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Full text of "Kriege unter kaiser Josef II. Nach den feldakten und anderen authentischen quellen bearbeitet in der kriegsgeschichtlichen abteilung des K. und K. Kriegsarchivs"

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N 



Kriege unter Kaiser Josef II. 



Q<P- 



Nach den Feldakten und anderen authentischen Quellen 



bearbeitet in der 



kriegsgeschichtlichen Abteilung des k. und k. Kriegsarchivs 



OSKAR CRISTE 

k. und k. Hauptmann des Armeestandes. 



_;Sfe. 



Mit einer Obersichtskarte von Mitteleuropa, 6 Beilagen und 12 Textskizzen. 



WIEN 1904. 

Verlag von L. W, Seidel & Sohn 
k. und k. Hofbuchhändler. 






Druck von Josef Roller & Comp., Wien. 



INHALT. 



INHALT. 



Seite 

Vorbemerkung IX 

Die europäischen Mächte nach dem siebenjährigen Krieg .... I 
Josef II. als Mitregent .' 8 

Die erste Teilung Polens und die Erwerbung der Bukowina durch Österreich 15 

Die erste Teilung Polens 17 

Das russisch- preußische Bündnis und die polnische Königs wähl 1764 17 

Beziehungen Österreichs zu Preußen 22 

Die Genesis der Teilung Polens 31 

Die Teilung Polens 36 

Der bayrische Erbfolgekrieg 1778 — 177g 47 

Ursachen des Krieges 49 

Kriegsvorbereitungen 61 

Mobilisierung des kaiserlichen Heeres 61 

Mobilmachung und Ausmarsch des verbündeten preußisch-sächsischen Heeres 65 
Aufmarsch der Österreicher. Einrichtung des Kriegsschauplatzes .... 70 

Einmarsch der Preußen in Böhmen 75 

Operationen der I. (schlesischen) Armee unter dem Oberbefehl des Königs 75 

Einmarsch der preußischen II. Armee in Sachsen 79 

Stellung der Iser- Armee unter FM. London 81 

Operationen im nordöstlichen Böhmen an der oberen Elbe 84 

Operationen in Böhmen zwischen Elbe und Iser 88 

Diplomatische Verhandlungen 94 

Operationen an der unteren Iser und an der oberen Elbe 96 

Abzug des preußisch-sächsischen Heeres aus Böhmen 104 

Operationen in Mähren-Schlesien in 

Der Feldzug des Jahres 1779 . . . • 116 

Vorbereitungen zur Fortsetzung des Krieges ...116 

Winteroperationen in Schlesien, in der Grafschaft Glatz und in Böhmen 118 

Der Überfall von Habelschwerdt und Ober-Schwedcldorf .121 

Vorrückung Möllendorffs gegen Brüx 123 

Der Friede von Teschen 126 

Das österreichisch-russische Bündnis 135 

VergTÖßerungsplane Kaiser Josefs und der Fürstenbund 14° 



VI 

Seite 

Der österreichisch-russische Krieg gegen die Pforte 143 

Ursachen des Krieges 145 

Österreichisch-russische Operationspläne. Österreichische 

Kriegsvorbereitungen 149 

Die türkische Wehrmacht 157 

Der Feldzug des Jahres I788 159 

Operationen der Hauptarmee 159 

Die Operationen des kroatischen Armeekorps 166 

Die Operationen in Siebenbürgen 169 

Die Operationen des galizischen Korps 171 

Der Feldzug des Jahres 1789 177 

Kriegsvorbereitungen 177 

Ereignisse in Kroatien und im Banat, Anfang Mai bis Mitte August . . 181 

Ereignisse beim galizischen Korps bis zum 2. August 187 

Die Schlacht bei Focsani • . . 192 

Niederlage der Türken am Bodzapas.sc und bei Mehadia ... ... 195 

Die Zcrnierung von Belgrad 19S 

Die Schlacht bei Martincsci 202 

Die Einnahme von Belgrad 210 

Die Schlußoperationen des Jahres 1789 215 

Die Unruhen in Belgien 226 

Die Lage des Reiches beim Tode Kaiser Josef II 242 



Anhang. 

I. Organisation der kriegführenden Mächte 255 

II. Kurz zusammengezogener Defensionsplan für das Königreich Böhmen . 260 

III. Ordre de bataille und Dislokation der k. k. österreichischen Armee am 

I. Juli 1778 263 

IV. Ordre de bataille und Aufstellung des alliierten preußisch-sächsischen 
Heeres am I. Juli 1778 267 

V. Die gegen die Pforte mobilisierte kaiserliche Armes im September 1787 270 

VI. Janitscharen und Spahis 272 

VII. Vorschrift, nach welcher bei einem ausbrechenden Türkenkrieg die 
kommandierenden Generals der verschiedenen Korps und die ihnen unter- 
gebenen Truppen sich zu verhalten haben 283 

VIII. Ordre de bataille der kaiserlichen Hauptarmee unter dem Befehl Kaiser 

Josef H. im April 1788 297 

IX. Rückzug des kaiserlichen Heeres nach Lugos, September 1788 .... 301 
X. Ordre de bataille und wie sich das Corps d'armee sowohl in einem großen, 
als in zwei kleine Karrees zu formieren hat; vom 30. September 1788 

bei Lugos im Lager 306 

XI. Ordre de bataille des Korps in Kroatien unter dem Befehl des G. d. K. 

Fürsten Liechtenstein, später FML. Freiherrn de Vins, April 1788 . . . 306 
XII. Ordre de bataille der kaiserlichen Häuptarmee unter Kommando des 

FM. Grafen Hadik am I. Juni 1789' 307 

XIII. Marschordnung der österreichisch-russischen Armee am 31. Juli 1789 . 308 



VII 

Seite 
XIV. Ordre de bataille des Prinz Koburgischen Corps samt den russischen 

Truppen unter General en cfaef Suworow den I. August 1789 bei Focjani 308 
XV. Relation über die von dem k. k. galizischen Corps d'armee unter 
Kommando des G. d. K. Prinzen Koburg und der kaiserlich russischen 
Division unter Kommando des Generals en chef von Suworow vereinigt 
und gemeinschaftlich unternommenen Attacke gegen das türkische Corps 
d'armie am Putnafluß bei Sas und bei Focsani in der Moldau unter dem 
Derwisch Mehemed Pascha, Seraskicr von 3 Roßschweifen, Osman Pascha 
von 2 Roßschweifen und Suleiman Pascha, dann über die zwischen 

selben gelieferte Schlacht bei Focsani 309 

XV/i. Alleruntertänigster Bericht. - Lager am Milcovfluß in der Walachei, den 

4. August 1789 . 317 

XX lt. Konsignation über die bei der am I. August 1789 bei Focsani in der 
Walachei vorgefallenen Bataille vor dem Feinde gebliebenen und blessiert 

gewordenen Mann und Pferde 319 

XV/j. Konsignation über nachstehendes Geschütz samt Lafettierung, so den 

1. August 1789 bei der Attacke bei Focsani erobert wurde 320 

XVI. Relation von dem am 28. und 29. August 1789 bei Mehadia und 

Zsupanek gewesenen feindlichen Vorfall 321 

XVI/i. Verzeichnis der bei der feindlichen Vorfallenheit am 28. und 
29. August 1789 von den Regimentern gehabten Toten, Blessierten 

und Vermißten 324 

XVII. Relation über die Hauptschlacht den 22. September 1789, am Rimnic- 
fluß, zwischen tlrgu cucului und Martinesci, vereinigt und gemeinschaftlich 
gegeben von dem k. k. galizischen Truppenkorps unter Kommando des 
Herrn G. d. K. Prinzen von Sachsen-Koburg und der kaiserlich russischen 
Division unter Kommando des Herrn Generals en chef von Suworow 
gegen den Hassan Pascha, vorhin Kommandanten von Widdin, dermaligen 
Großwesir der Ottomanischen Pforte nnd über die vor und nach der 

Schlacht geschehenen Bewegungen 325 

XVIL'i. Prinz Koburg an FM. Freiherrn von Loudon 333 

XVIL't. Totale sämtlicher bei der Bataille vor Martinesci gebliebenen und 

blessierten Mannschaft 334 

XVIII. Relation über den am 30. September 1789 auf die Vorstadt von Belgrad 

unternommenen und glücklich ausgeführten Sturm 335 

XIX. Verzeichnis, was nachbenannte Regimenter, Bataillons und Korps vom 
Übergang über die Flüsse bis inklusive 9. Oktober 1789 an Toten und 
Blessierten gehabt haben 341 

XX. Relation über die von mir gegen den türkischen Pascha von zwei Roß- 
schweifen Kara Mustapha, welcher mit 3000 Mann zu Porccni und mit 
7000 zu Vajdeni in der Walachei gestanden, ausgeführten Unternehmung 
und die dabei den 7. und 8. Oktober 1789 vorgefallenen Aktionen . . 345 

XX,'|. Eingabe der in den am 7. und 8. Oktober unter Anführung Sr. fürst- 
lichen Gnaden des Herrn kommandierenden Generals Fürsten zu Hohcnlohe 
erfolgten feindlichen Aktionen getöteten und blessierten Mannschaft . . 348 

Register 349 

Literatur- Nach weis 38? 



VIII 



Bellagen. 
Übersichtskarte von Mitteleuropa, 
i. Übersichtskarte zu den Operationen des siebenbürgischen Korps. 

2. Obersichtskarte zu den Operationen des galizischen Korps. 

3. Plan der Schlacht von Focsani. 

4. Plan des Treffens von Mehadia. 

5. Plan der Belagerung von Belgrad. 

6. Plan der Schlacht bei Martinesci. 



Textskizzen. 

1. Situation an der Elbe am 10. Juli 1778 75 

2. Stellung der Iserannee am 7. Juli 1778 81 

3. Übersichtskarte zu dem Gefechte bei Rohenitz, 23. Juli 1778 85 

4. Übersichtskarte zu den Operationen zwischen Elbe undlser, Juli bis August 1778 88 

5. Übersichtskarte zu den Operationen an der Elbe und Iser, 10. bis 29. August 1778 96 

6. Übersichtskarte zu dem Rückzuge der preußischen Armee aus Böhmen 1778 104 

7. Übersichtskarte zu den Operationen in Mähren 1778 und 1779 11 1 

8. Überfall von Habelschwerdt und Ober-Schwedeldorf, 18. Jänner 1779 .... 121 

9. Obersichtskarte zu den Operationen der Hauptarmee 1788 159 

10. Übersichtskarte zu den Operationen des kroatischen Armeekorps 1788 — 1789 167 

11. Situation der Hauptarmee Anfang September 1789 198 

12. Umgebung von Belgrad 199 



VORBEMERKUNG. 

Das Werk „Österreichischer Erbfolgekrieg", mit dessen 
Veröffentlichung im Jahre 1896 begonnen wurde, gelangt in der 
nächsten Zeit zum Abschluß. 

Der chronologischen Reihenfolge der zur Bearbeitung in 
Aussicht genommenen Feldzüge nach, hätte an die Darstellung 
des „Siebenjährigen Krieges" geschritten werden sollen. Der 
Umstand, daß das im Erscheinen begriffene und wahrscheinlich in 
kurzer Zeit abgeschlossene Werk ,,Kriege Friedrichs des Großen" 
der kriegsgeschichtlichen Abteilung des preußischen Großen 
Generalstabes dem Bedürfnisse nach einer fachmännischen 
Darstellung des „Siebenjährigen Krieges" auch bezüglich der 
Operationen der damaligen österreichischen Heerführer in muster- 
haft objektiver Weise entspricht, dann aber auch die Überzeugung 
von der dringenden Notwendigkeit eines namentlich auf öster- 
reichischen Originalquellen basierenden Werkes über die Kriege 
Österreichs gegen die französische Republik und das erste 
französische Kaiserreich, veranlaßten jedoch den k. und k. Chef 
des Generalstabes, Seine Exzellenz FZM. Freiherrn von Beck, 
anzuordnen, daß mit der Bearbeitung des Zeitraumes der Kriege 
Österreichs gegen Frankreich in den Jahren 1792 — 1815 sofort 
begonnen, jene des siebenjährigen Krieges aber erst nach Be- 
endigung des „Österreichischen Erbfolgekrieges", dessen im 
Manuskript bereits abgeschlossen vorliegende Bände gleichzeitig 



X 

mit jenen der Kriege gegen Frankreich erscheinen sollen, in 
Angriff genommen werde. 

Die französische Revolution und die durch sie hervor- 
gerufene Reihe von Kriegen, welche den Zeitraum von 1792 — 18 15 
fast ohne Unterbrechung ausfüllen und an denen namentlich die 
habsburgische Monarchie in hervorragender Weise beteiligt war, 
läßt sich jedoch nicht scharf trennen von den geschichtlichen 
Ereignissen der den Ausbruch der französischen Revolution 
vorhergegangenen Epoche: die österreichischen politischen und 
militärischen Führer in dem Kampfe Österreichs gegen Frank- 
reich hatten ihre erste Schule im theresianischen und josefinischen 
Zeitalter durchgemacht; sie lebten noch in den Anschauungen 
jenes Zeitalters und wirkten dementsprechend auch in dem Geiste 
derselben, wie ja auch die neuen Männer in Frankreich, die 
durch den Sturm der Ereignisse an die Oberfläche getrieben 
wurden, namentlich was Kriegführung und Anschauung vom 
Kriege betrifft, den Lehren ihrer Vorgänger folgten. Erst im 
Laufe der kriegerischen Ereignisse, erst mit dem Auftreten jenes 
genialen Emporkömmlings, der dem Beginn des 19. Jahrhunderts 
den Stempel seines Geistes aufdrückte, entwickelten sich neue 
Ideen und Anschauungen vom Kriege, die so sehr abwichen von 
jenen des 18. Jahrhunderts und den Übergang bildeten zu der 
Art der Kriegführung im 19. Jahrhundert. 

Und sind schon die politischen Verhandlungen und Kämpfe, 
welche die Kriegführung in jenen ersten Feldzügen Österreichs 
gegen Frankreich oft verhängnisvoll genug beeinflußten, kaum 
verständlich ohne Kenntnis ihrer Vorgeschichte, so ist es vollends 
unmöglich das Wirken der Feldherren richtig zu bewerten, ohne 
die Schule zu kennen, der sie entstammten. 

Es schien deshalb notwendig, den Zeitraum vor Beginn der 
französischen Revolution, zwar mit sorgfältiger Benützung hand- 
schriftlicher Quellen und der einschlägigen Literatur, aber ab- 
weichend von dem bisher eingehaltenen und auch in der Folge 
zu beachtenden Systeme umfangreicher Quellenwerke, in möglichst 
gedrängter Kürze darzustellen und dadurch jene Anschauungen, 



XI 

wenn auch nur andeutend darzulegen, von welchen die öster- 
reichischen Führer und ihre Heere in den ersten Kriegen gegen 
' Frankreich beherrscht waren. 

Diesem Zwecke sucht das vorliegende "Werk „Kriege unter 

Kaiser Josef II." zu entsprechen; es will den Zeitraum skizzieren, 

der den gewaltigen Kämpfen zu Ende des 18. und zu Beginn 

des 19. Jahrhunderts vorangegangen ist und beitragen zur 

richtigeren Beurteilung der österreichischen Feldherren, die später 

hauptsächlich doch nur deshalb nicht immer glücklich waren, 

weil sie in dem Banne der Anschauungen anders gearteter Zeiten 

stehend, den neuen Geist nicht mehr zu erfassen vermochten. 

Anschließend an dieses Werk und in möglichst kurzen 
Zwischenräumen soll dann eine Serie von Darstellungen aller 
Feldzüge Österreichs gegen die französische Republik und das 
erste französische Kaiserreich folgen; doch glaubt die Direktion 
des k. und k. Kriegsarchivs sich auch hiebei nicht unbedingt an 
die chronologische Reihenfolge halten, sondern diese zeitweise 
unterbrechen und wichtiger scheinende Feldzüge vor den minder 
wichtigen herausgeben zu sollen. Die Wichtigkeit der einzelnen 
Feldzüge wird auch bestimmend sein für den Umfang ihrer 
Darstellung. 



Die europäischen Mächte nach dem sieben- 
jährigen Krieg. 

Mit schweren Verlusten war Österreich aus dem Erbfolge- 
krieg, 1740 bis 1748, hervorgegangen, aber es wird doch für 
alle Zeiten bewunderungswürdig bleiben, daß es der großen 
Kaiserin möglich geworden war, in dem Kampfe gegen eine 
gewaltige Koalition den ererbten Thron nicht nur zu erhalten, 
sondern auch zu befestigen. Jung und unerfahren, inmitten zag- 
hafter Ratgeber „eine von der ganzen Welt verlassene Königin", 
hatte sie den Kampf um ihr heiliges Recht aufgenommen, in 
jenem Schlimmeres von ihren Bundesgenossen erfahren, als von 
iliren Gegnern und ihn doch glorreich zu Ende geführt, trotz 
der erlittenen herben Verluste. „Das Haus Österreich hat auf- 
gehört zu existieren," hatte zu Beginn des Krieges Kardinal 
Fleury triumphierend ausgerufen und noch Jahrzehnte später 
waren die Augen Europas hoffend und fürchtend auf die Helden- 
tfestalt der königlichen Frau gerichtet, auf sie und ihren einzigen 
ebenbürtigen Gegner Friedrich! 

In achtjähriger unermüdlicher Arbeit hatte sie dann die 
Wunden zu heilen gesucht, die der verderbliche Krieg ihren 
Landen geschlagen, durch eine straffere Verwaltung und zeit- 
gemäße Reformen die schier unerschöpflichen Hilfsquellen ihres 
Reiches zu erschließen gewußt, den Grund gelegt zu der Um- 
wandlung des mittelalterlichen Staates in einen modernen. Aber 
auch in den äußeren Verhältnissen trat ein bedeutsamer Wechsel 
ein durch die neue Gruppierung der Mächte; während Oster- 
reich, belehrt durch die Erfahrungen des letzten Krieges, nach 
und nach von den Seemächten sich loslöste und Annäherung an 
Rußland und Frankreich suchte, trat England an die Seite 
Preußens und in diesem Verhältnis begann auch jener bedeutendste 

Krieg« unter Kaiser Josef II. I 



Krieg von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zur französischen 
Revolution, der sieben Jahre hindurch fast bis zur gegenseitigen 
Erschöpfung geführt ward. 

Wohl hatten sich in der Feuerprobe dieses furchtbaren 
Kampfes die geweckten Kräfte der habsburgischen Monarchie 
gestählt und bewährt, aber das Ergebnis des Krieges stand in 
keinem Verhältnis zu den geleisteten Opfern. Und da der er- 
strebte Erfolg ausgeblieben war, mußte man es sich gefallen 
lassen, daß Eroberungssucht genannt wurde, was doch nur 
berechtigtes Streben gewesen war, widerrechtlich Entrissenes 
wiederzugewinnen. Aber auch in den Alliierten hatte man sich 
getäuscht; während des Krieges, mehr gehemmt durch sie als 
gefördert, sah sich Österreich endlich durch den Rücktritt Ruß- 
lands genötigt, in dem Frieden von Hubertsburg den Besitzstand 
des Königs von Preußen in dem Umfange, den er vor dem Aus- 
bruch des Krieges gehabt, wieder anzuerkennen und hiedurch 
die Einverleibung Schlesiens in die preußische Monarchie end- 
gültig zu bestätigen. 

Eben darin lag aber auch der große Erfolg König Fried- 
richs; er hatte auf deutschem Boden eine neue Großmacht ge- 
schaffen, deren Interessen mit jenen Deutschlands von nun an 
zusammenfielen, und die eine gewaltige Anziehungskraft auf die 
anderen deutschen Stämme ausüben mußte. Die Wirkungen dieses 
Erfolges konnten sich freilich erst in der Zukunft zeigen, sie 
durften aber auch nicht ausbleiben, wenn die großen Opfer 
gerechtfertigt sein sollten. 

Der preußische Staat glich nach dem Kriege, wie der 
König selbst sagte, einem von Wunden zerrissenen, vom Blut- 
verlust erschöpften Menschen, der in Gefahr war, dem Drucke 
seiner Leiden zu erliegen. Die Staatsfinanzen befanden sich in 
größter Verwirrung, das Volk lag darnieder, die Armee war zer- 
rüttet. Politisch aber stand König Friedrich vollständig isoliert. 
Die Allianz mit England war zerfallen und nur die persönliche 
Verehrung Peter III. von Rußland hatte es ihm in den letzten 
Jahren des Krieges möglich gemacht, seinen Gegnern zu wider- 
stehen. An die Rückkehr zu einem Bündnis mit Frankreich 
konnte der König nicht denken, so lange dieser Staat an der 
Seite Österreichs stand, das ihm noch immer als der unversöhn- 
lichste Gegner seines Hauses galt. Er mußte demnach neuerdings 
Annäherung an Rußland suchen, das ihm entfremdet schien, als 
Katharina nach der Ermordung ihres Gemahls den Thron bestieg. 



jungen, munteren Zerbster Prinzessin ' hatte sieh 
■in von brennendem Ehrgeiz und seltener Tatkraft BTJt- 
It Scheinbar wenig überrascht von den lockeren Sitten, 
in ihrer neuen Umgebung gefunden, war sie fröhlich und 
idig in den Wellen zügelloser Genüsse untergetaucht, 
dabei aber doch Zeit, Lust und Kraft gefunden, sich ein 
1 mit dem komplizierten Mechanismus der Regierung ver- 
lachen. Xach der Ermordung ihres Gemahls, des Zaren 
-. Juli 1762), Alleinherrscherin geworden, gelang 
*s ihrer Energie und Umsicht bald, das Mißtrauen ihrer 
jfrbung zu zerstreuen und durch kluge Haltung nach außen ihren 
zu befestigen. Schon bei ihrem Regierungsantritt est- 
schloß Kraft des Volkes nach außen zu nütz<-n. das 

manischen Reiches zu beschleunigen und Rußland 
iberechtiges Glied der europäischen Staatenwelt ein- 
Ie vorerst Fühlung mit den Mächten. Durch die 
des russischen Heeres von der Seite Preußens, 
der herrschenden Stimmung in Petersburg Rechnung, 
König Friedrich gleichzeitig zu verstehen, dal 
und freundschaftliche Einvernehmen mit ihm welter er- 
halten wolle, weckte freudige Hoffnungen in Wien, knüpfte mit 
nd Verbindungen an und bezeugte auch in Versailles den 
ii, mit Frankreich in gute Beziehungen zu treten, obwohl 
ihr klar war, dali Rußland dort auch fernerhin einen natürlichen 
r linden werde. 
Frankreich hatte durch die von England errungene un- 
bestrittene Alleinherrschaft zur See viel von Beinern ehemaligen 
eingebüßt. Es suchte daher, durch das Hündnis mit 
« gegen Angriffe der Festlandsmächte geschützt, Beine 
■i Uung auf dem Meere wieder zu gewinnen, hoffend, 
ihm gelingen werde, im Bunde mit Spanien und Holland 
maritime Übergewicht über seinen Gegner erkämpfen zu 
Mit der Türkei und Schweden unterhielt der VersaÜlet 



') Sophie Auguste Friederike, geboren am z. Mai 17211 als Tochter dn 
ivcrneurs von Stettin, des Fürsten Chri st ian August 
l)St, langte im Februar 1744 in Moskau an, bekannte sich »m 
deutlich zur griechischen Kirche ud.J nahm den Namen Katharina 
»na an. Am 1. September 1745 wurde sie mit dem Neffen der Zarin 
Herzog Karl Puter Ulrich von Hol »t ein-Gottor p, vermählt, 
ovBtnber [74; den griechischen Glauben angenommen hatte und gleich- 
en der Zarin zum Großfürsten und Thronfolgci erkUirt wur4leu i 

1 • 



Hof die früheren freundschaftlichen Beziehungen, dem öster- 
reichischen Bündnis blieb er treu, sah jedoch die Versuche 
Englands, Österreich zu gewinnen, nicht ohne Eifersucht; 
die Kaiserin Katharina von Rußland aber betrachtete der 
leitende Minister, Herzog von Choiseul, nicht mit Unrecht, als 
geschworene Feindin Frankreichs. 

Französische Intrigen hatten schon früher zwischen 
Katharina und Elisabeth Entfremdung hervorgerufen und die 
ohnehin feindselige Stimmung Peter III. gegen seine Gemahlin 
genährt; das Bestreben Frankreichs die russische Macht einzu- 
schränken, zeigte sich jedoch am schärfsten in Polen, wo sich von 
jeher die französische und russische Diplomatie bekämpften. 
Gerade aus diesem Grunde mußte die Zarin, die bei ihren polni- 
schen Plänen einen Widerspruch Englands nicht zu besorgen 
hatte, Annäherung an den Inselstaat suchen, der seine im letzten 
Kriege erkämpfte Herrschaft über die Meere unumschränkt aus- 
übte, und die maritimen Bestrebungen der bourbonischen Höfe 
mit regem Mißtrauen verfolgte. 

Das osmanische Reich stellte nur noch den Schatten seiner 
ehemaligen Macht und Größe dar. Die durch religiösen Fanatis- 
mus angefachte Eroberungslust war längst einer genußsüchtigen 
Trägheit gewichen, in der die Kräfte des mohammedanischen Ele- 
mentes erschlafften und abstarben. In seinem langsamen Zerfall 
glich es der Republik Polen, die während des siebenjährigen 
Krieges nicht einmal den Durchzug preußischer und russischer 
Truppen, die gewaltsame Aushebung von Rekruten zu hindern 
vermocht hatte. Durch das Wahlrecht mit dem liberum veto, den 
Adelsvorrechten und der Dissidentenfrage, in beständiger Auf- 
regung und Unruhe erhalten, ohne organisierter Wehrmacht, 
steuerte Polen inmitten erstarkender und ehrgeiziger Mächte 
rettungslos dem Untergange zu. 

Nebst England war es hauptsächlich Preußen, dessen Bundes- 
genossenschaft der Zarin am wertvollsten scheinen mußte, da sie 
von diesem Staate, mochte sie Polen oder die Türkei ins Auge 
fassen, keinerlei Hemmnisse zu befürchten hatte, während die 
Interessen Österreichs jene Rußlands in beiden Fragen vielfach 
kreuzten. 

Nach der Thronbesteigung Katharinas war es das natür- 
liche Bestreben der österreichischen Regierung gewesen, die Be- 
ziehungen der beiden Staaten wieder so innig wie früher zu 



>er die freiwillige Räumung der 

während einer Reihe von Jahren durch russische 
hesetzt gewesen, klärt'- Ostirreich vollständig darüber 
lie wahre Gesinnung der Zarin mit den in ihrem Antritts- 
enthaltenen Worten durchaus nicht überein^tim 
uatte deshalb auch das Anerbieten Katharinas zur Ver- 
mittlm Friedens mit Preußen abgelehnt, wodurch die l'n- 

jiehungen der beiden Mächte auch nicht freundlicher wurden. 
her diese der bedeutendste Staatsmann Österreichs, 
ikanzler Fürst Wenzel Kaunitz-RJetberg*), urteilte, erhellt 



•• hatte darin Friedrich II. als „Rußlands ärgsten Feind" bezeichnet. 
I Weste] Antun Dominik Graf von Kaunitz-Rietberg, seit 1764 Fürst, 
17t! als Sohn des Landmarschalls von Mähren, Mu Ulrich 
i, geboren. Ursprünglich für den geistlichen Stand bestimmt, studierte e' 
.: Wien, Leipzig und Leyden die Rechte, wurde nach einer längeren Bildungs- 
England, Frankreich und Italien 173; rum Reichshofrat ernannt und 1742 
■ am sardinischen Hof zu Turin akkreditiert, in welcher Stellung er bis 
inen weitschauenden Blicke ist jener damals auftauchende Plan xu- 
:>cn, welcher das kurfürstlich bayrische Haus nach Italien zu versetzen und 
mder als Entschädigung für das verlorene Schlesien mit Österreich zu vereinigen 
erdachte. Von 1744 bis 1746 rührte Kaunitz als bevollmächtigter Minister in Brüssel 
■.hafte an Stelle des auf dem böhmischen Kriegsschauplätze befind- 
nhaltcrs der Niederlande, des Prinzen Karl von Lothringen, und 
'.- sich dann auch an den Friedenskonferenzen von Aachen. Schon frühzeitig 
Kaunitz einen Systcinwechscl Österreichs anzubahnen und ein Bündnis mit 
r-jnkreuh uiui KulSland gegen deu gefährlichen König von PreuOen zu erzielen, aber 
seiner Verwendung als Botschafter in Paris, 1750 Mi 1753, fand er am 
■ Hof keinen günstigen Boden für seine Entwürfe. Krst aLs Leiter iler an-- 
,cn Angelegenheiten gelang es ihm, das bisher mit PreuUeu verbündete Frank- 
lin 1. Mai 1756 vorlaufig m einem Defensiv-Traktat 7.11 bewegen, welchem 
1 J,mu«r 1757 Rußland beitrat, das schon am 2. Februar eine Konvention zu 
»»chaltlichei Kriegführung mit Österreich gegen Preußen abschloß, wobei Kuli. 
■ räch, »ich so lange mit 80.000 Mann an einem etwaigen Kriege gegen 
Friedrich iL zu beteiligen, bis Maria Theresia wieder in den ungeschmälerten 
od der Grafschaft Glatz gelangt wäre. Arn I. Mai 1757 schloß 
•ich endlich auch Frankreich diesem Bündnisse an und verpflichtete sich zur Stellung 
-<M> 10O.OOO Mann und zur Zahlung von Subsidien. So kam auf Anregung und durch 
M alleinige«, rastloses Muhen Kaunitz' dieses liüii'lnis der drei mächtigsten Staaten 
;>*' gegen das verhältnismäßig kleine Prenlien und das am Kontinente ziemlich 
nucbüose England zustande. Von dem Gedanken geleitet, Diplomatie und Kriegführung 
u Kontakt zu bringen, erflossen die Reskripte an die im Felde stehenden 
Je während der ganzen Dauer des siebenjährigen Krieges zumeist nicht vom 
. , sondern aus der Staatskanzlei, welche Maria Theresias treuer Rat- 
■ t leitete, der dabei allerdings immer bestrebt war, durch solche Weisungen 
m ihren Entschlüssen nicht einzuengen; und oft erschien er selbst ru 
Bvritungen auf dem Kriegsschauplatze wie z. B. vor dem Tage von Kolin im Lager 




aus eiser vertraulichen Depesche, die er kurze Zeit na 
Schluß des Hubertsburger Friedens an den österreichischen B 
schafter IS Petersburg. Grafen Mercy, richte! nicht zu 

bezweifeln] schrieb er, daß in Anbetracht der Gefahren, von 
Österreich sich sowohl seitens der I 'forte als Preußens bedro 
sehe, Rußland eigentlich der nützlichste Verbündete d< 
Hofes wäre. An der inneren Beschaffenheit der do 

ierung scheitere jedoch jeder Vorteil, den man soo 
i Allianz zu ziehen vermöchte. Sowohl der II 
St. Petersburg als die russische Nation nicht die nn 

Neigung, aufrichtig zu Werke zu gehen. Durch Rußlands 

Si hlesien zuerst verloren und dann nicht wiedererob 
worden. Aber selbst bei etwaiger Änderung in dem Krei 
vornehmsten Ratgeber der Zarin und bei der größten Willfähri 
jeeit der russischen Regierung, würde ihr doch der üble Zusta 
dieses Reiches, die Schwäche seiner Finanzen, der Mangel 
tüchtigen Heerführern und endlich die stete Besorgnis vor 
neuen Thronwechsel die Durchführung irgend einer 
rnternehmung unmöglich machen. Kaunitz hielt es demna 
für das zweckmäßigste, ein neues Kündnis mit Rußland, 

rreich nur in seiner SOO freien Bewegung hinde 

würde, nicht zu suchen, aber auch jede enheit zu vertue! 

welche dieses Reirh veranlassen könnte, Österreich 
feindlich aufzutreten. Demi wenn es auch als Freund nur We 






nmich-Biod Iri der nach dem 15, Februar 1763 eingetretenen Friedens- 
epochc bemühte »ich Kaunitz, die inneren Angelegenheiten der Monarchie 
richtiger« (irundsätze xu stellen durch die Gründung eines sechsgliederigeu St« 
rulch, da&ll einer Hofkatnmei als obersten Aufsichtsbehörde über dir Vtmltl 
•Einkünfte, durch die Trennung der Jusiu von der Verwaltung, die l< 
organination d« II -. dann Hebuug d< inauaen, Förderung v« 

I, Ackerbau tat eigentlichen Ouelle des Reich' 

ir||\vri»r- -legenlieiteu an 

Inkung ilci Privilegien und Rechte dci Stände zugunsten de« g 

■ ligkclt, VO 
,lem KmlluU, v tttnitl »1 ,la Ther 

ih Ratgi : . der 

■ dil Lote, uk:Ii! • n Einvernehmen 

i^cin Leopold un.l Franz mit ungewöh 
■ Itencr gehört, schwand der Linili 
„Kutschet Europas" nenneu lie 
'itenderen Manncru nach and nach <o 
■ mitz am 18. 



oder gar nichts zu nützen vermöchte, so würde es doch als 
Gegner sehr großen Nachteil verursachen können. Bei den ob- 
waltenden Verhältnissen konnte man sich darauf beschränken, 
an der Allianz mit Frankreich festzuhalten. Gewährte sie auch 
keine hinreichende Sicherheit für alle möglichen Wechselfälle der 
Zukunft, so genügte sie doch für die Gegenwart und bei einer 
etwaigen Lösung des Bündnisses konnten die Beziehungen zu 
England immer wieder von neuem angeknüpft werden. 



Josef IL als Mitregent. 

Ungeachtet der fortwährenden Kriege, welche die Kaiserin 
Maria Theresia zur Erhaltung des Gebietsstandes der Mon- 
archie geführt, hatte sie das unter Kaiser Karl VI. in tiefen Ver- 
fall geratene Heerwesen von Grund aus reorganisiert. Aus den 
irregulären Truppen, welche zum Teil die Armee gebildet, war 
ein einheitliches Heer geschaffen und in den letzten Feldzügen 
von 100.000 Mann auf die Stärke von 200.000 Mann gebracht 
worden. Die Kaiserin hatte es meisterhaft verstanden, ihrer 
Wehrmacht geistigen Aufschwung zu geben und zwischen sich 
und der Armee ein Verhältnis ritterlicher Treue und Begeisterung 
herzustellen. 

Auf Anregung ihres militärischen Ratgebers, des FM. Grafen 
Leopold Daun 1 ), wurde im Jahre 1762 der Hofkriegsrat in der 

*) Leopold Josef Graf von Daun, Fürst von Thiano, Herr zu Colloborn, 
Sachsenheim und Niederwallsee, geboren am 24. September 1705 als Sohn des kaiser- 
lichen Feldmarschalls Grafen Wirich Daun, begann seine kriegerische Laufbahn im 
Jahre 1718 m dem Regimente seines Vaters, in welchem er am 7. November 1731 Oberst 
wurde. Am I. März 1734 zum Generalfeldwachtmeister ernannt, nahm er rühmlichen 
Auteil an dem Türkenkriege 1737 bis 1739, als Feldmarschall-Leutnant (18. März 1739) 
an dem österreichischen Erbfolgekrieg, in dessen Verlauf er (5. Juli 1745) zum Kcld- 
zeugmeister befördert wurde. Die Schlacht von Kolin, in welcher es Daun, der am 
7. Juli 1754 zum Feldmarschall ernannt und nach der Niederlage des Prinzen Karl 
von Lothringen bei Prag an die Spitze eines neuen Heeres gestellt worden war, 
gelang, den bis dahin in offener Schlacht noch nicht besiegten preußischen König 
entscheidend niederzuringen, begründete seinen Feldherrnruhm. Freilich erwies er 
sich im Verlaufe des gewaltigen Kampfes seinem großen Gegner nicht überlegen, ja 
die geringe Unternehmungslust, das oft ängstliche Zögern dort, wo tatkräftiges Handeln 
am Platze gewesen wäre, die Unfähigkeit, bedeutende Erfolge gründlich auszunützen, 
boten König Friedrich oft genug Gelegenheit, selbst nach großen Niederlagen immer 
wieder die Initiative zu ergreifen und endlich den Krieg, arg erschüttert zwar aber 
ungebeugt, zum Abschluß zu bringen. Bei der Eigenart Dauns, war es deshalb keine 



altet, daß die bisher an der Spitze der verschied. 
rwaltungszweige stehenden Hofkriegsrate bürgeriit 

Sundes durch Generale ersetz wurden, von denen die Mehrzahl 
mit Auszeichnung gedient hatte. In 
Maßnahmen wurde die oberste Leitung des Heer' 
und Frieden bei dem Hofkriegsrate vereinigt und die 
id der letzten Feldzüge für den Staat und die bewaffnete 
Macht als nachteilig erkannte Dezentralisation der Militär- 
tung beseitigt. Durch die Berufung einer Anzahl hervor« 
ler Generale in den Hofkriegsrat gewann aber diese otx 
Militärbehörde auch derart an Ansehen und Macht, da!.', sie in 
•Jm nächsten Dezennien im Sta atsorgsni s miM eine bedeutend« 
•. . und dati deren Votum bei allen Stastsfragen von 
sndem Belang war. Durch die FestSteOttl 
Friedens-* irdre de bataille steigerte Dann die Krief 
itschaft auljerordentlich ; auch richtet' er Beine Aufmerk- 
samkeit nachdrücklich auf die höhere Ausbildung des Offiziers- 
pa durch Errichtung von Militär-Akademien und ande ren 
B&dtragsanstalten. 

In seinen Bestrebungen, die Leistungsfähigkeit des H< 

iist zu steigern, fand FM. Grat Daun wirksamste Unter- 

tzung bei dem Kronprinzen Josef. Am 13. März 1 7 4. 1 geboren, 

Pde dieser bereits mit 19 Jahren den Beratungen der 

itralbehörden zugezogen und im Mai 1701 in den Staatsrat 

berufen. Schon zu dieser Zeit unterließ er es nicht, seine Beob- 

• mgen in Denkschriften zusammenzufassen, in denen j- 
Grundsätze hervortraten, welchen er auch später treu blieb. Zwei 
)tforderungen stellte er auf, die ihm unerläßlich schienen, 
das Oberhaupt des Reiches Grolles vollbringen sollte : ab- 
. alt der Regierung, alles für das Wohl des Staates 
m zu können und Herbeischaffung der nötigen Mittel, um den 
>taat ohne auswärtige Hilfe aufrechtzuerhalten- Denn in der 
a Kraft des Staates und der Armee erblickte der Kron- 
besten Schutz, den geringsten in Allianzen und wenn 
auch die durch den langen Krieg erschütterte Lage des Reiches 
icht unberücksichtigt Hei;, sie durch Hrsparun^smaUnahmen bei 
\r rtigen wollen, hielt er für durchaus verfehlt und 



ktUi »*»m einen General wie l.acy .in >lif -.cite zu geben, der r|eu Keldherni 
ü/.te, sondern vollständig in 'Icssen A Dachau linken leble und diese au>ii 

de? Marschalls .i- unaiilechtbar zu vertreten wullte, FM. Gruf I)aun 
• fjurf. »m S. Februar 1766. 



tc 

hrlich. Er fand vielmehr, daß .-.ich ihircli Begünstigung 
Handels und der Landwirtschaft, durch Beschränkung des Luxu-> 
und überflüssiger Auslagen, durch Abschaffung unnützer Amt« 
durch Herabsetzung ttelHex Beamten, durc 

elimg yuu\ Ordnung der Finanzen und durch Annahme ein« 
woniger kostspieligen Systems, b. -deutende Ersparungen im - 
haushalte erzielen lassen. 



Am 2-. März 1704 wurde Josef zum römischen König 
wählt und am 3. April gekrönt. Nach dem Tode seines Vater 
des Kaisers Franz I. (18. August 1765), welcher die obers 
Leitung der Militärangelegenheiten gehabt hatte, übertrug \ I 1 r i 
Theresia dieselbe gleichzeitig mit der Mitregentschaft 
J nsi'i, aber sie verzichtete deshalb keineswegs auf die Allel 
le-rrschaft und erklärte, „daß es ihr ferne liege, durch die-^.- 
nennung von der ihr zustehenden Beherrschung der für all 
zeit untrennbaren österreichischen Staaten etwas zu vergebet 
Bei det Xaturanlage der beiden Persönlichkeiten war ein harn 
sches Ineinandergreifen schwer zu erwarten. Beide willensstark und 
li.rrschlustig, die Mutter besonnen und zäh an der allmählich» 
Inrtbildung der staatlichen Hinrichtungen arbeitend, nicht ohi 
Vorurteile, der Sühn vorwärts drängend und hastig dem ins Au. 
gefaßten Ziele zustürmend, die mittelalterlichen Formen 
Staatengebildes vollständig abzustreifen, den Einfluß der Gew 
lichkeit und die bevorrechtete Stellung des Adels zu brecht 
Es entstand denn auch bald ein Zwiespalt zwischen der K 
und Josef, der sich in der Hoffnung, neu Ansicht» 

in die Regierung einführen zu können, getäuscht sah und sil 
endlich weigerte, seinen Namen unter Dekrete zu setzen, 
seinen Überzeugungen zuwider waren. Im Laufe der ander 
halb Jahrzehnte bis an den Tod der K^ii tärfte -i> 

er Zwiespalt Immer mehr und blieb nur dadurch uhu 
schädliche Wirkung auf die (* Theresi 

bei ihrer R&gierungspraxia verharrte, ECaunitz, der eil 
Hußreichste Minister, der Jose! ntra< 

tigUttg seiner eigenen 1 ieltung fürchtete, vermittelt Jos« 

in den meisten Fällen 1 ►, nicht ohne jedoch seine Meint 

über die Schäden der Verwaltung und ihre m 
imnv 1 Meraoi Mutter gegenüber auszuspt 

fünften zeigen al and alle Mäi 

teren Alleinherrschaft im Keime; die vurt 



I I 

rten Foi n der Zeit Rechnung zu tra 

b den inneren Widerspruch in seinen eigen« 
ine ausreichende Prüfung gefaßten Vorstellt! 
latschlägen, der spater EU der Flut von Dekreten bn gl 

und kl und zu deren häufigen Widerrufung durch 

ihrt hat ')." 

,ld nach dem Tode ihres Gemahls - l rin 

iiliertragene Machtvollkommenheit. Josef II. be- 

liielt nur die Einrichtungen des Hofstaates, der Finanzen und des 

Wahn Aber selbst in beiden ersteren Privilegien beHefl 

n nur das Minimum von Macht und Selbständigkeit, ' ; 
üch in allen wichtigeren Fragen die letzte Entscheidung vorbehielt, 
iberste Leitung der Militärangelegenheiten hingegen fiel 
HUSChließlich dem Kaiser zu. Mit dem größten Eifer widmete 
sich Josef, der nunmehr als erster bei allen feierlichen Anl 

Militär-Unifonn erschien, seiner neuen Aufgabe, unternahm 
.rleitung von Offizieren des < ■■■n>-ralquart"u>rineist>T-S' 

•ierungsreisen in der Monarchie, lieü im Herbste größere 

Korps gegen Korps, ausführen und ernannte zur 

ren Leitung tl.-r militärischen Ausbildung, drei An 

toren. tüchtige ( )ffiziere förderte er, ohne Rücksicl. 

Stand oder Herkunft, Privateinflüssen trat er streng entgegen 1 ). 

Einen hervorragenden militärischen Gehilfen fand der Kaiser 

n FM. Grafen Lacy 8 ), welchen Daun auf dem Totenbette 



urnicr, Josef der Zweite. (Historische Skizzen und Studien.) 135. 

1 11. 1 ron Genie und Verdiensl soll vorwärts geschoben und schnell 
WwOtrt weiden, damit er noch in jungen Jahren dem Staate im grolien 1 

A m soll aber nie den irrigen Grunilr-.it/. gelten lassen, Leute zu befördern, 
Nutzen stiften ... Es ist an sich gerecht, daU ein Souverän nach elf 
lirollmut übe, aber dies k.um er nur mit seinem eigenen Gclde tun, niemals 
den Anstellungen und Amtern de- Staates." {Aus einer Denkschrift de» 
m Jahre 17' 

ns Moritz Gral von Lacy, geboren am 31. Uktober 17.::, .-u si. p 
trat im Jahre 1743 in österreichische Kriegsdienste, nahm mit Auszeichnung 
hischen Erbfolgekrieg und wurde bereits 1753 Oben! und Kom- 
aandant de» Infanterie-Regiments schon 111 den cr-ten K.in \ 

&& siebenjährigen Krieges erwarb sich Lucy, MO IJ. Oktober 1 756 zum Gcneral- 
rt| das Vertrauen des KM. Grafen Daun so sehr, daü ta ihn als General 
iu »ich nahm. Als solcher lebte sich Lacy vollständig in die Krieg- 
- hinein, ja er wird wohl als deren Haupturheber anzusehen 

dler in Betracht kommenden Umstände. Buflente Vorsicht eil 
hrer, wie König Friedrich dem Grolicn gegenüber, werden ihm zum 
.etliche (Jiientschlosscuheit aber zu entschiedenem Tadel angerechnet u • 



1 1 

als den Geeignetsten zum Hofkriegsrats-Präsidenten empfahl« 

und den die Kaiserin hiezu auch ernannt hatte, zur Freut 
Josefs, der grolle Stücke auf ihn hielt. Weniger <iefallen er- 
regte diese Ernennung bei den I'ersonen des hohen Adels, aber 
auch bei vielen, zum Teil hochverdient b kann 

nicht geleugnet werden, daß diese Wahl eine glückliche v. 
solange die Wirksamkeit Lacvs sich auf die Verwaltunys- und 

unsationsfrsgea beschränkte. Die Armee sollte zahlreich, 
eingeübt, diszipliniert und schlagfertig sein, gleichzeitig aber dt 
Staate so wenig kosten als nur immer möglich; auf die V. 
vrrrklichung dieser rlauptgrundsatze war Josefs und Laci 
Streben vornehmlich gerichtet und tatsächlich gelang es ihm 
ansehnliche Ersparungen zugunsten des Staatsschatzes zu machen, 
gleichzeitig aber für weit bessere Bekleidung, Bewaffnung ui 
Ausrüstung des Heeres zu Borgen, als dies bisher geschahen WS 
FM. Lacy ließ das erst vor kurzer Zeit neuen 

eral-KHegskommissariat, Hofkriegsrat in conrmissariatit 
mit dem eigentlichen Hofkriegsrat vereinigen, wodurch ■ 
Einheit in den verschiedenen Zweigen des Militärwesens 



n. Darum bildete «ich schon damals jener Gegensatz zu dem ungleich 
kenntnisreichen, aber ebensoviel kühneren und unternehmenderen London hera 
• iihreud seiter und Lacys Laufbahn sich oft in recht greller Weise bemerkt 
inachte. Wenngleich entscheidenden Unternehmungen durchaus nicht abho] 

| ihnen doch nur dann das Wort, wenn alle Vorbedingungen erfüllt «raren, 
ein Gelingen mit ziemlicher Gewiliheit verbürgten. So war es Lacy, der die 

Ionen zum ('berfall bei Hochkirch (15. Oktober 1758) getroffen hatte, ab- 

Verschulden ist es auch zuzuschreiben, dal! man aus dem er IV irg, für welchen 

Lac; d.is GruUkrcuz des Theresien-Ordeiis erhielt, fast gar keinen Nutzen zog. Auch 

die geringe Ausnutzung der Waftenstreckung des preutlischen Armeekorps Finck 

bei Maxen zog Lacy sich scharlrn Tadel zu und doch mehr enttäuschte er durch 

Iplan, laut des- che Armer 1 Sachs 

anfangs nur defensiv verhalten und erst dann versuchen sollte, die I'reutien aus die 
zu verdrängen, wenn sie hiebet durch einen Einmarsch der Küssen in Schien 
unterstützt werde. Die Anklage wider Dauu und Lacy, <ic hätten l.oudon 
Li'gmtz absichtlich im Stiche gelassen, ist allerdings unbegründet, aber an dem Vc 
Macht bei Torgau, sowie ander Untätigkeit Dauns in Sachsen, tragt vc 
er einen groben Teil der Schuld. Als lleercsorgauisator hat sich Lacy zwcifell 
unbestrittene Verdienste erworben und seine lä'i diesem Gebietr 

roüartige bezeichnet werden. Wi ilhart war es, daU il 

leudet EintlulS auch in operativer Hb . eiu EinflutJ, der selbst na 

■ -ii Erfolgen im bayrischen Erbfolgekrieg und auch nach dem gänzlich 

ui den ersten 1 



'3 

und zweckmäßige Ersparungen durchgeführt werden konnten. 
Der General quartiermeister-Stab, als dessen eigentlicher Schöpfer 
Lacy angesehen werden kann, wurde mit der Aufnahme und 
Landesbeschreibung von Böhmen, Mähren und Schlesien behufs 
Anlage von guten und verläßlichen Operationskarten beauftragt 1 ). 
Durch Errichtung der Militärgrenze in Siebenbürgen wurde der 
Heeresstand um 4 Infanterie-, 1 Dragoner- und 1 Husaren-Regi- 
ment in der Gesamtstärke von 15.000 Mann vermehrt; Festun- 
gen wurden teils erweitert, teils neu erbaut. 

Streng, oft hart in seinen Urteilen 2 ) und Forderungen, wenn es 
das allgemeine Wohl galt, war der Kaiser selbst zu den größten 
Opfern bereit. Zur Erhaltung der 150.000 Mann starken Armee 
im Frieden waren 16V2 Millionen Gulden bestimmt; die Staats- 
schuld belief sich auf 300 Millionen Gulden, während die Amorti- 
sationssumme in den Staatskassen bloß 1,200.000 Gulden erreichte. 
Um die Armee zu erhalten und zu vermehren und die Zahlungs- 
verbindlichkeiten des Staates einzuhalten, widmete der Kaiser 
rückhaltlos die Erbschaft nach seinem Vater, ungefähr 22 Milli- 
onen, ferner seine zahlreichen Güter in Böhmen und Mähren, 
Osterreich und Ungarn, endlich das Herzogtum Teschen dem 
Staate, drückte dadurch die Zinsen der Staats-Obligationen von 
5 und 6 auf 4 Prozent herab und rettete durch diese Finanz- 
operation den Staat vom Bankerott. 

'} Diese alten, vorzüglich ausgeführten Aufnahmen befinden sich in der Karten- 
abteilang des k. und k. Kriegsarchivs. 

*) „Ich fürchte sehr," schrieb einmal Maria Theresia ihrem Sohn, „daU. 
indem Du im allgemeinen eine recht üble Meinung von den Menschen hast, Du Dir 
aach noch die geringe Anzahl redlicher Männer dadurch entfremdest, dalt Du sie mit 
den anderen zusammenwirfst. Das ist ein sehr wichtiger Punkt, denn wer ehrlich denkt, 
laut sich nicht verdächtigen und mit anderen vermengen ; eher wird er sieb entfeinen 
oder mit geringerem Eiler dienen. Der große Hebel besteht in dem Vertrauen; ohn? 
dasselbe wird es an jeglichem fehlen." 



Die erste Teilung Polens 

und die 

Erwerbung der Bukowina durch 
Österreich. 



Die erste Teilung Polens. 

Das rassisch-preußische Bündnis und die polnische 
Königswahl 1764. 

Als Kaiserin Katharina die Regierung antrat, hielt sie den 
Blick fest auf Polen gerichtet. Dort waren, ohne die zerrütteten 
Finanzen Rußlands allzusehr in Anspruch zu nehmen und ohne 
ernsten Widerstand zu besorgen, große Erfolge zu erzielen. 
Durch kluges Vorgehen konnte die dortige russische Partei ohne 
bedeutendere Opfer verstärkt und instand gesetzt werden, die 
Republik im Sinne Rußlands zu leiten. Ein solcher Erfolg mußte 
vor allem Katharinas Thron, den sie, nicht ohne Widerstand 
zu finden, bestiegen hatte, stützen und festigen. Aber die Zarin 
sah noch weiter und verfolgte mit diesem nächstliegenden Ziel 
viel größere und schwerer wiegende politische Interessen. Polen 
durfte auch nicht aufgegeben werden, wenn Rußland jene hervor- 
ragende Stellung in dem europäischen Staatensystem einnehmen 
wollte, die schon Peter der Große erstrebt und welche die 
russische Politik seitdem nie aus dem Auge verloren hatte ; denn 
einesteils mußte Rußlands Ansehen in dem Maße wachsen, als es 
seine Stellung in jenem Staate zu stärken vermochte ; anderen- 
teils entzog der überwiegende Einfluß Rußlands in der Republik 
dem osmanischen Reich einen verläßlichen Bundesgenossen. Die 
Heerstraße zum Herzen der Türkei aber führte durch polnisches 
Gebiet. 

Es lag demnach in den Verhältnissen begründet, daß jene 
Macht, welche Rußland in diesen Bestrebungen die besten und 
ersprießlichsten Dienste zu leisten bereit war, von Katharina 
bevorzugt werden mußte. Verständnis für ihre polnischen Pläne 
in Österreich zu finden, in dessen Interesse die Erhaltung der 

Kriege unter Kaiser Josef II. - 



i8 

vollständigen Freiheit Polens lag, konnte die Zarin umso weniger 
erwarten, als dieses Reich an der Allianz mit Frankreich fest- 
hielt; gegen das Fortbestehen der sächsischen Macht in Polen 
aber sprach schon die Notwendigkeit, nur ein ganz unselbstän- 
diges und gefügiges Werkzeug Rußlands an der Spitze der 
Republik zu sehen. Dagegen begegneten sich dort die Interessen 
Preußens mit jenen Rußlands. Vollständig isoliert nach dem 
siebenjährigen Krieg, mußte es König Friedrich willkommen 
sein, Anschluß an eine Macht zu finden, auf die mit Sicherheit zu 
rechnen war und die auch Hoffnung gewährte, einen Plan zu ver- 
wirklichen, den schon der Große Kurfürst gehegt und Friedrich 
selbst, seit er politisch denken gelernt, wiederholt überlegt hatte : 
die Erwerbung von Westpreußen. Die Entfernung des Preußen 
feindlichen Hauses Sachsen für immer vom Throne des Jagellonen- 
reiches und die Aufrechthaltung der polnischen Wahlmonarchie 
mit allen Mängeln der Verfassung und Verwaltung schienen dem 
König die zur Verwirklichung seiner Pläne sichersten Mittel 
zu sein. 

Die Zustände der Republik waren solchen Plänen nicht nur 
besonders günstig, sondern drängten auch zu raschem Handeln. 
Der bevorstehende Tod des schwer erkrankten Königs August III. 
ließ nach den bisherigen Erfahrungen einen Bürgerkrieg erwarten. 
In Polen selbst bekämpften einander zwei Parteien, an ihrer Spitze 
die ersten Adelsfamilien des Landes, mit unversöhnlicher Er- 
bitterung. Die patriotische Partei, unter Führung der Radziwills 
und Potockis wünschte eine Regeneration des Reiches durch 
Reformen im Innern unter Beibehaltung der verfassungsmäßig ver- 
bürgten Freiheiten ; die russische Partei, deren Kern die weit- 
verzweigte Familie der Czartoryskis bildete, hoffte mit Hilfe des 
Zarenreiches die Mißbräuche abzuschaffen und die Königswahl nach 
eigenen Interessen zu lenken. Ein anderer Anlaß brachte die 
Zarin dieser Partei noch näher. Nachdem die Kaiserin Elisabeth 
den Herzog Biron von Kurland nach Sibirien verbannt hatte, 
wählte die Ritterschaft dieses polnischen Lehens dem Hofe zu- 
liebe, aber gegen die kurischen Landesgesetze, den Sohn Karl 
des Königs August III. zum Herzog. Als vier Jahre später 
Biron zurückkehrte und sein Herzogtum heimforderte, unter- 
stützte die Zarin Katharina diese Forderung mit der Absicht, 
das Herzogtum nach dem Ableben Birons dem russischen 
Reiche zu annektieren und fand im polnischen Senat Unter- 
stützung bei Michael Czartoryski. Von ihren auf dem Rück- 



10 

ii und Polen befindlichen Truppen Befl 
irina im August 1762 1,5.000 Mann in Kurland einrücken, 
den H Karl anfangs 17113 vertreiben and Biron wieder 

Er zog am 21. Januar 1763 in Mitau ein. 
tig ernannte Katharina einen ihr 
)iplomaten zum Gesandten in Warschau, um in Betracht des 
Ablebens August III. ihrer Politik Nachdruck zu i^eben 
efl bald darauf ein Korps unter General Soltikoff 
en einrücken. Ohnmächtig g t diesen Wirren, 

• nij^ August in sein Stammland Sachsen zurück, WO 
Ictober 1763 starb. 
Der Tod des Königs von Polen v er t i e fte d.is -.rlnm b1 

rnehmen zwischen Katharina und Friedrieb 
Ben noch mehr; es fand bald darauf bindenden Ausdruck 
durch das am 11. April 1764 auf acht Jahn- abgeschlosSi 
is. Für den Fall eines Angriffes versprachen die b< 

nder Hilfeleistung durch ein Korps von 12.000 Mann. 

n sogar durch die gesamte Streitmacht. Wenn 

1 in den an die Türkei und die Krim grenzenden 

izen, oder wenn Preußen auf der Seite von Geldern, 

Friesland oder überhaupt jenseits der Weser durch ei' 

Angriff bedroht werden würde, sollte die Unterstützung nicht 

nippen, sondern in Geld stattfinden. Bezüglich Polens wurde 

iart. der Erblichkeit des Thrones sich zu widerst 

•n hierauf abzielenden Absichten mit aller Entschiedenheit 

• •nzutreten: schließlich sollten die Dissidenten 1 ) gegen Unter- 

ing durch die herrschende Kirche in Schutz genommen 

bei allen Königswahlen, wurde Polen auch dies- 
nal vom Partei;; «triebe aufgewühlt; die Kufe der Parte] 

^kis um russische WafTenhilfe verhallten nicht 1 

Ein ri - Korps zwang die Führer der Gegenpartei zur 

I in das Ausland und am 7. September 1704 wurde der 

h-preuüische Dironkandidat, Stanislaus Poniatowski, der 

lern Herzen Katharinas nahe gestanden war, zum König 

polnische Machfolgefrage bexvegte so ziemlich ganz 
. Allgemein mutni diesbezügliche Verband- 



ECalviaer und Lutheraner ira Westen, ilic j;ii oUken im 



JO 



zwischen Rußland und Preußen stattgefunden hätl 
diese Hofe die Frage ein.-. len. In Wien hat 

/war Katharina im April 1763 erklären lassen, si 
lieh der Thronfolge in Polen noch zu keinem festen Ents« 
gelangt und wolle in dieser Beziehung aufrichtig Hand in 11 ai 
mit Maria Theresia gehen. Dir-,- Versicherungen standen jedoc 
mit den Tatsachen nicht im F.inkla; 

Angesichts der Vertreibung des Prinzen Karl von Sachs 
aus Kurland und der Bewegung eines bedeutenden 1 ruppenteih 
RuÜlands g ''ölen, hatte sich der Wiener Hof schon die 

Aufgabe gestellt, jedes Vorhaben zu vereiteln, welches • 
darauf abzielen sollte, Teile des Königreiches Polen unter 
Botmäßigkeit anderer Mächte zu bringen oder dessen i 
und Regierungsform zu unterdrücken. 1-ürst Kaunitz wanr 
sich daher am 5, Juli 1763 zunächst an Frankreich, indem 
hervorhob, daß für Preußen und Rußland allerdings vi 
Gelegenheit zur Aneignung polnischen Territoriums sich bot 
Nicht so für Österreich. Durch die Karpaten sei die natürlk 
Grenze zwischen d.-r Habsburgischen Monarchie und der R. 
Polei> ben; eise jenseits dieser Gebirgsbarriere g> 

Erwerbung könne weder als ansehnlich noch als daueri 

Nach dem Tode des Königs August steigerte sich 
Österreichs, rot zu Vermehrung der 

ohnehin allzustark gewordener Nachbarn. Demzufolg 
Maria Theresia die früher in Paris, Berlin und St. Pol. 
abgegebene Erklärung in, daU ihre Hauptabsicht auf 

Aufrechterhaltung der polnischen Verfassung u 
und daher auf die Erzielung einer unbeeinflußten "Wal: 
sei. Mau wünsche vor a lex Kurfürst von 

fliron Polens best. b dies jedoch als unvei 

eisen mit }ener Hauptbedingung, auf welche man das Sein 
nicht legen müsse, dann würde Maria Theresia sii 
jeden Piasten gefallen wählt w 

Konig Friedrich II. gab hierüber befr 
und aucli die Zarin bei 1 sie Polen ille Frei! 

vahl zu . wenn 

l )\,- Bewegus en trupp« 

■• , die A r fiii ihr eigen« - 



1 1 



Eine Erläuterung zu diesem Briefe lieferte die Vom russischen 
;-n in Wien, dem Fürsten Galitzin, Ende Dezember i* 
im Auftrage seiner Monarchin abgegebene Erklärung 

ition durchaus einen Plasten als König wolle 
i'Hand die Verwirklichung dieses Begehrens mit seiner 
Macht unterstützen würuV 

nl ilarauf erhielt man auch die Nachricht von dem zwischen 
and Preußen abgeschlossenen Allianztraktate und vmi 
lereinkommen dieser beiden Mächte, Poniatowski auf 
den polnischen Thron tu 'Theben. 

ü Fürsten Kaunitz schien die Lage umso gefährlich 

rhronkandidaten Eigenschaften zuschrieb, die dieser 

allerdings nicht besaij. Kühn und ehrgeizig, werdt er die poluis' 

i sofort ändern und leicht ein Eroberer werd« 

y ] X 1 1 • -s gewesen. I dieser < refahr müßte selbst durch einen 

h ugt werden, wenn die aus dem letzten Kriege 

nden Wunden nicht noch so frisch und so groß Wären. 

BT die inneren Zustände verboten einen Kri> tg : ..und sobald 

•il mit Gewalt zu Werke geht und der andere sich 

Ti nicht bedienen kann, hat der erstere gewonnenes Spiel". 

tat entschlossen, einem Kriege wegen Polen auszuwei« I 

ite der S izler deshalb auf diplomatischem Wege die 

■• n des Reiches bei den Wirren im Nachbarstaate zu 

wahr--!! : seine Bemühungen, den Polen selbst behilflich zu werden, 

■ten an der Hartnäckigkeit der ("zartor yskis. König 

aber war der gewaltigen Aufgabe, das russische Joch 

abmschütteln und sein Reich auf fester Grundlage neu auf- 

n, nicht gewachsen. Der Forderung der Zarin nach I 

chtigung der Akatholiken setzte der Reichstag den größten 

tand entgegen, so daß die Dissidenten endlich unter dem 

her I nippen eine Konföderation bildeten, welche 

der König von Preußen, vermöge des Friedens von Oüva 

und seiner Verbindungen mit Rußland, schirmen zu 

wni • irte. Von allen Seiten bedrängt, fügten sich endlich 

iffneten am 4. Oktober 1767 den Reichstag 

tun. der Beratung der Dissidentenfrage. Um jeden Wider- 

der russische Gesandte, Fürst Repttin, 
io der Nacht zum 14, < >ktober die Häupter der Opposition 

reifen und unter militärischer Bedeckung in 1 
Rußlands schleppen. Nach diesem .Machtstreich wurden 
die Forderungen Rußlands bezüglich der Dissidenten um! 1 



22 

liberum veto angenommen. Bald darauf, im M 
.sich jedoch zu Bar in Podollen eine Gegenkonföderatiou, weicht 
für die Aufrechtbaltung det Vorrechte in Polei 

die Waffen ergriff. Ilirem Beispiele gemäß entstanden mehret 
Konföderationen, deren aus. nener Zweck die Vertreibung 

des Koni] aislaus war. In dem furchtbaren Kamp 

welchen die Russen, nun vom Könige seihst gerufen, eingriffei 
wurden die Koufoderierten wiederholt geschlagen und endlicl 
bis nach Balta, einem auf türkischen Gebiete gelegenen Or 
.1.. der von den Russen in Brand gesteckt ward. 
Die Pforte war von der französischen Diplomatie W»e< 
holt auf die Gefahren aufmerksam gemacht word fü 

das türkische Reich durch eine Verbindung Rußland« mit 

(stehen mußten. Mißtrauen gegen das mit < > • rerbun 

Frankreich und die beruhigende Einwirkung durch den preußisch« 
Gesandten, veranlagten jedoch die Pforte anfänglich klugerweh 
mit entscheidenden Schritten zurückzuhalten. Die Anfror. 
des Petersburger Kabinetts, sich entschieden zu erklären, ob 
Pforte die Sache der Konfoderierten wirklich unterstütz« 
besondere jedoch die Kunde von der Verletzung des türkis« 
Gebiete! in Balta, rief große Erregung hervor; am 4. Okfc 
170s wurde in dieser Stimmung, • 

gegen Rußland beschlossen und sogar der ru^ mit 

>w als er in einer zwei Tage später stattgefunden« 
Audienz die bestimmte Erklärung abzugeben abgelehnt 
daß Rußland auf die Garantie der polnischen Verfassung ver 
ziehte und den!' ten jede weitere Unterstützung ent 

werde, vom Audienzsaale hinweg in das St 
sieben Türme abgeführt. 



Beziehungen Österreichs zu Preußen. 

König Friedrich II. erkannte doch bald unter welcher 
Widerspruch mit Rußland litt; dt 

das Intei Ines Staates war, wenn er die Herrschaft Rul 

Lands in Polen aufrichten half „Altbrandenburgischer Grui 
war, daß die im Nieder begriffene polnisch M 

wieder erstarken du- : die Mark und auf Pommei 

kte, das Herzogtum Preußen von allen Seiten ums 
den brandenbi en Kronlanden trennte und au 

Kr wer ganze 



ert war. Die Bedrohung, der man von einem 
sich versah, wurde aber ungleich gefahr- 
enen ein russu ^ebenland und der ständige 
Xi russischer Heere wurde und Rußland derart auf einer 
im mehreren hundert Meilen in unmittelbar 
rung zu dem preußischen Staate trat. Wenn nun in Wien das 
der russischen Macht nach Westen nicht minder mit 
chtet wurde, so lag die Frage nahe, die Fried* 
jetzt ab sich immer von neuem vorgelegt hat: ob nicht ein- 
mal der Tag kommen werde, an dem der gemeinsame GegdusaM 
n den Nachbar im Osten die beiden deutschen Mächte nacli 
! Blutve wieder zusammenführen werd> 
Mjl muter Aufmerksamkeit verfolgte der K-'nn^' die 
i Bemühungen Kaiser Josefs bezüglich der politis< •; 
i n Reformen im Innern des Reiches und mit 
vernahm er dann, daß selbst Fürst Kaunitz 
invernehmen zwischen den beiden Reichen als das 
erteste für die Erhaltung der Ruhe in Europa 
ne. 
Aber eine Annäherung der beiden Staaten, wie 

wünschte, fand doch noch nicht statt: das V. 
der Kaiserin in die Absichten des ehemaligen GegE 
war noch nicht geschwunden, auch lag die Vermutung nahe, d 
Stimmung nur eine Folge des Alters und der abnehmenden 
Eine Gefahr von seiner Seite war daher, solange er 
ich in guter Verfassung und von keiner anderen Seite 
•ht sah, nicht zu besorgen. 

Eine persönliche Begegnung zwischen Josef und Fried- 

ie der König sie anläßlich der Reise des Kaisers nach 

men und Sachsen im Sommer 176b wünschte, unterblieb \<.r- 

edoch der Krieg zwischen Rußland und der Pfo 

Tmeidlich schien, war es Fürst Kaunitz, der dringend eine 

ikunft der beiden Monarchen befürwortete; aber sowohl 

ia als auch Kaiser Josef sprachen sich dagegen 

. Nun trat der Staatskanzler mit einem neuen Projekt hervor, 

Preußen . »uRußland zu lösen. Das Herzogtum Kurland und 

: Lite Teil von Polnisch-Preußen sollten an König Fried- 

. abgetreten werden, wogegen er Schlesien wieder an I toter- 

1 zurückzugeben hätte. Das Projekt war hoffnungslos, weil 



ig Friedrich •k-r Große, II, 443 



-4 



68 nicht nur die für Österreich notwei ategrität Pol* 

drohte, sondern auch dem winn gekostet habt 

würde, auf den er nie verzichtet hätte. Kai f veru, 

i auch dieses Projekt und die Kaiserin stimmte ihm ai 
vollem Herzen zu. 

Der Verlauf des russisch-türkischen Krieges sollte endlic 
den beiden deutschen Mächten zur Annäherung Anlaß 
Trotz ungeheurer Verluste blieben die Russen in dem 1-eldzu«; 
des Jühr.vs 1711 und nahmen nach 

Chotin die ganze Moldau in Besitz. 

Diese Erfolge der russischen Waffen errei.' ganz Kuropa 

Staunen und Bewunderung, aber mich die ernstesten Besorgnisa 
für das politische Gl- wicht. Wühl hatte man nirgends hervi 

nden Taten von S.-ite des morschi-n 
gesehen, die Ereignisse aber übertrafen doch alle Erwartung 
Und nicht nur in Paris und in Wien, auch in Berlin war m: 
beunruhigt durch die Erfolg der Russen, denn Konig Friei 
rieh verhehlte sich nicht, daß jene einen europäischen Krh 
herbeiführen konnten, den zu verhindern jetzt seh »tes 

sireben wurde. 

Fürst Kaunitz, überzeugt, daß die Monarchie dun 
russisch-türkischen Krieg, welche Macht immer aus ihm sie] 
hervorginge, aui das tiefste berührt werden müsse und aus ihr 
Neutralität nicht hervortreten könne, ohne von Seite l'reußer 
die Gewähr vollständiger Sicherheit zu haben, hatte schon 
Herbst 1768 eine Zusammenkui K..is<Ts mit dem 

von Preußen ins Auge gefaßt und de rreichischen Gesandt* 

in Berlin, Grafen Xugent, hierauf bezügliche Weisungen ertei 
Konig Friedrich ging auf den Vorschlag •■in und am 
1769 fand die Begegnung der beiden Monarchen in N 

In den Gesprächen über die politischen I war 

der Konig, der aUf die von Rußland drohende Gefahr hinwies 
auch leugnete er nicht, daß ihm die Allianz mit der 
Zarin manchmal rei ut unbequem sei und viel Geld kosl 

li und i wen 

w\< er meinte, notwendig sein, um Ru 

itraütäi I r alle kri 

wicklnng« I er diu 

mit Rußland bezüglich Polens Und 

51 bland 

li und I 



ir einverstanden, obwohl er dieser / .eine 

3e Bedeutung beilegt"-. 

ilg ist ein Genie," berichtete der Kaiser seiner 

Mutter, ,,und ein Mann, der Wunderbar spricht; aber in jedem 

igt der Schelm durch. I >> . dafi et 

i erhalten wünscht, aber nicht aus Liebe dafür, sondern 

i sieht, dal.'i er den Krieg nicht mehr mit V hr>-n 

5nig Friedrich urteilte im allgemeinen überaus . 
den jugendlichen Kaiser; fr fand ihn von der .,liebens- 
i Lauterkeit und Offenheit, voll Geschäftigkeit und 
ine schöne Seele, reine Absichten verbanden 
tieni unermeßlichen Verlangen, sich zu unterrichten und 

, seinem Vaterlande nützlich zu sein." Und in einem 

ibert nannte er ihn den besten Kaiser, den 

nd seit lange gehabt, seinem Minister Grafen Pincken- 

hrieb er: „Der Kaiser ist vun Ehrgeiz verzehrt. Ich 

iri Augenblicke noch nicht sagen, ob er es auf Venedig, Baye rn 

Lot ring ehen hat. Aber es ist sicher, daü Europa 

men stehen wird, sobald er zur Herrschaft gelangt . . 
Die Monarchenzusammenkunft hatte eigentlich nur für 
I riedrich ein reelles Ergebnis. Kaiserin Katharina 
beunruhigt und bewilligte nun ohneweiters eine frühere 
rderung des Königs, die Bürgschaft für den Etrbanspruch der 
• ■ines Hauses auf die Markgrafschaften Aj 
md Bayreuth, auch verzichtete sie auf einestärk idnng 

ls in der schwedischen Frage und rii.it die Bmbefclehi 
Englands in «las russisch-preußische Bündnis, das um 23. Oktober 
■ - Ende März 1780 verlängert wurde 

■ las Jahr 177.» brachte den russischen Waffen Di 
Erfolge; am 5 Juli wurde die türkische Flotte vernichtet, ein; 

äter .1er l,>; n und der Gn selbst eut- 

schlagen. I >i>- zunehmende gemeinsam« r er- 

eren Zusammenschluß der beiden deutschen 
1 

hon Ende 1769 den Befehl erteilt, in 
n ein Armeekorps zusammenzuziehen, die Trup] 
irn zu verstärken, Mag izine im Lande anzulegen und die 
lünahmen für den Kriegsfall zu treffen. In Wien und 
- man den Gedanken zu einer gemeinsamen Yermitt- 
:i Kampfe zwischen Rußland und der Türk>-i Vor 



und 



und Friedrich n. 
Die zweite Zusammenkunft der beiden Fürsten fand am 
tember 1770 im Lager bei Mähriscb-Nenstadt statt. 

•ii Wunsch des Köo ihien diesmal auch Kürst Kauni 

den der König .seit 40 Jahren nicht mehr gesehen hat 
Bei den Verhandlungen führte der .Staatskanzler daa Wort und 

• das politische System wie er es nach d 

Frieden von HubertsbuTj dem preußisch) a Monarc 

inander. Der Allianz zwischen Preußen und R . füh 

• •r aus, stehe das doch nur auf den Fi berechnete Bündnis 

Österreichs mit Frankreich und den Bourbons gegenüber. 
diesem I lite befinde sich Buropa wohl; für Osl 

sei Schlesien eine schon vernarbte Wunde, die nicht a 
werden dürfe. Immer trete die Notwendigkeit in den V 
grund, den ehrj Plänen der Russen sich zu wider 

Österreich würde niemals eine statten, wel« 

nordische I .mitmacht in die Nachbarschaft Ungarns brächte 
Vereinigung der beiden deutschen Großxni sei der 

Damm, der diesem reißenden Strome entgegenzusetzen tt 

I Österreich und PreuUen sollten daher über fi - üb 

einkommen: Sobald man Grund zu Mißtrauen und A> 
haben glaube, werde man freundschaftlich Aufklärungen ;• 
Man werde stets aufrichtig und freimütig miteinander verb 
Der eine werde dem anderen nichts Nachteiliges Vorschlag 
was nicht aul "itigkeit gegründet sei. 

de alle übrigen Höfe von des Freundschaft und Achtu 

zwischen Preußen und Osterreich bestehen, zu üb« t 
suchen. < Österreich werde sich Rußland, Preußen Franl 
zu nähern suchen. Wenn Rußland dem Wiener Hofe od 
Frankreich dem Berliner Hofe Allianavorschläge ma »llte, 

würde man sich dies getreulich und schleunig mitteilen 
Unternehmungen von einiger Wichtigkeit werde man sich ror 
Mitteilung n und sich den gegenseitigen Vorteilen ui 

rsetzen, falls diese nicht von sehr Bedeutung 

.in über die it Uli 

■ eit des Voi 

1- 1 inen V.-rtr. 

.■11 Kui | ich nicht 

nicht hindern, auf dii 






er werde reit, allea aufzubi< 

iicn den beiden k;ii»rli< li.-n ! ! 
Petersburg wiedei eilen. Kr nehm. 

die Vor einer gemeinsamen Vermittln 

mitzuteilen und auf dii 
lufmerksam zu machen. 

htete König Friedrich II. am (4. Septeml 
reiben an die Zarin, in welchem er die Beilegung' der 
poln Wirren und den raschen Abschluß eines Friedens 

mit in befürwortete. Gleichzeitig setzte >-r seinem 

adten in Petersburg die Intentionen des Wiener rlofes aus 
einander und betonte, .1. mich einen ehrenhaften, d.uiern- 

leden Rußland gönne, wenn die Moldau und Wals 
ter Oberhoheit verblieben. 

Die zweite Zusammenkunft der beiden deutschen Monarchen 

-bürg tiefen Hindruck gemacht und veranlabte die 

iheren Anschluß au Preußen zu suchen. Sie hatte schon 

Bi g ,nung mit König Friedrich gesucht, < 

i gung jedoch ausgewichen war; der jetzt erfolgenden 

zu einem Besuche seines Bruders, des Prinzen 

^ab er jedoch seine Zustimmung und am (3. Oktol 

jener in Petersburg ein. Er fand in russischen Kreisen 

lestimmti Absicht, die Waffenerfolge politisch gründlich 

; man ihm zu verstehen gab, d.tl.1 sich Oster- 

i durch Zusicherung eines Anteiles an der Beute leicht 

Urne an dem Kriege bewegen lassen werde. Prinz 

ri i , der hiezu bemerkte, datf in diesem lalle auch 

entschädigt werden mülite, glaubte Grund zu der 

n, daL'> man sich hier sehr schwer dazu herbei- 

n werde, Preutien einen Gewinn nach der polnischen S" 

gönnen : gegen F.rwerbungen in Deutschland werde man 
lings nichts einzuwenden haben '). 

: dem Eindrucke der Zusammenkunft in Neustadt hatte 
|b Zarin versucht, mit den rürken selbst über einen Frie 
Verhandeln; erst nachdem dieser Versuch gescheitert war, 
die Anträge Friedrichs, 
gfen der Zarin lauteten: Fre 
hen Gesandten Obreskow, Abtretung \ iw und der 



im, II, ■»'•; 



28 

beiden Kabardeien, freie Schiffahrt auf dem Schwarzen Met 
Unabhängigkeit der Tataren, eine Insel im Archipelagus, 
gemeine Amnestie für die Griechen, Überlassung der Mole 
und Walachei in die russische Verwaltung durch 25 Ja 
behufs Schadloshaltung für die Kriegskosten. Sollte der letzt 
Punkt von Seite Österreichs und der Türkei nicht angenomn 
werden, so könnten die Donaufürstentümer von der Souveräni 
des Sultans losgelöst und als selbständige, unabhängige Staa 
konstituiert werden. 

König Friedrich war entsetzt über diese Forderung. „1 
sind Hörner gewachsen, als ich die Friedensbedingungen 
hielt," schrieb er seinem Bruder und der Zarin erklärte er, 
drücke den Österreichern durch diese übertriebenen Forderung 
die Waffen in die Hand. Und derartige Bedingungen dur 
zusetzen, sollte der König behilflich sein, ohne daß ihm da 
wesentliche Vorteile in Aussicht gestellt wurden! 

„Übernähme ich die Negotiation auf Grund dieser V 
schlage," schrieb er an den Prinzen Heinrich, „so wäre 1 
Krieg zwischen Österreich und Rußland im Frühjahr erkli 
Siehst Du nicht, daß sie sich jetzt den Rücken freimachen woll 
um bei der ersten Gelegenheit nach ihrem Gefallen über Po 
zu verfügen ? Ich würde den unverzeihlichen Fehler machen, 1 
selbst meine Ketten zu schmieden und nur die Wohltat < 
Polyphem genießen, zuletzt verspeist zu werden. Sie wollen ( 
Krieg, sonst hätten sie nicht die Walachei, die Freiheit 1 
Tataren, die Insel gefordert. Ich werde nicht sklavisch für l 
Vergrößerung arbeiten, ohne daß irgend etwas zu meinen Guns 
stipuliert ist 1 )." 

Dem österreichischen Gesandten van Swieten, Sohn 
bekannten Leibarztes der Kaiserin, teilte er diese Bedingunj 
gar nicht mit, da, wie er ihm sagte, Österreich sie nur mit ei 
Kriegserklärung beantworten könne. 

Trotzdem ließ er sich nicht bewegen, irgendwelche bindei 
Zusage zu machen; auch weigerte er sich entschieden, se 
Neutralität in Aussicht zu stellen, falls es zwischen Österre 
und Rußland zu einem Kriege kommen sollte. Van Swiel 
gewann immer mehr die Überzeugung, daß Friedrich s 
bereits mit Rußland über die Friedensbedingungen versl 
digt habe. 

') König Friedrich an den Prinzen Heinrich, II. Januar 1771. 



In den leitenden Kreisen V 

reifenden Maßregeln vollst luseinaxi 

i n i t / redete einem Kriege gegen Rußland 

n nur Preußen neutral bleu : osef 

ms; er hielt einen Krieg ohne verläßlich) 
für ein W. ls welchem « Österreich im besten Falle 

rinn hervorgehen könne, Insbesondere sei d»-r Haltung 
•i Königs nicht zu trauen. 
ilitat zusagen würde, da er die Lage nach eigenem 
gestalten könne, indem er die Zarin demütigen ließe, um 
lichter aufzuwerfen. 
„In dieser Stellung wäre es ihm möglich, uns inmitten 
Siegeslaufes aufzuhalten oder ruhig zuzusehen, bjf 
|jft haben, um alsdann jene Stöße zu fuhren, die ihm 
ilicklich von Nutzen zu s.-in scheinen. Welcher Vorteil 
-• verführen s für ihn nicht, seine 

n Streitkräfte vollzählig und intakt zu erhalten, während 
mächtigen und gleichmäßig gefürchteten Nachbarn 
iöhnung entzweit und Bandet 

is'itig schwächen und schließlich aul 
D 'irad der Erschöpfung bringen, daß der König mit -»einer 
rhaltenen Armee und seinen geschonten Hilfsquellen eine 
nde Cberlegenheit erlange. Er könnt« dann das fiesetz 
: und dasjenige untei ihm zum \ 

erscheine wenig wahrscheinlich, dat: »t die ihm 

Stöüe führen werde, da ihm RuLfland bereit > ein] 

i zur Teilung der Beul .acht <• ige 

Vorteile zugewendet haben dürfte, denen die Kaiserin Katharina 

Mütterliche Zuneigung verdank BT ihr 

ich durcli das eigene Interesse davon abbringen 

•■■ 

üsse demnach den Türken 1*0 man ihnen mit 

ht auf Preußen keine tatsächliche 11 ; könne, 

.nde, den König zur Mitwirkung zu beweg' 
lan klar machen, daß es nur an ihm 
erung Rußlands Schranken zu 

. on ihm zu trennen und alle 
rnehmen, die der Köni^ i ige. Um 

zu können, wollt--- der K 
ästet und '-in Korps von 30.000 Man:: der 



3o 

Donau -an der türkischen Grenze bereitgestellt werde. Rußland 
würde dadurch in der Unsicherheit erhalten, ob es angegriffen 
werde oder nicht, der König von Preußen mußte befurchten, 
gezwungen zu werden, sich für oder wider Österreich zu er- 
klären und die Pforte würde in der Hoffnung bestärkt, unterstützt 
zu werden. 

Kaiserin Maria Theresia schrak vor einem neuen Krieg 
zurück, insbesondere vor einem an der Seite der Türken gegen 
die Russen, „die doch Christen seien" und wünschte, den Frieden 
zu erhalten; aber Kaiser Josef hielt eine Entscheidung, die nur 
auf Herbeiführung eines Friedens unter jeder Bedingung hin- 
zielte, für schädlicher als einen Krieg und wollte sich daher 
eher dem Vorschlage des Fürsten Kaunitz anschließen. Dieser 
suchte .nun einen Mittelweg zu finden. Vielleicht gelang es, 
König Friedrich doch zu einem Neutralitätsversprechen zu be- 
wegen und gleichzeitig mit der Pforte ein Einverständnis anzu- 
bahnen. 

Die beiden deutschen Großmächte hätten mit je 30.000 bis 
40.000 Mann in Polen einzurücken, eine Aussöhnung Preußens 
mit den Konföderierten zu bewirken und sodann als bewaffnete 
Vermittler den kriegführenden Teilen die Friedensbedingungen 
vorzuschreiben. Im Falle König Friedrich zu einem solchen 
Abkommen die Hand nicht bieten sollte, müßte er zu einer 
bindenden Erklärung veranlaßt werden, vollste Neutralität zu 
wahren, wenn Österreich im Frühjahre eine Armee von 40.000 
bis 50.000 Mann zusammenzöge '). 

Nach langem Widerstreben entschloß sich die Kaiserin auch, 
mit Waffengewalt den weiteren Fortschritten Rußlands entgegen- 
zutreten. 

Der außergewöhnlichen Geschicklichkeit Thuguts, des Ver- 
treters Österreichs in Konstantinopel, gelang es verhältnismäßig 
rasch, von der Pforte jene Zugeständnisse zu erreichen, die 
Österreich für den in Aussicht gestellten bewaffneten Beistand 
verlangte: Bestreitung der Kriegskosten, Abtretung der kleinen 
Walachei und allenfalls der Festungen Belgrad und Widdin. 
Nach langen und schwierigen Unterhandlungen kam am 6. Juli 
1771 die Konvention zustande, in welcher die Pforte sich ver- 
pflichtete, binnen acht Monaten 20.000 Beutel (11V4 Millionen 

') Beer, Die erste Teilung Polens. II, 23. 






3« 

zu zahlen, die kleine Walachei abzutreten, den öster- 

Handel von allen 1. abgaben zu befreien um] 

frikanischen Raubstaaten zu beschützen. Dafür machte 

:■ r kaiserliche Hof anh r Pfbrti den Frieden anter 

Rückstellung aller russischen Eroberungen zu erwirken und 

Freiheiten Polens aufrechtzuerhalten. 

verfluchte rürkenkrieg," hatte Friedrich 

einmal während seiner Unterredung mit Kaunitz in 
rufen und es sich nicht Leugnen; dal3 dieser 

chtigt war. Die Stellung Preußena zwischen Rutiland 
Österreich beschützten Türkei war eine schwer; 
ten Herzens zahlte Friedrich bedungenen 

ler in RuUland, kam e.s nun auch noch zu 
i diesem und < >sterreich, so konnte er nicht umhin, 
Bundesgenossen auch den vertragsmäßig ausbednngi 
tand an Truppen zu liefern und lief dabei Gefahr, einen 
gegen das verbündete < isterreich und Frankreich 
zu müssen. Andererseits widersprach es den Lebens- 
Staates, wenn Friedrich die Russen zu un- 
r mittelbaren Herren von Polen und der Türkei 
machte, indem er ihren Zwecken Beistand leistete; ergriff et 
E'artei für Österreich, so brach er mit Beinen einzig 

hne der Freundschaft anderer Mächte 
l sein. 

r Wiener Hof selb I Friedrich einen Ans 

Die Genesis der Teilung Polens. 

Anregung zu einer Teilung des polnischen Reiches ist 
iner auswärtigen Macht gekommen, trotzdem 
i Fremde über die Schicksale der konigl 
eden und die Polen selbst ihr Heil nur von der 
Fremd teten, sondern von den polnischen Königen s< 

l'nmittelb.ir nach seiner Thronbesteigung hatte Konig August II , 
bis 1733), dem Zaren Peter polnisches Gebiet 
1 und noch am Ende seines Lebens sich mit Teih 

t. um tiir den Rest seines Reiches volle 
zu erlangen. Nach dem rode König August It 
eich dem König Friedrich Wilhelm I. Polnisch - 
F'reufk?n für d rstützung des französischen Kandidaten and 



noch zu Beginn des Jahres 1769 war der französische Minister 
Choiseul bereit, die Bundesgenossenschaft Preußens gegen 
Ermeland und Kurland zu erkaufen. 

Friedrich der Große hatte wiederholt den Gedanken an 
eine Erwerbung polnischen Gebietes ins Auge gefaßt und schon 
als Kronprinz Polnisch-Preußen als ein unentbehrliches Binde- 
stück bezeichnet. In seinem ,, Politischen Testament" vom Jahre 
1752 hatte er wieder auf diese Erwerbung hingewiesen und als 
der Krieg zwischen Rußland und der Pforte zum Ausbruch kam, 
sich neuerdings in „politischen Träumereien" ergangen. „Wieder 
sieht er im Geiste dereinst Sachsen, Schwedisch-Pommern, 
Polnisch-Preußen in die Grenzen seines Staates einbezogen. Dann 
werde man, nach Befestigung einiger Weichselplätze, Ost- 
preußen gegen russische Anschläge verteidigen können. Aber er 
sagt sich zugleich, daß eben Rußland diejenige Macht sei, bei 
der man wegen des polnischen Preußens das größte Hindernis 
finden würde. So werde es vielleicht besser sein, jenes Land 
durch Verhandlung stückweise zu gewinnen, als durch das Recht 
des Krieges. Vielleicht werde Rußland in einem Falle, da sich 
ihm der preußische Beistand als ein dringendes Bedürfnis 
ergäbe, geneigt sein, Thorn. Elbing und eine Bannmeile an 
Preußen zu überlassen, zur Verbindung von Pommern mit der 
Weichsel J )." 

Zur selben Zeit, da Choiseul mit Ermeland und Kurland 
lockte, machte auch ein anderer Politiker, Graf Lynar, den 
Vorschlag, es sei dem Kriege Rußlands mit der Pforte dadurch 
ein rasches Ende zu bereiten, daß auch Osterreich und Preußen 
sich an diesem Kampfe gegen die Türkei beteiligen sollten. 
Osterreich hätte hiefür Lemberg und Umgebung, dann die Zips, 
Preußen das polnische Preußen, Ermeland und das Schutzrecht 
über Danzig zu erhalten, Rußland sich durch einen beliebigen 
Teil von Polen für die Kriegskosten zu entschädigen. König 
Friedrich glaubte doch sein „Traumbild" wenigstens einmal 
andeutend nach Petersburg hinwerfen zu sollen 2 j. „Dieser Plan 
hat einigen Schimmer," schrieb er seinem Gesandten in Peters- 
burg, Grafen Solms, „er erscheint verführerisch. Ich habe ge- 
glaubt, ihn Ihnen mitteilen zu sollen. Sie werden, da Sie die 
Denkungsart des Grafen Panin kennen, entweder alles dies 

l ) Koser, II, 453. 

-) Duncker, Die Besitzergreifung von Westpreußen, 177. 



den Gebrauch davon machen, den Sie tür tat- 

mir sch< int, daß mehr Glänzend' 
kt." 
Nach einigem Zögern brachte Gru1 SolniS dieses Pr> 
..die [dee einiger spekulativer Köpfe in Deutsch]* 

l'.tnin verhielt sich ablehnend: 88 würde sich nicht 
lohnen, meinte er, drei so gTOÜe Mächte zu vereinigten. 1 

irken aber den Dnieatr zu werfen; ein solches Bündnis 

nichts geringeres bezwecken, als die Türken aus Eu> 

• in I eil Asiens zu vertreiben. Du einzige Hindernis 

auszuführen, bilde die l.ifersucht zwischen Österreich und 

rreich müsse* sich mit Rußland verbinden und k 

iurch türkisches, nicht aber durch polnisches Gebiet hin- 

ntschädigt werden- Preußen aber werde in diesem 
ngs das polnische Preußen und Frmeland beanspruchen 
Rußland selbst, erwiderte Panin auf" die Frage des 
Ims, besitz« schon mehr Land, als es regieren könne; 
irfe nur einiger Grenzfestungen. 

>nig Friedrich gewann die Überzeugung, daß der vor- 
'lan in Rußland kein« Billigung finde; dort war man zu 
/<it noch nicht einmal geneigt, die Ansprüche des Kc 
ich und Bayreuth zu unterstützen. Fr ließ vorläufig das 
Projekt fallen; es wieder autzunehmen und nach- 
drücklich zu vertreten, fand sich bald ein willkommener Anlaß, 



gismund von Ungarn, der während seiner ganzen 

it un Geldmangel litt und diesem durch die ver- 

Uittel abzuhelfen suchte, hatte im November 1412 

■ idte der Gespanschaft Zips an Polen verpfändet. Von 

Nachfolgern wurden dann wiederholt, aber vergebens Vsr- 

webe unternommen das polnische Pfandrecht über diese Orte /u 

iem ungarischen Reichstag 1751 wurde diese Forderung 

aufgeworfen, doch mußte jetzt erst die Frage über 

Regulierung der seit Jahrhunderten streitig geblieb 

-polnischen Reichsgrenze gelöst werden. Es trat demnach 

56 die sogenannte Barköczysche 1 rnnzkommi 
, die ihren Auftrag in der Art vollzog, daß fast alle 
frte der polnischen Zips Stücke ihres Gebietes 

len Bevollmächtigten verhielten sich dabei 
gleichgültig, als ahnten sie den schließlichen der 

it. 
Krieg« unter Kaiser Josef II. 1 



Als dann zu Anfang - des Jahres 176') Fürst Kaunitz 
isammenziehung der Trappen BS den Grenzen von Polen 
der Türkei in Anregung brachte, erklärte der Hofkriegsrat 
damit einverstanden und riet, insbesondere an den Grenzen 
verpfändeten Zipser Distriktes die Aufsteckung der kaiserlicl 
Adler vorzunehmen, einerseits um diese Gebietsteile geg 
Streifungen der Konföderierten zu sichern, andererseits um da- 
durch das österreichische x\nrecht auf dieselben durch einen 
Possessionsakt klar an den Tag zu legen Es wurde demnach 
von dem Punkte, wo die österreichisch-polnische Grenze unweit 
von Teschen begann, durch Ungarn und Siebenbürgen lai 
ganzen Grenzzuges gegen Polen, gegen die Moldau und Walach 
ein Militärkordon zum Schutze der Grenzen und um Mini 
feindlicher Streilparteien zu verhüten. 11. 

Gelegentlich dieser Grenzbesetzun^ wurde auch die wich: 
Frage aufgeworfen, wie bezüglich der Besetzung des zwisi 
Österreich und Polen streitigen Gebietes vorgegangen werc 
solle, da ja der Zipser Distrikt noch immer unter der Oberhohe 
Ungarns sich befand, obwohl das Besitzrecht Polens auf dies 
Distrikt ebenfalls zweifellos feststand. 

Fürst Kaunitz stellte vor allem den Grundsatz auf, 
Absicht dürfe keineswegs dahin gerichtet sein, Polen auch 
den geringsten Gebietsteil zu entziehen, auf welchen man 1 

oder nachweisbares Recht besit/.e, Wenn er 
noch rate, auch in streitigen Grenzgebieten die kaiserlicl 
Adlei aufzupflanzen. So könne dies nur mit der gleichzeitig 
uiul ausdrücklichen Erklärung an Pole: tehen, dati 1. 

den > twaigen Rechten dieses Staates keineswegs zu n. 
treten, sondern zu götl Beilegung von 

jederzeit bereitwilligst die Hand geboten werden solle. 

König Stanislaus August von Polen entschied üb 
diese 1 rage selbst, laden <t Im April 1769 durch Beinen Bruc 
den 1 ür>t'-n Ponietowski, den Kaiserhof bitten ließ, den Zij 
Distrikt einstweilen mit österreichischen Truppen zu fr 
da aui diesem Bod< • 
sich herumtr 

och, die Anordnui 
kordons nicht durch Beratung aui dieses Ansuchen zn 
fertigen, da eine solche Hand] mit der 

tat nicht tu vereinbar* und weil durch 

tdlung, zu welcher die Kai ius eigem-r Machtvi 



■menheit lassen habt-, die tatsache d< irischen 

htes auf die Zips unzweideutiger hervor 
an diese Besetzung auf Ansuchen des K> 
•Ige. 
Um jedoch allen beteiligten Mächten den Argwohn zu 
nehmen, als ob der Wiener Hof beabsichtige, die herrschende 
i benützen, um dem Pfandrecht«- Polens nahe zu 
treten mtlichte Fürst Kaunitz eine Erklärung, in welcher 

ilche Absicht ausdrücklich in Abrede gestellt wurde. 1 
Erklärung wurde sowohl den fremdes Ministem in Wien und 
►ten Poniatowski mitgeteilt, als auch in den Ort- 
schaften der polnischen Zip* verlautbart 

unterliegt kein ifel, daß man in dem Augenblick, 

u sich entschloß die polnische Zips zu besetzen, auch den 
ken faßte, dieses < rebiet nicht so leicht wieder aufzugeben. 
esehen davon, daß nicht nur die Vorfahren der Kaiserin 
eresia, sondern auch diese selbst durch ungarische 
Landtagsartikel sieh zur Wiedererwerbung der Zips verbindlich 
;it, ließ auch die geographische Lage dieses Gebietes, 
on ungarischem Territorium fast ganz umschlossen und 
i hohen Gebirgszug der Tatra von Polen fast voü- 
hnitten war, die baldige Wiedervereinigung mit 
q ungemein wünschenswert erscheinen. Doch dachte man 
i!s nur an eine Einlösung und nicht an eine widerrechtliche 
ung mit Ungarn, etwa wie König Friedrich II. sich 
Schlesiens bemächtigt hatt 
Bei der Aussteckung der Grenze zwischen Polen und der 
rab sich dann, dali diese vor dem Verpfändungsjahre 
umfangreich sen sei als später, weshalb die Aufsteckung 

en Adler in der Weise vorgenommen wurde, daß 
I eile der bisherigen polnischen Starosteien Sandec, 
narkt und Czorsztyn innerhalb der neu gezogenen Grenzlinie 
.■ich wurde hiebei nicht beabsichtigt, die besetzten pol* 
i )istrikte zu annektieren. Eine Teilung Polens lag übrigens, 
■ •'S treffend bemerkt, zu jener Zeit . rmaßen 

tolitischen Atmosphäre, denn im August desselben Jahres 
r Herzog von Choiseul dem österreichischen Bot- 
ifter in Paris, Grafen Mercy, den Vorschlag, polnisches Ge- 
besetzen und gleichzeitig erklärte ihm einer der tatig 



i- letzle Regteruogsx«it, I . 



3* 



36 

polnischen Agenten, General Mokronowski, die konföderierte 
Republik sei gern bereit, dem Hause Österreich die Zips gegen 
einen geringfügigen Betrag zurückzugeben, da sie Polen ohnehin 
nur geringen Nutzen gewähre. 

Die Teilung Polens. 

In Petersburg hatte man noch immer gehofft, den Wiener 
Hof für eine gemeinschaftliche Aktion gegen die Pforte gewinnen 
zu können ; die Aufstellung österreichischer Truppen an der Xord- 
seite der Karpaten und die Besetzung der an die Zips grenzenden 
Starosteien bewies jedoch das Gegenteil. Es war notwendig, 
engen Anschluß an Preußen zu suchen und den Fehler, die Hilfe 
König Friedrichs ohne jede Entschädigung begehrt zu haben, 
wieder gutzumachen. Doch waren hierüber die Ansichten der 
russischen Staatsmänner geteilt, denn während der Kanzler Graf 
Panin an dem Grundsatze festhielt, daß Rußland eine Teilung 
Polens nie dulden dürfe, damit die Republik ausschließlich 
russischem Einflüsse unterworfen bleibe, wünschten andere, Öster- 
reich möge die besetzten polnischen Starosteien behalten, damit 
Rußland und Preußen ebenso verfahren könne. Dieser Ansicht 
war auch die Zarin. Gelegentlich einer Abendunterhaltung er- 
zählte sie dem Prinzen Heinrich von Preußen scherzend das 
Vorgehen der Österreicher und fügte hinzu: „Aber warum sollte 
nicht jedermann zugreifen?" Prinz Heinrich antwortete, König 
Friedrich habe nur wegen der Pest einen Kordon in Polen 
ziehen lassen, aber keine Starosteien okkupiert. „Aber warum 
nicht gleichfalls okkupieren?" fragte die Kaiserin lachend. Bald 
darauf brachte Graf Czernytscheff das Gespräch auf dasselbe 
Thema und fügte hinzu: „Warum nicht das Bistum Ermeland 
wegnehmen ? Schließlich muß doch jedermann etwas haben ')." 

Aber König Friedrich war nicht geneigt, sich der Gefahr 
eines Krieges auszusetzen „für ein Kompliment und einen Zobel- 
pelz". Er bezweifelte, daß Osterreich die besetzten Starosteien 
behalten werde und besorgte, von Rußland durch die Aussicht 
auf eine unbedeutende Fntsehüdigung in einen Krieg gegen 
Österreich und Frankreich getrieben zu werden. „Was die Be- 
sitznahme von Krinelund anbetrifft, so habe ich davon abgesehen, 
weil das Spiel nicht der Frage wert ist. Die Portion ist so winzig, 
daß sie das (ieschrei, das sie veranlassen würde, nicht lohnen 

') l'ittix llrluiii'li an Kiinii; Friedrich. Petersburg, 8. Januar 1771. 






jrde. Polnisch-Preulien wäre der Mühe wert, selbst ohne Dan 
denn wir hätten dann die Weichsel und die freie Verbin <i 

:n Königreich, eine wichtige Sache. Das würde die Mühe 

enn es sich um Geld handelte, Geld und reichlich aus- 

ber wenn man Bagatellen mit Eifer nimmt, so macht 

i Eindrnck der Habsucht und Unersättlichkeit, und ich 

möchte iß man mir noch mehr von diesen Eigenschaft 

•nan es ohnehin in Kuropa tut.'' Noch war sein St 

n Krieges zu sehr erschöpft, als dal.; es --ich in 
-'Lrit-n zweiten hätte stürzen mögen und das angebotene hnneland 

chs Sous" wert. Erhielt es für ratsam, unter di< 
umständen neutral zu bleiben und die günstige Gelegenheit 
abzuwarten; jeder Augenblick, um den der Frieden sich ver- 
feinern Staat'- neue Kräfte, während die Rußlands 
und Österreichs im Kampfe sich erschöpften '>. 

Ab. -r von diesen Anschauungen lieü er ab, als Prinz Hein- 
mrückkehrte. „Ich will Sie als Herrn des Ufers des Bal- 
tischen Meeres und Sie mit der stärksten Macht Deutschlands 
ilen sehen, den diese vereinigten Kraft«- in Europa 
n können," hatte der Prinz schon im Jahre 1769 seinem 
n Bruder zugerufen und seitdem die Erwerbung eines 
on Polen nicht aus den Augen verloren; nun ge- 
S ihm bald, den König in diesem Sinne zu beeinflussen. Am 
!>ruar war Prinz Heinrich in Potsdam eingetroffen, am 
entscheidende Weisung an den Grafen So Im 8. Die 
-> her hätten einen 1 eil Polens beset/t und die Beschwerde 
publik ausweichend beantwortet, so jedoch, daü ihre Ab« 
Ansprüche geltend zu machen, deutlich werde. Auch 
n habe derartige Ansprüche und wolle das 
jiel < >sterreichs befolgen, indem er sich in den Besitz eines 
11 [Klinischen Provinz setze, um sie wieder zurückzugeben, 
abstehe, oder sie zu behalten, wenn es seine 
u Rechtstitel geltend machen wolle. Geg enwärtig 
es sich nicht mehr um die Integrität Polens, sondern um 
iltung des wluichgewichtes. 

•he Staatskanzler zeigte sich diesen Vorschlägen 
\ betonte jedoch, daü es darauf ankomme, S 
irreich die besetzten Starosteien wirklich 
He und lieü König Friedrich auffordern, hierüb' 



rieh an den Prinzen Heinrich, 24. und 31. Janum 



38 



Wien anzufragen. Am 27 April kam König Friedrich 
Wunsche Rußlands nach. In einer Audienz teilte er v in N \ 
die freudige Nachricht mit, daß die Herstellung d 
Aussicht stehe. Rußland werde die Moldau und Walachei de 
Türken zurückerstatten, nur die Verzichtleistung auf die 
abhängigkeit der Tataren und auf Asow dürfte mit groß» 
Schwierigkeiten verbunden sein. Seiner Ansicht nach könnte rm 
bezüglich des letzten Punktes nachgeben, da Asow kein 
Seehafen sei. Rußland werde seine Entschä am besten ai 

Kosten Polens finden; er selbst finde dies auch am 

mäßigsten. Osterreich könne dann das besetzte polnische 
behalten und auch er werde ..seine Kouvenienz" suchen. 
Sinne seiner Instruktion entgegnete van .Swieten, dal 
reich allerdings einige streitige Distrikte besetzt habe, jedoc 
lit sei, sich mit der Republik zu verständigen, falls die in 
rreich vorzubringenden Beweise für nicht genügend befundi 
würden. Nach Herstellung des Friedens und nacli dem Rückzu; 
der preußischen und russischen 1 ruppen aus Polen, werd« 
reich nicht ermangeln, dasselbe zu tun und in den be 
Starosteien den früheren Zustand eintreten lassen. Wiehdrücklie 
betonte jedoch van Swieten, daß man zwischen den Grei 
«Hstrikten und den Zipser Städten einen Unterschied 1 
müsse, da das Recht auf Auslösung der letzteren seinerzeit v< 
behalten wurde und unbestreitbar sei. Ohne hierauf näher ei 
zugehen, forderte König Friedrich, man möge doch in den öatt 
reichischen Archiven nachsuchen lassen, ob man nicht noc 

Anrechte auf das eine oder andere Palatino 
machen könne. ,, Glauben .Sie mir, man muß die Gelegenheit 
nützen. Ich werde auch meinen I eU nehmen und Rußland d» 

Dutch diese Besitzergreifung - werde man am 
in die Lage versetzt, die Ruhe in Fol 1 haltt 

Van Swieten begnügte sich zu bemerken, dl BeruhigUl 

iis durch eine gemeinschaftliche Garantie derselben ur 
durch gegenseitiges gutes Einvernehmen 1 gesichert 

und stellte es der Beurteilung des Königs anheim, ob ihm rk 

Anwachsen der russischen Macht an der preußischen 
ganz gleichgültig lein könne. Die Russen verlangen nur dt 
polnii nteil von Livland, meinte der König, er Belbst 

ruf »ich Pommern "der Polnisch-Preußen i 

van - 






n am nächsten Tage übersendete König Friedrich 

sandten in Petersburg neue W D, Van .Swieten 

habe gesagt, daß die Zips seit alter Z>it (Österreich gehöre und 

Starosteien von Ungarn abgerissen worden 

rde bei einer Pazitikation Polens seine Rechte und 

iche beweisen. Der Wiener Hof gebe demnach das Bei- 

Rnbland und Preußen seien dadurch ermächtigt, ebenso zu 

i en. 

I» RuUland war man doch noch nicht geneigt, auf die Au- 
fbietungen Friedrichs einzugehen und auch seine weit 
unausgesetzten Bemühungen hätten schwerlich Frfolg gehabt, 
rreich nachgiebiger gewesen wäre. Aber hier beharrte 
Kaunitz auf seinem Plan, durch die Verbindung mit der 
, Rußland zur Verzichtleistung auf seine Forderung« 
rwingen und die Integrität Polens zu retten. Graf Panin er- 
in die früh' i Uten Bedingungen. In einer Unter- 

nut dem österreichischen Botschafter, Fürsten Lohko- 
nitr, am 30. Mai 1771, erklärte er sich bereit, auf die beiden 
rdeien zu verzichten, die Sequestration der DonauffitSten- 
tuf 25 Jahre fallen zu lassen und verlangte nur deren Un- 
tbhängigkeit. Gleichzeitig machte (traf Panin die Bemerkung. 
- den Anschein gewinne, als ob das Wiener Kabinett 

durch Besitzergreifung einiger polnischer Gebietsteile 
Kriegskosten einigermaßen sich schadlos zu halten. Wahr- 
ich werde auch PreuUen diese Gelegenheit ergreifen und 
Ansprüche auf einige polnische rerritorien geltend machen. 
Falle könnte Polen durch die Moldau und Wal.t 
verden. 

1 stand zu dieser Zeit mitten in den Verhandlungen 
über den Abschluß einer Konvention mit der Pforte. 

Fürst Kaunitz lehnte daher ab, die usbedingun 

B Konstantinopel mitzuteilen, da ein auf dieser Grund? 
.»nde kommender Friede für das russische Reich die 
gste und größte Eroberung sein würde, die eine europäj 

letzten Jahren gemacht. Eine solche außerordent- 

v'ergrößerung eines ohnehin schon mächtigen Reiches würde 

«•ine höchst bedenkliche und gefährliche Veränderung in dem 

en Gleichgewichte hervorrufen und für die anderen 

••, die keinen verhältnismäßigen Gebietszuwachs erhalten, 

«nc berechtigte Ursache bilden, um einem derart; 

hen Hindernisse in den Weg zu legen. Es v. 



in die Kategorie der seltenen und ganz unw. inlich« 

Vorkommnisse gehören, wenn eine ihr eL 

nicht miükennende dritte Macht nicht allein 
bleiben, sondern auch noch ihre Hill? dazu leihen wollte, de 
schwächeren Teil dem mächtigeren völlig unterwürfig zu macht 
Noch seien die Mittel der Pforte nicht so erschöpft, um d< 
Rußland vorgeschlagenen Vereinbarung <iie Hand bieten 

an. Ein derartiger Friede wäre nur der Anfang von 
— die vollständige Vernichtung ischen Reiches wurde 

dann bloß eine Frage der Zeit sein. Die Unabhä ; t dr 

ren vertrage das österreiehische Enteresse ebensov. 
die Loslösung der Donaufürstentümer von der türkischen Hei 
si hiiit, selbst wenn dieselben nicht zu Rußland geschli 
dem irgend einem unabhängigen Fürsten übertragen würden. 

Gleichzeitig hatte r'ür.^t Lobkowitz die Bestimmung der 
an den < in-nzen Ungarns angesammelten österreichischen Trupper 
nachdrücklich hervorzuheben : sie seien für den Fall konzentrit 
worden, als durch die glücklichen Erfolge der russischen \ 
eine Störung des Gleichgewichtes eintreten würde. Diese Storni 
aber werde eintreten, wenn das russische Heer die Dons 

K ii reiten sollte, in welchem Falle Österreich an dem Krief 
zur Unterstützung der Pforte teilzunehmen gezwungen se 
könnte. 

In Petersburg zeigte man sich befremdet über diese Haitut 

Wiener Hofes und fand es unverständlich, dafi Osterren 
eine Gelegenheit vorübergehen lassen wollte, ohne Vorteilt- ai 
einem Kriege zu ziehen, an dem es keinen Anteil genomrm 
habe ; aber man erkannte auch, daß die Bunde 
PrettSens notwendiger war denn je. So schwer es dem ' 

i in auch lallen mochte, auf die Herrschaft über ganz Pol« 
verzichten, er mußte sich jetzt dazu entschließen und unmittel- 
bar nach der Unterredung mit dem Fürsten Lobkowitz ei 
ex dem I >olms, dar. die Verhandlungen wegen der 

seitigen Erwerbungen polnischen Gebietes eingeleitet « 
könnten. 

König Friedrich war mit dieser Wendung der I» 
Zufrieden; eine direkte Verständigung zwischen Österrei< 
Rußland hätte seine Pläne leicht stören können, nun konnte 
noch immer, selbst ohne Krieg, zu d chten «tebiet 

wenn es ihm nur i ward, die l 

der Donaufurstentümer n Eu stimmen. 



lien die < refahr eines Krieges 
h und Rußland drohend genug 1 , Anfang Juli 1771 «r 
Maria 1 heresia dem englischen Botschal ter in \ 
nachdrücklich, daß < »sterreich der Pforte eine Gebietsabtretung 
• lürte und eine Teilung Polens irerd< rreich 

dulden. „Ich wünsche kein Dorf zu behalten, dumii 
rnt. Ich will keine Eingriffe machen, auch nicht dulden, 
diß solche gemacht werden. Beim Ausbruch dieses unglück- 
lichen Kri ich Ihnen, ich wollte solange als mö| 

I bleiben; ich sage Ihnen jetzt mit derselben Offenheit. 
daß ich daran teilnehmen muß, wenn er länger dauert als <! 
Feldzag. Ich weiß, es ist ein änderst verderblicher Krieg; wir 
■I dem Hunger, der Pest, jeder Plage ausgesetzt »ein, 
künftige Sicherheit, die Erhaltung meiner wesentlichst« n 
fordern ihn so laut, dal.» mir keine Wahl bleibt." 
Ähnliche Erklärungen gab van Swieten in Berlin 

Rh" Preußen hohe Zeit, den Kriegsplan mit den Rat 
•r Preußens Entschädigung festzustellen. Während 
K riedrich die Kriegsvorbereitungen einleit--t<-, 

ite er sich auch, die Russen zur Verzichtleistung auf die 
gewünschte Unabhängigkeit der Donaufüistentümef zu bew« 
T»«Min dort lag, das wußte er jetzt aus dem Munde der Kai 
selbst, „der Knoten". In einer Unterred 
hen Gesandten in Wien hatte sie den Wunsch 
«ler König möge die Gefahr eines Krieges, an den sie 
t Widerwillen denke, abwenden, indem er Rußland bew 
r Moldau und Walachei abzustehen und die Pforte dahin- 
ich dann auf Grund der russischen Vorschläge in Ver- 
en. Fürst Kaunitz beeilte sich allerdings 
Erklärungen der Kaiserin abzuschwächen, aber König 
doch immer mehr auf jenen Verzicht Ruli- 
und die Ereignisse auf dem Kriegsschauplätze machten 
'.'•11 Kaunitz nachgiebig 

en hatten nicht nur die Krim erobert, sondern 
mch Ende Oktober 1771 nach Überschreitung der I 1 
gung der Türken bei Matschin und Tultscha bis I 
>-. von wo aus sie sich den Weg über Schumi 

I lerz des osmanischen Reiches zu öffnen suchten. Das 

Eese Waffenerfolge augenscheinlich gewordene Unver- 

II der Türkei, dem Andrängen der Russen auf die Dauer 

teln-n und die sicheren Nachrichten über die Ab- 



42 



machungen Preußens und Rußlands bezüglich der i l'olet 

liefen den baldigen Kintritt einer allgemeinen Krisis befürchtt 
fürst Kaunitz entwarf t in>- Reihe \ < >n Projekten, nach welche 
ein A.USWög aus der Verwirrung gefunden werden könn 
Polen EU t' j il«-n. Kaiser Josef hielt nur drei P'älle für mögliel 
entweder, der Krieg werde beendet, ohne wesentliche Vorte 
der Kriegführenden: dieser Fall sei chimärisch; Vereinbarur 
zwischen Osterreich, Rußland und Preußen: in diesem F 
müßte festgestellt werden, ob die Erwerbungen für < Ksterreic 
auf Kosten der Türkei oder Polens anzustreben wären ; 
Verwirklichung dieses Planes schien dem Kaiser schwierig, e 
seiner Allsicht nach nur eine dritte Möglichkeit: 
mit RuLiland, das sich mit mäßigen Vorteilen begnügen 
In Polen hätte alles beim alten zu bleiben, I Österreich gebe 
besetzten polnischen Gebietsteile zurück, mit Ausnahme der Zij 
und des gleichfalls abzulösenden Gebietes von Lublau. Abt 
Vorschläge, welche in diesem Sinne nach Petersburg g< 
wurden, fanden kühle Aufnahme und wurden mit einer förmlich« 
Hinladung zu einem Teilungstraktat aui Kosten Polens be 
wortet. 

Es hat der Kaiserin Maria Theresia schwere Seelenkämpfe 
gekostet, ehe sie sich entschloß, ihr»- Zustimmung zu geben und 
sie hat die österreichische Politik seit dem Jahre 1700 hart ver- 
urteilt. Vom Reginne ihrer Regierung habe sie stets nach Wahr- 
haftigkeit und Gerechtigkeit, nach treuer Erfüllung ihrer Ver- 
pflichtungen gestrebt und dadurch das Vertrauen und die l'»< 
wunderun-^ von freund und Feind errungen. Die Absicht dt 
Königs von Preußen, sich eines Teiles von Pulen zu bemächtiget 
habe sie stets erkannt und zu zerstören gewußt Xun habe ma 
aber selbst im trüben zu G gesucht and elenc 

polnische Distrikte zu gewinnen, ein System befolgt, das sie 
sehr schlecht bewährt habe. „Alle unsere Besorg 
sich auf die Gefahr, von der wir uns einbildet 
der Vergrößerung Rußlands erblicken müßten; ja man verblendet 
sich SO weit, dal.i man sogar glaubte, durch jene prunkhafte Zl 
sammenkunft in Neustadt eine Übereinstimmung und ein 

Vertrauen zwischen uns und dem König von l'reuß« 
eführt zu haben, \)u- Hoffnung, biedurch Rußl 
imponieren, von der Pforte Geld iw 

polnischen Distrikt« haltet 

• 



hrlichen Schritten, die jener Geradheit und Red- 
it nur v itsprechen, welche wahrend meiaa 

it immer die einzigen Grundlagen meines Verfahrens 
det hatten.'' 

die Kaiserin .stand vor dem Entschlösse, entweder 
am 17. Februar 177- 1 zwischen Rußland und Pn 
>senen Teilungsvertrag mit bewaffneter Hand zu v. 
i oder untätig zuzusehen, wie durch unverhältnismäßige Ver- 
Preußens und Rußlands das Maus Usterreich in die 
gebracht wurde. Mit schweren Sorgen g«J 
istimmung. „Ich finde, daß vor jetzo nichts anderes mehr 
a tun. kann mich aber noch nicht beruhigen über die Ver- 
ser beiden Puissancen und noch wenig« wir 
mit selben teilen bollen." 

Die Verhandlungen über den wechselseitigen Anteil des zu 
lierenden polnischen Gebietes dauerten noch die folgenden 
Monate hindurch, denn war man von preußischer und russi- 
bisher bemüht gewesen, < Österreich zur Teilnahm 
.f Polens zu bewegen, so fand König Friedrich jetzt, 
Uten Appetit" habe. Aber die Bemühungen, die öster 
ichen Ansprüche herabzudrücken, scheiterten an der Festig- 
te Kaisers Josef, der ein entschlossenes Vorschieben 
•her Truppen für wirksamer hielt, als das „beständige 
Hin- und Herschreiben". 

Am 5. August 1772 fand dann in Petersburg die Unter- 
:ng des wirklichen Teilungsvertrages statt, in welchem ]< 
I Tuhte der bestimmte Anteil zugemessen und der 1. Sep- 
tember 1 77.2 als Tag der gemeinsamen Besitzergreifung bezei> 

. Gleichzeitig übersandte man dem König von Polen eine 
Eddän r die Notwendigkeit und den Umfang die 

nahmen und den versammelten polnischen Reichsständen über 
»rechtliche Begründung und die Anspruchstitel der 
ite. 

Dem Abkommen gemäß wurde von den teilenden Machten 

September die Besitzergreifung ihrer Anteile vollzogen und 

trat sodann die besetzten Gebiete durch Verträge, mit 

vom 3. August, mit Rußland und Preußen vom 18. Sep< 

feierlich ab. Osterreich erhielt die 13 Zipsei 

die Hälfte des Palatinats von Krakau. die Heri 

• hwitz und Zator, ferner Teile von Podolien, Sandomir. 

und Pukutien, im ganzen einen Flächenraurn von ungefähr 



14üo »Juadratmeilen mit einer Bevölkerung von 3 Mill'u 

Anteil Preußens, 044 Quadratmeiieu mit 600.000 
wohnerti, wardurch die geographische Lage von 

Durch die Krwerbung hrmelands, Pomerellens, des Palatinatt 
Marienburg mit Klbing, des Kulmerlandes und des Xt-tzedistri 
wurde die Verbindung Ostpreußens mit der Mark und Hintt 
pommern hergestellt. Nur Thorn und Danzig mit ihn 
blieben polnische Enklavn. 

Rußland annektierte <la-> gesamte WVilirußland an der T »i 
und dem Dnlepr, 1975 tmeilen mit 1,800.000 Bewohnet 

Bedeutsamer war noch, dafi SS >ich bei der den Abtn 
folgenden Umgestaltung der Verfassung Polens entscheidend* 
Einfluß zu sichern wußte. 1 >>-r „permanente Rat'", dessen Beschlüss 
der König sicli unterwerfen muHtc. wurde bald ein Or. 
Glieder stets in russischem Solde erhalten und wirksam 
alle Bestrebung« n des Königs und des Reichstages nacli Sei 
ständigkeit verwendet werden konnten. 

Im Zusammenhang mit der ersten Teilung Polens erfbl 
wenige Jahre später die Besitzergreifung jenes Teils der . A 
der damals schon der ,.{inut nem^escu", der deutsche 

, dann aber die Bukowina, der Buchenwald, genannt wur 
Während die Teilung Polens sich vollzog, dauerte der Kri< 

■dien Rul.iland und der Türkei fort, < h Bt erreici 
wurde von de* Pforte noch als bundespfüchtige HiH 

ehen. Gleichzeitig wandte sich aber auch Rußland an 
Wiener Kabinett wegen Vermittlung eines Friedens und 
dieser Gelegenheit regte Kaunitz die Erwerbung der klei 
Walachei 1 eine Galdentachadigung an. I 

jedoch dieses ' rebiel iQ militärischer, noch in komm»-' 

r politischer Hinsicht eines solchen Opfers wert, WOhl aber 
er die Bai ins Auge, durch deren Erwerbunj 

bequeme und direkte V« mit dem südöstlichen T 

• > willkommener mußte j 
lands um FriedensveriuilUung sein, wofür 

in ihr«T, id /ur ; eines Landstriches in 

Moldau l huguts um den t 

türkischi n I Lesuli it, da d 

Süll lul Hamid arf 



ber 



45 

gang endete unglücklich für die Pforte, die nun jeden Widerstand 
aufgab und am 1 6. Juli 1774 den Frieden von Kutschuk-Kainardschi 
schloß, in welchem Rußland neben Asow und Kinburn, Kertsch 
und Jenikale, dann die Täler des Kuban und Terek erwarb. Die 
Pforte verzichtete auf die Oberhoheit über die Krim, gestattete 
den Bewohnern der Donaufürstentümer freie Übung des griechischen 
Glaubens und versprach, die christliche Religion und deren 
Kirchen zu schützen. Inzwischen hatte man in Wien bereits den 
Entschluß gefaßt, das in Aussicht genommene Gebiet der Moldau 
militärisch besetzen zu lassen und dafür auf die in der Konvention 
vom 6. Juli 1771 von der Türkei versprochene kleine Walachei 
zu verzichten. Es gelang tatsächlich den Bemühungen Thuguts, 
den anfänglichen Widerstand der Pforte zu besiegen, trotz der 
Gegenbestrebungen des preußischen Gesandten in Konstantinopel ; 
der leitende russische Minister, Graf Panin, aber machte nur 
den Einwand geltend, daß Preußen in dem Vorgehen Österreichs 
einen neuen Anlaß suchen werde, seinen polnischen Anteil zu 
vergrößern. Am 7. Mai 1775 wurde die Abtretungskonvention 
unterzeichnet. 



Der bayrische Erbfolgekrieg 
1778—1779. 



Ursachen des Krieges. 

Schon in früheren Epochen hatte man österreichischerseits 
die Erwerbung Bayerns ins Auge gefaßt, namentlich zur Zeit des 
spanischen Erbfolgekrieges; 1743 nahm man diesen Plan 
wieder auf und gedachte Karl VII. für die Abtretung seiner 
Stammlande durch Elsaß, Lothringen und die Franche Comte zu 
entschädigen. Zehn Jahre später wurde der Gedanke von Bayern 
selbst angeregt, um eine Heirat des österreichischen Kronprinzen 
mit Josefa, der Schwester des regierenden Kurfürsten, zustande 
zu bringen. Doch ging man damals in Wien auf diese Pläne nicht 
ein, da man in einer Ehe Josefs mit Isabella von Parma dem 
politischen Interesse, welches sich ehemals in einer möglichst 
engen Verbindung mit den Bourbons konzentrierte, besser zu 
dienen glaubte. Nach dem Tode Isabellas, 27. November 1763, 
kam man wieder auf jene Verbindung zurück und im Jahre 1 765 
heiratete Josef tatsächlich die Schwester des bayrischen Kur- 
fürsten, doch erkalteten die Beziehungen zu diesem nach dem 
Tode Josefas vollständig. Der Kurfürst wandte sich von Öster- 
reich ab und erneuerte alte Erbschaftsverträge mit dem ver- 
wandten pfälzischen Kurhause 1 ). 

In Wien ließ man deshalb die Angelegenheit nicht fallen. 
Überzeugt von der Richtigkeit des Grundsatzes, daß eine Macht- 
vergTÖßerung nur dann erreichbar sei, wenn rechtzeitig die ent- 
sprechenden Maßnahmen ergriffen wurden, ein Grundsatz, durch 
dessen Befolgung namentlich Preußen sich in seiner Machtstellung 
so sehr emporgeschwungen, rechnete Fürst Kaunitz schon früh- 
zeitig mit der Möglichkeit des kinderlosen Absterbens Maxi- 
milian Josefs und bereits im Dezember 1764 sprach er die 
Besorgnis aus, daß die Pfalz und Sachsen, vielleicht auch Frank- 



>) Fonrnier, 142, 143. 
Kriege unter Kaiser Josef II. 



5Q 

reich, in nicht zu ferner Zeit, die bayrische Erbfolgefrage in 
Anregung bringen und eine Verständigung der beteiligten Parteien 
bewirken könnten, nur um die Absichten Österreichs zu vereiteln, 
wenn letzteres nicht rechtzeitig die Sache in die Hände nähme. 
Fürst Kaunitz war der Ansicht, daß das ganze bayrische Gebiet 
vom Inn entlang bis an die Tiroler Grenze erworben werden 
könnte, ein Landstrich, der zur Abrundung Österreichs dienen 
würde und welchen man schon in älteren Zeiten besessen habe. 
Allerdings wäre es am besten und auch sehr erwünscht, den 
ganzen Komplex der bayrischen Lande mit Österreich zu ver- 
einigen. Sollte es notwendig erscheinen, Kurpfalz oder einige 
andere Höfe heranzuziehen, so könnten die österreichischen Vor- 
lande oder die Niederlande als Ausgleichsobjekte benützt werden. 

Drei Jahre später wurde die bayrische Erbfolgefrage vom 
Kaiser Josef angeregt, der namentlich die "Wichtigkeit der Maß- 
nahmen bezüglich Ansbachs und Bayreuths, dann der württem- 
bergischen Erbfolge betonte ; doch wurde die Angelegenheit auf 
Anraten des Staatskanzlers, welcher einen günstigeren Zeitpunkt 
abzuwarten vorschlug, fallen gelassen. 

König Friedrich IL suchte auch, bevor er dem einstigen 
Gegner näher trat, dessen Ziele und Absichten bezüglich 
Bayerns zu ergründen, doch wurde diese Frage während der 
Zusammenkünfte in Neiße und Neustadt von keiner Seite zur 
Sprache gebracht, hingegen berührte Friedrich im Herbst 1772, 
kurz nach dem Abschluß des Vertrages über die Teilung Polens, 
diese Angelegenheit neuerdings, indem er zu dem mit Urlaub ab- 
gehenden van Swieten sagte, er hoffe, die beiden Höfe würden 
in noch engere Verbindung miteinander treten und alles ver- 
meiden, was Meinungsverschiedenheiten hervorrufen könnte. 
Namentlich müsse man sich einigen über die Nachfolge in 
Bayreuth und Ansbach, über die bayrische Erbfolge und über 
eine etwaige Vergrößerung Österreichs gegen Venedig *). 

Fürst Kaunitz hielt diese Mitteilung des österreichischen 
Gesandten für wichtig genug, um sie in einem Vortrag zur 
Kenntnis der Kaiserin zu bringen ; doch machte er die Unter- 
redung nicht zum Gegenstand einer diplomatischen Auseinander- 
setzung. Erst im Jahre 1776 wandte sich der Kanzler ernstlich 
der bayrischen Erbfolgefrage zu und im März 1777 trat er, 
nachdem der Kurfürst schon früher seine Bereitwilligkeit erklärt 

') Van Swieten an Kaunitz, 24. September 1772. 



Sl 






mit Kurpfalz übe» die gegenseitigen Anspräche auf Bayern 
:hen Meinungsaustausch in unmittelbare Unter- 
Uung. Sie nahm, hauptsächlich durch da^ j'-nkommen 

rorpfilzischen Ministers, dea Freiherrn von Beckers, 
[auf, ja, der knrpShdsche Resident in Wien, 
>n Ritt« !>te sogar versichern zu sollen, dal 

am besten wäre, wenn Ober- und Niederbayern, die Oberpfalz 
ch der Neuburgischen und Sulzbachschen Lande gegen 
aes äquivalent dem Erzhause überlassen wurden. 
Fürst Kaunitz. der ebenso wie Kaiser Josef der Ansieht 
i dali man sn rasch als möglich die eingeleiteten Unterhand- 
beenden müsse, da der Kurfürst von der Pfalz sonst 
iiritte tun würde, um sich die Erbfolge zu siehern und 
i< h Preußen leicht durch Abtretung einiger Teile von 
und Berg g n werden konnte, stellte- die MögUch- 

auf: entweder man begnüge sich mit Niederbayern und 
Mindelheim, dann wären einfach die kurpfälzischen Ansprii 

die übrigen bayrischen Lande anzuerkennen und von Kur- 

iianerkennung zu erwirken, oder man erbebe A u- 

jeh auf die Erwerbung Oberbayerns oder gar auf die Ober- 

pfalz nebst den Sulzbachschen und Neuburgischen Landen, dann 

müsse dem Kurfürsten dafür eine Entschädigung geboten werden, 

die nur den Niederlanden entnommen werden konnte. 

rin Maria Theresia hatte seit den langen und blut 

sie vom Beginn ihrer Regierung teils um den 
nd ihr»-s Reiches, teils um Wiedergewinnung des ihr leit- 
en, geführt, eine mit der Forterhaltung des Frieden- 
an. nie Politik der Sammlung zum Grundsatz ihrer aus- 

■ ■ -Ziehungen gemacht. Es ist bekannt, wie schwer ihr 
«rilligung zur Erwerbung polnischer Gebietsteile entrungen 
konnte, auch die Verhandlungen um die bayrische Erb- 
enden nur in sehr geringem Grade ihren Beifäll. Immer- 
trte sie sich den Bestrebungen ihr'-s Sohnes und des 
i Kaunitz nicht, solange sie mit Grund erwarten konnte, 
chera Wege und ohne Herbeiführung ernstliehen Zwie- 
i das Ziel zu gelangen. 
Nun traf jedoch, anfangs November 1777, die Nachricht von 
! ode des Österreich er-ebenen kur]> I 

'•in und sofort ahnte sie ernsthafte Yerwieklui 
:i meine Lage in Kühe endigen," bat sie! Der Staats- 
wußte zu beruhigen, da der Kurfürst, nach wie \<>r. einem 

4- 



52 

gütlichen Einvernehmen mit < >sterreich g blieb und l 

herr von Ritter, der .sich mit bestimmten Vorschlag' 

aex Hofes nach Mannheim und Zweibrückeo begeben hat 
anfangs Dezember wieder in Wien eintraf. Die Nachricht, 
zu dieser Zeit der Kurfürst von Bayern Maximilian 
schwer erkrankt war, weckte auf beiden Seiten den Woni 
die bish> Abmachungen durch einen völkerrechtlichen Vc 

trag abzuschließen. 

Aber in den nun neuerdings eröffneten Verhandlung 
gaben sich Schwierigkeiten und Kaiser Josef war entschloss 
kurzweg die bereits in den letzten Monaten bereitgestellten 
Trappen in Niederbayern einrücken zu lassen. Mit aller I 
widersetzte sich die Kaiserin diesem Vorhaben 1 ), das übrige 
vorläufig nicht zur Ausführung gelangte, da Kaunitz die Bedenl 
Ritters zu beseitigen wußte, worauf am 3. Januar 177s die Kr 
vention mit Kurpfalz zum Abschluß gebracht wurde. 

Kurfürst Karl Theodor von Bayern, der nach dem am 
30. Dezember 1777 erfolgten Tode Maximilian Josefs 
Regierung angetreten hatte) sollte für sich und seine Erben 
Nachfolger in der Kur erklären, dal.i er die Ansprüche des 
hauses Österreich, welche aus der vom Kaiser Sigismund 
dem Herzog Albrecht von Osterreich erteilten Belehnunyr 
Bayern, BO wie sie Vermöge der Teilung vom Jahre 1353 
bayrisch«- Herzog Johann besessen, als vollkommen begrüm 
anerki-mn-ii, jedoch unter dem Vorbehalte, daß es dem 
pfälzischen Hause obUegen werde, bei sich ergebenden Zw.it- 
über die « rrenzen der betreffenden Anteile, dokumentierte Bew< 
vorzulegen. Kurpfalz werde die Besitzergreifung di<- 
ohne Ausnahme geschehen lassen. Di« Herrschaft M'mdelh» 

wegen des Anwartschaft und anderer rechtlicher Ansprüi 
von Kaiserin Maria Theresia in Besitz genommen 
Kurfürst wird dem rechtsbeständigen Rückfall der böhmisi 
Lehen in der Oberpfalz nnter keinem Vorwande entgegentn 

:■ erkennt die Kaiserin Maria 1 tia für sich, ihre Erl 

und mmen das Erb- und Lehei cht des Kui 

und des gesamten PfäUisch~Rudolhni8chQn 1 Luises in i)i. 
rn an. Beide 1 iden 1 eile behalt 

vor, üb' Xu^tausch der dem Er/hause stipuliertermaßen un- 

bestritten zufallenden Distrikte • ozen Komplexe« 



, am 



*) Maria Theresia an Josef, 2. Januar 



53 

nach allmählichem Abzug- des richtiggest« 
[sehen Besitzanteils, einen neuen Vergleich zu Bchnefien. 

1 erblickte in der Erwerbung Bayerns < 
Notwendigkeit zur Verteidigung der dem Erzhause 
renden Im Besitze jenes Landes trat Osterreich 

I irol mit Mailand in engere Verbindung und näherte 
\hrin und den Niederlanden, indem es sich cum Herrn der 
• n Deutschlands nach Italien, dann der Donau und des 
liu machte. In einer Denkschrift vom 7. Januar setzte er seine 
er du- Grenzbestiramung ra erw« Be- 

>llte entweder bei Kufstein in Tirol be- 
ginnen, dem Laufe di's [nnflusses bis Wasserburg folgen, von da 
idshut, Langquaid, Regensburg, Donaustauf, Xittenau, 
K"tz l>is nach Waldmünchen sich erstrecken, endlich 
Je nach Pilsen entlang gegen I .ms in Böhmen ge- 
fiilirt werden. Für die Abtretung dieses Gebietes sollten dem 
Kurfürsten alle über die bezeichnete < irenze hinaus in Besitz zu 
nden Länder zurückgegeben werden, nämlich; das ganze 
v<m Regensburg bi> Dietfurt, das Pfaflenhansenacha 
tndshut, das Sulzbachsche, di< Grafschaft Mindel- 

böhmischen Lehen in der Oberpfalz, die gesamte Gntf 
Falken stein und die Ortenau. Hiedurch würde der Kur- 
Verbindung zwischen Niederbayern und der Oberphdz 
■halten. Line andere Alternative ergab sich, wenn ganz Ober- 
uml Niederbayern Österreich zufiel. 

Bei dieser Frwerbung sollte dem Kurfürsten außer den zuvor 

erwähnten Gebietsteilen noch zu^<->tanden werden: ganz Yorder- 

eii li, d. h. das Iireisgauische und Freiburgische, Neuenbürg, 

. haft Murgau, die vier Waldstädte, Luxemburg samt 

rreichische Teil von Limburg, Leuchtenberg 

Reichslehen, äodann das Anrecht auf Württemberg. Auch 

bei einem solchen Ausgange zwei Dritteile der 

iche der Allodialprütendenten und sämtliche Landschafts- 

1 zu übernehmen; endlich sollte dem Kurfürsten die 

che Würde zuteil werden. 



Ratifikation des Vertrages durch den neuen Kurfürsten 

zögerte sich. Unmittelbar nach dem Tode 

.in Josefs wurde in einer, zum Teile aus Gegnern 

tzung Bayerns durch < Österreich zusammengesetzten 

da 3 restament des \'<-r-.t<>rbenen eröffnet und mittels 



54 




einer Proklamation die Übernahme der Regierung durch Kurpf; 
in ganz Rayern kundgemacht. Schon am 2. Januar 1778 t: 
der neue Landesherr in der Hauptstadt München ein. Aber Kur- 
fürst Karl Theodor selbst erhob kein« Schwierigkeiten 
Anspruchs Österreichs; ja, er fan>l sogar neue Grui 
die Ersprießlichkeit des Austausches und hob den für da 
römische Reich so äußerst wichtigen Umstand hervor, daM 
Verj Bgsbegierde des brandenburgischeo Hauses in dem 

fränkischen Kreise Schranken gesetzt würden, wenn Osl 
in den Besitz der oberen Pfalz gelangt sein werde. 

In Wien rechnete man mit ums« 1 rer Sicherheit 

das friedliche Gelingen des ganzen Projektes, als au 
der österreichische Resident in Mannheim* (Trat LehrbaG 
»•in Abkommen mit dem Herzoge von Zweibrücken in 
Aussicht Stellte. Die Zustimmung dieses Fürsten war n 
wendig, weil er als nächstberechtigter Agnat des pfälzisch 
Hauses zur Nachfolge in Bayern berufen war und Kurfü 
Karl Theodor keine legitimen Kinder hatte. In der Konvent] 
war wohl ausdrücklich festgesetzt, daü der Kurfürst für si 
seine Erben und die Nachfolger in der Kur, die Anspruch« 
reichs anerkenne, dennoch wollte man auch die bestimmte 
klärung des Ilerzo Zweibrücken haben, an dessen 

raitwilligkeit man nicht zweifelte. Es schien so gut wie sich 
daß Österreich auf friedlichem Wege ein Gebiet erwerben wer 
welches den Verlust Schlesiens einigerma (glich und d 

Monarchie eine dominierend.- Stellung in Süddeutschland ein 
Diese Erwartungen sollten nicht in Erfüllung geht 



l>i>- Annäherung der Höfe von Wien und Berlin du 
Zusammenkünfte der Monarchen in Neiße und Neustadt ut 
durch die Teilung Polens hatte nicht vermocht aseithj 

m zu zerstreuen; nach wie vor erblickte der eine in d$i 
anderen "inen unvers öhnlichen Gegner, dessen politische Sehnt 
mit gespannter Aufm eil verfolgt werden muüten. 

allen Unternehmungen glai irat Kaunitz ganz best 

auf des König von Preußen das Aug< richten zu 1 

da da 

unmöglich vereinig! a konnten. Mißtrauisch und wetfe 

wendischi ni in der Wahl der Mittel, 

zu gelanj 
reich so vi lieh zu 



für den Gedanken eines festen Bündnisses mit der nordi- 
1 icht, fand fr unter diesen Verhältnissen das einz 
gefährlichen Gegner in Schranken zu halten, in einem 
aü an Rußland BTld er war unermüdlich tätig, i 
itsraännern die Überzeugung beizubringen, daß 
ihnen nur eine Allianz Rußlands mit Österreich poitti 
Vorteile biete. 

Von denselben Anschauungen über < )sterreich erfüllt, wie 
■ ii Preußen hegte, gerade deshalb aber auch 
an die Iiundesgenossenschaft Rußlands gewiesen, scheute Ke 
•Jrich kein Mittel, um in Petersburg gegen Österreich Arg - 
in und Mißtrauen zu erregen und jedes Gerücht wurde zu 
recke ausgebeutet. Schon zu einer Zeit, da man in 
nicht im klaren über die Haltung gegenüber i 
hen Erbfolgefrage war, beschäftigte sich König Fried- 
et ihr, fest entschlossen, den österreichischen Projekten 
vaffneter Hand entgegenzutreten '). l T m eine Liga gegen 
len Kaiser zu bilden, müsse man Rußland gegen ihn hetzen, die 
sftirsten mußten vor seinem Despotismus erzittern, hrank- 
h und England überzeugt werden, daß es in ihrem Inter>- 
dem Ehrgeize eines jungen Monarchen entgegenzutreten, 
ler b> Illingen 5 ). Namentlich in Rußland 

drich immer wieder auf die Vergrofierungssucht Oster- 
hin und suchte sich mit dem dortigen Hofe zu verständig 
man diesen Eroberungsgelüsten begegnen könne. 
Trotz seiner Umsicht wurde König Friedrich von den 
ch-bayrischen Abmachungen vollkommen überrascht. 
it anfangs Februar 1 7 78 gewann er Einblick in jene Verein- 
n, in welchen er unerhörte Eingriffe in die Freiheit und 
sung des Reiches sah, fest entschlossen, selbst auf die 
refahr eines Vernichtungskrieges hin, Österreich kein Dorf 
inen. Vorsichtig hatte er schon früher auch in Fruik 
iuf die Vergrößerungspläne Österreichs aufmerksam ge- 
rbt, dort wollte man neutral bleiben und auch das 
• Kabinett zeigte sich nicht willfährig. Graf Panin be- 
ifeite, ob der König das unbestreitbare Recht habe, ge 

"ner Hof aufzutreten und meint« 1 , die Zarin könne seihst 
diesem Falle nur dann eingreifen, wenn die deutschen Fürsten 



Friedrich an den Prinzen Heinrich, 20. Juli 17; 
ig Friedrieh »n den Prinzen Heinrich. 17. September 1775. 



5<< 



sie um Schutz bäten. Ob diese aber überhaupt einen 
wünschten, wußte der König -selbst noch nicht; er hatte er fall r 
daß Kurpfalz den Vertrag mitunterzeichnet, vielleicht gab 

ögstens ein Mitglied des Hauses Zweibrücken, das sich ber 
finden li- i . Verwahrung einzulegen und die Hilf« 
anzurufen. Tatsächlich fand sich m> E&eichsstandj der e 

falls Ansprüche auf einen Teil Bayerns erhob. ! >[>■ verwitW 
Kurfürstin von Sachsen forderte das ganze nachgelassene Weib 
lehen und Allodium für ihren Sohn, den Kurfürsten hriedrie 
August III. und wandte, sich, da Österreich diese Ansprüche 
nicht anerkennen wollte, um Beistand an Konig Frledric 
Bald darauf gelang es auch der Geschicklichkeit des preußisch 
Agenten, Grafen <TÖrtz, Ubersthofmeister am Hofe von Weimar, 
den Herzog Karl von Zweibrücken für die Pläne des Koni 
zu gewinnen, indem er ihm von jedem Entsagungsakt mit 
Versicherung abriet, König Friedrich werde nimmermehr in 
eine Scheidung der bayrischen Laude einwilligen und ihn mit 
aller Macht in seinen unverkürzten Erbansprüchen schütz • 



.:ue 

::: 

ar, 



rat ECaunitZ hatte bis dahin von Preußen we<; 
hafte noch gewaltsame Maßnahmen' 1 t'i und dem Vo 

Schlage des K SO rasch als möglich durch 

bi i nden rruppen besetzen zu lassen, zugestimmt. Mitte 

Januar erhielten t6 Bataillone, to Eskadronen und So Geschüt, 
(im ganzen etwa 15.000 Mann) den Befehl, in drei Kolunn 
unter den Generalen Langlois und Gral Kinsky bei Braun 
und Schärding über den Inn und durch den Paß von 

1 in Bayern einzurücken, um its die 

vertragsmäßig zugefallenen, andererseits die noch streitig 
bliebenen G il« vi besetzen, Eine vierte Kolonne Reic 

trappen neu indo des FZM. von Ri< 

a und in die I [errsch 

Mindelheim westlich von ein. Dl che Arm 

aus ungefähr 1 tend, setzte der Okkupati 

[erstand od war ohne Verteid 

: Waffenplatz und da 

[ofihungen knup 
ie den ! nippen 

ich Vollziehung d< pation 

| im Hofe 












{'laubigten Gesandten der fremden Machte m -dch und 
von dem fait accompli in Kenntnis. 
Die in der ersten Hälfte Pebruar einlaufende Antwort 
•i Preußen auf diese Mitteilung", benahm jeden Zwi 

■teil. In entschiedenstem Tone protestiert-- er 

rgang, welcher die Verfassung der ersten Kur- 

ind das Gl< icht im Deutschen Reiche öbar 

Haufen werfen wurde. Fürst Kaunitz beschränkte sich darauf, 

zu führen, dafl der Vergleich zwischen < >>terreich 

tn Kurfürsten von Bayern, Karl Theodor tzmäOig, 

Recht, wegen gegenseitiger Forderungen ein Übereinkommen 

B treffen, unanfechtbar sei, und daß ein Dritter, dem 

heit ganz fremd wäre, sich einzumischen kein Recht 
Die Besitzergreifung Bayerns habe nicht vor, sondern 
nem Vergleiche stattgefunden und der Kaiser 
die Reichslehen nicht durch Truppen seines Hauses, » 
liehe und Kreistruppen besetzen lassen. 
• ch hoffte man in Wien, der Kurfürst von Sachsen werde 
sidi wie in früheren Jahren an Osterreich anschließen, auch 
in die Hilfe Frankreichs an, wie sie in dem Bün 
g von Versailles 1750 zwischen den beiden Höfen 

1 war. Aber die Erkenntnis, daß Sachsen in einem 
zwischen < »sterreich und Preußen ebensowenig neutral 
wie in den vorhergegangenen Feldzügen, veran- 
smal den Kurfürsten, an die Seite Preußens zu treten; 
Frankreich, das soeben die Unabhängigkeit der Vereinigten 
Staaten Amerikas anerkannt hatte und infolgedes- to Krieg 

id besorgte, erklärte sich neutral und auf Rußland, 
Friede mit der Pforte durch die Auslegung der auf che 
glichen Artikel gefährdet schien, war nicht zurechnen. 
Aber auch dem großen König versagten die eifrig um- 
eorbenen auswärtigen Bundesgenossen aus denselben Gründen. 
Nor Rußland schien williger und suchte wenigstens auf drplc- 
die Forderungen Friedrichs zu unterstützen, 
r ihm nicht gedient und er suchte nun Bei- 
den deutschen Fürsten, wie er es einst getan, sowenig 
ihm auch jetzt an den angeblich gefährdeten Freiheiten des 
sein mochte. Es fiel ihm nicht ein, den Don 
er ,, armseligen Reichsfürsten" zu machen. „Aber < tater- 
despotische Macht an sich reißen zu lassen, heifit, ihm 
Ibst Krätte geben und es weit furchtbarer machen, 



58 



als ii ist und das. darf kein Mann dulden, welcher 

meinem Posten steht.... Ich ehr wohl, daß allein um« 

eigenes Interesse uns in diesem Augenblick zum Handeln v 
pflichtet, aber man muß sich wohl hüten, es ZU sagen ')•" A.H 
nerte er, an Erwerbung oder Y rttXkg nicht zudenkt 

nur dem österreichischen Ehrgeiz wolle er entgegentreten, .,dan 
ihre Autorität im Reiche nicht despotisch wird, was uns d 
größten Abbruch tun würde. Welche Vorschläge immer 
machen mögen, ich werde sie alle verwerfen, lest entscl 
den Degen nicht in die Scheide eu Btecken, Le ih 

l'-urpationen zurückerstattet haben weil» ; 

Die Vertrauten des Königs, Prinz Heinrich und c 
Minister Finckenstein und Hertzberg waren d' 
einverstanden mit seinen Entschlü> 

Prinz Heinrich bezweifelte ent 
eines Erfolges im Kriege; er war überzeugt, daß Ostern 
dem Besitze von Bayern bleiben, 1'reulJen aber nicht d 
sten Gewinn davontragen werde. Und doci n eben jetzt ( 

iheit zu neuen Erwerbungen ohne Krieg gün als •. 

legentlich der polnischen Wirren. Schon am j<j. Januar hatte er d< 
Konig geschrieben: ,,Ein Fürst von Ihrer Reputation k.mn ein 
Krieg nicht unternehmen, wofern derselbe nicht zur Vergrößei 

es Staates dient; in diesem Kriege aber, WO 
< Österreicher Sie allein stehen würden, ist es schlechthin 
menschenmöglich, etwas derartiges zu erwarten;" dann aber 

[er Wiener Not werde, auf Widerstand stoßend, geneigt se 
auch dem Könige einen Gewinn zu gönnen, so daß beide Te 
ihr Interesse fänden Graf Hertzberg teilte diese Ansicht u 
entwickelte sofort ein großartiges Tauschprojekt; ■ Österreich so] 
für die Erwerbung von Bayern bis zur Isar mit den Salzwerk 
von Reichenhall] von Galizien mit den Salzwerkei 

■ n die Republik Polen zuriE dal 

urig und Thorn und den Grenzstrich westlich der Obra 
Preußen abtreten; auch sollte Pr EU seiner Abrundu 

-bach und Bayreuth sitzen e 

dürfen *i. 

Konig Eri inte alle diese Vorschlage ab 

werde man, wenn das Glück _• sei, immer noch | 



Friedrich an en Heinrich, 5, uri 

*t K- h in den I 



rung für die Kriegskosten fordern kennen, dies aber 
man vi wie einen Mord 1 )- 

Prinz Heinrich glaubte auch beim Wiener 1 1 » » f sondieret] 
i und ließ durch einen Vertrauten dem oaterreiabjscheil 
Itec Grafen Ludwig- Cobenzl, wissen, dafi steh »ine ge- 
eignete Grundlage für einen Vergleich bieten werde, wenn 
li mit dem künftigen Austausche von Ansbach und 
Bavreuth g* . ositzeu einverstanden erklären wolle, 

Während Prinz Heinrich auf diese Weise eine freund- 

\'erständigung suchte, wiederholte König Friedrich 

ine Proteste gegen den Einmarsch der Österreich] - 

Truppen in Bayern, sowohl in Wien wie auch bei der Reichsver- 

sunmlung zu Regensburg — und am 28. M rpfiichtete er 

: irc.h einen förmlichen Vertrag', die Rechte des Pfälzischen 

5 auf die Nachfolge in Bayern mit seiner ganzen Macht 

ra verfechten. Herzog Karl von Zweibrücken dagegen machte 

sich verbindlich, ohne Genehmigung de> Königs von Pr- 

rn Wiener Hofe keine ,\rt von Vergleich einzugehen. Be> 

ge zuvor, 18. März, war es dem König gelungen, 

ähnliches Übereinkommen sich auch Kursachsens zu 

1. indem er dem Kurfürsten Friedrich August III. für 

: Allodialforderungen an die bayrische Erbschaft, angeme-.- 

friedigung zu erwirken versprach. 
Die Neutralitätserklärung Frankreichs, die Agitation in 
•1 und Regensburg sowie die Bündnisse mit Plalz-Zwei- 
brücken. Mecklenburg und Sachsen, hatten Preulien nicht allein 
«•ine feste politische Stellung in Deutschland geschaffen, sondern 
demselben auch in militärischer Beziehung von unend- 
Xutzen. Die österreichisch-bayrische Konvention vom 
Januar 177S und das gegenseitige Recht, eine solche zu 
1, waren unter allen Umständen viel weniger antastbar 
welches Friedrich IL auf die vier Herzogtümer 
ldorfj Brieg, Liegnitz und Wohlau seinerzeit geltend ge- 
macht hatte, um Schlesien mittels Waffengewalt mitten im Frieden 
erfallen und einen verheerenden eilfjährigen Krieg ( 1 7 4 1 
bis 1742. 1744 bis 1745 und 175'. Ins [763 zu führen. Das 
erwähnte Übereinkommen und die Besetzung eines Teiles von 
Bayern, welche auf Grund desselben erfolgte, waren staatsrechtlich 
weniger anfechtbar, als die Auslegung des Testaments Kaiser 



• nig an den Prinzen Heinrich, 9. V 



Ferdinand I. und die Begründung anderer Ansprüche, kraft- 
welcher die Kurfürsten Karl Albert von Bayern und Friedrich- 
August II. von Sachsen im Jahre 1741 in Oberösterreich undL 
Böhmen eingebrochen waren. 

Dem Beispiele Frankreichs folgend, hatte sich auch der- 
Kurfürst Karl Theodor von Bayern für den Kriegsfall neutraL 
erklärt, weil er einen Einfall der Preußen und Sachsen in sein 
Land und den Ausbruch einer Revolution befürchtete, welch 
letztere die durch preußische Agenten bearbeiteten Stände anzu- 
zetteln versuchten. Durch die Bündnisse Sachsens und Mecklen- 
burgs mit Preußen und die Neutralitätserklärung Bayerns, wurde 
die Streitmacht Österreichs um 50.000 bis 60.000 Mann geschwächt, 
jene des Königs Friedrich II. um 25.000 bis 30.000 Mann ver- 
stärkt, da Bayern, Sachsen und selbst Mecklenburg im sieben- 
jährigen Krieg an der Seite der Österreicher gefochten hatten. 

Kaiser Josef II. und Fürst Kaunitz glaubten auch jetzt 
noch nicht an den kriegerischen Ernst des Königs von Preußen ; 
auch wollten sie durchaus nicht einen Krieg um jeden Preis 
heraufbeschwören, ihm aber auch nicht ausweichen, wenn an die 
Ehre des Reiches gerührt würde. Die Annäherung des Ver- 
trauten des Prinzen Heinrich, die, wie man glaubte, doch nur 
mit Einwilligung des Königs geschehen sein konnte, bewies, daß 
auch Friedrich einer Verständigung nicht unbedingt abgeneigt 
war. Aber militärisch unvorbereitet durfte man doch auf keinen 
Fall bleiben ; die Nachrichten, daß der König von Preußen fieber- 
haft rüste, mehrten sich. 



Kriegsvorbereitungen 1 ). 



Mobilisierung' des kaiserlichen Heeres. 

i «in Anfang Februar hatte Kaiser Josef die ersten 
Ordnungen zur Mobilisierung des Heeres erlassen-). Am 11. Fe- 
bruar erging das Pferdeausfuhrverbot für alle Länder d^r 
die Grenz-Generalate erhielten den Befehl, v«>n 
den Grenztruppen iö Bataillone Infamvri- Division 

irfschützen und 9 Divisionen Husaren, in der Gesamtstärke 
von 27.000 Mann, 3000 Pferden, marschbereit zu haltr-n : die 
jjpenkommandanten hatten durch Aushebung der Referaten, 
rbung und durch Pferdeankäufe die Infanterie- und Kavallerie 
enter vorläufig auf den vollen 1- riedensstand zu bringen. 
Air. bruar machte der Kaiser den kommandierenden < i 

ralen bekannt, dali im Frühjahr die Aufstellung einer Armee in 
Böhmen und je eines Armeekoq)s in Mähren-Schlesb-n und 
. arn beschlos» n sei. Die Zusammensetzung und Starke der 
zu mobilisierenden Streitkräfte sollte folgende sein". 

kuptannee in Böhmen unter dem Oberbefehl des Kaisers 
• Lacy und Loudon ') als Treffenkommandanten : 87 Bataillone 

■ ( an den FM. Lacy, 2. Februar I" 
..st Gidcou Freiherr von Loudon. ZuT00w.cn, dem Erbaitac einer 
im 14 Jahrhundert nach Livland eingewanderten schottischen Adelslamilie. als Sohn 
tnec ■ ^chen Oberstleutnants am 10. Oktober 1716 geboren, trat Lm 

direb kärgliche Verraögensverhältnisse gedrängt, kaum 16 Jahre alt, als Kaded in 
Ha rassisches Infanterie- Regiment, in welchem er 1734 bei der Belagerung von Dunaig 
itt I erhielt. 1735 im russischen HUfskorps mit den Österreichern am Rhein, 

kirnpile Loudon kuu darauf in den Steppen am Ünicpr gegeu '1'*' K.iim-1 ataicu 
an.J focht 173O bis 1 73c) — indessen Oberleutnant geworden — gegen du- Xurkan,, 
w.il an den Aktionen vnu Asaw, Perekop, ' H>ch»Uow, Chotin uud iu der 

Middau beteiligte. Nu h dem Friedensschlüsse, über erlittene Unbill erfolglos in I 

hwerde führend, bol dann Loudon seine Dienste dem Könige Friedrich II. 



Infanterie, 55 Divisionen Kavallerie, 102.700 Mann, 336 
schütze. 

Korpfl in Mähren-Schlesien anter Kommando des F M. Her- 
Albert von Sachsen-Teschun : 41 Bataillone Infanterie, 
32 Divisionen Kavallerie oder 50.400 Mann. 1 hütze. 

Korps in Ungarn unter Kommando des Gr. &. K. trafen 
Esterhäzy: 25 Bataillone Infanterie, 19 Divisionen Kavalleri»? 
oder 30.000 Mann, 100 Geschütze. 



von Preußen an. welcher sie jedoch ablehnte. 1744 kun ; dem gleicr 

Anerbieten nach Wien unrl wurde als Hauptmann in das Trencksche Freii. 
gereiht. Als solcher in ■ luitgefcchte im LlsaU, August 1744, durch eil 

Schull durch die BruM, überhaupt meiner einzigen Blcssur, schwer verwundet, mu 
er zu -Linrr IN-ilung die Armee verlassen, zu welcher er erst vor Beginn des F 
zuges 1745 rBckkehrte. Nach Soor verließ London das Trencksche Rej." 
den Dienst gänzlich, da er mit seinem Obersten in stetem \V liihle und 

Anschauungen lebte und die Handlungsweise- von der Trencks nicht länger billig 
.-u können glaubte. So lebte Loudon während des Prozesses gegen Trenck in 

Verhältnissen zu Wien, bis er durch des letzteren Aburteilung gl; 
zend rehabilitiert, endlich eine Stelle als Major im Liccaner Grenz-Regimeme erhit 
auf welchem Posten er auch auf dem Verwaltungsgebiete Ei es leistete 

nebstbei der Nachhulung in der Jagend versäumter militärischer und allgemein 

- -enschaftlicher Studien oblag. Zu Beginn des siebenjährigen Krieges überstleutn 
und Kommandant der Kroaten des Browneschen Korps in Böhmen, zeichnete 
London bei Pirna, Tctschen, in der Lausitz und bei Hlnehfeld 'lurrh nerv 
Umsicht und Tapferkeit aus und wurde am 17. März 1 757 tum Obersten ! 
Am 6. Mai in der Schlacht vor Prag hieb er sich mit seinem Regimenle ' 
das tsatzkorpa umschlii ■ riter ic und Kavali 

l'reuücn. Nach der durch die Schlacht bei Kolin erfolgten Aufhebung der Belage« 
übernahm Loudon die Verfolgung de«- Keithschen Armeekorps und wnrrje 
dern daran kleiucu Krieg der Schrecken dei IV m 25. Auk 

1757 zum General-Fclilwachtmeister befördert, wurde London Kommur 

•i der Rcichs-Exekutions-Armee in Sachsen und vertrieb 
l'reiitleu aus Gotha. In der ersten Promotion des Maria Theresieu-Oidcns, 
7. März 1758, erhielt Loudon das Ritterkreuz und am 30. fnai zeiehaati 
jüngste Tberesien-Ritler durch den Überfall des preußischen Kouvois bei 
aus, welch glänzende WatTentat die Aufhebung der Bela^rtiug von Olmütz zur 1 
hatte, da die PreuÜen einen General, 40 Offiziere, 1450 Mann, 1; ' 
11 verloren. Für diese Waffenlat zum Fcldmatsch.ill-Leuluaui 1 
wuüte er am 17. August bei 1 »poeno König > nrdriih- Platt, d;. 
Loudons aufzuheben, zu vereilcln und erwarb sich durch »eine br-r. 
Aktionen bei Peitz, Hochkircb, Lauban und Löwenberg »n. 
Nach beendetem Feldzug von der Kaiserin an das Hoflager berufen, wurde ihm 

verliehen, 
M Erhebung in ilcn Frcihcrrnstand und am okoLat 

ihrnens folgten iJ.inlc »einer 

nheit und • rnblick, mit » 

Gegensatze rum russisch 



63 

tneU: 153 Bataillone Infanterie, 106 1 riviazon< 11 : 1 1 1- 
1, 183.000 Mann mit 601 Geschützt-n. renz- 

Schar&chützen, 2982 leicht berittene Grenzer (Husaren). 

prtruppen hatten zurückzubleiben: in Bayern 

laue, in den Festungen Böhmens, Prag, Eger und König- 

.tiillone, in Mähren, Festung Olmütz, 9 BataÜloi 

6 Bataillone, in den Festungen Ungarns, Arad, 

Temesrar, Ofen, Peterwardein, Eaaegf, Brod, Gradiska, 11 l'.i- 

.■ungcn und Angriflsplan sofort durchschaute, als auch durch die Aufteilung und 
•seines Korps an entscheidenden Punkten, durch die meisterhafte Verwen- 
iit»l Waffen sowie durch sein, rasches und entschlossenes Eingreifen. 

'•■ er in der vom König herbeigeführten Entscheidungsschlacht bei Kuunersdorf 
• , die au* ilircr verschämten Stellung udict Verlust ihrer s-ümtliclicu 
ts zweimal gänzlich geworfenen Russen und wandelte den durch den 
ich Berlin verkündeten preußischen Sieg in eine N (che 

diejenige VOH Kolin übertraf. Nach Beendigung der Schlacht hatte der 
'onden vorher mit einer Armee von 48.000 Mann, eine endliche 
EaJjcheidung herbeisehnend, erst die Russen in die Flucht schlagen, dann das nur aus 
in bestehende Korps Loudons vernichten wollte, kaum 3000 Mann bei- 
Mannen, it Generale, 53'« OrE 110. Mann, 26 Fahnen, 2 Standarten, 17* 

KmoBcn nebst den für die Russen zurückeroberten 70 Stücken, 120 Karren, 2661 
: I 155 Gewehre, dann 2055 Überläufer halte dem König binnen zweier 
-u jener I.oudon abgenommen , dem er 1743 die Bestallung einer Schwadron 
^erte. Daü PreuUen damals seiner Vernichtung eutging, hatte es nur den eifer- 
ten Regungen Soltikoffl zu danken, der sich weigerte, den trotz per&öulichcr 
BaftoJnahme des KÖB Ider Flucht unil Auflösung begriffenen Feind zu ver- 

iserin befördert«- r am 20. November zum Fcldzcugiueister, die 

Zaria Elizabeth spendete ihm einen kostbaren Khrendegen und jedem seiner Regimenter 
l«oo Rubel. Im darauffolgenden Feldzugsjahre 1760 vernichtete I.oudon am 23. Juni 
Schlacht bei I Jas preußische Heer, welches 3 Generale, 22; Offiziere, 

34 Fahnen, 2 Standorten, 67 Geschütze und 38 Karren verlor und am 
■ berte er Glalz, wobei er 2403 Mann gefangen nahm und 203 Stücke er- 
»<«!rte. 1761 am 1. September, von dem wenig zuverlässigen russischen Hilfskorps 
**Wt und nun mit seinem 60,000 Mann starken Armeekorps selbständig operierend. 
Uxhte er am I. Okiober durch den beispiellos kühnen Handstreich auf die Festung 
jt/punkt aller militärischen Operationen in iu Kall, 

M ; l.mgcn und eroberte 21 I GeschüUc. Die Kaiserin sandte ihm ihr 

«Jl L- setztes Bildnis und nach Wien gekommen, wurde London vom 

-11 höchsten Ehren, von der Bevölkerung mit unbeschreiblichem Jubel emp- 
uBfeu. Nach dem Hubertsbur-er Frieden, 2;. Februar 1763, genolt der Held nach 

-trapazen auf meinem von Maria Theresia zum Geschenk erhaltenen <■ 

8et»; m, kurzer Ruhe. 1766 wurde I.oudon zum Generalinspektor deT 

rie in den F.rblanden und zum ersten Hofkriegsrat an der Seite I-acys er- 

a*Bt, jenes Generals, dessen Organisationstalent und glänzendes Wissen, dessen Be- 

btumkeit. Zaudern und Zagen mit dei Feldherrnkttaat, dem frischen Mut. dem 

des stets unternehmungslustigen, impulsiven und verwegen kühnen Auto- 

iudon so wenig in Einklang stand. Seine I7t<<> erfolgte Ernennung 



6 4 



lern 
und 



taillone, in Siebenbürgen z Bataillone, in Innerosterr 
taillon, in den Niederlanden : Luxemburg-, Brüssel, Antu ■• 
6 Bataillone, in Italien 3 Bataillone, im Reich : Erfurt. 
1 Bataillon, zusammen die Besatzungtruppen 

I >ie Hauptarmee in Böhmen sollte hinter der Elbe mit d 
rechten Flüge] bei Horitz, dem Zentrum bei Kolin und mit dem 
linken Flügel bei Melnik an dem Zusammenfluß der Elbe 
Moldau, das Korps in Mährei hinter der Becxwa 

March zwischen Leipnik, Olmütz und Littau, mit Detacheme 
im Herzogtum Teschen und in Galizien, das Korps in ! 
hinter der Donau zwischen Wien und Ofen versammelt 

Am zs- Februar erging die Ordre zur I rierung 

Truppen aus dem entfernteren Teile der Monarchie an 
künftigen Aufstellungspunkten, worauf der Abmarsch der R 
menter und Bataillone, vorläufig auf dem Friedensstande, erfolg 
nur die niederländischen Regimenter verblieben einstweilen 
der Nähe der preußischen Truppen in dem niederrheinisch-w 
Hinsehen Kreise im Lande zurück. Gegen Ende März wurde 
1 •■■'•kung der Salzwerke von Wieliczka ein Korps von 
Ionen Infanterie und 6 Divisionen Kavallerie unter HTML. F 
herr von Almäsy zwischen Debica, Tarnnw und Wieli« 
aufgestellt. 1 >ieses Korps erhielt nebstdem noch die Bestimmung, 
die bei Krakau und Brody auf dem Gebiete der Republik Polen 

iura kommandierenden General von Mähren befreite ihn aus dieser ihm unbe- 
quemen Stellung und brachte es mit »ich, dall er an den Begegi 
Josct II. 1111I Friedrich II. 1 7<>0 im Lager des König! M KciOfl 
im kaiserlichen Iloflager zu Mährisch-Neustadt teilnahm, wo er bei.l 
den König besonders ausgezeichnet wurde. 1772 bereiste n mit 

Josel II. -In- neuerworbeneu Patau, 1773, vertauschte er seiu> 

scheu IQ Wien, die er übrigen? bald vcrUaulte und 

in Hktaadod -icdelei, sein Tuskulum, gründete, 

Krieger als friedlicher Landwirt in stiller Zurück gezogenheit lebte, bis 
bruar 1778 tum Fcldmarschall ernannt, zu Beginn des bayrischen Erbl 
die äpttte der U Nach dem Teschner Frieden ^Iji 1; 

ei wieder in li und «ah nach der 

i crl-A^iea Rri ng seinen Kaiser und an dessen S< 

im Vereine mit den verbündeten Russen ge;<eu den Halbmond ins Feld zieh 

imando der Hauptarme« betraut, leitete 

I 
kehrt' • 1, Wien Winter auf 1710 wurde London all 

r drei in Böhmen, Mühren und Schlesien 
AI..-! Heldentod : Icerfüb 

nicht gegönnt; am 14. Juli 1 wiederholt, abci 

genommen.. 



65 






sowie das infolge des Zerwürfnisses mit 
in Podoliecn konzentrierte russische Observationskorpa zu 
ichten. 

^0111111^ und Ausrnarsoh des verbündeten preußisoh- 
sächsischen Heeres. 

I»i-- Kriegsrüstungen in Preufiea nahmen schon Mitte Februar 

' und wurden in den nächsten Monaten fori 

11 wurde nach Dresden gesandt, um im geheimen 
m vom Kurfürsten von Sachsen bevollmächtigten 

n über den Anscblnfi der sa n Armee an 

:!•■ preußische zu unterhandein, Kraft der diesbesügüchen Kon- 

Bollte die damals 16.000 Mann Infanterie, jjoo Mann 

1200 Mann Artillerie, zusammen 1 dann, 122 Ge- 

ihlende sächsische Feldarmee, bei ihrer Vereinigung mit 

Heere unter dem Oberkommando des Prinzen 

ich. nach ihrem Stärke Verhältnisse den Dienst leisten, der 

kommandierende sächsische General aber die Jurisdiktion über 

iruppen ausüben. Für den Fall einer Überraschung 

die Österreicher sollten 8000 Mann zur Verteidigung 

•ns zurückgelassen, der Rest nach Torgau in M 

• rt werde 

Am 7. M iv wurden im Königreich PreuUen die Beurlaubten 

ihnen berufen, den 21. die Einstellung der Knechte 

Od Pferde für den Train und die Artillerie angeordnet. Tags 

-Igte die Anweisung zur Bezahlung der Feld-Equipage 

gehler und der Befehl zur Marschbereitschaft; am 26. März 

die « >rdre, die Regimenter der wesr n Inspektion 

Halb er Stadt in Bewegung zu setzen. Vom 1. April an 

ie Armee in die Kriegsgebühren und Verpflegung im 

Felde. 

Gleichzeitig begann der Ausmarsch der in Brandenburg, 
• rn und Preußen mobilgemachten Truppen, welche zur 
. der unter dem Oberbefehle de.-, Königs in Seidesien auf- 
ellenden ersten Armee bestimmt waren. Um einer Invasion 
namentlich einem Überfall der 1 silberberg 

der an den Grenzen sich sammelnden Ost' 
:ubeugen, wurde die Bewegung so sehr überstürzt, dali die 
ch 5 bis <> Meilen 137*5 bis 45 /•«/) zurücklegten 
löpftem Zustande bei Frankenstein ankamen to. April. 1 
im nämlichen läge und aus gleichem Anlasse, hatte auch 

KrKgc unter Kaiser Josef II. 5 




66 

Prinz Heinrich mit allen Truppen für der' 
erwartete österreichische Kriegserklärung eintreffen 
Berlin zum Schutze Dresdens an die böhmische Grenze zu rück« 
Am o. April reiste der ECönig mit seinem Neffen, d< 
Prinzen Friedrich Wilhelm und dem Erbprinzen Karl Wilhelr 

linand von Braunschweig- Wolfenbüttel von Berlin 
traf am 8. bei dem zwischen Reiehenbacli. Süb erb e rg uncÄ 
Mtinat e r b erg zusammengezogenen fCorpa ron 20 Bataillonen. 
Eskadronen oder 30.000 Mann ein und nahm sein Eianptquartü 
in Frank 

Vor seiner Abreise aus der Hauptstadt hatte (Conig Fr; 
rieh dem Prinzen Heinrich •), dem Erbprinzen von Braun — - 



ier~= 



'i Prinz Heinrich von PreuUen, Bruder Friedrichs des GroUcn, wurde 
18. Januar 1726 zu Berlin geboren. Seine erste Bildung gcimü er unter Leitung 
Krau von Jaucourt in dem Umfange der damals an den deutschen I Wichen 

Prinzenerziehung. Nach Friedrich II. Thronbesteigung übernahm dd 
Fähigkeiten und v'issens in der Armee hochgeschätzte Oben! von Stille 

militärische Rn izen. Als Friedrich im '^rieg 

der Armee in Mähren findrang, nahm er auch den l'rinzen Heinrich 
dessen Anwesenheit um Schlachtfelde von Cbotusilz (17. Mai 1742) liattc kbei 
Zweck, ihn beizeiten an die Schrecken de« Krieges zu gewöhnen. An 
schlesischeu Kriege lieti ihn der K'"mig schon aktiven Anteil nehmen. 
Dresdener Friedens'-' Potsdam berufen, lebte Prinz Heiarien Ul 

Jahie 1752 ledigli.h den Wissenschaften, und diese Periode ist es, welche de 
tür sein ferneres Leben den entscheidenden Stempel aufprägte. Dem Kinllu 
Voltaires, d'Alemberts und dei übrigen gallischen Geistesheroen, die Frit 
damals um sich scharte, ist es zuzuschreiben, daß Prinz Heinrich allem DeuUc 
entfremdet wurde. Aber der Zwang, dem er unterv gewann nach und 11 

eine solche Härte, daß er von ihm nahezu als Knechtschaft empfunden und I'rs 
jeuer l'citidseligkeit gegen Friedrich wurde, die besonders nach dem 
Koni;: -.'k hervortrat, daß, sogar Ausländer daran Anstoß nahmen. 

15, Juni 1732 wurde Prinz Heinrich gegen seine Neigung mit der 
Wilhelmine von H essen- Kassel vermählt; aber hiedurch von 'Irr hr 

miundung befreit, lernte er den Widerwillen gegen jene Verbindung 

ten. Im siebenjährigen Kriege tat sich Prinz Heinrich xucx>' 
Schlacht I hcrviii, wo er an der Spitze des I 

leuchtendes lln I apferkeit gab. Nicht wn 

wcliluu, mit >einen 6 Bataillonen die gegnerische ! 
bedrohen und to Seydll und Zeit schaffend, zur 

»cheidung der Schlacht von Roi Prinz mit 23.000 MV 

r Llite der Armee, Sachsen gegen die t JsterTcicricr und die Ki 

•leidigen. Der --it. mit welch' afall von HochUi 

.•um 1. "her die 

Friedrich IL es tu danken, diu sein Heer damals sie 

■icben vm 

: ichten. la doch durch die Zerv 



== 



[g und dessen Bruder, dem Prinzen Friedrich von Braun- 

dann den Ministem Linckenstein, Hertzberg und 

Schnlenbttrg seinen Feldzugsplan mitgeteilt. Aus den Anfang 

April in Marsch gesetzten Streitkräften «raren «wei Armeen bu 

bilden : 

I. (schlesische) Armee: Oberbefehlshaber König Friedrich; 
Stelhrertz d. K. Erbprinz von Brannachweig. 

Bataillone, 123 Eskadronen, 4 hütze, 85.000 Mann. 

IL (sächsische) Armee: Oberbefehlshaber Prinz Heinrich 
Teußen. 
88 Bataillone, 150 Eskadronen, 475 Geschütze, 82.000 Mann. 



Siehe seine» königlichen Bruders mehr als durch ein siegreiches Gefecht, l'nd 
1 den Mißerfolgen de« Königs am anderen Kriegsschauplätze, im Lager zu Schmott- 
• lcm Kommando der schlesischen Armee betraut, ist, wenngleich er damals 
* ernichtung der Magazine von Görlitz, Lochau und Zittau unterlieti. dennoch nur 
em geschickten Manövrieren die Rettung des Königs aus höchst miulicher Lage 
l>en. Entgegen aller ungerechtfertigter Anfeindung müssen der rasche 
"bogsog des Prinzen aus strenger Defensive zur Offensive und «ein Abmarsch nach 
eine Haltung im Lager bei Torgau, als gut kombinierte und geschickt 
bgtfShrte rnteniehmungen gellen. 1760 mißglückte es ihm, trotz seines Gewalt - 
Blrirhes von der Xeumnrk bis Breslau, die Vereinigung Loudons mit Soltikoff 
ui verhindern und nach Abberufung des rassischen Hilfskorps verabsäumte er es, 
zur Zerstörung der Magazine zu werfen. Am SO,. August im Lager 
re des Königs gestoßen, kam es zwischen den Brüdern zu MiU- 
inz Heinrich die Armee verlictl und bis zum nächsten 
jihr fern vom Kriegsschauplatze in Breslau und Glogau verblieb. 1761 halte der 
Prinz die schwierige Aufgab«, mit 30.000 Mann, die nickt in bester Verfassung waren. 
~- n ßegfii Dann zu decken und nebstbei Magdeburg, Halberstadt und Berlin 
\uge zu behalten. Durch seine Operationen aus dem Lager auf dem Katzen - 
und den Rawitscher Bergen zeigte er seine Meisterschaft in der Defensive 
gewann er, das einzige Mal en chef, die Schlacht bei Freiberg, von 
■ behauptete, sie hätte eine Umwandlung der 1 aktik b«1 
i (rieb IL sagte: „11 serait supeiflu de faire le panigyrique de S.A. R,, le plus 
■n puissc en faire, est de rapporter ses actions. Les connaisseurs y 
resarqueront aiicment c.c melangc heureux de prudence et de hardiesse si rare 

: unit et rasscrablc le plus de perfections i]ue la naturc puisse aecordrr pour 
lormrr un grand homme de guerre;" und seinen Generalen gegenüber behauptete der 
tg von seinem Bruder, daß dieser der einzige General sei — „qui, pendant 1 

a pas fait une seule faute". Napoleon aber meint : „Jeder General, 

seine Armee so verzettelt und mit ihr so schlecht disponiert haben würde wie 

inrich, hätte es zu Katastrophen a la Maxen und Ludeshnl bringen 

saunen: doli der Prinz dennoch Sieger blieb, sei lediglich dem [/roctftndt zuzuschreiben, 

Ast ren und geschwächten Truppen unter Serbellonit Führung gegeuüber- 

1 Ruhm habe ihn das Gewinnen dieser Schlacht keineswegs bedeckt : 

wirkliches Feldhenntalent habe er vielmehr durch seine Operationen im Feldzuge 17'. 1 

gvofir 1 In die Geheimnisse der auswärtigen Beziehungen Preußens ward Prinz 



68 



Zu dar I. Audi >rten die Regimenter aus der Mark 

adenpnrg, Pommern und Schienen, dann einige Regimenter 
aus Preußen ; zu der II. Armee die Truppen au> dem 
burgi.sclum, aus Westfalen, zum Teil aus Preußen, dann da*; kut 
sächsische Hilfskorps. 

Vom Gegner wußte der König, <laß das Gros, 70,000 Mann 
zwischen Olmütz und Königgrätz versammelt wei I Korps 

von 15.000 Vi» -i Gabel su-hf, ein anderes gleich starkes siel 
reschen formiere. I chte demnach ein Heer über Sachset 

in Böhmen einbrechen zu lassen und ein aus Preußen un 
zusammengesetztes Korps von 15.000 Mann Zittau z\ 

detachieren, um die Lausitz gegen Streifungen sicherzustellen. 
Die Armee von Sachsen hätte, nachdem sie das bei Gal>el 
stehende Ssterreichiache Korps zum Abzug gezwungen. über 



Heinrich von seinem großen Bruder durch regelmäßige Informationen eiugelTihr 
Konig Friedrich ließ ihn an der Begegnung mit K;nsei Jose! II. tu I 
teilnehmen und verwendete ihn zu diplomatischen Missionen ia Stockholm und Tete 
liurg. Vom Fiinzen Heinrich, dem das Schicksal die erste Rolle im Staate vei sagte 
wird seitens seiner Zeitgenossen und I es vielfach behauptet, doli a 

llnii'nuugen auf den Thron Polens wie auf Gründung ciuer Sekundogenitur i 
und Bayreuth hingegeben habe, welche Bestrebungen der König tos Gründen det 

in jeder/.eit bekämpft und dadurch den zwischen beiden Brüdern herrschend 
«at/. noch mehr genährt haben soll. Daß es niemals /.u einem »Hcnen uud daur 
Bruche kam. ist vorerst dem beruhigenden Iiiritlus.se des Künigs, dann aber der Vater- 
landsliebe des I'riuzen selber zuzuschreiben, der seinem, ihm von der Natur gegebenen 
Drang nach Sclbstherrlichkeit und Unabhängigkeit in entscheidenden Augenblicken 
stets zu gebieten, seine eifersüchtigen Kegungen und Herrschgelüste zu zügeln um! 
der Vaterlandsliebe unterzuordnen wußte. Wie König Friedrieh, der sich ab 

DOBgan H keiner Tauschung hingab, über die Fähigkeiten seine 

Bruder* dachte, erhellt (Uraut, d I ihn allein in ilic geheimsten S 

einweihte, wenn er von J odesgedauken ge<|u;dt wurde. Jedeni Hein- 

rich eine der markante dleis ; daß er 

geachtet *c> „tt wie Staatsmann weniger hetvoistichl, 

dem heller leuchtenden Gestirn seines :ruders zuzurechnen. Mit un- 

gebrochenem Mir . der Wiederherstellt 

Frankreich huldigend m Prinz 

1 au den Friedest 
verhandle n Ausland : er vom K 

Ibtlm II., di 1 seil, hen Bestrebungen Mißtrauen entgegen 

crungxzcit dies. lallen auch die «.ahi- 

gelangte. 

Well irt 

ictl vor 



ritz gegen Prag zu rücken um! diesen Platz zu belagern, 
iterreichische Hauptarmee dieser Unternehmung nicht 
Lrkc Eine zweite Armee in Oberschlesien sollte von 

Hiiltv-hin über WeiBkirchen und Prerau operieren. Fall 

; Zuge d unten österreichischen Streitkraft'' antri 

ie festzuhalten suchen, um der .\rraee in Sachsen 

Böhmens zu erleichtern. Entsende jedoch die 

Hauptmacht ein starkes Detachement nach Böhmen, 

geeignete Augenblick ein, sie zur Sohlacht zu 

n, weil die Anwesenheit einer siegreichen Armee in solcher 

iron Wien den Gregner veranlassen müßte, die Truppen aus 

lähmen sogleich zur Deckung der Hauptstadt zurückzuberufen. 

r durch die oberschlesische Armee geschlagen, so 

würde diese Brunn belagern und dann gegep die Donau vor- 



Am ;. Mai waren alle Truppen aus Schlesien, Preußen, 
l'onimern und Brandenburg, welche die I. Armee unter dem 

bildeten, in dem Aufmar-,chraume Reichen- 
nstein, Münsterberg, Neiße versammelt« 
Im ersten Drittel des Monats April hatte Friedrich II. 
große Hauptquartier von Frankenstein nach dem 
• hönwalde bei Silberberg verlegt. I >ie schlesischefl 
wurden mit Kriegsbesatzungen versehen und auf den 
Wiesau, /.wischen Glatz und Silberberg, legte man ein 
chanztes Lager an hie Abteilungen der II. Armee 
■ii im Laufe des Monats April ebenfalls den Aufmuix hraum 
lenburgischen und Magdeburgischen erreicht und Kanton- 
tenta von Halle über Köthen bürg, Aken, /'erbst, Kalbe, 

irietzen, Potsdam, Berlin, Fürstenwalde, Frankfurt a. d. Ö. 
äkow bezogen. 
I'm die (.--ti-rreichische Armeeleitung irrezuführen und zu 
Men Bewegungen und Massenkonzentrationen zu verleib 
utgte der preußische Hof am 13. April 177S von der Krone 
den freien Durchzug eines Korps von 2- Bataillonen, 
. Lronen, weil ungeheure, an den Grenzen von Schlesien be- 
n, den König nötigten, den größten Teil 
1 der Provinz Preußen ^ele-nden Truppen durch Polen 
ihrer reuen Bestimmung in Marsch zu . damit 

itig dort einträfen. Polen lehnte die Forderung 
. : . r i 1 ab. 



70 



Aufmarsch der Österreicher. Einrichtung des Kriegs- 
schauplatzes. 

Ani die Nachrichten von den g rotten Armeebewegungen : 
^••its der Grenzen Böhmens und Mährens beschleunigte der Ka 

im volten Gange befindlichen Kr; 
Im Anfange dea Monats April war das zu Operationen bestimmte 
Heer auf dem voraussichtlichen Kriegsschauplätze noch nicht • 
ständig versammelt. In Böhmen standen erst 70 bis 80 Bataillon 1 
und 80 bis 90 Eskadronen, in Mähren und Schlesien ,30 bis 

s Eskadronen, in Galizien ungefähr 8 Ba- 
taillone und 12 Kskadronen. 

1/M. Freiherr von London, aus der Disponibilität zum 
Feldmars« ball und kommandierenden Genera] in Böhmen ernannt, 
erhielt den Befehl, sich auf seinen Posten zu verfügen und das 
Kommando der Armee in Böhmen interimistisch zu übernehmen. 
Am 4. April traf er in Prag ein. 

Zur Bewachung der Grenze wurde GM. < irat Wurmser ' mit 
seinem Husarenregimente nach Königinhof, Oberst Weinberg 
mit einem Kavallerieregimente nach Peterswald und fetschen, di< 
Grenzbrigadp <>M Donhoff nacfa Jicin und Benatek vorgoschobet 
und eine Postenkette von Nachod über Politz. Trautenuu. Starken« 
bach, Reichenberg, Gabel, Rumburg bis Jenseits der Elbe 
gesetzt. Dir Offiziere des Generalquartiernieister-Stabes 1 

zierten eine Position für die gegen Sachsen aufzustellend! 
Armee hinter der Biela. 

FM. Loudon erhielt die Weisung, daß, in 
politischen Lage, der Feldzug defensiv geführt, demzufolge 
die Verteidigung Von Böhmen zwischen Jarom&f und L< 
in dem durcli den Lauf der KU" leten Terrainabschnitte 

konzentriert werden >«ill<-. 

Die inzwischen über den Anmarsch des preußischen 1 1 
en die Operationafront, sowie über die Zusammenziehung 
isischen nördlich von Dresden, wohin alle landeshet 

licl ■ hafft wui 

mnten des Kommandierend 
der ' rrenza b 1 1 BatalUo 

kadi onen zu 1 r dflonen, 

kadi thende Vorhut erhielt FML, 

! Walll 1 mit d< umando. 



.mi 10 A] 



Ähnliche Maßnahmen wie in Böhmen wurden auch in Mahren 
nl Schlesien getroffen. 

Die Ankunft des Königs von Preuüen im Lager der schl« • 
bei Frankensteil) warfür Kaiser Josef der im yor- 
festgesetzte Zeitpunkt, sich ebenfalls zur Armee zu be- 

Am ii. April reiste er von Wien nach Olmütz, besichtigte 
dort che Festungswerke und Truppen und besprach mit 
dem Herzog Albert von Sachsen-Teschen «.li** allcnfallaigeo 

rationen des Korps in Mähren - Schlesien. Gegen ein 
aeres feindliches Korps hätte der I [erzog durch offensiv 
Unternehmungen Vorteile zu erringen, gegen ein gleich starkes 
in iler von Xatur aus festen Stellung SO der Mohra hartnäckig 
Widerstand zu leisten. Einer bedeutend überlegenen preußisch 
Mai nüber sollte das Land Schritt für Schritt streitig 

it werden, um der Armee in Böhmen Zeit zu verschaffen, zur 

tzung herbeizueilen. 

Am 17. April traf Kaiser Josef in Königgrätz ein. Zu 

/.eit waren schon die meisten bei der Armee einge- 

Truppenkörper komplett und ausgerüstet. Es konnte 

■ ;: angenommen werden, dali das Heer im Laufe des Monats 

operationsfähig sein und einem etwaigen Angriff schlagfertig 

:i treten werde. 

itsprechend dem bereits festgestellten Feldzugsentwurf für 

ive 1 ), Beobachtung und Besetzung aller feindlichen 

Kinbruehslinien und Konzentrierung der Hauptkräfte in einem 

ralraume, von wo aus es möglich sei, an der zunächst be- 

M'-He rechtzeitig mit Überlegenheit auftreten zu können, 

u aber angesichts der Versammlung des preußischen Heeres 

der Grenze, beschloß der Kaiser, sich nunmehr des rechten 

ofers zwischen Jaromef und Arnau, dann bei Leitmeritz zu 

-ichern. Das auf 16 Bataillone und 20 Eskadronen verstärkte 

Korps des I Ml.. Olivier Wallis wurde in die Gegend von 

Königinhof, Schurz verlegt und unter den Befehl des EZM. Frei- 

n von Hlrichshausen gestellt, während &. d. K. Eiir-.t 

1 htenstein mit einem Korps von 12 Bataillonen und 

. idronen nach Leitmeritz und Aussig vorgeschoben wurde. 

Während die Armee sieh in dem Räume Königgrätz, Juni, 

Jnngbunzlau, Mscheno versammelte, rekognoszierte der Kaiset 



■i Anhang II. 



die obere Elbe bis Arnau. v< 

'.ung des Schlosses Pardubitz, die Herstellung von Ver- 
schanzungen bei Kunetitz und Lukowna sowie die Anlage • 
Brückenkopfes an der Elbe bei NV-mcitz. 1-/.M. Ereiherr VD1 
l.lrichshausen erhielt den Auftrag, von Plutischt bis Semonitz 
Krdwerke an den Elbeüb 1 »unkten und ein verschanztes 

Lager bei Smifitz zu errichten, sowie in der Linie Jaromei-, Ar 

Arbeiten zu beginnen. < ileichzeitig wurde l*M. li 
Albert angewiesen, von dem mährisch-schlesischen K<>rp> 

Bataillone und drei Kavallerieregimenter unter <i. d. K. 
Jacquemin zwischen Leitomischl und Hohenmauth zur H<-r- 
staüung der Verbindung mit der Hauptarmee einzusr 
Ersatz für diese Truppen wurden einige Regiment' r ms Polei 
nach Mähren-Schlesien beordert. Aus den Niederlanden wurdi 
ein Belagerungstrain von v i Geschützen zur Armee 

en. 

Der Abscheu des Kaiserin Maria Theresia vor eirn 
neuen Kampf, war in demselben M 

Vorbereitungen vurwiirts schritten. In beweglich. n Worten warnte 
BUB den kaiserlichen Sohn vor einem Unternehmen, bin web-: 
es sich „um nichts geriiiL;ire> als um den Sturz unseres Ha 
und der Monarchie, ja sogar um eine völlige Umwälzung in 
Europa" handle. Sie sali nirgends einen Freund oder Verbündeten, 
auf welchen mit Beatumnfheit zu rechnen v. 
größten G e f a hr en im Innern des Reiches .>eit_>>t. Galizien wei 
die Gelegenheit zu einer Empörung nicht ungenützt von 
lassen, Von Truppen entblößt, sei durch einen Kl 

Zwischen Kul.ilaud und der Pforte bedroht, man kenne die Intri 
Preußen* In EConatasttttapel, die Hilfsquellen zur Unterhaltuni 
sinee so grausamen Kn. racten i „Wenn 

Krieg ausbricht, d.um Zahlt in nichts llf mich. Ich Wi 

, um dort mein.- rage in 

l-.in idenund mich mit nichts mehr zu b 

du trai es und meiner Völker zu 

weisen • mein anglücklii in christHch< 

Weise Zum ivju ZU blili 

u nicht 

itluUttT 






entschloß sich, einen letzten Versuch zur Erhaltung 
zu machen; scheiterte ex, so wurde doch Zeit und 
gewonnen, die Kriegsvorbereitungeu zu v<>: 
nach seinem Eintreffen bei der Armee rieht 
r ein eigenhän (13 April) an den König 

Irich II. Preuüen sollte die Gültigkeit des zwischen öster 
und Bayern am 3. Januar geschlossenen Übereinkomi 
Rechtmäßigkeit der Erwerbung des von den k 
liehen Truppen besetzten Gebietsteiles Bayern* anerkennen. 

inig seine Zustimmung zu di erteilen, den 

dlenfalls mit dem Kurfürsten von der Pfalz tx 
. Dagegen sei Osterreich bereit, die Gültigkeit der Ver- 
kischen Markgrafschaften Ansbach und Bayreuth 
iien Landen anzuerkennen, auch jeden 1 
Iben mit anderen Gebietsteilen unter der Voraussetzung 
. daß bei dem Austausche alles derart «-ereyelt würde, 
unmittelbare Berührung von < Kterreich un ( \ Pr< 

nneiden. 

König Friedrich legte «las Hauptgewicht auf die 1-r. 
ob ein Kaiser überhaupt das Recht habe, nach eigenem W 

Reichslehen zu verfugen: er selbst bestrest) <ttea und 

•pflichtet, du- Immunitäten, Freiheiten und Rechte 

mischen Staatskörpers zu verteidigen. Er sehe ein, wie 

rn dem österreichischen Hause wäre, doch müsse man. 

■ii;m jedes Recht zu dessen Erwerbung fehle, den Herzog 

• m Zweibrücken, den Kurfürsten von Sachsen und den 

on Mecklenburg, der Ansprüche auf Leuchtenberg er- 

madigen. Die Nachfolge seines eigenen Hauses in den 

■n Mark iften -*ei übrigens ein der in Rede 

Streit;; iz fremder Gegenstand; die Rechte des 

• 11 Hause-, seien so legitim, dalJ niemand sie bestn 

nem kurzen, erfolglosen Briefwechsel zwischen beiden 
n kam es doch zu einer Konferenz der beide 



-!»n man den König von PreuUen durch Briefe und Memoire* noch Im 

anhalten konnte, so würde die Armee Euer Majestät auch heiser im 

«ttde teiu, ihm die Spitze zu bieten, als augenblicklich, wo ihr noch zehn KanSori*- 

nfMentCT abgehen. Der ^ute Wille herrscht überall und dies iM viel, «renn auch 

XichtsdestovreniKtr können Sie darauf rechnen, daü das Unme^hch'; gr. 

«hthm wird, um Euer Majestät auf das beste zu dienen." 1 Kaiser Josef au M 

-, IS. April I- 



74 

Minister; aber eine Verständigung wurde nicht erzielt. Immer 
deutlicher wurde es dem Kaiser, daß es die alleinige Absicht 
des Königs war, „in den Besitz der beiden Lausitzen zu ge- 
langen, wodurch er Dresden in seiner Gewalt hätte und Böhmen 
derart umzingelt würde, daß zu dessen Verteidigung und Rettung 
alle Mittel platterdings abgeschnitten wären". Sei der König mit 
den ihm gemachten Vorschlägen einverstanden, so habe man den 
eigentlichen Zweck erreicht. Breche er jedoch kurz ab, so habe 
er nie einen anständigen Frieden beabsichtigt und es sei besser, 
dies zu wissen, um sodann die Kräfte der Monarchie auf das 
äußerste anzustrengen und den Krieg mit allem Nachdrucke zu 
führen ; Umstände, Glück und Schicksal würden das Weitere ent- 
scheiden. Indes sei er überzeugt, daß der König die Unterhand- 
lungen nicht abbrechen, sondern mit neuen Vorschlägen hervortreten 
werde x ). 

Aber der Kaiser irrte. Der König ging wohl in die Ver- 
handlungen ein, da seine Streitkräfte noch nicht vollständig 
organisiert, versammelt und schlagfertig waren ; am 3. Juli jedoch 
kündigte er den Beginn der Feindseligkeiten an, am 5. Juli 
überschritt das schlesische Heer die böhmische Grenze. 



') Kaiser Josef an den Grafen Cobenzl und an den Fürsten Kaunitz, 
24. Mai und 2. Juni 1778. 



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Einmarsch der Preußen in Böhmen. 

Operationen der I. (sohlesisohen) Armee unter dem Ober- 
befehl des Königs 1 ). 

Am i. Juli 1778 zählte die kaiserliche Armee beiderseits der 
Ebe-Iser 129 Bataillone, 196 Eskadronen, 163.000 Mann, 36.000 
Pferde mit 711 Geschützen s ). 

Diese gruppenweise in günstigen, durch Verschanzungen 
verstärkten Stellungen lagernden Streitkräfte waren nicht allein 
befähigt, gegen die durch weite Räume getrennten Streitmassen 
der Preußen in der Defensive sich zu behaupten, sondern auch 
erfolgreiche Offensivstöße zu führen. Im Verlaufe des Monats 
Joni, als die Friedensaussichten zu schwinden und die operativen 
Absichten des Königs durch die Truppenbewegungen sich zu 
enthüllen begannen, hatte der Kaiser, außer den schon unter 
G. d. K. Freiherrn von Jacquemin seit anfangs Mai auf dem 
Marsche nach Böhmen befindlichen 1 2 Bataillonen, 1 8 Eskadronen 
und 48 Geschützen, von der Armee in Mähren noch 20V3 Ba- 
taillone, 30 Eskadronen und 1 1 7 Geschütze unter FZM. Graf 
Siskovics, .über Leitomischl, Chrudim und Pardubitz in die 
Gegend von Königgrätz gezogen und letzterem, in Gemeinschaft 
mit dem bereits von der Hauptarmee unter Kommando des 
FZM. von Elrichshausen dort stehenden Heeresteil, die Ver- 
teidigung der Elbe übertragen, indes die Hauptmacht zwischen 
Turnau, Münchengrätz, Jungbunzlau und Jicin sich konzentrierte. 
Am 1. Juli waren die Befestigungen bei Pardubitz ganz, die bei 
Chrudim zum großen Teile vollendet, desgleichen die in der 
Linie Smifitz, Semonitz, Jaromef, Kaschow, Dechtow, Switschin, 
Praussnitz, Neuschloß, Arnau aufgeworfenen Verschanzungen. 



') Hieam Textekizxe 1. 
*) Anhang in. 



Die in Schlesien zwischen Reichenbach, Glatz, Nimptsch 
und Neiße vereinigte preußische I. Armee, unter dem Ober- 
befehl des Königs, hatte Ende Juni eine Gesamtstärke von 
96 Bataillonen, 123 Eskadronen mit 433 Geschützen (80.000 Mann. 
Gefechtsstand) erreicht. Eine fast gleiche Starke, 98 Bataillone, 
142 Eskadronen, 433 Geschütze (80.000 Mann Gefechtsstand) be- 
saß auch die II. Armee unter Prinz Heinrich, welche im 
Brandenburgischen, Anhaltschen, Magdeburgischen und in Sachsen 
kantonierte 1 ). 

Zwischen dem 3. und 5. Juli konzentrierte König Friedrich 
sein Heer bei Lewin, er selbst überschritt am 5. die Grenze mit 
den Vortruppen, die zwischen Kramolna-Wysokow lagerten. Am 
nächsten Tag unternahm der König mit 2 Bataillonen und 
15 Eskadronen eine Rekognoszierung der österreichischen Posi- 
tionen bei Jaromef und drang nach Vertreibung von 5 Husaren- 
eskadronen von Skalitz bis Dolan vor. 

Auf die am 4. Juli eingegangene Meldung von dem Vor- 
marsche der beiden preußischen Armeen gegen die Grenzen 
Böhmens, beschloß Kaiser Josef, die Hauptmacht zu teilen und 
die beiden Flügel als selbständige Armeen operieren zu lassen. 
FM. Loudon sollte mit der einen Armee am 5. Juli aus der 
Gegend von Münchengrätz nach Niemes rücken, um die Be- 
wegungen der preußischen II. Armee zu überwachen, wälirend 
die bei Jicin konzentrierten Streitkräfte unter FM. Graf Lacy 
nach Umständen zur Unterstützung Loudons bei Niemes oder 
des zur Übernahme des Oberbefehles über den rechten Armee- 
flügel bestimmten Herzogs Albert von Sachsen-Teschen bei 
Jaromrf bereit gehalten werden sollten. FML. von Gemmingen 
in Bayern hatte 3 Bataillone und eine Husarenabteilung nach 
Eger zu senden. 

Herzog Albert von Sachsen-Teschen ließ am 5. die 
unter seinem Kommando vereinigten Streitkräfte, 42 Bataillone, 
71 Eskadronen, 223 Geschütze, auf der ungefähr 15 Kilometer 
langen Flußstrecke des rechten Elbeufers von Trotina bis Kaschow 
(bei Schurz) Gefechtsstellung nehmen, die Schanzen mit Feld- 
geschützen armieren, die Flußübergänge besetzen und die 
zwischen Schweinschädel und Skalitz stehenden Kavallerie- 
vorposten verstärken. Von der Hauptarmee bei Jicin wurde am 
6. Juli FML. Graf Colloredo mit 7 Grenadierbataillonen als 

') Anhang IV. 






Ghroß-Jefitz an der Straße Ilni-it/, Jaromi 

res mit der Infanterie unter 1- ZM.iir.it 
■in, mit der Kavallerie unter d. d. K. Marquis 
zwischen Altenburg und Liban konzentriert, endlich 
Jas große Armeehauptquartier des Kaisers nach II" 

DieRekogi ing \um o. Juli gegen Jaroraef hatte d 

lerzeugung verschafft, daß die Stellung der Oster» 
r hinter der Elbe von Jaromer über Schurz uu<l Königinhoi 
>ii Switschin nordöstlich Weiß»! I na durch Ver- 

schanzunge hützt und mit ungefähr j .5.000 Mann besetzt 

vi. Infolgedessen beschloß er, gegenüber den schwachen >• 

•1 Streitkräften, d.i.-> Korps Tauentziens mit jenem des 

iirinzen von Braunschweig im Lager von Kramolna-Wvsfikou 

ata S. Juli zu vereinigen, mit der Vorhut nördlich Skalit/ die 

chreiten und in der Gegend von Chwalkowitz 

Jaromef und Königinhof Stellung zu nehmen, um von 

linken Flügel der Österreicher an der oberen Hlbe 

umgehen. 

Bevor noch dieser Entschluß zur Ausführung gelangte, hatte 

- am 7. Juli 10 Eskadronen Kavallerie von Schu- ' m 

lel über Skalitz gegen Starkoc-Wysokow vorgehen und die 

m Vortruppen angreifen lassen. l>ie bei diesem Zu- 

festgestellte Anwesenheit einer starken feindlichen 

terreichischem Gebiete veranlagte <^'\\ Kaiser bo- 

»>-i Groß-Jefitz, Jicin und Altenburg, Liban konzen- 

ten Heeresteile in die Elbestellung SmiHtz, Jarom&f, Kaschow 

Nach ihrem Eintreffen daselbst am g. Juli erhielten 

Albert und IM. (iraf Hadik das Kommando über 

::hten, EM. <ii.it l.ary jenes über den linken Armeeflügel, 

aus dem großen Hauptquartier Salnei und 

•stlich Jaromef den Oberbefehl fortführte. 

Zu dieser Zeit erfüllte somit die Stellung an der Elbe ihren 

n Übergang des Eeindes über diesen Fluß zu er- 

lie rückwärts gelegenen Teile Böhmens zudecken. 

on den durch die Xatur angehäuften beträcht- 

n in dem Bodenabschnitte Hohenelbe, König« 

ti aucli alle fortifikatorischen und taktischen Mittel in 

cht worden, die Stärke der Stellung aufs äußerste 

ngspunkte der Elbe waren durch drei 

deckt, die Höhen befestigt. dieDefi] 



7» 



verhauen. Aut KanonenschuSwelte folgte ein Eni«.-. 
anderen, armiert mit zahlreicher Eeldartill« in , verstärkt il 
Gräben, Palisaden, spanische Reiter und Verhaue. 

geschah brigadenweise 1 ) in einer B 
1 agerplätze, aus denen Massen ohne Hindernis in Jeder beliebi 
Richtung bewegt werden und den angegriffenen Punl 
einter Kraft zu Hilfe kommen konnten. Der recht«- I 
Armee lehnte sich bei Küniggrätz, der linke Flügel bei Ar 
an die Elbe und das Zentrum mit den Reserven 
/wischen Kaschow and Königinhof*). 

Inzwischen war d«-r König am 8. Juli mit 22 Bataillonen 
und 60 Eskadronen der Vorhut und mit 10 Bataillonen (B 
ii.M. Prinz von Preußen und von Zaremba) des Korps I rbpi 
von Braunsehweig von Kramolna, Nachod nach Wölsdort 
von Schurz gerückt und hatte diese Stellung durch 
stände verstärken lassen. Zur Aufrechterhaltung der Verbind 
zwischen diesem Heeresteü und der im Laj i Kramolna- 

Wvsokow vereinigten Trappen unter den Generalen Bra 
schweig und Tauentzien, rückten sodann am 12. Juli die 
gaden GM. Erlach, PrittwitZ und Röder unter Kommando 
GL. von Bülow. 5 Bataillone und 23 Eskadronen, nach Skali 
die Brigaden GM. Bornstedt und Podewils unter Befehl 
letztgenaimtea Generals, s Bataillone, ro Eskadroi 
lloficka, Chwalkowitz. 

Aus dieser Aufstellung gedachte Konig Friedrich d 
Scheinangriffe ^e^en Königinhof und Hefmanitz die 7. 
Jaromef und Schurz lagernden Österreicher festzuhalten, mit 
Gros seines Heeres aber, durch den Königreich wal< 
bei Werdek oberhalb Königinhof die Elbe zu übers« 
über W'-iül remeschna auf den II« Swits« hin Stellung 

nehmen. Gelang diese l nternehmung, so wurden die öst 
sehen Positionen hinter der Elbe durchbrochen, der link« 
vom rechten gewaltsam abgetrennt und die vom I-M. I 



on en 
gaden 
sprinz 

chütz- 
nduug 

lna- 



') Die damals noch nicht übliche- Bezeichnung „Brigade" ■ ■\ut^ 

rechtigt, dsL) die Truppen in ihren Verteidiguu 

■ ', und rwrar je ic-ntcr unter dem Befehl« 

m»j«T niter einem letiiniarschallcutnaut W •■ heiaen. 

ICine genaue Beschr«-. 

I^ekrieg ei Witti . :ngen 

k. u, k. Krieg 



iteilung gezwungen, anter angünstigen Ver- 
u schlagen oder ohne Kampf den Rückzug anzutreten. 
) 10. Juli hatte bereits die kaiserliche Elbe- Armee unter 
larschällen Herzog Albert von Sachsen-Teschen, 
Lacy und Hadik, <li»- Stellungen am rechten Flnfinfer folgender- 
t : 
nitz, Jaromfef mit zi Bataillonen, 38 Eskadronen, 
Jarom&f, Kaschow mit 29 Bataillonen, 14 Eskadronen, 

Silberleut mit 10 Bataillonen, 12 Eskadronen, 
LipnitZ, Königinhof mit 12 Eskadronen, 
Aman mit m Bataillonen, 8 Eskadronen unter FML. Graf 

Alt-PleO, Krrin. Neustadt an der Mettau mit 3 Bataillonen, 
tdronen unter FML. «Traf Wurmser. 

en einen Angriff auf die Elbestellung und zur Yer- 

wfhrun. des Flußüberganges gefechtsbereit gestellte Macht der 

•lief sieh demnach auf 73 Bataillone, 111 Eskadronen, 

ar 80.000 Mann, 19.000 Pferd»- mit 426 Geschützen streitbar, 

L)er König vun Pn-ulien verfugte über eine annähernd gleich 

Armee vnii >;.■ Bataillonen, 103 Eska d r on e n , 433 Geschützen 

oder 80.000 Mann. 16.000 Pferden streitbar, zum Angriffe. 

Während die an der Elbe konzentrierten österreichischen 

. zur Behauptung der Elbestellung sieh rüsteten, traf 

tiserliche Eser-Armee unter Kommando des IM. Loudon, 

jO Bataillone, 87 Fskadronen oder 62.000 Mann, 16.000 Pferde 

atzen, am 7. und 8. Juli in der Gegend von Xiemes 

*in, um der unter dem Oberbefehl des Bringen Heinrich im 

Vormärsche gegen Dresden befindlichen preußischen II. Armee 

zu bieten. 

Einmarsch der preußischen n. Armee in Sachsen. 

Die Streitkräfte des Prinzen Heinrich hatten sich am 
•ii und 1. Juli in vier Kolonnen gegen Sachsen in 1'. 
^ung gesetzt. 

I »11 erste Kolonne, unter Kommando des GL. .Möllendorff 

liilone, 15 Eskadronen), welche am 1. Juni aus der (regend 

nwalde ausgerückt und am 3. bei Kottbus angekommen 

Ittl ev»-ntu»*ll die kursä» D Truppen unterstützen zu 

1. marschierte am 30. Juni als Vorhut des Heeres 

ii und erreichte über Spremberg, Hoyerswerda und 
Rönigsbruck am 3. Juli die Gegend von Dresden. 



>ii- zweite Kolonne, unter Kommando di 
rückte von Frankfurt an der < > « 1 «- r üb und Lübbe 

die dritte Kolonne, unter Knmmando des Oberbefehle 
Prinzen Heinrich, von Berlin üb so, Baruth, ' 

Dobrilugk, Großenhain nnd die vierte Kolonne, uni 
des GL. Fürsten Anhalt-Bernbur Halle üiu-r Eili 

ehla und Meißen gegen die Hauptstadt Sa 

Am 7. Juli wann bereits die Spitzen dieser iln-i !<• 
beidezaeitfl der Elbe, mit dem Hauptquartia lu vor i 

etroffen, bewirkten am folgenden Tag Stromab« 

und bezogen das Lager zwischen Plauen und Strahlt« in welch 
sich am o. Juli die Hauptmasse vereinigte < Am nächsten Ta 
trat das kurfürstlich sächsische Hilfskorps unter den preu 
Oberbefehl und Prinz Heinrich befand sich jetst an dei 
einer verbündeten Armee von 8ö Bataillonen, 13N 1 
(ausschließlich der Garnison von Dresden) oder 80.OOO h&M 
20.000 Pferden mit 433 Geschützen streitbar. 

Die Hauptmasse dieses Heer b bis nun 17. Juli 

den Lagerstellungea südlich Dresd< en, um dieVerpi 

sichertUsteUen, Magazine anzulegen und den sei Arm 

train an sich zu ziehen. 

Die Nachrichten, welche über das Eintreffen der kaiserlich 
bei Niemes im Hauptquartier zu PI g&ug 

waren, bestimmten indessen den Prinzen Heinrich, am I 
den Obersten Teufel mit 3 Bataillonen auf das rechte Iflbeuf« 
Über Biachofswferda gegen Bautzen vorzuschieben und 
am 12, Juli den (r.M. Podjursky mit 4 Bataillonen über Stolp 
und Neustadt zur Beobachtung der I Österreicher folgen su 
Eis drittes Aufklärungsdetacliement von 3 Bataillonen 
5 Eskadronen rückte über Frei mnitz. Am 13 J 

endlLh ging GL. Platen mit 11 Bataillon 
ron Plauen Bach Maxen, behufs Verstärkung der in der G 

Pirna und Dohna anter Kommando des '<1-. \nli 

kantonierendeo sächsischen Truppen von 10 Bataillonen und 

-kadronen ab. Dieser H men 21 B 

and 30 Eskadronen sollte aus seiner Stellung Pirna, Dip 
Le Vorpusten von *Struppi'n liis Schmiedeberg 
der Hauptarmee in den folj 

nias! 1 

Nach dem Kriegsplan d Heinrieb solli 



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Leservebatterien mit 40 Geschützen ohne die Bataillim,- 

kanonen eine Scheinbewegung über Fredberg, Marienberg und 

Sebastiansberg (Basberg) gegen Komotau unternehmen, indessen 

nptmacht bei Pirna Brücken schlafen, die Elbe überschreit« n 

und über Stolpen und Neustadt zum Einbrüche in Böhmen vor- 

' würde. 

Gleichzeitig war der PaU von Tetschen zu nehmen und der 
h zu machen, die österreichischen Magazine in Aussig. 
itz und Leitmeritz zu zerstören, die Verpflegung des preußi- 
schen Heeres aber auf der Elbe bis Königstein zu schaffen. 
Durch die Operationsrichtung der Armee über Rumburg gegen 
mit dem rechten Flügel an die Elbe gelehnt, deckte der 
Prinz die rückwärts liegenden Lande samt der Operationsbasis; er 
den IM. Loudon bei Niemes zurückzuwerfen, von der 
Elbe abzuschneiden und sodann mit dem König sich zu ver- 
einigen. Hin Korps von 20 Bataillonen sollte auf dem linken 
zurückbleiben. 

Stellung der Iser-Armee unter FM. Loudon. 

IM. Freiherr von Loudon hatte mit seiner Armee, welche 
durch die im Anmarsch begriffenen Regimenter und durch 
ungsmannschaften auf einen Effektivstand von 80.000 Mann 
gebracht werden und sodann Sachsen bedrohen sollte, am 7. Juli 
I • itmeritz und Reichenberg Stellung genommen. 
Es standen: Korps <i. d. K. Fürst Liechtenstein f 1 2 Batail- 
;o Eskadronen) zwischen Aussig und Leitmeritz ; 
Korps FML. Graf Gyulai (6 Bataillone, 13 Eskadronen) 
ichen Reichenberg und Liebenau ; 
Korps l'ML. von Graeven (6 Bataillone, 14 Eskadronen 
.'»-■l: das im.-, des Heeres (32 Bataillone, 40 Eskadronen) 
hei Niemes '). 

Am 5. Juli wurde Loudon durch den Kaiser VOH dem 

> 1 der preußischen I. Armee in Böhmen verständigt und 

angewiesen, das Reichenberger Tal von Langenbruck über 

Kohlstadt bis Luxdorf gut zu besetzen, bis die Details des 

Hadlichen Einbruches in P>"hmen näher bekannt geworden. Die 

i von Reichenberg und dabei bereits begonnenen 

■n und Verhaue sollten fortgesetzt und beendet 

rleichzeitig räumte der Kaiser dem Feldmarschill die 



u Textskuje 2. 
t unter Kai»«r Joscl II 



Befugnis ein, nach seinem besten Ermessen zu handeln ur 
Unternehmungen gegen Sachsen und die Lausitz ins V\ 

• iamit das Königreich Böhmen in dieser Richtung v< 

illen verschont, der Armee zwischen Königgrätz und Arns 
der R ticken gedeckt und die Hauptstadt Prag- nicht gefährdet werde 

Infolge dieses Befehles ließ der Feldmarschall die Werl 
und Verhaue bei Kohlstadt und Luxdorf in der Gegend v< 
Reichenberg, dann bei Hayn und Lückendorf, nördlich ( iabel 
der Lausitzer Grenze, gänzlich ausführen und beauftragte de 
] ML Grafen Gyulai, das Reichenberger Tal von Luxdorf üb« 
Etohlstadt und Jaberlich bis Raschen aut das äußerste zu Vi 
teldigen und demgemäß seine Truppen zu vereinigen und 
verwenden. 

Inzwischen waren im Hauptquartier zu Niemes Kachrichte] 
über das Hintreffen der preußischen IL Amur unter Kommant 
des Prinzen Heinrich bei Dresden eingegangen. Es wurde daht 
am ). Juli die Brigade GM. Wallis, 6 Bataillone, zur Verstärkung 

Korps IML. Graf 'ivulai nach Oschitz in Marsch gesetsl 
die Brigade GM. Graf Thun, 6 Bataillone, b»i Nienies als Rt 
serve für die bei Reichenberg und Gabel stehenden Heeresteile 

oe KjriegBbrucke bei Melnik fiber die Elbe geschlagi 
und der Rest der Armee näher an diesen Fluß zur Unterstützut 
des Korps <i. 1. K. liirst Liechtenstein bei Leitmeritz, sot 
zur Beobachtung der im Kurfürstentum Sachsen angesammelte 
feindlichen Streitkraft'- nach Bleiswedel gezogen. Die M 
vom 7. und q. Juli aus der Gegend von Jungbunzlau nach Nlemi 
und von hier nach Ploschkowitz nordöstlich Leitmeritz 
Bleiswedel etc. waren für die Truppen äußerst anstrengend. 

Bevor IM. Loudon das Hauptquartier von Xiemes nac 
Bleiswedel verlegt, hatte er, den Vorteil der inneren Linit 
welche die kaiserliche Armee zwischen den noch durch «reit 
Räume voneinander getrennten feindlichen Streitmassen untt 
dem Konig und dem Prinzen Heinrich ifien . innalu 

im vollen Umfange würdigend, den Vorschlag gemacht, die bi 
Xachod vorgedrungene feindliche Armee mit der gesamt) 

aren Macht, ohne Rücksicht auf die bei Dresden | 
umlung begriffenen feindlichen Streitkräfte, anzugr 



einen flüchtigen Gedanken aUerunt ertauigst unterlege. Denn, 
Berichte d< Karl von I.icchlensu 






nehmigenden Antwort war Loudon am 
\ luii bei Xiemes im Lager geblieben und hatte erst an 
^in Hauptquartier nach Bleiswedel verlegt, um von da 
ober Hohlen, Karsch, Hühnerwasser auf dem kürzesten Wege 
von Münchengratz /.u gelangen« In vier Märschen 
er mit der Hauptmasse der Iser- Armee von Münchengratz, 
obotka, Jicin, ßelohrad, Miletin das j, f egen 100 km ent- 
tarnte Königinhof '-rreichen und sodann durch den Königreich- 
iber Rettendorf und Kladern die rechte Flanke der bei 
oladorf lagernden preußischen Armee angreifen. Zu diesem 
/wecke beabsichtigte der Feldmarschall ungefähr 40 Bataillone 
Eskadronen oder gegen 4.5.000 Mann, 12.000 Pferde und 
1S0 Geschütze zu verwenden und nach Anschluß des bei Arnau 
len Korps des FML. Grafen d' AI ton, 10 Bataillone und 
Eskadronen, an der Spitze von ungefähr 55.000 Mann mit 
00 Geschützen einen Offensivstoß zu führen. Gleichzeitig sollte 
er Kaiser mit 05 Bataillonen, 105 Eskadronen oder ungefähr 
72.000 Mann, 10.000 Pferden und 426 Geschützen aus der Elbe- 
ttealong von JaromSf, Kukus, Schurz die Front und linke Flanke 
fliehen Armeelagers bei Wölsdorf angreifen. Diese 
lehtnung Längstens bis zum 15. Juli, also in der 

tattfinden, während welcher Prinz Heinrich mit der Re- 
■ n und Approvisionierung seiner südlich Dresden 
en Streitkräfte noch beschäftigt war. 
Die wiederholten Weisungen der Kaiserin Maria Theresia 
aber nicht verfehlt auf die anfängliche Initiative des 
Kii snend einzuwirken. Er hielt es jetzt für gefährlich den 

orter Lager anzugreifen und fand es zweckmäßiger, 
;• lacht, deren Ausgang niemals gesichert 

»ei, auszuweichen. Und doch berechtigte der Entwurf Londons 
los zu den günstigsten Erwartungen und dessen Durch- 
wärt- von unberechenbarer Tragweite und SChWi 
den Folgen gewesen. Ein entscheidender Sieg in den 



i bei diesem Umstände nicht wohl und leicht zu vermuten sieht, 

rnburg allein gegen die hiesigen Grenzen etwas eher unternehmen 

jener an «lern Punkt seiner anzufangenden Operation sein dürfte, so 

mit der Gedanke, ob man von dieser Mittelzeit nicht profitieren und mit 

Macht, inklusive des grollten Teiles vom Gyulai- und Graevenschen Korps, 

«11 len osgehen und attackieren könnte, im Fall er anders nur nicht 

'S iwcj gtut tnattaquabli-n P ilnde , und ich il.uhte, d*Ü wir hieiu in vier 

«Gut. könnten." iK.. A. < A.. 1778, VII. 13, ad J 

6< 



84 



Defileen von Wölsdorf, Xacliod über die preußische Armee mit 
dem Oberfehle des Königs würde ( »sterreieh die Zurückeroberun 
Schlesiens wesentlich erleichtert haben. Es bleibt allerdings ei 
offene Frage, ob unter so günstigen Verhältnissen und bei ».-in 
solchen Machtüberlegenheit, 120.000 Österreicher gegen 
Preußen, die Armee Friedrichs des Gro(3en in der 
günstigen, durch mehrere Schluchten getrennten Lager 
auch wirklich geschlagen worden wäre ; jedenfalls aber stand 
die Chancen, den < reg&er zu besiegen und niederzuwerfen, d 
auf Seite des kaiserlichen Heeres 1 ). 







Operationen im nordöstlichen Böhmen an der oberen Elbe. 

(Conig Friedrich war mit dem Operationsplan des Prin 
Heinrich .,den Ihnen ein flott eingegeben'', vollkommen einve 
standen; er selbst gedachte das Unternehmen seines Brudt 
dadurch zu unterstützen, daß er die Armee des Kaisers festhi< 

sie beunruhigte oder ihr folgte, wenn sie sich gegen den I'i 

nden sollte*). Demgemäß entwickelte sich nun auch an der 
oberen Elbe ein kleiner Krieg mit wechselndem Erfolg, ol 
daß es jedoch dem Konig gelang, die ( >sterreicher zum i I 
treten aus ihren festen Stellungen zu bewegen. Dage 
nötigte ihn am 15. Juli die Bedrohung Schlesiens durch 
mährische Armeekorps, dessen Vortruppen von Jägerndorf übi 
!.• obschüt-c streiften, zur Detachierung einer Brigade (6 Bataill 
5 Eskadronen) unter ''1 Stutterheim nach Neiße, um de 
(iL. von Werner, der mit 2 Garnisons-Bataillonen und 20 Esl 
dronen dort zurückgelassen worden war, zu unterstützen. I 
zeitig wurden sämtliche, hol h im Lager bei Kramolna. Nach» 
stehenden Truppen nach Wölsdorf gezogen und GL. von Wuns< 



iber 



') Bei näherer Betrachtung der Kriegsoperationen »om Jahre 177JS Irin 
willkürlich die Ähnlichkeit der Lage mit jeuer im leldzuge von (866 \ 
Auch diesmal operierten die preiiliischen Streitmusen, durch weite Käume voneioaa 

■at, gegen die auf der inneren Linie stehenden H 

"-Sachsen von gleicher Zahlenstärke, indem sie in mehreren Kolonnen durch 
Grenzpässe über Naehod, Itrauoau, Tinutenau, Zittau, Rrichenberg, Run. 
Gabel in Böhmen einfielen. Auch jetzt wurde der Kommandierende der kaisetlk 
Armee zu dem Entschlüsse gedringt, mit ganzer konzentrierter Kraft gegen die tunic 
stehenden, über Naehod und Braunan einl>r. feindlichen Kolonnen 

wenden und diese au vernichten, was bekanntlich unterlassen oder iluch in not 
ständiger Weise in .-tzt wurde. (Xosinich, K 

und Feldherr. Mitteilung. o. Ic. Krieg»- Archivs. Jalr 

! ) Konig Friedrich an den 



TexteV. 
(xu Sei 



Obersichtskarte zu dem Gefecht bei Rohenitz 
23. Juli 1778. 






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« 







• 1 



85 

»i't dllonsa und iS Eskadronen, welche großenteils aus 

DSC&en Rekruten gebildet waren, nach Xachod, behob 

kung der Verbindung mit Crlats, dieses Hauptwaffenplatzes 

■ hen Heeres, verlegt. Im Lager von Wöladorf ver- 

büebea sodann noch 66 Bataillone und 80 Eskadronen oder un- 

r 65.000 Mann. 

Bei seinen wiederholten Versuchen, die Österreicher durch 

1 griffe zur Verschiebung ihrer Streitkräfte und zur 

Räumung der Elbestellung zu verleiten, richtete König 

Friedrich sein Hauptaugenmerk namentlich auf da- Tr^prungs- 

iet der Elbe, wo der ElulJ schmal und bei niederem Wasser 

leicht zu durchwaten ist 

Nach der Zusammenziehung des Heeres bei Wolsdorf dehnte 

llügel desselben von Neustadt an der Mettau über Ska- 

litz bis Deutsch-Praussnitz aus, rekognoszierte am iq.und 20. Juli 

■ rschanzungen bei Königinhof und Arnau und lieb am 

11 Tag den GM. Grafen Anhalt mit 2 Brigaden, 

Bataillone, 15 Eskadronen) gegen Ketzelsdorf und Kottwitz, 

die Brigade GM. Dalwig gegen Soor vorgehen, von wo aus sie 

lerholt das Gelände von Werdek bis Arnau rekugno- 

ue am 23. Juli über die Mettau unternommene Fourayurunv: 

der Preußen führt.- zu einem Gefechte, welches einerseits durch 

die persönliche Anwesenheit Friedrich II., andererseits durch 

--che und kühne Eingreifen Wurmsers bemerkenswert ist. 

r stand mit dem Gros seiner Truppen, 12 Eskadronen, in 

der Gegend Pardubitz, Hohenbruck, Eibrantitz und unterhielt einen 

iienst über Xachod und Neustadt, gegen 

IKdimisch-Skalitz und Ober- Wolsdorf. Die Meldungen seiner 

^tfiitkommanden uml Patrouillen waren es vornehmlich, aus 

denen man im kaiserlichen Hauptquartier in Ertina rechtzeitig 

ton Jen Verschiebungen der preußischen Streitkräfte zwischen 

lorf, Nachod, Reinerz und Glatz, sowie von den, stets auch 

r Absicht, auf die Österreicher alarmierend zu wirken, ver 

tuen Fouragierungen Kenntnis erhielt'). 

e Vorrückung des preußischen Detachements, 15 Eska- 
n, 8 Bataillone und 1 Batterie am 23. Juli erfolgte 
len Slawetin und Schestowitz. Der König nalmi während 
orxnarsches zuerst auf der Höhe von Wesaelitt Aufstellung. 



1 extskiwc 3. 



so 



Der an der Mettaubrücke bei RjQStol de österre: 

rlusarenpoeten wurde von den der preufl Vorhut vorat 

geeilten 200 Bosniaken 1 ) überfallen. 1) 
falles warf auch das auf der Flöhe südlich Rostok 
Husarendetachement des Obersten Levettehr, weicht 
Bosniaken und preußischen Husaren stürmisch verfolgt, 1>i 
Krälova Lhota zurückging. 

Die preußischen Kavallerieregimenter hatten unter 
Mülle gehabt) den vorausgeeilten Husaren und Bo&niakBfl 
zukommen, da Friedrich II. die eigene Kavalleri. 
I h.-rschreiten der Mettauniederung hatte haltet) La 
diese zuerst mit der Infanterie zu passieren. 

Den im Gelände zwischen Groß-Rohenitz, Krälova LI; 
Jasena sich abspielenden Reiterkampf konnten die prei 
sehen Kürassiere nicht mehr herstellen, denn schon 
1 ML. Wurmser mit den zunächst befindlichen IHvisionen 
Barcö-Husaren, welche im Lager westlich von Jasena alarm 
worden waren, auf dem Kampfplatz erschienen und warf n 
hart bedrängten Reiter Levenehrs d> nd, die pre« 

Kavallerie auf ihre Infanterie zurück. 

Letztere hatte König Friedrich, der seinen ersten Ai 
Stellungsplatz verlassen hatte und während des Reiterkampt 
auf dem Gefechtsfelde eintraf, auf der Höhe südlich Rostok, dt 
rechten Flügel an den Zdiarwald gelehnt, in zwei Treffen 
marschieren lassen. Auch die reitende Batterie war mittlen 
vorgefahren und hatte hinter dir Kavallerie Aufstellt lommen. 

I leren Wirkung war es hauptsächlich, welche doli 
Stürmenden Reiterscharen \Vurm.-.ers endlich Halt gebot Wi 
ent schlofl siel» Wurms.- r sofort^ mit der mittlerweile dur 
mehrere Eskadronen der Brigade Wartensleben verstärkt 
Kavallerie um das Dorl Rohenitz herumreitend, dem 
ili.- linke Flanke zu fallen, er fand aber ,,aul den Anhöhen 
Slawetin eine zweit« 1 Linie Infanterie samt Kanonen und 1 
welche durch ihr Artillerieteuer verhinderten, ein mehre 
unternehmen''. König Friedrich wartete ül >ri^- 
Atta, keder "^terreichischen Reiterei gar nicht ab, sondern 
•hl zum Rückzug, darunter I »eckung durch ein Bataill 

Preußischerseil 
richtiges Zusammenwir'. 



») L 



i die kühnen and erfolgreich«] Angriffe der österreichischen 

Kavallerie auf intakt-- [nfanterie Anerkennung. Wüaa erkennt daraus 

- die Zeit der Linear-Taktik eharakteriü 
\HTert rallerie als schlachtenehtaeheidende Waffe, «reiche 

juch ohn> rstützung durch die anderen Waffen dauerndt- 

zu erringen \ te. 

Gleichwohl zog FML. Wurmser aus diesem Gefechte > 
behandj Er .schreibt in .seinem Gefechtsberichte 

unter anderem : „Die feindliche Artillerie hat uns 
Schaden getan und wenn man in Zukunft u 
Kavallerie nicht ebenfalls mit Infanterie und Artillerie SOUtenieren 
wir:!, so dürfte unser.- leichte Kavallerie ihren Mut verlieren '' 



Die wiederholten Rekognoszierungen des Königs ergaben, 

ine Unternehmung gegen die Elbelinie höchst schwii 

und daü die Verteidigungsanstalten der Österreicher vi.-l 

a vollständig waren, als daß ein gewaltsamer Übergang über 

irn I-luLi gewagt werden könne. Er rechnete nun auf die 

tntacheidenden Wirkungen, welche der Einbruch der IL Armee 

lern Prinzen Heinrich in Böhmen hervorbringen würde. 

nter dem Eindrucke derselben hoffte er ruckweise jene Punkte 

zu können, die der Ausführung seines Vorhabens am 

a entsprachen. Aber die ihm aus früheren Kriegen wob 

kannten Schwierigkeiten begannen immer fühlbarer zu werden, die 

tockte, Krankheiten entstanden 1 ). Xoch am 30. Juli 

er, sich leicht zwei bis dr^i Monate in s.-iner Stellung 

ben zu können und schon am 6. August bekannte er, datf 

V in zehn Tagen seine Lagerstellung werde räumen müssen, da 

fehle *). Er kehrte zu seinem oft erwogenen Plan 

. den Krieg nach Mähren zu tragen, dem einzigen Mittel, 

kaiserliche Armee zur Räumung ihrer Stellung zu zwingen 

ld ..Wien in Schrecken zu setzen". Er wollte nur das Eintreffen 

I ders in Lt-itmeritz abwarten, um den Plan auszufühl 

i stand er mit gekreuzten Armen und bewund. n- 
seines Bruders ;l ). 

jterreichischen Hauptquartier hatte man anfangs mit 
»rgnissen die Unternehmungen des Königs von Preußen 

.:<-lineg I740 — 174S. VII. H.in.l . Wien KjOJ. 
iriedrich an ilcn. Prinren Heinrich. 30. Juli. 0. Aupist. 

>n eleu Prinseo Heinrich, 21., 24.. 30. Juli, 14. August 1; 



verfolgt, hatte gefürchtet, einem Angriff nicht standhai 
können; doch sah der Kaiser bald klarer und gewann richtige! 
Anschauungen von der Machtstärke und den Operationszielen de 
Gegners. Aus den Detachierungi-n Friedrichs schloß K.i 
Josef, daß der König jeden Offensivgedanken aufgegeben habe 
und sich auf Manöver beschränken werde, die zahlreich im öster 
reichischen Lager eintreffenden Deserteure aber belehrten ihn, 
daß der Gegner bereits mit Not kämpfen müsse — er würde 
sich selbst zugrunde richten, w.nn nur Österreich auszuharrt 
vrmöge. 

Operationen in Böhmen zwischen Elbe und Iser '). 

Prinz Heinrich von Preußen hatte nach dem Eintreffen bei 
Dresden die ihm zur Verfügung stehenden preußisch-sächsisch« 
Truppen in vier Korps geteilt. Seinem Operationsplan germ 
ging am 17. Juli das Korps dl., von MöUendorff, 1 3 Bataillon« 
30 Eskadronen, 40 ( beschütze, über Tharandt und Freiberg geg« 
Marienberg vor, woselbst es am iq. und 20. eintraf und Stre't 
parteien über Sebastiansberg bis Komotau vorsandte. Glei 
zeitig rückte das Gros des Prinzen, die Korps Platen, Sohns 

und Podjursky, über Dippoldiswalde nach Frauenstein, um 
einen Einbrach in Böhmen durch die Fasse Finsiedl unc 
Katliariuaberg zu demonstrieren. Die Meldungen derVortruppt 
besagten, daß das Heer Loudons zwis< h< n I «plitz und \ussi. 
ein Korps an der Paschkopole und Detachement- gegen di 
Lausitz stünden, weshalb fcföllendorff den Befehl zum Rücl 
marsch erhielt. Dieser wurde sofort angetreten und die Trappt 
M öllendorffs erreichten sodann über Mittel-Saida und Freiber 
am 24. Juli Dippoldiswalde und Ivalienau. wo sie sich an 
zwischen über Sadisdorf zurückgegangene I [auptmacht anscl 
Mach der "Wiedervereinig ang seiner Streitkräfte ließ Prinz 1 leinriel 
die Hauptmasse derselben bei Kabenau Lager beziehen, in 
die zur .Maskierung des Marsches der Armee bestimmten K< 
der Generale PI aten und Anhalt nach Hausdorf jtlich \< 

Maxen rückten. 

Aus alli troffenen M n und N 

über idoß Prinz Heinrich, daß IM. London i) 

linbruch in Böhmen nicht streitig machen wolle, 
beabsichtige, ihn in beiden Flanken von Eger und Gabel aus 






8 9 

, den 
einver- 
könne. 
i Vor- 
großer 



. Nach- 
Axmee 
onzen- 
arsche 
m An- 
ft sich 
s Heer 
Ligne, 
ischen 
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af vor- 

Seba- 
schloß 

über- 
liesem 

Dem 
n und 
i vor- 
feind- 
ischen 
n der- 



8m 

zufallen. I deshalb mit der Absicht des Königs, den 

Kriegsschauplatz nach Mähren zu verlegen, durchaus nirht ein 
iden, da er ast in Böhnv-n unmöglich behaupten könne, 

.«•gen wäre das vom König in Aussicht genommene Vor- 
schieben des Korps gegen Arnau für die IL Armee von groüer 
Wi 



I*M. Freiherr von Loudon hatte bereits anfangs Juli Nach- 
richten über die beabsichtigte Vorrückung der preußischen Armee 
stianeberg erlialten und infolgedessen die Konzen- 
trierung seines Heeres bei Gastorf angeordnet. Auf dem Marsche 
dahin erhielt er vom FML. Gyulai die Meldung von dem An- 
rucken starker feindlicher Kolonnen gegen Zittau. Nachdem sich 
Meldung als falsch erwiesen hatte, führte Loudon das Heer 
rwischen Gastorfund Raudnitz; die Division FML. Prinz de Ligne, 
- Grenadier-Bataillone, liefl er auf dem Galgenberg rwisdtt 

itz und Trzebautitz Stellung nehmen. Aus dieser sollte 

Korps Liechtenstein bei Leitmeritz unterstützt eventuell die 

überschritten, bei Budin Stellung genommen und von hh-r 

die Eger verteidigt und Prag gedeckt werden. FML. Graf 

dai hatte, nach Zurücklassung eines Bataillons und \ u-r 

•nen im Reichenberger Tal, zu der Armee bei Gastorf zu 

11, daß der Gegner von Dresden aus Truppen 

; '.ischofswerda und Stolpen vorgeschoben habe, nötigten 

ch, am id. nach Gabel zu rücken. Gleichzeitig meldete 

G • il. K. Fürst Liechtenstein, welcher am 15. einen VorstoU 

ichsische Truppen bei Breitenau unternommen hatte, daß 

adliches Korps gegen Marienberg und Kathannaberg vor- 

Um nun der Invasion Böhmens auf der Kinbruchslinie Seba- 

*tiausberg (B . Komotau, Laun, Schlau zu begegnen, beschloß 

'Ion. welcher den Gegner um 15.000 bis 18.000 Mann über- 

1 liielt. Prag so lange als möglich zu decken und zu diesem 

•nselben mit vereinigter Macht entgegenzutreten. Dem 

zufolge wurde am 20. Juli GM. dt- Yins mit 4 Bataillonen und 

l idronen als Vorhut von Raudnitz gegen Welwarn vor- 

um die über Laun und Schlau vorgehenden feind- 

. zu beobachten, indes die Hauptarmee zwischen 

Leiu Gastorf sich bereit machte, einen Flankenstofl in der- 



Dl Heinrich »u .Ich König. Frauenstein, 3t. Juli 



zu führen. FML. Prinz de J.igne hatte 
»eisen sechs Grenadier-Bataillonen von Leitmeritz nach Wegstäv 
zu marschieren, um von da aus im Bedarfsfalle die Garnison Pr* 
zu verstärken, die schwere Artillerie und der Train hatten nac 
Melnik zu rücken ; Prag sollte auf Befehl des Kaisers gänzli« 
geräumt werden, da man die Stadt wegen ihrer zu großen Ai 
dehnung als Festung nicht verteidigen wollte. 

Inzwischen hatte das Heer des Prinzen Heinrich, mit Ai 
nähme des KLorpfl Möllendorff, die Elbe auf drei Schiff brück" 
bei Zschieren übersetzt und lagerte am 28. Juli zwischen Ratl 
walde und Hohnstein. Das Wetter war höchst ungünstig und 
nun zu durchschreitende Gelände bot enorme Schwierigkeit 
„Ich habe (iebirge zu übersteigen und Defileen zu durchziehet 
schrieb der Prinz seinem Bruder, „und um mein Unternehmen 
Ücfaern, muß ich Wege einschlagen, die noch keine Arm et; 
treten; aber es ist dies das einzige Mittel, den Gegner irrei 
führen. Sobald ich die Defileen hinter mir habe, werde ich 
trennt marschieren, was meinen Marsch erleichtern und ii< 
Gegner überraschen wird. Alles hängt von dem Verhalt« 
Loudons ab; läßt er sich täuschen, so kann ich große Erfolj 
erzielen, trifft er zeitgerecht seine Maßregeln, so kann ich nicl 
tun .... Solange Sie in Böhmen bleiben, wird alles gut geheJ 
rücken Sie nach Mähren, so wird der Feind all seine Streitkrai 
gegen Sachsen führen und die große Entfernung zwischen Ui 
beiden wird uns aller Mittel berauben, uns gegenseitig zu unt« 
stützen." 

Am 29. und 30. Juli rückte das Gros des preußischen 1 leti 
über Sebnitz und Hain.spach nach Rumburg und schob Avar 
garden bis Schönlinde und YVarnsdorf vor; das Korps Podjurst 
kam nach Spitz-Kunnersdorf, Möllendorff nach Zeidler. 



Über die bisherigen Bewegungen des Feindes gingen 
Hauptquartier Loudons die widersprechendsten Nachrichten 
und ließen den Feldmarschall über die wahren Absichten 
Prinzen Heinrich im Dunkeln. Am 21. erhielt er die Melduni. 
dali Möllendorff tags vorher von Sebastiansberg (Basbei 
nach Marienberg zurückgegangen sei Nach einem andei 
Berichte sollte Prinz Heinrich am ^4. Juli bei Dresden die Ell 
auf drei Brücken überschritten haben und im Vormarsche 
Bautzen sich befinden, eine dritte Meldung besagte wieder, 
die Armee des Prinzen noch bei Dresden am linken Elbeuf 






itungen treffe j über Peterswald und Auf 

• •n einzubrechen. Loudon, welcher diese Angriflsrichtuag 

vahrscheinliche hielt, wendete seine ganze Aufmerksamkeit 

bei Maxen, unter GL. Platen, zur Deckung von Sachsen 

jenen feindlichen Kuqts von Sl 1 Bataillonen, 40 Eska- 

•^n und 76 Batteriegeschützen zu. Demzufolge zog er am 

!• in der Gegend von Wehvarn stehende Brigade 

Vins zur Armee und marschierte sodann mit der Armee 

storf nach Bleiswedel, um gegebenenfalls mit Gyulai 

«tabel oder Liechtenstein bei Leitmeritz operieren zu können. 

ichzeitig erteilte er GM. Sauer den Befehl, aus seiner Stellung 

erswald den bei Gießhübel stehenden Posten anzugreifen 

nd Nachrichten über die Bewegungen der feindlichen Haupt- 

'ii. Diese gewaltsame Rekognoszierung über B 

oel bis Ottendorl" hatte nicht den erwünschten Et 

1 M. Sauer meldete hierüber am 2g. Juli, daß er drei Lager bei 

laxen, Gamig und Gnmmern beobachtet habe, indes die Meldui 

rtruppen Gyulaifl aus der Lausitz die Konzenirierung der 
eindlicben Streätmassen nach bewirktem Elbeübergange zui 
»ischofswerda und Stolpen, der Bericht des GM. de Vina aus 
aber die Anwesenheit der feindlichen Vorhut bei 
1 ünspach zur Anzeige brachten. 

Diese -denen Nachrichten, welche am 30. Juli im 

Hauptquartier zu Bleiswedel eingegangen waren, beirrten IM 
London in seinen Kombinationen, machten ihn in seinen Knt- 
*CW hwankend und verleiteten ihn zu falschen Maßnahmen. 

i ji. Juli nämlich wurde die Hauptmasse der Armee von 
i nach Neuschloü, FML. Prinz de Ligne, «reicher tags- 
mit sechs Grenadier-Bataillonen diesen Ort besetzt hatte, 
rkung Gyulais nach Nieines, GM. de Vina schlie 
•■8 : Bataillonen und 1 Eskadron über Zwickau zur \ >r- 
Delih's von follenstein in Marsch gesetzt; FML. 
«ttrf < , aber erhielt die Weisung, angesichta dei 

ing des Feindes über Rumburg gegen Georgenthal, den 
^atl (iabel auf das nachdrücklichste zu verteidigen. 

'.(.r noch <<M. de Vins bei Tollet intraf, war 

i'irgspaU von der über Georgenthal vorgehenden 

11 Vorhut in Besitz, genommen (31. Juli). An diesem 

"ge hielt die Hauptmasse der Armee unter Prinz Heinrich 

das Korps Podjursky erreichte Waltersdorf, das K 

idorff aber unternahm einen kombinierten Angriff auf die 




von Grenzern besetzte, über 7 km zwischen Jrelswänc 

und durch vier starke Verhaue gesperrte StraUe von HinU 

1 li-rmsriorf nach Dittersbach und nahm sie nach kurzem Gel 

FML. Graf Gyulai hatte, um die Invasionsarmee na 
Stehen zu bringen und die beiderseits der trrenze zerstreut^ 
Detachements zu sammeln und aufzunehmen, auf den Höhen vc 
Zwickau Stellung bezogen, mußte dieselbe aber verlassen, 
Prinz Heinrich am t. August mit der Hauptmacht von Rumbi 
in zwei Kolonnen über Ehrenberg, Schönlinde und Schönbor 
nach Georgenthal vorging. Während Gyulai jetzt gegen Gabes 
abzog, besetzte die preußische Vorhut unter General Bellinj 
den Ort Zwickau, das Korps Sohns den Ort Hennsdorf ui 
das Korps Podjurskv, welches von Spit/.-Kunnersdorf übe a 
Schönau nach Lichtenwald marschiert war, nach Zersprengui 
des Detachements GM de Yins in dieser Gegend, gleich£a 
den ( >rt Zwickau. 

Auf diese Weise wurden die von Natur aus schwii 
durch Wrsdianzungen und Verhaue zu einem hartni Wiih: 

stand eingerichteten < rebirgspasse Böhmens, infolge mangelhafte 
Dispositionen, nach kurzen Vortruppengefechten dem Feinde 
überlassen und ihm der Weg in das Herz Böhmens geöffnet. 



:.= 



U.T 



Prinz Heinrich von Preußen hat recht gehabt, als er dt 
ttig schrieb, das Gelingen seines Unternehmens häng' 
VOfl dem Verhalten des FM. Loudon ab: dieser hatte 

•lieh versäumt, die aus dem Gebirge debouehierenden 
trennten Kolonnen d- tere aus der anfangs gewählten 

/.entralstellung Xiemes mit Übermacht einzeln anzufallen und 
vernichten. Nun beschloß er, mit Rücksicht auf die Über! 
der Verbündeten, die offene Gegend von Nieme- 
Entfernung des Korps Liechtenstein, die Stellung bei Neuachln 
zu räumen, sämtliche detachierten Korps an sich zu ziehen 
Stellung hinter der Iser zu nehmen. Am 2. Au. 
das Gros des Heeres nach Hirschberg, am 3. nach Weil.!., 

. überschritt es die Iser und bezog ein Lager bei Kosmani 
\ du den detachierten Korps erreichte an diesem Tage die Dhi.si. 
Liechtenstein, nach Zurückhtssun 'etachennrits 

ionen und 8 Eskadronen unter GM. 
LeitmeriU and Melnik, Jungbunzkui, von wo sie am 5. i" 

■n Ries« (früher Gyula 
waren am z. nach Hühnern m 3, nach Bakow gerückt, 



I ML Ri. -^.- verblieb, während de Eigne nach Münchengrätz 
marsi liir-rtf. Die Reserveartillerie und der Armeetrain behieltet) 
Uung bei Jungbunzlau. 
Von feindlicher Seite war am 2. August dafl Gros nach 
rt, das Korpa Podjursky nach Gabel, Möllendorff nach 
Böhmisch-Kamnitz, am 3. das Gros nach Zwickau gerückt, 
1 die übrigen Korpa in ihren früheren Stellungen ver- 
um und nur leichte Truppen über Böhmisch-Leipa und Reich- 
Lt verschoben. Am 5. August bezog das (fros das Lager bei 
Burgstein, die Vorhut rückte bis Keichstadt, Möllendorff 
rekognoszierte von Böhmisch-Kamnitz aus die Gegend bis Sandau, 
die Sachsen stielten zu dem Korps des GL. Podjursky südlich 
isL 

; f. August marschiertes: Korps Möllendorff nach 
Langenau, Korps Podjursky. bei Zurücklassung der Sachsen 
Batet ral (Trat Solms, nach Kunewalde nordöstlich von Gabel. 

In dieser Aufstellung Langenau, Gabel blieb die verbündet.- 
l i -sächsische Armee bis 8. August, da sie die Artillerie 
und den Train durch die <Trenzgebirgspässe nicht an sich ziehen 
könnt-. 



Bei Kosmanos angelangt, glaubte FM. Loudon in Er« 
ung dessen, dali das rechte Ufer der Iser zum groüen Teile 
das Unke beherrsche, der Fluti bei Niederwasser an vielen 
• Amt' Brücken zu überschreiten sei, die Ausdehnung d.-r 
rstellung von Starkenbach über Semil bis Brandeis gegen 
jo km betrage und dafi die der Armee aufgegebene Deckung 
>-n zu grolJer Entfernung nicht durchführbar sei, 
] Bataillonen und 87 Eskadronen die Iserlinie gegen 
1 Bataillone und 1 38 Eskadronen weder verteidigen noch be- 
haupten zu können. 

Kaiser Josef beurteilte die strategische Lage und die beider- 
tigen Machtverhältnisse richtiger. Er besorgte, daLl Prinz 
i nrich nach Gewinnung der oberen Elbe und Besetzung 
-. dieses Schlüsselpunktes zu den Positionen des ka; 
liehen Heeres hinter der Elbe und Iser. die von den FM. Het 
Tbert von Sachsen-Teschen, Lacy und Hadik befehli 

rufte im Rücken fassen und zum Rückzuge zwingen würde. 
lit des dem FM. Loudon gegenüberstehenden 
■Vindes war übrigens eine nicht übermäßig bedeutende, da 

•rbündetes Korps unter GL, von Platen zur Deckung 



94 

isens bei Dresden zurückgeblieben war Da durch den 
der beiden Armeen hinter die Mittel-Elbe halb Böhmen d« 

ion preisgegeben worden wäre, beauftragte der Kaist 
den IM. London, die Herstellung um jeden Preis festzuhalt« 
Infolgedessen rückten am 5. und b. August GM. Brow; 
s Bataillonen und 2 Eskadronen über Bredl (Eisen- Brod) gege 
Starkenbach zur Beobachtung des über Wartenber^ und Böhnriscl 
Aicha vorgehenden Feindes und zur Zerstörung aller Brückt 
und Übergänge über die Iser von Turnau bis Semil, FML. Gra 
1 "lloredo, welcher von <ler Armee an der Elbe am 4. Augl 
mit 8 Bataillonen zur Verstärkung Loudons eingetroffei 

■ ii Turnau, die Hauptmasse der Armee nach Münehengrat 
unter Rücklassung der Division FML. Riese behufs Verteidigung, 
der Iserübergäage von Bakow und Jungbunzlau, die R 
artillerie nach Kosmanns, (ier Armeetrain nach Ximburg. 

Arn 8. August traf GM. Browne bei Starkenbach ein 
GM. Sauer zog sich hinter die Eger nach Budin zurück; 
feindliches Detachement unter Oberst von Usedom besetzt 
I.eitmeritz. Tags darauf rückte die Hauptmacht der Verbündet« 
unter Prinz Heinrich (2- Bataillone, 40 Eskadronen', nach Niemes 
daa Korps Mollendorff 113 Bataillone, 30 Eskadronen) nach Net 
BChlofij die Korps Podjurskv (4 Bataillone, 10 Eskadronen) uni 
Sohns 1 4 Bataillone, 8 Hskadrnnen) nach Merzdorf östlich Warten- 
Sämtliche Stellungen, besonders die Hauptpositinn an der 
1'olzennul.i bei Niemes wurden stark verschanzt. Das am linke 
Elbeufer bei Maxen stehende Korps Platen(2i Bataillone 

'onen) setzte sich am 8. August in Bewegung, indem es 
Vorhut bis üttendorf und am nächsten Tage bis Nollendort" v 
schob, indes, das dros bei erstt-reni Orte Lager b< 



Diplomatische Verhandlungen. 
Während die Unternehmungen im Felde ihren Verla 1 
nahmen, wurden Friedenskonferenzen angeregt, die einen /< 
sar.imenstuü ■■inander operierenden Hauptmassen v» 

hindern und dem ferneren Blutvergießen Einhalt gebieten 
War die Kaiserin Maria Xhl schon bis /u Beginn dl 

Feindseligkeiten einem Kriege abgeneigt gewesen 
sich ihr Abscheu und ü nach Und 

auch die Zuversicht des Kaiser sich in ernste ! 
delte. Xu< h vor kurzem hatte er behaupti 
en -inen Angriff nicht wagen wer 



95 






it einem überlegenen feinde zu tun habe, daß der 
roßer Kriegsmann sei. Mu- alle Kräfte an- 

Npanuen, 40.000 Mann neu ausheben, die Insurrektion in Un 

ebenbörgen aufbieten 1 ). Er fand dai.i ein Friede 

hmbaren Bedingungen eine Wohltat wärt- „Nicht als 
ich das, sondern als Mensch and Borger, denn es 
recklich zu sehen, was die Leute seit acht Tagen gelitt- n 
und was sie noch leiden wen i< m 
Fest entschlossen, das möglichste zu tun und auch jetzt 
ch, in der letzten Stunde, den Krieg abzuwehren, ging die 
in lebhaft auf den Vorschlag des Fürsten Kaunitz • in : 
dem König Von Preußen selbst zu schreiben, nicht als Monarchin, 
11 als Mutter, die für das Leben ihres Kindes Bttert Frei« 
Qfl Thugut sollt.- das Schreiben überbringen und die 
Friedensvorschläge unterbreiten, der Kaiser aber von dem Schritt-- 
nicht in Kenntnis gesetzt werden. Erst am 13. Juli, 
flem Tage, an welchem Thugut nach Wöisdorf abging, benach- 
te Maria Theresia den Kaiser von ihrem Entschluß. 
H'i-nn Jenem auch die eigene Lage trüb genug geschienen hatte, 
1 itt der Kaiserin berührte ihn doch auf das peinlichste. 
D bittersten Ausdrücken rügte er das Vorgehen seiner 
und Lehnte jede Einmischung in die Verhandlungen sowie 
überhaupt jede Mitwirkung an dem Zustandekommen eines Aus- 
ab. Aber viel tiefer als der Unmut des Kaisers wirkten 
rin seine Berichte, welche die Lage der kaiser- 
lichen Armee und die Gefahren, denen sie nach dem Einbruch 
te preußischen II. Armee ausgesetzt war. in immer düstereren 
i'lrben schilderten. Freiherr von Thugut, der mit Gegenvor- 
Kdnigs von PreuUen nach Wien zurückgekehrt 
war, wurde demnach am 6. August neuerdings nach Wölsdoii 
dt. Xach einer längeren Unterredung mit Konig Fried- 
rich begab er sich sodann nach Braunau, wo am 13. die 
Konferenzen eröffnet wurden. Thugut stellte den An! 

einen Gebietsteil Bayerns abzutreten, welcher durch 
eine Linie bestimmt werde, die von Kufstein in Tirol ausgehe 
und ungefähr durch die Mitte des Landes über Wasser 
Landshut, Waldmünchen bis an die Grenze von Böhmen n 
inkünfte dieses Gebietsteiles sollten nach dem bisher 



Jotef an Maria Theresia, 7. Juli 1778. 
*rr Josef an Maria Theresia, n. und 12. Juli 1778. 



9 6 



en, 



Erträge von Kommissären Österreichs, Bayerns und Zweibrück 
ausgemittelt und der eine Million übersti 'inende Betr 
Revenuen durch Überlassung anderer Besitzungen ersetzt werden, 
deren Einkommen in gleicher Weise zu berechnen wäre. 

Diesen Vorschlag Thuguts erklärten die preußischen Minist 
am 15. August für durchaus unannehmbar und begründeten di 
unter anderem dadurch, daß die von österreichischer Seite 
botenen unbedeutenden, miteinander in keinem Zusammenh. 
stehenden und abseits gelegenen Gebietsteile kein Äquivale: 
für die Abtretung des verlangten, in sich abgeschlossenen, zu- 
sammenhängenden Landstriches Bayerns bilden könnten, d< 
durch seine Fruchtbarkeit auszeichne, an der Donau, dem 
und der Salza liege und Tirol mit Böhmen verbinde. Dies 
Landstrich enthalte überdies Sulzwerke, welche Bayern nicht en 
behren könne und es würde schließlich dessen erübrigt 
überhaupt durch eine derlei Losreiüung in eine vollständig 
hängigkeit von dem übermächtigen Nachbar geraten. A 
diesen und anderen Gründen könne der König von Preußen a 
Vorschläge, durch welche der Hauptzweck, den er mit den Unter 
handlungen verfolge, nicht erreicht werde, nicht eingehen, 
nun alle seine Bemühungen, den Streit auf eine gerechte und doc 
immer dem Wiener Hofe sehr vorteilhafte Art beizulegen, firn 
los verlaufen, so müsse er abwarten, bis veränderte Anschai: 
und Grundsätze künftig einen glücklicheren Erfolg der 
ciationen herbeiführen. So wurde die Fried. -nsunterhandluTig 
Braunau am dritten Tage nach ihrer Eröffnung bereits 
abgebrochen. Die Konferenzmitglieder trennt, n sich, Thug 
kehrte nach Wien zurück. 



:er- 
ach 



Operationen an der unteren Iser und an der oberen Elbe 

I »er glücklich und geschickt durchgeführte Einbr 
Böhmen scheint die ganze Offensivkraft des Prinzen Heinrii 
erschöpft zu haben. Das gelungene strategische Manöver hat 
jetzt durch einen entsi neidenden taktischen Schlag au 
werden müssen. Es geschah nicht. In der Erwart 

in« Stellung hinter der Is^r verändern, hatte der Prii 
die durch Verschanzuni/en und Verhaue gedi 

mes, Merzdorf "' 

am 10. Augi end bei Mütu-li <lur. 



'1 ili 






' jene von Dauba und Hirschberg rekognoszieren. 
1 dieser Rekognoszierungen beschloß der Prinz. 
nn 7.um Angriff auf die foecUnie zu schreiten, wenn es den 
eseralen Müllendorff und Platen geltu i, durch Demun- 

oen gegen Prag die ( Österreicher zu einem falschen Manöver 
l un«l wenn der König in seinen Unternehmung 
I Elbe vom (-ducke begünstigt würde. Xoch am 
j.ooo Mann stark«- ECoxpa des <il-. Platen 
dem linken Llbeufer nach Xollendorf. Vorhut nach Hlinai, 
I 1 .elsdorff von der Hauptannee mit 6 Bataillonen, 
.Mlronen gegen Reichenberg marschiert. Am folgenden 
-.liritt die Vorhut Platens unter UM. Sobeck die 
•>la und g ■ über Lobositz nach LeltmeritS, das Gros des 

s 1>is 1 Ilinai. 

!M. Lnudon hatte sr.hon aus der Stellung bei München- 
auf dem rechten Igerufer gelegenen Waldungen bei 
r mit (irni/ern, Nieder - Gruppai und Rokitai mit 
■ t/t. während GM. de Vins mit der Kavai 

Detachements /.wischen Zolldorf Bfezovice) und ECoa- 
manos, mit der Infanterie aber hei Strenitz und Straschnow beider 
er laer lagerte. Hei Annäherung der Truppen Platens 
I. S.mer seine Stellung bei liudin und ging zur 
'•'-Llcurivi von Prag bis Welwarn zurück. GL. Platen sandte 
on Lobositz aus Streifparteien über Trebnitz und Lata l>i> 
m die Gegend von Saaz auf dem linken und über Gastorfj V 
. I.iboch auf dem rechten Elbeufer vor. An einen An 
I. Loudon dachte Prinz Heinrich nicht; seine Haupt- 

n, seine Stellung zu behaupten und 

ändern, daß nicht etwa der Gegner gegen Gabel vorstoße: 

-'Ii'nii. wenn wir die m die Lausitz führenden Strafen verlieren, 

Rückzug unmöglich; man durchschreitet nicht ungestraft 

Mal diese Gegend 1 )". Loudon anzugreifen, schien 

ganz unmöglich ; seine eigene Stellung aber sah er nach 

igen wegen Mangel an Verpflegung für uuhaltbar an. 

e mich deshalb nach Gabel und von da in die 

. Iien müssen 3 )." 

König Friedrich war unangenehm überrascht, lr >el!>st 
e sich, da der liehe I eil Böhmens während des fünf 



ust 1778. 

■~-y-. 

Kncgc 1 ■■• f II. 



T^r.i'}.-^ i.i.--*r-f.'i'-?n •• ir. r?z.\.-*~.z-^*?'-r?z. r—T . ^ ägc einen St' 
:-.=: ?*"'er£ - .c S.h»e:dz.:^ über Lariesiur ie=. Heere zu 

Vri^c^T- -er \7enera'e A~is.lt und Zjä'.ttIz unter Kor 
ie? ~z.r-.yr-.zxz. -.-•.■- BriuisciTri;- -a:i Mohr«: vor. \~ 

-- - dara-f die Ter r.^.i: g = ** ^ err preußischen IL Ar 
■>!-ryic*r. ..Gel:r_gt üe«." v.« »czadeb er seinem Bru< 
.'.. A-i"--.t, .-~o nerdei. -Sie seien, iü der Feind sein« 
V>"-r.i' rä-rr.t und r.a.-:h «,'a.slau zurückgeht, -wir aber 
dar.- die Ellbogen frei . . . Ich mui noch binzufügen. 
fa»t "•>*- vtirr.rr.t -.veL:. dat e^ der Amee des Kaisers verbo 
■Kr.er Karr.pf aufzunehmen, damit die Person des Kaisei 
einer ' ' tiz-ii:.T s> gesetzt ■»■erde." 

Gegenüber der Heeresbewegung des Koalas wurdei 
re;-,:.:.-!. , '-?.eT"!eita die Truppen de» FML. Grafen d"Alt< 
Ama- -.erstarkt, FML. Graf Wursiser nach Xachod und 
rl>'l.. Jjarcö von Königinhof ge s r en Ketzeisdorf und Rel 
vorgercboben : am iö. wurde die Division FML. GrafWj 
der. firigaden GM. Graf Esterhazy und Graf Kaunitz bei 
elbe konzer.triert: zu ihrer L'nterstützung rückten der F 
iinicerj Arrr.eeäügels von Jarom^f nach Switschin und D 
der rechte Armeeflügel von Semonitz nach Kaschow. 

Angesichts dieser Truppenverschiebung gab König 
rieh -einen Vorsatz, den Elbeübergang bei Arnau zu fo 
auf nd beschloß, riu- aufwärts zu rücken und durch das 
gebirye eine Verbindung mit der Iser zu suchen. „Danr 
ich Ihnen -sagen können," schrieb er seinem Bruder, j,v 
möglich s'-in wird, zu unternehmen. Von allen Gegend 
ich bi-.her gesehen, ist die hiesige die am meisten diab 
Im halle Sie -ich bei Xiemes nicht halten könnten, wäre 
ehren vollste und sicherste. 20.000 Mann zur Deckung der 
zjr-ckzulassen, die Elbe bei Leitmeritz zu überschreiten, 
Verpflegung und '«rünstigfi Stellung mehr als nötig linden 
' »'.--'.'tzt. da:.' Sie entschlossen wären, nichts zu unten 






im wenigstens Ihr li<-ir auf Kosten des Feindes 
Jti*n uno" das ist DOehr wert, als in die Lausitz, ziehen, nach 

önen Debüt, womit Sie den l-'eldzug araflnet haben.' 1 
Am 22. August rückte der Erbprinz von Braun>chu i 
mit i.s Bataillonen und 5 Eskadronen von Mohren gegen 
in, der König mit 20 Bataillonen und 25 Eskadronen, 
torücklassung <lt s (iL. 1 '.uicntz i.-n mit 10 Batailloneti 

■■n, nach 1 Vrmnä und Wiltschütz. 
Der Plankenmarsch der königlichen Armee entging der 
samkeit der Österreicher nicht. Das Überhöhen des rechten 
Elbeufers verschafft'- ihnen die Möglichkeit, den Anschlägen des 
3 zuvorzukommen und dessen Absichten zu durchkn'u/i n. 
Josef, «reicher sich über Arnau nach Ilohenelbe verfugt 
Liefi am 23. August die Division FML. Graf Cofloredo 
von Turnau nachkommen, den linken Armeen üu;el von Switschin 
nach » tels rücken und dem rechten Armeeflügel den Befehl zu- 
m Almiarsche des GL. Tauentzi-n von Burk- 
hfalla y;egen Arnau zu folgen. 
Am 25. August stießen die Korps der Generale Tauent/ien 
alkenhayn von Burkersdorf und Liebenthal zur Haupt- 
masse des Heeres bei < "ermnä, Wiltscliütz, vom FML. Grat 
Wttrra edrängt, der bei Neu-Rognitz hinter Burkersdorf 

Bataillonen und 15 Eskadronen bestehende Nachhut 
anfiel und mit Verlust warf. 
In den nächsten Tagen näherte sich «las erste [reifen der 
l'reußen ihrer Vorhut bei Langenau, während das Zweite Ireflea 
im Lj. Cermna, Wiltschütz stehen blieb. 

Am .';. August hatte die preußische I. Armee folgende Stärk.- 
und Aufstelle 

K. .!-]>•- '" d. I l-rbprinz von Braunschweig: 15 Bataillone, 
ikadronen bei Ober- Langenau : 

Gros unter Kommando des Königs: 24 Bataillone, 25 Es- 
kadronen zwischen Lauterwasser und rlermannseifen; 

K'.rjj- G. d. I. von Tauentzien : 10 Bataillone, 36 Eskadronen 
Wiltschütz und l'ilnikau; 

GM. Prinz von l'reuüen: .s Bataillone, 5 l-'.ska- 
1 bei Ketzelsdorf; 

Abteilungen: 7 Bataillone, 17 I. ikadronen 
hen Pilnikau und Trautenau, dann bei Schatzlar : 
Korps GL. Werner: 11 Bataillone zwischen Lewin und 
Rück^ 



Die preul.ii.sche Armee an der oberen Elbe zählte dah 
Ende August 72 Bataillone, 103 Eskadronen oder u> 
60.000 Mann streitbar. 

Dieser Streitmacht gegenüber stand das kaiserlich' 
in folgender Stärke und Stella: 

Korps FZM. Graf Siskovics : 23 V« Bataillo dror 

bei Hohenelbe ; 

Hauptarmee unter dem Befehl des Kaisers : 4 -illone, 

62 Eskadronen bei ' 

Kwrp.s FML. Freiherr von Jacquemin: 1 talBot 

35 Fskadronen mit den Vortruppen unter FML. Graf WurmH 
zwischen Skalitz und PrauUnitz, mit dem Gros zwischen K 
und Switschin. 

Zusammen 77 1 (Bataillone, 114 Eskadronen >.oooi 

stnitbar. 



Während [ruppenverschiebungen war es wiederhc 

zu Scharmützeln zwischen den beiderseitig, n leichten Truppen 

<>mmen; aber das kühne Unternehmen eines Flankenm 
von W'olsdorf nach Hohenelbe, im Angesichte eines auf Kanont 
Schußweite hinter Verschanzungen gefechtsbereit stehend- 
liehen Heeres, durch kräftige Vorstöße, von Koniginho 
Gradlit/. und Keule, später von Neuschloil über Pilnikau 

utenau, zum Sclieitern zu bringen, hatte der unt 

hissen. Er hatte die günstige Gelegenheit wohl erkannt, «-r wut. 
SUCb, daU die Armee erbittert war über die Untätigkeil 
„die unglücklichen Verhandlungen, von welchen alle Zeitungen 
erzählen", hatten ihn genöti ■ nheit, w tinstigei 

sich nicht bieten konnte, ungenützt vorübergehen zu lassen 1 ). 

Aber auch aus anderen Gründen begann die Unternehmungs- 
lust des Kaisera nach und nach zu schwinden. Vom FM. i 
war gleich nach dem Einlall der preußischen II. Armee in Böhmer 
eine alarmierende Nachricht nach der Du 

antnis, daß er schwer gefehlt, als er den Gegner 
standslos die 1 »efileen durchschreiten ließ, schien ihm all- 
ibt zu haben. Fr besorgte einen Angriff von 
Flanken her. hielt s-in-- Stellung für unhaltbar, da 

l'urnau des Gebirges wegen nicht unterstützen könne, w« 
er es aber tun wolle, Gefahr in der llauptarmee und 



■i Der Kaiser an Mai 



!OI 



bgeschnitten zu werden. Nahm ar eine Schlacht an, wir 
der Kaiser es wünschte, so mu Heer im Falle - 

vollständig vernichtet werden, „mal.ien ich keine rechte 
te hinter mir habe und von den in beiden Flanken an- 
den Kolonnen ganz leicht ennliert und ebenfalls von der 
nitten werden kann' . 
iser Joa ita am 11. August selbst in das Haupt- 

dons, um sich über die operativen Verhältnisse 
der Iser zu informieren und den Feldmarschall zu 
lie Stellungen seines Heeres nur im äußersten No 
:u Timmen. Der Findruck, den der Kaiser während seiner \n- 
ieit in Münchengrettz empfing, war ein möglichst trüber. Amen 
.bt^ jetzt, dafi die Stellung - Luudons hinter der her nicht 
Inhalten sei und der Feldmarschall seil. st schien alle I i >gen 

• •rloren zu haben. Vorläufig war man bemüht, den rechten 
der Stellung zu verstärken. Am 15. August rückte 
GM. Browne von Semil in der Richtung v>m Reieheuberg bis 
■r...l. FML, Graf Nugent am 10. von Munchengrätz nach 
n, um die Iser von Podol bis Turnau zu verteidigen und 
•nenfalls die von den Truppen Colloredos und Brownes 
n Stellungen zu beziehen. 
Kaiserin Maria Theresia wurde durch diese Nachrichten 
9 tiefste erschüttert. Sie riet entschieden ab, eine Schlacht 
■»wunelimen und erging sich in bitteren Klagen über dir Gene» 
nüität, der sie kein Vertrauen mehr schenken zu können erkl 

Wunsch, dem IM. Loudon das Oberkommando über 
rarmee abzunehmen und es dem Herzog Albert von 
-("•■sehen zu übertragen, erfüllte jedoch der K 

ije der einerseits von Loudon gehegten Befürchtung, 

und angegriffen zu werden und der andererseits vom 

Heinrich hervorgehobenen Schwierigkeiten, einen 

1I.1 zu unternehmen, blieben die beiden Heere an der 

t vom 17, t an in nachstehenden Stellungen: 

Armee des Prinzen Heinrich: 

Korps ' rL. Platen: 21 Bataillone, 40 Eskadronen bei Illinai, 
iti und Leitmeritz : 

Korps GL. Möllendorff: 13 Bataillone, 19 Eskadronen bei 
Atucha und Neuschloß ; 

oiptarmee unter dem Oberbefehl des Prinzen: 32 Batail- 
lone, ' Eskadronen bei Xiemes ; 



104 



zwischen Budin und Welwaro von dem Detachemettt i 
( iM. Sauer rurückgeachlagen worden. 

Ungeachtet dieser von Teilen der kaiserlichen Armee 
rungenea Erfolg« Hielt London die Preußen für stark gen 
die ihnen unter G. d. K. Fürst Liechtenstein entgege 
geworfenen Truppen zu o und sodann B< natek 

Brandeis zu besetzen. Demgemäß beschloß er, am 29. 
die Stellung von Münchengrätz zu räumen and mit der Arn 
nach Nienburg abzuziehen. Schon waren di>' Dispositionen 
Rückmärsche ausgefertigt und der Kaiser hievon 
als die Meldung im Hauptquartier einging, daü das Gl 
Korps Platen die Moldau nicht überschritten, sondern Welw 
geräumt habe, der Heeresteil Mölleodarfl nur 7000 M. 

stark sei. KM. London widerrief daher sofort die ntvoa 
Rückzugsbefehle und tsandten Berichte. 

Bei der Elbearmee waren inzwischen schon, infolge 
alarmierenden Nachrichten Loudons, d dten zur Käumu 

Stellungen getroffen worden. Am ju. August wurden 
Armeetrain, tags darauf die Keserve-Artillerii irdu 

in Marsch gesetzt und Rückzugsdisposition* iaeUj ui 

welchen der Abzug der Armee in der Nacht zum 30. in 
t>en Richtung bewirkt werden sollt 

Abzug des preußisch-sächsischen Heeres aus Böhmen ■ 

1 riedrich II. hatti ! ^ust die 

wonnen« daü die von Ihm gegen das Ursprungsgebiet 
Klbe, behufs Umgehung des linken de* Armee u 

dem Oberbefehl des Kaisers, unternommene große Offen 
bewegung unausführbar sei, indem die b 
Riesengebirges höchstens t ür Infanterie zugänglich war' 
Zug in das Ri( liende Fürsorge für 

Verpfli bs Werk geset die rruppen in einen 

1 Zustand geraten. Die Kavallerie-, Artill-i 
trainpferde, welche seit acht Tagen der Fourage enth 

Et zugrunde. Gegen Ende August zahlte 
An hon » 2.000 Kranke, w 

VOV < ilat/. i ■ 10 schäfc 

Verlust des IL ■ I der letzten zw-i 

l Hicju Iixt-kiiz 



.los 

Krankheiten und Desertion auf mehr als 14.00a Mann und 
e Truppen klagten laut über ihr Elend. 

Wtch den bei Priwor, vor Melnik und bei Budin du* 
tippen der Generale Fürst Liechtenstein und S 
feiten Gefechten und liiedureli zum Stehen gebrachten Demon- 

•i) des Feindes, hatte auch Prinz Heinrich alle fernei 
ttemehmong'en gegen die Armee des IM. London auf- 
n und gleichzeitig auf jede Iloffnu- ichtet, die \ 

g mit der Armee des Königs erzwingen zu können. I 1 

Inun nicht li seinen Entschluß zu verwirklichen und 

Armee aus Böhmen nach Sachsen zurückzuführen. Ange- 
eiten, sowohl wegen Mangels an Lebens- 
Ln Anbetracht der schlechten] die Verbindung mit der 
Jirati Armee in Sachsen in hohem iirade <r- 

enden • > ebirgswege, die Winterquartiere in Böhmen zu 
ziehen, traf er rechtzeitig seine Vorbereitungen zum Abmar 
m u\. vor Rückschlägen der mit jedem Tage sich 

hkenden Streitkräfte Loudona zu sichern, ließ der Prinz die 
'Uchierten Abteiinngen zu dem (iros stoßen und das Land 

Rien erschöpfen. Gleich nachdem die [Corps 
ljursky und Möllendortt von Melnik in ihre 
Stellungen bei LeitmeritZ und NeuschloU zurückgegangen 
, begann die allgemeine Rückzugsbewegung mit der 
des schweren Armeetrains, der Feldbäck 
r Artillerie, <ler Reservemunition, der durch die rote Ruhr 
... Mann angewachsenen Kranken etc. über Zittau 
Alle nicht fortzubringenden Getreidevorräte 
em Landmann gegen Bezahlung überlassen, Brücken 
»er die Elbe geschlagen und die zu diesem Flusse führenden 
«nmunikationen durch requirierte Bauern ausgebessert. 

t' K er diese einleitenden Anordnungen verbreiteten sich so- 
ganzen Lande die verschiedenar: Gerüchte; als 

t wurde jedoch angenommen, daü die Armee des 
önzen II. -in rieh im Abzüge nach Sachsen begriffen sei. 

Um sich Gewißheit darüber zu verschaffen, unternahm 
M. London in Person am 4. September eine grolie Rekog&O- 
WeiÜwasser gegen Hirschberg und erteilte nach 
n den 1 ruppenkommandanten die nötigen Verhaltui 



K. Fürst Liechtenstein war nach dem Abzug« 
aus der Gegend von Melnik am 1. September mit 



IOÖ 

4 Bataillonen und ti Eskadronen von Benatek hinter die Ist 
nach Kosmanus zurückgekehrt, indes o Bataillone und 1 i Esl 
dronen unter FML. Graf Kinsky zwischen Melnik, Benatek unc 
Brandeis stehen blieben. 

Am 5. September griff ein Grenzbataillon das den Patrouille 
des Feindes als Zufluchtsstätte dienende Kloster am Böstg-Berg, eii 
anderes Bataillon den Posten von Hühnerwasser vergeblich an — 
Am 8. September aber erhielt das auf 1 1 Bataillone, 24 Eska — " 
dronen verstärkte Korps FML. Graf Kinsky den Befehl. miC^ 
dem inzwischen von Tursko über Schlan, Kaunowa und Fünf— 
hunden gegen Kaaden vorgerückten Detachement GM. 
der nunmehr ausgesprochenen Rückzugsbewegung des Gegnet 
über Melnik und LobositZ zu folgen. Tags darauf setzte de 
I < Idmarscliall die Rekognoszierung über Hühnerwasser unc 
Hirschberg gegen Xiemes und Neuschloß fort und ließ das b« 
reits geräumte Kloster am Büsig-Herg besetzen, indes emij 
preußische Regimenter von Niemes gegen Leitmeritz abzogei 

Ende August, als die preußische II. Armee noch im Lage 
bei Niemes verweilte, vertrieben die Streifparteien der 
reichischen Besatzung von Eger das zur Bewachung des Ei 
gebirges und Voigtlandes zurückgelassene sächsische Dragon« 
Regiment. Desgleichen überschritten von dem am g. Septemb« 
zur Bedrohung der rechten Flanke des Feindes bei Kaade 
eing e tro ffe nen Detachement des GM. Sauer einzelne Abteilunger 
von Komotau aus an mehreren Punkten die Grenze. 

Unterdessen hatte die Armee des Prinzen Heinrich de 
Rürkzug nach Sachsen angetreten. Am 10. September rückt 
die Hauptmacht von Niemes nach Xeusehloß, vereinigte sie 
liier mit dem Korps Möllendorffs und gelangte am 11. üb« 
1 >rum, Graber, Auscha nach Kuttendorf, am \2. nach Leitm 
WO sie über die Elbe ging und bei Lukawetz Läget befOgi Di 
Korps Möllendorff war der Bewegung der Hauptarmee nai 
Libeschitz gefolgt, erhielt hier den Befehl, die Wagenknloni 
zu decken und demzufolge entsprechende Aufstellung zu nehmer 
Am 16. übersetzte das Korps ebenfalls bei Leitmeritz die Elbe. 
1 )ie Wagenkolonne, bestehend aus dem Artillerie-, Mumtions 
Hagagetrain und der Bäckerei, hatte die Marschrichtung vor 
Niemes über Böhmisch - Leipa nach Aussig genommen, w< 
sie am 17. den Elbeübergang bewirkte. Von den übrigen Koi 

Armee waren die Sachsen und das Detachement GM. Pod- 
jurskv unter dem Befehl des GL. l'rinzen von Anhalt-Ben 






bei gesammelt worden und rü« dann, : 

Eskadronen, am 12. nach Zittau. Das (Corps Plateu 
ptember im Lager bei Jentschitz unu 
«tx. 
I-MI.. Prinz de Ligne, welcher die Vorhut der kaiserl: 

oseits der [ser befehligte, schob, auf die Meldung von 
tau Abzüge der Freu net Stellung bei Nieder-Gruppai 

Retterei gegen Nienies vor. Ente Stärke war aber zu ge- 
tg, um die Xachhut des Feinde« mit Nachdruck au 
»tni Kachrichten über dessen Bewegungen einziehen zu können, 
rst am 1 2. September hatte Loudon die ersten bestimmten 
hten üb'-r den Abmarsch des Prinzen Heinrich gl 
ritz erhalten. Kr lieti nun sofort das Gros seines !!■ 

ad von MünchengrStz auf das rechte [sertrfer 
hen und über Benatek gegen Prag zur Verstärkung der 
Truppen an der Elbe rücken. Von Benatek, wo die Hauptma 

nnee konzentriert Wut ttg am 14. die Avantgarde 

1 MI.. Graeven nach VVeltrus an der Moldau, dasGrOf 
wirkte am folgenden Tag bei Brandeis den UTerWechfteL 

l'ML. Riese, der bisher bei Kosmanos geblieben war, 
liierte am 14. nach Benatek, FML, Graf Xugent aber, nach 
nfaiet Ablösung durch FML, Graf Colloredo der Elbearmee, von 
I urnau nach Kusmanos. 

Am 10. September vereinigte sieh dir- Armee, v<m Brandeis 
chend, mit der Vorhut bei WeltWS, Welwarn und bezog 
I mit dem Gros südlich Raudnitz das Lager, zu dessen 
htigung Kaiser Josef am 2.\. eintraf. 

Inrwiftchetl war Prinz Heinrich, Welcher angesichts der 
Armee Lottdons den Rückzug aus Böhmen ohne große 
Jte nicht bewirken zu können besorgte und daher statt 
lle r kürzesten Linie über Gabel und Zittau, die ihm von 
Irich II. bezeichnete längere über Leitmeritz und TeplH« 
lagen hatte, aus dem Lager von Tschischkowitz südlich 
itz aufgebrochen. Nach einigen Demonstrationen über die 
n Prag, Ausfouragierung des Geländes zwischen der 
Eger und Zurückschaffen des die rasche Rück 
'-•(jung hemmenden Armeetrains rückte das verbündete I leer 
23. ab und gelangte, das Erzgebirge überschreitend, ül 
-niin, I «-plitz, Xollendorf und Zehista am 28. SepteJsh 

Kotta in Sachsen. Dieser Rückmarsch wurde durch 
Lenschla >oxan, das Vorschieben 



io8 



von Detachements einat iin und Welwarn, . 

seits über Bilin und Luschitz gegen Laun. während die S 
über Zittau abzogen, vortrefflich gedeckt, die Absicht 
Teilung erreicht. 

Dessenungeachtet war der Abzug der Armee aus )'• 
in hohem (trade beschwerlich und aufreibend: Wageotrii 
Munition, Gewehre, tote Pferde i n dur 

Wetter grundlos gen r ordenea Straßen und \V Luf« 

Marsche nach Aussig konnten die schwere Artillerie und t 
Train in den Engen von Mertendorf und Wem Stadt nicht v< 
der Stelle gebracht werden, obgleich man auf viele Kil 
in der Runde alle Pferde und Einwohner des La 
hilfe aufgeboten hatte. Ein Teil der schweren Reiterei m 
absitzen und die Pferde zur Fortbringung des Wagenpal 

U.-ndell. 

Leider hatte h.M. London, der über die Absichten 
feindlichen Heerführers getauscht, mt den (Jmu ft 

chengrätz über Jun^- und Altbunzlau der verbündeten An 
folgt war, dieselbe nicht mehr einholen und ihr jene Vertu 
bringen können, die bei der Ungunst der Verhältnis 

deutende hatten werden können. 

Am so. September lagerten die Iserarmee mit dem < 
bei Ober-Berowitz, die Division FML, Riese bei Leitm 
am rechten Elbe-Ufer, die Brigade GM. de Vins bei I 
um rechten und am Schneeberg am linken Elbeufer, di< 

r bei ! % und Marienberg in Sachsen und s 

Böhmen. 

Am z\. September überfielen die vom Schi 

bergt- au> bei Hellendorf den Train der Preußen und er! 
• 'ire-n J « 1 1 davon; am 27. besetzten sie Au --le 

fangene gemacht und Wagen genommen wuni h gänzli 

Räumung Böhmens durch den Feind bezogen die Detach 

;•• Kie^ 1 und Sauer d< 

:7.e. 

l'm diese Zeit stan >n dem He> 

Heinrich: >s bei Pirna, das Korps MöUendocff 

Altenberg, das Korps Prinz Anhalt-Bernburg bei Zitt 

\in 1. Oktober rückte GL. Mölleni 1 Dippo 

u.dde, ein Teil der Hauptmacht unter Prinz 11 ein rieh 
bei Pirna über di hinter 

rbündeten Pre 



roc 






schanzungen bei Bautzen und Dresden und Magazine bei Strebten, 

:i.en und Zittau an. 

Die Streitmacht Loudons war indessen am Georgen- und 

Ripberge südlich Raudnitz im Lager geblieben, ohne den 

Rückmarsch des Gegners, welcher einen zu großen Vorsprung 

■n hatte, zu beunruhigen. 






Sowie Prinz Heinrich, gelangte auch König Friedrich 
oim Eintritte des Herbstes immer mehr zu der Erkenntnis. 
daL Ibestellung der < Österreicher durch sein in Fol 

ungenügender Verpflegung herabgekommenes und durch Krank- 
leitea dezimiertes Heer nicht zu bewältigen sei. Der besetzte 
Böhmens war durch Requisitionen schon ganslich ausgesogen. 
■ ebirge und zahlreiche Passe schnitten die Truppen 
Basis angelegtes Magazinen und Depots ab 
and gestalteten die Zufuhren höchst schwierig. Epidemien lichteten 
die der schlecht genährten und gekleideten Soldaten in 

• nkücher Weise; Artillerie, Reiterei und Train hatten zum 
Feile die Pferde verloren. Weder die Invasion Mittel- 
Böhmens durch den Prinzen Heinrich, noch jenn Schlesiens 
durch ii rate Werner und Stutterheitn, noch endlich die 

Operationen M ollen dorffs und Platens gegen Brandeis und 
Prag hatten die Pläne der österreichischen Heerführer zu durch' 
und diese zu falschen Bewegungen zu verleiten, noch 
in -einen Entschlüssen zu erschüttern vermocht 
Durch fortwährende Verstärkung des Heeres, Vervollsi 
ing der Verschanzungen der Lagerstellung am rechten Elbe- 
die mit jedem rage zunehmende Bewegungs- und 
Hai Lhigkeit der Österreicher drohte eine Reaktion einzu- 

treten, welche der preußischen Armee mit ihrem beschränkten 
ttovrler- und geringen Ausweichraume an den Elbequellen 
im Riesengebirge verderblich werden konnte, wenn die Kaiser- 
in die Offensive ergriffen. 
In Erwägung aller dieser mißlichen Verhältnisse beschloß 
der König, den Rückmarsch am 8. September anzutreten und 
tr at i laß seine Anordnungen. 

sm Abzüge stellten sich große Hindernisse in den W 
rch die anhaltend seidechte Witterung waren alle Strs 

und im Rücken und in den Flanken der Marsch- 
»ten ungestüm die leichten Truppen der < Öster- 
reicher nach. Aus der Hauptstellung Langenau, Lauterwasser der 



Preußen führte durch hohes, .schwer zugängliches Gebirge de 
kürzeste und nächste AV*eg über Trautenau, Schatzlar, Liebau nact 
Landeshut u. s* w. Diese Richtung wurde am 6. und 7. Septer 
ber von der Feldbäckerei, den Spitälern, dem Sanitäts- unc 
Bagagetrain eingeschlagen ; der Artilleriepark aber rückte 
von Lauterwasser nach Wiltschütz in das Lager des Kurp> 
Tauentzien. Am 8. folgte der König mit den Truppen dem Armee- 
train, verfolgt von einem schwachen österreichischen Deta- 
chement, welches, mit einigen Bataillonen und Geschützen ver- 
stärkt, dir* feindliche Xachhut lebhaft angriff. Aus der Stellung 
bei Mohren deckte G. d. I. Erbprinz von Braunschweig de« 
rechten, aus jener von Pilnikau GM. Prinz von Preußen deti 
linken Flügel der abziehenden Armee. In den nächsten Tag* 
wurde der Rückzug fortgesetzt, und zwar erreichte die Hadjpt- 
macht unter dem Oberbefehl des Königs am 14. Trautene«- U i 
am ifi. und ig. September Trautenbach. am 2t. die Gege*^ 1 ^ 
zwischen Schatzlar und Liebau, in welcher Aufstellung 1 — ' 
bis zum El ia tr e ffen des Prinzen Heinrich in Sachsen hie^B- 1 * 
GL. Bülow hatte mit u Bataillonen, 40 Eskadronen und ein- 
l--ile des Artillerieparkes den Rückzug von Trautenau übe 
Braunau nach Neurode auf das preußische Gebiet bewirkt 
war sodann von hier in sechs Märschen über Waidenburg un 
llirschberg nach Löwenberg in die Kantonnements gerückt. 

Nach dem Abzüge des Feindes über Trautenau uni 
Braunau teilte Kaiser Josef die Elbearmee; 27 BatailL 
34 Eskadronen und die Reserveartillnii' rückten zur Verstär- 
kung der Streitkräfte unter Loudon nach Jicin, 17 Bataillone, 
27 Eskadronen blieben unter l-'ML. Jacijuemin bei Königin- 
hof und Jaromef, 20 Bataillone, 34 Eskadronen unter Kommando 
des Herzogs Albert von Sachsen -Teschen beunruhigtes 
von Arnau aus den Rückzug der Preußen. Trotz entgegen- 
stehender Hindernisse wurde dieser von den kaiserlichen Truppen 
auf das wirksamste bedroht. Besonders lebhafte Gefechte fanden 
zwischen den Abteilungen der Generale d'Alton und Wurmser unc 
der Xachhut des Feindes unter dem Prinzen von Preußen beiKalter 
hof, am Galgenberg bei Trautenau, wo ein kaiserliches Bataillon an 
einem Tage 17.000 Patronen verschoß, dann bei Schatzlar statt. 

Von Liebau aus detachierte der Körnig am 22. September 
den Erbprinzen von Braunschweig mit 10 Bataillonen und 
:i Eskadronen nach Ober-Schlesien zum Schutze der Pro- 
vinz und r.ui Bedrohung Mährens. 



J 



«^ 11 

en 

an 



I 1 I 



/u dieser Zeit war der Zustand der königlichen An 

ender*, mehr als 18.000 Mann oder j.s Prozent 

,md gegen 7000 Pferde waren zugrunde gegan 

• Teil der Reiterei führte die Pferde am Zügel, die 

1 erlegenen Bespannungen bedeckten alle Straßen 
und dii- verhungertes und zerlumpten Soldaten fluchten aus Ver- 
lang Ihn bicksal. 

In der 1 1 lülttt* des Monats Oktober bezogen beide 

Heere die Winterquartiere. 

Operationen in Mähren-Schlesien 1 ). 
Dem allgemeinen rCriegsplatt entsprechend, hatte der Korn- 
int des österreichischen Korps in Mähren-Schlesien sich 
darauf beschränkt, zahlreiche Streifparteien über die Grenze 
lien zu entsenden, deren Brandschatzungen 
''1.. von Werner mit seinen 2 Bataillonen und 20 Eskadronen 
nicht Einhalt gebieten könnt--. Xach dem Eintreffen der vom 

»König Friedrich Mitte Juli abgesendeten Verstärkungen*), rückte 
das nunmehr .S Bataillone, 25 Eskadronen zählende Korps des 
( 'L. von Stutterheim über Neustadt und Hotzenplotz nach 
--•rndorf, wo es am 26. eintraf, die österreichischen Vor 
truppen zurückdrängte und am 31. ein Lager bei Kreuzendurl 
an der Oppa bezog. FML. Marquis Botta konzentrierte nun- 

Iniehr das Gros seines Korps bei Heidenpiltsch hinter derMoi 
Mreifkommanden breiteten sich von Altstadt Ins Mittel- 
walde und Habelschwerdt aus, jene Wurmsers von dem Heere 
''r* Kaisers gingen bis GieLJhübel und Reinerz vor. 
Während des Monats August büeb die Stellung 
mährischen Korps unverändert. Das Gros hielt die Mohraüber- 
gänge besetzt; GM. Kirchheim stand mit einem Detachement 

riedland an der Mohra und bei Hermannstadt an der Sl 
von Zuckmantel zur Deckung der linken Flanke und Beobachtung 

tachexnent hielt das SchloÜ Grätz an 
Mohra südlich Troppau behvifs Sicherung- der rechten Flanke 
m. FML. von Zedtwitz verteidigte mit einem au 

leten Bauern und Bergleuten zusammengesetzten Korps 
en PaU Jablunka. Das Herzogtum 1 eschen und das Grenz- 
Polens bis Wieliczka waren von einigen Res 
en und kombiniert« n Bataillonen gedeckt. 



•zu Tntskizze 7. 
8, s. 84. 



I I 2 



Die Untätigkeit des mährischen Armeekorps mach 
GL. Wtorner möglich, von Kreuzendorf aus die Ostens 
Vorhut unter < i >T. Knebel im Lager von Dorfteschen unc 
-Ml.id.tzko am it. August zu überfallen und gegen 400 Manx 
auf.U-r Gerecht zu setzen. Nach dieser • "nternehmung rüi 
Stutterheim mit dem Gros seiner Streitkräfte am 
gegen Heiden] ultsch bis an die Mohra vor, fand aber die Stell 
der Osterr- tu stark, um einen Angriff zu wagen und 

sich dann nach Troppau zurück, wo er sein Hauptquart 
schlug. Von da aus streiften die Preußen bis Ülmütz, Weißkir. 
und Neutitschein und schrieben Requisitionen und Lieferungen at 
Die Schlappe, welche GM. Knebel erlitten hotte, so\ 
die Besetzung von Troppau durch den Feind, bestimmten 
Kommandierenden, die Hauptmasse des auf 20 BataiHoi 
21 Eskadronen Verstärkten Korps in der Stellung hinter de 
Mohra. zur Sicherung der aus Schlesien nach Olmütz führet) 
W.-ge auch noch ferner zu belassen, jeder offensiven Akt ; 
sich zu enthalten. 

Mit Ausnahme kleinerer Zusammenstöße zwischen den Vi 
truppen blieb es dann auch auf diesem Nebenkriegsschauplat 
ruhivr. Erst Ende September begannen beiderseits lebhaft« 
Truppenverschiebungen. Da die mit Schnee bedeckten GrCl 
gebirge Böhmens über den Winter Sicherheit gegen feindlic 
Unternehmungen boten, war es dem Armee - Oberkommanc 

lieh, Truppen von der Elbe nach der Mohra zu senden : an 
diesem Grunde aber hatte auch König Friedrich am 3 
tember den G. d. I. Erbprinzen von Braunschweig mit 10 Bats 
Ionen und »5 Eskadronen aus dem Lager bei Schatzlar zur Vt 
Stärkung Beil sehen Korps detachiert. Am 30. Septem! 

traf der Erbprinz über Liebau, Friedland, Münster! 
und Hotzenplotz bei Troppau ein und übernahm den Ob' 1 
über das vereinigte Arme ig Bataillone und 50 Es! 

dronen. Zu dieser Zeit waren die Streitkräfte des IMI Bo1 

■ ataillone, 27 Eskadronen, derart zerstreut, dal.1 in der Ilauj 
Stellung hinter der Mohra bloß 9 Bataillone und :o 1 

. befanden. Angesichts dieser Stärk 
Kommandierende einen Angriff des Erbprinzen nicht abwarten 
können, Korps, und da ein Teil seiner Infame- 

itzung von Oimütz entnommen wai 
Waffenplata einei Gefahr tzen l 

1. I die Mohra ui am 2. die Stellun 



>'3 



Ltz nördlich Olmütz, wo er den mit 8 Bataillonen, 

aus Böhmen anrückenden FML. vun ßarcö zu erwarten 
oft. Der Erbprinz von Braunschweig, welchem der Abzug 
terreicher nicht bekannt war. begann an dem nämlichen 
.it i,3 Bataillonen, 15 Eskadronen eine Umgehungsbewegung 
lichischen Stellung - über Grtatz, indes GL. von Stütter- 
htfta mit 6 Bataillonen, 35 Eskadronen zum Angriff in der 
Front vorging. Am Abend bezogen die beiden Kolonnen > in 
r zwischen Jakubschowitz und Ilohutschowitz. 
I/M. Ilri1l1-.l1a1.1sen, welcher am 6. Oktober das Kom- 
mando über das nun 27 Bataillone, 43 Eskadronen starke 
mährische Armeekorps übernommen hatte, führte dasselbe in 
ein Lager bei Sternberg und schob Detachements in das Ge- 
tfatde von Odrau, Bärn und gegen den Paß von Zuckmantel vor. 
Unter dem Schutze dieser Abteilungen traf das Korps am 10. 1 >k- 
tober in der Linie Bautsch, Herzogswald und Heidenpiltsch 
dft; die leichten Truppen überschritten die Mohra bei Ilartau, 
'AI. 1 iraf Mittrowsk y rückte von Friedek nach Polnisch*' »strau, 
<>n Kirchheim nach Schlesisch-Neustadt, Oberstleutnant 
"Vieh gegen Frankenstein. Die Gegend um diesen Ort 
durch die Nähe der Österreicher derart alarmiert, daß 
stungskommandant von Neiße die Kanonen auf die Wälle 
die Inundation anlaufen und die Lesatzung zwei Nächte 
hindurch unter Waffen stehen ließ. 

Angesichts der Übermacht der Österreicher und des Vor- 

ihrer Vorhut am 16. Oktober gegen Groß-Herrlitz, hob der 

Broprinz von Braun schweig das Lager bei Jakubschowitz auf, 

:ber die Oppa zurück und bezog Kantonnements bei Neiße, 

ind K atihor Vor dem Antritt dieser Rückzugsbewegung ließ 

lache Korpskommandant Troppau dnreh Ausbesserung 

len Mauern und Wälle, Verrammlung der Angrirfsseite, 

füllun- der Gräben mit Was in Verteidkjnngastand si 

u "d t.irke B< •; in die Stadt. 

waren von österreichischer Seite der Oberst- 

movich am 14. Okt.>l..-r bei Jägerndorf, 

'AI. Ivirehheim bei Olbersdorf eingetroffen und drei Tage 

otnoi rückte ein Teil t\<-< mähris Armeekorps von rleiden- 

n Troppau und Grat/.. 

Nach dem Abzüge aus Böhmen hatte der König von 

foufien den GL. von Ramin mit einem Korps von jo Bataü- 

30 Eskadronen bei Landeshut und den Prinzen von 

»er Josef II- 8 



'reußen mit seiner Brigade bei Kloster Kamenz zur Deckui 
Niederachlesiens zurückgelassen und dirigierte aus dem La^< 
bei Schatzlar am 15. Oktober den GL. von Tauentzi 
12 Bataillonen und 25 Eskadronen über Schweidnitz, Nimpts« 
Neiße nach Neustadt. Am 20. Oktober übernahm der ECSl 
selbst den Oberbefehl über sämtlii hlegien 1x1 

Mälnen operierenden Truppen und rückt« mit dem K>i- 
Tauentziens über Hotzenplotz nach Jägerndorf. 

Der bei Olbersdorf stehende GM. Kirchheim ui. 
übermächtig 11 Stoße gegen Zuckmantel aus. Oberstleut 
Quosdanovich aber wurde nach heftigem Kampfe aus Jagen 
dorf vertrieben und nahm sudann wieder Stellung bei WH 
an der Straße nach Freudenthal. 

Der Feind legte jetzt um Jägerndorf Verschan/.un- 
welche armiert und mit Besatzungen versehen wurden, in 
Truppen hinter der Oppa Kantonnements bezogen und die 
9 Bataillone verstärkte Brigade d.M. Prinz von l'reuUen zu de*" 
Armee in Schlesien stieß. Mit dieser Verstärkung bei 
Streitmacht des Königs in Schlesien auf 46 Bataillone, -<> I 
dronen oder 40.000 Mann, die Zwischen Neustadt, Jäyrerndnr 
Troppau, Ratibor und Kosel zum Schlage konzentriert standen 

Diesen Truppen gegenüber hatten die Streitkräfte der ' tet« 
reicher in Mähren und Schlesien unter Kommando de» F/.M. 1 
herrn von Klrichshausen durch Zuzüge von der Armee in 
Böhmen die Stärke von 40V6 Bataillonen, 59 Fskadronen 
50.000 Mann erreicht, welche wie folgt verteilt waren: 

I l.aiptquartier in Heideiipiltsrh. Hauptkorps an der Mohrs 
1 .MI. Freiherr von Barcö bei Wigstadtl 12 Eskadronen, FM1 
Marqui* Uotta bei Heidenpütsch 18 Bataillone, 12 Bakadrona 
1,M1. Freiherr von Stain bei Freudenthal 7 Bataillone, Oberst 
leutnant Quosdanovich bei Wiese und Bransdori 1 Bataillon, 
3 Fskadronen, GM. von Kirchheim bei Zuckmantel 2 Bataill 
1 Fskadron, Major Poutet bei Altstadt nächst Grulich l a Batailloi 
1 Eskadron, Oberst Graf "Wallisch bei Beotüsch 2 Bataillonr 
8 Eskadronen, GM. von Splenyi bei Grätz $ Bataillon' 
dronen, GM. Graf Mittrowaky bei! Bataillone, 

dronen, Oberst Latour bei Wieliczka 2 Bataillone, 1 Eakadrai 
h einer erfolglosen Demonstr.,; -,< :he der hrbprir 

•11 Braunst: liweig mit 3 Bataillonen und 15 Eakadronen 
1 Metober Qbet bau und Oi 

nommen iiatte, bezogen die I 



H5 

durch Ausbau der Werke von Troppau und Jägerndort zu decken 
suchten. 

Der König verließ anfangs November mit dem Prinzen von 
Preußen und dem GL. von Tauentzien die Armee und reiste 
nach Breslau ab, indes GL. von Stutterheim das Kommando 
über das Korps bei Jägerndorf, 26 Bataillone, 25 Eskadronen, 
G. d. I. Erbprinz von Braun schweig aber jenes über das 
Korps bei Troppau, 20 Bataillone, 45 Eskadronen, fortführte. 

FZM. von Elrichshausen hatte den Befehl erhalten, keinen 
entscheidenden Angriff auf Troppau und Jägerndorf zu unter- 
nehmen, um bei einem Kampt diese Städte nicht in Schutt und 
Asche zu verwandeln. 



8* 



Der Feldzug des Jahres 1779. 

Vorbereitungen zur Fortsetzung des Krieges. 

Nach der Räumung Böhmens durch den Feind hatte Kaise: 
Josef das große Hauptquartier der Armee nach Prag verlegt 
um von hier aus für den nächsten Feldzug die umfassendstei 
Kriegsvorbereitungen zu treffen. Die Winterquartiere des Heere; 
wurden mit Rücksicht auf die Bequemlichkeit, Schonung un< 
stete Kampfbereitschaft ausgemittelt und bezogen. Von dei 
Grenztruppen erhielt der dritte Teil, von den deutschen un< 
ungarischen Regimentern die gut konduisierte und militärisch 
ausgebildete Mannschaft Urlaub bis Ende März. Da Abteilungen 
der Armee in die dem Kriegstheater zunächst liegenden Lände- 
Österreichs und Ungarns über den Winter verlegt worden wäret 
und FM. Graf Hadik den Oberbefehl über die Streitkräfte in 
Böhmen übernahm, so verließen nach beendigter Kampagne di* 
Feldmarschälle Herzog Albert von Sachsen-Teschen, Lac^ 
und Loudon die Armee und begaben sich nach Wien. 

Zur Verstärkung des Heeres im Feldzuge des nächsten Jahres 
sollten sämtliche dritte Bataillone der Linien-Infanterieregimente« 
durch Errichtung von 2 Kompagnien (5. und 6.) vermehrt, be; 
den Husarenregimentern eine Division oder 2 Eskadronen 
neu gebildet, bei diesen sowie bei den Chevauxlegersregimentern 
der Stand auf 180 Mann per Eskadron gebracht, die Artillerie 
durch Vermehrung der Bedienungsmannschaft jener des Feindes 
überlegen gemacht werden. Zur Ergänzung der Armee auf den 
kompletten Kriegsstand hatten die Länder für das Jahr 1779 
96.813 Rekruten zu stellen, während im letzten Feldzuge blofi 
41.641 Mann gefordert und eingereiht worden waren. Dei 
Pferdeankauf war in Ungarn, Siebenbürgen, der Walachei 
und Moldau, in Polen, Bayern und Holstein zu bewirken. 



1 1 



Ende Oktober ernannte der Kaiser den I ML. Fabris zum 
rtiertneister und den GM. Browne zum Ui Tal- 

quartie-rmebter der Armee und bereiste sodann mit seinem 
tlstabe wiederholt den Kriegsschauplatz in Böhmen, um 
- ind eigener Anschauungen den Kriegsplan zu entwerfen 
• Misitionen zur Ausführung desselben zu erhissen, 
r Kaiser entschied sich für eine Stellung in der <Teg' 
ron Wartenborg, NFiexnes, die, am Jeschkenberge im I 

i '1er Straße Reichenberg, Turnau beginnend, mit den 

als Eronthindernia über S&bert, Schwabitzj Pia 

niü bis Habstein an der Straße Böhmisch-Leipa, Jongbunxlaa 

«fih erstreckte. Von liier aus sollten in der Linie IlnUleti, Drum. 

adorf, (iruli-Zinken bis Aussig an der Elbe, von da der 

entlang über Habrowan, Boreslau, Radowesitz bis Bilin 

nn weiter in südlicher Richtung über Mukow, Rotaujezd 

ltseh auf allen vorteilhaft gelegenen Punkten, namentlich 

ii lande von Paschkupole, Verschanzungen angelegt 

i. Die Befestigung der Stellungen hatte den Zweck, einer- 

Kita die Abwehr eines Einbruches am rechten Elbeufer durch die 

oder durch Sachsen zu unterstützen, andererseits aber 

das am linken Ufer der Elbe über Ossegg, Klostergrab, Xolh-n- 

'l"rf einrückende feindliche Heer in dem engen Raum« 1 zwischen 

l« Biela und dem hohen (iebirge aufzuhalten. Zwischen ECoschtitZ 

und Libus wurden zwei Pontonbrücken über die Elbe geschlagen 

und mit starken Brückenköpfen versehen. 

König Friedrich II. hatte schon zu Beginn des Krieges 

a nf russische Hilfe gerechnet. Aber die Kaiserin Katharina 

darauf beschränkt, mit diplomatischen Mitteln auf 

ich einzuwirken, ohne irgend welchen Erfolg damit zu 

i Immer lebhafter wurde die Besorgnis des Königs, daß 

,en der russischen Mitwirkung die Invasion Schlesiens 

r Lausitz eintreten. Preußen in die Defensive gedrängt 

r nächste Feldzug einen für die preußischen Waffe: 

Ausgang nehmen werde. Das preußische Heer war nach 
Btbehrungen der letzten Kampagne und nacli dem be- 
leben Rückzuge aus Böhmen in einem trostlosen Zu- 
stande. Die Kompagnien zählten nur noch 8u Mann in Reih und 
Verlust an Pferden und Ausrüstungsmaterial war be- 
trank hei ten und Massendesertionen hatten d 
rt. Bedenklicher noch war, daß die Stimmung in der 



n8 

Armee immer gedrückter wurde. Die Generale, die 
und die Mannschaft „ließen die Köpfe hängen" oder mi 
und die verdoppelte Strenge des Königs erhöhte die Unzu 
friedenheit umsumehr, als man den Mißerfolg ihm selbst zu 
.schrieb. „Alter und Krankheit, urteilte man, hätten ihn gi 
hindert, mit seiner früheren Schnelligkeit an die verschiedene 
Punkte sich zu begeben, wo Anordnungen zu treffen waren ur 
so waren Gelegenheiten verloren gegangen, aus denen sich grot: 
Vorteile hätten ziehen lassen." König Friedrich aber wollte 
Ursache der MilJerfolge der vergangenen Tage in der geringe 
Unterstützung sehen, die er bei seinen Generalen gefunden 
namentlich seinem Bruder g eg • niiber sparte er nicht mit offener 
und verstecktem Tadel. „Prinz Heinrich seinerseits legte sie 
das Bild dieses Krieges so zurecht, daß der König, nach de 
glänzenden Antrittsrolle der II. Armee auf ihn eifersüchtig, m 
durch widerspruchsvolle Befehle in Gefahr gebracht habe, > 
Reputation als Feldherr zu verlieren; noch während des 1 •'• •!• 
zuges ist ihm das gehässige Wort entfahren, er sei gegen di 
Falschheit des Königs mehr auf der Hut als gegen die Untt 
nehmungen des Feindes ] )." 

Die Meinungsverschiedenheiten zwischen den beiden Brüder 
wurden nach und nach so groß, daß Prinz Heinrich am 3. Dt 
zember um die Enthebung von seinem Kommando bat. 

Daß König Friedrich unter diesen Verhältnissen all« 
aufbieten mußte, Rußland entweder als Verbündeten in de 
Krieg mit hineinzuziehen oder bald Frieden zu schließen, 
natürlich. Damit er aber für die Kriegskosten Entschädigung 
halten und mit den Truppen der Kaiserin Katharina in V« 
bindung treten könne, war es unumgänglich notwendig, 
Schlesien militärische Vorteile zu erkämpfen und wenigste] 
die beiden Herzogtümer Jägerndorf und Troppau in Besitz zu 
nehmen. 



Winteroperationen in Schlesien, in der Grafschaft Glatz 

und in Böhmen. 

Mitte November 1778 war Kaiser Josef bei der Armee ir 
Mähren-Schlesien eingetroffen und hatte ihre Stellungen be 
sichtigt. Unmittelbar vor seiner Abreise nach Wien hatte er 
FZM. Elrichshausen angewiesen, einen Versuch zur Vei 



l ) Koser, II, 535. 



lig 



üg des Feindes aus Jägerudort zu unternehmen. 

.her verlegte FZM. Elrichshausen das Hauptquartier 

■upiltsch nach Freudenthal und Heß am 26. den FML. 

mit 6 1 /« Bataillonen, 8 Eskadronen und 6 Geschützen 

itf sehr* >icser mißlang. In dem sechsstünd 

liatten die kaiserlichen Truppen einen Verlost Von 

' Mann: die Infanterie machte 50.000, die Artillerie 900 Schüsse. 

dieser Aktion verstärkten die Preußen von Neiße aus mit 

-Honen und von dem bei Landeshut kantonierenden Korps 

< amin ebenfalls mit 4 Bataillonen den bei Jägerndorf 

iden Heeresteil. 

setzte sie in den Stand, Roßwald, Hotzenplotz und 
isch-Neustadt mit Besatzungen zu versehen, um (He Stn-i- 
a der ' >sterreicher auf das jenseitige Gebiet abzuwehren. 
Die Zuzüge an Truppen, welche das Korps Stutterheim bei 
imtnten auch das kaiserliche Oberkommando, 
1 von Böhmen nach Schlesien zu senden. Gr. d. K. 
Jacquemin befand sich seit 2.0, November mit 4 Bataillonen von 
Uschi im Anmärsche; Ende Dezember rückten unter {Com- 
di s FML. Grafen Olivier Wallis die Grenadi« rbrigaden 
Clerfayt und GM. Graf Bröchainville, 10 Bataillone, 
Jicin zu der Armee in Mähren-Schlesien ab. 
Durch diese Verstärkungen wurde es möglich, die Flügel 
aber Zuckmantel, andererseits über Ostrau 
hinaus zu verlängern, um dadurch den bei Freudenthal und an 
[ohra stehenden Truppen mehr Raum zur Bequartierung zu 
äffen und den aus einer engen Kantonierung entstehend en 
Polgen und Krankheiten vorzubeugen, gleichzeitig aber 
*i«ch die feindliche Flanke bei Troppau und Jägerndorf zu um- 
und zu bedrohen. Demzufolge blieb das Armeehaupt- 
•r in Freudenthal; die Truppen hatten während 
! inuar 177g folgende Stärke und Stellungen: 
Unter Kommando des FML. Freiherrn von Stain zu Freuden- 
thal: Vorpostenbrigade Oberst von Levenehr, 7 1 .- Bataillone, 
men bei Zuckmantel, Freiwaldan und Friedeb< 
Vorpostenbrigade Oberst Staader, 2' 1 Bataillone, 9 Es- 
en bei * Hbersdort. 

»rpostenbrigade Oberstleutnant Kotzy. 3*6 Bataillone, 
ron vor Jägerndorf. 

urigade Oberst Wallisch, 2 Bataillone, 7 Eskadronen 
eh. 



Vorpostenbrigade GM. Splenyi 
bei Grätz an der Mohra. 

Zusammen i8fc Bataillone, 30 Eskadronen. 

Haupttruppe: Division FML. Freiherr von Barcö za Was 
st;ult ; mit der Brigade GM. Graf Hohenzollern, taiOoni 

11 Hskadronen bei Miihrisch-Ostrau, der Brigade GM. Graf vor 
Grisontj 3 Bataillone, 12 Eskadronen bei Hrabin BÜd< 
Troppau, Wagstadt, Wigstadtl und Mistek, der Brigade 
iiAI. Graf Esterhäzy, 3 Bataillone bei Odrau und Wutitsi } 
zusammen 8 Bataillone, 18 Eskadronen. 

Division FML. Graf Samuel Gyulai zu Leipnik, mit d< 

ide GM. von Kirchheim, 2 Bataillone in Leipnik und 
kirrhen. 

;sion l'ML. Marquis I'.otta zu Hof, mit der B 
»rM. 1- reiherr von Kaltschmidt, 5 Bataillone bei Heidenpütsch 

Domstadti und Sternberg, der Brigade GM. trr vor 

Neugebauer, 2 Bataillone bei Spachendorf und Rasse; zusammei 
7 Bataillone. 

Von der Division FML. Freiherr von Lattermann ?.\ 
Malirisi li-Neustadt, 1 Bataillon im Orte. 

Division FML. Freiherr von Stain zu Freudenthal, mit di 
Brigade GM Grat Wenzel Colloredo. 6 Bataillone bei Freuder. 
thal und Engelsberg. 

Division IM!.. Graf Almäsy zu Teschen, mit der Bi 
GM. Graf Mittrow.sky, Bataillons bei Bielitz, Skot 

jehen, Friedek, der Brigade GM Freiherr von Zezschi 
M Eskadronen bei Biala und leselien, der detachiert 
Oberst Grai I atour, 2 Bataillone, dron bei Wieliczka und 

Zator; zusammen ;'> Bataillone, 11 Eskadronen. 

Division FML. Prinz von Sachsen-Koburg zu Brunn 
der Brigade GM Freiherr von Haag, 2 Bataillone, 
bei Olmütz, Brunn, Auspitz, Göding, der Brigade GM. Freihei 
von Wimpfren, 12 Eskadronen ' . ßisenz, Ostra, "W 

zusammen 2 Bataillone, 30 Eskadronen. 

Die der 1 laupttruppe belief sich demnach ani 

60 Eskadronen; die Gesamtstärke der Ar 

Mähren-Schlesien erreichte während des Monats Januar 

illone, 90 Eskadron- 



I >ie N.u-hrit lit. daß d 
zulegen und Verstärkungen V Armee 




IPlVIlllfMl 



»sichtige, veranlaßte üi.- GL. Erbprinz von Braun- 
ig- und Stutterheim zu dem Entschluß, die Österreicher 
von Olbersdorf über Jageradorf "bis troppau 

Am ii. Januar morgens schritten die vereinigtet] 
der beiden Generale, 31V1 Bataillone, 45 Eskadroi 
■' hütze, zum Angriff der österreichischen Stallungen, konnten 
ihrer bedeutenden Überlegenheit keine wesentl* 

l>rej Tage früher hatte König Friedrich 
in der Grafschaft Glatz kantonierenden GL. Wun 
befohlen, mit einem Teile seines Korps die Posten der Oster- 
bei Weidenau und Zuckmantel anzugreifen. GL. Wunsch 
tte nun mit g Bataillonen, 10 Eskadronen seines Korp- 
14. Januar von Glatz über Wartha, Patschkau, Jauer 
nau und Ziegenhals gegen Zuckmantel zum Anyritl 

stehenden Brigade Oberst von Levenehr, 

t.iillone, 9 Eskadmnen und 14 Geschütze. Die Österrei' 

sich vor dieser Übermacht fechtend auf die Bischofskuppe 

RBÜCk, wo -.ie am 14. einen so heldenmütigen Widerstand 

n, daß die Preuüen mit bedeutenden Verlusten abziehen 

mulit- 



Der Überfall von Habelsohwerdt und Ober-Schwedeldorf '). 

I'ML. Graf Wurmser hatte schon anfangs Januar den Ent- 
«hluLi das Korps Wunsch in der Grafschaft Glatz zu über- 

tuen. Aul liesbezügliche Vorstellung erhielt er den Befehl, 

planten Angriff mit dem Kommandierenden in Mähren- 
inbaren, sich des Blockhauses bei Schwedeldori 
lu bemächtigen und auch die Festung Glatz zu überrumpeln, 
hatte nun der Feldmarschalleutnant die er>t-- \ 
<»n der Expedition des preußischen Generals gegen Zuck- 
«antL'l erhalten, als er sein Vorhaben ins Werk setzte. Dio 
0, ig'/e Bataillone, 23 Eskadronen, 20 Geschüt/e , welche 
i Wichstadtl, Batzdorf, Kronstadt, Gießhübel und Xachod 
gesammelt hatten, rückten in 5 Kolonnen vor u. zw.: 
ral I ranz Kinsky mit 4V9 Bataillonen, 4 Eskadronen, 
hützen von Wichstadtl über Mittelwalde, Kieslingswalde 
Konradswalde, Oberst von Allvintzy und Graf d'Alton 
Bataillonen, ' • Eskadron, 3 Geschützen von Batzdorf 
Uchtenwalde, Verlorenwasser gegen Habelschwerdt 

rtslticze 8. 



122 

Oberst GraT Pallavicini mit 2 1 ., Bataillonen, 

3 Geschützen von Kronstadt über Voigtsdorf gi< 

gegen Habelschwerdt, FML. Graf Wurmser mit iW 

GM. von 1'itzv, 1 ' <; Bataillone, << Eskadronen, 'nütze 

1 iici'iliübel über Reinerz, Rückers, Neu-Heide gegen Schw 

dort"; Oberst von Klebek mit 6 Bataillonen. . 

5 Geschützen von Nachod über Lewin, Rückers, Ludwig 

gegen Glatz zur Deckung der linken Flanke der Kolonne W 

I tberst von Benjovszky endlich mit 1 Bataillon, 8 Eskadro 
\Dn Xachod gegen Braunau zur Alarmierung des Feindes. 

Am 18. Januar, 6 Uhr morgens, trafen die bei 
der Obersten Allvintzy und Pallavicini. ;\ t Bataillone, 1 
kadron, 6 Geschütze, bei Habelschwerdt ein und eröffnet! 
den Angriff gegen die befestigte Stadt, welche von dem 
zuvor von Zuckmantel zurückgekehrten <iM. Prinzen Adolf 

I I i'N.Ni-u- Philippsthal mit i l'ataillonen verteidigt wnrd 
kurzer Gegenwehr wurde der < M erstürmt, 10 Fahnen, 3 Ran 
erbeutet, der Kommandant mit .24 Offizieren und 76a V 
Gefangenen gemacht. Die Österreicher verloren 85 Mann. 

An dem nämlichen Tag, ^e^en Uhr morgens, griff 
die von Oberstleutnant van der M er seh _, r t«- Vorhat 

Kolonne FML. Graf Wurmser das von 2 Offizieren und 6 
verteidigte, .stark befestigte Blockhaus von < iber-Schw« 

Nach hartnäckigem Kampfe kapitulierte die Besatzung 
in Brand geschossenen Blockhauses. Von den 3 Batafllo 

" GL. von Wunsch aus der Festung Glatz unter Komm 
des GM. von Lengefeld zur Unterstützung des bed' 

ndt hatte, wurde 1 i I 
von Teilen der rlusarenregimenter Wurmser und Barco attack 
und zersprengt, 1 Geschütz genommen, 15 Offiziere, 
wurden n. Der Verlust der Österreicher bei 

unter den Toten befand sich der tapfere Rittmeister R a 

W'unriNi'i -I lusaren, welcher als der erste in 
preußischen InfanteriebataUlon gebildete Viereck einbrach, du 
einen Schuß und 11 Bajonettstiche verwundet ward und 
andern Tag starb. 

innahme von -chwerdt und Ob 

und bei gro 

ietsteil 1 



'^3 

in, Reinerz, Rückers. Wilmsdnrf, Habelschwerdt bis 
< «renze Mähren-Schlesiens. Die Preußen zogen sich in 

Plätze Silberberg tmd < datz zurück und dt) 
hen Str.ifkorps, welche hiedurch freies Feld bekannu, 
n nun ihre Unternehmungen einer» reo Schweidnitz, 

rseits über Sehönberg, Friedland, Liebau gegen Xi 
Schlesien bis in dir Winterquartiere des Korj^ GrL v>n Ramin 
aus. Die Besatzungen von Schweidnitz und Glatt wurden vr- 
ditkt 

Vorrückuiig Möllendorffö gegen Brüx. 

!>ie Niederlagen bei Habelschwerdt und ( )ber-Schwedeldorf, 
iie Besetzung der Grafschaft < ilatz durch das Korps Wim 
n im höchsten Grade Verstimmung und Beunruhigung 

i Hauptquartier zu Breslau. Entgegen den Ansichten 

rinzen Heinrich, welcher in der Wiederherstellung der 

aanzungen im nordwestlichen Böhmen und in der Ver» 

r der kaiserlichen Armee Vorzeichen eines baldigen Friedens 

wollte, erblickte König Friedrieb in jeder Bewegung der 

er nur offensive Vorbereitungen. Er schrieb einen 

jüngsten österreichischen Erfolge in Schlesien 

datz der Untätigkeit der II. Armee zu und besorgte das 

>:en des ganzen feindlichen Heeres gegen Schlesien. „Wenn 

- tun, um den Österreichern Besorgnisse einzuflößen, 

*erde ich ihre gesamten Streitkräfte auf dem Halse haben und 

ie, daß dies zu viel ist. Ich erwarte daher, da 

• •rlust irgend etwas unternehmen, was die Österreicher 

ive nötigt und sie zwingt, an Böhmen zu denken 1 )." 

I'rinz Heinrich erhob Schwierigkeiten. Die Wege waren 

'urcli den Schnee ungangbar; bei der Art der österreichischen 

anznngen und Aufstellungen sei es anmöglich, ihnen irgend 

en nennenswerten Schaden zuzufügen; ein Vorstoß 

^'■limen werde kein and> febnis haben, als die Desertion 

■n Krankenstand zu vermehren und unnötigerweise die 

Truppen zu ermüden. Nichtsdestoweniger werde er die k< 

ngen sofort befolgen 1 ). 

. Möllendorff erhielt den Befehl, den linken Flügel der 

n Aufstellung in Böhmen zu alarmieren. Am 



Friedrich an [einrieb. Breslau. 26. Januar 

inrich an den König, Dresden, i«. Januar 1779. 



2. Februar brach das Korps, 19 Bataillone, :u Eskadron* 
den Winterquartieren bei Sayda in Sachsen auf und drang üb» 
das mit tiefem Schnee bedeckte Er e durch den Paß vi 

Einsiedl über Kreuzweg - und Johnsdorf gegen Brüx v 

Gleichzeitig unternahmen Abteilungen des Korps \'n 
halt Bewegungen von Görlitz gegen Zittau, um auch in dies. 
Richtung die kaiserlichen Truppen zu beunruhigen und je 
Korps ward bei Reichen bach und Friedland zusamrm 
Letzteres, 8 Bataillone, 13 Eskadronen, marschierte am 17. Fi 
bruar über Dittersbach gegen Braunau, wo es sich v-rschanzt 
Der Heeresteil von Reichenbach, wohin d nig das 

Hauptquartier von Breslau verlegt hatte, gelangte nach Silber 
berg, von wo aus 5 Bataillone und 2 Eskadronen bis Steine vor 

hoben wurden, indes • >!-• Wunsch von Glatt gegen Rückt 
wieder vorging. 

I )<-r Einmarsch der Preußen auf mehreren Punkten in F> 
brachte bei der kaiserlichen Armee große Bewegung hervor. 

Kaiser Josef hatte vor seiner Abreise aus dem Lande dt 
Winterkordon in folgende fünf Sektionen eingeteilt: 1. Sektit 
Eger, Platten, Kommandant: ' rM. SchÖnoffsky, Festungskomo 
■ laut in Eger, 5 V* Bataillone, S Eskadronen; 2. Sektion ! Mattet 
ratschen, Kommandant: FML. Graf Kiusky mit dem Sta 
Hauptposten in Brüx, 13V« Bataillone, .s 1 Eskadronen; 3. S 
rlerrnskretschen, Schluckenau, Rumburg, Grottau, Kommandant 
FML. Riese mit dem Stabe und Hauptposten in Gabel 
i2*.'e Bataillon-', 20 Eskadronen; 4. Sektion Grottau, Net 
Maffersdorf, Reichenberg, Kommandant: FML. < iraf d'Alton 
dem Stabe und Hauptposten in Reichenl .illore 

14 Eskadronen; 5. Sektion Starkenbach, Hohenelbe, Trautenai 
Starkstadt, Xachod, ( rrulich, Kommandant: FML. Graf Wurmst 
mit dem Stabe und Hauptposten in Smifitz, 18V1 Bataillon» 
30 Eskadronen; Reserven: FZM Graf Siskovics zu Prajj 

illone; G. d. K. Marquis Voghera zu Prag, 1 
dronen; Reserveartillerie anter FML. Freiherr von Rouveoj 
in Prag : G. d. K. l ürst Liechtenstein zu Wien, Lronei 

Zusammen Kordonstruppen: öo :; ,, Bataillon 1 
rven: 40 Bataillone, ,>" Eskadronen: Gesamtstärki 
Armee in Böhmen Ende Dezember 1778 unter Komo 

fen Hadik mit d iptquartier Prag : ioöVi Bat. 

. idronen mit einem Efifektivstani rund 162 

i forden. 



Beim Erscheinen des Korps Mölli-ndorff vor Brüx am 

■ruar hatte der in diesem Rayon befehligende I-.MI.. <ir.it 

Kinsky nur 2 Bataillone und 6 Eskadronen bei der Hand, mit 

Stellung am SohloUberge nahm und sodann nach einem 

1 Gefechte über Wtelno und Hochpetsch nach Laun hinter 

abzog. In der Nacht zum 7. kehrte Möllendorff nach 

ügung mit seiner, von Johnsdorf einerseits über I 

n Seestadtl, andererseits gegen Ossegg nordwestlich 

liierten Reiterei über Einsiedl nach Sayda zurück, wo 

der die Winterquartiere bezog. 1 .MI.. Graf Kinsky be- 

oun sofort seine früheren Stellungen vorwärts Brüx, 

FM. Gral Hadik zunächst der Einbruchsgegend, 

er, PiNen, Beraun, Laun, Brüx., die Divisionen 

FML Graf Harrach, Freiherr von Zettwitz und Freiherr von 

• 1. 16 Bataillone. 4 Eskadronen kon ie ntrferte, <len in 

kant-inierenden 4 Kavall« nentern sowie den 

nach Ungarn verlegten Artilleriebespannungen aber den Befehl 

, zu der Armee in Böhmen zu stoßen Die in der Graf- 

^tz verteilten kaiserlichen Truppen gingen teils nach 

Böhmen zurück, teils konzentrierten sie sieh bei Rücke», 

nd bei Küniggrätz ein Korps sich samm< 

r Einfall der Preußen in Böhmen und die Besetzung von 
BrBs und Braunau, welche Orte gebrandschatzt wurden, hatten 
ischer Seite Gegenmaßnahmen hervorgerufen. Am 
ibruar rückte FML, Graf Wurmser von Rückers über 
jegen Braunau zum Angriff vor, wurde aber zurüci . ^<-n. 

Im nun das Vergeltringsrecht zu üben und die in Schlesisch*Neu* 
stadt liegenden drei feindlichen Bataillone aufzuheben, erhielt der 
aar mit zehn Grenadierbataillonen bei der Armee 
iren-Schlesien zu Freudenthal eingetroffene F'ML. Graf 
Wallis den Befehl, den genannten Ort zu überfallen. Hiezu 
1 ihm außer den beiden Grenadierbrigaden Clerfayt und 
inville noch 400 Mann Grenztruppen und 10 Eskadr 
ttter Kommando des GM. Levenehr'i zugewiesen, 
hatte nach dem Überfall Wurmsers auf Habel- 
twedeldorf seinen Kordon bis Johannesberg 
hnt und die Verbindung mit den Truppen des GM. < rrafen 
I labelschwerdt Ut. 

') Wur am 14. Januar in «lieie Charge vorgerückt. 



120 

Sobald FML. Grad Wallis sein Korps bei Zuckmair 
sammelt hatte, trat er am 27. Februar den Vormarsch 
Schlesiseh-Neustadt an, in der rechten Flanke durch die bei Olbt 
dorf, MölJnig konzentrierte Division FML. von Staia, in der link» 
Flanke durch den verstärkten Posten zu Weidenau, 
gedeckt. In zwei Kolonnen über Johannesthal, Groß-Henn 
vorgehend, traf das Korps ara 28. morgens vea idt 

Der Angriff konnte aber von beiden Kolonnen nicht glei> 
ausgeführt werden, denn die eine, 3 Bataillone, 2 Eskai 
von Graf Clerfayt befehligte, fand bei der Buschmühle 
Brücke ib^etragen, den Bach ausgetreten und die Wi< 
Ufer so sumpfig, daß Kavallerie und Artillerie nicht üb« 
konnten. Die Artillerie der anderen Kolonne wurde daher 
Aktion gebracht, um die hinter der Stadtmauer und den 1 
mauern auf Gerüsten aufgestellte, aus drei Bataillonen besl 
Besatzung zu beschießen. Gleich bei Eröffnung des Fet* 
riet ein großer Meierhof in Brand, von dem die Flanin 
hölzernen Gebäude längs der Front, wo FML. Graf Wallis 
der Hauptkolonne angreifen wollte, erfaßten und die ganze St 
verzehrten. Nachdem der Feind aus dem brennenden Ort 
trieben worden war, zog sich das Korp n Abend mit eine 

Verluste von 20 Mann gegen Zuckmantel zurück. 

Der Angriff auf Schlesisch-Neustadt war die letzte Waffent 
in diesem Kriege. Durch die Vermittlung Frankreichs und R.1 
lands einigten sich die kriegführenden Mächte über einen l'r. 
minarfrieden und am 7. März wurde ein Waffenstillstand 
geschlossen. Derselbe sollte am letzten des Monats ab 
wurde aber in der Folge bis 15., ein . Apr 

und endlich bis zur Unterzeichnung des Friedens t 

read der Waffenruhe bezogen beide Heere ausgedehnt 
Kantonneroents. 



Der Friede von Teschen. 

Die erfolglose Mission I"huguts in das prei 
quartier hatte die p Maria Theresia nicht abzuhalt 

vermocht, ihre rangen zur Erreichung eines ehrt: 

Friedens fortzusetzen und mit zäher Beharrlichkeit hatte si 
Widerstand Kaiser Josefs zu überwinden gewußt 
sich nun an die Höfe von Versailles und Petersburg un 
nüttlung des Friedens und au dar 






. n.ihm aber an dem ihm von Frankreich übersendeten 
usplan so einschneidende Änderungen vor, daß Osten 
n war. ihn abzulehnen. Es gelang doch nach ein 
Schwierigkeiten, -in'- Einigung insoweit zu erzielen, daß Tes 
ort der diplomatischen Unterhändler 1.« 
enstitlstand vereinbart werden konnte« Langer als 
Wochen, vom 10. März bis 13. Mai dauerte es, bis die 
Meinungsverschiedenheiten ausgeglichen wurden und namentlich 
rötetet Österreichs, Graf Philipp Cobenzl 1 ), hatte einen 
ren Stand. Denn während der Kaiser ihn anwies, den 
rangen Preußens gegenüber fest zu bleiben, ermahnte ihn 
; Theresia, keim- großen Schwierigkeiten zu mache 

isen bewertete seine Forderungen an Bayern 
auf zwölf Millionen Taler, während der kurpfalzische Gesandte 
nr Zahlung von hoch iner Million herbeilassen trollte. 

Friedrich nahm sich der Sache des Kurfürsten von 
11 an, suchte aber auch für seinen zweiten Bundesgenossen, 
dm Herzog von Zweibrücken. Vorteile zu erreichen, auch be- 
er darauf, als Bürge des österreichisch-bayrischen Ver- 
teilt zu werden. 

konnte Fürst Kaunitz der Kaiserin die Friede 
ente als Endergebnis der Verhandlungen unterbreiten, 
ohrieb Maria Theresia an den Rand des Vertrages, 
»Obnrar dies Werk nicht das gli • seiner Werke ist. 

gewiß das penibelste und nützlichste tiir die Monarchie 
•md lür mich, die er jemals unter so viel großen, die seiner I-.in- 
nd Attachement zu danken habe und die meine Erkennt- 
lichkeit und Freundschaft ihm, so lange lebe, versichert.'' 

Am Geburtstage der Kaiserin, dem 13. Mai, wurde der 
ertrag unterzeichnet 3 ). Maria fhereaia trat alle in 



. stelle seines Vettere, des Grafen Ludwig Cobenzl, der heftig erkrankt 

nsendorf schreibt hierüber: „J'eus une grande convcrsatiun avec l'wn- 

&**Mde«ir de l-'rance ■jui me dit que c'cst Louis Cobenrl qui le premier a proposc 

"W Wann j>i.ur Teschen, appuyant sur les livrü-es, qui «Haieiit di-ja faites, ce qui a 

d'tbord fait cffet." 

plus d'uut (bis fort crobarassc de rna contcnnnce .... parce que 

'is de lemps ■' aulre lantöt de 1'ImpcratTice, tantot de l'Empereur des lettre« 

1 ne s'accordaicnt pas entre elles, ni avec mes ordres officieh." .Memoiren 

n. c« 

lie wesentlichsten Attikel enthalten folgende Bestimmungen: 

% crtrngschlieuenden Teile werden unmittelbar und innerhalb 
hnung des Fricdenslraktates die festen Pläne, Stalte 



iayern und der Oberpfalz besetzten Gebietsteile at 
gegen der Kurfürst allen Ansprüchen entsagte, die er weg^^j 
dieser Besitznahme erheben konnte, auch trat er an Österreich h 
den ganzen Teil von Bayern ab, welcher zwischen der Donau, 
dem Inn und der Salza lag und machte sich verbindlich, de 
Kurfürsten von Sachsen sechs Millionen Reichstaler innerhall» 
zwölf Jahren an Allodialforderungen zu zahlen. 

Infolge des Friedensvertrages von Teschen erwarb demna 
< )>terreich statt der anfänglich beanspruchten 133 (Juadratmv 
meter von Bayern das Innviertel mit 2 1 Quadratmyriametern ur 
80.000 Bewohnern. 

König Friedrich der GroÜe hat den bayrischen Erbfolge- 
krieg spöttisch einen Krieg um „Kartoffeln" genannt ur 
IM. Loudon ingrimmig über den „politischen Hundekrieg" 
murrt. Tatsächlich haben beide Feldherren keine Ursache gehab 
jenes Feldzuges freundlich zu gedenken; für die Epigonen ab« 
ist er, wiewohl er sich weder durch kühne Operationen, noc 
durch entscheidende Schlachten auszeichnet, von nicht zu unt 
schätzender Bedeutung. Auf die Entwicklung der Feldhemiku 
der damaligen Zeit hat dieser Krieg den höchsten Einflutl aus 
geübt und die Erfahrungen in dem Kampf um die bayrisch 
Erbfolge haben zweifellos auf die militärische Richtung de 



und anderen auf dem gegenseitigen Gebiete besetzten Orte räumen und übe 
geben. 

Artikel VII. Die an dem Tage des Hauplfrieden?vertrages zwischen 
Kaiserin-Königin und dem Kurfürsten von der Pfalz geschlossene Konvention 
dem Friedensinstrumente angehängt und als ein Teil desselben angesehen werden. 

Artikel VIU. Die Traktate und Familienverträge des Pfälzischen Hauses 
namentlich der Birkcnfeldschcn Linie werden förmlich garantiert. 

Artikel X. Die Kaiserin-Königin macht sich verbindlich, der Vereinigung 
Ansbach- und Bayreuthseben Länder mit der Primogenitur des Kurfürstentums Br 
bürg sich nicht zu widersetzen. 

Artikel XII. Der Westfälische Friede und die seither zwischen Österreich 
FreuUen geschlossenen Friedenstraktate werden ausdrücklich erneuert und bestätig 

Artikel XIII und XV. Die Kaiserin Königin und der König von Prcutlen, 
Kurlürst von der Pfalz und der Herzog von Zweibrücken werden sich gemeinset 
lieh bei dem Kaiser und Reich verwenden, daß dem Kurfürsten von der Pfalz 
Bayern und Schwaben gelegenen Reichslehen übertragen und verliehen und 
herzoglichen Hause Mecklenburg das Privilegium de non appelando illimitalum 
teilt werde. 

Artikel XVI Dia Kaiserin von Rutlland und der König von Frankreich we 

t und eingeladen, die Garantie des Traktates und aller dazu gehörigen Kon 
tion< .Innigen und Zusagen zu übernehmen. 



ieutscl rer eingewirkt. Man wird dies auch .stets im 

ilten müssen, wenn man die Tätigkeit der Crem 
Albert von Sachsen Feschen, Wnrmser, Cler: 
Allvintzy, Quosdanovioh, Braunschweig, Möllendorff, 
in den Kriegren gegen Frankreich beurteilt, die 
jener Feldherren also, die eben in diesem Kriege ihre 
iule der Heerführung mitgemacht. 
ilOO der zweite Krieg um Schlesien hatte König Friedrich 
rtj daU Böhmen „leicht zu konquerieren, aber schwer zu 
sei und im siebenjährigen Kriege hat er immer 
Mahren ins Auge gefaßt, um von hier aus nach einer 
eidenden Schlacht den Gegner zur Räumung von Böhmen 
ni zwingen und sich selbst den Weg <m die Donau zu bahnen. 
Auch diesmal beruhte sein Operationsplan auf diesem Grund- 
den er seinem Bruder gegenüber wiederholt ausspricht, 
-vurde dem König anfangs unmöglich gemacht, si 
Plan zu verwirklichen, denn der Gegner sammelte seine Haupt- 
nieht, wie Friedrich erwartet hatte, bei Ulmütz. sondern 
itüchen Böhmen und konnte, bei einem Einbruch der 
ii I. Armee, gegen den Prinzen Heinrich sich \\ 
en bedrohen Ks war nun augenscheinlich die Absicht 
j Friedrichs, den Kaiser an der Elbe festzuhalten, während 
die II. Armee die eigentliche Offensivaufgabe zu übernehmen 
• doch dieser Aufgabe gerecht werden zu können, 
hätte das Heer des Prinzen 1 1 einrieb wesentlich stärker sein nvu 

blich war. Denn abgesehen von den bedeutenden 

[»Schwierigkeiten, die sich dem Einbruch des Prinzen in 

Wn Weg stellten und von der Möglichkeit, dati seine Kolonnen 

ein geschlagen werden konnten, war uun- 

Operationslinie aus dem Zentrum zwischen Elbe und 

"der durch die Lausitz, über Jicin gegen Kolin, die wicht i 

len. 

Allerdings begab sich Prinz Heinrich gleich anfangs seines 

Übergewichtes über Loudon durch die Detachiernag des un- 

tarken Korps Platen. dem überdies eine untätige 

n wurde. Während der Prinz schon am 

1 28. Juli die Elbe überschreitet, bricht Platen erst am 

8. August auf, trotzdem für ihn nach dem Elbeübergang jeder 

Grund, stehen zu bleiben, entfallen war. Ein kühner Feldherr 

r das Korps Platen gleichzeitig mit dem Beginn- 
Elbüberg.i: gen Prag verrücken oder noch besser den 

Kriege unter K*i»tr Jo»ef II. >i 



iic - 



Obergang bei Melnik erzwingen lassen. Aber auch (fr 

Prinzen Heinrich kam schon an der Iser zum Sl 
wagte einen Vorstoß gegen furnau nicht, obwohl 

g er Versuch genügt haben würde, Loudon zum Rückeng 
bewegen. Ging aber Loudon zurück, woran nach den 1'. 
des Feldmarschalls vom 26. und 27. August nicht zu zweifeln is 
SO wurde auch die Stellung des Kaisera an der Elbe unhaltbc 
er hätte sein Heer hinter die Elbe in die Gegend von Pardubit 
und Kolin führen, den größten Teil Böhmens räumen und eni 
weder eine Hauptschlacht annehmen oder dem König von Preuße 
Winterquartiere im Lande gewähren m für den ' 

ein Vorteil, der in jeder Beziehung nicht hoch genug angeschlage 
werden kann. 

Der Mangel an Energie in den Operationen des Prinze 
Heinrich 1 h zum Teil durch seine Kränklichkeit ur 

durch die Unlust gerade an diesem Kriege überhaupt erkläre 
zum Teil aber aucli durch das Bestreben jener Kriegsperioc 
alles durch strategische Manöver ohne Schlacht erreichen 
wollen. teilte demnach Prinz Heinrich noch die Anschauung^ 
seiner militärischen Zeitgenossen, So hatte doch König Friedri« 
schon wiederholt Beweise geliefert, daß gerade di< 
Hauptgedanke seiner Kriegführung war, welcher er den . 
Teil seiner Erfolge zu danken hatte. So oft er noch in d( 
vorhergegangen! mi Kriegen verteidig aufgetreten 

selbst zum Positionskrieg übergegangen war, geschah es 
mäßig nur dann, wenn die Notwendigkeit ihn dazu zwani 
In diesem Eeldzuge jedoch sehen wir den größten Feldherrn d« 
Jahrhunderts an der Spitze eines Heeres, das damals für ds 
beste in Europa gehalten wurde, beständig zögern, mehrni. 
richtigen Augenblick versäumen und dann die Kr 
Armee monatelang in Untätigkeit verbrauchen. Denn es ist ;■ 
los, daß ea dem König möglich gewesen wäre, mit Erfo 
ernstlichen Angriff zu schreiten, aber er ließ gleich bei' 
marsch in Böhmen die Gelegenheit dazu von 

leil der österreichischen Armee an der 1 
mit rde von .^o Bataillonen, die 

Ic, tür den Angriff zu schwach war, konnte Friedrich 
dem gr» ile sehne 1 Ibe verrück 

alle Chancen für sich, den I 
sein Einmarsch geschah echetlonweise und mi 
Hira 



1*1 

da er den linken Flügel der Österreicher zu umgehen 

•mint er den gunstigen Zeitpunkt itt über» 

K'.vd zuzufahren, rieht er die Aufmerksamkeit d ; ier 

h und nach in diese Richtung, so daß der Gegner Zeit findet, 

Antra und später Hohenelbe zu verstärken. Der eine und 

r. I' ( .>ten erscheint dann dem König unangreifbar , er gibt 
Offensive auf und begnügt sich, so lange als möglich in 

Land zu leben. 
Die Gründe dieser, zu der militärischen Vergangenheit im 
lerspruche stehenden, wenig energischen Kriegführung 

des Großen liegen größtenteils in persönlich 
lältnissen. Alt^r und Kränklichkeit wirkten lähmend auf die 
slust und wenn auch aus den B ri e f en des Königs 
unbeugsame Geist von ehedem spricht, tat persönlichen 
tung eines großen Unternehmens reichten die physischen 
Kräfte nicht mehr aus. Und schon in diesem Feldzuge zeigte es 
Friedrich wohl tüchtige Generale, aber keine Feld- 
»f-rri-n heranzubilden gewul.it hat. In seiner Umgebung hatte er 
gewiß Männer gefunden, die geeignet waren, ihm einen leil der 
bzunehmen, aber sein Bestreben, alles selbst zu leiten und 
! auch die Eifersucht auf den Kriegsruhm anderer, die bei 
i großen Manne zuweilen hervortrat, war der Heranbildung 
ren im eigenen Heere nicht günstig gewesen. 
F&; je Verhältnisse bei Beurteilung der Kriegführung 

- des Großen im bayrischen Erbfolgekrieg schwer 
• vicht, so dürfen auch die Schwierigkeiten nicht außer acht 
D werden, die sich ihm entgegengestellt. Die politischen 
Handlungen während des Krieges dürfen allerdings nicht all- 
bewertet werden: sie haben in früheren Kriegen die 
•Innungslust des Königs nie gelähmt, wohl aber trug die 
r von den Österreichern besetzten Stellungen wesent- 
lich dazu bei, die preußische Armee in Untätigkeit zu erhalten. 
Mit Rücksicht auf die Lineartaktik, welche keine Mittel kannte zur 

ihrung hartnäckiger Ortlichkeitsgefechte, war die Stella 

«II der Elbe gewiß eine gute und schwer angreifbare. Die 

Linie von Hohenelbe bis KöniggrätZ begünstigt durch die H< - 

iffenheit der Elbetalränder die Verteidigung in hohem Grade 

und zwingt einen von Nordosten anrückenden Gegner, dieselbe 

stigen Verhältnissen an ti oder sie über Arnau 

t Hohenelbe unter nicht geringen Schwierigkeiten zu um- 

Die Forcierung dieser, künstlich verstärkten, mit einer 

9* 



•32 



Zahlreiches Artillerie besetzten und von einer, auf den wie! 
Punkten aufgestellten, dem Angreifer gleich starken A 
teidigten Linie war demnach zweifellos ein gewagtes Unternehm 

Wenn also die Stärke der Elbelinie gewiß nicht unt 
schätzt werden darf, ihre Widerstandskraft verliert doch bedeuten': 
durch ihr Verhältnis zu der Lserlinie zwischen Turnau und Jui 
bunzlau. Die Behauptung der einen ist wohl von der BehaUptl 
der anderen abhängig und durch die Notwendigkeit, fcx 
zu besetzen, nahm amtst«-llung der Österreicher 

ie Ausdehnung an, daß ihre Widerstandskraft einem unt 
nehmenden feinde gegenüber fast ganz aufgehoben wurde. 
bewährte sich demnach nur dadurch, daü die Offensive 
Prinzen Heinrich an der Lser ebenso erlahmte, wie j< 
des Königs an der Elbe. Derselbe König Friedrich aber, 
seine Zeitgenossen in mehreren Schlachten Tollkühn 
geworfen, hält diese Stellungen für unangreifbar und 
durch die schwächlich«- Defensive d ner «regen 

dehnung unhaltbaren Stellung befindlichen Gegners zur vollst 

■ keit zwingen. Fürwahr, die Erfahrungen 
waren durchaus geeignet, zu falschen Schlüssen zu verleiten. 

Auch österreichisch« »rseits wird aufdh- tlauptoperatii 
durch die Lausitz gegen Berlin nicht der nötig« V 
Loudons Armee war bedeutend schwächer als ji 
und selbst die ilim zur Verfügung stehende unterließ der M 
richtig zu verwenden. Wohl hatte er Beine [nippen von Anfa 
an bei Wernes konzentriert, erkannte er mit richtigen] Hlick 
günst di'-it. im Vereine mit der Hauptarmee den K.ÖI 

anzugreifen, doch, nachdem diese Idee bedauerlich«' 

fi -ii ward, scheint er die Initiative verloren zu haben unJ 
laut, durch die Meldungen seiner Generale irregeführt, die 
schwierigen Gebirgspässe Böhmens von der Armee des Prinzen 
Heinrich fast ohne Schuß durchschreiten, dann räumt 
Wichtige Stellung von Leitmeritz, Xiemes und entgeht nur dut 
schnelle Märsche sowie durch da rrücl 

Prinzen Heinrich der Gefahr, von der lser abgeselmit 

/AI werden. 

Loudon hätte ebenso wie Prinz Heinrich die ofl 
Roll«- übernehmen müssen, denn die Defei 

Elbe, «Ii ive an dq unt 

möglii i 

lser mit Vorteil auszunüt 



»33 



auffallender ist, daß nach der Untätigkeit des Prinzen 

Hdnrich in Böhmen, die österreichische Iserarmee ihn ruhig 

exzentrischen Rückzug- antreten läßt und statt energisch 

nachzustoßen, ihre Hauptaufgabe in der Deckung von Prag erblickt. 

ad an der Spitze dieser Armee steht ein Mann von der 

unten Unternehmungslust Loudonsl 

Aber auch die österreichische Haaptarmee unter dem Befehle 

beschränkte sich in diesem Kriege auf eine Defen- 

Schwächhchkeit im seltsamen Gegensatz steht zu der 

losef II. den Krieg herbeizuführen gewußt 

Aber so sehr der Kaiser nach politischer Unabhängigkeit 

strebte, in militärischer Hinsicht stand er jedenfalls vollständig 

im Bann«- seiner Umgebung, namentlich Lacys. Es kann die zahl- 

Uzbaren Verdienste dieses Mannes nicht schmälern, 

geben wird, daß ihm jede Eigenschaft zum kühlten, 

nden Keldherrn gefehlt hat. Und gerade aus den l'.r- 

>en der vorhergegangenen Kriege hat der Marschall nur 

hre gezogen, daß gegen einen Feldherrn wie Friedrich 

i'ir durch Einhaltung der strengsten Defensive Vorteile zu er- 

seien, daß jenem gegenüber nur in der Verteidigung das 

Heil zu suchen sei, eine Anschauung, an der auch in den spät 

fehalten wurde und aus welcher sich jenes, an den 
• I ..icys geknüpfte „Kordonsystem" entwickelte, das von 
den anheilvollsten Folgen begleitet sein sollte. 

i>er wenn sich Lacy in jener Anschauung auch mit Traun 

I «un begegnet, er übersah doch, daü jene wiederholt eine 

is tätige Defensive zu entwickeln wußten, die vor einem 

kühnen Schlag nie zurückscheute. Anders Lacy, der nicht nur 

»rschlag Loudons zu einem gemeinschaftlichen Angriff 

ofangs vom Heere des Prinzen Heinrich noch durch 

Räume getrennte Armee des Königs ablehnte, sondern 

lach vor rnternehmungen gegen dieses Heer warnte, als es 

hieren gegen Hohenelbe wiederholt bloßstellte. Und 
o wie Loudon es unterlassen hatte, dem abziehenden 
n Heinrich zu folgen, mußte auch die Armee des Kaisera 
len, als der König unter höchst ungünstigen Ver- 
Böhmen räumte. Zu einem Zeitpunkt, da man Friedrich 
Kräften hätte angreifen sollen, wurde der größte I eil 
irüchen Heeres nach Jicin zurückgeführt! 
[an hat zu jener Zeit das durchaus Verfehlte dieser sti 
n Anschauungen nicht erkannt, ja man wurde darin um- 



»34 

somehr bestärkt, als das Verhalten König Friedrichs ihre 
Richtigkeit zu bestätigen schien und so erklärt es sich denn 
auch, daß Kaiser Josef die Verdienste Lacys nachdrücklich 
hervorhob, dessen überlegenem Talente „die glücklichen Erfolge" 
dieses Feldzuges allein zuzuschreiben wären 1 ) und daß viele der 
Zeitgenossen dieses Urteil freudig bestätigten 2 ). 

Es darf nicht wundernehmen, wenn diese Anschauungen 
noch verhängnisvoll fortwirkten zu einer Zeit, da im Westen 
Europas ein neues Kriegsgenie emporstieg, größer noch und furcht- 
barer als jenes, das zu dieser Zeit langsam zu erlöschen begann! 



*) Kaiser Josef an Maria Theresia. Jicin, 19. September 1778. 

*) „Man stellte Parallelen zwischen dem großen Feldzuge des Jahres 1757 und 
dem im Jahre 1778 an ... . man rühmte den FM. Lacy anf Kosten seines Lehr- 
meisters, des verewigten Daun, als einen zweiten Eugen Man pries unsere 

Stellung hinter der Elbe und Iser als ein chef-d'oeuvre der Taktik an, wodurch der 
ganze Endzweck des Feindes mit einmal vereitelt worden ist. Kurz, man stellte soviel 
nonsensikalische Prämissen auf, als es nötig schien, um die ebenso nonsensikalische 
Schlußfolge daraus zu ziehen: daß im Jahre 1778 Friedrich nicht mehr der ehe- 
malige Friedrich, die Preußen, zu ihrem Kachteile, nicht mehr die alten Preußen, 
hingegen die Österreicher, zu ihrem Vorteile, nicht mehr die alten Österreicher 
und Josefs Krieger als Gegenbild zu Theresiens Kriegern im 7jährigen Kriege, 
gar nicht mehr kennbar waren." (Cognazzo, Geständnisse eines alten österreichischen 
Veteranen. IV, 297.) 



Das österreichisch-russische Bündnis. 



'tlaubte Kaiser Josef II. mit dem militärischen Erfolg des 
Krieges zufrieden sein zu sollen, so war er es keines- 
mit dem politischen Ergebnis. Dieses schrie gewiß 

mit Rocht, nicht der preußischen Kriegführung zu, sondern vid- 
ier Haltung Frankreichs und Rußlands vor dem B< 
1'^ Krieges und während desselben. Von jeher dem französischen 
Bündnis weit weniger geneigt als AI arid Theresia und Kaunitz, 
sah er sich jetzt in dieser Anschauung bestärkt durch den Man-' i 
iterstützung, den seine Bestrebungen bei Frankreich ge- 
funden; andererseits aber erblickte er den (irund des Scheiterns 
Pläne in dem engen Einvernehmen zwischen Preußen und 
RuLJland. Hierin eine Änderung anzubahnen und einen innigen 
Anschluß an die nordische Macht zu suchen, schien ihm demnach 
ud geboten. Mit der ihm eigenen Entschlossenheit schritt 
ler Kaiser zur Verwirklichung dieses Projektes und völlig un- 
iußt, ja sogar ohne die Kaiserin oder auch nur den Staats- 
r vorher zu verständigen, ließ er der Zarin Katharina 
durch ihren Wiener Gesandten, Fürsten Galitzin, seinen Wi 
Vermitteln, sie gelegentlich ihrer Reise nach den westlichen 
Provinzen Rußlands zu besuchen, um sie persönlich kennen zu 
' f 'rni-n. 1 >er Schritt des Kaisers war von Erfolg begleitet, Kaiserin 
rina nahm das Anerbieten in den verbindlichsten Aus- 
•lrücken an und am zo. April 1780 reiste Kaiser Josef über 
■n nach Mogilew, wo er am 2. Juni eintraf und die Zarin 
' n \'irtete. P£s war nicht die Abs- - Kaisers gew- 

/.usammenkunft mit Katharina zwischen dem 
** Und q. Juni h ein neues System vorzuschlagen, sondern 

> Vertrauen der Zarin zu gewinnen. Und dies war ihm 
j gelungen. Wenn auch während der Zusammenkunr 



beideo Monarchen nichts festgesetzt oder vereinbart worden wa 
die Anwesenheit des Kaisers In Mogilew, dann in 
und Petersburg- sollte doch eine bedeutend Wirkung 

Denn durch den Besuch Josefs war ein 
hältnis angebahnt worden, das eine Veränderung in den Beziehung! 
der Mächte ankündigte. Man verkannte denn .tudi an de 
europäischen Höfen die Bedeutung dieser Zusammenkunft nü 
und namentlich König Friedrich verfolgte sie mit Sorge und 
Mißtrauen. 

Schon Ende des Jahres 1779 war er bemüht g> 
Katharina nachdrücklich vor dem übergreifenden EinfluU de 
Hauses Österreich im Deutschen Reich zu warnen, der nicht m 
für dieses, sondern für ganz Europa höchst gefährlich sei. Die* 
Gefahr könne nur abgewendet werden, wenn Preußen und Sadist 
zusammenhielten und von Rußland unterstützt würden. Als 
des Teschener Friedens sei Rußland Gelegenheit geboten, Ei 
fluß auf Deutschland zu nehmen Auch stellte er der Zarin de 
Antrag zu einer Allianz zwischen Rußland, Preußen und de 
Pforte, mit der eingestandenen Absicht, dadurch etwaige 
die Türkei gerichtete Eroberungspläne Kaiser Josefs ZU 
Stören. Aber die Zarin erkannte sehr wohl, daß 1 liehe 

Allianz mehr als gegen Osterreich, gegen sie selbst gericht 
sein würde und lehnte den Vorschlag ab, der nur geeignet w. 
den BOden zu einer Annäherung zwischen Rußland und Österrek 
zu ebnen. 

blich zeigten sich bald die Früchte der Zu.samm« 
kunft in Mogilew Erzherzog Maximilian, der jüngste Sohn dl 
Kaiserin Maria Theresia, wurde im August 1780, trots 
Spruches des Königs v ußen und des Widerstandes de 

von diesem bearbeiteten Mächte Holland und Hannen 
Koadjutor in Köln und Münster gewählt. Das 1772 auf acht Ja] 
abgeschlc Bündnis zwischen Rußland und Preußen wurr 

nicht wieder erneuert, entgegen dem dringenden W 
Friedrichs; Graf Panin, die Hauptstütze des p 

ms, verlor als Minister seinen Einfluß auf die Staatsges 
und die Reise des Prinzen Friedrieh Wilhelm von Pi 
nach Petersburg, die bestimmt war, im Interesse der ru 
preußischen Verbindung zu wirken, blieb resull 
suchte man von Wien aus das Er ise des K 

b nutzbringend zu . iber 

Verband] 



IM 

bare Gestalt an. Von unüberwindli. 
Katharina erfüllt, war die Kaiserin auf d. dedenate 

gewesen. Es war der letzte gr 
■ter und Sohn, den Fürst Kaunitz nur mühsam 
deichen vermocht hatte Am 20. November 1780 schied 
in aus dem Leb« 



1 .Monat nach dem Tode seiner Mutter schrieb K 

erreichischen Dotschafter in Petersburg', Grafen 

,1: „Der Satz bleibt richtig-, dal3 Ruliland mit uns und 

wir mit RuLSland alles, eines ohne dem anderen aber sehr be- 

rllcb etwas Wesentliches und Nutzbares ausrichten können, 

Wahrheit Sie nie genug geltend machen und bis zur 

Überzeugung dem am Brett Sitzenden erneuern wollen;" er 

velbst war nach seiner Rückkehr ans RuUland in ununterbrochenem 

•1 mit der Kaiserin Katharina geblieben, um d>n 

- glücklich angebahnten Bündnisses fortzuspinm'n und 

• itigen Allianzverhältnisse durch Abschluß eines fbrm- 

ii fester und dauernder Unterlag« zu begründen. 

.iim des Jahres 1781 wurde dann sin Entwurf an* 

;i, nach welchem die zwischen Österreich und Ruüland 

dten I raktate erneuert, von Seite des Wiener 

1- der Friede von Kainardschi and di. denselben er- 

1 Stipulationen von 1775 und 1779 gewährleistet wurden. 

Sollte die Pforte sie verletzen, so würde Osterreich seine 

ptrn Dienste zur Durchfuhrung der Stipulationen anwenden 

le dir Türkei mit Waffengewalt zur Einhaltung 

traktatmäOigen Verpflichtungen zwingen. In der Form 

rivatbriefen wurden dann die gegenseitigen Zusagen zu- 

•^mniengefalit. Kaiser Josef garantierte der Kaiserin Ihren 

bietsstand und verpflichtete sich, die Pforte zur strengen 

■ ■ htung aller Verträge zu verhalten, welche .zwischen ihr 

"nd Rußland bestanden. Im halle die Türkei ihren Veqjflichti.' 

mmen sollte, versprach der Kaiser, drei Monate 

telltem Ansuchen, der Pforte den Krieg zu er!. 

Old .sie mit der gleichen Anzahl von Streitkraft.!) anzugreifen, 

Kurland aufbieten werde 1 ). Kaiserin Katharina bestätigte 

:i nochmals die Bestimmungen des Teecheoer Frieden«, 

tete Osterreich die Gebietsintegrität, dann die mit der 



iaer Josef an die Kaiserin Katharina. Wien, 21. Mai 1781. 



geschlossenen Friedensverträge von Passarowitz i' 
von Belgrad 173g, die Konvention bezüglich der Grenzbestimmung 
von 1741, jene von 1747, betreffend die Friedensverlängerung-, 
endlich die von 1773 wegen Einverleibung der Bukowina in den 
österreichischen Staatsverband. Schließlich versprach die Kaiserin, 
die pragmatische Sanktion aufrecht zu erhalten und wenn <lie 
Staaten des Kaisers bedroht werden sollten, ihm mit der ganzen 
Mai ht Rußlands beizustehen'). 

Wenngleich diese Verträge in erster Linie gegen die Pforte 
gelichtet waren, so erhielt dadurch doch auch das alte Bündnis 
zwischen Rußland und Preußen einen Riß, der nicht mehr so 
leicht zu überkleben war, denn Rußland trat in den allgen 
Verwicklungen der europäischen Verhältnisse auf die Seite Öster- 
reichs. "War es durch das Bündnis mit Frankreich vom Jahr 
gelungen, die Seemächte in Schranken zu halten und die Be- 
sitzungen des Hauses Österreich in Belgien und Italien zu sichern, 
so durfte Kaiser Josef hoffen, durch die neue Allianz die im 
Frieden von Passarowitz und Belgrad abgetretenen Gebi< 
von der Türkei wiederzugewinnen, sowie das im Teschentfl 
Frieden fallen gelassene Projekt des Eintausches der Niederlande 
gegen Bayern zu verwirklichen. 

Vorläufig zog Rußland den ersten Nutzen aus dem neuen 
Bündnis. Unruhen in der Krim, hervorgerufen durch die Pfor 
welche den Verlust dieser Provinz nicht verschmerzen konnte, 
veranlaßten Katharina nicht nur zu energischem Einschreitet 
sondern sie legte dem Kaiser auch einen umfassenden Angrifi 
plan auf die Pforte vor, in welchem sie die Gebietserweiterungen 
feststellte, die man auf Kosten der Türkei machen könne. Ab« 
der Kaiser lehnte diesen Vorschlag ab mit dem Hinweis auf die 
unerläßliche Notwendigkeit, sich vorerst insbesondere Frankreich 
zu versichern und beschränkte sich darauf, durch diplomatische 
Mittel auf die Pforte einzuwirken. Neuerliche Gewalttätig^ 
der Pforte gegen den Khan der Krim veranlaßten dann dii 
Kaiserin, abermals auf ihr Projekt zurückzukommen. Jose! 
traf zwar im Frühjahr 1783 die nötigen Kriegsvorbereit 
leimte jedoch die Aufforderung seiner Bundesgenossin, einer, 
Krieg hervorzurufen und Eroberungen in der Türkei zu machet 
ab. Er wünsche der Kaiserin jede Gebietserweiterung und Er- 
werbung-, die ihrem Reiche zum Wohle gereiche, schrieb er de 



') Kaiserin Katharina an Josef IL Zarskoje-Sclu. ^4. Mai 1781. 



139 

Zarin am 19. Mai 1783; aber der Unterschied zwischen seinen 
und ihren Stellungen und Rechten sei ein großer. Welchen Vor- 
wand könnte Österreich vorschützen, welchen Rechtstitels sich 
bedienen, um die Handlungsweise Rußlands nachzuahmen. Ein 
Blick auf die topographische und politische Lage Österreichs 
beweise dies zur Genüge. Er werde sein möglichstes tun, um 
Rußland in den Besitz der Krim, der Insel Taman und von ganz 
Kuban zu setzen, teils durch seine guten Dienste, teils durch 
kriegerische Maßnahmen an den Grenzen. Im August desselben 
Jahres proklamierte denn auch FM. Fürst Potemkin die Ein- 
verleibung sämtlicher Tatarenländer in das russische Reich. 

Mit Ausnahme Frankreichs verhielten sich sämtliche euro- 
päische Höfe dieser Machterweiterung Rußlands gegenüber ruhig. 
Und auch die Bestrebungen des Versailler Kabinetts, den Kaiser 
w bewegen, in Gemeinschaft mit Frankreich und Preußen die 
von Rußland angestrebte Gebietserweiterung zu hintertreiben, 
scheiterten an der Festigkeit Josefs II. Frankreich mußte sich 
entschließen, die Türkei zur Ratifikation des Vertrages zwischen 
Rußland und dem Tatarenkhan zu bewegen und am 8. Januar 1784 
unterzeichnete der Diwan den Friedensvertrag, durch welchen 
Rußland in den Besitz der Krimschen Tatarengebiete gelangte 



Vergrößerungspläne Kaiser Josefs und der 
Fürstenbund. 



liine Bereisung der Niederlande im Sommer 1 78 
dem Kaiser die drückendes Bestimmungen des Barrier 

1 7 1 5 , welcher Holland das Mit besatzungsrecht der bei 
<Trenzfestungen sicherte, dann die Sperrung der Scheide 
gunst<n Englands nn<l Hollands, deutlich vo 
Mißmutig sah er die fremden I ruppen in seinem Gebiete 
schmerzlich bewegt den darniederliegenden Handel der eh« 
blühenden Stadt Antwerpen. Entschlossen, die Di 
von diesen beengenden Fesseln zu befreien, kündigte d«-r K. 

den Barrieretraktat, dessen Bestimmung 
gegen Frankreich gerichtet, unter den gegenwärtig 
schaftlichen Beziehungen der beiden Mächte gegenstandslos 
worden waren. Nach kurzem Sträuben beugten sich die < 
Staaten und mit Ausnahme von Luxemburg, Ostende und 

adelte von Antwerpen wurden alle Festungen geschleift 
die Städte waren ihrer Zwingmauern entledigt. Crrötier- 
keiten boten die Verhandlungen wegen Befreiung der 

!<k .-«einen eine europäisi 

werden. Denn in Frankreich, das mit Holland in AUL 
1 
jann zwei !. eines in Flandern, ein an<; 

und sandte den in voller Kriegsrüsti 
in den .11 Maillebi 

nett am »7. Nove 
und 



«41 



i mit Gewalt entgegenzutreten. Ab Kaiser fa 

nstlich an einen Krieg gegen Holland gedacht; noch 

r gewillt eine europäische Verwicklung hervorzu- 
wegen einer Provinz, die er überhaupt nicht mehr be- 
halten wollte. 

Frühjahr 1784 hatte er, auf die Unterstütz! 
ein Katharina rechnend, den bereits früher erwogenen 
leder aufgenommen. Bayern zu erwerben. Was einmal 
/en war, der Eintausch der Niederlande gegen Ba] 
sollte nun durch den großen Umschlag der l'nlitik, der mit 
id eingegangenen Allianz, zum zweitenmal versucht und 
ra Ende geführt werden. 

N'achdem der Kaiser zu diesem Projekt auch die Zustimmung 
wenden Bruders, des < irol.iherzogs Leopold 
1 Scan a eingeholt und der Staatskanzler Fürst Kaunitz in 
i-ioem Briefe vom 4. April 1784 geraten hatte, die günstige I 

en, begannen die Unterhandlungen mit dem Kurfürsten 
; aeodor. Dieser zeigte sich willig, wiewohl man ihm 
gesamten Niederlande anbot, da der Kaiser Luxem- 
g und Namur an die Erwerbung Salzbur 
' len wollte. Auch der Scheidestreit, der in diese Verhand- 
iiel. bot keine Schwierigkeiten, ja er war sogar geeignet. 
ing jenes Austauschprojektes ausgenützt zu 
I. Da der präsumtive Nachfolger des Kurfürsten von Bayern, 
Herzog Karl von Zweibrücken sich dem Austauschprojekt 
. wandte Kaiser Josef sich an Frankreich um Ver- 
mittlung Als Preis für die Unterstützung seiner Forderung 
Lie Fabrikation Hollands dienen. Aber nun entstand den 
1 Josefs ein neuer tjegner, derselbe, der schon zum ersten- 
- Projekt zum Scheitern gebracht hatte. 



König Friedrich von Preußen hatte scharfen Auges jeden 

-terreichischen Politik verfolgt. Durch das Bündnis 

- und Katharinas fühlte er sich schon unangenehm ge- 

" immer 1785 erfuhr er auch die Verhandlungen 

ächs in München und Versailles. Sofort ging er ans Werk. 

u ni auch jetzt wie 1778 den Versuch zur \ -rung < >>ter- 

/u hintertreiben. Es kam ihm dabei zu statten, daß der 

iner Politik die deutschen Verhältnisse zu wenig 

oaachtet hatte. Sein schroffes Auftreten gegen einzelne Bistümer, 

ität, welche er im Reichstag ausübte, hatten das allge- 



«42 

meine Mißtrauen und die Selbständigkeit der deutschen Fürsten 
angeregt. Schon im Jahre 1783 war der Gedanke aufgetaucht, 
eine Union zum Schutze der Reichsverfassung aufzurichten ; nun 
griff König Friedrich diesen Gedanken auf und trat an die 
Spitze einer „verfassungsmäßigen Verbindung der deutschen 
Reichsfürsten", der sich nach und nach die meisten deutschen 1 
geistlichen und weltlichen Fürsten anschlössen. Gestützt auf j 
König Friedrich und den Fürstenbund verweigerte Herzog I 
Karl von Zweibrücken auf das entschiedenste seine Einwilli- 
gung zu dem Eintausch der Niederlande gegen Bayern und nun 
fand auch Frankreich, daß eine Verständigung mit Preußen un- 
erläßlich sei. Am empfindlichsten mußte es den Kaiser wohl be- 
rühren, daß das Benehmen der Zarin seltsam abstach von ihreo- 
wiederholten feierlichen Versicherungen, alle Bestrebungen Öster"" 
reichs unterstützen zu wollen. Denn die diplomatische Verwen-"' 
düng des Petersburgers Hofes schadete der Sache des Kaiser^^ 
mehr als sie ihr nützte. Der Kaiser mußte alle weiteren Ver- 
handlungen fallen lassen und sein Gesandter erklärte am Reichs- 
tage, der Kaiser wolle das Reichssystem in allen seinen Teilen er- 
halten und nichts geschehen lassen, was den Reichsgrundgesetzen 
entgegen sein könne. Bald darauf kam auch ein Ausgleich mit 
Holland zustande. In dem Frieden von Fontaineblau, 8. November 
1 785, wurde bestimmt, daß der obere Teil der Scheide von Ant- 
werpen bis Saftingen den Niederlanden, der tiefere bis zum 
Meere den Holländern zu gehören habe ; die Forts an der 
Scheide werden teils geschleift, teils den Belgiern überlassen, 
der Fluß bleibt jedoch geschlossen ; die Grenzen von Flandern 
werden nach der Konvention von 1664 reguliert, der Kaiser 
entsagt allen Ansprüchen auf Mastricht und Holland zahlt zehn 
Millionen. 



Der österreichisch -russische Krieg 
gegen die Pforte. 



Ursachen des Krieges. 

In dem Frieden von Kutschuk-Kainardschi *) hatte Rußland 
and 7.ur Zertrümmerung des osmanischen Reiches erhoben, 
rer Schritt war mit der Eroberung- der ausgedehnten 
strecken der Tataren geschehen. Aber die völlige Durch- 
•i-hrung- der weitgehenden russischen Pläne im Orient war 
nicht ohne Mitwirkung Österreichs zu erreichen und das 
is mit dem Kaiserstaate darum ein ersehnter Gewinn. 
h'ir Kaiser Josef war hingegen vorwiegend die Einschrän- 
!<-r preußischen Macht der bestimmende Gedanke, der Vor- 
N. "len er von der Allianz mit Rußland erwartete, aber die 
Wirkung des Bündnisses war gleich anfangs ausgeblieben. Als dann, 
■w 17. August 1786, König Friedrich der Große starb, er- 
tn dem Kaiser der Gedanke, mit Preußen in ein enges 
Freundschaftsverhältnis zu treten und auch Friedrichs Nach- 
K5nig Friedrich Wilhelm II. zeigte .sich nicht a 
Annäherung an Österreich zu suchen. Es bedurft« 
[er Vorstellungen des Fürsten Kaunitz, um den S 
>herigen Politik festzuhalten und die Mitteilung des 
1 »Stern 1 1 iesandten in Berlin, des Fürsten Reuß, daß man 

«B Wunsch ausgesprochen, eine Zusammenkunft zwischen dem 
t und dem Könige von Preußen zu veranstalten, wurde 
•uatskanzler unter Hinweis auf die Ziele der preußischen 
Politik nicht freundlich begrüßt. 

In den orientalischen Angelegenheiten hatte der Kaiser 

nur die Wahl zwischen gänzlicher Passivität oder einem Zusammen- 

nd; allein die Unterstützung der Pforte war 

■ hts der drängenden russischen Politik gefährlich, nicht 

gefahrdrohend aber auch ein Zusammengehen mit 



te 45. 
c unler Kaiser Josef II. 



i 4 6 



RuLUand, bei welchem ein Eingreifen Preußens zu gunsten 
Pforte zu besorgen war. Die Gärung und Unzufriedenheit 
Innern des Reiches, die Unruhen in den Niederlanden, die lähm 
auf jede kriegerische Aktion wirken mußten, ließen e* 
wert erscheinen, die Dinge im Orient nicht aui 
S( bwertea gesteift zu sehen. 

Aber die Bemühungen des Kaisers in dieser Richte 
waren vergeblich; der mit umfassendsten Vollmachten \ 
sehene Günstling der Zarin, Fürst Potemkin, wirkte die 
l'.. -Drehungen entgegen and war für Anwendung der War 
gewalt. 

In Konstantinopel hatte eine sehr erbittert'- Stirn 
gegen Rußland Platz gegriffen. Der drohende Verlu 
Georgien, das mau nach dem Verluste der Krim aJ 
werk des Reiches und des Islam ansah ; die Gefahr 
die Entwicklung der russischen Seemacht auf d iwar 

Meere in sich barg, schienen der Pforte unerträglich, u; 
wollte die Dinge dadurch zur Entscheidung bri afi man 

russischen Gesandten zu bestimmten Erklärungen zwang. 

• ungenügend ausfielen, wurde der Angriffskrieg bescl 
Die Vermittlungsversuche des französischen und österreii 
' resaiidteii, die Drohungen des letzteren, daß der Kaiser 
Rußland im Bunde stehe, machten keinen Eindruck mehr. 

Sultan Abdul Hamid mochti den 

Augenblick für gekommen glauben, die Macht de» ta 
Oriente wiederzubeleben; an ein dauerndes Zusammenwirl. 
Rußland und Österreich, welch letzteres man durch Preu 

aubte man zudem bei der Pforte qiel 
der rua Gesandte Bulgakow, vor einen öffJentlicl 

rlicben Diwan geladen, keine beruhigenden Zusichi 
geben konnte, wurde er verhaftet und in die Sieben Turnus 
.sperrt (August 1787). Damit waren nun allerdings di' 
bestrebungen anxnögli« -rden; am ^4. August erli 

te ihr Kriegsmanifest gegen Rußland. 
Die <■• ■ Handl der Türkei kam R 

zu früh und üb end, aber ^ünstie; war 

l iirkei als a iver feil voi a aufgetreten war. 

■t hielt sidi tür verpflichtet der Zai Un 

Stützung in dem bevoratehenden tCäu 'gen ') und 



K itbarlna, 3l>. Aujju^ 



eigenen Eifer schritt er sofort an die Rüstungen. Die I 
< j n des Versaillf r Kabinetts, den Kaisex von einer tätigen 

ne an dem Kriege abzuhalten, blieben fruehtl" 
Durch die Beteiligung des Kaisera an dem bev«. 
Kri- n Rußland und der Türkei wurde die Angelegt 

einer ■ tropaischen, zu welcher die einzelnen Mächte 
Stellung nehmen mußten. 

Die damaligen Beziehungen Frankreichs zu Österreich, die 
nachteilige Lage, in welche ersteres in den holländischen An 
n Preußen und England gegenüber geraten war, 
dann seine bedenkliche Finanzlage, hielten es ab. die Pforte 
•■n die beiden Kaisermächte zu unterstützen. Voll Gärung 
in konnte Frankreich keinen nennensv Einfluß 

he Frage nehmen. 
Stanislaus II. von Polen war seinerseits bereit, die 
11 mit einer Armee gegen die Türken zu unterstützen; aber 
Ausführung wurde unmöglich gemacht durch die Bestrebungen 
„patriotischen" Partei. Polen blieb zwar neutral, aber seine 
den verbündeten Kaisermächten gegenüber wurde durch 
inem l'arteileben eine schwankende und 
leutige. 

Dafür entstand Rußland in König Gustav III. von Schweden 
ehr gefährlich hätte werden können, wenn 
i seinem Heere nicht die kriegerische rätigkeit 
l ähmt hätten. 

Für < Österreich handelte es sich vor allem darum, welche 
iltoog Preußen in dem bevorstehenden Kriege einnehmen 
Me. Für den leitenden preußischen Minister, Grafen Hertz- 
a die Wirren im Orient Anlaß, seinen zu den Akten 
a Plan ') neuerdings hervorzuholen und mit gesteigertem 
1 >hne PreuUen in einen Krieg zu verwicki 
wie er glaubte, bei voller Wahrung der Interessen aller be- 
D Mächte, gedachte er für Preußen Danzig und Thorn, 
ilatinate von Posen und Kaiisch zu erwerben imd di 
Staate hiedurch die ihm bisher fehlende Abrundung und Aus- 
last dem überwiegenden KinrlulJ in Polen zu sichern. 
Ute Hertzberg, als daü die Pforte <in Oster- 
Walachei und Moldau, an RuUland die Krim, Bessarab 
■II Bezirk \un Ot-.cli.ikow abtrete, unter der Bedingung, daü 



iic ,8. 



to- 



148 



Preußen, Frankreich und andere Mächte dem osmanischen 
seine dauernde Existenz jei ler Donau in der Weise gar 

tierten, daß die Donau und die Una die ewige Grenze 1 ■ 
der Türkei und der Christenheit bilden sollten. ( )st<rreich ha 
für die neue Erwerbung Galizien an Polen und dieses d.r 
genannten polnischen Gebietsteile an Preußen abzutreten, R 
land aber ein Stück von Finnland an Schweden zurückz 
welches dafür und gegen eine Geldentschädigung von 1 
Millionen, auf pommerischea Besitz zu gunsten Preußens zu 
ziehten hätte '). 

Nicht alle preußischen Staatsmänner, am allen* 
preußische Gesandte in Konstantinopel, Heinrich Friedrich 
Diez, sahen in diesem Plan, wie Hertzbei 
Kolumbus"; sie waren vielmehr für eine entschieden ag;_: 
Politik. Sie bezweifelten, nicht ohne Grund, daß auch nur 
Türkei allein zu einem solchen Abkommen die Hände 
würde, Preußen müsse daher mit den Waffen die österr< 

tische Allianz zu Bprengen suchen. Schweden, Polen und 
Türken hätten einen kombinierten Angriff auf Rußland zu unt 
nehmen, die preußischen Heere sich gegen Osterreich zu v 
Nach dem Kriege, dessen glückliche Beendigung sie nicht 
zweifelten, würde Rußland vom Schwarzen Meere verdrä 
germannland und Karelien an den zurückgelangt 

Preußen aber durch den Rest von Schlesien und einen [eil 
Böhmen und Mähren entschädigt werden. 

Wi^ nicht lange vorher in den deutschen Angelegenheit 
so sollte sich bald auch in den orientalischen dem Kaise 
der mächtig herangewachsene Einfluß des preußischen 
entgegenstellen. Der Kaiser mußte Bedacht darauf nehm 
sich für den Fall des Einmischen* einer dritten Macht der vo 
Unterstützung der Kaiserin Katharina versicliern. 

■ 'Urning der ungeheueren Opfer, welche der Kaiser der 
und Freundschaft zu bringen bereit sei, bezeichnet' 
Kaiserin ihre Interessen als unzertrennlich von jenen 
und verpflichtete sich, ihre Kräfte und Mittel dort zu 
WO ftfl die Not und d<-r Vorteil d- \llnerten erforc 

So besi bloß denn Kaiser Josel ü . an d< 
kriege teilzunehmen. 

inksclvrift Herlilicru* vom 15, Dezi" i'erg 

\ou»umie ov«mber 









Österreichisch-russische Operationspläne. 
Österreichische Kriegsvorbereitungen. 

Nichts war imstande, den Erfolg des bevorstehenden Kampfes 
ra gewährleisten, als eine energische und einheitliche Krieg- 
'ührung, ein Zusammenwirken der verbündeten öster- 

reichischen und russischen Streitkräfte. Für den Kaiser w 
i einig, über den Zeitpunkt des Beginnes, die Richtung und 
r russischen Kriegführung im klaren zu sein; verhielten 
cli die Russen nur defensiv oder griffen sie mit unzulä; 
äften an, so durfte man österreichischerseits gewiß nicht 
.urgehen und dadurch die ganze türkische Armee auf 
ich ziehen. Der Kaiser ließ daher in Petersburg bei jeder Ge- 
enheit betonen, daLi >-s notwendig sei, die Operationen so- 
ald als möglich und mit dem größtes Nachdruck zu beginnen, 
kexj Krieg kurz, aber entscheidend zu machen. Gegenwärtig 
die politischen Verhältnisse noch relativ günstig; schleppte 
sich der Krieg durch lange Zeit hinaus, so war für die bedenk- 
tiderungen der allgemeinen politischen Lage Raum 
und i jeben. 

Im Auftrage des Kaisers legte der dem Hauptquartier des 
Armeekommandanten, Fürsten Potemkin, zugeteilte 
Fürst de Ligne in Petersburg einen Operationsplan vor, 
i die russische Aktion die Donaumündungen, für die i 
che Belgrad, Orsova und Widdin al> Operationssiele l>e 

Ein russisches Projekt, welches die österreichischen Opera 
Ltri Chotin und die Moldau zu leiten versuchte, wurl«- 

r abgelehnt. Man nahm in Petersburg notgedrungen den 
ii Vorschlag an, führte ihn aber in seinen wesent 
. ilen doch nicht aus. 



«50 



rrundübel dieses Krieges, das Bestreben bei 
die eigentliche Last des Unternehmens auf den Bundes 
zu wälzen, die Früchte aber sich selbst Etizuwenden, beginnt 
zu dieser Zeit fühlbar ^u werden. 

Nachdem auf eine gemeinsame Aktion verzichtet v. 
hatte für jeden der alliierten Teile das Vorgehen des andern n\ 
den Wert einer Diversion; sie sollte den Feind auf sich 
und der eigenen Operation Luft schaffen. Man l>ezeichnet< 
cna richtig den Dienst, weichet der Zarin et 
wiesen werde, als umso gl je früher und mit je bedeute: 

Macht diese Demonstrationen durch die Österreicher unternomnier 
werden würden. 

Die Absichten der Russen waren auch nicht mehr auf eine 
Zertrümmerung der Türkei gerichtet. Die Besorgnis vor eine 
allgemeinen Verwicklung mäßigte die Wünsche. Man be 
sich in Petersburg damit, zunächst nur Ots< zu erwerber 

Auch Kaiser Josef hatte auf früher gehegte große 
verzichtet und strebte jetzt nur mehr die Festsetzung an d« 
Adria, die Frwerbung Dalmatiens mit dem Küstenlande an ; >eir 
Hauptmotiv zum Kriege aber bildete im (irunde doch nur die 
russische Allianz, die er selbst um den Preis eine-. Kruges 21 
erhalten suchte, um sie im Bedarfsfälle gegen Preußen in Ai 
Spruch nehmen zu können. 

Im Rate der Zarin wurde der österreichische Oper 
plan besprochen und demselben im allgemeinen zugestimmt. Dm 
Kaiserin selbst wünschte, daß der Kaiser rasch von Bi 
Serbien und Bosnien Be- reife, in Albanien bi - M- ■> 

vorrücke und diese Länder unter seine Herrschaft bringe 1 ). Dil 
( »p-Tationen in den an das Adriatlsche Meer grenzenden l'r< 
vinzen versprach die Kaiserin im kommenden Frühjahr duri 
eine von Kronstadt nach dem Mittelmeer zu entsend. 
Flotte zu unterstützen. 

Rußland stellte zwei Armeen ins Feld: die 1 he Arme 

unter dem FM. I trafen Rumjänzow, dann die Jekaterinoslaw 
unter der Leitung des Oberfeldhi ämtlicher Sl 

IM. Fürsten Potemkin 1 ). Letztere A 



') Bericht des österreichischen Gesandten in Petersburg, Grafen Cobenzl, 

*l Geoin Alex iniirnw itsch Fütst von l'otemkin, l~jo auf einem Gt 
»ejues Vater» bei Smolea ' lür Jen r ii-n. 

nach ..-r IM. durch Katharina, 1; 



»5« 

nehmen, die Armee der Ukrain-* ili>* rechte 
temkins decken und im Anschlüsse an den linken 



'Lierslen befördert und nach Stockholm gesandt, um am schwedischen 

ny zu notifizieren. Damit den auserwählten Günstling auch 

iicke, ~.i 11 .1 te ihn die Zarin zur Armee des Grafen Rumj&nzow an den 

■-h der Rückkehl aus diesem. dur< h die -vhlacht am Kagulflusse ti. August 1770) 

ii Feldzuge, wurde Potcmkin rum Generalleutnant befördert, zum Kriegs- 

..nt und 1778 mit der Leitung der auswärtigen Angelegenheiten betraut. 

Stiche er bn, zu seinem 1 schränkt leitete. Dem preußisch>ii System uu(i-i Fur>i 

Ktpoiti abhold, beabsichtigte Potemkin im Anschlüsse an Osterreich die Osmanen 

• vertreiben. Auf >einc Veranlassung nahm Rußland mitten im Frieden 

eren Gouverneur nun Potemkin wurde, der das wieder- 

rien" mit großer Verschwendung zu kultivieren trachtete. Fabriken 

■, tuten wurden angelegt, Dorfer und Städte erbaut, unter denen namentlich 

emporblfihte. Die getauschte Zarin war, als sie die Krim bereiste, ent- 

»on dem raschen und glücklichen Wuudel dieser neuen Provinz und erteilte 

''■ttmiiiu den Beinamen „der Taurier". In dem wegen Besetzung der Krim )■ 

•Kbcodeu Krieg mit der Pforte, stellte sich Potemkin U die Spitze de* I! 

- Belagerung Otschakows zu verwenden gedachte; doch das Jahr I787 

mit Vorbereitungen für den nächstjährigen Feldzug und überließ es 

>owotow. di I von Kinburn zu schlagen und die Stadt zu erobern. Im 

17S8 konzentrierte Potemkin seine Streitkräfte in den südlichen nissischen 

n und >ii!te sie in zwei Heere. Jenes der Ukraine sollte unter Rumjäntow 

1 eindringen, da« Heer von Jekaterinoslaw aber unter seiner Führung 

rohern. Mit m. 000 Mann erschien er am 9. Juli vor dieset 

! tirken verteidigt eu Stadt und erstürmte sie nach lünlmonatlicher Belagerung 

'ezember 1788. Im nächsten Jahre schlug die Avantgarde setner Armee 

"in Erbprinzen von Anhalt-Bernburg die Türken am 26. September bei 

üKkaw, General Platow eroberte 13. Oktober 1789 Akjerman und Potemkin selbst 

den Feldzug am 14. November durch die Kroberung von Bender. 1790 

ntrierlc Potemkin 60.OOO Mann bei Bender, doch vielfacher Unterhandlungen 

•tpn konnte der Feldzug erst 1111 Oktober begonnen worden. Potemkin nahm am 

'er Kilnja und überließ es dann Suworow, Ismail zu erobern, was demselben 

• vorgerückten Jahreszeit am 22. Dezember gelang. Im März 179I in Peters- 

tvurde Potemkin zum Generalissimus aller russischen Armeen, zum 

roSadrniral sämtlicher Flotten, zum Groühetman der Kosaken ernannt und mit clcm 

'rdens geschmückt. Getrieben von Eifersucht auf den KinlluU 

J*> Finten Repniu, der in >eincr Abwesenheit den Oberbefehl führte und zu Galatz 

Unterhandlungen mit der Pforte pflog, eilte Potemkin neuerdings auf den 

■iatz. Im Lager zu Jassy von der Ruhr befallen, wollte er sich nach 

Nlltnljjfw begeben, starb aber unterwegs am 16. Oktober 1791. Seine Leiche «Tarda 

1 gebracht; Zar P:iul ließ sie aber aus dem Sarge reißen und in den 

1 werfen. Sein Zeitgenosse, der französische Gesandte in Petersburg, 

sagte von ihm: „Potemkin vereinigte in sich die entgegengesetzten 

U geizig und freigebig, freisinnig und abergläubisch, kühn 

spotisch und herablassend. Nichts glich der Trägheit seines Körpers 

tes. Er war ein treues Bild des russischen Reiches. 

K' »»r kolossal von Gestalt und man erkannte aus ihm den Europäer, den Tataren 



15^ 

Flüge] der Österreicher in di-- Moldau eindringen . u 
ten de Ligne erteilten Instruktion war nervi 
worden, daß es seine größte Sorge sein solle, den I- 
Potemkin so viel als möglich zum Vorrücken zu bewegen ur 
denselben zu überzeugen, dali man in ein. ^e ni 

Erfolge haben könne, wenn man sich nicht EU sehr scheue, dab( 
auch einmal hlappe zu erleiden; daS der größte Fehler dl 

Untätigkeit und j<-der Augt-nMi- k. indem man keine Fortschritt 
mache, ein Triumph für den Feind ^ei. Das Interesse I 
Kaiserhöfe erheische, daß der Krieg kurz und entscheid- 
führt werde und man weh beeilen müsse, aus den moi' 
günstigen politischen Konjunktur! -n in Kuropa Nutzen zu . 
Jeder verlorene Augenblick sei ein wahres Unglück. 
Umso peinlicher war <1<t Kaiser durch di 
die russischen Streitkräfte bei Ausbruch des Krieg 
nicht in der Verlassung waren, noch im Laufe des Jahn 
eine entscheidende Operation zu unternehmen. Zum Glück 
aucli die Türken nicht in der Lage, der Kriegserklärung s< 
entscheidende Schläge folgen zu lassen. Sie waren den i 

• nülti-r insoferne im Vorteil, als ihr Heer, das auf die Stärkt- \. 
einer halben Million Streiter, darunter gegen 60.000 Tatar- 
Rumelien und Bessaraln »rächt werden sollte, wohlgi 

war. Die (irenzfestungen und jene an der Donau befand! 
in ziemlich gutem Zustande, die Flotte war sehr zahlreich. Äh< 
althergebrachte Mangel zeigten sich bald; die Lehenstr 
\<>r allem die Asiaten, kamen und gingen, wie es ihn 
beim Herannahen des Herbstes liefen sie ganz auseinander. I )- 
Operationsplan der Türken, mit den bei Otschaknw v. 1 
Kräften noch im Jahre 1787 auf Cherson ioszu kam nie! 

zur Ausführung; die Kräfte wurden in einzelne Korps lersptittel 
welche ohne hang am Bug, Dnie-ir. Sei 

tatlos operierten. 

Die im Herbst 1787 wiederholten Vers r lürk- 

der Festung Kinburn zu bemä. 1 zwar dun ! 



und Kofukcn." „Pol -igt«-' Fürst d. 

er fortwährend. Bald Miene ein n auf. boi 

u .1 wi|i XIV. 1 : 

ind, halte ein auVcroidenilicht 
'i Dietes Gebiet der etr 
die ProviOica Bosnien, Serbien. VH 
Raum {«Tischen Drumlr und Bllg, nordlich vom Kodym.> 



inzenden Sieg Suworows am 12. Oktober 1787 vereitelt, aber 
keit der Russen beschränkte sich doch eigent 
lieh ganz auf die Deckung ihrer und der nächsten polnischen 

Ynn Seite Österreichs war noch keim- Kriegserklärus 
"rte erfolgt, weil Kaiser Josef die Feindseligkeiten erst 

Ite, wenn die ganze große Armee, die er ins l 
ren beabsichtigt-' vollständig bereit war. Auch wollt. 
n kommenden Winter die Streinugen ao den Grenzen 
v'rnii. iald die Kriegserklärung der Pforte an 

lud erfolgt war, ergingen indessen die Befehle zur Aufstellung 
Ions, durch welchen die weiten Grenzen des Reiches von 
Iria bis zum Dniestr gedeckt werden sollten. Am 10. Sep- 
r wurde der Befehl zur Mobilisierung der Feldtrupp, 
und alsbald begann deren Vorschiebung an die BÜdHcheO I u< n/ni 
■ wurden mehrfache Neu« Errichtungen vorgenommen, 
• Belagerung der Festungen Belgrad und Orsova ein zahl* 
s Artilleriemateriale bereit gestellt: die der türkischen 
Grenze nahe gelegenen Festungen Temesvär, Peterwardein, 
Brod, iiradiska und Karlstadt in Verteidigungszu-' 

Seehäfen an der Adria, Triest, Fiume und Porte« . 

I irenzseestädte Zeng und Karlopago durch Anlagt- von 

[gungen geschützt; eineFlotille auf der Donau ausgerüstet. 

•rptiegung der Armee und die Aufnahme von Kranken 

wurden außerordentlich umfangreiche B 

luiim«' ffen. 



Die Zeit bis zur Erklärung des Krieges an die Pforte wurde 
nicht allein mit den Zurüstungen ausgefüllt» Um sich vorteilhafte 
Bedingungen für den Beginn der Feindseligkeiten zu vergeh aitY-n 
vom Kaiser der Plan zu einer Überrumpelung der wichtigen 
rad gefaßt und mit aller .Sorgfalt vorbereitet \\-r 
1 mit den in Belgrad ansässigen Griechen bestanden 
it mehreren Jahren. 

r in der Nacht vom 2. auf den 3. Dezember unternommen- 
• iieiterte aber vollständig durch dichten Nebel, Wind, 
und die mang' lhaften Einleitungen. Ein zweiter Versuch, 
n» Welchem der Kaiser selbst den Plan entworfen, hatte ke 

\ uch mit einem Teile seiner Kriegsvorbereirungen 
r nicht glücklicher. Die Erhebung der christlichen 
1, auf die er gerechnet, blieb aus. Vergeblich hatte 




di« 



lurch Geldunterstützungen längst schon Verbindungen 
der Geistlichkeit in Serbien und Bosnien angeknüpft. Es 
hiedurch nichts als eine Anzahl Freiwillige gewonnen, welc 
aus den beiden Ländern zum kaiserlichen Heere kamen, wo m 
Freikorps aus ihnen formiert*'. 

Ebenso hoffte er vergeblich auf eine Erhebung der Monte- 
negriner. Zwar hatten sich die Völkerschaften in Nordalbanie 
vit Jahren bereit erklärt, sich dem Hause Osterreich zu unti 
werfen, auch Heilen sie sich willig die Geldunterstützungen 
fallen, doch bei Ausbruch des Krieges 1787 war die Stimmun 
namentlich unter den Völkern der Schwarzen Berge, ei 
' taterreich keineswegs günstige. Rußland trat immer mehr 
den Vordergrund der Hoffnungen dieser Völker: von ihm 
warteten sie die endliche Befreiung vom türkischen Joch, 
schickte russische Emissäre hatten hier vorgearbeitet, so 
auch die Entsendung des kaiserlichen Hauptmanns Vukassovi 
erfolglos blieb. Das österreichische Schiffsmateriale war auch vi 
zu schwach, um durch eine Diversion an der Küste der Mis&id 
einen entsprechenden Nachdruck zu geben. Die Versuche 
Republik Venedig mit in den Krieg zu verwickeln und d 
rebellischen Pascha von Skutari in österreichisches Interesse 
ziehen, gelangen gleichfalls nicht. 

Katharina II. drängte zur endlichen definitiven Krie 
erklarttngf Österreichs. Sie wünschte, daß die Ungewißheit, welc 
in dm- Türkei wie in Europa über die aktive Teilnahme I tat 
reichs am Kriege herrschte, beseitigt werde. Sie versprach 
davon Furcht und Verwirrung auf Seite der Türken und Kläru 
der politischen Haltung der anderen Höfe. 

Der Kaiser gab nur widerstrebend seiner Bundesgeno 
nach; den Krieg zu «-rklären, ohne in der Verfassung zu 
ihn sofort zu beginnen, fiel ihm schwer. 

,.Ich setze Sie in Kenntnis, daß ich im Übermaße von Xa 
giebigkeit für die Wünsche Rußlands dem Baron Herbert ') 
fohlen habe, am 9. Februar der Pforte meine Kriegserklärung 
überreichen . . . ." 

„Ich glaube, daß jeder, welcher gerecht urteilt, zi 
muß, daß ich mich meiner Interessen, welche unbedingt verlang« 
•lau ich den Winter über auf meiner weit ausgedehnten <ire 
ruhig bleibe, ganz begebe, wenn ich den Türken zur selbi 



SIC 



- 



'i österreichischer Gesandter bei der Pforte. 



Pläne enthülle und sie in die Lage versetze, den 
I ihrer Streitkräfte an meinen Grenzen zu versammeln. 

■ t sehr natürlich, daß der GroUw ronieheo wird, 
■nir mit seiner Armee den Obergang über die Donau und S 

ren und Belgrad zudecken, als die Russen aufzusuchen, 

50 weit entfernt sind und welche, abgesehen 

Is den natürlichen Hindernissen und jenen, die die 

ler Lebensmittel bereiten, mindestens einen ganzen 

ti. um nur an die Donau zu gelangen 1 .*' 

i in. September 1787 erging der Befehl zum Aufmarsch 

mobilisierten Armee an den Reichsgrenzen gegen die Türkei 

rlauptarmee unter dem Oberbefehl dea Kaisers mit dem 

t «Vrafeii Lacy als Adlatus. 38 Bataillone, 38 Divisionen 

der Gegend von Peterwardein und Semlln; 

II Armeekorps in Kroatien unter FML. de Vins später 

•1 von Liechtenstein), 17 Bataillone, 2 Divisionen 

in der Gegend von Dubica. 

■ rrenztruppen verblieben zumeist zum Schutze ihrer 
Heimat vorläufig in ihren Regimentsbezirken. 

111. Armeekorps in Simonien unter FML. Graf Mittrowsky, 
ängs der Save ; 
Armeekorps im Banat unter FML. <irat Wartensleben, 
Hone, 6 Divisionen Kavallerie : 
V Armeekorps in Siebenbürgen unter FML. Fabris, 
15 Divisionen Kavallerie; 
Armeekorps in Galizien unter G. d. K. Prinz Josias 
7 Bataillone, 6 Divisionen Kavallerie, 
anzen 98 Bataillone, 67 Divisionen, 245.000 Mann, 

er Voraussetzung, dal.» die Russen im Frühjahre die 
eifen und eine ihrer Armeen durch die Moldau 
lachej an die Donau vorschieben würden, entwarf Kaiser 
folgenden allgemeinen Operationsplan. 
In den ersten Tagen des Monats April sollte die II 

5 ive und Donau gehen, Belgrad berennen und 
berung dieser Festung entweder vorwärts derselben 
•n und zur Wegnahme der Festung Orsova gegen das 

Kaiser -ad de Ligne, 10. Januar 1788. (K. A., F. A. 1788, Haupt- 

52.) 



«56 

Banat detachieren oder einer etwa heranrückenden türkischen 
Armee entgegentreten. Gleichzeitig sollten das kroatische und 
das slavonische Armeekorps im gegenseitigen Einverständnisse 
in Bosnien vordringen und die Bosnier dadurch verhindern, der 
türkischen Hauptarmee Verstärkungen zu bringen. Von den 
Montenegrinern erwartete man eine Diversion gegen den Rücken 
der in Bosnien befindlichen feindlichen Streitkräfte. Unter Auf- 
rechterhaltung der Verbindung mit den Russen, sollte Prinz . 
K o b u r g mit dem galizischen Korps nach Siebenbürgen marschieren ' 
und, vereinigt mit jenem des FML. Fabris, längs der Aluta in 
die österreichische Walachei bis an die Donau gegenüber Widdin 
vorrücken, wo die Vereinigung mit dem banatischen Korps 
Wiirtensleben stattfinden würde. Dieser Plan sollte jedoch erst 
durch die Umstände näher bestimmt werden. Es handelte sich 
demnach darum, die Una, Save und die Donau bis zur Ein- 
mündung der Aluta frei zu machen, beziehungsweise die an diesen 
Flüssen gelegenen festen Plätze der Türken wegzunehmen. Man 
glaubte, daü nach dem Falle Belgrads, die nächstgelegenen 
Punkte Schabatz und Gradiska ohnehin keinen ernsten Widerstand 
mehr leisten würden. Die Timoklinie und die Festung Xisca . 
bildeten das Ziel der weiteren Operationen. ■ 



Die türkische Wehrmacht 1 ). 

Das osmanische Heer bestand aus zwei großen Haupt- 
groppen, die besoldeten, das heißt regelmäßig bezahlten Truppen, 
Kapu-Kuli und die unbesoldeten, nur für den Kriegsfall oder 
die Grenzbewachung bestimmten, aber stets bereit stehenden 
Milizen, Timarli. 

Den Kern des Heeres, die eigentlichen Feldsoldaten der Pforte, 
bildete ihre reguläre Infanterie, das im 1 4. Jahrhundert gegründete 
und von Sultan Murad 1. 1360 organisierte Korps der Janitscharen. 
Die Starke der Janitscharen war keine feststehende ; taktisch 
bildeten sie 196 Ortas, Regimenter von sehr verschiedener 
Stärke (100 bis 500 Mann). Unterabteilung war die Oda 
^Zimmergemeinschaft), von der gemeinsamen Unterkunft in einem 
Zimmer oder Zelte so genannt. Ihre Stärke wechselte ebenfalls 
bedeutend zwischen 100 und 250 Mann. 

Oberster Kommandant der Janitscharen war der Jenitscheri- 
Ag"assi, ausgestattet mit unumschränkter Gewalt und deshalb den 
Sultanen selbst oft sehr gefährlich. 

Die Janitscharen waren so wie die ganze türkische Armee, 
deren Mitglieder sich aus eigenem bekleiden mußten, nicht uni- 
formiert, jedoch bestand bei ihnen in Schnitt und Farbe der 
Kleidung", je nach den verschiedenen Abteilungen und Chargen, 
eine gewisse Gleichförmigkeit. Das wesentlichste und allgemeine 
Unterscheidungszeichen war die Kopfbedeckung, im Felde eine 
je nach dem Range verschieden geformte und verzierte turban- 
artige Mütze aus Filz. 

Außer den Janitscharen zählten zur besoldeten Infan- 
terie die Zöglinge der Janitscharenschule, die unter strenger 
militärischer Zucht standen und in der Folge entweder zu den 
Janitscharen oder zu den Spahis kamen, aber auch in Zivilstaats- 
dienste traten, die Topdschis (Kanoniere), welche nicht nur zur 
Bedienung;, sondern auch zur Anfertigung und Aufbewahrung der 



«j Anhang VI, VIL 



158 

Geschütze verwendet wurden und nebst den Ingenieuren, Zimmer- 
leuten und Wagnern zu den ausgezeichnetsten Korps des türki- 
schen Heeres gehörten, dann die Waffenschmiede, denen die 
Anfertigung und Erhaltung der Waffen oblag, endlich die 
Saccas oder Wasserträger, welche die Truppe mit Trinkwasser 
und mit dem, zu den verschiedenen Waschungen unentbehrlichen 
Wasser zu versehen hatten. 

Die Serhadd-Kuli, Grenz-Milizen, welche bloß während 
ihrer Verwendung vor dem Feinde die Naturalverpflegung er- 
hielten, hatten die Bestimmung die Janitscharen durch Besetzung 
der Grenzplätze verfügbar zu machen oder auch die Armee 
direkt zu verstärken. Der Landsturm, Segban, wurde nur in 
Zeiten der Bedrängnis aufgeboten. 

Zu der besoldeten Reiterei des türkischen Heeres gehörten 
ausschließlich die Spahis, eine nicht minder als die Janitscharen 
bevorzugte Truppe, die sich aus dem reicheren Adel und den 
besonders ausgezeichneten Zöglingen der Janitscharenschule er- 
gänzte. Die Spahis bildeten die eigentliche Leibwache des 
Sultans und waren gesetzlich nur dann verpflichtet ins Feld zu 
rücken, wenn der Großherr die Armee persönlich führte. Ober- 
befehlshaber der Spahis war der Spahilar- Agassi ; ihre Stärke 
war eine ebenso veränderliche, wie jene der Janitscharen. 

Zu der unbesoldeten Reiterei gehörten die Toprakly oder 
Provinzial-Kavallerie, die aus Besitzern größerer oder kleinerer 
Lehen bestand, dann die Serhadd-Kuli, Besatzungs- und Grenz- 
reiterei, die entweder zur Bewachung der Grenzforts oder z u 
Streif ungen verwendet wurden. 

Zu dieser Klasse osmanischer Truppen zählten endlich auch die 
Arnauten, freiwillige, unter nationalen Offizieren dienende Albaneseri; 
die zu den verwegensten Soldaten des türkischen Heeres gehörten, 
dann die Kontingente der Tataren, Walachen und Moldauer. 

Die Gesamtstärke des türkischen Heeres im Jahre 1787 
wurde auf 207.400 Mann Infanterie, darunter 113.400 Mann 
Janitscharen und 240.045 Reiter, darunter 10.000 Spahis ge- 
schätzt, im ganzen 44.7.445 Mann; bei Beginn jenes Jahres 
standen jedoch nur 60.000 Tataren in Bessarabien bereit, dann 
die mächtige Flotte des Kapudan-Pascha. Die türkischen Grenz- 
festungen Chotin, Otschakow, Braila, Giurgevo, Rustschuk, Silistria, 
Widdin, Orsova und Belgrad waren in gutem Verteidigungszustand, 
mit genügenden Besatzungen und reichlichen Vorräten versehen. 



v^ 



Der Feldzug des Jahres 1788. 

Operationen der Hauptaraiee '). 

Am Tage der Kriegserklärung Österreichs ;m die Pforte 
: aar 1788, begannen auch die FeindseligkeiteD. Von Seite 
korps wurde ein Angriff auf Dubica gemacht, 
genommen und mit der Beschießung von Herbir durch 
sdanovich des slavonischen Armeekorps begonnen, 
demselben rage nahm < > M. P a p i 1 1 a vom Ranater Korps die 
Vlt-Orsova ein und machte die Besatzung kriegsgefangen. 
m rechten Saveufer bei Zabre2 oberhalb Belgrad wurde 
ein Brückenkopf angelegt und damit ein Übergang auf fi 
üches Gebiet geschaffen. 

Kaiser Josef verließ Ende Februar Wien. Nachdem er 
kordon von Triest ab über Kroatien und Slavonien be- 
sichtigt hatte, traf er am 20. März gegenüber der türkis, ben 
restung Schabatz in dem Orte Klenak mit FM. Lacy zusarm 
K> wurde beschlossen, Schabatz zu nehmen, dessen Besitz wi 
rsebnng der unteren Save notwendig war. 
Nach der Rückkehr von der Besichtigung des Banales 
verfügte der Kaiser die Vorrückung der Hauptarmee, 
hr 70.000 Mann und 15.000 Pferde, in taillonen 

40 Kavalleriedivisionen*), aus der Gegend von l'eter- 
*MJein in jene von Semlin, Banovce und di- dührung 

des von Schabatz durch die Truppen des 

r seiner persönlichen Leitung wurde am 20. und 
- zu dem Unternehmen bestimmte Korps tu 
lak auf das rechte Saveufer überschifft und Doch aja 



r ! Anhang VIII, Ordre de bataille. 



i. begann die Beschießung des Platzes aus drei auf 
linken Flußufer errichteten Batterien. Am 20. früh waren a-m^tcl 
zwei Batterien auf dem rechten Ufer in voller Tätigkeit u tid 
schon nach einigen Stunden lag der Ort in Trümmern und «riie 
türkische Besatzung mußte sich in das feste Schloß zurückziehen- 
Gegen Mittag kapitulierte die Festung. Die etwas über 7 00 
Mann starke Besatzung wurde nach Peterwardein abgeführt j )- 
Nachdem zwei Bataillone nebst einigen Artilleristen als Be- 
satzung unter Oberst von Harn ach in Schabatz zurückgelassen 
worden waren, kehrten die Belagerungstruppen wieder in das 
Lager bei Semlin zurück, wo sie am 30. April eintrafen. 

Bevor zu der nächsten bedeutenden Unternehmung, d* 
Belagerung von Belgrad, geschritten werden konnte, muß! 
Semlin als Stützpunkt befestigt und zum Schutze gegen 
häufigen, aus der Festung in der Richtung auf die sogenannl 
..Sauspitze" (Savemündung) unternommenen Ausfalle der Besatzur 
eine Reihe von Verschanzungen längs der Save, Belgrad gegei 
über, angelegt werden *). 

Infolge dieser Arbeiten verzögerte sich die Ausführung dt 
Unternehmens bis Mitte Mai; am 12. wurden die Disposition 
ausgegeben, am 20. sollte der Vormarsch des Heeres beginnei 
Nun entstanden aber Bedenken, welche die ganze Unternehme 
unbestimmte Zeit verschieben ließen. Der Krieg sollte eine wol 
von den wenigsten erwartete Wendung nehmen. 

Auf russischer Seite stand Mitte Mai die Armee dt 
Ukraine divisionsweise verteilt zwischen dem oberen Bug im i 
dem Dniestr; jene von Jekaterinoslaw konzentrierte &<ä& 
Olwiopel. Erstere übersetzte Ende Juni den Dniestr und beweg 
sich zwischen diesem Flusse und dem Bug langsam gegen Sude 
mit dem rechten Flügel die Operationen des Prinzen Kobui 
unterstützend. Die Armee unter Potemkin begann am 25. Ma 
die Vorrückung gegen Otschakow, das am 20. Juli eingeschlosse 
wurde. Die unausgesetzten Mahnungen des FZM. de Ligne 



'; Der österreichische Verlust war gering. Er betrug 5 Tote und <> Vc 
wundetej unter den letzteren FML. Ro u vroy und Major Fürst Poniatowski. 
Verlust der Türken ist nicht festzustellen. 

s ) Ein besonders heftiger Ausfall der türkischen Besatzung von Belgrad 
:. April, während der Belagerung von Schabatz unternommen worden, bei wclcl 
-tcrreicher tl8 Tote und 103 Verwundete hatten. FML. Bechard des Ger 
korps, welcher in dem Kampfe verwundet wurde, starb am 0. Mai an den Foli 
seiner Verwundung. 



i6i 



Vorrücken waren vergeblich gewesen; der t 
r notwendig, jetzt schon dem Kaiserin einem Ftiedeoa- 

•n. um nicht das ganze türkische Heer auf sich 
ia ziehen 

[gastliche Ziel der Türken in diesem Kriege war wohl 

■ reroberung der Krim: aber sie konnten nicht daran 

a, mit der Huuptarmee durch die Walachei und Moldau 

ten vorzudringen und die Russen anzugreifen, solange 

■ r drohend im Norden standen, bereit, in die Flanke 

Verbindungen der Türken zu fallen. Nach den im 

Mai einlaufenden Nachrichten befand sich der Growesir mit 

rmee 1 ) auf dem Marsche nach Sofia, konnte demnach 
ni vor Belgrad eintreffen 'i. Es war nicht anzunehmen, 
dat! die Festung noch vor der Ankunft des türkischen Haupt- 
len werde; auch mußte bei einem Unternehmen gl 
1 das Banat, selbst ein Teil Siebenbürgens preisgegeben 
. Jetzt schon es sich, daß die Save mindestens 

Monat früher hätte übersetzt werden mü> i Auf An- 

raten des FM. Lacy beschloß nun Kaiser Josef mit der Haupt- 
armee bereit zu bleiben, um sich nach dem bedrohten Punkte 
Menden zu können, in das Banat und nach Siebenbürgen aber 
Stützungen zu senden 5 ). 

Die Monate Juni und Juli vergingen, ohne daß bei der 

Kauptarnaee etwas von Belang vorgefallen wäre. Die Ruhe 

nur hie und da durcli Ausfälle der Belgrader Besatzung 

^nd dnreh einzeln«* Streifzüge der Kaiserlichen auf dem rechten 

mterbrochen. „Was die Türken betrifft," schrieb der K 

. Juli an den kommandierenden General der Niederlande, 

Ifl Ligne an dca Kaiser, 12. Mai [788. 
■■ wurde anfangs auf 200.000 Manu geschätzt. 
A , I A. 1788, Hauptarme«, XIIT, 41. 
' K^i-cr Josef an Kaunitz, 7. Mai 1788. 

man ileu Ereigni^cn mit yrolier Besorgnis entge r 
■•fürchtete man eine Belagerung durch die Türken. „Une nouvell 

I '.rzherzogin Elisabeth ihrem Gemahl, dem Kronprinzen 

'ttnt, „c'at. que nombre de personnes ici sont dans 1a consternation ne doutant 

(iu | UC | e «, Türe« riendront ä Vienne. On m'a contc racrnt, qu'une femme qui avsül 

Wr suuiun tur le rempart a voulu a toute force la vendre, puisque lorsque le« Türe* 

.13 une (ob .1 Vienne, on a commeno: par abattre toutes ce* maisons, de 

Ite femme a voulu en avoir le pront, craignant qu'une pareille chose 

ltisiilui arriver. D'autres erapaquOtent et veulent dOja s'en aller. Quant a moi 

ce sujet et ue crain» pas de figurer au Serail du Grand 






Kffcge unter Kaiser Josef II. 



■ 62 

FML. d' Alton, „sn scheinen sie uns sen zu I 

wir erwidern ihnen ein Gleiches 

Durch die rivität in der Kriegführung der 

reicher «raren die Türken in der den langen Kordon 

beschäftigen und ihn schließlich an dem selbstgewähltes 

zu durchbrechen. Tatsächlich traf am 9. August im 

quartier des Kaisers die Nachricht ein, datf die Türk 

7. die Posten Alt-Orsova und Zsupanek 

dortigen kaiserlichen Truppen zum Rückzuge gezwung 

Bei Kladovo seien Brücken geschlagen wurden und der Gt 

wesir rücke in das Banat. 



Das Korps im Banat, ursprünglich 7 Bataillone, 1 2 
dronen, war vom Kaiser auf 15 Bataillone und 14 
verstärkt worden. Das Gros d>-r Truppen unter FML. Gl 
"Wartensleben stand bei Mehadia, der Rest hatte einen Ki 
,],,,, gegen Serbien von Päncsova über Kubin, Uj 
Wehrkirchen, Moldova und die Veteranihohle bis 
gen, 

Anfang August hatten sich stärkere türkische Abte: 
bei Cemecl und Tekija gesammelt und gegenüber der Csernamün- 
düng zwei Batterien zum Schutze ihrer donauauiV 
1 Schalken errichtet. Am 7. August übersetzten sie unt 
Schutze dieser Batterien und der Tschaiken einige tausend MW 
attf «las linke Donauufer, griffen die bei Orsova ßtehenden zw' 
Bataillone anter I >M. Papilla an und drängten sie gegen Korana» 
zurück. Während die Türken dem GM. Papilla folgten, d. 
gegen Mehadia zurückzog, rückte eine 5000 Mann >t ar! 
teilung gegen die Veteranihohle, die von 1 Bataillon Bi 
und 2 Kompagnien des sch-illyrischen Gl 

besetzt war. 

l-'MI . Graf Wartensleben hatte nach dem An 
rken auf Zsupanek am 7. August eine durch Palisad 
Verhaue befesti-t.- Stellung auf dem Lazu mai 

der Einmündung des Belareka patak in 
es bis Mehadia hinzieht 
ihm, di Angriffe d>-r Türkin bis zum 

abzuweisen; die Nachricht, neue feindliche Streitkri 

Walad -i seinen Kücken h- 

■■■ W'arteii.sl.-lieu in der N'arht zum 2Q. Über Korni.i 

urückzi. 



eintraf und auf den Höhen südlich des Ortes eine tu 

Di' n von Mehadia durch das Almastal gegen Weiß- 

uit in den Händen der Türken; durch die 

[leichzi iesitznahme der heldenmütig verteidigten Veteran! 

tuch Herren der Donau bis Belgrad uri'l nichts 

ie, unter Ausnützung ihrer zahlreichen Schiffe auch 

Iruppen zu landen und die Ebene des Banates zu überschwemmen, 

li« Nachricht von dem Angriff der Türken auf Zsuj> 

I beschlossen, mit einem Teil seiner Armee in 

.nat zu rücken. Nach Zurücklassung von 21 Bataillonen 

1 skadronen unter FZM. Freiherrn von Gemmingen in 

»räch der Kaiser mit 21 Bataillonen und 32 Eskadvm 
kUgust von Semlin auf und marschierte über Banovce, 
i: Weißkirchen, wo er am 20. August eintraf. 
Entgegen dem Rate des FM. Lacy, uuf dem kür/. 

Umästal zu marschieren 1 ), befahl der Kaiser 
'!• Vorrüi kung durch das Karaser Tal über Tikvan, Lujiak, 
Xiilnik und Prebul nach Karänsebes, während FML. Graf 
tville mit 8 Bataillonen und 4 Divisionen Kavallerie 
Schutze der Gegend Uj-Palanka. Moldova, dann der öst- 
lichen ■ riibergänge zurückgelassen wurde. Am 3. Septem- 
irid die Armee des Kaisers bei Szlatina hinter dem tiefen 
.is Korps Wartensleben im Verhältnis 
■le bei Armenis. Die versammelte Armee, 35 Batail- 
Eskadronen, war nun 30.000 Mann stark. 

IL is wäre ein Vorstoß des kaiserlichen Heeres durch 

1 Almästal gegen die linke Flanke der Türken wirksamer 

en, als d<-r zeitraubende und mühsame Umgehungsmarsrh 

Karastal ; tatsächlich besorgten die Türken auch 

inöver und wagten, in der Befürchtung umgangen 

rden, mehrere Tage nicht, dem zurückgehenden FML. 

u zu folgen. Erst als sie sich überzeugt hatten, daß 

BtfBT linken Flanke keine Gefahr drohe, begannen sie den Vor« 

□ Armenis, während die ganze kaiserliche Ar 

• int, untätig stehen blieb und einem Angriff von S 

iah. Man unterließ es sogar, sich der vor- 
[öhen ..u versichern und erst als diese am 1 1. Septenib-i 



A., V. A. i-.h.s, Hauphumec, XIII, 41. Tagebuch de* Majors M»ck.) 



M' 



\ oii den Türken besetzt wurden, entsi 

und entwarf die hiezu notigen Diapositionen, Diese basierten 

dem Urnstand, daü die Türken zwei vorteilhafte, jens. •':■ 

Armenisbaches gelegene Anhöhen unbi 

durch deren Besetzung durch die Österreicher die f> 

Stellang umgangen werden konnte. Bevor j 

liehen Vorbereitungen 1 ) durchgeführt waren, hatl 

den Fehler gutgemacht, jene Anhoben besetzt und dei 

der Kaiserlichen unterblieb. Die beiden folgenden Ta 

gingen unter kleinen Gefechten mit den Türken, welche v. 

holte Vorstöße gegen die österreichische Stellung unternah DOM 

am 14. übersetzten sie die Tenies und versuchten 

reichische rechte Flanke zu umgehen, doch wurden >ie nach 

heftigem Kampfe nieder zurückgetriebt-n. Für den 15. w 

Seite der kaiserlichen Armee sin Angriff geplant, als am M 

die Meldung eintraf, der r habe überlegene Krü 

durch das AlmästaL als auch auf der Donau vor 

so daß die Posten b'-i Moldova, Uj-Palänka, Päncsova un 

östlichen Gebirgsübergängen ihre Stellungen zu r 

■rangen worden waren. Der Befehl des 
I'.r 1 t liai n ville, wenigstens bei WeiflMrchen Stellung zu a 
und sich da zu behaupten, konnte nicht mehr befolgt wi 

■hainville zog seine Truppen am 19. September nach 
Werschetz zurück. 

Dieser Umstand, dann di<- Nachricht, daß rkisc! 

Heeresabteilung den Vulkanpaß forciert, die dort aufgestellte 
kaiserlichen Posten vertrieben habe und nun über II 



1 einer Biographie Macks hciUt es hierüber. K.M. Lacy I 
den» türkischen und dem österreichischen Heere „eine dem türkischen nähe 
Anhöhe eDtdeckt, welche dieses zu besetzen vernachlässigt halte und welche : 
Ausriß viele Vottrilr darbot. Major Mack muüte nnverwoilt alle Anordi • 
einem, unter Begünstigung dieser Anhöhe zu unternehmenden Angriffe ausarbeiU 
und am folgenden Tage wurden die Generale, welchen hiebet die wichtigsten Aufl 
bestimmt waren, auf einen Funkt des Lagers, welcher jener An) 
beschieden. uu> ihnen «lic x\iifgabe dessen an Ort und Stelle zu 

"Ute. Als 
marscholl mit seinen Erklärungen kainn 1 .--kommen waren 

starke fein icilung mit vielem Geschütz auf d 

vereitelte den gan/.r, iiesclbe gcgrüudet war." Kil' 

■en dej ausgezeieuuetst-ru 1 
Biogr. cks beruht offenbar aui i-.-u Mitteilungen <lessrll>eu; au 

eile stimmt mit dem Tagebuche Mack 
ühercin. 






rnen Torpaß der Hauptarmee in den Rücken zu komn 
he, veranlagte den Kaiser, die geplante Offensive aufzugeben 
mit der Armee auf Karänsebes zurückzugehen. In dez N* 

.iul den -i. September wurde. r traten. 

r Alarm bei der ArrieregBrde 1 ), der sich ras 
und große Unordnung hervorrief, in deren Folge 
kleine blühende Ort Karänsebes in Flammen 
rde i ' Türken zu einem heftigen Angriff benützt, der 

l werden konnte. Trotzdem glaubte der 
nun nicht mehr, wie geplant, bei Karänsebes halten zu 
bis Lugos zurückgeben zu müssen und von dort 
nzutreten, sobald er aus dem Geh; 

Aber der Gegner folgte dem kaiserlichen Heere nicht. 

etriebene Husarenabteilungen meldeten vielmehr in den nächsten 

e Türken bis Mehadia zurückgegangen seien. Der 

Kaiser schloß daraus, dal.( sie hiezu entweder durch Unternehmungen 

s Prinzen Kobnrg und des l'ML, Fabris gezwungen worden 

:er durch das Almästal gegen Semlin vorrücken wollten. 

.1 daher, den FML. Wartensleben auf der Straße 

hadia zurückzulassen, mit dem übrigen Teil des Heeres 

«r nach Syrmien zu rücken. 

lt Zweifellos, daß ein energischer Vorstoß der Haupt- 
in der geraden Richtung über Bogsän, Dognäcska, Ora- 
ca, Szäszkabänya gegen Moldova, vereint mit den Truppen 
.tinvilles und der Besatzung von Peterwardein die 1 
liirkeu längs der Donau zu einer sehr gefährlichen gemacht 
tte, umsomehr als ,,in einem Türkenkriege jener Zeit der An- 
bst schon immer ein Vorteil war". Aber Rücksichten auf 
•M-pflegung, namentlich der fühlbare Mangel an Trinkwasser in 
ad, und die sehr unbestimmten Ansichten über Starke 
Uung der Gegner, veranlaüten den Kaiser, mit der Haupt- 
nnee die Richtung über Dragsina, Zsebely und Boka nach Toma- 
einzuscblagen, wo sie am i S. Oktober eintraf. 

•.ch dem Abmärsche der Hauptarmee aus der Gegend von 
imlifl im September und der Kinnahme von Moldova, Uj-Palänka 
hatten die Türken wiederholt Vor-; 
litze' 1 unternommen und das Gebiet auf dem linken Donau- 

i ix, x. 



i66 

ufer verwüstet. Mit der vorrückenden Jahreszeit aber verminderte 
sich die i ruppen des GroLiwesirs von Tag zu Tag. Von Mitte 
< >ktober angefangen räumten sie, teils freiwillig, teils gezwunj 
die im Iianat besetzten Orte; aber wo sie den lull hingeset 
hatten, war alles verbrannt oder dein Erdboden gleich g 
worden. 

Die kaiserliche Hauptarmee rückte am 20. Oktober nach 
Szakula, am 22. nach Jabuka und nach Zurücklassung eines FCoi 
von 10 Bataillonen und 12 Eskadronen unter TMP. Sri 
Clerfayi zwischen Jabuka, Pancsov« und Kubin, nach Semlin, 
wo sie am 27. eintraf. 

Mit diesem Tage nahmen auch die Feindseligkeiten im ,ill- 

iin-n ein Ende. Als man in den ersten Tagen de> Monat 
November die Türken scharenweise die Festung Belgrad vei 

D und Ihren Winterquartieren zueilen sah, erteilte der Kais* 
gleichfalls den Befehl zum Beziehen der Winterquarti» 1 
selbst verfielt in Begleitung des Erzherzogs Franz und dt 
IM. Grauen Lacy am 18. November Semlin und reiste nach 
Wien. Den Oberbefehl über die in Ungarn überwinternder 
Truppen übernahm G. d. K. Graf Kinsky. zur Besetzung d« 
Grenze und der Gegend von Semlin bis Mitrowitz blieben unto 
Kommando des FML. Grafen Browne, 13 Bataillone, di 
serbische Freikorps und 14 Reitereskadronen, im Banat untc 
17.M. Graf Clerfayt tK Bataillons und 34 Eskadronen. 

Die Operationen des kroatischen Armeekorps ; ). 

Von der Vorrückung in bosnisches Gebiet, womit die Feind' 

Seligkeiten begonnen worden waren, hatte man sich Österreich!- 
acherseits große Erfolge versprochen und die Hoffnung gehej 

dau* die kaiserlh heo Truppen dort keinem wesentlichen Wide 
stand begegnen "würden. Aber die Patente, welche man in Bosnier 
verteilte und in welchen den christlichen Bewohnern Befreiung 
vom türkischen Joch versprochen wurde, hatten keine Wirk 
und die türkischen Besatzungen der zahlreichen festen Punkt* 
hielten sich tapfer. Nach einet vergeblichen Beschießung vot 
Novi und Dubica und nicht glücklich verlaufenden Unternehmung* 
gegen andere feste Plätze trat bald eine fast zweimonatlich* 
Ruhe ein, nur unterbrochen von beiderseitigen Streifungen um 
Plünderungen. 



' Anhang XI 



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•urst .Liechtenstein, der anfangs April den r> 
das kroatische Armeekorps übernahm, begann Mitte 
Monats neuerlich die Einschließung von Dubica 1 ), In der N 

Ianf den :o. April übersetzte das Einschließungskorps, 
> Bataillone, 6V* Eskadronen, die Una in zwei Kolonnen und in 
der darauffolgenden Nacht wurde unter dem Befehle des I obersten 
Lauerdie«- rallele eröffnet. Am 22. begann die B ung 

Platzes aus einer Mörser- und einer Breschbattarie mit 
dem Erfolg, daß noch au demselben Abend in die Umfassungs- 
mauer eine ansehnliche Bresche geschossen worden war. Arn 25. 
I wurde zum Sturm geschritten. Es gelang zwar den Türken, nach 
Karten sechsstündigen Kampfe, den Angriff abzuweisen, doch 
• n die Einnahme des Platzes nur noch 1 t .-r Tage 

iu .sein. Das Anrücken eines türkischen El res von IVrl.ir 

raisch-Gradiska] und anderer Unterstützung s tr up pen aus dem 
Innern Bosniens nötigten jedoch den G-. d. IC Fürsten Liechten- 
stein <li<- Belagerung aufzugeben. In der Nacht vom 25. auf den 
' uhrte er seine Truppen wieder auf das linke (Jnaufer zurück. 
iden Wochen verstrichen unter einer Reihe kleiner, 
.loser Kämpfe; Mitte Juli erkrankte < r. d. K.. Fürst 
chtenstein und mußte das Kommando an IML. de \ 

ben. Es gelang diesem im Laufe des Monats AugOSt auf 
o rechten [Jnaufer festen Fuß zu fassen und neuerdings mit 

'f Beschießung von Dubica zu beginnen. Aber sein Antrag, den 

P*ata mit Sturm zu nehmen, wurde vom Kaiser mit Rücksicht 

die dadurch bedingten Opfer an Menschenleben abgewiesen: 

L^bica sollte nur durch Geschütz bezwungen werden. Unmittelbar 

tui erfolgte endlich auch ein von der Armee langst ersehnter 

k^^erlicher Entschluß: KM. London, den der Kaiser bis dahin 

Heere zurückgehalten hatte, wurde zum Kommandanten der 

\ fuiee in Kroatien und Slavonien ernannl 

Am i8. August traf Loudon im Lager von Dubi- 
ifforderuog zur Übergabe beantwortete die türki- 



-kizxc 10. 

') Diese Verfügung erregte im Heere um! in der Bevölkerung Jen grüüten 

^-oil) . ,,I] C xt vrai," schrieb die Gemahlin des Kronprinzen, Erzherzogin 

•"-lijtfjel h, an Etzhertuj; 1 ranz, ,,')Ue le seul Dom de Loudon est lait pour luspirer 

. teneur aus enfletnis, tout comtne il inspire pleine connance am Autrichicns." 

i i^e der Abreise des KelJmarschalls meldete die Krtbcrzogin ihrem Gemahl' 

a uu tel monde ittrotipc pour voir partir Ic Mr. Loudon. tiu'il s'ett vu con- 

'riini de portii de nuit pour cviier cette foule." 



168 



.im 20. durch eines erbitterten Angriff auf t, 
österreichische Lager. Kr wurde zurückgewiesen, aber < 
ununterbrochene Beschi vermochte die Besatzung au 

in den folgenden Tagen noch nicht zur Übergabe 
zwingen, trotzdem schon das Innere des Platzes in Flamm 
stand. Erst am 3 ist traf eine Deputation bei 1*' 

Loudon ein, welche «ine Kapitulation gegen Bewilligu 
freien Abzuges der Besatzung bot. Loudon lehn 
aber diese Forderung ab, gewährte jedoch in voller Wür 
der tapferen Verteidigung alle möglichen billigen ] 
•1. Die Besatzung, im ganzen 414 Mann, wuri 
\ -loch durften die Offiziere ihre Seitengewehre 1> 
halten, auch sollte für ihre Verwundeten und Kranken gl 
die Weiber und Kinder aber in das Innere Bosnier 
werden. 

Überzeugt von der Notwendigkeit, die noch gi, 
Jahreszeit gründlich auszunützen, wandte sich FM. Loud 
unmittelbar nach dem Falle von Dubica zur Beku 
von Xovi. FML. de Vins blieb zur Bewachung der 

D Xovi und Pubica zurück. 10 Bataillone führte t 
FeldmarschaD seihst nach Dvor, woselbst er am 6. Septemi 
eintraf. Auch die Besatzung von Novi leistete hai 
Widerstand. Ein am 21. unternommener Sturm der ! 
liehen wurde abgeschlagen und erst ein zwei: rofl 

3. Oktober hatte, nachdem der Platz bereits zum 1 'eil 
Trümmern lag, den Erfolg, da 1 ., eine Deputation bei L< 
erschien und die Übergabe Novis anbot Dil Mi 

starke Besatzung wurde, gleich jener von Dubica, nach Shv 
gesandt. 

Mit dem Falle von Novi waren die Österreicher Herr 
l na geworden. Da Schabatz bereits im Frühjl 
eingenonunen worden war, behinderte nur mehr Berbir 
Freiheit der Saveschiffahrt. FM. Loudon v 

•n diesen Platz, um sich für den n kommen* 

Frühjahr günstige Bedingungen zu schaffen- Berbir win- 
tert und beschossen, aber die heranri! 
Jahreszeit ließ es nicht mehr zur Fortsetzung der bi 

tunuug kommen. Ende Oktoh i M. 1 

rruppea in Winterquartiere; Loh anfan 

1 das kaiserlich ide c 

Monats nach Wi 



Die Operationen in Siebenbürgen l ). 

kommandierenden General In Siebenbürgen, FML 

waren im September 1 7 h 7 an Feldtruppen to 
und 12 Divisionen Kavallerie rugewieaen worden 
wai : 

Orosz ... 3720 Mann 

Franz Gyulai 3508 

illon Belgiojoso 7 in 

Langlois 730 

Anten Esterhazj 943 

Allvintzy 926 

■Ionen Ansbach-Kürassiere 701 -■ 1 Pferde 

■ ner .... 1165 1 ifi ; , „ 

cana-Husaren 1*45 ., 1845 

im ganzen to.604 Mann. 3711 Reiter. Überdies standen ihm zur 

ie des 1. Sz.kW' .renz- Infanterieregiments 2640 Mann 

n *• 1) w ■• -4 ' 7 

„ 1. Walachen-,, „ 22 i 7 

und 3 Divisionen Szekler- Husaren 990 Reiter, 

sieh M'ine Streitmacht auf 10 Bataillone, is I üvi-ionen 

mit i 7 <S 7 s Manu. 4701 Reitern (dienstbar! belief. 

Im Februar 17SS ließ FML. Fabris die Pässe Tolgyes, 

Bodza, Altschanz. Tömös, Törzburg. Koter- 

•iirm und Vulkan mit je 1 Division Infanterie, 1 Zug Husaren 

u nd 2 Geschützen besetzen : mit Eintritt besserer Witterung 

der kaiserlichen Truppen Vors 1 die 

Huldau utul Walachei. Die Bewohner dieser Länder empfin-on 

rreiehischen Truppen meist freundlich, viele 

1 auch über und wurden zu einem walachischen Volontär- 

rereinigt, das bei zahlreichen Unternehmungen sehr gute 

te. 

regner hatte jedoch den Vorteil für sich. da!.> er seine 

^verschieben und vordem einen oder dem anderen 

r Kaiserlichen mit Überlegende it erscheinen konnte. 

_ r te der erste heftigere Angriff durch 1500 Reiter 

dann Infanterie auf dem römöspaß, drei Tage darauf 

•W iwriter gegan den Vulkanpaß; die folgenden Wochen \>r 

1. ..Übersichtskarte ru den Operationen des siebenbürgUcnen 



*n. Er>t ar 
mala eim re türkische Abteilung, 1000 Mann Inf 

und 4000 Reiter von Vajdeni gegen den Yulkanpat 
gelang dem Kommandanten des Postens, Obersten Kra j 

1. Walachen-Grenzn igimente, den Angriff narli hartnäcl 
Kampfe siegreich zurückzuschl, 



. 



Überzeugt, dat.; offensive Bewegtingen gegen dir Moi.i,, 
den Operationen des Prinzen Ivoburg mgute kommen würde; 
hatte rieh 1-MI.. Fabris nicht darauf beschränkt, die Vi 
der Türken gegen Siebenbürgen abzuw* 
Mitte April den Obersten llorväth mit dem VOH diese 
fehligten 1. Szekler-Grenz-Infanterieregiment, 1 Division II 
i" 1 reschützen und 1 Abteilung walachischer Freiwillig 
Moldau gesandt llorväth rückte unter unbed«. fechte 

bis Focsani vor, wo er sich festsetzte. Dieser vorgeschob« 
Posten in der Moldau mutfte jedoch aufgegeben v. 
Juli die Türken mit größerer Macht gegen Jassy verrückten un '1 
gleichzeitig der Hospodar der Walachei, Mavrogheni, n. 
Siebenbürgen einzubrechen suchte. Am 17. Juli erschien 
mit etwa 8000 Mann bei Zlon und rückte am folgenden Tc 
gegen die Verschanzungen am Bodza Passe vor. die am 1 
morgens heftig ange^ritt. Mi wurden, während eine zweite Abi 
die Verschanzungen am Aitschanzpaß zu forcieren suchte. 
gelang diese Angriffe zurückzuweisen, doch wurde die Laf 
Siebenbürger Korps kritisch, als zu gleicher Zeit mit dem V«. 
stoß des Großwe>irs in das Banat gegen Mehadia, eine 8oo< 
starke türkische Abteilung unter Ibrahim Pascha . 
Vulki vorrückte. Während am 12. August .iuf den 

ein überaus heftiger Angriff erfolgte, •!> -r nur unter sei 
Verlusten zurückgewiesen werden konnte'), rückt« 11, 
1 über Vajdeni nach Porceni. Angesichts der 



') Der Verlust der Ostu r-in Kampf« betrug 40. 

wunileic, 78 Gefangene und 35 Vermiute. Über .in- Au, wie Kriegsgefani^ 

r nachfolgende Brief feinet öftti 
itanunopel, 15. Juni 17.HS. ich wurde irorn Kl 

■pel gebracht; wir ritten, datl man glaubte, deu Hals brechen tu 
■ fite ich zweimal mit der l'en konnte 

"U waren auf grciüc Packs.iltel gesetzt, 
unter dem üaucli«- .lrs Pferdes le*tgcriuudeu. 
Wir nmUlen 



'7' 

gners und mit Rücksicht auf »-im' Mitteilung des 1ML. 
Wartensleben, wonach der Feind bereits bei Aupanek P 
hatte, hielt ea der Kommandant der Verschanzungefl 
VulkanpaLS, GM. Pfefferkorn, nicht für ratsam, einen Angriff 
rs abzuwarten, sondern sog EUH i \. seine Truppen 
gegen die Grenze zurück. Am nächsten Tag übergab er, <i<i er 
kte, das Kommando dem GM. Staader. Dieser bli<-b bis 
IQ, in der Aufstellung an der Grenze, an diesen Tage s^iny -r 
Nachricht, daß der Giegner seine Stellung zu umgehen 
ni- Borbatviz zurück. Bis zum :i September verhii 
lie türkischen Truppen ruhig; dann aber rückten -; 
liurbatviz vor und drückten die österreichischen Vottruppen 
orauf Staader bis Piski zurückging, aber schon am 
. i nach Hatszeg vorrückte. 
Die Vorrückung der Türken gegen den VulkanpaÜ war 
ns nur eine Demonstration, um eine Verschiebung \ei 
ichen Truppen aus Siebenbürgen in das Banat zu ver- 
rn; mit dem Rückzuge des Großwesirs räumten auch die 
den VuHcanpafi eingedrungenen Türken Siebenbürgen. Ende 
ber ließ FML. Fabris seine Truppen Winterquartier 

Die Operationen des galizischen Korps 'i. 

Das Korps in Galizien, 10 Bataillone und 30 Eskadron 
Mann und 5600 Pferde, welches das Bindeglied zwischen 
bündeten Armeen bildete, hatte die Bukowina und GaHzieu 
, r en die Moldau und den Distrikt von Chotin zu decken. Der 
Kommandant des Korps, Prinz Friedrich Josias von KoO 

eld, zog das offensive Verfahren einer Defensive \'<>r. 
die, bei der Schwäche seiner Streitkräfte und der Ausdehnung 
ir 1 »eckung zugewiesenen Front, vor welcher in 
■nung eine feindliche Festung lag, auch sehr schwer durch' 
fahrbar gewesen wäre. Er gedachte demnach in die Moldau 

hotin zu nehmen, ehe der Feind /.'it fand. 

tzung bedeutend zu verstärken. Die diesbezüglichen 

■n Vorschläge des Prinzen fanden jedoch nicht die 

•""fen mir iwcilf abgehauene Christenköpi'e um den Hals gebangen und so wurde ich 
weh Ji< Stadt geführt und 'Ins: HohngelSchtci uud lauten Gespött« 
«I Weibei »pien ht." 

:!ieiu Heil.: I crsiclilskjrtc zu den Operationen de« gnllxischen K 



Billigfang des Kaisers, der, abgeschreckt durch die erfo 

rnehmungen auf Belgrad, befahl, die Mitwirkung der nissi 
sehen Truppen abzuwarten. Nachdem FM. Rumjän 
lieh Unterstützung - durch die rus m Soltikow 

lagt luitte, ordnet' l'rinz Koburg die Vorrückung in die 
Moldau an. 

Von Beinen Truppen bildeten 3 Bataillone, 12 1 
den rechten Flügel von der Grenze Siebenbürgens bis zum Prutl 
das Zentrum 5 Bataillone, 16 Eskadronen von Czernowitx bi 
zum i Bataillone und 8 Eskadronen den linken 

jenseits dieses Flusses. Während der linke Flügel näher an d< 
Podhorce rückte und das Zentrum sich beim Bukowinaer W; 
sammelte, um das Einrücken der russischen Truppen abzuwarte 
und im Verein mit ihnen einen Versuch zur Einnahme von 
zu machen, rückte • Iberst Fabri mit dem rechten Flug 
BotttfanJ vor, warf am 22. den Pascha Ib 
Nazir nach kurzem Gefecht aus der Stellung bei B< 
schlug ihn am 1H. April ein zweites Mal bei Larga und rückt 
gegen die moldauische Hauptstadt vor. In wilder Flucht räumte 
die türkischen Truppen Jassy, am 19. hielt Oberst Fabl 
seinen Einzug in die Stadt. Der Gospodar der Moldau, Für 
Ypsilantis. ein Anhänger 1 Österreichs, suchte zu entfliehen, li» 
sich jedoch auf der StraBe nach Bukarest von den nachsetzenden 

rreichischen Husaren gefangen nehmen und wurde auf 
Wunsch nach Brunn gesandt. Mit der Besetzung Jassys durc 
die kaiserlichen Truppen war die Verbindung der Festung 
mit dem im Felde stehenden Teile der türkischen Armee unte 
brechen; aber der Fall des Platzes sollte erst nacli 
Monaten erfolg) 



FM. Rumjän/uw hatte seine Zusage bezüglich der Zi 

sendnng der Division Soltikow bald eingeschränkt und nur vi« 

Hone unter General Wesmitinow geschickt. D.: 

• r Josef die Bitte des Prinzen von Koburg um Versti 

nicht erfüllen konnte, sah sich dieser genötigt, rupfM 

in tCantonierungen in und um Czernowitz 

.hrte, «reitgehende Vorstöße der 
mmelten türkischen I nippen abzuwehren. 
I de glücklichen Ei der na< 

in i worden v 

Printen (Coburg Anfang Mai wieder 






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zu 

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eten und auch ohne russische Mithilfe gegen I hotin vorzu- 
i von diesem Entschluß selbst dann nicht 
bringen, al* audi die vier Bataillone Wesmitinows abberufen 
wurden und am 8. Mai Galizien verließen. Nach einer R. 
heftiger Kämpfe mit den Beaatrungstruppen gelang aa dem 
riozen sie nach und nach auf den nälieren Bereich des Festung 
rückzudrängen ; Ende Mai aber trat" im Lager vor (.hotin die 
Nacliricht ein, daß russische Unterstützung - im Am sei 

hatte vieler Mahnungen des Kaisers und des Prinzen 
de Ligne gekostet, um diu Russen zu einer kr Mitwirkung 

wegen. Es darf allerdings nicht vergessen werden, daLi 
zu dieser Zeit der Schwerpunkt der Operationen Potemkins 
unteren Dniestr lag und daU die Armee Rutnjänzows die 
e Aufgabe hatte, mit der Armee in der Ukraine die Auf- 
t der Türken auf Bender zu lenken ond jene fein<ili< 
Iruppen zurückzuhalten, die zur Unterstützung von 

Übergang über den Dniestr versuchen wür 
-in wollte demnach auch jetzt nur wieder vier Batai)l< 
tin senilen, dann alier bestimmte er hiezu da 
on Soltikow. 
m -'3. Juni erreichte diese, 3 Infanterie-Regimenter, | Ki 
itrenadiere, i Jägerbataülon, 3 Kavallerieregimenter 
[Cosakenpulks, im ganzen etwa nooo Mann, Ruda, am 
ritt sie den Dniestr und lagerte am folgenden rag 
ini. Gleichzeitig lief im Hauptquartier des Printen 
oburg die Meldung ein, daß der russische General Elmpt 
am 21. bei Soroki den Dniestr überschritten habe und 
nmjänzow selbst bei Mogilew und Raschkow den Über 
bewerkstelligen werde. 



Inj hatte GM. Fabri Jassy besetzt gehalten; s- 

\ waren bis Vaslui vorgeschoben. Kaiser Josef aber 

iuf die Behauptung Jassys umsoweniger Wert, als er den 

nheitsversicherungen der Moldauer nicht traute und wieder» 

achrichten erhielt, welche die Lage Fabris als gefährdet 

ten. Anders Prinz K oburg. Dieser hielt die 

moldauischen Hauptstadt zur Führung der < >pe- 
~n gegen Chotin für notwendig; auch verschaffte 
lei] seines Korps kostenfrei.- Verpflegung und n 

Küssen zu weiterem Vorrücken gegen die Moldau an- 
Der Meinungsverschiedenheit zwischen dem Monarch.! 



'7-1 



und seinem Feldherrn marht. GM. Fabri ein Ende, indem 
am 2. Juli Jassy räumte und über Larga nach Stroesd zurüc 
... veranlaßt durcli die Meldung*, daß der neue Gro d 

Moldau, Maoole Rosetti, mit 15.000 bis 20.000 Tataren gegen 
sy heranrücke. 

Prinz Koburg war über den übereilten Rückzug Fabr : 
der zum mindesten das Anrücken des ra hätte abwart 

sollen, höchst unmutig. Er .sandte der Abteilung Fabri 
Kompagnien des Stabs-Infanterieregiments aus der Bukowi 
und 4 Eskadronen Levenehr-Chevauxlegers aus dem 1 

•tin zur Unterstützung- und übertrug dem FML. Freiherrn 

von Splenyi «las Kommando. Splenyi sollte sich mit der r. 

n Division Flmpt vereinigen und gegen Jassy vorrucken, 

Entgegen dem Befehle des Kaisers, welcher zu die-' 

eine Vorrückuiu roLJwesirs gegen das Banat u< 

bürgen besorgte und deshalb das galizische Korps gesamrn 

in der Bukowina haben wollte 1 ), bestand der Prinz auf se 

Verfugung. DemgemäQ vereinigte sich FML. Splenyi, welcher 

nur über 4 Bataillone und io Eskadronen gebot, am 30. Auv 

mit d--r Division Elmpt, die bei Tabora den Pruth überschritt 

hatte und bezog mit ihr ein Lager zwischen Onesci undjarube 

Zur Deckung des Vormarsches gegen Jassy hatte er den Obe 

leutnant Kepiro mit 2 Kompagnien Infanterie, | Eakadn 

Husaren und 2 (beschützen über Belcesci gegen Roman ent 

l.-t. Kepiro war schon am 28. auf eine türkisch ilu 

n, die er nach kurzem Kampfe vertrieb, am 31. m 
ich wurde er bei Belcesci von einer etwa 7000 Ma 
starken Abteilang Tataren, Spahis und Janitscharen u- 
Pascha angegriffen. Es gelang Kepiro sich bis Mir 
die feindliche Übermacht zu halten; um dies« Zeit erschiene 
von Splenyi gesandt, zwei Eskadronen unter Oberst! 
Hernes im Rücken der Türken. Gleichzeitig setzt« 
Trappen Kepiro-- in Karreeformation zum Angriff in Bev 

1 einen hit refecht wandten sich die Türken zur Fluc 

I >as glücklich« cht entschied über de itt d 

moldauischen Hauptstadt, die nach dem Abzug 1 
I .itaren-Kli. .t worden war. Ohne das weil irück 

Splenyis abzuwarten, rau r Khan Jassy, das am 

tember terreichtt Ischen Truppen wurde. 




er au Jen Prinzen K >, 24- Jali. 



pätex traf *-i ti Schreiben des Kaisers im li 
i des Prinzen Koburg ein, worin diesem befohlen wurde, 
die outet Splenyi und Fabri stehenden Truppen ge 
»beabütgeu in Marsch zu setzen. „Der «rroßwesir hat, wie ich 
rausgesehen und gefürchtet hatte, sowohl <lie Vor- 
r Russen als die Diversion von Ew. Liebden gegen 
ie die fünfmonatliche Blockade von Chotin nach Mfoaaai 
Wert geschätzt. Kr hat dem Tataren-Khan urul dem 
Braten der Walachei hierwegen die Sorge allein überlassen und 
fallt nun. ohne etwas zu detachieren, mit seiner ganzen Macht 
L und Siebenbürgen an 1 )." 
Prinz Koburg hatte keinen Grund mehr, mit der Befolgung 
kaiserlichen Befehles zu zögern; nachdem die für den M n 
röllig verheerte Gegenden notwendige Verpfli 
It war, rückte FML. Splenyi nacli Siebenbürgen ab. 

inzwischen war die vollständige Einschließung von Chotin 

.•-führt worden. 

Am ij Juli hatte der Bau von fünf Redouten, am 15. 
rrichtung von drei Batterien auf den Höhen von Braha 
am 18. abends wurde das Bombardement des 
Platzes eröffnet und fast ohne Unterbrechung bis zum M01 

-.etzt. Schon war der Kommandant der Festung, 

uscha, zur Kapitulation bereit, als er durch polnixhe 

Fachricht von der Besetzung Jassys durch den Ta- 

Uren-Khan erhielt. Hiedurch ermutigt lehnte er die Übergabe 

b, trotzdem der Besatzung bereits die Lebensmittel 

mangelten. 

Bedeutend unangenehmer als der hartnäckige Widerstand 

1 r Türken berührten den Prinzen von Koburg die stillen. 

<ü)er aufreibenden Kämpfe, die er gegen seinen Souverän auszu- 

q hatte. In tiefer Besorgnis wegen der Ereignisse, die sich 

™ Bannte vorbereiteten, legte Kaiser Josef der Einnahme von 

• hotin wenig Bedeutung bei und mißbilligte es, daß der Prinz 

t zur Belagerung geschritten sei. Er hätte sich auf eine 

beschränken sollen 

meral Soltikow hingegen wollte, welche Opfer es auch 

irt uiit?r kosten sollte, Chotin mit Sturm nehmen. Dagegen 

ierte der Kaiser mit aller Entschiedenheit. Soltikow 

') iJcr Kai-ci an der l'ritircn Koburg. Kölnik, 2$. August. 

en Koburg. Scmlin, I. August: Klinik. 2<|. August. 



• dies nur mit seinem Korps allein unternehmen, 
dem Prinzen am 17. August, {Coburg dürfe ihn mir v. .r \\ 
fällen decken. Man entschloli sich daher, mittels Laufgräben 
die Festung vorzugehen und dann etwa tooo Schritte \ 
äußeren Umfassung entfernt, die erste Parallele und dj 
hörigen Batterien zu erbauen. In der ersten Hälft. 
tember waren diese Arbeiten, wiederholt durch heftige Ausfäl 
der Türken gestört, vollendet. In der Besorgnis, daß die \ - 
bündeten bei Eintritt der rauhen Jahreszeit über den 
in ihre Winterquartiere ziehen könnten, wodurch auch d.. 

ECorpfi gezwungen worden wäre, vorder befreiten H 
Schutz hinter der eigenen Landesgrenze zu suchen, bat Pi 
Koburg noch einmal, ihm jetzt, da Wetter und Wege noch günst 
waren, einige schwere Geschütze zu senden. Der Kai 
ab, da der Transport zu lange dauern würde und bezeich: 
übrigen die weitere „Approchierung und die Beschießt 
Chotin als ebenso unnütz wie schädlich". Die Standhaftiykeit 
Prinzen sollte doch bald ihren Lohn ernten. Am 10. 
eröffneten die lielagerten ein überaus hefti Ler, am 

hißten sie zur Feier des Beiramfestea die Fahnen auf den Wäll 
der Festung und in den beiden nächst a unternahi 

einige Ausfälle, .\ni 14. nachmittags aber erschienen Abg 
im Lager des Prinzen von Koburg und boten die Unten« 
an. Der Besatzung wurde freier Abzug bewilligt, die 1 
am 19. im Namen des Kaisers in Besitz genommen. 

Nach der Einnahme von Chotin erhielt das galizische 
den Befehl zur Unterstützung des FML. Fabris nai 
bürgen zu rücken; doch erfolgte ein Gegenbefehl, als durch 
Rückzug des Großwesirs die nächst« Gefahr 
verschwunden war. Das Korps rückte, da Prinz Koburg h< 
erkrankt, nach Czernowitz ab- • war, aus den 

("hotin unter dem Befehle des FM1 . Sauer* nach Roman, 
Oktober eintraf. FML. Splenyi, der inzu 
-e von Gyimes und Ojtoz ge^ 
geschützt hatte, erhielt am 20. Oktober den Befehl zum < i 
stoßen und traf am 20. bei Roman ein. 

Anfang November bezogen die Österreicher Winterqi 
zwischen dem Sereth und Sieben 1 die Russen zw 

.■ und dem Dnl 



Der Feldzug des Jahres 1789. 



Krieg^vorbereitungen. 

Du l is des ersten Feldzugsjahres hatte den zu Be 

ipnn des Krieges gehegten Erwartungen und dem MaÜe der 
eten Mittel keineswegs entsprochen. Die untere Una 
i Brei, N'uvi und Dubica in österreichischem Besitz, eb< ; 
•^chabatz und der Übergangspunkt ZabreS ; dagegen waren die 
Berbir und Belgrad nicht gefallen und ein Teil des 
- und Siebenbürgens war vom Feinde verwüstet wurden. 
re Erfolge hatte nur das Korps des Prinzen Koburg er- 
rungen, der größte Teil der Moldau war in den Besitz der Y.-r 
bumsten gelangt. Dafür aber hatte man Tausende der besten 
Truppen und viele Millionen an Geld opfern müssen. Schwer 
tank und über den Verlauf des Feldzuges höchst ver- 
nimmt, war Kaiser Josef in seiner Residenz eingetroffen; im 
Innern Reiches gärte es und von außen her näherten 

I ihren und drohten den Krieg zu einem europäischen 
o> mach- 

Frankreich und England waren vom Anfang an gegen 

ächung der Türkei und die Bestrebungen des pr 

•<lien Ministers 1 1 •• rt zberg, seinen groflen Plan verwirk - 

D sehen, konnten nur zum Bruch mit < tetafreich und zu 

Q&Oen Feindseligkeiten führen. Um für diesen Fall die Hände 

i bekommen, sah Kaiser Josef kein anderes Mittel, als mit 

auf ' irund des i I rieden zu schließen. 

^wi d' rnehmungen der Russen in einer zweiten Kampagne 

versprach er sich nicht viel, den Vorschlag der russischen Staats 

r aber, auf eine Allianz mit Frankreich und Spanien hin- 

um den Seemächten gegenüber ein Gegengewicht zu 

'-dangen, die zur rag stehende Hauptmacht auf di> Be> 

Kr1<g« -r Josef II. ' - 



'78 

kämpfung Preußens zu verwenden und sich der Pforte 
über in der Defensive zu halten, fand Kaiser Josef mit 
ganz unausführbar. Eher wollte et der Allianz mit RuUk. i 
n, als die Verpflichtung zu einem Doppelki 

Die Versuche, im Wege des französischen Gesandten 
Konstantinopel, die Pforte zum Abschlüsse eines Frie<i 
bestimmen, führten zwar zu Unterhandlungen; doch i 
sich in die Länge und wurden aussichtslos, als im Frühjahr 17' 
der Sultan Abdul Hamid starb und der feurige, von 
( teterreich erfüllte Seiini ihm auf dem Throne folgte. 

Es war notwendig, über die Durchfährun 
Stehenden Operationen schlüssig zu werden. 

Prinz Josias Koburg hatte schon Ende Dezember 
auf hingewiesen, wie vorteilhaft es wäre, wenn die na 
Armee unter Rumjänzow sich der Walachei bis zum link» 
r «1er Aluta bemächtige, während die österreichischen K<>r 
'Ttlizien, Siebenbürgen und dem Banat vereinigt 
iu vorrückten. Da jedoch auch er es für unwahrscheinHc 
hielt, datf die Russen den Sereth über 1 würde 

Bender und die Festungen an der unteren Donau in den : 
der Türken waren, schlug er vor, das . >•• Korps Vi 

an ans über Focsani gegen Bukarest, das siebenbüi 
aber in zwei Kolonnen durch den Rotenturmpatf und dun 
Vnlkanpal.l in ■ 1 i . • Walachei r 

rechnete umso sicherer auf den Erfolg dieser Operationen, 
>ie selbständig und unabhängig von jenen der Russen durcl 

hrt werden konnten. Trotz allen Mißtrauens 
Josef in di 1 rfuhrung setzte, wollte er doi 

dem Vorschlag, die ( ►perationen selbständig, ohne Rücksicht .i» 
die Russen zu beginnen, nichts hören. Auch seinen ihm ei 
grofiea Entfernen des Korps Ko n den Grenzen « 1 ali; 

Rücksicht auf die zweideutige Haltung Polei 

• ischen Korp-> durch 

■ von der Witterung und Jahreszeit abhäi 

1 über die Operationen der Küssen etwa 

len dem I tauptquartl 

R11m1.i1 iberstleutnant Freiherrn von H< 



Januar 1- 

■ 






all die Mitteilung zu etbitten, „weh rvoo 

Hofe habe, oder was er sonst zu unternehmen gedenk« 
men „kunstvollen, wohlberechneten Operationsplan, der 
ch wie g ich nie durchgeführt werde" ' , wünschte 

<i»*r K ondern nur in die den r 

den bekannt gegebenen rlauptgTundsätze für den 1>- 
Feldzug. Eine Nachricht aus Rußland über die G 

■rin und der „Auftrag. • • den komman- 

«li^rei ■ neralen ihrer Armeen einstweilen machen wül 

päter beim Kaiser ein. 
Darnach sollten die Russen unter Mitwirkung der Korps 
iizien un«l Si-benbürgen sofort und ehe noch «las I 
wüchse, in die Walachei einrücken und diese ganze Provinz bis 
tiau besetzen. 1 »er Kaiser stimmte diesem Plane zwar 
/.u, „um ihnen nicht zu widersprechen", glaubte jedoch, daQ aus 
■ Operation „nichts werden wird" und sah in dem Vorschlag 
nur einen vorfenen Fallstrick, um entweder IM. Kumjän- 

mt und die russischen Generale durch eine abschlägige Ant- 
wort von mir über ihre Untätigkeit zu decken und das Odiosum 
rin mir Zuzuwälzen oder um uns durch eine zu früh* 
X'orrückunvr längs der Alutadie türkische Macht vranz wi» 
n Hals zu ziehen, damit die Russen hernach gegen Kilija, 
Ismail, Praila desto sicherer und ungehinderter agieren könnt 

tu Kaiser schien es am erwünschtesten; wenn die Russen 
iberhaupt die Yorrückung in die Walachei beginnen sollten, daß 
Provinz bis an das linke Alutaufer, die österreichi- 
rruppen aber die „kleine Walachei" östlich okkupierten 
IMnz Koburg wurde beauftragt, die nötigen Reä i -rangen 

i Einleitungen vorzunehmen und sich mit dem Kom- 
mAndanten des siebenbürgischen Korps ins Einvernehmen zu 
Die Vorrückun^ (Coburgs sollte jedoch nur nach Mal- 
ier russischen Bewegungen erfolgen. Zur „deutlicheren 
Erklärung" fugte der Kaiser hinzu: ..Wenn die Russen bei ihrer 
""rrückung durch die Walachei an die Donau sich aufwärts 
>.ses ziehen und zwar so, daü F.w. Liebden mit Ihrem 
•^"1's. ohne die Grenzen von Siebenbürgen zu verlassen, mit 
Iben zu gleicher Zeit auf dem rechten Ufer des Atutall u 

können, so werden Sie sich an solche hatten. Sollte 

'> Der Kaiser an Herbert, •> Februar 17X0. 
user an ilic Zarin, (j. I-'cbruar 1 
iosef an den Primen Koburg, Ii. l->hruar. 

12« 



i8o 

im Gegenteil aber die Rttmjänzowsche Armee sich abv. 
die Donau ziehen, mithin sich von den Siebenb rrentt 

ent fe r n en, dann hätten Ew. Liebden keineswegs zu folgen, 
im Widrigen Ihre Vereinigung mit den aus Siebenbürgen zu Ihn* 
zu stoLien habenden Truppen nicht erfolgen könnte und Siebet 
bürgen zugleich auch verlassen würde, sondern Sie haben 
diesem letzteren Falle entweder beiläufig da, wo Si< 
zurückzubleiben oder wenn Ihre linkt- Hanke ganz 
wäre, gegen den Alutatluß zu marschieren, selben zu j 
und sich alsdann mit den Truppen aus Siebenbürgen ED ve 
einigen ')." 

I \its;ichlich waren die Besorgnisse des Kaisers nicht un- 
begründet und die Schwierigkeiten, welche FM. Rumjänzo' 
alsbald gegen eine sofortige Yorrückung erhob, kamen ihm des 
halb nicht unerwartet, trugen aber nur dazu bei, sein Mißtr 
gegi Bundesgenossen zu erhöhen. Er befürchtete, dal 

Russen nur „eine gute Gelegenheit ablauern wollen. \ 
Gefahr vorrücken und uns die Last des Feindes einstweilen üb« 
den Hals lassen können, ohne sich vor den Riß zu stellen ". Nocl 
hoffte der Kaiser, daß die Anwesenheit des Fürsten Potemkii 
in Petersburg einen endgütigen Operationsplan ergeben würd. 
vurde jedoch April, bis der \ on Potemkin verfaßte Entwui 
in Wien eintraf. Der Kaiser war mit diesem ebensowem 
verstanden, wie mit einen späteren Nachtrag. Potemkin 
als zweifellos hin, daß die Türken ihre Hauptkräfte an der unt> 
Donau konzentrieren, eine besondere Gefahr für die österren 
Grenze daher Dicht bestehe. Die Türken seien in der Lage, in- 
folge ihrer verstärkten Motte, sowohl an der unteren Donau ab 
bei Akjerman zu erscheinen. Bei einer Yorrückung der I 
in die Walachei seien daher die Verbindungen umsomehr bedroht 
als die Türken i tze der Festungen am Dniestr und 

unteren Donau wären Die gegenüber Belgrad befind 
reichisehe 1 lauptai nete Potemkin tarkj 

um den allenfalls die Donau i. 

and verlangte daher, das.; das siebenbürgische Korps in .ii' 
Walachei einfalle, mn die dortigen Kräfte des Gegners zu i 
vom den auf den St: 

Roman Stellungen von Lunca mar 

Lunca m n Feind hindern solle, in die Moldau vor 






• n. Wenn ea den Russen dann gelungen sein würde, den 
u Bug - und Dniestr sich Bammelnden Gegner zu s< ■ 

sollte die VotTÜckung in die Walachei im Verein mit Koburg 
•stattfinden. 

mentlich über die Forderung, daB Kobur mte 

türkische Macht zu verbinden! hätte, in die Moldan einzudringen,, 
wahrend die Russen hinter den Dnicstr zurücki^vhen wollten, war 
empört; Koburg erhielt den Befahl, in dem Augen- 
blick den Rückzug gegen GaUzieu anzutreten, da die Russen die 

machen würden, „ohne sich b 

• i. wa> Ihnen auch immer die n i Genex 

(treiben mögen 1 ". An FM. Hadik aber schrieb der Kai- 

• rsicht erfordert, dafi wir bloü auf uns und unser»» Kos* 
vni.-nzen, so wie es die Russen tun, zu sehen haben." 

Ein feststehender Feldzugsplan kam somit zwischen den 
Alliierten nicht zustande; ein Zusammenwirken der Armeen und 
ihrer [eile hing nur von den betreffenden Kommandanten ab. 



Die Unzulänglichkeit der aufgewandten Mittel, Sehwerfälüg- 
r [ruppen, der Führer wie der taktischen Formen des 
- w.ir<-n im Feldzuge des abgelaufenen Jahres deutlich her« 
nan mußte dem abzuhelfen suchen. In den von 
1 M. drafen Hadik vorgelegten und vom Kaiser .ingenommenen 
■ riingsvorschlägen wurde nun das angriffs\v i>< 
ren als die beste Kampfweise g'-g.-nüber den I ürken hin- 
gestellt — so hatte Prinz Fugen schon seine Xürkensiege er- 
fochten — die Reiterei erhielt ihren Platz auf den Flügeln der 
schütz stand in den Intervallen zwischen den 
Bataillonen; kleinere Karrees des FulJvolkr> deckten die äulieren 
Hügel der Reiterei; die spanischen Reiter entfielen. Andere 
• lU * Iiriahrung g> gründete nützliche Weisungen und Verhaltungs- 
maßregeln reihten sich den taktischen Verbesserungen an. 

Ereignisse in Kroatien und im Banat, Anfang- Mai bis Mitte 

AugTist ). 

!)«is kroatische Armeekorps, 20 Bataillone, 52 Kompagnien 

kadronen unter dem Befehl des FZM. de Vins, war 

za Beginn des Frühjalires 1789 auf dem linken Unauf.r über 



') Kaiser Josef an ilcn Prin/.e 



üik, Szluin, Zsirovac, Novi bis Dubica aufgestellt und hau 
die (xebirgsnrfliz bis Berbir vorgeschoben. Von der Mund 

■ längs det Save bis Schabatz lag das slavonische K 
taillone. ta Kompagnien und 1 4 Eskadronen unter I-'ML. 
mw-kv, ii, r.-r Armeekorps, 30 Bataillone, 12 Kompagi 

und 28 Eskadronen unter EZM. 1 iraf Cl erfay t war XV 
Pancsova, Szäszkabänya, Mehadia und Lugos verteilt. Die Haupt 
armee, vorläufig unter dem Befehle des G. d. K 
Kinsky, lag in Winterquartieren zwischen Theiß und 
bis in das Innere Ungarns. 

Die außergewöhnliche Rauheit des Winters hatte auf! 
Seiten jede Unternehmungslust gelähmt : nur selten waren einzeln« 
zwecklose Ne< kereien liings des Kordons vorgefallen, i 

n Serbien war Übrigens auch durch einen Waffenstillstan' 
. luit/t, der zwar nicht förmlich lossen wurden 

aber beiderseits eingehalten wua 

Am S.Mai traf der Kommandant des kroatisch-slavonischet 
Korps, IM- I'Veilierr von Loudon, in Alt-Gradiska ein, gin.{ 
hii-r aber Dubica nach Karlstadt, dann nach Szluin, wo 
Demonstrationen gegen die beginnenden Streifzüge der 1 
in die Licca anordn 

X.eli dem ursprünglichen 1 hperationsplan hätl 
reichischeraeita der Feldzag mit der Belagerung von Bihac unc 
der Einschließung aller festen Punkte zwischen diesem Orte um 
Novi begonnen werden sollen. Der lang anhaltende Winter, 
dann Verptlegsschuierigkeiten hatten jedoch den Kaiser veranlaßt 
die Durchführung dieser Unternehmungen abzustellen Ofl 
kgernng von Berbir anzuordnen 

In der ersten Hallte Juni setzte demnach l.\l. Loudoi 
• inen 1 1- ii des kroatischen Korps nach Slavonien in Marsch 

Kommando in Kroatien erhielt IMI . Wallisch, mit der 
1 jroa und dem Hauptquartier in Szluin. I >ie Grenzregimenter hieltet 
den Kordon besetzt; auf dem äi 1 rechten Flügel schloß 

Freikorps des Oberstleutnants Vul .ich, ungefähr 

1000 Mann, an, ntn dem kr< n Korps ..diejenigen Vorteilt 

und 

o in dei rechten Fl sein dürften, nach Ki 

zu 






i83 

Am 19. Juni schlug FM. Loudon sein Hauptquartier in Alt- 
Gradiska auf, wo sich 21 Bataillone und 2 Eskadronen des sla- 
vonischen Armeekorps zur Belagerung- von Berbir versammelten 1 ). 
Am 22. Juni waren alle Anstalten zum Übergang über die Save 
getroffen, am folgenden Morgen überschritt das Korps unter dem 
Schutze eines dichten Nebels unbemerkt den Fluß und begann 
eine Stunde später mit der Beschießung des Platzes. In den 
folgenden Tagen wurden die Einschließungsarbeiten begonnen 
und fortgesetzt. Sie nahmen, methodisch durchgeführt, so viele 
Arbeitskräfte in Anspruch, daß zur Sperrung des Weges nach 
Banjaluka, wodurch allein die vollständige Einschließung des 
Platzes erreicht werden konnte, keine Abteilung mehr verfüg- 
bar blieb. Diesen Umstand, eine Folge allzugroßer Vorsicht der 
Belagerer und ihrer ängstlichen Abhängigkeit von den starren 
Regeln der Befestigungskunst, nützte die Besatzung von Berbir 
geschickt und energisch aus. Nachdem sie sich bis 8. Juli auf 
das tapferste verteidigt hatte, zog sie truppweise unter dem 
Schutze eines Gehölzes auf dem Wege nach Banjaluka ab. 

Kaiser Josef hatte der Einnahme von Berbir mit großer 
Ungeduld entgegengesehen ; es war ihm daran gelegen, möglichst 



*) 

Generalmajor 



Klebek 



Schindler 



Smakers 



Brentano 



'Juosdanovich 



Truppenkörper 



Neugebauer 
Karolyi . . . 
Gyulai Samuel 



Broder 

Erzherzog Karl Toscana 
Nadasdy 



Preiss . . 
Gradiskaner 



Bosnisches Freikorps .... 

Gräven-Husaren 

Erzherzog Ferdinand .... 
Klebek 

Deutschmeister 

Nadasdy 



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180, — 
300 300 
1400 

1600 

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1600 

I 

I IOOO 

I 
720 

800. 
1400 

1430; 
850 

I 

1200 

i 2500 j 



Zusammen . 21 



,15.980 300 



viele Pfandobjekte in Händen zu haben, um die Pforte, die 
dieser Zeit einen sehr übermütigen Ton anschlug - , zum Fried 
geneigter zu stimmen und vor allem, um bald an die Um«-. 
nehmung gegen Belgrad schreiten zu können. Schon Anfang 
Juni hatte er den Kommandanten der Hauptarmee 1 ), FM. Grafen 
Hadik, ermahnt, vorzudenken und alles vorzubereiten. . hie Ein 
nähme von Belgrad machte ganz sicher bei Feind und Freund 
den größten Kindruck, würde den Frieden befördern und wenn 
man dennoch den Krieg länger fortsetzen müßte, uns eine 
Erleichterung zu dessen Führung geben-)." Jetzt schrieb der 
Kaiser an Loudon: ,,Die Türken sind in ihrem Verlangen ia 
vermessen, daß, wie sie sich letztens in einer mit dem französi- 
schen Botschafter zu Konstantinopel gehaltenen Konferenz er- 
klärt haben, sie nicht allein die Zurückstellung aller von uns in 
Besitz habenden türkischen Länder und Plätze fordern, sondern 
auch die Entsagung auf alle diejenigen Komme rzialvorteile, die 
Schiffahrt auf der Donau und dem Schwarzen Meere und der 
Versicherung unserer Flaggen gegen die Barbaresken, welche 
uns vom Belgrader Frieden her gebühren, überdies wohl auch 
noch eine Entschädigung an Geld für ihre Ivriegskosten verlange^ 
Ich lasse Sie, mein lieber Feldmarschall, selbst urteilen, ob 
solche Bedingnisse eine andere Antwort zu geben ist, als 
nach Möglichkeit und Umständen durch die ihnen beizubringi 
den Streiche zu anderen Gesinnungen zu bewegen ; darum sehe * ,u 
mir die Einnahme von Belgrad so wichtig, weil diese eii; 
großen Eindruck auf sie haben würde und wenn man es ihn 
es versteht sich jedoch nach rasierten Festungswerken, «ried 
zurückgeben sollte, solches als ein sehr hoher Preis geltend g 
macht werden könnt«-." 

Inzwischen hatten die Türken auch im Banat mit den Fein 
Seligkeiten begonnen. Besonders die in und bei Orsova befin 
liehen türkischen Abteilungen hatten, ohne Rücksicht auf de 
fortbestehenden Waffenstillstand, größere Streifungen im 
paneker Tale unternommen, mit der Erklärung, von dem Pasc 
von Widdin und nicht von jenem von Belgrad abhängig zu sein 
Der letztere versicherte dessenungeachtet, daß der Waffenstillstand 
längs der Banater Grenze eingehalten würde, wodurch 
IM. Hadik wirklich veranlaßt fand anzuordnen, daß die 



Ol- 

ha 
m. 



') Anhang XII. < Jr.lre de bataille. 

.,i iL<lanken über die heuripe Kampagne" 



von Kaiset Josef. 






Vortruppen einem Zusammenstoße ausweichen sollten; 
Dgen im Zsupaneker Tale darch kleinere leindli' 
zu dulden. 
Kaiser Josef war über diese energi Verfügungen 

halten. „Sobald die Türken von Oraova," achneb er 
• ldmarschall am 17. Juli, .,auf unserem Territorio Posto 
ren oder Hostilitäten begehen, so begreife ich nicht, 
wie Sie haben in Zweifel ziehen können, ob der Waffenstillst 
allda gebrochen sei und hatte Gewalt mit Gewalt zurückgetrieben 
':• •!) sollen. Ebenso scheinet mir die zweite Anfrage beim 
< ha von Belgrad unnötig und nur gemacht zu sein, um die 
LttTtü in dem Wann zu bestärken, dafi wir >ie fürchten." Und in 
nächsten lagen wiederholte er diese Mahnung nocfa nach- 
drücklicher: ..Der Waffenstillstand ist zwar eine gute and "i- 

he, jedoch muti dessen Beibehaltung nicht M inj 
lieh und wiederholt betrieben werden, wie Sie es veranlassen. 
ind andurch nur stolzer wird und dieses auch in ein 
•rer Schwäche und Furcht ausartet. Beseodan auf- 
fallend ist Mir aber au* dem Bericht das GM« V tu er 
MDeo, daß unsere Patrouillen und Posten immer weiter zur' 
rden und wir uns attaquieren und zurücktreiben lassi 
iafl wir uns zu wehren kaum getrauen. Sie werden also dem 
FZM. Clerfavt auftragen, daß er dem GM. Vecsey oder wem 
ner Unpäülichkeit den Befehl erteile, dalj, wenn 
ürken auf unserem Grund und Boden blicken lassen, oder 
"ia zu vermuten sind, auf keinen Waffenstillstand mehr zu denken, 
»ondern ebenfalls Mittel auszusinnen, \\ selbe angreifen 
oder ihnen Abbruch machen können ').'' 

:uch den Vorschlägen des greisen Feldmarschalls über 
nhführung der für den Herbst geplanten Unternehmung 
[grad konnte der Kaiser nicht zustimmen. Durchdru: 
•r hohen Wichtigkeit dieser Operation, wurde er be- 
ll adiks Führung. Der einst so kühne Reitertührer 
Ottr alt, sondern auch gebrechlich geworden und begann 
etat zu kränkeln 

er Josef an Hadik. I-axenburc. 2; Juli. (K. .\ . ! . A. i-.vi, Haupt- 
■■*, XII 1, 

Andreas Graf Hadik von Fut.ik, yeborea am 16. Oktober 1710, trat mit 
: - Jahren in die kaiserliche Armee und erwarb sich bald den Ruf eine» kühnen und 
"Nichtigen Reitcroftiziers. Am 6. Mir.' 1747 cum Gcneralfeldwachlraeister und am 
:o - Xovember 1 756 zum Feldmarsthalleutnant befördert, unternahm er im Oktobo 






Am 28. Job' enthob ihn deshalb der Kaiser vom Kommam 

er nun dem einzigen übertrug, dem es im Heere in « 
gebührte, dem FM. Loudon. Der I • 

behrnchen kroatischen Truppen mit der Hauptarme« zur V 
nehmung auf Belgrad vereinigen. .,Ieh rechne, dafl Slavomen 
die Banalgrenzen durch diejenigen Plätze, so wir jetzo bi 
und durch die Sau und Una ziemlich gedeckt sind: es kon 
also auf die trockene Grenze hauptsächlich an, und da wet 
die meisten Truppen in einem kleinen Korps versammelt 
müssen, um damit sowohl rechts als links der PetrovagOA 
eindringenden Feinde zu Leibe gehen zu können, 
zu beschützen, ist unmöglich, wenn nur Menschen, 
Habseligkeiten im voraus gerettet werden; die Licca muß 

t verteidigen und geben die gebirgigen Gh a dazu 

besten Vorteil; nebstdem ist auch dort hir ehe Türken 
zu holen, noch zu verderben . . . Jede Unternehmung auf 
Schlosser wäre jetzt nicht mehr an der Zeit, da die kxi 
aut Belgrad der einzige Gegenstand der heurigen Kam] 

. . Alles müßte bis Ende August an Ort und Stelle 
um gleich den günstigen Augenblick zu benützen." 

FM. Loudon war nur über wiederholten W*i 
Kaisers bereit i. das Kommando über die Armee zu ü 

nehmen; er ül> schließlich di<- Bedenken und folgte 

Ruf»-. Am 2. August begann er die entbehrlichen Truppen 
slavoniachen Korps um Alt-Gradiska nach Mitrowic, Bano 
in Marsch zu setzen. Sie trafen auch dort, in fünf K 
marschierend 1 }! zwischen dem 21. und 27. August ein. I 
übertrug den Befehl in Kroatien dem l r .\IL. Wallis. 
sich nach Weifikirchi iselbst er am 17. August eintraf 



• rrübmten /uy nach Berlin, wofür ihm das GroÜkreui de«. Therrsien-Otden- 
wurde. Am 17. Februar 1758 zum General der Kavallerie ernannt und sp- 
mandant der Keichsarraee, schlug et am 15. Oktober 1702 die Preußen 

lete HüdiV iticrst die Stelle eine? Militär- und Ziviig« 
i 'ür^en, dann verwaltete er den bei der ersten Teilun. 

• Heuen Landstrich als Gouverneur, wurde aro 14. Mai 1774 /"ni Fe! 
ur* darauf mm Präsidenten des Hofkriegsrates ernannt. 

') 1. Koloune: GM. Schindler, 6 Bataillone; :. K Smi 

.ill'ine, der Gencrali|uarti- 

iino. 6 Bataillone and die Artillerieresrrve : . IL.BI1 

;i. 10 Eskadronen ; 5, Kolonne: FML. Mittrow- 



über die Hauptarmes vom Interimskomtnandanten 

do übernahm. 

Mittlerweile war e.s im Tale der Cserna, südlich Mehadia, zu 
I Indseligkeiten gekommen. Dm Gros dea Korps Qermyt 

\nd bei und südlich ECar&nsebes, bedeutendere Posten waren 
Mehadia und d( "neu 1 orpali — letztere zum Zwecke 

twaigen rascherj l nterstützung der Vortruppen in S 

hoben. In der hegend von Z^upanek streiken 

•uillen. denn der k.ii^er hatte zur Vermeidung 

I eschickes. wie es im vergangenen Feldzuge den 

Corps Wartensleben widerfahren war, befohlen, 

Dniertesten Dörfer im /.supaueker und Mehadiatale, 

r [Clissura, von Menschen und Tieres geräumt wurden. 

ignst gingen Nachrichten ein, dali ein türkische- 

u. -ti eingetroffen sei und schon am 4. erschienen 

n.l I ürki-n bei Mehadia; bald füllten grölJere Kr. 

die vorgeschobene Stellung der Brigade Vecsey einzu- 

Die Brigade muUte am 6. der Übermacht 

•ii und zog sich nach Terregova zurück; zu ihrer l T nter- 

ag ruckte Clerfayt mit allen Truppen gegen Feuyes vor. 

■ ■t verlangte, daß FZM Clerfayt entschlossen 

isive schreite und diese von der Hauptarmee durch die 

terstützt werde. ,.Ich glaube, daü man als einen sicheren 

annehmen .soll, die Türken nie in einer Position zu 

sondern ihnen immer entgegenzugehen, um sie zu 

o, weil man sie sonst nicht schlagt, sondern nur einen 

n 1 ei] von ihnen, die uns attaquieren, repoussiert; WO im 

l Fall man den ganzen Haufen in Schrecken 

Bad Verwirrung bringen kann I ).'' 

11s war die Offensive der Türken keine nachhaltige; 
auf dem linken Flügel der österreichische]] Armee- 
lang machten bald ihren Einfluß geltend. 



Ereignisse beim galizischen Korps bis zum 2. August -). 

Das galizische Korps des Prinzen Josias (Coburg lag zu 

f\s Jahres 17S1) in den Winterquartieren auf dem rechten 

ih; die Front war durch die Bistritz gedeckt, die 

ppen, ein Arnautenkorps unter Major Dell Pascha waren 



/M. Graf Colloredo. 15. AugusL 
WgJ, Beilage :. 









bis zum Trotuq vorgeschoben. Ein wechselndes Komma 
welches die Stadt Bäeau besetzt hielt, diente zur Untersl 
der Arnauten. 

hie russische Armee, vier Divisionen, unter i 
des FM. Rumjänzow hatte ihre Winterqu ar t i er s in den 
Botnsani, Orchoi, Kiachenew, Husi und Vasini mit da 
quartier in Jassy. 

Die türkische Hauptmacht lag' auf d hten De 

mit dem Hauptquartier den GrofiwestTS in Etustschuk ; - 
Abteilungen hielten die Walachei besetzt. 

Schon in den ersten lagen de-. Monats Mar 

drohende Bewegungen der lürki-n aus der Walachei h< a 

Front der österreichischen Winterquartier« 
riehen eines Teiles des Korps (Coburg bei BäcAu notn 

[chzeitig (orderte FM. Rumjänzow. dessen rechte Flu 
division unter General Derfelden die Gegend zwischen Bf 
und dem Pruth vom Gegner säubern wollte, den Prinzen Koburijf 

t, durch eine Besetzung von Focsani die rechte Flanke di 
Division zu decken; aber der Prinz, dem vom K 
Behutsamkeit anempfohlen war. lehnte ab. 

Vorstöße der Dürken in der ersten Hälfte des M.. 
April, die am ni. zu einem hitzigen Gefecht zwi- 
teilung des Obersten Karaiczay von Levenehr>Chevsuxleg 
und 5000 tür Reitern führte, veranlagten Kol 

Korps anf das rechte Ufer der Bistritz zu versetzen. 

Inzwischen war die russische Division Derieh!' 
Hell gegen die Donau vorgedrungen, wart am .'7. April 
Maesimeni ein türkisches Korps unter Jacul 

General Kamenski, d'-r an Stelle R 
gOWS -'i du K"iinn,tndo übernommen hatte, führte eine Divi 
auf hten Pruthnfer oacb Falci und ersucht'' Koburg 

Operationei] Derfeldens zu unterstütren. l)<-r Prinz, ni 
überzeugt, daß an der Bereitwilligkeit und Aufrichtig 
Bund sen nicht mehr zu zweifeln sei, beordi 

den 1ML. Spien vi mit 5 Bataillonen und 14 Eskadron 

mi, um von dort aus die Division Di 
1 iff in d'-r rechten Flanke zu 



Bataillon KMlliU und je 3 Etkadronen Baren, Kaiin und i.eveuchr. 
' Mntiii;. iriihcitcn zwinchcn Potetnkin und Kii'iiuoiu* 

■ MiiUJt. die beiden Armeen der Klirrten 111 eine „Sudaime« 



des K im 2. Mai, sich nicht allzuweit von 

.■•en zu entfernen, was immer auch die russisches ' 
sagen sollten *), nötigte den Prinzen, seine Verfügung zu 
Als er jedoch bald darauf erfuhr, daß Derfelden 
ktz eingenommen habe, entschloß er sich trotz d>-m Befehle 

. Splenyi abermals vorzusenden, aber nun teilte ihm 
imenski mit. daß er Derfelden nach Berlad zurückber ufe n 
Ol von den Österreichern nicht besetzt worden sei. 
Dts Einwirkung der kaiserlichen Befehle, die natürlicher 
C erst eintrafen, nachdem die Verhältnisse auf dem 
tuplatz sieh wesentlich geändert hatten, macht.' sich 
it empfindlich und gewilJ nicht immer vorteilhaft geltend, herne 
Kriegsschauplatz, auüerstande die Sachlage zu übersehen 
jemals rechtzeitig unterrichtet zu sein, dabei gewohnt und 
dlein zu leiten und zu befehlen, kam dem Kaiser 
Lötzliche Tätigkeit der Russen, die Bewegungen der 
:i Derfelden vollständig unerwartet. „Ich kann aus diesen 
mungen nicht klug werden," schrieb er am 6. Mai dem 
n Koburg und fügte dem hiezu, er möge nun „nach Zeit 
en das vorkehren", was er für den Dienst am er- 
n linden würde, 
kann übrigens nicht geleugnet werden, dati Prinz Kobu 
noch bevor . r diese WYisung erhielt, die Absicht hatte, in ihrem 
^mne zu handeln und auch die Vorrückung gegen Focsani hatte 
hauptsächlich deshalb eingestellt, weil Derfelden zurück- 
war. Pest entschlossen, den Vormarsch wieder 
hte er jetzt nur, sich die Unterstützung der Russen 
rn und fand in dieser Beziehung freundliches Entgegen- 
nmen bei einem der kühnsten und unternehmendsten der 
:hen Generale, bei Suworow*), mit welchem er schon seit 
d in lebhaftem Briefwechsel stand. 



ie S. 181. 

r Alexei Wasiljevritsch Su worow, Graf von Su woro w- R imnikski, P9xM 

, tui9«rl. russischer Gi-tirralissimus und k. lt. österreichischer Feldmarschall und 

ehsj;r»f, wurde am 35. November 17:'! in Moskau geboren und erhielt unter Leitung 

ieur hervorragenden Vaters, des Generalleutnants Wastli Suworow, eine 

1 sorgfältige Kmehung. Seine Soldatenlaufbahn betrat SuworoT kun 

1 Ausbruch des siebenjährigen Krieges, in welchem er -ich bei Zorndorf, Kunuers- 

und vor Kolberg besonder? rühmlich hervortat 
'»eimjl schwer verwundet wurde. Nach dem Frieden 1763 empfing ihn die Zarin 
.Ten und ernannte ihn tum Obei 
cgimen* 170s wurde ei mit Seinern Regimente an die Befehle der I 



190 

Vorläufig nahm Prinz Koburg mit dem Gros Seiner 1 r 
Stell I Parava, I-MI.. Splenyi wurde mit 4 Batail 

und 1 Ironen an den Trotus nach Petruscani 

Von der russischen Moldauarmee, deren Kommando dui 
dem 1' ürsten Repnin übertragen worden war, stand das r. Kon. 
bei Cosmesci, das 2. bei Klsehenen letzt unt»-r S 

i'.<rlail. Die tür \rmee, 20.000 Mann stark, lag- - 

Tabakskaja. !■ < •< ^,nii war von einer türkischen Abteilt] 

Mit Ausnahme einiger Plänkeleien blieb 
Anfangs dieses Monats erfahr Prinz (Coburg, dab 

ir von Silistria aus die Besatzung von Focsani zu rerst 
beginne und beschlni.;, weiter vorzurücken, um die V 



Aprazin und Prosorowski gewiesen, nahm an der Erstürmung K^ 
und verstreute das Korps des Grafen Ogi nski bei Stamm, schlug das Kot] 

ti a liri Landskrou und zog dann gegen Warschan, um die Abteilungen de« I 
Puiawsky zu beobachten. Da inzwischen das feste Schloü zu Krakau in diel 
Insurgenten gefallen war. erhielt Suworow den Befehl, sich i 

ihm nach dreimonatlicher Belagerun 
Tätigkeit, Energie und t'm-icht, welche er in diesem Kriege un den Tag 
wurde er iura Generalmajor befördert. Bei Ausbrach des Krieges mil der Pforte 
nach dem KlOktttU detachiert, nid Suworow hierauf xur Deckung <\- 
Rückzuges über die Donau kxm . wobei er sich durch die Eroberung 1 

und durch das Gefecht bei Harsova auszeichnete. 1780 gelang es Suwo. 
Mutigen Kämpfen, die aufstäudisi hen Völker des Kaukasus ZU bt 
als General drr Infanterie Gouverneur dieser Provinzen wurde und durch 
und Geschick diese wilden Stämme in Ruhe und Unterwürfigkeit zu 
1787 in der Krim, wich Suworow in der Schlacht bei Kinbu- itrrst 

erheblich verwundet, nicht eher vom Kan 

und tum Siege geführt hatte, und später schützte er durch EWeckn 
befesügung die Halbinsel gegen neuerliche Angriffe uud erlei 

-ics Prinzen von Nassau über den Kapudan-l'ascha in d- -chakui 

an dessen Erstürmung am 17. Dezember er rühmlich Anteil nahm. X 
teiligung am Türkenkriege 1788.'! "80, an Seite der Österreicher, erstürmte er 
22. Dezember 1790 ohne erst Bresche zu •ehielten, durch 

iL Nach dem Frieden wirkte Suworow segensv.ill al- Gouverneur 

Inaea, blieb bil VfQ4 in Chersoa, organisierte ein« gute Küs 

und schuf den Hufen von rCodjubai. Am 1. Septem! 

den Überbefehl über die im 1-agei Irow versara 

am 17. die 
Krupczyce, vernichtete zwei Tage spa 

blieb vier Wochen ucrale 

und I I 
Angriff auf Praga, welches er am 4. November erstürmt« 

tig Warschaus den K .iwornw von Paul 1. an den V. 

gesandt, wo er am 31. März von Kaiser Kranz t. zum k. 1». PcldmarschaJI und 



• •r..u- i"-i In-rlad zu erleichtern. Am 14. Juli brach er 

auf und bezog am nächstes I jer bei 

. Kuriis, 5 Bataillone, 12 Eskadrone tte 

tt bei dem vollständig verwüsteten Orte, «restlich Aiud 

die Division Spleoyi*), Oberst K iraiczay mit 1 Bataillon 

uml je 2 Eskadronen Barcö-Husarea und Levenehr- 

•vau wurde als Vorhut bis an den Trotus vorgeschoben | 

Amanten, Scharfschützen und Jäger beobachteten den Floß 

zu seiner Mündu 

Die in den nächsten ragen eintreffenden Machrichten be- 

1 die früher eingegangenen; der Großwesir verstärke den 

spodar der Moldau, Mavrogheni. welcher nur die türkischen 



• österreichischen Truppen in Italien ernannt wurde. Uuverweill reiste 

'•e nach, erreichte das russische Korps in Villacb und führte dasselbe in zehn 

chen ti neu hatte EMI.. BttM Kr:iy durch die Schlacht von 

die Adda geworfen. Wesentlich durch die < »per. itionen 

r Generale Melas and Kray, sowie durch seinen Generalstabschcf Chasteler unter- 

;t, gelang M Suvorow durch eine Reihe erfolgreicher Unternehmungen die 

Italien zu vertreiben. Der Sieg bei Cassano, der Angriff ;iuf Bresciu. 

.; in Mailand, die durch die Siege am Tidone, an der Trebbia und bei No\ i 

ltc Vereinigung Macdonalds mit Morean sowie die Eroberung Mantua». 

Ausgang diese« Feldzuges in Italien ausschlaggebend. Nun 

itutow nach der Schweiz, um sich mit FML. Hotz e und dem bereits geschla- 

■v tu vereinigen. Unter unbeschreiblichen Mähsalen bewirkte er innerhalb 
ncr Wochen den Alpenübergang, fortwahrend vom Gegner bedroht und angegriffen 

nach den Gefechten im Tremolatale, bei der Teufclsbrücke, im Muotatalr, 

>llü und NäfeJs gelangte er mit den Trümmern seines Korps an den Vorderrheiti. 

lieh die fortwährenden Eingriffe des Hofk-> die Intrigen Englands ver- 

1 o row aus eigener Machtvollkommenheit den Kriegsschauplatz, Bog 

Schwaben und im Januar 1800 mit Bewilligung des Zaren nach Rttflland, 

11t endet die beldherrnlaufbahn Suworows, der trotz seiner gediegenen wissen- 

ifllicben Bildung in seiner äuüercu Erscheinung Vollblutrusse vom Wirbel Lu- 

lemonstrationen sind Kindereien; sie - .nlich entweder vergeblich, 

tür die Truppen oder bringen ihnen sonst Schaden. I b bin kein Ges. 
••11, Demonstrationen, Kontermärschen u. dergl.! Statt dieser Kindereien sind 
Ihrer: Oberblick, Schnelligkeit, Nachdruck!" schrieb Suworow aus Lindau 
Enheriog Karl. So offenbarte sich das militärische Glaubensbekenntnis dieses 
«sei ansscHieGlichei und rücksichtsloser Offensive, mit Beiner wohlbegründeten Vor- 
buchst einfache Manöver und für drastische Kürze in seiner Ausdrucks- 
1. am ix. Mai 
'i Je eiu Bataillon Karl Toscana, Kbcvenhüller, Mittrowsky, Pellcgrini und 
•rdo, 8 Eskadronen Barcö- Husaren und t Eskadronen Levenehr- 

ulloiic de. 1. Szekler Grenz-Infanteriere^imcnts und je ein Bataillon 
[oder. 



ig2 

Truppen erwarte, um zum Angriff auf das kaiserliche Armeekor 
zu schreiten. Prinz Koburg, der es nicht für ratsam hielt, dies 
Angriff abzuwarten, ließ Suworow ersuchen, sich mit ihm 
vereinigen, um dann gemeinschaftlich dem Gegner entgege 
zunicken. 

Suworow sagte zu. Am 27. Juli, 6 Uhr abends, brach 
seine Division von Berlad auf, setzte nach einer vierstündig 
Rast an der Tutova, um 4 Uhr früh den Marsch fort, raste 
zehn Stunden am Zeletinabaeh, überschritt dann auf drei öster 
reichischen Pontonsbrücken den Sereth und traf gegen 11 
abends des 28. Juli bei Aiud ein. Die Truppen Suworow; 
zählten in 10 Bataillonen, 9 Eskadronen, 2 Pulks Ulanen, 1 PulV 
Aniauten und 30 Geschützen 5700 Mann mit 2700 Pferden. Mit 
dem Korps K uburgs, 10 Bataillone, 30 Eskadronen, 200 Scha 
schützen, 120 Jäger, 800 Arnauten und 75 Geschütze, 17.300 Ma 
mit 6300 Pferden, belief sich die Streitmacht der Verbündet« 
auf ungefähr 23.000 Mann, einschließlich 9000 Reiteni ur 
105 Geschützen. 

Die russische Division rastete am 29. Juli im Lager voi 
Aiud, während das galizische Korps Bracken über den Trott 
schlug. Am 30., morgens 3 Uhr, brachen die Verbündet 
und überschritten mit der Infanterie und Artillerie die Brücke 
die Kavallerie durchritt den Fluß. Nach einer kurzen Rast b« 
Calimanesci wurde bis Marisesci marschiert, woselbst du- Vis 
bündeten, mit dem Sereth im Rücken, Front und linke Flank 
durch einen sumpfigen Bach gedeckt, bis zum Abend de.s31.Jt 
verblieben. 



Die Schlacht bei Focsani 1 ). 

Das Schlachtfeld von Focsani, von den beiden Nebenfluß' 
des Seret h , der Putna und dem Milcov, eingeschlossen, bilde 
eine von Ost nach West sanft ansteigende l.bene, welche bis 
die Nähe der Stadt Focsani mit dichtem, dornigem Gestrüpp be 
deckt war. Nordwestlich Zoresci auf dem rechten Putnaufer befand 
sich ein größeres Gehölz, der Igumenwald. Der Putnafluß hatte 
tiefeingeschnittene Talränder und konnte von Infanterie und 
Artillerie nur auf Brücken übersetzt werden. 

Der Kommandant der etwa 30.000 Mann starken türkischen 
Armee, Derwisch Mehemed, hatte sein Gros in dem vom Milcov 



') Hieatu Beilage 3: ..' Schlacht von Focsani" 




»93 



•iurohflo.-.sen^rij verschanzten Städtchen Focsani konzentriert und 
twa booo Mann starke Abteilung Spaliis und Janitscharen 
unter Osraan Pascha an die Putna vuriff schoben. 

M Abend des 31. Juli marschierte das Heer der Ver- 
bündeten in zwei Kolonnen gegen die Putna ab 1 ). Die voraus- 
Kosaken und Amauten der Kolonne Suworows 
n auf dem linken Flußufer auf rekognoszierende Spahis und 
wurden zurückgeworfen. Major Kienmayer, welcher mit zwei 
Eskadronen Barcö-Husaren den Vortrab der russischen Kolonne 
bildete, nahm die Fliehenden auf, sammelte sie und führte sie 
inen Husaren nochmals gegen den Feind. Es gelang ihm 
nur, die Spahis zurückzuwerfen, sondern er verfolgte sie 
1 FluÜ und ließ das Lager Osman Paschas in Brand 
stecken. Die Flammen bezeichneten den Kolonnen die Richtung 
>< lies. 
Die russische Division, welche einem kürzeren Weg folgte, 
gelangte zuerst an die Putna, lagerte bei dem Dorfe Sas und 
n unter dem Schutze der Abteilung des Obersten Karaiczay 
und zweier russischer Jägerbataillone den Brückenschlag bei der 
ani fahrenden Straße ivadu turcului). Nach Mitternacht 
traf auch die österreichische Kolonne an der Putna ein und Lagerte 
Des hohen Wasserstandes wegen konnte nur eine Brücke 
let werden, auf welcher um 4 Uhr morgens der Übergang 
r Division Suworow begann. Ihr folgte die österreichische 
rie, an deren Queue die Division Splenyi anschloß. Dia 
Kavallerie durchritt den Fluß*). 

Kaum hatten die beiden Kolonnen den Übergang bewerk- 
t, als auch der Gegner, aus dem Igumenwald vorbrechend, 
indten Kosaken und Arnauten angriff, zurückwarf 
■ 'gen die russischen Karrees anprellte. Durch Geschütz- 
ter zurückgetrieben, wandten sich die türkischen Reiterschwärme 
die österreichische Kolonne und auch von dieser ab- 
gegen die im Aufmarsch begriffene Division Spien vis. 
or sie einhauen konnten, hatte F.MI., Splenyi, Bin« 
• bildend, den Aufmarsch vollendet. Mit einem helt 

•r >-mpfangen, geben die Spahis die weiteren Versuche, 
ormarsch der Verbündeten zu stören, auf und ziehen sich 
.ni zurück. 



\ui. 

*) Anbang MV- 
Kriege unter Kaiser Josef II. 



'3 



194 



Mit klingendem Spiel und fliegenden Fahnen, die Rus 
mit dem üblichen Chorgesang, schritten nun die Verbündet« 
vorwärts. Der Marsch gestaltete sich durch das dichte, dornii.'- 
Gebüsch äußerst schwierig, namentlich für die Artillerie, deren 
Geschütz von den Infanteristen gezogen werden muüte, um. « 
fortzubringen. An der Lisiere des Gestrüppes, etwa 1500 bto 
2000 Schritte von Focsani angelangt, vermochte man die feind- 
liche Aufstellung zu übersehen. Auf dem äußersten rechm-ten 
Flügel derselben, bei Panile, stand Reiterei, hinter den mit zu^ l,:! 
Geschützen besetzten Verschanzungen der Stadt, vor dem K1oj= 
St. Samuel, die Janitscharen, am linken Flügel dehnte sich 
Reiterei bis Pocesci aus. 

Die russische Kolonne, welche den Igumenwald dürr er 
schritten hatte, geriet zuerst in das feindliche Geschützfei^^ 3 ^ 1 "- 
doch ließ Suworow den Vormarsch nicht einstellen, sond^^^ 111 
sandte seine Reiterei zum Angriff auf die Spahis bei Panile v=""'' or - 
Gleichzeitig wurden die zwölf Eskadronen der Division Sple^^ 3 )' 1 
gegen den linken feindlichen Flügel zur Attacke beordert. Bere^^ lts 
durch das Geschützfeuer des Bataillons Schröder ersch üttes-* 11 ' 1, 
weichen die Spahis beim ersten Anprall des 1. Reitertreffe== !ns 
der Division Splenyi zurück und werden von Oberst Meszär- "° s 

bis über den Milcov getrieben ; die sechs Eskadronen d. e * 

2. Treffens aber schwenken links, werfen sich auf den linken Flü^^5 el 
Janitscharen und jagen diese bis zu dem Kloster St. Samu^"""' 1, 
Gleichzeitig war es der russischen Kavallerie gelungen, die Türk^^"* ;n 
bei Panile zurückzudrängen, worauf Suworow mit seiner Divisicrr^* 11 
und dem Detachement Karaiczay gegen den rechten Flügel d* 
schanzten Stellung vorging, während Prinz Koburg mit de 
Division Levenehr das Zentrum angriff und die Infanterie de^^* r 
Division Splenyis die feindliche Stellung rechts umfassen lie^^^* 

Xach hartnäckiger Verteidigung räumten die Türken ihr 
Aufstellung; nur eine etwa 200 Mann starke Abteilung Jan^~ 
tscharen warf sich in das Kloster St. Samuel, dessen Eingang sie^ 
v 1 'rbarrikadierten . 

Oberst Graf Auersperg, der Kommandant des Bataillons 
Schröder, dem sich noch Major O'Reilly vom 1. Garnisons- 
regiment mit einigen Freiwilligen anschloß, versuchte das Kloster 
zu stürmen. Es gelang nicht. Der Sturm wurde abgeschlagen. 
Oberst Graf Auersperg fiel, Major O'Reilly brach verwundet 
zusammen. Prinz Koburg ließ den Angriff wiederholen, aber 
dieser scheiterte abermals, trotzdem er durch Geschützfeuer vor- 




breitet und »-in Pulvervorrat der Türken in die Luft geli 

\"un rief Prinz Koburg Freiwillige von Kaunitz vor und 
«UO Bataillon erschien, Offiziere aller Waffengattungen 
• n sich an, stürmten .treten das Haupttor und dra' 
durch eine Seitentür in das Kloster ein. Die Besatzung wurde 
netzelt. 
Mit der Einnahme des Klosters St. Samuel war die Schlacht 
bei Foc^ani beendet: der Widerstand einer kleinen türkischen 
. die sich in ein zweites Kloster geflüchtet hatte und 
von dort aus auf die vorbeimarschierenden Truppen schoß, war 
■chen. In wilder Flucht eilten die Türken gegen Buzeu 
raila, verfolgt von der leichten Reiterei der Verbündeten. 
Der Verlust der Türken belief sich auf 1500 Mann, darunter 
100 G' le; 16 Fahnen, 10 (beschütze wurden erobert, 500 

D und 200 Zelte, dann eine Menge Munition, Schlachtvieh 
und Vorräte erbeutet. Das galizische Korps hatte 25 Tote, 
darunter Oberst Graf Auersperg und Major O'Reilly, dann 
70 Verwundete, unter ihnen Leutnant Fazekas von den Kaiser- 
Iren '). 

Niederlage der Türken am Bodzapasse und bei Mehadia. 

schien, als ob die siegreiche Schlacht von Focsani das 

I zu tatkräftigem Handeln gegeben hätte ; denn mit ihr be- 

.uf der ganzen Linie der Armee eine Reihe von Erfolgen, 

die am linken Flügel beginnend sich über Siebenbürgen und das 

Das Korps in Siebenbürgen war in seinen Operationen, 

welche nach des Kaisers Wunsch die Besetzung der kleinen 

zum Ziele haben sollten, abhängig vom Korps des 

Prinzen (Coburg. Die längere Untätigkeit der Russen hatte 

Ionen des Operationsplanes nach und nach ganz in den 

id gedrängt und es blieb als nächste Aufgabe des Korps 

iehr die Verteidigung der Provinz Siebenbürgen. 

iL. Fürst Hohenlohe-Kirchberg, welcher nach dem 
Ablebei I'ZM. Grafen Fabris (15. Januar 1789) das Kom- 

mando in Siebenbürgen übernommen hatte und am 7. Februar 
rmannstadt eingetroffen war, zog mit Eintritt besserer 
:ung seine Truppen aus den Kantonnements nach den 
nkten zusammen. Er bildete drei I lauptgruppen : 






'3' 



196 

bei Hätszeg unter GM. Freiherr von Staader, 6 Bataillor 

-kadron.-n ' , bei Hermannstadt (Hauptquartier! anter GM. Fl 
berr von I'rugglach, 4 Bataillone, 2 Kompagnien und 6 
kadronen 1 und bei Kronstadt unter GM. von Orosz und Pt 
körn, 8 Bataillone und i; Fskadronen s >. Die bereits fiirge\vählt< 
Stellungen im (iebirge wurden stark verschanzt; auf Befehl de 
Kaisera wurde besonderer Wert auf die Anlage geschlo 
Redouten und Minen, dann die Bereithaltung au- r Reserve 

gelegt, weil „Berge, Klippen und andere derlei Hindernisse füi 
die Türken nichts beschwerliches sind, da sie alles einzeln über 
Für den Fall, als Siebenbürgen einem HauptangrifT dt 
ausgesetzt sein sollte, hatte auf Befehl des Kaisers di 
bei Karanaebea befindliche Gros des Korps Clerfayt, 8 Bat.: 

i'hoTH-n, zur Verstärkung nach Siebenbürgen abzurücker 
im Frühjahr erfolgenden Angriffe 
verschiedenen Gebirgspässe, namentlich aus der Gegend vor 

iiulunv: und Rimnic wurden siegreich abgewiesen. In 
konnte man aus diesen Angriffen ebensowenig, aF ans den ot 
sich widersprechenden Nachrichten über Stärke und Rewe. 
des Feindes zu bestimmten Schlüssen über dessen Pläne kommer 
Krst im Monat'- Juli trat darüber einige Klarheit ein; der 
wesir wurde im Marsche von Silistria nach Macin gemeldt 
und in Frfahrung gebracht, daß ein stärkeres Korps bei 1 
Stehe, der Gospodar '1er Walachei aber durch die Krön 

■ nach Siebenbürge tbrechen beabsichtige. Tats.. 

rückte ani 1. August eine 8000 Mann starke türkisch' 

:i die Verschanzangen am Bodzapasse vor. N 

•nseitigen Kanonade am 2. August, unternahmen die Türk» 
am 3. früh einen heftigen Angriff, der jedoch nach mehr 

!>f, namentlich durch wiederholte glänzende Att 
Szi'-klt-r I lusaren zurückgewiesen wurde. Die Türken verlor - 

Mann an Toten und Verwundeten, viele Zelte, 20 Wagen mi 
Munition und Gepäck, dann 2 Fahnen. Außerdem erbeuteten die 
Österreicher, welche 91 fote und Verwundete hatten, 200 I ' 



IftUQlone I- i-Repmeol >oso, d»nn | 

ten Saroyen-Dragoner und Toicana- Husaren, 1 

»x, Allvintiy j ' und 1 Ko 

pagnien Volontärs, 2 Divisionen 
UaJron walachische Volnt 
. )■? 2 Bataillone Oros. 
• 






Die Niederlagen bei Focsani und am Bodzapasse wirkten 
ichtlich lähmend auch auf die Unternehmungslust der Türken 
im Zsupaneker Tale. Der dort kommandierende Mehemed Pascha 
ine Truppen zurück und hielt nur noch Mehadia besetzt. 
N\ichricht hin beschloU FZM. Clerfayt, unverzüglich 
jrzugehen. Am 17. August brach er von Ivaränsebes auf, ver- 
rieb die am Bolvasnicabache stehenden türkischen Vortruppen, 
te nachmittags Mehadia und ließ die vorliegenden Hohen 
. 

sandte Patrouillen brachten in den folgenden Tagen 
bricht, daß Mehemed Pascha das Banat nicht geräumt 
abe. sondern vielmehr im Vorrücken gegen Mehadia begriffen 
Streitkräften nicht überlegen sei, weshalb Clerfayt 
de weitere Vorrückung des Gegners durch einen An- 
1 Stellung bei Mehadia zu verhindern. 
Am Morgen des zS. August besetzte Mehemed Pascha den 
m.n 

I ■ ZM. Clerfayt hatte die Befestigungen auf dem rechten 
es Belareka patak durch die Scharfschützen des walachisch- 
Regiments, dann durch 2 Bataillone Terzy und 1 Ba- 
taillon Nikolaus Esterhüzy, jene auf dem linken Ufer durch 
dllone Reisky besetzen hissen. 

• ich nach seinem Eintreffen auf dem Lazu mare liefi 

med Pascha die Spahis in die Ebene vorrücken und ihnen 

dann eine starke Abteilung Janitscharen mit 5 Geschützen folgen; 

im Angriff auf die Verschanzungen in dem Eeregaru 

schritten. Nach vergeblichen Versuchen, die dortige kaiserliche 

zu vertreiben, zog Mehemed Pascha seine Truppen 

wieder auf den Lazu mare zurück und begann sich dort zu ver- 

Nun ordnete FZM. Clerfayt den Angriff an *). Hiezu wurden 
. trrees in zwei Treffen in der Ebene südöstlich des 
gestellt; 1 Bataillon Nikolaus Esterhäzy hielt den 
ich des Belareka patak besetzt, 2 Bataillone 
- Unterstützung. Von der Kavallerie kamen 10 Eska- 
ErdÖdy-Huä in die Intervalle des ersten, 6 Eska- 

Württemberg-Dragoner in jene des zweiten Treffens, 
dronen i -Kürassiere folgten diesem Treffen. Von 

• rcfecht bei M August 1789." 

. und habe die Freude gehabt," meldete er Loudon am 28. August 
.»g mit Vergnügen allgemein angenommen worden 



198 

dem österreichischen Geschütz kräftig unterstützt, begann der 
Angriff der Kaiserlichen, dem die Türken nicht allzulange Wider- 
stand leisteten. So wie diese zu wanken begannen, brach die 
Reiterei aus den Zwischenräumen der Karrees vor und hieb so 
nachdrücklich ein, daß die Türken ihre Geschütze und Munitions- 
karren im Stiche ließen und fluchtartig zurückwichen. Eine Ab- 
teilung Janitscharen, welche noch mit dem Angriff auf die Be- 
festigungen am rechten Belareka-Ufer beschäftigt war, wurde 
durch das rasche Vordringen der Kaiserlichen im Tale ab- 
geschnitten und zersprengt. 

Nach 2 Uhr hatte der Angriff Clerfayts begonnen, um 
V27 Uhr abends konnte er die Relation „von der Topleczer An- 
höhe" datiert, an FM. Loudon absenden 1 ). 

Auf jener Anhöhe nächtigte das Korps Clerfayts; am 
Morgen des 29. wurde gegen Koramnik vorgerückt. Da der Feind 
sowohl diesen Posten, als auch das Zsupaneker Tal geräumt hatte, 
ließ Clerfayt nur 2 Bataillone und b Eskadronen Husaren bis 
an die Donau vorgehen. Es gelang den letzteren, noch eine Ab- 
teilung Spahis zu erreichen und über die Cserna zu jagen, worauf 
die dortige Brücke abgeworfen wurde. Das Feuer aus dem Ge- 
schütz in Neu-Orsova und jenes von 17 Tschaiken, die von Alt- 
Orsova gegen die Inselfestung Ada-Kaleh abwärts fuhren, blieb 
wirkungslos. 

Der Verlust der Türken an beiden Tagen wurde auf 
1000 Mann geschätzt; 8 Offiziere und 84 Mann gerieten in Ge- 
fangenschaft. Die Kaiserlichen, welche 5 Geschütze, 35 Munitions- 
karren, 4 Fässer Pulver und 8 Fahnen erbeutet hatten, verloren 
29 Tote, 79 Verwundete und 9 Vermißte, dann 8 tote, 29 ver- 
wundete und 6 vermißte Pferde 2 ). 

Die Zemiertuig' von Belgrad 3 ). 

Obgleich wiederholt zu einem Unternehmen gegen Belgrad 
aufgefordert, dem Kaiser Josef entscheidende Wichtigkeit bei- 
maß, zögerte FM. Loudon, diesem Wunsche nachzukommen, 
legte dem Kaiser immer wieder seine Bedenken vor und bat 
endlich um einen ausdrücklichen, gemessenen Befehl zur Aus- 
führung, da er die Verantwortung nicht auf sich nehmen wolle. 

') K. A., C. A. 1789, VIII, 62 g. 
*) Anhang XVI, XVI/i. 
•) Hiczu Textskizze II. 



19 

s 



TM.* 






X3 



1 




199 



Mit dem Hinweis, daü ein lere Unternehmung weder auf 

losoden, noch in die Walachei vom Banate oder Siebenbürgen 

uis vorteilhaft oder ausführbar wäre, erhielt nun der Feldmarschall 

„positiven Auftrag-, die Save zu übersetzen, offensiv zu 

igieren und Belgrad wo möglich zu belagern". 

Dieser Weisung gemäß erteilte FM. Loudon die Marsch - 

lefehle. Als Sammelpunkt der für die Unternehmung auf Belgrad 

lmtiii Truppen wurde Banovce gewählt. Dort vereinigten 

»ich die Hauptarmee und die über Mitrowitz heranrückenden 

ruppen des kroatischen Korps zwischen dem 4. und 11. Sep- 

" j r. FM. Loudon selbst traf am 3. in Scmlin ein und empi 

am folgenden Tag den Erzherzog Franz, welcher auf 
;>ch des Kaisers die Belagerung mitzumachen hatti . 
FM. Loudon gedachte mit 40 Bataillonen und 60 Eska- 
dronen die Save zu überachreiteo, bei Semlin hatten 16 Bataillone 
und 10 Eskadronen, bei Puncsova 4 Bataillone, 6 Eskadronen zu 
leiben. FZM. Clerfayt wurde angewiesen, sobald die Türken 
Banat geräumt, mit den entbehrlichen Truppen durch die 
Almas nach Päncsova zu rucken, den Rest seines Korps aber 
r 1 ML Wartensleben bei Mehadia zu belassen. Im weiteren 
der Unternehmung hatte Clerfayt, vereint mit den bei 
a stehenden 4 Bataillonen und 9 Eskadronen unter 
GM. Lilien über die Donau zu gehen und sich vor Belgrad mit 
der Uauptarmee zu vereinigen 1 ). 

Den Übergang über die Save gedachte Loudon am 
ptember zu bewerkstelligen und am 15 vor Belgrad zu 
iieinen. Die Nachrichten, daß ein starkes türkisches Korps 
im Anmärsche gegen die bedrohte Festung begriffen sei, ver- 
anlagte jedoch den Feldmarschall, die Unternehmung bereits für 
da a 1 1 . festzusetzen, um sich noch vor dem Eintreffen des Gegners 
>hen von < Mruznica zu versichern. Demgemäß rückte 
5' ML. Prinz Waldeck vor dem Morgengrauen des 10. September 
mit io Bataillonen und 12 Eskadronen aus dem am Vortage be- 
zogenen Lager bei Surcin nach Boljevci, übersetzte am Abend 
Save und bezog ein Lager bei Zeleznik 



d«u Textskirze 12. 

.Abends um - Uhr setzte sich das Waldccksche Korps dergestalt io Be- 

: 4 Battenc-Scliitle, jedwedes zu 4 Canons ; auf diese folgten die Brücken- 

•tu der Brücke über die Save bei Ostruinica. Auf den Brücken-Gliedern von 

ite* Brücke und den vorhandenen Stock- und kleinen Plätten wurden die 

1«, Loudon, Gyulai, Broder, Znh. Ferdinand und 1 Eskadron 



200 



Während das Korps Waldeck den Übergang- bf 
stelligte, rückte die Division FML. Colloredo, 8 Bataillone, 6 
dronen, an die Save, welche am Vormittag des 1 1 . überset 
wurde. Dieser Kolonne folgte zu Mittag G. d. K. Graf K in.sk y 
mit 10 Grenadierbataillonen und 18 Eskadronen. Mit Tagesanbruch 
des 12. September begann der Vormarsch gegen Belgrad in 
zwei Kolonnen über Zeleznik und Zarkovo einerseits, Zeleznik und 
Knezevac andererseits. Wenig belästigt von türkischen Patroullier 
bezog die Armee nach kurzer Rast auf dem RepÜkobi 
Lager auf dem Dedinjeberge. Die Vorposten wurden bis an 
Eugenischen Linien und zu dem Dorfe Ziganka vorgeschob» 



Giacven-Husaren, der Prinz Waldeck, dann GM. Klebek cmbarquicrt, auf 
Save hinabgeführt und bei Ostruinica am Fuüe des Berges ausgesetzt ; der übr 
Teil dieses Korps in je 2 Bataillons Brentano und Wallis, 5 Eskadrons Graeven un 
3 Divisions Lobkowitz mit dem GM. Türkheim, marschierten längs dein linke 
Save-Ufer und cotoyierten die auf dem Wasser Hinabgefahrenen. Während als 
Brücken geschlagen worden, wurden immerfort von erstgenannten Truppen und ihie 
Artillerie auf Brücken-Gliedern und Blatten übersetzt." (K. A., F. A. 1789, Haup 
.irm<-c, XIII, 21.) 

') ,.K:ium glaubte man, daß man in Feindesland und im Angesicht dieser 
groÜen Festung marschiere; denn der Marsch ging so eifrig und unbekümmert fo 
obwohlen er sehr beschwerlich war, welchen die Str:iU<-, die nur ein einzige» for 
dauerndes Delile macht, verursachte. Den PaÜ bis am Dedjuje konnte m:. 
t Mann nebeneinander gehen begünstigte noch die Waldung und 

und da schöne Anhöhen für die Feinde, welche es aber gar nicht benutzen wollte 
Nur ließen sich etliche Spahi* vor der Avantgarde sehen und neckten das Freicor 
-rten einen Hauptmann und einen Gemeiuen ; allein sie waren bald mit Vertu 
von 4 Toten der Festung tu getrieben. Al> I'rinz Waldeck mit der Avantgarde 
den Dedinje rückte, 10 lieücn sich einige hundert an der Zahl Spahis aus der 
sehen und kamen über den Weg, der ge.;en den Mokrilugbach führt, gegen unse 
Husaren; allem sie wurden durch das bei der Avantgarde befindliche Kavalleriegeschü«: 
als durch eine Division Lobkowitz und eine Division von Graeven gar bald 
Festung k ,f,r ""ben. Zwei Husaren blieben todt und einer, dem das Pl<-rT l 
ward und die Graeven'sche Division sich zu gleicher Zeit rentierte, wurde von dl 
Türken alsbald gefangen genommen. Hierauf war Alles ruhig und die Kolonor 
lauten folgende Position: das Grenadier- Karree stand auf dc^ u IHinV 

und bekam XU der linken Flanke vorn Keservegeschütx 4 Zv. 
blUen ; auf dem rechten Flügel kam die übrige zu dieser Kol 

llerie gegen Kumodr»/. Das KaiTee vom GM. Türkhciin, 1 I 
Bataillons Brentano, kampierten am Fuü des D cd inj 
iren. Die Packp! 
unter Bedeckung von einer Division Miliaren, weil man den Marsch eben »o r\r 
verrautrte. Abends n l'ackpferd i()pen maüte 

Nacht ihre Geweht dlert sein, 

Kavallerie hielt da gesattelt." |K_ A \III, 

ragabaefe ■ -- Qberleoteu Mayei von Heller., (cid n.n Ker.ky-Gtenadir.rru 



ig mit dem Vormarsch der Hauptarmee auf dem 
rechtin Saveufer, näherten sich 18 Bataillone und 10 Haka- 
nen, die bei Semlin zurückgelassen worden waren, dem linken 
FluUufer. In der Nacht zum \2. September wurde der Bau ein--r 
Brücke auf die Zigeunerinsel begonnen und am 13. samt dem 
Brückenkopf und einer Redoute vollendet. Letztere erhielt eine 
Besatzung von zwei Bataillonen; das Gros der Truppen wur 
ten Semlin und Bezanija verteilt 1 ). 

diesem Tag unternahm der Feldmarschall in Begleitung 
lies I _<-s Franz eine Rekognoszierung der Festung. 

Belgrad, von den Türken Darul Djihäd, das Haus des 
Krieges genannt, an der Mündung der Save in die Donau 
•gen, breitet sieh an den Ufern beider Flüsse aus, die sowohl 
ran iier Kriegsinsel, als auch von dem den Wasserspiegel der 
QU um etwa 50 Meter überhöhenden Plateau, auf welchem 
das SchloLi lag, beherrscht wurden. Andererseits machten diese 
beiden Wass< rlinien die Festung, den damaligen Mitteln gegen- 
über, nahem unangreifbar; sie konnte nur von Südosten ange- 
rden, wodurch jedoch der Belagerer stets Gefahr lief, 
den entscheidenden Kampf mit verkehrter Front zwischen der 
tung und dem Entsatzheere aufnehmen zu müssen. 
Die Pestungswerke von Belgrad, seit dem Jahre 1739 von 
• n bedeutend verstärkt, bestanden wie zu den Zeiten 
Prinzen Eugen von Savoyen aus drei Hauptgruppen : dem 
>ro Jahre 1343 von König Ludwig I. von Ungarn erbauten, un- 
mittelbar an der Donau gelegenen Schlosse, das durch die nach 
•iten steil abfallenden Hänge geschützt, noch behauptet 
inte, wenn auch die übrige Festung gefallen war, 
Stadt und den Vorstädten. Die Stadt, unmittelbar am Ein- 

ler Save in die Donau gelegen, wird von beiden Fl 
;>ült; die Vorstädte, welche in einem großen Bogen die 
liehe Festung umgaben, wurden teils durch die beiden 
™*i n, teils durch feste Mauern und breite Gräben 

■itzt. 

Besatzung der Festung bestand aus 9000 Mann unter 

ipferen und entschlossenen Osman Pascha. Er ver 

feschütze aller Art und war mit Munition und Vorrät. n 

ehen. Die auf der Donau befindlichen 20 armierten 

türkischen Tschaiken wurden von der kaiserlichen Fluttille., di<- 



■e 5: »Plan der Beliigerung von Bi 



sowohl von Päncsc 
in Schach gehalten. 

FM. Loudon, welcher bei seinem Rekognosziemn.rsriU 
gefunden hatte, daß die Häuser der Vorstadt meist mit Ziegel 
gedeckt und solid gebaut waren und nicht leicht in Branc 
gesteckt werden konnten, daß die Umfassung der Vorstädte Start 
und mit Geschütz besetzt war, beschloß beim Angriff die noch 
teilweise vorhandenen Eugenischen Linien und Verschanzungeo 
benützen, die seltsamerweise von den Türken unbeachtet gelasse 
worden waren. Der Hauptangriff sollte sich gegen die südliche 
und westlichen Abschnitte Belgrads richten, die Wasserstad 
gedachte er von der Kriegsinsel angreifen zu lassen. 

Am 15. September führte der Feldmarschall das Heer 
die Eugenischen Linien, mit Ausnahme der Brigade GM. Klebei 
welche am Mokrilug verblieb; am iS. rückte FZM. Clerfayt 
mit 7 Bataillonen, 10 Eskadronen von Päncsova in das Lage 
vor Belgrad. FM. Loudon verfügte nun über 70 Bataillone, ooEsk 
dronen, im ganzen 62.070 Mann, 11.700 Pferde (Gefechtsstaru 
Das Belagerungsgeschütz bestand in 1 20 vierundzwanzig-, 8 ach 
zehn-, 50 zwölf- und 30 sechspfündigen Kanonen, dann 1 
Metall- und 30 Steinmörsern. Chef der gesamten Artillerie wz 
FZM. Rouvroy, nach dessen Ableben FZM. Colloredo; 
Geniewesen leitete Oberst Lauer. 

Die am 13. September begonnenen, von den Türken 
wenig, umsomehr jedoch vom ungünstigsten Wetter gestör 
Belagerungsarbeiten waren am 29. so weit vorgeschritten, 
KM. Loudon für den folgenden Tag den Sturm auf die Raize 
stadt anordnete. Es erschien den Truppen als gute Vorbedeutut 
daß an demselben Tag eine mit Jubel begrüßte Nachricht 
Lager eintraf. G. d. K. Prinz Koburg hatte im Verein mit 
Suworow einen glänzenden Sieg über die Türken errungen' 



Die Schlacht bei Martmesci '). 

Das österreichisch-russische Korps hatte am t. August 
dem Schlachtfelde von Foc^ani genächtigt, am folgenden 
führte Prinz Koburg seine Truppen bis an den Mülcovfli 
las Detachement des Obersten Karaiczay wurde jenseits 
Flusses bei Golesci aufgestellt. Suworow, der auf Befehl 



'1 liiezn Beilage 7 „Plm der Schlacht bei Martioesci". 



203 

Aen Repnin nach Berlad zu rücken hatte, marschierte noch 
an diesem läge ab. 

Bestrebt seinen Sieg auszunützen, gedachte Prinz Koburg 
Vorrückung des Gegners nach Buzeu zu verhindern und bat 
uilb um Verstärkxing durch das siebenbürgische Korp- So 
glücklich Kaiser Josef auch über den ••rtochtenen Sieg war, die 
Verhältnisse der Hauptarmee beschäftigten ihn doch am meisten. 
erat unsere Unternehmung auf Belgrad," schrieb er dem 
Prinzen, „so sollte man vermuten, daß entweder der Friede 
•mvungeD, oder ganz gewiß mit zukünftiger Kampagne die 
Unternehmungen auf dem rechten Ufer von der Donau fort- 
und dadurch die Türken zur Räumung der Walachei 
selbst genötigt würden." Die Mitwirkung des Korps Höh 
lohe hielt er abhängig von den Verstärkungen, die von der 
Hauptarmee nach Siebenbürgen abgegeben werden kunnten, 
. Loudon aber glaubte vorläufig nichts entbehren zu können. 
Prinz Koburg mußte sich demnach darauf beschränken, den 
Feind genau zu beobachten. Die bis Rimnic streifenden Kavallerie- 
abteilungen stießen wohl zeitweise auf einzelne türkische Reit' r- 
'ren, doch konnte über Stärke und Absichten der feindlichen 
Hauptarmee nichts Sicheres in Erfahrung at werden. 

Erat Mitte September traf im Lager des Prinzen die Meldung 
daß der Großwesir mit über 50.000 Mann bei Braila gelagert 
habe und mit der Absicht nach Focsani zu marschieren, am 18. 
i eintreffen werde. 
Die Armee des Fürsten Potemkin rückte zu dieser Zeit, 
Bender beobachtend, zwischen Pruth und Dniestr gegen die 
bonau, die Division Suworow war bis Pu^eni vorgeschoben. Es 
schien demnach, daß der «-roßwesir beabsichtige, sich zwi- 
Heere der Verbündeten zu drängen, Koburg zu schlagen 
I dann mit einer Kolonne in Siebenbürgen einzubrechen, mit 
r zweiten über Jassy in die Bukowina zu rücken. Ein hefti 
immenstoß von vier Eskadronen Husaren mit einet etwa 
Mann starken Abteilung Spahis am Rimnabach, die erst 
' u rcli das Eingreifen eines Bataillons und zweier Eskadronen 
"Ott! Detachement Karaiczays vertrieben werden konnten, nahm 
Pc ien Zweifel über die dem galizischen Korps drohende Gefahr. 
.nz Koburg, der am 17. August ein Lager bei t'ärligi 
n hatte und am 18. September bis südlich des MilCOV 
rückt war, wodurch er bei einem etwaigen Vormarsch der 
Focsani ihre linke Flanke bedrohte, sandte einen 



204 

Eilboten zu Suworow mit der Nachricht von dem An 
.starker türkischer Streitkräfte und dem Ansuchen um 
Stützung. Xoch in der Nacht, zum hj. September traf Suworo' 
zusagende Antwort ein'). 

Um vor dem Eintreffen der Russen jeden entscheidend« 
Zusammenstoß mit dem weit überlegenen Feinde zu vermeid« 
führte Prinz ECobnrg am 20. sein Korps wieder über dt 
Milcov südlich Focsani zurück. Hier traf am folgenden Mox| 
die Division Suworows, deren Marsch durch Hochwass 
verzögert worden war, ein und schloß an den linken Flüge] dl 
[sehen ECorpa an. Die Gesamtstärke der Verbündeten beÜi 
sich in 21 Bataillonen, 42 Eskadronen, 2 Pulks Kosaken und 3 .\ 
nauten-Pulks auf 23.960 Mann, darunter 9500 Reiter. 

I )as Schlachtfeld von Martinesci liegt zwischen dem vc 
sumpfigen Niederungen umgebenen Kimme, dem Slivnicbach ur 
dem Rimnafluli und bildete eine von unbedeutenden '. 
(mogidla durchzogene, mit Mais und dornigem Gestrüpp bewachsei 
Ebene. Östlich der an der Einmündung des Slivnicbaches in de 
Rimnic liegenden kleinen Stadt Martinesci befand sich • 
gedehnte,^ GehÖlz, mieilor (Lämmerwald . ''.essen We* 

Liaiere die Türken verschanzt hatten, ("deich einem Vi 
Werk erhob sich westlich des crangu mieilor bei dem DÖrfcbf 

n cucului am rechten Ufer des Rin 
höhend, <-in kleines Plateau, das sich bis an das östlich 

nde kleine Gehölz, Cajatawald liinzog. Dieses Platea 
hatte der Großwe&ir durch ein 5- bis 6000 Mann starkes K.OTJ 
unter dem Pascha Badschi Soitar mit Geschütz b 
Gros des türkisch' es, das auf ioo.oo< 

iiätzt wurde, lagerte auf dem linken Rimnieufer bei 

1. Der FluSübergang war durch «-inen Brückenkopf geschüü 
Das Lager des Großwesirs befand sicli auf dem Unken P 
iifec bei Odaia. 

indett 
in zwi Kolonnen .'ms ihrem 1 i auf, überschritte 

auf. Icken den Milcov undgelanj . ••:< Morj 

Kimn.i. \<>ch \-ir 1 ftgesanbrucfa wurde der Flu 1 breit 

aber sehr seicht t nn-1 jens 

tordnung aufmarschiert. Dia rechte K< 

tta und nahm Dir. auf ttrgu cucului, 

)c lf..w. '^W." 



205 



linke. Prinz Koburg, gegen die Westlisiere des erängu mieilor. 
[f dem rechten Flügel des galizische.n Korps bildete das Deta- 
tachement Kar.iiczay eine Flanke in gleicher Höhe mit der 
•i Division. 
In aller Stille ging der Vormarsch vor sich ; etwa 1700 Schritt 

■r türkischen Stellung bei tirgu cucului wurde die Vor- 

■ewegung der russischen Karrees durch einen stellen Grund 
gehemmt; nur ein schmaler Weg führte hindurch, so daü die Karrees 
ihn nur nacheinander durchschreiten konnten. Ungeachtet des feind- 
lichen Geschützfeuers, das noch vor dem Anlangen der Russen an 
jenem Hindernis eröffnet worden war, dringen diese vorwärts, 

is zwei Grenadierbataillonen gebildete Karree des äußersten 
rechten Flügels, welches zuerst den Grund übersetzt hatte, 
stürmt die Höhe hinan und nimmt die dort aufgefahrenen fünf 

itze. Aber schon rückt das Gros des türkischen Korps 
die Janitscharen hinter den Spahis auf den Pferden 
sitzend, um schneller an den Feind zu gelangen. In die Nähe der 
Russen gelangt, springen die Janitscharen von den Pferden und 
Wenden sich gegen die russischen Grenadiere, während die 
Spahis auf die aus dem Grunde debouchierenden sechs ersten 
rassischen Eskadronen losstürmen. Inzwischen hat Suworow 
selbst das Karree der Jäger herangeführt, die ein heftiges Salven- 

.regen die Spahis richten, gleichzeitig erhalten die russischen 
lterstützung von den Kaiser - Husaren unter Major 

isovszky und nach kurzem Kampfe weichen die Türken 
und eilen dem Cajatawalde zu. 

Inzwischen war das galizische Korps, nur mühsam durch 
das dornige Gebüsch vorwärts kommend, gegen den erängu 
"liiilor gerückt und hatte sich dadurch auf etwa 3000 Schritt 
von der rus-i.schen Division entfernt. 



er Großwesir hatte sich auf die Nachricht von dem An- 
der Verbündeten, da er leidend war, zu Wagen auf eine 
rooghila westlich des erängu mieilor begeben, von wo aus er das 

Schlachtfeld überschauen konnte. Fr bemerkte auch sofort 
die zwischen den Korps der Verbündeten entstandene Lücke und 
'■ntsendete unverweilt eine starke Reiterabteilung gegen den linken 
der Division Suworow. Durch das wütende Geschrei der 
anstürmenden Spahis auf die dem General Suworow drohende 
Gefahr aufmerksam gemacht, beorderte Prinz Koburg sofort 

•tachement Karaiczay, nebst dem Bataillon Schröder und 



vier Eskadronen zur Unterstützung dahin. Inzwischen hatten 
Spahis die Attacke auf die Regimenter Smolenski und Rostowsli 
ausgeführt und waren nach dem ersten Anprall vor dem Geschütz- 
und Gewehrfeuer der Karrees zurückgewichen, aber, durch frisch« 
Scharen unterstützt, wiederholten sie den Angriff mit gröUerem 
Ungestüm. Doch jetzt machte sich bereits das Eingreifen Karai- 
czays fühlbar. Dieser hatte seine Bataillonsgeschütze, dnrch 
o Geschütze der Artilleriereserve verstärkt, auffahren und gegen 
dir* rechte Flanke der Spahis wirken lassen. Erschüttert durch 
das Feuer begannen di-se zu wanken und nun sandte Karaiczaj 
Mine Reiter vor. Ohne die Attacke abzuwarten, wandten sich 
die Spahis zur Flucht. 

Suworow war unterdessen, durch das Eingreifen Karai- 
czays über den Kampf auf dem linken Flügel beruhigt, mit den 
Gros gegen den Cajatawald vormarschiert, in welchem sich die 
von ttrgu cucului vertriebenen Türken festgesetzt hatten. Nach 
kurzem Widerstand räumten sie ihre Stellung und zogen mcIi 
gegen Bogsa zurück. 

Das galizische Korps, welches inzwischen an den Rand de 
Gestrüppes gelangt war, stand gegen Mittag, als Suworov 
den Ort Vacsin erreichte, ungefähr in gleicher Höhe mit 
ihm. Der vor der österreichischen Front liegende Wald wa 
durch (angeblich) 40.000 Janitscharen besetzt; auf beide 
Flügeln ihrer verschanzten Stellung dehnten sich große Reit-' 
schwärme einerseits bis Bogsa, andererseits bis zu einem 
des Waldes einzeln stehenden, weithin sichtbaren Baum. DU 
aus dem Gebüsche hervortretenden Österreicher wurden durd 
Feuer aus 28 Geschützen empfangen, das jedoch, schied 
geleitet, wenig Schaden anrichtete ; gleichzeitig jedoch unternahr 
eine starke Abteilung Spahis einen Angriff auf das Detachemer 
Karaiczay, das nach beendetem Kampfe am russischen linke 
Flügel weiter vorgerückt war und vor den übrigen Trupp« 
einen Vorsprung gewonnen hatte. Ein hartnäckiges Gefecr 
entspann sich. Sechsmal werden die Spahis zurückgeworfe 
sie stürmen immer wieder vor; nun erhält aber Karaiczai 
Unterstützung durch die sich dem Kampfplatze nähernden 
reichischen und russischen Truppen. Ermutigt dadurch, untt 
nehmen die acht Eskadronen eine siebente Attacke und werfe 
die Spahis, die nun gegen Martinesci zurückfluten. 

Gleichzeitig mit dem Angriff auf Karaiczay hatte 
Großwesir auch gegen beide Flügel KoburgfA eine Reite 



20- 



vorgesendet; durch das hohe Gras gedeckt, war die 
ittacke so überraschend erfolgt, dafi Kobnrg kaum Zeit fand, 
iie Karrees von Mittrow.sky und Pellegrini Front a zu 

er es gelang noch. Von dem Feuer dieser Karrees 
empfangen und durch sechs Eskadronen des 3. Treffens attackiert, 
gehen die türkischen Reiterscharen wieder zurück, 

ist 1 Ihr. hie Hitze wird drückend, die Spannkraft 
nippen lätit nach; ein Augenblick der Ruhe tritt ein, die 
atemlose Sl r Entscheidung. Denn diese liegt am crängu 

1 klingt es den Osmanen, den Wald zu behaupten, so 
haben sie die Schlacht gewonnen. Ein solcher Erfolg muri 
auch d iiütterte türkische Reiterei neu beleben, sie neuer- 

at den Kampfplatz führen und den dann unvermeidlichen 
Rückzug der Verbündeten verhängnisvoll gestalten. 

li kurzer Rast, während welcher die beiden Feldherren 

sich mit wenigen Worten über den bevorstehenden Angriff 

, beginnt der Vormarsch von neuem. Die Division Suworow 

rückt liogsa vor, die Truppen Koburgs schreiten mit 

fliegenden Fahnen und klingendem Spiel zum Angriff auf den 

In einer halbmondförmigen Linie, 16 Karrees im f., 42 Es- 
im 2. Treffen hinter den Intervallen der Vierecke, 
sich 'lie Verbündeten der Waldlisiere. Ihre Geschütze 
offnen den Kampf. Der Grotäwesir hat alle verfügbaren Truppen 
BJ den V.-rschanzungen angesammelt. Ein Teil, der dort keinen Platz 
t, steht hinter denselben. Das gut geleitete Geschütz- 
Verbündeten verbreitet Tod und Verderben in diesen 
1 und nun brechen plötzlich, auf ein schmetterndes Signal, 
iter durch die Intervalle der Karrees vor, überse 
iben, als erster der Oberstleutnant Kienmayer, der die 
erobert, hauen in die Janitscharen ein, die an 
geklammert, welche sie lebend nicht verlassen 
wollen, ni- etzelt werden müssen. Den Reitern folgt mit 

lern Hurra die Infanterie. 
Der wesir hat den Wagen verlassen und hält zu 

ii auf der moghila. Bei Beginn des Sturmes 
ner Reiterei einzuhauen, aber diese gehorcht nicht 
- umsonst beschwört er sie, vergebens zeigt er ihr in 
''" r erhobenen Rechten den Koran, sie t-i 1 1. gegen Martinesci 
zurück 1 von den ans dem heldenmütig verteidigten crängu 

»enen Janitscharen. Jenseits des Waldes versuchen 



.-e/ei wrru*: *it?*sx*fi Zr-iex^MO. t-ehret. xnt «äs- -ii'Ti esaate 
ssuv: r l*?+n. J&Oi. wnn^r, tm t^mo. int aar ösr T~i 

V« ' Vor »sc •5*^ Sc ügg ic ? *■ gan g. =u»ar in& am. wi 

* mj*i*Äe f s*nza#A 'SifMx. sir 6er TTiüc«iL-: TaT^ aan* wi 
'»'■■' a^*si iri'c '^Vff&Sc '^ervsx&r — : anx jü-eaea. 3 a^a»n j ig mcfi 
■üi*; '.«^öt^-eu«. ^^e«ßJrra^E*. — V7*s*sraicsfc. aar ?jaimat iaai 
'j.*: iifcsrt* -i*s- V*rv£mc*»Ä»a_ ■& v>: Tcc* imf ?ar T— «jutW 

T>>- Sieger i-vtrsÄ-uiÄ«. 2C 6*ss Säja^cieiät ^n. rs- 5q 
V-rj-'^ar vr*.«.:-ji*A Ssr^'dpssrvüies: da* beerren*- isä: nes öid 
»«ro>t i.w« ■>«» Ijü%*x ~'j*z. Odaii- äs. m-*ä:2ieii: ^nxr axeä. Jii*i 
*fcr«Ä. ; cüe.. •»-/>!iü~; J *r: ü^er 6*;. Axäzzar äer Säüaäc. i 
de?. Sie^ der '/bssÄ£.-;^?-*r- V»*ä£*c becec-s 5 - 

-"/>: >, vf t.VrZ vsg dei ti*idi.'.L*s Heera* vor äsr Söifld 
*<j- zire'?ei>/fc jfvt geiräü. I>*r c-jtcs. Y fr L " V: *' rint L W!r vessääl 
,e.>, Jr/f-wrterie wS '/ev^vhz bevetzteWili cxäi^x tnieäic sal 
e.f;e?.', Angriff -rinivt 'ttr^/^itH Schwierigkeiten eat<«c , ia. *is sä 
V'rfv.f-iÄizuTj^^j öyr'/ri Reiterei jfedeckt snd öäe AagriSseääs* 
*e.i/*t 'iWJi da* iß. Ca;.a*.ai»'aid tai bei ifrj^ caczhE TWg 
v..V/.vef<efj Korp* flankiert wurde. Weniger zu buB^ea ist 4 
Ma%>.;ererj von 7 nippen ia den Verv:naazangen, die d*äsrdi ! 
V/j'Jeri>tar»d »kraft verloren ; noch weniger das unanternrocbH 
Vortreib«?» der damaligen türkischen Hanptwaffe, der Spä 
welche gegen die feuerspeienden, von einer ebenso m* 
nehmenden Kavallerie gedeckten Karrees machtlos Taren. Dm 
den Kampf und die Verluste erschüttert, maßten die türkiscl 
Reiter g'srade dann versagen, als ihr Eingreifen am notwendigs 
g'rweoen wäre, bei dem Hauptangriff der den Wald stürmen« 
gegnerischen Infanterie. 

her Krituchluß der Verbündeten, den numerisch vierf 
überlegene» Gegner anzugreifen, ist bewunderung-swür 
her anfangn divergierende Vormarsch der beiden Kolom 
d««r ein«?» geg«;n tirgu cucului, der anderen gegen den erä 
mi'dlor, hätte nur durch eine räumlich größere Trennung 

'; l'.liii- ilavon liflinilrt «ich noch gegenwärtig im k. u. k. Heeresmu 
Hl Wird. 

', Anilin»« XVII, XVJI/i, 2. 



209 

:en Heeresabteilungen gefährlich werden können. Die straffe. 

cäfiheitHche Führung der beiden Kolonnen, das tatkräftige Ein- 

der Operationen der einen in jene der anderen, bieten 

I t erfreuliches Bild zielbewußten Zusammenwirkens, 

dem der Erfolg nicht fehlen konnte. 

Die Schlachten bei Focsani und Martinesci blieben ohne 

jene nachhaltigen Folgen, die sie zweifellos verdient hätten, alu-r 

rn doch auch den Beweis, was man von österreichischen 

I nippen zu verlangen berechtigt ist, wenn sie gut geführt 

len. 

Kaiser Josef war hocherfreut über den glänzenden Sil 
den G. d. K en Josias Koburg ernannte er zum Feld- 

marschall, dem General Suworow verlieh er die Reichsgrafen- 
würde; von der Zarin erhielt Prinz Koburg einen goldenen, 
reich mit Brillanten besetzten Degen. Ihrem - ■ n GeowaS 

sie das Groükreuz des Andreasordens und das Prädikat 
Rimnikski '). 

Mit dem Siege bei Martinesci war den Verbündeten der 

g in die Walachei eröffnet ; der Großwesir ging nach Silistria 

zurück, ein großer Teil seiner Truppen verließ ihn und zog in 

die Heimat. Aber wie nach der Schlacht bei Focsani, so wurde 

li jetzt Suworow zurückberufen und rückte nach Tecuci. 

Fürst Potemkin, der am 14. September auf das rechte Donau- 

rangen war, beschloß Bender zu zernieren und inzwischen 

rmann zu nehmen. 

Prinz Koburg, der gern in die Walachei vorgedrungen 
*äre, hielt diese Unternehmung ohne Mitwirkung der Russen 
wVht für rätlich, auch fehlte es ihm an Geschütz zur Belagerung 
der Donaufestungen. Er bezog deshalb vorläufig sein früheres 
Lager auf dem rechten M'ücovufer zur Deckung der rechten 
Hanke der Russen. Kaiser Josef erklärte sich damit einverstanden, 



') GM. Karaiciay, den Suworow nach der Schlacht dankbar umarmte, da 
•f »du Meiste iura Siege beigetragen", erhielt ein Chevauxleger3regiment, die Obersten 
"otvith «nd Aufsess wurden in Generalmajors, die Oberstleutnants Fischer 
0Bi l Kienmayer tu Obersten befordert. Für die russische Mannschaft wurden auf 
^•kl dl 7000 Gulden verteilt, die Österreichische erhielt 6 goldene und 108 sil- 

l, eme 1 ini 25. Juli vom Kaiser gestiftete „Militärehrendenkmünzen", dann eine drei- 
4 B'Ü* Gratislöhnung. Kür ihre Leistungen während des Feldruges überhaupt, erhielten 
l,eo Maria Tbetesienorden: FML. Splenyi, GM. Karaicray und HoTv i'li, die 
Kienmayer, Fischer und Linde, dann Rittmeister Wolfskehl und 
Hauptmann Borvitz. 



Kriege unter Kaiser Jose! II. 



U 



2IO 



wenngleich er bedauerte, „daß vcn diesem herrlichen Siege 
keine weitere Früchte gezogen werden können l }". 

An dem Tage, an welchem der Kaiser diese Zeilen schrieb, 
fiel Belgrad. 

Die Einnahme von BelgTad. 

Die Beschießung von Belgrad hatte am 16. September au 
den Batterien der gegenüber dem Konstantinopeler Tore erric 
teten zwei Redouten und des Werkes an der Mündung 
Dunavica begonnen. Wohl war die türkische Besatzung bemü 
gewesen, die weiteren Arbeiten der Belagerer durch heftigti 
Feuer, welches die Karrees der Kaiserlichen gefährdete r i, 
stören, doch schwiegen die türkischen Geschütze bald, als scbd 
nach dem dritten Wurf ein Teil der Raizenstadt in Flamme 
aufging. Die Geschütze, insbesondere die Achtzehnpfünc 
mit glühenden Kugeln, nährten den Brand die ganze Xadi 
hindurch. Während derselben stellten die Belagerten ihre ze 
störten Batterien wieder her und eröffneten am Morgen des t- 
das Feuer vom neuen. Zwischen die Geschütze der Redoofe 
auf dem rechten Saveufer wurden nun 6 Siebenpfünder un 
4 zehnpfündige Haubitzen, dann 4 dreiliigpfündige Polier aüfg 
führt und gleichzeitig eine neue Redoute südlich der Dona 
errichtet, dann die Laufgräben eröffnet, die am 20. Septemb 
bis auf 1 50 Schritt vor die Palisadierung gelangten s ). 



') Kalter Josef an Koburg, 8. Oktober 1789- 

') ,,Alle Schüsse [der Türken], welche über die Redouten weggingen, wi 
den beiden Karrees sehr gefährlich. Kine Kugel flog durch das Zelt des FML. Coli 
redo, durch jenes seines Adjutanten, schlug einen Korporal von Michael Wallis beti 
nieder, dann erst durch den iwciten Geller einen Gemeinen von Brentano tot 
den Türkbeimischen Karrees waren 7 Tote, 12 Blessierte, im Brentauoischen 8 T 
25 Blessierte, von der Artillerie I Kanonier, 2 Grenzer, I Fuhrwesensgemei 
I Dienstpferd blcssieiL, Aber um r Uhr fingen die achtzehnpfündigen Kanons aus 
Redouten an und alsoglrich waren die feindlichen Batterien, eine ober dem Tor 
Raizenstadt, eine in der Wasserstadt, welche den beiden Karrees so nachteilig 
zum Stillschweigen gebracht." (K. A., F. A. 1789, Hauptarraee, X1U, 23.1 

Während der Arbeiten in der Nacht des 20. kam es zu einem falschen 
Alarm, der leicht verhängnisvoll hätte werden können. Das Opcralionsjournal meldet 
hierüber: „Am 20. war man mit der Arbeit bis auf 150 Schritt vor die Palisade* 
angekommen, obwohl sieb die Feinde den ganzen Tag durch ihr kleines Gewehr 
unsere Arbeiten zu verhindern bemühten. Abends sollte das Emplacement für zwei 
andere große Redouten bestimmt werden. Man ging bei der ersten ruhig bis beinahe 
an die l'alisaden, die Trace für die Arbeit des künftigen Tages wurde ungestört nut 
Faschinen belegt. Schon ging ein Bataillon von Ferdinand Toscana zur Deckung der 







Vollen Her Arbeiten und nachdem die Nach- 

tVnn&herung eines bedeutenden türkischen Eni 
h als anrichtig erwiesen hatte, erteilte der Feldm.n 
die Befehle zum Sturm auf die Raizenstadt. Er sollte durch vier 
rCompagnien Fr< r, 9 Bataillone, 200 Scharf- 

schützen und 4 Eskadronen, 18 Geschütze, 8 Haubitzen) a 
fuhrt werden. 15 Bataillone wurden als Reserve bereit gest'-llt. 
Die 1. und.*. Kolonne kommandierte GM. d'Alton, die 3. 
und 4. GM. Sztäray; GM. Klebek, ein Neffe des FM. Loudon, 
sich der Unternehmung, die von FML. Browne geleitet 
wurde, freiwillig an. 

Am 30. September 1 ), früh 5 Uhr, waren vier Bombardier- 
schaluppen, die Kriey;$barke „Franz" und eine gr" jutte 






lc Tranchee hinaus, schon hatte ein Bataillon Allvintzy die Arbeit ange- 
lugea, als plötzlich, vielleicht auf einige Palisadenschüsse, das Bedeckungskoramando 
«dl mit Cbereiluny in Jie Tranchee zurückstürzte uud samt den Arbeitern ein un<' 

uer machte. Wäre über das Parapet hinausgefeuert worden, so würde diese 
leoe Unordnung ohne Kolgen gewesen sein, da aber unsere eigenen Leute bloß 
li, nicht j»egcu die Festung, sondern auf allen Seiten herurafeuerten, so ver- 
mutete man in den rück- und seitwärts liegenden Boyaux, daß die vorderen 
gen Seien, welches bei der Finsternis der Xacht und dem vielen 
i- und Halt- Haltschreien' umso wahrscheinlicher wurde und man 
nch dal Feuer aus diesen Boyaux. selbst einige Kartatschenschüsse gegen 
■ler Verwirrung. Mit unaussprechlicher Mühe wurde die Ruhe wiederher- 
. lern schon io Tote uud gegen IOO Blessierte waren. Unter den Toten 
^ich der allgemein bedauerte würdige Major des Bombardierkorps Sed- 
Vujezdetz. Ein Glück war es, daü die Feinde diese Desordre nicht 
; keiner kroch aus den Palisaden heraus. Der Feldmarschall eilte sogleich herbei, 
buchte alles in Ordnung und die Arbeit wieder in Gang, mußte aber Augenzeuge 
itcn, der vorigen ähnlichen Unordnung sein, welche nur durch zur rechten 
■ heben» Vorrückung von einem Bataillon Preis» ebenso geschwind als rühmlich 
ii all hub den Grund solcher Deroutes auf immer: er befahl, 
i leckung der Tranchee gar nicht mehr laden, sondern den Feind nur mit dem 
nid niederstechen soll.' - K. A.. F. A. 1"Sq, Hauptarmee, Xlli 

Nachricht eingetroffen, daß das bis gegen Grocka vor- 
ne serbische Freikorps von einem gegen Belgrad vorrückenden ansehnlichen 
nrückgedrängt worden sei. Das Eintreffen dieses Korps vor der 
in dem Tage des geplanten Sturmes konnte eine verhängnisvolle Störung 
I en, so daü FM. Loudon im Begriffe war, die Unternehmung zu vei- 
'diitben. Da erbat sich lli utnant des Generalquartiermeister-Stabcs Mack die 

ler Richtigkeit der erwähnten Meldung (Überzeugung zu 
"TKhißr! I r er mit der Feldpost nach Grocka und ritt, dort aogc- 

Irou bis au die Morava, ohne auf Jeu Feind zu stoßen. 
"'cniUm sich Mack auf diese Weise von der Grundlosigkeit der eingelaufenen 
hatte, eilte er wieder nach Belgrad zurück und konnte um ] 



212 



an der Spitze der Kri«*gsinsel vereint und eröffi: a.mt 

Batterie an der Sauspitze das Feuer teils gegen di 
teils gegen die Wasserstadt, l'm t, Uhr erschien FM. Loudor 
in einer der Batterien gegenüber der Raizenstadt und b< 
den Beginn der Kanonade, worauf sämtliche Geschütze das F< 
■ ■n die Festung und alle Abschnitte ä'-r Vorstädte, 
• >n jenen zwischen der Raizenstadt und den Palisaden eröffnet 
um den Türken auch die Annäherung an diese zu erschw« 
Kurz vor q Uhr verstummte auf ein Signal das Feuer 
die Kolonnen rückten im Sturmschritt, mit küngendei 
fliegenden Fahnen gegen die Palisadierung vor. 

Die i. Kolonne, an deren Tete GM. Klebek, mar- 
gegen die griechische Kirche, die 2. und 3. hatten Direkl 
zwei hervorragende Moscheen, die 4. auf den Kami 
tl Sturzes, der die Raizenstadt von der 

So rasch wie möglich eilten die Freiwilligen der 1. K 
l en die durch Geschützfeuer entstandene Öffnung vor und 
1 auf den hinter derselben in aufgeworfenen Gräben sti 
Feind l ), während die Zimmerleute den Eingang durch 



morgen* den Feldmarschall bei dem Sturm auf die Festung begleiten. Durch 
Beweis von rascher Entschlossenheit, aber auch durch seine unermüdlich« 
alle ) sn de* Hauptarme« in deti ' 17H8 und 1 

seiner Feder — hatte »ich Mack die Gunst Loudons in hohem Cn 
Er war vom Feldmarschall, als dieser den Oberbefehl von 1 
hatte, nicht eben gnädig aufgenommen worden; war Mack doch der au 
Günstling Lacys! Und als Mack, entgegen den Anschauungen des Feldmanck 
für einen energischen Angriff auf Belgrad sprach und sich weigert«, clie von 
geäußerten Bedenken in einen Bericht an den Kaiser niederzulegen, wurd 
Fcldmarschall scharf getadelt und aus dem Kriegsrat gewieten. Aber schon u<?' 
kurzer Zeit verwandelte rieh diese Ungnade in ausgesprochene Gun 
schon am r 17S0. zum Obersten beförderte und dann mit dem The 

orden ausgezeichnete Mack bis zum Ableben erfreute. Nicht mm wenig 

.itzung des Feldmarschalls dankte Mack den Ruf eines höchst bedeut 
11 erwarten sei. 
zwei Palisaden ausgehoh> 
Hauptmann Bydeskuii mit seiner Avantgarde, welche das erste Feuer der 
den Palisaden im Graben versteckten Türken unerschrocken aushi : 
kleine I |a es warteten die übrigen Truppen 

einmal itening derselben ab, sondern rissen mit last ungUah 

Öffnungen su verschaffen, dur iie sich gleu 

prellten und .•■ Palisaden 

aufgewor! 
tember 17 



21$ 

iterttn. Die Kolonne folgte gegen das Banjaluk.i.r 

ie dort befindliche Batterie, eroberte die sechs 

itze derselben und verfolgte „ohne sich viel zu besinnen, 

äsen und zu den Häusern fliehenden Feind gleichsam 

Schritt vor Schritt und von Haus zu Haus durch mehrere 

Gassen der Stadt, ja endlich bis zur Hsplanade der Festung und 

ihn zuletzt, sich in die Festung und /.um Teil in den vt 

deckten Weg zu werfen". 

Den Freiwilligen der 2. Kolonne stellten sich größere 1; 
!"mi.v- . doch gelang ea innen, in Verein mit den 

nachrückenden Grenadieren von Kempf, die P.disadierung nieder- 
trorauf der Gegner nach hartnäckigem Widerstand bis 
iu dem gedeckten Weg zurückgetrieben wurde. 

Koch heftigeren Widerstand fand die 3. Kolonne; die Pali- 
rnußte erstiegen werden und erst die den P'reiwilligen 
folgenden Bataillone entschieden dun Kampf und warfen die Türken 
■ Festung zurück. 

Sturm der 4. Kolonne wurde erschwert durch die 

e Verteidigung eines von den Türken rechts des 

Konstantinopel er Tore tzten aussp ringenden Winkels. Ihr 

wirkte verheerend in den Reihen der Kolonne. Hauptmann 

Plunquet, der die Freiwilligen führte, fiel von drei Kugeln 

v-n und die Kolonne konnte erst weiter vordringen, als der 

in Rücken und Flanken gefaßt, seine Stellung räumte. Er 

wurde in die Wasserstadt bis zum Widdiner Tor getrieben und 

r eine Kanone und einen Mörser. 

Um 10 Uhr vormittag war die Raizenstadt und ein Teil 

tadt erobert 1 ). 

IM. I.oudon, welcher der Bewegung der Kolonnen bis zu 

' disadierung gefolgt war, wurde hier durch den Schlag 

Pferdes außer Gefecht gesetzt und mußte in eine Batterie 

reiten Parallele geführt werden; an seiner Stelle übernahm 

I U.Grai Pellegrini die Leitung der weiteren Unternehmung. Die 

rte Linie wurde, trotz des heftigsten Feuers aus der Festung 

■ n, Häuser und Gärten wurden zur Verteidigung 

ichtet. 1 »ie 4. Kolonne besetzte den Abschnitt vom Widdiner 

w bis zum großen Friedhof, die 2. und 3. jenen von da bis zum 

Sherini Haman-Platz, die i. den Abschnitt von da bis zu den 

iiäusern. 



-.Dg XVIII. 



Der Verlust der Kaiserlichen, welche 3 Fahnen, 11 GeschC 
und 1 Mörser erobert und 20 I nacht S 

{36 Tote und 295 Verwundete 1 . Der türkische Verl 
ist nicht festzustellen. 



Der Kampf in der Wasserstadt, in welcher die Besatz 

der Raizenstadt sich festgesetzt hatte, dauerte auch 11 
1. Oktober fort; nichtsdestoweniger war schon am 30. Septer 
der Bau der ersten Parallele gegen die Festung bc- 
und am folgenden Tag vollendet worden. Die Auffordern ng 
Feldmarschalls zur Übergabe des Platzes, mit Hinweis auf 

i>. n eingetroffene Nachricht von dem Siege bei Martine 
wies Osman Pascha ab 1 ). Das Bombardement der Festung 
demnach ununterbrochen fortgesetzt; wiederholt zündeten 
ihenden Kugeln, doch auch die Belagerer erlitten n 

1 utende Verluste, namentlich durch türkische Scharts« 
die von Bäumen, Schornsteinen und sonstigen erhöhten Punktet 
zwischen die Verbauungen feuerten. Kleinere Ausfälle der J Sri 
wurden jedoch 8t ^reich zurückgewiesen. 

In der Nacht zum 5. Oktober waren alle I 
zweiten Parallel,- vollendet und beim Morgengrauen 

schwere Geschütze mit erhöhter Heftigkeit zu spi 

hing, bis in die Nacht des 6, mit Kugeln, Gts umbe 

iien, Wachteln und Feuerwerkskürpern überschüttet| 
in Brand; das Feuer der Belagerten, anfangs ziemlich 

tummte nach und nach, da die meisten Geschütze unl 
bar geworden waren. Schon am 5. Oktober war die Jmlt 

eitcle von Belgrad mit Bewilligung Loud' 
Mor 3 6. erbat Osman Pasi tteu I5tägigen \Vaff>- 

stillstand, um Verhaltungsbefehle vom S< 
..Nicht 1-- Stunden", hefl l.oudon zurücksagen und erst na 
gesetztem 24s.tundigt.-m Bombardement gewährte er ilim Stand 



An dictum luge starb io Scrolin FZM. Rouvrny an einem hit*i;;tn Fi» 
i'aschas ?i □ sckershal 

leb crh.iltcn und gelesen, worin nir mit die Nachricht gibt, als v. 
geschlagen und mich flu 
belagert werde, in jedem Fall aber ,, u uri( j bin ' 

allein VorTAl über ein Jahr lang verteilen. Was I 

;i Listen n 
machen, daü Ihr je de 
lu kommt ganz 
K. A.. 1 






ikzeit zu dem Entschlösse, die Festung gegen freien Abzug 
zu übergeben oder vollständige Vernichtung zu 

nach 3 Stunden kamen Abgesandte des Paschas 
mit der Erklärung, daß er bereit sei, gegen die gestellte Be- 
u kapitulieren. 
Am 8. Oktober gegen Abend trafen die von Osman Pascha 
unterschriebenen rCapitulationsbedingungen nebst den Schlüsseln 
stun^ r im Lager des Feldmarschaüs ein, worauf sofort die 
Grenadierbataillone Kempf, Nicoletti, Sebottendorf und St. Julien 
-kadron Erdody-Husaren auf das Glacia ruckten und 
•re der Festung besetzten ; am Vormittag des o, wurde das 
Innere des Platzes und die Wasserstadt besetzt, während die 
>n mit allen Habseligkeiten, mit Weibern und Kindern 
ndrianer Tor hinauszog und längs der Donau lagerte 1 ). 
Man zählte 4883 Bewaffnete zu Fuß und 1088 zu Pferd, 682 Kranke 
und Verwundete blieben zurück. Den Bewaffneten folgten 
ier urni 2670 Kinder, dann 1771 Packpferde und 6jo be- 
ladene Wagen. An Geschützen wurden vorgefunden 351 metallene, 
rne Kanonen, 34 metallene Polier, ferner 6000 Zentner 
Pulver. «500 Zentner Blei, eine Menge Stückkugeln verschieb 
I ' schaiken und 45 mindere Schiffe. 
Die Einnahme von Belgrad kostete den Belagerern ti Stabs- 
offiziere, dann 290 Mann tot, 28 Stabs- und Oberoftiziere, 
Mann verwundet; 45 Mann wurden vermißt 2 ). 



Die Schlußoperationen des Jahres 1789. 

Mit Sehnsucht hatte Kaiser Josef dem Ergebnis der Unter- 
,iuf Belgrad entgegengesehen; umso freudiger bewegt 



.Am 9 , um 10 Uhr früh, flog die türkische Garnison an bei dem Semendrianer 

.en, allwo ein Grenadierbataillon zum Spaliermachen beordert war. Der 

A»«HMg geschah im Anfang sehr ordentlich, in der Folge aber, da «ie U 

'"f dem beslimmten Platz zwischen der Donau und der Wasserstadt abgelegt hatten, 

* lQ g e« hei Abholung ihrer Bagage etwas unordentlicher zu, womit bU den ganzen 

Vier Offiziers waren am Tor Bestellt; erslerer bemerkte die Zahl der 

^"Tnirrten tu FuU, der »weite jene zu Pferd, der dritte hatte den Auftrag, die Pack- 

ind Wogen, der vierte endlich die Weiber und Kinder zu zählen." (K. A., 

-e, XIII, 22.) 
"■} Anhang XIX. 1 1 »au 50 Jahre früher hatte I-.M. Wallis, desseu Nefte 
'TTiniandjnt von Belgrad wurde, dem Vater des jetzigen Befehlsba! ■ 
"»«Ol die Festung übergeben und als diese damals an die Türken verloren 

• thringen bei der Arme:, während jetzt sein Enkel, 
int, die erste Kanone auf Belgrad abschoß. 



210 



war er, als ihm die Nachricht von dem Falle der Festung zukam 
und in warmen Worten der Anerkennung dankt-- er den ! 
marschall dafür. Gleichzeitig drang er auf weitere 
nehmungen. „1>i>- wichtigstes Betrachtungen zum Beetee 
Staates fordern unentbehrlich," schrieb er am 12. Okr. 
IM. Loudon, „daß noch in dieser Jahreszeit das Außei 
gewendet werde, um den Rest der guten Witterung zu benütz« 
auf Orsova etwas zu versuchen und dem Staate durch 
Einnahme, wenn sie noch möglich wäre, die Gelegenheit zu v 
schaffen, einen ebenso geschwinden als vorteilhaften Fri 
machen zu können, welches ich also Ihrer klugen Beurteilu 
wie solches bewerkstelligt werden könne, bloß allein nach d 
Umständen ganz überlasse. Nur ist das Äußerste und zwar ; 
folgenden Ursachen diesfalls zu versuchen: Erstlich können 1 
die Russen, die eben jetzt wesentliche Operationen anfang 
ohne daß sie sich darüber zu beschweren Ursache hätten, ni 
ganz verlassen und in die Winterquartiere rücken. Zwei - 
von den Türken keine Zession von was immer zu hoffen, 
man nicht im Besitze hat; also bliebe ohne die Eroberung v. 
Orsova doch immer das Banat schlecht gedeckt. Endlich m 
man noch diesen Augenblick der Betäubung von den Türk 
benutzen, um soweit als möglich unsere Vorteile auszud' 
Ei Im i'iiter, 19. Oktober, befahl Josef, „dal. 

dem es hauptsächlich bei dem zu negoziierenden Friedeneschlua 
immer auf das uti possidetis ankommt, von nun an auch getracht 
werden muß, alle Gegenden in Serbien sow nur in 

lieh zu besetzen". Der Schwierigkeiten der \ 
halber riet der I ilazu vornehmlich das Freikorps Mihalje 

zu verwenden. Die Postierung sollte bis an und üb Mors 

edehnt werden. Der Kaiser genehmigte die von Loudon 
an t ragte Instandsetzung Belgrads und gab zugleich Weisun. 
daß beim Entwürfe des bezüglichen Planes auf den möglichen 

Verbleibens der Festung !>• reich Rücksicht zu nehmen 

un<; et auf der Kriegsinsel und der Sauspitze anzutntf 

An dem Tage, an welchem der 
wegen der Einnahme von Belgrad abhalten ließ, kam ih; 

Nachricht zu: FZM. Fürst Hohenlohe hatte 

nd 8. Oktober ein türkisches Korps gescl. 



I * i • ler rürken bei Focsani und am Boda 

dia und hatten di tür Sieb« 



-•: 






-entlieh vermindert. Der September verlief denn auch 
an der Bebenbürgischen Grenze in vollständiger Ruhe. Anfang 
Oktober jedoch trafen immer bestimmter lautende Nachrichten 
im Hauptquartier des Fürsten Hohenlohe ein, daß Kara 
.pha Pascha von Craiova her über den VulkanpaD ein- 
zubrechen gedenke. Die Wege aus der Walachei dahin wurden 
■essert und nach und nach türkische Truppen, 7000 Mann, 
nach Vajdeni, eine Vorhut von 3000 Mann nach Porceni vor- 
geschoben. 

l'/.M. lürst Hohenlohe, welcher beschloß, dem beab.v 

fall durch einen Angriff auf die Türken zuvorzukommen, 
•n 5. Oktober am Vulkanpaß ein und brach um 10 Uhr 
- des 0. mit den dort konzentrierten Truppen, 3 Bataillone 
Sßleayi, 1 Bataillon des 1. Walachen-Grenzregiments, je 2 Divi- 
Savoyen -Dragoner und T ose ana- Husaren, walachische 
Scharfschützen und Freiwillige zu Pferd nebst 6 Geschützen, 
liegen Porceni auf. Um 3 Uhr morgens erreichte das Korps die 
Grenze und rückte nach dreistündiger Rast weiter vor. Die Vor- 
hut, : Bataillone, 10 Züge Kavallerie, die Scharfschützen und 
lügen nebst 2 Geschützen, führte der Kommandierende 
■"•lbbt; mit 60 Schritt Abstand folgte das Gros. Um 11 Uhr vor- 
reichte die Vorhut deu Ausgang des Passes von Porceni 
und vertrieb die feindlichen Feldwachen, worauf die Türken in 
taabdehen Haufen vorbrachen, jedoch nach kurzem Kampfe zu- 
wiesen wuri 
i ZM. Fürst Hohenlohe ließ nun seine Truppen unweit des 
lan Türken geräumten Lagers in Schlachtordnung auf- 
marschieren. Ungefähr eine Stunde später kehrten die Türken 
. zurück und richteten den Hauptangriff gegen den 
iserlichen, wurden jedoch von der Infanten. • 
zurückgeworfen, „so daß die Kavallerie, die schon in voller 
tschaft stand, loszubrechen, zu ihrem Verdruli nur Zuscii 

ge der Feinde bleiben mußte". FZM. Klirrt 
Hohenlohe postierte nun seine Infanterie auf den Höhen zu 
iten des Debouches, die Kavallerie in der Ebene und 
blieb die Nacht über in dieser Verfassung, uhne jedoch 
■ belästigt zu werden. 

Während der Rekognoszierung am 8. morgens bemerkt'- 

henlohe den Anmarsch einer Kolonne Infanterie nebst 

•^iner kleineren, aus Reiterei bestehenden Seitenkolonne gegen 

den rechten Flügel seiner Truppen, worauf er die Gewehre er- 



die Kavallerie aufsitzen Heß. Unmittelbar darauf 
öffneten die Türken ein heftiges, aber 'wenig wirkaal ^chüti 

■ las von kaiserlicher Seil rt mit voller Wirkm 

widert wurde. Trotzdem drangen die Türken tapfer \ 
Überschütteten die Linien der Österreicher mit einem 
Hagel von Geschossen, daß Hohenlohe einen Teil der Ka 
zurücknehmen mußte. Dadurch ermutigt, rückten d 
türkischen Reihen bis nahe an die Stellung der K 
heran, die rückwärtigen drängten mit Ungestüm na 

Dieser Augenblick schien dem Kommandierenden ^ 
für die Verwendung seiner Kavallerie und deren Attacke 
so glänzend, daß die Türken nach kurzem Widerstand in 
Flucht zurückeilten, verfolgt von den österreichischen R 
1 >urch diese Attacke wurde auch ein Teil der türkischen Inf.r 
kolonne, die einen Angriff auf das den äußersten rechten I 

Stellung Hohenlohes bildende Bataillon des i. YValache 
Grenzregiments unternommen hatte, abgeschnitten und. 
I ürken die Brücke von VafdenJ nicht mehr erreichen k 

jf 20 Mann, die sich gefangen gaben, niedergemacht. 

Der feindliche Verlust wurde auf 1500 Mann geschät 
darunter der Kommandant des Porcenier Mehei 

Pascha; ; kleine Geschütze, 32 Fahnen, viele G 

zahlreiches Schlachtvieh und Vorräte fielen in die Hände 
Österreicher, die 19 Tote und 41 Verwundete, dann .j t<-te an- 
te Pferde hatte 



Kaiser Josef war durch diesen Erfolg auf das frei 
■ ' -ht. ..Die so schnell aufeinander gefolgten mehre 
■ ieb er am 14. Oktober an Hohenlohe, 
reu Waffen ebenso sehr zur Ehre als dem Staat zum h>« 
rt'il und Bis haben mich und das ganz.- Publikm 
1 \<>r Freude außer Fassung gebracht *). ' Er wünscht 



kikng .W, xx,. 

») Der Einruj; «ab Klebe); in Wien raii d 

ungeheuren Jubel. „Cttait un »peclxcl 
ueriogin Elizabeth am 12. Oktober ihrem Gemahl, ,,et '-.iit pleorer d'»l*' 

nplie de mondr 
int ilc juie; toutes li rnent a Vi 

urtlc die Freude, als bald Am 
-tenlohe» eintraf. . . ei roos '* 



;r dringend die Besetzung der Donauförstentünier, von der er 
jchleunigterj Abschln vorteilhaft«! Friedens erhoffte. 

Sowohl Prinz (Coburg als auch Fürst Hohenlohe zögerten 
Bem Wunsche nachzukommen, obwohl sie die zu über- 
Schwierigkeiten nicht unterschätzten 1 ). Ersterer hatte 
Ue Ajiordnungen zum Beziehen der Winterquarti- 

I Roman getroffen und die Truppen waren 
•um Teil im Mars, : iffen, als ihm die !'.< - 

tTQQg der Walachei dringend empfohlen und ihm hiezu auch ein 
i-i! der siebenbürgischen Truppen zur Verfügung gestellt wxa 
Nachdem sich (Coburg Dach Möglichkeit der nötigen V 
ines (Corps versichert hau--, wandte ex sich g« 
st, von wo schon am 22. Oktober Abgesandte bei ihm 
igt waren, welche um kaiserlichen Schutz baten. Am 
'O. November hielt der Prinz seinen feierlichen Einzug- in Bukarest 
Gleichzeitig mit den Truppen Koburgs rückte das sieben- 
te Korps durch den Vulkan-, Kotenturm-, Törzburger 
ux\<i Tömöser Paß in die Walachei; die durch die beiden letzt- 



ue cris i-i jubilations dans Irs nies; le s.dr l:i vill.- 
■•ment illumince et ceux qai n'avaieut pas leur- maisons illui 

ivaut d'aller au theätre im instant dans vos ciiambres, 

i- pas pa y rester uo quarl d'beure laut Je vacarme sur la place de la Bourg 

rona ne le croiriez pos, mais depuis trois jours personne ui cn ville oi 

- les faubourgs nc peut fcimer l'oeil ; on tire des fusces, 011 voit des trotipes 

ii se prornenent dans les rues pendant la nuit ; on rit, on danse, 

la musiijue et il y a cu defense d'empecher le peupb -er aller ü 

; 'efl donnent-ils en plcine. Ou voit sur tous les visages la joie et le 

c*>t»kntrnient, entin l'Kmpercur tru-me est etonn6 de la vivacite de l'allcgresse du public." 

„Ich sehe die Vorteile vollkommen ein," meldete Fürst Hohenlohe am 

Jktobcr an l.oudon, „welche aus der Besitznehmung der Walachei sowohl für 

'.i^e Kampagne als für die Friedensverhandlungen erwachsen müssen. Mili- 

ii betrachtet, ist diese Operation in Ansehung d« Wege, deren es keine anderen 

neuen* bekannten Passe gibt, zwar schwer, doch möglich. Sonst aber 

'mdes sich Schwierigkeiten, die unendlii !> schwer, manche auch gar nicht zu heben 

z,. B. alle Regimenter in Ansehung d« Montur, der Feldrequisiten, 

Kavallericpferden, in einem Zustand, der notwendig ganz hergestellt sein muli, 

W «ie für eine künftige Kampagne dienstbar sein sollen. ind die Grenz- 

Uchci ron den Türken so übel zugerichtet, dati kein Unterkommen U 

•roßer Nachteil für die seit dem Marx im Felde stehenden Truppen 

ländlich ist der Nachschub der Subsistenz aus Siebenbürgen 

*'»chei schlechterdings ohnmoglich, weil hiezu auch nur die Pässe da. diese aber 

u *eit in das Frühjahr wegen Schnee unwandelbar sind. Ob also in der Walachei 

tenz zu finden - a wünschen als zu hoffen." iK. A., 

■ R. 1789, Hauptarraee. X. 






genannten Pässe vorrückenden Kolonnen. 8 Bataillone und 1 2 
kadronc-n, wurden dem Prinz cm Koburg zi: n und 

Winterquartiere bei l'r/ireni und Rosi de v r Rest t 

siebenbürgischen Korps wurde auf das rechte Alutaufer verle 

Auch FM. Loudon beeilte sich, den Weisung ') ' 
nachzukommen. Eine unmittelbare Folge des Falles von B 
war die freiwillige Kapitulation von Semendria am it. Oktob 
und die Räumung des Postens von Passarowitz durch die Türk 
Die Donau war nun bis Orsova frei, auch konnten . 
Streifungen unternommen werden, um die Verbindung zwisch 
Serbien und Bosnien zu unterbrechen, wozu EM. Loudon bere 
die nötigen Anweisungen erteilt h. 

Nachdem Fit Graf Michael Wallis von Wieo 
war, um den Befehl über die Truppen bei Belgrad zu übern 
begab sich FM. Loudon am j8. Oktober nach Orsova, um 
Einleitung zur Bezwingung dieses Platzes zu treffen. 
Teil der Truppen konnte in den Winterquartieren der Ruhe 

;,r die Unternehmung auf Orsova hielt l.nudon das unt 
FML, Wartensleben im Banate stehende Korps, verstärkt dur 
die bei Pancsova unter FML. Reisky und Harrach vereinigt 
Abteilungen, im ganzen etwa 10.000 Mann, für .. • ■nd. 

Schon (teneral Veterani hatte (1687 auf di 
der Donauenge bei Orsova und insbesondere auf jene der 3' 1 
abwärts gelegenen, tVi km langen, in der Mitt 300 

breiten Insel aufmerksam gemacht und im Jahre tö^i began 
man mit der Errichtung n auf de 

Während des Zeitraum« hen dem Karle» 

dem Beginn des Krieges von 1 7 16 hatten die Türke 
gen bei und auf der Insel vervol 

mden nunmehr aus einer vierseitigen, basdonierten, durc 

adierung und Verhau verstärkten Redoute bei ' >r>ova, ei» 
ebensolchen auf der Insel und einer dritten auf dem r 
Donauuler bei l'ekija. Als nach dem vvitzer 1 

! in den Besit -langt war, wurden Du 

vollständig ausgebaut und erhielten schon z 
Zeit zum grölJti-n 1 « - 1 1 die Form und Ausdehnung, welche 
te noch haben. Nach dem Frieden von Belgrad (17 

rsova den Türk. 

!es Krieg« gegen die Pforte | 
Onov* xu\ Ualiin «chlechtweg die „Inselfcstu- 

a*ani »u: 



2^ I 



FMTr. Graf Wartenslebea hatte bereits am 24. Oktober 
ein LagW an der Westseite des Allion bezogen. Die Aufforderung 
kaiserlichen Generals zur Kapitulation beantwortete der 
Kommandant der tnaelfestungj Mehemed Tahir Pascha mit der 
iner 24Stündigen Frist, damit er von dem 
er zu Kladovo Verhaltlingsbefehle einholen könne. Da die 
Fr, rieh, ohne daß eine Antwort von Seite des Pascha Bf 

Ließ FML. Wartensleben am 28. Oktober, nachdem an 
•n Tagen und wahrend der mondhellen Nächte die 
-AI bis zum linken Donauufer rekognosziert worden 

waren, den Bau der Batterien beginnen. Aber der mit Regen- 
und Schneegestöber eintretende Spätherbst vermehrte die 
rigkeiten der Belagerungsarbeiten; die Wege wurden 
>s und der Wasserstand der Donau stieg so sehr, daß auch 
*ü! Kommunikationslinie verzichtet werden mußte, da die 

Tschaiken nicht mehr stromaufwärts gebracht werden konnten. 
Auf eine zweite Aufforderung zur Kapitulation antwortete 
nCehemed Tahir mit höflich gewundener Ablehnung. Während 
trBan der Batterien fortgesetzt wurde, unternahm <iM. Fabri 
gegen den mit 8000 Mann < bei Kladovo stehenden 
von Widdin, der jedoch die Ankunft Fabris nicht ab- 
wartete. Kladovo, das Hauptdepot für Lebensmittel bei den Fin- 

len der Türken gegen Mehadia, kapitulierte darauf am 9. 
v einher. 

Die Belagerungsbatterien vor Ada-Kaleh waren inzwischen 

et worden und schon am 5. November hatte dieBeschieUun-^ 

begonnen. In der Nacht zum 9. wurde, unmittelbar an der Donau 

Ibei Värciorova liruckamt), ein Laufgraben eröffnet, den man 
;s des linken Ufers aufwärts zog und in den folgenden 
[iten verlängerte, so daß er bereits am 12. die obere Spitze 
'L-r Insel überflügelte. 

Das F"euer der kaiserlichen Batterien hatte nicht die erhoffte 
^V-rkung; selbst die von den Höhen des Allion geworfenen sechzig- 
PHindigen Bomben vermochten den Kasematten keinen wes.-nt- 
hchen Schaden zuzufügen. Da an eine Bezwingung der Insel* 
selbst bei ununterbrochener Beschießung nicht zu denken 
i ir, das Herannahen des Winters aber gebieterisch den Küek- 
u g aus den gänzlich ten Gebieten und die bessere Unter - 

r *»gung der Truppen erheischte, so beschloß Loudon, das Gros 
**®s Belagerungskorps zurückzuziehen und in Winterquartiere zu 
■n, die- Belagerung aber in eine Blockade zu verwandeln. 



: 

b 



Das Kommando über die hiezu bestimmte Abteilung, 
ziere und 724 Mann Infanterie, eine Anzahl Scharfschützen des 
walachisch-illyrischen Grenzregiments und die nötige Artillerie- 
mannschaft übernahm freiwillig- der Oberst und Kommandant des 
Infanterieregiments Baden-Durlach, Graf Auersperg. Zur Siche- 
rung der Verbindung mit den Magazinen wurden am nordwest- 
lichen Fuße des Allion 1 Bataillon, in Zsupanek 1 Husarendivision 
und in Mehadia 1 Bataillon und 1 Husaren division aufgestellt'). 

Während das Gros der Truppen in die Winterquartiere zu 
rücken begann, reiste FM. Loudon nach Wien. 

Ea kann nicht behauptet werden, daß für Kaiser Josef IL 
ein zwingender Grund vorgelegen war, zu einer Zeit an einem 
Kriege teilzunehmen, da weder die Beziehungen Österreichs zum 
Ausland, noch weniger aber die Verhältnisse im Innern des 
Reiches ein solches Unternehmen begünstigten. Über die Haltung, 
welche Preußen einnehmen würde, sobald das Heer des Kaisers 
an den äußersten Grenzen des Reiches gebunden war, hätte man 

n Augenblick im Zweifel sein dürfen, selbst wenn man, wie 
dies anfangs tatsächlich der Fall war, mit der geringen Unter- 
nehmungslust König Friedrich Wilhelm II. rechnete; was aber 
die Verhältnisse im Innern des Reiches betraf, so war es niemand 
geringerer als die Bundesgenossin des Kaisers, die, trotze'' 
dessen Mithilfe in dem Kampfe gegen die Pforte dringend be- 
durfte, nachdrücklich auf die beginnenden Unruhen in Bel^e 
aufmerksam machte und deutlich genug zu erkennen gab, daß sie 
seine Zuversicht nicht zu teilen vermochte 2 ). Es hatte längerer 
Zeit bedurft, um den Kaiser für die Bundesgenossenschaft mit 
der Zarin zu erwärmen; sobald er sich jedoch dazu entsch! "^' n 
hatte, erfüllte er auch dir Bedingungen des Vertrages weit über 
die eingegangenen Verpflichtungen hinaus und wie er alles, w&& 
er sich einmal entschieden, mit leidenschaftlichem Fifer ergriff' 
so trat er auch mit hochgespannten Erwartungen in einen Kriege 
der furchtbare Opfer gekostet 1 ') und dessen im allgemeinen weni/ 



: 



') Die Inselfcstung ergab sich nach fünfmonatlicher Blockierung am r6. April I" 
*) Kaiser Josef an Katharina, 30, August 1787 : Katharina au Jos 
30. Oktober 1787. 

•) Abgesehen von der verbUtOJsm&Sig geringen Anzahl vor dem Feinde Ge- 
bliebener, zahlte die Armee von Anfang Juni 17SS bis Ende Mai 17 So 1 72.000 Kranke, 
von welchen 33,000 starben. Die Kriegskosten beliefen sich im Jahre 178N auf 
30.07 1.004, im Jahre 1780 auf 42,994.268 und im Jahre 1790 auf 54,164.741 Gulden, 
demnach im ganzen auf 136,830.913 Gulden. 




Ergebnis ihn körperlich und seelisch zusammenbrechen 
vor eine Katastrophe .stellte. 
ier dieses Ergebnis darf doch weder den äußeren noch 
en inneren Verhältnissen der Monarchie allein zugeschrieben 
erden, sondern vielmehr auch der durchaus verfehlten Ki 
hrung. 

1 i.h heute schwer verständliche System Lacys, durch 1 keckung 
Inien entscheidende Erfolge herbeizuführen, schon im 
Folgekrieg angewendet und zwar, wie man in ni. to- 
benden Kreisen überzeugt war, mit dem bestmöglichen Eri 
ihm in dem Kriege gegen die Pforte, angesichts der fast 200 M> 

Grenzlinie, eine s.u ungeheuerliche (Testalt an; die, 

uu des großartigen Aufwandes an Truppen überall schwache 

ordonlinie wurde denn auch beim ersten Anprall der Türken 

en und schon das erst«- Kriegsjahr hätte eine ver- 

■ Wendung nehmen können, wenn die Kaiserlichen 

mit einem anders gearteten Gegner zu tun gehabt hätten. 

ie sehr man aber trotzdem von der Zweckmäßigkeit des Kordon- 

I war, dessen Anwendung doch nur dann einen 

hein von Berechtigung gehabt hätte, wenn man auf einen Ver- 

•n gewesen wäre, erhellt aus der Tat- 
che, daß es auch im zweiten Kriegsjahr beibehalten wurde. 
loch in diesem bedeutende, ja sogar glänzende äußere 
erzielt wurden, so sind sie jedenfalls nicht der Zweck- 
eit jenes Systems, sondern vielmehr gerade dem Umstände 
^uscllreiben, daß von seinem inneren Wesen, oft genug gegen 
ii Willen des obersten Kriegsleiters und seiner Ratgeber, ab- 
wichen wurde. Prinz Josias Koburg allein scheint damals er- 
nnt zu haben, daß das Schwergewicht der Operationen des 
□ Heeres am linken Flügel lag, daß ein wuchtiges Vor- 
desselben in der Richtung auf die osmanische Operation»' 
sis, gegen Sofia, den rechten Flügel degagieren mußte, der 
♦rliaupt. wie der Verlauf der Ereignisse bewies, nur bis zu dem 
itpunkte gefährdet war, da die Operationen des galizisch- n 
d siebenbürgischen Korps sich fühlbar machten. 

Es kann freilich nicht geleugnet werden, daß die veoig 

he Kriegführung Potemkins Zweifel und Besorgnisse 

serlicben Hauptquartier erregen und die Untemehmungs- 

t in demselben lähmen mußte, gerade deshalb aber war es 

ten, den Taurier mitzureißen, statt sich durch ihn 

en zu lassen. Aber die Leitung der Gesamtoperationen 



les kaiserlichen Heeres lag in den Händen Lacys, der in seiner 
sonst zweifellos sehr verdienstvollen kriegerischen Laufbahn nie 
Feldherrntalente aufgewiesen; FM. Hadik aber, alt und gebrech- 
lich, zeitweise schwer leidend, mußte deshalb schon versagen. 

Befremdend ist, daß auch FM. Loudon jene Energie ver- 
missen ließ, die man früher an ihm gekannt. Mangel an Tatkraft 
in seinen Unternehmungen hatte sich schon im bayrischen Erb- 
folgekrieg gezeigt und auch in dem Feldzug gegen die Türken 
tritt er merklich genug zu Tage. Anfangs ganz übergangen, wirf 
Loudon dann zum Heere berufen und er folgt nur zögernd d^ni 
Rufe, noch mehr zögernd übernimmt er den Oberbefehl aus clen 
Händen Hadiks und besteht dann mit Entschiedenheit auf IEr- 
teilung bestimmter Befehle, ehe er an die Unternehmung gt-_ 
Belgrad schreitet. Es ist schwer, diese Handlungsweise aus d«ni 
Wesen des Helden von Hochkirch und Kunnersdorf, von LancL«s- 
hut. Glatz und Schweidnitz abzuleiten. Ihre Erklärung ist df^-on 
auch gewiß nicht dort zu suchen, sondern in den Verhältnissv «n, 
die Loudon schon seit Jahren umgaben. 

Noch bei Lebzeiten der großen Kaiserin wurde es bemer-lit, 
daß Loudon nach und nach neben Lacy in den Schatten trat; 
zeigte sich dies noch mehr, als die Leitung der militärischen (3-e- 
schäfte vollends in die Hände des Mitregenten gelegt wurde 
und dieser dann, nach dem Tode Maria Theresias, ungehindert 
nach eigenen Anschauungen oder mehr noch nach jenen Lac 
handeln konnte. Auf Loudons bescheidene und sensible Nal 
mußte die Erkenntnis, daß er das Vertrauen des obersten Kriej 
herrn nicht besaß, niederdrückend wirken, mußte ihn nach ur»3 
nach selbst zweifeln lassen an seinen Fähigkeiten, deren er si< 
nie selbstbewußt gerühmt» ihn nötigen, sich noch mehr in AC 1 
Hintergrund zurückzuziehen. Und da man in Zeiten der I 
drängnis ihn wieder vor die Front rief, mag er nun selbst g^ 
fürchtet haben, der verantwortungsvollen Stellung nicht gewaci 
zu sein. Diese Empfindung drückte all seinen Unternehmung* 
den Stempel größter Vorsicht und Behutsamkeit auf, der jede 
falls nicht zu den Merkzeichen eines Feldherrn gehört, weicht 
gestützt auf das volle Vertrauen seines Monarchen, auch 
einem augenblicklichen Mißerfolg oder Fehlgriff nicht zurüc 
schreckt, nicht zurückzuschrecken braucht. Die Überzi- 
daß er an Stelle des mangelnden Vertrauens seines kaiserliche 
Herrn jenes der Armee besaß, die ihn fast abgöttisch verehi 
konnte Loudons Selbstbewußtsein leider nicht kräftigen; 



nd und tastend gfing er vorwärts jeden Schritt erwäf 

drückt durch den Gedankt - man seinen 

nungen kriti vielleicht skeptischen Blickes folgte. 

ruuli beachtet werden, wenn tnan dir Leistungen l.nudons 
im ba)Tischen Erbfolgekrieg und in dem Kriege gegen die Türken 
richtig 1" will. 

Hatte irrische Erbfblgekrieg dem Heere selbst wenig 

seine Kräfte zu zeigen, so gab es in 
■n Kriegsjahren Momente genüge in «reichen die rüchtig- 
imung&lust und Ausdauer der habbburgischen Truppen 
glänzend zu Tage trat. Die .Schlachten von Focsani und Marti 
die Kämpfe an der siebenbürgischen Grenze und im Banst, der 
Sturm auf Belgrad, zeigen die Leistungsfähigkeit der kaiserlichen 
im hellsten Licht, lassen keinen Zweifel darüber, was von 
ihr zu erwarten war wenn sie '_:;ut geführt wurde. Es sind 
auch ihre Taten allein, welche das Feldzugsjahr 178g triumphierend 
• n man weiÜ das heute, damals war man davon 
nicht allgemein überzeugt; die Mehrzahl, auch der Militärs, 
Michte den Erfolg noch immer in einem System, das erst unter 
lüägen jenes Mannes zusammenbrechen sollte, der zu dieser 
in unbekannter, untergeordneter Offizier des französischen 
ä, Erholung suchend seiner korsischen Heimat zueilte . . . 
Und da das Kriegsjahr 178g zur Neige ging, begleitet von 
'ibel über die Erfolge des kaiserlichen Heeres, von o 
lue Nachrichten einander auf dem FuÜe gefolgt waren, sahen nur 
wenige, daß immer dunklere Wolken sich um das R.e4ch zu- 
sammenzogen, erkannte vielleicht der sterbende Kaiser allein, 
r es einem Felsen zugetrieben, an dem es zu zerschellen 



-.1 11. 






Die Unruhen in Belgien. 



Erfüllt von den modernen Ideen seiner Zeit, hatte Kaiser 
Josef schon als Mitregent versucht, Neuerungen in der Ver- 
fassung" und Verwaltung - des Reiches einzuführen, das er zu eiflefl 
einheitlich organisierten Gesamtstaat umzugestalten gedachte. 

Nach dem Tode Maria Theresias, deren Staatskunst darin 
gegipfelt hatte, das aus so verschiedenen Volks- und Staat 
elementen bestehende Reich ,,bei möglichst geringer Schädigung 
der historischen Sonden-echte fleT einzelnen Tänder durcli eil 
starke dynastische Regierung, unter Mithilft* eines bevorrechtet* 
Gesamtadels und einer reich bedachten katholischen Priestersch^ft* 
die als ausgleichendes und verbindendes Moment ihre Wirkt»*8 
tat, zusammenzuhalten'', glaubt« Josef die Zeit gekommen, di- 
Neuerungen bis in ihre letzten Konsequenzen so rasch als n • 
lieh in die Staatspraxis umzusetzen. „Überzeugung, Ehrgeiz B *•'* 
I i mperament trafen hier mit einem schrankenlosen Eigenwill ''•' 
mimen, um eine Flut von Neuerungen zu erzeugen, die d<^ >m 
Historischgewordenen keinerlei Rechnung - trug"en und in cin«^" 
Staate von der Eigenart Österreichs umsoweniger leicht Wur 
fassen konnten, als sie mit jener unruhigen Hast ins Lebt 
rufen wurden, mit der der Kaiser, wie er selbst sagte, von alle t 1 *- 
was er unternahm, auch gleich die Wirkung verspüren wollte 1 } - 

Die kirchlichen Reformen Josefs, die Toleranzge.se t 
Bischofseid, die Klosteraufhebung, die neue Ordnung der Diöze* 
die Generalseminare etc. zielten dahin, jeden Übergriff der Kire 
in den Machtbereich des Staates zu verhindern und dadurch Kra 
und Anseilen desselben zu stärken; durch seine Verfassung^ 
Verwaltungsreformen aber, Einschränkung der Macht der 
und der politischen und sozialen Vorrechte des Adels, suchte 

•i'.r, 14S. 



f. 







politische Sonderlebeu im Staate aufhören zu machen und 

I Miktionen von einer einzigen zentralisierten Administration 
r.'n zu : 'vn Stelle eines roderalistisch-feudalerj St 

i ein rollig modernes Eentralistisch-absolutes, in welchem 
die Befehle des i'ürsten als (jesetze galten, die ein abhäng 
und willenloses Beamtenheer zu vollziehen hatte 

I 1 greifenden Neuerungen exregten bei jenen, deren 

oft freilich empfindlich aber gewiß nicht ungerecht 

anfangs Unzufriedenheit, dann immer energischeren 

1, die anderen aber, denen sie zweifellos zugute kamen, 

standen ihnen verständnislos gegenüber. 

Der erste Bedenken erregende Widerstand gegen die Reform- 
Kaisers i-rhob sich in den Niederlanden, wo Josef, 
ein Plan, diese Provinz gegen näherliegende Territorien 
einzutauschen gescheitert war, an eine Umgestaltung der Ver- 
ig und Verwaltung schritt, um sie jener der anderen Lander 
seine* Reiches anzupass 

War schon der Charakter des belgischen Volkes einer plötz- 
Erafuhrung einschneidender Reformen abgeneigt, so wurden 
.eiten noch wesentlich vermehrt durch die räumliche 
nung de9 Landes vom Reiche und die gefährliche Nachbar- 
schaft des kleinen, aber freien, selbständigen Holland und des 
v, ji inneren Kämpfen durchwühlten Frankreich. Der Entschluß 
II., eine Provinz zu reformieren, die im Falle von Ver- 
geh so schwer zu behaupten, war und mit 
hr verbunden. 
Die belgischen Provinzen bestanden aus dem Herzogtume 
Trabant, den Grafschaften Flandern, Namur und Hennegau, aus 
der Herzogtümer Limburg, Luxemburg und Geldern. 
Provinzen hatte ihre aus zahlreichen Rechten und 
e Verfassung, eigentümliche Gerichtsbarkeit etc. 
• inzelne Landschaften und Städte bildeten einen klebten 
at mit besonderen Privilegien. Unabhängig voneinander wie 
'rovinzen, waren auch die in jeder derselben — Luxemburg 
mmen - aus dem Klerus, Adel und Bürgerstand zusammen- 
nde, welchen die Entscheidung bezüglich der von 
rung geforderten Subsidien, die Sorge für die Einhaltung 
tze etc. oblag. Fin permanenter Auascbufi besorgt« 
iirchführung der Beschlüsse der periodisch tagenden General- 
der Stände. Anderen Behörden, wie dem souveränen 
. Brabant un< von Hennegau, oblag U die 



Prüfung der Verfassui igkeit der von der l<e. 

gehenden Gi Die Provinzen Brabant und Limburg 

eine Art \". a ^Urkunde, die „ Joyeuse Enfc 

die dem Volke darin gewährten großen Freiheiten de 
der Niederländer bildete. In dem letzten <! \rtikel de 

selben hieß es, da mg der Prii 

.Monarchen den Untertanen die Einstellung ihrer Dienst 
vielen Sonderprivi \ an n wohl nichl 

imtwohl zu fördern; aber es waren alte Einrichti 
wenn auch Fallig und zum Teil last überlebt, di 

Augen des Volkes das Gepräge der Ehrwürdigkeit b 
hochgehalten wurden. 

Die Stelle des K. n den nied' 

vertrat gewöhnlich ein Mitglied der kaiserlichen Familie 

Jgouverne nr oder Statthalter Demselben war 
vertretet ein bevollmächtigter Minister und zur Mterun 

<ler Verwaltung der Staats-, Finanz- und t« K.i 

beigegeben. Der Generalkommandant der militäi 
stand unter den Befehlen des Gouverneurs. D] 
Volksrepräsentatum der Stande war nicht minder 
des Statthai 

im Ausbruche der Unruhen in den Niederlan 
die Schwester des i herzogin Marie Christine, 

ihrem Gemahl, dem Herzog Albert von Sach 
das Amt des < I iirs ; bevollm 

IM I .. ( i r , t Belgiojoso, i Ikommandant I- ZM. < irai 

Mit einer Reihe von Edikten, welche sich in erster Ltfl 
• n den beim Volke beliebten und einfluüri 
kteten, leitete der Kaiser die Reformen ein. Mein An; 

als diese Verfügung rursachten zwei zu 

17S7 veröffentlichte Diplome, welche auf 

Verfassung hinzielten. rste Diplom führte 

l'rovinzialadministrationep . i-i 1 reneralgom 

vollmächtig! lenten ein und 

Finanz- und raen Rat ab. Die Stäi 

aufgehoben; de ;i verblieb nurd 

von fünf Mitgli« ind in den ' 






22g 



wurde gleichzeitig in neun Kreise mit Entsadsi 
und Kommissarien in den Distrikten eingeteilt 
i betraf die vollständige Abänderung des Justiz- 
e eine Erleichterung der Gerechtigkeitspu' 
hleunigung und Verringerung der Kosten zum Ziele 
Tortur wurde gänzlich abgeschafft. Eine grofie Zahl 
unten wurde durch diese Neuerung brotlos und vermehrte 
iiil J-t Unzufriedenen 

1j! r waren auf solche Reformen nicht vorbereitet. 

einem Land« ■ gesellschaftliche Ordnung auf Privilegien 

, mußten die so schroff hervortretenden Tendenzen absoluter 
i.itt in bezug auf Religion, Verwaltung und Gerichtspft 
ist \\ de führen, umsomehx als man in den Austuusch- 

itwürfen des Kaisers • in-- Geringschätzung de> Verhältnii 

hen Provinzen zu sehen glaubte. Aut Seite der 
unterließ man es, das Volk über den wahren Zweck 
ueinfuhrungen, ihre Nützlichkeit und Notwendigkeit auf- 
klären und bestand allen Vorstellungen gegenüber einfach auf 
•r strikten Durchführung. Steuerverweigerung und Auflehnung 
ge. 
r Gen "uverneur war gegen eine gewaltsame Durch- 
hrung der Neuerungen. Er stellte dem Kaiser die Einmütigkeit 
ganzen Nation in der Abneigung gegen die neuen Wr 
dar, schlug ein System der Milde vor und erbat die 
les Ministers Belgiojoso. An dem Sitze 
ng kam es zu Zerwürfnissen ; Uneinigkeit, Verschieden- 
• r Meinungen wie der Interessen und Privatleidenschaften 
ten -lie Männer, welchen die Vollstreckung der kaiser- 
■ 
Die Gärung im Lande stieg von Tag zu Tag; die Regierung 
die Masse des Volkes, solange dies noch möglich 
ar, auf ihre Seite zu bringen und ließ ihren Gegnern Zeit, die 
durch beunruhigende, entstellende Gerüchte aufzureizen. 
ZU Volksaufläufen und zur Bildung von bewaffneten FrOi- 
und die eigenmächtige Nachgiebigkeit des Gouvernements 
rungen war nicht im stände, der Unzufrieden- 
iken zu setzen, ja die Stände wurden dadurch nur festet 
(Position. Es kam zum Entwürfe einer Konföderation 
. um jedem Eingriff in die Privilegien gemein 

u man befürchtete, daß der Kaiser die dem 
mement . Augenblick der Krise abj ten Zu- 



2iO 

gestandniase nicht genehmigen werde. Man ging- auch 
fremde interessierte Mächte als Vermittln- anzurufen. 



ist 

I 



Kaiser Josef, der bei Ausbruch der niederländischen Ur 
ruh^n in Rußland weilte und jene Bewegung weniger den MLfi 
brauchen in der Verwaltung und seinen reformatorischen ol&ft 
nahmen zuschrieb, als vielmehr den Anstiftungen des Auslandes 
und den an einer Umwälzung der Verhältnisse intere?- 
Personen, hielt jede Nachgiebigkeit für fehlerhaft und war fest 
entschlossen, die Durchführung seiner guten Absichten um jt*J 
Preis zu erzwingen 1 ). 

Aber zu solcher Entschiedenheit konnten sich die Person 
an der Spitze der Regierung in den Niederlanden nicht aufraffen. 
Dort herrschte eine trostlose Auffassung der Situation ; man er- 
wartete täglich den Ausbruch einer aligemeinen Revolution, die 
man von langer Hand vorbereitet glaubte. Dabei scheute man 
sich, um das Volk nicht zu reizen, die im Lande zerstreuten 
Truppen an den wichtigsten Punktun zusammenzuziehen und 
hielt die Provinzen für die Monarchie für verloren, wenn dflf 
Kaiser die Ratifikation der von der Regierung gemachten Zu- 
geständnisse nicht rasch und vorbehaltlos bewirke. Aber im 
Bewußtsein der redlichsten Absichten blieb der Kaiser, ob wo 
auf seine eigene Kraft angewiesen, seinem Entschlüsse treu. D 
auch mit seinem nächsten Ratgeber, dem Fürsten Kaunitz, t 
fand er sich in einer nicht zu beseitigenden Meinungsverschiede 
heit über die zu ergreifenden Maßnahmen. Vorläufig, um eim 
letzten und deutlichen Beweis von Güte und Nachsicht zu gebe 
und darzutun, daß es nicht die Absicht gewesen, die Lande 
Verfassung Belgiens umzustoßen, sondern nur das alL 
Wohl des Landes zu fördern, sowie dal.i nur Mißverstehen u 
falsches Auslegen seiner guten Absichten und das Aufhe 
Übelwollender an den Vorfälknheiten die Schuld tra- 
der Kaiser die angefeindeten Neuerungen auf, berief jedo 
eine Deputation der Stände nach Wien, von denen er eine glfii 
liehe Lösung der Differenzen erhoffte, übertrug aber gleichzeitig 
die Regierung in den Niederlanden dem FZM. Grafen Murra) 
mit fast unumschränkter Gewalt. Auch befahl er, in der Absicht 
für alle möglichen Fälle vorbereitet zu sein, die Konzentrierunj 

•) Kaiser Josef an Kaunitz und an den bevollmächtigten Minister in 'ir 
Niederlanden, Grafen Belgiojosu, Cherson, 16. Juai und Leraberg, 23. Juni 1 
Vi I- H »• 5t A. 




23« 

der über das ganze Land zerstreuten Truppen möglichst in die 
Nahe des Herdes der Unruhen, nach Brüssel und Umgebung. 
Ben Standen sollte einige Tage vor Beginn der Truppen- 
bewegungen davon Mitteilung gemacht werden, mit der Ver- 
sicherung, daß damit keineswegs ein Angriff auf die Konstitution 
beabsichtigt werde. Die nach des Kaisers Meinung seither zum 
Gespötte Europas in vollkommener Untätigkeit gehaltene mili- 
tärische Macht müsse zur Versehung der Sicherheits- und Polizei- 
dienste herangezogen werden, damit auch die Bürger und 
Handwerker, welche mehr dem Soldaten spielen als ihrem Beruf 
und Gewerbe nachgingen, zu ihrer Tätigkeit zurückgeführt 
würden'). 

Aber die Verständigung mit der Mitte August in Wien ein- 
treffenden Deputation gelang nicht; die Erbitterung in den Nieder- 
landen wuchs und schon machten sich auch Einflüsse geltend, 
welche nicht mehr den Verteidigern der belgischen Verfassung, 
sondern der Revolution angehörten, wie sie sich in Frankreich 
vorbereitete. 

Wohl war FZM. Graf Murray sofort an die Durchführung 
der kaiserlichen Verfügungen geschritten und hatte einen Teil der 
Truppen in der Umgebung von Brüssel zusammengezogen, aber 
seine Entschlüsse waren ebenso unbestimmt wie seine militärischen 
Anordnungen, so daß es am 20. September durch Mißverständ- 
nisse zum Einschreiten der bewaffneten Macht kam, während 
Murray sich bereits in Unterhandlungen mit den Aufständischen 
eingelassen hatte. 

Gegen die Bedingung des Zurückziehens der Truppen legten 
die bewaffneten Bürger die Waffen nieder und Murray erließ 
sodann (21. September) eine Proklamation, in der er in Ver- 
tonung der Intentionen des Kaisers wieder Zusagen machte, 
die weit über die ihm erteilten Befugnisse hinausgingen. 

Der Kaiser war in hohem Grade unzufrieden mit diesem 
eigenmächtigen Schritte Murrays und dieser erhob schon am 
'7- Oktober wieder Forderungen, die mit seiner Proklamation 
TOm 21. September im Widerspruch standen. Der momentane 
gute Eindruck dieser Zugeständnisse war somit wieder verwischt. 

FZM. Murray hatte sich politisch unfähig erwiesen, seine 
Vollmachten überschritten und durch seine militärischen Maß- 
nahmen die Ehre der Waffen nur schlecht gewahrt. Der Kaiser 

') Der Kaiser an Murray ohne Datum 1787. (H. H. u. St. A.'i 



J 3- 



entzog ihm sein Vertrauen und berief ihn ab. An .-.einer 
übernahm Minister Graf Trauttmausdorff die Leitung du 
li Geschäfte, wahrend dem 1-ML. d'Altoa untec Ernei 

zum Feldzeugmeister das Kommando über die Truppen ü 
Niederlanden übertragen wur U 

Die Ereignisse erforderten Männer von eiserner. 
Willenskraft. Mehr denn je war der Kaiser wieder zu er 
denem Handeln entschlossen und hielt jede Nachsicht für 
verderbliche Schwache. 

Trauttmansdorff war im Innern zur Mäßigung 
er hoffte durcli ( iüte und Überredung, durch ein diplomatisch« 
Verfahren die Dinge wieder in Ordnung zu bringen. EZM.d'Altor 
einem Manne von festem Charakter und jedem die Autorität dw 
Monarchen schädigenden versöhnlichen Ausgleiche abg 
schienen Strenge und die Anwendung von Gewalt al 

ttsten Mittel. Das Wirken zweier in ihren Anschauun.. 
grundverschiedener Charaktere mußte in einer Zeit, wo - 
allem auf konsequentes und einträchtiges Handeln ankan 
wendig. -ru eise zu schädlichen Reibungen führen. 

Vorerst begann nun ein System der Strenge. Einige der 
zurückgezogenen Edikte wurden erneuert, den Zugestäm 
Murravs jede Rückwirkung auf frühere Zeit« rochen 

Der allgemeine Widerstand, welchen namentlich die letStt 
Erklärung hervorrief, veranlagte d' Alton zu besonderen miL 
tärischen Vorkehrungen, wobei es am 22 Januar 1788 in 1 
Straßen von Brüssel rar Anwendung der Feuerwaffen 
Strenge half für den Augenblick, es trat Ruhe ein od 
Statthalter Herzog Albert und dessen Gemahlin kehrten nar 

■ ■] zurück (29, Januar 1788 1 iihrung der Re> 

geschäfte blieb jedoch auch weiterhin gani hl 
Trauttmansdorf! 

Verwendung von Waffengewalt wi< 
sich, als die Beschlüsse wegen Reorganisation der 
führt werden sollten. Der 
mein und die Emigration begann, als die Regierung rar 
Haftung der feindselig gesinnten Personen schritt. ! 
auch der P>rii 
las Haupt der Revolution, ein überz< 
publikanor, <1<t zu jenen Elementen gehör 
ininer mehr die urspi 

hen 1 tmturzm 



rauttmansdnrft war jedoch nicht der Mann, 
Festigkeit und Konsequenz auf dem eingeschlagenen \V 

je zu beharren. Er hielt die Anwendung v<>n Gewalt 
sehr bald für gefährlich und erbat beim Kaiser die Abberufung 
. lton, als „die vorzüglichste Ursache der gegen- 
und künftigen Übel". Durch diplomatisches Einlenken 
M-ben war es dem Minister bisher gelungen, die Sub- 
r.u erhalten; aber gegen Ende des Jahres 1788 .:>-rt-- 

in der Generalversammlung der Brabanter Stände der dritte 
Stand tumultuarisch die Subsidien. Die Provinz Hennegau folgte, 
r unterdrückte nunmehr mit einem ErlaÜ 150. Januar 1 
tiiti Repräsentanz der Provinz Hennegau und hob alle Rechte 
und Freiheiten derselben auf. Er verbot dem Generalgouver- 
t die fernere Berufung der Stände von Brüssel und Hennegau 
und erklärte, daß, nachdem die Stand»' von Brabant und Hennegau 
das Band, das sie an ihren Fürsten knüpfte, eigenmächtig zerrissen 
r sich aller Verpflichtungen durch die Inaugurations- 
für entledigt erachte (7. Januar 178g). Die drohende 
and Haltung der Regierung wirkte einschüchternd und 
die Brabanter Stände unterwarfen sich in scheinbarer Demut. 

rZM. d'Alton hatte in seinen Berichten wiederholt die 

<• des Systems der Streng«- hervorgehoben, dem Kaiser die 

tzung desselben empfohlen und die Unterwerfung der auf- 

inzen sodann als sicher und leicht hingestellt. 

der Brabanter Stände schien für die Rii 

r Anschauung des Generals zusprechen, der nunmehr den 

Zeitpunkt gekommen glaubte, dem Lande eine neue Verfassung 

tu oktroyieren und am 1 8. Juni 1789 wurden alle Privilegien der 

Provinz Brabant aufgehoben, die Joyeuse Entree für nichtig 

rt und der souveräne Rat von Brabant kassiert. 

Die unter dem Eindrucke dieser energischen Maunahmen 

ne Ruhe dauerte nicht lange. Der Ausbruch der Re- 

D im benachbarten Frankreich, der Bastillensturm, führte 

rkten Zündstoff in die Niederlande; in Xamur, Löwen, 1 

UI »d Tirlemont brachen zu gleicher Zeit Unruhen aus und Ende 

J«li kam es auch in Brüssel neuerdings zu einem Aufstand und 

zur Verhaftung einiger junger Leute, die man 

^Strafe in die Armee in Ungarn zu stecken drohte. Diese 

Drohung riet ungeheure Angst und Erbitterung hervor; viele 

"ahmen zur Auswanderung ihre Zuflucht und rotteten sich an 



der Grenze zusammen '), Deserteure der zumeist einheimischen 
Regimenter gesellten sich dazu, die Rebellion nahm eine greif- 
bare Gestalt an, die Lage in Belgien wurde mit jedem Tage 
kritischer. 

Eine Verstärkung an Truppen aus der Monarchie kor 
nicht nach den Niederlanden gesendet werden; der von Chi 
bis an die Adria sich erstreckende Türkenkrieg, die Notwendig 
keit, Böhmen und Mähren gesichert zu halten, machte jede 
sendung von Truppen unmöglich. Übrigens waren Trauttmar 
dnrff und d'Alton auch hierüber verschiedener Ansicht; er>i< r 
hielt eine Verstärkung für dringend geboten, letzterer betrachte 
noch im Monate August die vorhandenen Truppen für alle 1 bn 
tualitäten peinigend und beanspruchte nur eine Verstärk 
Reiterei. 

Die Nachbarschaft Frankreichs and die Einwirkung Preuß 
erschwerte die Lage. Köniy Friedrich Wilhelm II., welch 
Belgien in eine selbständige Republik verwandeln wollte, 
anlaute seinen General Schönfeld in den Dienst der I'rounz 
zu treten, um ihre Armee zu organisieren und lieLi auf pr< 
Kosten Magazine auf holländischem Boden errichten. Im 
178g wurde Graf Schlieffen nach London gesandt, um im Sinn 
das Königs das englische Kabinett für eine Verständigung il 
den niederländischen Angelegenheiten zu gewinnen. 

Häupter der Revolution in Belgien wurden nunmehr n 
der Noot, der sich in politischen Fragen von einem seines 
stößigen Lebenswandels wegen entlassenen Geistlichen. P 
liupen, leiten ließ und der Advokat Vonck. 

Nach seiner Flucht hatte van der Noot in der Eigensch 
als bevollmächtigter Agent des Brabanter Volkes bei den fi 
Kabinetten in London, Berlin und im Haag, für die Frei 
Belgiens gesprochen. Von eitlen Hoffnungen erfüllt, hatte er, 
geben von einem Haufen Emigranten und I Jeserteurun, iml'f 1 

') Josef II. miübilligte aul das entschiedenste diese Maßregel d'Alto« 
,,J'avoue'\ schrieb er am 10. August T780 an Trauttmansdorff, ,.que la me 
contenue dans l'imprime public que vons m'avez envoye, de saisir les mutins, de le* euv 
a Luxembourg poiir ttre fails soldat.s et transportes cnsuite en llongrie 
contre les Turcs, ra'a paru d'autant moins coavenable que le Service na i 1 i t an 
en teraps de guerre, ne devrait jarnais etre regardO pour une punilion pour lej ert' 
minels; c'est avilir le seivice ou Lmagiuer que les habitants s'en effrayeraient, ce i\<fi 
ue ferait que perpeluer et pour ainsi 'ü"- conlirmer le trop malheuTeuN pr. 
.1p< Flamands qui regurdrnt I Ulcmagne et la Hongric comme la Siberie ot 

tin etil." 







eda mit Bewilligung der Generalstaateo sein Hauptquartier 

Gleichzeitig hatte Vonck im Innern d< a Landes 

s l'l.ni eu einez Assoziation . pro ans st focis" entworfen, 

aeimou bald ihre Fäden über da-, ganze Land er- 

reckto und alles zu einem allgemeinen Aufstände vorbereitete, 

•und organisierte zu Hasselt im Lntdchschen ein kleines 

hungen und Bedrohungen verleiteten zu hen 

ionen unter den belgischen Regimentern; die Emigration 

r Mahnungen der Regierung in groüem Maße eu. 

inbedeutende Schar der Rebellen verstärkte sieh 

"ii rag ni rag. Eine zur Aufhebung des Vonckschen Korps ki 

&s Lüttichsche unternommene Expedition mißlang; rechtzeitig 

twarnt, erreichten die Rebellen die holländische Grenze und 

i sich mit den bei Breda versammelten Scharen EU 

Her kleinen Armee. Die Regierung suchte durch die strengsten 

■n der Bewegung Einhalt zu tun. Durch Belohnung von 

ern wurden zahlreiche Denunziationen hervorgerufen; 

ad fühlte sich mehr sicher, zahlreiche Verhaftungsbefehle 

.'■n sich viele, darunter auch Vonck, durch die 

Incht entzog. 

Der kleinen Armee der Aufständischen fehlte es damals 

lern Notwendigsten; aber es war Vonck doch gelungen. 

ir in dem pensionierten Obersten van der Mersch, einem ge- 

der in französischen und zuletzt in österrei- 

liensten gestanden, sich durch Tapferkeit ausgezeichnet 1 ) 

nd nach dem bayrischen Erbfolgekriege wegen Kränkung den 

•ienst verlassen hatte, einen Kommandanten von Geist 

rung zu geben. Van der Mersch sah ein, dalJ mit 

einen Scharen in ihrer damaligen Verfassung nichts auszurichten 

iehr einige Eskadronen Kavallerie hingereicht hätten, 

auseinander zu jagen. Uneinigkeit, das gänzliche Aus- 

ler Hilfe und Mangel aller Art hätten beinahe 

aliingeführt, daLl das ganze Unternehmen noch vor B<- 

6foej Invasion als aussichtslos aufgegeben worden wäre. 

Das Komitee von Breda, mit van der Noot an der Spitze, 
ir Invasion Flanderns. Da auf Seite der < Österreicher 
leine fliegend'- Detachements unweit der Grenze sich auf- 
standen nur geringe Hindernisse im Wege. Wäre van 

• iic u:. 



nachrichtigt worden, hatte sich in die Stadt gi 

zur Verteidigung hergerichtet. 

GM, Schröder griff übereilt und oh auere K 

Lage sofort an. Nach einem h< fetündigen St 

kämpf, an dem sich auch die Bevölken 

Truppen unter Verlust von Gesehiitz>-n 
aus der ©drängt 

Der moralische Einfluß des Gefechtes bei Tumhon 
geheuer. Nichts war mehr t, als dieser erste, 

surgent reiche Zusammenstoß mit der militärischen 

der Regierung, den Aufstand weiter zu verbreitei 
Truppen zu entmutigen, die Zuversicht d( eilen zu hebe 

Abrr auch ein and' hr trauriger Umstand war 

Gefecht herv o rg etret en. Die Treu >• und Disziplin derwalloi 
Truppen hatte sich bei diesem ersten ernsten Anlai 
einer günstigen Seite gezeigt. 



Van de* Mersch operierte sehr klug 5 er ließ 
dem glücklichen Gefechte bei Turnhout nicht zu unv. 

i-ivoperationen verleiten, weil er einsah, 
Felde unterliegen müsse. Durch geschickte Mars 
wußte er den gegen ihn ausgesendeten Kolonnen 
v liefl sich nicht fassen. 

Mit Heranschaffung von Artillerie und Munition .ms ! 
burtf verlor d'Alton Zeit. Dadurch verbreiti-te sieh <l<-i 
auch über die Provini I- hindern. 

l)ie zur Rettung Brabants herangezogenen Truppen 
diese Provinz dirigiert werden. Aber di> Op 
Gent verlief nicht minder unglücklich, als jene bei Turnhoul 
von den rrnppen b nen Exzesse hatten nicht w< 1 

beigetragen, die ganze Bevölkerung aufzuwiegeln. Dil 
■■: wurde n genommen, andere < >i 

und bald » htige Provinz i_ r anz in >; 

en. Auch die im 1 lennegau st> 
lie Nachricht von der Annäherung d<-r 1 
D'Alton sammelt«* nun 1 r fruppf-n bei i 

um tralpnnkt fostanhaHi 

So waten also di tuen Flandern u iu ve 

li.r.'n gegai. ntblößt 1 

nd InMir 






Machricht vom Vorrücken der aufständischen von 
r unsicher gemacht. Die Desertion unter den etn- 
Truppen nahm zu, alle n d'Altons 

Kaiser Josef. us der Flut widersprechender Be- 

Vorstellung vom Gang des Ereignisse 

te, war peinlich iib.-rra-.cht von dem Verlauf des 
h jetzt in der Kntsendung einer geei- n. t.n 
ilichkeit, welche das Zivil- und Militärgouvernement in 
1 land vereinigte, das letzte Mittel, die allgemeine Ver- 
breitung des Übels aufzuhalten. Die Statthalter waren bereits 
November nach Koblenz geflüchtet. Der Vizestaatskanzler 
Philipp ( obenzl wurde mit dem Titel eines Kommissärs 
die bi te Mission bestimmt. Aber unaufhaltsam ent- 

Iten sich die ins Rollen gekommenen Ereignisse und brat 
■nz! kam zu spat. 

(»raf Trauttmansdorff hatte unter dem Drange des Un- 
s der militärischen Unternehmungen es für notwendig 
n, in den Edikten vom zo., 21. und 25. November die 
Isten Zugeständnisse zu machen, als: Wiederherstellung 
r Verfassung, Abschaffung des Seminars, allgemeine Amnestie 
d Einstellung aller militärischen Maßnahmen. Nach einer Nieder 
tafständischen hätte diese Nachgiebigkeit wahrsehein- 
lt Erl :.ibt, unter den damaligen Umständen aber mußte 

! nur den Eindruck von Schwäche und Hilflosigkeit hervorrufen. 
November erklärten die zu (ient versammelten 
den Kaiser seiner Hoheitsrechte verlustig; den anderen 
-ollte der Vorschlag zur Bildung einer Niederländischen 
gemacht werden. Nachdem es van der Mersch län 
ongen war. durch geschickte Märsche den zu seiner Var» 
■iitun.. •rückten gegnerischen Kolonnen auszuweichen, 

riet er Ende November nach der Räumung von Tirlemont in 
he Lage. Er stand zwischen der Alternative der Auf- 
lösung durch Kälte und Hunger physisch und moralisch 
rückten Korps oder Aufnahme des Kampfes mit einem 
im Rückzuge durch das Gebiet von 
lüte er dii l ntwaffnung durch preußische Truppen 

Aus dieser schweren Bedrängnis rettete ihn ein Waffen- 
i'-u d'Alton aui zehn Tage mit ihm vereinbarte 
mit wurden die im bezüglichen Vertrage als „Patriot« 



24O 



luistäudiscben als ebenbürtig-- Macht 
vom sicheren Untergange gerettet Die 
Kandlttn suchte FZM. d'Alton damit zu \.<< 

ihm durch übereilt erlassene Konzessionen des Zivilgou\ 
der freie Gebrauch seiner Streitkräfte unmöglich gemacht H 

Die unaufhörlichen Hindernisse, welche der Mini 
Operationen in den Weg gelegt, dann die notwendige Versa* 
und Retablierung der Armee habe ihn gezwungen, einen V. i 
mit dem Gegner zu suchen. 

Die Ereignisse drängten nun zu einem raschen und 1 
Regierung traurigen Ende. Die von d'Alton beans 

rang des Waffenstillstandes auf ZW« Monate 
Komitee zu Breda verworfen. 

D'Alton hatte in Brüssel Verteidigun 
um sich dort um jeden Preis zu behaupten. Der Minister 
jedoch nicht nur die Zerstörung dieser Verteidigun. 
durch das Volk, sondern lieli sogar die seinerzeit abgenot 
Wallen herausgeben. Von den Agenten Voncks unc 
i ieistlichkeit wurde das Volk angeeifert und mit BÜ1 
erfolgte die Erhebung. Die Soldaten, durch Geldspendel 
verliefen ihre Posten und gingen in Abteilt 

Volke über. D'Alton ließ sich in Unterhandlungen 



um <\>-n Aufstündischen nur 



angebahnt 



wurden, 



innen und Vorteil .ms der Einstellung der Feindselig 
zu zieht n. 

.So ging ein wichtiger Punkt der Stadt nach dem 
verloren. Niedergedrückt von all dem Unglück, das allseil 
Unternehmungen begleitete, wie von der Ungnade 
and mißmutig über die Haitang des Minist' rior 

in di nuten, entscheidenden Augenblicken all« 

und Ener 

Während die Ereignisse in der Stadt auf 
Punkt j reo, > ih li dem naht 

am die Vertreibung eines kleinen Haut' 
welche den Abzug der Eteserveartillerie zu hin 
.tdhh zu leiten. Darüber ging 
i als er gegen U urückkehrte, fand • 

ppen bereits bj vollem Rückzage (12. De» 

ihne Magazi 
iltoq gezwungen, Ql nur na< 



24« 

Die I'i ilstande erklärten die Unabhängigkeit der Pro- 

deo Kaiser für abgesetzt. Am 18. Dezember hielt das 

■", mit van der Noot an ihr Spitze, seinen feierlichen 

«artig in Brü>i'-1. Die politische Gewalt ging an den Kongreß 

Deputierten aller Provinzen (Luxemburg ausgenommen) unter 

er Benennung „Souveräner Kongreß der Vereinigten Belgischen 

toten" über, welcher am 10. Januar 1790 zusammentrat. 

Unter solchen Verhältnissen konnte der kaiserliche Komm 
traf Cobenzl nicht daran denken, eine politische Gewalt aus- 
lüben ; auch die Vergleichsvorschläge der Statthalter an die 
ialbtände mußten ohne Erfolg bleiben. 
Van der Noot erwartete mit Zuversicht die Anerkennung 
labhängigkeit Belgiens durch die Mächte und wies jeden 
oken an eine Versöhnung zurück. 

in der Mersch war mit seinem Korps am 17. Dezember 

r eingerückt. Sein Versuch, gegen Ende des Jahres nach 

iburg vorzudringen, mißlang vollständig ; er wurde geworfen 

und mußte bis Namur zurückweichen. Aber der Zustand der 

aiserlichen Truppen machte es dem Kommandanten der Festung 

-uxemburg, FZM. Bender, an dessen Befehle die „betrübten 

-lierbleibsel des niederländischen Corps d'armee" nach Enthebung 

Nltons vom Kommando gewiesen wurden, unmöglich, an die 

Wiedereroberung der Niederlande zu denken. Sie waren vorläufig 

verloren : Hauptsache blieb jetzt die Behauptung des treu- 

ien Luxemburg. 

Weniger gewaltsam, aber ebenso gefährlich wie in Belgien 

i die Unzufriedenheit mit den Reformen Josefs in 

I f.itte es schon Befremden und Mißmut erregt, daß der 

H01 ich nicht hatte krönen lassen, so förderten seine 

hen und hastig unternommenen staatlichen Reformen 

ruhe und Unzufriedenheit in allen Gesellschaftsklassen. Es 

ich immer deutlicher, daß der Kaiser den Reichstag nicht 

einberufen, sondern ebenso absolut regieren wolle, wie in 

inführung der deutschen Sprache an Stelle der 

n als Amtssprache, die von ihm angeordnete rein 

staatliche , von Beamten geleitete und kontrollierte Wr- 

Qg, die Abschaffung der Autonomie der Komitate und 

aerungen, welche den Kern des sozialen und politischen 

Mi trafen, riefen allgemeine Bewegung hervor, 

im Jahre 1788, in der Verweigerung der Re- 

Kn<g« unter K .ilser J«««l '*> 



lernten und Lieferungen äußerte und dann in di< 
zu bewaffnetem Widerstand i . der an 

angefachte Unterstützung fand. 

Die Lage des Reiches beim Tode Kaiser Josef IL 

Schon nach dem eisten unglücklichen Fei 
Kaiser Josef einen Friedensschluß mit der Pforte \v 

Von Frankreich war wenig Unterstützung zu erwar 

hwäche der russischen Hilfsmittel trat im Vi 
Feldzuges bntner deutlicher zu Tage und nun drohte ein ne 
Feind an der Xordgrenze des Reiches. Die Sendung- des pn-t 
sehen Oberstleutnants von Götze nach Konstantinipol 
/■•ugnis zu geben von einer bedenklichen Annäherun- I 
an die Pfort< . 

Tatsächlich hatte sich K5nig Friedrich Wilhelm IL, 
anfangs den weitausschauenden Plänen Hertzb 

I .tisch gey-i-nübrrgestanden war, mit ihnen befreundet und 
preußische Minister entwickelte von da an eine Ge> 

den üsterreichisrhrn < Gesandten in Berlin 
Reu 13, in gelinde Verzweiflung setzte. 

solange die Verbündeten wenig glücklich warer 
Hertzberg rieh darauf, die Pforte zu energischer Fort 
des Kr izueifern und sie zu bewegen Frieden nur DI 

Bürgschaft Preußens zu schließen, ''twa in Un i-ma< 

Erobeningen aber erst dann zurückzugeben, wenn der 1 . 
verpflichte, Galizien und was er d der Karpat 

an die Republik Polen abzutreten, wofür diese Dan zig un<l Thi 
dann du bis zur Warthe an Preußen zu üb< ; 

tiesen Fall bot Preußen der Pforte eine unb> 
alllanz tti türkischen Besitzungen ge 

jedermann an. 

All dann ■'■ rsglöck zu Gunsten der Österrei 

indte, kam man in Berlin von di 
n Bündnisses mit den Türken wieder z. 
ben, wenn man Schwer 
und Polen dem ru« itfremdi 

habe, eine ansehnlii lie Armee in 

•n : die rürkei hätte demnach ent\ » die 

II ir: 









Preußen sieh des Gegnern der Pforte an- 

lu jedem Fall war die Stellung Preußens eine möglichst 
tige. Mit England und Holland hatte es bereits im Jahre 1788 
schlössen, Schweden, das im Kriege mit Rußland 
war ein natürlicher Bundesgenosse der alliierten Mächte, 

ii Rußlands zu einem Bündnis mit Polen war glücklich 
ieben worden und schon mehrten sich dort die Stimmen 

• enge Allianz mit Preußen, während in Rußland selbst 
Unzufriedenheit über die starken Au über die hohen 

ise und den Mangel an barem Uelde immer 
rde. 

Nicht weniger günstig für die Pläne Hertzbergs als die 
lune; Preußens gegenüber dem Auslande, schien die innere 

• s 1 labsburgerreiches und die Zustände in den Nieder- 
Ungarn und Galizien boten willkommene Gelegenheit, 

Ka i an seinen empfindlichsten Stellen zu treffen. Die 

n im aufrührerischen lirabunt hatten von allem Anfang 
und Interesse in Preußen gefunden; nun begann 
in auch die seit einem Jahrhundert bestehenden vertraulichen 
11 mit Ungarn mit erhöhtem Eifer zu pflegen. Der 
he Gesandte in Konstantinopel hatte nicht ermangelt, 
im Frühjahr 1788 nachdrücklich darauf hinzuweisen, daß 
in Ungarn herrschende Unzufriedenheit benützt werden könne, 
^freiheit Österreichs zu lähmen und in Ungarn ein 
^abhängiges Königreich zu errichten. Eine große Anzahl preußi- 
»säre, unter den verschiedenartigsten Verkleidun^>n, 
rmlichen Pässen versehen, wurde nun nach Ungarn ent- 
uiul die beiden preußischen (iesandten Baron Jacobi- 
I und Graf Podewils, von welchen der erstere den 
ittelpunkt der geheimen Agitationen bildete, traten mit einzelnen 
nen ungarischen Magnaten in enge Verbindun 
Um die Unzufriedenheit in Galizien für die Zwei k>- Preußens 
izunutxen, bot der Wunsch der Polen, sich mit dem mächtigen 
rlibar zu verbinden, willkommene Gelegenheit. An eine Unter- 
gattung der polnischen Aspirationen dachte in Preußen freilich 
lau wäre zwar bereit gewesen, den Polen Galizien zu 

lur gegen eine Entschädigung durch Abtretung von 
, zum mindesten von Danzig und Thorn. Man 
db nur eitrig, die Republik möglichst zu Uoli< 
beiden Kaiserhöfen zu stören, för<l 






die Umtriebe der Polen in (ralizien, ermunt« 

Stirne zu bieten und versicherte, jederzeit bereit zu sein 

dem preußischen Heere zu unterstützen. 

Die Eröffnungen «Ls Fürsten « zartoryski, daß Polen 
absichtige, sich (ializiens zu bemächtigen, fanden in Berlin 
allgemeinen volle Billigung und der preußische Gesandte 
Warschau, Marquis Lucchesini, säumte nicht, \ 
Mithilfe Preußens 20 sprechen, ohne auch nur das gerini 
etwaige Zugeständnisse Polens hierfür verlauten zu lassen. Iv 
Stanislaus August verhielt sich diesen Mitteilungen g< 
ziemlich zurückhaltend. ,,Es sind Verheißungen," sagte 
die wir mit Danzig und Thorn zu bezahlen hab 
als sogar galirische Abgesandt« in Warschan erschienen, um 
Lucchesini zu verhandeln, stellte er ihn deshalb förmlich 
Rede. „Ich höre/' sagte er ihm, „daß Sie unsere Jagend aufre 
und aufhetzen durch wiederholte Verheißung, dal';.. 
zuerobrn: ; si> nissen doch selbst, daß ein derart 
nehmen neu lück über Polen bringen kann." 

Aber weder Lucchesini. noch der ReichstagsoMtnc 
Maluehowski Hellen sich durch diese Warnungen in il 
l itigkeit hindern ond zu Beginn des Jahres 1700 bilih 
in Warschau ein geheimes Komitee für galizische An 
betten, dessen Leiter Lucchesini war. Der Einfluß' 1 
von dein weder der König noch der Reich 
machte sich bald fühlbar. Im Reichstage wurden Antr 
neue (resetze beschlossen, in der Kriegskommission wur 
solutus bestimmte Maßregeln über Kante 

Bewaffnung und Ausrüstung getroffen, ohne den Zweck dl 
erkennen zu lassen. Das Komitee beschloß, daß Galizien 
Watten ur in dem Augenblick, da Ösl 

feindselig gegenüberstehen würden. Um den Aufv 
zu erleichtern, sollte in der (helmer Wojwodschaft eim 

EConfdderati n, im geeigneten Moment in < 

fallen, sich dort als Regierung prokl; >n dem W 

■erkannt und durch ein Armeekorps 
len. 

■lieh am liebsten nicht 
Dinge so weit gediehen waren; im Janu; : . 
I 
.in/ Preußen tut 
die [ 



*45 

ler Türkei unterbreitet werden. Im Falle einer ausweichenden 
oder ablehnenden Antwort hätten 10.000 Mann preußischer 
Truppen in Galizien einzurücken. Hertzberg glaubte für diesen 
Plan nicht nur den Marquis Lucchesini, sondern auch die Generale 
Möllendorff und Kalckreuth, insbesondere aber den Herzog 
von Braunschweig gewonnen zuhaben. Aber König Friedrich 
Wilhelm ließ sich zu diesem Entschluß nicht bewegen. England 
■war nicht geneigt, sich an einer aktiven Einmischung in die 
orientalischen Angelegenheiten zu beteiligen und ohne den Insel- 
staat wollte der König umsoweniger handeln, als auch der 
"Vertrag mit der Pforte noch nicht geschlossen war. Er erklärte 
vorläufig, erst im Frühjahr 1790 mit Waffengewalt die Forderungen 
Preußens durchsetzen zu wollen. Hertzberg mußte sich zufrieden 
geben und suchte nun vor allem mit den Türken zum gewünschten 
Ziele zu gelangen. „Mein Plan ist," so schrieb er 5. Dezember 
1789 an Diez, „daß der König und die beiden Seemächte nun 
als Bürgen der belgischen Verfassung sich einmischen und die 
belgischen Provinzen dem Kaiser nur mit einer sehr beschränkten 
Verfassung und unserer Garantie und der Bedingung zurück- 
gegeben werden, daß Österreich die Moldau und Walachei räumt 
«nd sich mit den Grenzen des Passarowitzer Friedens begnügt. 
Bas setzt freilich immer voraus, daß die Pforte die Krim und 
Otschakow den Russen überläßt. Die Pforte müßte sich eben dann 
ganz an Preußen anschließen und etwa nach einem geheimen 
Artikel den Oberstleutnant von Götze zur Armee senden 
| «od ihm die Leitung der Kriegsoperationen überlassen. Geschieht 
jfies alles, so soll nach meiner Ansicht der König im März den 
kriegführenden Mächten meinen früher dargelegten Plan unter- 
breiten, sich aber zugleich mit einer Armee von 200.000 Mann 
M vier Armeekorps in Bewegung setzen, um den anzugreifen, 
der nicht binnen vier Wochen unseren Vorschlag annimmt." Und 
FB den folgenden Tagen wiederholte der Minister immer drin- 
\ gender diese Weisungen. In Ungarn und Galizien bereite sich 
[•'4er Aufstand vor, die Polen warten nur auf die preußisch- 
tärkische Allianz, der Kaiser verliere in den Niederlanden sechs 
Millionen Gulden an seinen Einkünften und 30.000 Mann der 
testen Truppen, nie seien die Chancen für Preußen günstiger 
gewesen. 

Der preußische Gesandte in Konstantinopel tat sein mög- 
lichstes, um den Befehlen seines Hofes nachzukommen, aber die 
nißtrauischen Türken waren nicht leicht zu gewinnen und wurden 



noch spröder, als sie in den Besitz der geheimen [nstru* 

Herrn von Die 2 gelangten und daher wußten, daß 
Auftrag hatte, nur zum Scheine zu drohen. 

Mit Anwendung „verzweifelter Mittel" ^^\-.-- 
endlich, das ersehnte Bündnis zu stände zu bringen. Am jl, lar 
a wurde es unterzeichnet. Graf Hertzberg . 'ich 

m Vertrag nicht ganz zufrieden, da sich jetzt Pren 
verpflichtete, auch Rußland den Krieg zu erklären und 
zur Wiedereroberung der Krim zu verhelfen, währ« 
bedingt hätt« vermeiden sollen, Preu(.'.en auch mit R 
brouülieren ; aber im Grunde war es doch gut, meinte • 
ilaU der Vertrag nun wenigstens abgeschlossen sei 

oan mit einem Observationskorps an der rassischen G 
und der Verwendung- einer len Armee in Litt 

kommen. In jedem Falle muUte man den Vertrat 

if-im halten und sich mit der Ratifikation nicht I 
um die Klausel wegen der Krim entweder .^u entf 
EU berichtigen. 
So erzürnt man denn auch in Berlin > 
schien, Graf Hertzberg fand <\<-n Moment I 

nun auf Kosten Österreichs oder Rnl 
Türkei oder Pol« wie nie. Ersah 

i zu lenken glaubte, im Bunde mit den 1 ürker 
[and, Holland und den Polen; Frankreich war durch u 
Wirren verhindert, sich auf die Seite der Gegner IV 
stellen; die Besitzungen des Kaisers ab( ,'- n zum 

men, zum Im| lagen sie in schlecht unterdrückter tilut 
nur Weiteren S um ebenfalls v 

zulodern. „A'msi voila le grand oeuvre faitl" schrieb er 
rend an <\>n MarqnLe Lucchesini. 



ts vor der Möglichkeil 
en die IM.' en kämpfen zu müs 

le selbst die einfach« 
der 

und GaJ -n PreuLSeri tür unmöglich 

s.ih daher zur Durch 

kein ander« l. als den Frieden mit d 

idrdckUchei 

.. daü es ihm ganz 



-47 



gleichzeitig Krieg zu führen, ohne die Existenz seiner 

11 auf das Spiel zu setzen. 

Fürst Kaunitz, welcher anfangs an den Ernst des preulJi- 
ä nicht glauben wollte und in diesen An- 
n von dem wenig tiefblickenden österreichischen Ge- 
sandten in Berlin unterstützt wurde, sah sich jetzt doch genötigt, 
•r als je auf MaUnahmen bedacht zu sein für den Fall, als 
Preußen wirklich den Entschlaf) fassen sollte, sich offen aut die 
Seite der I rreichs zu stellen. Die glückliche Wendung 

machte es übrigens jetzt, wie er meinte, nicht nur 
ch in die bereits von der Pforte angebotenen Friedens- 
ndlungen einzutreten, man konnte dabei auch die gl 

Vorteile erlangen, wenn man die Operationen energisch 
Diese aber mußten durch den Eingriff Preußens ent- 
gelähmt werden. Solange die Vorschläge Preußens an die 
-•in wahrhaftiger „leoninischer Kontrakt" waren,brauchte man 
nicht zu besorgen, daß die Türken darauf eingehen würden j nun 
aber werde ihnen „unter der Larve der größten Unejgeanfitligkeit 
>ff- und Defensivallianz mit der positiven Zusage angetragen, 
in dem Augenblick, als sie sich über die Donau verdrängt 
dürften, auf den Beistand der ganzen preußischen Macht 
Zählen können". Dies, dann die Umtriebe Lucchesinis in 
offenbar dahin gingen, die Republik auf die Seite 
c < teterreichs zu ziehen, die mißlichen finanziellen Ver- 
lie schlechte Ernte in diesem Jahre in Ungarn, endlich die 
piooraentanische Nullität" Frankreichs, von dem nichts zu erwarten 
daßten den Staatskanzler, den Absclüuß eines Friedens 
i Pforte ins Auge zu fassen. Selbst vor die Wahl gestellt, zu 
•rung Preußens die Hand zu bieten oder diesen Staat 
und die Türkei gleichzeitig zu bekriegen, hätte er ersteres vorge- 
aber auch diese unangenehme Möglichkeit zu verhindern, 
möglich Frieden geschlossen werden. 
Im Sinne dieser Anschauungen wurde ein Bevollmächtigter 
gesandt, um auf Grundlage des gegenwärtigen 
des einen Wammstillstand auf ein Jahr, womöglich aut 
! schließen; in Dresden wurde daran gearbeitet, 
t Sachsens zu erlangen, dem Londoner Kabinett 
i einer Defensivallianz gestellt, da England nicht 
iiien auf die Waffenerfolge dieses Jahres und die 
kte des Grafen Hertzberg keineswegs 
ielmehr ausdrücklich bemerkte, der König in Pn 



248 

müsse bedenken, daß die englischen Verbindungen mit 
flissentlich defensiv sind". 

Ob diese Maßnahmen Erfolg haben würden, muß 
nächsten Wochen lehren; am Schlüsse des Jahres 1789 
Lage Österreichs zweifellos die denkbar gefährlichste. C 
gründete Aussicht auf die Hilfe auswärtiger Freunde, erl 
nun auch der Sturm im Innern des Reiches, die Nie< 
waren, so schien es, unwiederbringlich verloren, die Gi 
Ungarn und Galizien stieg mit jedem Tage, die Einflüst 
Preußens in der Türkei, in Polen und in den insurgierten 
teilen machten sich immer fühlbarer. 

Kaiser Josef entschloß sich auf dringendes Anra 
Fürsten Kaunitz mit den unzufriedenen Ungarn Fri< 
schließen und mit königlichem Reskript vom 30. Januar 1 
er alle seine bisherigen Verordnungen auf und setzte 
gierung „auf den Stand, wie bei dem Ableben I. M. der '. 
zurück". Schon einige Wochen früher, am 4. Januar, 
den FM. Freiherrn von Loudon beaufragt, ihm einen Entw 
die Verteilung der Armee vorzulegen, für den Fall, als 
und Polen im Frühjahr an die Seite der Pforte treten 

Der Kaiser verfügte zu dieser Zeit über folgende 1 

Infanterie: Bataillone 

46 Regimenter zu 3 Bataillonen 138 

xi ungarische Regimenter zn 4 Bataillonen 44 

Grenadierbataillone 20 

2 Garnisonsregimenter zu 2 Bataillonen 4 

2 Garnisonsregimenter zu I Bataillon 2 

17 Grenzregimenter zu 2 Bataillonen 34 

Kavallerie: 

2 Karabinierregimenter zu 4 Divisionen ... — 

9 Kürassierregimenter zu 3 Divisionen 

7 Dragonerregimenter zn 4 Divisionen — 

6 Chevauslegersregimenter zu 4 Divisionen — 

9 Husarenregimenter zu 5 Divisionen — 

Zusammen . . 242 

Von diesen Truppen bestimmte FM. Freiherr von 
gegen die Türken 84 Bataillone und 55 Divisionen und 

Bataillone 

Corps d'armee in der Walachei 29 

Corps d'armee in Ungarn und Slavonien 34 

Corps d'armee in Kroatien 21 

Zusammen . . 84 



-N<» 



-en und l'olen wurden rij Bataillone und 73 
bestimmt und zwar : 

Hilalllono Divisionen 
d'umc« m KiihincD . . ... 40 20 

Arm« in Mahren .... 6l 41 

- Galielen 12 r; 

Mimen 



"3 



7i 



In den Ländern und Festungen hatten zu verbleiben: 



Niederlanden 

In den un^ari.-.clien Festungen 

l alr . . , . 

J11 Tirol ... 

% 'en 

,. Vordeiüsterrcich 

., hrfurt und HSxtex . 

„ Wien 

h Italien 



DIvisKniL'n 
4 



/u^.unmen . 



45 



Während nun Mitte Februar die Truppen des neuen Heeres 
•gung waren, der greise Feldmarschall in unermüdlicher 
itigkeit an den Vorbereitungen für den kommenden Feldzug 
rbötete, dem er mit schweren Besorgnissen entgegensah, rang 
■r Josef II. mit dem Tode. 

Seit Weihnachten war seine Krankheit erschreckend fort- 
•"schritten, häufiges Blutbrechen und stürmisches Herzklopfen 
ten ihn, Atemnot trat ein, jede Bewegung verursachte 
chn<-rzen, der Husten zwang ihn, die ganze Nacht sitzend im 
zuzubringen, das Sprechen, das Diktieren wurde immer 

1 rotzdem widmete er jeden fieberfreien Augenblick den 

Schäften; die letzten Kräfte spannte er an, um zur 

on allen Seiten aufziehenden Gefahren die nötigen 

'Urnen zu treffen. Mit Ungeduld erwartete er den Fall 

t*rsovas; dann, so hoffte er, würde die Pforte nicht länger den 

rieden verweigern und Loudon konnte die ganze Streitmacht 

Preußen und i'nlen aufbieten. Am schmerzlichsten berührte 

der Verlust der Niederlande. „Ihr Land hat mich getötet," 

e er zum Fürsten de Ligne, der mit den Truppen aus 

1 nach Wien marschiert war und dessen eigener Sohn 

t^t unter den Fahnen der Rebellen stand, „die Hinnahme von 

1 Todeskampf, die Räumung Brüssels mein Tod! 






Welche Schmach für mich," wiederholte er mehrer 

sterbe ich; man mühte ein Klotz sein, würde man 

zu Grunde gehen. Ich danke Ihnen für alles, was Sie für 

m haben. Loudon hat mir viel Gutes von Ihnen erzä 
danke Ihnen für Ihre Treue t Gehen Sie in die 
machen Sie, daß das Land wieder zu seinem Fürsten zui 
und wenn Sie dies nicht können, bleiben Sie dort; 
nicht zu meinen (iunsten Ihren Vorteil auf, Sl 
Kinder!" 

Um durch sein«' Krankheit keine Stockung in den 
_;.-.< haften eintreten zu lassen, übertrug der Kaiser dein Gl 
Ilatzfeld die Leitung der inneren Angelegenheiten und s 
für die iiuüere Politik eine besondere Konferenz ein, die 
einem Zimmer der Burg abgehalten werden sollte, damit M 
wenn irgend möglich, dabei erscheinen könnt'-. 

Seine Bundesgenossin, die Zarin Katharina, fordert 
in dringenden Worten zur Erfüllung ihrer Bandespflichten 
zur Vergeltung desjenigen auf, was er selbst für sie getan 
als die Zarin ihm in bereitwilligster Weise ihren Beistand 
da antwortet er ihr nur wenige Tage vor seiner Auilö 
und de rse lben gleichsam stündlich entgegensehend, in 
wahrhaft erschütternden Briefe: 

„In dem Augenblicke, in welchem ich, niedergedrückt <li 
meine Krankheit, auf dem Punkte stehe, von Stunde zu 
meinen Tod zu erwarten, empfange ich den Brief Eurer Mitja 
Der Eindruck, den er auf midi hervorbringt, istunbeai 

verleiht mir die Stärke, noch mit meiner kraftlosen 1 
diese Zeilen an Sie zu richten." 

ds wurde ein ähnlicher Brief geschrieben und 

so beschaffen sein wie Sie, um alles das zu fi 
wollen und zu können, was Sie mir sagen, Ihre \V 
geheiligt. Welcher Trost in nti ; 'ecklichea Lage und i 

mächtigeren Schatz könnte ich meinem zurück] 

dessen Dehknngsart ich bürge und den ich von 
.cum anderen biet erwarte." 

ipfangen Sie die letzte Bitte d< 
und rechtesten Ihrer Bewunderer, welcl 

meinem Bruder und meinem Kelche di uiung 

die gleiche Unterstützung zuteil weiden zu 1. 
mir I ich i« 

n hat und dem j fahr dro 



25» 

„Nie werde ich die Schriftzüge Eurer Majestät sehen, welche 
mich so sehr beglückten und ich fühle den ganzen Schmerz, der 
darin liegt, daß es zum letzten Male ist, daß ich Sie meiner zärt- 
lichen Freundschaft und hohen Achtung versichern kann 1 )." 

Ein schwerer Schlag traf ihn noch kurz vor seinem Tode ; 
sein Liebling, Elisabeth von Württemberg, die Gattin des 
Erzherzogs Franz, die für Josef kindlich schwärmerische Zu- 
neigung hegte und ebenso zärtlich von ihm geliebt wurde, 
starb plötzlich am 18. Februar. „Und ich lebe noch," klagte der 
Kaiser, „und ich habe doch alles verloren! Alles auf der Welt 
ist mir mißglückt, jedes Glück habe ich scheitern sehen 1 Begrabet 
sie rasch, damit für meine Leiche Platz werde I" 

Er nahm zärtlichen Abschied von seiner Schwester Christine, 
von Mercy, Lacy und anderen Getreuen, von seiner Armee, 
von der er nicht scheiden konnte, ohne ihr „das öffentliche 
Zeugnis seiner Liebe gegeben, ohne den Wunsch ausgesprochen 
zu haben, daß sie seinem Nachfolger und dem Staate die Treue 
erweisen möge, die sie ihm erwiesen". 

Noch in der Nacht vom 19. zum 20. Februar unterzeichnete 
er alle ihm vorgelegten Schriftstücke, um 4 Uhr morgens ver- 
schied er. 



') Wien, 16. Februar 1790. (Arneth, Josef II. und Katharina von Rußland.) 



Anhang. 



Organisation der kriegführenden Mächte. 



I. Das österreichische Heer. 



Mit Knde des Jahres 1777 waren der Bestand und die Stärke der österreichischen 
Kriegsmacht folgende : 

:<-ut.Hht>, 11 ungarische, 5 niederländische, 2 italienische, zusammen 57 Linien- 
IftUBlerii I - zu 2 Grenadierkompagnicn. 2 Feldbataillonen :i Kompagnien 

. Gamisons- (3.) Bataillon a 4 Kompagnien mit einem Friedensstande von 
inem Kriegsstande von 2707 Manu. 

2 Garnisonsinfanterieregimenter zu 3 Bataillonen 1 6 Kompagnien mit einem 
Frieden*- unit ade von 360«) Mann. 

I ianiisonsbataillon zu 4 Kompagnien mit einem Friedens- 
>iMde von 806 Mann. 

• -nzinfanterieregimenlei zu 3 Feldbataillonen I Kompagnien Infanterie, 
\titt Bataillon zu <):o Mauu, 3 Kompagnien Scharrschützen zu 100 Mann, - Koni- 
PKaitn Artillerie zu 500 Mann, das Regiment daher zusammen mit einem Kriegs- 
"twde von 4185 Mann. 

I Tschaikistuti-Grenzhataillqn zu 4 Kompagnien mit einem Kriegsstande von 

Tiroler Schurfschützenkorps, im Kriege bestcheU'l aus 2 Bataillonen | o Koiu- 
Pltaien zu 150 Mann, zusammen ungefähr 2000 Mann. 

) Karal.inier-Kavallerieregimentcr zu 8 Feldeskadronen mit einem nahezu gleichen 
Frieden«- und Kriegsstande von 1364 Reitern. 

10 Kürassier , 6 Dragoner- und 6 ChevauiiegersregiraeriUr zu (> Feldeskadronen 

MO Friedens- und Kriegsstande von 1026 Reitern. 

8 Husarenregimenter zu 8 Feldeskadronen mit einem Friedens- und Kriegsstande 
Reitern. 

3 Grenzhusarenregimenter (Karlstädtcr. Warasdiner und Banal) zu 3 Eskadronen 
ttCB Kriegstlande von 504 Reitern. 

arenregimeut iSlavonier) zu 6 Eskadronen mit einem Kncgsslande 
item. 
« GrenzhuJatenregiment (Szekler zu 6 Kskadronen mit einem Kriegsstande 
lern. 

•rieregimenter zu 4 Bataillonen a 4 Kompagnien mit einer Fiiedens- 
rke von je 19 nieren und :4s Mann vom F'eldzeugumt. Die 



25& 

Gesamtstärke der 3 Regimenter belief sich im Kriege auf 6729 Mann, 645 Geschütze, 
1595 Wagen mit 7767 Pferden. 

1 Abteilung Festungs- und Garnisonsartillerie, dann Zeugamtspersonal mit 
einem Friedens- und Kriegsstande von 1036 Mann. 

2 Bataillone Sappeure und Mineure zu 4 Kompagnien mit einem Friedens- und 
Kriegsstande von je 496 Mann. 

1 Pionierbataillon zu 6 Kompagnien mit einem Friedens- und Kriegsstande 
von 1002 Mann. 

1 Pontonierbataillon zu 4 Kompagnien mit einem Friedens- und Kriegsstande 
von 474 Mann. 

16 Kompagnien Militär -Verpflegsfuhrwesen mit einem Friedensstande von 
939 Mann, 1649 Pferden und einer Kriegsstärke von 5584 Mann, 10.423 Pferden. 

15 Kompagnien Artilleriefuhrwesen (Geschützbespannungen) mit einem Kriegs- 
stande von 6542 Mann, 9892 Pferden. 

Regiments - Proviantfuhrwesen mit einem Kriegsstande von 1297 Mann, 
3456 Pferden. 

Zusammen das Armeefuhrwesen im Kriege 13.423 Mann, 23.990 Pferde. 
3434 Wagen. 

Verwaltnngs- und Sanitätspersonal im Frieden ungefähr 1000 Mann, im Krieg«s= 
3000 Mann. 

Stäbe im Frieden ungefähr 1000 Mann, im Kriege 1500 Mann. 

Im Kriege wurden neu errichtet: 

I Regiment Stabsinfanterie zu 3 Bataillonen ä 6 Kompagnien mit einem Standest 
von 4207 Mann. 

1 Regiment Stabsdragoner zu 6 Eskadronen mit einer Stärke von 1027 Reitern. 
Nach dieser Zusammenstellung belief sich die Stärke der bewaffneten 

Macht auf: 

78 Regimenter Infanterie mit 254 Bataillonen (einschließlich 20 Grenadier- 
und 2 Tiroler-Scharfschützenbataillone, dann der Stabsinfanterie) und 51 Kompagnien 
Grenzscharfschätzen mit einer Stärke von rund 135.000 Mann im Frieden, 220.000 Mann 
im Kriege. 

38 Regimenter Reiterei mit 239 Eskadronen (einschließlich der Grenzhusaren 
und Stabsdragoner) mit einer Stärke von 36.000 Reitern im Frieden und 40.000 
im Kriege. 

3 Regimenter Feldartillerie mit 82 Kompagnien (einschließlich der 34 Grenz- 
artilleriekompagnien) mit einer Stärke von 6729 Mann im Frieden, 26.000 Mann, 
645 Geschützen, 7767 Pferden im Kriege. 

Festungs- und Garnisonsartillerie, dann Zeugamtspersonal mit 1036 Mann im 
Frieden und im Kriege. 

2 Bataillone Sappeure und Mineure mit 992 Mann im Frieden und im Kriege. 

3 Bataillone Pioniere und Pontoniere (einschließlich des TschaUristenbatafllons) 
mit 1074 Mann im Frieden, 2584 Mann im Kriege. 

31 Kompagnien Militärfubrwesen mit 939 Mann. 1649 Pferden im Frieden, 
13.423 Mann, 23.990 Pferden im Kriege. 

Verwaltungs- und Sanitätspersonal etc. ungefähr iooo Mann im Frieden, 
3000 Mann im Kriege. 

Stäbe ungefähr 1000 Mann im Frieden, 1500 Mann im Kriege. 

Zusammen die Heeresstärke 183.770 Mann im Frieden, 308.535 Mann, 
63.990 Pferde im Kriege. 



üllonsstSnde von 031 mit 1 200 Mann. doMb Aul- 
(, uii.l t>. K ■ ! -i den 3 Bataillonen der 57 iterie- 

"iien (7. und o.) bei der Linienreiterei, durch Errichtung 
irp5 etc. ■ Armee im Felde noch um ung' 000 Mann 

ehrt g uil" einen Kricgtstand von »1 1»« r 400.00a Mann gebracht werden ' 1. 

bewaffneten Macht wurde im Kriege noch Jie Tiroler LandesverteidiguugsmilU 
\ ufgeboten oder Zuzügen I tjooo, 9000 und 1 2.000 Mann oder zusammen 
ungarische Insurrektion von ungefähr 30.000 Mann gezahlt. 
Diese Streitmacht von 465.000 Mann bot Österreich im Kriegsfälle bei einem 
..1 11,633.546 Geviettmcilen (6630-7 l •, riaroeterl und einer 

on rund 2 4 ' •'» Millionen Seelen*) zur Verteidigung auf und verwendete 
ung der Armee nur 22 Millionen Gulden"). 
Ynrt der oben ausgewiesenen Friedensstärke des k. k. Heeres standen am 
ilasse des J:<i 

linen : 41 Bataillone Infanterie, 8 '.'s Bataillone feldartillerie. 20 Eska- 
(raen Kavall< 

reu und Schlesien : 25 Bataillone Infanterie, 6 Eskadronen Kavallerie. 
In Itinerösterreicli : 10 Bataillone Infanterie. 

In 1 IberöatetTelch : 13 Bataillone Infanterie, '/• Bataillon Feldartillerie, 6 h-L.i- 
nen Kavallerie. 

In Vorderösterreich : 2 Bataillone Infanterie. 

In dci Lombardei: n Bataillon« Infanterie, 8 Lskadronen Kavallerie. 

In den Niederlanden : 18 Bataillone Infanterie, I Bataillon Feldartillerie, u Eska- 

In Galizieu : 34 Bataillone Infanterie, I Garnisonsregiment, '/« Bataillon Feld* 
Ben Kavallerie, 
.iru : 14 Bataillone Infanterie, I Bataillon Feldartillerie, 70 Eskadronen 



•) Im Feldzuge von 1778—79 erreichte die Operationsarmee die Stffrk« von 201.635 Mann, 
Wahrend des Krieges wurden vom Lande 138.45t Rekruten gestellt. 

f Rekruten im Inlande und im römischen Reiche angeworben; die Verstärkung des Heeres 
! demnach in einem Jahre 148.877 Mann. Außerdem wurden an Freikorps $01/1 Kompagnien, 
Eskadronen mit einem konventionsmäßigen Stondc von rund 15. 000 Mann. 1000 Pferden 

•11 Österreich 683*811 '}uadr»lmeilen 1.540.000 Bewohner 

"Wirk 39U-408 „ 770.000 

um mit Kram . 400*21 ., 670.000 

Es ,, 108.000 

Her Gebiet ...... 1*83 20.000 

480.000 

reich ... 143 285,000 

tu «<l>«fl Falkenstcin 2*5 5,000 

46*J i.OOO 
00.000 

rreichtsch-Scblesien 4HI'S64 1,600,000 
ler Bukowina ... 1648*53 

mit SUvonien und Kroatien 

gen mit seiner M1I1 ... 1109-8 1,490.000 

he, Banaler Mllltargrenze . . 609-8 620.000 

*«Mel 188-5 I,. 112.000 



äs 

IAH mit 



Unsummen . '.iiiadrutmeilcn 24. 500.000 Bewohner. 

•1 Dm Kritgsbudget für das Feldtugsjahr 1779 wurde mit 68,571.416 Gulden präliimniert. 

Kriege unter Kaiser Josef II. 17 



In Siebenbürgen: 9 Bataillone Infanterie, 4 Grenzirdanteriereginienter. Vi Ba- 
taillon Feldartillerie, 22 Eskadronen Kavallerie, I Regiment (6 Eskadronen; Gretu- 
husaren. 

Im Temesvärer Banat : l Bataillon Infanterie, I Garnisonsregiment, 2 Grc 
infanterieregimenter, 4 Eskadronen Husaren. 

In Slavonien : 4 Bataillone Infanterie, 3 Grenzinfanterieregimenter, 6 Es 
(baten Kavallerie, 1 Regiment (6 Eskadronen) Grenzhasaren. 

Jm Karlst.vltcr Generalul: 4Gienzinfantericreginienter, 3 Eskadronen Grenzhusa 
In der Banalgrenze : 1 Grenzinfanterieregimenter. 3 Eskadronen Grenzhusa 
ImWarasdinerGeneralat: 2 Grenzinfanterieregimenter, 3 Eskadronen Grenzhus 
Aus der politischen Stellung der Länder zur Krone (Ungarn, Siebenbürgen 
Niederlande wurden konstitutionell regiert, Galizicu vor kurzim erst erworln 
aus der Lage und dem Gebietsumfangc der Monarchie und der Friedensdislokalic 
geht hervor, daß sowohl die Augmentierung des Heeres auf den Kriegsstand, als 
Zusammenziehung desselben in den nordwestlichen Provinzen des Reiches schwierig 
war und längere Zeit beanspruchte. 



LI. Das preußische Heer. 

Mit Ende des Jahres 1777 war die Organisation und Stärke der preußische« 
Armee folgende : 

I Gardeinfanterieregiment zu 3 Bataillonen a Kompagnien, 32 Musketie 
und 21 Füsilier- oder 53 Infanlerieregimentcr a 2 Bataillone zu I Grenadier- ur 
5 Muskelier- oder Füsilierkompagnien, zusammen 3 Garde-, 25 Grenadier-, 106 Musketie -^" | 
und Füsilier-, oder 134 Bataillone mit einem Friedensstande von 1 10.000 Mann un ' 
einem' Kriegssiande von 135.000 Mann. 

I Gardegrenadictbataillon a 6 und 7 ständige Grenadicrbataillone a 4 Kompagnie 
mit einer Friedensstärke von 5000 Mann und einer Kriegsstärke von 6000 Manu. 

12 Garnisonsinfantcrieregimenlcr, u. zw.: 8 Regimenter ä 4 und 4 Regimenter 
a I Bataillon von 5 Kompagnien, zusammen 36 Bataillone mit einem Gesaml-Fricdc 
und Kriegsstande von 20.000 Mann. 

4 Landin fanterieregiraenler a 7, 4 und 5 Kompagnien mit einem Friedeus- 
Krie^sstande von 4000 Mann. 

1 l'ulijägerbutaillon a 4 Kompagnien mit 600 Mann im Frieden und 800 Mann 
im Kriege. 

I Regiment Garde du Corps zu Pferd (Kürassiere) zu 3 Eskadronen, l Regio 
Gens d'arrnes (Kürassiere) zu 5 Eskadronen, II Regimenter zu Pferd (Kürassierei 
5 Eskadronen, IO Regimenter Dragoner zu 5 Eskadronen, 2 Regimenter Drago 
zu 10 Eskadronen, 10 Regimenter Husaren zu 10 Eskadronen, 1 Ja^erkorps zu P(e 
(Eskadron), zusammen 35 Kavallerieregimenter mit 234 Eskadronen mit einem Friede 
stände von 40.000 und einem Kriegsstande von 48.000 Reitern. 

3-, Kavallerie-Reserveeskadronen mit einem Kriegsstande von 6000 Reitern. 

4 Regimenter Feldarlilleiie a 2 Bataillone zu 4 Kompagnien mit einem Fricdens- 
stande von 5000 Manu und einem Kriegsstande von Cooo Mann. 

13 Kompagnien Garnisonsartillerie mit 1600 Mann im Frieden und 2000 Mann 
im Kriege. 

t GarnisonsartilleriebatailloD a 4 Kompagnien mit 000 Mann im 
I nn im Kriege. 

uillou Pontoniere ä 4 Kompagnien mit 600 Mann im Frieden, 800 Ml 
im Kriege. 



b.«es» 

teil**' 

nter 

- 

Mann 




i Bataillone Sappeute und Mineare .1 4 Kompagnien mit einer Friedensstärke 
von 1200 Mann und einer Kriegsstärke v.m 1500 Mann. 

und San il.it «personal, rooo Mann im Frieden. 3000 Mann im Kriege, 
iant- und Regimentsfuhrwcsen IOOO Mann, 150a Pferde im 
i'titdcn. im, 30 i\ou Pferde im Kriege. 

1000 Miiun im Frieden, 1500 Mann im Kriege. 
Nach dieser annähernd geltenden Zusammenstellung der Organisation und 
Sürke des preußischen Heeres belief sich dasselbe ungefähr auf 183 Ratail 
laUnterie, mit einer Gesamtstärke von 140.000 Mann im Frieden und 165. 800 Mann 
im Kriege ; 35 Kavallerieregimenter oder 234 Eskadronen mit 40.000 Reitein auf dem 
•Dj- and 269 Eskadronen mit 48.000 Reitern auf dem Kriegsstande ; 49 Artillerie- 
k.impiignien mit 7200 im Frieden und 8800 Manu im Kriege ; 3 Bataillone technische 
'nippen mit 13 gnleo, 1800 Mann auf dem Friedens- ond 2300 Mann auf dem 

inde. 
-ammen der Heeresstand in roj Bataillonen, einschließlich der Artillerie, 
p 191.600 Mann, 41.500 Pferde im frieden, 253.000 Mann, 84.000 P 
irtinter streit nn mit 8no Feldgeschützen Uli I 1 JJ . • Wagen. 

<-ser Macht m Anfang des Jahre« 177s: 

Brandenbarg: n Grenadier", 47 Musketier- und Füsilierbataillone, 
jo.jOO Mann, 24 Eskadronen, 3500 Reiter. 

Ranrogtam Magdeburg: 5 Grenadier-) 17V» Musketier- und i- u-ili. rbataillone, 
*7.W0 ManD Ironen 3100 Reiter. 

:i : I Grenadier-, 1 7 l / a Musketier- und Füsilierhataillone, 14.000 Mann. 
Ost- und Westpreulien : 7 Grenadier-, 40 Musketier- und Füsilierbataillone 
♦Mol Mann. 70 Eskadronen, 9800 Reiter. 

i Grenadier-, 14 Musketierbataillone, it. 700 Mann, 45 Eskadronen, 
Woo keiler. 

Schlesien: 7'* Grenadier-, 49 Musketier- und Füsilierbataillone, 40.400 Mann, 
idroncu, 10.600 Reiter. 

Im Reiche verteilt: 40 Artilleriekompagnien, 7000 Mann (U \fann zu Pferd. 

Diese Kriegsstärke des Heeres konnte durch Anschluß der benachbarten 
'ropp'nkontingcntc deutscher Staaten, welche mit l'reuüen im Bfindnii standen, 
knier dimh Errichtung von Freitrappen (Regimenter und Bataillone] Doch um 
40,000 bis 50.000 Mann vermehrt und hiedurch auf einen Gesamtstand von 280.0O0 bis 
JO0.O00 Mann gebracht werden. 

III Das kurfürstlich sächsische Heer. 

Das kurfürstlich sächsische Heer hatte folgende Zusammensetzung und Stärke : 

■ ■: 1 Regiment Leibgrenadiergarde h 2 Bataillone. 12 Regimenter Linie 

illone zu 4 Füsilier- und 2 Grenadierkompagnien, aus welch letzteren im Krieg*» 

iierbataillone gebildet wurden; I Bataillon Jäger. Zusammen 31 Bataillone, 

Kavallerie : I Regiment Garde dn Corps (Kürassiere), I Regiment Karabiniers, 

»entex Kursiere, 4 Regimenter Chevaualegers zij je 4 Eskadronen. Zusammen 

8 Regimenter mit 32 Eskadronen. 

Uerie: 4 Bataillone mit 120 Geschützen (2000 Mann). 
Im Kriege wurden Freiwilligen-Bataillone formiert. 

mmen die Stärke der Armee in 35 Bataillonen, 32 Eskadronen, 120 Ge- 
*™>ol«n ungefähr 25.000 Mann im Frieden und 35.000 Mann im Kriege. 



17* 



II. 

Kurz zusammengezogener Defensionsplan für das Königreich 

Böhmen '). 

Da dieses Königreich von allen Seiten auf eine gewisse Art offen ist, in dx 
Bayreuthsche, an Sachsen, die Lausitz und Schlesien anstoßt, die Elbe ausyi 
von »ehr unbedeutenden Flüssen durchstrichen ist, ohne Festung, da Eger I . 
und Käniggritts für sehr wenig zu rechnen ist, die androhende Gefahr auch ■ 
nämlich aus Schlesien durch einen größeren Teil der preußischen Macht und dutch 
einen anderen Teil aus Sachsen und der Lausitz, da die Sachsen nach alle: 
Jungen vollkommen mit Preußen einverstanden scheinen, zu befürchten ist, muß m» 
einen solchen konzentrierten Plan fftftietsen, welcher die dringlichste Gefahr abwende, 
unseren Armeen, besonders, da sie noch nicht vollkommen versammelt ti 
genheit verschaffe, sich gegenseitig die Hände zu bieten, zugleich aber auch de 
Feind voneinander trennen. 

Die Umstände scheinen für jetzt, wann der Krieg ausbrechen sollte, u»ch dtf 
Lage und Versammlung der feindlichen Heere, größtenteils Böhmen zu b 
König ist zu Wartha mit dem größten Teil seiner Macht, er hat dahin seine Brrlio«* 
und Potsdamer Garnisonen, dann alle Truppen aus Preußen marschieren lassen, welch 
n< Ii-i dem schlesischcn Korps eine sehr starke Armee ausmachen. Die ' 
Inirgischen ttd l'ommcrschen Truppen haben sich nach Berlin, Magdebi 
und in die Umgebung dieser Städte gezogen, die Sachsen sind bei Pirna und Dresdt 
versammelt und haben Magazine bei Pirna und Torgau angelegt. Die Truppen *"' 
marschiert und wie man sagt, aber noch für gewiß nicht u|eb 
sollen sich selbe in Naumburg versammeln. Alles die- dzO M 

58 in Preußen Gesinnung sein wurde, an vielerlei Orten uns zu beuni 
lea zu verursachen und uns zur Vermeidung desselben in mehrere I 
trennen, um endlich mit eiuer stnrken Überlegenheit in Böhmen ernsthafte - 
in. Unmöglich ist es, die Strecke von Kchlheim bi- 
1 iiuderuugrii zu df kea; d.i.- Hauptaugenmerk muß 
■II in des Königs und «leisen Haup' 
folgende Anstalten getroffen; 
UM wird sich in Kar 
und >U di' ngefangen 

iggrilU, Pai ttmtrltz, Anasi( 

weitei ,icn macht, so be*i. .lieh die beautwe 

Dein. 



v in», iv, «j o 



2ÖI 

Die Armee wird für jetxt von Jungbunzlau bis Jicin gegen J aromer verlegt, 
ein Korps ist schon bei Jaromei an der Elbe von Amau bis Königgrätz postiert, 
welches seine Vorposten zu Trautenau und Neustadt hat ; ein zweites wird auf der 
anderen Seite bei Leitmeritz versammelt, welches Aussig und bis gegen Peterswald 
besetzt; ein drittes wird gegen die Lausitzer Grenze aufgestellt werden, unweit 
"Weißwasser, welches die zwei Eingänge über Liebenau und Leipa zu beobachten 
haben wird. 

Da vermutlich die mährische Armee ganz nach Böhmen werde gezogen werden 
mit Hinterlassung eines Korps von nur 12.000 Mann in der Gegend von Heiden- 
piltsch zur Deckung des Landes vor Streifereien und zur tüchtigen Besetzung der 
l Stadt und Festung Olmütz, wenn Gewalt gegen sie gebraucht werden sollte, dann mit 
\ Versammlung einer hinlänglichen Kavallerie bei Proßnitz zur Deckung von Brunn 
L und der Wiener Straße, so hat man einstweilen schon einem corps intermediaire den 
■ Befehl erteilt, nach Leitomischl zu marschieren, um allda sowohl auf die eine, als auf 
V die andere Seite mehr bei der Hand zu sein. 

■ Sobald aber kritischere Umstände eintreten, da der König in zwei Märschen 
durch das Glatzische in Böhmen unweit Königgrätz sein könne, so wird der übrige 
Td von der mährischen Armee auch in Bewegung gesetzt und in nachstehende 
Korps das Ganze geteilt werden : 

Von Aman bis Jaromef und Smifitz an der Elbe blieben 26 Bataillone und 
26 Eskadronen leichter Kavallerie, dann 4 Bataillone Warasdiner in einer ganz vor- 
teilhaften Lage, da an den Passagen der Elbe anjetzo wirklich mit einigen Ver- 
•dunzungen gearbeitet wird, unter Kommando des Prinzen Albert und des 
FM. Hadik stehen. In Leitmeritz und Aussig verblieben 12 Bataillone Infanterie, 
4 Kirlstädter und 20 Eskadronen leichter Kavallerie unter Kommando des Fürsten 
Karl Liechtenstein. In der Gegend von Weißwasser und Bakow verblieben 4 Bataillone 
loltsterie, 2 Bataillone Grenzer, 4 Eskadronen Chevauxlegers, dann die Warasdiner und 
(klonischen Husaren, in allem 1500 Pferde unter Kommando des FML. Samuel 
Gjulai. Am Kunetitzer Berg bei Pardubitz, um uns den Rücken vor Streifereien in 
BUttre Magazine zu decken, blieben 2 Bataillone Grenzer mit 500 Karlstädter Husaren 
Bitter Kommando eines Oberstleutnants, die Hauptarmee aber bliebe hinter Jicm 
wachen Jungbunzlau und Jaromcf entweder in Kantonierung oder in zwei diffe- 
reateo Lagern flügelweise versammelt. Diese bestände aus 49 Bataillonen und 66 Eska- 
•fcooen. Alle unsere Magazine würden über die Elbe hinübergezogen und in dieser 
Lige würden die feindlichen Unternehmungen erwartet. 

Auf diese Art kann man aller Orten Widerstand leisten ; man hat sich am 
■"besten von Königgrätz genähert, an der schlesischen Seite, da allda die Gefahr 
''nagender zu sein scheint, denn bis durch Sachsen und die Lausitz die preußischen 
Trappen durchmarschieren, braucht es doch immer einige Zeit, allda aber kann es 
Mgenblicklich geschehen. 

Sollte der König mit seiner ganzen Macht über Nachod und Braunau ein- 
dringen, so kann die Armee in zwei Tagen das Korps von Prinz Albert vollkommen 
'erstarkt haben und wird ein Angriff allda nicht leicht vorzusehen, ja nur zu wünschen 
sein. Dringt eine starke Armee durch die Lausitz herein, so marschiert die Armee 
ronrärts gegen Reichstadt und Niemes. Hat das Korps bei Leitmeritz die beschwer- 
lichen Eingänge von Sachsen, dann einen Teil von Paschkopole nicht mehr soutenieren 

■ können, so zieht es sich zurück über die Elbe bei Leitmeritz und bezieht das allda 
r »n/geworfene T6te de pont, in welchem es sich insolange soutenieren kann, bis es 
' nicht durch Obergang der Elbe an einem anderen Ort vom Feinde zum Rückzug 



262 

genötigt wird, derweil kann aber die Armee gegen Wernstadt ihren Kalten Flügel 
detachieren, um die Umgehung und Inrückennehmung dieses Korps tu verhindern. 

In der Entfernung also zwischen Leitmeritz und Jaromef wird die ganze Macht 
Sr. Majestät versammelt stehen, in einer Distanz von 15 Meilen Wegs, also daß ans 
dem Centro, wo die Armee ist, in zwei oder höchstens drei kleinen Märschen sowohl 
rechts als links und vorwärts sich gewendet werden kann und jenem, der am ersten 
einbrechen würde, müßte man trachten, mit gesamter Macht an den Leib zu gehen. 

Gelingt dies, so muß der Feind so aus Böhmen hinaus, ist man unglücklich. 
so kann man doch die anderen Korps an sich ziehen und man formiert wiederum 
ein Ganzes zur Soutenierung des Überrestes vom Lande. 

Es können freilich in dieser Lage sehr betrübte und unangenehme Sachen 
sich ereignen, nämlich : in einem großen Teil des Leitmeritzer Kreises, im Saazer 
und auch schier bis gegen Prag Plünderungen und Streifereien geschehen, desgleichen 
der Königgrätzer und zum Teil der Chrudimer Kreis vieles leiden, ein Teil von 
Mähren geplündert werden, so wie auch der größte Teil von Galizien, aber alles dies 
seien Unglücke, führen jedoch zu nichts 'Wesentlichem. 

Die Streiche, welche im Centro geschehen und entweder verhütet oder 
wohl angebracht werden, sind allein diejenigen, die über das Schicksal des ganten 
Krieges entscheiden. 

Dies sind also in kurzem die Vorschläge zur Defensive von Böhmen, zu deren 
Bewerkstelligung man auch wirklich die Hand angelegt hat. Vielleicht könnte auch 
die Egerische Seite und ein Teil von Bayern bedroht werden. Ist es kein grote 
Korps, so hat es nichts zu bedeuten, ist es des Prinzen Heinrich Armee von Magde- 
burg, so müßte man sogleich die Sachsen zu einer kategorischen Erklärung nötigen, 
nämlich ob sich der Kurfürst schriftlich verbinden wolle, nichts Feindliches gegen 
Böhmen zu unternehmen, oder nicht ? Refusiert er es, so muß gleich mit dem Korp» 
von Leitmeritz und dem linken Flügel nach Sachsen mit Gewalt marschiert werden. 
Unterschreibt er es aber, so muß das Korps von Leitmeritz, etwas verstärkt, nach Eger 
marschieren. Bleibt es bei Eger stehen, so deckt es zugleich den ganzen von tu* 
besitzenden Teil von Bayern. 

Das ist die Lage der Umstände ; für den Erfolg kann man nicht gutstehen. 

In Mähren kann nichts Wesentliches geschehen; gegen Streifereien n» 1 
12.000 Mann hinlänglich; marschiert der König dahin, so findet er die Festimg 
Olmütz und die Armee kann noch immer zeitlich genug hinkommen, um eine Bei*- 
geruog zu verhindern. 

Prag, den 28. April 1778. 



2&3 



III. 

Ordre de bataille und Dislokation der k. k. österreichischen 
Armee am 1. Juli 1778. 

Oberbefehlshaber: Kaiser Josef n. mit dem großen Haupt- 
quartier in Mladejow nordöstlich von Sobotka ; Generalquartiermeister der Armee 
GM. Ton Kuhn ') ; Unter-Generalquartierraeister Oberst von Seeger ; Chef der Artillerie 
FMI— Freiherr von Rouvroy ; Chef des Ingenieurkorps FZM. Graf Pellegrini. 

I. Rechter AnneefiQgel. 

Kommandant: FM. Herzog Albert von Sachsen-Teschen mit dem Haupt* 
quartier JaromSf ; Stellvertreter FM. Graf Hadik ; Chef des Generalquartiermeister- 
Stabes Oberst Freiherr von Elmpt. 

1. Treffen. Kavalleriekorps: Kommandant G. d. K. Freiherr von Jac- 
quem in zu Smifrtz. 

Division FML. Freiherr von Miltitz (Brigade GM. Freiherr von Zezschwitz) bei 
Chradim, 12 Eskadronen. 

Division FML. Graf Almasy (Brigade GM. Graf Hohenzollern) zwischen Miletin, 
Königinhof und Miletin, Bürglitz, Siebojed, 14 Eskadronen. 

Infanteriekorps: Kommandant FZM. Freiherr von Elrichshausen zu Jaromöf. 

Division FML. Graf Michael Wallis (Brigaden GM. Graf Kinsky und 
GM. von Alemann) von Predraeiitz über Lochenitz bis Semonitz beiderseits der Elbe, 
10 Bataillone. 

Division FML. Graf Patrik Olivier Wallis (Brigaden GM. Graf Grisoni und GM. 
Fürst Hohenlobe-Kirchberg) von Ples am linken Eibufer über Jaromöf, Grabschütz, 
Wölsdorf, Schurz, Gradlitz bis Königinhof, 10 Bataillone. 

2. Treffen. Kavalleriekorps: Kommandant G. d. K. Freiherr von Jac- 
qnemin zu Smifitz. 

Division FML. Graf Wurmser (Brigade GM. Freiherr von Wimpffen) bei Librantitz 
am linken FJbufer nordwestlich Hohenbruck und bei Chrudim, 12 Eskadronen. 

Division FML. Freiherr von Barcö (Brigade vakat) von Dohalitz an der Bistritz 
über Sadowa, Maslow&d, Benatek, Horenowes bis Ziielowes, 14 Eskadronen. 

Infanteriekorps : Kommandant FZM. Freiherr von Elrichshausen zu Jaromä?. 

«) Bei Aufstellung der Armee war GM. Pawlowsky, sodann GM. Freiherr von Bechard 
der GeneratquartitrineUter der Armee. An Stelle des letzteren wurde anfangs Juni GM. von Kuhn 
ernannt. 



Division FML, Graf d' Alton (Brigaden GM. Graf Kaunitz- Rietberg 
<"iM Graf Wenzel Colloredo) von Plotischt, Briza über Swety, Nedelischt, Chlu 
Habfina bis Neznaschow, 7 Bataillone. 

Division FML. Freiherr von Drcchscl (Brigaden GM. Freiherr von Neugrlua« 
und GM. Graf Anton Esterhazy) von Krtina über Fittitsch, Salnei, Kaschow, Sieboj« 
bis Liebthal, S Bataillone. 

Detachiert : Brigade GM. Graf Wartenslcben bei Pardubitz nnd Nemiili 
3 Bataillone, 800 Scharfschützen und Jäger (ungefähr I Bataillon\ 9 Eskadronen. 

Auf Vorposten an der preußischen Grenze 8 Eskadronen. 

Unter Kommando des FML. Graf d' Alton bei Amin 3 Bataillone, 
dronen. 

Artillcricreserve unter GM. Freiherr von Bürnkopp bei Trotina, 4 ßataillc 
mit 55 Geschützen. 

Slabsinfantcrie, Stabsdragoner, Pioniere, bei Jammer 2 Bataillone, I 
dronen. 

Transportsfahrwesen (Armeetrain) unter Oberstleutnant von Humbracht 
Jammer g Kompagnien (3946 Mann, 598 Pferde). 

Festungsbesatzung von Königgrätz unter GM. Freiherr von Bechard, Bataillon* 

Zusammen der rechte Armeeflügcl 54 Bataillone, 9 Kompagnien, 73 1 - 
dronen, 70.000 Mann, 19.000 Pferde, 223 Geschütze. 

II. Zentrum der Armee. 

Kommandant: FM. Graf Lacy mit dem Hauptquartier Wostruino wesll» 
Jicin ; Chef des Generalquartiermeister-Stabes Oberst von Renner. 

Korps der Vorhut: Kommandant FML. Graf Samuel GyuUi (Brigade G 
Freiherr von Kiss), von Reichenberg über Kunncrsdorf, Radi, Böhmisch-Aicha u 
Oschilz bil Wnrtenberg, 6 Bataillone, 4O0 Scharfschützen 1 . ' /., Bataillon), 13 I-Ukauronr »^ 

1. Treffen. Kavalleriekorps: Kommandant G. d. K. Marquis Vogher» C* 
Wokschitz bei Jicin. 

Divisiou FML. Freiherr von Brockhausen (Brigade GM. Graf Richecourt 
Markwatitz, Unter-Bautzen und Kitonit/, 20 Eskadronen. 

Iufanteriekorps : Kommandant FZM. Graf Siskovics in Jicin. 

Division FML. Freiherr von Stain (Brigaden GM. Graf Fabris und tiM 
Clerfayt) bei Jifin, Eisensladtl und Libun, 9 Bataillone. 

Division FML. von Lauglois (Brigade GM. von Lübeck) bei Wschen, Gr 
Skal und Wiskef, 6 Bataillone. 

2. Treffen. Kavalleriekorps: Kommandant G. d. K. Marquis 
zu Wokschitz. 

Division ]>ML. Gral NottitS (Brigade GM. Graf Blankensteiu) von Liban über 
Wosenilz bis Zercitz, 20 Eskadronen. 

Infanteriekorps : Kommandant FZM. Graf Siskovics in Jicin. 

Division FML. Graf Josef Colloiedo (Brigaden GM. Gaizinelli und I 
Tcnty) zwischen Podhrad und Ffichwoj, Fodkosf und Dobschitz, 10 Bataillone. 

Division FML. von J.attermann (Brigade GM. Karl Erbprinz von He 
Rheinfels) zwischen Lomnitz und StruzincU. 6 Bataillone. 

Arlillcriereseivc : Oberst Pcnzeneter von Pcnlzenslein, bei Brodett, 4 Bataill 
mit 55 Geschützen. 

Stabsinfanterie, Stabsdragoner, technische Truppen bei Jtein, 2 Bataillone, 2 
kadronen. 




265 



Armnetraia) unter Oberst von Kraull bei Jidin, 6 Koni' 
: Pferde . 
Zusammen das Zentrum der Armee in 43 1 t Bataillonen, 8 Kompagnien, : . 
14.500 Pferde, 203 GcschüUe. 

III. Linker Armeeflügel. 

Kommandant: FM. Freiherr von T.oudon mit dem Hauptquartier in Podi. 
Chef iK >tabei < >!■• rst Zehentner. 

• rlnit: Kommandant K.MI., vmi Gi m C TgB (Brigade GM di: Yins), 
lies, Keichsladt über Gabel bis Ringelshain, 6 Bataillune, 400 Scharfschützen 
. . ■ - nen. 
1 1 reffen. Infanteriekorps: F2M. Graf Pellegrini in Münchengrat,:. 
I>msion FML. Graf Nugent (Brigade GM. Graf Brechainvillc) bei Bakow, 
Zasiilki östlich Münchcngrätz und Zdur, südöstlich Loukow, 6 Bataillone. 

Division KML. Freiherr von Tillier (Brigaden < i M . Graf Remigius Wallis und 

rberstein bei Nieder -Gruppai, Kosmanos und Jungbunzlau, q Bataillone. 

Kavalleriekorps: Kommandant G, d. K. Graf Esterhlzy in Jungbunzlau. 

Division FML, Prinz Friedrich Josiaj von Sacbsen-Koburg (Brigade GM, von 

.viseben Podläzky und Katusitz am rechten Iserufer westlich Kosmanos, 18 Es- 

darinnen, 

Treffen: Infanteriekurps: Kommandant FZM. Graf Pellegrini in 
München: 

L'.ML Gral Franz Harrach (Brigade GM. Freiherr von Keisky) 
I nchengrütz und Fürstenbruck, b Bataillone. 

D FML. Fürst de Ligne (Brigaden GM. Graf Tbun-Hohcnstein und GM. 
11) zwischen Bfezno und Dobrowitz bei Jungbunzlau, dann bei Kloster, Haber 
«r»l Msfikowitz westlich MLinchengratz, o Bataillone. 

Kavilleriekorps: Kommandant G. d. K. Graf Esterhazy in Jungbunzlau. 

i-iou FML. Graf Josef Kinsky (Brigade GM. von Haag) von Krasko an der 
iich iibrr Strenitz und Skalsko bis Mscheno, 20 Eskadronen. 
Korps am linken Elbeufer: Kommandant G. d. K. Fürst Karl Liechtenstein 

«> Ldta 

Division FML. von Riese in Aussig: Brigade GM. Graf Tige bei Dlaschkowitz 

"iJwwtlich Lobositz und Modlan. nordöstlich Teplitz, 14 Eskadronen; Brigade GM. 

1 Brozan und Budin an der Eger, dann bei Türmitz an der Biela, 

6H»taill. de GM. Graf Browne bei Leitmeritz, Lobosits, Aussig und Seh«.' 

'Bsiaulune ; Brigade GM. Prinz Georg von Mccklenburg-Strclitz beiTeplitz, 6 Eskadronen. 

reserve des Unken Armeeflügels bei Brodetz, 4 Bataillone mit <>u (■>•- 

ätabsinfanteric Stabsdragoner, technische Truppen bei Podkosi' lone, 

5 EsikIi, 

trwesen (Atmeetrain) bei Podkosf, 9 Kompagnien 13706 Mann, 
P*J Pferde). 

Zusammen der linke Aimeeflügel 54 l /i Bataillone, 9 Kompagnien, 74 Eskadronen, 

20.000 Pferde, :j2 Gi 
FeitungsbesaUung von Prag, GM. von lli Finger (gplter FZM. Grai 

Mann, 130 Pferde), 
von F.ger. GM. von Schönowsky 4 dritte Bataillone (3300 
H*u,, -. 



2bti 

In Bayern unter FML. Freiherr von Gemmingen m Straubing 6 dritte 
Bataillone. 

Auf dem Marsche au* den Niederlanden über Luxemburg, Gänzburg bis Regens- 
liur(( ('mittel* I>onauschifTenj, Falkenstein, Cham, Waldmünchen, Bischofteinitz, Pilsen 
zur Armee in Böhmen: die Brigaden GM. Graf Rindsmaut und GM. Graf d* Arberg 
7 Bataillone, I Dragonerregiment, 2 Artilleriekompagnien, 34 Feldgeschütze. 

Zusammen die Besatzung*- und Verstärkungstruppen 23 Bataillone, 2 Kom- 
pagnien, 6 K*kadronen, 25.000 Mann, 1000 Pferde, 34 Geschütz«. 

IV. Korps in Mähren -Schlesien. 

Kommandant: FML. Marquis Botta ; Chef des Generalqaartiermeister- 
Ktnbr* ( >her*tleutnant Jenney. 

Brigade GM. Freiherr von Splönyi an der Mohra von Heidenpiltsch über 
II erzog* wald, Bautsch bi* Wigstadtl, 6 Bataillone. 

Brigade GM. von Knebel bei Schön wald, I Bataillon, 6 Eskadronen. 

Brigade GM. von Kirchheim bei Friedland, Zuckmantel, Jägerndorf, Troppau 
auf Vorposten, '/» Bataillon, 6 Eskadronen. 

Brigade GM, tiraf Josef Mittrowsky zwischen Bielitz und T eschen, 2 Bataillone, 
(1 Kskndronen. 

Detachiert In lializien : Brigade Oberst Latour zwischen Wieliczka and Bochnia, 
2 Bataillone, i Eskadronen. 

Artillerie (> Kompagnien; Transportsfuhrwesen (Armeetrain) 4 Kompagnien. 

/mummen das Korps in Mähren-Schlesien liVs Bataillone, 10 Kompagnien. 
jo Eskadronen, t5.UK) Mann, 5000 Pferde, 56 Geschütze. 

Kcstungsbesatsung von Olmüts 7 dritte Bataillone (5600 Mann). 

Kestuugshesataung von Brunn (Spielberg) 2 dritte Bataillone (1600 Mann). 

I>ie auf dem Kriegsschauplätze versammelte and anter dem Oberbefehle des 
Kaisers Josef II. tu Operationen bestimmte k. k. Armee hatte demnach am 
t, Juli 1778 im ganten f>5 ' 1 Bataillone, 38 Kompagnien, 228 Eskadronen mit einer 
KrtektivMaike von J $0.000 Mann. 00.000 Pferden, 708 Geschützen. 

Ilicvon waren »treithar : 

He» der Armee in Böhmen beiderseits der Elbe and Iser 129 Bataillone, 196 Es- 
k«dt\Hien. tt\lAX\» Mann, 30.000 Pferde, 712 Feldgeschütze. 

Bei «lern Kivps in Mähren-Schienen ii'.i Bataillone, 20 Eskadronen, 
1J,\W Mann« 3501'« Pferde, $0 Feldgeschütze. 

G«**mt*t*ike der streitbares Macht 140 * 1 Bataillone, 216 Eskadronen, 
»*%»xx» Mann, 34.UX1 Pferde, 70$ Geschitae. 



26; 



IV. 

Ordre de bataille und Aufstellung des alliierten preußisch- 
sächsisohen Heeres am 1. Juli 1778. 






1. Armee. 

••-fehlshabcr: König Friedrich II. mit dem großen Hauptquartier 

I reffen. Korps G, d. I. Erbprinz vou Braunschweig zwischen Reichen- 
tacb. Wartha, Patschkan, Frankenstein und Nimptsch. 

Kavallcriedivision GL. von Bülow (Brigade GM. von Prittwitz), 13 Eskadronen. 
Inlinteriedivision GL. Prinz Friedrich von Braunschweig (Brigaden GM. von Rottet 
"J von Zaremba), 15 Bataillone. 

Infanteriedivision GL. von Ramin (Brigade GM. Bornsted 1), ; Bataillone. 

mteriedivision Gf.. von Slutterheim iBrigaden GM. Graf Anhalt und 
.vartz , IO Bataillone. 

von Dalwig i'lnfanteriebrigade GM. von Rohr, Kavalleriebrigaden 
n Podewils. Ton Arnim und von PanncwiU), 5 Bataillone, 20 Eskadronen. 
Zusammen 25 Bataillone, 43 Eskadronen. 

7. Treffen. Korps G. d. I, von Tauentzien zwischen Nimptsch, Frankenstein, 
^*Mha, Patschkan und Münslerberg, dann zwischen Ottmachau und Neiße. 

GL. von Thadden (Brigaden GM von Wulffcn und Prinz von Preußen), 
5 Bataillone, 20 Eskadronen. 

Infanteriedivision GL. von Falkenfaoyn (Brigaden GM. von Erlach, von Billerbeck, 
">» Keller), 15 Bataillone. 

Division GL. von Rentzcll (Infanteriebrigade von Flcmming, Knvallericbrigade 

. 5 Bataillone, 5 Eskadronen. 
Kavallericbrigaden GM. von Bosse, 5 Eskadronen, GM. von Lossow, 20 Eska- 

ntnen 25 Bataillone, 50 Eskadronen. 
Reservekorps GL. von Krockow, Kavalleriebrigade GM. von Apen- 
• lronen bei Neiüe; Infanteriebrigaden GM von Leftwits, '• B.11.1. 
I Brauu, 4 Bataillone bei Reichenbach. Münsterbein und Ge:; 
Keservclcorps GL. von Werner: Brigaden GM von Krockow, von 
L * n *alill und von Lengefeld, ro Bataillone, IO Eskadronen bei Neiße und Gebend. 

• n Wunsch : Brigaden GM. von l'elkowsky, von 
1 vnu Hessen-Philippsthal, II Bataillone, IO Eskadronen • 
- Lohe und Ohlau. 

;o Eskadronen. 



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(/^»^^.«^vW«//.-. '/f„ >'/«, W'/Mxrvi'yrif (Brigade GM. w» WoUcck , i 
P/m« »«» lt*ihh, lirtrtt tmtfk** Akt* **A Kr/tbea, b«i TtcUsksox «sc 

iut*nt*it"\tv»l>iit Ol,, i'/u titietzke 'GM. von Haacke, 7 Bataüfame n Bcx&b, 
HfHittHtn uuA l'>ti>fi*x*tri. 

ttit*iit*ft"U*l*viti hl„ ftn,% *<rtt Na«*»n-U»ingcn (Brigade» GM. voa Stcia- 
w«>ir »uii mm Y.tt<>\>*\*4/titti i% tt*\iMnni bei Käthen, BenÜMag, Kalbe, Storkow, 
t'iMiUtuil »u An <nUt. 

Kitviillrticttv)*)'/» US., init lirlling (Brigade GM. ron Posadowsky), 10 Eska- 
<lfuii"ii /wl>i Ic» l^-tin« und i'rankfurt am rechten Ufer der Oder. 

/tmwmiri«iii J1 IUlall><ifi<i, 2'i Kika'lronen. 

K 11 1 \i » d #> K «■ * f. t v it. KavalleriedivUon GL. von Lentalus (Brigaden 
UM, von 1 «allriln nii'l von l'oiljumky), 50 Efkadronen in Berlin, Förstenwalde, 
«wUi limi l'miikliiil Uli ilm O'lrr, Miillroiir und Beexkow. 

Iiiliiiilmtintlvlkiiiii Gl., von I.onhow (Brigaden GM. von Petersdorff und von 
/hkIiuW), 11 lUlulllimr lirl Sjiniiiluii, 'l'reucnbrietzen, Müncbcn-Nieuburg nnd Alten- 
Iiiihj mi i|ki Sintln, itmm Ih'I I' llmlrnwulile. 

/.iummiii'H 11 lluiuilloiin, s<> Kikadronen. 



269 

Freiregiment von Hordt 2 Bataillone ; Freibataillon von Politz I Bataillon. 

Artillerietrain, Proviantfuhrwesen, Feldkriegskasse, Bäckerei und Lazarett in 
Berlin, dann zwischen Aken und Köthen. 

Die königlich preußischen Truppen zählten daher 64 Bataillone, HO Eska- 
dronen, mit 311 Geschützen. 

B. Kurfürstlich sächsische Truppen. 

Kommandant GL. Graf Solms mit dem Hauptquartier Dresden. 

1. Treffen. Kavalleriedivision GL. von Benkendorff (Brigade GM. da Hamel), 
8 Eskadronen bei Wilsdruff und Pirna. 

Infanteriedivision GL. von Bennigsen (Brigaden GM. le Coq und von Pfey- 
litxer), 16 Bataillone bei Tharandt, Rabenau, Dippoldiswalde, Reinhardtgrimma, 
Potsendorf und Großröhrsdorf. 

2. Treffen. Division GL. Graf Anhalt (Kavalleriebrigaden GM. von Gold- 
«ker und von Brünebergl, 16 Eskadronen bei Kesselsdorf, Gorbitz, Plauen und 
Lesben; Infanteriebrigaden GM. von Karlsburg und von Zanthier), 10 Bataillone 
bei Dresden, Lockwitz, Dohna, Pirna und Hohenstein östlich von Pirna am rechten 
Elbenfer. 

Detachierte Korps, 2 Bataillone, 4 Eskadronen. 
Artillerie, bestehend aus 122 Geschützen in Gruna südöstlich von Dresden. 
Besatzung von Dresden unter Kommando des Obersten von Gaudi, 6 Bataillone, 
4 Eskadronen. 

Zusammen die kurfürstlich sächsischen Truppen 34 Bataillone, 32 Eskadronen, 
122 Geschütze. 

Gesamtsumme der TL Armee unter dem Oberbefehl des Prinzen Heinrich von 
Preußen 98 Bataillone, 142 Eskadronen, 433 Geschütze mit einer Effektivstärke von 
ungefähr 115.000 Mann, einschließlich der Artillerie, der technischen Truppen, des 
Fuhrwesens etc., worunter streitbar gegen 80.000 Mann mit 433 Geschützen. 

Von dieser Masse standen unter dem unmittelbaren Kommando des Prinzen 
Heinrich in der Mark zwischen Berlin und Brandenburg 18 Bataillone, 30 Eskadronen ; 
Mter dem Befehl des GL. von MöllendorfF zwischen Frankfurt an der Oder, Fürsten- 
valde, Storkow und Beeskow II Bataillone, 40 Eskadronen ; unter dem Kommando 
ta GL Prinz von Anhalt-Bernburg im Magdeburgischen und Anhaltischen zwischen 
H»De und Magdeburg 35 Bataillone, 40 Eskadronen ; endlich im Kurfürstentume 
Swhsen die sächsische Armee zwischen Dresden, Pirna, Tharandt und Wilsdruff 
34 Bataillone, 32 Eskadronen. 

Totalstärke des alliierten preußisch-sächsischen Heeres 194 Bataillone, 265 Eska- 
dronen, 866 Geschütze mit einem Effektivstande von ungefähr 230.000 Mann und 
einem streitbaren Stande von 160.000 Mann mit 866 Geschützen. 



270 



Die gegen die Pforte mobilisierte kaiserliche Armee im 
September 1787. 

Der Stand der kaiserlichen Armee war über den gewöhnlichen Kriegsstand 
erhöht, die deutschen Bataillone auf 1400, die anderen auf 1200 Mann gebracht 
worden. Nur die ungarischen Regimenter hatten ihren gewöhnlichen Kxiegsstand von 
960 Mann per Bataillon nicht überschritten. Die Kavalleriedivisionen waren bis auf 
400 Pferde verstärkt. Bei den Husaren waren die fünften Divisionen und überdies 
bei jedem auf den Kriegsfuß gesetzten Kavallerieregiment eine Reserveeskadron 
errichtet worden. 

Zum Ersatz der ausmarschierenden Grenzregimenter waren Landesdefensions- 
Divisionen in der Grenze errichtet worden, welche über 15.000 Mann ausmachten. 
Die Pioniere wurden um ein Bataillon, die Pontoniere um eine, die sechste, K ompagnie 
vermehrt. Von den eingewanderten serbischen Untertanen wurden Freikorps errichtet, 
welche sich auf 3000 Mann beliefen. Die Feldartillerie, für die damalige Zeit von 
sehr bedeutender Stärke, bestand aus 898 Feldstücken jeden Kalibers und zwar aus 
542 drei-, 180 sechs-, 58 zwölf- und 8 achtzehnpfündigen Kanonen für die Fußartillerie; 
78 sieben- und 8 zehnpfündige Haubitzen für die Fußartillerie ; 16 Kavalleriegeschützen, 
8 Haubitzen. 

Die Belagerungsartillerie zählte 252 Stücke und zwar: 40 vierundzwanzig-, 
48 achtzehn- und 40 zwölfpfündige Belagerungskanonen ; 32 zehnpfündige Belagerungs- 
haubitzen ; 4 hundert-, 24 sechzig-, 26 dreißig- und 6 zehnpfündige Bombenwerfer ; 
20 zehn- und 12 sechzigpfündige Steinpöller. 

Im ganzen 252 Geschütze mit 176.700 Kugeln und 10.000 Zentner Pulver. 

Das Schiffsarmem ent auf der Donau und Save war aus 31 Tschaiken, mehreren 
Kanonierbooten und I Fregatte von 42 Kanonen zusammengesetzt. 

Die dem Kriegsschauplatze nahegelegenen Festungen waren mit hinlänglichen 
Besatzungen und genügender Munition, sowie auf mehrere Monate mit Mundvorrat 
versehen, nämlich : 

Temesvdr mit 9000 Mann und auf 6 Monate Proviant; 

Peterwardein ,, 9000 ., ., „ 6 „ „ 

Esseg ,, 9000 ., ,. ., 6 ,, „ 
Brod „ 3300 „ „ „ 6 

Gradiska ,, 2600 ., ,, ., 3 „ ., 
Karlstadt „ 2500 ., „ „ I 



271 

Der Effektivstand der sechs Armeekorps war mit Ende des Jahres 1787: 

Hauptarmee 97.640 Mann, 19.570 Pferde 

Armeekorps in Kroatien 50.359 .1 1-633 •> 

., ., Slavonien 20.390 „ — „ 

„ im Banat 23.880 ,, 2.465 ., 

., in Siebenbürgen 27.062 ,. 5-035 ,, 

„ „ Galizien 25.731 „ 8.022 

Zusammen . . 245.062 „ 36.725 ,, 

Außer diesen Truppen trafen im Laufe des Feldzuges von 1788 noch 19 Bataillone 
Infanterie und 6 Divisionen Kürassiere aus dem Innern bei der Hauptarmee ein, mit 
welcher Verstärkung diese einen effektiven Stand von ungefähr 125.000 Mann und 
J2.ooo Pferden erreichte. 

Das Regimentsfuhr- und Packwesen bestand aus 3700 Pferden und 1400 Knechten. 
Da Militärfuhrwesen der Armee zählte 16.355 Knechte, 19.000 Pferde und 12.500 Ochsen. 
18.000 spanische Reiter und 33.OOO Stück Schanzzeug wurden auf besonderen Fuhr- 
»esensdivisionen den Armeekorps nachgeführt. 



272 



VL 
Janitscharen 1 )- 

Anzahl. 

Die Zahl derjenigen, welche in wirklichen Sold stehen, sind nicht mehr ah 
40.000 Mann ; sie führen in Friedenszeiten keine Warfen nnd haben nur große Knüttel, 
mit welchen sie ihre Wachen verrichten. 

Warfen. 
Die Waffen der Janitscharen sind eine große Muskete mit einem kurzen Kolben, 
wie das Gewehr der Kroaten aussah, ehe sie auf den regelmäßigen Fuß gesetzt 
worden. Die Läufe sind von sehr gutem Eisen und meistens damasziert. Ihr kurzer 
und krummer Säbel und das ihm fast gleich lange, in der Schneide ausgehöhlte 
Messer im Gürtel sind von eben der Arbeit; überdem führen sie noch eine Pistole 
im Gurt. Der Kopf der Messerschale ist gabelig ausgehöhlt. Einige führen Lade- 
taschen nach polnischer Art, andere aber kleine lederne Säcke für ihre Kugeln oder 
besser gesagt für ihr gehacktes Blei und das Pulver in einem Hörn. Ihre Gewehre 
haben kein gleiches Kaliber ; die Paßkugel wird in den Lauf gestoßen ; daher ist ihr 
Laden sehr langsam und ihr Feuer niemals lebhaft. In Friedenszeiten ist dieses Gewebii 
wenigstens wie es in Konstantinopel gehalten wird, allemal in einem Zeughaus nnt er 
der Verwahrung eines Offiziers, der es den Soldaten austeilt, wenn sie marschiere* 
sollen. Zuweilen erlaubt man ihnen, nach dem Ziel zu schießen. Sie üben sich auc** 1 
den Säbel geschickt zu führen und einen Stock wie einen Wurfspieß zu werfen, hier*'' 
besteht ihre ganze Obung, dazu sie von niemanden angehalten werden, sie haltet 
nicht Glied, nicht Rotten, kurz, gar keine Ordnung. 

Wie selbe einen Posten verteidigen. 

Wenn man die Janitscharen in einem Orte angreift, um den man der Lage 
nach reiten kann und wo sie sich nach ihrer Art festgesetzt und vorbereitet haben, 
so findet man sie wie in einer Batterie und hat viel Gefahr auszustehen. 

So standen sie bei Grocka 2 ). Die Lage war ihnen ungemein bequem ; das 
Schlachtfeld ein heraufwachsender hohler Halbzirkel von Weinbergen. Sie saßen auf 
den Fersen, steckten ihre mit gabeligen Heften versehenen Messer in die Erde 
darauf sie ihre Rohre legten und wohl zielen konnten. Ihre Musketen tragen sehr 
weit und ist es folglich gefährlich, sie in solcher Stellung anzugreifen. Sie verlassen 

>) K. A., F. A. 1787, Hauptarmee, XIII, 14. 
•) Schlacht am 23. Juli 1739. 



273 

ewin Posten Ton dieser Art nicht leicht und es wird eio Gefecht um denselben ent- 
gehen, dergleichen wir immer vermeiden müssen. Die Janitscharen fechten auf keine 
rodere Art, als stehenden Fußes ohne vorzugehen ; doch hat man gesehen, daü sie, 
»iewoal selten, auf Pandarenart geplänkelt, sich auf dem Bauch augcichlichen und 
»ehr »ou weitem geschossen haben. 

Wie sie sich beim Angriff verhalten. 

Wenn sie in einer Schlacht im Kbeueu die angreifende Partei find, so laufen 

n Herden gegen den Feind ohne alle Glieder, daher können auch nur 

u schießen ; hierauf nehmen sie die Muskete in die linke Hand ulier den 

i) damit Degen- oder BajoncttstoLV abzuwehren und gehen mit dem Säbel in 

■ rwärts, die Hintersten hängen ihr Feuergewehr über, andere nehmen die 

bälgenden, weiten Hosen in den Mund und laufen auf das gegebene Signal wie die 

Stiere, mit gebückter Sliru und dem Geschrei : Allah ! Allah ! (welches Gott 

uteti »n '). 

Die Sage, dali sie in einer Spitze, Keil oder Dreieck anlaufen sollen, ist eine 
■nene Fabel. Es verhält sich aber die Sache folgcndergestalt: Sie stehen dicht 
neu und bewegen sich in derselben Masse ohne Regel, ohne Ordnung. Ks ist 
jiich, daü alle gleich geschwind laufen; die bravsten, welche gewöhnlich die 
11 an der Zahl sind, fordern sich voran zu sein, einige unter diesen kommen 
_;ea zuvor und es scheint vom weiten, als ob die ganze Masse den Schwcins- 
• Aclianus -') mache. 

^ewilJ, daü sie auf diese Weise in die bravste Infanterie, I 
ii ir drei Mann hoch steht, eindringen werden. Ihre Freiwilligen, die nur 
-■• Zeit auf dem FuU sind, sind voran; sie können sich nicht aufhalten, viel- 
umkehren. Der ganze Haufe ist so dicht wie eine Herde Schafe. 



Spaüia. 

Sayns und Timarioten. 
bis heiueu l<-.-uer und diese sind zweierlei: entweder sie stehen in bestän- 
ic haben ihre Rittergüter und heifjeu Sayns oder Timarioten. 



lanilscharen, wenn sie ihre erste Salve gegeben haben, ergreifen den Säbel, gehen 

und es Bebt alJ.inn ein jeder lür sich, wenn er an den Feind gelangen kann. 

litscharen angreifen, so müssen die Eskadrons aus den Intervallen vorrucken 

-ic einbrechen, sich «her nicht zu weil von der Infanterie entfernen, denn es ganz 

»i)»| geochehen dann, daü die Türken einen Teil Jer Uditcrci hinter die Janitscharen selz«n, dia 

'Waan. wenn unsere Kavallerie in das feindliche Fullvolk eingehauen und wie es einer jeden 

-dcher Gelegenheit begegnen muß. In Unordnung ist, sie angreifen und vernichten 

• nn rran keine Kavallerie in den Karrees ha!, so kann eine jede Kompagnie 1 Peloton 

e halten, um die einbrechenden Janitscharen mit dem Bajonett zu empfangen, welchem 

lieid tun werden. 

dilti Aelianus, der Taktiker, wahrscheinlich Grieche von Geburt, lebte zur 

•at 1 r ij i n s und !1j Jrians (um 03 — 138 nach Chr.) in Koni und widmete dem letzteren ein 

indeaes, lur die Kenntnis der griechischen Kriegskunst wichtlc.es Buch: ..Von der 

ng der Schlachten hei den Griechen". Auch verlaute er ein Werk ..über die Anordnung 

•jn erwlihnte taktische Form kommt bei Aeliun unter der Bezeichnung 

nicht vor, entspricht aber seinem iu.ßoXov, Keil, bei den Römern euneus, ,, Unter 

""k'SieruDK des Kaisers Justin 1 ani, bekam der euneus oder Keil einen anderen Namen und 

*wi* «put poKlnum, t\ite de porc, ein Schweinsiiopf genannt, weil dessen ganze force In der 

i e , wie die Starke eines wilden Schweines In dem Hussel 
-;er, Neues Utillerle-, See- und Ritler-I.exikon, 1. Dresden 



Krieg« unter Kaiser Joi 



18 



Die besoldeten Spahis bestehen in 12 — 13.000 Mann; sie haben fast eben 
Ordnung wie die Janitscbaren und sind in verschiedene Regimenter verteilt. 

Die andere Gattung der Spahis nennt man Sayns und Timanotea Di 
vollkommen so anzusehen wie die Edclieute, welche im vorigen Jahrhundert .iuf»aiki 
und unter dem Statthalter der Provinz zu Felde zogen. Hin Aufsitz des A.. 

Die Sayns bewaffnen, wenn sie marschieren, vier Mann und dienen also zu füalrn 
die Timarioten aber dienen nur zu dreien. Dergleichen Art Leute beißen bei Brau 
töme 1 ) cötoyeurs de secours und finden sich in allen alten Armeen. Vir finden ti< 
noch in Polen unter dem Namen Podstowy. 

Deren Rüstung. 

Die Spahis rüsten sich jeder nach seinem Geschmack ; einige haben I anret 
mit Fahnen, andere aber verschiedene Gattungen von Wurfspießen, vornehmlich ab* 
kurze, die sie im Bündel gebunden auf dem Sattelb.ium führen. Andere fuhren Warf 
spieße von 6 Fuß Länge, deren Eisen einen Fuß hat ; unter diesem ist ein ' 
Federn befestigt, sowie man an die Pfeile macht, um ihren Flug zu regieren. 
Spahis werfen die Wurfspieße mit Nachdruck und Geschick und üben sich vorner" 
hierin. Einige haben Karabiner, andere Bogen und Pfeile, besonders die asiatischen 
alle aber haben Säbel und außerdem rindet man bei einigen 6 — 7 Fuß lanji? schnuh 
Degen, so sie am Sattel hangen haben und die der Reiter selbst 1 Ben 

Sie führen Pistolen in den Hatftern und Gürteln .- bei ihnen findet man n> 
sute und Kolben oder mit spitzigen eisernen Nägeln versehene Keulen. Man bedii 
sich dieser Gewehre auch unter uns noch vor 300 Jahren, um die vom Kn, 
die Füße bewaffneten Ritter niederzuschlagen, wenn sie aus dem Sattel gew' 
Jetzt sind sie ziemlich unnütz geworden. 

Deren Übungen. 

Die Spahis üben sich nach eigenem Belieben wie und wann >ir wollen, 
dazu ebensowenig verbunden zu sein wie die Janitscharen, 
zu Pferd, haben eine schöne Stellung und tummeln ihre Pferde ebensogut al 

■ r führen. Sie gehen in ihren Übungen insgemein in-ci und an 
einer lauft in vollem Rennen vor dem andern, welcher einen Stock nach ihm 
der Vordere legt sich dem Pferde auf den Hnls, sieht sich rückwärts uru 
seine rechte Hand in der Höhe des Gerichts ausgestreckt, um damit dei 
wehren oder zu langen. Hierauf wechseln sie ab. 

Sir haben in ihren Märschen ebensowenig Ordnung als die andern Tä:ke I 
Das Schießgewehr scheint ihnen sehr furchtbar, besonders aber das Kar 

russische Offiziers versichert, daß die ganze türkische Kavallerie au 
ersten drei Kugeln, so man ihnen zuschickte, gestutzt und bald darauf durchgejji 
als die Russen sich mit ihnen den 9. September 1769 schlug' 

Die Spahis vermeiden also, auf die feindliche Infanterie tu stoßen. Ea 
nur einige Tollkühne zerstreut bis au die Bajonetts und spanischen Reite! 
sprengt. In den Schlachten breiten sie sich auf den Flügeln aus, um dem Feind 
Flanke oder den Rücken zu nehmen. Sie machen nicht solche Klumpen «ie 
•.vcharca, sondern jeder Haufe — groß oder klein — bleibt ohu d«* 



') Picrt c .ic Boards) lies, l 

■cnled v.,n »einem Bruder Andre, Vertatst* eines trJÖO c: 
Werkt» . „Maxime Karneol de I 

-eher Seile FM. G 



»75 

10 vermengen für lies greift auf das Signal mit dem Geschrei Allah ! 

den Feind an. Man sollte, wenn man sie von weitem ankommen sieht, glauben, 

asere Ordnung; aber es ist nicht so, sondern sie sind ohne Rotten, 

icder, ohne Abteilung. Es ist ihnen demnach unmöglich, wenn sie einmal 

!, wieder auseinander tu kommen und sich herzustellen. 

In den Vermengungen hat der türkische Säbel den Vorzug vor dem unsrij^-n 

usd wir sollten uns mehr Mühe geben, unsere Leute tu unterrichten, wie sie den 

ihren und sich besonders der Spitze bedienen sollen, welche den Säbeln alle- 

Die Spahis schicken Dclacheraenls aus ; die Hilfstruppen sind diejenigen, die 
lern. Die Spahis begleiten sie, wiewohl nur selten, etwa bis an einen l-'luü 
odrr Delile, um sie, wenn sie zurückgetrieben werden, zu empfangen. Überhaupt furchten 
Türken vor Verstecken. 

Das Scharrnutzieren der Spahis. 

Die harmutzieren auf kosakisch ; hier tun sie sich mit Tummeln ihicr 

ind Bezeugung ihrer eigenen Ringfertigkeit hervor, hier erscheinen sie in ihrem 

litJUnGlani, wie sie glauben, »ehielten sehr weit und folglich ohne vielen Schaden. Wenn 

lauen iber in einer entstehenden Schlacht Infanterie mit Reiterei gemischt auf den Rata 

"urseuiert, so würden sie zeitig einpacken. Sie kennen die Kunst, Posten zu nehmen 

und eine defensive Stellung oder Bewegung zu machen, ganz nnd gar nicht. Ihre ganze 

mit Ungestüm anzugreifen. Dieses ist die Grundregel aller Reiter- 

«efechte und daher ist es sehr gefährlich, ihren Anlauf abzuwarten. Wenn sie auf 

»Um Seiten in gleicher Zeit draufgehen wollen, so geben sie gemeiniglich durch einen 

'liclen Dampf, indem sie brennbare Sachen anstecken, ein Zeichen ; sobald sie dieses 

laufen sie mit dem Geschrei Allah! Allah! gegen den Feind'). 

igß hat man allenthalben Geschütze bei der Hand und bei diesen Um- 
ständen sehe ich nicht, dati die türkische Reiterei große Vorteile erfechten mag, denn 
«erden sie — gesetzt, daU zwei oder drei von unseren Kavallerieregimentern 
■fen werden — einige Kanonenschüsse bald zurückweisen. 

Verschanzungen der Türken. 

Ihre gewöhnlichen Vcr.schanzuugen sind ein elender Graben, der in der 

;iiiiigkeit, ohne Vorsprünge, in gerader Linie 3 bis 4 Fuß tief ausgeworfen 

■ werfen die F.rdc gegen das Feld und daraus wird eine Brustwehr wie in unseren 

äben ; sie lassen allezeit einige Ofiuuugen darinnen, um zu Pferde herauszu- 

un-1 decken diese mit kleinen Abschnitten, Der innere Grabenrand ist abge- 



'/ In Scharmützeln bemühen sich die Spahis, ihr und ihrer Pferds Geschick zu zeigen und 
Ketten Mkr weit mit Pistolen. Wenn man sie angreift, so erwarten sie den Anfall nicht, lU 
; «ico auseinander, man muß sie abcrauch nicht erwarten, sondern auf selb« losgehen Bei einem 
echte, das sie mit dem Feind vorhaben, machen *ie oin entsetzliches Geachrtl, teils urn 
in bestandigen Mut zu erhalten, teils auch, um den Feind damit zu betäuben und 
"Kelitijni xu machen. Im Marsche und im Schlagen beobachten die Spahis mehr Ordnung als die 
iree Ihre Angriffe geschehen nicht mit geschlossenen Gliedern, sondern in einem unordent- 
liches Anmärsche. Wenn sie den Feind angreifen, so geschieht es gemeiniglich mit Kavallerie- 
■ :!che aui die feindliche Infanterie loaipfengen. Da min diese geschlossen steht. Kanonen 
.'. und mit Karkitschen unter sie feuert, so verlieren sie schon viele Leute, ehe sie der 
kommen und sie müssen gemeiniglich den Rückweg nehmen, ehe sie dem Feinde 
gitea Schaden durch ihre Attacke haben tun können. Eine Kavallerieattacke kann also 
"" E"cMosstne Infanterie von wenig oder gar keinem Vorteil sein. Ihie Haufen haben alle eine 
: : und dieses macht, daU wohl abgerichtete Truppen wenig von ihnen zu befurchten 
"*«», luinul, wenn sie mit Kanonen versehen sind. 

18* 






l, damit sie bequem herein und heraus gehen können. Die Janitscharrn 
ihre großen Messer auf das Höchste des Aufwurfes, um ihre Flinten dmauflej, 
zielen zu können. Wenn einer abgeschossen, gibt er den Platz einem ander 
dem Laden übereilt er sich nicht. Wollen sie Verschanznngen bei einem Ort 
welche nach ihrer Art sehr stark sein sollen, so müssen sie schon mehrere Zei 
werden sie sich immer wie in einem bedeckten Weg eingraben. In 
machen sie den Graben weiter mit einer Bank gegen die Brustwehr. Ehe 
seite ist höher und hier pflanzen sie Siurmpfahle oder vielmehr kleine Palisade 
Spitzen derselben stehen schief vorwärts, mit Saudsäcken dazwischen. Es ist 
wenig als in unseren Laufgräben ein Graben draulien. Sie erhöhen hier auch Be 
und hohe Brustwehren, die Artillerie dahinter zu stellen. 

Es ist zwar wahr, daU sie sich in einer solchen Stellung mit viele 
wehren, aber man findet sie doch in ihrer Schwäche, denn da ihre Stärke 
zahlreichen Reiterei besteht, so bleibt dieselbe miiliig. 

Ob sich gleich die Türken hinter einer Verschanzung standhaft gen 
leidigen, so soll uns dieses doch nicht hindern, sie so, wie es der Prinz 

, allda anzugreifen. Man mul} nur die Schwäche ihrer Stellnn. 
festsetzen und diese lebhaft mit Geschütz befeuern lassen, ehe dl« 

Dauer der türkischen Feldzüge. 

Der Feldzug dauert bei den Türken so lange als der Sommer. - 
gemeiniglich gegen Geurgi- l:ig '.i nahe bei Kmislantinopel oder Adriane»). 
Aui diesen Tag müssen alle da sein, aber sie dürfen nicht Ku is zum 

tnus- 1 !>en, das i- Pferde vorhanden, denn mu 

schwerlich in diesen wenig angebauten L.indereien genügsame Vorräte für 300.000 
Lastvieh sammeln können. 

Wenn der Demetrius-Tag vorbei ist, >n ist es fast nicht m 
. lde zu behalten, die von der Pforte besoldeten Janitscharcn etwa a 
welche noch dazu ansehnlich dafür beschenkt werden müssen, die übrigen w- 
Hause gehen. Ihr mitgebrachter Vorrat ist verzehrt : • ■ • 11 haben w< 

llau-e, sie wollen den Winter nirgend anders zubringen, er -crei 

für »ie auch zu rauh. 

Jeder nimmt alsdann seinen kürzesten Weg um. 
und zieht in kleinen Haufen von 12 Ins 20 Mann, mehr oder wenigi 
abzuwarten, ohne die ordentliche Stratie zu halten, alles nach eigenem 

Der Türken Art zu kampieren und wie man solche in ihrem Lager a 

Die türkische " -rt insgesamt in einer Art von Eirorra od 

die 1 <-r Mille, die Kavallerie steht hinten auf beiden Seiten, i 

»teilt das Lager einen halben Mond oder einen Bogen • Korps 

besondere Rundung. 

Von hinten und !>■ n ihres Lagers stehen viel Reiterwacben 

Tataren haben, wenn sie bei der Armee Vorposten. 

Übenlem steht täglich ein Pikett von ewigen tausend Pferden ob 

lioren bereit: e* sollte al sie zu überfallen. 

1*0 mau tDJ :i-m nächtlichen Angriff wohl I« 

Ic auch im Gewehr stünden, so 






•vrirrung geraten, denn es ist ihnen unmöglich, die ger 
machen, dadurch sie den Angreifenden begegnen oder sich in Vcrtei- 
md selten könnten. Wer aber ins türkische Lager einbricht, muü langsam 
hne auseinander zu gehen und bei jedem Schritt besorgt sein, die Zelt- 
-iiihauen, sonst würde er selbst in Unordnung geraten, 
-cm zufolge glaube ich, daU mit 20 durch einige Kavallerieregimentei 
ic Bataillon« jede türkische Armee des Nachts auf diese Weise anzugreifen 
w. Macht man ihrer nicht viele nieder, so bleibt man doch gewiß Meister von ihren 
-scs ist aber eis wichtiger Umstand, denn wenn es geschehen, 
10 jthen die Türken nach Hause und kommen dasselbe Jahr nicht wieder. 

dar, daü man sich allem Feuer der großen Artillerie, «o in der Mitten 
«lebet, aussetzen würde, wenn man gerade darauf los marschierte. Ich glaube wohl, daU 
« eben nicht sehr gefährlich sein dürfte, aber man kann es doch vermeiden, wenn man 
verhält, wie ich sagen werde. 

leb setze, daß man eine deutsche Meile vom türkischen Lager stehe und es 

will. Man marschiert, um die Absicht und den Punkt der Altacke zu ver- 

bil auf einen starken Kanonenschuli gerade dagegen hin. 

Hier wird da« lange Viereck gestellt, wo man nicht schon damit fertig. Der 

wohin man eigentlich gehen wolle. Die Armee schwenkt aldann 

D rechts oder links heraus, nachdem man es dem Felde gemäß vorteilhalt 

• n bleiben iu ihrer natürlichen Stellung; die so hinten schließen 

! rechttutnkehrt gemacht. 

In dieser Einrichtung marschiert man im Viereck gegen einen Flügel oder Flanke 

:-chen Lagers, schwenkt, wenn man allda angekommen ist, wieder ein, die Flanke, 

•o rtchtsiimkebrt gemacht, herstellt sich und alles steht zum Gefechte aufmarschiert. 

müssen die Zwischenräume und Weiten der Züge voneinander 

' beobachtet werden, damit alles, sobald man einschwenkt, Front habe uud 

fertig stehe, die Türken zn erapfangeu, wenn sie nach ihrer Art etwa Lust bekämen, 

"*» »vorzukommen und dem Korps auf den Hals fallen wollten, wenn es auch im 

1 muß sich erinnern, 'ial3 die Kanonen nicht längs des Lagers, sondern nur 

u, r rlen Posten der JaniUcharcn stehen ; mau betrügt sich, wenn man glaubt, daß sie 

udern werden. 

In eiuem solchen Irrgarten als ihr Lager ist, läßt sich keine Bewegung machen; sie 

nichts anderes tun, als uns zuvorkommen. Bleiben sie ruhig, so können wir 

Viereck ihnen bis in die Flanke, ja in den Rücken gehen. 

Wenn man dem Feind zur Seite marschiert und nichts vorhanden ist, so zum 

Augenmerk dienen kann, wie etwa ein Busch, Turm, Höhe oder dgl. sein könnte. 

"0 Butt der General, weichet Ute lührt, achthaben, daLl er immer in gleicher 

:ig vom Feinde bleibe, ohne ihm näher oder weiter davon abzukommen. 

1 .-res Mittel, genau und richtig zu marschieren. 

Züge müssen, nachdem man sich herausgeschwenkt, in den Sparen der 

'"filrrcn bleiben und sich weder rechts noch links werfen, um die Kolonne gerad in 

Wenn der erste Zug gleich seine Front in etwas verändert und der auf ihn 

''■'li^nile sogleich dergleichen täte, so würden die letzteren nur immer bald recht*. 

"•i'itl linkt in vollem Sprunge zu laufen haben und unaufhörliche Seitenschritte machen, 

i vermeiden, muß jeder Zug in der Spur seines vorderen bleiben und wenn 

11c Front oder die Marschrichtung verändert, a nicht eher nachahmen. aU 






•cndemselben Platz angekommen, wo es jener getan. 



Die Offiziers, welche die Züge führen, bleiben denselben links, -wenn man 
— und rechti, wenn man links abmarschiert ist, zur Seite. Da sie vor dem Zug 
den Rücken ihres vorderen gewahr werden, so können sie im Gegenteil, we 
außer Kolonne sind, von ferne so weit sehen, als es das Feld erlaubt. 

Das «weite Treffen muß nicht eher Front auswärts machen, ah wenn der 
im Rücken ist. 

Parteien. 

Montecuccoli sagt 1 ), dafi die Türken wenig Parteien abschicken und 
nicht viel im Lande herumstreifen, Sie entfernen sich nicht weit vom Lager und übel 
lassen diesen Teil des Krieges den Tataren, Moldauern und Walachen. Diese abi 
haben die Freiheit, zu sengen und zu brennen, wo sie hinkommen. Sie entfernen «ic 
mehrere Meilen weit von der Armee und verheeren bei ihrer Rückkehr das gante Lam 
was sie hinter sich lassen und zwar aus der Ursache, daß der ihnen nachkommend 
Feind aus Hunger gezwungen werden soll, wieder zurückzugehen. 

Man muß, wenn man nahe bei den Türken steht, sich entschließ 
Futter zn überlassen, so zwischen beiden Armeen ist; selbst kann man es ohne 
Scharmützel nicht holen und dieses würde sehr gefährlich werden, denn wenn 
auch Kanonen und Infanterie mitnähme, so würden die Türken ihnen ausweichen 
ihr Feuer zu nichts machen, indem sie sich mit den Futterholern und der BedeekuDg 
kavallerie vermengen würden. Eine Einfassung kann nicht so dicht und n 
hängend gemacht werden, daß sie 10 bis 12 Pferde, 10 sich hineinstürzen, 
halten könnte. 

Die Art, wie man die Türken angreifen kann, wenn aie sich in eine Wagenburg ! 
Zuweilen findet man die Türken hinter ihren verfahrenen Wagen stehen; 
ttwi in einer Wagenburg oder vielmehr in der Qnere v.ir ihrer Front. Sie sind gewr 
verh.'ren, wenn man sie so angreift und muß, wenn man gleich schwach ist, man nie 
eineu Augenblick anstehen, es zu tun, denn : 

1. Kann eine solche Wagenburg nur dienen, Infanterie gegen ein 
Kavallerie zu decken, die gut I 

2. Die Starke der Türken besteht vornehmlich in Reiterei, die <ich in diese 
Kinschlusse wie ein Ziel dem verheerenden Stückfeuer ausgesetzt findet, 

3. Können die Türken in dem Umfang dieser Wagenburg nicht einige Hob' 
finden, ihre Stücke hinzustellen und haben sie nicht Zeit, Aufschüttungen vor 
machen, N können sie sie gar nicht brauchen, denn sie wütdeu sich nicht uol- 

sie auswärts aufzuführen. 

•setzt, sie haben solche Höhen oder Aufschüttungen tür ihn.- Kanonen J«* 
sie allda aufgeführt, so bleiben wir doch in unseren Bewegungen ungi 
können ohne Gefahr recht- und links ziehen und sie, wenn wii in 
»chieren, in ihre Flanken und Rücken nehmen, sobald es die l.uge erlaubt, El 
uun also Iricht werden, ihre unbeweglichen Stücke zu vermeiden und Gelejj 
lluug der tin«rigen gegen ihre Schwäche zu finden. 

würde ungefähr auf folgende Art gegen sie zu Werke geh'' 

Wir fangen mit einem lebhaften StückfeueT an; dieses wird ihnen aoi 

viel Schaden tun und sie bestürzt machen. Alsdann rückt die Infanterie, die in 

Falle allein in der ersten Linie tat, gegen die Wagen an und hebt, ohne da£ 

Kanonenfeuer einen Augenblick stille sei, ein lebhaftes Batnilleufeuer an und ffflt 



rgl. Ausgewählt« Schriften des Raimund Fürsten Montecuccuii. Ucarbeiut r« 
mann A. Vei 11», htr«ui .'ttst.«n von dir Direktion d«s 1. unj k. k/.egsarchirs. U, otu. 



lürlten hierauf mit dem Bajonette an, dem die türkischen Säbel nicht Bescheid tun. 
»ich ihTer erwehren können. 

Aber es ist wahrscheinlich, datl sie solche nicht so nahe werden an sich 
kommen lassen. Das grolle Feuer, so man auf sie macht, wird sie schon vertreiben, 
•in ihrige aber ihrer Stellung zufolge wenig Wirkung getan haben, 

Artillerie hat indessen die Wagenburg zertrümmert und die Stücke der 
und Wagengestelle haben soviel als die Kugeln gegen die Verteidiger getan. 
Min wird die Reihen Wagen, wenn auch mehrere hintereinander stehen, eine nach 
in andern wegnehmen. Die Kavallerie unterstützt die Infanterie und diese eröffnet 
•Iic Wege, damit jene auf die Janitscharen falle, doch müssen die Spahis vorher weg 
cl es den Türken ein, wenn wir der Wagenburg zur Seite marschierten, uns 
Auf den Hals zn fallen, so können sie es nicht tun, als bis sie sich herausgezogen 
haben. Hieran könnte man sie durch Kanonenfeuer hindern und ihnen die Spitze 
bieten, aber man muü wie sonsten in länglichem Viereck marschieren, denn in dieser 
Ordnung ist man zu allem fertig und kann in keinem Fehler betroffen werden. 



Nutzen und Vorteil, die Türken gleich im Anfang dea Feldzuges anzugreifen. 

Da* wahre und einzige Mittel die Türken aus der Fassung zu bringen, ist, solche 
antngrvifeu ; sie sind nie gcfaüt, ein Treffen anzunehmen und können keine zur Ver- 
i«i%ung dienende Bewegung machen. 

Man muü sie angreifen, sobald man sie gewahr wird, vornehmlich aber muti 
f:< geschehen, wenn sie ins Lager kommen oder im Marsche sind, denn sie müssen 
»W Zeit haben, um sich nach ihrer Art au stellen und weil die Artillerie nicht 
'»Igen kann; es gehört ferner Zeit dazu, ehe man diese ungeheueren Lasten von Sattel- 
ten auf die Lafetten hebt und aufführen kann. Wenn man sie also unversehens 
wird es ihnen fast unmöglich, sich ihres Geschützes zu bedienen. 
Ich will die Ursachen erklären, warum es vorteilhaft, den Türken im Anfang 
üuges ein Treffen zu liefern: 

i. Unsere Armee ist alsdann noch in gutem Stande, noch nicht durch Krank- 
ketteo geschwächt, die Pferde bei Kräften und nicht abgeritten, wie sie es gegen das 
!es Sommers zu sein pflegen. 

igen wir die Türken, so kommen sie nicht mehr zum Vorschein; nutzen 

*ir den Sieg gehörig, so müssen die Janitscharen umgekommen sein ; die Sayns und 

• u gehen so wie die Freiwilligen nach Hause, denn sie verlieren mit der 

Schlicht insgemein ihre Vorräte, welche sie, um sich bis zum Dcmctriustage aufzu- 

Wttn, mit sich fuhren ; und die Türken fliehen, sie ziehen sich nicht zurück. 

• erlassen Lager, Gepäck, Geschütz und den Vorrat für den ganzen 
Mding, ohne sich Zeit zu nehmen es zu verwüsten. Wir finden dies in gelegener 
unsere Leute ; alsdann hört die Gefahr auf, man darf die Armee nicht mehr 
'"naOeu, der Dienst wird bequem, man erhält Mann und Pferd ohne Mühe, die Zu- 
lihren kommen gut an und nichts hindert und schränkt das Fulteiholen ein. Wir 
"hallen Zeit genug, Belagerungen anzuheben und zu endigen oder auch Posten, Sl 

und dergleichen zu befestigen. Mau muH immer Land zu gewinnen suchen 
i da zurückgehen, dahin mau einmal getreten ist. 

l - h « die Türken nicht das Feld verlassen, muß man keine Belagerung anfangen. 

muß niemals in Gegenwart der Türken eine Belagerung unternehmen, 
man zu der Zeit, wenn die Türken im Feld sind, mit einer Belagerung 
,-t. so hat man folgende Unbequemlichkeiten: 



Ihre Reiterei macht sie zu Herren vom platten Land, alle Beweg» i 
gezwungen und gebunden; man hat Mühe, Zufuhren zu erhalten, ja man lauft G 
angegriffen oder wider Willen zu einer Schlacht gezwungen zu werden und wo). 
die Belagerung aufzuheben. Man muß dieses aber wohl zu vermeiden suchen, 
wenn ein Streich gegen sie mißlingt, so erheben sie ihre Hoffnung und man 
wenn man wieder etwas gegen sie unternimmt, aus diesem Grund seiner Sa.' 
sein. Wenn man eine Belagerung vornehmen will, so muß man es so einrichten, 
man fast gewiß ist, mit selbiger fertig zu sein, ehe die Türken in* F-.ld konm 
man muß warten, bis ihre Armee auseinander gegangen. 

Man findet unglaubliche Schwierigkeiten, einen beträchtlichen Zug Geschüttet 
in türkischen Ländern — sowohl wegen der großen Entfernung, als wegen der in dem 
fetten Boden sogleich grundlos werdenden Wege — fortzubringen. 

Man muß den Türken entgegengehen und selbe angreifen, sie auch 

erwarten. 

Sobald man hört, daß sich die Türken nähern, gehe man ihnen entgegen, 
betrachtet auf ihre überlegene Zahl, denn diese Menge hillt nur die 

.ern und vermehren; hiedurch werden unsere Soldaten aufgemuntert, 
liehen aber stutzig; sie sehen, daß mau sie nicht fürchte und sie betrachten • 
Wert mit ganz anderen Augen. Man muß von Zeit zu Zeit stehen bleiben, sieb erholr 
und alles wieder richten. 

ung rückt man langsam ohne Schwanken vor, um Fd 
winnen, bis man gewahr wird, daß die türkische Kavallerie des Feuers übi 
wird nnd sich, wie es tu geschahen pllegt, in Unordnung abzuziehen anfängt. lc 
nehme au, daß sie wie gewöhnlich auf den Flügeln stehe; alsdann läßt man die leicht' 
Reiterei aus dem Karree herausziehen, die vom linken Flügel recht* und 
rechten Flügel linLs herumschwenken und die Janitscharen, welche in dem Mittel- 
punkte sind, angreifen; diese werden sich nicht so geschwind als die Spahis 
machen können. 

Es ist nicht nötig, den Spahis weit nachzusetzen; mau muß nur die Jim'- 
scharen aufzureiben bedacht «ein. Jene sind leicht beritten uud stark ; man kann ibneß. 
«•.leine man sie nicht in einem engen Durchgänge einholt, wenig Schaden I 
ist genug, daß man sie sich vom Halse schaffe; aber die Janitscharen muß man 
hauen. Wenn dieser Vorfall sich ereignet, so sind sie schwerlich wieder 
zu bringen. 

Man vermeide die engen Durchgänge und mache sich nicht in cm 
engen Paß, ehe man gewiß ist, daß man herausmarschicren werde, ohne >l 
herzukommen können, sonsten würde man ein Postenge! Usscu, tu weit»« 

die Türken, welche mutig und in i lefe fechten, die Obcrh 

könnten. 

Wenn man den Türken die Zeit läßt, die Stellung . 
ihres Angriffes festzusetzen, so lauft man Gefahr, eine Schlappe davon/': 
ein.- iiupjie von drei Mann hoch wird schwerlich eine »lasse raset' 

aufhalten, die von Opium berauscht sind und die Hintercti die Vorderen vi 



Wie bei dem Angriff zu chargieren kommt. 

Die Infanterie feuert, ol u übereilen, mit Pelotons; deu Soldaten 

man im Anschlag hegen und nicht ändert lern. Wenn die * 

nicht wohl mit Pelotons im Vorwirtsgeben feuern Wai. r, daß nun 



illons tue, wobei das, welches schießen muD. sich 2 bi> ) Miuuteu 
n. 

mn den Türken muß mau mit halber Ladung schießen, damit die Kugeln 
pen rollen und hüpfen, ehe man Kartätschen aufsetzt, 
.leine Feuer geht aber Dicht eher au, als bis man gewiß ist, daß es treffen 
ian immer vorwärts rückt und nicht stillehält, um -\ch angreifen zu lassen, 
die 

Spanischen Reiter 

equemes Ger.it an, die nur in den Flanken, in Lagern und den Detachcment« 
en sind. 
Trupp, er sei so klein als er wolle, muß jemals seine Flanken in der 
lassen, sondern wenigstens mit einem Peloton einen Haken machen. 

fanlcrir-Trupps, so man ausschickt, sind wohl sicher, daß sie nie von 
angegriffen werden und sie können allezeit die Reiterei, besonders die 
sich abhalten. Hier sehe ich die spanischen Reiter für gar sehr 

e gagne pas des batailles en hrulant seulement de la poudre; pour 
aut blesser ou tuer. Ce grand bruit fait beaueoup, il est vrai, contre des 
linees et peu aguerries, raais il fait peu d'effet contre de bonnes 

euer der Türken will nichts sagen; die Soldaten werden davon nicht wie 
.eien Truppen bestürzt werdeu und ulso mit Ordnung manövrieren können. 
Pfeifen der Kanonen- und kleiuen Kugeln zu hören, 
it selten unsere europäische Kavallerie verwirrt gemacht hat. 

Vorteile bei Führung eines Krieges gegen die Türken. 

iCrieg gegen die Türken erfordert bei weitem nicht so viel Fihigke. 

1 als das Anführen der Armee gegen andere Truppen. Sie werden selten 
ausschlagen. Schöne Märsche und andere Manöver, womit ein General sich 

ht, sind ihnen fremd. Da ihr Gepäck und Artilleriezeug so ungemein 

anbeweglich ist, so können sie durch einen zuweilen nötigen Rückzug 
nicht vermeiden oder irgend eine andere Bewegung deshalb machen 
lemal einholen, wenn man nur recht ernstlich Lust dazu hat. Sie führeu 
aller 
schiefe Linie, wo die Bataillone nacheinander angreifen und daher immer 

bloßgeben, wäre hier ebenso übel angewendet, als eine große Kavallerie- 
alle eiligen Bewegungen, wo die kleinste Unordnung alles verderben kann. 
rreprenant auch dieser Feind ist, so recoulieret er sich leicht, wenn er einen 
findet und wird nicht leicht mehr mit Ernst ansetzen ' . 



idem e9 in Ungarn wenig Springwässer gibt und die Brunnen mehrenteils erst 

en oder die Truppen Mch des Huüwassers bedienen müssen, so ist bei den ersten 

t zu treffen, Joü sie allezeit zugedeckt seien, damit die Kröten oder anderes Unge- 

t hineinwerfen können; das Klußwasser aber Ist soviel möglich in Gefällen wenigstens 

ifxubchalten, damit sich der darin befindliche Schlamm oder Erde zu Boden setze. 

en dieser Schlamm, den der gemeine Mann mit dem Wasser hineinschluckt, eine 

rsscheti der Krankheil ist. Ein großer Teil dieser Verlegenheit wird verschwinden, 

n Krieg offensiv fuhrt und somit in das feindliche Gebiet vorrückt, well die Türken 

nggrundsatz überall Brunnen bauen und errichten, ja diese Unternehmung für 

besten guten Werken hallen. 



282 

Nachteile bei Führung eines Krieges gegen die Türken. 

In folgenden Punkten ist es schwer mit den Türken Krieg zu führen: 
Erstlich kann man niemals kleine Parteien ausschicken, um, wie von e 
andern Feind, Gefangene aufzubringen. 

Zweitens bekommt man von ihnen keine Deserteurs; und 
drittens ist es nicht eine geringe Mühe, einen getreuen und geschickten £ 
zu finden, welcher unter ihnen etwas ausforschen könne, denn die Größe der S 
sowohl, als so viele andere Schwierigkeiten, um nicht erkannt zu werden, sehr« 
die meisten ab und wenn auch einer endlich aus Hoffnung der Belohnung sein L 
in den Wind schlaget, wird er entweder aus dem geringsten Unterschied der Spr 
der Kleidung und der Sitten verraten, oder kann wegen Geheimhaltung ihrer Anscb 
so meistens von der Willkür eines einzigen Oberhaupts dependieren, nichts Hinlängt 
erfahren. 



283 



VII. 



Vorschrift 1 ) 

welcher bei einem ausbrechenden Türkenkrieg die kommandierenden Ge- 
der verschiedenen Korps und die ihnen untergebenen Truppen sich zu 
verhalten haben. 



Die bei einem ausbrechenden Türkenkrieg vorkommenden Beobachtungen sind 
[sa dem Generalsreglement umständlich aufgeführt und hat man sich solche stets 
[gegenwärtig zu halten und nach den sich ergebenden Umständen davon den Gebrauch 
machen. 

Da vor allem bei Zusammenrückung der Truppen solche behörig instruiert sein 
: Bossen, wie sie sich zu lagern und die spanischen Reiter zu gebrauchen haben, so 
' Verden beiliegende Plans für die Infanterie- sowohl als Kavallerieregimenter den 
Generalkommandis xu weiterer Bekanntmachung mitgeteilt gleichwie selben auch die 
erforderlichen spanischen Reiter zum Unterricht der Truppen zu verabfolgen, der Befehl 
bereits ergangen ist. 

Beschäftigung in den ersten Tagen, wenn die Truppen zusammenrücken. 

Die ersten Tage, wenn die Truppen zusammengerückt sein werden, ist sich 
Bor allein mit der inneren Ordnung im Lager, Besetzung der Front mit spanischen 
Rettern, Aufstellung und Belehrung der Fiketter und bei solchen befindlichen Scharf- 
schützen, dann der Feld- und Lagerwachen, Patrouillen etc. zu beschäftigen. 

Dem Artilleriepark und Fuhrwesen, Packpferden, Pontons und den Laufbrücken 
nra8 der Platz gewiesen werden, wo und wie sie bei entstehendem Alarme oder 
beschehenen drei Alarmschüssen sich zu versammeln und zusammen zu fahren haben, 
wohin die Kranken nämlich zu dem Fuhrwesen zu bringen seien, mit einem Wort, 
jedermann muß bekannt gemacht werden, wohin er sich zu begeben und was er in 
diesem Falle bei Tag als Nacht zn tun habe. 

Es versteht sich von Selbsten, daß man sich sobald möglich der Bagage ent- 
ledigen, solche unter Eskorte zurückschicken und in eine Wagenburg formieren solle 
welche nach Einleitung des kommandierenden Offiziers eingerichtet und alle dabei 
befindlichen Bedienten und Knechte zur Bewahrung derselben angestellt werden müssen ; 
es wird auch der Bedeckung immer einiges Geschütz mitgegeben. 



*) K. A., F. A. 1787, Hauptarmee, XIII, 13 c. Ein nicht ganz fehlerfreier Auszug dieser 
Vorschrift" abgedruckt in der , .Osterreichischen Militärischen Zeitschrift", Jahrg. 1865, IV, 323. 



Piketter und Feldwachen betreffend. 
Die Piketter und Feldwachen dürfen nicht weit vorgesetzt werden; ersttrt 
werden in Flescheo, welche mit spanischen Reitern hinten geschlossen, oder da nia 
keine Zeit gehabt hat. Fleschen aufzuwerfen, mit spanischen Reitern umgeben an I 
mit Scharlschützen versehen; die Wachen der Pferde aber etwas rückwärts mischto 
die Piketter gestellt und die Vedettc • postiert. 

Die gewöhnlichen Patrouillen müs-.fD mcIi nicht weit vom Lager ei 
■eschieht mehrenteils, wenn die türkische Armee herankommt, 
etliche hundert bis tausend Pferde herumflattern lassen, wo man in die Notwendigkeit 
versetzt wird, die Feldwachen mit ganzen Trapps zu verstärken und in soki 
wenigstens auf eine Weile über die spanischen Reiter hinaus zn setzen, dan : 
flüchtige Feind der Armee nicht unversehens auf den Hals kommen könne, ilenn 
findet er Gelegenheit, unvermerkt und ohne daß man frühzeitig genug 
davon hat, bis an die nahe am Lager stehenden Feldwachen zu kommen, 
leicht Unordnung und ein panischer Schrecken entstehen, wo der Vorgesetzte oft 
bade ist. sich verstehen oder anhören, geschweige denn gehorsamern zu BW 
sonst einen männlichen Entschluß" zu fassen, viel weniger solchen a ■ 

Notwendigkeit, einige Freikompagnien zu Fuß und zu Pferd zu unterhalten 

wäre daher gut, einige Freikompagnien zu Füll und zu Pferd zu haben, 
an denen nicht viel gelegen ist, welche aber zur I der Ann 

sind, um nicht jählings von dem Feind angefallen zu werden. Von dergleichen Ttim 
muß man nicht viele Mannszucht fordern und darüber hinausgehen, wen 
zuweilen mit Plündern abgeben : das Wesentliche, was man von ihneu 
i-t, dat; sie auf des Feindes Bewegungen aufmerksam sind und von dessen A 
in Zeiten Nachricht geben. 

Wegen entstehender Alarme in den Lagern, sie mögen nun wahr oder f»bd 
sein, kommt zu erinnern, datl auf das schärfste, ja bei Lebensstrafe verboten 1W 
-c, ohne erpressen Befehl einen Wagen anzuspannen, denn aus dem Tumul: 
der Fluchtnehmung der Bagage geschieht es öfters, daß eine ganze Armee in 
und Konfusion geratet, wie es im Jahre 173S geschehen '(, als die Armee **■ 
Ternesvär nach Karänsebes marschierte, da nämlich in dem Lager bei Lugoa, all" 
wir keine Truppen voraus und die Feldwachen ganz nahe an der Front steh 
eine Herde wilderOchsen die ganze Armee beinahe in völlige Dnordnu 

UMgCBI vU erinnert, datl je weiter man aus dem Lager frei hinauf f&t* 
kann, desto weniger von einem jähen Oberfall etwas zu besorgen hat. 

Vor die Front und Über die Piketter muß niemand hinaus gelassen werden. 
Vor die Front über die Piketter muß niemand, als die eigens dazu komma»' 
dtert «er.len, hin ausgelassen werden. Sollten die Umstände erfordern, Holz und Wi*s*» 
außer dem Karree zu holen oder in die I 1 

niemals ohne einer Bedeckung geschehen, welche außerhalb und wo man einen tet*"" 
liehen Anfall zu besorgen hat, zu postieren ; 

Übungen, welche in den Lagern vorzunehmen sind. 
Wenn die Truppen über die inner im Lager die Belehrung 

haben, muß man «e zusammen« teilen ui. ie Beweguc cetf** 

: tu mach- rtU8> 



»t ix, x. 



natürliche Schlachtordnung gegen die Türken in einen 
Viereck bestehe, welches von der Infanterie allein formiert wird. 
Oie Lange der zwei Seitcnflanken laut sich nur nach der Zahl der Truppen 

jiücks, so in dein Karret stehet, bestimmen. 
Hat man hinlänglich Infanterie, eine zweite Linie zu formieren, so wir.! - 
■iem gehörigen Abstand von der ersten gestellt und sie macht im widrigen Falle 
• 1 stellt eigentlich verschiedene Reserven \i>r. 
Die Kavallerie ist bestimmt, die Infanterie zu unterstützen, wird daher in einer 
listen» 200 Schritt hinter dem Intervalle zweier Bataillone zu ein 
zwei Eskadronen nebeneinander gestellt und macht eigentlich die Reserven aus, 
■\ wenn der Feind einbrechen sollte, auf selben loszugehen und von allen Seiten 
illen hat : die Öffnungen muß man alldann suchen, sobald möglich, durch die 
Intuteriereserven zu schließen und die, so eingedrungen sind, niederzustechen oder 
.-.uhauen, weshalb die cn reserve gestellte Kavallerie den Säbel in die Hand itu 
nehm- eh, besonders der Spitze zu bedienen hat; im Karree telblt muß man 

nicht anders, als in der äußerten Xot die Pistolen oder Karabiner brauchen, weilen 
du viele Schiellen nnr die Unordnung vermehrt. Die Kavallerie hat auch durch die 
Krönt zu brechen und auf die Janitscharen loszugehen, wenn sie von den Spahis ver- 
lassen werden. Zu dieser Bewegung müssen die Flügelabteilungen der Bataillone zum 
B beordert und dieses gleichmäßig exerziert werden. 
nun wieder aut die Bewegungen zu kommen, welche vor dem Feind 
gemacht werden, so müssen sämtliche Truppen in ein länglicht Viereck gestellt und 
i Anordnung vorgeführt werden, wobei die Scitenllanken mit Abteilungen 
(öekvirts ab- und wenn Halt! kommandiert wird, wieder einzuschwenken haben. Die 
•'«ivhenlinien und Reserven richten sich nach den Flanken, hinter welchen sie stehen. 
■ Zeit zu Zeit lallt man anhalten, um nachzusehen, ob alles in Ordnung ist 

'it wäre, die Ordnung wiederherzustellen. 
< erste Bewegung ist nur allein zu gebrauchen, wenn man zum Treffen 
Bäckt 

In dieser nämlichen Anordnung laut man das Karree einmal rechts und einmal 
..irschieren und wieder abschwenken, wobei die Seitenflanken en front und 
reo und vorderen Flanken cn colonne marschieren. 

Mal wird mit mehreren Kolonnen aus der Front gebrochen, eine 
hiert und das Karree hergestellt ; dieses nämliche lasset man 
irts bewirken, 
irrs können aus den »wei auch drei kleinere Karrees gemacht und selbe 
in einem Karree hergestellt werden. 

rinnen bestehen vornehmlich die Bewegungen, die in einem Türkenkrieg 
♦wiiiiamen und welche oft und fleißig, sowohl mit als ohne spanischen Reitern, 
taindig aber mit dem Geschütz exerziert werden müssen. 

Die Lager und deren Auswahl betreffend. 

Die Lager dürfen nicht in inorast- oder sumpfigen Gegenden, vielmehr müssen 
•"'che auf erhabenem Grund, jedoch dergestalt ausgesucht werden, daß man Holz und 
in der Hand habe, da man nicht wie in anderen Kriegen solches von V 
och die Kavallerie weit in die Tränke gehen lassen kann, daher man vor- 

--een, Teichen und Holzungen zu lagern. 
Da die Truppen beständig in einem engen Zusammenhang zu bleiben haben, so 
°"*ea sie in einem Viereck oder einer anderen geschlossenen Figur, nachdem es 



286 



das Terrain gestattet, gelagert werden, wo es sich von selbst versteht, daß man allr 
Vorteile des Terrains zu benutzen und nur jene Stelleu mit Truppen zu besetz 
wo der Feind herankommen kann, und die, so unzugänglich sind, unbe- 

Bcim Einrücken in das Lager verschafft man sich zwar gegen eine 
durch Ausstellung der spanischen Reiter einige Sicherheit, hiernach rnuu aber auch 
das Geschütz dergestalt eingeteilt werden, daß man ein sich kreuzendes Feuer a- 
bringen könne. 

Die Artillerie bezeichnet somit die Linie, welche die Truppen. WOta 
Schlachtordnung ausrücken, iu besetzen haben ; es wäre denn, daß man Schaues ab- 
zuwerfen oder andere Ankehrungen zu treffen für nötig lande. 

Wenn man die spanischen Reiter nicht zum Vorrücken aufhebt, * 
und der Feind in die Nähe kommt, so muß die Infanterie gegen die spuisc 
Reiter anrücken. 

Wenn man die Türken in einem Lager zu erwarten für nötig erachtet, 
nichts außer dem Karree lassen, denn sie werden darauf gleich ihren Ang 
richten ; will man solche alleinstehende Korps unterstützen, so müssen Tru 
dem Viereck des Lagers gehen, hiedurch kann aber die Anordnung leiden; bleibt maa 
gegcnteils in einem Korps zusammen, so ist man allenthalben gleich furchtbar uc ■ 
^ibt den Türken nicht die Gelegenheit, uns ihren Grundregeln gemäli anjtiWleu 

Wie man die feindliche Reiterei und zerstreut anlaufende Leute von der Front 
abzuhalten hat, wenn keine Truppen vorwärts stehen, welche die Annäherung de« 

Feindes verhindern. 

Im allgemeinen jagt mau die Spahis mit einigen Kanonenschüssen 1 
das feindliche Fußvolk, so zerstreut herankommt, durch die Kavallerie, welche jjl 
zerstreut, auf sie losgehen und selbe hetzen kann. Will man sich des Gescbao« 
gegen die Spahis nicht bedienen, so werden selbe am besten durch die Schar • 
eutternt gehalten, welche diejenigen, so sich zu bravieren nähern, zurückjagen. 

Mit denselben sich herumzutummeln ist nicht ratsam, da sie unsere Pferde B» 
abmatten u. D alle Vorteile über selbe in Ansehung ihrer Geschu 

erholten weiden. Mau kehre sich nicht an ihr Karakolieren und Schießen, welche i 
dem G u Truppen weit iu die Welt hinfeuern. 

Wie die Kavalleriebereitschaften sich überhaupt und in kleinen Gefechten 

verhalten haben. 
Eine leichte und zu keiner Ordi; »hüte Kavallerie, welche D 

großen Geschrei zürn Angriff vorrückt, wird durch gute contennn dien, 

bloß mit dem Karabiner oder Pistolen auf selbe anschlagen ; dieses wird 
stutzen und bald umkehren machen, wo man alsdann nicht olle zugleich, sonders 
. e deren, die gut schießen, leucrn laut. 

Unsere K puo man d< 

tamf und 11 stehen und verhalten sich, wie erst ye- 

-irn cum Angrilf heran, hat in beherzt, entgegen zu gelte 

wo sie jjewili geworfen werden. I sich auseinander tu 

len, we können also gegen reg nippen nichts 

IBJ die Klanken des Korps, so sie angreifen, um solche . 
«o jaget man sie gewiß weg. Eine geschlossene Truppe aber, sie mag to ki< 
als sie wolle, muß sich sehr hüten, sich angreifen zu lassen, vielmehr den lerstrtat^ 
Feinden, wenn sie- nahe genug sind, immer 

Besorgung, in einen Hinterhalt zu fallen 



287 v 

Den geworfenen oder zerstreuten Reitern ist wohl begreiflich zu machen, daß 
sie sich nicht auf die Truppen, welche zu ihrem soutien vorrücken, werfen sollen, weilen 
dadurch alles in Unordnung gerät, sondern sie haben seitwärts sich herumzuziehen, 
m handeln und zu stellen. Sie sind notwendig verloren, wenn sie auf die wenigen 
sieh verfen, von denen sie souteniert werden, sowie sie diese auch in Unordnung 
bringen. Der Feind pflegt zwar die Zerstreuten schleunig zu verfolgen, allein es kann 
doch nicht weiter, noch länger geschehen, als bis er wieder geschlossene Truppen vor 
geh findet, da inzwischen die Zerstreuten, so sich hinten herumgezogen, sich wieder 
a stellen und gleichfalls zum soutien nachzurücken die Zeit finden können. Wenn 
diese ordentliche Gegenhilfe nicht beobachtet wird, gehen notwendig beide Trupps 
wkren. Die Eskadronen oder Trupps, welche man, andere zu unterstützen, beordert, 
■ästen sich also sehr in acht nehmen, damit sie nicht von den Weichenden über 
des Hänfen geworfen werden. 

Kann man die Spahis in beständiger Bewegung erhalten, daß sie ihre Pferde, 
wiche es nicht lange aushalten, abmatten, so hat man selbe guten Kaufes und fangt 
■e vie die Gänse auf, wenn sie mit ihren kleinen Pferden alsdann nicht fort- 
kamen können. 

Wenn große Haufen an die Front reiten, lasse man solche bis unter das 
Kartätschenfeuer kommen und schieße nur aus dem groben Geschütz mit Kugeln, 
*om sie durchgehen und man sie nicht anders erreichen kann. 

Wie die Kavallerie sich in einem offenen Land zu verhalten hat. 

Im offenen Lande ist immer der Unterschied zwischen einer Truppe zu machen, 
10 eine die andere unterstützt und zuletzt ein Korps Kavallerie zum soutien folgt, 
&m einer kleinen Truppe Kavallerie, welche verlassen ist und ohne Unterstützung 
«dt befindet ; in dem ersten Fall muß man mit Lebhaftigkeit den Feind angreifen, 
jedoch nur insoweit mit selben anbinden, als man versichert ist, unterstützt zu werden, 
ssünn man sich nicht zu weit von seinem soutien zu entfernen und für die Flanken wohl 
■cber zu stellen hat; in dem zweiten Fall hingegen, wenn eine kleine Truppe 
»erfassen ist oder sich mal ä propos avanturieret hat, muß selbe niemalen stehen bleiben, 
ta sich angreifen zu lassen, sondern jederzeit, wie es bereits gesagt worden, auch 
tau stärkern Feind entgegen gehen, welches das einzige Mittel ist, selben zu werfen, 
•Watt daß, wenn sie stehen bleibt, um den Feind zu empfangen, sie gewiß geworfen 
*äd; man imponiert auch oft dem Feind durch eine rasche Vorrückung und verbreitet 
wecken unter demselben, nebstdem gibt man den zu Hilfe Eilenden Zeit, herbei- 
ntommen oder erhält, wenn man den Feind nach einem mutigen Angriff vertrieben 
H die Gelegenheit sich ohne Gefahr zurückzuziehen. 

Wie die Kavallerie in einer engen Gegend sich zu verhalten und zurückzuziehen hat. 

Wenn eine Truppe Kavallerie sich in einer engen Gegend befindet, wo sie nicht 
W Feind umzingelt, sondern nur en front angegriffen werden kann, stelle man 
&e mit Abteilungen en colonne und mit der Front gegen den Feind; das erste 
üed, welches nämlich am nächsten am Feind ist, schlagt die Karabiner an und feuert, 
ift sodann rechts und links ab und formiert sich wieder hinten, welches ein Glied 
d Abteilung nach dem andern befolgt, solang nämlich sich der Feind in der Nähe 
indet; entfernt sich aber solcher eine Weile, so laufen die Glieder ab, ohne zu 
sm und fangen das Feuer alsdann wieder an, wenn der Feind herbei kommt. 

Eine andere Art, welche aber auf das nämliche hinausgeht, ist, wenn das 
rain erlaubet, die beihabende Kavallerie in zwei Linien zu stellen, die erstere 



reihenweise von beiden Flügeln ablaufen zu lassen und sich hinler die iweite 
zu formieren, welches also wechselseitig fortgeht. 

Nach diesem Grundsatz haben alle Rückzüge der schweren Kavai 
wart der Türken und Tataren zu geschehen, bei welcher Gelegenheit mau auch 

!ifj der Musketen oder Karabiner zu bedienen hat, ei •• weilf 

tragen als die Pistolen und zweitens weil mau dir Karabiner in dem Bandeli 
lassen und gleich den Sübel ergreifen kann, hingegen es Zeit benötigt, tun 
in die Halfter zu stecken. 



Wie die Kavallerie zu stellen und in den Schlachten zu gebrauchen ort. 

Vormals hat man in der Kavallerie die ganze force der kaiserlichen Ai 
Türken bestehen machen ; dieses Vorurteil ist vielleicht schuld an dein üblen l '.•■ 
Feldzuges von i~y>. denn hätte Graf Wallis in der Schlacht bei Grofka den Feui'l 

mit der bloßen Kavallerie schlagen wollen uhd wäre mit der Infanten- 
marschiert, so würde die Sache wohl anders ausgegangen sein, denn ohneraebtet tSo 
bezeigten Tapferkeit hat erstere unterliegen müssen. Die Kavallerie ist un~<- 

litables Korps und die Türken fürchten dieselbe, besonder- die K 
sehr ; allein man muH vou keiner Art Truppen etwas mehrercs begehren, 
sie ihrer Natur nach befolgen kann. Auf einem durchschnittenen und ungle 
mit Wi-iugärten und Sträuchern bewachsenen Gruud, wie jener bei Gr 
konnte die Kavallerie nicht agieren ; sie war auch nicht aus Mangel einer 
Stützung vermögend sich tu verteidigen und dem Feind Widerstand zu leisten; mir 
lictl sie auf die iu den Hecken postiertes Janitschnrcn feuern, das Feuer dej 
aber dient mehr zum Schein, als daß man sich eine Wirkung davon versprec! 
solche kann sich unmöglich anders als durch Bewegungen und durch 
leidigen, wo sie alsdann nur lür die Flanken zu sorgen hat. 

Die Kavallerie scheint gegen die Türken uirgends besser als in dets 
»chlossenen Karree der Infanterie postiert zu sein und tut gut genug, wenn sie ■ 
lnl.interie unterstützt, folglich den Sieg erlechten hilft, denn dieses ■ 
was man zum Endzweck haben muß. Wird der Sieg erhalten, - 

izu etwas I ti.il, ihr Lob, wenn sie gleich auch 

mit Stillstehen, ja mit Zusehen dazu geholfen ! 

Die Stellung der Kavallerie hinter der Infanterie hat nicht nur 
Gates, wenn die letzte allbereils gewichen und der Feind Meister von d' 
Reiteta ist, ler größte und vornehmste Nutzen davon ist dieser, daß ^oUlI r, 

Weichen andurch verhindert wird und man es nicht dazu kommen 
dem Feind sehr, wenn er hinter der Infanterie eine e,aiize Li. .atief «"' 

den I'l'eidcn halten sieht, mithin naht zweifeln darf, isgcttavleaB* 

i und dem Widerstand der Infanterie, im Falle er auch 

D zu werfen, ersagter Kavallerie 
utcrie selb i gut zu wissen, daß «ie eine 

i: beste Unterstützung anruhofTen, 
auch, wenn dl leben und feldflüchtig werden wollte, den Silbel in die Kt; 

■ irten hat. 

?itie 9chicks>aine Gel 
ru oder zum Nachhauen -■ kann m. Iitld 

wenn mau mir 

ist hier nicht so seh« 

Menschen ' selbe vor sich wegzutreiben, 



289 

leicht nicht und kann ein 10 unordentliches Volk schwerlich mehr aufgehalten und 
um Stehen gebracht werden. 

Es ist ein angenommener Satz, daß man die Kavallerie niemals mit den Spahis 
•Hein schlagen lassen solle, weilen sie durch die feindliche Übermacht tu Boden 
geworfen werden könne, sie lauft aber keine Gefahr, wenn sie mit der reitenden 
Artillerie versehen ist, wodurch man die Türken am besten entfernt hält ; weiters darf 
Bin die Kavallerie niemalen, ohne solche von der Infanterie zu unterstützen, deta- 
chieren, nicht einmal, um den Feind zu verfolgen. 

Den kleinen Krieg betreffend. 

Den sogenannten kleinen Krieg hat man bisher niemals gegen die Türken 
{«fährt, weil sie in der Reiterei, u. zw. in der leichten, uns immer sehr überlegen 
rata, welches also im ähnlichen Fall zur Richtschnur zu dienen hat. 

Detachements betreffend. 

In diesem Krieg werden zwar selten Detachements gemacht, wenn es aber 
gleichwohl erforderlich sein sollte, Nachrichten von dem Feind einzuholen und keine 
lieberen Spions zu bekommen wären, so muß solches mit weniger Mannschaft ge- 
schehen und dazu sind die auserlesensten Pferde fürzuwählen ; diese kleinen Kommaudi 
ndien vorzüglich einige Gefangene zu machen, um Kundschaft vom Feind zu haben; 
es werden ihnen mehrere Ober- und Unteroffiziers als sonst gewöhnlich mitgegeben 
wd dürfen sie keine anderen als solche rapportieren schicken. 

Wenn man Wegweiser und Leute, die das Land, auch alle Wege und Stege 
kennen, zu überkommen die Gelegenheit hat, muß man solches nicht verabsäumen 
U>ei kein Geld sparen, nm sich mit guten Kundschaften zu versehen. 

Wenn man für gut befindet, ein starkes Detachement auszuschicken, um den 
Feind zu rekognoszieren, ein Defile, Höhe, Waldung etc. zu Sicherstellung des darauf- 
folgenden Marsches zu besetzen, so muß solches beständig von Infanterie und Kaval- 
lerie zusammengesetzt sein, damit eine die andere unterstützen könne. 

In dem ersten Fall wird angenommen, daß die Kavallerie vorausgeht und die 
Infanterie in einer Kolonne, oder Karree nach Umständen, folgt ; trifft die Kavallerie 
wf einen vom Feind besetzten Posto, Dorf etc., so versteht es sich, daß man solche 
halten läßt, mittlerweile die Infanterie herbeikommt und zu dem Angriff auf- 
■uschiert; bis dahin wird die Kavallerie auf ein ihr zum Agieren konvenables Terrain 
(«bracht und immer angetragen, daß etwas davon hinter der Infanterie und auf deren 
bade Flügel, nämlich rückwärts derselben, zu stehen komme. 

Wenn es um den Angriff eines Dorfes, Hecken, Gärten oder sonst bedeckter 
Gegend zu tan ist, wo nicht die ganze Truppe geschlossen anrücken kann, mithin 
«Titrente Leute wegzuschicken wären, muß solches, außer besonderen Umständen, 
»on beiden Flügeln aus geschehen, um den Keind zu umfassen, bei welcher Gelegen- 
heit zur allgemeinen Richtschnur dient, daß die Mannschaft niemals einzeln, sondern 
Waigstens 2 — 3 beisammen zu bleiben haben und allen dergleichen zerstreuten Haufen 
"inen kleine Trupps, wenn sie auch nur von 12 Mann wären, in Ordnung, d. i. in 
Reih und Gliedern zu zwei Mann hoch nachrücken ; diese dienen dazu, erstere 
in unterstützen, wenn sie vorgehen, oder zur Aufnahme, wenn sie sich zurückzuziehen 
htben; daher die zerstreuten Leute auch dahin anzuweisen sind, immer ihr Retraite 
m den in Ordnung Nachrückenden zu nehmen. Hinter letztgedachten Truppen folgen 
größere derlei, damit immer eine die andere unterstützen oder zur Aufnahme dienen 
könne. Sobald man in das Freie kommt, werden allzeit die kleinen Trupps eingezogen, 

Kriege unter Kaiser Josef II. f 9 



welches mündlich oder mittels eines Rufes mit der Trommel tu geschehen hat, 
sodann wieder die Kavallerie ronssraenebiert und die Infanter! 
in 7-ug seUt, entweder mittels des Marsches en colonne oder cn corre. 

Beim Nachset7.cn dient zur allgemeinen Richtschnur, dal! BUS 
h'eind weiter vei le, als man frei vor sich hinaussieht, in verdeckten Gegen t 

aber rnuü man ml! ein und zurückhalten, auch selben nicht 

huck poussieren, als wenn man gut unterstützt ist und der soutlen sich in 
Nähe befindet. 

Beobachtungen bei vorkommenden Märschen. 

Da es den Marsch vieles erleichtert, wenn man sich in mehreren K 
brechen und fortziehen kann, so ist jederzeit Bedacht darauf zu nehmen, weun es 
anderweiten Umstände erlauben. Der Troll und die Bagag ackpfr 

LaufbrückeD, I'ontons, Schlachtvieh etc. folgen ihren !•' les dir* 

wird in eine besondere Kolonne in der Mitte geführl. 

Wenn Seitenmärsche gemacht werden, so geschieht der Zug treffer- 
die beiden Seitcnflaüken alsdann in der Mitte eine dritte Kolonne mache i 
Bagage etc. zwischen selben fortzieht. 

ind in der N'ähc ist, so kann dieser Maisch nicht ando 
der ursprünglichen Ordnung, d. i. im Karree geschehen, wo alias beisammeo 
bleiben hat. Die Märsche vorv len sodann auch in t, 2. 3 oder auch mehrt 

Karrees geschehen. 

Da man sehr oft in unbewohnte und unwandelbare Gegenden, • 
rorbanden sind, kommen wir- bei einer jede: 1 Kairee atti 

allen Ziramerleuten eine gewisse Anzahl Arbeiter mit Krampen, Hacken und Schau (o 
unter einer Bedeckung vorauszuschicken, um alle Hindernisse 1 
Geschützes und der Wagen auf die Seite zu räumen, falls nicht .dli 
nickte Avj: il bewirkt werden können. 

Der Vortrab einer jeden Kolonne oder Karrees muli alle Ausgänge a 
und D etiles, etc. wohl besetzt lassen und mit aller Vorsicht marschieren, um 
kupiert zu wetden. Weun vorne ein Alarm entsteht oder ein starkes S 
wird, muti man sich gleich in Verfassung setzen, um den Feind zu empfangt 

runy der vorliegenden Anhöhen, Heranziehung der Amfcregardr. 
Rücken zu versichern. Man nimmt auch Reserven vor, um die nächstliegend 
hohle Wege Di zu besetzen. Wenn die Ruhe wiedethei^ 

\ut I der Marsch weiter fortgesetzt. 

Wenn über einen Mull ..brücke geschlagen wird, so lasse man gl«« 

■'geladen sind, einige in das Wasser stoben, um etwas Infant' 
überzusetzen, welche die spanischen Rätter, so bei den l'oni' 

I eine lote de pont zu machen ; da sie auch oU 

■.-In und Krampen versehen sein muß, so hat sie sobald sie hinüb 
Erden eufai ;ken. 

" einige leichte Kavallerie zum Patroullieren gleich mitüb ersetzt werfe» 
könnte, sollten die Pferde durch das Wasser an . eugen dorchgeaehwe 

werden, »o wäre es eine sehr enrÜ&achUchc Sache. 

.11 mehre: langen UD'I 

ist z- dnrehans nol 
ndig in einer Verbindung and Kenntnis eines t "■ 
< 1. B. wenn ein Kanonenachull geschieht, 101 



291 

daß man etwas vom Feind angetroffen ; fallen zwei Kanonenschüsse, so sind andere 
«näbersteigliche Hindernisse im Weg ; erfolgen mehrere Kanonenschüsse, so ist es 
ein Zeichen, daß man mit dem Feind engagiert sei, etc. 

Vor den Kolonnen muß man niemals große Trupps zu Pferde setzen, noch 
weniger aber sie mit der schweren Kavallerie unterstützen, denn sobald die Türken 
diese« gewahr werden, fallen sie darauf, treiben die Tete zurück auf die folgenden 
nd so bis in die Kolonne, welche, ob sie gleich von Infanterie ist, mit ihrem Feuer 
neots tun kann, weil sie sonst ihre eigenen Leute beschädigen würde. Die Teten der 
Kolonnen werden also von der Infanterie gemacht, welchen man bei hohem Gras, um 
selbes zusammenzutreten, eine Division schwere Kavallerie vorausmarschieren lassen 
bin: vor derselben gehen einige Eskadronen Husaren, welche die Straßen umher 
kernten und durchsuchen. Sobald sie etwas gewahr werden, welches beträchtlich und 
übe genug ist, sie anzufallen, müssen sie sich hinter die Infanterie zurückziehen, uro 
dieser dadurch freies Feld für ihre Kanonen und kleines Gewehr zu lassen. 

Verbaltungen. wenn man den Feind angreift. 

Es ist zum Hauptgrundsatz angenommen worden, daß man von den Türken 
niemals einen Angriff abwarten, sondern selben entgegen gehen solle, unbeachtet 
ikrcr überlegenen Zahl, denn die Menge hilft nur die Verwirrung befördern und ver- 
neinen, hierdurch werden aber unsere Soldaten aufgemuntert, die feindlichen hingegen 
«hrtrig gemacht. 

Vornehmlich suche man die Türken anzugreifen, wenn sie ins Lager kommen 
oder im Marsche sind, denn sie müssen viele Zeit haben, um sich nach ihrer Art zu 
«dien und weil ihre Artillerie sehr schwer ist und nicht folgen kann, so wird, wenn 
um sie unversehens angreift, es ihnen fast unmöglich, sich ihrer Stücke zu bedienen ; 
dt sie femers in sehr dicken Klumpen stehen, so muß unser Geschütz viel Wirkung 
loben und kann fast kein Schuß fehlgehen. 

Man suche sich zuerst die Spahis vom Halse zu schaffen und gehe sodann auf 
die Janitscharen los. 

Ob man zwar versichert, daß sich die Türken in Posten und hinter Retran- 
chements gut zu verteidigen wissen, so muß uns doch dieses nicht abhalten, sie in 
»dben anzugreifen ; man muß nur die Schwäche ihrer Stellung zum Angriff festsetzen 
nd diese lebhaft mit Geschütz befeuern lassen, ehe die Infanterie anrückt, für deren 
Hinken einziglich zu sorgen ist. 

Wenn man gegen den Feind zieht, so muß dieses in der genauesten Ordnung 

»d im regsten Zusammenbang mit langsamen Schritten geschehen ; von Zeit zu Zeit, 

*e»n es nötig ist, wird gehalten um alles zu richten, so etwan in Unordnung geraten 

**e, sodann wird der Marsch weiter fortgesetzt, mithin man öfters stille stehen, 

Front zu machen und wieder vorzurücken hat. Es könnte der Einwurf gemacht werden, 

4*8, wenn der Feind seiner Gewohnheit nach die Armee an allen Seiten zugleich 

"■greifet, auch überall Front gemacht werden müsse, man sich also nicht bewegen 

könne; allein der Angriff der Türken ist nicht in dem Gesichtspunkt zu betrachten, 

alt ob dieser Feind gleichsam vor einer jeden Flanke Posto fasse, mithin allda bei 

mindester Bewegung dies um den Marsch mit dem Karree fortzusetzen geschehen 

dürfte, einfallen könne, sondern dies dauert gleichsam nur einen Augenblick, wo der 

Feind überall ansetzt, überall versucht anzugreifen und sobald er Widerstand findet, 

auch überall davonlauft. 

Weil wider diesen Feind die Ordnung und Fortsetzung des Feuers den größten 
Vorteil gibt, hat man solches, wenn es dazu kommen sollte, soviel möglich zu mena- 

19* 



2^2 



gieren, die Reiterei außer der höchsten Not nicht schießen, auch die Inlanterie 
umsonst, noch alle zugleich oder auf einmal Feuer geben, sondern abteilungrwe 
chargieren zu hissen. An das feindliche Geschrei muß man sich nicht kehren und nc 
stets ganz stille holten, auf daß man die von Zeit zu Zeit kommenden Ordre* gut kSfi 
könne und alles ohne Verwirrung befolgen. 

Die Stabs- und Oberoffiziers müssen auch ohne Geschrei und Ungeduld 'lern ' 
datcn zu deren Vollziehung Zeit lassen, damit er nicht durch Übereilung in K 

Wenn der Feind flieht, muß niemand von seinen Fahnen 
Posto sich vregbegeben oder dem Feind zerstreuter nachlaufen, sondern ein jeder 
bei seiner Truppe geschlossen zu bleiben. 

Das Abschieben der Kavallerie und Austreten der Infanterie, um Bcutt 
machen, ist bei Leib- und I.ebensstrafe zu verbieten, worauf d:> u hallt» 

haben und sich ansonst höchst verantwortlich machen. 

Hingegen sollen alle Knechte und Troß insgesamt bei der Bagage bleibeu w 
keiner bei Lebensstrafe voraus zum beutemachen oder Plündern gtaMBM 
damit der Soldat, welcher fechten und seine Reihen und Glieder nicht 
solch ihm zu seiner Zeit gebührenden Vorteils nicht beraubt werde. 

i einet gewonnenen Schlucht muß man detachieren, um das Schre« 
orten auszubreiten und weilen die Truppen, wenn sie zusammenbleiben, im Vorrat 
nicht subsistieren könnten, in abgeteilten Haufen aber eher ihren Unterhalt 
dürften. 

Verhaltungen, wenn man von dem Feind angegriffen wird. 

Bei einer angehenden Aktion kommen gewöhnlich einige Vorliiu 
Plänkeln heran; diese hat man durch gute Schützen, welche an die spanischen l<H'< 
zu stellen sind, abzuhalten und zu vertreiben. 

Die Spahis breiten sich in den Schlachten aus, um ihrem Gegner >! 
oder den Rücken zu nehmen; sie machen ihren Angrifi" mit vielem Geschrei, »o 
man sich nicht zu kehren und selbe durch das Kartätschen- und Kanone:' 
zuweisen hat; auf gleiche Art wird den Jauitscharen begegnet und wenn sie denn» 
in, 10 lasse man die Kskadrons aus den Intervallen vorrücken 
.brechen, sich aber nicht zuweit von der Infanterie entfernen, »oudera 
bald wieder zurückziehen. 

El kommt daher alles auf die geschickte Veranstaltung an, die Kr 
zur rechten Zeit gebrauchen zu wissen, sowohl um auf den Feind ausru: 
auch selben, wenn er in das Karree einbricht, herauszutreiben oder niederzu mache 

Die Hauptanordnung des Vierecks darf niemalen und zu keiner Zeit im ■& 
desten gestört werden; will man etwas detachieren, so muß die /wischcnlime omt 
Reserve dam gebraucht werden; es hat also niemand aus d liataiUr üb 

Vorwissen des kommandierenden Generals eine Bewegung mit irgendeiner 
Pen vorzunehmen. 

Das Feuer der Janitscharcn ist von keiner Bedeutung, weil sie langsam 
uii-1 nur die vorderen der Klumpen feuern könueu. 

-Ibeii ist weder i Inlnung noch n finden, sie halten weder Keift* 

noch <,lk-.ler und ihr. ■ ! zu kurz, um sieb mit unseren Bajonetteu zu toasaak 

denen sie nicht gewachsen sind. ich ihrer erwehren können. Dieses mail BH» 

den Soldateu wohl einprägen, damit sie sich son- blau*« 

Gewehr auf den Hals zu gehen, nicht sc 

Die Türken sind zwar jederzeit bereit, wiJcr ihre Cieguer ru fri i 
»ic Wed«l o getraut «ich kein* 



*93 

saszmmengesetzte Trappe anzugreifen, wo sie vermuten, mit dem Ganzen zu tun 
u bekommen. 

Die Sündhaftigkeit unserer Truppen ist und bleibt ihre einzige Sicherheit und 
verspricht in allen Gelegenheiten den besten Erfolg. Das Feuer muß man gehörig 
■eoagieren und nicht eher als in der größten Not gebrauchen ; das öftere Anschlagen 
«ad Absetzen wird als ein Hauptgegenstand unserer Verteidigung angesehen und es 
Hobt ein untrüglicher Satz, daß ein hitzig verwegen und zerstreuter Feind nur durch 
Ordnung, Gelassenheit und Sündhaftigkeit geschlagen werden könne. 

Kann man es dahin bringen, daß die Infanterie vor dem Feind bis zum wirk- 
Ecaen Anschlagen komme und gleichwohl ohne loszudrücken absetze, wenn es ihr 
befohlen wird, so hat man das non plus ultra erreicht. Es ist allerdings gut, die 
Trappen so viel möglich zu allem dem, was ein Kennzeichen des kalten Bluts und der 
Sündhaftigkeit, ja der Geringschätzung des Feindes ist, zu gewöhnen; solches aber 
lacht» Dinge vor einem entreprenanten Feind zu versuchen, könnte doch für gefährlich 
atgetehen werden. 

Wenn die Türken in ihrem Angriff nicht reüssieren und durch die Stand- 
ktftigkeit der unseren zurückgetrieben würden, kann zwar ein Teil Kavallerie selbe 
»erfolgen, insofern solches nur mit benötigter Vorsicht und nicht in einer allzu großen 
Entlegenheit geschieht. 

Man begnügt sich nämlich, sie zu begleiten, bis sie so weit gebracht werden, 
«afl sie die Janitscharen oder das Fußvolk nicht mehr unterstützen können; alsdann 
ni8 man bei dem ersten Defile halt machen, ohne sich einzulassen. 

Ihre Flucht ist ebenso voller Zaghaftigkeit, Unordnung und Übereilung, als 
ettan ihr erster Angriff herzhaft geworfen und ihr Verlust um so beträchtlicher und 
pvisser, als sie sich im Fliehen weder zu sammeln noch zur "Wehre zu setzen suchen, 
Wer es nur darauf ankommt, sie im Nachsetzen und Verfolgen zerstreut nieder- 
machen. 

Ist im Gegenteil eine Schlacht gegen die Türken von unserer Seite verloren, 
*> bleibt für keine anderen als für diejenigen einige Rettung übrig, so sich in Karrees 
oder Hassen zusammensetzen und ihren Rückzug dergestalt bewerkstelligen. 

Nach einer gewonnenen Schlacht muß man sich in des Feindes Land festzusetzen 
»chen und kann die Vorrückung nur in dem Verhältnis bewirkt werden, als man die 
Lebensmittel herbeigeschafft und versichert hat. Man kann sich nicht anders festsetzen, 
•» wenn man dem Feind haltbare und verschanzte Orte wegnimmt oder solche 
«elbst erbaut. 

Anmerkung. Es ist nicht zu leugnen, daß der Angriff der Türken auf eine 

**i Mann hoch rangierte Infanterie etwas Schreckhaftes in sich habe und der Anblick 

*■•** Haufen von 10 — 20 und mehr Tausend Mann mit einem großen Geschrei in 

*°Her Wut anrennen zu sehen, fürchterlich sei ; allein es ist auch gewiß, daß dieser 

Klumpen nicht geschlossen ankommt und daß sie niemalen mit dem Ganzen ihren Feind 

I "herfallen, sondern der große Haufen bleibt allzeit zurück und nur die einzelnen 

»genannten Waghälse kommen vorausgejagt ; ihr Angriff geschieht mithin jederzeit 

nit einer Spitze, die dünn und schüchtern von einigen wenigen Menschen anfangt und 

tkb nach und nach verdicket. Der hintere Schwärm, anstatt die Vorderen anzutreiben, 

»endet sich vielmehr augenblicklich um und ergreift die Flucht, sobald er nur die 

Vorderen umkehren und zurückweichen sieht. 

Eine solche schwache Spitze kann einer regulierten Truppe nicht widerstehen 
and wendet augenblicklich um, sobald man ihr mit Ordnung und wohlgeschlossen 
entgegenrückt. 



204 

ermalen den Sieg in die Hände gegeben hat 
falsche Begriff, dl i h von den Türken macht und die Furcht vor ihrer Tiplet- 

kcit, Grausamkeil und vor ihren Säbeln; es sind Leute, welche behaupten, 
der Impetuosilät der Türken niemalen widerstehen könne und dieselben allzrr 
■lecben oder durchzudringen pflegen, wo sie durchzudringen willens Hl 
diesem Schreckcusbild wird annoch zu allem Überflull der fürchterlicher A 
ihrer Bravour beigefügt : dieses sind abenteuerliche Erzählungen, welche dni 
Beispiel erwiesen werden kiinneu. Man muü alle Mittel auwenden, solche Dinge, welche 
dem gemeinen Mann die Herzbaftigkeit beuebtneu und ihn zaghaft machen kömien, 
auf die Seiten zu räumen. 

Mau hat Beispiele aus dem letzten Krieg, dal! die Türken eingedrungen, di» 
Schweinsfedern abgehauen und einige Mannschaft nicdergesSbell hüben, allem 
anderen Gelegenheit, als wenn sie vor der Zeit und da der I wen entfern' 

war, umgewendet oder eine Generaldecharge gegeben und die Flucht ergriffeu haben. 

Es ist aber kein Beispiel, dal) die Türken an einem einzigen 
gedrungen wären, wo man sie mit Standhaftigkeit empfangen, ihnen das Ge- 
wiesen und fürnehmlich, wenn man sie selbst attackiert hat. wo sie ailzer 
mehr Schritte umgewendet und davongelaufen sind. 

In der Bataille bei Grocka haben die Türken lünl'zehumal an den: 
Flügel unserer Infanterie angesetzt, selbe aber niemalen angegriffen, weilen all 
Sündhaftigkeit wahrnahmen, wo sie allemal, wenn sie auf 60 bis 70 Schritte in die 
Nähe gekommen, wiederum umgekehrt sind. 

I in nämliches ist zwischen Jabuka und Pincsova ') geschehen, denn die Türkei' 
sind zu gleicher Zeit als sie das Zentrum der Armee angefallen haben, roll 
stärkeren Schwärm gegen den linken Flügel angerannt; man ist densrlK 
Schritte entgegengeruckt, so wendeten sie sich um und wichen zurück, warl 
aber unverweilt auf die linke Flanke ; allda empfing man sie wieder n 
und trieb dieselben auch zurück; endlich wollten sie diesem Hii^el in de;; 
fallen, wurden aber ebenmäßig allda durch die contenance der Trupp' 
Z. Treffen abgeschreckt; herentgegen ist es der ganzen Armee bekannt, JaU di( 
in dem Zentro aus der (Jrsach eingebrochen sind, weil die dort postiert gewr""' 
Kavallerie, da sie den Schwärm Türken, welcher auf sie Im 
umgewendet und die Flucht genommen hat. 

In der Schlacht bei Koraia ') haben die Türken auf der Höhe an den 
Flügel 5 ichwache daselbst hinaufgerückte Bataillone und etwas Kavallerie mit ei" era 
Schwärm von we 1X000 Mann dergestalt im vollen Laufen an^--: 

?ie diese kleine Truppe gleichsam nur zerdrücken und zusammentreten 
nachdem man selbige aber ohne einen Schull zu tun, mit Standhaft ütcl h» 1 . 

haben <ie beiläufig auf 100 Schritt gestutzt und da man bei Wahrnehmung dieses A* - 
halten* augenblicklich gegen sie angerückt ist, sind die Tütken gleich uragek 
haben die kaiserlichen Truppen solche wie eiüe Herde Schafe vor sich b 

Im Gegenteil hat bei dem Zentro der Armee ein viel geringerer Tru 
auf das Bayreuthische Regiment ein^n Anfall getan und weil solches 
Gencin! davongelaufen ist, haben sie einen Teil des Re^ 

faktM r iu der Linie, sondern auch sogar bis in da- 

eingedrungen. 






295 

Die anfangs benannten 5 Bataillons haben zwar eine kurze Zeit nachher einen 
ffoSta Verlost erlitten ; dieses kam aber daher, weilen nach dem alten Gebrauch die 
Kaiallerie auf den Flügeln des Treffens gestellt war und selbe sich bei dem feindlichen 
'. AigrnT anf die Infanterie warf und sie niederritt, folglich der Feind gewonnenes Spiel 
iatte; da die Türken aber den ersagten Vorteil schon in Händen hatten, wurden sie 
fach einzige 4 Bataillons Infanterie und I Regiment Kürassiers frisch angerückter 
Trappen aufs nene zum Weichen und endlich in die Flucht gebracht, somit die 
Sctlacht gewonnen worden. 

Es ist wahr, daß die Türken für einen jeden Kopf, den sie dem Großwesir 
Wagen, ihre Belohnung haben und eine solche Unmenschlichkeit bei unserem gemeinen 
Hum ein gewisses Schrecken verursacht ; dieses Verfahren sollte man wohl ab- 
feilen können. 

Als im Jahre 1717 ein Korps Türken, so gegen Temesvar gerückt war, zum 
Wachen gebracht worden, zogen sie sich in aller Eile bis an die Donau zurück ; die 
fastlben nachgeschickten Parteien brachten mit, wie daü sie in einem von dem Feind 
taustenen Lager mehrere Christenköpfe auf 2 Haufen zusammengesetzt gefunden 
htten. Hierauf lief) der Prinz Eugen den Feind mahnen, künftighin davon abzustehen, 
rasten man auf eine gleiche Art mit den Seinigen verfahren würde, welches auch den 
Erfolg gehabt, daß dieses Benehmen bei ihnen eingestellt worden. 

Übrigens kommt wegen Kopfabschneidens zu bemerken, daß eben diese Be- 
schäftigung dem Feind öfters einen schon erhaltenen Vorteil hat verlieren machen, 
«Bomaßen die hintersten Truppen sich mit dem Kopfabschneideu der Toten abgeben 
nd die vorderen andurch immer dünner und schwächer werden, mithin bei der ge- 
ringsten Bewegung, die man vorwärts macht, sie leicht zurückgetrieben werden. 

Einzeln und Mann vor Mann sollen die Türken einige Vorzüge haben, doch 
*ad sie wahrscheinlich nicht so groß, als sie gepriesen werden und die Hauptregel 
bleibt immer, mit selben sich in kein einzelnes Gefecht einzulassen, sondern in ge- 
KUossenen Korps gegen sie zu agieren, womit ersagter Umstand von Selbsten hinweg- 
Mk; sind die Türken aber einmal recht in die Flucht gebracht, da hilft ihnen auch 
& persönliche Brarour und Geschicklichkeit nichts, denn sie sich nicht mehr umkehren, 
*th anf eine Gegenwehr denken. 

Convois betreffend. 

Die Convois sind in dergleichen Kriege vielfältiger als sonsten und deren 
Bedeckung weit unentbehrlicher, folglich ist auch das benötigte Fuhrwesen desto 
"Wracker, weil nirgends ein Vorrat angetroffen wird und das meiste von einem 
Ort tun anderen mitgeführt werden muß. 

Die Bagage betreffend. 

Wenn die Bagage und alles Fuhrwerk in dem Karree ist, so wird es dieses zu 
'Peres und in Ordnung vorzurücken hindern. Da sich der Fall dennoch ergeben 
»•M, so muß damit auch eine Probe gemacht werden, desgleichen wie eine Wagen- 
Iwg zn formieren und zu verteidigen sei. 

Im allgemeinen kommt zu beobachten, daß, da das Gepäck große Beschwerden 

macht, vornehmlich wenn das Feld nicht vollkommen eben ist, man es lieber unter 

dner hinlänglichen Bedeckung von Infanterie und Kavallerie, auch einer Anzahl Jäger 

zurücklassen, eine Wagenburg davon machen, die Knechte zur Verteidigung bewehren, 

desgleichen die Unberittenen und Maroden, auch die Kranken dabin bringen muß, 

welche im Sitzen laden und schießen können. 



296 

Die Bagage kann nur von leichter Kavallerie angegriffen werden, denn die 
Janitscharen schicken keine Truppen von der Armee aus und die übrige türkische 
Infanterie ist nicht beträchtlich genug, um etwas zu wagen ; sie schicken nichts ab. 
Die Spahis sollen auch selten Detachements ausschicken, die Hilfstruppen sind diejenigen, 
die da plündern gehen ; die Spahis begleiten sie, wiewohl nur selten, an einen Fluß 
oder Dcfilc, um sie, wenn sie zurückgetrieben werden, zn empfangen. 

Essig betreffend. 

Kebstdem wäre auch jetzt noch nicht der Zeitpunkt, wo dieser Essig mit Rat 
würde ausgeteilt werden, da er meinem Ratschlag nach bloß für den Fall sollte reserviert 
werden, wenn die Armee oder Korps in Gegenden kampieren oder kantonieren müssen, 
wo die Luft durch nahe Sümpfe und andere verderbliche Ausflüsse verdorben, das 
Wasser ungesund, unrein, nicht erfrischend ist und im Sommer die schwüle starke 
Hitze die Körper zu Faulungskrankheiten, gallichten Dysenterien, Skorbnt u. dgL 
vorbereiten dürfte. Bloß in diesen Fällen geschehe zum Besten des Gesundheitstandes 
und der Kranken eine gute Anwendung von Essig. Auch wird nie eine allgemeine 
Verwendung stattfinden dürfen, teils weil es einzelne Individuen geben könnte, wo 
wegen eigenen Umständen, z. B. Husten, Koliken, Diarrhöen u. dgl. der Gebrauch 
desselben viel eher Schaden als Nutzen stiften . würde ; teils auch weil der Essigvorrat 
einer ganzen Monarchie nicht erklecken würde, wenn man schon dermalen und dann 
in der Folge einen allgemeinen Essiggebrauch ohne Unterschied bei der Armee ein- 
führen wollte. 



Ordre de batallle 

iti Uiserlichen Hauptarmee unter dem Oberbefehl Kaiser Josef II. im 

April 1788 »). 



its» 



Ti uppeakörper 



* « 



Harr ach - Kürassiere 
Jaequemin- ,, 



Brambilla-Greoadiere , 

Kempf- 

Pettasch- 

Spielmano- ., 

Poppini- 






Lacy-Infanterie .... 
Paflavieini-Infanteric . , 
PAlffjf- „ . . 



Nidasdy-Infantcrk- 
rCarolyi- „ 



Gyulai Samuel - Infanterie 
Erzherzog Ferd.- ,, 



Esterbäzy Anton -Infanterie 
Esterhdiy Nikolaus- ,, 



Caramelli • Kürassiere 
Kavaoogh- „ 



Summe 



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1015 

506 

743 
74i 
74i 
506 

1328 
121Q 
244 t 

30 2440 
i° 244° 

— 

3° 244i 
30 1 2440 



1035! 
1035 j 

I 



30 i 2440 



2440 



10:; 
1025 



5 16 12 I 240 



1025 
1025 



6.866 4100 



1S7, Hauptarme«, XIII, 6 und 1788, Hauptarmee, XIII, 14. 



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Wurraser-Husaren .... 
Modena-Cbevauxlegers . . 


- 





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3 





1227 
"35 


1227 

"35 




Alcai ui Grenadiere .... 
Wolf- „ .... 


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I 


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Kaiser - Infanterie . . 
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Stam- Infanterie 

Langlois^Infanterie .... 
LAttcrmaua-Iufanterie . , . 
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Thum • Infanterie .... 
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2440 






Wallis-Infanterie .... 
"Wartenslsben-Infariterie . . 
Allviatzy- „ 




1 ::■>. 
1219 
2441 

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■ 
1235 




Grotlh. Toscana-Dragoner . 
Lobkowitz-Chevauxlegers 












Summe . i 
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1 

1 


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1 


4932 

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1 

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299 



■ 5 

^7^ 



I 

5 i 



Trappenkörper 



Ansbach • Kürassiere 
Nassau- „ 



R otten bcrg - G reo adi ere 
Aocriperg- 
Latonr- ,. 

Neagebaucr-Infanterie . 



Wolfenbüttel-Infantefie 

BrechainvUle- „ 

Fern 1 , Toscana- ,. 

Pellegrini- 

Freiss- 

TiHieT- 



}0 



'S 

15 I 

's 



1025 
1025 



743 

741 

741 

2920 



1228 
iztg 
I22S 
1211 
1228 

IM» 



Summe 



Josef Toscana-Dragoner 
Zezschwiti - Kürassiere . 
Deutschmeister -Infanterie 
Karl Toscana- „ 

Caprara- 
Wurmser-Husaren . , , 



15 
30 



1235 
1025 

1228 

-921 

40*) 



Summe 



102; 

I02S 



3 & 1 6 120 1 14.236 | 2050 



I 



I23j 

102; 



400 



4 7 60 [ 8037 i 2660 



I 



1 I 



3oo 



Treppenkörper 



> 

3 



33 



Slabsinfanterie , . . , 
Pioniere ...... 

Ki nsky - Che vanile gers 
Moden a- „ 

Lobkowiti- 



3000 
1002 

407 
407 



407 

407 
407 



Summe 



5«3 



Uli 



IX. 



ig? des kaiserlichen Heeres nach Lugos, September 

1788 l ). 

Seine Majestät glaubte, um sich des Feindes zu entledigen, das beste Mittel 
idn, nm ihn anzugreifen. Es wurden in dieser Absicht die Passagen durch den 
imnd vyn Armönis aul das genaueste untersucht. Allein die Fahrwege sowohl in das 
kr »teile und tiefe Tal von Armönis hinein, wie jene auf der andern Seite hinaus 
lBd überaus steil und zum Teil unwegsam gefunden worden. Der Feind hatte die 
rtbirge alle stark besetzt, die man — um aus diesem Tal jenseits zu debouchieren — 
riteigen multte und konnte seine ganze force auf solchen zusammenziehen; zu um- 
ben war seine Stellung nicht, wegen der unersteiglichcn Täler und unwegsamen 
xbirge, die seine Flügel deckten. Es war unmöglich, in was immer für einer Schlacht- 
dnuag formiert, das steile Tal von Armönis zu passieren. Man hätte sich also in 
tiefen engen Tal oder auf den stellen Abfallen der Berge formieren müssen, 
m denen der Feind die höchsten Teile besetzt hatte, was er allem Vermuten nach 
verhindern gesucht haben würde und was an und für sich schon, ohne den Feind 
I dem Hals zu haben, wegen dem engen Raum und den steilen Abfällen ein über- 
luigsamcs, beschwerliches und wegen der Artillerie wirklich kaum auszuführendes 
gewesen wäre. Es wurde folglich allgemein anerkannt, daß die Attacke des 
indes mit keinen anscheinenden Vorteilen unternommen werden konnte und unterblieb. 
Wie abet mittlerweile nach der Übergabe der Veteranischen Höhle ein feind- 
be» Korps zu Wasser und zu Lande längs der Donau hinaufrückte, der Posten am 
Jbeg *) verlassen wurde und FML. Brcc hain vil le sich von Weiökirchen nach 
erichetz zurückzog; folglich der General Lilien seine Posten von Kubiu 
totalis an sich ziehen und Päncsova verlassen mußte, wodurch das ganze ebene 
-od von Uj-Palunka bis Päncsova und Opova bis an die Temes offen und dem 
mde preis gewesen. So kam es auch von dem Antrag ab, das feindliche Detachement 
■angreifen, was herwärts dem Grunde von Armönis und hinter Szadova vorgerückt 
u und roau sah sich genötigt, um nicht alles in der Ebene dem Feinde preiszugeben 
irlletcht in einen unvorteilhaften Posten heranzulocken, wo er desto leichter 
■Unfällen sein durfte, in der Nacht vom 20. zum 2 1. das Lager von llova zu ver- 
Whj und in jenes bei Kar irisches zurückzugehen. 
Die Dispositionen hiezu waren folgende : 

Man entledigte sich alles Verpflegsfubrwerkes und aller Geräte, die ohnehin 

*ch Bedürfnis von Zeit zu Zeit herbeigeführt wurden, der leichten Bagage, alh r 

«ketender und des ganzen Getrosses, aller Munitionswagen von der Artilleriereserve 

verschiedenen Zeitpunkten, damit sie vorauskommen sollten und den 20. abends 

■ach dem RetraiteschuU wurden die spanischen Reiter und die Zelte abgebrochen, 

* in 'leu Treffen eingeteilte Reserveartillerie angespannt und auf zwei Straßen gegen 

•iniebe* in Marsch gesetzt, der die spanischen Reiterwagen, die Zelte und andere 

•I K A., F. A. 1788, Hauptarme«, XII 
loa- 



302 



Packpferde folgten '). Es wurde vor der Front wegen der Desertion mit den Jäger 
und einigen Husaren eine chaine gezogen und ein Kommando ausgemacht, was di 
Feuer im Lager unterhalten sollte, um dem Feind den Marsch solang möglich 2 
verbergen und wie die Reserveartillerie, die spanischen Reiterwagen und die Pack 
pferde auf eine gewisse Strecke zurück waren, setzte sich die Infanterie von dei 
Corps d'armee in zwei Kolonnen in Marsch, deren jede aus 6 Bataillons bestand ud 
der Abmarsch dieser beiden Infanteriekolonnen war dergestalt eingeleitet, daß sie ii 
Ereignisfall ein Karree hätten formieren können. 

Der General der Kavallerie machte mit den: 



GM. 




■o • 






Allvintzy 

Prinz von 
Württemberg 



Grenadiers . 
Allvintzy L. 
Kädasdy . . 
Lacy . . . 
Brentano 



F. Harrach 

Kavanagh 

Harnoncourt 



Lobkowitz-Chevauxlegers . . 
Großherzog Toscana-Dragoner 
Kavanagh-Kürassiere . . . . 
Caramelli- „ . . 

Jacquetnin- „ . . . . 



Summe 



die Arricregarde hinter der 2. Kolonne; das Corps de resenre unter FJ£ 
Wart ensleben : 



GM. 



Thun-Hohenstein! 1 
J. Wenckheim 



I = 



Terzy .... 
Baden-Dnrlach 
Wolfenbüttel . 
Reisky . . . 
Lattermann 
Pallavicini . . 
Stain .... 



Vt-csey 



Württemberg-Dragoner 
Graeven-Husaren . . . 



Summe 



die Arricregarde hinter der I. Kolonne. 

') Das Wartenslebensche Korps hatte bei seiner Retraite von Mehadia seine spani«* 1 " 
Reiter zurückgelassen; es trafen deren wieder 10 Wagen ein, die an diese Regimenter veftti 
wurden und es ward aucli befohlen, dafi, wenn die Mannschaft die Balken trügt, so konnten i 
Tornister derselben auf den spanischen Reiterwagen gefuhrt werden. 



303 



| Ul»r waren die ; Kolonnen Infanterie in Bewegui. | 
Lager des Corps de reserve wegen der Steile des Garnitzhcrges sehr Le- 
rn und auch da* Corps de reserve mehr vorwärts gelagert gewesen, 
lie j Infanteriekolonnen von dem Coqis d'arrnee an den I 
Kolonne halten und erw*i die 2 ArrieTegarden 

he anlangen würden, wo sie sich dann weiters auf ihren wechselseitigen 
nten, ohne aufm' ig' r bei Kar.inscbes in Matsch zu setzen hätten. 

Der die 'de von der 2. Kolonne kommandierende G. d. K. Kin*ky 

ttf den Aul'- hei abzumarschieren, bis nicht der General Wartensl eben 

t seine' te mit ihm zurückgelangt sein würde, was ungefähr 

l Je- Poslhauses bei Slatina war. 
dahin ging alles bei der schönsten und hellsten Mondennacht in der er- 
uuehtesten Ordnung für sich. Die 2 Infanteriekolonnen ruhten und das Corps de 
>a dem di eotCl Reiterei und 2 Bataillone die Arrieregarde machten, 

rückwärts dem l'osthause von Slatina gelangt, nur waren noch die aus- 
. kleinen Kavallerieposten und einige Maunschaft des walachischen Freikorps 
"- den jenseits diesem Flusse gestandenen 2 Divi- 
ae von Gracven, die andere von Württemberg, über die Brücke nach™. 
An der Brücke soll — wie erst neuerlich in Erfahrung gebracht worden — 
■Uidrifcklichen und verschärften Befehl, ein walachjscher Bauer mit einer 
; ivas Branntwein war, gehalten haben. Von den kleinen Arru-re- 
pps der Hu.-areti begab sich mehrere Mann>chaft zu diesem Wagen und trank 
umtwein; die nach und nach angekomui' ne l-rcipartei Wollte tack daran Anteil haben, 
mithin soll es allda zwischen den Husaren und Freikorpisten zu einem Wortwechsel 
ommen sein, der endlkb dahin gelangte, daü die Husaren die M.uinsch.r 

wegtrieben ; einige von diesen verfielen aus Ruche gegen die Husaren, die 
tn kein Anteil an dem Branntwein lassen wollten, auf den verzweifelten Gedanken, 
Jen eiue Strecke vor und schössen ihre Gewehre los und schrien: „Turci, Turci!" 

feuerten die betrunkenen Husaren auch und ritten mit 

gtem Zügel, „Turci, Turci!" schreiend, davon: das verursachte, daU die übrigen 

•>len der Schreck auch einnahm, das nämliche taten und sich auf die im 

ckrog begriffenen Divisionen worfelt, die in Ansehung eines vor sich gehabten 

herwärts dem Posthause schnell durch dasselbe jagten und einige Mannschaft 

anneng. Die Reitknechte mit deu Handpferden sprengten hierauf von allen 

gen die Infanterie des Corps de reserve zurück, von der auch einige Bataillons 

le Reit- und andere Knechte feuerten. Diesel vergröüerte 

"rung, pllanzte solche uuter die Zelt- und andern Packpfeide des Corps de 

ttre und von dem Corps d'armee fort, die unerachtet des I u Befehls, ohne 

zuhalten nach K ir m-rbes fortzurücken, sich zwischen der Kolonne von dem > 

I der I. Kolonne von dem Corps d'armee aufgehalten und gezaudert 
tro. Diese schnitten auf diesen Lärm teils die Gurten inzwei. teils warfen sie die 
rke ab, setzten sich auf die l'ferde und ritten mit den flüchtigen Reit- und Offiziets- 
fchten in grriutem Lauf auf die I. Kolonne an, die abteilungsweisc an der gi 
iUc ruhte und die Ankunft des Corps de reserve abwartete. 

-er unerwartete Lärm, das Geraschel der im vollen Rennen ankommenden 
.•lers-, Pack- und müderen Knechte überraschte die vom Schlaf eingenommene 
Ilagage zum Teil abgelegt gehabte Mannschaft von der I. Kolonne so stark, 



'i Zwelrideriger Karren. 



3°4 



dal) solche all« die ankommenden Reiter liir leindüche Spaliis nahm, 
feuern anfing, in größter Verwirrung poa Wagt Ln 'lie Felder lief, von der 
einig'- Klhuaac geschahen und (olyltcli die ganzen sechs Bataillons 

grauslichsten Unordnung untereinander waren. Dieser LHrm verbreitete sich auch 
2. Kolonne, von der auch einige Mannschaft feuerte, aus der SiraUe lief uud sich renrjestc. 

Die l';uk- und anderen Knechte, hiedurch in der Notwendigk 

(liehen noch mehr bestärkt, setzten ihre Flucht längs der PoalStrafia ül 
juI ilrr Hulvasnica gegen Karänsebes fort und verursachten, Uali nicht nur alle 
i ackknechte, die sich hier und da verweilet und noch 
laden battea, ihre Packe abschnitten und davonritten, sondern r< I 
viele Kanouen und Pulverkarren von dem Schrecken entraiiiiercn in 

• über die ISolvasnica zurück. Mithin waren auf der Poststraue u 
von Sl.it i it ,« •inr Menge I ittel, Packkörbe, Bagage, Zelte, Sc- 

ver-treut, v.in dem raau aich zwar Mühe gab, durch lierbeigcschalt; 
r&urioaebai etwas und soviel es möglich war, wieder zu sammeln. 

Iniwischen halte sich dieser betrübte Lärm durch die Flüchtigen bis 
ilel, von wo der noch zurückgeweseue wenige Ted der Inwohucr auch daroali«!. 
und die ebenfalls einen Teil der unter Karauscbes aufgefahrenen Bagage, die 
Schrecken auch einnahm, fortzogen. 

Nach dieser bei der I. und 2. Kolonne entstandenen unglücklichen Vc 
ii der I M Graf I.acy selbst, die übrigen Generale und Stabsoffiziers gleic 
erdenkliche Midie, die untereinander gelaufenen Regimenter und Bataillons wie 
sammeln, in Ordnung tu bringen und von den verloren gegangenen Sache; 
linden und fortzubringen möglich war, wieder zu erlangen. Nichtsdestoweniger g<. i 
bis looo Tornister und 6oo Röckel, die die Leute wider alle Ordnung auf die Ton 
gebunden hatten, nebst vielen Zelten, Kessel, Packsättel, Pack- und andere Plerde. 
dreipfündige, ein sechspfündiger uud 14 Muoitioui-karren, 20 Stück Windbüchsen, 24 Jic a 
mit I Offizier und 538 Mann in Verlust, von welch letzteren aber die meisten wieder tu 
Und durch das unselige Feuern der Mannschaft wurden sowohl e 
meine von verschiedenen Regimentern totgeschossen und andere 1 1 
Dir zwei Inia: nen wurden nachher •wieder in Marsch geset 

langten mit Anbruch des Tages im Lager diesseits der Temes hei Karansebc» an, 
in zwei Karrees gelagert wurde, von denen das Corps de 

- das audere formierte ; die Kavallerie wurde aulier den Karrees kampiert 
Es war zwar in der Marschdisposition ganz deutlich vorgesehen, dall du 
de resrrve die Arrieregarde der ersten und die Grenadier- und übrigi 
• ler Kavallerie, jene der 2. Kolonne machen sollten; nachdem aber die 
Unordnun "igen, so ist vermutlich aus Mißverstand oder aus Ycrstol 

Corps de reserve bald nach der Infanterie von dem rrnt-e im Ij 

.nsebes eingetroffen, während der G. d. K. Kinsky mit seiner Ar 
eine starke Stunde zurück war und mit dem Feind, der ihn einigemale 
Holvaanica anriet, zu tun hatte. Inzwischen hat dieser General, ob ihm schon der 1 
aul den tuü gel iner gewöhnlichen Tapferkeil nach und von der Intsi 

dru General Browne beatesa unterstützt, *<-ine Rettaite in der besten 
•vetrt und nur einige Mann in den verschiedenen kleinen Gefechtet' 
ereignet haben, daget; 1 

vor Karäntebc» 1 Infanterie, die man g 

i'eB, die /■ 

'vnzahl sammeln und herankommen. 



1°S 



Teil der Infanterie von der diesseitigen Arrieregarde in 
nse) >:nd nach und nach über die Brücke von der Temes gezogen, setxte 

ach die vnr den Kaii'insebeser Gärten aufmarschierte Kavallerie in Rückzug, der 
he Husarenregiment von dem Corps de reserve recht» von dem Ort über die 
entgegengeschickt wurde. Sobald die Türken wahrnahmen, da'j sich die Kaval- 
zwischen die Gärten zu retiricren anfing, luden die Spahis und Janitscharen 
von allen Seiten an und - olischon das Bataillon von Nädasdy unter dem 
Candiani in Karree formiert, die Retraite der Kavallerie mit vieler Stand- 
— so konnte solche doch nicht anders als etwas eilig und folglich 
h durch den < >rt kommen, in welchen sich auch die Türken fast zu gleii 
uneinwarfen, aus solchen aber wieder vertrieben wurden. Nachdem sich der Feind 
immer verstärkte und mau es nicht darauf ankommen lassen wollte, eine & 
em Feind in der unvorteilhaftesten Lage zu Karänsebes selbst zu engagieren, 
-ehung der anderweiten Betrachtung, sich bis Lugos zurück/ziehen, für 
endig erachtet wurde, nicht darauf ankam, ob dieser Ort um einen Tag eher oder 
vom Feinde verheert und verbrannt würde ; folglich zog man die zwei Bataillons, 
ch noch in dem Ort dem Feinde widersetzten, gegen die Brücke anf der Temes 
ilitentcils herüber, * unn derselbe freie Hand bekam, den Ort 

chen Tag größtenteils in die Asche zu legen. 
Die ReservcartiUerie samt der Bagage, die unter Karänsebes diesseits der Temes 
(gefahren waren, wurden noch vormittag, erstere auf halbem Weg und letztere bis 
dkul ni i^hl zurückbcordeit, daß die Reserveartillcrie den 22. über B 

lie Bagage nach Lugos zurückgehen soll. 
Gleichwie aber durch die flüchtigen Pack-, Reit- und anderen Knechte, durch 
tmer von Karänsebes und anderen Ortschaften in dieser Gegend und durch den 
MB der ls.; von der übrigen voreilig aus Mangel hinreichender Be- 

Ig bei Karänsebes abzog, welches olles über Hals und Kopf über Lugos gegen 
ifär flüchtete, der Lärm der sich in der Entfernung vergrößert, daß nämlich die 
gänzlich ^jeschlugen und zerstreut worden und die Türken schon unweit hinter 
lüchtigen wären, schon den 21, gegen Mittag nach Lugos gebracht wurde, so liefen 
,'mwohner dieses Ortes und alles, was sich von der Armee allda befand, augen- 
ich davon und ein jeder rettete sich, wie er konnte. Teils ließen sie sogar die auf- 
tragenen Speisen stehen und da ebenfalls ein Monturstrnnsport von 2 -300 Land- 
au Lugos angelangt war, so ließen sich die Bauern von dem Offizier, der dabei 
ndiert war, nicht abhalten, sondern spannten teils die Wagen ans, schnitten die 
• I ritten mit den Pferden davon, teils fuhren sie mit den Wagen gegen 
l>er Kostely, andere über Szinerszcg gegen Teraesvär zurück, warfen die 
Hfee Bild Fäaaei ab, -• hlugen selbst — oder andere Flüchtige — solche auf und 
derten den grünten Teil der der Armee so höchstnötigen MonticrungMtückc, was 
dem ganzen Ort Lugos durch die nachgekommenen Pack-, Reit-, Fuhrwe- 

und anderen Troß, teils durch die Walachen selbst widerfahren, in welchem 

Euser, die Kirchen, das Kloster und die Apotheke rein ausgeplündert, die Keller 

von dem Wein und Branntwein, den die Räuber nicht trinken konnten, die 

eingeschlagen und daa Getränke laufen gelassen wurde, so daß die bedauerungs- 

jen Einwohner von Lugos um viele 1000 Gulden in Verlust gerieten und von allem 

die Zügellosigkeit der Flüchtlinge beraubt wurden. Das Vieh, was die Einwohnet 

eiligen Flucht zurückließen, wurde totgeschossen und verzehrt oder von den 

eben der umgelegenen Ortschaften davon geführet. 



Kriege unt2r Kaiser Josef II. 



ao 



3o6 



XI. 



Ordre de bataille 

des Korps in Kroatien unter dem Befehle des G. d. K. Für 
Liechtenstein, später FML. Freiherrn de Vins, April 17 



Generalmajore 



Truppenkörper 



a 



Graf 

Khuen 



Freiherr 
v. Klebek 



Major Frh. v. 
Lattermann 

Freiherr 
von Schlaun 

Freihen- 
von Wallisch 



Erzherzog Ferdinand Karl 
Esterhazy Nikolaus . . . 

Oguliner 

Warasdiner-Kreutzer . . 
„ -St. Georger . 

Szluiner 

Kinsky-Chevauxlegers . . 



Deutschmeister .... 

2. Banal 

Warasdiner-Kreutzer 

„ -St. Georger 

Graeven -Husaren . . . 



Pontoniers 



Preiü . . 
1. Banal 

Liccaner 
OtoCaner 



Zusammen 



Artillerie . . . 

Handlanger . . 

, Grenzartilleristen 



33 



. I 



1408 
1408 

3472 

890 

890 

3472 

1217 



1289 
3472 
2582 
2582 
812 



145 



1289 
3472 

3472 
3472 



35-344 

432 
132 
400 



Zusammen 
Gesamtsumme 



2 
35 



964 

37-272 



3©7 



XII. 
Ordre de bataille 

iserliclien Hauptarmee unter Kommando des FM. Grafen Hadik 
am i. Juni 1789. 



Truppen, körp er 



Aufstellung 



7. 



' 5 .2 " 
„fj 



Deutsch -Banaler Grenzri'g. 
Walachisch-illyrisch« 
Grenzrcgiment . , . . . 
Branovacky-Freikorps , . 



3200 

3200 
400 



Stain . . . . . 
Erdödy Husaren 



Langlais .... 

Kcisky . . , , , 

Terzy 

A,nsbach-K.ürassiere 



H 



Üb. 






Esterhäzy Nikolaus . . 

de Vina 

Toscana Ferdinand . . 
Baden-Durlaea .... 
WürtteinbefH - Slutlgart- 

Draganer 

Erdßdy-Husaren . . . 



H arrach -K ikas siere 
Wurmser»Husarcn 

Pilfly , 

Jäger , 

Littermann . . . 



Furtrag 



H=3 

480 



480 



1590 

2000 
2CKJO 

594 



5 n 4 



2175 

2& 20 

2100 

88O 
720 



880 
720 



33 IG 



6 504 

2 2-2 

1500 
320 
050 

3 oj 27.85K 



594 

272 

1500 



5<>4«i 



Zwischen Metra- 
dl* u. Moldova 



Bei Komis 



Bei Marga 



Bei 

Karin sebes 



Bei 
ITj-Valünlia 



20* 



3o8 



E 



■i 






Truppenkorper 





















IT 






^ 


3 




c 


TJ 











^ 



An 



j 



Üb ertrag 
LatternLa.ua .... 
Allvintzy ..... 
Kavanagh - Kürassiere 
Erzherzog Franz- ,, 






Pü ekler- Gre nadiere 
Fürstenberg- „ 
Nicoletti- ,, 

Kcinpf» f. 

Alcaini- 



« E 
u 

SS 



OS 



rill 

BS 






vi El <& 



»55 

J 5 C 



'S ü 



Kotteoberg-Grenadiere 
Sebottendorf- ., 
St. Julien- ,, 

Stein- „, 

Homburg- „ 



ID 



Esterhdzy Anton- Infanterie 
Karolyi- „ 

Pellrgrini-Infanterie . . . 

l'Vrriiiiüi«] TotCH»- Inl.im. 



Joief Toscana-Drayoner , 
ZeMchwilz.-KürasMere . . 

Groflnerzog Toscana-DrJg. 
JacqticiDiri. Kürassiere , . 

Wurrnser-Husaren . . , 
Nassau-Kürassiere . - . 

I.i iblto-nili- Chevau xl cj; ers 
Moden a- ,, 

d'AUön- Infanterie . . 
Gyulai Samuel. Infanterie 

Jäner . 

Caprara- Infanten« . . 

Thurn-lufonteric . . . 
Serbische FroiLcntps 



5" 



950 

iüoo 

762 

5<M 



504a 



762 
5<H 



35» 

443 

427 i 



fiel 



280 

=33 

301 

4>4 

221 

14^3 
17*5 



854 
I2f)7 



Im 



Wei 



1 6 
G 



S83 

846 



883 

846 



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702 



822 



S It22 

8 <>2J 



Summe 



j 183 



! Ja« 

H7ü 



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762 



085 
822 



1122 

023 



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309 



XV. 
Relation 

über die von dem k. k. galizischen Corps d'armee unter Kommando des G. d. K. 
Prinzen KLoburg und der kaiserlich russischen Division unter Kommando des General 
en chef von Suworow vereinigt und gemeinschaftlich unternommenen Attacke gegen 
das türkische Corps d'armee am Putnafluß bei Sas und bei Focsani in der Moldau 
unter dem Derwisch Mehemed Pascha, Seraskier von 3 Rolisch weifen, Osman 
Pascha von 2 Roßschweifen und Suleiman Pascha, dann über die zwischen selben 
gelieferte Schlacht bei Focsani '). 

Auf die übereinstimmende Nachricht, daß der Großwesir dem Fürsten von der 
Walachei Mavrogheni viele Verstärkungen zugeschickt habe, daß der meiste Teil 
davon sich gegen die moldau'schen Grenzen ziehe, so daß schon in verschiedenen 
Lagern vor- und rückwärts Focsani einige 20.000 Mann versammelt, ersuchte ich den 
russischen kaiserlichen Herrn General en chef von Suworow, daß er mit seinem Korps 
von Berlad an mich anschließen und gemeinschaftlich mit mir diesen Feind angreifen 
wolle, damit zugleich den allenthalben bedrohten Siebenbürger-Pässen Luft geschafft 
werden möge. Der Herr General en chef war so bereitwillig und vergnügt, auf meinen 
Vorschlag einzugehen, daß er mit seiner ganzen Truppe und Artillerie den Marsch von 
Berlad nach Aiud, 10 starke Meilen durch die schwersten Gebirge, binnen 24 Stunden 
hinterlegte. 

Den 28. Juli nachts um II Uhr traf die russische Division in meinem Lager 
bei Aiud ein und nahm eine verstärkte Position. Den 20. war Rasttag und wurden 
3 Brücken über den Trotuj geschlagen ; eine auf der Straße nach Focsani und 3 auf 
der eben dahin über Gura Domosica gehenden Straße. 

Die Bedeckung der ersten Brücke wurde dem Oberst Karaiczay mit seinem 
Dctachement von I Bataillon Kaunitz, I Division Levenebr-Chevauxlegers und 
j Division Barco-Husaren aufgetragen ; die beiden anderen Brücken deckte Oberst 
Kepiro von Barcö mit 2 Divisionen seines unterhabenden Husarenregiments und 
1 Bataillon Wenzel Colloredo. 

Die Schlachtordnung wurde gemeinschaftlich bestimmt. Das k. k. Korps stand 
rechts mit 5 Bataillons im I. Treffen und mit 4 Bataillons im 2. Treffen ; jedes 
Bataillon formierte ein Karree für sich, mit Einteilung seiner 5 Kanonen auf 300 Schritt 
Intervall zwischen den Karrees und zwischen den Treffen. Die Reserveartillerie wurde 
in die Zwischenräume der Karrees eingeteilt; die Kavallerie kam hinter die Infanterie 



•) K. A., F. A. 1789, Galizien, VHJ, 1, 2. 



3io 

ins 3. Treffen. Den rechten Flügel kommandierte FML. Splenyi und bestand seine 
Division ans I Bataillon Kaiser und I Bataillon Schröder im I. Treffen, 2 Bataillons 
des 1. Szekler im 2. Treffen, Kaiser-Husaren 5 Divisionen, Szeklerhusaren 1 DWision. 
Den linken Flügel kommandierte FML. Levenehr, nämlich: I Bataillon Karl Toscani, 
1 Bataillon Khevenhüller, I Bataillon Wenzel Colloredo im I. Treffen, I Bataillon 
Mittrowsky und I Bataillon Pellegrini im 2. Treffen, Levenehr-Chevauxlegers und 
Ulanen 4 Divisionen, 3 Divisionen Barcö-Husaren. 

Das kaiserlich russische Korps stellte sich links mit 3 Karrees im I. Treffen 
und mit 2 Karrees im 2., die Kavallerie im 3. ; das Karaiczaysche ins Zentrum im 
I. Treffen zwischen beide Korps ; die Kosaken und Arnauten von beiden Korps 
wurden rückwärts der Kavallerie eingeteilt. 

Den 30. früh um 3 Uhr brach die vereinigte Armee in 3 Kolonnen auf, passierte 
den Trotus und marschierte bis Calimanesci. Während des Marsches machte der Oberst 
Karaiczay, welcher mit seinem Detachement gänzlich an den General en chef ge- 
wiesen war, die Avantgarde von der kaiserlich russischen Armee, um dem Feinde die 
Gegenwart der Alliierten zu maskieren. 

Oberst Kepiro deckte mit den oben genannten, ihm unterstehenden Trappen 
die anderen beiden Kolonnen. 

Bei Calimanesci wurde in Schlachtordnung aufmarschiert und nach dem 
Abfüttern wiederum der Kolonnenmarsch in der nämlichen Ordnung bis Märtjesci 
fortgesetzt. 

Hier faßte die russische kaiserliche Division am Dorf in einer Vertiefung Posto- 
das k. k. Korps appuyierte seinen linken Flügel au das russische und seinen Rücket 
an den Serethfluß. 

Den 30. abends um 6 Uhr wurde in 2 Kolonnen abmarschiert, wovon die linke 
aus dem kaiserlich russischen Korps und dem seine Avantgarde formierenden Karaiaay- 
schen Detachement bestand ; die zweite wurde von den k. k. Truppen formiert, bei 
welch letzterer der Oberst Kepiro mit seiner Division von Barcö-Husaren und Levenehr- 
Chevauxlegers, I Division, die Avantgarde machte. 

Kurz vor dem Abmarsch meldeten die kaiserlich russischen Kosaken, daS sich 
eine türkische Patrouille nähere, welcher gleich der Herr General en chef 1500 Kosaken 
und Arnauten entgegenschickte; zugleich ließ er das Karaiczaysche Detachement nach- 
rücken, wovon der Barcösche Major Kienmayer die Avantgarde formierte, und trag 
dem Oberst Karaiczay auf, die Kosaken zu unterstützen. Dieser schickte den Major 
Kienmayer mit seiner Husarendivision vor und rückte selbst mit der Levenehrsche 11 
I. Majorsdivision nach. 

Die Türken waren, wie man nachher von den Gefangenen erfahren hat, 3000 Mann 
stark und mit ihnen war der hinter dem Putnaflusse mit 7000 Mann gelagerte Osm*» 
Pascha von 2 Roßschweifen auf Rekognoszierung unserer Bewegungen ausgegangen. 
Der Feind brachte die Kosaken zum Weichen und machte ihrer einige gefangen. 

Major Kienmayer griff den ihm so weit überlegenen Feind ohne Bedenke* 
an; schickte den Rittmeister Lovasz mit 100 Husaren auf die eine Seite und güN> 
mit 200 anderen auf der anderen Seite selbst, fiel in den Feind mit solchem Unges t * in ' 
daß derselbe gänzlich über den Haufen geworfen wurde, nahm ihm viele gefang*»* 
Kosaken ab und verfolgte ihn eine starke Meile weit bis an die Putna. 

Durch dieses Gefecht verlor der Feind mehr als 100 Tote, die an der Stra** 
liegen blieben und gegen 60 wurden gefangen. Major Kienmayer verfolgte sie noc» 
weiter, setzte mit den russischen Kosaken und etlichen 30 Husaren über den PnW*" 
fluß, verjagte den Osman Pascha aus seinem Lager, zündete selbes an und kam •* 



dem Obtrit Karaiczay, welcher die Attacke des Majors mit seinen übrigen Tnip 
beständig unterstützt hat, zurück. Die Verfolgung dauerte bis II Uhr nachts. Außer 
der besonderen Bravour und Klugheit, welche der Major seilet bei dieser I 
übrigen glücklichen Erfolg wichtigen Affäre erwiesen, rühmt derselbe die ausgezeichnete 
Tapferkeit des Kittmeisters Lovasi und Unterleutnants Kavzin von Barco, welche 
beide durch die außerordentliche Entschlossenheit, mit der sie ihre Mannschaft 
angeführt und selbst eingehauen haben, zur Niederlage des Feindes das meiste 
beitrugen. 

Der Marsch der vereinigten Armee ging während dieses Gefechtes unverhindert 
fort. Die Infanterie mußte über den Susicabach nnd durch die obere Tirla waten, 
welches sie freudig und gerne tat. 

Bei der Ankunft an dem Putnarlusse wurde eine Brücke geschlagen und der 
Herr General en chef trug die Bedeckung derselben dem Oberst Karaiczay auf. 
Kaum waren die ersten 3 Pontons ins Walser gesetzt, so suchte der Feind vom Jen- 
laugen Ufer den Brückenschlag zu verhindern, aber die guten Anstalten des Obersten, 
«elcher den Kapitänlcutnant de Gavy von Kaunitz mit einiger Mannschaft und 
• Kanonen unten ans Ufer setzte, die übrigen Kanonen aber oben auf die Steile auf- 
fuhr« und den Feind beschielten lieb, verjagten denselben und hat sich dabei 
genannter Kapitänleutnant Gavy, dann der Pontonierbauptmann Schwäger von 
Hohenbruck besonders wohl verhalten. Der schnelle Anlauf des Putnaflusses, 
■eichen ein starker Regen verursachte, hinderte, daß man, unmöglich nach dem 
getauten Antrag, auch die 2. Brücke schlagen konnte, so daß die ganze Armee den 
'. August früh um 4 Uhr in einer Kolonne die Brücke passieren mußte. 

Kaum war der Herr General en che! mit dem Karaiczayscben Detachement und 
•einem Korps, dann Prinz Kobnrg mit der I.evenehrschen Division über den Fluß 
puiiert, so liell sich der Feind .sehen und attackierte aus einem vor dem linken Flügel 
telegenen Wald ; die vorausgeschickten Kosaken und Arnauten muüten sich zurück- 
riehen und die feindliche Kavallerie poussierte heftig gegen den Herrn General 
Suworuw, der sogleich mit den kaiserlich russischen Truppen und mit dem Karaiczay- 
«cben Detachement durch die Infanterie und Kanonenfener so entschlossen attackieren 
lisö, daß der Feind zurückweichen mulite. 

Während diesem setzte sich die Division des FML. Levenehr in dos Aligne- 

nient. Die Splenyische Division hatte noch nicht ganz die Brücke passiert, weswegen 

»ngehiilteii wurde, um selbe zu erwarten und Oberst Kepiro wurde inzwischen mit 

'' en 2 hiavallericdivisi'.nen, welche bisher zn Führung der Avantgarde angewiesen 

»aren, auf den rechten Flügel gc.»trllt ; nnn wandte sich der Feind ganz gegen unsern 

'echten Flügel und kam mit vieler Kavallerie gegen denselben in geschlossener Ordnung; 

« aber die aufmarschierten Truppen unter klingendem Spiel und Biegenden Fahnen 

»«marschierten und während dem Avancieren beständig kanonierten, weswegen der 

iilleriemajor Bt.001 eine Batterie von 5 Reservekanonen am rechten Flügel 

1 lictl und den Feind damit heftig beschoß, so kehrte die feindliche Kavallerie 

"to und sammelte sich wieder in einiger Entfernung rückwärts. Nun wurde abermals 

»"gehalten, um für den FML. Splcuyi, der mit seiner Division aus allen Kräften 

herbeieilte, Zeit zu gewinnen ; sobald die Front slillestand, wandte sich der Feind 

uueh «eiter auswärts um den rechten Flügel und wollte ihn umgehen, fand aber 

gegen sein Vermuten die von ihm noch nicht bemerkte Splenyische Division, die aufs 

eilfertigste anrückte und von welcher ihm das von dem Major Ximptsch en carre 

vorgeführte Bataillon Kaiser mit einer heiligen Kanonade empfing, wo zugleich die 

Batterie vom rechten Flügel der Levenehrschen Division seine rechte Flanke beschoß. 




312 



Dieser unvermutete Empfang erwirkte seinen Rückzug. Da nunmehr nlle 
igt waren, so ruckte die kombinierte Armee en front unter kliin: 
vcirwilrts über viele von unserem Kanonenfeuer gebl 

iic Aufenthalt fort. 
Uns mit unglaublich vielen Dornern und Sträuchern auf mehr als ein* Melk 
durchwachsene Terrain machte es f:i h, /.u Fuß und zu Pferd, nocli 

aber mit der Artillerie durchzukommen. Dennoch drangen die Truppen, welch 

itidcn marschierten, mit verwunderlicher Geduld umi Eifer durch und schleppt«) 
ihre Kanonen mit Händen, da wo die Pferde nicht ziehen konnten. 

Von einigen in den Sträuchern befindlichen Hügeln entdeckte man den 
seinem Lager vor Focsani ; sein rechter Flügel, die Jauit«charen, war in 

.onen besetzten "ng vor dem Kloster St. Samuel, .er 

extendierte sich in der Ebene gegen Odobesci mal bestand au* Kavallerie. 

Der Feind, Weichet das Korps des Herrn General i-u chef zuerst ai 
konnte, kanonierte gegen selbes heftig; der Herr General aber setzte nui 
Kavallerie vor und avertierte solches dem Prinzen Koburg; dieser ließ 
der 5 >n, welche mehr im Freien war, i I 

;. Nuu wurde die Attacke auf unseru rechten Flügel heftig. Dan 
Bataillon, welches das Glück hatte, auf eine Hauptstraße in den Gesträuchern 
Ueflen, kanonierte im Avancieren aut die feindliche Artillerie und aui 
Lager s-lehende Kavallerie. 

Unsere K. "m rechten Flügel, die der Oberst M von K 

■n anführte, gewann bertiti den linken Flügel des Feindes; die Spahi» 
«ich links ihr entgegen und Oberst MeBiaroa erhielt den Befehl, selbe mit all 
Nachdruck und mit Unterstützung des Schröderschen Kanonenfeuers in ai 
Gleich grill dieser taplere Mann mit 2 Divisionen Kaiser-Husaren n 
V-rliusareii die hervorprellendeu Spahi] so mutig und unwiderstehl 
selbe gänzlich über den Haufen warf und bis hinler FOcsani verfolgte. 

Die 3 anderen Divisionen von den seinem Kommaudo unterstehenden Kai» 
Husaren liet) er links ziehen und in die feindliche Infanterie einhauen, m i 
reüssierte und die Janitscharen bis hinter das Kloster St Samu 
il der feindlichen Infanterie wart. 
Der Herr General en chef machte zur nämlichen Zeit und mit eben dem k'iüc*-- 
liehen Erfolg durch sein Korps und durch de; rtaraiczay die Attacke «• 

den rc tranchierten rechten Flügel des Feindes und Prinz Koburg brach a la 

. I.evenehrscben Division vor, bei welcher i! 
von bar co und Levenehr-Chevauxlegers die Attacke auf das i 

Da» unter Kommando des unvert; t-n Auer*: 

and vorwäri*geeiltc S, über die feindliche Verschaaml 

durch das Lager auf das h und der Hen Oberst attackierte allein 

m aus eigenem i 

ivnt und mit einigen 1 rciwil 

Anführer i. r C n msth% a Asgßfl 

zurückgeschlagen wo: ..gen heraus ; Prinz . 

it der in vollen 
aul. 



313 



Oberstleutnant Ouielowsky und Rittmeister Kenty von Bared attackierten 
Freiwilligen von unserer Infanterie und Kavallerie und mit kaiserlich russischen 
noch einmal; die Feinde aber hatten »ich hinter eine Mauer dem Tore gegen- 
gestellt und feuerten so gewaltig, daß die Si wh ins Tor zurückziehen 

fen; min führte Kanonen vor und feuerte auf die Mauer und auf den Turm des 
•vie aitcb in das Tor hinein, wodurch sich das im Kloster verwahrte I J ulver 
iei entzündete und mit großem Getöse in die Luft flog: dennoch feuerten die 
. h immer heftig. Endlich verlangte Prinz Kobui^ Freiwillige von dem 
Ucn Bataillon und das ganze Bataillon lief hervor, bis auf 30 Mann, die man 
:i zu bleiben befehligte. 
!>■ < inde und alle Offiziers mit ihm, der Artilleriemajor Rons und 

Rittmeister Barco, LoVASt Und Geringer, die Unterleutnants Kavi.in 
Kriiar saßen von defl Pferden ab und drangen mit den Freiwilligen \- 

•: andere Scitentür zugleich ein, woselbst 
r.sgcsamt niedermachten, 
nttleutnant Ouietuwsky brachte dem Prinzen Koburg bei der 2. Attacke 
und bei dem 3. Sturm eroberte Leutnant Krizar eine Fahne aus der Hand 
•nf den Turm geflohenen Türken, dem er nachfolgte und zusammenhaute. 

rige Armee, so nach übereinstimmender Aussage aller Gefangenen mehr 
30.000 Marin st.irk gewesen, eilte in der größten Unordnung und Schrecken fort 
lie meiste Kavallerie auf den Weg nach Rlmnic slrat bis Buzeu, die meisten 
•u auf den Weg nach Braila and überließ der siegenden vereinigten Armee 
ganze Artillerie, Munition, Magazins und Lager. Die Furcht des Feindes war so 
auf dem Wege nach Braila und Buzeu etüche hundert verlassene, gebrochene 
orfene Wagen mit Zelten, Getreide, Kugeln, Pulver und 
en gefunden wurden sind, welche den Truppen zur Beute blieben. Auch i-t in 
ersten Lager hinter dein Piilnalluli sowohl, als auch in dem zweiten, welches bei 
h über eine Stunde «tendierte, vielerlei Gerät erbeulet worden. Zu PocsaoJ 
man über 4000 Metzen unterschiedliches Getreide gefunden ; ungefähr eine Stunde 
I icht wurde wahrgenommen, daß noch in einem anderen Kloster zu Focsani 
<)e versteckt wären; Major Bedäus erbot sich, selbe mit IOO Freiwilligen von 
iti aufzuheben und wurde mit dieser Mannschaft, 1 Zug Husaren und 15 Anlauten 
';t; während dem Vorübergehen bei dem Kloster Samuel feuerten annoch 
steckte Türken aus dem abgebrannten Turm und erlegten einen Mann von seinem 
o, welche 3 Türken aber sogleich von der Infanterie mit dem Bajonett 
gemacht wurden. Von hier marschierte er zu dem anderen angegebenen Kloster, 
-. bd seiner Annäherung auf dos Kommando feuerten, einen Arnsuten totschössen und 
Serien, worauf der Major Kanonen verlangte, mit welchen etwa 10 Schuß 
»cht wurden, bis die eingesperrten Türken eine Fahne aussteckten und sich auf 
Tttion ergaben ; derselben waren 53 lebendig und 3 von den Kanonen erschossen, 
ber \ erlu-.t, welchen der Feind an Toten erhalten, kann nicht so genan an- 
tuen werden, weil die Attacke schon vom 31. nachmittags um 3 Uhr auf eine 
'tu von 3 Meilen immer kontinuierl wurde, so daß wir seine Toten weit hinter 
wückgclassen haben, jedoch kann derselbe nicht unter 1500 Mann anfs wenigste 
«•erden, weil während der vielen Attacken allenthalben über seine Toten, die 
liefen gesehen, wegmarschiert worden ist. 
An Gefangenen haben wir 96 eingebracht. 

Unser Verlust besteht in 23 Toten, worunter der Oberst Graf Anersperg von 
i'Reilly vom I. Garnisonsregiment und in 70 Blessierten, 



314 



worunter der Unterleutnant Fazekas von Kaiser-Husaren, dann 13 tote und 40 
vierte Pferde. 

An Siegeszeichen hat die vereinigte Armee 10 Kanonen und 16 
erobert ; nach gewonnener Schlacht wurde aui dem champ de bataille im 1 
Lager aufmarschiert uud gelagert. 

Den 2, August früh marschierte das russische Korps über den Sereta jejti 
den Pruthfluß zurück uud nachmittags rückte das k. k. Korps eine Stunde übe 
in das Gebiet der Walachei und fällte an dem großen Milcov Posto. 

Der Major Kienmayer wurde mit einem Kommando nach Riin 
vorwärts gegen Buzeu nachgeschickt, um zu untersuchen, ob sich der Feind 1 
daselbst gesetzt habe und ob wirklich ein feindliches Magazin dort vorfindig sei. Ge 
nonnter Major erfuhr zu Rimnic, daü die Feinde kaum Z Stunden vor seiner Antun 
dahin in der grollten Verwirrung bis Buzeu entflohen waren, fand auf der Stra&e dj 
Buzeu einige ioo Wogen, meistens mit Getreide und Mehl beladen, von denen 
Bespannung entlaufen war und verbrannte alle diese Wagen; in Rimnic selhsl 

■ tauche Vorräte an Getreide gefunden, zu deren Überkommung die Anstalt« 
getroffen wurden. 

Bei diesen glücklichen Vorfällen, deren Folgen, wie ich hoffe, erst ii 
um allgemeinen Besten in ihrem ganzen Umfang ersichtlich werden sollen, bu 
ich schuldig. Euer Majestät zuvörderst den Eifer, die UneigennülzigUeit und die 
diese Einsicht gegründete Standhaftigkeit des russischen Generals cu chef von Suirofo« 
allcruutertänigst vorzulegen und seine gesamten Truppen, dann besonders den nalt 
seinem Kommando stehenden Generals, Stabs- und Oberofriziers zu bezeugen, dal) selb» 
nicht nur als getreue Alliierte, sondern als Bruder und eingeborene Diener de* nlo- 
liehen Monarchen mit uns gemeinschaftlich gefochten haben. 

Eurer Majestät eigene Truppen aber haben die nämliche Beharrlichkeit, 
uud Standhaftigkeit und unerschrockenen Mut bewiesen, so dall die Infam 
Kavallerie noch nach dem weiten und beschwerlichen Marsch in vollem Rennen u 
Attacke geeilt ist. Die Bataillons und Divisionen aber, welche zu Deckung 
Attackierenden die Linien formieren mußten, standen im feindlichen Lager taiw 
unter unzähligen Gegenständen der Beute in der unerschütterlichsten Ordnung 
hielten Reihen und Glieder, als wären sie auf dem Exerzierplatz; die ausn 
Ordnung, so bei der ganzen Bewegung geherrscht hat und der Eifer tun 
BttafllflU 'iu<l Regimenter ihre Pflicht vollkommen zu erfüllen auf das »tan 
bemüht waren, ist vorzüglich den Herren Generals, Stabs- und Oberoffuien zu **•■ 
danken, so dall ich selbe insgesamt der Allerhöchsten Gnade mit der wän 
Jung über .las GlücL, d< !! zu kommandieren, anempfehlen rr. 

Herr FML Spliuyi hat durch dii '.:eit, mit welcher er 

Queue der Kolonne befindlich gewesenen Flügel vorführte un lil R«* - 

-enheit, mit welcher ei dig mit Kanonen und K 1 

■ zu dem glücklichen Erfolg beigetragen, wobei ihm der l 
welcher die : I! .• id Kaiser im 1 Treffen i ...rjijj* 1 

beigestanden hat, Wie vielen entscheidenden Anteil der Obi 
ebenso einsichtsvoll als aUachlasaen ausgeführte Attacke 
hat, geruhen Euer Majestät aus der obstehenden Erzählung tu erkennen. 
■ Oberst bezeugte, dal) die Rittmeister Kcoicth, Quadagni. 
uml sehr, die Oberleutnants Bessere dy, vorzüglich Oster h u 1 

Unterleutnants lleuczy. Kostian uud Fazekas »ich bew»^ 
tapfer m ' hat die Di 



3 '5 



iment Kaiser-Husaren zugleich attackierte, unler Kommando de» Oberstleutnants 
us «ich besonders ausgezeichnet und verdienen gesamte Offiziers dieser Dil 
irhes Lob. Dem Oberst Horvdth vom £. Szeklewcgiment gibt der Herr Feld- 
halleutnant das Zeugnis des besten Wohlverhalr. 
Dem Oberst Auersperg und Major O'Reilly hat leider der Tod die gerechte 
lohnung ihrer Uncrschrockenheit entrissen, aber li-r Kihnrich Rüttgcr, welcher 
dem Obersten vorne war, der Oberleutnant Seysser, der mit den Freiwilligen 
r.-l herausgegangen ist, der Hauptmann Morvitz, welcher bei dem Tode des Obc 
Bataillon kommandierte und Hauptmann Larenodier, welcher unter den Stürmen de u 
; diese gesamten Individuen von Schröder verdienen die Allerhöchste Rücksicht. 
Major Graf Nimptsch von Kaiser-Infanterie hat sich durch die schnelle Vor- 
I Virulcs, ah di' -er die 2. Attacke machte und durch die 
dem Bataillon erhaltene Ordnung auf dem feindlichen Lagerplatz verdient gemacht, 
leilcutnant Sterzel und Oberleutnant Ollingcr von der Artillerie haben mit den 
onen von Schröder und Kaiser die besten Dienste geleistet. Hauptmann Zajaczek 

linfknterieregiment hat die Sxeklerregiraents-Scharfschützen gleich hinter 
»llcrie vom rechten Flügel zur Attacke geführt und ans Kloster gebracht. 

Der Ingenieurmajor Marquis de Chastcler und der Rittmeister Geringer 

Barco, welche mit dem FML. Splenyi waren, haben die Artillerie seiner 

itailloo* zur besten Wirkung angeleitet und die von dem Feldmarschalleutnant ah 

.jutanten verwendeten Oberleutnants Ungart von Szcklcr- und Philippovit von 

ren habeu mit der Kavallerie auf das herzhafteste attackiert. 

1 >ir Stabcofüsien von Kaiser-Husaren, Oberstleutnant Blaskovich und die 

»jors Nagy und Sit. IvJuyi haben ihre Divisionen mit dem größten Mut und ein- 

dvolhtcn Beispiel zum Einbauen angeführt. 

II.. I.evenehr und die beiden Brigadiere von Schmerzing und von Filo 

haben die Truppen des linken Flügels, welche ein unbeschreiblich 

'iain hatten und ohugeachtet man die meiste Zeit kaum die Spitzen der 

Itülonsfahncn erblicken konnte, weil das Gesträuch sehr hoch war, durch bestündige 

fmerksarakeit in der besten Ordnung vorgeführet ; besonders ist das Bataillon 

Her, sobald selbes aufs Freie kam, mit allen Krallen zur Attacke gceilet und 

«rstlculnuut Schellenberg war mit beim Sturm. Oberst lloltmann, der zwar 

jiment, aber noch Wenzel Colloredo kommandierte, Oberstleutnant 

-•ulloa von Karl Toscana, Oberst Rath von Mittrowsky. Oberstleutnant Mengin 

> Pellegrini haben ihre Bataillons in der besten Ordnung und größten Beharrlichkeit 

geführt. Oberst Kepiro von Barc6 hat sich nicht nur mit Führung der Avantgarde, 

idern auch mit Sicherstellung des rechten Flügels bis zum Aufmarsch der SplAayischen 

J1 n?ioD, dann bei der letzten Attacke besonders ausgezeichnet und hahen sich die 

den Rittmeister Eötvös und Levachich von seiner Division, dann der mit ihm 

anjaodierte Major Zinn von Lcvcnehr-Cbevauxlegers vorzüglich tapfer erwiesen. 

Jene Offiziers von Barco, welche freiwillig zum Sturm gegangen und abgesessen 

'>e oben benannt; besonders aber haben die Oberstleutnants Quiclowsky 

■ enmayer, Rittmeisters Kenly, Lovasz, Barcö, Unterleutnants Krizar 

viin sich dabei bervorgetan. 

Endlich haben mir der Major und Flügeladjutant Fischer von Ehrenbach, der 

ds Adjutant angestellte Rittmeister Hartelmüller von I .nn die ah 

verwendeten Oberleutnants Graf Salins von Mittrowsky und Graf Trautt- 

I <. ob urg- Dragoner solche gute Dienste geleistet, dall ich selbe der 

teu Gnade aufs angelegenste empfehle. 



316 

Auch den bei mir auf Ordonnanz gestandenen Unterleutnants De vier tod 
Schröder, Hahnbaum von Levenehr-Chevauxlegers und Müller von Karl Toscaa, 
dann den von Euer Majestät mir zugeschickten Kurier Kadett Petsch muß ich das 
Zeugnis geben, daß mich selbe nicht nur nicht verlassen haben, sondern auch aller 
Beschwerlichkeit ohngeachtet, die Befehle allenthalben hinzubringen unermüdet beflissen 
waren und alle Aufträge auf das pünktlichste von ihnen ausgerichtet worden sind. 

Was den Obersten Karaiczay betrifft, so kann ich ihm kein kräftigeres Zeugnis 
geben, als daß der Herr General en chef auf dem Walplatz zuerst mich umarmte und 
dann ihn allein, mit dem Ausdruck, daß er bloß ihm den Dank für den guten Erfolg 
auf seiner Seite schuldig sei. 

Die Taten des Majors Kienmayer und seiner Offiziers sprechen selbst du 
Wort für ihn. 

Das Kaunitz-Bataülon verdient durch seine Unverdrossenheit und den vonüg- 
liehen Mut, den es in allen Gelegenheiten bezeugte, eine Wohltat und ein Ehren- 
denkmal seiner Tapferkeit. Besonders aber war es rührend, den bejahrten Oberst 
Linde als Jüngling mit seinen Kriegern zu Fuß eindringen zu sehen. Kapitänleutnint 
Gavy hat sich bei Verteidigung des Brückenschlages und beim Sturm ausgezeichnet 
Oberleutnant Linde und Unterleutnaut Wampold, beide von Kaunitz, waren mit 
der stürmenden Mannschaft des Bataillons die Ersten und haben nachmittags mit den 
Freiwilligen unter dem Major Bedäus mit abermaliger Tapferkeit gefochten, M«j« 
Bedäus war von der Kavallerie des Obersten Karaiczay der Erste im feindlichen 
Lager und hat die Expedition gegen die im Kloster versteckten Feinde gut ausgeführt 
Oberstleutnant Froon mit seinen Offiziers vom Ingenieurkorps ist nicht von meinet 
Seite gewichen und hat sich der Oberleutnant Graf Orlandini aus eigenem Antrieb 
zu den Stürmenden gesellt. 

Major Püschel und alle Offiziers vom Generalstabe haben ihre Obliegenheiten 
zur Leitung der ganzen Bewegung treu und unverdrossen zu meiner Zufriedenheit 
erfüllt. Major Koos hat die Reserveartillerie ebenso verständig als unerschrocken 
disponiert und sich der Allerhöchsten Gnade würdig gemacht, wie er denn auch dorch 
sein Beispiel und Anführung die Mannschaft aufmunterte. Hauptmann Bärnkopp w» 
der Artillerie hat sich durch den Eifer, mit welchem er arbeitete und durch die 
mutige Aufmerksamkeit, mit der er den Effekt der Kanonen zu vermehren bemäht 
war, meine volle Zufriedenheit erworben. 

Prinz Kobnrg 
G. d. IC. 



3»7 



XV/i. 
Alleruntertänlgster Bericht. 

Lager am Milcovfluß in der Walachei, den 4. August 1789. 

Euer Majestät unterlege im Anschlüsse die Relation, über die mit den ver- 
einigten Truppen ausgeführten Unternehmungen ; ich habe mich darin der strengsten 
"Wahrheit beflissen und eher weniger als mehr gesagt. 

Wegen der weiteren Folge dieses Sieges läßt sich noch nichts bestimmen. Ich 
erwarte vom Fürsten Hohenlohe die Nachricht, was er tun kann. Mein Vorschlag 
ist, daß er die Truppen aus den Pässen von Kronstadt zusammenziehen und gegen 
Bozen marschieren soll, wohin ganz zuverlässig der Feind alles versammeln wird. Ich 
will auch gegen Bozen marschieren und wir werden den Feind mit Gottes Hilfe gewiß 
schlagen. Alsdann würde ich einige Truppen hieher setzen, um meine Operationslinie 
so versichern und kann, mit dem Rest vereinigt, mit dem Fürsten Hohenlohe die 
Walachei behaupten. Es sei hernach, daß wir in diesem Lande bleiben oder es den 
Aussen abtreten und über die Aluta uns zusammenziehen sollen. Ich weiß, daß Euer 
Majestät nichts an der Walachei gelegen ist, aber dem Feinde geschieht durch den 
Verlust dieses Landes ein unersetzlicher Schaden und die ganze Operation der Haupt- 
■n&ee ist in Syrmien und im Banat gedeckt, wenn wir selbes behaupten; anch kann 
es am Ende zu einem Tausch dienen. Die Russen können sich jetzt nicht damit be- 
schäftigen und tun genug, daß sie in der Moldau und Bessarabien den Feind im 
Zaume halten. Fürst Hohenlohe wird sich freilich knapp behelfen müssen, weil er 
die 6 Bataillons und die 3 Divisionen von der Hauptarmee nicht bekommen hat, 
Welches mir umso unerwarteter war, als die Hauptmacht des Feindes in diesen unteren 
hegenden steht und dort sehr wenige sind. Inzwischen wird es auch ohne diese gehen. 
Wenn aber doch genannte Truppen noch nachkommen könnten und wenn irgendwo 
"eine Belagernngsartillerie von 24 Stuck und 12 Mörsern, so bei Händen ist, daß wir 
%dbe binnen 4 Wochen, etwa bis 10. September, an uns bringen können, so ließe 
Sieb auch noch etwas auf Braila oder Giurgevo unternehmen. 

Die gesamten mir unterstehenden Truppen empfehle ich der Allerhöchsten 
Gnade und besonders die Generals, Stabs- und Oberoffiziers, denn kein Zeitalter kann 
jessere Krieger aufweisen. 

Von den Euer Majestät ergebenen Gesinnungen des Generals Suworow liegen 
je Beweise am Tage. Er ist alle Stunden bereit, mich wieder zu unterstützen. Machen 
ich Euer Majestät so glücklich, ihm ein Andenken von dem Monarchen, den er so 
tjigst verehrt, durch meine Hand zustellen zu lassen, wobei ich mich auch unterfange, 
u ein Geschenk für seinen Obersten du jour und den Ingenieurmajor alleruntertänigst 
bitten. 



3'» 

Weiters überlasse ich mich in Ansehung der Belohnung der Tapferkeit und 
Unverdrossenheit, die Euer Majestät Truppen erwiesen haben, ganz Euer Majestät 
erhabenster Großmut, nur ist es meine Pflicht, diejenigen noch besonders zu nennen, 
die darauf die vorzüglichsten Eigenschaften besitzen. 

FML. Splenyi, General Jordis, Oberst Meszdros, dessen Avancement Euer 
Majestät bereits auf die erste auszeichnende Gelegenheit allergnädigst zugesagt haben. 
Oberst Karaiczay; für diesen wäre das Avancement ein ungewöhnlicher Fall, aber 
ei ist auch ein ungewöhnlicher Mann, von dem Euer Majestät Dienst einen seltenen 
General gewinnt. Oberstleutnant Kienmayer und Quietowsky, die gar ausnehmend 
wacker sind; Oberstleutnant Blasko vi ch und Major Nagy von Kaiser-Husaren, welche 
schon lange in ihren Chargen stehen und sehr brav sind, Oberleutnant Seysse; und 
Fähnrich Rüttger von Schröder, die an der Tete der Freiwilligen waren. Die Eska- 
dronskommandanten Levachich, Eötvös und Kenty von Barcö, dann besonders 
den 2. Rittmeister Lovasz und die Unterleutnants Kavzin und Krizar vom näm- 
lichen Regiment, die sich sehr verdient gemacht haben. Von Kaunitz den Kapitän- 
leutnant Gavy, Oberleutnant Linde, Unterleutnant Wampold, die sich mehrmil 
distinguiert haben. Die Oberstleutnants Foulion von Karl Toscana und Schelles- 
berg von Khevenhüller, wenn letzterer auch nur einstweilen als erster Oberstleutnant 
irgendwo placiert würde, wozu vielleicht hier die Gelegenheit wäre, wenn Oberstleutnant 
Sobietitzky von Schröder, der hieher bestimmt ist, wirklich so gebrechlich se» 
sollte, als man ihn beschreibt. Den Oberleutnant Ungart von Szeklerhnsaren. Meine 
in der Relation benannten Adjutanten und Galopins. 

Weiters unterfange mich zu bemerken, daß der verdiente Hauptmann Rouaseaa 
von Kaiser-Infanterie zum Major beim I. Garnisonsregiment am Platz des gebliebenes 
Majors O'Reilly angemessen wäre. Hauptmann Schwäger von Hohenbruck tob 
Pontonierskorps empfehle ich vorzüglich. Endlich habe den Oberleutnant Vermatti tob 
großen Generalstab zur Überbringung dieser Nachricht ausgesucht, weil dieser geschickte 
Offizier der Allerhöchsten Rücksicht auch bereits wegen seiner in voriger Kampagne 
geleisteten Dienste, die ihm von mehreren Generals attestiert sind, würdig ist. 

Über alle Obige kann ich den besondern Diensteifer und gute Mitwirkung des 
Majors und Flügeladjutanten Fischer bei Entwurf und Ausführung dieses Planet nicht 
genug anrühmen und Euer Majestät Gnaden ganz besonders untertänigst zu empfehlen- 

Prinz Kobnrg m. p. 
G. d. K. 

P. S. Eben erhalte die Nachricht, daß die russisch kaiserliche Division w» 
Cosmesci und Lopusna abwärts gegen die Donau sich bewegt habe. 



3»9 



XV/i. 
Konsignation 

>ei der am I. August 1789 bei Focsani in der Walachei vorge- 
Jataille vor dem Feinde gebliebenen und blessiert gewordenen 
Mann und Pferde. 





Tote 


Blei 


9 1 e r t e 








Vom 






Vom | 




icnter und 
taillons 


Stabs- und 
Obercfliziers 


Feldwebel 
U, Wichl- 
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2. 


Stabs- und 

Oberoffiziers 


Feldwebel 
n. Wacht- 
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Toscana 3. Bat. 


Oberst Graf 


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Summe , . 




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3 


5 




1 


3 










»ger bei Focsani, am 4. August 1789. 



Prinz Ko'burg m. p. 
G. d.K. 



320 



XV/3. 

Konsignation 

über nachstehendes Geschütz samt Lafettierung, so den I. August i 
bei der Attacke bei Focsani erobert wurde. 



I der fünf- \ 

I „ zwölf- } P ßDdi « en StUCk 



Zur kaiserlichen Monarchie gehörig, 
samt Lafettierung 



2 " „ zweieinhalb- 1 

I „ fünfeinhalb- J P randi g en Hanblt * 

I dreipfündiges Stuck samt Lafettierung 1 so voriges Jahr bei der siebenbürgisc 

x zweispänniger Karren / Armee in Verlust geraten. 

Zur kaiserlich russischen Monarchie. 

I der eineinhalb- I 

I „ fünf- > pfundigen Stuck 

I „ acht- I 

I „ dreieinhalbpfündigen Haubitz 



samt Lafetten und Protze. 



Feldlager bei Focsani, den 4. August 1789. 

vidi! 
Prinz Koburg m. p. Roos m. p. 

C. d. K. Major des I. ArtiUerieregiments. 



XVI. 
Relation 

von dem am 28. und 29. August bei Mehadia und Zsupanek gewesenen 

feindlichen Vorfall 1 ). 

Den 28. August ist das feindliche Korps unter Kommando des Tschargatschi 
ÄÄ ehe med Pascha, auf den Berg, welcher das Defile von Lazu mare dominiert, 
angerückt. Solches hat bald darauf viele Spahis und Janitscharen in das Tal herab 
detachiert, welche unsere Position rekognosziert haben und nachdem sie gesehen, wie 
unsere Flügel appuyiert waren, haben sie sich entschlossen, das Retranchement des 
Wehten Flügels, allwo die Scharfschützen des Walachisch-Illyrischen Regiments und 
«ibae Division von Nikolaus Esterhazy standen, zu attackieren und haben dieserwegen 
*7 Fahnen ausgesteckt. Gedachte Division von Esterhazy wurde darauf mit den zwei 
übrigen Divisions des Bataillons verstärkt. Auf die Anhöhe hatte ich ein Bataillon 
v ob Terry mit dem Major Kreyssern detachiert und das 2. Bataillon dieses Regiments 
"WQrde verwendet, um das I. und auch einige andere davon dependierende Posten zu 
verstärken. 

Der Feind hatte nach und nach einen großen Teil seiner Infanterie vorgeschickt, 
■Reiche sich auf die steilsten Berge, unserem Retranchement gegenüber, postierten und 
unsere Truppen zu delogieren suchten und endlich brachten sie fünf Kanonen herunter 
l *» die Ebene, um ihre Janitscharen zu soutenieren und unsere Verschanzung zu be- 
schießen, welches von 9 Uhr bis halb I Uhr dauerte. 

Mittlerweile, als sie mit Errichtung zweier Batterien beschäftigt waren, schien 
der Oberrest der feindlichen Korps nicht in die Ebene herabkommen zu wollen, 
sondern fing vielmehr an, sich zu verschanzen. Da ich Hoffnung hatte, die Infanterie 
dieses Korps zu kupieren, so wollte ich nicht länger mehr anstehen sie anzugreifen 
Md dieser mein Vorschlag wurde allgemein mit Freude aufgenommen. 

Ich habe I Bataillon von Esterhazy, 2 Bataillons von de Vins und 2 Bataillons 

von Stain beordert, mit welchen ich 5 Karrees in 2 Treffen formierte. Die 1 1 Divisions 

Kavallerie wurden in 3 Kolonnen eingeteilt und also gingen wir gleich auf die feind- 

Jichen Batterien los, welche bald zu feuern aufhörten. Wir setzten unseren Marsch 

mit klingendem Spiel gegen die Anhöhen fort, wo das ganze feindliche Korps formiert 

war und machten dabei ein gut souteniertes Kanonenfeuer. Der Feind leistete nicht 

lange Widerstand und als er angefangen hatte zu wanken, ließ ich ihn durch die 

Kavallerie attackieren, wodurch er gezwungen wurde, die Flucht zu ergreifen. 



») K. A.. F. A. 1789, Hauptarmee, IX, 1 b. 
Kriege unter Kaiser Josef II. 



ja a 



Durch die ihm nachgeschickte Kavallerie wurden viele Feinde zusammengelnea, 
jedocli iiwerlichkeiten des Terrains, die mit der Infi | passie 

Deuten, um die Kavallerie zu unterstützen und absonderlich die schnelle Fl 
Feindes waren Ursache, dati wir sie nicht so geschwinde haben verfolgen können, ib 
wir gewunschen hatten. 

Inzwischen war unsere Bewegung schnell genug, uro zu verhindern, dai 
Feind zur Attacke unseres rechten Flügels in das Gebirg gesetzten Janitsct.,- 
feindliche Korps nicht mehr erreichen konnten. Sie wurden abgeschnitten un 
Zahl von 3000 Mann und darüber haben sie sich in das Gebirg und in die » 
verschlagen. Sie verließen ihre fünf Kanonen und viele Munitionskarren, deren w 
auch auf dem ganzen Weg bis Toplecz noch viele verstreut gefunden und rehrifltra 
sich bis in das Zsupanektal. 

Den 29. marschierten wir, um das Delile von Koramnik zu forcieren. 

I't-T Keind hatte mit Tagesanbruch ein Detachement, um uns tu rekogix 
ausgeschickt, jedoch während dem Marsch erfuhren wir, daß er sich mit Anbruch 4t» 
Tages gegen Orsova retiriert hatte. Wir faßten Posto in Koramnik und mai- 
mit 2 Bataillons van d nd 3 Divisions von Erdödy in das Tal. Einige 

Spahis, welche zurückgeblieben waren, um uns zu beobachten, wurden durch ao»ert 
Husaren über die Brücke, so über die Cserna gelegt, gejaget und durch unser Kanonen- 
feuer wurden sie gezwungen sich unter die Festung Orsova zu retirieren, au? 
auf uns, jedoch ohne Effekt, gefeuert wurde. Es wurden dabei eiuige Gefar.: 
macht. Ich habe hierauf die Brücke abtragen lassen. Die 17 Tschaiken, welche U 
Alt-Orsova stunden, fuhren tl zur Festung und feuerten ebenf.it' 

ohne Wirkung. Es stunden 32 Schiffe beim Ausfluß der Cserna in die Donau, *» 
wir nicht kommen konnten. ) , an einem Orte, Tisku genannt, haben 

r-in kleines Lager erblickt, wi.lcb.es die Zelte abgebrochen und »ena 

igenen ist solches ein Teil des in Zsupanek gestandenen Korps gesrtu 
und der Überrest vom Feind hat sich gegen das Baknatal und nach Ccrnep 
flüchtet. 

Aus dem weitläufigen Lager und der Aussage der Gefangeneu haben wilUn 
tu |Uabea, daß der Feind 30.000 Mann stark gewesen ist. -o «w 

Mehadia attackierte und einen Teil von diesem ausmachte, bestand au» 1 
Der Scraskier Jussuf Pascha, welcher der nämliche sein soll, so 
wesir war und abgesetzt wurde, kommandierte das ganze Korps, ist aber an dem 1*8 
der Attacke Ix 0*> geblieben. 

Auf dem ganzen Weg und im Zsupanektal fanden wir überzeugende Bew**** 
von des Feindes Schrecken und allgemeiner Flucht. In seinem verlassenen Lage 
wir noch einige Zelte und andere Gerätschaften. Den 28. haben wii 
Kanonen, 35 Munitionskarren und & Fahnen erobert. 

Es int schwer, den Verlust des Fein: ungefähr 

sind auf dem Platze, dann auf dem Wege bis Toplecz lii Die 

• let Getöteten in den Wäldern ist bis jetzt vermöge aller Rapporte ungr 

Wir haben Ml tu Munde M.1 Gefangene gemacht, unter welch«: 
und 7 andere Offiziers befindlich sind und e* werden noch immer KU 
icht 
ler abgeschnittenen Jnuilscharen hat sich gegen Ogradin ■• 

1 200 M ann gere> 
kann. Unser Verlust besteht nach dem b' 



le Be« 




323 

89 Blessierten and 9 vermißten Mann, dann in 8 toten, 29 blessierten und 6 ver- 
mißten Pferden. 

Ich muß der gesamten Truppe die Gerechtigkeit widerfahren lassen, daß man 
nicht mehr Tapferkeit und Begierde an den Feind zu kommen, verlangen kann, als 
solche bezeuget hat. 

FML. Wartensleben und GM. Eduard d'Alton haben den linken Flügel, 
FML. Remigius Wallis die Mitte angeführt und ich habe mich auf dem rechten 
Flügel aufgehalten, wo ebenfalls GM. Hütten war. GM. Auersperg kommandierte 
die Kavallerie. Die gute Ordnung, welche beobachtet wurde, der allgemeine und feurige 
Angriff, den man den Herren Generals schuldig ist, hat die Sache zu unserem Vorteil 
entschieden. Alle Regimenter, alle Offiziers haben sich so betragen, daß sie belobt 
zu werden verdienen. Die Scharfschützen und das Esterhazysche Bataillon am rechten 
Flügel haben die feindliche Attacke standhaft ausgehalten. Das Terzysche Regiment, 
welches verschiedene Posten zu unterstützen hatte, hat sich überall sehr gut gehalten 
und als wir vorrückten, haben sie Detachements in die Wälder gegenüber von ihrer 
Position geschickt, um die Janitscharen, so von ihren Korps abgeschnitten waren, 
tu langen. Sie haben deren einige Hunderte niedergemacht und eroberten vier Fahnen. 

Der Oberstleutnant Graf Olivier Nugent vom Walachisch-lllyrischen Regiment, 
hat den Posten von Krakova-Vysoka mit den Boü-rschen Freischützen und zwei Kom- 
pagnien des Walachisch-lllyrischen Regiments sehr gut verteidigt und wurde durch 
einige Kompagnien von Terzy verstärkt. Endlich hat er den Hauptmann Merzich 
des Walachisch-lllyrischen Regiments mit seiner Kompagnie und den Hauptmann Boer 
mit seiner Freischützenkompagnie abgeschickt, um die abgeschnittenen Janitscharen 
zn verfolgen, wovon viele getötet und einige zu Gefangenen gemacht wurden. Die 
Scharfschützen und das Württembergsche Dragonerregiment haben jedes eine Fahne 
erobert. Das Erdödysche Husarenregiment, welches der Oberst Kosztolänyi kom- 
mandiert, ist während den zwei Tagen stark verwendet worden und hat alles getan, 
was man von einer vortrefflichen Kavallerie erwarten kann. Die Artillerie, so der 
Major Häring kommandierte, wurde gut bedient und hat mit vieler Wirkung 
gefeuert, 

Lager bei Mehadia, den 30. August 1789. 

Clerfayt FZM. m. p. 



324 



XVI/i. 
Verzeichnis 

der bei der feindlichen Vorfallenheit am 28. und 29. August 1789 von 
den Regimentern gehabten Toten, Blessierten und Vermißten 1 ). 



Regimenter 



Tot 



Mann Pferde 



Blessiert 



Mnnn Pferde 



Vermifit 



Mann Pferde 



de Vins . 

Stain 

Terzy 

Esterhazy 

Erdödy 

Württemberg 

Ansbach 

Artillerie 

Walachisch Illyrisch 

Rodiczky 

Boer 

Summe 



9 
I 

13 



15 
10 

24 

8 

18 



26 

1 

1 



1 

I " 

! 6 

I " 

1 — 



30 



89 



29 



Nota! Bei de Vins sind 1 Toter und 10 Blessierte mitbegriffen, welche durch 
einen unversehens gesprungenen türkischen Munitionskarren beschädigt worden. Unter 
diesen Blessierten befindet sich der Hauptmann Aichelburg. 

Lager bei Mehadia, den 30. August 1789. 

FZM. Clerfayt m. p- 



•) K. A„ F. A. 1789, Hauptarmec, IX, 1 d. 



XVII. 
Relation 

über die Hauptschlacht, den 22. September 1789, am Rlmnicfluß, zwischen 
tlrgu cucului und Martinesci, vereinigt und gemeinschaftlich gegeben 
toi dem k. k. galizischen Truppenkorps unter Kommando des Herrn 
G. d. K. Prinzen von Sachsen-Koburg und der kaiserlich russischen 
Division unter Kommando des Herrn General en chef von Suworow, 
gegen den Hassan Pascha, vorhin Kommandanten von "Widdin, der- 
maligen Großwesir der ottomanischen Pforte und über die vor und nach 
der Schlacht geschehenen Bewegungen 1 ). 

Die mit Anfang des Septembermonats mehrmalen eingelaufenen Kundschafts- 
berichte, daß der Großwesir von seinem bisherigen Standort Macin die Donau passiert 
haben solle, bei Braila im Lager stehen und schon wirklich einige Truppen an den 
Buzeufluß gegen Focsani vorgeschickt haben solle, bewogen den Prinzen von Koburg, 
Se. Exzellenz den Herrn General en chef von Suworow zu ersuchen, daß sich derselbe 
mit ihm vereinigen, dem Feind entgegengehen und ihn schlagen wolle. 

Der General en chef machte sogleich die Veranstaltung, seine vom Pruth bis 
zum Serethfluß verteilte Division ohne Verzug bei Szadrolam zu versammeln. 

Den 18. September vormittags erhielt Prinz Koburg die zuverläßliche Nachricht, 
daß der Großwesir wirklich den Buzeufluß bei Gradisci passiert habe, mit einer großen 
Macht mit vieler Artillerie, Kamelen und Gepäcke am 18. bei Martinesci diesseits 
des Rimnicflusses an der Straße von Braila nach Focsani, vier Stunden von dem Lager 
des Prinzen Koburg eintreffen werde; sogleich wurde mit dieser Nachricht ein Kurier 
»n den Herrn General en chef expediert, das Prinz Koburgsche Korps schickte seine 
Bagage nach Focsani und formierte mit derselben eine Wagenburg, mittels welcher 
die Bäckerei eingeschlossen und das Magazin verteidigt wurde. 

Die Defension dieser Wagenburg wurde dem Khevenhüllerschen Major Klein 
mit 700 Mann Infanterie, 100 Mann Kavallerie und 6 Kanonen anvertraut. 

Das Korps des Prinzen marschierte nachmittags um 3 Uhr in zwei Kolonnen 
eine Stunde weit links vorwärts und nahm seine Stellung dergestalt, daß die Straße 
von Braila nach Focsani längs der Front vorbeiging, der linke Flügel gegen den 
Milcov und der rechte gegen ein Gehölz gegen den Rimnafluß. 

Die Brigade des Generals Karaiczay und 2 Bataillons Kaiser- und Kaunitz- 
Infanterie, 2 Divisionen von Levenehr-Chevauxlegers, I Division von Barcö, I Division 
Szekler-Husaren nebst den Arnauten wurden in die rechte Flanke gestellt, um zugleich 
die von Bukarest über Buzeu und Rlmnic kommende Straße nach Focsani zu decken. 
Das Trappenkorps formierte sich nach der für immer angenommenen Schlacht- 
ordnung in Bataillonskarrees, die Infanterie in zwei Treffen und die Kavallerie im dritten. 



•) K. A., F. A. 1789, Galizien, IX, 1. 



326 

Diese Position war doch durch das dazu fürgewählte Terrain verborgen, um 
dem Feind, im Falle als er gegen Focsani vorrücken sollte, während seines Marsches 
unvermutet entgegengehen und in seine linke Flanke fallen zu können. 

In der Nacht kam der Kurier von dem General en chef mit der Nachricht 
zurück, daß sich Se. Exzellenz sogleich in Marsch gesetzt hätten. Der Bardische 
Oberstleutnant Quietowsky rückte mit seiner Division zum Korps ein; derselbe 
hatte seit einigen Tagen eine wichtige und gefährliche Patrouille längs des Sereth 
abwärts gegen Macsimenl zur Observation des Feindes gemacht und durch die er- 
statteten Rapporte wesentliche Dienste geleistet. 

Eben am 18. war eine seiner Patrouillen auf etliche Türken gestoßen, hatte 
selbe zusammengehauen und versprengt. Der Oberstleutnant hat sich durch kluges 
Benehmen ohne Verlust zurückgezogen. 

Den 19. September früh marschierte das Korps in dem nämlichen Alignement 
aus seiner versteckten Position in das Freie, behielt immer die Straße von Braila nach 
Focsani vor seiner Front und appuyierte die Karaiczaysche Brigade an ein kleines 
Gehölz zur Versicherung des rechten Flügels und der Straße von Bukarest. 

Der Barcösche Rittmeister Eötvös wurde mit 50 auserlesenen Pferden auf 
Rekognoszierung des Feindes über den Rinmafluß ausgeschickt und rapportierte, dal* 
ein großes feindliches Lager bei Marünesci zu sehen sei und stieß unterwegs auf 
einen mit 4000 Mann Reiterei und 3 Kanonen eben auch gegen uns rekognoszierenden 
Pascha. 

Der Rittmeister zog sich langsam und mit viel Klugheit zurück, wobei ihn 
aber der Feind dergestalt heftig verfolgte, daß sie bei dem Übergang der Riaina gegen 
unsern rechten Flügel zusammentrafen. 

Eben zur nämlichen Zeit rekognoszierte Prinz Koburg längs dem Ufer der 
Rimna von zwei Divisionen Kaiser-Husaren unter Anführung des Generals Meszaros 
begleitet. 

Der Prinz Koburg bemerkte das gräßliche Geschrei, mit welchem die Feinde 
den Rittmeister verfolgten und befahl dem erstgenannten General, Rittmeister Eötvös 
diesseits des Flusses aufzunehmen und den ihm nacheilenden Feind zu repoussiereu. 

Die Türken glaubten in dieser Gegend nur eine Patrouille zu finden, welcher 
sie weit überlegen wären und sprengten in vollem Lauf gegen diese Unterstützungen 
an; der General aber trieb sie durch die entschlossenste Attacke bis über das Wasser 
zurück. Dennoch setzte sich der Feind jenseits des Wassers, brachte seine drei Kanonen 
herbei und feuerte damit. 

Der Prinz schickte zwei Kanoneu, um die feindlichen zu erwarten. 

Inzwischen hatten sich die Türken unter Begünstigung des steilen Ufers g*~ 
sammelt und fielen ihrer 2 bis 3000 mit solch unbeschreiblicher "Wut auf die Attiiü<& e 
und die Husaren, daß letztere sich etwas zurückziehen mußten, ohngeachtet Gen«''* 1 
Meszaros alle Kräfte angewandt, der feindlichen Übermacht zu widerstehen, so ^ %i> 
er für seine Person nur durch die Bravour eines neben ihm zusammengehaneO en 
Estandartenführers von Kaiser mit dem Leben davonkam; währenddessen sind sc*" 5 
Kanoniere auf dem Platz vom Feinde nicdergesäbelt worden. 

General Karaiczay nuhm die zunehmende Heftigkeit dieses Gefechtes k»°* 
gewahr, so schickte er den Oberstleutnant Lajos mit seiner Division Szekler-Hu$»*" e 
und das Bataillon Kaiser zur Unterstützung vor. 

Die Szukler griffen den zwischen dem Regiment von Kaiser-Husaren bereits e*"* 
gedrungenen Feind so entschlossen an, daß selber umkehren mußte und die Kavnll*** 
mit ihnen vereinigt den Feind bis an die Rimna verfolgen konnte. 



tützte das Bataillon Kaiser mit »einer Artillerie und der 
len Kanonen des Bataillons so geschickt und ergiebig in 
ile MuH !i der Feit! - eilfertigste entlloh. 

Übiwar die Türken von den Truppen nunmehro abgelassen hatten, -wollten sie 

••. h nicht ganz zurückziehen, kanouierten und scharmutrierlen noch hei 

•r mit einem Bataillon Szcklcr-Iufanlerie von dem Prinzen zu Hilfe geschickte 

b ankam tu Stellung so vorteilhaft genommen hatte, daU seine 

Kämmen den i g repoussierten und nicht nur vom FluU, sondern aus der 

K»aKu Gegend verjagten. 

In der Nacht brachte ein Kurier die Nachricht, dali der Herr General en chef 
Abend bereits mit seiner Division am Ufer des Serethfiusses angekommen sei, 
rwir durch den über eine Stunde weit vom Ausgull des Wassers verdorbenen V> 

de, aber 1500 Mann von seiner Truppe zur Ausbesserung desselben ver- 
it und den folgenden Morgen den Fluü zu passieren hoffe. 

September war alles ruhig: um die Mittagszeit aber wurde wahr- 
irnen, daß der Feind auf den seitwärts uniere? rechten Flügels liegenden Anhöhen 
'• der Kimno ein beträchtliches Lager schlug, wobei aber der auf Patrouille aus- 
iteakapitiin JovanoviC melde: geachtet dieses ueuen Lagers 

pofie Lager de* irtincsci unverändert .stehen geblieben sei 

w vermuten war, daU dieses neue Lager aas den Truppen des Fürsten Mavrogheut 
die bisher zu Buzeu gestanden haben. 
Nunmehr wünschten wir den Feind über die beschwerlichen Defiles der Rlmna 
n( i .llkommcn bekannte Terrain zu seinem Nachteil zu locken und Prinz 

Kounrg entschloß sich, dem Groüwesir die dasige Gegend zu räumen, ia welcher 
■h| mit anbrechender Dämmerung das Korps in zwei Kolonnen den Milcov über- 
und die nämliche Position bezog, in welcher dasselbe nach der Schlacht bei 
inj gestanden hatte; diese Bewegung erleichterte zugleich die Vereinigung mit 
dem ankommenden russischen Korps. 

Den 21. früh rückle der Herr General en chef mit seinem Korps ein und 

a an unseren linken Flügel an: hier wurde die Stellung des Feindes, die 

Offenheit des Terrains in Erwägung genommen und weil die ausgeschickte Patrouille 

MMlKgt lex Feind in seiner nämlichen _-<trigen Tage geblieben 

*ii und die Riiiina nicht passiert hatte, so beschlossen seine Kxzcllenz mit dem 

Pnnitn, daß bei Untergang der Sonne das vereinigte Heer den Marsch antreten, die 

Ultima vor Anbruch des Tages passieren und tuen! die Attacke auf da* kleinere 

l-*ger bei tlrgu cucului unternehmen solle, weil zu vermuten wäre, datl der UroUwesir 

Meiern detachierten Lager zu Hilfe eilen und dadurch aus seiner genommenen vor- 

ten Position bei Martinesci gezogen werden dürfte. 

Der Herr General en chef wählte für seine Division die Stellung auf dem 

-11 Flügel, um den ersten Angriff auf besagtes Lager bei tirgu cucului zu machen. 

Abends um 7 Uhr wurde in zwei Kolonnen abmaischiett; dM russische Korps 

**f nui einer Division von ter Komn: zweiten Majors 

visovixky und mit einer Division von Barcd unter dem Oberstleutnant Graffen 

'enitckt, nahm seinen M'eg rechts, die Kavallerie ä la tete und die Infanterie 

nach . 

Das Fr int Koburgsche Korps m in einer zweiten Kolonne links, 

J *o«ral Karaiczay machte die Avantgarde dieser Kolonne mit 4 Divisionen 

^»»»lleiie, Kaiser- und Kauuitz-Bataillon, alsdann folgten die 5 Bataillons des 

lie 3 Bataillons des zweiten Treffens und endlich 9 Divisionen Kavallerie. 



3^8 



Sobald die Kolonne bei der Kimna angelangt war, marschierten die 4 Divinum:, 
welche die Tete hatten, an beiden Seiten der Straße auf, die Bataillone Kaiser ta<! 
Kaunitz formierten sich en carrv auf der Straße und besetzten die Kanonen dri 
ersteren nebst den Scharfschützen vom r. Szt-kler-Regimente den Obergang am Rud 
de» Ufers, die übrigen Bataillons formierten sich hinter denselben mit Divisionen a 
masse, die Kavallerie marschierte rechts und links der Infanterie en colonne auf. In 
dieser Stellung wurde gerastet und abgefüttert, bis die Laufbrücken über die Rinn 
von den Pionieren uuter Kommando des Oberleutnants Kellermann geschlagen wirtn. 

Den 22. September, kurz ehe der Tag zu grauen anfing, passierten bei, 
die Rimna und formierten sich in Schlachtordnung, nämlich das nissische Korps Dil 
6 Karrees Infanterie im zweiten Treffen, 12 Eskadrons Karabiniers im dritten und 
die zwei k. k. Husarendivisionen auf beiden Flügeln, richtete seine Front gen! 
das bei tirgu cucului bis an den Cajatawald '/« Stunden weit reichende feindliche Lxjir- 
Brigade des Generals Karaiczny stellte sich auf <lcn rechten Flügel J« 
k. Ib Korps und formierte eine Flanke von 2 Karrees im ersten Treffen und mii 
4 Divisionen im zweiten Treffen, damit die Macht des (,. ibgchalten werd«, 

dem Lager von tirgu cucului zu Hilfe zu eilen und in dieser Absicht den 
Flügel der russischen Division in die Flanke zu nehmen. 

Die übrigen drei Treffen des Korps formierten ihre Front gegen den I 
fluß in einer gleichlaufenden Linie mit dem diesseits dieses Flusses Stehendr 
des Großwesirs. 

Der Endzweck dieser Stellung war, daß man jedem Angriffe de: 
Armee zu begegnen bereit bleibe und dennoch durch den Marsch mit allen Kirnt» 
rechts, die Verbindung mit dem russischen Korps, dessen Attacke bei einer Standr 
weit rechts von uns entfernt war, erhalten zu können. 

lileich nach dem Aufmarsche marschierte das ganze Korps rechts durch tu 
durchaus mit Dornen bewachsenes Terrain und wurde durch die genaue A ulmer kxmkflt 
der gesamten Generals und Stabsoffiziers dennoch das Alignement der angenommen*« 
Stellung immer beibehalten. 

Ohngefähr um 5 Uhr früh entdeckten die Türken bei tirgu cucului das russiK&r 
Korps und fingen sogleich an, sieb mit fünf Kanonen und einem grüßen Sca**rB 
auf dessen rechten Flügel zu ziehen, ihre ganze Macht dorthin zu ver>annurln. ll" 
1 abzubrechen und die Bagage fortzuschicken. 

General Suworow ließ das Spiel schlagen und marschier nell ü> 

möglich gegen die Anhöhe, von welcher ihn der Feind auf das heftigste kx 
wahrend des Marsches kamen die Russen an einen tiefen Graben, der n 
Beschwerlichkeit zu passieren war; kaum aber waren die ersten Karrees über 1I1 nnfte» 
gesetzt, so fingen selbe an, den Feind zu kanonieren. Dieser sammelte 5 bis 0000 .Min" 
und attackierte damit das rechte Flügelkanee in der Front so entschlossen uud b»" - 
nackig, daß er bis an die Bajonette drang; w<-il er aber nichts au- 

I »ich ganz auf die rechte Fluuke dieses Karrees, kam wieder bis an die B»J»ai»W 
und hielt "'»er 5 Minuten das Wonjteniiiertc Kanonen« und Muskeienii 

Aber die Russen waren noch standhafter und feuerten beständig unter lache*** 
Geschrei auf die Feinde, bis Major M ilydsu vszky voi. 
Iroaen Karabiniers, Kosaken und Ai 
und Rücken gewann und denselben mit solcher Heftigkeit angritl, daß einige I 
auf der Stelle liegen geblieben, worauf dei : •an»* 

Lager I welcher Verfolgung wi< abt*" 

gesäbelt wurden. 



3*9 



Der Herr General en che! liel! unter klingendem Spiel die Anhöhen ersteigeD, 
machen and die Kavallerie formieren; während diesem schickte der Großwesir 
iS.OOO Mann Kavallerie aus dem Hauptlager seinem detachierten Korps zu Hüte, 
Jen linken Flügel der russischen Division zu attackieren. 

Das Prinz Kobnrgsche Korps wurde diesen mit heftigem Geschrei herbeieilenden 
Icnrt gewahr und avancierte mit schnellen Schritten immer rechts vorwärts, um 
fremd vom russischen Korps abzuhalten. General Karaiczay eilte mit seiner ui 
rechte Flanke gestellten Brigade, welche nach der obbeschriebenen Schlacht- 
jng während des Marsches des Korps rechts die Tete machte, aufs eil- 
jste vor. 

Der Feind attackierte schon wirklich die auf dem linken Flügel der Russen 

ade Division vonBarcü-Husaren und sechs Eskadronen Karabiniers. Diese Kavallerie 

enkte sich links ihnen entgegen und marschierte mit einem Infanteriebataillon 

Oberstleutnant Graffen mit seiner Division und den Karabiniers vereinigt 

den Feind so heftig an, daU dieser zum Weichen gebracht wurde; wegen seiner 

en Übermacht aber konnte man ihn nicht verfolgen und die Eskadron» for- 

>ich neben dem russischen Flügelkarree, um Flanke und Kücken zu decken. 

Nun wiederholte der Feind nochmals seinen Angriff auf die Kavallerie, welche 

aber in geschlossener Ordnung entgegenrückte und nebst ihrer Infanterie durch 

,;es Kanonen-, Karabiner- und Musketenfeuer zurückwies. 

tischen hatte die Karaiczaysche Brigade soviel Terrain gewonnen, daß der 

it neuen Truppen gegen den russischen linken Flügel sich ziehende Feind 

ihr Feuer kam und der General Hell mittels einer ihm zugegebenen Batterie von 

Reservekanonen und mit dem Geschütz seiner Bataillons die Türken so heftig 

jeßen, daü selbe von den Russen ablassen und zurückeilen mußten. Oberstleutnant 

ffen mit seiner Division und die russischen Karabiniers benutzten diesen Augeu- 

ickierten den Feind auf das entschlossenste und machten wieder einige 

iJert nieder. 

Dieser in die Flucht geschlagene feindliche Sukkurs versammelte sich zwar 
lex und wollte vereinigt mit den aus dem kleineren Lager versammelten Türken 
u rechten Flügel noch einmal anfallen, als aber der Herr General cn 
ihn avancieren ließ, zog er sich eilends zurück und hielt nicht mehr aus. 
endigte sich die auf das Lager von tlrgu cucului gemachte Attacke. 
Nun ließ der Herr General lii cliel seine Truppen mit dem rechten Flügel des 
Koburg in das Alignement setzen und weil das Feuer auf dieser Stite 
gelassen hatte, eine halbe Stunde ruhen. 
Die beiden Treffen des Prinz Koburgschen Korps waren während dieses 
aus dem dicken Gesträuch hervorgekommen und standen nunmehr in Ali- 
bi der feindlichen Hauptmacht. 

.inxe Infanterie des Feindes, 40,000 Janitscharen, unter Kommando des 
Pascha von drei Boßschweifen, war außerhalb eines zwischen den zwei 
Hieben Lagern situierten Waldes, erängu mieilor genannt, gestellt, hatte vor dem- 
schan/ungen aufgeworfen und diese mit 28 Kanonen besetzt; rechts und 
Waldes stand die feindliche Kavallerie iu dicken Massen längs der 
gelegenen sanften Anhöhen auf einer Strecke von zwei Stunden ausgedehnt. 
Feind kanonierte uns heftig, attackierte längs der ganzen Front und suchte 
die linke Flanke und den Kücken unseres Korps zu gewinnen, weil 
den buher immer rechts geschehenen Marsch die Linie verkürzt war und dieser 
am leichtesten umgangen werden konnte. 



33Q 



Sogleich ruckte das Korps mit klingendem Spiel und flic. Braute 

jen und feuerte aus dem Geschütz der ganzen Fronl 
u-;ir. sieh entfernt zu halten. 

Um nicht aus dem Alignemenl mit der russischen Di 

Mg, einige Minuten anzuhalten; gleich benutzten die Türken Vn nun 

■he Gras vor dem linken Flügel und suchten untei :ung denelbeo tun 

einer grollen Anzahl diesen Flügel zu umgehen und den Rücken zu bedrohen. 

Das Mittrowskysche Bataillon rückte »«gleich in die linke Flanke d 
ihnen entgegen und kanonierte sie heftig; weil sie aber dennoch immer nahe, 
und sich noch mehr gegen unsern Rücken wandten. mch das I 

Bataillon neben dem ersteren in die Flanke gesetzt und nc> 

BataQlonsfci die zwei i 

Kcpiro alle nützlichen Anstalten, die Flanken und den Rücken mit det K 
zu decken. Ein Schwann Spahis, welcher zu verwegen anritt, wm 

■.ren attackiert, vielr wegen der allrugroDtn 

.1<bt nicht Verl 

lend dieser Beschäftigung des link' Hell der V Aattil 

ron mehreren tausend Mann Kavallerie mit 5 bis 6 Kanonen den rechten Fl« 
Koburgschen Korps, nämlich die Brigade des Generals Karaici 
das schleunigste angreifen: die Feinde waren so erbittert, daß sie ungev 
heftigen Feuers unserer Artillerie bis an die Infanterie kamen und 
wegen der Standhaftigkeit der Bataillons Kaiser und Kaunit/. und 
von der Brigade nicht eindringen konnten, wiederholten sie ihren An; 
und ungestüm, daß der General gezwungen war, sie mit seiner ganzen K 

tckieren, wonach selbe endlich geworfen und zum • 
iind. 
Kaum wurde der Herr General en chef gewähr, daß General Kiu 
gedrängt werde, so marschierte er aus allen Kniften unter stetem Kar., 
Unterstützung unseres rechten Flügels in die linke Flanke des Feindes ui 
Karabiniers attackierten ihn auf das heftigste, \\ ■ 
Feindes von dem Oberstleutnant Graffen mit 
le nnd endlich den Feind zum 1 

Da sich diese Kavallerie hinter ihrer Infanterie wieder formierte, so wart • 
die TStken abermals gegen den General Karaiczay, ritten 
seine Truppe an, wurden aber, da ihm inzwischen 

>u zur Unterstützung geschickt hatte, gänzlich rorfickg 
Jctz' 1 he Korps über das grolle TcrrAin, aul welch" 

detachierte feindliche Lager attackiert u id geschlagen hatte hcr:i in 4*» 

kommen und die vereinigle Armee hat' 
ihrer Front und von ihren bei 

km den Verse lnnrun gen de« V • 11 mieilor, wohin aurh - 

lerie sich nunmehr gezogen hatte und ans seinem am KimnicAafl «ti 
eben'. ren. 

Nun befahl der Prinz, ilali die . 'i-nerale Jo 

■ 

attackieren, i itere» 



33' 



pi mit Entzücken und allgemeines Jubelgeschrei ertönte durch das 
r, unter welchem kriegerischen Getümmel alles mit der größten Heftigkeit 
■ing und die beiden Kommandierenden neb<-t der ganzen 
it befanden sich bei dieser Attacke, sowie durch die ganze Schlacht Met- 
Spitze der Trappen. 
Der Feind kartonierte wahrend des Vorrückens mit illera Nachdrucke ; ä 

auf fOOO Schritte uns ihm genähert hatten, nahm sein Kanonenfeuer etwa«- 
D, als ob er beschäftigt wäre, sein Geschütz zurückzuziehen : hingegen 
leindliche Infanterie außerhalb des um den Wald angelegten Ke- 
r Zahl nn^-herum sehr dicht gestellt wurde. 
Da dem kommandierenden General daran gelegen war, seine Artillerie nicht 
aleppen. andernteils aber die Truppen dem mörderischen Feuer de; 

.-ich wehrenden Janitscharen nicht lange auszusetzen, so befahlen 

vallerie vor die Infanterie loszubrechen, in die Janitscharen einzuhauen, 

versprengen und alsdann durch die Intervalle der Infanteriekarrees ihre Linien 

• linieren. 

i lang auch ; die Kavallerie der beiden vereinigten Korps erreichte den 

»eine Kanonen und zog sich tiefer in den Wald; u 
im I.auf nachgesetzte Infanterie erreichte gleich darauf seine 
otungen, überstieg selbe, stach die mit vollem Grimm an ihren Kanonen hängenden 
selbe verteidigenden Janitscharen nieder, besetzte das eroberte Geschütz und 
ig den Feind sowohl seit- als rückwärts durch den Wald auszubrechen und die 
" te Flucht zu ergreifen. 

lige von den Bataillons der vereinigten Korps herausgerufene Freiwillige durch- 
nd machten mehrere hundert versteckte und verstreute Türken nieder. 
ch diesen letzten Angriff wurde der Sieg dieser wichtigen und hartnäckigen 
ntschieden, jedoch mutlte der geschlagene und in der eilfertigsten 
begriffene Feind annnch so weit als möglich verfolgt und daran verhindert 
iQ er i wieder sammeln uuj in seinem am Rimnicfluü verschanzten 

rine. 
Ken General en chef mit seinen Kosaken, Arnauten, Karabinicrs nebst 
adierkarree und der General Karaictay mit dem Kaunitz-Bataillon und 
■ms machten die Tete der Verfolgung ; das russische Korps marschierte 
dir beiden Treffen des Prinzen links vom Walde nach. 
ageachlct der Feind auf der Flacht begriffen wat . versammelte sich derselbe 
tu wiederholten Malen uud setzte seine letzten Kräfte unseren siegreichen 
mit Verzweiflung entgegen. 

nichts unversucht in lassen, zündete er die auf dem Weg zerstreuten 
er und .Munitionskarren an, wodurch zwar einige von den L'nsrigeu be- 
weine Niederlage aber nur noch vermehrt wurde, denn die erbitterte und 
Infanterie und Kavallerie setzte ihm mit Kanonenfener, Bajonettstichen 
lieben dergestalt /.u. daß die Straße von dem Wald bis au sein Lager am 

auf l'h Stunden weit mit Leichen bedeckt wurde, 
verließ auch dieses Lager in der grollten Verwirrung, setzte über den Fluß 
a Wege, un dem Ufer und im Wasser sein Lager, seine Artillerie, 
und seine Bagage. 

lagen 5 bis 4000 beladene Wagen, gegen 50 Kanonen, luni- 

:i, l'ilv.-i: 1 r. Reisewagen, Kamele, Pferde, Büffelochsen und Schafe der- 
' inander, daß der Lau) des Wassers gehemmt war. 



332 



Der Grollwesir selbst befand sich währeud des Bataille auf einem nahe tu i 
Wald crängu mieilor gelegenen Hügel und erteilte von dort seine Befeh! 
über unsere vereinigten Korps den Wald attackierten, veilieü er diesen 
setzte sieb in seinen Wagen, um geschwinder nach seinem Lager am Rimr.: 
eilen; dort befahl er die Kanonen mit Kartätschen zu laden und auf «<-; 
fliehende Truppe abzufeuern ; die Flüchtlinge Hellen sich aber dadurch nicht 
und der GroÜwesir war genötigt, sich selbst mit der schleunigsten Flucht zu leiten. 

Nach der einstimmigen Aussage der sukzessive eingebrachten Gefangenen »■-• 
die Armee des Groüwesirs vor der Schlacht zwischen 90 und IOO.OOO Mann «urt, 
mithin den vereinigten Korps immer bis fünfmal an der Zahl überlegen; diese fetndlid* 
Armee wurde nebst dem GroÜwesir von sechs Paschas kommandiert, deren 

3 Rollschweifen und drei von 2 Roüschweifeu waren. 

Die Schlacht nahm ihren Anfang gleich nach Aufgang der Sonne and liiaertt 
fast bis zum Niedergang derselben über elf Stunden unter beständigem Kammes- 
feuer, welches von unserer Seite gegen den Feind die beste Wirkung hatte, vom Fun* 
aber gegen uns unglaublich wenig Schaden machte. 

Der Verlust des Feindes an Toten, so er auf dem Schlachtfelde von Hrp 
cucului bis an den Rininic gelassen hat, welches eine Strecke von fünl 
beträgt, die mit Leichen besäet war, beläult sich auf ;00O. aber des and..- 
hat man noch den Wald und die starken Gebüsche mit Infanterie und Jägern durch- 
streifen la>scu, wo der zerstreuteu und teils verwundeten Feinde soviel verborg 
sogar auf die Bäume geflüchtet waren, daß deren noch gegen 2000 gefur 
niedergemacht worden sind. 

Die Anzahl der Gefangenen ist nur aus der Ursache unbeträcht! 
Türken aus Verzweiflung sich nicht ergeben und keinen Pardon annehmen 
Hingegen haben die vereinigten Truppen an Toten und Blessierten nur - 

4 und 500 Mann und 300 Pferde verloren. 

An Trophäen wurden von dem Feind erobert: joo !• ahnen, '• 
Belagcrungsstücke, 64 Feldstücke von verschiedenem Kaliber und eine grolle Siran» 
Pulvcrkarrca nebst Munition. 

Nach vollendetem Sieg marschierte das vereinigte Heer vor dem feindutb» 
Lager in Schlachtordnung auf und nächtigte allda. 

Den 23. September wurden starke Patrouillen mit Anbruch des Taf 
den Kitnoic geschickt ; diese entdeckten da« eine Stunde aufwärts am Flufl u 4ff 
Stralie nach Braila ebenfalls verlassene Hauptquartier des GroUwesirs. DU in dem- 
selben noch größtenteils aufgeschlagenen Zelte, stehengebliebenen Betten, 
laasenen Gerätschaften, die deutlichen Spuren der vom Feinde ">riania 

Bäckerei und Mehlmngaziae sind die unleugbaren Beweise, mit welchem Schrrcs« 
der voruekmUc Heerführer der ottomauischeu Pforte ent: 

Den 24. September früh marschierten beide Korp> zurück und die ramifd* 

'iehc Division nahm ihr Lager hinler den. - K.arp 

bezog setue vorige Position i un d Golesci. 

Den 2f. Scptembei Herr General en chef 

l'utna- und SerethlluLi Dl 

Prinz Koburg m. p 
l K 



333 



xvn/L 

Prinz Koburg an FM. Freiherrn von London. 

Feldlager bei Carligi, den 25, September 1789'). 

Euer Exzellenz behändige hiedorch den ausführlichen Bericht von der sogleich 
if dem Schlachtfelde vorläufig augezeigten, vom 22. dieses über die feindliche Haupt' 
rmee unter Kommando des Großwesirs gewonnenen Schlacht am Rimnicfluß. 

Nach genauer Untersuchung der eroberten Artillerie vom Feinde sind 14 Stuck 
. k. als verloren gegangen eben gefanden worden, welche auf unsern Anteil genommen 
od in allen 39 Artilleriepiecen für uns behalten, 38 an die Russen überlassen habe. 

Welchen Verlust wir erlitten, zeigt die 2. Beilage. 

Bei reiflicher Überlegung dessen, was von dem hiesigen Korps für die Kampagne 
och weiter unternommen werden könnte, finde ich keine weitere Operation rätlich, 
eil Fürst Potemkin zwar die gemeinschaftliche Unternehmung des Generals 
nworow mit mir gegen den Feind, nachdem selbe eben geendigt war, zugestanden 
it; aber auf meine bestimmte Frage und Ansuchen, daß sogenannter General die 
Walachei mit mir in Besitz nehmen und die Winterquartiere in diesem Fürstentum 
emehtschaftlich beziehen solle, sich nicht bestimmt erklärt. 

Aus dieser Ursache ist auch Herr General Suworow wieder in seine vorige 
otition zurückgekehrt und ich in die meinige ; darüber verstreicht die gute Jahreszeit. 

Auch hätten wir in der Walachei zwei Festungen vor uns, wovon wenigstens 
raila genommen werden müßte, welches in Ermanglung alles schweren Geschützes 
ntanlich ist. 

Zufolge der eingehenden Nachricht ist der Großwesir gleich nach der Schlacht 
is Braila geflohen und er dürfte nach dieser erlittenen gänzlichen Niederlage und 
ach dem Verlust seiner Artillerie und Munition für heuer schwerlich mehr im Feld 
'scheinen. 

Ein beträchtlicher Teil seiner Armee hat sich zerstreut und da der angeschwollene 
nzcnflnß eben während der Flucht die Brücke zerrissen hat, die der Großwesir über 
tlben hatte schlagen lassen, so sind über 1000 Türken und die meiste Bagage, so aus 
wa Lager bei Rlmnic entkommen war, in diesem Wasser zu Grunde gegangen. 

Wir haben bis 20 Wagen gefunden, die mit Ketten beladen waren, die ver- 
muten den Sklaven bestimmt waren, so er bei uns zu machen hoffte. 

Von der erfolgten großen Bewegung, die Fürst Potemkin zu Land und zu 
"aiier zugleich unternommen hat, habe ich noch keine Nachricht; man sagt, er habe 
'« 60 000 Pelze für die Armee machen lassen. 

Prinz Koburg m. p. 
G. d. K. 

') K. A., F. A. 1789, Galizien, IX, 1. 



334 



xvn/». 



Totale 



sämtlicher bei der Bataille vor Martinesci gebliebenen und blessierten 

Mannschaft 1 ). 




Kaiser 

Karl Toscana 
Schröder 
Khevenhüller 
Kaunitz 
Mittrowsky 
Pellegrini 
Wenzel Colloredo 
I Szekl er- Grenzinfanterie 
Levenehr-Chevauxlegers 
Kaiser-Hasaren 
Barcö-Husaren 
Szekler- Husaren 
Artillerie . . . 



Zusammen 



Unter den Blessierten befinden sich Rittmeister Josef von Eperiesif **• 
Paul Paksy von Barcö-Husaren, Oberleutnant Mathias Puskäs von Kaiser-Hnur»; 
unter den Toten Rittmeister Gabriel Tegetthoff von Kaiser-Husaren. 



Feldlager bei Cärligi, den 27. September 1789. 



Prinz Koburg, 
G. d. K. 



K. A. ( F. A. 1789, Galizien, IX, 1. 



335 



XVIII. 
Relation 

iber den am 30. September 1789 auf die Vorstadt von Belgrad unter- 
nommenen und glücklich ausgeführten Sturm 1 ). 

Nachdem am 29. nachmittags, von den diesseitigen Batterien mit Beschießung 
4er Palisaden und Schanzen, wo die eigentliche Attacke geschehen sollte, bereits an- 
gefangen und solche den 30. um 7 Uhr früh auch damit so lange fortgefahren wurde, 
l»is in selben sich einige Öffnungen zeigten, welche den Freiwilligen, die den ersten 
Angriff zu machen hatten, das Eindringen erleichtern konnten, so erfolgte dann auch 
an 9 Uhr darauf, nach der entworfenen Disposition, nunmehr auch die wirkliche 
Attacke. 

Die Freiwilligen der ersten Kolonne eilten so geschwind als nur immer möglich 
an die Palisaden, drangen durch die von unseren Kanonen gemachten Öffnungen, 
fielen den hinter denselben in aufgeworfenen Gräben stehenden Feind, ohnerachtet 
■eines lebhaften Feuers, mit gesetztem Mute an und unterstützt von ihrer nachrückenden 
Kolonne wurde solcher auch bald zum Weichen gebracht, der Eingang der Palisaden 
sofort durch Zimmerleute erweitert, daß die nachrückende Mannschaft der Kolonne 
«•tut der dreipfündigen Kanone ohnverweilt folgen und den Feind mit desto ergiebi- 
gerem Nachdruck verfolgen konnte. Solche bemächtigte sich auch in kurzer Zeit zweier 
Batterien mit 6 Kanonen samt 7 Pulverfässern und setzte von Haus zu Haus ihm 
ohne Unterlaß bis auf das Glacis nach, daß er endlich gemüßiget gewesen, sich in den 
oedeckten Weg zu werfen. Sobald nun der Feind aus diesem Teil der Vorstadt ver- 
drängt war, so veranlaQte der diese Kolonne führende General Klebek sogleich alles 
nötige, um diesen eroberten Teil für alle weiteren feindlichen Anfälle sicherzustellen 
und ließ zu dem Ende längs den letzten und äußersten Häusern an der Esplanade 
**ne Gattung von einer Parallele aufwerfen und solche mit unglaublichem Fleiß be- 
treiben, daß die Mannschaft vor Einbruch der Abenddämmerung schon vollkommen 
gedeckt stand, auch durch die aus dem Lager abgeholten spanischen Reiter noch 
"Kar versichern. 

Die Freiwilligen der zweiten Kolonne griffen zugleich wie die ersten die Pali- 
nden an dem bestimmten Ort an und haben den dahinter sich zur Gegenwehr gesetzten 
Feind mit solchem Mut angegriffen, daß derselbe ohnerachtet seiner hartnäckigen Ver- 
teidigung zum Weichen gebracht und sonach den Vorteil erlangt, daß durch Aufhebung 
der Palisaden, die Öffnungen zum Eindringen erweitert und der Feind durch Häuser 
und Gärten bis in den bedeckten Weg zurückgedrückt worden und sonach sich allda 
gleich der ersten Kolonne für allen feindlichen Angriff sichergestellet. 

Die dritte Kolonne hatte ihren Weg durch die Tranchee zu nehmen und links 
von dem Konstantinopolitanertor die Palisaden zu übersteigen. Die Freiwilligen anter- 



') K. A., C. A. 1789, Hauptarmee, X, 5 a. 



nahmen lebhaft ihren Angriff auf s?lbe und der am Tor und hinter der doppelte* 
Reihe Palisaden, in Art eines Tambour sich festgesetzte und hartnackig verteidij»] 
Feind erschwerte nicht wenig das Eindringen derselben. Die nachgerückte 
unterstützte die Freiwilligen und in wenig Zeit war der Feind nicht nur 'u8 1 
Palisaden, sondern auch aus den rechts und links am Tor befindlichen Häusern i 
trieben und eben bis an den bedeckten Weg «urückgedriiekt. 

Zur nämlichen Zeit waren auch die Freiwilligen der vierten Kolonne u < 
Palisaden gerückt. Da sich aber der Feind rechts vom Tor in einem :i 
Winkel noch immer aufhielt und ein lebhaftes Feuer machte, so war es dieser Kola 
etwas schwer, mit gehörigem Nachdruck dem Feind über die Palisaden auf den 
7.u kommen, bis selber nicht in Rücken und Flanken genommen und dadurch | 
zwungen worden, um nicht gefangen zu werden, diese Gegend zu verlassen. El 
derselbe bis gegen das Widdinertor verfolgt, wo er sich in dem unteren Teil i 
Festung zum Teil wieder setzte. 

Von der dritten Kolonne wurde der Platz besetzt und sich wider alle in» 
liehen Anfälle versichert. Nach der Menge, welche in die Festung sich »u w 
gesehen worden, ist leicht zu urteilen, dall mehr als die Halbscheid der Gannwa i 
Verteidigung der Vorstadt verwendet gewesen. 

Als nun schon aus dem ganzen oberen Teil der Vorstadt der Feind vertrieb 
war, wurde von den in Reserve gestandenen Bataillons mit zwei dersclhen 
Widdiner- und Wassertor besetzt, welche jedoch einige feindliche Ausfall 
weisen mußten. II Kanonen und i Mörser wurden erbeutet und obwohl der fa 
liehe Verlust an Toten, die sowohl bei den Palisaden als in den Hausern und i 
in nicht geringer Anzahl gelegen, stark sein muH, kann selber demnach nicht besti 
angegeben werden, indem man deren tätlich findet und selbst der Feind einen | 
Teil mit sieb in die Festung geschleppt. 

Sowie ich nun den ungemeinen Mut und die kaltblütige Contenance der Traf 
und ihrer anführenden Generalf, Stabs- sowohl als «amtlicher übrigen OfS 
welchen sie diesen Sturm unternahmen un<l ausführten, Eurer Majestät nicht gtnif 
anzurühmen weili, so sehe ich es auch für Pflicht an, Allerhöchstdenselben 
Namen derjenigen allergehorsamst zu unterlegen, welche bei solchem am vorzüglich 5 * 
sich ausgezeichnet und dadurch Allerhöchstdcro belohnenden Gnade und bnMreich«* 
Rücksicht sich in dem Malie am würdigsten gemacht haben, wie ich mich ufttrr- 
fange, E. M. meinen ebenso untertänigst als ganz ohnmaUgeblichsten Vorschlag «" 
machen. 

Der Eifer und die Tätigkeit des FM. Pellcgrini, mit welchem er während 1* 
Belagerung der Vorstadt nicht allein täglich die Beschleunigung der l'Tancheez 
und Anlegung der Redouteu besorgte, sondern auch nach dem Sturm in der S» 
vom I. bis 2. Octobris die nötige Arbeit in der Vorstadt dcrgestalten durch 
Gegenwart zu befördern suchte, dali zu nicht getingein Vorteil die Parallele aul 
Glacis in Form einer Linie auf 50 Klafter v in gedeckten Weg angefangen ward* 
und die Mannschaft früh schon ganz bedeckt stand, finde ich E. M. höchsten wool- 
wollcudeu Gnade ganz billig anzuriihmen. 

Gleiche Gerechtigkeit muß ich auch der Wirksamkeit und dem Eifer dei FZ3A. 
und Artilleriedirecteurs Grafen Josef Cöllorcdo widerfahren lassen, indem et 
allein durch die Beschießung der Vorstadt, dnLS sie bald in Brand geriet, sondern inet 
durch die nachfolgende Einwerfung der Palisaden zum glücklichen Ausgang des Stürmt 
nicht wenig beigetragen hat, so dall ich seine Einsicht und Tätigkeit Eurer Maje 
pflichtschuldigst anzupreisen nicht entgehen kann. 




; 



FZM. Clerfayt war zwar vermöge der Disposition zur Anführung der nötigen- 
falls zur Unterstützung der attackierenden Truppen en reserve stehenden Bataillons 
"bestimmt, demohngeachtet aber befand er sich dennoch nach seinem bekannten 
Siensteifer und activite beim Sturm gegenwärtig, um nichts zu übersehen, wo die 
Kachrückung seiner Reserve etwa erforderlich werden dürfte. Und da er sich durch 
die rühmliche Affäre bei Mehadia und der dadurch erwirkten gänzlichen Verjagung 
des Feindes aus dem Banat schon besondere Verdienste zur Erlangung des Militär- 
Xtaria Theresia-Ordens erworben hat, so finde ich ihn des Kommandeurkreuzes ganz 
'würdig. 

Unbezweifelt und am vorzüglichsten verdient der FML. Graf Browne Euer 
Majestät Allerhöchste Gnade, als welchem ich die ganze übrige Leitung und Anordnung 
des Sturmes übertragen hatte und zu welchem Ende er nicht allein tags zuvor mit 
dem Kommandanten der Kolonnen und Obersten, sowie mit den Freiwilligen-Haupt- 
leuten die Gegenden rekognoszierte, um sich in die genaue Kenntnis der Plätze zu 
setzen, wo der Sturm unternommen werden sollte, sondern er führte auch selbst die 
«weite Kolonne an die Palisaden, drang mit solcher in Verfolgung des Feindes bis in 
die Stadt durch. Und als ich vom Pferd den heftigen Schlag am Fuß bekam, daß ich 
S mich zurückbegeben mußte, überließ ich es seiner Einsicht und Erfahrung ganz allein, 
t den eroberten Teil der Stadt wider alle feindlichen Einfälle sicherzustellen und nur 
dieser seiner unverbesserlichen Disposition hat man es zu verdanken, daß schon am 
I. Oktober auf dem Glacis die Parallele hat errichtet werden können. In welcher 
Betrachtung und da seine übrigen wesentlichen Verdienste Euer Majestät ohnebin 
allergnädigst beiwohnen, so werden Allerhöchstsolche selbst ihn des Kommandeur- 
kreuzes umso würdiger erachten, ohne daß ich mir die ehrfurchtsvolle Freiheit nehmen 
Jdarf, Euer Majestät alleruntertänigst zu versichern, wie er alle Eigenschaften eines 
vortrefflichen Generals in sich vereinigt hat. 
General Klebek zeichnete sich vermöge seiner getroffenen Anstalten nicht 
nur dadurch rühmlichst aus, daß er nach erstiegener Palisade den mit seiner Kolonne 
mm Weichen gebrachten Feind von Haus zu Haus, durch mehrere Gassen, ohne 
Unterlaß bis ans Glacis verfolgte und ihn endlich gar nötigte, sich in den bedeckten 
Weg zu werfen, sondern auch Gelegenheit gab, daß von dieser Kolonne 2 Batterien 
mit 6 metallenen Kanonen erobert, nicht minder an den letzten und äußersten Häusern 
des erfochtenen Teils, zu dessen Behauptung eine Linie aufgeworfen und mit spanischen 
Reitern noch bedeckt hat. Nicht Rücksicht seiner Verwandtschaft mit mir, sondern 
Mm Besten des Dienstes ist es, daß ich ihn Euer Majestät höchster Gnade zur Er- 
langung des Kommandeurkreuzes in alleruntertänigsten Vorschlag bringe. 

General Eduard d' Alton, welcher die dritte Kolonne anführte, zeichnete sich 
ebenfalls durch seine gut getroffenen Maßregeln, herzhafte Verfolgung und Verjagung 
des Feindes von Posten zu Posten besonders aus und verdient das kleine Ordenskreuz. 
General Sztaray machte unter Anführung der vierten Kolonne mit ganz 
besonderer Bravour den Angriff der Palisaden, fiel dem hinter solchen links am Tor 
noch festhaltenden Feind in die Flanke und Rücken und nötigte ihn nicht nur, un- 
geachtet seiner starken Gegenwehr, diesen Teil ebenfalls zu verlassen, sondern eroberte 
dabei noch einen großen Polier nebst einer Kanone und verdient allerdings den 
kleinen Orden. 

General Brentano bekam den Auftrag, das Wasser- und Widdinertor zu be- 
setzen und ungeachtet der Feind verschiedene heftige Anfälle, um diese Posten wieder 
zu gewinnen, auf ihn machte, so zeichnete er sich dennoch durch seine gut getroffenen 
>faßregeln so besonders aus, daß er solche nicht nur aufs tapferste verteidigte, sondern 

Kriege unter Kaiser Josef II. 22 



338 

auch den Feind allemal mit Verlust zurückschlug, zwei Kanonen eroberte, ihm ein 
im Zurückziehen schon begriffene Kanone wieder abjagte und sich des kleinen Kreuze 
würdig machte. 

Die Obersten Weineck von Stain, Lichtenberg von Preiss und Kolowra 
von Allvintzy haben sich nicht allein damit, daß ein jeder ä la täte seiner Trapp 
die Attacke auf die Palisaden mit ungemeiner Bravour und beibehaltener Gegen« 
des Geistes unternahm, begnügt, sondern nachdem auch diese erstiegen, in der Stic 
selbst die rühmlichsten Anstalten zur Verfolgung des Feindes getroffen und durch ihr 
so vorteilhaft behaupteten Posten sich so vorzüglich ausgezeichnet, daß jeder billi 
den kleinen Orden zur Belohnung verdient hat. 

Nicht minder sind sowohl der Oberst Graf Argenteau meines inhabenden, i 
der Oberstleutnant de Souel Euer Majestät Höchsten Namen führenden Regimen! 
wegen ihres veranlagten und in der besten geschlossenen Ordnung mit unerschrocken! 
Contenance von der Truppe auch befolgten Nachrückung, als wodurch nicht allei 
die zuerst in die Palisaden Eingedrungenen von ihrer Kolonne unterstützt wurde: 
sondern auch damit nicht wenig beitrugen, daß der sie wahrnehmende Feind immi 
mutloser wurde und allenthalben desto geschwinder die Flucht ergreifen mußte, diei 
Euer Majestät huldreichen Belohnung mit dem kleinen Orden würdig, wozu ich solel 
in Allerhöchstdero Rücksicht erlasse. 

Oberstwachtmeister Barthodeiszky von Erzherzog Ferdinand Karl bat s( 
durch seine mit dem Leibbataillon gedachten Regiments so mutig und tapfer ante 
nommenen als glücklich ausgeführten Angriffe zweier feindlichen Batterien und dara 
eroberten 6 metallenen Kanonen nebst 7 Fässer Pulver so vortrefflich ausgezeichn« 
daß er zur Erlangung des kleinen Ordens anempfohlen wird. 

_ Hauptmann Bydeskuty von de Vins zeigte bei dem Angriff auf die Palisadi 
mit seiner Kompagnie eine so außerordentliche Bravour, daß er ungeachtet d 
heftigsten Widerstandes am ersten die Palisaden überstieg, den Feind aufhielt, auc 
sofort durch die Zimmerleute die Öffnung daran für die Nachrückenden erweitern li< 
und machte sich dadurch des kleinen Ordens ebenfalls nicht unwürdig. 

Hauptmann de la Marine von Kaiser-Infanterie war nach Anzeige des Genera 
Klebek erst mit einem Transport zum Regiment wieder eingerückt und zum Star 
gar nicht kommandiert, übernahm aber dennoch aus freiem Willen eine Grenadie 
kompagnie, mit welcher er sich sehr tapfer verhielt und verdient wegen seines so lobe» 
würdigen Eifers in Euer Majestät Allerhöchster Gnade und Rücksicht erlassen zu werde 

Oberstleutnant Kerapf und Oberleutnant Branck von Erzherzog Ferdinar 
waren mit ganz besonderer Bravour bis an die Palisaden der Vorstadt gedrungen; 1 
Begriff sie zu ersteigen, wurden sie aber verwundet und mußten zurückgebracht werde: 
sie verdienen nichtsdestoweniger Euer Majestät angerühmt zu werden. 

Hauptmann Fleischhakl von Stain war mit seiner Kompagnie bis an " 
Palisaden sehr mutig gekommen, konnte aber solche wegen des heftigen feindlich« 
Widerstandes nicht ersteigen, wurde jedoch von Oberst Werneck hiezu anfs nac 
drücklichste unterstützt und verdient Euer Majestät nicht weniger angelobt zu werde 

Hauptmann Fürst Estcrhäzy von Anton Esterhäzy übertraf alles; er nan 
einem neben ihm stehenden gemeinen Grenadier das Gewehr aus der Hand, erleg 
damit den hinter der Palisade mit einer Lanze in der Hand zur Abwehr des C D< 
setzens ihm entgegenstehenden Türken und übersprang solche hierauf am ersten £' 
glücklich, wurde aber bei weitcrem Nachsetzen und Verfolgen des Feindes sehr seb« 
verwundet und hat sich durch seiu ausgezeichnet tapferes Betragen des kleinen Ord' 
ganz vorzüglich würdig gemacht. 



339 

Hauptmann Gyulai von Samuel Gyulai hat sich mit besonderem Mute aus- 
chnet und verdient mit dem Major Nesslinger von Stain, welcher die vor- 
:kten und mit dem Feind schon engagierten Truppen durch seine gute Ordnung 
beste unterstützte, Euer Majestät Gnade empfohlen zu werden. 

Hauptmann Pellati von Pellegrini war mit seiner Kompagnie von der dritten 
mne überall der Erste und hat teils beim Sturm seinen Grenadieren am ersten den 
gebahnt, teils auch noch am Abend, als der Feind bereits in den bedeckten 
zurückgetrieben war und einen neuen Ausfall wagte, solchen mit ebensovieler 
drucksamen Entschlossenheit und Bravour wieder zurückgewiesen, mit welcher er 
Tage denselben aus so vielen Häusern und Gärten verjagt hatte; wird zur Er- 
mg des kleinen Ordens billig empfohlen. 

Die Leutnants Beck und Sentner von Pellegrini verdienen wegen ihrer beim 
n bezeigten Bravour und Contenance Euer Majestät zur Belohnung angepriesen 
•erden. ' 

Oberstleutnant Nicoletti und Major Schwarz haben durch die stets mit 
■ Ordnung unterstützte Attacke der vorderen Truppen zu dem günstigen Aus- 
g der Sache dieser dritten Kolonne nicht wenig beigetragen und sich Euer 
:stät Allerhöchsten Gnade würdig gemacht. 

Oberleutnant Lukas Plunquet trat, nachdem der Unterleutnant Beck bei 
setzen der Palisaden blessiert worden, sogleich an dessen Stelle bei der attacke- 
:nden Kompagnie ein und drang mit ihr in die hinter solchen noch stehenden 
de so nachdrücklich ein, daß er sie zum Weichen brachte und hat sich hiedurch 
Belohnung würdig gemacht. 

Hauptmann Graf Max Plunquet von d' Alton von der vierten Kolonne führte 
! Kompagnie am ersten mit ungemeiner Tapferkeit an die Palisaden, übersetzte 
ie, erhielt aber hiebei drei schwere und tödliche Wunden; hat einen ganz billigen 
pruch zu dem kleinen Orden. 

Die Majore Perge von Nikolaus Esterhdzy und Rühle von Preiss haben mit 
Lebhaftigkeit und Geistesgegenwart nicht allein die Attacke ihrer Kolonne Unter- 
st, sondern auch mit vieler Tätigkeit und Bravour sich ausgezeichnet und verdienen 
' Majestät belohnende Rücksicht. 

Oberleutnant Mall ja von dem Peterwardeiner Regiment ist, nachdem die 
äers von der Grenadierkompagnie dieser Kolonne blessiert waren, sogleich in die 
e derselben getreten und mit ganz außerordentlicher Bravour mit solcher bis an 
Widdinertor gedrungen und darf Euer Majestät der Allergnädigsten Rücksicht 
B empfohlen werden. 

Die Hauptleute Hoffmeister von Nikolaus Esterhdzy, Prodeczky und Lutz 
Preiss, Oberleutnant Popovich, Unterleutnant Furtiny von Nikolaus Esterhdzy, 
bei den Zimmerleuten kommandiert gewesene Oberleutnant Pöhr von Pellegrini, 
rteutaant Tkalchevich von Broder, Hauptmann Simonyi von Samuel Gyulai, 
Artillerieleutnants Künigl und Adam zeichneten sich in aller Gelegenheit durch 
mutigste Tätigkeit aus, daß sie sich Euer Majestät höchster Gnade verdient 
seht haben. 

Major Rolcourt von Karl Toscana mit dem Major Nu gen t bezeigten bei 
Attacke, welche der Feind auf das schon in Besitz genommene Wasser- und 
Idincrtor unternahm, so viel Mut und Standhaftigkeit, daß sie nebst dem besonders 
-ren Wohlverhalten der Hauptleute Loren zo von Toscana und Germani von 
ss > samt ihren Kompagnien alles mögliche Lob verdienen und Euer Majestät an- 
hmt werden. 



340 

FML. Schmidtfeld hatte sich eben hier eingefunden, bot seine Dienste w 
und wohnte dem Sturme bei. 

Der Oberst und Generaladjutant Linken, Oberstleutnant Graf Karl Hadik, 
Major und Flügeladjutant Haydt, die Rittmeister Hadik und S tipsiez, die 
Leutnants Wrbna und Hardegg blieben mir stets zur Seite, um die von mir an 
die Kolonnenkommandanten und anderen Chefs zu erteilen für nötig befundenen Be- 
fehle überbringen zu können; sie vollzogen zu meiner Zufriedenheit mit der genauesten 
und geschwindesten Akkuratesse ihre Aufträge und ihre sowohl hiebei als sonsten 
angewandte Aufmerksamkeit erlauben mir die Freiheit, solche zu Euer Majestät Aller- 
höchsten Gnade empfehlen zu dürfen. 

Nachdem vermöge meiner gemachten Hauptdisposition der FML. Graf Browne 
mit Einverständnis der übrigen die Kolonne führenden Generals und Stabsoffiziers 
seine Maßregeln so richtig genommen, auch durch die ganz zweckmäßig veranlage 
Position der Truppen die Hand dargeboten hatte, daß bereits am I. Oktober sofort 
die Erstürmung der Tranchee, welche parallel auf dem Glacis, welches doch ein höchst 
seltener Fall ist, in einer Entfernung von 50 Klaftern vom bedeckten Weg hat unter- 
nommen werden können und diese Arbeit durch den Fleiß des Obersten Lauer vom Genie- 
korps mit aller möglichen Emsigkeit und Einsicht ganz vollendet wurde, derselbe anch 
schon während der Belagerung der Vorstadt mit seiner tagtäglichen Gegenwatt in den 
Trancheen unverdrossen die Arbeiten aufs möglichste zu befördern beflissen gewesen 
ist und der Major de Vaux des nämlichen Korps ihnen in allen diesen Arbeiten 
stets am allertätigsten und nachdrücklichsten hilfreiche Hand geleistet und damit seine 
bei Dubica, wo er blessiert wurde, schon erprobte, keine Gefahr scheuende activite 
und besitzende Kenntnis im Metier nicht allein hier abermals bestätiget und mit einer 
aufs neue empfangenen Wunde sozusagen gesiegelt hat, so wollen Euer Majestät Alier- 
gnädigst erlauben, daß ich mich unterfangen darf, für beide das kleine Ordenszeichen 
als eine mir besonders angedeihende Gnade mit zu erbitten. 

Die mit unverdrossenem Eifer und vieler Kenntnis verbundenen Fähigkeiten 
des Oberstleutnants und Flügeladjutanten Mack seien Euer Majestät erleuchtetster 
Einsicht nicht entgangen; er ist mit solchen auch mir, vermöge der genauen Lokal- 
kenntnissc, die er von diesen Gegenden besitzt, hier sehr nützlich gewesen und mit 
unermüdeter Tätigkeit an die Hand gegangen, so daß ich, zumalen er bereits im 
vorigen Feldzug sich besondere ausgezeichnete Verdienste gesammelt hat, mir die 
Freiheit nehme, Euer Majestät huldreiche Rücksicht- mit Erteilung des kleinen Orden« 
auch für ihn als eine spezielle besondere Gnade aufs ehrerbietigste anzugehen. 

Loudon m. p. 
K.M. 



34» 



XIX. 

Verzeiolmis, 

«ras nachbenannte Regimenter, Bataillons, Korps vom Übergang über 
lie Flüsse bis inklusive 9. Oktober 1789 an Toten und Blessierten 

gehabt haben. '). 



Regimenter, 

Bataillons und 

Korps 



Chargen 



Bcuanntlieh 



Tote 



2 s. 
r.Z 



2 B 
IC 

SS 



Blessiert« 



63 

WO 



2 = 

"S = 

- — 

lg 



Köpfe 



Pücklcr 



Redl 



Stein 



Hombarg 



Sturion i 



LeyriU 



Hauptmann 
Oberleutnant 



Unterleutnant 



Unterleutnant 



Vom Feldwebel an 
Von Jägern . . . 
,. der Artillerie . 
Vom Packpersonal . 

Graf Pluuquet von 

d' Alton .... 
Graf Luccini , , , 
Vom Feldwebel &□ 
Von Jägern , , . 

Vom Feldwebel an 
,, Proviantruhrwesen 

Johann von Kurz . 
Vom Feldwebel an 
Von Jägern .... 

Au guslm von Beck 
Vom Feldwebel au 



Fürtrag 



3 33 



IS 



1 '4 



») K. A., H. K. K. 17SU, Mauptarmee, X, isc/7. 



342 



Regimenter, 

Bataillons und 

Korps 



Chargen 



Benanntlich 



Tote Blessiert* 



m g 

tr.O 



T3 c 






fe- 
il 

5* 



Köpfe 



Ü 



Kempf 



Nicoletti 



St. Julien 



Sebottendorf 



Anton 
Esterhdzy 



Kdrolyi 



2. Feld 
3- Feld 



Kaiser 



Erzherzog 
Ferdinand 



Oberstleutnant 

Hauptmann 

Oberleutnant 

Unterleutnant 



Karl Tose aua 



Kapitänleutnant 



Fähnrich 



Hauptmann 
Unterleutnant 



Hauptmann 
Oberleutnant 
Oberleutnant 



Oberstwachtm. 
Oberstwach tm. 
Unterleutnant 



De Vins 



Stain 



ii Unterleutnant 
I 

. i 

Oberleutnant 

Unterleutnant 



Übertrag 
von Kempf . . 
Fürst Esterhdzy . 
Horvdth .... 
Csörgey .... 
Vom Feldwebel an 



Von den Jägern . . 

Vom Feldwebel an 

Paul Graf Esterhdzy 
Vom Feldwebel an 

i. i» »t 

Karl Hauptmann 
Vom Feldwebel an 
Von den Jägern . . 

Ernst von Larisch . 
Dellisimonovich . . 
Vom Feldwebel an 

von Kotzau .... 
von Seiffert .... 
von Poturnay . . . 
Vom Feldwebel an 
Von der Artillerie . 
„ den Stuckknechten 

von Rolcourt . . 
Graf Nugent . . 

Lang 

Vom Feldwebel an 
Von den Jägern . 

Franz Kisfaludy . 
Vom Feldwebel an 

von Banneck . . 
von Eichler . . . 



Fürtrag 



33 



64 



15 i 



il 



35 



;6 



im I, 16 JiJ 



343 



I Regimenter, 

f Bataillons und | 

I Korps 

I I 1 



Chargen 



Stain 



i Unterleutnant 



Benanntlich 



Übertrag . 
von Kindermann 
Vom Feldwebel an 



Tote 



Blessierte 



■s » 

s. C 



6« 
XI 



S-o 
WO 






Köpfe 



Pellegrini 



Oberleutnant < Eckart 



Brentano 



Michael Wallis 



Nikolaus 

Estcrhazy 

3. Bataillon 



Loudon 



Nengebauer 



Klebek 



Ni- 

dasdjr 



3. Feld 
^Feld" 



Preiss 



Oberstwachtm. 



Oberleutnant 
Fähnrich 



Vom Feldwebel an 
Von der Artillerie 
,, den Stuckknechten I 

Leonh. Graf Auersperg 
Vom Feldwebel an 
Von der Artillerie . 

Josef Güllich . . . 
von Malfatti . . . 
Vom Feldwebel an 



I 



Hauptmann 



Wolfenbüttel 



Allvintxy 



Oberleutnant 

Oberleutnant 

Rgts.- Adjutant 



.1 



S. Gynlai3.Feld 



Ferdinand 

Toscma 

Caprara 



Oberleutnant 
Unterleutnant 



Von der Artillerie . 

Karl Wagemann 
Vom Feldwebel an 
Von der Artillerie . 

Graf Lacy-Bellingari 

„ Jak. Luk. Hunquet 
Blasius Pfeiffer . 
Vom Feldwebel an 



Ludwig Wagemann 
Baptist Wagemann 
Vom Feldwebel an 



Fürtrag 



39 



3 
17 



19 

3 

4 

1 

9 231, 



16 

1 



313 

3o 
9 

11 

1 
1 

14 

2 



65 
6 

2 



15 
6 

32 

I 



10 
I 



76 
18 



22 
4 



23 641 



344 



Regimenter, 

Bataillons und 

Korps 



C bargen 



Bekanntlich 



Tote Blessier» | 



9lO 



5» * BJC 



- 1 



Köpfe 



d'AlU.T] 



Thum 



N*Adasd>'4,Booo. 



Harrach 



Nassau 



UnterleutQimt 



Kavauagh 



Zexichwiti 



Waldeck 



<"Vtaeven 



IirdHi.K 



Sappeuf- und 
Minierltorps 



Jäger 



GrettiaTt-Hgt 



Jiom bar t! i erkorp i 



Art.-Feldzen g amt 



l„x,J.Art,-Rgt. 



Kriegsflotte 



Tschaikislen 



Serbisches 
Freikorps 



Hauptmann 
Ingenieuroffizier 
iDgcnieurmajor 

Hauptmann 



Major 



Hauptmann 



Übertrag , 
Graf Mayer] c . . . 
Von den Jägern . , 
Vom Feldwebet an 



Vom Packpersonal . . 
Vom "Wachtmeister au 



Pioia 

Vürüs 

de Vau» 

Vom Feldwebel an 

Pompejus Graf Dandini 
Vom Feldwebel an 



Franz von Sedleciky 

Von Bombardieren ud 

Feuerwerken] . . 

Vi>n Zimmergesellen 

Vom Feldwebel an 



Pelrovtch , , . , 



231 1 

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1 

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7 



Zusammen 
Feldlager l>tri Belgrad, den II. Oktober 1780. 



.1 r ! :->ö 



641 



Ii 

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S 




345 



XX. 

Relation 

er die von mir gegen den türkischen Pascha von zwei Roßschweifen 
ira Mustapha, welcher mit 3000 Mann zu Porceni und mit 7000 zu 
jdeni in der Walachei gestanden, ausgeführte Unternehmung und 
die dabei den 7. und 8. Oktober 1789 vorgefallenen Aktionen. 

Auf wiederholt eingelaufene Nachrichten, dalt dieser Pascha, welcher schon im 
igen Jahr das Hatzegtal verheert hatte, das nämliche noch vor Ende der Kampagne 
tun willens sei und daß zu diesem Ende bereits die Wege gegen unsere Grenze 
vollkommenen Stand gesetzt worden, entschloß ich mich, ihn selbst anzugreifen. 

Ich traf den 5. Oktober, abends um 9 Uhr, in unserem Lager an dem Jiulfluß 
: der folgende Tag wurde zur Disposition verwendet. 

Nachts nm 10 Uhr brach ich mit 12 Divisionen Infanterie von Splenyi und 
Valachen, dann 4 Divisionen Kavallerie von Savoyen-Dragoner und Toscana- 
iaren, den walachischen Scharfschützen und Volontärs zu Pferd, I Haubitze, 
echs- und 3 Dreipfündern auf. Weil bis Porceni nur ein Weg vorhanden ist, so 
nte der Marsch nur in einer Kolonne geschehen. Die ganze Kavallerie wurde in 
lieder gestellt und ans dieser 42 Zuge formiert. Die Infanterie, Kavallerie, Scharf- 
itzen nnd Volontärs rückten mit 5562 Gemeinen aus. 

Um 3 Uhr traf alles bei dem Grenzadler ein. Ich ließ dort rasten, den Leuten 
nntwein austeilen, die Pferde füttern und tränken; um 6 Uhr wurde der Marsch 
gesetzt. 

Zur Avantgarde, welche ich nebst dem Obersten von Kray selbst führte, 
den 4 Divisionen Infanterie mit 2 Dreipfündern, 10 Züge Kavallerie, die Scharf- 
Itzen nnd die Volontärs zu Pferd genommen. 

60 Schritte hinter dieser folgte die Haupttruppe von 6 Divisionen Infanterie 
20 Zügen Kavallerie und endlich in der nämlichen Entfernung 2 Divisionen 
interie und 12 Züge Kavallerie. 

Gegen ti Uhr mittags kam ich mit der Avantgarde an das Debouche von 
ceni, wo ich anhalten ließ, um geschwinder und ordentlicher hervorbrechen zu 
nen. 

In wenigen Minuten war dieses geschehen. Die türkischen Feldwachen, etwa 
zu Pferde, wurden von der Avantgarde gegen ihr Lager gejagt. Aus diesem 
*en sie nun schwarmweise gegen die Avantgarde, der ich aber mit 20 Zügen in 
lern Trab zu Hilfe eilte, auch einige Kanonenschüsse tun ließ, worauf sie das 
!** stehen ließen und die Flucht ergriffen ; einige ritten durch den Jiulfluß, die 
"tat aber gegen Vajdeni; hier ließen sie etwa IOO Tote liegen. 



346 

Ich ließ alles orraieren und ruhen. Ohngefähr in einer Stunde kamen sie mit 
großem Geschrei von allen Seiten wieder zurück, hauptsächlich gegen meinen rechten 
Flügel, wurden aber durch Infanterie- und Kanonenfeuer repoussieret, ohne daß die 
in Bereitschaft gestandene ganze Kavallerie etwas zu tun bekommen hat. Ihr Rückzog 
geschah gerade auf Vajdeni. 

Ich nahm meine Position mit der Infanterie auf den Höhen neben dem De- 
bouche, mit der Kavallerie in einem flachen Terrain unter diesem, stellte meine 
Pikette und Feldwachen aus und blieb die ganze Nacht ruhig. 

Den 8. früh ritt ich auf die Simbotinuer Anhöhen, um das feindliche Lag« 
bei Vajdeni zu rekognoszieren und die Attacke zu disponieren. 

Hier wurde ich gewahr, daß drei Hauptkolonnen und eine kleinere gegen mich 
anmarschierten. Die gegen meinen rechten Flügel kam, war meistens Infanterie, die 
kleinere aber Kavallerie, welche jene kotoyierte; die zwei übrigen waren lauter 
Kavallerie und drangen mit vielem Geschrei gegen meinen linken Flügel vor. 

Ich ließ zum Gewehr gehen und aufsitzen, stellte die Truppen so, daß sie ein- 
ander überall unterstützen konnten und erwartete ruhig das Weitere. 

Indessen kamen ihre Kanonen herbei; 4 kleinere waren bei der Kavallerie, 
2 größere bei der Infanterie. Mit diesen fingen sie an, auf eine sehr kleine Distanz 
zu feuern, jedoch ohne mindesten Effekt; das feindliche kleine Feuer war sehr heftig 
und hatte einige Wirkung. Wir erwiderten dieses und das Kanonenfeuer war sehr 
ausgiebig. Eine Kanone wurde gleich demontiert und viele Türken zusammen- 
geschossen. 

Demohngeachtet drangen sie immer weiter vor und feuerten so stark, daü 
ich einige Züge Kavallerie etwas zurückziehen mußte, wodurch sie so dreist 
wurden, daß die Vordersten ganz nahe kamen, die Hintersten aber vorwärtsdrückten- 
Hier war nun der Zeitpunkt und die Gewißheit zu einem vorteilhaften Angriff mit der 
Kavallerie. 

Ich ließ „Attacke" blasen und stürzte mit größter Gewalt in verschiedenen 
soutenierten Abteilungen aus meiner Linie hervor, erreichte und umgab in einem 
Augenblick den ganzen Schwärm, welches alsbald eine erschreckliche Niederlage ond 
die Flucht des Feindes verursachte. 

Von da bis Vajdeni ist lauter plaine, also die Verfolgung leicht; während dieser 
wurde stets niedergehauen und die eine Meile betragende Strecke mit Leichen besäet- 

Ich befahl sogleich, daß die Infanterie in Ordnung nachrücken sollte, welch«* 
auch sehr gut befolgt wurde, so daß um 5 Uhr abends mein ganzes Korps in dem 
verlassenen Lager bei Vajdeni aufmarschiert ist. 

Eine Division des I. walachischen Regiments, welche unter Major Kettner 
auf einer Anhöhe des rechten Flügels stand, wurde von der feindlichen Infanterie 
stark angefallen, welche einige Fahnen ausstecktc und heftig feuerte. Der Major li* 8 » 
sie mit dem Bajonett angreifen, nahm ihnen die Fahnen weg und jagte sie f- lt 
großem Verlust zurück. 

Die inzwischen erfolgte Attacke der Kavallerie hatte auch die Wirkung, d* 9 
die ganze Infanterie abgeschnitten wurde und die Vajdenier Brücke nicht mehr er * 
reichen konnte. Von dieser Infanterie wurden nachher 20 gefangen eingebracht, «*' 
sich aber wehren wollten, totgeschossen. 

Der feindliche Verlust an Toten, so auf dem Platz geblieben, beläuft S 06 
sicher auf 1500, blessiert wurden ohne Zweifel ebensoviel; sehr viele haben sich n ** 
den Jiulfluß retten wollen und sind ertrunken, der Überrest aber ist so zerspreftP* 
■ lau das <_;anze Korps für zu Grunde gerichtet angegeben werden kann. 



347 

Kam Mustapha ist nicht, wie es anfangs hieß, geblieben, sondern beizeiten 
avongeritten , wohl aber der Bimbaschi Seraskier Magyar M eherne d, so das 
orcenier Lager kommandierte. 

An Siegeszeichen sind erobert worden: 2 große, 4 kleine Kanonen und über 
Fahnen. Nebst den zwei Lagern sind auch viele Pferde, Gewehre und andere 
Effekten erbeutet worden. 

Von dem vorgefundenen Brot, Zwieback, Hörn- und Schlachtvieh, auch Gerste 
at man die Mannschaft und Pferde leben machen, das andere aber den Leuten 
herlassen. 

Ich kann nicht genug rühmen, wie groß die Tapferkeit aller Truppen war; 
ach hat sich das Savoyen-Dragonerregiment dadurch ausgezeichnet, daß kein Mann 
om Pferde abgesessen, um Beute zu machen. 

Die Herren Generals Staadcr und Leonardo haben die größte Tätigkeit und 
Chgheit bewiesen. Der Herr Oberst von Kray hat seine schon im vorigen Jahre 
«zeigten militärischen Talente und Eigenschaften bestätigt und bei dieser Gelegenheit 
lene Verdienste erworben; überhaupt waren alle Herren Stabs- und Oberoffiziers von 
olchem Mut beseelt, daß gewißlich nur der Mangel an Gelegenheit Schuld war, daß 
äch nicht alle haben distinguieren können. 

Mit solchen Trappen müßte es dem kommandierenden General allein zur Last 
;elegt werden, wenn seine Unternehmungen nicht gelingen sollten, daher ich mir gar 
lichts, ihnen aber alles bei diesen glücklichen Aktionen zuschreibe. 

Diejenigen, welche die Gelegenheit zu ihrem Nutzen benützt haben, werden 
namentlich nachgetragen werden. Auch Unteroffiziers und Gemeine haben sich hiebei 
der von Seiner Majestät der Tapferkeit bestimmten Belohnung würdig gemacht. 

Hermannstadt, den 15. Oktober 1789. 

Fürst zu Hohenlohe m. p. 
FML. 



34» 



XX/i. 

Eingrabe 

der in den am 7. und 8. Oktober nnter Anführung Seiner fürstlichen 
Gnaden des kommandierenden Herrn Generals Fürsten zu Hohenlohe 
erfolgten feindlichen Aktionen getöteten und blessierten Mannschaft. 



Regimenter 



Tote 




Blessierte 



Stabs- | Vom Feld- 
und 1 webel und 

Ober- | Wacht- 
meister 
abwärts 



olfiziers 



Pferde 



Am 7. Oktober. 

Splenyi 

I. Walachen 

Savoyen-Dragoner . . 
' Toscana-Husaren . . . 
I Volontärs 



Zusammen . . 



3 

5 2 

3 3 



11 



Am 8. Oktober. 

Splenyi 

I. Walachen 

! Savoyen-Dragoner . . 
Toscana-Husaren . . . 
Volontärs 



Zusammen . 



3 1 



28 



3 
17 



20 



Mithin in allem . 



19 j 



39 



25 



Anmerkungen: Unter den Toten befinden sich der Wachtmeister Unkauf von Savoy«- 
Korporal Litarsy von Toscana. Unter den Blessierten sind Ober- 
leutnant Czech und Inczedy, dann Korporal Varkony von Toscan»- 
Husaren. 



Feldlager bei Vulkan, den II. Oktober 1789. 



Staader m. p. 
GFWM. 



REGISTER. 

ngestellt von Oberleutnant Otto Binder von Degenschild. 



-heinprovinz 5. 

mid, Sultan 44, 146, 178. 

ha 214. 

b, s. Orsova, Neu-, 

um, östcrr. Art.-Leut. 330. 

dem Como-See, mündet westl. 

in den Po 191. 

iatisches Meer) 150, 153, 334. 

:1 (Edirneh), a. d. Maritza 276. 

litschari-Agassi. 

hm.-, SSW. Reichenberg 94, 

g, Felix Graf, österr.Hptm.324. 
rotus, Rumänien 191, 192, 309. 
. Elbe, preuß. Prov. Sachsen, 
leburg 69, 268, 269. 
, Rußland 151, 180, 209. 
1 s. Arnauten. 
türk. Provinz 150, 154. 
:rzog, s. Sachsen-Teschen. 
V., Herzog von Österreich, als 
ag. u. Böhm. A. II. 52. 
iterr. Grenad.-Batail. 298, 308. 
Ladislaus von, österr. GM. 263. 

Bündnis, 
rg bei Orsova 221, 222, 301. 
österr. Inftr.-Reg. (Nr. 19) 169, 

298, 302, 30S, 338, 343. 
erek, Josef Freih. von, österr. 
I, 122, 129, GM. 297, 298, 
-. 308. 



Almastal, Ungarn, NW. Mehadia 163 bis 

165, 187. 
Almasy, Ign. Graf, österr. FML. 64, / 

120, 263. 
Altbunzlau, Böhmen, NO. Brandeis 108. 
Altenberg, Kgr. Sachsen, SW.Pirna 108. 
Altenburg, Anhalt, K. Bernburg a. d. 

Saale 268. 
— , Böhmen, SW. Jicm 77. 
Altschanz, Karpatenpaß, SO. Kronstadt 

169, 170. 
Altstadt, Mähren, SO. Habelschwerdt 

III, 114. 
Aluta, linksseitiger Nebenfluß der Donau 

178—180, 220, 317. 
Anhalt, Fürstentümer 76, 269. 
— ,Leop.Ludw.Gf.,preuß.GM.85,88,98,267. 
— ,Friedr. Albrecht Graf, russ. GL. 15 1; 

kursächs. GL. 269. 
B er nb u rg - Schaumbarg, Franz 

Adolf Fürst zu, preuß GL. 80, 83, 

106, 108, 124, 268, 269. 
— Z erb st, s. Christian August u. Sophie. 
Ansbach, österr. Kür.-Rgt. (aufgelöst 

Nr. II) 169, 197, 299, 307, 324. 
— u. Bayreuth, Mar kgrafsch. 25, 33, 50, 

58, 59, 68, 73, 128, 260. 
Antwerpen, a. d. Scheide, N. Brüssel 

64, 140, 14:, 236, 237. 
Apenburg, Gideon Friedrich v., preuß. 

GM. 267. 



35° 



A praxin, russ. General 190. 
Arad, Ungarn, NO. Temesvir 63. 
jArco, Franz Graf, österr. GM. 265. 
(Argenteau, Eug. Graf, österr. Oberst 338. 
Arrnönis, rechtsseitiger Nebenfluß im 

Oberlauf der Temes 164. 
— . Ungarn, SSO. Kardnsebes 163, 301. 
Arnau, a. d. Elbe, Böhmen 71, 72, 75, 

77, 79, 82, 83, 85, 89, 98, 99, HO. 

131, 260, 261, 264. 
Arnauten (Albanesen), unbesoldete türk. 

Truppen 158. 
— (Moldauer Arnaut.-Kps.), 1788 — 1790 

beritt. moldau-walach. Freiwilligenkorps 

187, 188, 191, 192, 325, 327. 
Pulks, irreguläre russ. Reiterrgtr. 

192, 193, 204, 309—311, 313, 328, 331. 
Arnim, Georg Christoph v.,preuß. GM. 267. 
Asow, a. d. Don-Mündung, Rußland, 

27; 38, 45. 61. 
Ath, Belgien, SW. Brüssel 236. 
Auersperg, österr. Grenad. -Bataillon 299. 
C — , Emanuel Johann Graf, österr. Oberst 

194, 195, 312—314. 319- 



A u e r s p e r g, Jos. Graf, österr. GM. 307, 323. 
— , Karl Gf. (später Fürst i, österr Oberst222. ; i 
— , Leonh. Gf., österr. Major 343. , 

Aufgebote, der Tiroler Landesra- 

teidigungsmiliz 257. 
A u f s e s s, Karl Freih. von, österr. Oberst » 

209, 330. GM. 209. 
Aufständische, 1787 in den Osten. 

Niederl. 222, 229, 231—240, 243, 248,249. 
— , 1790 in Galizien 243, 244, 248. 
— , 1790 in Ungarn 241, 243, 244, 248. 
Augsburg, Bayern 56. 
August II., der Starke, Kg. v. PoL (ab 

Kurfürst v. Sachs. Friedr. Aug. Li 3 1 - 
- III., König von Polen (als Kurfürst tob 

Sachsen, Friedr. August II.) 18—20,60. 
Aupa, linksseitiger Nebenfluß der Elbe. 

mündet bei Josefstadt 77. 
Auscha, Böhm., NO. Leitmeritz 101 bis 

103, 106. 
Auschwitz, Herzogt, a. d. "Weichsel tf- 
Au spitz, Mähren, SSW. Brunn 120. 
Aussig, a. d. Elbe, Böhmen 71, 81, 88. 

91, 106, 108, 117, 260, 261, 265. 



B. 



Baba-Dagh, a. d. Donaumündg. Rum. 41. 

Bäcäu, Rum. oberhalb der Mündung 
der Bistrija in den Sereth 188. 

Baden-Durlach, österr. Infanterie-Rgt. 
(Nr. 27) 222, 302, 307. 

Bärn, Mähren, NO. Sternberg 113. 
$ Bärnkopp, Leop.Frh.v.,österr.Hptm.3l6. 
. — , Wenz. Freih. v., österr. GM. 264, 316. 

Bagow, Preußen, NO. Brandenburg 268. 

Baillet de Latour, Max Graf, österr. 
Oberst 114, 120, 266. 

Bakna-(Bonyha-)Tal, Rum., mündet 
unterhalb Orsova in die Donau 322. 

Bakow, a. d. Iser, Böhmen, N. Jung- 
bunzlau 02, 04, 261, 265. 

Balta. a. d. Kodyma, I'odolien 22. 

Banal, I., österr. Grenz-Inft.-Rgt. 306. 

— II., österr. Grenz-Inft.-Rgt. 306. 

Baaat, Donau -Theiß- Niederungen von 
Szcgedin, Temesvär bis Weißkirchen 155, 
156, 161 — 1O3. 166, 170, 171, 174, 175, 
177, 17», I8i, 184, 186, 195, 197, 199, 
216, 220, 225. 258, 317, 337. 



Banjaluka, am Vrbas, Bosnien 183. 
Bannek, von. österr. Oberleut. 342. • 
Banovce, a d. Donau, Slavonien, N»> 

Semlin 159, 163, 186, 199. 
Bar, am russ. Bug, Podolien 22. 
Barbaresken, os manische SchaUstuten 

(Algier, Tunis, Tripolis) 31, 184. 
Barcö, österr. Hus.-Rgt, (Nr. 10) 86, IS-. 

188, 191, 193. 309, 3IO, 312, 313, 3 1 ?- 

318. 319, 325-330, 334- 

— Felix Freih. v., österr. Rittm. 313. 3'5> '. : 

— Vinz. Freih. v., österr. FML. 98. ll $0 
114, 120, 263. 

B a r k ö c z y, Fr. Gf ., Fürstprimas v. Uog- 33- 
Barriere-Traktat, 140. 
Barthodeiszky Ant, österr. Major 33 s - * 
Baruth, Preußen, S. Berlin 80. 
Basberg, s. Sebastiansberg. 
Basel, am Rhein, Schweiz 68. 
Batzdori, a. d. Wilden Adler, Böhm- IlU 
Baut seh. Mähr., NO. Sternberg H3< ***" 
Bautzen, Kgr. Sachsen 80, 90, W9- 

— Unter-, Böhmen, O. JungbundW **** 



35i 



Herzogtum 52. 

stentum »5, 49— 51, 53, 54, 
73. 76» 95. 96. "6, 127, 128, 
, 142, 262, 266. 

r-, 51-53- 
51, 52, 262. 
, österr. Inf.-Rgt., s. Brandenburg, 
tum, s. Ansbach. 
Johann Freiherr von, österr. GM. 
\, FML. 160. 
g. v., österr. Unterlt 339, 341. 

Heinrich Anton Freih. von, kur- 

inister 5t. 

Böhmen, bei Kolin 63. 

on Scharberg, Daniel Josef, 

lajor 313, 316. 

a. d. Spree, Preußen, SW. 
1 a. d. Oder 69, 80, 268, 269. 

e. Preuß., NO. Brandenbg. 268. 
ngspark, österr. 1789 vor 
202, 210. 214. 

patak, linkss. Nebenfluß der 
oündetb. Mehadia 162, 197, 198. 
Rumänien, NW. Jassy 174. 
ibelg. Provinz der österr.-span. 
. 138, 140, 142, 222, 226, 227, 
h 233 - 235. 239. 241, 245, 248. 
so, österr. Inft.-Rgt. (Nr. 44) 

?. 3*9- 

Karl Gf. v. Barbiano, österr. 
ad bevollmächtigter Minister in 
derlanden 228—230. 

a. d. Save-Mündung, Serbien 
138, 149, 150, 153, 156, 158 bis 

,166, 172, 177, 180, 184—186, 
3, 210-212, 214—216, 218, 
• 225, 335—338. 
Wilhelm Seb. von, preuß. GL. 

, Böhmen, O. Jicfn 83. 
ializien, N. Lemberg 43. 

Böhmen, NNW. Königgrätz 

104, 106, 107, 263. 
am Dniestr, Bessarabien 151, 

f, 203, 209. 

Inft.-Rgt. (Nr. 41) 237. 
lumb. Freih. v.,östcir. FZM. 241. 
lu, Preuß.-Schlesien, W. Oder- 
i. 



Benjovszky v. Benjov, Johann, österr. » 

Oberst 122. 
Bcnkendorff, Ernst Ludwig von, kur- 

sächs. GL. 269. 
Bennigsen, von, kursächs. GL. 65, 269. 
Bcnnisch, Österr.-Schlesien, W. Troppau 

114. 119. 
Beraun, Böhmen 125. 
Berbir (Bosnisch-Gradiska), a. d. Save 

159, 167, 168, 177, 182, 183. 
Berg, Herzogtum, an der Wupper 51. 
Berggießhfibel, Kgr.Sachs., S.Pirna 91. 
Berlad, Rum. S. Jassy 188—192,203,309. 
Berlin 20, 24, 54, 63, 66, 67, 69, 80, 

132, 186, 234, 242, 244, 246, 247, :6o, 

268, 269. 
Bernburg, Anhalt, NW. Halle 69, 268. 
Befowitz, Böhmen, NO. Schlan 108. 
Bessarabien, Gebiet zwischen Dniestr, 

Pruth, Schwarzen Meer 147, 152,158,517. 
Bcszeredy Franz, österr. Oberleut. 314. » 
Bcianija, Slavonien, S. Semlin 201. 
Biala, Galizien, ONO. Teschen 120. 
Biela, linksseitiger Nebenfluß der Elbe, 

mündet bei Aussig 70, 97, 117, 265. 
Biclitz, Österr.-Schlesien, NO. Teschen 

120, 266. 
Biha6, a. d. Una, Bosnien 182. 
Bilin, Böhmen, W. Leitmeritz 108, 117. 
Billerbeck, Konst. von, preuß. GM. 267. 
Biron. Ernst Joh. v., Hrzg. v. Kurland 18. 
Bischofsee, Preuß. NO. Frankfurt a. d. 

Oder 268. 
Bischofskoppe, Österr.-Schlesien, SO. 

Zuckmantel 121. 
Bischofs werda, Kgr. Sachsen, WSW. 

Bautzen 80, 89, 91. 
Bischofteinitz, Böhmen, N. Taus 266. 
Bisenz, Mähren. SSW. Kremsier 120. 
Bistrija (Goldene Bistritza). rechtsseitiger 

Nebenfluß des Sereth, mündet bei Bäcäu 

in Rumänien 187, 188. 
Blankenstein, Ernst Gf., österr. GM. 264. : 

FML. 186, 297, 298, 302. 
Blaskovich, Paul Freih. von. österr. • 

Oberstleu t. 315, 318. 
Bleis wedel, Böhmen, NO. Leitmeritz 

82, 83, 91. 
Bochnia, Galizien, SU. Krakau 266. 



352 



Bodza, Karpatenpaß, O. Kronstadt 169, 

17°. 195—197, 216. 
Böhmisch-Brod, O. Prag 6. 
, Boer, österr. Freikorps 323, 324. 

— Andreas, österr. Hauptmann 323. 
Bösig, Berg u.Klost. SO. Böhm.-Leipa 106. 
Bogsa, Rum., SO. tirgu cucului 206, 207. 
Bogsdn, Ungarn, SSW. Lugos 165. 
Bohlen, Phil. Christian v., preuß. GM. 268. 
Bohutschowitz, Österreich.-Schlesien, 

S. Troppau 113. 
Böka, a. d. Temes, Ungarn 165. 
Boljevci, Slavouien, SW. Semlin 109. 
Bolvasnica, mündet oberhalb Mehadia 

in die Belareka 197, 304. 
Bombardier-Korps, österr. 211, 344. 

— -Schaluppen, österr. 211. 
Borbätviz, Ungarn,- SO. Hatszeg 171. 
Boreslau, Böhmen, SW. Aussig 117. 
Bornstedt, Hans Ehrenreich von, preuß. 

GM. 78, 267. 
1 Borvitz, Franz von, österr. Hptm. 209. 
Bosniaken, preuß.-poln., leichte Reit. 86. 
Bosnien, türk. Provinz 150, 152, 154, 

156, 166 — 168, 199, 220. 
Bosnisches (österreichisches) Freikorps 

154, 183, 200. 
Bosse, Friedr. Leop. v., preuß. GM. 267. 
Botta d' Adorno, Joh. Jak. Marchese, 

österr. FML. III, II 2, II 4, 120, 266. 
BotusanI, Rum. XO. Suczawa 172, 188. 
Brabant (Süd-), österr.-belg. Herzogtum 

227, 228, 233, 234, 236, 238, 243. 
Braha, am Dniestr, NO. Chotin 175. 
Braila, a. d. Donau, Rum. 158, £79, 195. 

203, 313. 317. 325. 326, 332, 333. 
Brarabilla (Ant.), österr. Grenadier- 
Bataillon 297. 
Brand eis, a. d. Elbe, Böhm., XO. Prag 

93, 103, 104, 107, 109, 260. 
Brandenburg- Bayreuth, österr. Inft.- 

Rgt. (Nr. 41 ) 294. 
Brandenburg, W. Berlin 268, 269. 
•Brauet, von, österr. Oberleut. 338. 
B r a iu> v a ck y, östei r. Banater Freikorps 307. 
Bran.iitorf, Österr. Sehlc>L-n, SW.Jiigcrn- 

d<>rl 114. 
Braun, Heinrich Gottlob von, preuß. 

GM. 207. 



Braunau, am Inn, Bayern 56. 
Braunau, Böhmen, O. Trautenau 84, 95. 

96, 110, 122, 124, 125, 261. 
Braunschweig, s. Friedr. August und 

Karl Wilhelm. 
Brechainville, österr. Inft-Rgt. (Xr. 15) 

162, 299. 
— Ludwig Graf, österr. GM. 119, 125, 265, 

FML. 163—165, 298, 301. 
Breda, Holland, SO. Rotterdam 235, 240. 
Bredl, s. Eisenbrod. 
Breisgau, Gebiet, X. Basel 53, 236. 
Breitenau, Kgr. Sachs., SSW. Pirna 89. 
Brentano, österr. Inft.-Rgt. (Xr. 35) 

200, 210, 302, 343. 
Cimaroli, Anton Freih. von, österr. 

GM. 183, 186, 210, 337. 
Brescia, Italien 191. 
Breslau, Preuß.-Schles. 67, 115, 123, 124 
Brest-Litowskij, Gouv. Grodno I9°- 
Bfezno, Böhmen, O. Jungbunzlau 265. 
Brieg, Fürstentum 59. 
Britzke, Hans Christ, v., preuß. GL. 208. 
Bfiza, Böhmen, NW. Königgrätz 264. 
Brockhausen, Jakob Freih. von, österr. 

FML. 264. 
Brod, s. Böhmisch-Brod. 
— , a. d. Save, Ung. SW. Esseg 63, I53. J 7°- 
Broder, österr. Grenz- Intt. -Regt l83t 

199. 339- 
B r o d e t z, Böhm., S. Jungbunzlau 264, 26;. 
Brody, Galizien, XO. Lemberg 64. 
Brotzen, Böhmen, X. Melnik 103. 
Browne, Georg Graf, österr. GM. 94? 

ioi, 102, 117, 265; FML. 166, 2i'i 

297, 298, 302, 304. 308, 337. 34°- 
Brozan, Böhm., S. Leitmeritz 265. 
Brügge, Belgien, OSO. Ostende 236. 
Brüneberg von, kursächs. GM. 269- 
Brunn, Mähren 69, 120, 172, 261, 26ö- 
Brüssel 5, 64, 231—233, 236. 24°- 

241, 249. 
Brüx, Böhmen 123 — 125. 
B u c k o w, Brandenburg, X W. Beesko» - 1 * 
Budin, Böhm., S. Leitmeritz 89, 94> '*' 

102, 104, 105, 108, 265. 
Bülow, Christoph Karl von, preuß. ö 1 - 

78, HO, 267. 
Bündnis, Frankr. mit Span. u. HoU* 8 * *" 



353 



ndnis, Österreichs 1756 mit Frankreich 
, 7, 18, 22, 26, 31. 57, 135, 138. 

— 1781 mit Rußland 135, 137, 138, 
»I, 145—ISO, 178, 222, 246, 314. 
Preußens mit England 2, 25. 

— 1788 mit England und Holland 

43, 246. 

— 1790 mit der Ptorte 246, 247. 

— 1764 and 1772 mit Rußland 17, 
9, 21, 22, 24—26, 135, 136, 138. 

— 1778 mit Sachsen U.Mecklenburg 60. 
Rußlands 1788 mit Dänemark, Polen 
ad Schweden 242. 
Projekt,Frankreichsl78l mit Holland 

40, 147- 

— , Österreichs 1786 mit Preußen 145. 

— , — 1790 mit England 247. 

— , Polens 1790 mit Preußen 243, 

45, 246. 

— , Preußens 1779 u. 1789 mit Rußland 

>. der Pforte 136, 242, 243, 245, 246. 



Bündnis-Projekt, Rußlands 1789 mit 

Österreich, Frankreich und Spanien 177. 
— — , — 1790 mit Polen 243. 
Bürglitz, Böhm., NNW. Königgrätz 263 
Bürgstein, NO. Böhm.-Leipa 93. 
Bukarest, Rumänien 172, 178, 219, 326. 
Bukowina 15, 44, 45, 138, 171, 172, 

174. 203. 
Bulgakow, Jakowlwanowitsch, 1778 russ. 

Gesandter bei der Pforte 146. 
Bunzlau, s. Alt- und Jung-. 
Burgau, Markgrafsch. NNW. Augsbg. 53. 
Burkersdorf, Böhmen, SW. Trautenau 

98, 99. 
Buschmühle bei Neustadt, Preuß.-Schles. 

126. 
Buzeu, am gleichnamigen Fluß, Rum.SW. 

Galatz 195, 203, 313, 314, 317, 325, 

327. 333- 
Bydeskuti von Ipp, Sigmund Freiherr, 
österr. Hauptmann 212, 33S. 



jatawald, Rumänien, O. tirgu cucului 

!04— 206, 208, 311, 328. 

limanesci, Rumänien, NW. Focsani 

92, 310. 

mpulung, a. d. Moldova, Bukowina 196. 

adiani, Hieronymus, österr. Major 305. 

prara, österr. Inft.-Rgt. (aufgelöst 

lt. 48) 299, 308, 343- 

ramelli, österr. Kür.-Rgt. (Drag. Nr. 2) 

97. 302. 

rligi, Rumänien, SW. Focsani 203, 

32-334. 

ilan, Böhmen, SO. Kuttenberg 98. 

ssano d' Adda, NO. Mailand 191. 

rmnä, Böhmen, W. Trautenau 99. 

me|i, Rumänien, SO. Orsova 162, 

«7, 322, 

am, Bayern, NO. Regensburg 266. 

arlottenburg, W. Berlin 268. 

asteler de Courcelles, Joh. Gabr. 

farquis, österr. Major 315; GM. 191. 

etm, Wojwodschaft am poln. Bug, 

'out. Lublin 244. 

emnitz, Königr. Sachsen 80. 

erson, Rußland 151, 152, 190, 230. 

lnm, Böhmen, NW. Königgrätz 264. 

Kriege unter Kaiser Josef II. 



Choiseul- Amboise Marquis von Stain- 

ville, Etienne Francois Herzog von, 

franz. Staatsmann 4, 32, 35. 
Chotin, a. Dniestr, Bessarabien 24, 61, 

149, 158, 171 — 176, 234, 260, 274. 
Chotusitz, Böhmen, N. Caslau 66. 
Christian August, Fürst von Anhalt- 

Zerbst, Vater Katharina IL 3. 
Christine, Erzherzogin, s. Maria — . . 
Chrudim, Böhmen, O. Caslau 75,262, 263. 
Chwalkowitz, Böhm., NO. Josefstadt 

77. 78. 
Clerfayt, österr. Inft.-Rgt. (Nr. 9) 236,237. 

— de Croix, Karl Graf, österr. GM. 119, 
125, 126, 129, 166, 264; FML. 297; 
FZM. 182, 185, 187, 196 — 199, 202, 
307, 308, 323, 324, 337. 

Cobenzl, Ludwig Graf, österr. Gesandter in 

Berlin 59, 74, 127; in Petersburg 137, 150. 
— , Philipp Graf, Vertreter österr. 1779 

in Teschen 127; kais. Kommissär 1789 

in Belgien 239, 241. 
Colloredo (Ant.), Österreich. Inft.-Rgt. 

(Nr. 20) II. 

— (Wenzel), österr. Inft.-Rgt. (Nr. 56) 
191. 309. 315. 334- 

23 



354 



Colloredo-Waldsee, Josef Maria Graf, 

österr. FML. 76, 94, 99, 101 — 103, 107, 

264; FZM. 187, 202, 336. 
— — , Wenzel Josef Graf, Österreich. GM. 

120, 264; FML. 200, 210, 307. 
Coq, s. Le Coq. 

Cosmesci, amPrutb, Rumänien 190, 318. 
Cötoyeurs de secours, Einrosser und 

Einspanniere in der franz. Armee des 

16. Jahrhunderts 274. 
Craiova, am Jiul (Schyl), Rumänien 217. 
Crängu mieilor, an der Slivnicmündung, 

S.Martinesci 204, 205, 207, 208, 329 

bis 332. 



Cserna, linksseitiger Nebenfluß derDonaa, 
mündet bei Orsova 162, 187, 198, 322. 

Csörgey, Paul von, österr. Unterlt. 341* 

Czartoryski, russisch gesinnte Partei in 
Polen 18—21. 

— , Josef Klemens Fürst, poln. Gesandter 
1790 in Berlin 244. 

— , Michael Fürst 18. 

Czech, österr. Oberleutnant 348. 

Czernowitz, Bukowina 172, 176. 

Czernytscheff, Peter Graf, russ. Staats- 
mann 36. 

Czettritz, GeorgFreih. v., preuß.GM.2t>8. 

Czorsztyn, Starostei, Galizien 35—39, 4-- 



D'Alembert, Jean le Rond, franz. 

Enzyklopädist 25, 66. 
Dalmatien, venetian. Provinz 150, 182. 
D'Alton, österr. Inf.-Rgt. (Nr. 26) 298, 

308, 339. 341. 344. 

— , Eduard Chev. (später Graf), österr. 
Oberst 121 ; GM. 211, 297. 323. 337- 

— , James Jak. Chev., österr. GM. 307. 

— , Richard Graf, österr. FML. 79, 83, 98, 
HO, 124, 161, 162, 264; FZM. und 
Generalkommandant in den österr. 
Niederlanden 232—234, 236—241. 

Dalwig, Georg v., preuß. GM. 85, 98, 267. 
* Dandini, Pompejus Graf, österr. Haupt- 
mann 344. 

Danzig 32, 44, 58, 61, 147, 242—244. 

DarabanI, Bessarabien, SO. Chotin 173. 

D' Arberg, österr. Drag.-Rgt. (Nr. 14, 
236. 237. 

— de Val engin, Nik. Gf., österr. GM.266. 

Dauba, S. Böhm.-Leipa 97. 

D au n (Wirich), österr. Inf.-Rgt. (Nr. 56) 8. 

— , Leop. Jos. Gf., Fürst v. Thiano, österr. 
FM., Biographie 8, 9; H. 12, 67, 133.134- 

— , Wirich Graf, österr. FM. 8. 

Dijbica, Galizien, O. Tarnöw 64. 

Dechtow, Böhm., W. Königinhof 75, 98. 

Dedinje-(Dedina-)Berg, S. Belgrad 200. 

Dekuc, s. Tekija. 
» Delibascha, österr. Arnauten-Major 187. 

De Ligne, österr. Inftr.-Rgt. (Xr. 30) 236. 

— , Karl Jos. Fürst, Grand v. Span., österr. 
FML. »9-93, 107. 265; FZM. 149, 



I-J2, 155; 160 irrtümlich FML; 161, 

173, 249, 250, 308. 
De Ligne, Louis Lamoral Prinz, 249- 
Dellisimonovich, Georg, österr. Unter- » 

leut. 342. 
Derfelden (von der Felden), Otto 

Wilhelm, russ. General 188 — 190. 
Derwisch Mehemed, s. Mehemed. 
Deutsch-Banater, Österreich. Grenz- 

Inf.-Rgt. 307. 
Deutschmeister, Hoch- und, österr. 

Inf.-Rgt. (Nr. 4) 183, 299, 306. 
DeVaux, Thierry Freiherr von, Osten. 

Ing.-Major 340, 344. 
Devicz, Thaddäusv., österr. Unterleut 3I5- * 
De Vins, österr. Inf.-Rgt. (Nr. 37) 298, 

307, 321, 322, 324, 338, 342. 
— , Jos. Freih. v., österr. GM. 89, 91, 9 J > 

97. 103, 108, 265; FML. 155, 167, 168, 

306; FZM. 181. 
Die st, Brabant, NO. Brüssel 233, 237- 
Dietfurt, Bayern, W. Regensburg 53- 
Diez, Heinrich Friedrich von, preufl. Ge- 
sandter bei der Pforte 148, 243, 245, 24" 
Dippoldiswalde, Königreich Sachs*** 

S. Dresden 80, 88, 108, 269. 
Dissidenten (Akath.), poln. 4, 19, 2 '' 
Dittersbach, Böhm., NO. Starkstadt X-* 
— , Böhmen, NO. Tetschen 92. 
Dlaschkowitz, Böhm.,SW.LobosiU * 6; " 
Dobrilugk, Preußen, SW. Kottbns M - 
D o b r owi t z, Böhmen, SO. Jungbunzlau 365- 
Dobschitz, Böhmen, S. Turnau 364" 



355 



", Friedrich Graf, österr. GM. 70. 
ika, Ungarn, NO.Werschetz 165. 
5, Böhmen, NW. Königgrätz 263. 
Königreich Sachsen, SO. Dresden 

Jöhroen, NO. Josefstadt 76. 

itl, Mähren, NO. Olmütz 62, 120. 

Lrstentümer 28. 39— 41,45,219. 

auf, Bayern, O. Regensburg' 53. 

:hen, Österr.-Schlesien, WSW. 

u 112. 

Böhmen, S. Leitmeritz'107. 

obidenl, Kloster in Focsani 

3» 316. 

a, Ung., OSO. Temesvdr 165. 



Drausendorf, Böhm., SW.Reichenbg. 102. 
Drechsel, Josef Freiherr von, österr. 

FML. 125, 264. 
Dresden 65, 66, 74, 79, 80, 82, 83, 88 

bis 90, 94, 109, 123, 247, 260, 269, 273. 
Dreinik, Kroatien, S. Karlstadt 159, 182. 
Drum, SW. Böhm.-Leipa 106. 117. 
Dubica, a. d. Una, Kroatien, SO. Agram 

ISS. 159. 166—168, 177, 182, 340. 
Du Hamel, Graf, kursächs. GM. 269. 
Dunavica(Dunavatz), mündet W. Belgrad 

in die Donau 210. 
D'Ursel, Wilh. Duc, österr. GM. 299, 308. » 
Dux, Böhmen, NO. Brüx 125. 
Dvor, a. d. Una, Kroatien, NO. Novi 168. 



E. 



;Ekhardt), österr. Oberleut. 343. 
ihmen, 63, 76, 88, 106, 124, 

0, 262, 265. 

:rg, Böhmen, W. Rumburg 92. 
von Au ritz, Ernst Freih., österr. 
ut. 342. 

in, Mart. Ludw.v.,preuü.GM.268. 
rg, a.d. Mulde, preuÖ.Pr. Sachs. So. 

1, Böhmen, NW. Brüx 124, 125. 
öhm., NNO. Josefstadt 98. 

rg, Böhmen, WNW. Brüx 125. 
od, a.d. Iser, Böhm. 94, 101, 102. 
idtl, Böhmen, NNO. Jiöin 264. 
j Tor, Paß zw. Ung. u. Siebenbürg., 
KLardnsebes 165, 187. 
«lichael, österr. Oberleut. 314. 
teletz, Böhmen, NO. Prag 102. 
Preußen, SO. Danzig 32, 44. 
h, Kais. v. Rußl., 3, 4, 18. 63. 
eth, österr. Kronprinz., Gemahlin 
"ranz II. 161, 167, 218, 251. 
oh.Mart.Graf, russ.Gen. 173, 174. 
ip Freih. v., österr. Oberst 263. 
lausen, Ludw. Freih. v., österr. 
-I, 72, 75, 113— 115, n8, 119. 

'3- 

ion, 1788 aus den österr. Nieder- 

232—235. 

e, preuß. 1788 in Ungarn 243. 

,, 62. 

erg, Österr.-Schles., W. Jägern- 

o. 



Eötvös de Vasäros-Nemeny, Karl 
von, österr. Rittmeister 315, 318, 326. 
Eperiessy, Jos. v., österr. Rittmeister 334. , 
Erbfolgefrage, bayr. 50. 51, 55, 128. 
— , württembergische 50. 
Erdödy, österr. Hus.-Rgt. (Nr. 9) 197, 

215. 307. 315, 322-324, 344- 

Erfurt, preuß. Prov. Sachs., SW. Leipzig 
64, 249. 

Erlach, Friedr. Aug. Freih. v., preuß. 
GM. 78, 267. 

Ermeland, Ost-Preuß., Landstrich u. Bis- 
tum 32, 33 36, 37, 44. 

Ertina, Böhmen, NW. Josefstadt 77, 
100, 264. 

Esseg, a. d. Drau, Ungarn 63, 153. 270. 

Esterhdzy (Anton), österr. Inf.-Rgt. 
(Nr. 34) 169, 196, 297, 308, 338, 342. 

— (Nik.), österr. Inf.-Rgt. (Nr. 33) 197,297» 
306, 307, 321, 323, 324, 339, 343. 

— de Galantha, Anton Fürst, österr. 
Hauptmann 338, 342, 

— — , Ant. Graf, österr. GM. 98, 120, 264. 
, Emerich Gf., österr. G. d. K. 61, 265. 

— — , Paul Graf, österr. Kapitänleut. 342. 
Eugen Franz, Prinz von Savoyen-Carignan, 

Graf von Soissons, österr. FM. 134, 181, 

201, 295. 
Eugenische Linien, 1717 errichtete 

Verschanzungen zur Zernierung Belgrads 

200 — 202. 
Eupen, Pierre Jean Simon van 234. 

23* 



356 



Fabri, Michael von, österr. Oberst 172; 
GM. 172—175, 221, 307. 

Fabris, Domenico Santo Tomiotti de, 
Conte di Cassano, österr. GM. 264; 
FML. 117, 155, 156,165, 169— 171, 176; 
FZM. 195. 

Facset, a.d.Bega, Ungarn, NO. Lugos 305. 

Falci, am Pruth, Rumänien 188. 

Falkenhayn, Friedrich Gotthelf von, 
preuß. GL. 99. 267. 

Falkenstein, Bayern, NO. Regensbg. 266. 

— , Grafschaft, bayr. Pfalz, NNO. Kaisers- 
lautern 53, 257. 

Fazekas, Michael, Österreich. Leutnant 

195. 313. 3H. 319- 
Fenyes, Ung., N. Mehadia 162, 163, 187. 
Ferdinand Karl Erzherzog, Österreich. 

Inf.-Rgt. (Nr. 2) 183, 199, 297. 306, 

338. 342- 
Feregaru, Wald, S. Mehadia 197. 
Fersen, Hans Graf v., russ. General 190. 
» Filo, Josef von. österr. GM. 315. 
Finck, Friedr. Aug. von, preuß. GL. 12. 
Finckenstein, Karl Wilh. Gf. Finck v., 

preutt. Minister 25, 58, 67. 
Finnland, russ. Großfürstentum 148. 
»Fischer von Ehrenbach, Wilhelm, 

österr. Major 315, 318, Oberst 209. 
Fiume 153. 
Flandern (Ost- u. West-), österr.-belg. 

Grafschaft 140, 142, 227, 234, 235, 23S. 

% Fleischhak 1, Leopold, österr. Hptm. 338. 

Flemming, Heinrich Ludwig v., preuß. 

GM. 267. 
Fleury, Andre Hercule de. Kardinal und 

franz. Minister I. 
Flotte, österreichische 154, 184. 
— . russische 150. 
— , türkische 25. 152. 158, 180. 
Flottille, östirr. Donau- 153, 201. 

344- 

Focsani, a. d. Pulna, Rumün., NW. Galatz 
170, 178, 180, 188—190, 102. 193 — 197, 
202 — 204, 209, 21O, 210, 223, 309, 
311—313, 310, 320, 325—327. 

Fontainebleau. SO. Paris 142. 
. Foul lo n. Ludwig Fruih. von. ö>terr. Oberst- 
lcut. 315. 318. 



Franche-Comt6 (ehemals PfaUgrafsch alt 
Hochburgund), Ostfrankreich 49. 

Frankenstein, Preuß.- Schlesien. NO. 
Glatz 65, 66, 69, 70, 113, 267. 

Frankfurt a. d. Oder 69, 80, 268, 269. 

Franz, Herzog von Lothringen, s. Kaiser 
Franz I. 

— I., Kaiser 10, n, 13, 128, 190, 215. 

— Josef Karl, Erzherzog (nachmals 
Franz IL, Kaiser) 6, 161, 166, 167. 
199, 201, 215, 218, 251. 

— , Erzherzog (Modena d' Este), östem 

Kür.-Rgt. (Drag. Nr. 2) 308. 
— , österr. Kriegsbarke 21 1, 270. 
Frauenstein, Kgr. Sachs., SO. Freiberg 

88, 89. 
Fregatte, österr. 211, 270. 
Freiberg, Kgr. Sachs., SW. Dresden 67, 

68, 80, 81, 88, 108, 186. 
Fr ei bürg, Gebiet, NO. Basel 53. 
Freiheit, Böhm.. O. Hohenelbe 98. 
Freikorps, bewaffnete, in den österr. 

Niederlanden 229, 231. 
Freiwaldau, Österr. - Schlesien . S 1 ^. 

Zuckmantel 119. 
Freiwillige, walachische 169, 170. 2, 7- 
Freudenthal, Österr.-Schles., V. Troppa» 

114, 119, 120, 125. 
Friede, 1648 westfälischer 128. 
— , 1660 von Oliva 21. 
— , 1699 von Karlowitz 220. 
— , 17 18 von Passarowitz 138, 220. 24 ?• 
— . '739 von Belgrad 138, 184, 220. 
— , 1745 von Dresden 66. 
— , 1748 von Aachen 5. 
— . 1763 von Hubertsburg 2, 6, 26, 63, 18* 
— , 1774 von Kutschuk-Kainardscbi, 45- 

57, 137. HS- 
— , 1770v.Teschen64.i26— 128, 136— 13* 1 - 
— , 1785 von Fontainebleau 142. 
Friedeberg, Öst.-Schles., SW. Weide»» 11 

119. 
Fried ck, Österr.-Schlesien, SW. Tescb«" 

113, 120. 
Friedland, Österr.-Schles., SW. FreudtO- 

thal III, 266. 
— , Prcuß.-Schles., SW. SchweidniU « lJ> 

123. 124. 



357 



riedrich, Hzg. v. Mecklenb. -Schwerin 73 . 
-. Kronprinz von Preußen, s. Friedrich 
Wilhelm II. 

— II., König von Preußen I —3, 5, 8, 
11. 18-33, 35—43, 50. 54-71, 73 
bis 79, 81—90, 92, 94—99, 107, I09 
bis 115, 117, 118, 121. 124, 126 — 134, 
137, 141, 142, 145, 260—262, 267. 

— August, Prinz von Braunschweig- 
Wolfenbüttel, preuß. GL. 67, 267. 

— — II., Kurfürst von Sachsen, s. 
August III. 

III., Kurfürst von Sachsen 56, 57, 

59, 65, 73, 127, 262. 

— Christian. Kurfürst von Sachsen 20. 

— Wilhelm, Prinz von Preußen, s. 
Friedrich Wilhelm II. 

I., König von Preußen 31. 



Friedrich Wilhelm II., König von 
Preußen 66, 68, 78, 99, 110, 113— 115, 
136, 145, 222. 234. 242, 245—247, 267. 

— — III., König von Preußen 68. 

Friesland, s. Ostfriesland. 

Frohse, a. d. Elbe, SSO. Magdeburg 268. 

Froon von Kirchradt, Josef, österr. q 
Oberstleu t. 316. 

Fünfhunden, Böhmen, W. Saaz 106. 

Fürstenberg, österr. Gren.-Baon. 308. 

Fürstenbru ck, Böhra.,SO.Münchengrätz 
265. 

Fürstenbund, 1785 zwisch. Preuß., Sachs, 
u. Hannover gegen Josef IL 140, 142. 

Fürstenwalde, a. d. Spree, Preußen, 
SO. Berlin 69, 79, 268. 269. 

Fuhrwesen, österr. 271. 

Furtiny, Franz. österr. Unterbeut. 339. , 



Gabel, NO. Böhm.-Leipa 68—70, 81, 82, 

84, 88, 89, 91—93, 97. 107, 124, 265. 
Gablooz, Böhmen, X. Jungbunzlau 102. 
Galatz, Rumänien 151, 188, 189. 
Galgenberg, bei Leitmeritz 89. 
— . bei Trautenau HO. 
Galitzin, Alex. Michail. Fürst, ruß. Gen. 

=74. 
— 1 Demetri Michailowitsch, Fürst, russ. 

GL. und Gesandter in Wien 135. 
Gamig, Kgr. Sachsen, bei Pirna 91. 
Gi >rnisons-Inf. -Rgt., Nr. I österr. 

(Inf. Nr. 5) i 94l 312, 313, 315, 318, 319. 
G »stori, Böhmen, SO. Leitmeritz 89, 91, 

97, 102. 
Gaudi, von, kursächs. Oberst 269. 
• Gavy, Michael de, österr. Kapitänleut. 

3U, 316, 318. 
Gaya, Mähren, SO. Brunn 120. 
• Gaiiinelli, Anton, österr. GM. 264. 
Gebirgsmiliz, bosn.-kroat., Kozaracer 

und Prosaracer, österr. Grenz-Frei- 

korps 182. 
Geldern, österr.-belgisches Herzogtum am 

Niederrhein (Generalstaaten) 19. 
£emmingen, Signa. Freih. v., österr. 

FML. 76, 266, 297; FZM. 163. 
Gendarmerie, berittene, österr. in den 
Niederlanden 237. 



General-Gouvernement, in den österr. 

Niederlanden 228, 229, 233. 
— Gouverneur (Statthalter), der österr. 

Niederlande 228, 239, 241. 

— Inspektor der österr. Inf. 63. 

Kommandant, in den österr. Nieder- 
landen 228, 239. 

— -Kriegskommissariat, österr. 12. 
Seminarien, 1788 in den österr. 

Niederlanden 226, 232. 239. 

Generalsreglement, österr. 283. 

Generalstaaten, niederländ. Landes- 
vertretung 140, 235. 

Gent, a. d. Scheide, Belg., 236 — 239, 249. 

Georgenberg, bei Raudnitz,Böhmen 109. 

Georgenthal, Böhmen, SW. Warns- 
dorf9I, 92. 

Georgien, türk. Prov. im oberen Karatal, 
Transkaukasien 146. 

Geringer, Josef (sen.), österr. Rittm. 315. . 

Germani, Philipp, österr. Hauptmann 339. % 

Gießhübel, s. Berggiefihübel. 

— , a. d. Mettau, Böhmen, ONO. Neustadt 
114, 121, 122. 

Giurgevo, Rumänien 158, 317. 

Glatz, Grafschaft 5, 118, 121— 123, 261. 

— , a. d. Neiße, Preuß.-Schlesien 63, 69. 
76, 85, 104, 121— 125, 224. 

Glo gau, Preuß.-Schlesien, N. Liegnitz 67 



358 



Göding, a. d. Maren, Mähreu 120. 
Görlitz, Preuß.-Schles., O.Bautzen 67. 124. 
Görtz. Johann Eustach Graf 56. 
Götze, Karl Ludw. v., preuß. Oberstleut. 

242. 245- 
Goldacker, von, kursächs. GM. 269. 
Golesci, Rumänien, SW.Focfani 202,332. 
Gommern, Kgr. Sachsen. XW. Pirna 91. 
Gorbitz, Kgr. Sachsen, W. Dresdeu 269. 
Gotha, Herzogtum 62. 
Graber, SW. Böhm.-Leipa 106. 
Grabschütz, Böhmen, X. Josefstadt 263. 
Gradisci, Rumänien, SW. Galatz 325. 
Gradiska, Alt-, a. d. Save, Slavonien 

63. »53. 156, 182, 183, 186, 270. 
Gradiskaner, österr. Grenz-Inf.-Rgt. 183. 
Gradlitz, Böhmen, NXW. Josefstadt 263. 
Grätz, Österr.-Schles.,S.Troppau III, 113, 

114, 120. 
Graeven, österr. Hus.-Rgt. (Xr. 4) 183, 

200, 302, 303, 305, 306, 314. 
. — , Martin Freih. von, österr. FML. 81, 83, 

102, 107, 108, 265. 
» Graffen, Johann Anton Freiherr von, 

österr. Oberstleutnant 327, 329, 330. 
Grenadier-Bataillone, österr. 76, 90, 

125, 200, 205, 215, 302, 304, 308, 331, 

33». 339, 341. 342. 

— -Brigaden, österr. 119, 125,302,308. 
Grenz - Husaren-Regimenter, österr. 

61, 63, 97, 169, 261, 270. 

Infanterie- Regimenter, österr. 61. 

162, 169, 170, 182, 183, 261, 270. 

— -Kommission, s. Barköczy. 

— -Regulierung, in Flandern 142. 

— -Scharfschützen, s. Scharlschützen. 



Grenze, Militär-, in Siebenbürgen. 

13, 257. 258, 345- 
Grisoni, Ant. Graf, österr. GM. 120. 263. . 
Grocka, a. d. Donau. Serbien, SO. Belgrad 

211, 272, 288, 294. 
Großenhain, Königreich Sachsen, NNO. 

Meißen 80. 
Großkotta, Kgr. Sachs., W. Königsttin 

107. 
Großrosenburg, a. d. Saale, prenö. 

Provinz Sachsen, OXO. Kalbe 268. 
Großsalze, S. Magdeburg a. d. Elbe :68. 
G rot tau, Böhmen, NW. Reichenbergi:*. 
Grulich, Böhmen, S. Habelschirerdt 

114, 124. 
Gruna, Kgr. Sachsen, SO. Dresden ifa- 
Gruppai, Nieder-, Böhmen, NW. 

Münchengrätz 97. 107, 265. 
—.Ober-, Böhm., NW. Münchengrätz 103. 
Guasco. Karl Alexander Graf, österr. < 

FZM. 265. 
Güllich, Josef, österr. Oberleut. 343. • 
Günzburg, a. d. Donau, Bayern 266. 
Gura Domosica, Rumänien, SW. Aiud. 

am Trotus 309. 
Gustav III., König von Schweden 147- 
Gy im es, Karpatenpaß, SO. Gyergyö-Sieai 

Miklös 169, 176. 
Gyulai (Franz), österr. Inf.-Rgt. (Xr. 5 1 

169. 

— (Samuel), österr. Inf.-Rgt. iXr. 3 1 
183. 199, 297, 308, 339, 343. 

— von Maros-X<5meth und Jfadask*-» 
Albert Graf, österr. Hauptmann 33''- 

— — , Samuel Graf, österr. FML. 81— $l&'" 
91, 92, 120, 261, 264. 



H. 



C Haag, Nik. Freih. v„ österr. GM. 120. 265. 
— , Xiederlande 234. 
Habelschwerdt, Preuß.-Schles., S. Glatz 

m, 121—123, l2 5- 
Habendorf. Böhm.NW.Reichenbg. 102. 
Haber, Böhmen. XW. Münchengrätz 265. 
Habf ina, Böhmen. WSW. Josefstadt 264. 
Habrowan. Böhmen, SSW. Aussig 117. 
Habstein, SSO. Böhm.-Leipa 117. 
Hacke, Lewin Friedrich von. preuß. 

GM. 268. 



Hadersdorf, Xiederösterr., W.Wien 64- 

H a d i k v. F u t a k, Andreas Graf, Osten. FM- 

77, 79. 93. "6, 124, 125, 1S1. i84= 

Biographie 185— 186; 212. 224, - 1 ' 1 ' 

2<>3, 307- 
— , Andreas Graf, österr. Rittm. 34°- " 
— , Karl Jos. Graf, österr. Oberstleut 3*° 
Hadschi Soitar, Pascha 204. 
Häring, Ferdinand Freiherr von, 5»W I,J 

Major 323. 
Hahnbaura, Jotef, Osten. Unter!«*- 1 1 -" • 



359 



»ch, Böhmen, NW. Alt-Georgs- 

90, 91. 

Jtadt, Preußen, SW. Magde- 

'5. 67: 
s. Pokutien. 

1. d. Saale, preuß. Prov. Sachsen 
, 260, 268. 

s. Du Hamel. 
'er, Kurfürstentum 136. 
g-Glatz und im Machlande, 
Johann Graf zu, österr. Leut. 340. 
h, Wenzel von, österr. Oberst 160. 
court, Josef Graf, österr. GM. 

02. 308. 

a, österr. Kürassier -Rgt. (Drag. 

297, 307. 344- 

inand Graf, österr. GM. 298, 302 ; 
220, 307. 

z Graf, österr. FML. 125, 265. 
a, in der Dobrudscha 190. 
, Mährisch-, NO. Sternberg 113. 
nüller, Sim., österr. Rittm. 315. 
Pascha, Großwesir 325, 327 bis 

32. 333- 

:, Belg., NW. Maastricht 235. 
g e r, Franz Freih. v.,österr. GM. 265. 
g, Ung.,SSW.Broos 164, 171, 196, 

Id, Karl Friedr Ant. Graf, österr. 
er 250. 

aann, Karl, österr. Fähnrich 342. 
irf, Königreich Sachsen, SW. 
88. 

Karl von, österr. Major 340. 
Königr. Sachsen, SW. Zittau 82. 
Neu-, Preuß.-Schles.,WSW.Glatz 

putsch, Mähren, SW. Troppau 
114, 119, 120, 261, 266. 
:h, Prinz v. Preuß. 27, 28, 36, 
,58 — 60; Biographie 66— 68; 76, 
4, 87—94, 96—98, 101— 103, 105 
0, 118, 123. 129. 130, 132, 133, 
!68. 269. 

dorf, Kgr. Sachs., S. Berggieß- 
108. 

r, Franz, österr. Unterleut. 314. 
gau, österr. -belgische Grafschaft 
»33, 238. 



Hennersdorf, Groß-, Österr .-Schles., 

O. Zuckmantel 126. 
Herberstein, Wenz. Graf, österr. GM. 265. c 
Herbert-Rathkeal, Johann Freih. von, />. 

österr. Oberstleut. 178. 179. 

— — , Peter Philipp Freih. v., österr. Ge- a 
sandter bei der Pforte 146, 154. 

Hörenthals, Belg., SW. Tumhout 237. 

Hefmanitz, Böhmen, N. Josefstadt 78. 

Hermannseifen, Böhm., 0. Hohenelbe 99. 

Hermannstadt, Österr.-Schles., S. Zuck- 
mantel III. 

— , Siebenbürgen 195, 196, 347. 

Hermsdorf, Hinter-, Böhm., NW.Gabel 
92. 

Herrlitz, Groß-, Österr.-Schlesien. SW. 
Troppau 113. 

Herrnskretschen, Böhmen, N. Tctschen 
124. 

Hertzberg, Ewald Friedr. Graf, preuß. 
Minister 58, 67, 74, 147, 148, 177, 
242—247. 

Herzogswald, Mähren, NO. Sternberg 
113. 266. 

Herzogtümer, schlesische, s. Jägern- 
dorf, Brieg, Liegnitz, Wohlau. 

Hessen - Philippsthal • Barchfeld, 
Adolf Landgf. v., preuß. GM. 122, 267. 

— -Rheinfels, Karl Erbprinz von, £ 
österr. GM. 264. 

Hirschberg, SO. Böhm.-Leipa 92, 97, 

102, 103, 105, 106. 
— , am Bober, Preuß.-Schlesien 110. 
Hirs ch f el d, Kgr. Sachsen. W. Dresden 61 . 
Hlinai, Böhm., SW. Aussig 97, 101, 102. 
Hochkirch, Kgr. Sachsen, O. Bautzen 

12. 62. 66, 224. 
Hochpetsch, Böhmen, SO. Brüx 125. 
Höxter, a. d. Weser, Preußen, N. Kassel 

64, 249. 
Hof, Mähren, NO. Sternberg 120. 
Hoffmeister. Josef, österr. Hauptm. 339. » 
Hofkammer, österr. 6. 
Hofkriegsrat 5, 6, 8, 9. 12, 186, 191. 
— , in commissariaticis 12. 
Hohenbruck, s. Schwäger. 
— , a. d. Elbe, Böhm., O. Königgrätz 85, 263. 
Hohenelbe, Böhmen, 77, 98 — 100, 103, 

124, 131, 133, 260. 



360 



6'Hohenfeld,OttoPhil.GI.,österr.GM.265. 
q Hohenlohe-Kirchberg, Friedr. Wilh. 
Fürst, österr. GM. 129, 263; FML 195, 
203, 299, 317, 347, 348 ; FZM. 216—219. 
Hohenmauth, Böhmen 72. 
Hohenstein, Kgr. Sachsen, O. Pirna 269. 
. Hohenzollem- Hechingen, Friedrich 
Ant. Graf zu, österr. GM. 120, 263. 
Hohlen, SSW. Böhm.-Leipa 82, 117. 
Hohnstein, Kgr. Sachsen, O. Pirna 90. 
Holland, s. Niederlande. 
Holstein, Herzogtum 116. 
— -Gottorp, s. Peter HI. u. Gustav III. 
. Holtmann, Philipp, österr. Oberst 315. 
Homburg, österr. Grenad.-Bat. 308, 341. 
Hoogstraeten, Belgien, NW. Turnbout 

236, 237. 
Hordt, Ludwig Graf, preuß. GL. 102, 268. 
— , preuß. Freiregiment 269. 
Hofenowes, Böhmen, NNW. König - 
grätz 77, 263. 



Hoficka, Böhmen, NO. Josefstadt 78. 
Hofitz, Böhm., NW. Königgrätz 64. 77. 
Horvath von Szent-György, Anton. x 

österr. Oberleut. 342. 
— -Petrichevich v. Szeplak. Kasimir. 

österr. Oberst 170, 209, 314, 327. GM. 209 
Hotze, Friedr. Chev. de, österr. FML. 191.C 
Hotzenplotz, österr.- Schles., N. Jägern- 

dorf III, 112, 114, 119. 
Hoyerswerda, Preuß. - Schlesien, SW. 

Spremberg 79. 
Hrabin, Österr.-Schles., SO. Troppau IM. 
Hubertsburg, bei Leipzig 2, 6, 26, 65. 
Hühnerwasser, Böhmen, N.Jungbunzlau 

83, 92, 102, 103, 106. 
Hultschin, Preuß.-Scblesien, SW. Oder- 

berg 69. 
Humbracht, Friedr. v., österr. Obstlt 264. ( 
Hast, Rumänien, SO. Jassy 188. 
Hütten, Philipp Ferdinand Freiherr »• 7 

österr. GM. 307, 323. 



I. 



Ibrahim Nazir. Pascha 170, 172, 174. 
Igumenwald, am rechten Putna-Ufer, 

Rumänien, NW. Zorescl 192—194. 
Ilova, rechtsseit. Nebenfluß der Temes, 

mündet unterhalb Slatina 301, 303. 

. Inczedy, Freih. von, österr. Oberleut. 348. 

Iugermanland, russischeProvinz zwischen 

Ladoga- und Peipus-See 148. 



Innviertel 50, 95, 96, 128, 262. 
Insurrektion, in Ungarn und Sieben- 
bürgen 95, 257. 
Isabella Maria, Gemahlin Josef IL 49- 
Ismail, am KUija-Arme 151, 179, 19°- 
Itzenplitz, preuß. Inf.-Rgt. 66. 
Ixe lies, Belgien, SO. Brüssel 240. 



J. 



Jaberlich, Böhmen, S. Reichenberg 82. 
J a b 1 u n k a, Beskidenpaß, SO. Teschen 1 1 1. 
Jabuka, Ung., NW. Päncsova 166, 294. 
J acobi- Klo es t, J. K. Freih. von, preuß. 

Gesandter 1788 in Wien 243. 
J acijuemin, österr.Kür. Rgt.i Drag.Xr.6) 

297. 302, 308. 
— , Heinr. Freih. v., österr. G. d. K. 72, 

75, 119, 263; irrtüml. FML. 100 u. 1 10. 
Jacub, Aga 188. 

Jacubeni, Rumänien, N. Jassy 174. 
Jäger, österr. 191, 192, 237, 264, 302, 

307, 308, 332, 341, 342, 344. 
Jägerndorf, Fürstentum 59, 118, 148. 
-, a. d. Oppa, Österr.-Schlesien 84, II I, 

113— 115, 119, 121, 266. 



Jakubschowitz, Schles., S. Troppau H3- 

Janitscharen, Kerntruppe des türk. Fuß- 
volkes 157, 158, 174, 193, 194. x 97- 
198, 205—207, 272-277, 279, 180, 3*3- 
288, 291—293, 296, 305, 311—313- 3-' 
bis 323. 329. 331- 

— -Schule 157, 158. 

Janitschari- Agassi, Oberster Komman- 
dant der Janitscharen 157, 329. 

J aromär, Böhm., N. Josefstadt "jo—'i" 
75—79. 83, 98, 110, 261—264. 

Jasena, Böhmen, SO. Josefstadt 86. 

Jassy, Rum. 151, 170, 173— 175, 188, W3- 

Jaucourt, Frau von, 66. 

Jauernig, Öst.-Schles., NW. Weiden»« 
121. 



36 1 



iterinoslaw, Gonv. am Asowschen 

:ere 150, 151, 160. 

iletiu, Bergrücken, S. Mebadia 197. 

kale, Krim 45. 

iey, von, österr. Oberstleut. 266. 

schitz, Böhm., SW. Leitmeritz 107. 

tz, Groß-, Böhm., NW.Königgrätz 77. 

hken, Berg, Böhm., SW. Reichen- 

rg »7- 

a, Böhmen, NW. Königgrätz 70 — 72, 

-77, 83, 110, 119, 129, 133, 134, 

1, 264, 265. 

HD, Herzog von Bayern- München 52. 

mnesthal, Österr.-Schles., O. Zuck- 

ntel 126. 

innisberg, Preuß. - Schlesien, SO. 

belschwerdt 125. 

tsdorf, Böhmen, NW. Brüx 124, 125. 

iis, Alexander Freiherr von, österr. GM. 

», 317. 330. 



Josef II., Kaiser 8—13, 23—26, 29, 30, 
42-44, 49-53, 55, 56, 60, 61, 64, 
68, 70-77, 81—84, 87, 88, 90, 94, 95, 
99—101, 104, I07> 109, HO, 116 — 118, 
124, 126, 127, 130, 133—142, 145 bis 
150, 152, 153, 155, 159, 161— 167, 
172-177, 159—189, 195. 196, 198. 
199, 203, 209, 210, 212, 215, 216, 218 
bis 220, 222, 224—234, 236, 237, 239, 
242, 245, 246, 248—251, 263, 266, 
297, 301. 

Josefa Marie, Tochter Karl VII. 49. 

JovanoviC, Dimitri, österr. Arnauten- i 
kapitän 327. 

,,Joyeuse EntreV, belg. Verfassungs- 
urkunde 228, 233. 

Jülich, Herzogtum, am Nieder-Rhein 51. 

Jungbunzlau, a. d. Iser, Böhm. 72, 75, 
82, 92—94, 102, 108, 117, 132, 261, 265. 

Jussuf, Pascha 322. 



K. 



den, a. d. Eger, Böhm., NW. Saaz 106. 
ardei, Rußland, Kaukasus 28, 39. 
ul, linksseitiger Nebenfluß des Pruth 

südl. Bessarabien 151. 
»er (Josef II.), österr. Hus.-Rgt. (Nr. 1) 
8 > 195, 205, 309, 312-315, 318, 319, 
6 -328, 334. 

-. österr. Inf.-Rgt. (Nr. I) 191, 199, 
8 , 309, 3", 314, 315. 318, 325—328, 
°. 334, 338, 342- 

be, a. d. Saale, S. Magdeburg 69, 268. 
ckreuth, Friedrich Graf, preuß. 

d. K. 245. 

ckstein, Ludwig Karl von, preuß. 
K. 268. 

isch, a. d. Prosna, poln. Palatinat 147. 
tenhof, Böhm., WSW. Trautenau 1 10. 
tschmidt von Eisenburg, Fer- 
land Freiherr, österr. GM. 120. 
J enski, Michael Fedorowitsch, russ. 
«eral 188, 189. 

>enz, Preuß. Schlesien, NO. Glatz 114. 
»nitz, Böhm.-, ONO. Tetschen 93. 
'Haan Pascha (Groß -Admiral des 
manischen Reiches) 158, 190. 
P n - K u 1 i, besoldete osmanische 
sppen 157. 



Karabiniers, russische 328-331. 
Karaiczay, öst. Chev.-Rgt. (Ul. Nr.7) 209. 

— deValeseaca, Andreas Freih., österr. o 
Oberst 188, 191, 193, 194, 202, 203, 
309—312,315—317; GM. 205, 206, 209, 

325—33I- 
Kara Mustapha, Pascha 217, 345, 347. 
Kar ansehe s, a. d. Temes, Ung. 163,165, 

187, 196, 197, 284, 301, 303—305, 

307- 
Karas, linksseit. Nebenfluß der Donau, 

mündet unterhalb Weißkirchen 163. 
Karelien, russ.Prov. im NO. Finnland 148. 
Karl, Herzog von Kurland 18, 20. 

— II., Herzog von Zweibrücken-Birken- 
feld 54, 56, 59, 73, 127, 128, 141, 142 

— VI., Kaiser 8. 

— VH., Kaiser 49, 60. 

— XII., König von Schweden 21. 

— Albert, Kurfürst v. Bayern, s. KarlVII. 

— Alexander, Herzog von Lothringen, 
österr. FM., s. Lothringen. 

— Peter Ulrich, Herzog von Holstein - 
Gottorp, s. Peter III. 

— Theodor, Kurfürst von der Pfalz, 1777 
Kurfürst von Bayern 51—54, 57, 60, 73. 
128, 141. 



362 



Karl Wilhelm Ferdinand, Erbprinz von 
Braunschweig -Wolfenbüttel, preuü. G. 
d. I. 66, (67 irrtümlich G. d. K.) 77, 
78, 98, 99, 110, 112— 115 (121 irrtüm- 
lich GL.), 129, 267; Herzog u. GFM. 245. 

Karlopago, am Quarnero, Kroatien, 153. 

Karlovitz, Slav., SO. Peterwardein 220. 

Karlsburg, von, kursächs. GM. 269. 

Karlstadt, Kroatien 153, 182, 258, 270. 

Karl Städter, osterr.Grenz-Hus.-Rgt.261. 

— , (Liccaner), Österreich. Grenz-Inf.-Rgt. 
62, 261, 306. 

Karolyi, österr. Inf.-Rgt (Nr. 52) 183, 
297, 308. 342. 

Karpatengebirge 20, 36, 242. 

Kar seh, S. Böhm.-Leipa 83. 

Kaschow, Böhmen, N. JaromSF 75—79, 
98, 100, 264. 

Katharina II., Kaiserin von Rußland 2; 
Biographie 3; 4—6, 17—21,25, 27—29, 
36,44. 55. "7. Il8 > !28, T35 — 139, 141, 
142, 146, 148, 150, 151, 154, 179, 188, 
189, 209, 222, 246, 250, 251. 

— Alexiewna, s. Katharina H. 
Katharinaberg, Böhmen, X. Komotau 

88, 89. 
Katusitz, Böhmen, NW. Jungbunzlau 265. 
Katzenberge, Preußisch-Schlesien, W. 

Glogau 67. 
Kaunitz, österr. Inf.-Rgt. (Nr. 20) 188, 

191, 195, 309, 311— 313, 316, 318, 319, 

325. 327, 328, 331, 334. 
— , Max Ulrich Graf, 5. 

— -Rietberg, Franz Graf, österr. GM. 
98, 264, 208. 

— — , Wenzel Fürst, österr. Staatskanzler. 
Biographie 5, 6; 10, 20, 21, 23, 24, 26. 
29—31. 34, 35, 30. 41, 42, 44, 49-52, 
54—56, 60, 74, 95. 127, 135, 137, 141, 
145, 161, 230. 247, 248. 

Kaunowa, Böhmen, SO. Saaz 106. 
Kauschaw, s. Kodjabai. 
Kavanagh, öst. Kür.-Rgt. (Drag. Nr. 4) 
297, 302, 308, 344- 
'- — , Moritz Graf, österr. GM. 297, 302, 308. 
» Kavzin, öst. Unterleut. 310,313, 315, 318. 
Kehl heim, am Ludwigskanal, Bayern 260. 
Kcith, Jakob Graf, Lord von Altree. 
preuü. FM. 62. 



Keller, Job.. Georg Freih. v., preuß. ( 

267. 
Kellermann, Nikolaus, österr. Pioi 

Oberleut. 328. 
Kempf, österr. Grenad.-Bataillon : 

215, 297, 308, 342. 
— , Josef Ferdinand Freiherr von, ös 

Oberstleut. 328, 342. 
Kenty, Josef, österr. Rittm. 312, 315, 
Kepiro, Samuel, österr. Oberstleut r 

Oberst 309—312, 315, 330. 
Kert seh. Krim, Erwerbung durch Ruß] 
Kesselsdorf, Königreich Sachsen, 

Dresden 269. 
Kettner, Karl, österr. Major 346. 
Ketzelsdorf, Böhmen, N. Köoigi 

85, 98, 99. 
Ketzin, a. d. Havel, W. Berlin 268 
Keule, Böhmen, S. Trautenau 100. 
Kheul, Karl Freiherr von, österr. 

298, 308. 
Khevenhüller, österr. Inf.-Rgt (Xr 

191, 309, 312, 315. 3l8, 319, 325- 
Khuen de Belasi, Anton Graf, ös 

GM. 306. 
Kienmayer, Mich. Freih. v.. österr.>! 

193, 3io, 313—316; Oberstleut. 

209, 317; Oberst 209. 
Kieslingswalde, Preuß.-Schlesien, 

Habelschwerdt 121. 
Kilija, a. d. Donau-Mündung 151. 
Kinburn, a. d. Dniepr-Mündung 45. 

152, 190. 
Kindermann, von, österr. Unterteilt 
Kinsky (Josef), österr. Chev.-Rgt (1 

Nr. 10) 300, 306. 
— von Wchinitz und Tettau, I 

Graf, österr. GM. 121, 125, 263. 
, Josef Graf, österr. FML. 56. 

106, 124, 125, 265; G. d. K. 166. 

200, 297. 298, 303, 304, 308. 
-- — . Philipp Graf, österr. GM. 29 : 
Kirchheira, Freih. von, österr. GM- 

113, 114, 116. 
Kischincw, Bessarabien 188, 190. 
Kisfaludy, Franz, österr. Unterleut. 
Kiss, Franz Freih. von, östeiT. GM. 
Kl ädern, Böhmen, O, Königinbo 
Kladovo. Serbien, SO. Orsova 162. 



363 



österr. Inf.-Rgt. (Nr. 14) 183, 343. 
Im Freih. von, österr. Oberst 122 ; 
3, 200, 202, 211, 212, 2l8, 306, 

7, 33». 

tephan, österr. Major 325. 
[enning Alex, v., preuß. GL. 268. 
a. d. Save, Slavonien, 159. 

Donau-Enge, SW. Orsova 187. 

Böhmen, W. Münchengrätz 265 

;rab, Böhm., NNW. Bilin 117. 

Sigm. Freih. v., öst. GM. 112, 266. 

c, Serbien, SSW. Belgrad 200. 

dorff, Alexander v., preußischer 

', 268. 

jsen, Dodo Hein. Freih. v., preuß. 

fter in Wien 41. 

;, preuß. Rheinprovinz 239. 

österr. Drag.-Rgt., s. Sachsen-. 
Josias, s. Sachsen-, 
ü (Kauschaw), Hafen bei Cherson, 
warzen Meer 151, 190. 
, Nebenfluß des russ.Bug, Grenzfl. 
Podolien u. Cherson 152. 
1 Rhein, souveränes Erzstift 136. 
Ungarn, S. Lugos 163, 175. 
ätz, Böhm. 63, 68, 71—73,75. 

82, 125, 131, 260 — 262, 264. 
hof, Böhmen, N. Königgrätz 
77» 78. 83, 85, 100, 110, 263. 
ichwald, NNW. Königin- 

83. 

• rück , Königreich Sachsen, 
:ifien 79. 

hota, s. Krdlova Lhota. 
ein, a. d. Elbe, Kgr. Sachsen 81. 
Anhalt, SW. Dessau 69, 268, 269. 
it, Böhmen, SO. Reichenberg 82. 
, a. d. Ostsee, Pommern 189. 
. d. Elbe, Böhmen 5, 8, 63, 64, 
o, 260. 

:s, Josef Graf, österr. GM. 308. 
.t- Krakowsky, Karl Graf, 
)berst 338. 

■, geheimes, 1790 für galizische 
jeuheiten 244. 

treda, belg. Revolutions- 235, 
1. 

11, Böhmen, NW. Saaz 81, 88, 
, 106. 



Konföderation, der belg. Provinzen 329. 

— , polnische 21, 22, 30, 34. 

— , 1790 in der Wojwodschaft Chelm 244. 

Kongreß, souveräner, der vereinigten 
belgischen Staaten 240, 241. 

Konrad swalde, Preußisch - Schlesien, 
ONO. Habelschwerdt 121. 

Konstantinopel 30, 39, 45, 72, 146, 
148, 170, 178, 184, 242, 243, 245, 272, 276. 

Konvention, 1664 zwischen Österr. und 
Flandern 142. 

— , 1741, 1747, 1771 und 1775 zwischen 
österreichu. der Pforte 30, 31, 39, 45, 138. 

— , 1757 zwischen Österreich, Frankreich 
und Rußland 5. 

— , 1778 zwischen Österreich und Bayern 
52—55. 57. 59, 73, 128. 

— , 1779 zwischen Österreich u. Preußen 128. 

— , 1778 zwischen Preußen und Kur- 
sachsen 59, 60, 65. 

— , 1778 zwischen Preußen und Mecklen- 
burg 59, 60. 

— , 1778 zwisch. Preuß. u. Pfalz-Zweibr. 59. 

— , 1779 zwischen Preußen u. Österr. 128. 

Koramnik, Ungarn, N. Orsova 198, 322. 

Kordon, österr. Grenz-, 1769 gegen 
Polen 34, 36, 39. 

— , 1778/79 gegen Preußen und Sachsen 
108, 124, 125. 

— , 1788 gegen die Türkei 153, 159, 162. 
182, 322. 

— , preuß. Grenz-, gegen Polen 36. 

Kordonsystem, österr., 133, 223, 225. 

Kornia, Ung., N. Mehadia 162, 294, 307. 

Korsakow, Alexander, russ. General 191. 

Kosakenpulks, irreguläre russ. Reiter- 
Regimenter 173, 193, 204, 309—311, 
328, 331- 

Koschtitz, a. d. Elbe, bei Raudnitz 117. 

Kosel, a. d. Oder, Preuß.-Schles. 113, 114. 

Kosmanos, Böhmen, NO. Jungbunzlau 
92—94, 97, 102, 106, 107, 265. 

Kostely, a. d. Temes, Ungarn, NW. 
Lugos 305. 

Kostian, Anton, österr. Unterleut. 314. 

Kosztoldnyi, Ladislaus Freih. von, österr. 
Oberst 323. 

Kotta, s. Großkotta. 

Kottbus, a. d. Spree, Preußen 79. 



3&4 

Kottwitz, Böhmen, NX W. Königinhof 85. 

t Kotzau.Friedr. Freih. v., österr.Hptm.342. 

•Kotzy, Orest. v., österr. Oberstleut. 119. 

Krakau, poln. Palatinat 43, 64; feste 

Stadt 190. 
Krakova-Vysoka, Ungarn, Höhe am 

rechten Csernaufer bei Mehadia 323. 

KrdlovaLhota,Böhm.,SO.Josefstadt86. 

Kramolnd, Böhm., b. Nachod 76—78, 84. 

' Krauß, von, österr. Oberst 265. 

Kray de Krajova et Topolya, Paul 

Freih. v., österr. Oberst 170, 345, 347 ; 

FML. 191. 
Kr Cin, Böhmen, O. Josefstadt 79. 
Kreuzendorf, Öst.-Schles., X W. Troppau 

III, 112. 
Kreuzweg, Böhmen, NW. Brüx 124. 
♦Kreyssern, Franz von, österr. Major 321. 
Kriegsinsel, in der Save-Münd. zwisch. 

Semlin u. Belgrad 201, 202, 212, 216. 
Krim, russ. Provinz 19, 41, 45, 57, 138, 

139, 146, 147, 151, 161, 190, 245, 246. 
Krizar,Steph.,öst.Unterleut.3i3,3i5,3i8. 
Krnsko, Böhm., S. Jungbunzlau 265. 
Krockow, Anton von, preuß. GL. 267. 
— , Döring Wilhelm Graf, preuß. GM. 267. 
Kronstadt, a. d. Wilden Adler, Böhm. 

121, 122. 



Kronstadt, Kußland 150. 
— , Siebenbürgen 196, 317. 
Krupczyce, Gouv. Siedlec 190. 
Kuban-Gebiet, N. Kaukasus 4;. 
Kubin, Ung., SO. Pdncsova 162, 16}, 

166, 301. 
Künigl, Herrn. Graf, österr. Lent J39- • 
Küstenland, österr.- venetianisches 150. 
Kufstein, Tirol 53, 95. 
Kuhn, Georg Alexander von, österr. 1 

GM., 263. 
Kukus, Böhmen, NNW. Josefstadt. 83. 
Kulmerland, Landstrich östlich der 

Weichsel zwisch. Bromberg, Thorn o- 

Marienwerder 44. 
Kumodrai, Serbien, SSW. Belgrad 20a 
KunStitz, Böhmen, NO. PardubiU 72. 
Kun£titzer-Berg 261. 
Kunewalde, Böhmen, NO. Gabel 93. 
Kunnersdorf, Böhmen, SO. Reichen- 

berg 264. 
— , Preuß., N. Frankfurt 63, 189, 224, 268. 
— , Spitz-, s. Spitzkunnersdorf. 
Kurland, Herzogtum, 18 — 20, 23, 32. 
Kurz, Johann von, österr. Leut. 341. / 
Kutschuk - Kainardschi, Bulgarien. 

SSO. Silistria 45, 57, 137, 145. 
Kuttendorf, Böhmen, NO. Leitmeriti 106. 



L. 



Lacy, österr. Inf.-Rgt. (Nr. 22) 297, 302. 

— , Franz Moritz Graf, österr. FM. 9 ; 
Biographie II, 12; 13, 61, 63, 64, 76 
bis 79, 93. "6, 133, 134, 155, 159, 
161, 163, 164, 166, 213, 223, 224, 251, 
264, 304. 

• — -Bellingari.Wilh. Gf., öst.Oberlt. 343. 

• Lajos, Joh. v., österr. Oberstlt. 315, 326. 
Lanckoroii, bei Warschau 190. 

Land es - De fensions- Divisionen, 
österr., 1787 in der Militär-Grenze 270. 

Landeihut, Pr.-Schles., WSW. Schweid- 
nitz 63, 67, 98, HO, 113, 119, 224. 

Landesverteidigungsmiliz, Tiroler-, 
s. Aufgebote. 

Landshut, a. d. Isar, Bayern 53, 95. 

• Lang, Josef, österr. L'nterleut. 342. 
Langenau, X. Böhm.-Leipa 03. 

— . Böhm., O. Hohenelbe 98, 99. 109. 



Langenbruck, Böhmen, S. Reichenberg 

81, 102. 
Langlois, österr. Inf.-Rgt. (Nr. 59) 169, 

298, 307- 
— , Peter von, österr. FML. 56, 2*4! ' 

FZM. 297, 298. 
Langquaid, Bayern, S. Regensburg 53- 
Larenodier von Kriegsfeld, Karl. 

österr. Hauptmann 314. 
Larga, Rumänien, NW. Jassy 172, l"*- 
Larisch, Ernst von, österr. Hup*'' 

mann 342. 
Latour, österr. Grenadier-Bataillon 299- 
— , s. Baillet. 
Lattermann (Franz), österr. Int-Rf 1, 

(aufgelöst Nr. 45) 298, 302, 307, 3 08 -, 
— , Christian Freih. v., österr. Major 3 * - 
— , Franz Freih. v., österr. FML. 120, ^ e 
Laub an, Preuß.-Schlesien, O. Görlit* 62. 



3&5 



ins Freih. von, österr. Oberst 

340. 

ger.Böhm. 89,97, 102, 108, 125. 
ber- u. Nieder-, Markgraf- 
58, 59, 62, 68, 70, 74, 82, 
9, 117, 129, 132, 260, 261. 

ser, Böhmen, O. Hohenelbe 

CIO. 

I, kaiserl. Schloß, S. Wien 182, 

, Höhe zwischen der Belareka, 
id. u. Mehadia, Ungarn 162, 

Frankfurt a. d. Oder, 268. 
arl von, kursächs. GM. 269. 

Ludwig Konrad Graf, österr. 
in Mannheim 54. 
Wenzel von, preuß. GM. 267. 
hm.-, NO. Leitmeritz 81, 93, 
261. 

Fähren, NO. Prerau 64, 120. 
lönigr. Sachsen 5, 273. 
., a. d. Elbe, Böhmen 69 — 71, 
89—92, 94, 97, 98, 101— 103, 

132, 260—262, 265. 
hl, Böhmen, SO. Hohenmauth 
[9, 261. 

G-alizien 32, 230. 
t, Christoph August von, 
£. 122, 267. 

Robert Freih.v., preuß. GL. 268. 
z, Preußisch-Schlesien, NW. 

4- 

Josef, österr. GM. 347. 
., Kaiser, 6, 141, 250, 251. 
Jans Sigm. v., preuß. GM. 267. 
einrieb Wilhelm von, preuß. 

gr. Sachsen, SO. Dresden 269. 
erg, Landgrafschaft in der 

S3. 73- 

Edler von Latischlowitz, 
rr. Rittmeister 315, 318. 
österr. Chev.-Rgt. (aufgelöst 
4) 174, 188, 191, 194, 309, 

315, 319, 325, 334- 
""reih, von, österr. Oberst 86, 
GM. 125. 330; FML. 309, 
315- 



Lewin, Preuß. -Schlesien, W. Glatz 76, 

99, 122, 123. 
Leyden, Holland 5. 
Leyritz, österr. Grenadier-Bataillon 341 
Liban, Böhmen, SW. Jiöin 77, 264. 
Libeschitz, Böhmen, NO. Leitmeritz 106. 
Liboch, Böhmen, N. Melnik 97, 103. 
Librantitz, Böhmen, NO. Königgrätz 

85, 263. 
Li buh, Böhmen, NW. Jicra 264. 
Libus, Böhmen, bei Raudnitz 117. 
Licca, ehemalige Grafschaft am gleichnam. 

Fluß, Kroatien, SO. Zeng 182. 186. 
Liccaner, s. Karlstädter. 
Lichtenberg, Kajetan Graf, österr. • 

Oberst 338. 
Lichtenwald, Böhmen, N. Zwickau 92. 
Lichtenwalde, Preuß. - Schlesien, SW. 

Habelschwerdt 121. 
Liebau, Preuß.-Schlesien, S. Landeshut 

110, 112, 123. 
Li eben au, Böhmen, S. Reichenberg 81, 

102, 261. 
Liebenthal, Böhmen, SO. Trautenau 99. 
Liebthal, Böhmen, S. Königinhof 264. 
Liechtenstein, Karl Fürst, österr. # 

G. d. K. 71, 81, 82, 89, 91, 92, 

103—105, 124, 155, 167, 261, 265, 306. 
Liefkenshoek, belg. Fort am linken 

Scheideufer, NW. Antwerpen 236. 
Liegnitz, Fürstentum 59. 
— , Preuß.-Schlesien 12. 
Lierre, Belgien, SO. Antwerpen 237. 
Ligne, s. De Ligne. 

Lilien, Friedr. Freih. v., österr. GM. 307. 1 
— , Karl Freih. v., österr. GM. 199, 299, 

301, 308- 
Lillo, belg. Fort am rechten Scheideufer, 

NW. Antwerpen 236. 
Limburg, österr.-belgisches Herzogtum 

a. d. Maas 53, 141, 227, 228, 238. 
Lindau, am Bodensee, Bayern 191. 
Linde von Linden, Christian Freih. v.. t 

österr. Oberleut. 316, 318. 
— — , Josef Freih. von, österr. Oberst c 

209, 313, 3 l6 - 
Linken, Friedr. Freih. v., österr. Oberst 340. 
Lipnitz, Böhmen, WSW. Königinhof 79. 
Lissa, Provinz Posen 67. 



366 



Litarsy, österr. Korporal 348. 
Littau, Mähren, X. Proßnitz 64. 
Li t tauen, poln. Großfürstentum 19, 246. 
Lit titsch, Böhmen, XW. Josefstadt 264 
Li vi and, poln. und russ. Provinzen 38, 61. 
Lobkowitz, österr. Chev.-Rgt. (Ul. Xr. 8) 

200, 298, 300, 302, 308. 
— , Josef Maria Fürst, österr. Botschafter 

in Petersburg 39, 40. 
Lobositz, Böhm., W. Leitmeritz 81, 97, 

101, 102, 106, 107, 265. 
Loch au, pr.Prov. Sachs., b. Merseburg 67. 
Lochenitz, Böhm., "W. Königgrätz 263. 
Lockwitz, Kgr. Sachs., SO. Dresden 269. 
Lodenitz, Mähren, X. Olmütz 113. 
Lölhöffel von Löwensprung, Friedr. 

Wilh., preuß. GL. 268. 
Löwen, Brabant, O. Brüssel 233, 236. 
Löwenberg, Preuß. -Schles., NW. Hirsch- 
berg 62, 110. 
Lohe, linksseit. Nebenfluß der Oder, 

mündet unterhalb Breslau 267. 
Lomnitz, Böhmen, N. Jiöin 264. 
London 234, 247, 

Lopusna, Bessarabien, O. Cosmesci 318. 
Lorenzo, Jakob de, österr. Hauptm. 339. 
Lossow, Daniel Friedr. v., preuß. GM. 267. 
— , Mathias Ludw. v., preuß. GL. 268. 
Lothringen, Herzogtum 25, 49. 
— , Karl Alex. Herzog, österr. FM. und 

Statthalter der Niederlande 5, 8. 
Lottum. Friedr. Herrn. Graf Wylich 

und. preuß. GM. 268. 
Loudon, österr. Inf.-Rgt. (Nr. 29) 62, 

199, 29«. 33». 343- 
— . Ernst Gideon Freiherr von, österr. 
FM. 12; Biographie 61— 64; 67. 70, 76. 
79, 81—83, 88-94. 9<>, 97, IOO-IO9, 
116, 128-130, 132. 133, 167, 168, 182 



bis 184, 186, 197—199, 201—203, 211 
bis 216, 219—222, 224, 248—250, 16;. 

333. 340. 
L o u k o w, a. d. Iser, Böhm. SW. Turnau36$. 
Lovasz, Anton von, österr. Rittmeister , 

310, 313, 315, 318. 
Lublau, am Poprad, Ungarn 42, 
Lucchesini, Girolamo Marchese, prent 

Gesandter in Warschau, 244, 245. 247. 
Luccini, Graf, österr. Oberleut 341. 
Luck, Kaspar von, preuß. GM. 267. 
Luckau, Preußen, NW. Kottbus 80. 
Ludwig I., König von Ungarn 201. 
Ludwig XVI., König von Frankreich 128. 
Ludwigsdörfel, Preuß.-Schles. W.Glati 

122. 
Lübben, a. d. Spree, Preußen (Lausitz) 80. 
Lübeck, Karl von, österr. GM. 264. 
Lückendorf, Kgr. Sachs., SW.ZitUu8:. 
Lüttich, Kölnisches Bistum und Hoch- 
stift, a. d. Maas, Belgien 239. 
L ü t z o w, S i gm. Freih. v., österr. Oberst 308. 
Lugos, Ung., O. Temesvar 165, 18:, 3°5- 
Lukawetz, Böhmen, SW. Leitmeritz 106. 
Lukawna, Böhmen, NO. Pardubiti V- 
Lunca mändresci, Rumänien, XX^- 

Focsani 180. 
— roare, Rumänien, S. Roman 180. 
Lupik, Ungarn, NO. Werschetz 163. 
Luschitz, Böhmen, S. Bilin 108. 
Luszinsky, Anton Freih. von, öste* 1 

Oberleut. 314. 
Lutz, österr. Hauptmann 339. 
Luidorf, Böhm., SO. Reichenberg 81. 8- 
Luxemburg, österr.-belg. Herzogtum 1 

Festung 53, 64, 140, 141, 227, =34 

236—238. 240, 241, 266. 
Lynar, Rochus Friedrich Graf, dänisch« 

Staatsmann 32, 33. 



M. 



M agyar Mehemed, Seraskier 347. 
Mack von Leiberich, Karl Freiherr. 

öst. Major 163. 164; Oberstleutnant 211, 

212, 340: Oberst 212. 
Macin, Rumänien, SO. Galatz4i, 196.325. 
MacsimenT, Rumän., W. Galatz 188. 226. 
Mährisch-Neustadt. s. Neustadt. 
M a f f e r s d o r f, Böhm, SO. Reichenbg. 1 24. 



Magdeburg, brandenburgisches Herzoj 

tum 259, 269. 
— , a. d. Elbe, Preußen 67, 69, 76, 25' 

200, 262, 269. 
Magnano, Italien, SW. Mailand I9 la 
Mailand 53. 191. 
Maillebois, Yves Comte de, franz. «' 

140. 



367 



s k i, Jan Graf, poln. Reichstags- 
244. 

r on Robrenbach, Leopold, 
hnrich 343. 
err. Oberleut. 339. 
z, Böhmen, SW. Müncben- 

, am Rhein 52. 

n Mincio, Italien 191. 

, Rumänien, N. Focsani 310. 

garn, NO. Kardnsebes 307. 

tonie, Witwe des Kurfürsten 

Christian von Sachsen (Tochter 

) 56- 

ristine, Erzhg., Statthalterin 
■. Niederlande 228, 232, 251. 
eresia, Kaiserin, Königin 
10-13, 20,23, 24,30,34,35. 
.0-52, 62, 63, 72, 73, 83, 94, 
01, 126-128, 134-137, 224, 

g, Königreich Sachsen, SSW. 

81, 88—90, 108. 

rg, poln. Palatinat, zwischen 

und Nogat 44. 

ranz de la, österr. Hauptm. 338. 
, Rumänien, N. Focsani 192. 
ienburgische Grafschaft 22, 67, 
269. 

:z, Böhmen, W. JiCin 264. 
i, am Rimnic, SO. Focsani, 
1 202—204, 206—209, 214, 

325 - 327, 334- 
Gustav von, preuß. GM, 268. 
, Böhmen, NNW. König- 

, niederländ. Limburg 142. 

s. Macin. 
szky, Emil von, österr. Major 

328. 
ni, Gospodar der Walachei 

196, 309, 327- 
änigr. Sachsen, SW. Pirna 12, 
8, 91, 94. 

in, Erzherzog, Koadjutor von 
1 Münster, Hoch- u. Deutsch- 
36. 

in Josef, Kurfürst von Bayern, 
.rl VII. 49, 50, 52, 53- 



Mayer von Heldensfeld. Johann, österr. » 

Oberleut. 200. 
Mayerle, Graf, österr. Unterleut. 344. t 

MeCefisch, Böhmen, NO. Brandeis 103. 
Mecklenburg, Herzogtum 60, 128. 

— - S trelitz, Georg Aug. v., öst.GM. 265. 
Mehadia, Ungarn, N. Orsova 162, 163, 

165, 170, 182, 187, 195, 197, 199, 216, 

221, 222, 302, 307, 321-324, 337. 
Mehemed Derwisch, Pascha 192, 197, 

218, 309. 
Mehemed Tahir, Pascha, 221, 321. 
Meißen, a. d. Elbe, Kgr. Sachs. 80, 109. 
Melas.Mich. Freih.v., österr. G.d.K. 191. O 
Melnik, a. d. Elbe, Böhmen 64, 82, 90, 

92. 102, 103, 105, 106, 130, 260. 
Mengin, Josef de, österr. Oberstleut. 315. 
Mercy d'Argenteau, Florimond Graf, 

österr. Botschafter in St. Petersburg 6: 

in Paris 35, 251. 
Mersch, Jean Andre 1 van der, österr. « 

Obstlt. 122; pens. Oberst u. Kommandant 

der belg. Patriotenarmee 235 — 239, 241. 
Mertendorf, Böhm., SO. Tetschen 108, 

117. 
Merzdorf, Böhm., SW. Reichenberg 94, 

96, 102. 
Merzich, Karl, österr. Hauptmann 323. , 
M&szäros de Szoboszlö, Joh. Freih.. 

öst. Oberst 194, 312, 314, 317: GM. 326. 
Mettaü, linksseitiger Nebenfluß der Elbe, 

mündet bei Josefstadt 85. 
Micheln, pr. Prov. Sachs., S W.Aken 268. 

Mihaljeviö, österr.-serbisches Freikorps 
154, 166, 211, 216, 270, 344. 

Milcov, rechtsseit. Nebenfluß des Sereth, 
mündet SO. Focsani 192, 194, 202 bis 
204, 209, 313, 317, 325, 327, 332. 

Miletin, Böhm., NW. Königgrätz 83, 263. 

Militär-Grenze, s. Grenze. 

— -Ehrendenkmünzen, nach der 
Schlacht bei Focsani 25. Juli 1789 
vom Kaiser Josef II. gestiftet 209. 

Miltitz, Theod. v., österr, FML. 263. , 
Mindelheim, Bayern, Grafschaft, zwischen 

liier und Lech 51 — 53, 56. 
Min eure, österr. 344. 
Mistek, S. Mähr.-Ostrau 120. 
Mitau (Jelgawal, Kurland 19. 



368 

Mitrowitz, Slavonien, W. Semlin 166, 
186, 199. 

Mittelsaida, Königr. Sachsen, S. Frei- 
berg 88, 124, 125. 

Mi tt el walde, Preuß.-Schlesien. S. Habel- 
schwerdt III, 121. 
£, Mittrowsky, österr. Inf.-Rgt. (Nr. 40) 
191, 207, 309, 315, 330, 334. 

— , Josef Freib. von, österr. GM. 113, 114, 
120, 266; FML. 155, 182, 186. 

Mladfijow, Böhmen, O. Jicin 263. 

Mladetzko, Österr. -Schlesien, WSW. 
Troppau 112. 

Mode na, österr. Chev.-Rgt. (aufgelöst 
Drag. Kr. 5) 298, 300, 308. 

— d'Este, Erzherzog Franz, österr. Kür.- 
Rgt. s. Franz. 

Modlan, Böhmen, W.Aussig a. d.Elbe 265. 

Möllendorff, Wichard von, preuß. GL. 
79, 80, 88, 90, 91, 93, 94, 97, 101, 
103—106, 108, 109, 123 — 125, 12$, 
245, 268, 269. 

Möünig, Österr.- Schlesien, W. Jägern- 
dorf 126. 

Moghila, Wellenland zwisch. Rimnic u. 
Rimna, S. Focsani 204, 205, 207. 

Mogilew, am Dniestr, Podolien 135, 

136. 173- 
Mohra, rechtsseit. Nebenfluß der Oppa, 

mündet bei Troppau 71, 1 11— 114, 

120, 266. 
Mohren, Böhmen, NO. Arnau 97, 99, 110. 
Mokrilug-(Mokroluäka-)Bach, Serbien, 

mündet SW. Belgrad in dieSave 200, 202. 
Mnkronowski, polnischer General 36. 
Moldau, Fürstentum 24, 27, 28, 34, 38, 

39, 4L 44. 45- 61, "6, 147, 149, 151, 



152, 155, 161, 169-174, 177, 180,181, 

245. 309, 317- 
Moldauer, unbesoldete türk. Hilfstruppen 

158, 278. 
Moldova, a. d. Donau, SO. Ung.-WeiB- 

kirchen 162 — 165, 3°7- 
Mollis, Kanton Glarus, O. Näfels 101. 
Mons, Belgien, SW. Brüssel 236. 
Montenegro, Fürstentum 154, 156. 
Morava, rechtsseit Nebenfluß der Domo, 

mündet bei Semendria 211, 216. 
Morvitz, Florian, österr. Hanptm. 314. 1 
Moskau 3, 136, 189. 
Mscheno, Böhmen, NO. Melnik 72, :6j. 
Müglitz, linksseitiger Nebenfluß der Elbe. 

mündet unterhalb Pirna 108. 
Müller, österr. Unterleut. 315. 
Müllrose, Preußen, SW. Frankfurt a i 

Oder 268. 
München, Bayern 141. 
Münchengrätz, a. d. Iser, Böhme«. 

75. 76, 83, 93. 94, 96, 97, IM, 102- 

104, 107, 108, 265. 
München-Nienburg, a.d. Saale, Herzog- 
tum Anhalt 268. 
Münster, Bistum in Westfalen 136. 
Münsterberg, Preußisch-Schlesien, SO- 

Glatz 66, 69, 112, 367. 
Mukow, Böhmen, SO. Bilin 117. 
Muota, Kanton Schwyz, mündet he' 

Brunnen in den Vierwaldstädtersee I9 1, 
Murad I., Sultan 157. 
Murray, österr. Inft-Rgt. (anfgel«* 1 

>>'r. 55) 2 36. 
— de Melgum, Josef Graf, österr. FZ^ 
und Generalkommandant in den Xied* r " 
landen 228. Statthalter 230—232. 



N. 



Nach od. Böhmen, NO. Königgrätz 70, 

78, 82—85, 9» 121, 122, 124, 261. 
Xüdasdy, österr. Inf.-Rgt. (Xr. 39) 183, 

207. 302, 305, 343. 344. 
a — . Thomas Graf, österr. GM. 297. 

Näfels, Schweiz, X. Glarus 191. 
• Xagyvou Felsö-Eö r. Franz. österr. Mjr. 

21?, 31H. 
Namur, öst.-belg. Grafschaft, am Einfluß 

der Sambrc in die Maas 141, 227, 236. 



Namur, Stadt, SO. Brüssel 233, 236. 53 N 

240, 241. 
Xassau, österr. Kür.-Rgt. (Drag. Sr. 5' 

290. 308, 344. 

— -Siegen, Karl Heinr. Prinz von. ru*»- 
Vizcadmiral 190. 

— -Usingen, Prinz von. preuß. GL. **>*' 
Naumburg, a. d. Saale, Preußen 2&°- 
Xazir Pascha, s. Ibrahim. 
Xedelischt, Böhm., XXW. Königgr. * 6 *- 



369 



eiße, Preuß.-Schlesien 24, 50, 54, 64, 
68, 69, 76, 84, 112— 114, 119, 267. 
ellenburg, Landgrafschaft, NO. Schaff- 
haasen 53. 

emcitz, Böhm., NNO. Pardubitz 72, 264. 
emes, Georg Gf., österr. Oberstleut. 174. 
emeth, Georg von, ästen. Rittm. 314. 
tmirow, Goav. Grodno, NW. Bratslaw 
190. 

esslinger vonu. zu Schelgengraben, 
Wenzel, österr. Major 339. 
etze- Distrikt, Landstrich zwischen 
Weichsel, Netze u. Pomarellen 44. 
euburg (Pfalz-), Fürstentum, a. d. 
Donau, Bayern 51. 

'eugebauer, österr. Inf.-Rgt. (aufgelöst 
Xr. 46) 183, 299, 343. 
-. Franz Freih. von, österr. GM. 120, 264; 

FML. 299, 308. 
veamarkt, Starostei, Galiz. 35 — 39, 42. 
teunbnrg, Bayern, NO. Regensburg 53. 
Seurode, Preuß.-Schles., NW. Glatz HO. 
S'euschlofi, Böhm., S. Arnau75, 98, 100. 
— . S. Böhm.-Leipa 91, 92, 94, 96, 101 bis 

103, 105, 106. 
Neustadt, a. d. Mettau, Böhmen, O. Josef- 
stadt 79, 85, 261. 
-, Königr. Sachsen, OSO. Dresden 80, 81. 
-. Preuß.-Schlesien, SO. Neiße I II, 113, 

114, 119, 125, 126. 
—1 Mährisch-, NW. Olmütz 26, 27, 31, 

42, 50, 54, 64, "o. 
Neutitschein, Mähren, O. Olmütz 120. 
Neutralität, 1778 Bayerns 60. 
~r 1778 Frankreichs 59. 
— i 1790 Sachsens 247. 
^«najchow, Böhm., W. Josefstadt 264. 



Nicoletti, öst. Gren.-Bat. 215, 308, 342. 
— , Franz, österr. Oberstleut. 339. 1 

Niederlande, österr. (span.) 140—142. 

146, 227, 228, 230, 231, 233, 234, 237, 

241, 243, 245, 248—250, 257, 266. 
Niederlande (Holland), Republik der 

vereinigten 136, 138,140—142,227, 236. 
Niemes, O. Böhm.-Leipa 76, 79, 80 bis 

83, 91, 92, 94, 96—98. 101, 102, 106, 

107, 117, 132, 261, 265. 
Nikolajew, Rußland, NW. Cberson 151. 
Nimburg, a. d. Elbe, Böhmen 94, 102, 

104, 260. 
Nimptsch, Ferdinand Graf, österr. Major • 

3", 315- 
— , a. d. Gr. Lohe, Preuß.-Schlesien, O. 

Reichenbach 76, 114, 267. 
Nisch, Serbien 156. 

Nittenau, Bayern, NO. Regensburg 53. 
Nollendorf, Böhmen, NNW. Aussig 94. 

94» 97. !07, 117. 
Noot, Henri Charles Nicolas van der, 

Advokat 232, 234; Chef des Komitees 

von Breda 235, 236, 240, 241. 
Nostitz-Rieneck, Friedrich Graf, österr. r\ 

FML. 264. 
Novi, a. d. Una, Kroatien, SSO. Agram 

166, 168, 177, 182. 

— ligure, Italien, SO. Alessandria 191. 
Xugent, Ign. Olivier Graf, österr. Major " 

339, 342- 
— , Olivier Graf, österr. Oberstleut. 323. * 

— de Waldisotto, Jakob Graf, österr. • 
FML. 101— 103, 107, 652. 

— -Westmeath, Jakob Graf, GM. u. • 
österr. Gesandter in Berlin 24. 



Obra, Grenzstrich westlich der (Nebenfl. 

d « Warthe, münd. bei Schwerin) 58. 
Obreskow, russ. Gesandter bei der Pforte 

22, 27. 
0d ». Unterabt. bei den Janitsch. 157. 
°<Uia, Rum., O. Martinesci 204, 208. 
Oderberg, Österr.-Schlesien 114. 
Odobesci, Rumänien, NW. Focsani 312. 
° dr »u,Österr.-Schles., S.Troppau 113, 120. 
°« 1 «, Böhmen, SW. Arnau 99, 100. 

Kriege unter Kaiser Josef II. 



Ofen, a. d. Donau, Ungarn 63, 64. 
Oginski, Ignaz Gf., poln. General 190. 
Ogradina, Ungarn, bei Orsova 322. 
Og uliner, österr. Grenz-Inf.-Rgt. 306. 
Ohlau, linksseitiger Nebenfluß der Oder, 

mündet bei Breslau 267. 
Ojtoz, Karpatenpaß, NO. Kronstadt 

169, 176. 
Olbersdorf, Österr.-Schlesien, NW. 

Jägerndorf 113, 114, 119, 121, 126. 

=4 



37<> 

Oliva, Preußen, XW. Danzig 31. j 

> Olli nger, Peter, österr. Oberleut. 315, 327. 

Olmiitz, Mähren 62,63, 6 8, 71, 112, 113, 
120, 129, 261, 262, 266. 

Olwiopol, am russ. Bug, XXO. Odessa 160. 

Onesci, Rumänien, X. Jassy 174. 

Opoöno, Böhmen, SO. Josefstadt 62. 

Opova, Ungarn, SO. Titel 163, 301. 

Oravica, Ungarn, O. Werschetz 165. 

Orchei, Bessarabien, X. Kischinew 188. 
• O'Reilly, Jakob Graf, österr. Major 194, 

195. 312—314. 3 1 », 319. 
m Orlandini de Beccuto, Franz Gf., österr. 

Oberleut. 316. 
Urosz (Jos.), österr. Inf.-Rgt. (Xr. 31) 

169, 196. 
, — de Balasfalva, Paul, österr. GM. 196" 
Orsova, a. d. Donau, Ungarn 149, 153, 

155, 162, 184, 185, 216, 220, 322. 
— , Alt-, a.d. Donau, Ungarn 159,162,198, 

220, 322. 
— , Xeu- (Ada-Kaleh) 198, 220-222, 

249, 322. 
Orta, Regiment bei den Janitscharen 157. 



Ortenau, Landschaft a. d. unt. Kiniig, 
Baden 53. 

Oschitz, Böhm., SW. Reichenberg K:, 
102, 264. 

Osman Pascha, Kommandant von Chotin 
175; beiFocsani 193, 309, 310; Kom- 
mandant von Belgrad 201, 214, 215. 

Ossegg, Böhmen, XW. Bilin 117, :i;. 

Ost ende, Belgien 140, 236. 

Osterhuber, Georg, österr. Oblt. 314. > 

Ostfriesland, Fürstentum 19. 

Ostra, tJng.-, a. d. March, Mähren. 
S. Kremsier 120. 

Ostrau, Mähr.-, S. Oderberg 114, IM 

— , Poln.-, Österr.-Schles.,S. Oderberg 113. 

Ostruzuica, Serb., SW. Belgrad 199,200. 

Oswi^cim, s. Auschwitz. 

Otoianer, österr. Grenz-Inf.-Rgt. 30'j. 

O t s c h a k o w, Rußl., OXO. Odessa Ol, 14*. 
150—152, 158, 160, 173, 190, 245. 

Ottendorf, Kgr. Sachs., S. Pirna 91, 94- 

Ottmachau, a. d. Xciße, Preuü.-Schl«.. 
SSO. Münsterberg 267. 

Otto, Rudolf von, österr. GM. 308. ' 



iPaksy, Paul, österr. Rittmeister 334. 
Palänka, Uj-, S. Ung.- Weißkirchen 162 

bis 165, 301, 307. 
Pälffy 1 Job.), österr. Inf.-Rgt. (Xr. 53) 
297, 307. 
1 — , Karl Graf, österr. Oberleut. 314. 

Pallavicini, öst. Inf.-Rgt. (Xr. 8) 297,302. 
1 — , Karl Graf, österr. Oberst 122. 
Päncsova, Ung.. ONO. Scmlin 162, 164 
bis 166, 182, 199. 202, 220,294, 301. 308. 
Panile, Rumänien. SO. Focsani 194- 
I'anin. Xikita Iwanowitsch <if., russ. Min. 

32. 33. 36. 37- 39. 40. 45. 55- 136. 

Pannewitz, Max.Sigm.v., preuß.GM.267. 

• Papilla. Paul Kreih. v„ österr. GM. 1 59, 1 62 . 

I'arawa. Rumänien. S. Bäcäu l<)0, 191. 

Parduliit»!, a. d. Klbe, Böhmen, 72, 73, 

83. 104. 130, 260. 261. 264. 
Paris 5, 20. 24, 68. 
Paschkopole. Paß a. d. Biela. Böhmen. 

S\V. Aussig S8. 117, 201. 
Passarowitz iPazarevac 1 -. Serbien. So. 

Belgrad 138. 220, 245. 



Patrioten, s. Aufständische. 
— -Armee, belg. 234—239, 241. 
I'atschkau, Pr.-Scbles., O.Glatz 121,267- 
Paul I., Kaiser von Rußl. 151, 190, i"» 1 - 
Pawlowsky von Rosenfeld, WeW- 

Freih., österr. GM. 263. 
Peitz, Preußen, XXO. Kottbus 62. 
Pelkowsky, Friedr. v., preuß. GM. 2 6 7- 
Pellati de la Tour, Franz Graf, österr- • 

Hauptmann 339. 
Pellcgrini, österr. Inf.-Rgt. (Xr. 4°' 

191, 207, 299. 308. 309, 315, 330. 334- 

339. 343- 
— , Karl Gf., FZM. 263, 265; FM. 213. 33 6 ' 
Penzeneter v. Penzenstein, Joh.Fre ,D- " 

österr. Oberst 264. 
Perekop, Krim Ol. 

Perge. Wilhelm de, österr. Major 3?" ' 
Peter 111.. Kaiser v. Rußl. 2-4. '5° 
Petersburg 3. 20, 27, 32, 36. 40. 4 ; " 

43. 55. 61, 68. 126, 136, 142, I 4" 

bis 151, 180. 
Petersdorff, Eggert v., preuß. GM. i b8 ' 



37» 



ald, Böhmen, N. Aussig 70, 

dein, a. d. Donau, Slavonien 
155» *59. 160, 165, 270. 
r dein er, österreichisches Grenz- 

• 339- 

, österr. Grenadier-Bataillon 297. 
gora, Gebirge zwischen der 
und Glina, Kroatien, SO. Karl- 
(6. 

h, österr. Hauptmann und Ober- 
: des serb. Freikorps 394: ^ tft-f 
ni, am Trotus, Rumänien 190. 
on Löwengreif, Franz, österr. 

315- 

ausen, Bayern, SO. Ulm 53. 
lyrische (Ober-) 51 — 54, 128. 
50—52, 54, 56. 

• (Bayrische) u. Unter- (Rhein-), 
ümer 49. 

brücken-Birkenfeld, Her- 
96, 128. 

orn von Ottobach, Johann 
ik Freiherr, österr. GM. 171, 196. 
Blasius, österr. Rgts.-Adjt. 343. 
:r, von, kursächs. GM. 269. 
vic, Joh., österr. Oberleut. 315. 
, Böhmen, SW. Trautenau 99, 
0. 

iöhmen 53, 125, 266. 
terr. Ing. -Hauptmann 344. 
, österr. 186, 237, 264, 300, 328. 
d. Elbe, Königr. Sachsen 62, 
108, 260, 269. 
lgarn, W. Broos 171. 
)ubislav Friedrich v., preuß. GL. 
91- 93. 94. 97. 101 — 104, 107, 
9, 268. 

Matwei Iwanowitsch Graf, russ. 
K. und Hetman der Don- 

I5 1 - 

Böhmen, XW. Komotau 124. 
Königr. Sachsen, S\V. Dresden 
269. 

litz, OSO. Böhm.-Leipa 117. 
-, Böhmen, O. Josefstadt 79, 263. 
Dwitz, Böhm., XO. Leitmeritz 82. 
t, Böhmen, XW. Königgriitz 



Plu nquet, Franz Max. Graf, österr. Hptra. t 

213. 339. 340- 
— , Luk. Jak.Gf., österr. Oberleut. 339, 343. « 
Pocesci, Rumänien, WSW. Focsani 194. 
Podewils, P'riedrich Werner Graf, preuß. 

Gesandter in Wien 243. 
— , Friedr. Wilh. von, preuß. GM. 78, 267. 
Podhorce, linksseitiger Nebenfluß des 

Dniestr, mündet bei Chotin 172. 
Podhrad, Böhmen, SW. Jiöin 264. 
Podjursky, Karl von, preuß. GM. 80, 88, 

90, 91. 93. 94. 102, 105, 106, 268. 
Podkosf, Böhmen, S. Turnau 264, 265. 
Podldzky,Böhm.,NXW. Jungbunzlau265. 
Podol, Böhmen, SW. Turnau 101, 102. 
Podolien, Erwerbung von Teilen des- 
selben 1772 durch Österreich 43. 
— , russ. Observationskorps in 65. 
Pöhr, österr. Oberleut. 339. \ 

P o k u t i e n ( Woj wodschaft Halicz), zwischen 

Dniestr und Karpaten 43. 
Politz, preuß. Freibataillon 269. 
— , Böhmen, NO. Königgrätz 70, 125. 
Polnisch-Preußen 23, 31—33, 37, 38. 
Pölzen, rechter XebenfluÖ der Elbe, 

mündet bei Tetschen 94, 117. 
Pomeiske, Xik. Alex, v., preuß. GL. 268. 
Pomcrellen, Landstrich zwischen 

Weichsel und Pommern 44. 
Pommern (Vor- u. Hinter-) 22, 32, 

38. 65, 68, 69, 259. 
— , Schwedisch- (Vor-) 32, 148. 
Poniatowski, Andreas Fürst, österr. / 

FML. 34, 35. 
— , Josef Fürst, österr. Obersticut. 160. • 
— , s. Stanislaus II. August. 
Po ns, Marquis de, franz. Gesandt, in Berlin 

127. 
Pontoniere, österr. 237, 306, 318. 
Popovich, Pctcr, österr. Oberleut. 339. , 
Poppini, österr. Grenadier-Bataillon 297. 
Porceni, am Jiul, Rum. 171, 217, 218, 

345. 347- 
Portore, Kroatien, SO. Fiurae 153. 
Posadowsky, Christ. Wilh. v., preuß. GM. 

268. 
Posen, poln.Palat., später pr. Prov. 67. 147. 
Possendorf, Kgr. Sachs., S. Dresden 269. 
l'ostclberg, Böhmen, O. Saaz 102. 

24* 



37-' 



Potemkin, Georg Alexandrowitsch Fürst 

139, 146, 149; Biographie 150— 152, 

160, 173, 180, 188, 203, 209, 223, 333. 

Potocki,patr.ges.ParteiinPol. 18,19,147. 

Potsdam, Preußen 37, 66. 69, 260, 268. 

'Poturnay, Steph. v., österr. Oberlt. 342. 

»Poutet, Karl Freih. von, österr. Major 114. 

Prag 8, 62, 63, 66, 69, 70, 82, 89, 90, 

97, 102, 103, 107, 109, 116, 119, 124, 

129, 133, 262. 
Pfaga, Kastell von Warschau 190. 
Praußnitz, Deutsch-, Böhmen, NO. 

Königinhof 85. 
— , Nieder-, Böhm., NNW. Königinhof 

75. I0 °. 
Prebul, Ungarn, SSO. Lugos 163. 
Pf edmgritz, Böhm., X. Königgrätz 263. 
Preiss, österr. Ini.-Rgt. (Nr. 24) 183, 

311, 299, 306, 338, 339, 343- 
Prerau, Mähren, SO. Olmütz 69. 



Preußen, Polnisch-, s. Polnisch-. 

— , West-, s. Westpreußen. 

Pfichwoj, Böhmen, W. Jicin 264. 

Prittwitz und Graffon, Joachim Bern- 
hard von, preuß. GM. 78, 267. 

Pfiwor, Böhmen, SO. Mclnik 103, I0j. 

Prodeczky, österr. Hauptmann 339. > 

Prosorowski, Iwan Andre e witsch Fürst. 
russ. General 190. 

Proßnitz, Mähren, SSW. Olmütz 261. 

Prugglach, Karl Freih. v., österr. GM. 1 96. G 

Pü ekler, österr. Grcnad.-Bat, 308, 341. 

Püschel, Karl Philipp Christian von.. 
österr. Major 316. 

Pulawski, poln.-russ. General 190. 

Puskds, Mathias, österr. Obcrleut. 334- ■ 

Pujeni, Rumänien, NO. Focsani 203. 

Putna, rechtsseitiger Nebenfl. des Sereth. 
mündet N. Focsani 192, 193, 309, 310. 
311, 313. 332. 



Quadagni, Ignaz Graf, österr. Rittm. 314. 
Quietowsky, Tobias von, österr. Oberst- 
icut. 312, 313, 315, 317, 326. 



Quosdanovich, Vitus Freih. von. österr y 
Obcrstleut. 113, 114, 129; Oberst 159; 
GM. 183. 



Raase. Österr.-Schlesien.W.Troppau 120. 

Rabenau, Königreich Sachsen, SW. 
Dresden 88, 269. 

Radi, Böhmen, SSO. Reichenberg 264. 

Radowesitz, Böhmen, O. Bilin 117. 

Radziwill, patriotisch gesinnte Partei in 
Polen 18, 19. 

Raizen-Insel, s. Zigeuner. 

— -Stadt, Obere, S.-Vorstadt von Bel- 
grad 202, 209, 211— 214, 340. 
v Rakovszky de Nagy-Rako, Paul, 
österr. Rittmeister 122. 

Ramin, Friedrich Ehrenreich von, preuß. 
GL. 113, 119, 123. 267. 

Raschen, Böhm., bei Turnau, a.d. Iser 82. 

Raschkow, am Dniestr, Podolien 173. 
v Rath, Heinr. Freih. v., österr. Oberst 315. 

Rathewalde, Kgr. Sachsen, O.Pirna 90. 

R atibor, Preuß.- Schlesien 113, 114. 

Raubstaaten, afrik., s. Barbaresken. 

Rauclnitz. Böhmen. SSO. Leitmeritz 89. 
107, 100. 



Rawitscher- Höhen, Provinz Posen. 

O. Glogau 67. 
Redl, österr. Grenadier-Bataillon 341 
Regensburg, Bayern, 53, 59, 266. 
Reichenbach, Preuß.-Schlesien.N.Gk» 1 * 

66, 69, 76, 124, 267. 
Reichenberg, Böhmen 70, 8t, 82. 84- 

89, 97, 101, 102, 117, 124. 264. 
Reichenhall, in Berchtesgaden 58. 
Reich Stadt, O.Böhm.-Leipa93, 261.263- 
Reichstag, deutscher 141, 142. 
— , 1790 polnischer 244. 
— , 175 1 u. 1788, ungarischer 33, 241. 
Reilly, s. O'Reilly. 
Rein er z, Preuß.-Schlesien, WSW. Gl* u 

85, in, 122, 123. 
Reinhardtsgrimma, S. Dresden - (,a ' 
Reisky, österr. Gren.-Bat., s. Sebottend° rf ' 
— , österr. Inf.-Rgt. (aufgelöst Xi. J - ; 

197. 29«. 302, 307- 
— von Dubnitz, Franz Wenzel Frei' 1 - * 

österr. GM. 265; FML. 220, 308. 



373 



i n , Karl Erdmann von, preuß. 

m. Freih. v., österr. Oberst 264. 
hrist.Friedr.v., preuß. GL. 267. 
rg, SW. Belgrad 200. 
ik. Wassiljewitsch Fürst, russ. 
andter in Warschau 19,21,151; 
ant der russ. Moldauarmee 

f, Böhmen, NO. Königinhof 

tz, Heinrich XIV. Fürst von, 
andter in Berlin, später GM.; 
, 242, 247. 
sterr. Grenadier-Bataillon 236. 

g, NW. Berlin 68. 

t u. Ney, Kail Graf, österr. 

einr. Freih. v., österr. FZM. 56. 
nz Karl Freih. v., österr. 
-94, 102, 107, 108, 124, 265. 
htsseitiger Nebenfl. der Putna, 
1. Focsani 203, 204, 325—328. 
htsseitiger Nebenfl. des Sereth, 
■O. Focsani 204, 325, 328, 

Rumänien, S. Focsani 196, 

3H. 333- 

, Christian Gf., österr. GM. 266. 
in, Böhmen, NO. Gabel 265. 
ei Raudnitz, Böhmen 109. 
iöhmen, O. Jungbunzlau 264. 
inrich Josef Freih. v., kur- 
: Resident in Wien 51, 52. 
österr. Grenz-Freikorps 324. 
dr.Wilh.v., preuß. GM. 78, 267. 
, Böhmen, NW. Zwickau 93. 
Kgr. Sachs., SW. Pirna 269. 
rn, NO. Regensburg 53. 



Rognitz, Neu-, Böhmen, S. Trauten au 99. 
Rohenitz, Gr.-, Böhm., SO. Josefstadt 86. 
Rohr, Albr. Ehrenr. v., preuß. GM. 267. 
Rokitai, Böhmen, NW. Münchengrätz 97. 
Rolcourt, Klaud. Nik. v., österr. Major 1 

339. 342- 
Roman, Rum., 174, 176, 178, 180, 219. 
Roos, Andreas Freih. von, österr. Art.- t 

Major 311, 313, 316, 319. 
Rosetti, Manole, Gosp. der Moldau 174 
Rosi de vede, Rum., SW. Bukarest 220. 
Roßbach, preuß. Prov. Sachs., SW. 

Merseburg 66. 
Roßwald, Öst.-Schles., N. Jägerndf. 119. 
Rostok, Böhm., O. Josefstadt 86. 
Rostowski, russ. Inft.-Rgt. 206. 
Rotaujezd, Böhmen, SO. Bilin 117. 
Roter Turm, Karpatenpaß, S. Hermann- 
stadt 169, 178, 219. 
Rotreußen, poln. Wojwodschaft, das 

heutige Ost-Galizien 43. 
Rottenberg, österr. Grenadier-Bataillon 

299, 308. 
Rousseau, Friedr.de, österr. Hauptm. 318. 1 
Rouvroy, Theod. Freih. v., österr. FML. 

124,263; FZM. 160; (irrtüml. FML.) 214. 
Ruda, a. Dniestr, Bessar., NO. Chotin 173. 
Rückers, Preuß.-Schles., W. Glatz 99, 

122 — 125. 
Rühle v. Ruhe, Joh., österr. Major 339. k. 
Rüttger, Franz, österr. Fähnrich, 312, , 

314. 318. 
Rum bürg, Böhmen, S. Alt-Georgswalde 

70, 81, 84, 90—92, 124. 
Rumelien, türkische Statthalterschaft 152. 
Rumjänzow-Sadunaiskoy, Piotr Alex. 

Gf., russ. Staatsmann u. General en chef, 

150, 151, 172, 173, 178—180, 188. 
Rustscbuk, a. d. Donau, Bulg. 158, 188. 



S. 



Eger, Böhmen 97, 108, 262. 
amen, SW. Reichenberg II 7. 
>esoldetes türkisches Fuß- 

Lurfürstentum 12, 19, 23, 32, 
1, 60, 66—68, 70, 76, 79, 81, 
, 94, 103, 105, 106, 110, 117, 
260, 261, 262, 269. 



Sachsen-Koburg-Saalfeld, österr. 

Drag.-Rgt. (aufgelöst Nr. 6) 315. 
— — — , Friedrich Josias Prinz zu, österr. 
! FML. 265 .; G. d. K. 120, 155, 156, 160. 

161, 165, 170 — 181, 187—192, 194. 195. 

202—207, 309. 3" — 313. 3i6, 318 

bis 320, 325—3 2 7.329-334; FM. 209, 

210, 219, 220, 223. 



374 



Sachsen-Teschen, Albert Herzog zu, 
österr. FM. 62, 71, 72, 76, 77, 79, 93, 
101, HO, 116, 129, 261, 263; Statt- 
halter der österreichischen Niederlande 
228, 229, 232, 239. 

Sadisdorf. Königreich Sachsen, SSW. 
Dippoldiswalde 88. 

Sadowa, Böhmen, NW. Königgrätz 263. 

Saftingen, a. d. Scheidemündung, 
Belgien 142. 

Saida, s. Mittelsaida. 

Saint-Ignon, öst.Drag.-Rgt. (Nr. 14)102. 

— -Julien, österr. Gren.-Bataillon 215, 
308, 342. 
»Salins, Josef Graf, österr. Oberleut. 315. 

Salnei, Böhmen, NW. Josefstadt 77, 264. 

Salzburg, Erzbistum 141. 

Sand au, WNW. Böhm.-Leipa 93. 

Sandec, Starostei, Galizien 35 — 39, 42. 

Sandomierz, a. d. Weichsel, polnische 
Wojwodschaft 43. 

Sandomir s. Sandomierz. 

Sankt Samuel, Kloster in Focsani 194, 

195- 3". 313- 
Santvliet, a. d. Scheide, Belgien, 

N. Antwerpen 236. 
Sappeure, österr. 186, 344. 
Sas, a. d. Putna, NO. Focsani 193, 309. 
, Sauer, Karl Freih. von, österr. GM. 91, 

92, 94, 97, 102—106, 108, 265 ; FML. 176. 
Savoyen, österr. Drag.-Rgt. (Nr. 13) 169, 

196, 217, 345, 347, 348. 
Sayns, türk. adelige Milizreiter 273, 

274. 279. 
Seh ab atz, a. d. Save, Serbien 156, 159. 

160, 168, 177, 182. 
Schackmin, s. Jacquencin. 
Schärding, am Jnn, Hayern 56. 
Scharfschützen, österr. 61, 63. 71, 102, 

191, 192. 197. 211, 217, 222, 264, 265. 

2K6, 315, 321, 323, 328, 345. 
— , türkische 214. 
Schatzlar, Böhmen, N. Trautenau 90, 

110. 112, 114. 
»Schellenberg, Jos., österr. Oberstleut. 

315, 318. 
Schestowitz, Böhm., <). Josefstadt 85. 
. Schindler, Johann, österr. GM. 185, 18O. 
Schlan, Böhmen. NW. l'rai; «'). 106. 



Schlaun. Moritz Freih. v., österr. GM. 306. S 
Schlesien, preuß. Herzogtum 2, 5, 6. 
22, 23, 26, 35, 51, 59, 63, 65, 66, 68, 
69, 76, 84, 110— 112, 114, 117, 118, 

123, 259, 260. 

Schlesische Herzogtümer, s. Jägern- 
dorf, Brieg, Liegnitz, Wohlau. 

Schlieben, Friedrich Karl Graf, prent. 
GM. 268. 

Schlieffen, Martin Ernst Graf, preuß. GL. 
Gesandter im Haag u. in London 234. 

Schlucken au, Böhm., NW. Rumburgi24- 

Schmerzin g, Gottlieb Freih. von, Osten. > 
GM. 315. 

Schmidtfeld, Johann Freih. von, Osten. « 
FML. 340. 

Schmiedeberg, Königr. Sachsen, S. 
Dresden 80. 

Schmottseifen, Preuß. - Schlesien, XW. 
Hirschberg 67. 

Schneeberg, Böhmen, NW. Tetschen 108. 

Schönau, Kgr. Sachsen, W. Zittau 0:. 

Schönberg, Preuß. - Schlesien, SU. 
Schweidnitz 123. 

Schönborn, Böhmen, W. Warnsdorf <)-• 

Schönebeck, SSO. Magdeburg 268. 

Schönfeld, Georg Aug. v., preuß. GM. 234- 

S c h ö n 1 i n d e, Böhmen, SSW. Alt-Georgs- 
walde 90, 92. 

Schönowsky, Friedr. v., österr. <<M- ' 

124, 265. 

Schön wald, Mähren, SW. Bautsch :66. 

Schönwalde, Preuß.-Schles., N. Glatz 69. 

Schrödcr(Karl), österr. Inf.-Rgt. (Si-li 

191, 194.205, 309, 312, 314, 315, J lS - 

319. 330, 334- 
— , Gottfr. Freih. v., österr. GM. 237- 
Schulenburg-Betzendorf.Gebh.Wem 

Reichsgf. v. der, preuß. Minister 6'- 
Schumla, Bulgarien, W. Varna 41. 
Schurz, Böhm., NW. Josefstadt "'• ' 

bis 78, 83. 263. 
Schwaben, Herzogtum 128, 191. 
Schwabitz, (>. Böhm.-Leipa 117. 
Schwaden, Böhmen, (). Aussig 265- 
Schwäger von Hohenbruck, J«** 1, » 

österr. Pont.- Hauptmann JII, 3 J 8- 
Seh war tz, Karl Aug. ▼., preuß. GM- J*7* 
Schwarz. Mathias von, öttsnr. Major 339* * 



375 



iwarzenthal, Böhm.,O.Hohenelbe 98. 
iwedeldorf, Preuß.-Schlesien, WSW. 
ilatz 121— 123, 125. 
Ii w e i d n i t z, Preu Ü.-Schles. , S W. Breslau 
3, 98, 114, 123, 189, 224. 
hweinschädel, Böhm., NO. Josefstadt 

6. 77- 

bastiansberg (Basberg), Böhmen, 

CW. Saar 81, 88—90. 

be, Emerich v., österr. Rittm. 314. 

bnitz, Königr. Sachsen, O. Pirna 90. 

bottendorf (Reisky ), österr. Gren.-Bat. 

:oo, 215, 308, 342. 

dleczky von Aajezdetz, Franz 

ütter, österr. Major 211, 344. 

eger v. Dürnberg, Job.. Freih., österr. 

Dberst 263. 

elhorst, Just Rud. v., preuß. GM. 268. 

estadtl, Böhmen, W. Brüx 125. 

gban (Seymeny), türk. Landsturm 158. 

gur, Louis Philipp Comte de, franz. 

Gesandter in Petersburg 151. 

:iffert, Job. v., österr. Oberleut. 342. 

:lim III., Sultan 178. 

:mendria, a. d. Donau, Serbien, 220. 

:mil, Böhmen, N. Jiiin 93, 94, 101, 102. 

■ralin, an der Savemündung, Slavonien 

J 55. 159» 160, 163, 165, 166, 168, 174, 

! 75. 199. 201, 202, 308. 

;monitz, an der Elbe, Böhmen, SW. 

Josefstadt 72, 75, 79, 98, 263. 

«ratsch, Böhmen, SW. Lobositz 117. 

entner, Wendelin, österr. Unterleut. 339. 

erbelloni, Giovanni Battista Conte, 

österr. FM. 67. 

erbien, türk. Provinz 150, 152, 154, 
162, 182, 216, 220. 

«hadd-Kuli, türk. Grenz-Miliz, 158. 

eydlitz, Friedrich Wilhelm v., preuß. 
Oberst 66. 

«ysser, Anton, österr. Oberleut 314, 318. 

'ebenbürgen, österr. Großfürstentum 
'3.25,95. "6, 155, 156, 161, 169—172, 
'74-180, 186, 187, 195, 196, 199, 203, 
«6,217, 219, 225, 249, 257, 258, 309. 

'»«bojed.Böhm., X.Königgrätz 263, 264. 

»ilberberg, Preuß.-Schlesien, X. Glatz 
6 5, 66, 69, 133, 134, 267. 

"Iberlcvt, Böhm., SSW. Königinhof 79. 



Silistria, Bulgarien 158, 190, 196, 209. 
S i m b o t i n u, Rumänien, X. tirgu Jiul 346. 
Simonyi, Alexander, de, österr. Haupt- 1 

mann 339. 
Sinaia, Rumänien, NW. Ploesci 170. 
Siskovics, Josef Graf, österr. FZM. 75, C 

77, 100, 124, 264. 
Skal, Groß-, Böhmen, NW. Jiöin 264. 
Skalitz, Böhmisch-, a. d. Aupa, XO. 

Josefstadt 76 - 78, 85, 98, 100. 
Skalsko, Böhra.,WXW.Jungbunzlau 265. 
Skotschau, Österr.-Schles., XO. Teschen 

120. 
Skutari, Albanien 154. 
Slatina, a. d. Temes, Ung., 163, 303. 304. 
Slavonier, österr. Grenz-Hus.-Rgt. 261. 
S law et in, Böhmen, O. Josefstadt 85, 86. 
Slivnicbach, mündet oberh. Martinesci 

in den Rimnic 204. 
Sfonim, Gouv. Grodno, O. Biatistok 190. 
Sluin, Kroatien, S. Karlstadt 182. 
Smakers de Miremont, Heinrich, 

österr. GM. 183, 186. 
S m i f i t z, a. d. Elbe, Böhmen, XXO. König- 

grätz 72, 75, 77, 124, 261. 
Smolensk, am Dniepr, Rußland 150. 
Smolenski, rnss. Inf.-Rgt. 206. 
Sobeck, Karl Franz Freib. v., prenß. GM. 

97, 268. 
Sobietitzky von Sobietitz, Ant. Ritter, > 

österr. Oberstleut. 318. 
Sobotka, Böhmen, WXW. JiCin 83, 263. 
Sofia (Sophia), Bulgarien 161, 223. 
Solms-Sonnewalde, Vikt. Friedr. Gf., 

preuß. Gesandter in Petersburg 32, 33, 

37. 39. 40. 
— -Wildenfels, Friedr. Christ. Graf, 

kursächs. GL. 88, 92—94. 102, 269. 
Soltikow, Iwan Petrow. Gf., russ. Gen. 

19, 62, 63, 67, 172, 173, 175. 
Soor, Böhmen. S. Trautenau 62, 85. 
Sophie Auguste Friederike v. An- 

halt-Zerbst, s. Katharina II. 
Soroki, Bessarabien, SO. Jampol 173. 
Souel, Joh, Chev.de, österr. Oberstleut. 338. • 
Spachendorf, Öst.-Schles., W. Troppau 

120. 
Spahilar- Agassi (Selictar), Oberbefehls- 
haber der Spahis 15S. 



376 



Späh ig (Sipahis), besoldete türk. Reitefei 
157. IS». 174. 193. 194. 197. 198, 200, 
203, 205, 206, 208, 273—275, 279, 280, 
285—287, 289, 291, 292, 296, 304, 
305, 312. 321, 322, 330. 

Spandau, a. d. Havel, W. Berlin 268. 

Spielberg, Mähren, S\V. Brunn 266. 

Spielmann, österr. Grenad.-Bataillon 297. 

Spitzkunnersdorf, Königr. Sachsen, 
NW. Zittau 90, 92. 

Splenyi, österr. Inf.-Rgt. (Nr. 51) 196, 

217. 345. 348. 
_, — de Mihaldy, Gabriel Anton Freiherr 

von, österr. GM. 114, 120, 266; FML. 

174-176, 188— 191, 193, 194,209,309, 

311. 312, 314. 315. 317- 
Spremberg, a. d. Spree, Preußen 79. 
'J Staader von Adelsheim, Josef Freih., 

österr. Oberst 119; GM. 171, 196, 298, 

347. 348. 
Stabs-Inf.-Rgt. Nr. I, österr. 174, 315. 
— -Truppen, österr., 174, 264, 265, 

30O, 315. 
Stände, belg. 226 — 231, 233, 239 — 241. 
Stain, österr. Inf.-Rgt. (aufgelöst Nr. 50; 

298, 302, 307, 321, 324, 338, 339, 

342, 343- 
t — , Leopold Freih. von, österr. FML. 114, 

119, 120, 126, 264. 
Stanislaus IL, August, König von 

Polen 19, 21, 22, 34, 43, 147, 244. 
Starkenbach, a. d. Iser, Böhmen, NO. 

Jicin 70, 93, 94, 124. 
StarkoC, Böhmen, NO. Josefsladt 77. 
Starkstadt, Böhmen, N. Nachod 124. 
Starosteien, polnische (Czorsztyo, Neu- 
markt und Sandec) 35 — 39, 42. 
Stein, österr. Grenad.-Bataillon 308, 341. 
Steine, Preuß. -Schlesien, NW. Glatz 124. 
Steinwehr, Joh. Christ. v., preuß. GM. 298. 
Sternberg, Mähren, N. Olmiitz 113, 120. 
• Sterzel, Adalbert, österr. Unterleut. 315- 
Stettin, a. d. Ost*ee, Preußen 3. 
Stille, Christ. I.udw. v., preuß. Oberst 66. 
Stipsicz von Tcrnova, Josef Freih., 

österr. Rittmeister 340. 
Stockholm 68. 151. 
Stolpen, Königreich Sachsen O. Dresden 
80, KI, S<i, 91. 



Storkow, Preuß., WSW. Frankfurt a. d. 

Oder 268, 269. 
Stormont, David Viscount, Earl of 

Mansfield, engl. Botschafter in Wien 41. , 
Straschnow, Böhmen, S. Jungbunibu 

97. 103. 
Strassoldo, Leopold Graf, Osten. GM. 

297. 308. 
Straubing, a. d. Donau, Bayern 266. 
Strehla, a. d. Elbe, Königr. Sachsen So. 
— , Königr. Sachsen, S. Dresden 80. 
Strehlen, S.-Vorstadt von Dresden IM 
Strenitz, Böhm., SW. Jungbunzlaa 97, 

265. 
Stroesci, Rumänien, SO. Botusan) 174. 
Struppen, Kgr. Sachsen, SO. Pirni 80. 
Struiinetz, Böhmen, N. JiCin 264, 
Stuart, Patrik Graf, österr. GM. 297. ' 
Sturioni, österr. Grenad.-Bataillon 341. 
Sturm, Josef Freih. von, österr. GM. 299- ' 
Stutterheim, Joachim Friedrich *« 

preuß. GL. 84, 109, 111— 113, Hj. 

119, 121, 267. 
Suleiman, Pascha 309. 
Sulzbach (Pfalz), Fürstentum, Bayern, 

nördl. d. Donau 51, 53. 
Surcin, Slavonien, SW. Sernlin 199. 
Susica, rechtsseit. Nebenfluß des Sereth 

in Rum., mündet NO. Focsani 310. 
Suworow, Wasili, russ. GL. 189. 
— -Rimnikski, Fürst Italinsky. Peter 

Alexei Graf von, russ. Generalissimus n- 

österr. FM. 151, 153; Biographie 189 

bis 191 ; 192— 194. 202— 207, 309— 3 i: - 

314. 315. 317. 325—333. 
SwSty, Böhmen, N. Kooiggrätz 264. 
S w i e t e n, Gerh. Freih. van, österr. Staats«»- - 

u. Leibarzt Maria Theresias 28. 
— , Gottfried Freih. van, österr. Gesandter ' 

in Berlin 28, 38, 39, 41, 50. 
S witsch in. Böhmen, NW. Königinbof 

75. 77. 7«, 98—100. 
Syrmien, Komitat in O.-Slav. 163, l«5 - 
Szadova, Uj-, Ung., SSO. Karänseb* 5 

163, 301. 
Szäkul, a. d. Temcs, SO. Lugos 305- 
Szakula, a. d. Temes, OSO. Titel >**• 
Sziszkabanya, O. Ung.-WeiÖkixcb« 1 * 

165, 182 



377 



srr. Grenz-Hus.-Rgt. (Hus. 
), 196, 309, 312, 314, 315, 

25. 326, 334- 

r. Grenz - Inf.-Rgt. (Inf.- 

170, 191. 196, 309, 312, 
19. 327. 328, 334. 
:rr. Grenz - Inf.-Rgt. (Inf. 

196. 



Szent-Ivanyi. Johann v., österr. Major"* 

315- 
Szinerszeg, Ungarn, W. Lugoä 305. 
Szluiner, österr. Grenz-Inf.-Rgt. 306. 
Szombathy, Josef, österr. Rittmeister 314. , 
Sztäray de Nagy-Mihaly, Anton Graf, ^ 

österr. GM. 2X1, 308, 337. 



(Tabuku), am Jalpuch-Sec 
ien, NNW. Ismail 190. 
Pruth, X. Jassy 174. 

im Kuban-Delta 139. 
ibesold. türk. Kavallerie 158. 
zien, O. Krakau 64. 
[besoldete türkische Hilfs- 
158,174,276,278,281,288. 
m, Kasan, Astrachan und 
139. 145- 
:e 35- 

Bogislaw Friedrich v., preuß. 
78, 99, 110, 114, 115, 267. 
m und die nogaische Steppe), 
rnement 151. 
n, SW. Pilsen 53. 

B€rlad, Rumänien, NO. 
1. 

Gabriel, österr. Rittm. 334. 
:uc), Serbien, S. Orsova 

eitiger Nebenfluß der Donau, 
Päncsova 164, 301, 303, 305. 
im Begakanal, Ungarn 63, 
70, 284, 295, 305. 
nen, W. Aussig 88, 107, 265. 
et, N. Kaukasus 45. 
Jagarn, X. Mehadiai 62, 187. 
Inf.-Rgt. (Nr. 16) 197, 302, 

23. 324- 

ein. v., österr. GM. 122, 264. 

err. Herzogtum 13 64, III. 

5ien, SO. Troppau 34, 114, 

27. I3°\ 137. 266. 

löhmen, 62, 70, 108, 124. 

paß 81. 

3. Oberst 80. 

:ke, Kanton Uri, Brücke auf 

dstraße über die Reuß 191. 



Thadden, Georg Reinhold von, preuß. 

GL. 267. 
Tharandt, Königreich Sachsen, SW. 

Dresden 88, 269. 
Thorn, a. d. Weichsel, Preuß., O. Bromberg 

32, 44. 58, 147. 242—244. 
T hu gut, Franz Freih. v., österr. Gesandter 

bei der Pforte 30, 44, 45 ; österr. Staats- ' 

kanzler 95, 96, 126. 
Thun, Otto Balth. von, preuß. GM. 267. 

— -Hohenstein, Wenzel Josef Graf, 
österr. GM. 82, 265, 302. 

Thurn, österr. Inf.-Rgt. (aufgelöst Nr. 43) 

298, 308. 
Tidone, rechtsseitiger Nebenfluß des Po, 

mündet bei Piacenza 191. 
Tige, Ferdinand Graf, österr. GM. 265, 

FML. 297, 298, 302, 308. 
Tikvan, Ungarn, O. Werschetz 163. 
Tillier, österr. Inf.-Rgt. (Nr. 14) 299. 
— , Josef Max. Freih. v., österr. FML. 265. 
Timarioten, türkische Milizreiter 273, 

274. 279- 

Timarli, Oberhaupt eines türk. Lehens- 
gutes, auch türk. Miliztruppen 157. 

Timok, rechtsseitigerNebenfluS der Donau, 
mündet NW. Widdin 156. 

„Tinut nemjescu", s. Bukowina. 

Tirgu cucului, Rum., S. Focsani, 204 bis 
206, 208, 325, 327-329, 332. 

Tirla, rechtsseitiger Nebenfluß des Sereth 
in Rum., mündet NO. Focsani 310. 

Tirlemont, Belg., O. Brüssel 233, 237. 
238, 239. 

Tiroler, Landesvert. -Miliz, s. Aufgebote. 

— -Scharfschützen, s. Scharfschützen. 
Tisku, bei Orsova, Ungarn 322. 
Tkalchevich, Johann von, österr. Ober- 

leut. 339. 



378 

Tölgyes, Karpatenpaß, NO. Gyergyö- 

Szent-Miklös 169. 
Tom ös, Karpatenpaß, S. Kronstadt 169, 

219, 220. 
Törring zu Seefeld, Anton Klemens 

Graf, kurpfälz. Gesandter 127. 
Törzburg, Karpatenpaß, SW. Kronstadt 

169, 219, 220. 
Tollenstein, Böhm., SSW. Warnsdorf 91. 
Tomasevdc, Ung., SO. Becskerek 165. 
Tootzen, Livland 61, 
Topdochis, besold. türk. Artill. 157. 
Topleczcr Höhen, S. Mehadia 322. 
Torgau, Preußen 12, 65 67, 260. 
Tortur, Abschaffung der 229. 
Toscana, österr. Hus.-Rgt. (Nr. 2) 

169, 196, 345, 348. 
— , Ferd., österr. Inf.-Rgt. (aufgelöst Nr. 23) 

210, 299, 307, 308, 343. 
— , Jos., österr. Drag.-Rgt. (Nr. 5) 299, 308. 
— , Karl (Erzherzog Karl), österr. Inf.-Rgt. 

(Nr. 3) 183, 191, 299, 309, 315, 318, 

319, 334. 339, 342. 
— , Leop. (Großherzog), österr. Drag.- 
Rgt. (aufgelöst Nr. 2) 298, 302, 308. 
— , Leop., Großh., s. Leopold II. 
Tournay, Belgien, SW. Brüssel 236. 
Train, Armee-, österr. 93, 94, 104, 

264 — 266. 
— , — , preuß.-sächs. 80, 93, 105 — 110. 
— , Bagage-, österr. 295, 296, 301, 304, 

305. 
— , Bagage-, preuü. HO. 
— , Belagerungs-, österr. 72, 270, 317. 
— . — , preuß. 108, HO. 
— , Sanitäts-, preuß. HO. 
Traktat, s. Vertrag. 
C Traun, Otto Ferd. (jf. v. Abensperg 

und, österr. FM. 133. 
Trautenau, Böhmen. N. Josefstadt 70. 

84. 99. 100. HO, 124, 261. 
Trautenbach. Böhm.. N. Trautenau HO. 



Trauttmansdorff, Ferd. Gf., Gout. der 

österr. Niederl. 232—234, 237, 239. :4c. 
— , Sebast. Graf, österr. Oberleut 315. ■ 
Trebbia, rechtsseitiger Nebenfluß des 

Po, mündet bei Piacenza 191. 
Trebbichau, Anhalt, N. Köthen 26S. 
Trebnitz, Böhmen, SW. Leitmeriti V,. 
Tfemeschna, Weiß-, Böhm., WSW. 

Königinhof 77, 78. 
Tremolatal, Kant. Tessin, Paß »n der 

Gotthardst. zwisch. Hospiz u. Airolo 101. 
Trenck, österr. Panduren-Freikorps (Inf.- 
Rgt. Nr. 53) 62. 
— , Franz Freih. von der, österr. Oberst 6:. u 
Treuenbrietzen, Preuß., SW. Berlin 

69, 268. 
Triest 153, 159, 257. 
Troppau, österr. - Schlesien III— lif. 

1x9 — 121, 260. 
— , Fürstentum II 8. 
Trotina, Böhmen, N. Königgrätz 76. 264. 
T rot us, rechtsseitiger Nebenfl. des Seretb 

in Rumänien 188. 190— 192. 309. 310 
Trzcbautitz, Böhmen, (). Leitmeriti 80. 
Tschaiken (Fahrzeuge der Donanflotill< ; . 

österr. 221, 270; türk. 162, 201. 3- 
Tschaikisten, österr. 344. 
Tschcrnitscheff, s. CzernytscherT. 
Tschischkowitz, Böhm., SW. Lcitmeriö 

107. 
Türkheim, Karl Freih. von, österr. fiM ' 

200, 210. 
Tür mit z, Böhmen, SW. Aussig 265. 
Tulowa, rechtsseitiger Nebenfluß des 

BCrlad 192. 
Tultscha, a. d. Donau-Mündung 41- 
Turin, Sardinien 5. 
Turnau, a. d. Iser, Böhmen 75. 93- "*• 

99—103, 107, 117, 130, 132. 
Turnhout, Belgien, 236—238. 
Tursko, Böhmen, NNW. Prag 103. io6 - 
Turtukhai, Bulg., WSW. Silistri» '*• 



U. 



Uebigau, Kgr. Sachs., W. Dresden 80. 
U j -, s. Palünka u. Szadova. 



Union, niederländische 239. 
Unkauf, österr. Wachtmeister 348- 



Ukraine iKlein-Kußland) 150, 151, 1C0. Una, rechtsseit. Nebenfl. der Save, n» u0 



Ulanen, russ. 300. 
1 Ungart. Gottl., ö-terr. Oberieut. 315, 318. 



unterh. Dubica 148, 156, 167, 168, */' 
182, 180. 



38o 

Waldeck, österr. Drag. - Rgt. (Hus. 

>>"'• 15) 344- 
— , Christ. Aug. Prinz zu, österr. GM. 298; 

FML. 199, 200. 
Waidenburg, Preuß.- Schlesien, SW. 

Schweidnitz HO. 
Waldmünchen", Bayern, NO. Regens- 
burg 53, 56, 95, 266. 
Waldstädte, vier, österr. am Rhein 53- 
Wallis (Mich.), österr. Inf.-Rgt. (Nr. II) 

200, 210, 343. 
Wallis (Patrik), österr. Inf.-Rgt. (Nr. 35) 

298. 
Wallis Freih. auf Carighmain, Georg 

Olivier Graf, österr. FM. 215, 288. 
0— , Mich. Graf, österr. FML. 263; FZM. 

215; FM. 220. 
o — , Oliv. Remig. Graf, österr. GM. 265 ; 

FML. 82, 307, 323. 
— , Patrik Oliv. Graf, österr. FML. 71, 98, 

ri9, 125, 126, 263. 
Wallis ch, Christoph Freih. v., öst. Oberst 

114, 119; GM. 306; FML. 182, 186. 

Waltersdorf, Kgr. Sachs., SW.Zittau 91. 

•Wampold, österr. Unterleut. 316, 318. 

Warasdiner, österr. Grenz-Hus.-Kgt.261. 

Warasdiner-Kreutzer, österr. Grenz- 

Inf.-Rgt. 261, 306. 
Warasdiner-St. Georger, österr. Grenz- 

Inf.-Rgt. 261, 306. 
Warnsdorf, Böhm., SO. Alt-Georgswalde 

90. 
Warschau 190, 244, 247. 
Wartenberg, ONO. Böhm.-Leipa 94, 

102, 117, 264. 
Wartensleben, österr. Inf.-Rgt. (Nr. 281 

298. 
t» — , Wilh. Ludw. Gl"., österr. GM. 86,264; 

FML. 155, 156, 162, 163, 165, I7r, 

187, 199, 220, 221, 302, 303, 323 
Wartha. Preuß.-Schlesien. XO. (ilatz 121, 

260, 267. 

Wart he, rechtsseit. Nebenfluß der Oder, 

mündet bei Küstrin 242. 
Wasserburg, am Inn, Bayern 53, 95. 
Wasserstadt (Untere Kaizenstadti, SO.- 

V'orstadt v. Belgrad 202, 210, 212,-215, 

33<>- 34«. 
Wawel, Kastell von Krakau 190. 



We g s t ä d tl, Böhmen, SO. Leitmeritz90,97. 
Weidenau, Österr.-Schlesien, N. Grafen- 

berg 121, 126. 
Weinberger, Franz, österr. Oberst 70. 
Weißkirchen, Mähr.-, O.Olmütx69,i20. 
— , Ungarn, S. Temesvar 162— 164, 186, 

301, 308. 
Weiß-Rußland, zwischen Dana und 

Dniepr 44. 
Weiß-Tfemeschna, s. Tfemeschna. 
Weißwasser, Böhmen, NNW. Jung- 

bunzlau 92, 97, 102, 103, 105, 261. 
Wellemi n, Böhmen, W. Leitmeriti 107. 
Weltrus, Böhmen, SW. Melnik 107. 
Welwarn, Böhmen, SW. Melnik 89, 91. 

97, 102 — 104, 107, 108. 
Wenckheim, Franz Freiherr von, österr. 5 

GM. 299, 308. 
— , Josef, Freiherr von, österr. GM. 298. i 

302, 307. 

Werbung, 1778 österr. 61. 

We r d e k, Böhmen, NW. Königinhof 78,85. 

Wer neck, Franz Freiherr von, österr. j 

Oberst 338. 
Werner, Paul von, preuß. GL. 84, 9">> 

109, III, 112, 267. 
Wernstadt, Böhmen, NO. Leitmeriu 

108, 262. 
Wersc h etz, Ung., N. Weißkirchen 164, 3" 1 - 
Wesmitinow, russ. General 172, 173- 
Wesselitz, Böhmen, ONO. Josefstadt 85. 
Wessely, Mähren, S. Kremsier 120. 
Westfalen, preuß. Provinz 68, 2$9- 
Westpreußen 18, 259. 
Weyher, Christ. Rud. v., preuß. GM. 268. 
Wichst adtl, Böhmen, W. Grulich UI. 
Widdin, a. d. Donau, Bulgarien 30, 149- 

156, 158, 184, 221, 325. 
Wieliczka, Galizien, O. Krakau 58. 64. 

in, 114, 120, 266. 
Wien 3, 5, 6, 20, 23-25, 27, 29, 35- 3 8 - 

45. 49, 51, 52, 54, 55.-57» 59. 61, «• 

64, 69, 71. 87, 95. 96, 116, HS. «3k 

137, 159, 161, 166, 168, 177, IM). lib - 

190, 208, 216, 2I8 — 220, 222, 230, Ü 1, 
249. 251- 

W i e s a u e r Höhen, Eulengeb., N. GU» 6 * 
Wiese, Österr. - Schles. , SW. Jage" " 
dorf 114. 



38i 



Österr.-Schles., SW. Troppau 
266. 

e, Prinz, v. Hessen-Kassel 66. 
, Pr.-Schles., SW. Glatz 123. 
Kgr. Sachsen, W.Dresden 260. 
:,Böhm., W.Trautenau 99, 110. 
Franz Freih. v. f österr. GM. 

nn, Karl, österr. Oberst 102. 
ihmen, S. Turnau 264. 
Böhmen, N. Josefstadt 78, 
S, 98, ioo, 263. 
:hles. Fürstentum 59. 
, Böhmen, SW. Jiöin 264. 
lans Christ, v., preuß. GM. 268. 
:tel, österr. Inf.-Rgt. (Xr. 10) 

343- 

on), österr. Grenad.-Bat. 208, 

rf f, Karl Friedr, v., preuß. GL. 

von Reichenberg, Philipp 
err. Rittmeister 209. 



Wosenitz, Böhm., OSO. Jungbunzlau 264. 
Wostruzno, Böhmen, W. Jicin 264. 
Wrbna- Freudenthal, Ladislaus Graf, 

österr. Leut. 340. 
Wschen, Böhm, SW. Turnau 101— 103. 

264. 
Wtelna(Wteln), Böhmen, SO. Brüx 125. 
Württemberg, Herzogtum 53. 
— , österr. Inf.-Rgt. (aufgelöst Xr. 38; 236. 
— , Ferd. Prinz von, österr. GM. 302, 308. £, 
Stuttgart, österr. Drag.-Rgt. (Xr. II) 

197. 302, 303, 307, 323, 324. 
Wulffen, Georg Ludolph v., preuß. GM. 

267. 
Wunsch, Johann von, preuß. GL. 84, 

121, 122, 124 267. 

Wurms er, österr. Hus.-Rgt. (Xr. 8) 70, 

122, 298, 299, 307, 308. 

— , Dagobert Reichsgraf, österr. FML. 70, r - 
79» 85 — 87, 98—100, 110, III. 121 bis 
125, 129, 263. 

Wysokow, Böhm., bei Xachod 76 — 78. 



Ypsilantis, Alezander I., Gospodar der Moldau 172. 



inen, SO. Melnik 103. 
rb., SW. Belgrad 150, 177. 
isterr. Hauptmann 315. 
on, kursächs. GM. 269. 
in Kalinown, Michael Kon- 
euß. GM. 78, 267. 
erbien, SW. Belgrad 200. 
elo, S. Petersburg 138. 
öhmen, O. Münchengrätz 26;. 
k. Rüdiger v., preuß. GM. 268. 
ogt., a. d. Weichsel, Gal. 43. 
5. 

., SW. Turnau, a. d. Iser 265. 

aaen, W. Münchengrätz 103. 

Böhmen, SW. Slawetin 86. 

Joh. Freih. v., österr. FML. 

, preuß. Oberst u. Gesandter 
orte 22, 45: in Dresden 65. 
(Zechenter), Josef Friedr. 
, österr. Oberst 265. 



Zehista, Königr. Sachsen, S. Pirna 107. 
Zeidler, Böhm., SW. Alt-Georgswalde 90. 
Zeletina, münd. S. Bärlad in den Ber- 

hectn 192. 
Zeleznik, Serb., SW. Belgrad 199, 200. 
Zeng, a. Quarnero, Kroat., SO. Fiume 153. 
Zerbst, Anhalt, XW. Dessau 69. 
Zeröitz, Böhmen, SO. Jungbunzlau 264. 
Zeugamt, österr. Feld-, 344. 
Zezschwitz, öst. Kür.-Rgt. 299, 308. 344. 
— , Wolfg. Kasp. Freih. v., österr. GM. 

120, 263; FML. 299. 
Ziegenhals, Preuß.-Schles., SSO. Xeiüe 

121, 126. 

Ziganka, Serbien, S. Belgrad 200. 
Zigeuner-(Raizen-)Insel, in der Save. 

SW. Belgrad 201. 
Z i n k e n, G r o ß-, Böhmen, S. Tetschen 117. 
Zinn, Josef von. österr. Major 315. ( 

Zinzendorf, Friedrich Aug. Gf., kursächs. 

Gesandter in Berlin 127. 



382 



Zips, ung. Korn., südl. Tatra 32 — 36, 39,42. 
Zipser Städte 33, 38, 43. 
2irovac, Kroatien, SSW. Sissek 182. 
Zittau, a. d. Neiße, Kgr. Sachsen 67, 
68, 84, 89, 102, 105, 107—109, 124. 
Zifcelowes, Böhm., NNW.KöniggTätz 263. 
Zlon, Rumänien, N. Ploesci 170. 
Zolldorf, Böhm., NW. Jungbunzlau 97. 
Zoresci, Rumänien, NW. Focsani 192. 
Zorndorf, a. d. Oder, NO. Küstrin 189. 
Zossen, Preußen, S. "Berlin 80. 



Zschieren, Königreich Sachsen, XW. 
Pirna 90. 

Zsebely, Ung., S. Temesvar 165. 

Zsupanek, Ung., N.Orsova 162, 163,1;!, 
184, 185, 187, 197, 198, 222, 321, 32:. 

Zackmantel, Öst.-Schles., NW. Jägerndf 
III, 113, 114, 119, 121, 122. 126,266. 

Zweibrücken, bayr. Pfalz, SW. Kaisers- 
lautern 52, 56. 

— , Herzogtum, s. Pfalz-Zweibrücken. 

Zwickau, NO. Böhm.-Leipa 91—93- 



Literatur- Nachweis. 

ist den Akten des k. und k. Kriegsarchivs und des k. und k. Haus-, Hof- und 
Staatsarchivs wurden nachstehende Werke benützt: 

ithing, Les campagnes du Feldmarechal comte de Souworow-Rymnikski. 

neth, Maria Theresias letzte Regierungszeit, 1763 — 1780. 

neth, Josef U. und Katharina von Rußland. Ihr Briefwechsel. 

neth, Maria Theresia und Josef II. Ihre Korrespondenz samt Briefen Josefs an 

seinen Bruder Leopold. 
neth, Marie Antoinette, Josef H. und Leopold II. Ihr Briefwechsel, 
neth, Briefe der Kaiserin Maria Theresia an ihre Kinder und Freunde. 
neth-Flammermont, Correspondance secrete du comte Mercy Argenteau avec 

l'envpereur Josef IT. et le prince Kaunitz. 
isführliche Geschichte des Krieges zwischen Rußland, Oesterreich und der Türkey. 
tuen, Der Ursprung des deutschen Fürstenbundes (Historische Zeitschrift, 41. Band.) 
illeu, Graf Hertzberg. (Historische Zeitschrift, 42. Band.) 
er, Josef IL, Leopold IL und Kaunitz. Ihr Briefwechsel, 
er, Die erste Teilung Polens, 
er, Friedrich IL und van Swieten. 
er, Die orientalische Politik Oesterreichs seit 1774. 
er, Josef IL (Der neue Plutarch, IX.) 

er. Zur Geschichte des bayrischen Erbfolgekrieges. (Historische Zeitschrift, 35. Band.) 
er, Die Zusammenkünfte Josef II. und Friedrich II. zu Xeiße und Neustadt. 

(Archiv f. österr. Geschichte, 47. Band.) 
''trag zur Charakteristik und Regierungsgeschichte des Kaisers Josef II., Leopold IL 

und Franz IL 
ntaric, Correspondance secrete inedite de Louis XV. sur la politique etrangere 

avec le comte de Broglie. 
äggen, Polens Auflösung, 
üggen, Die erste Teilung Polens und die Konstitution vom 3. Mai 1791. (Preußische 

Jahrbücher, 35. Band.) 
iste, Ada Kaleh. (Organ der militärwissenschaftlichen Vereine, LVII. Band.) 
Ute, Bündnisse und Kriege zwischen Oesterreich und Rußland. (Organ der militär- 
wissenschaftlichen Vereine, LIX. Band.) 
iste, Die Verpfändung der Zipser Städte. (Organ der militärwissenschaftlichen 

Vereine, LVIH. Band.) 
iste, Die österreichische Truppen-Aufstellung gegen Preußen und Polen, 1790. 

(Mitteilungen des k. und k. Kriegsarchivs. Dritte Folge, IL Band.) 



384 

Duncker, Aus der Zeit Friedrichs des Großen und Friedrich Wilhelm III. 
Feldzüge des Prinzen Eugen von Savoyen. Herausgegeben von der Direktion des 

k. und k. Kriegsarchivs. 
Fournier, Historische Studien und Skizzen. 
Geissler, Skizzen aus dem Karaktcr und Handlungen Josephs des Zweiten, jetzt- 

regierenden Kaisers der Deutschen. 
Gräffcr, Josephinische Curiosa. 

Groß-Hoffinger, Lebens- und Regierungsgeschichte Josefs des Zweiten. 
Hayne, Abhandlung über die Kriegskunst der Türken, von ihren Märschen, Lagern. 

Schlachten und Belagerungen. 
Hei gel, Deutsche Geschichte vom Tode Friedrichs des Großen bis znr Auflösung 

des alten Reiches. (Bibliothek deutscher Geschichte.) 
Herr mann, Geschichte des russischen Staates. (Geschichte der europäischen Staaten. 

Herausgegeben von Heeren und Ukert.) 
Heyking, Aus Polens und Kurlands letzten Tagen. 
Janko, Laudons Leben. 

Karajan, Maria Theresia und Josef II. während der Mitregentschaft. 
Keraatmüllcr, Die Einnahme Belgrads im Oktober 1789 durch den FM. Gideon 

Ernst Freiherrn von Loudon. 
Kos er, König Friedrich der Große. (Bibliothek deutscher Geschichte.) 
Krauel, Graf Hertzberg als Minister Friedrich Wilhelm II. 
Krone s, Handbuch der Geschichte Oesterreichs. 

Lang, Focsaniund Martincsci. (Organ der militärwissenschaftlichen Vereine. LXVILBd.) 
Liske, Zur Geschichte der letzten Jahre der Republik Polen. (Historische Zeitschrift. 

21. Band.) 
Xosinich, Kaiser Josef IL als Staatsmann und Feldherr. (Mitteilungen des k. und k. 

Kriegsarchivs. Jahrgang 1882, 1883, 1885.) 
Peters, Die österreichischen Befestigungen an der oberen Elbe. (Mitteilungen des 

k. und k. Kriegsarchivs. Dritte Folge, I. Band.) 
Pezzl, Osterreichische Biographien. Erster Teil enthält die Lebensbeschreibung 

Josef IL 
Polek, Die Erwerbung der Bukowina durch Oesterreich. 
Ranke, Die deutschen Mächte und der Fürstenbund. 
Reimann, Neue Geschichte des preußischen Staates vom Hubertsburger Frieden bis 

zum Wiener Congreß. 
Reim an n, Geschichte des bayrischen Erbfolgekriegcs. 
Reimann, Friedrich der Große und Kaunitz im Jahre 1768. (Historische Zeitschrift. 

42. Band.) 
Rittersberg, Biographien der ausgezeichnetsten Feldherren der k. k. österreichischen 

Armee, aus der Epoche der Feldzüge 1788 — 1821 nebst treuen Abbildungen 

derselben. 
Roepcll, Polen um die Mitte des 18. Jahrhunderts. 

Salomon, England und der deutsche Fürstenbund von 1785. (Historische Vierteljahr- 
schrift, VI. Jahrgang, 1903.) 
Seh eis, Österreichische militärische Zeitschrift. 

Seh eis. Der Krieg zwischen Österreich und Preußen in den Jahren 1778 und 177'». 
Schimmer, Kaiser Josef der Zweite. 

Schütter, Geheime Korrespondenz Josef IL mit seinem Minister in d«n öster- 
reichischen Niederlanden Ferdinand Grafen Trauttmansdorff, 1787 — 1789. 



385 

Schütter, Die Regierung Josef IL in den österreichischen Niederlanden. 

Schöning, Der Bayrische Erb folgekrieg. 

Smitt, Suworows Leben und Heerzüge. 

Sybel, Geschichte der Revolutionszeit von 1789 — 1795- 

Szolowjoff, Geschichte des Falles von Polen. 

Testament politique de l'empereur Joseph second, roi des Romains. 

Unger, Die Entstehung der pfälzisch-österreichischen Konvention vom 3. Januar 1778. 

(Mitteilungen des Institutes f. österr. Geschichtsforschung, XV. Band.) 
Unger, Der Friede von Teschen. Ein Beitrag zur Geschichte des bayrischen Erbfolge- 
streites. 
Weyda, Briefe an Erzherzog Franz (nachmals Kaiser Franz IL) von seiner ersten 

Gemahlin Elisabeth 1785 — 1789. (Archiv f. österr. Geschichte, 44. Band.) 
Wiener, Kaiser Josef IL als Staatsmann und Feldherr. (Mitteilungen des lt. und k. 

Kriegsarchivs, Jahrgang 1882, 1883, 1885.) 
Witzlcben, Prinz Friedrich Josias von Koburg-Saalfeld, Herzog zu Sachsen. 
Wolf, Österreich unter Maria Theresia, Josef IL und Leopold H. 1740— 1792. 

'.'Allgem. Geschichte in Einzeldarstellungen.) 
Wolf, Maria Christine, Erzherzogin von Österreich. 

Wolf, Josef IL und Friedrich IL in Neustadt 1770. (Jahrbuch f. österr. Geschichte.) 
Wolf, Leopold IL und Maria Christine. Ihr Briefwechsel 1 781— 1792. 
Wolf, Österreich und Preußen 1780— 1790. 
Wolf, Geschichtliche Bilder aus Österreich. 
Zink eisen, Geschichte des osmaniseben Reiches in Europa. 

Zwiedineck-Südenhorst, Österreich unter Maria Theresia. Josef IL und Leopold II. 
(Allgemeine Geschichte in Einzeldarstellungen.) 



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