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Full text of "Klingenberger Chronik: Wie sie Schodoler, Tschudi, Stumpf, Guilliman und ..."

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I 



^. 



Sf. yk . /o 



r~i 



Die 




lingtnhrger Chonik, 



wie sie 



&^nMn, €5i|tiii, ^tomiif, (ipQtlliinan m\i Unbm kmlfm, 



nach der 



Ton Tschudi besesgenen und vier anderen Handschriften 



zum erötemnal ^anz. 



und 



mit TfataMen aus gfetcOiettigen ungeörucftten CO^ont&en 



herausgegeben 



von 



Dr. Anton Henne von Sargans, 

f«WM6n«in ProfeMor der OssohiobU aD der Kantoaiiehale ISSI'-lSAl and an der Berner 

• HocbschQle 1842— 18ft3. 



«ttha, 

bei Friedrich Andreas Perthes. 

18 6 1. 



üNJvprj.tifTr' 
t 8 MAY. 1932 

OF OXtOHO 



A^oPA^ort. 



-Cifl ist heutzutage nicht wenig gewagt^ mit etwas Historischera aufzutreten, 
wo so Viele von ihren Forschungen und Entdeckungen reden ; nicht wenig 
gewagt, im Urwalde zu arbeiten, wo die Aexte von Squattern so laut er- 
tönen. Indessen kann, wer darinn geboren und erzogen ist, davon nicht 
leicht lassen, und sollte auch die Ergebnisse seines Lichtens dasselbe Schick- 
sal treffen, wie den bereits 1835 geschehenen Versuch, die Dynastien der 
375 Könige am Nil in ihrer üebereinstimmung mit den Angaben der Israe- 
liten, der Babyloner, der Assyrer, der Perser, Vorderasiaten und Hellenen 
darzustellen, seit welcher Zeit, trotz dem, jene Schule, die sich in Teutsch- 
land selber jene Stelle anweist, wie die Alexandrinische früher bei den 
Griechen, bis heute fortwährend ihre Faraone auf dem Prokrustesbette nach 
Beliebet! bald streckt, bald absägt, deren Allerbedeutend ste um 500 Jahre 
und mehr falsch ansetzt und noch immer nicht merken will, dass der grosse 
Sesostris und Ninos dieselbe Person, und der Name Semiramis rein ägyp- 
tisch^ Se-Mi-Ramese, ist Den Auffinder traf dafür Acht und Bann und 
das Zerschneiden seines Lebensnervs an der heimischen Schule. 

Nicht viel besser ergieng es ihm mit gegenwärtiger Chronik. 

Unser Tschudi sagt (Chron. I. p. 104) bei Anlass seines vermeinten 
Eidgenossenbundes vom Jahre 1206: „Als Herr Johannes von Klln- 
genberg Ritter, der Alte, vss dem Turgöw, beschribt, der Anno 1240 
und darnach gelebt hat, wie das bezügt sin Urenkel, ouch Johannes von 
KI. Ritter genannt, der zu Näfels in Glarus (i. J. 1388) umbkam , ouch er 
vnd sin Sun Johanns genannt, irer Ziten Geschichten beschriben habend/* 



IV 

Gerade so sagt Stumpf (II. 135 b) bei der Näfelser Schlacht »^als der 
Clingenberger vnd etliche schrybend'*, und beim Baue der Ilabsburg 
(p. 207b) „Einer von Klingenberg, Edelknecht, der vm das jar 1388 
gelabt vnd seiner Zeit geschichten beschriben hat/' 

Der gelehrte, spätere, Guilliman (1605) bei Habsburgs Ursprünge: 
Ulricus a Clingenberg (chronica mi temporis germanico maniMcripto/' Has^ 
bürg, Lib. I. cap. 1. 

Tschudi in seiner Gallia comata p. 79—86 giebt die Adelsgeschlechter 
des Thurgaues, „wie nachfolgende Abschrift aus Klingenbergs Histori 
bezeuget — anno domini 1420", und am Ende p. 86 „bisher Klingen- 
bergius/^ 

Im Cod. SangalL Nr. 609 p. 6. liefert Derselbe „aus Clingenberg** 
die Reihenfolge aller Konstanzer Bischöfe bis zum Jahre 1462. 

Ausgemacht benützten somit im 16. Jahrhunderte Tschudi, Stumpf 
und Guilliman eine Chronik, geschrieben durch mehrere Mitglieder der 
Thurgauer Ritterfamilie von Klingenberg, namentlich: Johann I. 1240. 
Ulrich 1242 f vor 1274 (dessen Sohn Heinrich Chorherr in Zürich, des Sän<* 
gers Hadeloub Freund, Kaiser Rudolfs Kanzler, Geschichtschreiber der 
Grafen von Habsburg, wohl selbst Dichter, und Konstanzer Bischof 1293 
t 1306), Johann (HL?) f 1388, und Johann (V.?) 1420 f vor 1461. 

Aber ausser diesen Notizen war das Buch verschollen, und Haller in 
der „Bibliothek der Schweizergeschichte'^ IV. p. 161 klagt, die Chronik 
sei, „wie es scheint, verloren gegangen. Sie ist wahrscheinlich sehr merk- 
würdig.*^ Vergebens seufzten zwei edle Schweizer, Johann Müller und 
Friedrich von Mülinen nach deren Wiederauffindung, und es kam so weit, 
dass Forscher, wie Kopp und Hisely entweder die Chronik für eine blosse 
Hausnotizensammlung ansahen, oder gar an ihrem Dagewesensein zweifel- 
ten, Tschudi's Rütli- Epoche von 1306 und 1307 in das 13. Jahrhundert 
zurück zu versetzen und deren gefeiertsten Namen, nach Voltaires Vor- 
gange, in das Reich der Märchen zu verbannen versuchten, und Hisely, 
als ich in meiner „Schweizerchronik'' von 1840 angab, Tschudi erwähne 
den Klingenberg wiederholt, in den MSmoires 6t docume/ßis de laSociStS 
cPhiatoire de la Smsse Eomande IL p. 527 ein Fragezeichen zu machen für 
gut fand. 

Da fielen mir in meinen neuerdings auf diesen Punkt gerichteten Nach- 
forschungen für meine in Perthes^ „europäische Staatengeschichte'' be- 
stimmte Arbeit, sonderbar genug, in einem aus dem aufgehobenen Kloster 
Pfävers in unser Archiv gekommenen und mir von meinem altern Sohne, 
dem Kantonsarchivar Otto Henne, mitgetheilten Tschudi'schen Codex, am 



13. April 1860 eigenhändige Notizen Tschudi's in die Hand, worin der 
beiapiellos unermüdete Forscher aufgemerkt hat, was er für jedes Jahr in 
alteren Chroniken gefunden. Oben an jedem Blatte steht der Titel des 
Buches. Nun erschrak ich beinahe vor Freude, als ich p. 194 oben er- 
blickte: „Clingenbergs'^ und dann zwei Kolumnen Angaben, wie: „Was 
der Adel sig Fol 109. Im Jahr 1001 Churfürsten Fol. 109. Jahr 1264 
Begensperg Fol. 115. Raperswil, Stadtstiftung Fol. 117. Habspurg» Fa- 
bei Fol 119. Jahr 1260 Bud. donat equum Fol. 125. Turgöw Adel Fol. 
149. Bischöffe zu Costentz Fol. 152^^ und so 113 weitere Paginationen, 
welche sämmtlich Blatt für Blatt auf die Seitenzahlen einer, ebenfalls aus 
Tschudi's Privatbesitz in die Stiltsbibliothek angekauften Chronik hinwie- 
sen, die mir bereits vor mehr als 20 Jahren durch Alter, Beichthum und 
Originalität aufgefallen war. 

Hier fand sich dann auch wirklich der von Stumpf und Guilliman er- 
wähnte fabelhafte Bömerursprung Habsburgs, der älteste Eidgenossenbund, 
ausdrücklich mit dem Jahre 1306 (nicht wie Tschudi, ich will annehmen 
ans vorgefasster Meinung, in der Handschrift leider korrigirte, 1206, wäh- 
rend er selbst, wie Facsimile Nr. 1 zeigt, früher 1306 las, dies an den 
Band notirte, und alle anderen Handschriften letzteres haben), der Thur- 
gauer Adel, die Näfelserschlacht, die Konstanzer Bischöfe, uud genau bis 
1462 u. a. 

Hiemit war die Identität am Tage, d« h. ich hatte nun aufgefun- 
den was Tschudi, Stumpf und Guilliman die Chronik der 
Klingenb erger genannt haben, und zwar Tschudi's eigenes Exemplar. 

Als Kiuser Konrad im J. 1254 gestorben war^ die Staufen- und Wei- 
fenparteien das Beich zerreissen halfen, und der junge Conradin (geb. 1252) 
in Bavensburg, Buchhom, Konstanz und Arbon seines Hauses Fall be- 
klagte, dessen Einsturz ihn bald begraben soUte, Minnelieder sang („daz 
ich der jare bin ein kint'^) und 1266 noch für Arbon urkundete und 
auch für den bisher treu wibelingischen, jetzt immer bedeutendem und klug 
vorwärts schauenden Habsburger, da mag Johann I. von Ellingenberg 
(nach Tschudi), oder nach Guillimann dessen Sohn Ulrich, die Chronik 
mit dem biblischen Seufzer begonnen haben: „We dem land, welches sin 
künig ain kint ist!** Ob dann Ulrichs gelehrter Bruder Heinrich (f 1279), 
Propst am Chorherrenstifte in Zürich und dort Schulgriinder, oder sein 
Neffe, der dort völlig heimische berühmte Sohn Ulrichs, ebenfalls Heinrich, 
Chorherr, kaiserlicher Kanzler, Geschichtschreiber Habsburgs, wohl auch 
Dichter, und Bischof in Eonstanz, oder ein Züricherscher Abschreiber, und 
wie das beinahe immer der FaU war, Ueberarbeiter oder doch Hinzusetzer, 



VI 

dem Werke den Titel einer Zürichercfaronik gegeben und die Ausdrücke 
eingefügt habe „wir, die von Zürich'* oder „vnser statt Zürich", „vnser aidt- 
genoasen'^ ist schwer zu sagen. Eher das Letztere, denn augenscheinlich 
ist das Buch nicht was der jetzige Titel sagt. Der Züricher Schultheiss 
Eberhart Müller oder Müllner, im Rathe noch im J. 1382, somit Johanns III. 
der bei Näfels umkam, Zeitgenosse, welcher in der Chronik bei der Bruni- 
schen Beform als Geschichtauf Zeichner namentlich erwähnt wird, kann dieselbe 
bis auf seine Zeit ebenfalls abgeschrieben haben, hat sie aber eben so wenig 
verfassf , wie die Züricher ,,Mittheilungen der antiquarischen Gesellschaft'^ 
annahmen, als Ulrich Krieg, Rudolfs von Ilabsburg Zeitgenosse, die s. g. 
Kriegische (was von letzterm schon der Herausgeber der Helvetischen 
Bibliothek 1735 geahnt hat). 

Die vorliegende Chronik besteht aus vier, entschieden von Demselben 
um das Jahr ]460 schliesslich redigirten, völlig gleich eingerichteten und 
in Geist und Ton durchgängig österreichisch, bis auf wenig Jahre auch 
antizürcherisch; gehaltenen Abtheilungen, Fortsetzungen. 

Abth. I. von Tschudi, Stumpf und Guillimann ausdrücklich Johann 
dem Ersten, dessen Sohne Ulrich und dessen Urenkel Johann lU. (f 1388) 
zugeschrieben, beginnt mit Aufzählung der zwei damals bestehenden Kai- 
serthümer, in Bom und Konstantinopel, der 24 Königreiche, der 800 Bis- 
thümer^ einigen welthistorischen Daten, Dietrichen von Bern, und geht 
dann über auf den Adel (dessen Verse, als „alten, adenlichen Spmch^^ 
auch Stumpf I 291 und Bullingers Chronik I. 69 anführen), auf die Ein- 
setzung der Kurfürsten, das Schisma unter Heinrichen IV. und anderes 
Kirchliche, hierauf die Vertreibung der reichen Freiherren von Begensberg, 
den Ursprung von Neu-Baperswil und Habsburg, Budolfs Frommkeit und 
Kaiserwahl, was alles in die späteren Chroniken hieraus übergieng, ver- 
ziert mit gereimten Hexametern, die Erhebung der Habsburger zu Herzo- 
gen, Versen auf Budolfs Wahl und Kinder, welche auch Guilliman und 
der Abt Gerbert in Budolfs Zeit versetzten, Adolfs Kaiserwahl und Ent- 
setzung, Albrechts Erwählung und den Mord an ihm („dem adel ain grosser 
slag*^), den Eidgenossenbund 1306 „im rebmonat*' (d. h. Herbst, was keine 
der schweizerischen Chroniken so bestimmt angiebt wie diese), Kaiser Hein- 
rich VII., die Gegenkaiser Fridrich und Ludwig, dargestellt zu des letz- 
tern Ungunsten^ die Schlacht am Morgarten (älteste Darstellung), Luzems 
Eintritt in den Bund 1331, die Belagerung Mersburgs 1334 (und in zwei 
Handschriften noch die Eroberung der Burg Altstätten im Beinthale im 
J, 1338), 



vn 

Abth. n., augenscheinlich von einem andern fortgesetzt, hebt an mit 
Berns Erbauung, jener Liste der Adelsgeschleohter Aargaus und Thurgaus^ 
welche Tschudi im J. 1420 geschrieben angiebt, den Bischöfen von Kon- 
stanz bis 1462, wo bei Heinrichen von Klingenberg allein seine Mutter 
und die päpstliche Bestätung erwähnt ist, und dann, wie in Abth. I. histo- 
rischen Daten bis zu Adam hinauf, worauf Heinrichs VII. Wahl wieder- 
holt und Habsburgs Blutrache für Albrecht und dessen Begräbniss aus- 
führlicher erzählt wird. Nach diesem Karl IV., des genannten Eberhart 
Müllner Auflauf 1336 in Zürich, die Schlacht bei Grinau, die bei Laupen, 
die Züricher Mordnacht 1350 äusserst genau, die Zerstörung Raperswils, 
Albrechts IL Unwillen und E^rieg, der Bund Berns, die Züge der Englän- 
der (Gugler), die Würtemberger Schlacht zu Beutlingen und der Todten 
Namen, der Untergang der Kiburger, der Sempacherkrieg 1386, eine der 
schönsten Partien, wieder mit den Namen der Erschlagenen und Unwillen 
über die Sieger, die Wesener Mordnacht und Schlacht bei Näfels 1388, 
wo des gefallenen Johann III. von Klingenberg drei Ejiechte mit Namen 
genannt sind, die vom Verfasser bespottete Belagerung Baperswils (wieder 
Hauptquelle alles Spätern), die Raubzüge nachher, die Niederlage der 
schwäbischen Städte vor Weil, die der Christen 1396 vor Nikopolis aus- 
führlich, die Entsetzung des unwürdigen Wenzeslav, der Appenzellerkrieg 
wider den Abt und Oesterreich, welchen Wemher Schodoler von Brem- 
garten (f 1540) fast wörtlich in seine Chronik aufgenommen hat, und da- 
bei des Adels Charakterlosigkeit, und der Schweizer Zweideutigkeit, die 
Niederlage bei Bregenz 1408, die bei Arbedo 1422, der Schiedspruch zwi- 
schen Lüttich und dem Bischöfe, König Sigmunds Kabalen wider Oester- 
reich zu Konstanz 1415, der Veilust des Aargaues, und andern Landes 
und Herzog Fridrichs Tod 1439, mit Erwähnung von „der lieben seligen 
trowen, frow annen von prunswig, sinem gemahel.'* 

Abth. III. hat ganz ähnlich erst wieder welthistorische Angaben, dann 
aber das Konstanzer Konzil viel weitläufiger, den Böhmenkrieg und abermal 
der Grossen Lausinn dabei^ neben Albrechts von O esterreich Tugend, die end- 
liche Bändigung der Appenzeller 1428, dann ausführlicher Sigmunds Krö- 
nung und Chantkter (»»l^üng Sigmunds glissnen^'), Albrechts kurze Begie- 
rung, Fridrichs IIL Wahl, Verse an ihn, Krönungsfeier in Aachen, den 
harten Winter 1443. 

Abth. IV. auf ein neues Beginn mit historischen Daten, dann des 
letzten Toggenburgers Tod 1436, Bündnisse seiner Unterthanen, Zwist um 
das Erbe, Zürich dabei immer als zugreifender und egoistischer, hingegen 
Schwiz und Glaris (die Chronik hat immer diese, acht rätische Schreibung 



VÜI 

statt der jetzigen verderbten y,GIara8'0 ^^^ gerader und der Herzog immer 
offen und loyal geschildert, bis endlich Zürich, sich „Oesterreichs alter 
Milde und Gutmüthigheit'' erinnernd, mit diesem das unselige Bündniss 
schliesst, und, bei !ßaperswils Noth und Hunger im Jahre 1444, die Er- 
zählung mit Isenhofers Spottlied auf die „zerlumpten melkerknaben'* und 
Hoffnung auf den Kaiser und die Besseren auffallend plötzlich abbricht 
und entweder der letzte Klingenberger (Johann V. bei Oesterreich wohl 
angesehen und Herzog Albrechts Rath, wohnt der berühmten Belagerung 
Raperswils bei) oder der Züricher Abschreiber, nach einem Sprunge von 
1444 auf 1458, auf einmal mit dem Konstanzer Schiessen, den Zügen ins 
Thurgau, woher die Schweizer „nit vil glimpfes'^ bringen, und dem 
Bauem-Bundschuh im Hegaue 1460 endet — 

Wenn sowohl völlig Unberufene als auch ein geachteter Züricher Gre- 
lehrter anfangs die Chronik theils dem genannten Eberhart Müllner, theils 
einem anonymen Züricher Geistlichen nach dem Jahre 1386, und die 4. Ab- 
theilung dem Raperswiler Stadtschreiber Eberhart Wüst zuschreiben wollten, 
weil Tschudi II. 554 von diesem erwähnt, er habe, neben Anderen, den Züricher- 
krieg mit erlebt und beschrieben, so widerlegt sie das eben Gesagte und 
noch mehr das Buch selbst , und hätten sie in Zürich selbst in ihres Bul- 
linger Züricherchronik sehen können, dass dieser, lange nach Tschudi, bm 
Anlass des Züricher Krieges wiederholt bei Dingen, die genau aus unserm 
Werke sind, die Chronik „dess edlen vesten (Fritz Jakob) von Anwyl" 
zitirt, welcher Bischöflich Konstanzischer Vogt in Bischof szell war und 
dann zur Reformation und in Würtembergs Dienste trat; wo es (St. Galler 
Bullinger 11. p. 125) wörtlich heisst: „Dise Zeit dess Kriegs leyd Rapper- 
schwyl grossen Hunger vnd mangel; den hab ich niena so aigentlich be- 
schriben funden als in der Anwylischen Cronica, daruss ich sy verzeichnen 
wil", was abermal nur die Klingenbergische hat, so dass somit auch die 
Anwylische, wenigstens diese Zeit betreffend, nur eine Abschrift von ihr 
ist und demzufolge Wüsten nichts angeht. 

Da der Herausgeber sein Leben durch nur zu sehr gewahr werden 
musste, wie schwierig und trotz dem immer reichern Material i^och nicht 
an der Zeit es ist, über den Zusammenhang unserer Chroniken, deren ur- 
sprüngliche Gestalt und jedesmalige Quelle ein sicheres Urtheil zu fallen, 
wozu wenigstens er sich zu schwach fühlt, so beschränkte er sich darauf, 
den nach seinem Dafürhalten richtigsten Text zu liefern, und unten dran, 
wo es zweckmässig schien, Parallelen aus andern gleichzeitigen ungedruckten 
Schriften zu geben. Es mag Leser, denen die Sache näher am Herzen liegt, 
vielleicht interessiren , nachzusehn, nicht nur wie Tschudi in seiner ge- 



n 

drnektea Chronik dies and jenes änderte tmd vervolktSndigte, sondern 
aach, wie Andere» Heimische und Auswärtige , dieselben Sachen aufge- 
zeichnet haben. Bei dieser Gelegenheit erfahren wir denn auch, woher 
Tschndi die so merkwürdigen und genau datirten Absagebriefe in den 
Tagen von Sempach entnommen hat. 

Bisher galt fast all unser Aelteres als aus Justinger und Königshofen 
entlehnt; hier steigt jedoch der Eimer noch tiefer in den Bergbrunnen, 
ohne dass wir immer im Stande wären zu beurtheilen, woher er sich fillle, 
oder woher unsere Quelle so bestimmt weiss, dass der Bütlibund genau 
im Herbste 1306 geschlossen worden sein soll. Aelter als Closener und 
Konigshofen ist eine St. Gallische Weltchronik von 796 Seiten, weldhe bis 
zum Jahre 1349 herabreicht, entschieden eine der Quellen des Strassburgers. 

Unsere Verfasser verräth Ton und Sprache als Nordostsohweizer, noch 
mehr aber ihre erstaunliche Lokalkenntniss im Zürchersohen, Thurgau, Sar- 
ganserland, Gaster, Raperswil, Toggenburg, wo sie die kleinsten Oertlich- 
keiten nennen, was Alles wir bisher dem Glamer Tschudi zuschreiben zu 
müssen glaubten. Nur ein Thurgauer konnte vom Grafen von Tettnang, 
dessen Burgfenster über den See her schauen^ sagen „vss disem land«^' 

Wir besitzen von der Chronik bis heute folgende Handschriften. 

1. Die sog. Sprengersche Chronik in Zürich (hier bezeichnet Zu.)» 
weil von einem Konstanzer Gebhard Sprenger geschrieben, theilwMse abge- 
druckt in den „Mittheilungen der antiquarischen Gesellschaft*^ in Zürich H. 
35 — ^96 im Jahre 1844, aber beim Jahre 1386 vor der Sempacher Schlacht 
mitten in einem Satze abbrechend. Die Lateinverse sind nicht alle hier, 
der Text oft recht nachlässig und in Rubrizirung und Aufeinanderfolge 
unordendich geschrieben, wie die Noten zeigen werden. Sprenger, angeb- 
lich Chorherr in Zürich, hat vorne, wohl nach dem sog. Ulrich Krieg, 
beigefügt den sagenhaften Ursprung Zürichs und die Legende von Felix 
und Regula, wovon die anderen vier Handschriften nichts wissen, und be- 
ginnt mit d^ albernen Vorgabe, er habe diesen Ursprung in Kaiser Ju- 
liens coranica^ die ihm ein römischer Ritter im J. 1286 vorlegte, aus La- 
tein ins Teutsche übersetzt und das Spätere „uzer andren coroniken^' 
genomen. „Aber do ich diss coronica abschraib zu Rom, daz was von 
gottes gehurt 1339 jar*S was nichts ist als völlige Variation des Krieg'schen 
Thema's, welches im St. Galler Codex, ohne Jahre zu nennen, wörtlich 
den Ritter und „kaiser Julius Cronik*' anführt, im Züricher EIxemplar aber 
(Haller IV. p. 278) ebenfalls sagt: „Da ich diese Coronik abschnub zu 
Rom, da zalt man von Gottes Geburt 1418, und jezt zalt man n. G. g. 



1476.'' Diese Handflohrift steht allein als Ä. Die Sprache hat alte For- 
men, aber überall: laussen, grauff, nauch, paubst. Siehe hinten die Berich- 
tigungen. 

2. Der St. Galler Codex 608, 22 Folioblätter Ochsenkopfpapier, 
die Seite 47 sehr gedrängt geschriebene Zeilen, 15. Jahrhundert, die Sprach- 
formen, wie in 1. acht alt : sloss, slagen, slacht, swuorent, gesworen, smach, 
Bwarlich, switz, swaben, die verba mit hartem £nd-t, die conjunctivi genau 
(schadgotint, weltint), die ad^ectiva mächtigost, ketzerlichost, die Bubriken 
ohne irgend Roth, die Wappenschilder weiss und leer. Das Ganze ist 
nicht vorhanden, das Bruchstück reicht bis zum Jahre 1428, die Reihen- 
folge ^st nicht konsequent, und alles bricht unten an einem Blatte im Text 
ab. Die 22 Blätter sind mitten in .Legenden u. a. hineingebunden. Der 
Abschreiber verstund nicht Latein, und schreibt z. B. guod tres est digna 
relatu, statt res est u. s. w. Sieh facsimile Nr. 2. 

3. Die Vadiana der Stadtbibliothek, 77 Blätter in 4to, Ochsenkopf- 
papier, an zwei Orten die Jahrzahl 1491, die Wappenschilde nur klein an- 
gedeutet, die Seite 26 — 30 Zeilen, die Rubriken roth, wie die Initialen, oft 
die Anfangsbuchstaben von Sätzen roth durchstrichen, bedeutsame Worte 
roth unterlinirt, das Latein höchst fehlerhaft, die Reihenfolge oft versetzt, 
die Schrift nachlässig, z. B. Graf Eberhart von nelbellburg statt Nellen- 
burg. Bibrach statt Brisach, Graf thoni von tockenburg, Mauerren statt 
Naverren, von boldman statt Bodman, Colmar, Schlettstatt, Basel vnd an- 
der stett im ällsäss. Die Unwissenheit des Abschreibers zeigen ausserdem 
Sätze wie: „Anno vj hundert vnd v jar starb sant jörg der hailig babst 
vnd lerer vnd ritter" (Vermengung mit Gregor). Hingegen hat sie allein 
der bei Gossau erschlagenen Appenzeller Namen und trotz der Unwissen- 
heit des Kopisten oft gute Lesarten. Auch diese Handschrift ist nicht 
mehr ganz vorhanden ; die in Staub und Makulatur aufgefundenen Blätter 
wurden auf Gerathewohl geheftet und brechen ungefähr ab wie 2. Diese 
zwei Codices bilden die Familie JB. 

4. Die sog. Hüply'sche Chronik in Zürich, (Hü.), d. h. des 
„Herrn Hans Huepli" Kopie vom J. 1462, 287 Folioseiten Ochsenkopfpa- 
pier, jede in der Regel von 43 Zeilen, die Rubriken roth, die Initialen jedes 
Passus, Verses, oder in Namenlisten sogar jedes Namens, schräg roth 
durchzogen, die Zeichnungen lediglich Wappen, illuminirt, aber roh, meist 
auffallend wie mit Holzmödeln gedruckt, lebende Figuren einzig die ganz 
knabenhaft gezeichneten p. 60, Stier und Löwe nach der Sempacher 
Schlacht p. 3. 4. und 120 sogar im Text roth die bekannte Kinderspielerei 
mit dem Räthselgänschen , welche Haller IV. p. 165 erwähnt, ohne sie 



XI 

zu erklären. Obgleich diese Kopie beim ersten AnbKcke sanber aussieht, 
einige bessere und ältere Formen liefert, z.B. aidtgenossen, tages, riches, gelix^h 
statt aidtgnossen, tags, ricbs, glichs u. a. und einiges hat was in Tschudi 
übersprungen ist, fehlt ihr dafür andres in letzterer Handschrift Befindliche, 
ist der Ton schwäbelnd (wiesten, verwiesten) und die Schreibung oft höchst 
nachlässig. Zwischen p. 14 und 15 fehlt ein Blatt. Die Lateinverse hat 
sie, wie 1. und 2., aber eben so uncorrekt, bisweilen völKg unerrathbar, 
und einzelne Sachen und Artikel augenscheinlich wo sie nicht hingehören. 
Dennoch ergänzen sie und Tschudi einander oft auf willkommene Weise. 
Facsimile Nr. 3. 

5. Die von Tschudi auf Schloss Greplang besessene (Tsch.), mit 
dessen Randglossen, Zusätzen, Berichtigungen, mit Sebastian Brants ge- 
druckter Chronik, Strassburg 1520 und allerlei von Tschudi's Hand, zu- 
sammen gebunden, von Tschudi alles gesammt paginirt, die Chronik 217 
Folioblätter, die Seite circa 34 Zeilen, die Rubriken der ersten 32 Blätter 
roth unterstrichen, ja 15 Blätter durch sogar der Anfangsbuchstabe jedes 
Wortes roth durchzogen. Neben den Wappen und Fahnen, alle besser 
als in Hü. sind ein Paar kräftige, gesunde Federzeichnungen, z. B. die 
Schlacht bei Sempach mit Winkelried's Opfertode und bei der am Stoss 
ein derber Appenzeller Fahnenträger. Facsimile Nr. 4 und 5. Die Schrift 
(Facs. Nr. 1 und 5.) ist eine starke, hübsche, dem Ende des 15. oder An- 
fange des 16. Jahrhunderts angehörende. Der Schreiber Hess die Latein- 
verse absichtlich weg, wie die auf p. 94 roth durchstrichene Zeile: Nach 
dem vnd vsswissent diss nachgeschribnen Verss^ ausdrücklich zeigt. 

Diese Handschrift hat, wie Hü. und Zu. unter den Waldstätten den Na- 
men Schwiz vor dem von üri, was nicht ohne Bedeutung ist. Sie ist in 
Haltung und Zügen die vorzüglichste und bildet mit Hü. die EQasse C. 

Die Facsimiles sind, sehr treu, durch meinen jungem Sohn Hugo, Arzt 
in Lütisburg, mit freier Hand ausgeführt. 

Die Schreibung glaubte der Herausgeber eben so wenig ändern als 
die, wenn auch schleppenden, Item zu Anfange einer Unzahl von Passus, 
nach Ettmüllers Vorgange, weglassen oder historische Unrichtigkeiten an- 
zeigen zu sollen. Wo die Orthographie fehlerhaft scheinen möchte, z. B. 
huss, vss, lossen (lösen), vatter, tratten, betten (beten), graff, landschafft, 
helffien u. a. hat si im Dialekte guten Grund. 

Zum Schlüsse kann er nicht anders als Denen, die ihm in einer Epoche 
leidenschaftlicher Angriffe mit Vertrauen an die Seite stunden, vor Allem dem 
biedern Dekan Pupikofer, der so wie er den Hauptkodex mit jenen Tschudi- 
schen Eüngenbergzitaten aufmerksam verglichen, die Identität öffentlich 



verfocht, dem verdieaten Herrn Dr. Ferdinand Keller, dem uneigennützi- 
gen Verleger, und den Regieningen unserer Kantone Genf, Aargau, 
Glaris, Zürich, Basel, Schaffhausen, Thurgau, Solothurn, Luzem, Ba- 
selland, Uri und Unt^walden seinen Dank auszusprechen, von diesen alt- 
ehrwürdigen Schriftzügen aber mit jener Rührung zu scheiden, welche 
wir empfinden, wenn wir Bekannte verlassen, deren Umgang uns an ein- 
samen Orten und zu einer Zeit wohlthat und liebgeworden ist, wo man 
die Gegenwart in Manchem gerne vergisst 

St. Gallen in der Notkere^ Plus Kolbs und Ildefons Vonarxen 

Bibliothek, am 2. Julius 1861. 



Dr. A. Henne. 



Inhalt 



Erste Abtheilung, 

bis zum Jahre 1334. 

Seit« 

1. In der cristenhait sind zwen kaiser 1 

2. Wie v\l künig in der oristenbait sind 1 

3. Wie manig bistamb in der crbtenhait sind •....•. 2 

4. Wie lang es ist, daas dietrich von bem richsnot 2 

5. Versus (yom Adel) 4 

6. Wie lang es ist, dass die siben cnrfursten vfigesetat wurden, Tnd waromb das 

beschach ; . . . • 4 

7. Ain grosser vncristner lonff von pfaffen Tnd layen (Gregor VII. u. Heinr. IV.) 6 

8. Maylan jn lamparten vart zerstört (1162) 7 

9. Der apt von St. Gallen empfalch sin Yogty (1166) 7 

10. Vss dem herzogtum ze behem ward ain küngrich (1200) ........ 

11. Wenn sich die bettelorden anhuoben (1221—1230) 9 

12. Wenn ynsers herren fronlichnamstag Tfigesetzt ist (1262) 10 

13. Von bruoder berchtold (1255) 10 

14. Wie die berren von regensperg vertrieben wurdent (1264—1267) 10 

15. Von den herren von rapreswil 17 

16. Von den graffen von habspurg * 18 

17. Die ritterschafit hatt ain gesellschafit zuo basel 10 

18. Es geschach ain grosse tugent von ainem herren von habspurg 22 

19. Graff ruodolff v. habspurg ward zuo ainem römischen künig erweit (1273) . 25 

20. Wie vss den graffen v. habsp. hertzogen ze Österrich wurden 25 

21. Wie man die von habspurg hielt SO 

22. Künig ruodolff machet guoten frid vff dem rin vnd in allen landen (1276) 31 

23. Künig ruodolffs sun ertrank bi rinow (1281) 33 

24. Künig ruodolff starb (1291) 34 

25. Die herren v» österrich gewunnen buoohhom (1291) • «... M 



XIV 

26. Der graff t. nassow vard zao ainem römiachen küng erweit (1292) .... 36 

27. Hertzog albrecht von öst. erflluog k. adolfen von nasaow in ainem Btrit (1298) 38 

28. Hie beschach dem adel ain grosser slag, wan künig albrecht von österrich 

ward ermürt (1308) 40 

29. Der erst pandt vnd anhab der aidtgenossen (1306) 41 

30. Die von Zürich verlnrent ze wintertnr (1292) 43 

31. Kaiser hainrich von liitzelburg (1308—1313) 46 

32. Es wnrdent zwen künig erweit, die kriegten vil jar mit ainandem vmb das 

rieh (1314) 47 

33. Ain grosser strit (1323) 48 

34. Sant piilten ward zerbrochen 50 

35. Die slacht am morgarten (1315) 50 

36. Schnabelburg vnd vil vestin wurdent gewannen, vnd ward der adel vertriben (1309) 52 

37. Die von lacem verbnndent sich zuo den lendern (1331) 52 

38* Ain kind ward gcmartrot von den jaden (1332) 52 

39. Swannow ward gewonnen (1333) • • 52 

40. Der kaiser lag vor merspurg (1334) 53 

41. Die borg altstetten ward gewannen (1338) 53 



Zweite Abtheilung, 

bis zum Jahre 1439. 

1. Die statt bem ward bnwen (1191). 54 

2. Die geslächt im ergöw 55 

3. Die geslächt im targöw , , • * 55 

4. Diss sind ritter vnd knecht vnd dienttlüt in dem selben kraiss vmb .... 56 

5. Aller bischoff namen ze oostentz , • 57 

6. (Hiatoriaoiie Daten) 59 

7. Graff hainrich von liitzelburg ward zuo ainem römischen künig erwält (1309) 59 

8. Die hertzogen von österrich rachent iren vater (1309) 61 

9. Die herren von österrich täten t iren vater mit grossen eren begraben ... 62 

10. Ain erdbidemen vnd ain tod (1348) 62 

11. Das wasser in zürich waa fast gross (1344) 62 

12. Man brannt die Juden in allen landen von des grossen toda wegen (1349) 63 

13. Wie künig karolus das römisch rieh behuob 64 

14. Der graf von swarzbnrg ward römischer künig 66 

15. Diser küng überkam alle sin saehen mit guot 67 

16. Von der statt zürich wird es hienach sagen 67 

17. Zuo dem ersten von dem vfflouff ze zürich (1336) 67 

18. Von der slacht ze grinow (1337) 68 

19. Die ersten höwstaffel kament in daa land (1338) 69 

20. Der strit ze louppen (1339) 69 

21. Die von zürich sluogent alle ir pfaffhait vss der statt (1339) 70 

22. Die von zürich verbundent sich zuo den aidtgenoaten (1350) 71 

23* Graff hana von babspnrg wolt zürich überfallen han -(1350) 71 

24. Diss nachbenampten wurdent vff reder gesetzt 73 

25« Dias nach geschribnen wurdent enthouptet 73 

96. Disa nachgeschribnen Terlureot an friaoher liat 73 



S«lto 

27. Diss yerlurent an der von zürich tail 73 

28. Die statt rapreswil ward gewannen . . . . « 75 

29. Es ward ain frid daran gemacht * 76 

30. Es ward aber ain frid gemacht * 78 

31. Die Ton zürich verbrantent die statt ze rapreswil »78 

32. Hertzog albrecht Ton Ost. redt übel mit denen von zürich 79 

33. Hertzog albrecht lait sich für die statt zürich 80 

34. Die aidtgenossen gewunnent glaris • • 82 

35. Die von Zürich zngent mit gewalt gen baden 82 

36« Die von zng raisotend über die von switz (1352) 84 

37. Die von wesen weitend glaris wider ingenomen han 85 

38. Die aidtgenossen brantent vnd nament atnen ronb 85 

39. Der hertzog brant küssnach, vnd nam ainen roub 85 

40. Habspnrg ward gewunnen 86 

41. Die statt zng ward gewunnen 86 

42. Die von zürich errattent ainen roub • 87 

43. Hertzog albrecht von Österrich belag aber zürich 87 

44. Man tädingot damnder 88 

45. Wie aber ain tag gen lucem ward gesetzt 89 

46. Vnser gefangen kament wider 89 

47. Hertzog albrecht klagt dem künige von denen von Zürich 90 

48. Der römisch künig karolus wolt den krieg verrichten (1353) ....;.. 90 

49. Der künig kam wider gen zürich 91 

50. Der künig fnor von zürich, vnd machet ainen frid 91 

51« Der künig sait selber, den frid ab • 91 

52. Hertzog älbrecht lait sich aber für vnser statt zürich 92 

53. Der hertzog brach nf, vnd nam die statt ze rapreswil in • 92 

54. Hertzog albrecht buwt die statt rapreswil wider . , 92 

55. Die slacht ze mailan an der letzi 93 

56. Der künig leget sich euch für zürich 93 

57. Der herren namen, die vor zürich sind gelegen 94 

58. Das sind der stett namen 94 

59. Das her brach uf, vnd zoch enweg ...» 94 

60. Der hertzog besatzt sine aloas, vnd krieget täglich uff die v. zürich .... 96 

61. Der landtvogt bracht vil unger mit jm in das land 96 

62. Der krieg ward ganzlichen verriebt • 97 

63. Hertzog albrecht macht sinen cantzler bischoff ze costentz 97 

64. Diser bischoff ward ermürt (1355) 97 

65. Die von bem swuorent och zuo den aidtgenossen (1353) 9S 

66. Ain kalter winter 98 

67. Ain grosser erdbidem an vil orten (1356) 99 

68. Hertzog albrecht von österrich starb (1358) 99 

69. Die brugg ze rapreswil ward gemachet über den see (1358) * 99 

70. Es kam ain grosser tod vnd tiire (1362) • 100 

71. Hie wirt gesait von den ersten engellendern (1365) 100 

72. Der win gefror an den reben (1370) .103 

73. Ain grosse türe in allem land (1375) 104 

74. Die brugg ze Zürich brach och nider • 104 

75. Es kament aber ander engeilender in das land (1375) 104 

76. Die aidtgenossen machetent ain pund mit dem hertzogen 106 

77. Der hertzog von österrich erkoufft feldkilch 107 



XVI 

Seit« 

78. Kaiser karolus starb (1378) 107 

79* Wie der graff v. wirtemberg kriegote mit den richstetten, ynd lag darnider (1377) 108 

80. Deren namen, die da Tmb kon sind vnd erslagen • . 108 

81* Der bischoff von costentz ward burger ze Zürich (1380) 109 

82. Der graff von kyburg schadgot die von soloturn (1382) 109 

83. Burgdorff ward gewannen (1283) 109 

84. Wie die aidtgenossen band ain pnnd gemachet an dem rin (1385) 111 

85. Wie hertzog iütpolt von österrich kam gen Zürich 113 

86. Die von Zürich woltent rapreswil haimlich ingenomen han 113 

87. Ain enthaiss tatent die von rapreswil .114 

88. Die von lucem nament rotenburg in ainem frid (1386) 114 

89. Wie sich der krieg anhuob, ee der frid usgieng 114 

90. Die von entlebuoch wurdent bnrger zuo lucern • 115 

91. Wie wolhnsen gewannen ward • . t 115 

92. Ander bürge wurdent och gewannen . « •«.... 115 

93. Die von sempach wurdent burger ze lucem 115 

94. Die von mayenberg vnd richenae wurdent och barger ze lucern < .... 116 

95. Rümlang ward och verbrannt ,116 

96. Wie der v. landenberg versprach, denen von Zürich regensperg in ze geben 116 

97. Die richstett machtent ainen frid bis zuo pfingsten 117 

98. Wie der frid vss gieng, vnd pfefBkon verbrennt ward 117 

99. Ober windegg ward och gewannen 118 

100. Bülach ward verbrennt • , 118 

101. Wie torberg vnd koppingen wardent gewannen . 118 

102. Das land ward fast übel verderbt '. . 118 

103. Hertzog Iütpolt von österlich kam her ze land mit starkem zilg 119 

104» Slaoht ze sempach (9. Juli) 119 

105. Ain clag 121 

106. Die aidtgenossen zagent vor wesen, vnd gewunnents 126 

107. Die von zürich zugent gen regensperg • 126 

108. Die von friburg vss vechtland nament ain roub %e bern 127 

109* Die von lucem gewunnent die vesti amstrowe 128 

110. Die richstett machotent ainen frid darunder 128 

111. Nach hertzog Iütpolt selgen tod kam ain andrer hertzog in das land, hiess 

hertzog albrecht (1387) 128 

112. Die richstett machetent aber ainen frid *....' 128 

113. Der hertzog von österrrich nam die statt ze wesen wider in (1388) .... 129 

114. Wie die von glaris gern ain täding hettint gemacht 131 

115. Wie die von glaris all aidtgenossen mantent wider für wesen 132 

116. Wie sich ain gross volk versamlot ze wesen 132 

117. Von der slacht ze glaris (9. April 1388) 132 

118. Diss sind die edlen vnd namhafftigesten, die ze glaris vmb kament • . . . 136 

119. Wie der abbt von rüti die todten wider vss grub 136 

120. Wie die von glaris aber die aidtgenossen für wesen manotent 137 

121. Die von Zürich belagent die statt rapreswil mit macht . 137 

122. Wie die aidtgenossen sturmtent die statt • * 138 

123. Wie die aidtgenossen sturmtent ze rappreswil am maitag 139 

124. Die aidtgenossen zagent wider haim 140 

125. Der krieg wärt alwenzuo • • . • 141 

126. Die von zürich verlurent vor der alten regensperg ...» 142 

127. Die vorstatt ze mellingen ward verbrennt 143 



xvn 

Seite 

138. Nidow vard ooh gewnsnen 143 

139. Büren ward ooh gewunnen « 143 

130. Die Toa zärich nament alnen roub ze wetzikon 144 

131. Die aidtgenossen zugent gen baden 144 

132. Die dörfer an dem züricbje wnrdent verbrennt 145 

133. Der graff von -wirtenberg facht mit den sietten vor wil in awaben, vnd gelag ob 146 

134. Die von bremgarten verlurent . 146 

135. Die von Zürich zugent in das vischental . « 147 

136. Die aidtgenossen verlurent Bwarlidi ze hünenberg 147 

137. Die von bremgarten gewunnent ainen roub 148 

138. Der krieg wart ain jar • 148 

139. Die von bern zngent in das friktal (1380) 148 

140. Die von zürich gewunnent vnd fiengent fischer 149 

141. Die von Zürich machtent ainen markt (1390) 149 

142. Die richstett machtent ainen fHd (Vgl. S. 860) 149 

143. Wie tür es in zürich was 150 

144. Der frid ward gelengret, vnd ward ain frid nach dem andren gemsoht (1394) 151 

145. Wenn der frid ze zürich gerüefift ward • . . . • 151 

146 Aber ain lengerer frid . 151 

147. Wenn der graff v. mailand ward zno ainem hertzogen gemachet (1395) . . 152 

148. Ain gross raisa von der cristenhait in die haidenschafft (1396) 152 

149. Von küng wentzelaus wegen (1397) 155 

150. Wie sich die appenzeller widerten wider den herren von sant gallen . . . 156 

151. Künig ruopprecht ward erwellt (1400) 156 

152. Der von toggenburg ward burger in zürich 156 

153. Wie die siben stett verlurent mit den appenzellem (1403) 157 

154. Wie der hertzog v. öst. wider die appenzeller vnd sant galler in den krieg kam 158 

155. Der hertzog von österrich lag vor sant gallen (1405) 159 

156. Die slacht am stoss (17. Juni) 160 

157. Deren namen die da verlurent an des hertzogen siten 161 

15S. Die aidtg. hattent frid mit denen von österrich; doch santents hilf vnd lüt . 161 

159. Die von appenzell nament die march in 162 

160. Von der obren march (1436) 162 

161. Der von toggenburg fiiert den krieg mit denen von appenzell (1405) . . . 162 

162. Der vogt ze rapreswil, der gässler, ward burger ze zürich (1406) .... 162 

163. Der gessler gab grüeningen denen von zürich in 163 

164. Der bischoff von losann ward ermürdt (1406) 163 

165. Vmb dise zit richsnotent die appenzeller fast, vnd was ir übermuot gross (1407) 163 

166. Die von appenzell laitent sich für bregenz 164 

167. Wie die von appenzell verlurent ze bregenz (1408) 164 

168. GrafT herman von sulz zoch für rinegg (1410) 166 

169. Dass aber die appenzeller belait wurdent ze altstetten 166 

170. Die^aidtg. zuchent gen lamparten (1410. 1411) 167 

171. Wie die aidtgenossen verlurent ze bellenz (1422) 168 

172. Hertzog fridrich schraib sinen stetten (1412) 171 

173. Nach dem strit ze lüdich beschach diser spruch 171 

174. Der römisch künig sigmund vertraib hertzog fridrichen von österrich vom 

swabenland (1415) 174 

175. Künig Sigmund zoch mit anderen fiirsten vss 177 

176. Der adel lait sich wider den hertzogen von österrich vnbillich 178 

177. Das sind der vorgenanten herren namen 178 



Kvin 

Seite 

178. Wie der künig warb an die aidtgenosseo, das wai dem odel sehad . • . • 178 

179. Die aidtgcno88en saitent dem künig hilff zuo wider hertcog firidrichen • « . 179 

180. Si Uiltent das land . ISO 

181. Die von Zürich slnogent vjQT das land . * 181 

182* Der bapst vnd hertzog fridrich Ton öeterrieb lagent ze üribarg 181 

183. Hertzog fridrich lag ze costentz gefangen 184 

184. Aber von hertzog fridrich von österrich 186 

185. Hie ward künig aigmund vnd hertzog fridrich wider atns 187 

186. Hertzog fridrich von österrich starb (1439) 188 



Dritte Abtheilung, 

bis zum Jahre 1443. 

1. Hienach sait es etwas von dem concilium ze costentz (1414) 190 

2. Hertzog fridrich . • • . 191 

3. Von gregorio dem bapst 191 

4. Künig Sigmund kam och dar « . 191 

5. Wie vil erzbischoff 192 

6. Wie vil rechter bischoff 192 

7. Wie vil wichbischoff 192 

8. Von den hochen schuolen 192 

9. Wie vil äbbt da warent 192 

10. Frömd priester 192 

U. Wie vil fürsten 193 

12. Graffen, fryen, ritter vnd knecht 193 

13. Wie vil sprachen 193 

14. Wie vil farender firowen 193 

15. Wie vil bereiten .193 

16. Wie vil hantwerk 193 

17. Der bapst flooh von costentz, vnd zoch im h. fridrich nach 194 

18* Der hnss ward verbrennt ze^ costentz 194 

19. Bapst martinas ward erweit (1417) 194 

20. Die von zürioh losten die grafischafit ze kybnrg (1424) 195 

21. It. die grösst sach ward das, dass sich die von behem wider die ganzen cri- 

stenhait laiten mit gewalt 195 

22. JeronimuB ward och verbrant 196 

23. Die von behem muot die smach 196 

24. Die erst raiss über die von behem 197 

25. Dem bapst kam gross klegt, wie die behem die cristenhait schadgotent . . 199 

26. Aber von den appenzellem (1427) 201 

27. Diss ist der brief 202 

28« Aber ain brief von den curfUrsten dem bischoff ze costentz 203 

29. Der abbt von sant gallen hatt die appenzeller in grossem bann 203 

30. Die appenzeller wurden ze gossow erstochen von dem von toggenburg (1428) 204 

31. Küng Sigmund ward kaiser (1433) .... * 206 

32. Von kaiser sigmnnd 207 

33. Von kaiser Sigmund 208 

34. Von küng Sigmunds glissnen 209 

35, Kaiser Sigmund starb (1437) 209 

36« Hertzog albreoht der from fürst ward erweit zuo ainem römschen küng (1438) 209 



Seite 

d7. Dis8 nüwen mer Bchribfnt der konflül knechl yon präg iren berren giBii og8- 

parg vnd anderswa ,. 210 

38. Hertz og fridrieh von öst ward xno ainem römachen küng erweit (1440) . . 2il 
^9. Vereas, in quibus bortatar, romanorum regem noniter eleotam ad conquüitio- 

nem bone conscienüe per bonas operationes 213 

40. De prepolencia pape et regia romanorum 213 

41. Wie der junge fürst ze ache inrait, vnd UefiB sich da ze küng krönen (1442) . 214 

42. Der hertzog von sacbsen 2l5 

43. Der pfallents graff bi rin 21$ 

44. Der bischoff von lüdicb 215 

45« Der hertzog von berg 215 

46* Die procesBion gieng dem küng engegen • . . • • » • . 215 

47. Dar nach rait der küng mit sim hßt 215 

48. Des bischoffs volk von köln 216 

49t Des bischoffs von mentz vnd dess von trier volk • 21$ 

50. Margraff von brandenburg . 21$ 

51. Wie man den küng krönte vnd wer da zegegen was 216 

52. Wie der küng ze tische gieng« da er sin künglich krön emp&ngen hatt . .217 

&3. It. von dem ochsen, den man gantz briet 218 

54. Der küng lech den fürsten ir lachen, des ersten dem pfalUnttgraffen . . . 218 

65. Der hertzog von Sachsen , 218 

56. Der margraff von brandenburg 218 

57. Man Hess den küng das hailtum sechen « 219 

58. Deor küng schied von auch 219 

59. Der küng rait ze köln in 219 

60. Der bischoff von Mn enpfieng lochen ....••«, 219 

61. Der bischoff von lüdich enpfieng lechen ...^. 219 

62* Der hertzog von mächelburg enpfieng lechen 219 

63. Die von köln schwuoren dem küng 220 

64. Der aid in forma 220 

65. Der küng zoch von köln . . . ^ . . 220 

66. Ain kalter winter (1435) 220 

67. Die statt zug gieng vnder (1435) 221 

68. Der win was fast tür (1436) 221 

69. Es kament tonder vnd blitzen vor wienacht (1437) 221 

70. Ain hert jar (1438) 221 

71. Die von basel verbnndent sich zuo denen von bem (1441) 222 

72. Ain grosser sne (1442) 223 

73. Ain göoter snmer • * 223 

74. Künig fridrieh krönt 223 

75. Ain kalter herter winter (1443) 223 

76. Ain gross sne in dem mayen 223 

Vierte Abtheilung, 

bis zum Jahre 1460. 

1. Der von toggenburg starb, darnach wurdent wunderbarlich löuff in dem 

land (1436) 226 

2. Die scbloss vnd berrschafften, die der von toggenburg inne gehept hat . . 227 

3. Der graff von toggenburg hatt sin wib bi sinem leben zuo ainem erben gemacht 227 



Seite 

4. Die lüt bünden sich zedamen, ynd sateten rät ynd hoptlüt . , 228 

5. Die «elben paren mochtent nit ruow haben Ynd still pitzen ; 228 

6. Si wurbent etwa mangs, vnd wärint selbs gern herren gesin 228 

7. Si flchikten ir bottschafft zuo hertzog friderich 229 

8* Die in sanganser land vnd gastren baten den h. etwa dik, dass er si losste . 229 

9. Der hertzog- seh ikt sin bottschafft herass gen veltkilch 229 

10« Die von Zürich hatten och etwa dik ir bottschafft bi den lendern 229 

11. Der hertzog losst veldkilch Ton der von toggenburg vnd ander land . . . 230 

12. Der h. losst all herrschaffteu, die dem von toggenburg versetzt warent . . 230 

13. Der herrschafft hotten 230 

14. Si weiten dem hertzogen nit schweren 230 

15« Die rät brachtent dem hertzog die mär für, dass si nit schweren weltint • .231 

16. Des hertzogen bottschafft muotet aber denen in sanganser land an, dass si 

schwüerint • 231 

17. Der hertzog was karg vnd wolt nit kriegen 232 

18. Die von Zürich sehlnogent denen vss dem gastren den kouff ab 232 

19. lyer hertzog gab graff hainrichen von sangans die graffschaffb wider . . . 283 

20. Die in sanganserland hettint graff hainrichen gern gewert, dass jm die graff- 

schafi^ nit wider war worden 233 

21. Sanganser land schwuor ain ewig bargrecht gen Zürich 234 

22. Disff artikel machtent si inen selb 234 

23. Die in sanganserland weiten gr. h. zwingen, dass er es och mit inen hielt . 234 

24. Graff fa. schwnor ain ewig landtrecht gen schwitz vnd glaris 235 

25. Die von vtznach vnd Itechtenstaig schwuoren ain ewig landtrecht gen schwitz 

vnd glaris, item die vss gastren ab ammon 235 

26. Die vsa dem gastren vnd ab anunon hielten die von wesen darzao, dass si 

och muosten schweren (1437) • , 237 

27. Tag zuo luzertt 237 

28. Die aidtgenossen kament gen lucern 241 

29. Die veste nidperg ward verbrennt 245 

30. Der abbt von sant gallen ward mit den sinen landtman ze schwitz .... 246 
31« Die guot vesti frödenberg ward gewannen vnd verbrennt 247 

32. Graff bernhart -von tierstain verband siuh zuo sanganserland 253 

33. Die in sanganser land erstachent die von werdenberg 254 

34. Die von schwitz vnd glaris warent noch nit verriebt (1438) 257 

35. Nach vssgang des fridens begund krieg sich» erheben (1439) 258 

36. Hienach stand die stuck des rechtbietens von denen von zflrich 260 

37« Die von schwitz vnd glaris weiten soiicher rechtbieten nit ingon . • . , 261 

38. Die von Zürich schluogend aber denen von schwitz v. glaris den kouff ab {1440) 262 

39. Die von schwitz lagent aber zuo feld wider die von Zürich 263 

40. Die von zürich zugent vss mit offner panner 265 

41. Die von schwitz vnd glaris widersaiten den von Zürich 265 

42. Die von vre vnd vnderwalden widersaiten och denen von Zürich 266 

43. Der von raren zoch och vff die von zürich 272 

44. Die von schwitz gewunnen grüeningen den von zürich ab 275 

45. Die richtnng zwüschent denen von Zürich, von schwitz vnd glaris 277 

46. Wie sich die aidtg. erkennt hatten, vnd was jetwedrer tail dem andren tuen sölt 277 

47. It. diss brieff kament in der wuchen vor liechtmess anno 1441 280 

48. Die aidtgenossen kament besamen gen lucern 281 

49* Denen von zürich ward das ir wider 282 

50. Von den schwitzern , 282 



XXI 

Seite 

51. Die von zürich entschluogent die von lucem ainer red .».*•.»• '2SS 

52. Die sidtgenossen hatten ir bottschafft bi denen von rappers wil . • . • . 283 

53. Die von Zürich würben vmb gnad an küng fridrichen vnd an die herrschafft 

von Ost. vnd schwuoren ain ewigen pund zuo österrich (1442) . . . 284 

54. Die von Zürich schankten dem käng vnd dem huss öst« kybarg die graffschaft 285 

55. Die von zürich brachtent ain puntbrieff 286 

56. Die von Zürich besiglotent den pnntbrieff 286 

57. Der küng schikt zuo den aidtgenossen 286 

58. Die aidtgenossen nament ain bedenken 287 

59. Der küng fuor also vmb, vnd wissten die aidtgenossen nit, wess er mnot hett 287 

60. Küng fridrich von Österrich kam gen zürich 288 

6t. Die von zürich schwuoren dem küng vnd dem huss von österrich .... 288 

62. Die von rapperswil schwuorent och dem hnss österrich 289 

63. Die von wintertur schwuoren 289 

64. Der küng rait gen kyborg .« ^ 290 

65. Der küng rait gen küngsfelden • « 290 

66. Der küng rait in weltschland 290 

67. Der küng kam gen basel ' . • 291 

68. D^ küng kam gen costentz 291 

69. Der küng verhört die aidtgenossen ze costentz 291 

70. Der küng bott recht 292 

71. Die aidtg. schieden von costentz, dass inn der küng nüt bestäten weit . , 293 

72. Die aidtgen. redten denen von zürich übel zuo von des bundts wegen. . • 294 

73. Der küng empfalch sine schloss 295 

74. Die. von züfich schwuorent irem houptman 295 

75. Die von japperswil. schwuorent irem houptman 295 

76. Die aidtgen. baten die von Zürich, daas sie die pünd mit der herrschafil von 

österrich abschlüegint 296 

77. Die von Zürich antwurten den aidtgenossen 296 

78* Der küng hett gern angetrageni dass die von appenzell ir püntnuss absaitent 

den aidtgenossen 297 

79. Der appenzeller antwurt . . • . 298 

80. Die. aidtgenossen laisten tag ze baden (1443) 299 

8i. Die aidtgenossen kament zuosamen zuo den ainsidlen 301 

82. Die von zürich vnd bremgarten ernüwroten ir burgrecht 302 

83. Im maien widersaitent die von schwitz der herrschafft vnd denen von zürich 302 

84. Die von schwitz brauten denen von rapperswil ain tail an ir brugg ab . . 303 

85. Die von raperswil verlurent ze fryenbach 303 

86. An der herrschafH tail band verloren diss nachgeschriben 305 

87. Die von schwitz verlurent do zemal 305 

88. Die von zürich verluren ze borgen 306 

89. Die aidtgenossen brannten • 308 

90« Die aidtgenosssen gewunnen bremgarten 308 

91. Die alt regensperg ward gewunnen . « 309 

92. Die nüw regensperg ward gewunnen vnd verbrennt 309 

93. Grüningen ward gewunnen on alle not 310 

94. Die aidgenossen taten vncristenlich Sachen, als man von inen seit ...» 312 

95. Der marggraff schikt ain ritter zuo dem herUogen von burgunn 313 

96. Ze Zürich lagent bi fünf hundert pfert 313 

97. Die von zürich zugent aber uss 315 

98. Die von zürich verlurent an der sil 316 



xxn 

Seit« 

99. Die von Zürich muot die schmach übel 319 

00. Die aidtgenossen warent fraidig worden 320 

01. Die ze Zürich an der sill verloren band 320 

02. Die aidtgenosäen belagent die statt raperswil 323 

03. Die aidtgenossen zugent ain tail vss dem feld 325 

04. Der bischoff von costentz redt darunder 325 

05. Ain frid ward gemacht ze raperswil im feld, hiess der elend frid .... 327 

06. Die von basel, von bern vnd solotiirn wideriaiten der hemchafft v. österrich 327 

07. Der küng verschreib denen von bem, basel vnd soloturn (Vgl. S. 370) . • 328 

08. Die aidtgenossen warent abzogen * . . . . 328 

09. Die von zürich, raperswil vnd wintertar schikten zuo dem küng 329 

10. Die von schwitz sohluogent den von raperswil kouff ab 329 

11. Die aidtgenoFsen widersaiten aber gemainlioh der berrschaft von öaterrich 
vnd denen von zürich 332 

12. Der krieg gieng wider an. Wie man sich ze raperswil hielt (1444) \ . « • 335 

13. kenhofers Schmachlied (1444) 337 

Lücke von 11 Jahren. 

Griffensee • ... 341 

Farnsberg 341 

Verschiedenes (1444) 341 

Schlacht bei St. Jakob an der Birs bei Dacher 344 

Basel vor Pfäffingen 344 

Hertzog Albrecht • • . ' 344 

Wil, Sargans, Appenzell (1445) 345 

Frauenfeld 345 

Wintertur 345 

Zug vor Reinfelden. Savoien hilft » . , . 346 

Frauenfeld. Säkingen. Freienbach und Pfäfükon 346 

Hans von Tierstain und seine Wölfe (1446) u. a 347 

Schlacht bei Ragaz nach Königsh. und Dächer 348 

Vermittelung in Konstanz 349 

Züricher Auszug , 350 

Rinegg 351 

Hans von Hege und Wil (^1447) 351 

Bubenbergs Spruch (1448) 351 

Das Schiff zu Biinfelden 352 

Brand in Engelberg (1449) 352 

Frauenfeld (1450) 353 

Zürich schwört den Eidg. wieder 353 

Schnee und Reif (1458) 353 

114. Das schloss rinfelden ward gewunnen (1445) 353 

115. Schiessen ze costentz 353 

116. Hertzog Sigmunds tag ze costentz 355 

117. Hertzog ludwig von bayern 355 

118. Die von sUin (1460) 356 

119. Die schwitzer zugent in das allgew (1460) 356 

120. Aber von hertzog ludwig von bayem (1460) 356 

121. Die aidtgenossen zugent in das turgöw . , 357 

122. Die puren im hegöw 358 



Die Elingenberger Chronik. 



bis znm Jahre 1334 



We dem land welches sin künig ain kind ist, 
Vnd dess fürst an dem morgen fru issta). 

JtLienach stat geschriben etwa manig ding» das in disen landen vmb Zürich 
ynd da ymb beschechen ist , es sige ^) von herren , lendren oder stetten, 
vnd besonder die denen von zürich zuo gehorent, vnd mit inen in pünt- 
nass sind 9 vnd och sonst etwa 2) manig ding das onch hüpsch ze wissen 
ist, hienach geschriben von künigen vnd kaisem vnd stetten'), vnd solichen 
dingen, vnd die jarzal darbj. 

1. !■ der crkteshtit stad iwei knhtrb). 

Komisch rieh Constantinopel 

(Sduld). (Schüd)4). 

Man sol wissen, dass in der cristenhait zwen kaiser sind, aincr ze 
rem, der ander ze constantinopel in kriechen. Es sol aber von recht 
nu^) der ain ze rom sin; aber die kriechen habent ir sonderbar gesetzt 
mit dem kaiser, vnd ainen patriarchen habent^) si an des bapstes^ statt; 
ai band ooch vnderschaid an dem glooben, dass si nit gantzen rechten 
glooben mit vns band vnd haltent. 

2. Wie tH kiais in der cristenhiit siad. 



Man sol ooch wissen dass in der cristenhait vier vnd zwaintzig rechter 
künigrioh sind, vnd haissent die also, als si hienach gemalet vnd darob 
geschriben 8tat^)c). 



1 sys 806. 2) sQst och ettwa Cod« 806. 8) Btritten Tsch. Hü. 4) Die Schilde hier 
ond unten leer. 5) nu fehlt Zu« 6) haind Hü. und so immer. 7) baupstes Zu. 8) als 
n — stat fehlt Hü. Zu. 

a) HüpU blos latein: Vae terrae cuiua rex puer est, et cuius princepa 

mane eomecUt Es ist Eccleaiastes 10, 16, wo es aber lautet: cuius prtncipes 

mane eome^unt b) Somit geschrieben vor 1453. c) Die Schilde weisen auf eine 

gemalte Urschrift 

lUlQgtabtfgvr Chronik, 1 



Römisch rieh, Franckrich, Rngellant, Vngem, Cftstelle, Lorrion, Arragoni, 

(Schild). (Schüd). (Seh.). (Seh.). (Seh.). (Seh.). (Seh.). 

Sicilien^Q, Portigal, Maiorken, GypeiDy Folienland, Dännmarck, Swedeo, 

(Seh.). (Seh.). (Seh.). (Seh.). (Seh.). (Seh.). (Seh.). 

Nauerren, Armenien, Schotten, Sardinien, Norwegen, Trinaklien, Bechern, 
(Seh.). (Seh.). (Seh.). (Seh.). (Seh.). (Seh.). (Seh.). 

Normandie, Hispania, Hibernia, 
(Seh.). (Seh.). (Seh.). 

das ist in irlanden ^) ^ da sind vier künigrich. Es sind noch vil ^^) ander 
künigrich in der cristenhait, die disen krönen sind vndertan^^), vnd di- 
sen künigrichen zuo gehorent; darumb nempt man hie die selben künig- 
rich nit Man sol oach wissen, dass vor ziten vil me künigriche waren ^'), 
die sidhar gemachet sind ^^) zuo hertzogtum vnd zuo graffschafflen ^^). 

3. Wie ntnig bistimb in der cristenhait sind. 

Man sol ouch wissen, dass in der cristenhait hie disent dem mer sind 
achthundert bistumb, on die bistumb, die die wichbischoff band; die zalt 
man hie nit, wan die selben bistumb ligent den mertail in der haiden- 
schafit^)« 

Anno dni. drühundert xlv) starb der hailig^^) man paulus, der erst 
ainsidel. 

Anno d. ccclix/) starb sant anthonius der hailig sälig abbt. 

Anno d. ccclxxxviij ^) starb sant ambrosius der hailig leerer, der 
ain bischoff ze mailan in lamparten was 

Damach wart sant m artin i bischoff ze turone. 

Anno dni. cccc vnd xlh) starb sant augustinns, der hoch^^ lerer, 
er was siben vnd sibenzig jar alt do er starb, vnd was bischoff" zu ippone 
enent dem mer. 

Anno d. sechshundert vnd tünii) starb sant gregorius der hailig 
bapst vnd^'O lerer. 

4. Wie lang es ist dass dietrich ren bern richsnet 

Do man zalt fünfhundert jar nach gotz gepurt vnd dabyO vmb das 
selb zit richsnot dietrich von bern, von dem die puren singent, wie er 
mit den wurmen ^^) hab gestritten ^^) vnd mit den beiden gefochten; das 
ist ain gedeut'®), die nu durch kurtzwil erdacht ^^) ist Item der selb diet- 

9) daz ist in ir landen Zu. lo) oeh vil Tech, ii) undertaun Zu« is) kUngriehe 
was ZU. Hü. 18) sind gemaeht Zu. Hü. u) graufschaft«n Zu. Hü. 15) siüig Zu. und 
806. 16) haUig Zu. i?) hailig Zu. is) dem wurme Zu. is) gestritten hab 806« so) So 
Tseh. und 806. gedenk Zu. täding Hü. si) erdaucht Zu. Hü. 

dj d. h. Festland Neapel Sicilia propria heisst hier Trinaklien (Trixiakiia). 
e) Ygl. über das Bisherige Königshofen p. 101. /) 349 Hü. Zu. 356 Art. de v. 
1. d. g) 378 Tsch 806 und Hü. 388 Zu. 397 art d. v. L d. h) 423 Zu. Hü, 
430 a. d. V. 1. d. t) 505 Zu. imd der ganze Satz in den folgenden Artikel ver- 
sehoben. 604 a. d. v. 1. d. 



3' 

rieh von bcm wa8 von vngemlant vnd was dietmars sun, ain basthart ^^)« 
Der selb dietmar sin vatter was ain künig über ainen ^') tail der hünen * 
Tod der gothen , die do zemal ^^) in allen landen vast '^) richsnotent vnd 
ainen *^) vngelouben wider die eristenhait hatten. Vnd do dietmar sterben 
wolt, do satzte er^^) sinen sun dietrichen an sin statt ze künig über das 
bo98 yngeloubig volek, wiewol er nu ain basthart was. Also was dietrich 
von bem achtzeehen jar alt, do er künig wart, vnd gewan das gantz Ita- 
lien *^) vnd rom mit kriegen vnd mit stritten, vnd vertraib da künig voda- 
ckem '^) vnd vil ander künig vnd herren, vnd hat er das land allain inn. 

Item er was xxzj jar künig ze rom vnd in italia vnd in lamparten, 
vnd starb nach'^) gottes gepurt fünfhundert vnd fünf vnd zwaintzig jar. 
Item man sprach jm darumb dietrich von bern, wan er wonet fast zuo 
bem in lamparten, ynd hat sin wesen daselbs. 

Item er was ain ketzer an dem glouben vnd hat doch '^) des künigs toch- 
ter von franckrich zuo der ee, die hiess audolfa^'). Man liset von jm, dass 
er ain wol gestalt hüpsch vnd manlich^^) man* war; aber dass er solichen 
vortail hätti an grossi oder an stercki als man von jm singt vnd sait, das 
ist nit^^). Er was ain hart vucristenman, er fieng den gewaltigen wolge- 
lerten '^) maister boecium ze rom, vnd hiess jn füeren gen pauui in lam- 
parten, vnd Hess jn da töten, vnd vil säliger lüt hiess ^^) er töten , wan er 
was den cristenlüten '^; nit hold^). 



tt) baschart Zii. ss) ain Zu. 84) ze maul Zu. 85) vast fehlt Zu. 26) ain Zu. 27) so 
sazt er Zii. 88) italia Zu. 29) ottackern 806. so) nauch Zii. si) doch fehlt Zu. S2) An- 
dolfa Zu. Hü. Cod. 628 richtig Odoileda. ss) hübisch wolgetan nianlich Zu. hübsch ge- 
ton manlich Hü. S4) nüt Tsch. Hü. 85) gelerten Zu. ss) Hess ZU. s?) cristen 806. 
k) JOaroach wart walamer konig, vnd herscht über sie icKxi jar. Der 
wart im streit erslagen, vnd nach jm theudemer sein Bruder, herscht xi 
jar. Nach dem sein sun theodricus. — Ynd kam durch bulgarien in panno- 
nia vnd do dan in ytalien vnd legert sich bey aquileya, doselbs er odoacker 
den konig ytalie, der sich mit gantzer wellischer macht wider jn gesamet hat, 
in stzeyt uberwant. Also floe O. mit einer kleinen zai gein rom warts, do er 
meht eingelassen ward^ vnd kam gein rauen, do ward er eingelassen. In des be- 
legert dietrich y. B. die stat rauen drew jar, vnd nach grossem stürm gewan er 
die selben stat, ersluog O. vnd für mit gewalt gein rom, do er mit Freuden 
eingelassen vnd herr yon rom vnd ganz ytalia ward — vnd Hess sich tauffen; 
vnd das et jm solich reich ytaliam also bestatet, auch jm der francken konig 
clodoueum in pflicht braht, nam er desselben tochter odofleda genant zu weyb 

. Vnd wiewol er getaufft was, liess er sich die arrianer doch verfuren, 

vnd stercket dieselben seckt groslichen vnd verachtet die cristen sere. — Biser 
ertottet boecium, desgleichen simachum vnd patricium seine ratgeber; auch fieng 
er johannem den babst, den er dan in gefenknuss groslicb peinigt vnd hungers 
sterbt, vnd nach 90 tagen starb diss Th. jeheling. — Als aber mancherley spruch 
vnd lieder von disem D. v. B. gesungen vnd gesagt werden, sunder wie er vnd 
sein meyster hildebrant vil dracken vnd wurme erslagen, auch mit ecken dem 

l* 



4 

S. Tersu. 

Der ist edel vnd ouch guot, der from ist vnd recht tuot 

Gerecht, bescliaiden vnd milt hört in des adels schilt; 

lept der adel In onvernunffl ^®), so hört er in der puren zuaSL 

6. Wie laog es ist, das« die sibea carforsten ?ffgescli( wardea, Tad waranb 

das bcschach. 

Archiepiscopus Maguntinus sacri imperii per totam Aleinanniam atque 
Germaniam archicanceüarhis. 

Archiepücopus Coloniensis sacri imperii per totam Italiam archican" 
cellarius, 

Archiepiscopus Trevirensis per totam Galliam, 

Rex Boemie (quondam duaj. Marchio Saaonie. Palaünu$ Menü 
Dux Havarie, Hi septem sunt electoree Romani regia; unäe vergas: 

Maguntinus^ Trevirensis, Coloniensis, 
Est palatinus dapifer, dua portitor ensis, 
Marchio praepositus camerae, pincema Bo'imus. 
m statuunt dominum, cuncti per secuta mundi '^). 

Item man sol wissen , dass die cristenhait aine alte^^) vnd lobliche ^^) 
gewonhait hat vnd zwai houpt hat, ains gaistliches vnd ains weltliches; 
das gaistlich ist der bapst, das weltlich ist ain römscher künig oder kaiser. 
It. das gaistlich houpt erwellent die cardinäl, vnd sol von gewonhait ain 
walch sin; it. das weltlich houpt erwellent die fürsten von tütschen landen, 
vnd sol von altem harkomen ain tütscher ^^ sin. It. also hattend die her- 
tzogen von Sachsen das römisch rieh me den hundert jar inn, dass si rö- 
misch künig vnd kaiser warent, vnd ouch erwellt wurden von den fürsten 
ir vier nach ainander, hiess der ain hainrich, die andren dxy hiessent otten, 
unde versus : Otto, post Otto regnavit tertius Otto **), 

Item do nun der dritt ott d^s rieh besass, als hett er es in 
erbs wisB, doch mit der fürsten vnd herren willen, die dem haiigen rieh 
zuo gehorten, do entsasB er dasB gross misshellung vffston wurd nach 
sinem tod, wan er hatt kain sun noch erben. Vnd also schickte diser 
kaiser Ott von Sachsen der dritt nach den mechtigen fürsten vnd her- 
ren, gaistlich vnd weltlich, die dem haiigen rieh zuo gehorten von tut» 
sehen landen. 'Also do nun die fürsten vnd herren all zesamen kamen 
vnd bi dem kaiser waren, do stuond der .kaiser uff für die fürst^i vnd 
herren, vnd sprach: „lieben fürsten vnd herren, ir wissent wol, dassmine^^) 

88) ane Vernunft Tsch. Die Verse fehlen Zu* 88) Das LateiniBche haben Tsch« 
n. 806 nicht, blos Zu. und Hü. 4o) alt Zu. Ai) loblich Zu. 4i) tintech Zvu 48) Der 
Vers blos Zu. Hü. 44) min Zu. 

rysen gestriten vnd mit dem twerck in dem rosengarten gefochten habe, dauon 
finden wir nichts in keinen bewerten schrifften, donunb wir es tax ein gedieht 
vnd fabel halten." Cod. 628. Vgl. hierüber und die 24 Königreiche, Köni^pi- 
bofen p. 86—89. 101. 



Tordren vnd ich das rieh vil jare inne gehept hand, als wärint wir sin er- 
ben gesin, das wir doeh nit sind; doeh haben wir es allweg geton mit üwe- 
rem willen der mertail. Also, lieben herren^ bekenn ich dass ir des haii- 
gen richs fürsten sind vnd gewalt band ain römischen künig ynd künftigen 
kaiser ze erwellen. Nun sind etlich fürsten vnder üch, die sich selb oder 
ir fründ fürdern wellent an das rieh, vnd doch wol bekennen t, dass si dem 
rieh weder nutz noch guot sind, vnd die euch nit besinnent, was sl dem 
rieh gebunden sind, vnd wie grosser gebrest, krieg vnd anders dem baii- 
gen rieh davon mocht uff ston. Also, lieben fürsten vnd herren, ermanen 
ich üoh der trüw so ir dem haiigen rieh gebunden vnd päichtig sind, dass 
ir vnder üch allen erkiesint etlich fürsten, die von üwer aller wegen ainen 
romischen künig wellint; vnd je minder der ist, je minder stöss vnd krieg 
si vnder ainander haben mügent/' Also nach des kaisers rat vnd nach 
vil rede erwaltent si siben fürsten vss des riches amptlüten ^^), wan si aller- 
maist wissten des richs gelegenhait Als si nun die siben fürsten vnder 
inen allen erwalten, do nampten si die selben siben curfürsten, wan si 
von ir aller wegen jemer ewengklich wellen*^) soltent ainen römischen 
künig vnd künftigen kaiser. Vnd sind der selben fürsten drjg gaistlich 
vnd vier weltlich: it. der bischoff von mentz, der bischoff von trier, der 
bischoff von köln; it. die weltlichen: der pfallenzgraff^^) bi dem rin, der 
hertzog von Sachsen, der marggraff.von brandenburg, der künig von be- 
chern. It. diss siben fürsten sind des haiigen römischen richs obersten 
amptlüt vnd sind euch hinfür curfürsten, wan inen die cur geben ist von allen 
des richs fürsten. 

It. diss uffsatzung ist gemachet vnd bestät do man zalt tusent vnd ain 
JBX, vnd in dem selben jar starb ouch kaiser ott von Sachsen, der dise 
Ordnung gemacht hatt. It. also kament die selben curfürsten zesamen gen 
franckfurt vnd erwaltent ainhelligklich hertzog hainrichen von pajern 
ZUG ainem^^) römischen künig vnd künftigen kaiser. Also was diser künig 
hainrich der erst künig, der von den curfürsten je erweit ward/). 



45) amhachtlüten Königsh. 46) d. h. küren , erkiesen, choinr. 47) pfalzgrauf Zu. 
48) aim Zu. 

l) „Im 28. jar kaiser otten herschung, nach dem jm das reich bej den 
stam zu Sachsen geerbt hat — vnd er keinen erben hat — vemome er wider- 
wertikeit vnd krieg, die vmb die regienmg des reiohs gescheen mocht, zu verhü- 
ten, vnd satzt nach rate der fürsten ewiglich zu weren, das siben forsten, der 
drey gaistlich vnd vier wemtlich, des reichs amptleut vnd kurfursten, die drey 
geistlichen ertzkantzler, nemlich der ertzbischoff von meintz in teutschen landen, 
der E. B. von trier in gallien vnd dem konigreich zu arlat, der E. B. von cöin 
in welschen landen enhalb des lampartischcn gepirgs; der pfaltzgraue bey rein 
ertztruchses , der hertzoch von Sachsen ertzmarsohalk , der margraue v. branden- 
bürg ertzkammerer vnd ein hertzoch v. bechem, nu konig, ertzschenck sein, dise 
siben kurfursten hinfur zu ewigen tagen, so das durch abgang romischer kayser 
vnd kimg zu schulden kome, zu franckfurt auff dem mein einen teutschen, den 



It diser kaiser was gar ain selig götlich man. Er stifte das bistumb 
ze babenbergy vnd gab daran gross guot. Er stifte ouch vil clöster, 
kilchen vnd pfrunden, vnd tat vil guots durch gottes vnd durch der cristen- 
' hait willen. 

It. er hatt ain frowen zuo der ee, hiess kunigunt, die was ain rain 
wib; 81 blibent baide, er vnd sin frow, künsch biss an ir baider tod. 

It. er was xij jar römischer künig, vnd fuor do gen rom vnd wa^-d er- 
lichen kaiser^ vnd tat vil guots vnd starb nach gottes gepurt tusent xxv 
jar, vnd ward ze babenberg erlich begraben in dem mündter, das er selb 
gestifft hatt. 

It. man begat^^} ouch sin hochzit vnd siner frowen , sant haiurichs 
vnd sant kunigund, an vil enden in der cristenhait erlich mit singen vnd 
mit lesen, wan ei wurdent bede gehailigot. 

7. Ain grosser ncristncr kiff f«a pfaffeu rnil UjfB. 

Anno d. Mlxxiiij do huob sich an die grösst zwajung zwüschent pfaf- 
fen vnd layen, die sider ^^) gottes gepurt in der cristenhait je wart biss uff 
das zity vnd werte das xx jar. 

It. diss zwajung kam also von kaiser hainrichen dem vierden 
vnd von bapst gregorio dem sibenden, die warent stössig mit ain- 
andren, also dass kaiser hainrich den bapst gern entsetzt hett, vnd truog 
mit xxiiij bischoffen in tütschen landen an vnd ouch mit vil andren herren, 
dass man jn nüt sölt für ainen bapst han, vnd zoch darnach gen rom vnd 
entsatzt denselben bapst, vnd machet ainen andren bapst. Da zoch der 
künig von napols mit grosser macht gen rom vnd vertraib den kaiser vnd 
sin bäpst vss rom, vnd half bapst gregorio wider in ze rom, dass er das 
bapstum inn hatt. Also muot den bapst die smach vnd der muotwil, den 
der kaiser mit jm getriben hatt, vnd luod den kaiser gen rom; do luod 
der kaiser den bapst herwiderumb» vnd verbien je ainer den andren vff 
das hindrost, dass alle lantzherren vnd stett in den krieg kament; ain tail 
warent mit dem kaiser, ain tail mit dem bapst In disen dingen wurdent 
pfaffen vnd lajen vermocht ^^), dass man we'der vff des bapsts noch vff 
des kaisers bott nüt gab. 

Item die pfaffen hatten ir wib vnd kind offenlich bi in sitzen als an- 
der lütt, vnd triben simony mit ir pfruonden. Do gebot der bapst durch 
die gantzen cristenhait, dass man die selben pfaffen, die simony tribint, 
sölt für bannig halten, vnd welcher priester offenlioh sin wib vnd kind 
hett, der sölt kain mess lesen, vnd söltin ouch die layen ir mess nit hören, 
vnd söltin ouch den selben pfaffen weder opfern ^^) noch zechenden geben. 



49) Im gedruckten Königshofen sinnlos ,)leget''. 60) sidhar nach Zu. 51) Veraecht 
Zu. bi\ Opfer Zu. Hü. 

sie nach irem gewissen gemeinen nutz zu regiren für den eigenlichsten erkanten, 
zu romischem konig erwelen, der auch die kayserlich kröne zu rome von dem 
babst empfahen soIt'-' Cod. 628 p. 645. YergL Königshofen p. 109. 



Du gefiel den puren vnd etlichen layen fast wol, ^nd warent ouch dem 
bapst in disem gebott gern gehorsam, die weder vff des bapstes noch vfF 
dea kaisers gebott in andren dingen nüt hieltent, vnd wurdent die Hit so 
gar verraochty dass die lajen selb täten das den pfaffen zuo gehört, als 
predigen, touffen, ölen, bewaren. It. si toufiltent ire kind selb vnd nament 
orschmer vss den oren vnd strichent es den kindern an für crisam. It. ain 
lay gab dem andren die sacrament vnd das hailig öH^), vnd ander vncri- 
stenlichi ding die si täten. It. si verbranten den zechenden, der den pfaf- 
fen zQo gehört. It. si nament den priesftem das hailig sacrament vss den 
henden vnd wurffent es an den herd ^*), vnd tratent darufT mit den füessen, 
vnd redtent vncristenlich von dem glouben, vnd täten ouch vil ander ding, 
das grülich war ze sagen, wan es was der vncristenlichost loufT vnd der 
ketzerlichost, der vor je gewesen was sider gottes gepurt; doch so was er 
ouch grösser in ainer gegni vnd in ainem land dan in aim andren, darnach 
als die lüt genaigt vnd grob warent. 

It. disen^^) kaiser fieng sin^^) sun vnd Hess jn in der gefencknuss 
sterben, nach gottes gepurt Mcvjm). 

8« laylta ia lanparteo ward icrsttrt. 

It« anno d. Mclxij do zerstört kaiser fridrich die statt ze maylan in 
lamparten ^^) , vnd brach die muren nider vff den herd. Do nam bischoff 
ruodolff von köln die haiigen drj küuig für sinen sold, vnd schickt si gen 
köln; die warent vor von constantinopel gen maylan komen. Vnd der 
hertzog von österrich, nam sant geruasii vnd prothasii, vnd füert si gen 
brysach *^). 

9. Der tpt fon sant galten enpfalcli sin Tagity. 

Anno incarnationis daminice Mclxvj, epact. vj, concurreni. iiij , indict xj, 
sub friderico r&manorum imperatore, Propter vite rnortalia breuitatem multa 
dolent a mentibus *®) hmninum excidere. Congruum ac utile uisum est michi con- 
ueneionem qae facta est inter me wernherutn abbatem scti galli et comitem 
ruodolfum de (pfuUendorfJ lüerarum memorie committere. Notum sit igi- 

fA) Das h. Ö. V. d. sacr. Zu. 54) an die erde Zu. 55) diser — sinen Zu. 56) Do 
ward mayland zerstört von kaiser fridrich dem ersten vnd ain hertzog von swaben 806. 
57) Das Tom Oesterreicber blos 80ft. 58) amentibus Hü. 

m) „Die lejen verachten bristerliche wirdikeit vnd begunden davon zu dis- 
putiren; die kinder taufEten sie vnd die snodigkeit auss iren oren brauchten sie 
gegen den kindern anstat des heiligen cresems. Sie verachten auch die heylig- 
keit an irem end zu enpfaen, vnd vorsmechten begengnuss irer begrebnusB; die 
bristerlichen zehenden verbrenten sy vnd wurden die leyen so snod, grob vnd rauch- 
loss, das sie dick das sacrament durch die brister, die da weyber hetten, geseget 
mit füssen tratten, vnd das hailig blut mutwilliglich verschütten, auch vil' ander 
lesterung als den in der kirohen gotes erging, darumb vil falscher lerer aufer- 
stunden, das folck durch vnnutz newikeit von der gotlichen zucht abweysend." 
Cod. 628 p. 663. Vgl. Königsh. p. 112. 113. 



8 

iur Omnibus tarn futurü quam presentibusy quod ego idem wemherus abbas 
aduocaciamy quam potestatiua manu Ubere tenut, predicto comiU raodolfo 
commisu Huiua autem pacti conuencionem totem staiui, ut eandem cuiuocaciam 
nulli unquam in heneficium prestare Uceaty et limites prisce institacionM träne-- 
gredi minime deheat; uniuerae namque eongregadonie fratrum mearum ae fa- 
rmUe ipeurum honorem posvtiue iaisHcie iniuolabäem permanere decretä; ecde- 
eiarum quoque in cenatorio beati galli sitarum, et preaertim harum sancte fi- 
die, 6cti laurenciiy scti iohannisy scti leonardi iustidas et honoree eacerdotum 
et earumdem eccleeiarum et eorum scti gdlli dericorum ab ipso nunquam de^ 
bere uiolari eanciui; ministeriaüum et inhabitancium hunc locum et eorum. qui 
quotidianum ieruitutis impeneum monasterio exhibent et omnium tarn mmorum 
quam mmorum instäuta, qiiae a predecessoribus meis abbatibue et prioribus 
oduocatie obtinueruntj inconvuUa fore stabiliuu Hone conuencionem idem co- 
mes ßde sua data confirmauiU Acta sunt hec anno incam, dorn. Mclx^ epa/ci. yj 
concurr, iiij ind. xj subfriderico rom. imperatore et semper augusto. Testes huius 
rei sunt hi: eberhardus prior mgr. leonhardiy vodalricus prepositas, ceterique 
confratres mei; vodalricus de scto leonhardo decanus, saeerdos scti magnij 
hainrums plebanus, theodoricus de aUstetten cum ßliis suis, hermanno, theo- 
drico, egeloffo, wetzel de balga et ßlü eius hainricus^ eberhardus ; ruodolfus giel, 
ruodolfus et volricus de arbon^ adelberchtus de busnang, wcdther de elgoue^ ar- 
nolt de bürren et alii plures^ quorum nomina hngum esset enumerare. 

In den zitten lech vnd enpfalch apt wernher von sant gallen sin vogtj 
vnd alles das sant gallen zuo gehört, graff ruodolffen von (pfollendorf), vnd 
tat das von nutz vnd eren wegen des gotzhases vnd mit willen, gunst vnd 
rat eines gantzen convents. Vnd waren vnder ougen : her volrich der propst 
vnd ander conventbruoder, der techan von sant lienhart, der priester von 
sant mangen, her hainrich der lütpriester, dietrich von altstetten mit sinen 
sünen, item hennan, dietrich, egloff, vnd wetzel von balga vnd ir sün hain- 
rich, eberhart; ruodolff giel, ruodolffvnd volrich von arbon, albrecht von 
bnssaang, wernher von eilgöw, amolt von bürren, und vil ander herrenn). 

n) Obiges Teutsche fand Tschudi in seiner Handschrift als Vertrag mit Bu- 
dolfen von Habsburg, ohne Datum und erst nach dem Jahre 1344 (Wassemoth 
in Zürich), erkannte es als unrichtig und setzte an den Band „forte Hermannus" 
(Abt 1333). In der sog. Sprenger'schen Chronik in Zürich geht voran eine kurze 
lateinische Einleitung, aber mit dem falschen Datum 1266 (Mittheilungen der 
antiquarischen Gesellschaft 11 p. 71), was die Sache nicht verbesserte, da hiezu 
Abt Wernher (1133 — 1167) eben so wenig passte als ein Kaiser Fridrich L 
Als Ausweg bot sich mir Fridrich L (1152—1190), der wirkliche Abt 
Wernher, welcher St Leonhard stiftete, der Propst Ulrich von Tegerfelden, 
sein Nachfolger, und Budolf, nicht von Habsburg, sondern von Pfüllendorfs 
(Yanarx L 291). Den Ghronikscbieiber verirrte wohl die Febertragung der 
Yogtei an den Habsburger im Jahre 1273 durch Abt Ulrich von Gütingen (^- 
nales Colm, ad a, Yanarx L 403). Erst Monate lang als die Handschriften 
Tsch« und 806 abgeschrieben waren, lieferte die HüpU'sche aus Zürich p. 28 die 



9 



N. Tm dem kertMgtm u behcü ward ata kniigrieb. 

Anno d. Mcc jar do ward vss dem faertzogtum zuo b ehern ain kü- 
nigrichy vnd tat das philippus von swaben, der faertzog. Der ward ouch 
ZUG romischem kOnig erweit zuo franckfurt Von demselben künig nament 
ouch faerren vnd stett fryhait vnd bestätigung ^^), als von ainem römischen 
künig, wan er hatt ainen grossen hof zuo mentz ; er machet ouch do zemal 
vodackeren *®) den hertzogen von behem zuo ainem künig vnd das her- 
tzogtum zuo behem zuo ainem künigrich, als diss yers vsswissent: 

Terra bohema deo gratea age, nam tibi legem 

AmpUat imperium fadendo de duce regem. 

De duce bohemo /actus fuit rex sub I, F. P.^^) 

11. Iftnm sieh die betteltrdea ankttbea. 

Anno d. Mccxj vnder bapst jnnocentio dem dritten erhuoben sich die 
zwen bettelorden barfuossen vnd brediger. Sant franciscus fieng si- 
nen orden an ze assis, dry tagwaid*') von rom; do fieng sant dominicus 
sinen orden an zuo bononie. 

Anno d. Mccxij starb der selig dominicus. 

Anno d. Mccxzvj starb der selig franciscus. 

Anno d. Mccxxx do erhuob sich zoo dem ersten der bettelorden der 
augustiner in den stetten, wan si vormals in den wäldem wonotent, vnd 
hiess man si heremiten, das sind ainsidel^^), vnd wurdent bestät von dem 
bapst gregorio dem nünden. Diser bapst compiliert decretales. 

Anno d. Mccxl^^) vnder disem bapst starb sant elisabeth, ains kü- 
nigB tochter von vngern, vnd ains lantgraficn von türingen diche hus- 
frow •*) o). 



69) Bestätnng Zu. Hü. 60) ottackern 806. «i) d. h. sub ImpercUore Friderico Frimo. 
Die Verse blo« 806 und Hü. aber die Namen ausgeschrieben. 62) tagwan Tsch. 
«) ,,wan si— ainsidel" blos 806. 64) Elisabeth f 123t, decretales 1234, heiligsprechg. 1235. 
S5) frowe Zu. 

ächte Jahrzahl 1166, obwohl auch hier irrig mit dem Habsburger, so dass bis 
auf Tschudi Niemand den argen Yerstoss geahnt hatte; dann aber hinten, p. 164, 
ungeschickt hjuiter das Basler Konzil hineingeworfen, die ganze lateinische Urkunde, 
wie sie oben ist, nachlässig geschrieben, und abermal auf Eudolfen von Habs- 
buig angewendet Im Archiv fand ich sie bisher nicht 

o) „Damach do man zalt 1241 jar, graff gottfrid v. hapspurg ze ainem 
tail vnd die statt bern zum andren t hattent grossen krieg zesament, so verr 
dass die vyent ze beden siten zesamen kament, vnd empiiengen die von B. grossen 
schaden. Was aber die sach des kriegs wäre oder ansprach wäre, hab ich nit 
geschrifftlich fanden." Cod. 629. p. 274. Ganz ähnlich Justinger p. 34. - Ygl. 
Tillier I. p. 54. — „Anno d. 1251, an dem zwölften tag jenners, beschach ain 
gross misshellung vnder den bürgern Zürich von des stuols wegen ze rom vnd 
von des kaisers wegen." Codd. 657 p. 54. 631 p. 340. 



10 

12. Wemi TBsers kerrei frtMliehBanstag itgtuM ist. 

Anno d. Mcclxij do ward vffgesetzt das hochwirdig vnd loblich fest ••) 
vnsera herren fronlichnamstag, dass man den in der gantzen cristen* 
hait Bol began vff den nechsten donetag naoh dem achtenden tag des pfingsta- 
ges *7) ; dise Ordnung tat bapst vrbanus der vierd, bapst, der euch grossen 
ablass vnd gnad darzuo gab. 

13. Yoii brioder bfrehtold« 

Anno d Mcclv do wandlet bruoder berchtold, der guot selig kmt 
prediger, in dem land, vnd prediget in disem jar zuo dem ersten mal zno 
costentz. 

14. Wie die herren tob regensperg TertribeB wvrdent/^). 

Anno d. Mcclxiiij do starb bapst niclausg) der vierd ze rom an dem 
karfrjtag , vnd belaib die hailig ^^) kirch zway jar vnd dry monat on ain 
bapst. Es was ouch das hailig rieh vil jaren on ain römischen künig ge- 
sin, vnd gieng vil wunders in den selben ziten^^) für, wan die cristenhait 
hatt weder gaistlich noch weltlich houpt. In den selben ziten^^) sassent 
herren im turgöw, hiessent die. von regensperg^^) vnd warent gar mäch- 
tig, vnd als man do zemal kain houpt in dem land hatt 7^), vnd es gar 
übeP^) giengy do schicktent die von zu rieh ir erber botten von ir statt ^^) 
zu dem herren von regensperg, vnd batent den dass er ir houptman wurd 
bfes an ain künftig houpt des haiigen richs. Das wolt der von regensperg 
nit tuon vnd sprach, ar hett sunst land vnd lüt genuog zuo versechend ^^X 
vnd wolt er denen von Zürich übel, so hett er si gelich als man visch vacht 
in ainem garn, also hett er si vmblait mit sinen stetteu vnd bürgen vnd 
mit sinem land vnd lüten. Der red erschrakent die von zürich übel, vnd 
wurdent aber ze rat, wie si weltint tuon ''^), vnd schicktent aber ir erber 
botten gen brugg in ärgöw. Da nach hj vff ainer vesti saas ain grafi^, 
hiess graff ruodolfvon habspur g. Der was von römischem geschlecht 
vnd was gar ain wiser man; dem laitent si ir Sachen für, vnd battent jn 
ernstlich, dass er ir houptman wurd, das weltint si vmb jn getrüwlich^^ 
verdienen; wan die herren von regensperg hattent den selben graffen von 
habspurg vss kriegt, dass er arm worden was vnd nötig ^^). Also ward 
der selb graff ruodplf von habspurg der von Zürich houptman r^^). Also 

66) das hochw. — fest blos 806. 6?) post octavas pentecostea Zii. 68) fehlt Zu. 69 in 
dem zit ZU. 70) in dem a. zit Zii. 7i) regensparg Zii. 72) tn dem lande was Zii. 
73) wunderlich Zu. 74) erber stattbotten Sr6. 75) versorgen ZU. 76) tuon wöltint 
806. 77) getriulich vmb in Zu. 78) nötig vnd arm worden was Tsch. Zu. 

p) Bei Tsch. und Hü. Baum für eine Zeichnung, wohl das Eegensberger 
Wappen. 

g) Nicht Nikiaus, sondern ürban IV. und nicht am Karfreitag, sondern 10. Oct 
gq) „Damach über et wie vil jar was das rieh asetz, dass koin rönf scher kai- 
ser noch küng was. Do schicktend die von Zürich zuo dem herren von regens- 
perg zwelf der besten burger von Z. vnd wurbend an jn, dass er ir houptman 



11 

I 

zugent si mit irem houptman vsb vnd yff den herren von regensperg, 
▼nd^^) kriegtent vff jn, dass er sin vesti vnd sloss als kostlich inn hett, 
daes er den sold nit mocht vssgericfaten, denn dass er regensperg muosst 
Ycrkouffen ynd ander sin aigen guot; dennocht halt er uotlenburg vnd 
glantzenberg vnd andere slossy da mit er denen von Zürich vil ze laid tat, 
vnd beaunder schadget er die von Zürich fast ab votlenburg. Si hattent 
zij wisse ross vff der selben vesti , da mit si gewonl'ch vss rittent. Also 
staltent die von Zürich euch haimlich nach xij wissen rossen ^% vnd do die 
I|^en vss gerittent mit ir wissen rossen ^^)9 do iltent*die von zürich mit 
ir wissen rossen zuo der vesti, vnd do si der torwart sach, do tat er vff, 
vnd mainte, sin herren kämind ^^). Also gewunnent die von zürich votlen- 
burg, vnd brachentz nider, vnd zugent mit ir houptman für glantzen- 
berg an der lindmat, vnd gewunnent das stättlin vnd die vesti, vnd bra-> 
chent es ouch nider. Si brachent jm ouch andre sloss. Also vertribent 
die von zürich die herren von regensperg, vnd gieng inen wol was si an- 
fiengent, diewil si den graffen von habspurg zuo ainem houptman hattent. 
Anno d. Mcclxvij an dem nünd^i tag im abbrellen ward votzen- 
berg die bürg gewunnen®')r). 



79) ^gewunnen küssnach vnd dar zuo etwa mengi veste*' Zusatz in Zu. so) oder 
pfilrden Zu. 8j) pffirden Zu. 88) vnd do — kämind blos Zu. 83) in Zu. erst hinter 
die 2 folgenden Artikel versohoben. 

wurd vntz an ain künftigen küng. Ynd won der von regensp. vil stett vnd 
vestinen hatt vnd rieh was, do verschmähet er der vod Z. bottschaft, vnd maint, 
er war inen on das stark gnuog. Do fuorand der selben von Z. hotten für sich 
zuo graf ruodolfen von habspurg, vnd wurbent die vorgesaiten sach an jli. 
Der dett es gern vnd füor mit den herren gen Z. vnd seh ,uor zuo inen'' u. w. 
Codd. 657 p. 55. 631 p. 340. 

y,In disen ziten was kain houpt des haiigen richs, vnd santand die von Z. 
ir erbam hotten zuo dem herren von regensperg, dass er dero von Z. houptman 
wni^ vntz an ain künftig houbt des haiigen richs. Do sprach der von Beg. die 
von Z. möchtend jm nit widerstan, er hetti si vmblait mit sinen vestinen, mit 
land vnd mit lüten, als eiin visch mit ainem gam vmblait ist; sie müesstint süss 
taon was er wölti. Do santant die von Z. ir erbaren hotten gen brugg vf die 
nächsten festi zuo graf ruodolfen von habspurg, der was von römischem geschlecht, 
vnd was gar ain wyner herr, vnd hattend jn die von E. vsgekrieget, dass er no- 
tig was worden, vnd erbatend den von habspurg, dass er ir houptman wurd vntz 
an ain künftigen küng. Do schwuorand si zesamen.*' Ders. cod. 657 p. 56. 57. 

Züricher Chroniken nennen als die Boten sechs Bitter: Bud. von Glaris, 
Heinr. vss dem Hof, Heinr. Meiss, Kuonrat Dietel, Heinr. von Kloten und Bud. 
am (oder ab dem) Steg; imd die Bürger: Heinr. Brun der jung, Johanns von Ba- 
sel, Joh. hinder der Metzg, Walter Meiss, Bud. Gnürfer (oder Gümser) und Wem" 
her Wylo oder Willi, und als das Jahr 1265. Codd. 651. 647. und Heinrich 
GTebeVs ,;EIandbüeohK**, p. 224. 

r) ,;Des ersten zugend die yon Z. mit irem houptherren für vtzenberg, die 



12 

was ainB Ton Ix^enburg, ynd besohach dem land gar we darab, ynd was also 
Test, dass man jar vnd tag da vor lag, ynd hattend ain holi strass darab, dass 
ixm spis ward wenn si woltand. Ynd ei wurfend lebend Tisch her tss. Do 
sprach der wys houptherr: nu ist die bürg gewonnen. Ynd ward die strass fan- 
den in ainem wilden bach tobil, Tnd ward die bürg zebrochen anno 1267 am 
niinden tag abrellen/' Cod. 657 p. 57. Aber bereits p. 55 hat dieselbe Chro- 
nik ungeschickt : , Jn den selben ziten wurdent die curfürsten ze rat Tnd namend 
den Torgenaunten to]^ habspurg zuo ainem römischen küng, Tnd ward die statt 
basel (wo er mit Z. y,Tnd ettlich ander" sechs Wochen gelegen habe) Tfgflki 
Tnd der krieg mit dem byschof Terrichi Darnach fuor der selb küng ruodolf 
Tnd die Ton Z. mit jm für Ttzenberg,, Tnd lagend Tor derselben bürg ain jar, 
Tnd ward dieselb Testi gewonnen aimo d. 1267 an dem nänden tag abr. Ynd 
darnach für sich ward si Ton Zürichern zerbrochen, wan es was ain roub hus.'' 
Fast wörtlich auch Cod. 631 p. 341, aber hier „am 19. April". — „Damach lai- 
tend sich die Ton Z. für küssnach, die bürg an dem zürichse, die ward gewan- 
nen Tnd zerbrochen anno d. 1268 Tf sant Trbanus tag'' (25. Mai). Cod. 657 
p. 57 und 631 p. 341. Die Chronik 651 sagt „wurb (Wulp) by küssnach". — 

„Als Tns schadgote Tnd we tett der Ton B. Tff den Strassen mit zwelf wys- 
sen rossen, ynd hattend die herren euch wiss gewand an, do tatend die Ton Z. 
als ob si jm wöltind für etlich Testinen ziehen, vnd zugend tss Tnd wider jn. 
Da mit besatzt der Ton B. sin Testinen gar kostlich, yntz dass er nit me mocht 
sold geben, Tnd muost Tcrsetzen Tnd Torkouf^en regensperg Tnd ander sin aigen 
Testin; noch dan hatt er Tetliburg Tnd glantzenberg, da mit er Tns we tett' Och 
hattend die Ton Z. gesamnot wrssi ross gar Terholen, Tnd do der Ton B. was 
Tssgeritten uff iren schaden, do rittend die Ton Z. och uss mit wissen rossen Tnd 
mit wissem gewand, als ob si die herren wärind, Tnd jagtand ainander ze Tot- 
lenberg an das tor. Do wond der torwart, es wäri sin herrschaft, Tnd tett das 
tor Tff, Tnd kam die gemaind Ton Z. hin nach, Tnd ward Tetlenberg zerbrochen, 
Tnd faorand do an die lindmag, Tnd zerbrachend och glantzenberg, die bürg Tnd 
das statu anno 1268 in dem ersten herbstmanot ^^). Ynd do ergab sich der Ton 
B. an die Ton Z. Tnd gabend jm ain libding, Tnd ward begraben in Z. zu den 
barfuossen." Codd. 631 p. 343. 657 p. 57. 58. 

„Anno d. 1269 do stuondt das rieh on ein houpt 27 jar, dass kein kaiser 
erweit ward biss Tff graff ruodolf Ton H. zit, welcher graff deren Ton Z. obrister 
houptmann gesin ist — — do wardt graff ruod. tou gemeinen kurfürsten zuo 
einem rÖ. künig erweit. Aber das rieh was darTor 27 jar one einen regenten, 
darumb ist in dem tütschen land gar grosser zwang, krieg Tnd Tnfrid gesin, Tnd 
je ein fürst Tnd herr wider den andren; die band einandren statt, land Tnd lüt 
ingenommen. Zuo der selben zit band die herren Ton hünenberg Tnd kam 
Tnd Tff der wildenburg Tnd statt zug wider einandren gesetzet, Ton wegen 
irer friheiten; darumb band si gar Til zweitracht mit einandren ghan. 

Herr ^sler Ton meyenberg®^) beschribt, dass die herrschaft kam zuo der 
selbigen zit gar in ein grossen abfall sige komen, Tnd habe die statt zug mäch- 



Si) d. b. September 85) Konrad. Ygl. Haller IV. S. 161 Nr. 371. 



13 

tig an geli^alt zuo genomen. Bo fUegt sich yff ein zit, dass der herr yff der 
wildenbuig vnd die bnig vnd statt kam vnd der von rüsegg vnd hünenberg, 
Tnd die herren yon masch wanden vnd die yon bremgarten ein heimliche 
pimtnüss ynd vertrag wider die von zog gemacht, vnd weiten mordlichen on alle 
abaagnng by nacht die statt vnd bürg zug überfallen vnd innemmen vnd allen 
manlichen stammen darin erwüi^en, vnd band sich alle zu steinhussen ver- 
samlety vfP 900 faossknecht vnd vfF die 100 zuo ross, rS den 9. tag herbst 
ZUG nacht vmb die 12. Es sind euch etliche schiff zuo kam gesin, die soltent 
die statt yff dem see überfallen vnd erstlich anreitzen, vnd der fuosaziig vff 
der leberen ob der statt zug seit an zweien orten die statt mit bocken vnd mit 
stnimleitem vmb die zwei nach mittnacht anlouffen. Ynd aber got der herr 
wolt diss mord nit verbeugen, vnd Hess sie durch einen fromen fischer warnen; 
der was vss der statt kam in einem kleinen schifflin zuo der statt zug gefareui 
vnd zeigt inen das förgenomen mord trüwlich an. Als aber in der statt Z. et- 
liche tapfere zuosätzen zuo ross vnd fuoss warent, die dem adel ein dorn in den 
äugen warent, vnd hinder den herren vff der (die?) bürg vnd statt Z. gewichen 
warent^ vnd des rechten vnd schütz vnd schirm von inen verlanget, das was die 
grösste vrsach diser vneinigkeit. 

So bald die von Z. das vemament, do band si sich gar schnell grüst — •— 
vnd band in dem see hinder der statt schwirren ^^ geschlagen vnd fürschwellen 
vnd andere rüstig, by 100 mannen an den see > verordnet. Si hattent auch by 
70 rossen — by 80 lantzen — vnd by 300 fuossknecht, die fielent vss der 
statt, ehe dass sich der find versamlet hatt, vnd band vf der leberen gewartet 
— — vnd band die find hinderzogen, vnd fielent'si schnell mit irem grossen 
gschrey vnd Überfall an mit fürpfilen vnd mit steinen, ehe dass si mochtent zuo- 
samen komen, vnd band si in die fiucht gejagt — dass der finden by 250 im 
ersten angriff sind bliben. Si band auch gar vil in see gejagt vnd ertränkt, 
vnd sind inen nach gelauffen biss gen steinhussen. — Die zuger mit iren bysten- 
deren verlurent nit mer denn 7 mann. Also band die zuger mit der hilf gottes 
das mord gerächet vnd den anfängem das bluot selber in die schuo gricht — 
Aber den von kam, die vff dem wasser fuoren, denen geschach gar nüts, denn 
d warent erst von dem landt gefaren gegen dem kiemeu vffen; die woltent dann 
wider gegen der statt, als wann si von art oder immisee kämend mit koufihians« 
güeteren — . Als si nun vff dem see den stürm vnd gschrey gehört hattend vnd 
verstanden, dass iren anschlag so gar gefeit hatt, do sind si wider hinder sich 
gen kam. 

In der selbigen zit — band inen die von Z. fürgenomen, die von kam vnd 
hünenberg zuo schedigen, vnd fuorent vff mittnacht den see vf gegen den kiemen, 
vnd band zwüschent kam vnd hünenberg inen ir vich vnd was inen mocht wer- 
den, geroubt. Do wardent die von K. ir innen, die hattent by 50 zuosätzer vss 
dem rüBtal by inen, die hattent inen die von rensperg, maschwanden vnd brem- 
garten zuo geschickt, vnd fielent mit gantzer macht vss der statt, vnd tribent 
die von Z. von irem raub, vnd jagtent inen nach biss gen immisee. Daselbst na- 



14 

ment si ir schiff vnd fUertents gen K. Die anderen ziigent dem aee nach biss 
gen art dn die letzi. Als die arter si ersachent, hant si gestürmpt zuo art md 
schw3rtz, vnd hant die von Z. widenimb vertriben, vnd iroltent si nit lassen by 
dem see hinab gen Z. ziechen in ire gewarsame. Also -warcnt die von Z. in 
grosser gefar zrveüschent ross vnd wand — do kament si wider gen immisee, die 
warent denen von Z. günstig, vnd schicktent mit einem bnrger von Z. ilends bott- 
schafiPt gen Z. in einem schifflin, dan die komer hattent die nauwen gen EL ge- 
fuert — Als bald warent die von Z. vf mit ir machte mit ir zaosatz vnd denen 
von egeri vnd zugerborg vnd mit den banditen — by 500, kament gen steinhu- 
sen vnd niderkom über die lorzen zuo sildnen in den wald, vnd tribent den raub 
zuosamen vnd verbrantent etliche hüsser, vnd schluogent ein huot in dem wald 
mit 70 pfarten vnd so vtl fhossknechten mit bögen. Do kament die von K. mit 
gantzer macht, vnd griffent die vorhuot an mit 50 pfärten, vnd alsbald der fuoss- 
züg von K. schnell binden nach vnd steltent sich dapfer zuo wehr, vnd in disem 
ernstlichen angriff do fiel der vermelt verschlagen huffen von Z. vss dem wald 
binden in der finden huffen, vnd schluogents in die flucht, vnd erschluogent der 
finden by 75 (andre Hdschr. 57) mann. — Den anderen jagt man vff allen 
Strassen nach, aber am meisten vff E. zuo. Der herr gässler schribt, wie dass 
ainer von Z. im nachjagen über den stattgraben zuo K. zweien finden nachge- 
sprungen sig mit sinem pantzer vnd spiess by 22 schuo wit an die stattmur, vnd 
habe si im graben vmbracht. Der gnot held muost aber auch sin leben darumb 
Ion, dann ehe er daruss komen mocht, ward er ab der ringmuren mit steinen vnd 
pfilen zuo tod geworffen. Diser tapfere held habe ein reissig pferdt erlouffen 
mögen, vnd vil herliche taten verriebt; darumb hat man jn den hirtzen ge- 
nampt von sines springens vnd lauffens wegen. Der sol ab dem zugerberg von 
stammen geboren sin. Die von Z. \^d ire zuogewante verlurent 25 man — der 
finden sind by 94 vmbkomen. Als die erstgewichenen 80 ^ die am kiemen la- 
gent, die brunst sachent, do luffent si den iren zuo -^ do fundent si by 20 tot- 
ner vff der waltstatt, die fergetents mit inen gen Z. u. w. 

Damach (a. Handschr. damals) wolt der herr vff der wildenburg abermal 
ein Überfall in die statt Z. thon han, vnd si straffen, dass si jm in etlichen artik- 
len nit gehorsam gesin warent. — Do macht er in sinem schloss ein heimlichen 
anschlug mit dem herren vff dem schnabelberg vnd mit irem zuogewanten; si 
woltent die statt vnd bürg Z. überfallen. Zur selbigen zit ein grosser jar- 
markt zuo basel was vnd etlich der fümembsten burger vss der statt vnd 
ouch der junkher vff der bürg mit den von basel kouffmanschafft macht. Nun 
was ouch der merteil zusatz vss der statt vnd etlich banditen widenimb begna- 
det, doch nit all; deshalb vff dissmal die von der statt Z. vnd der junkher ver- 
meintent gar guoten frid vnd ruohe zu haben in dem landt Do versamlet der 
vff schnabelberg (a. Handschr. vcrsamletent gemelte herren) ire kriegslüt im ha- 
selholtz in der nacht vff selbigen tag, do si iren ratschlag volbringen wolten. 
Diewil aber dess vff der wildenburg diener vnwiUig warent, vnd sich selbs siner 
tyranny genietet hatten vnd jn lieber hingericht hettent als jm bystand geleistet, 
die verrietend vnd kuntschafftetent jn vnd liessent die von Z. die pratik wüssen. 



15 



•Mi 



Do Yenamletent sich etlich yss der statt, von schwytz vnd ron art vnd an dem 
cugerbeigy so hermlich denen in der statt günstig waren, innerhalb der sil, zü- 
riehsee halb, onoh etlioh yon egeri, yff 500, by nacht im gotzhus schönbrunnen, 
ynd zügent die von der statt by nacht vss mit iren mithafften, ouch 400 zuo 
faoBB TuA 50 pfiLrit, vnd zngent gen inwil, hinder der borburg durch, vnd ka- 
ment vff 50 von bar onch zuo inen vnd gabent denen yff dem berg, iren mit- 
hafitaOy ein Wortzeichen mit einem für v£P der barburg, wenn si in den find fie- 
lent, 80 sÖUent die am berg hinabfallen, so weltent si die im haselholtz angriffen, 
eh si dch yersamletent, vnd der ab dem schnabelberg vnd der ab der wilden- 
borg zaosamen kämend. Also fielent die von Z. in das haselholtz vnd griffent 
d männlich an mit geschiey; do überfielent die ab dem berg die yff der wil* 
denburg ouch mit gschrey, vnd schluogent beid huffen in die flucht Der ab der 
wildenburg entfloch in sin schloss, die ab dem schnabelbei^ gen cappel, ynd ka- 
ment der find ymb 7 fuossknecht ynd 2 reissige. — 

Als nun die bottschafft dem junkher ynd den anderen yerkündt ward zuo 
basel — do yersamlet er ilends sine burger ynd mithafften, ynd rittent selbigen 
tag von basel gen zug. £s was ynder der selbigen gesellschaft einer welcher 
zuo fuoss gieng, der gieng eines tags yon basel biss yff die wildenburg, der ward 
noch den selbigen tag yff der wildenburg erschossen mit einem pfil. — Do lar 
gent si etliche tag yor der bürg, darnach ward der krieg gricht yon denen yon 
hallwil ynd lucem ynd yon den fryherren yon wädischwyl ynd denen yon Zürich, 
sehad gegen schad, jedoch so muost der herr der statt ynd denea yff dem berg 
etlich beachwerden nach lassen. 

Der selbig herr yff der wildenburg hat grosse tyranny yndgwalt brucht, 
als er sine eigne yndertanen ynd andere nachburen mit grossen übermuot sche- 
diget» aber in Sonderheit mit töchteren, wiberen, mit Satzungen ynd rauben, mit 
tribut ynd übemutz ; deshalb der merteil siner eigenen lüt sich wider jn satzteni 
Do hat es sich begeben, dass der herr einen siner knechten nach sinem bruch 
in die statt zug schickt ymb fleisch zuo sinem metzger. Der muost jm allezit 
das beste abhouwen ynbezali Do nam der selb knecht aber nach siner gewon- 
heit das best stuck fleisch yff dem metzgerbank, ynd sprach zuo dem meti^er: 
gib mir ab disem stuck. Der metzger sprach: zeig mir wo ich dir hindurch 
houwen soL Der knecht der reckt sin hand ynd sagt: das wil min herr haben. 
Do hout der metzger die hand yff dem fleisch ab, ynd warff die hand sambt dem 
fleisch dem diener für ynd sprach: nun gang hin ynd bring das dinem herm 
vnd B^ch, er hab nun gnuog fleisch yergeben kaufft, er hab gnuog übermuot 
triben^^. Do fieng er an sich an inen zuo rechen. 

In der zit hatt der herr yff der wildenburg ynd die herren yon wä- 
dischwyl ein stoss mit einander — deim der yff wildenburg hatt dem yon 
W. in sin hoehgricht griffen. Do yersamlet der y. Wa. mit denen yon borgen 
ynd dem graffen y. toggenburg yff die 90 (70) pfärt ynd 700 fuossknecht, zog 
über die sil für finstersee ynd prätingen hinuf, ynd schedigte mit raub und brand. 



87) Felis Malleolns im Th6g€uirtu p» 2 b. hat diese Sage eben so, aber als yom 
Yogte auf Rotenburg, and zu Luzem geschehen. 



16 

AJbo hatt der herr yff der WL etliclie reissige vnd faoMknechte im wintzwyler 
holtz yff dem berg ligen, die woltent iren finden den beig verhalten; aber die 
Ton Wä. hattent tdch teilt Tnd mit dem einen hnffen hinderzogen, kament gen 
mentzingen vnd griffent die im wintzwiler holtz an bym roten bäohlin, schluo- 
genta in die flacht, es was noch nit heiter tag, deshalb des von Wi. volk der 
bnrg zno floch, hinder mentzingen hindurch, vnd kament firönd vnd find mit ein- 
anderen vmb in dem selbigen moos vnd grandlosen wasser, das man nempt 
egelseeli ^^) , darin noch hat weder lüt noch vech watten noch schwimmen kann. 
— Do geschach zuo beiden teilen grosser schaden, jedoch kament die von Wä. 
mit grossem raub vech heim. Yen diser schlacht bezügen noch die jetzige alte 
am >zagerberg, namblich heini etter vnd der ratschmann (radtschwandt), der alt 
Zürcher n. a. erenlüte. 

Diser herr vff der WL bracht vil bossheit vnd übermuot — er was den 
zagem vnd denen von egeri gar vfsätzig. Es begab sich vnder disen dingen, 
dass er mit sinem vnküschen üppigen leben nit mocht ersättiget werden« Do hatt 
ein fromer barger (a. Hdschr. meyer) ^^) gar ein schöne tochter, die hat diser ge- 
melt herr lassen vffahen vnd vff sin schloss füeien vnd wider iren willen sin 
maotwiUen mit ir volbracht; darnach hat er si mit gelt vnd gaoten werten über- 
reden woUen, jm witers zao lossen, vnd bestimpt iren ein tag, wo vnd wenn si 
zaosamen komen selten. Als si nun wider zao irem vatter kam mit grossem 
traren vnd weinen, do hat si jm die schmach klagt — Do rüst sich der vatter 
vff die bestimmte zit vnd hat siner tochter kleider angleit vnd sich verbatzet ^% 
leget ein pantzer an vnd nam sin strittax, vnd ritt an das bestimpte ort. Der 
herr kam dahar mit grosser begird vnd vmbfieng die tochter. Alsbald, ehe er 
kain wort i^dt, schlnog der por mit der ax den baolen ssvl todt^. Joh. Kolins 
(1587 1 1609, vrgl. Haller IV. S. 366 Nr. 713 and S. 225 Nr. 435) Zagerohro- 
nik, Handschr. von 1617 a. 1687. 

Yor ^Htyi erzählt dieses Heinr. Brennwald, der letzte Probst in Embrach 
(t 1551): „Ich finde oach, dass vnwit von zag — vff der vesti wildenbarg et- 
wan gar mnotwillig herren gesessen sind. Also wenn das volk in die stat zag 
zao markt wolt, wardend si nider geworffen, das iren genommen, töchteren vnd 
wiber vff die vesti gefüert, geschwecht vnd demnach wider heimgeschickt Kon 
was einer am berg gesessen, der ein hübschi tochter hatt Die schickt er eins- 
mals mit eieren zao merkt, verschlaog *^) sich in dem tobel vnder dem schloss, 
ze warten, was der tochter begegnen wölt Alsbald si die ab WL sachend den 
berg nider komen, ze stand laff ein jonger edelmann in das tobel, leit gewalt 
an si, wolt si beschlaffen, also wascht ihr vatter hinfür, schlaog jn ze todt> hüw 
jm ein Schenkel ab, traog den an siner halbarten gen zag ze markt Nan was 
vil landtvolkes da besamlet^ die haobend sich alle vf, überfielend die vesti, not- 
tend die so lang bis si erobret, die herren vertriben, geblündert vnd in grond 



88) Ein Seelein, nach der Sage eben so grandios, ob Bern, heiset aach Egelmoos. 
Nach Stadiin ein Ebener, die damals in der Schwand und Hinterbarg, Gemeinde 
Menzingen, wohnten. Eine gemalte Scheibe nennt als Jahr 1278. 80) Yermummt, yr<h 
her der „Batzi'<« n) Yersteckte sich. 



1^ 

IS. Von den herrev fon rapreswiU). 

Es lit ain herrlich sloss bi dem obersew, das haisset rapreswil, vnd 
ist gebuwen von den •*) graffen von rapreswil, m an die selben graifen wa- 
rent gar gewaltig vnd mächtig, vnd zuo derselben vesti hortent alle mar- 
chen*') vnd vil lüt vnd lant. Die selben herren hattent ouch gross guot 
im turgöw vnd im ärgöw, vnd was vil edler in ir ^*) dienst. 

It. der selbe grafe der diss sloss besäst, hatt ainen vogt, der was sin 
gar gewaltig*^), wan er wis vnd redlich M'as; darumb getruwet jm sin herr; 
was er tat vnd liess, das was beschechen. Nun rait der herr gar dicke 
V88, vnd hatt aber gar ain schön wib. Nun bedunkt^*) aber den vogt, 
BD der herr nit dahaimen was, sin^') frowe war ze muotwillig vnd trib ze 
vil Schimpfes mit etlichen siner diener^®), dass es dem selben vogt gar vn- 
lidig was. Nun hette er es gern gewendet, dass er es dem herren nit ze 
oren bracht hetti ; da wolt sich aber die frow nit daran keren, vnd dunkt **) 
den vogt, si trib sin nun des terme, dass er je für sich satzt, er welti es si- 
nem herren sagen. Also fliegt es sich ains mals, dass der grafe geritten 
kam vnd lang was vss gewesen ^^^); also wart er von sinem gesinde wol 
enpfangen. ^^i^ vogt mocht nit wol gebaiten, biss sich sin herr vssge- 
zuge^^^), er wolt jm von siner frowen sagen die märe, wie si sich hielti 
so er nit ze huse wäre, vnd füert jn an ainen laden ^^^j, dass si in den sew 
sachent, vnd da nieman zegegen^^') was. Also huob er mit sinem herren 
an ze reden, vnd sprach, er müessti jm ernsthaft vnd treffenlich Sachen sa- 
gen. Der herr erschrak vnd sprach: lieber vogt, sag mir was du wilt, sag 
mir nun nüts böss von minem wibe; wan wo ich bin vnd an min schönes 
wib gedenk, das ist alle ^^^) mine fröude, vnd alles das mich anlangt, beküm- 
bert^^^) mich dester minder, vnd fröw mich so ich ze huse sol, dass ich 
fröud vnd lust mit minem wibe habe vnd mich ergetze, wa ich laid oder wi- 
derdriess gehept habe ^®^. Dess geliehen redt *^'^) er mit sinem vogte. Nain *^®), 
sprach der vogt, warumb weit ich tich arges von miner ^®^) frowen sagen, 
die doch aller eren wirdig ist? ich wil üch sagen das üch vnd üwerm 
lande treffenlicher anlit. Ir habent vil eren, guotes, lüt vnd landes^^^); nun 
sechent ir wol dort ainen büchel ligen im sew, da hab ich gesinnet vnd 
etwa dick vberslagen, dass da selbs gar wol ain vesti läge, wan daselbs 



92) dem Zu. 9S) Ober-, Mittel- and Unter-March. 94) irm Tsch. irem Vad. 95) sin 
gar gewaltig was Zti. Hü. 96) dachte Zu. 97) die Tsch. 98) Btnen dienern 806. Vad. 
90) bedacht Zu. 100) vm gewesen was 806. Vad. 101) gezuch Zu, 10») baygen Tsoh. 
baien Zii. Hü. 108) zuo gegni Zu. ze gegni Vad. 104) al Zu. 105) kümret Zu* 106) ich 
habe laid oder widermuot gehept Zu, vnd widerwertikeit Vad. 107) rette Zu. lOS) fehlt 
Zu. 109) iuwer Zu. 110) land Zu. 

verbrennt ward. Brennwald handschriftl. in St. Gallen, und daraus Brennwald's 
Schwiegersohn. Stumpf II. 181 b. 

s) Die Rubrik fehlt Zu. Bei Tsch. mid Hü. die 2. Zeichnung, die 2 auf- 
recht stehenden Bösen Baperswüs, Stiel und Blume roth, bei Hü. die Mitte des 
Kelches gelb. Vad. sagt rappraschwii. 

Kllngenberger Chronik. 



lg 

vmb ist es alles üwer^ vnd war dem land wo! gelegen vnd ouch der Strasse, 
vnd möchtint da ainen markt machen, der üch vnd dem land wol kämi. 
Vnd rüempte es also dem herren fast Das gefiel dem herren wol, vnd 
fuor darnach mit jm vber den sew, vnd besachent den büchel vnd das burg- 
stal, vnd gefiel dem herren vnd jm^^^) wol, vnd befalch der herr dem vogt, 
ain guot vesti da ze machen, wan es was ain herter vels. Also ward da- 
selbs die vesti vnd ain stettlin gemacht, vnd ward nach dem herren genant 
rapreswil, vnd ward die niderlegi guot vnd genuogsam, vnd machet darzuo 
lüt vnd land, dass es ain gantze^*^) graffschaft ward, vnd*^') der selb 
sitz ward dem^^*) herren gar lieb vnd wol gefallen. Also besassent die 
graffen *^^) von rapreswil diss herrschaften ^i®) vil jar mit grossen eren, wan 
si warent mächtig, edel vnd gewaltig, dass man nit wisste von edleren vnd 
mächtigeren herren in den landen ze sagen. Also sturbent si on liberben 
vnd fiel an die grafFen von homberg^^^). Damach sturbent die selben och 
alle ab ^^®) , vnd fielent die herrschaften der mertail an die graffen von 
habspurg, wan die von habspurg vnd von homberg arbtent^^^) die von 
rapreswil mit ainandem. 

16. Vom den graffei tom habspvgt). 

Man sait in disen tagen vil grosser tugent vnd adenlicher taten i><^) 
von den ^*^) herren von habspurg. Die selben graffen warent von romu) 
in dise land komen, vnd warent von guotem vnd altem gesiecht ze rom, 
vnd warent dennocht nit als rieh vnd als mächtig als si aber adenlich 
mit iren taten warent. Es füegte sich dass ir ainer von disem gesiechte 
gaistlich was, vnd kam von rom in dise land vnd wart bischoff ze strass- 
burg, wan das selb bistum in den ziten in grossen eren was, vnd bracht 
also sinen bruoder mit jm heruss. Der selb herr was weltlich vnd ain wol 
getan hübsch adenlich man^^^), dass jn mengklich in dem land lieb hatt, 
edel vnd onedel ^^^), vnd och die geburen. Also füegte sich ains mals, dass der 
selb jung herr rait jagen vnd baizen in dem land vberal , vnd rait mit an- 
deren edellüten ^^*) biss in das ärgöw. Also warf derselb jung herr sin 
vederspil nach ainem andren vogel, vnd wolt also sin vederspil hetzen. 
Das vederspil gieng vf in die lüfft, dass ir kainer wisst war das vederspil 
komen was. Also suochtent si es den gantzen tag, vnd kundent ^^^) jm nit 
nach komen. Der herr liess nit ab, er wolt sin vederspil suochen. Also 
momdess fundent si den habich vff ainem hübschen büchel. Der herr 
was fro, vnd gefiel jm der büchel fast wol vnd hatt jn fast wol gelust ain 



111) gefiel in Zu. iia) ganz ain Zu. ii3) wan Tsch. 114) den SOG. 115) herren 
Tech. 116) herschaft Zu. ii7) honberg Zu. 118) och all Tsch. 119) erbten Zu. I80) tat 
Zu. 191) dem Zu. 122) adenlioh weltlich man ZU. iss) fehlt ZU. edel vnd gepuren 
Hü. i«4) edlen Zu. Hü. Vad. 125) kondent Tsch. Vad. 

t) Die Eubrik fehlt Zu. und der Artikel ist hinter dem folgenden. Bei 
Tsoh. u. Hü. als 3. Zeichnung, bei letzterm roh, der rothe Löwe in Gelb. 

u) Töchudi am Rande: „Fabel" 



1$ 

vesti da ze machend , vnä spracli zno d^i ^dlen vnd zno einen dienern: 
Ist ee hie nit ain p^tzer lost? möcht ich es an minem herren vnd brao- 
der>*^ han, ich weit ain has hie machen. Also darnach ^'^) bracht er es an 
den bischoff Ton strassburg, vnd sait jm von der hübschen gelegenhait, 
vnd bat jn, dass er jm hulffe, so weite er ain hübsch sloss da machen. Der 
bischoff was berait sinem bruoder ze helffen» vnd was jm lieb dass sin 
bmoder ainen ^'^) lust zuo dem lande hatt, wan er jn darin bracht halt. 
Also hnob der jung herr an ain huss da ze machen, vnd nampte das habspnrg, 
vnd gewan er den namen darnach, wan er hat vor ainen wälschen namen ^^^), 
▼nd ward daromb gehaissen habspurg, wan er den habich vff dem selben 
berg ^^®) fanden hatt Also halff der bischoff sinem bruoder gar fast vnd gab 
jm ouch ^'^) gross guot, wan er was mächtig vnd rieh ^'^a). Also tailte ^^^b) der 
von habspurg das guot vnder alle herren, ritter vnd knecht, die in dem land 
da vmb sassent ^^% dass si alle sin diener vnd fründe warent vnd gehorsam 
zno sinen Sachen, vnd laite also den minsten tail an sin vesti, die er buwet, 
vnd an «in selbs nutz. Ainsmals do füegte ^'^) es sich, dass der bischoff von 
straseburg wolte besechen was sin bruoder gebuwen hette, vnd kam also mit 
vil herrschaft zuo sinem bruoder gen habspurg ^'^). Vnd do der bischoff die 
vesti sach, do sprach er zuo sinem bruoder: lieber ^'^) bruoder, mich dunkt, 
dn habist ^^^) gar wenig gebuwen nach der hilff, die^'^) ich dir getan 
hab^*^. Der von habspurg antwnrt sinem bruoder: herr vnd bmoder, 
mom soUent ir erst recht sechen den buw, den ich getan hab; wan er hatt 
haimlich nach allen sinen dienern vnd fründen geschickt. Momdess do 
die herren vfgestuonden, do lag das veld vol volkes, vnd hattent ^^o) ir ge* 
zeit vfgeslagen, herren, ritter vnd knecht Der bischoff wond , er war be- 
legen; nain, her, sprach der von habspurg, das sind min muren, die ich 
gebuwen hab ; wan ^^^) wie guot min huss wäre, das hulff mich nüt, hette ich 
kain fründ im land. Die sind mir behulffen in^^^) allen minen nöten; ich 
bin fromd im land, nun hab ich mir selbs fründ gemacht Das gefiel dem 
bischoff W0I9 vnd was willig, sinem bruoder ze helffen. 

11. Bit riUersckafft kttt aia gesellsckafi lae basdv). 

Es füegte ^^^) sich vff ain zit, dass alle herren, ritter vnd knecht, vnd 
alle wapner vnd die solichem genoss warent in der gegni, ain gesellschaft 
vnd ain hof gen basel gelait haitent, vnd woltent da iren muotwillen mit 
ainandren haben, vnd lust vnd fröude mit schönen frowen triben. Diss 
gesellschaft mochtent die von basel den herren nit ze lieb lassen werden, 



186) pruoder vnd herren Zu. Hü. 187) mornde« Zu, (!!) 1S8) fehlt Zii. 199) fehlt 
Hü. Anapielnng auf Vindonissa. I80) burgstal Zu. I81) fehlt Zu. issa) vnd rieh blos 
Vad. 182 b) vnd tailt Zu. iss) geaezzen warent Zu. im) fuogt Zu. isö) vnd kam 
aUo — fehlt Zu. 136) fehlt Z. 137) habest Z. iss) vnd Z. Vad. 138) han Tsoh. Z. 
Vad. 140) baten Z. ui) fehlt Z. 14S) zuo Z. us) fuogt Z. 

v) Die Rubrik fehlt Z. u. der Artikel ist dort unpassend der Anfang des 

Hababurgbchen. Vad. hingegen wie Tsoh. nur die Rubrik etwas anders. 

2* 



so . 

denn ^^^) da ward ain grosser yflouff vber die herren, vnd tatent das die von der 
statt ze basel ^^^), also dass der edlen etwa menger ze tod geslagen ward ^^^) ; 
etlich entrannen t> etlich wurdent wund ^^^), etlich wurdent den schönen frowlin 
in ir schoss zerhowen^ etlich kament euch haimlich von der statt, denen 
also geholffen ward. Also was diser schimpf der graffen von habspurg 
gewesen, die warent landtgraff^n des obren elsass. Also muote ^^^) nun die 
von habspurg die smahait^^®) fast^^^) vbel, die inen die von basel getan 
hattenty vnd kundent doch darzuo nüt ^^^) getuon, wan si in den ziten 
grossen krieg hattent mit dem apt von sant ga]len, der do fast mäch- 
tig was, vnd kriegtent also bald herren vff ainandern mit iren helffsm. 
Also fliegte es sich vff ain mal, dass der apt von sant gallen ain gross 
volk gesamlet hatt von hetren, rittern vnd knechten, vnd wolt vff die von habs- 
purg zieohen; do hatt graff ruodolff von habspurg ouch ainen grossen 
züg von rittern vnd knechten , vnd wolt vff den apt von sant gallen, also 
dass die zwen herren mächtig wider ^^^) ainandern lagent. Also lag graff 
ruodolffen die smach aUwegenz^^^) an, die inen ze basel gescbechen was, 
vnd sprach zuo sinen dienern: ir herren, ritter vnd knecht^^^), ich habe 
dick hören ^^^) sagen, welcher zwen krieg habe, der sol den ainen lassen 
richten oder friden, vnd den andren manlichen triben. Nun lit mir die smach, 
der schad vnd die schand ^^®) treffenlichen an, die vns ze basel geschechen 
ist, vnd ich nüt darzuo getuon kan noch mag ^^7), vnd ouch sunst nieman 
darzuo tuet. So bekenn ich, dass ich belechnot ^^^) bin von ainem apt 
von sant gallen , vnd ich jm dienstes pfiichtig bin. Wöltint ir es raten, 
ich wölt mich mit jm richten, vnd wölt besechen, ob ich die smach ^^^) an 
denen ^^^) von basel möcht rächen. Die rede gefiel sinen dienern allen wol 
vnd sprachent: her, wir wellent üch das ^^^) in gantzen trüwen raten, möch- 
tint wir nu vndertädinger haben. Graff ruodolff sprach: ich will selber 
vndertädinger sin, wan die sach ist ze verre komen, es ist vff dem vfbruch 
vnd an dem angriff, hie ist nüt me ze firent^^^). Vnd sass selb vff ain 
pfärit vnd rait also selb dritt, da er den apt von sant gallen wisst. Also 
do es tagete, do was er ze wil im turgöw, vnd rait also zuo dem tor vnd 
ruoft dem wachter. Der wachter entsprach dem herren vnd fragte jn, was 
er wölte. Er sprach, dass er dem apt saiti, graff ruodolff von habspurg 
wäre an dem tor vnd begerte zuo jm. Man sait dem apt die märe, wiewol 
si es für ain gespött hattent. Der apt sprach: ich waiss wol, dass graff 
ruodolff zuo disen zitten nit hie rittet ; doch sol man jn inlassen, es ist vil- 
licht ain auentürer. Man Hess jn in, graff ruodolff stuond von sinem pfär- 



144) danne Z. 145) basel von der statt 806. ue) ward erschlflgen Z. 147) etl. w. 
w. e. entr. Tsch Z. Hü. us) muogt* Z. Hü» Yad. 149) schmacht Z. I60) fehlt Z. 161) nit 
Z, 152) gegen Tsch. Z* Hü, 168) allevenzuo Z* allwegen zuo Tsch. 154) herren, rit- 
tern vnd knechten Tsch. Z. Hü. 156) gehöret Z» i56j diu schmacht vnd diu schände 
Z. 167) kan noch mag tnon Z. 158) Z. verschrieben „beseohnot** uiid- vom Herausg. 
„Streit habend** erklärt, 159) die schand vnd smacht Z, 16O) den Z. Hü. 161) es ouch 
Z. 16a) zuo firen Z. (statt der altächten, im allen Thurgau noch lebenden Form). 



2t 

rit vnd gieng gelich zuo de mapt. Also nam ^^') es herren, ritter vnd knecht 
vnbillichy vnd den apt selb de si sachent, dass es graff ruodolff was vnd 
er OD frid vnd on gelait kam, vnd si des selben tages mit so grosser macht vff 
jn woltent ziechen. Graff niodolff sprach zuo dem apt: herr, ich bekenne vnd 
waiss wol, dass ir min lehenherr sind, vnd ich üwer man, vnd dass ich mich 
vnbillich wider üch setze ; darzuo bezwingt mich min recht, das ich gen ^*^) 
üch hab, vmb desswillen dass ir das selb bekennent,. vnd herrenj ritter vnd 
knecht merkint, vnd menglich hör vnd sech, dass ich gelimpf, er vnd recht vnd 
gnad an üch suoch, so wil ich aller miner ^^^) stöss, so ich zuo üch hab, hin 
zuo üch komen vnd zuo üwem geswomen raten setzen, vnd wess ^^^ sich die 
bekennent, das wil ich halten. Diser red warent der apt vnd alle die sinen fro, 
wan si bekantent ^*7) graff ruodolffen wol, dass er warhaflftig vnd stat was 
vnd manlich mit werten vnd mit taten ^^% Vnd do nun graf ruodolff sach, 
dass dem apt vnd den sinen dise richtung vnd satz wol gefiel, do sprach 
er zuo dem apt : ir sind ain houpt im land vnd band ain grossen züg von 
herren, rittern vnd knechten; dessglich hab ich euch. Söltint wir die ver- 
wisen, dass ain fründ den andern ze tod slüeg, vnd der adel sich selb ver- 
tribe^^®)? Hiemit erfröwtint wir die puren vnd die den adel selb gern ver- 
tribint; darzuo wäre es vnser gross vnhail. Vnd bat also den apt, dass er 
jm herren, ritter vnd knecht liehe, . die er da by ainandem gesamlet hätte, so 
wolt er die von basel züchtigen, die dem adel grosse smach vnd muotwil- 
len getan hatten! Vnd erzalt da vor allen herren den handel der sach. 
Also wurdent si alle willig vnd genaigt^^^) über die von basel, vnd zu- 
gent alle mit graff ruodolffen für basel, vnd wuostent vnd nament^^^) alles 
das in werden mocht Also schadgot graff ruodolff die von basel schäd- 
lich vnd swarlich, vnd räch sich selber vnd den adel an denen von basel, 
wan es kam denen von basel zufi grossen vnstatten. Also wurdent si ge- 
wnost von dem graffen von habspurg ^''^)w). 



les) hate Z. xu) zuo 806. Vad. i65) alle mine Z. Der Genitiv ist jedoch acht and 
in Bern noch üblich, lee) swaz Z. 167) kannten^ noch üblich. i68) täte Z. Hü. werkan 
Vad. 169) Hü. sinnlos: vnd der salb vertrib hiemit. 170) genaigt vnd willig Tsch*. Zu. 
Hü. 171) nament vnd waostent. 17S) von d. g. v. h. fehlt Z. und ist gleich der frü- 
here Artikel angeknüpft «»wan man satte in disen tagen'* — . 

w) Nun was do by den ziten dass graff hartman v. kyburg begund alten 
vnd och alt was, vnd hat der ain bürg ligent ob winterthur. Nun fhrent die 
"buiger von W. zu vnd brachent die bürg. Das beschwert jn fast, vnd sandt 
nach graffen rudolfen v6n H. der einer Schwester sun was, vnd fuor an den 
landtag, vnd lech demselben graff B. ze rechtem lehen alles das gut, das er hatt> 
als da erteilt t(7 ^) ward. — Nun wan ettliche guter von dem gotzhus lehen wa- 

m 

rent^ die der von kyburg liess, vnd vnser abt die ansprach, die wolt jm der graff 
nit lassen. Also rieht sich vnser herr der abt, dass er mit dem grafen wolt 
han geurluget vmb die selben guter, vnd lait gross kosten gen wyl. Vnd do vn- 
ser apt sich gericht gen dem urlug, vnd ze wyl was, do ains abends was, do 
w^) geurtheilt, gesprochen. 



89 

18. Es gesf hach all graite tigeat tob afnen herrei ▼•■ kabiM^S ^^^• 

Es füegie sich ains mals» dass ain junger graf von habspurg mit einen 
dienern rait balzen vnd jagen in ainer owe. Do hört er ün schellen glich 
als man dem sacrament vortrait. Also rait er ernstlich dem getön nach, 
vnd wolt je luogen was das wäre, dass er also das glögglin in der wildi ^^^) 
hört. Do fand er ainen priester mit dem sacrament an ainem wasser, vnd 
hat der priester das sacrament von jm gestellt^ vnd hat sich also nider ge- 
setzet, vnd wolt sin schuoch abziechen^^^), vnd wolt also mit dem sacra- 
ment durch den bach watten. Do der herre den priester sach, do fragte 
er jn was sin gefert wäre, oder was er da in der wilde täti. Der priester 
antwurt jm vnd sprach : ich trag das heilig sacrament vnd wolt zuo ainem 
siechen menschen, dass in grosser kranckhait lit, vnd wolt also den aller 
nächsten weg gan ^'^% darumb dass der kranck mensch nit gesumpt wurd ; so 



178) Die Ruhr, fehlt Z. i74) wite Z. 175) vssziechen Z. Hü. Vad. i7e) gaun Z. 

der abt ob tisch sass, do kam derselb graff geritten gen wyl an das tor, vnd 
kam ainer vnd sprach: herr, der von habspurg ist an dem tor, sol ich jn in- 
lassen? Vnd do der graff erst absaaa, do gieng er zu dem abt. Also empfing 
jn der abt gütlich als billig was, vnd sprach der von habspurg: herr von sant 
gaUen, wir hattent ain stoss; darumb bin ich herkotaien, was ir durch reeht han 
sond, dass ich üch das gern lassen wil. Also ward getedinget, dass er dem 
graff 10 mark gelts Hess, darumb dass er des gottshus man hie^s, ynd 
lopt och der graff enkain gut ze nemen noch ze stellen das des gotzhus 
was. Also wurdent si lieblich mit einandren gerichi — Also lobt vnser abt 
allwegen mit grossem kost, vnd dass selten kain jar was, er hetti ain hochzit, 
da er new ritter macht. Darnach stallt er uff ain gross hochzit, vnd samnot 
darzu win vnd andere getralt. Die hochzit was ze pfingsten, vnd sandt gen bo* 
zen vnd gon kläfen vnd nach neckerwin vnd nach elsass. Also für der bischoff 
von basel zu, vnd nam jm den win, der jm von basel komen was. Nun was 
der herr von rotellon des bischoffs mag vnd vnsera herren des abtes. Der sprach 
zuo dem bischoff: herr, lasset dem abt sinen win, vnd wissent, er getar dem von 
habspurg wider üch dienen mit 200 beraiten mannen. Do sprach der bischoff: 
ja an ainem umhang. Ynd do die hochzit zesamen kam zu sant gallen ze pfing- 
sten, do redtent vnd rechneten die varenden lüt, dass da mer was denn 900 rit- 
ter. Do warden och do zemal 90 ritter, die der abt vnd andere herren macho- 
tent. Do worb der graff v. H. an den abt, dass er jm dienoti gen dem bischoff 
von B. Do warb der abt an alle die herren, die zu der hochzit warent, dass 
si jm dienotin. Damach do für der abt vnd wolt dienen dem graffen, als er 
och tett, vnd bracht jm me dan 300 ritter vud knecht, die alle gezelt wurdent 
ze seckingen über die bürg, die hiessent do in hosengeschuh. — Also hat vnser 
abt sin panuer bevolen her eberharten von lupfen, der wolt si gefürt han, der 
was do der türsten ritter ainer, die man bekant, Cristan Kuchimaisters Chro- 
nik, g;e8chr, 1335, 



23 

bin ich an disen bach komen, vnd vind kainen steg» vnd muoss also mit 
dem sacrament wattea. AIbo fiel der von habspurg von sinem pfanit nider 
yff sine knüw, vnd bat got einer gnaden, vnd hiess den priester mit dem 
sacrameot vff sin pfärrit sitzen vnd sine sachen nach einer notdurft werben. 
Do nun der priester mit dem sacrament wider haim kam, de wolt er dem 
jungen herren sin pfärrit wider bringen, vnd hatt das für ain grosse gnad 
vnd tugent von dem von habspurg. Also sprach der von habspurg: das 
welle got nit, dass ich oder miner diener kainer mit wissen das pfärrit jemer 
mer überschritint ^ das minen herren vnd schöpfer getragen hat Dunkt 
üch, dass ir es mit got vnd recht nit haben müglnt, so ordnent es zu 
gottes dienst, wan ich han es dem geben, von dem ich lib vnd sei, eer 
vnd guot ze lehen han. Der priester sprach : herr, nun müesse got eer vnd 
guot vnd wirdigkait hie in zit vnd dort in ewigkait an üch legend). Diser 
priester was wis vnd wol gelert, vnd ward darnach des bischoffs von mentz ^^^), 
cantzler vnd gar gewaltig. Diser priester sait also etwa dick dem bischoff 
von mentz vnd andren herren des grafien von habspurg fromkait vnd red- 
lichait, vnd von »inen adenlichen taten ^ die er von jm gesechen hatt, vnd 
oft getan hatt, vnd bracht es also in die fürsten, dass die fürsten dem von 
habspurg nachfragtent, vnd sovil redlichait vnd manhait von dem von habs- 
purg hortent, dass si jn zuo ainem römischen künig erwaltent, wan si in 
aUen landen kainen geschicktem noch adenlichern erfragen kundent, vnd 
der sich des richs törst oder weit vnderziechen; wan das ricld was in 
den selben ziten drü vnd zwaintzig jar on ain römischen künig vnd kaiser 
gestanden, vnd was der buobery mit roub, mord vnd andren sachen sovil 
in allen landen^ dass nieman von ainer statt zer andern gewandlen torst, 
vnd hattent die fürsten vnd herren das beste an sith zogen, so das römisch 
rieh jendert hatt, vnd luogt jederman jm selbs zuo, vnd liessent das rö- 
misch rieh vndergan. Also kam gar grosse ^^^) klegt für den bapst, wie 
es so übel in den landen gienge. Do gebot der selbe bapst gregorius der 
zechent des namens ^^^) den curfürsten, dass si ainen römischen künig wal- 
tinty als es von alter an si komen war; tätint si das nit in ainem zil, so 
wölte er das rieh versechen mit ainem künig. Also waltent die curfürsten 
des selben mals graff ruodolffen von habspurg ^®^).y) 



177) Vnd andren herren Hü. 178) groz Zu« 179) des namens fehlt Z. 18O) Erst 
jetst bst Z. die Einnahme Uznabergs. 

x) Ein altes Basrelief ob der Xirchenthüre in M eggen zeigte, dass die 
Begebenheit dort, bei Neu-Habsburg, vorfiel. 

y) Es was ain graf geseesen by brugg, dem stätlin, da die ar in die lintmag 
gat, nit ferr davon vnd euch die rüss, vf ainer bürg, hiess habspurg, vnd hiess 
der graf graf ruodolf von habspurg, vnd was gar ain fromer herr, als er es wol 
bewert mit götlichen tagenden. Der selb herr rait ains mals über felde vnd rait 
ain ander herr mit jm. Do begegnet jn vf dem feld ain priester mit vnsers 
herren fironliohnam, vnd wolt ain menschen bewaren. Do knüwotand die zwen 



84 

henen nider Tf die erden, ynd do der priester suo inen kam, do sprach der 
von habBpu^ zno dem priester: lieber herr, waramb rittend ir nit? Do sprach 
der priester: da han ich ain armes pfrtindlin, ynd mag es nit haben als ich es 
gern hett. Do sprach graf ruodolf : lieber herr, so nemend min pfarit vnd band 
es alwegen got ze lob ynd ze eren. Do das der ander herr saoh, der gab dem 
sigristen sin pfarit, ynd also giengend die zwen herren zc fnoss, dess si nit 
gewon warend, vnd giengend für ain holen stain, do was ain kloAsnerin inne. 
Zno der giengend si vnd enpfalhend sich in ir gebett. Do sprach die klosnerin : 
lieber herr, ir band gott ain ere erbotten, ir send wissen, dass ir send xxx jar 
yfgan in allen eren. Got wil es wol erkennen die adelichen tngend, die ir jm 
erbotten band, vnd wil üch gott üwer sei ewenklich erfröwen. "Nvm. merk ain 
jeglich man, wer got ere erbütet, dess mag jm got wol danken hie vnd dort, 
als es wol schinbar ward darnach an disem herren, do er römischer ktinig er- 
weit ward. Codd. 657 p. 56. 631 p. 342. 

Damach foor der von H. ynd ain tau von Zürich ynd brantand ynd wno- 
stand den bischof von basel, vnd lagend da 6 wochen vor der statt, md ain tail 
Yoh basel, die dem bischof widerspenig warend. In den ziten do kam bottschaft 
graf ruodolfen in sin gezelt, dass er zc römischem künig erweit war anno 1272 
jar,. do er vor basel lag. Damach im nächsten jar ward er erhöcht in franken- 
fnrt an sant michels tag. Cod. 657 p. 58. 

Bndolff von swaben, graif eberhartsy^) von H., landgranes in obem elsas 
snn, wart eintrechtiglich zu romischen konig erweit nach ehr. g. 1273, vnd 
herscht 18 jar, vnd wan er in deutschen landen grosslich vermerty*), wie durch- 
mechtig, weiss vnd fmm er were, santen jm die kurfursten das reich in das le- 
ger, wan er die zeit dem bischoue von basel vor einem sloss lag; solchs derselb 
bichone erschrak, dess er doch nit bedorfft hett, wan er sich gntHch mit jm 
veraynt Cod. 628 p. 756. 

Do dise walunge unn bestetung ergangen was — do kamen die mere gen ba- 
sel, unn do es der bischof von basel bevant, hainrich von nuwenburgy^, do er- 
schrag er also sere, daz er über unlang damoch starb, unn sprach zu den die 
bi jm worent, es wäre nütschit würser wan der demutige, so der erhöhet würde; 
unn sprach euch, er were also glücgig, were es mügelich, daz ein lebende men- 
sche mocht gottes stat besitzen, kunig rudolf würde su besitzende. Fritsche 
Closeners Strassburger Chronik bis zum Jahre 1362, in der Biblioth. des liter. 
Vereins in Stuttgart. 1843. 8. 27. 

Homines ahhatis s. galli aticepervnt comitem Rudolfnrn in aduocatum. An- 
nal, Dominie, Colmar. a, a. 1273, Nun was graff* rudolf von H. der sider 
küng ward, der mechtigest herr, der uns anwandte der kam gen sant gallen, dem 
schwurent die gotzhuslüt, burger und geburen, für ainen herren mit des abtes 
willen von gütingen, für das warent si beschirmt. Kuchimaister. Vgl. Vonarx. 
L 403 und vorne Note n. 



y) Albrechts, y*) berühmt, von mär. y*) Heinrich IIL von Neuenbürg - Nidtu, 
126:^ — 1274. 



86 

Tu comes in clipeo tuleras insigne leonüy 
Quem velut ad praedam dütento corpore ponü} 
Sed rex fers aquilamf qui transvolat omndoj claris 
Signans mdieiie^ quod tu cunctis dominarisz). 

19. Clrtf riodolf roi htbspirg wird iio tinen rSnischei kinig erweH. 

Anno d. Mcclxxiij i^ia) do wart zuo ainem römischen künig erwält ainhel- 
legklich von den curfürsten graff ruodolff von habspurg, graff albrechts 
81U von habspurg, der ain lantgraff was zuo ober elsass ^^^b). It. er was 
achtzechen jar römischer künig ^^'). It. der selb graff ruodolff lag zu der 
ziti^s) vor basel mit ainem grossen volck, vnd zoch glich mit dem selben 
Volk gen frankenfurt vnd gen ach, vnd liess sich da krönen. It do graff 
ruodolff von habspurg zuo ainem römischen künig erweit ward ^^^) , do 
was das hailig römisch rieh drü vnd zwaintzig jar on ainen künig ^esin, 
das« sich dess^®^) nieman getorst noch wolt vnderwinden^^®) von grossem 
krieg vnd gebresten, so das hailig rieh vil jar gehept bat, nach dem vnd 
vor geschriben stat ^^^. It. der selb graff ruodolff von habspurg was ain 
demütiger, wiser, manlicher heir, vnd machet guoten frid in allen landen, 
nach dem als er künig ward. 

It. diss sint die verss, die vsswisend die zal der jaren, do küng ruo- 
dolff erweit ward von den cnrfürsten. 

Rudolfus reprimens proprüs contraria tdis, 

Frankenfurt rex eligitur feato michaheUs; 

Vngit aquisgranum regem eub posteriore 

Luce severini sub crispinique priore, 

Cum semel M bis C stat et L semel X bis et I ter. 

Sed tu qui dubitas super hisffac euncta legi ter^^^). 

M. Wie Tss dea griiTea roa hibspirg hertiogea le dsterrlch wirdea oa). 
It. in den selben ziten^^®) sturbent die hertzogen von österrich all 



181 a) 1268 ZU. 181 b) des eUass Tech. Z. des alless 'Sd. iss) fehlt Z. nnd Vad. 
188) zuo disen ziten Z. 184) fehlt alles Z. und beginnt „das rieh was*^ — • 186) das 
sin sich Z. i86) vnderziechen Z. 187) „von grossem — stat** fehlt Z. 188) Auch die 
Versa fehlen Z. hier, folgen aber ohne Zosammenhang ganz hinten , vor Berns Er- 
bauung. Hüpli und Vad. haben sie, und sie allein die Worte : diss sint die yerss — , 
aber am Ende des Folgenden, dessen Rubrik Z. auch fehlt. 189) dem selben zit Z. 

z) So auch Hü. Die Verse hat Zu. mit späteren vermengt und ungenau: 

Jfiex, comes in Habspurg, Kiburg, aimul cUsacienaia 
Lantgraviusy tres suntj quos uno corpore censes. 
Tu es comes, in clipeo tuleras insigne leonis, 
Quem velut ad praedam districto corpore ponis ; 
Es rex, fers aquHam, qui transvolat omnia clarus^ 
Signans indieiis, quod cunctorum bene gnarus, 

aa) Z. hat die Bubrik nicht, Tsch, und Hü. geben als 4. Zeichnung Oester- 



26 

ab on liberben, vnd ward das hertzogtamb ze österrich dem rieh ledig» 
vnd fauob es der künig ottacker^^^ von behem dem rieh 'mit gewalt vor; 
also samlot künig ruodolff von habspurg ain gross volek vnd zoeh mit 
ainem grossen züg vnd mit grosser macht gen österrich. Also hatt sia 
der künig ottacker von behem gewartet och mit ainem grossen züg vnd 
vil Volks ^^^)y wan dem künig zuo behem warent vil mächtiger herren zuo 
gezogen zuo hilff wider künig ruodolfien, vnd zugent also gegen ainander 
mit grosser macht ^^^), vnd tatent ainen grossen strit mit ainander, vnd ver- 
' lur^®^) an baiden tailen vil Volkes; doch so gelag künig ruodolff des stri- 

tes ob 9 wan an des künigs tail von behem wurdent erslagen vierzechen 
tusent man ^^^), vnd der künig selbs ^^^)y vnd also gewan künig ruodolf das 
künigrich ze behem vnd das hertzogtum zuo österrich vff ainen tag. Vnd 
also hat der künig von behem ainen sun gelassen, den hat künig ruodolff 
gefangen , vnd vil grosser herren mit jm , vnd do der selb sun erwuochs,^ 
do gab jm künig ruodolff sin tochter zuo der ee, vnd gab.jm das künig- 
rich zuo behem widerumb zuo siner tochter, das man für gar ain adenliche 
tat von jm hatt. Also lech er euch sinen sünen das hertzogtum zuo öster- 
rich, vnd gab inen das, vnd machet si zuo hertzogen. Also wurdent 
vss den graffen von habspurg hertzogen ze österrich 66). 

190) Ottacker f. Z. I9i) oach mit ainem folke Z. 192) „vnd zug slso g. einander** t 
Z. 198) intransitiv „es kam um**. 194) wan — man f. Z. I9ö) and ward d. k. v. B. 
selbe erschlagen Z. (1278 am 26. Aug.). 

reiohs rothen Schild, ndtten quer weiss, darunter bei Hü. der Löwenschild, 
wie in 3. Yad. deutet blos ein Sohildchen an. 

bb) Die Handschr. Z. hat hier mitten im Texte eingeschoben Albrechts 
Nachfolge und Ermordung, dann den Bau Königsfeldens, and auf einmal wieder- 
holend: Dem künge von becheim warent vil mächtiger herren zuo hilfe wider 
küuig ruodolfen, vnd zugent euch mit dem künige von B. gegen k. ruodolfe mit 
. grozer macht; also wurdent an des künges tail von B. erschlagen 1400.0 man und 

der künig selbe, und ward sin sun gefangen ti. v. g. h. m. jm, und gewan k. 
B. von H. den sig, und das künigrich z. B. und daz herzogtuom zuo be. auf 
ainen tag. — 

,,Damach fuor küng ruodolf gen Oe. vnd zwang die grossen statt ze wiene 
vnd das land alles dem küng ze B. ab mit gewalt. Also kam der k. y. B. vnd 
suonte sich mit dem k. B. vnd empfieng lehen von jm. Do das geschach, do 
liess k. R. sin her zerriten, die herren vnd ritter von Schwaben, von franken, 
vom rine, von elsäss, von burgunden vnd von allen landen, do er si gesamnot 
hati Damach fuor der k. v. B. zuo, vnd samnote in allen sinen landen die 
grösten raise, so er je gewan, vnd widersait küng B. vnd wolt sin als gewiss 
sin, dass er jm enbot, wa er aller gemost (liebest) läge, da weit er jm ain grab 
haissen machen. Der edel k. B. der da nie verzagt, warb vmb sich, vmb alle 
die jm ze österrich werden mochtind, vnd in franken vnd in Schwaben, by dem 
rine, in elsäss, in burgunden, dass er gewan 2000 beraiter, es wäzind herren, lit. 



27 

It diter künig ruodolff was gar ain wieer, fromer manlicher herrr ^^. 
Es atttond bi sinen ziten ain t rügner vf, der nam sich an, er war kaiser 

im) ain gar fromer, wiser, m. man und herre Z. 
ter oder biderb lüi Do bracht jm der küng von yngem 2000 man, yad do er 
dies her alles gesamnot, nach denn hott der k« v. B. als yil lüten dass er hatt 
je zwen man an ainen, ynd fdor als gewaltiküoh dass er wolt über tuonow sin, 
Tnd wolt den romschen küng besessen han in der statt ze wien. Der römsch k. 
macht sich yf mit allem, dass er mocht han, ynd fuor ze wien vss über tuonow 
ain gross mil yf ain wites reld, vnd gab do dem küng y. B. ynd allem sinem 
Tolk strits genuog, wie yil er hatt, ynd gewan den sig, ynd erschluog den küng 
Yon B. ynd yieng ynd erschluog ander biderber herren ynd lüt yil, ynd rait do 
ze wien wider in, ynd satzte do sin sun albrechten ze hertzogen ze wien ge* 
walt^iklioh, ynd über alles österrich ynd über menig* schön land. Do diss ge- 
sehach, do füor der rö. k. R heryss an den rin ynd zwang alle die herren mit 
gewalt, die widei^ jn warend, yon köln yf yntz an das gebirg in franken, in 
Schwaben, in bui^unden, in ergöw, in saffoy, in elsäs, brisgöw, dass si alles das 
muosstand wider lan, das si one recht hattend genossen wol 40 jar, ynd ward 
och als wolfeil in disem land, dass man 1 L haber gab ym ü^j d. 1 f . kern ymb 
8 d. 1 f. roggen ym 5 d. Diss han ich yolrich krieg dorumb geschriben, dass 
ich es waiss ynd gesehen han, won es alles geschehen ist ynder küng rodolffen 
ziten ynd by sinem leben ze ainem wunder, won gott alle ding wol yermag. 
God. 657 p. 58 — 60. Fast wörtlich, aber ohne Kriegs-Namen, Cod. 631 p. 343. 
— Des selben jares: ward als yil komes, dass man ain yiertel yftsen (cod. 630 
Bo^ alle anderen „weissen'^) gab ymb xyüj dn. (cod. 630 so, hingegen 631, 632 
und der druck xzyijj dn. oder pfenn. und 629 „ymb^ij ß, iüi) diu), ynd ain yier- 
tel rt^gen ymb zyj dn. ynd xiiij aiger ymb ain dn. ain huon ymb ij dn. ynd 
yiij häring ymb i dn. Codd. 629 p. 136. 630 p. 234. 631 p. 176. 632 p. 160. 
Prack p. 118. Es ist aber wörtlich bereits in dosener p. 29. wo ebenfalls der 
«weiszen'' 28. den. gilt, „unn ein yierteil gersten um z den.'' — 

„Des dritten jars konig rudoUfs entstund merkliche zwitracht ynd auffirur 
zwischen dem selben rudolffen ynd przmisl, auch otakaro genant, konig zu behem, 
etlicher yordrung halben, die konig rudolff gegen jm füret yon der land wegen 
österrich, steyer, kernten ynd marck julii ynd der porten naonis, die zu dem rö- 
mischen reich gehorten, des sich aber otokarus widerstund, in meynung, das jm 
ettlich derselben stuck durch moi^ngab zu gestanden ynd ettlich durch jn mit 
dem swert gewunnen wem, in des beyd konig kriegs weyss mit beer ynd leger 
gegen einander zu feld kamen, da aber zwischen jn ein firid beteydigt ynd ein 
gutlicher tag gen chamberg bestymbt, dahin denn yil forsten ynd herren kamen, 
durch die daselbst ein gantzer frid gemacht, sonder ein freuntschafft zwischen jn 
beslofsen, also dass wentzelaen otakaro sun gpitha die tochter konig rudolffs, ynd 
herwiderumb johansen konig rudolffs sun agnesen die tochtar otacker zu der ee 
yermehelt wurde. Ynd do otokarus sähe die aynigung zwischen jn, opfert ynd 
ubei^ab er rudolffen dem ro, ko. funff fannen zu einem zeichen ewiger yntei> 



28 

fridrich, ynd hatten! jn etlich herren vnd stett darhinder bracht künig ruo* 
dolffen zelaid. Zuo dem wsten hatt er ee für ain gespott» vnd do er 
horte, dass es ernst was, vnd es stett vnd herren mit jm hielten , vnd jm 
das zelaid taten, do machet sich künig ruodolff vf, vnd zoch für die statt 
wettslar ^^^), do der trügner inne was; do ergab sich die statt an des 
künigs^^^) gnady vnd gabent jm den tAigner herus, den hiess er verbren- 
nen. Vnd do er den herren verbrant, do wolt er euch die sinen strafen, 
vnd mnostent sich alle stett an jn ergeben, die dem trügner gehuldet^'^) 
hattent. Dess gabent die von colmar vier tusent march silber; damit 
warent si gezüchtiget. Also züchtigret er ouch ander stett vnd herren. 

Es warent ouch fünfzechen gr äffen mit ir helffern zuo swaben, 
die sich zesamen hieltent wider künig ruodolfien von habspurg, vnd jn 
gern vertriben hettint. Diss vemam der künig vnd zoch vff dise herren, 
vnd wuoste vnd brantö vnd verberget ^<^^) ir land, vnd bezwang si alle 
sampt, dass si jm schwuorent ze dienen, vnd dem rieh ewengklich bisten« 



197) wetfalr Hü. 198) kainers Z. 19») gebult Tsch. Z. Hü. gehnldet Königshofen 
nacb derselben Quelle. 200) verhertgot Hü. 

thenikeit, hoffend dass jm durch solche demutige ertzaigen die vorgenanten fleai- 
nen vnd land wider gegeben wurden, das aber nit geschae, wan radolff nach rate 
der edelsten der seinen jm newr zwen fannen zu aignet vnd verlehe, nemlich 
behemer land vnd merhem; die andren drej fannen behilt er jm selber. — Im 
vierden jar ko. B. begeret konig otackers sein tochter agnesen, mer got ab den 
menschen zu uerdreuten, vnd verslos die mit andren 10 Jungfrauen in das clo- 
ster sant franciscen, in meynung, sie ko. rudolffs sune nicht engeben, vnd enpfing 
von zuplasen ettlichen der^inen veintschafft wider ko. rud. Des fönfften jars 
ko. R. betrübt sich ot der ko. der ubergebtmg so uil land formals rudolffen ge- 
than, vnd vermeynet die wider zu gewynnen oder verderben daran setzen, vnd 
fuget sich in versammung grosser menig folcks von Österreich, verwüstet das mit 
brant vnd raub, vnd kam darnach gen drosendor^ auss (vnd?) brichet ^hb sloss. 
In des vemam R. ro. konig die Verwüstung otokam, samet ein grosse schar der 
Streiter, kam über die tunaw vnd leget sich in die gemerck des lands merhem,^ 
da selbst er in dem geleyt mylota di ditz haubtman des gantzen merhem londs, 
der alten hass zu ottakaro trug, speher aus sendet; vnd als er ko. 0. mit den 
seinen vngeschickt fand, nehet er mit seinem heer zu jm, vnd pflag emstlichs 
Streits mit jm , in welchem streit der ferreter milota der haubtman otockari mit 
den seinen abweioh, vnd der selb ko. 0. mit einer grossen menig der seinen by 
14000 an sant ruffos tag erslagen ward, als in disen versen begriffen wirt: 
Anno M c bia Izz octatwque RegU JRudolphi plenus facti mit en$e Bohemus, 
Nach solcher merklicher siegung keret ko. R glucklich wider zu land vnd ver- 
lehe johansen vnd albrechten grauen zu habspurg seinen sunen das hertzogQium 
zu osterreich. — Im vj jar ko. R. wart gross wolfeil in swaben, also das vier- 
teil weytz zxviij dn. ein fierteil koms xyj dn. xüij ayr 1 du. vnd viij hering 
ein dn. galten. Qod. 628 p. 757. 758. 



29 

dig ze sin. Also machet er guoten frid von ^^^) lamparten, den rin ab biss 
gen durdreht *^^). It. dise graffen warent von wirtenberg, montfort^ helffen- 
stain, toggenburg ^^')9 vnd ander Ir genossen co). 



201) in Z. 808) 80 Königsh. vrtriet Tsch. Hü, Durtriech Z. sos) so Z. Hü. und 
Königsh. Tsch. hat die Namen nicht. 

cc) In dem jar do man zalt nach gotz gebart 1285 (1286 Cod. 632) do 
nam sich ain tragner an vnd sprach, er were kaiser Mdrich, vnd hatteut jn et- 
lieh herren daryify küng ruodolffen zelaid, vnd hatt sin wonung yf[ dem rin in 
ainem stätlin genant nüsen. Da belaib er zwai jar vnd was ain gros ziehen 
(gezogy zaofart) zuo jm von herren vnd stetten, vnd bracht zao, dass jm vil her- 
ren vnd stett hultent. Do dise mär k. raodolifen fürkament, do dacht es jn ain 
gespött^ vnd achtet jn für aia toren; ze jongst bracht der tragner zno, dass der 
mertail des volkes zwiflotant» welchen si für ainen küng söltent (wöltent) haben. 
Do kam dem küng bottschafft, dass er darzao seche, wie er den trugner ver- 
tribe; tat er da^ nit schier, alles tütsch volk vnd land wurde sich an jn erge- 
ben. Dar zwüschent hatt der tr. enbotten küng ruodolffen, dass er für jn kam 
vnd sin lehen von jm enpfienge als von ainem römschen kaiser. Do wcurd k. 
R. zornig, vnd fuor für die statt wetslar, do der tr. inn was. Do erschrakent 
die barger von W. vnd batent jn siner gnaden, vnd antwortent den tr. kü. ruo- 
doLffen. Do ward er verbrent, vnd bracht k. E. das volk wider an sich, vnd 
fiior gen kolmar, wan si dem tr. ouch geholdet hattent u. s. w. 

Damach hieltent sich zuosamen 15 graffen in swaben, vnd warent das die 
von wirtenberg, montfort, helffenstain, toggenbui^ vnd ander ir gnossen, vnd stal- 
tant sich doraf wie si den k. möchtint vertriben oder erschlahen. Po das der k. 
vemam, do zoch er vff dise graffen, vnd bezwang si all vnd verheizt vnd ver< 
brant ir land, vntz d^s die graffen vnd herren schwaorent/ dem k. vnd dem 
rieh ewenklich bj ze stan, vnd ward da ain gaoter frid von lamparten den rin 
ab vntz gen dardriecht (Der Trügner und dieses nach den 4 St. Galler Eö- 

« 

nigahofen. Alles weitläufiger, aber ziemlich unrichtig geschrieben, bei Closener 
p. 30 — 32, welcher -3 Brüder von Ifontfort ^Uilt, „die gar mechtig nnn rieh wo- 
rent, der lant verbrant er alle ze mole." Die Quelle ist aber Cod. 628, p. 758. 
759. wörtUoh.) 

„Do noch gottes gebarte 1285 jor, besaa er betterlingen das stetelin; das 
sess wert ein halb jor* Ze jungest gewan ers nnn zoch es an daz rieh, derzu 
die Testen murten unn gumina imn wilchlun (Yufflens, Wölflingen!), unn das 
mere teil burgunnen, das der grove von savoy dem riebe vorbehielt vriders recht 
Closener S. 30. Derselbe hat schon p. 28: ünn do konig radolfes vatter ge- 
starb, do trat k. R. an sines vatter stat mm wart ouch venre der stete za 
atrossebnig, unn schuf, daz man jn vorhte durch alles elsas onn swoben, mit 
helfe der stat strossebarg. Er gesiget ouch an grave peter von savoy, der gar 
lieh unn mehtig was, unn gewan ime an sine vestene baden nnn morsperg unn 
kiburg die.bui^e, unn wintertur das stetelin, unn zoch die groveschaft von ki* 
borg an sich, unn treib den grovoi von savoy widerumbe in sin lant, onn zöget 



30 



21. Wie naa ilie toi hahtpirg hifit. 

It. zuo disen ziten hattent sich die graffen von habsparg gar fast ge- 
edlety dass man si gar hoch hielt , vnd dass man fast nach iren kinden 
stalty künig vnd hertzogen^ wiewol si dennocht nit alle rieh warent, denn 
allain graff ruodolffy der^^^) römischer künig was, vnd sine kind die her- 
tzogen ' von österrich. Dennocht staltent vil grosser herren nach der von 
habspurg kinden. Si gabent ire kind zuo der ee den hertzogen von payem, 
von Sachsen, von lutringen, von brandenburg, item gen vngern, gen behem 
vnd in calabria. 

It des selben jars do künig ruodolff zuo ainem römischen künig er- 
weit ward, do hatt er lunen vetter, der was gaistlich, vnd hiess ouch her 
ruodolff« Derselb ward desselben jars ^^^) erwalt zuo ainem bischoff ze 
costentz, nachdem vnd vsswissent dise nachgeschribnen verss, vnd wa- 
rent zwaier bruoder sün: ' 

In cdemannia duorum fratrum filii vno nomine 

ifi spatio fmius cmni exakati sunt vnua in regem 

romanorum, alter in epiacopum eonstantiensem. 
Sunt duo ruodol/i, patruelee contiguatiy 

ad regimen diepair mirabäi Ofdine satt: 

roma, ruodolfaSf rea^ te conetantia munit^ 

jyraeml ruodolfus, ambosque sibi deus unit 

Rex romae praemlque tibi constantia tali 

nomine nunc primum datur euentu apedali. 

leta duo mira spatium facit vnius anni, 

vnde deum laudent omnes, aed plus alemannidd[). 



204) der ouoh Tech. Z. Hü. 206) (erst 1274). 

jm noch mit 1500 rittem, unn mit helfe der stat zu. Str. unn besas beme, unn 
twang die daz su jm zu dieneste muestent sitzen. £r gesiget ouoh gegen dem 
groven von tockenburg, unn verdarbt jn gar zemole, imn die herren von regend 
bürg unn von giresberg unn von elingen, die twang er ouch. Dise duig tet er 
alle noch sins vatters tode, e daz er kunig wart, unn dovon sprach man ge- 
meinlich von ime, daz kein herre were denn er.'' 

„Er gesiegt ouch an dem grauen von sophey, vnd gewan jm an baden, 
merssberg, kyburg vnd winterthur, vnd zohe die graueschafft kyb. an sich; dar- 
nach erobert er malenberg, geretzingen, durlach, vnd alles swabenlant jenseyt 
reyns, dem marggrauen von baden zu stend. Er zerbrach ouch allenthalben die 
raubsloBser, dauon die leut beschedigung enpfiengen, dadurch er schier gantz 
teutsche land jm anhengig vnd gefeilig macht, vnd wart guter frid in deutschen 
landen von dem lampartischen gebirg bis an das englisch mere, also dass an 
manchen enden die kauffleute, wo sie benachten, ir hab auff dem feld steen 
lissen vnbeschedigt menglichs.'' Cod. 628 p. 756. 

dd) Z. hat weder den ganzen Artikel noch die Yexse. Tsch. hat jenen. 



Sl 

21 tiilg rioJoif nteket gioten frM rf den rii fnil in all» laidci.. 

Anno d. Mcclxxvj do fuor künig raodolif von habspurg gen strass- 
burg, vnd machet ainen lantfrid mit allen stetten vff dem rin. Er machet 
den besten frid in allen landen, der in vil jaren je gemachet ward^^). 

Vnd ala ich verstan, so sind hj 24 fürsten von österrich, die von de- 
nen von habspurg komen sind, sider künig ruodolfs ziten bis zuo hertzo^ 
Sigmunds vnd maximilianus ziten im 1479 juieee). 

It er zwang vil herren vnd stett, die vor kainem römischen künig nio 
woltent gehorsam sin. Er tat so vil stryt vnd redlicher taten ^^% dass man 
ain aigen buoch*^^) darvon gemachet hat*^®)jf). Wie manlich vnd gewal- 
tig er was, so wolt er doch nie gen rom komen, dass er kaiser wurde ^^^), 
vnd hett es doch an guot vnd an macht wol gehept Er was wol xviij 
jar künig "^^gr). 

Ala davor geschriben atat, wie künig ruodolff von habspurg vff ainen 
tag das hertzogtum ze österrich vnd das künigrich zuo behem gewan, da 
aol man wissen, do er wolt striten mit künig ottacker von behem, der 
sich freuenlich stärkt wider jn, vnd sich wider das rieh satzt, do mant kü- 
nig ruodolf alle des richs stette, fürsten vnd herren vnd ander sin guote 



206) tat Z. Hü. S07) Ain gross buoch Königsh. 208) hat Tscfa. Z. von jm Hn. 
2oe) vnd kaiser werden Tsch. Z. 210) Letzteres blos 806 und Vad. 

aber das Latein auch hier weggelassen^ und dessen Ankündigung ,,nach dem vnd 
Tsswissend diese Yerss^' roth durchgestrichen. 806, Yad. u. Hü. haben es. 

ee) ,J>es selben jars (1278) zohe ko. R gen strassburg vnd macht eijien 
lantfrid mit den steten am rein, vnd die zeit ertranck jm hartman sein sun bey 
reynaw. Cod. 628 p. 758. Yergl. Königsh. imd Closener p. 30. Es ist der in 
Kümberg 1281 im Juli geschworene Friede. — 

eee) Diese Stelle haben 806, xmd Yad. gleich auf Albrechts Belehnung, 
Tsch. aber hier. In Zu., und Hü. fehlt sie. 

ff) Im gedruckten Königsbofen weist eine Note auf des Bischofs Heinrich 
von Elingenberg Ilistoria comitum Habsburgensium, 

gg) „Diss ko. R. wart mermals von den fürsten vnd herren angesunnen, sich 
gen rom zu fugen vnd die kayserlich wird an sich zu nemen, welchen er als ein 
weiss vemunfftig man also antwortet mit dem beyspil: Es wurden vil tier gela- 
den für einen berg, dahin der fuchs auch kom. Die tier gingen alle in den bei^, 
dan aUein der fiichs bleib heraussen steen, vnd wartet wenn die tier herwider 
anssgingen; aber kam keins herwider auss. Dorumb so wolt der fuchs in den 
berg nicht. Damit gab er den herren zu uersteen, dass vor jm manig konig über 
gebiig in weihisch land gezogen, die dorinen bliben wem; dorumb so wolt er 
nit dar, dess halben aber ackers vnd vil des heiligen lands verloren warn, vnd 
auss der cristen gewalt komen. Cod. 628 p. 759. Ygl. Königshofen und Clo- 
sener p. 41. 42. 



32 

fründ vnd gönner. Also kam wenig von swaben vnd von dem rin jm zuo 
hilfe, wie wol er des landes herr was, wan sin titel warent graff ruodoMF 
von habspurgy lantgraiF zuo ober elsass vnd zuo kyburg; doch kament 
diss nachgeschribnen herren manlich vnd trostlich zuo jm, vnd hulffent jm 
striten mit iren rittern vnd knechten : bischoff hainrich von basel , her fnd- 
rich von kempten der kantzier, fridrich der ruch burggraff von nürenberg, 
graff hainrich von fürstenberg, den zwaien herren was des küniges baner *^^) 
empfolhen, marggraff hainrich von baden mit vil ritter vnd knechten, her 
berchtolt von schnabelburg, her gerhart von gössikon, her albrecht von 
schenkenberg , gotfrid von hochenlow, cuonrat wernher von hadstatt, der 
von tüffen mit mer namhaffter herren von den landen, ritter vnd knecht, die 
dieser herren diener warent. 

Bischoff von basel, fridrich von kempten, fridrich der ruch, Fürstenberg, 

(Schild). (Seh.). (Seh.). (Seh.) 

Marggraff, v. Schnabelburg, Gössikon, Schenkenberg, Hochenlow, 

(Seh.). (Seh.). (Seh.). (Seh.). (Seh.). 

Hadstatt, Tüffen. 

(Seh.). (Seh.). 

It, versus de ruodolfo rege romanorum, quando fuü electus m regem : 
ReXy comes in habspurg^ in kyburg^ lantgrauiusque 
Elsatiae merito tituli pollens utriusque, 
Franckenfurt festo micltajielis stemmate septus, 
Magnatum regni romani cubnen adeptus, 
Hectora pugnando, titum bona dando, catonem 
moribus ewuperanSf regit omnia sub ratione, 
JEcce coronaturf leo surgit, ad aha leuatur, 
regno ditatury ceu diua sibilla^^^) profatur. 
Bis sexcentos septtiaginta tres nota christi 
annoSy quando rex [actus ruodolfe fuisti, 
Te regem procerum fecit deus ipse procerum^ 
Cordeque sincerum, nunc mitem, nuncque seuerum, 
Te coronat ea procerum coUectio luce, 
Quando dies marüs est post solempnia luce. 
Papa sedit decimus gregorius, hie quoque primus 
Ruodolfus rex est, si gesta notare velimus. 

Ober elsass, Habspurg, Kjburg hh). 

(Seh.). (Seh.). (Seh.). 



211) kamer Hü. 212) 8« Art. 18. 

hh) All dieses fehlt in Tsch. und Z. In letzterer Handschrift folgen die 
Verse, aber ai^ verschrieben (virtusque statt utriusque , wie auch Hü. thut, 
ritu statt titum^ und der Yers quando dies ganz ausgelassen) erst ganz hinten 
vor der Erwähnung Eberhart Müllners, und die Erinnerung an die Schlacht auf 
dem Marohfelde erst nach der am Morgarten. Die Yerse hat auch Gerbert in 



33 

2S. Iiiig rawicUTs *■■ erlraik U riMW. 

It. in disem vorgenanten jar ertrank Hartman, künig ruodolfs sun 
▼ff dem rin vnd etwa vll siner diener bi rinow. Der selb herr was xviij 
jar alt, ynd hatt des künigs von engeliant tochter zuo der eetz). 

Cod. epistolari Rudolphi p. 7, und nennt sie vidgatos eo tempore versiculos, 
und p. 3 antiquos. Er hat sie aus Guüliman Hahsburg, üb. 6, der sich eben 
so darüber ausspricht. Ich folgte hier der Hdschr. 80(( p. 233. 

tt) Die Handschriften Tsch. Zu. und Hü. nehmen irrig ihr Jahr 1276 an, 
eben so Cod 657 p. 38. Hartmann aber, mit der Britinn vermalt 1278, ertrank 
(auch Ottokar v. Homeck hat 1279) erst 1281, wo auch der Landsfriede statt- 
fand. Königshofen verbindet ebenfalls beide Daten, und sagt auch: in demselben 
jar ertrank küng rudolfs sun (doch ohne ihn zu nennen, während Cod. 628, oben 
ee ihn nennt) by rinow vnd etwa vil siner diener. Schon Closener hat p. 30 
,Jn demselben jore (1280) an sant thomas obent ertrank hartman, kunig rudolfs 
sim, der was 18 järig, unn was jm gemahelt des kuniges dohter von engeliant, 
onn ertnmkent euch mit jm etwie vil sinr edeln dienern. Das beschach bi 
rinowe." — 

Anno d. 1280 do verbrann die mer statt züricli vntz an lützil hüser. Cod. 
657 p. 55. 

Anno d. 1280 do verbrann die mer statt zürich vntz an wenig hüser von 
einem pflster. cit p. 60. 631 p. 342. 

Anno d. 1284 do gab her eberhart von lupfen (s. Note t(?.) sin tochter, 
frow gertruten, lütolden von regensperg, her volrichen sälgen von regensperg sun, 
Tnd gab jm darzuo cc mark lötigs silbers, vnd widerlait ir der von regensperg 
400 mark luters silbers. Diss täding beschach in der maignowe an dem nächsten 
mentag noch vssgenten ousterwochen des vorgenanten jares. Hye bi warent her- 
ren, ritter vnd knecht, an dess von regenspei^ tail: lütold von regensperg, her 
fridrich grouffe von toggenbuig, lütold der jung von regensperg, sin vetter, herr 
raodolff von wediswilr, ruod. von güttingen, her herman von bonstetten, her ruod. 
von rüssegge, ritter vnd fry, hainrich v. tengen, fridrich v. wissenburg, her 
eberhart der kilchherre ze steinmur, her egebrecht v. schauffhuseu, her sifrid 
zum tor, her ruod. von beggenhofen, her wilhel bochkelm, h. kuonrat v. steinmur, 
h. bemhart v. wiMingen, h. bilgrin v. jestetten, h. egbrecht der rot, h. fridrich 
V. bnchse, h. ruod. h. hainr. vnd h. berchtold v. endingen gebrüeder, vnd all 
dryg ritter, peter an dem orte von schaffhusen, mörlin, volrich v. mandach, ar- 
nold V. steinmur, volrich v. weningen, otto v. balde, hainr, v. jestetten, herman 
vnd anlbrecht gebrüeder v. kloten, hainr. von vare. li diss all versprachen vnd 
versigloten für den v. regensperg. 

It by den herren v. lupfen: des ersten her eberhart v. lupfen, h. eberhart 
sin sun v. lupfen, eberhart vnd hainr. v. lupfen, sins bruoders sälgen sun, der 
T. tüffen, der oustos von den einsidlen, grauff herman v. sultz, her rüegger der 
manesse, der struss v. wartenberge, her cuonrat v. zimem, h. berchtold vnd h. 
herman v. sunthusen, der v. wasserstelzen, h. diethelm v. wissenburg, euch sin 

KllDfenb«rger Chronik. 3 



34 

U liiig tw»tM sterb. 

Do man zait von der gepurt cristi Mccixzzxj, an dem ersten tag in 
dem brächet starb der hochgeboren fürst künig rucdolfvon habspurg, 



8un vnd vil ander redlich lüt, ritter vnd knecht Ynd beschach an dem mentag 
nach Yssgender osterwochen in dem vorgenanten jare. Hüplj p. 169 ganz hinten 
unter allerlei bunten Dingen (des Sultans Brief an den Herzog yon Sachsen und 
des türkischen Kaisers an ,ykiing fridrich von österrich/' 

y^onoch über unlang (nach Erwähnung Ton 1284 und 1285) do bekumber* 
tent ettelich herren daz rieh, wan der kunig ein alter herre was nnn hoffetent» 
er solte schiere sterben , doran su doch betrogen wurdent» XJnn worent die : der 
bischof von kure (Fridrich v. Montfort 1282 — 1290), nnn der abbet von sant 
gallen, sin^bruder (Wilhelm 1281 — 1301), imn dri groven von muntpfort (En- 
dolf V. Feldkirch, Hugo zu Tettnang und Scheer, und Ulrich zu Bregenz und Sig^ 
maringes), der vorgenanten abbetes unn bischofes bmdere; die brochent die suene 
unn die eide, die su künig R unlang vormals hetten geswom, nnn woltent sinen 
gebotten nüt gehorsam sin. Do er das vemam, do samete er ein her, nnn be- 
sas ein stetelin, heisset wiUe, unn zehant erhungert ers unn gewan es, nnn fuor 
do dannen, unn mäht einen friden zwischent dem groven von mumpelgart unn 
bischof peter unn den bürgern von baseL Der grove hette gevangen wol das 
vierde teil der burger zu basel unn ouch die besten under inen, unn vil edeler 
lüte in dem bistum zu basel unn von andern gegenen dütsches landes; diso 11* 
digete der kunig alle samont usser strenger gevengnüsse, die man mit grossem 
gute nüt möht gelöset han. — Die wile daz der k. alsus bekumbert was — do 
was der bischof von kure unn sine bruder, die groven v. Mtf. unn der appet 
von st gallen, die zogetent vf die groveschaft von habesburg, unn brantent nnn 
roubetent unn verherjetent daz lant. Do wider samete k. mdolfs sun, der her- 
tzoge von swaben, ein michel her nnn zogete über die viende, nnn gesiget in 
an, unn wurdent ir vil erschlagen unn die besten gevangen; under den was 
der bischof von kure einre, unn der groven einr von Mt£ die schibt er in ge- 
venknüsse. Do wolt sich der bischof us der gevenknüsse han verstolen heime- 
liche, unn lies sich zu eime felse abe, unn viel zu tode. Do zöget der hertzog von 
swoben den vienden nach, von einre veste zu der andern. Ze jungest besas er 
das alte tockenburg, gar ein gut vesten, die des appetes von b. gallen was, 
unn gewan sü zehant, wände nüt spise daruf was, nnn euch daz die dnffe wo- 
rent, keine hofienunge hettent keinre beschütunge. Do noch besas er die bürg 
hymbeig (Iberg), die gewan er ouch zehant, nnn die bürge zog er an sich nnn 
behübe si eweklich, und mit sins vaters helffe entsatte er den appet von s. g. 
unn satte einen von kempten (Konr. v. Gundelfingen) zu appete. Er twang ouoh 
die groven von ölten unn von Mburg, daz su jm mustent zu dieneste sitzen, 
unn beroubet su der stat ze zovingen. — In dem selbeo jore (1287) do far- 
tent sich die von berne wider k. B. umb etliche reht, die sn ime dun soltent^ 
unn ir jm abegiengent. Do besas er su, imn do er lange do gelag, do schuf 
er nüt; do lies er das her zerriten, unn besatte die umbe gelegenen vesten mit 



35 

der römische künig, dess sele ruowen mtiesse in dem friden jemer ewenk- 
lichen. Amen *^'). 

Künig raodolf von habspurg hatt bi siner elichen hus frowen dri sün 
▼nd vj tochter, als die nachgeschriben verss vsswissent. 

JSuodolftis rea, Anna regina, Albertus, Tyrol, c 

(Schild). (Seh.). (Seh.). (Seh.). 

Eece bonos fructas fert (feret?) arbor bona, testis 

Vox evangeUi probat ista notis manifestis. 

Arbor presignis rex ruodolfus pietats 

Conspicuus proUm genuü mira probitate, 

Nam rea hie supereacsUens laiealia vere 

Tres natos et sex hatas monstratur habere. 

Istius egregie prolis flagrantia ***) late 

Nomina conjugia perstringam sub breuitate. 

Albertus cui jus primogeniti foret ensis *^% 

Conjugü lege gener est comitis tyrolensis. 

Hartmanno socer es, rex anglice, nam tua naia 

Est sibi danda prout sponsalia sunt celebranda. 

Muodolfus puer impuber juga connubialis 

Legis nescit adhuc virtutum preditus alis (?) ***) 

S18) So Tsch« aOft nnd Hü. In Zu. fehlt der Wnnscfa. su) fraglancta Hir. flaglan- 
da Vad. S15) /ore tensis 806. Hü. testis Vad. 2ib) p dieiSalis 806 und Hü. dieOs 
dUs VtA. 

ritterschaft, tmn det jn mit d^elichem kriege so getrenge, daz die burger nüt 
hems mohtent ktmien^ noch nieman Ton ussen hinin. Sus besatte er sü, 
das sü grossen gebresten litent, mm sunderliche an saltze. Do der krieg sns 
onderhalp jor bette geweret nnn sich noch do nüt woltent lassen biegen, do fno- 
get es sich eins dages, daz k. B. sun, der bertzog y. Sw. kam mit 300 ritter- 
Bchaft gegen der stat zn beme, unn begerte mit inen zu vehtende, unn sante ein 
teil sins volkes zu der stet porten. Do die bürgere ir als wenig do sohent, do 
wondent sn, su soltent ijm angesigen, unn zogetent gewefnet gegen inen harus. 
Do kam der h. mit dem uberigen volke^ unn wart gestritten do, unn gesiget der 
h. unn erschluoge ir 150, unn vienge 100 der besten; die andern fluhent. Sus 
twaag er die statt B. daz su muostent tagedingen noch allem willen sins vat- 
ters unn och sin, imn muostent die stat unn die burger zu dieneste sitzen, die 
yormals fn worent» unn nam inen grossen schätz gutes, unn hies die muren, Zin- 
nen unn die schloss an den portes abebrechen, daz widerbot der k. unn liess 
es also blihen. In dem stritt wart ouoh erschlagen grove ludwig von hohen- 
buTg (Homburg), der k. B. mög was, der wart begraben zu wettingen. ümb den 
groyen hette der h. yon swaben grossz leit, unn wart also zornig, daz er der 
besten yon beme etwie yil det döten, daz er sus nüt hette geton, were er nüt er- 
zürnet worden um dess groyen dot.'' Closener p. 33. 34. Vgl. Xuchimaister und 
Yonarz L p. 411 ff. Ersterer, was St Gallen betrifft, am ausführlichsten und 
auch Tschudi's Quelle. 

3» 



36 

Ecce Palatino ludeioicö mcucima naJta 
Mechtildü nubety qaod res est digna relatu; 
Saxonicoqae duci datur agnes^ quae genüorum 
Exequare studet vestigia stemate morum. 

Hartmann, Engellandy Palatintts, Mechtüdis, Sachsen, Agnes, 
(Seh.). (Seh.). (Seh.) (Seh.). . (Seh.). (Seh.) 

Hinc sedet heüwigis quae legis connubialis 
Nescia suk matris uiuit, prout hanc decet, cdis. 
Filius hainrici norici ducis Otto voeatur, 
Cui Katherina decens per conjugium sociatur **^a). 
Hainricus otto noricus, Katharina^ 

(Seh,). (Seh.). . 

Jnnuba dementia perüustris celihe vita 
Vivit adhuc cultu morum mire redimita, 
JPugillo regis vodoacri filia regis 
Nomine guota datur, socialis federe legis, 
Rex ruodolfus et illustris regina dat anno, 
Natio quae ßoret jam prae reliquis alemanna; 
Nam ruodolfus et anna, quihus precor omnilnis annis 
Ut sit honor virtusque, trahunt genus ex alemannis kk), 

25. VI« herrei tm isterrich gewiinen bi«chhori. 

Anno d. Mcclxxxxj an sant martis tag ward buochhorn gewunnen 
von den hertzogen von österrich, künig ruodolfs sünen. Si gewunnent 
ouch des selben jars nellenburg vnd wil im turgöw, ynd vil ander sloss^Q, 
vnd schadgotent alle die sich wider si gesetzt oder getan hatten! Do ai 
buochhom gewunnent, do machtent si sackmann in der statte vnd tatend 
schaden in den hüsern me den acht tusent mark wert. 

26. Ber grtf tob lassow ward iio ainen rinisfhen Liinig erweltmm). 

Anno d. Mcclxxxxij do ward erweit von den curfürsten zuo ainem rö- 
mischen künig adolf der graff von nassow. Also satztent sich die 
hertzogen von österrich, künig ruodolfs sün, fast wider disen künig, vnd 
hattent jn ouch fast geirrt an dec^walung^^^b). Also zoch diser künig adolf 
von nassow nn) umb vnd zwang vil herren vnd stett. 



817 a) Diese 2 Verse fehlen Vad snb) welnnge Z. 

kk) Das Ganze fehlt Z. Hü. hat es arg in der 11. Abtheilung. Letzterer 
oben 8 gemalte Wappenschilde, jedoch den Habsburger Löwen 4 mal; dann 
gegen das Ende 7 Schilde, der Löwe 5 mal. 

It) Dieselbe Angabe, aber irrig 1391, in Cod. 630 p. 402, was Yonarxen 
II. 95 Note a zu einem Fehler veranlasste. 

mm) Bei Tsch. und Hü. leerer Kaum für Nassau's Wappen. 

7m) Hier fehlt Hü. zwischen p. 14 und 15 ein ganzes Blatt. 



37 

It. er nam von dem künig von engelland hundert tusent^^^) mark bU« 
bers; vnd versprach jm ze hilff ze komen mit den fürsten vnd herren von 
tutschen landen, ze striten wider den künig von franckrich. Das selbe gelt 
behuob jm künig adolf allein , vnd kouffte damit ain gralFschaffl. Do er 
den fürsten vnd herren solt och geben , dass si mit jm zügint, da er inn 
nüt ze geben hatt, do wolt nieman mit jm. Also hielt er dem künig von 
engellant nit das er jm versprochen hatt, damit gelestret er sich vnd das rieh. 

It. in disen tagen, nach gottes geport Mcclxxxxv was alwenzuo gross 
vigentschafil entzwüschent künig adolf vnd hertzog albrecht von österrich. 
Der hertzog redte dem künig übel zuo, dass er dem künig von engelland 
nit gehalten hett das er jm versprochen hatt; darumb wolt künig adolf 
dem hertzog von österrich sin hertzogtum genomen han. Dawider stuond 
dem künig hertzog albrecht starklich; also hankte künig adolf vil herren 
vnd stett^^^) an sich vnd traib grossen muotwillen in dem lande. Also 
verdross vil herren vnd stett des gewaltes vnd muotwillens, den künig adolf 
traib vnd sine vögt, vnd schwuorent zuosamen wider den künig der bischofF 
von strassburg vnd die statt, item die lantgraffen von elsass, die herren 
von liechtenberg, von ochsenstain, die graffen von frjburg, von hayerloch, 
vnd vil fürsten vnd herren vnd stett, vnd ward gross krieg in dem lande. 
Also schicktent die curfürsten nach hertzog albrecht von österrich, dass er 
käme gen mentz , so weltint si jn erwellen zuo ainem römischen künig, 
wan künig adolf wäre ain vnnützer man vnd ain Zerstörer des haiigen 
richs, vnd weltint ju mit recht entsetzen, als euch beschach. Also haob 
hertzog albrecht von österrich vf, vnd samlet ain gross mächtig volk von 
österrich, von kemden, von der stirmark, von vngerland, von bechem, vnd 
zoch da her gen mentz mit ainem grossen volk vnd mit macht. Also hatt 
er euch vil grosser herren vnd stett an dem rin vnd in swaben, die jm en- 
gegen zugent, vnd es mitjm hieltent. It. bischoff cuonrat' von liechten- 
berg von strassburg allein kam zuo dem hertzogen mit Dccc ritter vnd 
knecht on ir gesind. It. die statt strassburg mit vier tusent^so) gerittner 
vnd ze fuoss, vnd bekamends^i) jm zuo fryburg vnd empfiengent jn erlich, 
vnd vil ander herren vnd stett, die es mit dem hertzogen hatten. Also 
hatt künig adolf euch grosse macht vnd vil Volkes, vnd schadgot alle die 
es mit hertzog albrechten hieltent. It. also kam hertzog albrecht von ös- 
terrich gen mentz zuo den curfürsten, vnd beroubetent die curfürsten von 
redlicher sach wegen den künig adolfen von nassow, vnd entsatzten jn von 
dem rieh, vnd machtent hertzog albrecht von österrich zuo ainem römi- 
schen künig, vnd schwuorent jm ouch gehorsam ze sin als ainem römi- 
schen künige>^). Diss beschach an sant johans aubent ze sungichten, nach 
gottes gepurt Mcclxxxxviij jar. 



218) 80 Z. und Albert. Argentin. und Cod. 628 p. 761. 2i9) vnd stett blos Z. 
220) 80 Cod. 628 und Königshofen. Tsch. Z. und Closener lOOCO. 221) noch jetzt schwei- 
jterisch „begegnen". 229) Diese und die folgende Periode in Z. entstellt. 



98 



27. lerfng tlbrecU tob tsterrick ersliog kaalg adolfeii tm bmmw Ib 

aiBeH Btrit. 

Als nun künig adolf horte, dass der hertzog von österrich gen mentx 
komen was zuo den curfürsten, do zoch er mit einem voIk gen spir, vnd 
wolt do warten, was die curfürsten vnd der hertzog von einen wegen s^) 
tuon weltint Do nun künig adolf vemam, dass jn die curAirsten entsatzt 
hattent, vnd hertzog albrecht zuo ainem römischen künig erweit hattent, 
vnd ouch dem gehults24) vnd gesworen hatten, do maint der künig je, er 
weit das an dem hertzogen vnd an den curfürsten rechen, vnd nam zuo 
jm die stett spir, voirms, franckfurt, Oppenheim vnd ein volk das er hatt, 
wan er hatt gross volk bi jm von herren, ritter vnd knechten. Vnd do 
der hertzog wider den rin vff wolt von mentz, do begegnet jm der künig 
adolf in dem wurmegöw, vnd graif den hertzog kecklich an, wan künig 
adolfen was not ze striten, wan er forcht, dass jm hertzog albrecht entgieng. 

It. also huob sich da ain grosser strit, der wärt wol ainen halben tag; 
do gesigot^ss) hertzog albrecht von österrich, vnd ward künig adolf von 
nassow erslagen vnd vil Volkes ze baiden siten, vnd ward künig adolfs eun 
gefangen vnd vil edler lüt, vnder denen warent Ix graffen. Die anderen 
fluchent. It. es erstickten ouch vil Volkes in dem strit von grosser hitze, 
die da was. Ee erstickte ouch dee eelben male herr otto von ochsenetain, 
der des hertzogen panner truog, vnd der von ieenburg, der dee künigee 
panner truog oo). 



S23) von einen wegen f. Z. m) so Z. — gehielt Tech, tu) geeignet Z. 

oo) Die zeit tet eich der hass, der konig A. in Verhinderung der wal von 
hertzog albrechten von Oe. zugezogen was, in feintechafPt aussbreyten vnd in 
racheal zu ergeben; wan durch hertzog A. oJQTenlich geret wart, dass ko. A. dem 
ko. von engellant sein zusaguug, dorumb er mercklich gut enpfangen, nit gehal- 
ten het. Desshalben A. hertzog albrechten eeins fiirstenthumb zu berouben ver- 
meint, dess jm aber derselb hertzog eniBtlioh widerstund. In disen dingen k. 
A. zwen lantfogt in elsass gesetzt wurden, welche zu uerdriees conraden von 
lichtenburg, bischoue zu straseburg, der hertzog albr. anhing, das land elsas jen- 
sejt vnd hye diseet reins sere beschedigten, dorumb sich der vorg. bischoue, di 
etat strassburg, der lantgraue von elsass, die grauen von freybui^, von zweyen ' 
brücken, von leyningen, von hayrloch, die herren von lichtenberg, v. ochsenstain 
vnd andere wider k. A. veraynten, aus dem daiyi swere urleug vnd kzig sich 
erhüben vnd geübt wurden. — (Jetzt Wenzeslavs Yermälung „im v. jar ko. 
adolffs'O* ^0 zwischen sich k. A. mit grossem folck besammet vnd zu layd dem \ 
bischoue zu strassb. die stat rufach belegert, vnd die gegent da vmb mit raub 
vnd brant verwust hat. — Im vj. jar ko. adolffs wart albrecht von dem bischoff 
zu ^leintz vnd ettlich andren kurfursten, die sich zu meintz zu ko. A. versamnet 
betten, gefordert, welcher alb. sich grosslioh versamnet hat; tet dem auch der 
bischoue von Str. mit 800 pferden vnd die stat straseb. mit 4000 mannen in roM 



S9 

li suo band nach disem etrit bezwang künig albreoht von österricb 
alle stett vff dem rin vnd ouob die herren, ynd satzt andere vögt in dem 
lande. Er satzt in dem elsass^^) zu lantvogt iohannsen von liechtenberg 
enent dem rin «27) des von ocbsenstain sun, der in dem strit erstickt was; 
in swaben den graffen von wirtemberg. Also besatzt er das land allent- 
halben woL It. er zoch darnach mit grosser macht gen ach vnd Hess sich 
da krönen, vnd hat das rieh gewaltigklich inn vnd mit grossen eren, vnd 
richsnet zechen jar vnd yj wachen. Diser künig was künig ruodolfs sun 
von habspurg, vnd was ain manlich gepürscher man vnd ain vnverzagter 
vnerschrockener herr, vnd hat allweg gross volk bi jm, vnd was dennocht 
vnbehuoty daromb er euch sin üb verlor. It. bi dises küniges ziten ward 
das kfinigrich ze vngem ledig , do schuof künig albrecht von österrich, 



ne) Thebald von Ferrere (Fehler für Ferrete, Ffirt) Glos. p. 43. 227) Hermanii 
▼on geroltsecke« Ders. 

vnd zu foBs zu freyburg in hilff^ begonten ejlands gein meintz zu keren, wo in 
des abzohe ko. A. mit seinem folck gen speyr. Also kam hertz. A. gen meintz, 
daselbst k. A. von ettlichen kurfursten mit urtel des reichs entsetzt vnd h. A. 
T. 0. an sant johans abent sunbenden des vorg. jars durch si zu romischen ko- 
nig erweit, vnd jm durch dieselben ftirsten huldung gethan ward. Da zwischen 
sich k. Ad. mit den steten speyer, wurms, franckfurt vnd oppenheym versamne- 
ten — . Aber k. Ad. ein man grosses gemuts, solcher hilf^ (Herzog Otto's v. 
Baiem) nit erbeytend, sunder besoigent was, dass jm h. alb. entgehen mocht, 
Tnd demselben hertz. in dem wurmsergew bey dem dorff gilnssheym in streyt 
bqi^egen^ da dan ein halber tag hertiglich gestriten wart, sunder ko. Ad. vnd vil 
folcks zu beyden seyten erslagen vnd der sieg h. albrechten zu steen ward, in 
weldiem streit ko. adolffs sun mit edeln, vnter den 11 grauen waren, gefangen 
wurde, euch hitz halb vil folcks in den hamasch erstickt, sunder herr ott v. 
ochsenstein in des hertz. heer vnd der v. ysenburg in ko. ad. heer oberste furer 
vergingen, die andern sich zu flucht gaben. Kaoh dem betzwang h. alb. die stet 
auff dem rein vnd in det wetterau, vnd macht zu lantfogt in elsas johansen herm 
zu lichtenberg, vnd jenseyt reyns des von ochsenstein sun, des vater im streyt 
bleib, vnd iu swaben den grauen v. wirtenberg. Yon wirtgelesen, nach dem ko. 
Ad. in dem obgemelten streyt selb drit gleich gewappet ;was, dass zwen weyes 
hentschuhe in Übung des streits auff jn geworden, do mit er verraten, erslagen 
vnd einer wunden also nackend tot funden wart, vnn zu speyer begraben, vnd 
dass alle die di wider jn geswom hetten, vnrechts tods vergingen : nemlich wart 
der graue von hayrloch erslagen» herr ott von ochsenstein erstickt iu dem streyt, 
der bisohoue von meintz starb sitzend auff einem sessel, der bischoue von strass- 
bürg ward vor freybuj^ von einem fleischhacker erstochen, der graue von zweyen 
brücken ertrank, in der bloss, der graue von leyningen wart vor seinem end 
TBsynnig. So wart konig albr. hernach von seins bniders sun erslagen. Also 
wart diss konig ad. von got gerochen. Cod. 628 p. 762. 763. YgL Closener 
p. 43--48 und Königshofen. 



40 

dass 68 künig karole siner swester sun gelihen ward von dem bapst It. 
diser künig albrecht was gittig nach guot, wan er halt vil kinden, vnd hat 
recht vnd gericht, vnd was ain fromer herr^), 

28. lie beschack den adel ain grosser slaj;, wan kanig albreeht ?mi osterriek 

ward erninrt288). 

Anno d. Mcccviij do ward künig albrecht, ain fürst von österrich, 
erslagen an dem maitag^s») als er vnd sine diener woltent gen rinfelden 
riten zuo siner muoter^soa). Vnd do er vnd die sinen über die rüss gefaren 
warent^^^b) bi wind i s ch , do wartet sin hertzog hans sin vetter, sines rechten 
bruoders sun, vnd sin diener, vnd sluogent da den künig ze tod. Diser 
hertzog hans von osterrich was wol xv. jare alt^i), wan er was dennocht 
ain kind, vnd ward in jn getragenes) von sinen dienern vnd raten, die och 
disen todslag tatent, vnd ward erslagen bi brugg, da das closter ze kü- 
nigsvelden stat. Das selb closter stift frow elisabeth, des selben künig 
albrechts wib, vnd ward darnach volbracht vnd vssgemachet von frow ag- 
nesen künigin ze vngern, die ain hertzogin von osterrich geboren dis künges 
schwöster Vad. wag, vnd ir wesen fast ze brugg im ärgöw hatt^»»). 

S88) Die Kubr. f. Z. 2S9) an dem haiigen criizes tag ze maien Tech. Z. flu. (waa 
aach Tschudi korrigirte). 806. Vad. richtig. 230 a) Tachudi korrigirte den argen Ver- 
stoss aller Handschriften, Königöhofens und Cod. 628. 2sob) vber die rünss fuorentVad. 
231; Tsch. Z. sagen 20 Jahre, hingegen 806, Vad. Hü. u. Cod. 631 „wol 15", Johanns 
Vater starb 1290. Vgl. Böhm. Regesia imperii 1844 p. 251« 282) ward angetragen Z. 
283) Diese Stelle hat Z. schon vorne, s. Note bb, 

pp) Albrecht, der erst hertzog zu osterreich, ein sun konig rudolffs, des 
stams von habspurg, kam an das reich nach cristi geburt xijclxxxxviij, rnd hexv 
schet 10 jar an 6 wOchen;:>p*). Vnd wan nw ettlich kurfürsten nit bey seiner er- 
wellung warn, gab er sein erste wal aufp in der kurfürsten haut, auff dass man 
nicht sprechen mochte, dass er das reich vnrechtlich mit frcuel besessen. Also 
erweiten sie jn eintrechtlich zum andern mal, vnd wart zu ache gekrönt, nach 
welcher kronung er gen strassburg kam ynd daselbst rmb vnsser frowen tag 
assumpoionis vil heiren ir lehen verlebe, vnd hat bey jm vnter andern grossen 
menig in seinem beer 600 vngern mit hantpogen, do mit si sere snel zu schies- 
sen warn; aber keins harnasch gebrauchten sie, sunder lange hare, geflochten 
als die weiber, vnd vil kotzen zu cleidung betten sie, vnd warn fast kune, also 
dass selten kein wasser was si füren oder swimtcn hindurch. Diss albrecht was 
an der person pewrisch, von antlitz vngestalt vnd eineuckct, wan jm eins mals 
vergeben, da er dan durch die ertzte bey den fussen aufPgchangen , jm das ein 
aug aussgestochen vnd die gifPt von getriben ward, do mit er genas. Er was 
euch nach gut geytig, das er doch dem reich nicht zu wendet, sunder seinen kin- 
den, der er uil het. Cod. 628 p. 764. Vgl. Königsh. p. 122 und Closener, et- 
was ausführlicher p. 48. 49. 

pp^) Albrecht herrschte nicht JO Jahre und 6 Wochen, wie oben im Texte, aber 
auch nicht 10 Jahre minder 6 Wochen, wie hier steht, sondern 10 Jahre, minder 86 
Tage, vom 27. Juli 1298 bis 1308, Mai 1, 




w9^ 




'LS. 41. 




I T<!r>lllfli' 



Tschudi's Codex p. lOL 



?2. 






[?3. 



Cod. 806 p. 254. 



(Ä 






(?4. 



Hüply p.l5. 











^2; ^oÄÖ^ tm*4r(ltr tut- ^ ^ ^ijy*^ 

Klingenberger Chronik ^^ P- ^^"^ 



uvl«r 



' 



41 

It die von wart, von eschenbach, von balm vnd ander/ die jm dess 
f^ehnlffen, wurdent gänzlich vertriben , daas nieman wiast war si je kament. 
It. dise tat was dem adel ain grosser slag vnd Zerstörung. Dess selben 
mala beslussent die von zürich ir tor, dass niemann in ir statt fluch, der 
an dem todslag schuldig wäre; also muost man den herd von den toren 
nunen, dass man si zuo kfind getuon, wan si vor in vil jaren nie beslossen 
wardent, wan diser künig hat guoten frid^^). 

2t. ter erst jfwM fni aahab ier aMtgenessen. 

Anno d. Mcccvj, in dem rebmonat machtent die drü lender ainen 



gq) Do von gottes g. was 1308 jar, am maienteg, ward kiing A. erschlagen 
ze windasch von dem von wart vnd von dem von äschibach vnd von dem zer 
balm, vnd was hertzog hans, des künigs vetter, 13 jar alt (Tschudi korrigirte in 
16), den er vertriben vnd vertnickt wolt han. Do beschlussend die Züricher in 
tor, dass niemann in ir statt flühi, die den küng hottend erschlagen; die warend 
30 jar offen gestanden tag vnd nacht, vnd muosst man den herd. rumen vor den 
toren, dass si zuo möchtind gan. Cod. 631 p. 346*. 657 p. 61 (hier verschrieben 
„an ainem mentag"). — 

Im 10. jar der regierung konig A. nach dem nw hertzog johans ein sun jo- 
hans 79^) hertzogen zu 0. ko. albr. bruder, merer mals sein vetterlich erbteil 
vnd ein teil des lands jm durch rechte zu stend an k. A. gefordert hat, wart 
jm von demselben A. dafür ein krentzlein zu gesendet, welchs h. hans so swer- 
lich zu hertzen nam, dass jm die äugen mit wasser erfult wurden, vnd solichs 
seinen freunden vnd dinem in betrubnuss clagen tat, welche clag den von eschen- 
bach, dem von der palmen vnd dem von der wart vor andern zu hertzen ging, 
ynd als nw ko. A. zu seiner muter 99') gen reynfelden reyten wolt vnd an dem 
tag der zwölffboten philippi vnd jacobi über das wasser genant (die ruse) mit 
seinen dienern für, vnd nach der uberschiffnng auff sein pferd sass vnd vnge- 
wappet nach alter gewonheit vngebiten^^') der seinen biss gar uberschifften, vor 
hinweg geeylet, wart er von hertzog johans, seinem vettern vnd den obgenanten 
seinen freunden vnd anhengcm, die sich dartzu mercklich gesterckt hetten, 
ubereylet vnd erslagen, an welcher stat durch fraw elssbeten, ko. A. weib ein 
Bchonss closter, konigsfelt genant, in costnitzer bistum gelegen 'zu bawen ange- 
fangen, aber hernach von fraw agnesen konigin von vngam, die auch des stams 
was, folbracht vnd dahin diss ko. A. begraben. — Aber die vorgenanten miss- 
teter, die ir hend an den gesalbten konig gelegt hatten, wurden alle vertriben, 
die doch von manchem man geclagt wurden, wan sie durch redlich sach darzu 
kamen von wegen hertzog johansen, dem sein erbteil vorgehalten ward. Cod. 
628 p. 768. Sehr ähnlich Closener p. 49, und ohne die Endstelle Königshofen 
p. 123. 



qg^) Der Verf. von 62S nennt wiederholt Rudolfs ältesten Sohn Jobann. qq*) s. 
J^ote 230. Closener hat die Stelle nicht, qg*) nicht wartend von biten, beiten. 



42 

pundt: 0wUz, vre vnd vnderwalden, rnd awuorent lesameiii den 
Beiben pondt ze halten. Das was der erst pnndt rr). 

rr) Die in sehr alten Chroniken erwähnten Yolksaufstände seit etwa 1260 
gegen mutwilligen Adel, wovon oben bei Begensberg und Note r Beispiele yor- 
kamen, und was bis etwa 1296 gedauert su haben scheint^ wo Kaiser Adolf 1297 
den Eidgenossen den Brief Fridrichs II. yon 1240 erneuerte, veranlassten schon 
Aeltere und sogar wieder ganz Neueste, den ersten Bund in das Jahr 1296 
zu verlegen, und Tschudi geradezu für den Erfinder der Ereignisse von 1305- — 
1307 auszugeben. „Im 1296 jair band sich die drii lender erledigt von der wüt- 
rich band, vnd dem nach ein jar darnach sind si wider an das römisch rieh. 
Das beschach durch küng adolff den fromen, der hat si fiy lütt im rieh gnempt 
vnd si so herrlich mit frjen gaben vnd fryheiten erkent. Damach hats den 
herren von österrich so mechtig verdrossen ir grossi fryheit, das ers inen wolt 
wider gnomen han ; dess ist er sit in grossen schaden kon, wie ir jetzt wol wer- 
dent hören.'^ Handbüechli — vssgezogen vss einer gloubwirdigen kronik, so von 
einem burger von Zürich geschriben ist, mit namen Heinrich OrebeL 1546. p. 
238. 239. und daraus Jakob Buefs Verbesserung des Umer Tellenspieles vom 
Jahre 1545. Pforzheim 1843 p. 49. — Nun nennt hier eine 100 Jahre Sltere 
Chronik, die Elingenbergische, geschrieben bereits vor 1462, und zwar in der 
Abtheilung L deren Sammler mit dem Jahre 1334 schliesst, in welchem die Kri- 
tik beinahe einen Zeitgenossen erblicken darf, ausdrücklich das Jahr 1306, sogar 
mit Angabe des Monats und den Worten: das was der erst pundt. — Bei sol- 
chen Umständen hält es der Herausg. dieses Buches mit dem Bemer L. Wur- 
stemberger, welcher in seiner trefflichen Geschichte Peters II. von Savoyen 1. 
Theil p. 238 sagt: „Zweifeln darf der Oeschichtschreiber wohl, aber die Meldun- 
gen seiner Yorgänger' auszumerzen, ist er nur dann befugt, wenn er deren Un- 
richtigkeit urkundlich nachzuweisen vermag'*; und p. 244: „weil sich ein von 
einem Geschichtschreiber erzähltes, nur anderthalb Jahrhunderte altes Ereigniss, 
wegen eingeflochtener Unrichtigkeiten in der Zeit und den Yerumständungen, doch 
nicht so unbedingt verwerfen lässf — Wir stuhnden bereits an der Schwelle, 
die Erzählung des Bütlibundes und den Teil aus unserer Geschichte hinauszu- 
weisen. Kopp xmd Schneller haben, und sicher in guten Treuen und besser aus- 
gestattet als der Pfarrer Freudenberger 1760, an jener Epoche gerüttelt, und 
eine gewisse Schule hat dies begierig aufgegriffen und ausgebeutet. Passt sie 
etwa nicht in jene Zeit? Tschudi meldet ausdrücklich 1300 Albrechts Forde- 
rung, unter Oesterreich zu treten. Es ist das Jahr, wo Heinrich von Bucheg^ 
urkundet, dass er und sein 'Vater die Leute des St. Ursusstiftes in Solothum« 
„über die wir Yogt sind^ wider Glimpf und Mass beschwert haben, und ver- 
heisst, dies zu bessern. Es ist das Jahr, wo Abt Wilhelm von St. Gallen bei 
Albrecht bitter klagen muiBs, er vorenthalte ihm die dem Stifte gehörige Stadt 
Wfl, und Oesterreich habe, um diese zu Grunde zu richten, auf Stiftsboden wi- 
derrechtlich die Stadt Schwarzenbach erbaut. Der Kaiser wiederholt aber 1301 
das Unrechti und weigert sich eben so^ den 3 Ländern ihre Freiheiten zu ur- 



43 






>•• Ble TM lirick Terlirent le wlnterfaur. 



Anno d. Mcclzzxzijy in dem zit als küng adolff, von nassow geboren, 
xuo romischem küng erweit was, vnd künig ruodolffs sünssi) von habs- 



as4) Bon Tsch. Hü. Zu. Vad. 
künden. Er fügt 1302 das Gaster als ,^iederaint'' willkiklich zu Qlaris, worauf 
das nahe Schwiz mit Wemher Ton Homberg in March mid Eaperswil auf 10 
Jahre ^Bund sohiiesst und für ihn 1303 gegen das österreichische Oaster bewaff- 
net auszieht. Gleichzeitig waren die Leute von Küssnach mit ihrem Yogte Eppo 
vom der dortigen Bitterfamilie im Streite » hatten sich mit ihren £f achbaren ver- 
banden und ihn in seinem Schlosse überfallen, imd waren mit ihm vor ein 
Schiedgericht aus Schwiz und Luzem gekommen. 1304 sandte Albrecht erbittert 
seine Vögte in die 3 Länder, deren Untervögte auf Schwanau und Rotzberg sassen, 
während 1305 Eudolf von der Lauffenbuiger Linie Yogt des alten Zürichgaues 
wurde, zu welchem sie alle gehörten. Deren IJebermut schildert Justinger 1421 
und das „weisse Buch'* in Obwalden (1474) gleich scharf, letzteres „GesW 
und Landenberg mit Namen nennend, wie die Unthaten am Manne im Melchthal 
and zu Altsellen 1306, und Albrechts Oeiz Yitoduranus, die Klingenberger und 
Cod. 628, Closener vnd Eönigshofen ausdrücklich, welcher das^ freie Eeichsland 
HasU auf gleiche Weise dem Anhänger Otto von Strassberg überliess, und nach 
den Klagen im Archive PfUvers dies Kloster in seinen Besitzungen in Weggis 
per nimiam Alberti regü rapacüatia 8Üim ' schädigen liess, und zwar abermal 
gerade in dem erwähnten Jahre 1306. — 

Kopp hat durch seine Aufhellung, Gessler köune das Schloss Küssnach 
nie besessen haben, welches immer im Besitze eigener Edlen blieb, die Tradition 
des weissen Buches, Tschudi's und Anderer von Gessler mit Becht als unhaltbar 
ao^elöst, aber ohne sie durch die naheliegende, achtere, zu ersetzen. Die viel 
älteren: MaUeolus (1450), Felix Faber (1488) und Mutius (Üb. Hugwald Mutz 
aus Stocken bei Bischofzeil) 1539, und mit ihnen die konstante Yolkssage in 
Lowerz erzählen übereinstimmend, Habsburgs Kastellan und Thalvogt über Arth 
(valUa gtAemator, somit der Untervogt Gesslers) habe eine Jungfrau des Thaies 
entführt oder zu entführen versucht, sei aber von ihren 2 Brüdern auf dem Wege 
(die Sage sagt, als er seinem Schlosse Küssnach zuritt, in der „hohlen Gasse'O ^ua~ 
gebracht worden. Als der „Graf' (der L^dgraf ?) sie strafen wollen, seien „zwei 
Schwizer, ihnen verwandt, diesen 10 und dann noch 20 und endlich das ganze Thal 
ihnen beigestanden, haben zusammen geschworen und zuerst Uri, dann Unterwaiden 
UL sich gezogen. Hier haben wir Stauffacher's erstes Auftreten, ob als einer 
der Brüder oder der 2 Yerwandten, also nicht wegen seine« Hauses, und (auf 
Anrathen seiner Gattinn, weisses Buch p. 7) sein Fahren nach Uri (auch Pirck- 
heimer sagt: Suiten^es primif deinde Urienses et Üntermfaidenaes und das weisse 
Buch nennt die ersten Yerbündeten „des Stoupachers gesellschaft^O ^^^d den Bund. 
Wer sind nun die Yerbündeten? Unsere Chronik nennt sie nicht, eben so we- 
nig Yitoduran und Justinger, und die allerälteste Aufzeichnung im Lande selbst, 



44 

purg, die hertzogen235) zuo österrich, jn gern daran geirrt hettint2»«a), vnd 
gross krieg mit einnndren hattent, als vor stat ^^^b), do zugent die von Zürich 

235) die hertzogen Tech. Hü. Vad. der herzöge Z. 836a) hettint Tsch. Hü. hett 
Zu. S86b) als du hernach vinden wirt an dem plat Vad. 

die (angeblich lateinisch geschriebene) Chronik des Landammanns Johannes Pün- 
tiner von 1441, welche das Ausführlichste über diese Ereignisse enthalten zu 
haben scheint, ist leider verloren. Hingegen nennt die ächtalte Yolkssage von je- 
her alle drei Yerschwörer „die Teilen", und zwar: "Wilhelm Teil von TJri (in 
den ältesten Kapellengemälden kenntlich an der Armbrust), Eonrad ab Altsellen 
aus ünterwalden, den Tödter des Vogtes im 'Bade (kenntlich an der Axt, nach 
Anderen Arnold aus dem Melchthale), und Stauffacher von Schwiz; so z. B. die 
Kapelle ob Freienbach, so die bekannte Denkmünze mit der Jahrzahl 1296, so 
Stumpf, das Volksspiel „Helvetia^^ (Ruef hat den aus Melchthal), während das 
weisse Buch sagt „Stoupacher, JFürst yon XJri, und der Melchthaler", Etterlin aber : 
„einer von TJri, Stouffacher vnd der vss dem Melchtal", eben so Brennwald. 
Mit Teils Namen hat man unnöthig gedeutelt und sogar den Taufnamen Wilhelm 
damals ungebräuchlich finden wollen, während er auf Schweizerboden sehr be- 
kannt, in der burgundischen Schweiz und dem nahen Wallis sehr beliebt war, 
und im Schwizer sehen sogar Geschlechtsname zahlreicher Familien vmrde. — 

Das Jahr 1306 steht nicht isolirt bei Klingenberg; auch die Inschrift an 
der Kapelle bei Steinen (nicht an der Stelle, aber unweit des Staufacher'sohen 
Hauses) sagt „1306 ists gewesen^; das Handbüchlein'' von 1546: „Gtosohaoh im 
1306 jar^ und Vadians Chronik der Aebte St. Gallons bis 1531 sogar „im 1306. 
jar im rebmonat'', sicher aus der Vadiana. Hisely hat „Eebmonat" falsch 
mit Februar übersetzt und sich auf Grimms Bechtsalterthümer berufen; man 
verwechselte häufig den wahren Homung, Bedmonat der Göttin Beda, mit Beb- 
monat, und schrieb ihn auch so, während bei uns Niemand im Februar mit den 
Reben zu thun hat, und dies der ächte Name des Weinmonats war (s. unter 
anderm Priscae veterum borealium mythologiae lexicon, Havniae 1828 p. 837 
jyRebmanatf mensis uvarumf^, wie auch Guillimann den Bund im September 
hat, und Simler am 17. Oktober, welcher Tag ebenfalls noch dem alten Volks- 
Bebmonat (23. September bis 22. Okt) angehörte. — Der Schuss durch den Ap- , 
fei ist vielfach angefochten, wird übrigens weder durch denjenigen von William 
Cloudesly im 13. noch den des Dänen Tokko im zehnten Jahrh. widerlegt, 
da dann letzterer eben so unwahr wäre, weil er, was dem Vogte kaum unbe- ^ 
kannt sein konnte, als viel älteres, mythologisches, Märchen yom Bruder des^*' 
Sonnengottes und Künstlers Weland, des nordischen Dädalos, oder eher Vulkan, 
dem Schützen Eigil, weithin erzählt wurde. Den Vogt selbst, mögen Spätere ihn ^ 
nun Grissler (einfach Schreibefehler für Geissler^ das alte Giselher, heute noch 
Gissler) oder Gessler nennen und in dem Bittergeschlechte auf Bruneck und in 
Mejenburg suchen, oder mit Schilling einen Seedorfer, wo es wirklich noch Jahr- * 
hunderte lang „Geissler'' gab, kann eben so wenig irgend Jemand bei uns erfanden 
haben, als die Schussgeschichte, die das weisse Buch kaum j 60 Jahre später schon 
ausführlich erzählt» und schon damals ein Yolkslied (sagtEuss 1482) behandelte; 



45 

mit ir helffern vnd mit aller ir macht für die statt ze wintertury vnd la- 
gent also Tor der statt, vnd wartotent des bischoffs von costentz, der inen 



und irenn auch dieses nnd das vielleicht nicht viel jüngere Yolksspiel (Euef 
verbesserte 1545 eines, welches ,,vorzyten^ in üri öffentlich gespielt wurde) die 
Thatsache ausgeschmückt hätte, so kann kaum ein Sümiger annehmen, dass es 
bei uns weiche gegeben, eine solche zu erfinden, noch weniger, den Fall sogar 
gesetzt, sie zu glauben. Das Yolk denkt lang. Der Lcmdsgemeindebeschluss von 
1387 in Sohmids Umergeschichte, welcher den Teil nennt, mag irrig den Sonntag 
als 7. Hai datiren, statt 5., aber er ist nicht ärger vemeuteutscht als tausend 
Ui^nndenkopien, imd die Festprozession wurde ihm genuiss immer gehalten. Fer- 
ner sagt Balthasar in der dSfense de G, Teü, der „selige'' Landammann Püntiner 
(1720) habe in einer alten Chronik gefunden, Wilhelm Teil habe 2 Knaben ge- 
habt, Wilhelm und Walther, mit seinem Schwäher Walther Fürst am Morgarten 
gekämpft^ und sein Stamm sei ^noch nicht erlöscht''. Letzteres wird uns klar, wenn 
der Pfarrer J. B. Megnet in At tinghausen (1672 — 169 1) alle vor ihm in die Kirchen- 
bücher verzeichneten Neil ohne Ausnahme als Täll einträgt, und deren letzte, 
Maria Verena erst 1741, somit nach Püntiners Notiz, den Stamm schloss. Hag 
man nun finden, es haben sich Neil erst seit 1400, aus Bomatt her, in XJri ein- 
gekauft^ so sagt dies blos, dass es noch andere des Namens gab, oder Püntiner 
nnd die erst 1808 als 86jährig gestorbene Frau Hauptm. Hüller, welche jene 
Verena noch blödsinnig in Altdorf betteln gesehn hatte, und die Letzte des 
Teilstammes nannte, müssten mit dem Pfarrer Hegnet, einem Altdorfer, Fälscher 
oder getäuscht sein; aber dann eben so gut schon die Erzählung im weissen 
Buche, worinn (weil Neil, NoU bei uns einen Cretin oder Blödsinnigen bedeutet, 
wie Nill in der Gaunersprache, daher das „Nöllethörchen" in Luzem, wie „Tall, 
dalen, toll" und das Thor beim Tollhause in Utrecht die „Tallespforte",) der Teil 
sich bei Gessler mit den Worten entschuldigt: „wäre ich witzig vnd ich hiessi 
anders vnd nit der Tall". 

Da nun der in der Hohlgasse Erschlagene einer von Küssnach war und 
nicht Gessler, die dortige Kapelle eine Tellenkapelle blos heisst, weil die 2 Brü- 
der (sollten sie Wemher und Heinrich die Stouffacher sein, die ich im schönen 
alten Jahrzeitbuche zu Steinen fand?) ja auch Verschworene oder Teilen wurden,- 
Gessler selbst aber, nach Euss aus Luzem „auf der Platte selbst" erschossen 
wurde, wie auch das Volkspiel in einigen Ausgaben sagt: „der ein vogt ward 
ztodt erschlagen Zu Underwalden in eim Baden, Der andere zu TJry erschossen", 
so fällt in die Augen, dass man später die beiden Todtschläge auf der Platte 
und bei Küssnach als einen ansah. Dass Tschudi sich durch seinen Glauben an 
einen frühem Bund von 1206 (Chron. L 104) verleiten liess, in seiner Abschrift 
p. 101, wo doch deutlich, wie in 806, in Z., Vad. und Hü. 1306 stuhnd, was er 
früher selbst am Rande notirt hatte, den einen G. auszukratzen, bedaure ich. 

Geschah nun der Bund 1306, so liegt Tschudi's Darstellung: die Schluss- 

berathung am Eütli am 8. Nov., Teils Gefaagennehmung Sonntags 19., der 

.Schuss Hontags den 20. und die Einnahme der Burgen „am Weihnachtsabende", 



46 

och yersprochen hatt, mit ainem grossen züg zu inen gen<87) vribtertnr für 
die statt ze koment vnd inen ze hel£fen die statt zuo gewinnen , wan der 
bischoff hatt mit denen Ton Zürich ain püntnusg. Also vemam graff hüg- 
lin Ton werdenbergs38) mit dem ainen pug, dass vns der bischoff ze hilff 
weit komen, vnd ee sich der bischoff berait mit den sinen^ ze komen, da 
hatt graff hüglin ain gross volck gesamlet, vnd hatt des bischoffs paner 
gemachet) vnd zoch da her. Do wondent die vor Zürich, inen kSm ir guo- 
ter fründy der bischoff von costentz; do kam^o) graff hüglin vnd graiff 
sisii) an, vnd zugent die von wintertur vss ir statt mit aller ir macht, als 
es dan s^a) graf hüglin mit inen angelait hatt» vnd sluogent all an die von 
Zürich vnd an ir helffer. Also verlurent si gar swarlioh, dass wenig lüt 
darvon kam; doch entran graff eglin ^^%) von toggenburg, der der von Zürich 
houptman was, vnd etwa maniger^s) mit jm. It der von wintertur houpt- 
man was graff hüglin von werdenberg , der denen von Zürich ^**') den 
grossen schaden tat. It. dise manslacht '^^) beschach an dem xiij tag im 
abrellen««). 

31. Kaiser hainridi ?en liitidbarg. 

Anno d. Mcccviij ward erweit zuo ainem römischen künig graff hain- 
rich von lützelburg; der ward och kaiser ze rem, als gewonlich ist, 
vnd richsnet iiij jar, x manot ^^% vnd starb ze pys in wälschen landen, da 
ward jm vergeben '^^ am nächsten tag nach sant bartolomäus tag anno 
d. Mcccxiij^^). 



987) für Z. t88) ▼. W. f. Z. Hü. 289) mit den sinen bemite ze Z, S48) der falsch 
Z. 841) falschlich Z. 848 a) der falsch Z. 848b) eglolf Vad« 848) mengi Z. 944) vds 
Z. 846) slaht Z. 846) iij jar x monat Z. 847) ze pys — vergeben f. Z. 

in nocte nativitaiia domint, sagt Malleolus, Sonntags 24. Dez. 1307, damals schon 
1308 gerechnet, nahe genug. 

88) Oaoh laitend sich die von Zürich für wintertur mit irem houptherren 
graff eglin v. toggenburg. Ynd do man gefochten hatt mit den v. W. vnd in 
dem imbis was, vnd Ire hamasch abgezogen hattend, vnd gar sicher woltand 
sin, do forcht graff hüglin von "Werd. der dero von Wi. houptherr was, dass die 
von Z. die statt Wi. gewumiend, vjiä samnot gross volk, vnd machotand die pa- 
ner vnd wapen als es der bischof v. costenz war, der och dero von Z. aidgenoss was, 
vnd enbuttend den v« Z. der byschof kerne zuo jn. Do was es graff H. mit den von 
WL vnd fuor gar wit vmb, vnd gab zaiohen in die statt, vnd griffand die Zür- 
cher hindan vnd vornan an, dass si sich nie geweren mochtend, vnd wurdent 
vil erschlagen vnd gefangen, vnd dess von To. diener hulffend ir herren darvon 
anno 1292, am 13. tag des abrellen. Cod. 631 p. 345. 657 p. 60. 

U) Anno d. 1313 ward an sant bartolomeus tag kaiser hainrichen von lützel- 
burg vergeben ze lamparten. — In demselben jar do verbran der rennweg Z. 
nach vntz an die brugg, vnd wer wider })uwen wolt, der muost ains gadems 
hoch sin hus muren, vnd geschach am 5. tag des ougstea Cod. 681 p. 846« 



47 

Wie lang es ist, dass künig raodolff von habspurg starb. 

Moriuua est anno mäleno C triplicato, 

Sea mimu atque tribu$, julii rea mense rudolfus. 
Wie lang es ist, dass künig adolff von nassowe starb. 

Mälenis et trecentis, büiü minus, annis^ 

In juUo mense rex adolfas cadit ense 

Per manus austram, proeesst et martiniani. 
Wie lang es ist, dass künig albrecht von österrich starb. 

Mille simiU tria C simul odo rex patUur ve, 

Albertus romanorum cadä ense suorum 

FhiUppi iacobi, rogo det veniam deus iUi, 
Wie lang es ist, dass künig hainrich von lützelbnrg starb. 

Caesaris hcinrici mortem planffomusy amicij 

QuaUter hie vitam ßnioit per jaeobikarn; 

Per corpus ehristi venenum traditur isü. 

Hie in laude dei moritur die bartholomeL 

Est pisam latus, ibi cum ßetu tumulatus 

Anno mäleno ter centeno teridenouu). 

S2. Eg wirdeat iwea kiiiig erwdt» iie krlegtea ?il Jar mit sin tadern mb 

iag rieh. 

Anno Mcccziiij do wurdent ze franckfort zwen künige erweit von 
den cnrfürsten. Der bischoff von ments, der bischoff von trier, der künig 
von behem, der marggraflF von brandenbarg erwaltent hertzog ludwigen 
von payern; do erwaltent der bischoff von köln, der pfallentzgraff vom 
rin, der hertzog von Sachsen, hertzog fridrichen von österrichvv). 



657 p. 61. 643 p. 131. YgL über Heinrichen' Eönigshofen, welcher in der la- 
teinischen Chronik die Yergiftong hat, in den tentBchen p. 125 nicht mehr. 
Closener p. 52 und Cod. 628 p. 771 haben sie Beide. 

uu) Diese Yerse haben blos Z. und Hü. weil 806 n. Yad. nur theilweise vor- 
handen sind. In den Züricher Mittheilnngen 11 p. 73 sind die ganz klaren Aus- 
drücke Processi Martiniani (d. h. der 2. Juli) und patitur ve missverstanden, und 
Hü. hat bei Albrechi und Heinrich die Bubriken verwechselt , bei ersterm irrig 
Millenis statt Hille^ und im 2. Yerse einen Einschiebsel romanorum {qui vi), 

w) Ludwig der jung, der vierd des names, ein sun ludwigs, hert2sog in obem 
bayxn, ward von dem merem teil der kurfürsten -— erweit, vnd wider jn in 
switraeht ward fridrich der elter tw^), h. zuo 0. ein sun albrechts etwan römi- 
schen konigs, durch den myndexn teil — erkom« vnd zu bunn gekrönt ^ wan er 
durch sein kleine macht nit gen Frkl komen mocht — L. ward ze ache ge- 
krönt — wnd was in dem alter seiner erwelung bejr 30 jaien, einer auf^gerich- 



im^) der üliere in Bezug auf seinen Neffen Fridrich , der sar Zeit der Abfassaag 
der Chronik 626 noch lebte (er f 136)1). 



48 

Vnd also lagent die zwen erweiten kunlge 2uo franckfurt mit grosser 
macht, ynd wolt jeder küitig sin, vnd lagent also an dem wassery vnd 
mochtent nit zuo ainandem komen. Dies vernam hertzog lütpolt von öster- 
rich, des vorgenanten hertzogen fridrichs von österrich braoder, vnd sam- 
lot ain gross volk, vnd zoch gen frankfurt, vnd verjagt künig ludwigen, 
dass er fliehen muost, vnd schadgot alle, die es mit künig ludwigen hat- 
tent. It. darnach kamen die zwen erweiten kiinige in swaben bi essl In- 
gen ongeschickt ^^^) zuo ainandem ^^^)9 vnd strittent mit ainandem, dass 
zuo baiden tailen vil Volkes verloren vnd gefangen ward. Also kriegtent 
si stets vff ainandern. Damach anno d. Mcccxx^^^) do zoch künig lud- 
wig mit grossem volk den rin vfF; das vernam künig fridrich von österrich 
vnd sin bruoder hertzog lütpolt, vnd samletent ain gross volk, vnd zugent 
zuo künig ludwigen, vnd kament zuo einandem bi strassburg v£F der brüsch, 
vnd lagent also gegen einandem ze landtwer^^^), vnd zoch jetwederm tail 
gross volk zuo, wan die herren von österrich hettent gern ainen versproch- 
nen strit mit künig ludwigen von payem tan, das inen ouch künig ludwig 
verhaissen hatt Also schickte künig ludwig zuo künig fridrichen vnd zuo 
sinem bruoder, ob si bereit ze strite wärint, er weit des tages mit inen 
fechten. Do antwurt künig fridrich vnd sin bruoder ^^^: ja, wir band sin 
doch lang hie gebaitot vnd begerent nüt anders. Also richtent si sich ze 
strit, vnd stuonden zuo fuos von iren pfärden, vnd do si den strit ganz 
geordnotent, vnd wondent si söltin mit künig ludwigen striten, do was er 
geflochen durch den forst^^®), vnd zoch gen hagnow hin, vnd wolt ir nit 
warten. Do ^^^) zoch jm künig fridrich von österrich vnd sin bruoder her- 
tzog lütpolt nach me denn zwo tag waid, vnd mochtent jn nit erylen. 
Also zugent si baide wider haim gen österrich, vnd waostent ir vigent. 

33. Ain grosser strit 

Damach über ain jar zoch aber künig fridrich vnd sin bruoder 
hertzog lütpolt von österrich vff künig ludwigen gen payem, vnd ver- 
hergoten vnd wuosten das ganz payerland. Der künig belaib in den slos- 
sen vnd torst nit heruss komen; also schadgotent si ainandern swarlich. 
It. aber darnach anno d. Mcccxxlij do samlot künig fridrich aber ain gross 
volk vnd schickte jm der künig vss vngerlant vier tusent schützen, vnd 
wolt künig ludwigen aber haimsuochen; do samlot hertzog lütpolt noch 
ain grösser volk, vnd zoch künig fridrichen sinem bruoder nach. Also do 
künig fridrich aber in payerland kam vnd das land wuoste, do hat künig 



248) aun geschieht Z. 249) z. a fehlt Z. 250) 1315 Z. 25i) so auch Königshofen. 
zuo ainer lantwer Z. 262) vnd sin br. fehlt Z. 253) d. d. forst fehlt Z. 254) doch Z. 
ten person, weiss, adelich, leydenlich, fridlich, in streit vnd in andern dingen 
glucklich, aber guedig vnd vei^eblich den die der gerechtigkeit widerstanden, 
vnd zu der arbeit was er treglich. Cod. 628 p. 772. Closener und Königsh, 
haben dies nicht. 



48 

1 a d w i g och ain gross volk gesamlot, vnd 200h gen künig fridrichen aii aim was- 
ser, vnd do A also gegen ainandem an dem wasser lagent, vnd nit zuoBameo^^) 
komen mochtent, do schussent die schützen vss künig fridrichs her, dass 
küaig lodwigs her maost wichen. Also enbot künig ludwig künig fndrichen, 
er weit mit jm fechten; do sprachent künig fridrichs ratgeben, er solt sines 
braodersy hertzog lütpolts baiten, der noch mit grosser macht kemi, vnS 
nit me denn ain tag2&6) von jm' was. Disem rat wolt künig fridrich nit folgen, 
wan er was ain küener, zorniger man, vnd sprach: er hat mir vor me strit 
enboten, vnd floch, do ich wond, er sölt mit mir fechten. Also huobent 
n mit ainandem an ze striten, vnd do der strit in dem Bterksten257) was, 
do kam der burggraf von nürenberg mit vier hundert helmen geritten kü- 
nig Indwigen ze hilff, vnd mit vil fuossgengeraös)^ die geruowet warent, 
vnd zertrantent das her, vnd gewan künig ludwig den sig, vnd ward künig 
fridrich gefangen, vnd vil herren mit jm. Also hat diser krieg nun jar 
gewäret Vnd diss vemam hertzog lütpolt von österrich, wie sin bruoder 
damider gelegen was, vnd zoch betrüebt wider haim. It. damaöh kriegte 
hertzog lütpolt streng vnd vast vff künig ludwigen, vnd tat jm als not vnd 
als we mit krieg, dass er sinen bruoder künig fridrich en vss der gefängk- 
nnsB lassen muost; doch versprach er künig ludwigen, dass er jn vn^eirret 
weit lassen an dem römischen rieh« Damach starb künig fridrich bald tow). 
li in disen ziten satzte sich der bapst wider künig ludwigen ; do zoch 
künig ludwig gen rom, vnd machet ein andern bapst, vnd Hess sich den 
zuo kaiser krönen, Vnd do er wider von rom kam, do ergab sich der 
selbe bapst an den rechten bapst, vnd kam zu gnaden. Also verbannet 
der bapst kaiser ludwigen, dass alle die herren vnd stett ze banne warent. 



S56) ZUO ainander Z. S56) tagweid Z. S57) besten Z. S58) fbozgendor Z. 

ww) Im 11. jar konig Indwigs herschung vereynet sich der selb ludwig in 
einer geheym vnd stil mit fridrich v. O. dem erweiten, den er in seiner gefeng- 
uuBS het, vnd verpunden sich zu einander also, das sich F. nit allein diss wal 
gen jm vertzieg, sunder sich ouch verschrieb, das weder er noch kein herr v. 0. 
wider keinen herren von baym nach dem römischen reich nicht stellen noch 
trachten solt, vnd swuren bed solichs alles zu halten auff dem heil, sacrament, 
das si bed die zeit darauff vnter der mess enpfiengen. Also ward F. aussgelassen, 
vnd bleib L. bey der wal — ; aber F. hielt solcher gelubnuss nicht, wan nicht 
lang darnach schreib er sich einen konig des römischen reiohs, vnd was nicht 
ingedechtig der gnad vnd libschaflt jm von ko. L. beweyset, sunder er krieget 
auch wider ko. L. Solche vntrew aber got hernach swerlich an F. räch. — 
Des jars (1330) starb der erweit F. — wan jm von einem diener etwas zu es- 
sen geben ward, in meynung jm dauon holt zu werden, dadurch jm wunderlich 
spitzig wurm alss wie leuse aus dem leib wuchsen, die jn verzerten. Cod. 628 
p« 774. 775. 779. Closener hat dies nicht, £önigshofen aber p. 128 Fridrichs 
Tod kurz, aber sein Loswerden aus der Haft wie unser Text 

KUng«nberger Chronik. A 



so 

die es mit dem kalter hieltent, vnd on allen gotzdienat sin muostent. A)«o 
hattenz der bapst, der künig von frankrich ynd hertzog lätpolt von öster- 
rich mit ainander wider den kaiser, vnd schuof hertzog tutpok, dasa des 
bapsts brieff wider den kaiser^») allenthalben verkündt wurdent^ vnd 
kriegte <6o) stets viF den kaiser. 

34. Saat piltea ward lerbraehea. 

It hertzog lütpolt von östenich belag sant pulten» vnd gewan ea 
vnd brach S6i) es ze grund ab, dem kaiser zelaid. Er tat jm grossen scha- 
den an sloss vnd an stetten, vnd an lüt vnd an laad, wan er was des kai* 
sers vigent'biss an sinen tod. 

35. Me stacht aa itm ■•rgartca. 

In disen dingen anno d. Mcccxv vff sant othmars tag2<») hattent die 
vögt vnd die landtsherren ain grosses volk gesamlot von herren vnd von 
stetten, vnd woltent die von switz zwingen vnd gehorsam machen« Also 
lagent die von switz, von vre vnd von vnderwalden vff ainem hohen 
berg, vnd zugent inen die herren nach an den berg; also liessent si stain, 
stögg vnd anders den berg ab louffen vnder die herren, vnd muostent die 
herren wichen, vnd ertrunkent etlich in dem wasser, wan es beschach an 
dem morgarten bi egre, vnd gelagents«») die von switz vnd ir helffer ob, 
vnd gelagent die herren damider. Es w^rent och mit der herschaft gezo- 
gen etwa manig etett, Zürich, bem, lazern vnd ander steit. 

Anno d. Mcccviiij jar do ward ain apt zuo den ainsidlen erweit, von 
ainem edlen gealächt, hiessent die von ruodaM4). Diser apt hatt etwa vil 
zit stöss vnd spen mit denen von switz vmb die waiden in den alpen vnd 
in den bergen, die si doch in hattent gehept gar menge zit vnd lenger denn 
jemant kond verdenken noch mocht erfaren onansprächig, on krieg vnd spen 
allermengklichs, vnd woltent och dem apt d^s nit gestatten , *vnd wertent 
sich kreftigklich vnd stark. Vnd ainsmals do kament si in das closter mit 
gewaffneter band vnd freuenlichen , vnd suochient den apt. Vnd do si jn 
nit fundent, do giengent si widerum hinweg. Aber etlich von des apts 
knechten oder lUten sprachent, die von switz hettint das hailig wirdig sa- 
crament vsser dem seckel vff den altar geschütt, vnd darum so tat der apt 
die von switz in den bann. Der werot vil zits, vnd bat diser apt hertzog 
lütpolt von osterrich, dass er jm hulff rechen den sun der junckfrowen 
marie, darumb dass si jn hettent vssgeschütt vff den altar. Aber do die von 
switz das marktent, do hettint si das gern fürkomen, dass kun krieg darumb 
wäre worden, vnd erbuttent sich järlichen gelt davon ze geben, vnd vnder- 
tänig ze sin in dienstbarkait vnd in rechten kriegen wider menglichs. Aber 

s-ss) wider d. k. fehlt Z. S60) kriegten Z. sei) zerbrach Z. 862) Necrologium Wei- 
Hngense ap. Herrg, IIL p. 847 „XVII. Kai.*' und codd. 057 nnd 643 „sant othmars 
abent/* So Tsohudt S6») beiageat Z. 864) Abt war 1298 -Id^e Johann von Swandea 
(Bernisoh), 



51 

durch rat des apts vnd graff hainrichs von montfort, ains Chorherren vnd 
landuo^z vnd des von griessenberg die woltent si nie vor vnd nach vmb 
kain sacfi erhören, vnd samlotent ain gross volk von edelen, von bürgern, 
von diessenhofen vnd von arow. Die koftent alle strick, dass si si vnd das 
Ticfa daran heruss füertint gefangen. Aber diser sind gar wenig gesund 
wider haim komen, wan si wurden nach all erslagen, von arow koment 
xlv man in ainem schiff, die erslagen warent. Also kam hertzog liitpolt 
mit ainem grossen volk an den berg bi egri, da och fast ain triff wasser ist, 
als obstat, vnd do si kament an den berg zuo der ersten huot, da was 
wenig lüt die sich wertint; aber zehand ward ir fastvil, die sich manlichen 
wartent, vnd on alle erbärmd si totent Do das des hertzogen diener er- 
sachenty do kartent si sich all vmb, vnd fluchent dahin, vnd der erst der 
floch das was graff hainrich von montfort, der corherr , der vil volks ertot 
mit den rossen, vnd vil ertrunkent vnd vast vil wurdent erslagen, aber kainer 
gefangen. Ako lagent die switzer ob, vnd nament da hamasoh vnd andre 
gewer von den erslagnen lüten. Aber was si vor vnd nach von den gefang- 
nen vnd von rossen vnd von gelt gewunnen, do machtent si capellen allent- 
halb in dem land denen die do wit von den pfarrkilchen wonetent, got ze 
lob vnd den haillgen, den lebenden ze nutz , vnd ze hilff den eilenden ar- 
men seien. Aber die da verlurent in disem slahen der warent me den zij 
hundert, on die von lucem vnd von dem gemiunen volk, dess onzallich 
vil -WBsax), 

Anno d.Mcccxxij jar. Ettlich von disen, mitnamen die von vrsinen, 
ersluogent vff ainen tag v hundert man von curwalhen, vnd viengent 
Iren vogt, vnd totent sinen sun vnd nament inen alle ir gewer, vnd behieltent 
die, vnd gab der vogt inen M lib. dn. der selben müntz, vnd darnach stuon* 
dent si in guotem finden vntz zuo kOnig ludwigs ziten. 



O'x) Anno d. 1315 an sant othmars abend do wolt hertzog liitpolt von 0. 
ze schwitz ingefallen sin vnd bezwungen han, vnd do si kamend an den mor- 
garten an den berg, der ist hoch vnd obnen ain wenig eben, vnd lit schwitz en* 
net dagegen, vnd ist ain bachtail ennot daran, do warend schwitzer obnen vf dem 
bei^, vnd schluogend an die herren vnd ross als mannlich, dass des hertzogen 
Volk flüchtig ward (dass d die halden ab fielen in ägerisee, dass die wellen über 
si schluogcn, Cod. 631), vnd wurdend menig herren vnd ander lüt erschlagen vnd 
in der egre ertrenkt. Ynd die v. Zürich hattend dem hertzogen 50 man gelihen, 
die woltend nit fliehen, vnd verlurend in des hertzogen dienst, vnd verlor der 
von schwitz nit mer denn ain. Codd. 657. 631. 643. Es sind diese die ältesten 
Berichte von der Schlacht neben Vitoduran, imd zwar der ausführlichere und 
das von Urseren blos in 806. und Vad. 

Do man zalt von g. g. xiij hundert jar vnd xv jar, an S8mt niklaus tag, do 
machten die dry lender vre, switz vnd vnderwalden die ersten puntnuss mit 
enander, vnd das was ain anfang der eidgnossschafft. Cod. 643 p. 157. 

4* 



62 

36. SchDabelbvrg Tnd tII Testin wardent gewanaen, rad^ward der adel Tertrlben« 

Anno d. Mcccviiij ward schnabelburgs^), die lustig bürg, gewun- 
nen vnd zerbrochen. Die selb vesü was dess von eschibach, der den Idi* 
nig albrecht von österrich^oe) ze windisch halff erslahen. Es ward och in 
den selben ziten^e?) yil guoter borgen gewannen vnd zerbrochen, vnd ward 
vil adels vertriben, wan alle«^) die die bi dem todslag warent, wurdent 
genzUch269) yertriben, vnd darzuo alle, die sich ir annament. 

37. Die fon laiera fcrliaBdeat sieh lao dea leadera. 

Anno d. Mcccxzxj do verbundent sich die von luzern zuo den dryen 
lendem, switz, vre vnd vnderwalden, vnd swuorent also ainen punt ewenk- 
lichen mit ainandem ze halten; doch behieltents7o) die von luzern dem 
hertzogen von österrich vor ab vnd vss sine rechtung »71)^ gericht, zins vnd 
gültei/y). 

38. Ala klad ward geaiartrot tob dea Jadea. 

Anno d. Mcccxxxijs^s)^ an dem ersten tag im mertzen ward ain kind 
ze Überlingen gemartrot von den Juden, hiess volrich, vnd was ains le- 
dergärws sun ze Überlingen, hies der fryg. 

8*. Swaaaow ward gewaaaea« 

Anno d. Mcccxxxiij ze mittem ougsten ward die guot vesti swan- 
now gewunnen von des richs stetten strassburg, basel Zürich vnd andren 

265) schnabelberg Hü. 866) Albrecht f. Z. S67) dem selben zit Z. 268) alle f. Z. 
269) alle Z. 270) behuobent Z. Hü. Vad. 27i) ricfatung Z. )I72) 1331 Hü. 

yy) Damach derselb bjBohoff mcolaus (von Kenzingen, Sohn Jakobs, des 
Yogtes von Frauenfeld und Hofmeisters der Herzoge, 1333) ist worden. ain vogt 
der hertzogen v. 0. in oberswaben, als im ergöw, turgöw vnd elsäss gemainer. 
Vnd von stund an die switzer vnd lucemer (die pflichtig warent?) im gehorsam 
ZUO sind, als ainem vogt der hertzogen, sich wyder jn laitend. Ynd alsbald do 
satzt er den strengen vechtbaren ritter, hem volrichen v. ramschwag vff die bürg 
rotemburg, nach bi lucem, der emsenclich besach vnd betrachtet die gegen 
wurff vnd vffsätz des wydertails. Vnd zuo ettlicher nacht etwa vil zites verru- 
ckot was, do giengend vss etwa mäniger gewapoter fuossgänger, by zwaihunder- 
ten, vBser der stat L. vnd verbranten ettlich dorff by R ynd den rob, was inen 
werden mocht, füerten si mit inen hinweg. Das für also von den wachtem vff 
£. gesehen, der genant ritter von dem schlaff geweckt, nam zuo jm süben vnd 
zwaintzig gewapoter, vnd von stund mit gewapoter hand viel er in das selb 
Volk vnd erschluog fünf vnd achtzig man; die andern sind in den wassern emma 
vnd rüssa ellentklich ertrunken. Ynd von stund an sind gemachet worden güet- 
lieh tag, vnd durch den weg gütlicher verainung alle gestalt der wyderwärtikait 
zuo den ziten gestillet. Gebh. Dachers Konstanzer Chronik bis z. J. 1470. — 
Bei Tsch. ist hier die 7. Zeichnung Luzeruö Wappenschild. 



53 

stetten; vnd do man vor der selben bürg lag, do was es zwölf wachen an 
ainandem schön, dass es ainen tropfen nie geregnet; vnd hett es nu ainen 
tag geregnet, so werint si entschütt, wan diewil si essen vnd trinken hettint 
gehept, so möcht si niemand gewunnen han, hett es geregnot. Vnd do 
kuin regen wolt komen, do sprach der herr, dess die vesti was: Ich sich 
daas got selb mit mir krieget, wider den ich mich nit setzen kan noch wil ; 
vnd also ward die selbe bürg gewunnen. It. des selben jars ward der al- 
ler best win^;;). 

49. ler kaiser lag vor nersparg. 

Anno d. Mcccxzziiij do lag der kaiser ludwig vor merspurg; der 
selb kaiser was ain hertzog von payem. 

41. Me barg altstetlea ward gewmea. 

Anno d. Mcccxxxviij, an des haiigen crützes tag ze herbest ward alt- 
stetten, die bürg, gewunnen ;?2^^). 

zz) Anno d. 1331 ze mittem ogsten do ward sohwanow die vesti gewonnen 
Ton den^v. Str. von B. von Z. vnd von andren stetten, die dem rieh zoogehö- 
rent. Damach des selben jars ward der gaot win Zürich, wen es was 12 wo- 
ehen ane regnen. Cod. 657 p. 62. Etwas mehr 631 p. 346. 643 p. 131. 

zz^) Ist blos in Z. Hü. nnd in Cod. 630 p. 401, aber hier „yS vnser tto- 
wen tag, als si erhöcht ward." Es traf beide Bm^n A-ltstätten, Neu nnd Alt, 
Albrechts von Werdenberg, dessen Edle die Städte St Gallen und Lindau belei- 
digt hatten. Tschudi L 351. Dacher sagt: In dem jar d. m. z. tossend drü 
hundert drissig vnd acht jar, an des haiigen crütz tag zuo herpst, ward altstetten 
die bürg gewunnen von den von costentz vnd andren des richs stetten. Es wa- 
rend vil ritter vnd knecht in der bürg, die all ainer nacht daruon giengend, won 
die bürg was mit antwercken fast bekumbert Konst. Chron. p. 98. 



Btoeite ;Jlbtl|nluttg, 

bis zum Jahre 1439 < 



L Me stait ben wtrd tawen^). 

Anno d. Mclxxxxj, an dem nünden tag nach sant Valentins tag^) huob 
hertzog berchtold von zeringen die statt bern an ze buweni). 

i) Wenn B. gebuwen ward Z. Die statt zeringen ward buwen Hü. a) 8. Note b. 
8) Es ist die Rede von Freiburg im Breisgaiie, und der Sammler hier im Irrthume. 

a) Hier hat die Handschrift Tsch. plötzlich 3 leere Seiten, und fährt dann, 
angenscheinlich als Fortsetzimg durch einen Zweiten, fort mit näherer, sogar et- 
was wiederholender, Schilderung der Habsburger Vaterrache, Albrechts und Adolfs 
Begraben, dann Berns Erbauung, dem Adel in Aar- und Thurgau, hierauf, genau 
wie am Anfange, weltgeschichtlichen Daten, abermal Heinrichs Kaiserwahl u. w. 

Die Handschr. ZU. hat, nach Altstättens Einnahme, wenn auch ohne sicht- 
baren Zwischenraum, plötzlich die Geschlechter Aargau's, dann die Kinder Kaiser 
Rudolfs, die Verse der Kaiserwahl, hierauf Bern, erst nachher, auf Heinrichs Wahl, 
die Vaterrache. 

Hüply's Abschrift springt gleichermassen yon Altstätten auf Aargau's Ge« 
schlechter, dann Rudolfs Kinder mit mehr Versen als ZiL, hierauf die Blutrache, 
Berns Stiftung, die Geschlechter im Thurgau und jene welthistorischen Daten, 
komisch eingeleitet mit der Rubrik „Hans Erhart von Rinach Ritter'% welcher 
Name auch später neue Abschnitte introduzirt. Er hat Bedeutung, denn er ge- 
hört jenem Sohne Ulrich's von Rinach, welcher mit seinem Vater Hartmann 1 392 
dem Turnier in Schaifhausen beiwohnte, dann aber, als sein Vaterland Aargau 
eidgenössischer Unterthan wurde, mit seinen Söhnen, Heinrich und diesem Eber- 
hart oder Erhart, aus Unwillen und aus Liebe zu Oesterreich, die Schweiz ver- 
lassend ins Sundgau zog, und der Vater bis auf unsere Tage blühender Reinach 
wurde. Aus all diesem ergab sich die Reihenfolge natürlich. 

b) Das selb fryburg^) ynd bern warent vor zitten nit anders mit einander 
denn als brüedcr, wan si von eim herren, dem herzogen von zeringen, gestifft 
warend. . 

Hertzog berchtold von zeringen stifft die statt bern in yechtland an 



1 •!€ gmHUkt in ergSw % 

Die edlen, guoten, alten gesracht von graffen, herren, rittern vnd knech- 
ten, der in dem ärgSw gar vil gewesen sind, die alle vertriben vnd abge- 
storben sind, dass von den geslächten nieman me lept: des ersteiv von 
grafFen, frien, herren, die graffen von lenzburg, von nidowe, von besser- 
stein, von wart, von eschibach, von balm, von froburg; die grafen von ar- 
berg, von schnabelburg, von wediswiler, von schenkenberg, von gösskon % 

S. Me getlielit in tsrgftw. 

It die geslächt zwüschent den wassren im turgow, graffen, Herren, 
rittet vnd knechte, die vertriben, erslagen vnd abgestorben sind, dass von 
disen geslSchten nieman me lept, die der geslächt sigint. Vnd des ersten 
graffen vnd fryeix. It die alten graffen von rapreswil, von grimmenstain ^, 



a) war der 14. Febr. 6) Tscb. hat die Rubrik, der Abschreiber ist aber in ilen Ar- 
tikel Tnrgöw Terirrt. 6) Bios Z. und Hü. aber gleich darauf die Verse. Note. 7) Gin- 
nistein Z. 

sant Valentins^) achtenden tag anno dni Mexe primo, vnd darnach da bem ge- 
stifft ward, do gab ai der hertzog von zeringen vss einer band in des römachen 
richs hand imer ewangklich, vnd was vor ein wilder wald. Disa tett der her- 
tzog siner swöater, ein greffin von kybuig, zeleid diss etifften vnd hingäben, als 
vorstat, vnd aller lantshetrren zno einer vergifftigung. Wan die selb greffin sin 
swöster zwayen jungen knaben, einen aünen morttlich vergeben hat mit gifft vnd 
onoh dem vatter zöffery in ainoi gürtel gewürkt hatt, vmb . dass er nit me ber- 
hafft wurde. Der hertzog erwarb ouch denen von bem gioaa firygheit an keysser 
Mdrichen künig ze sicilien mit ainer galdin bull vnd insigel. Cod. 629 p. 
241. 242. 

Darnach (nach Berns Bau und der Handfeste) hatt der graff von ky- 
burg die von bem gar hertt, wan si dennocht nit mechtig worent, vnd bracht 
n mit sim gewalt in des keyssers grossen bann vnd acht, vnd wolt si für eygen 
zwingen. Do ergabent sich die von B. dem graffen von saf f oy, vmb dass si nit in des 
von kyburg hand käment Die graffen von safioy mit denn von kyburg vil tagen 
dorumb laistent, dass je der von kyburg nüt gen wolt vm den von saffoy. Ynd 
nach vil red besamlet sich der graff von saffoi vff blamatt wider den von K. vnd 
zwang den von K. dass er die von B. vss acht vnd bann laussen muost Damach 
tattent die von B. dem von 8. ein reyss in weltsche land in sinem dienst mit 
der panner, mit guotem volck, vnd tatent ein geuecht vnd ein strit mit sinen 
vyenden, dardurch si gross eer beiagtent vnd manheit, dass si der von 8. aller 
eygenschafft wider ledig Hess, vnd gab inen hinwider iren brief vnd macht do 
der> heir einen pund mit den von B. einer ewigen steten fründtschafft vnd eydt- 
gnosschafft, das euch den herren von 8. dick wol erschossen hatt, vnd ouch die 
statt B. damit gröslich vffgenomen hatt Cod. 629 p. 242. YgL Justinger 8. 
22 — 28. Wurstemberger^ Peter der n., 1. Bd. 6, 156. 437 ff. 






56 

von honberg, von kiburg» von falk^nstein, von griessenberg, von regens« 
perg, die edlen Graffen von habspurg, von turberg, von der altenklingen^ 
von bürglen, von vozingen, von eschibach, von wandelbarg, von bäbingen, 
von matzingen, von wunnenberg, von wart, von altenburg, von uster, von 
astan^), von der alten tüffen, von der hohen. tüffen, von frjenstain, von 
griffenstain, von äschlinkon ^), von wil, von tegrenfeld, von önwangen, von 
märgstetten, von kaiserstuol, von wasserBtelz, von gütingen, von wängi, 
von end, von toggenburg, von rinegg^^. 

4. liu siid ritter Tiid kneeht rid dienstlit !■ den selben krabs vnb. 

It. von urstain*^), von bnochenstain, die omen, von wartense, von 
ötlahusen^^, marschalken von mamertzhofen, von blidegg, von raten- 
berg^'X von hertenberg, von sulms, die schälen von gaissberg ^^), von berg 
von rin (rein), von toppelstein **) , die von sännen, die büler von obem- 
dorf ^^, von amang^'), die meiger von oberdorf^®), die stocker, von ain- 
wil, die vom teil, die meiger von lochnow, von yberg, von wUtberg, von 
horwen'^), von fürberg, von waldegg, von eckelstain, von swanden, von 
Schalken ^^), von wilberg, von schalkhusen, von ruchenberg, von cloten, 
von rigoltzhofen, von der egg, vom nord, von bruggbach, von lochen, von 
sädelberg, von bockberg (bocksberg), die snöden, von wasserfluo, von rot- 
tenfluo, von schamatten, von müeslingen, die straiffen, von lamperswil, von 
kesswil, die spitzen, von heinrichsberg, von wolfartswil, von steinwil «i), von 
dietBwil, von luterberg, von bichelse, von schowenburg, von allgöw, von 
tussnang; von ittingen, von schönenberg ss), von stemegg, von spiegelberg, 
von lindenberg, von wildenrain, von hittnow, von töss, von brunberg, die 
löwen, von zuckenriet, vom mos, von lantsperg, von schSnow, von liten- 
hait, von henckhart, von zimikon, von mitlen, von wetzikon, von hännegg 
(hönegg), von bockslo^ von secki, vom ghögg, von bongarten, von gerlikon, 
von hagenbuoch, von muikhart, von hnmbraspüel , von spilberg, von hoi- 
derberg, von strass, von strussberg, von steinegg, von meigersperg, von 
winfelden, von tegrenwile, von hönerhusen, von hard, von amenhusen, von 
eschenz, von lübatswile, von mülberg, von tettikon, von mülhein, von bluo- 
menstain, vom Jungholz, stubawit, von steckbom , vom riet, von salenstain, 
von liebenfels, von girsperg, von widen, von huttwileS3), von wesper- 
spuol«*), von altlikonw), von schitterberg, von eggingen, von nitswil, von 
hettlingen, von baden, von winkon««), von buchstorren ^) , von wuppnow, 
von genigoww), von ochsenhart, von alezhart, von Mrerdegg, von ringgwil 
(rogwil), von bemegg, von kempten, von wagenberg, von dünrten, von 



8) ostan Z. 9) öschlikon Z. lo) rinegg hat Z. im folg. Art ii) Vetren Hü. 
is) Tilabusen Z. is) unweit Oberbüren; rottenburg Z. u) bei Z. als 2 Geschlecbter. 
16) binter Appenzell; tappeUtein Z. 16) bei Z. 2 Geschl. i7) amwangen Z. is) ober- 
berg Z. i9j her wen Z. 20) schwalken Z. ai) geinwil Z. und Hü. n) Diese bei Z. 
und Hü. zweimal vorkommend. 23) hatwil Z. m) westerspuol Z. 25) attlikon Z. 96) mxnr 
konfep Z. vf) büechschorren Z. 28) geinpan Z. gempow Hü. 



67 

batzenberg, von hadliken, tniohsessen von rapreswil, von rainbach, von 
gamlistain, von bollingen, von illnow, von rossbergs^), von ottiken, von 
dienbergy von liebenberg, die schaden, von mandenewil, von kamnaten, die 
meiger von mersperg, von wülflingen, die bochsler, von sall^®), von hum- 
fiken, von tetdiken, von welsiken, von nerach, von bell (boll), von rins- 
feldy von steinmur, von jestetten^ von svltz, von iffentailj von wissnang, 
von wissendangen, von rossbach, von grifienberg, die schenken von kaiser- 
stuol, von castell, von gündisow, von griffense, von dübelstain, von frid- 
pei^, von vriken, von schirmense^^), von humbrechtiken , von Innghofen, 
von sturzenegg, von äbersperg, die majer von mure'^), von hugeltshouen, 
von lonbergy von sehem, von sultzberg^ von haidelberg, von emishouen^ die 
von hegin •*). 

5. AUcr blidioff Mttei le cesteati. 

It. hienach stand geschrieben aller bisch off namen, die ze costentz 
je gewesen sind, von anfang des bistumbs ze costentz. 

It. der erst hiess bischoff maxentius (MaximusL^ von Vindonissa kom- 
mend), b. ruodolff, b. vrsinus, b. gaudentius, b. martinus (6.), b. Johannes 
(5.)'*), b. opthardus, b. piotavius, b. severius, b. hans (Johannes II 16.), b. 
ruso (boso 7.), b. astropius (Ausonius 11.), b. anafredus (Erenfred 13.) was 
ain abt ze sant gallen (Beichenaa), vnd was x jar bischoff, b. sinodius (si- 
donius 14.) was ain abt ze st. gallen > vnd was xzij jar b. ze costentz, b. 
gangolfus (8.), b. fidelis (9.), b. theobaldus (10.), b. egino (16.) was xxxij 
jar herr, b. wolflos (17.) der was xviij jar herre, b, salomon, b. bathego, 
b. gebhart der was xyj jar herr, b. salomon, jt. aber salomon (III.) was 
xiij jar b. vnd machet pelayen sarch vnd die zwai crütz nebent fron altar, 
vnd stifte das gotzhus zuo bischoffzell vnd die statt bischoffzeU, vnd gäbet 
das erlich, vnd was abbt zuo st. gallen, vnd was ain vrsächer xij gotzhü- 
ser vnd ein wisser herr vnd aller weit lieb '^) ; b. notinger was xv jar herre> 
b. coonrat, das was st cuonrat, der was ain graf von altdorf '^, vnd stift 
die kilchen zuo st. Johanns vnd die kilchen ze st. paul vnd st. mauritien 
cappel* Er gab viertzig march järlicbs geltes, sines väterlichen erbes an 
dise vorgenanten gestifte, vnd was xlij jar bischoff ze oostenz, vnd starb 
anno dni viiijclxxvj ^^; b. gamenolfus, was nach sant cnonrat iiij jar herr, 
b. gebhart, das was sant gebhart, vnd was ain graf von bregentz, der stift 



29) bei Wald; rosenberg Z. so) stoll Z. si) scbinense Z. ss) Von da an feblt 
alles Z. sa) Tschudi's OaUia comata bat p. 79 diese Geschlecbter alpbabetiscb , und 
mit den noch lebenden Termengt; ,)Wie nachfolgende Abiobrift aus Klingenbergs Hi- 
ffteri beseoget. f bedeutet, dass dero niemand mehr gelebt hat zu seinen Zeiten, anno 
d« I420,*< und am Ende:' ,3i0her Klvng&nhergius^^, 84) Unter ihm starb nach neuerer 
Forschung st. Gall 625, unter K. Dagobert, kurz nach Eustasius in Luxeuil, 10 Jahre 
nach Kolumban. Diese Liste hat mehr Bischöfe als die unsrigen. Die eingeschlosse- 
nen Ziffern sind die wahre Reihenfolge in Konstanz. S5) Hü. hat Salomo L II. nicht, 
„vnd stifte — lieb'' fehlt Z. se) von altdorf fehlt Tsch. 87) Hü. irrig blos 900, 



58 

das closter xe petershusen von aine« vatters erb, md was zvj jar harre; 
b. laiD;:>ertu8, der was xiij jar bieehoff; b. ruothardue^ waa iiij jar herre se 
costenntz, b. heimo, was liij jar herre ^ b, warmannus waa vj jar herre , b« 
eberhart^ b, theodoricus was iiij jar herre^ b. ruomolduB was xviiy jar herre^ 
vnd wicht das thum (nach ihm Karl); b. ott was xiij jar herre (dann Berch- 
told); b. gebhart was zxvij jar herre, b. vohich was ain graf von kyburg, 
der stifte das closter ze crützUngen vnd was x jar herre, vnd starb anno 
dni Mcxxxij; b. vobich, ain münch von sant blasy, wicht sant steffan; b. 
herman was der herschaft von arbon vnd gab ccc mark'^) järlichs gelts 
an das gotzhus vnd was xxvj jar herre; b. ott was viij jar herre; b. berch- 
told was X jar herre, b. herman was xij ^^) jar herre, b. diethehn was xviy 
jar herre, b. wernher was iiij jar herre (dann Konrad)) b. hainrich von tann 
der kouft küssenberg vnd tannegg vnd buwt das vnd was xyj jar herre; 
b. eberhart von waltburg kouft gottlieben mit sinem aignen guot vnd buwt 
das; er kouft och ander guot an das bistumb vmb siben tusent mark vnd 
cc vndxxxvj mark, vnd wasxyjjar bischoff» vnd starb anno dni Mcdxxiiij; 
b. ruodolf» ain graf von habspurg, der was künig ruodolfs vetter, der do 
zemal römischer künig was, der kouft arbon an das bistum^ darzuo gehört 
c mark gelts, vnd vor sinem tod gewan er grossen krieg mit den hertzo- 
gen von österrich, mit künig ruodolfs sönen vnd mit andren iren fründen, 
vnd verzart gross guot, vnd ward och fast geschadgot von den hertzogen 
von österrich. Er ^^) liess dem gotzhus ze gelten M mark vnd starb anno 
dni Mcclxxxxiij vnd was xix jar herr gesin. Bi di&es bischoffs ziten ge- 
wunnen die hertzogen von österrich buochhom, nellenburg, wil im turgöw, 
vnd andre sloss« Bischof hainrich von clingenberg was von siner muoter 
von costebz vnd ward bestätet von dem bischoff von mentz anno dni 
Mccxciij; b. gebhart (Gerhard) ain walch von auion, b. ruodolf, ain graf 
von montfort, was xj jar herre, b. dauss von keinzingen, b. volrich pfef- 
ferhart von costentz, was yj jar herre, b. hans windeck (Windlok) von schaff- 
husen ward ermürt ze costentz vff der' pfallentz ob dem nachtmal, anno 
dni Mccclv, in die agnetia; bi. iiainrich von brandis, b; mangolt von bran- 
dis^^), dem ward vergeben ze kaiserstuol; b. clauss von risenburg, der gab 
das bistum mit willen vff; b. burkart von höwen, was vor thumpropst; b. 
bidrich von nellenburg, b. marquart von randegg vss dem riess der waa 
X jar herre, des vater was ain patriarch ze aglej; b. albrecht blarer von 
costentz was iij jar herre, der was vor thumprobst, der gab das bistumb 
uff" vmb ain lipding, diewil er lebt B. ott ain marggraf von hochberg, 
ward bischoff' anno dni Mccccxj vmb die liechtmess, vnd ward jm das 
bistumb vffgeben, als vor geschriben stat B« fridrich von zolre was vor 
thumherr ze strassburg, dem gab bischoff ott von hochberg das bistumb 
vff och järlich vmb ain gross lipding, vnd ward och darumb versichert^'). 



ss) mark fehlt Z. 39) xj Z. io) und er Z. 4i) Dieaer Name vom Abschreiber in 
Tsch. ttbersprungea« u) Yerscbroawot Z. 



68 

diewfl er lepd, vnd ward biachoff anno, dni Mcccoxxxii^. Also lebten ains 
male iij bischöff, die all bischöff ze costentz gesin warent : biachoff albrecht bla- 
rer, biachoff Ott» ammarggraf von hochberg, vnd biachoff fridrich, ain graf von 
solre. Biachoff hainrich von höwen waa vor tumherr vnd techan ze 
•trasaburg, er waa och thumbropat ze coatentz vnd ward erweit anno dni 
Mcoccxxxvj ^'). Alao lebtent aber iij biachoff: b. albrecht blarer, b. ott 
von hochberg vnd b. hainrich von höwen ^^). Biachoff burkart von ran- 
degg waa cuator ze coatentz vnd ward erweit anno dni Mcccclxij jarc). 

i. liflterische laten. 

It adama aun abel ward eralagen von ainem bruoder cain in dem 
jar ala adam waa hundert vnd xxxviij jar alt, den tod wainet adam vnd 
eoa hundert jar ^^), 

It abraham lebte vor gottea gepurt ij tusent jar. 

It« adam vnd eua, vnd himel vnd erd, vnd alle creaturen wurdent 
erschaffen vor geburt gottea v tuaent vnd ijc jar, minder j jar^^. 

It. alle die weit verdarb vnd ertrank in der aündflut, on allein noe 
selb achtend, die belibent lebendig in der arch npe; dis geschach vor got- 
te» gepurt iij tuaent jar« 

It. alexander der groaa richanet über alle die weit vnd tat vil 
grosaer ding vnd vil atriten, vor gottea geburt iijc vnd xxx jar. 

It aant ambro aiua^ der vier lerer ainer, atarb nach gottea geburt 
mjc vnd j jar. 

It aant auguatinua orden erhuob aich nach gottea geburt iiijc jar; 
darnach starb aant auguatinua über xxxviij jar. 

It babelonje der hoch tum ward gebuwen, da die zwo vnd ayben- 
zig aprachen gewunnen iren vraprung, vor gottea geburt iij tuaent jar. 

It baael die atatt ward von den hunnen zeratört Dccccxviij jar* 

7. traf haiarich res Htielbarg waH iio atnen rdnisehea kinig erweK. 

Anno dni Mcccviiij in dem aelben jar was ain bapst, hiess clemens 
der fünfte. It. in dem selben jar ward erweit von den curfürsten graf 
hainrich von lützelburg vnd ward ze ach gekronet von den curfürsten 
an dem zwelften tag nach wienechten *^). 

It in den selben ziten^^) was ain orden, nampt man te'mpelherren, 
die . wurdent des selben jars gefangen vnd zerstört von dem künige ze 
franckrich, hiess philippua, vnd och von andern herren in der criatenhait, 
vnd geschach das mit willen vnd gunst dea vorgenannten bapstes. 



4S) Z. falsch 1446. u) Alles folgende bis Heiorich VII fehlt Z. Hü. hat es. 

45) Anno ab Adam cxxx yüj Chain ocddit Abel, mn^per quem Adam et Eva flebatU c 
annos, Königah. latein. Chronica. Teutsch wörtlich wie oben im Cod. 629 p* 295. 

46) vnd ijc jar vnd niinden jar Hü. 47) wichen nachten Z. 48) dem selben zit Z. 

c) Genau so weit geht der Katalog der Bischöfe in Cod. 630 p. 407. Eben 
so weit Tschudi's Katalog derselben in Cod, 609 p. 6: „uss Clingenberg." 



60 

It. in dem selben jar gebott der bapst dem maieter vnd den briiedern 
dee haiigen epitals von Jerusalem ain merfart, dem faailgen lande ze 
hilf, vnd gab grossen ablass allen den die ir^^) almuosen daran ze^®) hilf 
gabent*!). 

It. der selbe bapst gebott och dass man stock in alle pfarrkilchen 
sölt machen, vnd dass man das almuosen dar in sölt legen, das man dem hail*- 
gen land ze hilf geben wolt. It. diss gnad vnd ablass solt fünf jar wären. 

It. als man nun diss gnad vnd ablass predigen ward^^ in allen lan- 
den^'), do huob sich gross volk yff von den stetten vnd vss den dör- 
fem, arm snöd volk on zal, krank lüt, von gepurt puren vss den dörfem 
vnd handtwerchslüt von den stetten, vnd verschuldt bö'ss volk, vnd woltent 
alle über mer, vnd machtent crütz an sich, wiewol nieman das crütz nit 
prediget ^^) noch die merfart, denn allain die gnad vnd den ablass; do 
sprachent üppig lüt vnd grob volk, die pfaffen weltint das guot selb be- 
haben^^), vnd machtent crütz an sich als vorstat, vndluffent^*) von ainer 
statt zuo der andern vnd von dorf ze dorf, vnd baten an die merfart, vnd 
ward inen gross guot geben von jederman ; also ^^ kouftent si harnasch 
an sich vnd machtent wappenröck, vnd machtent sich gar raissig uff, vnd ' 
luff^^) inen vil zuo, also dass si gesellschaften *machtent vnd maistersclfaft 
vnder inen, vnd hattent je drissig oder fünfzig oder achtzig, oder darnach 
als ir dann was, ain hoptmann, vnd machtent panner, crütze vnd marter- 
bild, vnd jetliche ^^) schar ir stat zaichen darzuo, oder warent si von den 
dörfem, so machtent si ir herren panner darzuo. 

It. si nament pfaffen zuo inen, die predigotent in den stetten vnd vff 
dem lande, war si dann kament, vnd saitent von den grossen zaichen, die 
gott tat mit ir bilden, die si truogent, vnd machtent also mit ir predigen 
vnd mit ir liegen, dass inen allermengklich guot gab, vnd huobent also das 
gröste guot vff, das je gehört ward. 

It. wo ^^) si kament zuo ainer statt, so wapnet sich jegkliche schar so 
best si kund*^), vnd giengent also mit ir marterbilden vnd mit ir fanen 
vnd mit ir panner, mit ir trumeten, mit pfiffer vnd posuner, vnd mit ir 
herwagen vnd herkarren durch die stett vnd durch die dörfer, vnd gien- 
gent denn zuo den aller achtbaristen küchen, so in den stetten warent, 
vnd kament denn rieh vnd arm, vnd wurffent gelt vff si, dass inen vnzällich 
guot ward. Do nun das arm lüt^^) sachent, dass man inen so vil guotes 
gab, do huob sich der mertail des armen volks, vnd das nit gern werchet, 
vff, vnd brachent alle vff, recht als ob niemand in dem land beliben weit, 
vnd machtent crütz an sich vnd sluogent sich zu disem volke, vnd zugent 
gen afion zuo, da was der vorgenant bapst clemens zuo afion. 



49) hailig Z. 60) dar zuo ze Z. 5i) vnd gab bei Hü. überaprungen. 5») solt 

Z. Vrgl. Cod. 657 p. 43. 58) in dem lande Z. 54) daz crinz nieman niut pr. Z. 56) selbe 
haben Z. 56) Z. liufent 57) man gab in guot, da mit Z. 68) linf Z. 59) iegtichio Z. 
00) 80 Z. 61) kundent. 68) die frmen liai Z. 



61 

It do nun diss volks mäoig iuaent gen afion kam, vnd och gen mar- 
Bilien, tlo was inen kain schiff beraiti wan man wisat von inen nütz*') ze 
sagen. Si warent von inen selb vss gefaren, vnd wisst der bapst noch 
nieaiand» das? so vi! Volkes kam*^), wan man hat den maister von rodis 
▼nd vnder herren geordnet, die soltent faren; aber von disem folk wisst 
nieman. 

It. als nun dis folk sach, dass si nit schiff haben möchtent, do wur- 
dent si sich vnder ainandern zertragen, vnd kriegtent*'^) och mit den bür- 
gern ze afion, vnd woltent nit lenger baiten noch beliben, vnd nament also 
von dem bapst den sogen, vnd zugent wider haim, vnd verkouftent ir har- 
naech vnd züg, vnd wantent mänig tusent bilgri, die sich och vff die strass 
gemacht hattent vnd das almuosen genomen hattent, in der wisse, als ob 
si och über mer wöltint; die kerten mit inen herwider haim, vnd verkouf- 
tent ir hamasch vff der strass vnd loffent wider haim**; als buchen, vnd 
warent recht lüte als si vor och warent, vnd verzartent vnd vertatent das 
gross gttot, das dem haiigen lande ze hilf geben was, vnni^tzlich, vnd fuor 
nieman über mer dann der maister von dem spital ze Jerusalem vnd sin 
bruoder, graf bans zchalun*^), ain herr von horburg vnd die ritterschaft, 
die darzuo geordnet warent, vnd etwa vil bilgri giengent ze fuoss, doch 
was dero fast wenig. 

8. lle hertMgen ?•■ österrich raehent irea**) Tater. 

It. in dem selben jar, anno dni Mcccviiij, belag hertzog lütpolt von 
österrich, künig albrechts sun, ain bürg in burgund, hiess altbüren, die 
was ains fryen herren, hiess der von balme. Der selb herr hat geholfen 
künig albrechten ze tod slahen in dem nächsten jar vor disem jar. Also 
räch hertzog lütpolt sinen vater vnd gewan die bürg mit gewalt on alle 
gnad, vnd fieng alle die daruf warent, vnd enthoptet vff ain tag sechs vnd 
vierzig man. 

It aber in dem selben jar*^), anno dni Mcccviiij, belagent^^) hertzog 
lütpolt vnd hertzog fridrich von österrich, gebrüeder ''^) , den von eschen- 
bach ze sch'nabelburg, darvmb wan er dabi vnd da mit was, vnd half, iren 
vater erslahen, den fromen herren, künig albrechten. Also gewunnent si 
die guoten bürg schnabelburg mit gewalt, vnd schlaitztent si vnd brachenf ^^ 
si nider vff den herd^'), vnd totent mengen schönen stolzen ^^) man» 
wan si vertribent vnd ertoteut alle die bi dem todslag warent gesin ^^) oder 
rat oder tat darzuo geben hattent, wan si rachent iren vater so strengklich 
vnd so manlich, dass alle die sterben muostent oder vertriben wurdent^*), 
dass nie kain man ze land wider getorst komen, vnd och nieman wisst, 

68) niuhtes niut Z. 64) was Z. 66) Tnd kriegen, und kriegotent Z. Hü: 66) bloa 
in Z. 67) clialm Z. zchalin Hü. 68) ir Z. 69) mit Wiederholung der Ueberschrift im 
Plural nach den 2 folg. Art. verschoben, wo die Jahrzahl nimmer paast Z. 70) besac 
Z. Hü. 71) bei Fridrioh wiederholt „von österrich, sin braoder*' Z. 72) brantent 806. 
76) gmnd 806. Vad. 74) stoleen fehlt Z. 75) geain C Z. 76) werden Tscb, * 



62 

war 81 je kament d). Hiemit vertraib der adel sich selber, dass fast ze sor- 
gent^^) ist, dass in den selben landen der adel nit bald me^^ gewaltig 
werd ^^), wan die herren brachent inen die sloss vnd totent rnd vertribeot 
si, vnd nament inen was si hattent, vnd straftent ei hertenklich, wan si 
das wol verschuldt hattent an dem fromen ' fürsten künig albrechten , dem 
römischen künige. 

•. Die herrei ?•■ österrieh titeit irci Tater nit grotsea eren begraben. 

It. in disem vorgenanten jar, Mcccviiij , hiessent hertzog Andrich vnd 
hertzog lütpolt von österrieh iren vater, künig albrechten, vssgraben in 
ainem grawen closter, haisset wettin gen, do er ain jar vnd üj manot 
gelegen was, vnd fuortent jn gen gen spire*^), vnd begruobent in da in 
der künige grab mit grossen eren, de cegegen^^) was künig hainrioh von 
lützelburg vnd mänig mächtiger fürst von lajen- vnd von pfaffenfürsten. Des 
selben mals ward och da ze spir begraben künig adolf von nassow, den 
diser künig aibrecht erslagen hat; der was och me denn zechen jar g€^ 
legen in ainem closter bi dem ^^) tonresperge ^*) , da er ooh erslagen ward 

M* AIb erdUdenen »«) rad aia ted. 

Anno dni Mcccxlviij^ desselben jars kam gar ain gross erdbidem. 

It. desselben jars was der gross tod in allen landen, vnd was ze 
herpst aller gröst hieumb. It. des selben jars giengent och die geiss- 
ler«*). 



IL las wasier la larlch was fast gress. 

Anno dni Mcccxliiij ^*) vff sant Jacobs tag do warent die wasser ze 
Zürich als gross, das es vberbaid^^ bruggen gieng, vnd vber das silfeld, 
vnd muost man die bruggen beswaren mit trot bömen, mit stainen vnd mit 
zubem vol wasser. It. des selben mals ran hem gottfrid müllers hus vff 
der nidern bmgg ze Zürich in der nacht enweg, vnd gestuond an der brugg 
in dem hard bi dem tum. Vnd do man das hus an fieng süssen, do 
brach die selb bmgg, vnd gieng das hus vnd die selb brugg mit einandem 



77) sorglich Z. Hü. 78) fehlt Z. 79) Satz, welcher die Gleichzeitigkeit des Verf. 
aodeutet so) Hü. verschrlben „gespir'^ 8i) zuo gegni Z. Vad. ss) fehlt Z. 88) dondersperg 
806. Vad. 84) erdbidem noch üblich. Tsch. erdbidmen. 85) Cod. 657 p. 34S sagt McccxItuij. 
86) Codd. 631 p. 348 und 657 p. 63 sagen Mcccxliij. Cod. 643 p. 133 Mccezlij. Z. 
Mcccxlviiij. 87) die Z. 

d) Anno dni Hcccrvj (von Tschudi korrigirt viiij) zog hertzog lüpolt des 
vorgenanten küngs albrechten snn für die vestin schnabelburg, die ward da ge- 
wunnen vnd zerbrochen. Ynd was die selb bürg des von eschibach, vnd man 
lag ain gantz jar vor schnabelburg. Do ward das silueld der statt Zürich, den 
si noch habend, der was der obgenanten von eschibacL Cod. j631 p. 346. Nur 
kurz in Cod. 657 p. 61, und auch hier 1316. 



63 

enweg. It. es rannent och des selben mala die mällmen ce Zürich all en- 
wegy vnz an zwo, die behuob man mit not^). 



■aa braut ilie Jafiea ia allea laadra Ten des f^rtsMa tads wegea/)* 

Anno dni Mccczlviiij do gieng der gross mordtlich lümdt ybs von den 
jaden, dass si alle wasser, die man yergiften mocht; es wärint brünnen 
oder bäch, vergifil hättint. Dieselb gift des ersten von den totten^^) Ju- 
den kam, vnd was yermeret, als man sait, mit vnken, vnd was als vnrain, 
weiich mensch mit der gift yersert was, dass lebt nit lenger denn biss an 
den dritten ^tag, vnd kam darzuo, dass kain priester zuo den siechen lüten 
gan weit, vnd floch mengklich von den siechen, wan dass man in etlich 
stetten knecht kostlich darzno gewünnen muost, die die lüt ze kilchen 
tmogent, so si erst gesturbent, vnd zehand begmobent. It diser siech- 
tag was als giftig, wenn ain gesund mensch dem siechen in die nähi kam, 
dass es der atem oder tunst von dem siechen angieng, oder sin gewand be- 
mert, der muost sterben. Vnd gieng von aim an das ander, also dass 
ganze dorfer, gassen vnd hüseröde stuondent, vnd was dergrösst tod vnd 
das vngehortest sterben ^^ in allen landen, das man von anfang der weit 
vir ain zit allenthalb je vemam. Vnd huob zuo dem ersten an ennent 
dem mer, darnach kam es in welschi land, darnach in alle tütsche land. 
Also wurdent die Juden in allen landen verbrennt , binach alle Juden, die 
gewachsen warent; vil kind wurdent getouft vnd behalten. Also wurdent 
die Juden verderpt von irs grossen vngehorten mordes wegen, vnd nit mit 
vnredlicher sach. Des selben jars wurdent alle Juden im elsäss verbrennt 
im jenner, vnd ze aiürich umbe sant mathis tag och des selben jars, als da 
vor etat 



88) rotten haben Z. und Hti. falsoh, was EttmUller nicht erklären konnte. 88} Die* 
sen Sats bis dahin hat der Abschreiber Tach. und HU. übenprangen. 

e) Anno dni McecxUij an sant Jacobs tag (Cod. 657 ^^abend'O do wnident 
die Wasser ab gross, dass die a Zürich gieng über baid bruggen von dem grossen 
wuot guBs, vnd gieng über das silneld, vnd muost man die bruggen beswaren 
mit trottböumen vnd standen vol wassers vnd mit grossen stainen, vnd ran her- 
göta müllers huss enweg, vnd gestuond an der brag diu im hard bj dem turen 
ubergieng. Ynd do man das huss schleitzen wolt, do brach die bmg vnd ran 
alles enweg. Ynd fuor man ouch zuo frowen münster inn der kilchen mit 
schiffen* Ynd runnand ouch etlich mülinen (Cod. 643 ,,die mülinen'O vff der a 
enweg, vntz an zwo, die bliben mit not Cod. 631 p. 348* 657 p. 63. 643 
p. 133. 

/) Do man zalt Mccoxzxxviij bewegt sich ein grosser, dicker, schüchzlicher 
dampf im gwülch. Yss dem fiellend vff die erden nider ein grosse vnzal gwürm» 
das schier den gantzen erdboden vergifft, dass an vil orten kum der x. mentsch 
lebendig bleibent, vnd etliche ort gar vss sturbent Orebers „Handbüechii" 
& 270. 



64 

It. Wie Uiig kmlu in riaitth rieh behMb. 

It als da vor stat, wie künig ludwlg von pajem das rieh behnob 
an künig fridrichen von österrich, wan er jm mit strit obgelag, als vor stat, 
vnd wie sich der bapst wider disen kaiser satzt, das alles vorgeschriben 
stat ^% also gebott nun der selb bapst den curfürsten, dass si aiuen andern 
künig erwalten, wan diser kaiser war ain ketzer vnd ain vncristner man, 
wan der bapst batt jn in sweren bannen, als vor stat. Also warent die 
curfürsten dem bapst gehorsam, vnd kament zesamen ze franckenfurt vnd 
erkantent sich da mit recht, dass das hailig rieh onversechen stuond, wan 
diser kaiser ludwig vor vil jaren von siner vntat wegen entsetzt war von 
dem bapst, vnd erwaltent da karolum des küniges sun von behem, zuo 
ainem römischen künige, diewil kaiser ludwig dennocht lebt, das jm doch 
ain gross smaeht was. Dis walung beschach nach gottes gepurt Mcecxlvj 
jar. Also besamlet diser kaiser vil herren vnd stett vnd fraget, ob si jn 
für ainen kaiser wöltint haben vnd halten, oder disen karlen, den die cur- 
fürsten zuo ainem römischen künig erweit hatten. Also antwurtent vil her- 
ren vnd stett, si weltint sich an dise walung nütz keren, noch an des 
bapstes brieff; si weltint jn für ainen kaiser han. Also was gross zwaiung 
in der cristenhait. Do nun diser kaiser ludwig gestarb, do fuor der vor- 
genannt künig karolus, das was karolus der viert, des küniges sun von 
behem, vnd kaiser hainrichs von lützelburg sun, zu vil des richs stetten, 
vnd bat si das si jn hieltint für ainen römischen künig ^). Vnd diewil er 



90) Alles in Z« noch am Ende des Judenartikels nnd erat jetzt die Aufschrift« 
g) Des obgenanten xxxiij jars der herschung kayser ludwigs, am xi 
tag des monats october reyt der selb ludwig von seiner stat münohen, £rey- 
singer bistams, an das gejeyd, sein lust vnd fireud zu haben mit dem 
wild, dartzu er dan sere geneigt was. Ynd als er nw ettlich zeit an dorn 
gejayd was, kam jm botschafft, wie jm sein haussfraw einen menlichen erben 
zu der weit bracht hat, der noch vngetaufit were. Boromb er bald mit den sei-' 
nen heym eylent was. Indes, als ettlich sagen, wart er mit siechtag, appoplezia 
genant, vmb mittag begriffen vnd geslagen, das er mitten vnter seinen dienern 
vom pferd auff das ertrich fiel vnd eins snellen tod's an beicht vnd rew also 
verging. Aber ettlich ander setzen, jm sey von einer hertzogin von Osterreich, 
die im geheym vnd von elsas zu jm vnd wider in Österreich kerend was, verge- 
ben worden, vnd also ist wissenlich, das nicht vmb snst die gotlich plag an jm 
ist erschynen. Ynd wo vor ettlichen jam ee er starb die ampt vnd gericht mit 
tyrannen besetzt het, die selbigen den armen kein gerechtigkeit erzeigten, sun* 
der hiess er die armen sere schinden, denspitaln, kirchen, clostem, geistlich vnd 
wemtlichen preisten er vnd sain sim gar herte, nemlich er den wemtlichen pfaf- 
fen gar feind was, wan er mermals offenlich sprach, ob er die schetz mit schaof^ 
fein aus dem kot geheben mocht, so wurd doch kein wemtlich pfaff noch pfhmd 
von jm nit gebawt nach erhaben. Vnd also von solchen geschichten hie oben 



66 

also Tmb faor zuo den sf etten, do ward jm baimlich gesait , die curfUrsten 
weltiot ainen andren römischen künig erwelen, als och beschach, wan si 
walten künig edwarten von engellant, vnd fiprachent, künig korolus 

ii) Aachen. 

benent er von habet johanni zzij excommunicirt vnd in den pan gethan 

Cod. 628 p. 786. 787. Kürzer Closener p. 54. 55. und Königshofen p. 130. 

Anno dni Mccczlvij (Cod. 657 hat yüJ) an dem zj tag des andern herbst- 
monats was kaiser ludwig yf ainem gejagt^ ynd fiel ab ainem ross, dass er gäch- 
lingen starb. — . Hienach yor dem grossen wasser kam hnnger, dass yil lüten 
bnngers sturbent. 

Anno dni Mcccxlyiüj do giengent die gaisler: An dem herbst ze ynser her- 
ren (Felix und Begula) dnlt do was der gross tod hie ynd in yil landen. 

Anno dni Mcccxlyiüj an dem dritten tag mayen do was die pfafihait wider 
gen Z. kernen, als si yon kaiser ludwigs wegen was yssgeschlagen , ynd yif den 
selben tag yieng man an wider gotsdienst haben, ynd was och damit ajle pfaff- 
hait ynd alle bnrger Z. yon allen pennen ledig gemacht yoix der sach wegen. 

Anno dni Mcccxlynij do brant man die Juden Z. an sant mathias abent^ 
wan man sprach, si betten gift in die brunnen geton, ynd ze jarumb do kam 
die- mordnacht uff sant mathias abend. Cod. 631 p. 348. Cod. 657 p. 64 bei- 
nahe wortlich {^eich. Cod. 643 „yon der güEt wegen, als man meint^ dass si die 
wasser ynd die brunnen yergifPt hettin''. p. 134. Vgl. Cod. 628 p. 792 ff. welche 
Chronik mit dieser Epoche schliesst und bei Anlass des Aufruhrs in Strassburg 
sagt: „Ynd ist wol zu glauben, dass solich slachtung der Juden mer auss begir- 
ligkeit zu irm gut habend dan ymb schuld der tat solcher zignuss, ob si anders 
dess schuldig gewesen sinty dan ynglaublich ist^ gescheen sy.'' 

Bo kaiser ludwig yon bayer starb in anno dni Mccoxlyij, m die audoinedUs^ 
post fesium michcJieUs, xüj die do santent die yon auch *^) des kaisers sun 
disen brieff. 

Ainem hochen edlen mächtigen fUrsten ynserm lieben herren yon gottes gna- 
den, dem marggrauffen yon brandenburg, kurfürsten ynd kamrer des haiigen xifm- 
sehen riohs schriben wir der richter, die schöpfen, der raut, die burgermaister 
ynd ander burger gemainlich des künglichen stuols yon ahen beraitschafit ynsers 
dienstes mit aller gunst, wirdikait ynd eren. Lieber herre, wan wir yemomen 
haben, dass ynser lieber gnädiger herre der kaiser, üwer yatter, yon ertlich ge- 
schaiden isi^ dem gott gnädig sige, als gottes wiUe was, dass wir yon allem her- 
tzen beiarüept syen, wan er uns ain güetlich gnädig herre gewesen ist, so laus- 
sen wir üwer hocheit yerstan ynd wissen, dass nun diser tag ains der küng yon 
bechem sin hotten mit sinen brieffen an yns gesant hat^ ynd schraib yns, dass 
wir jm hnlden weiten ynd jn für einen römschen küng halten. Dar ymb, lieber 
herre, wir wol bedurffen trostes, hilffe ynd guotes rautes ynd sonderlich wan ir 
ain kurfürst sind des haiigen römschen richs, ynd üch das hailig römsche rieh 
beuolhen ist ze behuoten ynd ze bewarent in sinen rechten mit andren üwern 
mitgenossen, so dass es in sinem recht belibe, als es yon alter her komen ist, ynd 

KUBg«ab«tg«i Chronik. 5 



walung war- nit guot geein, sid si beBchechen war do kaiaer ludwig lebte» 
vnd anders das si ze wort hattent. A!?^ erwaltant die ourfürstea den kttoig 
von engellant zuo ainem römischen künige, vnd verscLribent jm die wa* 
lung. Also verschraib er inem widerumb ^'), er wölt sich des richa nit vn? 
derwinden, er hett mit dem künige von franckrich gnuog ze schaffen, vnd 
dankte also den fürsten der eren vnd früntschaft so si zuo im hikttent 
Also woltent je die kurfürsten nit ablassen» si woltent ainen römisch^ kü«» 
nig ban^') wider disen karolen» vnd santent also nach dem marggrafen 
von missen, kaiser ludwigs tochterman, vnd erwaltent den zuo ainem 
römischen künige. Damach überkam kUnig karolus mit dem m^rggrafen 
von missen ^^), vnd gab jm zechen tusent mark silbers, vnd gab jm der 
marggraf die walung wff, dass er sich des richs nie an genam. 

14. Icr graf t#b swaribarg ward raMlscker kanig. 

Dar nach kament die curfürsten aber zesamen gen f ranckenf ^rt , vnd 
erkanntent sich aber mit vrtail vnd recht, dass das rieh vnversechen vnd 
ledig stüend, vnd nach vil Sachen erwaltent si zuo ainem römischen künige 
graf güntheren von swarzburg, der in disen ziten der fürnemiat vnd 
ents'ässist^^) was von dem man wisst ze sagen. Diss beschach nach, 
gottes gepurt Mcccxiviüj jar. Darnach sluog er sich mit grosser macht 
für francki'urt vnd lag da yj wuchen als ain erweiter künig; darnach ent- 
pfiengent jn die von franckfurt vnd ander des richs stett erlich als ainen 
römischen künig ^^). Also ruofte nun der vorgenannte künig karolus all 
sine fründe, herren vnd stett an wider disen künig günther. 

It. er nam des hertzogen tochter von payem zuo der ee, wiewol dasa 
er vnd der brut muoter geswisterig kind warent, darumb dass jm der 



98) her wider Z. 98) wellen Z, 9i) vom ersten bis 2ten „missen" in Tsch; über* 
Sprüngen. 95) antseznost Z. was Ettmüller abermal mit Recht räthselhaft fand. 96) Dar- 
nach — künig fehlt Hü. 

won üwer herlichhait wol kündig ist, dass das hailig römsche rieh von alter 
vnd von recht also her kernen ist : so ain herre zuo ainem römschen küng er- 
weit Wirt, als er von recht sei, dass der mit den kurfürsten des haiigen röm- 
schen richs ze auch sol kernen, vnd da sin künglich krön enpf achcn, als er ouch 
von recht schuldig ist ze tuond. Dar vmb so flechen vnd bitten wir ainmuo- 
tenklich üwer vermugenlich herlikeit ernstlichen vnd getrüwlichen, da wir sun- 
derlichen gelouben vnd gantz trüw zuo halten, dass ir vm gottes vnd des haii- 
gen römschen richs eren willen vns üwron getrüwen wissen raut mit üweru 
brieffen vnd mit disem gegen wirtigen hotten wider schribent, wie wir vns be- 
waren mugen, dass das römsch rieh vnd sin recht, als es von alter hcrkomen ist, 
von der zit der nieman gedenkt, nit gekrenkt, gemindert noch entlit werde. 
Ywer herlichhait var wol säliklich lange zit vnd gebiet ailwegen zuo vns als 
zuo-üwren getrüwen frnnden etc. Anno dni Mcccxlvij. (Hüpli allein, aber ohne' 
allen 'Zusammenhang hinten vor Beginn* der 4. Abtheilung p. 167.) 



hertsog von payem ^Jt^'^) h^fen; dennocht was jm gQnfher zuo 
«tttrck. Darnach über dry manot . kam künig günther aber gen fran* 
ckenfart vnd was fast siech; do kam ain arzet zuo dem künig vnd 
sprach, er weit jm ain trank geben, dass er genäse; vnd do der arzet das 
trank berait vnd für den künig kam, do sprach der künig: raaister, ist üwer 
trank gnot, so trinkent vor, so wil ich nahin ^^) trinken. Der arzet er- 
schrak vnd muost trinken, darnach trank der künig och, vnd wond es war 
gerecht, do der arzet vor trank ; darnach zehand ward der arzet blaich vnd 
starb am dritten tag. Also ward künig günther vergift, dass er geswal, 
vnd ain krank todsiech man ward an dem üb. Als nun künig günther 
lag vnd vff den tod siech was, do tmog künig karolns aber an mit disem 
künige, vnd gab jm zwai vnd zwainzig tnsent mark silber vnd zwo stett 
m tttringen, dass er sich sines rechtes an dem römischen rieh entzige; diss 
richtang machet der marggraf von brandenburg vnd bracht künig gün- 
them dennocht kum darzao, wiewol er todsiech was, als es sich bewiste, 
wan er starb darnach in ainem manot, vnd ward ze frankenfort erlich he^ 
graben, vnd was künig karle zegegen. 

IB. •iser kfinlg nberktM alle sla sar hes mit gast »») 

It. diser künig karolus ward kaiser vnd überkam die curfürsten mit 
grossem guot, dass si sinen sun wentzlaus zuo ainem römischen künige 
walten bi sines Vaters leben. Diss beschach anno dni Mccc1jlx\j. 

K« Vm 4er statt liricli wirt es Meaach sagen, 

. Her eberhart müller ritter vnd schulthaiss der statt ze Zürich hat 
beschriben die krieg vnd löuff so die von Zürich gehept band in der jar- 
zal als hienach geschriben stat Er hat och etwa mänig ding beschriben, 
das in disen landen beschechen ist, vnd besunder das die ' von Zürich vnd 
ir aidgenossen antrifil 

n. Za# itm ersten f#D itm fffleaff le lürich. 

Anno dni Mcccxxxvj jar an dem sibenden tag des brachmanots ^^^) 
beschach ain grosser vfFlouff ze zu rieh in der statt. Der rat ward geän- 
dret vnd entsetzt, vnd wurdent die gewaltigen all abgestossen, vnd ward 
der erst burgermaister gesetzt, hiess ruodolfbrnn. Der selb wasxxiiij ^^^a) 
jar burgermaister ze Zürich. Es wurdent och do zemal zunften gemacht, 
die vormals ze Zürich nie^^^b) warent gesin. Es wurdent och die alten rats- 
herren vnd die den gewalt^^^) gefüert hattent, vss der statt zürich gesla- 
gen, vnd muostent och die statt versweren vff ain genant zil vnd och bis 
dass si gnuog tätint vnd die buoss voUaist wurde, die inen vffgesetzt was 
vmb den grossen muotwillen, den si mit den armen lüten getriben hattent, vnd 
von des bösen, vngerechten gewalts wegen, dass si den burgern kain recht 
geben woltent, vnd ander sachen, die dann ain ganze gemaind zuo Zürich 

97) wolt Z. 98) nach üch Hü. 99) Z. hat diese Aufschrifl im Kontext, loo) bar- 
cboUT8ch.Hü. 101 a) 23 jar Hü. lOib) och nit zuo Zürich Vad. lOfl) den rat Tsch. Hü. Vad, 

5* 



«8 

zuo inen ze sprechen hatt. It. die selben ves geslagenen burger von zfi^ 
rieh ^^') zugent den mertail gen rappreswil vnder den grafen von habspurg, 
mit dem wir in gnoter früntechaft wondent sin. 

Quando suos enses acuunt in se thuricensea, 
Finem dat litis paulus prior ex heremitia ^•*) 
Bis sexcentis quinquctginta iungitur annis 
Unicus a christo cum desiit isia tyrcmids ^^^ &). 

18. V#D der titcht le griaew. 

Anno dni Mcccxxxvij an eant mauritien abent beschach die slacht ze 
grinow. Die selbe barg grinov was der graffen von habsporg vnd lag 
ain graff von toggenburg mit den von Zürich vor der barg. Also besamlot 
der selbe von habspnrg alle sine lüt, die er hatt ze rappreswil vnd in der 
march, vnd wolt die selben borg entschütten; das ward jm aber fast wider« 
raten von sinen dienern, vnd sprachent zuo irem herren von habspurg: 
yyherr, ir band ain klain volk, vnd ist aber vnser vigent gar vil; ir vnder« 
stand üch grosser Sachen, ain solich volk anzegriiFen mit ainem klainen 
züg. Ir sond herren vnd fründen, stetten vnd lendem schriben vnd nach 
volk stellen, dass wir si mit gewalt dannen sIahint^^^j'^ D^s rates wolt der 
von habspnrg nit folgen vnd sprach zuo sinen lüten allen gemainlich: wend 
ir from an mir sin, als ich üch des wol getruwe, vnd wend mir min veter- 
lich erb helfen ^^^; retten vnd behau , so hat got dick klainem her ^^^) ge- 
hulfen; dem getruwe ich och wol ^^^), er tüege es hüt aber, so wellent wir 
uns frölich an si wagen ^^^). Do antwurten sine lüt alP^^) mit gemainem mund : 
ja, herr, wir wend hüt bi üch sterben vnd genesen. Also zoch der von habs- 
purg mit den sinen durch den buochberg, vnd do si die sichtig ^urdent, die 
vor der bürg lagent, do ordnotent si sich ze strit, vnd mant si der von habs- 
bürg fast, dass si keck vnd manlich wärint, wan er wolt^^') der erst sin. 
Also griffent si ainander manlich an, vnd fachten hert vnd stark mit ain- 
ander. Also ward der graf von habspurg vnd etwa menger mit jm des 



zuo inen — burger von Zürich hat Hü. übersprungen. 104) d» h. 10. Jan. 
105; Bios bei Hü. aber verschrieben tyrannvs, loe) herren vnd frinnden schriben — schla- 
chent dannen Z. 107) heUen fehlt Z. 108) clainerm volk Z. 109) hüt Z. iio) fehlt 
Tsch. 111) all fehlt Z. 112) weit Hü. 

A) Anno dni Mcccxzxvj do geschach der ufflouff Zürich an dem vi^ (Cod. 
657 und 643 sagen vij) tag brachots, vnd ward ruodolf brun der erste burger- 
maister, vnd was zxiiij jar burgermaister, vnd die nüwen rate vnd zünfte ge- 
setzt, vnd wordent die alten ratsherren abgestossen vnd yss der statt geschlagen, 
wan si kain rechnung woltent geben. Darüber nam si der graf von habspurg 
(657 sagt ruodolf) 2uo jm gen rapperswile in die statt, doer zuo den von zttrieh 
geschwom hatfc Ynd also kriegte derselb von habspurg vnd die vssgeschlagnen 
von 2L lang zit mit dem buigermaister vnd mit den bürgern Z. Cod. 631 p. 
847. Cod. 657 p. 62. Cod. 643 p. 132. 



ersten angriffeB «rslagen; ynd do das gefeoht ain end nam, vnd des 
▼OD l^abspurg lüt sachent, dass ir herr erslagen was, do hattent si den von 
toggenbnrg gefangen , den sluogent si och ze tod also gefangen 9 vnd alle 
inen werden mochtentt). 



lt. Me erstea hiwiUiffel ksMeat Id 4as l^ui. 

Anno dni Mcocxuvi^j do flugent die ersten ho w Staffel ze mittem 
oogBten ; si assent kom vnd höw, dass man inen fa^t weren mnost mit sla- 
hen vnd wie man Eunt. It. si flngent och an dem funfzechenden tag des 
ersten herbstmanots als dick als ain dicker nebeU). 

21. 9tT strit u Unfftu^^^. 

Anno dni Mcccxxxviii} an der zechen tusent ritter abent, in dem bra* 
choty beschach der strit ze louppen, vnd was an dem ainen tail die von 
bern vnd von switz, vnd was an dem andern tail der graf von nidow vnd 
sin heller. Also gelagent die von bern vnd die ireo*^^) ob, vnd gelag die 
hemchaft damideri vnd ward der graf von nidow erslagen vnd vil volks 
mit jmQ. 



IIB) Z. immer Lonffso. lu) ynd ir belfor Z. 

t) Darnach anno dni Mcoczxzvij zugent die von Zürich für grinow die 
bmg. Dess besanmotand sich die vorgenaQten von habspurg vnd die vsgeschlag* 
nen von zlirich mit den von rapperschwil vnd mit den lüten in der march^ die 
doch geschwom hattend, wider die von Zürich nit ze tuende, vnd kamend an 
enandw ze vechten, vnd ward der von habspnrg vnd. Iz man mit jm erschlagen, 
vnd wart der von Z. by 1 erschlagen, vnd ward ain graf von toggenburg ge* 
nangen an der von Zürich taiL Do die von rapperschwil vemamend, dass der 
von habspurg, ir herr, erschlagen was, do erschluogend si den von toggenburg 
also geoangen. Diser strit beschach an sant mauritius abend. Cod. 631 p. 347. 
Cod. 657 p. 62. 63. Cod. 643 p. 132. 

k) Anno dni Mcccxxxviij do flugend die ersten höwstöffel ze mittem 

engsten, vnd ouch an dem xv tag des ersten herbstmanots (Sept.), vnd was ir 

also vil, dass man die gloggen wegen inen lute, als ob ain gross vngewitter käme. 

Bi tatend grossen schaden an kom vnd an höw. Cod. 631 p. 347. Cod. 657 

, p. 63. Cod 643 p. 132. 

l) Anno dni Mccczxxviiij an der x tusend ritter abend (Cod. 64? »tag'O 
do beschach der strit ze louppen ze mitten brachot, ynd verlor der hertzog 
von österrioh von den von bern vnd von der von switz vnd von andren wald* 
stetten, di wider jn warend, der sinen vil grafen, ritter vnd knecht. xiiij gra- 
fen verlorend, xv hundert sättel wurdent lär. Diss hatt der graf von nidow 
vorgesait, do er sprach, man durscMüeg (durchhüwe) so vil Stachels als wol 
als die von bern. Do sprach der hertzog: es verzagt doch nie kain nido- 
wer. Do sprach der von nidow: „hüt nidow vnd niemer me nidow'', vnd dett 
grossen schaden e er verlur (verdurb). Cod. 631 p. 347. Cod. 657 p. 68. 



10 

tt. Bk T«ii ririch tlmgait alh tr fititküt tm ler itatt. 

It. in dem selben jar wnrdent ze znrich all pfaffen^*®) vs« der statt 
geslagen, vnd was man zechen jar vngesungen ynd on allen gotzdienst, 
vnd beschach das von kalser ludwigs wegen, wan der bapst halt den selben vnd 



115) Das erst hingeschriebene ),tag" ist durchgestrichen ond mit „abent** ersetzt. 
116) Verschrieben zxviiij. in) Valendis^ Valangin. ii8) beim Volke noch Burdlef (Ber- 
toldsdorf, Berthoud). 119) Vrgl. Jnstinger p. 108 — If 8. Magenberg ist Montmaetm^ 
180) ir pfafbflitZ. 

Cod. 643 p. 133 beginnt des Herzogs Worte: ,JUd nit abo xagUeh!'' und 
631 Bchlieset: y,Die von bern hatten die von switz bi jnen vnd hatten gemacht, 
von isen herwegen, die nit hindersich mochtend gan; damit brachent si die her- 
ren vnd den strit." 

An der zechen tusent ritter abentiJ«), do man zalt Mcccxxxviiij im) jar do 
hiattent alle lantsherren, die von kybnrg, von nuwenburg, von nidow, von valen- 
8isii7)^ von arberg, von strassberg, von buochegg, graff ludwigs smi in der wsnt; 
die von gryers, vom turne, die byschoff von basel« von losan, von sitten, die von 
fryburg, von thun, von burgdolffn»), der römsch keysser ludwig, der hertzog von 
österrich, die alle viengent an ain krieg mit denen von bern, vnd belageut 
louppen, das der von bern was, darin der von bern ain viertel volks lag ze 
were, vnd enbuttent die herren vnd die von fryburg denen von bern ze stritten. 
Dp nament die von bern den stritt vff gegen iren vyenden, weuä ouch die von 
becn' geswom hatten^ die von louppen ir mitburger ze lösen md ze retten oder 
aber darumb sterben, vnd saanten iren potten, her ha98en von krambuig;, eia 
firyen herren, zuo den dryeQ .waltstetten von vre, swytz vnd vnderwalden,. die 
dennocht nit ir eidtgonossen warend, si ze bitten vmb ir htlff wider ire vycsid, 
das wöltent si ze ewigen zitten vmb si verdienen. . Vff die pitt si jnen von.jett- 
liohem der dryen orten sehicktent iijc man wol vss bereit jnen ze hilff. Daa 
Wasvüij c man. Mit denen zugent ouch die von hasle vnd die yon nider si- 
bental vnd ir herre, der von wyssenbui^. Vnd do si gan bem kament, do zu-: 
gent si mit denen von bem gen louppen vfP dem vorgenempten abent g^en iren 
vy enden. Vnd do si vmb vesperzitt nach hinzuo gen L. kament, do warend si 
von der hitz gar müed worden, vnd woltent ruowen vntz momdes. Do warent die 
herren so ging vff die von bem, vnd zugent zuo jnen Ton iren zelten vff da& veld. 
Also moiftent die von B. die iren an, dass jederman sin bestes tat vnd gedech* 
tent hiit bem vnd jemerme, oder aber hüt bem vnd niemerme. Vnd also strit- 
ten si mit einandren ze beden siten gar ritterlich, je dass die von B. den sig 
gewunnent vnd der vyenden erschluogent vff zvo man, vnd behuobent das veld 
vbemacht, vnd zugent wider hein ganB. mit grossem guot, das si iren vyenden 
angewunnen hattent, ouch damit louppen entschüttet, vnd wurdent da namhafftig 
erschlagen: graff ludwigs sun ysser waut, der graff von nidow, der graff von 
valensis> her hans von magenberg Schultheis ze fryburg, vnd vil erbrer burger 
von friburg, her burkhart von vlingen ritter, vnd vil ander erbrer, die da er- 
schlagen wurdent Cod. 629 p. 242 n»;. 



ftDe die es odit jm hieltent ^*^), ftlsö in sweren bänneo , dass man on allen götz- 
dienet sin muost; vnd also do die pfa;ffen des bapstes bott halten wöltent, vnd 
weder singen noch lesen woltent, nach denen von jürich kain gotzrecht tuen 
woltent, do mnostent si vss der statt Zürich. Der selb kaiser Tudwig was 
do ze mal römischer künig^'^, als davor Ton jm och geschriben statm)^ 



22. Sie T#B itrich ffrbndeDt sich im den aMfgeaessea. 

Anno dni McccI do verbundent sich die von Zürich zuo denen von 
y^i Von switz, von vnderwalden vnd von lucern, vnd swuorent och den 
punt also ewengklich mit inen ze halten, nach dem als denn die puntbrief 
wieent vnd sagent» die si darumb gemacht hand. It. des selben jars was 
die gross romfart, der man spricht annus jubileusn). 

SS. «raff kaas ?•■ kabif arg weit liirtch ikrfallea liaa, fad habii die Mrdt- 

DlCfct"»). 

It» aber des selben jars^ McccI, an sant mathis^^) abend, des z wolf- 
betten ; vmb die mittenacht kament in vnser statt Zürich gefallen graf 
bans von habspur g mit sinen dienern vnd belfern, mit denen wir nüts 
wisstent se scbaffent han denn guotes, vnd wondent wir söltint ainen ge- 
trüwen frid mit jnen han. Es kam och mit jm in vnser statt herr beringer 
von der hohen landenberg mit andren vil silier helfer, mit denen wir ainen 
guoten frid hatten! It. es kament och mit inen ain tail vnser bürger, die^ 
▼en ir missetat wegen vssgeslagen warent vnd versworen hattent, in vnser 
statt sürioh nit me ^^^) ze kament , vnz das ^'^ si ir biibss voUaistint , die 
mm geben was nach der richtun^if vnd nach des vssspruclies sag, so 
vnser gnädigen herren ^^7), kUnig Indwig, der damaoh kaiser ward^^>), vnd 
bertzog albreebt von österrich getan hattent, der oiFen brieff wir och da-* 
nunb hattept; über das alles fielent^^*) die selben vnser rssgeslagnen bur* 
gei'-an den vorgenannten graTen von habspurg vnd verhiessent jm vnser 
statt in se geben-, das doch got vnderstuond. Dise vorgeschribenen alle 
waltetnt also nachtes bi slafender zit^'®) vnwidersait ingenömmeh han die 



181) hattent 806. Vad. U2) Das Folgende fehlt Z. und Vad. iss) vnd haisst — 
fehlt Z. 124) Z. verschrieben Mathes, was erst im September ist Cod. 657 mathyas. 
1S6) me fehlt Z. 126) e Z. Hü. e vnd ob Vad. i27) onset gnädiger herre Z. iM) kaiser 
ladwig, römischer kühig Z. Hü. iS9a) worbent Z. Hü. i89b) vnd nit beschach Vad. 
IM) diet 806. Vad. Hü. und 657. 

m) Anno dni Mocczxzvi^ (Cod. 657 nnd 643 sagen 39) do ward die pfaff- 

hait vsgeschlagen Zürich, won si nit singen wolten, von der benn wegen, als der 

« 

bapsi kaiser Ludwigen bannst, vnd was man zviij (Cod. 647 sagt xj) jar ane 
gottes dienst. ' Der selb kaiser ludwig hatt sin magen zuo hübsch oder Be der e 
genomen, dauon der bann was. Cod. 631 p. 347. Cod. 657 p. 63. (kürzer, ahn« 
lieh mit 643 p. 133). 

n) Dieser Artikel steht in Z. vor dem vorigen. Bei Tscfa. hier die achte 
Zeiehnong^ Zürioh's Wappenschild. 



7» 

statt zQiich; si wohent och ennürdet han raodolfen brauen den bürgere 
maister vnd alle die an sines tails siten wareiit; also half got dem burgeiv 
maister^*^) vnd den sinen, dass si das innen wurdent^ vnd das si sich ir 
erwertent mit grossen arbeiten, vnd ward gefangen graf bans von habspoi^, 
volrich Ton bonstetten vnd etwa menger siner dienero), 

m) Hü. hat diese 13 Worte nicht 

o) Do man Ton gottes gepnrt zalt Mcocl jar, an sant mathias abent» Tmb die 
mitten nacht kamend in vnser statt Zürich gefallen graf hans von habspurg 
mit andren einen helffem ynd dienern, mit dem selben grafen vnd siner statt 
raperswile vnd mit den einen wir ain geschworen ewig püntnuss hattend, vnd 
in ainem getrüwen Md. Ouoh kamend mit jm in vnser statt herr beiinger 
von der hohen landenberg mit andern vil siner helffem vnd dienern, mit dem sel- 
ben wir och ain getrüwen offen £rid hattend. ^ Ouoh kamend mit inen in die 
stat vff die selben zit ain tail vnser barger, die von ir bosshait vnd vnrechtes 
wegen verschwom hattend, nit in vnser statt se komen, e das si ir buosS vol- 
leist hettind, die jn geben was nach der richtung vnd onoh dem vssspruch vnsers 
gnedigen herren kaiser ludwigs vnd lömschen küngs, vnd hertsog albrecht von Oe. 
der offen brief wir onch darvmb hattend. Diss vorbenempten alle woltent also 
nachtes by schlafender diet vnd vnwidersait ermüidet han ruodolf bnin bniger- 
maister, vnd alle die sines tails warant vnd die statt Z. by eren, by nnts, by 
gnoten gerichten, by fHden vnd by gnaden gern behebt bettend; derselben etUob 
ermürdet wnrdent über das si der kainen, so also in vnser statt kam, wissotend 
ze entsitzen (Cod. 631 „ermürdet wurdent noch gern iRirbas ermürdet hettind, 
damber der keiner so in die statt koment, nit wnstent ze entsitzen'O* Des halft 
got dem vorgenanten burgermaister vnd den sinen, dass si mit grossen arbaiten 
inen selber dess vor warend. Der graff von habspurg ward gefangen vnd etwa 
uil tdner dienern mit jm vnd ward der von landenberg vnd etwa menger mit jm 
erstochen vnd erschlagen der selben zil Cod. 657 p. 64. 65. Cod. 631 p. 340, 
letztere handschrift nicht so deutlich „unsere Stadt'' und in der ersten Person. 
Eben so 643 p. 134. Eönigshofen (Kap. Y.) hat .Folgendes : Der krieg zu 
Zürich vnd schwitz. Do man zalt Mcccl, do wolt sich graf johans v. habs- 
purg rechen an den von Z. vnd andern switzem, wan si jm sinen vatter hattent 
erslagen in aim strit, vnd trviog an mit ettelichen von Z. das er sölt komen, si 
wöltent jm die statt jngeben. Als kam er ains nachtes in die statt mit vil ge- 
woffenter. Do wurdent es die von Z. gewar, vnd fiengent disen grafen johans 
vnd ersluogent vil siner ritter vnd knechte, vnd satztent vil vff reder von der 
statte die schuldig warent von dirre verrätenüsse. 

Sübentzig von strassburg wurdent erslagen. Zu disen zitten 
hattent die waldener von sultze ein krieg mit den von Z. vnd ward der von Z, 
etwie menger gefangen vnd berobat zuo elsäs von den vorgenanten W. Hervmb 
fiengend die von Z. hundert burger von basel vnd Ixx von strassbu^, die da 
woltent zuo den ainsidelen zuo vnser frowen sin gefam, wan es was das jors die 
gröste fart jcuo den ainsidelen. Dis gefangsn wurdent vsgenomen vff ain zil mit. 



S4. Mss MdAeMMiptei wviart fff reicr geietit^*^. 

It. 68 wurdent och mit dem rechten iii der statt Zürich verderbt diss 
nachgeschribnen : des ersten Hainrich schüpfer. Oftringer. Derdietel. Die- 
tel Bchenk. Krieg haintz. Wasmer. Windegger. Cuoni von matzingen. 
Der affo. Johanns ab dem huss. Wemli bilgri. Yoli schaffli. Rüegger 
ab dem tor. Johanns von schiatt, Cuoni vss der ow. Johanns von herdi- 
(herli) berg^'*). Fritschis sun ab votenwis. Haini von bussenhart 

Summa xviij mann^^^a). 

)ti. llts ■achgcsdurlbaea wirdeat «alkeaptet. 

Des ersten Hainrich wigant Ruodolf broso (borso). Johanns fribnr- 
ger. Bnodolf r&yel. Buodolf fenno. Hainrich fenno. Oremus^'^li). An- 
dreaa keOer des wissen knecht. Sigrist von küssnach. Der grundeli. Claus 
bilgri Der tnggern (tugginer) ^^^i). Der fischli. Claus von bussenhart. 
Hans iten. Der goldbacher. Haini amolt des von landenbeigs knecht 

^ Summa xvy. 

2C. liu aickgesckfibea rerlarcat aa frlseker tat. 

Zum ersten herr beringer von landenberg. Ben* ruodolf biber« Herr 
wiaa ritter. Volrich von matzingen fty. Herr Kitolt gasser. chorherr 
ze embrach. Volrich schaffli. Hainrich störi. Spiser von sant. gallen. 
Frmntzen aon ab dem tor. Buodolf bilgri. (Hans) Losser. Herr nisseii 
des ritt^s knecht Hanns von glaris. Hainrich der alt schQpfer. Buodi 
■chOpfer sin sun^ vnd des schüpfers knecht. Johanns stori. Hainrich 
mveP^^b). Summa xiz mann. 

27. Mm Terlareat ai 4er ?•■ liriek^^^c) taU. 

Des ersten her ruodolf maness schuolber der probsty Zürich. Johanns 
heintschuwer buwmaister. Jakob maness kramer. Buodolf binder. Buo- 



18S) Z. nnd Hü. haben hier und folgeocje 3 Artikel eine 2te Aufschrift noch mit dem 
Text Termengt. iss) So cod. 657. heranberg Z. im a) Die Summen hier nnd später haben 
bloi 806 tt. Vad. Die Namen sind in den Handschriften ziemlich ungleich geschrieben. 
iMb) So Tsch. 80e. Vad. 657. und Zii« (aber letztere Handschr. mit dem nächsten Namen 
verbanden). Hü. bat ihn nioht. i86a) tngben Z. i85b) Vad. hat gaster nnd Chorherr als 
2 Namen und Cod. S06 zwei Störi. 196 c) an des borgermaistert Tad ander von Z. tail Htt« 

grosser bürgsohaflt Hie swüschen so hielt man tag ynd stund mit den von Z. 
Also aasohotent si (die Ton Z.) ynbeschaidenlichen gros gaot, das man jn die 
gefangen wider antworte, ynd yerbundent sich die y. strasab. von basel, r. fri- 
buigy von brisaeh zesamen zuo den hertsogen y. Oe. ynd der hertz. zuo jn, ynd 
ward ain geswomer band gemachet fünf jar ynd rastaut sich der yorgenant hertz. 
ynd die statt yf mit aim grossem yolk,,ynd woltant für Z. ziehen; dorzuo die 
bjBchoff yon str. ynd y. basel waltent ooh mit den stetten sin gefam. Hieyon 
entsassent sich die yon Z. ynd schiktent die gefangnen alle ledig ynd los wider 
bain ynd wurde die rais dozemal wendig. Königshofen Cod. 632 p. 375« 376. 



u 



dolf tygo. Böodi riffli. Der furter, Hdbi (hau») nmer. 
Caoni rUtschli. Stunma x maaip). 



michefanan. 



p) Darzuo wurdent mit dem rechieo verderbt, ei kämind yf reder, oder si 
wurdent enthouptet, die hie nach geBchriben stand: 

Hainrich schnpfer. Est- Heinr. schüxpfer. oltin- 



ringer. Dietel schenk. 
Kriech. Haintz wasmer. 
Windegger. Caoni v. Mat- 
zingen. Atto, Johans ab 
dem hus. Wemli bilgrL 
YoU schafli. Büdgger ab 
dem tor. Hans y. sohlati 
Yoline Ysa der ow. Ja» 
hans meyger t. herlibeig. 
Frisohi« sun ab yotenwis. 
Heini von bussenhart. 

Dos wnrdenft diss ent- 
houptet : 

Johans fr7barger.Btfaeger 
leffeL Hainrich wigant. 
Bnodolf borao. Raodi m&ni 
ynd H. mSnl Oremus. 
Amman keller. Bes irissen 
knecfat Sigrist y, küss- 
nach. Orondelli. Claus 
bilgri. Tuginner. Fischli. 
Claus y, bussenhart Jo- 
hans' iten. Ooltbacher 
tschüs, amolts knecht y. 
landenberg. 

Diss yerlurent an firi- 
scher getat: Her baringer 
y. landenberg. Hermodolf 
bibeil. Her wiss iriss 
ntter. Yolrich y.matongen 
firyheni Lütolt gasser Chor- 
herr xe emerack Yolrich 
schaML Hainr. störi. 
Spiser y. sant gallen. 
FrantB sun ab dem tor. 
Euod. bilgrL Losser. Her 
wiss ritters knecht Johans 
y. 0laiis.' Hainr, d. alt 



ger. Dietel. Schenk. Eilch. 
Heintz wasmer. Windegger. 
"Cuom y. matzingen. Affo. 
Johans ab demhuss. Werli 
bilgeri. Yolzieb schaf&i« 
Büger ab dem tor. Johans 
yon schlatt Yoll yss der 
owe. Joh» meyer yon 
H^debetg. Frltaohis sun 
ab ottwins. Heini y. bus- 
senhart. 



Joh. ftibvEger. Büdger 
benel. Heinr. wingant 
Baod. boxao. Buodi yeno. 
Heinrich Yenni. Oremus 
amman« keller des wissen 
knechte Sigrist y. küss- 
nach. Grundeli. Claus bil- 
geri. Tugginer. Yischli, 
Claus yon bussenhart 
Johans iten Qotbacher 
Heinr. tschud. Amolts 
knecht y. landenberg. 

Her beringer y. landen- 
berg Herr ruodolif biber 
Herr wiso wiss ritter. 
Yolrich y. matzingen fry- 
her. Lütold gasser corher 
zuo embrach Yolr. scKafflin 
Heinrich störi Spisser y. 
sant gallen. Frantzen sun 
ab dem perg tor Buodolff 
bilgeri. Losser Herr wisen 
ritters knecht Joh. y. glaris. 
Heinrich d. alt schüpfer, 



Heinr, schupfer der 
oltinger dietrich schenk 
krieg heintz wasiner der 
windegker alBfb Johans ab 
dem hus wemi bilgri yol- 
rieh söhaffli rüdger meyer 
Von . hetdiberg. Fritsphis 
sun ab yottlen wis hain- 
rich yon bnsenhart 



Johans fribnrger nioäi 
renel heinr wigant raodi 
borso ruodi fenno Heinr. 
feimo oremus-andres keller 
des wison knecht d«r d^ 
grest y. küssnacht der 
grundeli klaws bilgri der 
tuginer der rischli klaws 
y. bussenhart johans iten 
der goldbaoher heini amold 
des yon landenberg knecht. 

Her beringer yon landen- 
berg der Ton matzingan 
ein fryer her ruodi biber 
ritter her wiss ritter her 
lütold gasser koih^r zuo 
emräq^ der spiser y. sant 
gallen Arantzen sun ab 
dem tor ruodi bilgri der 
loser des wisen knecht 
johans yon glaros hainr. 
d. alt schlirpfer ruodi 
schtbpfer ifin zun dea 



H 



It in der selben nackt, als vorgesehriben stat, warent och die bni^^ 
nm rappreswil mit der macht so ai denn haben moehtent» Tnd oeh die 
lote vss der march mit schiffen vss gefaren, ynd woltent och gen Zürich 
sn Tnd irem herren von habspurg gehulfen han. Vnd do si wol vff das 
halb tail herab hament, do wurdent si gewarnet yndhortent och ze. Zürich 
in der statt startn lüten. Inen ward och kund vnd ze wissen getan, dass 
irem herren nusslnngen was; also kertent si wider vmb vnd fuoient haim^). 

28. lie statt rappreswil ward gewaoBci. 

Als nun diss alles was gescheoben an dem ainstag in der nacht, als 
▼or geschriben stat, darnach vff den nächsten mentag fuor der vorgenante 
borgermaister vnd die von Zürich hinnf gen rappreswil für die statt, vnd 
oeh mit inen die von echaffhusen, die do dero von Zürich aidtgenossen wa- 
rent ^*^, vnd lagent also vor der statt bis an den dritten tag. Vnd do 
also an dem dritten tag ward^'^), do gabent si die statt uf vff gnade vnd 
BBt solichem gedinge, dass die von Zürich denen so in der statt i^ärint, 



im) Disere vorbenampten paraonen aber $ind biaao'r ettlich an^dsm alten regi- 
ment gsin, vod nit die^ minsten redlinfiierer des eilenden handeis. Cod. 647. 167) vnd 
•antent ooch die von Seh. nnser aidtgn. ir ^rbar hilf Z. ise) fehlt Z. 



Bnod. schüpfer 
sin sun» vnd des schüpfers 
knecht Johans stärLHainr. 
reffeL 

So find diss die an 
des bargermaisten tail 
erachlagen wurdent vnd 
ermürdet: 

Her mannes schnolher 
der bvopsty zttrich. Johans 
bßatscher bomaister. Jao. 
mannes kramer. Eüedine 
Uttder. Boodolf tyo. Bifli 
fiurter. Heini smner. Jo« 
hana nddielmal vnd cuoni 
büficUi. Ood«657p.65.66. 



sin Bon vnd des Schöpfers 
knecht Johanns störi 
Heinrich refeL 



sebüipfers knecht volrich 
Bofaaffli heinrich störi jo- 
hans stori heini reftl ^^% 



Her raodolff mannes 
sohoolherr der bropety 
Zürich. Johans hentacher 
buwmeister Jaoob manes 
krameri Bnodi binden 
Ruodolff thyge riAsli f arter 
Heini sumer Job. miohel- 
män vnd oaoni rüschly. 



Her ruodoUf maness 
sehaolherr zuo der p r ups ty 
Zürich, hans benntschower 
bnwmeister Zürich. ]acob 
manes kramer modi binder 
raodi riffli der fdrter. 
keini sumer hana michel- 
man cuoni büohler. Ged. 
648 p. 135. 



Cod. 631 p. 349. 360. 
g) Der selben nacht warent ouch die burger von raperswile mit der 
macht so si gehaben mochtend, vnd och der lüten etwa vil vas der maröh mit 
schiffen vssgefaren, vnd weitend ouoh in vnser statt (Cod. 631 in die statt Z.) 
sin, vnd vns vnwidersait übel getan haben, Ynd do si nach vf halben tail herab 
kamend zuo vnser statt, do wurdent ai gewendet, vnd ward jnen ze wissen getan, 
dass dem grafen, irem herren, misslungen wäre. Dess kartend si wider vmb vnd 
fdorand haim. Cod 657 p. 66. Cod. 631 p. 850. 643 p. 135, 



7B 

weder an lib noch an gaot schaden soltini tuon^^) Yon der tat wegen; 
81 BÖltint oeh die statt rappreswü han mit allen den rechten so si jder von 
habspurg in gehept hatt, vnd och graf hansen in der gefengknnss haben 
als lang vnz die von Zürich versorgt ^^^) wurdint vnd sicherhait getan 
wurde y dass si sölichs Übels von dem von habspurg vnd von den sinen 
überhept wurdint nun vnd hienach ^^^). Also swuorent och die burger ge- 
mainlioh arm vnd rieh ze rappreswil dem vorgenanten bui^ermaister zuo 
der statt banden ze zürich. It. die von zürich versprachent och denen von 
rappreswil 9 si bi allen iren frihaiten vnd rechten beliben ze lassen, so si 
von irem herren hattent vnd als er si och hat lassen beliben r). 

2t. Es ward ala frid daraa gehackt. 

It diss gestnond nun etwa vil zites, dass die von Zürich die bürg vnd 
die statt ze rappreswil inne hattent mit grossem kosten vnd sorgen vnd 
mit grosser huot, dass si da zwischen all weg muostent furchten ze verlie- 
ren lib vnd guoty wan si warent in grossen forchten ^') von der von habs«- 
purg wegen y wan es wolt nieman kainen frid noch richtung an die von 
Zürich suochen, weder die von habspurg noch nieman von iren wegen. 
Als die von zürich nun sachent, dass nieman weder fnd, - noch rich- 
tung, noch früntschaft an si wolt suochen, do wurdent si ze rat 
dass si den graffen von habspurg ze wissen tätint, sider dass nieman we- 
der früntschaft; frid noch richtung an si suochti noch begerti, vnd si nie* 
man besorgen weit, dass si hin für vor sölichen übel sicher wärint, als 



189) tuon fehlt Z. i4o} beaorget Z. Hü. i4i) Z. heftet diese 3 Worte irrig an die 
folgende Periode, us) Borgen Z. Vad. 

r) Ynd als diss beschacb an dem zinstag in der nacht, als vor beschaiden 
ist, darnach an dem nächsten mentag fuor der voigenant burgermaister vnd ouch 
ain tail der burger von zürich (fuor der b. vnd die von Z. dar nach am nechsten 
mentag Cod. 64B) hin vf für die statt ze raperswile. Dar santand die von 
schaffliusen vnser (ir Cod. 681. di do zemal dero von Z. eidg. warend) aidgnossen 
och ir hilf zuo vns (inen Cod. 631), vnd lagent also vor der statt zwen tag vnd 
zwo nfidht, vnd do an dem dritten tag ward, do gab man die statt vf an gnad, 
also das si denen so in der statt warend, an lib noch an guot nit söltin schaden 
von der getat w^en. ' Des schwuorend ouch do di von rapreswil, arm vnd rieh, 
dem vorgenanten burgermaister gemainlich von vnser statt zürich wegen ze dienen 
vnd ze warten, in aller wis vnd mass als si vorhin den grafen von habspurg ge- 
gedienat hattend, vnd die selbe statt mit lüt vnd mit guot' sölltind die von Zürich 
also inhe haben, vnd ouch den graffen in geuanknuss haben all die wile vntz vif 
die stand das die von zürich sich selber versorgtind vnd sicher getan wurdint, 
das si vnd ir nachkomen soliches mordes vnd Übels nun vnd hienach ledig wer- 
dind von dem vorgenanten von habspurg vnd allen iren nachkomen, vnd von ir 
lüien baide in der statt raperswil vnd in der march. Cod. 631 p. 350. 351. 
Cod. 657 p. 66. 67, Cod, 643 p. 136, 



77 

TOTstat , 80 woltint si oeb nit lenger in forchten sin » si woltint sich selb 
besorgen mit der statt rappreswil vnd mit -andren ^^') , als si denn notturf- 
üg wärint Das vemam die küniginn von vngern, die do zemal ir wesen 
fast ae bmgg hatt, vnd ward darin reden, vnd och ander erber berren, 
▼nd machtent ainen frid daran vff ain genant zi\, dass man dar zwüschent 
ain richtung snochti, dass die von Zürich versorgt wurdint, als vor beredt 
ist, vnd denen von habspurg ir statt rappreswil vnd das ir wider wurde. 
Der friden wurdent also dri nach ainandem gemacht, je vff ain genant zil, 
die doch alle verluiFent, dass da zwüschent nieman kain richtung noch 
frid machet noch begert; vnd do es aber etwa lang gestuond on frid vnd 
on tag, vnd on alle täding, vnz zuo sant verenen tag, do fuor aber 
der genant burgermaister vnd die von Zürich hinuf in die march, vnd be- 
lagent die bürg, die alten rappreswil, vnd brantent vnd wuostent vff ainen 
tag in .der march alles das die von habspurg angehorte, vnd ^^^) die von 
costentz vnd von sant gallen, die do zemal der von Zürich aidtgenos- 
sen ^^^) warent, schicktent inen ir erber hilf. Vnd do man also vor der 
bürg gelag von dem mentag bis yS den samstag, do überkam man^^^) 
mit denen, die viF der bürg warent, der warent drissig man, dass si die 
bürg vfgabent vff gnade, vnd mit dem gedinge^^^), dass man ir lib vnd 
guot sicher saite, vnd man si damit liess gan oder faren war si woltint; 
man solt och alles das vff der bürg onverändert lassen das des tages 
damf was, als si besessen ward. Also wurdent die von Zürich ze rat, dass 
des kosten vnd der sorgen ze vil wurde, vnd brachent die lurg liider vff 
den herd, vnd wuostent si genzlich. Also swuorent och alle die lüt in 
der march, die denen von habspurg zuo gehortent, dem vorgenanten bur- 
germaister zu der stat banden von Zürich, inen ^^®) ze dienen vnd gehor- 
sam ze sind^^^) als irem herren vnd si denen von habspui^ vor getan hat- 
tent. Also zugent die von Zürich vnd ir aidtgenossen wider haim«). 



US) andern Z. lu) santent ouch Z. 146) unser aidgenozen Z. us) überkamen 
Hä. Vad. 147) ding Hü. us) im Z. 149) sin Z. Vergl. Note I 162. 

s) Biss stuond also etwie vil zites, dass die von Z. die bürg vnd die statt 
ze rapres wile also inne hattend vnd mit grossen kosten vnd sorgen verhuotand, 
dass si da zwüschent allwegen fürchtend warend, ze yerlieren lüt ynd guot, dass 
von wegen der von habspurg zueman kain rechtung an die von Z. suocht. Dess 
wurdend si ze rat dass si denen von habspurg ze wissen tätind, sid nieman si 
besorgen wölte, als da vor berett ist, so wöltind ouch si also nit lenger in sorgen 
iin, won ai wöltind steh selber besorgen mit der statt ze raperswile vnd mit 
andern, als si nottüiftig smd. Bess ward die küngin von vngem innen vnd wxa^ 
dent 81 vnd ander erber henen darzuo redeat, vnd frid maohtend vf ain genampt 
zil, dass man da zwüschent ain richtung «uoehte (s^tite Cod. 631), vnd aber die 
bnrger Z. besorgti, als da vor beschaiden ist. Der frid wurdent drjr nach ainaader 
gemacht je vif ain genraspt zil, die doch alli verlufPent, das dazwüichen nieman 
kain richtung machte. 



78 • 

<l. b warl lAer ata frM geaichl 

Dies gestaond also etwa mengen tag, dass der comentor^^^ von kling- 
jiQ^isi^ vnd ander erber lüten zuo der sach redtent, wie man ea aber ge- 
fridbti vnd fürbas ain richtung auochti» e dass noch grösser achad darvon 
ufstüend. Also ward ain frid beredt vff ain genant zil; den selben frid 
nament och die von Zürich also uf, vnd hettint in gern gehalten vnd san- 
tent och dess denen von habspurg ir offen brieff mit ir statt insigel. Dess 
was bott hainrich am stad von schaffhusen, vnd do er zuo den zwain graf- 
fen von habspurg kam, do versprachent si das vnd woltent kainen frid 
han mit denen von Zürich noch mit den iren, vnd sandtent inen die brief 
wider vmbhin^**) gen Zürich. 

81. Ik T«a lirich Terbraoteat 4ie statt m nippreswil vad tlisseat die awea. 

Also wurdent aber die von Zürich ze rat, wie si die bürg ze rappre- 
swil vnd die statt mit grossem kosten vnd sorgen inn hettint, vnd mües- 
tint^^^a) fürchten, dass si etwann von denen von habspurg überfallen wnr- 
dint vnd lib vnd guot da verlurint; vnd fuor aber der vorgenant burger- 
maistef vnd ain tail der von Zürich hinuf gen rappreswil in die statt vnd 
schicktent bi Ix mannen der erbrosten vnd der besten burger von rappreswil 
gen Zürich, vnd empfalhent inen dass si da belibint vnd inen hulfint ir lib 
vnd guot retten vnd beheben ^^^). Also brachent der burgermaister vnd die 
von Zürich de^ ersten die bürg nider vff den herd^^^), vnd brantent och 
die vnd schlaiztent sie ganzlich ^^^). Damach brachent si och die ringk- 
mur an der statt, -wo es si komlich ^^^) bedunkte ; t) also ward och die statt 



150) comptar 806. Vftd. i5i} Tgch. und aeine Chronik und Z. and 657 kltngnow 
806. und Vsd. lüggem. iftt) bin umb Z. haim Hü. isaa) mootten Z. issb) behauten 
Vad. 164) V. ▼. d, herd fehlt Z. i&ö) geinzUch Z, 156) kamlich Hü. nnd Vad. 

Vnd do es aber also etwa lang staond, an frid vnd an tag, vnd an alle 
täding vntz vff sant veienen tag, do fuor aber der vorgenant burgermaister vnd 
ain tail der von Z. hin vf in die march für die alten rapreswil die bürg, vnd 
brantand vnd wuostand vf ain tag in der maroh was denen von habspurg zuo 
gehört Dar santand die von oostentz vnd die von sant gallen, ir aidgnossen, ir 
erber bilfl^ vnd do man also vor der bürg gelag von don mentag vntz an den 
samstag, do gabend die vff der vesti warend, der waiend wol drissig, die borg 
uff an all genade, also dass man si mit dem leben liesae dar ab gan, vnd dass 
man alles vff der bürg lassen solle, das des tages darof war, do si besessen 
wuxdent. Dess ward die selb buig vndergraben vnd nider geworffen gentzlioh vff. 
den herd. Da sohwnorand all die lüt in der march, die dien von habapui^ zuo. 
gehortaad, dem egenanten bui^rmaister von der statt wegen Z. geihainlich ae 
dienend vnd gehorsam ze sinde in allem dem rechten als si ^tan baitend den 
von habq>urg. Cod. 657 p. 67. 68. Cod. 631 p. 351. Abgekürzt Cod. 643 p. 136. 

t) DisB stuond aber etwa mengen tag^ dass der komentor von klingnow viftd, 
ander erber lüt zuo der sach rettent, wie man es fÜrbas fridote vnd ain ri)ahtnng^ 



79 

angeMndt, verbrannt, gewüeist vnd yeriiergot vnd die ringkmaren nider ge- 
■kdzt m der maBfle, dass ni^nan mehr soll sinnen weder bürg noch gtatt 
da ze machen; vnd tatent das die von Zürich von deswegen, als vor ge» 
schriben etat» vnd och vmb deswinen, dass sie söUchs übels fürbas über- 
bebt wurdint von denen von habspui^ vnd von denen von rappreswil ^^^). 
Also do die statt ganzlich gewüest ward vnd es die biurger von rappreswil 
vemamenty die bi denen von Zürich in ir statt >'^) warent, do erschrakent 
si vnd stal sich je ainer nach dem andren haimlich enweg, als er denn 
mocbty vad forchtend dass wir inen an ir lib vnd leben ^^*) schaden wöl«* 
tint, das wir doch vngern getan hettint. Es belibent och ain tail der sei« 
ben burger von rappreswfl^^) ze Zürich, bis^*^) dass der krieg gericht 
ward; aber die da heim kament, die fondent ire wifo vnd Und vnd die iren 
vff dem feld liggen^^^ vnd fundent ir statt vnd was da vmb was, verher^ 
got vnd verbremity vnd verklegtend die von Zürich ^^^ fast gegen allen her- 
reo ^^) vnd wo si vns och gegen iren henren von habspurg vernnglimpfen ^*^) 
kondent ald mochtent, vnd verklegtent vns och vor hertzog albrechten von 
öeterrich vnd vor an^n herren vnd wo si wisstent oder si dachte, dass es 
vns schaden möcht bringen^*'), vnd laitent vns grossen vnglimpf zao. It 
die selbe statt rappreswil stuond och etwa vii zites wüest, dass nieman 
kain wonung darinne hatt. In disen ziten verbundent sich die von Zürich 
zuo den aidtgenossen, als das vor geschriben stat, anno McccH^^. 

• * * 

82. . Icrtiif alkreckt tsb iiterrkk redt Ikel Mit icasa ?#■ sirick. 

lt. diss gestuond also bis vff den nächsten fintag ze ingendem ougsten 
anno dni M drü hundert vnd ain vnd fünfzig jar, do kam hertzog al- 
brecht von osterrich beruf gen brugg im ärgow. Do schiktent die 
von jürich ir erber botten hin, die dem hertzogen ain guoti schenki brach- 
tent, die er och gar dankbarlichen ufnam^^^), vnd dem glich redte» wie er 

167) von den von R. und ir herren von Ha. Z. Hü. m) bi vns xe Zürich warent 
Z. 159) V. 1. fehlt Z. Hü. 160) bi uns Z. i6i) uiiz Tsch. Z. Hü. lea) liggen blos Tsch. 
168) nns Z. 164) und swa »i künden Z. i65) unglinipften Z. i66) schaden möcht Z« 
Folgender Schluss fehlt Z. 167) Allein in Z. Vgl. Cod. (»31 p. 350. 643 p. 136. 63;^ 
p. 375. 1210 p. 152. 657 p. 69. 168) empfieng Z. Hü. und 657. 

saocbte, e dass noch grösser schad vnd gebrest davon vfstünde, vnd ward ouch 
darander ain frid berett vff ain benemptes zu, vnd genampstand ouch die von 
Z. denselben frid, vnd santand ouch dien von habspurg üt offnen brieff mit ii; 
anhangendem insigel. Dess was bott hainrioh am stad von schaffhusen, yad de 
er zao den zwain graffen von habspurg kam, do versprachend si das vnd woltand 
kainen frid han, vnd santand die brieff widervmb gen Z. Dess fiior aber der vor- 
genant borgermaister zuo vnd die von Z. vnd brachent die bürg ze der statt ze 
raperswile, vnd ouch die lingmur an der statt et wie vil als si dacht, dass si 
Botturfüg vnd ouch komlichen wärint Cod. 657 p. 68. 69. Cod. 631 p. 351. 
352. Mit wenig Worten Cod. 643 p. 136. 



80 

VII8 ganslich in Binen gnaden haben wolte, dess wir^*^) och gar fro wa~ 
rent. Darnach über etwa mengen tCLg beaandt der hertzog alle sine die- 
ner für sich ab dem land vnd von den stetten, vnd hatt ain gespräch mit 
inen. Er sandt och heruf^^^^) gen Zürich, das« wir och vnser erber bott- 
schaft hinab xuo jm sandtint, er hette etwas mit inen ze reden. Das tatent 
wir och ynverzogenlich » vnd do ynser erber botten hinab zno jm kament, 
do empfieng er si zomigklich vnd sprach» wir hettint an jm übel getan,- 
dass wir die vesti vnd statt ze rappreswil also gewuost vnd verbrent het* 
tinty vnd och an der bürg ze der alten rappreswil vnd an der march, die 
wir von des grossen Übels wegen, so si vns getan hattent, gewüest vnd ge- 
brochen hattent, vnd muotet vns heftigklichen an, das alles wider ze bu- 
wend vnd vnschadhaft ze machen. It. er muotet vns och zuo, dass wir 
jm die vesti zuo der alten rappreswil vnd die march in söltint antwurten 
mit lüt vnd guot vnd in allen den eren, als si vor gewesen was. Das 
mochtent noch kundent wir nit getuon, wan wir ab der selbai vesti ermürdt 
warent, vnd och die daruf fundent, die vns übel getan hattent Er redt 
vns och fast übel ^^i) zuo von der von rappreswil wegen, die vns bärlichen 
gen jm verklagt hattent, wir hettint vnerlich an inen getan, vnd tat vns 
fast vngüetlich mit sinen Worten. Also schied vnser bottschaft ^^*) vnfrünt- 
lich von jmu). 

SS. IcrtMg albrecht lalt sieh fir die sUtt sirlch. 

Diss gestuond nun also etwa vil zites, dass wir wol marktent vnd 
verstuondent, dass vns der hertzog nit hold was, vnd dess glichen tat. 



169) warent wir Z. 170) her brief Z. zuo vnsren raten 657. I7i) übel f. Z. 17^ Bchie* 
den muer boten Z. Vad. 

u) Diss Btuond also vntz uff den firitag ze ingendem ougsten in dem ain vnd 
fünftzigosten jare, do kam hertzog albrecht von Oe. her vss gen brugg. Dar san- 
tand vnser herren (codd. 631 vnd -643 die herren) von Z. ir erberen botten zuo 
jm, vnd brachtand jm ain erbere schenki, die er gar dankbarlich empfieng , vnd 
dem gelich rette, wie er vns (631 si) in sinen gnaden gentzlich wölte han. 
Damach über etwa mengen tag do besant er für sich alle siü diener vss dem 
land vnd von den stetten, vnd hatt ain gespräche mit jnen. Ouch sante er her 
uf zuo vnser raten (zuo den von Z. 631. 643), dass wir vnsre (jene Codd. si ir) 
erbem botten hinab zuo jm santind; er hette etwas mit jnen zuo reden. Vnd 
do vnser botten hinab zuo jm kament, do rett er mit jnen gar vnfirüntlich vnd 
zomklich, wir (si) hettint an jm übel getan an der vesti zuo der alten rapreswile 
vnd an der march, die wir von des grossen Übels wegen, so si vns (jnen) getan 
hattent, gewüest vnd zerbrochen hattent, vnd muotet vns (jnen) an, dass wir (si) 
jm die vestin vnd die march jn antwurtent mit lüt vnd mit guot, vnd wider 
buwtint vnd vnschadhaft machtint. Das mochtand wir (die von Z.) nit getnon 
wan wir (si) ab der vesti ex^ürt wurdent vnd ouch die dar vf fundent, die vns 
(jnen) übel hattent getan. Cknl. 657 p. 69. 70. 631 p. 852. 643 p. 137. 



8t 

cbas er vm vige&t^^') sin w51t.' Vnd do 'ee tun w'urd vff d«« hüSigen orOteap 
tag se herbst» des vor genanten jares, do kam der selb hertzog albrecht 
von osterrich mit ainem grossen voIk» vnd lait sich ftir vnser statt ^'^) aü* 
rieh, hie dissent der glatt bi orlikon, bi swamendingen vnd bi afToItron, vf 
▼nd ab, wol mit secbszechen tusent mannen, ze ross ynd ze fuoss, wol be- 
äugtes Yolkes» vnd hette vns gam übel getan, vnd schadigot vns och fast 
dnrch sinen grossen muot willen, vnd über das dass wir es mit kainen 
Sachen versohuldt hatten, vnd wir alwegen gern getan hettint was jm dienst 
ynd lieb wäri gesin. 

It do nun der hertzog also vff vns lag vnd vns swarlich schadigoti 
do rittent erber herren darunder, graff fridrich von toggenburg, bruoder 
hertegen von rechberg, herr caonrat von berenfels von basel, vnd vnser 
gaoten iründ von bern, vnd ander erber herren ab. dem land vnd von den 
stetten, vnd brachtent es mit tädingen darzuo, dass wir von Zürich vnd alle 
mser aidtgenossen von hicem, von switz, von vre^^^) vnd vnderwalden 
VHS dess begabent vnd och dess ainhelligklich ingiengent, ob wir in kai«» 
nen stucken oder in kainen Sachen wider hertzog albrecht von osterrich 
getan hettint, dess kämen wir vff die hochgebornen frowen frow agnesen, 
wilant künigin ze vngern, also dass hertzog albrecht von osterrich zwen 
zuo ir setzen sölti^'^^, vnd wir von Zürich vnd alle vnser aidtgenossen och 
awen zuo ir setzen sölfint von vnser aller wegen; vnd wess sioh die oder 
der mertail vnder inen erkentint, dass wir bessjren vnd ablegen sökint,. ob 
wir in kainen stucken überfaren ^^7) hettint, oder üts^^^ getan, darumb 
wir strafwirdig wärint, das wöltint wir gern vnd getrüwlich halten vnd 
och gehorsam sin, doch also dass vns nieman reden noch sprechen sölt 
an vnser püntnuss, noch an vnser aid, noch an vnser frihait, vnd dass man vns 
bi vnsren guoten gewonhaiten vnd rechten liessi beliben, vnd darumb 
dass der hertzog die täding also ufnäm vnd mit dem züg nfbräche 
vnd das volk zerritte, dass vns nit grösser schad beschäch, vnd och dem 
hertzogen zuo eren do ward beredt, dass wir dem hertzogen in sinen ge~ 
walt geben söltint sechszechen der erbresten burger von vns^ raten ze 
Zürich, so in vnser statt wärint; die söltint ligen in giselschaft vnz dem 
Spruch gnuog beschäch vnd gehalten wurd. Vnd also santent wir sechs- 
zechen der erbrosten vnd der besten von vnsren raten ze Zürich, als wir 
versprochen hattent, gen baden vnd gen brugg, die da in giselschaft ligen 
vnd laisten söltint ^^^), durch dass die richtung vnd der sprach vnverzogen- 
lich ainen früntlichen usstrag gewunn, vf ainen guoten frid oder vff ain 
ganzi richtung vnd aine ewige stäte süne. Die selben sechszechen vnser 
burger von Zürich lopt och der vorgenant hertzog albrecht von osterrich ^^% 
er wölti si iq sinen gnaden vad in sinem schirm behalten, vnd wÖlti ir fib 



178) voser vigent Tech. Z« flu. 174) y. st. fehlt Z. und Vad. i75) Auch hier hat 
SOS und Vad, Uri voran. 176) irolt Z. i77) widerfaren Z. 178) iotM iut Z. in) die 
da — tötoiiit fehlt Z. iso) ynd och d. v. h. A« v. ö. kamen ilberein Z. 

Klinf«ob«rf«r Ohronlk. Q 



83 

Tüd gnot Bcliimieii alle die wil si da in giselschiift lagint; V&d ala sich 
die Belben sechszechen ynser burger geantwurtent, als wir^^^) Tersprochen 
hattenty rnd gern getan hettint was si tuen söltint, do hiess si hertzog al* 
brecht vachen vnd in die tum werffen, vnd hielt ^^^ si gar in herter ge* 
fengknuss, vnd graif vns aber an; dar zuo besetzt er alle.sipe sloss vnd 
stett mit sinen dienern , mit denen wir ganzlich vmbsetzt warent, vnd die 
och all tag vff vns rittent vnd raisotent^ vnd vns grossen schaden tatent, 
vnd gern noch me getan hettint Och schadgotent wir dem hertzogen sin 
lüt vnd land wo wir kundent oder mochtent; es ward och das land vmb 
Zürich ganzlich gewüest, gebrant vnd verhertgot» dass nieman da kain wo- 
nung hatt noch gewonen'^^) torst 

\ S4. IHe iMtgsBesien gewraneat ^trli. 

It. in denselben tagen ^^^) zugent die von zlirich vnd ir aidtgenossen 
in das land ze glaris vnd gewunnent das land on grosse not, wan si 
warent willig zuo den aidtgenossen; vnd also nament die von Zürich ^''^) 
da in^^^) lüt vnd guot. It. das selb tal glaris was och des hertzogen von 
osterrich. 



3S. Me TM Jorich Jagcat mit gwatt^^T) gca btiea. 

It. diss gestuond aber also^ dass der hertzog alwenzno ^^^) vff vns rai* 
sot, bis vff den hailigen tag ze wichnächten, do zugent wir von Zürich 
USB mit dem huffen vnd mit aller macht, die wir ^ haben mochtent 
in vnser statt Zürich, on ander vnser aidtgnossen, vnd zugent hinab 
gen baden zuo den bedem; da warent ^^^) vns etlich verzaigt, die vff vn- 
sem schaden da lagent vnd vns och vil ze laid taten vnd getan hattent. 
Die selben woltent wir gefangen han; do warent wir ze spat vss gefaren, 
dass wir vns ir versumpt hattent Also brachent wir die hüser zuo den 
bedem, "vnd wuostent was vns werden mocht ; dis geschach vff d^i hailigen 
tag ze nacht. Vnd also zugent wir die lindtmag nider vnz gen frödenow 
nider in den spitz, vnd die rüss wider uf vnz gen baden zuo dem galgen v). 



UBi) 01 Z. 188) haob Z. 657. i8s) gewinnen Hü. 184) des selben mauls Z. 185) wir 
Z. 136^ nit in Z. I87) macht Tsch. Z. Hü. 188) alwegen zao Tsch. Vad. 189) wardent 
806. Vad. und 657. 

v) Dis8 stuond also vntz vf den nächsten des hailigen crützes tag ze herbste 
do lait sich hertzog albrecht von Oe. mit ainem grossen züg für vnser statt 
hie disent der glatt by örlikon, by swamendingen, by affholtrau uff vnd ab wol 
mit sechzehen tusent mannen ze ross vnd ze fnosse, vnd hett vns gern übel getan 
durch sinen grossen mnotwillen, damber dass wk es mit kainen Sachen verschult 
hattent Do rittent erber herren darander, graf fridrich von toggenburg, bnioder 
herdegen von rechberg, her cuonrat von berenfels von basel, vnser guoten fründ 
von bem vnd ander erber herren uff dem lande vnd von den stetten, vnd brach- 
tend es mit tädingen darzuo, dass wir vnd all vnser aidgnossen von lutzem, von 



183 

Da battent die vigent vnser gewartet mit ainem grossen voIk ze ross 
vnd och ze faos, wol bi vier tusent mannen wol bezügter^ vnd griffent vns 
da an fraidiklich ^^^) vnd kecklich ; also gioigent wir an ainandem mann- 
lich vnd mit verdachtem mnot, vnd fachtent do mit ainander ze rosa 
vnd ze fuoss wol un mil in die nacht. Das beschach an sant steffiins tag, 
do die die Bvnn wolt vnder^^^) gan, vnd gelagent die von Zürich ob vnd 
verlurent nit me denn vierzig mannen ^^^) tr). 



190) fehlt Hü. 191) nider Z. 198) und half got den von Z* daz ai obgelagen und 
nit me denne Iz man verlurent Z. 

schwitz, von vnderwalden vnd von vre das benampzotand : ob wir in kainesi 
Bachen wider hertzog albrechten getan hettint, dass kämind wir nf^ die hochge- 
pomen frowen frow agnesen wilant küngin ze vngem, also dass hertzog A. 
zwen zno ir satzti, vnd och wir vnd vnser aidgnossen gemainlich zwen von vnser 
aller w^en, vnd wess sich die oder der mertail vnder inen erkantint, dass wir 
beszren oder ablegen söltinty ob wir ützit getan hettint; aber vns vnd vnseren 
aidgnossen ward vor behebt vnd usgelassen, dass nieman reden noch sprechen 
sölt an vnser blinden vnd an vnser aiden, an vnser frihaiten, an vnser rechten 
noch an vnsren guoten gewonhaiten. Ynd darvm dem hertzogen ze er^ vnd 
dass der zng ufbräche vnd zerntte, do santand wir sechzehen der erbresten von 
vnsren raten Z. gen baden vud gen bmgg, die da in giselschaft lägint vnd laisteo 
söltind, durch dass die richtong vnuerzogenlidb. ain frid vud stäten suon gewunn. 
Die selben zvj vnser buxger nam euch der hertzog in sin genad, vnd lopt ir üb 
vnd ir guot ze beschirmende all die wile so si da laistint vnd ir giselschaft werti, 
\nd gab vns och darvm sin offen besigloten brieff. Do sich dieselben zvj vnser 
burger also antwurtent in giselschaft, vnd tatent was si tuon soltaad, do hiess 
hertzog A. si vachen vnd in tum werffen, vnd huob si gar in herter geuangknuse. 
Darzuo besatzt er alle sin vestinen vnd sin stett mit sinen dienern , mit den wir 
gentzlich vmbsessen warent, vnd all tag uff vns rittent vnd vns gern übel getan 
hettint Ouch schadgotand wir sin land vnd lüt was wir mochtand, so verre 
vntz das das land vmb vns yerbrent vnd gewüest ward. 

Ouch zugent wir vnd ander vnser aidgnossen in das land ze glaris, vnd 
gewunnent jm das ab, vnd nament da jn lüt vnd guot. 

Diss stuond also vntz uff den haiigen tag ze wyhennäoht, do zugent wir vss 
mit dem huffen vor vnser statt Z. an vnser (631 ander) aidgnossen, hinab gen 
baden ze den bedren, da vns ettlich verzaiget wurdent, die uff vnsem schaden 
da lagent, das beschach an dem haiigen tag ze nacht vnd woltand die geuangen 
haben. Dess warent wir ze spat uss gevam, vnd versumpten vns, dass si vns 
engiengeni Des brantent vnd wuostent wir die hüsser ze den bedren gentzlich, 
vnd zugent die lintmag nider vntz ze frodnow in den spitz, vnd die rüss uf vntz 
gen baden zuo dem galgen, vnd brantent vnd wuostent was da zwüschend was, 
vnd do hattent die vygend vnser gewortat. Cod. 657 p. 70. 71. 631 p. 352. 353. 
Abgekürzt 643 p. 137. 138. 

tr) In dem jar do man zalt Mccelij jar, on sant Steffens tag ze abend, do 

6* 



94 

M. Sie ?•■ »g raiMteit ftbcr die ▼•■ iwiti. 

Darnach yff die liechtmess des selben jares do man zalt Mceclij , foo- 
reat die Ton zug nss mit x^) schiffen, vnd woltent Ober die von switz, 
ynd kament gen art^^^), vnd woltent die geschadigot han; dess wertent 
si sich vnd erslnogent den von zug zwölf man, ynd ertranktent ir och et- 
liche doch empfiengent si och ain wenig schaden« 



198) ard Z. Vad. hatte aach so, korrigirt aber. 

hattent die vygend ynser gewartat 'gar mit ainem grossen volk ze rose ynd ze 
fdoss, an yiertoBent ynd griffent da enander an muowillenklichen an mit yerdachtem 
muoty recht als die sunn wolt yndergan, ynd faohtent da mit enander ze ross 
ynd ze faoss wol ain stund (691 mile) in die nacht Doch halff yns gott ynd 
ynser geträwen haiigen, dass wir ob gelagent ynd die wai ynd den sig behuobent, 
ir wol fUnff hundert erschluogent; doch yerlurend wir och zlyj man. Wir brach- 
tent in ynser statt des yon erlibach (Tschudi korrigirte EUerbach) paner, der des 
kriegs houptman was, -der statt paner yon basel, der yon bremgarten paner, der 
yon lentzburg paner, der yon mellingen paner, der yon bmgg paner, die alle 
offenlichen Z. yff ynserm rathuss ysgestossen warent lang. Cod. 657 p. 71. 72. 
631 p. 853. 354. 643 p. 138. 

Nur um zu zeigen, wie Chroniken ganz in der NShe zuweilen über die Ereig- 
nisse unterrichtet waren, stehen hier einige Zeilen aus derjenigen Gebhard Bachers 
yon Konstanz (welche auch die Kaiser Konstantin und Karl für gleichzeitig und 
Gegner hielt, und annahm, bei Laupen haben — Zürich und Schwyz einander 
bekämpft, ohne dass eine Partei den Sieg dayon getragen, B. 183) „Als man yon 
der gab. er. zalt tuset drühundert fünfPtzig ynd zway jar do kamend die yon 
zürrich ynd die yon swytz zesamen yor der stat zuo baden by dem galgen, uff 
dem berg, den man nennet den badberg, ynd wurdent yil erschlagen , zuo baiden 
syten, dar ymb aller nit gesait wirt» weder tail oblag oder wen erschlagen sy.'' 
Dann folgen die gemalten Wappen der beiden angeblichen Gegner p. 185. 

Die erst rais für Zürich. Do man zalt Mcccij jar do belag der hertz. 
y. Oe. die statt Z. mit grosser macht, ynd muostand die yon Strasburg ynd y. 
basel ynd y. friburg ouch für Z. ziechen, wan si mit dem h. in dem bund worent, 
als da yor ist geseit. Ouch kament zuo dem h. die grafen yon wirtenberg ynd 
yil ander herren, das der h. hatt yor Z. zwei M gleffen ynd zwaintzig M gewaf* 
f enter. Do hattent die y. Z. bi jnen yon den schwitzem,^yon yrache, ynd yon 
ynterw. yon lutzem, die alle zuo den y. Z. yarbunden waren! Do alsus der P. 
yor Z. lag, do tat er ynd die yon Z. ain anlass yon aller ir missehelle wegen, 
ynd flior das folk yon Z. wider hain. Do der anlass ysgesprochen war, do woltent 
die y. Z. den anlass nit halten, ynd giang der krieg wider yff, ynd die yon switz 
betwungen des hertzogen tal glaris ynd zugent es an sich. Königshofen Cod. 632 
p. 376. 

ic) Die Zahl der Zugerschiffe haben blos Cod4. 657 u, 631, 



85 

87. Me TM neum w«lteiit glaris wlitr in geMHcn liai^^^). 

It. vfF den selben tag ze liechtmess in dem vorgenanten jar dö warent 
aDe der von zürieh ^^^) aidtgenossen bi ainander ze Zürich, vnd warent och 
der von glarls zwai hundert bi vns vnd holfent vna vnsre statt behüe- 
ten vnd lib vnd guot retten, als ander vnser aidgenossen och tatent, wati 
der hertzog hatt stets volk das vff vns raiset^^^) vnd vns schadigot In 
disen tagen lag herr walther von stadian^^^) ze wesen, der rait gen 
glaris in das land , vnd ander edellüt mit jm, vnd och etwa vil der erbre- 
sten barger von wesen, vnd woltent das land ingenomen han; dess wer- 
tent sich aber die von glaris, vnd ward her walther von stndian vnd ain 
ritter von gumeringen erslagen, vnd der von wesen vnd der andren, die 
mit inen hin in warent, wol bi fünfzig mannen, vnd nament die von gla- 
ris nit grossen schaden y). 

S8. Sie iMtgeMssen braDtent md itiieBt alnen rtab. 

Darnach vff mittfasten Mccclij do zugent die von Inoem vas nut' vhb 
von Zürich vnd mit andren vnsren Eidgenossen vnd braatent vff ainen tag 
münster im ärgöw vnd siben dörfer vnd hoff, vnd brachtent mit vns ainea 
grossen roub^). 

39. fter liertiog brtat kassnaeh, md nam ainen rtnb. 

' It. darnach vff den nächsten maitag des selben jars do zugent des her- 
tzogen volk wol vierzechen hundert gen küsanach bi lucem vnd braatent 

194) Dieser Art. in Z. vor dem vorigen. 195) nnser Z. i96) die uf vna raisotent Z, 
Vad, 197) Stadigen Z. Hü. 

y) Do man zalt v. er. g. Mccclij jar do warend vnser aidgnossen by enander 
Zürich vnd vff co der fromen vnd vesten lüten von glaris. Do rait her wal- 
ther von stadingen vnd ander edel lüt vnd vil der erbrasten von wesen ze 
glaris in das land, vnd woltand es vrider gewunnen han. Dess wertand sich die 
von glaris vnd verlor her walther v. st. vnd ain ritter von gomringen, vnd der 
erbrosten bnrger von wesen wol L verlurend vf selben tag. Cod. 657 p. 73. 
631 p. 354. Tschudi I. 406. 407 zählt 150 Todte. 

Darnach als m. z. v. er. g. 1352 jar, an sant pangratius tag (12. Mai) 
beschach die gross verlurst zao curwalchen, do der alt grauff aalbrecht von 
werdenberg vnd der jung, sin eun, dahin geraiset waurend. Do ward gar vil 
ritter vnd knecht erschlagen: gronff hainrich v. hochbei^, her aulbrecht von 
bussnangy zwen von marchdorff, h. hainrich von klingenbeig, aulbrecht von stainegg^ 
frank V. bollingen, h. egloff v. honbui^, burkart v. hochenfels, ainer v. bartenstain 
(weiter hinten braitenstein), eglin v. rosenberg, vnd ander vil edel lüt» vnd vil 
erber lüt von den stetten vnd ander armer knecht vil. Dachers Chron, S. 108. 
Wiederholt S. 185. 

z) Ynd vij kilchspel on ander dörfer vnd hoff, vnd brachtend mit in ain 
g^tossen roub an vich vnd andrem guot. Cod. 657 p. 72, 631 p. 354. 643. p. 138. 



86 

das dort vnd och andere dörfer da umb» vnd nament ainen groaeen roub; 
ypd do si enweg zugent, do iltend inen ynaer aidtgenossen ze endlich nach, 
dasB der vnsren wol xvij man erslagen wurdent, wan der vnsren was ze 
wenig, ir warent wol yff driseig man; doch belibent si bi ainandem, dass 
81 kainen hamasch verlurent, weder die todten noch die lebenden oa). 

41. libspirg wtri gewunci. 

Dar nach vff mitten maien des selben jars zugent die von lucern vnd 
ander vneer aidtgenossen, on die von Zürich , für habspurg bi lucern 
gelegen, vnd lagent davor ^^^) wol zechen tag, vnd eturmtent an die vesti 
vnd gewunnent vnd brantent si» vnd brachent Bi nider vff den herd bb). 

'41. Sie statt ng wari gewaaiea. 

Dia geatuond aber also vnz vff den achtenden cc) tag brachmanota, als 
des vor genanten jars , do sandtent die von Zürich sechshundert ^^^) man 
für die statt zng. Alao kament och ander vnaer aidtgenoaaen dar, vnd 
do wir ako vor der statt gelagent vnz an den fünfzechenden tag, da stürmt 
man an die statt, bis si die statt ufgabent vnd zuo vns swuorent, die pünt* 
nuss also ze halten als wir vnd ander vnser aidtgenossen die gesworen 
hattent. Vnd also wartotent vrir dennocht dri tag, ob der herizog dd) die 
statt entschütten wölt , wan vns die von zug dess ^^^) gebetten hattent. Si • 
schicktent och ir bottschaft zuo dem hertzogen, ob er si in den dri tagen 
entachütten wölü, ao wärint si irs aidea ledig, das aber der hertzog nit ge* 
tuen mocht; alao zoch jedermann wider haim, vnd beaatztent die atatt als 
vna notturftig waa, vnd vna guot beducht'^^). It. darumb daaa die von zug 
dester me glimpfs hettint zuo diser püntnnss '^'), do behuobent die von zug 
dem hertzogen alle sine recht vor, stür, zina, rent vnd güit vnd alle herrli- 
chait, vnd maintent, er sölti inen sin dester e günnen ; aber si getatent jm dar- 
nach nienen me dienst ^^^), vnd gabent jm och weder gült, zins noch an- 
ders, denn ai nament ea selb in vnd lieesent die herrschaft manglen ee). 



198) da Z. 199) 80 Tgch. Hü. 806. Vad. und 657. Z. hat zyj handert. ioo) deas 
fehlt Z, toi) ▼. V. g. b. blo8 Z. and 657. aos) zuo der statt vnd püntnnss hettind« 
Hü. SOS) niemer dienst me Hü« Vad. 

aä) Do yltand in die von küsanach nach, wol xzz man, vnd wurdent mit 
inen vechten an der ebni vf aim aker. Do wurdent der vnaem wol xvij erschlagen; 
die andren die dennocht lebtand, beliband bj den toten vf dem aker, vnd wurdent 
die vygent flüchtig vnd behuobend die vnsem den aker, das ai kain hamaach 
verlurend, weder die toten noch die lebenden. Cod. 657. 631. citt 

bb) ßo Cod. 657 p. 78. 631 p. 354. 

cc) Cod. 657 aagt „vierden'', 631 ebenfaUa 8. 

dc[) Der och in dem land waa Codd. 657. 631. 643. 

ee) Hiewider herr bnrkart von elrenbach, der hoaptman, leit zwei hundert 
gleifen gen baden vawendig der statt, vnd waient der gleffen von Strasburg, von 



87 



42. Me ?•■ liridi emttcit tlien rtab. 



In den selben tagen do kament des hertzogs volk wol mit sechszig 
pfarden^ die zuo bremgarten '^^) lagent, das warent österricher vnd strass- 
burger» vff das silfeld bi Zürich, vnd hindersluogent ainen grossen roub, 
▼nd tribent in enweg. Dess wurdent aber die von Zürich innen, vnd iltent 
inen nach vnd errattend den roub^). 

4S. Icrtieg tibrecht ?•■ isicnrlch bdtg aber lirieh. 

Diss gestaond nun aber also unz vff den nächsten sant margreten tag 
Mccclij^^), do kam aber hertzog alb recht von österrich mit grossem 
gewalt vnd mit grosser macht vnd mit vil herrschaft, die jm dieiitent, vnd 
mit vil me Volkes denn er vor je-gehept hatt^ der selben herren namen 
och ain tail hie nach verschriben sind'^^) wan man schazt dass der her- 
tzog in disem her hetti zwai tusent heim gerittens volkeb'®^), on ire'^^ 
knecht, vnd drissig tusent man ze fuoss, vnd lait sich aber für vnser statt 
Zürich, hie dissenthalb an der glatt bi oberhusen hh) uf vnd ab, vnd wuos« 
tent das land allenthalben, vnd lagent da vnz ^^^) an sant maria magdale- 
nen tag abent: do brachent si vor tag uf vnd zugent har zuo vff höng- 
ger berg. Des selben tages zugent wir von zUrich och vss mit andren 
vnseren aidtgenossen, die do zemal alle bi vns ze zürioh warent, vnd lai- 
tent vns an denn) letzgraben vff dem zürichberg bi dem warthüslinibt); 



804) Brieingarten Hü« so5) hie oach verschriben stand Z. soe) gerittner Z. wt) vnd 
darzno ir HiL S08) bis d06. Vad. 

basel vnd von friburg. Dis befdndent die von Zürich vnd woltent bi nacht die 
gleffen han überfallen. Darvmb an dem wichennächt tag zuo nacht zogtent die 
von Z. US haimlichen mit fünf tusent gewaffenten faosgenden vnd zwai hundert 
gerittes folkes. Ynd do si nach bi baden kament, do entrunnent des hertzogen 
cc gleffen in die statt baden. Do verbrantent die v. Z. was vswaudig baden was 
vnd nament das fich vnd zogtent wider hain an sant steffans tag zuo abende. 
Do zogtent jn nach die vorgenanten cc gleffen vnd ccc gerittes folkes, Deco fuos 
gender von brugk vnde von baden, vnd kament zuo den von Z. vnd strittent do 
mit ainander vntz das die nacht den strit schied, wan es abend was vnd zuo 
band vinster ward. Des hertzogen folkes ward vff hundert erslagen vnd der von 
Z. vff cccc. Damach verbrantent vnd verhergetent die von Z. des hertzogen land, 
wo si kundent oder mochtent, vnd gewunnent zug die statt Königshofen Cod. 
632 p. 376. 377. 

jf) vnd erschluogend der vygend zxv, vnd besohach kaim von zürioh nüt. 
Cod. 657 p. 74. 631 p. 355. 643 p. 139. 

gg) Cod. §57 hat Mccclüj. 

hh) So auch Codd. 631 u. 643, während 657 Oerlikon hat 

u) vBsem Cod. 657. u. 643. 

kk) das nu haist der kratt 657. 



88 

vnd also huobent des hertzogen volk aD, vnd sluogent ain brugg über die 
lindtmag, in den hard gen dem turenll). Vnd'^^ mochtent wir inen das 
nit geweren '^^), vnd wurdent ze rat vnd machtent ainen floss in viiser statt 
Zürich vnd liessent den nachts das wasser ab, vnd brachent inen damit die 
bragg ab. Also fnndent si ainen fürt durch die lindtmag, den si rittent, 
vnd ains tages an dem nächsten fritag vor sant laurenzen tag do warent 
di vigent wol drü hundert übern graben '^^) geritten , vnd fuotrQtent vn- 
der friesenberg^^'). Dess wurdent wir gewar vnd zugent die von lucem mm) 
mit irem panner us, vnd och ander vnser aidtgenossen mit inen, vnd wol- 
tent die^^^) hinderslagen hau, vnd zugent aber ze ferr hinus an den berg, 
dass es des hertzogen volk ab hönggerberg sach; die brachent uf vnd zur 
gent über den fürt *^*), ir wol drü tusent wol berittner vnd wol bezügter *^^) 
vnd vemttent '^^ den vnseren den weg, dass si nit wider über die silbrugg 
herin mochtent komen '^^), änderst das si ^^^) müestint züchen ob wiedikon 
uf an die sil hinder engi; dess iltent inen die vigent strengklichen nach,, 
vnd eriltent si an der sil, vnd e dass die vnseren durch das wasser kament, 
do verlurent si wol zwainzig man; doch nament die vigent ^^^) och scha- 
den nn). It. si schalmuztent täglich mit vns an vnseren ^^^) letzinen. 

44. Itn tUingtl dtrinier. 
Diss gestuond also bis vff den nächsten mentag darnach, do kament 
des marggrafen rät von brandenburg, der och bi dem hertzogen vor 
vns lag, zwen die der marggraf gehaissen hat darunter ze reden vnd tä- 
ding ze triben zwüschent dem hertzogen vnd vns; vnd redtent mit vns 
vnd vnseren aidtgenossen, dass wir inen luter ze erkennen gäbint, was wir 
dem hertzogen tuon wöltint vnd nüt anders, vnd inen das och in geschrift 
gäbint; das wöltint si für iren herren den marggrafen***) bringen, vnd ge- 
truwtint si wöltint ain früntliche richtung machen vnd schaffen, dass der 
zug***) ufbrächi vnd vns vngeschadigot liess^^a), wan wir doch anderes 
nüts begertint denn rechts. Also wurdent wir ainhelligklich ze rat, was 
wir dem hertzogen tuon**'b) wöltint oder möchtint, vnd das wir gern«»*) 
getruwen wöltint dem marggrafen von brandenburg, wiewol er vnser 

209) also Z, Hü. sio) erweren Tsch. Vad. sii) graben fehlt Z., Hü. Va<L ilnd 
657. sia) fiitrotant Z. was Ettm. natürlich nicht zu erklären wusste. Auch 637 hat 
fuorotent Vad. irrig griesenberg. sis) si Z. su) den fürt über Z. 2i6) besingt 
Z. gewafinet 657. sie) wertent 306. Vad. si?) über die 8. b. kommen mochten Z. 
818) wan dai si Z. wan si Vad. 819) die figint nament Z. Vad. 88o) diese 7 Worte feh- 
len Hü. ni) den marggr. fehlt Z. an) der hertzog Tsch, zing Z. züg Vad. sssa) liegen Z. 
88sb) antwurten Vad. 884) gern fehlt Z. 

U) Vnd lagen gen jm xvij tag vnd nacht vnd machtend die vyent im hard 
ain bragg by des manessen turn über das wasser. Bios Cod. 643 p. 139. 

mm) Zugent die vnseren 657. 

nn) Ouch verlurent si ettwa mengen erbem rittet vnd knecht vnd vil rossen 
das si grossem schaden enpflengent vnd nament den die von Z; Ood. 631 p. 356« 
wie Cod. 657 p. 75. 76« 



99 

^Kgent wa|« Also rittent die yndertädinger wider in das her mit der 
geschrift vnd botschaft, so inen empfolhen was; ynd do in der nacht 
ward, do brach das her uf vnd zugent dar von, dass wir es nie gewisstent 
vnz momdes am zinstag. Do liessent wir och vnser ^eselt nider vnd zu- 
gent wider in vnser statt Zürich oo). 

Es ist ooh zuo '^^) wissen, dass wir von Zürich vnd vnser aidtgenossen 
gegen den hertzogen ze,feld lagent an unserm letzigraben sibenzechen ^^^) 
tag vnd nacht» dass die vigent alle tag zuo vns kament vnd mit vns schal- 
mustent» vnd vns dick versuochtent vnd hertenklichen angriffent vnd vns 
gern grossen schaden getan hettint Wir maintent och dass ir bi xx oder 
XXX vor vnser statt verlurent, die wil si vor vns lagent, die von vns vnd 
unsren eidtgenossen erslagen vnd erstochen*'^) wurdentjc^). 

4S. Wie ibcr tia tag gca hceri ward geseilt. 

Als nun das volk enweg gezogen 'was, vnd darnach an dem vierden 
tSLgqq) kament die vndertädinger wider gen Zürich, vnd wurdent witer*'^) 
von den Sachen mit .vns vnd vnsren aidtgenossen reden , vnd machtent 
ainen vnverzognen tag gen lucern in die statt , vnd da ward der krieg 
ganzlich verriebt ^^^ nach des marggrafen von brandenburg vssspruch, also 
daas man vns vnser burger von Zürich» die gefangen lagent, ledig vnd los 
in vnser statt gen Zürich antwurten sölt, vnd söltind wir^'^) och graf jo-^ 
hannsen von habspurg vss der gefangknuss ledig vnd los lassen; wir söl« 
tint och die von glaris ir aiden ledig sagen vnd iren herren wider haissen 
dienen vnd gehorsam sin als vor ; wir jsöltint och die statt zug irem herren 
wider in sinen gewalt antwurten vnd ires aides ledig sagen vnd jm haissen 
gehorsam sin als vor^^^a), doch dass die pünt stät^'^b}.söltint beliben, die wir 
zuo ainandem gesworen hattent, irem herren an allen rechten, herlichaiten» 
nützen vnd diensten on schaden *''); wirsöltint och wider geben, ob wir 
dem hertzogen üts me hettint abbrechen, das och alles also volfüert vnd 
gelaist ward. 

4«. Tascr gcfatgca kaHenl wider ^^^. 

Vnd do vnser gefangen wider haim gen Zürich kament^ do muostent 
wir für si geben wol sibenzechen hundert guldin vmb den kosten, den si 
in der gefangknuss verzert hattent, vnd dunkt vns, dass vns gar vngüetlich 

«15) Man 8ol oach Z, Hü. Vad. 2«6) xrf Z. ««7) r. e. fehlt Z. ns) wider Z. 
fnthtm 806. Vad. Hä. SM) gericht Z. sso) wir sölten Z. ssia) das oach alles Yolbraaeht 
ward Z. Vad. ssi b) der stett Vad. sas) aan gefirde Z. »8) fehlt Z. 

oo) Ynd do si da iij wachen gelegen, do zugents aber dar von fruo an aim 
mentag in der nacht so si baidost mochten , also das sie die von Z. nie innen 
wurden, vnd momdes am zistag zugen die von Z. vnd die aidg. wider in die 
statt vnd liessent ir zeit nider. Ck>d. 643 p. 139. 

pp) Kürzer in Codd. 657 p. 76. 63ll p. 356. 

qq) an dem fritag Cod. 657. 



90 

vnd vnrecht daran beachäch, wan es beredet was, dass man ai ledig vnd 
los wider antwurten söltrr). 

47. lertMg albreeht klagt itm kjinige ^'^) ab deaea faa liricb. 

Das gestuond nun also etwa vil zites, dass den hertzogen alweg 
dunkty jm wäri nit gnuog beschechen nach des Spruches sag, den der 
marggraf von brandenburg getan hatt, vnd klagt dem künig fast ab**^) 
vns von Zürich vnd vnsren aidtgenossen, wir hettint jm vnrecht getan vnd 
alle tag tätint. vnd hettint jm das sin vor wider er vnd recht , vnd Ter- 
klagte vns bärlich vnd fast««). 

48. tcr roHiach kflalg karalas weit iea krieg ferrlrktea. 

Anno dni Mcccliij, an dem nächsten samstag nach sant michels tag, 
do kam karolus der römisch künig vnd kunig ze behem selbs gen Zürich 
vnd hertzog albrechts rät mit jm, vnd lagent ze Zürich in der atatt vnz vff 
sant gallen tag» dass si alweg gern ain ganze richtung vnd^^^') ainen stä- 
ten frid vnd suon gemacht hettint zwüschent dem hertzogen von österrioh 
vnd den aidtgenossen. Also tatent des hertzogen rät gross znosprucb zno 
vnseren aidtgenossen won lucem, von switz, von vnderwalden tt) , wie si 
von alter bar der herrschaft von österrieh zuo gehortint, vnd erzaldnt vil 
Sachen vor dem kaiser, dess sich aber vnser aidtgenossen redlich verantwortent, 
vnd maintent, dass si niemand zuo gehortint denn dem hailigen rieh, swita 
vnd vnderwalden. Die von vre^'^ machtent och kuntlich, dass si von alter 
her dem rieh zuogehort hettint. Der hertzog hetti wol etwas rechtung, 
nütz vnd zins '^®) in iren landen, das wöltint si jm och wol gunnen. Also 
verbort der künig ^'^ vnser vnd vnser aidtgenossen brieff , er verhört och 
des hertzogen rät vnd ire brieffe; also ward da kain richtung gemachet, vnd 



284) ka}'86r Hü* 295) von Z. 896) a. g. v. fehlt Z. 2S7) So interpnnktirten Tach. 
und Vad. genau. Z* hat „Schwiz, Underwalden und die von Ure/' 288) zins ynd berrU- 
chait Tscb. nütz, zins, rent vnd gült Vad. 289) hier und in den Aufschriften ,,kaiserT8ch. Z. 

rr) Cod. 657 p. 76. 77. 631 p. 356. Mit wenig Worten Cod. 643 p. 139. 

Die ander rais für Zürich. Do man zalt Mccclij do besanmot der 
hertzog alles das folk das er haben mocht vnd belag Z. mit zwain tosent gleffen 
vnd zechen tasent fdosgender gewaffiiei Do ward zuo jmigst vbertragen, das 
die von Z. kainen barger me söltent enpfachen von des h. lüten, vnd söltent den 
grafen v. habspurg ledig lassen vss der gefanknuss vnd dem h.. wider geben das 
tal glaiis vnd zug vnd latzeme. Dis geschach vnd ward ain geswomer sön vnd 
frid gemacht zwüschen dem hertzogen vnd den v, Z. Darnach verbundent sich 
die von bem zuo den von Z. vnd zuo den switzem, vnd lutzeme vnd zog vnd 
glaris verbundent sich och zuo jn vnd woltent nüt des hertzogen sin. Königs* 
hofen Cod. 632 p. 377, vergL mit Cod. 629 p. 245. 

88) Mit wenig Worten Codd. 657. 631. 643. 

tt) IJriy als anerkanntes Beichsland; ist hier absichtlich nicht erwähnt 



91 

yV eant gallen tag kam dem künig botschaft ernstlich , dass er enweg 
muoBt von siner notturft wegen, ynd also fuor er den rin ab vnd des her- 
tzogen rat mit jm, vnd ward die sach also gestellt ^^^) bis das« der künig 
her wider kamuti). 

49. Scr küig kam wMer gen lirlch« 

Diss gestnond also in frid unz in die osterwachen Anno dni Mcocliiij, 
do kam der künig wider den rin uf^^^), vnd kam aber gen Zürich, 
▼nd bracht och mit jm des hertzogen rät von österrich, vnd hetti 
aber gern ain richtnng gemachet '^^, zwüschent dem hertzogen vnd 
vns, also dass wir vnd vnser aidtgenossen alle vnser Sachen ganzlich dem 
künige^') getniwet hettint vnd an jn gelassen, wan der hertzog hatt dem kü- 
nig vertmwet vnd an jn gelassen *^^) alle spenn vnd stÖss vnd alle sachen, so er 
mit vns ze schaffend hatt; das hettint mr och gern getan vnd hettint alle 
vnser Sachen an jn gelassen , also wit ^^^) dass vns nieman gesprochen 
hette an vnser aid, vnd dass wir beliben wärint bi vnser püntnuss, die wir 
zuo ainandem gesworen hattend, vnd bi vnseren frihaiten vnd guoten ge- 
wonhaiten, dass wir danimb versicheret^^*) wärint. Das mocht aber nit 
gesin vnd kain fürgang han, wir wöltint denn der Sachen ganz on alle 
fQrwort dem künig getruwen vnd vff jn komen^^^. Das kundent noch 
mochtent aber wir nit getuon , wan wir vns fast entsassent in den Sachen« 
Also wolt der künig**®) nit me***) von den sacken hören, vnd wolt och 
nieman me darin lassen reden ; also fuor der künig wider enweg vnd belaib 
die sach vngericht *^^) zuo der zit. 

M. Bcr knaig fiior ?•■ liirieli, vnd maehet alaca frid. 
Als nun der künig von Zürich schied, vnd er die Sachen nit gerichten 
kunt, do machet er ainen frid zwüschent dem hertzogen vnd den aidtge- 
nossen, der ze baiden tailen*^^) stät vnd fest beliben sölt, bis dass*^*) jn 
der künig selbs mit sinen besigloten brieffen absaiti, vnd darnach sölti der 
frid dennocht vier wochen wären. Des selben frides was das gemain land 
fro, wan wir maintend, er sölti gar lang wären, vnd getruwtent dem künige 
so wol, er sächi lieber frid in dem land denn vnfrid, wan wir dem hailigen 
rieh zuo gehortent, dess er ain beschirmer sin sölti, vnd sich och schraib 
ain merer des richs, 

n. »er kiaig salt selber iea firM ab. 

Diss gestuond nun also unz '^'), dass der künig ward den frid absa- 



S40) bestelt Z. sogen Tscb. S4i) den rin wider nf Z. sis) ain frid gemacht und ain 
riehtong Z, ms) d. k. fehlt Z. 244) wan der herUog — gelassen fehlt Z. und Htt. 
S46) wit fehlt Z. nnd Hü. ms) besorget Z. and Hü. versorgt Vad. S47) laussen Z. 
S4B) wolt man Z. er Vad. UB) nit fiirbass Tech. Z. Hü. 860> folgendes fehlt Z. Hü. 
Söi) stüend and Z. 86s) unz 806. Hü. sss) uns blos Z. and Vad. 

uu) Nur etwas kürzer, aber immer dieselbe Quelle, Cod. 657 p. 77. 631 p. 

357. weniger 643 p. 139. 



92 

gen mit sinen brieffen, als er es verlassen hatt» dass der selb frid us was 
viF den nächsten mentag nach sant jakobs tag anno dni Mccclilij, vnd gelich 
als der frid usgieng, was aber hertzog albreoht komen mit grossem volk 
herua von österrich, vnd lait sich aber für vnser statt Zürich mit aller 
macht vnd mit grossem her zuo der glatt *^^) vnd wuost ^^^) aber alles das 
er fand vnd gewuosten **•) mochtw). 

52. Hertiog albreeht lait sieh aber fiir fsser statt ifirich. 

Als nun der hertzog mit grosser macht an der glatt lag, do fuor graff 
hans von habspurg zuo vnd warb an dem hertzogen vnd och an vns von 
Zürich, dass man jm gunti mit jm selbs vnd mit der statt ze rappreswil 
still ze sitzen, diewil der krieg wärti, wan die selb statt verhergot vnd ge- 
wuest^^^) wäri, dass man sie zuo kainen nöten behaben moeht; a)so wur- 
dent dem von habspurg dess brieff vnd gelüpt von dem hertzogen vnd och 
von vns von Zürich. 

M. Der hertitg brach at, Tnd nam die statt le rappreswil In ^^^). 

Als nun der hertzog wol acht tag vor vnser statt Zürich gelag, vnd 
da wuost vnd verhergte '^^) was er fand, do truog aber graf hans von 
habspurg mit jm an, dass er ufbrach mit allem sinem volk an ainem sams- 
tag ze äugender nacht, vnd wisst nieman war er wolt; vnd do es ward an 
dem Sonntag frno, do erst der tag her brach ^^^), do warent si ze rappre- 
swil, vnd hatt ir graff hans von habspurg gewartet, vnd antwurtet do 
graff hans hertzog albrechten die statt ze rappreswil in mit lüt'^^) vnd guot 
vnd hiess sin burger, dass si dem hertzogen swüerint vnd jn hettint'^^ für 
iren rechten natürlichen herren, daran vns von Zürich gar übel beschach, 
wan wir wurdent dar durch fast geschadigot; wir wondent och gar sich^ 
sin '^'j vor graff bansen von habspurg vnd vor siner statt rappreswil t(ni;). 

54. lertMg .albreeht bnwet die statt rappreswil wider vnd das skss. 

Also nam nun der hertzog von österrich die verbrennte vnd wüeste 
statt rappreswil in*^*), vnd swuorent jm da arm vnd rieh gemainlich 
als irem herren. Also lag er da mit grosser macht vnd mit gewalt, vnd 
huob an die statt widerumb ze buwen, vnd wer kam der werchen kund oder 
mocht oder werchen wolt, dem gab er sinen baren sold, vnd machet also 
die ringmur wider vmb die statt, die zerstört vnd verhergot was, als vor 



S64) statt Hü. S55) verdarbt Tsch. 266) yerderben Tech. 267) verderbt vnd ver- 
hertget Tsch. gewüest und gehergot Z. 268) fehlt Z. 25») gehergote Z. verdarbt Tsch. 
260) gieng Z. 26i) Üb Z. 262) v. i. h. fehlt Z. 268) dass wir fast sicher w'arint Tsch. 
264) die brend and die gewuosten statt in Z. 

w) Wieder beinahe wörtUch Cod. 657 p. 77. 78. 631 p. 357. 358. 643 p. 
139. nur kurz. 

mo) Cod. 657 p. 78, 631 p. 358. 643 p. 140. mit wenig Worten. 



geschriben Btat, denn dass si on etlichen orten bülzin getfill wider gemachet 
hattent vnA mit armuot wider gebuwen als si mochtent. Vnd do nun also 
der hertzog die ringmur wider vmb die statt gemachet, wo es sin notturftig 
was, vnd jn dunkt '^^) , dass man die statt wol beheben möcht zuo allen 
ndten, do gab er den burgern gross frihait vnd wess si jn batent, durch 
desswillen, dass si ir hüser wider buwtint, vnd sich wider in die statt zugint. 
Er hiess jm *••) och die vesti **^) in der statt buwen in der masse als si 
vor gewesen *•*) was, vnd besatzte die och wol. 

Man sol och wissen, die wile der hertzoge ze rappreswil lag^ vnd die 
8tatt buwet, dass er vns vnd den vnsren grossen schaden tat; er wuost'^^) 
den see zuo beiden siten, was denen von Zürich vnd den iren zuo 
geborte xa). 

SS. Bie glicht le maAln aa der letii. 

Der herzog vemam och dass wir ze mailan an der letzi volk hettint 
figen, vnd sin da wöltint warten ; vnd do es ward an vnser lieben fh>wen abent 
se mittem ogsten, do kam vil Volkes von rappreswil herab vnd gewunnent die 
letsi ze mailan, vnd ersluogent an der letzi wol bi fünfzig mannen, vnd 
brantent vnd wuostent^^<^) was da was, vnd zugent wider haim gen rapp- 
reswil yy). 

S<« ier k&aig leget sieh seh fnr liirieh. 

In diesen tagen kam der römisch ktinig karolus von behem mit vil 
TO&es vnd mit grosser macht, mit vil fiirsten vnd herren vnd mit des richs 
stetten^;^), vnd lait sich och für vnser statt züriöh an die glatt, da der 
hertzoge vor gelegen was. Vnd do er zwo nacht da gelag'^^), do brach 
er uf vnd zoch hinüber zuo dem kalten stain gen dem see, vnd brach och 
hertzog albrecht uf ze rappreswil vnd kament zu ainandren, der künig vnd 
der hertzog, zuo dem kalten stain, vnd also zugent si da mit ainandren 
mit grosser macht vnd mit grossem gewalt vnd laitent sich für vnsere statt 
sfirioh ob der klosen, vndvnder der klosen97s), vnd brantent vnd wuostent 
was vor der statt was, das si vor nit gewüest hattent, vnd sluogent die reben 
vss, vnd an dem samstag, das was an des hailigen crützes abent ze herbst, 
do zugent si obnen durch hottingen vnd ob fluntren hin und verdarbtent S7sj 



865) bedacht Z. see) na Z. 267) das sloss Tseb. 268) gesin Tscb. 269) verdarbt 
Tseh. 270) verdarbten Tsch. 27i) Dieser Anfang fehlt Z. 272) an die Klosen Z. ob 
der klose Ynd an die klose Hü. ob der klose vnd an der klose 657 p. 79« an die klos 
ze itadelhofen 643. 278) wuostent Z. Vad. 

aa) Fehlt in den 3 Codd. 657. 631. 643. 

yy) Cod. 657 p. .79. 631 p. 358. Nur berührt 643. p. 140. 

zz) mit vil Volkes von behaim vnd mit allen des liohs stetten von dem 
xine vnd von svaben vnd all die namhaftigen graffen, herren, bjBchof vnd ander 
fürsten, die in rämschem rieh warend Cod. 651. p. 358. 



9i 

W88 fli fundent, vnd laitent sich an die epanweid sbuo derns?«) nsBern letzt- 
graben, vnd lagent da vor vnser statt mit grossem gewalt. 

57. ier herren ■&■€■ i\t T«r itrldi «lad gelegen. 

Diss sind der {ürsten vnd herren, och der s tett namen, die 
mit ir selbs lib vor zürich gelegen sind vnd die da denen von zurich abge- 
8aits75) hattent; es sind och etlicher herren vnd stett namen» die vor njit 
dem hertzogen vor vnser statt zürich gelegen sind, vnd die nu zemal mit 
dem künig vnd mit dem hertzogen nit vor vns lagent. 

Des ersten karolus der römisch künig vnd künig zuo behem, albrecht 
hertzog zuo österrich, marggraf ludwig von brandeuburg , eberhart graf zuo 
wirtenberg, der des hertzogen kriegshoptman was, ludwig graf zuo öttingen, 
fridrich graf zuo Sttingen, aber graf fridrich zuo öttingen, zwen grafen von 
smalnegg, graf fridrich von ortenbnrg, der burggraf von nürenberg, zwen 
grafen von tettnang, graf eberhart vnd graf hainrich von nellenbui^, graf 
Wilhelm von kilchberg, zwen grafen von fürstenberg, graf ruodolf vnd graf 
hartmann von werdenberg, der graf von maggburg S76) , des grafen diener 
von safoy, der graf von hochberg, dri grafen von tierstain, graf jmer von 
straosberg, der graf von kyburg, der graf von nüwenbnrg, der graf von 
nidow, graf peter von arberg, graf bemann von froburg, der graf von zolre, 
der bischoff von wirzburg , der bischoiT von frisingen , der bischoff von 
babenberg, der bischoff von basel, der bischoff von costentz, der bischoff 
von chur, der hertzog von vrsslingen, hertzog fridrich von tegg, vnd darbi 
vil herren, rittet vnd kneeht, deren namen hie nit verschriben stand ooa). 

It. an sant bartlomeus abent zugent die von costentz vss zuo künig 
karolus vnd hertzog albrechten von österrich anno dni Mcccliiij. 

58. ias sind ier stett nsHeaST?). 

Dise nachbeschribnen stett sind och mit den herren vor zürich gdegen : 
strassburg, basel, friburg im brissgöw, brisach, nüwenburg, solotum, costentz, 
schaffhusen, bem vnd wil, vnd vil ander stett, die vor mit dem hertzogen 
vor Zürich gelegen warent, deren namen hie nit alle geschriben stand 666).. 

59. tas her braeh nf, rad lach enweg. 

Do man nun also vor vnser statt zürich lag mit aller macht vnd mit 
grossem gewalt, do stiessent wir von Zürich des richs panner vss vnd 
manotent den kaiser, dass wir doch anders nieman zuo gehortint denn dem 



iu) enhaib dem 637. 631. 275) wideraait 806. Z. Hü. Vad. 876) magberg Z. meg- 
tenberg 657. mSdenburg Vad. S77) fehlt Z. 

aaa) In Codd. 657. 6B1 nicht sehr genau. Besser 643 p. 140. 

666) In Codd. 657. 631 u. 643 fehlt Wil, heisst es aber in ersterm p. 75 
am Ende : der hertzogen sind iij, der byschofen v, der grafen zzviij, der stetten 
sind viij. 



95 

hailigen römischen rioh, dar wider wir och niemer getuon woltint; wir wol- 
tint jm och gern gehorsam sin als ainem römischen künige zuo des riches 
banden, wan wir dass78) billich vnd recht tätint. Vnd do der kunig hört 
vnd sach ynseni glinipf, vnd dass wir gern gehorsam woltint sin, vnd also 
momdes fmo ward an dem Sonnentag, das was an des hailigen crützes tag 
ze herbst, do brach das her mit ainandren nf vnd zugent enweg. Vnser 
statt Zürich was och not dass wir me gnad hettint an dem künig denn 
wir hettint an hertzog albrechten von osterrich vnd an den sinen, vnd dass 
wir besser fründ an herren vnd an stetten hettint die vor vns lagent, wan 
der selb hertzog hett vns gern fast we getuon, wan es was ganzlich wider 
jn, dasB der künig ufbrach vnd er dannen mnost ziechenccc). 



S78) TOD Z. Vad. 

eee) Fehlt ganz in Cod. 657. 631. 643. 

Die dritte vnd gröste rais für Zürich. Do man zalt Mcccliiij do 
kam kaisor karle gen elsäs vnd fbor der hertz. y. Oe. zuo dem k. vnd klagte jm 
wie gros vnrecht die v. Z. vnd switz jm tätent, vnd bat den k. das er jm 
beholffen war wider die v. Z. vnd ouoh sw. Do faor der k. mio jn gen Z. vnd 
sprach das si dem h. das sin liessent, lutzeni, zng vnd glaris. Do antwurtent 
die jon Z. si wöltent dem h. tn<m was si jm von recht tuen söltent, aber si 
weltent den von zug vnde lutz. vnd gl. beholffen sin, wan si hettent zuo jn 
geswom vnd zuo jn verbunden. Do sprach der k. zuo den von Z. si hortent an 
das rieh vnd möchtent kain verbuntnuss tuen an (ohne) aines künges od. ains 
kaisers willen, vnd darvmb soltent si den aid vnd den bund ablassen. Do ant- 
wurtent die von Z. d wärent ainfeltig lüt vnd verstüendent sich nüt vff sölich 
Sachen, wan das si geswom hettenty das wöltent si euch halten. Do der k. nüt 
anders an jnen finden kond, do rette er mit jnen, er wölte lutzem vnd zug an das 
rieh konfEen, wan von der selben zwaier stett wegen menig gros krieg vnd vnfrid 
war vfferstanden, vnd wölt dem h. ander stett geben zuo Oe. die bess» wfirent, 
vmb das diire krieg verriebt wurd. Do dis der hertzog enpfand, do ward er 
zornig vnd sprach, er wölt e des k. guot kouffen denn der künig jm sin guot 
abkoufPte. Do sprach der k. er wand (wähnte), das er dem h. damit Heb täte; 
sid es aber den h. verdrüsse, so wölt er selb mit allen stetten des riches ziechen 
für Z. Domach mant der k. vnd der h. all ir stett, friind vnd herren, vnd zogtent 
mit ain vnzalichen folke für Z. in dem ougsten. Die von Strasburg schiktent dem 
h. zuo helfe G gleffen, die besten vss der statt, vnd ccc gewaffent, der rittent je 
vj vff aim wagen; wan si warend in aim bund mit dem h. Dasselbe tatent euch 
die andern stett vff dem rin vnd in swaben. Sus lag ain gros vnzalich folk vor 
Z. vnd verhergetent das land da vmb; doch möchtent si die statt nüt gewinnen. 
Nun hettent die von Z. vnd switzer ain tieffen graben vmb sich gemacht vnfeme 
von der statt, vnd laitand sich da vnderwiland zuo velde. Do woltent die vsseran 
mit jn gestritten han. Do sprach der byschoff von costentz, er vnd sin volk 
wärend swaben, vnd wöltent den vorstrit han, als es von alter her war komen. 



96 

60. Ber kertiog besatit sine ftlosi, tbiI krieget tiglick rtt die tob lirlek. 

Als nun das volk alles mit ainandern enweg zoch, do hat der hertzog 
alle sine sloss ?nd stett wol besetzt, vnd was an vns stiess dasraiset^^) 
alle tag vff vns yud schadgot vns vnd wir die sinen och 280) wo wir kun- 
dent. Vnd do es ward an der pfaffen ssi) fastnacht ddd) fruo anno dni 
Mcccly, do kam des hertzogen e^«) volk wol bi^sa) fünfhundert pfärit vnd 
hattest och bi inen ass) dreihundert j^ ze fupss, vnd kament an die silen, 
vnd brachent die letzi haimlichen uf^ dass wir sin in der statt Zürich nie 
innen wurdent^ vnd stiessent für in^^), vnd brantent die hüser an der sil; 
ynd do wir in der statt das für sachent vnd das geschrai hortent, do zugent 
^ wir zuo rennweger tor vss vnd fachtent mit inen, dass si flüchtig wurdent 
vnd grossen schaden empfiengent. Ynd also sluogent wir si erlichen 
dannen^^^). 

U. Ber ItidtTtgt krackt tu Tager mit Jm kcraf in das Uad. 

Das bestuond nun also dass vil Sachen hie zwüschent beschachefitsss)^ 
die hie nit verschriben sind AA/t); doch vff den fünfzechenden tag des brachotfl 
anno dei Mccolv, do kam aber ain lantsheri'sse) von österrioh» hiess der 
buochhaimer, der was des hertzogen lantvogt, vnd bracht mit jm wol fünf"* 
hundert SS7) vnger, die vff disen tag ze wintertur inrittent, vnd tfdltent 



S79) vnd rafflet Z. Hä. sso) ocli fehlt Z. 98i) herren Tsch. 882) mit Z. les) fehlt 
Z. »84) vnd i»itent för in Tsoh. S86} beBchaeh Z. Hü. sse) lantherre Z. 287) 00 806. 
Vad. Z. Hjüu 657. 631* Gfebel, Rhan. Tscb. und aein Chronikon fUnizechen hundert. 

Do spraoh der hertzog , er wölt den strit mit einer baner vnd mit sim volk 
anfacben. Do sprach der byschoff : so wil ich den swaben ir recht nüt minderen» 
vnd fuor er viid die swaben weg, vnd ward nüts vsb dem stritt. Do nu der k. 
vnd der h. vff siben wochen vor Z. gelagent, do wolt der k. nüt lenger da 
beliben vnd fuor enweg mit den einen. Do fuorend die andern euch enweg. Do 
leit der h. sin volk in die stett da vmb vnd hiesse si die Strassen verhalten, das 
man kain spis den von Z. brächte, vnd fuor er ouch enweg in der mainung das 
er für Z. wider wölte ciecben. Dar nach batteletant die von Z. mit des h. folk 
dike, das zuo baiden siten vil erslagen wurdent vnd gefangen. Zuo jungst ward 
der Icrieg verriebt, vnd wärt die richtung nüt lang. Königshofen Cod. 632 p. 
377—379. 

ddd) am sunnentage Cod. 657. 631. 

€ee) der hertzogen von österrioh vnd der lantlüt^i Cod. 657. 

ffj) hundert Cod. 657. 631. 

ggg) Do wurdent der vygend wol sechzig erschlagen, der belibend wol 
sechs vnd drissig vf der walstatt by rxiß tod, die andern fuortand si wund mit 
inen hain, die aber der selben sach starbend. Cod. 657 p. 80. 631 p. 359. 

fikh) DisB stuond also das si darnach nit zuo vns kamend vnts -*- Cod 657 
cit» zu inen 631. 



»7 

sich da, ain tail vff die nuwen regenspergsssa), ynd ain tail gen baden. Die 
selbigen vnger tätent vns och groBsen schaden ynd vil te laid'^^b)^ wan es was 
selten kain tag si kämint zuo yns vnd für vnser statt mit iren bogen» vnd 
ander volk mit inen, vnd zecketentssd) mit vns vnd wir mit inen. Ir verlor 
och etwa menger vor vns^ vnd kament vmüe). 

62. Ber krieg ward gaulicheii TerricU 

Diss gestuond aber, dass vns der hertzog mit täglichem krieg schadgot 
wo er kund oder mocht , vnd wir jn och bis vff den nächsten sant Jacobs 
tag des vorgenannten jares, do ward ain tag beredt vnd gesetzt gen regen- 
spurgiU^), da wir vnser erber botschaft och hin sandten!« Also redtent^sta) 
der kaiser vnd erber herren^^^b) darin vnd ward der krieg ganzlich gericht vmb 
alle Sachen. Der selben richtung wir och brieff habent besiglot mit kaiser 
karolus insigel vnd och mit hertzog albrechts von österrich insigeUds^. 

63* lertMg albrecht macht sinen cauler hischolT le costeati. 

Anno dni Mccdij do machet hertzog albrecht von österrich sinen 
canzler Johannes windeggers^s) von schaffhusen zao ainem bisch off ze 
costentz, vnd wardbestät vom bapst innocentio dem sechsten 294), decimo 
kalendas januarii. 

64. Blser Uschoir ward ennnrt >^S). 

Anno dni Mccclv an sant agnesen tag ward der selbe bischoff ze^^e) 
costenz in der pfallenz ob dem nachtmal erslagen vnd jemerlichen ermürdt» 
do er sich vor nieman wisst ze hüeten. Bi disem todslag warent herr 
walther von stofflen ritter^^?), eglin von empts^ vnd von etlichen bürgern 
von costenz 298), mit namen; strüblin goldast, von aim swartzen, von aim 
roggwiler vnd aim wiener. Die muostent vom land wichen. Aber in ainer 
andern cronik hab ich fanden, es habint es zwen von stofflen getan, warent 
gebrüeder, vnd zwen swarzen^ och gebrüeder, ritter299)* It. dieser bischoff 
was ain fromer herre vnd gesprach nie kain wort denn: maria, gottes 
muoter, hilf dinem getrüwen capplanUZ). 

sasa) regeosparg Z. Vad. sssb) vdb och gar vil ze laid tatent Vad. 88e) zickten 
Z. zanketeDt Tsoh. 890) Folgendes fehlt Z, Hü. 291a) rait Hü. 291 b) lüte Vad. 
292) Ueber dies Eönigsbofen S. 326. 327. 89S) windegg Z. Vad. Er hiess von 
Windlock. 294) Datum fehlt Z. 895) fehlt Z. 296) von Z. 897) so interpanktirt Tsch. 
genau. Eben so Schodoler and Tschndi. Z. verbindet j^ritter" mit Eglin. 29$) In Z. 
nndHü. fehlt alles Folgende bis „diser bischoff«'. Wörtlich so in Schodoler I, 140. Ul. 
299) Cod. 806 p. 263. 

m)< Kürzer in Cod. 657 und 631 citt. 

kkk) Hü. und Cod. 657 yerschrieben regenaperg. Sonst beinahe wörtlich p. 
80 nnd 631 p. 359. 

Ul) Jn dem jar do man zalt yon criste geburt Mocclviij (sie) xv kaL jan. 
ward der selb innocenciaB bestätigen des lamen bertzogen albrechts cantzler ze 
byschof ze costentz vnd hiess der byschof Johannes. Ben ersohluogaad et- 

KlinfMib«rg«r Chronik, 7 



M 



CS. Me ?•■ ken fwntrent th iw ilen tiiltgeMtflci. 



In diesen tagen do^ verbundent sich die von bern och zuo den aidt- 
genossen, vnd besunders zuo den waldstetten^ anno dni 'MiCCcliujTnmm). 

. 66, Ain kalter wInter. 

Anno dni Mccciiiij '^^) do was der winter als kalt, dass der zurichte 
uberfror, dass man von rappreswil gen Zürich über den se zuo den swirnen 
in '^^) rait vnd gieng, vnd mit geladenen karren fuor, vnd wäret die kelti 
vnd das is unz vff den karfritag, dass man allweg zoch vnd rait über den 
se , vnd gieng morndes an dem osterabent das is alles enweg '^'). Die 
wilden enten flugent och in die statt Zürich sos), vnd assent mit den zamen 
enten. Des selben jars erfrurent och die reben allenthalben an dem see, 
dass man si muost usslahen nnn). 



800) Vgl. Cod. 631 p* 361. Tschndi hat an den Raad noUrt 1364. 80l) »»gen Zü- 
rich — in** bloB Z. und Hü. 802) das man alwegenzno über den se reit vnd gieng, 
nnd morndes a. d. o. was d. i. a. e. Z. Hü. 308) Es flugent och d. w. e. Z. Hü. 

lieh von costentz in sinem hos ob tisch ze nachtmaL Der sohilt mit dem rotea 
crütz ist des selben byschofs zaichen. 

Damach in dem nächsten jar kam küng karolus, der da kaiser erweit 
ward in dem jar Mccczlvj (sie) gen costentz mit gar vil gaischlicher forsten vnd 
herren, da er gar erlich enpfangen ward. Do f^or er gen sant gallen vnd hiess 
im sant gallen vnd sant othmars greber vf tuon, vnd nam jetweders honbtes 
den mertail Dz selb tett er ouch in der riehen ow sant marcus houpt des 
ewangelisten vnd ander vil haiigen, vnd ze costentz nam er ain schultern sant 
pelagiiy vnd faort es alles gen brage. Cod. 657 p, 44. 

mmm) Do man zalt Ifcccliij iar, ward ain ewiger bundt gemacht zwü- 
schent den waltstetten vnd denen von bern, als die brieff darumb wysendt 
Cod. 629 p. 275. Zu. hat gar 1357. Bei Tsch. hier ah 9. Zeichnung Bem's 
Wappenschild. 

nnn) — do ward der winter so kalt vnd so lang vnd stark, das der zu- 
richsee überfror, und das man darvff allenthalben wandlet ze ross vnd ze fuoss, 
vnd grosse fuoder dar vff ^orte mit wagnen vnd mit karren vnd mit schütten. 
Ynd warte der gross frost von dem vnd es anvieng vntz vff den nächsten stillen 
fHtag; darnach morendes am osterabend zergieng das ys gentzlich vnd verrann, 
das man es nit me sach, vnd von dem selben frost wurdent die reben als schwach, 
das man si vss dem herde vss schlahen muost. Ynd in der kelti des selben 
winters wurdent die wilden wasser vogel von rechtem hunger als zam, das si 
Zürich in der statt flugend mit den zamen enten, assent das inen die lüt gabend. 
Cod. 657 p. 82. 83. Etwas anders stylisirt 631 p. 361. In 643 p. 141 „— das 
man dar über fuor mit gladnen wägen von rapperswil herab bis gen Z. ze den 
schwimen jn, vnd ^pieng man darüber. 



M 



67. All gMsier erdbMem an ▼!! «rUi. 

Anno dnl Mccclrj an sant lucae tag ze herbst kam dersoi), gross erd-* 
bidem» dass vil stett vnd bürgen nider fielent, vnd grosser schad beschach. 
Dee ersten fiel basel nider vnd verbran ; es verfielent ao5) och etwa vil liit 
darinn. It. die statt ze villach, das stettH liechtstal, die bnrg906) honberg, 
zwo telkpergw), zwo sohonenbergsos), it drü sloss hiessent alle drü warten«- 
bei^, it. kienberg, vamsperg, gilgenberg, münehsperg, löwenberg, herten«- 
berg; mörsperg, tierstain, bischoffstain , wildenstain, nüwen engen&tain, 
angunstain, riehenstain, hagenbach, branbach, frobnrg, hasenburg^ landeser, 
raünstrail» stainbrunnen, btittingen, ottlikon 909)^ hertwiler, die bürg ze alt- 
kilch, zwo bietikon, waldkilch, büningen, günteltingen, birseggsio)^ domegg^ 
pfaffingen^ sengür3ii), bürron, dryesche, zwo lantskron, zwo eptingen» madlen, 
münchenstain. Es fielent och des selben mals alle die kilchen, die zwüschent 
basel vnd nüwenburg warent ooo). 

68. Hertiog albreeht ven asterrich starb. 

Anno dni Mccclviij do starb der hochgeboren fürstsi») hertzog al brecht* 
von österrich ze mittem höwat, der vns vnd vnsren aidtgenossen vil ze laid 
getan hatt'is). It. er was lam worden, ee er starb su), das man jn tragen 
mnost; er mocht och nit anders riten denn vff ainer rossbar, vnd was doch 
ain männlicher, hefiliger man vnd ain unverzagter herr ^i^)ppp). 

69. Me bngg %t rapprt swil waH geaiaehet iber den sef^ 

Anno dni Mccclviij wmb sant johans tag, des töffers, fieng hertzog 
modolf von österrich ain brugg an ze machen von rappreswilsie) über 
den see gen bürden, vnd hatt vil maister, die jm dar zuo rietent, vnd jm 
das Wasser massent vnd die brugg hnlfent slachen vnd machen. Er was 



M4) diu Z. Hü. 8a5) verfiel Z. Hü. 306) vesti Z. Hü. so?) felsperg Z. sos) schö- 
nenberg T0cbadi*8 chron, schowenberg Z. Hü. S09) Etlikon Z. 3io) brisegg Z. Hü. 
SU) hier bricht Z. den Artikel plötzlich ab. Saugen, Soyhüref 812) Titel fehlt Z. 
Hü. 818) hatt theo Tach. zu) fehlt Z. Hü. 815) Tschudi am Rande: ja boshaft sie) fehlt 
Z. hat aber Hü. auch* 

000) Do man zalt von cristi gebort Mccclvj jar, an sant luoas tag vnd in 
der nacht vnd by dryen tagen darnach kamend gross erdbidem in das 
land in costentzer vnd in basler bystum, vnd da by in vil stetten, dz vil stett» 
bnrg, kilchen vnd ander kostlich büw vielent, vnd och vil lüten verdurbend, vnd 
sonderlich die statt basel vnd liestal, vnd och xlyj bürg; allein in basler bys- 
tnm verfielend Ixxziiij bürge, vnd was grossi not vnd arbait, sonderlich ze ba* 
seL Cod. 657 p. 45. 82. Nur knrz berührt 643 p. 141. Mehr Closener p. 
113, der y^obewendig basele wol Ix bürge'' zählt. Ygl. Tschudi L 447. Dadier 
p. 109 zählt in den Spresgeln Konstanz, Bysanz imd Losanne 84 Bargen. 

ppp) Eaom berührt 657 p. 82. 

7* 



100 

ain fromer wisser herre, vnd maint man , das« er das tat den mertail von 
den annen bilgri wegen qqq). 

19 Es ktM tia gresser Ui fad tirc. 

Anno dni Mcccixij do was ain grosser tod im land. Des. selben 
jars im rebmonat, im merzen, im aprellen starb vil vicbs von rechtem hunger 
vnd von frost, als lang wäret der sne vnd die kelti; es was och des selben 
jars vil höwes verdorben von hitz, dass man vil viches nider muost slaohen, 
dass es nit hungers stürbe. 

It man gab des selben jars ain malter spriiwer vmb dri Schilling 
pfennig, vnd alle ding warent tür. Es enttaktent och etlich lüt in den 
dorfem ir hüser, die mit strow gedeckt warent, vnd gabent es dem vich 
xe essen rrr). 

71. Hie wird gesalt tob dca ersten eagelleadera. 

Anno dni Mccclxv an sant volrichstag kam ain gross volk gen elsas 
über die staig herin, die man namt die engeilender; der selben gesell- 
Schaft houptmann hiess der erzpriester. In dem selben volk warent 

qqq) Nur kurz erwähnt 657 p. 82. 643 p. 141. Vnd wan vnser aidgnos- 
sen vnd vns tuochte, das jnen vnrecht beschehe, als wir sug die statt, die wir 
mit grossen arbaiten in dem krieg gewmmen hattend, die wir der herrschaft von 
österrich wider muostend geben, die selben von zag aber ewiklich zuo vns vnd 
zao vnsem aidgnossen ain bnntnass geschwom hattend, vnd vns och all vnser 
bnnd vnd aid in der richtong vor behebt warend, daromb so staltand vnser 
aidgenossen von schwitz darnach, das si vnd och wir by den aiden belibent, vnd 
kurtzlich nach der yorgesaiten richtong namend die vorgenannten von schwitz 
die voigenempten statt zng in vnd emüwrotand mit den bnrgem daselbs die aid 
ynd die buntnüsse, als si vnd ander aidgnossen Tor zuo inen geschwom hattend. 
Das beschwärt die obgenannten herrschaft vnd yf diss zit was hertzog albrecht 
von diser weit geschaiden, vnd was die herrschaft an hertzog raodolf komen, won 
er der eltost was vnder hertzog albrecht ynd hertzog lüpolt, sinen bmodem. 
Des bettent die selb herrschaft etwas gern getan zuo der saoh, als zug ingenom- 
men was. Dorunder rittend wir die von Zürich vnd hattend dar vm gross kos- 
ten vnd arbait, das die sach do ze mal vertädinget ward vnd ze Mden kam, 
also das die von zug vnd das ampt der herrschaft von österrich geben vnd uss 
richten sölte was si inen biUich geben söltind, als si von alter her komen wä- 
rind, vnd das die selb herrschaft ain ammann ze zug von dem lande ze schwitz 
setzen süU, der da ze ir wegen richten sollt, als och die selb herrschaft von al- 
ter her komen wäre. Vnd also ist es zwischen der obgenanten herrschaft vnd 
ynser aidgnosschaft in Sätzen vnd guotem friden gestanden etwa menig jar. Cod. 
657 p* 81. 82. 631 p. 360. 

rrr) Fast wörtUch in 643 p. 141 mit dem Schlüsse: Ynd gab inen da^ 
nach im nechsten jar ein mUt kern vm xxxiiij ß^ 



101 

joaaMass) pfärit, vnd darzuo vil fuossknecht 8i7). Vnd also kament die 
selben engellender in der nacht gen küügshofen bi strassburg vnd bran- 
tent da etwa menig hus. Vnd do es morndes fruo ward, do rittend si zuo 
der statt strassburg zuo dem galgen vnd da vmb , vnd hieltent also vor 
der 8tatt vnd enbntent denen von strassburg, in die statt , ob si mit inen 
wöltint fechten, so wöltint si irer da warten, vnd wöltint si da redlich bestan. 
Also zugent die von strassburg mit irem panner für das miinster, ritter vnd 
knecbt, edel, arm vnd rieh vnd alle zunfte, vnd jederman gewaffnot zum 
besten dass er mocht, ze ross vnd ze fuoss. Es warent och alle dorQüt 
in die stett vnd in die slosss^^) geflohen, dass niemand vff dem land was. 
Als nun die von strassburg hieltent vor dem münster mit grossem volk, do 
war ain tail gern hinus gesin vnd hett gern mit den engelschen gefochten; 
ain tail wolt doch nit mit inen fechten, wan der engelschen was ze vil3i9). 
Vnd do die Engeilender sachent, dass die von strassburg nit mit inen 
woltend fechten, do laitent si sich in alle dörfer vmb strassburg vnd in dem 
i)istumb vmendum, vnd was si fundent, das was verlorn; doch hattent die 
herren im elsass fast geflöcht. Aber die puren wottant nit glouben, daz 
niemand als mächtig wäri, der mit gewalt dörst in das land züchen, darumb 
wurdent si fast geschadgot. Was lüt die engeilender ergriffend, denen 
tatent si gross marter an vmb guot; si schatztent die riehen vmb guldin, 
vmb hengste vnd vmb tuoch, wan ir dingsao) was allain vmb guot. Si 
aohatztent die armen vmb ross isen vnd vmb rossnägel vnd vmb scfauoch^ 
vnd darnach vmb alles, das si haben mochten vnd vermochtent 

It die von strassl^urg liessent deren enkaines vss der statt gan, darumb 
man geschätzt was, wo si es innen wurdent. Wo si frowen oder tochtern 
wuBStent oder begraiffent, mit denen traiben si iren muotwillen. It. si ver- 
brantent wenigs^i) dörfer denn^s^) die von inen selber angiengent; si trow- 
tent wol fast, si wöltint das land gar verbrennen, man gebe inen denn guot; 
aber man wolt inen nütss>s) geben, vnd schuof das man forcht, geb man inen 
jetz guot, so kämint si hernach aber vnd dester ee wider in das land, wan 
es warent alles nu guot gewinner. Es getorst och nieman wandlen in dem 
land on ir gelait oder on ir warzaichensu); vnd wen si trostent, so hieltent 
si es och stät, wiewol jederman inen übel getruwet. 

Dise engellender hattent lange kostliche s^^^) klaider an, vnd hattent 
gar guoten harnast vnd baingewand an ; si "hattent och spitz hüben uf vnd 
warent gar wol gerusts^^). Da von kam der sitte vss zuo elsas, an den 
rin vnd in alle land, dass man lange klaider vnd seh eggen sst) truog, vnd 



' 817) fuoKgender. fuossgänger Hü. 818} fesUnen Hü. 3i9) so auch Königsh. sao) allez 
ir werben Z» Hü, 8Si) menig Z* 828) fehlt Z. 828) kain guot Z. Hü. 8M) so auch 
Königshofen Cod. 630. 632^ aber 6^9, 631 und Z. Wortzeichen» 886) kostbar Z, 
nnd Kön. 886) bezügt Z. Hü* 887) so auch Kön. Tsoh. hat husseoken« 

S8s) So auch Königshofen Codd. 629. 630. 631. 632 und Tschudi L 462.— 
ZiL und Blian 4000. 



108 

man baingewand ynd spitzhuben liessSM) macb^a, denen man noch ^ewon* 
lieh spricht engelache hüben, das alles vor in disen landen vngewoa was* 
Aber die armen vnder den engellendem giengent barfuoss vnd ikackent. 
Das volk stürmt mengs stättlin vnd sloss s^) , aber si gewaanent kains, vnd 
schuof das dass si nit zixg darzuo hattent. Was si klainer knaben üengent, 
die behuobent si bi inen zuo rennen sso), ynd traibent grossen maotwiUen 
in. dem land« 

Als nun diss engellender in dem land allenthalben richsnotent mit 
gewalt on allen widersatz wol bi vier wochen, vnd kaiser k^rolas in 
disen tagen och in dem land was, als vorstat^i), wan er lag zuo selse 
an dem rin, do ward das gemain volk sprechen» es wäri des kaisers schuld 
vnd getät338)y wan er still lägi vnd nüts dar zuo täti. Also kam^At dem, 
kaiser die märe für, es wäri ain gemainer lümd, die engelschen wärint durch 
sin empfelchnuss s^s) vnd durch siner pitt willen in das land komen. Also 
enbot der kaiser denen von strassburg, dass si nach iren fründen vnd hei-* 
fern staltint; er hab och geschickt S34) zuo allen fürsten vnd herren vnd zuo 
des richs stetten, vnd hab si hoch gemanet, dass si zuo jm kämint mit 
grosser hil( ze vertriben das bÖs volk, die engeilender , wan er hab muot, 
so ernstlich darzuo ze tuon, dass man wol innen werd, dass jm laid eig, 
dass si das land also verderbint 3^6). Also kam der kaiser haruf von aelse 
gen Btrassburg mit vil grossen fürsten, herren vnd stetten, vnd mit ainem 
ynzalbarlichenSM) volk» vnd sluogent ir gezelt vor strassburg bi sant arbo- 
gast uf, vnd da vmb allenthalben vff dem feld vnd in den dörfem. Also 
zugent die von strassburg vnd der bischoff och zuo dem kaiser, vnd eluo* 
gent ir leger fts?) och uf. Als nun der kaiser mit grossem volk da ze feld 
lag, do warent die engellender vmb bennfeld, tambach vnd vmb schlettstatt 
vnd da vmen, vnd zugent je ein wenig fürbass; vnd do der kaiser wol acht 
tag also still lag vnd die engellender allweg zuo in dem elsass liess richsneni 
do giengent herren vnd stett zuo dem kaiser vnd sprachent: herre» wir 
sumentss^X vns übel da dass ir mit so grosser macht hie ligent vnd ir das 
böss volk lassent richsnen in dem land. Wir söltint inen nach ilen^^)» 
ee si vss dem land zühint, vnd söttint mit inen fechten« Do sprach der 
kaiser: es sind noch vil fürsten vnd herren, die mir verhaissens^) band, 
zuo mir ze komen; deren soUent wir baiten, so mögent wir dester sicher- 
licher mit den engelschen fechten. Doch sach der kaiser wol, dass diss 
verziechen menglichem geriet 3ii) verdriessen, vnd also brach er uf mit dem 
volk vnd zoch den engelschen nach bis gen colmar. Do nun die engel* 
sehen horten, dass inen der kaiser mit grossem volk nach zoch, do zugent 
si wider vss dem land, vnd sprach der erzpriester, der ir houptman was, 

8S8) geriet Hü. S89) vestin Z Hü. 880) bo Tsch. u. Z. Kön. hat „dienerD**, 
sai) Ist aus Königahofen mitgegangen („als vor ist geflait'O* 882) getaut Z. gehaisD vnd 
gerate Kön. ssa) sind empfelcbens wegen Z. 894) gesant Hü. 8S5) waeatint Z. Hü. 
886) groaen unzallichen Z. Hü. 837) zeit Z. gezelt Hü. 888) samment Hü. 889) siechen 
Z. Hü. 840) versprochen Z. Hü. 84i) so auoh Eon. Z. hat ,|liez**. 



lOS 

si wSrint von dea kaifiers bei vnd gehaisa wegen ia das land komen, vnd 
hätte si der kaiser lasterlichen betrogen^ vnd redtent dem kaiser übel zuo ; 
doch mochtent si jm wol8*2) vnrecht tuon. Vnd do die engelschen enweg 
warent, do fuor der kaiser vnd jederman wider haim, vnd tatent grossen 
schaden in dem land; si verderbtent348) alle f nicht in dem elsas was die 
vigent hatten lassen stan^y wan die raise beschach in der eme, vnd das 
kern ward fast tür, vnd kam die andren jar vngewächs darnach , dasa es 
ig jar an ainandem tür was« Es kam och ain st erbat, also dasa nach 
diaen engellendern faat vil vnglückea in das land kumttt). 

72. Btt win gefirer an den rebou 

Anno dni Mocclxx do ward es vor dem wjmmot*^) als kalt, daas der 
win an den reben gefror, vnd wolt derselb win nie vergasen bis ze pfing* 
sten; man trank den ganzen winter most, der vraa aües ala honig, vnd im 
samer ward er sar.tiiiu). 



84S) villickt Z. Hü., Köo. erklärt ihn Bchuldlos. Sis) wuosten Z» Hü. ua) gelaipt 
haten Z. Hü. S45) Z. winmont Hü. winmonat. Es ist unser Wimmet (Weinlese), wie 
Jenet, Chrieset, Emdet. 

ttt) Der Engländerzug ist, das Elsass betreffend, fast wörtlich wie in Kö- 
Bigflhafen. Codd. 631. 632. Druck von 1698, p. 136 — 139. 

uuu) Fast wörtlich 631 p. 361. 643 p. 141. 142 und 657 p. 83, letsterer 
nnr kurz, sagen wimnot, und ersterer „veijas". 

Anno dni Mccclzx ze vnser herren, (^eliz und Eegula) duit do vieng her 
brun, probst, den schulthaissen johans in der ow von lucern vff vnser 
fr3rung, do si vss vnser statt rittend, vnd besohach das wider des buigermaisters 
vnd des rates willen, vnd dar vm muoste der selb bropst vnd die im des hul- 
fend, ewenklich von der statt sin. Cod. 657 p. 83. 

Anno dni Uccelxx primo anno, an dem nechsten mentag nach dem ingenden 
jar wa3rd her eberharten brun ritter, frow katherinen siner muoter, vnd ir 
jnnkfrowen vnd zwain im knechten die statt Zürich verbotten, von des mordes 
wegen, das si begangen hattend an ainem von steg von vre, der vorgenannten 
bronien bruoder. Cod. 657 p. 83. 84. 

Do man zalt züü hundert imd Ixzij do kam ain erdbidem am ersten tag 
braehot früe. Dar nach am fünften tag, am sunnentag, ze vesper sach man ain 
zaichen an oder by der sunnen, vnd vmb die sunnen ain ring vnd daby vnfem 
zwai krntz. Des selben jars beschach grosser schad in acht stetten von brand 
vnd Yon grosse der wasser vnd mord vnd manschlacht, strit vnd gross miss- 
hellig vnder den richstetten in swaben. 643 p. 143. 631 p. 362. 

Do man zalt Mccclxxüj iar, amedeus, graff von saffoi von einem teil vnd 
denen von bern zuo dem andren teil, hand zuo samen gelopt ein ewigen bimd, 
das si ein andren beraten vnd behulffen sin söllint nach wysung der bundt brieff, 
so in der statt kisten lygent Cod 629 p. 275. 



io4 

7S. Aln gfMM tftre li tllm Ind. 

Anno dni Mcccizxv was es fast tür; man gab ain müt kernen vmb 
iij pfund vnd türer ^46); man sait och dass es in andren landen vil tiirer 
wäre 9 dass die lüt vor hunger sturbin t, vnd vil grosser not salt man das 
selbig jar von türetTtw). 

74. Me hrigg le lirich brach «ch nMer. 

Des selben jars fiel die nider bnigg ze zürich in, do man ze pfin^- 
sten mit dem hailtum vff den hof gieng, vnd ertrunkent vil lfM^^f)tDunjp). 

75. Es ktMent ahcr ander engellender !■ das land. 

Anno dni Mcccixxv vmb sant niclauB tag zocb aber gar ain grosse 
gesellflchaft heruss von wälschen landen an den rin. Die hattent vil ci- 
t^^aaw) in wälschen landen gerichsnot, vnd hattent sich ooh faat da ge* 
stercht vnd namtent sich engellender; aber es warent der minsi tail 
von engellant, si warent vss britaniaMS) vnd ander volkyyy), vnd was der 
herr von gusin vnd der herr von frantM9) vnd ander gross herren, vnd 
hattent ain gesellschaft mit ainandren gemachet, vnd warent niemans frtind, 
wo si wisstent guot ze gewinnen t. Es warent och. etlich^^z^r) herren in di- 
sen landen, stett vnd herren, die man zech, si hettint haimlich gemainschaft 
mit inen, dass den selben herren die stett nit wol getruwtent; man forcht 
si och in allen landen, stett vnd herren, vnd wisst nieman über wen si 
wöltint, wan wess si oberhand hattent, das was verloren. Man schätzt 
och dass ir wol hundert tusenta) wärint, wan es was gar ain gross mech- 
tig volk, dass inen nieman mocht widerstan. Main sait och do ze mal für 
war, si wöltint über die herrschaft von österrich , vnd wölt der herr von 

Sie) Z. hier and unten falsch tiurre. Vgl. Cod. 643 p. 141. 847) ftshlt Z. ganz, Hti. 
hat es. 848) ez waren brittun Z. Hü. Vad. 849) Fraut nnd figent in Z. find Schreibfehler. 

vw) Anno d. 1375 do was es so tür, das man gab ein müt kernen vmb 
ij üb. vnd in ettlichen landen vmb iij lib. vnd vmb v lib. vnd vmb vij lib. 
vnd vmb x lib. vnd vmb zx lib. vnd in ettlichen vil lüt hungers sturbend. 
Cod. 643 p. 142. 657 p. 83. BazUach in den andern jaren kam misswachs, das 
dise türung wol sechs jar wert, vnd wenn koren vnderwilen abschlnog in emer 
eren, das ein fiertel kom an acht ß oäer an zechen Schilling, so schluog es in 
dem jare wider uff, also das ein üertel kom ge wonlich galt xß oder xij vnd dick 
ein lib. oder xviij Schilling. Darzuo kament ouoh sterbet, also das nach disen 
engelendem uil vngelüoks kam in elsäs. Königshofen Cod. 631 p. 201. 

wvrw) Aehnlich 657 p. S3. 643 p. 142. Anno dni Mccclxvij do beschach 
der strit ze endingen. (Bios Hü.) 

aa;x) xxx jare Cod. 643 p. 142. 

y^y) ^^d kamen von dem vinstren lande, als Jonas gewissaget hat cod. 649. 

zzz) bÖBs 643. 

a) „die man schätzt für drümal hundert tnsent" Cod. 657 p. 84. 631 p. 263. 



105 

gasin dae Und ze ärgöw han, wan es wäre vor ziten siner vordren gesin. 
Also hiesB der hertzog lütpolt von österrich alles land vor den stetten 
wüesten vnd brennen, vnd die klainen stettlin ^^^), die nit werlich noch fest 
warent, Hess er slaizen, vnd flocht man in die guoten stett, vnd buwet 
man die noch bass, vnd wnost man die dörfer vnd was vff dem land was, 
dass nieman beliben kund. Man hüw och die boom vor den stetten all 
ab, vnd buwet jederman für die gesellschaft, wan man forcht si vmb vnd 
vmb, stett vnd herren^^^). Also zoch die selb gesellschaft in das elsass 
vnd den rin vf in das ärgöw vnd hettint gern fast gewüest; do hatt her- 
tzog lütpolt das alles vor hin gewüest vnd brennt, vnd was alles geflöcht, 
das8 si nüts fandent vor den stetten. Si mochtent och in dem land nit 
beliben, wan es was fast kalt, es was vmb sant hilarien tag, vnd kundent 
nch nit enthalten, denn dass vil volkes, rosa vnd vich erfrorent^^^). Dar- 
BQO moehtent si och nit spise haben; also zugent si ain lail gen bern in 
uechdand '^') mit dem herren von frant'^^). Vnd do si kamen t gen fro« 
wenbrunnen in das closter vnd gar sicher wondent^^^) sin, vnd sich vss 
gesugent vnd ir ruowe woltent han, also hattent die von bern ir kuntschaft 
da, wie si im hamasch vssgezogen hettint, vnd si zuntent das kloster 
nachtes'^^ an, vnd griffent^^^) och das volk an vnd ersluogent vnd ver- 
brantent ir wol bi hunderten» Do ward och der graf von nidow erslagen 
Also lag der herr von gusin mit dem andern volk ze buttensulz^^^), 
da 81 och angegriffen wurdent von den aidtgenossen vnd ir och ain tail 
erslagen wurdent Dennocht lagent si da an der ar bi dem herren von 
gasin etwa mengen tag vnd hattent weder hos noch wonung, dass si be- 
liben möchtint, wan der hertzog das land vor^^^) gewüest vnd gebrennt 
hatt; vnd hatte er das selb nit getan, so hettint si'^^) grossen schaden in 
dem land getan. Do mochtent si sich niena in dem landsei) enthalten; 
do hattent si och nit züg bi inen, weder stett noch vestinen ze nötenBes), 
wan inen möcht sunst nieman widerstanden sin. Vnd also zus:ent si vno'e- 
schaffet von disen landen, vnd liessent ross, hamasch vnd anderi ding 
hinder inen. Si gewunnent in disen landen kain statt noch kain sIossms)^ 
vnd sehuof das fastsM) die kelti, das 866) gi nit beliben kundent sm). 

It. in disem vorgenamten jar was es ain hert jar mit krieg, roub, mord 
vnd brand, vnd was ain schal tjar vnd was der hailig tag ze wienächten 
vff ain zinstagi). 

Söo) atett Z. Hü. ssi) vmendum Hü. ailenthalb, herren vnd stett Tacb. 852) linie 
and rosse erfror 7». Hü. Vad. 863) gern ain taU in Uechtland Z. öchtland Hü. 854) figent 
Z. verschriben aus fiant, wie auch 806 und Hü« liaben. 356) wolten Z« Hü. 856) in der 
nacht Tsch. 357) graiffent Tdch. 358) buttenhulz Z. Es ist Buttisholz, Luzernisch. 
859) vor fehlt Z. 86o) so hett die gesellschaft Tsch. 86i) nienen Hü. niendert Z. nü- 
men Tsch. 868) stett noch vesti ze gewinnen Z. Hü. 868) noch anders Z. Hü. 864) vast 
das Z. 866) und das Z. 8<6) Vgl Cod. 643 p. 142. 

b) — vnd kamend über die first in das elsass her in vnd für strassbnig her 

vi^ vnd waostand vil dörfer vnd tätend baidi lüt vnd guot we vnd 2ugend jemer 



106 



76. Bie tidtgenoiften nachefent tln pinil ntt ttm kertiogei« 

Des selben jars, anno dni Mccclxxv, do machetent die aidtgenossen 
ainen pund mit dem hertzogen von österrich vff den nächsten fritag 
vor sant gallen tag, vnd söit der selbe pund wären zwölf jar; in dem sel- 
ben punt warent die von switz nit367)c). 



867) vnd aber die von S. wurent n. i. d. 0. p. Tech. Vgl. Cod. 643 p. 143. 

me das land her vf, vnd kamend ze ölten über den hag, vnd laitend sich für firi- 
dow an die ar, da die brug^ ilber das selb wasser gieng, vnd do xoch ir tu 
über die brugg in das ergöw, vnd lait sich ain michel volk in ain dorf , haiaset 
bappensnlz (631 buttensulz). Da überfielent si etwa vil frischer knechten von 
Intzem, von schwitz vnd von andren vnsem aidtgenossen, die deraelben engnlea- 
der vil erschhiogend vnd ir ooh in ainer kilchen vil verbrantand, daa inea 
do von denselben aidgnossen als we bescliach» das si harwert nit me hftrwect 
gelüste y vnd zngend sich von dasnen wider bem hin vf vnd laitand sich da in 
ain kloeter, haisset frowen bnmnen. Do überfielent si vnser gaoten fründ (631 
die biderben eidgnossen) die von bem vnd ersohluogand vnd verbrantand ir gar 
vil (vnd das kloster mit jnen, vnd ward den von bem gros guot von jne% 
denn do waren gross küng vnd ander gross harren vnder jnen. Des selben jam 
ward win vnd kom vnd als ratz gnuog, vnd gab man ain guot rind vmb üj üb« 
blr. vnd was alle ding vast wolfeil 643 p. 142. 143). Ynd damit wnrdeot die* 
selben engelschen von disem land flüchtig. Aber e das si also geschadgot wnr* 
denty do hattend si solich wunder in dem eilsäss vnd anderschwa getan, vnd aalt 
man ab vil hertikait von inen, das nieman wende sicher sin ze turgow, ze Schwa- 
ben, noch in vil andren landen, vnd das man stett vnd vestinen vor jn verhnoi 
vnd die tor veisloss. Cod. 631 p. 363. 657 p. 84. Den ßchluss vom Schalt- 
jahr hat auch 643. 

Auch in Dacher's Chronik p. 188. 189 überfallen „vor winächten die von 
switz, vnd hatten by inen die von luoem vnd die von entUbuech, iro wol vier- 
tusent in aiaem dorff, haisst buttunsultz vnd verbrantend da in ainer kilchen 
vnd ertottend in der kilchen iro gar vil vnd erstanchend och die andern ia dem 
dorff^ also das si aller dings all viertusend vmb komend*'' 

c) In demselben jar von derselben löffen wegen schwuorend die von Zürich' 
vnd die von bem vnd von lutzem zuo hertzog lüpolt von österrich vnd der selb 
herr zuo inen wider die vor genanten engenlender. Des mante och der vor ge- 
nannt hertzog die von Zürich vnd die von lutzem. Die santand im vil volkes 
vnd etber hilfe. Vnd do si vf dem feld mit der paner warend, vnd gern an 
die engelschen wärind gesin, do widerbot inen hertzog lüpolt, das si wider hain 
zugind, won im sin ritter vnd knecht vnd ander sin volk in den Sachen nit als 
trostlich warend als si biUich getan hettind. Cod. 657 p. 85. 631 p. 361 
nennt noch Unterwaiden, sagt aber ausser dem Schwören blos: am fidtag vor 
sant gaUen tag, vnd solt der £nd weren von st gallen tag vntz st. Jörgen tag 
vnd dannen hin über 12 jare. Aber die von schwitz woltent nit zum hertzogen 



107 

77. Btr hertng tm iftenlck crkoift feMkilch. 

Anno dni Mccdxxyses) überkam hertzog lütpolt von österrich mits69) 
graff ruodolfen von werdenberg vmb sin herrschaft ze feldkilch, nach 
einem tod, vnd koaffi der fürst die selben grafschaft feldkilch sto) mit aller 
zaogehörd vmb sechs vnd drissig tusent guldin; die gab er jm bar, dass 
er sin not da mit verstellen mocht, vnd liess jm die herrschaft dennocht 
die wil er lebt: doch swuorent die amptlüt, der herrschaft von österrich 
nach graff ruodolfs tod gehorsam vnd gewertig zuo sin. Darnach nach 
langem kouft aber die herrschaft von österrich von graff hansen^^^) al- 
brechten von werdenberg Binden z vnd den hailigen bergoch'^^ vmb 
bar gelt» vnd antwnrt graf albrecht die baiden herrechaften der herrschaft 
von österrich in, bi sinem lebendigen ^^') libd). 

78. taiser harolus starb. 
Anno dni Mcccbcxviij do starb kaiser karolus an sant andres abent» 
vnd ward sin sun nach jm römischer künig, hiess wenzlaus. Er was 
och künig ze behem. Er was ain böss man, das erzöigt^^^) er an vil ding 
vnd Sachen e). 



MS) 1366 Z. 1376 Vad. 860) überkomen h. L« t. Oe. and Z. 870) nach b. t -< feld* 
kilch fehlt Z. hat aber Hü. auch. 87l) hansen fehlt Z. Vad. 37s) ooh fehlt Z. 87s) le- 
benden Hü. 374) bewiflt Z. Hü. 

swo^n, wan vmb ain stäten ewigen frid; wan also band si zuo den von Z. 
vnd andern iren aidgnossen geswom ewenklich," Vnd 643 p. 143 „Vnd kond 
nieman so vil das die von switz zuo dem hertzogen schweren wölten/' 

d) fehlt in den anderen codd (657 eto.) Dagegen: Do man zalt 1374 do 
kam so vil regen vnd vsbrach der grossen wasser, das in vi! landen dörffer 
vnd hüsser, vich vnd lüt vnder giengent vnd enw^ nmnen im wintermanet, vnd 
kamen erdbidmen vnd do vmb liechtmiss brachen die berg vff vnd wurden gross 
hülinen vnd giengen ab ir statt vff die f eisen , vnd hatten die lüt gross sorg 
nacht vnd tag, Cod. 643 p. 143. 

Do man zalt 1376 in der mittwuchen nach sant mana magdalenen tag do 
sach man den grossen stem, der so wunderlich vnd selzenlioh vnd menger hand 
farw was geschaffen. Des jares was der kaiser karlis wider die richstett vil in 
swaben, vnd lag souil snewes^ das nieman zuo dem andern komen mocht über 
herg noch über taL Cod. 631 p. 361. 362. 643 p. 143. 

Do man zalt 1377 jar nadi dem zij tag fingen so vil sobwartzer vogel 
über die statt lutzem, das man an ettlicher statt kum mocht den himel gesehen. 
Damach in den selben tagen kamen so vil wolfien in dise land, das man in 
den kleinen stetten die tor vor inen beschloss. Si schwumen über rin vnd 
kamen in Schwaben land. Ood 643 p. 143. 

Do man zalt 1378 jar do vieng man den silwald wider an höwen hieuor 
bj des pfonger hoff. Darnach starb der keiser von beehem» der euch hiess karle 
an sant anders abent, kaiser vnd küng ze bechern. Cod. 631 p. 862. 

e) Derselb kaiser karolus hatt etwas stössen mit hertzog ruodolffen v<m österrich^ 



108 

79. Wie der graff tm wirteaberg kriegfte Mit im rlchitettea, vbiI lag danüier. 

Anno dni Mcochccvij hat d^ graf von wirtenberg krieg mit den 
richstetten, vnd an dem nächsten dornstag nach dem hailgcn tag ze pfing* 
sten kam der jung von wirtenberg mit vil herren« ritter vnd knecht für die 
statt ze rütlingen, zao sant lienhart kilchen^^^), vnd hat inen^^^ gros- 
sen schaden tuon. Also iltent die von rtitlingen tss ir statt an die her- 
ren» vnd fachtent mit inen vnd ersluogent alle die, die hie nach geschriben 
stand ^^^); was si aber verloren band, stat da nit geschriben. * 

89. icrea naMea, die da rmb kta sind Tnd erilagen. 

Des ersten ward erslagen graff hanns von swarzenburg, graff fritz 
von zolre, her volrich pfalzgraff von tüwingen vnd herr ze herrenberg, her 
götz schadrer von wissenhein ritter, truog des von wirtenberg panner, herr 
reinhart von niderberg, schwiger von der hochen gundelfingen *^®) ritter ge- 
nant von estetten, her hanns von saldenegg ritter, der lang von erlishain 
ritter, berchtold von sachsenhain ritter, fridrich sin sun, her fend von fran- 
cken ritter, wolffo von stamhain des von wirtenberg hofmaister, zwen 
Sturmfeder die man nemt burgherren , benz kaib ^^^) von hochenstaini hanns 
von rtitlingen, hanns von lustnow'®^), sitz von Wellenberg, cuonz von fae- 
ningen, cuonz kaiser, walther von hochenfels, schwigger von gassmügen, 
der scharb^®') von bernhusen, kilchher ze gratzingen, sitze vnd hainrich 
waler, cuonz truchsäss '®^), hannsen von richenhusen sun, albrecht von kille, 
eberhart von stoffle von bollanden, eberhart stöinfels vogt in dem zabergöw, 
hainrich von liecbtnegg, hanns von sperweregg, andres von esslingen, vol- 
rich von liecbtnegg, diepolt von nidlingen, cuonz von richhein, wolf hab- 
stolz von pfaffenhein, cuonrat kiner, wolfhart von jungingen , walther spät 
von ainstetten, hainrich mayer, sifrid von sachsenhain, der münch von haim- 
stett, sifrid raff von erdtbach**') von francken, hainrich von hedifon***) 
von francken, hanns von rettbach von francken, hanns von trunbach von 
francken •**), raff von liechtstain, wolf von fronhofen, folki von kirkein des 
viridus schweher, cuonrat bilgri von francken , hanns lupoid von würzhein 
och von francken, wUhelm tür von francken, hartman von bonenstein, stein- 
feder von francken, cuonrat bilgri von franken, andres von zübel von fran- 



876) der kilchen s. L. Z. S76) hat in gern Z. S77) Folgendes fehlt Z. hat aber Htt. 
878) Gangelfingen Z. S79) Keil Z. 88o) coBtnowe Z. 88i) starb Hü. 88s) Tachndi am 
Rande „von Bachishasen". 888) Ffaff von Erlibach Z. Krlibach anoh Hü. SM) haiden- 
bou Z. 385) Diese Zwei in Z. ausgefallen. Hü. hat sie. 

vnd von den vnd ander sach wegen verband er sich zuo den von züxich mit 
sinem offnen brief, der mit siner mayenstät insigel versiglot was, ynd nam er 
ooh der von Zürich brief vnd sigel von der selben puntnuss wegen, vnd stuon- 
dant die brief gelich, vnd was ouch das dieselb puntnuss weren solt die wyl 
der kaiser lebte vnd nach sinem tod zwai jar. Cod. 657 p. 85. 631 p, 864. 
In Cod. 643 p. 144 „der klain kaiser karlo.^' 



309 

eken« rttO{>reoht goldzSdel **^. It nuin maint och daas der von wirtenberg 
an dieer slacht verloren hett Ixxxvj^^^ edler, on ir knecht; aber man 
fand ir nit als vil/). 

81. Ber Uscheff tob casteafti ward bnrger le anrieh. 

Anno dni Mccclxxx*^^) nn dem nächsten fritag vor aller haiigen tag 
ward bischoff nie las s von costentz barger ze Zürich mit klingnow, 
kaiserstuoly tannegg vnd mit andren Blossen; er gab aber bald darnach das 
bistmnb uf^). * 

82. Ber graff tob kybirg sekadgot ilie tob •oietam. 

Anno dni Mcccixxxij do wolt der graf von kyburg ze soloturn 
ingefallen sin vnd die statt ingenommen han. Also wurdent die von solo- 
tom gewamet, dass si nit in die statt komen mochtent. Also ersluog der 
graf von kyburg vnd sin volk alles das si vor der statt fundent, vnd ver- 
darbtent"^ och alles das da was*®®)*). 

83. Burgdorf ward gewBBBea. 

Anno dni Mccclzxxiij do mantent die von bem all aidtgenossen, vnd 
wen si ze manen hattent, über den^®^) grafen von kyburg, vnd zugent 
jm für burgdorff. Also kament die von Zürich , von lucem» von vre, 
von switZy von vnderwalden vnd von glaris, vnd half inen och der graf von 
safoy vnd der graf von wälschen nüwenburg, vnd gewunnent die statt mit 
tädingen vnd vmb guot Also ward burgdorff denen von bem, vnd half 
ain herr den andern vertribenijA;). 



3S€) golzenbol Z. 887) xxxvj Z. Hü. bat 86. 888) Tschndi korrigirte hier and Cod. 
631 p. 363 (wo 1381 stand) 1385. 889) waosten Z. Hü 89o) Vgl. Cod. 631 p. 362. 361. 
Cod. 657 p. 85 ff. 89i) die Z. 

f) Fehlt alles in dem Zürcherischen von 657, 631, 643. 

g) Cod« 6S1 p. 363 fügt dem Bürgerrechte bei: „die wil er lebt, vnd jnen 
wartot mit clingnow, mit kaiserstuol, mit tannegg vnd andern vestinen. Es 
scfawuorent die von clingnow an sant simon vnd judas tag. Es wolt der apt in 
dgr riehen ow ouch das bistum haben, vnd starb aines gächen todes, do der frid 
V88 gieng. 

&) Damach anno d. 1382 do hatt sich graf ruodolf von kybnrg mit ainem 
grosaen volk von welschen vnd yon tüteohen landen haamlich besamnat, vnd 
loch mit dem selben volk vnwidersait naohtea an die statt gen solotran, vnd 
wolt die also vngewamoter dingen übervallen, vnredlichen jn genomen vnd vmb 
ir lib vnd gnot bracht han, dami das die von solotran des innen wurdent vnd 
ir statt von gottes gnaden von iren vyenden, die si nit wisstend ze entsetzen, 
erlich behuobend. Vnd do der vor genant graf modolf markte, das er nit geschaf- 
fen mochte do zoch er vnd die sinen vm die statt, vnd wen si ftindent, der gen so- 
lotran hört» der ertötend si, vnd ward do vil mannen ynd frowen erschlagen ynied- 
lieh vnd vnerlich. Cod. 657 p. 85^ 86. Ganz kniz 631 p. 362, dann aber p. 364. 

t) Ynd in dem Ixzziij jar do manten die von bem ir aidgnossen vber die 



110 

Anno dni Mocclxxxiij' m deaf näeb^ien zinsttg vor tont bftrdoaieaii 
tag do was das erst hofgericht ze Zürich an der klos^^"). 

892) Wörtlich 80 Cod. 631 p« 362. 

von kyburg, Tnd kamen zesamen Ton allen aidgenosBen wol zzo man, ynd leit- 
tent sich für burgdorffi Tnd lagen da Bechs wuchen. Ouch hatt hertzog lütpolt 
von Oe. TerheisBen, nieman durch sin sIosb lassen, der wider die aidg. wäre. 
Do Hess er wol yiijc durch sin schloss, die yns geren geschadgot hättint; doch 
ward burgdorff den von bem mit täding vmb guot Cod. 631 p. 362. 

Do man zait 1383 jar ward bnxgdorff gewannen TOn den von bem, lucem« 
Zürich, Bwitz, vnderwalden, gLaros vnd yon andern aidg. das was des graffen von 
kiburg gesin, vnd halif jnn der graff von saffoi, die graffen von der welschen 
nuwenburgy vnd ward mit täding gewonnen. Cod. 643 p. 144. 

k) Diss stuond also das die von bem md yon solotran, ir aidgenossen, mit 
der herrschaft yon kyburg hert tödenlioh krieg hattend also lang zit, das die ron 
bem yns yon Zürich, yon lutzem, yon zug, yon vre, yon schwitz ynd yon ynder- 
walden ymb hilf gen burgdorf für die statt mantand. Des santand die yon bem« 
yon solotran, yon lutzem, zug, yre, switz, ynderwalden, ynd och wir yon Zürich 
ynser erber hotten zuo hertzog lüpolt yon österrich, ynd laitend dem die sach 
für, ynd sprachend die yon bem ynd yon solotran, inen wer als ynrecht yon deni 
grafen yon kyburg beschehen, das si nit möchtind gelassen, bI wöltind das an 
inen ynd an iren lüten ynd an irem guot, sunderlich an d^r bürg ynd statt ze 
burchdorff, da si behuset wärind, zuo komen. Vnd woltand si och yon dem 
egenannten hertzog ain wissen haben, ob er sich wölt der sach an nemen, ald 
ob er den yon kyburg hier inne wölt zuo legen ald ir yyand dur ain land ynd 
durch sin yestinen lassen ziehen« Des antwurt der selb hertzog lüpolt mit sinem 
rat offenlich, er noch die sinen wöltend sich der yon kybuzg sach nützit an ne* 
men ynd wöltend och besorgen, das man durch sin stett noch schloss, nooh über 
die Wasser nieman liess ziehen, der die yon bem oder ir aidgenossen in der sach 
schädigen oder yff si ziehen wölte. Ynd dar yf fnorend die yon bem, ynser 
ynd ander aidgnossen hotten wider hain, ynd wurden wir yon Zürich, yon lutzem 
vnd och yon zug ynd die waltstett yon d^i yon bem furbas als yerr gemant^ 
das wir inen erber hilf santand, sunderlich wir yon Zürich schicktend inen üijc 
gewafnoter mannen ze ross ynd ze fuoss in ynsem kosten. Ynd zngend also 
all mit ainander, ynser aidtgnossen ynd die yon solatraa ynd die yon bem, für 
burgdorff, ynd sohluogend yns da nider mit ainem grossen mächtigen her in dem 
abreUen in dem Izxxiij jar, ynd lagend da yor der statt vnd der bürg mit grosser 
macht ynd mit gewalt, das man all zit dar in mit etwa mängen bliden warf, ynd 
mit yil büchsen ynd mit anderm geschütz hin in schoss, ynd das wir si als 
yerr an lüt ynd an guot schadgotand, das graf berchtold yon kyburg, der sieh 
der herrschaft ynd des kriegs hatt ynderwunden, won graf modolf do ze mal 
tod was, ynd och die burger ze burgdorf ynd die by in in der statt warend, 
ftiwif frides an yns begertand, der ooh da gemacht, beredt ynd betädingat ward, 
das si ynd ooh ynser her ain getmwen find mit ainander haben soltind üj gantz 



111 

S4. Wk ito «UigiitiMi ktii th ymd gmtektt u itm rfat 

Anno dni Mccclzxzv an dem ainliften tag im brachot do Bwuorent all 
aidtgenoBsen zuo dem grossen '^^ pund an dem rin vnd in swaben. 

•ss) grossen fehlt Z. 

Wochen von dem tag als der frid gemacht ward, vnd soltand wir mit vnserm 
her dry gantz Wochen vor der statt still ligen, vnd sölte weder der graf noch 
die bnrger da zwüschend die statt noch die barg nit sterken weder mit lib noch 
mit kainem geztig, dann das der graf wol an sin friind vnd an sin herm, an rit- , 
fer vnd an knecht werben möcht, das si ii^ in den vorgesaiten iij wochen ent- 
schnttind. IVfir aber das si in dem zil nit redlich entschütt wardint, das wir 
inen das veld lassen müesstind vnd si vns von der statt noch von dem veld nit 
tribind, so sölte man vns dien von bem vnd von solotran die vorgenanten bürg 
vnd statt an gnad in antwurten. Des bewarbent sich die von kyborg als verr, 
das si ain gross volk, herren, ritter vnd knecht ze rosse nach zno barg- 
dorf by ainer halben mile brachtent, vnd von dem selben baffen schicktent 
si by hnnderten ze ross, das die haimlich in die barg kamend, darüber das vns 
doch verhaissen was, das man die selben veste noch statt mit dehainen dingen 
Sterken sÖlte. Des kam vns der ander half noch kainer vnder inen nie als nach 
das man si oder die vnsem by zwain oder by iij armbrost schützen erraichen 
möchte 9 vnd was der vssren hoptman graf hainrich von tettnang, der och mit 
dem selben volk by dem tag von dem veld zoch vnd nit mer hinwider kam. 
Tnd also belibend wir mit vnserm her in dem gesSss still vnaerrackt, vntz das 
die vorgenanten üq wochen gentzlich vss kamend. 

Ynd als der vorgenannt hertzog4üpolt hatt geredt, das er sich der von kybnrg 
saeh nit wölt an nemen, vnd och gelopt hatt, das er schaffen vnd verhüeten 
wölt, das man nieman der vff vns ziehen wölt, darch sin stett, darch sin schloss 
vnd über wasser solte lassen, do erfand sich das vnser vyant darch des vorge- 
nanten hertzog lüpolts stett, schloss vnd über wasser vff vns gezogen wa- 
rend, vnd das sin ritter vnd knecht vnd sin diener, die er in dem land hatt, 
in den ziten vf vns geraiset band. Das hat all vnser aidgnossen gar vast 
beschwärt, vnd ist darvm vil sachen vff geloffen, als man hienach geschri- 
ben vint. 

Tnd do wir die vorgenanten statt und barg also die iij wochen vss beses- 
sen vnd den frid gehalten hattend als vor geschaiden ist, do vordrotand wir die 
vorgenanten barg vnd statt, das man vns die jn antwarte, als vor beredt vnd 
betSdinget was, vnd och der vorgenant graf berchtold vnd der beste tail der 
bnrger ze bargdorf des offenUch ze den haiigen geschwom hattend, das ze vol- 
fteren, die wir och darvm ir aide mantend, die aber vns nit volfüertand, als si 
vns gelopt band. Ynd do man vns als vnredlich getan hatt vnd betrogen, do 
zagend wir von dem veld, jederman in sin statt vnd in sin land. 

Diss staond also in grossem krieg zwüschend den grafen von kyborg vnd den 
iren ainet vnd den von bem vnd iren belfern vnd dienern andret, vnd do das 
also gewert vntz in den mertzen in dem Izxzüij jar, do santand wir vnd vnser 



US 

Der selb pund sök TÜj jar wäron. In dem selben puiid warent aber die 
Bwitzer nit '^*), 

It des selben jars was es gar t ü r, man gab unen müt erbs '^') ze 
Zürich vmb iij d./)m). 



394) Vgl. Cod. 631 p 362. 643 p. 144. 395) yesen Hü. 

aidgnoßseu, die von Zürich, lutzem ynd och die waltstett^ hin yf gen bem, zwü« 
Behend die sachen ze reden. Die hotten sich och dar ynder arbaitand als verr, 
das die selb each rnd der selb krieg luter ynd gantz bericht ward an dem si* 
benden (Cod. 631 sihenzechenden) tag abrellen in dem Ixxziüj jar, alao das dien 
von bem die bürg vnd die statt burgdorf in geantwurt ward vnd geben für ir 
aigen guot, ynd gabend dar rm die von bem der yorgenanten herrschaft yon 
kybnrg yiertzig tusend guldin. In demselben krieg, e das er berieht ward, ge- 
wunnend die yon bem dien yon kyburg ynd iren helfem an diss nachgeaehrib- 
nen yestinen: grönenberg, swanden, sweinsburg ynd trasselwalt 

Won aber die herschaft yon österrich in den yorgeschribnen sachen gegen 
alle ynser aidgnossschaft yast ybersehen ynd yns ze kurtz getan hatt, als yor 
geschriben ist, dammb so hattend die yon bem ynd och ander ynser aidgenoa- 
sen nit guoten willen zuo derselben herschaft, ynd namend die yon lutzem jn 
der herschaft land yil ysburger. Si noch ander ynser aidgnossen woltand och 
nit mit hertzog lüpolten kain langen frid yf nemen, der yns doch wol genolgot 
were in sölicher mass das wir nutz ynd er hettind, das doch nit sin mocht yon 
des hasses wegen, so die egenanten aidgnossschaft zuo dem obgenanten hertzo- 
gen hattend yon der yorgeschribnen sach wegeiL Cod. 657 p. 85 — 90. 631 
p. 364—367, 

t) In dei^ ziten ynd anoh däyor wurbend des riches stett, der gross bunt» 
an die yon bem, yon solotran, yon lutzem, yon zug ynd och an yns, das wir 
yus zuo inen yerbundint» das och do ze mal beschach ynd noch yil red ynd tä- 
dingen, die daryuder beschahend, yollendat ward ze costentz an dem nächsten 
zinstag yor sant mathyas tag in dem Ixxxy jar. In den ziten hattend des richs 
stett och etwas stöss mit dem yorgenanten hertzog lüpolt yon Oe., so yerr das ai 
yns darym mantand, ynd beschach das ym sant johans tag ze songicht, Des 
rettand wir mit den stetten, das si yns der manung do ze mal erliessent, won 
es in der emde was, ynd das wir bedörftend das ynser inziehen. Das belaib do 
also yntz nach dem winmat, do schiktend aber des richs stett ir bottschaft zuo 
yns ^ ynd sprachend, si möchtend nit lassen yam die saoh, so si zuo der herrschaft 
yon Oe. zesprechen hettind, ynd das wir yns darnach riohtind; wurdent si aller 
stössen nit yss gerioht gentzlich yf den zwölften tag, der sohierost ze wienachten 
in dem Ixzxyj jar kam, so wöltend si nit lenger baiten, ynd die herrschaft dar 
ym förderlich an griffen , ynd mantand yns och daryff aber, so si jemer emstli- 
chost knndent, ynd rettand mit yns ynd mit andren ynsren aidgenossen hotten, die 
do hie ze Zürich warend, das wir yns domach richtind, das wir inen beholfen 
wärind. Die red entsassent wir übel ynd sich jetliche statt gern besorgat bette; 
Cod, 657 p. 90. 9U 63t p. 367. 368. 



113 

85. Wie hertitg Iiitp«It rtn Siterrich kaM gen ifirich. 

In disem vorgenamten jar kam hertzog lütpolt von österrich gen 
Zürich in die statt vnd wolt haim sin gen österrich. Do empfiengent jn 
die von Zürich gar erlich vnd schanktent jm, si vnd ir aidtgenossen^ vnd 
fuorent mit jm hinuf gen rappreswil, vnd tatent dem hertzogen vil eren an. 
It, die von switz batent jn, dass er den zoll abUess ze rappreswil» als die 
Btrass durch rappreswil vnd durch switz gen lamparten gieng, wan der selbe 
zoll kam denen von switz nit gar wol. Also eret der hertzog die von switz 
ynd die andren, vnd liess den selben zoll ab. Also schied er von inen 
ze rappreswil vnd empfalch inen sin lüt vnd land, vnd bat si dass si den 
ainen beholfen wärint , bis er wider ze land komen möchti, das si jm och 
getriiwlichen versprachent ze tuend. Er empfalch och allen den sinen, dass 
fli den aidtgenossen tätint was inen lieb vnd dienst wäri, vnd die pündt- 
nuss ynd den frid getruwlich an inen hieltint , die er mit inen gemachet 
hetti. Also schied der hertzog von dem land. 

86. Bie ?•■ iiirich weltent rappreswil haimlieli ingcneiicii han, 

Damach an sant thomas abent des selben jars, der was an ainer mitt- 
wnoheni vnd was gross markt ze rappreswil, do hattent die von Zürich 
angelait, die statt ze rappreswil inzenemen, vnd was ain tail von Zürich 
ze rappreswil, als ob si marktlüt wärint^ Es was och ain tail da ze markt, 
die von der sach nüts wisstent. Es lagent och etlich ze rappreswil, die 
nit gen Zürich getorstent l^omen, vnd die statt verschuldt. hattent von ir 
missetat wegen, vnd man ze rappreswil wand, si wärint dero von Zürich 
vigent, an die man sich nüts versach, die inen och des woltent gehulfen 
han. Also kam denen von rappreswil wamung, vnd sandtent gen grüe- 
ningen nach her hainrichen gässler, der des hertzogen rat was, vnd also 
luffent si zuo ^nandren vnd laitent jm die Sachen für. Vnd do die sachent, 
die das getan woltent han, dass die burger ze rappreswil also zuo ainan- 
dren luffent, do versachent si sich wol, dass si gewarnet wärint, vnd ver- 
stalent sich ainer nach dem andren hinweg, als si denn mochtent, vnd 
wantent die schiff, die von Zürich gen rappreswil woltent sin, als si daz 
denn geordnet hattent. Es lagent och die von glaris ze bürden vnd ze 
pfaffikon da, als die von rappreswil nüts von wisstent. Also ward rappre- 



Anno d. 1385 an ainem sunnentag am 23 brächet do swuorent die von Z. 
vnd all aidgnossen zuo dem grossen pund am rin (zuo richstetten in swabeu vnd 
vff dem rin Cod 631 p. 362) nun jar, vnd woltent die von switz nit darin. 
Disor pund was aber den aidg. wenig nutz, wan das si jnen nit tatent. Des 
selben jars gab man Z. ein müt erwsen iij lib. hlr. iiij d. Cod. 643 p. 144. 
Cod. 631. • 

m) In dem Ixxxv jar ward der guot win, vnd was gar ain truchner 
sumer. Cod. 631 p. 363. 

KliBgenberger Chronik. 8 



Bwil nit ingenomen von den aidtgenossen , vnd ward die Bach vertrackt, 
dasB die von Zürich maintent, cb wäre nit war, si hättint sin nit muot ge- 
han, wan deB hertzogen rät vnd die von rappreswil die redtent inen übel 
darvmb zuo. 

87. IIb eatkabs tatcal die tm rappresviP»«'). 

Die von rappreswil satztent och järlioh ain crützgang i^ vff sant 
thomanstag ze tuond, vnd sechs viertail kernen armen lüten an ier spend 
ze geben, dar vmb dass si got behüet hat vnd der lieb herr sant thomaiin). 

88. Me TM licern Baaeal rtteabirg ia la aiaen frid. 

Anno dni Mccclxxxvj an der kindlin tag ze wichnächten was kilch- 
wichi in der pfarrkilchen ze rotenburg. Die selbe kilch lit vor der statt, 
vnd gieng her hemman **^) von grüenenberg vogt daselbs vnd meniglichs 
zuo der kilchen on alle gewer, wan si wisstent nüts denn guots. Also 
machtent sich die von lucern uf, vngewamoter sach vnd onwidersait, vnd 
kament hainüichen in das stettlin ze rotenburg, do meniglich in der kilchen 
was, vnd nament also das stättlin vnd das sloss in. Vnd do das geschrai 
in die kilchen kam, do lüfF mengklich zuo der statt, do hattent si die tor 
beslossen. Also nament die von lucern rotenburg in, die guoten herrschaft, 
im friden, vnd brachent das herrlich sloss nider, vnd wurfent es in das to- 
bei. Sie brachent och die muren an dem stättlin vnd fultent die graben 
darmit. Die selbe herrschaft was deren von österrich, vnd stuond her hem- 
man von grüenenberg •••) o). 

89. Wie sieh der krieg ankaebyce der frid asgieng. 

Also huob sich da der krieg mit der herrschaft von österrich vnd den 
aidtgenossen mit rouben, brennen^ erslachen vnd erstechen, vnd wie jeder* 
man den andern geschadgen '^^) mocht, wan der herrschaft rät vnd vögt 
sprachenty der frid wäre gebrochen, das aber die von lucern nit maintent. 
Der hertzog was do ze mal nit im land, als vor geschriben ist^^^). 

896) Dieser Artikel und die folgende Aufschrift in Z. versetzt. 897) Z. irrig Her- 
mann. 398) Hier hat Z. eine blosse Wiederholung: „Dar naueh an der kindlin tag** — ; 
899) So auch Schodoler I, 272 nach derselben Quelle, yerderben Tsch. 40o) staut Z. Hü. 

n) Alles Bisherige hat blos unsere Quelle. 

ö) Dies stuond also yntz vff der kindlin tag in den wienachten anno Izxxvj, 
do nament vnser aidgnossen die von lutzem die vesti rotenburg vnd ouch die 
verbürg daselbs in iren gewali Das stuond her hammen von grüenenberg von 
der herrschaft von Oe. Die selben von L. namend ouch die von sempach vnd 
die von entlibuooh ze bürgern. In den selben löuffen nament die von L. vnd 
die von zug mayenberg die statt inn, vnd laitand vnser aidg.'etwa vil lüten von 
iren stetten vnd lendem gen majenbei^, die statt ze behüeten. Cod. 657 p. 91. 
631 p. 363. wiederholt 368. 643 p. 144. 



115 

M. M^ TM eMHbitch IrkHevt UrgiBr ie Ivecn» 

Anno dni Mccclxxxvj, bald nach wichnacht, wurdent die von entli- 
buoch burger zuo lucern, vnd brachent sich*®^) ab irem rechten natür- 
lichen berren, vnd hattent ze wort, herr peter von torberg wäri inen ze 
hert, der si do zemal inn hatt. Da8 selb tal entlibuoch was och der herr- 
schaft von österrich^). 

M. Wie w^lhnei gewiuea ward. 

Anno dni Mccclxxx\j an dem ingenden jar erlasch die sunn, vnd 
morndes zugent die von vre, von lucem, von switz vnd von vndcrwalden 
für die vestin wolhusen, vnd gewunnent die vnd zerbrachent si nider vif 
den grund*®*)^). 

92. Ander birge wwdeit «eh gawannea. 

It in dem selben jar vnd in den selben tagen gewunnent die von lu- 
cem ain vestin die hiess baldegg, die was herm ruodolfs von httneh- 
berg, vnd verbrantent si vnd brachent si nider. It. si gewunnen och des- 
selben males die vestin lielen^os), vnd die vestin rinach, vnd brachent 
si bed Samen nider r). 

93. Bie foa seMpach wirdent birger le hcera. 

Aber in dem vorgenamten jar vnd in den selben tagen do wurfent 

401) enbrachent Z. vielent von Tsch. 408) ut den herd Hü. Z. hier der Ardköl 
verstellt. 408) Z. Vad. falsch Lieben. 

p) Und wurden die von entlibuoch burger ze lucem wider ir herren von 
torbeig willen, wan der selb her peter von torberg hat jnen, ee das si burger 
wurden, gross guot mit vnrecht abgenomen vnd si geuangen vmb ir aigen guot, 
vnd vmb das si jm nit weiten guot geben hiess er ettüch ertrenken, ettlich er- 
henkeui ettlich schätz er süss vmb guot über das si es nie verschult hatten, vnd 
hat jnen in kurtzen jaren abgenomen me den xvij tusent guldin, die wil er 
herre was, über die rechten sturen, die si jm jerUch darzuo muosten gen. Ynd 
das si von jm solichs vnrechts über wujdin, da wurdent si burger ze lucem. 
Cod. 643 p. 144. 

q) Cod. 643 p. 144 ähnHch. 

r) Aehnlich Cod. 643 p. 144. 145. 657 p. 94. wo es heisst: Damach (nach 
Verbrennung Wolhusens) mantand die von lutzem vns vnd och die waldstett, 
ynd e das wir von Z. zuo inen komen mochtand, do zugend die von L. vnd och 
die waltstett in das ergöw vntz gen münster, vnd warend da dry tag vnd dry 
nacht vf dem veld vnd zugend och gen surse, vnd wuoetand vnd brontand was 
in dem ergöw was, vnd in denselben ziten namend die von L^ jn dies naohge- 
Bchribenen vestinen: richense ain statte vnd dry rinach, baldegg, Uela, scheMan- 
gen, schenken, aristow. Do namend die von schwitz och in disen löufTen jn 
sant andres, die veste vnd die vorburg. So auch C!od. 631 p. 369. 370. und 
fast wörtlich Justinger S. 213. 

8* 






116 

sich die von sempach ab irem rechten natfirlicheB^ herren von österrich 
vnd wurdent ingeeessen barger ze lacem wider irs rechten ^^^) herren 
willen. 

94. Ble ▼•« Btjeaberg fad rlckease wirdeat ach barger le laccra. 

Als aber ward in denselben tagen do brachent sich die von mayen- 
i)erg vnd von richensew och ab irem herren von österrich, vnd wurdent 
och burger zuo lucem wider den hertzogen «), also dass die von lucern dem 
hertzogen sin fast land abbrachent vnd sich jedermann fast zuo denen 
von lucem tat*06). 

It. in dem selben zit als nun die von mayenberg warent burger wor- 
den ze lucern , do lagent die von lucern vnd ander aidtgenossen fast ze 
mayenberg vnd behuotent das stättlin vnd das land allenthalben. Vnd ains 
mals kam des hertzogen landtvogt für die statt ze mayenberg vnd machet 
da ain gezöuch ; vnd also iltent si hinus , soldner vnd ander aidtgenossen 
die da lagent, vnd kament in ain huot vnd wurdent ir zwölf minder denn 
zwai hundert erslagen. Die zwölf verhuobent, si warint sunst^?) allerslagen 
worden. Also zugent die aidtgenossen widerumb gen majenbergy vnd ver- 
brantent die statt, von des falschs wegen, wan die aidtgenossen maintent, 
die von mayenberg hettint si verraten vnd hettint die sach adl Yor gewisset^). 

Darnach bald in den selben tagen überfielent die herren richensee, 
vnd verbrantent das stättlin, vnd nament was da was, vnd erstachent och 
da etwa mangen man. Es verbrann och vil volks^os) in dem stättlin; 
etlich fluchent ynd ertrunkent in dem see. 

95. RÜBlaag ward eck ferbreaat. 

It. in dem vorgenanten jar verbrantent die von Zürich die bürg ze 
rümlang vnd die mülin^ vnd nameut och ainen roub dau). 

96. Wie der faa laadeaberg fenprach, deaca fea liricb regeasperg ia le gebf«. 

Do zemal kam volrich von landenberg vnd sin wib von der alten 

4M) r. n. h. fehlt Z. Hü. 406) r. fehlt Z. und Hü. 406) hielt Tsch. Vad. Hü. vnd zuo 
inen Bchlaogent Vad. 407) oder si wärint 806 und Hü. 406) vil lüt 806. Hü. lUten Scbod. 

s) Bei diesem Worte, mitten im Satze, bricht die Züricher (Sprengersche) 
Handschrift plötzlich ab, mid endet der Abdruck in 4en Mittheilnngen der an- 
tiquar. Gesellschaft IL S. 96. 

t) Aehnlich Godd. 657 p. 92. 6dl p. 868, wo 100 erschlagene Eidgenossen 
gezählt werden. Nach Cod. 657 ,,by hnnderten. Doch so wertend sich die Tnsem 
als ernstlich, das si der vyenden och etwa vil ersohluogend , ynd kamend odi 
etwie vil der Tnsren erlich Ton den yyenden mit ir leben," Die Codices 
657 und 631 haben alle, bisher für uns im Original noch nicht 
aufgefundenen Absagebriefe mit Datum und Namen. Aus ihnen 
Tschudi 

u) Ganz kurz Cod. 643 p. 145. 



117 

regensperg^ gen Zürich für rät^io)^ ynd yersprachent sich yns ze diä* 
nen mit ir vesti, vnd sölt alten regensperg der von Zürich offen hus gin, 
vnd Yns och damit ze. warten vnd ze dienen, diewil der krieg wäreti zwü«> 
schent der herschaft, yon österrich vnd den aidtgenossen. Vnd also schick'* 
tent die von Zürich ir armbrost, ir büchsen vnd iren züg vff die alten re* 
gensperg, vnd buwtent och die selben vesti^n) mit decken vnd wo si dess 
Dotturftig was. Die von Zürich woltent och die selben vesti besetzt han 
mit gaoten Boldnem; do fnor der selb von landenberg vnd sin wib hin, 
vnd gabent die vesti dem hertzogen von österrich in, der si och gar wol 
besatzt mit'guoten soldnem, die vnser statt Zürich vil zelaid tatent ab der 
eelben vesti, vnd ward denen von zürich nit gehalten mit der selben bürg, das 
der von landenberg vnd sin wib versprochen hattent. Die von zürich wa* 
rent och vmb iren züg komen, den si dahin geschickt hattent ^^^. 

97. Me richstcti Bachtcat aiaen frM Ms iie plagatcn. 

It. do darnach ward zuo der alten fastnacht, och des vorgenannten 
jars, do machtent die richstett ainen frid zwüschent der herrschaft von 
österrich vnd den aidtgenossen. Der selb frid sölti wären bis zu vssgen- 
der pfingstwochen, vnd ward och also gehaltene). 

98. Wie der Mi fMgleag, ni pfeflkea ferbrcaat ward. 

Als nun der selb frid vssgieng ze pfingsten, darnach an der nächsten 
mittwuchen vor sant peters vnd sant pauls tag^^^, do zugent die von zu- 

409) 80 Tsch. Cod. C43 p. 145 und Schodoler. 806 voIricH ▼. l von der a. 1« vnd 
sin wib. 410) den rat 806. Vad. Hü. 4ii) das selb achloss Tscb. 4i2) Vgl. Cod. 643 cit 
nnd Sehod. L 277. nnd ao femer. 4is) vor petri vnd pauli Hü« 

v) Diss stuond also in krieg vntz ze sant matbias tag anno Ixxxyi, do 
rittend des richs statt vnser aidgnossen von dem grossen bunt ze swaben zwü- 
sehend die sachen, so verr, das si ain frid dor vnder machtand von dem selben 
sant mathias tag hin vntz vf den snnnentag ze vsgender pfingstwochen, der dar- 
nach schierost kam. In dem selben frid lüifend vil löffen vf , das der nit als 
redlich gehalten ward als er aber verschriben vnd verbriefet ward^ doch belaib 
er also das entwedra tail den andren mit grossem schaden nit angraif, denn das 
etlich fiy knecht, die man ze baiden siten nit bezwingen wolt oder enmocht 
etwas angriffes dar inne tatend. Ynd do der selb frid vss kam, do besamnot 
die herschaft vnd warb in alli land vm gross volk, die zuo im kantend ane das 
lantvolk, so er in diesem land hatt, vnd wuostand baidtail enander grösslich mit 
roub, mit brand, mit totschlagen, mit geuanknuss. Cod. 657. p. 93. 94. 
631 p. 369. 

Ynd do sich der vorgenant hertzog von Oe. also besamnot vnd vm gross 
volk geworben hatt, do mantand wir vnser aidgnossen , die von lutzem, vre, 
schwitz, vnderwalden. Dieselben vnd och die von (leergelailfen , Tsohudi fällte 
aus, yyglaris'O vnser aidgnossen mit grossem volk vnd mit ir ^bar bilf her gen 
Zürich kamend in dem brächet in dem Ixzxvj jar. p. 97, 



118 

rieh, von lucern, von switz, von vre vnd von vnderwalden zao dem fecren 
pfäffikon in kyburger ampt, vnd verbrantent das dorf vnd nament och 
ainen roub. Vnd do si wider haim woltent zücben, do schrüwent die die 
vfif der bürg warent: wo wend ir hin, ir küegehyer? Ynd also machtent 
si das mer vnder inen^i«) ynd zugent wid^r hin Tmb, vnd gewnnnent die 
bürg, vnd brantent si vnd erstachent alle die die dar yff warent. Die selb 
bürg war her albrechts von landenberg. It die ze pfäffikon in der Teati 
warent bi diser tat^^^), die sagent änderst denn es hie vor geschriben stat. 
Als die aidtgenossen pfäffikon das dorf verbrennt hattent, do warent ir et- 
lich von pfäffikon in schiffen vff den see gewichen ; die schniwönt den aidt- 
genossen zuo vnd nach) als.si enweg woltent züchen: ir küegehyer, vnd an- 
ders, vnd also kartent si wider vmb vnd zugent zuo der bni^, vnd redtent so 
vil mit inen, dass si den aidtgenossen das sloss^ie) vfgabentvff gnad, vran 
si hattent kainen züg bi inen; vnd do si hems kament, do sluogent die 
aidtgenossen si alle ze tod. Etliche liessent si och für tod ligen, die ge- 
nasent, die och dis saitent vnd klegtent, der scherrer vnd ander^i?). 

99. ther windegg ward ach g^waaiea. 

Dar nach an sant volriohs tag«i8) des selben jares gewunnent die von 
glaris die obem wind egg, vnd vndergruobent die selben vesti, vnd bra- 
chent si ganz nidertr). 

199. liUack ward ferkrcaat. 

Damach an dem nächsten domstag nach sant volrichs tag verbrantent 
die von Zürich das stättlin bülach, vnd wuostent och daselbs vm^io). 

191. Wie terberg Tsd keppfngca wardeat gewinaen. 

In den selben tagen vnd in demselben ^so) jar zugent die von bem für 
torberg vnd gewunnent die bürg vnd verbrantent si. Si gewunnent och 
des selben mals ain vestin, hiess koppingen. Die selben zwo bürge 
warent herr Peters von torberg ar). 

I9S. »u laad ward ftisl ibel ferderhi. 

In denselben ziten vnd des selben kriegs^^i) ward das land ganzlichen 
•verderbt*««) vnd verbrennt von der herrschaft vnd von den aidtgenossen; 



4u) warent si das mer machen Tsch. 4i5) by der statt Hü. 4i6) die vesti Hü. 
die bürg Vad. 417) Vgl. Cod. 643 p. 145 und Schod. cod. 631 p. 372. 657 p. 97 zählt 
H Erschlagene, der von 643 aber 28. 4i8) volrichs abent 806. Hü. and Cod. 643 p. 145. 
I4<). sant Jörgen abent Vad. 4i9) Vgl. Cod. 643 p. 145. und Schod. 42o) yorgenanten Hü. 
42i) In dem selben zit vnd in demselben krieg, 806. Vad. 4M) gewüeat (wie immer) 806. Vad. 

w) ganz fl bei Hü. Cod« 657 p, 100. 643 p. 145. 146 iribdek, die da ist 
ze ober (Tscbudi^^Brbeseerte Nider) vrenen. Cod. 631 p. 374 ,,vnser geträwea 
lieben ei^. von glaros". 

ai) Cod. 643 p. 146. 



wer je bas Isooht der tat baa^^'), dase nlaii e» nii als Itigenlieh geefcbribm 
kao. Doch was die aidtgenoasen getan band, das ist ze guoter massen 
hie gescbribea. 

It do das körn rif^ ward desselben jars, do erloubt man jederman 
ze suriehy yssert den letzinen das kom abzesniden, das man es nit wüest^5)y). 

103. lertieg lotpelt tsb osterrieh kaa her le laad mit starkeM sug. 

Anno dni Mccelxxxvj , als des vorgenanten jares , do kam h e r 1 7 o g 
1 ü t p o 1 1 yoi^ österrich beniss ze land; vnd rait vil herren, ritter ynd knecl^t 
zuo jm^ die jm klagtent Yon den aidtgenoasen, wie si nit gehalten bettint 
den fridy den er mit inen gemachet bette, die jarzal yss als es beredt wäri, 
vnd wie si inen das ir in genomen, verderbt vnd verbrent hettint. Vnd kam 
alao gross klegt für den hertzogen von herren vnd och von ainen stetten; 
och was er fast zornig , dass sich die sinen also ab jm vnd von jm ge- 
brochen^ hattent on alle nbt^ vnd maint je, er wölti es rächen oder er 
wölti darumb QiexhQn^^)z). 

104. Slacht*») le scMpach. 

Do es ward an dem nünden tag des höwmanots des vorgenannten ja- 
res do zoch hertzog lütpolt von österrich mit sinen dienern, herren, rittern 
vnd knechten, für das stätlin ze sempach, die sich so schantlich ab jm 
geworfenes) hattent, vnd wolt das kern vnd das feld da wüesten. Also 
warent dess die aidtgenossen innen worden von lucern, von switz, von vre 
vnd von vnderwalden, vnd an dem nünden tag des höwmanots , vff ainen 
mentag, do es fast haiss was, vnd hertzog lütpolt mit sinen dienern vff 
dem feld lag, vnd das wüest, do zugent die aidtgenossen daher mit ir pan- 
nem gegen den herren. Also do die herren die aidtgenossen ansichtig wur- 
dent, do sachent si wol, das der aidtgenossen .me was denn der herren; 
dennocht hett ain tail gern mit inen gefochten. Do wolt ain tail nit fech- 

4E8) der tat bas f. Hü. 484) zitig 806. 486) dass es niit gewtest wurd Hü. 496) abge- 
worfen Tscfa. 427) Sehod. I, ;^S4. 4S8) gefacht HU. 489) gebrochen 806. Vad. Htt. 

y) In den selben ziten zugent die von Zürich ts dik vnd ze mängem mal 
vnd branten vnd wuosten vil dörffer vnd hüsser vmb.Bich by zwei milen. Das 
selb taten ouoh die von lacem, von zag vnd ander aidg. Des glichen tat die 
henscbaft berwider, vnd ward als land verbrent vnd verwüest zuo baiden tailen. 
Ynd do das kern riff ward, do erloupt man mänklichem ze sniden, wer gern 
wolte. Cod. 643 p. 146. 

z). Ynd dö die vorgenanten vneer aidgnossen mit ■ irem volk by xüij tagen 
by vns warend gesin, das si vnd och wir etwa dik in der berrschaft land ge- 
zogen, warend vnd wider haim kamend vnuersert vnd vnbekümbert- von vnsren 
yyenden, do kam vnser aidgnossen für, das hertzog lüpolt gp:^ss volk zuo enandren 
bracht hatt^ vnd das er maint gen gempach ze ziehende; do erloptend wir den 
selben vnsrea aidgnossen das si baim söltind vom. Cod. 657 p. 98. 631 p. 372« 
Fast wörilioh so Jnstinger S. 217^ 



1^ 

ten Tnd maintenty Jr wäre ze wenig g^en den aidtgenossen , si soltmt tne 
hilf hatten. Also wolt kainer des andern sag sin vnder den herren^ vnd 
stuondent all ze fuoss von ir pfärlten, wan es warent die mannlichosten, 
redlichosten herren, ritter vnd knecht, so in disen landen warent. Vnd 
als si sich heraitent^ao) ze fechten, do redtent si mit irem herren» hertzog 
lütpolten von österricb, er sölti nit fechten 43i), er sölti da halten vnd be- 
sechen wie sich jedermann hielt! , vnd sölti die siiien lassen fechten. Das 
wolt der fürst nit tuen vnd sprach: Das welli got nit, sölü ich üch hüt 
lassen sterben vnd sölt ich genesen? ich will hütübels vnd guots, wol vnd 
wee mit üch han, ich wil bi minen rittem vnd knechten hüt sterben vnd 
genesen vmb das min vnd vff dem minen vnd vmb min väterlich erb. Also 
giengent si an ainandem nit wol geordnet, wan iden was ze not, doch 
frolieh vnd vnverzagt. Vnd des ersten angriffes sluogent die herren die 
aidtgenossen fast hinder sich, vnd hattent ir och vil ze tod erslagen, 
dass ain grosser huf toter lüten vor inen lag. Also warent die herren gar 
wol bezügt438) vnd anglait^ss) mit harnasch, dass si es die lengi nit geli- 
den^M) mochtent, wan es was des selben tages vss der massen ain haisser 
tag, vnd hettint gern ain tail irs hamaschs^ss) ynd ^rs^züges von inen ge- 
tan; do mochtent si nit wil han, wan si alwen zuo so streng mit ainan- 
dem fachtent, dass vil herren ze tod ersticktent, ee ob si je wund wurdent« 
Es hielt och der swarz graf von zolre vnd her hanns von oberkilch mit 
vil Volkes y dass sie nie zuo dem gefecht^se) kament, vnd rittend och also 
mit irem volk enweg, diewil si denn noch fachtent, vnd do es die aidtge- 
nossen Sachen t, do schruwend si: die herren fliechent, vnd lufTent inen do 
etlicü zuo, die vor gewichen warent; vnd also nament si erst do den truck, 
vnd ersluogent die herren vnd gewunnent do den sig. Also empfiengent 
die aidtgenossen des selben tages och grossen schaden vnd ward ir vil 
erslagen vnd och vil wund*87)a). 



430) rüstent Tsch. 43i) an die Schlacht gan Tech. 482) geriist Tsch. 4ss) über- 
zügt S06 Hü. übel bezügt Vad. 484) triben Tsch. Hü. 485) ain tail Iran bamaach vnd 
iren züg Tsch. Vad. 486) an die Bchlacht Tsch, 437) Entschieden die älteste und nicht 
die schlimmst« Beschreibung der Schlacht. 

a) Ynd do si haim kamend, dö ward inen aber fürbasa kund getan, das 
der hertzog mit sinem volk gen sempach wölte. Des zugent die vorgenanten 
vnser aidg. von lutzem» vre, switz vnd vnderwalden gen. sempach, das si uff den 
mentag fruo, der was der nünd tag höwmanots, anno 1386 daselb warent. Ynd 
vff die selbe zit was der egenant hertzog mit sinem volk och by sempach. 

Ynd do baid tail ain andren sahend, do scharatand si sich vf ain aker vnd 
zugend also gesoharat mit bedachtem muot vf flachem veld zno ain andren, vnd 
kamend mit ain andren ze vechten, vnd gab der almäohtig gott den obgenanten 
vnsem aidgnossen signust vnd gelük, das si den vyenden ritterüoh ob gelagend 
vnd das si das veld mit grossen eren behnob^d, vnd ward der obgenant hertzog 
L. vnd mit im der sinen wol yjclxxvj vnd mer erschlagen, vnd das alles herren. 



121 



105. klm dag. 

O Bempach, wie sohaatlich^ «ich din trüwe brach, 
Von dem dir nie laid geschacfal 
Fürbas geh dir got vngemach 
das sje hinfür din bestes tach, 
wan dises Übels bista un vrsach, 



438) schamlich Hü. Vfid. 

trnd vcmt edel liit warend ynd gar erber lüt gewesen sind^ ynd ist iren ain teil 
groes herren gesin, das wol schinbar was an irem guoten hamascb vnd an iren 
kostlichen klainod, das by inen fanden ward. Ynd warend der Tyenden mer 
denn MJCJ£.M. ze ross ynd vil facss yolkes, ynd was ynser aidgnossen nit mer 
denn xvo man. Ynd do der stritt also gentzlich ergangen was, do zngend ynser 
aidgnossen wider hain» das nit vil me denn hundert man yerlnrend, ynd fbortand 
mit inen ab der walstatt die paner yor tyrol^ des yon ochsenstain paner, des 
grafen yon tierstain paner, der margrafen paner yon hochberg, der statt paner 
yon schafhusen, der yon mellingen paner ynd andri klaini yenli, der si nit er* 
kaatand. Cod. 657. p. 98. 99. 631 p. 372. 373. Derselbe Schhiss wörtlich bei 
Jnstinger S. 214. 

Do zoch hertzog lüpolt yon Oe. mit grossem yolk in das ergöw tat das 
stetüi sempadi, ynd wolt das kom ynd land gewüest han. Do zngen die yon 
Ineem, yre, switz nnd ynderwalden gegen jm mit firyem mnot, ynd staonden die 
herren yon den rossen all ab ze fuoss, ynd traten frischlich an enander, vnd 
fachten hertenkHch, ynd ward hertzog L. erschlagen ynd xvi graffen ynd fryen 
ynd ander ritter ynd knecht der edlesten ynd redlichosten herren so man mocht 
yinden in allen landen da ynd me den yi hundert man, ynd warent die weide- 
Hchesten herren ynd die rebigosten, so in allen landen .mochten sin. Cod. 648 
p. 146. 

Anno Mccclzxxyj jar ward hertzog lüpolt y. Oe. ynd yij graffen, euch yil 
herren, ritter ynd knecht erschlagen yor sembach yon den schwitzeren. Cod. 
630 p. 402. 

Bei Tsch. ist die 10. frische 2eichnui^, die Schlacht mit Winkelrieds Opfer- 
tode p. 187; bei Hü. blos 2 Oesterreicherfahnen p. 57. Aus derselben Quelle 
Sehodoler I. 284—290. YeigL Cod. 629 p. 247. 

Der krieg ynd der strit zwüschen dem hertzogen ynd den 
switz er n. Do man «zalt Mccclxzxyj jar do erhuob sich aber gros missehelle 
ynd krieg zwtischent dem h. lüpolt y. Oe. ynd den yon Zürich, yon bem, yon 
switzen ynd ir eidgenossen, das sind die yon lutzeme, yon yrach ynd y. ynder- 
walden; wacn der h. maind, das die yorgenanten stett ynd ir aidgenossen wider 
recht ynd beschaidenhait abgezog^ yil schloss ynd teler die sin warend, ynde 
enpfiengend sin aigen lüt yil zuo bürgern, ynd irretant jn an yil rechten, die jm 
ztto gehortant. Hiewider maintant die yorg. stett ynd ir aidg. si hettent sich 
zuo denselben slossen y. telem yerbunden, das si jn müestend beholffen sin wid^ 



m 



vnd ist nu doch din gestalt ze swach. 

Wie kau man das genuog verklagen, 

dasB von den ainienMa) ist erslagen 

der^i) edel fürste hoch erhören, 

vnd bi jm so mänig from man bat verloren^. 



489) Im Scbilterflchen Abdr. S. 343 falsch gelesen abgeton negen« uo) paren 
44i) biderb Scfaod. and edle Schod. 448) Hie ist der fiirst da nider gelegen» vnd mit jm 
80 menger stolzer (Schod. küener) tegen. 

aller menglichen vnd hettent ouoh sölioh fribait von küngen vnd kaiaem, daa ei 
wol möchtent barger enpfaehen. So geschach jn vnd den selben ir bnigem dik 
so gros Bcba4 v. widerdries von dßs h. vögten v. ambtlüten, daa si nüt mlichteiit 
erliden; vnd hervmb kriegtent die vorg. stette v. ir aidg. vff den hertzog^n, vnd 
er herwider vmb vff si, das zuo baiden siten gros sohad geschach von ronbend 
vnde brennende in den landen da vmb. Ynd in disem krieg wurdent dem h. 
och angewunn^i rotenb. zng, sempaeh, entelbnoch, glaris v. vU ander stett md 
dörffer v. telem. Do disan krieg niemand kund verrichten , wie fast ma« dar- 
zwüschen rett, do zogtend die von Z. vnd switeer aber vs mit ir aidg. in das h. 
land V. verhergetent v. verbrantent vil dörffer v. gewunnent die vesten genant 
pfeffekon, v. ersluogend vff der selben vestin xxvj man, v. verbrantent die selbea 
vestin vnd zogtant do wider hain von menglicben vnbekümbert Domach über 
%UK manet, nach st volriehs tag des vorg. jars, do macht sich der h. vff mit aiAi 
grossen folk vff sUben hundert gläffen gaotes folkes, vnd «ogtent fUr das stättelin 
sempach vnd woltant das gestormet vnd wider gewannen han, wan es dem h« 
was abgezogen vnd vil switzer in dem selben stättelin li^nd zao lantweir* Vnd 
war es das der h. nüt möcht S. gewunnen han, so wölt er aber, als man seijt^^ 
das kern v. die frucht da vmb verwüestet vnd abgemeget han^s») mit den 
madem, die er och do bi jm hati Dis befundent die von lutzer« v. v. swite 
V. von vrach v. v. vnderw. vnd machtent sich och vff mit zwain tusent gewaf-« 
fenter fuos genger, vnd wa^n die von Z. von bem noch ^der lüt jaüt bi jn 
vnd zogtant och gen 3* Ynd do baide her ainander sichtig wurdent^ do wes der 
h. vnd ain tail sines folk es als girig zuo stritende, das si zuo stund abs^ssend 
von ir hengßten vnd gebend die ir knechten vnd rennem zuo habende, v. iltent 
je ain er für den aAdem gegen den switzem. Och warerid in des 1^ folk vil 
junger edler lüt, die woltent ritter sin worden vnd ir frumkait ers^aigen, vnd 
iltont och, für si sichteklichen, vnde schrüwcnd vber die switzer, man sölt die 
buchen erstechen. Hie zwüschen hattent die switzer ein «pitz gemacht vnd öich 
wol geordenat nach strit, vnd staUetant sich zuo wer, vnd strittent da mit 
ainander vff aim eben yeld vor S., das zuo baiden sitten ritterlidü gefochten ward. 
Nun was es do zemfil der haissest tag des jares , v. von der hitze v. arbait in 
dem stritt ifurdent die herren zelugid vermüedet v. swach, das si in irm^har- 
nasch erstiken ^oltant Davon ward den herren zuo hand angewunnen der dnik 
vnd geriettent fast vnderligen. Do das die andren ettelich des h. harsch ersa* 
9lK9ftdi die nach do vff ir heiigsten hielt^n^ ^e es gieng in dem stritte, do rann^ 



12S 

Dies nach beschribaeii edlen, wolgebonien marggrafen, grafen, frjeh^ 
ritter vnd knecht, der namen hienach atand, sind .alle bi dem hocbgebor- 
nen fürsten erslagen ze aempaeh viF den nechsten mentag vor sant mar* 
greten tag, an dem nünden tag in dem hömanat, in dem jar do man zalt 
von gottes gepurt Mcccbuxvj jar***). 

Orta est huß motu et reetis eorde irütidab). 
. Des ersten ward erslagen der hochwürdig fiirst hert^og lütpolt von 
osterrich. Marggraff Ott von hochberg^ Ori^ff wi^raff von t^erstain. Graif 
hanns von tierstain, sin bruoder. Graff hainrichi^Ä) von fUrstenberg, was 
herr ze hasslach. Herr hanns von ochsenstain fry. Der von hasenburg 
fry. Herr wahher von der tick frj. Herr watther von d#ir geroltsegg try. 
Herr peter der jung vop boUwil fry. Dias naohgeschriben sii^d panner- 
berren gesin: herr Ott d^r trnchsäss von waltpurg. Hr. fridrich grifFen- 
stainer. Hr. (rldrich von münstraL Hr. volrich von stouffen. Hr. albrecht 
von rechberg. Hr. Wilhelm von end ab der etsch. Hr. w^mlin waffler von 
hattatatt Hr. äppen sun. Hr. bemhart vom hus. Hr. burckhart von mass- 
münater. 

Ea verlurent och viF den aelben tag vnd kament vm drizecben edel, die 
all wappenagenosa waren t, vaa dem hertzogtum burgundy, vaa wälachen 
landen. 

Diaa nach beachriben aind von awaben: Hr. eglof von empta. Hr. 
volrich von empta aina bruodera aun. Hr. Burkhart von fryberg der jung 
Hr. ruodolf von wächingen. Hr. hanna von liechtenstain von francken. 
Hr. hainrich von achellenberg. Burkhart aalzfasa. Hr. hanna von randegg 
Chorherr ze costentz. Hr. hanna von grüenenberg. Wolf von Bettma- 
ringen vnd zwen ainer vettern. Hr. fridrich von ärzingen. Hanns luaser. 
Schan von hasenburg. Felix ravenspurg. Hr. cuonrat von richenstaio. 
Herman von liechtenfels. Volrich von tierberg. Hanns hilwer. Hr. cuonrat 
vom stain. Cuonrat dietrich. Hanns von hochdorf. Hr. bruu der güss. 



448) et fuü eraetina hyliam et sodonun ^ue Hä. 444) Hans Tsch. nnd in dar 
Chronik, und Hü. 

tent ai davon; Do das die heiren in dem strit sachent, do braehend si'uas dem 
strit vnd aohrüwend nach ir knechten: hengat har! vnd woltant ooh davon süi 
gerant Do warend die knecht mit ir hengsten enweg geflochen, das ir vil der 
herren nnt mochtent zuo ir hengsten komen. Die wurdent do zehand erleit von 
den awitzem vnd och eralagen. Hiemit waa der strit ergangen, vnd geaigtent 
die aw. den herren an vnd behuobent das veld. In disem atrit nam man zno 
haiden Bitten nieman gefangen vnd wurdent der aw. eralagen vf c^ vnd vff dea 
h. sit vf cccc guotes folkea, das fast landea herren v. erber lüt warend. K(mig8hof. 
€od. 632 p. 379—381. 

b) Die Handachr. Tsch. hat Orta lux rnalis et reetis cor de Uüdou .£a ist 
aus Paalm 96, 11 (Imx est ortajusto, et reetis corde laetida), Daa im Texte 
oben iat bei Hiipli TJmkehrong in Österreichiachem Sinne. 



> 



Hamman güss sin vetter« Hamman von brandegg. ' Wilhelm von glär. 
Hr. haXDinan von wisswiler. Hr. hans Yon wisswiler. Hr. Lütolt von mül^ 
heim. Hanns von boaswil von nidern acker. Aberlin von mädingen, des 
von rechberg diener. Hensli lächler von vilingen. Frick von brandis der 
bastarty idem faxt ßlvus abbatis augie memoria et faü primus qui mansit in 
bello. It. des hertzogen hämischer hofmann von bibecach der alten fürsten 
kuchimai^ter. Hanns gasser von wintertur. 

Das sind ritter vnd knecht, der mertail von der etsch: Hr. volrich 
arbeiger füert die panner von österrich. Hr. hainrich kel ab der etsch 
füert das panner von tyrol. Hr. peter von slandensperg. Hr. cuc^nrat im 
tum ab der etsch. Der thorand. Hiltprand von wissenbach. Hr. niclaus 
gotseh von botzen. Cristoffel götsch sin bruoder. 

Diss nachbememten, ritter vnd knecht, sind von dem elsäss gesin^^): 
/Hr. claus von bäbenheim von colmar. Hr. hamman von witenhain genant 
gigen nagel. Hr. hamman schupfner von turikem. Her hans von schwan- 
degg. Her diethelm der schulthais. Gerye des jungen herren kuchimaister. 
Von dem obren elsäss: Hr. peter von ratsamhusen. Hr. dietrich von rat- 
samhusen. Hainrich von ratsamhusen. Her herman waldner. Her hanaman 
waldner. Crafffc waldner von sultz. Cläwi waldner ain basthart. Walther 
vnd wetzel von mörsperg verlurent da selb fünf von mörsperg. Hr. peter 
von andelow ^**). Walther von andelow. Aber ainer **^ von andelow. 
Ainer von kagenegg von strassburg. Her hanns ruodolf von lobgassen. 
Hüglin von klett von strassburg. Fridrich von klett von strassburg. Burk- 
hart von lobgassen. Wilhelm von routbach. Ilr. counrat stör von emps- 
haim. Hanns von wetzelh^m. Brugger^^^) zu berckeim. Hr. hanns beren- 
hart. Grautt von sultz. Hr. walther von nüffren. Cuonz von mülnhaim. 
Adelberg von bemfels^^^). Wilhelm von rautbach. Hainrich stocker von 
brannentrut. Stucki von waltkilch. 

Diss nachbenemten ritter vnd knecht sin vom ärgö w gesin: Her tu- 
ring von hallwil. Hr. hans von hallwil sin vetter. Henslin von hallwil 
her türings basthart. Her. marquart v. baldegg. Hr. ruodolf v. hünen- 
berg. Hr. ruman von küngstein. Hr. hartman von sehen. Hr. götz müller 
von Zürich. Hr. götz mayer von obren baden. Hr. albrecht yon mülinen. 
Herman och sin sun. Hr* wernher schenk von bremgarten. Hr. hartman 
von büttikon. Volrich sin bruoder. Hr. götzman von baden \Fard ritter 
da. Franz vohrich von tegerfeld. Hr. hainrich von rinach. Fridrich von 
rinach. Hr. volrich sin bruoder. Rutsohman v. rinach. Günther v. rinach. 
Hr. hemman von äschenz. Heinzman vnd hartmann sin sün. Hr. franz 
von castelnöff ritter. 

Diss nach benemten ritter von knecht sind von bas el> ^0b der grossen 



445) Diese Worte f. bei Hü. 446) aadelach Tsch. Hü. 447) Tscbudi notirt Jörg. 
448) Schodoler: ain Bürger. 449) kernfels Hü. 



statt : Hr. wernli Ton bereiifelB. Ebr. ofieDsUn yon beitnfefe a^ braoder. 
Hr. Hiiin von berenfels. Hr. hemman zem wiggbua. Hr. ruodolf von 
schönowy den man nempt der alt hüruss. Walther meyer sin diener. Hr. 
wemlin von rotperg. Cuonzlin von rotperg sin bruoder^ Hr, fernher von 
flachslanden. Cuonrat von eptingen. Türing von eptingen. Peter von 
eptingen, Peterman von eptingen sin snn. 

Piss nach benempten ritter vnd knecht sind vss dem brissgöw: 
Ainer von kapfenbach **®) ritter. Hr. martin maltrer yon fryburg. &. 
beinzman küehlin. Hr, cuonrat statz ^^^), Hr. eglolf von tnsslingen ^^'). 
Hr,. cuonrat von bolzenbain. Hr. peter v, bolzenhain, baid von nUwen- 
burg. Burkhart gässler. Hainrich bächlin. Anthonius von durnstain ^^'}. 
Hr. eglolf küehlin. Hr. oswald zum wyger.' Hr. hemman majger. Thoman 
lüpfrid schützen^. Hamman rat. Des von ochsenstain diener. Fritz 
von gösBolt. Hainrich von ärtzingen. Cuonrat starkmaister^^^j, 

Diss sind von seh äff husen: Eberhart der low. Hans heggezi, f^ber- 
hart hun. Wilhelm im tum. Hanns im vrinkel. Hegnower. Hanns fulach. 
Hanns brümsi^ Gebhart **•) rochart von vlenberg ^'^^y Hanns irmense. 
Herman irmense. Albrecht pfluoger. Hanns amann^ - 

Diss sind von r in fei den: Wemlin böupti, Dietrich von bera^^^). 
Hans wemher. Ain armbroster. Zwen zum been. Vogt jenz ^^^). Der 
alt brendlin. 

Diss sind von zofingen: Der schulthaiss von zofingen verlor selb 

zwölft. 

Diss sind von arow: Der schulthaiss ^^^) verlor selb vierzechend. 
Diss sind von nüwenbnrg: Der schulthaiss selb dritt. 
Diss sind von lentzburg: Werlin von low^'^) pannermaister selb 
sibend. 

Yon arburg: Es verlor nit me denn ain man. 

Es kament och vm vss der klainen statt ze basel; acht man. 

Ach low, was schmückest du dinen wadel, 

Ynd laust vertriben den fromen ^^') adel 

Wider recht vnd mit gewalt? 

Was sol dir din grülich^*^) gestalt? 

Wiltu nit anders tuon darzuo. 

Dich frisst der tagen ainst ain switzer kuoc). 

460) keppenbaoh 906. 46i) Schatz Tschudi*! cbron 46S) stösslingen Hü, 458) tir- 
menstain Hü. 464) schassen Hü. 456) Dies Blatt in Tsch. ist nnterhalb abgerissen und 
die Namen aus Breisgau und von Aarau an blos nach 806 Vad. und Hü. VgL Tschu- 
di*s Chron. I, 528. 466) Gerhart 806. Hü. und Schod. 457) vlenburg 8U6. Vad. Hü. 
468) Tsch. setzt bei „hei^l*^ 459) heinz 806. Vad. 460} schluch Hü. 46i) Iselin's Tschad! Loro. 
4S9) dinen hohen Chron. erschlagen so viel herrlicher ^ Bullinger. 46$) grosame Bali. 

c) Do nu dirre strit ergangen was, do behuobend die sw« das feld Tntz an 
den dritten tag, ynd lasend yf die Iren erslagnen vss den andern y. schiktent si 
hain zuo begrebde, jeden da er bin gebort^ yndnamend'och denckostbam hamasch 



IM 

Als nun hertzog IQtpoIt von Srfcerrich erslagen ward vnd dwarlichen ver- 
loren hat graffen, ritter vnd knecht ^^^) im höwmanot, als vor stal^ darnach 
ze niittem ougsten des selben jars do zugent die von Zürich, von switz, von 
vre vnd von glaris jfür die statt ze wesen, vnd lagent also vo^ der statt 
bis vff den nächsten fritag nach vnser frowen tag ze ougsten. Vnd vff den 
selben fritäg gabent die von wesen ir statt vf vnd swuorent zuo den aid- 
genossen ewigklich d). 

Des selbeii wals ward och die vesti, die man nempt^*^, die miili, 
' verbrennt. Die selb vesti was do zemal des von empts pfand vnd stuond 
jm vmb vj M guldin von der herrschaft von öbterrich. Der selb von empts 
ward in der vesti begriffen, vnd maost sweren, weder die von wesen noch 
kain aidtgenossen niemer darumb an ze grifi*en, noch in kainen weg darumb 
zuo bekümbem. Vnd also versorgtent si die statt ze wesen vnd zugent 
die aidtgenossen wider haim^). 

IM. IIa T«B lirlch ngeat gea regCMperg. 

Vff den selben fritag als wesen was gewunnen ^^7), do zugent die von 
Zürich, die noch dahaim waretit, mit offnem panner vnd mit aller irer macht 
V88 ze ross vnd ze fuoss für die nüwen regensperg, vnd schusaent 
mit büchsen für^*^) in die statt, vnd hieltent also ainen ganzen morgen vor 

464) hat ritter, herreo vnd knecht Hü. 466) 1 !). Aug. Mittwoch. 466) die hieit 806. 
467) gewannen ward Tsch. Hü. 468) für fehlt Hü, Vad« 

V. klaider v. klainotter, die si bi den beeren fdndent, die da erslagen tagend. 
Hie zwüflchen getorst von der herren wagen nieman zuo jn kernen. An dem 
dritten tag nach dem strit do gabend die sw. ainen friden v. erlobtent menglich 
hinzuo zuo^ den totten. Do wai^ent die totten lib also sere smakend worden, wan 
es gar ain haisse zit Waa, das man mit grossem kumber vnd jamer den k. vnd 
der andern grossen herren vf Ix gesuooht vss den andern totten« Der begruobe 
man vf xl in dem closter zuo küngesfeld, die a&dem zwaintzig wurdent enweg 
gefüert jeclicher in sin land zuo begrebde. Damach mit den andern totten ge- 
torst noch mocht man nüt wol vmb gan von gesmak v. von hitze. Also macht 
man vf dem selben feld, da der strit geschach, ain grosse gruob, vnd warff die 
totten drin, da si noch ligend. Yff die selben gruob ist sither ain klain capelle 
gemacht Königsh. Cod. 632 p. 382. 

d) Ynd in den selben löffen an vnser frowen tag ze mittem ougsten ^*^) do 
zugend vnser aidgnossen von lutzem, von vre, von schwitz, von vnderwalden, 
von glaris, vnd och wir von Zürich fiir wesen die statt, vnd sturmtand an die 
statt vnd gewunnend si mit kraft vnd mit grossen arbaiten. Do wir si also inge- 
nomen hattend vf den donstag nach dem vorgenanten vnser frowen tag, do sohwuo- 
rend si zuo vnsem aidgnossen vnd zuo vns ain ewig buntnüss. Cod. 657 p. 100. 
631 p. 374. 

e) Ganz so Cod* 643 p. 146. 147. 



187 

dem st&ttB« Et ndt och aln tail fOisrclk im das wantal, %nd nament da 
ain ronb. Also kam her hanns der truchsesa Yon waltpurg, der was do 
semal^^^) des hertzogen landtvogt^ mit vil ritter vnd knechten vnd och vil 
faosB Yolksy vnd triben^^^) denen von zürioh den roub ab> vnd stacheot 
vnd schassent do hert gegen ainandem, also dass die von Zürich nit an- 
ders wisstent denn dass si mit den herren müestint fechten, vnd sluogen); 
etlicb vnder inen ze ritter. Also zugent si dennocht vngefochten wider 
haim/). 

N8. Ile Tta flrlkarg rss fechtlaad aaneat ala reib le beri. 

Aber in demselben jar an der nächsten mittwuchen nach des haiigen 
crützes tag ze herbst kament die von friburg vss vechtland mit des her- 
tzogen Volk ze ross vnd ze fuoss für die statt ze bern, vnd nament da 
ainen grossen roub. Do iltent dievon bem vnd die iren nach vnd errat- 
teat den roub erhöhen wider^). 



469) Dm «elben malt $06. Vad, flu. 470) eryltent Tech. Hü. Vad. 

f) Ynd vf den vorgenanten donrstag zugend wir von zünch vss vnser statt 
mit dem volk ze mitter nacht mit den lüten, die wir dennocht hie haim hattend, 
vnd das dennocht vnser statt wol besorgat was, vnd fuorend alBo wol zwo myl 
von vnser statt in das wental vnd namend da ain grossen roUb by tosent 
honpten, vnd f^iortand den mit vns dannen, vnd waostand -nid brantand was wir 
fbndeaty vnd zugend mit vnsren büchsen für die nttwen regensperg, vnd sehu^send 
da durch die tor in die vorburg. Ynd do wir dannen zugend vnd heim woltand, 
do kamend vns die vyand vf dem veld an by dem kräyenstain, der was drä 
hundert spiess ze ross vnd vil ze fuoss, mit den wir ze dem fünften mal alweg 
gern hettind gefochten, denn das si alli mal wider hinder sich fluhend, vnd 
tribend das mit inen by fünf stunden. Doch ward do hertiklich batteilet, das 
der vysnden m^ den fünfzig gewapnoter erschlagen ward. Yon den vnseren 
belaib och by Rechnen da tot, der was nit mer won dry gewaffet, vnd behuobeni 
wir mit eren das veld,. vnd tribend den vorgenanten roub mit gewalt vnd mit 
werhafter hand hain, vnd gelang vns von gottes gnaden wol. Cod. 657 p. 100. 
101. 631 p. 374. Etwas änderst Cod. 643 p. 147. Die Oesterreicher, führt 
Hans der Truchsess von Waltburg. Noch anders, aber aus derselben Quelle, aus 
welcher diese schöpften, Justinger 8. 218. 219. 

In disen löuffen ward rümlang die bürg vnd bülach von den vnsem ver- 
brent, vnd mosburg ward och von den vnsem jngenomen. Cod. 657 p. 101. 631 
p. 874. Yrgl Justinger 8. 219. 

ff) Qbhz bo Cod. 643 p. 147. „vnd erschluogen ir me denn zwai hundert 
man vnd viengen xxv man, die füertents mit jnen gan bem^ Näheres hat Cod. 
629 p. 251. Ynd als die von bem nit in den krieg warent vnd sich lang 
vberhept hattend vntz nach dem stritt ze sempach, darumb inen die eydtgnossen 
ybel redtan vnd aber der jung hertzog lüpolt jnen grossen schaden zuo fliegt 
vnd meyenberg von den eydtgnossen zerstört ward, also widersaittent die von 



ISS 

II*. Me TtM hetra gcwinUMt lie tcifl initMwe. 

Aber darnach vff den nächsten fritag nach sant michels tag, als des 
vorgenampten jars, do zugent die von lue er n vnd die von zog mit drü 
tusent mannen gen bremgarten für die vesti arnstrowen^^^). Die selb 
vesti was walthers von haidegg, vnd do si die vesti gewunnent, do ertöd- 
tent si alle die die si daruf fundent^^'), vnd wurfent irer vil zum sloss 
uss *^') ze tod vnd brachent die vesti nider vfF den herd A). 

IM. iie richsfett nachtteat alnen Mi darudcr. 

Die richstett redtent fast darunder, also dass si etwa mengen frid 
darzwüschent machtent. Si machtent^ainen frid vff sant gallen tag anno 
dni Mcccixxxvj, der solt wären bis vff die liechtmessMccclxxxvij, vnd machtent 
darnach aber ainen frid, der selb hiess der böss frid, vnd was och ain bösser 
frid, vnd was die richstett tatent, das tatent si den aidtgenossen ze dienst 
vnd arbaitotent^^^) sich fast in der aidtgenossen dienst. In dem selben 
bössen frid kam vil kom gen Zürich. Es erstachent vns von züricb im 
selben frid die von rappreswil v man vff hurderfeld, nnd fiengent och v 
man vff den höfen. 

111. Nach hertMg liitptlt u\gtn Ui kwm ah andrer hertiag ia das laadi Uess 

hertiag albrechti). 

Anno dni Mccclzzxvij vff sant margreten tag kam aber 'ain hertzof; 
von österrich in das land, hiess hertzog albreoht, vnd bracht mit jm sinea 
bruoders. selgen sun, hiess hertzog wilhelm, lun junger herr, was her^ 
tzog lütpolts sun, der ze sempach erslagen was, vnd kament mit inen vil 
ritter vnd knecht. 

112. lie rifhstett nacheteat aber ainen frid. 

Also rittent aber die richstett ernstlich darunder» vnd machtent ainen 
frid vff sant Jacobs tag» vnd machtent ainen frid nach dem andern , vnd 



471) Arnstronwen Hü. 479) die daraf fanden wardent 866. '478) vbemsB 8U6. Vad. 
Hü. 474) vebtent Tscb. vnd arbeitetent fehlt Hü. 

bem dem herteogen vnd euch den von fryburg vnd wuostent inen ir Land vmb 
ir statt, vnd gewonnent magenbei^, tachse^ vnd castell, vnd verbrantent die 
dry bürg. Item vnd stiirmtent vil vnd dick an fiyburg die statt oben vnd vnden, 
das die von fir. doch allwägen ir statt behuobent vnd nit haross kament, vnd 
das die von B. mit ir grossen büchsen vil vnd me an die statt sohossent Dar- 
nach zugent si in das land genant blauphei (Planfayon) ennet fr. vnd verwuostent 
das da was; aber des von saffoi was (sie) dem tatent si nüt vnd zugent do wider 
heim. YrgL Justinger S. 216. 217. 

h) 8o Cod. 643 p. 147 „vnd fanden dar vff uüij man, der erstachen si 
vier ze tod, die andern wurffen si ze tod über vss." 

1^ fi^ iBoh. al4 11, Zeichnung Oesterreichs Schild, roth, mitten weiss. 



139 

mtachtent tms^ A kttndent,' dAsaes ^gefridet wurdi ' Das gesohiiolt als den 
iddtfpeMflbeii te 'lieb vnd dienst: 

Sl maebteat aber amea frid bis vff die liechttness anno dni Moodzxxriij. 
Vad do ntkn die liechtttless'kftniy do ward der fitd aber vertengretvien- 
iMCben tag bis vff die alteti fdstnacbt^ do hiiob aber der krieg an, vnd ward 
kam Arid de me gemacheliil). 

US. . ler kfftieg .?•■ osterrich mm die statt le wesen wl^r in. 

Anno. dni MccclxxxYÜj vfiT den jiächsten samstag vor sant mathis 
tag eamlot der aidtgenossen houptmann ze wesen, den si dagelassen hat- 
tenty als si die statt gewunnent, der hiess ammann voi^ den ow *^% vnd der 



475) auch Vnderoyen. Tschudrs Chron. I, 541. Scibmid, Gesch. v. Ury I. 7& 
▼ad. Mgl nach it. näthis. 

k) Biss stnond also in-kriegen etwa vü latBXL, nid vor sant galIeia:tiEig' do 
fitteud aber vnser aldgno)9Btti' des liohs Mett dar vnder, vnd* betädingotand'mit 
hertEog Itpolts sUigen snn hertzbg lüpolten, der für sich vndfik hertsog albrech^ 
■iiien veitern, hettsbg Wilhelm,- hertfog entist vnd beitaog fridri^'sin brüedte, ain 
ftid ndt vnsren aidgnossen vnd mit vns vnd den vnsren, vnd' wir nixt isien vnd 
fteii ives ein nÜWeü fHd'Vftiaftend, den di^'vdtg^ianten stetig* beretteni -Md be- 
ttÜngotand, 'dae- er roii baiden toilen WiEtf vnd'stitt beliben süt toU dem nädbuiteii 
stttnstag tor sant gallen -tag anno Izxinj vntavf Tüser ftowen itag ze liechtmass^ 
der do sdiierost'kiEan. Tnd also bdaib es och in Mden das vergeiut zil vs. 

Tad e daiT der vorgenaHt frid vss kam^ do riitent des riebs statt dar vader 
vnd machland äin fHd, der weteü solt von dem<^ vcirg: ▼• ^*'' ^ 3se Ueuhtmeas 
iin Ixxxvl} jar- vntz vf vnsear fr. t z. L irii Ixxxviij jar, vnd gab hertzog albrecifat 
von Oe. fli^ sieh, für sin vettern vtid für die Iren vns des sinen offiien besigloteii 
briei; tnd Wi^rwd der selb frid mitgelüpt vnd «mit abriefen Versidbrat wstd^ 
daritt»er'wtirdenl unser addg. vnd och wir dik vnd vil in dem selben find von 
den die zno der berrsdhaft gehortand, sohwärlioh vnd herteklich angrüffisn mit 
rOiiby mit btand,.mit totschiagen vftd mit vil andern vnredliohen saehen/die vna 
nie ab galait wnrdenti als man vns aber naoh des Mdbriefes sag verhaisaeh vnd 
gelopt* batt;' Ynd also littend wir vns den vorgenanten Mden vss, das von de*- 
wedrem teil nit gemldn angriff beschldieiLd. Ynd do'der fdd vss kam, de griffend 
wfr ze baiden siten an ain ander, vnd ward der krieg vast hart Ged. 6S7 p. 
101. 1^. 6»1 pi 874. 375. 

Barnaoh ze sant gailen tag mächeten des richs stett ahi ftid zwüsehent dei* 
bersehafft vnd den aidg. vntz vff die llechtmisiB ita S7i jar. Do im die lieoht- 
mfss katOydo ritten aber des richs stett entzwüsehent vnd machten aber ein Md 
4ibi gantz jar vff die Uechtmiss in dem SS. jar vff die iiecbtmiss, das hiessder bfiss Md. 
Bar nach im S8. jar vff margreten kam hertzog A. von Oe. mit hertzog W.* sines brooder 
Biuv vnd machtend des richs stett ein tag vff sant Jacobs tag», vnd ward ouch dar nach 
eltwa meng tag gemacht^ vnd tribent die ricbsteti allwegentäding darvnder. It. 
darnach ze der lieohtmiss im &8. jar do ward. der Md aber erlengert ziiij: tag 
bis an der alten vamacht. Ood. 643 ]^; 147. 148. VrgL Just B. 2 IS. . 

KiiBf«nb6rf»r Cbroalk, 9 



lagent von den aidtgenossen vnd der statt biiotteiit» tad wU .dcoM» Kcdr- 
genempten alleD, wie }m wamung wSdi komda, T^aden aidfcgfti^%ietiy dass 
des hertzogeii volk die statt ze wesen überfallaii «öhi, vnd ai widor. iq »^ 
men treld^^'), vnd dass der i^ogt ze wiitdegg die saeb «a ««rtiaiUcb Jribe 
ynd wurbi an des hertzogen volk, vnd bat si abo emetlidi ymä l^tUc^bw 
dass si alle gewarnet wärind vnd wol jgomtint vnd der statt wol .bnottint, 
als lieb inen ir IIb vnd leben wäri; wan si erkantint all wol dass dqr selb 
vogt ze windegg ain heftiger vf sätziger man wäre vnd den aidtgenossen 
yffsätzig wäri vnd vigent. Der wäri jetz it nachgebur vnd faßt überlegenj 
aber er getruwti bald mit der aidtgenossen hilf die bürg ze windegg ze 
gewünnen vi^d den voigt dannen ze tuoiy]» dass die selb vesti vnd der vogt 
vnd des hertzogen volk als daselbs vmb die von wesen vnd die, aidtgeaofBseii 
ynbekümbert liessint Er sait in^n aeh do semal daaa die von i^aris vnd 
sinder ir aidtgenossen komen weltiat vnd vff miimdesa, aa dem siiniieii^ 
lag vff den ammenden blarg züben weltint vftd den nelbßjk \m^ inBennea 
vnd die da awingen , daaa 0I och ioea ewiierint ^'^ da^s m abw dest« ai* 
oberer werint ze wesen. 

Also ward an dem selbeii samstag ^^^ m der niK^bt dot kmi^mt des 
hertzogen volk von rappreswU v»d wintertnr vnd kyborgei; ampt vnd grOet 
ninger ampt vnd ander des hertzogen lüt, ocb etMcjb biirgar von w^aen» 
die .vor gewichen warent» do -si die aidtgenosaen innarineat» vnd nameaU 
aiao die statt weten wieder in zuo des hertaege^ handln« .Si hattantr och 
gooti kuntscfaaft von etliehea bürgern ze wesen» die i^ d?ff ßtatt warfn^ 
Also ward deren von glaris vnd der aidtgenoepepi hi l^ox nianpfm^^^) 4^ 
endagen. Ir kam^it och vU darvon die übern warei^ ^sa ß^lent in da« was-» 
sier. Si nament och dk> semal ze wesen deren von glaris paqn^pcy wnd f^or«» 
tent es gen rappreswil. Die von ^aris kament odi in dee selben nßfdk^ 
vnd weltent gta wesen sin, vnd moment deaa vfT den anupeni ala vo{f , g^«- 
sehrifato stat Also wnrdent die von j^vift vpd des hertzogen ^^Ik ^nan^ 
dem innen, vnd enwüsst kaint wedrers tai} gegw wen 99 was. Des hertzo-» 
gen volk wondent> die aidtgenossen wärint der anlegung innen w<H?dent 
dass si in der selben naeht die statt ^ß wes^ in, neiqen wöltint, vnd wnr-n 
fe^it die bmgg ze wesen bi der niüU ab» dass spi njit hierüber: kpoiw. nj^ol^ 
tent; also forchtent die von glaris, do si das geschrai borteet»; de? 
hertzogen volk welli hinUber zuo. inen, vnd wi:Mr{ent die bragg an. dem 
andern tail ab. Also» vorchtent bed teil ainandem, faia dass des bertsor} 
gen volk £e statt vnd das volk erobrotent Vnd de ep» taget, de wfL« 
reut £e von glaris, die vss der statt entmnnen waraati vnd di« wdr^ 
alsamen enwegQ* 



476) Nur Tad« und Htt. richtig. 4Tt) sdiwereü 'mHostend flU. tchirereii 
sind Tsd. 47^ God. 657 p. 109 und «99 p. 97$. sagso «»fipttsg»« Vad, ted ndtlsraaeb«. 
4^) l^ Tierlz%> msnnea Cod« 0&7 p. lOa aad SM. eit« 

Do.hoob.sioh sber der kti?g. an: ^ wnst^g. vgr ssnt . mafltistag in dsr* 



IM. lfc4I«4*B'8ltrligcn'ftfaiiUiagk«Mfailg««Mltti ' 

Ntrn wnrbent die Ton glaris in denen dingen, vnd-liattent etwa dick 
ir bottschafe bi den herren ze^wesen, vnd heftiht och gern ain tftdlng ge^ 
mscbet mit der tierrschafty dass man si nit tiberzogen hetti. Do forchtent 

480) Brüjmt no^lr fcbsteheiides G«fltiileiiht, m) FlÜBadheA bei Eapt$nwil* 
BJBcl^t, yfiä 'vas.M^ ddr e^toN^ T^fttwuohen imd £r«nf$wiV dol^amea der biersctiafflt 
Ton Oe. diener mit denen Ton rapperswil, wintertur Tnd Ton ^eniogeni Tsd 
was da wider selbs Tmb was, vnd zogen gan wesen heimlich Tnd Tngewameter 
dingen, Tnd wtirden jnen die tör ze weseti Tff getan, Tnd kamen in die statt 
mit falschem' rät Tnd mit böser anleitnng. Denn da warent ze wesen ettlich 
Tnder jnen die ^engent' gan windek rft das schloss, Tnd was ein TOgt dar Tff, 
der Idess der brachli^^. Mit dem leitten si an das er das Volk Tff die selben 
zitt zno Veg brechti, so wöltin si jnen die tor Vff thuon Tnd hin jn helffen, da- 
mit das die statt wider ze der herschafft band käme, denn das selb schloss 
windek hört zno der herschafft Ton Oe. Ynd kam der selben nacht zuö wesen 
Tmb dero Ton glaros zzxj man der weidenlichosten Tnd besten so in allem land 
do ze mal mochtf^n ai^,:mi' '^fvAin Itfin^djidi s«^ p9fiki ip ir betten erstochen, 
do tt lagen Tnd.iM*.hlieflfen, Tnd byguoten.fininden, wanden. sin. Der selben nacht 
wazd. dei^ yt^ gi^sps ir landfendü genomen; tss finem tipg, darimx. si. da» ^e^ 
^achlosiien Jiatten, Tnd djieso in, der, selben kamer wacent» die hatten, den. fyenf 
ie^ di^ ka^A^ tw alpalang Tstz das.di^ j^eii^ ai sipherten ix; Hj^ Tnd ^ijr gHpta. 
Dfi^Ton jyiesa^nt sjbb die sQ.in der kamer wareoft, Tnd li^^aor si jsuq i^n hbi; - d<\ 
ecscblnogenta Tnd ermurttens aber, das bq si , jfi^i zuogeseit ynd g^sichi^rt htittßDr 
Tnd namen das selb Tendli Tnd anders, das in dem selben trog da da« fendli jn 
beschlossen ward, Tnd kam das selb fendli gan rapi^erswil, Tnd ward eim Tff 
geben» 'der -solt 'M' gan R. tragen. Bo er kai& an die jenen ^^^>; de viel er nider 
Tnd Tevdärb, 'Tnd fend man das fendli b)r jm in eim baoeen. Ynd ward die selb 
statt -wesen mit söliohem falbeh Tnd' mit Tnredlioheb Sachen der henebaft von Oe. 
wider jngegebeh, vnd beschach das durehettiidi Ton W. Tnd nitdnrch si all; 
denn da was 'meng bider man^ der uM daTon wnst Tnd jm die saoh leid was. 
Also satat dar hertzog graff bansen Ton sangans gan W. ze einem houptmaa. 
Cod. 643 p. 148. 149. 

Tnd do'sieh also in krieg Ter^ng Tntz uff' den fritag vor tft mathias tag 
in dem 89.' jare de battent ira vil der bnrgem zoo W. haimlieh vnib Tolk ge* 
woiriben, die TOn der herrsehafft; stetten Tnd landen z^o jnen kament, Tnd ir ain 
tail'in die statt Terstblenlich giengen Tnd Cfclso verbolzen in den hüssem lagent 
Vnd nff'den Toi^genanten ftitag ze'mittcfmacht de brachent die' bnrger von W. 
Thd die si-by jtten in der surft hattent, nf vnd ersohlnogeät Tnd ermnrtent die' 
efbem lüt Tön glatis, die by jnen in trüwen vnd in frontsehaffl lagent, %j fier- 
tsigenv vnd eHiotent die datttber das si sich nit wnstent tot jnen ze Mieten, vnd 
gab^n^ äßX' herrsohafft mit semlicher Terratniss vmi mörd^ry d^ . statt jn. Cod.* 
6$(7 p,.102, )i^3. Cod. 631 p. 375, Cod. 629 p. 276.. Kit den gleichen Aus-., 
drücken Jnstini^et^ S. 220« 



182 

die herren dVfweg^ ^enn 'st eii^^ kttnoint vnA da0 >dk' seMtt vnd von 
«nandern kämint, so hieltind si dann nüt, wM si mit inen maohtint«^ ynd 
wottent kfdn täding mit denen von glari» machen vnd vffiiemen,.Ynd mfiii'** 
tenty es : wäre vor me gescbecben; vnd weltint je das land vnd lüt mit ge^ 
walt gewannen han vnd zwingen, vnd woltent sunst kain täding mit denen 
von glaris vffnemen noch machen.. Vnd also satst d^r faertoog von öster- 
rieh graff hannsen von sangans cno ainem houptman se Wesen Uk 
der statt. 

US« Wie die vta glaris all aidJtgentuea naiteai wMer für wcsea. 
Als nun die herren die statt ze wesen wider ingenommen hattent, 
do mantent die von glaris vnd die von vri, die iren ammaan och da ver-« 
loren hattent, all aidtgenossen vnd woltent wider für die statt ze wesen. 
Also kament all aidtgenossen zesamen an dem zürichsee vff den nächsten 
zinstag nach sant mathis tag, vnd wurdent da ze rat, dass si nit spia 
möchtint han vnd für wesen bringen, vnd zugent also an dem dritten tag 
wider haim. 

HC. Wie stck ala gress vtlk versaaileit te wesei. 

Das gestuond nnn siben wachen an, dass des hertzogen volk die statt 
ze wesen wider inn hatt vnd da lagent vnd hnotent Vnd also hattent 
des hertzogen rolk ain grosse versammlang von herren vnd von stetten, dass 
ir wol bi fünf öder sechs tasint^^^) warent, die da zema! gen wesen kament 
ze ross vnd faoss. Also hettint die von glaris gern etwas mit den herren ange- 
tragen vnd hettint gnad gesuocht ; do getorstent inen die herren nümen getruwen. 

117. TtB der slacht le glaris* 

Vnd do es ward, an dem nünden tag im abrellen vff ain domstagt da 
aoch das selb volk von wesen gen glaris mit aller macht vnd .mit gewalt» 
vnd gewannent die letzi ze nef eis, vnd ersluogent ii:en vil an der letzi, die 
ßiob da wartent vnd inen woltent die letzi verban. Also wichent die von glari« 
yon der letzi an ainen borg vnd zugent die herren vnd das volk in das land ze 
glaris vnd verbrantent die hüser vnd wuostent nnb was si xnoehtant, vnd 
was inen der mertail nun vmb rooben vnd vmb guqt ze gewünnon* Si 
hattent och me denn zwölf hundert hoapt vioh hinderslagen vnd woltent 
das dannen triben, vnd maintent, es sölti inen das niemand werea« Also 
sachent die von glaris , die an den berg gewichen warent^ der herren ge- 
werb mit ainandem. wie sie sich so vnordenlichen hieltent vnd von 
ainandern rittent vnd gieng«nt, vnd inen nun not vmb guot was ^ vnd 
jetlicher gern ril gewannen hetti. Also rittent inen die henken och 
nach an den berg, da si hin geflohen ^^^) warent, vnd also wnrfent die, von . 
glaris ^^*) mt stainen gegen den herren, dass die ross darab sohüch wmrdent^^^). 

48s) So hatten Tsch. Vad. q. Hü. Tschud! korrigirte ,,sec1ienCang*^ anoh Cod. 657 
u. 629 p. 276 sagen 6000. Vgl. Stampf ZI« 18j( b. m) gswiohen Hti. Vkd 484y ,;W 
vierthalbhnndert werhafier^*. Cod. 657 p. 103. 486) schtichteiit Hü. Vad* 



188 



4^» 1^ ■ ^•nwm ^ 



Also raoftent die herren hinder sich zuo dem volk, si sottint eirweg wichen^ 
-dass b! nit erworren wnrdint mit den stainen. Also wichen si, vnd tmcktent 
die von glaris hernftch, vnd kam ain flucht in das volk, das wenig jeman da 
gestaond. Also iltent inen die von glaris nach über tin gross riet vss bis gen 
weeen,' vnd erstachent inen bi vier oder fünf hundert ^*^) bis^^^ gen wesen 
an die brugg, also welchi sich ze wer stalltent. Da luflbnt si für, wan ir 
was der mertai^, die sich on wer erstechen liessent; doch verlurent vnd 
kament iroch vil vm, die sich mannlich gegen inen wartent vnd mit we- 
render band erslagen wnrdent Vnd do si also gen wesen an die brugg 
kament, do ward das getreng also gross vff der brugg, dass die brugg in- 
brach, vnd ertrunkent irer och vil, wan inen was ze not, dass niemand des 
andern acht hat, vnd zoch ainer den andern vnder, wan si warent aU wol 
gehamascht vnd gerilst ^^). Es warent och etlfch der herren, die ze gla- 
ris vor in das land warent komen vnd guot gewunnen hattent, die all 
wider henis***) rittent vnd giengent, dass si weder frtind noch vigent sa- 
chent, änderst denn die todten sachent si da liggen, vnd kament vnbeküm* 
bert wider haim. Des selben tages floch och graff hanns von sangans gar 
lasterlich mit f&nfzecben hundert mannen, de ir houptmann ze wesen 
was, vnd er das alles hatt an gelait. Er was mit sinem volk für beglingen 
her in gezogen, vnd dö er sach wie es gangen was, da kart er wider vmb 
vnd floch. 

Als nun die von glaris ob gelagent vnd die herren die flucht geno- 
men hattent, bis gen wesen, do kartent si wider vnd slnogent all die ze 
tod die noch nit tod warent , vnd zuchent si der mertail vss bis vff die 
nidergewand vnd laitent si zuo ainändem in dri gruobra in das vngewicht 
ertrieh vor der letzi in die wjdentn). 



4M) Tsch. korrigirte in Tsoh. fönfseohenhundert Cod« SS7 ssgt ISOO« 4S7) uns 
Vnd« 48S) wQl bwügi Hü. Vad. 4S9) usaea Hü. 

m) Bei Tsoh. t2. Zeichnung, die Schlachi Das bestuond also vntz ze vs- 
günder osterwucben. In dem selben 88. jar an dem andern donstag im aberellea 
do bat der hertzog aber ein gross volk gesamlet vss allen sinen stetten vnd 
landen me den zv toscnt man ze ross vnd ze faos, vnd kamen gan wesen Tud 
zogen da dannen mit gewalt gaa neffels in das Land glarus, vnd verbrannten 
wol XXX hüsser vnd hatten vil vichs hinderschlagen, vnd weiten das hin weg 
hau getriben, vnd meinden, jnen söH das nieman weiren, vnd söltin vngetochten 
ilaiiTiAw f am. Do warent die von glams an ir letz nit mer denn mit iii •}- hundert 
(d. h. viertbalb h.) mATiTiAn, Dero warent 1 man von switz, Tnd do si saohen 
das si waran komen vmb ir land ynd durch die letzi gebrochen waren vnd so 
Til hüner angestossen hatten, vnd das fioh hinderschlagen hatten, do tett jnen 
da» vast we Tnd waa jnen ein grosser kumer, vnd wurden mit enander ze rat 
sdmell vnd einhelklich das si ir lip vnd leben davon wöltin setzen« Ynd zugen 
von dw .1^ hin vff in 4aa gand Tnder den borg, Tnd taten das dar vmb, das 
si den borg zuo einem mgken httüa vnd man si. nit .möchi, allenthalben vml| 



1S4 



} 



^cbeo« Sq •ai in cUb selb giaid buaen, mit UU^ dn b^n^bertn^eji g^t^» fliaV 
Uebeu muQtter maiyen Tiid des liebm lieixt sant'fridlis ;da gciffent pi die.fy»^t 
w. gacr 'mit fnsGhem redlichem mi^ot, Tud aroeUaogen Tnd emtfuiken li^ >^«a0nt 
{drii^alb t.) mm vnd jagten ai gan iFesen: «ua der it^» '^md kam tu lüt Tff 
die- brogg» das die mit d^n lütten jn braph, ynd ertrank so nril lüt iA dorn «^ 
'das Biemaa mocht iwüssen wie yü der were. Des selben nsiale^ • floeb g^aff h^^B 
Toa simgänsy der ir bouptmafi xe wesen was» ifte dem» mit 2;«^ l^deir^ nuuDuaeit; 
der if a^ vff begangen rnd saoh wie die ycm glfurofi mit ir fyend Tmb 'g^eagemt, 
Tnd si biinweg jagten, ynd kam das gesobre7 tnder si so vast, das si kiffen dorofa 
den bcitterwald hin uff über kirobenfen^ ynd meint man das yil lüts eiian.der iJH 
w«ld über den berg jn yiel^ ynd ertrank ouob yil Uit ymier dem 'walens^w» yud 
larff jn nie kein mfib nfM^b £i1b man meint Ynd gewtumen die von glanu an der 
selben schlaoht xiij rechter b!Ouptpailie& Der Selben kamen yj, paner der aller 
hüpsohesten gan tfwitz, ynd wurden £wei eersohossen ynd ^erzert, das man die 
nit kond nooh mocht yff gebenkhenj die andern fünf paner die hangen xe.glarufi 
in der kiloben» die si iKen fyend^i yff den selben tag angewiumieti mit andex^^i 
grossen guot, das jnea yoii den fyenden ward aa harnest , an rossen ynd an sok- 
4^m gaot. £s warent och' ettUob ^ent ynts gen i^amH yff sie ro^ ynd «e 
faos, ynd woUen bian 'geroubet^ ynd do si yetnamen y^e; ea ze nä&Ifl gimgati 
was, maohtends sich en weg. An der selben schlaoht kam dero yon.glac^.liitj 
ma^ ymb. Cod. 648 p. 149. 150« 

Saeaach an dem'nünden tag aberellen almo:dni Maodxzat^j kämest dis^ 
nachgesohiibn^i h^apai ynd stett mit grossem yolke als liechsttisent {SmStedkem 
tastet Cod. 6B1) manben geh glaris an die letoli das ist grU[ joihfilBWi yosi wer- 
denbei^ herr ze sangans, die grafen yon toggenbnrg^ peter y, torberg, h. johasm 
y. klingenbergy der yon rappeltstain ynd ander herren , ritter ynd knoohtr ^^^ad 
diss fltett; schaffhusen^ wintertuTi irowenneldi mdolfzell, rapprebwU imd ander, 
ynd gewunnent die letzi ze glaris, ynd kament mi4 gewalt in das land« Des 
besamnotand sidh die yon gkris, dab ir by yierthalb hniidert werhafter mannen 
watend, die'g^iffent die yjant an ynd ersehlnogent ilr ett^a.yil in dem laad ce 
tod. Des wurdent die yyant flüehtig ynd jagtand jäen die von glaris tech^^ynd 
ersehlnogent ix wol by aditzehen hundert (sedistttBendeii 631) matoen ynd er- 
trank ir etwa yil in dem walense ynd oeh in der hnt, das man sait, das der 
heirschaft yolkes in dem see so yil ertifonken, das man Von eim bort an das 
and^r trooken vrer gegangen (by zzii^c mannen yf den tag y%rlor, sägt nüeii^ 
terher Cod. '657), ynd gewtümend die yon glaiis xije man hamasohs yndzüg 
paner ynd yil ross, ynd ward der yon glaris nit kne ereehlagen denn liüj (xxy 
God* 631) man. Ynd was der fyianden lebendig beleih, die ftuhent gen wesen in 
die statt, ynd uff den ainliften tag abrellen in dem yorgesaiten lar do stiessent 
die yyent die statt wesen an mit für ynd yerbtantent si gentzlioii, ynd cnged 
da die bmger yon wesen mit ir wib ynd kinden, . ynd oeh die andren die hj 
jnen warent, Jedexman da er hin kernen moöbt Cod. 657 p. 103, IM. OkL Ml 
p^ 375« 376i. 629 p. 276, 377,1 Yxgl Justinger & 222t, ^ . .. 



135 

Nach diseia strit (xu Sempach) kaiji des h. Bäligen sua der elter ^ genant 
l^PPl^ c^ <^®. herschaft zup Oe. vnd ward h, an ßines vatter statt. . Dirre wolt 
nnen yatter ; rechen v^id beeanpiot aii^ gros folk widqr die switzer. AU taten^ 

• • • 

och die sw. her wid^rrmb. Do ward dazwüsehen gerett ynd ain £rid gemacht 
aiA jac Po ^errait das folk, ynd e das zil zergie, da gieng der krieg, wider vff; 
TBd die sw. zerstortent. ynd zerslaiftent die statt rottenburg y. die bürg in der 
statt .daselben za grond ab> wan der h. gar ain grossen zol da hatt vnd die 
Strassen den sw. ab der. selbe9 bürg yeshalten ynd verlait wurden! Damaqb 
fnor der jnng h. zi^o h. albrecht sim yettera zuo wiene, vnd hiess sin ,s^ett y. 
ambtlüt kriegen y£ die sw. Das tatent si ooh ynd geschfich robendes y. batei- 
lendes zwüapjien des h. folk ynd den sw- yil y. gros schad zuo baiden sitten» 
daa die land yerherget wurdent^ wan die sw* band die edeln lüt^ die. ymb si sas* 
send^ yil bi gar .erslagea. ... 

Ain^tritzuo glaris. Ains tages nach osteren^ do ma^ zali n. g. g«' 
Mccclxzzyiij jar, do geschach das graf johans y. werdenbg» g» thoman (j) y. tog- 
genbg;, h. johans y. klingenberg v. yil ander herren y. stett der her^chaft y. De, 
xogtent für glaris in daa tal ynd land mit aim grossen mächtigen, folk, dril tusend 
od. mej y. woltent die yon gL yberr allen hau t VAn si zuo den switzem gebor- 
ienty yn4 geyninneAd äif letzen y. kamend in daa land, v. Ueffend in die hüser 
roben^e y. sakman zup machende. Hiezwipchen. sanmotent sich die yon gL ynd 
Bwitzer, das ir yf tusend^^^) zesamen kamend , Ynd zugend an die be^en ynd 
Btrittent mit jn. Do warent die herren zertreigelt. ynd nüt bi aj^andep, wan si 
nach rob her ynd dar in den hüsem stekkatant.. Davon, gelagend ei.v^der ynd 
g^sigtent die yo^. gl, vnd swita^r geg^ dem grofNien ioik,, ynd ^rslnog^d ir yf 
xij hundert yjpid gewunnent iij baner vnd tiosent hamaaQh y. yil hengste y. rosa^ 
vnd ward der sw. vnd ir aidg. kum yff hundert erslagen. Königsh. Cod. 
632 p. 383. 

Dachers ^(instai^erohrosik zKhU bei Käfels «zway huiideri spiest ze ross 
md f&nibßßeAd man ze fuobs« Ynd maint der hartzog glaris 2uo ge^riniMiit Tud 
soblucg QUA bin iMi die letsin» vnd hä,we die vff mit dem ftiosvolk, ynd kamand 
e&tall für die letzin Un in bisa zuo der kUchen^ die da haisaet moUia." Giamer 
zählt sie 600. Dann erwähnt sie das Härchen, die Eidgenossen haben die E^nde 
venNmbetty'dabs nioht mir ein Wetter entstohnd, wotinn vor Nebel und Dunkle 
Keiner den Andern mehr recht erkannte, sondern die Füsse der Bosse, die Speere, 
Schwerter und Aimbraate mit Fdden zusammen gebandidn und yert^ickelt waren. 
„Also wardend si flüchtig md gewonnen ze eng in den wegen; das si sich nit 
weren mochtend, ynd kamend entail ross vnder si^ die si nun och truektend 
trttfftond vtid irrtend, das si ndt mochtend ze wex komen, ynd wüostenA sich 
selber also giöstUcih, das es; nicuan gesagen kan wie vil iQt tA selber ertottend 
mit trucken in ir aigne waffen vnd mit iretten." — »»Vnd das an der flucht iro 
vil kanaad yff die bru^, di6 da gat über das wasser gen wesen. Ynd die 



i^}' Cod; 61^9 sagt ,^Ghflbundert''. 



■is iIbI iit Mim nrf Baiihtftlgeite% iU u ^v^u mk k i awi 



Hi^nach stand geschriben ain tail der namen, die ze glaris vmb kon 
sind^*^): Herr hanns von klingenberg rittern). Hanns santhnsser^ Hlüiiid 
faiss, Hanns vetter, all des von klingenbergs diener. Hr. volrich von sax 
ritter. Hr. hainrich von randegg ritter. Jörg egghart des von randeggs 
diener. Hr. eglolf von rosenberg ritter. Hr. herroan von bul rittef. Ilr.' 
low von schaffhusen ritter. Volrich von haldenstaini Hans von wagen«- 
berg. Hainz von riimlang. Diettegen von altstetten. Wolf von herg. 
Hanns von wilberg. Yolrich schenk von castell. Fridrich von bätmarin- 
gen. Hainrich von laterberg. Hanns von langenhart. Hanns von vnder- 
wegen. Hans von vomonans. Volrich von grifFense. Hainrich von sant 
Johann. Fridrich von richenbach. Volrich von nüwennegg. Manlach von 
althaim. Hans von rosshain. Reinhart von constorf. Peter hart von ha- 
berspurg. Oölli^^') von österrich. Reinhart von adelar. Dietrich simon. 
Simon muoterkind. Gotthart kalbhopt Wilhelm von.gersten. Hartmann 
Bultzer von kyburg. Hanns der haner *^*). Volrich keller von homiss- 
hain^. Hr. albrecht von landenberg ritter. Rnodolf von landenberg. 
Beringer von landenberg. Eberhart von strass. Hertdegen von hinwit; 
Beringer von lomiss. Spysser von diessenhofen, was vogt te rappre-' 
swiL Philipp rüed Wolf sürg. Karolns rottöwer. Hainrich gir. Cüenerli 
von rtUnlang. Hanns schappelz. Peter läpp. Albrecht schulthais. Olautf 
walpersperg (Wolfsperger) von rappreswil. 

It. des von Togkenburg volk verlor swarlich. 

It. VBs kyburger ampt. Von zell vss vndersee. 

Von wintertur kament vm hxx man. Von schaffhosett Verlorent och. 
Von rappreswil Ixx man. Wintertur vnd rappreswil verlurent allermaist^. 

119. Wie der akkt Ttn roll die ledtea wMer Tssgritk. 

Nach diaer alacht bi xx manoten fuor abbt bilgeri von rfiti, g^bom 
von wi^enbergy mit vil knechten hinuf gen glaris, vnd gruob die todten 
lichnam wider us» vnd füert si gen rüti vnd begruob si da erlichen in das 
münster. Derselb abbt bilgri von wagenberg gieng selber mit ainer schufflen^ 



491) vei:lorn band Hü. m} göbli Hü. Röalln Vad. 4M) hangar Hü. Vad. 4M) kam- 
stein Hü. hönisen Vad. 495) allerschwerli ehest Hü. 

ward nun so schwäre überlade mit volk, dann ei trungend aixiaJider^ das die 

4 

brogk das gros volk nit ertragen moeht, vnd vnder inen nider gieng," Man aftge 
von mehr, denn 2000 Todten. p. 1&4--196. 

Anno MccobuuLVÜj jor an dem nünden tag des aberellen wordent etacUagm 
ze glaris herr hans von Cling^iberg vnd xx ritter vnd knecht, onoh ob ayben* 
hundert erbrer IQten.. Cod. d30. p, 402. 

n) Zubenannt der Gütige oder Gute» Urorooikel (?) des jernten YerCtussei» dar CShtOr 
nik (1240 und später), und Fortsetzer, wie sein Sohn u. Bökel Johannes u. a. £r 
war Oesterreicbs Landvogt im Hegaue. Tschudi Chron, I» 104, u. Stumpf JQL 135 6. 



187 

imd diuroh sapcbt die gniob.6ti vnd Hess aiii h^vji nit Bggen » das er echt 
fiAdea l^onily vnd. achtet nit dee grossen stuackes Tnd gestenks, der da was» 
wan die todten licbnam warent nooh nit veigeaen^^. Er was oucI| niichter 
bia ea alles ge^hacb ae complet zitt vnd fundent in dri gmaben olxxx 
todter lichnanu Das geschach an sant andres abent, des «wölffpotten, anno 
dni Mccd»» vnd vii^ jar« . 

IM, Wie ik Tea gisrb aksr die aidtgeaessea fir wesfii Msasteat. 

» » 

Als non das alles gescbechen wss an dem nünden tag im abrellen^ als 
vor staty gelich ▼nverzogenlich ecbickteot die von glaris vnd von switz ire 
botten gen Zürich vnd saitent inen wie es gangen was, vnd ermantent si 
och bi ir aiden vnd ir püntnuss, dass si k'ämint vnd inen hulfint, wan si 
weltint sich aber legen für die statt ze w e s e n. Also saitent inea die von 
züricb hilf zuo, dass si onverzogenüch komen weltint mit allem irem züg 
vnd mit macht. Damach an dem nächsten sampstag ziichent die von Zü- 
rich vss mit siben hundert mannen, wol gerüst ^'^)9 vnd woltent mit denen 
von glaris vnd switz für wesen ziehen. Vnd do si kament gen richtiswil, 
do kam inen gewüsse bottschaft, dass die von wesen ire statt selber hettint 
angezünt vnd verbrennt, vnd war jederman vss der statt, frombd vnd 
haimscho). Das was och war, vnd also wurdent die von Zürich ze rat, 
dass si nit wider wöltint haim ziechen, si weltint sich legen für die statt 
rappreswile, wan die von rappreswile hattent och ze glaris vbel verloren, 
vnd die besten die si in ir statt hattent, burger vnd soldner, bi Ixx mannen. 
Vnd also lagent die von Zürich ze richtiswil bis vff den sunnentag, vnd 
schicktent vm me volk vnd vm züg, vnd enbutent inen dass si muot hettint 
gen rappreswil. Also kament die von zürich mit aller macht. 

Ul. Bis fea lirich bebgeat Me statt rappreswil mH Macht 

Damach an dem nächsten Sonnentag ^^^) , das was der nächst nach 
der slacht ze glaris, nach vesperzit, do zugent die von zürich mit aller 
ir macht vnd mit gewalt den see vff, vnd laitent sich für die statt ze 
rappreswile, vnd manotent do alle aidtgenossen zuo inen für die statt, als 
si och kament. Vnd des ersten tages als die von zürich vssliessent, do 
verinrent si zwen man, do ward der ain erworfen mit ainer bljgenen ku- 
gd ^**) vss der statt, vnd der ander wolt hin zuo louffen , der ward ersto- 
dien vnd vss gezogen. Vnd also zugent denen von Zürich zuo die andem 
aSdtgenossen , des ersten die von glaris, von switz, von lucem, von 
bem*^*), von vre, von vnderwalden^ von solotum *•*) vnd von zug, vnd 

4M) BS erden worden Hü. Vad. 497) wol bezügter Uü. 486) 12. Aprü. 499) mit e. 
bUden Hü. Vad. 60o) 28. ApriL 50i) 30. Apr. 

o) Ynd vf den zj tag abrollen do stiessend die vyant die statt wesen an mit 
für, vnd verbrantend si gentzlioh, vnd zugend do die buiger mit ir wib vnd 
kinden vnd öch die andren, die by inen warend, jederman da er hin komen 
mocht Cod. 657 p. 104. 



188 

lägent si$o iiy wuc&en vor der «tatt mti gewillt» dttü« A pA "W^Üg hh^W KttU 
tent weder tag aoch nacht, wan die von -zütickhäitfeAt a&efii ii^ ^Q^ tuit bieii 
gen rappreftwile gefaert, bttohgen, fohf den, bähten, antwetk, s^üfaUih, Vtid ^^irai 
ei faan mochtent, vnd schusfient vnd wntfent on tndertass in die i^at^, ' vnd 
91 wider faeruss^ wan si hattent oeh büdeti t^d guoten tü^ in der ötatt 
Also hattent die aidtgenossen bedeckti echiff vff dem see getaiacKt^ init ferefa^ö- 
bei, kien harz vnd bech vnd anderm züg, damit si die ergger wpltentt abbren- 
nen, Tnd stiessent die selben schiff durch die schwirren inen vnder die erker. 
Also wurfent die vss der statt gross stain durch die scliiff, vnd löschten! 
si och mit wasser, dass darvon kain schad beschach, vnd behuobent ocb 
die schiff, das si nit wider hinuss mochtent kon. 

Es warent och in der selben statt soldner von laroparten, die der herr 
von maylan dem hertzogen von osterrich etwa menig jar hett geliehen ze 
dienst. Die selben wisstend gar wol vmb kriegen, . vnd wie man sich in den 
slossen vnd darvor halten solt vnd weren, wan si hattent au ir tag niits anders 
getriben, Es warent och vnder den selben soldnern gar guot jennower 
schützen, vnd dass man in dem selben zit, diewil die aidtgenossen vor der statt 
lagent, mengen herlichen schalmutzen vor der statt sach, wan die jennower 
9nd die soldner luffent all tag für die statt vnd schalmutztent mit den aidt- 
genossen, vnd tatent inen vil ze laid vor der statt, davon vil ze sagen wäre. 

Es warent och in der selben statt etwa vil der von waltzhuot, die och 
gen glaris soltint sin vnd sich versumpt hattent^ vnd also in der statt be- 
lagert wurden, das si nit druss kundent komen. Vnd also wartent -si aicb 
redlich vnd mannlich vss der statt mit werfen vnd achüssen, frowen vnd 
man^ vnd was jederman mocht, das spart er an dem andern nit Es warent 
och vil redlicher knecht in der statt vss der mittlem maroh vnd atidersch- 
wa her, » 

123, Wie die aMtgeaessei stiivitcttl die liatt. 

Als mm die aidtgenossen vor der statt gelagent dri wuchen vnd. i<K 
die statt wurfent vnd schussent on vnderlass» vnd denen in der statt ]caia 
ruow nie Uessent weder tag noch nacht ^ vnd man inen die stiitt ait w.oU 
vff geben vnd man si on vnderlass^^^ so fast latzt mit werben vnd Bchüa- 
sen, vnd wie si das erdenken kondent vss der statt, also wux;dent die aidt- 
genossen gemainUch ze rat, vnd laitent ain bert^n stürm an» vnd ver- 
sprachen sich zesamen , sittenmal vnd die in der statjb wärint » . vnd si «^ 
schädlich heruss latztint, vnd inen die statt nit weltint uffgeben so weltinü 
si sich an die statt wagen, vnd gewunnint si die mit gewalt ^^% «a wekuii 
si och da üb vnd guot nemen. Also woltent die von rappreswil ir statt 
alwenzuo vm kain sach vffgeben, ee sterben. 

It. nun was in den tftgen ain houptman in der statt, hiess her peter 
von torhetg^^^), ain alt man, was ain fryer herr, der sach nun iren ernst 



m) alwenzuo Uvu Vad. 609) Uberhopt HU. Vad. m) Arberj; Mt. 



V^ 4«e..9t»tt, Viid dM0 tt Aavmeii ItdltUit, yM bett gerb gesechte» Ü9m 
Iwa into 4clie itaU v0geben betti ynd apraeh: e» «räii wieger, das« man 
fltti üMiBgf» vöd mit lUeb die #tatt in |^bM6)^ deno ^r fördit^^^), daes «i 
darzuo gezwungen wurdint^oT). Aber er muost der red bald ge&wigieii^ 
"ffßuik i)n wojti AiciPQtof^) Jo^eny.wed^r Irötnbd noob faaimfrcb io der statt, 
vnd • ]i9Ut4aDt jm iiU gram» > 

US. Wie dd' «)dtgiB«88<il itiirwlteHt ve rapp^swil au Maientag. 

Cüfitodit dominas diligentes se, et vias peccatorum disperdet jo). Als es nun 
watd am m^entag vmli) die achtende stund vor mittem tag, do giengent die aSd- 
genossen afi Vnd gemäinlich vnerscbrbcken vnd faert an den stürm vnd verwe- 
genlicben an die muren mit ireji schirmen vnd mit irem züg, vnd tribent also 
den Sturm vnz vm&os) die zwai nach mittem tag^io), dass si zuo allen orten 
an die statt sturmtent vfF dem see vnd vff dem land, also das si durch die 
mnren in die statt brachent, vnd tatent denen vff den muren so not, dass 
si das nit erwereh**^) mochtent noch gesechen köndeüt. Also wi*rentw«) 
iren bt fünfzig mannen in ainen keller komen, vnd truogent win vss der 
statt in das her vnder die aidtgenossen. Also warent si fro vnd maintent, 
81 hettint die statt geWünnen, viran die in der statt 5is) wis&tent dennocht 
nünts darvon, dass die aidtgenossen in dem keller warent. Also wurdest 
si dess innen in der statt, vnd brachent obnen durch den esterich nider iü 
den keller, vnd tribent si mit haissem wasder wider hinuss , vnd ward ir 
och vil" ertödt vnd geletzt in dem keller, wan da was grosse not. Also 
Iribent si den stürm alwenzuo^^^) h^rt, das jederman gern sin bestes hette 
tuonwö), vnd viel eren bejagt 5i6). It. fei tribent ir katzen an die müren, 
vnd truogent ir laiträn an die muren^ vnd giengent mit iren Schirmen fabt 
hinzuo, toid hattent iren züg vnd it ding als wol geordnet, dass si die 
statt allenthalb notent vff dem see vnd vff dem land, vnd tribent also den 
Sturm mannlich Vnd' hert bi vj oder vij stunden , däss da kain vnderlass 
noch vffhören nit was; wan wenn ainer müed was oder geletzt ward, so 
giengent ander an die statt, also dasfe doch der stürm allweg on vnder- 
hiss^i^) noch vffhören hert* wären was^is) vnd kain vffenthalt hatt^i^) bis 
vff die zwai nach mittem tag. Vnd do es vff die vesperzit ward, do tra- 
tent die aidtgenossen all gemäinlich ab , vnd liessent von dem stürm vnd 
wurdent mit ainandren ze rat , vnd braöhent vff vnd zuntent ir hütten an, 



./ 



505) vff gab Tsch. 506) besorgi Tsch. 507) man würde das sunst müesaen thuon 
Tsöfa.^ 50S) man wott im nit Tsch. 509) bis y£t Tsch. vnz vff Hü. 5io) was äü. 
Ml) gtireren 806. Vad. Hü. 5») was Hü. sis) die innren 806. Tad. 9i4) on '▼nder- 
hwi Tseh. m) getab hm 800. Bü. 5i6) eijagt Tsth* 5i^) alweosuo 806. Hü. dis) wert 
MO; werel Vad. Hti. - M9) da wae 800. 

p) Cusiodit dominus omnea düigmtes se, et omnes pscoateres disperdet. 
Italm l#d, 2d. Dommus custodit nfdmvm **-^ ei vias psecatormm disperdet. 



140 

■ 

vnd verbrantent ir antwercli vnd ir bUden, vnd xagesi glioh darvon » Vnd 
lieMent ir katzen bi den murea ston vnd iren süg, laitren» «ohiAQ vb4 
andre« ligen, wan si warent gar bärlich geaehadgot vaa der atatt an dem 
selben stürm. 

Man sei och wissen, diewil die aidtgenossen vor der itatt fappreswSl 
lagent, dass in der statt dri man ze tod erschossen wurdent» vnd nit m6. 

124« Me airftgcaesiea rageat wMer hal«. 

Also fuorent nun die aidtgenossen mit ainandem gttneinlioh wider 
haim, vngeschaffot, vnd rumtent das (eld mit grossem schaden» wan u 
hattent mangen redlichen man verloren; darzuo was ir och vil wnnd;)« 

590) Keller I noch üblich. 5Si) Sehne, ftsi) kleines Schnttwerk. 

q) Und machtend .vier vnd zwaintzig grosser scbinn, vnd richtetend da jeg* 
klichen vff vier scbiben, vnd machtend zway hmidert grosser vnd starker stnnn- 
laytren, och mit schibeni vnd machtend wol zehen katzen, die och vff klainen 
pfluogredern giengend vad mit hüten warend bedeckt, da in jegklicher zwaintzig 
man waurwd vnd si mit sailen zngend. — Darzuo warend lüt hinder den katzen 
mit schirmen vnd schilten geordnet, die si och tribend, vnd vil setz schilt vnd 
sust schilt vnd züg, das si machtend. — Do huobend si an an ainem frytag fnio 
(1. Hai), recht als die sun vffgieng, vnd giengend mit ir katzen vnd mit ir 
schirmen vnd mit ir laytran vnd züg an siben enden an die stat, vnd stormptend 
so hart vnd so vigentlich, das des geliehen kam je gesehen ward, vnd wurflfend 
yi\ hart vnd fast mit den hantwerken in, vnd schassend mit den büchsen allen, 
so si da hattend, vnd mit iren armbrosten — vnd schassend für in orefftencklich, 
vnd tribend das vff dry gantz stund oder mer, das si die frowen mit den mannen 
so hart vnd vast ^wartend vnd rattend, das si vor der stat. nit wol bruefen noeh 
erkennen mochtend, welches ain fro oder ain man was. Ynd was der stürm vnd 
das inwerffen so gross vnd das schiessen so grülich vnd das weren vss der stat 
vnd leschen, vnd das für vff den tächem in der stat so vil, das si in der stat 
sich übersahend, das si mit einer katzen an die mur komen warend, vnd hattend 
da durch in ainen ker^so) gegraben. N'un was ainem schützen in der stat ain 
Ben ^'^) von ainem armbrost gebrochen, vnd der wolt in den selben ker loffen, 
ain ander senen holen, die er denn da wyssei Also do er in den ker luff, do 
weitend in die vigend, so in dem ker warend, begriffen haben, denn das er inen 
mit not entran.'' Er zeigt es aber an, worauf ein Bitter „Jörg von dem röslin^ 
mit 8 Gesellen in den Keller steigt und mit den Eingedrungenen kämpft „Ynd 
also hulffend inen die wyb vnd wurffend für in vnd brachend obnan nider, vnd 
schüttend haiss wasser vnd für durch nider, vnd stain vnd gemülb''^, bis sie zu- 
rück müssen. Man findet 15 Leichen im Keller. Nach neuen 3 Stunden Stur- 
mes „mit sölichem wunderlichem vngehürem gesehray, das des geliehen nie gehört 
ward'' lassen die Aeusseren ah. Dachers Konstanzer Chronik p. 197 — 201. 

Kaohdem als es ze glaris vnd ze wesen ergangen was, do zugent die vmi 
Z. (wir C. 657^ an. dem 12. tag aberellcn in dem 88. jar für die statt, npper» 



14t 

ttS: Mr krieg miH tlirnmSttX 

gestuopd IÜ80 dasB dar krieg alwenzuo hert wfiitetf vnd die aidt- 
geaosaen der herrephaft lüt vnd land sahadigoteDt, vnd herwideromb der 
hemcbaft volk ^^^) die aidtgenosaen, wie jederman den andern geacbadigen 
modit ald kimd^*^). 



6S8) on vnderlass Tech. 5S4) lüt 806. Hü. 626) kond oder mocht Tech. Hü. 

iwil, vnd kament für sich zao jnen dar ir (beide Codd.) ai^. die von lutzem, 
ven sog» von vre^ von switz, von vnderwalden, von glaris; damadii an dem acbt 
vnd xwentzigosten tag aberellen kam der von bem volk für die vorgenanten 
statt; damacb an dem driBsigesten tag aberellen kament die von Bolotnm ouob 
mo den vnaren mit Bechzig mannen ze rosB vnd ze ftioBS, vnd an dem ersten 
tag majen anno dni SS do zngent die von Z. vnd ir aidg. an die vorgenaaten 
statt vnd stnimotent dar an, vnd ward da gar hertenolich gestormet, vnd kam 
von vnseren (der aidg. ^81) ain tail in ain hnss an der statt* vnd werat der 
stnrm vom fhio als die sna vf gieng, vnts naob vtt die veqMv. . Do giengent 
vnser aidg. vnd wir (do liess man 631) von dem stimn, vnd Terlnrant wir (die 
aidg. 631) vff dem selben storm viertxig w^faaffter mannen« Bamacb an dem 
dritten tag zugend die von Z. vnd ir aidg. jederman wider baim in sin land (in 
sin hainMit 631). Cod. 657 p. 104. Ood. 631 p. 376. 377. 

Und do.das gefaebt (bei ÜTäfela) ein end genam vnd die von gktnis ir vyent 
io ritterliah veijagt vnd vil erstooben vnd ertrenkt hatten, do seliickten si Ton 
stand an einen botten gan Z. zuo ir lieben eidg. der jnn die saöh Bolt sagen, wie 
es gangen were, vnd eölt si manen, das si zagen, gan wesen. Ynd am necbsten' 
samstag darnach scbickten die von Z. vi] faandert man wolbezügt, das si ganW. 
ZOO den von GL ziedien s^tin. Bo si her vfF kamen gen ricbtiswil» do worden 
ri daselbe gewandt^ vnd ward jnen geseit, die f^ent bettin ir statt ze W. selber 
angestosstn vnd verbrennt, vnd werind die fyent alle darvon gefloeben. Also 
warend die von Gl fro das jnen der almecbtig got> sin Hebe muotter aUer gna* 
den, die lieben balgen vnd der gaot herr sant ftidli vnd sant failary gebnlffen 
hatten, das si by lip, by gnot vnd eren bestanden warent vnd ir land behept 
hatten. Ynd namen vff einen krtttzgaag für sieh selb vnd alle ir nachkomen 
jemer me ewenklioh von allen kilohen im land vnd von jekliebem bus der erberst 
ncBseh, vnd sondeir ein man, ob er im hns ist, vff den ersten donstag im abe* 
rellen ze gand gan neffels dnroh die weg vnd steg da denn die von OL vff den 
selben tag not vnd arbeit erlitten hatten, vntz gan mülibofler an den brannen. 
Ynd der nach so hat man ein mess vff dem veld vnd begat man aller dero 
jartzit die vff den selben tag verloren, si syent Mnd oder fyent gewesen. Do 
Sa vmi Z. ze riohtischwil gewennt wurden vnd ri vemamen wie es stfiend vm\> 
die statt W. do zogen si mit den lütten von dem züriohse für die statt rapper- 
Bwil, vnd leitten sieh mit gewalt dar für« Das besehaob am nechBten Bonnentag 
daniaefa vmb das naeh t mal, vnd kamen zao jnen die von Ino. vre, Bwitz, vnderw. 
vndv* aag, vnd eltwa vil von be^i, vnd lagen vor der statt iij wueben ndt 
gewalt, vnd hatten die von Z. da allen ir werisüg vff gericht vnd worffen vnd 



1>« 

IM. We TM UricK tMNnt Umä M* ie waMni. 

Do es darnach ward an dem ntlnden tag des hSwnionaifl des Torge« 
nanten jars, vff ainen domstag, do 2ugent die von Zürich gen wetzikon 
vnd gen altdorf, vnd nainent da vil vichs vnd tribent das enweg. Also 
iltent inen die von kyburg vnd von winteriur vnd Von grüeninger' ampt 
nach ze ross vnd ze fuoBS. Do hattent inen die von zfirich zwo hnotoi 
gestossen nach bi dem klösterlin bi dem gefenn» vnd do ei zwflecheni die 
zwo huoten kament, do brachent die von Zürich in den hnot^i vd vnd 
erstachent der yigent etwa mengen, vnd verlurent die von Zürich von irem 
tail nit me denn dri mannf)* 

ISl. Ire aidtgeneiscn i«geat gen Men, 

Anno dni Mcccboxviij, vff den nächsten bunnentag nach sant margreten 
tag do kament alle ynser aidtgenossen mit fünf pannem g^n zfirich , vnd 



DisB beschach von des vorgeschribnen von nydow wegen an dem smmentag yor 
sant Jobanns tag ze snngioht in dem vorgesdiribnen jar. Ood. 667 p. 105. Aus 
ganz andrer Quelle als Justinger 8. 223 ff. 

In den ziten do man gen rapperschwil zooh vnd man yor der selben statt 
lag, do zugend die von bem für büron die statt vnd gewunnend die mit rechter 
wer tiberboubtj vnd yerbrantant vnd wuostant die selben statt gentzlich vnd gar. 
Cod. 657 p. 104. Justinger 8, 221 ganz anders» aber auch mit iem Ausdrucke, 
„überhoupt". Er sagt „am fritag nach dem österlichen tage", somit 3. April. 
Sonntag vor St. Johann war der 21. Juni, während Cod. 629. p. 259 sagt: ,,In 
den zitten verbrantent die von bem vnd die von solothum die von statt ze 
aroWy vnd geschach im meyen.'' Dann: die von bern vnd soloÜium zugent für 
das stettlin bürren vnd gewunnent das stettlin vnd die bürg am viij tag OBtem 
(6. April) vnd verbranten es vnd erschluogent ettlich dar inn. 

Damach an der vffart vnsers harren (7. Mai) zugent si aber mit einander, 
bem vnd soltom für nidaw vnd sturmtent das wasserhalb vnd landeshalb, vnd 
gewunnent das stettH ; doch verdurbent der^ von B. wol zz in eim schiff, das es 
vndergieng von vberlast, als ir ze vil dar inn was. Die bürg enthuob sich den- 
nocht vff iij wuchen. Also ergabent si sich^ nämlich der houptmsn her johans 
von roscy, ein walch. Die lies man mit ross vnd mit hämisch abziechen vn- 
wüestlich. Damach wert der krieg dennocht vntz vff mitefasten. p. 261. Yigl. 
Justinger 8. 223—225. 

t) Damach an dem nünden tag höwmanot (vff ein donstag 643) anno dni 
Mccclxzxviij do luffend vnser fryhait ( die fir. Z. 643). gen wilberg (gan wetzi- 
kon vnd gen altoiff 643) vnd namend do ain erber yich; des wuident die von win- 
tertur vnd ander vnser vyent innen vnd flirzugend jnen den weg vnd staktand sich 
ennenthalb dem gefenn by des hegnowers reben in ain holts. Des warend wir. 
die von Z. der vorgenanten fryhait nach gezogen vntz in das gefenn (vnd hat- 
ten aber die von Z. zwo huotten gestossen by dem gefenn 643). Des zoch vnsri 
fryhait zwüschend baid huffen. Des kam euch ynser rossvolk vnd ouch vnser 



145 

zng^'ni die von zurich och mit irem paoner mit inen. Also zngent 81 mit 
sechs pannern gen baden, vnd hieltent da vor der statt ze baden mit 
gewalt, Eb zugent och die von Zürich vnd von switz mit iren pannern 
von den andern aidtgenossen zuo den bedern hinab, vnd wuostentssi) die 
beder, vnd verbrantent si vnd kament do wider zuo den andern aidtge- 
nossen, vnd zogent do all mit ainandern vngefochten wider haim. 

In den selben tagen vnd in demselben zit satzt sich graf d o n at von 
toggenburg mit den aidtgenossen t^). 

132. Sie iMtt M itm liirifhsee wufitni TerbrenBt. 

In dem selben zit fuorent die soldner, die ze rappreswil lagent, gen 
richtiswil vnd verbrantent das dorf, vnd nament was si da fundent. Si 
nament och ain gloggen vss der kilchen. Si verbrantent och in den selben 
tagen pf äffikon, fryenbach vnd was da vmb was. 

Aber darnach an dem nächsten sunnentag vor sant laurenzen tag, alles 
des vorgenanten jars, kament aber die von rappreswil vnd die soldner, die 
da lagent, gen wädiswil vnd brantent da bi zwainzig hüser, vnd ersta- 



Ml) verdarbt^Dt Tsch. 

schützen vnd etlich knocht mer ze fuoss hin vff zuo dem holtz, da die vyand 
warend, vnd kamend die vnsem die vyand an vnd wurdent do der vyand by 
sibentzig erschlagen, vnd verlor vnser nit mer denn 3 man ze fuoss von gots 
gnaden. Cod. 657 p. 106. Justinger S. 227. 

Des ilten jnen die von kiburg, von wintertur vnd von grüeningen nach mit 
vil Volks ze ross vnd faoss vnd hettin jnen den roub gern wider genomen, vnd 
kamen zwüschent die zwo huotten, dcro erschluogen die von Z. etwa vil, vnd 
wurden der von Z. iij man erschlagen. Cod. 643 p. 152. 

u) Anno dni Mccclxxxviij an dem nechsten mentag nach sant vrbans 
(Tschudi schrieb drüber Margreten, während Cod. 643 hat „samstag vnd sunnentag 
nach sant m.'^ also 25. 26. Jul. Cod. 63 1 hatte ,,vor sant vrbans tag^', was Tsch. 
änderte „nach sant margreten'O do kamend vnser aidgn. von luz. von zug, von 
switz vnd von vnderwalden (643 vre) vnd och die von entlibuoch, vnser guoten 
fründ her gen Z. vnd vff den vorgcnantcn mentag (sunnentag 643) zugend wir 
mit enandren hinab gen baden vnd wuostand vnd brantand die hüser zuo den 
bedern, vnd das für ward so gross vnd kam euch wind in das für, das es über 
die lind mag kam vnd schluog zuo den klainen bedern, vnd das da wol xxxj 
hüser verbrunnend, vnd warend die von Zürich vnd von schwitz in dem boden 
by den bedern, vnd die andren stett vnd waltstett hattend den berg inu. Cod. 
657 p. 106. Cod. 631 p. 377. Justinger S. 226. Nach Cod. 643 ziehen sie 
„gen baden mit vj paner vnd lagen vnd hielten vor der statt mit gwalt vnd 
zugen die von Z. vnd von switz mit ir paner hinab zuo den bedern vnd wuosten 
vnd brauten die beder vnd was da was gentzlich, vnd komen do wider hervf 
zuo den vier paner vnd zugen vff den mäntag wider hein an alles laid 
vngeuochten. 

KllngMib«rger Ctironik, JQ 



H6 

chent acht man. Also tatent inen die voseren ale not mit atechen vnd 
mit schiessen^ dass si grossen schaden nament, vnd ward inen als not ze 
schiff, dass ir etlich ertninkentt;). 

Damach vff den nächsten fritag vor sant michels tag wurdent denen 
von Zürich ir trotten in dem hard all verbrennt. 

13S. Her graff tob virtenberg facht Mit itm stetfci for wil Im swaben, tb4 

gelag 9h w). 

It. in demselben zit, anno dni Mccclxxxviij, ward erslagen graf volrich 
von wirtenberg, vnd vil herren, ritter vnd knecht mit jm, vor wil in 
swaben» von den richstetten vnd iren helfem. Do gelagent die richstett 
desselben strits darnider, vnd gelag der von wirtenberg ob, vnd schuoffent 
das die von nüremberg, die nament zum ersten die flacht; vnd hettint 
si das nit tuon, so war den stetten wol gelungen. Si brachent och zum 
ersten den pund, vnd swuorent den landtfrid wider den pund; das geschach 
nach dem strit an sant bartolomeus tag des vorgenanten jars. Die äidtge- 
nossen erschrakent übel, vnd was inen laid, dass die stett nider gelagent, 
wan si hattent guoten trost an ainandern, die richstett vnd die aidtgenossen, 
wan si tatent den aidtgenossen menge guote Warnung, vnd starktent si 
dick baimlich ^''). 

134. Sie TOB brengarteB TerlareBt. 

Aber in disem vorgenanten jar, Mccclxxxviij, do battent sich die von 
zug vnd etwa menger von Zürich in ain huot gelaitbi bremg arten, vnd 
zochtent583) si vss der statt. Vnd do si heruss kament in die huot, do 
wurdent ir bi zwainzig mannen erslagen o;). 



692) Vgl. Tschudi L 553. Eönigsh. (Cod. 632 p. 408). &S8) d. h. lockten, zn« 
gent Tsch. 

v) Anno dni Mccclxxxviij am sunnentag firao vor sant lanrencien tag do fao- 
rend die von raproschwil vnd die österricher bi xxx schiffen gen wediswil vnd 
verbrantend wol xx hüser. Des staltend sich die von wediswil ze wer vnd luf- 
fend gen den vyenden mit ainem geschray vnd jagtend si zuo den schiffen an 
den se, vnd verdurbend der vyenden, si wurdint erschlagen ald si ertrunkind, 
wol xvj, vnd der von wedischwyl verlurend wol vüj man. Cod. 657 p. 106. 107. 
Justinger S. 226. ^ 

Nach des stuond es alwegen in krieg, das vnser soldner vnd ander herscher 
dik vnd vil vss rittend vnd luffend vnd mangen rob vnd vil vichs vnd gevangen 
herin brachtend von wintertur, von baden^ von regenspeig, vss dem wental vnd 
anderschwa vss der herrschaft landen brachtend. Cod. 657 p. 107. Cod. 631 
p. 377. 

%d) Bei Hü. Würtembeigs und 3 andere Fahnen. Yad. hat den Artikel nicht 

a) Amio dni Mccclxxxviij an dem nächsten fritag vor saut othmaiB tag 
(13. Nov.) do zugend vnser aidgnossen voq zug Tßs vnd verstaktend incb am 



uz 

135. iie TM lirieh iigeit tu dts dsekentiL 

It. in disen tagen zugent die von Zürich ain tail in das vischentaly 
vnd hindersluogeot da ain grossen roub. Dess wurdent aber die herren 
iniien, vnd fürrittent inen den weg; also kament si ze grinow über die 
rünni ^>^) ^ Tnd zugent darcb die märch nider» vnd zugent ain schiff über 
hurderfeld vnd kament darvon^'^). 

I3C. Sie iMtgCMMMB Terlireat swarlieh le hineaberg. 

It. vff den näehsten fritag vor wichnäcbt kament die herren gen hü- 
nenbergy vnd machtent da ain gezöch^^®). Also iltent inen die von zug 
vnd «nder ir aidtgenosseu nach, vnd kament in ir huot, die si inen 
gestoasen hattent, vnd ward da deren von zug ammann vnd wo] vierzig 
der erbrosten ^^^) vss der statt zug erslagen vnd ain ritter von ospental, 
dass si sibenzig man oder me an der aidtgenosseu tail verlurent, wan si 
luffent inen vngeordnet*'^) nach, vnd aber die herren hattent ir ding gar 
wol geordnet» dass inen kain schad geschaoh^). 

I 

534) die Lint-Rüni Tschudi L 554, den rüni Tech. 535) entrunnent Tech. 536) gezöck 
Tsch. Vad. hat y,nach wienecbt*^ 537) selb vierzig der obristen Tech. 538) vnordenliohen Tsch. 

jonan, vnd schiktend aber wir von Zürich vnser soldner vnd etlich ander ze ross 
vnd wol ccc ze fuoss vf dieselben tage den obgenanten vnsren aidg. ze dienst, 
vnd verstaktand sich die von vnser statt ob lunghof in das holtz. Des schik- 
tand die von zug by fünfzig knechten gen bremgarten vf ain zöchen. Die na- 
mend och etwas vichs für sich vnd tribend das vast vnd yltend her vf gen den 
vnsren. Des jagtend inen die von bremgarten nach ze ross vnd ze fuoss als 
endlich das si die selben knecht ze lunghofen eryltend, vnd tatend inen als not, 
das die knecht von zug vm hilf ruoftend, vnd von dem geschray brachend die 
von ztirich vf vnd kamend denen von zug ze hilf vnd erschluogend der von 
bremgarten yf der selben getat xiiij (xx Cod. 643), vnd beschach diss e das die 
von zug mit der paner zuo der getat kämind, vnd damit zugend die von zug 
vnd die vnsren wider haim vnuersert Cod. 657 p. 107. 108. Cod. 643 nur 
kurz, und so Justinger S. 226. 

y) Anno dni Mccclxxxviij, an mitwochen zwüschend sant thomas tag vnd 
dem haiigen tag ze wyhennächt (23. Dez.) do zugend die von wintcrtur vss ze 
ross vnd ze fuoss, vnd schiktend von inen durch zöchens willen by zxx röscher 
knechten. Ynd do die kamend an den zürichberg, des warend etlich bluot härschter 
von vngeschichten vss gangen vhd stiessent an ge&rd vf die yorgenanten knecht 
von W. vnd griiFend die an, vnd von des geschrays wegen lüffend etlich knecht 
ab dem föstelbei^ och zuo der getat vnd erstachend der von wintertur by xxv 
man, vnd viengend dar zuo sechs man, vnd gewunnend die ynsem vf der tat 
xiiij pantzer, vnd kamend die vnsem vnuersert haim. (Kürzer Cod. 643 p. 152) 
Momdes an dem haiigen abend ze wihennächt do zoch des hertzogen volk 
von allen statten in diesem land ze ross vnd ze fuoss an die rüss für hünanberg 

vf vntz an 4en biutzenrain vnd brantand was si da zwüschent döifer vnd hüser 

11* ■ 

10* 



« r 



148 

137. Me TM brengirtea gewuifBt liten rtib. 

Damach an dem hailigen abent ze wichenächt kament die von br ein- 
garten gen zug» vnd nament da ainen grossen roub. Also iltent inen 
die von zug nach vnd ersluogent ^^^) ir bi zxx^^^); dennocht brachtent ü 
den roub darvon^). 

138. Her krieg wärt ain Jar. 

Diss gestttond aber also dass jederman den andern schädiget mit rou- 
ben, mit brennen vnd erstechen, wie jetweder tail den andern geschadigen 
kunt oder mocht, vnd wäret der krieg ain ganzesjar vnd sechs wachen^ 
dass darzwüschen nie kain frid gemachet ward. Es beschach och vil dings 
in dem selben zit, das nit alles aigenlichen hie geschriben statyy;y). 

139. 9le TM ben ugeat !■ iM frlkUl. 

Anno dni Mccclzxxviiij, an dem nächsten samstag nach dem zwölften 
tag zugent die von bem in das friktal, vnd gewunnent den kilchhof 
ze frik, vnd gewunnent ain bürg, hiess göwenstain;?)* 

5S9) erstachent Hü. 540) xz Hü* 

fondent) vnd namcnd do ainen yast grossen roub. Des faorend die von zug vnd 
die von sant andres vnd ander, die by inen warent^ über den zuger se vnd het- 
tend gern den roub errettet , vnd do si kamend gen hünnanberg zuo den reben 
uf die halden, do hattend si sich dennocht nit wol besamnot vnd hattent die vyant 
ain gross huot gestossen by der rüss in dem holtz, das haisset die varwe, vnd 
rittend der vyant etwie menger her für, ynd zochtand die von zug, vnd also 
lüffend die yon zug hinab, vnd wüstend nit vm die huot, vnd wie si für die 
huot hin ab kamend, do brachend die vyand vf vnd erschluogend der von zug 
zlij man, vnd wärind wol an schaden dannen kernen, hettind si sich nit ver* 
gachet (übereilt), vnd hettind ir frönden gewartai Cod. 657 p. 108. 109. 
Wenig änderst Cod. 631 p. 377. 378. Vrgl. Justbger 8. 227 für beide Tage. 

yy) Cod. 643 zählt zl Erschlagene p. 152. 

yyy) Diss bestuond also das man da zwüschend mengen grossen roub den 
vyenden nam, vnd wert der krieg ein gantz jar vnd vj wuchen, das kein Md 
da zwüschent nie gemachet. Cod. 643 p. 153. 

z) Anno dni Mccclzzzviiij, am sunnentag des zehenden tags des jenners, do 
zugend vnser guoten fründ vnd lieben aidgnossen vss, die von bem, vnd kamand 
des selben tags vntz gen solotron, vnd momdes zugend si die aren ab vntz gen 
ölten vnd wuostend da zwüschend was si fundent. Dannen zugend si gen göwen- 
stain, vnd gewunnend die selben vesti mit gewalt vnd verburbend yf der selben 
vesti by hunderten. Von dannen zugend si vntz gen bru^ vnd verwuostand 
och da zwüschend was si fundent. Dannen hin zugend si über den bötzberg in 
das friktal vnd wuostand vnd brantend och was si flmdent, vnd kamend in den 
kilchhof gen Arik. Dar inne was nieman won frowen, vnd f^dent erber guot 



149 

149. Me TM rarifh gewment md leigent fecher. 

Darnach an dem nächsten fritag vor der alten faanacht fuorent die 
von Zürich vnd ir soldner, die am zürichse lagent, durch die brugg in den 
obersee vnd fiengent zwölf fisch er von rappreswile vnd nament ain schiff 
vnd sechs vnd zwainzig golden wert fischergam, vnd brachtent es alles 
gen Zürich. 

141. Sie TM lirlcli Machtest ainen Markt. 

Anno dni Mccclxxxx do machtent die von Zürich ainen nüwen markt 
vnd ain mess ze Zürich, als es gefridet ward nach dem krieg. Die selb 
mess seit angan ze vssgenter pfingstwochen vnd solt vierzechen tag wären 
vnd ward och also gefrygt. 

14S. iie richstett Maehteat aber alaen Md. 

Anno dni Mccclxxxviüj do kament der ric h st ett erber hotten, von 
costentz, von rottwil, von rafenspurg^ von vberlingen vnd andern stetten **^) 
gen Zürich vnd redtent aber ernstlich darunder, vnd hettint aber gern 
ünen frid daran gemacht. Si rittent och zuo des hertzogen landtvogt 
vnd zno sinen raten, vnd brachtent es je darzuo, dass ain frid gemachet 
ward zwüschent der herrschaft von österrich vnd den aidtgenossen siben 
jar von sant Jörgen tag im Mccclxxxviiij jar vnz aber vff sant jÖrgen tag 
in dem Mccclxxzzvj jar. Also ward och der selb frid ze Zürich vnd in 
allen landen der aidtgenossen offenlich vsgerüeft an dem ersten tag im abrel- 
len. Wie aber der selb frid gemachet ward, vnd was jederman dem an- 
dern tuon söIt, das findesta^^') hie nach alles in disem buoch^^') geschri- 
ben, vnd bass binden aa). 

641) (9. MXns). 54J) findt man Tsch. 64s) in disem büechli Tsch. 

dar in. Bannen zugent si gen wietlispach, von dannen zugend si hain gesund 
vnd vnuerseri Cod. 657 p. 109. 110. Cod. 631 p. 378. Nicht aus Justinger 
S. 230. 

In den zitten vff mittervast (9. Jan.) zugent die von bem vnd solotum mit 
einander in das fricktal vnd verbranntent das, vnd gewunnen euch des mala 
gowenstein die bürg, vnd brantent die vnd erstachent xx man, vnd zugent 
wider heim, vnd eins wegs aber für fryburg vnd machtent davor der rinckmur 
ritter vff dem graben, vnd sturmtent an die statt vnd ward ritter herr Ott von 
buobenberg ynd cuonrat von bürgistein, vnd schluog si ze ritter herr jos der rieh. 
Cod. 629 p. 261. 

Anno dni Kccclxxxviüj an dem nächsten tag vor sant hylarien tag (12. 
Jenn.) do zugent vnser aidg. von lutzem vss vnd brantend in dem ei^öw etwa 
meng dor^ vnd wuostand darzuo was si fundeni Cod. 657 p. HO. 

aa) Diss stuond also in kriegen vntz an die alten vasnacht, das was der 
nünde iaig mertzen in den 89. jar, do kament von des richs stetten erber botten 
(von ko8tent2, rottwil, Überlingen, vnd Von räffenspurg 643) vnd rettent vnder 



150 

143. Wie tiir es h loriek was. 
In dem selben krieg gab man te zürioh aineil mütt kemen vmfo iij pf. 
stEbler, vnd ain malter haber vmb vier pfand stäbler, vnd ainen mütt rog- 
gen vmb zwai pfund stäbler, vnd ainen mütt gersten vmb xxx /9., ain 
vierteil erbs vmb xv ß., ain viertaii bonen vmb xv ß,; «iin viertel hirss vmb 
XV ßbb); alles ässig ding was fast gesüechig vnd tnrcc), 

644) Jnstinger erwähnt Yfos von Bollingen Loskauf, ,,der vormals von etlichen 
welschen herren, so ze fribarg lagent, gefangen ward/' S. 221. 

die Sachen so verr das si den krieg zuo ainem frid brachtend, der von baiden 
teilen gelopt ward war ynd stät ze halten vntz yS den nächsten sant jÖrgen lag 
vnd dannen hin aiben gantzi jar, mit dem gedinge dass die von Z. ynd ir aidg. 
den vorgesaiten frid vss ruowenklich söltint innhaben was si der herrsctaft güotes 
in dem krieg hattent jn genomen, es si stett, vestinen, t^er, land oder lüt, als 
die firidbrieff wol wysent, die darüber geben vnd versiglot sind. Vnd ward 
der frid (offenlich 643) gerüeft (in allen eidg. 543) an dem ersten ta^ aberellen 
in dem vorgesaiten jar, vnd ist der herrschafft von Oe. firidbrieff ze wien geben 

< 

in den oster firtagen mit hertzog albrechts insigel versiglot. Cod. 657 p. 110. 
Cod. 631 p. 378. 643 p. 153. Justinger S. 232. 

Dis kament gen fribnrg. Der herr von blamont, der herr von werffe 
(Tschudi darüber „al. Verse") vnd der herr von reyn kament gen fryburg. Also 
kam ein red gan fryburg, wie die von bem werent gan basel zogen, wan si doze- 
mal nit wol an den von basel warent. Des trostent sich die von fryburg vnd 
zugent mit den vorgenanten herren uss, wol mit xViijc pfert, gar heimlich fuir 
den bremgarten vnd respeten do das vich zesamen, vnd woltent damit wider hain 
sin. Des zugent die von bem uss vnd woltent mit jnen gestritten hän. Do 
fluhent die herren vnd das volk mit jnen. Also yitent jnen die von B. nach 
vntz an die sensen, vnd erschluogent iro vff ijl, der ein teyl vergraben wurdent 
vor dem forst in einer gruoben. Jro ward euch ein teil geuangen, vnd der von 
B. ward niemant erschlagen, den yuo von bollingen ward geuangen. Ynd als 
die herren von weltschen landen sachent, das die von B. so mannlich warenty 
do hieschend si iren sold ze fryburg, vnd rittent wider hinweg von forcht***). 
Hienach begand man vmb frid reden zwüschent beden tcylen, vnd brast euch 
den von züriuh spis, vnd also redt der apt von wettingen vnd ander herren 
darunder vmb frid. Also nament die von B. den friden vff durch dero von 
Zürich willen, wan jnen spis brast; simst hettent si es nit than, vnd ward also 
ein frid gemacht vij jar. Diss richtung beschach anno Mccclzxxix iar. Damach 
macht man frid xxi jar. 

Wie vil landts die von bem an sich zugent. In disem vorge- 
hanten krieg zugent die von B. an sich die statt vnd herschafft bürren, die graff'- 
schafft nidow, item das land obersibental, die statt vnderseewen, item die zwo 
bui^ vnd herrschäfften vspunnen vnd oberhoffen. Ynd die von solotom zugent 
an sich die herrschafft buchegg. Cod. 629 p. 261. 262. 

bb) ein fiertel erws, j fiertel boneui ein fiertel birs jekliohs vmb xv ß hlr. 
Cod. 643 p. 153. 



161 

144. >€r Mi war4 geleagret Tad wiril ain frid ntck itm nitrm geMidiet. 

E dass dlser frid vssgieng^ anno dni Mcccixxxxiiij, do ward der frid 
aber gelengrel zwüschent der herrscbaft von österrich vnd den aidtge- 
noBsen zwainzig jar, von sant Jörgen tag bis aber zoo sant Jörgen tag, 
vnd dar zwüsehen xx jar; also ward ocb der selb frid offenlich geriieft in 
allen aidtgenossen vmb sant margreten tag des vorgenanten jars. 

145. VeBB der frid le larieh gerieft ward. 

Der selb frid ward ze Zürich offenlich gerüeft am samstag nach 
sant margreten tag anno dni Mccclxxxxiiij , dass er xx jar sölt wären von 
sant Jörgen tzg hin zwüschent der gnädigen herrscbaft von österrich vnd 
allen ynsern aidtgenossen, vnd gebot man den frid also getrüwlichen ze 
halten. 

14(. Aber äia lengerer frid. 

Damach ward aber angetragen, e diser frid vssgieng, vmb ainen guo- 
ten, stäten, langwirigen ***) frid zwüschent der herrscbaft von österrich vnd 
den aidtgenossen, durch des gemaineu landesnutzes willen, vnd ward der 
selb frid also beredt vnd gemacbet zwai vnd fünfzig jar, vnd ward och 



645) langwerenden Hü. langen ewigen Vad. 

ec) Anno dni Mcccbcxxxiij was der winter kalt vnd fieng das ze wienäebten 
an, vnd fielent gross snew, vnd werat die kelti vnd och die snew vntz in den 
mertzen, vnd do zergiengent si beide an allen regen, vnd ward die luft für sich 
als warm, das die reben für sich anfiengend wachsen als vast das der win mer 
denn acht tag vor sant Johanns tag verbltiet hatt, vnd ward der siuner vast haiss 
vnd der win vast guot, vnd vff sant Johanns tag vnd sant panls tag in dem 
brachot ward der züricbse als kalt, als kain brunn, das sin ain mensch an dem 
rad kam gennog trinken mocbt von kelti, vnd was der selb sew vor dem selben 
tag vnd momendes warm als er vor der bitz was gesin. Ynd des selben jares 
was es drizeben wochen an regnen, das es gar lützel regnot, vnd ward das ert- 
rich von bitz als türr, das manig gaoter brunn verseig (das vil guot bronnen 
verschwinend 657), die vor nie versigen warend, sunderlich der brunn vf der 
müUer wyger, vnd ward der züricbse als klain, das in dem sumer lang vntz an 
den herbst nie wasser ze einer siten der wasserkiloben abgieng, vnd ward euch 
des selben jars vil guots koms vnd lützel scbmaltz. 

Aimo dni Mccclxxxxiiij an der mittwucben in der osterwucben, was der 
zwen vnd zwentzigost tag mertzen (so 657 und 631, in beiden korrigirte Tschudi 
„apreUen'O do kam ain gross erdbidem ze mittem tag vnd kam enkain scbad 
davon in disem land. In dem selben jar an dem drü zechenden tag nouembris 
£and man Z. vff der nidem brugg riffi kriesj feil, die desselben tags ab den 
boumen gewunnen warent Cod. 657 p. 110. 111« 631 p. 378. 379. 



162 

dieselbig ganze jarzal ^^^) vss von baiden tallen also versprochen vnd ver- 
haissen, getrüwlich vnd redlich ze halten, vnd ward och gar wol versiefaret 
mit briefTen, vnd war sach dass kain tail mit dem andern stöss gewünnen 
wurdi, wie man sich darin halten sölti, vnd wo man recht darüber sprechen 
sölt vnd recht erkennen 5*^). 

Also ward diser frid gar ordenlichen vnd redlichen versichrot vnd ge- 
machet vnd von baiden tailen versiglot, von den hertzogen von österrich 
vnd von den aidtgenossen , stetten vnd lendern , vnd durch dess willen 
dass der frid etat vnd fest belib vnd getrüwlich gehalten wurde, do besiglo- 
tant alle des hertzogen stett, besunder die vmb die aidtgenossen la- 
gent5*8)dd). 

147. WeBB der graf von Mailaad wnti lao lineM hertiogea gcnachet 

Anno dni Mccclxxxxv do machet wenzeslaus der römisch künig md 
künig zuo behem den graffen von mailand zuo ainem hertzogen, der vor- 
hin nun ain graff^^^) was vnd vicari des römischen richs in lamparten«^). 

148. Ain gr«8s raks tob der cristenhait In die haidenschafft, fad was der crUtea- 

kalt der grdst «lag. 

Anno dni Mccclxxxxvj do huob sich die aller grÖst raiss von der cri- 
stenhait, die sider gottes geburt je gewesen ist vff ain mal, vnd zugend 
in die haidenschafft, vnd warend das die herlichesten herren^ graffen, 
ritter vnd knecht, so si die cristenhait haben mocht, vnd wer nach eren 
werben wolt oder briss vnd lob beiagen, der zoch mit der ritterlichen ge- 
Seilschaft. Also zugend si mit enander gen vngern, vnd samloten sich da 
me denn zwirend hundert tusend pfarit. It hertzog bans von burgunien 
der hat mit jm vil grosser herren, fürsten, graffen ^ ritter vnd knecht. It. 
der her von gussin mit vil herschafft. It. von bechem , von poland , von 
österrich, von pajern, von missen, von türingen, von Sachsen, von franken, 
von hessen, von dem rin, von swaben, von elsäss, der graff von müm- 
pelgart, der graff von katzenellenbogen vnd vil grosser herren vss allen 



646) jarzil vnd zit Tsch. jarzil Hü. 647) ynd wo si recht tod ainandem nemen aöl- 
tint 806. Vad. IIü. 648) die den aidtg. gelegen warend Hü. Vad. 549) ain scfalächter gr. Hü. 

dd) Anno dni Mocclxxxxiiij do ward vf sant margrcten tag Z: ain frid 
gerüeft zwüschent der herrschaft von Oo. vnd den aidg., vnd solt weren vf den 
nächsten sant jö^en tag vnd dannan hin xx jar, viid ward frid also gemacht, 
das kain frömder herr dar zuo redet, won die die sach an gieng. 

It. man gab ain müt kernen in disen kriegen vm iij guldin vnd darüber 
nit, vnd do man begund von ainem frid sagen, vnd e der frid gerüeft wurd, gab 
man j müt kernen vm j lib iiij ss nüwer müntz. Ck>d. 657 p. 112. 

ee) Bei Tsch. und Hü. als 13. Zeichnung Mailands Wappen, bei ersterm die 
Schlange blau, das Kind roth, der Schild weiss, bei Hü. der Schild blau und alles 
andere weiss. 



158 

landen, dass ze lang wnrd alss ze nennnen, wenn es was ain vnzalich gross 
Tolk von grosser herrschafft. It. als si nu all zesamen kament vnd sich 
gesamlot hatten ze vngem, do zoch küng sigmnnd von vngem mit inen 
mit ainem grossen volk vnd mit vil herschafft; won der selb küng von vn- 
gem hat diss raiss angetragen. Also zugend si mit enander in dfe hai- 
denschaffl mit grosser macht vnd mit grossem guot, vnd verhergoten vnd 
wuosten me den fünfzig mil in die haidenschafi\ stett^ dörfer vnd vestin, 
vnd ersluogend vnd erstachend was inen der haiden werden mocht, vnd 
kamend verrer in die haidenschafFt denn man vor mit gewalt je komen 
war. Also fuogt es sich vmb sant michels tag des vorgenanten jars^ dass 
der küng von vngern vnd die fürsten vnd herren, die zuo jm gezogen 
warend, ain statt belagend, hiess schiltach, lit ver in der haidenschafFt vff 
der tvonow^ vnd wolten die gewunnen han, als si vormals ander stett vnd 
Testin gewannen hatten. Also hatten si die muren vnder graben, vnd wol- 
ten die stat gestürmt han vff ain mentag. Nu hatt der türkist^) kaiser 
inen me den ainest verschriben vnd enbotten, er weit mit inen fachten; 
das wolt aber der küng von vngem noch die andren herren nüt geloben, 
wan 81 mainten, si wärind so mächtig, dass inen nieman möcht wider stan, 
vnd an ainem mentag als si die statt schiltach wolten gestürmpt han, do 
zoch der türkest kaiser gegen inen vnd hatt dri huffen gemachet, vnd 
Bante zuo dem ersten ain gross harst gen den cristen, die mit inen sölten 
stritten. Als nu dem küng von vngern warnung kam, dass die haiden da 
her zngind vnd mit inen wolten stritten, do rait er zuo den fürsten vnd 
herren, die da lagent, vnd redt^^^) mit inen, dass si jm den vorstritt mit 
den vngem Uessind, won er vorcht wärint si nüt vor an dem stritt, dass 
si nüt belibind vnd fluchint. Da sprachent die swaben, es war ir recht 
vnd ir alt herkomen, wo si bi ainem strit wärind da söltin si den vorstrit 
han ; den weltin si euch aber haben. Do sprachen die frantzosen, si wärin 
von verren landen dar komen vmb ritterschafft; si getruwtin wol man sölt 
inen den vorstrit Ion. Vnder disen dingen, als die herren mit enander 
kypten^&i) vmb den vorstritt, da zagend die haiden daher mit ainem gros- 
sen huffen vnd mit vil volkes; also wurden die frantzosen die haiden 
sichtig, wie si gen inen zugend mit grosser macht, vnd rantend die haiden 
an vngeordnot vnd vngemaistrot, vnd stritten mit inen hertenklich vnd fast, 
vnd erschluogend ir vil. Also wichend die haiden hinder sich, da jagten 
inen die frantzosen vnd ander herren nach vngeordnot vntz in die andren 
huot. Do nun die cristen sachent, die inen also nach geilt hatten, dass 
der haiden noch me was, do hatten si kain Ordnung vnder in selb, vnd 
wolt jederman der best sin vnd vil eren beiagen, vnd hett jeglicher gern 
gehept dass man vil ritterlicher tat von jm gesait hett, vnd ranten also den 



&5o) Hu. verschr. rait* ß5i) kiben, noch hente zanken (keifen), 

ß) Xönigshofen im Cod. 630 p. 271 und 631 p. 207 neimt den Kaiser 
richtig Amorad, die Druckausgabe falsch Armegag. 



154 

andern^'*) der haiden an^ vnd wollen si ouch also darnider legen als si 
dem ersten huffen hatten geton. Aber die türken stritten starcklich mit inen, 
vnd als si hert vnd fast mit enandren stritten , die cristen vnd die haiden, 
da warent alle vnger vnd der kting bi inen vnd hielten still mit ir paner, 
vnd do si sachent, dass der tiirkest kaiser so vil macht hatt vnd so her- 
tenklich mit den cristen stritt, do fioch der küng mit den vngem vnd etwa 
manig her mit inen, wo! mit xxviij rechter paner, vnd Uten gen der tno- 
now ze schiff. Do die türken sachent, dass die vnger filuchent mit so 
grosser macht, da jagten si inen nach zwo mil biss vff die tuonow vnd 
ersluogend vnd erstachent alle die inen werden mochten. It. des grossen 
graffen sun von vngem fuort die paner, der ward erslagen vnd manig 
man mit jm. Etlich vnger kament an die schiff vnd kament dar von, etlich 
wurden in die tuonow geiagt, dass si ertrunken. Es ward ouch vi! schiff so 
voll lütt, dass die schiff vnder giengen vnd die lütt ertrunkend; man sprach 
dass die tuonow so vol lütz fluss, die all ertrunken wärind, dass man das 
Wasser kum gesechen mocht Also kam küng Sigmund Ton vngem in ain 
gallee vnd mit jm etwa manger grosser her, der graff von zily, der burg- 
graff von nürenberg vnd vil ander herren, vnd kament gen constantinopel 
2U0 dem kaiser von kriechen, vnd beliben da so lang bis si wol wider haim 
komen mochten ze land. Als nun der küng mit den vngem geflochen 
was vnd etwa manger her mit inen, vnd inen die türken nach Uten an die 
tuonow, als das vor geschriben stat, da fachten die cristen vnd die andren 
türken alwenzuo hert vnd fast mit enander. Do nun die cristen fürsten 
vnd herren, frantzosen vnd ander sachent; dass der küng mit den vnge- 
trüwen vngem vnd mit vil herren vnd grosser macht geflochen was vnd 
er si so in grossen nöten liess, der doch disse raiss ze guoter mass an- 
getragen hatt, vnd jm ouch vil herren ze dienst dar komen warent, da 
hielten si sich alle zesammen, die fromen cristen, vnd ruofllen all enander 
an frantzosen, engelschen, bechem, pollant, österrich, pajger, swaben 
vnd vil ander herren, die dienen durch ritterschaft dar komen waren, vnd 
hettind erst gern Ordnung gemachet; do ward es inen ze spat, wan als si 
hinder sich tratten vnd Ordnung machen weiten, do waren die türken fro 
vnd ilten inen nach vnd wanden, si weiten ouch an das wasser fiiechen. 
Also mochten si nüt wil haben, kain Ordnung ze machen, won die türken 
warend mit gantzem huffen stät vff inen mit hertem strit vnd mit strengem 
fachten. Do nun die cristen sachent dass si nüt wil haben mochten, vnd 
nüt anders daran was, da kerten si sich wider gen den haiden, vnd werten 
sich ritterlich vnd manlich , vnd sluogend ir ouch vil zetod , vnd wurden 
die cristen also mit werender band darnider gelait, dass wenig jeman dar 
von kam. Also ward da erslagen manig manlich hertz vnd redlich man, 
die von ir fromkait vnd ir ritterliche wegen da hin komen waren vnd er 
vnd briss beiagen wolten von gott vnd von der weit Vnd schuoff die gross 



668) (huffen?)« 



155 

- - • • • • 

mderlegi nüt anders denn dass si kiun Ordnung hatten. Es was der cri- 
stenhait der grösst slag, der je sider gottes geburt vff ain mal je be- 
Bchachy won als man für war sait die da bi warend gesin, so verlurent die 
cristen zwirent hundert tusend man, si wurdin erschlagen oder si ertrun- 
kittdy die niemer me hain ze iand kament. It. es ward onch do ze mal ge- 
fangen hertzog johans yon borgonien vnd tU ander grosser herren, ritter 
vnd knecht Da hiess der turkest kaiser ir vH enthopten vor siner ange* 
sieht; es wurden ouch ir ain tail yerkofil vnd in frömdi Iand gef&ert, dass 
81 niemer mer hain zeland kament; doch ward der hertzog von borgonien 
dar nach selb sechzechend gelöst mit grossem guot, der doch anlain me 
denn mit tusig spiessen hiti in fuor. 

It. diss was die grösst niderlegi die der cristenhait vff ain mal je be- 
schaoh von anfang der weit biss vff diss zit anno dni Mccclxxxxyj, won es 
kam wenig jeman dar von, die bi dem strit wareni^^). 

Anno dni McccAA) do sach man den stemen an dem himel, der was 
geschaffen als ain pfawen swantz, vnd hiesd man jn cometa, vnd er wert 
langst). 

149. T«M king weaieslau mtg/tmkk). 

Anno dni Mccclxxxzvij. In disen tagen was küng wenzlauss der kling 
von bechern römscher küng vnd hatten die curfürsten vnd ander fiirsten, 
herren tnd stett ettwa manig gespräch, wie si den selben küng von dem 
römscheü rieh entsatzti (sie) von siner grossen bosshait vnd schamlichen 
vntät wegen, dauon vil ze sagen wer, er och damauch entsezt ward. Vnd 
also in den 2iten do wass der grosste tag ze frslnkfurt von fiirsten vnd 
heiren von erwellnng weg6n äinss römschen küngs. Es was der grosste 
tag vnd dass grosste gespräch dass in vil jaren je gesechen ward. It. es 
warent vff dem selben tag vff ain zit ze frankenfurt xxviiij forsten, jt. dry- 
zechenthalbhundert graffen, herren vnd ritter, jt. vier tusend vnd fünf hun- 
dert vnd zechen die all waffes genoss warend, jt. ccccl farender lütt, jt. 
vlijc hoftfrowen, jt xxxz löffer, die büchsen truogent, vnd darzuo vil ander 
Volk, dass vnzallich wass. It. vnder disen fiirsten vnd herren allen wass 

ffg) Nicht aus Königshofen p. 146 — 148, aber aus derselben Quelle. 

Anno dni Mcccbcxkxyj ^or der hertzog von burgunn, vnd vil herren, ritter 
vnd knecht mit jm von vil landen, zuo dem küng v. vngem. Dieselben vnd der 
küng mit aller siner macht vnd ouch die vorgenanten herren zngent an die 
haiden, vnd verlor die cristenhait gross vnzallioh volk, vnd ward der hertzog 
von B. vnd vil herren vnd ander cristan gefangen. Damach über etwie vil zites, 
wurdent si vssgetädingot. Cod. 657 p. 111. 112. Cod. 631 p. 379. Jnsi S. 239. 

hh) Die Jahrzahl unvollständig. 

u) Alles von 148 an bloss bei Hü. p. 74. 75. 

kk) Bei £[ü. mit dar Ueberschrift duo olippey der schwarze gekrönte Adler 
im gelben und ein weisser Löwe im rothen Felde. 



156 

herzog lüpolt von österrich der mäohtigeBt vnd der kostlichest der ze 
frankfurt wass.' It dies herren vnd volk zalt vnd ergieng michsenland 
der herolten küng kkk). 

150. Wie sich die appemdlcr widerten wider dea lierreii ?•■ tait gallea. 

In disen tagen erhuob sich zuo dem erstea der appenzeller louff, 
dasB si sich satztent wider den abbt ze sant gallen vnd wider das 
gotshus, Tnd woltent dem weder stür, zins noch fäll geben noch nute me 
tuon noch pflichtig sin, das si Ton altem har dem abbt vnd dem gotshus ze 
sant gallen getuon hattent vnd von recht schuldig warent. Si erklegtent 
sich vor dem vorgenanten abbt, wie er inen grossen übertrang tat mit vil 
Sachen, er vnd sine amptlüt, vnd gewalt vnd muotwillen mit inen tribent 
wider recht. Also satztent si sich ganzlich wider den abbt vnd wider die 
einen, vnd zerbraohent jm sin sloss ze appenzell ^ vnd erstachent jm die 
einen. Also verband sich der selb abbt zao den siben stetten, die do ze- 
mal unen pundt mit ainandern hattent, das ist costentz, Überlingen, buoch- 
horn, lindow, ravensparg, wangen vnd sant gallen &m), vmb dess willen, 
dass si jm hulfint die von appenzell vnd die sinen wider gehorsam machen, 
vnd dass si jm tätint das si jm vnd dem gotshus sant gallen von recht 
pflichtig vnd schuldig wärint ZQ. 

15L iiiiiig rneppreeht ward erwellt. 

Anno dni Mcccc, an dem xxj tag in dem ougsten ward hertzog ruopp- 
recht von payer vnd pfalenzgraff am rin erweit von den curfürsten zuo 
ainem römischen kQnigmm). 

152. Her ?•■ teggenbwg ward bvger ii inrich nn). 
Anno dni Mcccc ward graf fridrich von toggenburg ingesessner 

553) Die Städte nennt Hü. nicht. 

kkk) Bios bei Hü. p. 75. Anno dni Mcccixxzzviij ward das alt rathus Z. 
abgebrochen nach wienacht, vnd üeng man an ein anders ze buwen, das kostet 
by siben tusent galdin an (ohne) ertagwan vnd buossen der gar vil was, vnd 
gar vil holz das vergeben darzuo gefüert vnd geben ward, vnd das selb nüw 
rathus was aller dingen vss berait vf sant Jörgen tag anno Mcccc. Cod. 657 p. 
112. Vgl Justinger S. 240. 

II) Beinahe wörtlich so in Schodoler Bd. 1. Abth. 2. p. 1. Vi^l. Justinger 
S. 247. 

mm) Anno dni Mccco in dem ersten jar an dem yj tag ougsten wurdent die 
Juden Zürich geuangen, vnd darnach bald wuxdent die Juden ze schafhusen 
verbrennt 

Anno dni Kcccc primo am nächsten tag nach sant johans tag ze sungicht 
darnach über v. Wochen braut man ze wintertur zviiij Juden, die andren 
wurdent cristan. Cod. 657 p. 112. 113. 

nn) Bei Tsch. 14. Zeichnung Toggenburgs Schild, die schwarze Do^e auf- 
recht in Gelb. 



r 



157 

barger ze Zürich vff sant jorgen^ vnd darnach xviij jar, vnd tat das her- 
tzog Ifitpolden von österrich ze laid. Damach machet der selb von toggen- 
borg vnd sin lüt vnd land burgrecht ze Zürich nach ainem tod fünf jar; 
desaglichen hat er ain landtsrecht mit den von switz. 

ISS. Vie die sibci stett ferlnrent mU den appemellernoo). 

Anno dni Mcccciij jar an dem fünfzechenden tag des maien verlurent 
die siben stett» wan si zuhent also vss vnd woltent die von appenzell 
darsuo halten, das si dem abbt von sant gallen gehorsam warint vnd jm 
tätint das si jm von göttlichem rechte schuldig wärint. Vnd zuchent also 
vfF den obgenanten tag vss die siben vorgemelten stett^^^), vnd woltent 
über die von appenzell vnd woltent si schadgen vnd dem abbt von sant 
gallen helfen. Vnd do si an den spicher kament, do lagent die von ap- 
penzell vff dem berg, vnd luffent gegen den stetten mit stainen vnd mit 
ainem grossen heftigen 566) geschrai. Also nament die stett die flucht vnd 
wurdent ir me denn dritthalb hundert man erslagen. Die von switz vnd 
die von glaris lagent ze loch, zwüschent sant gallen vnd dem spicher, 
vnd hulfent och denen von appenzell. Damach bald hieltent sich die von 
sant gallen zuo denen von appenzell/Tp). 

564) Hier nennt Hü. die Städte. 655) gr. h. fehlt Hü. 

oo) Bei Tsch. 15. Zeichnung die Appenzeller Fahne, der schwarze Bär in 
Weiss, bei Hü. 3 Städtefahnen. 

pp) So Schodoler I B. p. 4. 

Anno dni Mcccciij am xv tag mayen verlurent die von costentz ccl man 
vor appenzell, vnd tatend das etwa vil von schwitz vnd die von appenzell. Cod. 
657 p. 114. Justinger S. 248. 

Damach als man von der gepurt oristi zalt tusend drühundert nüntzig vnd 
vier jar, an dem ayliften tag des maygen was do zinstag jo^t? 0> zugend die süben 
stett zu sant gallen vss über das brait feld hin zuo ainer letzin, vnd schicktend 
woi vff sechs hundert schützen für in die letzin, vnd dar vff die zymerlüt vff 
zway hundert mit holteaxten. Ynd als si nun ain tail gehüend in die letzin 
vnd die schützen verschussend, do luffen die appenzeller vnd von schwitz besitz 
jupp*) mit iren hellenbarten vnd lantzen, vnd schluogend an das volk, vnd ee 
si da gewar wurdend ob es fründ oder vigend wärind, do hettent si gar vil volks 
eischlagen. Also drang nun ettlich rosuolk zuo in hin in, dero wurdend nun och 
vil erschlagen» vnd wurdend iro rosa so wild das iro vil ir nit mochtend gewalt 
haben, vnd wüestend sich selber vnd vil lüt mit inen. Nun hatten sich die 
süben banier der stett mit allem volk gestelt her vss vff die wytin vor der letzin, 
vnd p&ffotend mit ir pfiffem herlich vnd schon, vnd da das getön vmb hilff 
vnd niemaat den andern erkennen vnd wyssen wolt, ob er fründ oder vigend 



pp^) War ain Montag, 1400 ein Dinstag. Die Jahrzahl ist falsch. 
pp*) (sie oder besitz). 



IM. Wie der hertieg fea oitefrieh wMtr de t|pew4^ler fui Mit s*lkr ia iea 

krieg ka«. 

Als nun die von appenzell die stett da nider gelait hatten t^ als vor 
etat, do wurdend si erst mannlich vnd fraidig, vnd griffent allenthalb vm 
sich, vnd machtent ainen punt mit denen von switz vnd glaris, vnd 
griffent edel vnd vnedel an, ir vmbsessen, vnd nament jederman an ze 
landtlüten. Si nament den edeln ir aigen Imt wider iren wiOen, vnd hulfent 
denen, dass si iren herren weder stür, zins noch anders gabent, vnd mach» 



wäre, oder wie das ain ding was, do Btuop.dend ir ettlich ab von den rossen, die 
hie vsnaa beliben waren, da och dannocht der recht hujf was, derselben och vil 
erschlagen ward: blankenstain ynd ander, lütfrid im tum vnd ettlich, blaurer 
vnd muntpraten, och maister arnolt den zymerman, der das kofHiuss buwt. Do 
nun die verwysnust so gar vnder das volk kam, vnd niemant mer den andern 
bekennen wolt, do ward ain flucht vnder allem volk, vnd lieff ain tail da hin 

r 

V8S, der ander dort hin vss, vnd sunderlich die ze ross verrittend sich gar vast, 
vnd ward och menger von inen nider geritten, vnd wa si kamend in die enginen 
vnd holweg, da wüestend si ain ander gar sere, vnd vielcnd vff ainander, vnd 
sumbtend ain ander. 60 warend dann die vigend hie vnd schluogend iro gar vil 
ze tod. Bas jagen vnd jöohen tribend si biss sant gallen in die stat, vnd vor 
der stat branten si die mülin ab, vnd was iro kum by hunderten ze schätzend. 
Do es inen aber so wol gieng, do luffend si allenthalben von den höfon vnd 
alben, das iro villicht uff drü oder vier hundert wurdend. Also ward deru von 
costentz by nüntzig mannen vnd dero von vberlingen sübenzig man erschlagen. 
Do wurdend och ettlich herren vnd edlen lüten erschlagen, vnd von sant gallen 
wurden och vil erschlagen, vnd euch von den andren dry stetten, dero seien 
ruowend in dem fryd. Es wurdend 00h vil banier verloren von den stetten, 
zünfften vnd geseUschafften, aber dero von costentz banier kam da von, das es 
den vigenden nit ward, vnd was doch das silbrin banier alda. Gebhard Dachers 
Chronik bis 1470, Cod. 646. p. 137. 138. 

Anno dni Mcccciiij do weiten die ab zuger perg die paner vss der statt 
zug herus han. Do woltent die vss der statt die darinn han, vnd ward also ein 
zweiung. Da leitent sich die von switz jn vnd gestuonden den ab dem perg, 
vnd weiten die von zug ubervallen han. Des kamen die von switz vmb XTJ 
hundert guldin, vnd muostent darzuo jeglichem land ein brieff über sich selbs 
geben. Do zugent die von Zürich, von lutzem vnd die andern eidg. mit offenen 
panem uss z hilffe denen von zug gen par (Baar) in den boden, vnd lagent da 
vntz an aller balligen abent. Do zugent die eidg. wider heim. 

Anno dni Mcccciiij jar galt ein fiertel fench ein lib. d. vnd ein fiertel öpfel 
viiij SS ze mittem mertzen, vnd gabent die grempler ein öpfel vm ij heller, vnd 
gab man ein fiertel ärwsen vm xüij ss hlr. j f. waissen vm xxiiij ss, vnd ein 
müt kernen vmb iij lib, Ur.^ ei» ^lalter haber vmb iij lib hlr. Cod. 631. p. 
380, 657 p. 115. 



^59 

tent si vngehorsam. Also luogei ain jedlicher dem andern zuO| vad Hess 
für gan bia es inem zum leisten ^^^ alls überlegen was vnd ward, vnd dass 
ei sich von not weren muostent, oder die appenzeller hettint si all ver- 
triben» das si doch bi zit wol hettint verkomen, wöltint si ainand^rn trüw 
gehnlfen han. Also ruoftent die lantsherren in dem turgöw vnd ander- 
schwa den hertzogen von österrich fast an» vmb hilf, wan si warept 
all den mertail der herrschaft von österrich diener, dass er den adel nit 
also liess vertriben, wan er doch des adels vnd des landes ain houpt wäri, 
vnd alle sin vorderen des lands^^^) beschirmer wärint Si rittent och täg- 
lich graff herman von sultz nach, vnd grafF hansen von lupfen , die des 
hertzogen landtvögt warent, dass si mit dem hertzogen schuoffent, dass er 
sich des kriegs an nem, vnd inen ze hilf kämi. Der vorgenampt abbt 
was och deren von wintertur burger; dieselben woltent och irem burger 
helfen, vnd hattent och im sinn den nit ze Verlan. Also wäri der hertzog 
allweg gern des kriegs müessig gangen; do ward das geschrai also gross, 
von dem adel vnd von den stetten, dass er sich des kriegs vnderzoch vnd 
och den heftenklich vnder die band nam. Vnd alsbald sich der hertzog 
des kriegs vnderstuond ^^^) vnd er darin kam, do woltent die edlen im 
turgöw och all sold von jm han, söltint si jm hilflich sin^ die jn doch dar- 
binder den mertail bracht hattent, wan der hertzog wolt sich lang des kriegs 
nütfi an nemen, bis dass jm herren vnd stett zuo swuörint. Also als nun 
der hertzog vff die von appenzell vnd vff die von sant gallen vnd vff die 
iren zocb, vnd jm misslang, als hienach geschriben stat, vnd die edlen im 
turgöw vnd anderschwa guot woltent von jm han, vnd jm niemand dienen 
wolt, er hetti denn sinen sold, denen er ze lieb^^^) in den krieg komen 
was vnd inen ze hilf vnd durch iren willen, do ward er vnwillig vnd ruw 
jn sin grosser schad, den er on dank empfangen hatt, vnd die vntrüw von 
den edlen. Also ward so gemach zuo dem krieg getan , dass deren von 
appenzell löuff vnd macht je lenger je grösser ward; das schier ^®^) das 
ganz land vmb si zuo inen swuor, vnd dass si dem hertzogen vil lüt vnd 
land vnd den andern abbracbent, als es ain tail och hienach sagen mxiqq), 

155. Her herti«g t«b österrich lag m sant gallei. 

Anno dni Mccccy, in vigilia corporis cristi, das was die nächst mit- 
wuch nach sant pangratientag, do lag der jung hertzog fridrich von 
österrich vor sant gallen, vnd wolt da vmb die statt wuosten vnd ver- 
derben. Vnd als si vfbracbent vnd ab woltent ziechen, do hieltent si sich gar 
vnordenlich, vnd do das die von sant gallen vnd die bi inen waren sachent, 
do iltent si den herren nach vnd erstachent da etwa mangen der redlicho- 
, steu ritter vnd knecbt, so vnder den herren warent, edel vnd vnedel, dass 



'I 



$66) anz das es inen zum letzten Hii. 567) des adeLs IIü. 658) vndeiwand Hü. 
559) ze dienst Hü. 56o) binach Hü. 

qq) Der ganze Artikel übergegangen in die Chronik Schodolers I. B. p. 6 — ^8, 



160 

der herren wol xxxvj man verlurent. Vnd do die herren sachent, dass die 
von sant galleo vnd Ir helfer inen als not latent, do ordneten! si sich zuo 
dem strit vnd hettint gern mit inen geslagen ; aber die von sant galten vnd 
die bi inen warent, woltent nit mit den herren fechten , vnd woltent sich 
och nit zuo inen in die ebni lan, simder si warent vflf den bergen *•*), wan 
der hertzog hatt ainen grossen züg von herren, rittem vnd knechten vnd 
stetten. Also zugent si vngefochten gen arbon. Es verlurent an diser 
statt *^*) bi xxxvj mannen, edel vnd vnedel, vnd wandent die herren, die 
puren wöltint mit inen gefochten hau, vnd sluogent etlich ze rittem; vnd 
do si nit fechten woltent, do wurfent etlich edel die ritterschaft wider hin, 
vnd woltent nit ritter sin, etlich behuobent die ritterschaft. 

Deren namen die erstochen wurdent: graf hanns**^) von tierstain, her 
hanns von klingenberg ritter, her herman von landenberg, den man nampt 
fichudi, ritter, ainer von haUwil> ainer von wolffurt, peter von abensperg rr), 

IM. Die stacht an dem stosss«). 

Vff den selben tag hat och der vorgenant hertzog von österrich geordnet 
bi zwölf hundert mannen, ritter vnd knecbt, vnd och von den stetten, die 
soltent gen appenzell ziechen. Vnd also zugent si von altatetten vss dem 
rintal den stoss vf gen appenzell, vnd do si an die letzi kament, do huwent 
si die letzi uf, wan da was nieman der inen das warti. Also zugent si 
durch die letzi den berg uf, vnd do si villicht ainen armbrost schütz ^^) von 
der letzi den berg uf kament, do lagent der appenzeller bi vier hundert 
ebnen vff- dem berg, vnd hatten! ir schuoch vssgezogen, wan es regnet vnd 
was fast nass vnd wild wetter, vnd luffent also den berg herab mit ainem 
grossen geschrai gegen den herren vnd wurfent mit sf ainen vnder si, vnd 
liessent och stain vnd anders vnder si herab ^^^) louffen. Also warent inen 
die armbrost vnnütz worden von nessi vnd kelti, vnd kund niemand ge- 
schiessen, vnd nament also die flucht den berg wider herab. Vnd do si 
wider durch die letzi soltent, do was inen vor ze not hinin gesin, dass si 
die letzi nit wit gnuog ufgehowen hattent, vud ward das getreng also gross, 
dass ir vil da vmb kament ^^^) in dem loch. Also fluchent si wider vnz gen 



561) sunder -- bergen f. Hü. 562) tat 806. Hti. 56S) herman Hü. 564) aben Tscb. 
Ö66) verlor 806. Vad. Hü. 

rr) So zu sagen wörtlich in Schod. cit. p. 2. Die Handschr. Tsch. dann 
Cod. 869, Schodoler, die gleichzeitigen Quellen in der Stadt St. Gallen (die 
Chronik K. 4. und das Kirchenbuch von Si Laurenzen) wieTsohudi, Yadian und 
Brüllisauer, nennen ausdrücklich den Fronleichnams* A b e n d , 17. «Fnni, hingegen 
Cod. 657 p. 115 und wörtlich gleich 631 p. 330, Justinger, Bullinger und Johann 
Müller unrichtig den Fronleichnams- T a g , 18. Juni. 

88) Bei TscL 16. Zeichnung ein Appenzeller mit der Landesfahne, s. Facsimile. 

tt) d. h. Schuss, noch heute mit der alten Scharfung, wie in Walz, wetzen, 
netzen, etzen, grüezen, büezen (büssen, corriffere), schleizen, heizen, flotz, flötzen. 















Klingenberger Chronik Tschudi's Codex p. 221. 



altstetten, vnd ward der herren vnd der etetteiiy die bi inen warent^^^, in der 
selben flucht erstochen vnd erslagen bi vierthalb hundert mannen. 

Mit disen puren hatt es graff ruodolf von werdenberg, den hatt 
der hertzog vertriben, vnd er was bi den appenzellem, vnd luff och also 
mit inen ze fuoss als ain andrer pur, wan si woltent nit^ dass er kainen 
wappenrock oder üts anders trüege denn als ir ainer, wan si getruwtent jm 
nit aller ding wol. Der selb graff ruodolf stärkte die appenzeller fast 

lil. Berca aaveai die da rcrlireat aa des hertiegea sltca; 

Ks verlurent von wintertur erber redlich lüt, die iren harnasch truo« 
gent, Izxxzv manen. Die selb statt verlur aller swarlichosf^^). 

Von feltkilch verlurent woP*^ Ixxx manen. 

It. herr Sigmund von slandensperg ab der etsch, was vogt ze feltkilch. 
Gosswig von emps. Volrich von rosenberg von bemang tss dem rintäl. 
Hanns von sechen. Walther von gachnang. Richertshofer von bemang. 
Laurenz von sal, was schulthaiss ze wintertur. Oswald von sant Johann uu). 

U8. Me aidtgeaessea hatteat fHd mH deaei ?•■ isterrlehj deeh saateats Ulf 

TBd lit 
In disen tagen hattent die aidtgenoseen unen besigloten geswomen 
frid mit der herrschaft von österrich, vnd tatent dennoch deneo von ap- 
penzell vil zuoschubs ^^^) mit lüt vnd hilf; doch si maintent, es luffint 
ntt muotwiller^^^}, denen si es nit geweren kondint. Si nament och der 
herrschaft lüt vnd land, das die von apptozell gewuanent vnd inen das 
gabent, vnd maintent, der frid wäri daramb nit gebrochen. 

566) lagent Tech. 667) allermMst Ttoh. 568) ksment vm Tseh. 56f) znoacbUben 
Tsch. 570) maotwilliger lüt Tsch. 

uu) Anno Mccccv jar do samnot hertzog fridrich ain gross volk vnd zoch da 

mit gen sant gallen vnd gen appenzell. Ynd des Volkes kam ain tail für 

sant gallen, vnd do si von der statt zugent, do luffent der von sant gallen ett- 

lich herus vnd erschlaogend der vyenden by drissigen. Das geschach am xviij 

tag brachot. Ynd an dem selben tag zoch der herrschafiPt volk ain tail gen 

appenzell, an ain letzi, haisset am stoss, vnd brachent die letzi uff. Des hattent 

die appenzeller vff die letzi gehüetet, vnd do des hertzogen volk mit co schützen 

vnd mit vil Volkes über die letzi jn kament, do lutfent die von appenzell ir 

vyent an vnd machtent si flüchtig vnd ersohluogent ir by fünfttialb hunderten 

(cccl Cod. 656). Cod. 656 p. 115. 631 p. 380. VrgL Justinger S. 248. 249. 

Schod. cit. p. 3. 4. Cod. 806 „bi iiij hundert'^ Von einer dritten Schlacht diese 

Tage wissen die genannten Quellen kein Wort; blos die ziemlich fehlerhafte 

Chronik 869 im Stiftsarchive versetzt . eine solche , eist hier Budolfen von W. 

nennend, ebenfalls an den Stoss, und nach ihr Stumpf, Walser und BrüUisauer, 

welcher 1630 schrieb, letzterer jedoch als zu Wolfhalden gescbehen, was Joh. 

Müller und der wenig kritische Zellweger nachschrieben. Die Namen ihrer hipr 

Oefallenen sind jedoch nur die bei St Gallen und am Stoss. 

Kllof «Bberger Chronik. } \ 



168 

Vn. IIa ?•■ i|ipeiuidl mumtwt Ae mtfA ii. 

Anno dnl Mccccv, vor wienäohten zugent die von appenzell in die 
march» das selb land was der herrsohaft von österrich« vnd nament die 
march in, vnd muostent inen sweren. Vnd do si inen erst geswuorent, do 
schanktent si die selben march denen« von swltz^ wan die von switz hatient 
och etwa mangen man in der march', die sich vor in den alten kriegen ab 
der herrsohaft von österrich geworfen ^^^) hattent Also was dias sach an- 
getragen mit denen von appenxeU, oder si wärmt nit in die march komen. 
Doch was es in der march nit jedennan ze wissent, vnd was och nit jeder- 
man lieb. Also kament die vss der mittlem march ab der herrschaft 
von österrich vnd wurdent switzer, die doch vor allwegen fest vnd redlich 
an ir herrsohaft warent, vnd von altem her der herrschaft zno gehortent. 
Si iagent och in den alten kriegen vff ainen tag wider die von switz vnd gla- 
ris» vnd woltent sich och ir weren» vnd warent allweg fest, from vnd männ- 
lich an der herrschaft^ vnd wurdent also on wer gewnnnen, als vor stattm). 

Ul Vm der tkrea Mtrch. 

Anno dni Mccccxxxvj do swnorent die vss der obren march zuo 
denen von switz^ wan die selb march was des von toggenburg» vnd gab si 
denen von s^tz vor sinem tod. 

161. Ber Ten teggenbnrg flert itm krieg mit denen ?•■ ufftndlww). 

In dieen tagen, anno dni Mccecv, lag gra^friderich von toggen- 
burg ze sangans, vnd kriegt vff die von appenzell, vnd nam sold von 
der herrschaft von österrich. Es Iagent och sonst vil ander soldner da 
denen die herrschaft von österrich sold gab; doch ftLert der von toggen- 
burg den krieg vff die von appenzell von der herrschaft wegen. Aber er 
Hess si durch sin land ziechen vnd der herr^chafil von österrich das ir ne- 
men, wan die von appenzell zugent durch das turtal vf vnd für vtznach 
vnd ze grinow über in die march mit klainer macht, dass inen das den- 
nocht niemant was weren *^^. It. vnd do si die march ingenament, do zu- 
gent si den selben weg widerumb hin über die lad, dass niemant desgli- 
chen tat, als ob man inen dess wölt weren, vnd was der appenzeller bi 
vierhundert mannen o;^). 

MS. l«r tegt le räppreswfl, der gesskr, ward barger ie ilrich. 

Anno dni Mccccvj do was herr herman gessler vogt ze rappreswil 
von der herrschaft wegen von österrich, der geswomer diener er was, vnd 

&T1) gebrooken 806. VacL Ha. 67i) wert 800. Hü. 

w) Eben so Schod. eit. p. 9'. 

tpw) Bei TscL die 17. Zeichnung des Toggenburg^rs Schild, die schwarze Dogge 
sdoreitend in Gelb. 

aa) So bei Scheid, p. 8. 



168 

hflft och die selben vesti mn. Also gieng er biumlich zuo vnd ward barger 
se Zürich, vnd sprach, die herrschaft wäre jm vil schuldig vnd sSIt jm gross 
gnot gelten, vnd maint man , er wölt denen von Zürich die bürg vnd die 
statt ze rappreswil in geben han, denn dass es die herrschaft von österrich 
innen ward^^^ vnd dass man jn mit grosser arbait von der vesti 
tadinget »'*). 

1<3* Ber getiler gab grioiiaieM ivuA tm liMeh h. 

E^ gab och des selben mals grüeningen, die guoten herrschaft vnd 
das ampt denen von zürich, vnd verpfandt inen die selben herrschaft vmb 
acht tnsent guldin, das doch na sin pfand was von der herrschaft von 
Östcnrrioh. 

164. 1er bbektf ran lesaaa ward crnvrdt. 

Anno dni Mccccvj, an dem nächsten domstagyy) nach sant volriehs tag, 
in der bürg ze lobsingen, ward ermürdt der erwirdig selig berr, her 
Wilhelm von mentenay, bisch off ze losan, von sinem kamermaister 
genempt merlet; der was sin aigen man vnd hat jn darzao erzogen von 
jugent vff, vnd ermürdt jn fruo an sinem Bett nut des herren waidmesser» 
do sich der herr wolt anlegen 575) Ynd der bischoff lebte dennocht noch 
bis momendes vff mittag, vnd beschickt vnd schuof alle sine sachen red- 
lichen vnd starb mit grosser vemunft. Der selb mörder ward gefangep 
vnd ward jm sin lib mit glüegenden zangen zerrissen ^^^ vnd darnach erst 
gefiertailt. 

115. Tab ibut ilt richsaateat die appeaseller fast, fad was Ir ftberMitl grtis. 

Anno dni Mccccvij, vmb diss zit vnd darvor richsnotent die appen- 
zeller allenthalben in dem land vnd warent wider alle herrschaften, vnd be- 
snnder wider die die inen gelegen warent, vnd zuo denen si zuo komen moch- 
tent. In dem torgöw vnd daselbs vmb brantent si die bürge vnd brachent 
si nider. 

It. es was in den selben tagen ain louf in die puren komen, dass si 
alle appenzeller woltent sin, vnd wolt sich nieman gegen inen weren. Die 
von f eltkilch vnd das ganz land hatt 2UO denen von appenzell gesworen; 
si brachent och daselbs montfort, tosters vnd vil vestinen daselbs vmb. 

it. si zugent über den arlenberg vnd für landegg hinin, dass 
inen das nieman wert, wan die puren woltent all gern appenzeller sin, vnd 
was gar ain wunderlicher louff, doch wärt er nit lang. It. altstetten, rinegg 



678) Das kam die herrschaft für Tsch. fürkam Hü. 674) vnd also tadinget man 
inn mit gr. a. Tsch. 676) fehlt Hü. 676) zerzert Hü. 

yy) War der 8. Juli. Er starb am 9. Justinger, desBen Artikel ungenauer 
ist, nennt den 7. Ausführlicher, aber eben so wenig aus dem gedruckten Ju- 
Btioger, Cod. 630 p. 401. Lobsuigen ist Lucens. 



164 

vnd dfts gane rintal hutt alles gen appenzell gesworen ^^^ vnA wil im thor* 
göw. It. die von landenberg vnd die edlen in dem turgöw wurdent all 
burger ze Zürich» vnd gabent dem hertzogen von öeterrich einen dienst uf, 
der doch durch irentwillen in den krieg komen was, als vor stat, vnd ge- 
truwet ir kainer jm selbs noch siner vestin sowol, dass er sich darinn Hesse 
finden ^^^) oder nöten. Vnd hattent sich doch alle versorget vnd als wer- 
lich vnd als manlich gestellt, als wöltint si dem römischen, rieh widerstan. 

It. die von wint er tur wurdent burger ze Zürich, doch ward es falsch- 
lich ^^^) vnd haimlichen angetragen, wan es was ze wintertur nit jederman 
lieb, vnd besunder der • gemaind. Es ward och der gewaltigost ze win- 
tertur darumb offenlich ertrenkt, hiess götz schulthaiss, vnd tat das graff 
herman von sulz, des hertzogen landtvogt Doch maint man do zemali dass 
ir me war die daran schuldig wärint, denen nüts geschach^:^:). 

In disen ziten nament die von s w itz die grafschaft vnd die vestin zekj- 
bürg in, abersi behieltent sinit lang, wansimuostent bald darvonfliechen ooa). 

166. Me Ten appenxell laiteit sich far statt tbiI slass le bregeni. 

In disen ziten vnd tagen do laitent^^^) sich die von appenzell für 
die bürg vnd statt ze bregenz, vnd lagent da mit gewalt, vnd wurfent 
vnd schussent in die bürg vnd statt, als si inne hatt graflf wilhelm von mont- 
fort, der och daruf was. Also hattent die von appenzell für sich gesetzt, 
wäre sach dass inen gelunge, so woltint si kainen herren in allem swaben- 
land lassen beliben, wan die stett guntent inen alle guots. 

167. Wie fSB appeaiell ferkrent le bregf ■!&&&). 
Do nun also ward in dem jar do man zalt Mcccc jar vnd darnach in 
dem achtenden jar, vfF sant hilarien tag nach wienächten , do es fast kalt 
was, do samlote der bischoff von costenz, graff ruodolf von der scher von 
montfort vnd die ritterschaft von sant Jörgen schilt, als dann ire Wappen hie 
nach stand gemafet, mit den namen ccc), ainen zug, vnd zugent also ze ross 

577) gehört Tsch. 678) beh'gen Vad. Tsch. besitzen Hü. belageren Sohod. «79) mit 
falsch Tech. 680) slaogent 806. Hü. 

zz) Anno dni Mocccvij am andren tag des ersten herbst manots wurdent 
die von wintertur burger Zürich. Am ersten tag des andern herbst manots 
wurdent burger die von bülach. Yf den selben tag nam man regensperg jn. 

In dem selben jar ward emptz gewunnen ze vss gendem höwmanot Es 
was ain roub hus über pfaffen vnd layen, kouflüten, herren vnd jederman, vnd 
ward verbrant vnd darnach die muren nider graben, der zwai bürgen die da 
haissent emptz, von den von sant gallen, von appenzell vnd von schwytz. Vf 
diser bürg vand man vil roub guot, sunderlich o. üertal vnd j. fiertel pfeffers. 
Cod. 657 p. 115. 116. 

aaa) Alles in Sohod. cit p. 11. 13. 

bbb) Bei Hü. die Fahne mit dem rothen Kreuz in Weiss aufrecht^ die appen- 
zellisohe gesenkt. 

ccc) Die Stelle der Wappen hat 806, hingegen TscL und Hü. niohi. 



165 

ynd ze fuoss gen bregenz in der grossen kelti, vnd slaogent also die ap- 
penzeller vnd ire helfer mit gewalt dannen. Die von costenz warent 
och Y88 ze schiff, ynd von der grossen keltl wegen muost man ze costenz 
beiz, vilzschnoch, körsinen vnd was man gnots mocht gehaben, den bür- 
gern vnd soldnem in die schiff liehen, vnd do si gen bregenz kament, do 
was das js so wit in den see gefroren, dass si nit ze land mochtent komen ^^^). 
Ynd also nament die appenzeller die flucht, vnd liessent ire antwerch vnd 
iren züg stan, vnd ward ir houptmann vnd deren von appenzell bi xl oder 
I mannen erstochen äd^. Vnd hettint inen die herren nachgeilt, so wärint si 
all erstochen worden ^^% wan si fluchent on hindersich sechen ; do woltent 
aber die herren die Ordnung nit brechen ^^^, wan es was inen vor dick 
übel geraten, dass si kain Ordnung hieltent«««). 

Man sol och wissen, dass es als ain seltsamer wunderlicher louff was 
vmb die appenzeller, als es in disen landen je gehört ist worden, wan 
darvor gar vor kurzen ziten wisst man nüts von inen ze sagen, vnd wur- 
den! so mächtig in kurzen tagen, dass si sich vnderstuondent^ allen adel ze 
vertriben, vnd tatent och dem adel vnd den iren fast we, die si erlangen 
mochtent, doch mit hilf deren von 9witz vnd ander aidtgenossen, die inen 
fast hulfent^^^). Doch misslang inen och vnd nam bald gar ain stumpf 
end. Ynd von den appenzellem stat me nach vnd nach in dem buoch ^^% 

Diss sind die gesellschaft, die hiebi sind gewesen, vnd deren schilt 
hie stand. 

Oesterrich. Ruodolf. Bischoff. Yon wirtenberg. Yon deck. Yon 
fUrstenberg. Yon werdenberg. Yon montfort. Yon nellenburg. Yon 
rossnegg. Yon dingen. Yon lupfen. Yon waltpurg. Yom stain. Yon 
michelbnrg. Yon mansperg. Yon randenburg. Yon höwdorf. Yon ysen- 
burg. Yon wiler. Yon husen. Yon münchwil. Yon bödmen. Yon 
kUngseck. Yon schellenberg. Yon hömlingen. Yon fryberg. Yon knö- 
lingen. Yon stadian. Yon jungingen. Truchsess von diessenhofen. Die 
wielin von trydingenfff). 



6Si) Die Stelle „die von costenz -*- komen" fehlt in Tsch« Hü. nnd Schod. und ist 
ebenfalls blos in der 'älteren Hdschr. S06. 588) wärint noch ril vmb kon Tsch. 6es) Ordnung 
halten 806. Vad. Hü. 584) die hulfent inen des fast S06. Vad« 585) Diese Stelle f. Hü. 

dcld) Anno dni Mccccviij ze mittem genner vff saiht hylarien tag do beschach 
ain Schlacht vor bregentz, vnd verlurent die von appenzell iren houptman vnd 
zxz man. Cod. 657 p. 116. 631 p. 381. 

eee) So auch Schod. p. >3. 14. Also auch in dieser, einer der ältesten Quellen, 
nichts von der Ereguota-Epona. Vrgl. Bergmann im Junihefte 1852 der Sitzungs- 
berichte der philos. histor. Klasse d. kais. Akademie der Wissensch. 

fff) Fehlt alles bei Hü. 

Des selben jares was der winter als kalt, das der zürichsee uberfror, vnd 
erfrnrent die reben. Cod. 657 p. 116. 631 p. 38. 

Desselben jars ze herbst beschach ain grosser strit ze lütk vnd von der 



1^ 

1C8. GriiT herMAB tm 8mIi, des hertMgei UiAf^gt, Mck fir rtnegg. 

Aono dni Mccccx, vmb die pfingaten, zoch aber graf herman von aulz» 
der do zemal des bertzogen von österrich iandtvogt was, mit der herrachaft 
von österrich dienern vnd mit iren stetten für rinegg. Dag hattent do ze- 
mal die appenzeller ingenommen, vnd woltent das wider gewünnen. Vnd 
do si also dri oder vier tag vor dem stättlin gelagent, do sprachent die 
appenzeller, si wöltint mit inen fechten , vnd also wondent die berren, es 
wäre war, vnd rüstent^^^) sich, dass si mit inen wöltint gefochten han. Do 
zantent die appenzeller das stättlin an, ynd verbrantent es vnd zugent haim^ 
lieh den berg uf, vnd fluchent darvon. 

169. Bau aber die appeaieUer belalt wardent le alttteltea^^^). 

Also wurdent die herren ze rat vnd zugent och in das rintal gen a li- 
ste tten. Do hattent sich die von appenzell vnd ir soldner in die statt 
geslagen. Also belagent der herrschaft lüt die statt ze altstetten, vnd ia- 
gent also dri wochen vor der statt, dass die appenzeller alwenzuo nüta dess 
minder vss vnd in wandlotent, dass inen das nieman weren moeht. It. si 
hattent och Mnen büchel vor der statt in mit gewalt, dass inen das nie- 
man wart. Also enbot nun hertzog fridrich von österrich vmermeder ^'^ 
den sinen vor der statt, dass si die von appenzell nit ze fast notint, er 
wölti selb zuo inen komen, als er och tat mit ainem schönen zug, vnd 
sluog sich och zuo den sinen für die statt. Als nun die appenzeller 
sachent, dass sich das volk alwenzuo ^®^) also vast samlot vnd der hertj»>g 
selb komen was, do fluchent si aber haimlich vss der statt den berg vf 
gen appenzell, vnd liessent die statt öd stan. Also wondent die herren, 
die von appenzell verburgint sich in der statt, vnd wisstent nit, dass si 
daruss geflochen warent, vnd zugent also hinzuo vnd maintent, si wöltint 
si also in der statt behaben ^^% Also ward inen kund getan, dass die ap- 
penzeller vnd die iren geflochen wärint, vnd die statt öd stüend; do eu- 
gent die herren in die statt, vnd lagent also zwen oder dri tag in der ßtatU 
vnd wäre' ain tail gern inen nach gezogen gesin gen appenzell. Also wur- 
dent ai doch ze rat, vnd zuntent die statt an vnd verbrantent si vnd zu- 
gent wider haim. 

It. der hertzog hatt in disem her zwölf tusent mta, es wärint herren, 
edel oder stett, vnd vil guoter, wol bezügter ^^^) lüt, vnd zoch man jm den- 



586) richtent 806. Vad. Hü. 587} alwenzao Hü. 588) Tmermeder Tech. 589) beheben 
Hü. 590) wolgerüster Tsch. 

mastriel, vnd gelagen die von lütk da nider vf xxxj M vnd besatztand die vyent 
die statt vnd namend ir guot vnd wib vnd kint Das beschach von ir byscbofs 
wegen. 657 p. 116. 

ffffff) Die Bubrik hat Schodoler. 



t67 

n^elit alw4kk zw>. Sis wareiit m divmi .v%)lk Vnd lUg bwideift m^ i^idnzig 
praatmer vnd pfiffer vad epiUül, ¥nd me denn huiidoiit hUbsolMr höwUn hhhy 

IH. Me fM iMtgcMMei i««k«il gm httfaHea. 

Anno dni Mccccx, ymb des hattgen crützes tag ze herpst zugent die 
von vre, vnderwalden vüd die von lacem tmt zwai tose&t maiüüen geh 
eschentaL 

Anno dni Mccecxj do zagent die von zfirich, von lucem^ von vre, 
von switz, von vnderwalden an dem maientag gen lamparten vnd in 
eachenta], vnd verbrantent da ain thnm vnd vil lüt darin, vnd nament t hum ^^^) 
in, vnd do 81 wider liaim kamei^t, do warf sieh thom wider ab den aidt^ 
genossen m). 

S9i) Damodoasola. 

hhh) Schodoler p. 15*-17. 

Anno dni iCcocox ze ingfodflin mertzen do zagend die von «Urioh gen tarfcal 
(tmtental 031, Turbenfkal) zno dem kloeter gen vischingen, vnd braatand 
da vnd nament ain grossen ronb. Das besehaoh mim herren von eostents ze iaid. 
Cod. 057 p. 116. 6B1 p. 381. 

m) In dem selben jar an vnser henen (an sant regolen 631) abend do 
Mhiktand die von zürieh ee schützen gewa&oter über den gothart vnd über 
den valdos gen bomat, das tal nider gen tum der statt vnd vesti, vnd gewomiend 
si baide vnd das tal Ynd gesohach das den lendren ze dienst Cod. 0&7 p. 
lie. 681 p. 38t. 

Anno dni Mcoeoxj an dem mayen abend do «antman der statt (zdridi 631) 
paaer gen bomat zno den ai^nossen vnd ooco gewafhoter mannen zoo deHen 
von latzem, von vre, von vndeorwalden ob dem wald vnd nid dem l^ald, von 
zug, von glaris, jede statt vnd laad mit siner paner, vnd zugent alle mit eoiander 
über das waaser. Do zugeirt die von lutaem für ain tum vnd groobend dar in 
vnd stiessent in an vnd brantand den» Dar vss fielend vnd verbrannend vü 
walhen, die hatt der facikan dar geben ze gomaen, vnd warend erber lüt^ vnd 
zngend momdes an den berg gen truntan. Do gab man den von zürieh vnd von 
zog den Vorzug, vnd faltend ain tum vnd brantend die burg vnd die hüser vf 
dem berg, vnd momdes zooh man ab dem berg für den wbsen tum, da was 
vil Volkes vf vnd da vor ze ross vnd ze fuoss, vnd schalmntztand da mit ain 
an4er vnd sehnssent ab dem tum mit büchsen, vnd zugent wider vf den tag über 
das Wasser vff der fründen lant, vnd verlurent die von Zürich vf baiden ferten 
niemaa; das tett die gehonauni, die si hattend, aber die aidgnossea verlurend by 
zx mannen, das tett vast vngehorsamL Cod. 657 p, 116. 117. 631 p. 381. Sehr 
iOmlieh Justinger S. 270. Schod. 38. 

In dem selben jar viengead die von Zürich graf Wilhelm von bregentz 
vnd xiij von winteitur vnd von schafhosen, dar vm das herman von hunwile 
was geuangen vnd ander vnser burger, die koufLüt warend, wan in der her- 
Schaft land nieman sicher was ze wandkn. Cod. 657 p. 117. 631 p 381, flebr 
ähaU^Oi Justingor S. 271, 



Vnd- also AarnMh taient die aadtgenoflseii mangen zag gm lampartM, 
Tod schadgotent den henren von mailany der gern frid mit inen gehept 
hett, wan er hat in diaen ziten gross krieg an andern enden. .Si nament 
jip etwa manig slosa in, ynd wenn si wider haim kament, so l^eltent si 
sich wider zuo dem faerren von mailan. Also wurdent die armen lüt vff 
dem land bärlich dadurch geschadgot vnd verbrent. 

Die aidtgenossen hatient dem herren ingenomen das guot sloss bei- 
lenz, vnd hatient das etwa lang zit inp, vnd besatztent das nach irem 
willen. Vnd zum letzten was es dem herren von mailan verdriesslichsss), 
vnd do si das minst darumb wüsstent, do nam er belienz wider in, vnd 
vertraib die aidtgenossen darus&ds). 

171. Wie die aidtgeiMsea verlnrent le bellen. 

Also mtigt594) nun die aidtgnossen die smach vnd maintent je, si wöl- 
lint es rechen an dem herren von mailan vnd an denen von belienz. Vnd 
do es ward anno dni Mccccxxij, vmb sant volrichs tag, do zugent die von 
Inzem, von zug, von vre vnd von vnderwalden vss mit aller ir macht gen 
belienz, vnd mantent alle aidtgenossen zuo inen, vnd laitent sich zwüschent 
die maiss595) das wasser vnd die statt ze belienz, vnd lagent da etwa man- 
gen tag. Also hat nun der hertzog von mailan geschicktes«) gen beilenz 
ainen capiten, hiess contagernol^d?), ynd mit jm vil raissiger pferrt, vnd. 
hieltent sich so still in der statt, dass die aidtgenossen maintent, si wärint 
von forcht vss der statt gewichen. Als nun ward an ainem morgen fnio, 
rait der houptman vnd des herren von mailand volk vss der statt, vnd 
woltent besechen, wie sich die aidtgenossen hieltint in dem feld. Vnd do 
er si sichtig ward, dunkt jn, si hieltint sich vnd lägint so vnordenlich vnd 
vnwerlicb, dass er si glich angraiff. Also hettent nun die walhen die tilt- 
aehen gern gefangen, als denn ir gewonhait ist Also woltent sich die 
aidtgenossen nit gefangen geben, also verlurent die aidtgenossen des sei- 
lten tages bi ainlif hundert mannen A:M). 



&8S) begand es den h. v. m. yerdriefisen Hü. 69S) Ttchudi fügt bei am karfiritag 
1422. 594) bemühte. Hü. muot 595) Moeia. 696) gesant J9Ü. 597) Carmagoola. 

IM) Als der berr von meiland das schloBs bellentz hatt wider zuo einen 
banden genomen, vnd sprach es war sin vätterlich erb gesin, das woltent die von 
vren nit vertragen, vnd manten all eidgnossen. Do zugent die von vre, von 
Intzem, von zug vnd von mderwalden durch das gebirg vnd woltent nit warten 
der andern eidg. Doch kamen die von switz nach jnen, vnd do si kamen für 
das Bchloss belletz do wurden den eidg. all ir söimer vnd spiss genomen vnd vff 
gehaben, das sikaln spiss. bj jnen hatten, wen si die sömer vorhin hatten ge- 
schickt. Do kamen die von vren, von lutzem, von zug vnd die von vnderwalden 
vff die wite vor belletz. Do kamen die walhen vnd griffen die eidg. an, vnd 
strikten vnd vachten nnt enander von dem das die sunn uf giei^ vntz vff die- 
vesper. Doch behuobent die vnsem ir paner vnd vetlarent hj fler hundert- 



169 



mannen vnd nit minder. Disser strit Tnd achlacht gesohaeh do man zalt t. g. g. 
Mcocczzij jar morendea naoh sant peter ynd sant paols tag an einem ainstag. 
Vnd war der yneem wol zwentzig geyangen, din den walhen yil guotes maosten 
geben. Cod. 631 p. 384. 

Do man zalt n. g. g^ xiüj hundert vnd xxv jar, am herpst ymb aant galien 
tag, ak die eidg. mit dem herren von meilen krieg hatten vnd enander ze beden 
teilen vaat schadigetten, vnd die eidg. dem hem Ton meilan gross land vnd lüt 
gewneat hatten, vnd sonder mit brand, das bestuond an Md ettwa lang vnd er- 
haob sich ze avitz ein geaelschafft mit gaoten redlichen gesellen. Dero learent 
▼on awitz vnd von andern eidg. by fünf hnnderten, vnd zngen hin jn gan tum 
mit einem vennli» ynd kamen nachts in die atatt, ynd namen die mit gwalt jn, 
vnd machten aak man, ynd fluchen die walhen zuo eim tor ya do ai zuo dem 
andern jn zngen, ynd ward ein gross stürmen durch nider in des herm yon meilen 
land, ynd kamen des herren diener mit grossem yolk her yff für thum flir die 
statt, ynd beritten die, als ob si sich dar für legem wöltin. Ynd do der eidg. 
knecht die statt nit weiten yff geben ymb ir gross getröw, do zoch der kapitöny 
för yff yon der statt ynd zugen an all letzinen ynd Strassen, die her ys gegen 
disen landen gand, ynd besatzt das mit grosser macht ynd mit vil yolks, daa 
nieman yon jnen noch zuo jnen gen thum nit komen mocht, ynd ranten des 
herren aoldner alle mol für thum ynd schalmutzten mit den ynsem, ynd yerhiess 
der kapitöny ynaem gesellen, wöltin si die statt yff geben, so wölt er si trösten 
an allen schaden dannen ze beleiten an ir gewaraame. Do antwurt jm peter 
risse yon awitz, der waa der gesellen houptman, ynd danket dem capitony ernst- 
lichen ynd sprach, si werind des noch nit ze rat worden, das si die statt yff 
geben wöltin. Do yiengen des herm soldner an tröwen, ynd machten vil galgen 
fUr die statt, ynd sprachen, si müesten alle hangen. Des wurden die yon switz 
innen wie die jren ynd ander eidg. knecht hert belegen werind, ynd wie der herr 
yon meilan so mit grossem yolk yff dem yeld were, ynd wurden gar schnell ze 
rat ynd zugen mit ir macht ynd mit ir paner ys, ynd zugen hin nach ynd manten 
aU eidg. an (ohne) die yon bem, die baten si, ynd zngen die yon yre mit jnen, 
vnd zagen die andern eidg. nach, ynd besamneten sich ze grat enend dem fal- 
döa<^, ynd beiteten da enander, vnd seit jnen ir kuntschaffti, das des herren yolk 
gar atttrk legi, ynd sunder an der steinin stegen. Do wurden die eidg. ze rat, 
daa et je zuo den gesellen wöltin, die ze thum lagen, ea täti wol oder we, od^r 
aber dar ym alle aterben. Do seit jnen ir kuntachafft» daa si anders niena kön- 
dint gen tum komen denn durch ein rik der da heist zuo der steinin stegen, 
oder ai wöltind denn einen grossen ab weg ziechen über einen hochen berg; da 
lege aber gar yil yolkea yff. Do wurden aber die eidg. ze rat, ynd namen vss 
yon allen eidg. die denn zemal da warend, xyj hundert man der ringsten, ynd 
die allerbest ze fuot mochten, ynd liessen die paner, die da warent, ze grat 
ligen. Die yon lueem, yre, switz, ynderwalden, zug ynd glams hatten Ir paner 
nit by jnen da; doch so hatten ai endlich (redlich?) knecht, ynd zugen die selben 
zyj hundert man mit einem yennli ynd mit üryem muot an den beiig/ haisset 



17Q 



dar gräfAaohpeig. Da aaohent ei die fyent ytt dem hetg, dero was Idj sj hundert. 
Der aohtodeoa si nit, wen li Bohruwen gar rast ynd aertaten nch. Do gaben 
der eidg. kneoht nit yü ymb ynd zugen MscUidi hin vff gen jnen mit gotai 
hilff ynd liessent die f jend vast vnder sich schiessen ynd weiffen. Si lieasent 
euch gross fuodrig staia gen den ynsem lonffen. Des achteten si nit ynd halff 
jn got der abneehtig das si hin yf kamen ynd den fyenden ohgelagen überhonpt^ 
ynd ward ir yil erstochen. Die andern fluchen, ynd gewonnen die eidg. yil 
annbrasten, hamesch ynd setssschilten ynd ander werinen, ynd fnnden oiuhwin 
ynd kost Also muosten die ynsem noch durch yil ein herter letse denn der 
borg was. Die selben leta ge¥numen si euch den walhen an überhoupt, yad 
zugen momdes der fyenden halb gegen thum an die stainin stegen. Do wanden 
si den capitöny finden mit grossem yolk^ so er da gelegen was; ynd do si dar 
komen warenl^ do warent die fyent die nacht all mit faklen dannen geflodhen, 
ynd do die paner des gewar wurden, das die zyj hundert die steinin stegen 
hatten Jugenomen, do zugen si mit enand^ hin durch ynd besamneten sich do 
ze thum yff dem yeld, ynd funden ai alle Mach ynd gesund, ynd leitten sieh 
do die selben paner mit gewalt her ys für die statt yff offen wit feld, ynd kar 
men zuo jnen die fromen eidg. yon bern mit yj tuaant mannen yon bette wegen 
dero yon switz, ynd kamen die yon Zürich mit einem schönen zug ze ross ynd 
ze fuos hj zyj hundert mannen, ynd leitten sieh ouch da ze yeld» ynd lagen die 
obgenanten paner alle da offenlich gegen dem herm yon meilan y tag ynd y 
necht, ynd warteten sin pffenlioh ynd enbutten jm, wölt er mit jn yechten so 
wöltind si sin da noch lenger warten. Alao kam er nit ynd kamen erber lüt 
ynd retten dar zwüschent^ der bischoff yon wallis ^®^) ynd dero yon fryburg bott- 
schafft^ ynd machten ain £rid ynd ward yerrioht Darymb das die eidg. ab dem 
yeld zugiu, darym sölt er den eidg. geben zzzij tusent tuggaten« Die wurden 
ouch also bac bezalt ynd ysge'richt. Darzuo send alle eidg. zolfiry mit ir giiot 
ynd kouffmanschafft zechen jar in allen des herm yon meilan stetten ynd landen 
fry wandlen ynd yaren. Cod. 643 p. 153—156. 

Anno dni an dem yij tag ougsten, an dem zinstag im Mcocoxxy jar, zogent 
die eidg. yon allen orten an (ohne) yon bem wol mit üij M yber das gebiig 
den gothart ynd latlffer für bellentz da uormals der stritt waa geschehen, ynd 
wartoten da ob jeman wölt komen, der sinen sohaden wölt rechen. Do nieman 
kam, do zugent ein teil hin gen den gebiigen yon hinderwert ynd gen tisantis^ 
ynd das wert üj woohen, e man heim käme. 

Aber koment der yon switz hotten zuo den eidg. ynd sprachen » ir knäbli 
wärent aber gelouffen gen tum, ynd weiten si die walhen yber^all^ ynd müest 
man jnen ze hilff komen, oder si wärent ermürt worden in dem stetli Do zor 
gent wir eidg. gemeinlich yon allen orten über das gebirg jn wol mit zly tusent 
mannen, d.o wir zesamen kament Das wert wol i^ woehen* Hier yndeifitten 
gross herreuy ynd ward gestelt Diser yorgenant krieg aller samet ward yerricht 



9»i Wilheha V von Baren im^iUU 



m, l«rti«g frUridi MlMib tbm stettcn «0- 

Dken brieff schickt hertzog fri derieh Ton oBterrich einen statten 
do er den frid Kj jar mit den aidt genossen gemachet hatt, vnd forcht, dass 
si YDwiUig wärint, denselben frid ze halten. Wir friderich von gottes gna- 
den hertzog zuo österrich, ze stir, ze kernten vnd ze krain , graff zuo ti- 
rol, enbietten den erbem, wisen, vnsem lieben getrüwen, den borgermaistern, 
schultfaaissen vnd raten ze schaffhusen, rinfelden, lonffenberg, seckingen, 
waltzhoot, diessenhofen, baden, rappreswii, brugg, bremgarten, zofingen, 
sureee, lentzbnrg, mellingen, arow vnd frowenfeld vnser genad vnd alles 
gaots. Wir verknndent vch dass wir mit den aydtgenossen ains friden vber- 
komen sind, als ir an dem fridbrief , den wir vch hiemit sendent, wol wer« 
dent vememen. Begerent wir vnd manent (ich all vnd jetlichen besander 
vff vwer aid, zu welicher der egenanten 8t*ett der vorbenempt fridbrief 
bracht werd, dass die den selben brief versiglint, damit dass der ain fürgang 
hab, vnd kain ander vnrat darin fall, wan wir durch natz vnd nottnrft vn- 
ser landen habent getan, als ir das selb wol mugent mericen vnd verstan. 
Vnd band och dammb kain fürwort noch widerred bi vnsem hulden, wan 
wir das ernstlich mainent vnd wellent. Geben ze fribnrg im brissgöw an 
saut Johanns tag ze sunngichten, anno dni millesimo quadragentesimo duo 
decimo etc. 

173. Nack den strit le lUkkmmm) besrhack diser sprucb. 

Dias sind die artikel vnd stak des vssaprudia, so die herren vnd 
forsten , der hertzog von burgoni vnd der hertzog von holand geaproolMn 
haod zwischen dem bischoff von Ittdich vnd der statt lüdioh. 

It. des ersten söUent die von lüdich ain cappell buwen vff der wald« 
statt, da der stritt besehach, vnd sol die selben cappellen der bischoff von 
lütdich stielten mit üij capplan vnd ij schuolem, vnd sol zuo der selben 
cappell zwaj hundert schiltt ewiges geltz stifften dem capplan vnd den schu<K 
lern, vnd die cappell in eren ze halten. It. die selben zway hundert 
schilt geltz sol dw bischoff von lüdich wisen vnd bestellen vff vnd vsser 
deren güetem vnd gültea, die des mals des strittes verderbt sind vna ab« 
libe geton sind. 



^mtmmi^mmma^mm^ 



zwüichent dem herm von maylant vnd den eidg. ewenclicfa, es war denn das der 
römsch küng mit jm kriegen wölte. Domm gab er den eidg. drissig tnaent 
goldia. DisB gesehach d. nu z. Mccccxxvj jar ze mitem höwmanot ze Mentz in 
der vesti. Ck)d. 631 p. 384. 386, womit diese 1473 geschriebene Handschrift 
schlieastb 

Ut) Anno dni MoccoziJ vf den viij tag höwmanot do raoft maa den frid 
VSB zvaick zwüschend der herrschaft von österrich vnd den aidgenossen, vnd soli 
weren 1 jar von dem sant göigen tag, der da im züij jar kumpt. Cod. 6(7 p^ 
117. 631 p. 38^. 

nwm) Sidii Ifote j^/. Dort heisst die St^t I^üfk (Lüttich). 



m 

It. ouch sol der bisehoff von lüdich aia jar zit in der statt ze lüdich 
stifilen durch deren sei hall willen , die da in dem strit erschlagen eind, 
vnd sol das bestellen vnd bestättigen vss vnd ab deren güeter, nütz vnd 
gült als da vor geschriben stat. 

It. 80 denn söUent die von lüdich vnd was dar zuo gehört den biechoff 
haben für iren rechten herren, vnd söUent jm hulden vnd schweren in al- 
ler der ^^®) wiss vnd mass als ander biderw lütt irem herren tuend. It. ee 
spnd ouch die von lüdich all ir frihaiten, die si gehept haind, es sig von 
herren, kaisem, bischoffen oder bäpsten^ oder süss wie sich die haischend, 
antwurten gen berg im henngöw, in vnser der vorgenanten band» vff den 
nächsten sunnentag nach sant martis tag der schierost kompt. 

It. ouch sollend si all ir puntbrieff, die si band, antwurten in die vor- 
geschribnen statt vff den selbta tag, ouch in aller der wiss vod maas als 
ze nächst geschriben stat 

It so söUent die steit in dem land ze lütich, der sind xxxvj aun bürg 
vnd vestinen, kainen burgermaister, kainen zunfftmaister, kainen amptman 
noch kainerlaj lüte^ die gewalt habent, fürer me setzen denn mit ainsa 
herren vnd cappittels wissen vnd willen vssgenommen in jeglicher statt 
vier pfleger; die selben sol der bischoff, das cappitel vnd die gemaind 
mit enander erwellen vnd setzen. 

It. die selben iiij pfleger, so also in jeglicher statt erweit vnd gesetzt 
werdent, sol kainer den anderen angehören noch geschaffen gesin in der 
mass, dass kdin sibschafft; oder magschafft: vnder inen sig, dass ainer dem 
andren fürer volgi denn billich vnd recht sig. 

It si BÖUent ouch kainen rat setzen denn mit ainss herren , des cap- 
pittels vnd der iiij pfleger, die also erweit sind als vor geschriben etat, 
wissen vnd willen. It. so denn söUent si all ir paner so si band ouch 
antwurten gen berg im henngew vnd in jeglicher statt nit me denn ain 
paner *^^) haben, vnd dass die besetzt werde mit des herren, des cappittels 
vnd mit der gemaind rat 

It si sollend ouch kaini burger vsswendig iren stetten ze burger ne- 
men, vnd war dass si dero dehain hettind, die send si ledig sagen, vnd 
send nit mer ir burger sin. 

It war ouch dehain burger in der statt gesessen, der guot vff dem 
land oder vff herren hett, die sol man berechtigen vnd richten an den 
stetten da si gelegen sind. 

It so denn sollend si kain pund mit nieman haben denn mit irem her« 
ren, vnd absagen ob si dehain mit jeman anders hettind. 

It ouch send die von lütich die vesti ze hü®^^), aUe die vestinen in 
dem hertzogtum ze wiUnn vnd in der graffschafR ze loss dem bischoff in 
geben vnd jn lassen besetzen vnd entsetzen wie jn das guot dunk vnd 
eb^n ist 
t 

699) aUender w>8 HU. 6«o) fiü, fehlerhaft ze. > eoi) HÜ7, Hoey a. 4. Maas. 



473 

It. Bol oder mag der bischoff aSn tor macheD hinder der vesti ?e hü 
vnd das also besetzen, dass er ysb vnd in rilten mag wann es jn luat oder 
eben ist, an ir wissen, sumen vnd iren. 

It ouch sollend die von dynoy^^) all ir miiren vnd tor ensitt vnd dis- 
sit des Wassers abbrechen vnd schlissen, vnd die graben füllen, also dass 
enkain beschliessung me da sy. 

It 80 (denn söUent, die von tüwin vnd die von fosse eos) , all die 
Btett die da ligent zwischent denen zway wassern, genant mass vnd sam- 
ber604)y all ir muren abschlissen, vnd die graben füllen, tonschen^os) noch 
getüll mer haben. 

It. si söUent ouch all vestinen da zwischen gelegen, die der von lütich 
sint gewesen, brechen vnd abschlissen. 

It so denn söUent die von tumgueoe) ir tor das wider mastriel606^ 
sieht, abbrechen, vnd zuo jetweder siten des tors viertzig schuo wit, vnd 
die graben füllen, also dass karren vnd wägen darüber vss vnd in gan mu- 
gend an schloss (vnd) irrung. 

It. si söllent ouch kainen vesten kilchhoff me haben zwischent den 
zwain wasser vff hin wider henngew. 

It so denn söllent si den graben so si vor mastriel gemachet 
band, in irm kosten wider füllen; ouch söllent si vnsern zway herren ge- 
ben zwirent hundert tusent schilt vnd zwaintzig tusend ann im kosten. 

It war ouch dass die von lütich disen spruch oder dehain stuk oder 
artikel, so dar in gesprochen ist, vber sächind vnd nüt hieltind, also dik 
si das tätin als dik sind si veruallen hundert tnsend schilt zwirent. Der 
selben summ sond veruallen vnd werden aim kaiser oder ainem römschen 
küng fünfzig tusent schilt, vnd ainem hertzogen von holand fünfzig tusig 
schilt, ainem hertzogen von burggunde fünfzig tusent schilt. 

It. ouch ist gesprochen vnd berett, dass si das bezwungen sond sin bi 
den hochen gaistlichen gerichten des bapstes vnd des ertz bischoffs von 
köln vnd ainss bischoffs von lütich. 

It der bischoff mag ouch nach nach allen denen suochen , die wider 
jn sind gesin vnd flüchtig worden sind, vnd ab denen richten wo er an- 
kompt, vno sond jm ouch ir güeter veruallen sin. 

It. si sond ouch nimer getuon noch wappen wider ain küng von frank- 
rich, wider ain hertzogen von burguni, wider ain hertzogen von holand 
noch wider ain graffen von menmür^o?) vsserhalb irem land, noch vff si 
Ziechen, es wer denn mit irem obresten herren dem kaiser oder röm- 
schen küng. 

So denn söllent si den küng von frankrich vnd die ietz genanten her- 
ren lassen ziechen durch ir land vber brug oder in schiff wider aller menk- 
llchen ann wider den kaiser, doch also dass man inen kain schaden tuon 
sol ann geuärd« 

eos) Dinant 603) Thuin und Fosses. 604) Hü. verflchr. samlar« 605) dongeon, 
606) Tongern? Maettricht 607) Namur. . 



174 

It. 81 sönent ouch kost geben vmb ir gelt ze gemainem k offvnd nüt 
türer denn der gemain loif ist denn zemal ann geuerd^ 

It. dis8 Spruchs sind die ingegangen vnd band ouch sicherhait, brieff 
vnd insigel geben, alle stuk vnd vorgeschribnen artikel stät ze haben vnd 
ze hahcn an geuartTinn). 

174. Ber rtaiieh Ualg tlpiMii fertraib bertieg friMdiea T«a Merrich tmi 

•wabealavJ« 

Anno dni Mccccxv was als ain selzner loufF ze swaben. Es gewunnent 
stöss mit ainandem der romisch künig Sigmund vnd hertzog friderich 
von österrich, vnd beschach das von des bapstes wegen, als das gross 
concilium ze costenz lag von emsthaftiger Sachen wegen, die der balli- 
gen kirchen<to8) anlag, vnd och do zemal dri bäpst warent, Johannes, grego- 
rius vnd benedictus, die alle versprochen hattent, zuo dem concilium gen 
costenz ze komen. Doch so was bapst Johannes der mächtigost, wen 
er hatt rom vnd den mertail stett vnd land, das dem stuol zuo gehört. So 
hielt jn och der mertail der cristenhait für ainen bapst. Also hat er dem 
romischen künig versprochen, mit sin selbs lib gen costenz zuo dem con- 
cilium ze komen, doch mit dem geding, dass jn der hertzog von österrich 
durch sin land bis gen costenz getrüwlich belaiten solti vnd in sinem schirm 
vnd gelait bis dar haben sölt Er solt och ze costenz in fryem gelait sin, 
vnd was denn das hailig concilium vnd die ganz cristenhait mit recht er- 
kante, dem versprach der bapst genuog ze thuond vnd das getrüwlich 
ze halten. 

Im ward och versprochen, wäre sach, dass er ze costenz nit beliben 
mScht, war es von des luftes oder ander Sachen wegen, so söIti jn der kü- 
nig in anderen des richs stetten daselbs vm in frjem gelait halten. Vnd 
war es dass es jm gelegner oder lieher wäre in des hertzogen von österrich 
Blossen oder stetten, so s5Iti jn aber der vorgenant hertzog in sinem schirm 
vnd gelait haben, doch mit dem geding, dass der bapst nit von dem land 
wichen söIti, vnz er dem concilium gnuog täti vnd es ain end hette. Also 
ward es och dem bapst versprochen ze haltent, oder er war nie zuo dem 
Concilium komen in tütsche land. Also kam der selb bapst Johannes der 
xxiij des namens gen costenz in dem jar als man zalt nach gottes gepurt 
Mccccxiv jar, an sant simon vnd judas tag, vnd fuor vff des bischoffs 
pfallenz ze herberg, vnd belait jn der vorgenannt hertzog von österrich mit 
sin selbs lib gen costenz. Also belaib nun der bapst ze costenz bis vff 
den zwainzigosten tag des merzen, anno dni Mccccxv. 

In disem zit kam vil herren gen costenz zuo dem concilium, gaistlich 
vnd weltliche, vnd vil grosser fürsten vnd herren, davon vil ze sagen vnd 
ze schriben wäre, das ich durch der kürze willen vnderwegen lan. 

# 

606} oriftenbait Hü. Vad. 

nnn) Alles allein bei Hü. p. 84 — 86. 



175 

Eb lag och ze costenz kfinig sigmand, der römiscb Icünig vnd kü- 
Tkig se mgern, der das conciKnm zuo gaoter mass angetragen hatt» vnd 
hatt bi jm yil berrschaft vnd lach da des richs lechen, vnd tat ander Bachen, 
als denn ahi römischer künig tuon sol Tnd jm zuo gehört 609). Also was nun diser 
kfinig alweg nötig vnd gebrast jm gelts, wie ers anfieng. Nun wusst er wol dass 
der bapst gross guot vnd gelt mit jm in das tütseh land^io) gefiiert hatt, 
wan er maint je, wäre sach, dass er nit bapst belibe, so wäre er doch der 
richeaten priester«it) ainer, die die cristenhait hett. Also muoteteis) nun 
der kfinig den bapst naisswa^is) dick an, dass er jm gelt liehe , wan er 
das der ganzen cristenhait ze dienst verzarte, das och der bapst tat; 
doch verdross den bapst des lichens, vnd dunkt jn der muotung zuo vil, 
daas er es nit liden wolt, vnd fordret an dem künig, ob er jm halten wölti 
ein frihait vnd geUit, vnd das er jm versprochen bette, so wölt er nun 
zemal lieber in anderen slossen sin denn ze costenz, vnd erzalt jm warum 
vnd was jm anleg, vnd was er ze wort hatt. Also sluog der künig dem 
bapst das alles ab, vnd maint , er sölti ze costenz des conciliums warten 
md in kainen andren stetten, wan er hett sin kainen gewalt, vnd wolt jm 
och anders nit erloben. Also fordret nun der bapst an dem hertzogen von 
oeterrrich, ob er jm halten wölti das er jm versprochen hette, wan er 
jm och dess wol getruwet hetie vnd och fast wol zuo jm getrost wäri, vnd 
vff edn wol vertruwen zuo guoter mass er haruss gen tütschen landen kö- 
rnen wSri. Also antwurt jm der hertzog von östenich, er verstüende wol an 
dem römischen künig, dass es nit (anders) sin mainung wäre denn dass 
der bapst ze costenz beliben sölt vnd nit anders wa; doch war der 
bapst in sinen slossen oder stetten, was er jm denn versprochen hetti , als 
verr er möchti mit lib vnd guot, vnd er von billichen rechten jm pflich- 
tig ze tuend wäri, das wÖlt er gern tuon. Also erbot sich der hertzog von 
österrich fast gegen dem bapst, was er tuon wölt, i^newol er wusst vnd ver- 
stnond, dass es wider den römischen künig was vnd das hailig concilium. 
Da minneteu) der hertzog das gross guot vnd die barschaft, die der bapst 
hatt, me denn den bapst, vnd maint, jm sölti och sin tail darvon werden, 
als och geschach; doch kam er sin vmb lüt vnd land. Also truogent nun 
der bapst vnd der hertzog mit ainandem haimlich an, vnd machet sich der 
bapst vf mit ainem tailsines hofgesindes^ so erallerhaimlichosteis) kund, vnd 
sass in ain schiff vnd fuor gen schaffliusen. Also rait jm der hertzog von 
österrich des selben abends nach och gen schafiliusen, das geschach an 
sant benedicten abend, vmb bruoder complet zit, anno dni Mccccxv jar. 
Als nun der künig vnd das concilium innen wurdent vnd vemament, dass 
der bapst mit dem hertzogen enweg was, do ward ain grosser vflouff^i«) 
ze costenz in allen gassen, vnd schrai jederman über den bapst vnd über 
den hertzogen von österrich, wie er ain Zerstörer wäre des hailigen conci- 

609) ainem rö. kü. zuo gehört Tech. Hü. 6io) gen tütschen landen Hü. Vad. eil) pfaf- 
fen Hü. Vad. eis) kam 806. Vad. 618) etwa 806. Vad. 6i4) Hebet Tsch. 6i5) als 
haimlidi er Tsch. 616) ain groBS gelöff 806. Vad» Hü. 



m 

Hums vnd- der j^anzdn cristenhiat , vnd ward ^as geschrai ' eo gross^, daas 
sich jederman trucken muost, der inen guots gunt^n). Also luff man dem 
bapat durch die pfalenz, vnd nam jederman was jm werden mocht« AUo 
zoch des bapstes gesind vnd die zuo jm gehortent, jederman hin nach, als 
er denn mocht Also vemam nun der bertzog, wie ze costenz so hert6is) 
über jn gieng vnd jederman über jn schrüw, vnd schicktent der bapst vnd 
der hertzog ire brieff vnd erbre bottschaft zuo dem römischen kttnig vnd zuo 
dem concilium gen costenz, dass der bapst von dem land nit wichen wölt, er 
wölti dem concilium vnd der cristenhait gnuog tuen, darumb er och herus 
in das tiitsch land^is) komen wäre, das wölti er bi sinen eren vnd wirdig- 
kaiten getrüwlich halten, vnd wess sich die hailig cristenhait erkante, dem 
wölt er allweg gehorsam sin. Dess glichen verschraib och der hertzog, 
dasB er darbi den bapst wölti schirmen vnd halten, vnd nit anders^ vnd 
dass er jn von dem land nit lassen wölti. Diss bottschaft noch brieff wolt 
weder der künig noch nieman hören, vnd wolt nieman des hertzogen 
gelimpf hören, änderst dass mengklich über jn schrai als über ainen vncri- 
stenlichen fürsten, der die cristenhait gern zerstören wölte als ain wüetorich 
vnd ain schädlich man; wan es warent vil landtsherren, die dem hertzogen 
vigent warent, vnd vorhin haimlich mit dem künig hattent angetragen, wie 
si den hertzogen von dem land vnd vmb das ein brächtint vnd in vertri- 
bint Die warent fro des vngelimpfes, den der hertzog wider den künig 
vnd das hailig concilium hatt behellt ^so), vnd stürtent och fast zuo wo 
si kundent. 

Also manet nun der römisch künig alle die er ze manen hatt, herren 
vnd stett über den hertzogen von österrich, vnd gebott inen och als hoch 
er6si) kond oder mocht, vnd erzalt vnd schraib sinen vngelimpf, wie er 
ain vncristenlicher fürst wäre, schädlich der ganzen cristenhait; wer den 
hülfe demmen vnd vertriben, der empfieng Ion von gott, ablass vnd gnad 
von dem hailigen concilium, lob vnd eer von dem römischen rieh vnd von 
der ganzen cristenhait. Also ward nun semliche bottschaft an vil end ge* 
tan, dass des hertzogen vnglimpf in allen landen gross was vnd ward. 

Als nun der hertzog sach, dass jm der künig also vngnädig was, vnd nit 
wolt, dass sich der hertzog verspräche 6S2) weder mit bottschaften noch mit 
brieffen, vnd dass er weder jn noch die sinen nüt hören wolt, do schickt 
er den bapst gen friburg in das brissgöw, vnd maint, die sach sölti also 
gestillt werden, bis et wer darunder redti, wan er maint, der künig möchti 
in disen landen wider jn nüts getuon ; och wärint jm die herren vnd stett 
nit gehorsam wider jn, dass es jm odersss) den sinen kainen schaden brin«- 
gen möcht. Also rait der hertzog och dem bapst nach gen friburg, vnd 



617) alle die truoken maoBten — Hü. 6i8) so vil red 606. Vad. 619) gen tatschen landen 
806. Vad. Hü. 680) beholt Hü. n. Tschadi im Chron. wo er, neben anderen, diese Quelle 
immerfort, [uad oft wörtlich, benutzt, wie früher und wie Schodoler t. I. B. S« 151 ff. 
681) 80 er höchest Hü. 6ss) sach, das jio — versprüch bei Hü. übergangen, ^s) we« 
der jm nooh den sinen Tsch« 



MI 

empfaloh denen von schaflfhosen vnd anderen sinen sielten, dass si 
from, fest vnd biderb an jm warint, als er inen dess wol gatruwti, so 
möcht inen der künig nüt geschaden. So hette er och ainen guoten frid 
mit den aidtgenosaen» der ze baiden siten bishar getrüwlich gehalten wäri. 
Pr wiaste och wol, dass si den nit brächint, wan er wölte jn och an inen 
trfilioh halten 0^0- ^^^ schied der hertzog von den stetten^ vnd gab inen 
guoten trost mit werten; aber er gab inen klaine hilf mit voIk, vnd wolt 
och selb nit bi inen beliben, als si gern gesechen hettint, vnd maint^ er 
wolti die sach also hindarch686) bringen on krieg vnd on kosten« Darmit 
betrog er sich selber. 

I7S* Uaig sipiaN leeli nit aiicrea flrstea yss. 

Vnder disen dingen tmog aIwenztto<»6a) der künig an mit fürsten, her- 
ren vnd stetten, vnd wo er das angetragen kund oder mocht, vnd veronglim- 
pfet den hertzog von österrich. Och etlich landtsherren die giengent nit 
müessig, in wen si es getragen kondent, das sparten si nit, es wärint 
herren oder stett, vnd machtent des hertzogen vnglimpt fast gross , als er 
och was. Also warent nun die richstett von swaben zuo guoter mass dem 
künig gehorsam wider den hertzogen von österrich, vnd zugent mit dem 
künig vffjn: ougspurg, vlm, memmingen, kempten, biberach^ ravensporg, 
costenz, lindow, vberlingen***b). 

Als nun der künig mit den richstetten zoch vnd sich wolt slahen«*) 
für schaffhusen, do woltent inen die von schaffhuaen nit vor ir statt 
lassen wüesten vnd verderben , vnd gabent die statt vf vnd swuorent dem 
künig zo des richs banden, vnd gabent och darnach dem romischen künig 
ain erber gnot, dass er si bi dem hailigen römischen rieh ewengkiich sölti 
lassen beliben, vnd darvon niemer me sölt verendem. Also zoch darnach 
der künig in das tnrgöw mit den stetten, vnd belag die statt ze frowen- 
ielAj vnd lag da bi viij tagen. Do gabent si och die statt vf. 

Also hatt der künig och mnot vnd im sinn, er wölti für die statt ze 
wintertur. Do bedankte») jn, dass si sich ze werlioh stidtint, dass er 
mit den sinen da schaden nemen möcht, vnd ward jm och widerraten , er 
käme doch wol da man sin fro vnd willig wäre, als och beschadi. 

It der kimig hatt och vil fürsten vnd herren gemant über den hertzogen von 
österrich, als vor geschriben stat. Der was jm ain tail gehorsam, ain tail wd- 
tent och wider die herren von österrich nit sin noch tuen in kainen weg. 

Hertzog ladwig von payern vnd pfallenzgraf bi dem rin, der zoch 
och vff den hertzogen von österrich, der siner swester man was gesin» 
in das elsäss, vnd gewann das stättlin zuo dem hailigen crütz vnd anders. 
Die statt ze strassburg zoch och vff den hertzogen von Österrich, doch 
tat si jm nit grossen schaden. Och die von basel, colmar vnd slett- 
statt vnd ander stett im elsäss. 



«u) nit brechen SOS. Vad. trälich f. Hö. 9U) dnren Taoh. schweizeriach. etea) on 
mderlaas Tach« eseb) Vad fügt sinnlos Biscbofzell bei« w) legen Tsoh. ^^) dnoht Hü. 

KUiif«nb«rf«r Cbroslk, 2 2 



•178 



191 Icr tM Ut sieh wilf r kertMgea ▼•■ tttenich TfthOUeL 

Man 8oI och wissen, dass der mertail aller adel in disen landen sich 
wider die herrschaft von österrich satzt, graffen, herren, ritter vnd kneoht, 
vnd was doch der mertail vnder inen die von derselben herrschaft begä- 
bet warenty vnd ze guoter mass was si hattent, das hattent si von der sel- 
ben, vnd si vnd ir altvordren je vnd je mit der herrschaft von österrich 
lieb vnd laid gehept hattent, vnd von alter her von inen belechnot vnd be- 
gäbet wärent, die vnderstnondent sich, die selb herrschaft von österrich 
von dem land ze vertribent, als och beschach, vnd hattent überslagen, 
wenn die herrschaft vertriben wurde, so wöltint si denn des landts herren 
sin. Das mocht aber nit ain fUrgang haben, wan ir gewalt ward darnach 
minder denn vor, wan die stett vnd die lender woltent do herren sin. 

Also saitent si dem hertzogen ir trüw vnd dienst ab, vnd wordent all 
des kiinigs diener wider die vorgenannte herrschaft. 

177. tu tiad der TsrgeaaDatea kerrea asMea. 

Des ersten graff eberhart von nellenborg «so). Graff hanns von tengen. 
Graff Wilhelm von montfort von tettnang. Graff hug von werdenberg, 
Graff hanns von lupfen. Graff friderich von toggenburg. Herr hanns der 
trueheess von waltbnrg. Der bischoff von ehur. Der bischoff von costenz. 

178. Wie der kauig wark aa die aldtgensssea, das was den adel sekad. 

Wie vil der kilnig nun des adels vnd der swebschen stett an jm hett, 
do dunkt jn doch dass er dem hertzogen nüt künde gnoog ze laid getuon 
nach dem vnd er jm vigent was vnd er begangen hat, denn mit der hilf 
der aidtgenossen, an die ers och ernstlich snocht^ao)^ dass si jm hnl- 
fint den hertzogen vertriben. Dess gieng der von toggenburg vnd der 
von lupfen vnd ander herren nit müessig, vnd erzaltent den aidtgenossen, 
wie vil guots vnd nutzes inen darus gieng, vnd vil sachen, die hie nit ge- 
schriben sind^i). 

Also manet och der künig die aidtgenossen als höchst er si gemanen 
kund 689), vnd was si ainem römischen künig von recht vnd billich pflichtig 
wärint, dass si jm hulfint den hertzogen von österrich strafen vnd vertriben 
vmb die swarlichen misstat, die er begangen hett wider die ganze cristen- 
hait, wider das hailig concilium vnd och wider das hailig römisch rieh, 
dess sich aber die aidtgenossen etwa dick verantwurtent, si hettint erst 
nüwHch ainen guoten, stäten vnd getrüwlichen friden mit dem selben her- 
tzogen von österrich gemachet vnd mit allen sinen stetten zwai vnd fünf- 
zig jar, der selb frid wäre och ze baiden siten also getrüwlich gehalten; 
den wöltint si och fürbass haltet^. Dass si den selben frid brechen köndint 



6S9) wirtenberg 806. 680) tmog Tech. Vad« Hü. ezx) stand Tach, est) ze er^ 
munen hat Tack* 



*iT9 

oder wSHint, da0 wSltint si doch nit taon, wan si wieetint nit, dass si das 
mit kainen eren verantwanm oder-^eiaös kö0^nt oder mSchtmt 

Also Ums der kUnig dennocht mt «t>, ennanete 4ie aidtg^osseii wider 
als faocli er ^ ee ermaneii bett vnd kun^ yod batt sia bett^eo gar ^maUicb bi 
men, die inen erzaltent, wie sich das faailig ooncilium erkant hett, dass si 
damit den frid nit hettint gebrochen» noch wider ir eer noch aid nit wäre, 
denn dass si wol datran tätinty dass si den hertzogen hoffint vertriben, der 
doch ain zersförer wäre der gaoaen eristenhait vnd des hsiligen coneilittms, 
vnd och ain vnoristenliefaer fürst wire» vnd wärint si jm wilHg vnd gehor- 
sam in der sach, das wolte er gnädengk^h gegen inen erkennen vnd ge- 
MiwKoh vmb si Verdienern » vnd wSlti inen hdfeli t^nmen vnd vertriben 
die herrsohafty die inen lange eh übeiiegen wäre gesin, viid inen vil tranges 
vnd knnibers bett angetan. Och versprach der küoig den aidtgenossen, 
dass er mit dem vorgenanten hertzogen von österrich kainen frid welti vf- 
»etnen, er satzte si denn wider in den selben Md» den si vor mit dem her- 
tsogen hettint gemaehet die zwai vnd fünfzig jar. Also versprach der kfi« 
nig den aidtgenossen etwa vil vnd etwa manges, das hie nit gesdiriben 
staty ob si jm wöltint helfen über den hertzogen ziechen. Also saitent si 
im hilf zno» vnd was inen doch mit aliensamen lieb, wider den hertzogen 
vnd wid^r den find ze tnon«»). 

179. Me aW tgf as in a saKsat de» klalg hilf las wMer hertieg flrUricksa ? •■ 

iatcnricb. 

Als nnn die aidtgenossen ains wnrdent» dass si dem kiinig helfen wöl- 
tint wider den hertzogen , do warent die von bern die ersten , £e mit 
macht vsszngenty vnd zugent in das Srgow für zofingen; also gewonnent 
01 zofingen vnd arow, vnd brngg vnd lenzburg on aHe notsM), wan 
si gabent glich vf, dass si sich nie liessent nötenns). Also angent odi die 
anderen aidtgenossen vss oo^). 



mm^^ 



688} vnd wider ** f» Hü. esi) Vad. and Hü. am richtigsten. 685) oognöt Tach. 

öoo) In dem ftiogt es sich das der edel fUrat fridricb hertsog ze öBterrich 
den boohgelopten bapst Johannes, den man in den tagen hielt für vnsesn hailgea 
vatter den bapst ^ als er ze costentz was, von eostentz entfocrt, vnwissendet 
dingen des eg^eanten küng Sigmunds vnd des haügen cenoüium, die doch darzoD 
geordnot wainnt» ain bapst ze erweUen, wenn die selben dij bäpst wärind ab 
^etan vnd abgetretten. Mit dem der seih fürst von östemoh beröeft ward, den 
sdben bapst johaonet wider gen eostents, ze füeren, das er. doeb dem gebais«^ 
des er sich begeben vnd als er abgetretten waü, gnttog täti, daa aber der hertsog 
all tätt, vnd watd also don küng vj^dionam , je das er in aller der eristenhait 
verrüeft irmd nät briefen^ mit werten,, als das der küng schaej^ et wäre ain vn* 
gelöubiger md' ain Zerstörer der haiigen eristenhait. Ynä. von der vngnaden 
wegen, se küng Sigmund anjnlait von des übela wegen das er an der hailgym 
cnstenbait batt bef^aagea, ötc wsrb kung B%iniiad'an ^ gcossm fünften, hexsBmf 

12* 



490 



./ 



ist. H teütail 4ulmL 

Als null die aldtg^nosflen bkdeü vnd alles Srgöw gewüiitira hat- 
tent Tnd haim Riechen woltent; do imtietxt s! ze rat, ivib A das- butd tiU'« 



ziehstett ^mil and^äie dem lioh yoa. bilHohffln reobt mottend rno gohäraa» THi 
ruoft si aa ymb hilff widcv den herieoeeai das jn meQktioh sott sehadg^n Ynd 
BognSen, vnd giabot och der küag den ygn sürioh mad Iren ^^gnosaen» d^a ai 
hertasog fridzioheiL ai^ffend. Do idbeeBd die yen i^ürich rss am danatag nach 
mittem abreUen (1^. Apr.), Tnd «ragend für iheUingeii« Ttid lagend ,d#k diy ti^» 
Do gabend si (21. Apr.) die statt y^ als die teief woL wyse]i4* Bo fine^oslt dfa 
von Z. Tnd och die toH latis^ni ifUr bx^MogaiteCL, Yud Isg^d da üij tag« O^ 
kamend eap tns dar viis^ aidgx^sesen von switz ybA Yßa aug. 

Ynd do wiir also wol iüj tag da wasond geljagen, d^ jsabkend si (2Su A^O 
öS»' statt tf deaa hailgeA rieh ynd aUs die reohtangi dielisr hertaqg dsi Wütt ge- 
habt; die solt der aidtfaossan wartan vnd'.sia. 

Do fuoread ym iur Jbaden» Tnd kaiaend dar all aidf^ossan/ vüd vmlaitend 
difi bm^ vnd die tote^t jelviederbalb der Unimag, das .nieman darasa u^h ,iii 4ut 
mocht komcn, vnd tätend inen gar we mit büchsam ynd g^siahüta* . Yv^ do .^i^ 
not gewert dry wochen, do gabend si die statt vf, also: möchte si ir herr ent- 
B6Mttfen das si ledig y^yiitd. * Der Was im Mnt^, ^mä wstM ^ ni« g^Okom • %ie 
by was al wegen des küngs paner mit döm adler, die wyl man vor den stetten 
llig. Dar yndör äior hertsog £ridrich f\\r den kling ngmu^d TAd m^b aioh an 
jhi ynd. viel jm ze fuosa yi^d gab dem küng yC alles sin land« Do wolt-d^ 
küng Sigmund, das ; wir die yeste yf dem stain ob der statt baden bettend gax^tz 
gelassen, das wolteiad wir n&t tuen, ynd sturmtatid; an die yesta ynd gewimnend 
dia, Vnd gab man si yff am iritag yor pfingsten (17. ICai) iia xy jac, ynd ward 
ynder graben ynd nider geworffen yf den herd, won darab yil Übels dem land 
ynd den lüten was beschehen, ynd ward das ei^w yor ynd nach alles -gawuiman 
yon den aidgnossen. Cod. 657 p. 118 — 126. '631 p. 382. 383. 

Eönigshoitei sagt: Als Imia blapst johaas dnnkt, das sieb die sa<ih mt wölt 
machen nach sinem simi^ do manet er hertzog ir. y. Oe. als er jm yeiaprbditiB 
hatt, das er jn wider yss dem land föerti; also was der h. willig ynd ftioxt jn 
Ton costentz, ah er jm gel<^ hai. Also ward er ymbhalmet y»d wusdent bsdd 
geuangen» ynd manet der kiing alle weit über jnn ynd sine bmd ynd Ittt Alao 
yerlor er alles sin land Was er in sehwabenland hatt Wer bas mocht, aa werint 
kerren stetig schititzer, zagend', ynd hatt titenen hil£ Die faerren namest das 
land im eisen» jn zno des küngs banden, ynd die andren atett^ fnfanug, prisaoh, 
nüwenburg teltent dem küng. Do gewtimient dils sebiMtaer baden (ynd) ergte. 
Säialbasen, diesseobaffen bnlttal dem küng. Onob belangent die riobstett ftfh 
wenMd, vnd kam der küng aelbef dobiiv Also wartent si sich ledMab, doeb 
Bvm letsteh also hnldent si oach znm küng, doch mit des h. fr. y. Oe. gsust 
Tnd wiUau« Pamaob ywt>^«tsat ü» rm aoittsukz die gmAKshaflt ftawteMd yad 



' m 

tent 4ie v<hi vre g9ht ir band darvon, vod ^pfteat kainen toil an dem 
iNTgöw bad, vnd 0praohe»i» ei hettiü t krieget vpn; des ibaUigen richa wegen 
▼pd V88 gebeut d|^ rö^iaehiei^ liefaa odßi künig^, der wöpbt x^i schai^en 
na^ aii^eni gefallen m); Biibettini ain^i^ irid veaif dem beitzogen. von öster- 
rieb lij jer» der b^tttf vilUebt ig oder vjer jar ge>irefret,. dfummb wöltint ai 
ein gttotjea >xe«ial nii beben. Ako war4<ir fast geapottet' Ton denen von 
wate vnd v<Mn aijwIfeB aidlgenoeaeli, vnd epraebent: Inog jedermann wie aind 
dia krdpf von vre aber sei witaig vnd ao göttlich I ai wellent nit vnreebt- 
fertig gnot booi ei mttesaent aia beaivadera him* 

181. |le yee liirlcb aluegeut jf das laal 

Aij(§n.apl och wis^en^ daaa die y9fi Zürich dea selben mala erwurbent 
an küjoig a^gmond» daaa er ii;ien vff daa ärgöw vnd vff die atett da aelba 
aluog aephetbalb tuaent guJdjni war aaob, d<^a ajn rOmiacher künig oder 
jemant andera» der d^ian recfat darzuo betti, die aelben ^tett vnd daa ärgöw 
lösen wölti, der aölt inen gebep aeohatbaib tuaent guldin. In diaa gemein- 
acha(t lieafient die yon Zürich die aaderen aid^enoaaeii ecb komen. 

MS. fler bapal ml hertieg fridrieh ven ibterriA lagaat m Mkwii%ppp). 

In diaen dingen lag nun der bapat vnd der hertzog atill ze fri- 
burgy vnd hattent weiiig volk binnen, denn allein ir hofgesinde, vnd troat 
sieb der hertzog von öaterrich, daaa er so vi) atett , lüt vnd land, fründ» 
berren vnd diener hetti, daaa ime der launig in disen landen nit geschaden 
mocht. Also trost er sich , siner macht vnd getruwet ocb den sinen wol. 
Von stund an 63?) kament jm mär, wie die aidtgenossen über jn zugint 
vnd jm sine stett innämint, mit denen er in besupderm' guoten friden wonte 
sin. Im kament ocb alle tag vnd alle atund.märe^ wie sich die ainen ab jm 
brächint vnd von jm fielint on ajle not . Stett vnd berren, vnd denen er 
aller wolest.638^ getruwet jbett^ die brach ent ab jm bi den ersten , vnd weit 



086) 4dfr in dqnkti gqot sin 8U6. Vad. es?) zehand ^6. Hü. .698) allerbest 806. 

z^lgei^t ea ,ano banden, vnji ,ge«aU« ^Jiso wartent. ^ch die von wintertor vnd 
z^lj^perachwil; A^p mßjifi ai ir (hen*) von O9. mi^ bneffefi^ c^aa wpltent ai nit 
taom vnd ^^ekteot gan iqo. filr )i^. ^^bor. Da^lieser ai deraiden, also 
acbwffoi^ ^ ie^ ki^i^, wa^ai aioh gerast .batikt znp waren« luidem als die 
qo^wgltzep yox baden lagent vnd dar kling dfyi aelb. sohloas .selber geqi gehept 
bat, yi^d . pant «aiy . 4as ,ai soften jips^n/^ t^ftxe^^^ d^^ ^pltez^t ai nit taon bis es 
gewnipen ,wuxd. Do «nant der küt^^ die ypn ^viinterturi ,das /ad pbev si zugent; 
1^ ang^die yo^ W. ts iil^er d;e ;S<^wiit«€^ jj;pn |;;riffei^ee |n der von ^ch 
gß}>ißt, ynd bxantez^t ß^ yi^d nfiment einen g;^:o^n rpub, vnd tvibent den frölicb 
beim. Darnach gewunnent die aydgnossen baden, da verlor die bersobaff -vast ir 
brieff daselb, daran jn übel g^eseb^aoh. Cod.. 630 p. 271 '278. 

ppp) Bei Tsch. und JIü 18. Zeichnung des Papstes und Oesterreicha Schild 



niemati «n jm baltet)/ wed^ steit iiocli hieinreii. Ab nan d«r keriizbg ^fwi 
Sstenich hört vnd sach Tnd täglichen yeniam, wie sich die Binen so laster* 
liehen on alle not ab jm brachent, vnd aUer eren vnd tröw^ als from Iftt 
irem natürfichen herren vnd aignen fürsten pfliohtig vnd schiddig wareiit 
vnd sind, alles gegen jm vergassenti vnd weder fründ noch mag, herren 
kioch nieman jm vor deln<»9) was» nooh nieman sich in sine saohen mit 
kainen tr&wen legen wolt, do bett er erst gern danach gedacht» wie er 
sich des kUniges rnd der andern erwert hetti« wan der ba|>st hatt vor etwa 
dick mit jm lassen reden ^ dass er sich werfieh vnd mannlich wider den 
künig satzte, sittemal 64o) doch kain gnad an jm nit wäre, vnd er kain recht 
von inen nit wölt vffnen^Ot dass er denn dem künig starklichen wider- 
stüend, wan den kosten vnd das guot wölte der bapst alles geben. Dise 
wolt der hertzog nie getaon, bis es nit böser werden mocht. Do stalt er 
erst nach volk in burgundi vnd ze lutringen, vnd bestalt ainen grossen 
züg raissiges volkes, vnd empfalch jm der bapst, däss er es an kainem gdt 
zerslachen liess 6^2), Wan geltes hette er gennog, das w61li er odh redlich wagen. 

Vnder disen dingen kam hertzog ludwig von payern, des hertzo- 
gen von osterrich rechter vetter, vnd ander herren mit Jm gen friburg, 
vnd redteni eomsiUchAn mit* dem bertzogen von osteirich» dass er in^ in 
disen saohen volgen wölti, so woltint si bi iren eren vnd truwen jm alle 
sine Sachen zuo guotem bringen, vnd nach sinem willen richten on allen 
krieg vnd kosten, vnd bedörft och nach kainem volk stellen. 

Per vorgenant hertzog ludwig von payem redt och mit sinem vettern 
von osterrich, er säche doch wol dass sich die sinen so schantlich on alle 
not ab jm brechint, vnd denen er allweg wol getruwet hetti, dass jm die 
Übel tätint, vnd nieman nünts an jm hielt noch halten wölti ; dass das jm 
vnd mangem fürsten vnd herren laid war, vnd mangem fromen man, ritter 
vnd knecht we tat vnd . laid wäii , die jm das gern woltint helfen rechen, 
vnd ir Üb vnd guot mit jm woltint dar legen. Im war och lud, dass die 
sinen vnd ander an jm getan hettint; nun möcht sich der hertzog von 
osterrich kum gerochen denn mit hil( vnd rat des römischen künigs, der och 
dar zuo willig wölti sin. Dessglichen vnd vil me redte hertzog ludwig von 
payem vnd vil ander herren mit hertzog fridriohen, vnd versprachent jm, 
wölti er mit inen gen costenz zuo dem künig riten, vnd sich an jn ergeben 
mit lüt vnd land, dem künig ze eren vnd dass die ganz cristenhait sfteh, 
dass er sich wöM demüetigen vnd dem römischen kfinig vnd dem haiügen 
rieh vnd dem concilium vnd der ganzen cristenhait gehorsam sin wÖlti, 
so wölt jm der künig ^s) mit üb vnd mit guot helfen rechen alles das jm 
ze laid vnd ze smach beschechen wäre, vnd was dem hertzogen von öster^ 
rieh laid wäre, das wölt och dem kÜnig laid sin Vnd allen den fürsten vnd 
herren, vnd andern, denen er von des römischen riohes wegen vnd sunst 

688) des Tor 806. Vadr Uvu 640) . sider das 806. Vad, Hü. 64i) TDd er kain recht 
nüt weit Hü, 649) vmb gelt Üess senchlagen werden Tsch. 64s) Hü. siimlos: so weit 
er dem kUng« 



183 

ze gebieten 6^) bette, wan er vnd ander fürsten sechint doch wol^ daBs die 
Btett vnd die puren den adel gern vertribint, vnd das ocb vil jar ze grob 
hettint ynderstanden^s)^ dess er gebunden wäri, als ain houpt des adels 
ynd des rechten, mit andren forsten ze verkomen, das er och getrüwlich 
tuon wölti. Also ward mit dem hertzogen so vil geredt vnd verspro- 
chen, dass jm gen costenz zuo dem künig so not ward, dass er sich 
nieman darab wolt lassen wisen. Also rait er gen costenz mit hertzog 
ludwigen von payem vnd mit andern herren, die jn dess überkament 
anno dni Mccccxv, an dem siben vnd zwainzigosten tag im aprellen, 
vnd ergab sich an den künig mit lüt vnd land. Also was es bi fünf wu- 
chen, dass der hertzog in des künigs vngenaden was gewesen, vnd hattent 
sich ^er mertail der sinen, edel vnd stett ze swaben, ab jm gebrochen, die 
doch allweg ainen fürderling ^^^) für ander lüt haben woltent ^^^). Also 
scbraib nun der vorgenant hertzog von Österrich allen sinen stetten. Blos- 
sen, lüten vnd landen, dass si dem künig swüerint zuo des richs banden, 
vnd erliess si och ir aiden, die si jm getan hattent. Also warent nun ett- 
lich stett, die es vor getan hattent, e ob ai der hertzog mante, oder ee er 
ai ir aiden erliess, mit fröden, die woltent jn vil schribens vnd bottschaft 
überheben. 

Es warent och etlich stett die gar willig warent dem künig ze sweren» 
vnd jm och darnach guot gabent, dass er si bi dem rieh ewengklich liess 
beliben, das inen och versprochen vnd verbriefet ward. 

Es warent och etlich stett, die sich gern darwider gesetzt hettint, het- 
tioitB können oder mugen. Es warent och etlich stett, die sich starklich 
dar wider satztent, vnd weder dem künig noch dem rieh nit sweren woltent» 
vnd och also erlich bestuondent^^^). 

Also lag nun der hertzog von österrich ze costenz, vnd was des kü- 
nigs gefangen, vnd hatt jm och das sin ingegeben, vnd wond, er hett es gar 
wol geschaffet Er hat och den bapst vnd die sinen widerumb gebracht 
zuo dem concilium, als si denn dess mit ainandem überkomen warent 

Also schickt nun aber der selb hertzog von österrich ain erber bott- 
schaft in das etschland, vnd wolt das och dem künig vnd dem rieh in- 
geben ban, vnd scbraib den herren vnd dem land, dass si dem künig 
swüerint, als sin land ze swaben getan hett Das wäri ganzlich sin mai- 
nung) wan jm wurde dardurch vil guots vnd nutes komen, das jn lang zit 
fürdren müeste. 

Also kament nun dise märe für den hertzog ernsten von österrich, 
des genanten hertzog fridrichs bruoder. Der selb ilt behend ^^^) vnd nam 
das land in zuo sin selbs handen, vnd schickt die hotten vngesegnot von 
dannen ^^% vnd enbot dem künig, er wölti das land jm selbs behalten, sin 

644) bütten Tsch. 645) ooh vor vil jaren das gröblich gebruoht hettint vnd vnder 
tl^Rden 806. Vad. 646) ain fürdrung Tsch. 647) wellent 800. Hü. 648) Tschadi fugt bei 
„an ir berrschalt, aU. ^perawU, Winterthnr vnd etUch mer. 649) schneU vnd bebend 
Tsch. 660) enweg Tach, 



184 

bruoder fricierich bette dem kUnig ain erliche^^^) schenk! getan mit dem 
ganzen swabenland, jn dunkti, er sölti sich wol lassen benüegen, wan bette 
er das bi zit gewisst, er wölltis verkomen ^^') han md w6lti den künig init 
minderm vssgericbt han. Hette sin bruoder etwas übersechen *^*), dass man 
denn den straft! mit recht als ainen gebomen fursten, vnd dass man dem 
hus von österrich Hess das es mit recht vnd mit altem herkomen g^walt- 
engklich vnd erlich vil jar besessen hette. Also mungt**^^) nun den künig, 
dass jm das etschland nit och mocht werden on swertslag, vnd vnderstuond 
sich das etschland vnd das inntal mit gewalt ze gewinnen, wan es warent ^^^ 
vil herren an der etsch, die es haimlich mit jm hattent, die och domach 
vertriben wurdent von dem vorgenanten hertzog fridrichen von österrich. 
Also maint der künig, die richstett vnd die heiten söltint jm helfen, do 
saitent *^^ jm etlich stett vnd herren hilf zuo , etlich woltent im och nit 
wUIig sin, wan si spurtent ainen widersatz. Also belaib es vnderwegen ^^\ 
vnd hatt hertzog ernst das land inn. 

18S. Icrtieg Milrkk Itg le CMteu gcfaagea. 

Also lag hertzog friderich ze costenz vnd was künig Sigmunds ge- 
fangen, vnd was ein hertzog on land, wan er hatt weder stett, sloss, Ittt 
noch land, vnd wartet fast des künigs gnaden, wenn jm gehalfen *^^) wurd 
das jm versprochen vnd verhaissen was, wan er maint, er hette och äUea 
das getan, das er versprochen vnd Verhaissen hett oder das jm afigeöliuo- 
tei^^^ wäre, das er echt^^^) getuon kund oder mocht. Also begund der 
hertzog von Österrich die fast manen, die jn darhinder bracht hattent^^)» 
vnd jm och darzao vil versprochen hattent. Die gabent jm alwenzuo 
gicoten trost vnd laitent vnd zugent es als vff den künig. Der künig gab 
im ^*>) guote wort vnd frünttich antwurt, bis dass jm sin stett, lüt vnd land 
geswüor vnd er alles zuo sinen vnd des richs banden bracht, do Hess er 
es also anstan, vnd was hertzog fridrich von österrich toriich vnd spottlich 
vmb das sin ^^*) komen, wan vü was jm versprochen ^*^), vnd lützel ward 
jm gehalten ••^). 

Also wolt *^*) in nun dünken , wie er betrogen wäre von dem künig, 
von hertzog ludwig von pajern vnd von den andren, die jn darhinder 
bracht hattent, denen er wol getruwet hatt^ vnd redt och denselben gröblich 
vnd übel zuo mit vil werten, die ich also lass bliben. Er redt och dein 
künig selbs dess glichen, wie er jn in sin gnad vnd schirm genomen hett 
vnd er jm deren kains hielt ; wan wem er je vnglichs getan hett, oder wer 
minder oder mer an jn ze sprechen hett, die woltent all recht von jm ha- 

661) herrlich 806. 69s) versechen 806. Vad. Hü« tfs) übergangen T«ch« ttberfann 
Vad. Hü. 664) maot Tsoh. Hü. 666) was 806. Hü. 666) manet d. k. die richstett vnd die herran. 
Also saitent — 806* 667) anston Tsch. 668) gelaiit 806. 669) an ja gemuotet Tieh, 
660) doch Tich. 66i) hattint darzuo bracht Tioh. 66s) alwensno — gab jm bei HÜ. 
ttberspnmgen. 66S) iin land Tsch. 664) zuo gsait Tich. 666) wenig w. i. gelaiit 806. 
Htt. 666) begnod WL 



bell, Tnd was jm der künig cleds nit vot » wie wol er Bin gef än^io* Wfti^. 
Also bannet jn och der bischoff jörg von trient mit grossen, sweren 
vngewonHchen vnd herten bennen, dass nieman weder mit jm noch tnit 
den einen gewandlen torst noch ichts **^ ze koofibn geben; vnd aDe sma- 
chaity so ainem fiirsten begegnen kund, muost er aDtäglieh ^nsecfaen vnd 
lideiiy also dass man jn dick offenBch in dem münster verrüeft, verschoss, 
yerltttt, vnd man jm pro^ess vnd brieff offenlich an sin hus vnd an andere 
end dnog» so man si schamlichost vnd hertost ^*) mit den rechten erlangen 
nofocfat, vnd jedennan mit dem hertzogen von Ssterrich ze schaffen hat, vnd 
er etwa dick gewamet ward von denen, die jm gnotes guntent, dass er in 
ainem hns nit sicher was. Also tSt er dem künig aber ze wissen, dass er 
nit geragt **^ wäri, jetzmal mit jeman ze rechten; er wHr ain gefangne 
fürst, der sin Hb vnd gnot, Ifit vnd laad in des künges gnad ergeben bette, 
'der jn och in sinen schirm vnd gnad empfangen bette, dass er jm och das 
idg^nHch zuo wissen t&li, ob er das also an jm weit halten, wan er siiclie 
woly dass er lasterlich vnd sehantHchen von denen betrogen wäre, die jn 
dmrhinder bracht hettint, wan hettint si jm gesait*^<^, dass er ze eostenis 
jedennan ains rechten**^) s51t worden sin, vnd jm niemim sjns reehteii 
wSIt werden, so bette ers vssgeslagen, bis es bass sin fnog wäre gesin, vnd 
dass er sich bas darnach gerüst hett. Also antwurt der künig, er wäre ain 
houpt in der cristenhait vnd ain romischer künig, von dem alle reebt 
söltint fliessen, er könn vnd wöU jn vor recht nit schirmen, wan er sich an 
▼il lüt gröblich übergangen '^*) ; er sölt jederman ains rechten sin *^>), dar- 
nach hett er an jeman üts ze sprechen, die selben wolt er jm och zuo dem 
recbten stellen. Also sach nun der hertzog von osterrich wol, dass er al- 
lenthalb^^') betrogen was, vnd dass er von dem künig kainen schirm hat, 
vnd dass als nüts was das man jm versprachen hatt Also raitnun der künig 
von ernstlichen sachen wegen von dem land, vnd was ^^^ der hertzog von oster- 
rich ze costenz vnd was sin gefangner, vnd klagt vil herren vnd ander über jn, 
als vorstat Die herren von dem conciliüm warent jm ain tail gar gram vnd 
gehass von des bapstes wegen, so warent jm och die landtsherren vigent 
vnd och ain taU stett, vnd schamtent sich dass si von jm gefallen warent *^^) 
vnd forchtent, keme er ze gnaden '^^ mit dem künig, dass si dess fast 
müeStint entgelten. Vnd wie si das wenden kOndint, das tatent si ehistlich. 
Als was dennocht vil die dem hertzogen guots guntent, vnd inen lafd wäa 
die 'smach die er laid, vnd ward also etwa dick gewamot, vnd jm och ge* 
rkten, er sQlti ze costenz nit me bliben, er wäri nit sicher. Dar zuo so hetti 
er von nieman kaiü schirm, vnd dass man jm nüt hielte noch halten wOlti, 
das jm versprochen was, darzno dass man och ernstlich vff jn satzt 

Vnder cüsen ^ngen kament dem hertzogen mär, weite er nit selbs vn- 



'AU«kJ 



1 l»t .111« 



«67) aüoti Tflch. m) sam aller lohandtlioliosteo vnd htriosten als lum es Tieli. 
m) ▼ngericht 806. Vad. Hü. 67o) hett er gewüsst Tsdi. 67i) gerecht 90$, VmL Hb. 
•79) überfsren Vad. HiL S78) gerecht werden Vad. Hü. 674) vineiidam Hü. Tmb ynd Tinb 
Vad. 6T5) lag Vad. Hfl. 676} an jm gtöfböhen hatten Hti. '^ad, 6T7) sab goötem äfi. Vad, 



verzogenlicb zno * dem etschland laogen, so war ain anslag , - dasaelb wurde 
in der henrscbaft von österrich hand niemer kernen; vnd wölt er daa wen- 
den, so sölt er sich nit sumen, wan es wäre vff der zit, wan die meohtigosten 
im land hetten es haimlich mit dem künig. Och graiffent die venediger 
heftig darnach vnd ander. 

Also sass hertzog fridrich von österrich vff sin pfdrit vnd ndt von co* 
stenz so er haimlicbost kond vnd mochte anno dni Mccccxv^^^, vnd rait 
also über den arliberg, vnd hatt all sin land verloren an not vnd on all 
swertalag mit vfisatz vnd mit listen, vnd tat das künig Sigmund vnd die jm 
^ess gebulfent. Also ward die herrschaft von österrich von swaben land 
vertriben^ die doch die mechtigpsten fürsten warent ze swaben, an dem 
rin ynd in elsas , die in tütschen landen warent an lüt vnd an land , an 
stetten vnd an slossen, aber nit an gült noch an münz, wan es was armen 
lüten ain gnedige herrschaft ^^^a). It es ist och hie vil vnderwegen gelassen^ 
das aller notturltigest ze schriben vnd ze sagen wäre, wie cjich jederman in 
4ea selben sachen vnd in dem selben krieg hielt, es war mit herren, 8te.tt 
^der edel, ynd wer sieh erlich, iroipklich oder redlich hielt, oder waa erefi 
jederman bejaget, das es alles nit aigenlich hie sait, wan es sigint herren, 
siett oder edel, so hörent si nit allweg gern die wsurhait sagen; danunb 
.bestand ea nun zemal- also. Gott weisst es alles wol^ vnd die weit ain 
ipwt tßilqgq). 

184. Aber tsb lierliog Mdrldi ? •■ osterrtdi. 

^Als nun der vorgenant hertzog fridrich von österrich ganzlich von 
disen landen vertriben ward, als vor geschriben stat, vnd er in das etsch- 
land kam, vnd hertzog ernst das och ingenomen hatt, dennocht warent 
etlich in dem land, edel vnd puren, die es mit jm hieltent. Also truog er 
och an mit sinem bruoder, dass jm das land wider ward, stett vnd sloss. 



678) an aa|it — (nicht weiter) Hü. 679 a) Vgl Schod. I, B, S. 151 ff. Tschadi 
Chron. II. 6-Ö6. 

qqq) Als vnser gnädigoster herr, der römisch küng sigmund vnd das oon- 
ciliunx ze coBtentz über ain warend komen, das man hertzog fridrich von 
österrich von sinen stetten vnd landen trengen Bolt ymb den fzäuel den er vor- 
mals getan hatt wider den küng vnd das concilium, do versetzt er dem grafen 
von toggenburg, der vnser burger zürich ist, die grafsohaft, buig vnd statt ze 
veldkirch. Darüber besatzt hertzog firidrich die vesti mit werlioher hand vnd 
mit soldnern, das vnser herr der küng die von Zürich batt ynd an kam, das wir 
für die vesti veldkirch zugind, das die vesti erobret vnd gewunnen wurde. Ynd 
do man zalt Hccccxvij jar, am ersten ta^ brachot zugend die von zürich vs mit 
cc mannen vnd mit der grossen büchs für die vesti veldkirch. Die voil coatentz 
aohiktend dar ir schupfst (schütpflBr Cod. 631), der Warf ainen stain wol x Zentner 
schwer. Diss wert vntz an den xv tag^ do ward die vesti erobret vnd gewun- 
den. Cod. 657 p. 120. 121. 631 p. 383. 384* 



IST 

dft» iB% Kbb^ das' ander: mit kid, waa die sweii braeder kriegteilt mit iin- 
flidef ^ ymä wok bertiEOg ernet daa laiid kum wider von kaiid«i lassen *v^)« 
Aieo ward doch dar ian l^edt» vnd .wnrdent ai bed mit ainandem rer« 
rieht, vnd belaib bertäog friderieb bt dem land, vnd muoat sich oeh der 
▼enediger atarkUoh wereaj 

18S. lie ward kiaig tigMaail nMl herlieg friderieh tea isterridi wMer aiat. 

It diss bestaond also etwa lang zit, dass der künig vnd hertzog fride- 
ri«h von Ssterrieh atnander vigeni warent Also ward zwüsehen inen beiden 
ain riefatnng abgetragen; vtid wurdent die swen herren luter vnd ganz mit 
ainAddem verriet vmb alle stSss vnd vmb all vergangen sacken, vnd s81- 
tent alle stett dem hertzog wider sweren , vnd was er jm in disem krieg 
genomen hett, Mi er jm alles bekeren, vnd seit der vorgenant hertzog fri^- 
deridh von Ssterrich dem künig drissig tusent goldin geben, damit soft er 
gezfichtigct ' vnd gesttrafet sin. Es soltent och idle die dem kGnig wider 
den hertzogen gehnlfen betten, in diser richtnng sin, es wärint herren, edel 
oder stett It. es i^olt och bl dem alten frid bestan, den der hertzog vnd 
die aidtgenossen mit ainandem, zwai vnd fünfzig jar gemachet hattent 
Deee Ai man sicherhiuit mit einem grossen swareti viRsatz, den man on 
alle gnad verAiUen sdlt. Abo bracht graf wilhehn von montfert deta her* 
isogen gen tettnang, darnach kam er och gen costenz zuo dem kfinig. 

It. als nmi diso richtobg beschechen was zwQschent dem kfinig vnd 
dem hertzogen, do watent si' g^ot fründ, aber kainer getniwet dem andern 
nQnts gdotes) doch tnucst der hertzog dem kBnig die drissig tusent giddin 
geben, vnd der hertzog wond er sSlIt sin stett, Ifit vnd land wider haben; 
do begund es sich aber stossen, vnd maint der künig, er hett dem hertzog e n 
nüt anders versprochen denn das noch vorhanden w3^, vnd die es gern vnd 
winigklich tuen ^Sltint ; er wolt nieman darzno zwingen. Er wölt si gern ir aiden 
vnd ir glüpt erlassen vnd si haissen vnd bitten, dem hertzogen von österrich wi- 
der ze sweren. It es warent etlioh herrschaften, stett vnd sloss, die er vergeben 
vnd versetzt vnd verkümbert hatt, als feldkilch, frowenveld, den hai- 
ligen borg vnd die stett im 'argöw vnd anders etc. It So warent och 
etlich herrschaften» die er gefrygt hat, dass er si ewengklich bi dem heili- 
gen rieh weit lassen bliben, als schaffhusen, rinfelden, diessen- 
hofen, zell vnd ander stett; doch so weit er gern sin bestes darinn tuen. 
It also Bchraib nun der künig den stetten, dass si dem hertzogen wider 
swüerint, vnd erliess si da ir gelupten vnd aiden, so si jm vnd dem heili- 
gen rieh getan hettint, vnd mant si darin früntlich vnd güetlioh. Aber man 
sprach, er schickte den stetten heimlich brieff, dass si bi jm vnd an dem 
haiigen rieh belibint, vnd sich an sin schriben noch an nieman kartint 

It also schickt nun der hertzog von österrich sin erber bottschaft 
mit des küniges brieffen zuo den stetten, graff eberharten von kirchbergi 



fi«b) ffier hrioht Vad. oben im Blatts ab. 



gfiiff «üh&hijeii V4n '(ettinfaf vnd aMev nn friU, Tvd «tfoederfen 'dM Ar stett 
^rostfiofay flam si dem h«riaog«i gehoriam wKriai Tnd viddr «^vlterint rom 
de« küii^ft geboti vnd haieses «regen, vnd yda ir benen tnd ir p&tt wegäa^ 
deaB M dotsh wider an ir alten ümiimii , Islnist* yAJto BWwirttkit die VO0 
friburg, briaach, nüwenbnrg, aeckiDgenv l4>ffiiiiberg, «raltflHr 

huOt680). 

186. Icrtie^ frf4erieb fta Ssterricb starK 

Anno dni MccocxfKvüy , in diQ j^hai(pkivi9,b^ti9t^,. oitwi lUyatebeinuia 
princep» et gratioaug dominus fridericas d^x austrie ßic. i^va .eepulto« 
eijk in monaaterio stains. Di«er hertzog. Arideriph 499lig )i9#s ^ junge« 
türsten nadi sinem tpdy bieea bertsog sigmand* .£)eQ flelhenhatt er bi 
dejr liebep seligen froweo» frow Muien von pn^iffw:^, ßinend geviah^lf It» 
er liess dem selben kipd so vil guots .an kleiiiot vad. w baracbaftj, aa ailn 
ber vnd an gold, da&s davon vil ze^ sage« war. It ma^ a^ü/AtztA daee es 
^b zechen iiialen bindert tuaent toggaten war. 

li er hat dem selben jungen ftto^t/^ g^epMt dea kqnigs tocjitei; 
von frankrich. 

It der eelbig hertzpg frideridi von öatorricb, h|i|t den pchs^tz ypA gfli 
gi^ordnei vnd jegklichs zesameo galai^ damit man alle l^d lösAn aöltf di« 
er oder sine vorderen je versetzt hatten .zß sf^Qi^ i^o elsfts ynd iuidfaraw% 
. Also nach sinem tod vnderstuond sich pch bertzog fr^derich, sines 
bnioders ^sten aun von österrich, def eejbei^.jivi^ig^ herren^^^) vji;^ o«b 
des Schatzes vogt vnd gerhab ze sin^ vnd iüerte den jnpgßn herren vik^ 
den sdiatz mi^ )m gen österricb vnd vff dii^ utinpark*^'), 



W^MWMüte 



6M) TsfiliudL JCbroD. IL «5^9a. «Il)aess.j^|i.liia IJnsh« ühMMpniMpa. w)Tik9lMii)i 
II. ^A. SOS di<?8er QpeHe. .Aehnlicb J^ÖDigsb. Cod» Q39 p. tftS. Stellen ide <He von 
^der lieben adligen frow** oben, und S. W vom Bensbmen des Adels gegen Friedricb| 
sind sprecbende fielege der Gleicbzeitigkeit. 



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bis zum: Jaüre^ 1443«A 



Item beohem wa^' ain hertögtatsif viid ward ftin kätigri^eli nach gottes 
geburt xijo jar. 

It bibly vnd den salter ttiftxAxi sant iert>toiiims 26 latin , do man zalt 



ccc jar. 



« ■ • • 



(I • -1 



a) Obwohl linkigcb und EinzebieB wiederholfud^ folgt hier bei fiiipli p. 86, 
sogleich auf FridrichB Brief und die LütticherartUori^ und abennaUefa^ftleilM durch die 
Zeile „"Eeam Erhart yon Binach, Bitter*^, roth eingefasst^ räie- diitte A.bttieilung 
unserer Chittnik. fiienntf^e|>eD; iiabeltei> fljgiBmunds. YenfiJuteiv gingen. Frid- 
riehen, die KiTiTiabyrre. desr Aa^gaün» dnvcfa ttie Eidgdnoiseni xmt beHsits.p. 92, 
und 2war den Namen dessen von Einach wieder voran, die im Texte unmittelbar 
angereihten 9 Christenverfolgungen. Zum TTeberflusse kömmt p. 9S, nach Frid- 
tSAa Tode' l'4f99,' tiiid attfs' heue- lUlt dtaA (MHÖseft^ Bkacbw, wie ^aus-de^ Wol- 
ken, Elsas» tmA YtmOirAtlL in d^ Jdhren '506 und *mo, Englands Seketovag 
603, hiemuf, ohn^ alten fliiAi, diu i Yers^: Ibex comeu in habipurf ktfbung 
aüntd alaacienna Lantgrauiusa tress sunt quoa vno corpore censea^- HumJuo 
^»ppeg Und die 8 Schilde': 8>gelbe IMreuy aitfeen dec gelbe Balken» aJlJes echräg, 
im rothen Felde; die 2 gelben Fische im rothen Felde, und der ivthe^ L9#e in 
CMb. IHennf «nlai (nh Bkiite : 

Lucas in ewangelio „Omne reg^um im ee diatsunk ckatlaUtsur/^ 

Die mipüHa ^pimnodo m ime^Sro rtgtuiuaea, ndndAmmi mtinkatricem 

non kaindBaeif 
lue 9aAan inmdie gnamodo adam dß fmradiso ei&ma^Bf mm tmn 

de obeditncia diimses (de) t 
! Dig ira qwmodo ^emanwn r^m pubUeam de9tnufis$e^ niHindinimoäe 
* pompei/i&m H iidiuih aefnenäbw ffladffs ad tmieetit» prelia 

JDü hunurim q^bomodio tirüffanm de$irUMiäße9 , nui MeiMnii a uiHhimo 
y^^gL .4eA Jlngaag: der .|^ldMu»)B«ll% Auf .4«r Mokmi» M.jtm.^mt' 



) 



190 

It 6« regnet bloot üj tag/ da man aalt Dceelzzz jar. 

It. babenberg das bistum stiffl kaiser bainrichi do man sali tnaeiid 
vnd V jar. 

It bowezenss ^) der gross maister vnd dietrioh von bem warden ertot- 
tet nach gottes geburt Dcxxv jar. 

It bredier orden erbuob sich von sant dominicos gottes geburt xij 

ag ja'^- 

It Carduser orden erbueb sieh do man sak p' iusig Ixzxyiij jar. 

It die haiigen dry küng wurden von mailand gen köln gefüert, do man 
zalt zj bcij >) jar. 

It dietrioh ron bem, von d^m die pinen singen, d^r erschluog den 
kfinig otakker ze rom vnd zwen ander küng, vnd ward er kfing vber 
alless wälsehe land, do man zalt vc jar. 



It dgriehtnng der cristenhait ist dik besctieclien. 

It die erst von dem kaiser nero Ixiiij jar. 

ff die ander von dem kaiser domidaAO! Izzxziiy jar. 

ff die dritt von dem kaiser croano (sie) ^) jo iiij jar. 

,, die vierd von vnd vnder dem küng marcho anthonio jfilxviiij jac. 

,, der V gesehaoh coiüj jar. 

y, der sechst cczzxviii| jar. 

der vij oclzzxviij jar. 

der vir), ^e grösst, vnder dem kaiser Juliane oocizv jar*. 
,, die viüj vnder dem kaiser konstaotino Docl jar^). 






L lieaach lait es etwu Ten itm ceadllaM se cesteats. 

Anno dni Moeccxiiij do hnob das conoilium ze costentz an vnd 
wäret vier ganze jar vnd etwas me» Hie zwüschent kam vil heiren, gaist- 
lieh vnd weltlich, gen costenz vnd vil ander lüti wan es was das grösst 



1) Beetbins. ») d. h. 1311. ^ d. h. Iie2. 4) Trsjam 6) Kotiateatiii der Ikono- 
klstls. AJiM Uos HU. 

Hohe Schild mit der Krone obenauf und dnmter des sohwane Krtoz iii0t weissea. 
Erst dann begimit ,yHie naeh sait es*^ eto. 

Da hier des PqMrtes Flaeht ans Konstanz zweimal visrkÖBuat^ so schien es 
dem Herausgeber anfangs natürlicher, mit Ood. 866 und Yad. den Artikel yyHie- 
naeh sait es^ zuerst zu setsen; da jedoch diese Ck)dd. manshes ohne Ordnung 
untereinander werfen , Hüpli aber die neue Abtheilnng nicht erfunden haben 
kann, Tsch. das Konzil ebenfalb friseh und ansfiihtlioher beginni, femer die 
welthisletisehen data p. 86 nur 16 Zeilen enthalten, die der Ghristenveifolgungen 
p. 92 bloB 11, hingegen die auf Fridrichs Tod fdgenden Zwischensaohen p. 98 
zwei und eine halbe Seite, fsad er sich verbond«i, die dritte Aiytheilung hier 
anzunehmen, und die §§ bis dahin noch als Fortsetzung Von Abth. IL, wo dann die 
Wiedeiklnngea sieh natiMlch alz die des dritten Snwbeitisi (vom J. 1420) etgeben. 



191 

eoneilium, das man tn vil jaren m tutBchen oder In wälsciien landen Je ge^ 
Bcchen hat, vnd kam och in dem selben' zit mengerlu lüt gen costeüz» rnd 
gieng och vil dinges da für» dfui man . in ain aigen buoch geschriben ^) 
hat, wan es warent lüt ze costenz, die sölichs. ergiengent vnd sölichem 
nachgiengent, vnd das och aigenlich beschribent, es wärint gross oder klain 
Sachen, sessiones oder ander ernsthaft Sachen, vnd sunst vil ander torecht ^ 
Sachen, der och ain tail hienach geschriben sind. 

It man sol och wissen, dass in den selben ziten dri bäpstin der 
oriatenhait warent, Johannes, gregorius vnd benediotus, durch der willen 
och ze.gnotei' mass das concilium g;emaohet ward, vnd sunafc och vmb vil 
ander sachei^, so denn der hailigen kilchen vnd dem stuol ze rom an lag. 

It. anno dni Mccccxiiij, an sant simonis vnd Jude abent, der hailigen 
zwolffbotten^ das was an ainem samstag, do kam bapstj-ohannes der 
dri vnd zwainzigost gen crützlingen, vnd momdes an dem sunnentag nach 
imbis rait er ze costena in, vnd mit jm viij'cardinäl, vnd empfieng man 
jn erlich als ainen bapst mit grosser wirdikait, vnd darnach bis vff den 
swöUten tag kament xvj cardinäl gen costenz, die och jm zuo gehortent 
vnd in siner gehorsam! warent. 

1 fcrtiag fIMeridi. 

Disen bapst hat behnt hertzog friderich von österridi von waischen 
landen bis gen costenz in die statt mit sin selbs lib, ab dann das 
vornan ^ von jm gesduiben ätat. 

Es kament och gen costenz in das concilium fünf patriarbhen, die 
dem selben bapst Johannes zuo gebortest vnd in siner gehorsami warent 

S» Vea gregerit iem baptt. 

Also kam bapst gregorius nit mit sin selbs lib gen costenz zuo dem 
concilxnm, aber er schickt dahin sin treffenliche bottschaft, der warent siben 
cardinäl vnd ain patriareh. 

It also kam och bapst benedictns nit gen costenz mit sin selbs 
lib zuo dem concilium, aber er schickt ainen cardinäl dahin an siner statt 

4. linlg sigaiaai ksM acb dar. 

It. darnach an dem hailigen abent ze wichnächten in der nacht, vor 
mittemacht des vorgenanten jars, kam gen costenz künig Sigmund, rö- 
mischer künig vnd künig ze vngem. Es kam och mit jm sin elich wib, 
frow barbara, gebom von zili, vnd zwo küniginnen von wessen, vnd ain 
gräffin von wirtenberg, gebpme burggräffin von nüremberg. 

It es kament och mit jm dri fürsten, hertzog ludwig von payem, 



6) gemachet Hü. 7) Hü. verschriben „torhait sacben.^^ s) in Tigiliä sjrmonia et 
jnde apostoloram Tacb. Hü. 9) Tsch. „da vornen'^» und Ho. „da qor'% Cod. 806 üod 
Vad. aber „bernacb*^ Aach ein Beweis für die Abtbeilong, 



m 

dmsqp fU griffe«, hm^n» 4ttep vniJ IpicKsfet, 

S. Wie fü erihbchdr. 

It alle die erzbischoff^ die you allen landen vnd von ganzer cri- 
6te|ihait gen costenz zuo dem concili^m je kament, der warent nit me 
denn Ixxiij. 

I. VIe ftt rtehter Useheff. 

It aller andren bischoff, die da warent ze eostenz in dem oonoi- 
Bam, der warent dri hundert acht vnd aibenzig rechter biachoff. ^ 

1. Wie Tii wichliiMhtC 

It der wichbi^cboff warent ze costenz in dem conciliiray ^zzzy 
vnd Uli nia. 

8. Ten im hnkm uhaei». 

Es lagent och ze costenz von xxxiz hochen schneien vss aller 
cristenhait vff ccccl Studenten oder dabi , das warent die besten vnd die 
geiertosten muster, so si in denselben hochen schaden haben mochtent^^). 

9. ^ne fü UM da wärest 

tt aUe die Kbbt die aifflen tmogent, die oeh geiärst abbt ware^it, vss 
aller crieteDhait^ der warent ze costenz in de» conoilinm dzij. 

Sunst aller andren äbbt, die nit islen traogent« der warent wol 
oecdbcxziiij '^. 

it. trtarf friesler. 

Es warent och ze costenz frömd priester» cnrüsan, cursores vnd so- 
lieh lüt, die dem concillum znogehortent, vnd den mertail gaistlich warent, 
MMcccczxx vnd nit me, die man aigenlichen finden kund. 

Es warent och sunst ander priester von kriechen » von ybemia, vnd 
vss andren frömbden landen^ das nit als aigenHch hie gesdulben stat 

Es kam och zuo dem concillum der hochmaister von rodis sant 
Johanns ordens ^^ vnd mit jm acht gross comptur, on aHe ander brUeder 
des selben ordens. 

E^ kament och gen costenz von dem tütschen orden ziij comen- 
thur on ander brüeder des selben ordens. 

Es kament och gen costenz zuo dem concilium dri generale ainer von 
den predigern, der hat mit jm bracht nun gelert miuster in theologia; 
it ainer von den augustinern) der bracht mit jm siben maister in theo- 
logia; it ainer von den barfuossen, der hat mit jmxxij maister in theo- 
logia bracht, vnd sunst vil ander manch von dem selben orden« 

lo) Hü. brig«) Tflch. brier und 806 und VmL |,Tnd aber ein hertiog ladwig v« 
bayern*'. %i) to in den lelben h. loh. jena warent 806, Vad, u) So 806. Vad, occboxiiij 
Tiob. is) sant joh, ord. fehU Bjt 



198 

11. Wie tU fIntM. 

It. 68 kament och gen costenz, diewil das concilium wärt, je nach vnd 
nach V88 allen landen vnd von der ganzen cristenhait hertzogen^ die 
recht erboren ftirsten warent, mit ir 8elb8 lib xlvij^ der namen man och alle 
aigenlieh verschriben hat. 

Eis kament och gen costenz in das concilinm sunet gebom fürst en, 
marggraffen, borggraffen, vnd och sonst ander gefQrst graffen, wol xzv. 

12. flrafea, frjea, ritter fni kaecbt. 

Es kament och rechter g raffe n, die nüt gefürst warenti wol hundert 
vnd drizechen. 

It. friherren, ritter vnd knecht, die von frömbden landen wa- 
renty vnd mit ir selbs lib ze costenz warent, der was MMzxv, der namen 
man aller gar aigenlicL verschriben hat, vnd wie si gewapnet ^^) sind. Man 
,hat die bi zechen milen vmb costenz sind, hie nit gezellt. 

13. Wie tII sprachen. 

Es kament och gen costenz, diewil das concilinm wäret, zxvij spra- 
chen, da kainer den andern verstuond noch markt ^^) nach der sprach. 

It. es was ze costentz vil grosser botschafften von vil künigen vnd 
herren vsser der cristenhait, vnd vil ander Sachen vnd wunderbarlichs dings, 
davon es als hie nüts sait. 

14. Wie tU fareaier tnmttL 

Es warent och ze costentz im concilio offner frowen^^) siben hun- 
dert vnd dabi, on die haimlichen; der selben zal lass ich also beliben. 

IS. Wie ?ll herriten. 

It. es warent och ze costentz herolten zxxij. 

It. spillüt, prasuner, trummeter, pfiffer, singer, giger vnd allerhand 
spillüt, der warent fünf hundert vnd dar bi. 

IC. Wie tU haatwerk. 

E^ warent och im concilio apentegger vnd ir knecht wol bi Ixx. It. 
koufflüt, goldsmid, auentürer, kramer, schuomacher, snider, kürsiner, 
huobsmid, brotbecken, wirt, Wechsler , scherer, vnd andre hantwerk, vnd 
sunst ander volk, der was on zal, die alle burgrecht ze costentz hattent 
als wol als ander burger. 

Man sol och für war wissen, dass ze costentz belibent zwüschent wich- 
nacht vnd der vffart anno d. Mccccxv jar hundert tusent vnd drü 
vnd drissig tusent man frömbder, on das volk ze costentz, vnd on 
stettvolk bi zechen mil vmb costentz, wan diss ward also aigenlieh ange« 
Bchriben, gezelt vnd ergangen. 

14) gcnempt Hü. i6) noch m. blofl Hü. 16) hnoren Tfloh. ofiner frowen haoren Vad* 
]Uinftftb«rg«r dtfonlk, JJ 



m 

17. >er bapst It ck tob CMteiti, tb4 i«ek Jh kertMg Mdcriek itek. 

Anno d. Mccccxv, an sant benedicten abent^^a) nah braoder complet 
zit faor bapst Johannes haimlich von costentz von dem concilium gen 
Bchaffhusen, vnd darnach gen fribur^ in das brisgöw, vnd rait jm hertzog 
friderich von österrich noch des selben abents nach, als si denn das mit aan- 
andem angelait hattent, vnd ward ain gross gescfarai vnd ain ge[öff ze 
costentz, vnd luiF man dem bapst dorcfa die pfallenz, vnd nam jm was man 
fand, vnd rittent etlich cardinäl von des bapsts gesind hin nach , jederman 
als er denn mocht, ainer rait, der ander gieng, vnd was ain gross geschrai 
ze costentz darch alle gassen über den pabst vnd über den hertzogen von 
österrich i^b). 

It. also darnach, an dem xxij tag im aprellen, ward der selb hertzog 
von Österreich überredt vnd erbetten von einem vettern, hertzog ludwigen 
von pajem, vnd von andren herren, vnd ward so vil versprochen, dass er 
mit inen von fribnrg gen costenz rait, vnd sich da an künig ergab mit lib 
vnd guot, ,mit lüt vnd land, mit allen sinen stetten, slossen, vnd was er 
hat, vnd schuoff och den bapst wider gen costenz zuo dem concilium. 
Also gabent si den bapst hertzog ludwigen, pfallenzgraffen bi rin lin sin 
gefängknuss , der füert jn gen haidelberg , vnd lait im vff sin ^^) sloss in 
dem rin, haisst manhaim, da lag der bapst etwa lang gefangen. 

18. Ser kus ward verbreiuit le eesteati. 

It es gieng och ze costenz in d«n 8elb«n tagen vil dinges vnd vil 
wunderbarlich ^^ Sachen für, die hie nit geschriben sind. 

It. des künigs von behem bottschaft ward terbrennt, her hanns huss, 
der gelert priester, vnd der hochgelert maister jeronimus och verbrennt, 
da von vU ze schriben vnd ze sagen war. Vnd vil ander Sachen, die da 
geschachent, da es als biß nüt von sait^). 

19. Bapst Bartiiits wird erwelt. 

Anno dni Mcccczvij, an sant martis tag, der was an ainem domstag. 



17 a) in Tigilia lancti benedicti Tscb. Hü. War der 2^. März. 17 b) Erst hier bat 
Vad. den Art. 174 der IL Abth. u. w. 18) ain Hü. 19) wanderlicher Hü. 

b) Es kam ouch ainer dahin vss behemer land, der was gar ain gelert man, 
hies der huss, der also aia nüwen namen vnd glouben gemacht zuo praug vnd 
in dem küngkrich zuo behem, vnd bracht me denn ain wagen vol büecher mit 
jm gen costentz. £r hatt ouch aiaen gesellen; der hies jeronimus, der kam euch 
nach jm dar, vnd disputiertent etwas zuo vast mit den prelaten vnd wider si, 
das si ze vil hettint, daran si nit gar vnrecht hattent, won man hetti si villicht 
wol ab jrem glouben broucht, hett man jun ouch geuolget an denen stucken, da 
si denn ouch recht hatten. Nun war es küng Sigmunden nit übel im sinn ge- 
sin, man hetti die sach sunst verendret; es was aber den geistlichen prelaten 
ziit im sinn. Königslu 6dO p. 277, 



m 

do ward zuo uaem bapAt erweit otto de colimma» der waa von edlem ge«' 
siecht,, vnd waa ain römery ynd nampt aich martinua der fünft 

Anno doi Mccccxyiij, an dem xvj tag im maien , vnd zoch der selb 
bapat martinua von costenz, vnd fuor gern rom. 

It. daipnach an dem füntzecfaenden tag fuor der römisch künig aig- 
muad och von coaten;s enweg. Vnd alao zergieng daa concilium c d e). 

2t. ife Tea lirfck Itstea die graftckaiR le k;karg. 

Auno dni Mccccxxiiij vergunt künig Sigmund, der römisch künig, der 
statt Zürich die herlicben grafschaft ze kjburg mit aller zua gehörd zu 
lösaen von der gräffinen von montfort von bregenz. Die muost es inen ze 
lösaen geben, wan der künig das also verschaffet hat, och die von Zürich 
mit gooteo brieffen darumb versorgt. It die selb landtgrafschaft was der 
hertzogen von österrich vnd stuond der gräffinen , vnd ward gelöst on der 
hen^haft von österrich willen vnd gunst. 

SL Ite« dk griast tack ward das, daas sich die va« kekaai wider die gaaiea 

cvisteakatt laiiea nit gewait. 

It ala Bun. daa conoilium ze coAtenz lag, do hatten dki voaprag vnd 



^^ 



c) Anno dni Mccccvij am fünften tag höwmanot^ morendes nach sant andres 
tag vnd sant volrichs, an ainem mentag verbrann zuo basel ob iijo hüsem. 
CknL 631 p. 384. 

d) iamo dni Mccccxviij, an dem hindrosten tag ougsten kam in diss land 
vil Bchwartzer lüten, baide frowen vnd man vnd kind, Ynd so si komend 
gen baden, do tailtand si sich von ain ander, vnd fuor ain tail über den berg^ 
vnd kamend ir etwa vil hei gen zöridi, vnd kamaoMl mit inen ij hertzogen vnd 
ij littev, vnd laitend sich die selben lüt fUr das tor aa dem plat? zuo dea bam- 
aera wisen, vnd sait man das selb volk wer von dem klainen egypten land. Cod. 
657 p. 121. VrgL Tschudi IL 116. 

Ajmo dni Mccccxx waa als ain früe jar, das man kriesi vant vnd erdber 
ze jagendem mayen, vnd rot trüben zitig an sant marien magdalenen tag, vnd 
hat man gewimnat vor sant gallen tag, ynd ward als ops früe vnd vnwiiig. 

In dem zzj jajr in der vasten gab man j fiertel öpfel vnd j t k. gUch tür 
vmb üj ß. Cod. 657 p. 121. 

e) Do man zalt von gotts geburt Mccccxzij iar, do zugent alle eydtgnossen 
gan bellentz vber den herren von meyland, vnd schluogent sich da nider ze 
feld. Also am andren tag kam des herven cafätoniTe vnd sehlueg si danaen, vnd 
erschluog ir vil, der zal ich nit weis, vnd geschaoh in Conmemaraeiotu paioli 

(30. Juni). 

Do man lalt Mcccozxiiij jar, do nam der von ioggenburg vnd der von lu- 
pfen pregentz jnn mit verretteryg. Das tett ein wyb. Cod. 629 p. 262* 
YigL Bergmann, die Belagerung umd der Entsatz d. Btadt Bregenz 140S. Juni"* 
heft des Jahrg. 1852 der Sitz. Berichte der philos. histor. Klasse der kais. Akad. 
4. Wissensch, (IX. Bd. S. 4 am Schlüsse). 

13* 



196 

fmderBwa in behemer land etlicb artikel, die wider cristenliehen glouben 
warent, vDd hatten! die och also etwa lang gehalten, da vil ze sagen war, 
wie er vfrershiond, das ich als lass bliben durch der kürz! willen. Also 
schickten die von bechern och ir bottschaft zuo dem concilium gen costenz, 
doch in glait des hailigen conciliums, vnd des römischen künigs, mit namen 
her hannsen hussen» den priester. Der maint och vor dem concilium 
vnd vor den gelerten ze bewyssen vnd bewären, dass alle artikel, die si in 
behemer land hieltin, guot vnd gerecht wärint, vnd nit ketzerlich noch wi- 
der cristen globen'^), vnd vnderzoch sich also zuo bewyssen, das er doch 
nit getuon kond noch mocht^ wan er ward bewysst von den gelerten in 
concilio mit der haiigen geschrift, dass alle sin artikel ketzerlich vnd wider 
cristen glouben warent, vnd dass er die haiigen gschrift nit verstanden 
hat nach dem als es die euangelisten vnd die haiigen lerer geschriben band. 
Also bekant der selb her hanns huss je bi der wil, dass er geirret hatt, 
vnd begab sich och dess, dass er ain vnrechten weg vor jm gehept hett, 
vnd alle die es mit jm hieltent, vnd begab sich och dass er alle sin artikel 
widerriiefFen wolt, wann si falsch vnd vnrecht wärint Wenn er aber wider 
für das concilium kam, so hatt er sich selbs wider bekert, vnd lag aber 
vff sinem alten weg, vnd schampt sich dass er so lang gelert vnd gepre- 
diget hett, dass er das sölt widerrüeffen. Do man das nun etwa lang mit 
jin getraib, vnd man vil mit jm versuocht, je zuo letst do das concilium 
sach, dass nünts an jm wolt helfen ^ vnd er so vnstetigs gemüets vnd 
Worten was, do beroubet man jn sins priesterlichen amptes, vnd fiiort man 
jn ze costenz vss als ainen ketzer^ vnd verbrant man jn vor der statt, 

22. Jertaliiit waH th vcrliraBt. 

It. man brant och darnach ze costenz in concilio der hohen maister 
ainen von präg, hiess jeronimus, davon och vil ze schriben war, das 
ich alles lass beliben, durch der kürze willen, nun dass man mark die 
grössten sach, warum sich das erwirdig küngkrich zuo behem wider alle 
cristenhait satzt vnd sich vss sloss von der haiigen cristenhait'^) vnd ainen 
ketzerlichen vncristen gelouben hieltent, die doch vor ziten vnd von alter 
bar die besten cristen warent, so dem haiigen stuol ze rom mochten vn- 
dertenig sin. 

23. lle fta beke« Miot ille ssadi. 

li also muot nun die von behem die smach, die inen ze costenz be- 
schechen was, vnd wurdent so hert vnd vermocht, dass si sich gern ge- 
rochen hettint an der cristenhait, es war recht oder nit. Vnd zuhent also 
an sich vil bösser lüt, vnd meret sich ir vngloub von tag zuo tag, vnd 
ward die buobery vnd der vngloub so gross ze präg vnd in allem bechemer 
land, dass sich die fromen vnd die gerechten nit ze erkennen torsten ge- 

so) vnd nit — globen bei Tsch. übersprangen, si) istzt — cristenhait bei Tach. 
übersprangen. 



197 

ben, vnd muost manig from man tuon wider sin Vernunft, vnd anders denn 
jm am hertzen war vnd er gern getan hett Also fuorten si ain vnorden- 
lich yncristlich leben ^% Si brachent die schönen gezierd, so ir altvordern 
in cristenlicher Ordnung loblich gemachet hatten. It. si brachent gottes 
marter bild, marien bild vnd sunst all ander haiigen bild, vnd täten vil soIi- 
eher vncristenlicher Sachen, die grülich sind ze sagen. 

It. si martrotent priester vnd vil cristen lüt, die si todten. 

It. si täten och vil ander gross sachen, davon vil ze sagen war, wan 
alle die bö'ssen lüt, die gewonet hatten sich vnerlich ze betragen mit rouben 
vnd mit andern snöden Sachen vnd dingen, vnd von ir bosshait wegen in 
Iren landen nit torsten beliben, die zugent sich all gen bebem,- nit von 
des glouben wegen, denn von ir bosshait wegen, vnd ward ir grobkait vnd 
ir übermuot als gross vnd als mechtig, dass si alle herren vnd stett schad- 
goten, die an si stiessent, als Sachsen, mjssen, payern, österrich, sIesien, 
brandenburg, vnd vil ander herren vnd stett, dass die cristenhait vil tranges 
von inen laid, also dass grosse clegt von der cristenhait für den bapst vnd 
für den römischen künig kam, von herren vnd stetten. Darnach gab bapst 
martinus der fünft das crütz über die bechern vnd über alle die inen bi ge- 
Btuondent, vnd gebott dem römischen künig Sigmunden, och künig ze vn- 
gem, als ainem houpt der cristenhait/), 

24. lie erst raiss iber die ttn beclieM. 

Er gebott och aller cristen fürsten, gaistlichen vnd weltlichen, vnd 
darzuo allen herren vnd stetten über die behem, den grossen vnglouben ^') 
zno temmen vnd ze vertriben. Der selb bapst schickt och sin cardinäl zuo 
den herren, vm si ze manen über die ketzer gen behem, vnd gab och 
denen sin bäpstlichen gewalt, die lüte ze absoluieren von schuld vnd pin, 
vnd gab och grossen ablass allen denen, die den vngelouben hulfint ver- 
triben, es war mit dem lib oder mit guot, also dass vil lüt genaigt ward 
über die behem, durch des ablass willen, vnd och von gehorsami wegen, 
dess si schuldig warent, vnd och von gebottes wegen des römischen kün- 
ges, also dass der künig, die fürsten, l^erren vnd stett an sluogent ainen 
grossen zug gen bechem. Vnd zugent also mit gewalt vnd mit macht gen 
behem in das land, vnd was das grÖsste volk vnd der grösst zug, dass 
man in disen landen in vil zites je gesechen hat von grossen fürsten, 
herren vnd stetten. Als si nun zuo behem in dem land mit gewalt vnd 



2S) Hü. yerachrieben «tgloben''. 23) yngelobigen Hü. 

f) Anno dni Mccccxxj jer am ersten sonntag im aberellen do bredigot man 
das crütz über die vngelöibigen kätzer ze bechem. Die zerstörten gotzhüsser vnd 
martroten die saugen cristen menschen, die an cristem glouben vest vnd stät 
wdten sin. Darzuo macht man mit hers craft sechs kurfursten. Ouch sobicktent 
die von Zürich dar ir erber hilff nS Bant laurenzen tag. Ynd wert das zechen 
"^Ifuchen vnd dry tag e das si wider kament Cod. 631 p. 384, 



198 

. mit grosser macht lagent, do wolt künig Sigmund nit dass man die stett 
oder sIoBS wüesti, vnd sprach, das küngkrich ze behem war sin väterlich 
erb, das solt man jm nit wüesten; er getruwte es süss wol 2e erobern. 
Also wnrdent nan die fürsten vnder ainandem stössig , vnd ward das volk 
vn willig, davon vil ze schriben war, also dass der grossmechtig ztig vff- 
brach vnd vngeschaffet wider dannen zoch, das doch den herren vnd der 
ganzen cristenhait ain schand was, vnd der herren vnd der land, so an si 
stiessent, grosser schad, wan die bechemer wurdent vil werlichcr vnd tnech- 
tiger denn vor, vnd griffen! allenthalb vmb sich, vnd tatent grossen schaden 
allen den, die an si stiessent vnd inen gesessen warent, mit ronben, ^brennen 
vnd erstechen, vnd tribent och das etwa vil zit. 

It. als nun die bechem die land allenthalb vmb sich verhertgoten vnd 
wuosten, vnd etwa menger zug vff si geschach , vnd vil cristenlüt erslagen 
ward vnd si och vetluretit, vnd der römische künig Sigmund gat gemach 
zuo den Sachen tat, als war es jm.laid, dass si jetz vertriben warint, vnd 
doch die cardinäl vnd des ba'pstes *botten täglich jn manten, ah ain houp(t 
der cristenhait, vnd och all ander fürsten, den vngelouben ze vertriben, do 
maint als der künig, diis künigrich behem war sin väterlich erb, won er 
schraib «ich oth 'küng z^ behem, wiewol er es nit inn hat, das Welt er hoch 
künd er pit wüesten noch verhertgen. Also redt man gethainltch dem kü«> 
nig übel zuo, vnd maint man , er stärkte si haimlich vnd hett es mit inen. 
Bas mag sin oder nit, es was wol oiFenlich vnd lag am tag, hett der künig 
gewollen, der buobery ze bechem vnd ir macht war nie als gross worden 
vnd si och wol get^mpt. Also taten och vil ander fürsten gemach, die 
behem ze vertriben; denn allein die an si stiessent vnd inen gelegen wa- 
rent, die muosten sich weren oder aber ir lüt vnd land verlieren. Die and- 
ren sachent zuo. Also wurdent nun die behem als stark vnd als mechtig, 
vnd ward ir iibermuot als gross, dass man si allenthalben forcht, vnd alle 
frome lüte entsassen, dass die buobery vnd das vngefert in andern landen 
och vffstüend, vnd die fromen vnd die gerechten vnd die riehen trucktint, 
wan es was recht ain louff für arm üppig lüt, die nit werchen mochten, 
vnd doch hoffertig, üppig vnd od warent, wan man fand vil lüt in allen 
landen, die als grob vnd snod warent, vnd den bechem ir ketzery vnd 
vngeloubens gestuonden, so si gelimpflichest kundent, vnd wo si das nh 
offenlich getuon torsten, da täten si es haimlich, wan si muosten die fro- 
men vnd die gerechten fast daran schüchen. Also hatten die behem vil 
grober lüt, die ir haimliche günner warent; doch in ainem land me denn 
in dem andern, die inen gern gestanden hettint, hettint si kttnnen oder 
getorst, die all weg pfeffen ze wort hatten, wie es von ir wegen komen 
war, wan man in den selben ziten fast genaigt was wider die pfafien, vnd 
es das gemain volk dester gern er horti, hatten si die pf äffen ze wort, vnd 
wie jederman mit den andern tailen sölt sin gnot, das och vil snöder lüt wol 
gefallen hett vnd och wol komen war. Also regte sich der alt hass, den 
die j)aren vnd die pfafiten sno ainandem band. 



199 

It also i^arent die bechern allen iren nachpvireiiy herren vnd stetten, 
9warlich überlegen, vnd forcht ainer ir siftcht, ainer sues den böseen louff, 
wan si hatten die land vmb sich fast verhertgot vnd bekriegt vnd och' vil 
lüt enlagen Si hatten och etlich herren ganz vertriben. Also do nun 
die herren eachen, die an si stiessent, dass si kain hilf hatten von dem 
römischen künig, noch von andern fürsten vnd herren, do satzt sich ain 
herr mit inen, der ander madiet frid mit inen, also dass die behem zao- 
letzt nieman hatten, der vff si kriegti, denn allain hertzog albrecht von 
ÖBterrich mit siner vetter hilf. 

Also kriegt nun der vorgenant hertzog albrecht von osterrich täglich 
vnd swarlich vff die behem, vnd nam weder frid noch satz mit inen vf, 
-vnd machet die osterrich er werlich vnd raissig, die vor je für zag vnd vn- 
werUch ge^lt wurdent, vnd man in kriegen klainen ^^) gelonben an si hatt 
die wurdent so redlich vnd mannlich, dass si fUr ander lüt tatent, wan der 
hertzog deü krieg stets mannlich vnd ritterlidi traib mit den sinen vff die 
bechern , vnd sohuof och ze guoter mass. Das land ze märchen das hat 
jm der römisch künig Sigmund zuo siner tochter geben. In dem selben 
land och die buobery vnd der vnglotib richsnot, wan es warent vil landts- 
herren vnd etett ze märchen, die es och mit den becfaem hatten. Also tat 
nun der selb hertzog albrecht eitwa mengen grossen zug vff die bechern, 
davon er grossen sdiaden empfieng; doch gewann er gewonlich den sig 
vnd tat den bechem me ze laid mit etrengem krieg denn alle andern 
fürsten, die vnrediioh von inen gefloohen warent, wan si sprachent, er trib 
ritterlichen krieg mit inen. Also traib der vorgenant hertzog albrecht den 
krieg mit den bechem etwa menig jar on aUer fürsten md herren hilf, on 
allain der von osterrich, vnd dampte vnd lait den vnglouben vnd die buo- 
bery ze bechem me nider denn all ander cristen forsten. Hiemit er wol 
foewist, dass er ain fromer, türer cristen was^). 

2S. leM kapst kam grtss Utgi, wie die beche« die cristeabalt sdiadgotiiit 

It. als nun diser vorgenant hertzog albrecht von osterrich allain on 
aller ander fürsten hilf etwa manig jar vff die bechem kriegt, vnd dem 
bapst die gross klegt kam, wie der römisch künig vnd alle ander cristen- 
fürsteh den ketzerlichen vngelouben also liessent richsnen, vnd dar^uo gar 
nüts tatint, dadurch er gross betrübtnuss hat, vnd schickt ainen cardinal 

S4) T«cfa. nicht so richtig „kainen'S Hö. hat es. 

g) Hüpli hat hier (doch die letzten 2 Zeilen richtiger, aber ganz isolirt^ 
Cod. San gall 531, p. 370 unten, als Ausfiillsel leeren Baumes): 
O glotiosum regnum Bohemie quare 
A cathoUea ßde appoatäasti et solemne 
Studium pragense desolcLsiif 
P bodisehemo jam non est ßdes in iöhemo, 
Machmet paganos aßde fecü profanoa, 
Tabnut (HfL CUmati iudeos, ßed hues deeepü bohemos. p, 108» 



200 

gen Wtnehea Imden, vnd gab dem sin bapsilichen gewalt ze absoluieren 
von schuld vnd pio, vnd zuo manen den römischen künig als ain houpt 
der cristenhaity vnd alle ander cristenfürsten, herren vnd stett. 

Diss beschach anno dni Mccccxxvij. Also rait nun der selbe cardinal 
von engelland zuo dem ersten zuo dem römischen künig Sigmund, künig 
ze vngern vnd ze behem, vnd mante den so hoch vnd so tief als es dem 
bapst wol zuo gehört, vnd sait jm och vnder ougen, wie dass ander rö- 
misch künig vnd kaiser, sin vorfaren von cristenliches geloubens wegen 
über mer zuo dem haiigen grab vnd in die haidenschäft gezogen sind vnd 
ander cristen fürsten vnd herren mit inen, vnd ir üb vnd guot gewaget 
hand gott ze lob vnd der cristenhait ze nutz vnd ze eren, dardurch ei nutz, 
er, lob vnd hochen priss empfiengent von gott vnd allem himelschen her, 
vnd och von der ganzen weit, vnd nun dieser römische künig vnd alle 
ander cristenfürsten den grossen ketzerlichen vngelouben mitten in der 
kristenhait lassen richsnen, die doch alle gesetzt vnd cristenliche Ordnung 
schendent, das doch dem römischen künig, den curfürsten vnd aller cris- 
tenhait schand ist, wan si smachent zuo dem ersten den allmechtigen gott 
vnd sin liebi muoter vnd alle gerechtigkait. Vnd also sait der cardinal 
dem römischen künig vil sines gebrestens vnder ougen, wie er in der gaur 
zen cristenhait den smachen lümbden hett, dass er die bechem me enthielt 
denn dass er. si dampte, vnd er ir guoter günner was. Also rait der vor- 
genant cardinal zuo den curfürsten vnd zuo andren fürsten, vnd mante 
die so er si höchist gemanen kond, dass si darzuo kertin, den vngelouben 
ze vertriben, vnd sait och denen was ze sagen was. 

It. er mante och ander cristen, herren vnd stett über die bechem, vnd 
wer sich cristen nampte, dass si das och erzögtint mit den werohen, vnd 
mante also die cristenhait vnd ander fürsten vnd herren gen fianckfurt, vnd 
dass si sich da mit ainander weiten ainbären vnd überkomen, wie si den 
grossen schaden vnd das übel gewenden köndint, das der ganzen cristen- 
hait anleg, von der vngeloubigen bechem wegen, vnd wie si die ketzery 
gedemnien köndint. Vnd laiten aber also ain grossen zug an über die 
bechem, von herren vnd stetten von tütschen landen , vnd laiten also jet- 
lichen fürsten an, wie vil er volkes vnd züges haben sölt. Vnd desglichen 
och andern herren vnd stetten, jederman nach siner macht, wie vil büchsen, 
wie vil züges, wie vil pfil, vnd wisst jederman was jm zugehört. Also 
hatten si och geordnet dri gross mechtig hüffen, da jedicher den bechem 
gnuog stark war, vnd solten die herren von österrich ain huffen haben, 
vnd die curfürsten vnd ander fürsten, herren vnd stett die andren zwen 
huffen han. Also was es alles gar wol geordnet vnd angesechen; aber es 
ward übel gehalten vnd vnordenlich, wan da die fürsten von dem rin, von 
brandenburgy von missen, von payem '^), von swaben, der graff von wirten- 
berg vnd vil ander herren vnd stett vfF die bechem zugent, do schiedent 



t&) von dem rin — pajem fehlt Hü. 



201 

81 vnritterlich von dannen, davon vil ze schriben vnd ze sagen war, das 
ich also lass bliben, wan mich hört nit an, fürsten vnd herren ze strafen, 
wan es ist sunst offenlich'^) vn^ waisst man es in allen landen ze guo- 
ter inasB. 

It der vorgenant cardinal was mit inen vff die beohem gezogen, vnd 
de er sach^ dass si so vnerlich wichen weiten, so hatt er ain panner, das 
warf er vff, do stuond gottes marter bild an, vnd ruofte offenlich in dem 
feld, vnd mante si, dass si nit wichint, vnd bi dem panner belibint, alle 
die cristen wärint vnd an sechint, dass gott selb bluot vnd schwaiss durch 
si vergossen hett, vnd den bittern tod durch si gelitten hett, vnd dass si 
hlit belibint vnd durch gottes willen, gott ze lob vnd eer vnd der armen 
cri9tenhait ze nutz vnd ze trost mit den ketzeren stritint, so weit er si 
aller ir sünd als ledig sagen, als do si von des priesters band vss dem 
touff kament, vnd dass si on alles mittel für gottes angesicht kämint 
Vnd mante si also fast vnd vil als höchist er si gemanen kond. Aber nie- 
man wolt sich daran keren, denn dass der selb cardinal och mit inen 
wichen muost, davon vil ze sagen war. 

It. der selb cardinal was von engelland vnd was von kiiniglichem ge- 
siecht, vnd was ain mannlich man. 

It also zoch aber jederman vngeschaffet von bechem, vnd liessent aber 
hertzog albrechten im krieg stecken« 

It. die fürsten vnd herren wurdent ainandem vigent, vnd gab jetlicher 
dem andern die schuld, vnd redten och ainandern übel zuo. Das lass ich 
also beliben, gott waisst wol wer schuldig was, vnd och die weit ze guo- 
ter mass. 

Hie wil ich nun also beliben lassen den bechem krieg, wan da war 
gar vil davon ze sagen vnd ze schriben. Da ist ain aigen gross buoch 
von gemacht 

26. Aber fta dea appeniellera. 

It als nun die curfürsten vnd ander fürsten vnd herren von der cri- 
stenhait ze f^anckfurt lagent, als vor etat, von gebrestens wegen der haili- 
gen cristenhait, wi si den gewenden köndint, des selben mals sandtent 
och die ritterschaft von sant Jörgen schilt von swaben gen franckfurt zuo 
den fürsten vnd herren, vnd klagtent swarlich a)> denen von appenzell, wie 
die selben appenzeller alle recht vss slüegint, vnd cristenliche gesatzt vnd 
Ordnung nit hieltint, vnd den sprach, so der römisch künig, küng ruopp- 
recht, getan hette, überfüerint, vnd kain gesatzt, weder gaistlich noch welt- 
lich, hieltint. Vnd vil grosser clegt brachtent si da für die fürsten, also 
dass die fürsten, gaistlich vnd weltlich, dai durch bekümbert wurdent vnd 
schribent denen von zürich, von bern vnd andren stetten ernstlich, als 
es hie nach geschriben stat 



S6) offenbar Htt 



200 

27. BiM lit itf Mtt 

Von gottes gnaden cuonrat zuo mentz, Otto zuo triere, vnd di^ttich zno 
kölne, erzbiBchoffe, ludwig pfallenzgrafFe bi rin vnd hertzog in pajrem, frid- 
rich hertzog zuo Sachsen vnd marggraffe zuo missen^ vnd fridrich ttiarggraff 
zuo Brandenburg vnd burggraff zuo nürenberg^^), alle des haiigen römi- 
schen richs curfürsten. 

Vnsem gruoss zuo vor » ersameu; wisen, guoten friinde, vns hat die 
gemain ritterschaft der gesellschaft von sant Jörgen schilt j^tzunt hie zog 
franckfnrt fiirbracht, inen hab der erwirdig, vnser besunder fründ^ herr otto, 
bischoff ve costenz , der mit inen in ainung sye, in klags wisse förbracht 
Tnd gesagt, wie dass die appenzeller vnd die mit inen verbunden sind, vnd 
zuo inen gehörent^ siner priesterschaft vnd vndertanen vnd andren den ei- 
nen Iren zechenden, zinse, gült vnd güeter nemint vnd si der entwerint, 
vnd dass si och, das bösser vnd ciaglich er ist, die priesterschaft vnd vn- 
dertanen sins bisFtumbs* als übeltätige lüt misshandlint, si jemerlich erste- 
chint vnd ermürdint, wider gott, eer vnd recht vnd on exfordert vnd on 
erfolget alles rechten mit frevenlidiem gewalte vnd muotwillen, über das 
der vorgenant bisehoff zuo costenz, ein pfafihait vnd vndertanen vnd die ei- 
nen mit den vorgenanten appenzellem zuomal nichts zuo schaffen wiseent 
ze han, vnd das si och dem abbt vnd dem gotshus zno sant gallen zinse 
vnd gülte nement vnd inen der nit bezalen wellint, ah doch von alter her 
komen ist, vnd ir alt vordem vnd si je vnd je getan habent, vnd dass si 
och söliche sprüch vnd vrtail, vnd och süne vnd richtnngen, so zwüschent 
dem vorbenampten abbte vnd gotshuse zuo sant gallen vnd inen gesche- 
chen sind, mit frevenlichem gewalte überfarn vnd der nit halten wellint, 
vnd dass och die vorgenanten appenzeller vnd die zuo inen gehörent, mit 
irem muotwillen, frevel vnd vnrechtem gewalte sich vnderziechent ^^) deren 
die den herren vnd der ritterschaft angehörent lüte zuo schirment wider iren 
rechten herren, denen ir stüre, zinse vnd gülte zuo gebeut als angehörige 
lüte iren herren gehorsam zuo sind vnd zuo dienen^ das alles erschrocken- 
lich ist zuo hören. Wan nun söliche vorgerüerte geschichten vnd hand- 
lungen wider gott zuo vordrost vnd och vnsem hailigen vatter den bapst 
vnd die hailigen kilchen, vnsem gnedigen herren , den römischen künig 
vnd das hailig römisch rieh vnd och alle ordnunge vnd gesatzte baide der 
hailigen kilchen vnd des hailigen römischen richs, swärlich, grösslich vnd 
och vnlidenlich sind, daramb vns curfürsten vnd andren fürsten, graffen, 
fryen, herren, rittem vnd knechten, stetten vnd allen den die der hailigen 
kilchen vnd dem hailigen römischen rieh gehorsam sin wellent, billich dar- 
zuo gebüret ze tuon, vnd bevolhen vnd beraten zuo sind, dass sölichem 
muotwillen vnd vnrechten vnd frevenlichem gewalte in zit widerstanden werde, 
vff dass der hailigen kilchen, dem hailigen römischen riebe vnd der ge- 
mainen cristenhait nit bössers darvon vfferstande noch komen werde. Hie- 



S7) misaen — barggraff sqo (Nürnberg) bei Hü. übersprungen, n) widema^lveBt d06. Vad, 



203 

rumb 80 begerent, ermanent vnd bittent wir üch als curfürsten des hailigen 
römisclieu riches als hoch vnd verre wir üch darumb ermanen köttnenty 
sollent vnd mugent, dass ir der "vorgetianlen ritterschoft von sant Jörgen 
Bcbilte gfetrüwlichen, fürderlichen Vnd 'ernstlichen bigeatendig, beraten vnd 
behcÄfcn**) sin welHnt, dass sölichem vnrechten vnd frevenlichen gewalte 
vnd muotwillen in zit widerstanden werde, damit ir ziio voildrost dank nä- 
mint vnd Ion von dem allmechtigen gotte, vnd och lob vnd erte von vn- 
Berin hailigen vatter dem bapst, vnd vnserm gnedigen herren dem römi- 
schen künige vnd allen Cristenlichen fifrsten empfachint, vnd wir wellent 
daö och insnnderhait gern gen üch erkennen. Geben zuo franckfart vnder 
vnsren insigehi, vff den sampstag vor sant katherinen tag der hailigen 
junckfrowen. Anno dni Mccccxxvij. 

S8. Aber aia hwM ?•■ dt ■ ewrüirskn den biMht ff ae «tsteili. 

Die cqrfürsten schribent dem bischoff ze co^tenz von der appenzeller 
wegefi ah hietmch gescbriben «tat 

Vnser fHintlich dienst zuovor, erwirdiger, lieber besunder fründ. Wir 
habent von fürbringong wegen der gemain'en rittenchaft sant Jörgen sohilt 
zuo swaben denen von beme, den von Zürich vnd allen iren aidgeaosBen in 
ainem briefe, denen von costenz vnd den andren stetten, die mit inen in 
ainnnge sind, in ainem briefe, denen von vlm vnd den andren sletten, die 
mit inen in ainunge sind, och in ainem briefe gescbriben, als wir üch 
abgeschriften hie inne verlassen senden. Hierumb so begerent wir mit 
erBste vnd bhtent üch dass ir von üwer selbs wegen darzuo tuon vnd och 
mit üwrai prälaten vnd ander pfaffhait üwem vndertaaen, den wir och 
darumb geschriben habent, ernstlichen reden vnd bestellen wellint, dass si 
darzuo behulfen vnd beraten sin wellint, ze tuonde, dass sölichem vnrech- 
ten vnd frevenlichem gewalte vnd muotwillen in zit widerstanden müge 
werden, als üch der erwirdig her peter bischoff zuo ougspurg müntlichen 
davon sagen vnd erzellen wirdet etc. Geben etc. 

It. also kertent sich nun die stett wenig an der curfürsten schriben, wan 
die ritterschaft vnd die pfaffhait hattent gar wenig hilf von den stetten gegen 
den appenzellem, wan dass man si Hess richsnen vnd grossen, muotwillen 
triben mit armen pfaffen, die si fiengent, erstachent vnd inen das ir na- 
ment, vnd tri jämerliehen misshandlotent, si wärint frömbd oder hahnsch, 
wo fli die pfaffen amkament, das galt inen %ls gelich, die doc^h mit inen 
nüts z<s scfaaflen hattenit, als dass gresse degt Ton inen kam , «Is vor stat 

29. Iler abbt ?•■ sant gallea batt die appeaieller ia gressem bau. 

In disen tagen '^) bat derabbtTon sant gallen'^) die appemeel^* 
ler gar in .grossen swären bannen, dass. man dri tag nach ir honfiäFt muoet 



29) beuollien Hü, Vad. SO) In disem zit Tsch. Hü. Si) Heinrich von Mansdorf 
UI8 bis 1«M, 



204 

vngesungen sin, vnd tat man inen kain gotsrecht. Darumb so hassotent *^) 
81 die priesterschaft. Also warent si nun in disen bannen etwa vil zites 
von ir vngehorsamkait wegen, dass si dem abbt vnd dem gotsbus ze sant 
gallen nit tuen wohent das si jm von alter vnd von recht pflichtig vnd schul- 
dig warent ze tuond, vnd weder zins, gülte, noch stür geben woltent, noch dess 
alles zuo kainem rechten komen woltent, noch die sprüch vnd richtuDgen 
nit halten woltent, die zwüschent dem gotsbus ze sant gallen vnd den ap- 
penzellem gemachet warent A). 

It. si griffent och allenthalben vmb sich vnd nament der edlen ir aigen 
lüte, vnd schirmtent die vor iren rechten herren, dass si inen weder stüre noch 
zinse gabent noch dienste tatent. Also truogent die ritterschaft mit dem von 
toggenburg an, der stiess allenthalb an die appenzeller, vnd hatt och spenn 
vnd stöss mit inen, dass sich der selb graff von toggenburg des kriegs 
vnderzuge, so wöltint jm die ritterschaft och sold darumb geben vnd helfen 
als verr si möcbtint. Also vnderzoch sich der vorgenant von tgggenburg 
des kriegs y vnd zoch also vfF die von appenzell mit fünfzechen hundert 
mannen. Er hatt och an dem stoss die sinen geordnet, da man die von 
appenzell sölti angriffen ^^); aber den selben misslang vnd ward ir etwa 
vil erslagen. 

SO. Sie appcDieller wardei le Cossow erstoekci ?•■ dem ?•■ toggenbvrg. . 

It. also lag nun graff fridrich von toggenburg mit den sinen in 
dem closter ze maggenow, vnd zoch also vff die von appenzell 
an aller seien tag anno dni Mccccxxviij, vnd brant das dorf ze gos- 
sow. Also zugent die von appenzell herfür**) vff ainen berg mit ir pan- 
ner, vnd zoch der von toggenburg mit den sinen gegen den appenzellem. 
Also luffent die von appenzell den berg ab gegen dem von toggenburg 
mit ainem grossen geschrei, als si gewonet hattent, die lüte ze erschrecken, 
vnd Inen och vor dick vnd vil gelungen was. Vnd do si sachent, dase der 
von toggenburg mit den sinen nit wichen wolt, vnd si sich ritterlich zuo wer 
staltent, do kartent sich die appenzeller glich vmb, vnd fluchent den berg 



88) sassentend Hü. 3S) Eglolf 1426—1442. 84) nöten 806. Hü. 35) baruff Tech. 

h) Des jars als man von d. g. er. zalt tusend vierhundert zwaintzig vnd 
fünf jare, do tett ain ßhhte von sant gallen die von appenzelle in des baupstes 
bann, das man an allen enden, was inen zuo gehört, muost vngesungen sin , vnd 
stuonden von münsterlingen biss zuo sant gallen die kilchen öd an pfaffen. Das 
stuond lang, das die appenzeller nichtes dar vmb gabend, vnd och darzuo wa si 
pfaffen an kamen oder das ir wysstend da si es erlangen mochtend, namend vnd 
2U0 iren banden zugend, vnd den prieetem gros laid an tettend. Ynd das werdt 
bis das der selb abbt starb in das ander jar, do ward ain blaurer von costentz 
abbt'^), der erlaid sich och gar vil mit inen, biss das sioh die herren dar vmb 
annamend. Das bestuond biss vff annuntiationis marie. Dächer p. 215, 



205 

mder vf, vnd durch die wäld vnd berg ^^ gen appenzell, ynd wurdent dero 
von appenzell also an der flucht bi Ixxx mannen erstochen ^^), vnd an di- 
sem taiP^), enkainer, wan si wartent sich nünt, vnd war man inen nacher 
zogen, BO hett man das land ze appenzell on alle not gewunnen. 

Also liessent sich die von appenzell wisen vnd ward der krieg ver- 
rieht ^^a) vnd gabent dem abbt \j M pf. d. an sinen kosten vnd für die ver- 
fallnen zins, vnd och dass er inen vss dem bann hülfe« 

Dis nach geschriben verlurent an der tatt: Hans grunder ab der wiss, 
▼oli des Wirts son von hundtwil, jäcklin schnacken, voll zjgerer, voll 
torster von ganten, gerwiss jöslis sonr, jäckli büeler vnd voli sin son , voll 
lemli von haslow, herman fenck, hans marpacher im moss, voli entz der 
alt aman, voli .brander, welti im erla, hans müUi tobler, entz hoptli, voli 
brenner vnd jäckli sin son, jäckli bücheler vff der staig, voli tobler im 
hag, hans pur der jung, voli lieb von gunten, voli knushart, volrich ker- 
nen enderli nussbomer, herman bücheler vff der staig, jacob fessler ab der 
staig, hans opprecht, entz schlippfer, haini albrecht ab dem büel, herman 
schwendiner, jörg gedemler, jäckli braitenower, hans kurtz am weg, oth« 
mar am brand, hans buman, herman dietzin, haini ciain vnd hans egli 
hächen son; hans schwitzer, hai, geschwepd ^^b). 

It. die aidtgenossen. taten t d^m abbt von sant gallen ainen Spruch gen 
den von appenzell, vnd sprachent dem gotshus ze sant gallen stür, zins 
vnd väll ab, vnd das selb das si dennocht dem gottshus sprachent, das 
hieltent dennocht die von appenzell als si mochtentt). 



S6) vnd berg fehlt Hü. 37) erslagen 806. 88) nämlich des Grafen» 39 a) geriebt 
Tech. Hü. Diese Stelle ist die späteste in der Handschr* S06, von der wir leider Mos 
ein Bmchstück besitzen, sab) Die Namen der Erschlagenen hat blos Vad. 

t) Do man zalt v. g. g. xü^ hundert vnd xxxij jar, do erfror der win 
vnd das obs vnd ward am züiichsew kain win, denn ettwa seltzenlich an x ju- 
oherten kum ain eimer, vnd ward toub kern an vil stetten, vnd ward des jars 
als tür das man ein wil ein müt kern gab vm dritth. IIb. vnd ein £ertel haber 
vmb iiij ß, vnd j fiertel erwis vm xvij /?, ein fiertel bonen vmb xi /?, ein fiertel 
hixs vm xviij ß, vnd lag der sne ze jngendem mertzen als gross das er eim man 
bis an sine knie gieng. Ynd ward do im xxxiij jar der win wol fail, des vor- 
mals ein mass galt ein /?, der galt darnach iiij dn. vnd iij dn. vnd ein müt kein 
rmb ij Hb. oder türer vngeuarlich. Cod. 643 p. 15^. 

Do man zalt nach cristus gepurt xiiij hundert ynd xxxiij jar, ward küng 
sigmimd ze rom gekrönt ze kaiser von dem bapst eugenio. JHs beschach am 
beigen tag ze pfingsten, vnd der selb kaiser schraib her vss in die aidg. gen 
Zürich vnd gen switz vnd den richstetten, wölt jeman ze sinen eren kernen vff 
das zitt, der möcht komen. Also hatten die von switz ir bottsohafft jar vnd tag 
vor mals in des küngs hoff gehept, der siner eren wartete, dem ward euch die 
erst bottschafft gen switz mit sinem keiserlichen insigel, das er kaiser worden 
wexe, vnd ward dem selben botien ze switz vnd Zürich vnd anderswa gar erber 



2m 

Adbo dni inillesimo coccxxxii}^ aa dem bailgeB tag ze pfiagnaten ward 
küng Sigmund ze rom ze kaiser gekrönt» der römsche küng vnd ze va- 
gem vnd ze bechern kilng, vnd krönte ihn eugeniua, der vierde bapst an 
dem nammen. 

It. diser küng zoch nüt mit gewalt gen rom als ainem römecheH küng 
vnd künftigen kaiser zuo gehört vnd von recht vnd alier gewoabait tuen 
sott, denn er zoch als ain bilgry, wob er hatt kain macht vnd klain volk, 
won jm dienet kain namhafiter her gen rom, dean aUam sin boffgesind 
vnd etwa manger vnger. Im diente och weder des ricbs lürsteo, atett noch 
lender gen rom. It. er zoch des ersten für cur ja gen lampartea in der 
berren von mailan land; dem hatt er vor lang versprochea zuo bilffe 
komen wider die von venedie, die in disen ziten grossen krieg mit dem 
berren von maylan hatten; er hatt peh dem berrea von mailan vor lang 
etwa mangen berren vss vnger vnd grosser berrea kind vss vngerland ge- 
schikt, die da in pfandee wise sin selten » vnd zuo ainem wortzaieben das 
der'römscbe küng selb komea weit, als er versprochea batl Ab na der 
küng in des berren von mailaa land kam, da woademan, jm söH groaa 
macht nach komen von fürstea, berrea vad stettea, ala er die och 
hoch vad tieff gemaaet hatt; aber es kam aieman. it der kilag lag also 
etwa lang zit in des berrea voa majlaa land, data der her von laaykin suo 
jm kam, aocb ja aie gesaob deaa atlaia ain rät It. der berr von maylan 
verlait och den küng ganz in sin land »it i^lem sim volk. It. der küng 
entsass och den berren von maylan yast vbel vnd er dacht was er kend 
baimKcb dass er vss sinem gewalt kam» vnd rukt also von ainer statt in 

hotten brot geschankt, do er die bottschafit bracht, vnd schickten die von zürieb 
ir eiber bott^ gen rom mit ^^ pfemd, 4aa was aifis bef ruodolff «ti^y burger- 
meister, her bans vnd her beinrieb «wead, heir göte äsoher. jpie vier nxaa a^acbt 
vnser berr der kaiser ze vittev. Es was ouch der statt sobriber von Z. mit jaen 
oncb in dienst dero von Z, vnd enpfleag der obg. vnser Iw d« kaiser dero von 
Z. battscbafft gar wirdenkUcb> do er si sach. Mb si dar komen sind, do sas» er 
vff dem kaiser sto^l vff dem platz do er lecken loch grossen berren. Do stuoiid 
er vff gen. den vorgenanten zittem, vnd faort den burgermeister by siner band 
vff daa gerüst vnd sprächet me denn zwo stund heimlich mit jm, vnd Hess für* 
sten vnd hertzogen, gross berren, fryen vnd graffen, ritter vnd kaecbt da stan 
vnd zuo luogen. Ynd do er vs gespracbet, do nain er den borgenaeister von 
Zürich by siner bant vnd fuort jnen vnd sin gesellen für den bapsl^ vnd enpfalcb 
si jm in sin belikait. Der obgenant vnser her der keiser eret ouch dero von Z. 
bottscbafft aller der bette, die si jnn hatten, vnd liess si früntlicb, vnd tet jnen 
gnad, das man es wol vergiiot hatten. Also kamen die voigenanten vier ritter 
vnd ir gesellen widec gen Z. vff sant maria magdalena tag. Do wurde« si gar 
erlicb enpliingea mit grossem fr^idei^ C^. 643, p. 156. 157^ womit diese Band- 
Bcbrift schliesst 



807 

die andren, Tnd muost leben als der her von maylan wolt» won er hatt 
nüi die macbt daes er mit gewalt ziechen mooht, sie er gern geton faett 
Also gab er nu dem herren von maylan Tnd den einen guot red vnd 
früntlichi wort, der er vil kond, vnd wase si sölicher Sachen begerten, der 
gewert er si guotlich vnd was willig. Also giget sich der küng mit listen 
Ynd mit worten hindurch, dass er vss des herren von maylan land kam, 
nit aller ding mit sinem willen, vnd kam also in der hochen siener 
land^^), vnd also erzoigte sich aber nu der .küng früntlich gen den von 
hochen sienen, vnd vergass aller der schmachte so si sinem vatter sälgen 
vor zitten geton hatten, als er och gen rom zoch vnd kaiser wolt werden, 
vnd was inen gnädig, güetlich vnd früntlich, vnd wess si von jm begerten, 
gnaden vnd frihait, dess was er willig. Also do nu der künig etwa lang 
ze aenis gelag, do truog er an mit dem bapst, dass er jn durch sin 
land gen rom liess ziechen vnd jn da ze kaiser krönte. Dess was der 
bapst des ersten nüt willig, aber er zwang jn mit dem concilium das in 
disen zitteb ze basel lag, won der bapst vnd das concilium nüt ains wa- 
renty vnd täglich ^wider den bapst taten, vnd jn in das concilium gen ba- 
sel luoden. Also versprach der küng dem bapst so vil mit dem concilium 
ze tuen vnd ze schaffen, dass jn der bapst gen rom liess, vnd jn 
do ze kaiser krönte, als vor stat. It. also lech der kaiser lechen 
zuo rom vnd tat do etwa manges das denn ainem kaiser zuo gehört 
Er machet och da selbs vil ritter, vnd do er wider von rom zoch, do 
fuor er durch des bapstes land, vnd do er in der venediger land kam, 
do rette er dem herren von maylan als hoch vnd trowte den) herren 
von maylan als vest als er den venedier nie geton hatt, vnd rett 
vnd tat alles das si gern horten oder weiten, vnd mante och darnach do 
er gan tütschen landen kam, vil herren vnd stett vnd och die aidgepossen 
vber den herren von maylan. Aber dem kaiser wolt in disem gebot nie- 
man gehorsam sin; also versprach er den venediem vil vnd tat inen och 
vil mit fryhait vnd genaden; süss hatt er inen nüt gelt ze geben, aber si 
hatten jm wol ze geben, vnd was ir guoter fründ, vnd vergass des grossen 
schaden, den si jm geton hatten, vnd dass si jm lütt vnd land abgebrochen 
hatten, vnd das mit gewalt vil jar inn geh.ept hatten. Also kam er dar- 
nach in der herren land von österrich, vnd jlte schnell gen basel zuo 
dem concilium vnd wolte da enden das er dem bapst versprochen hatt. 

32.^ Tel kaiser sigmuiid. 

It. diser kaiser zoch also gen rom vnd ward kaiser vnd kam also wi- 
der gen tütschen landen, dass jm zwaier ding gebrast, die man gewonlichen 
zuo sölichen sachen haben muost. It. jm gebrast gewalt vnd macht, dass 



4o) Diese Stelle „Also giget — land" steht auch noch in der s. g. Sprenger'schen 
Chronik, aber isolirt nnd gleich auf das Abbrechen vor der Sempacher Schlacht« Mit- 
theüun^en der anti^ttarischen Ges^Uvchaft in Zürich li S. ^ 



908 

er in Sachen nüt mit gewalt vnd macht mocht vas bringen; jt so gebrast 
jm geltes ynd barsebaS^, dass er die lütte gemietten konde, herren vnd eteti 
Da er die macht nüt hatt noch haben mocht, also vberkam er alle sine 
Sachen mit guotten Worten vnd vil verhaissen, vnd mit listen» won er hatt 
selten souil gelts dass er momendess den wirt möcbt behalt ban, denn 
dass jm täglich zu viel, wie wenig er Volkes hatt, 

33. Vom kalser st^ttid. 

It. diser kaiser was ain vil kennender wiser her vnd mocht wo! 
vbersechen, vnd liess vil red für oren gan, vnd kond wol gelichsnen 
vnd reden was man gern hört, vnd reden dass jm wenig an dem her- 
zen was. Er hatt ain adeliche küngliche herliche gestalt vnd ain vn- 
getrüw herz, vnd was all sin tag ain bodenloser her» won gelt halff 
jm nüt wie vil jm dess ward; er mocht bi gelt kain ruowe han, vnd 
was allweg nötig vnd arm an barschaft, vnd stalt doch vast darnach , won 
er zoch vmendum vnd nam schenkinen vnd Schätzung, vnd wo jm gelt 
werden mocht ^ vnd behuob doch kaines. It. er vergab och das sin an 
dank, won er gab denen er nüts schuldig was, vnd denen er schuldig was 
vnd vmb das ir jm nach verritten, denen gab er nüts, vnd verdarb sin manig 
her, ritter vnd knecht. Also ward er des sinen vnnutzlichen an^^). It. er 
was ain adeliche gestalt, aber er tat vil vn adelicher taten, won er hatt pu- 
ren, stett vnd die pünd lieb, damit er vnderstuond den adel ze uertriben. 
It. er gab menklichem frihaiten, als durch geltes willen ; lueg nu jederman 
dass er si behopten möcht, denn wer si nüt behopten mocht, den schirmpt 
er wenig daby. Sine wort warent süess, milt vnd guot, die werk kurz, 
schmal vnd kltun; er machet nüt wie vbel man jm zuo rett, won er mocht 
wol vbersechen. It wo diser küng wandlet, da was jm der mertail lüt 
hold. Also was och diser küng vast edel von geschlächt, won er was 
kaiser karolus des vierden sun. Vnder disem kaiser wurden vil puren edel 
in allen landen, diewile er römscher küng was, vnd och da er kaiser ward; 
er gab jn allen wappen wele dass von jm begerten , er fragte nüt ir ge- 
schlächte nach oder wie sie sich gehalten hettind, oder von alter herkomen 
wärind, hatten si nu dem kantzier die brieff ze bezalen, die man inen vmb 
den adel gab. It. diser kaiser machte och das land vol ritter, won er 
schluog jederman ze ritter wer dess begeret, vnd bat och etlich dass si 
sich ze ritter scblachen liessint; also machte er vil ritter vnd ward vil rit- 
ter vnder jm on gross nout vnd stritten. It. er schluog och vil puren ze 
ritter, die sich vor kaines adels nie angenament. Also meret er den adel 
vast, aber die von alter edel vnd wol geboren >warent, die lopten jn nüt 
ser, won ir gieng vil vnder jm ab, die an Hb vnd an guot verdurwent di- 
sem küng ze dienst. 



iX) Also wurde er des Seinen unntitE ohae (ledig)« 



909 

14. Im klag ilganii iMMiMt 

It diser küng was ain her von guoten worten, er kond reden was je- 
dennan gern hört; er gehiess, er gab, er rett vnd versprach vil ynd men- 
ges der er kains hielt, vnd schampt sich dess nüt, ob es jm joch vnder 
ougen geschlagen ward. Wie wol nun das mänklich von jm wol wist, so 
bracht er doch all sin Sachen zuo guoter mass mit geschwätz hindurch; 
er was vast gelükhafflig den lütten; wo er wandlet, da warend jm ai'm vnd 
rieh hold, won er hatt ain guot gestalt, vnd was Jm niemand ze arm, er 
gab jm guote wort vnd bütt jm sin band früntlich. 

It. er was aber ain vngelükhaffiter man ze stritten, vnd was er sölieher 

Sachen an wolt fachen, won er hatt sin tag vil cristen lüt verfiiert. It. di- 

ser kaiser was ainer starken guoten natur, won er hielt sich vnordenlich 
mit trinken vnd vil andren Sachen, die wüest vnd vnnaturiich warent, vnd 

ward dennoch daby alt vnd mocht sich wol arbaken bias tau sin tod. 

35. Kaiser sigalttad starb. 

Anno dni Mccccxxxvij nona die decembriss que erat orastina concep- 
cionisB marie virginiss obijt senerissimus (sie) et illuatrissimus pripceps et 
generosus dnns sigissmundus romanorum jmperator etvngarieetbohemierex. 

DisB Hess kaiser Sigmund vff sin grab schriben. 

C^ar et imperimn taua en ego roma sadratnm 

Read non etae, sed pietatü ope. 

Pontifioem suramum feciy spretis tribus, unum, 

Lustraui mvndumf adsma neeando nudum. 

Temcros (fJ^^Ei) oppresBt et barbaros gentet eacmeif 

Ampla dominia eontuUt manne mea 

Et sunt hungaria mea regna bohemia plurcu 

Pace sigismundus hie requUsoe piue. 

At üa snoyma miehi mora preelueit canara^ 

Cum grege catholico transeo eine bono 

Anno miäenOf gtiater C. ter decem adde 

Ae Septem^ meneie decembrU diegue nona^h). 



lertssg albrecht der fron first ward erweit lao alae« römsehfa kvag. 

Anno dni Mccccxxxviij^ an dem achtzechenden tag des merzen ward 
ze tranckfurt ainhelliklich von den curfürsten erweit zuo ainem römschen 
küng vnd künftigen kaiser der hochgeborn fürst hertzog albrecht von 
österrich, kaiser Sigmunds tochterman. Diser küng ward erweit von siner 
redliche vnd fromkait wegen, vnd warent sin och alle frome lütte in der 
gantzen cristenhait herren vnd stett frow. 

It. also was nu diser küng albrecht römscher küng vnd küng ze vn- 



42 a) in der Handschrift Tettbros, ceutroa oder so was. 42b) Bei Köoig«h4>fea ^ 
148 schlecht ins Teutscfae überseUst« Alle9 nor bei Hü. p. 118. 

iaingenb«rger CbroBllu |4 



210 

gren, in dalmacien vi^l ovMcm Tnd zo beobsm kilng, hertzog ze oster- 
rieh, ze stir, ze kerendern vnd ze krain, vnd mar^graff ze mercheren» 

It. als hertzog albrecht von österrich zuo ainem römscbefi küng er- 
weit ward in dem merzen als da vor geschriben stat, do was er küng ze 
vngern vnd ze bechern. Die küngrich vnd das römsch rieh wurden jm an als 
sin^') zuotuon^ wan er was gar ain fromer cristen fürst , das er och dik 
bewist. Also zoch es gen bechern vnd nam präg vnd ander stett jn mit 
gewalt, doch was es der von präg will ain guot tail. 

It. also satzten sich nu die bechern ain tail wider jn vnd ruoftepd den 
küng von poland an vmb hilfT, vnd sprachent, er sölt ir rechter her sin; 
das aber nüt was, wan si verebten den vor genanten küng albrechten von 
österrich von siner fromkait wegen, vnd dass er si nüt vngestrafft Hess vmb 
ir grossen buoberi vn4 bosshait. 

37. It. dlis niwei «er sehrfbeit 4er k«ttl knedit ?•« präg irei b^rren gai 
fgspvrg fid aiilerftwa hin in angnst« annti dii lccccixifiy<^. 

Ir sond wissen dass die polender ze feld ligent den vngeloubigen 
bechern ze hilff vnder dem taber mit x tusing mannen ze ross vnd ze 
fuoss, vnd balz der taber mit inen^ won die bechem band in jnn 

It. vnser her der küng lit mit den sinen den Agenden als nach, 
dass er si beschüsset mit büchsen, vnd hat bi jm xxvjM guoter fächtbarer 
man, vnd wartet man all tag des jungen hertzogs albrechts von österrich ^^ a) 
vnd der vngerschen herren mit xvj tusiog vächtbarer man. 

It. die vigent haut sich vast begraben in die wagen bürg, vnd maint 
man si da uss ze hungren, vnd mugent dem taber zuo vnd von ritten. 

It. der von thatzo vnd stemenberg vnd her klenowe weiten sich selb 
vnd den thaber gern dem küng ergeben, also dass er si Hess bi ir frihait 
so inen der kaiser geben hatt; das wil aber der küng nüt tuön. 

It der jung margraff vnd her caspar sint zuo dem küng geritten mit 
tusing pfärden an vnser lieben frowen tag ze ogsten. 

It. die kayserin wolt dem küng von pollant zuo hilff gezogen sin; 
diss hat her kuntinsche vnderstanden vnd hat ir als ir volk darnider gelait, 
vnd ist si vff ainem pfärt entrannen vff ain schloss. Da haut si die vn- 
ger belait^^b) vnd ir genomen xij malen hundert tusing vngerscher guldin 
wert an gelt, an klainott vnd an berlen, vnd band das behalten zuo des 
küngs banden. 

It. vnser her der kfing hat och angelait ain grossen züg gen polant. 

It, die forsten vnd herren vss der schlessi, die von pressla vnd ander 
stett, jt. die herren von prüssan, bertzog Sigmund von littow vnd der swi- 
dergal sind all geordnet zuo der krön ze vngern zuo ziecheh in das küng- 
rich ze polant. 

It. vnser her der küng hat gefangen Sigmunden von thascho vnd sinen 
uns vnd als sin volk, vnd sind die von präg vss gezogen für ain schloss, 

49) ohne all sein. 4ia) Stoitarack^ [«ioio, Emsts Sohn. Hb) belagert. 



211 

Kt iij mil von präg, haist sostanwiz « ist dess von tuscho , vnd wend es jn 
nemen von enpfelhens wegen vnsers herren des küngs. It. dieselben von 
tascho wolten das ganz her verradten han , wenn die schiltwacbt an si 
komen w&r. It. er hett den herren von missen Ix piarit genommen in der 
fuotri vnd in der tränki, als ob es die figint geton hettind. 

It wissend oob dass vnser her der küng in der wuchen nach vnser 
lieben frowen tag ze ogsten den pollendem gefangen hadt bi cc mannen vnd 
souil rosSy vnd hat inen verbrent anderhalb hundert wägen, vnd gat jm 
wol, won er ist ain gelilkhafftig manlich her, dem alle die die er spre- 
chent die jn sechent oder bi jm wandlent Geben ze vssgendem ougsten 
anno dni Mcccczxxviij. 

It wie aber diser fromer göttlicher küng von diser weit schied, das 
0tat nüt geschriben; aber an sinem tod da geschach der ganzen cristen- 
hait ain grosser schlag, wan er was gantz ain gerechter göttlicher mann- 
licher her. ... — 

S8. Itriug fridrich ? . teterrlrh ward im afaeM riMickea kiig crwelt. 

S.^^) sttbüt mortem^ capit ilUnc austria sortefn^ 

A, *•) dana magrdficumy perdit mox vngarus iUum, 

-^♦*0 J''^ ^*^^ eligitar non poacens, valde rogatur, 

Tanc electares praeBtare iuuamina jurant 

In eantumaees, sed post minime dare curant, 

F,^'') Sita vuU tuTüy venu hinc dissenaio dura. 

Namque negant stoiti vim dantes älico litL 

F. ^^ tune magnates implorat et imperialee, 

XJi subdant gentes suntorum valde rebelles. 

Tunc hü quid iurant, non praeeidium dare curant^ 

Linquitur hinc iustus, et adhaerent imperiales 

Clam ewitie vrbee armorum munera dantes. 

Non curant regem, non curant frangere legem. 

Hie quid continget, euentue post bene pinget : 

Justus saluus eritf iniustus turpe peribit .... 
Anno dni Mccccxl an vnser lieben frowen tag ze liechtmess in der 
ailfAen stund des selben tages ward ze franckfurt von den curfürsten ain- 
heUenklich erweit der hochgeboren fürst hertzog fridrich von öster- 
rich, der jung her, zuo ainem römschen küng vnd künftigen kaiser. Di- 
ser her was xxv jar alt, do er küng erweit ward, vnd hntt dennocht kain 
wib. Er was hertzog ernstes sun von österrich, dem sin vatter ze sem- 
pach erschlagen ward von denen von schwitz, von vre, vnderwalden vnd lucern. 
It. man sol wissen dass diser her nit zegegni was do er ze küng er- 
weit ward, vnd beschach och on sin wissen vnd zuotuon, won es was 
gross sorg an jn geuallen. Elr was der ehest fürst von österrich vnd was 

45) Sigismundus, 46) Älberchtum, 47) Fridericwt, Hü. hat alle vier Namen aas Miss- 
verstand ausgeschrieben. Er hat diese Verse aUein^abery wie die folgenden, oft unentwirrbar. 

14* 



212 

sin vetter küng albrecht von österrich tod, vnd hatt ain küng geladssen, 
was ain küng ze Tngern vnd ze bechern, das er alles versorgen muoat. 
Darzuo was sin vetter hertzog fridrich von österrich tod, der hatt ain jun- 
gen herren geladssen, dess land vnd lütt er och versorgen muost. So 
was sin bruoder hertzog albrecht von österrich jung verton vnd wild, mit 
dem er och komber, krieg vnd stöss hatt. Also diaer junger her ir aller 
vogt vnd gerhab wesen muost, vnd gross land vnd lüt ze uersorgen hatt, 
vnd och gross sorg an jn vnd vff jn geuallen was. Also kam disem her- 
ren von den curfürsten gross träflenlich bottschafft zuo der nüwen statt 
in österrich, die jm saiten, dass er zuo ainem römschen küng erweit war 
ainhellenklich von den curfürsten, vnd enpfalhent jm das hailig römisch 
rieh als denn das gewonlich ist Also nam sich diser fürst ze bedenken, 
ob er sich des römschen riches weit vnderziechen oder nüt, won jm süss so 
vil lüt vnd land vnd grosser sorg enpfolhet was, vnd danket also den für- 
sten erlich, früntlich vnd getrülich ir wellung, ir eren vnd wirdikait, so si 
an jn gclait hatten, vnd nam sieh also ze bedenken biss vff den nächsten 
sant jergen tag des haiigen ritters, so weit er den curfürsten ain luter ant- 
wurt geben. 

Also ward vff sant jergen tag des vorgenanten jars, do antwurt her- 
tzog fridrich von österrich, der erweite küng, den fürsten, die ir treffenlich 
bottschafft bi jm hatten, er weite sich also vnderziechen des haiigen röm- 
schen riches ; gott zuo lob vnd zuo eren der haiigen kilchen vnd der gan- 
tzen cristenhait ze nutz vnd ze trost vnd den fürsten ze willen vnd jm selb 
ze hail weit er die krön vnd künklich wirdikait empfachen vnd die schwe- 
ren burdin vff sinen ruggen nemen vmb gemaines nutzes willen, doch mit 
hilff vnd rat der curfürsten vnd ander cristner fürsten vnd herren, won er 
' bekante, dass er ainem sölichen regimen vnd gewalt ze jung war vnd jm 
wisshait vnd Vernunft gebräst. Sider er aber ainhelliklich von den cur- 
fürsten erweit war gantz on sin zuotuon, so weit er sich willeklich vnd 
durch gottes willen darin geben. 

It. er huob och sin selb uor wie dem huss von österrich vnd sinen 
vordren grosser achwarlicher schad zuo gezogen war vnd inen das ir ab- 
gebrochen war wider gott vnd recht, vnd wie küng Sigmund der römsche 
kttng vnd ze vngern küng sinem vetter hertzog fridrich en von österrich 
vnd dem huse österrich vil stett, schloss, lütt vnd land abgebrochen hett, 
ain tail hin geben hett, ain tail dem rieh zuo gezogen hett, vnd etlich 
stett och daby gefrjgt hett, das er doch nüt maint also lassen beliben; 
BÖlt da jeman sprechen, es wärent fürsten, herren oder ander, dass er dem 
rieb von zug vnd jm selb vnd dem hus österrich zuo, das war jm laid» 
vnd wölt och solichs vor komen, won er weit je das sin vnd das dem huse 
ze österrich zuo hett gehört, niemer lassen faren. Also ward jm das 
gantz gewilgot von den fürsten, vnd gabent jm och dess gelimpf vnd ver- 
sprachent och dem küng mit Hb vnd guot darzuo ze helffen. 

Jt, diser küng was vast ain ernsthaffter götdicher her, dem nit wol 



213 

was mit vil Schimpfes vnd schalles ; wie* wol er jung was, so traib er doch 
kain muotwillen, denn gar selten mit tanzen vnd mit sölichen Sachen. Jm 
lag vast der ernst an. Er stuond des morgens fruow vff vnd bätet vnd 
hört sin mess mit ernst andächtklich an sinen knüwen. Er hat dik rat 
vnd verdross jn dess nüt. 

It. er was wach vnd vast kostlich mit allen sinen dingen mit gewand, 
klainott vnd was zuo sinem Hb hört. Er hat gelt vnd guot vast lieb. Er 
vastet gewonlich all wachen zwaj oder dry tag. Er trank gar wenig win. 

39. Vcrsns, in quibus horta<vr romaiiorum regem nouHer clectum ad conqui- 

sitionen bone ronscieutie per b«nas operaciones. 

Rex friderice pium cor habe sine labe proterui. 
Rex bone consilium^^) sanuin ne despice^^) serui, 
Sis accessibilisy tractabilis et pietosus, 
Sis cleinensy facüisy oinnisque boni Studiosus^ 
Strenuus ecclesie tutor, papam Teuerere^ 
Pressis paupermn releua ^^), miseris ^^) niiserere. 
Semper ubique caue strepitus nimios que tumidtus **). 
Toto posse faue legi, vanos fuge cultusy 
Toxica, 8t sapiaSf et amicos fraudis ^*) inique, 
Solerter fugiaSj et in hoc sis cautus ubique» 
Rectores habeat tua cuina inore bonorum^ 
Ne virtus habeat propulsa malo viciorum, 
Omne nocens reprirne bene prospicietido sahUi 
Corporis ac anime studeasque salubrius uti. 
In/Ingas menti quam vitrea^^Sk) gloria mundiy 
Ac ipsam senti sub puncto posse retundi 
Jussa dei sequere, sis dux fautor quo que legumy 
Ut possis vere sie regt dicere regum: 
Xpe tuis equor^^h) mundi placans^^c) ope nmUa, 
Rex surriy recta sequor, rego subdita, reprobo stulta, 
Sperans Celeste regnwn per te michi danduin, 
Nam colo te teste vis^^di) detestorque nephandum. 

40. De prepoleoeia pape et rcgis romaourBm. 

Sol et luha duo prestancia sidera lucenty 
JiJt tempus variantf ducimt semper quoque ducent, 
Sol est papa dies dans, hoc est spirituales; 
Luna regit noctes, quia rex ducit laicales* 
Tjune sol dat lumeuy et hie potes ipse videre, 
Quod rex a papa doctrinam debet habere. 
Si rex res agerc bene vis, papam reuerere. 



4M) Hö. verschr. coneüntm, 49) Uü. v. respice. 6o) Hü. v. r^uela. 51) Hü. y mis* 
gis. 52) Hü. V, tumulatus, 58) Hü. v. frades, 54 a) Hü. v. q^ octria, 54 b) (sie 
54 c) (sie). 54 d) (sie). Nur eine bessere Handscbrift kann hier helfen, 



214 

Sic gue potes regere suhjectoe tu gue regere, 
Reoi nüi eubiectos rede regat atque ee ipsum^ 
Nomen deperditj laterem credens dare gipaum, 
Litue arat **a); ealcare parat flammae pede nudo, 
Imbrea atque niues ßeri putat aere eudo. 
Ecce duo gladü sunt hie, velut asaeruisiiy 
Petre videns furere iudeos in nece J^i. 
Hi duo ae gladü coadaptent eccleaie que 
Feruentea pace atudeant mala pellere queque. 
Petrua erat petra Xpa auper hane aibi petram 

(fehlt) 

Ut ai ßliua est ibi perditionia et ire, 
Poaait cum gladio verbi tetoque ferire. 
Si minua, inuocet auxiUum brachü laicalisy 
Ut uel aic gladiua necet hoatem matericdia^ 
Hüne gladium F. patenter habeatque potentei* 
Aaaia et papae aubaia indeßcienter. 
Eiaa conailto aicut auailio tuearia 
Eccleaiamy nee ablioc vmquam puncto retraharia, 
Territua hoc gladio fur^ latrOy predo quieacat 
Beüorum atrepitua ceaaet^ pax vfidique creacat 
Detque deua talea gladü^^h) virtute retundi 
Hoatea eccleaie ^per aingula climata mundi. 
Vaginam gladiua poat ponat donec inique 
Perfidie per eum acehta excidatur ubique, 
Flammeua, veraatiüa eat gladiua paradiaum 
Seruana, per quem via fugat in contraria niaum, 
Fridrici gladiua airnili perimat^^ c) racione 
Hoaiüea aciea ebantea^^^ iura corone, 
Cunctia longa manua eat regibua, et manifeate 
. Romano regt longiaaima, canone teate. 
Omnia aic debent auguato regna aubeaaCy 
Huic omnea laieoa caput inclinaaae neceaae. 
Namque dei quae aunt ipai reddenda deo aunt. 
Et regia quae aunt regi, mxm talia proaunt 

41. Wie der jMge first herti«g firidrich ?•■ istcrrick !«• tche Ji rtit, md IIcm 

sich dt le klag kroiea. 

Anno dni Mcccczlij an dem fünfzechenden tag im brachot vff ain fri- 
tag in die viti et modesti do rait ze ach jn der aller durlüchtigest fürst 
vnd her hertzog fridrich von österrich vnd römscher küng, vnd wolt sich 
da lassen crönen nach loblicher gesatzt vnd Ordnung der hailigen cristen- 
hait vnd des haiigen römschen riches » vnd ritten also mit jm diss nach- 

66a) aurai Hü. 66b) gaudUHü, 66 c) periuntBü, 66 d) ebeantesf f. d. prioanUaf kaom. 



215 

gescbribnen fürsten vnd herren, vnd batt jetlit^lier sin Volk geeiert vnd be- 
siigt nach dfem herriichosten vnd kosflichosten so man erdenken kond. 

42. Der hertteg tob Sachsen. 

It. des ersten rait des hertzogen volk von saxen, der was hertzog zuo 
saxen vnd marggraff zuo missen, vnd hatt des küngs Schwester zno der e, 
hertzog ernsts dochter von österrich. Des ersten trumeter vnd pfifier, dar 
nach ziij paner, darnach iij verdakte ross, darnach xiiij renner vff herlichen 
rossen, wol geziert mit schönen veder böschen, darnach der gantze buff 
herren, grafen, fryen, ritter vnd knecht, jederman vff das kostlichest geziert 
nach sin em 6 tat, die ritter guldin, die knecht silbrin, vnd all bezügt von 
fnosB vff vntz ze obrist, vnd dar zuo vil herlicher schützen. Dise volkes 
wärest fünfhundert pfärit. 

43. Der pfallents graff by rin. 

It disem volk nach rait hertzog ludwig von payern vnd ptallentz* 
graff by rin, och trumeter vnd pfiffer vnd iiij paner, dar nach vil knaben 
mit schönen herlichen rossen, wol geziert mit vederböschen. Damach der 
aller herrlichest züg so man erdenken kan, graffen, fryen, ritter vnd knecht, 
jederman in gantzem züg, baingewand vnd alles das man haben sol, vnd 
hat sich jederman vff gemacht, so er erlichest vnd herlichest kond, mi^ 
gold vnd silber, als inn den gezam. Diss Volkes warent tusent pfarit 

■ 

44. Der bischeff fon iUidi. 

It. dar nach rait der bischoff von lüäich mit ainem herlichen vserwel- 
ten züg vnd mit jm vil graffen, herren, ritter vnd knecht, vnd vast hüpsch, 
herlich vnd redlich lüt, vnd ritten all in ainem klald. Diss was cccc pfart. 

45. Der hertiog fon bierg. 

It darnach rait der hertzog von berg mit ainei^a herlichen volk, all 
wol erzügt von fuoss vff vntz ze obrist, vil graffen » herren, ritter vnd 
knecht, all kostlich vnd vff das herlichost geziert vnd wol geordnot. Man 
schätzt diaen bufien für acht hundert pfärit. 

4€. Die preeessiM gieog dsM king engegen. 

lt. dar nach gieng die procession mit dem crütz vnd mit dem hail- 
tum als man dem küng engegen gangen was, alle schuoler vnd pfaffeu 
vnd aUe die orden vnd priesterschaffl so ze ach waren, mit grosser wirdikait. 

47. Dar nach rait der kung mit slm her. 

lt. dei: procession nach kam des künges her. Des ersten trumeter vnd 
pfiffer, darnach sin volk vnd sine paner, herren, graffen, fryen, ritter vnd 
knecht, jederman wol bezügt vnd vff das kostlichest vnd herlichest so man 
erdenken kond, vnd rait der küng enmitten vnder einem volk in ainem 
blossen panzer, vnd dar ob ain kostlichen guldin gürtel , vnd rait jm der 
hertzog von Sachsen vor nächst, der fuort jm das schwert vor, vnd rait 



216 

neben dem'küng zuo der aln^n siten der bischoff ze kölni vnd 2110 der 
andren siten der bischofP von ments vnd der bischoff von trler, vod dar 
nach ander gross mächtig herren vnd ritter vnd knecht. 

48. Des bischeffs felk tob köln. 

It. dar nach rait des bischoffs volk von köUn, vil edler graffen, ber> 
ren, fryen vnd knecht, all wol erzügt vnd vff das kostlichest geziert so 
man erdenken kond. Diss was der grösst huff, vnd worden euch für den 
hüpschesten ^^ wäpner geschetzt. 

49, Des bischoffs tob aienti viid des tob trier Tolk. 

. It. dar naoh ritten des bischoffs volk von mentz vnd dee bischoffs 
volk von trier nebent ainander in ainero huflen, das was gar ain hüpsch 
herlich volk von graffen» herren, ritter vnd knechten, vnd kostlich vnd 
vast wol bezügt, vnd was ouch vil der grÖsst huff, won er was zwayer 
herren. Von diser herlikait vnd von disem inritten vnd von den herren 
allen war vil ze sagen, das man niit alles geschriben kan. 

5D. largraff tob brindeabar^. 

It. morndes an dem samstag kam der margraff von brandenburg ouch 
gen auch mit ainem herlichen schönen züg vnd mit vil Volkes, herren, rit- 
ter vnd knechten, kostlich erzügt, vnd alle wol gewapnot, ouch mit, paner 
vnd ander herlikait 

Sl. Wie BiBB dea käag kroBte, Tad wer da tegegia was. 

Aber morndes an deoi sunnentag, das was der siben zächent tag in 
dem brachot, do enpfieng küng fridrich von österrich die künglichen krön 
in vnser lieben frowen münster zuo ache vor vnser frowen' altar, do man 
den das von alter her loblichen pfligt ze tuon, vnd warent die curfUrsten 
alle da zegegin; mit grosseh eren vnd hocher wirdikait ward das alles da 
verbracht. Der bischoff von coln sang die mess vnd hat das ampt, vnd 
satzte dem küng sin künglich krön vff mit den andren fürsten, die da zuo 
gehorten, der bisohoff von mentz vnd der von trier. . « . 

It. der bischoff von cöln crismiert den küng vnd tat jm solich vnd 
ander künglich wirdikait, als man ainem römschen küng tuon sei, so man 
jm die künglichen krönen vff setzet , won da ist grosser ernst, andacht, 
wirdikait vnd grosse herlikait by. It. er enpfieng das hailig sacrament. 
It er schwuor ouch vnder dem ampt, e ob er krönt ward^ vff dem ewan-> 
gelium den aid, den ain römscher küng tuon sol. Also dienten jm die welt- 
lichen curfürsten da, jeglicher in sinem ampte. Ainer truog jm das schwert, 
der ander den öpfel, der drit das zäpter, also dass jm alles das erlich vnd wir- 
denklich beschach, das man ainem römschen kütig tuon sol. By diser kro- 



66) Hü*, venchr. btipschen. 



217 

nting warent vil föi^feA, biechoff, hertzogen, graffen, fryen, Herren, ritter 
vnd knechti gäist}i<^}i vnd «^eltliefa, stett vnd ander, dass also gross volk 
da wa0. Man katt vil geharsehner lüt vor dem münster, die da huotten» 
dass kum der zechend mensch in das münster kam, denn die in dem sre- 
treng mit den herren hin kament, es wärint denn die darzuo gehorten. It. 
er schluog ouch nach dem ampte in der kilchen vff dem ntuol, da er krönt 
ward, xxiij ritter edel die jm wol genoss warent ; er macht nüt puren ze 
ritter als küng Sigmund sin vor tar geton hatt. It. da beschach och etwa 
niangs das nüt alles hie geschriben stat. 

52. Wie der kiiig xe tische gieng, dt rr gln kisgllch krsn enpfiBges hatt. 

. It. do nu das ampte geschechen was vnd der küng die krön enpfan- 
gen hatt, da bliessent trumeter vnd pfifier vff vnd ouch herhorn,*vnd fuort 
man den küng i^ss dem münster viF das rat huss in ainen herlichen gros- 
sen geweihten ^^) aal» vnd giengent da mit jm alle fürsten vnd herren, ritter 
vnd knecht, stett vnd ander, die denn da zuo gehorten oder da zuo ge- 
latt^^)' warent. Also hatt man berait ain herlich kostlich mal, dem man 
spricht das hochmal oder das fronmal. Also satzte man den küng vber 
ainen tisch, der was etwas höcher denn die andren tisch, vnd was obnen 
binen vnd vfF der erd behenkt mit guldinen tuochen vnd vff die erd ge- 
sprait. Sin tisch was geziert loblich mit aller herlikait als aim rSmschen 
küng wol gezam vtid zuo gehört. Gen jm vber was ain tisch berait, da 
sass der bischoff von trier; näbent jm warent zwen tisch berait, da sass 
an dem ainen der bischoff von mentz , vnd an dem andren tische der bi- 
schoff von cölln. Da zwischent warent drj tische berait, da sass an dem 
ainen tische der pfallenzgraff bj rin, an dem andren der hertzog von 
Sachsen, an dem dritten der margraff von brandenburg. Also warent ouch 
die tische alle geziert, als es den curfürsten wol gezam. Darnach sassen 
hertzogen, fürsten, bischoff, graffen, herren, ritter vnd knecht, jederman 
nach dem vnd er was, stett vnd lender, die dann zuo dem mal gelatt wa- 
rent. It. fürsten, herren sassen besunder dar nach je dry, iüj oder fünff 
an ainem tisch, won es warent als klain vnd viereggat tisch, vnd zuo jeg- 
lichem tisch was geordnet ainer von des küngs hoff. Also do man nu 
das essen bracht, da stuonden drissig oder vierzig trumeter vnd herhom, 
die all vff bliessen in dem sal, als ob der sal vm weit fallen^ vnd gien- 
gent also dem essen vor biss zuo des küngs tische. Dar nach gieng ouch 
das trinken mit grosser herlikait. Dar nach bracht man in ainer silbrin 
Stangen ain gantz gehüss von silber vnd gold, was formiert nach ainer 
herlichen veste mit vil turnen vnd ergem; das tat man vff vnd nam man 
das confegt vnd andri herlikait, so denn zuo des küngs tische gehört. Der 
küng hatt ouch sölich- kostlich herlikait von silber vnd gold vnd von ge- 
stain, so zuo dem tische gehört, dauon vil ze sagen war. Da stuonden 



67) geweiten Hü. 58} geladen« 



218 

ouch an der schow in dem sal yil grosser luiltep vad kSpf von vinem 
gefichlagnem gold ynd von silber, kostlicher kUinott msifiger band von gold 
vnd von edlem gestain, becher vnd anders ao man si kesüich erdenken 
kond, die man nüt zuo dem tische brucht, vnd warent dennocht alle tiach 
geziert vnd berait mit aller herlikait von gold vnd silber jederman ala jm 
denn gezam vnd zuo gebort« Es stuonden ouch vor dem tisch iij gross 
silbrin korb mit guldin raiffen gebunden. Es was onoh menger lay herli- 
kait da das man nit alles geschriben kan, denn es was alles so köstlich 
vnd herlich vnd so gross richtum als es ainer künglichen wirdikait wol gezam. 

53. It. TOB den echsea» dca maa gantt briet. 

It. man hatt ouch an der strausse ain grossen (ochsen) "*) gantz ge- 
bratten mit hopt, mit hörnen, mit fiiessen, als er was, denn dass jm die 
hut ab gezogen was. Man hatt dar in gestossen ain schwin, ain wider 
vnd ain gans, da mit was der ochs gefült. Also briet man jn an der 
strausse , vnd warent an jetwedem spiss haspel gemachet , damit jn die 
knecht vm tribent. Es mocht jederman, wer wolt, ab dem ochsen schni* 
den vnd essen, es wärint buobinen oder buoben. Es gieng ouch da bj 
ain brunn von win, da mocht ouch jederman trinken, wen das last oder 
der wolt Diss wert als lang als das mal da der kling auss ^% 

54. Der kuas leck den furstea ir lecken, des ersten den pfuUcnti griffen* 

It dar nach an dem mentag sass der küng in siner künglichen ma«^ 
iestat , und die fürsten n^bent jm, do rait hertzog ludwig von der pfallents 
mit allen sinen herren vnd dienern, vnd so er kostlichest kond, für den 
küng, vnd enpfieng da sin lachen mit iiij panern vor dem küng. 

65. Der hertteg ven Sachsen. 

It. aber des selben tages nach hertzog ludwigen rait der hertzog von 

Sachsen mit allen sinen dienern vnd mit dem aller hüpschesten zUg ouch 

für den küng vnd mit iiij paneren, vnd enpfieng ouch also sine lechen 
mit grosser herlikait. 

M. Der nargraff tan brandenbnrg. 

It. aber darnach an dem zinstag sass der küng aber in siner maje- 
stat mit den fürsten. Do enpfieng der margraff von brandenburg sine 
lechen. Er kam ouch mit grosser herlikait für den küng geritten mit aUen 
sinen herren vnd dienern, mit iiij paneren. 

It. darnach aber dess selben tages rait der hertzog von berg mit sinem 
Volk, mit herren, ritter vnd knechten für den küng, vnd enpfieng sine 
lechen mit iiij paneren. 



69) ochsen fehlt Hü. 60) d. h. as«. 



219 

57. lan Hess den klag Jti hafltsm secheo. 

It. aber dar nach an der mittwochen liesB man den küng das hailtum 
aechen, vnd ouch menklichem dem küng zuo eren das hailtum. Des ersten 
das hemdy das vnser frow an hatt do si gott gebar, die windlen, die tnoch, 
da gott vir lag, vnd dar in er gewunden ward, als er geboren ward Das 
hailig tuoch, das gott an dem crütz vmb hatt, do er durch alle sünder vn- 
sehuldeklich starb. Das tuoch, do sant johansen baptist sin hopt vfF ab- 
geschlagen ward. Vnd vil ander stuk, die man ze ache sechen laut zu 
der engel wichy, vnd stuond der küng ebnen dar bj, da man es sechen 
lanty vnd ander gi'oss herren. 

58. Der hing schied wu aick. 

It. dar nach an dem donstag schied der küng von ache, vnd rait 
gen cöln. 

59. D«r klug rait le kdlii in. 

It aber dar nach an dem fritag rait der küng ze köln in. Also rit- 
ten vnd giengen jm die von cöhi engegen, so si kostlichest mochten, vnd 
enpfiengen jn mit grossen eren vnd wirdikait als ainen römschen küng, 
vnd füerten den küng vnder ainer kostlichen himelzen bis an die herberg. 
It die von cöln schankten dem küng des ersten x fuoder win vnd dar zuo 
vil visch vnd xij ochsen vnd hundert malter haber. It. si schankten jm 
ouch dar nach ain grossen silbrin köpf, vergült, ouch vol guldin, vnd ain 
silbrin küelgelten mit vergulten raiffen. Vnd dar nach schankten si dem 
küng an die herberg alle tag^ als lang er ze coln was, all tag zwierent als 
vil win als xxvij statt knecht getragen mochten, jeglicher ij krüeg an den 
benden. 

€9. ter Usck^ff ?•■ clia enpieag lecken« 

It dar nach vff den nächsten sunnentag, da was ouch sant johans 
tag des touffers, sass der küng ze koln aber in siner majestat vnd die 
fürsten by jm. Also kam der bischoff von cSln geritten mit grosser her- 
likait vnd mit vil herren vnd schönem züg mit iiij paneren, für den küng, 
vnd enpfieng da sine lechen von dem küng mit wirdikait, als das denn ge- 
wonlich ist 

€1. Der Uschnff rnn Indteh cnpieng lechen. 

It aber dar nach vff den selben tag enpfieng der bischoff von lüdich 
sine lechen mit grosser herlikait von dem küng. 

€2. Der kertMg tm n&ckelhnrg enplieng lechen. 

It. ouch des selben sunnentages enpfieng ain hertzog von mechelburg 
sine lechen von dem küng. Der rait mit iij paneren für den küng» vnd 
mit ccc pfarden hüpscher wol bezügter lüt 



220 

SS. tie TOB kein schwMrfn Jen klug. 

It morendes an dem mentag, das was der nächst tag nach sant jo- 
hans tag, do schwuorent die von köln dem römschen küng ofFenlich, das« 
es menklich hört, vnd gab jn der burgermaister von köln selb den aid, 
vnd retten jm die andren burger von cöln alle nach vnd schwuoren. 

€4. Der ald in forma. 

Wir fry burger von cöln, frowen vnd man, geloben vnd schweren 
vnsrem gnädigen herren hertzog fridrichen von österrich, römscher küng, 
trüw vnd hold ze sin, so bitten wir vns gott zuo helflfen vnd die haiigen. 

€5. Her kang xock tm koln. 

It. also darnach zoch der küng von cöln wider den rin vff gen mentz, 
vnd dar nach gen frankenfurt, won zuo frankenfurt wartetend vil herren 
vnd ßtett des künges zuokunfft 

It. des selben mals warent ze frankenfurt me denn achtzig stett bo- 
ten, die da ir bestättung vnd fryhait von dem küng begerten vnd nemen 
weiten, an fürsten, graffen, herren, ritter vnd knecht. 

It. also ward nu allen stetten ir fryhait vnd genade bestettigot, so 
si von küngen vnd kaisern vor gehept hatten , an allain den aidgenossen; 
die wolt er nüt hördenA). 

€6. Aiii kalter wititer. 

Anno dni Mccccxxxv do was der winter als kalt, dass der rin 
vberfror von basel bis gen durtrecht. 

It. der bodensew gefror, dass man von der langen argen bis gen 
arbon über den sew gieng , vnd man ze costentz in die statt vff dem see 
reit vnd gieng"). 

It. es was och der zürichsee -mit ainander vberfroren bis gen zürich 
in die statt, dass man zuo den schwirn jn raitt vnd gieng. 

It. es flugenf die wilden enten vnd ander wild vögel ze Zürich in die 
statt von grossem hunger, als ob si zam wärint, vnd gebott man ze Zü- 
rich an ain buoss, dass inen nieman enkain laid tat, vnd kofft inen vil lüt 
brot vnd warf inen das für; das assent si recht als ob si zam wärint. 

It. die enten vnd die belchenen^*) ze rappreswil in der rüni wurdent 
von kelti vnd von hunger, dass si die rappen vnd ander vogel assent, vnd 
dass si die lüt in die band fiengent, vnd warent als mager, dass si nit me 
ze essen warent ^% vnd dass man ir vil in den bürden tod fand« 

lt. diss kelti was fast streng vnd wärt och lang. 



61) Tachadi fugt bei: vnd man mit schütten vnd rossen von fusssach gen lindow 
fuor, vnd von lindow den nächsten an den Rorspitz über den witen See. Chron. II« 
tl\'i. 68) belchen Hü. 68) nit me ze essen solten Tsch. Hü. 

*) Die §§ 31 bis 65 allein bei Hü. p. 114 — 130. überall „maul, nauch, 
puuffen, lauBsen^' etc. 



221 

S7. Sic statt lig gieig rader. 

It. in disem vorgenanten jar» an dem dritten tag im merssen, gieng z u g 
.vnder, die statt; die ringmur vnd tiirn vielent in den see vnd xxyj hüsser 
vnd vil spicher vnd ander ding. 

It 68 warent ertrunken bi fünfzig mentachen, es wärint man, frowen 
oder kind, vnd floch jedennan vss der statt , vnd wond man, si ivölt mit 
ainandem vndergan, wan es was ain erschrockenlieh ding^^). 

68. Der win wts fast tur. 

Anno dni Mccccxxxvj was der win fast tür, man gab ze Zürich vnd 
an dem Zürich see ain aimer win vmb fünf pfund, das was gewonlich der 
loufF zwüschent pfingsten vnd sant michels tag. 

It man gab och gewonlich des selben jares den Zürich win vmb vj 
Ib. haller. 

It. also bracht man och des selben jars^^) win von kläffen vnd von 
fältlin, vnd gab man ain aimer des selben wälachen wins vmb v Ib. vnd 
vmb vj Ib. als den landtwin. 

It. do der nüw win ward, do gab man ain aimer win vmb ij Ib. vnd 
dabiy vnd darnach bald ward er aber türer, wan es ward wenig win Das 
nechst jar darnach ward aber kain win von winter froat. 

69. Es kanent taader fid blitxen Tor wieaecht. 

Anno dni Mccccxxzvij» an dem dritten tag vor wienecht kam tonder 
vnd blitzen als in dem sumer, vnd was och warm; des selben jars ward 
ze wintertur an allen reben, so vm die statt ligent, nit me denn xviij 
mass wins, darnach kam es ain hert jar von grosser türe an allen dingen. 

76. Ain hert Jar. 

Anno dni Mccccxxxviij was es das hertost jar von grosser türe 
in allen landen, als es vor in vil jaren je gehört was, vnd lebt och kain 
mentsch das sölicher türe gedenken möcht oder davon je gehört hett, ge- 
mainlich an allen dingen vnd vberall. Vnd sölicher grosser gebrest was 
an vil enden, dass davon vil ze sagen vnd ze schriben war. It. das kom 
sluog vff in dem maien ze zürich vnd daselbs vm, das man ain raüt ker- 
nen gab vmb iiij Ib. haller, vnd vmb fünf pfund, vnd in etlichen stetten 
vmb iiij guldin, vnd ain malter haber noch türer. Also bestnond es bi 
gnoter türe bis man abgesnaid, vnd maint jederman, es sölt wolfail werden 
nach der ern, wan es stuond hüpsch kom vff dem feld; aber es beschach 
nit, wan ee man die gersten ab geschnaid ^% do hatt man si gessen , vnd 
was jederman des nüwen koms fro, vnd sluog wenig ab. 

It. man gab ain müt gersten vmb ij lib vnd vmb iij vnd ^^) dabi. 

64) Ganz 80 in Tschndrs Chron, II. 213. erschrocken ding Hü. 65) den zürichwtn 
— desselben jares (win von CIäven) in Hü. Uberfiprungen. 66) ab gesehnt tt Hü. 67) vnd 
vmb iij — bei Tsch. übersprungen. 



223 

It. als nun das körn eo tür gieng, da hatt jederman an dem andern 
verzagt. Die stett all welche körn hatten, die woltent nieman kain kom vss 
den stetten lassen denn mit grosser bitt vnd von besunder früntschaft wegen.^ 

It. es warent och vil stett in dem elsass vnd anderswa, die ain ord* 
nung gemacht hattent, dass man kaiiven frömbden noch niemand vss ir 
statt liess nit me nemen denn brot für ain blapphart. Also gieng den« 
nocht vil armer lüt ab dem land in die stett, dem koff nach> ain mii oder 
zwo, wan es was grosser mangel vnd gebrest allenthalb. 

It es warent och desselben jares alle ding tür, kom, win, vnd alles 
dns man essen solt, vnd was doch nit an ainem end tür, sonder im land 
allenthalb ^^) ; doch was grösser gebrest vnd türe in ainem land denn in 
dem andern. 

It. es was och grosser hunger vnd gebrest in den stetten, man hatt 
ze costenz vnd in vil andern stetten knecht vnd jungkfrowen gnuog fan- 
den vmb die kost ^^). Es warent och vil starker knecht in den stetten, die 
sich wundent vor hunger, vnd inen niemand nünts ze werchen geben wolt 
vmb die kost, vnd gieng och vbel mit vil andern dingen, davon vil ze 
schriben vnd ze sagen war. 

It es gieng och vff dem land so ybel vnd so hert von der türe, dass 
vil lüt was, die in ainem halben jar nie kain brot hatten, denn das si krut, 
reben ''^^) vnd sölich ding sutten vnd assent; vnd wer kü hatt, deriebt wol, 
das si ducht, die assent milch vnd ziger, vnd sutten krut in der milch, vnd 
zugent sich also hin, vnd muost vil lüten jamer vnd grossen hunger vnd 
mangel an ir kinden sechen vnd gebresten an jn selb han. 

It. es was och dabi vil lüt, die vmb kain türe wissten jin ßr hüser» 
vnd och weder gebresten noch mangel hatten, weder mit essen noch mit ' 
trinken, vnd was doch jederman an dem andern verzagt. Man sach och 
nit dass sich niemand ab diser grossen türe bessroti, weder arm noch rieh /)• 

71. Die ?•■ basel TerbfeBdent sich lao deaen ?•■ kern. 

Anno dni Mocccxlj verbundent sich die von basel zuo denen von 
bern vnd von soloturn xx jar, vnd behuobent die von basel inen selb 

68) vmendam Hü. 69) Ymb die kost bei Tech, übersprungen. 7o) Schweizeraasdniok 
fiir^Rüben (raves). 

l) Anno dni Meccc vnd xxxviij jar do kam ain grose lürung, die gieng 
durch alles tütsch vnd weltsch land, vnd weret zway jar, vnd was groser brest 
durch alle land, vnd galt ain müt kern in disem land v lib hlr vnd ain fiertel 
haber vij ß hlr. 

Anno dni Meccc vnd xxxix jar do was ain grosser sterbet in disem land in 
allen stetten vnd dörffem, vnd mit namen durch alles tütsch land, vnd weret 
wol ij jar in tütschen landen, vnd vieng ze costentz an sterben vmb die vasnacht, 
vnd weret vntz sant andres tag, zu zürioh, wintertur, schafhusen vnd frowenfeld 
vieng es an in der vasten, vnd weret in disem land vntz zuo sant andres tag, 
do hört es vff. Cod. 630 p. 403, 



223 

vor den römiacheii k&ng rnd den biecfaoff von basel. So behnobent die 
▼on bem inen eelb vor den küng vnd die pündt, so ei mit den aidtge-« 
noeeen hand von Zürich» switz; vnderwalden, vre etc. AUo swuorent die 
von basel gemainlich, arm vnd rieh, offenlich an dem kommarkt den pund 
aleo getrüwlich ze halten, vff den nechsten sonnentag nach der alten fast- 
naoht, das was der zwölft tag im merzen des vorgenanten jars. 

72. Ain gresser lae. 

Anno d. Mceceslij> an der pfiafien fastnacht abent was der aller grosst 
sne gefallen, den man vor in vilen jaren nie^^a) gesechen hett. Es konnd 
Bieman gewandlen» vnd muost man die techer schorren, vnd brach och vil 
hüsser in von dem sne, vnd forcht man, dass er niemer mer abgieng denn 
mit grossen schaden. Also gieng er bald vnd hüpschlich ab on regen, 
vnd dass er kain schaden tat, weder dem körn noch den reben, vnd zer- 
gieng also onschädlich. 

73. AIb gaeter saver. 

In disem jar was es ain gar guoter sümer. Es was haiss vnd truk- 
ken» vnd ward kom vnd aller frucht ain notturft. Es ward fast ain guoter 
sayet, vnd was dennocht wenig regens. Es was den gantzen sumer vnd 
den herpst haiss, vnd kam dennocht kain wetter, weder hagel noch tonder, 
als gewonlich in haissen ziten kompt. Es ward och der aller best win 
vnd dess gnuog, als es vor in fünfzig jaren je ward, wan der win halt 
weiter nach wünsch. 

74. KlBig fridridi krönt. 

In disem jar ward küng fridrich von österrich ze ach, mit grossen 
eren krönt, als dauor geschriben staut. Vnd wa er was, da was es wol- 
fail, vnd hielt vil lüt, man hett das guot wetter vnd das guot jar von jm, 
won er in dem land was. Er was euch ain fromer göttlicher her^^b). 

75. Ain kalter berter wInter. 

Anno d. M ccccxliij was ain kalt hert winter. Der zürichsee über- 
fror, vnd erfrurent die reben an dem zürichsee gantz, dass kain win ward. 
Die reben erfrurent och an dem bodensee vnd an andren enden, dass 
der win des selben jars tür ward. 

7€. Ain gross sne in den nayen. 

It. des selben jars an des haiigen crützes tag in dem majen sehn igt 
es den ganzen tag, vnd was auch darzuo kalt. Es viel ain grosser sne, 
dass es ainem man über sinen fuoss gieng ze tal, vnd vff den bergen 
gieng der sne ainem man biss an sine knie. 

Anno d. Mccecxlvj an dem balmtag ^^c), huob es an ze sehnigen, vnd 

71 a) je Hü. 71 b) Bio« bei Hü. p. 133. 7ic) 10. April. 



224 

mornendesB an dem meatag den ganzen tag, vnd riel dm gross ene, ynd 
was ouch vast kalt. Ea waren lang ieoekn ^^ d) an den tächeren als se 
mittem winter, vnd viel ain gross riff, vnd erfiuren die reben aa dem bo- 
densew vnd an dem necker vnd anderswa, waa die kelti vnd der sne gien- 
gen durch das ganz land vnd den rin ab, vnd beschach grosser scbad an 
allen dingen von der kelti. 

It. es was vast ain guoter trukner mertz geein, vnd was vil bluostes 
erfrurent, besunder die kriesi blüegten in all macht, vnd kam die keltin 
an dem zächenden vnd ailften tag des aberellen. Vnde Versus': 

Denus et vndenus est mortis vulnere plenue. 

In dem selben jar ward der win in allem land tür; den rin ab, an 
dem necker, in dem elsas, im brissgew, in tütschen vnd welhesohen landen 
erfruren die reben ''^d). 



71 d) Eiezapfen, 7ie) Hüpli p. 133. 134. 



Öierte 3btt)eUttttg, 

bis zum Jahre 14 6 0«A 



It fryburg die statt im brissgöw ward gebuwen von dem her- 
tzogen von zeringen nach gottes gehurt xjc vnd Ixxxxj jari). 

It. fryburg die bürg ward darnach gemacht Ixxx jarc), vnd ward 
wider zerbrochen do man zalt xiijc vnd Ixvj jard). 

It. die cristenhait ist vast vffkomen von dem kaiser constantino 
vnd von dem bapst Silvester, do man zalt ccc vnd xxviij jar. 

It. sant jorg der hailig ritter erstach den wurm do man zalt cclxxv jar. 

It. machmet, der beiden abgott, starb do man zalt sechshundert vnd 
drissig jar *) e). 

It. karle der gross ward küng über tütsche land vnd in franckrich, do 
man zalt vijc vnd Ixviiij jar/). 



i) Tsch. Terscfariben 530. 

a) Hier folgt Tsoh. p. 286 abermal eine Abtheilung, die des letzten Ueber- 
arbeiters, bei Hü. p. 134 wieder mit seinem „Hans Erhart von Einaoh Bitter.'' 

h) Do man zalte 1091, do vienge her berhtolt v. zeringen,- ein • hertzoge von 
Bwoben, die stat zu friburg an zu buwende. Do noch wart der selbe berhtolt 
erschlagen zu moUesheim, do man zalte 1122 jor. Closener p. 109. YrgL Cod. 
632 (Königshofen) p. 366. 629 p. 240. Druck p. 816. Tschudi fand die Jahr- 
zahl falsch, und schrieb ob das Wort Breisgau „Yechtland". Es ist Berch- 
told HL t 1122. 

c) Ist, von 1191 an gerechnet^ richtig, nämlich 1270, wie Königsh. und Cod. 
629 auch sagen. 

d) Codd. citt. eben so. 

e) It. Jacob der patriarch vnd esaw sin bruoder lepten vor gottes geburt 
tusend cccc jar. Hü. p. 134. 

f) It. die lamparter wurden all vss lamparten vertriben von her dietrichen 
von bem, vnd fluchen in vn^erland 800 jar. Dar nauch über 40 jar kamen si 
wider in lamparten, vnd lamparten was ain küngrich 200 jar; das zoch kaiser 
karolo an das römisch rieh, da man zalt 770 jar. 

Kling«nbeTg«r Cbronik. 15 



1. Ber ?•■ toggeDbsrg itarb» iltniack wirieit wnilcrlitrlich Haff !■ «tm tu' 9). 

Änno d. Mccccxxxvj, an dem mai abent starb graff fridrich der 
hi-ndroat von toggenburg, mit dem ward schilt vnd heim begraben, vnd 
was der mechtigost von toggenburg an lüt vnd land, der vnder sinem ge- 
Bchlecht je was gesin g). 

It derselb von toggenburg hatt sich fast gesetzt wider die herrschafl^ 
von ÖBterrich, vnd hat doch der mertail, was er hat, von derselben herr- 
schafit. 

It. er was burger ze Zürich xxxvj jar gesin, do er starb, vnd hat mit 



It. maria gottes maoter was xij jar alt, do si christum gebar, vnd lepte mit 
Christo 33 jar, vnd nach sinem tod lept si xij jar. 

It. moyses fuort die Juden vss egipten land v. g. g. 1500 jar. 

It küng nabodokonosor ward zehowen von sim sun in 300 stuk vor g. g. 
500 jar. 

It. ninive die gross statt, die da was dryg tagwaid wit, die buwt ninus vor 
gottes geburt vff 2 tusend jar. Die selb statt gieng vnder v. g. g. 800 jar. 

IL noe was 600 jar alt do er in die arch gieng, vnd lept nach der sündflut 
400 jar. Ynd da er sterben wolt, kam für jn sini kind vnd sini kintz kind, 
der waren 24 tusent man aun frowen vnd kind, v. g. g. 1700 jar. 

It sant peter was 15 jar bapst ze rom, vnd ward gemartret mit sant paulo, 
do man zalt 70 jar. 

It. rem was vff 800 jar vor gottes geburt. 

It salomon der wiss vff sibenthalb hundert wip. v. g. g. vff tuBent jar. 

It. maria magdalena starb do man zalt Ixvj jar. 

It trier ist die eltest vnd die wirdigest statt ze tuschen landen, wan si ist 
die ersti statt hie dissem mer gemacht ist, vor gotz geburt vff tusend jar. 

It trier ward hin geben vnd alles tusche land bezwungen von den römem 
von gotz geburt yff 50 jar. 

It do moyses empfieng die 10 gebott, Tor g. g. vff 1500 jar. Hü. p. 
134. 135. 

Hierauf folgt Hü. p. 136 — 163 eine lateinische Beschreibung des Basler 
Konzils, mit dem päpstlichen und dem Basler Wappen. Dann p. 163 der Zug 
nach Eeinfelden, p. 164 achtzehn Yerse auf die Herzoge Alemanniens, und das 
vorne erwähnte Instrument von 1166 über St. Gallons Yogtei, p. 165 eine ver- 
schriebene Angabe (anno 473, unter Papst St Gregor) von St Gallens Stiftung 
und aHotriOj und erst p. 174 des Toggenburgers Tod. 

g) Das Pfäverser l^ekrolog sagt zu jenem Tage: der hindrost vnd lest zuo 
velkirch vff dem schloss — gott tröst sin lieben sei, vnd ist der mechtigost, türost 
vnd n^mbafitigoBt her gewesen in tütschen vnd welschen landen, vnd sunder in 
curwalhen, von dem man me eren vnd redlicher tat^ gesait hat^ won von kaim 
herm, der in ourwalben je gelebt hab; von dem wüss ze sagen von vU wisshait 
vnd fromkait, dem gott gnedig sin wölL 



Ö27 

der von zürioh hilff dem herts^ogen vil lüt vnd land abgebrochen , das er 
mit gewalt inn hatt. * 

It. er was barger ze Zürich vnd landtman ze schwitz nach sinem tod 
fünf jar, mit sinen lüten vnd mit sinem land, es war sin pfand oder sin 
aigen. 

It. er was ain vnfridlich man vnd sinen armen lüten ain herter herr, 
wan er straft si an üb vnd an guot, si wärint sin pfand oder aigen , vnd 
hatt kain erbermd über sine armen lüt, was guot antraf, wan er was daruf ' 
genaigt Wo er guot wisst, da was kain erbermd, vnd half och kain bitt. 
Also tat er den sinen grossen trang an, vnd hat si och in grosser maister- 
Bchaffl, als sich das nach sinem tod bewisst; doch (hatt) er die sinen snnst 
in guotem frid vnd schirm vor andren lüten A). 

2. Die schloss tmiI herrschafften, die der von tAggeobarg Inne gehept hat. 

It. der selb von toggenburg hatt in pfandswisse inne, das alles der 
berrachafft von österrich was, diss nach geschribnen herrschafften: die graff- 
schafil mit aller zuogehörd, veldkilch, ranggwil, walgöw, bregenzerwald, 
montfort, torrenbüren, faossaich. 

It die herrschaft ze rinegg mit aller zuo gehörd, altstetten vnd das rintal. 

It. die graffschaft ze sangans mit aller zuo gehörd. 

It die herrschafil ze frödenberg. 

lt. die herrschafft ze nidberg. 

It die herrschafft ze windegg, walenstatt, wesen, vff ammon, den ga- 
Stern vnd was ze windegg gehört 

It diss nachgeschriben was als sin aigen r tafas, brättigöw, maienfeld, 
marschlintz, vtznach, grynow vnd die obermarch, liechtenstaig vnd das 
turtal, starchenstain, sant johannertal, lütenspurg, batzenhait vnd das ne- 
ckertal. Diss alles hatt er inn für sin aigen guot 

S. fer graff ?•■ taggenbarg hatt sin wib bi siaem lebea na ainett erben gemacht 

It als nun diser von toggenburg gestarb, da hatt er i sin wib, die 
was ain geborne gräffinn von matsch,, zuo ainem erben gemacht über als 
sin guot vnd über land vnd lüt, wan er nit näher erben hatt, vnd hat das 
getan bi sinem lebendigen lib vnd etwa menig jar vor ee er gestarb , vnd 
hatt och dess vrlob vnd bestätung von dem römischen kaiser. Aber do er 
gestarb, do sprachent die herren darin, vnd mainten si söltint dess von 
toggenburg erben sin, wan si jm zuo gehortint von sibschaft wegen, dess 
sich aber die von toggenburg wart'), vnd ward also etwa menig tag da- 
rander gelaist 

s) wehrte, wie kart kehrte, zart zerrte, markt merkte, stärkt stärkte. 

h) YrgL Tschudi Ghron. U. 215. It in dem obgenanten jar als graff frid- 
rich der hindrest grauff v. T. starb, do was ain bapst ze rem, hiess eugeniua 
der vierd. It ain römscher kaiser, hiess sigmtmd. Hü. p. 175. Bei Hü. des 
yon Toggenburg schreitende Dogge in Qelb wiederholt 

15* 



228 

< • • • . . 

It. die von zürioh brachtent den von toggenbulrg darhinder, daes ek 
sin wib zuo ainem erben nam, wan die von zürich wollen ain wissen von 
jm han, wer nach sinem tod ir burger wur^ vnd hatten das etwa lang mit 
jm getriben. Also gab er inen sin wib zuo ainem erben. 

4. lt. die lut bÜDden sich tesaven, Tnd sttiten rät fnd hopilit. 

Ynder disen dingen als die von toggenbnrg vnd die herren mit ain- 
ander tagoten vnd vmb das erb hadroten vnd zankoten, do versprachen! 
sich die lender vnd die lüte zesamen, ainander ze helfen, war dass si je- 
man vberziehen weit in ir land, oder si weit schadgen, dass si da ainan* 
dem wöltint helfen Hb vnd guot retten. 

Also versprachent sich die von walenstatt vnd vss sanganser 
land zuo denen von wesen vnd vss dem gastel, die och des hertzogen 
von österrich warent. 

It. die von vtznach vnd was darzuo gehört , versprachent sich zuo 
denen von liechtenstaig vnd zuo dem turtal, die och des von tog- 
genbnrg gesin warent. 

Also band sich jederman nach dem vnd jm gelegen was, vnd satzten 
och vnder inen hoptlüt vnd rät, vnd schwuoren denen och also gehorsam 
ze sin. 

5. lt. die lelben puren mofhteiit nit mow haben vnd still sitzen. 

It. in disen dingen als sie nun sassen vnd ir hoptlüt vnd ir rät ge- 
ordnet hatten als si weiten, vnd inen darzuo niemant nüt darin sprach, 
vnd inen och nieman kain Ikid tat, do mochtent si nit fryd noch ruowe 
haben, vnd wolt ainer hin, der ander her, ainer weit gen schwitz, der an- 
der gen glaris, ainer gen Zürich, dass jederman ain besunders wars, also 
dass die von zürich etwa dick ir bottschaft in dem gastern vnd in san- 
ganser land hatten, vnd mit inen antruogen, ob si zuo inen schweren 
weltin, das och ain tail gern gesechen vnd getan hett; doch so wolt der 
mertail allweg nit schweren, si weiten an der herrschaft von österrich be- 
liben, der si och von ^ recht warent vnd sin soltentt). 

€. Si wifbent etwa vangs, md wärint selbs gern berren geiin. 

Also ward in disen dingen etwa manigs geworben vnd angetragen, 
das nit als aigenlich hie geschriben stat; doch so markt vnd verstuond 
man wol, was sie j och würben oder taten gegen den hertzogen oder an- 
derschwa, dass ir mainung vnd all ir fürsatz was, dass si gern herren 
für sich selb wärint gesin vnd kainem herren nüt pflichtig noch gebun- 
den weiten sin, wie si das.zewegen künden han bracht, vnd burgent es 
dannocht fast wo si künden oder mochten. Es warent och vil vnder inen, 



i) Auch hier Techudi Chron. II. 216. 



229 

die gern an ir alten stammen der herrschaft von österrich gesin wärint 
vnd es darbi hettint lassen belibenA;). 

7. Sl scUktea ir bettsehtllt »• kcrtseg Mdrick ?•■ •sIcrrlcL 

Also wurdent die lüt ob dem wallen see vnd darander mit ainander 
ze rat, dass si ir bottscbaft zuo dem hertzogen gen jnsspmgg schikten 
vnd an den wurben, dass er si von der von toggenburg losste, dass si 
wider zuo sinen banden kämint, so weiten si jm hulden vnd gebomam sin, 
als from lüt irem natürlichen herren von recht vnd billich pflicbtig sin söl- 
lent, wan si doch von alter her vnd von recht dem hus ze österrich zuo 
gehortint. Also hatten die vss dem gastal vnd vss sanganser land 
etwa dick ir bottschaft bi dem hertzogen von österrich ze ynssprugg. 

8. ile ia saasaaser Itad wmi ^strea bttea iea bertiagea etwa dik, dass er sl 

m siaea kaadea lasste» 

It. als nun diss lüte so ernstlichen wurbent an den hertzogen von öster- 
rich^ vnd och ir bottschaft etwa dik bi jm ze ynssbrugg hatten, vnd jn 
ermanten, dass si von alter ynd recht dem hus zuo österrich zuo gehortint, 
darbi si och gern beliben wöltint, vnd sterben vnd genesen als all ir alt- 
vordren je vnd je getan hettint, vnd och kaines herren anders begerten 
denn sin, war och sach, dass sich die von veldkilch oder ander wider jn 
wohin setzen oder helfen vngehorsam sin, so wöltint si jm mit lib vnd guot 
helfen vnd dieselben gehorsam machen. 

It. si hatten och dem hertzogen für, wie die von zürich hettind erwor- 
ben, als si maintint, von dem rönuschen küng Sigmund, dass si die selben 
pfand möchtint zuo ir statt banden lössen, windegg mit aller zuo gehörd 
vnd sanganser land, vnd hättint sölich frihaiten bi dess von toggenburg 
Seiten erworben, vnd baten den hertzogen trülich, dass er ain solichs für- 
käm, vnd dass er si nit von sinen banden Hess, als si jm das wol ge- 
truwtind, so wöltint si lib vnd guot mit jm vnd durch sinen willen wagen, 
wan si forchtint, hämint si in der von Zürich band, dass si niemer mer in 
der herrschaft band von österrich kämint. 

9. ier kertsag sckikt sia kattsckaft kerass gea Teltkllck 

It. als nun der hertzog sach , dass si sich so früntlich gegen jm er- 
zeigten , vnd die Sachen so ernstlichen an jn wurbent; die er biilichen an 
Bi geworben bett, do ward er mit den sinen ze rat, vnd schikt sin erber 
bottschaft heruss gen veldkilch, den Sachen nach ze gan, vnd och ze 
erfaren wie vil die herrschaften vnd die lender stüendint/). 



Me vaa lirick kattea ack etwa dik Ir kattsekafft kl itm leadera. 

Vnder disen dingen hatten die von zürich gar dik ir bottschaffit bi 



k) Tschudi Chron. EL. 8. 2 18, wo er aber beifügt „iro was aber der tdUi^qt TheiL" 
l) in Pfandwerthe stehen« 



230 

denen im sanganser land vnd vss dem gastren, dass si all zesamen kament 
vff die hohen wisenm), was vnder dem wallensew vnd darob was, dass si 
allweg an si truogent, ob si zuo inen weltint schweren, das och ain tail 
nit vbel ze sinn wäre gesin; doch wolt der mertail nit zuo inen schweren, 
si weltint bi ir herrschaft von österrich belibenn). 

11. Her herti»g \tui Tcldkilch tm der ftn toggenbarg, Tod ander land. 

Also ward nun der hertzog ze rat, dass er sin land vnd lüt lossen 
wölt, vnd alle herrschafilen die da stuondent, vnd muotet denen von veld- 
kilch an^ ob si jm schweren weltint, so weit er si zuo sinen banden 
lössen. Da sich aber die von veldkilch wider satzten vnd mainten, si wöl- 
ten nit dass si der hertzog aber des nechsten tages versatzte« si hettint 
jetz ze hindrost an dem von toggenburg ain herren genau, der si an lib 
vnd an guot geschadgot hett vnd si gestraft hett wider gott vnd das recht, 
darzuo so hett er inen abbrechen ir frihaiten vnd recht vnd alle ir guoten 
gewonhaiten, die si von den hertzogen von österrich vnd von anderen 
herren gehept habint, vnd hab inen der kains gehalten ; also hatten si etwa 
mengen artikel, das si je vorkomen weiten, oder si weiten dem hertzogen 
aber nit schweren. 

It. also nach vil täding vberkam je der hertzog von österrich mit de- 
nen von veldkilch, dass si jm schwuorent anno dni Mccccxzxvj, vmb sant 
michels tag, vnd gab inen vil frihait, vnd bestätiget inen och ir alten recht 
vnd guoten gewonhaiten, die si von sinen vordren gehept, vnd losst also 
die graffschaft ze veldkilch vnd was darzuo gehört, vmb sin bar gelt. 
Also schwuor jm die statt vnd das landn). 

12. §er hertiag lasst all herrsckafftea , die den ven teggeabarg versetit warent 

Also lasst nun der hertzog von österrich alle die herrschaften, die vor- 
geschriben stand, vnd all sin lüt vnd land, was dem von toggenburg je 
versetzt was, vmb sin bar gelt, vnd nam och die schloss in, vnd schikt 
sin erber betten in die lender zuo den lüten , dass si jm achwüerint vnd 
hultint, wan er si erlösst hett. Die von toggenburg erliess si och ir gelüpt 
vnd aiden, die si ir getan hettint, vnd was si ir pflichtig waren n). 

13. §er herrschaIR betten. 

It. dis hotten warent: graf volrich von matsch, hoptman an der etsch, 
issenhofFer, vogt ze veldkilch, der spiess, vogt ze frödenberg vnd ander 
der herrschaft rätn). 

14. Si weites den hertiegen alt sehweren. 

It. Also warent si in sanganser land all bi ainandem, vnd antwurten 
dem hoptman vnd den andren hotten, dass si dem hertzogen nit schweren 

m) Ort imter Sargans an der Strasse nach Wallenstad. 
n) Fast wörtlich bei Tschudi Chron. IL 218. 219. 



£81 

weltint, es mräre denn dass er inen Bchirm geb vnd inen ooh sölichs gunti, 
dass si sich cno den aidtgenoesen bundin vnd zuo denen ain echinn 
saochtint, doch der herrschaft Ton österrich rechten on schaden; och dass 
inen der bertzog kain vogt geb denn mit irem willen vnd vas ir land, vnd 
dasa er bestätigoti alle ire frihaiten» recht vnd guoten gewonhaiten, eo si 
von alter har gehept hettint, vnd* inen och die wider vffrichte, wan inen 
der von toggenbnrg die all abgebrochen vnd nit gehalten hab. Vnd noch 
etwa mengen artikel hatten si^ dess si vberkomen wäreni dass si dem her« 
tzogen nit hnlden wölten, er gönte vnd versprech inen das ze tuon. Also 
mainten die hotten, sölichs wider an iren herren ze bringen, wan si dess 
kain gewalt hatten, vnd jm och sölichs nit künden geraten, wan vergunsti 
inen der hertzog sölichs, als si begert') hetdnt, so wärint si herren vnd ir 
herr der hertzog nit; doch weltint si es gern an jn bringen. 

IS. iie rat brachteal itm hertiegea die mar fir, dass si ait schweren weltiat. 

Als nun dem hertzogen die mär für kament, dass si sölich vngewon* 
lieh muotung an jn tätin, vnd so vnwillig waren, jm ze hulden, vnd si 
aber vor so ernstlich an jn geworben vnd getragen hatten, vnd jn ze guo- 
ter masB hinder die lossung bracht hatten, vnd er ain besunder getruwen ^) 
2u inen hatt, do ward er vast vnwillig vnd zornig vnd row jn sin gelt, 
das er so barvmb si vssgeben hatt, wan er wond^) besonder, die in san- 
ganser land vnd in dem gastren söltin sölicher lossang willig sin. 
Dennocht bestätiget er inen alle ir frihaiten vnd recht, so si yon alter har 
gehept hatten von der herrschaft von österrich, ynd bessret inen och die, 
vnd lopt och die getrüwlich ze halten; er hat och nach ir mnotang alle 
vögt entsetzt ze sangans, ze frödenberg vnd ze nidperg^, vnd an- 
der yÖgt, die bi des von* toggenburgs ziten den gewalt gehept hatten, vnd 
von denen si sich klagten. Also schikt er aber die yorgenante bottschaft 
mit sölicher frihait besigelt zao denen in sanganser land vnd vss dem 
gastren, ob si jm noch schweren vnd hnlden weltint o). 

16. ies hertfogea bettsehafft naetet aber denen tn sanganser land an, dass si 

sehwierint. 

It. als nun die bottschaffl aber von dem hertzogen in sanganser- 
land kam, ynd inen aber anmuotet, ob si dem hertzogen wöltiht schwe- 
ren, vnd zeigten inen die frihaiten^ die er inen bestät vnd besiglet vnd 
gebessret hatt; ynd wie er ir gnediger herr sin wölt, vnd si in sinen gna- 
den getrüwlich haben wölt, doch so wÖlt er besonder nüt, dass si kain 



s) So Tflchudi n. ;^19. Die Handschrift and flu. verschrieben „gethan". i) Zn- 
tvauen« 6) Hü. versohr. wsrd. e) ob Mels. 

o) Tschndi hat mit lauterer Wahrheitsliebe auch diesen Artikel so zn sagen 

wörtlich, und die aujOfailendsten Stellen am Bande noch maikirt. Sein yyHass 

gegen Oesterreich^' existirt ni^ends als in Hm. Kopps Bchrifteiu 



28S 

schirm oder püntnuss snochten denn jn, wan er zno der eit kain widersats 
noch krieg bette, der inen üts gescbaden möcht; so hett er ain gaoten frid 
mit den aidtgenossen, der noch mer denn zwainzig jar wärti, vnd getmwte 
81 wo] in frid vnd gnaden zuo haben, dass ai kains andern schirms be- 
dörftint. Also woltent si dennocht nit schweren, vnd mainten je aln scbirm 
von deti aidtgenosscnj?) ze snochen vnd zuo inen ze haben, wan si sunst 
nit beliben möchtint. Vnd zugent also etwa manig Sachen darin, dass si 
dem hertzogen nit schweren weiten g). 

17. Der hertzag was karg Tod walt ali kriegen. 

It. also was nun der selb hertzog fridrich von österrich ain lamer 
herr vnd ain vnkrieghafter karger herr, dess sinn vnd gedenk nun 
vff bar gelt stuond, dess er och vil hatt, ynd hat nit als gross not nach 
lüt vnd land als er hatt nach gold vnd silber vnd nach grossem guot, vnd 
stalt sich och vnwerjich, wan er hatt herren, ritter vnd kneoht nit nach 
dem lieb als er sin wol statt vnd macht gehept hett, wan er mocht guot nit 
vssgeben.. Also row jn das gelt, das er vssgeben hatt vnd jm do die lüt nit 
gehorsam sin noch schweren weiten ; do forcht er och den kosten vnd wolt 
nit kriegen, vnd gont also denen in sanganser land vnd vss gastren, 
dass si ain landtsrecht ze schwitz vnd ze glaris näment drissig jar 
vod nit lenger, doch jm vnd der herrschaft von österrich an allen rechten« 
nützen, sturen vnd zinsen on schaden. Doch so hatt man das haimlicb, 
ob si sunst ain sölich landtrecht vnd schirm schweren woltintr). 

IS« Die TOD ifirich schlnogent denen f»s den gastren den kauf ab. 

Vnder disen dingen hatten die von Zürich etwa dik ir bottschaft bi 
denen vss sanganser land vnd in dem gastren, vnd truogen mit ain- 
andern an, dass die von Zürich gern gesechen hettint, dass si zuo ineti 
hettint geschworen, das doch allweg etwa mit ^) gewendt ward, dass es der 
mertail nit tuon wolt, vnd wantent, dass der mertail die vnderm wallen- 
sew warent ^), wan denen in sanganser land von wallenstatt vnd von mailis,^) 
stuond ir hertz vnd sinn fast gen Zürich. Do nun die von Zürich sa- 
chent, dass si si mit guoten werten vnd mit güeti nit darhinder kondent 
bringen, da würfen si denen vas dem gastren kouff ab« vnd weiten inen 
kain kern, win noch anders vss ir statt zürich lassen noch vss allem irem 
gebiet. Vnd darnach wurfent si denen von wesen vnd vss sanganser 
land och kouff ab. 



7) Iselm's Tflchudi hat „nit*'. 8) warent f. Hü* 

p) d. h. im Sinne des einen Theiles des Landvolkes von den Zürobem, denn 
Sargans selbst, Wesen, Ammon und Gaster waren österreichisch. 

q) Tschudi fügt bei „doch schwuorend die von Sangans, vnd meinteud, die 
herrschaft hette jetz irer anmuotung gnnog gethan.^' So auch Ghron. IL 219. 

r) Tschudi Chron. H. 220. 

8) Mels. Tschudi nennt noch Hums, Bagaz und Wartow, 



238 

It. disB befttuond nun also ain kurze zit, do kam aber denen vss dem 
gaatren wamung, wie sich die von zürich rüstin vnd mit gewalt in den 
gastren wöltin zieohen, vnd si da weltind v^iiesten vnd darzuo zwingen, 
dasB si zuo inen müestint schweren. Also manten die in, dem gastren die 
in sanganser land, die och zuo inen kament, vnd zugent mit ainander gen 
koltbruTinen , vnd wolten da der von zürich warten vnd ir land behüeten. 
Also lagent si me denn acht tag mit zwölf hundert mannen da, vnd do 
niemant kam, do zugent si wider haim. 

It. die von sangans vss dem stettlin hatten inen och bi xxx wol 
bezügter mannen ze hilf geschikt; der wolten die vss sanganser land nit 
vnd schikten si wider haim , wan die vss dem land warent denen von san- 
gans vigent, dass si es nit mit inen hielten, was si anfiengent, wan si wol- 
ten kain besonder ptintnuss mit dem land han, denn was die herrschaft 
mit inen schuof, dess wolten si gehorsam sin; darumb hatt das land vil 
Btöss mit inen, vnd zugent och etwa dik inen für die statt, vnd wolten si 
darzuo zwingen. 

In disen dingen ritten des hertzogen diener vnd rät, junkher wolf von 
brandis, der yssenhoffer, der spiess, die von veltkilch zuo denen von Zü- 
rich, vnd manten si des fridens^ so si mit der herrschaft von österrich 
hatten , dass si den an jm hielten, als er inen das wol getruwte, vnd si jm 
die einen vngeschadgot liessint, wan er die selben land wider zuo sinen 
banden gelösst hett, windegg vnd das selb ampt, sanganser land vnd das 
ander; wiewol si jm dennocht nit geschworen hettint, so maint er doch, si 
wärint die sinen. Also mocht den selben hotten kain vol antwurt werden, 
doch liesi>int si die Sachen also anston, dass si nit über si zugent Q. 

19. Her heriMg gab fp*af hainrichen tm saagaDs die grafschafft wider. 

It. aber vnder disen dingen gab der hertzog von österrich graff hain- 
richen von sangans die graffschaft ze sangans wider vmb zuo lössen, 
wan es sin väterlich erb was vnd vor ziten der herrschaft von österrich 
versetzt was. Darzuo was er och des hertzogen diener. Also nam graf 
hainrich die vesti vnd die statt ze sangans jn; aber die lüt vssrent^, die 
och darzuo gehörtent, woltent im nit schweren noch gehorsam sin, wan 
si den mertail zuo dem land geschworene). 

{•. §ie In sanganser fand hettint graff halnricken gern gewert, dass Jn die 

graffsdiafft nit wider wäre worden. 

It. die von mails, von flums, von walenstatt vnd das land wol- 
ten dem selben graff hainrichen weren, dass er sin veterlich erb nit jn- 
näm, das er doch erlösst hett von der herrschaft von österrich, der will 



9) vsserthalb Hü. 

t) Tschudi Chron. TL. 220. 221. 
u) Tschudi oit. 221. 



r 
f 



234 

ynd gnnfit es was, er weit es denn mit dem land halten vnd schweren, vnd 
tüon als 81 mit ainandem vberkomen waren, das doch graff hainrieb nit 
tuon wolt, vnd kam mit not vnd on ir wissen, dass jm die herrachaft inn 
ward, wan si hettint es gern gewendtu). 

21. Stagtnscr lud schwaar ain ewig birgrecht gca lirlch. 

It. diss gestuond nnn also, dass si fast stÖssig vnder ainander warent, 
vnd ainer hin wolt, der ander her, vnd graff volrich von matsch inen etwa 
dik anmuotet, dass si dem hertzogen schwüerint, vnd si ermant was er si 
kond oder mocht, das si doch allweg Verzügen t vnd abschlaogent mit 
Worten von ainem tag zuo dem andern, also dass er allwen zno wond, si 
weltint dem hertzogen schweren. In disen dingen traogent si aber an mit 
denen von Zürich, dass si ir erber bottschaft zuo inen hinniF schiktint, 
so woltent si ain burgrecht vnd ain püntnuss mit inen machen. Also schik- 
ten die von Zürich ir burgermaister, herr ruodolf stüssin vnd ander botten 
hinnff zuo inen, wan der stüssi och die Sachen zuo guoter mass vor gewor- 
ben vnd angetragen hatt. Also schwuorent die von wallenstatt, von maila 
vnd ander in sanganser land zuo denen von Zürich, ewengklich ir burger 
ze sin, vnd beschach das on wissen vnd willen der herrschafl von öster- 
rieh; doch so behuobent si dem hertzogen v) alle sin recht vss vnd jm on 
schaden. Also schwuorent si dennocht nit all des selben mals, aber ir 
schwuor der mertail vnd die richsten vnd gewaltigen. Diss beschach in 
der nächsten wuchen vor wienecht, anno dni Mccccxxxvjt^). 

22. iiss artikel nacktent si iaen selb. 

It die von walenstatt, von mails, von ragatz, von flums vnd 
ander in dem selben laod x) schwnoren ain burgrecht gen Zürich ewenklicb, 
doch on ires herren wissen vnd willen, vnd behuobent dennocht irem her- 
ren, dem hertzogen von österrich vor vss alle herrlichait, frihait, stür, zins 
vnd gült, doch mit solichem geding, wölte si der hertzog bekriegen vnd 
nit rüewig bi dem burgrecht ze Zürich lassen beliben, manten si denn die 
von Zürich vber den hertzogen, so sollt das alles ab sin, vnd sölten der 
von Zürich bürger ewengklich sin wider den hertzogen vnd jederman, vnd 
sÖltind dem hertzogen nüt me pflichtig noch gebunden sin. Also mach- 
tent si es wie es inen wol kam vnd si es gern hatten. 

23. Die ia saagaDser land waltea graf ktfnrlchea iwingea, dass er es ach mit 

Inea hielt. 

It. als nun die in sanganserland ewengklich zuo denen von Zürich ge- 
schworen hatten, do weiten si je graff hain riehen von sangans darzuo 

v) welchem Wallenstad, Nidberg und Freudenbei^ gehörten. 
w) Tßohudi Chron. 11. 221. 

sc) Die Bnndesurkunde bei Tschudi nennt noch das wartauisohe Orätschins 
und erwähnt ,^optman, Bat gross vnd klain^' des Landes. 



286 

zwingen vnd halten, dass er zuo dem land schwüer vnd mit inen hielt die 
Ordnung, die si vnder ainandem gemacht hatten» oder si wöltin jn nit in 
dem land wüssen, vnd weltin jn vertriben, das doch graff hainrich nit tuen 
wolt. Do zugent si jm für sangans vnd vnderstuonden jn von sinem ve- 
terlichen erb zuo vertriben. Also bott inen graff hainrich yil recht, die si 
alle ires schluogent vnd ir kains wolten ingan. Also ward doch ain frid 
daran gemacht bis vff sant Jörgen tag anno dni Mccocxxxvij. 



24. firtff htinrick ackwaer tia ewig Uadtrecht gen sehwiti wnA glaris. 

In disen dingen ward graff hainrich von sangans landtman ze 
schwitz vnd ze glaris ewenklich mit der graffschaft ze sangans, mit or- 
tenstain vnd mit andern sinen schlössen in churwalhen; doch behuob er 
jm selbs vss die herrschaft von österrich, der diener er was, vnd die herr- 
Schaft ze sannenberg vnd was darzuo gehorty). 

It. er tniog diss landtrecht an ee ob der frid rssgieng, den er mit 
sanganser land gemacht hatt vff sant Jörgen tag, als vorstat. 

25. Ble TM Ttinach rad liechteastalg sckwaaren tln ewig Itndtreckt gen sckwiti 

Tnd glaris, Item die tss den gtstren ab tniBien. 

It. als nun die von Zürich ir bottschaft ab dem walense hatten vnd 
die von walenstatt vnd in sanganser land zuo inen schwuoren vnd si die 
aid innament, als vorstat, do hatten die von schwitz vnd von glaris 
angetragen mit dem gastren, mit vtznach, mit liechtenstaig vnd 
mit dem tnrtal, dass si ain landtrecht mit inen wöltint han. Also schik- 
ten die von schwitz vnd von glaris ir bottschaft gen vtznach, gen liechten- 
staig vnd in das turtal, die schwuoren^) ir ewigen landtlüt ze sin, doch 
iren rechten herren ^^) an allen rechten vnd herlikait on schaden. Si wiss- 
ten och dennocht nit war ir rechter herr wi^s, oder wem si mit recht zuo 
gesprochen wurden, wan des von toggenburg erb lag dennocht in spönnen, 
vnd was nit getailt. 

It. also schwuoren och die in dem gastren vnd vff ammon ain 
landtrecht gen schwitz vnd gen glaris drissig jar, vnd mainten, der hertzog 
von österrich bette inen das gunnen, doch der selben herrschaft on scha- 
den. Also nament si och grinow jn am Sonnentag vor wienecht. Diss 
beschach als in der nechsten wuchen vor wienecht des vorgenannten jars, 
anno dni Mccccxzxvj. 

Als nun aber der von Zürich bottschaft wider vber den wallense 
herab kamen, do hatten die von schwitz vnd von glaris ingenomen was 
vnder dem wallense was, es war des von toggenburgs aigen oder pfand 



lo) rechten herren f. Tsch. 

y) Die Urkunde, Mittwoch vor Lichtmesse 1437 Tschudi II, 228 ß. 
z) in der Woohe vor Weihnacht, s. Chron. IL 224. 



336 

gesin. Die hatten all denen von schwitz vnd glaris geschworn, on wesen 
vnd schmerikon, derselben sinn war bas gen Zürich gestanden. 

Als nun die von Zürich sachent, dass die von schwitz vnd glari« das 
alles zuo iren banden hatten genomen, do wurdensi fast zornig, vnd main- 
ten, die von toggenburg hett inen vtznach mit aller zuo gehört geben vmb 
ir dienst, die si dem von toggenburg bi sinem leben vnd darnach getfaan 
hettinty darumb si och brieff von der von toggenburg hatten, dess si nit 
gelegnen möcht. Also mainten die von Zürich, je si wöltint vtznach wider 
hau, vnd sölt es lib vnd guot kosten, vnd redtent denen von schwitz vnd 
glaris übel zuo, vnd sprachen, si wärint ir geschwomen aidtgenossen, vnd 
hettint all ainander geschworen, lib vnd guot helfen zuo retten vnd zuo 
behalten^*); das hettint si inen selb entwert wider recht. 

It die von Zürich mainten och dass inen der römische künig frihait 
geben hett vnd vergunst, dass si windegg, den gastren vnd das selb ampt, 
was zuo windegg gehört, lössen söltint zuo ir statt banden ze Zürich, das 
si och haben weltint 

Also warent si zuo baiden siten fast stössig vnder ainander. Die von 
Zürich weiten vtznach vnd das land haben, do weiten inen es die von 
schwitz vnd glaris nit lassen. Als wurd in dem hochzit ze wienächt vnd 
darnach, da schikten die von Zürich ir volk gen pfäffikon, gen rüti 
in das closter, vnd gen wald in vischental. Also zugent die von schwitz 
heruss in die march, vnd lagent zuo lachen. Also lagent si zuo baiden 
siten fast vnd stark wider ainandem; aber niemant tat dem andren nüt. 
Also redtent die von bern vnd ander aidtgenossen ernstlich darunder, vnd 
machtent ain frid ziiij tag, vnd söltint zuo baiden tailen hain ziehen, als 
och beschach aa). 

It. also machten die aidgenossen in disem frid ain tag gen baden, 
dass die baid tail söltin für gemain aidgenossen komen, das euch also be- 
schach. Aber si konden die sach nüt gcrichten, vnd machten den frid 
lenger iij wochen biss vff der pfaffen vassnacht, vnd machten aber ain nn- 
der tag gen lucern für gemain aidgenossen. 

It. vnder disen dingen verbunden sich die in sanganserland zuo 
denen von cur vnd zuo dem grawen pund, vnd vnderstuonden sich den 
hertzogen ze vertriben vnd ze nemen was er hie disent dem arlenberg hatt 
weit er 'inen nüt gunnen sölichs burgrecht haben, das si gen Zürich ewenk- 

ii) bebeben Hü. 

aa) Anno dni Mccccxxxvj do was graf fridrich von toggenburg der hindrost 
gestorben vf den may abend, vnd darnach vf den haiigen abend ze wihennächten 
do kamend die von schwitz vnd von glaris vnd namend vtznang jn wider 
die von Zürich, vnd do was der winter so kalt, das nieman vf dem land nnts 
kond geschaffen, vnd weitend die von Zürich für das stettlin sin gezogen; also 
ward es wendig durch die kelti, vnd hie mit huob sich der krieg an. Cod. 657 
p. 121. 122. Tsohudi IL 225, 



237 

lieh g'eschwom halten. Also ward aan frid dar an gemacht hiss vff den 

naohsten sant mathiss tag des xij hotten anno xxxvij mo bb). 

* 

26. Bie T8S dem gastrcn fod tb rnman hielten die ton wesen dtrsHo, dtss si 

•eil Mnesten sckveren, tk si gesehworen hatten. 

It. in disen löffen vnd in disen dingen schikt graf volrich von matsch 
vnd ander der herrschaft rät zuo denen vss dem gastren vnd vff am man, 
dass si die von wesen och darzuo hielten, dass si schwüerind als si och ge- 
schworen hatten, vnd kain besunders machtint Also an dem nächsten 
donstag nach dem zwölften tag ward, do erst der tag hergieng, do warent 
die vss dem gastren vnd ab amman ze wesen , vnd nament die von we- 
Ben vff vnd hielten si darzno, dass si och schwuoren sölich landtrecht vnd 
anders, das si geschworen hatten co). 

27. Tag IM« Incern. 

In disen dingen, als der frid vssgieng mit dem hertzogen von öster- 
rich vnd mit sanganser land, äff sant mathis tag, do manten si aber den 
grawen pund, vnd wen si gemanen mochten ^ ^nd weiten aber vber den 
hertzogen ziehen. Also ward aber ain frid gemachet bis ze wienächt vnd 
darnach ain ganz jar, vnd sölten da zwüschent die in sanganser land zuo 
den rechten komen, ob der hertzog recht zuo inen hett, oder ob si der 
von Zürich burger söltin beliben oder nit 

It. also ward aber ain anderer tag gen lue er n gemachet zwüschent 
denen von Zürich vnd denen von schwitz vnd glaris^ vnd. ward die sach 
also zuo dem rechten gesetzt vff gemain aidtgenossen, vnd sölt jederman 
an der herberg sin vff den nächsten fritag nach der alten fassnacht, als 
och beschach, vnd wurden nünzechen ^^) man vss allen aidtgenossen zuo 
der sach geben, die recht darumb sölten sprechen, die och ain aid^^) zuo 
allen gottes hailigen darumb schweren muosten^ ain gemain gelich recht 
darumb ze sprechen , wess si sich verstüenden. Also wärt diser tag bis 
vff mittfasten. 

It do nun der tag also zuo dem rechten gen lucem gesetzt ward, vnd 
alle tail dar kament, die die sach anrüert, do sassen zuo dem rechten: 
des ersten die von bern, herr ruodolf hoffmaister, ritter, vnd schulthaiss 
ze bern, zum andern franz von scharnachtal, zum dritten ^^) ruodolf von 
ringoltingen genant zigerli, zum vierten ^^) hanns von muoleren. Item von 
lucern zum ersten paulus von büren schulthaiss, zum andern volrich von 
hertenstain, zum dritten anthoni russ, zum vierten peterman goldschmid. 
It. von solotorn zum ersten hemman^^; von spiegelberg schulthaiss^ zum 



is) Tschudi's richtige Korrektur. Die Handschr. sagt achtzechen. Hü. auch 19. 
13) ain aid f. Hü. 14) zum dritten f. Hü. 15} zam vierten eben so, and so später. 
16) Herman Hü. 

bb) Diese 2 Passus allein bei Hü. p. 184. 

cc) Tschudi IL 227. 



238 

andern heinzman gruober. tt von vre zum ersten hainrich beroldinger, 
bainrich amold amman, vnd hanns kämpf schriber. It von vnderwal- 
den, ob vnd vnder dem wald, zum ersten clausa von einwill amman, zum 
andern voli am büel^ zum dritten arnolt am stain, zum vierten banns mül- 
1er. It. von zug zum ersten bans Hug^^) vnd jost spiller. 

It. viF diss vorgenanten xviiij baid tail sich des rechten verfangen, das 
veranlasset vnd bi ir aiden sölich recht so von inen ' vssgesprochen wurd, 
ewenklich ze halten, also klagten die von Zürich des ersten zuo denen von 
schwitz vnd von glaris gemain vnd besunder von frow elssbethen wegen 
von toggenburg, geborn von matsch, von der si gewaJt hatten , wie die 
von schwitz vnd von glaris vtznach, liechtenstaig, das turtal , nekertal vnd 
sant Johann ertal die lüte daselbs zuo ewigen landtlüten genomen vnd ir 
die vngehorsam vnd abtrünnig gemachet hettint wider iren willen, vnd be- 
gerten bekerung, vnd mainten si sölt si wider ^^) insetzen in gewalt vnd 
in gewer, vnd sölten die von schwitz vnd von glaris die selben lüte ir aiden 
vnd aller ding ledig sagen. Das was die erst klag. 

Darwider redten nun aber die von schwitz vnd von glaris, graff 
friderich von toggenburg selig bette si vnd die sinen begäbet vnd begna- 
det mit sölichem, dass die von schwitz die sinen zuo ewigen landtlüten ne- 
men sölltint, vnd die sinen och ewig landtlüt da werden söltint; darzuo 
so bette inen das och die vorgenant von toggenburg verwillgot vnd ver- 
gunst, dess selben glich graff wilhelm von tettnang, türing von arburg , der 
von brandis, von ir frowen wegen, die och zuo dem erb recht mainten 
haben, denn der von toggenburg vnd der selben frowen geschwüstergit 
kind warent. Vff sölich verwillgung vnd gnad betten si die selben lüt 
vnd land zuo ewigen landtlüten genomen vnd jederman sin recht vnd her- 
likait vorbehaben, vnd nit me denn sölicher verwillgung vnd gnaden nach 
griffen als inen denn vergunst was. Darzuo so bette die von toggenburg 
dehain gewär besessen, denn sölich guot allweg vnd noch hüt bi tag an- 
sprächig war vnd zuo dem rechten stüend vff dem schulthaiss von bem. 
Nun hatten die von schwitz von früntscbaft wegen die von glaris in ge- 
mainschaft zuo sölichem landtrechten genomen. Vnd vff sölich antwurt vnd 
mass verantwurtent sich die von glaris och. 

It. die von schwitz buten och kuntschaft vff sölich verwillgen, vnd 
ward daruff erkennt im rechten , dass die von schwitz bi den landtrechten 
beliben sölten, machtent si kundtlich, dass die benüegte, die zum rechten 
Sassen, dass inen sölichs verwillget war, Vnd ward die kuntschaft zuo 
laiten vnd zuo hören baiden tailen tag gesetzt vff frytag vor jeoryen gen 
lucern, vnd von der von glaris wegen, wann die kain verwillgen ze werten 
brachtent, denn dass si die von schwitz also zuo inen gemain hettint lassen 



17) Tüchudi korrigirt richtig Hüssler, wie auch litt, hat 18) vnd begerien — si 
nider f. Hü. 



239 

komen, ward inen ^ennty dasB si die lüt ledig sagen söltenty es wäre denn, 
wer erb wurd^ dass inen der söiicher landtrechten gunnen weite. 

It. darnach klagten aber die von Zürich zuo denen von schwitz vmb 
vtznach, das hett inen die von toggenborg gen in dem satz des rechten 
ee das yssgetragen war. So hetten si sich dess selben entwert mit gewalt, 
on recht, vngewarneter, vngesaiter vnd vnwissender sachen, vnd vber so- 
lieh pünd, so si ewengklicb zuo samen geschworen hetten, die doch wis- 
tenty dass si ainandem zuo baiden tailen bi dem iren handthaben sölten 
mit lib vnd guot. Begerten och bekerung. 

Darzuo antwurten die von schwitz in aller wiss vnd mass, als si 
isruo der von toggenburg antwurtent, vnd sovil mer: vtznach war den von 
Zürich nit gen in der mass, dass es kraft oder macht habe, denn die von 
toggenburg in dem satz des rechten versprochen hett, alle sachen vnver« 
rukt vnd onverendert zuo lassen ; darzuo hetten die von zürich och sölichs 
nie inn gehept, noch kein gewär besessen ; maintent, si hettent nit darumb 
zuo antwurten. Besonder von der bünden wegen redtent si ainander vbel 
zuo, vnd vergiengent sich vil schalkhafter werten, vnd schenzleten ainan- 
der fast, vnd als fast dass die aidtgenossen die sachen vnd vngeschriften 
bi inen behuoben, denn die sachen in geschrift fürbracht wurden. Daruff 
ward erkennt, dass die von schwitz den von Zürich nüts vmb vtznach zuo 
antwurten hetten, inen och dehain bekerung darumb pflichtig wären ; denn 
möch.ent si kuntlich machen, als vorstat, dass inen sölich landtrecht ver- 
willget wäre, dass si darbi beliben sölten. 

It. die von zürich klagtent och zuo inen von des gasteis wegen vnd 
des pfands windegg wegen, zuo dem si mainten recht haben, denn inen 
kaiser Sigmund das pfand zuo lössen gönnen hett. Begerten och bekerung 
vnd grossen schaden. Daruff die von schwitz antwurten: windegg vnd 
das gastel mit siner zuogehörd wäre der herrschaft von österrich; die hette 
inen gunnen sölicher landtrechten drissig jar, vnd hette och ain herrschaft 
dasselb pfand gelösst, vnd wäre der herrschaft; mainten och den von Zürich 
nüt darumb ze antwurten haben. 

Daruff ward erkennt im rechten: sider windegg, das gastel, wesen vnd 
was darzuo gehört, der herrschaft wäre, vnd ain herrschaft das selb pfand 
von der von toggenburg gelösst hette, vnd das den von Zürich zuo wissen 
vnd vnverholen gewesen war vnd das nit gesumpt hetten, dass die von 
schwitz bi sÖlichen landtrechten beliben vnd den von zürich darumb nüt 
antwurten sölten, es wäre denn dass die von zürich der herrschaft das mit 
recht anbehüebint, so sölten denn die von schwitz die von zürich vnbeküm- 
bert daran lassen. 

Ze glicher wiss klagten die von zürich och zuo den von glaris vmb 
vtäsnang vnd vmb das gastel. Die verantwurtent sich von vtznang wegen 
als vor, vnd vmb das gastel vnd windegg wegen ^^) hett inen ain herrschaft 



18) als vor -A windegg wegen f. Tioh.. 



240 

gunnen sölicher landtrechten och drissig jar. Vnd ward erkennt von vtt- 
nang wegen als vor von der. von toggenburg klag wegen; doch sölten ei 
den von Zürich nüt darumb zuo antwurten han. Ynd von des gasteis we- 
gen ward inen erkennt in aller wiss vnd mass als denen von schwitz. 

Nun redten die von Zürich den von glaris vbel zuo von der pün- 
den wegen, mainten si hettint die nit gehalten; mainten och die von Zü- 
rich, die von glaris sölten nit mer ir aidtgenossen sin, vnd zugent den 
alten pund für, der wisst, als sich die von glaris zuo denen von vre, 
schwitz, vnderwalden ^^ verbunden hatten, si sölten sich nit sterken noch 
furo verbünden on der selben aller wissen vnd willen, — maintent si dar- 
mit von sölichen landtrechten zuo trengen. Nun hatten aber die von Zü- 
rich vnd glaris ain sunder pund mit ainander, der wisst, d'ass sich bald 
tail wol furo besorgen vnd verbinden möchten. Damit behulfen sich die 
von glaris fast, besonder nit daran was die von glaris fürgehomen hatten, 
si betten das mit baider rat getuon. Doch ward das nit ojBPenlich fürbracht, 
vnd ward das villicht darumb gelassen, dass nit vigentschaft darvon vfFer- 
stüende, vnd wurdent den von glaris ir landtlüt vnd was zuo windegg 
gehört, zuo erkennt, sider der sondere pund zwüschent inen vnd den von 
Zürich wisset, dass sie sich furo möchten verbinden, doch den von vre, 
schwitz, vnderwalden ^^) an ir bünden vnschädlich. 

lt. von deren von schwitz vnd Zürich wegen, als die och ain an- 
dern von der pünden wegen zuo redten, ward erkennt, dass si die zuo 
baidersiten redlich gehalten betten, vnd behuobent die rechtsprecher inen 
selber den schaden vnz zuo vollem vssspruch des rechten, vnd vnz dass 
si sächent wer recht oder vnrecht hatte. It. es klagtent och baid tail ab 
ainandern, dass si den frid nit gehalten hettint, so die aidtgenossen zwü- 
schent inen gemacht hettint, dass sich aber die vorgenannten rechtsprecher 
erkantent, dass es nüt anders wäre denn wort vnd sölich Sachen, darumb 
der frid nit gebrochen war. 

Die von Zürich hatten och vil s t e 1 1 zuo disem tag gebetten, vmb dess 
willen dass man ir glimpf vnd vnglimpf horte, wan si mainten gross recht 
haben. Also kament der von costenz hotten, vnd von vberlingen, vnd von 
sant gallen vnd von rapperschwil vnd von wintertur vnd von schaffhusen, 
vnd von rinfelden etc.dd). 

Also wärt diser tag bis vfF mi( fasten. Do schieden si von tagen, vnd 
ward da baiden tailen brieff diss Spruchs geben. Also warent die von Zü- 
rich hön^^), vnd ducht si nit dass inen ain gelich vnd gemain recht ge- 
sprochen war, vnd redten den aidtgenossen, die das recht gesprochen hat- 
ten, vbel darumb zuo, vnd mainten, inn war ain sölichs nit versprochen. 



20) Tflch* Hü. verschrieben ,,vnd 2ttg", was Tscbudi in der Handschrift strich* 
2i) erzürnt* 

dd) Die Verhandlung, Klage, Antwort und Rechtsprach bei Tschudi Chron« 
IL 231—246. . • 



It. aleo bestaond das etwa lang dass die von Zürich allweg zao fast 
somig warent, vnd mainteii) inen war fast yngüetlich vnd vnrecht in dem 
Spruch geBchechen, vnd redten och das offenlich vnd vnhelbarlich , vnd 
liessen och denen von schwitz vnd von glaris, vnd was zuo inen ge- 
hört» nit me denn zwai stuck ^^) vss ir statt Zürich vnd vss allem irem ge- 
biety vnd muost och jetlicher, der den kouff haben weit, selb darumb gen 
Zürich gan vnd zuo den haiigen schweren, die selben zwai stuck selb in 
flinem hns ze brnohen, vnd nieman davon nüt ze liehen noch ze geben. 

It. denen von vtznach, dem gastren^ wesen, vnd was zuo denen 
von schwitz vnd glaris nüwlich geschwom hatt, woltent si kain kouff lassen, 
weder lützel noch vil. 

Aber die von Zürich schickten denen von wallenstatt vnd meils 
▼nd denen vss sanganserland, die zuo inen geschwom hatten, kom 
ynd züg gnuog^ büchsen vnd anders, vnd wert inen das niemant. 

Vnder disen dingen hatt aber der hertzog von österrich die veste ze 
frödenberg wol gespist mit kost vnu spiss vnd züg, vnd hat volrich 
(spiess ze) vogt wider daruff gesetzt Er hatt och den amman kalbrer wi- 
der yff die vesti ze nidberg gesetzt, das aber den in sanganserland laid 
was, vnd mainten, si wölten den selben amman in ir land nit wissen, vnd 
aprachent jm fast zuo sinen eren , dess er sich aber maint ze antwurten, 
vnd bot inen recht wo es billich vnd gelich war. Also ward es aber ain 
zit gestillet vnd gefridet^^); doch hattent die von Zürich in disen dingen 
denen von sanganser land hundert wol bezügter man ze hilf geschickt, 
die och allwen zuo bi inen lagent^e). 

28. ile aMtgeMssea kaiieat gea lacern. 

It. also kament aber nun die aidtgenossen ze tagen, als es vor ver- 
lassen was, vff den nechsten fritag vor sant Jörgen tag'^) gen lucern, 
die von schwitz ir kuntschaft ze laiten, vnd die von Zürich ze hören vnd 
ze lesen. Also warent der von schwitz zügen junckher wolffart von 
brandis, peterman von gryffensew, cuonrat von wattenwil, venr von bern, 
ruodoirnnssbom, wüunt schulthaiss ze wallenstatt, Wilhelm fröwis von felt- 
kilch, vnd Caspar lechler, dess von toggenburg sälgen schriber. Also ee 
ob man die kuntschaft horte, do redten der stett botten ernstlich darunder, 
' vnd hettint die Sachen gern in früntschaf t vbertragen ; also wolten sich die 
von schwitz kainer früntlichait vberkomen lassen, noch darin nüts reden 
lassen. It. der stett boten warent von strassburg, von basel, von rinfelden, 
von baden, von bem; von friburg vss vechtland, von arow, von costenz, 
von schaff husen, von wintertur, von rapperswil, von sant gallen, von solo- 
torn vnd ander stett , vnd von allen aidtgenossen. Also klagten die von 



SS) Tscbudi n. 246 sagt ,.Kouff8^<. ss) gefrygt HiL S4) 19. des April. 
ee) Tsohudi IL 246. 

KUBgenb«rg«r Chronik. 15 



243 

schwitz och gemaiDen aidgenosaen ^^) vber die von Zürich , wie si graflT 
hainrichen von sangans, irem landtman die sinen in sanganser land hettint 
2U0 ewigen burgern angenomen wider sinen willen, vnd jm die vngehorsam 
gemacbet; darzuo so ynderstuondent die von Zürich, die och do zemal hun- 
dert knecht in das oberland gesendt hatten , mit sampt iren burgern, die 
si der herrschaft von österrich wider iren willen zuo ewigen burgern ge- 
nomen haben, vnd och graiT hainrichs aigen lüt graff hainrichen ze bekrie* 
gen vnd jn ze vertriben, vber das dass er denen von Zürich» den ainen vnd 
andren in sanganser land recht bott, vnd och die von schwitz von einen 
wegen recht butten vff den selben tag, item vff den kaiser, vff sin Undt- 
vögt, vff hertzog fridrichen von österrich oder vfF sin rät, vff gemainer 
aidtgenossen hotten, vssgenomen von Zürich, vff die von schwitz vnd glaris, 
oder an welich end die selben hotten beducht dass er der sach zuo dem 
rechten sölti komen, oder vff die nünzecben, die do zemal £ao dem rech* 
ten Sassen, oder nach der geschwornen buntbrieff sag. Fürer bott er recht 
vff den ammaister vnd rat ze strassburg, ze basel, ze costenz, ze ravens* 
purg, ze lindow, ze rapperswil vnd vil ander gemainer recht, sölicher rech- 
ten die von Zürich kains weiten ansagen noch vffnemen. Also nach vil 
wort vnd ze letst wurdent die aidtgenossen vnwiUig vnd ainten sich mit 
ainander vnd besanten baid tail für sich, die von Zürich vnd die von schwitz, 
vnd Saiten denen, dass si ainhellengklich vberkomen wärint, hettint die von 
Zürich burger, desglich die von schwitz landtlüt, dass si die darzuo wiss-* 
tint vnd hieltint, dass si sich von ainander rechtens liessint benüegen uadh 
der geschwornen pundtbrieffen sag, vnd füi'er ainander vnbekümbett lies- 
sint. Welcher tail aber dess nit gehorsam sin weit vnd sich von dem an- 
dern nit rechtens weit lassen benüegen , so sölt dem andern tail jetz hilf 
angesait sin von gemainen aidtgenossen, den vngehorsamen gehorsam ze 
machen. Da bi stuond das. 

Nun hatten die von zürich dem schulthaissen von bern vnd den an- 
dern, die zuo dem rechten sassen, gar vbel zuo geredt^ vnd ward inen das 
fürgehept. Dess lognotent die von zürich vnd sprachent, hett jeman der 
iro sölichs geredt, das hett jm nieman empfollen, vnd war inen nit lieb. 
Besonder warent die von bern fast zornig. Also redten der vorgenannten 
stett hotten ernstlich dar in, vnd hettint es gern gericht. Also liessent es 
die von bern anston, vnd saiten daran weder vff noch ab. 

It. also nach allen Sachen vnd nach vil täding verhörten die recht- 
sprecher die kuntschaft, so die von schwitz hatten. Also redten die von 
Zürich darin mit vil werten, die nit aigenlich hie zu erzellen sind; doch 
vnder andern dingen, do baid tail vsstreten solten , do sprach der burger- 
maister von zürich, herr ruodolf stüssi, zuo amman rading von schwitz: 
„herr amman, ich wais wie jm ist, ich gedenk wol, dass ir dem ermsten ^^) 
Züricher holder warent denn dem hertzogen; nun sind ir jetz dem hertzo- 



26) Abo klagten — vber die f. Tsch» 26) ärmsten bei Hü. irrig hinter herlsogen versetzt 



243 

gen hSIder denn allen von Zürich, vnd wolt jn damit gegen den aidtgenos- 
0en verunglimpfen. Also antwurt der amman schalklich darzuo vnd sprach: 
»«redtint ir das war war, so künd ich darzuo antwurten", vnd schenzeleten 
also ain ander mit vil wort, vnd beschach das in der ratstuben ze Incern. 

Vnd als nun die kuntschaft verhört ward, wiewol die von Zürich von 
der von toggenbarg wegen klagt hatten, wie si darhinder bracht war, das 
beatuond. Do was si doch in dem selben zuo gfaren vnd gab graf ruodol- 
fen^7) von matsch vnd irem bruoder dem alten von matsch alles das si 
hatty vssgenomen ir haimstür vnd morgengab, vnd beschach das vor gericht 
ee veltkiloh, vnd bekant ouch die von toggenburg desselben males vor 
gericht, dass diss nachgeschriben herren, von ir wiben vnd muotren wegen 
desB von toggenburg neehste erben wärint. Vnd warent das: graf volrich 
von matsch, von siner muoter, graf wilhelm von montfort von tettnang von 
einer frowen, graf hainrich von musax von siner muoter, wolffart von bran- 
dis fty von siner frowen, türing von arburg fry von siner frowen, die von 
raren, ftyen, non ir muoter, der von rezüns fry von jm selbs. Diss vorge* 
schriben all warent die nächsten erben von sibschaft wegen vnd warent och 
ewig landtHit ze schwitz worden, mit allen schlössen, stetten, tüten vnd 
landen, so des von toggenburg aigen gewesen warent, vnd beschach das 
alles zuo feltkiloh vif misericordia domini Mccccxxxvij '^), vnd was darumb 
ain brief gemachet, den zeigten die von schwitz vor gemainen aidtgenossen. 
Aleo gefiel denen von zürich die sach nüt. 

Also ze letst ward vmb die sach recht gesprochen vnd geurtailet, die 
von Bchwitz hettin ir Sachen gnuog kuntlich gemachet, vnd söltin die von 
schwitz bi sOlichem landtrechten beliben, doch den erben an allen iren 
rechten vnd herükait on schaden. Also schied man do zemal von dem 
tag. Der stett botten hatten och allwenzuo gern ain gemainschaft vnd ain 
früntlich riehtung zwüsohent baiden gesuocht vnd gemachet; aber die von 
schwitz woltent nüts darzuo lassen reden. 

It. als nun die aidtgnossen also vom tag geschieden, da warent die 
von Zürich fast zornig, wan inen der kaines gelanget noch gesprochen 
was, das si angesprochen hatten, vnd darzuo si och mainten recht zuo ha- 
ben, vnd ducht die von Zürich, dass die von schwitz bass wurdin gehand* 
habet denn si von den aidtgenossen, vnd dass es nit gelich zuogieng, vnd 
fd sich aber als wol mit lib vnd guot vermöchtent als die von schwitz vnd 
glaris, vnd gemainen aidtgenossen als wol kämint vnd gedienen möchtind, 
vnd liessent oeh den von schwitz vngem also den vortail vnd den bitzjf ). 

Vnder disen dingen hatten allwen zuo die von Zürich hundert knecht 
bi ir burger in sanganser land, die inen da hulfent hüeten, wan es 
hatt denaocht nit jederman in sanganser land gen zürich geschworen. 
Darzuo hatt der bertzog die vesti zuo frödenberg wol gespist vnd mit 



27) Tflchudi korrigirt „Volrichen'^ 88) Tschudi am Rande „14. Aprilis.^' 
/) Tschudi IL 250. 251. 

16* 



244 

vil knechten besatzt; och hatt er ze nidperg den amman, das dem'land 
fast wider vnd vnlidenlichen was, als vorstat Also in disen dingen zwun* 
gen die in sanganser land die lüte die 2uo frödenberg gehorten, dasa si 
och zno inen vnd in das burgrecht gen Zürich muosten schweren. Also 
maint nun volrich vogt von frödenberg, si hettint damit den frid gebrochen, 
der zwüschent inen gemacht was , als vorstat , vnd raiten vnd giengen ab 
der vesti ze frödenberg, vnd nament denen in dem land ain roub, vnd vien* 
gent och etlich. Also wurdent die in sanganser land gelich ze rat, vnd 
fielent für nidberg, vnd belagent die vesti. Die was nit als werlich vnd 
als wol bezügt noch gespist als frödenberg, vnd mantent och da die von 
Zürich, die von chur von dem grawen pundt, vnd wen si gemanen kondent. 
Diss beschach vff den nechsten sunnentag vor dem maitag anno dni 
Mccccxxxvij. 

It. als die in sanganserland nun vor nidberg lagent, also hatten si die 
vesti ze frödenberg och verhuot, dass si jn kainen schaden darab tätint, 
vnd manten jederman . als vorstat, vnd schribent wie der frid an inen ge- 
brochen war, vnd erzalten vast iren gliropf. Also wurdent die von Zürich 
ze rat vnd zugent vss mit ir panner vnd mit macht vff den nächsten dom- 
stag darnach, das was an des haiigen crütz abent ze maien, vnd laitent 
sich an den zürichsee, gen majlen, vnd gen mänidorf. Vnd momdea 
fruo an des haiigen crütz tag fuorent si den see vff, me denn mit drissig 
wol bezügter schiffen vnd mit offner panner, vnd mit ir büchsen vnd mit 
ir züg. Vnd do si kament gen schmärikon, do kament die vss grüe- 
ninger ampt vnd vss kjburger ampt och zuo inen, vnd also schwuorent si 
da all gemainlich irem hoptman, herr ruodolf stüssin, burgermaister ze Zü- 
rich, vnd wurdent ir bi fünf tusent^^) mannen, do si all ze samen kament. 
Also weiten die von Zürich den gastren uff gen wesen ziehen, das inen 
aber die vss dem gastren nit wolten gönnen, vnd mainten, inen das ze 
weren, wan inen die von zürich in vil zites kain kouff geben wolten, noch 
hüt bi tag nit liessint. Also redten der von schwitz botten ernstlich mit 
den von Zürich vnd batend si, dass si durch die march vff zugind, dess 
weiten si inen wol gunnen ; aber die von zürich wolten es nit tuen, si wol- 
ten durch den gastren den nächsten ziehen, als och beschach. Also redten 
die von schwitz mit denen vss dem gastren, dass si die von zürich durch 
ir land muostent lassen; doch ward inen versprochen, dass man inen on 
schaden sölt ziehen. Aber inen beschach grosser schad an zünen vnd an 
samen vnd an ir wisen, die man inen wuost. Also zugent die von zürich 
durch den gastren gen wesen vnd lagent ze wesen bis vff den mentag, 
dass si die schiff nit durch die lint vff mochteut^^) bringen, vnd wolten 
inen die vss dem gastren weder ross noch züg liehen. Also muostent die 
von Zürich die schiff von band durch die lint vffziehen, als si och taten 



29) kondent Hü. 



tosmg. 



246 

an dem neohsten sunnentag nach des haiigen criitz tag, vnd an dem men- 
tag faorent si gen walen statt. Da wardent si erlich empfangen von de- 
nen in eanganserland, wann si warent ir fast froh. It. also luffent die von 
Zürich ruodolf nussbom, der bi dess von toggenburg ziten vil jare schult- 
baias ze walenstatt gesin was, durch sin hus, vnd nament jm was si darin 
fanden, vnd hüteten t das gelich vnd tranken jm sinen win vss, vnd schluo- 
gent jm sin ofen nider, vnd wuosten jm was si funden. Der selb ruodolf 
nusabom was in derselben zitt ze feltkirch, wann si weiten jn in dem land 
nit lassen. 

29. 9tt Tftste nidberg ward Terbremit. 

It. also zugent nun die von Zürich och für nidberg. Da was der 
vorgenannt amman kalbrer vff selb drizechent. Nun hat man^^) aber die 
selb vesti fast lassen zergan von bulosi, darzuo was si och nit fast wer- 
lich. Also taten die vor der vesti denen die- in der vesti warent, fast not 
mit armbrosten vnd mit handtbüchsen , also dass die in der vesti mit bli- 
den würffen vnd schützen sich muosten weren, also dass die an die mu- 
ren kament; vnd do erschrackent die in der vesti vnd ^^) nament oin täding 
vff vnd gabent die vesti vf vff der von zürich gnad^ vnd giengent all 
herusB vnd gabent sich denen von zürich gefangen, der amman selb dri- 
zechent. Also fuorten si si gen walenstatt in ain turn, vnd zunten die 
veati an vnd brauten si. Diss beschach an der vffart abent anno dni 
Mccccxzxvij. It. si hüteten och was si in der vesti funden, vnd ward jet- 
lichem vj haller ze tailAA). 

It. also hatten die in sanganser land den grawen pund vnd die von 
chur gemant, als vorstat, die hatten inen hilf geschikt, ee ob die von Zü- 
rich kament Die selben lagent ze frödenberg vnd verhuoten die vesti» 
dasB si dem land kain schaden darob tätint. Also vif fritag nach, der vf- 
fart'') zugent die von zürich mit sanganser land och für die selben vesti 
ze frödenberg, vnd belagent die. 

Vnder disen dingen kam die von schwitz für, wie die von zürich ir 
landtlüt in churwalhen '') wöltint schadgen, wan si des hertzogen diener'^) 
warent. Also zugent die von schwitz gen einsidlen mit ir panner, vnd 
inainten, wöltind die von zürich ir landtlüt schadgen, so weltind si die iren 
och schadgen , vnd wöltint inen weder kost noch züg lassen hinuff gan, 
vnd BÖlichs nit vertragen. 

It also zugent och die von zürich, die noch dahaim warent, gen pfäf- 
fikon zuo dem spicher vnd enbuttend denen von kyburg, von grüeningen, 
von regensperg, vnd wem si ze gebieten hatten, also dass ir bi xviijc man- 
nen da zesamen kamen t, vnd weiten luogen vnd warten was die von schwitz 



30) Nu was Hü. 3i) mit bliden — in der vesti vnd f. Tsch. 32) 10. Mai. 89) ze 
Ortenstain und Schams Tschad!. S4) Heinrichen von Sangans. 

AÄ) 8. und 9. Mai. Tschudi IL 251. 252. 



246 

tuoa wöltiaty wan die von Zürich ynd von schwitz warent aioander oit hold, 
vnd war jewedrer tail gern maister gesin. Also ritten der aidtgeuossen 
hotten ernstlichen darunder, von bern, von lacem^ von vnderwalden, von 
vre, vnd als si wol acht tag also gen ainander gelagen, do zugent si ze 
baiden tailen wider hain, vnd tat niemant dem andren nünts, 

30. Der aUt ron sant gallenu') ward mit den sloea landtniftB %t schwlts. 

It. aber in disen tagen, anno dni Mccccxxxvij, vff fritag vor pfing- 
sten^^) kament der von schwitz hotten, amman reding vnd ander gea 
wil, vnd truogent da mit dem abbt von sant gallen vnd mit denen von 
wil an vmb ain landtrecht ze schwitz. Also tribent si die täding bis vff 
den nächsten zinstag in den pfingsten '^ , vnd viF denselben tag ward der 
abbt, die statt wil, vss vnd inwendig burger, landtlüt ze schwitz die näch- 
sten zwainzig jar, vnd schwuorent das och also getrüwlich ze halten, vnd 
gabent och denen von schwitz dess brieff; aber die von schwitz gabent 
inen kain brief vnd schwuorent och nünts, doch versprachent si inen, si 
ze schirmen vnd ze handthaben als ir landtlüt. It. es was och kurzlich 
vor angetragen zwüschent dem selben abbt von sant gallen vnd denen 
von Zürich vmb ain burgkrecht ze Zürich, dass der abbt vnd die von 
wil burger ze Zürich sölten sin worden, vnd zerschluog das an ainer stür, wan 
die von Zürich weiten alle jar hundert gülden von inen han. Also zerschluog 
das. Och was sag, dass die vss dem turtal landtlüt ze schwitz wärint 
worden; die truogent an mit etlichen ze wil, dass sich die von wil och 
dester ee gen schwitz gehuoben, wan wil dem turtal wol gelegen was, It, 
dem abt von sant gallen warent och die sinen vngehorsam worden in dem 
turtal, ze jberg vnd daselbs vm, vnd hatten vnerlopt gen schwitz geschwom ; 
die wurdent dem abbt wider, doch dass sie och landtlüt ze schwitz sölten 
sin die xx jar vss , als der abbt vnd die von wil landtlüt warent worden* 

It. jberg sol och der von schwitz offen hus sin dieselben jar \salck)lt). 

36) 17. Mai. 36) 21. Mai. 

w) Eglolf Blarer 1426—1442. 

kk) Tschudi H. 253. 

It) 1437. Die von wyl swnoren zu inen (swytz) zuo mittem mayen. — 
Aber in dem vorgeschriben jar vmb pfingsten (19. Mai) ward ain jung gesell zu 
wyl vm etwas sach gefangen, vnd als er im tum lag, do hiess er die rät zuo im 
kernen, vnd den sait er, wie das ainer, der hiess hans von lophain, sesshafFt 
zuo Zürich, vnd von wyl dar was komen von ains todschlags wegen, an in bracht 
vnd mit jm geredt hett, ob er jm wölt hülflich wesen, vnd redt darvff, das ir 
sechs, von wyl gebom, vnd der rat wölten den von Zürich wyl in geben. Da 
sölten sich die von wyl warnen, wan dem wäre je also. Mainten aber die von 
wyl, die red wäre mit also, das es wäre vnd woltend jm nit globcn, vnd bettend 
rat dar vmb; also kamen si etwedick zuo jm über den tum, vnd spraohend: 
lieber gesell, red nit also, dann es wäre ain gross mord. — Der selb gesell was 



247 

•le gMt f^stl frMeabcrg wird gewnien tii«! Terbramt. 

It. also lagent nun die von Zürich mit denen in sanganser land 
vnd mit dem grawen pund vor der vesti ze frödenberg mit vierzig 

87) Der von Lopheim. 37 a) geurtheilt, erkannt. 87 b) Der Beklagte. S7c) Der 
Gefangene* S7d) Lopheim. 

ail-weg vff ainer red, vnd sprach, er wölt das vff jn bringen vnd wysen dass 
dem also war; je es kam dahin, dass der selb gesell ze zürich dar vmb für das 
lantgericht ward geladt ze costentz von der red wegen, vnd kam so wyt, dass 
Bi bald zao samen kamend, vnd diser clagt vnd redt die red von jm, wie er so- 
lieh red mit jm geredt vnd an jn bracht hett^ vnd wölt jm dess wysen wie ain 
firomm man ainen bÖswicht sölte wysen. Diser bott sin vnschuld da für, er hette 
ea nit geredt, vnd tätte jm dar an vngnotlich, vnd möcht dar vmb vnd da für 
wol ton was recht wäre, vnd mit sinem aide bestäten« Also nach vil werten 
diser erbot sich dar vmb mit jm ze kämpfend, dann er wölt jn dess wysen mit 
sinem Hb vff den sinen, vnd jn dess besten in ainem krayss nach swäbschem 
recht. Doch diser tail*^ clagt für sich, er hett vff jn geredt dess er vnschuldig 
wäre, vnd begert dar vmb gerichts vnd wandel von jm nach erkanntnuss des 
rechten, vnd warend die von zürch och da vnd stuonden by jm zuo dem rechten, 
Ynd betten disen gesellen gern vmbracht. Nun lag der selb gesell dar vff, dass 
er jn der red in ainem kämpf wysen wölt. — Diser wolt aber mit jm nit käm- 
pfen noch des kämpfe ingan. — Ynd ward an dem lantgericht ertailt^^a), sid- 
mala vnd diser gesell des kämpf s begerte — wa er'^b) jm des nit stat tätte 
vnd nur sin vnschnld mit Worten butte, das er ^^c) dann ledig von jm vnd er'^d) 
der wort schuldig sin sölte. Yff das gieng er des kämpf s och yn, vn^ war ain 
kanapf versprochen vnd ze stund tag gesetzt sechs Wochen , dass si in dem lant- 
gericht sölten dar vm kämpfen. Also ward er gen costentz geleit. Der gesel, 
der dem von zürch die wort zuo geredet hett, der gieng gen costentz vnd wartet 
da^ dann ei bettend zuo got vnd den hailigen geswom den kämpf ze tuend, vnd 
welher wiche, so hett der ander gewonnen. Do nun die zyt begund nahen, do 
ordnotend die von costentz den kämpf für die stat ennet dem käsbach vff ain 
wis gen rickenbach. Da wurden die schranken vnd der craiss gemacht. Also 
kam der von zürich och gen costentz — vnd ward inen da gemacht rock, swert, 
tegen, schilt vnd was dar zuo gehört, vnd hett man von den zünften geordnet 
by sechshundert knechten, die mit in giengen, vnd niemant zup ross. Als si nun 
angelait warend vnd baid an dem obermarkt in den rÖcken stuondend vnd ir 
kämpfer by in bettend vnd man vs hin gan solt, dann es versprochen was zuo 
der achtenden stimd da usnan in den schranken zuo sind, vnd als man also hin 
vss gieng vnd vff die schnetzbrugk zuo stadelhouen kamen, do was min her von 
costentz, byschoff hainrich, vorhin da usnan wol mit vier vnd zwaintzig pf ärden, 
vnd wartet och da. Als si mm bald hin vss kamend, do nam er si baid mit gewalt, 
vnd füert man si vff die pfallentz, vnd ward damit der kämpf wendig. Der redt 
do dar vnder zwüschen den von zürich vnd den von wyl vnd rieht die sach. 
Das was zuo mal ain guot werk geton, vnd ward damit grosser vnwil vnder- 



248 

knechten y md was ain guot hiu vnd wol gespist mit kost, mit züg vnd 
mit andren sachen, wan der hertzog von österrich hat ee selb in sinem 
kosten gespist mit büchBen, mit züg vnd wess si notturftig warent. Ais 
si nun da etwa mengen tag vor der bürg gelagent vnd denen von zürich 
zwo büchsen zerbrachent vnd der bürg kain schaden tilten, da achicktea 
si aber gen Zürich vmb ir grössten büchsen, vnd richten och ain antwerch 
vff dem berg, das sölt in die vesti werfen, das hatten die von chur da hin 
bracht, die och vor der selben bürg lagent. Also taten t si demiocht der 
bürg klainen schaden mit werfen vnd mit schiessen. Also warent der 
vogt vnd die gsellen mannlich vfF der borg mit red, wan si redten trost- 
lich; aber si falten'^) fast mit schiessen vnd mit werf«), wan si letzten 
wenig lüt, das si doch wol getan hettint Vnder disen dingen kament aller 
aidtgenossen hotten hinuff zuo denen von Zürich, vnd redten mit inen, das 
inen denn empfollen was. Si redten och mit volrich vogt, dass er die 
vesti vff geh, wan doch kain hilf noch entschüttung an den hertzogen 
war; so wärint si je da mit sölicher macht, dass si das hus haben wöltint, 
vnd wöltint vor nit dannen. Die von Zürich vnd in sanganser land spra- 
chent och, er hett den frid an inen gebrochen, vnd si an jm nit, dess sich 
aber volrich vogt verantwurt, vnd bott recht wo das billich war, das aber 
die von Zürich nit vfTnemen weiten , vnd mainten, si wärint in sölicher 
mass da, dass die vesti nit mer beharren möcht^^) vnd wolten anders nfit 
darin lassen reden. Also ward ain frid darunder beredt an dem hailigen 
tag ze pfingsten ^o), dass die ab der vesti zuo d^nen giengent, die vor inen 
lagent, vnd mit ainander assent vnd trunkent Also ward da beredt, dass ^^) 
ir büchsenmaister ob der bürg vnd noch zwen bi denen von Zürich bell- 
bent, vnd ward die bürg gewunnen. 

It also machten die von Zürich galgen für die bürg, vnd redten mit 
dem vogt vnd mit denen die vfF der bürg warent : war kainer ^*) vff der 
vesti der darab wölt, den wöltin si schirmen mit üb vnd guot vnz an sin 
gewarsami , vnd wölten jm lassen was er mit jm dar bracht hett; müestint 
si aber das hus vber hopt gewunnen, so müestint och alle die sterben» 
die si dar inn begryffent on gnad, vnd vil ander tröwlicher red. Also ant- 
wurt der vogt, er getruwte das hus wol ze beheben mit gottes hilf vnd 
siner gesellen bis zuo sant martis tag; wölt jm dann der hertzog in dem 
zit nit ze hilf komen, so entschütt inn aber der lieb sant martin mit ainem 
sehne, wan er maint je das hus der herrschaft von österrich wider in ze 



fehlten. 39) dass si die vesti erobren vnd gewinnen weltin Hü. 40) 19. Mai. 
41) Also was da gerett ward vnd angetragen, die vesti was gewunnen. Also belalb. 
Hü. 48) irgend einer, ullus. 

standen vnd verkomen, der sich da von erhebt hett, war der von Zürich nider 
gelegen. Also gieng jederman wider haim, vnd was gross weit gen costentz von 
allen stetten kernen, daes man maint, dass bj sechs tusend menschen by dem 
krayss warend. Dachers Eonstanzer Chronik p. 316 — 319, 



249 

anttwurtend, die jm och die selben vesti enpfoUet hat. Also wurden si 
mit ainander etössig in der vesti vnd hatten ir me denn drissig zesamen 
versprochen» vnd mainteu, der vogt hett vil halmlichs geeprächs mit denen 
vor der vesti, da si nüt von wüssten, vnd hatten also etwa menig ding ze 
worty vnd weiten nüt mer in der vesti beliben, vnd giengent also mit ain- 
ander zzxvj hnecht ainsmals ab der vesti vff den nechsten fritag naoh dem 
haügen pfingstag^'). Also redt inen volrich vogt vbel zuo vnd sprach, 
ai warint schandtlich vnd vnerlich von jm geflohen. Also belaib er selb 
sechst oder selb sibent vff der vesti, vnd nam och ain täding vff mit denen von 
Zürich, dass er vnd die bi jm warent» sicher sölten sin über rin bis an ir 
gewarsami, vnd alles das volrich vogt in der vesti ze frödenberg hat, das 
sin oder siner gesellen was, die bi jm warent, vnd sölt die vesti inn haben 
bis vff den snnnentag ze vesper^^). Also am sunnentag ze nacht laiten 
die von Zürich ir knecht vff die vesti, vnd momdes, an mentag ^^) zunten 
si die vesti ze frödenberg an, vnd branten si vnd nament kost, win, züg, 
biichsen, vnd was des hertzogen was, vnd was des vogts was, liessent si 
ine vngenöt^^) dannen flöchen vnd hinweg füeren. Also branten si dem 
hertzogen zwai schloss vnd gewunnen die, dass si nit me verloren denn 
zwen man, vnd zugent also wider hain, vnd füerten mit inen xiij man, die 
si vff nidperg gefangen hatten. It si hatten och iij knecht gefangen, wa- 
rent V88 der marchy die zjgent si, si wöltin vff frödenberg sin^^. Also 
fuorten die von Zürich diss gefangen all mit inen an ainem sail gen Zü- 
rich. Die vss d^n gastren vnd von glaris hettint inen aber^®) gern ge- 
wert durch den gastren abziehen; aber es ward sovil mit inen geredt von 
der aidtgenossen hotten, dass man si Hess ziehen, vnd fuorten die gefan- 
gen durch den gastren vnd für vtznang, die der von schwitz landtlüt wa- 
rent, vnd getorst denen von Zürich nieman das geweren. Also kament die 
von Zürich hain an vnsers herrn fronliohnams abent^^) anno dni Mcccczxxvij. 
It also beschach nun diser zug von denen von Zürich in sanganser 
land me denen von schwitz ze laid, denn dem hertzogen, oder denen in 
dem land ze lieb, wan der hertzog vnd sin rät hatten guoten gelouben 
an die von schwitz, vnd mainten och, si betten inen versprochen, dem her- 
tzogen in dem land nüt lassen ze wüestent, noch die von Zürich hinuff 
ze lassen; vnd darumb, dass der hertzog vnd die sinen sechint was die 
%on schwitz dem hertzogen vor möchtint sin wider die von Zürich, vnd 
och dass er vnd sin rät als guoten glouben hatten an die von schwitz we- 
der an die von Zürich, maint man, dass es beschach mm). 



48) 24. Mai« 44) 26. Mai. 45) 27. Mai. 46) genot Hü. 47) d* h. sie haben aaf 
den Fr. wollen. 48) wieder. 49) 29. Mai. 

mm) Aber des voigenanten jaurs (1437) do wurden des von tog^^buig sä- 
ugen lüt alle landfilüt zuo swytz. Die von swytz namend och vil des selben 
lands yn, do zugend die von Zürich vss vnd weitend des lande och han ingeno* 
neu. Do warend die von swytz vor da, denn die von swytz tatend es von des 



250 

It. also lag in disen ziten ain concilium ze basel. Die schikten 
ir erber botten darunder ze reden zwüschent dem faertzogen vnd denen 
von Zürich, vnd ritten och ander stett mit inen, strassburg, basel etc. vnd 
machtent ain frid daran bis vff den nächsten sant martis tag. Da zwü- 
schent sotten baid tail gen basel komen vnd lassen hören vnd secben wer 
glimpf oder vnglimpf hett, won baid tail mainten vil rechtens ze haben. 
Also ward der tag beredt vff sant Jacobs tag nächst. 

It. also hatt nun der hertzog von österrich zuo allen aidtgenossen 
geschickt, ob si den frid, den er mit inen vnd si mit jm gemachet hatten 
zwai vnd fünfzig jar, och also halten wöltint. Darumb wolt er gern ain 
wissen han von inen. Also antwurten all aidtgenossen, von bem, von 
schwitz, von vnderwalden, von vre, von glaris, si weltint den frid mit dem 
hertzogen vnd mit den sinen halten, als er gemachet was. Aber die von 
zug vnd von lucem gabent jm nit vol antwurt, wan si wärint mit denen 
von Zürich in sölicher püntnuss, dass si die kum gelassen köndint; doch 
was SI mit eren tuon köndint etc. Also liessent allwenzuo die von zur ich 
kain kouff vss ir statt, noch vss irem gebiet, allen denen die der, 
von schwitz vnd glaris landtlüt warent worden vnd zuo inen geschwo- 
ren hatten. 

It. als nun der tag zwüschent dem hertzogen vnd denen von Zürich 
vnd vss sanganser land vff sant Jacobs tag^^) gen basel gemachet was, 
also kam zuo demselben tag von des hertzogen wegen marggraf Wilhelm 
von hocfaberg, herr ze rötteln vnd ze susenburg, vnd ander des hertzogen 
diener. Der selb marggraf was des hertzogen landtvogt im elsas vnd vber 
ander sin stett. It. es kament och die von zürich vnd ander aidtgenossen 
vnd stett, die si dar gebotten hatten, vnd och die vss sanganser land. 

Also bott der marggraf recht vff das concilium, vff den kaiser, vff die 
curfürsten, vff herren vnd stett, vnd wo das gelich vnd billich war, vnd 
wolt och anders nüts darin lassen reden, wan jm nüt anders empfolhet 
was. Also weiten die von zürich noch vss sanganser land der rechten 
kains ingan noch vfihemen, vnd also schieden sie von tagen, das nüts an- 



so) 25. Jul. Donnerst. 

hertzogen von österrioh wülen, dann des selben was das land. Des kaanend si 
vff gemain aidgenossen, vnd ward den von zürch alles abgesprochen. Daran 
weiten sich die von züroh nit keren vnd zugend wider vss in das land. Furo 
zuo mittem mayen was ain wilder loff in des von toggenburg land vnd in dem 
targöw allenthalbi Hertzog fridrich von österrich veraint sich mit den von 
swytz, das si im das land hulffend retten — vnd zugend die von swytz vss mä 
gewonnen was si mochten innselbs ; die von zürch zugend och vss vnd gewonnen 
och was si mochten. Darzuo tett der hertzog nüt, dann er wysst nit, ob er 
sich an si gelassen mocht oder nit; also ward das land vast swjtz biss gen win- 
felden. Dachers Chronik p. 816. 



351 

ders daruss ward^ doch ward ain anderer tag beredt , yff eaat gallen tag 
sollten aber baid tail gen basel komennn). 

It do das körn zitig ward^ dasa man schniden söit, do giengent die 
YBs dem gas treu ynd ab dem vtznerberg in grüeninger ampt vnd an- 
derschwa in der von Zürich gebiet, vnd weiten da den lüten helfen ir körn 
abfichniden, als ei vor anderi jar gewonlioh getan hatten. Also verhütten 
die von Zürich as ain buoss, dass inen niemant nüts ze schniden geb noch 
ze arbaiten, vnd muosten also wider hain; frowen vnd man. 

It. dess selben mals, ee das körn voll abgeschnitten ward» kam d^ 
aller grösst hagel in grüeninger ampt vnd in kyburger ampt, vnd gieng 
durch das turtal bis an den arliberg, vnd wo das kom nit geschnitten waa» 
da schluog er es ze grund ab^ als ob nie körn da gesait war. 

It. vnder disen dingen schluog das körn vff, dass man ain müt ker- 
nen gab vmb ^ Ib. vnd vmb ij Ib. v /9., vnd vmb dritthalb Ib. vnd ain malter 
haber vmb dritthalb ^^) vnd vmb iij Ib. vnd wurden alle ding türer denn vor, 
wees man leben solt. Es ward och ze Schwaben vnd anderschwa och tür. 
Alao liessent die von Zürich dennocht kain kouff gan vss irem gebiet noch 
VS8 der statt gen vtznach» noch in den gastren, noch ni^nant die denen 
von schwitz vnd glaris geschwom hatten, vnd ir landtlüt nüwlich warent 
worden nn), 

It aber in disem jar, anno dni Mccccxxxvij, vmb sant miohels tag''), 
schickten die vss dem gastren vnd von wesen ir bottschaft oo) zuo dem 
hertzogen von österrich gen yssbrugg, vnd hatten jn vmb die hohen ge* 
rieht vnd vmb die herrlikait die zuo windegg gehorten, vff ain genant ail 
od^r vff sin widerrüefen, vnd gabent dem hertzogen ze erkennen, wie die 
selb vesti windegg nit '') sovil järlicher gült vnd zins hett, dass si ain vogt 
ertragen möcht an^^) Schätzung vnd grossen schaden des landes» Also 
erwürben si ain sölichs von dem hertzogen, doch dass si ir geschworn 
briefi^ hinder den hertzogen legen sölltin, wenn er si ermante^ dass er le« 
dig war, das si och versprachen. 

Also mnot es nun die von schwitz vnd glaris, dass si ain sölichs 
geworben hatten on ir wissen vnd willen, vnd si doch ir landtlüt warent, 
vnd muoteten inen zuo, dass si die herrlikait denen von schwitz vnd gla- 
ris gebint, wan si es doch selb nit behopten noch beschirmen möchtint. 
Das weiten die von wesen vnd vss dem gastren nit tuon^ vnd mainten, si 
wöltin es haben als inen das vergunst was; darzuo hettint si sin kain ge- 
walt von banden ze geben. 

Also wurdent die von schwitz vnd glaris ze rat, vnd schikten och ir 



51) d« K zwei und i* 5S) 29. Sept. da) „nit" ist bei Hü. and in Tschudis Chron* j 

54) d. h. ohne. 

nn) Tßchudi H. 254. 255. | 

oo) hinderrucks und one Wüssen dero von Schwytz vnd von Glarus Tschudi 

n. 256. 



258 

bottachaft zuo dem bertzogen, vnd wolten die berrlikait verpfenden, die 
ztto windegg gebort die jarzal tss, als inen ocb der bertzog gunnen bat, 
ir landtlüt ze sin. Das woH aber der bertzog nit tuon denn mit willen 
vnd gonst der lüten, die gen windegg geborten , wan er inen das vor 
gönnen bat. 

Also tribent nun aber die von scbwitz vnd glaris fast an die von we- 
sen vnd vss dem gastren, dass si inen die berrlikait gebint, vnd ain so- 
licbs gegen den bertzogen vergünstint; dess werten si sieb allwen zuo fast, 
md wolten es nit tuon. Also bracbten es docb die von scbwitz vnd gla- 
ris darzuo, jetz mit tröw, jetz mit bitt, dass die lüte, die gen windegg ge- 
boren, stössig vnder ainander wurden, vnd inen ain tail der berlikait wol 
gunnen weit, docb was ain tail allweg darwider. 

Also tribent es docb die von scbwitz vnd glaris als lang mit denen, 
die zuo windegg geborten, bis si inen das vergunsten, vnd ir bottecbaft 
ocb mit denen von scbwitz vnd glaris scbikten zuo dem bertzogen. 

Anno dni Mccccxxxviij , vmb die liecbtmess, scbikten die von scbwitz 
ir amman, die von glaris ir amman, vnd die vss dem gastren ir boptman 
aber zuo dem bertzogen gen yssbrugg, vnd lagent da also bi dri wucben, 
ond vberkament da mit dem bertzogen, dass er inen gab windegg das 
ampt, mit aller zuo gebort, in pfands wiss. Also licbent ocb die von 
scbwitz vnd von glaris daruff MMM guldin, vnd solten dem bertzogen das 
widerumb zuo lössen geben, vnd ocb wider die berrscbaft von osterricb 
niemer sin. Also was das ocb der vss dem gastren vnd wesen vnd ab 
amman will, vnd baten ocb darumb. It. der bertzog von osterricb riebt 
inen ocb ir alten guoten gewonbaiten, fribait vnd recbt wider uff, so das 
selb ampt ze windegg von alter bar gebept batt, vnd verspracbent ocb das 
die von scbwitz vnd glaris also getrülicb ze balten;?^). 

It vnder disen dingen batten die von züricb in die fudtgenossen ge- 
tragen, dass gemain aidtgenossen ir bottscbaft zuo denen von scbwitz 
scbikten vnd samlotent da ain gemaind vnd redten da mit inen, dass 91 
fast vnbillich näm, was die von scbwitz vnd glaris mit dem bertzogen ze 
werben bettint, oder was si jm antrüegint, vnd besonder in disen tagen 
vn<l in disem zit, so die von züricb, die ir geschwornen ewigen aidtge- 
nossen wärint, mit dem bertzogen ain offnen krieg hettint, vnd begerten 
da von denen von scbwitz vnd glaris, dass si ir botten wantint^^ vnd si 
berwiderumb bescbiktint. Also antwurten da die von scbwitz, si köndint 
noob enwöltint ir botten nun zemal ntit wenden nocb bescbicken, si wur- 
bint ocb an den bertzogen nüt anders denn das irs landes nutz vnd er 
wäre vnd gemainer aidtgenossen, vnd das si mit eren vnd mit recbt wol 
tuon vnd werben möcbtint. War aber dass jemand anders bedücbt, es 



66) d. h. nnikebren machten, wendeten. 

pp) Tschudi n. 259. 260. mit der Yeipfandungsurkunde. 



258 

wäritit die von Zürich oder ander, dem weltinf ei gern gerecht werden» was 
da biUich war. 

It. als da vor stat, wie der tag gemachet was, vff sant gallen tag^^) 
zwüschent dem hertzogen vnd denen von zürich vnd vss sanganser land 
aber gen basel ze komen, vss dem selben tag ward nüts. 

32. Clrafr berahart Tan tlrrstala Terbanil sich sio sanganser land. 

It. darnach vmb sant martis tag, anno dni Mccccxxxvij, schwuor graff 
bernhart von tierstain och zuo denen in sanganser land vnd zuo dem 
grawen pund xij jar, vnd verband sich mit der vesti ze wartow also zuo 
inen. It. er schikt och sin hotten gen pfäffingen in das elsas, dieselben 
veati denen von bern in ir schirm ze geben. Also ward das vnderstan- 
den, vnd nam graf hanns von tierstain sin bruoder die selben vesti jn, wan 
die selb herrschaft ir baider gemain was, vnd hatt die inn zuo der herr- 
achaft von österrich vnd och zuo sinen banden. Also wurdent graf bern- 
harts hnecht erstochen vnd gefangen, vnd lognot doch graf bemhart des 
ersten fast, dass er die bürg jemand jn wolt geben han. Aber es ward 
darnach offen. 

It der selb graff bemhart von tierstain hielt och den pund nit vj wn- 
chen, den er zij jar gemachet vnd geschwom hatt, wan er starb des sel- 
ben jars vor wienächt ze zürich in der statt; aber die in sanganser land 
hatten die vesti ze wartow inn^*^). 

It als nun diser frid vss gieng zwüschent denen von zürich vnd 
dem hertzogen vff sant martis tag anno dni zxxvij, also ward aber ain an« 
der frid daran gemachet vff sant thomas tag vor wienächt des selben jares. 

It. in disen dingen warent des von toggenburg wib vnd die herren, 
die erben mainten sin, genzlich mit ainander verriebt, vnd was die von 
^gg^obui^g genzlich von allen bürgen, stetten^ schlössen vnd lendren, so 
der von toggenburg nach tod gelassen hat, vnd gabent ir die erben jär« 
lieh ain genant guot diewil si lept, vnd liessent ir darzuo alle &rende hab, 
vsBgenomen harnäsch, armbrost, büchsen vnd sölichen züg. Also ritten 
nun die herren vnd die erben zuo den stetten vnd lendem , vnd erfordre- 
ien da an die lüt, ob si inen wöltint schweren. Also werten sich dess 
die von vtznach, von liechtenstaig vnd vss dem turtal, vnd weiten 
inen nit schweren. 

It. die vorgenanten herren hatten och vff vtznach genomen M guldin 
von den von schwitz vnd glaris, vnd hatten inen die selben graffischaft 
verpfändt. 

Vnder disen dingen ruoften die vss sanganserland allenthalben in 
ir kilchen, wöIt jemand kouffen die güeter, die zuo frödenberg vnd zuo nid« 
berg gehört hettind, das si doch erobert hettint mit dem schwert, der sölt 
komen zuo dem hoptman vnd zuo den raten gen mails. 



6«) 16. Oct. 1437 Tschudi II. 261. 67) Tschndi IL 259. 



254 

It. dis all^B was am erschrockenlicher wunderlicher louff, dasg der herr- 
Schaft von österlich aigen lüt ab ireni aignen natürlichen herren brachen 
on alle not wider ires herren willen, der inen doch kain trang noch laid 
getan hatt, vnd dieselben herrschaft von österrich vnderstuonden ze ver- 
triben, ynerfordert aller rechten, vnd derselben herrschaft ir aignen scbloss 
vnd vestin brachent, die schlaizten, das iro daruff nament, die iro daruff 
fiengent vnd vngehorsam machtent, alles das den schlössen vnd der herr- 
schaft zuogehört, vnd darzuo sich vnderstuonden die güeter, zins vnd nütz, 
die zuo frödenberg vnd zuo nidberg gehorten, die schloss der herrschaft 
aigen warent, ze verkoffen, vnd das selb gelt an iren nutz ze legen vnd 
ze verwenden, vnd diss alles zuo kainetn rechten komen weiten. 

It. also ward denen von Zürich ir guot vffgehept an der etsch, alg 
es von Venedig kam, vnd wurdent ir zwen damit gefangen. Also ward 
aber ain frid gemachet von sant thomas tag bis zuo dem zwölften tag^^. 

33. 9\t ta sanganser Uni erstaehent die tw werdeikerg. 

It. als nun diser frid vssgieng vff den zwölften tag zuo wienacht zwü- 
schent dem hertzogen von österrich vnd denen von Zürich vnd vss san- 
ganser land, do bestuond es also bi acht wuchen an frid, dass doch ent- 
wedrer tail dem andren grossen schaden tat, denn dass muotwillig knecht 
von veltkilch in sanganser land luffent, vnd da etwa mangen roub nament, 
vnd och denen vss dem grawen pund, vnd fiengent ir och etlich. Also 
warent die vss sanganser land fast zornig an die von werdenberg, 
vnd maintent, si wurdint durch ir gebiet geschadgot, das si doch wol er- 
wertint. Also nament aber dieselben muotwiller ain roub zuo wartow, 
md fiengent och etlich, vnd bracbtent och das alls vber rin. Also mach- 
tent sich die vss sanganser land haimlich ufF vnd zugcnt nachts gen wer- 
denberg, ze ross vnd ze fuoss, ir bi viijc mannen, vnd an sant Valentins tag 
fi-ue**) anno dni Mccccxxxviij , do wurdent ir die von werdenberg innen 
vor tag, vnd wondent, die von veltkilch wärint aber da, vnd wöltent denen 
vss sanganser land aber ain roub nemen vnd die schadgen. Vnd zugent hinaus 
mit dritthalbhundert mannen, vnd woltent den roub vflfgehebt hau, vnd mit inen 
geredt han, dass si sich sölichs vberhüebint vnd durch ir land niemant 
schadgotin. Also kamen die von werdenberg vnd die in sanganser land 
an ainandem, vnd fluhent die von werdenberg wider in ir statt, vnd wur- 
dent ir X man erstochen, vnd etwa menger wund, vnd lufiTent also vnder 
ainander, dass niemand wisst wer fründ oder vigint was, wan es was nit 
wol tag, dass si ainander mit wol bekannten, oder die von werdenberg 
wärint all erstochen. Also zugent die vss sanganser land wider enweg, 
vnd nament inen ain grossen roub. 

It. die in sanganser land zigent die von werdenberg, si wärint darbi 



68) Tschudi II. 259. 260. Aach hier hat Tflchudi die Oesterreich so günstige Stelle 
wörtlich aufgenommen, 59) 14. Febr. 



255 

gesin, do si beroubt wurdent, vnd wärent och dee gelben mals aber daruiub 
Y88, dass si ir land schadgen wöltint. Also ward ain frid daran gemacht 
jdiy tag bis vff die alten fassnacht. 

It. graff Wilhelm von montfort^^) hatt och vor denen in sanganser 
land versprochen, si nit lassen ze schadgen darch sin land, es war denn, 
das der hertzog mit ainer macht züg, das künd er nit erweren* Also hat- 
ten och si jm versprochen, dass si mit früntschaft vnd mit frid mit jm 
^öltint sin. 

It. es bestuond ain frid von dem zwölften tag vnz vff die alte fass* 
nacht zwüschent dem hertzogen vnd denen von Zürich vnd vss sanganser 
land* Also ritten die von basel ernstlich darunder vnd machten ain frid 
bis vff den Balmtag, ob man dar zwüschent üts guots oder früntlichs dar 
m gereden (künd), das es zuo guotem kam. 

It. es ward och in disem frid beredt, dass die in sanganser land mit 
denen von werdenberg vnd mit graf Wilhelmen von BOkontfort vnd mit den 
sineo als lang frid haben sökin^^). 

It also rait bischoff hainrich von he wen, zuo disen ziten bischoff 
ze coetenz, zuo dem hertzogen mit zxxvj pferten, vnd hett gern ain ganz 
richtung oder ain langen frid zwüschent dem hertzogen von österrich vnd 
denen von Zürich vnd den in sanganser land gemachet, vnd lag also ze 
jsprugg bi dri wachen oder me, vnd redt ernstlich darunder. Also bracht 
er es zuo ainem frid vnd machet den also bis zuo sant katherinen tag 
anno dni Mcccoxxxviij, vnd darnach ain ganz jar, aber vff sant katherinen 
tag anno dni xzxiz. Da zwüschent söltin baid tail früntlich taglaisten vnd 
ain guot früntlich richtung suochen* 

It. also hatten nun die in sanganser land verkoffl alle die güeter, win- 
garten, wisen vnd äcker^ vnd was zuo den vestinen gehört hatt zuo fröden- 
berg vnd nidberg, vnd hofften si das vnder ainandem, vnd luten si das 
in ir landes nutz^^). 

It. in disen tagen laisten die aidtgenossen etwa mangen tag von der 
von schwitz vnd glaris bett wegen, die hettint gern vnverdingeten koff 
von den von Zürich gehept; aber die von Zürich weiten es vberain 
nit tuon. 

It si liessint denen von schwitz vnd glaris ainem zwai stuck vnd nit 
me; das muost er och verhaissen selb in sinem hus ze bruchen^ vnd nie- 
mand darvon nünts liehen noch geben, vnd besonder denen vss dem gast- 
ren vnd von wesen woltent die von zürich kain kouff lassen zuo gan, 
weder lützel noch vil, wiewol si der von schwitz vnd glaris landtlüt warent 
vnd si och verpfändt hatten, das mocht si alles nit gehelfen gen denen 
von Zürich; doch muot es die von schwitz vnd glaris übel, wenn si ge* 
toraten inen selb nüt geben des koms , das si von Zürich brachten. Die 



60) „zuo Werdenberg sesahaft'' Tscbudi's Glosse, 6i) Tschudi 11. 261. 6s) Tschudi 
IL 26%. 



256 

von rapperswil getorsten och kain koufP in den gastren noch gen wesen 
lassen. Das schuoffent als die von Zürich^'). 

It. darnach bald vmb sant verenen tag anno dni McccczxxTÜj wolten 
die von Zürich vss ir statt nieman kain körn noch essig ding lassen, denn 
den iren, vnd verhütten och allenthalb in ir landen, dass niemant kain kom 
noch essig ding lassen solt vss ir gebiet füeren, denn gen Zürich ze markt, 
denn allain die vss kyburger ampt möchtint gen wintertur ze markt faren, 
vnd die vss grüeninger ampt gen ragperswil, doch mit gedinge, dasR man> 
niemant nünts geben söIt, denn die gen Zürich gehortint. Also getorsten 
die von rapperswil denen von schwitz noch vss der march vnd was zuo 
inen gehört, ainem nit ain halben köpf mel gelassen noch kainerlai essig 
ding. Das muot die von schwitz vnd die iren vbel. 

It. die vss kyburger ampt getorsten och nit all gen wintertur ze markt 
gefaren, denn allain denen es erlopt was, vnd des glich die von grüeninger 
ampt gen rapperswil**). 

Anno dni Mccccxxxviij , vff mentag vor sant laurencen tag *^) laist 
graff Wilhelm von tettnang mit denen von zürich ain tag ze walen- 
statt, vnd wolt da ain burgkrecht ze zürich an sich genomon ban mit 
sinem land vnd jm selb, vnd ain püntnuss mit inen getan han. Also zoch 
er Sachen dar in, dass si des selben mals nit vberain kament, vnd nament 
sich für bass ze gedenken. 

It. man sprach dass grafP wilhelm von montfort dem hertzogen von 
osterrich dis püntnuss ze laid wolt getan han, wan der hertzog hatt von 
jm gelösst binden z, vnd was darzuo gehört, vnd hat es dem schlanden- 
sperger versetzt, der hat jm M guldin me daruff gelihen denn es vor 
stuond**). 

It. also bestuond das nun ain zit, dass die von zürich denen von 
schwitz vnd glaris vnd allen denen die zuo inen geh orten, kain koufF ge* 
ben wolten, weder klain noch gross, noch kain kom durch ir land lassen 
wolten. Das muot die von schwitz vnd glaris vnd die iren vbel, wan es 
was in den selben tagen grosser gebrest in dem land. Man gab ain müt 
kernen vmb iiij Ib vnd dabi, vnd was alles ässig ding tür. 

In disen tagen fiengent aber die von zürich ainen puren *^), der was 
in ir hohen gerichten gesessen, vnd hat aber gen schwitz geschwom, vnd 
laiten jn ze zürich in Wellenberg, vnd wolten jn darus nit lassen, er geb 
denn zwai hundert pfund. Also wolten nun die von schwitz nit dass jn 
jemant losste, vnd wolten inn das gelt nit lassen geben '^. Also ward vil 
bett von den aidtgenossen an die von zürich gelait, dass si den man vss 
liessint durch frides willen; aber die von zürich wolten niemand eren, we- 
der gaistlich noch weltlich, er muost die zwai hundert pfund geben, wölt 
er vss -dem tum. Also schribent die von schwitz heftenklich vnd vast denen 



68) Tscbudi cit. 6i) Tschudi cii. 66) 4. Aug» 66) Tsohudi II. ^6?. 67) „hisSB der 
Oberholzer^' Tsohudi^s Glosse* 68) jn nit lassen lössen Hü. 



257 

von zlirich^ si weiten kouff von inen haben vnd den iren vss dem tum ^% 
oder si weltint darzao tuon, dase man säch dass es inen laid war. Also 
wurdent die von Zürich ze rat vnd laiten aber bi vier oder fünfhundert man- 
nen gen pfeffikon vnd wollen da luogen vnd warten, was die von schwitz 
tuon weltint. Diss beschach vmb des haiigen crütz tag ze herpst anno 
dni Mcccoxxxviij. Also ritten die aidtgenossen darander vnd machtent 
stalluDg daran bis vff den tag ze lucem, da kämint gemainer aidtgenossen 
botten hin, so weltint si besechen, wer recht oder vnrecht hett, vnd ob si 
die sach früntlich vnd güetlich gerichten köndint. 

It. also ward die sach ze lucern nit gericht» vnd ward ain ander tag 
daran gemacht gen rapperswil vff den nächsten sunnentag vor sant 
gallen tag ^^ des vorgenannten jares. 

It also butten als die von schwitz vnd die iren recht vff gemain 
aidtgenossen nach ir puntbrieff sag; dess weiten aber die von zu rieh 
nit ingon, vnd hatten recht vff den römischen küng, dem si och von recht 
zuo gehörten, vnd dem haiigen römischen rieh, vnd wolten kains rechten 
noch nüts vff die aidtgenossen komen ^^). 

34. Die T«B schwiti mi ^laris wareut eeh alt Tcrrleht 

It. also ward nun die sach vff dem tag ze rapperswil och nit ge- 
richt, vnd fuorent die aidtgenossen botten mit baiden tailen haim, vnd hat- 
tent da ain ganze gemaind. Also hatt man ze Zürich ain gantze gemaind, 
was ob zij^^), jaren was, vff den nechsten mentag nach sant gallen tag^^), vnd 
Saiten da ainer ganzen gemaind luter den handel der sach, vnd wurdent da 
ain hellenklich ze rat, dass si denen von schwitz vnd den iren kain kouff 
geben wölten, weder lützel noch vil, wan si selber in disen ziten gross man- 
gel vnd gebresten hettint; wöltint da die von schwitz frid mit inen haben, 
das war inen lieb, wöltint si aber nit frid haben, so war es je ee je besser. 

Also ward aber ain frid beredt bis zuo vssgender osterwuchen, vnd 
söltint die vor Zürich den von schwitz vnd den iren in dem zit kain koufi 
geben, als vorstat. Den frid woltent die von schwitz nit vffnemen lenger 
denn zuo sant martis tag; so woltent jn die von Zürich nit anders denn 
ze Östren. Also ward der frid beredt viij tag, bis Simonis et jude aposto- 
lorum ^^) , so weltint die aidtgenossen aber bedenken was darzuo ze 
thuond war. 

It. am domstag nach galli^^) gebutten die von Zürich allem zürichsee 
gen mailen, vnd saiten inen och da den handel der sach, vnd liessent 
verlesen die bottschaft, so inen die von schwitz geschikt hatten, vnd vde 



Also schribend •— torn f. bei Tsch. 70) 12. Oct. 7i) „Das mnot nun die von Switz 
▼nd begeriend an die yon Z. das si dem Oberholzer die Straf wider ^ebind oder inen sum 
Recbten stüendind nach lut der pünden^S fügt Tsch. hier ein. Es i^t die erste Spur eines 
beginnenden Ümschlagen's in Zürichs Politik, Oesterreich gegenüber. Albrecht war am 
30. Mai gekrönt worden. Tschudi 11. 262. 263. Albrechts Mahnbrief an Zürich 15. Oct. 
Tschudi IL 254. 72) Tschudi korrigirt ziiij. 7S) 20. OcU 74) 28. Oct. 75) 23. Oct. 
Kllncttnb«rg«r Chronik. X7 



258 

81 ymendum ^^ von tagen geschaiden värint, imd bi glimpf bestanden wa« 
rent, vnd erzalten, wie vil si glimpfa vnd rechten« bettend ; ymb dess wiUei!, 
daes die iren dess williger wärint; dess glichen taten t si och in griieninger 
ampt, in kjburger ampt vnd andren die zuo inen g^orten. Also warent 
die iren willig ''^''^). * 

Also ward ain frid gemachet von den aidtgenossen zwüschent denen von 
Zürich vnd denen von schwitz vnd den iren bis vff des hulgen crittz 
tag ze maien, anno dni Mcccczxxix. Also weiten die von Zürich denen 
von schwitz kain koufT lassen weder lützel noch vil, wiewol es frid was. 

It diss bestuond nun aber also ainzit, dass die von Zürich vnd die von 
schwitz vnd glaris allwen zuo gen enandem belleten, wan die von Zürich 
weiten den von schwitz vnd glaris vnd den iren kain konff lassen , als 
vor stat. 

Also kament die andern aidtgenossen etwa dik ze tagen, vnd tateat 
zuo letst ain spruch, vnd brachten den denen von Zürich vnd denen von 
schwitz vnd glaris, vnd hatten die, dass si den also hieltin, wan si den 
selben spruch durch ir baider tail nutz vnd eer gesprochen vnd getan ket- 
tin, vnd dass si bi guoten trüwen dücht der von Zürich, schwitz, glaris vnd 
ander aidtgenossen nutz vnd er sin, vnd mantent si da an ^ns vnd an das 
ander. Also hettint jn villicht die von schwitz vnd glaris gehalten, aber 
die von Zürich weiten jn nit halten, vnd mainten och bi dem selben spruch 
nit ze beliben, wan si kains Spruchs vff die aidtgenossen kernen wärind ^'). 

35. Nach Tis^aBs iles Mileiis liegaad krieg sich erhelieii ^®). 

It. also bestuond dis aber vff des haiigen crütz tag ze maien^^) anno 
dni Mccccxxzix, de zugent aber die von Zürich uss mit aller tnacht vnd 
mit offner panner, vnd laiten sich gen pfäftikon zuo dem spicher an 
dem Sonnentag ze nacht, das was des haiigen crütz tag, vnd morndes an 
dem mentag lagent si süll, vnd zugent inen allwen zuo die iren zuo, vnd 
samlotent sich also, dass ir bi vier tusent mannen warent vnd schikten 
also desselben anbents bi M mannen oder me hinuff zuo dem hohen 
etzell, die da solten ligen vnd hüeten, vnd wolten also die von schwitz 
in tuen, dass si denen vss der march nit möchtint ze hilf komen. Also 
wolten die von Zürich den hohen etzel ingenomen han. Do hatten die von 
schwitz den vor ingenomen, vnd lagent daruff mit ir panner. It also lai* 
ten sich die selben von Zürich zuo dem etzel bi M mannen, vnd lagent 
die andern von Zürich allwen zuo ze pfaffikon. Vnd de es ward am zins- 
tag fruo, do mainten die von Zürich, die bi dem hohen etzel warent, die 
von schwitz wärint die nacht ab dem etzel gezogen, wan si schwjgen 
still; also schikten die selben von Zürich etwa mangen gesellen, bizl oder 
1 knechten, vnd luff inen echetwa menger nach, dass ir bi hundert kneoh- 

76) d. h. ein mal ums andre. 77) Tschadi n. 265. Der Schwyser Beohtibot 263. 
n) Dar Bernerspruch 3. Jan. 1439 bei Taohndi II. 267—278. 79) Eobrik Xsohndrs IL 
278. 80) 3. 



359 

ten warent, vnd wolten also luogen, wie sich die von schwitz vff dem hohen 
etzel hieltint, oder ob si noch da wärint Also liessent die von schwitz 
der selben knechten etwa vil durch ir huoten ingan bis zuo dem huffen. 

It. vnd als nun die von schwitz sichtig wurden, do schussent si vnder 
die von schwitz mit handbüchsen vnd mit armbrusten. Also lufFent si die 
von schwitz an, vnd jagten inen nach, vnd erstachent derselben von Zürich 
ainlif guoter manlicher^^) knecht, vnd zugent si och ganz vss. Der von 
schwitz ward och etlicher geschossen, aber kainer starb. 

It. die von schwitz gewunnent och daselbs ain venli ; was der vom zu- 
richsee ^*). 

It. als die von schwitz nun also hinnach geluffent bis nach zuo dem 
huffen, vnd si die von Zürich sichtig wurdent, da knüwten die von schwitz 
nider, vnd taten desglich als wohin si mit den vor Zürich fechten; aber si 
zugent wider hinder sich , vnd fachten nit mit denen von Zürich , vnd zu- 
gent wider vff den hohen etzeL 

It. desselben morgens, an dem zinstag fruo, warent die von Zürich der 
ganz huff vffgebrochen, vnd wolten in die march ziehen, die da ze pfäf- 
fikon lagent, vnd warent och mit ir panner, mit ir büchsen vnd züg durch 
das aichholz. Also kam inen bottschaft, wie es den iren an dem etzel 
nit wol gieng, vnd kerten wider umb vnd zugent aber gen pfäffikon, vnd 
schikten den iren also me hilf vff den berg, vnd enbutten inen och dass 
si herab zugint gen pfäffikon zuo inen, das si och die selben nacht tatent, 
vnd lagent also all bi enander ze pfäffikon. 

It es zugent och des selben tages die von glaris mit ir panner, vnd 
die vss dem gastren mit ir panner zuo denen von schwitz vff den etzel, 
inen ze huff, wan si die von schwitz dahin gemant hatten. 

It. die vss der march bekament^^) denen von glaris^ vnd saiten inen, 
wie die von Zürich durch das aichholz wäxint, bis nach an ir letz, vnd inen 
da weltin ir land wüesten, vnd baten vnd manten si dass si inen hulffint ir 
land retten, vnd mit inen' an die letz zugent. Das wolten die von glaris 
vnd vss dem gastren nit tuen, vnd sprachent, die von schwitz hettint si 
gemant vff den. etzel, da wöltint si och hin, vnd was inen als not, dass si 
nit wolten essen, wan si^^) hatten inen berait ze morgen, vnd zugent also 
den berg hinuff. 

It es lagent och vff dem etzel bi dem kilchlin ^^) die von vre mit ir 
panner, vnd die von vnderwalden. It es lagent och des selben mals 
ze wald im vischental die vss kyburger ampt, die vss grüeninger ampt, 
von regensperg, von gryffensee, vnd ander die gen Zürich horten, dass ir 
bi M mannen warent oder me, vnd huoten da vor denen von glaris, vss 
dem gastren, vss dem turtal, von liechtenstaig vnd ander, die all do zemal 



81) manlicher bloss Hü. 82) „Das Zürichsewer Gesellen Vendli'< Tschndi II. 280. 
281. 88) begegnoten, noch üblich. 84) Die in der March 86) St Meinrads Kapelle. 

17* 



260 

ze vtznach lagent, vnd etwa dik heruss gen Inen zugent, dassman wond 
si wöltint an ainander. Aber es beschach nit. 

It. als in disen tagen samloten sich die vss dem turtal, von liech- 
tenstaig vnd von wil, vnd zugent in kyburger ampt bis nach gen win- 
tertur, vnd nament ain grossen roub, bi fünf hundert hopten, vnd bütoten 
es gelicb vnd tribents gen wil. 

It. in disen dingen, als si nun gen ainander ze veld lagent, da ritten 
erber stett darunder, strassburg, basel, rinfelden, bem, vnd machtent also 
frid daraii, von aim tag zuo dem andern, vnd warent also ernsthaft darinn, 
wie si die sach zuo guotem brechtint, dass nit grösser schad da beschäche. 

It. also ward nun ernstlich darunder geredt von den stetten vnd von 
den aidtgenossen, vnd ward ain frid beredt vnd gemacht zwiischent denen 
von Zürich vnd denen von schwitz vnd glaris bis vff die Östren anno dni 
Mcccczl, vnd ward von baiden tailen versprochen vnd sovil verhaissen, 
dass sich baid tail liessent wissen, vnd abzugent. 

It. als nun die sach gefridet ward, vnd baiden tailen von aidtgenossen 
versprochen ward, als vorstat, vnd der frid beredt ward vff vssgende oster- 
wuchen anno dni Mcccczl, do zugent si wider haim an dem vffart aubent 
vnd am tag®^. 

It hie zwüschent ist gar manig tag gelaist von den aidtgenossen, vnd 
och von andren stetten, dass si allweg die von Zürich vnd die von schwitz 
vnd glaris gern gericht hettint vnd in ain bracht hettint, das aber nit sin 
mocht, wan jetwedrer tail stiess allweg etwas darin, das der ander tail nit 
wolt, davon vil ze schriben vnd ze sagen war. 

36. Ilenaeh staad die stiek lies rcehiUeteis tm fienei ?•■ ifiridi. 

Hienach sind verzaichnot die stuck des rechtbietens, so die von Zü- 
rich getan band vff dem tag ze zug vor gemainen aidtgenossen vnd an- 
der stetten , vff zinstag nach dem zwölften tag anno dni Mccccxl. Diss 
artikel schikten si allenthalb den stetten, dass man ir glimpf hört vnd sach. 

Des ersten. 

It des ersten was die geschwomen brieff wissent vnd sagent, vnd so 
vero vns die bindent, dem wollen wir getrüwlich nachgon, also dass man 
vns och vmb die sacben vnd stucken, so wir vns selber in dem geschwor- 
nen brieff vor vnd vss behept band, nit ersuoch; besonder dass man vns 
on fürwort da bi beliben lass. Des glich sig den von schwitz gen vns och 
behalten Och vnser aid vnd gelüpt so wir zuo vnsren burger im Ober- 
land vnd si zuo vns geton band, setzent wir herin genzlich vss. 

It. weit aber jeman den andren zuo wit manen, darumb haben wir 
lütrung gebotten für der aidtgenossen hotten, stett vnd lender, nämlich 
bem, solotum^ lucem, vre,' vnderwalden vnd zug, also dass jegklich ort 



86) 13. and 14. Mai 1439. 



261 

glich vil botten darzuo gab , vnd och dass stett vnd lender glich vll stim* 
men habint. 

It. von den selben botten wollen wir denen von schwitz vnd glaris 
vmb ander Sachen vnverdinget zuo ere vnd recht ston, also dass si vns 
desglich hinwiderumb vor den selben botten och tüegint, doch die obge- 
Bchriben stuck in dem pundbrieff begriffen vnd vnser barger im oberland 
aid vasgesetzt. 

lt. ist inen aber das nit eben, so wollen wir inen gerecht werden vn- 
verdingt vmb alle stuck, nünts hindan gesetzt, es sigint frihait, ehaftin oder 
guot gewonhaiten, pünd^ gelüpt, aid, es treff vns an lib, ere vnd guot, vor 
ainem künftigen küng, dass si vns dess glich och tüegint 

It. ist inen das och nit eben, so haben wir inen aber vmb alle stuck 
gebotten vnverdingt zuo ere vnd recht für nachgeschriben des hailigen 
richs 8tett botten, nämlich: basel, costenz, vlm, schaffhusen, vberlingen, ra- 
fenspurg, lindow, sant gallen, rinfelden, wintertur, raperswil vnd baden, die 
ir botten vff demselben tag gehept band. 

It vnd darzuo vff stett vnd lender botten der aidtgnosschaft, nämlich 
fryborg, bem, solotum, lucem, vre, vnderwalden vnd zug, also dass jegk- 
lich des richs vnd der aidtgnossschaft^ statt vnd land ainen botten darzuo 
geb. Vor den botten tüege jeder tail dem andern ere vnd recht vmb alle 
Sachen, die sich verloffen band von dem anfang vnz vff disen tag, vnd 
züch da jeder tail für wess er getruw ze gemessen. 

' It. vnd nement die von schwitz diser recht etlich nit uff vff disen tag, 
so wollen wir botten darin vnverbunden sin, wan wir vns gewalts darumb 
angenomen haben, der vns von unsem herren von Zürich nit geben was. Das 
haben wir offenlich geredt vor stett vnd lendem, vnd si gebetten, vns 
diser repht bott angedenk zuo sinde. 

It. vnd daruff haben wir och der aidtgenossen botten von stetten vnd 
lendem gebetten vnd ermant, so uerr wir si ze bitten vnd ze manen band, 
das si vns schirment vnd handthaben wöllint bi vnser statt recht, frihait, 
ehaften, gerichten, Satzungen, Ordnungen, alten guoten gewonhaiten, als 
wir das in den pünden vor vnd uss behept band, vnd wir getruwen inen, 
dasB si denen von schwitz vber sölich recht bieten vff si wider vns kain 
bistand tüegint, besonder dass si och sölich recht bieten für ir gemainden, 
stett vnd lender bringent, denn wir getruwent, dass wir inen den ganzen 
vollen geton habint. 

S7. lie TOB Sckwiti imi glarit weiten. söUcher rechtUeten nit iigeB. 

It diser rechtbott weiten die von schwitz vnd glaris ganz kains in- 
gon vnd nünts damit ze schaffen han, denn si weiten bloss nach der pund- 
brieff sag zuo den ainsidlen zuo dem rechten komen. 



262 

38. Bie TOB larick schliogeud ab«r lieiieii ton schwiti mi glaris itm k^if ab, 

TBfi TerbuUen das an aia schwere baoss. 

Anno dni Mccccxl vmb die pfingsten*') verhütten aber die von Zü- 
rich aDen den iren an ain schwere huoss, vnd herter denn si vor je hat- 
ten getan ^^;, dass niemand denen von schwitz vnd glaris, noch allen de- 
nen, die zuo inen gehorten , kain kouff geben sölt , weder lützel noch \il, 
klain noch gross. 

It si weiten och kain kouff gen wintertur noch gen rapperswil 
nit lassen gan, man versprech inen denn, denen von schwitz vnd glaris 
nüts ze geben, noch den iren^ das och die selben stett taten. 

It. die von schwitz verhütten och des gelich allen den iren an .lib 
vnd an guot, dass niemand denen von Zürich noch den iren nüts geben 
sölt, weder klain noch gross. Si hatten es zuo baiden siten vor verbotten, 
aber si verhütten es noch herter. 

It. si verhütten och, dass niemand an den zürichsee torst geben schind- 
len noch schigen^^) noch kainerlai. It. also hielten si diss gebott zuo bai- 
den tailen hert vnd fast, vnd wolt jetwedrer tail dem andern nüts zuo las- 
sen gan. Wer ze Zürich üts kouffen wolt, der muost sin trüw an aides 
statt geben, oder aber zuo den haiigen schweren, denen von schwitz vnd 
glaris, noch allen denen, die zuo inen gehorten, nüt zegeben, weder klain 
noch gross. Si weiten och visch von rapperswil nit zuo den ainsidlen 
lassen tragen durch ir gebiet den rechten weg denn dass si ander weg durch 
die march muosten suochen. 

It. weli och wingarten an dem zürichsee hatten vse der von schwitz 
vnd glaris gebiet, oder die inen zuo gehorten, den wolt man den win nit 
dannen lassen füeren noch verkouffen ; sie muosten jn da lassen ligen, man 
liess si wol winman. Also taten si enandem etwa manig ding, das nit 
aigenlich hie verschriben stat, denn si hatten grossen hass zuo enander, 
vnd redten och baid tail enandern vbel zuo vnd vil hoher wort. 

It. als och gewonlich ist, dass vil lüt von vtznach, vss dem gastren 
vnd daselbs vm, das do zemal denen von schwitz vnd glaris zuo gehört, 

« 

in das ergöw vnd anderschwa giengent schniden in der e r n d , vnd antwurt 
mto denn den selben ir körn, das si verdient hatten^ vff sant martis tag 
gen Zürich, also kament dieselben armen lüt gen Zürich, vnd weiten ir kom 
da nemen, vnd do si es gefasseten vnd es haim wolten füeren, da verhüt- 
ten es die von Zürich, vnd wolten es niemant zuo lassen, vnd muosten die 
armen lüt on ir körn dannen, vnd grossen mangel haben, vnd machtent 
also ain gross geschrai vber die von Zürich, vnd gewunnen also noch me 
hass zuo denen von Zürich. 

Also laisten nun die aidtgenossen etwan mengen tag zwüschent 
denen von zürich vnd von schwitz vnd glaris, dass si entwedem tail dar- 



87) 15. Mai. 88) denn si das vor verbotten hatten Hü. 8d) Pfahle, Scheien. 



263 

zno bemoften» ob si die Bach dester friintlicher vnd güetlicher gerichten 
kondiat, vnd mochtent doch an entwederm tail nie kain ganz richtung 
hftben. 

It. der aidtgenossen botten brachtent es etwa dik für ain ganz gemaind 
Zürich ynd ooh ze schwitz, dass si es gern gericht hettint, vnd stiess jet- 
weder tail jn etwas darin, dass si es nit gerichten konden. 

It. vnder disen dingen ermanten die von schwitz vnd glaris die aidi- 
genossen was si si ermanen konden, vmb dess willen, dass si inen bi ge- 
stüendint vnd inen hilflich wärint. 

It.- die von Zürich schikten och ir erber bottschaft zuo den aidtgenos- 
aen, besonder denen von lucem, zug, vre vnd vnderwalden, vnd ermanten 
die ernstlich, wie si doch dik vnd vor ziten ir aller vor schilt gesin wärint 
vnd noch hüt bi tag gern sin weltint, vnd lib vnd guot wagen durch iren 
willen, vnd dücht aber die von Zürich, dass die aidtgenossen denen von 
schwitz vnd glaris me zuo stüendint denn denen von Zürich, vnd inen nit 
hilflieb noch beraten wärint in der mass als si inen gebunden wärint, vnd 
si den aidtgenossen wol getruwt hettint; vnd möcht es nit anders sin, so 
müesstint die von Zürich hilfi^ suochen zuo herren vnd stetten, das si doch 
vngem tätint, wan si zuo sölichem getrengt werden ^^). 

39. Me TM sckwiti lagent aber im Mi wlitr die reu lirieh. 

It. also ward nun aber ain tag gemachet gen lucern vfi^ sonnentag 
vor sant simon vnd judas tag^^) anno dni Mccccxl. Vss demselben tag 
ward ganz nüts, wan die aidtgenossen warent nit ainhellig. 

It vff den nechsten mentag darnach^') zugent die von schwitz vss 
80 si haimlichost konden, vnd samloten sich ze wesen, die von schwitz 
vnd glaris vnd vss dem gastren, vnd ander die denn denen von schwitz 
vnd glaris zuo gezogen warent, dass ir villicht bi M mannen wurden. Der- 
selben hoptman was der aman von schwitz, vnd also an dem zinstag ^') 
fruo vor tag fuorent si vber see gen wallenstatt vnd zuntten d^ etwa 
mengen stadel an, vnd sprachent zuo denen von wallenstatt vnd zuo den 
andren, weltint si nit schweren so weltint si das land wüesten. Also ant- 
wurtent die von wallenstatt, was das land tat, dess wöltint si och gern ge- 
horsam sin. Also zugent si gen bärsis vnd lagent da vbemacht, vnd 
zugent momdes^^) gen sangans, vnd erbutten das dem land: weltint si 
schweren jederman dem er von recht vnd alter har zuo gehorte, dass si 
es mit lieb tätinl, wan weltint si es nit tuen, so wärint si je darumb da, 
das si es tuen müesstint. 

It. denen in sanganser land hatten och widersait graff hainrich 
von sanganser land, der von brandis, der von sax, die och mit ainem 
grossen zug an dem rin »») lagent 

90) Vgl. Note 71. Tflchndi 11. 305. 306. 9i) 23. Oct. 1440. 98) U. Oct. 98) 25. Oet. 
94) 26. Oet 96) zu Balzen Tsohudi II. 306. 307* ausfiüirliclier, aber diese Quelle im- 
mer zum Grunde. 



264 

It. dabi was och graf hainrich von tettnan^. 

It. also gesatzten sich die in sanganser land nie darwider, vnd ge- 
stallten sich och nie ze wer, die doch vor so mannlich vnd hefitig warent, 
dass si mainten, sich vff ain tag aller weit ze erweren, vnd kam also ain 
dorf nach dem andern, vnd schwuorent jegklicher da er denn von recht von 
alter hin gehört hat, vnd schwuorent dass das ewig burgrecht das si gen 
Zürich ewenklich geschworen hatten, ab sin sölt, vnd kain pündtnuss noch 
bargrecht niemer mer an sich sölten nemen on ir heiren willen^ vnd alle 
pündtnuss vnd bargrecht ab sin sölt 

It. vnder disen dingen zugent die von schwitz mit ir panner vnd 
mit aller ir macht vff den etzel, vnd die von glaris och mit ir paner, 
vnd lagent also vff dem etzel vff egg vnd daselbs, vnd wartotent da, was 
die von zu rieh zuo der sach tuen weltint, dass man inen ir ewigen bur- 
ger also abbrach. Also zugent die von Zürich nie vss ir statt, doch lag 
der oberhoff ze pfäffikon, vnd die bürg hattent si besetzt. 

It. die in grüeninger ampt lagent ze rüti vnd buobikon vnd von 
griffense, dass ir villicht bi sechshundert warent. 

It. die in kyburger ampt lagent ze elgöw mit xijc. 

It. als nun der aman von schwitz mit den sinen sanganser land inge- 
nomen hat vnd jederman geschworen hat, als vorstat, do hatten die von 
Zürich denselben iren bürgern ain grosse büchsen gelihen, die lag ze wal- 
lenstatt, die nament die von schwitz mit inen herab, vnd fuorten si mit 
inen in die march. 

It. do es ward vff aller haiigen aubent, vff aller haiigen tag, vnd vff 
aller seien tag, das was vff mentag, zinstag vnd vff mitwuch^^), redten 
aber herren vnd stett darunder. 

It. der bapst^ der ze basel lag^^), schikt sin erber bottschaft, ain 
bischoff vnd zwen ritter. 

It. die stett fryburg ze vechtland, basel, bern,. soloturn, lu- 
cern, 'vre vnd vnderwalden hettint gern güetlich vnd früntlich die 
Sachen zertragen, vnd die von Zürich vnd von schwitz vnd glaris in ain- 
bracht, dass nit grösser schad darvon komen war, vnd trybent das also dri 
tag, als vorstat. Also zuo letst vordretent die von schwitz vnd glaris, vnd 
wolten och nit anders, dass die von zürich geben söltint an ir kosten 
drissig tusent gülden , wan si zuo grossem vnd bärlichem schaden vnd 
kosten komen wärint. It. vnd söltint kain ansprach niemer mer gehaben 
an sanganser land, das si erst ingenomen hatten. 

It. an windegg, wesen, gastren vnd was zuo windegg gehört hett. 

It. an vtznach vnd was darzuo gehört. 

It. vnd solt flums die vesti^^) ain offen hus sin, bis der bischoff von 
chur dieselben vesti lösste, dess die aigenschaft ist. 



96) 31. Oct. 1. 2. NoY. 97) Der Gegenpabet Felix V. (Amadeas y. Savoien). 
98) Greplang, später Tschudi's. 



265 

It. die btichsen, die ei denen von Zürich ze walenstatt genomen hatten, 
eölt och ir sin, vnd mit namen söltint si des riebe straes Tff taon; vnd 
weltint die von Zürich der Stack aller ingon, vnd der stett botten, die da- 
runder redten, dammb hafft vnd bürg sin, so weitint die von schwitz vnd 
glaris dar in lassen reden. Also antwurten die botten, sölichs war inn nit 
empfolhet von ir herren, dass si jemants bürg würdint; so betten si och 
die von Zürich nit darumb gebetten; köndint si aber sunst üts guots darin 
gereden zno baiden tailen, darumb wärind si da, dass si das gern tnon 
weltin. Also weiten die von schwitz nit anders darin lassen reden; also 
ward es zerschlagen viF aller seien tag, vnd faoren die hotten wider hin ^^). 

40. Me TOI liirlck tageat tu mit ofiier paaier. 

It. vff denselben tag nament die von schwitz in der von Zürich biet 
ktteg vnd andren plonder, dass man ze pfäffikon, ze frygenbach vnd bi dem 
zürichee vff vnd nider stürmt bis gen Zürich in die statt. Also fuorent 
die von Zürich vss mit ir panner vnd mit aller ir macht^ me denn mit 
vierzig schiffen, vnd kament der selben nacht gen pfäffikon, vnd momdes 
an dem domstag ^^^) zngent inen die iren zuo vss grüeninger ampt, vss 
dem fiyen ampt, ab dem zürichse, vnd ander, die si dann hatten. 

41. Bif Ten sehwiti tviI i^laris widersalten den tm liricli. 

It. vff denselben domstag ^^^) widersaiten die von schwitz vnd gla- 
ris denen von Zürich. It. die von sibental, von frutingen, von 
wäggis, von sanen vnd ander, die bi denen von schwitz in der march 
lagent, vnd kament den von Zürich dieselben brieff gen pfäffikon. 

It. vff denselben domstag lagent si zno baiden tailen still. Vff den- 
selben tag zugent die von vre vnd vnderwalden mit ir panner vff den 
etzel, wan si warent von baiden tailen gemant, vnd warent also vnderenan- 
dem stössig; ain tail war gern denen von Zürich zuo gezogen, der ander 
tail denen von schwitz vnd glaris; ain tail wolt darunder reden, dass si 
also nit genzlich ains warent. 

It, bi den selben zwai pannem warent villicht viiijc man. 

It. desselben tags schikten die von Zürich grüeninger ampt wider haim 
dass si ze buobikon vnd ze rüti hüetint, dass niemand in das ampt zug. 

It. als es nun ward an dem fritag das was der nächst fritag nach aller 
haiigen tag^®^ Mccccxl, do zugent die von schwitz vnd glaris vnd die 
Iren ebnen den. berg hin, vnd zugent vff seh wen di, vff mos vnd daselbs 
VXD, vnd • zuntten da etwa mang hus vnd stadel an, vnd brauten vnd wuosten 
vff moss, an silegg, an der schindellegi vnd daselbs vmb bis in die nacht. 

It. des selben tags zugent die von Zürich ob pfäfTikon in die vri- 
sen ob dem dorf mit ainem grossen wolbezügten volk» das si schätzten 
für vj tusent redlicher vnd wol bezügter mannen, vnd hatten das alles ge- 

99) nit darumb — wider hin bei Tsch. übersprungen, loo) 3. Nov. loi) Der Ab- 
sagebrief bei Tschudi II. 310 ist vom Mittw. 2. Nov. selbst. 102) 4. Nov. 



266 

ordnet mit büohseii ynd mit armbroeteD» vnd wie man ncfa weren eol, vnd 
Yordroten also die von schwitz vnd die iren herab zuo inen, so weltint si 
mit inen fechten. 

li die von schwitz vnd die iren vordroten die von Zürich hinuff zao 
inen. Also wolt entwedrer tail zuo dem andren. 

42. Bie TOB rre Tvd TiiderwaMea widersaitea edi denen tob ifirich. 

It. desselben aubents widersaiten die von vre vnd von vnderwal- 
den denen von Zürich , an denen si wenden fründe ze han. Dess er- 
schraken die von zu rieh übel, wan si mainten, ob si inen nit hilfflich sin 
weiten, so söltint si doch fründich vnd güetlich in ir Sachen reden. It. 
die von zürich schikten ir brieff vff den berg, vnd manten die von vre 
vnd vnderwalden, dass si zuo inen zugint vnd inen hulffint Do saiten si 
inen ab vnd schikten ir hotten mit disem hotten, der si gemant hat, zao 
denen von zürich ^^'). 

It. desselben aubents vff die nacht ordneten die von zürich, die von 
wolrow, die von richtiswil vnd von wädiswil, die von borgen vnd die vss 
dem fryen ampt, dass ir aller villicht v hundert oder me warent, die solten 
bi wolrow vff ainem bergli gen den schwitzeren ligen, vnd weiten die 
von schwitz zuo den von zürich sin, so sölten die selben binden an si 
ziehen. Aber do die von zürich wichen, da wichen si ^^^) och , vnd zugent 
ain tail haim, ain tail wichent och gen wediswil zuo der bürg vff den berg, 
darnach wich ain tail gen zürich, vnd jederman als er denn mocht 

It. in derselben nacht kam ain schreck vnd ain forcht in die Yon Zü- 
rich, dass si nit vil ruow hatten, vnd schickten also vor tag ir büchsen 
vnd züg haimlich enweg gen zürich. Vnd do es ward am sampstag^^^) 
fruo vor tag, do luffent si ze schiff vngeordnot, vnd wer bass mocht der 
tat och bass, vnd sait nieman dem andern nüts, vnd wisst och niemand 
was der mär wäre, wan niemand hat inn nünts geton, vnd wissten och 
die von schwitz vnd die iren nit, dass die von zürich also vff brachent. 
Es ist och versechenlich , wärint die von zürich nit gewichen, die von 
schwitz vnd die iren wärint nit herab zuo inen komen, wan der von zürich 
was vil mß, vnd warent och vil bass bezügt mit allen dingen denn die von 
schwitz. 

It. also wichent nun die von Zürich vff den see vnd hielten also vor 
pfäffikon vff dem see mit vil schiffen, vnd hatten niemand ze pfäffikon ge- 
lassen denn die hofflüt, die och gen pfäffikon gehorten, vnd warent also 
von inen geschaiden, dass si inen kainen trost geben hatten, weder klain 
noch gross; denn die von Zürich hatten zwen in der bui^ gelassen, bann- 
sen zoller vnd hannsen brunner, bed von Zürich, die solten ir hoptlüt sm 
vnd die vesti inhaben, vnd hiessen also die hofflüt zuo denselben in die 
bürg gan vnd biderb lüt sin. 



103) Tflchttdi n. 311, 312. 104) Die Züriohsee-Leute. lOö) 5. Nov. 



867 

It da 4ie von 2ürich also ain wil vff dem see gehielten , als vorstat, 
da fuorent si mit ainander gen verikon über den see^ vnd hatten da rat 
vnd warent fast vnainhellig; ain tail war gern beliben vnd scbamtent sich 
der flucht 9 vnd inen doch niemand nüts geton hatt; ain tail woltent och 
nit beliben, si weiten gen Zürich, als och beschach. Also assent si daselbs 
ze morgen, vnd hatten muot, si weltint nach dem essen aigenlich ze rat 
werden, was inen ze tuend war. Do si erst gassen, da was der schrek in 
si kouLen, dass si aber ze schiff luffent, als ob man si jagte, vnd fuorent 
da hin gen Zürich, vnd liessent die iren vngetrost, wan si hatten an inen 
selber kainen trost Also zugent die von Zürich desselben tags vntrostlich 
vnd zaglich ab, dess, si vmb land vnd lüt kament^ wan si wurdent ganz 
vnwerHch vnd alle die iren mit inen, wan inen was kain laid beschechen, 
vnd hatten och kain vigent nie gesechen, der zuo inen komen getörst^^^« 

It. als nun die von Zürich von pfäffikon gewichen warent, als vor 
stat, do kament die von schwitz dennocht nit herab, vnd forchten, es war 
ain gezöch, vnd weiten si herab raizen, do si die schiff vff dem see sachent 
Also schikten die hoflüt zuo dem abbt von ainsidlen^^^ gen rapperswil, 
vnd ruoften jn an für ainen herren , dem si doch vor nit fast gehorsam 
warent, vnd baten jn dass er kam vnd si schirmte vor denen von schwitz 
vnd den iren^ dass si nit gebrennt wurdint; das och^der vorgenant abbt 
tat, vnd rait vnverzogen von rapperswil gen pfäffikon. Vnd do er in die 
vesti kam, do fand er dennocht die hoptlüt, die die von zürich da gelassen 
hatten! Also redt er mit inen, dass si sich behendts von dannen hüebint 
vnd jm sin hus vnbekümbert liessint; si sechint doch wol, wie es erfam 
war. Dess si och nit fast onwillig warent vnd fnorent och enweg. Also 
rait der abbt zuo denen von schwitz vnd bat si ernstlich, dass si die sinen 
vnd die gotshus lüt zuo den ainsidlen vngewüest vnd vngebrent liessint. 
Also zugent si ab dem berg vnd nament pfäffikon die vesti in, vnd och 
das dorff. Die vier banner, schwitz, glaris, vnderwalden vnd vre wuosten 
vnd schadgoten die lüt fast, doch so brantent si da kain hus. Also schwuo- 
rent die hofflüt dem abbt vnd dem gotthus zuo den ainsidlen vnd och de- 
nen von schwitz, vnd was rechtuDg die von zürich daselbst gehept hatten, 
das sollten nun die von schwitz han. 

Also zugent die von schwitz vnd glaris derselben nacht' dennocht gen 
richtiswil, vnd lagent den sunnentag vber daselbs, vnd wuostent vnd schad- 
gotent die lüt berlich. Also machten die von richtenswil vnd von weden- 
swil och ain täding mit den schwitzeren. 

It. also an dem mentagi®») zugent si aber für vnd wuosten also bi 
dem see ab bis gen kilchberg, vnd nainen vnd wuosten was si fuuden, da<p 
von vil ze sagen war. Si zugent also mit gewalt, dass niemand dess glich 
tat, als wellt man inen es weren. 



106) Tschudi II. 31^ 313. 107) Rudolf, Graf von Mosax. lOS) 7« Nov. 



268 

It. fid zugent ooh des selben mals in das fry ampt, das der von ztirioh 
was, vnd nament es jn, vnd schwnor das selb ampt och denen von schwitz. 

It. also zugent nun all aidtgenossen denen von schwitz vnd glaris ze 
hilff mit offner panner, vnd widersaiten all gen Zürich , von bem , von lu- 
cem, von zug, von vre vnd von vnderwalden. 

It. also lagent die von schwitz vnd glaris ze kilchberg vnd daselbs 
vmb mit ir macht. 

It. die von bern lagent ze adleswil bi dem alwis mit MM mannen 

It. die von lucern lagent re russlikon vnd daselbs vm villicht mit 
zij c mannen. 

It. die von zug lagent ze tallwil mit iiij c mannen. 

It die von vre vnd vnderwalden lagent och ze tallwil vnd daselbs 
vm mit viiij c mannen. 

It. also wurden nun die lüt daselbs vmb den see gar bärlich geschad- 
got von aidtgenossen, wan daselbs vm was gar wenig geflochnot* Es ward 
och ze borgen vnd daselbs vm etwa menig hus gebrennt , vnd wurdent 
also fast gewüest. Si nament och die gezierd in den kilchen, kelch vnd 
anders, das si funden. 

Also lagent si daselbs vmb nach bi ziiij tagen vnd schadgoten die 
lüt fast 

It die von bem schikten in das fry ampt, dass si inen rintflaisch 
schikten, oder si wellin es raichen^^^). Also schikten inen die vss dem 
fryen ampt xx guoter ochsen. Also wurdent die lüt fast vnd schädlich 
geschadgot in mangen weg, dass es hie nit aigentlich von sait 

Also warent nun die lüt zuo baiden siten ab dem zürichsee in die 
statt Zürich gewichen, besunder was vnder der ow was vnz gen Zürich. 

li an der ander siten des sewes was von mänidorf bis gen Zürich 
was, dass si fast vil lüt ze Zürich in der statt hatten. Vnd wonet kain 
man an twedrei siten des sews, der gen zürich hört Es was jederman 
gen Zürich in die statt geflochen, denn in etlichen dörfem warent frowen 
vnd kind. 

It was an der sil was, lüt vnd guot, was alles in die statt gewichen, 
vnd stuonden die hüser daselbs vm öd, vnd schluogent ^^^) die Öfen daselbs 
vm nider, dass die von Zürich forchten, die von schwitz laiten sich da hin. 

It in dem closter an seldno w brachent si ^^^) och die Öfen nider in den 
Stuben, vnd ward inen als not ze flöchnen, dass si ir win vmb den halbtail 
in die statt gaben ze tragen vnd ze füeren, vnd ward inen nit der drittail, 
wan es ward inen me denn halb gestollen, win vnd anders das si hatten, 
dass die selben closterfrowen. gar b'^rlich geschadgot wurden von den frün- 
den, dass man es schätzt bi vij c guldin. 

It. es beschach och ze zürich in der statt so grosser schad mit stelen 



109) holen, iio) nämlich die Züricher selber, iii) Dieselben. 



269 

den hiteiiy die da in die statt geflöcht hatten, dass dauon vil ze sa- 
gen war. 

Il es wurden verstoln ganze fass mit win, da iiij oder y aimer win 
inn warenty bett, pfullwen, küssi, lasten vnd kästen vnd mengerlaa, als denn 
die lüt geflöcht hatten. 

It. es was desselben mak nit guot mannzucht noch maisterschaft ze 
Zürich, das bewist sich an mangen Sachen, wan man getorst niemant ge- 
strafen qq). 

It. die von zürich hettint den iren von dem see ynd andern vil frünt- 
schaft vnd eren gern erzöigt vnd erbotten, die zua inen gewichen warent, 
vmb deswillen dass si sonil trüw zno denen von zürich hatten, dass si von 
dem iren wichen vnd das also liessint vndergan, vnd zno inen in die statt 
käment, vnd inen da weltint och üb vnd guot retten, vnd mainten, si wöl- 
tind den selben das niemer me ze guotem vergessen. 

Il die von zürich erlobten och allen denen , die zuo dem iren weltint 
vnd das also beheben, dass si doch nit ganz darumb kämint, dass si das 
wol tuon möchtint vnd haim zuo dem iren keren; das weltint si inen ze 
argem niemer mer zuo gesuochen, wan si möchtint inen laider zuo disem 
nit gehelffen , vnd dankten den selben ir hilff vnd ir trüw. Also fuorent 
ir vil von dem see wider haim, vnd taten als si mochten, dass si das ir be- 
hüebint; doch was vnder dem lutterberg vnd vnder der ow was, die belir 
ben ze zürich. 

It also gabent nun die von zürich den selben die redlichosten vnd 
besten herbergen, so si in ir statt zürich hatten, ir trinkstuben zno dem 
rüeden, zno dem schneggen vnd zuo der maisen, vnd liessint si da' ganz 
gewaltig sin. 

It. dieselben, die also gen zürich gewichen warent, nament den lüten 
brot ab dem laden, flaisch in der metzig vnd anders, dess si bedorften, 
vnd aohtetend nit ob si kain gelt hettint 



qq) 1440. In dem jar vorgenant do viengend die vonzürch raodolffen 
maysen, der ir burgermaiBter was gewesen, vnd leiten yn hert gefangen« Do 
sin fründ des innen wurden, do giengen si für die rät vnd weiten wissen was 
er geton hett; denen noch niemant, herren noch stett, weit man sagen was er 
geton hett, vnd muostend sine fründ alle sweren aide zuo got vnd den hailigen, 
darzuo ewenclich nüts ze redend noch ze tuond, noch das schaffen geton werden, 
an Hb vnd an guot. Sie bettend willen, in ze vennuren ewenclioh, biss das 
er in der fangknuss stürbe, vnd kund niemant die sach wissen noch erfaren, 
war vmb das wäre, vnd wa mit er das verschuldt hette, dann yn mengolich für 
ain £ramen man hielt, vnd das nam mengolich vnbillich vnd mainten herren vnd 
stett, das si das nit biUich hetten getan vnd ym gewalt vnd vnrecht beschäche. 
Das wissend si wol. Es getorst niemant nüts dar zuo reden noch ton. Darnach 
laiten sich die aidgenossen für zürich, vnd damit ward er ledig. Dächer p. 343. 



&?0 

It. si nament och höw, holz vnd anders vngebettett vnd vnbeasält, vnd 
redten dennocbt darzao das si lust. 

It. man forcfat ze Zürich in den selben tagen vbel, dass zwaiung in der 
statt wurdy tvan die von Zürich warent nit ains, vnd gefiel nit jederman 
des andern ding wol So redten vnd taten die vssren das si lost, vnd ge- 
torst man niemant strafen. 

It. man sol wissen dass die von Zürich so erschrocken vnd verzagt 
warent, dass vil lüt mainten, es war ain plag von gott. Es mainten och 
etUchy si wärint verzehret, wan si gestallten sich an kainen enden nie ze 
wer, vnd getaten och nie dessglich als ob si sich weren weltint ^ vnd bet- 
tint doch die macht wol gehept an lüt vnd an an guot, vnd was ir kainem 
von dehainem vigent nie kain laid beschechen. 

It. die von zollikon vnd ander ab dem see gabent ir win, den si 
dennocht dahaim betten Ugen, vmb die fuor halben in die statt. Also ward 
vil wins ab dem zürichsee gen Zürich in die statt gefüert vmb die halben, 
vnd etlicher türer, vnd getorst niemant das sin gereichen, vnd was kain 
vigent da, wan es kam des selben kriegs nie kain vigent an die selb siten 
des sews. 

It. man hatt och geflöcht vss den hüsren bi der statt an der mar, die 
doch billich sicher gesin wärint, vnd hett alles römische rieh mit den von 
sfürich kriegt ^^*). 

It. do nun die von schwitz vnd die iren sachent, dass sich die von 
Zürich ids vnwerlich stallten, vnd nit vss der statt komen torsten, do luf- 
fent etlich muotwillig knecEt von glaris vnd vss der march vnd ander, 
Vnd nament schiff, die doch nit vil in schiffen konden, vnd fuorent zno 
dem zürichsee, vnd luoden win, vnd fuorten den gen glaris, gen wesen, 
gen vtznaoh vnd in die march, dass si also grossen schaden taten. 

It. vff den selben sampstag, als die von Zürich von pfäffikon gewichen 
warent ^^^), vff den aubent zugent die von vtznach ob dem berg vnd vss 
dem gastren gen wald, vnd wuostent da vnd nament ain roub> bi cz 
hopt vichs, vnd branten ain hus vnd ain schür vff hüttenberg, vnd zugent 
derselben nacht wider haim. Es ward och da vnd anderschwa vil gerou- 
bet vnd genomen, das nit alles hie geschriben ist. 

Also fuorent nun allwen zuo der von schwitz vnd glaris lüt vss der 
march, von vtznach, vnd wannen si denn warent, vnd wo ir zwaien oder 
dryen ain schiff mocht werden^ in die dörfer an dem zürichsee, vnd zu-^ 
gent den win vss den kellem, vnd luodent den, als ob er ir war, dass inen 
das niemant wert, vnd taten och, als ob si darumb nfemant förchtint. 

Also muot nun die voA Zürich der muotwill vnd der schad vnd die 
schmach , vnd fuorent also vss mit mengem schiff vnd errettent da etwa 
manig schiff mit win, vnd erstachent in den selben schiffen zwen knecht^ 
die andren entrunnent inen. 



ikarM^^BüH*« 



iis) Ttfchudi IL dl2-^St5 fttt aUetf aus dieaer Quelle, iis) 5. Nov. 



271 

ll si fuorent ooh desselben mals vff dem see vnd hieltent also gen den 
aidtgenossen yon luoern ynd Schüssen also gen inen mit handbüchsen. 
Also moflften si zuo denen von Zürich, als mengen schätz si tätinty als 
menig hus weltint si brennen » als si och taten; wenn die von Zürich ain 
schütz zao inen hinoss taten, als bald zuntten si ain hns an, vnd liessent 
es brünnen. Also brauten si vier hüsser, vnd erwarten ^^^) also denen von 
Zürich, dass si nit me zuo inen geschiessen torsten. Och warent die von 
dem Zürich see zornig vnd redten mit denen von Zürich, dass si darnach 
füerint vnd schussint, dass inen ir hüsser nit verbrent wnrdent, oder si wel- 
tint anders darzuo tuon, vnd redten das si den last^^*^). 

It die von Zürich schadgoten das closter an seldnow bi der statt 
Zürich vnd die dosterfrowen so bärlich, dass dauon vil ze sagen w&r. Si 
schlnogent in dem selben closter xv offen nider, si nament inen ir win 
vnd anders das si hatten, dass si dem selben closter vnd den frowen bi 
vi] oder viij hundert gnldin schaden taten, vnd Inffent frowen vnd man zuo, 
vnd tniogent den win mit gelten in die statt, die nit ganze fass mochten 
behopten, vnd schadgoten si och mit vil andern sachen. Also wurdent 
die selben frowen von den fründen geschadgot. Von den figend beschaefa 
in nie kain laid. 

It also lagent die tss grüeninger ampt vnd von gryffense, vnd was 
daselbs ym was, das villicht bi vj hundert mannen was, ze buobikon in 
dem closter, vnd do si horten, dass die von Zürich ze pfaffikon vffgebrochen 
warent, da ritten ir hoptlüt gen verikon zuo denen von Zürich, vnd baten 
81, dass si inen hilfflich wärint oder aber inn rietent, wi si tuon sdltint 
Also gabent inen die von Zürich sölichen trost, dass si ze buobikon och 
vffbrechen vnd haim züchen sölten^^^ das nu geschach ^^^); doch belibea 
die vss grüeninger ampt den mertail ze grüeningen in dem stettli ^^^). 

It aber desselben mals, vff Sonnentag darnach ^^^), schribent die von 
Zürich volrich von lomis, der lag ze elgow in dem stettlin mit viij hun* 
dert mannen vss kyburger ampt, von andelfingen, von ossingen, vnd da si 
dann die von Zürich hatten, der hoptman er was, dass er also von inen 
gen Zürich rait, vnd gab den sinen kainen trost, vnd hiess jederman haim 
ziehen vnd sich bewaren so best er mocht Also zugent die vss kjburger 
ampt och wider hain^'^). 

It in disen dingen lag jungker peterman von raren ^^^) mit den 
sinen von liechtenstaig, von turtail, von neckertail vnd daselbs vm, die von 
wil mit des abts lüten von sant gallen, vnd beringer von landenberg, vil» 
licht mit z^ c mannen ze tänikon, ze adorf vnd daselbs vm, vnd schad- 
goten die vss kyburger ampt schädlich , wan si hatten inen etwa mengen 



lu) wehrten. ii6) Tsohudi II. 315. 116) vfbrachent vnd haim zugent Hü. u?) t 
BtL 118) Tschndi 11. 316. 119) 6. Nov. ito) Tschudi cit 121) der letzte des alten Na- 
mens, Sohn der Margarets von Razüns , der Muhme des letzten Toggenbnrgers , mit 
seinem Bnider Hüdhrand Erbe Toggenbvrgs* 



372 

roub genomen. Si hatten och an dem nechsten fritag damor den tum 
ze lomis verbrent, vnd volrich von lomis genomen was er daruff hat ^'^. 

It als si nun vemament dass volrich von lomis gen Zürich was Tüd 
die Tss kyburger ampt gewichen warent» do zugent si gen elgöw vnd 
nament das stättlin jn, vnd tröwten inen das ze brennen , oder si mtiesten 
inen die barg och jn geben. Also schikten si hannsen von yssni och gen 
Zürich, der was hoptman vff der bürg gesin, vnd gaben inen die bürg och 
jn. Also schwuorent inen die borg vnd das stättlin , vnd besatzten die 
bürg "»). 

43. 1er tob raren leck och tV die foa inrlch. 

It. also zngent si nun aber fürbass in kjburger ampt^ vnd schadgoten 
vnd wuosten die IQt bärlich; wan an inen was kain wer, vnd schuoff das 
och fast dass si kain trost an denen von Zürich hatten, vnd wo das volk zoch 
in kyburger ampt, do luffent inea die lüt engegen , ee ob si die dorfer nit 
brantinty vnd dass si och dester minder geschadgot wurdint Aber si wur- 
den dennocht fast geschadgot, besonder an essiger spia, vnd was si och 
sunst züges funden. 

It. also zoch nun diss volk vm^ junckher peterman von raren, von 
liechtenstaig , von wil vnd böss beringer von landenberg, dass ir aller bi 
xvj c mannen warent, als vorstat, vnd schwuor man inen war si kament, 
vnd nament jn die vorburg ze kyburg, andeliingen, ossingen, vnd was da- 
rum gen kyburg gehört, pfäffikon, altdorf, kloten, bülach vnd was daselbs 
vm was* Also richsnotent si da in dem land vm mit gewalt, dass niemant 
dess glich tat, als ob man inen das weren weit, vnd schadgoten die lüt 
fast mit rouben vnd andern Sachen, das hie nit aigenlich von sait 

It. si fiengent och ir vil, aber es ward niemand erstochen. 

It die edlen vff dem land, die der von Zürich burger warent, satzten ^^^) 
sich och mit inen, als herr albrecht von landenberg mit wetzikon, 
Caspar von bonstetten mit uster, fridrich von hünwil mitgryffen- 
berg, herdägen von hünwil sin bruoder mit werdegg. Also gieng es 
nieman wirser denn gudenzen von hofstetten mit siner vesti ze kemp- 
ten. Von dem weiten si kainen satz haben ^ wan er was besonder wol an 
denen von Zürich, vnd weiten jm die vesti brennen vnd nemen was er hett 
Also kam er kum darzuo dass er schweren muost, dass sin burgrecht ze 
Zürich ob wäri vnd er ir burger niemer mer sölt werden, vnd schwuor ain 
ewig landtrecht gen schwitz, vnd muost inen darzuo geben fünf hundert 
guldin vnd ij fuoder win, dass si ze trinken hettint, vnd muost dennocht 
vü Bchmäher wort vertragen. 

It hainz von hettlingen muost och ain landtrecht gen schwitz 
schweren, vnd muost dennocht xl guldin geben für wuostung. Der selb 
hettlinger sass ze wissnang vff dem tum. 



itt) Tschad! DL 316. iss) Tschudi II. 316. 184) verglichen. SaIs Verglich (eomp^mtio). 



273 

Vnder disen dingen besatzten die von Zürich die vesti ze kyburg, 
vnd nament von jetlicher zunft zwen, ainer mit aim armbreat vnd ainer 
mit ainer handbüchsy also dass ir zxvj warent, vnd schikten die gen ky- 
borg, dass si da hüeten söltin. Dessglichen taten si och gen gryffenaee von 
jetlicher zunft ain, dass ir ziij wurden , die zuo gryffense hüeten selten. 
Grüeningen hatten si vor besetzt. 

Also in disen löuffen schikten die vss grüeninger ampt gen Zü- 
rich, vnd ruoften si an vmb hilff vnd trost, vnd dass si inen rietint wie si 
sich söltin halten ^ wann si wärint verdorben lüt, die sich nit enthalten 
möchtint, wöltint inen die von zürich nit ze hilff komen. Do antwurt inen 
der stattschriber von zürich ^^^), der in disen tagen der gewaltigisten ainer 
was, si^'^) sechint wol, wess si muot^'^) hettint, vnd was ir mainung war, 
dass si sich darnach richtint , vnd schwüerint si zuo denen von schwitz, 
was dann die von schwitz da geleibt ^^^ hettint, das weltint die von zürich 
brennen vnd wuosten. Das was der trost, der inen damab von denen von 
Zürich ward. 

It. als nun die von schwitz bi dem zürichsee abzugent, vnd da 
wuostent, als vorstat, hatten si den reding ab dem sattel ze pfäffikon 
vff der bürg zuo ainem hoptman gelassen , vnd etwan mengen knecht bi 
jm. Si laiten och gen bürden zwai hundert knechten von schwitz vnd 
vss der march. Die selben trybent och grossen muotwillen bi dem see, 
waa si fuorten etwan menig schiff mit win vnd mit andren dingen ab dem 
Zürichsee, dass inen das nieman wert; si fuorent och vff dem see, vnd wer 
ab dem zürichsee gen raperswil^'^a) flöchnen weit oder geflöchnet hatt, 
das 81 vor dem tor funden, vnd voglotten^'^b) also etwa dik da, dass si 
es an dem tor nament, vnd inen das niemand wert, vnd täten den lüten 
grossen schaden. 

It also truogent nun aber etlich vss grüeninger ampt an mit de- 
n^ti von schwitz, die dennocht ze bürden vnd daselbs vm lagent, dass si 
kämint, so wöltint si inen hulden. Also ward vff domstag, das was vff 
sant martis aubent^^^), zugent die selben von schwitz vss der march, von 
vtznach ab dem berg, von schmärikon, von wesen, vss dem gastren, vnd 
was si denn zesamen bringen mochten, vnd samloten sich also ze rüti, 
vnd assent da ze jmbis, vnd kament ir also zesamen villicht viij c mannen, 
vnd zugent da mit enandem gen grüeningen. Also schwuorent inen die 
vss grüeninger ampt desselben aubents, das was sant martis aubent, anno 
dni Mocccxl**^). 

It also manten die von schwitz graff hain riehen von sangans, 
^en landtman, vnd die von walenstatt, die och nüwlich zuo inen ge* 
schworen hatten. Also vff den nechsten sunnentag darnach ^^^) kam graf 

186) Michel Graf, ein Schwabe, mit Stüssi ein Hauptsporner , „ain uffriierischer 
Mann^ TschndL 186) in Zürich. 127) im Sinne. 128) laiben übrig lassen (XHTtto, lin- 
guo). 189 a) dass inen — raperiwil f. Tsch. i89b) fogloten Hü. aucupari, erbeuten 
erjagen, iso) 10. Nov. m) Tschudi IL S16. 317, 188) 13. Nov. 

Klingenberger Chrozdk« lg 



274 

hainrich mit zwai hundert knechten wol besügt. Es kament ooh die von 
walenstatt. 

It vff den selben sunnentag beschikten die von schwitz dje bücfasmi 
¥88 der march, die si denen von Zürich ze veallenstatt genomen hatten, ynd 
weiten die barg ze grüeningen damit niderschüssen. Die vss grüeoin^ 
ger ampt füerten die selben büchsen mit ir rindern gen grüeningen in daa 
stettli. 

It. vff den nechsten sampstag nach sant martis tag, das was crastina 
martini^^^) verbrannten die von schwitz die barg ze liebenberg. Die 
selben vesti hat ruodi netstaller von zürich verpfendt von denen von 
Zürich. Er ward och in der selben veeti nie genöt, denn mit wort^i» vnd 
gab inen das hüpsch hus vff, vnd Hess si es brennen , das doch wol ze 
beheben wäre gesin. 

It. si liessent dem selben netstaller allen sinen blander heruss» 
It also hatten junkher peterman von raren vnd die mit jm zagend, in 
kybarger ampt, als vorstat, die vesti ze kyburg belait mit zwai hundert 
mannen ^^^) vss dem ampt. Die lagent In dem vorhoff, dass also niemand 
von der vesti noch darzao komen mocht. Si hatten och etlich knecht ge- 
fangen, die haimlich ab der vesti wolten sin, ir dry der besten. 

Also zoch nun das volk in dem land^^^) vm, als vorstat, vnd schad- 
goten die lüt bärlich. Also enbutten inen die von schwitz vnd baten si 
ernstlich^ vnd gebutten inen och, was si ze gebieten hatten, dass si zügen 
zuo den iren gen grüeningen vnd bi den selben da lägint, das si och 
also taten. 

Als nun die von Zürich innen wurdent^ dass niemant me in kyburger 
ampt vrob zoch vnd si all ze grüeningen bi enandern lagent, do zugent 
si hinuss gen kloten, gen bülach vnd daselbs vm, vnd was die geleipt 
hatten, das nament die von zürich, ochsen, küe vnd anders das si fanden^ 
vnd trybent es gen zürich. Es schwuorent och etlich wider zuo intea. 
Also wurdent die armen Iflt von baiden tailen geschadgot. Aber vnder 
dieen dingen schikten die von zürich bi fünf hundert knechten ze fuoss 
vnd och etlich ze ross gen kyburg, der hoptman was herr hainrich 
schwend, vnd zugent also nachtes gen kyburg, vnd do es ward vor tag, 
warent si ze kyburg an dem vorhoff, vnd hatten also kuntschaft Vnder 
den zwai hundert knechten, die in dem vorhoff lagent, was ainer, der denen 
von Zürich kuntschaft gab vnd die verriet, die bi jm lagent, vnd schuoff 
mit der kry **^), dass si die tor an dem vorhoff vff taten. Also vielent die 
von Zürich jn vnd fiengent ir bi xl knechten; etlich entronnen inen; vnd 
füerten si mit inen gen zürich. 

Aber vnder disen dingen warent die von zürich heruss bis zuo dem 
kaltenstain; der wurdent aber die von schwitz vnd die andren innen, 
die zuo grüeningen lagent, vnd fiengent der wachter vij guoter knecht, 



iS8) 12. Nov. 184) knäehten Hü. 185) ampt Hü. ise) ari WoitEeiohen. 



276 

vnd faortent si gen Ttznach in den turn. Also zoch her ruodolf stüsei^ 
bnrgermaister, mit denen von Zürich wider hain. Der was villicht fünf 
hundert man. 

Es was in den selben tagen offen red, was die von schwitz vnd die 
iren innemint, das tätint si zuo des richs banden, vmb dess willen, dass , die 
Kit inen dester williger wärint zuo schweren vnd ze hulden. Aber do es zuo 
iren banden kam vnd inen die lüt in grüeninger vnd in kyburger ampt ge- 
schwom hatten, da schuoffen si damit das inen dann eben ^^^) was on vrlob 
des römischen küngs vnd des haiigen riches. Das klagten die selben lüt 
ernstlich vnd treffenlich von inen^^^). 

44. Vie TM sckwiti gewnsnea griealngen itn tm iftrlek ah. 

Anno dni tusent vierhundert vnd in dem vierzigosten jar ^^^) ward vff- 
geben das kaiserlich schloss, die veste grüeningen. Daruff warent jacob 
murer, vogt daselbs, der alt hanns hagnower, ruotschman vfikon ^^^), hanns 
zäg, zwen studier, gebrüeder, all von Zürich, vnd hatten bi inen dass ir bi 
vierzig redlicher geseUen warent, vnd hatten guots wins vnd aller kost ge- 
nuog. Si hatten och vil guoter büchsen, grosser vnd klainer, vnd darzuo 
zügs vnd bulfers gnuog, vnd knecht, die da mit konden^^^), vnd me denn 
zwainzig* armbrost 

It man sol wüssen dass die veste nie genött ward mit kainem züg, 
kliun noch gross. Es geschach och nie kain schütz mit kainer büchsen 
gegen der veste , denn dass si mit werten das herrlich schloss gewunnent, 
wan si behuoben och nit voll vj tag nach dem vnd das ampt denen von 
schwitz geschwuor. 

It. es ward och kain mentsch daruor noch daruff geletzt, denn dem 
vogt ward ain zan vss geschossen vnd durch ain baggen mit ainer hand- 
bücfasen. 

Also nament die von schwitz die veste ze grüeningen in, vnd la- 
gent dennocht vier tag daselbs, vnd hettint die vff der bürg dennocht nun 
drj stund gehept, so hett si niemand genött, wan es was beredt, dass nie- 
mand den andern schadigen sölt. Die aidtgenossen hatten ain satz daran 
gemacht, vnd redten och ernstlich daruader, vnd was der bott vnderwegen, 
der es denen von schwitz vnd den andren sagen> sölt, die zuo grüeningen 
lagent. In dem gabent si die vesti vff. 

It also Hess man alle die vff der bürg warent, faren vnd gon war si 
wolten mit ir züg, vnd was si hatten; aber was der von Zürich was, büch- 
sen, armbrost, züg, muostent si da lassen. 

It also was sant othmars tag vff die mitwuchen, darnach an dem 
Bunnentag ^^') brachent si zuo grüeningen vff vnd zugent dannen. Des 



187) bequem, gelegen. 138) Tschudi ü. 317. 1B9) 16. Nov. St Otbmar. lio) vai- 
kon Hti. Ml) d. h. umgehn. Ui) 30. Noy. 

18» 



276 

ersten die von scbwitz, die warent och sächer^^'), vnd fuortent die buch- 
8en mit inen, der^^^) hoptman was aman redings sun von schwitz^ der hin- 
kende. Darnach zugent all ir helfier, als vor geschriben, da dannen, die 
inen ze hilff vnd ze dienst da hin zogen warent. 

It« si liessent och vff der selben vesti ze grüeningen kain hoptman 
noch nieman der iro, denn dass si das selb hus empfolhen denen in griie* 
ninger ampt, dass si es selb inn hettint. Dess erschrakent die in dem 
ampt vbely vnd forchten, dass die von schwitz denen von Zürich die vesti 
vnd das ampt wider geben weltint, scfaikten also ir bottschafil hain mit 
denen von schwitz, vnd baten vnd ermanten die von schwitz, was si erma- 
nen konden, dass si die vesti vnd das selb ampt nit me von banden 
liessint; wan söiltint si wider in der von Zürich band komen, so müestint 
si ewengklich arm vnd eilend lüt sin an lib vnd an guot Also gehiessent 
inen die von schwitz wol vnd gabent inen guoten troat. 

It. also wurdent nun die selben lüt, die zuo denen von schwitz ge- 
schwom hatten, als wol getrost von denen von schwitz vnd den iren, dass 
si mainten, si söUtin niemer mer in der von Zürich band komen, wiewol 
es von den aidtgenossen vnd von den richstetten vnd andren, die darander 
geredt vnd getädinget hatten, beredt was, dass es inen wider werden sollt, 
so wärint si dennocht als vast gesterkt vnd getrost, besonder grüeninger 
ampt, dass si sich fast wider die von Zürich satzten, vnd mainten» si wur- 
den ir herren niemer mer, vnd sölt es lib vnd guot kosten. 

It do es ward vfF sant katherinen tag^^^), schikten die von zürich ir 
erber bottschaft gen grüeningen^ herr hainrichen schwenden, ritter, vnd 
hannsen brunner, vnd erforderten vnd baten da die Ton grüeningen, dass 
si inen die vesti ingeben zuo der von zürich banden, vnd ermanten si, 
wess si si da ermanen konden, wan inen die selb vesti vnd das ampt vnd 
anders, das si jetz verloren hettint, versprochen vnd verhaissen war ganz 
wider ze keren in der täding, als die aidtgenossen abgezogen wärint. Also 
baten si och die in dem ampt, dass si das also früntlich vnd güetlich tä- 
tint, das weltint si inen ze guotem niemer mer yergessen« Si weltint och 
das ze argem niemer mer zuo gesuochen, dass si gen schwitz geschwom 
hettint, vnd anders das sich jetz in den sachen verloffen hett. Also weiten 
inen die vss dem ampt kain antwurt geben, denn dass si inen nit hulden 
wöltint noch nüts ingeben. Also hielten die von zürich ze grüeningen vor 
dem stettli, vnd ritten och also hain, dass sie nie in das stettli kament ^^% 

It. als nun die aidtgenossen ze kilchberg vnd daselbs vm lagent, 
als da vor geschriben stat, vnd die von Zürich vnd die iren bärlich schad- 
goten, an denen die von zürich trost vnd guot fründ wenden han, beson- 
der an denen von lucem, von zug vnd von vre, wan die von zürich main- 
ten vnd redten och das offenlich vnd vnhelbarlicb ^^^, die selben hettind 
inen hilff angsait, vnd lägint nun da vff ir schaden , vnd wüestint si , vnd 



ua) Veranlasser. lu) deren. 146) 25. Not. 146) Tschudi IL 320. U7} unverboleiu 



277 

hatten inen och widersait, also warent die von ztirich fast erschrocken vnd 
hekümbert, vnd begabent sich me denn man inen wol zuo torst muoten, 
denn dass sich die richstett ernstlich darin laiten, vnd stärkten die von Zü- 
rich fasty dass si sich nit also liessint erschrecken vnd sich ze vil begäbint; 
81 weltint sich trüwlich in ir sach legen vnd inen helffen mit lib vnd guot, 
vnd weltint ir sachen noch all ze guotem bringen. Vnd also stiessend die 
statt denen von zürich ain hertz in. 

It. Dis sind die herren vnd stett die damnder ritten : des ersten graf 
hug von montfort, maister sant Johanns ordens in tütschen landen, 
jonkher hanns von hewen fry, des bischoffs von costenz bruoder; die 
stett basel, costenz, vlm, rauenspurg, lindow, vberlingen vnd 
sant gallen. 

45. Vie rlchtin^ iwisclieiit ieneii t«b liirich, tm sckwiti md gl tri«. 

Also ritten nun die herren vnd stett ernstlich darunder, vnd nament och 
der aidtgenossen botten zuo inen, wiewol si do zemal deren von Zürich 
vigent warent vnd inen abgesait hatten, vnd brachten es darzuo, dass die 
Sachen ganzlich gericht wurden^ vnd ain notel offenlich vorgelesen ward, 
wie vnd wo es besten sollt, vnd was baid tail ain andern tuon söUtint. 
Damach ward die sach gericht vnd die sach ze lue er n genzlich beschlos- 
sen vnd besigelt mit der von zürich insigel, och mit der von schwitz vnd 
glaris insigel. Darzuo besigloten aller ludgenossen botten, die och diss 
richtung vnd täding genzlich beschlussent 

It. vff den selben tag gen lucem kament och die vorgenanten herren 
vnd aller stett botten, die darunder geredt hatten ^^^). 



4(. Wie sich die tidtgeoMsen erkennt hatten, rnd was Jetwedrer tall den andren 

tnnn söH. 

It. des ersten so erkanntent sich die aidtgenossen, dass die von 
schwitz vnd glaris ab dem veld ziehen sollten^ vnd die von zürich fürbas 
vngeschadgot sollten lassen an ir lib vnd an ir guot, wan die von zürich 
bütten sölich gemain gelich recht, der si vor nie kains in weiten gon, dass 
die aidtgenossen vermaintin ^^^), die von zürich wärint gewisst vnd gehor- 
sam gemacht, vnd weltint si fürbas hin nit mer schädigen, vnd weltint och 
nit dass si die von schwitz vnd glaris mer schadgoten. Also vff sampstag 
nach sant othmars tag^^^) anno dni Mcccczl zugent die aidtgenossen all 
ab, als si ze kilchberg vnd daselbs vm gelegen warent. 

It. die von zürich söUent des richs strass vS tuon vnd denen von 
schwitz vnd glaris vnd all iren nachkomen kouff lassen, es sige lützel oder 
vil, welcher lai es sig, vnd dauon ir zöU vnd vngelt nemen, als das von 



148) Tschad! TL 318 — 320* Sprach voin 1. Dec. 1440. p. 320 — 324. 149) bedacht 
Hü. ifio) 1». Nov. 



278 

alter har komen ist , vnd nüts nüwes daniff setzen. Dess gelioh eond die 
von schwitz vnd glaris och tuon. 

It. wälsch win, brissgöwer, elsasser sölHnt die von Zürich och durch 
ir statt lassen gon, das vil jar och nit beschechen ist. 

li alles das och die von schwitz vnd glaris denen von zürich ob dem 
wallense ingenomen vnd abgebrochen band, es sigint ir burger gesin, 
landtlüt, herrlikait, es sigint ligents oder varents^ nünts vssgenomen, das 
sol hin für der von schwitz vnd glaris sin, vnd söllent die von Zürich ganz 
dauon sin vnd fürbass niemer mer darzuo gesprochen. 

It. der hoff ze pfäffikon, der hoff ze woUrow, bürden, vffnow vnd alles 
das zuo den selben hoffen gehört, alle gewaltsami, herrlikait vnd recht, 
stür vnd zins, vnd was die von zürich an denselben hoffen gehept band, 
sol nun hinfür jemer ewengklich der von schwitz sin, vnd söllint die von 
Zürich niemer mer darzuo gesprechen. 

It die lüt ze richliswil vnd ze wedischwil^ vnd alles das ander ^ so 
von alter har zuo der bürg ze wediswil gehört hat, sol fürbas vnbeküm- 
bert sin von mengklichem, zuo 4er selben bürg gehören vnd sant Johanns 
orden sin, vnd niemand anders nüts gebunden sin denn wer je comenthur 
da selbs ist, als jetz graf hug von montfort, der maister, vnd sol alle ge- 
waltsami ab sin, so die von Zürich je daselbs gehept band, es sig burg- 
recht, vogtrecht, stür oder anders. Si söllent allain zuo dem hus gebun- 
den sin vnd sunst niemand anders , weder denen von zürich, noch denen 
von schwitz, noch niemant^^^). 

Als och grüeninger ampt, das fry ampt vnd anders, so der von zürich 
gesin was, och denen von schwitz vnd glaris geschworen hat, also selten 
die von schwitz vnd glaris die selben all ir aiden erlassen, vnd sölten die 
denen von bem schenken ; die selben von bern möchtint denn mit den sel- 
ben lüten tuon vnd lassen als si denn das best ducht ^^^). 

It. als der von raren mit den sinen vnd och die von wil vnd ander 
denen von schwitz vnd glaris ze hilff gezogen wärint, mit denen si och 
ain landtrecht hatten, vnd denen von Zürich och vil lüt vnd anders abge- 
brochen hatten, kyburger ampt, elgöw, andelfingen vnd anders, also ward 
beredt, dass man dieselben ernstlich bitten sollt, dass si die selben lüt wider 
von banden liessint, vnd denen von Zürich die iren also wider werden, 
wan die von schwitz vnd glaris hatten inen versprochen, was si gewunnen, 
da der von schwitz vnd glaris panner nit**') bi wärint, das sollt ir sin. 
Also liessent es die von schwitz vnd glaris beliben, man känd inen es 
dann ab erbitten. 

It. es ward och in diss richtung aigenlich beredt vnd gemachet, dass 
kain tail dem andern fürbas misshandlen sollt weder mit werten noch mit 
werken, noch niemand der dem andern tail behulffen oder bigestanden wäre. 

It. aber darnach bald vor wienächt ward ain tag gen wil gemacbet, 



161) noch niemant f« Hü. iss) mochten Tach. 158) nit f. Hü. 



279 

kameiit der aidtgenossen botten, dre von bern Tnd ander vnd baten da 
den von raren vnd die von wil, dass si es tätint durch ir bett vnd dienst 
willen, vnd denen von Zürich wider gebint das kiburger ampt vnd alles 
anders, so si jetz denen von Zürich ingenomen hettint. Das weiten aber 
der von raren, die von wil vnd die inen gehulfen hatten, nit tuon, vnd 
sprachent, si wärint desselben kriegs vnd der raiss zuo grossem bärlichen 
schaden vnd kosten komen, vnd war inen versprochen, was si gewunnint, 
das sollt ir sin, vnd söltint si diss also von banden lassen, das war ganz 
ir verderben, vnd könden vnd möchten es nit tuen denn mit recht. 

Damach an dem achtenden tag nach wienächt ^'^^) ward ain tag zuo 
dem rechten gesetzt ze den einsidlen zwüschent denen von Zürich vnd 
denen von schwitz vnd ir landtlüten, dem von raren vnd denen von wil. 
Also ward die sach zuo dem rechten gesetzt vff vier man, zwen von Zürich 
vnd zwen von schwitz, von Zürich jackli von komm schriber, vnd hanns 
keller, von schwitz der jung aman ab yberg vnd aman redings sun; der 
gemain was von vnderwalden, hennsli müller. 

Also vnder disen dingen ducht nun die von schwitz vnd markten och 
an den aidtgenossen, dass ir mainung was, dass denen von Zürich die iren 
wider werden sötten, nach dem als die richtung beschechen was, vnd forch- 
ten, dass si die von banden lassen müestin, die si aber gar wol getrost 
hatten, si söltint^^^) niemer mex in der von Zürich band komen. Also ward 
haimlich ain bott geschikt zuo dem römischen küng^^^), der was in 
österrich zuo der nüwen statt, vnd was dennocht nie in diss land noch an 
den rin kbmen, nach dem vnd er ze küng erweit ward. Derselb bott hiess 
Caspar tomer vnd was von schwitz, vnd vor och etwa lang an des kaisers 
hoff gewesen, da er den aidtgenossen etwa mangs von demselben kaiser 
Sigmund erworben hat. Also gab der selb bott dem kang die sacken also 
für, dass der küng den aidtgenossen ernstlich schraib, denen von bem, von 
Incem, von schwitz vnd andren, dass si grüeningen das ampt vnd das ky- 
burger ampt vnd alles ander, so jetz denen von Zürich abgebrochen vnd 
ingenomen war, nit liessint wider zuo der von Zürich banden komen, denn 
das si den selben lüten also hilfflich vnd biständig wärint, dass si sich also 
enthalten möchtint bis vff des küngs zuokunft, so wölt er selb darzuo ke- 
ren vnd beschowen, wer recht oder vnrecht hett 

It. der küng schraib och den selben lüten von grüeningen, von kyburg 
vnd den andren, dass si sich also enthieltint vnz vff sin zuokunft. War 
och dass inen die von Zürich in dem trang tuen weltint, oder si wider in 
ir gewalt bezwingen weltint, so söltint si anrüeffen die aidtgenossen vnd 
ander stett, denen er ernstlich darumb geschriben hett, dass si inen hilff'- 
lich wärint bis vff sin zuokunft, dass si dess also erwarten vnd beliben 
möchtint. 



i6i) 2. Jsnaar 1441. 155) weltin Hü. 156) Friedrich IIL (IV.), gewählt % Februar 
1440. 



280 

It. der küng hat och dess glich geschriben denen von wintertmr» von 
rapperswil vnd von sant gallen, daes si den selben hilfflich wärint, ob si 
die von Zürich oder niemant anders weit trengen^^^. 

47. It diss brief ktnent in der wieken rer llecktness aniie Icccf ly ^^^ a). 

Hie nach stand geschriben die brieff, die küng fridrich von österrich, 
der römisch küng, den aidgenossen, den von grüeningen vnd andren stet- 
ten gesant hat. 

Wir fridrich von gottes gnaden römischer küng, zno allen zitten me- 
rer des richs, hertzog ze österrich, zuo stir, zno kämden vnd zno krayn, 
graff zno tirol, enbieten vnsren lieben getrüwen, den burgermaistem, schnlt- 
haissen vnd raten gemainlich zuo wintertor, rapperswil vnd zuo sant gallen 
vnser gnad vnd alles guot. Lieben getrüwen. Als sich gefüegt haut, dass 
die schloss, stett vnd herschafften grüeningen, elgew, andelfingen, es- 
singen vnd prdffikon vss der von Zürich gewalt komen sind vnd nu zuo 
vnser banden gehalten werden, vnd vns warten sollen, vntz vfi" vnser nächste 
kunfll hinuff zuo land , also enpfälhen üch allen vnd üwer jeglichem be- 
sunder von römisch künglicher macht ernstlich vnd vestlich mit disem brieff, 
ob jemant die genanten schloss vnd die lüt so dar zuo gehörent, och die 
so die jetz inhabent, bekümbren vnd die von vns trängen vnd ziehen wölt, 
dass ir denn denselben lütten hilfFlich, biständig vnd furderlich sejt, vntz 
wir selbs hin vfi* komen vnd die sacken nach notturffl für genemen mugent 
Vnd lat üch das fleisslich beuolhen sin, als ir vns dess schuldig sjt vnd 
wir üch dess gentzlich getrüwen. Das stet vns gnädenklich gen üch zuo 
erkennen. Geben zuo der nüwenstatt am fr^tag nach sant erhartz tag anno 
dni Mccccxlj, vnsers richs im ersten jar. 

Den von grüeningen. 

Wir fr. V. g. g. r. k. z. a. z. m. d. r. u. w. enbieten vnsren lieben ge- 
trüwen den bürgern vnd den lewten gemainlich zuo grüeningen vnd in 
dem ampte daselbs vnser gnade vnd alles guote. Lieben getrüwen, als sich 
gefüegt hat, dass ir aus der von Zürich gewalt komen seit, also schriben 
wir jetz denen von bem vnd von schwitz, dass si ew niemand vergeben, 
snnder ew schirmen vnd handthaben , aufi^ vns ze warten vntz auff vnser 
nägste kunfil hin auff* zuo lande, die sich kürtzlichen schikken wirdet, als 
wir nicht anders wissent. Vnd nach dem ir von alter zuo dem hausse ös- 
terrich gehört, so enpfelhen wir ew vnd begem, gebietten ew och von rOm- 
scher künglicher macht ernstlich vnd vestiklich mit disem brieff, dass ir ew 
auff sölich vnser kunft vnd dar nach als lang vntz wir die sach fürgene- 
men mugen, zuo vns haltet vnd auff* vns wartet, wann dann so wellen wir 
gedenken weg darinne zuo halten, damit ir wol fürgesechen vnd guot- 
lieh von vns gehalten werdet, vnd getrüwen ew wol ir tutt dar inne nicht 
anders als ir vns dess schuldig seit. Das wellen wir gnädeklich gen ew 



157) Tschad! IT. 324. 325. issa) Diese Rabrik f. Tsch. 



98t 

eAennen. Geben snio der newen statt atn freytag nadi sant erharts tag 
anno dni Mcccc quadragesima primo, ynsera reychs im Ersten jar. . . . 

Ad mandatum dmm Regia Conradus ppt vnennensia. 
It. dar nach in der selb^en wachen vor liechtmesB ward ain tag ge- 
macht gen bern. Da kament aber baid tail hin vnd der aidgenoBsen bet- 
ten, )t die brieff von dem küng, als vor stat. Vff disem tag wurdent die 
Sachen nit vss getragen, vnd ward ain tag gen lucern gemacht ^^^b). 

48. VIe tidtgeaessen ktneit lesanea gen taccrn. 

Anno dni Mccccxlj kament aber vff den tag gen lucern baid tail vnd 
aller aidtgenoasen hotten vff mittwuchen vor^^^) kathedra petri. Also 
klagten die vss grüeninger ampt allen aidtgenossen fast vnd schwarlich 
ab denen von Zürich, vnd hattent da ain rodel mit vil artikel gemachet 
wider die von Zürich, wie si inen grossen gewalt vnd vbertrang vil jar ge- 
ton hettint , vnd nüw vffsätz vnd recht gemachet hettint^ vnd ir alt herko- 
men vnd recht abgebrochen hettint, das si inen doch verhaissen vnd ver- 
sprochen hettint, si da bi lassen ze beliben, do si inen des ersten schwuo- 
rent. Vnd baten also die aidtgenossen ernstlich^ dass si inen doch hilflich 
wärint, dass si vor sölichem geschirmt wurdint, wan inen och sölichs ver- 
sprochen war. Si manten och die aidtgenossen ernstlich an des küngs 
schriben, vnd saiten och, wie inen der küng geschriben hett, dass sie sich 
also enthiellint bis vff sin zuokunft; weit si aber fürbas jemant trengen, dass 
si denn die aidtgenossen söUtint anrüeffen vmb hilff vnd schirm, wan er 
inen ernstlich darum geschriben hett. 

Also antwurt ainer von vnderwalden da offenlich vor mengklichem: 
jn nemm wunder, dass si oder jemant als torrecht war, dass er wonde, 
dass die aidtgenossen ir pünd brechint durch des küngs schribens willen, 
vnd dass inen der römisch küng noch ainest schrib vnd der bapst darzno, 
so weltint si es dennocht nit tuen. 

Also hielten die aidtgenossen nit vil vff des küngs schriben, vnd gien- 
gent och dem nit nach in der mass als er inen geschriben hatt, vnd wei- 
ten och das nit genzlich, vnd was ir mainung^ dass die von schwitz grüe- 
ningen das ampt vnd das fryg ampt vnd das ander gantz von banden 
liessint, als es in dem veld getädingot vnd versprochen was. Also ward 
da ain täding von den aidtgenossen gemacht, dass, grüeningen das ampt 
vnd das fryg ampt denen von bern sollt schweren, vnd selten die von 
schwitz si ir aiden ledig lassen, so si iuen geton hatten. Da sachent die 
armen lüt vss grüeninger ampt, das der trost vss was, den inen die von 
schwitz geben hatten; doch ward da beredt, dass die vss grüeninger ampt 
denen von bern ir artikel in geschrift geben söltint, so weltint si darüber 
sitzen vnd besechen was si billich dücht, wie die von Zürich das selb 



158 b) Die Briefe and dieser Passas allein bei Hüpli p. 3?5. i69) w^r? lltttwocli 
18. Jan. war eben dies Fest. 



288 

ampt halten aOUtin» vnd wöltint si ooh dess veraichem mit brieffen, dass 
si dess also jetz vnd hiernach sicher wärint. 

It. vff dem selben tag ze lucern ward och geredt von den aidtgenossen 
mit dem von raren vnd den sinen^ vnd och mit denen von wil» dass si 
alles das von handen liessint, so si denen von Zürich abgebrochen vnd in- 
genomen hettint, es war kjbarger ampt, elgow, andelfingen, ossingen oder 
anders, das war je der aidtgenossen mainung, denn sölltin die darum spre- 
chen, vff die es gesetzt war, als da uor stat, so wurde der von raren vnd 
die von wil denen von Zürich kosten vnd schaden ablegen; vnd ward mit 
dem von raren vnd mit denen von wil als vil geredt, vnd markten och der 
aidtgenossen mainung, dass si das alles von handen liessint on spruch, 
wan hettint si es nit mit lieb geton, so ist versehenlich, si müestint es ge- 
ton han on dank, wan es was je der aidtgenossen mainung, dsns es alles 
wider denen von Zürich wurd. Also hatten der von raren vnd die sinen 
vnd och die von wil vmb sunst kriegt, wan si muestent es alles von han- 
den lassen, denn allain was si geroubet vnd den lüten genomen hatten, 
vnd ward inen nüts an iren grossen schaden vnd ^^^) kosten, vnd was inen 
dennocht nit vil jeman desto holder. 

49. Henen reo lürifh ward das ir wider. 

Also nament die von Zürich diss alles wider in, vnd muosten inen 
schweren als vor, vnd ward dem von raren, böss beringer von landenberg 
vnd denen von wil nüts denn brantschatzung vnd Schätzung so si den ed- 
len vnd andren geton hatten vnd mit inen vberkomen warent, als vorstat. 

m 

M. Ten den sehwitsern. 

It aber darnach vff den nächsten zinstag vor sant mathis apost. ^^^) 
erliessent die von schwitz die vss dem fryen ampt ir aiden, so si inen 
geton hatten, vnd hiessent si denen von bern schweren. Also schwuorent 
si des selben tages dem schulthaissen von bern, der gebott inen bi dem 
selben aid, wider denen von zürich zuo schweren. Also schwuoren die vss 
dem fryen ampt des selben tags wider gen Zürich, als vor. 

It. vff den nächsten domstag darnach, das was vff sant mathias an- 
beut ^•*), kament der von bern hotten mit denen von Zürich gen grüenin- 
g e n , vnd hettint gern gesechen, dass si wider denen von Zürich geschwo- 
ren hettint, vnd redten das och ernstlich mit dem ampt. Also weiten si 
nit wider denen von Zürich schweren , si weltint vor sicherhait von denen 
von Zürich han, das inen och von den aidtgenossen versprochen was, man 
weit inen helffen , dass si bi ir alt herkomen vnd frihait belibint. Also 
schwuorent si des selben tags denen von bern, vnd gabent och denen von 
bern die veste ze grüeningen in, mit der von schwitz wissen vnd willen; 
die von bern gabent och des selben tages gelich den von zürich die sel- 



160) schaden vnd f. Hü. i6i) 21. Febr. 16S) 23. Febr. 



888 

ben vesti ip. Also nament die von schwitz des selben mals vff der Testi 
ze griieningen büchsen, armbrust vnd alles das si [fanden , das der von 
Zürich gesin was, vnd füerten es gen schwitz. 

It. darnach vff dem balm abent^^^). kament aber der von bem hotten 
mit denen von zürich gen grüeningen, vnd erliessent daselbs das selb ampt 
ir aiden, so si denen von bem geton hatten, vnd hiessent si da denen von 
Zürich wider schweren, als vorstat, vnd versprachent inen da baid tail, 
bem vnd zürich, dass si vbertrangs vnd nüwer vffsätz von denen von Zü- 
rich fürbas vberhept söltint werden, vnd sölt och niemand dess engelten 
gegen denen von zürich, wie er sich in disen löffen gehalten hett, vnd dass 
si gen schwitz geschwom hatten« 

It die von bern hatten och ain brieff gemacht, wie die von zürich 
das selb ampt fürbass halten söltint, vnd hatten etlich stuk abgetan, als 
sich die selben lät vor inen erklegt hatten. Si machten och etlich stuk 
darzno, dass die in grüeninger ampt den selben sprach nit vast lopten, vnd 
mnosten dennocht denen von bem vil geltes vmb den brieff geben, vnd 
hatten ir sach nit fast damit gebessret. Also schwnorent si wider zuo de- 
nen von Zürich vnd hatten arbeit, kosten vnd schaden vnd schand vmb 
sunst gehept, vnd was aller ir trost vss, der inen vor dik geben was« Also 
mainten die in grüeninger ampt, si weltint kain geloben an die von schwitz 
niemer mer gehan, denn si hettint si wol getrost, si wQltint Hb vnd guot 
zuo inen setzen vnd mit inen wagen, vnd söltint in der von zürich band 
niemer mer komen. Also wurden si wider der von zürich, vnd hatten es 
vil besser denn vor^**). 

51« >ie fen liirich eatiekhegent die t«i Ineem aiaer red ^^^). 

It. die von Zürich hatten geredt von denen von lucern, si hettint 
inen hilff zuo gesait,. vnd vber das hulffint si den von schwitz, vnd zugint 
vff die von zürich, vnd hettint nit gehalten^, das si inen vor versprochen 
hettint. Also muot diss red die von lucera, vnd klagten es den aidtge- 
noseen, dass inen die von zürich an ir er vnd aid redten, das si denen 
von Zürich nit wöltin vertragen, vnd weiten also erst aber an die von 
Zürich. 

Also ward darunder geredt, dass die von zürich die von lucem vor 
gemainen aidtgenossen sölichs vnd anders, so si inen denn zuo geredt hat- 
ten, sölltint entschuldigen vnd entschlahen ^^*). 

52. Me aidtgeMisen htttea Ir bettschtft U denen Ten rapperawU. 

Anno dni Mccccxlj^^^ do vffsant Johanns abent des toffers^*^, hatten 
all aidtgenossen, von bem, von lucern etc. on die von schwitz vnd glaris, 



16S) 8. April. 164) bäflser denn vor Hü. bösser? Tschodi 11. 3t6. 327. 165) Rubrik 
▼onTschndi'8 Hand. 166) vnd wolten — zürich blos bei Hü. Tscbadi 11. 3!S7. 167) Tach. 
und Hü. 1442; aber Tschndi korrigirte in Beiner EUmdaohrift 1441. 168) 23. Jan. 



284 

ir erber vnd treffenlich bottschaft bi denen von rapperswil, vnd baten 
81 vm der von glaris panner, so si vor ziten ze wesen gewonnen hatten, 
dass die von rapperswil den ron glaris die selben panner wider gebint; 
des wölten die aidtgenossen gemainlich vmb die von rapperswil verdienen. 
Die von glaris hatten och den aidtgenossen fürgeben, wie sie inen die 
selben ir panner vnerlich abgewonnen hettint. Also antwurtent die von 
rapperswil den aidtgenossen, si weltint die panner nit von inn geben, si 
müestint in ir kilchen hangen, da si ir vordren hingehengkt hettint Also 
schieden die aidtgenossen vngeschaffet wider haim, vnd muot si vbel an 
die von rapperswil, dass si die aidtgenossen nit geeret hatten, vnd main- 
ten , es sölt inen nit ze statten komen. Damach schikten die von rapper- 
swil ir erber hotten zuo denn von schwitz, zug, lucern, vnderwalden, vre, 
vnd baten die, jegklich ort besonder, dass si mit den von glaris schueffint, 
dass si die von rapperswil vnbekümbert liessint bis an ain recht, so wel- 
tint si inen zuo er vnd recht ston, wo es billich war, vnd ermanten also 
die aidtgenossen, diewil vnd si doch dem haiigen rieh zuo gehörtint, dess 
si***) och wärint, vnd wess si die aidtgenossen ermanen konden. Aber es 
halff als nüts, die aidtgenossen weiten inen kain antwurt geben, wiewol et- 
lich ort den von glaris klainen glimpf gab *^^). 

53. IMe Ten iferlck wirbea fnb gntd aa kong friderichen fad an die kerrirkaft 
Ten östcrrick, Tod sckwaerea tin ewigen iiand lae ostcrrich. 

It also muot nun die von Zürich die schmach, die schand vnd och 
der schad, so inen die von schwitz vnd glaris vnd ander ir aidtgenossen 
geton hatten, mit denen si doch ain ewigen geschwornen pund hatten, vnd 
künden also nit wol gedenken, wie si sölich schmach gerechen konden an 
denen von schwitz, glaris vnd an den andren, die inen sölichs geton hat- 
tein vnd teglich taten, wan die aidtgenossen gemainlich hatten die von Zü- 
rich vnhoch mit werten vnd och süss anders denn si vor von inen gehept 
waren. Also vberschluogent die von Zürich etwa mengs, wie si jm tatint, 
dass si sich gerächint, vnd dass si hinfür sölicher Sachen vberhept wurdint 
von denen von schwitz vnd von den andren aidtgenossen, vnd wurdent ze 
rat, dass si sölichs so inen denn geschechen was, niemer mer köndint noch 
möchtint gerechen an den aidtgenossen denn mit hilff vnd rat der herr- 
schaft von österrich, die och dozemal das römisch rieh inn hatten. 
Wiewol nun die von Zürich bekannten i^*) vnd wissten, dass si schwarlich 
an der selben herrschaft vnd an den iren vberfaren hatten, vnd gröblich 
wider si geton hatten, so woltent si dennocht lieber gnade an der herr-r 
Schaft suochen vnd begeren denn dass si den puren also wöltint zuo wil- 
len werden, vnd* inen sölicher herrschaft vnd irs muotwillen also weltint 
gunnen vnd ze lieb lassen werden. Si hatten och dik hören sagen vnd 
euch selb gesehen, dass die herrschaft von österrich von alter har je vnd *. 



160) (die Eidg.). 170) Techudi II. It7, in) erkannten. 



286 

je so adenlich gnedig vnd güetig war; was inen in krieg oder süss ze 
laid je beschäch, oder wie gröblich man wider si je getät, wenn si gericht 
wurden, so hielten si och sölich richtung, vnd gedächten sin niemer mer 
zuo argom. Also suochten nun die von Zürich rat vnd hilff zuo wem si 
getruwten, der inen guot oder nutz gen der herrschaft sin möcht, vnd be- 
sonder zuo etlichen herren, den si denn getruwten , vnd die och der herr- 
schaft von österrioh diener vnd haimlich warent, vnd baten die also ernst- 
lich vnd getriiwlich sölichs an die selben herrschaft ze werben vnd ze 
Buochen. Also ward och sölichs geworben von marggraf wilhelm von 
hochberg, herr ze rötteln, vnd der herrschaft von österrioh landtvogt in 
elsas etc. von türing von hallwil vnd von andren, dass die von Zürich 
ir bottschaft zuo dem küng sölltint schikken ^^'a). 

Anno dni Mccccxlij vmb die liechtmess schikten die von Zürich ir 
treffenlichen bottschaft, iren burgermaister herr hainrich schwenden, 
ritter, iren stattschriber vnd ander von Zürich mit ainer herrlichen kost-p 
liehen ^^^b) schenki, die si dem küng weiten bringen; vnd do si kament 
gen Salzburg, do zoch der küng haruff von österrioh, vnd wolt haruss 
gen Schwaben vnd an den rin , och gen ach vnd sich da lassen krönen, 
wan er dennocht die küngklichen krön nit empfangen hat Also wolt er 
die von Zürich ze Salzburg nit hören, noch die schenki von inen empfa- 
chen, vnd beschied si also haruss gen ynsbrugg. Also zuo ynsbrugg 
hört der küng die von Zürich, vnd empfieng ir schenki von inen; doch 
mit grosser fürdemuss vnd bitt brachtent si das zewegen, dass si also in 
kuntschaft^^') des künges vnd siner raten kament. Also begaben t sich 
die iron Zürich vnd bekanten, dass si schwarlich wider sin küngkliche gnad 
vnd die herrschaft vnd das huss österrich geton hettint, vnd baten also sin 
küngklich wirdigkait vmb gnad^ vnd wärint och darumb zuo sinen küngk- 
lichen gnaden gesandt vmb gnad, vnd begabent sich och, sölichen freuel 
vnd vberfaren, so si an jm vnd an den sinen geton hettint, gern abzele- 
gen nach genaden, vnd sin vnd siner rät vnd ander herren erkanntnass, 
vnd wider jn noch das huss österrich niemer mer ze tuen ^^^). 

54. Hie fea lirich ichankten den kang ftd den kass oitcrrick kjharg die 

grafscktift. 

It die von Zürich schankten dem küng vnd der herrschafil von öster« 
rieh die graffschaft ze kyburg, die si vor verpfendt hatten, vnd anders 
das si von der herrschaft hatten. 

It. also darnach vff den nächsten sunnentag nach sant b^artolomeuB 
tag ^^^) anno dni Mccccxlij , do kam der von Zürich bottschaft von dem 
küng, herr hainrich schwend ritter vnd burgermaister, vnd ir stattschriber, 
die och dies sachen würben. Es kam och mit inen des richs landtvogt zuo 



i7sa) Tschudi II. 332. 333. i78b) köstlichen f. Hü. 17S) Bekanntschaft. 174) ge- 
taon Hü. Vrgl. Tschad! II. 333. m) 26. Ang, 



98S 

schwftbeii» herr jaeob der trucheesa von waltbarg, vnd braohtent 
also mit inen die brieff vnd richtung« dass si genzlich mit dem küng ynd 
der herrschaft vnd dem hus von österrich gesohlicht vnd ains waren' vmb 
all vergangen krieg, etöss vnd ganz vmb alle vergangen Sachen. 

SS. Hie TM liriek brtchteit tla pnatbrlef. 

It. si brachtent ocb ain brieff, dass sieb die von Zürich stat vnd zno 
ewigen ziten zuo der herrschaft vnd dem huss österrich gebunden vnd ver- 
aint hatten; doch hatten si ir pünd vorbehept, die si mit den aidtgenos- 
sen geton hatten^ als das denn beschaiden was. 

56. Me Tsn liirfch besigletent dsft-f «atbrieff nit der herrschaft fen isterrich. 

Also darnach vff den nechsten zinstag, das was vff sant pelayen tag ^^%), 
do giengent die von Zürich zesamen^^^b) alt vnd nüw rat, vnd die zwai 
hundert, ^d besiglotent da die brieff vnd den ewigen pund mit der 
herrschaft von österrich, vnd saiten och das offenlich, wan sin was mengk- 
fich ze Zürich fro, wan bis vff die zit wisst man nit aigenlich was die von 
Zürich bi dem küng würben oder geworben hatten. Also gefiel diser pund 
vnd diss richtung vnd der gewerb, so die von Zürich mit dem küng hatten, 
den aidtgenossen nit fast wol, vnd redtend och meng wild vnd wunderlich 
wort darzuo^'^a). 

S7. Her knag Mhlkt ine den aldtgenesieni^Tb). 

It. vnder disen dingen schikt der küng sin erber bottschaft, herr Wil- 
helmen von grünenberg ritter, vnd türingen von hallwil zuo den 
aidtgenossen, ze erfordren die stett im ergöw vnd anders, so si sinem 
vetter, hertzog fridrichen von österrich vnd dem hus österrich abgebrochen 
vnd ingenomen hettint, vnd begert also ze wissen, ob si die selben stetig 
Kit vnd land zuo des richs banden ingenomen hettint oder zuo ir selbs 
banden; hettint si dem haiigen rieh kriegt vnd zuo des richs banden stett, 
lüt vnd land ingenomen, so war er zuo disen ziten der, dem es zuo ge- 
hört, wan er war römischer küng, dem alle curfürsten vnd ander des haii- 
gen richs fürsten, herren vnd stett gehuldt hettint, vnd jn hieltint als ain 
römschen küng. Hettint si aber von ir selbs wegen kriegt vnd zuo ir selbs 
banden sölich land, stett vnd lüt ingenomen vnd dem hus österrich abge- 
brochen, so hettint si doch in den selben zitten ain geschwom frid ge- 
machet mit sinem vetter, hertzog fridrich von österrich vnd mit der herr- 
schaft vnd dem hus österrich vnd mit allen iren stetten, lüten vnd land 
zwai vnd fünfzig jar, den si doch damit an der selben herrschaft vnd an 
den iren scbwarlich vnd treffenlich gebrochen hettint. So möcht noch weit 
er doch nit lassen, er weit je sin veterlich erb hau vnd si vmb sölicben 



176a) 2&r Aag. iT6b) ze rat Tscb. me) so die von cürich — hatten f. Tsoh. 
Vgl. Tsohadi IL 343. Der Bond vom 17. Joni S. 335. mb) Bnbrik f. Hü. 



967 

frevel vnd mootwillen ^^^) fürnemen vnd süchtigen, als jm denn gepturti von 
küngklicher maoht vnd römisches gewaltes wegen, vnd jm zoo gehorte. 
Vnd begert also ainer aatwart von den aidtgenossen. 

58. 0ie aidtgenessen atneit ala bfdenkei. 

It. vif dies muotung konden die aidtgenossen dem küng nit wol ge- 
antwurten, vnd nament si also ain bedenken, vnd hatten also der stett vnd 
ander ir guoten fründen rat, vnd sprachent, es wäre nit ainer statt vnd 
aines lands ding, es war ir aller sach, si wöltind ain ander besamlen vnd 
dem küng ain gantz volkomen antwurt geben. 

It. vff den nechsten mentag nach vnser lieben frowen tag ze herpst*''^ 
hatten all aidtgenossen ain tag ze lucern, wie si dem küng weltint ant- 
wurt geben, vnd warend darinn etwas bestanden, vnd snochten rat, zuo 
wem si getruwetend. 

It also warent nun all aidtgenossen ze rat worden, dass si je die pünd 
hören weltint, so die von Zürich mit dem hus österrich zuo ewigen ziten 
gemacht hettint. Die von Zürich versprachent sich gegen den aidtgenossen, 
dass si da nüts geton hettint, denn das si mit eren vnd recht wol tuen möch- 
tint, vnd den aidtgenossen vnd ir pünden on schaden. Da hatten aber 
die aidtgenossen bössen gelouben daran, vnd schikten also ir aller bott- 
Schaft gen Zürich, on schwitz vnd glaris, die brieff vnd pünd zuo hören, vff 
zinstag in die felicis et regula ^^^). 

Also liessent die von zürich diss botten die pünd hören. Also het- 
tint die botten der brieffen gern abgeschriffien gehept, aber die von zürich 
woltenz inen nüt geben, si liessent jn wol die brieff zwirent oder dristunt ^^^) 
vorlesen. Also ritten der aidtgenossen botten vnd die von zürich mit inen ^^^) 
gen baden vnd zuo den andren stetten in dem ergöw, vnd baten vnd 
manten si dass si ir aid hielten, die si inen geschwom hettint, als si inen 
dess wol getruwten, so weltind si inen och helfen mit lib vnd guot, wo 
si dess bedörftin. 

59. Her klag was in disea liten le fribirg, fnd ftitr ahe daseihs fnb» nd 

wiMten die aldigenMsea nit, wsm er Met i^tt 

Vnder disen dingen wurden die von zürich gegen den küng gar 
schwarlich vnd fast versait^ wiewol si sich gen jm verbrieft hatten, als vor- 
stat, si wärint lüt, an die sich nit ze lassen war, vnd die weder brieff noch 
aid hieltint, vnd hettint sOlichs nit jm angetragen me denn inen aber en- 
pfolhet war, vnd es nit jederman lieb war, vnd vmb anders wurden si hefflengk- 
Hch verklagt. Also beschikt der küng die von zürich wider, vnd huob inen 
sölicfas für. Do verantwurten sich die von Zürich gen dem küng, dass sich 
das niemer finden sölt, si weltint ir lieb vnd guot ime gefangen geben, vnd 
was si mit sinen genaden geworben vnd geton hettint, das sölt sich och 



HS) ynreclit Hü. 179) 10. Sept« Tschudi II. 344. 345. iso) 11. Sept I8i) d. h. dri 
ttiuid, dreimsL 18S) 12. Sept. 



288 

ako finden, vnd wöltint och dem also getrüwlich nachkomen vnd nach gan. 
Vnd baten och also sin küngklich gnad, dass er si also entscholdiget hett, 
als si gen jm versait waren, vnd baten jn och also gen Zürich se komen 
vnd selb besehen, ob es gehalten wurd oder nit. Also sprach der küng, 
er weit selb gen Zürich komen vnd die aid von inen nemen, vnd herren 
vnd ritter ze gegen haben ^®*). 

t9. Ring Mdrick fen feterrick km gci lirlck. 

Anno dni Mccccxlij vff die nächsten mittwachen nach des haiigen 
crütz tag ze herpst^^^) kam küng fridrich von österrich der römisch 
küng gen Zürich mit herren, grafien, rittern vnd hnechten, dass man si 
schätzt bi tusent pfert vnd xxxvj herwägen. Also enpfiengent jn die von 
Zürich mit grossen eren vnd so si jn wirdigklichost vnd erlichost empfachen 
kondeii, mit aller priesterschaft ^ mit allen orden vnd hailtum, ynd so si 
kostlichest konden, vnd was si zierlichs vnd hüpschs hatten. 

(1. Vie fea iSrlch sdiwnerea den king vnd Htm kiss tm isterrich. 

It darnach vff den nächsten Sonnentag i^^) schwuorent die von zu rieh 
dem küng als ainem römschen küng vnd dem haiigen rieb gehoi^am vnd 
getrüw ze sind, vnd darnach schwuoren si dem küng als ainem herren 
von österrich. Si schwuorent och sinem bruoder, hertzog albr echten, 
sinem vetter hertzog Sigmunden» vnd der selben herrschaft vnd dem 
huss österrich ewengklich vnd den pund getrüwlich ze halten, den si mit 
inen gemacht hatten , den man och da offenlich vor mengklichem vor- 
las ^^^)rr). Die von Zürich behuobeut och ir alten pünd vor, die si mit 
den aidtgenossen hatten. 

It. marggraf wilhelm von hochberg schwuor och da denen von 
Zürich widerumb als ain landtvogt der herrschaft von österrich, als er och 
in den ziten was. Es schwuor och herr wilhelm von grünenberg mit 
der veste ze rinfelden vnd mit der herrschaft in den pund ^^^ ««). 

188) Tschudi IL 345. 346. am 1«. Sept. 184) 10. Sept 186) 23. Sept. 186) Tachodi IL 346. 
187) Nach Tschndi's Verbesserung and Hü. , wo die Hdachr. hat : ^^schwaorent och do 
die von Zürich widernmb.'* Tschudi wieder: „und Thuring von Hallwil, all dri im 
Namen nnd in die Personen des Künigs und Herzog Albrechts und H. Sigmunds.'* 

rr) Also kam vnser her der küng gen zürch vnd was da by acht tagen. 
Die von z. swaorend jm vnd gabend jm was si hettend von österrich vnd w. 
Ynd ward zürch ergeben dem küng, das taten si den von swytz vnd andren 
aidgnossen ze nyd vnd ze hass, dann den von z. gross schmach geschehen was 
da vor von den aidgnossen, dann si zagend für zürch vnd namend jn vil landes 
jn, vnd zwungen die von z. was si weiten. Dacher p. 359. 

88) Dainach zoch er gen franokfurt vnd lech den forsten vnd herren ir 
lehen, vnd bestätgot den stetten ir fryhaiten; doch so wolt er den aydtgnossen 
vnd den stetten, die zum hus Oe. hortent, vnd an das rieh ^kernen warent, ir 



289 

(S. iie fM rapperswil schwioreKt oek itm kats Ssterriek. 

It. also darnach vff den nächsten mentag^®^) fuor der küng den 
see vff gen rapperswil me denn mit drissig schiffen, mit sinen die- 
nern, mit den von Zürich vnd ab dem zürichsee. Also empfiengent 
jn die von ' rapperswil so si erlichost vnd best konden , mit dem hail- 
tom. Momdes vff zinstag ^^^) muotet der küng den von rapperswil an, 
dass si dem huss österrich wider schwuerint, dess si doch von alter bar 
wärint ^^^). Das bekanten die von rapperswil, dass si das billich vnd gern 
tätint; doch warent si vnwillig, mit den von Zürich kain püntnuss ze ha- 
ben, besunder diewil vnd die von Zürich mit den aidtgenossen ain pund 
hieltint, vnd der selb pund vor gon sollt. Vnd erzalten da dem küng ir 
anligenden sachen, vnd dass inen dik vnd vil we vnd laid beschechen war 
von denen von Zürich vnd von den aidgenossen, vnd satzten dennocht das 
also hin zuo sinen gnaden, wan er ir natürlicher herr was, dass si gern 
vnd billich ze willen ston weltint, was er sie hiess. Also scbwuoren si 
desselben tags dem huss Österrich wider, vnd och den pund, da zegegen 
was der küng selbs vnd vil herrschaft 

It die von Zürich redten och desselben mals mit denen von rapper- 
swil, da der küng vnder ougen was, si weltint ir guoten getrüwen pund- 
genossen vnd helffer sin^ als ver ir lib vnd guot gelangen vnd geraichen 
möcht; des geliehen getruwtent si inen och. Also fuor der küng wider 
gen Zürich. 

(3. Sie TOK witttertar sckwoorcH. 

It aber vff den nächsten sampstag darnach, das was sant michels 
tag^^^) brach der küng ze Zürich vff vnd rait gen wintertur. Momdes, 



188) IM. Sept 189) 25. Sept. 190) Sie waren seit 1415 des Reiches gewesen. I9i) 29. Sept. 

fryhaiten nit bestätigen denn dem hus v. Oe. vnschädlicb. — Ynd zoch er den 
rin vf — gen Zürich. Da ward er erlich enpfangen vnd echwuorent jm die von 
Z. zum hus Oe. vnd zoch do gen raperschwil, vnd schwuorent die von Z. ouch 
widerumb an das h. 0. won si zuo dem rieh gefryt warent, vnd zoch do also 
wideromb gen Z. vnd belaib do etwen mengen tag, vnd machet ain puntnis vnd 
verband raperschwil, Z. vnd winterthur zuo samen vnd ander einer stett, den 
Bchwartzwald vnd alle sine land, vnd kam do gen wintertur vff sant michels tag 
Mccccxlij jar. Die schwuorent jm ouch zum hus gen Oe. vnd verband si ouch 
zuo den von Z. in iren punt, das si nit gern tautent vnd sich des wartent, denn 
si nit wol an jnen sind vnd noch hüt by tag. Doch es geschach, das si sich 
ab dem rieh zugent, vnd ergabent sich wider an die herrschafft. Die von Z. 
Bcbanktent dem küng kyburg vnd die graf schafft; do schankt er widerumb jnen 
das selb zuo haben ze luterm aigen, vnd hoche vnd nidre gericht dorzuo, ouch 
M M guldin vff der graffschafft grüeningen, won die jnen verpfent was von der 
herrschaft Cod. 630 p. 289 — 291. 

KUngenberger Cbronlk. 19 



290 

vff den sunnentag ^^^) sehwuorent si dem buss österrieh Tnd der herrschaft 
wider vnd och dem pund, als die von rapperswil geton hatten. 

64. Der kuag rait gea kybur^. 

It. vff den Beiben sunnentag rait der küng gen kyburg vnd beeach 
die veste, vnd rait des selben tags wider gen wintertur. VfF mentag^^*) 
schied der küng von wintertur. 

65. Her kvng rait $eii kingsfeMea. 

It also wond nun mengklich, der küng weit gen costenz, wan er schikt 
sin wägen vnd ain tail sines volkes dahin. Also rait er^^^) gen baden, 
vnd was da vbemacht, vnd morndes*^*) gen küngsfelden, vnd hört da 
mess, vnd besach sines änis grab vnd das closter ze küngsfelden, das von 
sinen vordren gestiffi; vnd erlich begäbet vnd geordnet was, vnd was also 
ze brugg vbernacht. 

Also rait er^^^) durch das ergöw, vnd besach da arow, zofingen 
vnd andre schloss in dem ergöw. It. solo turn , von solotum gen bern. 
Also t'ät man jm allenthalb vil eren jedennan nach sinen statten. 

It. es nam mengklichen wunder, dass der küng also mit ainem klainen zng 
durch die aidtgenossen rait on gelait, vnd gehiess jm vil lüt vbel darzuo, 
wan die aidtgenossen jm in den selben tagen vigent waren. Dess gelich 
beschaint er och gegen inen, wan er tat nit das inen gefiel oder eben was; 
er wolt inen kain frihait besteten, vnd vordret och das sin hefftengklich an 
si, vnd maint och das selb ze behalten. 

Est mala stulticta per mtUta pericula terre 
Omnia mobilia simtd et semel adfora ferre ^^^). 

It. darnach rait er von bern gen friburg. Die enpfiengent jn mit 
Bunder grossen eren vnd wirdigkait, dauon vil ze sagen war, wan ir 
hertz stuond gen österrieh, vnd warent fro dass si den tag gelept hatten, 
dass si ain römischen küng vnd ain herren von Österrieh in aigner person 
ze friburg entpfachen söUtin ^®^). 

66. Der king rait in wdtseUanrf. 

It si bezalten alle kost als lang der küng ze friburg was, allen den 
die mit jm ritten, wie man die bracht, essen, trinken, fuoter, höw, sohmid» 
schuomacher, schnider, sattler; wess man bedorift, bezalt als die statt fri- 
burg. Si machten jm och etwa meng kurtzwil vnd sehimpf, das ioh loss 
beliben. 

It. es kament aber der aidtgenossen hotten gen friburg, vnd fielent 
dem küng ze fuoss, vnd begerten, dass er inen ir frihaiten bestete vnd vff- 
richti, als ander römsch küng vnd kaiser, sin vorfaren, geton hettint; so 



198) 30. Sept. 193) 1. Oct. 194) 1. Oct. 195) 2. Oct. 196) 3. Oct 197) Die Vene 
bloa Hü. 196) Die ganze Reise fast wörtlieh bei Tschudi 11. 34S« 



291 

wdtint 61 jm ooh gehorsam sin vnd tuon was si jm denn von recht pflicb- 
tig vnd schuldig wärint, Ton des ricbs wegen. Also wolt inen der küng 
kain frihait noch bestätung geben, er' weit vor sin veterlich erb wider han, 
oder aber dass si vor für die fürsten zno dem rechten (standint), da dann 
das billicfa war. Also beschied er inen ain tag gen costenz vff den näch- 
sten saut martis tag, darnach so well er och etlich des haiigen richs für- 
sten bi jm haben. 

It also rait der küng vff dem selben ritt in der herren land von 
saffoy, gen lossen, gen jenff etc. Die selben hertzogen vnd och ir 
schwöster jn och mit grossen eren vnd wirdigkaii entpfiengent vnd hielten, 
dauon vil ze sagen war. 

It der hertzog von burgonien kam och zuo dem küng mit grosser 
herrscfaaft etc. gen bysantz in die statt, er vnd sin wib, vnd erzögten da 
dem küng vil grosser eren ^^^). 

67. Der klag kaM gea basel. 

Also kam nun der küng wider von weltschen landen, nit den weg, den 
er hin in gezogen was, denn er fuor gen mümpelgart vnd gen basel zuo. 
AI0O kond jn vor niemand vberreden , dass er ze basel in die statt wölt, 
vnd ritten jm doch die cardinäl, das concilium vnd die von basel köstlich 
eiligen, vnd baten jn, dass er in die statt ritt; aber er wolt es nit tuon, denn 
do er von weltschen landen kam, do rait er gen basel in die statt, vnd 
belaib da etwa mangen tag, wiewol er nit fast wol an inen vnd an dem 
bapst'^^ was. Also enbott er nun den aidtgenossen, dass si zno jm gen 
costenz kämint, als er ze friburg mit inn verlassen hat; das weiten die 
aidtgenossen nit tuon, er geb inn denn ain gelait sicher zno jm vnd von 
jm, das er inen och also gab, wiewol das vngewonlich was^^^). 

08. Her kfiag kam geo costeni. 

It. der küng zoch aber den rin vff gen costenz vmb sant katherinen 
tag^^^). Also schikten die aidtgenossen ain bottschaft gen costenz vff" 
zinstag nach sant katherinen tag ^^^), bem, lucem, zug, schwitz, glaris vnd 
vnderwalden *^*). 

69. Der kaag TerktTt die aidtgeaosse« le costeati. 

It vff den zinstag nach sant katherinen tag fuor der küng gen vber- 
lingen, vnd nam da die gelüpt vnd aid in, vnd schwuorent jm als ainem 
römischen küng. Morndes*®*) fuor er wider gen costentz vff die pfal- 
lenz, da er och ze herberg was, vnd vff die selben mittwuchen verhört der 



199) Filipp d. Gute, Karls des Kühnen Vater. Auch hier alles bei Tschudi. Vgl. 
Königsh. Cod. ASS p. '291. 300) dem Gegenpapste Felix, aoi) Tschudi IT. 349. sot) ?:>. 
ik>T. über DiMranhofenf welches ebenfalls vom Reiche schwor, soa) %1. Nov. 20i) Uri 
hatte seine Urkunde schon am 30. Sept. in Wintertur erhalten, Tschudi II. 347. 
806) 28. Nov. 

19* 



292 

küng die aidtgenossen offenlich vff der pfallenz, da zegegen waren! fürsten, 
herren, ritter vnd knecht, des ersten der römisch küng selb, der biscboff 
von ougspurg, der biscboff von prixen, der biscboff von gurck, der biscboff 
von kiemse, vnd bi inen vil doctores vnd gelerter. 

It. marggraf jacob von baden, marggraf wilhelm von röttebi, der graf 
von schowenburg, bertzog ruodolf von der schlessi, grafen von montforty 
von mätschy von lupfen. 

Also fielent die aidtgenossen für den küng, vnd redt ruodolf von 
erlacb von bem von ir aller wegen, vnd baten sin küngklicb gnad, dass er 
inen ir frihait besteten weit als ander sin vorfaren, küng vnd kaiaer, geton 
hettint^ das welltint si willenklich vmb sin gnad verdienen, wo si köndint. 
Also bedacht sich der küng mit sinen herren, ritter vnd knechten, vnd gab 
inen der bischoff von prixen die antwurt: guoten fründ, als ir vnsem aller 
gnedigosten herren gebetten hand vmb frihait etc. was er vch da pflichtig vnd 
schuldig ist von küngklicher macht vnd gewalts wegen, das wölt er gern 
tuen; aber ir hand dem huss von österrich sin lüt vnd land ingenomen in 
friden vnd in sätzen. Dass er vch darbi besteten welle oder kain frihait 
geben, das will er nit tuon, die dem huss österrich schädlich sig. Er ge-> 
truwt vch och ir gebint jm sin veterlich erb wider. Wenn ir das tuond^ 
was er vch dann pflichtig ist von küngkliches gewalts wegen, das wil er 
denn gern tuon , vnd dem voUenklich nach gan. Also bedachten sich aber 
die aidtgenossen, vnd antwurt aber der von erlach als vor : Als üwer küngk- 
licb gnad an vns begert hat, dess hand wir kain gewalt noch macht; wir 
sind hie als hotten, vnd bittend vnd begerend als vor, vnser frihait von 
üwer küngklichen gnaden ze besteten, so wöltint wir denn üwer mainung 
an vnser guoten fründ bringen haim, vnd getruwent, wir wellent denn 
vwern küngklichen gnaden ain guot früntlich antwurt bringen. 

Also antwurt aber der von prixen von des küngs wegen, dass inen der 
küng vts besteten oder kain frihait geben weit, das well er ganz nit tuon, 
si gebin jm denn sin veterlich erb wider. Was er inen denn pflichtig sig 
von küngklicher macht vnd römischs gewalts wegen, well er inen tuon; vnd 
vmb dess willen dass mengklich sech vnd hör, dass der küng nit anders 
denn rechtes beger, so schluog er den aidtgenossen dise recht für. 

?•• Der king bett recht. 

Des ersten vff des haiigen richs curfürsten vff den nächsten liechtmess 
gen nürenberg ze komen. War inen der tag ze lang oder die statt ze uer, 
bott er inen recht vff den pfallenz graffen bi rin, für den ain römischer 
küng komen sol, ob er stöss gewunn mit des richs fürsten oder andren 
des richs stetten. War inen aber kains eben, vmb des willen dass si vnd 
mengklich sechen, dass er inen die sach nit verziehen weit, so weit er sin 
komen vff des richs fürsten vnd herren, die jetzemd ze oostenz wärint 
Die aidtgenossen antwurten aber als vor, si wärint da als^^^) hotten, si 

206) Da selbs botten Hü. 



293 

kondint jm kain antwnrt geben , ai hettint sin och nit gewalt noch macht, 
kains rechten in zegan; denn hett er inen ir frihait bestät, so weltint si es 
bain an ir guoten fründ han bracht, vnd getruwtint, si weltint sinen gna- 
den lun antwurt bracht han, dess inn benügt hett Also schieden si hinweg. 

71. iie ai4tgeaoueB sckiedeo ab« tob costeati, 4au bau der kfiog Hat bestat» weit. 

Als nun die aidtgenossen dem küng geantwurt hatten ^ Tnd nünts 
von jm gehaben noch an jm geschaffen mochten, vnd er inen gemain vnd 
geliche recht für schluog, der si kains ingan wolten, so schieden si aber 
vngeschaffet vnd vnrichtig wider hain, vnd schieden in solicher mass von 
ainandren, dass sich entwedrer tail vil guots oder fründtschaft zuo dem 
andren versehen kond. Es warent och der mertail der richstett, die den 
küng entsassen, vnd si duchte, er laite dem adei me zuo denn den stei- 
len oder den puren ^^^)y vnd warent also die stett nit all wol an dem 
küng; doch hatten si das haimlich. Da merck. Also wondent nun vil- 
licht die von costenz^.der küng welle ze costenz beliben vnd ligen, biss 
er sin sachen uss getrüeg, vnd hatten also ain vngewonlichen zins an inn, 
als des küngs rät ducht, vff bett, vff stallmiet, vff die frömbden geschlagen, 
vnd besunder wer ze hoff tBLSBf vnd fuoter vnd höw ze hoff näm. Diss 
kam also für den küng, er schikt nach denen von costenz vnd hat! inen 
sölichs für^ vnd was ir mainung dar inn war. Die von costenz verantwur- 
len sich gen dem küng, si hettind es vor bi küng Sigmunds ziten och ako 
gehalten, der es och gnedigklich vnd wol von inen vergunt hett, vnd er 
doch dick vnd vil bi inen gewesen war, dass die lüt desler bass beliben 
möchtint vff sölich mainung. It. des küngs antwurt: Ob ir es vor dik 
vnd vil vnd allweg geton hettint bi küng Sigmunds ziten^ ist es nit dester 
besser, so han ich es nit dester gemer, er mocht es gern von vch haben 
oder nit. Er versatzt üch sine pfand, ainem ward, dem andern ward nüt; 
ich han noch kain pfand gelassen, da der kost grosser was denn hie; ich 
wil üch och bar bezalen, es sol niemand an mir verlieren, so beger ich 
och kainer borg von vch etc. Damit erzeigt er inen, dass er den vffsatz 
vnd den allenfanz nit wol verguot halt. Er sumpl sich och darnach nit 
lang ze costenz ^^). 



S07) den Iren Tsch. 

tt) Also kam er vff zinstag vor sant katharinen tag zwüschen dryen vnd 
vieren gen postentz, vnd nut jm sübenhundert pfard. It. es was also geordnet 
das man acht man von dem rat darzuo ordnet: vier von den geschlächten vnd 
vier von der gemaind, die jn emphauhen sollen, vnd wer ze riltend hett, der 
rait mit jn hin vss. — Also lut man all glocken vnd gieng all prieslerschafit, 
alle Orden vnd schuolen, min her von costentz mit dem hailtnm jm engen biss 
zuo rinporter tor. — Ynd fÜort man jn vnder ainer hymeltzen in das münster. 
— Darnach zoch er vif die pfaUatz, da lag er zuo herberg. Item man hett die 



294 

It. yff mittwuchen nach eant katherinen tag^^^) fuor der kÜBg von 
costenz den see vff gen arbon, vnd rait gen eant gallen, vnd nam 
von inen ir gelüpt vnd aid dem haiigen rieh. Si empfiengent jn mit groesen 
eren vnd brachten jm der statt schlüeael engegen zuo allen toren» vnd ga- 
bent jm die, vnd liessent ir tor offen ston tag vnd nacht, als lang der küng 
da was. Si täten jm och ain erlich schenki. 

' It. der küng zoch gen veldkilch vndvbern arlenberg*®*) in, wan 
er ernstlich in dem land ze schaffen hat, vnd empfalch sin land vnd die 
Sachen sinen raten vnd dienern, vnd besunder marggraff wilhelm von hochberg. 
It. vff sbnnentag vor wienacht**^) schwuorent die vss kyburger 
ampt der herrschaft von österrich wider, der ei von alter har gewesen 
sind. Diss beschach ze toss, vnd warent burgermaister vnd rät von Zürich 
da zegegen, vnd erliessent si der aiden, so si inen geton hatten. Also nam 
der marggraff die aid vnd och die veste in zuo der herrschaft von öster- 
rich banden vnd gewalt^^^). 

72. Sie ai4tgeao88eB redten denen von lurich vbei no fon des pnnds w^en mU 

osterrick. 

It. in disen dingen warent die aidtgenossen fast vngedultig mit 
den von Zürich, dass si also ain ewigen pund mit der herrschaft von 
österrich gemacht hatten , vnd muot si dass die von Zürich so wo! ains 
mit dem küng warent, vnd dass sich die von Zürich so fast an die 
edlen hangkten, vnd gieng als vil red vnder den aidtgenossen uss, dass si 
denen von Zürich grob vnd vbel zuo redten, wie si brüchig an inen wor- 
den wärint, vnd mangs, das ich also lass beliben. 

Doch so hatten si das aigenlich vor inen ain ganz gemaind, si mües- 
tint dem küng vnd der herrschaft ir brieff hinuss geben, vnd ir pünd ganz 
vnd gar absagen, vnd mit der herrschaft luter nüts ze schaffen han, oder 
si weiten die von Zürich vnd die iren wüesten vnd zwingen, dass si von 
sölichem lassen müestin. 



S06) Tschndi korrigirt „barbara*^ vnd DOtirt am Rande statt 28. Nov. den 5. Dez. 
Vgl. Chron. II. 350. 351. 809) alrenberg Hti. no) 23. Dez an) Tsohudi II. 358. 

berbergen beschribcn vnd bestelt; wo jederman zuo herberg solt ligen, vnd bott 
man bettstat vnd pfärid. — It. ain bett zuo der nacht vm ain behemer, stal- 
miet für höw vnd stro ain behemer. It. wer nit höw vnd stro gab, dry pfen- 
ning. Das beducht die gest zuo vil vnd ward en tail abegeton, vnd kam vnwill 
in den küng. It. jm ward von der statt geschenkt ijo guldin vnd ain sohöner 
becher, kostet ijoxxx guldin. — Die Chorherren schanktend jm xx malter haber 
vnd zwai fuoder win. — Am domstag nachdem als er kam, hat man jm ainen 
tantz in der katzen, do kam er hin vnd tet sechs tantz vnd was gar fröUch. — * 
It. er muost all tag zuo costentz in sinem hof haben zwai tusend brot *— li 
er zoch in vnwillen von costentz, dann in beducht, das man die sinen zuo hart 
hielt mit stalmiet vnd betten. Dacher p. 359 — 361. 



205 

Also ritten die aidtgenoasen all wuchen ze tagen vnd laisten also 
mengen tag. Je ze letst hatten si tag ze Incern gelaist, vnd ritten also 
von dem selben tag gen Zürich» die von lucem, von zug, von vre vnd 
von vnderwalden, vnd muotetent also denen von zürich an, dass si den 
pund absaitinty vnd luter vnd ganz darvon stüendint, den si mit der herr- 
schaft vnd dem huss österrich gemachet hatten vnd ewengklich geschwom. 
Diss muotung ducht nun die von zürich fast vnbillich an die aidtgenossen 
vnd vil ze grob, vnd mainten, si hettint nüts geton denn das si mit recht 
vnd eren wol tuen möchtint , vnd weltint och den selben pund mit der 
herrschaft von österrich trüwlich halten vnd dem nachgan. Diser antwurt 
benüegt die aidtgenossen nit fast wol, vnd hettint also gern ain ganz ge- 
maind gehept. Also ward inen geraten, dass si vmb kain sach diss muo- 
tung vor ainer gemaind Zürich tätin, denn ward ain gemaind innen » dass 
81 sölich Sachen an die von zürich wurbint/ die inen ir er, lib vnd guot 
berüerti, so möcht si ze zürich niemand geschirmen^ vnd ward inen sovil 
gesait, dass si also wider haim ritten. Diss beschach nach sant hilarien 
tag***) anno dni Mccccxliij **'). 

73. Der kfiag enpfalck sine seUoss. 

It küng fridrich von österrich empfalch also sine schloss ze versorgen 
vnd zuo besetzen, als er von dem land schied. Also kament gen rapper- 
swil Ixxxj schützen vff sant anthonien aubent anno dni Mccccxliij, vnd 
warent die vss der truchsässen land von waltpurg. 

It. die truchsässen schluogent diss sold vff die statt^ die si vor von 
der herrschaft verpfendt hatten, vnd e ob der krieg angieng, nament die 
truchsässen ir knecht wider haim, do es aller nötist tät*^^). 

It. also gab och der küng denen von zürich ainen hoptman in si- 
nem kosten, den er besoldt, türingen von hallwil, dass si och an den 
küng begerten vnd geworben hatten. Dess gelich gab er denen von rap- 
perswil ain hoptman och in sinem kosten, ludwigen mayer. 

74. Die TOB lirick sehwaorcnt Item koptnan. 

Item vff den aubent sant pauls bekerung'*^) giengent die von Zürich 
in das münster, jung vnd alt, vnd schwuorent da irem hoptman türingen 
von hallwil, vnd warent och da ganz ainhellig, vnd ward das mer, dass si 
sich zaichnen söltint mit ainem rotten crütz, als si vor allweg das wiss 
crütz getragen hatten. Dis was an vil lüten gar ain frembde sach**^). 

75. Die Toa rapperswil sekwaorent IrsM koptMan. 

It. vff Sonnentag darnach schwuorent die von rapperswil och irem 
hoptman ludwigen majer, gemainlich jung vnd alt^*^). 



sis) 15. Jan. sis) Tschudi IL 354. 355. au) alier maist not was Hü. S15) 24. Jan. 
sie) Tschudi II. 355. 8i7) Tschudi cit 



296 

7C. Me aidtgeHMsen h$itn die tob lirlck, das» si die piid Mit der liemelwn 

fOK österridi abscIilHegiBt. 

Aber in den selben tagen kament die von bern gen Zürich , vnd mit 
inen die von soloturn, vnd redten aber mit denen von Zürich^ ob si die 
pünd mit inen vnd den aidtgenossen halten weltint , oder was si sieh zuo 
inen söltint versehen; denn die von Zürich hettint jetz hoptlüt vnd soldner, 
das si doch vnbillich hettint, denn si wisstint uit^ dass inen jemand beger- 
tint laid oder kain vngemach ze tuon ; denn den pond, den si vnd die aid- 
genossen mit denen von Zürich hettint, den wöltint si och getrülich an inen 
halten; si getruwtint denen von Zürich, si hieltint och dess gelich an inen, 
vnd bekannten die von bern, dass die von Zürich den pund mit eren geton 
hettint vnd wol tuon möchtint, den si mit der herrschaft von österrich ge- 
macht hatten. Si begerten och also an die von Zürich^ dass si den fromb- 
den, so si in ir statt hatten, vrlob gebint vnd die von inen schicktent. 

77. Me ?oa liricii aHtwqrtei dea aidtgenossea. 

It. die von Zürich antwurten inen, dass si den pund getrülich vnd wol 
an inen halten wöltint, vnd was si inen pflichtig wärint; aber dass si je- 
mandt vrlob geben köndint, das köndiqt si nit tuon, wan es nit ir ding 
war. Der küng hett inen ain hoptman gen, dem geb er sold, si gebint jm 
nüt, dem hettint si och nit vrlob ze geben. Si hettint och etlich vff ain 
zil bestellt, denen köndint si och vor dem selben zit nit vrlob geben. 
Aber was si inen sunst ze willen köndint geton, wöltint si willig sin. 

It. si redten dess gelich mit dem marggraffen, dass er die soldner ze 
rapperswil dannen schickte, denn si wisstint nüts denn guots mit der 
herrschaft von österrich ze schaffen han; darzuo hettint si och ain guoten 
frid mit der herrschaft, den weltint si och getrülich halten. Si getruwtint 
wol die herrschaft hielt den frid mit inen och, vnd begertent also fast, 
dass er die soldner von rapperswil tat, denn die von schwitz dess zuo 
kosten kämint, wan si die iren och dester fürer behuoten vnd bewaren 
müestint. 

Der marggraf antwurt inen mit lützel wort, sin herr der küng hett 
soldner in sin schloss rapperswil gelait, dass er das wölt besorgen vnd be- 
hüeten; dess kosten solt si nit beduren, sin herr hett es wol vsszetragen. 
Wann jm sin herr empfelche, dass er sie hiess dannen gon, so wölt er es 
gern tuon, denn der küng hett si gen rapperswil gelait, der möcht si och 
wol haissen dannen gon, so es jm eben war; denn er hetti sin kainen ge- 
walt, dass er si dannen schickti. 

Also gieng in disen ziten etwan mangs für, das nit allhie geschriben 
stat, denn die aidtgenossen^^®) laisten mengen tag, jetz hie dann dort, 
vnd truogent an was si kondent, dass si selten müessig giengent. Wie vil 
si nun tagen laistent, so beruofflent si doch die von Zürich selten dar- 

218) Die sechs Orte. 



297 

suo, wiewol si ainander vil guoter wort gabent, si woltint die pünd getarü- 
lieh halten vnd getrüw aidtgenossen sin, fto getmwet doch entwedrer tail 
dem andern nütB guots, das bewisstent si mit mengen dingen ^^^). 

Nun hatt der küng vnd die sinen angetragen, ee ob er von dem hmd 
schied '^% mit denen von appenzell, dass si also ir pündtnuss, so si mit 
den aidtgenossen hatten, absaitin, vnd maint och das also mit recht tnx 
ZUG nemen vnd ze tuond. Des selben giengent och die von appenzell in, 
vnd mainten, si kdndint süss mit eren die pünd den aidtgenossen nit ab- 
gesagen. Also gab inen der küng ain richter, den bischoff von ougspurg. 

It. also hatten die von appenzell nit fast ain guoten pund mit den 
ludtgenossen, der inen komlich oder nutzlich war; denn wenn die aidt- 
genossen si manteuy so muostend si inen helfen in irem kosten, wenn aber 
die von appenzell die aidtgenossen mantent, muostent die selben von ap- 
penzell den aidtgenossen grossen sold geben, jegklichem vier alt plapp- 
hart all tag, vnd hulffen inen och vnder fünfhundert nit, ob si joch minder 
bedurffen hettint 



78. ier koog kett gera aagetrageo, dass die foa appeniell ir piadtaass absaltiat 

dcD aidtgeaostea. 

Also ward nun etwa mengs in disen tagen angetragen mit den von 
appenzell, dass des küngs rät vnd diener si gern von den aidtgenossen 
gezogen hettint, vnd hettint si gern in den pund gehept, da die von Zü- 
rich, wintertur, rappers wil, kyburg vnd ander stett inn warent. Da main- 
ten aber die von appenzell, dass si das mit eren vnd glimpf nit getnon 
köndint, denn wenn sich das mit recht erfund vnd mit recht davon gezo- 
gen vnd gewisst wurdint, so weltint si gern gehorsam sin, als vorstat 
Also giengent och die aidtgenossen nit müssig mit den selben von appen- 
zell, vnd truogen in si was si konden, vnd gabent inen och für, wie si das 
best kondenf ^), dass si ab inen nit brechint, noch von inen wichint, als 
si inen dess wol getruwtin, so weltind si och ir lib vnd guot mit inen dar 
legen, vnd manten si och fast ir aiden, so si den aidtgenossen geton hat- 
ten, vnd manten vnd muoteten also den von appenzell fast an, dass si inen 
hilfflich wärint Also antwurten die von appenzell, si weltint ir pund vnd 
aid getrülich halten, vnd dem och also nachgon was si geschwom hettint; 
ob aber si den aidtgenossen jetz zumal hilfflich sin wöltint, das köndint 
81 nit getuon, wan die aidtgenossen wärint nit ains. Si hettint denen von 
Zürich als vil geschwom als andren aidtgenossen, -die wärint nun zemal 
stössig mit denen von schwitz vnd glaris vnd den andren; wenn die ains 
' wurdint vnd sie dieselben appenzeller aber gemainlich manten, so weltint 
ei tuon was ir pünd wisstint oder sailint; aber all diewil si nit ains wärint, 
80 weltint si kaim tail wider den andren helffen, si weltint still sitzen ^^*). 



119) Tsohudi n. 355—357. aso) im Des. 1442. S2i) Jan. 1443 Tsohudi am Rande, 
sss) Tschadi n. 353. 354. um 16. Jan. 



298 

Dieer antwurt benfiegt die aidtgenoss^i nit wol, vnd mainten, Bi wel- 
tind die appenzeller darhinder bringen» das« si inen huUfint, vnd haltend 
also etwa dik ir bottechaft bi denen von appenzell. Also je ze letst ka- 
men die von vnderwalden» von zug» von lucem, von glaris vnd von schwitz 
gen appenzell in der wuchen vor pfaffen fassnacht'^^) anno dni MccocxUij, 
vnd redten aber mit denen von appenzell, ob si die pünd an inen halt^i 
wöltint, die si den aidtgenossen geton hettint, vnd inen hilMiob sin, 
als si inen dess wol getruwten, wan si jetz etwas widersatz hettint mit dem 
küng, der ain herr von österrich war, dnss si nit wol wisstint, wie si mit 
jm wärinty vnd erzalten also fast ir glimpf vnd ander lüt vnglimpf, vnd er> 
manten also die von appenzell tief vnd fast, vnd gabent inen vil guoter 
wort. Si hatten och ain andren pund gestellt mit denen von appenzell» 
dass si si haben wöltind für aidtgenossen, dass si ain ort für sich selber 
söltint sin, vnd dass inen die aidtgenossen als vil söltint gebunden sin als 
die appenzeller den aidtgenossen '^^) , das alles vor nit was. Disen brieff 
vnd pund liessent die aidtgenossen ofFenlich da uor mengkliehem ze ap* 
penzell lesen, vnd mainten si da mit darhinder bringen, dass si inen hilff- 
lieh wärint vnd inen zuo saitin, wan die aidtgenossen mainten, die von 
appenzell söltint sölichs fast fro vnd willig sin. 

79. Der appenieller aatwart. 

Da antwurten die von appenzell den aidtgenossen, was si inen ge* 
schwom hettint, dem weltint si och getrülich nachkomen vnd das halten» 
wenn si ains wärint, denn si hettint den von Zürich als vil geschwom als 
andren aidtgenossen. Dass si vber die gezühen köndint, da verstüendint 
si nit dass si das mit kainen eren getuon köndint ^^^), vnd wöltint also zuo 
disen ziten still sitzen. Si wöltint och jetzmal kain pund machen noch 
schweren, si wöltint bi den pünden beliben, so si mit den aidtgenossen 
hettind, vnd och die selben halten. 

Diss antwurt verdross die aidtgenossen fast an die von appenzeU, wan si 
wonden, si söltint des punds fast fro vnd willig sin. Also stuond der am man 
von schwitz offenlich vnd redt da mit hochen werten vnd tröwiich zuo 
denen von appenzell ^^^; , der inen doch vor vil heler»?) wort geben hat: 
„er vnd ander aidtgenossen sechint wol im guoten willen; weltint si nit 
anders, man müest si^^^), villicht mit ainer steoblin Stangen wyssen^S — 
vnd andre wort dess gelich. Er redt och offenlich vnd ermant si bi ir aiden, 
so si den aidtgenossen geton hettint, dass si von dem küng nüt hieltint, 
er war nüt ain rechter küng, er war ain hertzog von österrich, vnd och 
me wort dess gelich. 

It. also sumpten sich die von Zürich nit; wan si wissten, dass die 



S28) 1* Mürz 1443. S94) Diese Stelle hat Tschudi gestrichen and, wie im Chron. 11. 
358. modifizirt 8S6) da verstüendint ~ getuon köndint f. Hü. 8S6) mit denen von a. 
vü tröwlicher vnd hocher wort Hü. 2S7) glatter, t») sich Hü. 



899 

aid^enoflsen ze appenzell warent» so sehikten si oeh ir bottschaft da lun, 
wiewol 81 die aidtgenosseo nit dar zuo beruoflften, vad erzalten inen och 
ir glimpf Tnd das si denn gnot duefat. 

It. aber nach der alten fassnachts») hatten aber all aidtgenossen ain 
tag ze bern. Zno dem selben tag beraoften si och die yon Zürich, das 
fti doch vor etwa dik nit geton hatten» denn si laisten in den selben tagen 
etwa mengen tag, dass si die von Zürich nüt zuo beruoffien, denn dass 
die von Zürich dik vngemant ynd vngefordret ze tagen kament. 

Also sehikten die von Zürich ir bottschaft zno dem selben tag gen 
bern. Also do man nun tag laist vnd tag hatt vnd rät vnd da die ersten 
frag vmb gieng, hiessent die aidtgenossen die von Zürich vsstreten. Also 
giengent die von Zürich vss ir herberg, vnd wartoten, wann man si wider 
in den rat beschikte. Also laisten die aidtgenossen ir tag, dass si der von 
Zürich rat nie hatten, noch si in ir rat beruoffien. Also do der tag zergieng 
vnd jederman haim rait, do ritten die von Zürich och wider haimno). 

Nun hatt der küng mer denn ainest geschriben denen von.wesen in 
dem gastren, vnd den andren, die zuo windegg gehortent, in dem zliij 
jar, dass si sich kainer sacken söltint annemen, ob er stöss gewunn mit 
den aidtgenossen, vnd mant si da mit ir aiden vnd eren, vnd dass si die 
einen wärint, die von alter har dem huss österrich zuo gehorten. Doch da 
ward vff mittwuchen vor mitterfasten^O) ^^ hatten si ain ganze gemaind, 
was zuo windegg gebort, ze schennis, vnd hatten die von glaris vnd 
schwitz och ir bottschaft da, vnd baten vnd manten si, ob si inen hilff- 
lieh woltint sin, ob es ze schulden kam. Da antwurten si inen, si getruw- 
ien inen wol, si liessint si da beliben, als si inen och versetzt vnd ver'* 
pfendt wärint von der herrschaft von österrich, dass si wider die nit tuen 
BÖltint. Si weltint inen gern ir land helffen beheben vnd da helffen lib vnd 
guot retten ; vnd getruwtint inen wol, si Ussint si da beliben, vnd si ian 
das verhaissen vnd versprochen hettintsas). 

8C. ff itn ■erhsten meaUig aach Bittet fattea ^^') iaistea die aidigenossea ti^ le 

badkn nit Marggraff Wilhelm fon röttcla, fon hechberg, der ia dea litea der kerr- 

sdiaft laadtfogt fad statlhaltef was le sdiwabeB fad im dsas. 

Anno dni Mccccxliij vff mentag nach mitterfasten hatten die aidtge- 
nossen ain tag gen baden zuo samen genomen, vnd kament och alle ort 
der aidtgenossen zuo dem selben tag, on die von schwitz. Also be- 
ruoffken si och zno dem selben tag die von zur ick Si schriben och dem 
marggr äffen vnd begerten an jn, dass er zuo inen gen baden kam, wan 
si betten etwas mit jm ze reden. Also kam der marggraff vnd och die 
von Zürich, och der von rapperswil vnd von wintertur bottschaft. Vnd vff 
* dem selben tag vssret^ens^) die aidtgenossen die von Zürich fast, dass si 

m) Itf. März. 980) Tscbadi ü. 358. 359. ssi) 21. März« m) Tiehodi 11. 359. 
S83) 1. Apr. 884) äuMerten, vernachiäflsigten« 



300 

die von ziirich nit an ir rät nement. Also redten nun die aidtgenoasen 
mit dem marggraffen yff dem selben tag vm etwa mangs stnck. Des ersten 
redten die von bern mit jm, als er der von bem, soioturn vnd lucemns) 
botten, als von gemainer aidtgenossen wegen» zuo gesait faett, den frid, so 
die herrscbaft von österrich mit den aidtgenossen gemacht hett, vnd si mit 
jm zwai vnd fünfzig jar»^), die selben jar vss ze halten. Darüber hette 
hans von rechberg ainen der iren gefangen, nämlich ruodolf samber 
von arow , vnd war das bescheehen vss der herrschaft von österrich schloss 
seckingen, vnd hatt in och durch der herrschaft stett louffenberg vnd 
waltshuot gefüert. Sich klegten och vif den selben tag die von lucern, 
wie dass der selb hans von rechberg och zwen der iren gefangen hett, vnd 
in der statt vdntertur das getan hett, vnd begerten och die selben gefang- 
nen also ledig ze lassen. Also antwurt inn der marggraff, dess jm sölichs 
laid war, vnd war och ganz on sin vnd der vorgenannten stett wissen vnd 
willen bescheehen, vnd bott inn darum sölich gelich recht, vnd entschul* 
diget sich selb vnd die stett darin, dass die von bern vnd von lucem do 
zemal un guot benüegen hatten ss7). 

It also klagten sich aber die aidtgenossen von. der von schwitz we- 
gen vfF die von rapperswil etwa menig thorachtes stuck, von ains ang- 
kenknollen SB8) wegen, vnd süss von schlechter sse) eachen wegen, dess sich 
die von rapperswil verantwurten, vnd bott aber der marggraff fürer darumb 
recht, von der herrschalt vnd von rapperswil wegen, ob jemand mainte, 
dass si in den Sachen jemant vberfaren hatten, oder vngelichs fürgenomen, 
vff die dry schulthaissen von bern, von soloturn vnd von lucem, also da 
recht vm recht zuo geben vnd zuo nemen. 

Also begerten die aidtgenossen aber vff dem selben tag ze baden an 
den marggraffen ainer lütrungs^o) ynd vollen antwurt, ob die herrschaft von 
österrich den vorgemelten hid die jarzal vss, als er gemachet vnd besigelt 
war, halten wölt, so weltint si den och getrülich halten. Also antwurt inen 
aber der marggraf, die herrschaft von österrich hett den selben frid je vnd 
je getrülich vnd vSrechtenklich gehalten, dess glichen si noch hüt bi tag 
tat vnd gern tuen weit, vnd sait inen also do ganz vnd luter zuo, den frid 
zuo halten. 

Nach dem begerten aber die aidtgenossen an den marggraffen, die 
herrschaft von österrich hett ain pund gemachet mit den von Zürich, die 
ir aidtgenossen wärint, die selben püntnuss aber wider si war, vnd baten 
also den marggraffen, iass er die von Zürich der selben aiden als von der 
püntnuss wegen ledig liesse^i). Also gab der marggraff die antwurt ms); 



885) Tschudi hat ,fVnd lucem*' gestriohen. S96) Tschndi strich in der Hd«chr. überall 
das Wort „zwai'S Der Friede von 1412 war auf 50 J. 2S7) Tschudi IL 359. Von den . 
Worten ,yA\Bo ritten die aidtgn. all wuchen** bis hieher ist die Reihenfolge, welche die 
Hdschr. offenbar unter einander hat, nach Tschudi's Randnachweisungen und seinem 
Chron. II. 354-- 359. Hü. hat es ebenfalls richtiger. 238) Butterballen. 289) torechter 
Hü. 240) Intren Hü. 24i) erliesse Tsch. 24S) Daxno antwnrk der marggraff Hü. 



301 

Vnser aller gnedigester herr» der küng, hat seniliefa püntnuss selb ge- 
machet mit denen von Zürich , vnd die aid ooh selb personlich von inen 
ingenomen; darumb jm nit geburti, och nit gewalt hett, semlich aid ab- 
zelassen. Doch weit er ir mainung lassen bringen an den küng, so er tvat^ 
derlichest möcht; was denn sin gnad darumb tat, war jm lieb. 

Also begerten aber ^ie aidtgenossen an die von Zürich, ob si die pünd^ 
die si mit den udtgenossen hettint, halten weltint oder nit Die von Zü- 
rich antwurten den aidtgenossen, si hettint die pünd vorbehept in dem 
pond, den si gemacht hettint mit vnsrem aller gnedigosten herren, dem 
römschen küng vnd dem huss österrich, vnd hettint och die all wegen ge- 
trülich gehalten, vnd weltint si fürohin aber halten. 

Also schied man güedich von dem tag, dass niemant änderst wisst» 
denn dass die sachen söltint in allem guoten beston. Wan aber die von 
schwitz bi dem selben tag nit gewesen warent, da ward ain bottachaft zuo 
inen geordnet, vm zuo besuochen, ob si och bi soUchem beliben weltint 
Vnd was dis hotten würben, ward zuo allen tailen funden vnd zuo gsait 

It. die hotten warent: von costenz volrich schilter, von saut gallen 
cuonrat hör, von basel herr herman offenburgMs). 

81. Die aidtgeaossen kaMcat laosamea ido den atasidlea. 

Anno dni Mccccxliij vff den mayen tag kament aller aidtgenossen hot- 
ten zuo den ainsidlen, vnd weiten da tag laisten, vnd manten och also 
die von Zürich da hin ze tagen. Also momdes an dem domstag^ 
redten die aidtgenossen hit denen von Zürich, ob si die pünd mit inen 
halten weltint oder nit, darumb wöitint si och ain ganz wissen haben. 
Die von Zürich antwurten ja, dass si dieselben pünd gern vnd trüwlioh. 
halten weltint, vnd dieselben pünd vor vss behept hettint, vnd getruwten, 
dass si da nüts getan hettint a^), denn das si mit eren vnd recht wol tuen 
mochtint Also was nun je der aidtgenossen mainung, dass si von denen 
von Zürich weltint wissen, ob si aller zuoisprüchy so die aidtgenossen zuo 
denen von Zürich hettint, ganz vff si zuo dem rechten komen wöitint, wan 
es was je der aidtgenossen mainung nit, dass die von Zürich kiun pund 
xait der herrschaft von österrich hettint, wan ir pund von erstM«) angetra- 
gen vnd gemacht wäre wider die selben herrschaft von österrich, vnd wöi- 
tint also die von zürich des rechten ingan vnd vff die aidtgenossen komen, 
so wöitint inen die aidtgenossen mit glimpf von dem selben pund helffen, 
den si zuo der herrschaft von österrich ewengkli^ geschwom hatten; 
Also antwurten die von zürich, si köndint nit bekennen, dass si das mit 
käinen eren oder recht getuon köndint ; si wölten es aber gern haim an 
die iren bringen, vnd si darumb lassen wissen. 

Also schieden die von zürich von dem selben tag zuo den ainsidlen ^7). 



US) Tschadi II. 359. 300. 2m) 2. Mai. 845) vnd getruwten , dass si da ^ hettint 
t Hü. S46) von j300, vorne. 847) Vgl Tschndi IL 361^. 363. etwas anaführlloher. 



802 

It. nun fttegte es sieh in den ziten, daas die lüte bi dem «ürichsee 
nit als gehorsam warent denen von Zürich, vnd ir gebotte vnd Ordnung 
hieltint, als si aber vor dik geton hattent, wan die von Zürich vnd von dem 
se hattent ain letzi geschlagen ob borgen bi der sil gen denen von zag 
vnd den andren aidtgenossen. Da laiten sich die von dem züriohsee hin, 
von borgen, kilchberg, tallwil, meilen, erlibach, zollikon vnd ander, on der 
von Zürich haissen vnd wissen, vnd mainten och da ze liggen vnd dannen 
nit ze wichen, ee ob es ain ganz frid oder vnfrid war, vnd walten sich 
also nit mer an die von Zürich keren, als si vor geton hatten, dass si mit 
inen in die statt wichen wöltint; si wöltint je da sterben oder genesen. 
Also tatent die von zürich ir bottschaft dahin zuo ineo^ das si haim zügint 
vnd ir gemach hettint; si weltint si vnd sich selb nit verwarlossen. Das 
wolten die von Uem see nit tuen. Die von zürich schikten herr ruodolf 
etüssin, iren burgermaister, aber zuo inen, der gebott vnd hiess si abziehen. 
Dem wolten si aber i^it volgen. Also schied der burgermaister in vnfrünt- 
Schaft von inm, wan si wolten da liggen, es gefiel denen von zürich wol 
oder vbel, vnd irs rates nit folgen Diss was och ganz wider den von 
hallwil; der der von zürich hoptman was. 

Also lagent die von z u g och an ir letzen^ die si wider die von zürich 
gemacht hatten ms). 

82. Sie foa loridi md breMgartea eniiwretea k burgreckt. 

In disen dingen gabent nun die von bremgarten vnd von baden 
der herrschfift landtvogt vnd denen von zürich vil guoter wort vnd mainten 
je ganz, si wöltint nit wider die herrscfaaft noch wider die von zürich sin, 
also dass der marggraff^ och die edlen vnd die von zürich fast ain guot 
getruwen zuo den selben stetten hatten. 

Anno dni Mcccexliij, dominica cantate, das was vff ain sunnentag, vnd 
was der nündzechnost tag in dem majen, kament die von bremgarten gen 
Zürich, vnd ward da ir burgkrecht, das die von zürich vnd die von brem* 
garten mit ainandem ewigklich hatten, ze recht emüwrot vnd geschwom 
ah vor von baiden tailen, vnd gelopt getrülich ze halten. 

It die von bremgarten schwuorent och dasselb burgrecht mit den 
von Zürich ewengklich ze halten, ze bremgarten in der statt, ain ganz ge- 
maind, rieh vnd arm. 

8t. Aiao taalni Iccc^iU !■ im Msiea widersaitea die Ten ichwlti itw kcnw 

sckaft md doieB tob lirich. 

It also darnach vfi^ den nächsten mentag in der nacht, das was der 
zwainzigost tag in dem maien des vorgenannten jares, widersaitten die von 
schwitz vnd ir helffer dem huss vnd der herrschaft von österrich vnd 



MS) TBchndi IL 3M. 367« 



803 

denen von Bürich Ynd aUen iren belffern, vnd sehikten also ir brieff gen 
aürich vnd nit fOrbass, an dem mentag>50a) in der nacht m»). 

It es kament viF disen mentagssob) die von kyburg mit ir panner, 
yff vierhundert man, vnd die von wintertur mit ir venu, hundert vnd 
swajnzig man, wol bezügter, gen rapperswil, alRsi der landtvogt be- 
Bchaiden hat. 

84. iie foa schwiti braotea deaea ?oa rapperswll aia tall an ir brugg ab. 

Damach an dem zinstags&i), an dem morgen, brannten die von schwitz 
denen von rapperswii ain tail an ir brugg ab gen bürden. Da wissten 
die von rapperswii dennocbt nit, dass die von schwitz oder jemant dem 
andren abgesait hatt. Diss beschacb also gen tag in der nacht, vnd vff 
denselben zinstag vor ymmis brannten die von rapperswii die hüsser ze 
htirden^ vnd schuoff das fast, dass die muotwiiler z^ bürden lagent, 
vnd etwa dik vff die brugg luffen ; vnd da also iren muotwillen getriben 
hatten. 

85. Sie ?oa rapperswii reriareat le frysobark. 

Also warent nun die von grüeningen etwa mengen tag ze rüti gele- 
gen, vnd hatten daselbs gehüet des ampts. Der selben hoptman was herr 
albrecht von landenberg ritter, vnd an dem selben zinstag vff der nacht 
zoch der selb hoptmann mit grüeninger ampt vff dru hundert man mit der 
panner och gen rapperswii 

Also do nun momdes ward an der mittwuchen^u), wurden ai ze rap- 
perswii ze rat, dass si mit etwa mangem schiff vff den see weltint faren» 
vnd beducht si denn, dass si ichtzitxßs^ guots geschaffen köncUnt, so wel* 
tmt 8i yff dem eee ain Ordnung machen, darnach ak inen denn begegnoti 
vnd nach dem besten als si dücht; wan si wissten wol, dass die von schwitz 
mit ir panner vnd mit aller macht heruss gezogen warent. Si wissten t 
aber nit aigenlich wo si do zemal warent Do nun ward nach imbis des 
selben tags, fuorent die von rapperswii, vnd ander die da warent, vss der 
statt mit zechen wol gerüsten schiffen. £s kament och zuo inen vff dem 
wee zwai gerüste schiff vss dem hoff stäffisM). Es kam och ain wol gerüst 
schiff von Zürich, warent die schifflüt, vnd hatten och der selben schifflüt 
venli. Nun hatten die von rapperswii von allen orten 965) die bi inen wa- 
ren, in die schiff geordnet, den mertail von rapperswii, ain tail von winter- 
tur-, ain tail von kyburg vnd ain tail vss dem ampt von grüeningen, dasa 
also in den zechen schiffen bi fünf hundert mannen warent. 

It es warent och diss edlen in den selben schiffen : her albrecht von 
landenberg ritter, der von grüeningen houptman, jerg von sal, herdegen von 



849) Die zwei Absagebriefe bei Tschudi II. 367« 368. S5o) mayentsg Hü. asi) 21. Msi. 
961) 22, MsL 96S) irgend was« tiz Hiu S64) Tsoh. verachr. atettli. 966) von allen orten ** 
raperswü bei Tsch. übersprangen. 



904 

hünwil, hans yon grieMen, hans yon goldenberg, victor von münchwil, 
einer von gachnang, ludwig majger, der von rapperswil houptmany jacob 
Yon langenharty bartman von hünenbergy hans mayger, des hoptmans vetter 
vnd hans von busnang^. 

Als si nun vff dem see fuorent, da machten si kain Ordnung, als si 
doch vor verlassen haltend, vnd fuorent also der schifflüt von zürich schiff 
gen frjgenbachy vnd liessent da ze land, vnd luffent glich hinuff in das 
dorf. Da das die in den andren schiffen sachent, die doch wondent, man 
weit ain Ordnung machen vnd ze rat werden was man tuon weit oder war 
man weit, als das denn die hoptlüt ze rapperswil mit ainandren verlassen 
hatten, da wolt doch niemand des andern zag sin, vnd liessent die schiff 
alle ze land, vnd luffent also on Ordnung hinuff in das dorf zuo der kil- 
chen, vnd hatten doch wol in den schiffen gesechen, ee ob si ze land 
Uessint, dass die von schwitz ir panner zwüschent pfeffikon vnd frygen- 
bach vff ainem berg hieltend. Also woltent si das dorf ze frygenbach gebrennt 
hauy do riiefft herr hainrich schwend von Zürich, si söltint nit brennen, si 
wärint die iren, man sölt si vngeschadgot lassen. Also hattend die schwi- 
tzer bi achtzigen oder bi hunderten in dem dorf vnd schluogent vnd schussen 
vnd wurffen also hert mit einander, also dass der von schwitz etwa vil tod 
lag, vnd wichent och in den kilchhoff vnd in die kilchen ze fryenbach. 
Also traten inen die von rapperswil vnd die bi inen warent, ernstlich nach 
an den kilchhoff, vnd schussent vnd wurffent vnd schluogent da fast ze- 
samen. Da si nun also zesamen schluogent vnd stachent, da luffent die 
von schwitz vnd die ze pfäfiSkon lagen t, all gen fryenbach zuo den iren 
ze hilff. Da nun die von schwitz mit der panner sachent, dass denen 
von rapperswil vnd den iren kain hilff me kam, weder ze schiff noch ze 
land, da liessent si sich ernstlich mit der panner hinab och gen frygen- 
bach. Also wurdent nun die von schwitz denen von rapperswil vnd d«i 
iren ze stark, dass si wichen muostent, vnd forchten dass inen die von 
schwitz die schiff an dem see verkemint. So was ir och der mertail bi 
dem see belibenss?) die nie hinuff kament, vnd inen vnlustig was ze fechten. 

Do nun also die frommen, die da gefochten hatten, wichen muosten 
vnd zuo schiff weiten gon , da ilten inen die von schwitz ernstlichen nach 
vnd erschluogen vnd erstachent ir xlij man, die da belibent, wan si ilten 
inen nach bis an die schiff. Also hieltent si dennocht mit den schiffen 
bi dem land, vnd schussent zuo denen von schwitz mit büchsen, dass der 
iren dennocht vil ze schiff kament, die sunst mtiestint beliben sin sm). 

Dess gelich hat der hoptman ze rapperswil ain venlin gemacht, das 
nament si och mit inen gen fryenbach, vnd anders kain panner noch ven- 
lin, vnd brachten es och mit inen gen rapperswil s^). 

856) Dieser Passas blos bei Hü. mt) die bi lee belibent Hü. 868) Folgt bei Tsctu ein 
fast handbreiter leerer Raum, in der AbschriAi bei Hü. die Zeichnung des Fähnchens. 
859) Hingegen Tschudi am Rande (und im Chron. U. 370) „Dis vendli kam gan Sohwtto, 
da hangts noch*'. 



805 

Nun hatten ab^r dW^on sdiwiftK^deii siettm vftd andren iren guoten frün- 
depi vod giUmem geschriben vnä bottschaft geton, wie sie zwai boptpanner 
gewonnen hettint, vnd dabi gross volk nidergelait vad erschlagen hettint, 
das doch nit also an jm selbs wasseo). 

\ 

8C. Ab 4fr herrscbtlTt tall band rerbni diss Bschgcscliribfn. 

Itdis nacbgeschriben handverloren an der herrschafft tail: herr al- 
brec)b^t "von land^berg ritier» vnd ainer siner knecht, (schulthaißs steiner) 
von rapperawil, hanns steiner sin sun, hanns kuster ain schuomacher^ ruodi 
-hugerli ain ziinerman» peter scbiffli^O; hanns schiffli^ei) «in sun ain schlos- 
0(^, ruodi suter ain melmacher^^a) bertschi schuchter von kempraten, 
euonrat^^h) stächeli ain soldner^ hanns pfiffer ain soldner» cuonrat hug ain 
sojidner.uu). 

. Von Zürich vss der schifflüt zunfii fünf man» von wintertur diy man, 
vnd ainer starb darnach ze rapperawil, was wund daselbs worden. Anders 
.gftstj^b der wunden nie kainer^ vnd wurden doch me de^n xl man daselbs 
wui^d uider herrsphaft ta^l. 

1%. YBB der.grafscbaft von kyburg vn.d vss dem ampt grüningen-, 
ymiä wannen si denn warent, verlurent xxj man, also dass die sum ir aller 
antraf zlij man, die da belibent. 

87. Me vra scbwiti Teriareat ds leMahs^c). 

It. an der von schwit.z tail ward erschlagen vnd erschossen bi xxiiy 
jxuumen« als si sprachent, vnd bi Iz mannen ward ir da wund, die stürben 
den mertail^^). 

■ ' ■ i j ■■■i i i 'I 

'* üso) Tschudi tl. 368 — 370 tind die Note, sei) schlifi Hü. 262 a) müller HU. 
telb) Vorname f. Hü. 26t c) Rubrik f. Hü. SM) Tschudi II. 370. 371. 

üu) .Also zugent die von Z. vnd der landtuogt im mertzen vs anno Mccccidiij, 
baid tail wider, enander. Vnd zugent. wintertur, kyburger ampt, ^eninger ampt 
-vnd ander edel gen raperschwü vnd lagent da, vnd zugent die schwitzer vff den 
etzei vnd die von glaris in die marck vnd das Land das zuo jnen gehört, vnd 
lagent da im land wol gegen enander. Vnd zugent die von Zürich gen horwen 
(Horgen) an die letzi, das die schwitzer nit an den zürichsew kamint. Do zoch 
der landtuogt euch der hoptman vnd d. marggraf von^ Z. mit ainem hiipschen 
züg gen bremgarten vnd gewunnent die statt wider zuo der herschafft von Oe. 
Darnach das volk das zuo raperschwil lag, das fuor mit schiiEen wol by vc man- 
nen gen fryenbach an den etzeL Do zugent jnen die schwitzer engegen vnd 
schiktent ainen clainen züg gegen jnen. Da wurdent erschlagen by hunderten 
oder mer, vnd vil wund. Die trucktent die schwitzer bias herfür vnd was wol 
hy 'MK mapBfBiL Do wichent si wider in ir schiff, vnd geschach jnen als not 
jüB^ si knm dadnkement^ vad verlurent wol by xliij mannen u. s. w. Königs- 
höfen CM. 630 p; 291. 292« ^ 

Kliiig«nb«cs«r Chronik. 20 



306 

88. Bfe fM iMeb fatam nt hctgot 

Also lagent nun die vom zürichsee ir vilHcht vier oder fUüf hundert 
ze borgen an der letz, als vor stat, vnd warent die von Zürich ir viUicht 
vff xiij c man in zager biet gezogen, bis gen bar zuö dem dorf!' Da er- 
stachent die von Zürich den aidtgenossen etwa mangen mao>^). 

Item also lagent in dem dorf ze bar die von lucem vnd zug, von vre 
vnd vnderwalden mit Ir panner vnd mit all ir macht. Da wis^ten die von 
Zürich nit vm, biss si ze bar an die grendel kament. Do ilten inen die 
aidtgenossen nach. Also branten die von Zürich blick! storf^^, vnd ga- 
ben den iren zaichen, die mit ir panner vnd mit dem ganzen huffen ze 
borgen 266) an der letzin lagent^ dass si inen ze hilff kämint. Also zugent 
die von Zürich mit ir panner vif das allwiss zao der buochen^ vnd liessent 
ain tail von dem see an der letz. Also wurdent die aidtgenossen innen» 
dass die von Zürich mit der panner Von der letz gezogen warent, vnd zu- 
gent obnen durch vnd zugent an die letz. Also kam nun denen die ze 
borgen lagent, an der letz wamung, wie die aidtgenossen zuo inen an die 
letz ziehen weltint, vnd embuttent also denen von Zürich, dass si inen tne 
hilff schiktint. Also schikten inen die von Zürich die zwo zunften schuo- 
macher zunft vnd schnider zunft, vnd och süss Söldner vnd ander, vilReht 
vff zwai hundert man, vnd ee dass diss hiUT vol zuo inen an die leta^ kam, 
da hatten si die aidtgenossen an der letz angriffen, die von lucem ^ von 
vre, von vnderwalden, die hatten vff vier hundert^^T) man oder me, vnd 
fachten also hart vnd stark an die letz, vnd Schüssen vnd wurffen zesamen 
fast. Diss beschach an dem nechsten fritag nach der tat ze frygenbach MSa) 
vm den aubent, als si ze nacht weiten gessen han. Also wertent sich tiitn 
die von dem see vnd von zürich so mannlich vnd ritterlich an der lets, 
dass si zuo den aidtgenossen schussen vnd wurffent^ das« der graben von 
der letz noch foU lüten lag, dass die aadtgenossea vb«r die lüt vnd die 
letz herin drukten. Also hatten nun die aidtgenossen ir etwa vil geord- 
net, die an ainem andren end durch die letz kament, vnd hinderzugent 
also die von zürich an der letz, dass sich die von Zürich mit kainem vor- 
tail kondent me geweren, vnd warent och darzuo gar fast überlütet, dass 
si also wichen muostent. Sich werten och ain tail mannlich, die och erlich 
mit gewerter «88 b) band erschlagen wurdent. Ir etlich verluren och an der 
flucht, also dass die von zürich vnd von dem see desselben mals grossen 
schaden empfiengent. Die aidtgenossen empfiengent och dies selben tagsaes) 
berlichen grossen schaden, dass also zuo baiden tailen vil tut erschlagen 
ward. Diss beschach an ainem frytag, was sant vrbanus aubent, anno dni 



864) ^3. Mai Tschudi. 865) Tscbudi^B Korrektur. Die Hdschr. und Hü hatten bli- 
ckiflchwil. 866) Tschudi strich Horgen und hat am Rande „ain Horgerberg am Hirsel'^ 
Darum heisst das Treffen meist „am Hirzel*'. 867) MMMM Hü. und Btilfinger. VgL 
Tsohndi Cbpon. IT. 372. waa) Doonentag wäre der 33, llai. IWoh«Kli korrigirt „fHtag^i 
den 24« wie auch Hü. hat und weiter unten steht SdSbj.irireiAdflr Hü« 8B9).pi$Ie«,mi«' 



8Ö7 

MiicM^ijM)'. Do nim die scUäcSit thö beschechen was vnd die ai^l- 
genossen dbethänd gewannen tnd die todten ws zugent, büchsen^ pfill vnd 
anders da gewunnent, wiewol si nun den sig gewannen hatten, so lobten 
si es dennocht nit fast, wan si hatten die redlichosten, so si vnder inen 
faatteti, verloi^, vnd fundent di todt liggen. Die von entlibuoöh verluren 
illhdn ob XXX mantien des Selben tages, wan die selben zugent och mit 
d^hen voa lacem mit ir panner. 

IHe von hicern Verlureb och mannlich lüt, den lütishoffersn) vnd ander. 

Ü(e >dn vtadejhvaiden verlaren zwen amaiis?^) daselbis vhd darbi men- 
-g^ti redlichen tn'aü. Och die von vre verluren schwarlich, wan nlemant hat 
sieh dA geiipart. 

It. die von Zürich verlaren vss der statt hanns maier ^7^), hoptman da- 
delbsy hattns brüttner, tralther schulthess, häini hägnower, eberhart874) trink- 
1er, vnd Vil aüdbir erber Hit von Zürich vss der statt, vnd och etwa men- 
geii Böldn^n tt ed Vetlliren och die vom zürichse, von mailan, von erli- 
bach, Von küsänach^ voh borgen, von tall^l, von kilchberg, von grÜTense, 
"VAS d6tn hy ampt, vüd Wannen ii denn watent, die denen von zQrich zao 
geholten, ob türitthalb hundert mannen, Vnd vnder drtt hundert mannen 
vnd dabis75). 

Also kam nu denen von Zürich vnd ir hoptman a?«) bottschaft, wie die 
aidtgenossen diie iren ze borgen an der letz erschlagen hettind, vnd inen 
die letz angewunnen bettelt, vnd hettint also ir etlich gern gesehen, dass 
ei vfi^ die waldstatt zu denen aidtgenossen gezogen wärint, vnd da noch 
jäinest mit den aidtgenossen gefochten hettint, wan inen ward wol ze wissen 
geton, dass die aidtgenossen och grossen schaden empfangen hettint. Also 
tryben si nun das eben lang mit raten; je ze letst ward es das mer, dass 
si viSr die waldsiatt zuo den aidtgenossen ziehen wöltint. Also zugent si 
nun hinuff gen der waldstatt, der marggraf , ritter vnd kneoht vnd die von 
xfbrich mit ir panner vnd mit ir macht, als si denn bäben mochten, vnd 
vor vssgezogen warent. Do si nun also etwa fer gezugent, do begond 
das vofk gai^ fast schwinen^Y). Do nun das der von aiürich hoptman sach, 
dato si sich als» beganden abstelen, vnd das volk also begund schwinen, 
do beruofft er die beiten vtid ooh die von Zürich vnd zoigt vnd soit ina 
och die saeh> vnd wie jm das so vbel gefiel, vnd Sachen an den lüten wol, 
dftis si nit lustig warent ze fechten 8^7 b), vnd wurden also aber mit ain an*- 
dem ze rat^ dass si wider gen Zürich zügens^s), ^nd wolten vff den selben 
tag nit fechten. Der marggraff trost si och fast wol, er getruwti ^ jm kam 
aehierto) hilff, däss er äi mit macht wol möcht angriffen. Also zugent die 
Toa tünch wider haim, vnd ward der huff als gross vnd des volks als vil, 



87Ö) i44i ätt. 97i) Tschudi am Rande ,ymentttwr^\ 378) man Hü. 875) von Knonau. 
hku% &i6er äii. 874) erhart fiü. 87^ Abermal gleicher weisser Raum und bei Hü. eine 
l^tthne. 8^6) 9^5. Mii Tschodi. ^7a) äbnebmen, schwinden. 877b) daas inen nüt iu^^i^ 
sa fechten was- Hü. 878} iie^heii eöltin Htt. 8T#) btfld. . 

20* 



308 

als sin vor je gewesen was, wan n kament vss den stadep, Ynd du m Mi 
verborgen hatten, vnd zugent mit der panner wider haimS9a)tn^). 

89. Me Mif^tnwMn branatcB. 

It. do nun die aidtgenossen sachent, dass ei abo den sig gewun*- 
nen hatten, vnd die von Zürich wider haim gezogen warent mit ir panner, 
do brannten si vfF dem allwiss vnd daselbs vm allenthalb. £8 kameat ooh 
vff den selben sampstag s^i) ze nacht zuo inen die von schwkz mit ir pan- 
ner. Do ward an dem sonnentagsss) morgen fruo, do brannten si ab bor- 
gen vnd daselbs vmb. Si brannten och des selben tags borgen das docf, 
tallwil, kilchberg, russlikon, bentlikon^ssa) vnd alles das da vmb 
was. Si branten ouch die kilchen ze kilchberg vnd alles das dar in wass^b). 

It. do nun die aidtgenossen daselbs vm wuostent vnd brannten, vnd 
die von Zürich bärlich schadgoten, was si inen ze laid getuon konden, vnd 
si also wol dry tag da selbs vm gelagent, da ritten wol etlich raissig vnd 
edel harjiss; vnd erstachen ain oder zwen; aber der huff«vnd die von ziL- 
rieh getorsten mit macht nie heruss komen. Do nun das die aidtgenossen 
sachent, do zugent si enweg, vpd zugent mit ainandem in das try ampt^i). 

9%. Vie lidtgcBosseB gewuaei bremgirteB. 

Also wurdent nun die aidtgenossen ze rat vnd zugent für die statt 
ze bremgarten. Es kament daselbs zuo inen die von bern vnd solo- 
turn «sß). Nun hatten die von bremgarten vor gar mannlich vnd tröstlich 
geredt mit denen von Zürich vnd mit andren, dass si ir statt redlich heben 
wöltint, vnd viF sölichs lichent inen die von Zürich im büchsenmaister vnd 
anders, so si dann notturftig warent, in ir statt. Si hettint inen och gern 
lüt geliehen, do weiten ir die von bremgarten nit, vnd munten, si hettint 

280) Tecbudi II. 371 — 373. asi) 25. Mai. 98») 26. Mal 888 a) benklikon Hti. 
sssb) Hü. allein. 884) Tschudi II. 373. 374. 885) Deren Abnagebrief Tsohudi II 373. 
und der an Bremgarten vom 1. Jani S. 375. 

w) Damach über üij tag (nach dem Gefechte bei Freienbach) zugent die 
von lutzem, von voderwalden« von vre, von zag an die letze gen horwen (Ho^ 
gen) vnd stormtent an die let^e, vnd was ir wol by ^ M der aohwitzer, vnd der 
ton Zürich wol by vjo mannen, vnd strittent mit enander^ vnd ward der schwitzer 
wol by vijc oder by viijc erschlogen vnd vil wimd« Doch do koment die sdhwitser 
binden durch die letzi hinnen an si, vnd ward ir by cooo erschlagen; die andren 
entnmnent kmn, vnd was vff der nacht das es vinster vnd tonckel ward^ vnd 
regnet, anders si werent alle erschlagen worden, vnd behuobent die schwitaer 
aber das veld. Do das der marggraff mit sinem harsch vömam, wie es do ganr 
gen was, do zoch er wider haim gen Z. vnd zugent jm die sohwitzer nach, vnd 
maintent jn verkommen (zuvorzukommen, abzuschneiden). Also kam er mit siner 
schar wider in die statt vnd torsten^ die nit me herus komen. Damach zugent 
die von wintertur vnd die andren, die zuo raperschwyl lagent, ouch widervmb 
haim, vnd belaib jederman by dem sinen. Ednigsh. 630 p. 292« 29ä. 



309 

Mit gnao^ in ir statt, Tm ffie statt ze behaben. Also versprachen t inen die von 
züiicliy dass ai mannlich wärmt, so weltint si ir lib vnd guot mit inen tailen. 
Also belagent die aidtgenossen die statt bremgarten an dem domstag, das was 
an dem hulgen vffart tagSM), vnd behuobent die von bremgarten ir statt nit 
lenger denn diy tag, vnd gabent den aidtgenossen ir statt vff mit sölichem 
gediAg, dass si bi dem rechten sOkint beliben vnd bi den aiden als si vor 
den ttd^enossen getan hatten, vnd das burgrecht, so si vor zuo denen 
▼on Zürich ewenklich geton hatten vnd geschwom, vnd alles so die von 
sürich mit inen hatten, söDt genzlich ab sin, vnd was si denen von Zürich 
pflichtig warent, s5lten si hinfür denen von bemssT) pfiichtig sin. Man 
8ol och wissen, dass die aidtgenossen nit me denn ain tag ze bremgarten 
in die statt Schüssen; si hatten och guot knntschaft vss der statte wan der 
Bchnhhaiss hielt es mit inen, als sich das darnach bewisst. 

It. in disen dingen ritten die von baden vnd mellingen zesamen 
▼nd machten ain tading mit den aidtgenossen, dass man si liess beliben 
ale si die aidtgenossen vor ingenomen hatten bi küng Sigmunds ziten, vnd 
81 die aidtgenossen also disen krieg liessint still sitzen. Dess gonten 
inen die aidtgenossen. Also huoben si sich zuo den aidtgenossen vnd hui- 
tent inen; wiewol si vor zuo der herrschaft von österrich landtvogt vnd 
zno den von Zürich dem vngelich geredt vnd gebaret hatten, so baitoten 
ai nit, si huldten inen vnd ritten den aidtgenossen nachsss). 

tl. Me alt rcgensperg ward gcwiaaea. 

Also zugent nun die aidtgenossen S89) ze baden durch die statt in das 
wental vnd wuosten alles das da denen von Zürich zuo gehört. Do si 
kament zuo der alten regensperg, do hiessen die puren die von Zü- 
rich ab der vesti wichen ^ wan si weltind die veste den aidtgnossen in ge- 
ben, als si euch taten, vnd schwuorent die puren all den aidtgenossen^, 
▼nd gabent inen die alten regensperg in, vnd giengent die von Zürich, die 
daruff warent, wider hain. Die aidtgenossen begiengent och desselben ma^ 
les grossen muotwillen vnd freuet in der kilchen, davon vil ze sagen 
wärm). 

9t. Me aiw regensperg wird geweaaea ti4 Terbreaat. 

Also zugent nun die aidtgenossen daselbs vmb, vnd wuosten vnd 
brannten die dörfer rümlang, hasslensos) vnd was da vmb was etc. Also 
hatten die von zürich die nüwen regensperg^ das schloss, wol besezt, 
als si wenden, wan si hatten daruff gelait bansen von isna vnd^s) lüt, de- 
nen si gar wol vertruwten, vnd damit si mainten das selb schloss gar wol 
besetzt han. Also gabent die puren die vorder statt ze regensperg uff« 



IS6) SO. Mai. 887) „Tod anderen Eidgnouen^ Tsohndi S88) Tschndi IT. 376. 889) 4. Jun. 
Tseh. ISO) als si ooeh taten — aidgenoiien f. Tsch. 89i) Tscbndi cit. aber ohne den 
Zosate, 88^ 7. ^n. Tsek. S88) hauen v. i* f. Tech. 



310 

^so er^Qhrakent die vff der voat^ wmr€U(i.t vnd gi^bie^t 4<w «gW^' Iwi^li^ 
schloss yff OD alle not, ynd au gpi^d g^be^t si es yff, den i^d^euo^9e^^a>, 
Der vogt s^e regensperg ward erstophen» i;^d wurd^ent die. f^^^en a)l,ge?». 
fangen, die vS regensperg w^rent» vnd. ^vti^dent get^i^t^ yi^, gescbil^^t^l^)«. 
in alle ort der aidtgenossen. Also «untt^n die ai^^no#||e9 ^aß g^o% ye#t' 
achloss a^y die nüweu regensperg, die y^ati, yftn^ent^in deo pfiogstep*^) 
des yorgwanntep jares , vnd spbwyoreqt, die pureo 'm d^nji, atottU zuo 4ei| 
aidtgenossen, ynd besat^ten och daa^s^). 

It do nun also die aidtgeuosjsen die yeste ze regensju^g.g^i^emit vud 
gewuost hatten, vnd die lilt^ so die yon züricb d^hiu gelait hatten, gef^H 
geu vnd ßirstochen ha,tteu, als vor statt do zugept si ^b^ piit aUer iir mf^c^it» 
80 si da hatten, von bem, vou solptumy vou luceru» von vre.» von vudfßr« 
walden, yon schwitz yud you gHris niii ir panuer, dass n^aa si aU sQhaAsLt 
füjc zij tuseut Qian oder me» vnd zugent also all mit aiiMtuderm gen grüe- 
ifingen für die veste ynd das stettU yff zinstag iu deu pfingst virn ^^ vi^d 
wuosten also nit vast mit brennen vnd sölicheo «cbaden vuderweg^pi» dodi 
nament si yra,» si fuude% Si zugent den selbem zug i^iü^tiger vnd ster- 
ker denn si yor oder nach nie geton li^tton^is), wan si wi^stea dac» kaia 
frembd volk im land was, vud yorchten nit, dass si dahaim ybe;i;zogen ode^ 
ges<>hiitdgot wurden. Also hatten die von Zürich <^e selben bürg ze. grüe- 
ningen gar wol besorgt mit allen dingen, so map in ainem schlos« habeu 
sol, kost gnuog, essen vnd trinken, zwo gnot stain büchsen, vier gross 
tarres büchsen, vnd. etwa vil l^ndbüohsen, vnd siben lägelen mit büchsen- 
bulfer, vnd dar^uo ain büchseumajster, ain lägelen mijt fürpfilen, yud süss 
yil büpscher ynd guoter pfil, vud anders zügs» so ipan denii in ainem^ 
schloss bedorfft. Also besat^ten sie es och mit lüten, denn, si danu aller 
best getruwten, wan denen yon züjjich was vil an dem s^elben. schh^ss 
gelegen, 

W. Orwiigeii wtN gewmnei m alte ael. 

It der yberger, ain schmid, der obrest zunftmaister ze Zürich vnd pe- 
ter kilchmatter warent hoptlüt. Der kilchmatter was vogt ze grüeningeü, 
vnd hatten bi inen vff der veste, dass ir aller vff der bürg vier vnd sech- 
tzig man warent. Also warent ir och vil vas dem ampt ze griiningen ge- 
wichen in das stettli daselbs, vnd mainten das och ze beheben. Als nun 
die aidtgenossen an dem zinstag da hin kament, als vor stat, da machtenf^ 
die in dem stettli ze grüningen ain täding mit den aidtgenossen, wenn si 
die bürg gewunnint vnd erobretint, so sölt die statt ze grüningen och ge- 
wunnen sin, vnd selten och die bürg durch die statt nit schadgen. Diss 
täding machten die von grüningen in dem stettli mit den aidtgenossen vff 
die nächsten mittwuchen darnach ^99), do die aidtgenossen nit mer denn 
ain nacht da gelegen warent. Also richten die von bern ir büchsen gen 

»Ha) 9. Joni. 89f l^) gefchenktXsßK t^s) \0,Jutil 886) TAcliQdf,ZL377. ^).li. Jtpni« 
in den pfingsten Hü. 898) mechtigar denn si vor je getpa hat^i| Tfqku 8K9) 12, -Jmov. 



311 

d«r vm^t viid icbuMeiit etwa mengen bcüMz hin in, Tnd si fanraBs, doch 
besehttoh da nit gtosier »ehad. Es ward etwa menget yor der Teste ge- 
letrt vnd erscbosBen, ynd getonten doch nit froUch heruss sohieBsen. In 
ehr Teste ward nie kain manM^ gefcetit noch eredioseen, denn ainer ward 
in ainen arm geschossen; doch gieng er nie dester minder. Also huobent 
die in der Teste an, och mit den aidtgenossen ze tädingen, ynd gabent das 
benlieh kaiserlich schloss uff^ on alle not, das dodi so wol vnd so 
koetlioh bezügt vnd gespist was, an dem neehsten Sonnentag damaoh^ das 
was der achtent tag nach pfingstensoi). 

It. si gabent diem vogt se grüeningea ain gelait mit aller siner hab, 
ae er yff die sdben veste bracht hat, do jn die von zimch da hin zno 
emem Tog^ satsten, vnd sin Hb vnd alles das sin biss an sin gewarsami. 

Ifc/ allen andren so vff der Teste ze griieningen wareat, gabent si ge* 
lait ab der veste biss an ir gewarsami , mit ir IIb vnd guot vnd aller hab, 
eo si yff die vevte bteeht hettint, es war hamast, armbrost, bttchsen, pfill, 
atig^ vnd was inen zao gehört. 

It altes dasi die von sfftrioh vff die selben veste ze grüningen getan 
Witten, Isost^ win, aög, büchsen, bulfer, armforost vnd vil anders gnots zu- 
ges, so man denn in der veste notturftig was, gabent si alles den aidt* 
geebssen in, vnd daszno das herrlich sdiloss, die veste grfieningen, vnd 
giengent aAe ab dtsm schloss an dem Sonnentag ze aubent nach vesper. 
Ako hielten si dem kilchmatter, der vogt vff der bnrg gesin was, das ge- 
Ut nit lang» si scUaogent jn ze tod, diss tat emi wiUis sun vnd ainer 
von vnderwalden. Also ward der selb vogt schantUch ennürt 

It der vegt behob ze grüeningen, vnd wolt sin plunder gen zuiioh ge^ 
fllsrt vnd gescbaffet han^ dess er odi geUit hat. In den dingen ward er 
«tmürilv als vorstal)«^). 

It also kament nnn des selben aubent an dem sunnentag ze nacht vm 
best jBt ir me denn viertzig» die ze grüeningen vff der vesti warent gesin, 
gen Tappeüswily vnd wärint gern in die statt gesin sos). Also wolt man 
eieze rapperswü nit in die statt lassen» vnd sait maa inen, dass si sich 
nit so erlich vnd redlich gehalten hettint ze grüeningen, man weit ir gan« 
nüts, si möchtint gan war es inen eben war. Also muostent si all sament 
ze rapperswil vor der statt die selben nacht liggen, dass si die von rap- 
pers^^l nit in die statt lassen wolcen, dennso^) im büchsenmaister» der ent- 
schuldiget sich vnd sprach, si weltint jn nit ab der bürg lassen schiessen. 
Also fuoren si momdes9<^) fruo mit enander gen Zürich. 

It die von Zürich laiten si all in die tum, vnd schätzten die die schul*- 
dig warent, vnd stiessent och ir etlich von gewalt vnd von er; die vnschul- 
digen liessent si ledig. 



800) kainer Hü. soi) 16. Juni. 80S) Tsodndi U. 377. 378. AUes Bisherige knn. bei 
KtfaiiKikofeii'SBO p- 903. aoi> gen rapperswil-* statt gesin bei Hfl. venfnbr. aoA) aoBser. 
806) 17. Jvm. 



313. 

It. do nUn. dieron rappersiril vconiamenV d«0a;4ie.aidtglHiOflfilfB- g;r&«4>« 
mQgen ingenoineD hattea« da brannten fi der 'Aelb(»n pacht.ir hüvser.-.YDil 
schüren, vnd was si vor der statt hatten, vnd huwent .ur böm ab# iviid «aa 
ai geirren mocht, wan si wisstent nlt änderst , denn daae die aidtgeaoeaaii» 
ir statt och beiigen wöltintBoe), . . i • . i. . 

It. an dem Bonnentagso?) ze nacht brannten die aidilgenoeaen das doif 
ae münch altiorf vnd die kilchen daselbs. Inen wurdeqt^Ueb ersteeheo^ 
da n^ainten si, dass die selben von alttorf sohnhl daran hettint; s#en oder 
dry redlich knecht der aidtgenossen.. 

It. also muot nun die von bem vnd ander, daea si den TOgt se griie- 
ningen in dem gelait erstochen hatten, vnd zugent ze. gHieningen abMV# 
den mentagsos), vnd woiten kain tail an dem selben taili^), schloss vnd 
ampt han, vnd wolten «s ooh nit besetzen, vnd gaaznitt damit ze tuon 
ban. Also zugent die von bem, solotnrn, lueern mit iraüg den: weg, 
den si och dahin komen warent, gen baden vnd wider haim« 

It die von vre, vnderwalden, zug, aobwitawnd glaris iagnni 
dennockt ze grüeningen bis vff den zinstag n^).. Abo. besatsteii. si* das 
selb sohloss die von schwitz , zog vnd glaris , vnd lieaaent' bi hnndeiit visd 
zwsinzig knecAt^i vff der veate, vnd gehiessent denselben wol, vnd Jiessent 
äinhoptman da, der was von schwitz, vnd zugent ooh. an dam, selben nina-- 
tag ab. Die von glaris zugent den nächsten hain, die von adkwitn, sog, 
vre vnd vnderwalden faorent ze wormspachs^i) bi dem kloster vbnrden 
see in die march. Si brannten och des selben tags etwa manga hiise zie 
wagen, als si dardurch zugent, vnd momdes, an der mittwnohen^)* fanunH 
ten die von rapperswil das dorf ze ermestwil darwider. Es war ooh hie 
vil ze sagen, wie sich die. aidtgenossen hielten in diaem zng^ besonder das« 
si grossen muotwillen tribent in kilchen vnd gotshüsem vnd vnnimfichen' 
groBsön irefel. Si nament die fläscUin, da das hailig Baoranient mo'was, 
öl vnd orisam, vnd schütten das saorament vss» dnrch des Idainebtachatz 
willen, den si darab lössen möchtint; die seckeU da das haiMg 'Wfiqdig nm^ 
otament inn was, nament si, vnd andren kilelien . sohata , glpggen ^vnd 
anders. 

#4. Hie aldtgcnsssen tatea vnchristenlicb sacbea, sh Msa tsb ini^a satt/ 

.... , ■ ■ • . • 

It. si nament ze rüti in dem closter all ir gloggen vnd alle^ das si 

fanden; si braefaent all ir schloss ab, vnd all ir türen vff, vnd nament das 

yssen vnd was si in dem selben closter funden. Si zerschluogent ,inen in 

dem münster alle heim vnd schilt vnd wurffent si hinus, als die herren vnd 

die edlen ir begrebt in dem selben münster band; si nament. die panner. 

im münster, die man den herren zuo hengkt, so man ir begrebt l^e^atj^ 

vnd fuorten die mit inen enweg, als ob man si in ainem strit gewunnen 
hatt«i8). 



1. 1 



SM) TscbudilL 37a. bot) 16. Juni, ao^ 17. JoaL' aot) Thal, .sio) -16. jQni..nf)foai^ 
spach Hü. 812) 19. Juni, sis) ob si si — hettint Htu ) , i < ' 



df» 



»I > 



H; '8t'bfMiM&< die gnfcer m dem münttcr vif, mä tnio^M die toAen 
IwHwiHin; borcias, gimf iridiicken von toggenburg, vnd eehluogent jm ain irtaSti 
ii»tdcn iiiD]id;'graf •wtldraffen von' tierstetn 0chatto& si vb» dem bom, TBd 
wusflbn ainiiAdeF mit stneD gebainen. 

' It.! deh» ^ch b^engent ei^se cappel; in dem olotter braehent si all 
tttren ab vmt- aa m t nt die sehlosB vnd-beheDk, vnd scklnogent att ir ofeo 
iii4«r , ' vnd "vil» «ndei^ finlkh, den si da begiengent, da von yil ae sa- 

-It^ deae gdich taten ei och ze wormspaoh in diaem (rowen clostery 
i«d In andren goiahüser^M), 

Alftd troBt der^marggraf f in« disen mten die ron sürich ynd ander 
iaet; -vfad> maint» jm edk hilff komen, das» er den aidtgenoraen wol wider- 
aton mdebt mit gewah, vnd schraib füraten vnd herren, vnd mante si von 
des^ kfhiga iregen vmb bSIff. Aber do der küng nit selb auo den saehen 
tiU^ :db giengent sin eicb. die eanfürsten vnd ander fllrsten vnd henren miiessig. 
Altf» was nan indmi aiten der küng vnd die bertzogen von ^terrich ze 
oaterriohv 'vnd hatten ander grosa, treffenHch saehen osszetragen, dass ei 
aleo «nö dimtk saehen nie nünts getaten. Vnd also luon kam hilff von den 
fBrstew; doch rait darin etwa manger herr, ritter vnd knecht, der berrsciMft 
M dJMflt in disen krieg , die gern ir bestes geton hettint Es was oek 
siMSh ^das» >die edlen denen vor s ü ri o h nit wol getrawen mochteub wan es 
was ain gemein red vnd offner lümbd , dass ir vil ze zürioh was, die den 
aidtgeneesen bessere gonden denn der herrsehafty vnd in«i laid was der 
pubdy 'den isi mit der faerrsehaffl; getan hatten, vnd man das wol wisst, dass 
Aie' afcdtgfnoseen vil. kuntscfaaA von Zürich hatten itft); darumb belaib in 
dlatMi aiieil vil ' vnderwegen, das man gern geton hett. Nun getorst man in 
den ziten> die sdiaMigen ze Zürich mt strafen si«). 



» 5 



tS» 9€|r Msrggrair seUkt aia ritter iie 4cm bcrtiegea Tsa bargaaa. 

Nutt eidukte in disen ziten der marggraf berr petern von mors-« 
perg ritter zuo dem hertiogen von burgunn. I>a' war der heitzog wil« 
Ujg gesin'^'dooli''mnotet er oeh etwas an den küng. Also sohikt der maig^ 
graf*'dien -selbcfn berr petern soo dtai küng. Der belaib vss vonpfingaten 
bis vff sant michels tagsi?). 

], \ • " ■ ... . . 

. , , . tC. Iten le lirieb lagepit U fSuf haadert pfcrt 

In disen dingen lagent ze Zürich bive pförit der edlen oder me, 
die g^m' ir bestes geton hettint, vnd och fuossknecht von dem schwarz-^ 
wäldv von Ariborg, von nüwenbui^, von brysach, von tan, von waltshuot, vss 
dehi elsas'Viüd änderschwa her, vnd wees man ze rat ward oder was man 
töod woteV so wisflten es allweg die aidtgenossen. Also ward vff sant jo* 



'. k4) TflAadt U* Mf8. $79. 9i5) md mao das ^ von Z. hatten blos Hftt. si«) Tsebadi 
n. 379. VgL 4zg. sit) Ttohndi IL 379. 380. * 



kuM aqbeiit des töSara, $mno d»i Moeecxlij|, wiW'vff<ttiiif«nhBiAUg9i4)y do 
täit nan m asüriob ^m akilege^M), «md wolt maa die fltiilt Ee bremg«v*eii 
erttigM Tnd wide? iBgettomen hen, mn oum wimt wel» dess u i?il m dec 
Btatt was den laid was, dass si die aidtgenosten ingelasaen buMok vnd sn« 
neu geecbwarea halten. Darzua hatt omd oeh etwas kuDieehaft' daselbs. 
Also heschloss maA ze atlrich alle tor vff deA selbeo s<NUMn<% bis vff die 
vierte» stund, vinb dese wiUea. dass niemand kain kttitachaft noeb -winr«« 
nung hinuss gebe. Also do nun ward vmb die viere naeb mittag,, do^ batl 
siob jedennan bereit ze ziiriob, se ross vnd se faoes, vnd äugest also tss 
mit ainem scbönen züg , edel vnd vnedel , vnd batten aU ar «ding wat vnd 
sehen geordnet, vnd do es nun ward vff die atnlüte atund vor laittcrttacbt, 
de warent si ze hremgart^i bi der statt an d*m graben» Also xiabten si 
ir aüg vnd Uuttren zuo vnd wolten gesügen han. Do wärest 4ii9 von brenn 
garten gewainot, es warent aso) och ir etlieh in die statt kooMn, dien, oeh 
diss kund getan ward. Also zugent si: wider bain> gen ziiiieh, so^ ei haim?* 
licbo^t kondeoi, dass ir die von bvemgaüten gana flirwaif nie koadea.iatten 
werden. Also kament si momdes am mentagsn) fruo wdder baim mge» 
scbaffot. Also was deren von Zürich boptman tSsing ve« battwil aoroig 
vnd sprach offenlieh zno denen vor züti<^ : Ir haod aia bfipsob guot «at-* 
bns^ aber ee bat gajt tunn muten; was man dorinn nsdt, das b&rt loan gav 
wit|:dami)t er inen ersoigt, dass er vnd ander maimtaa, diss wamui^ was 
Ten den gewaltigen komenMs). 

Aber darnach an dem secbeten tag höwmaaie^^ de» vongenannten Jik 
vesy vff sam^tag ze» naoht, da die sun» schier weit vndcbrgeini suf^t abei? 
die edlen vnd raissigea ae züricb'vss» villicht mit fünf huasdart pIKrifc. vnd 
^ e ze fcuMs. Diser boptlüt warent juaUier j4cob, der gtaf . von iHKelsteiaf 
graf ludwig von belffenstain^ hamis von reoUbierg, vnd afiiigeat ako: füg bi^ 
den hinab bis nach gen zur zach, vnd brannten vnd wuosten was den 
aidtgenossen zuo gebort. Si nament ain grossen roub vnd vil gefangner. 
Ir etlieh worden oeh eiiateahen, die sich nit gern wolten gefangenr g^ben, 
vnd braniten' xig dörfer des selben zugs, vnd kament als* wider gen aii-^ 
rieb, dass inen nie kain kid gesehach. Es was odi in den selben- aitsni 
selten ksfin tag, si brädhtint roub vnd gefamgen gen z&dAi vqid hettint 
och lüt erstochen. 

It. aber darnach an der nächsten mittwuchen das was die mittwuch vor sant 
margreten tagsss^), hattent die von g I a r i s ain zug angelait vff die von r a p p e r fr- 
wil, vtid samloten siob die von giaris, vss der meroh, ves d^io gaatrei^,, von 
vtznach etc. das^ ir also vff v) c man warent oder me^ vnd hatten aia huot 
gesto.ssen hinter den. mayenberg mit i^ c mannep,. vndr selten da W/artea; 
wenn die von rapperswil ir yick biujass für die. statt scUüegittt in die wai*^ 
den, so sölten. si inen das. nemeo. vnd die lüt ersteohea; des ap4^ Tolk* 



IM) 3Si JvaL^ IIB) Atttchlag^ Tsohodi. «aioy Hiü veracler.. utrittt. sft)'M'^nl 
an) Tschndi IL 300. us) 10« JalL 



«oJt'voA joiieii k^x in .zieI)L«D 4^vi ifW 9(e,biifl^ ob UfßjiL die. toh .n^pfrswil 
%a . ppt ^OA ^^ipjU Vj»b diifl . #acb wiegten die y cm r^pperqwil gt^vci. out, 
irn4 d^i J8 twa^da^ dem morgen» d^ t,raib jedennan Ain Yifik bi^i^A^ ynd 
tßWS^t diie mt j^onmn da er ?ie acbeffen h^t AUo do ea si nun zii 
dankt y do luffent si den berg berab gen der ^tal^t vQd bii^^^l^fient da 
e1ifra< vil vich ynd k^, vnd erst^^ohei^t ^«wen hnecbt an. ir fM^bait; J^Ibo luf- 
funt die von rapperiwil benies vnd en;attea dennqcbt vU viphe» vnd txa- 
t«|i4 alsQ fut ir^optnHui vnd ipit; dem yenli binacb, vnd scbuBaent erqat- 
Ucli zqo. k^eur Also scbuase^t ai b: «tu^ a^ tod ynd etwa mengei^i ym^d. 
Es luffent ir och etlich für das yendU biniia«, die nit prd^img baltep. vol- 
tet^; der w^rdfont qqb aven eratoehe^, d^s bopt^naxi^ kocb. y^d aji\ arbmter, 
bifiiefi bam^ boUinger^^^X 

Alao waa nun ain gemain red, die aidtgenoaaen weltiot capp.erawil belig- 
g«% vnd yon me #ait^ die aidtgenoaeen acbaden den, ai da g^tej^. bettint^ denn 
abeir d^MV^ ^op rapperawil beacibechen war. AUo an» dem. nächsten Iritaig 
dfyooiacb^^) acbikA maJiggraff wUheUn ypn hocbberg,« d^i: ben^aebaft yoia^ 
öiAerricb* landtv<^t, b^ulzig acbUtzen» edlfer ynd raiasigeir gen rapperawil^ 
y^Ui fribiyg yas dem briaagöw, ynd xi^yj, pfäri^, ocb yon friburg» ynd a^wai 
aelMff. out kora» büebaen» pfiU Tnd ander «üg^. ynd an deift aelben fijtag» d«i 
der tag berjpeng, kament die aelben liit ynd daa kQ^rn. y^d etwa manga 
aohiff mt> iaea yon zuricb» die ai balaiiten» geA rapperüwil s^e). 

Ala noiU die lüt ynd die von züricb vilUpht mit zeobeq achiffen komen 
W9fswlL Vßr t^g, gen rapperawU » alao wiaaten ea ir yig^t desselben tagea 
aitüeb. Also daa ynd andere waa man ze rapperawil für haiid nam oder 
anfiengi daa «uaaten aUweg ir vigent» yod waa daa d}e yraacb» ^ warent 
ijr viU ze rapperawil» die daa ir 'm die atatt geflöcbnett batten, ynd dayon 
IUI gei?A wicbent, ynd^ aber einer aiA bruoder, der apder ain aux\, einer ain 
wib ynd ander ain (rtind yor der atatt batt, die all den aidtgenoaaeq^.ynd 
denen yon achwitz geachwom hatten. Vnd kament also alle tag frowen^ 
aine auocht ir vatters^?), aine irn man, die ander fragt nach irem bruoder^ 
▼nd wiaat man nit wem man getruwen itiocht oder nit» ynd kond man ao 
wol ocb nit gehüeten, inen wurde kuntsobaft» ynd waa ganz denMi von 
rapperawil noch denen die bi inen warent, niemani ao hold noch eo ge- 
trüw, der inen ain wamung oder kuntachaft gab» wie vil ai aH frttnden» 
bmoder, wiben vnd kinder vor der statt hatten» 

91. Via Tee wirk lagcat al^er vaa» 

It do nun aber ward yff aant margreten tag aas), zngent aber die von 
Zürich uea, vnd weiten gen bremgarten, vnd hatten aber muot, die 
atatt ze eratigen ynd in ze nemen. Alao faltss^) ioen nun aber ir kuntachaft» 
daaeinen ntt gelangi Alao zugent ai hinab biaa gen rordorf, ynd wuoaten. 
vnd nament allea daa ai funden, ynd zugent wider gen zQrich. 



irfUi 



aiA) XM^Ddl £L 381. 8M)12i Juli, sse) Taokadi IL 382. aar) VatterTBchi. sw) IS^tTnU,, 
SM) fehlte. 



816 ^ / 

Darnach be^atsten die aidtgenoMen die -statt ze bremgarteii. Also 
wichen! ob drissigeii der redlichosten md mechtigosten boi^er von der 
statt vnd kament gen sürioh, vnd och etwa manig arm kneeht mit inen 
mit wib vnd kind, wan die aidtgenoasen scfaluogen wib vnd kind vbb dw 
statt ze bremgarten, wer gewieben wasSM). 

Also darnach an dem zinstag, das was der nSchst tag nach sant mar- 
greten tagssi)^ zugent die raissigen von Zürich gen wil,, der^t) hoptman 
was hanns von rechberg, vnd hat vff iiij c pfSrit oder me. Also nament 
si ain roub» vnd brachten och etwa mangen gefangen, vnd erstachen ij oder 
iij, vnd rannten inen bis an das torsss). 

It. es ist in disen dingen etwa mengs geschechen, das nit lüles aigent» 
lieh hie geschriben ist; doch der mertail vnd das grösst ist zno gaoter 
mass hie geschriben. 

In den selben tagen hatten ir vil ab dem land gen rapperswil ge« 
flöchnot, die och der herrschaft von österrich geschwom hotten» vnd 
den krieg nit wichen wolten^^). Do nun die vsslüt sachen, dass es den 
aidtgenossen so wol gieng, ynd ain gemain red was, man weit die statt 
rapperswil beligen, do stuond ir sinn ze holzM&), das sach man an ir her» 
den SM) wol. Also redt man mit allen vsslüten, wer nit beUben weit, der 
mocht haim zuo den sinen gon, mit vil ander Worten, denn man wolt nie* 
mant vber sinen willen in der statt beheben. Do sprach der hoptman se 
rapperswil: »«Ym den aid, den ir mir geton band, luogent zno üoh selb 
vnd zuo üweren eren, dess kan ich vch nit eriassen, wan ich iMn weder 
bischoff noch bapst Ich setz es hin zuo üwrer fromküt.^ Also giengent 
vff dise red me denn drissig vss grüeninger ampt mit enander»t) vss der 
statt rapperswil, vnd giengent haim, vnd belait man si von der statt, dass 
inen niemand kain vnzacht tat, wan es muot vil lüt vbel, besonder £e 
soldner. 

98. Vie Ten larich ferlaren an der sU. 

It do nnn ward in der selben wuchen, zugent aber die aidtgenossen, 
vss glaris, schwitz, 2ug, lucem, vre vnd vnderwalden, mit aller ir macht, 
vnd was zuo inen gehört, in dem ergöw, in dem gastren, vnd wo si zuo 
gebieten hatten, dass ir aller vff sechs tusent man warent, vnd kament also 
zesamen in dem fryen ampt, vnd wurdent ze rat, dass si aber vff die von 
Zürich ziehen weltint vnd die wuosten , vnd huoben an dem albis an ze 
brennen vnd ze wuosten, was si vor hatten gelassen ston« Also do nun 
ward vff sant marien magtalenen tag 988) fruo, was vff ain mentag, zugent 
si herab gen ri e d e n in das dorf bi dem galgen. Als* nun denen von zU« 
rieh ir knntachaft kam^ dass die aidtgenossen ze rieden legint, da yltent si 
hinuss ze ross vnd ze fuoss, alle vngeordnet, vnd kament akio zesamen 

880) Tschndi ü. 382, ssi) 16. Jali. 8ss) deren. 888) Tsohadi ü. 382. 884) DenJoieg 
nh ke wiebes. 888) In Chron. „wider Liiiiia«". 888) G^berdea. 889) vsfe grüainger 
ampt f. Tech. S88) 22. Joli. 



^17 

vMkdet der Und^ii bi dea benkeni das« da ganz niemfoit kain ocdnung vn- 
der in0Q gemacht hat» weder klain noch gross. Also ward nun der von 
aürioh iioptxaaii^ türing von hftlhiril, fast zornig an die vop Zürich» dass si 
on ordauQg also sugent» vnd sprach zuo ir etlich von Zürich, die den ge- 
walt-laorton: »,If hand mir all geschwom» vnd bin Uwer hoptman wenn 
ir wend; wenn es ttob aber, nit eben ist» so bin ich nit vwer hoptman ss»)^ 
wan ir volgent mir nit, vnd tuend das vch gefeilt/' Also hielten die ed- 
len villioht mit v c pferden daselbs bi den benken. Also besach nun 
hanns von rechberg mit etwa mengem gesellen das folk» vnd kam wider 
X1I.O deii edlen vnd zuo denen von zürich» vpd sait» dass er'si schätzt vff 
vj M wol bezügter vnd fechtbarer pnren» vnd riet och da bi sinen eren» 
daes isin das best dticht» dass die von Zürich all mit aiaander zuo der 
statt zugitid» so wöltint si mit dem raissigen züg zuo inen ritten vnd be- 
eachen» ob si inen nütz böss^o) möchtint abgebrechen. Wenn es inen 
denn eben wSr» so w5ltint si dennocht^ on schaden wol zuo der statt 
soo inen komen. Also ward nun dem von rechberg desselben rates 
gefolget» vnd hiess man die von Zürich vber die sil vnd vber die 
bruggen binin ziehen. Do hatten si guot grendel vnd wer, , vnd hiess man 
tt sich da zuo rüsten mit guoten straiff bücbsen vnd mit andrem züg^ 
vnd daselbs warten. Also taten nun die von Zürich nit was die edlen mit 
inen veriassen hatten, vnd zugent also gegen der statt» vnd laitent sich vss- 
wendig der sil vnd vsser dem siechen hnss in ain gross wisen. : Also was 
nun desselben tages gar halss, vnd truog man denen von Zürich Arss der 
statt win in gelten vnd in fleschenMi) ^uo. Es was och ain hag vnd ain 
gertüd vmb dien wisen» dass man si nit gesehen mooht 

It. also ritten nun die edlen vnd die raissigen vber das silveld zuo 
dem httffen» vnd sehalmutzten ernstlich mit inen» ynd wichen vnd zochten 
81 also faemach. Also wenden si» si söltint die von züridi finden» da si 
hin in beschaiden warentMs), ynd do ai kament nach zue sant jacob» da 
der siechen huss ist» da saohen si vsswendig der siechen huss in der wi- 
sen die von Zürich bi ainander im feld^^) ston. Dess erschraken nun die 
edlen, dass die von Zürich nit die Ordnung hielten» die man gemachet batt» 
vnd an der wer warent» da man si hinin beschaiden hat. Dennqcht warent si 
00 from vnd redlich» ir der mertail, vnd stuonden zuo in^ ze fuoss ab^ vnd 
liessent ir pf erit lauffen» vnd traten ir sporen ab» vnd richten sich ze fech? 
ten» vnd wenden» si woltint da nut inen vechten. Nun hatten die edl^n 
wol gesechen» dass es fast vngelich was» wan die aidtgenosaen vil mer 
Volks hatten denn die von Zürich» vnd warent och fast bass zuo gerüst 
vnd geordnet» vnd i^ugent inen och geli<di vff dem fuoss nacL Do nun 
die edlen ^rst von ir pferden stuoiiden vnd ir sporen abgebüwen» vnd zuo 



SS9) wenn ir wend ^ nit üwer hoiiptmann f. Hü. 840 ob «i inen ntUmöchtia flu. 
vtzt bö«8 Xsch. ui> Kleine tragbare, anliefe Fäseehen. ms) da si si hin besohsidep 
hatten Hü. MS) mit ainem fenlin ston WL 



•3IÖ 

denen von Zürich irfnond^n, do lüfi^nt die ardtf^enoerseti f^elieli heHii, tto- 
geordttet. Nun woltefi der tm «üri^b echtitlsefi gesdhosseii httti , do rüoA 
der bUrg^mnister, herr ruodolf stüSfii, «1 '^Itirit nit d^hiett«eft, ^ wiriAt 
frUnd , vnd liedeeut Ir armbf öst wider V&s. Aho redt ttati vmii dtt ^msil 
ofiWnlich vnd fürwar» die ttidtgeiit)Men betten 1r bi irmki hundert <e^er ner 
geordnet mit rotten brOtcen, die vor herin «öltint loilff^, daM die "ttfn zt- 
rich 8?$1tint wenen, es werint fründ, rnd hettint vomen rotti cratz vnd Un- 
dan wi^se vnd ain tannast vnder der. giirtel , Ynd maihten ooh die Von tfSt- 
rieh, dasi si die also habint todt fanden vnd sig ain gant warhait» So 
redten die aidtgenos6en trefibniieh darwidet* tnd midnten, es o5tt siteh me- 
tner erfinden. Das sig nun oder sig nit, das lass ich also beKben^i 

Also do nun die aidtgenodsen herin lutfent, da hatten sieh die von 
ztttich fast An ain vnwerliob statt geschlagen. Also knüwoten die von iü- 
rich nider w) , vnd mainten , si wöltint da feehten. Als si nnn wider vff 
gestnonden« do stalent si sich binden ab, vnd hüobent an te fliehen gegen 
der stittt Über die silbmgg fainin, vnd wer bass mocht der tAt oeh base. 
Do das die fromen saehedt; die gern ir besteh geton hettint^ edel Vnd vn«- 
edel , die gern ir lib vnd leben da gewagt hettint , do schrflwen si vftd 
tuoften inen zuo. Also half da kain ermiinen vnd kmin raoffen, die Haeht was 
in die Itit komen, dafts niemant wolt beliben, man nanti si vil öder klain, 
es wolt nien!kant geston. Do nnn die frotnen si^eheBt, die gern ir beistee 
geton bettint, edel vnd vnedel, dAss die iren Also echantfich ftbhent, vnrd 
sich ni'emant w^ren wolt, noch bi inen bdiben, do muostent si och wiche«, 
wan do die aidtgenossen die flucht sachent, do wurdent A ertfl keok vnd 
männlich, vnd wurfibn, scbtissen, sObluogen vnd stadlient in si. Also Welcher 
zu sinem pf&rit komen mocfat, der rait, der das nit mocht, der ^eng^ vnd 
tat jederman Als er denn mocht. Also w&ich ir Vil mit enimder, mit w^ 
render band, die sich mannKch vnd ritterlich werten, die och idso an der 
wer erstochen vnd erschlagen wurden. Ir wurd oeh vil an der flucht er* 
schlagen, die sich nie gewarten. Es ward och vfi^ den selben tag vil alter 
lüt erstochen, die hinuss watent gangen vnd luogen wolten, wie es den 
iren gieng, vnd on wer giengent, wan si warent dnrch kains fechtens willen 
hinuss komen. Vnd do iub also an ain fluchen gieng, do warent si ak 
vnd ktunk, vnd mochten nit gewichen, denn daes si nider geritten i ge* 
stochen vnd geschossen M6) wnrden vnd erschlagen^ wan es was jederman 
so not ze fliehen, dass niemant des andern kain acht hat, vnd fluchent 
och in die statt Also jlten inen die aidtgenossen viUicht vif ccc nach 
biss vnder das tor, vnd erstachen si och bis an das torM?). Also hat man 
nun äre zUrich das tOr zuo gesehlagen vnd die grmidel, bis daed die Itlt 
taord an d^ni tor sehruwent, vnd nian dus tor mit not vflP tat. Also truok* 



Hi) I^ohtidi aennt es eise soh&ndliche Lft^e. Vgl. -die Sdhimoht It. MS -^ 5S6. 
Tsebachtlan p. 1(^1. Frttnd p. 17t. ats) aach Sitte» sa beten. SM) geitotsen HiL tfl) vüd 
erstachen — > f. Hü. 



819 

'ten mmn dto tMhfett ^mver viid der häff tiit iiemaob , ab atMrdie von 
cOridi t^ofiden, dMÄ si tätifit; denn hettiot gi Hernaob gevrokt« yivd 
geyit iiiiA deift Tiid die ■flaöht Tnd der echr^ in das volk kofn«n 
•w«B,' aö hettint'si denen von sürioli den gröseten «chaden getan, d^ inen 
j« beschaeb ton «nfong ir etalt, oder kain man je g^ört oder gedenken 
mag, vnd ee ^'ii toitfeUeh, daite ei die etati darruo abgeloifen md gewon- 
^nen hettinty wan^ee was kain wer gerilet Dansuo bait man eicfa soRefaB 
tnt ^erseehen. Ir elUch xttvkh flohent och in ir fafieBer vnd echkiogent ir 
tiiren mio^ • vnd Ward «n geeckrai in deif grossen statt, die klain statt wir 
gewonnen. Vnd ward also fast ain wunderlicher gewerb ze isüricb mb)^ davon 
-yrü £e iag«n w4Kr. Also warent nun die edlen vnd die frembden,' die von 
deir herrsdwft w^n ze zttrich lagent, fa^t ersehrocken ab dem gefert, Tnd 
forchten^' die von Zürich hettint etwas antragen no) mit den aidtgenossen, 
imd w«ltint jkien die statt ingeben, vnd si also da verderben vnd ^ermüiden, 
vipaD vormsJs vnd och siderhar offne red vnd lümbd was, die aidtgenossen 
bescint vil« gnoter günner in zUrioh, die denitooht gar gewaltig wSrint Also 
gieng in denselben zltten vil red vssi Also erstacbent nun die aadtgenos^ 
sen die von Zürich vnd die iren bis an das tor. Man maint och, dass ir 
etlich in dem getreng bis in die statt kämint. Also schoss man dennocht 
ab den mufen vnd ab den tum so fast zuo inen, dass si die todten nit 
abgezfehen kondent bi der statt, denn dass'si Ir etlich in die hüsser zü- 
gent, vnd si da vsszugent, vnd stiessent die hüsser an vnd die todfen da- 
mit, vnd fiesseAt ei^ alleä da brünnen. Also brannten die aidtgenossen 
alle« das hie dissent der sil was gen der statt bis an den graben, vnd 
wni>sten vnd nament alles ^ das si da funden. Si brannten och desselben 
inals die' kilchen sant stt^ffan ze grund ab, vnd wlas dar xnn was. Si \znnt- 
len och die kilchen sant annen an, die verbi*'ann nit ganz. Si trybent och 
grossen üiuotwillen vnd trefef in dem doster an seldnow. Si bt'acbent vnd 
wuostent alles das si fanden in dem doster vnd in der kilchen. Also ver- 
htrentnun diö aidtgenossen och des selben stosses etwamangcn man, Wün 
es was doch etwa manger an der von Zürich tall der sich rittedich wert, 
IrBnibd Vnd haimiscb. 

M. Me ?ea aiirkh Mal die schmeli fksL 

It: dö nun denen von zur ich die Schmach vnd der schad geschechen 
was, vnd sich die aidtgenossen also nider schluogent bi sant Jacob, als ob 
si sich wekint legen für ir statte, vnd si verstuondent vnd saChent dass 
jedermati in der statt erschrocken was, do wurdent si ze rat, vnd gabent 
dem marggraffen vnd den edlen die Schlüssel zuo ir toren vnd den gewalt 
ZOO ir ütat^ vmb des^ .wiUeq, dass man sächi, dass si from vnd gen^cht an 
dem add vnd an den frombden, die da lägin, sin wöltint, vnd ob jeman 



) MS) gfPrerb M der stptt fiä, 8«) antraf es getan Hü. a6S) die statt Itoiigen 
weltintHü. 



aao 

gern üiz anlaragen^i) wdt ze. fsOriob) Atm «r «ladester tnindefhgeibM irsd 
angetragen köjdd; Also empfialch marggraff wUhelm dertlfuidtyogl .dea 
benren vnd deo edlen die tor, vnd gab iileo K>oh die aehlÜMel 4tjrffuovr Jt, 
er empfaloh ain tor dem grafen yoa Ifitaelatain « mn U>t dmü grafen vaa 
helfeüstain graf ludwigen, ain lor herr burbbarten. inuacb^ rittet « ain ter 
hanneen von rechberg. Also hatten, die Edlen der statt /Zürich tor oui 
vnd die schlüasel darzuo» vnd. rieht och jegkU6h^r aia tor^ mit boUweifc Tnd 
mit andren dingen nach aller notturffl; zeiter» won ai vwstaondeniiiit andtfrs 
denn das« die aidtgenoasen di« statt Zürich beUgei«^ y^tint« /Ala.nun.der 
adal die statt Zürich inn ha^» da was jm kainer ze. e^lel .DDoh' zf» gnot, «r 
wachet, mit sin selbs lib , vnd hnoten vnd gocunten f Ast vad wol itag . vnd 
naehty wan ai hatten me denn ain forcht» Si forchten die «idtgaoMfl^n v<or 
der statt, ai forchten die frömbden puren » die ih die atatt gewicht! wa^ 
.r^ity 80 (orehten ai ocb ir etlioh.in der atatt» wiui.man maint, ^ft.vär daa 
selben mala ze zürich vil lüt, denen die frömbden vnd.dtor ad^ yberlegen 
wlTy vnd denen der pund mit deo aidtgenosa^ lieber gesin wär'd^nn.der pw^l, 
den ai mit der herrsohaft von öatemcb ^^ad mit dem adal gef^iaobt hi^tten.*^). 

MO. tie.aMtgenosseB warent fraidig werden. 

lU als nup die aidtgenoasen vor der ptatt zürich gejLageA vnd ^gewifpst^n 
was ai mochten, das körn vff dem sUlfeld« vnd der tod^en gehuptei^,^ , vnd 
die von züriob kain bottschftff^ noch gewerti w si tat^ vnd . iipifu^ ;p;lo iAfm 
hinuss schoss» vnd man si letzt vnd schadgot wq man j^ond*. do, veraacl])en,t 
sich die aidtgenosaen wol dass der adel ze atarjk vnd ze £is^a^ig358)^ /n der 
statt w'äi^ ynd dass ai nflts gROjtes m^ da geschaffen köndipi; ,vnd |)i:acjbei3it 
also mit enandj^m uff, vnd zugent hinab gen ba^dep^ ^ 4Jso rittj^n, ^ber 
herren vnd Qtett darunder, ynd hettint g^m frid vnd. stal|lupg li^M g?«* 
machet; aber die aidtgenoasen wolten g^nz nien^and &^en upßhlplg!^,^ ai 
wp],tent die von zürich wuoßten, ynd di^e i^en scbf^dgen an beden. tfdl^ des 
zürichsec^, vndoch alles ander das gen.zyriQh |;iortc^ y^d 9Q^ if ^PP^f^^9)yil 
woltent ai beliggen vnd da wuosten viid die statt gewünnen^ ob. ^i.tnöchr 
tint» vnd die scblaizen» vnd wolten also ganz niemaut .darjixu^ lfLSife^,r.(^df^ 
vnd folgen« 

It. also hatten nun die von zimch an disee tat verlosen, als vorstat, vff 
aant marien magtalenen tag an der pill c :;l1v man,, Jung ynd^ alt, frpmbd 
vnd haimisch, wie man die finden kond» wan man.gieng jmai^enlich nao^ 
Si yerlurent och des selben tags ir statt vennlin^ vnd etwa mf^nge büchpeii« 
die si hinuss gezogen hatten , ynd etwa vil achoper pfejc^t. y^ r^uren die 
"^aaigen. , . t . ' i - > 

ML »te 16 ilriek an dal» alb Ttrtorea kimi Aa der l4ii ilrTeM läfl. < ^ ^ 

Der edlen namen, die da verlorn band: junckher albrecht von büsa- 



8U) einen Frieden vorschlagiea. S8t> Tsohadi IL 3M. 367. - 8a)iinäbhtl|^ fiffc 354> „Oe- 
wan Schriber küng von glaris'* Tsohadi am Rande. "•> •.. < «^ 



821 

nang hy, hanns von niiwenhuBsen , hanoB von mettelhussen , vnd villicht 
vfF drissig oder viertzig raissiger ze pferd vnd fremder mit inen. 
It. von Zürich vss der statt: 

Her ruodolf stüssy ritter vnd burgermaister, volrich von lomis, cuon- 
rat mayer pannermaister, tmog der von zürioh vennli, peter kilchmattersM)^ 
der ah hagnower, hainrich vssikon, der stattschriber Zürich bm). 

ßura regtirit urbes, wulgua clerumque gubemat} 
Vnde per ecelesiam pleba criati vbäibet errat ^^^ti). 
Virtus nobiUum debet defendere justum 
Ac graue eorrigere quem viuere eemU trugue, 
Non est nobüitas si normas non tenet iatae. 
RusticuH hec fadene est nobäitate refulgens^ 
Nobäis est cunctus quem nobääat sua virtiis. 
O uos magnatesy gentes queque potentes, 
Querüe jtuticiam, rem prauam peüite cunctam; 
Gloria famosa seu prosperüas eopiosa 
Eueniet eerte facienübus iUud aperte^^h)iow). 



866) „der alt'* Tsch. 856) Tichadi fugt den Namen Ari „Blichel Graf ein böss krott*'. 
und bei Hü, eine spätere Hand „meister eilend*'. Vgl. Chron. IL 3S5. 886 857 a) erat 
Hü. 857 b) Die Verse blos Hü. p. 264. 

ww) Anno dni Mcccoxliij vf sant marien magdalenen tag do kamend all aid- 
gnoflsen^ vss genomen die von bem vnd solotran, vnd zagend für rieden her jn, 
vnd die von Zürich warend vsgezogen bis zno den benken, vnd warend vil 
edler lüten by jnen ze ross, vnd was jmikher türing von hallwyl der von Z. 
bouptman, vnd über sinen willen warend si vss der statt zogen. Also woltend 
die aidgnossen nüt vf die wyti, vnd zagend vnder dem berg hin bis gen wie- 
dikon. Also fragend die von Z. bis zuo sant jacob. Also ordnat der reding von 
sebwytz das ccoc man namend an sich roti krütz, vnd kamend zao den von Z. 
by sant jacob, vnd wie das was das etlich von Z. schrawend über die selben 
Bohwytzer vnd woltend nit geloaben das si zuo den von Z. hortind, vnd woltend 
si gestochen haben vnd geschossen, also schrai her ruodolf stüssy der ritter jnen 
lao: nüt sohiessend! es sind firünd. Vnd also kamend si in den haffen des 
Volkes von Z. vnd die aidgnossen kamend her zao mit gantzer macht. Do schra- 
wend die selben sohwitzer mit den roten orützen: fliehend, fliehend! vnd mach- 
tend ain fluehti vnd woltand da mit die stett haben jngenomen, vnd flahend zuo 
der stett, vnd also ward das volk von der statt verwysettmr^) vnd ward ain 
gantz flucht. Vnd also fdogt gott vnd die lieben haiigen, das ain semlich mort- 
lieh saoh nit für sich gieng, vnd also wurdjBut der von Zürich cl erschlagen vf 
den tag, vnd kamend die andren aidgnossen hernach, die nit wisstand das mort« 
lieh gefert mit den roten kratzen, vnd erschluogend vil der von schwitz, die si 
ftindent also mit den roten kratzen vf äem weg, vnd also kamend die egemeldend 



vfw^) irre gewiesen« 

KllBfMib«ig«r Otaronlk. 21 



388 

Also zngent aber die aidtgenoesen ise baden durch Tnd sxx der an- 
dern Bitten der lindtmattsfi^a) aber mit aller macht «»b) vnd gen z Sri eh 
heruff, vnd wuostent vnd nament vnd brannten alles das denen von zQrich 
zuo gehorty vnd zugent gen höngg durch, vnd brannten ynd wuosten da- 
aelba vnd obnen bi dem tum, den man nempt den kratt, gen fluntren 
ZUO9 vnd für das nesseltal vnd gen zollikout vnd brannten aber vnd 
wuosten fast vnz zuo dem crütz ze stadelhoffen. Vnd zugent also bi 
dem see vfF gen küssnach, das was an dem sunnentag nach sant Jacobs 
tags59). Also beliben si an demselben sunnentag ze küssnacht vbemacht 

Damach an dem mentags^o) fruo brachent si ze küssnach ufP, vnd zu- 
gent den see hinuff, vnd nament vnd wuostent was si funden ; doch fnnden 
si nit vil ze nemen, won die lüt hatten das ir fast in die statt geflöchnet, 
gen Zürich vnd gen rapperswil. Si brachent die türen^si) vnd alles ge- 
schmid ab, das si funden, vnd wuosten was si gewuostenMs) konden, vnd 

858 a) liadmag Hü. S68b) 27. Juli Tsch. am Rande. 859) 28^ Juli, seo) 29. Jali. Fründ 
p. 181 sagt ,,ani mentag was (Tsobudi korrigirte richtig „nach*') panthaleons tag", was 
TBchachtlan p. 171 Bartholomeos abschrieb. VgL Tschaohllan Note. 861) türa Tsch. 
86S) Hü. hier and oft gewiesten. 

Bohwitzer mit den roten kratzen, vnd fundent her raodolfen stüssy vf der langen 
silbru^^Oy vnd der huob selb ander die brugg jn, dar vm das sin volk in die 
statt kam. Also stachend si jn ze tod durch die brugg yt, vnd tmc^end jn an 
ainen zun by sant jaoob, vnd huwend jm sinen buch vf vnd namend jm sin 
hertz her vss vnd namend jm sin schwaiss vnd das schmer von sinem Üb v&d 
salbatand die stifel vnd die schnoch da mit, vnd tatend jm ander gross sohma^ 
chaiten an. Ynd als der stoss vergieng, do zugend si hain mit grossen frödtti 
vnd mit grosser schand vnd laster, vnd belaib also vil zits das si nit lognotaad 
der selben roten valschen kratzen. Ynd darnach als si hortand vnd sahend das 
jnen als vil fromer lüten übel dar vmb rettend, do viengend si an ze lognen; 
doch es was so kuntlich, das ir lognen nüts bescluMUk Ynd an dem selben vf- 
brechen do brantend si was si da fimdent/ vnd die vorstatt bis an die nngmur 
vnd Bant ateffans kapell verbran, vnd sant anaen kapeil ward vss der statt erlö- 
schen. Cod. 657 p. 122. 123. 

Ze jungst vm sant maxien magd. tag do zugent die schwitzer vb ^ Z. aisa- 
zugent die von Z. wider vs mit macht wider si ze ross vnd ze fnos, vnd rait 
das ross volk vor vnd tätent ain raitzen an die sohwitzer ab dem bei|g an» 01 
vnd trungent (die Schwizer) also vast an das ross volk das si muostent wychea. 
AIbo kam die flucht in si, das si gen der statt flnohent, vnd tätent jnen die 
schw. also not, vnd kam ain huf an si an der sylbmg, darob die herven vnd 
die von Z. erschrackent vnd flooh ainer hin, der ander her, vnd welher bas mooht 
der tett bas. Also luffent die schw. bis an das tor, vnd bette der huff glich 
nach truckt, si hattent die statt gewunnen. Also ward der hexren vnd dox von 
Z« by cxl mannen erschlagen, vnd verlurent die sohw. nit vil vnd behnobeni 
das veld, vnd lagent da by iiij oder vj tagen vnd brantent die mülin^n vnd waa 
hüser vmb die stat warent. Königah. Cod. 630 p. 294. 



ses 

bramiien hie rad döity besunder wa8 der von Zürich was. Also liessent si 
denen von dem see fast ir hüsser stan» vmb dess willen dass si dester vn- 
wUHger vnd vngenier in den stetten wärint , vnd dester grosser not vnd 
begird hain zuo den iren hettint, vnd dass si ir hiisser gesebirmtint, vnd 
nit daroh ir willen, dass si inen als hold oder getrüw wärint. Also ver- 
Btuond man das do zemal die krig in den stettens^s). 

M2. Die aldtgeatssen belagent die statt rapperswil. 

Als nun ward des selben mentags vmb den mittentag, kament die aidt- 

genoesen gen rapperswil, vnd belagent die statt^ vnd zugent also die sechs 

panner mit ainandem, von glaris, von schwitz , von zug', von lucem, von 

vre, Yon vnderwalden, vnd vil ander die denselben zuo gehorten. Also 

maintent nun die udtgenossen, die von rapperswil vnd die bi inen warent, 

wärint ab der tat ze zürich erschrocken, als si och warent, vnd kain ent- 

schiittung wissten, so söltin si die statt vffgeben, vnd hatten och die von 

schwitz vnd glaris sölichs den aidtgenossen fürgeben vnd in si getragen, 

wan die selben zwai ort besonder denen von rapperswil gehass vnd vigent 

warenty vnd sohuoff es das dass si inen wol gelegen warent Also wonden 

nun die aidtgenossen, man sölt inen die statt rapperswil vffgeben on not 

vnd on wer. Also schluogent si feld ver von der statt Die von vre, von 

zug vnd glaris lagent vss.wendig der kilchen ze kempraten, hinder dem 

bücbel, bi dem mayenberg ; so lagent die von schwitz vnder der kilchen ze 

Jonen, vnd in der kilchen, vnd daselbs vm; die von lucem vnd von vn- 

derwalden lagent bi der Jonen , das wasser vff, also ver, dass man si mit 

kainer büchsen von der statt nit wol geraichen noch erlangen mocht. 

Also hatten si nun in der statt ain Ordnung gemachet vnd verbotten bi 

lib vnd guot, dass niemant ain wort sölt hinnss reden mit den aidtgenossen, 

vnd schwaig man in der statt tag vnd nacht, als ob niemant in der 

statt war. Die wachten getorsten nit geschrygen noch gerüeffen noch 

blassen, als si vor getan hatten. Des nachtes klopfet ain wachter dem 

andern, so er lissest kond, vnd hielt man sich also gar still; denn etwa 

in dem tag liess man pfiffen vnd prasunen, vnd gesellen die singen kon- 

den, liess man beschaidenlich singen. Also gefiel diss schwigen inen nit 

allen wol vor der statt Also behuobent si fast an burdinen von riss ze 

machen, vnd truogent die zesamen, vnd hatten also ain gross gewerb, 

doch ver von der statt» wan si bürgen sich vast; also luffent je etwa 

vil knecht vss der statt 864)^ y^d sohalmutzten mit deuen vor der statt, 

vnd nament inen die ross in den waiden, vnd trybent si in die statt Das 

taten si also etwa dick. Also nun die aidtgenossen dry oder vier tag 

vor der statt gelagent, do hatt si fast frömd vnd vnbillich, dass die in 

der statt kain täding noch nüts an si suochten , vnd inen och kainer red 

noch täding lossen wolten. Also ward am domstag^es) nach dem nacht- 

S68) Tschndi ü. 387. 38$. kryg Kriegsparole , Manier. a$4) wan si bürgen üeh — 
VW der statt f. Tsch. 866) 1. Aug« 

21» 



824 

mal, schikten si ir pfifier vnd tnuuetter gen der statt, vnd pfiffen vnd bliessen 
da. Also maint man in der statt, es sölt ain nachtfryd sin, als denn ritter 
vnd knecht pfiegent ze tuen, so si ze feld ligen. Aber da am frytags^) 
fruo ward, hatten si der selben nacht ain tarris vor der statt gemacht, vnd 
hatten der von schwitz büchsen, die si denen von Zürich ze wallenstatt 
hattent angewonnen ^7), vnd hatten zwo büchsen in dem selben tarris, vnd 
Schüssen am frytag vast in die statt. Also an dem frytag ze nacht schluo- 
gent si aber ain tarris noch näher der statt, denn der vorder was, vnd an 
dem snmpstagses) fruo hatten die von lucern och zwo büchsen in dem sel- 
ben tarris, vnd schussent also genklich mit vier stainbüchsen in die statt 
vnd an die muren, vnd trybent das also bi acht tagen bis an dem frytag, 
was sant laurentzen aubents^s). Also benüegt si nit37o) des tages ze schiessen^ 
si Schüssen och nachtes. Also beschachent 'in die statt drü hundert vnd 
zwaintzig schütz von stainbüchsen, on tarris büchsen, vnd ward kain mentsch 
in der statt nie geletzt. Wol schussent si die muren nider witter denn 
zwai hüsser begriffen band, vnd wol ain gemach hoch von dem herd, oder 
höcher. 

Also warent nun die von rapperswil in der statt vnd daruor fast wol 
zuo gerüst. Si hatten lüt, kost vnd anders züges genuog, si hatten zwen 
büchsenmaister, die och fast hinuss schussent; si hatten och sunst etwa 
mangen in der statt, der wol mit büchsen kond, si hatten ir bollwerk vor 
der statt gemacht, da si tag vnd nacht inn lagen t; si hatten vor der mur 
ain zun vnd wer gemacht, das si gen dem selben weder tag noch nacht an 
der statt nümer beschlussen. Si lagfent och in dem selben zun vnd in 
boUwerchen, die si vor der statt gemacht hatten, all nacht vor der statt bi 
zwai hundert oder me. Si hatten och vm die statt geschlagen ain igel 
scharpff37i) von aichin stecken, vnd vor den igel vil guoter kegel geischla- 
gen. Si hatten och je fuossjssen mit andrem züg ganz zuo dem stürm 
gericht, vnd all ir büchsen Also Schüssen nun die aidtgenossen fast an 
die statt, als vor stat, vnd was si nider Schüssen, das macht man glich wi- 
der mit mist vnd mit holtz, vnd achtet man nicht wie fast si Schüssen, 
man machet nüt dester minder, vnd beschach doch niemant nüt, weder 
fröwen noch man »72). 

Also enbutten nun die vss der statt den aidtgenossen vff das feld, si 
hettint grossen kosten mit schiessen, si wöltint hundert gpldin nemen vnd 
weltint inen die mur als vnt abbrechen, als si die abgeschossen hettint, 
vnd wlssten wol dass si das schiessen me denn tusent guldin kostet hett. 
So weiten si si des kosten vberheben, dass si dar zuo kämint, vnd durch 
die IScher in die statt giengend. Also hettint nun die aidtgenossen das 
hertz vnd den willen wol gehept, dass si die statt gestürmt hettint, kÖn- 
din si die lüt han fund6n, die vor daran gangen wärint. Des selben wolt 



2. Aug. 867) genomen Hü, 868) 3. Aug. 869) 9« Aag, d7o) nit f. Hü. 87i) scharpf 
t Hü. 872) Tschudi H. 388. 389. 



325 

niemant lustig sin; wan si ducht, die in der statt weltint sich weren. Vnd 
warent die von lucern vnd vre vnd ander vn willig, vnd mainten, die von 
schwitz vnd glaris hettint es inen nit also fürgeben , vnd w&rent och vn- 
willig vnd vnlustig da ze liggen. 

103. Die aldti^entssea lugent aln tail tss dem feld. 

Item als nun ward an der mittwuchen vor sant laurentzen tags?»), zu- 
gent der aidtgenossen fünf hundert vss dem feld ze rapperswil, vnd zu- 
gent für griffense ab vnd in kjburger ampt, vnd nament da ain roab, vnd 
lagent dazepfeffikon in kjburger ampt vber nacht, vnd erstacbent ir 
fünf vss dem ampt, vnd verlurent si och etlich. Also hatten sich ze win- 
tertur gesamlot vff zij o man, die si wolten angriffen han. Do kam inen 
bottachafil von kyburg, die aidtgenossen kämint nit vnd wärint wendig S74) 
worden; do man es hin widerumb gen wintertur enbott, dass si ze pfäffikon 
lägint, do was es ze spat 875). 

Also wissten nun die ze rapperswil in der statt ganz nüt was man 
vor der statt traib, vnd ob ir wenig oder vil vor der statt was, Si verbür- 
gen sich fast, wan gar wenig was ir die sich öugten376). Vnd wissten och 
' gantz nit, dass niemant kain täding traib, oder jemant vm kain fryd redt, 
wan si wolten in der statt kainen täding lossen, noch niemant von den 
Sachen hören , vnd kam inen och in den selben zitten, als lang die aidt^ 
genossen vor der statt lagent, kain bottschaft nie, weder von herren noch 
von stetlen, noch von niemant. 

104. ter bisclitff ▼tn costenti redt darnnder. 

Also hat nun der bischoff von costentz vnd ander herren vnd 
stett darunder geredt ^ als vorstat Da wolten si von kainem frid hören. 
Also warent dennocht bi inen in dem feld vor rapperswil der appt von 
ainsidlen377), fridrich von hewen, des bischoff von costentz bruo- 
derS78), vnd ander des bischoffs rät, vnd redten darunder» vnd machtent 
ain fryd als hienach elwas379) geschriben stat daruon« vnd macht der 
marggraff vnd die von Zürich disen fryd mit den aidtgenossen,. als si vor 
der statt rapperswil lagent, dass die in der statt 38o)^ klain noch gross rät» 
nie darum gewissten. Als nun ward an dem frytag ^e nacht, das was an 
sant laurentzen aubentssi), kament der abbt von ainsidlen, fridrich von he- 
wen vnd die den fryd gemacht hatten, ze rapperswil an das tor, vud be« 
gerten also, dass man si in die statt liess; si hettint mit inen ze reden, 
das inen der marggraff enpfoUet hett. Also saiten si inen von dem fryd, 
dass si den gemacht hettint bis zu sant Jörgen tagsss). Also erschrak je- 
derman in der statt, jung vnd alt, frowen vnd man, vnd fluochet man inen 



873) 7. Aug. 374) d. h. andern Sinnes. Tsch. verschr. „ir wenig*^ 376) Tschudi II. 
392. KÖnigsh. 630 p. 295. 376) zeigten d. h. ze oigten, von „oug**, Auge. 377) Rudolf, 
Grftf von Mosax. S78) Der Bischof hiess Heinrich. 379) etwa vil davon Hti. 38o) Zü- 
rich. 381) 9. Aug. 382) 23. April 1444. Königsh. p. 630 p. 395. 



vnd 8chaldEt888) si, wer si des fryds gebetten hett. Also getonten ai 
morndesSM) oit wol vss der herbergs^) komen, denn daas ei der hoptman 
belait, vnd niuosten dennocht vil bösser wort inlegen vnd hören, rad ge<- 
torsten dennocht nit sagen wie der fryd gemacht was. Si sprachen, der 
marggrafF ward si es wol lassen wüssen, denn hett man die mär aigenlich 
gewisst, man kOnd si kum geschirmpt han. 

Also nun ward am sampstag, das was an sant laurentsen tag fruo vor 
tag, da huoben si an ze rapperswil das feld schlissen vnd abziehen, vnd 
faorent vber den see vnd tribent es vnz vmb vesper zitt. 

Also warent die von rapperswil bass gemnot die wil die aidtgenossen 
vor inen lagent, denn do si enweg zugent, wan si hatten mnot gross er 
ze bejagen vnd allen irn schaden ze rechen, wan si wissten ntt andere, denn 
dass die aidtgenossen die statt sttlrmen weltint Damach hattent si sich 
och ganz vnd wol geriist, vnd was jederman darzuo willig vnd muotig. 

It. die frowen in der statt klagten och fast, dass die aidtgenossen vn- 
gezwagensM) also dannen schieden, vnd si inen die long vmb sunst gema- 
chet hatten, wan es was selten kain tag die frowen hettint xx oder xxx. 
aimer süttigs wassers, damit si inen weltin gez wagen m7) han, warint si an 
die mnren komen^s). 

Man sol wissen» dass die aidgenossen die statt ze rapperswil belagen 
vff den nächsten mentag nach sant Jacobs tag anno dni Mccccxliij vnd 
was samt Jacobs tag vff den domstag gesin, vnd lagend vor der statt 
bis vff sant laurencicn tag, vnd ward nie kain mensch wnnd noch erschossen 
in der statt, denn ainer ward vor der statt erschossen an dem schalmützen ; 
den brachtend si denocht in die statt vnd lept biss an den dritten tag, hiess 
hans von tann. 

It. die vischer yss der »tatt vischoten nQts dester minder, vnd hatten 
die aidgenossen bi xij schiffen vff dem se oder me; die lagend in der vff"- 
naw vnd daselbs vmb, vnd hnotten, dass denen von rapperswil nüts vff" 
dem se zuo gieng von Zürich. 

It. die frowen giengen vss der statt in ir garten krütren. Man sol 
onch wissen, dass die aidgenossen vor der statt alles das gewüest hatten, 
hew, kom vnd anders, vnd die guoten böm, die hüpschen zwy alle ver- 
derpt vnd inen die rinden abgeschunden. 

It. wie vil frömder lüt ze rapperswil in der statt was, da si gelegen 
waren, die stand hienach mit namen verschriben. 

It. ladwig majger houptman, hans mayer sin vetter, volrich von zässin- 
gen; Stoffel von schönenberg, hans zerin von tann vnd etwa uil raissiger 
vss dem elsäss, von tann, altkilch, seinhein, bi Ix schützen. 

It. von fryburg vss dem brissgew har hans von landegg ritter, her 
hans bemhart schnewli ritter, andress bosenetein, der von fryburg hopt- 



883) schalt Hü. 884) 10« Aug. 885) deo herbergen Hü. S86) angewasohen. €roth- 
twahan, schweix. noch swagen. 88?) zwagen wolten han Hü. 888) Tschudi II. 389. 



837 

maBD» ha&8 tod. bokenhain tob brysach/ bans rottwil von fryborg» hatten 
seehs ynd zwainzig pfört vnd 1 sobützen ze fttoss. 

It die von vilingen viertzig scbützen. 

It. die von dem boff ze stäfi mit ba. knächten, die von manidorff vnd 
ander ab dem züriebse hatten oncb etwa uil redlicher knächt. It es was 
OQch etwa uil vss grfininger ampt vnd anderswa her, wannen si denn Haa- 
ren, .dasB man lüt ain gnot nottorffl in der statt hatt Also da der find 
erst gemacht ward, gieng ir ain gnot tail die vss grüninger ampt waren, 
hain, vnd schwuoren euch den aidgenossen. 

Also ward diser nach geschribner frid gemacht, diewil die aidgenossen 
ze rapperswil vor der statt ze feld lagend, dass es die von rapperswil noch 
kainer in der statt nie gewisst, weder klain noch gross, weder hoptman 
nodli ander. 

Abo macht marggraff wilbelm vnd ander von bochberg, der herrschaft 
lantaogt vnd die von Zürich disen frid mit den aidgenossen an rat vnd 
wisaen ander stett, die doch ouch in dem krieg waren vnd ir lib vnd gnot 
wagten, vnd gern ir bestes geton hettindss»), 

1*5. ItfM ain frM ward geiiackt le rapperswil ta feMi Ueis der deai frli39o). 

It also macht bischoff ha in rieb von bewen bischoff zuo ,costentz, 
ain ttydt der sollt wiren als von jetz^ sant laurentzen tag», bis sant Jörgen 
tag näobsi künftig nach dem vnd der anlass inn hielt, vnd hiess der elend 
fryd, wan er ward nit fast trüwlich noch redlich gehalten soi). 

« 

IM. tk ?•■ basel, ?•■ bera fad soletira widerssitea der kerrschaflt fta osterrieh. 

Als BOB diser fryd beredt vnd gemacht ward, vnd die aidtgenossen 
abzngent ze rapperswil vff sampstag» was sant laurentzen tag^o«), momdes 
an dem sonntagaos) widersaüen die von basel, von bern vnd von solo- 
turn der herrschaft von österrich, vnd laiten sich mit aller ir macht für 
die statt ze loffenberg. Nun hatten die von bern vnd von basel ir gross 
büchsen vnd ander ir züg mit inen genomen, vnd laiten sich die von bern 
gar nach zuo der statt, vnd schassen fast an die muren^ dass ir ain michel 
tful nider fieL Dess geUch och die von basel scfaussent ain wit loch an 
der mnr* Also rüsten si sich fast zuo vor der statt mit allen dingen, dass 
ai je mainten die statt ze gewünnen. Also was nun vil herrlicher lüt in 
der statt, graffen, herren , ritter vnd knecht , das die statt wol besetzt was 
mit kost, lüt vnd züg, vnd kam man och zuo inen vnd von inen, wenn 
man wolt Also sehalmutzten die vss der statt etwa dick mit denen vor 
der statt, vnd hettint denen von bern gern ir büchsen abgeloffen oder vn- 
werbaffl gemacht, vnd versuochten das so dik, dass si denen von bern me 
denn sechtzig man erschussent vnd erstacfaent, vnd huotent si sich allweg, 



AUes von Jlilan boI wissen — hettind^' bloss bei Hü. 88o) Rubrik fohlt Htl. 
m) Tsehadi ü. 891—395. Fründ p. 182. TsdiSohtL 171. m) 10. Aug. 89S) 11. Ang. 



338 

vnd was ir Ordnung so gnot, dass inen nünts beschach. Si erschoflsent 
och denen von bern ir bUchsenmaiBter vnd ander, die da vor tail tuen wol- 
len vnd sich für buiten. Aber der von basel ward nit mer denn ainer er* 
schössen, denn si huotent sich» vnd kamen! nit hinzuo; wol erstickten der 
von basel zwen oder dry in dem hamasch, ee ob si wider bum kament 
"" It. man schätzt das ze loffenberg in der statt warint drü hundert guo- 
ter ritter vnd knecht. Hoptlüt warent graff ludwig von helffenstain, herr 
burckart münch ritter, herr syfrid von fänningen ritter. 

Also lagent si ze louffenberg mit macht vor der statt bis vff sant bar- 
tolomes aubent, was an ainem frytagSM). Darz wüschen t gieng vil für, das 
hie nit geschrieben ist. 

It. darunder redt 395) der bischoff von basel M6), graff hanns von tier- 
stain, ruodolf von ramstain fry, vnd machten ain fryd vnd ain richtong 
daran, dass si sölten abziehen, vnd sölt man inen x tusent goldin geben. 

Nun ward diss richtung von dem adel in der statt mit den aidtgenossen 
gemacht, dass si die bui^er noch gemaind in der statt ze louffenberg nie 
liessent wissen noch si nie gefragten. 

117. Der Uag versehraib den toi htm, baid mi tibtani. 

Also kam nun dem küng bottschaffl, wie die von bern vnd basel 
vnd von soloturn dem huss vnd der herrschaft von Sstemch abgesait 
hettint Vnd also schikt er jetlicher statt» basel, bern vnd solotom» ain 
bottsohafit. 

It. der küng verschmb denen von bern, basel vnd solotum, vnd bott 
inen in kraSl des selben brieffs bi verlierung aDer ir gnaden, fryfaait vnd 
priuilegia, so si von dem haiigen rieh hattent, dass si ze stund nach ange- 
sieht diss ir absag vnd vigentschafit gen dem huss österrich vnd jm ab 
tätint, vnd sich des recht bietens, so er vormals geton haue, benüegeo 
liessind. v 

118. Die aldtgeaessca wareat ablegen« 

Nun warent aber die von basel, von bern vnd ander aidtgenossen ab- 
zogen ee ob der brieff kam, als vor stat Man kond och darnach nit er- 
kennen, dass si vil vff diss geschrifl% gebint, denn si tröMrtent darnach erst 
fast, vnd maintent, si weltint für seckingen ziehen, vnd muost man erst 

täding an die von basel suochen, vnd tuon das si weiten, zuo guoter 

mas6S97). 

In disen zitten ducht nun die aidtgenossen vnd ander, die es mit inen 
hielten, dass inen so wol gelungen war, dass niemand mer wider si mocht 
noch tat. Das was ain oflne red in der gemaind vnder inen, vnd hielten 
also nünts vff' den küng. Das bewissten si dik mit werten vnd 9ch mit 
wercken ; wenn si es vor inen hatten, mainten si och, es sölt also hindurch 



m) n. Aug. 896) rsitt Hü. m) Fridrioh xe RhTn. B87) Tschadi IL 395. 396. 



gßok^ aiß es ooh in den tagen den gang hett, wan 01 empfanden noch 
sachent kainen widersatz von dem küng, von fursten, herren noob von stet- 
ten; wie vil man hilff vnd trostes 2no gesagt hat von dem küng, von den 
eorfOrsten vnd von andren forsten vnd herren, so empfand man doch ir 
hilff wenig bis har. Darumb so muosten sich die trucken vnd Kden , vnd 
vil für lassen gan, die es mit dem küng vnd der herrschaffl hatten. 

IM. tie ?#■ mich, rapperswil Tai wlntcrtir schlkten nt itm kaalg. 

Also sohickten nun die von Zürich, von rapperswil, von winter- 
tar zuo dem küng gen öst errieb, vnd klagten dem ^e es inen ergangen 
war, vnd wie inen die aidtgenossen gewalt vnd vbertrang tätint, vnd er- 
manten den küng siner gnaden vnd dess so man inen versprochen hett, 
des« ei sinen küngklichen gnaden wol getruwten, vnd erzalten also dem 
küng ains vnd das ander. Also antwurt der küng, dass si from vnd red- 
lich an jm vnd dem hnss von österrich warint, als er inen dess wol ge* 
travete, so wölt er inen trostlich ze hilff komen, vnd trost si also der küng 

wol MS). 

Also hatten nun die aidtgenossen die veste, das stettli vnd das ampt 
ze grüeningen inn mit gewalt, als si das och gewonnen hatten, vnd 
mainten je, inen müestint alle die schweren, die in den hochgeriohten 
siieaint ze grüeningen, si warint edel oder vnedel, si wärint aigen oder was 
81 denn wärint, dess huss ze buobikon, des dosters ze rüti, niemant vss-^ 
genomen, wer in den hohen gerichten säss, die gen grüeningen gehorten, 
die müeatin och den aidtgenossen schweren, das doch vor nie gebort noch 
beschechen was, weder bi der berrschaft noch bi der von Zürich zitten. 
Also blatten si inen recht für den bischoff von costentz, der och den fryd 
beredt vnd gemacht hatt, vff die von bem^ von solotum, die och des krie- 
gea vnd ir aidtgenossen waren. Also weiten si kaines rechten ingon, ei 
mainten je 399) si müestin inen schweren oder si wöltin si darzuo halten vnd 
zwingen. Also wichent etlich edel, die es nit tuen weiten, von ir vestinen : 
Gaepar von bonstetten von uster, albrecht von landenberg von wetzikon. 
Alao trangten si ir vil ze schweren, von wetzikon, von kempten, von be- 
reswil, von vster vnd ander, die vor kainen herren noch vögt ze grüenin^ 
gen nie geschworen hatten, noch kainer ir vordren, Si redten och mit ir 
etlichen, dass si inen nun ^00) schwüerint, si weltint si wol schirmen vor 
iren rechten herren ^i). 

IM« tie f •■ schwiti BcUiegeat 4ea t ta rapperswil keiff ab. 

In disen tagen schluogent die von schwitz denen von rapperswil 
kouff ab, vnd verhütten allen iren, dass denen von rapperswil niemant nüts 
ZOO füerti kainerlai ding, vnd muosten die von grüeningen vnd wer in dem 
ampt was, das ir was si hatten, das si verkouffen weiten, in die march, gen 

886) Tflohndi II. 397. SM) si mainten je f, Tsoh. 400) nur. 401) Tscbndi ciW 



330 

ladben v&d gen vtsnadi ze markt fueren i vnd weder gen mpperswil noch 
gen Zürich, wiewol ee in ainem fryd was. 

It. die von schwitz hatten och allen den iren v^Jbotten zno den ain- 
aidlen, in der march, zuo pfeffikon vnd in den hoffen, dass memand gen 
rapperswil torst kernen, weder ze markt noch sunst, denn er mnost vr- 
lob an «inen obren nemen^oB). 

Als in disem zitt vff ain sunnentag was sant Simonis vnd sant judas 
aubentios) der zwSlfFbotten ^04), anno dni Mccccxliij hatten die von schwitz 
die die von grüeningen von der aidtgenosaen wegen inne hattent, dem 
hoff ze Steffi 405) tag geben zno der kilchen ze Steffi, vnd inen allen ain 
sicher gelait, wan vss demselben hoff hat ir kainer dennocht den aidlge- 
nossen geschworen. Also redten si mit inen, dass si den aidtgenossen vnd 
zuo dem hnss gen grüeningen schwüerint; si sechint dodi wol, dass es nit 
anders sin mocht, denn wöltint si es nit mit lieb tuen, so weltint si inen 
üb vnd gnot nemen. Also schwuor ir ain tail, dodi der mertail wolt nit 
schweren, vnd wichent gen Zürich vnd gen rapperswil. 

It. si weiten och kainen züo inen lassen schweren, der vor burger ze 
Zürich was, er geh denn vor sin burgrecht uff« 

In disen zitten schwuorent och ir vil die gen Zürich gehorten, vnd in 
den emptem sesshaft warent, so die von Zürich inngehept hatten, den aidt- 
genossen, die sich vor in dem krieg enthalten hatten, vnd schwuorent dar- 
nadi in dem frid zuo den aidtgenossen, vnd (insonders)^^) fast vm re- 
gensperg vnd daselbs vm vnd anderschwa da, als die von Zürich sao 
muosten schwigen. Also gieng in den selben tagen vil wundere vnd sehe* 
ner Sachen vnd löuff für, davon vil ze schriben vnd ze sagen wSr. 

An dem nächsten Sonnentag nach aller seien tag^or) anno dni Moccotliij 
hat aber der marggraf ain tag ze wintertur mit den edlen im turgow 
vnd andren, mit wintertur, diessenhoffen vnd rapperswil, vnd maint, war 
es sach dass der küng vnd die herrschaft von österrioh nit andet^ jduo 
disen dingen tuon vnd sechen wölte, vnd die iren also weltint lassen V9* 
triben vnd vndergan, so war der adel im elsäs vnd daselbs vmb vnd aMe der 
herrschaft stett vnd er mit inen ains worden, dass si sich je des gewaltes 
weltint w^ren vnd dem widerston, vnd weltint sich also halten zuo dem 
hertzogen von burgundi, der weit inen och tröstlich vnd mannlich ze 
bilff komen, vnd weltint och vff sölich mainung dem küng ain treflfenlich 
bottschafft tuon, türingen von hallwil. Also gefiel diss mainung dem adel 
wol vnd andren. Die von rapperswil hatten kain gewalt, daruff ze antwur- 
ten, si weiten es gern hain an die iren bringen; doch si getruwtint dem 
küng vnd der herrsciiafft von österrich wol, si liessint si nit also vndergon. 
Si hettint es vmb kain herrschafft verschuldt, vnd in der herrschaffl von 
österrich dienst lieb vnd laid gelitten, das weltint si och noch gern Ijden^. 

It in der nächsten wuchen nach sant gallen tag^oe) ist ain tag gdnit 

40S) Tsohadi dt 408) tag Hü. i04) 27. Oct 406) Stäfa. 406) Tschad] Ohroo. H. 
401^ 407) 8» Nov. i») Tsehadi dt 4oe) 20. Oct Tbdmdi IL S97--402. 



asi 

geo rinfelden zwüschent der herrschaft von österriob stett vsd denen 
von basel. Also haltend die von basel bi inen rff dem tag die von bern» 
soloturn, lucern, schwitz vnd vnderwalden vnd ander aidtgenossen ; an dem 
andren tail hattens marggraff wilhehn von hochberg, der herrschaft von 
öaterrich landtvogt, vnd bi jm ritter vnd knecht vnd euch etlich von der 
herrschafi); stett. Also klegten die von basel, wie hanns von rechberg die 
iren gefangen vnd geschätzt hett vnd si durch die statt ze loufienberg ge- 
fiiert hett^io) vnd bekriegt; si wärint anders dahin ^ii) nit gezogen. 
Also hatten si nünzechen artikel wider der herrschaft stett von rapperswil, 
loufienberg, seckingen, ensesheim, nüwenburg, brysach etc. Die selben ar- 
tickel erzalten si, der doch etlich gnuog spottlich warent, besonder die si 
zuo denen von seckingen hatten. Der ander artickel, so si zuo den stet- 
ten hatten, lass ich also beliben. Vnd erklegten also vil schantlicher tor* 
licher artickel vor dem haiigen concilium von basel, cardinel vnd ander 
biscboff, der bischoff von baseHis)^ graff hanns von tierstain, ruodolf von 
ramstain fry, die och den fryd gemacht hatten ze loffenberg zwüschent der 
herrschafil vnd denen von basel, bem, soloturn vnd den iren. Also ward 
ea gericht vnd ge&ydet nach der von basel willen, vnd muost der landt- 
vogt vnd der herrschafit stett fryd vfFnemen wie man wolt. It. die von 
seckingen muosten den schilt, den si den von basel vor zitten abgewonnen 
hatten, gen basel für den rat tragen, vnd si bitten, dass si inen das ver- 
zigint, dass si ir gespottet hatten ^i3). 

In disen tagen gebuttend die von schwitz in allen kilchen, da si dann 
ze gebieten hatten, hettint die von rapperswil jemant kain vnzucht er- 
botten mit werten oder mit werken vor dem krieg, wie sich das gemacht 
hett, der sölt zuo inen komen vnd sagen bi geschwomen aiden, dass sich 
die von schwitz dester bass verantwurten köndin vnd die von rapperswil 
verunglimpfen. 

It. aber bald nach wienächt vmb den zwölffien tag anno dni Mccccxliiij 
latsten aber die aidtgenossen ain tag ze lucern, vnd wurdent ze rat, was 
si vff dem tag ze baden fürbringen weltint, vnd ordneten da ir reder vnd 
ander sachen« 

It. diser tag ward abgeschlagen vntz vff mitt vasten ^i«). 

It aber bald nach wienächt vmb den zwölfften tag in obgemeltem 
jar^ifi) nament die ze griieningeA lagent, von der aidtgenossen wegen, die 
veste ze griffenberg haimlich in, wan es was niemand in der veste, vnd 
vrondenty si söltin guoten fryd han, vnd wussten sich nit ze hüeten. 

It. si hatten ze wort, es lag in den hochen gerichten, die zuo der 
herrschafft ze grüeningen gehört, vnd weltint den aidtgenossen nit schwe- 
ren *i«). 



410) vnd si durcb — f. Tsch. iii) Vgl. Tsohudi cit. 4is) cardinal vnd ander — 
von baael f. Hü. iis) Weisser Ranm bei Hü. 414) Bios bei Hü. 415) It. vff tbymotbei 
appli nach wichnacht anno Uf4 Uü. 4i6) Tsohudi U. 405. 



332 

111. tie aidfgMitssei wldersaiten aber genaiiiUeh ier herrschafl ?•■ islerrleh 

Yii denen rnn lirlck. 

Nun was in disen zitten dem marggraffen von rötteln das land 
ganz empfolhen von dem küng, das der herrschafft von Österrich was, wan 
er was derselben herrschafit landtvogt, als vorstat. Nun huob sich der 
krieg an, als vor stat, vnd widersaiten die von schwitz der herrschaffl; 
von österrich, och denen von Zürich, vnd machten die sachen fast anders 
denn si aber angeschlagen vnd angesechen waren t. Also lag nun der marg- 
graff ze Zürich, vnd schraib fürsten, herren vnd stetten vnd andren, davon 
vil ze schriben vnd ze sagen 4i7) war. Also besonder so schickt der marg- 
graff zuo dem hertzogen von burgundi ain ritter^ hiess herr peter von 
mörsperg^is)^ vnd muotet also dem hertzogen zuo von des römschen 
küngs wegen, dass er den aidtgenossen sin vindtschafft sait. Vnd vier- 
zechen tusent hatt er der schinder^is) bi enandern, vnd .der küng von 
franckrich och als vil, dass si die selben zesamen liessint ziehen vff die 
aidtgenossen y so wölt er inen der herrschaft von österrich stett, schloss 
vnd land vfiluon. Och begert er siner ritter vnd knecht, vnd erzallt och 
also derselb ritter dem hertzogen von burgund, wie die aidtgenossen die 
herrschaft von österrich bekriegten wider gott, er vnd recht, vnd wie der 
küng ynd die herrschaffl jetzt in den landen nit war, vnd anders das jm 
empfolhen was. 

Also antwurt der hertzog von burgund disem ritter, inn dücht diss 
muotung gross an dem marggraffen. Er sprach och, dass die aidtgenossen 
ir trefFenlich bottschalBTt bi jm gehept hettint, vnd jn also gebetten vnd er- 
mant hettint, dass er ir gnediger herr wäj, als er vor je geton hett^ vnd 
si also in fryden vnd vber si nit zug noch sie bekriegti , so weltint si jm 
helfFen , wo er ir bedorfft, niemandt vssgelaussen. Doch kerte er sich nit 
daran, weit vnser aller gnedigoster herr, der römisch küng, jm lihen, als 
ander sin vorfaren geton hettint, vnd och die herrschafil zuo lützelburg^^o), 
da er getruwte recht zuo ze haben, so weit er jm mit sin selbs Hb helffen 
tämmen vnd nideitrucken vnd dieselb helffen nider legen, die sölicheu 
muotwillen vnd frefel wider gott, eer vnd recht tribint vnd lung getryben 
hettint mit der herrschafft von österrich vnd wider allen adel, vnd weit 
och dem küng ganz dar inn ze willen werden, vnd dauon nümer gelassen, 
bis dass der puren gewalt vnd vberbracht^^i) zertrennt vnd ^vertryben wurd 
etc. Vnd war dem römschen küng sölichs ze willen, so möcht er inn lassen 
wissen, so weit er sich also enthalten vnd darnach richten. Also rait der 
ritter mit der selben bottschafl^ gen Zürich zuo dem marggraffen. Nun 
was es eben in dem zit, dass die aidtgenossen in dem feld warent vnd 
fast Oberhand hatten, vnd hatten in den selben tagen «ss) grüeningen ge- 



417) ze sagen vnd ze schriben Hü« 4i8) schon 13. Juni 1443. Tsch. am Rande. 
419) eeoreheurSf Armagnaken. 42o) Luxemburg, Reichsland, isi) prachten Schweiz, prah- 
len, daher ,JE*rachthanB". 488) 16. Juni 1443. 



888 

Wonnen, vnd zagend wider ab. Also schikt nun der marggraf den selben 
ritter mit diser bottsohaflPt gen österrich zuo dem küng, vnd empfalch jm 
och das vnd anders ze werben, vnd dass dar inn kain verziehen war, wan 
es war zit, man bedorfit des küngs hilff vnd trost, weit er echt^ss) sin lüt, 
stett vnd schloss beheben. Also rait nun diser ritter von Zürich in der 
nächsten wuchen nach pfingsten ^ anno dni Mccccxliij vnd kam erst har- 
wider vierzechen tag vor wienächt, vfF conceptionis marie^^s), vnd was jm 
doch empfolhet, dass er diss Sachen on alles verziehen werben vnd enden 
sollt. Also ward diser antrag vff dasselb zit ganz gesumpt, wan dem her- 
tzogen von burgund kam kain bottschafil von dem kiing, als er wartet vnd 
verlassen 486) hat*«^). 

It. diser ritter versprach üch damit, dass er lang kranck vnd siech 
gelegen war, dass er weder ritten noch gon mocht. 

It nun ist diss die Werbung, so dem selben ritter, herr petem von 
mörsperg empfolhet ward von dem kting vnd von einen r'atten an den 
marggraffen von röttlen, an die von Zürich vnd von rapperswil: 

Znm ersten sagt inn vnsers allergnedigosten herren, des römschen küngs 
gerade. Damach begert dass si sinen küngklichen gnaden nicht mergken 
sölichen verzug, so in disen Sachen vntzhar beschechen ist, wan sin küngk- 
lich gnad das in dehain vngenaden nicht geton, sonder geholB^ hat, die 
flachen wurden in ain bessern stand komen vfF söUch bottschafilen, so sin 
küngklich gnad durch fursten vnd etlich von stetten von der sachen wegen 
gen Zürich geton hett Syd aber sin küngklich gnad jetz nämlich vemo- 
men hab, dass sich die sachen frömdlich machen, hab sin künklich gnad^ 
gedacht jn ze hilff vnd ze trost ze komen, vnd hab daruff entlechnot vier 
tus^nt rinischer guldin von vch, die ir dem marggraffen onuerziehen willig 
seyt zuo antwurten, hinfür vff den krieg ze legen. Och hab sin küngklich 
gnad von der vnd ander sachen sin treffenlich bottschafft geschikt hinuff 
an die etsch, den bischoff von kiembse, herr hannsen von nittberg, herr ruo- 
dolfen von tierstain, siner gnaden rät, vnd herr Jörgen fuchsen hoffmarschalck, 
den er empfolhen hab, mer geltes vff ir Schlösser oder in ander weg vff ze- 
bringen, als maist vnd si mügent, vnd dem marggraffen vff den krieg das 
zuo schicken vnd zuo antwurten. Och so si sin küngklich gnad in willen» 
in kürz ^9) selb hinuff zuo füegen oder sin treffenlich bottschafft hinuff zuo 
tuon, die sachen nach dem besten vnd fuogklichisten für band ze nemen. Och 
so hat man geschriben herr Jacoben truchsässen, sich ze füegen zuo den 
egenannten raten in das intal, mit den man och reden wirt, weg zuo ge- 
dencken, damit gelt vfgepracht^ werde. Daruff ist vnsers aller gnedi- 
gosten herren des küngs begeren, in den sachen das best vnd flissigost 
ze tuond, damit siner küngklichen gnaden stett vnd sohlösser in der vigent 



48t) irgend. 4S4) „am Montag vor corporis ChrüH** Chrön. Ü* 381, am 17. Jani, 
i26) 8. Dec* 4S6) verabredet 487) Tschudi 11. 379. 380. 488) jete nämlich ^ gnad f. 
Tsch. 489) in kurz f. Tuch. 4S0) angebracht Hü. 



884 

hand nit käment noch gebracht werdent Sagent inen och was vnaer aller 
gnedigeeter berr der kling gen burgundi, gen franckrich vnd an ander 
end durch ych verbottschafft vnd zuo handien empfolhen hat, vnd ermanet 
si och daniff, das best vnd das trüwist in den sachen ze tuen, als inen 
sin küngklich gnad getmwet, so wil sin küngklich gnad je den sachen nach 
gedenken, damit inen hilft vnd bistand vollenklich vnd trüwlich geton werd. 
Sagt inen och wie sin küngklich gnad geschriben hab dem hertzogen von 
burgond, den curfürsten, den von basel, den von bem vnd denen von ao- 
lotum^i). 

It. diser herr peter von mörsperg ritter hat och desselben mala von 
dem küng vnd der herrschafft österrich verpfendet die berrschafft pfirt vnd 
dattenriet vmb vier tnsent goldin, die er odb versprochen hat vff den krieg 
ze geben, als ob stat. 

Also warb jederman sin ding vnd giengent die sachen niemant als 
gmndtlich ze hertzen, als aber notturfftig gesin war, denn allain denen 
die och an dem hatz lagent Darum gieng es in den zitten als es moehl 

Also hat der bischoff von costentz baiden tailen tag gesetzt« der herr- 
■ohafty den von Zürich vnd den aidtgenossen, als es vor in dem fryd be- 
redt vnd betädinget was, gen baden. Yff sant agthen ti^^ssa) ze nacht 
söUt jederman an der herberg sin, anno dni Mccccxliiij. 

It es kamen gen baden aller aidtgnossen hotten on glaris. 

It. es kament darzuo von der herrschafß; von österrich wegen: des 
ersten marggrafF wilhelm von hochberg, der herrschafft von österrich landt^ 
vogt, herr wilhelm von grüenenberg ritter, herr peter von mörspei^ ritter, 
türing Ton hallwil, wemher von stouffen, herr hainrich schwead ritter vnd 
vogt zuo kiburg, hanns von geroltsegg, hanns volrich von massmünster. 

It darzuo warent vil Herren, gaistlich vnd weltlich , vnd burger von 
Zürich, von rapperswil, von wintertur, von friburg vss brissgow, von louffen- 
berg, von waltshuot, von seckingen. 

It. diss sind die hotten, die der herrschaflfl vnd denen von Zürich zuo 
geordnet vnd geben sind von den richstetten: des ersten von ougspurg 
volrich rechlinger, von nürenberg berchtold von komer^sab) von esslingen, 
von costentz, von schaffhusen, von lindow, von sant gallen, von rinfelden» 
von memingen. 

It dess geliehen wurdent den aidtgenossen och hotten zuo geben von 
den obgenannten stetten. 

It da warent och vil herren, ritter vnd knechten, die da lossten, wer 
glimpf oder vngelimpf hett 

It. in disen obgeachribnen tagen kam nit vil guots, vnd ward allweg 
bösser vnd nydiger dann vor. Darumb ich daruon nit vil schrib. 



48i> Wavtlibh anfgenominea in Tscbodi 11. 403. 48a a) b, Febr. Il44v Der Tag 
wunie indeM vom Bisckofe versehobBii auf den 22. März. Tschndi IL 405. 49» b) ksmer 
Htt. Fründ und Tschachtl. komer. 



It da buttend der hemebafil maohtbotten rocht vff cnrfürsteii mä jegk- 
lichen insondery gaistlioh ynd weltlich , vnd insonder vff all forsten in tut- 
sehen vnd weltschen landen, vnd yff da« condlinm ze basel, vnd vff dies 
nachgeechriben stett: oagspnrg, nürenberg» vlm, nördlingen, costentz 
rauenapurgy vberlingen» strasabarg, ookoar oder echlettstatt, vnd vil ander 
glicber biUicher recht wurden da für geschlagen, dess gelich och von denen 
von Zürich, deren die aidtgenossen en kains ingon weiten «ss). 

gens peruersa, tantum tibi prosunt arma hohemi 
In jus imperüy quantum sine remige remi, 
gens, super alta cor tuum posuistif 
Et si forte cadesy fies welut ante fidstL 
Diues es, idqtte dat ex mvltis coUecta rapina, 
Et tuus aseensus nunc est plerisque ruina. 
Sed tibi pro uero dico cunctisqtte tyrannis, 
Quod non est mundi durabHis uUa tyrannis; 
Et qui vim muUis malus infert, vim patietur, 
Penaque multociens culpam condigna^^^ sequetur. 
Viribus vnde fms nimium conßdere noU, 
Necy si mane ruhet, idcirco credere^^^) soli. 
Nam te^^ verbis aquüe nisi cuhrmds impericdis, 
Jura recognoscas, stemet pemieibus alis; 
Et nisi reddideris Uli detracta uel isti, 
Per vim cogeris ea r edder e que rapuisti: 
Ergeu) et quam plura violenter de pUgando *•'). 
In xpos domint ruis ut saul ense nefando, 
Nee scdus excusat jnjuria, quam tän dieis 
IBata, cum facta sit a Imcis inimieis, 
Et non efugies^^^h) si queras intda saltus. 
Immo gens non speme nee dedignare subesse, 
Quem deus ecclesie st€ttuit prodesse preesa, 
Romane mrtus aquile tua comua^^h) frangit, 
Te deucutabit ^^^) varüsque laboribus angit^^^). 

112. Ber krieg gleag wMer aa. Wie mn sich le rapperswll hielt. 

Anno dni Mccccxliiij an sant Jörgen tag^i) gieng der krieg wider an 
mit der herrschaft von österrich vnd den aidtgenossen^). 

li es was vil lüt die ze rapperswil in der statt warent, des ersten 
dies edlen: ladwig meyer hoptman, herman waldner, volrich von zassingen, 
hanns ze rin ^ des hoptmans Schwager, banns meyer des hoptnana votier, 

48S) Ausführlicher Tichndi II. 403-^410* Frimd p. 191. Tschacbti. 181. 4S4) con-* 
dignam Hü. 4S6) eredieo Hü. 486) (sie). 487) (sie). 488 a) effugtens Hü« 488 b) cor una 
Htt. 489) deuastänt Hü« 440) Die Bchlechten Spottvene auf die Schweizer bleu ExL 
Darauf leerer Raum. 44i) 1^3. April* 448) Fehlt bei Hü. wo der Eingangs überhaupt 
venohrieben ist 448) rein Hü. * 



396 

hainrich von fryessen, vnd etwa vil raisaiger knecbt bi inen, das« der hopt- 
man bi jm an dem hoff hat ob viertzig personen oder bi fünfzigen. 

It. es warent och soldner vnd fnosdEneoht in der statt hundert vnd 
zwainzig, der was ain tail och die Yonbremgarten gewichen warent mit 
wib vnd kind, hainrich von hünenberg vnd ander von bremgarten, bi 
aohtzigen ^. 

It denen allen gab die herrschaft von österrich sold. 

It. es warent och bi xxx ab dem zürichse» von ottikon, steffan, von 
mänidorff, vrikon etc. ze rapperswil. Nit mer frömbder was in der statt 

It. zwen büchsenmaister. 

Nun hat die herrschafft von österrich von elsäss gen rapperswil ge- 
schafft vff viiij c stuck an kom vnd och etwa vil gelts, damit man die sold- 
ner vssrichd. Das selb kom kam den von rapperswil gar wol. 

It do nun der selb krieg an gieng» darnach bald brachent die schwitzer 
denen von rapperswil ir bäch vnd ^briinnen ab, dass si nit me gemallen 
konden. Also hatten die von rapperswil ain rossmüUi vnd ain handmüUi 
vff der burgy die si vor in den kriegen gehept hatten. Also darnach mach- 
ten si dennocht zwo müllinen in der statt» vnd gruobent ain brunnen, vnd 
muolen also von band vnd mit rossen. Also was gross arbait mit malen 
nacht vnd tag mit rossen, mit mannen vnd frowen, wib vnd kind; wer lüt 
mocht haben, die die mülli zugent, der muol vm sunst, wer aber muost 
Ionen den rossen oder den lütten, dem muol man ain müt kernen vmb 
iij ß haUer, vnd was dennocht sölich not vm malen hinnen nach, dass die 
lüt ainandem schlnogen, vnd wolt jegklicher nun vffschütten. Also gab 
man nun von der statt kernen fdn müt vm ij Ib. haller. Wer nit pfennig 
hat, dem gab man vff pfand oder vff bürgen; der aber so arm was, dass 
er der kaines haben mocht, dem gab man dennocht, denn man liess nie- 
mant on brot, wie arm er was. Do man nun der statt kom ganz gebnicfat, 
do gieng man jederman in sin huss, vnd wer kernen, haber oder kainer- 
lai446) solich ding hatt, der muost es denen geben, die nüt hatten, vnd ver- 
sprach jm die statt das wider ze geben, vnd gabent si es armen vnd riehen, 
die nüt hatten. 

It. dess gelich wer win hatt, der muost jn herass geben, wo es not- 
turftig was, vnd von allem essigen ding was es als gemain wo man nüt hatt. 

It. dess gelich wer gelt hatt, der muost es bi sinem aid herfür geben, 
vnd tailt man es vnder die soldner, vnd wo es der statt aller notturfiU- 
gost was. 

It in der statt was grosser gebrest an holtz, dass vil lüt stuol vnd 
benk brannt, ir spannbett, ir wend vnd wess si enberen mochten. Etlicb 
brannten och hüsser vnd schüren, kain zun was sicher vor der statt noch 
in der statt, er war wess er weit. 



444) XXX HiL 440) welcherlei. 



337 

It. von sant Jörgen tag hin biss nach sant cnonrats tag^ das wa- 
rent xzxj wuchen, warent die von rappers wil belegen vnd gefangen, dass 
nie kain man offenlich zuo inen kam; denn etwan selten nachts kament 
hotten. Si schikten och etwa naohtes hotten, die konden m den höltzern 
vnd studen gon, vnd sunst kam nieman in dem zit zuo noch von inen. 
In dem selben zit was manger gebrest in der statte dass man nit alles ge- 
sagen noch geschriben kan. 

^ It. grosser mangel was an schmaltz. Es was vil lüt, arm vnd rieh, 
da etKchs ain halb jar, ain vierentail ains jares, etlichs ain monat kain 
schmaltz nie in sinem husse gehatt. Es was och grosser mangel an flaisch, 
dass och vil lüt, rieh vnd arm, vil zites kain flaisch in ir huse hatten, wan 
man fand es nit vil; in disen zitten wurden katzen vnd ross ze rappers- 
wil gessen^o;). 



US. SchMacUled, se ier Jsenkefer Ten Waldshnet wider die aidtgenessen m$Ai 

auDe ■eceexliifj^y). 



1. Wol vff, ich hör ain nüw gedön, 
der edel vogelsang, 

ich truw, es kom ain ganze schön, 

vxawetter hat sin gang^^?) 

gerichsnot vff der beide, 

die bluomen sind erfrom, 

dem adel als ze laide 

band puren zesamen geschwom. 

2. Diewulcken sind zeberggetruckt, 
das schafft der sunnen glantz; 

den puren wirt ir gewak gezuckt, 
d»s tuet der pfawen schwantz. 
Bluomi*«) lass din lüegen449), 
gang hain, hab guot gemach! 
es gerat die herren miiegen^o), 
trinck vss dem müllibach. 



446) 23. Apr. bis 26. Nov. T8chadiII.4n. 
447) Unwetter hat so lang Tschndi Chron. 
n. 412. 448) Schweizer Kubname. 449) Tschndi 
„Lüyen'S Brüllen, mugire, 45o) Tsch. müyen, 
bemühen, kränken. 



3. Belibist du da haimen» 
du hettist guote waid, 

wan dich betrüebti niemand, 
vnd beschäch dir nilt ze laid. 
Du geratst^i) ze wit vssbrechen, 
das tuet dem adel zom; 
last nit von dinem stechen, 
man schlecht dich vff die bom. 

4. Du hast ain fart dinen schwantz 

gereckt 
hin an den Zürich se; 
domit so hattest 462) gi erschreckt, 
die Schmach die tuet inn we^. 
Wer nun den andren hab betrogen, 
ich reden als die toren, 
mich ducht, der pund hab sich gebogen, 
den si band ze^ samen geschworen. 



461) geranst Hü. 45s) hast du IIü. 46S) Ver- 
suoch den schimpf noch me Tsch. 



xx) Hier folgt in Tsch. u. HtL eine Lücke von 14 Jahren (1444 — 1458) 
oder ein SchlnsB der Sammlung. Hierauf in ersterm eine Angabe von 1460, dann 
das Konstanzer Schiesaen 1458 und das Isenhofersche Lied; in Hü. aber eine 
Angabe von 1458, dann das Lied, dazm das Schiessen. 

yy) Der Abdruck in den Züricher „Mittheilungen'' II. ist nicht völlig genau. 

KUngwberger Chronik. 22 



93» 



5. Ntm iaogent suo vch selber, 
Zürich in üwer statt 

da lüegent^M) küe vnd kelber, 
wie mans verbotten hat. 
Büttent ysB den gründe, 
der das vnkrat gebirt^^), 
Ir gelebent noch die stunde, 
dasa es vch fröwen wirtA^e). 

6. Die puren trybent wunder, 
ir vbermuot ist gross; 
schwitz vnd glaris besunder, 
niemand ist ir genoss. 

Si tragent jetz die kröne 
ftir ritter vnd für knecht; 
wirt inn nun der lone, 
das ist nit wider recht. 



454) lagent Tsch . 466) gebürt Hü. 466) Tschad! 
hat die Strophe verändert und dann zwei 
beigefügt. 

5 a. Nun luQgont zuo vch selber 
ze Zürich vnd an dem see, 
vnd bissint vch die kelber, 
der schmertz der tat ych wee, 
darzno war es ain spotte» 
ob man vch sölichs zig; 
mit tröwen vnd mit gebotte 
gewunnent si vor sig. 

5 b. Zürich lass din tmren, 
tao frölioh uff din ongen, 
sich schalcklich gegen die puren, 
so kann man dir gelouben, 
dass dich din schad nit rüwet, 
vnd wagent vwer hütt, 
tnond als man vch getruwet, 
so sind ir biderb lüt. 

5o. Wan der schwitser schallen 
hat vns fast zuo gesetzt. 
Land vch es wol gefallen, 
die pundbrieff sind vernetzt. 
Dem band die wissen nachgedacht, 
si wellints ganz erkechen; 
den vbermuot vnd och die fohmaoh 
hand si wol macht ze rechen* 



7. Ich maiii jetz die von bfme^ 
tuend och als üch deiiQ duokt; 
vns zündt ain nfiwer st^rne, 
haiter ist sin funck« 

Ir band vU mengen puren, 
gewunn es einen gaog, 
si brechent Tch durch die murea, 
si spartint es nit lang. 

8. Basel, du macht dich fröwen, 
wan dir wirt schier din Ion; 
macht du die spis nit töwen, 
man git dir purgation. 

Die rumet dir den magen, 
darnach wirst du gesund; 
man muos dir vil vertragen, 
wann du bist in dem pund. 

9. Es ist nit als ergangen 
je das beschechen sol, 

die fromen gerat belangen^?), 
die falschen gebaitent wol. 
Nun hin, es kumet alles, 
der nur gebaiten mag; 
niemant acht ir schalles, 
es wendts ain halber tag. 

10. Das ergo w tat ain bössen schwank, 
dess sait man im kain^ss) eer; 
darzuo hand si dess wenig dank, 
man getruwet inn nit mer. 
Bremgarten, mellingen vnd baden, 

es ist an üch nit nüw; 

ir forchtent klainen schaden 

vnd brachent vwer trüw. 

11. Kapperswily nun halt dich fest^ 
din fh)mkait schwebt dir ob, 

wan du hast je getan das best, 

behab din guotes lob. 

Ich main och die von wintertur, 

erschreckent nit von tröwen. 

6uot graben hand ir vmb die mur, 

dess mugent ir vch fröwen. 



4M) Belangen, die Z^t lang werden 
Cblaogen''). w) kkin Hü. 



SM 



12. Nun ladd vdi nit verdhrii^mdii 
der arbait, so ir liand. 

De» mageDt ir geniesaen, 
ir band gebüet tot aehaad; 
man zellt vch für die fromen, 
der eren gan ych gott 
Es wird noch kurtzlich komen^ 
dass mengem gelitt sin spott 

13. Die zit hat sich erlouff^, 
die weit ist vil ze toub; 

man muoss die haiden touffeii; 
so meret sich der gloub. 
Vnrecht hat sinen gange^ 
ir ybermuot ist gross; 
vertrait ins der adel lange; 
si sitzen jm in die schoss. 

14. Der küng erfordret je sin lüt 
vnd och darzuo sin land, 

das recht er für die fürsten bütt; 

das tuot den puren and. 

Ir vbermuot der ist nit klin*^) 

wan das lit an dem tag: 

„Wir wellen jm rechtes gehorsam sin 

nach vnsers pundbriefTs sag. 



4C9) ist klin Hü. BelT«ok* abermal erweitert : 

Ir übermal der tat nit klin, 
si tribead grossen Fracht; 
ein jeder will der Frächist sin, 
der Künig wird yeracht. 

Üb. Ist es nft ain gross Wunder, 
dass si so frevel sind? 
dass st nit sekkciht der Tunder, 
Schnee^ Hagel und der Wind? 
Dass si tund Recht versagen 
dem künig des römischen Richs, 
tut man inn das vertragen, 
so tunds fürhin kain glicfas. 

14 c. Si sprechend wtr sind Herren 
aber unser Land and Lüt, 
der Künig hat ans nit zweren, 
vmb inen gend wir nüt. 
Er weite uns gern spalten, 
wan das lit an' dem Tag, 
wir wellend im zrecht halten, 
nach unser Fandt-Brief Sag. 

Cbioa. U. 418; 



lÖL Wah kteiiikt wir füt dl(d heih^en, 
so hettint wir vtis ^rtregeri; 
wir müestint wider kereil^ 
dahaim der küe^en pflegen. 
Vnser herrschaft ward denn kneebtwi)^ 
klain, schmal ^'tird vnser gebiet. 
Well der küng von vns das recht, 
so komm er gen beckeimet. 

16. Da wellen wir im lossen'S 
sprachent die melckerknaben, 

die knüw gond inn durch die hossen, 
graw r(5ck sieht man si tragen. 
Ir was ain michel taile, 
baide jung vnd alt« 
Küng; gott geb dir haile, 
wan si müegt din gewalt. 

17. Si schluogent vff den sumer*«i), 
dass es im berg ethall; 

doch was ear in ailt kisrnblor, 
si schrüwent aber all: 
„Wer galb jin den gewaltet 
dass ef <lei* kütfg io) siti? 
Das sin der tiiffel wiihel'^ 
Die fiirstett voti dem rin««) 

18. Die häüd kiü ts#erkdveil 
dem adel gantz smio hau; 

die herren band jm geschworen, 

vnd och der stett ain tail. 

Sin gerechtigkait den f^ürsten gefeit, 

sin frumkait ist inn kund; 

darumb so band si jn erweit 

ja gantz mit ainem muna. 



460) schlecht Tsch. 46i) Si schlugend vff 

die Kübel Der ächitnpf' geM inn 

übel Tsch. 

462) 17 b. Also tund ^ VenrÜt^fr 
den Küng höübgeponiy 
man sollt si all ussrüten, 
die bösen Heckendom, 
dass tfl die Fftrstea rttreiid, 
die den Küng hand ^eset^t. 
Ir Wal band si voUuret, 
und daran ütü vernetzt 

Tschudi U. 414^ 
- 22* 



m 



19. Mau mag wol von jm siegen, 
wan er ist eren wert, 
fromm mit allen dingen, 
wer rechtes von jm begert; 
dem adenlichen herren 
er idt gemain «nd gelich; 
mit recht vnd och mit eren 
hat er das römeche rieh. 

20; Fürsten vnd och herren 
berüefft er vmb das recht ^es), 
so zuo jm söllent keren*«), 
ritter vnd och knecht. 
Vnd wer von fromkait sige, 
der gang mit fröden daran. 
„Hie österrich !" ist. die kryge, 
das ruoffet frow vnd man. 

21. Wer vnrecht welle tämmen, 
dem rat ich zuo dem schimpf; 
wenn ir es recht ^6^) bekennen, 

so band ir guoten^^) glimpf. 
Nun werent bi zitt, ir frommen, 
der puren onuemunffti 
wan wend irs nit verkommen, 
es Wirt ain grosse zunSL 

22. Ir sond vch bass bewaren 
denn bisshar sig geschechen; 
wend ir es ainandem^^?) sparen 
vnd durch die finger sechen, 

so ist die gerst getröschen^^^s), 
dass man vch nit bekennt. 
Wend ir das für nit löschen 
ee ob es vch enbrennt? 

23. Von österrich ain herre, 
ach du vil edels bluot, 
an dir so lit gross ere, 
hab aines löwen muotl 



468) die ruft er an vmb recht. Tech« 
46i) Dramb sollend zu im keren Tsoh* 466) Si 
wellen ts nit Tsch. 466) vnd gend jm sel- 
ber Tsch. 467) an ainandem Hü. 46S) fehlt 
Hü. 



Adenlich ist din g^talt, 

frolich ist din gesiebt; 

du hast des römschen richs gewah, 

das müegt vil mengen wicht 

24. Es sigint stett oder puren, 
klain ist der vnderschaid, 

es tailts ain wenig muren, 
es ist inn allen laid; 
si wärin selb gern herren, 
vnd sind jm doch ze grob. 
Küng, du solt ins weren, 
so meret sich din lob. 

25. Wan es bort dinem adel 
vnd diner herrschaffl zuo; 
erschütt den pfawen wadel, 

es wirt inn noch ze fmo. 

Man muoss das vmfeich469) stöben, 

so belipt das essen rein; 

mit pfiffen vnd mit töiben 

füert man die brüte hain. 

26. Nun helfie gott dem rechten 
mit schilt vnd och mit sper^ 

wan gat es an ain fechten, 
es kumpt noch menger her, 
der vm gerechtigkait vichtet; 
man findt noch biderb lüt, 
wirt es nit änderst gerichtet, 
si wagent bar vnd hüt 

27. Man hat inn lang vertragen 
gewalt vnd vbermuot; 

ain fürsten band si erschlagen, 
darzuo meng edel bluot 5 
vertriben sind die fromen 
als von der puren spott; 
das ir band si ingenomen. 
Nun helff vns rechen «o) gott 

28. Der dieses liedlin hat gemacht, 
der ist von yssenhoffen; 

die puren hatten sin kain acht 
wan er sass hinder dem offen; 



m) vnfich HU. 470) rechte Hü. 



!34t 



er lo0Bet irem rate> 

▼nd was si woltint tryben, 

an aiDem aabent spate. 

E^ hate nit muot ze yerschwigen. 

29. EVao an ainem morgen 
huob er sich dannen bald, 
er luff dahin mit sorgen 
obnen durch den wald. 



Do er kam vff die haide, 
jn ducht; jm war gelungen. 
Den fromen nit ze laide 
hat er diss lied gesungen. 

Gott sig glopt 

Amen zz). 



zz) Hier schliesst die Hdschr. Tsch. Hüpli hat das „Gott sig glopt" nicht» 
und fahrt auf p. 284 fort» aber, wie schon erwähnt ist, nach grosser Lücke, mit 
dem Jahre 1458, wovon er bereits vor dem Liede einen Passus, unmittelbar auf 
die Nothschilderung in Eapperswil, gab, welcher an seinem Orte folgen wird, 
nachdem hier einiges, ebenfalls Ungedrucktes, die Lücke etwas ausgefüllt hat 

Damach zugend all aidgnossen in dem abrellen^^^) in xly jar für grif- 
fen se die bürg, ynd lagend da vor xxvij tag, ynd vßrlurent vil lüt, vnd was 
vf dem schloss houptman hans von landenberg mit Lxxj gesellen von Zürich ynd 
von dem stättlin. Ynd darnach vf den xx ^^^) tag des mayen do gabend die 
gesellen das schloss yf yff gnad vnd giengend von der bürg ynd wurdent da 
gefangen, ynd nach dem als die yon schwitz weitend, do wurdent jnen allen die 
höupter ab geschlagen. Ynd das gefielt nit wol den andern aidgnossen, ynd als 
ei all darnach saitend, das si dar neu^h glük noch hail niemer me an gieng, ynd 
dae wirt bewysst hie nach. Cod. 657 p. 123. 124. Yrgl. Friind p. 209. 
(Techachtlan 203). 

1444. Damach yf sant johans t£^ (24. «Tun.) zugend si all für Zürich, 
yn.d im ziehen ynd och yor do yerwuostand ynd yerbrantand si xzyj gotz hüser, 
es wärind klöster, lütkilchen ynd capellen, ynd lagend yor Zürich iij manot^ ynd 
scliussend in die statt nacht ynd tag, ynd yerdarb in der statt nie mensch denn 
aim pfaff ynd ain alt wib, ynd geschach jnen baiden ire gotzrecht. Ynd in dem 
zift do warend si komen in ain kilchen, die haisset rifferschwil, lit nit yerr yon 
zog. Da giengend si über den schrin da das hailig sacrament jnn was behalten, 
ynd namend her yss die oflaten, ynd tailtend die ynder inen selbs ynd frsissend 
das fräuenlich on all gotzforcht. Och kamend sie^^') in die lütkilchen ze be- 
dingen. Do namend si och die haiigen hostien ynd yertruogend si das si der 
priester niemer me yand. Och in dem zit*^*) laitend si sich für farsperg*^^) 
die bürg ynd belibend och etlich yor Zürich. Also ordnet got der allmächtig 
das der telfin, des küngs yon frankrich sun, kam mit ainem grossen yolk ynd 
wolt die aidgnossen überyallen haben yor farsperg. Also luffend die aidgnossen 
mit grosser macht dem yolk ei^gen, ynd das was yf ain mitwochen an dem 
xzyj tag des ougsten, ynd kamend by sant jacob yor basel zesamen, ynd ze 
glicher wys als si yor ainem jar by Zürich zuo sant jacob by den yeldsiechen 



471) Tschad! am Rande „11. Mai 1444." 47s) Tsch. a. R. 27. 478) Tsch. am Rande 
^^nMnJtirü^, 474) 12. Aug. Tsch. 475) Farnsbarg im alten Frikgane. 



m 



hattend ir bo/Aait getriben mit d?zi noten kratzen, ala^ wmrdeut si by saut jeieob 
Tnd och by den veld^ioobe^ g^büee^e^ vnd verlurend vier tasead masL Ynd al» 
bald das bescb^b, do kamend die mär in da^ YOlk, dua vor zürio]^ lag, vRd die 
Yon Z, yemamend das darnach yff den samstag (29. Aug.) ze nacht mit gewiesen 
briefen, ynd do lutend si all gloggen klain ynd gross, die in der statt warend, 
die warend da yor in Uj manoten nie gelütet worden weder nacht noch tag. Ynd 
darnach do brantand si die miili by ottenbach, ynd yf den sunneAtag (30. 
Aug.) fuorend si yon Zürich mit grosser not ynd schand ynd laster. Ynd also 
W\irdent die yon Z. erlösst. Qott sy lob ynd er geseit Amen^ 

Als diss Sachen warend yerloffen, do zoch der telfin wider gen welschland; 
i^ber sin yolk zugend heryf gen sekingen ynd gen louffenberg ynd gen waltz- 
h^Qt mit grosser ynbeschaidenhait , ynd namend in den stetten was si fondent^ 
das si mochtend geftieren; doch das was ain klaines laid, won die lüt yon den 
stetten weitend den kumer gern haben, darym das si ^^^) hattend also die 
schwitzer ynd ir aidgenossen nider gelait. 

Es ist och ze wissen', das die bürg ze farsperg gantz och erlösst waid, 
wan si*^^ fluhend die da yor warend*^®), ynd liessend die grossen ynd die 
klainen büchsen ligen ynd allen gezüg, ynd den zugend die edlen in die bürg 
mit grossen fröden. Grot well das wir das ewig leben besitzind. Amen. Cod. 
657 p. 124—126. Yrgl. Fründ p. 222 (Tschachtl. 217). 

1444. Dar nach yf mentag in der osterwochen was gefangen ain ziegler 
yon Zürich ze zug in ainem tum, ynd den woltand si momendes ertrenkt haben, 
ynd dem half gott yss der geuanknuss, ynd kam gen Zürich. 

It. darnach yf den frits^ ze hindrist in dem abrellen (30.) do kam hertzog 
Ubrecht yon österrich ze dem ersten in die statt gen Zürich, ynd yf denselben 
tag do kamend die mar gen Z. das die edlen ze louffenberg hattend da yor 
yf der mitwochen yor der statt wol yij schwitzer erstochen ynd xiiij gefangen. 
Denen schluogend si die köpf ab. Cod. 657 p. 126. (Tschudi am Eande: 28. 
Apr. ward keiner erstochen, aber 14 gfangen, die wurdend gericht, hattend sich 
yerschossen. Warend bemer ynd basler). 

It darnach an dem xj tag höwmanot do kam her bans yon falkenstain mit 
sinpm yolk für rinfelden, ynd do kamend die yss der statt mit yil yolkes, ynd 
wurdent der wol Ixxx erschlagen ynd yij gefangen. Cit (TscL Warent nit mer 
dann yiij ymbkon, ynd gefangen 7). 

It. darnach in dem selben jar an dem xx tag ougsten do warend zwen man 
yon Zürich gefangen ze bremgarten, ynd die woltand si momendes haben 
gefiertailt; die kamend yss der gefanknuss gen Zürich. 

It. darnach an dem x. tag des ersten herbst manots (10. Sepi) do zoch der 
fürst yon österrich für basel ynd tett inen grossen schaden. 

li an dem yüij (Tsch. korrigirte xyiiij) des selben manots do gewunnend 
die aidgnossen die bürg ze rinfelden in dem rin, ynd brachend si yff den 



m) Die Armagnakep. 477). die Eidg* 47S) U. Aug. 



M8 



gmad nider, vnd waread da tot gelegen wol yij (Tech, y) woQhen. Bamaeh ttb 
dem mentag (20* Sept.) füoreiid ei gen sekingen, vnd do kam der fürst mit 
machte do flnhend die aidgnoflaen gar sohaatUch Yon dannen. 

li in denen ziten do Bcfaiktend die aidgnoaeen zuo den richstetten vmb 
BoldHer« wen inen gebrast lüt (Tsch. a. E. Mentirb). 

It. damaoh yf den zzix tag des andern herbste (29. Oot.) fuor der marggraf 
Yon rötelen mit ij nüwen flöteen; die da die yon züricb gemaohot hattend, gen 
rapreschwil ynd spiset das, ynd yertribend die schwitzer gantz yon dem 
sew ynd brachtend denen yon raperschwil kost gnuog. 

It. zuo den selben ziten an dem zz tag des selben manotz do erschluogend 
die edlen denen yon basel oL yor der port in der klainen statt, ynd wnrdent 
ir yü gefangen (Tsch. a. K Mentiris). 

It yf den zy tag wintermanotz do fuorend die edlen mit denen yon zürioh 
gen pfäffikon, ynd namend da der schwiteer floss^ der hatt einen schwartzen 
beren an ainem ort^ ynd yerbrantand inen ir beste schif ynd namend och zwei 
dar zuOy ynd fuortend si gen Z. ynd da stuond der schwitzer floss yil jar by 
Tusem flössen, ynd warend yil nach gelich, ynd namend och yil büchsen ynd 
gisoten gezüg, der in den schiffen ynd in dem floss was. Ynd do yerlnrend die 
Ton Z. Izzyiij man, ynd die soh witzer yerlnrend zlüj man, ynd wnrdent die 
YCisem begraben ze meiland (Mailen) in den kilchhof. Alles Cod. 657 p, 
126—128. 

1444. Des jars als man yon der g. or. zalt tasend yierhundert yiertzig ynd 

^Inff jare do yorchtend inen die yon basel yor den armen jäcken^^^), wan die 

Irgend nun mit grossem yolk by ainer mil ynd by einer halben one ynderlaasa 

yor basel ynd in dem elsäss, ynd ersnochten si täglich yor der stat biss zno dem 

tor hinzuo^ ynd warend och yil edel lüt ynder jnen yon disem land. Ynd also 

exnbuttend die yon basel den aidgenossen, das si jnen ain yolk zuo schickend 

zuo jn in ir statt, das si sich dester bass erweren möchtend des yolks. Ynd 

ai sehicktend jn fönff zehen hundert man, ynd das was gar ain werlioh yolk — 

ynd dero warend nun ain tail yor der yeste farnsperg gelegen. Ynd als si 

tton gen basel zuo dem wasser das da, linnet by s an t j a c o b der siechenhüser 

kamend, so gewaren si der armen jäoken mit grossem yolk da ligend, ynd hattend 

vil für ynd lagend ynwerlich ynd bloss, one hamasch, ynd hatten böse gewer 

vad Waffen, dann das ir ynzalich yil was, das si si nit recht wol geschätaen 

kündend, ynd maintend doch das ire mer dann zehentusend warend, ynd maintend 

si söltend ynd wöltend mit inen yeohten, dann die yon basel kämend jnen zuo 

hilff mit ir macht, so si dann wol yermöchtend. Ynd do si nun als ynwerlioh 

lagend, do maintend die 1500 man yon den aidgenossen, si wöltend den strit 

anheben^ wan die stat basel zuo nächst by jnen was, ynd truogend holtz an das. 

wasser, ynd machtend enteil weg mit dem holtz über das wasser, ynd hulffend 

ainander mit iren spiessen ynd geweren über das wasser, Ynd so ir die armen 



A7») ÄrmoffnaoB. 



844 



jäoken gewar werdend über das wasser körnend, dann es was vor tag zwo stand, 
do maintend si, si wöltend die aidgenossen wider an das wasser triben Tad da 
ertrenken ynd erstechen; vnd machtend ain ordnnng die armen jäoken Tnder jn, 
vnd Engen gen den aidgenossen an das wasser. Ynd da huobend si mit ainander 
an ze schlachend, vnd die aidgenossen erschluogend der armen jäoken ob achthun- 
derten, das si kom sechs man verloren bettend. Ynd also wurden die armen 
jäcken wychen Tff gen der kirch an sant Jacobs den siechenhüsem, vnd die aid- 
genossen trongend on ynderlanss vff si biss zuo sant jacob in das dorff. Do be- 
stuondend die armen jäcken, vnd f achtend lai^ mit ainander, das der armen 
jäcken gar vil verlor. Ynd do ir gesohrai als gross vm si ward vnd der hnot 
ino schrügend, die si dann wol wyssotend, die dann vff die von basel hielt, ob 
die vs her wöltend sin, vnd maintend iro wäre gnuog, dann je zehen jäcken an 
ain aidgnossen wärend, vnd do si doch in der hnot marktend, das die iren so 
vast vnzalich nider geschlagen wurden, vnd och recht bekanten, das die von 
basel nit hemss wöltend, do brachen si vff vs der hnot, vnd das was ver in den 
tag als die son nun vff gegangen was, vnd was wol vff sechs tnsend pförit vs- 
erlesens raisiges ziigs, in dem mer dann vierhundert verlidroter ross warend. Ynd 
do die aidgenossen iro gewar wnrdend, do machtend si sich zesamen, vnd kartend 
ire rucken gegen ainander, vnd vachtend och aUgemainlioh so stark, das si so 
vil ross vnd lüt erschluogend, das es vnzalich was, wan si tattend den armen 
jäcken als not, das si zuo dem dritten mal hinder sich zugend vnd der ruow 
begertend, das dann do die aidgenossen och ruowotend. Ynd diss vechten tribend 
si biss in die zehenden stund des tags, vnd huobend an zwo stund vor tag. Also 
behuobend doch die armen jäcken das veld, vnd vand sich von den aidgenossen 
erschlagen ayliff hundert vnd dry vnd zwaintzig, vnd von den armen jäcken ward 
me dann acht tusend man erschlagen vnd ob zwölff hundert rossen, die vff der 
wyte lagend vnd gezelt wurdend, on die in den studen lagend, der was zemal 
vil, das man si nit geschätzen kan. Bas macht si fiiertend was erber was, vnd 
sust wer da mocht den sinen, mit jn enweg zuo begrabend, wa es jnen dann 
eben was, vnd truogend wol drü hüser vollen lüt vnd verbrantend die, vm das 
man nit sähe, das ir so uil erschlagen wäre, vnd maint man das si sust ooh vil 
haimlich vergrüebind. Es ist aber syder her von inen selber gehört, als sich die 
knecht mengen weg verwandlotend, nun in disem nun in jenem tail das ir ob 
acht tusend erschlagen sign. Dacher p. 365 — 367. YrgL Fründ p. 228 
(Tschachü. 225). 

Aber des voi^emeldten jars vmb sant maiüns tag (Jl. Nov.) do zugend die 
von basel für ain veste genant pfäf fingen, vnd maintend die gewonnen ha- 
ben, dann si wendend si bettend den vorhoff abgeloffen, dann es warend wol 
seohtzig man von basel dar jn komen. Nun hattend si in der veste ainen schütz* 
gatter haimlioh in die mur gemacht, dar vmb die von basel nicht wysstend, 
vnd also liessend si den schutzgatter vallen, vnd behuobend die sechtzig man in 
dem vorhoff vnd erstachend si alle. Dacher p. 373. 

Anno dni Mccoc vnd zliüj jar kam hertzog aulbrecht v. Oe. in dis land 



84Ö 



▼mb sant michjBls tag (29/ Sept.), dee eisten gen yilingen, darnach yff st cuonrats 
tag (26. Not.) kam er gen wintert nr mit vil Yolks, das die statt vol lag ynd 
die dörffer daromb, vnd was ze Z. onch yil volk. Yff st cuonrats tag zno nacht 
zngent si vs zuo wintertor Tnd zuo Z. mit ainem hüpschen züg, ynd belaib der 
hertzog zuo W. "vnd was der marggraf von brandenbarg hoptman, vnd zugent gen 
r apersoh wil vnd spistent die statt, ynd flnchent die schwitzer enweg an die 
herg, vnd zoch man den sew vf bis gen vtznach, vnd ward verbrennt was 
man da vand die dorfPer alle, vnd vand man gros guot da, vnd fdort man vil gen 
B. vnd man fiieren mocht. Ynd zoch man do widervmb haim, vnd verbrant man 
grüeninger ampt gantz vs' vnd zoch man haim mit eren. Königsh. 630 p. 
295. 296. 

Anno dni Mcccoxlv an sant karolus tag (28. Jan.) do zagend die von Zü- 
rich für das stättli wyl, die warend verbanden mit den schwitzem, vnd die 
luffend hervss vnd si**^ wurdent hindergangen vnd ward jr Ij erschlagen. Ynd 
also zagend die von Zürich wider haim, vnd warend vil edler lüt by denen von 
Z. gesin. Cod. 657 p. 126. 

In dem selben jar ze mitter fasten (7. März) do weitend die schwitzer vnd 
die appenzeller das stättli vnd die barg sangans überfallen haben, vnd kamen 
in das stettli, vnd wardent ir wol bc erstochen vnd wol c wund, ynd brantand 
d4U9 stätli vnd zagend davon. 

Item dar nach in der karwochen^*^) do kamend die edlen an die appen- 
zeller an ainer wart, vnd erstachend ir wol xxxvi*^*). Cit. 

Anno dni Hccccxlv jar vfF st benedictus tag (21. März) der was yff den 
Nalmtag, band die von frowenfeld gehalt zao ainer herrschafft von Oe. näm- 
lich hertzog aalbrechten in iro aller namen vnd zao dem hus gen Oe. Daselbs 
& lag der von wertenberg im schloss, euch der trapp, ouch itel bans v. krenckingen, 
g^enant v. wissenbarg, ain fryer herr, oach vil anders adeL Die fuorent vff ain 
mal enweg gen wintertar, vnd was junckher eberhart von boswil der alt stat- 
balter, der schickt die in der statt hinweg gen wigeltingen. Do verlurent si by 
jcl mannen vnd das rennfennlin. Königsh. Cod. 630 p. 296. 

Anno dni Mccccxlv vff s. bamabas tag (11. Jon.) warent die von winter- 
tar gezogen gemainlich mit zwain fennlin über die letzi hin gen kilchbei^, vnd 
"^arent iro by iiijc, vnd brantent do etwan menig has vnd nament vil vichs, vnd 
der mertail lüt dnrch die letzi, vnd koment die schwitzer hernach vnd ylten vff 
die schützen, das si wichent, vnd wardent by 1 man erschlagen vnd der von W. 
fennli verloren, vnd verlarent die von frowenfeld x man, dero warent ig barger. 
Damach zoch man gen wyl in der nacht vnd verbrant man die vorstat mit 
enander vs mit fürpfü, für kaglen, vnd was da die von wintertar, frowenfeld, 
diessenhoffen, kybarger ampt vnd by c pfert, vnd was der trapp der von win- 
tertar hoptman, vnd her wemher von schinen dero von frowenf. hoptman. Kö- 
nigsh. Cod. 630 p. 296. 



480) die Züricher. 48i) HS. März. 48s) „nit mer denn 8** Tschndi am Rande. 



MS 



Die aidgenoBsen ragend für riirfelden. 
dux sabudie gut plura mala fe^i$til 
Confederatis cousäiam simul aiuasüium fac Miy 
Et regt rome in fremde dologue resUtis. 

Anno dni Mcccczly vmb sant bartholomes tag sogent die yoü baael^ bem» 
Bolodran vnd ander aidgenossen für das Bcbloea se rinfelden, tnd gewonnen 
das berlich scbloss ynd vnd vil gaots zügs, darinn die gross büebs» so die yom 
basel ze yarsperg yerloren hatten, ynd yil anden xiigs. It. donuteh zngen si 
gen sekingen ynd belagen das och starcb ynd noten die statt och yast mit 
sohiessen ynd mit andren saohen. Aber si zogen yngefoohten dannen, won die 
herschaft hatt ain grossen züg gesamlet, ynd weiten si dannen geschlagen hsoi^ 
ynd da si das innen wurden, do zugent si naohtes dannen. 

It der hertzog von saf foy hatt inen ouch ain hüpschen eög gelyhen wider 
den küng vnd die herschafft von österrich, vnde yersos yt supra O duz* Hü. pu 
163. 164 (auf das Basler Konzil). 

Anno dni Mccccxly jar zugent die von basel vnd von bem vnd ander aidg. 
gen rinfelden für die yesti, vnd hattent ain läger dar yor, ynd was die statt 
wider die yesti vnd hats mit den schwitzem. Ynd zoch der hertzog aulbreoht 
an dem andern ort ouch darfür ennet dem rin ynd hatt ouch ain gliger dar- 
gegen, vnd schussent die schwitzer mit grossem schütz in die vesti, dae das 
gmür yast zeruiel, ynd ward yast zergent ynd mocht si min herr von Oe. nit 
dannen schlachen, won er ze wenig volks hatt, ynd lag by zdiij tagen da. Ze 
jungst besatzt er das hos bass vnd zoch dannen. Zuo band vff des haiigen crütz 
tag ze herpst gevninnent die aidgnossen das hus vnd kam das mit geding, vnd 
tatent zuo ynd liessent die herren vnd die kneoht die yff dem hos warent^ herab 
gan an ir gewarsami, ynd nament die aidg. ouch das hus vnd vesti jn ynd wuo«> 
Stent es yff den grund, vnd warent das die yff dem hus warent, h. jac. trapp» 
türing y. hallwil, h. bans y. falckenstain, h. melchior y. bluomneg vnd ainer yoa 
ryschach, vnd sunst by zo knechten vnd guoter Int. Königsh. 680. p. 297. 

1445. Anno dni Mccccxly jar am suntag vor vnser fix)wen tag ze herpst 
(Bept« 5.) zugent die schwitzer mit y fenlin für frowenfeld ynd verbrantent 
die ij dörfier vnd das tal hin yf von welhusen, pfin ynd mülhem wol halb, ynd 
nament yil vech ze tundorff vnd im tal enweg, vnd zugent jnen die von it. 
nach mit irem yennli, mit der lantschafft pfin, ittingen; ouch junckher aulbrecht 
yon cUngen mit sinen lüten zugen all zesamen vnd erratten pfin vnd zugent 
jnen nach bis gen merstetten. Do griffent si die schw. an , vnd yerlurent die 
von fr. ir venu, als vor staut, da verluren by xly mannen, die andren all eni* 
runnent. Königsh. 630 p. 297. 298. 

Anno dni Mccccxly jar nach des haiigen crütz tag zuo herpst zugent die 
yon basel ynd von bem vnd ander schwitzer fUr seckingen, vnd hattent da 
ain läger vor der statt, vnd lagent by dem bad mit macht vnd schussent mit 
grossen büchsen in die statt, vnd laugent da bis an fiitag vor si gallen tag 
(15. Oot.). Ynd do si horte&t das man si weit dannen triben, do zugent si 



aa 



mU>8 idtBiieii, won da kam ftin grosser züg dam hertzogen £e liüff; es k«m tl«r 
TOB wirtenboig nit grosser maeht zQo loss vnd ze £aos, der margraf von nider 
baden oueh mit aiaem grossen züg ze roes viid ze fuos» Ynd die hegnower her* 
teokf die ritterschaffifc st jö^en sehiit kametit me denn mit zweien tosent mannen 
oa ander yolk das da kam von eisen statten, von dem elaes» von dem briagewi 
das da ain schön volk was; oueh der schwartzwald Ynd torgow, ynd maint man 
dia sehwitaer noeh zm> treffen ae seckingen y. si daonen zuo schlachen. Aber 
do Sias inen wordenti do zugent si dannen gen basel, ynd schluogent da enan- 
der, das ir yil erschlagen ward. Eönigsh. 630 p. 299. 300. 

Anno dni Mcooczly jar nack sant niclaus tag (der am 6. Dez. ist) komeat 
hartzog anlbreehts rät gen oostaatz zuo tagen mit den sehw. ynd andren aidg: 
ynd taget man lang, ynd war^it des rö. küngs rät ouch da ynd markgraf aol- 
breoht yon brandenb. In dem tagen do tett der selben herrschafft züg ynd die 
Ton Z. einen zng gen fryenbaoh ynd gen pfeffikon, vnd nament da deor 
ackhw. flos ynb büchsen ynd andre grose schiff, di si gemachet hattent, die yer- 
brantent si all, ynd yerbrant man fiyenbadi ynd andre hüser an den beqpen« 
Boeh do yedor der herrschafft tail by c man, won es was in der naeht^ ynd 
flucbent ynd schluogent selbs enander nider. Doch si gestuondent ynd tribent 
ai wider hinder sich an die bexg. Also erwart man jnen den sew sobiffenhalb 
yoid flötzenhalb, das die yon raperschwil mochten hon iren wandel yff dem sew 
Tmb kost, wie ai wolt^it, das jnen das nieman waren mochi Do si lang ze 
coat. tagetent^ do kund man die Sachen nit richten, ynd zerschluog aber ynd zu* 
gpon die aidg. wider haim. Do kam der h. aulbrecht ouch gen oost ynd die 
etseh hfirrea ynd der margraf y. nider baden, ynd tagetent da lang mit enander, 
wnd ze jungst gab h. anlbrecht sin schwöster des markgrafen yon baden sun 
mit namen karle. Königsh. 630 p. 298. 

Des jars als man yon der g. er. zeit 1446 jare, in dem homung, hett grauff 
banns yon tierstain, do-zemal zuo dem hailigenberg wonend, sin geporsame 
znosamen geprauoht ynd ander heiren lüt ennet dem see wider die söldaer der 
aidgenossen, die sich bock namptend, ynd nampt er die einen die wölff, ynd 
maiBt^ er wolt die bock mit den wol&n yahen. Aber es geriet jm nit* Daeher 
p* 375, 

Anno dni Kcccczlyj do brantand die yon raproschwyl ain sehwitaer» der 
wolt inen ir statt yerbrant haben vf samstag nach der küng tag (8. Jan.). 

It darnach am x. tag mertsen do wurdent zyj sehwitaer enthoptat ze e g- 
lisow ynd yij wurdent da erstochen. 

11 in denen ziten zugent die schwitzer ynd die appenzeller für walen- 
stad ynd woltand das gewunnen haben. Also wurdent si yertriben duieh die 
edlen. Cod 657 p. 128. 

Anno dni Mccoc sechs ynd yiertzig jar in der yastea do zugend die schwilaer 
in das oberlaad in sarganser land, ynd zugent gen meils, -yiiA da ymb la*- 
gents an den bergen mit aim hüpschen züg, ynd lagent also wider enander. Ze 
jmigßfkamant die'sehw. an ainem morgen gen fröudenberg, ynd wareut der 



S48 



lierrBchafit von Oe. lüt nit vf gestanden Tnd wnrdent yerranten, ynd murent nit 
gar gerast ynd geordnet, ynd was zno spat, vnd vielent die boIxw. jn Tnd na- 
ment die puren Tnd Tolek tss sant johansen land die flnoht Tnd ward ir by 
iijc erschlagen T^d der schw. ouoh tU, doch behnobent die schw. das Teld Tnd 
zngent do wider gen maus Tnd gen flums. Also 20ch die hemchafffc Tast zno 
mit raisigem züg Tnd lagent Tff dem schanlberg Tnd zuo sargans, Tnd lagent 
also wider enander, Tnd behnot man walenstat Tnd setzt man ain zuosatz in das 
tnigöw, das si nit darin zugint Tnd das och schadgotint» Tnd lait der ma^iraf 
T. baden cc pfarit gen seokingen t. gen nüwenburg^ Tnd der alt herr t. werten- 
be^ lait c pferit gen frowenfeld Tnd der jung h. Ton wirtenberg c pferit gen 
Zürich Tnd min her Ton Oe. mer denn c pferit gen wintertur. Ynd also ent- 
sansent inen die schwitzer Tnd zngent wider tss dem Oberland Tnd nam die 
herrschafft das land wider jn. KÖnigsh. Cod. 630 p. 298. 299. Vgl Fründ p. 
283. (Tschachtl. 277). 

Nach der gebnrt cristi, als man zalt tusend Tierhundert Tnd sechzehen jare 
(sie), am fiytag nach sant gregorien tag (13. MKrz) do kamend die herren an die 
aidgenossen Tor wallenstad. Nun betten die herren Tff si gespech gesant 
Tiertzig man der Tmsass^i des landes Tnd och ettlich Ton den herren zuo in, 
Tnd maintend ainen huffen Ton den aidgenossen zuo besehend, den si dar nach 
angriffen woltend, als si danne legend. Nun lag ain andrer huff, och Ton den 
aidgenossen, der grösser was denn si, Tnd der was aber hinder sich gezogen Tf 
dem Teld, Tnd darum so maintend si nun disen huffen wol nider ze legend. 
Ynd als aber die Tiertzig man den huffen also woltend besehen, do hett sich 
der huff wider in der nacht Vmbher gestolen, Tnd kamend die Tiertzig man inen 
in die hend, die still schwigend, Tnd ersuochtend inen allen den gewalt der her- 
ren Tnd alle ir wissen. Ynd do die Tiertzig man also nit kamend, do sohikten 
si ander zwaintzig man Tff si, die erstechend si alle, das iro kainer da Ton kam. 
Ynd also macht sich die pursame Ton den herren, die Tmbsässen des landes, 
mit dem fhossTolk, das dann da was, über den bach, der dann her in den rin 
gieng, Tnd warend si och über den rin komen; Tnd das si also ennhalb des 
bachs, dem dorff Tnd och hie dis halb des dorffs zwüschend dem rin Tnd dem 
bach, Tnd wartotend dero, die si gesant hattend, Tud wisstend nit das es inen 
misgangen was, Tnd och das der huff wideromb komen was. Ynd als si also 
legend Tnd mowotend Tnd TiUioht ettlich ir hamasch Tsgezogen bettend, Tnd 
ettlich ir gewer Ton inen geton, das si die by in nit bettend, Tnd also Tm die 
fiirer legend Tnd saussend, ainer schlief der ander wachet, der dritt seit ettwas, 
die andren horten zuo, Tnd in dem luffend die aidgenossen mit einem geschrai 
mit irem huffen des si nit wysstend in, Tnd warent si Tngewamet Tud erschra- 
kend Tnd gedauchtend, sich bette noch mer Tolk in das land Terstolen, wen si 
wyssten dennocht den huffen wol, den si angriffen woltend haben. Ynd Ton 
schrecken kamen si Tsser Ordnung Tnd sahend och wol, das si Terloren warend 
Tnd dar Tmb bestuondend iro tu Ton dem landTolk Tnd warttend sich lang, Tnd 
iro TU woltend fliehen, Tud fluhend wider durch den bach. Do warend inen 



d49 



die veohten Btrieh wasser verleit, Tnd körnend in die gumpen md ertränkend. 
Ynd also die ennenthalb des bachs lagend, die yielend in den rin, vnd weitend 
darüber sin» vnd ertränkend, also das dar nach mer denn drühundert man fanden 
wurden in dem rin vnd in dem bach. Do ward ob sübenhundert mannen er^ 
ftfthlagen, die man ooh in der selben lifier yand, one snst vil, die man dar nach 
Tand in den staden ynd in der owen ligen. Dadher's Eonstanzer Chronik 
p. 145. 146. 

Anno dni Mccocxlyj do satst der pf allenti^;raf Tom rin ainen tag gen c o s - 
tents zwüschent den forsten vnd den edlen vnd den Ton Zürich an aim tail, 
▼nd allen aidgenossen se dem andern tail yff den xr tag mayens, vnd vff dem 
tag war der fürst von östenioh vnd der margraf von nider baden, der margraf 
Ton rötelen, der alt von wirtenberg vnd ander vi! grafen, herren vnd och edlen, 
vnd daby fridrich von basel vnd der b. von aistetten vnd botschaft von zttrich 
vnd botschaft von allen aidgenossen, vnd belibend da xxij tag, vnd kond die 
aidgenossen nieman dar zuo bringen, das si weltind von des fürsten w^en vnd 
von der von Z. wegen suo dem rechten komen anders denn gen ainsideln für ir 
aidgenossen. Ynd also hat der krieg angefangen, won die von Z. sich verbunden 
hatten ewiklich mit dem hns von Oa nach dem als der puntbrief vss wysst 
zwüschent den von Z« vnd den aidg. der was gemachot vor hundert jaren. Doch 
zuo dem letsten vnd mit grosser arbait kam es dar zuo das der fürst bu^ rech- 
ten kam vf den rat ze vlm, vnd die von Z. mit den aidg. wnrdent gesetzt, das 
die A. soltent ij man dar geben vnd die von Z. och ij, vnd der Ainft solt geno- 
naen werden vsser einer richstatt inrat ainem manot. Ynd vff den tag do ward 
find gerüeft, vnd der fieng an vf den ix. tag brachotz, vnd ward gross itöd in 
vnsem landen, vnd zagend die lüt vff das land, vnd warend alle ddrfer verbrent 
vmb Zürich mit den kilchen, als es vor mala dik benempt ist 

It darnach ward erweit aan fünftman, ain barger von ougsparg, haisst pe- 
ter von arg, vnd nach langem bedenken vnd mit grossem rat do sprach er me 
denn vff in komen was, vnd darnach sait (er) in sinem sprach, das baid tail 
by den alten bänden söltind beliben, vnd wer den sprach recht verstuond, so 
was es ain gaoter sprach, won nach dem sprach so w&rend die von Z. nach der 
alten pontbriefen Int vnd sag by pant beliben vnd by den alten pantbriefen, die 
da vswistend, das die von Z. mochtend sich verbinden zao herren, zuo stetten 
etc. als si getan hand, vnd band sich nit anders verbanden denn zuo ir aad- 
gnossen natürlichen herren, vnd das ist also ze verstan, wan die von lutzem vnd 
die von zag bekennend offenlich in iren pantbriefen, das ain herrsdiaft von 
ästerrich ir natürlicher herr sy. Ck>d. 657 p. 128—130. 

Anno dni Mcccc quadragesimo 6to vff sonntag nach ostren, den man nempt 
Gantate (15. Mai), do kam man aber ze tagen gen costentz, vnd kam h. aul- 
brecht selbs dahin, euch der alt herr v. wirtenberg, der markgraf v. niderbaden, 
der pfalletzgrauf vom rin, herz, ludwig von payer vnd sunst vil harren. Ouch 
die aidg. die warent do mit vollem gwalt, vnd ain tail der stetten. Ynd ver- 
hört der pfalletzgraf die sachen von baiden partyen, vnd redt dar zwisohent, vnd 



860 



w«vd Tertädingety vnd warent wol bj drü wochen Vy enander, ^d ward Bhk Mi 
sum rechten, vnd gieng der Md an am Bonnta^ so die sonn vft peng nächst vor 
Titi md modesti (12. Juni) im zItj jar, vnd ward Tertildinget sum rechten ytt 
defQ elaimeiL zaut 2ao Tim mm rechten^ was die henschaft y. Oe. zun achwitMiiL 
vnd andern puntgnoesen auo sprechen hett^ als dann bis har vetgaengen wäv» von 
dem jKrigen friden her bis vff dis syt. Desgliohen sdlt die herrsohafft von Oe. 
euch grecht werden vm*b im zuospruch vff den pfalletzgrafen by dem tin. Oach 
hatt jetweder teil brieff vder vrbecfai^ büecher ald register den andten vnd man 
der nottufftig were, sei jetwedrer tail abgesehrifft geben versigeH mit das by* 
Btlmfh von Co. insigel versigelt geben. Die soltent denn crafft vnd macht hik 
ben als ob man die rechten brieff hetti, vnd sol das recht ain end haben vff 
fll gallen vfoer un jar neobst nach dis zädels geben , vnd gesohach dis riiditiing 
vff Bonntag nechst nach st bamabaa tag (12. Juni), vnd gieng der Md vff den 
selben tag an. Eönigsh. Cod. 630 p^ 900. TBchndl IL 467. 

Des jars 1446 am domstag nach aant johs tag^^^) do zngeat die von stfü- 
rieh VB mit ir panier vnd der harraa vil aut jn vnd weitend die spichet var^ 
bcest haa vttd die enteehen, die si allda fanden bettend. Vnd also l agc a d die 
sohwitzer obnan vff in dem holtz in ainer huot vnd wart, vnd do b& ir gewat 
windend, do schwigend ai vnd dmoktend sich. Also hieltend die von Z< die 
giBatsen nacht, wen si kament des aubents da hin, in dem aehnee vnd ecfimreBd 
ross vnd litt vnd das ittosvolk gar sere. Ynd wol zwo stand vor tag da ktffend 
die awitzer dsn bcsg ab, do warend diss erschrocken, do si das geesfarai hortend 
ven den sebwiitflem, yai gednuchtend ir wäre vil in dem holtz, mer denn si a»- 
Inffend, dere doch nii me vrae denn dry vnd achtzig man. Nun warend der 
heENB vnd ««eh des velkes cmnethalb ainem graben, vnd der mertail des volka 
hie disshalb dem graben, vnd also ruofft haais von reohberg: wychcnd! öher den 
gcabeiil vn^ maini da» volk zesamm ze bringend vnd den graben vor im han; 
Ynd daa v<dk was e r seh ro c k en, vnd wendend er spfäeh: wychead! vnd aamend 
die flacht» vnd Auhend wer d« mochte vnd wnrdend zertiennt, vnd also yltand 
inen die 83 man nach vnd earsehlaogend iro hundert vnd dry vnd fonffiEig man. 
Si bettend iro vil mer nider gesehlagen, die dn legend als oh si tod wftrend» 
vnd da si d«i aadem nach Inffend, do stalen si sich davon, vnd kaonen dar 
naeh och zuo dent volk, vnd bracht ain edelman dae panier davon, der hett ea 
in* den buosen cßsstossen,» vnd die vorgenant, so si ersehlagen hottend, zngend si 
vss. It* 80 dann gelieh dar naeh an dem hailigan aubend zao winichten 
(^4. Dgzm) do zngend die von i^üiÄeh aUain vbb mit ainer grossen macht, vnd 
woltand die totten, die 153 manv wan die switeer huobend si inen vor vmh dse 
büchsenj, so inen dann dnuor ^onomen warend, die ai dann ze rinneldan geno- 
men hattend. Ynd ab nun die von Z, da hin kernend, do kameäd si die sehwy- 
tze« an vnd erschhugend der von Z. vnd ir helffer wol fiinfffaig man* Daefaer 
pi a75. 37& 



48^. vor? ».De^7 



fi&L 



Im 1446 jaie an Btad lüaeaterB aubead (iO, Des.) do mge&d dis von ap*- 
f ^nsell vnd woltend ettlich der ixo gen lindow luo aineoi tag bekiten» des 
vi aicbi Texaproohei^ bettend mit den Tt dem algöw, von Teltkireh Ynd tqh pre- 
gents. Ynd die bettend Bicb nun gern in ettlicb mit jn gesetzt, dar ymb das ai 
ir land möohtend gebuwen ban, Ynd nit also in täglichem krieg müeatend gele- 
gen sin. Ynd ala nun die von Aj^ aUo zugend ynd gen lindow weitend, Tod 
gßgßu rinegk wert karoend, do gedauoht der bayrer yff rinegk ynd sin volk, 
ab ai ai gemaint bettend, vnd maintend gar ain horten eebuts gegen inen m 
tiumd» ymb das ai gedächtind daa ir bücbs deater gröaaer wäre, ynd wnndent den 
atain in fetaen. Ynd auo den cyten waa gar groaaer wind, ynd als ai aobaaseiid, 
do luor der fets, da der stain jnn gelegen was, über sich, ynd des namend ai 
lA der yestin nit war. Do bettend si des in der ttat oob nit aebt, ynd der wind 
!iehTiv>g den fetzen in das tacb in ainer kener ^^^), das man es nit gesehen moebt^ 
wan daa gemür gieng etlicher mass da fi^, ynd aitbran daa taeb, waa es sebind- 
Un was» ynd ward daa ffir also gross, das man jnn nit me ze hilff komen moobt» 
vsA warff es der wind in die statt ynd yerbian die stat ynd die yestin, ynd 
Imffend do die appenzeller jn, ynd was man ysgeworfea bett ynd si damron tra- 
gen mocbtend« daa nomend si, ynd muostend die man fliehen, ynd was niemani 
der lasobde, ynd yerbran die statt ynd yeste grund ynd gzant, ynd laitend siob 
die appanzeUer für den tarn yssertbalb. Do moebtend jn diae nit behaben, ynd 
in zwain tagen gaben ai jn oeh yf yff gnad. Den tum yerbrantend si onel^ ynd 
wnrdend jnen dzyzehen büebaen, die si in der stat ynd in der yeste londead. 
jy^ßbßx p. 388. 

Als man yon der gep. er. zalt 1447 jare, an don näehaten zinstag yor sant 
thomaa tag (19. Dez.) zwüsohen yieren ynd füniSfen naoh yeaper wacd bana yon 
heige entboptet» der bat die yon wyl ynd die aidgeneesen selb fünfft angegriffen. 
Dächer p. 38&. 

It. ea ist darnacJi komen in d^n jar do man aalt Koocozlyüj, daa bald par- 
ken an dem spruob nit gantz wurdent ysgerioht, ynd namend daniach ain ob« 
man yon ranensporg, hiess ytel buntpysa, ynd der weit aieh der avbait nit 
beladen. Ynd in d^n zit do fiel der krieg jn yon den berren ynd den riel^ 
atett^, ynd der yieng an in dem selben jar ymb die oatren, ynd wetat ij- jar, 
ynd in dem zit do kam«nd die yon Z. ynd die aädg. überain, daa die yon über- 
gingen aoltind inen ain obman geben wo si wöltind. Ynd die gabent mit knr- 
taer bedachtnnas her bainricben yon baobenberg, burger yon bem, ynd 
der nam die aach yf sich gebetten, doch nit yast genötgot, ynd sprach daa die 
yon Z. söltind sin ledig ynd los yon d^n pnnt, den li hattend getan mit dem 
hus yon Oe., ynd das was gantz wider den alten gescbwomea puntbrief; won 
waa der alt bri^ gaot ynd geredht^ so waa sin sprach yalach, ynd waa ain sprach 
gaot, so warend die alten geschwomen brief nit recht, wen der sproeh ynd der 
alt puntbrief mochtand nit by enander bestan. So hat och der obman nit ma 



■T^'W^« 



iH) Biim% cofuiAit^ aach KäaaU 



d52 



gewalift dexm der bapst, won der hett bo yil tusend aid als besehehen sind zuo 
dem-hus Ton Oe. mit ainem wort nit absoluiert, es war denn baider tail will 
Tnd wissen gesin. Diser sprach besehach in dem jubeljar in dem ougsten. 
God. 657 p. 130. 131. 

Als man y. d. g. er. zalt 1448 jare vff mittwochen Tor sant symon vnd jtt- 
das tag (23. Oct) do betten der von eberstain vnd bans von reebberg yorbin by 
yier oder seobs wocben ir gelt zno rinuelden gezeret ynd ys ynd in geritten 
mit iro gelait ynd willen, ynd battend angelait ynd gemacbt das sich rf£ den 
obgenanten tag zwai scbeff bin zno als bilgrin macbtend. Ynd ynder den was 
nun ainer als ain sant jobanser her, ynd yff die fnor nun ain scbeff als ain 
scbitterledi, in dem warend zwai bundert gewapoter man. Ynd als nun die zwai 
scbeff bilgre yslantand ynd ordenlicb yber die brok in giengend, je zwen ynd 
zwen, ynd so also wol bundert in die stat komend, do macbtend sie ain gescbrai, 
ynd scbluogend ainander in der stat, das wol secbzeben erstochen wurdend yon 
der stat. Die wyl kamend die bilgrin in den zwain scheffen alle yff die brugk 
vnd der yon reebberg mit sechs pfänden wüst her für ^ si ynd traib si huf- 
fend ynd mit ainem gedräng bin jn ynd yff jn. Do zugend die zwai bundert 
gewapoten, so ynder den schitem gelegen warend^ ynd yff die zoch nun der von 
eberstain ynd der alt yon grüeningen mit ettlichen edeln mit ainem roszüg, die 
nun och yff brauchend, ynd kamend also in die stat Bo warend die zwai hun- 
dert gewapoter geordnet war si borttend, ynd wysset jegklicher ein stat, ynd 
also was ze band die stat besetzt ynd die tor yerrigelt ynd beschlossen, Ynd 
ward also in der stat frjd geruefft; an dem lib ynd muost sich mengolich sam- 
len an dem blatz, ynd da stuond bans yun reebberg, der yon eberstain, der yon 
grüeningen ynd ettlioh edler mer mit jnen, ynd bettend raut ynd -saitend do dem 
Tolk, wie si brüebig wärind an irem herren gewesen yil jar, ynd sinen gebotten 
ynd manungen warend ysgegangen, darvmb si ir lib ynd ir guot biUich nach 
allem rechten yerloren bettend ; aber der fürst hett erbermd ynd wolt si dan- 
noobt nit tötten, doch ymb ir guot müestind si komen. Ynd tribend an der 
mittwochen yss ynsäglich yil lüt ynd yolk, die si alle tribend an den wald alda 
der galg stat, ynd ersuochtend si ynd liessent inen bloss ir notturfft klaider, das 
si sich bedecken möchtend, ynd schiktend si enweg. Ynd momend am domstag 
was beliben was, tribend. si och yss, ynd an dem frytag was barschaft, silber- 
gesdiir, silber klainat, bettgewät» gewand, dekinen, stuoUachen, stuolküssen ynd 
was farendes was, das si heben ynd getragen möchtend, das faortend si mit jn 
eaw^, ynd das man spraob, si hettend mer dann hundert tusend guldin wert 
fanden on ässig ding, ynd das dann der stat zuo gebort, sich da mit ze weren. 
Dächer p. 387. 388. 

It anno dni Mccccxlyüij an dem xyij tag braohots do yerbran das kloster 
da die frowen inn warend ze engelberg in der sohwitzer land, ynd da der 
aidtgenossen kind in warend ze «ttliohen ziten yff hundert, minder oder mer, 
ynd yf diss mal Izxy. Ynd also hat der almächtig gott durch sin gerechtikait 
geordnet, als die obgenanten aidgenossen yil frowen ynd münobklöster yerbrant 



;S&3 

U4. ias schloss rbfeMe« ward gewaia««. 

Anno dni Mccccxlv vmb sant bartholomes zugent die von basei, bern, 

eolodorn vnd ander aidgnossen für das schloss rinfelden, vnd gewannen 

das herlich schloss vnd vil guotz zügs dar inn, die gross btichs so die von 

basel zuo varnsperg verloren hatten, vnd vil anders zügs. It darnach zu- 

gent si gen seckingen vnd belagen das ouch stark, vnd notten die statt 

ouch vast mit schiessen vnd mit andren sachen; aber si zugent vngeschaf- 

* fet dannen, won die herschaft hatt aineu grossen zug gesamlot vnd wolten 

si dannen geschlagen han, vnd do si dess innen wurden, zugent si nach- 

tes dannen. It. der herzog von saffoy hatt inen ouch ain hübschen züg 

geliehen wider den küng vnd die herschafft von österrich ^85). 

Anno dni Mccccxlvij ufi^ fajiar satzten die von vlm der herschaft von 

ÖBterrich vnd den aidgnossen ain tag gen vlm, als das der anlauss inn 
hatt«w). 

4S6) Nur bei Sprenger p. 142 b unter gans janderen saehen. 486) Ebenso p. 14). 
487) irrig korrigirt viiij, 

hattend, das von grosser armuot münch vnd nnnnen muostand sieh verlouffen 
vnd v^rsehiken in andri klöster. Also ist es darzao komen, dass iri kind vss 
dem selben kloster von engelberg der herren klöster luffend, won si dar in nit 
beliben mochtand, vnd louffend in dem Land vmb eilend vnd wis loss, vnd das 
ist ain gross saoh, won das klöster von engelberg ist ain vsbmit gesin for alle 
klöster, die in vnserm land warend, sunderlioh von fi:owen, besonder mit guotem 
erbem leben, vnd ist och kain trost nit das das selb klöster jemer mer gebuwen werd, 
won ir güetcr vnd hüser vnd das si hand gehept in den landen vor dem gebiyg; 
ist in dem obgenanten krieg mit den von Zürich gantz verderbet Cod. 657 p. 
131. 132, womit diese gleichzeitige Quelle leider aufhört. Wiederaufbau des 
Klosters 1455. 

Anno dni Mccccl jar^ am mentag nechst vor mitervasten (9. März) hond die 
von frowenfeld gehult dem dorlüchtigen fürsten vnd herren h. Sigmunden 
V. Oa vnserm gnedigen herren, vnd haut vns vnser gn. h. her hertzog anlbreeht 
sin Vetter der aiden, so wir jm golopt hatten, gantz erlaussen mit sinem vrkunde, 
siner brieffen vnd sigeln, die er vns darumb arzöuget sinen raten, beannder her 
hans V. clingenberg. Königsh. Cod. 630 p. 301. 302. 

Anno dni Mccccl jar vff sant bartholomeus tag (24. Aug.) schwuorent die 
von Zürich widervmb zu den aidgn. vnd woltent den punt nit halten, den si 
mit ainer herrschaft gethan hatten, wie wol si brief und sigel darumb geben 
vnd ouch geachwom hand, die ain herschafft von jnen noch inn hat von iro 
wegen. Eönigsh. Cod. 630 p. 302. 

B. Anno dni Mcccclviij ^f) an dem xv ieng des mayen, vnd ist gewesen viij 
tag nach pfingsten, do hat es ge sehnig t vnd was ain kalter tag, vnd in der 
naeht viel ain gross riff, dass.etlich wasser gefruren, vnd ärfieor gross guot an 
den reben, vnd beschach grosser schad vff die selben nacht. Hü p. 280 (noch 
YOt Isenhoi'ers Spottlied). 

KUng«nb«rgor Chronik. / 23 



a54 



US. Schiesse« le eoste«ts. 



It. es ist ouch ze wissend, als man zalt nach der geburt cristi Mcceclviij 
jar, in dem ersten herbst monat, da hattend die von costentz ain schiessen 
angesechen, vud wol drjzechen abentüren vss geben; darzuo si berüeffi 
hatten herren, graffen, fryen, ritter vnd knecht, stett vnd lender; darzuo 
vil herren, stett vnd lender kament Vnd e dass es ain end neme, da 
ward ain vnwil entzwüschent aim burger von costentz, vnd ainem gesellen 
vss den aidtgenossen, mit namen von lucern. Dess nament sich die von 
lucern zuo argem an, vnd vnderstiionden sich die von costentz darumb 
zuo überzüchend, vnd manten dar in ander aidtgenossen. Also zugend 
si heruss wol mit viertusent mannen, vnd lägertend sich gen winfelden 
im turgöw , vnd lagent da wol vier tag, vnd zergangtent die wingarten 
vnd wimlottent, vnd gewunnent das schloss daselbs, doch wuostent si dar 
in noch an dem huss nütz, denn junckher albrecht von sax frj vnd ander 
lantzherren vnd stett die redten darin, vnd also mainten si zuo ziechend 
für costentz. Da tädinget darin der bischofF hainrich von costentz Aureh 
sinen vicarium, vnd ward darin geredt , dass die von costentz gabent den 
aidtgenossen drü tusent guldin; die gab man inen ee dass si enweg zu- 
gent, vnd herr berchtold^^) vogt, dess winfelden was, wan er nit do zemal 
im land was, do ward darin von den vmb sässen getädinget, dass man den 
aidtgenossen versprach zuo geben zwai tusent guldin. Das ward fünf tu- 
sent guldin y die inen da wurden, vnd hattend doch nit vil gelimpfea dar 
zuo, denn der vnwil , der sich zuo costentz vff erhuob, was ain vnendlich 
sach. Vnd also so si hinweg zugent, do nament si was si mit inen hin- 
weg mochtent bringen von wiTdeiden*^^)zza), 



488) bechtold Hü. 489) Yon winfelden f. Tsch. 

zza) Des jauiB etc. 1458 hattend burgermaister vnd rate vnd oeh die schiese 
gesellen zuo costentz forsten vnd herren, rittexn vnd knechten vnd andern erbem 
läten iren guoten friinden zuo ere, kurtzwil vnd dienste dryzehen firy auentiiren vs- 
g<eben vnd dar vm mit dem armbrost knrtzwylen vnd schiessen lauasen yü dta 
nächsten sonntag nach vnser lieben froen tag zuo mittem ougsten. Des sind 
nämlich: des ersten ain verdakt pfärit für 24 guldin, aber ain verdakt pfärit für 
IS guldin, ain v. p£ für 14 guldin, ain verdakt och für 10 guldin, aan verdakter 
ockss für 8 g., ain verdakter och für süben guldin, ain siibriner becher für 
5 guldin, ain t. b. für 5 g., ain s. b. für 4 g. ain armbrost für 3 g^ ain guldin 
ring für 2 g. aber ain g. r. für 1 g. vnd ainen rinisehen guldin. Ynd soltend 
dar vmb fönff vnd -«öertzig schütz beschehen, vnd lait jegklich armbrost in den 
toppel ainen guldin, vnd giengen auentüren vnd toppel mit ainander vss. Ynd 
nach dem vsgang des schiessens welche schütten dan kaiu nachen gebebt haben, 
die selten alle stechen vmb den letzsten guldin, vnd dem leisten sohiessgeseUen 
aolt werden och ain guldin. Furo warend dry auentüren zuo den Torgenanten auioir 



«66 

It vflf dem Yorgenaaten absug zugent etUch der tkltg^iiotaen gen rap- 
persw.il» vnd liesB man si daselba in; da swungend ai diaaelben von 
rapperswil, das« si in schwnoren. Da wicbent etlioh der beateA vas der 
Btatty Tnd kamen zuo hertzog Sigmunden von öaterricb» der do zemal aeaa- 
hafft was an der etach^^). 

HC. lertieg sigMaads tag le casteati. 

It also in disem jar kam hertzog sigmnnd von österrich mit siner 
frowen, gebom ain küngin von schotten, faeruss gen Schwaben , vnd nam 
das land in^ das vorhin gewesen was hertzog albrechts, sines vetters, vnd 
besach etllch schloss, mit namen wintertur^ (fiessenhoffen^ frowenfeld vnd 
feldkirch, bregentz vnd ander stett an dem rin vnd ouch im elsäss, vnd 
belaib also in disem land bis an die vasten *9o), 

It als man zait Mcccclix jar, da satzt der vorgenant hertzog Sigmund 
ainen tag gen costentz, vnd hat darzuo berüeffi; graff volrichen von wir« 
tenbergy vnd ander graffen, fryen, ritter vnd knecht, vnd vff den sdben tag 
ward geworben durch bischoff hainrichen, geborn von hewen, an die aidt- 
genossen vmb ain guotlichen tag zwischent dem hertzog vnd den aidt- 
genossen; aber vff den selben tag ward nüt getorffen^^^), denn es ward ain 
bestand daran biss vff sant johans tag nächst dar nach, vnd da zwischen 
vff sant vrbans tag kamend aber von (beden) tailen bottschafflen, da ward 
der alt frid bestätig). 

490) b1o8 bei Hü. 49i) getroffen? 

türen vsgeben. Das was ain goldin ze loffend, ain guldin ze springend vnd ain 
goldin stain ze stoussend. Der sitz war hundert vnd fiinff vnd dryssig schrit wyt. 
Yff dem schiessen ward ettwas zerwurl^uss von ettlichen der aidgenossen 
vff dem indem brügel by dem schiessen von spiels wegen, also das ainer von 
Zürich, genant hainrich waldman, geschlagen vnd von ainem, genant der prunner, 
zuo der erd geworffen vnd ain groaseB vflooff ward, och haanss von cappel, do 
zemal burgermaister zuo costentz, in dem gerümel geschlagen. Das ward nur 
alles gericht vnd geschlicht. In dem do luff der obgenant hainrich waldman 
über die richtung gen lucem vnd verclagt da die von costentz, vnd nam sich 
des der hasfurter an vnd sprach: wa man jm ain har vsgerofft hett, da müeste 
man jm ettweuil guldin für geben. Ynd nom des ersten ain böual volk an sich 
biss achthunderten, vnd kamen gen vnnuelden in der Wochen vor des haiigen 
crütz tag ze herpst, vnd bettend sich vnderstanden den von costentz die frucht 
vor der stat zuo wüestend. Also vff des baiigen crütz abend do schicktend die 
von Überlingen den von costentz by fünff hundert mannen wol erzügtes volks, 
die von lindow bi zwai hunderten vnd die von buochom by (Lücke). Also ma- 
notend die aidgenossen, so zuo winuelden lagend, hinder sich in die lender^ das 
si sich sterktend von tag ze tag, das ir hjzz2k^) tusenden ward. Dacher 
p. 417. 418. 



Ma>) Leer galasien. 

23* 



356 

It. da zwischen als da uor stat, do kam der vorgenant berchtold vogt^ 
sesshaf^ zuo winfelden^ vnd ward burger ze Zürich wider die von costentz, 
vnd vordret an die von costentz die ij tusend guldin, die er den aidtge* 
nossen gab; vnd maint, er wäre dero von costentz wegen zuo sölichein 
schaden gedrengt; aber jm ward nüt^do). 

117. (HertMf; ladwis Tea bajera). 

It. in dem vorgenanten jar, als man zalt Mcccc^^^) jar, do zoch her* 
tzog ludwig von bayern zuo lantzhuot für die statt werd, vnd zugend 
mit jm der pfallentz graff by rin, marggraff albrecht von brandenburg, vnd 
graff volrich von wirtenberg, vnd vil ander herren, graffen, fryen, ritter 
vnd knecht, vnd gewonnen die selben statt. Dar nach in dem genanten 
jar verruofft kaiser fridrich von österrich, römscher kaiser, den selben her- 
tzogen ludwigen für ain ächter, vnd bannet jn schwarlich, da durch die 
vor genanten herren , margraff albrecht von brandenburg vnd graff volrich 
von wirtenberg wider jn warend, vnd ward ain tag an gesechen gen nil- 
renberg. Dar zuo kamen vil herren , mit namen margraff hans von bran- 
denburg^ vnd hertzog albrecht vnd hertzog Sigmund von österrich, vnd 
hertzog ludwig von payern, vnd hertzog hans von münchen, vnd vil ander 
herren 9 graffen, ritter vnd knecht, vnd vss disem land was ouch da graff 
volrich von montfort*«»), vnd mit jm ludwig von helmstorff ritter. Da ward 
dem selben hertzog ludwigen die vorgenant statt werd wider ab gesprochen, 
vnd ward do zemal verriebt «oo). 

U8. (Me ?•■ itaia). 

It. dar nach als man zalt Mcccclx jar, an der^^) fassnacht in dem 
selben jar verbunden sich die von stain zuo den aidtgenossen. 

119. (Me schwitzer tagead hi das allgöw). 

It es ist ouch zuo wissend, in dem jar als man zalt von der geburt 
cristi Mcccclx jar, in der fasten, do zuchent der schwitzer^ds) wol bi xxx 
vnd ccc über den boden see^^e) in das allgöw vnd jörg bek^d?) über den 
apt von kempten, vnd zuchent wol ain mil für yssni hin in. Da hatt 
sich gerüst her walther von hochnegg bi ainem dorff, hatt bi jm ob fünf 
hundert knechten, vnd vnderstuondent den schwitzem zuo werind in das 
dorff zuo ziechind. Do vnderstuondent sich die schwitzer mit gewalt dar 
zuo ziehen A98), vnd ward her walther selb erschlagen, vnd ob viertzig vnd 
hundert puren bi jm, wan si fluchent gelich, vnd ward der mertail^^) an 
der flucht erschlagen. Die schwitzer verluren zwen man^ vnd wurdent ir 



492) f bei Hü. Wiij. 498) v. Tettnang, Wilhelms Sohn. 494) Tsch. schiebt ein „a}-» 
ten*', 495) Dieser Name das erstemal hier. 496) Hü. blos see. 497) Tschadi hat statt 
des Namens blos N. 49B) Do vaderstaondent — f. Hü. 499) der mertaü ward Hü. 



857 

ouch etlich wund, vnd alfio kament si wider hinüber 5oo), dass inen nieman 
nüt tat 501). 

12t. Aber ?•« hertieg lidwlg Toa payem. 

It. es ist zuo wissen, als die vorgemelt richtung beschach zuo nüren- 
berg an hinsohand ßos) hertzog ludwig von payem vnd margrafT albrecht 
von brandenburgy ouch dem pfallentzgrauen bi rin, die bestuond also biss 
in die fasten als man zalt im Ix jar; do huob sich der krieg wider an, vnd 
was das das hopt vff dem ain tail hertzog ludwig von payem pfallentz- 
graff bi rin, der bisohoff von mentz; vff dem andren tail was ouch mar- 
graff albrecht von brandenburg vnd der hertzog von Sachsen, graff volrich 
von wirtenberg, der bischoff von aystetten. Also macht sich der krieg für 
aystetten^ vnd belag es mit macht vnd so lang biss dass si es vff ga- 
bend, vnd gewan es der hertzog. Also do er es gewunnen hatt, do zoch 
er mit sinem züg für das stättli rot, das was des margraffen, vnd gewan 
es ouch, vnd schluog da für sin Wagenburg, vnd lag in dem feld mit grosser 
macht Do zoch der hertzog von Sachsen vnd der margraff von branden- 
burg zuo jm in das (eld, vnd schluogend ir Wagenburg ouch, vnd lagend 
mit macht ouch darin, vnd lagend als nach bi ainandren, dass ietweder tail 
mit sinen büchsen in des andren her schoss, vnd lagend wol bi drig oder iiij 
wuchen gegen ain andren, vnd schadgoten ain andren schwarlich; dass der 
bertzog von inen wol bi xvc knechten verlor; vff dem andren tail ward ouch 
etwa manger verloren, doch verlor kain namhaflliger man denn ain graff 
von kirchberg, was vff des margraffen tail, vnd lagend also in dem feld 
wnd ward in dem feld gericht, dass si vngestritten von ain andren zugend. 
Doch ward es hertzog ludwigen wol gericht zwischen jm^os). Vnd in dem 
selben krieg hatt graff volrich von ^irtenberg geschikt dem margraffen In 
<las feld ain schönen züg, vnd muost sich doch all weg des pfal- 
lentz grauen weren, denn si warend anheber des kriegs, vnd fuogt sich 
ains mals; dass des pf allen tz grauen züg vnd dess von wirtenberg züg vff 
ain andren stiessend^ vnd was ietweder tail wol bi cc pfärden, vnd traffend 
mit enandren, vnd wurdend bi xx edel vff des pfallentz grauen sitten ge- 
fangen; dem von wirtenberg ward och etwa mang edel gefangen, doch do 
behuob graff volrich von wirtenberg das feld. Der homegg der floch wol 
mit Ixx pfärden da hin^ was vff des pfallentzgraffen siten; ouch schadgot 
der pfallentz graff vnd hertzog ludwig am rin ain ander schwarlich. Es ist 
ouch menger laysoi) in dem krieg beschechensos), das nit hernach alles ge- 
schriben stat; es ist ouch der mertail als beschechen an zwischen der 
fassnacht vnd dem ougsten in dem jar als man zalt von cristus geburt 
Mcccc vnd in dem Ix jar^so). 



500) wider haim Hü. 50i) Vgl. Tschadi II. 597. 598. 508) sie. 508) inn d. b. ihnen? 
504) noch heule in der Nordostschweiz substantivisch üblich, z. B. ,,dafi ist en anderi 
Lei Biren''. 505) Hü. verschr. ,,be8chriben'\ 



868 



121. (§\t aldtgeBMSM ngeat ta das tirgöw). 



It. 60 ist ouch zuo wissend, als diser vorgemelter krieg gericht ward 
an dem herpst des vor gemelten jares, saittend die aidtgenossen hertzog 
Sigmunden vnd den sinen ain fintschaflly vnd znchend von stund an 
gen frowenfeld; vnd gewnnnen es, denn si gaben es viF vnd znchentl 
do mit MM mannen das turgew vff über rin gen fussaeh, vnd ge- 
wnnnend die burg^ vnd erschluogend wol xvij man dar vff. Si schätzten 
si onch bärlicfa her uss e dass si es gewunnen, vnd woltend do gezogen 
sin gen bregentz; do ward dar in geredt, vnd gaben jn die von bregentz 
MM guldin, dass si vngesehadgot belibend. Si brandschatzten ouch die 
von torbaren vmscv hundert guldin. Do das bescfaaeh do schluogend die 
aidtgenoasen ain feld für das stättli wintertur, vnd schuseen vast dar 
in; si schussend onch vast heruss. In dem selben feld vor wintertur la- 
gend die zwen gradner, die vor der hertzog gar lieb hatt gehept, vnd 
sin gar gewaltig waren gewesen, vnd waren burger zürich^^). 

iSL (ile parea Im heg^w.) 

It. es ist ouch zuo wissen; als in dem vorgemelten zit, do wurffen sich 
etlich puren in dem fa egew ab iren herren, vnd machtend ain fenly vnd 
dar an ain buntBchuochso?)^ vnd vnderstuonden ir natürlichen herren zuo 
bekriegend, vnd warend die löff hert, dass niemand wisst, vor wem er sich 
huoten soltw«). 



506) Tficbudi IL 603, 604. 507) Hü. verschr. buschucch. 608) Hier fügt die Zü- 
richer Abschrift, während Tech, niemanden nennt, bei: „vnd ich her hans hnoply 
(sie) han die coronik vss geschriben an dem samstag vor thome, do man zuo den bar- 
fuodten complet hit in dem ixrj jar*% w*omit sie endet. 



Berichtigungen und Nachträgliches. 



8. X 2. 4 lies 806 st 608. 

8. B Note 22 hat Sprenger richtig hasthart. 

8, 4. Die Yerse nennt Stumpf L 201. ,,ein alt adenlioh spräohle^ aadi BoUinger 
Chron. I. hat sie: Daromh luth der alte Sprach ^^Fromh, wyss vnd müt Hort 
in dess adelss Schilt; Lebt der Adel ohn Yenmnffty So hördt er in der Puren 

8. 8 Z. 5 und 4 v. u. lies Pfnilendorf, und Yonarx. 
8. 10 Z. 22 lies er statt ar. 
„ 18 Z. 22 y. n. lies kiemen. 
„ 17 Z. 15 lies dester me. 
,, 17 Z. 4 T. u. nach S<^wiegemohn Komma. 
„ 21 Z. 1 dem apt 
„ 22 Z. 8 ▼. u. warb. 
„ 27 Z. 22 Kriegs Namen. 
„ 31 Nute dd). Aneh Gnillimaa Habsb. VIL 3. 
,, 32 Z. 21 ahoHae. 
„ 33. Das von dem von Lnpfen hat auch Sprenger, aber yoirioh st ruo- 

dolf Ton rüsegge, dann wilhelm ,hoel±elm, und unten ToUstfindiger „diet- 

helm von wiss^burg» her cuonrat der haiden sin sun, fridrich yon wissenburg 

oueh afan" — . 
„ 39 Z. 3 Komma nach liechtenberg. 
y, 39 Z. 14 ▼. u. in der wetterau. 
„ 39 Z. 12 V. u. Vnd wirt gelesen. 
„ 40 Z. 16. 17. Die Worte y^dis künges sohwöster Yad." sollten unten als Note 

282 b. Stefan. 
„ 65 Sprenger hat den Brief an den Brandenburger eben so mitten im Züricher- 

kriege, aber nooh unkorrekter. 
„ 82 Z. 18 lies Zürich und wogend. 
„ 88 Njste 212. Sprenger hat deutlich faotroten. 
„ 103 Note 345 Heuet 
„ 116 Sprenger schreibt in Bubrik 94 falsch grifense. Note s). Es folgt eine 

Fortsetsung, aber erst was hier p. 207 ist Es fehlt Alles von § 94 — 171. 



360 

Doch hat diese Abschrift allein was in § 142, p. 149 als hinten folgend an- 
gekündet ist, und wirklich völlig am Ende und als Schluss des Ganzen, 
p. 143—146. 
S. l49. Anno dni Mccclxxzix do machten die richstett rotwil, rauenspnrg, Über- 
lingen vnd ander richstett ain frid siben jar zwÜBohen der herschaft von östr. 
vn.d den aidgnossen. Do zuo mal was hertzog albrecht von östr. hertzog lüt- 
polts braoder, der zuo sembach erschlagen ward, herr in disen landen ;, er was 
ouch nit in disen landen, do diser frid gemacht ward, denn sin lantvogt vnd 
ander sin rätt vnd ouch sin stett zuo turgöw vnd im ei^w namen talso disen 
frid, dasB es nit jederman lieb was. 

Hienach sind geschriben die stuck vnd artickel dess Md. 

It. des ersten süllent vud mügent die aidg. disen frid oss vor der herschaft 
von östr. vnd vor den jra ruowenclich inn haben was si sieh der selben her- 
schaft guot vnder zogen vnd in genomon hand, es sigint schioss, stett, teler, 
land oder lüt, die si inn hand, in disem frid sicher sin vnd an alle dienst 
beUben. 

It. vnd ouch was die lüt so in den selben schlössen, stett, vestin oder len- 
der sint, gelüpten, verpuntnuss oder aiden getan hand zuo den aidgnossen, 
da bi söUent si disen Md uss beliben vnd vnbekümbrot sin, es were denn 
dasB sich dehainer davon ziechen wölt an geuärd. 

Es sol vnd mag zuo beden tailen ain jeglich person, es sigint frowen oder, 
man, ir güetor, es sigint hüser, hof stett, hopt gült, zechenden, aoker, wisen, 
holz oder feld, wo die gelegen sind, haben vnd niessen ruowenclich, besetzen 
vnd entsetzen disen frid uss, als jnen das nutz ist vnd si guot bedunki 

It. es sol ouch ze beden tailen jeder man bi sinen leohen bliben vnd die 
niessen vnd die haben in aller der mauss als vor disem krieg vnd als vor den 
anfeilen vnd ab enpfachung dehain geschechen wer an alle geuerd. 

Wer ouch dass uss dewederm tail jeman uss wendig dewedorm kraiss in 
zwingen oder bennen hinder dem gegentail sitzen wölt> der mag das wol ioon 
doch also dass der selb der in die zwing züchet, den selben zwingen vnd ben- 
nen gnuog tuen sol, vnd dass er die zinss rieht vnd ffebe, als er mit dem hin- 
der dem er sitzet, über ain kumpt, doch uss genomen dass der selb hindere 
iiass von sinem lib nüt stüre noch dienen sol vngeuarlieh; aber in dem selben 
stuck ist das siben tail vnd was dar zuo gehört^ ussgenomen vnd uss geschlossen 
disen frid uss. 

Es ist ouch berett, als die aidgnossen die statt wesen in dem vorgenaaten 
krieg zuo iren banden nament, vnd ouch da der burger etlich den aidgn. hnlten 
vnd zuo jnen schwuoren vnd gelopten, vnd aber der selben gelüpt dar nach 
abgiengent, dass da die selben lüt disen frid uss zuo wesen mit irem Üb ni^ 
sesshaft söllent sin: doch so mügent si ir güetter wol da selbs niessen vnd 
besetzen vnd entsetzen oder verkouüen, als jnen denn das nutz oder guot ist. 

Aber die andren personen, die gen wesen gehörent vnd an der herschaft von 
östr. vnd an den iren beliben sind, vnd zuo den aidg. nit gelopt hatten, die 
mngent wol ze wesen wonhaft sin vnd ir guot da niessen. 



36i 

It. es söUent <meh die lüt in der mitlen mark, die an der hersoliafi von 
Iwtr. beliben sind, ynd den aidgn. nit ge8<^voien band, der egenanten her* 
Behalt Tögt vnd amptlüten dienen vnd mit allen eachen giefaonam sin als Tor 
dieem krieg um yngenarlieh. 

Efl ist euch berett, dass die von sarse in dein sew 2uo sempach vischen 
sollen vnd mögent in allem recht vnd in aller manss als die von sempach, 
jetweder tail von dem andern vnbekümbrot, vnd söllent onch die von snrse 
ainem se vogt den die von Ineem dar setzen tuend vnd gehorsam sin zuo 
gliöher wiss als die von sempaoh vngenarlioh. 

It. es söllent onch die aidg. alle die wil diser ftid weret, kainen bnrger 
noch lantzman enpfachen noch nemen, er welle denn in ir statt oder ir lender 
siechen vnd bi jnen wonhaft sin. 

II die vorgenanten aidg. stett vnd waldstett all gemainlich noch sonderlich 
söllent onch in disem frid nach kainem schloss, stett, vestin, landen noch lü- 
ten, die der herschaft von östr. sint, noch dero die zno jnen gehörent, nicht 
stellen, dass si die icht in nement oder sich ir vnder windint in dehain wiss; 
das selb sol die vorgenant herschaft vnd die iren den aidg. vnd denen die zno 
jnen gehören, onch zuo Sicher wiss hin wider tuen. 

It. es ist onch berett, dass burkart von seniswalt vnd die burger von Wan- 
gen ain gttoten frid mit ainander haben vnd halten süllent alle die wil diser 
frid weret, vnd zuo glicher wiss söllent die von wietlispach, ölten, pip, erli- 
spnrg, von wangen vnd was darzuo gehört, vnd die von bieln euch ain f^d 
mit ainander halten vnd in disem firid begriffen sin alle die wil vnd er werot. 

It es söllent onch der herrschaft lüt von östr. vnd die selben so zuo der 
herschaft gehören, si sigint in stetten oder uff dem land, den vorgenanten aidg. 
vnd allen denen die zno jnen gehören, hinwider tuen vnd allen kouf geben 
vngeuarlich ; das selb söllent die aidg. der herschaft lüt widerumb tuon zuo be- 
den tailen mengclioh ruowenclich vnd fridlich zno dem andren wandlen an 
alle uffsätzt in stett, in lender vnd uff dem wasser alle die wil vnd diser 
find weret, mit kouftaianschatz vnd mit allen andern sachen als vormauls, e 
dass diss missheliung vnd krieg gedaucht ward, an alle geuärd. 

It. die vorgenante herschaft von ö. noch die jren söllent euch in disem fHd 
kain zol noch geläit uff die aidg. noch uff die jren nit legen noch setzen 
denn vngeuarlich als es vor disem krieg was, doch vss genomen dass die aidg. 
zuo klotten kain zol geben söllent diewil diser frid werot. 

It. was onch geltschuld vor disem krieg oder in dem krieg uff geloffen ist, 
die mag zuo beden tailen jederman zuo dem andren vordren vnd suochen mit 
beschaidenhait oder mit dem rechten, als gewonlich ist, vor dem lichter da 
der anspreohig gehört oder gesessen ist, vnd sol man euch da dem cleger bi 
dem end vnuerzogenlich richten vnd des rechten beschaidenlich bi gestan vnd 
gestatten; beschäch das nit vnd das kuntlich wurd, so mag der cleger das 
recht wol fÜrbass suochen an den stetten do es jm fUeglich ist an geuard. 

Wer euch dass in disem frid jeman mit den aidg. kriegen oder uff si zie- 
chen wölt, als bald das der voi^nanten herschaft ir amptlüten oder ir stetten 



MB 



70« dtm aidg. Terkünt wirt mit bm&n oder mit b^lien, .ao enflol die «elb her- 
ffchalt Aooh ir «tett, vestin jioofa aehkw, iiibarg in nüchtlA&d aooh ander ir 
Btett die in dUem ^d begviffon <eder benampt eind, der aidg. ^idemaeheiL nit 
enthalten, weder husen noch hoffen, noch durch die selben stett^ gehiow noch 
^estin nit lausaen züchen, vnd Böllent inen ouch kain konif nDch ze essen 
noch ze trinken geben dieen frid uss, et were denn daes si mit den selben 
aidg. in disem fnd bericht wurdint. Bas selb sülLent die vorg* aidg. der 
herschaft ¥on ö. vnd den jren widemmb tuen. 

Es ist euch in disen sachen aigenlich berett^ dass jeman were, der der her- 
schaft oder den jren zuo gehörte, sunderlich, das gott nit welle, wenn denn 
die egananten hecscbaft von ö. oder ir amptlüt darnnb ezmant werdent mit 
hotten oder mit briffe vor dem oder von denen geschadigot sind, so sol die 
egenaat hersohaft oder ir amptiLüt, soholthaiss, xfttt vnd burger, vnder denen die 
gesessen sind, die den schaden oder den fridbrech getan hand, bi jren aiden 
vnueraogeDalich dieselben fridbreoher an ir lib vnd gaot wisen vnd halten so 
ver si mngeat, dass si den schaden vnd den angriff förderlich wider kerent 
vnd ablegent Breche aber an der henichaft lüt jeman diaen &id mit tod- 
schlag oder mit brand, zuo des selben lib sol man an fürzng richten nach 
recht, das selb söllent euch die vorgenanten aidg. der herschaft vnd den jren 
zuo glicher wiss wider tuen. 

Beschäoh ouch ain übei^ff an dewederm teil, das got lang wend, dar vmb 
aol die herschaft vnd ir amptlüt gegen denen von Zürich, luoem, eug, vre, von 
switz vnd von vnderwalden gen var an das cLoster, vnd söllent die von luoem, 
vZug vnd die waldstett gen zürich komen, vnd söllent denn die van Zürich von 
der jetz genanten ir aidg. oder von ir selbs wegen gen var in das oloster zuo 
tagen komen, vnd sol ouch diss bi dem «id vnuerzogenlioh beschecheai in den 
nächsten vierzechen tagen, wenn deweder tsil vmb sölioh übergriff von dem 
andren zuo tagen gemant wirt, vnd söllent ouch denn da zuo beden sitten 
zuo dem selben ufflouff ernstlich reden, wie si mit lieb übertragen wierdent. 

Were aber dass die selben sachen mit früntschaft nit verriebt möohtin wer- 
den, werint denn die übergriff an der herschaft von ö. oder an den jren be- 
sohechen, so aol die selb herschaft oder ir amptlüt einen gemeinen man iwmen 
in den rätten der stett oder des lands, von dem si oder die jren geschadgot 
sind, welchen si wellent; beschächen aber die übei^ff an den aidg. gemain- 
lich oder an dehainem besunder jrem burger oder lantman, oder an jeman der 
zuo jnen gehört, so sol die statt oder das land, die denn geschätzt sind, ainen 
gemainen man nemen in der hersohaft zätten, die sie zuo ergöw vnd zuo tur- 
göw hand, welchen si wellen vnder denen, vnd sol ouch vnser harschst vnd 
die aidg. wann die gemainen gesetzt sind, dieselben an fuinug dar zuo wisen 
vnd halten, dass si sieh der sach an nemint, vnd sol denn jetwedrer tail dii 
erber man zuo den gemainen setzen, vnd die selben siben man söllent denn 
zuo den hailigen sweren, die vorgeseite misaheiung vnd stöss, als diek es zuo 
schulden knmpt vnd es derwedrer tail vordrot> vnuerzogenlioh um richten zuo 
der minna oder zue den rechten, vnd wie es die selben siben gemainlich oder 



der mertaiL vnder jnen dtnn nss rieht, dft sSlent denn die bed teil nettr Tnd 
stät halten vnd genzlioh yolfären an wider led, Tnd wmß saoh dder übergriff 
in 4ifeiii frid von dewederm iail besehädhint ^er nff inffent, ^ar viib §6i der 
Torgenant find nit verbrochen noch zerdrent werdoiit denn dett tnan rmb beg- 
lich sach für die gemainen vnd für die sehidlüt z\iO tagen kernen vnd $nen 
gdioiaam sin aol, als Tor beschoiden ist, vnd dass -diBer tnd in aller fiiner 
macht Test vnd stet beHben sol als vor vnd nach hie geeohriben staut 

It. es band onch der heraohaffc rätt die diaen frid uß genomen haad, den 
aidg. versprochen ain brief zuo geben da diae staok vnd artio3cel all in be- 
griffeni sigint, ala sie hie gesofariben stand, vnd sei ^er hriefT bedglot sin mit 
ainem anhangenden sigel des hochgebomen dnxtthlüohtigen fürsten vnd herren 
hertzog albrechts von ö. vnd söllent das also getrüwlich werben vnd «cbaffen, 
dass es bescheche, dasa diser brief also besiglot vnd gemadit werde an fÜtzug 
hinnen zuo ussgender pfingst wnoihen, so näokst kompt Disser frid Ist berett 
vnd beschlossen an dem ersten tag im abereilen anno dni McccbuDfVtiij; aber 
er ward erat uff sant jdigen tag offenlidh gerüefft'' Hiemh sdiHesst Sprenger. 

8. 171. Der Brief Hertzog Friderichs 1412 folgt in Sprenger p. 66 otee irgend 
Ordnung auf die Hungersnoth in Baperswil 1444. 
Hierauf fehlt abermal Alles von p. 171 — 207. 

„199 müssen unten 2 Verse so lauten: 

A caiholica fide appostiUtsti, 

Et solemne Studium pragenae desolanHf 

„ 207. Hier fehlen in Sprenger wieder die §§ 32, 33, 34. 

„ 209 in der Qrabschrift hat Spr. Z. 5 Tentros. 

m 

„210 fehlt bei Sprenger alles von dem Passus an „It. die kayserin^ So § 38 
die Verse, wie die von 39 und 40. 

„ 215 Z. 7 und 8 hat Spr. pferd statt ross. So später. Die Wortfolge ist hie 
und da bei ihm eine andere, auch die Farmen meist älter, z. B. foxderot, mech- 
tigost, wichenächt st. wienacht, gan (freilich gaun) si gon, an (nun) at on. 
(nicht aber, wie der Druck in den Züricher Mittheüungen hat „ez, gekaizen, 
daz, waz, hiezend, aintwederz, fliuzt, wazzer, uaer" u. s. w. sondern, wie im 
15. Jahrhundert gebräuchlich, ohne Ausnahme, „ees, gefaaaasen, daas, ^mss, 
hiessend, aintwederss, flttsset, Wasser, nasw"). Statt ,A^cW xuim^ „bedankte 

S. 218 Z. 17 hat Spr. huoren oder buoben. 

„ „ Z. 10 V. u. hat er f^ilerhaft ziij paner. 

„ 219 Z. 21 hat Spr. voUständiger „ooeh dar nach ain gross silbrin kanten, 
vergalt, voll galdin, vnd ain grossen — r — *^ 

„ 220 Z. 19 hören st hörden. 

Hierauf hat Spr. sinsdes sogleich die Hungenneth 1444 in Baperswil. 

„ 221 Z. 15 denelbe felkikh st. fältlin. In der untersten Z. hat er 2j Ib. 
statt iij. 

„ 221 Z. 16 V. u. hat er besser: dass sich jemand ab diser grossen tüte vnd 
plag ütz beaarotL 

„ 223 Z. 18 hat Spr. lätael st wenig. 



8. 223 Z. 25 fehlen bei ihm die Worte: „ab daaor geBchriben stant^ --* wie er 

denn auch das Yordere nicht hat. 
„ 224. Hier bribfat auch Spr. plötEÜch ab und hat auf einmal was oben p. 210 

steht: Ais hertsog albreoht — . 
„ 227 hat Spr. marschling st marschlins. 
„ 228 nach Z. 4. „Anno dni 1436 was ain bapst zno rom hiess eugenius der 

fierd. It. ain römscher küng, hiess sygmnnd vnd was ain küog ron Tngem. 

In dem selben jar starb der hindrost von togenburg.'' 
Spr. sagt immer ytznang st utsnaoh. 
„ 232 Z. 15 T. n. Sprenger: der mertail die vmb den walense wonoten. 
„ 234 Z. 8 Spr. was er si ermanen kond. 
„237 Z. 10 T. o. Spr. soharmachel st schamaohtaL 
„ 241 Z. 20 Spr. maint ze yersprechen vnd verantworten. 
„ 243 Z. 5 Spr.: wiewol die Ton togenburg vormanlss durch die Ton Zürich 

klegt hatt. 
„ 243 Z. 7. Spr. volrichen von matsch (wie auch Tschudi korrigirt hat). 
„ 244 Spr. verschrieben Kidegg st Nidberg. Note gg). Auch Spr. hat 2000. 
„ 246 Z. 21 Spr. wohl richtiger: Och was sach. 
„ 247 Z. 3. Spr. yoUständiger: vor der veeti ze jßrödenberg. Yff der selben 

vesti was volrich vogt. 
„ 248 Z. 1. Spr. ain vest gaot hus. 
„ „ Z. 9 Spr. kainen schaden. 
„ 250 Z.*16 Spr. tuon köndint, das weltens taon. 
„ 253 Spr. yerschrieben wartnow st. wartow. 
,, 254 Z. 5 — 8 fehlt Spr. die Stelle: ir aignen Schlossherrschaft. 
„ „ Z. 6 y. TL Ues: vol tag — nit wol bekannten. 

„ 256 Z. 15 y. u. Spr. kain kom uss ir land oder durch ir land weiten laussen. 
„ 257 Z. 20 L der aidgenossen betten. 
„ 261 Z. 1 1. darzuo gebe. 
„ 263 Spr. Verschr. bariss st. bärsis. 
„ 264 Spr. sc^ nüchtland st vechtland. 
„ 265 Z. 10 L wider haim. 

„ 269 Z. 13 Spr. da weltint helfen lib nnd guot retten. 
„ 270 Z. 5 Spr. die vssren, diie bi jnen warent 

„ „ Z. 5 y. u. Spr. der muotwill, die schmacht vnd euch die schand ynd der schad. 
„ 270 Z. 4 y. u. Spr. also vss der statt. 
„ 272 Z. 14 Spr. ee dass si in die dörffer kamend, vnd sohwuorent jnen ymb 

dess willen, dass si die dörfer — . 
„ 273 Z. 24 Spr. gen raperswil flöchnen wolt, das huobent si uff ynd faortent 

es in die mareh ynd gen' bürden , si nament euch küye, ochsen, schwin vnd 

anders was die vss grueninger ampt gen raperswil flöchnen weiten oder ge- 

flöchnet hatten. 
„ 274 Z. 3 v. u. Spr. kaltenstain gen rogenhusen (?), vnd weiten in grüninger 

ampt sin, vnd hatten ir wachten ynd warten bi dem kaltenstain. 



9» 

8. 275 Z. 2. Der waa Tillioht 500 manii f. Spr. 

„ 376 Z. 3. 8pr. It. graf hainnoh von flanganii mit den sinen, Jancker petecman 
Ton raron mit den ainen, die Ton wil, von vtanang, vaa dem gaatren ynd an- 
der, die denn denen Ton swits se hilf ynd ze dienst gezogen warent Die 
folgenden 2 Zeilen dea Textes fehlen Spr. natürlich. 

9, 276 Z. 13 Spr. yerdorben st eilend. 

j, 276 Z. 20 Spr. giüninger ampt ynd kibmger ampt 

,, 277 Z. 2 Spr. getrost st. getorst 

„ 277 Z. 19 „ward die saoh ze lucem genzlich beschlossen.'* 

,, 277 Z. 4 y. u. Spr. richtiger lantlüten st nachkomen* 

„ 27B Z. 2 Spr. die yon schwitz ynd glans denen yon Zürich. 

„ 278 Z. 7 Spr. herrlikait, gnot, ligents oder yarents. 

„ 278 Z. 18. Spr. yerschrieben cometh^ st comenthnrw 

„ 279 Z. 4 Spr. ingenomen ynd abgebrochen. 

„ 279 Z. 21 Spr. in der yon z. band komen, ynd betten gern eidandht was si 
betten können. 

„ 280 Z. 20 Spr. fürderlich sygent mit allem ywem yennagen., daas si bi mns 
beliben, besonder als lang. 

„ 280 Z. 24 Spr. am Eritag. 

,y 280 Note 158 a) Spr. hat sie als Text, giebt aber die Briefe nicht 

„ 281 Z. 3 fehlt Spr. 

Die Bnbrik 48 fehlt Sprenger wie sdir häufig. 

„ 282 Z. 17 and 18 fehlt Spr. 

„ 283 Z. 10 fehlt Spr. die Stelle ,,ynd dass si ". 

„ 284 Z. 19. Spr. keinen glimpf gab. 
Hier hat Spr. allein Folgendes: 

„Man sol onch wissen, dass die yon Zürich besonder goot trowen hatten zoo 
denen yon lucem, yon yre ynd yon ynderwalden ynd yon zog, wen die yon Zürich 
hatten ir botsdiaft etwa dick by jnen gehept dass si jnen gar frünilich zoo saitten, 
dass die yon Zürich nit anders yerstoondent denn dass jnen die yon (yerschrieben 
Zürich) hilflich sin wöltend; denen yon bern trowten die yon Zürich nütz goots, 
denn si yerstoondent ynd sachent wol dass die yon bern denen yon switz me 
ZOO leitten ynd jnen günstiger ynd holder warent denn denen yon Zürich. 

Also schickten nun die yorgenanten fler ort denen yon Zürich ettwa dick ir 
botschaft ynd schribent jnen dass si nütz an hübint mit denen yon switz ynd 
glariSy ynd manten si ooch dess bi iren aiden ynd eren ynd bi den pünden so si 
zuo samen gelopt ynd gesohwom hettind; wer euch dass jnen die yon switz 
ynd gL ober sölichs ütz tättind oder die yon Zürich yena schatgotind oder an 
griffint ^ watend si jnen helffen mit lib ynd mit goot. 

It also off söUchs schriben ynd manen, so die aidg. denen yon Zürich taut- 
ten ynd olf ir goot trowen trocktent sich die yon Zürich dester fürderlieher, 
ynd schwigen ynd saossen stil, ob es ze seholden kMi, dass si dester me hilf 
ynd trostes hettind an die aidg« wider die yon switz ynd glaris. Also ynder 
disen dingen zogent die yon switz ynd glaris mit ir helffem in das Oberland 



'9VD 



vnd nament da denen Ton zinioh iv tnugen, ir büeksoi vmd anders.^ ab dai 
iTM aiigenLi«lier geoohriben staut. Die von nicidl svigen ^ynd aauaBen still, 
als . ob ä hie Ton nütz wietind. Do mm die von awita Tnd glaria vnd ir 
helffer herwidisr ab koment Tnd das obeiland in genonMA hattend, vnd de- 
nen von Zürich ir ewigen buxger entnrati hattten, vnd it büdisaa mit jnen 
herab faortend, als das alles vor geschrihen staut, desn saeseni^ die van Zürich 
still, denn dass si uff dem iren dtster bass httoteft T3ui gomteni, Also nach 
vil teding griffent die von switz ynd ir heUEor die Ton aiiieh an Tnd nament 
denen die in den hvS pfefQikon gehorten, ir kügpen Tnd andren plimdec Tnd 
das si haben. Also hnob man ze pfeffikon, zuo fzyenbach Tnd allenthalb an 
dem zürichsee stLtmieny Tnd gieng der selb stnrm als« zuo beden sdtten des 
ses ab bis gen zürich in die statt, Tnd allenthalb in der Ten zttrieh gebiet, 
das was nff aller seien tag nM mitwuohon ^). Also uff den seihen tag zugent 
erst die Ton zürich uss mit ir paoer Tnd mit, aller ir macht, nät tu sshiffen, 
Tnd leitend sieh d& geaa pfisüzkon. Also momdeas an dem donstag lagent si 
still; die Ton switz Tnd glaris lagent zuo lachen Tnd in der mavch, Tnd la- 
gent ouch stilL Do nun ward an dem fritag» lagent die Ton Zürich alwcmzuo 
ze pfßffikon stilL Des selben Mtags nach mittem ti^ wand, zug^t die 
Ton switz Tnd glaris Tnd ir helffer ebnen den berg hin bl dem etxel, Tud 
huoben an ae bramen Tnd ze wüesten was denen von Zürich zuo gehörfv Tnd 
nament also was inen werden mocht, Tnd pranten Tnd wuioeten bis in di^ 
nacht Also des selben frita^ do d&& Ton switz Tnd glaiia uff den Ton. Zürich 
lagent Tnd die jren wuosten Tnd pranten, da wartotand alwenxniQ die tobl Zü- 
rich wenn jnen die Ton luoem Tnd dia andren aidgi. zuo- zugiiit, md j&et ze 
hilf kemint, won die Ton zürich tröstend die jma T^t vnd •yeaohent^ $i bet- 
tind jnen hilf angeseit 

Aber den selben tag aohribent aber die Ton luoem Tnd die andrem aidg. 
denett Ton. züiieh ab iren gooten Inmden Tnd iren getrüwen Tud lieben aidg. 
Tnd baten Tnd maniead aber die tou züiieh dass ea ünb beaebaidenloicb ia. den 
sadien hieltind Tnd hübsohlich füeidnt; si getruwtin die sachen noch aua guo- 
tem bringen. Deunooht lagent die Ton zürich ze pfeiBkon stilL AJso mia&ten 
aber die Ton zürich die aidg. Ton lucem, Ton zug, Ton Tuderwalden Tnd Ton 
Tre^ so si hocher Tnd tieffev gemanen kundent, ir eren, ir trüwen Tnd ir aiden, 
Tnd des punds, den si ewencUch zuo samen hettind geschwom, dass si zuo 
jnen zugiat Tnd jnen hulffint, von si Tnd mengolich doch wol sßche, dass si 
Til glimpfes Tnd rechtes erwartot hettind^ Also aber des selben tags Tud uff 
dias maniing selten die aidg. allen (alle) denen Ton zürioh ab Tnd selten jnen 
ir Tigintftohaft^ dess die Ton zürich übel erschraekont» als sich das bewist, won 
si zugent momdess Tor tag enweg. Als nun die tqu zürioh gewichen Tntz in 
die statte Tnd si saohen, dass si weder an den aidg. noch am ni^eman kain hilf 
hatten noch trest, do gabent si jnen selber euch keinen trost, denn dasa si 
■elb Tnd alle dia jvea gants tb werlich wurdent, wan si warent Taat er- 



■ " ■r 



t) J440 am 2. Nov. 



907 

schrocken Tnd warent ouch dabi nit ainhetlig; AIbo Mgeät nun die aidg. 
allgemainlich vff die Ton züiioh ysd sehadgctoii 01 vnd wuesten die Jreii beilioh. 
Hie zvmohehä gieng meng« »iir. Ittr da« wunderlich wer ze Behriben edar 
zuo sagen, won die von Zürich warent vast ze yil erschrocken vnd verzagt. 

Als B«n die aidg. sachent, das» die Ten Zürich also enohrooken waorent, Tnd 
dass si sich an kainem end geregen tojrstendy do muostend si tuen was die 
aidg. walten, Tnd tröstend si denmoöht i&0 richstelt Taert, die ouch etkr vnder 
ritten. It. die Ton Bürich mnotteB den aidg. adle ir brief hin nss geben, die 
si jnen geschriben Tnd damit gemant hatten, dass si die asdg. dester minder 
Termglimpftin Tnd Tcrolagtind, das doch etlichen Ton Zürich Tast wider was 
Tnd Tngem tautten ; aber si muosten es tuen. It si hatten ruodolfen maysen, 
der ir bm^emaiffter zUrich gewesen was, in ain ewigen tum geleit, d«t nie- 
man nach sölt sinnen noch gedenken, ^as er daruss kSm, weder fründ noch 
maug. Es sölt ouch weder baupst noch kaiser noch knng niemer so gewaltig 
werden, der jm dar uss hulf; er sÖlt in der geikngnust steifben Den selben 
muosten die Ton Zürich ouch ledig her uss Ismssen.'* p. 104 b — tOB. (Vergi 
oben p. 269 Note qq), 

S. 285 Z. 16 T. n. Spr. Tmb gnad, Tnd begerten Tnd warent ouch tiaramb. 

„ 286 Z. 15 Spr. fro, denn der gar wenig was; bis vff das zit. 

„ 286 Z. 4 T. u. lies freffenlich. 

„ 287 Z. 1 Spr. muotwillen, freucl Tnd Tnrecht. ' 

„ 287 Z. 25 Spr. hören lesen st Torlesen. 

„ 287 Z. 29 Spr. Der küng was in disen zitten ze friburg Tnd toor also da 
selbs Tmb in dem elsäss, Tnd wüsten die addg. nit was er muet hatt. 

„ 288 Z. 6 ritter Tnd knecht. 

„ 288 Z. 12 Spr. wirdigkliehost Tnd herlichost Tnd erlichest ktmden^ mit allem 
hailtum, mit aller priesterschaft; mit allen orden. 

„ 289 Z. 7 dess si — wärint fehlt Spr. 

„ 2n Z. a Spr. gurt st. gurk. 

„ 292 Z. 6 Spr. schonburg st schowenburg. 

„ 292 Z. 18 Spr. welle st. will. 

„ 292 Z. 23 Spr. an Tns begert Tnd ntnotet 

„ 292 Z. 26 Spr. getruwent wir denn. 

„ 293 Z. 4 Spr. dess in wol benügt hett. Der Schlnss fehlt 

„ 293 Z. 14 Spr. fehlt „da merk". 

„ 294 Z. 7 Spr. Tbem arle. 

„ 294 Z. 15 Tnd gewalt fehlt Spr. 

„ 295 Z. 10 Spr. trüwlich halten, als si ouch das geschwona hettind. Si wei- 
tend euch an die aidg. halten was si juen gebunden Tnd pfliebUg werint,* das 
wöltind si guch also getrüwlich halten Tnd dem nauch gan. 

295 Z. 7 T. u. Spr. mit rotten erützen. 

296 Z. 19 SfNP. fehlt „dem geh er sold — ze geben.** 
296 Z. 15 T. u. Spr. die Ton switz T»d die jren zuo schaden kämint 
296 Z. 6 T. u. Spr. fehlt „dass er si dannen sohioktL** 



n 
n 



S, 297 Z. 2 Spr. fehlt ^ynd getiüw aidg. sin.'' 

,, 29S Z. U y. u. Spr. vil guoter ynd heier woit. 

,, 299 Z. 4 Spr. {aa^naoht axmo dai xlüj. Dafür fehlt die Jahrxahl mitten im 

Blatte. 
M 300 Note 237. Hü. hat es ebenfalls richtiger, und Spr. so au aageo völlig 

wie hier. 
,^ 301 Z. 1 Spr. Ynaer aller gnädigoBter herr, der römaoh küng, hett semlich 

puntnuss selb mit denen von Zürich gemacht vnd getan. 
„ 301 Z. 17 y. o. Spr. behept hettint gegen der herachaft ynd dem huss öster- 

rieh, zuo dem si sich jetz nüwlich gebunden hettind. 
„ 301 Z. 7 y. u. fehlt Spr. 
„ 303 Z. 4 y. u. Spr. houptman, böss beringer y. landenberg» her haiorich 

swend ritter, der yon kibuig houptmann. 
„ 304 Z. 12 y. u. Spr. erst emstUchen. 
M 304 Z* 5 y. u. Spr. mit jnen widervmb. 
,, 304 Note 256. Sesaer bei Spr. 
„ 305 Z. 3 fehlt bei Spr. das zweite ,,hettint'\ 

„ 305 Z. 8 Spr. yon raperswil der schulthaiss, hans der ateiner sin sun. 
„ 305 Z. 9 Auch Spr. hat „8chlifa'^ 
,, 305 Z. 10 Spr. Bchüter. 
„ 305 Z. 21 Spr. erschlagen ynd erstochen. 
„ 306 Z. 5 Spr. der aidg. by zij man. 
Note 265 Spr. blikiatn. 
Note 265 a) Auoh Spr. ftitag. 
268 b) und Spr. 
^ 308 Z. 2 Spr. wider haim. Bisa beschaoh uff sant yrbanss tag, was an dem 

samatasr. 

Note 283 und Spr. 
„ 309 Z. 15 Spr. haruss, ynd erstachent ain oder zwen; aber der huff ynd 

mit macht. 
„ 308 Z. 17 ,,do zugent si — fry ampf' fehlt Spr. 
,, 309 Z. 4 Spr. behuobent die yon bremgarten ir statt 

„ 309 Z. 7 Spr. hatten getan, ynd das burgreoht, so si vor mit denen yon Zü- 
rich ewenklioh getan ynd gesohwom, ynd alles so die yon Zürich mit jnen 

hatten. 
,, 309 Z. 20 Spr. zuo den y. zur. dem yngelich geredt hatten. Allea andre fehlt. 
„ 309 Z. 25 — 35. Alles yon ,,zuo der alten regenaperg — nüwen regensperg" 

(hier immer bürg) iat bei Spr. übersprungen. 
g, 310 Z. 17 Spr. den selben zug meehtiger ynd sterker denn sie yor oder nach 

nie getan. , 

„ 310 Z. 24 ynd süss yil hüpscher ynd guoter pfil — fehlt Spr. 
„ 312 Z. 3 Spr. yor der statt hatten, ynd was si an dem suimentag zenacht 

nit branten das branten si an dem mentag frua 



369 

B. 313 Z. 1 Spr. 81 bmcheni die grehet Mdfichen ron tögettbnfg. Das andre 
übenprungen. 

„ 313 Z. 10 vnd in andren gotahüsera fehlt Spr. 

ff 313 Z. 15 Spr. die cnrfürsten vnd ander furstan vnd herren müessig. Aber 
die mechtigen herren wolten sich in den krieg nit legen, der künig wäre denn 
selb in dem land vnd tätt dem zuo, vnd sin bruoder vnd vetter, hertzogen 
von österrich. 

„ 313 Z. 15. V. u. die schuldigen ze Zürich nit strafen. Dies lantet bei Spr. 
Nun '.schickt in disen zitten der margraf der lantvogt zuo fürsten vnd zuo 
herren, vnd mant si von des küngs wegen vmb hilff, die cnrfärsten, den her- 
izogeo. von burgone, die ander flirsten vnd herren; aber do der kling nit selb 
zuo den sachen tätt> do giengent sin euch fürsten vnd herren müssig, vnd kam 
also kain hillF, denn gnoten trost hat man allwegen, vnd seit man von grosser 
hilf vnd macht die kern ; aber zuo jungst kam nieman vnd muost man frid vnd 
setz uff nemen, als es ouch ain tail hie nach sagen irirt, wan die aidg. hatten 
kuntachaft von stetten v. sust, dass si wüsten, dass nit hilff da was. 
Bei Spr. steht § 95 vor 94. 

„ 314 Z. 11 V. u. vnd hettint och lüt erstochen fehlt Spr. 

„ 315 Z. 19 V. u. das wussten alLweg ir vigent f. Spr. 

„ 315 Z. 9 V. u. bruoder, wiben md kinden f. Spr. 

„ 316 Z. 4 Spr. schluogent wib vnd kind von bremgarten. Das andre fehlt 

„ 31$ Z. 10 vnd rennten inen bis an das tor, und der ganze folgende Passus 
fehlt Spr. 

„ 316 Z. 14 Sprl hatten ir vil ab dem land in die statt zno rap. geflöohnot vnd 
warent onch da hin gewichen, vnd hatten ouch all geechwom der hersohaft 
von ösl vnd den houptman zno gehorsam sin vnd den krieg in der statt ze 
beliben, vnd nit zuo wieken ntd h lib vnd guot zuo wagen vnd ir bestes ze 
tnond disen krieg uss. Do nun die uss lüt saohent, dass es den aidg. so wol 
gieng vnd ir sachen also förgan hattend me denn man gedaucht hatt; vnd was 
red si wSltind die statt rap. beiigen, als ouch dar nauch beschach, do stuond 
ir sinn zuo holtz, das sach man an ir geberdon. Also rett man zuo rap. mit 
allen usslütten die in die statt rap. gewichen warent, offenlioh, were ir kainer 
der jm förchte oder sin lib und guot nit wagen wölte, vnd dem in ir statt 
nit eben zuo beliben, der möcht hain zuo den sinen gan, denn man wdlt — . 

), 316 Z. 19 V. u. Spr. me denn xzx uss grüninger ampt mit ainander uss der statt. 

„ 317 Z. 14 Spr. ob si inen vtzit möchtint abbrechen. 

„ 317 Z. 11 V. u. Spr. Da si si hin besohaiden hatten! 

„ 318 ZL 19 Spr. die flucht was in die lüt komen (ich hatt nach gesohruwen 
bdss wioht). Die einzige Stelle, wo der Yerfaseer persönlich redet. 

„ 318 Z. 21. Bei Spr. fehlt wohl richtig die Wiederholung „die gern ir bestes 
geton hettint, edel vnd vnedel.*' 

„ 318 Z. 15 V. u. Spr. Ir ward ouch vil an der flucht erstochen vff den selben 
tag vü alte lüt 

„ 318 Z. 7 V. u. Spr. villicht uff ecc nach bis an das tor. Also hat man — . 

Klingtnberger Chronik. 24 



370 

8, 320 Z. 14 Bo forchten si ooh ir etlich in der statt fehlt Spr. 

„ 322 Z. 5 ynd obnen bi dem tarn — fluntren zuo fehlt Spr. 

„ 323 Z. 3. 4. die Worte „unwilliger" und „vnd begird" fehlen Spr. 

„ 323 Z. 17 T. u. Spr. darin st in der statt. 

„ 324 Z. 10 lies genzlich st. genklich. 

„ 323 Z. 22 Spr. tag vnd nacht inn lagent, vnd machtent si och alwenzuo die 
wil si da lagent. 

„ 325 Z. 14 V. u. Spr. ain frid, als ir denn hienach hören werden. 

„ 326 Z. 4 ,,vnd getorsten dennooht fehlt Spr. 

„ 326 Z. 9 Spr. vnd tribent es gen vesper zitt 
§ 105 fehlt Spr. Note 389) und Spr. 

„ 327 Z. 17 Nach „ir bestes getan hettind'' hat Spr. 

Es was ouch in den selben tagen red, die von zürioh betten mit den aid- 
genossen ain sölichst über tragen, dass jn der frid gemacht wurde; daas die 
edlen vnd frömden kämint, so wöltin si tuon als firom aidg. vnd was jnen lieb 
wer, won si werint mit dem adel übersetzt, dass si anders nit getoon könden. 
Hieraufhat der selbe p. 129 b) bis 132 des Bischof es Friedensarkunde (besser 
Tsch. n. 393 — 395). 

„ 328 Z. 22 Spr. bem, solotom ain botschaft, als hie nach geschriben staut. 
Dass ist die botschaft, die küng fridrich den stetten basel« bem, solotom tett 

Wir fridrich v. g. gn. rö. kü. zu all. z. m. d. r. hertzog zuo 6. zuo stir, 
zuo k. zuo crain, grauf z. th. etc. laussent üch buigermaister vnd raut vnd bur- 
ger gemainlich vnser vnd des richs statt zuo basel wissent dass vns die vn- 
Sern zuo geschriben band vnd verkündet sölich absag vnd vintsehaft, die ir 
vns vnd dem huss von öst. vnd vns^m amptlütten zuo geschriben habenl So- 
lieber absagung wir vns nit verwundxen könnent vnd hetten üch dess nit ge- 
truwet, dass ir vns vnervordret vnerclagt wider sÖlich glich vnd redlich bott, 
die wir nächst, do wir zuo costentz warent, nit allaiu von den von Zürich, 
sunder ouch von vns^r vnd des huss öst. vollenclich getan habent, uff vnser 
vnd des richs curfürsten vnd der gemain forsten, vff vnser vnd des richs 
stett vnd ander biderb lütt, vnd die biss her aUwegen from vnd redlich ge- 
wesen vnd noch sind, vnd sunderlich was margrauf wilh. von hoohberg sich 
ouch von der von Zürich vnd sust erbotten haut, also söltend fürgenomen 
vnd üch gegen vns und dem rieh so gröslich vergessen, vnd durch der 
von switz willen, die wider recht muotwillen tribent, vnd vns vnd das rieh 
also verachtet habeni, vnd ir doch bilüch vemtan sÖltend, dase ir üwer 
alter herkomen, üwer gnaud vnd frihait nit von denen von switz, sunder von 
dem hl. rieh habent, vnd ir vns vnd dem rieh wol ains andren, als wir mei* 
nend, pfliohtig werent, won wir je nit mainend, dass üwer puntbrief inn halt, 
dass ainer dem andren wider recht pjQichtig sig zuo helffen oder zuoziechen, 
als ir fümement. Vnd nach dem wir ouch üwer frihait gnädenclich bestätti- 
got haben, so bettend wir je gehofft, ob ir icht söliohs gegen vns hettind fur*- 
genomen, ir söltind vns vor durch üwer geschrift oder botschaft er&uocht oder 
besunder vnser billich glich gebott angesechen haben, das alles nit geseheohen 



371 

ist; sonder ir wellent den euo wegen wider gott recht kriegen vnd krieg fü- 
ren mit grosser bluot yergiessung, zerstörang clöster vnd kirchen, mit nemen, 
mit brand, dass ir billicher nider söltind trocken denn also stercken. Wie 
nun dem allem so enpfelchen wir üch noch vnd gebietten üch von römscher 
ktinglicher macht in oraffk diss briefs, üwer absag vnd vintschaft gegen yns 
md den vnsren ab tügint ynd üch mit sampt denen von switz an geUch vnd 
recht das wir üch vor maols enbotten haben ynd noch erbietten sind, von.vns 
vnd den von züiich'^ genügen laossent, vnd also wider recht mit freoel land 
Tnd lüt nit verderben, mainent wir dass ir yns des selben scholdig syent; 
wann wa ir das nit tättind vnd wölten üwerm forsatz also nach gan, so tren- 
gent ir yns darzoo, dass wir üch alle üwer gnaod, frihait, prioilegien zoo 
stond wider rüeffen wellen, ynd wellen üch declarieren die rechtenclich zoo 
verloren haben , vnd üch denn ewenclich benemen als denn alle kaiserliche 
neoht ose wisend, wer also freoenlich wider das rieh vnd ainen römschen 
küng handelt, dass der selb sich aller frihait vnwirdigot vnd dero zoo ewiger 
zitt beroobet sin sol. Ynd nüt dester minder müstend wir mit raot vnd hilff 
des ganzen richs vnd vnsem fründ vnd getrüwen gedenken, damit wir sö- 
liehs gewaltes vnd vnrechtes von üch vertragen word. Dess wir doch lieber 
ab werent vnd mainent, dass ir ooch diss billich müssig giengint vnd dem 
rechten das üch offen staot, vnd nit solichem mootwillen naoch giengint. Dar 
inn wüssent üoh zoo halten vnd das best vnd das billichost für zoo nemenl 
Geben zoo der nüwen statt am mentag nach sant bartholomeos tag anno dni 
Mccccxliij vnsers richs von dem vierden jar. 

Natürlich fikllt hier der Passos „It. der küng verscfaraib'' weg. 

S. 829 Z. 23 Spr. nie gehört noch gesechen. 

,, 330 Z. 4 V. n. Spr. das weltint si och noch gern toon. 

„ 331 Z. 13. Nach „lass ich also beliben" hat Spr.: 

„Des ersten clagten si ab denen von seckingen, als si vor looffenberg mit 
denen von bem gelegen werint, vnd da ain frid gemacht was, vnd die von 
basel wider haim varen weiten vnd für seckingen hinab foorent, do worffent 
si oss der statt stengel vnd gösel^) gegen denen von baseL It si schrowen 
jxS die von basel mo als die kügen. It. si rooften ooch kügeschnyger. Si 
hooben ooch ain schilt faerför vnd karten jm das vnder über sich; was der 
von basel gesin, vnd hatten vor zitten ze seckingen gelaossen, do si die selben 
statt ooch belegen hatten. Dess benügt si alles noch nit, es kam ain wib 
vnd hoob ir daider off vnd Hess die von basel in den hindern sechen. Diss 
clegt vnd treffenlich artickel besohach vor dem haiigen conciliom in basel, 
caidinäl vnd ander bischof." b. 135 b). 

„ 331 Z. 22 nach „gespottet hatten^' giebt Spr. Folgendes: 

„Aber in dem selben jar anno xlüj off sxmnentag, was sant katherinen ao- 
bent^, koment aber all aidg. gen appenzell yon zog, switz, glaris, locem, 
vre vnd ynderwalden, vnd mainten je die von appenzell müsten jnen schweren 
vnd hilfflich sin zoo allen iren nötten, oder aber si wöltind si darzoo halten 

s) Hanfstengel und Auskebricht 8) 24. Noy. 

24* 



?72 

Ynd zwingen. Also mainten die von appenzell, was ei jnen verbunden vnd 
pflichtig werint, das wölten si gern tuon; denn die pnndbrief saiten, wenn 
die aidg. atöss mit ainander hettind, so sölten die von appenzell still sitzen 
vnd entwederm tail hilflich sin. Also sprachent die aidg. si werint ains da 
mit worden vnd hattend sich ouch dess uff ir aid erkent, dass die yon Zürich 
nit me aidg. werint, vnd jnen die von appenzell nütz me pflichtig nooh schul- 
dig werint, noch ander aidgnossen. 

11 also laist aber margrauf Wilhelm von rötein ain tag mit den aidg. von 
der herschaft wegen von öst. zuo basel vff sunnentag nach sant andres tag^) 
appli anno xliij. Es warent vff dem selben tag basel, lacem, solotom, switz, 
glarisy vnderwalden, zug, vre. 

In disen tagen anno xliij nach martini^) schickten die titteraohaft vnd der 
adel, herren, ritter vnd knecht türingen von halwil den eitern auo dßm 
küng vnd zuo der herschaft von öst jnen ganz zuo sagen iren gepresten vnd 
anligenden sachen, vnd si ermanen, dass doch die herschaft von öst. je vx^ je 
des adels trost vnd uffenthalt zuo swaben gewesen ist, ynd ruoflen also den 
kUng an vmb hilff vnd trost, vnd dass doch jnen ain fUrst von Östr. in das 
land kcm, so wÖlten si all ir lib vnd guot zuo dem türsten setzen vnd jni 
helfen die aidg. bekriegen. Welt er aber ganz nütz zuo den Sachen tuon, so 
wölten si sich doch nit so jemerlich laussen vertriben; si müstin hilff vnd 
schirm suochen zuo andren herren, das si doch vngem tättind. It. von züiich 
schickten euch dahin^' p. 136. 
S. 331 Z. 11 V. u. Spr. uff mit vaaten, als es euch hienaoh sagen wirt Bann: 

In disen tagen machten die aidg. ain bliden in der march in dem doiff zuo 
lachen, vnd hatten jnen die von basel iren maister geschickt, der jnen onch 
die bliden machet; vnd do si das werk uffrichten wolten, do schl^iog es der 
knecht ainen ze tod. 

It uff thimothei appli bald nach wichnächt anno dnj xUiij nament die zuo 
grüningen — . 
„ 332 Z. 20 V. u. Spr. bottschaft bi jm gehept hettint vnd jn also gebetten 

vnd ermant hettint 
„ 332 Z. 13 V. u. Spr. temmen vnd nider trucken vnd die selb helffen nieder 

trucken — . 
„ 332 Z. 12 V. u. muotwillen vnd fehlt Spr. 
„ 332 Z. 9 V. u. vnd überbracht f. Spr. 
„ 334 !$. 5 Spr. als jnen sin küngklich gnad getruwet, so wil sin küngklich gnad -. 

Von da an hat Sprenger am vollständigsten Folgendes: 

Die von Zürich, von raperswil vnd ander stett, grauf hug von mopitfort 
maister sant johans orden in tütschen landen vnd andern. 

It. der küng hatt sin treffenlich bottschaft zuo dem tag geschickt, koment 
bis gen Zürich, der bischof von lobant ( ? ), mit jm ain doctor, her fridrich von 
hochberg ritter, hainr. markschalk von pappenheim vnd andere. 



4) ]. Dez. 6) Martini 11. Nov. 



873 

It der küng hatt zao dem selben tag gesohriben allen namhaften stetten 
des hl. riohsy die oudh vd£ der fart warent. Also sohlnog der bischof von co- 
stena den tag uff bis nff mit Tasten, vnd worden also vil herren md stett uff 
dem tag gewent. 

In disen tagen hatten die aidg. ain tag zuo b ecken riet, Tnd wnrdent 
oach da ganz ains was si uff dem tag taon wöltin vnd nit anders. 

It. si weiten mit der herschaft zuo kainen rechten kernen weder für her- 
ren noch für stett, si weiten euch nüt wider geben, als ir hie nach bass hö- 
ren werden. 

li uff Sonnentag letare^, was der nächst tag nach sant benedicten tag^) 
anno zliiij ward aber ain tag zao baden von den vorgenanten partjren vnd 
vmb ir stöss gelaist von den richstetten: des ersten ougspurg, nürenberg, vlm, 
esBlingen» rauenspuig, costanz, Überlingen, lindow, st gallen, schafhosen, rin- 
felden, oor, memingen vnd straassborg. Die stett waient d^ voa beder tail 
wegen vnd selten das best in die sachen reden, vnd hören wer glimpf oder 
vnglimpf hotte. 

Biss sind der aidgenossen hotten so off dem tag ze baden gewesen sind: 
des ersten von bem her roodolf hofknaist^ ritter vnd sohnlthaiss zoo bem, 
h. hainr. von boobeaberg ritter, volrich von erlaoh, ruod. von ringeitingen 
aliüB zigerlin. 

Yon solotom bemhart von malrain vnd hans hagen. 

Von lucem peter von Uitishoffen sohnlthaiss, burkhart sidler ammann, an- 
thoni msB altsoholthaissy ha&s von wil. 

Yon vre hainr. amolt amman, jost kess alt ammann. 

Yon swita reding amman zoo switz, wagner, gmober, Joes böei, wemli von ruffi. 

Yon vnderwalden dauss von rütti amman ab dem wald, walther zelger. 

Amman von zog, amman spiler, amman hüsler. 

Yon glaris amman sehiesser, netzstaler, jaoob wanner. 

Yon basel her hans rott ritter, hans von looffen, ospemele zunftmaister. 

Yon wil im torgöw hans schwinger schulthaiss, hans murer. 

Yon appenzell amman sohedler^ der jung fassler, ocolier, freuer (frener?). 

Das sind die betten, die den aidg. von den stetten zuo geordnet sind: von 
oogspurg Steffen hangener, von nörenberg hans keller, von costanz hans ruch, 
von Überlingen volrich rösch, von schaufhusen hainr. barter, von sant gallen 
volrich säri, von rinfelden borkhart maly. 

It. diss sind die hotten so von der herschaft von öet. vnd der von Zürich 
vnd ander der herschaft atett wegen zuo baden uff d^si tag gewesen sind: 
des ersten margrauf wilh. von hoohberg der herschaft von österrich lantvogt, 
her wilh. von gronenherg ritter, her peter von mörspei^ ritter, türing von 
halwil, wemher von stouffen, her heinr. sehwend ritter vnd vogt zoo kiburg, 
hans von geroltzeg, haas volrich von massmünster. 

Yon zorioh probst zno dem mönster zur. der oustor da selbs, her hainr. von 



6) 2) März. 7) Bunediki 21. März. 



.374 



aa^t aqmn, awarts murev burgennaister zikioh. Hans brUimeT, der alt hans 
keller, eetringer,, volmau trinkler, ruodi vcm kam, «ohriber. 

Von raperswü: Kaus sexm.&cbulthess» Hans -vilinger, eberlwrt wüest 6tat- 
schriber. 

Yqh wintertbur böwdocffer, bejjgper stattBcluiber. 

Von Mburg \x»& hneßgöyf scbuUhadss Tnd Btarttschriber. 

Von loiiffanberg claiu vmauoas» burgennaister braitnower. 

Von waldsbuot spenglar. eobulthaisB» hai&r. not stnn. 

Yon Beckingen cuonrat rätz schulthaiss. 

It. disB ftjnd die botten bo der hersehaft Tnd denen von BÜnefa. eoo geordnot 
vnd geben sind von den riehatetten : des ersten von ougsptirg vobrioh rächlingery 
von nUrenberg Berchtold von^komer, von essliogen baldennaim buigermaiBter, 
von Qosioiiz berchi vogt^ von schaufliausen cuonrat swager, von liadow matfaias 
achneberg^ yon st gallen volr. sum, von xinfeldeiL claus baidr. ¥on memingen 
bet^. bürgepwst^« 

DisB berren, ritter nnd knecht sind oucb uff dem tag zno baden gesin vnd 
band, da gebort glimpf vnd vnglimpf: 

Des ersten von beden geaeleicbaften der nidera vnd der <4)ecn die man nempt 
riiiterBebaft, graiif bainr. von lupfen, her burkhort vos bfonborg litter, her 
symon vom stain ritter, bans von riscbaclL. 

Der berschaft von wirtenberg räfct:' her bainr. von ramstttn.. ritter, her bem- 
bart YOD. rautbärg nMar^ her peter: von fiibeig ritter, h. wolf von «lingenstain 
ritter, h. diepolt guss ritter; h. cuonrati vom wittmgen, her beiehftold vom stain 
ritter. 

, .Qrauf hainrich v. fUif^stenberg^ bentolin von pfirt, hans modolf von landen- 
be^; beriuger von laodentorg, hug von landenberg, hertegen von hünwil, grauf 
hug von montfort maister st. jo* ordana« 

Diss sind die dar .vnder getädingtvnd gerett hand: . 

Cardinalui arlitenaü, biaehof ludwig mairsiligenBis vnd ander erwirdig herren 
uss dem conciUo von basel. 

It bischof hainr. von hewen zuo ooatanz, mantz rogwiller vogt von marg- 
dorff der vieary von.coatanz, ainer von brandia, Mdiich schriber, bans sohriber. 

Der bischoff von losen was uff de» selben tag vom der hersohaft v. saffoyg 
wegen. 

It. der bischof von basel, sin ofEicial her hans 2uo rin, sin tumherr zno 
basel hans bemhart zuo rin. 

It von der hersohaft von wirtenberg rät: her ouonrat von wmttingen ritter, 
h«.berchtold vom stain ritter, von straussburg her hans wirieh ritter, claus 
Bohanlit ammeister, vqn vlm rümely ecbiBger, von raäßenspurg sohellangi 

It* also bott nun margrauf Wilhelm den eidg« reeht von des (sie) vnd der 
herschaft von öst wegen als hie naeh gesohsiben staut ^ aber die aidg. weiten 
kainß rechten in gan weder gross noch ciain, vnd weiten euch kainen frid 
laussen machen weder kurz noch lang, vnd hatten dennocht des gehell von 
den richstctten, vnd schieden also von dem tag zuo baden. 



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P&ff 'Bind die t«ieh%bott so nmrgrattf ii^lhelm Tön hochber^ lairtvo^ der her- 
schalt vcm dsteirieh uff selben tag zuo baden den aidg. gebotten haut Von 
des römsohen küngB wegen Tnd von der hcftechaft Tön öst. iregen. 

Ymb dasB mengolich verstand- dass wir margranf wilh. Ton weigen vnsers 
allei^ädigosten herfen' des römschen kün^s vnd ynser gnädigen hersohaft 
Yoaa österrich üchts anders denn glich vnd billich vBgem fümemen wölten, 
mainent denn die aidg. dass wir in dem alten oder nüwen Mden üchts über- 
fam oder in den kriegen kainerlai misshandlot habint von anvang sÖlicher 
saehen bis vif disen tag, es beriir oder treffe lib, ere oder gnot, dehainerlai 
darin uss gelaussen, oder ob si den alten friden von annang so wit nit, son- 
der allain sider dem ssno sagen des selbtö friden TOn beden partyen woren 
hie rao baden beeohechen, zno erlütreti oder 2uo erdären, ob wir sidmauls ütz 
übervar^i hetten, daromb wellen wir jnen die wil si doch mainend dem haiigen röm- 
schen rieh zno gehören, vor den hochwirdigen, dnrchlüchtigosten, hochgepotnen 
forsten ynd herren, erzbischof züo mentz, zno triel (trier),zuo cöln, vor dem pfallenz- 
grauf bim rin, als vor ainem yicarien des haiigen rö. richs, oder vor jeglichem 
weltlichem cnrfürsteta oder jeglichem andren flirstto in tütschen landen, euch vor 
ainem herm von wixtenberg, welchem si wellend, vnd ireii erbren rätten, die si 
darzuo nement oder beschaident, oder vor vnserm herm von saffoy, der doch dero 
von bem vnd solotom puntgnoss ist, in ainem vnnerdingten rechten tuen was 
wir jnen von eren vnd rechtens wegen zuo tuon pflichtig werdent, also doch 
dass si dess glich deäen vnd da selbs ere vnd recht euch tügint, vnd ain 
recht mit dem andren zno gang vnd beschlossen werde, vngenarUch, vnd was 
also im rechten erkant Wirt nach zuo komen nach geliehen billJcken dingen 
Verslehren vnd vertrösten, dass vns desö gelich dar vmb euch' gescHeche. Ob 
jnen aber sölich obgerürt recht vneben gelegen oder uff zuo nemen were, so 
wollen wir für des haiigen concilium botten vnd vnsers haiigen vatters des 
bapstes botschaften, vor vnsem herren den bischofen zuo costanz vnd zuo basel 
vnd Tor der herren vnd stett botten, so jetz ze baden uff dem tag gemainlich 
vnder ougen sitzen, dess gelich in vorgeschribner mauss ere vnd recht zuo ge- 
ben vnd zuo nemen, vnd das ain recht mit dem andren zuo volbringen, als 
vor staut, doch in solichen rechten, nach dem des landes gewonhait ist, brand, 
nam vnd todschläg hindan zuo setzen vnd ruowen zuo laussen, oder für zit- 
lichen schaden zuo berichten. Were aber dass die aidg. oder jeman anders 
bedunkte, dass wir vns in den obgerürten stucken, allen vnd jeglichen, des 
ganzen vollen zuo ere vnd zuo recht zuo geben vnd zuo nemen nicht erbotten 
hettind, vnd dass wir vns me vnd witer enbieten söltind, dar vmb wellen wir 
für komen für die obgenanten herren vnd der herren vnd stett botten gemain- 
lich oder der stett besunder, so da vnder ougen sitzent, oder für burgermaister 
vnd ciain rätt diser nachgeschriben des richs stetten, nämlich ougspurg, nüren- 
berg, vlm, nördlingen, costanz, rauenspurg, Überlingen, straussburg, colmar oder 
letzstatt (schletzstatt) an der selben enden ainen erkennen zuo laussen, ob wir 
vns witer vnd fürer erbieten söUent, vnd was vns da selbs erkent wirt, dem 
wollen wir euch gestracks nach komen vngevarUch. Sid wir vns so vollenc- 



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lieh zuo 9ve md auo recht , ahi vor staut, erbotten hidl>eiiid, hoffbn vnd getru- 
wen wir, dasB die von bem vnd aolotom den aidg. hilf vnd biBtand nit taon 
BÖllent noch tügent mengclioh zuo bekennen. Ob abßr die selben yon bem 
Ynd solodera anders bedimken wblt, so wöU^a wir vns darvmb vor den ob- 
genanten stetten, ainer von jnen, rechtes wol benügen, suo erkennen, ob si den 
obgenanten aidg. vber sölich gebott vnd recht hinfür bistendig mä hilflieh sin 
söllent oder nit®) — . 

It. des ersten so bietten wir den aidg. Tnbedingt recht au haben md halten 
uff vnsem gnädigen herren den bischof yon costanz, oder den biscdiof von ba- 
sei, oder uff gemainer riohstett botten> die zuo baden uff d^n tag aindi ai si- 
gint bi vns von Zürich, bi vnserm herren von costanz oder bi den aidgnossen. 

Ob es jnsn da nit eben were, so wellen wir sin kernen uff ain diaer nach- 
geschribnen stett: ougspurg, nürenberg, costanz, rlm, esalingen, biberach, 
rauenspurg, memingen, Hndow, Überlingen, sant gallm, sohaufbusen, kempten, 
rotwil, cur» strsMxssburg, cohnsCr, letzstatt (sohlettstatt) » rinlelden, Mbuig in 
üchtland. 

Ob aber die aidg. oder jeman meinten, dass wir noch nicht genuog getan 
betten, so wollen wir sin komen uff der herren vnd stett hotten, so hie sind, 
ynd sich da laussen erkeni^n wo wir fürer hin bietten oder für komen söllent, 
ynd euch dem also nachkomen ynd gnuog tuon. 

Ob jnen das nit eben were, so wollen wir mit jnen dar vmb für komen 
für diss obgenante stetig an welche si wollent» ynd was da bekent wird, dem 
genuog ze tuon^. 
S. 335 Z. 14 y. u. lies preesne st preesa. 
„ 336 Note 444 lies HiL und Sprenger. 



8) Tacbadi IX. 409. 9) Es ist Züricbs Rechtsbieten. Tschodi U. i08. 



Druck der Hofbaebdracl^erel in Altenbarg. 
(H« A. mertr).