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N
Kriege unter Kaiser Josef II.
Q<P-
Nach den Feldakten und anderen authentischen Quellen
bearbeitet in der
kriegsgeschichtlichen Abteilung des k. und k. Kriegsarchivs
OSKAR CRISTE
k. und k. Hauptmann des Armeestandes.
_;Sfe.
Mit einer Obersichtskarte von Mitteleuropa, 6 Beilagen und 12 Textskizzen.
WIEN 1904.
Verlag von L. W, Seidel & Sohn
k. und k. Hofbuchhändler.
Druck von Josef Roller & Comp., Wien.
INHALT.
INHALT.
Seite
Vorbemerkung IX
Die europäischen Mächte nach dem siebenjährigen Krieg .... I
Josef II. als Mitregent .' 8
Die erste Teilung Polens und die Erwerbung der Bukowina durch Österreich 15
Die erste Teilung Polens 17
Das russisch- preußische Bündnis und die polnische Königs wähl 1764 17
Beziehungen Österreichs zu Preußen 22
Die Genesis der Teilung Polens 31
Die Teilung Polens 36
Der bayrische Erbfolgekrieg 1778 — 177g 47
Ursachen des Krieges 49
Kriegsvorbereitungen 61
Mobilisierung des kaiserlichen Heeres 61
Mobilmachung und Ausmarsch des verbündeten preußisch-sächsischen Heeres 65
Aufmarsch der Österreicher. Einrichtung des Kriegsschauplatzes .... 70
Einmarsch der Preußen in Böhmen 75
Operationen der I. (schlesischen) Armee unter dem Oberbefehl des Königs 75
Einmarsch der preußischen II. Armee in Sachsen 79
Stellung der Iser- Armee unter FM. London 81
Operationen im nordöstlichen Böhmen an der oberen Elbe 84
Operationen in Böhmen zwischen Elbe und Iser 88
Diplomatische Verhandlungen 94
Operationen an der unteren Iser und an der oberen Elbe 96
Abzug des preußisch-sächsischen Heeres aus Böhmen 104
Operationen in Mähren-Schlesien in
Der Feldzug des Jahres 1779 . . . • 116
Vorbereitungen zur Fortsetzung des Krieges ...116
Winteroperationen in Schlesien, in der Grafschaft Glatz und in Böhmen 118
Der Überfall von Habelschwerdt und Ober-Schwedcldorf .121
Vorrückung Möllendorffs gegen Brüx 123
Der Friede von Teschen 126
Das österreichisch-russische Bündnis 135
VergTÖßerungsplane Kaiser Josefs und der Fürstenbund 14°
VI
Seite
Der österreichisch-russische Krieg gegen die Pforte 143
Ursachen des Krieges 145
Österreichisch-russische Operationspläne. Österreichische
Kriegsvorbereitungen 149
Die türkische Wehrmacht 157
Der Feldzug des Jahres I788 159
Operationen der Hauptarmee 159
Die Operationen des kroatischen Armeekorps 166
Die Operationen in Siebenbürgen 169
Die Operationen des galizischen Korps 171
Der Feldzug des Jahres 1789 177
Kriegsvorbereitungen 177
Ereignisse in Kroatien und im Banat, Anfang Mai bis Mitte August . . 181
Ereignisse beim galizischen Korps bis zum 2. August 187
Die Schlacht bei Focsani • . . 192
Niederlage der Türken am Bodzapas.sc und bei Mehadia ... ... 195
Die Zcrnierung von Belgrad 19S
Die Schlacht bei Martincsci 202
Die Einnahme von Belgrad 210
Die Schlußoperationen des Jahres 1789 215
Die Unruhen in Belgien 226
Die Lage des Reiches beim Tode Kaiser Josef II 242
Anhang.
I. Organisation der kriegführenden Mächte 255
II. Kurz zusammengezogener Defensionsplan für das Königreich Böhmen . 260
III. Ordre de bataille und Dislokation der k. k. österreichischen Armee am
I. Juli 1778 263
IV. Ordre de bataille und Aufstellung des alliierten preußisch-sächsischen
Heeres am I. Juli 1778 267
V. Die gegen die Pforte mobilisierte kaiserliche Armes im September 1787 270
VI. Janitscharen und Spahis 272
VII. Vorschrift, nach welcher bei einem ausbrechenden Türkenkrieg die
kommandierenden Generals der verschiedenen Korps und die ihnen unter-
gebenen Truppen sich zu verhalten haben 283
VIII. Ordre de bataille der kaiserlichen Hauptarmee unter dem Befehl Kaiser
Josef H. im April 1788 297
IX. Rückzug des kaiserlichen Heeres nach Lugos, September 1788 .... 301
X. Ordre de bataille und wie sich das Corps d'armee sowohl in einem großen,
als in zwei kleine Karrees zu formieren hat; vom 30. September 1788
bei Lugos im Lager 306
XI. Ordre de bataille des Korps in Kroatien unter dem Befehl des G. d. K.
Fürsten Liechtenstein, später FML. Freiherrn de Vins, April 1788 . . . 306
XII. Ordre de bataille der kaiserlichen Häuptarmee unter Kommando des
FM. Grafen Hadik am I. Juni 1789' 307
XIII. Marschordnung der österreichisch-russischen Armee am 31. Juli 1789 . 308
VII
Seite
XIV. Ordre de bataille des Prinz Koburgischen Corps samt den russischen
Truppen unter General en cfaef Suworow den I. August 1789 bei Focjani 308
XV. Relation über die von dem k. k. galizischen Corps d'armee unter
Kommando des G. d. K. Prinzen Koburg und der kaiserlich russischen
Division unter Kommando des Generals en chef von Suworow vereinigt
und gemeinschaftlich unternommenen Attacke gegen das türkische Corps
d'armie am Putnafluß bei Sas und bei Focsani in der Moldau unter dem
Derwisch Mehemed Pascha, Seraskicr von 3 Roßschweifen, Osman Pascha
von 2 Roßschweifen und Suleiman Pascha, dann über die zwischen
selben gelieferte Schlacht bei Focsani 309
XV/i. Alleruntertänigster Bericht. - Lager am Milcovfluß in der Walachei, den
4. August 1789 . 317
XX lt. Konsignation über die bei der am I. August 1789 bei Focsani in der
Walachei vorgefallenen Bataille vor dem Feinde gebliebenen und blessiert
gewordenen Mann und Pferde 319
XV/j. Konsignation über nachstehendes Geschütz samt Lafettierung, so den
1. August 1789 bei der Attacke bei Focsani erobert wurde 320
XVI. Relation von dem am 28. und 29. August 1789 bei Mehadia und
Zsupanek gewesenen feindlichen Vorfall 321
XVI/i. Verzeichnis der bei der feindlichen Vorfallenheit am 28. und
29. August 1789 von den Regimentern gehabten Toten, Blessierten
und Vermißten 324
XVII. Relation über die Hauptschlacht den 22. September 1789, am Rimnic-
fluß, zwischen tlrgu cucului und Martinesci, vereinigt und gemeinschaftlich
gegeben von dem k. k. galizischen Truppenkorps unter Kommando des
Herrn G. d. K. Prinzen von Sachsen-Koburg und der kaiserlich russischen
Division unter Kommando des Herrn Generals en chef von Suworow
gegen den Hassan Pascha, vorhin Kommandanten von Widdin, dermaligen
Großwesir der Ottomanischen Pforte nnd über die vor und nach der
Schlacht geschehenen Bewegungen 325
XVIL'i. Prinz Koburg an FM. Freiherrn von Loudon 333
XVIL't. Totale sämtlicher bei der Bataille vor Martinesci gebliebenen und
blessierten Mannschaft 334
XVIII. Relation über den am 30. September 1789 auf die Vorstadt von Belgrad
unternommenen und glücklich ausgeführten Sturm 335
XIX. Verzeichnis, was nachbenannte Regimenter, Bataillons und Korps vom
Übergang über die Flüsse bis inklusive 9. Oktober 1789 an Toten und
Blessierten gehabt haben 341
XX. Relation über die von mir gegen den türkischen Pascha von zwei Roß-
schweifen Kara Mustapha, welcher mit 3000 Mann zu Porccni und mit
7000 zu Vajdeni in der Walachei gestanden, ausgeführten Unternehmung
und die dabei den 7. und 8. Oktober 1789 vorgefallenen Aktionen . . 345
XX,'|. Eingabe der in den am 7. und 8. Oktober unter Anführung Sr. fürst-
lichen Gnaden des Herrn kommandierenden Generals Fürsten zu Hohcnlohe
erfolgten feindlichen Aktionen getöteten und blessierten Mannschaft . . 348
Register 349
Literatur- Nach weis 38?
VIII
Bellagen.
Übersichtskarte von Mitteleuropa,
i. Übersichtskarte zu den Operationen des siebenbürgischen Korps.
2. Obersichtskarte zu den Operationen des galizischen Korps.
3. Plan der Schlacht von Focsani.
4. Plan des Treffens von Mehadia.
5. Plan der Belagerung von Belgrad.
6. Plan der Schlacht bei Martinesci.
Textskizzen.
1. Situation an der Elbe am 10. Juli 1778 75
2. Stellung der Iserannee am 7. Juli 1778 81
3. Übersichtskarte zu dem Gefechte bei Rohenitz, 23. Juli 1778 85
4. Übersichtskarte zu den Operationen zwischen Elbe undlser, Juli bis August 1778 88
5. Übersichtskarte zu den Operationen an der Elbe und Iser, 10. bis 29. August 1778 96
6. Übersichtskarte zu dem Rückzuge der preußischen Armee aus Böhmen 1778 104
7. Übersichtskarte zu den Operationen in Mähren 1778 und 1779 11 1
8. Überfall von Habelschwerdt und Ober-Schwedeldorf, 18. Jänner 1779 .... 121
9. Obersichtskarte zu den Operationen der Hauptarmee 1788 159
10. Übersichtskarte zu den Operationen des kroatischen Armeekorps 1788 — 1789 167
11. Situation der Hauptarmee Anfang September 1789 198
12. Umgebung von Belgrad 199
VORBEMERKUNG.
Das Werk „Österreichischer Erbfolgekrieg", mit dessen
Veröffentlichung im Jahre 1896 begonnen wurde, gelangt in der
nächsten Zeit zum Abschluß.
Der chronologischen Reihenfolge der zur Bearbeitung in
Aussicht genommenen Feldzüge nach, hätte an die Darstellung
des „Siebenjährigen Krieges" geschritten werden sollen. Der
Umstand, daß das im Erscheinen begriffene und wahrscheinlich in
kurzer Zeit abgeschlossene Werk ,,Kriege Friedrichs des Großen"
der kriegsgeschichtlichen Abteilung des preußischen Großen
Generalstabes dem Bedürfnisse nach einer fachmännischen
Darstellung des „Siebenjährigen Krieges" auch bezüglich der
Operationen der damaligen österreichischen Heerführer in muster-
haft objektiver Weise entspricht, dann aber auch die Überzeugung
von der dringenden Notwendigkeit eines namentlich auf öster-
reichischen Originalquellen basierenden Werkes über die Kriege
Österreichs gegen die französische Republik und das erste
französische Kaiserreich, veranlaßten jedoch den k. und k. Chef
des Generalstabes, Seine Exzellenz FZM. Freiherrn von Beck,
anzuordnen, daß mit der Bearbeitung des Zeitraumes der Kriege
Österreichs gegen Frankreich in den Jahren 1792 — 1815 sofort
begonnen, jene des siebenjährigen Krieges aber erst nach Be-
endigung des „Österreichischen Erbfolgekrieges", dessen im
Manuskript bereits abgeschlossen vorliegende Bände gleichzeitig
X
mit jenen der Kriege gegen Frankreich erscheinen sollen, in
Angriff genommen werde.
Die französische Revolution und die durch sie hervor-
gerufene Reihe von Kriegen, welche den Zeitraum von 1792 — 18 15
fast ohne Unterbrechung ausfüllen und an denen namentlich die
habsburgische Monarchie in hervorragender Weise beteiligt war,
läßt sich jedoch nicht scharf trennen von den geschichtlichen
Ereignissen der den Ausbruch der französischen Revolution
vorhergegangenen Epoche: die österreichischen politischen und
militärischen Führer in dem Kampfe Österreichs gegen Frank-
reich hatten ihre erste Schule im theresianischen und josefinischen
Zeitalter durchgemacht; sie lebten noch in den Anschauungen
jenes Zeitalters und wirkten dementsprechend auch in dem Geiste
derselben, wie ja auch die neuen Männer in Frankreich, die
durch den Sturm der Ereignisse an die Oberfläche getrieben
wurden, namentlich was Kriegführung und Anschauung vom
Kriege betrifft, den Lehren ihrer Vorgänger folgten. Erst im
Laufe der kriegerischen Ereignisse, erst mit dem Auftreten jenes
genialen Emporkömmlings, der dem Beginn des 19. Jahrhunderts
den Stempel seines Geistes aufdrückte, entwickelten sich neue
Ideen und Anschauungen vom Kriege, die so sehr abwichen von
jenen des 18. Jahrhunderts und den Übergang bildeten zu der
Art der Kriegführung im 19. Jahrhundert.
Und sind schon die politischen Verhandlungen und Kämpfe,
welche die Kriegführung in jenen ersten Feldzügen Österreichs
gegen Frankreich oft verhängnisvoll genug beeinflußten, kaum
verständlich ohne Kenntnis ihrer Vorgeschichte, so ist es vollends
unmöglich das Wirken der Feldherren richtig zu bewerten, ohne
die Schule zu kennen, der sie entstammten.
Es schien deshalb notwendig, den Zeitraum vor Beginn der
französischen Revolution, zwar mit sorgfältiger Benützung hand-
schriftlicher Quellen und der einschlägigen Literatur, aber ab-
weichend von dem bisher eingehaltenen und auch in der Folge
zu beachtenden Systeme umfangreicher Quellenwerke, in möglichst
gedrängter Kürze darzustellen und dadurch jene Anschauungen,
XI
wenn auch nur andeutend darzulegen, von welchen die öster-
reichischen Führer und ihre Heere in den ersten Kriegen gegen
' Frankreich beherrscht waren.
Diesem Zwecke sucht das vorliegende "Werk „Kriege unter
Kaiser Josef II." zu entsprechen; es will den Zeitraum skizzieren,
der den gewaltigen Kämpfen zu Ende des 18. und zu Beginn
des 19. Jahrhunderts vorangegangen ist und beitragen zur
richtigeren Beurteilung der österreichischen Feldherren, die später
hauptsächlich doch nur deshalb nicht immer glücklich waren,
weil sie in dem Banne der Anschauungen anders gearteter Zeiten
stehend, den neuen Geist nicht mehr zu erfassen vermochten.
Anschließend an dieses Werk und in möglichst kurzen
Zwischenräumen soll dann eine Serie von Darstellungen aller
Feldzüge Österreichs gegen die französische Republik und das
erste französische Kaiserreich folgen; doch glaubt die Direktion
des k. und k. Kriegsarchivs sich auch hiebei nicht unbedingt an
die chronologische Reihenfolge halten, sondern diese zeitweise
unterbrechen und wichtiger scheinende Feldzüge vor den minder
wichtigen herausgeben zu sollen. Die Wichtigkeit der einzelnen
Feldzüge wird auch bestimmend sein für den Umfang ihrer
Darstellung.
Die europäischen Mächte nach dem sieben-
jährigen Krieg.
Mit schweren Verlusten war Österreich aus dem Erbfolge-
krieg, 1740 bis 1748, hervorgegangen, aber es wird doch für
alle Zeiten bewunderungswürdig bleiben, daß es der großen
Kaiserin möglich geworden war, in dem Kampfe gegen eine
gewaltige Koalition den ererbten Thron nicht nur zu erhalten,
sondern auch zu befestigen. Jung und unerfahren, inmitten zag-
hafter Ratgeber „eine von der ganzen Welt verlassene Königin",
hatte sie den Kampf um ihr heiliges Recht aufgenommen, in
jenem Schlimmeres von ihren Bundesgenossen erfahren, als von
iliren Gegnern und ihn doch glorreich zu Ende geführt, trotz
der erlittenen herben Verluste. „Das Haus Österreich hat auf-
gehört zu existieren," hatte zu Beginn des Krieges Kardinal
Fleury triumphierend ausgerufen und noch Jahrzehnte später
waren die Augen Europas hoffend und fürchtend auf die Helden-
tfestalt der königlichen Frau gerichtet, auf sie und ihren einzigen
ebenbürtigen Gegner Friedrich!
In achtjähriger unermüdlicher Arbeit hatte sie dann die
Wunden zu heilen gesucht, die der verderbliche Krieg ihren
Landen geschlagen, durch eine straffere Verwaltung und zeit-
gemäße Reformen die schier unerschöpflichen Hilfsquellen ihres
Reiches zu erschließen gewußt, den Grund gelegt zu der Um-
wandlung des mittelalterlichen Staates in einen modernen. Aber
auch in den äußeren Verhältnissen trat ein bedeutsamer Wechsel
ein durch die neue Gruppierung der Mächte; während Oster-
reich, belehrt durch die Erfahrungen des letzten Krieges, nach
und nach von den Seemächten sich loslöste und Annäherung an
Rußland und Frankreich suchte, trat England an die Seite
Preußens und in diesem Verhältnis begann auch jener bedeutendste
Krieg« unter Kaiser Josef II. I
Krieg von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zur französischen
Revolution, der sieben Jahre hindurch fast bis zur gegenseitigen
Erschöpfung geführt ward.
Wohl hatten sich in der Feuerprobe dieses furchtbaren
Kampfes die geweckten Kräfte der habsburgischen Monarchie
gestählt und bewährt, aber das Ergebnis des Krieges stand in
keinem Verhältnis zu den geleisteten Opfern. Und da der er-
strebte Erfolg ausgeblieben war, mußte man es sich gefallen
lassen, daß Eroberungssucht genannt wurde, was doch nur
berechtigtes Streben gewesen war, widerrechtlich Entrissenes
wiederzugewinnen. Aber auch in den Alliierten hatte man sich
getäuscht; während des Krieges, mehr gehemmt durch sie als
gefördert, sah sich Österreich endlich durch den Rücktritt Ruß-
lands genötigt, in dem Frieden von Hubertsburg den Besitzstand
des Königs von Preußen in dem Umfange, den er vor dem Aus-
bruch des Krieges gehabt, wieder anzuerkennen und hiedurch
die Einverleibung Schlesiens in die preußische Monarchie end-
gültig zu bestätigen.
Eben darin lag aber auch der große Erfolg König Fried-
richs; er hatte auf deutschem Boden eine neue Großmacht ge-
schaffen, deren Interessen mit jenen Deutschlands von nun an
zusammenfielen, und die eine gewaltige Anziehungskraft auf die
anderen deutschen Stämme ausüben mußte. Die Wirkungen dieses
Erfolges konnten sich freilich erst in der Zukunft zeigen, sie
durften aber auch nicht ausbleiben, wenn die großen Opfer
gerechtfertigt sein sollten.
Der preußische Staat glich nach dem Kriege, wie der
König selbst sagte, einem von Wunden zerrissenen, vom Blut-
verlust erschöpften Menschen, der in Gefahr war, dem Drucke
seiner Leiden zu erliegen. Die Staatsfinanzen befanden sich in
größter Verwirrung, das Volk lag darnieder, die Armee war zer-
rüttet. Politisch aber stand König Friedrich vollständig isoliert.
Die Allianz mit England war zerfallen und nur die persönliche
Verehrung Peter III. von Rußland hatte es ihm in den letzten
Jahren des Krieges möglich gemacht, seinen Gegnern zu wider-
stehen. An die Rückkehr zu einem Bündnis mit Frankreich
konnte der König nicht denken, so lange dieser Staat an der
Seite Österreichs stand, das ihm noch immer als der unversöhn-
lichste Gegner seines Hauses galt. Er mußte demnach neuerdings
Annäherung an Rußland suchen, das ihm entfremdet schien, als
Katharina nach der Ermordung ihres Gemahls den Thron bestieg.
jungen, munteren Zerbster Prinzessin ' hatte sieh
■in von brennendem Ehrgeiz und seltener Tatkraft BTJt-
It Scheinbar wenig überrascht von den lockeren Sitten,
in ihrer neuen Umgebung gefunden, war sie fröhlich und
idig in den Wellen zügelloser Genüsse untergetaucht,
dabei aber doch Zeit, Lust und Kraft gefunden, sich ein
1 mit dem komplizierten Mechanismus der Regierung ver-
lachen. Xach der Ermordung ihres Gemahls, des Zaren
-. Juli 1762), Alleinherrscherin geworden, gelang
*s ihrer Energie und Umsicht bald, das Mißtrauen ihrer
jfrbung zu zerstreuen und durch kluge Haltung nach außen ihren
zu befestigen. Schon bei ihrem Regierungsantritt est-
schloß Kraft des Volkes nach außen zu nütz<-n. das
manischen Reiches zu beschleunigen und Rußland
iberechtiges Glied der europäischen Staatenwelt ein-
Ie vorerst Fühlung mit den Mächten. Durch die
des russischen Heeres von der Seite Preußens,
der herrschenden Stimmung in Petersburg Rechnung,
König Friedrich gleichzeitig zu verstehen, dal
und freundschaftliche Einvernehmen mit ihm welter er-
halten wolle, weckte freudige Hoffnungen in Wien, knüpfte mit
nd Verbindungen an und bezeugte auch in Versailles den
ii, mit Frankreich in gute Beziehungen zu treten, obwohl
ihr klar war, dali Rußland dort auch fernerhin einen natürlichen
r linden werde.
Frankreich hatte durch die von England errungene un-
bestrittene Alleinherrschaft zur See viel von Beinern ehemaligen
eingebüßt. Es suchte daher, durch das Hündnis mit
« gegen Angriffe der Festlandsmächte geschützt, Beine
■i Uung auf dem Meere wieder zu gewinnen, hoffend,
ihm gelingen werde, im Bunde mit Spanien und Holland
maritime Übergewicht über seinen Gegner erkämpfen zu
Mit der Türkei und Schweden unterhielt der VersaÜlet
') Sophie Auguste Friederike, geboren am z. Mai 17211 als Tochter dn
ivcrneurs von Stettin, des Fürsten Chri st ian August
l)St, langte im Februar 1744 in Moskau an, bekannte sich »m
deutlich zur griechischen Kirche ud.J nahm den Namen Katharina
»na an. Am 1. September 1745 wurde sie mit dem Neffen der Zarin
Herzog Karl Puter Ulrich von Hol »t ein-Gottor p, vermählt,
ovBtnber [74; den griechischen Glauben angenommen hatte und gleich-
en der Zarin zum Großfürsten und Thronfolgci erkUirt wur4leu i
1 •
Hof die früheren freundschaftlichen Beziehungen, dem öster-
reichischen Bündnis blieb er treu, sah jedoch die Versuche
Englands, Österreich zu gewinnen, nicht ohne Eifersucht;
die Kaiserin Katharina von Rußland aber betrachtete der
leitende Minister, Herzog von Choiseul, nicht mit Unrecht, als
geschworene Feindin Frankreichs.
Französische Intrigen hatten schon früher zwischen
Katharina und Elisabeth Entfremdung hervorgerufen und die
ohnehin feindselige Stimmung Peter III. gegen seine Gemahlin
genährt; das Bestreben Frankreichs die russische Macht einzu-
schränken, zeigte sich jedoch am schärfsten in Polen, wo sich von
jeher die französische und russische Diplomatie bekämpften.
Gerade aus diesem Grunde mußte die Zarin, die bei ihren polni-
schen Plänen einen Widerspruch Englands nicht zu besorgen
hatte, Annäherung an den Inselstaat suchen, der seine im letzten
Kriege erkämpfte Herrschaft über die Meere unumschränkt aus-
übte, und die maritimen Bestrebungen der bourbonischen Höfe
mit regem Mißtrauen verfolgte.
Das osmanische Reich stellte nur noch den Schatten seiner
ehemaligen Macht und Größe dar. Die durch religiösen Fanatis-
mus angefachte Eroberungslust war längst einer genußsüchtigen
Trägheit gewichen, in der die Kräfte des mohammedanischen Ele-
mentes erschlafften und abstarben. In seinem langsamen Zerfall
glich es der Republik Polen, die während des siebenjährigen
Krieges nicht einmal den Durchzug preußischer und russischer
Truppen, die gewaltsame Aushebung von Rekruten zu hindern
vermocht hatte. Durch das Wahlrecht mit dem liberum veto, den
Adelsvorrechten und der Dissidentenfrage, in beständiger Auf-
regung und Unruhe erhalten, ohne organisierter Wehrmacht,
steuerte Polen inmitten erstarkender und ehrgeiziger Mächte
rettungslos dem Untergange zu.
Nebst England war es hauptsächlich Preußen, dessen Bundes-
genossenschaft der Zarin am wertvollsten scheinen mußte, da sie
von diesem Staate, mochte sie Polen oder die Türkei ins Auge
fassen, keinerlei Hemmnisse zu befürchten hatte, während die
Interessen Österreichs jene Rußlands in beiden Fragen vielfach
kreuzten.
Nach der Thronbesteigung Katharinas war es das natür-
liche Bestreben der österreichischen Regierung gewesen, die Be-
ziehungen der beiden Staaten wieder so innig wie früher zu
>er die freiwillige Räumung der
während einer Reihe von Jahren durch russische
hesetzt gewesen, klärt'- Ostirreich vollständig darüber
lie wahre Gesinnung der Zarin mit den in ihrem Antritts-
enthaltenen Worten durchaus nicht überein^tim
uatte deshalb auch das Anerbieten Katharinas zur Ver-
mittlm Friedens mit Preußen abgelehnt, wodurch die l'n-
jiehungen der beiden Mächte auch nicht freundlicher wurden.
her diese der bedeutendste Staatsmann Österreichs,
ikanzler Fürst Wenzel Kaunitz-RJetberg*), urteilte, erhellt
•• hatte darin Friedrich II. als „Rußlands ärgsten Feind" bezeichnet.
I Weste] Antun Dominik Graf von Kaunitz-Rietberg, seit 1764 Fürst,
17t! als Sohn des Landmarschalls von Mähren, Mu Ulrich
i, geboren. Ursprünglich für den geistlichen Stand bestimmt, studierte e'
.: Wien, Leipzig und Leyden die Rechte, wurde nach einer längeren Bildungs-
England, Frankreich und Italien 173; rum Reichshofrat ernannt und 1742
■ am sardinischen Hof zu Turin akkreditiert, in welcher Stellung er bis
inen weitschauenden Blicke ist jener damals auftauchende Plan xu-
:>cn, welcher das kurfürstlich bayrische Haus nach Italien zu versetzen und
mder als Entschädigung für das verlorene Schlesien mit Österreich zu vereinigen
erdachte. Von 1744 bis 1746 rührte Kaunitz als bevollmächtigter Minister in Brüssel
■.hafte an Stelle des auf dem böhmischen Kriegsschauplätze befind-
nhaltcrs der Niederlande, des Prinzen Karl von Lothringen, und
'.- sich dann auch an den Friedenskonferenzen von Aachen. Schon frühzeitig
Kaunitz einen Systcinwechscl Österreichs anzubahnen und ein Bündnis mit
r-jnkreuh uiui KulSland gegen deu gefährlichen König von PreuOen zu erzielen, aber
seiner Verwendung als Botschafter in Paris, 1750 Mi 1753, fand er am
■ Hof keinen günstigen Boden für seine Entwürfe. Krst aLs Leiter iler an--
,cn Angelegenheiten gelang es ihm, das bisher mit PreuUeu verbündete Frank-
lin 1. Mai 1756 vorlaufig m einem Defensiv-Traktat 7.11 bewegen, welchem
1 J,mu«r 1757 Rußland beitrat, das schon am 2. Februar eine Konvention zu
»»chaltlichei Kriegführung mit Österreich gegen Preußen abschloß, wobei Kuli.
■ räch, »ich so lange mit 80.000 Mann an einem etwaigen Kriege gegen
Friedrich iL zu beteiligen, bis Maria Theresia wieder in den ungeschmälerten
od der Grafschaft Glatz gelangt wäre. Arn I. Mai 1757 schloß
•ich endlich auch Frankreich diesem Bündnisse an und verpflichtete sich zur Stellung
-<M> 10O.OOO Mann und zur Zahlung von Subsidien. So kam auf Anregung und durch
M alleinige«, rastloses Muhen Kaunitz' dieses liüii'lnis der drei mächtigsten Staaten
;>*' gegen das verhältnismäßig kleine Prenlien und das am Kontinente ziemlich
nucbüose England zustande. Von dem Gedanken geleitet, Diplomatie und Kriegführung
u Kontakt zu bringen, erflossen die Reskripte an die im Felde stehenden
Je während der ganzen Dauer des siebenjährigen Krieges zumeist nicht vom
. , sondern aus der Staatskanzlei, welche Maria Theresias treuer Rat-
■ t leitete, der dabei allerdings immer bestrebt war, durch solche Weisungen
m ihren Entschlüssen nicht einzuengen; und oft erschien er selbst ru
Bvritungen auf dem Kriegsschauplatze wie z. B. vor dem Tage von Kolin im Lager
aus eiser vertraulichen Depesche, die er kurze Zeit na
Schluß des Hubertsburger Friedens an den österreichischen B
schafter IS Petersburg. Grafen Mercy, richte! nicht zu
bezweifeln] schrieb er, daß in Anbetracht der Gefahren, von
Österreich sich sowohl seitens der I 'forte als Preußens bedro
sehe, Rußland eigentlich der nützlichste Verbündete d<
Hofes wäre. An der inneren Beschaffenheit der do
ierung scheitere jedoch jeder Vorteil, den man soo
i Allianz zu ziehen vermöchte. Sowohl der II
St. Petersburg als die russische Nation nicht die nn
Neigung, aufrichtig zu Werke zu gehen. Durch Rußlands
Si hlesien zuerst verloren und dann nicht wiedererob
worden. Aber selbst bei etwaiger Änderung in dem Krei
vornehmsten Ratgeber der Zarin und bei der größten Willfähri
jeeit der russischen Regierung, würde ihr doch der üble Zusta
dieses Reiches, die Schwäche seiner Finanzen, der Mangel
tüchtigen Heerführern und endlich die stete Besorgnis vor
neuen Thronwechsel die Durchführung irgend einer
rnternehmung unmöglich machen. Kaunitz hielt es demna
für das zweckmäßigste, ein neues Kündnis mit Rußland,
rreich nur in seiner SOO freien Bewegung hinde
würde, nicht zu suchen, aber auch jede enheit zu vertue!
welche dieses Reirh veranlassen könnte, Österreich
feindlich aufzutreten. Demi wenn es auch als Freund nur We
nmich-Biod Iri der nach dem 15, Februar 1763 eingetretenen Friedens-
epochc bemühte »ich Kaunitz, die inneren Angelegenheiten der Monarchie
richtiger« (irundsätze xu stellen durch die Gründung eines sechsgliederigeu St«
rulch, da&ll einer Hofkatnmei als obersten Aufsichtsbehörde über dir Vtmltl
•Einkünfte, durch die Trennung der Jusiu von der Verwaltung, die l<
organination d« II -. dann Hebuug d< inauaen, Förderung v«
I, Ackerbau tat eigentlichen Ouelle des Reich'
ir||\vri»r- -legenlieiteu an
Inkung ilci Privilegien und Rechte dci Stände zugunsten de« g
■ ligkclt, VO
,lem KmlluU, v tttnitl »1 ,la Ther
ih Ratgi : . der
■ dil Lote, uk:Ii! • n Einvernehmen
i^cin Leopold un.l Franz mit ungewöh
■ Itencr gehört, schwand der Linili
„Kutschet Europas" nenneu lie
'itenderen Manncru nach and nach <o
■ mitz am 18.
oder gar nichts zu nützen vermöchte, so würde es doch als
Gegner sehr großen Nachteil verursachen können. Bei den ob-
waltenden Verhältnissen konnte man sich darauf beschränken,
an der Allianz mit Frankreich festzuhalten. Gewährte sie auch
keine hinreichende Sicherheit für alle möglichen Wechselfälle der
Zukunft, so genügte sie doch für die Gegenwart und bei einer
etwaigen Lösung des Bündnisses konnten die Beziehungen zu
England immer wieder von neuem angeknüpft werden.
Josef IL als Mitregent.
Ungeachtet der fortwährenden Kriege, welche die Kaiserin
Maria Theresia zur Erhaltung des Gebietsstandes der Mon-
archie geführt, hatte sie das unter Kaiser Karl VI. in tiefen Ver-
fall geratene Heerwesen von Grund aus reorganisiert. Aus den
irregulären Truppen, welche zum Teil die Armee gebildet, war
ein einheitliches Heer geschaffen und in den letzten Feldzügen
von 100.000 Mann auf die Stärke von 200.000 Mann gebracht
worden. Die Kaiserin hatte es meisterhaft verstanden, ihrer
Wehrmacht geistigen Aufschwung zu geben und zwischen sich
und der Armee ein Verhältnis ritterlicher Treue und Begeisterung
herzustellen.
Auf Anregung ihres militärischen Ratgebers, des FM. Grafen
Leopold Daun 1 ), wurde im Jahre 1762 der Hofkriegsrat in der
*) Leopold Josef Graf von Daun, Fürst von Thiano, Herr zu Colloborn,
Sachsenheim und Niederwallsee, geboren am 24. September 1705 als Sohn des kaiser-
lichen Feldmarschalls Grafen Wirich Daun, begann seine kriegerische Laufbahn im
Jahre 1718 m dem Regimente seines Vaters, in welchem er am 7. November 1731 Oberst
wurde. Am I. März 1734 zum Generalfeldwachtmeister ernannt, nahm er rühmlichen
Auteil an dem Türkenkriege 1737 bis 1739, als Feldmarschall-Leutnant (18. März 1739)
an dem österreichischen Erbfolgekrieg, in dessen Verlauf er (5. Juli 1745) zum Kcld-
zeugmeister befördert wurde. Die Schlacht von Kolin, in welcher es Daun, der am
7. Juli 1754 zum Feldmarschall ernannt und nach der Niederlage des Prinzen Karl
von Lothringen bei Prag an die Spitze eines neuen Heeres gestellt worden war,
gelang, den bis dahin in offener Schlacht noch nicht besiegten preußischen König
entscheidend niederzuringen, begründete seinen Feldherrnruhm. Freilich erwies er
sich im Verlaufe des gewaltigen Kampfes seinem großen Gegner nicht überlegen, ja
die geringe Unternehmungslust, das oft ängstliche Zögern dort, wo tatkräftiges Handeln
am Platze gewesen wäre, die Unfähigkeit, bedeutende Erfolge gründlich auszunützen,
boten König Friedrich oft genug Gelegenheit, selbst nach großen Niederlagen immer
wieder die Initiative zu ergreifen und endlich den Krieg, arg erschüttert zwar aber
ungebeugt, zum Abschluß zu bringen. Bei der Eigenart Dauns, war es deshalb keine
altet, daß die bisher an der Spitze der verschied.
rwaltungszweige stehenden Hofkriegsrate bürgeriit
Sundes durch Generale ersetz wurden, von denen die Mehrzahl
mit Auszeichnung gedient hatte. In
Maßnahmen wurde die oberste Leitung des Heer'
und Frieden bei dem Hofkriegsrate vereinigt und die
id der letzten Feldzüge für den Staat und die bewaffnete
Macht als nachteilig erkannte Dezentralisation der Militär-
tung beseitigt. Durch die Berufung einer Anzahl hervor«
ler Generale in den Hofkriegsrat gewann aber diese otx
Militärbehörde auch derart an Ansehen und Macht, da!.', sie in
•Jm nächsten Dezennien im Sta atsorgsni s miM eine bedeutend«
•. . und dati deren Votum bei allen Stastsfragen von
sndem Belang war. Durch die FestSteOttl
Friedens-* irdre de bataille steigerte Dann die Krief
itschaft auljerordentlich ; auch richtet' er Beine Aufmerk-
samkeit nachdrücklich auf die höhere Ausbildung des Offiziers-
pa durch Errichtung von Militär-Akademien und ande ren
B&dtragsanstalten.
In seinen Bestrebungen, die Leistungsfähigkeit des H<
iist zu steigern, fand FM. Grat Daun wirksamste Unter-
tzung bei dem Kronprinzen Josef. Am 13. März 1 7 4. 1 geboren,
Pde dieser bereits mit 19 Jahren den Beratungen der
itralbehörden zugezogen und im Mai 1701 in den Staatsrat
berufen. Schon zu dieser Zeit unterließ er es nicht, seine Beob-
• mgen in Denkschriften zusammenzufassen, in denen j-
Grundsätze hervortraten, welchen er auch später treu blieb. Zwei
)tforderungen stellte er auf, die ihm unerläßlich schienen,
das Oberhaupt des Reiches Grolles vollbringen sollte : ab-
. alt der Regierung, alles für das Wohl des Staates
m zu können und Herbeischaffung der nötigen Mittel, um den
>taat ohne auswärtige Hilfe aufrechtzuerhalten- Denn in der
a Kraft des Staates und der Armee erblickte der Kron-
besten Schutz, den geringsten in Allianzen und wenn
auch die durch den langen Krieg erschütterte Lage des Reiches
icht unberücksichtigt Hei;, sie durch Hrsparun^smaUnahmen bei
\r rtigen wollen, hielt er für durchaus verfehlt und
ktUi »*»m einen General wie l.acy .in >lif -.cite zu geben, der r|eu Keldherni
ü/.te, sondern vollständig in 'Icssen A Dachau linken leble und diese au>ii
de? Marschalls .i- unaiilechtbar zu vertreten wullte, FM. Gruf I)aun
• fjurf. »m S. Februar 1766.
tc
hrlich. Er fand vielmehr, daß .-.ich ihircli Begünstigung
Handels und der Landwirtschaft, durch Beschränkung des Luxu->
und überflüssiger Auslagen, durch Abschaffung unnützer Amt«
durch Herabsetzung ttelHex Beamten, durc
elimg yuu\ Ordnung der Finanzen und durch Annahme ein«
woniger kostspieligen Systems, b. -deutende Ersparungen im -
haushalte erzielen lassen.
Am 2-. März 1704 wurde Josef zum römischen König
wählt und am 3. April gekrönt. Nach dem Tode seines Vater
des Kaisers Franz I. (18. August 1765), welcher die obers
Leitung der Militärangelegenheiten gehabt hatte, übertrug \ I 1 r i
Theresia dieselbe gleichzeitig mit der Mitregentschaft
J nsi'i, aber sie verzichtete deshalb keineswegs auf die Allel
le-rrschaft und erklärte, „daß es ihr ferne liege, durch die-^.-
nennung von der ihr zustehenden Beherrschung der für all
zeit untrennbaren österreichischen Staaten etwas zu vergebet
Bei det Xaturanlage der beiden Persönlichkeiten war ein harn
sches Ineinandergreifen schwer zu erwarten. Beide willensstark und
li.rrschlustig, die Mutter besonnen und zäh an der allmählich»
Inrtbildung der staatlichen Hinrichtungen arbeitend, nicht ohi
Vorurteile, der Sühn vorwärts drängend und hastig dem ins Au.
gefaßten Ziele zustürmend, die mittelalterlichen Formen
Staatengebildes vollständig abzustreifen, den Einfluß der Gew
lichkeit und die bevorrechtete Stellung des Adels zu brecht
Es entstand denn auch bald ein Zwiespalt zwischen der K
und Josef, der sich in der Hoffnung, neu Ansicht»
in die Regierung einführen zu können, getäuscht sah und sil
endlich weigerte, seinen Namen unter Dekrete zu setzen,
seinen Überzeugungen zuwider waren. Im Laufe der ander
halb Jahrzehnte bis an den Tod der K^ii tärfte -i>
er Zwiespalt Immer mehr und blieb nur dadurch uhu
schädliche Wirkung auf die (* Theresi
bei ihrer R&gierungspraxia verharrte, ECaunitz, der eil
Hußreichste Minister, der Jose! ntra<
tigUttg seiner eigenen 1 ieltung fürchtete, vermittelt Jos«
in den meisten Fällen 1 ►, nicht ohne jedoch seine Meint
über die Schäden der Verwaltung und ihre m
imnv 1 Meraoi Mutter gegenüber auszuspt
fünften zeigen al and alle Mäi
teren Alleinherrschaft im Keime; die vurt
I I
rten Foi n der Zeit Rechnung zu tra
b den inneren Widerspruch in seinen eigen«
ine ausreichende Prüfung gefaßten Vorstellt!
latschlägen, der spater EU der Flut von Dekreten bn gl
und kl und zu deren häufigen Widerrufung durch
ihrt hat ')."
,ld nach dem Tode ihres Gemahls - l rin
iiliertragene Machtvollkommenheit. Josef II. be-
liielt nur die Einrichtungen des Hofstaates, der Finanzen und des
Wahn Aber selbst in beiden ersteren Privilegien beHefl
n nur das Minimum von Macht und Selbständigkeit, ' ;
üch in allen wichtigeren Fragen die letzte Entscheidung vorbehielt,
iberste Leitung der Militärangelegenheiten hingegen fiel
HUSChließlich dem Kaiser zu. Mit dem größten Eifer widmete
sich Josef, der nunmehr als erster bei allen feierlichen Anl
Militär-Unifonn erschien, seiner neuen Aufgabe, unternahm
.rleitung von Offizieren des < ■■■n>-ralquart"u>rineist>T-S'
•ierungsreisen in der Monarchie, lieü im Herbste größere
Korps gegen Korps, ausführen und ernannte zur
ren Leitung tl.-r militärischen Ausbildung, drei An
toren. tüchtige ( )ffiziere förderte er, ohne Rücksicl.
Stand oder Herkunft, Privateinflüssen trat er streng entgegen 1 ).
Einen hervorragenden militärischen Gehilfen fand der Kaiser
n FM. Grafen Lacy 8 ), welchen Daun auf dem Totenbette
urnicr, Josef der Zweite. (Historische Skizzen und Studien.) 135.
1 11. 1 ron Genie und Verdiensl soll vorwärts geschoben und schnell
WwOtrt weiden, damit er noch in jungen Jahren dem Staate im grolien 1
A m soll aber nie den irrigen Grunilr-.it/. gelten lassen, Leute zu befördern,
Nutzen stiften ... Es ist an sich gerecht, daU ein Souverän nach elf
lirollmut übe, aber dies k.um er nur mit seinem eigenen Gclde tun, niemals
den Anstellungen und Amtern de- Staates." {Aus einer Denkschrift de»
m Jahre 17'
ns Moritz Gral von Lacy, geboren am 31. Uktober 17.::, .-u si. p
trat im Jahre 1743 in österreichische Kriegsdienste, nahm mit Auszeichnung
hischen Erbfolgekrieg und wurde bereits 1753 Oben! und Kom-
aandant de» Infanterie-Regiments schon 111 den cr-ten K.in \
&& siebenjährigen Krieges erwarb sich Lucy, MO IJ. Oktober 1 756 zum Gcneral-
rt| das Vertrauen des KM. Grafen Daun so sehr, daü ta ihn als General
iu »ich nahm. Als solcher lebte sich Lacy vollständig in die Krieg-
- hinein, ja er wird wohl als deren Haupturheber anzusehen
dler in Betracht kommenden Umstände. Buflente Vorsicht eil
hrer, wie König Friedrich dem Grolicn gegenüber, werden ihm zum
.etliche (Jiientschlosscuheit aber zu entschiedenem Tadel angerechnet u •
1 1
als den Geeignetsten zum Hofkriegsrats-Präsidenten empfahl«
und den die Kaiserin hiezu auch ernannt hatte, zur Freut
Josefs, der grolle Stücke auf ihn hielt. Weniger <iefallen er-
regte diese Ernennung bei den I'ersonen des hohen Adels, aber
auch bei vielen, zum Teil hochverdient b kann
nicht geleugnet werden, daß diese Wahl eine glückliche v.
solange die Wirksamkeit Lacvs sich auf die Verwaltunys- und
unsationsfrsgea beschränkte. Die Armee sollte zahlreich,
eingeübt, diszipliniert und schlagfertig sein, gleichzeitig aber dt
Staate so wenig kosten als nur immer möglich; auf die V.
vrrrklichung dieser rlauptgrundsatze war Josefs und Laci
Streben vornehmlich gerichtet und tatsächlich gelang es ihm
ansehnliche Ersparungen zugunsten des Staatsschatzes zu machen,
gleichzeitig aber für weit bessere Bekleidung, Bewaffnung ui
Ausrüstung des Heeres zu Borgen, als dies bisher geschahen WS
FM. Lacy ließ das erst vor kurzer Zeit neuen
eral-KHegskommissariat, Hofkriegsrat in conrmissariatit
mit dem eigentlichen Hofkriegsrat vereinigen, wodurch ■
Einheit in den verschiedenen Zweigen des Militärwesens
n. Darum bildete «ich schon damals jener Gegensatz zu dem ungleich
kenntnisreichen, aber ebensoviel kühneren und unternehmenderen London hera
• iihreud seiter und Lacys Laufbahn sich oft in recht greller Weise bemerkt
inachte. Wenngleich entscheidenden Unternehmungen durchaus nicht abho]
| ihnen doch nur dann das Wort, wenn alle Vorbedingungen erfüllt «raren,
ein Gelingen mit ziemlicher Gewiliheit verbürgten. So war es Lacy, der die
Ionen zum ('berfall bei Hochkirch (15. Oktober 1758) getroffen hatte, ab-
Verschulden ist es auch zuzuschreiben, dal! man aus dem er IV irg, für welchen
Lac; d.is GruUkrcuz des Theresien-Ordeiis erhielt, fast gar keinen Nutzen zog. Auch
die geringe Ausnutzung der Waftenstreckung des preutlischen Armeekorps Finck
bei Maxen zog Lacy sich scharlrn Tadel zu und doch mehr enttäuschte er durch
Iplan, laut des- che Armer 1 Sachs
anfangs nur defensiv verhalten und erst dann versuchen sollte, die I'reutien aus die
zu verdrängen, wenn sie hiebet durch einen Einmarsch der Küssen in Schien
unterstützt werde. Die Anklage wider Dauu und Lacy, <ic hätten l.oudon
Li'gmtz absichtlich im Stiche gelassen, ist allerdings unbegründet, aber an dem Vc
Macht bei Torgau, sowie ander Untätigkeit Dauns in Sachsen, tragt vc
er einen groben Teil der Schuld. Als lleercsorgauisator hat sich Lacy zwcifell
unbestrittene Verdienste erworben und seine lä'i diesem Gebietr
roüartige bezeichnet werden. Wi ilhart war es, daU il
leudet EintlulS auch in operativer Hb . eiu EinflutJ, der selbst na
■ -ii Erfolgen im bayrischen Erbfolgekrieg und auch nach dem gänzlich
ui den ersten 1
'3
und zweckmäßige Ersparungen durchgeführt werden konnten.
Der General quartiermeister-Stab, als dessen eigentlicher Schöpfer
Lacy angesehen werden kann, wurde mit der Aufnahme und
Landesbeschreibung von Böhmen, Mähren und Schlesien behufs
Anlage von guten und verläßlichen Operationskarten beauftragt 1 ).
Durch Errichtung der Militärgrenze in Siebenbürgen wurde der
Heeresstand um 4 Infanterie-, 1 Dragoner- und 1 Husaren-Regi-
ment in der Gesamtstärke von 15.000 Mann vermehrt; Festun-
gen wurden teils erweitert, teils neu erbaut.
Streng, oft hart in seinen Urteilen 2 ) und Forderungen, wenn es
das allgemeine Wohl galt, war der Kaiser selbst zu den größten
Opfern bereit. Zur Erhaltung der 150.000 Mann starken Armee
im Frieden waren 16V2 Millionen Gulden bestimmt; die Staats-
schuld belief sich auf 300 Millionen Gulden, während die Amorti-
sationssumme in den Staatskassen bloß 1,200.000 Gulden erreichte.
Um die Armee zu erhalten und zu vermehren und die Zahlungs-
verbindlichkeiten des Staates einzuhalten, widmete der Kaiser
rückhaltlos die Erbschaft nach seinem Vater, ungefähr 22 Milli-
onen, ferner seine zahlreichen Güter in Böhmen und Mähren,
Osterreich und Ungarn, endlich das Herzogtum Teschen dem
Staate, drückte dadurch die Zinsen der Staats-Obligationen von
5 und 6 auf 4 Prozent herab und rettete durch diese Finanz-
operation den Staat vom Bankerott.
'} Diese alten, vorzüglich ausgeführten Aufnahmen befinden sich in der Karten-
abteilang des k. und k. Kriegsarchivs.
*) „Ich fürchte sehr," schrieb einmal Maria Theresia ihrem Sohn, „daU.
indem Du im allgemeinen eine recht üble Meinung von den Menschen hast, Du Dir
aach noch die geringe Anzahl redlicher Männer dadurch entfremdest, dalt Du sie mit
den anderen zusammenwirfst. Das ist ein sehr wichtiger Punkt, denn wer ehrlich denkt,
laut sich nicht verdächtigen und mit anderen vermengen ; eher wird er sieb entfeinen
oder mit geringerem Eiler dienen. Der große Hebel besteht in dem Vertrauen; ohn?
dasselbe wird es an jeglichem fehlen."
Die erste Teilung Polens
und die
Erwerbung der Bukowina durch
Österreich.
Die erste Teilung Polens.
Das rassisch-preußische Bündnis und die polnische
Königswahl 1764.
Als Kaiserin Katharina die Regierung antrat, hielt sie den
Blick fest auf Polen gerichtet. Dort waren, ohne die zerrütteten
Finanzen Rußlands allzusehr in Anspruch zu nehmen und ohne
ernsten Widerstand zu besorgen, große Erfolge zu erzielen.
Durch kluges Vorgehen konnte die dortige russische Partei ohne
bedeutendere Opfer verstärkt und instand gesetzt werden, die
Republik im Sinne Rußlands zu leiten. Ein solcher Erfolg mußte
vor allem Katharinas Thron, den sie, nicht ohne Widerstand
zu finden, bestiegen hatte, stützen und festigen. Aber die Zarin
sah noch weiter und verfolgte mit diesem nächstliegenden Ziel
viel größere und schwerer wiegende politische Interessen. Polen
durfte auch nicht aufgegeben werden, wenn Rußland jene hervor-
ragende Stellung in dem europäischen Staatensystem einnehmen
wollte, die schon Peter der Große erstrebt und welche die
russische Politik seitdem nie aus dem Auge verloren hatte ; denn
einesteils mußte Rußlands Ansehen in dem Maße wachsen, als es
seine Stellung in jenem Staate zu stärken vermochte ; anderen-
teils entzog der überwiegende Einfluß Rußlands in der Republik
dem osmanischen Reich einen verläßlichen Bundesgenossen. Die
Heerstraße zum Herzen der Türkei aber führte durch polnisches
Gebiet.
Es lag demnach in den Verhältnissen begründet, daß jene
Macht, welche Rußland in diesen Bestrebungen die besten und
ersprießlichsten Dienste zu leisten bereit war, von Katharina
bevorzugt werden mußte. Verständnis für ihre polnischen Pläne
in Österreich zu finden, in dessen Interesse die Erhaltung der
Kriege unter Kaiser Josef II. -
i8
vollständigen Freiheit Polens lag, konnte die Zarin umso weniger
erwarten, als dieses Reich an der Allianz mit Frankreich fest-
hielt; gegen das Fortbestehen der sächsischen Macht in Polen
aber sprach schon die Notwendigkeit, nur ein ganz unselbstän-
diges und gefügiges Werkzeug Rußlands an der Spitze der
Republik zu sehen. Dagegen begegneten sich dort die Interessen
Preußens mit jenen Rußlands. Vollständig isoliert nach dem
siebenjährigen Krieg, mußte es König Friedrich willkommen
sein, Anschluß an eine Macht zu finden, auf die mit Sicherheit zu
rechnen war und die auch Hoffnung gewährte, einen Plan zu ver-
wirklichen, den schon der Große Kurfürst gehegt und Friedrich
selbst, seit er politisch denken gelernt, wiederholt überlegt hatte :
die Erwerbung von Westpreußen. Die Entfernung des Preußen
feindlichen Hauses Sachsen für immer vom Throne des Jagellonen-
reiches und die Aufrechthaltung der polnischen Wahlmonarchie
mit allen Mängeln der Verfassung und Verwaltung schienen dem
König die zur Verwirklichung seiner Pläne sichersten Mittel
zu sein.
Die Zustände der Republik waren solchen Plänen nicht nur
besonders günstig, sondern drängten auch zu raschem Handeln.
Der bevorstehende Tod des schwer erkrankten Königs August III.
ließ nach den bisherigen Erfahrungen einen Bürgerkrieg erwarten.
In Polen selbst bekämpften einander zwei Parteien, an ihrer Spitze
die ersten Adelsfamilien des Landes, mit unversöhnlicher Er-
bitterung. Die patriotische Partei, unter Führung der Radziwills
und Potockis wünschte eine Regeneration des Reiches durch
Reformen im Innern unter Beibehaltung der verfassungsmäßig ver-
bürgten Freiheiten ; die russische Partei, deren Kern die weit-
verzweigte Familie der Czartoryskis bildete, hoffte mit Hilfe des
Zarenreiches die Mißbräuche abzuschaffen und die Königswahl nach
eigenen Interessen zu lenken. Ein anderer Anlaß brachte die
Zarin dieser Partei noch näher. Nachdem die Kaiserin Elisabeth
den Herzog Biron von Kurland nach Sibirien verbannt hatte,
wählte die Ritterschaft dieses polnischen Lehens dem Hofe zu-
liebe, aber gegen die kurischen Landesgesetze, den Sohn Karl
des Königs August III. zum Herzog. Als vier Jahre später
Biron zurückkehrte und sein Herzogtum heimforderte, unter-
stützte die Zarin Katharina diese Forderung mit der Absicht,
das Herzogtum nach dem Ableben Birons dem russischen
Reiche zu annektieren und fand im polnischen Senat Unter-
stützung bei Michael Czartoryski. Von ihren auf dem Rück-
10
ii und Polen befindlichen Truppen Befl
irina im August 1762 1,5.000 Mann in Kurland einrücken,
den H Karl anfangs 17113 vertreiben and Biron wieder
Er zog am 21. Januar 1763 in Mitau ein.
tig ernannte Katharina einen ihr
)iplomaten zum Gesandten in Warschau, um in Betracht des
Ablebens August III. ihrer Politik Nachdruck zu i^eben
efl bald darauf ein Korps unter General Soltikoff
en einrücken. Ohnmächtig g t diesen Wirren,
• nij^ August in sein Stammland Sachsen zurück, WO
Ictober 1763 starb.
Der Tod des Königs von Polen v er t i e fte d.is -.rlnm b1
rnehmen zwischen Katharina und Friedrieb
Ben noch mehr; es fand bald darauf bindenden Ausdruck
durch das am 11. April 1764 auf acht Jahn- abgeschlosSi
is. Für den Fall eines Angriffes versprachen die b<
nder Hilfeleistung durch ein Korps von 12.000 Mann.
n sogar durch die gesamte Streitmacht. Wenn
1 in den an die Türkei und die Krim grenzenden
izen, oder wenn Preußen auf der Seite von Geldern,
Friesland oder überhaupt jenseits der Weser durch ei'
Angriff bedroht werden würde, sollte die Unterstützung nicht
nippen, sondern in Geld stattfinden. Bezüglich Polens wurde
iart. der Erblichkeit des Thrones sich zu widerst
•n hierauf abzielenden Absichten mit aller Entschiedenheit
• •nzutreten: schließlich sollten die Dissidenten 1 ) gegen Unter-
ing durch die herrschende Kirche in Schutz genommen
bei allen Königswahlen, wurde Polen auch dies-
nal vom Partei;; «triebe aufgewühlt; die Kufe der Parte]
^kis um russische WafTenhilfe verhallten nicht 1
Ein ri - Korps zwang die Führer der Gegenpartei zur
I in das Ausland und am 7. September 1704 wurde der
h-preuüische Dironkandidat, Stanislaus Poniatowski, der
lern Herzen Katharinas nahe gestanden war, zum König
polnische Machfolgefrage bexvegte so ziemlich ganz
. Allgemein mutni diesbezügliche Verband-
ECalviaer und Lutheraner ira Westen, ilic j;ii oUken im
JO
zwischen Rußland und Preußen stattgefunden hätl
diese Hofe die Frage ein.-. len. In Wien hat
/war Katharina im April 1763 erklären lassen, si
lieh der Thronfolge in Polen noch zu keinem festen Ents«
gelangt und wolle in dieser Beziehung aufrichtig Hand in 11 ai
mit Maria Theresia gehen. Dir-,- Versicherungen standen jedoc
mit den Tatsachen nicht im F.inkla;
Angesichts der Vertreibung des Prinzen Karl von Sachs
aus Kurland und der Bewegung eines bedeutenden 1 ruppenteih
RuÜlands g ''ölen, hatte sich der Wiener Hof schon die
Aufgabe gestellt, jedes Vorhaben zu vereiteln, welches •
darauf abzielen sollte, Teile des Königreiches Polen unter
Botmäßigkeit anderer Mächte zu bringen oder dessen i
und Regierungsform zu unterdrücken. 1-ürst Kaunitz wanr
sich daher am 5, Juli 1763 zunächst an Frankreich, indem
hervorhob, daß für Preußen und Rußland allerdings vi
Gelegenheit zur Aneignung polnischen Territoriums sich bot
Nicht so für Österreich. Durch die Karpaten sei die natürlk
Grenze zwischen d.-r Habsburgischen Monarchie und der R.
Polei> ben; eise jenseits dieser Gebirgsbarriere g>
Erwerbung könne weder als ansehnlich noch als daueri
Nach dem Tode des Königs August steigerte sich
Österreichs, rot zu Vermehrung der
ohnehin allzustark gewordener Nachbarn. Demzufolg
Maria Theresia die früher in Paris, Berlin und St. Pol.
abgegebene Erklärung in, daU ihre Hauptabsicht auf
Aufrechterhaltung der polnischen Verfassung u
und daher auf die Erzielung einer unbeeinflußten "Wal:
sei. Mau wünsche vor a lex Kurfürst von
fliron Polens best. b dies jedoch als unvei
eisen mit }ener Hauptbedingung, auf welche man das Sein
nicht legen müsse, dann würde Maria Theresia sii
jeden Piasten gefallen wählt w
Konig Friedrich II. gab hierüber befr
und aucli die Zarin bei 1 sie Polen ille Frei!
vahl zu . wenn
l )\,- Bewegus en trupp«
■• , die A r fiii ihr eigen« -
1 1
Eine Erläuterung zu diesem Briefe lieferte die Vom russischen
;-n in Wien, dem Fürsten Galitzin, Ende Dezember i*
im Auftrage seiner Monarchin abgegebene Erklärung
ition durchaus einen Plasten als König wolle
i'Hand die Verwirklichung dieses Begehrens mit seiner
Macht unterstützen würuV
nl ilarauf erhielt man auch die Nachricht von dem zwischen
and Preußen abgeschlossenen Allianztraktate und vmi
lereinkommen dieser beiden Mächte, Poniatowski auf
den polnischen Thron tu 'Theben.
ü Fürsten Kaunitz schien die Lage umso gefährlich
rhronkandidaten Eigenschaften zuschrieb, die dieser
allerdings nicht besaij. Kühn und ehrgeizig, werdt er die poluis'
i sofort ändern und leicht ein Eroberer werd«
y ] X 1 1 • -s gewesen. I dieser < refahr müßte selbst durch einen
h ugt werden, wenn die aus dem letzten Kriege
nden Wunden nicht noch so frisch und so groß Wären.
BT die inneren Zustände verboten einen Kri> tg : ..und sobald
•il mit Gewalt zu Werke geht und der andere sich
Ti nicht bedienen kann, hat der erstere gewonnenes Spiel".
tat entschlossen, einem Kriege wegen Polen auszuwei« I
ite der S izler deshalb auf diplomatischem Wege die
■• n des Reiches bei den Wirren im Nachbarstaate zu
wahr--!! : seine Bemühungen, den Polen selbst behilflich zu werden,
■ten an der Hartnäckigkeit der ("zartor yskis. König
aber war der gewaltigen Aufgabe, das russische Joch
abmschütteln und sein Reich auf fester Grundlage neu auf-
n, nicht gewachsen. Der Forderung der Zarin nach I
chtigung der Akatholiken setzte der Reichstag den größten
tand entgegen, so daß die Dissidenten endlich unter dem
her I nippen eine Konföderation bildeten, welche
der König von Preußen, vermöge des Friedens von Oüva
und seiner Verbindungen mit Rußland, schirmen zu
wni • irte. Von allen Seiten bedrängt, fügten sich endlich
iffneten am 4. Oktober 1767 den Reichstag
tun. der Beratung der Dissidentenfrage. Um jeden Wider-
der russische Gesandte, Fürst Repttin,
io der Nacht zum 14, < >ktober die Häupter der Opposition
reifen und unter militärischer Bedeckung in 1
Rußlands schleppen. Nach diesem .Machtstreich wurden
die Forderungen Rußlands bezüglich der Dissidenten um! 1
22
liberum veto angenommen. Bald darauf, im M
.sich jedoch zu Bar in Podollen eine Gegenkonföderatiou, weicht
für die Aufrechtbaltung det Vorrechte in Polei
die Waffen ergriff. Ilirem Beispiele gemäß entstanden mehret
Konföderationen, deren aus. nener Zweck die Vertreibung
des Koni] aislaus war. In dem furchtbaren Kamp
welchen die Russen, nun vom Könige seihst gerufen, eingriffei
wurden die Koufoderierten wiederholt geschlagen und endlicl
bis nach Balta, einem auf türkischen Gebiete gelegenen Or
.1.. der von den Russen in Brand gesteckt ward.
Die Pforte war von der französischen Diplomatie W»e<
holt auf die Gefahren aufmerksam gemacht word fü
das türkische Reich durch eine Verbindung Rußland« mit
(stehen mußten. Mißtrauen gegen das mit < > • rerbun
Frankreich und die beruhigende Einwirkung durch den preußisch«
Gesandten, veranlagten jedoch die Pforte anfänglich klugerweh
mit entscheidenden Schritten zurückzuhalten. Die Anfror.
des Petersburger Kabinetts, sich entschieden zu erklären, ob
Pforte die Sache der Konfoderierten wirklich unterstütz«
besondere jedoch die Kunde von der Verletzung des türkis«
Gebiete! in Balta, rief große Erregung hervor; am 4. Okfc
170s wurde in dieser Stimmung, •
gegen Rußland beschlossen und sogar der ru^ mit
>w als er in einer zwei Tage später stattgefunden«
Audienz die bestimmte Erklärung abzugeben abgelehnt
daß Rußland auf die Garantie der polnischen Verfassung ver
ziehte und den!' ten jede weitere Unterstützung ent
werde, vom Audienzsaale hinweg in das St
sieben Türme abgeführt.
Beziehungen Österreichs zu Preußen.
König Friedrich II. erkannte doch bald unter welcher
Widerspruch mit Rußland litt; dt
das Intei Ines Staates war, wenn er die Herrschaft Rul
Lands in Polen aufrichten half „Altbrandenburgischer Grui
war, daß die im Nieder begriffene polnisch M
wieder erstarken du- : die Mark und auf Pommei
kte, das Herzogtum Preußen von allen Seiten ums
den brandenbi en Kronlanden trennte und au
Kr wer ganze
ert war. Die Bedrohung, der man von einem
sich versah, wurde aber ungleich gefahr-
enen ein russu ^ebenland und der ständige
Xi russischer Heere wurde und Rußland derart auf einer
im mehreren hundert Meilen in unmittelbar
rung zu dem preußischen Staate trat. Wenn nun in Wien das
der russischen Macht nach Westen nicht minder mit
chtet wurde, so lag die Frage nahe, die Fried*
jetzt ab sich immer von neuem vorgelegt hat: ob nicht ein-
mal der Tag kommen werde, an dem der gemeinsame GegdusaM
n den Nachbar im Osten die beiden deutschen Mächte nacli
! Blutve wieder zusammenführen werd>
Mjl muter Aufmerksamkeit verfolgte der K-'nn^' die
i Bemühungen Kaiser Josefs bezüglich der politis< •;
i n Reformen im Innern des Reiches und mit
vernahm er dann, daß selbst Fürst Kaunitz
invernehmen zwischen den beiden Reichen als das
erteste für die Erhaltung der Ruhe in Europa
ne.
Aber eine Annäherung der beiden Staaten, wie
wünschte, fand doch noch nicht statt: das V.
der Kaiserin in die Absichten des ehemaligen GegE
war noch nicht geschwunden, auch lag die Vermutung nahe, d
Stimmung nur eine Folge des Alters und der abnehmenden
Eine Gefahr von seiner Seite war daher, solange er
ich in guter Verfassung und von keiner anderen Seite
•ht sah, nicht zu besorgen.
Eine persönliche Begegnung zwischen Josef und Fried-
ie der König sie anläßlich der Reise des Kaisers nach
men und Sachsen im Sommer 176b wünschte, unterblieb \<.r-
edoch der Krieg zwischen Rußland und der Pfo
Tmeidlich schien, war es Fürst Kaunitz, der dringend eine
ikunft der beiden Monarchen befürwortete; aber sowohl
ia als auch Kaiser Josef sprachen sich dagegen
. Nun trat der Staatskanzler mit einem neuen Projekt hervor,
Preußen . »uRußland zu lösen. Das Herzogtum Kurland und
: Lite Teil von Polnisch-Preußen sollten an König Fried-
. abgetreten werden, wogegen er Schlesien wieder an I toter-
1 zurückzugeben hätte. Das Projekt war hoffnungslos, weil
ig Friedrich •k-r Große, II, 443
-4
68 nicht nur die für Österreich notwei ategrität Pol*
drohte, sondern auch dem winn gekostet habt
würde, auf den er nie verzichtet hätte. Kai f veru,
i auch dieses Projekt und die Kaiserin stimmte ihm ai
vollem Herzen zu.
Der Verlauf des russisch-türkischen Krieges sollte endlic
den beiden deutschen Mächten zur Annäherung Anlaß
Trotz ungeheurer Verluste blieben die Russen in dem 1-eldzu«;
des Jühr.vs 1711 und nahmen nach
Chotin die ganze Moldau in Besitz.
Diese Erfolge der russischen Waffen errei.' ganz Kuropa
Staunen und Bewunderung, aber mich die ernstesten Besorgnisa
für das politische Gl- wicht. Wühl hatte man nirgends hervi
nden Taten von S.-ite des morschi-n
gesehen, die Ereignisse aber übertrafen doch alle Erwartung
Und nicht nur in Paris und in Wien, auch in Berlin war m:
beunruhigt durch die Erfolg der Russen, denn Konig Friei
rieh verhehlte sich nicht, daß jene einen europäischen Krh
herbeiführen konnten, den zu verhindern jetzt seh »tes
sireben wurde.
Fürst Kaunitz, überzeugt, daß die Monarchie dun
russisch-türkischen Krieg, welche Macht immer aus ihm sie]
hervorginge, aui das tiefste berührt werden müsse und aus ihr
Neutralität nicht hervortreten könne, ohne von Seite l'reußer
die Gewähr vollständiger Sicherheit zu haben, hatte schon
Herbst 1768 eine Zusammenkui K..is<Ts mit dem
von Preußen ins Auge gefaßt und de rreichischen Gesandt*
in Berlin, Grafen Xugent, hierauf bezügliche Weisungen ertei
Konig Friedrich ging auf den Vorschlag •■in und am
1769 fand die Begegnung der beiden Monarchen in N
In den Gesprächen über die politischen I war
der Konig, der aUf die von Rußland drohende Gefahr hinwies
auch leugnete er nicht, daß ihm die Allianz mit der
Zarin manchmal rei ut unbequem sei und viel Geld kosl
li und i wen
w\< er meinte, notwendig sein, um Ru
itraütäi I r alle kri
wicklnng« I er diu
mit Rußland bezüglich Polens Und
51 bland
li und I
ir einverstanden, obwohl er dieser / .eine
3e Bedeutung beilegt"-.
ilg ist ein Genie," berichtete der Kaiser seiner
Mutter, ,,und ein Mann, der Wunderbar spricht; aber in jedem
igt der Schelm durch. I >> . dafi et
i erhalten wünscht, aber nicht aus Liebe dafür, sondern
i sieht, dal.'i er den Krieg nicht mehr mit V hr>-n
5nig Friedrich urteilte im allgemeinen überaus .
den jugendlichen Kaiser; fr fand ihn von der .,liebens-
i Lauterkeit und Offenheit, voll Geschäftigkeit und
ine schöne Seele, reine Absichten verbanden
tieni unermeßlichen Verlangen, sich zu unterrichten und
, seinem Vaterlande nützlich zu sein." Und in einem
ibert nannte er ihn den besten Kaiser, den
nd seit lange gehabt, seinem Minister Grafen Pincken-
hrieb er: „Der Kaiser ist vun Ehrgeiz verzehrt. Ich
iri Augenblicke noch nicht sagen, ob er es auf Venedig, Baye rn
Lot ring ehen hat. Aber es ist sicher, daü Europa
men stehen wird, sobald er zur Herrschaft gelangt . .
Die Monarchenzusammenkunft hatte eigentlich nur für
I riedrich ein reelles Ergebnis. Kaiserin Katharina
beunruhigt und bewilligte nun ohneweiters eine frühere
rderung des Königs, die Bürgschaft für den Etrbanspruch der
• ■ines Hauses auf die Markgrafschaften Aj
md Bayreuth, auch verzichtete sie auf einestärk idnng
ls in der schwedischen Frage und rii.it die Bmbefclehi
Englands in «las russisch-preußische Bündnis, das um 23. Oktober
■ - Ende März 1780 verlängert wurde
■ las Jahr 177.» brachte den russischen Waffen Di
Erfolge; am 5 Juli wurde die türkische Flotte vernichtet, ein;
äter .1er l,>; n und der Gn selbst eut-
schlagen. I >i>- zunehmende gemeinsam« r er-
eren Zusammenschluß der beiden deutschen
1
hon Ende 1769 den Befehl erteilt, in
n ein Armeekorps zusammenzuziehen, die Trup]
irn zu verstärken, Mag izine im Lande anzulegen und die
lünahmen für den Kriegsfall zu treffen. In Wien und
- man den Gedanken zu einer gemeinsamen Yermitt-
:i Kampfe zwischen Rußland und der Türk>-i Vor
und
und Friedrich n.
Die zweite Zusammenkunft der beiden Fürsten fand am
tember 1770 im Lager bei Mähriscb-Nenstadt statt.
•ii Wunsch des Köo ihien diesmal auch Kürst Kauni
den der König .seit 40 Jahren nicht mehr gesehen hat
Bei den Verhandlungen führte der .Staatskanzler daa Wort und
• das politische System wie er es nach d
Frieden von HubertsbuTj dem preußisch) a Monarc
inander. Der Allianz zwischen Preußen und R . füh
• •r aus, stehe das doch nur auf den Fi berechnete Bündnis
Österreichs mit Frankreich und den Bourbons gegenüber.
diesem I lite befinde sich Buropa wohl; für Osl
sei Schlesien eine schon vernarbte Wunde, die nicht a
werden dürfe. Immer trete die Notwendigkeit in den V
grund, den ehrj Plänen der Russen sich zu wider
Österreich würde niemals eine statten, wel«
nordische I .mitmacht in die Nachbarschaft Ungarns brächte
Vereinigung der beiden deutschen Großxni sei der
Damm, der diesem reißenden Strome entgegenzusetzen tt
I Österreich und PreuUen sollten daher über fi - üb
einkommen: Sobald man Grund zu Mißtrauen und A>
haben glaube, werde man freundschaftlich Aufklärungen ;•
Man werde stets aufrichtig und freimütig miteinander verb
Der eine werde dem anderen nichts Nachteiliges Vorschlag
was nicht aul "itigkeit gegründet sei.
de alle übrigen Höfe von des Freundschaft und Achtu
zwischen Preußen und Osterreich bestehen, zu üb« t
suchen. < Österreich werde sich Rußland, Preußen Franl
zu nähern suchen. Wenn Rußland dem Wiener Hofe od
Frankreich dem Berliner Hofe Allianavorschläge ma »llte,
würde man sich dies getreulich und schleunig mitteilen
Unternehmungen von einiger Wichtigkeit werde man sich ror
Mitteilung n und sich den gegenseitigen Vorteilen ui
rsetzen, falls diese nicht von sehr Bedeutung
.in über die it Uli
■ eit des Voi
1- 1 inen V.-rtr.
.■11 Kui | ich nicht
nicht hindern, auf dii
er werde reit, allea aufzubi<
iicn den beiden k;ii»rli< li.-n ! !
Petersburg wiedei eilen. Kr nehm.
die Vor einer gemeinsamen Vermittln
mitzuteilen und auf dii
lufmerksam zu machen.
htete König Friedrich II. am (4. Septeml
reiben an die Zarin, in welchem er die Beilegung' der
poln Wirren und den raschen Abschluß eines Friedens
mit in befürwortete. Gleichzeitig setzte >-r seinem
adten in Petersburg die Intentionen des Wiener rlofes aus
einander und betonte, .1. mich einen ehrenhaften, d.uiern-
leden Rußland gönne, wenn die Moldau und Wals
ter Oberhoheit verblieben.
Die zweite Zusammenkunft der beiden deutschen Monarchen
-bürg tiefen Hindruck gemacht und veranlabte die
iheren Anschluß au Preußen zu suchen. Sie hatte schon
Bi g ,nung mit König Friedrich gesucht, <
i gung jedoch ausgewichen war; der jetzt erfolgenden
zu einem Besuche seines Bruders, des Prinzen
^ab er jedoch seine Zustimmung und am (3. Oktol
jener in Petersburg ein. Er fand in russischen Kreisen
lestimmti Absicht, die Waffenerfolge politisch gründlich
; man ihm zu verstehen gab, d.tl.1 sich Oster-
i durch Zusicherung eines Anteiles an der Beute leicht
Urne an dem Kriege bewegen lassen werde. Prinz
ri i , der hiezu bemerkte, datf in diesem lalle auch
entschädigt werden mülite, glaubte Grund zu der
n, daL'> man sich hier sehr schwer dazu herbei-
n werde, Preutien einen Gewinn nach der polnischen S"
gönnen : gegen F.rwerbungen in Deutschland werde man
lings nichts einzuwenden haben ').
: dem Eindrucke der Zusammenkunft in Neustadt hatte
|b Zarin versucht, mit den rürken selbst über einen Frie
Verhandeln; erst nachdem dieser Versuch gescheitert war,
die Anträge Friedrichs,
gfen der Zarin lauteten: Fre
hen Gesandten Obreskow, Abtretung \ iw und der
im, II, ■»'•;
28
beiden Kabardeien, freie Schiffahrt auf dem Schwarzen Met
Unabhängigkeit der Tataren, eine Insel im Archipelagus,
gemeine Amnestie für die Griechen, Überlassung der Mole
und Walachei in die russische Verwaltung durch 25 Ja
behufs Schadloshaltung für die Kriegskosten. Sollte der letzt
Punkt von Seite Österreichs und der Türkei nicht angenomn
werden, so könnten die Donaufürstentümer von der Souveräni
des Sultans losgelöst und als selbständige, unabhängige Staa
konstituiert werden.
König Friedrich war entsetzt über diese Forderung. „1
sind Hörner gewachsen, als ich die Friedensbedingungen
hielt," schrieb er seinem Bruder und der Zarin erklärte er,
drücke den Österreichern durch diese übertriebenen Forderung
die Waffen in die Hand. Und derartige Bedingungen dur
zusetzen, sollte der König behilflich sein, ohne daß ihm da
wesentliche Vorteile in Aussicht gestellt wurden!
„Übernähme ich die Negotiation auf Grund dieser V
schlage," schrieb er an den Prinzen Heinrich, „so wäre 1
Krieg zwischen Österreich und Rußland im Frühjahr erkli
Siehst Du nicht, daß sie sich jetzt den Rücken freimachen woll
um bei der ersten Gelegenheit nach ihrem Gefallen über Po
zu verfügen ? Ich würde den unverzeihlichen Fehler machen, 1
selbst meine Ketten zu schmieden und nur die Wohltat <
Polyphem genießen, zuletzt verspeist zu werden. Sie wollen (
Krieg, sonst hätten sie nicht die Walachei, die Freiheit 1
Tataren, die Insel gefordert. Ich werde nicht sklavisch für l
Vergrößerung arbeiten, ohne daß irgend etwas zu meinen Guns
stipuliert ist 1 )."
Dem österreichischen Gesandten van Swieten, Sohn
bekannten Leibarztes der Kaiserin, teilte er diese Bedingunj
gar nicht mit, da, wie er ihm sagte, Österreich sie nur mit ei
Kriegserklärung beantworten könne.
Trotzdem ließ er sich nicht bewegen, irgendwelche bindei
Zusage zu machen; auch weigerte er sich entschieden, se
Neutralität in Aussicht zu stellen, falls es zwischen Österre
und Rußland zu einem Kriege kommen sollte. Van Swiel
gewann immer mehr die Überzeugung, daß Friedrich s
bereits mit Rußland über die Friedensbedingungen versl
digt habe.
') König Friedrich an den Prinzen Heinrich, II. Januar 1771.
In den leitenden Kreisen V
reifenden Maßregeln vollst luseinaxi
i n i t / redete einem Kriege gegen Rußland
n nur Preußen neutral bleu : osef
ms; er hielt einen Krieg ohne verläßlich)
für ein W. ls welchem « Österreich im besten Falle
rinn hervorgehen könne, Insbesondere sei d»-r Haltung
•i Königs nicht zu trauen.
ilitat zusagen würde, da er die Lage nach eigenem
gestalten könne, indem er die Zarin demütigen ließe, um
lichter aufzuwerfen.
„In dieser Stellung wäre es ihm möglich, uns inmitten
Siegeslaufes aufzuhalten oder ruhig zuzusehen, bjf
|jft haben, um alsdann jene Stöße zu fuhren, die ihm
ilicklich von Nutzen zu s.-in scheinen. Welcher Vorteil
-• verführen s für ihn nicht, seine
n Streitkräfte vollzählig und intakt zu erhalten, während
mächtigen und gleichmäßig gefürchteten Nachbarn
iöhnung entzweit und Bandet
is'itig schwächen und schließlich aul
D 'irad der Erschöpfung bringen, daß der König mit -»einer
rhaltenen Armee und seinen geschonten Hilfsquellen eine
nde Cberlegenheit erlange. Er könnt« dann das fiesetz
: und dasjenige untei ihm zum \
erscheine wenig wahrscheinlich, dat: »t die ihm
Stöüe führen werde, da ihm RuLfland bereit > ein]
i zur Teilung der Beul .acht <• ige
Vorteile zugewendet haben dürfte, denen die Kaiserin Katharina
Mütterliche Zuneigung verdank BT ihr
ich durcli das eigene Interesse davon abbringen
•■■
üsse demnach den Türken 1*0 man ihnen mit
ht auf Preußen keine tatsächliche 11 ; könne,
.nde, den König zur Mitwirkung zu beweg'
lan klar machen, daß es nur an ihm
erung Rußlands Schranken zu
. on ihm zu trennen und alle
rnehmen, die der Köni^ i ige. Um
zu können, wollt--- der K
ästet und '-in Korps von 30.000 Man:: der
3o
Donau -an der türkischen Grenze bereitgestellt werde. Rußland
würde dadurch in der Unsicherheit erhalten, ob es angegriffen
werde oder nicht, der König von Preußen mußte befurchten,
gezwungen zu werden, sich für oder wider Österreich zu er-
klären und die Pforte würde in der Hoffnung bestärkt, unterstützt
zu werden.
Kaiserin Maria Theresia schrak vor einem neuen Krieg
zurück, insbesondere vor einem an der Seite der Türken gegen
die Russen, „die doch Christen seien" und wünschte, den Frieden
zu erhalten; aber Kaiser Josef hielt eine Entscheidung, die nur
auf Herbeiführung eines Friedens unter jeder Bedingung hin-
zielte, für schädlicher als einen Krieg und wollte sich daher
eher dem Vorschlage des Fürsten Kaunitz anschließen. Dieser
suchte .nun einen Mittelweg zu finden. Vielleicht gelang es,
König Friedrich doch zu einem Neutralitätsversprechen zu be-
wegen und gleichzeitig mit der Pforte ein Einverständnis anzu-
bahnen.
Die beiden deutschen Großmächte hätten mit je 30.000 bis
40.000 Mann in Polen einzurücken, eine Aussöhnung Preußens
mit den Konföderierten zu bewirken und sodann als bewaffnete
Vermittler den kriegführenden Teilen die Friedensbedingungen
vorzuschreiben. Im Falle König Friedrich zu einem solchen
Abkommen die Hand nicht bieten sollte, müßte er zu einer
bindenden Erklärung veranlaßt werden, vollste Neutralität zu
wahren, wenn Österreich im Frühjahre eine Armee von 40.000
bis 50.000 Mann zusammenzöge ').
Nach langem Widerstreben entschloß sich die Kaiserin auch,
mit Waffengewalt den weiteren Fortschritten Rußlands entgegen-
zutreten.
Der außergewöhnlichen Geschicklichkeit Thuguts, des Ver-
treters Österreichs in Konstantinopel, gelang es verhältnismäßig
rasch, von der Pforte jene Zugeständnisse zu erreichen, die
Österreich für den in Aussicht gestellten bewaffneten Beistand
verlangte: Bestreitung der Kriegskosten, Abtretung der kleinen
Walachei und allenfalls der Festungen Belgrad und Widdin.
Nach langen und schwierigen Unterhandlungen kam am 6. Juli
1771 die Konvention zustande, in welcher die Pforte sich ver-
pflichtete, binnen acht Monaten 20.000 Beutel (11V4 Millionen
') Beer, Die erste Teilung Polens. II, 23.
3«
zu zahlen, die kleine Walachei abzutreten, den öster-
Handel von allen 1. abgaben zu befreien um]
frikanischen Raubstaaten zu beschützen. Dafür machte
:■ r kaiserliche Hof anh r Pfbrti den Frieden anter
Rückstellung aller russischen Eroberungen zu erwirken und
Freiheiten Polens aufrechtzuerhalten.
verfluchte rürkenkrieg," hatte Friedrich
einmal während seiner Unterredung mit Kaunitz in
rufen und es sich nicht Leugnen; dal3 dieser
chtigt war. Die Stellung Preußena zwischen Rutiland
Österreich beschützten Türkei war eine schwer;
ten Herzens zahlte Friedrich bedungenen
ler in RuUland, kam e.s nun auch noch zu
i diesem und < >sterreich, so konnte er nicht umhin,
Bundesgenossen auch den vertragsmäßig ausbednngi
tand an Truppen zu liefern und lief dabei Gefahr, einen
gegen das verbündete < isterreich und Frankreich
zu müssen. Andererseits widersprach es den Lebens-
Staates, wenn Friedrich die Russen zu un-
r mittelbaren Herren von Polen und der Türkei
machte, indem er ihren Zwecken Beistand leistete; ergriff et
E'artei für Österreich, so brach er mit Beinen einzig
hne der Freundschaft anderer Mächte
l sein.
r Wiener Hof selb I Friedrich einen Ans
Die Genesis der Teilung Polens.
Anregung zu einer Teilung des polnischen Reiches ist
iner auswärtigen Macht gekommen, trotzdem
i Fremde über die Schicksale der konigl
eden und die Polen selbst ihr Heil nur von der
Fremd teten, sondern von den polnischen Königen s<
l'nmittelb.ir nach seiner Thronbesteigung hatte Konig August II ,
bis 1733), dem Zaren Peter polnisches Gebiet
1 und noch am Ende seines Lebens sich mit Teih
t. um tiir den Rest seines Reiches volle
zu erlangen. Nach dem rode König August It
eich dem König Friedrich Wilhelm I. Polnisch -
F'reufk?n für d rstützung des französischen Kandidaten and
noch zu Beginn des Jahres 1769 war der französische Minister
Choiseul bereit, die Bundesgenossenschaft Preußens gegen
Ermeland und Kurland zu erkaufen.
Friedrich der Große hatte wiederholt den Gedanken an
eine Erwerbung polnischen Gebietes ins Auge gefaßt und schon
als Kronprinz Polnisch-Preußen als ein unentbehrliches Binde-
stück bezeichnet. In seinem ,, Politischen Testament" vom Jahre
1752 hatte er wieder auf diese Erwerbung hingewiesen und als
der Krieg zwischen Rußland und der Pforte zum Ausbruch kam,
sich neuerdings in „politischen Träumereien" ergangen. „Wieder
sieht er im Geiste dereinst Sachsen, Schwedisch-Pommern,
Polnisch-Preußen in die Grenzen seines Staates einbezogen. Dann
werde man, nach Befestigung einiger Weichselplätze, Ost-
preußen gegen russische Anschläge verteidigen können. Aber er
sagt sich zugleich, daß eben Rußland diejenige Macht sei, bei
der man wegen des polnischen Preußens das größte Hindernis
finden würde. So werde es vielleicht besser sein, jenes Land
durch Verhandlung stückweise zu gewinnen, als durch das Recht
des Krieges. Vielleicht werde Rußland in einem Falle, da sich
ihm der preußische Beistand als ein dringendes Bedürfnis
ergäbe, geneigt sein, Thorn. Elbing und eine Bannmeile an
Preußen zu überlassen, zur Verbindung von Pommern mit der
Weichsel J )."
Zur selben Zeit, da Choiseul mit Ermeland und Kurland
lockte, machte auch ein anderer Politiker, Graf Lynar, den
Vorschlag, es sei dem Kriege Rußlands mit der Pforte dadurch
ein rasches Ende zu bereiten, daß auch Osterreich und Preußen
sich an diesem Kampfe gegen die Türkei beteiligen sollten.
Osterreich hätte hiefür Lemberg und Umgebung, dann die Zips,
Preußen das polnische Preußen, Ermeland und das Schutzrecht
über Danzig zu erhalten, Rußland sich durch einen beliebigen
Teil von Polen für die Kriegskosten zu entschädigen. König
Friedrich glaubte doch sein „Traumbild" wenigstens einmal
andeutend nach Petersburg hinwerfen zu sollen 2 j. „Dieser Plan
hat einigen Schimmer," schrieb er seinem Gesandten in Peters-
burg, Grafen Solms, „er erscheint verführerisch. Ich habe ge-
glaubt, ihn Ihnen mitteilen zu sollen. Sie werden, da Sie die
Denkungsart des Grafen Panin kennen, entweder alles dies
l ) Koser, II, 453.
-) Duncker, Die Besitzergreifung von Westpreußen, 177.
den Gebrauch davon machen, den Sie tür tat-
mir sch< int, daß mehr Glänzend'
kt."
Nach einigem Zögern brachte Gru1 SolniS dieses Pr>
..die [dee einiger spekulativer Köpfe in Deutsch]*
l'.tnin verhielt sich ablehnend: 88 würde sich nicht
lohnen, meinte er, drei so gTOÜe Mächte zu vereinigten. 1
irken aber den Dnieatr zu werfen; ein solches Bündnis
nichts geringeres bezwecken, als die Türken aus Eu>
• in I eil Asiens zu vertreiben. Du einzige Hindernis
auszuführen, bilde die l.ifersucht zwischen Österreich und
rreich müsse* sich mit Rußland verbinden und k
iurch türkisches, nicht aber durch polnisches Gebiet hin-
ntschädigt werden- Preußen aber werde in diesem
ngs das polnische Preußen und Frmeland beanspruchen
Rußland selbst, erwiderte Panin auf" die Frage des
Ims, besitz« schon mehr Land, als es regieren könne;
irfe nur einiger Grenzfestungen.
>nig Friedrich gewann die Überzeugung, daß der vor-
'lan in Rußland kein« Billigung finde; dort war man zu
/<it noch nicht einmal geneigt, die Ansprüche des Kc
ich und Bayreuth zu unterstützen. Fr ließ vorläufig das
Projekt fallen; es wieder autzunehmen und nach-
drücklich zu vertreten, fand sich bald ein willkommener Anlaß,
gismund von Ungarn, der während seiner ganzen
it un Geldmangel litt und diesem durch die ver-
Uittel abzuhelfen suchte, hatte im November 1412
■ idte der Gespanschaft Zips an Polen verpfändet. Von
Nachfolgern wurden dann wiederholt, aber vergebens Vsr-
webe unternommen das polnische Pfandrecht über diese Orte /u
iem ungarischen Reichstag 1751 wurde diese Forderung
aufgeworfen, doch mußte jetzt erst die Frage über
Regulierung der seit Jahrhunderten streitig geblieb
-polnischen Reichsgrenze gelöst werden. Es trat demnach
56 die sogenannte Barköczysche 1 rnnzkommi
, die ihren Auftrag in der Art vollzog, daß fast alle
frte der polnischen Zips Stücke ihres Gebietes
len Bevollmächtigten verhielten sich dabei
gleichgültig, als ahnten sie den schließlichen der
it.
Krieg« unter Kaiser Josef II. 1
Als dann zu Anfang - des Jahres 176') Fürst Kaunitz
isammenziehung der Trappen BS den Grenzen von Polen
der Türkei in Anregung brachte, erklärte der Hofkriegsrat
damit einverstanden und riet, insbesondere an den Grenzen
verpfändeten Zipser Distriktes die Aufsteckung der kaiserlicl
Adler vorzunehmen, einerseits um diese Gebietsteile geg
Streifungen der Konföderierten zu sichern, andererseits um da-
durch das österreichische x\nrecht auf dieselben durch einen
Possessionsakt klar an den Tag zu legen Es wurde demnach
von dem Punkte, wo die österreichisch-polnische Grenze unweit
von Teschen begann, durch Ungarn und Siebenbürgen lai
ganzen Grenzzuges gegen Polen, gegen die Moldau und Walach
ein Militärkordon zum Schutze der Grenzen und um Mini
feindlicher Streilparteien zu verhüten. 11.
Gelegentlich dieser Grenzbesetzun^ wurde auch die wich:
Frage aufgeworfen, wie bezüglich der Besetzung des zwisi
Österreich und Polen streitigen Gebietes vorgegangen werc
solle, da ja der Zipser Distrikt noch immer unter der Oberhohe
Ungarns sich befand, obwohl das Besitzrecht Polens auf dies
Distrikt ebenfalls zweifellos feststand.
Fürst Kaunitz stellte vor allem den Grundsatz auf,
Absicht dürfe keineswegs dahin gerichtet sein, Polen auch
den geringsten Gebietsteil zu entziehen, auf welchen man 1
oder nachweisbares Recht besit/.e, Wenn er
noch rate, auch in streitigen Grenzgebieten die kaiserlicl
Adlei aufzupflanzen. So könne dies nur mit der gleichzeitig
uiul ausdrücklichen Erklärung an Pole: tehen, dati 1.
den > twaigen Rechten dieses Staates keineswegs zu n.
treten, sondern zu götl Beilegung von
jederzeit bereitwilligst die Hand geboten werden solle.
König Stanislaus August von Polen entschied üb
diese 1 rage selbst, laden <t Im April 1769 durch Beinen Bruc
den 1 ür>t'-n Ponietowski, den Kaiserhof bitten ließ, den Zij
Distrikt einstweilen mit österreichischen Truppen zu fr
da aui diesem Bod< •
sich herumtr
och, die Anordnui
kordons nicht durch Beratung aui dieses Ansuchen zn
fertigen, da eine solche Hand] mit der
tat nicht tu vereinbar* und weil durch
tdlung, zu welcher die Kai ius eigem-r Machtvi
■menheit lassen habt-, die tatsache d< irischen
htes auf die Zips unzweideutiger hervor
an diese Besetzung auf Ansuchen des K>
•Ige.
Um jedoch allen beteiligten Mächten den Argwohn zu
nehmen, als ob der Wiener Hof beabsichtige, die herrschende
i benützen, um dem Pfandrecht«- Polens nahe zu
treten mtlichte Fürst Kaunitz eine Erklärung, in welcher
ilche Absicht ausdrücklich in Abrede gestellt wurde. 1
Erklärung wurde sowohl den fremdes Ministem in Wien und
►ten Poniatowski mitgeteilt, als auch in den Ort-
schaften der polnischen Zip* verlautbart
unterliegt kein ifel, daß man in dem Augenblick,
u sich entschloß die polnische Zips zu besetzen, auch den
ken faßte, dieses < rebiet nicht so leicht wieder aufzugeben.
esehen davon, daß nicht nur die Vorfahren der Kaiserin
eresia, sondern auch diese selbst durch ungarische
Landtagsartikel sieh zur Wiedererwerbung der Zips verbindlich
;it, ließ auch die geographische Lage dieses Gebietes,
on ungarischem Territorium fast ganz umschlossen und
i hohen Gebirgszug der Tatra von Polen fast voü-
hnitten war, die baldige Wiedervereinigung mit
q ungemein wünschenswert erscheinen. Doch dachte man
i!s nur an eine Einlösung und nicht an eine widerrechtliche
ung mit Ungarn, etwa wie König Friedrich II. sich
Schlesiens bemächtigt hatt
Bei der Aussteckung der Grenze zwischen Polen und der
rab sich dann, dali diese vor dem Verpfändungsjahre
umfangreich sen sei als später, weshalb die Aufsteckung
en Adler in der Weise vorgenommen wurde, daß
I eile der bisherigen polnischen Starosteien Sandec,
narkt und Czorsztyn innerhalb der neu gezogenen Grenzlinie
.■ich wurde hiebei nicht beabsichtigt, die besetzten pol*
i )istrikte zu annektieren. Eine Teilung Polens lag übrigens,
■ •'S treffend bemerkt, zu jener Zeit . rmaßen
tolitischen Atmosphäre, denn im August desselben Jahres
r Herzog von Choiseul dem österreichischen Bot-
ifter in Paris, Grafen Mercy, den Vorschlag, polnisches Ge-
besetzen und gleichzeitig erklärte ihm einer der tatig
i- letzle Regteruogsx«it, I .
3*
36
polnischen Agenten, General Mokronowski, die konföderierte
Republik sei gern bereit, dem Hause Österreich die Zips gegen
einen geringfügigen Betrag zurückzugeben, da sie Polen ohnehin
nur geringen Nutzen gewähre.
Die Teilung Polens.
In Petersburg hatte man noch immer gehofft, den Wiener
Hof für eine gemeinschaftliche Aktion gegen die Pforte gewinnen
zu können ; die Aufstellung österreichischer Truppen an der Xord-
seite der Karpaten und die Besetzung der an die Zips grenzenden
Starosteien bewies jedoch das Gegenteil. Es war notwendig,
engen Anschluß an Preußen zu suchen und den Fehler, die Hilfe
König Friedrichs ohne jede Entschädigung begehrt zu haben,
wieder gutzumachen. Doch waren hierüber die Ansichten der
russischen Staatsmänner geteilt, denn während der Kanzler Graf
Panin an dem Grundsatze festhielt, daß Rußland eine Teilung
Polens nie dulden dürfe, damit die Republik ausschließlich
russischem Einflüsse unterworfen bleibe, wünschten andere, Öster-
reich möge die besetzten polnischen Starosteien behalten, damit
Rußland und Preußen ebenso verfahren könne. Dieser Ansicht
war auch die Zarin. Gelegentlich einer Abendunterhaltung er-
zählte sie dem Prinzen Heinrich von Preußen scherzend das
Vorgehen der Österreicher und fügte hinzu: „Aber warum sollte
nicht jedermann zugreifen?" Prinz Heinrich antwortete, König
Friedrich habe nur wegen der Pest einen Kordon in Polen
ziehen lassen, aber keine Starosteien okkupiert. „Aber warum
nicht gleichfalls okkupieren?" fragte die Kaiserin lachend. Bald
darauf brachte Graf Czernytscheff das Gespräch auf dasselbe
Thema und fügte hinzu: „Warum nicht das Bistum Ermeland
wegnehmen ? Schließlich muß doch jedermann etwas haben ')."
Aber König Friedrich war nicht geneigt, sich der Gefahr
eines Krieges auszusetzen „für ein Kompliment und einen Zobel-
pelz". Er bezweifelte, daß Osterreich die besetzten Starosteien
behalten werde und besorgte, von Rußland durch die Aussicht
auf eine unbedeutende Fntsehüdigung in einen Krieg gegen
Österreich und Frankreich getrieben zu werden. „Was die Be-
sitznahme von Krinelund anbetrifft, so habe ich davon abgesehen,
weil das Spiel nicht der Frage wert ist. Die Portion ist so winzig,
daß sie das (ieschrei, das sie veranlassen würde, nicht lohnen
') l'ittix llrluiii'li an Kiinii; Friedrich. Petersburg, 8. Januar 1771.
jrde. Polnisch-Preulien wäre der Mühe wert, selbst ohne Dan
denn wir hätten dann die Weichsel und die freie Verbin <i
:n Königreich, eine wichtige Sache. Das würde die Mühe
enn es sich um Geld handelte, Geld und reichlich aus-
ber wenn man Bagatellen mit Eifer nimmt, so macht
i Eindrnck der Habsucht und Unersättlichkeit, und ich
möchte iß man mir noch mehr von diesen Eigenschaft
•nan es ohnehin in Kuropa tut.'' Noch war sein St
n Krieges zu sehr erschöpft, als dal.; es --ich in
-'Lrit-n zweiten hätte stürzen mögen und das angebotene hnneland
chs Sous" wert. Erhielt es für ratsam, unter di<
umständen neutral zu bleiben und die günstige Gelegenheit
abzuwarten; jeder Augenblick, um den der Frieden sich ver-
feinern Staat'- neue Kräfte, während die Rußlands
und Österreichs im Kampfe sich erschöpften '>.
Ab. -r von diesen Anschauungen lieü er ab, als Prinz Hein-
mrückkehrte. „Ich will Sie als Herrn des Ufers des Bal-
tischen Meeres und Sie mit der stärksten Macht Deutschlands
ilen sehen, den diese vereinigten Kraft«- in Europa
n können," hatte der Prinz schon im Jahre 1769 seinem
n Bruder zugerufen und seitdem die Erwerbung eines
on Polen nicht aus den Augen verloren; nun ge-
S ihm bald, den König in diesem Sinne zu beeinflussen. Am
!>ruar war Prinz Heinrich in Potsdam eingetroffen, am
entscheidende Weisung an den Grafen So Im 8. Die
-> her hätten einen 1 eil Polens beset/t und die Beschwerde
publik ausweichend beantwortet, so jedoch, daü ihre Ab«
Ansprüche geltend zu machen, deutlich werde. Auch
n habe derartige Ansprüche und wolle das
jiel < >sterreichs befolgen, indem er sich in den Besitz eines
11 [Klinischen Provinz setze, um sie wieder zurückzugeben,
abstehe, oder sie zu behalten, wenn es seine
u Rechtstitel geltend machen wolle. Geg enwärtig
es sich nicht mehr um die Integrität Polens, sondern um
iltung des wluichgewichtes.
•he Staatskanzler zeigte sich diesen Vorschlägen
\ betonte jedoch, daü es darauf ankomme, S
irreich die besetzten Starosteien wirklich
He und lieü König Friedrich auffordern, hierüb'
rieh an den Prinzen Heinrich, 24. und 31. Janum
38
Wien anzufragen. Am 27 April kam König Friedrich
Wunsche Rußlands nach. In einer Audienz teilte er v in N \
die freudige Nachricht mit, daß die Herstellung d
Aussicht stehe. Rußland werde die Moldau und Walachei de
Türken zurückerstatten, nur die Verzichtleistung auf die
abhängigkeit der Tataren und auf Asow dürfte mit groß»
Schwierigkeiten verbunden sein. Seiner Ansicht nach könnte rm
bezüglich des letzten Punktes nachgeben, da Asow kein
Seehafen sei. Rußland werde seine Entschä am besten ai
Kosten Polens finden; er selbst finde dies auch am
mäßigsten. Osterreich könne dann das besetzte polnische
behalten und auch er werde ..seine Kouvenienz" suchen.
Sinne seiner Instruktion entgegnete van .Swieten, dal
reich allerdings einige streitige Distrikte besetzt habe, jedoc
lit sei, sich mit der Republik zu verständigen, falls die in
rreich vorzubringenden Beweise für nicht genügend befundi
würden. Nach Herstellung des Friedens und nacli dem Rückzu;
der preußischen und russischen 1 ruppen aus Polen, werd«
reich nicht ermangeln, dasselbe zu tun und in den be
Starosteien den früheren Zustand eintreten lassen. Wiehdrücklie
betonte jedoch van Swieten, daß man zwischen den Grei
«Hstrikten und den Zipser Städten einen Unterschied 1
müsse, da das Recht auf Auslösung der letzteren seinerzeit v<
behalten wurde und unbestreitbar sei. Ohne hierauf näher ei
zugehen, forderte König Friedrich, man möge doch in den öatt
reichischen Archiven nachsuchen lassen, ob man nicht noc
Anrechte auf das eine oder andere Palatino
machen könne. ,, Glauben .Sie mir, man muß die Gelegenheit
nützen. Ich werde auch meinen I eU nehmen und Rußland d»
Dutch diese Besitzergreifung - werde man am
in die Lage versetzt, die Ruhe in Fol 1 haltt
Van Swieten begnügte sich zu bemerken, dl BeruhigUl
iis durch eine gemeinschaftliche Garantie derselben ur
durch gegenseitiges gutes Einvernehmen 1 gesichert
und stellte es der Beurteilung des Königs anheim, ob ihm rk
Anwachsen der russischen Macht an der preußischen
ganz gleichgültig lein könne. Die Russen verlangen nur dt
polnii nteil von Livland, meinte der König, er Belbst
ruf »ich Pommern "der Polnisch-Preußen i
van -
n am nächsten Tage übersendete König Friedrich
sandten in Petersburg neue W D, Van .Swieten
habe gesagt, daß die Zips seit alter Z>it (Österreich gehöre und
Starosteien von Ungarn abgerissen worden
rde bei einer Pazitikation Polens seine Rechte und
iche beweisen. Der Wiener Hof gebe demnach das Bei-
Rnbland und Preußen seien dadurch ermächtigt, ebenso zu
i en.
I» RuUland war man doch noch nicht geneigt, auf die Au-
fbietungen Friedrichs einzugehen und auch seine weit
unausgesetzten Bemühungen hätten schwerlich Frfolg gehabt,
rreich nachgiebiger gewesen wäre. Aber hier beharrte
Kaunitz auf seinem Plan, durch die Verbindung mit der
, Rußland zur Verzichtleistung auf seine Forderung«
rwingen und die Integrität Polens zu retten. Graf Panin er-
in die früh' i Uten Bedingungen. In einer Unter-
nut dem österreichischen Botschafter, Fürsten Lohko-
nitr, am 30. Mai 1771, erklärte er sich bereit, auf die beiden
rdeien zu verzichten, die Sequestration der DonauffitSten-
tuf 25 Jahre fallen zu lassen und verlangte nur deren Un-
tbhängigkeit. Gleichzeitig machte (traf Panin die Bemerkung.
- den Anschein gewinne, als ob das Wiener Kabinett
durch Besitzergreifung einiger polnischer Gebietsteile
Kriegskosten einigermaßen sich schadlos zu halten. Wahr-
ich werde auch PreuUen diese Gelegenheit ergreifen und
Ansprüche auf einige polnische rerritorien geltend machen.
Falle könnte Polen durch die Moldau und Wal.t
verden.
1 stand zu dieser Zeit mitten in den Verhandlungen
über den Abschluß einer Konvention mit der Pforte.
Fürst Kaunitz lehnte daher ab, die usbedingun
B Konstantinopel mitzuteilen, da ein auf dieser Grund?
.»nde kommender Friede für das russische Reich die
gste und größte Eroberung sein würde, die eine europäj
letzten Jahren gemacht. Eine solche außerordent-
v'ergrößerung eines ohnehin schon mächtigen Reiches würde
«•ine höchst bedenkliche und gefährliche Veränderung in dem
en Gleichgewichte hervorrufen und für die anderen
••, die keinen verhältnismäßigen Gebietszuwachs erhalten,
«nc berechtigte Ursache bilden, um einem derart;
hen Hindernisse in den Weg zu legen. Es v.
in die Kategorie der seltenen und ganz unw. inlich«
Vorkommnisse gehören, wenn eine ihr eL
nicht miükennende dritte Macht nicht allein
bleiben, sondern auch noch ihre Hill? dazu leihen wollte, de
schwächeren Teil dem mächtigeren völlig unterwürfig zu macht
Noch seien die Mittel der Pforte nicht so erschöpft, um d<
Rußland vorgeschlagenen Vereinbarung <iie Hand bieten
an. Ein derartiger Friede wäre nur der Anfang von
— die vollständige Vernichtung ischen Reiches wurde
dann bloß eine Frage der Zeit sein. Die Unabhä ; t dr
ren vertrage das österreiehische Enteresse ebensov.
die Loslösung der Donaufürstentümer von der türkischen Hei
si hiiit, selbst wenn dieselben nicht zu Rußland geschli
dem irgend einem unabhängigen Fürsten übertragen würden.
Gleichzeitig hatte r'ür.^t Lobkowitz die Bestimmung der
an den < in-nzen Ungarns angesammelten österreichischen Trupper
nachdrücklich hervorzuheben : sie seien für den Fall konzentrit
worden, als durch die glücklichen Erfolge der russischen \
eine Störung des Gleichgewichtes eintreten würde. Diese Storni
aber werde eintreten, wenn das russische Heer die Dons
K ii reiten sollte, in welchem Falle Österreich an dem Krief
zur Unterstützung der Pforte teilzunehmen gezwungen se
könnte.
In Petersburg zeigte man sich befremdet über diese Haitut
Wiener Hofes und fand es unverständlich, dafi Osterren
eine Gelegenheit vorübergehen lassen wollte, ohne Vorteilt- ai
einem Kriege zu ziehen, an dem es keinen Anteil genomrm
habe ; aber man erkannte auch, daß die Bunde
PrettSens notwendiger war denn je. So schwer es dem '
i in auch lallen mochte, auf die Herrschaft über ganz Pol«
verzichten, er mußte sich jetzt dazu entschließen und unmittel-
bar nach der Unterredung mit dem Fürsten Lobkowitz ei
ex dem I >olms, dar. die Verhandlungen wegen der
seitigen Erwerbungen polnischen Gebietes eingeleitet «
könnten.
König Friedrich war mit dieser Wendung der I»
Zufrieden; eine direkte Verständigung zwischen Österrei<
Rußland hätte seine Pläne leicht stören können, nun konnte
noch immer, selbst ohne Krieg, zu d chten «tebiet
wenn es ihm nur i ward, die l
der Donaufurstentümer n Eu stimmen.
lien die < refahr eines Krieges
h und Rußland drohend genug 1 , Anfang Juli 1771 «r
Maria 1 heresia dem englischen Botschal ter in \
nachdrücklich, daß < »sterreich der Pforte eine Gebietsabtretung
• lürte und eine Teilung Polens irerd< rreich
dulden. „Ich wünsche kein Dorf zu behalten, dumii
rnt. Ich will keine Eingriffe machen, auch nicht dulden,
diß solche gemacht werden. Beim Ausbruch dieses unglück-
lichen Kri ich Ihnen, ich wollte solange als mö|
I bleiben; ich sage Ihnen jetzt mit derselben Offenheit.
daß ich daran teilnehmen muß, wenn er länger dauert als <!
Feldzag. Ich weiß, es ist ein änderst verderblicher Krieg; wir
■I dem Hunger, der Pest, jeder Plage ausgesetzt »ein,
künftige Sicherheit, die Erhaltung meiner wesentlichst« n
fordern ihn so laut, dal.» mir keine Wahl bleibt."
Ähnliche Erklärungen gab van Swieten in Berlin
Rh" Preußen hohe Zeit, den Kriegsplan mit den Rat
•r Preußens Entschädigung festzustellen. Während
K riedrich die Kriegsvorbereitungen einleit--t<-,
ite er sich auch, die Russen zur Verzichtleistung auf die
gewünschte Unabhängigkeit der Donaufüistentümef zu bew«
T»«Min dort lag, das wußte er jetzt aus dem Munde der Kai
selbst, „der Knoten". In einer Unterred
hen Gesandten in Wien hatte sie den Wunsch
«ler König möge die Gefahr eines Krieges, an den sie
t Widerwillen denke, abwenden, indem er Rußland bew
r Moldau und Walachei abzustehen und die Pforte dahin-
ich dann auf Grund der russischen Vorschläge in Ver-
en. Fürst Kaunitz beeilte sich allerdings
Erklärungen der Kaiserin abzuschwächen, aber König
doch immer mehr auf jenen Verzicht Ruli-
und die Ereignisse auf dem Kriegsschauplätze machten
'.'•11 Kaunitz nachgiebig
en hatten nicht nur die Krim erobert, sondern
mch Ende Oktober 1771 nach Überschreitung der I 1
gung der Türken bei Matschin und Tultscha bis I
>-. von wo aus sie sich den Weg über Schumi
I lerz des osmanischen Reiches zu öffnen suchten. Das
Eese Waffenerfolge augenscheinlich gewordene Unver-
II der Türkei, dem Andrängen der Russen auf die Dauer
teln-n und die sicheren Nachrichten über die Ab-
42
machungen Preußens und Rußlands bezüglich der i l'olet
liefen den baldigen Kintritt einer allgemeinen Krisis befürchtt
fürst Kaunitz entwarf t in>- Reihe \ < >n Projekten, nach welche
ein A.USWög aus der Verwirrung gefunden werden könn
Polen EU t' j il«-n. Kaiser Josef hielt nur drei P'älle für mögliel
entweder, der Krieg werde beendet, ohne wesentliche Vorte
der Kriegführenden: dieser Fall sei chimärisch; Vereinbarur
zwischen Osterreich, Rußland und Preußen: in diesem F
müßte festgestellt werden, ob die Erwerbungen für < Ksterreic
auf Kosten der Türkei oder Polens anzustreben wären ;
Verwirklichung dieses Planes schien dem Kaiser schwierig, e
seiner Allsicht nach nur eine dritte Möglichkeit:
mit RuLiland, das sich mit mäßigen Vorteilen begnügen
In Polen hätte alles beim alten zu bleiben, I Österreich gebe
besetzten polnischen Gebietsteile zurück, mit Ausnahme der Zij
und des gleichfalls abzulösenden Gebietes von Lublau. Abt
Vorschläge, welche in diesem Sinne nach Petersburg g<
wurden, fanden kühle Aufnahme und wurden mit einer förmlich«
Hinladung zu einem Teilungstraktat aui Kosten Polens be
wortet.
Es hat der Kaiserin Maria Theresia schwere Seelenkämpfe
gekostet, ehe sie sich entschloß, ihr»- Zustimmung zu geben und
sie hat die österreichische Politik seit dem Jahre 1700 hart ver-
urteilt. Vom Reginne ihrer Regierung habe sie stets nach Wahr-
haftigkeit und Gerechtigkeit, nach treuer Erfüllung ihrer Ver-
pflichtungen gestrebt und dadurch das Vertrauen und die l'»<
wunderun-^ von freund und Feind errungen. Die Absicht dt
Königs von Preußen, sich eines Teiles von Pulen zu bemächtiget
habe sie stets erkannt und zu zerstören gewußt Xun habe ma
aber selbst im trüben zu G gesucht and elenc
polnische Distrikte zu gewinnen, ein System befolgt, das sie
sehr schlecht bewährt habe. „Alle unsere Besorg
sich auf die Gefahr, von der wir uns einbildet
der Vergrößerung Rußlands erblicken müßten; ja man verblendet
sich SO weit, dal.i man sogar glaubte, durch jene prunkhafte Zl
sammenkunft in Neustadt eine Übereinstimmung und ein
Vertrauen zwischen uns und dem König von l'reuß«
eführt zu haben, \)u- Hoffnung, biedurch Rußl
imponieren, von der Pforte Geld iw
polnischen Distrikt« haltet
•
hrlichen Schritten, die jener Geradheit und Red-
it nur v itsprechen, welche wahrend meiaa
it immer die einzigen Grundlagen meines Verfahrens
det hatten.''
die Kaiserin .stand vor dem Entschlösse, entweder
am 17. Februar 177- 1 zwischen Rußland und Pn
>senen Teilungsvertrag mit bewaffneter Hand zu v.
i oder untätig zuzusehen, wie durch unverhältnismäßige Ver-
Preußens und Rußlands das Maus Usterreich in die
gebracht wurde. Mit schweren Sorgen g«J
istimmung. „Ich finde, daß vor jetzo nichts anderes mehr
a tun. kann mich aber noch nicht beruhigen über die Ver-
ser beiden Puissancen und noch wenig« wir
mit selben teilen bollen."
Die Verhandlungen über den wechselseitigen Anteil des zu
lierenden polnischen Gebietes dauerten noch die folgenden
Monate hindurch, denn war man von preußischer und russi-
bisher bemüht gewesen, < Österreich zur Teilnahm
.f Polens zu bewegen, so fand König Friedrich jetzt,
Uten Appetit" habe. Aber die Bemühungen, die öster
ichen Ansprüche herabzudrücken, scheiterten an der Festig-
te Kaisers Josef, der ein entschlossenes Vorschieben
•her Truppen für wirksamer hielt, als das „beständige
Hin- und Herschreiben".
Am 5. August 1772 fand dann in Petersburg die Unter-
:ng des wirklichen Teilungsvertrages statt, in welchem ]<
I Tuhte der bestimmte Anteil zugemessen und der 1. Sep-
tember 1 77.2 als Tag der gemeinsamen Besitzergreifung bezei>
. Gleichzeitig übersandte man dem König von Polen eine
Eddän r die Notwendigkeit und den Umfang die
nahmen und den versammelten polnischen Reichsständen über
»rechtliche Begründung und die Anspruchstitel der
ite.
Dem Abkommen gemäß wurde von den teilenden Machten
September die Besitzergreifung ihrer Anteile vollzogen und
trat sodann die besetzten Gebiete durch Verträge, mit
vom 3. August, mit Rußland und Preußen vom 18. Sep<
feierlich ab. Osterreich erhielt die 13 Zipsei
die Hälfte des Palatinats von Krakau. die Heri
• hwitz und Zator, ferner Teile von Podolien, Sandomir.
und Pukutien, im ganzen einen Flächenraurn von ungefähr
14üo »Juadratmeilen mit einer Bevölkerung von 3 Mill'u
Anteil Preußens, 044 Quadratmeiieu mit 600.000
wohnerti, wardurch die geographische Lage von
Durch die Krwerbung hrmelands, Pomerellens, des Palatinatt
Marienburg mit Klbing, des Kulmerlandes und des Xt-tzedistri
wurde die Verbindung Ostpreußens mit der Mark und Hintt
pommern hergestellt. Nur Thorn und Danzig mit ihn
blieben polnische Enklavn.
Rußland annektierte <la-> gesamte WVilirußland an der T »i
und dem Dnlepr, 1975 tmeilen mit 1,800.000 Bewohnet
Bedeutsamer war noch, dafi SS >ich bei der den Abtn
folgenden Umgestaltung der Verfassung Polens entscheidend*
Einfluß zu sichern wußte. 1 >>-r „permanente Rat'", dessen Beschlüss
der König sicli unterwerfen muHtc. wurde bald ein Or.
Glieder stets in russischem Solde erhalten und wirksam
alle Bestrebung« n des Königs und des Reichstages nacli Sei
ständigkeit verwendet werden konnten.
Im Zusammenhang mit der ersten Teilung Polens erfbl
wenige Jahre später die Besitzergreifung jenes Teils der . A
der damals schon der ,.{inut nem^escu", der deutsche
, dann aber die Bukowina, der Buchenwald, genannt wur
Während die Teilung Polens sich vollzog, dauerte der Kri<
■dien Rul.iland und der Türkei fort, < h Bt erreici
wurde von de* Pforte noch als bundespfüchtige HiH
ehen. Gleichzeitig wandte sich aber auch Rußland an
Wiener Kabinett wegen Vermittlung eines Friedens und
dieser Gelegenheit regte Kaunitz die Erwerbung der klei
Walachei 1 eine Galdentachadigung an. I
jedoch dieses ' rebiel iQ militärischer, noch in komm»-'
r politischer Hinsicht eines solchen Opfers wert, WOhl aber
er die Bai ins Auge, durch deren Erwerbunj
bequeme und direkte V« mit dem südöstlichen T
• > willkommener mußte j
lands um FriedensveriuilUung sein, wofür
in ihr«T, id /ur ; eines Landstriches in
Moldau l huguts um den t
türkischi n I Lesuli it, da d
Süll lul Hamid arf
ber
45
gang endete unglücklich für die Pforte, die nun jeden Widerstand
aufgab und am 1 6. Juli 1774 den Frieden von Kutschuk-Kainardschi
schloß, in welchem Rußland neben Asow und Kinburn, Kertsch
und Jenikale, dann die Täler des Kuban und Terek erwarb. Die
Pforte verzichtete auf die Oberhoheit über die Krim, gestattete
den Bewohnern der Donaufürstentümer freie Übung des griechischen
Glaubens und versprach, die christliche Religion und deren
Kirchen zu schützen. Inzwischen hatte man in Wien bereits den
Entschluß gefaßt, das in Aussicht genommene Gebiet der Moldau
militärisch besetzen zu lassen und dafür auf die in der Konvention
vom 6. Juli 1771 von der Türkei versprochene kleine Walachei
zu verzichten. Es gelang tatsächlich den Bemühungen Thuguts,
den anfänglichen Widerstand der Pforte zu besiegen, trotz der
Gegenbestrebungen des preußischen Gesandten in Konstantinopel ;
der leitende russische Minister, Graf Panin, aber machte nur
den Einwand geltend, daß Preußen in dem Vorgehen Österreichs
einen neuen Anlaß suchen werde, seinen polnischen Anteil zu
vergrößern. Am 7. Mai 1775 wurde die Abtretungskonvention
unterzeichnet.
Der bayrische Erbfolgekrieg
1778—1779.
Ursachen des Krieges.
Schon in früheren Epochen hatte man österreichischerseits
die Erwerbung Bayerns ins Auge gefaßt, namentlich zur Zeit des
spanischen Erbfolgekrieges; 1743 nahm man diesen Plan
wieder auf und gedachte Karl VII. für die Abtretung seiner
Stammlande durch Elsaß, Lothringen und die Franche Comte zu
entschädigen. Zehn Jahre später wurde der Gedanke von Bayern
selbst angeregt, um eine Heirat des österreichischen Kronprinzen
mit Josefa, der Schwester des regierenden Kurfürsten, zustande
zu bringen. Doch ging man damals in Wien auf diese Pläne nicht
ein, da man in einer Ehe Josefs mit Isabella von Parma dem
politischen Interesse, welches sich ehemals in einer möglichst
engen Verbindung mit den Bourbons konzentrierte, besser zu
dienen glaubte. Nach dem Tode Isabellas, 27. November 1763,
kam man wieder auf jene Verbindung zurück und im Jahre 1 765
heiratete Josef tatsächlich die Schwester des bayrischen Kur-
fürsten, doch erkalteten die Beziehungen zu diesem nach dem
Tode Josefas vollständig. Der Kurfürst wandte sich von Öster-
reich ab und erneuerte alte Erbschaftsverträge mit dem ver-
wandten pfälzischen Kurhause 1 ).
In Wien ließ man deshalb die Angelegenheit nicht fallen.
Überzeugt von der Richtigkeit des Grundsatzes, daß eine Macht-
vergTÖßerung nur dann erreichbar sei, wenn rechtzeitig die ent-
sprechenden Maßnahmen ergriffen wurden, ein Grundsatz, durch
dessen Befolgung namentlich Preußen sich in seiner Machtstellung
so sehr emporgeschwungen, rechnete Fürst Kaunitz schon früh-
zeitig mit der Möglichkeit des kinderlosen Absterbens Maxi-
milian Josefs und bereits im Dezember 1764 sprach er die
Besorgnis aus, daß die Pfalz und Sachsen, vielleicht auch Frank-
>) Fonrnier, 142, 143.
Kriege unter Kaiser Josef II.
5Q
reich, in nicht zu ferner Zeit, die bayrische Erbfolgefrage in
Anregung bringen und eine Verständigung der beteiligten Parteien
bewirken könnten, nur um die Absichten Österreichs zu vereiteln,
wenn letzteres nicht rechtzeitig die Sache in die Hände nähme.
Fürst Kaunitz war der Ansicht, daß das ganze bayrische Gebiet
vom Inn entlang bis an die Tiroler Grenze erworben werden
könnte, ein Landstrich, der zur Abrundung Österreichs dienen
würde und welchen man schon in älteren Zeiten besessen habe.
Allerdings wäre es am besten und auch sehr erwünscht, den
ganzen Komplex der bayrischen Lande mit Österreich zu ver-
einigen. Sollte es notwendig erscheinen, Kurpfalz oder einige
andere Höfe heranzuziehen, so könnten die österreichischen Vor-
lande oder die Niederlande als Ausgleichsobjekte benützt werden.
Drei Jahre später wurde die bayrische Erbfolgefrage vom
Kaiser Josef angeregt, der namentlich die "Wichtigkeit der Maß-
nahmen bezüglich Ansbachs und Bayreuths, dann der württem-
bergischen Erbfolge betonte ; doch wurde die Angelegenheit auf
Anraten des Staatskanzlers, welcher einen günstigeren Zeitpunkt
abzuwarten vorschlug, fallen gelassen.
König Friedrich IL suchte auch, bevor er dem einstigen
Gegner näher trat, dessen Ziele und Absichten bezüglich
Bayerns zu ergründen, doch wurde diese Frage während der
Zusammenkünfte in Neiße und Neustadt von keiner Seite zur
Sprache gebracht, hingegen berührte Friedrich im Herbst 1772,
kurz nach dem Abschluß des Vertrages über die Teilung Polens,
diese Angelegenheit neuerdings, indem er zu dem mit Urlaub ab-
gehenden van Swieten sagte, er hoffe, die beiden Höfe würden
in noch engere Verbindung miteinander treten und alles ver-
meiden, was Meinungsverschiedenheiten hervorrufen könnte.
Namentlich müsse man sich einigen über die Nachfolge in
Bayreuth und Ansbach, über die bayrische Erbfolge und über
eine etwaige Vergrößerung Österreichs gegen Venedig *).
Fürst Kaunitz hielt diese Mitteilung des österreichischen
Gesandten für wichtig genug, um sie in einem Vortrag zur
Kenntnis der Kaiserin zu bringen ; doch machte er die Unter-
redung nicht zum Gegenstand einer diplomatischen Auseinander-
setzung. Erst im Jahre 1776 wandte sich der Kanzler ernstlich
der bayrischen Erbfolgefrage zu und im März 1777 trat er,
nachdem der Kurfürst schon früher seine Bereitwilligkeit erklärt
') Van Swieten an Kaunitz, 24. September 1772.
Sl
mit Kurpfalz übe» die gegenseitigen Anspräche auf Bayern
:hen Meinungsaustausch in unmittelbare Unter-
Uung. Sie nahm, hauptsächlich durch da^ j'-nkommen
rorpfilzischen Ministers, dea Freiherrn von Beckers,
[auf, ja, der knrpShdsche Resident in Wien,
>n Ritt« !>te sogar versichern zu sollen, dal
am besten wäre, wenn Ober- und Niederbayern, die Oberpfalz
ch der Neuburgischen und Sulzbachschen Lande gegen
aes äquivalent dem Erzhause überlassen wurden.
Fürst Kaunitz. der ebenso wie Kaiser Josef der Ansieht
i dali man sn rasch als möglich die eingeleiteten Unterhand-
beenden müsse, da der Kurfürst von der Pfalz sonst
iiritte tun würde, um sich die Erbfolge zu siehern und
i< h Preußen leicht durch Abtretung einiger Teile von
und Berg g n werden konnte, stellte- die MögUch-
auf: entweder man begnüge sich mit Niederbayern und
Mindelheim, dann wären einfach die kurpfälzischen Ansprii
die übrigen bayrischen Lande anzuerkennen und von Kur-
iianerkennung zu erwirken, oder man erbebe A u-
jeh auf die Erwerbung Oberbayerns oder gar auf die Ober-
pfalz nebst den Sulzbachschen und Neuburgischen Landen, dann
müsse dem Kurfürsten dafür eine Entschädigung geboten werden,
die nur den Niederlanden entnommen werden konnte.
rin Maria Theresia hatte seit den langen und blut
sie vom Beginn ihrer Regierung teils um den
nd ihr»-s Reiches, teils um Wiedergewinnung des ihr leit-
en, geführt, eine mit der Forterhaltung des Frieden-
an. nie Politik der Sammlung zum Grundsatz ihrer aus-
■ ■ -Ziehungen gemacht. Es ist bekannt, wie schwer ihr
«rilligung zur Erwerbung polnischer Gebietsteile entrungen
konnte, auch die Verhandlungen um die bayrische Erb-
enden nur in sehr geringem Grade ihren Beifäll. Immer-
trte sie sich den Bestrebungen ihr'-s Sohnes und des
i Kaunitz nicht, solange sie mit Grund erwarten konnte,
chera Wege und ohne Herbeiführung ernstliehen Zwie-
i das Ziel zu gelangen.
Nun traf jedoch, anfangs November 1777, die Nachricht von
! ode des Österreich er-ebenen kur]> I
'•in und sofort ahnte sie ernsthafte Yerwieklui
:i meine Lage in Kühe endigen," bat sie! Der Staats-
wußte zu beruhigen, da der Kurfürst, nach wie \<>r. einem
4-
52
gütlichen Einvernehmen mit < >sterreich g blieb und l
herr von Ritter, der .sich mit bestimmten Vorschlag'
aex Hofes nach Mannheim und Zweibrückeo begeben hat
anfangs Dezember wieder in Wien eintraf. Die Nachricht,
zu dieser Zeit der Kurfürst von Bayern Maximilian
schwer erkrankt war, weckte auf beiden Seiten den Woni
die bish> Abmachungen durch einen völkerrechtlichen Vc
trag abzuschließen.
Aber in den nun neuerdings eröffneten Verhandlung
gaben sich Schwierigkeiten und Kaiser Josef war entschloss
kurzweg die bereits in den letzten Monaten bereitgestellten
Trappen in Niederbayern einrücken zu lassen. Mit aller I
widersetzte sich die Kaiserin diesem Vorhaben 1 ), das übrige
vorläufig nicht zur Ausführung gelangte, da Kaunitz die Bedenl
Ritters zu beseitigen wußte, worauf am 3. Januar 177s die Kr
vention mit Kurpfalz zum Abschluß gebracht wurde.
Kurfürst Karl Theodor von Bayern, der nach dem am
30. Dezember 1777 erfolgten Tode Maximilian Josefs
Regierung angetreten hatte) sollte für sich und seine Erben
Nachfolger in der Kur erklären, dal.i er die Ansprüche des
hauses Österreich, welche aus der vom Kaiser Sigismund
dem Herzog Albrecht von Osterreich erteilten Belehnunyr
Bayern, BO wie sie Vermöge der Teilung vom Jahre 1353
bayrisch«- Herzog Johann besessen, als vollkommen begrüm
anerki-mn-ii, jedoch unter dem Vorbehalte, daß es dem
pfälzischen Hause obUegen werde, bei sich ergebenden Zw.it-
über die « rrenzen der betreffenden Anteile, dokumentierte Bew<
vorzulegen. Kurpfalz werde die Besitzergreifung di<-
ohne Ausnahme geschehen lassen. Di« Herrschaft M'mdelh»
wegen des Anwartschaft und anderer rechtlicher Ansprüi
von Kaiserin Maria Theresia in Besitz genommen
Kurfürst wird dem rechtsbeständigen Rückfall der böhmisi
Lehen in der Oberpfalz nnter keinem Vorwande entgegentn
:■ erkennt die Kaiserin Maria 1 tia für sich, ihre Erl
und mmen das Erb- und Lehei cht des Kui
und des gesamten PfäUisch~Rudolhni8chQn 1 Luises in i)i.
rn an. Beide 1 iden 1 eile behalt
vor, üb' Xu^tausch der dem Er/hause stipuliertermaßen un-
bestritten zufallenden Distrikte • ozen Komplexe«
, am
*) Maria Theresia an Josef, 2. Januar
53
nach allmählichem Abzug- des richtiggest«
[sehen Besitzanteils, einen neuen Vergleich zu Bchnefien.
1 erblickte in der Erwerbung Bayerns <
Notwendigkeit zur Verteidigung der dem Erzhause
renden Im Besitze jenes Landes trat Osterreich
I irol mit Mailand in engere Verbindung und näherte
\hrin und den Niederlanden, indem es sich cum Herrn der
• n Deutschlands nach Italien, dann der Donau und des
liu machte. In einer Denkschrift vom 7. Januar setzte er seine
er du- Grenzbestiramung ra erw« Be-
>llte entweder bei Kufstein in Tirol be-
ginnen, dem Laufe di's [nnflusses bis Wasserburg folgen, von da
idshut, Langquaid, Regensburg, Donaustauf, Xittenau,
K"tz l>is nach Waldmünchen sich erstrecken, endlich
Je nach Pilsen entlang gegen I .ms in Böhmen ge-
fiilirt werden. Für die Abtretung dieses Gebietes sollten dem
Kurfürsten alle über die bezeichnete < irenze hinaus in Besitz zu
nden Länder zurückgegeben werden, nämlich; das ganze
v<m Regensburg bi> Dietfurt, das Pfaflenhansenacha
tndshut, das Sulzbachsche, di< Grafschaft Mindel-
böhmischen Lehen in der Oberpfalz, die gesamte Gntf
Falken stein und die Ortenau. Hiedurch würde der Kur-
Verbindung zwischen Niederbayern und der Oberphdz
■halten. Line andere Alternative ergab sich, wenn ganz Ober-
uml Niederbayern Österreich zufiel.
Bei dieser Frwerbung sollte dem Kurfürsten außer den zuvor
erwähnten Gebietsteilen noch zu^<->tanden werden: ganz Yorder-
eii li, d. h. das Iireisgauische und Freiburgische, Neuenbürg,
. haft Murgau, die vier Waldstädte, Luxemburg samt
rreichische Teil von Limburg, Leuchtenberg
Reichslehen, äodann das Anrecht auf Württemberg. Auch
bei einem solchen Ausgange zwei Dritteile der
iche der Allodialprütendenten und sämtliche Landschafts-
1 zu übernehmen; endlich sollte dem Kurfürsten die
che Würde zuteil werden.
Ratifikation des Vertrages durch den neuen Kurfürsten
zögerte sich. Unmittelbar nach dem Tode
.in Josefs wurde in einer, zum Teile aus Gegnern
tzung Bayerns durch < Österreich zusammengesetzten
da 3 restament des \'<-r-.t<>rbenen eröffnet und mittels
54
einer Proklamation die Übernahme der Regierung durch Kurpf;
in ganz Rayern kundgemacht. Schon am 2. Januar 1778 t:
der neue Landesherr in der Hauptstadt München ein. Aber Kur-
fürst Karl Theodor selbst erhob kein« Schwierigkeiten
Anspruchs Österreichs; ja, er fan>l sogar neue Grui
die Ersprießlichkeit des Austausches und hob den für da
römische Reich so äußerst wichtigen Umstand hervor, daM
Verj Bgsbegierde des brandenburgischeo Hauses in dem
fränkischen Kreise Schranken gesetzt würden, wenn Osl
in den Besitz der oberen Pfalz gelangt sein werde.
In Wien rechnete man mit ums« 1 rer Sicherheit
das friedliche Gelingen des ganzen Projektes, als au
der österreichische Resident in Mannheim* (Trat LehrbaG
»•in Abkommen mit dem Herzoge von Zweibrücken in
Aussicht Stellte. Die Zustimmung dieses Fürsten war n
wendig, weil er als nächstberechtigter Agnat des pfälzisch
Hauses zur Nachfolge in Bayern berufen war und Kurfü
Karl Theodor keine legitimen Kinder hatte. In der Konvent]
war wohl ausdrücklich festgesetzt, daü der Kurfürst für si
seine Erben und die Nachfolger in der Kur, die Anspruch«
reichs anerkenne, dennoch wollte man auch die bestimmte
klärung des Ilerzo Zweibrücken haben, an dessen
raitwilligkeit man nicht zweifelte. Es schien so gut wie sich
daß Österreich auf friedlichem Wege ein Gebiet erwerben wer
welches den Verlust Schlesiens einigerma (glich und d
Monarchie eine dominierend.- Stellung in Süddeutschland ein
Diese Erwartungen sollten nicht in Erfüllung geht
l>i>- Annäherung der Höfe von Wien und Berlin du
Zusammenkünfte der Monarchen in Neiße und Neustadt ut
durch die Teilung Polens hatte nicht vermocht aseithj
m zu zerstreuen; nach wie vor erblickte der eine in d$i
anderen "inen unvers öhnlichen Gegner, dessen politische Sehnt
mit gespannter Aufm eil verfolgt werden muüten.
allen Unternehmungen glai irat Kaunitz ganz best
auf des König von Preußen das Aug< richten zu 1
da da
unmöglich vereinig! a konnten. Mißtrauisch und wetfe
wendischi ni in der Wahl der Mittel,
zu gelanj
reich so vi lieh zu
für den Gedanken eines festen Bündnisses mit der nordi-
1 icht, fand fr unter diesen Verhältnissen das einz
gefährlichen Gegner in Schranken zu halten, in einem
aü an Rußland BTld er war unermüdlich tätig, i
itsraännern die Überzeugung beizubringen, daß
ihnen nur eine Allianz Rußlands mit Österreich poitti
Vorteile biete.
Von denselben Anschauungen über < )sterreich erfüllt, wie
■ ii Preußen hegte, gerade deshalb aber auch
an die Iiundesgenossenschaft Rußlands gewiesen, scheute Ke
•Jrich kein Mittel, um in Petersburg gegen Österreich Arg -
in und Mißtrauen zu erregen und jedes Gerücht wurde zu
recke ausgebeutet. Schon zu einer Zeit, da man in
nicht im klaren über die Haltung gegenüber i
hen Erbfolgefrage war, beschäftigte sich König Fried-
et ihr, fest entschlossen, den österreichischen Projekten
vaffneter Hand entgegenzutreten '). l T m eine Liga gegen
len Kaiser zu bilden, müsse man Rußland gegen ihn hetzen, die
sftirsten mußten vor seinem Despotismus erzittern, hrank-
h und England überzeugt werden, daß es in ihrem Inter>-
dem Ehrgeize eines jungen Monarchen entgegenzutreten,
ler b> Illingen 5 ). Namentlich in Rußland
drich immer wieder auf die Vergrofierungssucht Oster-
hin und suchte sich mit dem dortigen Hofe zu verständig
man diesen Eroberungsgelüsten begegnen könne.
Trotz seiner Umsicht wurde König Friedrich von den
ch-bayrischen Abmachungen vollkommen überrascht.
it anfangs Februar 1 7 78 gewann er Einblick in jene Verein-
n, in welchen er unerhörte Eingriffe in die Freiheit und
sung des Reiches sah, fest entschlossen, selbst auf die
refahr eines Vernichtungskrieges hin, Österreich kein Dorf
inen. Vorsichtig hatte er schon früher auch in Fruik
iuf die Vergrößerungspläne Österreichs aufmerksam ge-
rbt, dort wollte man neutral bleiben und auch das
• Kabinett zeigte sich nicht willfährig. Graf Panin be-
ifeite, ob der König das unbestreitbare Recht habe, ge
"ner Hof aufzutreten und meint« 1 , die Zarin könne seihst
diesem Falle nur dann eingreifen, wenn die deutschen Fürsten
Friedrich an den Prinzen Heinrich, 20. Juli 17;
ig Friedrieh »n den Prinzen Heinrich. 17. September 1775.
5<<
sie um Schutz bäten. Ob diese aber überhaupt einen
wünschten, wußte der König -selbst noch nicht; er hatte er fall r
daß Kurpfalz den Vertrag mitunterzeichnet, vielleicht gab
ögstens ein Mitglied des Hauses Zweibrücken, das sich ber
finden li- i . Verwahrung einzulegen und die Hilf«
anzurufen. Tatsächlich fand sich m> E&eichsstandj der e
falls Ansprüche auf einen Teil Bayerns erhob. ! >[>■ verwitW
Kurfürstin von Sachsen forderte das ganze nachgelassene Weib
lehen und Allodium für ihren Sohn, den Kurfürsten hriedrie
August III. und wandte, sich, da Österreich diese Ansprüche
nicht anerkennen wollte, um Beistand an Konig Frledric
Bald darauf gelang es auch der Geschicklichkeit des preußisch
Agenten, Grafen <TÖrtz, Ubersthofmeister am Hofe von Weimar,
den Herzog Karl von Zweibrücken für die Pläne des Koni
zu gewinnen, indem er ihm von jedem Entsagungsakt mit
Versicherung abriet, König Friedrich werde nimmermehr in
eine Scheidung der bayrischen Laude einwilligen und ihn mit
aller Macht in seinen unverkürzten Erbansprüchen schütz •
.:ue
:::
ar,
rat ECaunitZ hatte bis dahin von Preußen we<;
hafte noch gewaltsame Maßnahmen' 1 t'i und dem Vo
Schlage des K SO rasch als möglich durch
bi i nden rruppen besetzen zu lassen, zugestimmt. Mitte
Januar erhielten t6 Bataillone, to Eskadronen und So Geschüt,
(im ganzen etwa 15.000 Mann) den Befehl, in drei Kolunn
unter den Generalen Langlois und Gral Kinsky bei Braun
und Schärding über den Inn und durch den Paß von
1 in Bayern einzurücken, um its die
vertragsmäßig zugefallenen, andererseits die noch streitig
bliebenen G il« vi besetzen, Eine vierte Kolonne Reic
trappen neu indo des FZM. von Ri<
a und in die I [errsch
Mindelheim westlich von ein. Dl che Arm
aus ungefähr 1 tend, setzte der Okkupati
[erstand od war ohne Verteid
: Waffenplatz und da
[ofihungen knup
ie den ! nippen
ich Vollziehung d< pation
| im Hofe
{'laubigten Gesandten der fremden Machte m -dch und
von dem fait accompli in Kenntnis.
Die in der ersten Hälfte Pebruar einlaufende Antwort
•i Preußen auf diese Mitteilung", benahm jeden Zwi
■teil. In entschiedenstem Tone protestiert-- er
rgang, welcher die Verfassung der ersten Kur-
ind das Gl< icht im Deutschen Reiche öbar
Haufen werfen wurde. Fürst Kaunitz beschränkte sich darauf,
zu führen, dafl der Vergleich zwischen < >>terreich
tn Kurfürsten von Bayern, Karl Theodor tzmäOig,
Recht, wegen gegenseitiger Forderungen ein Übereinkommen
B treffen, unanfechtbar sei, und daß ein Dritter, dem
heit ganz fremd wäre, sich einzumischen kein Recht
Die Besitzergreifung Bayerns habe nicht vor, sondern
nem Vergleiche stattgefunden und der Kaiser
die Reichslehen nicht durch Truppen seines Hauses, »
liehe und Kreistruppen besetzen lassen.
• ch hoffte man in Wien, der Kurfürst von Sachsen werde
sidi wie in früheren Jahren an Osterreich anschließen, auch
in die Hilfe Frankreichs an, wie sie in dem Bün
g von Versailles 1750 zwischen den beiden Höfen
1 war. Aber die Erkenntnis, daß Sachsen in einem
zwischen < »sterreich und Preußen ebensowenig neutral
wie in den vorhergegangenen Feldzügen, veran-
smal den Kurfürsten, an die Seite Preußens zu treten;
Frankreich, das soeben die Unabhängigkeit der Vereinigten
Staaten Amerikas anerkannt hatte und infolgedes- to Krieg
id besorgte, erklärte sich neutral und auf Rußland,
Friede mit der Pforte durch die Auslegung der auf che
glichen Artikel gefährdet schien, war nicht zurechnen.
Aber auch dem großen König versagten die eifrig um-
eorbenen auswärtigen Bundesgenossen aus denselben Gründen.
Nor Rußland schien williger und suchte wenigstens auf drplc-
die Forderungen Friedrichs zu unterstützen,
r ihm nicht gedient und er suchte nun Bei-
den deutschen Fürsten, wie er es einst getan, sowenig
ihm auch jetzt an den angeblich gefährdeten Freiheiten des
sein mochte. Es fiel ihm nicht ein, den Don
er ,, armseligen Reichsfürsten" zu machen. „Aber < tater-
despotische Macht an sich reißen zu lassen, heifit, ihm
Ibst Krätte geben und es weit furchtbarer machen,
58
als ii ist und das. darf kein Mann dulden, welcher
meinem Posten steht.... Ich ehr wohl, daß allein um«
eigenes Interesse uns in diesem Augenblick zum Handeln v
pflichtet, aber man muß sich wohl hüten, es ZU sagen ')•" A.H
nerte er, an Erwerbung oder Y rttXkg nicht zudenkt
nur dem österreichischen Ehrgeiz wolle er entgegentreten, .,dan
ihre Autorität im Reiche nicht despotisch wird, was uns d
größten Abbruch tun würde. Welche Vorschläge immer
machen mögen, ich werde sie alle verwerfen, lest entscl
den Degen nicht in die Scheide eu Btecken, Le ih
l'-urpationen zurückerstattet haben weil» ;
Die Vertrauten des Königs, Prinz Heinrich und c
Minister Finckenstein und Hertzberg waren d'
einverstanden mit seinen Entschlü>
Prinz Heinrich bezweifelte ent
eines Erfolges im Kriege; er war überzeugt, daß Ostern
dem Besitze von Bayern bleiben, 1'reulJen aber nicht d
sten Gewinn davontragen werde. Und doci n eben jetzt (
iheit zu neuen Erwerbungen ohne Krieg gün als •.
legentlich der polnischen Wirren. Schon am j<j. Januar hatte er d<
Konig geschrieben: ,,Ein Fürst von Ihrer Reputation k.mn ein
Krieg nicht unternehmen, wofern derselbe nicht zur Vergrößei
es Staates dient; in diesem Kriege aber, WO
< Österreicher Sie allein stehen würden, ist es schlechthin
menschenmöglich, etwas derartiges zu erwarten;" dann aber
[er Wiener Not werde, auf Widerstand stoßend, geneigt se
auch dem Könige einen Gewinn zu gönnen, so daß beide Te
ihr Interesse fänden Graf Hertzberg teilte diese Ansicht u
entwickelte sofort ein großartiges Tauschprojekt; ■ Österreich so]
für die Erwerbung von Bayern bis zur Isar mit den Salzwerk
von Reichenhall] von Galizien mit den Salzwerkei
■ n die Republik Polen zuriE dal
urig und Thorn und den Grenzstrich westlich der Obra
Preußen abtreten; auch sollte Pr EU seiner Abrundu
-bach und Bayreuth sitzen e
dürfen *i.
Konig Eri inte alle diese Vorschlage ab
werde man, wenn das Glück _• sei, immer noch |
Friedrich an en Heinrich, 5, uri
*t K- h in den I
rung für die Kriegskosten fordern kennen, dies aber
man vi wie einen Mord 1 )-
Prinz Heinrich glaubte auch beim Wiener 1 1 » » f sondieret]
i und ließ durch einen Vertrauten dem oaterreiabjscheil
Itec Grafen Ludwig- Cobenzl, wissen, dafi steh »ine ge-
eignete Grundlage für einen Vergleich bieten werde, wenn
li mit dem künftigen Austausche von Ansbach und
Bavreuth g* . ositzeu einverstanden erklären wolle,
Während Prinz Heinrich auf diese Weise eine freund-
\'erständigung suchte, wiederholte König Friedrich
ine Proteste gegen den Einmarsch der Österreich] -
Truppen in Bayern, sowohl in Wien wie auch bei der Reichsver-
sunmlung zu Regensburg — und am 28. M rpfiichtete er
: irc.h einen förmlichen Vertrag', die Rechte des Pfälzischen
5 auf die Nachfolge in Bayern mit seiner ganzen Macht
ra verfechten. Herzog Karl von Zweibrücken dagegen machte
sich verbindlich, ohne Genehmigung de> Königs von Pr-
rn Wiener Hofe keine ,\rt von Vergleich einzugehen. Be>
ge zuvor, 18. März, war es dem König gelungen,
ähnliches Übereinkommen sich auch Kursachsens zu
1. indem er dem Kurfürsten Friedrich August III. für
: Allodialforderungen an die bayrische Erbschaft, angeme-.-
friedigung zu erwirken versprach.
Die Neutralitätserklärung Frankreichs, die Agitation in
•1 und Regensburg sowie die Bündnisse mit Plalz-Zwei-
brücken. Mecklenburg und Sachsen, hatten Preulien nicht allein
«•ine feste politische Stellung in Deutschland geschaffen, sondern
demselben auch in militärischer Beziehung von unend-
Xutzen. Die österreichisch-bayrische Konvention vom
Januar 177S und das gegenseitige Recht, eine solche zu
1, waren unter allen Umständen viel weniger antastbar
welches Friedrich IL auf die vier Herzogtümer
ldorfj Brieg, Liegnitz und Wohlau seinerzeit geltend ge-
macht hatte, um Schlesien mittels Waffengewalt mitten im Frieden
erfallen und einen verheerenden eilfjährigen Krieg ( 1 7 4 1
bis 1742. 1744 bis 1745 und 175'. Ins [763 zu führen. Das
erwähnte Übereinkommen und die Besetzung eines Teiles von
Bayern, welche auf Grund desselben erfolgte, waren staatsrechtlich
weniger anfechtbar, als die Auslegung des Testaments Kaiser
• nig an den Prinzen Heinrich, 9. V
Ferdinand I. und die Begründung anderer Ansprüche, kraft-
welcher die Kurfürsten Karl Albert von Bayern und Friedrich-
August II. von Sachsen im Jahre 1741 in Oberösterreich undL
Böhmen eingebrochen waren.
Dem Beispiele Frankreichs folgend, hatte sich auch der-
Kurfürst Karl Theodor von Bayern für den Kriegsfall neutraL
erklärt, weil er einen Einfall der Preußen und Sachsen in sein
Land und den Ausbruch einer Revolution befürchtete, welch
letztere die durch preußische Agenten bearbeiteten Stände anzu-
zetteln versuchten. Durch die Bündnisse Sachsens und Mecklen-
burgs mit Preußen und die Neutralitätserklärung Bayerns, wurde
die Streitmacht Österreichs um 50.000 bis 60.000 Mann geschwächt,
jene des Königs Friedrich II. um 25.000 bis 30.000 Mann ver-
stärkt, da Bayern, Sachsen und selbst Mecklenburg im sieben-
jährigen Krieg an der Seite der Österreicher gefochten hatten.
Kaiser Josef II. und Fürst Kaunitz glaubten auch jetzt
noch nicht an den kriegerischen Ernst des Königs von Preußen ;
auch wollten sie durchaus nicht einen Krieg um jeden Preis
heraufbeschwören, ihm aber auch nicht ausweichen, wenn an die
Ehre des Reiches gerührt würde. Die Annäherung des Ver-
trauten des Prinzen Heinrich, die, wie man glaubte, doch nur
mit Einwilligung des Königs geschehen sein konnte, bewies, daß
auch Friedrich einer Verständigung nicht unbedingt abgeneigt
war. Aber militärisch unvorbereitet durfte man doch auf keinen
Fall bleiben ; die Nachrichten, daß der König von Preußen fieber-
haft rüste, mehrten sich.
Kriegsvorbereitungen 1 ).
Mobilisierung' des kaiserlichen Heeres.
i «in Anfang Februar hatte Kaiser Josef die ersten
Ordnungen zur Mobilisierung des Heeres erlassen-). Am 11. Fe-
bruar erging das Pferdeausfuhrverbot für alle Länder d^r
die Grenz-Generalate erhielten den Befehl, v«>n
den Grenztruppen iö Bataillone Infamvri- Division
irfschützen und 9 Divisionen Husaren, in der Gesamtstärke
von 27.000 Mann, 3000 Pferden, marschbereit zu haltr-n : die
jjpenkommandanten hatten durch Aushebung der Referaten,
rbung und durch Pferdeankäufe die Infanterie- und Kavallerie
enter vorläufig auf den vollen 1- riedensstand zu bringen.
Air. bruar machte der Kaiser den kommandierenden < i
ralen bekannt, dali im Frühjahr die Aufstellung einer Armee in
Böhmen und je eines Armeekoq)s in Mähren-Schlesb-n und
. arn beschlos» n sei. Die Zusammensetzung und Starke der
zu mobilisierenden Streitkräfte sollte folgende sein".
kuptannee in Böhmen unter dem Oberbefehl des Kaisers
• Lacy und Loudon ') als Treffenkommandanten : 87 Bataillone
■ ( an den FM. Lacy, 2. Februar I"
..st Gidcou Freiherr von Loudon. ZuT00w.cn, dem Erbaitac einer
im 14 Jahrhundert nach Livland eingewanderten schottischen Adelslamilie. als Sohn
tnec ■ ^chen Oberstleutnants am 10. Oktober 1716 geboren, trat Lm
direb kärgliche Verraögensverhältnisse gedrängt, kaum 16 Jahre alt, als Kaded in
Ha rassisches Infanterie- Regiment, in welchem er 1734 bei der Belagerung von Dunaig
itt I erhielt. 1735 im russischen HUfskorps mit den Österreichern am Rhein,
kirnpile Loudon kuu darauf in den Steppen am Ünicpr gegeu '1'*' K.iim-1 ataicu
an.J focht 173O bis 1 73c) — indessen Oberleutnant geworden — gegen du- Xurkan,,
w.il an den Aktionen vnu Asaw, Perekop, ' H>ch»Uow, Chotin uud iu der
Middau beteiligte. Nu h dem Friedensschlüsse, über erlittene Unbill erfolglos in I
hwerde führend, bol dann Loudon seine Dienste dem Könige Friedrich II.
Infanterie, 55 Divisionen Kavallerie, 102.700 Mann, 336
schütze.
Korpfl in Mähren-Schlesien anter Kommando des F M. Her-
Albert von Sachsen-Teschun : 41 Bataillone Infanterie,
32 Divisionen Kavallerie oder 50.400 Mann. 1 hütze.
Korps in Ungarn unter Kommando des Gr. &. K. trafen
Esterhäzy: 25 Bataillone Infanterie, 19 Divisionen Kavalleri»?
oder 30.000 Mann, 100 Geschütze.
von Preußen an. welcher sie jedoch ablehnte. 1744 kun ; dem gleicr
Anerbieten nach Wien unrl wurde als Hauptmann in das Trencksche Freii.
gereiht. Als solcher in ■ luitgefcchte im LlsaU, August 1744, durch eil
Schull durch die BruM, überhaupt meiner einzigen Blcssur, schwer verwundet, mu
er zu -Linrr IN-ilung die Armee verlassen, zu welcher er erst vor Beginn des F
zuges 1745 rBckkehrte. Nach Soor verließ London das Trencksche Rej."
den Dienst gänzlich, da er mit seinem Obersten in stetem \V liihle und
Anschauungen lebte und die Handlungsweise- von der Trencks nicht länger billig
.-u können glaubte. So lebte Loudon während des Prozesses gegen Trenck in
Verhältnissen zu Wien, bis er durch des letzteren Aburteilung gl;
zend rehabilitiert, endlich eine Stelle als Major im Liccaner Grenz-Regimeme erhit
auf welchem Posten er auch auf dem Verwaltungsgebiete Ei es leistete
nebstbei der Nachhulung in der Jagend versäumter militärischer und allgemein
- -enschaftlicher Studien oblag. Zu Beginn des siebenjährigen Krieges überstleutn
und Kommandant der Kroaten des Browneschen Korps in Böhmen, zeichnete
London bei Pirna, Tctschen, in der Lausitz und bei Hlnehfeld 'lurrh nerv
Umsicht und Tapferkeit aus und wurde am 17. März 1 757 tum Obersten !
Am 6. Mai in der Schlacht vor Prag hieb er sich mit seinem Regimenle '
das tsatzkorpa umschlii ■ riter ic und Kavali
l'reuücn. Nach der durch die Schlacht bei Kolin erfolgten Aufhebung der Belage«
übernahm Loudon die Verfolgung de«- Keithschen Armeekorps und wnrrje
dern daran kleiucu Krieg der Schrecken dei IV m 25. Auk
1757 zum General-Fclilwachtmeister befördert, wurde London Kommur
•i der Rcichs-Exekutions-Armee in Sachsen und vertrieb
l'reiitleu aus Gotha. In der ersten Promotion des Maria Theresieu-Oidcns,
7. März 1758, erhielt Loudon das Ritterkreuz und am 30. fnai zeiehaati
jüngste Tberesien-Ritler durch den Überfall des preußischen Kouvois bei
aus, welch glänzende WatTentat die Aufhebung der Bela^rtiug von Olmütz zur 1
hatte, da die PreuÜen einen General, 40 Offiziere, 1450 Mann, 1; '
11 verloren. Für diese Waffenlat zum Fcldmatsch.ill-Leuluaui 1
wuüte er am 17. August bei 1 »poeno König > nrdriih- Platt, d;.
Loudons aufzuheben, zu vereilcln und erwarb sich durch »eine br-r.
Aktionen bei Peitz, Hochkircb, Lauban und Löwenberg »n.
Nach beendetem Feldzug von der Kaiserin an das Hoflager berufen, wurde ihm
verliehen,
M Erhebung in ilcn Frcihcrrnstand und am okoLat
ihrnens folgten iJ.inlc »einer
nheit und • rnblick, mit »
Gegensatze rum russisch
63
tneU: 153 Bataillone Infanterie, 106 1 riviazon< 11 : 1 1 1-
1, 183.000 Mann mit 601 Geschützt-n. renz-
Schar&chützen, 2982 leicht berittene Grenzer (Husaren).
prtruppen hatten zurückzubleiben: in Bayern
laue, in den Festungen Böhmens, Prag, Eger und König-
.tiillone, in Mähren, Festung Olmütz, 9 BataÜloi
6 Bataillone, in den Festungen Ungarns, Arad,
Temesrar, Ofen, Peterwardein, Eaaegf, Brod, Gradiska, 11 l'.i-
.■ungcn und Angriflsplan sofort durchschaute, als auch durch die Aufteilung und
•seines Korps an entscheidenden Punkten, durch die meisterhafte Verwen-
iit»l Waffen sowie durch sein, rasches und entschlossenes Eingreifen.
'•■ er in der vom König herbeigeführten Entscheidungsschlacht bei Kuunersdorf
• , die au* ilircr verschämten Stellung udict Verlust ihrer s-ümtliclicu
ts zweimal gänzlich geworfenen Russen und wandelte den durch den
ich Berlin verkündeten preußischen Sieg in eine N (che
diejenige VOH Kolin übertraf. Nach Beendigung der Schlacht hatte der
'onden vorher mit einer Armee von 48.000 Mann, eine endliche
EaJjcheidung herbeisehnend, erst die Russen in die Flucht schlagen, dann das nur aus
in bestehende Korps Loudons vernichten wollte, kaum 3000 Mann bei-
Mannen, it Generale, 53'« OrE 110. Mann, 26 Fahnen, 2 Standarten, 17*
KmoBcn nebst den für die Russen zurückeroberten 70 Stücken, 120 Karren, 2661
: I 155 Gewehre, dann 2055 Überläufer halte dem König binnen zweier
-u jener I.oudon abgenommen , dem er 1743 die Bestallung einer Schwadron
^erte. Daü PreuUen damals seiner Vernichtung eutging, hatte es nur den eifer-
ten Regungen Soltikoffl zu danken, der sich weigerte, den trotz per&öulichcr
BaftoJnahme des KÖB Ider Flucht unil Auflösung begriffenen Feind zu ver-
iserin befördert«- r am 20. November zum Fcldzcugiueister, die
Zaria Elizabeth spendete ihm einen kostbaren Khrendegen und jedem seiner Regimenter
l«oo Rubel. Im darauffolgenden Feldzugsjahre 1760 vernichtete I.oudon am 23. Juni
Schlacht bei I Jas preußische Heer, welches 3 Generale, 22; Offiziere,
34 Fahnen, 2 Standorten, 67 Geschütze und 38 Karren verlor und am
■ berte er Glalz, wobei er 2403 Mann gefangen nahm und 203 Stücke er-
»<«!rte. 1761 am 1. September, von dem wenig zuverlässigen russischen Hilfskorps
**Wt und nun mit seinem 60,000 Mann starken Armeekorps selbständig operierend.
Uxhte er am I. Okiober durch den beispiellos kühnen Handstreich auf die Festung
jt/punkt aller militärischen Operationen in iu Kall,
M ; l.mgcn und eroberte 21 I GeschüUc. Die Kaiserin sandte ihm ihr
«Jl L- setztes Bildnis und nach Wien gekommen, wurde London vom
-11 höchsten Ehren, von der Bevölkerung mit unbeschreiblichem Jubel emp-
uBfeu. Nach dem Hubertsbur-er Frieden, 2;. Februar 1763, genolt der Held nach
-trapazen auf meinem von Maria Theresia zum Geschenk erhaltenen <■
8et»; m, kurzer Ruhe. 1766 wurde I.oudon zum Generalinspektor deT
rie in den F.rblanden und zum ersten Hofkriegsrat an der Seite I-acys er-
a*Bt, jenes Generals, dessen Organisationstalent und glänzendes Wissen, dessen Be-
btumkeit. Zaudern und Zagen mit dei Feldherrnkttaat, dem frischen Mut. dem
des stets unternehmungslustigen, impulsiven und verwegen kühnen Auto-
iudon so wenig in Einklang stand. Seine I7t<<> erfolgte Ernennung
6 4
lern
und
taillone, in Siebenbürgen z Bataillone, in Innerosterr
taillon, in den Niederlanden : Luxemburg-, Brüssel, Antu ■•
6 Bataillone, in Italien 3 Bataillone, im Reich : Erfurt.
1 Bataillon, zusammen die Besatzungtruppen
I >ie Hauptarmee in Böhmen sollte hinter der Elbe mit d
rechten Flüge] bei Horitz, dem Zentrum bei Kolin und mit dem
linken Flügel bei Melnik an dem Zusammenfluß der Elbe
Moldau, das Korps in Mährei hinter der Becxwa
March zwischen Leipnik, Olmütz und Littau, mit Detacheme
im Herzogtum Teschen und in Galizien, das Korps in !
hinter der Donau zwischen Wien und Ofen versammelt
Am zs- Februar erging die Ordre zur I rierung
Truppen aus dem entfernteren Teile der Monarchie an
künftigen Aufstellungspunkten, worauf der Abmarsch der R
menter und Bataillone, vorläufig auf dem Friedensstande, erfolg
nur die niederländischen Regimenter verblieben einstweilen
der Nähe der preußischen Truppen in dem niederrheinisch-w
Hinsehen Kreise im Lande zurück. Gegen Ende März wurde
1 •■■'•kung der Salzwerke von Wieliczka ein Korps von
Ionen Infanterie und 6 Divisionen Kavallerie unter HTML. F
herr von Almäsy zwischen Debica, Tarnnw und Wieli«
aufgestellt. 1 >ieses Korps erhielt nebstdem noch die Bestimmung,
die bei Krakau und Brody auf dem Gebiete der Republik Polen
iura kommandierenden General von Mähren befreite ihn aus dieser ihm unbe-
quemen Stellung und brachte es mit »ich, dall er an den Begegi
Josct II. 1111I Friedrich II. 1 7<>0 im Lager des König! M KciOfl
im kaiserlichen Iloflager zu Mährisch-Neustadt teilnahm, wo er bei.l
den König besonders ausgezeichnet wurde. 1772 bereiste n mit
Josel II. -In- neuerworbeneu Patau, 1773, vertauschte er seiu>
scheu IQ Wien, die er übrigen? bald vcrUaulte und
in Hktaadod -icdelei, sein Tuskulum, gründete,
Krieger als friedlicher Landwirt in stiller Zurück gezogenheit lebte, bis
bruar 1778 tum Fcldmarschall ernannt, zu Beginn des bayrischen Erbl
die äpttte der U Nach dem Teschner Frieden ^Iji 1;
ei wieder in li und «ah nach der
i crl-A^iea Rri ng seinen Kaiser und an dessen S<
im Vereine mit den verbündeten Russen ge;<eu den Halbmond ins Feld zieh
imando der Hauptarme« betraut, leitete
I
kehrt' • 1, Wien Winter auf 1710 wurde London all
r drei in Böhmen, Mühren und Schlesien
AI..-! Heldentod : Icerfüb
nicht gegönnt; am 14. Juli 1 wiederholt, abci
genommen..
65
sowie das infolge des Zerwürfnisses mit
in Podoliecn konzentrierte russische Observationskorpa zu
ichten.
^0111111^ und Ausrnarsoh des verbündeten preußisoh-
sächsischen Heeres.
I»i-- Kriegsrüstungen in Preufiea nahmen schon Mitte Februar
' und wurden in den nächsten Monaten fori
11 wurde nach Dresden gesandt, um im geheimen
m vom Kurfürsten von Sachsen bevollmächtigten
n über den Anscblnfi der sa n Armee an
:!•■ preußische zu unterhandein, Kraft der diesbesügüchen Kon-
Bollte die damals 16.000 Mann Infanterie, jjoo Mann
1200 Mann Artillerie, zusammen 1 dann, 122 Ge-
ihlende sächsische Feldarmee, bei ihrer Vereinigung mit
Heere unter dem Oberkommando des Prinzen
ich. nach ihrem Stärke Verhältnisse den Dienst leisten, der
kommandierende sächsische General aber die Jurisdiktion über
iruppen ausüben. Für den Fall einer Überraschung
die Österreicher sollten 8000 Mann zur Verteidigung
•ns zurückgelassen, der Rest nach Torgau in M
• rt werde
Am 7. M iv wurden im Königreich PreuUen die Beurlaubten
ihnen berufen, den 21. die Einstellung der Knechte
Od Pferde für den Train und die Artillerie angeordnet. Tags
-Igte die Anweisung zur Bezahlung der Feld-Equipage
gehler und der Befehl zur Marschbereitschaft; am 26. März
die « >rdre, die Regimenter der wesr n Inspektion
Halb er Stadt in Bewegung zu setzen. Vom 1. April an
ie Armee in die Kriegsgebühren und Verpflegung im
Felde.
Gleichzeitig begann der Ausmarsch der in Brandenburg,
• rn und Preußen mobilgemachten Truppen, welche zur
. der unter dem Oberbefehle de.-, Königs in Seidesien auf-
ellenden ersten Armee bestimmt waren. Um einer Invasion
namentlich einem Überfall der 1 silberberg
der an den Grenzen sich sammelnden Ost'
:ubeugen, wurde die Bewegung so sehr überstürzt, dali die
ch 5 bis <> Meilen 137*5 bis 45 /•«/) zurücklegten
löpftem Zustande bei Frankenstein ankamen to. April. 1
im nämlichen läge und aus gleichem Anlasse, hatte auch
KrKgc unter Kaiser Josef II. 5
66
Prinz Heinrich mit allen Truppen für der'
erwartete österreichische Kriegserklärung eintreffen
Berlin zum Schutze Dresdens an die böhmische Grenze zu rück«
Am o. April reiste der ECönig mit seinem Neffen, d<
Prinzen Friedrich Wilhelm und dem Erbprinzen Karl Wilhelr
linand von Braunschweig- Wolfenbüttel von Berlin
traf am 8. bei dem zwischen Reiehenbacli. Süb erb e rg uncÄ
Mtinat e r b erg zusammengezogenen fCorpa ron 20 Bataillonen.
Eskadronen oder 30.000 Mann ein und nahm sein Eianptquartü
in Frank
Vor seiner Abreise aus der Hauptstadt hatte (Conig Fr;
rieh dem Prinzen Heinrich •), dem Erbprinzen von Braun — -
ier~=
'i Prinz Heinrich von PreuUen, Bruder Friedrichs des GroUcn, wurde
18. Januar 1726 zu Berlin geboren. Seine erste Bildung gcimü er unter Leitung
Krau von Jaucourt in dem Umfange der damals an den deutschen I Wichen
Prinzenerziehung. Nach Friedrich II. Thronbesteigung übernahm dd
Fähigkeiten und v'issens in der Armee hochgeschätzte Oben! von Stille
militärische Rn izen. Als Friedrich im '^rieg
der Armee in Mähren findrang, nahm er auch den l'rinzen Heinrich
dessen Anwesenheit um Schlachtfelde von Cbotusilz (17. Mai 1742) liattc kbei
Zweck, ihn beizeiten an die Schrecken de« Krieges zu gewöhnen. An
schlesischeu Kriege lieti ihn der K'"mig schon aktiven Anteil nehmen.
Dresdener Friedens'-' Potsdam berufen, lebte Prinz Heiarien Ul
Jahie 1752 ledigli.h den Wissenschaften, und diese Periode ist es, welche de
tür sein ferneres Leben den entscheidenden Stempel aufprägte. Dem Kinllu
Voltaires, d'Alemberts und dei übrigen gallischen Geistesheroen, die Frit
damals um sich scharte, ist es zuzuschreiben, daß Prinz Heinrich allem DeuUc
entfremdet wurde. Aber der Zwang, dem er unterv gewann nach und 11
eine solche Härte, daß er von ihm nahezu als Knechtschaft empfunden und I'rs
jeuer l'citidseligkeit gegen Friedrich wurde, die besonders nach dem
Koni;: -.'k hervortrat, daß, sogar Ausländer daran Anstoß nahmen.
15, Juni 1732 wurde Prinz Heinrich gegen seine Neigung mit der
Wilhelmine von H essen- Kassel vermählt; aber hiedurch von 'Irr hr
miundung befreit, lernte er den Widerwillen gegen jene Verbindung
ten. Im siebenjährigen Kriege tat sich Prinz Heinrich xucx>'
Schlacht I hcrviii, wo er an der Spitze des I
leuchtendes lln I apferkeit gab. Nicht wn
wcliluu, mit >einen 6 Bataillonen die gegnerische !
bedrohen und to Seydll und Zeit schaffend, zur
»cheidung der Schlacht von Roi Prinz mit 23.000 MV
r Llite der Armee, Sachsen gegen die t JsterTcicricr und die Ki
•leidigen. Der --it. mit welch' afall von HochUi
.•um 1. "her die
Friedrich IL es tu danken, diu sein Heer damals sie
■icben vm
: ichten. la doch durch die Zerv
==
[g und dessen Bruder, dem Prinzen Friedrich von Braun-
dann den Ministem Linckenstein, Hertzberg und
Schnlenbttrg seinen Feldzugsplan mitgeteilt. Aus den Anfang
April in Marsch gesetzten Streitkräften «raren «wei Armeen bu
bilden :
I. (schlesische) Armee: Oberbefehlshaber König Friedrich;
Stelhrertz d. K. Erbprinz von Brannachweig.
Bataillone, 123 Eskadronen, 4 hütze, 85.000 Mann.
IL (sächsische) Armee: Oberbefehlshaber Prinz Heinrich
Teußen.
88 Bataillone, 150 Eskadronen, 475 Geschütze, 82.000 Mann.
Siehe seine» königlichen Bruders mehr als durch ein siegreiches Gefecht, l'nd
1 den Mißerfolgen de« Königs am anderen Kriegsschauplätze, im Lager zu Schmott-
• lcm Kommando der schlesischen Armee betraut, ist, wenngleich er damals
* ernichtung der Magazine von Görlitz, Lochau und Zittau unterlieti. dennoch nur
em geschickten Manövrieren die Rettung des Königs aus höchst miulicher Lage
l>en. Entgegen aller ungerechtfertigter Anfeindung müssen der rasche
"bogsog des Prinzen aus strenger Defensive zur Offensive und «ein Abmarsch nach
eine Haltung im Lager bei Torgau, als gut kombinierte und geschickt
bgtfShrte rnteniehmungen gellen. 1760 mißglückte es ihm, trotz seines Gewalt -
Blrirhes von der Xeumnrk bis Breslau, die Vereinigung Loudons mit Soltikoff
ui verhindern und nach Abberufung des rassischen Hilfskorps verabsäumte er es,
zur Zerstörung der Magazine zu werfen. Am SO,. August im Lager
re des Königs gestoßen, kam es zwischen den Brüdern zu MiU-
inz Heinrich die Armee verlictl und bis zum nächsten
jihr fern vom Kriegsschauplatze in Breslau und Glogau verblieb. 1761 halte der
Prinz die schwierige Aufgab«, mit 30.000 Mann, die nickt in bester Verfassung waren.
~- n ßegfii Dann zu decken und nebstbei Magdeburg, Halberstadt und Berlin
\uge zu behalten. Durch seine Operationen aus dem Lager auf dem Katzen -
und den Rawitscher Bergen zeigte er seine Meisterschaft in der Defensive
gewann er, das einzige Mal en chef, die Schlacht bei Freiberg, von
■ behauptete, sie hätte eine Umwandlung der 1 aktik b«1
i (rieb IL sagte: „11 serait supeiflu de faire le panigyrique de S.A. R,, le plus
■n puissc en faire, est de rapporter ses actions. Les connaisseurs y
resarqueront aiicment c.c melangc heureux de prudence et de hardiesse si rare
: unit et rasscrablc le plus de perfections i]ue la naturc puisse aecordrr pour
lormrr un grand homme de guerre;" und seinen Generalen gegenüber behauptete der
tg von seinem Bruder, daß dieser der einzige General sei — „qui, pendant 1
a pas fait une seule faute". Napoleon aber meint : „Jeder General,
seine Armee so verzettelt und mit ihr so schlecht disponiert haben würde wie
inrich, hätte es zu Katastrophen a la Maxen und Ludeshnl bringen
saunen: doli der Prinz dennoch Sieger blieb, sei lediglich dem [/roctftndt zuzuschreiben,
Ast ren und geschwächten Truppen unter Serbellonit Führung gegeuüber-
1 Ruhm habe ihn das Gewinnen dieser Schlacht keineswegs bedeckt :
wirkliches Feldhenntalent habe er vielmehr durch seine Operationen im Feldzuge 17'. 1
gvofir 1 In die Geheimnisse der auswärtigen Beziehungen Preußens ward Prinz
68
Zu dar I. Audi >rten die Regimenter aus der Mark
adenpnrg, Pommern und Schienen, dann einige Regimenter
aus Preußen ; zu der II. Armee die Truppen au> dem
burgi.sclum, aus Westfalen, zum Teil aus Preußen, dann da*; kut
sächsische Hilfskorps.
Vom Gegner wußte der König, <laß das Gros, 70,000 Mann
zwischen Olmütz und Königgrätz versammelt wei I Korps
von 15.000 Vi» -i Gabel su-hf, ein anderes gleich starkes siel
reschen formiere. I chte demnach ein Heer über Sachset
in Böhmen einbrechen zu lassen und ein aus Preußen un
zusammengesetztes Korps von 15.000 Mann Zittau z\
detachieren, um die Lausitz gegen Streifungen sicherzustellen.
Die Armee von Sachsen hätte, nachdem sie das bei Gal>el
stehende Ssterreichiache Korps zum Abzug gezwungen. über
Heinrich von seinem großen Bruder durch regelmäßige Informationen eiugelTihr
Konig Friedrich ließ ihn an der Begegnung mit K;nsei Jose! II. tu I
teilnehmen und verwendete ihn zu diplomatischen Missionen ia Stockholm und Tete
liurg. Vom Fiinzen Heinrich, dem das Schicksal die erste Rolle im Staate vei sagte
wird seitens seiner Zeitgenossen und I es vielfach behauptet, doli a
llnii'nuugen auf den Thron Polens wie auf Gründung ciuer Sekundogenitur i
und Bayreuth hingegeben habe, welche Bestrebungen der König tos Gründen det
in jeder/.eit bekämpft und dadurch den zwischen beiden Brüdern herrschend
«at/. noch mehr genährt haben soll. Daß es niemals /.u einem »Hcnen uud daur
Bruche kam. ist vorerst dem beruhigenden Iiiritlus.se des Künigs, dann aber der Vater-
landsliebe des I'riuzen selber zuzuschreiben, der seinem, ihm von der Natur gegebenen
Drang nach Sclbstherrlichkeit und Unabhängigkeit in entscheidenden Augenblicken
stets zu gebieten, seine eifersüchtigen Kegungen und Herrschgelüste zu zügeln um!
der Vaterlandsliebe unterzuordnen wußte. Wie König Friedrieh, der sich ab
DOBgan H keiner Tauschung hingab, über die Fähigkeiten seine
Bruder* dachte, erhellt (Uraut, d I ihn allein in ilic geheimsten S
einweihte, wenn er von J odesgedauken ge<|u;dt wurde. Jedeni Hein-
rich eine der markante dleis ; daß er
geachtet *c> „tt wie Staatsmann weniger hetvoistichl,
dem heller leuchtenden Gestirn seines :ruders zuzurechnen. Mit un-
gebrochenem Mir . der Wiederherstellt
Frankreich huldigend m Prinz
1 au den Friedest
verhandle n Ausland : er vom K
Ibtlm II., di 1 seil, hen Bestrebungen Mißtrauen entgegen
crungxzcit dies. lallen auch die «.ahi-
gelangte.
Well irt
ictl vor
ritz gegen Prag zu rücken um! diesen Platz zu belagern,
iterreichische Hauptarmee dieser Unternehmung nicht
Lrkc Eine zweite Armee in Oberschlesien sollte von
Hiiltv-hin über WeiBkirchen und Prerau operieren. Fall
; Zuge d unten österreichischen Streitkraft'' antri
ie festzuhalten suchen, um der .\rraee in Sachsen
Böhmens zu erleichtern. Entsende jedoch die
Hauptmacht ein starkes Detachement nach Böhmen,
geeignete Augenblick ein, sie zur Sohlacht zu
n, weil die Anwesenheit einer siegreichen Armee in solcher
iron Wien den Gregner veranlassen müßte, die Truppen aus
lähmen sogleich zur Deckung der Hauptstadt zurückzuberufen.
r durch die oberschlesische Armee geschlagen, so
würde diese Brunn belagern und dann gegep die Donau vor-
Am ;. Mai waren alle Truppen aus Schlesien, Preußen,
l'onimern und Brandenburg, welche die I. Armee unter dem
bildeten, in dem Aufmar-,chraume Reichen-
nstein, Münsterberg, Neiße versammelt«
Im ersten Drittel des Monats April hatte Friedrich II.
große Hauptquartier von Frankenstein nach dem
• hönwalde bei Silberberg verlegt. I >ie schlesischefl
wurden mit Kriegsbesatzungen versehen und auf den
Wiesau, /.wischen Glatz und Silberberg, legte man ein
chanztes Lager an hie Abteilungen der II. Armee
■ii im Laufe des Monats April ebenfalls den Aufmuix hraum
lenburgischen und Magdeburgischen erreicht und Kanton-
tenta von Halle über Köthen bürg, Aken, /'erbst, Kalbe,
irietzen, Potsdam, Berlin, Fürstenwalde, Frankfurt a. d. Ö.
äkow bezogen.
I'm die (.--ti-rreichische Armeeleitung irrezuführen und zu
Men Bewegungen und Massenkonzentrationen zu verleib
utgte der preußische Hof am 13. April 177S von der Krone
den freien Durchzug eines Korps von 2- Bataillonen,
. Lronen, weil ungeheure, an den Grenzen von Schlesien be-
n, den König nötigten, den größten Teil
1 der Provinz Preußen ^ele-nden Truppen durch Polen
ihrer reuen Bestimmung in Marsch zu . damit
itig dort einträfen. Polen lehnte die Forderung
. : . r i 1 ab.
70
Aufmarsch der Österreicher. Einrichtung des Kriegs-
schauplatzes.
Ani die Nachrichten von den g rotten Armeebewegungen :
^••its der Grenzen Böhmens und Mährens beschleunigte der Ka
im volten Gange befindlichen Kr;
Im Anfange dea Monats April war das zu Operationen bestimmte
Heer auf dem voraussichtlichen Kriegsschauplätze noch nicht •
ständig versammelt. In Böhmen standen erst 70 bis 80 Bataillon 1
und 80 bis 90 Eskadronen, in Mähren und Schlesien ,30 bis
s Eskadronen, in Galizien ungefähr 8 Ba-
taillone und 12 Kskadronen.
1/M. Freiherr von London, aus der Disponibilität zum
Feldmars« ball und kommandierenden Genera] in Böhmen ernannt,
erhielt den Befehl, sich auf seinen Posten zu verfügen und das
Kommando der Armee in Böhmen interimistisch zu übernehmen.
Am 4. April traf er in Prag ein.
Zur Bewachung der Grenze wurde GM. < irat Wurmser ' mit
seinem Husarenregimente nach Königinhof, Oberst Weinberg
mit einem Kavallerieregimente nach Peterswald und fetschen, di<
Grenzbrigadp <>M Donhoff nacfa Jicin und Benatek vorgoschobet
und eine Postenkette von Nachod über Politz. Trautenuu. Starken«
bach, Reichenberg, Gabel, Rumburg bis Jenseits der Elbe
gesetzt. Dir Offiziere des Generalquartiernieister-Stabes 1
zierten eine Position für die gegen Sachsen aufzustellend!
Armee hinter der Biela.
FM. Loudon erhielt die Weisung, daß, in
politischen Lage, der Feldzug defensiv geführt, demzufolge
die Verteidigung Von Böhmen zwischen Jarom&f und L<
in dem durcli den Lauf der KU" leten Terrainabschnitte
konzentriert werden >«ill<-.
Die inzwischen über den Anmarsch des preußischen 1 1
en die Operationafront, sowie über die Zusammenziehung
isischen nördlich von Dresden, wohin alle landeshet
licl ■ hafft wui
mnten des Kommandierend
der ' rrenza b 1 1 BatalUo
kadi onen zu 1 r dflonen,
kadi thende Vorhut erhielt FML,
! Walll 1 mit d< umando.
.mi 10 A]
Ähnliche Maßnahmen wie in Böhmen wurden auch in Mahren
nl Schlesien getroffen.
Die Ankunft des Königs von Preuüen im Lager der schl« •
bei Frankensteil) warfür Kaiser Josef der im yor-
festgesetzte Zeitpunkt, sich ebenfalls zur Armee zu be-
Am ii. April reiste er von Wien nach Olmütz, besichtigte
dort che Festungswerke und Truppen und besprach mit
dem Herzog Albert von Sachsen-Teschen «.li** allcnfallaigeo
rationen des Korps in Mähren - Schlesien. Gegen ein
aeres feindliches Korps hätte der I [erzog durch offensiv
Unternehmungen Vorteile zu erringen, gegen ein gleich starkes
in iler von Xatur aus festen Stellung SO der Mohra hartnäckig
Widerstand zu leisten. Einer bedeutend überlegenen preußisch
Mai nüber sollte das Land Schritt für Schritt streitig
it werden, um der Armee in Böhmen Zeit zu verschaffen, zur
tzung herbeizueilen.
Am 17. April traf Kaiser Josef in Königgrätz ein. Zu
/.eit waren schon die meisten bei der Armee einge-
Truppenkörper komplett und ausgerüstet. Es konnte
■ ;: angenommen werden, dali das Heer im Laufe des Monats
operationsfähig sein und einem etwaigen Angriff schlagfertig
:i treten werde.
itsprechend dem bereits festgestellten Feldzugsentwurf für
ive 1 ), Beobachtung und Besetzung aller feindlichen
Kinbruehslinien und Konzentrierung der Hauptkräfte in einem
ralraume, von wo aus es möglich sei, an der zunächst be-
M'-He rechtzeitig mit Überlegenheit auftreten zu können,
u aber angesichts der Versammlung des preußischen Heeres
der Grenze, beschloß der Kaiser, sich nunmehr des rechten
ofers zwischen Jaromef und Arnau, dann bei Leitmeritz zu
-ichern. Das auf 16 Bataillone und 20 Eskadronen verstärkte
Korps des I Ml.. Olivier Wallis wurde in die Gegend von
Königinhof, Schurz verlegt und unter den Befehl des EZM. Frei-
n von Hlrichshausen gestellt, während &. d. K. Eiir-.t
1 htenstein mit einem Korps von 12 Bataillonen und
. idronen nach Leitmeritz und Aussig vorgeschoben wurde.
Während die Armee sieh in dem Räume Königgrätz, Juni,
Jnngbunzlau, Mscheno versammelte, rekognoszierte der Kaiset
■i Anhang II.
die obere Elbe bis Arnau. v<
'.ung des Schlosses Pardubitz, die Herstellung von Ver-
schanzungen bei Kunetitz und Lukowna sowie die Anlage •
Brückenkopfes an der Elbe bei NV-mcitz. 1-/.M. Ereiherr VD1
l.lrichshausen erhielt den Auftrag, von Plutischt bis Semonitz
Krdwerke an den Elbeüb 1 »unkten und ein verschanztes
Lager bei Smifitz zu errichten, sowie in der Linie Jaromei-, Ar
Arbeiten zu beginnen. < ileichzeitig wurde l*M. li
Albert angewiesen, von dem mährisch-schlesischen K<>rp>
Bataillone und drei Kavallerieregimenter unter <i. d. K.
Jacquemin zwischen Leitomischl und Hohenmauth zur H<-r-
staüung der Verbindung mit der Hauptarmee einzusr
Ersatz für diese Truppen wurden einige Regiment' r ms Polei
nach Mähren-Schlesien beordert. Aus den Niederlanden wurdi
ein Belagerungstrain von v i Geschützen zur Armee
en.
Der Abscheu des Kaiserin Maria Theresia vor eirn
neuen Kampf, war in demselben M
Vorbereitungen vurwiirts schritten. In beweglich. n Worten warnte
BUB den kaiserlichen Sohn vor einem Unternehmen, bin web-:
es sich „um nichts geriiiL;ire> als um den Sturz unseres Ha
und der Monarchie, ja sogar um eine völlige Umwälzung in
Europa" handle. Sie sali nirgends einen Freund oder Verbündeten,
auf welchen mit Beatumnfheit zu rechnen v.
größten G e f a hr en im Innern des Reiches .>eit_>>t. Galizien wei
die Gelegenheit zu einer Empörung nicht ungenützt von
lassen, Von Truppen entblößt, sei durch einen Kl
Zwischen Kul.ilaud und der Pforte bedroht, man kenne die Intri
Preußen* In EConatasttttapel, die Hilfsquellen zur Unterhaltuni
sinee so grausamen Kn. racten i „Wenn
Krieg ausbricht, d.um Zahlt in nichts llf mich. Ich Wi
, um dort mein.- rage in
l-.in idenund mich mit nichts mehr zu b
du trai es und meiner Völker zu
weisen • mein anglücklii in christHch<
Weise Zum ivju ZU blili
u nicht
itluUttT
entschloß sich, einen letzten Versuch zur Erhaltung
zu machen; scheiterte ex, so wurde doch Zeit und
gewonnen, die Kriegsvorbereitungeu zu v<>:
nach seinem Eintreffen bei der Armee rieht
r ein eigenhän (13 April) an den König
Irich II. Preuüen sollte die Gültigkeit des zwischen öster
und Bayern am 3. Januar geschlossenen Übereinkomi
Rechtmäßigkeit der Erwerbung des von den k
liehen Truppen besetzten Gebietsteiles Bayern* anerkennen.
inig seine Zustimmung zu di erteilen, den
dlenfalls mit dem Kurfürsten von der Pfalz tx
. Dagegen sei Osterreich bereit, die Gültigkeit der Ver-
kischen Markgrafschaften Ansbach und Bayreuth
iien Landen anzuerkennen, auch jeden 1
Iben mit anderen Gebietsteilen unter der Voraussetzung
. daß bei dem Austausche alles derart «-ereyelt würde,
unmittelbare Berührung von < Kterreich un ( \ Pr<
nneiden.
König Friedrich legte «las Hauptgewicht auf die 1-r.
ob ein Kaiser überhaupt das Recht habe, nach eigenem W
Reichslehen zu verfugen: er selbst bestrest) <ttea und
•pflichtet, du- Immunitäten, Freiheiten und Rechte
mischen Staatskörpers zu verteidigen. Er sehe ein, wie
rn dem österreichischen Hause wäre, doch müsse man.
■ii;m jedes Recht zu dessen Erwerbung fehle, den Herzog
• m Zweibrücken, den Kurfürsten von Sachsen und den
on Mecklenburg, der Ansprüche auf Leuchtenberg er-
madigen. Die Nachfolge seines eigenen Hauses in den
■n Mark iften -*ei übrigens ein der in Rede
Streit;; iz fremder Gegenstand; die Rechte des
• 11 Hause-, seien so legitim, dalJ niemand sie bestn
nem kurzen, erfolglosen Briefwechsel zwischen beiden
n kam es doch zu einer Konferenz der beide
-!»n man den König von PreuUen durch Briefe und Memoire* noch Im
anhalten konnte, so würde die Armee Euer Majestät auch heiser im
«ttde teiu, ihm die Spitze zu bieten, als augenblicklich, wo ihr noch zehn KanSori*-
nfMentCT abgehen. Der ^ute Wille herrscht überall und dies iM viel, «renn auch
XichtsdestovreniKtr können Sie darauf rechnen, daü das Unme^hch'; gr.
«hthm wird, um Euer Majestät auf das beste zu dienen." 1 Kaiser Josef au M
-, IS. April I-
74
Minister; aber eine Verständigung wurde nicht erzielt. Immer
deutlicher wurde es dem Kaiser, daß es die alleinige Absicht
des Königs war, „in den Besitz der beiden Lausitzen zu ge-
langen, wodurch er Dresden in seiner Gewalt hätte und Böhmen
derart umzingelt würde, daß zu dessen Verteidigung und Rettung
alle Mittel platterdings abgeschnitten wären". Sei der König mit
den ihm gemachten Vorschlägen einverstanden, so habe man den
eigentlichen Zweck erreicht. Breche er jedoch kurz ab, so habe
er nie einen anständigen Frieden beabsichtigt und es sei besser,
dies zu wissen, um sodann die Kräfte der Monarchie auf das
äußerste anzustrengen und den Krieg mit allem Nachdrucke zu
führen ; Umstände, Glück und Schicksal würden das Weitere ent-
scheiden. Indes sei er überzeugt, daß der König die Unterhand-
lungen nicht abbrechen, sondern mit neuen Vorschlägen hervortreten
werde x ).
Aber der Kaiser irrte. Der König ging wohl in die Ver-
handlungen ein, da seine Streitkräfte noch nicht vollständig
organisiert, versammelt und schlagfertig waren ; am 3. Juli jedoch
kündigte er den Beginn der Feindseligkeiten an, am 5. Juli
überschritt das schlesische Heer die böhmische Grenze.
') Kaiser Josef an den Grafen Cobenzl und an den Fürsten Kaunitz,
24. Mai und 2. Juni 1778.
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Einmarsch der Preußen in Böhmen.
Operationen der I. (sohlesisohen) Armee unter dem Ober-
befehl des Königs 1 ).
Am i. Juli 1778 zählte die kaiserliche Armee beiderseits der
Ebe-Iser 129 Bataillone, 196 Eskadronen, 163.000 Mann, 36.000
Pferde mit 711 Geschützen s ).
Diese gruppenweise in günstigen, durch Verschanzungen
verstärkten Stellungen lagernden Streitkräfte waren nicht allein
befähigt, gegen die durch weite Räume getrennten Streitmassen
der Preußen in der Defensive sich zu behaupten, sondern auch
erfolgreiche Offensivstöße zu führen. Im Verlaufe des Monats
Joni, als die Friedensaussichten zu schwinden und die operativen
Absichten des Königs durch die Truppenbewegungen sich zu
enthüllen begannen, hatte der Kaiser, außer den schon unter
G. d. K. Freiherrn von Jacquemin seit anfangs Mai auf dem
Marsche nach Böhmen befindlichen 1 2 Bataillonen, 1 8 Eskadronen
und 48 Geschützen, von der Armee in Mähren noch 20V3 Ba-
taillone, 30 Eskadronen und 1 1 7 Geschütze unter FZM. Graf
Siskovics, .über Leitomischl, Chrudim und Pardubitz in die
Gegend von Königgrätz gezogen und letzterem, in Gemeinschaft
mit dem bereits von der Hauptarmee unter Kommando des
FZM. von Elrichshausen dort stehenden Heeresteil, die Ver-
teidigung der Elbe übertragen, indes die Hauptmacht zwischen
Turnau, Münchengrätz, Jungbunzlau und Jicin sich konzentrierte.
Am 1. Juli waren die Befestigungen bei Pardubitz ganz, die bei
Chrudim zum großen Teile vollendet, desgleichen die in der
Linie Smifitz, Semonitz, Jaromef, Kaschow, Dechtow, Switschin,
Praussnitz, Neuschloß, Arnau aufgeworfenen Verschanzungen.
') Hieam Textekizxe 1.
*) Anhang in.
Die in Schlesien zwischen Reichenbach, Glatz, Nimptsch
und Neiße vereinigte preußische I. Armee, unter dem Ober-
befehl des Königs, hatte Ende Juni eine Gesamtstärke von
96 Bataillonen, 123 Eskadronen mit 433 Geschützen (80.000 Mann.
Gefechtsstand) erreicht. Eine fast gleiche Starke, 98 Bataillone,
142 Eskadronen, 433 Geschütze (80.000 Mann Gefechtsstand) be-
saß auch die II. Armee unter Prinz Heinrich, welche im
Brandenburgischen, Anhaltschen, Magdeburgischen und in Sachsen
kantonierte 1 ).
Zwischen dem 3. und 5. Juli konzentrierte König Friedrich
sein Heer bei Lewin, er selbst überschritt am 5. die Grenze mit
den Vortruppen, die zwischen Kramolna-Wysokow lagerten. Am
nächsten Tag unternahm der König mit 2 Bataillonen und
15 Eskadronen eine Rekognoszierung der österreichischen Posi-
tionen bei Jaromef und drang nach Vertreibung von 5 Husaren-
eskadronen von Skalitz bis Dolan vor.
Auf die am 4. Juli eingegangene Meldung von dem Vor-
marsche der beiden preußischen Armeen gegen die Grenzen
Böhmens, beschloß Kaiser Josef, die Hauptmacht zu teilen und
die beiden Flügel als selbständige Armeen operieren zu lassen.
FM. Loudon sollte mit der einen Armee am 5. Juli aus der
Gegend von Münchengrätz nach Niemes rücken, um die Be-
wegungen der preußischen II. Armee zu überwachen, wälirend
die bei Jicin konzentrierten Streitkräfte unter FM. Graf Lacy
nach Umständen zur Unterstützung Loudons bei Niemes oder
des zur Übernahme des Oberbefehles über den rechten Armee-
flügel bestimmten Herzogs Albert von Sachsen-Teschen bei
Jaromrf bereit gehalten werden sollten. FML. von Gemmingen
in Bayern hatte 3 Bataillone und eine Husarenabteilung nach
Eger zu senden.
Herzog Albert von Sachsen-Teschen ließ am 5. die
unter seinem Kommando vereinigten Streitkräfte, 42 Bataillone,
71 Eskadronen, 223 Geschütze, auf der ungefähr 15 Kilometer
langen Flußstrecke des rechten Elbeufers von Trotina bis Kaschow
(bei Schurz) Gefechtsstellung nehmen, die Schanzen mit Feld-
geschützen armieren, die Flußübergänge besetzen und die
zwischen Schweinschädel und Skalitz stehenden Kavallerie-
vorposten verstärken. Von der Hauptarmee bei Jicin wurde am
6. Juli FML. Graf Colloredo mit 7 Grenadierbataillonen als
') Anhang IV.
Ghroß-Jefitz an der Straße Ilni-it/, Jaromi
res mit der Infanterie unter 1- ZM.iir.it
■in, mit der Kavallerie unter d. d. K. Marquis
zwischen Altenburg und Liban konzentriert, endlich
Jas große Armeehauptquartier des Kaisers nach II"
DieRekogi ing \um o. Juli gegen Jaroraef hatte d
lerzeugung verschafft, daß die Stellung der Oster»
r hinter der Elbe von Jaromer über Schurz uu<l Königinhoi
>ii Switschin nordöstlich Weiß»! I na durch Ver-
schanzunge hützt und mit ungefähr j .5.000 Mann besetzt
vi. Infolgedessen beschloß er, gegenüber den schwachen >•
•1 Streitkräften, d.i.-> Korps Tauentziens mit jenem des
iirinzen von Braunschweig im Lager von Kramolna-Wvsfikou
ata S. Juli zu vereinigen, mit der Vorhut nördlich Skalit/ die
chreiten und in der Gegend von Chwalkowitz
Jaromef und Königinhof Stellung zu nehmen, um von
linken Flügel der Österreicher an der oberen Hlbe
umgehen.
Bevor noch dieser Entschluß zur Ausführung gelangte, hatte
- am 7. Juli 10 Eskadronen Kavallerie von Schu- ' m
lel über Skalitz gegen Starkoc-Wysokow vorgehen und die
m Vortruppen angreifen lassen. l>ie bei diesem Zu-
festgestellte Anwesenheit einer starken feindlichen
terreichischem Gebiete veranlagte <^'\\ Kaiser bo-
»>-i Groß-Jefitz, Jicin und Altenburg, Liban konzen-
ten Heeresteile in die Elbestellung SmiHtz, Jarom&f, Kaschow
Nach ihrem Eintreffen daselbst am g. Juli erhielten
Albert und IM. (iraf Hadik das Kommando über
::hten, EM. <ii.it l.ary jenes über den linken Armeeflügel,
aus dem großen Hauptquartier Salnei und
•stlich Jaromef den Oberbefehl fortführte.
Zu dieser Zeit erfüllte somit die Stellung an der Elbe ihren
n Übergang des Eeindes über diesen Fluß zu er-
lie rückwärts gelegenen Teile Böhmens zudecken.
on den durch die Xatur angehäuften beträcht-
n in dem Bodenabschnitte Hohenelbe, König«
ti aucli alle fortifikatorischen und taktischen Mittel in
cht worden, die Stärke der Stellung aufs äußerste
ngspunkte der Elbe waren durch drei
deckt, die Höhen befestigt. dieDefi]
7»
verhauen. Aut KanonenschuSwelte folgte ein Eni«.-.
anderen, armiert mit zahlreicher Eeldartill« in , verstärkt il
Gräben, Palisaden, spanische Reiter und Verhaue.
geschah brigadenweise 1 ) in einer B
1 agerplätze, aus denen Massen ohne Hindernis in Jeder beliebi
Richtung bewegt werden und den angegriffenen Punl
einter Kraft zu Hilfe kommen konnten. Der recht«- I
Armee lehnte sich bei Küniggrätz, der linke Flügel bei Ar
an die Elbe und das Zentrum mit den Reserven
/wischen Kaschow and Königinhof*).
Inzwischen war d«-r König am 8. Juli mit 22 Bataillonen
und 60 Eskadronen der Vorhut und mit 10 Bataillonen (B
ii.M. Prinz von Preußen und von Zaremba) des Korps I rbpi
von Braunsehweig von Kramolna, Nachod nach Wölsdort
von Schurz gerückt und hatte diese Stellung durch
stände verstärken lassen. Zur Aufrechterhaltung der Verbind
zwischen diesem Heeresteü und der im Laj i Kramolna-
Wvsokow vereinigten Trappen unter den Generalen Bra
schweig und Tauentzien, rückten sodann am 12. Juli die
gaden GM. Erlach, PrittwitZ und Röder unter Kommando
GL. von Bülow. 5 Bataillone und 23 Eskadronen, nach Skali
die Brigaden GM. Bornstedt und Podewils unter Befehl
letztgenaimtea Generals, s Bataillone, ro Eskadroi
lloficka, Chwalkowitz.
Aus dieser Aufstellung gedachte Konig Friedrich d
Scheinangriffe ^e^en Königinhof und Hefmanitz die 7.
Jaromef und Schurz lagernden Österreicher festzuhalten, mit
Gros seines Heeres aber, durch den Königreich wal<
bei Werdek oberhalb Königinhof die Elbe zu übers«
über W'-iül remeschna auf den II« Swits« hin Stellung
nehmen. Gelang diese l nternehmung, so wurden die öst
sehen Positionen hinter der Elbe durchbrochen, der link«
vom rechten gewaltsam abgetrennt und die vom I-M. I
on en
gaden
sprinz
chütz-
nduug
lna-
') Die damals noch nicht übliche- Bezeichnung „Brigade" ■ ■\ut^
rechtigt, dsL) die Truppen in ihren Verteidiguu
■ ', und rwrar je ic-ntcr unter dem Befehl«
m»j«T niter einem letiiniarschallcutnaut W •■ heiaen.
ICine genaue Beschr«-.
I^ekrieg ei Witti . :ngen
k. u, k. Krieg
iteilung gezwungen, anter angünstigen Ver-
u schlagen oder ohne Kampf den Rückzug anzutreten.
) 10. Juli hatte bereits die kaiserliche Elbe- Armee unter
larschällen Herzog Albert von Sachsen-Teschen,
Lacy und Hadik, <li»- Stellungen am rechten Flnfinfer folgender-
t :
nitz, Jaromfef mit zi Bataillonen, 38 Eskadronen,
Jarom&f, Kaschow mit 29 Bataillonen, 14 Eskadronen,
Silberleut mit 10 Bataillonen, 12 Eskadronen,
LipnitZ, Königinhof mit 12 Eskadronen,
Aman mit m Bataillonen, 8 Eskadronen unter FML. Graf
Alt-PleO, Krrin. Neustadt an der Mettau mit 3 Bataillonen,
tdronen unter FML. «Traf Wurmser.
en einen Angriff auf die Elbestellung und zur Yer-
wfhrun. des Flußüberganges gefechtsbereit gestellte Macht der
•lief sieh demnach auf 73 Bataillone, 111 Eskadronen,
ar 80.000 Mann, 19.000 Pferd»- mit 426 Geschützen streitbar,
L)er König vun Pn-ulien verfugte über eine annähernd gleich
Armee vnii >;.■ Bataillonen, 103 Eska d r on e n , 433 Geschützen
oder 80.000 Mann. 16.000 Pferden streitbar, zum Angriffe.
Während die an der Elbe konzentrierten österreichischen
. zur Behauptung der Elbestellung sieh rüsteten, traf
tiserliche Eser-Armee unter Kommando des IM. Loudon,
jO Bataillone, 87 Fskadronen oder 62.000 Mann, 16.000 Pferde
atzen, am 7. und 8. Juli in der Gegend von Xiemes
*in, um der unter dem Oberbefehl des Bringen Heinrich im
Vormärsche gegen Dresden befindlichen preußischen II. Armee
zu bieten.
Einmarsch der preußischen n. Armee in Sachsen.
Die Streitkräfte des Prinzen Heinrich hatten sich am
•ii und 1. Juli in vier Kolonnen gegen Sachsen in 1'.
^ung gesetzt.
I »11 erste Kolonne, unter Kommando des GL. .Möllendorff
liilone, 15 Eskadronen), welche am 1. Juni aus der (regend
nwalde ausgerückt und am 3. bei Kottbus angekommen
Ittl ev»-ntu»*ll die kursä» D Truppen unterstützen zu
1. marschierte am 30. Juni als Vorhut des Heeres
ii und erreichte über Spremberg, Hoyerswerda und
Rönigsbruck am 3. Juli die Gegend von Dresden.
>ii- zweite Kolonne, unter Kommando di
rückte von Frankfurt an der < > « 1 «- r üb und Lübbe
die dritte Kolonne, unter Knmmando des Oberbefehle
Prinzen Heinrich, von Berlin üb so, Baruth, '
Dobrilugk, Großenhain nnd die vierte Kolonne, uni
des GL. Fürsten Anhalt-Bernbur Halle üiu-r Eili
ehla und Meißen gegen die Hauptstadt Sa
Am 7. Juli wann bereits die Spitzen dieser iln-i !<•
beidezaeitfl der Elbe, mit dem Hauptquartia lu vor i
etroffen, bewirkten am folgenden Tag Stromab«
und bezogen das Lager zwischen Plauen und Strahlt« in welch
sich am o. Juli die Hauptmasse vereinigte < Am nächsten Ta
trat das kurfürstlich sächsische Hilfskorps unter den preu
Oberbefehl und Prinz Heinrich befand sich jetst an dei
einer verbündeten Armee von 8ö Bataillonen, 13N 1
(ausschließlich der Garnison von Dresden) oder 80.OOO h&M
20.000 Pferden mit 433 Geschützen streitbar.
Die Hauptmasse dieses Heer b bis nun 17. Juli
den Lagerstellungea südlich Dresd< en, um dieVerpi
sichertUsteUen, Magazine anzulegen und den sei Arm
train an sich zu ziehen.
Die Nachrichten, welche über das Eintreffen der kaiserlich
bei Niemes im Hauptquartier zu PI g&ug
waren, bestimmten indessen den Prinzen Heinrich, am I
den Obersten Teufel mit 3 Bataillonen auf das rechte Iflbeuf«
Über Biachofswferda gegen Bautzen vorzuschieben und
am 12, Juli den (r.M. Podjursky mit 4 Bataillonen über Stolp
und Neustadt zur Beobachtung der I Österreicher folgen su
Eis drittes Aufklärungsdetacliement von 3 Bataillonen
5 Eskadronen rückte über Frei mnitz. Am 13 J
endlLh ging GL. Platen mit 11 Bataillon
ron Plauen Bach Maxen, behufs Verstärkung der in der G
Pirna und Dohna anter Kommando des '<1-. \nli
kantonierendeo sächsischen Truppen von 10 Bataillonen und
-kadronen ab. Dieser H men 21 B
and 30 Eskadronen sollte aus seiner Stellung Pirna, Dip
Le Vorpusten von *Struppi'n liis Schmiedeberg
der Hauptarmee in den folj
nias! 1
Nach dem Kriegsplan d Heinrieb solli
ind
I i
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\
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k
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4 - -
*
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8i
Leservebatterien mit 40 Geschützen ohne die Bataillim,-
kanonen eine Scheinbewegung über Fredberg, Marienberg und
Sebastiansberg (Basberg) gegen Komotau unternehmen, indessen
nptmacht bei Pirna Brücken schlafen, die Elbe überschreit« n
und über Stolpen und Neustadt zum Einbrüche in Böhmen vor-
' würde.
Gleichzeitig war der PaU von Tetschen zu nehmen und der
h zu machen, die österreichischen Magazine in Aussig.
itz und Leitmeritz zu zerstören, die Verpflegung des preußi-
schen Heeres aber auf der Elbe bis Königstein zu schaffen.
Durch die Operationsrichtung der Armee über Rumburg gegen
mit dem rechten Flügel an die Elbe gelehnt, deckte der
Prinz die rückwärts liegenden Lande samt der Operationsbasis; er
den IM. Loudon bei Niemes zurückzuwerfen, von der
Elbe abzuschneiden und sodann mit dem König sich zu ver-
einigen. Hin Korps von 20 Bataillonen sollte auf dem linken
zurückbleiben.
Stellung der Iser-Armee unter FM. Loudon.
IM. Freiherr von Loudon hatte mit seiner Armee, welche
durch die im Anmarsch begriffenen Regimenter und durch
ungsmannschaften auf einen Effektivstand von 80.000 Mann
gebracht werden und sodann Sachsen bedrohen sollte, am 7. Juli
I • itmeritz und Reichenberg Stellung genommen.
Es standen: Korps <i. d. K. Fürst Liechtenstein f 1 2 Batail-
;o Eskadronen) zwischen Aussig und Leitmeritz ;
Korps FML. Graf Gyulai (6 Bataillone, 13 Eskadronen)
ichen Reichenberg und Liebenau ;
Korps l'ML. von Graeven (6 Bataillone, 14 Eskadronen
.'»-■l: das im.-, des Heeres (32 Bataillone, 40 Eskadronen)
hei Niemes ').
Am 5. Juli wurde Loudon durch den Kaiser VOH dem
> 1 der preußischen I. Armee in Böhmen verständigt und
angewiesen, das Reichenberger Tal von Langenbruck über
Kohlstadt bis Luxdorf gut zu besetzen, bis die Details des
Hadlichen Einbruches in P>"hmen näher bekannt geworden. Die
i von Reichenberg und dabei bereits begonnenen
■n und Verhaue sollten fortgesetzt und beendet
rleichzeitig räumte der Kaiser dem Feldmarschill die
u Textskuje 2.
t unter Kai»«r Joscl II
Befugnis ein, nach seinem besten Ermessen zu handeln ur
Unternehmungen gegen Sachsen und die Lausitz ins V\
• iamit das Königreich Böhmen in dieser Richtung v<
illen verschont, der Armee zwischen Königgrätz und Arns
der R ticken gedeckt und die Hauptstadt Prag- nicht gefährdet werde
Infolge dieses Befehles ließ der Feldmarschall die Werl
und Verhaue bei Kohlstadt und Luxdorf in der Gegend v<
Reichenberg, dann bei Hayn und Lückendorf, nördlich ( iabel
der Lausitzer Grenze, gänzlich ausführen und beauftragte de
] ML Grafen Gyulai, das Reichenberger Tal von Luxdorf üb«
Etohlstadt und Jaberlich bis Raschen aut das äußerste zu Vi
teldigen und demgemäß seine Truppen zu vereinigen und
verwenden.
Inzwischen waren im Hauptquartier zu Niemes Kachrichte]
über das Hintreffen der preußischen IL Amur unter Kommant
des Prinzen Heinrich bei Dresden eingegangen. Es wurde daht
am ). Juli die Brigade GM. Wallis, 6 Bataillone, zur Verstärkung
Korps IML. Graf 'ivulai nach Oschitz in Marsch gesetsl
die Brigade GM. Graf Thun, 6 Bataillone, b»i Nienies als Rt
serve für die bei Reichenberg und Gabel stehenden Heeresteile
oe KjriegBbrucke bei Melnik fiber die Elbe geschlagi
und der Rest der Armee näher an diesen Fluß zur Unterstützut
des Korps <i. 1. K. liirst Liechtenstein bei Leitmeritz, sot
zur Beobachtung der im Kurfürstentum Sachsen angesammelte
feindlichen Streitkraft'- nach Bleiswedel gezogen. Die M
vom 7. und q. Juli aus der Gegend von Jungbunzlau nach Nlemi
und von hier nach Ploschkowitz nordöstlich Leitmeritz
Bleiswedel etc. waren für die Truppen äußerst anstrengend.
Bevor IM. Loudon das Hauptquartier von Xiemes nac
Bleiswedel verlegt, hatte er, den Vorteil der inneren Linit
welche die kaiserliche Armee zwischen den noch durch «reit
Räume voneinander getrennten feindlichen Streitmassen untt
dem Konig und dem Prinzen Heinrich ifien . innalu
im vollen Umfange würdigend, den Vorschlag gemacht, die bi
Xachod vorgedrungene feindliche Armee mit der gesamt)
aren Macht, ohne Rücksicht auf die bei Dresden |
umlung begriffenen feindlichen Streitkräfte, anzugr
einen flüchtigen Gedanken aUerunt ertauigst unterlege. Denn,
Berichte d< Karl von I.icchlensu
nehmigenden Antwort war Loudon am
\ luii bei Xiemes im Lager geblieben und hatte erst an
^in Hauptquartier nach Bleiswedel verlegt, um von da
ober Hohlen, Karsch, Hühnerwasser auf dem kürzesten Wege
von Münchengratz /.u gelangen« In vier Märschen
er mit der Hauptmasse der Iser- Armee von Münchengratz,
obotka, Jicin, ßelohrad, Miletin das j, f egen 100 km ent-
tarnte Königinhof '-rreichen und sodann durch den Königreich-
iber Rettendorf und Kladern die rechte Flanke der bei
oladorf lagernden preußischen Armee angreifen. Zu diesem
/wecke beabsichtigte der Feldmarschall ungefähr 40 Bataillone
Eskadronen oder gegen 4.5.000 Mann, 12.000 Pferde und
1S0 Geschütze zu verwenden und nach Anschluß des bei Arnau
len Korps des FML. Grafen d' AI ton, 10 Bataillone und
Eskadronen, an der Spitze von ungefähr 55.000 Mann mit
00 Geschützen einen Offensivstoß zu führen. Gleichzeitig sollte
er Kaiser mit 05 Bataillonen, 105 Eskadronen oder ungefähr
72.000 Mann, 10.000 Pferden und 426 Geschützen aus der Elbe-
ttealong von JaromSf, Kukus, Schurz die Front und linke Flanke
fliehen Armeelagers bei Wölsdorf angreifen. Diese
lehtnung Längstens bis zum 15. Juli, also in der
tattfinden, während welcher Prinz Heinrich mit der Re-
■ n und Approvisionierung seiner südlich Dresden
en Streitkräfte noch beschäftigt war.
Die wiederholten Weisungen der Kaiserin Maria Theresia
aber nicht verfehlt auf die anfängliche Initiative des
Kii snend einzuwirken. Er hielt es jetzt für gefährlich den
orter Lager anzugreifen und fand es zweckmäßiger,
;• lacht, deren Ausgang niemals gesichert
»ei, auszuweichen. Und doch berechtigte der Entwurf Londons
los zu den günstigsten Erwartungen und dessen Durch-
wärt- von unberechenbarer Tragweite und SChWi
den Folgen gewesen. Ein entscheidender Sieg in den
i bei diesem Umstände nicht wohl und leicht zu vermuten sieht,
rnburg allein gegen die hiesigen Grenzen etwas eher unternehmen
jener an «lern Punkt seiner anzufangenden Operation sein dürfte, so
mit der Gedanke, ob man von dieser Mittelzeit nicht profitieren und mit
Macht, inklusive des grollten Teiles vom Gyulai- und Graevenschen Korps,
«11 len osgehen und attackieren könnte, im Fall er anders nur nicht
'S iwcj gtut tnattaquabli-n P ilnde , und ich il.uhte, d*Ü wir hieiu in vier
«Gut. könnten." iK.. A. < A.. 1778, VII. 13, ad J
6<
84
Defileen von Wölsdorf, Xacliod über die preußische Armee mit
dem Oberfehle des Königs würde ( »sterreieh die Zurückeroberun
Schlesiens wesentlich erleichtert haben. Es bleibt allerdings ei
offene Frage, ob unter so günstigen Verhältnissen und bei ».-in
solchen Machtüberlegenheit, 120.000 Österreicher gegen
Preußen, die Armee Friedrichs des Gro(3en in der
günstigen, durch mehrere Schluchten getrennten Lager
auch wirklich geschlagen worden wäre ; jedenfalls aber stand
die Chancen, den < reg&er zu besiegen und niederzuwerfen, d
auf Seite des kaiserlichen Heeres 1 ).
Operationen im nordöstlichen Böhmen an der oberen Elbe.
(Conig Friedrich war mit dem Operationsplan des Prin
Heinrich .,den Ihnen ein flott eingegeben'', vollkommen einve
standen; er selbst gedachte das Unternehmen seines Brudt
dadurch zu unterstützen, daß er die Armee des Kaisers festhi<
sie beunruhigte oder ihr folgte, wenn sie sich gegen den I'i
nden sollte*). Demgemäß entwickelte sich nun auch an der
oberen Elbe ein kleiner Krieg mit wechselndem Erfolg, ol
daß es jedoch dem Konig gelang, die ( >sterreicher zum i I
treten aus ihren festen Stellungen zu bewegen. Dage
nötigte ihn am 15. Juli die Bedrohung Schlesiens durch
mährische Armeekorps, dessen Vortruppen von Jägerndorf übi
!.• obschüt-c streiften, zur Detachierung einer Brigade (6 Bataill
5 Eskadronen) unter ''1 Stutterheim nach Neiße, um de
(iL. von Werner, der mit 2 Garnisons-Bataillonen und 20 Esl
dronen dort zurückgelassen worden war, zu unterstützen. I
zeitig wurden sämtliche, hol h im Lager bei Kramolna. Nach»
stehenden Truppen nach Wölsdorf gezogen und GL. von Wuns<
iber
') Bei näherer Betrachtung der Kriegsoperationen »om Jahre 177JS Irin
willkürlich die Ähnlichkeit der Lage mit jeuer im leldzuge von (866 \
Auch diesmal operierten die preiiliischen Streitmusen, durch weite Käume voneioaa
■at, gegen die auf der inneren Linie stehenden H
"-Sachsen von gleicher Zahlenstärke, indem sie in mehreren Kolonnen durch
Grenzpässe über Naehod, Itrauoau, Tinutenau, Zittau, Rrichenberg, Run.
Gabel in Böhmen einfielen. Auch jetzt wurde der Kommandierende der kaisetlk
Armee zu dem Entschlüsse gedringt, mit ganzer konzentrierter Kraft gegen die tunic
stehenden, über Naehod und Braunan einl>r. feindlichen Kolonnen
wenden und diese au vernichten, was bekanntlich unterlassen oder iluch in not
ständiger Weise in .-tzt wurde. (Xosinich, K
und Feldherr. Mitteilung. o. Ic. Krieg»- Archivs. Jalr
! ) Konig Friedrich an den
TexteV.
(xu Sei
Obersichtskarte zu dem Gefecht bei Rohenitz
23. Juli 1778.
':!/■■,:
«
• 1
85
»i't dllonsa und iS Eskadronen, welche großenteils aus
DSC&en Rekruten gebildet waren, nach Xachod, behob
kung der Verbindung mit Crlats, dieses Hauptwaffenplatzes
■ hen Heeres, verlegt. Im Lager von Wöladorf ver-
büebea sodann noch 66 Bataillone und 80 Eskadronen oder un-
r 65.000 Mann.
Bei seinen wiederholten Versuchen, die Österreicher durch
1 griffe zur Verschiebung ihrer Streitkräfte und zur
Räumung der Elbestellung zu verleiten, richtete König
Friedrich sein Hauptaugenmerk namentlich auf da- Tr^prungs-
iet der Elbe, wo der ElulJ schmal und bei niederem Wasser
leicht zu durchwaten ist
Nach der Zusammenziehung des Heeres bei Wolsdorf dehnte
llügel desselben von Neustadt an der Mettau über Ska-
litz bis Deutsch-Praussnitz aus, rekognoszierte am iq.und 20. Juli
■ rschanzungen bei Königinhof und Arnau und lieb am
11 Tag den GM. Grafen Anhalt mit 2 Brigaden,
Bataillone, 15 Eskadronen) gegen Ketzelsdorf und Kottwitz,
die Brigade GM. Dalwig gegen Soor vorgehen, von wo aus sie
lerholt das Gelände von Werdek bis Arnau rekugno-
ue am 23. Juli über die Mettau unternommene Fourayurunv:
der Preußen führt.- zu einem Gefechte, welches einerseits durch
die persönliche Anwesenheit Friedrich II., andererseits durch
--che und kühne Eingreifen Wurmsers bemerkenswert ist.
r stand mit dem Gros seiner Truppen, 12 Eskadronen, in
der Gegend Pardubitz, Hohenbruck, Eibrantitz und unterhielt einen
iienst über Xachod und Neustadt, gegen
IKdimisch-Skalitz und Ober- Wolsdorf. Die Meldungen seiner
^tfiitkommanden uml Patrouillen waren es vornehmlich, aus
denen man im kaiserlichen Hauptquartier in Ertina rechtzeitig
ton Jen Verschiebungen der preußischen Streitkräfte zwischen
lorf, Nachod, Reinerz und Glatz, sowie von den, stets auch
r Absicht, auf die Österreicher alarmierend zu wirken, ver
tuen Fouragierungen Kenntnis erhielt').
e Vorrückung des preußischen Detachements, 15 Eska-
n, 8 Bataillone und 1 Batterie am 23. Juli erfolgte
len Slawetin und Schestowitz. Der König nalmi während
orxnarsches zuerst auf der Höhe von Wesaelitt Aufstellung.
1 extskiwc 3.
so
Der an der Mettaubrücke bei RjQStol de österre:
rlusarenpoeten wurde von den der preufl Vorhut vorat
geeilten 200 Bosniaken 1 ) überfallen. 1)
falles warf auch das auf der Flöhe südlich Rostok
Husarendetachement des Obersten Levettehr, weicht
Bosniaken und preußischen Husaren stürmisch verfolgt, 1>i
Krälova Lhota zurückging.
Die preußischen Kavallerieregimenter hatten unter
Mülle gehabt) den vorausgeeilten Husaren und Bo&niakBfl
zukommen, da Friedrich II. die eigene Kavalleri.
I h.-rschreiten der Mettauniederung hatte haltet) La
diese zuerst mit der Infanterie zu passieren.
Den im Gelände zwischen Groß-Rohenitz, Krälova LI;
Jasena sich abspielenden Reiterkampf konnten die prei
sehen Kürassiere nicht mehr herstellen, denn schon
1 ML. Wurmser mit den zunächst befindlichen IHvisionen
Barcö-Husaren, welche im Lager westlich von Jasena alarm
worden waren, auf dem Kampfplatz erschienen und warf n
hart bedrängten Reiter Levenehrs d> nd, die pre«
Kavallerie auf ihre Infanterie zurück.
Letztere hatte König Friedrich, der seinen ersten Ai
Stellungsplatz verlassen hatte und während des Reiterkampt
auf dem Gefechtsfelde eintraf, auf der Höhe südlich Rostok, dt
rechten Flügel an den Zdiarwald gelehnt, in zwei Treffen
marschieren lassen. Auch die reitende Batterie war mittlen
vorgefahren und hatte hinter dir Kavallerie Aufstellt lommen.
I leren Wirkung war es hauptsächlich, welche doli
Stürmenden Reiterscharen \Vurm.-.ers endlich Halt gebot Wi
ent schlofl siel» Wurms.- r sofort^ mit der mittlerweile dur
mehrere Eskadronen der Brigade Wartensleben verstärkt
Kavallerie um das Dorl Rohenitz herumreitend, dem
ili.- linke Flanke zu fallen, er fand aber ,,aul den Anhöhen
Slawetin eine zweit« 1 Linie Infanterie samt Kanonen und 1
welche durch ihr Artillerieteuer verhinderten, ein mehre
unternehmen''. König Friedrich wartete ül >ri^-
Atta, keder "^terreichischen Reiterei gar nicht ab, sondern
•hl zum Rückzug, darunter I »eckung durch ein Bataill
Preußischerseil
richtiges Zusammenwir'.
») L
i die kühnen and erfolgreich«] Angriffe der österreichischen
Kavallerie auf intakt-- [nfanterie Anerkennung. Wüaa erkennt daraus
- die Zeit der Linear-Taktik eharakteriü
\HTert rallerie als schlachtenehtaeheidende Waffe, «reiche
juch ohn> rstützung durch die anderen Waffen dauerndt-
zu erringen \ te.
Gleichwohl zog FML. Wurmser aus diesem Gefechte >
behandj Er .schreibt in .seinem Gefechtsberichte
unter anderem : „Die feindliche Artillerie hat uns
Schaden getan und wenn man in Zukunft u
Kavallerie nicht ebenfalls mit Infanterie und Artillerie SOUtenieren
wir:!, so dürfte unser.- leichte Kavallerie ihren Mut verlieren ''
Die wiederholten Rekognoszierungen des Königs ergaben,
ine Unternehmung gegen die Elbelinie höchst schwii
und daü die Verteidigungsanstalten der Österreicher vi.-l
a vollständig waren, als daß ein gewaltsamer Übergang über
irn I-luLi gewagt werden könne. Er rechnete nun auf die
tntacheidenden Wirkungen, welche der Einbruch der IL Armee
lern Prinzen Heinrich in Böhmen hervorbringen würde.
nter dem Eindrucke derselben hoffte er ruckweise jene Punkte
zu können, die der Ausführung seines Vorhabens am
a entsprachen. Aber die ihm aus früheren Kriegen wob
kannten Schwierigkeiten begannen immer fühlbarer zu werden, die
tockte, Krankheiten entstanden 1 ). Xoch am 30. Juli
er, sich leicht zwei bis dr^i Monate in s.-iner Stellung
ben zu können und schon am 6. August bekannte er, datf
V in zehn Tagen seine Lagerstellung werde räumen müssen, da
fehle *). Er kehrte zu seinem oft erwogenen Plan
. den Krieg nach Mähren zu tragen, dem einzigen Mittel,
kaiserliche Armee zur Räumung ihrer Stellung zu zwingen
ld ..Wien in Schrecken zu setzen". Er wollte nur das Eintreffen
I ders in Lt-itmeritz abwarten, um den Plan auszufühl
i stand er mit gekreuzten Armen und bewund. n-
seines Bruders ;l ).
jterreichischen Hauptquartier hatte man anfangs mit
»rgnissen die Unternehmungen des Königs von Preußen
.:<-lineg I740 — 174S. VII. H.in.l . Wien KjOJ.
iriedrich an ilcn. Prinren Heinrich. 30. Juli. 0. Aupist.
>n eleu Prinseo Heinrich, 21., 24.. 30. Juli, 14. August 1;
verfolgt, hatte gefürchtet, einem Angriff nicht standhai
können; doch sah der Kaiser bald klarer und gewann richtige!
Anschauungen von der Machtstärke und den Operationszielen de
Gegners. Aus den Detachierungi-n Friedrichs schloß K.i
Josef, daß der König jeden Offensivgedanken aufgegeben habe
und sich auf Manöver beschränken werde, die zahlreich im öster
reichischen Lager eintreffenden Deserteure aber belehrten ihn,
daß der Gegner bereits mit Not kämpfen müsse — er würde
sich selbst zugrunde richten, w.nn nur Österreich auszuharrt
vrmöge.
Operationen in Böhmen zwischen Elbe und Iser ').
Prinz Heinrich von Preußen hatte nach dem Eintreffen bei
Dresden die ihm zur Verfügung stehenden preußisch-sächsisch«
Truppen in vier Korps geteilt. Seinem Operationsplan germ
ging am 17. Juli das Korps dl., von MöUendorff, 1 3 Bataillon«
30 Eskadronen, 40 ( beschütze, über Tharandt und Freiberg geg«
Marienberg vor, woselbst es am iq. und 20. eintraf und Stre't
parteien über Sebastiansberg bis Komotau vorsandte. Glei
zeitig rückte das Gros des Prinzen, die Korps Platen, Sohns
und Podjursky, über Dippoldiswalde nach Frauenstein, um
einen Einbrach in Böhmen durch die Fasse Finsiedl unc
Katliariuaberg zu demonstrieren. Die Meldungen derVortruppt
besagten, daß das Heer Loudons zwis< h< n I «plitz und \ussi.
ein Korps an der Paschkopole und Detachement- gegen di
Lausitz stünden, weshalb fcföllendorff den Befehl zum Rücl
marsch erhielt. Dieser wurde sofort angetreten und die Trappt
M öllendorffs erreichten sodann über Mittel-Saida und Freiber
am 24. Juli Dippoldiswalde und Ivalienau. wo sie sich an
zwischen über Sadisdorf zurückgegangene I [auptmacht anscl
Mach der "Wiedervereinig ang seiner Streitkräfte ließ Prinz 1 leinriel
die Hauptmasse derselben bei Kabenau Lager beziehen, in
die zur .Maskierung des Marsches der Armee bestimmten K<
der Generale PI aten und Anhalt nach Hausdorf jtlich \<
Maxen rückten.
Aus alli troffenen M n und N
über idoß Prinz Heinrich, daß IM. London i)
linbruch in Böhmen nicht streitig machen wolle,
beabsichtige, ihn in beiden Flanken von Eger und Gabel aus
8 9
, den
einver-
könne.
i Vor-
großer
. Nach-
Axmee
onzen-
arsche
m An-
ft sich
s Heer
Ligne,
ischen
sollte
eil die
n hier
-.Graf
i vier
orf zu
uppen
tigten
eldete
orstoü
e, daß
af vor-
Seba-
schloß
über-
liesem
Dem
n und
i vor-
feind-
ischen
n der-
8m
zufallen. I deshalb mit der Absicht des Königs, den
Kriegsschauplatz nach Mähren zu verlegen, durchaus nirht ein
iden, da er ast in Böhnv-n unmöglich behaupten könne,
.«•gen wäre das vom König in Aussicht genommene Vor-
schieben des Korps gegen Arnau für die IL Armee von groüer
Wi
I*M. Freiherr von Loudon hatte bereits anfangs Juli Nach-
richten über die beabsichtigte Vorrückung der preußischen Armee
stianeberg erlialten und infolgedessen die Konzen-
trierung seines Heeres bei Gastorf angeordnet. Auf dem Marsche
dahin erhielt er vom FML. Gyulai die Meldung von dem An-
rucken starker feindlicher Kolonnen gegen Zittau. Nachdem sich
Meldung als falsch erwiesen hatte, führte Loudon das Heer
rwischen Gastorfund Raudnitz; die Division FML. Prinz de Ligne,
- Grenadier-Bataillone, liefl er auf dem Galgenberg rwisdtt
itz und Trzebautitz Stellung nehmen. Aus dieser sollte
Korps Liechtenstein bei Leitmeritz unterstützt eventuell die
überschritten, bei Budin Stellung genommen und von hh-r
die Eger verteidigt und Prag gedeckt werden. FML. Graf
dai hatte, nach Zurücklassung eines Bataillons und \ u-r
•nen im Reichenberger Tal, zu der Armee bei Gastorf zu
11, daß der Gegner von Dresden aus Truppen
; '.ischofswerda und Stolpen vorgeschoben habe, nötigten
ch, am id. nach Gabel zu rücken. Gleichzeitig meldete
G • il. K. Fürst Liechtenstein, welcher am 15. einen VorstoU
ichsische Truppen bei Breitenau unternommen hatte, daß
adliches Korps gegen Marienberg und Kathannaberg vor-
Um nun der Invasion Böhmens auf der Kinbruchslinie Seba-
*tiausberg (B . Komotau, Laun, Schlau zu begegnen, beschloß
'Ion. welcher den Gegner um 15.000 bis 18.000 Mann über-
1 liielt. Prag so lange als möglich zu decken und zu diesem
•nselben mit vereinigter Macht entgegenzutreten. Dem
zufolge wurde am 20. Juli GM. dt- Yins mit 4 Bataillonen und
l idronen als Vorhut von Raudnitz gegen Welwarn vor-
um die über Laun und Schlau vorgehenden feind-
. zu beobachten, indes die Hauptarmee zwischen
Leiu Gastorf sich bereit machte, einen Flankenstofl in der-
Dl Heinrich »u .Ich König. Frauenstein, 3t. Juli
zu führen. FML. Prinz de J.igne hatte
»eisen sechs Grenadier-Bataillonen von Leitmeritz nach Wegstäv
zu marschieren, um von da aus im Bedarfsfalle die Garnison Pr*
zu verstärken, die schwere Artillerie und der Train hatten nac
Melnik zu rücken ; Prag sollte auf Befehl des Kaisers gänzli«
geräumt werden, da man die Stadt wegen ihrer zu großen Ai
dehnung als Festung nicht verteidigen wollte.
Inzwischen hatte das Heer des Prinzen Heinrich, mit Ai
nähme des KLorpfl Möllendorff, die Elbe auf drei Schiff brück"
bei Zschieren übersetzt und lagerte am 28. Juli zwischen Ratl
walde und Hohnstein. Das Wetter war höchst ungünstig und
nun zu durchschreitende Gelände bot enorme Schwierigkeit
„Ich habe (iebirge zu übersteigen und Defileen zu durchziehet
schrieb der Prinz seinem Bruder, „und um mein Unternehmen
Ücfaern, muß ich Wege einschlagen, die noch keine Arm et;
treten; aber es ist dies das einzige Mittel, den Gegner irrei
führen. Sobald ich die Defileen hinter mir habe, werde ich
trennt marschieren, was meinen Marsch erleichtern und ii<
Gegner überraschen wird. Alles hängt von dem Verhalt«
Loudons ab; läßt er sich täuschen, so kann ich große Erfolj
erzielen, trifft er zeitgerecht seine Maßregeln, so kann ich nicl
tun .... Solange Sie in Böhmen bleiben, wird alles gut geheJ
rücken Sie nach Mähren, so wird der Feind all seine Streitkrai
gegen Sachsen führen und die große Entfernung zwischen Ui
beiden wird uns aller Mittel berauben, uns gegenseitig zu unt«
stützen."
Am 29. und 30. Juli rückte das Gros des preußischen 1 leti
über Sebnitz und Hain.spach nach Rumburg und schob Avar
garden bis Schönlinde und YVarnsdorf vor; das Korps Podjurst
kam nach Spitz-Kunnersdorf, Möllendorff nach Zeidler.
Über die bisherigen Bewegungen des Feindes gingen
Hauptquartier Loudons die widersprechendsten Nachrichten
und ließen den Feldmarschall über die wahren Absichten
Prinzen Heinrich im Dunkeln. Am 21. erhielt er die Melduni.
dali Möllendorff tags vorher von Sebastiansberg (Basbei
nach Marienberg zurückgegangen sei Nach einem andei
Berichte sollte Prinz Heinrich am ^4. Juli bei Dresden die Ell
auf drei Brücken überschritten haben und im Vormarsche
Bautzen sich befinden, eine dritte Meldung besagte wieder,
die Armee des Prinzen noch bei Dresden am linken Elbeuf
itungen treffe j über Peterswald und Auf
• •n einzubrechen. Loudon, welcher diese Angriflsrichtuag
vahrscheinliche hielt, wendete seine ganze Aufmerksamkeit
bei Maxen, unter GL. Platen, zur Deckung von Sachsen
jenen feindlichen Kuqts von Sl 1 Bataillonen, 40 Eska-
•^n und 76 Batteriegeschützen zu. Demzufolge zog er am
!• in der Gegend von Wehvarn stehende Brigade
Vins zur Armee und marschierte sodann mit der Armee
storf nach Bleiswedel, um gegebenenfalls mit Gyulai
«tabel oder Liechtenstein bei Leitmeritz operieren zu können.
ichzeitig erteilte er GM. Sauer den Befehl, aus seiner Stellung
erswald den bei Gießhübel stehenden Posten anzugreifen
nd Nachrichten über die Bewegungen der feindlichen Haupt-
'ii. Diese gewaltsame Rekognoszierung über B
oel bis Ottendorl" hatte nicht den erwünschten Et
1 M. Sauer meldete hierüber am 2g. Juli, daß er drei Lager bei
laxen, Gamig und Gnmmern beobachtet habe, indes die Meldui
rtruppen Gyulaifl aus der Lausitz die Konzenirierung der
eindlicben Streätmassen nach bewirktem Elbeübergange zui
»ischofswerda und Stolpen, der Bericht des GM. de Vina aus
aber die Anwesenheit der feindlichen Vorhut bei
1 ünspach zur Anzeige brachten.
Diese -denen Nachrichten, welche am 30. Juli im
Hauptquartier zu Bleiswedel eingegangen waren, beirrten IM
London in seinen Kombinationen, machten ihn in seinen Knt-
*CW hwankend und verleiteten ihn zu falschen Maßnahmen.
i ji. Juli nämlich wurde die Hauptmasse der Armee von
i nach Neuschloü, FML. Prinz de Ligne, «reicher tags-
mit sechs Grenadier-Bataillonen diesen Ort besetzt hatte,
rkung Gyulais nach Nieines, GM. de Vina schlie
•■8 : Bataillonen und 1 Eskadron über Zwickau zur \ >r-
Delih's von follenstein in Marsch gesetzt; FML.
«ttrf < , aber erhielt die Weisung, angesichta dei
ing des Feindes über Rumburg gegen Georgenthal, den
^atl (iabel auf das nachdrücklichste zu verteidigen.
'.(.r noch <<M. de Vins bei Tollet intraf, war
i'irgspaU von der über Georgenthal vorgehenden
11 Vorhut in Besitz, genommen (31. Juli). An diesem
"ge hielt die Hauptmasse der Armee unter Prinz Heinrich
das Korps Podjursky erreichte Waltersdorf, das K
idorff aber unternahm einen kombinierten Angriff auf die
von Grenzern besetzte, über 7 km zwischen Jrelswänc
und durch vier starke Verhaue gesperrte StraUe von HinU
1 li-rmsriorf nach Dittersbach und nahm sie nach kurzem Gel
FML. Graf Gyulai hatte, um die Invasionsarmee na
Stehen zu bringen und die beiderseits der trrenze zerstreut^
Detachements zu sammeln und aufzunehmen, auf den Höhen vc
Zwickau Stellung bezogen, mußte dieselbe aber verlassen,
Prinz Heinrich am t. August mit der Hauptmacht von Rumbi
in zwei Kolonnen über Ehrenberg, Schönlinde und Schönbor
nach Georgenthal vorging. Während Gyulai jetzt gegen Gabes
abzog, besetzte die preußische Vorhut unter General Bellinj
den Ort Zwickau, das Korps Sohns den Ort Hennsdorf ui
das Korps Podjurskv, welches von Spit/.-Kunnersdorf übe a
Schönau nach Lichtenwald marschiert war, nach Zersprengui
des Detachements GM de Yins in dieser Gegend, gleich£a
den ( >rt Zwickau.
Auf diese Weise wurden die von Natur aus schwii
durch Wrsdianzungen und Verhaue zu einem hartni Wiih:
stand eingerichteten < rebirgspasse Böhmens, infolge mangelhafte
Dispositionen, nach kurzen Vortruppengefechten dem Feinde
überlassen und ihm der Weg in das Herz Böhmens geöffnet.
:.=
U.T
Prinz Heinrich von Preußen hat recht gehabt, als er dt
ttig schrieb, das Gelingen seines Unternehmens häng'
VOfl dem Verhalten des FM. Loudon ab: dieser hatte
•lieh versäumt, die aus dem Gebirge debouehierenden
trennten Kolonnen d- tere aus der anfangs gewählten
/.entralstellung Xiemes mit Übermacht einzeln anzufallen und
vernichten. Nun beschloß er, mit Rücksicht auf die Über!
der Verbündeten, die offene Gegend von Nieme-
Entfernung des Korps Liechtenstein, die Stellung bei Neuachln
zu räumen, sämtliche detachierten Korps an sich zu ziehen
Stellung hinter der Iser zu nehmen. Am 2. Au.
das Gros des Heeres nach Hirschberg, am 3. nach Weil.!.,
. überschritt es die Iser und bezog ein Lager bei Kosmani
\ du den detachierten Korps erreichte an diesem Tage die Dhi.si.
Liechtenstein, nach Zurückhtssun 'etachennrits
ionen und 8 Eskadronen unter GM.
LeitmeriU and Melnik, Jungbunzkui, von wo sie am 5. i"
■n Ries« (früher Gyula
waren am z. nach Hühnern m 3, nach Bakow gerückt,
I ML Ri. -^.- verblieb, während de Eigne nach Münchengrätz
marsi liir-rtf. Die Reserveartillerie und der Armeetrain behieltet)
Uung bei Jungbunzlau.
Von feindlicher Seite war am 2. August dafl Gros nach
rt, das Korpa Podjursky nach Gabel, Möllendorff nach
Böhmisch-Kamnitz, am 3. das Gros nach Zwickau gerückt,
1 die übrigen Korpa in ihren früheren Stellungen ver-
um und nur leichte Truppen über Böhmisch-Leipa und Reich-
Lt verschoben. Am 5. August bezog das (fros das Lager bei
Burgstein, die Vorhut rückte bis Keichstadt, Möllendorff
rekognoszierte von Böhmisch-Kamnitz aus die Gegend bis Sandau,
die Sachsen stielten zu dem Korps des GL. Podjursky südlich
isL
; f. August marschiertes: Korps Möllendorff nach
Langenau, Korps Podjursky. bei Zurücklassung der Sachsen
Batet ral (Trat Solms, nach Kunewalde nordöstlich von Gabel.
In dieser Aufstellung Langenau, Gabel blieb die verbündet.-
l i -sächsische Armee bis 8. August, da sie die Artillerie
und den Train durch die <Trenzgebirgspässe nicht an sich ziehen
könnt-.
Bei Kosmanos angelangt, glaubte FM. Loudon in Er«
ung dessen, dali das rechte Ufer der Iser zum groüen Teile
das Unke beherrsche, der Fluti bei Niederwasser an vielen
• Amt' Brücken zu überschreiten sei, die Ausdehnung d.-r
rstellung von Starkenbach über Semil bis Brandeis gegen
jo km betrage und dafi die der Armee aufgegebene Deckung
>-n zu grolJer Entfernung nicht durchführbar sei,
] Bataillonen und 87 Eskadronen die Iserlinie gegen
1 Bataillone und 1 38 Eskadronen weder verteidigen noch be-
haupten zu können.
Kaiser Josef beurteilte die strategische Lage und die beider-
tigen Machtverhältnisse richtiger. Er besorgte, daLl Prinz
i nrich nach Gewinnung der oberen Elbe und Besetzung
-. dieses Schlüsselpunktes zu den Positionen des ka;
liehen Heeres hinter der Elbe und Iser. die von den FM. Het
Tbert von Sachsen-Teschen, Lacy und Hadik befehli
rufte im Rücken fassen und zum Rückzuge zwingen würde.
lit des dem FM. Loudon gegenüberstehenden
■Vindes war übrigens eine nicht übermäßig bedeutende, da
•rbündetes Korps unter GL, von Platen zur Deckung
94
isens bei Dresden zurückgeblieben war Da durch den
der beiden Armeen hinter die Mittel-Elbe halb Böhmen d«
ion preisgegeben worden wäre, beauftragte der Kaist
den IM. London, die Herstellung um jeden Preis festzuhalt«
Infolgedessen rückten am 5. und b. August GM. Brow;
s Bataillonen und 2 Eskadronen über Bredl (Eisen- Brod) gege
Starkenbach zur Beobachtung des über Wartenber^ und Böhnriscl
Aicha vorgehenden Feindes und zur Zerstörung aller Brückt
und Übergänge über die Iser von Turnau bis Semil, FML. Gra
1 "lloredo, welcher von <ler Armee an der Elbe am 4. Augl
mit 8 Bataillonen zur Verstärkung Loudons eingetroffei
■ ii Turnau, die Hauptmasse der Armee nach Münehengrat
unter Rücklassung der Division FML. Riese behufs Verteidigung,
der Iserübergäage von Bakow und Jungbunzlau, die R
artillerie nach Kosmanns, (ier Armeetrain nach Ximburg.
Arn 8. August traf GM. Browne bei Starkenbach ein
GM. Sauer zog sich hinter die Eger nach Budin zurück;
feindliches Detachement unter Oberst von Usedom besetzt
I.eitmeritz. Tags darauf rückte die Hauptmacht der Verbündet«
unter Prinz Heinrich (2- Bataillone, 40 Eskadronen', nach Niemes
daa Korps Mollendorff 113 Bataillone, 30 Eskadronen) nach Net
BChlofij die Korps Podjurskv (4 Bataillone, 10 Eskadronen) uni
Sohns 1 4 Bataillone, 8 Hskadrnnen) nach Merzdorf östlich Warten-
Sämtliche Stellungen, besonders die Hauptpositinn an der
1'olzennul.i bei Niemes wurden stark verschanzt. Das am linke
Elbeufer bei Maxen stehende Korps Platen(2i Bataillone
'onen) setzte sich am 8. August in Bewegung, indem es
Vorhut bis üttendorf und am nächsten Tage bis Nollendort" v
schob, indes, das dros bei erstt-reni Orte Lager b<
Diplomatische Verhandlungen.
Während die Unternehmungen im Felde ihren Verla 1
nahmen, wurden Friedenskonferenzen angeregt, die einen /<
sar.imenstuü ■■inander operierenden Hauptmassen v»
hindern und dem ferneren Blutvergießen Einhalt gebieten
War die Kaiserin Maria Xhl schon bis /u Beginn dl
Feindseligkeiten einem Kriege abgeneigt gewesen
sich ihr Abscheu und ü nach Und
auch die Zuversicht des Kaiser sich in ernste !
delte. Xu< h vor kurzem hatte er behaupti
en -inen Angriff nicht wagen wer
95
it einem überlegenen feinde zu tun habe, daß der
roßer Kriegsmann sei. Mu- alle Kräfte an-
Npanuen, 40.000 Mann neu ausheben, die Insurrektion in Un
ebenbörgen aufbieten 1 ). Er fand dai.i ein Friede
hmbaren Bedingungen eine Wohltat wärt- „Nicht als
ich das, sondern als Mensch and Borger, denn es
recklich zu sehen, was die Leute seit acht Tagen gelitt- n
und was sie noch leiden wen i< m
Fest entschlossen, das möglichste zu tun und auch jetzt
ch, in der letzten Stunde, den Krieg abzuwehren, ging die
in lebhaft auf den Vorschlag des Fürsten Kaunitz • in :
dem König Von Preußen selbst zu schreiben, nicht als Monarchin,
11 als Mutter, die für das Leben ihres Kindes Bttert Frei«
Qfl Thugut sollt.- das Schreiben überbringen und die
Friedensvorschläge unterbreiten, der Kaiser aber von dem Schritt--
nicht in Kenntnis gesetzt werden. Erst am 13. Juli,
flem Tage, an welchem Thugut nach Wöisdorf abging, benach-
te Maria Theresia den Kaiser von ihrem Entschluß.
H'i-nn Jenem auch die eigene Lage trüb genug geschienen hatte,
1 itt der Kaiserin berührte ihn doch auf das peinlichste.
D bittersten Ausdrücken rügte er das Vorgehen seiner
und Lehnte jede Einmischung in die Verhandlungen sowie
überhaupt jede Mitwirkung an dem Zustandekommen eines Aus-
ab. Aber viel tiefer als der Unmut des Kaisers wirkten
rin seine Berichte, welche die Lage der kaiser-
lichen Armee und die Gefahren, denen sie nach dem Einbruch
te preußischen II. Armee ausgesetzt war. in immer düstereren
i'lrben schilderten. Freiherr von Thugut, der mit Gegenvor-
Kdnigs von PreuUen nach Wien zurückgekehrt
war, wurde demnach am 6. August neuerdings nach Wölsdoii
dt. Xach einer längeren Unterredung mit Konig Fried-
rich begab er sich sodann nach Braunau, wo am 13. die
Konferenzen eröffnet wurden. Thugut stellte den An!
einen Gebietsteil Bayerns abzutreten, welcher durch
eine Linie bestimmt werde, die von Kufstein in Tirol ausgehe
und ungefähr durch die Mitte des Landes über Wasser
Landshut, Waldmünchen bis an die Grenze von Böhmen n
inkünfte dieses Gebietsteiles sollten nach dem bisher
Jotef an Maria Theresia, 7. Juli 1778.
*rr Josef an Maria Theresia, n. und 12. Juli 1778.
9 6
en,
Erträge von Kommissären Österreichs, Bayerns und Zweibrück
ausgemittelt und der eine Million übersti 'inende Betr
Revenuen durch Überlassung anderer Besitzungen ersetzt werden,
deren Einkommen in gleicher Weise zu berechnen wäre.
Diesen Vorschlag Thuguts erklärten die preußischen Minist
am 15. August für durchaus unannehmbar und begründeten di
unter anderem dadurch, daß die von österreichischer Seite
botenen unbedeutenden, miteinander in keinem Zusammenh.
stehenden und abseits gelegenen Gebietsteile kein Äquivale:
für die Abtretung des verlangten, in sich abgeschlossenen, zu-
sammenhängenden Landstriches Bayerns bilden könnten, d<
durch seine Fruchtbarkeit auszeichne, an der Donau, dem
und der Salza liege und Tirol mit Böhmen verbinde. Dies
Landstrich enthalte überdies Sulzwerke, welche Bayern nicht en
behren könne und es würde schließlich dessen erübrigt
überhaupt durch eine derlei Losreiüung in eine vollständig
hängigkeit von dem übermächtigen Nachbar geraten. A
diesen und anderen Gründen könne der König von Preußen a
Vorschläge, durch welche der Hauptzweck, den er mit den Unter
handlungen verfolge, nicht erreicht werde, nicht eingehen,
nun alle seine Bemühungen, den Streit auf eine gerechte und doc
immer dem Wiener Hofe sehr vorteilhafte Art beizulegen, firn
los verlaufen, so müsse er abwarten, bis veränderte Anschai:
und Grundsätze künftig einen glücklicheren Erfolg der
ciationen herbeiführen. So wurde die Fried. -nsunterhandluTig
Braunau am dritten Tage nach ihrer Eröffnung bereits
abgebrochen. Die Konferenzmitglieder trennt, n sich, Thug
kehrte nach Wien zurück.
:er-
ach
Operationen an der unteren Iser und an der oberen Elbe
I »er glücklich und geschickt durchgeführte Einbr
Böhmen scheint die ganze Offensivkraft des Prinzen Heinrii
erschöpft zu haben. Das gelungene strategische Manöver hat
jetzt durch einen entsi neidenden taktischen Schlag au
werden müssen. Es geschah nicht. In der Erwart
in« Stellung hinter der Is^r verändern, hatte der Prii
die durch Verschanzuni/en und Verhaue gedi
mes, Merzdorf "'
am 10. Augi end bei Mütu-li <lur.
'1 ili
' jene von Dauba und Hirschberg rekognoszieren.
1 dieser Rekognoszierungen beschloß der Prinz.
nn 7.um Angriff auf die foecUnie zu schreiten, wenn es den
eseralen Müllendorff und Platen geltu i, durch Demun-
oen gegen Prag die ( Österreicher zu einem falschen Manöver
l un«l wenn der König in seinen Unternehmung
I Elbe vom (-ducke begünstigt würde. Xoch am
j.ooo Mann stark«- ECoxpa des <il-. Platen
dem linken Llbeufer nach Xollendorf. Vorhut nach Hlinai,
I 1 .elsdorff von der Hauptannee mit 6 Bataillonen,
.Mlronen gegen Reichenberg marschiert. Am folgenden
-.liritt die Vorhut Platens unter UM. Sobeck die
•>la und g ■ über Lobositz nach LeltmeritS, das Gros des
s 1>is 1 Ilinai.
!M. Lnudon hatte sr.hon aus der Stellung bei München-
auf dem rechten Igerufer gelegenen Waldungen bei
r mit (irni/ern, Nieder - Gruppai und Rokitai mit
■ t/t. während GM. de Vins mit der Kavai
Detachements /.wischen Zolldorf Bfezovice) und ECoa-
manos, mit der Infanterie aber hei Strenitz und Straschnow beider
er laer lagerte. Hei Annäherung der Truppen Platens
I. S.mer seine Stellung bei liudin und ging zur
'•'-Llcurivi von Prag bis Welwarn zurück. GL. Platen sandte
on Lobositz aus Streifparteien über Trebnitz und Lata l>i>
m die Gegend von Saaz auf dem linken und über Gastorfj V
. I.iboch auf dem rechten Elbeufer vor. An einen An
I. Loudon dachte Prinz Heinrich nicht; seine Haupt-
n, seine Stellung zu behaupten und
ändern, daß nicht etwa der Gegner gegen Gabel vorstoße:
-'Ii'nii. wenn wir die m die Lausitz führenden Strafen verlieren,
Rückzug unmöglich; man durchschreitet nicht ungestraft
Mal diese Gegend 1 )". Loudon anzugreifen, schien
ganz unmöglich ; seine eigene Stellung aber sah er nach
igen wegen Mangel an Verpflegung für uuhaltbar an.
e mich deshalb nach Gabel und von da in die
. Iien müssen 3 )."
König Friedrich war unangenehm überrascht, lr >el!>st
e sich, da der liehe I eil Böhmens während des fünf
ust 1778.
■~-y-.
Kncgc 1 ■■• f II.
T^r.i'}.-^ i.i.--*r-f.'i'-?n •• ir. r?z.\.-*~.z-^*?'-r?z. r—T . ^ ägc einen St'
:-.=: ?*"'er£ - .c S.h»e:dz.:^ über Lariesiur ie=. Heere zu
Vri^c^T- -er \7enera'e A~is.lt und Zjä'.ttIz unter Kor
ie? ~z.r-.yr-.zxz. -.-•.■- BriuisciTri;- -a:i Mohr«: vor. \~
-- - dara-f die Ter r.^.i: g = ** ^ err preußischen IL Ar
■>!-ryic*r. ..Gel:r_gt üe«." v.« »czadeb er seinem Bru<
.'.. A-i"--.t, .-~o nerdei. -Sie seien, iü der Feind sein«
V>"-r.i' rä-rr.t und r.a.-:h «,'a.slau zurückgeht, -wir aber
dar.- die Ellbogen frei . . . Ich mui noch binzufügen.
fa»t "•>*- vtirr.rr.t -.veL:. dat e^ der Amee des Kaisers verbo
■Kr.er Karr.pf aufzunehmen, damit die Person des Kaisei
einer ' ' tiz-ii:.T s> gesetzt ■»■erde."
Gegenüber der Heeresbewegung des Koalas wurdei
re;-,:.:.-!. , '-?.eT"!eita die Truppen de» FML. Grafen d"Alt<
Ama- -.erstarkt, FML. Graf Wursiser nach Xachod und
rl>'l.. Jjarcö von Königinhof ge s r en Ketzeisdorf und Rel
vorgercboben : am iö. wurde die Division FML. GrafWj
der. firigaden GM. Graf Esterhazy und Graf Kaunitz bei
elbe konzer.triert: zu ihrer L'nterstützung rückten der F
iinicerj Arrr.eeäügels von Jarom^f nach Switschin und D
der rechte Armeeflügel von Semonitz nach Kaschow.
Angesichts dieser Truppenverschiebung gab König
rieh -einen Vorsatz, den Elbeübergang bei Arnau zu fo
auf nd beschloß, riu- aufwärts zu rücken und durch das
gebirye eine Verbindung mit der Iser zu suchen. „Danr
ich Ihnen -sagen können," schrieb er seinem Bruder, j,v
möglich s'-in wird, zu unternehmen. Von allen Gegend
ich bi-.her gesehen, ist die hiesige die am meisten diab
Im halle Sie -ich bei Xiemes nicht halten könnten, wäre
ehren vollste und sicherste. 20.000 Mann zur Deckung der
zjr-ckzulassen, die Elbe bei Leitmeritz zu überschreiten,
Verpflegung und '«rünstigfi Stellung mehr als nötig linden
' »'.--'.'tzt. da:.' Sie entschlossen wären, nichts zu unten
im wenigstens Ihr li<-ir auf Kosten des Feindes
Jti*n uno" das ist DOehr wert, als in die Lausitz, ziehen, nach
önen Debüt, womit Sie den l-'eldzug araflnet haben.' 1
Am 22. August rückte der Erbprinz von Braun>chu i
mit i.s Bataillonen und 5 Eskadronen von Mohren gegen
in, der König mit 20 Bataillonen und 25 Eskadronen,
torücklassung <lt s (iL. 1 '.uicntz i.-n mit 10 Batailloneti
■■n, nach 1 Vrmnä und Wiltschütz.
Der Plankenmarsch der königlichen Armee entging der
samkeit der Österreicher nicht. Das Überhöhen des rechten
Elbeufers verschafft'- ihnen die Möglichkeit, den Anschlägen des
3 zuvorzukommen und dessen Absichten zu durchkn'u/i n.
Josef, «reicher sich über Arnau nach Ilohenelbe verfugt
Liefi am 23. August die Division FML. Graf Cofloredo
von Turnau nachkommen, den linken Armeen üu;el von Switschin
nach » tels rücken und dem rechten Armeeflügel den Befehl zu-
m Almiarsche des GL. Tauentzi-n von Burk-
hfalla y;egen Arnau zu folgen.
Am 25. August stießen die Korps der Generale Tauent/ien
alkenhayn von Burkersdorf und Liebenthal zur Haupt-
masse des Heeres bei < "ermnä, Wiltscliütz, vom FML. Grat
Wttrra edrängt, der bei Neu-Rognitz hinter Burkersdorf
Bataillonen und 15 Eskadronen bestehende Nachhut
anfiel und mit Verlust warf.
In den nächsten Tagen näherte sich «las erste [reifen der
l'reußen ihrer Vorhut bei Langenau, während das Zweite Ireflea
im Lj. Cermna, Wiltschütz stehen blieb.
Am .';. August hatte die preußische I. Armee folgende Stärk.-
und Aufstelle
K. .!-]>•- '" d. I l-rbprinz von Braunschweig: 15 Bataillone,
ikadronen bei Ober- Langenau :
Gros unter Kommando des Königs: 24 Bataillone, 25 Es-
kadronen zwischen Lauterwasser und rlermannseifen;
K'.rjj- G. d. I. von Tauentzien : 10 Bataillone, 36 Eskadronen
Wiltschütz und l'ilnikau;
GM. Prinz von l'reuüen: .s Bataillone, 5 l-'.ska-
1 bei Ketzelsdorf;
Abteilungen: 7 Bataillone, 17 I. ikadronen
hen Pilnikau und Trautenau, dann bei Schatzlar :
Korps GL. Werner: 11 Bataillone zwischen Lewin und
Rück^
Die preul.ii.sche Armee an der oberen Elbe zählte dah
Ende August 72 Bataillone, 103 Eskadronen oder u>
60.000 Mann streitbar.
Dieser Streitmacht gegenüber stand das kaiserlich'
in folgender Stärke und Stella:
Korps FZM. Graf Siskovics : 23 V« Bataillo dror
bei Hohenelbe ;
Hauptarmee unter dem Befehl des Kaisers : 4 -illone,
62 Eskadronen bei '
Kwrp.s FML. Freiherr von Jacquemin: 1 talBot
35 Fskadronen mit den Vortruppen unter FML. Graf WurmH
zwischen Skalitz und PrauUnitz, mit dem Gros zwischen K
und Switschin.
Zusammen 77 1 (Bataillone, 114 Eskadronen >.oooi
stnitbar.
Während [ruppenverschiebungen war es wiederhc
zu Scharmützeln zwischen den beiderseitig, n leichten Truppen
<>mmen; aber das kühne Unternehmen eines Flankenm
von W'olsdorf nach Hohenelbe, im Angesichte eines auf Kanont
Schußweite hinter Verschanzungen gefechtsbereit stehend-
liehen Heeres, durch kräftige Vorstöße, von Koniginho
Gradlit/. und Keule, später von Neuschloil über Pilnikau
utenau, zum Sclieitern zu bringen, hatte der unt
hissen. Er hatte die günstige Gelegenheit wohl erkannt, «-r wut.
SUCb, daU die Armee erbittert war über die Untätigkeil
„die unglücklichen Verhandlungen, von welchen alle Zeitungen
erzählen", hatten ihn genöti ■ nheit, w tinstigei
sich nicht bieten konnte, ungenützt vorübergehen zu lassen 1 ).
Aber auch aus anderen Gründen begann die Unternehmungs-
lust des Kaisera nach und nach zu schwinden. Vom FM. i
war gleich nach dem Einlall der preußischen II. Armee in Böhmer
eine alarmierende Nachricht nach der Du
antnis, daß er schwer gefehlt, als er den Gegner
standslos die 1 »efileen durchschreiten ließ, schien ihm all-
ibt zu haben. Fr besorgte einen Angriff von
Flanken her. hielt s-in-- Stellung für unhaltbar, da
l'urnau des Gebirges wegen nicht unterstützen könne, w«
er es aber tun wolle, Gefahr in der llauptarmee und
■i Der Kaiser an Mai
!OI
bgeschnitten zu werden. Nahm ar eine Schlacht an, wir
der Kaiser es wünschte, so mu Heer im Falle -
vollständig vernichtet werden, „mal.ien ich keine rechte
te hinter mir habe und von den in beiden Flanken an-
den Kolonnen ganz leicht ennliert und ebenfalls von der
nitten werden kann' .
iser Joa ita am 11. August selbst in das Haupt-
dons, um sich über die operativen Verhältnisse
der Iser zu informieren und den Feldmarschall zu
lie Stellungen seines Heeres nur im äußersten No
:u Timmen. Der Findruck, den der Kaiser während seiner \n-
ieit in Münchengrettz empfing, war ein möglichst trüber. Amen
.bt^ jetzt, dafi die Stellung - Luudons hinter der her nicht
Inhalten sei und der Feldmarschall seil. st schien alle I i >gen
• •rloren zu haben. Vorläufig war man bemüht, den rechten
der Stellung zu verstärken. Am 15. August rückte
GM. Browne von Semil in der Richtung v>m Reieheuberg bis
■r...l. FML, Graf Nugent am 10. von Munchengrätz nach
n, um die Iser von Podol bis Turnau zu verteidigen und
•nenfalls die von den Truppen Colloredos und Brownes
n Stellungen zu beziehen.
Kaiserin Maria Theresia wurde durch diese Nachrichten
9 tiefste erschüttert. Sie riet entschieden ab, eine Schlacht
■»wunelimen und erging sich in bitteren Klagen über dir Gene»
nüität, der sie kein Vertrauen mehr schenken zu können erkl
Wunsch, dem IM. Loudon das Oberkommando über
rarmee abzunehmen und es dem Herzog Albert von
-("•■sehen zu übertragen, erfüllte jedoch der K
ije der einerseits von Loudon gehegten Befürchtung,
und angegriffen zu werden und der andererseits vom
Heinrich hervorgehobenen Schwierigkeiten, einen
1I.1 zu unternehmen, blieben die beiden Heere an der
t vom 17, t an in nachstehenden Stellungen:
Armee des Prinzen Heinrich:
Korps ' rL. Platen: 21 Bataillone, 40 Eskadronen bei Illinai,
iti und Leitmeritz :
Korps GL. Möllendorff: 13 Bataillone, 19 Eskadronen bei
Atucha und Neuschloß ;
oiptarmee unter dem Oberbefehl des Prinzen: 32 Batail-
lone, ' Eskadronen bei Xiemes ;
104
zwischen Budin und Welwaro von dem Detachemettt i
( iM. Sauer rurückgeachlagen worden.
Ungeachtet dieser von Teilen der kaiserlichen Armee
rungenea Erfolg« Hielt London die Preußen für stark gen
die ihnen unter G. d. K. Fürst Liechtenstein entgege
geworfenen Truppen zu o und sodann B< natek
Brandeis zu besetzen. Demgemäß beschloß er, am 29.
die Stellung von Münchengrätz zu räumen and mit der Arn
nach Nienburg abzuziehen. Schon waren di>' Dispositionen
Rückmärsche ausgefertigt und der Kaiser hievon
als die Meldung im Hauptquartier einging, daü das Gl
Korps Platen die Moldau nicht überschritten, sondern Welw
geräumt habe, der Heeresteil Mölleodarfl nur 7000 M.
stark sei. KM. London widerrief daher sofort die ntvoa
Rückzugsbefehle und tsandten Berichte.
Bei der Elbearmee waren inzwischen schon, infolge
alarmierenden Nachrichten Loudons, d dten zur Käumu
Stellungen getroffen worden. Am ju. August wurden
Armeetrain, tags darauf die Keserve-Artillerii irdu
in Marsch gesetzt und Rückzugsdisposition* iaeUj ui
welchen der Abzug der Armee in der Nacht zum 30. in
t>en Richtung bewirkt werden sollt
Abzug des preußisch-sächsischen Heeres aus Böhmen ■
1 riedrich II. hatti ! ^ust die
wonnen« daü die von Ihm gegen das Ursprungsgebiet
Klbe, behufs Umgehung des linken de* Armee u
dem Oberbefehl des Kaisers, unternommene große Offen
bewegung unausführbar sei, indem die b
Riesengebirges höchstens t ür Infanterie zugänglich war'
Zug in das Ri( liende Fürsorge für
Verpfli bs Werk geset die rruppen in einen
1 Zustand geraten. Die Kavallerie-, Artill-i
trainpferde, welche seit acht Tagen der Fourage enth
Et zugrunde. Gegen Ende August zahlte
An hon » 2.000 Kranke, w
VOV < ilat/. i ■ 10 schäfc
Verlust des IL ■ I der letzten zw-i
l Hicju Iixt-kiiz
.los
Krankheiten und Desertion auf mehr als 14.00a Mann und
e Truppen klagten laut über ihr Elend.
Wtch den bei Priwor, vor Melnik und bei Budin du*
tippen der Generale Fürst Liechtenstein und S
feiten Gefechten und liiedureli zum Stehen gebrachten Demon-
•i) des Feindes, hatte auch Prinz Heinrich alle fernei
ttemehmong'en gegen die Armee des IM. London auf-
n und gleichzeitig auf jede Iloffnu- ichtet, die \
g mit der Armee des Königs erzwingen zu können. I 1
Inun nicht li seinen Entschluß zu verwirklichen und
Armee aus Böhmen nach Sachsen zurückzuführen. Ange-
eiten, sowohl wegen Mangels an Lebens-
Ln Anbetracht der schlechten] die Verbindung mit der
Jirati Armee in Sachsen in hohem iirade <r-
enden • > ebirgswege, die Winterquartiere in Böhmen zu
ziehen, traf er rechtzeitig seine Vorbereitungen zum Abmar
m u\. vor Rückschlägen der mit jedem Tage sich
hkenden Streitkräfte Loudona zu sichern, ließ der Prinz die
'Uchierten Abteiinngen zu dem (iros stoßen und das Land
Rien erschöpfen. Gleich nachdem die [Corps
ljursky und Möllendortt von Melnik in ihre
Stellungen bei LeitmeritZ und NeuschloU zurückgegangen
, begann die allgemeine Rückzugsbewegung mit der
des schweren Armeetrains, der Feldbäck
r Artillerie, <ler Reservemunition, der durch die rote Ruhr
... Mann angewachsenen Kranken etc. über Zittau
Alle nicht fortzubringenden Getreidevorräte
em Landmann gegen Bezahlung überlassen, Brücken
»er die Elbe geschlagen und die zu diesem Flusse führenden
«nmunikationen durch requirierte Bauern ausgebessert.
t' K er diese einleitenden Anordnungen verbreiteten sich so-
ganzen Lande die verschiedenar: Gerüchte; als
t wurde jedoch angenommen, daü die Armee des
önzen II. -in rieh im Abzüge nach Sachsen begriffen sei.
Um sich Gewißheit darüber zu verschaffen, unternahm
M. London in Person am 4. September eine grolie Rekog&O-
WeiÜwasser gegen Hirschberg und erteilte nach
n den 1 ruppenkommandanten die nötigen Verhaltui
K. Fürst Liechtenstein war nach dem Abzug«
aus der Gegend von Melnik am 1. September mit
IOÖ
4 Bataillonen und ti Eskadronen von Benatek hinter die Ist
nach Kosmanus zurückgekehrt, indes o Bataillone und 1 i Esl
dronen unter FML. Graf Kinsky zwischen Melnik, Benatek unc
Brandeis stehen blieben.
Am 5. September griff ein Grenzbataillon das den Patrouille
des Feindes als Zufluchtsstätte dienende Kloster am Böstg-Berg, eii
anderes Bataillon den Posten von Hühnerwasser vergeblich an —
Am 8. September aber erhielt das auf 1 1 Bataillone, 24 Eska — "
dronen verstärkte Korps FML. Graf Kinsky den Befehl. miC^
dem inzwischen von Tursko über Schlan, Kaunowa und Fünf—
hunden gegen Kaaden vorgerückten Detachement GM.
der nunmehr ausgesprochenen Rückzugsbewegung des Gegnet
über Melnik und LobositZ zu folgen. Tags darauf setzte de
I < Idmarscliall die Rekognoszierung über Hühnerwasser unc
Hirschberg gegen Xiemes und Neuschloß fort und ließ das b«
reits geräumte Kloster am Büsig-Herg besetzen, indes emij
preußische Regimenter von Niemes gegen Leitmeritz abzogei
Ende August, als die preußische II. Armee noch im Lage
bei Niemes verweilte, vertrieben die Streifparteien der
reichischen Besatzung von Eger das zur Bewachung des Ei
gebirges und Voigtlandes zurückgelassene sächsische Dragon«
Regiment. Desgleichen überschritten von dem am g. Septemb«
zur Bedrohung der rechten Flanke des Feindes bei Kaade
eing e tro ffe nen Detachement des GM. Sauer einzelne Abteilunger
von Komotau aus an mehreren Punkten die Grenze.
Unterdessen hatte die Armee des Prinzen Heinrich de
Rürkzug nach Sachsen angetreten. Am 10. September rückt
die Hauptmacht von Niemes nach Xeusehloß, vereinigte sie
liier mit dem Korps Möllendorffs und gelangte am 11. üb«
1 >rum, Graber, Auscha nach Kuttendorf, am \2. nach Leitm
WO sie über die Elbe ging und bei Lukawetz Läget befOgi Di
Korps Möllendorff war der Bewegung der Hauptarmee nai
Libeschitz gefolgt, erhielt hier den Befehl, die Wagenknloni
zu decken und demzufolge entsprechende Aufstellung zu nehmer
Am 16. übersetzte das Korps ebenfalls bei Leitmeritz die Elbe.
1 )ie Wagenkolonne, bestehend aus dem Artillerie-, Mumtions
Hagagetrain und der Bäckerei, hatte die Marschrichtung vor
Niemes über Böhmisch - Leipa nach Aussig genommen, w<
sie am 17. den Elbeübergang bewirkte. Von den übrigen Koi
Armee waren die Sachsen und das Detachement GM. Pod-
jurskv unter dem Befehl des GL. l'rinzen von Anhalt-Ben
bei gesammelt worden und rü« dann, :
Eskadronen, am 12. nach Zittau. Das (Corps Plateu
ptember im Lager bei Jentschitz unu
«tx.
I-MI.. Prinz de Ligne, welcher die Vorhut der kaiserl:
oseits der [ser befehligte, schob, auf die Meldung von
tau Abzüge der Freu net Stellung bei Nieder-Gruppai
Retterei gegen Nienies vor. Ente Stärke war aber zu ge-
tg, um die Xachhut des Feinde« mit Nachdruck au
»tni Kachrichten über dessen Bewegungen einziehen zu können,
rst am 1 2. September hatte Loudon die ersten bestimmten
hten üb'-r den Abmarsch des Prinzen Heinrich gl
ritz erhalten. Kr lieti nun sofort das Gros seines !!■
ad von MünchengrStz auf das rechte [sertrfer
hen und über Benatek gegen Prag zur Verstärkung der
Truppen an der Elbe rücken. Von Benatek, wo die Hauptma
nnee konzentriert Wut ttg am 14. die Avantgarde
1 MI.. Graeven nach VVeltrus an der Moldau, dasGrOf
wirkte am folgenden Tag bei Brandeis den UTerWechfteL
l'ML. Riese, der bisher bei Kosmanos geblieben war,
liierte am 14. nach Benatek, FML, Graf Xugent aber, nach
nfaiet Ablösung durch FML, Graf Colloredo der Elbearmee, von
I urnau nach Kusmanos.
Am 10. September vereinigte sieh dir- Armee, v<m Brandeis
chend, mit der Vorhut bei WeltWS, Welwarn und bezog
I mit dem Gros südlich Raudnitz das Lager, zu dessen
htigung Kaiser Josef am 2.\. eintraf.
Inrwiftchetl war Prinz Heinrich, Welcher angesichts der
Armee Lottdons den Rückzug aus Böhmen ohne große
Jte nicht bewirken zu können besorgte und daher statt
lle r kürzesten Linie über Gabel und Zittau, die ihm von
Irich II. bezeichnete längere über Leitmeritz und TeplH«
lagen hatte, aus dem Lager von Tschischkowitz südlich
itz aufgebrochen. Nach einigen Demonstrationen über die
n Prag, Ausfouragierung des Geländes zwischen der
Eger und Zurückschaffen des die rasche Rück
'-•(jung hemmenden Armeetrains rückte das verbündete I leer
23. ab und gelangte, das Erzgebirge überschreitend, ül
-niin, I «-plitz, Xollendorf und Zehista am 28. SepteJsh
Kotta in Sachsen. Dieser Rückmarsch wurde durch
Lenschla >oxan, das Vorschieben
io8
von Detachements einat iin und Welwarn, .
seits über Bilin und Luschitz gegen Laun. während die S
über Zittau abzogen, vortrefflich gedeckt, die Absicht
Teilung erreicht.
Dessenungeachtet war der Abzug der Armee aus )'•
in hohem (trade beschwerlich und aufreibend: Wageotrii
Munition, Gewehre, tote Pferde i n dur
Wetter grundlos gen r ordenea Straßen und \V Luf«
Marsche nach Aussig konnten die schwere Artillerie und t
Train in den Engen von Mertendorf und Wem Stadt nicht v<
der Stelle gebracht werden, obgleich man auf viele Kil
in der Runde alle Pferde und Einwohner des La
hilfe aufgeboten hatte. Ein Teil der schweren Reiterei m
absitzen und die Pferde zur Fortbringung des Wagenpal
U.-ndell.
Leider hatte h.M. London, der über die Absichten
feindlichen Heerführers getauscht, mt den (Jmu ft
chengrätz über Jun^- und Altbunzlau der verbündeten An
folgt war, dieselbe nicht mehr einholen und ihr jene Vertu
bringen können, die bei der Ungunst der Verhältnis
deutende hatten werden können.
Am so. September lagerten die Iserarmee mit dem <
bei Ober-Berowitz, die Division FML, Riese bei Leitm
am rechten Elbe-Ufer, die Brigade GM. de Vins bei I
um rechten und am Schneeberg am linken Elbeufer, di<
r bei ! % und Marienberg in Sachsen und s
Böhmen.
Am z\. September überfielen die vom Schi
bergt- au> bei Hellendorf den Train der Preußen und er!
• 'ire-n J « 1 1 davon; am 27. besetzten sie Au --le
fangene gemacht und Wagen genommen wuni h gänzli
Räumung Böhmens durch den Feind bezogen die Detach
;•• Kie^ 1 und Sauer d<
:7.e.
l'm diese Zeit stan >n dem He>
Heinrich: >s bei Pirna, das Korps MöUendocff
Altenberg, das Korps Prinz Anhalt-Bernburg bei Zitt
\in 1. Oktober rückte GL. Mölleni 1 Dippo
u.dde, ein Teil der Hauptmacht unter Prinz 11 ein rieh
bei Pirna über di hinter
rbündeten Pre
roc
schanzungen bei Bautzen und Dresden und Magazine bei Strebten,
:i.en und Zittau an.
Die Streitmacht Loudons war indessen am Georgen- und
Ripberge südlich Raudnitz im Lager geblieben, ohne den
Rückmarsch des Gegners, welcher einen zu großen Vorsprung
■n hatte, zu beunruhigen.
Sowie Prinz Heinrich, gelangte auch König Friedrich
oim Eintritte des Herbstes immer mehr zu der Erkenntnis.
daL Ibestellung der < Österreicher durch sein in Fol
ungenügender Verpflegung herabgekommenes und durch Krank-
leitea dezimiertes Heer nicht zu bewältigen sei. Der besetzte
Böhmens war durch Requisitionen schon ganslich ausgesogen.
■ ebirge und zahlreiche Passe schnitten die Truppen
Basis angelegtes Magazinen und Depots ab
and gestalteten die Zufuhren höchst schwierig. Epidemien lichteten
die der schlecht genährten und gekleideten Soldaten in
• nkücher Weise; Artillerie, Reiterei und Train hatten zum
Feile die Pferde verloren. Weder die Invasion Mittel-
Böhmens durch den Prinzen Heinrich, noch jenn Schlesiens
durch ii rate Werner und Stutterheitn, noch endlich die
Operationen M ollen dorffs und Platens gegen Brandeis und
Prag hatten die Pläne der österreichischen Heerführer zu durch'
und diese zu falschen Bewegungen zu verleiten, noch
in -einen Entschlüssen zu erschüttern vermocht
Durch fortwährende Verstärkung des Heeres, Vervollsi
ing der Verschanzungen der Lagerstellung am rechten Elbe-
die mit jedem rage zunehmende Bewegungs- und
Hai Lhigkeit der Österreicher drohte eine Reaktion einzu-
treten, welche der preußischen Armee mit ihrem beschränkten
ttovrler- und geringen Ausweichraume an den Elbequellen
im Riesengebirge verderblich werden konnte, wenn die Kaiser-
in die Offensive ergriffen.
In Erwägung aller dieser mißlichen Verhältnisse beschloß
der König, den Rückmarsch am 8. September anzutreten und
tr at i laß seine Anordnungen.
sm Abzüge stellten sich große Hindernisse in den W
rch die anhaltend seidechte Witterung waren alle Strs
und im Rücken und in den Flanken der Marsch-
»ten ungestüm die leichten Truppen der < Öster-
reicher nach. Aus der Hauptstellung Langenau, Lauterwasser der
Preußen führte durch hohes, .schwer zugängliches Gebirge de
kürzeste und nächste AV*eg über Trautenau, Schatzlar, Liebau nact
Landeshut u. s* w. Diese Richtung wurde am 6. und 7. Septer
ber von der Feldbäckerei, den Spitälern, dem Sanitäts- unc
Bagagetrain eingeschlagen ; der Artilleriepark aber rückte
von Lauterwasser nach Wiltschütz in das Lager des Kurp>
Tauentzien. Am 8. folgte der König mit den Truppen dem Armee-
train, verfolgt von einem schwachen österreichischen Deta-
chement, welches, mit einigen Bataillonen und Geschützen ver-
stärkt, dir* feindliche Xachhut lebhaft angriff. Aus der Stellung
bei Mohren deckte G. d. I. Erbprinz von Braunschweig de«
rechten, aus jener von Pilnikau GM. Prinz von Preußen deti
linken Flügel der abziehenden Armee. In den nächsten Tag*
wurde der Rückzug fortgesetzt, und zwar erreichte die Hadjpt-
macht unter dem Oberbefehl des Königs am 14. Trautene«- U i
am ifi. und ig. September Trautenbach. am 2t. die Gege*^ 1 ^
zwischen Schatzlar und Liebau, in welcher Aufstellung 1 — '
bis zum El ia tr e ffen des Prinzen Heinrich in Sachsen hie^B- 1 *
GL. Bülow hatte mit u Bataillonen, 40 Eskadronen und ein-
l--ile des Artillerieparkes den Rückzug von Trautenau übe
Braunau nach Neurode auf das preußische Gebiet bewirkt
war sodann von hier in sechs Märschen über Waidenburg un
llirschberg nach Löwenberg in die Kantonnements gerückt.
Nach dem Abzüge des Feindes über Trautenau uni
Braunau teilte Kaiser Josef die Elbearmee; 27 BatailL
34 Eskadronen und die Reserveartillnii' rückten zur Verstär-
kung der Streitkräfte unter Loudon nach Jicin, 17 Bataillone,
27 Eskadronen blieben unter l-'ML. Jacijuemin bei Königin-
hof und Jaromef, 20 Bataillone, 34 Eskadronen unter Kommando
des Herzogs Albert von Sachsen -Teschen beunruhigtes
von Arnau aus den Rückzug der Preußen. Trotz entgegen-
stehender Hindernisse wurde dieser von den kaiserlichen Truppen
auf das wirksamste bedroht. Besonders lebhafte Gefechte fanden
zwischen den Abteilungen der Generale d'Alton und Wurmser unc
der Xachhut des Feindes unter dem Prinzen von Preußen beiKalter
hof, am Galgenberg bei Trautenau, wo ein kaiserliches Bataillon an
einem Tage 17.000 Patronen verschoß, dann bei Schatzlar statt.
Von Liebau aus detachierte der Körnig am 22. September
den Erbprinzen von Braunschweig mit 10 Bataillonen und
:i Eskadronen nach Ober-Schlesien zum Schutze der Pro-
vinz und r.ui Bedrohung Mährens.
J
«^ 11
en
an
I 1 I
/u dieser Zeit war der Zustand der königlichen An
ender*, mehr als 18.000 Mann oder j.s Prozent
,md gegen 7000 Pferde waren zugrunde gegan
• Teil der Reiterei führte die Pferde am Zügel, die
1 erlegenen Bespannungen bedeckten alle Straßen
und dii- verhungertes und zerlumpten Soldaten fluchten aus Ver-
lang Ihn bicksal.
In der 1 1 lülttt* des Monats Oktober bezogen beide
Heere die Winterquartiere.
Operationen in Mähren-Schlesien 1 ).
Dem allgemeinen rCriegsplatt entsprechend, hatte der Korn-
int des österreichischen Korps in Mähren-Schlesien sich
darauf beschränkt, zahlreiche Streifparteien über die Grenze
lien zu entsenden, deren Brandschatzungen
''1.. von Werner mit seinen 2 Bataillonen und 20 Eskadronen
nicht Einhalt gebieten könnt--. Xach dem Eintreffen der vom
»König Friedrich Mitte Juli abgesendeten Verstärkungen*), rückte
das nunmehr .S Bataillone, 25 Eskadronen zählende Korps des
( 'L. von Stutterheim über Neustadt und Hotzenplotz nach
--•rndorf, wo es am 26. eintraf, die österreichischen Vor
truppen zurückdrängte und am 31. ein Lager bei Kreuzendurl
an der Oppa bezog. FML. Marquis Botta konzentrierte nun-
Iniehr das Gros seines Korps bei Heidenpiltsch hinter derMoi
Mreifkommanden breiteten sich von Altstadt Ins Mittel-
walde und Habelschwerdt aus, jene Wurmsers von dem Heere
''r* Kaisers gingen bis GieLJhübel und Reinerz vor.
Während des Monats August büeb die Stellung
mährischen Korps unverändert. Das Gros hielt die Mohraüber-
gänge besetzt; GM. Kirchheim stand mit einem Detachement
riedland an der Mohra und bei Hermannstadt an der Sl
von Zuckmantel zur Deckung der linken Flanke und Beobachtung
tachexnent hielt das SchloÜ Grätz an
Mohra südlich Troppau behvifs Sicherung- der rechten Flanke
m. FML. von Zedtwitz verteidigte mit einem au
leten Bauern und Bergleuten zusammengesetzten Korps
en PaU Jablunka. Das Herzogtum 1 eschen und das Grenz-
Polens bis Wieliczka waren von einigen Res
en und kombiniert« n Bataillonen gedeckt.
•zu Tntskizze 7.
8, s. 84.
I I 2
Die Untätigkeit des mährischen Armeekorps mach
GL. Wtorner möglich, von Kreuzendorf aus die Ostens
Vorhut unter < i >T. Knebel im Lager von Dorfteschen unc
-Ml.id.tzko am it. August zu überfallen und gegen 400 Manx
auf.U-r Gerecht zu setzen. Nach dieser • "nternehmung rüi
Stutterheim mit dem Gros seiner Streitkräfte am
gegen Heiden] ultsch bis an die Mohra vor, fand aber die Stell
der Osterr- tu stark, um einen Angriff zu wagen und
sich dann nach Troppau zurück, wo er sein Hauptquart
schlug. Von da aus streiften die Preußen bis Ülmütz, Weißkir.
und Neutitschein und schrieben Requisitionen und Lieferungen at
Die Schlappe, welche GM. Knebel erlitten hotte, so\
die Besetzung von Troppau durch den Feind, bestimmten
Kommandierenden, die Hauptmasse des auf 20 BataiHoi
21 Eskadronen Verstärkten Korps in der Stellung hinter de
Mohra. zur Sicherung der aus Schlesien nach Olmütz führet)
W.-ge auch noch ferner zu belassen, jeder offensiven Akt ;
sich zu enthalten.
Mit Ausnahme kleinerer Zusammenstöße zwischen den Vi
truppen blieb es dann auch auf diesem Nebenkriegsschauplat
ruhivr. Erst Ende September begannen beiderseits lebhaft«
Truppenverschiebungen. Da die mit Schnee bedeckten GrCl
gebirge Böhmens über den Winter Sicherheit gegen feindlic
Unternehmungen boten, war es dem Armee - Oberkommanc
lieh, Truppen von der Elbe nach der Mohra zu senden : an
diesem Grunde aber hatte auch König Friedrich am 3
tember den G. d. I. Erbprinzen von Braunschweig mit 10 Bats
Ionen und »5 Eskadronen aus dem Lager bei Schatzlar zur Vt
Stärkung Beil sehen Korps detachiert. Am 30. Septem!
traf der Erbprinz über Liebau, Friedland, Münster!
und Hotzenplotz bei Troppau ein und übernahm den Ob' 1
über das vereinigte Arme ig Bataillone und 50 Es!
dronen. Zu dieser Zeit waren die Streitkräfte des IMI Bo1
■ ataillone, 27 Eskadronen, derart zerstreut, dal.1 in der Ilauj
Stellung hinter der Mohra bloß 9 Bataillone und :o 1
. befanden. Angesichts dieser Stärk
Kommandierende einen Angriff des Erbprinzen nicht abwarten
können, Korps, und da ein Teil seiner Infame-
itzung von Oimütz entnommen wai
Waffenplata einei Gefahr tzen l
1. I die Mohra ui am 2. die Stellun
>'3
Ltz nördlich Olmütz, wo er den mit 8 Bataillonen,
aus Böhmen anrückenden FML. vun ßarcö zu erwarten
oft. Der Erbprinz von Braunschweig, welchem der Abzug
terreicher nicht bekannt war. begann an dem nämlichen
.it i,3 Bataillonen, 15 Eskadronen eine Umgehungsbewegung
lichischen Stellung - über Grtatz, indes GL. von Stütter-
htfta mit 6 Bataillonen, 35 Eskadronen zum Angriff in der
Front vorging. Am Abend bezogen die beiden Kolonnen > in
r zwischen Jakubschowitz und Ilohutschowitz.
I/M. Ilri1l1-.l1a1.1sen, welcher am 6. Oktober das Kom-
mando über das nun 27 Bataillone, 43 Eskadronen starke
mährische Armeekorps übernommen hatte, führte dasselbe in
ein Lager bei Sternberg und schob Detachements in das Ge-
tfatde von Odrau, Bärn und gegen den Paß von Zuckmantel vor.
Unter dem Schutze dieser Abteilungen traf das Korps am 10. 1 >k-
tober in der Linie Bautsch, Herzogswald und Heidenpiltsch
dft; die leichten Truppen überschritten die Mohra bei Ilartau,
'AI. 1 iraf Mittrowsk y rückte von Friedek nach Polnisch*' »strau,
<>n Kirchheim nach Schlesisch-Neustadt, Oberstleutnant
"Vieh gegen Frankenstein. Die Gegend um diesen Ort
durch die Nähe der Österreicher derart alarmiert, daß
stungskommandant von Neiße die Kanonen auf die Wälle
die Inundation anlaufen und die Lesatzung zwei Nächte
hindurch unter Waffen stehen ließ.
Angesichts der Übermacht der Österreicher und des Vor-
ihrer Vorhut am 16. Oktober gegen Groß-Herrlitz, hob der
Broprinz von Braun schweig das Lager bei Jakubschowitz auf,
:ber die Oppa zurück und bezog Kantonnements bei Neiße,
ind K atihor Vor dem Antritt dieser Rückzugsbewegung ließ
lache Korpskommandant Troppau dnreh Ausbesserung
len Mauern und Wälle, Verrammlung der Angrirfsseite,
füllun- der Gräben mit Was in Verteidkjnngastand si
u "d t.irke B< •; in die Stadt.
waren von österreichischer Seite der Oberst-
movich am 14. Okt.>l..-r bei Jägerndorf,
'AI. Ivirehheim bei Olbersdorf eingetroffen und drei Tage
otnoi rückte ein Teil t\<-< mähris Armeekorps von rleiden-
n Troppau und Grat/..
Nach dem Abzüge aus Böhmen hatte der König von
foufien den GL. von Ramin mit einem Korps von jo Bataü-
30 Eskadronen bei Landeshut und den Prinzen von
»er Josef II- 8
'reußen mit seiner Brigade bei Kloster Kamenz zur Deckui
Niederachlesiens zurückgelassen und dirigierte aus dem La^<
bei Schatzlar am 15. Oktober den GL. von Tauentzi
12 Bataillonen und 25 Eskadronen über Schweidnitz, Nimpts«
Neiße nach Neustadt. Am 20. Oktober übernahm der ECSl
selbst den Oberbefehl über sämtlii hlegien 1x1
Mälnen operierenden Truppen und rückt« mit dem K>i-
Tauentziens über Hotzenplotz nach Jägerndorf.
Der bei Olbersdorf stehende GM. Kirchheim ui.
übermächtig 11 Stoße gegen Zuckmantel aus. Oberstleut
Quosdanovich aber wurde nach heftigem Kampfe aus Jagen
dorf vertrieben und nahm sudann wieder Stellung bei WH
an der Straße nach Freudenthal.
Der Feind legte jetzt um Jägerndorf Verschan/.un-
welche armiert und mit Besatzungen versehen wurden, in
Truppen hinter der Oppa Kantonnements bezogen und die
9 Bataillone verstärkte Brigade d.M. Prinz von l'reuUen zu de*"
Armee in Schlesien stieß. Mit dieser Verstärkung bei
Streitmacht des Königs in Schlesien auf 46 Bataillone, -<> I
dronen oder 40.000 Mann, die Zwischen Neustadt, Jäyrerndnr
Troppau, Ratibor und Kosel zum Schlage konzentriert standen
Diesen Truppen gegenüber hatten die Streitkräfte der ' tet«
reicher in Mähren und Schlesien unter Kommando de» F/.M. 1
herrn von Klrichshausen durch Zuzüge von der Armee in
Böhmen die Stärke von 40V6 Bataillonen, 59 Fskadronen
50.000 Mann erreicht, welche wie folgt verteilt waren:
I l.aiptquartier in Heideiipiltsrh. Hauptkorps an der Mohrs
1 .MI. Freiherr von Barcö bei Wigstadtl 12 Eskadronen, FM1
Marqui* Uotta bei Heidenpütsch 18 Bataillone, 12 Bakadrona
1,M1. Freiherr von Stain bei Freudenthal 7 Bataillone, Oberst
leutnant Quosdanovich bei Wiese und Bransdori 1 Bataillon,
3 Fskadronen, GM. von Kirchheim bei Zuckmantel 2 Bataill
1 Fskadron, Major Poutet bei Altstadt nächst Grulich l a Batailloi
1 Eskadron, Oberst Graf "Wallisch bei Beotüsch 2 Bataillonr
8 Eskadronen, GM. von Splenyi bei Grätz $ Bataillon'
dronen, GM. Graf Mittrowaky bei! Bataillone,
dronen, Oberst Latour bei Wieliczka 2 Bataillone, 1 Eakadrai
h einer erfolglosen Demonstr.,; -,< :he der hrbprir
•11 Braunst: liweig mit 3 Bataillonen und 15 Eakadronen
1 Metober Qbet bau und Oi
nommen iiatte, bezogen die I
H5
durch Ausbau der Werke von Troppau und Jägerndort zu decken
suchten.
Der König verließ anfangs November mit dem Prinzen von
Preußen und dem GL. von Tauentzien die Armee und reiste
nach Breslau ab, indes GL. von Stutterheim das Kommando
über das Korps bei Jägerndorf, 26 Bataillone, 25 Eskadronen,
G. d. I. Erbprinz von Braun schweig aber jenes über das
Korps bei Troppau, 20 Bataillone, 45 Eskadronen, fortführte.
FZM. von Elrichshausen hatte den Befehl erhalten, keinen
entscheidenden Angriff auf Troppau und Jägerndorf zu unter-
nehmen, um bei einem Kampt diese Städte nicht in Schutt und
Asche zu verwandeln.
8*
Der Feldzug des Jahres 1779.
Vorbereitungen zur Fortsetzung des Krieges.
Nach der Räumung Böhmens durch den Feind hatte Kaise:
Josef das große Hauptquartier der Armee nach Prag verlegt
um von hier aus für den nächsten Feldzug die umfassendstei
Kriegsvorbereitungen zu treffen. Die Winterquartiere des Heere;
wurden mit Rücksicht auf die Bequemlichkeit, Schonung un<
stete Kampfbereitschaft ausgemittelt und bezogen. Von dei
Grenztruppen erhielt der dritte Teil, von den deutschen un<
ungarischen Regimentern die gut konduisierte und militärisch
ausgebildete Mannschaft Urlaub bis Ende März. Da Abteilungen
der Armee in die dem Kriegstheater zunächst liegenden Lände-
Österreichs und Ungarns über den Winter verlegt worden wäret
und FM. Graf Hadik den Oberbefehl über die Streitkräfte in
Böhmen übernahm, so verließen nach beendigter Kampagne di*
Feldmarschälle Herzog Albert von Sachsen-Teschen, Lac^
und Loudon die Armee und begaben sich nach Wien.
Zur Verstärkung des Heeres im Feldzuge des nächsten Jahres
sollten sämtliche dritte Bataillone der Linien-Infanterieregimente«
durch Errichtung von 2 Kompagnien (5. und 6.) vermehrt, be;
den Husarenregimentern eine Division oder 2 Eskadronen
neu gebildet, bei diesen sowie bei den Chevauxlegersregimentern
der Stand auf 180 Mann per Eskadron gebracht, die Artillerie
durch Vermehrung der Bedienungsmannschaft jener des Feindes
überlegen gemacht werden. Zur Ergänzung der Armee auf den
kompletten Kriegsstand hatten die Länder für das Jahr 1779
96.813 Rekruten zu stellen, während im letzten Feldzuge blofi
41.641 Mann gefordert und eingereiht worden waren. Dei
Pferdeankauf war in Ungarn, Siebenbürgen, der Walachei
und Moldau, in Polen, Bayern und Holstein zu bewirken.
1 1
Ende Oktober ernannte der Kaiser den I ML. Fabris zum
rtiertneister und den GM. Browne zum Ui Tal-
quartie-rmebter der Armee und bereiste sodann mit seinem
tlstabe wiederholt den Kriegsschauplatz in Böhmen, um
- ind eigener Anschauungen den Kriegsplan zu entwerfen
• Misitionen zur Ausführung desselben zu erhissen,
r Kaiser entschied sich für eine Stellung in der <Teg'
ron Wartenborg, NFiexnes, die, am Jeschkenberge im I
i '1er Straße Reichenberg, Turnau beginnend, mit den
als Eronthindernia über S&bert, Schwabitzj Pia
niü bis Habstein an der Straße Böhmisch-Leipa, Jongbunxlaa
«fih erstreckte. Von liier aus sollten in der Linie IlnUleti, Drum.
adorf, (iruli-Zinken bis Aussig an der Elbe, von da der
entlang über Habrowan, Boreslau, Radowesitz bis Bilin
nn weiter in südlicher Richtung über Mukow, Rotaujezd
ltseh auf allen vorteilhaft gelegenen Punkten, namentlich
ii lande von Paschkupole, Verschanzungen angelegt
i. Die Befestigung der Stellungen hatte den Zweck, einer-
Kita die Abwehr eines Einbruches am rechten Elbeufer durch die
oder durch Sachsen zu unterstützen, andererseits aber
das am linken Ufer der Elbe über Ossegg, Klostergrab, Xolh-n-
'l"rf einrückende feindliche Heer in dem engen Raum« 1 zwischen
l« Biela und dem hohen (iebirge aufzuhalten. Zwischen ECoschtitZ
und Libus wurden zwei Pontonbrücken über die Elbe geschlagen
und mit starken Brückenköpfen versehen.
König Friedrich II. hatte schon zu Beginn des Krieges
a nf russische Hilfe gerechnet. Aber die Kaiserin Katharina
darauf beschränkt, mit diplomatischen Mitteln auf
ich einzuwirken, ohne irgend welchen Erfolg damit zu
i Immer lebhafter wurde die Besorgnis des Königs, daß
,en der russischen Mitwirkung die Invasion Schlesiens
r Lausitz eintreten. Preußen in die Defensive gedrängt
r nächste Feldzug einen für die preußischen Waffe:
Ausgang nehmen werde. Das preußische Heer war nach
Btbehrungen der letzten Kampagne und nacli dem be-
leben Rückzuge aus Böhmen in einem trostlosen Zu-
stande. Die Kompagnien zählten nur noch 8u Mann in Reih und
Verlust an Pferden und Ausrüstungsmaterial war be-
trank hei ten und Massendesertionen hatten d
rt. Bedenklicher noch war, daß die Stimmung in der
n8
Armee immer gedrückter wurde. Die Generale, die
und die Mannschaft „ließen die Köpfe hängen" oder mi
und die verdoppelte Strenge des Königs erhöhte die Unzu
friedenheit umsumehr, als man den Mißerfolg ihm selbst zu
.schrieb. „Alter und Krankheit, urteilte man, hätten ihn gi
hindert, mit seiner früheren Schnelligkeit an die verschiedene
Punkte sich zu begeben, wo Anordnungen zu treffen waren ur
so waren Gelegenheiten verloren gegangen, aus denen sich grot:
Vorteile hätten ziehen lassen." König Friedrich aber wollte
Ursache der MilJerfolge der vergangenen Tage in der geringe
Unterstützung sehen, die er bei seinen Generalen gefunden
namentlich seinem Bruder g eg • niiber sparte er nicht mit offener
und verstecktem Tadel. „Prinz Heinrich seinerseits legte sie
das Bild dieses Krieges so zurecht, daß der König, nach de
glänzenden Antrittsrolle der II. Armee auf ihn eifersüchtig, m
durch widerspruchsvolle Befehle in Gefahr gebracht habe, >
Reputation als Feldherr zu verlieren; noch während des 1 •'• •!•
zuges ist ihm das gehässige Wort entfahren, er sei gegen di
Falschheit des Königs mehr auf der Hut als gegen die Untt
nehmungen des Feindes ] )."
Die Meinungsverschiedenheiten zwischen den beiden Brüder
wurden nach und nach so groß, daß Prinz Heinrich am 3. Dt
zember um die Enthebung von seinem Kommando bat.
Daß König Friedrich unter diesen Verhältnissen all«
aufbieten mußte, Rußland entweder als Verbündeten in de
Krieg mit hineinzuziehen oder bald Frieden zu schließen,
natürlich. Damit er aber für die Kriegskosten Entschädigung
halten und mit den Truppen der Kaiserin Katharina in V«
bindung treten könne, war es unumgänglich notwendig,
Schlesien militärische Vorteile zu erkämpfen und wenigste]
die beiden Herzogtümer Jägerndorf und Troppau in Besitz zu
nehmen.
Winteroperationen in Schlesien, in der Grafschaft Glatz
und in Böhmen.
Mitte November 1778 war Kaiser Josef bei der Armee ir
Mähren-Schlesien eingetroffen und hatte ihre Stellungen be
sichtigt. Unmittelbar vor seiner Abreise nach Wien hatte er
FZM. Elrichshausen angewiesen, einen Versuch zur Vei
l ) Koser, II, 535.
lig
üg des Feindes aus Jägerudort zu unternehmen.
.her verlegte FZM. Elrichshausen das Hauptquartier
■upiltsch nach Freudenthal und Heß am 26. den FML.
mit 6 1 /« Bataillonen, 8 Eskadronen und 6 Geschützen
itf sehr* >icser mißlang. In dem sechsstünd
liatten die kaiserlichen Truppen einen Verlost Von
' Mann: die Infanterie machte 50.000, die Artillerie 900 Schüsse.
dieser Aktion verstärkten die Preußen von Neiße aus mit
-Honen und von dem bei Landeshut kantonierenden Korps
< amin ebenfalls mit 4 Bataillonen den bei Jägerndorf
iden Heeresteil.
setzte sie in den Stand, Roßwald, Hotzenplotz und
isch-Neustadt mit Besatzungen zu versehen, um (He Stn-i-
a der ' >sterreicher auf das jenseitige Gebiet abzuwehren.
Die Zuzüge an Truppen, welche das Korps Stutterheim bei
imtnten auch das kaiserliche Oberkommando,
1 von Böhmen nach Schlesien zu senden. Gr. d. K.
Jacquemin befand sich seit 2.0, November mit 4 Bataillonen von
Uschi im Anmärsche; Ende Dezember rückten unter {Com-
di s FML. Grafen Olivier Wallis die Grenadi« rbrigaden
Clerfayt und GM. Graf Bröchainville, 10 Bataillone,
Jicin zu der Armee in Mähren-Schlesien ab.
Durch diese Verstärkungen wurde es möglich, die Flügel
aber Zuckmantel, andererseits über Ostrau
hinaus zu verlängern, um dadurch den bei Freudenthal und an
[ohra stehenden Truppen mehr Raum zur Bequartierung zu
äffen und den aus einer engen Kantonierung entstehend en
Polgen und Krankheiten vorzubeugen, gleichzeitig aber
*i«ch die feindliche Flanke bei Troppau und Jägerndorf zu um-
und zu bedrohen. Demzufolge blieb das Armeehaupt-
•r in Freudenthal; die Truppen hatten während
! inuar 177g folgende Stärke und Stellungen:
Unter Kommando des FML. Freiherrn von Stain zu Freuden-
thal: Vorpostenbrigade Oberst von Levenehr, 7 1 .- Bataillone,
men bei Zuckmantel, Freiwaldan und Friedeb<
Vorpostenbrigade Oberst Staader, 2' 1 Bataillone, 9 Es-
en bei * Hbersdort.
»rpostenbrigade Oberstleutnant Kotzy. 3*6 Bataillone,
ron vor Jägerndorf.
urigade Oberst Wallisch, 2 Bataillone, 7 Eskadronen
eh.
Vorpostenbrigade GM. Splenyi
bei Grätz an der Mohra.
Zusammen i8fc Bataillone, 30 Eskadronen.
Haupttruppe: Division FML. Freiherr von Barcö za Was
st;ult ; mit der Brigade GM. Graf Hohenzollern, taiOoni
11 Hskadronen bei Miihrisch-Ostrau, der Brigade GM. Graf vor
Grisontj 3 Bataillone, 12 Eskadronen bei Hrabin BÜd<
Troppau, Wagstadt, Wigstadtl und Mistek, der Brigade
iiAI. Graf Esterhäzy, 3 Bataillone bei Odrau und Wutitsi }
zusammen 8 Bataillone, 18 Eskadronen.
Division FML. Graf Samuel Gyulai zu Leipnik, mit d<
ide GM. von Kirchheim, 2 Bataillone in Leipnik und
kirrhen.
;sion l'ML. Marquis I'.otta zu Hof, mit der B
»rM. 1- reiherr von Kaltschmidt, 5 Bataillone bei Heidenpütsch
Domstadti und Sternberg, der Brigade GM. trr vor
Neugebauer, 2 Bataillone bei Spachendorf und Rasse; zusammei
7 Bataillone.
Von der Division FML. Freiherr von Lattermann ?.\
Malirisi li-Neustadt, 1 Bataillon im Orte.
Division FML. Freiherr von Stain zu Freudenthal, mit di
Brigade GM Grat Wenzel Colloredo. 6 Bataillone bei Freuder.
thal und Engelsberg.
Division IM!.. Graf Almäsy zu Teschen, mit der Bi
GM. Graf Mittrow.sky, Bataillons bei Bielitz, Skot
jehen, Friedek, der Brigade GM Freiherr von Zezschi
M Eskadronen bei Biala und leselien, der detachiert
Oberst Grai I atour, 2 Bataillone, dron bei Wieliczka und
Zator; zusammen ;'> Bataillone, 11 Eskadronen.
Division FML. Prinz von Sachsen-Koburg zu Brunn
der Brigade GM Freiherr von Haag, 2 Bataillone,
bei Olmütz, Brunn, Auspitz, Göding, der Brigade GM. Freihei
von Wimpfren, 12 Eskadronen ' . ßisenz, Ostra, "W
zusammen 2 Bataillone, 30 Eskadronen.
Die der 1 laupttruppe belief sich demnach ani
60 Eskadronen; die Gesamtstärke der Ar
Mähren-Schlesien erreichte während des Monats Januar
illone, 90 Eskadron-
I >ie N.u-hrit lit. daß d
zulegen und Verstärkungen V Armee
IPlVIlllfMl
»sichtige, veranlaßte üi.- GL. Erbprinz von Braun-
ig- und Stutterheim zu dem Entschluß, die Österreicher
von Olbersdorf über Jageradorf "bis troppau
Am ii. Januar morgens schritten die vereinigtet]
der beiden Generale, 31V1 Bataillone, 45 Eskadroi
■' hütze, zum Angriff der österreichischen Stallungen, konnten
ihrer bedeutenden Überlegenheit keine wesentl*
l>rej Tage früher hatte König Friedrich
in der Grafschaft Glatz kantonierenden GL. Wun
befohlen, mit einem Teile seines Korps die Posten der Oster-
bei Weidenau und Zuckmantel anzugreifen. GL. Wunsch
tte nun mit g Bataillonen, 10 Eskadronen seines Korp-
14. Januar von Glatz über Wartha, Patschkau, Jauer
nau und Ziegenhals gegen Zuckmantel zum Anyritl
stehenden Brigade Oberst von Levenehr,
t.iillone, 9 Eskadmnen und 14 Geschütze. Die Österrei'
sich vor dieser Übermacht fechtend auf die Bischofskuppe
RBÜCk, wo -.ie am 14. einen so heldenmütigen Widerstand
n, daß die Preuüen mit bedeutenden Verlusten abziehen
mulit-
Der Überfall von Habelsohwerdt und Ober-Schwedeldorf ').
I'ML. Graf Wurmser hatte schon anfangs Januar den Ent-
«hluLi das Korps Wunsch in der Grafschaft Glatz zu über-
tuen. Aul liesbezügliche Vorstellung erhielt er den Befehl,
planten Angriff mit dem Kommandierenden in Mähren-
inbaren, sich des Blockhauses bei Schwedeldori
lu bemächtigen und auch die Festung Glatz zu überrumpeln,
hatte nun der Feldmarschalleutnant die er>t-- \
<»n der Expedition des preußischen Generals gegen Zuck-
«antL'l erhalten, als er sein Vorhaben ins Werk setzte. Dio
0, ig'/e Bataillone, 23 Eskadronen, 20 Geschüt/e , welche
i Wichstadtl, Batzdorf, Kronstadt, Gießhübel und Xachod
gesammelt hatten, rückten in 5 Kolonnen vor u. zw.:
ral I ranz Kinsky mit 4V9 Bataillonen, 4 Eskadronen,
hützen von Wichstadtl über Mittelwalde, Kieslingswalde
Konradswalde, Oberst von Allvintzy und Graf d'Alton
Bataillonen, ' • Eskadron, 3 Geschützen von Batzdorf
Uchtenwalde, Verlorenwasser gegen Habelschwerdt
rtslticze 8.
122
Oberst GraT Pallavicini mit 2 1 ., Bataillonen,
3 Geschützen von Kronstadt über Voigtsdorf gi<
gegen Habelschwerdt, FML. Graf Wurmser mit iW
GM. von 1'itzv, 1 ' <; Bataillone, << Eskadronen, 'nütze
1 iici'iliübel über Reinerz, Rückers, Neu-Heide gegen Schw
dort"; Oberst von Klebek mit 6 Bataillonen. .
5 Geschützen von Nachod über Lewin, Rückers, Ludwig
gegen Glatz zur Deckung der linken Flanke der Kolonne W
I tberst von Benjovszky endlich mit 1 Bataillon, 8 Eskadro
\Dn Xachod gegen Braunau zur Alarmierung des Feindes.
Am 18. Januar, 6 Uhr morgens, trafen die bei
der Obersten Allvintzy und Pallavicini. ;\ t Bataillone, 1
kadron, 6 Geschütze, bei Habelschwerdt ein und eröffnet!
den Angriff gegen die befestigte Stadt, welche von dem
zuvor von Zuckmantel zurückgekehrten <iM. Prinzen Adolf
I I i'N.Ni-u- Philippsthal mit i l'ataillonen verteidigt wnrd
kurzer Gegenwehr wurde der < M erstürmt, 10 Fahnen, 3 Ran
erbeutet, der Kommandant mit .24 Offizieren und 76a V
Gefangenen gemacht. Die Österreicher verloren 85 Mann.
An dem nämlichen Tag, ^e^en Uhr morgens, griff
die von Oberstleutnant van der M er seh _, r t«- Vorhat
Kolonne FML. Graf Wurmser das von 2 Offizieren und 6
verteidigte, .stark befestigte Blockhaus von < iber-Schw«
Nach hartnäckigem Kampfe kapitulierte die Besatzung
in Brand geschossenen Blockhauses. Von den 3 Batafllo
" GL. von Wunsch aus der Festung Glatz unter Komm
des GM. von Lengefeld zur Unterstützung des bed'
ndt hatte, wurde 1 i I
von Teilen der rlusarenregimenter Wurmser und Barco attack
und zersprengt, 1 Geschütz genommen, 15 Offiziere,
wurden n. Der Verlust der Österreicher bei
unter den Toten befand sich der tapfere Rittmeister R a
W'unriNi'i -I lusaren, welcher als der erste in
preußischen InfanteriebataUlon gebildete Viereck einbrach, du
einen Schuß und 11 Bajonettstiche verwundet ward und
andern Tag starb.
innahme von -chwerdt und Ob
und bei gro
ietsteil 1
'^3
in, Reinerz, Rückers. Wilmsdnrf, Habelschwerdt bis
< «renze Mähren-Schlesiens. Die Preußen zogen sich in
Plätze Silberberg tmd < datz zurück und dt)
hen Str.ifkorps, welche hiedurch freies Feld bekannu,
n nun ihre Unternehmungen einer» reo Schweidnitz,
rseits über Sehönberg, Friedland, Liebau gegen Xi
Schlesien bis in dir Winterquartiere des Korj^ GrL v>n Ramin
aus. Die Besatzungen von Schweidnitz und Glatt wurden vr-
ditkt
Vorrückuiig Möllendorffö gegen Brüx.
!>ie Niederlagen bei Habelschwerdt und ( )ber-Schwedeldorf,
iie Besetzung der Grafschaft < ilatz durch das Korps Wim
n im höchsten Grade Verstimmung und Beunruhigung
i Hauptquartier zu Breslau. Entgegen den Ansichten
rinzen Heinrich, welcher in der Wiederherstellung der
aanzungen im nordwestlichen Böhmen und in der Ver»
r der kaiserlichen Armee Vorzeichen eines baldigen Friedens
wollte, erblickte König Friedrieb in jeder Bewegung der
er nur offensive Vorbereitungen. Er schrieb einen
jüngsten österreichischen Erfolge in Schlesien
datz der Untätigkeit der II. Armee zu und besorgte das
>:en des ganzen feindlichen Heeres gegen Schlesien. „Wenn
- tun, um den Österreichern Besorgnisse einzuflößen,
*erde ich ihre gesamten Streitkräfte auf dem Halse haben und
ie, daß dies zu viel ist. Ich erwarte daher, da
• •rlust irgend etwas unternehmen, was die Österreicher
ive nötigt und sie zwingt, an Böhmen zu denken 1 )."
I'rinz Heinrich erhob Schwierigkeiten. Die Wege waren
'urcli den Schnee ungangbar; bei der Art der österreichischen
anznngen und Aufstellungen sei es anmöglich, ihnen irgend
en nennenswerten Schaden zuzufügen; ein Vorstoß
^'■limen werde kein and> febnis haben, als die Desertion
■n Krankenstand zu vermehren und unnötigerweise die
Truppen zu ermüden. Nichtsdestoweniger werde er die k<
ngen sofort befolgen 1 ).
. Möllendorff erhielt den Befehl, den linken Flügel der
n Aufstellung in Böhmen zu alarmieren. Am
Friedrich an [einrieb. Breslau. 26. Januar
inrich an den König, Dresden, i«. Januar 1779.
2. Februar brach das Korps, 19 Bataillone, :u Eskadron*
den Winterquartieren bei Sayda in Sachsen auf und drang üb»
das mit tiefem Schnee bedeckte Er e durch den Paß vi
Einsiedl über Kreuzweg - und Johnsdorf gegen Brüx v
Gleichzeitig unternahmen Abteilungen des Korps \'n
halt Bewegungen von Görlitz gegen Zittau, um auch in dies.
Richtung die kaiserlichen Truppen zu beunruhigen und je
Korps ward bei Reichen bach und Friedland zusamrm
Letzteres, 8 Bataillone, 13 Eskadronen, marschierte am 17. Fi
bruar über Dittersbach gegen Braunau, wo es sich v-rschanzt
Der Heeresteil von Reichenbach, wohin d nig das
Hauptquartier von Breslau verlegt hatte, gelangte nach Silber
berg, von wo aus 5 Bataillone und 2 Eskadronen bis Steine vor
hoben wurden, indes • >!-• Wunsch von Glatt gegen Rückt
wieder vorging.
I )<-r Einmarsch der Preußen auf mehreren Punkten in F>
brachte bei der kaiserlichen Armee große Bewegung hervor.
Kaiser Josef hatte vor seiner Abreise aus dem Lande dt
Winterkordon in folgende fünf Sektionen eingeteilt: 1. Sektit
Eger, Platten, Kommandant: ' rM. SchÖnoffsky, Festungskomo
■ laut in Eger, 5 V* Bataillone, S Eskadronen; 2. Sektion ! Mattet
ratschen, Kommandant: FML. Graf Kiusky mit dem Sta
Hauptposten in Brüx, 13V« Bataillone, .s 1 Eskadronen; 3. S
rlerrnskretschen, Schluckenau, Rumburg, Grottau, Kommandant
FML. Riese mit dem Stabe und Hauptposten in Gabel
i2*.'e Bataillon-', 20 Eskadronen; 4. Sektion Grottau, Net
Maffersdorf, Reichenberg, Kommandant: FML. < iraf d'Alton
dem Stabe und Hauptposten in Reichenl .illore
14 Eskadronen; 5. Sektion Starkenbach, Hohenelbe, Trautenai
Starkstadt, Xachod, ( rrulich, Kommandant: FML. Graf Wurmst
mit dem Stabe und Hauptposten in Smifitz, 18V1 Bataillon»
30 Eskadronen; Reserven: FZM Graf Siskovics zu Prajj
illone; G. d. K. Marquis Voghera zu Prag, 1
dronen; Reserveartillerie anter FML. Freiherr von Rouveoj
in Prag : G. d. K. l ürst Liechtenstein zu Wien, Lronei
Zusammen Kordonstruppen: öo :; ,, Bataillon 1
rven: 40 Bataillone, ,>" Eskadronen: Gesamtstärki
Armee in Böhmen Ende Dezember 1778 unter Komo
fen Hadik mit d iptquartier Prag : ioöVi Bat.
. idronen mit einem Efifektivstani rund 162
i forden.
Beim Erscheinen des Korps Mölli-ndorff vor Brüx am
■ruar hatte der in diesem Rayon befehligende I-.MI.. <ir.it
Kinsky nur 2 Bataillone und 6 Eskadronen bei der Hand, mit
Stellung am SohloUberge nahm und sodann nach einem
1 Gefechte über Wtelno und Hochpetsch nach Laun hinter
abzog. In der Nacht zum 7. kehrte Möllendorff nach
ügung mit seiner, von Johnsdorf einerseits über I
n Seestadtl, andererseits gegen Ossegg nordwestlich
liierten Reiterei über Einsiedl nach Sayda zurück, wo
der die Winterquartiere bezog. 1 .MI.. Graf Kinsky be-
oun sofort seine früheren Stellungen vorwärts Brüx,
FM. Gral Hadik zunächst der Einbruchsgegend,
er, PiNen, Beraun, Laun, Brüx., die Divisionen
FML Graf Harrach, Freiherr von Zettwitz und Freiherr von
• 1. 16 Bataillone. 4 Eskadronen kon ie ntrferte, <len in
kant-inierenden 4 Kavall« nentern sowie den
nach Ungarn verlegten Artilleriebespannungen aber den Befehl
, zu der Armee in Böhmen zu stoßen Die in der Graf-
^tz verteilten kaiserlichen Truppen gingen teils nach
Böhmen zurück, teils konzentrierten sie sieh bei Rücke»,
nd bei Küniggrätz ein Korps sich samm<
r Einfall der Preußen in Böhmen und die Besetzung von
BrBs und Braunau, welche Orte gebrandschatzt wurden, hatten
ischer Seite Gegenmaßnahmen hervorgerufen. Am
ibruar rückte FML, Graf Wurmser von Rückers über
jegen Braunau zum Angriff vor, wurde aber zurüci . ^<-n.
Im nun das Vergeltringsrecht zu üben und die in Schlesisch*Neu*
stadt liegenden drei feindlichen Bataillone aufzuheben, erhielt der
aar mit zehn Grenadierbataillonen bei der Armee
iren-Schlesien zu Freudenthal eingetroffene F'ML. Graf
Wallis den Befehl, den genannten Ort zu überfallen. Hiezu
1 ihm außer den beiden Grenadierbrigaden Clerfayt und
inville noch 400 Mann Grenztruppen und 10 Eskadr
ttter Kommando des GM. Levenehr'i zugewiesen,
hatte nach dem Überfall Wurmsers auf Habel-
twedeldorf seinen Kordon bis Johannesberg
hnt und die Verbindung mit den Truppen des GM. < rrafen
I labelschwerdt Ut.
') Wur am 14. Januar in «lieie Charge vorgerückt.
120
Sobald FML. Grad Wallis sein Korps bei Zuckmair
sammelt hatte, trat er am 27. Februar den Vormarsch
Schlesiseh-Neustadt an, in der rechten Flanke durch die bei Olbt
dorf, MölJnig konzentrierte Division FML. von Staia, in der link»
Flanke durch den verstärkten Posten zu Weidenau,
gedeckt. In zwei Kolonnen über Johannesthal, Groß-Henn
vorgehend, traf das Korps ara 28. morgens vea idt
Der Angriff konnte aber von beiden Kolonnen nicht glei>
ausgeführt werden, denn die eine, 3 Bataillone, 2 Eskai
von Graf Clerfayt befehligte, fand bei der Buschmühle
Brücke ib^etragen, den Bach ausgetreten und die Wi<
Ufer so sumpfig, daß Kavallerie und Artillerie nicht üb«
konnten. Die Artillerie der anderen Kolonne wurde daher
Aktion gebracht, um die hinter der Stadtmauer und den 1
mauern auf Gerüsten aufgestellte, aus drei Bataillonen besl
Besatzung zu beschießen. Gleich bei Eröffnung des Fet*
riet ein großer Meierhof in Brand, von dem die Flanin
hölzernen Gebäude längs der Front, wo FML. Graf Wallis
der Hauptkolonne angreifen wollte, erfaßten und die ganze St
verzehrten. Nachdem der Feind aus dem brennenden Ort
trieben worden war, zog sich das Korp n Abend mit eine
Verluste von 20 Mann gegen Zuckmantel zurück.
Der Angriff auf Schlesisch-Neustadt war die letzte Waffent
in diesem Kriege. Durch die Vermittlung Frankreichs und R.1
lands einigten sich die kriegführenden Mächte über einen l'r.
minarfrieden und am 7. März wurde ein Waffenstillstand
geschlossen. Derselbe sollte am letzten des Monats ab
wurde aber in der Folge bis 15., ein . Apr
und endlich bis zur Unterzeichnung des Friedens t
read der Waffenruhe bezogen beide Heere ausgedehnt
Kantonneroents.
Der Friede von Teschen.
Die erfolglose Mission I"huguts in das prei
quartier hatte die p Maria Theresia nicht abzuhalt
vermocht, ihre rangen zur Erreichung eines ehrt:
Friedens fortzusetzen und mit zäher Beharrlichkeit hatte si
Widerstand Kaiser Josefs zu überwinden gewußt
sich nun an die Höfe von Versailles und Petersburg un
nüttlung des Friedens und au dar
. n.ihm aber an dem ihm von Frankreich übersendeten
usplan so einschneidende Änderungen vor, daß Osten
n war. ihn abzulehnen. Es gelang doch nach ein
Schwierigkeiten, -in'- Einigung insoweit zu erzielen, daß Tes
ort der diplomatischen Unterhändler 1.«
enstitlstand vereinbart werden konnte« Langer als
Wochen, vom 10. März bis 13. Mai dauerte es, bis die
Meinungsverschiedenheiten ausgeglichen wurden und namentlich
rötetet Österreichs, Graf Philipp Cobenzl 1 ), hatte einen
ren Stand. Denn während der Kaiser ihn anwies, den
rangen Preußens gegenüber fest zu bleiben, ermahnte ihn
; Theresia, keim- großen Schwierigkeiten zu mache
isen bewertete seine Forderungen an Bayern
auf zwölf Millionen Taler, während der kurpfalzische Gesandte
nr Zahlung von hoch iner Million herbeilassen trollte.
Friedrich nahm sich der Sache des Kurfürsten von
11 an, suchte aber auch für seinen zweiten Bundesgenossen,
dm Herzog von Zweibrücken. Vorteile zu erreichen, auch be-
er darauf, als Bürge des österreichisch-bayrischen Ver-
teilt zu werden.
konnte Fürst Kaunitz der Kaiserin die Friede
ente als Endergebnis der Verhandlungen unterbreiten,
ohrieb Maria Theresia an den Rand des Vertrages,
»Obnrar dies Werk nicht das gli • seiner Werke ist.
gewiß das penibelste und nützlichste tiir die Monarchie
•md lür mich, die er jemals unter so viel großen, die seiner I-.in-
nd Attachement zu danken habe und die meine Erkennt-
lichkeit und Freundschaft ihm, so lange lebe, versichert.''
Am Geburtstage der Kaiserin, dem 13. Mai, wurde der
ertrag unterzeichnet 3 ). Maria fhereaia trat alle in
. stelle seines Vettere, des Grafen Ludwig Cobenzl, der heftig erkrankt
nsendorf schreibt hierüber: „J'eus une grande convcrsatiun avec l'wn-
&**Mde«ir de l-'rance ■jui me dit que c'cst Louis Cobenrl qui le premier a proposc
"W Wann j>i.ur Teschen, appuyant sur les livrü-es, qui «Haieiit di-ja faites, ce qui a
d'tbord fait cffet."
plus d'uut (bis fort crobarassc de rna contcnnnce .... parce que
'is de lemps ■' aulre lantöt de 1'ImpcratTice, tantot de l'Empereur des lettre«
1 ne s'accordaicnt pas entre elles, ni avec mes ordres officieh." .Memoiren
n. c«
lie wesentlichsten Attikel enthalten folgende Bestimmungen:
% crtrngschlieuenden Teile werden unmittelbar und innerhalb
hnung des Fricdenslraktates die festen Pläne, Stalte
iayern und der Oberpfalz besetzten Gebietsteile at
gegen der Kurfürst allen Ansprüchen entsagte, die er weg^^j
dieser Besitznahme erheben konnte, auch trat er an Österreich h
den ganzen Teil von Bayern ab, welcher zwischen der Donau,
dem Inn und der Salza lag und machte sich verbindlich, de
Kurfürsten von Sachsen sechs Millionen Reichstaler innerhall»
zwölf Jahren an Allodialforderungen zu zahlen.
Infolge des Friedensvertrages von Teschen erwarb demna
< )>terreich statt der anfänglich beanspruchten 133 (Juadratmv
meter von Bayern das Innviertel mit 2 1 Quadratmyriametern ur
80.000 Bewohnern.
König Friedrich der GroÜe hat den bayrischen Erbfolge-
krieg spöttisch einen Krieg um „Kartoffeln" genannt ur
IM. Loudon ingrimmig über den „politischen Hundekrieg"
murrt. Tatsächlich haben beide Feldherren keine Ursache gehab
jenes Feldzuges freundlich zu gedenken; für die Epigonen ab«
ist er, wiewohl er sich weder durch kühne Operationen, noc
durch entscheidende Schlachten auszeichnet, von nicht zu unt
schätzender Bedeutung. Auf die Entwicklung der Feldhemiku
der damaligen Zeit hat dieser Krieg den höchsten Einflutl aus
geübt und die Erfahrungen in dem Kampf um die bayrisch
Erbfolge haben zweifellos auf die militärische Richtung de
und anderen auf dem gegenseitigen Gebiete besetzten Orte räumen und übe
geben.
Artikel VII. Die an dem Tage des Hauplfrieden?vertrages zwischen
Kaiserin-Königin und dem Kurfürsten von der Pfalz geschlossene Konvention
dem Friedensinstrumente angehängt und als ein Teil desselben angesehen werden.
Artikel VIU. Die Traktate und Familienverträge des Pfälzischen Hauses
namentlich der Birkcnfeldschcn Linie werden förmlich garantiert.
Artikel X. Die Kaiserin-Königin macht sich verbindlich, der Vereinigung
Ansbach- und Bayreuthseben Länder mit der Primogenitur des Kurfürstentums Br
bürg sich nicht zu widersetzen.
Artikel XII. Der Westfälische Friede und die seither zwischen Österreich
FreuUen geschlossenen Friedenstraktate werden ausdrücklich erneuert und bestätig
Artikel XIII und XV. Die Kaiserin Königin und der König von Prcutlen,
Kurlürst von der Pfalz und der Herzog von Zweibrücken werden sich gemeinset
lieh bei dem Kaiser und Reich verwenden, daß dem Kurfürsten von der Pfalz
Bayern und Schwaben gelegenen Reichslehen übertragen und verliehen und
herzoglichen Hause Mecklenburg das Privilegium de non appelando illimitalum
teilt werde.
Artikel XVI Dia Kaiserin von Rutlland und der König von Frankreich we
t und eingeladen, die Garantie des Traktates und aller dazu gehörigen Kon
tion< .Innigen und Zusagen zu übernehmen.
ieutscl rer eingewirkt. Man wird dies auch .stets im
ilten müssen, wenn man die Tätigkeit der Crem
Albert von Sachsen Feschen, Wnrmser, Cler:
Allvintzy, Quosdanovioh, Braunschweig, Möllendorff,
in den Kriegren gegen Frankreich beurteilt, die
jener Feldherren also, die eben in diesem Kriege ihre
iule der Heerführung mitgemacht.
ilOO der zweite Krieg um Schlesien hatte König Friedrich
rtj daU Böhmen „leicht zu konquerieren, aber schwer zu
sei und im siebenjährigen Kriege hat er immer
Mahren ins Auge gefaßt, um von hier aus nach einer
eidenden Schlacht den Gegner zur Räumung von Böhmen
ni zwingen und sich selbst den Weg <m die Donau zu bahnen.
Auch diesmal beruhte sein Operationsplan auf diesem Grund-
den er seinem Bruder gegenüber wiederholt ausspricht,
-vurde dem König anfangs unmöglich gemacht, si
Plan zu verwirklichen, denn der Gegner sammelte seine Haupt-
nieht, wie Friedrich erwartet hatte, bei Ulmütz. sondern
itüchen Böhmen und konnte, bei einem Einbruch der
ii I. Armee, gegen den Prinzen Heinrich sich \\
en bedrohen Ks war nun augenscheinlich die Absicht
j Friedrichs, den Kaiser an der Elbe festzuhalten, während
die II. Armee die eigentliche Offensivaufgabe zu übernehmen
• doch dieser Aufgabe gerecht werden zu können,
hätte das Heer des Prinzen 1 1 einrieb wesentlich stärker sein nvu
blich war. Denn abgesehen von den bedeutenden
[»Schwierigkeiten, die sich dem Einbruch des Prinzen in
Wn Weg stellten und von der Möglichkeit, dati seine Kolonnen
ein geschlagen werden konnten, war uun-
Operationslinie aus dem Zentrum zwischen Elbe und
"der durch die Lausitz, über Jicin gegen Kolin, die wicht i
len.
Allerdings begab sich Prinz Heinrich gleich anfangs seines
Übergewichtes über Loudon durch die Detachiernag des un-
tarken Korps Platen. dem überdies eine untätige
n wurde. Während der Prinz schon am
1 28. Juli die Elbe überschreitet, bricht Platen erst am
8. August auf, trotzdem für ihn nach dem Elbeübergang jeder
Grund, stehen zu bleiben, entfallen war. Ein kühner Feldherr
r das Korps Platen gleichzeitig mit dem Beginn-
Elbüberg.i: gen Prag verrücken oder noch besser den
Kriege unter K*i»tr Jo»ef II. >i
iic -
Obergang bei Melnik erzwingen lassen. Aber auch (fr
Prinzen Heinrich kam schon an der Iser zum Sl
wagte einen Vorstoß gegen furnau nicht, obwohl
g er Versuch genügt haben würde, Loudon zum Rückeng
bewegen. Ging aber Loudon zurück, woran nach den 1'.
des Feldmarschalls vom 26. und 27. August nicht zu zweifeln is
SO wurde auch die Stellung des Kaisera an der Elbe unhaltbc
er hätte sein Heer hinter die Elbe in die Gegend von Pardubit
und Kolin führen, den größten Teil Böhmens räumen und eni
weder eine Hauptschlacht annehmen oder dem König von Preuße
Winterquartiere im Lande gewähren m für den '
ein Vorteil, der in jeder Beziehung nicht hoch genug angeschlage
werden kann.
Der Mangel an Energie in den Operationen des Prinze
Heinrich 1 h zum Teil durch seine Kränklichkeit ur
durch die Unlust gerade an diesem Kriege überhaupt erkläre
zum Teil aber aucli durch das Bestreben jener Kriegsperioc
alles durch strategische Manöver ohne Schlacht erreichen
wollen. teilte demnach Prinz Heinrich noch die Anschauung^
seiner militärischen Zeitgenossen, So hatte doch König Friedri«
schon wiederholt Beweise geliefert, daß gerade di<
Hauptgedanke seiner Kriegführung war, welcher er den .
Teil seiner Erfolge zu danken hatte. So oft er noch in d(
vorhergegangen! mi Kriegen verteidig aufgetreten
selbst zum Positionskrieg übergegangen war, geschah es
mäßig nur dann, wenn die Notwendigkeit ihn dazu zwani
In diesem Eeldzuge jedoch sehen wir den größten Feldherrn d«
Jahrhunderts an der Spitze eines Heeres, das damals für ds
beste in Europa gehalten wurde, beständig zögern, mehrni.
richtigen Augenblick versäumen und dann die Kr
Armee monatelang in Untätigkeit verbrauchen. Denn es ist ;■
los, daß ea dem König möglich gewesen wäre, mit Erfo
ernstlichen Angriff zu schreiten, aber er ließ gleich bei'
marsch in Böhmen die Gelegenheit dazu von
leil der österreichischen Armee an der 1
mit rde von .^o Bataillonen, die
Ic, tür den Angriff zu schwach war, konnte Friedrich
dem gr» ile sehne 1 Ibe verrück
alle Chancen für sich, den I
sein Einmarsch geschah echetlonweise und mi
Hira
1*1
da er den linken Flügel der Österreicher zu umgehen
•mint er den gunstigen Zeitpunkt itt über»
K'.vd zuzufahren, rieht er die Aufmerksamkeit d ; ier
h und nach in diese Richtung, so daß der Gegner Zeit findet,
Antra und später Hohenelbe zu verstärken. Der eine und
r. I' ( .>ten erscheint dann dem König unangreifbar , er gibt
Offensive auf und begnügt sich, so lange als möglich in
Land zu leben.
Die Gründe dieser, zu der militärischen Vergangenheit im
lerspruche stehenden, wenig energischen Kriegführung
des Großen liegen größtenteils in persönlich
lältnissen. Alt^r und Kränklichkeit wirkten lähmend auf die
slust und wenn auch aus den B ri e f en des Königs
unbeugsame Geist von ehedem spricht, tat persönlichen
tung eines großen Unternehmens reichten die physischen
Kräfte nicht mehr aus. Und schon in diesem Feldzuge zeigte es
Friedrich wohl tüchtige Generale, aber keine Feld-
»f-rri-n heranzubilden gewul.it hat. In seiner Umgebung hatte er
gewiß Männer gefunden, die geeignet waren, ihm einen leil der
bzunehmen, aber sein Bestreben, alles selbst zu leiten und
! auch die Eifersucht auf den Kriegsruhm anderer, die bei
i großen Manne zuweilen hervortrat, war der Heranbildung
ren im eigenen Heere nicht günstig gewesen.
F&; je Verhältnisse bei Beurteilung der Kriegführung
- des Großen im bayrischen Erbfolgekrieg schwer
• vicht, so dürfen auch die Schwierigkeiten nicht außer acht
D werden, die sich ihm entgegengestellt. Die politischen
Handlungen während des Krieges dürfen allerdings nicht all-
bewertet werden: sie haben in früheren Kriegen die
•Innungslust des Königs nie gelähmt, wohl aber trug die
r von den Österreichern besetzten Stellungen wesent-
lich dazu bei, die preußische Armee in Untätigkeit zu erhalten.
Mit Rücksicht auf die Lineartaktik, welche keine Mittel kannte zur
ihrung hartnäckiger Ortlichkeitsgefechte, war die Stella
«II der Elbe gewiß eine gute und schwer angreifbare. Die
Linie von Hohenelbe bis KöniggrätZ begünstigt durch die H< -
iffenheit der Elbetalränder die Verteidigung in hohem Grade
und zwingt einen von Nordosten anrückenden Gegner, dieselbe
stigen Verhältnissen an ti oder sie über Arnau
t Hohenelbe unter nicht geringen Schwierigkeiten zu um-
Die Forcierung dieser, künstlich verstärkten, mit einer
9*
•32
Zahlreiches Artillerie besetzten und von einer, auf den wie!
Punkten aufgestellten, dem Angreifer gleich starken A
teidigten Linie war demnach zweifellos ein gewagtes Unternehm
Wenn also die Stärke der Elbelinie gewiß nicht unt
schätzt werden darf, ihre Widerstandskraft verliert doch bedeuten':
durch ihr Verhältnis zu der Lserlinie zwischen Turnau und Jui
bunzlau. Die Behauptung der einen ist wohl von der BehaUptl
der anderen abhängig und durch die Notwendigkeit, fcx
zu besetzen, nahm amtst«-llung der Österreicher
ie Ausdehnung an, daß ihre Widerstandskraft einem unt
nehmenden feinde gegenüber fast ganz aufgehoben wurde.
bewährte sich demnach nur dadurch, daü die Offensive
Prinzen Heinrich an der Lser ebenso erlahmte, wie j<
des Königs an der Elbe. Derselbe König Friedrich aber,
seine Zeitgenossen in mehreren Schlachten Tollkühn
geworfen, hält diese Stellungen für unangreifbar und
durch die schwächlich«- Defensive d ner «regen
dehnung unhaltbaren Stellung befindlichen Gegners zur vollst
■ keit zwingen. Fürwahr, die Erfahrungen
waren durchaus geeignet, zu falschen Schlüssen zu verleiten.
Auch österreichisch« »rseits wird aufdh- tlauptoperatii
durch die Lausitz gegen Berlin nicht der nötig« V
Loudons Armee war bedeutend schwächer als ji
und selbst die ilim zur Verfügung stehende unterließ der M
richtig zu verwenden. Wohl hatte er Beine [nippen von Anfa
an bei Wernes konzentriert, erkannte er mit richtigen] Hlick
günst di'-it. im Vereine mit der Hauptarmee den K.ÖI
anzugreifen, doch, nachdem diese Idee bedauerlich«'
fi -ii ward, scheint er die Initiative verloren zu haben unJ
laut, durch die Meldungen seiner Generale irregeführt, die
schwierigen Gebirgspässe Böhmens von der Armee des Prinzen
Heinrich fast ohne Schuß durchschreiten, dann räumt
Wichtige Stellung von Leitmeritz, Xiemes und entgeht nur dut
schnelle Märsche sowie durch da rrücl
Prinzen Heinrich der Gefahr, von der lser abgeselmit
/AI werden.
Loudon hätte ebenso wie Prinz Heinrich die ofl
Roll«- übernehmen müssen, denn die Defei
Elbe, «Ii ive an dq unt
möglii i
lser mit Vorteil auszunüt
»33
auffallender ist, daß nach der Untätigkeit des Prinzen
Hdnrich in Böhmen, die österreichische Iserarmee ihn ruhig
exzentrischen Rückzug- antreten läßt und statt energisch
nachzustoßen, ihre Hauptaufgabe in der Deckung von Prag erblickt.
ad an der Spitze dieser Armee steht ein Mann von der
unten Unternehmungslust Loudonsl
Aber auch die österreichische Haaptarmee unter dem Befehle
beschränkte sich in diesem Kriege auf eine Defen-
Schwächhchkeit im seltsamen Gegensatz steht zu der
losef II. den Krieg herbeizuführen gewußt
Aber so sehr der Kaiser nach politischer Unabhängigkeit
strebte, in militärischer Hinsicht stand er jedenfalls vollständig
im Bann«- seiner Umgebung, namentlich Lacys. Es kann die zahl-
Uzbaren Verdienste dieses Mannes nicht schmälern,
geben wird, daß ihm jede Eigenschaft zum kühlten,
nden Keldherrn gefehlt hat. Und gerade aus den l'.r-
>en der vorhergegangenen Kriege hat der Marschall nur
hre gezogen, daß gegen einen Feldherrn wie Friedrich
i'ir durch Einhaltung der strengsten Defensive Vorteile zu er-
seien, daß jenem gegenüber nur in der Verteidigung das
Heil zu suchen sei, eine Anschauung, an der auch in den spät
fehalten wurde und aus welcher sich jenes, an den
• I ..icys geknüpfte „Kordonsystem" entwickelte, das von
den anheilvollsten Folgen begleitet sein sollte.
i>er wenn sich Lacy in jener Anschauung auch mit Traun
I «un begegnet, er übersah doch, daü jene wiederholt eine
is tätige Defensive zu entwickeln wußten, die vor einem
kühnen Schlag nie zurückscheute. Anders Lacy, der nicht nur
»rschlag Loudons zu einem gemeinschaftlichen Angriff
ofangs vom Heere des Prinzen Heinrich noch durch
Räume getrennte Armee des Königs ablehnte, sondern
lach vor rnternehmungen gegen dieses Heer warnte, als es
hieren gegen Hohenelbe wiederholt bloßstellte. Und
o wie Loudon es unterlassen hatte, dem abziehenden
n Heinrich zu folgen, mußte auch die Armee des Kaisera
len, als der König unter höchst ungünstigen Ver-
Böhmen räumte. Zu einem Zeitpunkt, da man Friedrich
Kräften hätte angreifen sollen, wurde der größte I eil
irüchen Heeres nach Jicin zurückgeführt!
[an hat zu jener Zeit das durchaus Verfehlte dieser sti
n Anschauungen nicht erkannt, ja man wurde darin um-
»34
somehr bestärkt, als das Verhalten König Friedrichs ihre
Richtigkeit zu bestätigen schien und so erklärt es sich denn
auch, daß Kaiser Josef die Verdienste Lacys nachdrücklich
hervorhob, dessen überlegenem Talente „die glücklichen Erfolge"
dieses Feldzuges allein zuzuschreiben wären 1 ) und daß viele der
Zeitgenossen dieses Urteil freudig bestätigten 2 ).
Es darf nicht wundernehmen, wenn diese Anschauungen
noch verhängnisvoll fortwirkten zu einer Zeit, da im Westen
Europas ein neues Kriegsgenie emporstieg, größer noch und furcht-
barer als jenes, das zu dieser Zeit langsam zu erlöschen begann!
*) Kaiser Josef an Maria Theresia. Jicin, 19. September 1778.
*) „Man stellte Parallelen zwischen dem großen Feldzuge des Jahres 1757 und
dem im Jahre 1778 an ... . man rühmte den FM. Lacy anf Kosten seines Lehr-
meisters, des verewigten Daun, als einen zweiten Eugen Man pries unsere
Stellung hinter der Elbe und Iser als ein chef-d'oeuvre der Taktik an, wodurch der
ganze Endzweck des Feindes mit einmal vereitelt worden ist. Kurz, man stellte soviel
nonsensikalische Prämissen auf, als es nötig schien, um die ebenso nonsensikalische
Schlußfolge daraus zu ziehen: daß im Jahre 1778 Friedrich nicht mehr der ehe-
malige Friedrich, die Preußen, zu ihrem Kachteile, nicht mehr die alten Preußen,
hingegen die Österreicher, zu ihrem Vorteile, nicht mehr die alten Österreicher
und Josefs Krieger als Gegenbild zu Theresiens Kriegern im 7jährigen Kriege,
gar nicht mehr kennbar waren." (Cognazzo, Geständnisse eines alten österreichischen
Veteranen. IV, 297.)
Das österreichisch-russische Bündnis.
'tlaubte Kaiser Josef II. mit dem militärischen Erfolg des
Krieges zufrieden sein zu sollen, so war er es keines-
mit dem politischen Ergebnis. Dieses schrie gewiß
mit Rocht, nicht der preußischen Kriegführung zu, sondern vid-
ier Haltung Frankreichs und Rußlands vor dem B<
1'^ Krieges und während desselben. Von jeher dem französischen
Bündnis weit weniger geneigt als AI arid Theresia und Kaunitz,
sah er sich jetzt in dieser Anschauung bestärkt durch den Man-' i
iterstützung, den seine Bestrebungen bei Frankreich ge-
funden; andererseits aber erblickte er den (irund des Scheiterns
Pläne in dem engen Einvernehmen zwischen Preußen und
RuLJland. Hierin eine Änderung anzubahnen und einen innigen
Anschluß an die nordische Macht zu suchen, schien ihm demnach
ud geboten. Mit der ihm eigenen Entschlossenheit schritt
ler Kaiser zur Verwirklichung dieses Projektes und völlig un-
iußt, ja sogar ohne die Kaiserin oder auch nur den Staats-
r vorher zu verständigen, ließ er der Zarin Katharina
durch ihren Wiener Gesandten, Fürsten Galitzin, seinen Wi
Vermitteln, sie gelegentlich ihrer Reise nach den westlichen
Provinzen Rußlands zu besuchen, um sie persönlich kennen zu
' f 'rni-n. 1 >er Schritt des Kaisers war von Erfolg begleitet, Kaiserin
rina nahm das Anerbieten in den verbindlichsten Aus-
•lrücken an und am zo. April 1780 reiste Kaiser Josef über
■n nach Mogilew, wo er am 2. Juni eintraf und die Zarin
' n \'irtete. P£s war nicht die Abs- - Kaisers gew-
/.usammenkunft mit Katharina zwischen dem
** Und q. Juni h ein neues System vorzuschlagen, sondern
> Vertrauen der Zarin zu gewinnen. Und dies war ihm
j gelungen. Wenn auch während der Zusammenkunr
beideo Monarchen nichts festgesetzt oder vereinbart worden wa
die Anwesenheit des Kaisers In Mogilew, dann in
und Petersburg- sollte doch eine bedeutend Wirkung
Denn durch den Besuch Josefs war ein
hältnis angebahnt worden, das eine Veränderung in den Beziehung!
der Mächte ankündigte. Man verkannte denn .tudi an de
europäischen Höfen die Bedeutung dieser Zusammenkunft nü
und namentlich König Friedrich verfolgte sie mit Sorge und
Mißtrauen.
Schon Ende des Jahres 1779 war er bemüht g>
Katharina nachdrücklich vor dem übergreifenden EinfluU de
Hauses Österreich im Deutschen Reich zu warnen, der nicht m
für dieses, sondern für ganz Europa höchst gefährlich sei. Die*
Gefahr könne nur abgewendet werden, wenn Preußen und Sadist
zusammenhielten und von Rußland unterstützt würden. Als
des Teschener Friedens sei Rußland Gelegenheit geboten, Ei
fluß auf Deutschland zu nehmen Auch stellte er der Zarin de
Antrag zu einer Allianz zwischen Rußland, Preußen und de
Pforte, mit der eingestandenen Absicht, dadurch etwaige
die Türkei gerichtete Eroberungspläne Kaiser Josefs ZU
Stören. Aber die Zarin erkannte sehr wohl, daß 1 liehe
Allianz mehr als gegen Osterreich, gegen sie selbst gericht
sein würde und lehnte den Vorschlag ab, der nur geeignet w.
den BOden zu einer Annäherung zwischen Rußland und Österrek
zu ebnen.
blich zeigten sich bald die Früchte der Zu.samm«
kunft in Mogilew Erzherzog Maximilian, der jüngste Sohn dl
Kaiserin Maria Theresia, wurde im August 1780, trots
Spruches des Königs v ußen und des Widerstandes de
von diesem bearbeiteten Mächte Holland und Hannen
Koadjutor in Köln und Münster gewählt. Das 1772 auf acht Ja]
abgeschlc Bündnis zwischen Rußland und Preußen wurr
nicht wieder erneuert, entgegen dem dringenden W
Friedrichs; Graf Panin, die Hauptstütze des p
ms, verlor als Minister seinen Einfluß auf die Staatsges
und die Reise des Prinzen Friedrieh Wilhelm von Pi
nach Petersburg, die bestimmt war, im Interesse der ru
preußischen Verbindung zu wirken, blieb resull
suchte man von Wien aus das Er ise des K
b nutzbringend zu . iber
Verband]
IM
bare Gestalt an. Von unüberwindli.
Katharina erfüllt, war die Kaiserin auf d. dedenate
gewesen. Es war der letzte gr
■ter und Sohn, den Fürst Kaunitz nur mühsam
deichen vermocht hatte Am 20. November 1780 schied
in aus dem Leb«
1 .Monat nach dem Tode seiner Mutter schrieb K
erreichischen Dotschafter in Petersburg', Grafen
,1: „Der Satz bleibt richtig-, dal3 Ruliland mit uns und
wir mit RuLSland alles, eines ohne dem anderen aber sehr be-
rllcb etwas Wesentliches und Nutzbares ausrichten können,
Wahrheit Sie nie genug geltend machen und bis zur
Überzeugung dem am Brett Sitzenden erneuern wollen;" er
velbst war nach seiner Rückkehr ans RuUland in ununterbrochenem
•1 mit der Kaiserin Katharina geblieben, um d>n
- glücklich angebahnten Bündnisses fortzuspinm'n und
• itigen Allianzverhältnisse durch Abschluß eines fbrm-
ii fester und dauernder Unterlag« zu begründen.
.iim des Jahres 1781 wurde dann sin Entwurf an*
;i, nach welchem die zwischen Österreich und Ruüland
dten I raktate erneuert, von Seite des Wiener
1- der Friede von Kainardschi and di. denselben er-
1 Stipulationen von 1775 und 1779 gewährleistet wurden.
Sollte die Pforte sie verletzen, so würde Osterreich seine
ptrn Dienste zur Durchfuhrung der Stipulationen anwenden
le dir Türkei mit Waffengewalt zur Einhaltung
traktatmäOigen Verpflichtungen zwingen. In der Form
rivatbriefen wurden dann die gegenseitigen Zusagen zu-
•^mniengefalit. Kaiser Josef garantierte der Kaiserin Ihren
bietsstand und verpflichtete sich, die Pforte zur strengen
■ ■ htung aller Verträge zu verhalten, welche .zwischen ihr
"nd Rußland bestanden. Im halle die Türkei ihren Veqjflichti.'
mmen sollte, versprach der Kaiser, drei Monate
telltem Ansuchen, der Pforte den Krieg zu er!.
Old .sie mit der gleichen Anzahl von Streitkraft.!) anzugreifen,
Kurland aufbieten werde 1 ). Kaiserin Katharina bestätigte
:i nochmals die Bestimmungen des Teecheoer Frieden«,
tete Osterreich die Gebietsintegrität, dann die mit der
iaer Josef an die Kaiserin Katharina. Wien, 21. Mai 1781.
geschlossenen Friedensverträge von Passarowitz i'
von Belgrad 173g, die Konvention bezüglich der Grenzbestimmung
von 1741, jene von 1747, betreffend die Friedensverlängerung-,
endlich die von 1773 wegen Einverleibung der Bukowina in den
österreichischen Staatsverband. Schließlich versprach die Kaiserin,
die pragmatische Sanktion aufrecht zu erhalten und wenn <lie
Staaten des Kaisers bedroht werden sollten, ihm mit der ganzen
Mai ht Rußlands beizustehen').
Wenngleich diese Verträge in erster Linie gegen die Pforte
gelichtet waren, so erhielt dadurch doch auch das alte Bündnis
zwischen Rußland und Preußen einen Riß, der nicht mehr so
leicht zu überkleben war, denn Rußland trat in den allgen
Verwicklungen der europäischen Verhältnisse auf die Seite Öster-
reichs. "War es durch das Bündnis mit Frankreich vom Jahr
gelungen, die Seemächte in Schranken zu halten und die Be-
sitzungen des Hauses Österreich in Belgien und Italien zu sichern,
so durfte Kaiser Josef hoffen, durch die neue Allianz die im
Frieden von Passarowitz und Belgrad abgetretenen Gebi<
von der Türkei wiederzugewinnen, sowie das im Teschentfl
Frieden fallen gelassene Projekt des Eintausches der Niederlande
gegen Bayern zu verwirklichen.
Vorläufig zog Rußland den ersten Nutzen aus dem neuen
Bündnis. Unruhen in der Krim, hervorgerufen durch die Pfor
welche den Verlust dieser Provinz nicht verschmerzen konnte,
veranlaßten Katharina nicht nur zu energischem Einschreitet
sondern sie legte dem Kaiser auch einen umfassenden Angrifi
plan auf die Pforte vor, in welchem sie die Gebietserweiterungen
feststellte, die man auf Kosten der Türkei machen könne. Ab«
der Kaiser lehnte diesen Vorschlag ab mit dem Hinweis auf die
unerläßliche Notwendigkeit, sich vorerst insbesondere Frankreich
zu versichern und beschränkte sich darauf, durch diplomatische
Mittel auf die Pforte einzuwirken. Neuerliche Gewalttätig^
der Pforte gegen den Khan der Krim veranlaßten dann dii
Kaiserin, abermals auf ihr Projekt zurückzukommen. Jose!
traf zwar im Frühjahr 1783 die nötigen Kriegsvorbereit
leimte jedoch die Aufforderung seiner Bundesgenossin, einer,
Krieg hervorzurufen und Eroberungen in der Türkei zu machet
ab. Er wünsche der Kaiserin jede Gebietserweiterung und Er-
werbung-, die ihrem Reiche zum Wohle gereiche, schrieb er de
') Kaiserin Katharina an Josef IL Zarskoje-Sclu. ^4. Mai 1781.
139
Zarin am 19. Mai 1783; aber der Unterschied zwischen seinen
und ihren Stellungen und Rechten sei ein großer. Welchen Vor-
wand könnte Österreich vorschützen, welchen Rechtstitels sich
bedienen, um die Handlungsweise Rußlands nachzuahmen. Ein
Blick auf die topographische und politische Lage Österreichs
beweise dies zur Genüge. Er werde sein möglichstes tun, um
Rußland in den Besitz der Krim, der Insel Taman und von ganz
Kuban zu setzen, teils durch seine guten Dienste, teils durch
kriegerische Maßnahmen an den Grenzen. Im August desselben
Jahres proklamierte denn auch FM. Fürst Potemkin die Ein-
verleibung sämtlicher Tatarenländer in das russische Reich.
Mit Ausnahme Frankreichs verhielten sich sämtliche euro-
päische Höfe dieser Machterweiterung Rußlands gegenüber ruhig.
Und auch die Bestrebungen des Versailler Kabinetts, den Kaiser
w bewegen, in Gemeinschaft mit Frankreich und Preußen die
von Rußland angestrebte Gebietserweiterung zu hintertreiben,
scheiterten an der Festigkeit Josefs II. Frankreich mußte sich
entschließen, die Türkei zur Ratifikation des Vertrages zwischen
Rußland und dem Tatarenkhan zu bewegen und am 8. Januar 1784
unterzeichnete der Diwan den Friedensvertrag, durch welchen
Rußland in den Besitz der Krimschen Tatarengebiete gelangte
Vergrößerungspläne Kaiser Josefs und der
Fürstenbund.
liine Bereisung der Niederlande im Sommer 1 78
dem Kaiser die drückendes Bestimmungen des Barrier
1 7 1 5 , welcher Holland das Mit besatzungsrecht der bei
<Trenzfestungen sicherte, dann die Sperrung der Scheide
gunst<n Englands nn<l Hollands, deutlich vo
Mißmutig sah er die fremden I ruppen in seinem Gebiete
schmerzlich bewegt den darniederliegenden Handel der eh«
blühenden Stadt Antwerpen. Entschlossen, die Di
von diesen beengenden Fesseln zu befreien, kündigte d«-r K.
den Barrieretraktat, dessen Bestimmung
gegen Frankreich gerichtet, unter den gegenwärtig
schaftlichen Beziehungen der beiden Mächte gegenstandslos
worden waren. Nach kurzem Sträuben beugten sich die <
Staaten und mit Ausnahme von Luxemburg, Ostende und
adelte von Antwerpen wurden alle Festungen geschleift
die Städte waren ihrer Zwingmauern entledigt. Crrötier-
keiten boten die Verhandlungen wegen Befreiung der
!<k .-«einen eine europäisi
werden. Denn in Frankreich, das mit Holland in AUL
1
jann zwei !. eines in Flandern, ein an<;
und sandte den in voller Kriegsrüsti
in den .11 Maillebi
nett am »7. Nove
und
«41
i mit Gewalt entgegenzutreten. Ab Kaiser fa
nstlich an einen Krieg gegen Holland gedacht; noch
r gewillt eine europäische Verwicklung hervorzu-
wegen einer Provinz, die er überhaupt nicht mehr be-
halten wollte.
Frühjahr 1784 hatte er, auf die Unterstütz!
ein Katharina rechnend, den bereits früher erwogenen
leder aufgenommen. Bayern zu erwerben. Was einmal
/en war, der Eintausch der Niederlande gegen Ba]
sollte nun durch den großen Umschlag der l'nlitik, der mit
id eingegangenen Allianz, zum zweitenmal versucht und
ra Ende geführt werden.
N'achdem der Kaiser zu diesem Projekt auch die Zustimmung
wenden Bruders, des < irol.iherzogs Leopold
1 Scan a eingeholt und der Staatskanzler Fürst Kaunitz in
i-ioem Briefe vom 4. April 1784 geraten hatte, die günstige I
en, begannen die Unterhandlungen mit dem Kurfürsten
; aeodor. Dieser zeigte sich willig, wiewohl man ihm
gesamten Niederlande anbot, da der Kaiser Luxem-
g und Namur an die Erwerbung Salzbur
' len wollte. Auch der Scheidestreit, der in diese Verhand-
iiel. bot keine Schwierigkeiten, ja er war sogar geeignet.
ing jenes Austauschprojektes ausgenützt zu
I. Da der präsumtive Nachfolger des Kurfürsten von Bayern,
Herzog Karl von Zweibrücken sich dem Austauschprojekt
. wandte Kaiser Josef sich an Frankreich um Ver-
mittlung Als Preis für die Unterstützung seiner Forderung
Lie Fabrikation Hollands dienen. Aber nun entstand den
1 Josefs ein neuer tjegner, derselbe, der schon zum ersten-
- Projekt zum Scheitern gebracht hatte.
König Friedrich von Preußen hatte scharfen Auges jeden
-terreichischen Politik verfolgt. Durch das Bündnis
- und Katharinas fühlte er sich schon unangenehm ge-
" immer 1785 erfuhr er auch die Verhandlungen
ächs in München und Versailles. Sofort ging er ans Werk.
u ni auch jetzt wie 1778 den Versuch zur \ -rung < >>ter-
/u hintertreiben. Es kam ihm dabei zu statten, daß der
iner Politik die deutschen Verhältnisse zu wenig
oaachtet hatte. Sein schroffes Auftreten gegen einzelne Bistümer,
ität, welche er im Reichstag ausübte, hatten das allge-
«42
meine Mißtrauen und die Selbständigkeit der deutschen Fürsten
angeregt. Schon im Jahre 1783 war der Gedanke aufgetaucht,
eine Union zum Schutze der Reichsverfassung aufzurichten ; nun
griff König Friedrich diesen Gedanken auf und trat an die
Spitze einer „verfassungsmäßigen Verbindung der deutschen
Reichsfürsten", der sich nach und nach die meisten deutschen 1
geistlichen und weltlichen Fürsten anschlössen. Gestützt auf j
König Friedrich und den Fürstenbund verweigerte Herzog I
Karl von Zweibrücken auf das entschiedenste seine Einwilli-
gung zu dem Eintausch der Niederlande gegen Bayern und nun
fand auch Frankreich, daß eine Verständigung mit Preußen un-
erläßlich sei. Am empfindlichsten mußte es den Kaiser wohl be-
rühren, daß das Benehmen der Zarin seltsam abstach von ihreo-
wiederholten feierlichen Versicherungen, alle Bestrebungen Öster""
reichs unterstützen zu wollen. Denn die diplomatische Verwen-"'
düng des Petersburgers Hofes schadete der Sache des Kaiser^^
mehr als sie ihr nützte. Der Kaiser mußte alle weiteren Ver-
handlungen fallen lassen und sein Gesandter erklärte am Reichs-
tage, der Kaiser wolle das Reichssystem in allen seinen Teilen er-
halten und nichts geschehen lassen, was den Reichsgrundgesetzen
entgegen sein könne. Bald darauf kam auch ein Ausgleich mit
Holland zustande. In dem Frieden von Fontaineblau, 8. November
1 785, wurde bestimmt, daß der obere Teil der Scheide von Ant-
werpen bis Saftingen den Niederlanden, der tiefere bis zum
Meere den Holländern zu gehören habe ; die Forts an der
Scheide werden teils geschleift, teils den Belgiern überlassen,
der Fluß bleibt jedoch geschlossen ; die Grenzen von Flandern
werden nach der Konvention von 1664 reguliert, der Kaiser
entsagt allen Ansprüchen auf Mastricht und Holland zahlt zehn
Millionen.
Der österreichisch -russische Krieg
gegen die Pforte.
Ursachen des Krieges.
In dem Frieden von Kutschuk-Kainardschi *) hatte Rußland
and 7.ur Zertrümmerung des osmanischen Reiches erhoben,
rer Schritt war mit der Eroberung- der ausgedehnten
strecken der Tataren geschehen. Aber die völlige Durch-
•i-hrung- der weitgehenden russischen Pläne im Orient war
nicht ohne Mitwirkung Österreichs zu erreichen und das
is mit dem Kaiserstaate darum ein ersehnter Gewinn.
h'ir Kaiser Josef war hingegen vorwiegend die Einschrän-
!<-r preußischen Macht der bestimmende Gedanke, der Vor-
N. "len er von der Allianz mit Rußland erwartete, aber die
Wirkung des Bündnisses war gleich anfangs ausgeblieben. Als dann,
■w 17. August 1786, König Friedrich der Große starb, er-
tn dem Kaiser der Gedanke, mit Preußen in ein enges
Freundschaftsverhältnis zu treten und auch Friedrichs Nach-
K5nig Friedrich Wilhelm II. zeigte .sich nicht a
Annäherung an Österreich zu suchen. Es bedurft«
[er Vorstellungen des Fürsten Kaunitz, um den S
>herigen Politik festzuhalten und die Mitteilung des
1 »Stern 1 1 iesandten in Berlin, des Fürsten Reuß, daß man
«B Wunsch ausgesprochen, eine Zusammenkunft zwischen dem
t und dem Könige von Preußen zu veranstalten, wurde
•uatskanzler unter Hinweis auf die Ziele der preußischen
Politik nicht freundlich begrüßt.
In den orientalischen Angelegenheiten hatte der Kaiser
nur die Wahl zwischen gänzlicher Passivität oder einem Zusammen-
nd; allein die Unterstützung der Pforte war
■ hts der drängenden russischen Politik gefährlich, nicht
gefahrdrohend aber auch ein Zusammengehen mit
te 45.
c unler Kaiser Josef II.
i 4 6
RuLUand, bei welchem ein Eingreifen Preußens zu gunsten
Pforte zu besorgen war. Die Gärung und Unzufriedenheit
Innern des Reiches, die Unruhen in den Niederlanden, die lähm
auf jede kriegerische Aktion wirken mußten, ließen e*
wert erscheinen, die Dinge im Orient nicht aui
S( bwertea gesteift zu sehen.
Aber die Bemühungen des Kaisers in dieser Richte
waren vergeblich; der mit umfassendsten Vollmachten \
sehene Günstling der Zarin, Fürst Potemkin, wirkte die
l'.. -Drehungen entgegen and war für Anwendung der War
gewalt.
In Konstantinopel hatte eine sehr erbittert'- Stirn
gegen Rußland Platz gegriffen. Der drohende Verlu
Georgien, das mau nach dem Verluste der Krim aJ
werk des Reiches und des Islam ansah ; die Gefahr
die Entwicklung der russischen Seemacht auf d iwar
Meere in sich barg, schienen der Pforte unerträglich, u;
wollte die Dinge dadurch zur Entscheidung bri afi man
russischen Gesandten zu bestimmten Erklärungen zwang.
• ungenügend ausfielen, wurde der Angriffskrieg bescl
Die Vermittlungsversuche des französischen und österreii
' resaiidteii, die Drohungen des letzteren, daß der Kaiser
Rußland im Bunde stehe, machten keinen Eindruck mehr.
Sultan Abdul Hamid mochti den
Augenblick für gekommen glauben, die Macht de» ta
Oriente wiederzubeleben; an ein dauerndes Zusammenwirl.
Rußland und Österreich, welch letzteres man durch Preu
aubte man zudem bei der Pforte qiel
der rua Gesandte Bulgakow, vor einen öffJentlicl
rlicben Diwan geladen, keine beruhigenden Zusichi
geben konnte, wurde er verhaftet und in die Sieben Turnus
.sperrt (August 1787). Damit waren nun allerdings di'
bestrebungen anxnögli« -rden; am ^4. August erli
te ihr Kriegsmanifest gegen Rußland.
Die <■• ■ Handl der Türkei kam R
zu früh und üb end, aber ^ünstie; war
l iirkei als a iver feil voi a aufgetreten war.
■t hielt sidi tür verpflichtet der Zai Un
Stützung in dem bevoratehenden tCäu 'gen ') und
K itbarlna, 3l>. Aujju^
eigenen Eifer schritt er sofort an die Rüstungen. Die I
< j n des Versaillf r Kabinetts, den Kaisex von einer tätigen
ne an dem Kriege abzuhalten, blieben fruehtl"
Durch die Beteiligung des Kaisera an dem bev«.
Kri- n Rußland und der Türkei wurde die Angelegt
einer ■ tropaischen, zu welcher die einzelnen Mächte
Stellung nehmen mußten.
Die damaligen Beziehungen Frankreichs zu Österreich, die
nachteilige Lage, in welche ersteres in den holländischen An
n Preußen und England gegenüber geraten war,
dann seine bedenkliche Finanzlage, hielten es ab. die Pforte
•■n die beiden Kaisermächte zu unterstützen. Voll Gärung
in konnte Frankreich keinen nennensv Einfluß
he Frage nehmen.
Stanislaus II. von Polen war seinerseits bereit, die
11 mit einer Armee gegen die Türken zu unterstützen; aber
Ausführung wurde unmöglich gemacht durch die Bestrebungen
„patriotischen" Partei. Polen blieb zwar neutral, aber seine
den verbündeten Kaisermächten gegenüber wurde durch
inem l'arteileben eine schwankende und
leutige.
Dafür entstand Rußland in König Gustav III. von Schweden
ehr gefährlich hätte werden können, wenn
i seinem Heere nicht die kriegerische rätigkeit
l ähmt hätten.
Für < Österreich handelte es sich vor allem darum, welche
iltoog Preußen in dem bevorstehenden Kriege einnehmen
Me. Für den leitenden preußischen Minister, Grafen Hertz-
a die Wirren im Orient Anlaß, seinen zu den Akten
a Plan ') neuerdings hervorzuholen und mit gesteigertem
1 >hne PreuUen in einen Krieg zu verwicki
wie er glaubte, bei voller Wahrung der Interessen aller be-
D Mächte, gedachte er für Preußen Danzig und Thorn,
ilatinate von Posen und Kaiisch zu erwerben imd di
Staate hiedurch die ihm bisher fehlende Abrundung und Aus-
last dem überwiegenden KinrlulJ in Polen zu sichern.
Ute Hertzberg, als daü die Pforte <in Oster-
Walachei und Moldau, an RuUland die Krim, Bessarab
■II Bezirk \un Ot-.cli.ikow abtrete, unter der Bedingung, daü
iic ,8.
to-
148
Preußen, Frankreich und andere Mächte dem osmanischen
seine dauernde Existenz jei ler Donau in der Weise gar
tierten, daß die Donau und die Una die ewige Grenze 1 ■
der Türkei und der Christenheit bilden sollten. ( )st<rreich ha
für die neue Erwerbung Galizien an Polen und dieses d.r
genannten polnischen Gebietsteile an Preußen abzutreten, R
land aber ein Stück von Finnland an Schweden zurückz
welches dafür und gegen eine Geldentschädigung von 1
Millionen, auf pommerischea Besitz zu gunsten Preußens zu
ziehten hätte ').
Nicht alle preußischen Staatsmänner, am allen*
preußische Gesandte in Konstantinopel, Heinrich Friedrich
Diez, sahen in diesem Plan, wie Hertzbei
Kolumbus"; sie waren vielmehr für eine entschieden ag;_:
Politik. Sie bezweifelten, nicht ohne Grund, daß auch nur
Türkei allein zu einem solchen Abkommen die Hände
würde, Preußen müsse daher mit den Waffen die österr<
tische Allianz zu Bprengen suchen. Schweden, Polen und
Türken hätten einen kombinierten Angriff auf Rußland zu unt
nehmen, die preußischen Heere sich gegen Osterreich zu v
Nach dem Kriege, dessen glückliche Beendigung sie nicht
zweifelten, würde Rußland vom Schwarzen Meere verdrä
germannland und Karelien an den zurückgelangt
Preußen aber durch den Rest von Schlesien und einen [eil
Böhmen und Mähren entschädigt werden.
Wi^ nicht lange vorher in den deutschen Angelegenheit
so sollte sich bald auch in den orientalischen dem Kaise
der mächtig herangewachsene Einfluß des preußischen
entgegenstellen. Der Kaiser mußte Bedacht darauf nehm
sich für den Fall des Einmischen* einer dritten Macht der vo
Unterstützung der Kaiserin Katharina versicliern.
■ 'Urning der ungeheueren Opfer, welche der Kaiser der
und Freundschaft zu bringen bereit sei, bezeichnet'
Kaiserin ihre Interessen als unzertrennlich von jenen
und verpflichtete sich, ihre Kräfte und Mittel dort zu
WO ftfl die Not und d<-r Vorteil d- \llnerten erforc
So besi bloß denn Kaiser Josel ü . an d<
kriege teilzunehmen.
inksclvrift Herlilicru* vom 15, Dezi" i'erg
\ou»umie ov«mber
Österreichisch-russische Operationspläne.
Österreichische Kriegsvorbereitungen.
Nichts war imstande, den Erfolg des bevorstehenden Kampfes
ra gewährleisten, als eine energische und einheitliche Krieg-
'ührung, ein Zusammenwirken der verbündeten öster-
reichischen und russischen Streitkräfte. Für den Kaiser w
i einig, über den Zeitpunkt des Beginnes, die Richtung und
r russischen Kriegführung im klaren zu sein; verhielten
cli die Russen nur defensiv oder griffen sie mit unzulä;
äften an, so durfte man österreichischerseits gewiß nicht
.urgehen und dadurch die ganze türkische Armee auf
ich ziehen. Der Kaiser ließ daher in Petersburg bei jeder Ge-
enheit betonen, daLi >-s notwendig sei, die Operationen so-
ald als möglich und mit dem größtes Nachdruck zu beginnen,
kexj Krieg kurz, aber entscheidend zu machen. Gegenwärtig
die politischen Verhältnisse noch relativ günstig; schleppte
sich der Krieg durch lange Zeit hinaus, so war für die bedenk-
tiderungen der allgemeinen politischen Lage Raum
und i jeben.
Im Auftrage des Kaisers legte der dem Hauptquartier des
Armeekommandanten, Fürsten Potemkin, zugeteilte
Fürst de Ligne in Petersburg einen Operationsplan vor,
i die russische Aktion die Donaumündungen, für die i
che Belgrad, Orsova und Widdin al> Operationssiele l>e
Ein russisches Projekt, welches die österreichischen Opera
Ltri Chotin und die Moldau zu leiten versuchte, wurl«-
r abgelehnt. Man nahm in Petersburg notgedrungen den
ii Vorschlag an, führte ihn aber in seinen wesent
. ilen doch nicht aus.
«50
rrundübel dieses Krieges, das Bestreben bei
die eigentliche Last des Unternehmens auf den Bundes
zu wälzen, die Früchte aber sich selbst Etizuwenden, beginnt
zu dieser Zeit fühlbar ^u werden.
Nachdem auf eine gemeinsame Aktion verzichtet v.
hatte für jeden der alliierten Teile das Vorgehen des andern n\
den Wert einer Diversion; sie sollte den Feind auf sich
und der eigenen Operation Luft schaffen. Man l>ezeichnet<
cna richtig den Dienst, weichet der Zarin et
wiesen werde, als umso gl je früher und mit je bedeute:
Macht diese Demonstrationen durch die Österreicher unternomnier
werden würden.
Die Absichten der Russen waren auch nicht mehr auf eine
Zertrümmerung der Türkei gerichtet. Die Besorgnis vor eine
allgemeinen Verwicklung mäßigte die Wünsche. Man be
sich in Petersburg damit, zunächst nur Ots< zu erwerber
Auch Kaiser Josef hatte auf früher gehegte große
verzichtet und strebte jetzt nur mehr die Festsetzung an d«
Adria, die Frwerbung Dalmatiens mit dem Küstenlande an ; >eir
Hauptmotiv zum Kriege aber bildete im (irunde doch nur die
russische Allianz, die er selbst um den Preis eine-. Kruges 21
erhalten suchte, um sie im Bedarfsfälle gegen Preußen in Ai
Spruch nehmen zu können.
Im Rate der Zarin wurde der österreichische Oper
plan besprochen und demselben im allgemeinen zugestimmt. Dm
Kaiserin selbst wünschte, daß der Kaiser rasch von Bi
Serbien und Bosnien Be- reife, in Albanien bi - M- ■>
vorrücke und diese Länder unter seine Herrschaft bringe 1 ). Dil
( »p-Tationen in den an das Adriatlsche Meer grenzenden l'r<
vinzen versprach die Kaiserin im kommenden Frühjahr duri
eine von Kronstadt nach dem Mittelmeer zu entsend.
Flotte zu unterstützen.
Rußland stellte zwei Armeen ins Feld: die 1 he Arme
unter dem FM. I trafen Rumjänzow, dann die Jekaterinoslaw
unter der Leitung des Oberfeldhi ämtlicher Sl
IM. Fürsten Potemkin 1 ). Letztere A
') Bericht des österreichischen Gesandten in Petersburg, Grafen Cobenzl,
*l Geoin Alex iniirnw itsch Fütst von l'otemkin, l~jo auf einem Gt
»ejues Vater» bei Smolea ' lür Jen r ii-n.
nach ..-r IM. durch Katharina, 1;
»5«
nehmen, die Armee der Ukrain-* ili>* rechte
temkins decken und im Anschlüsse an den linken
'Lierslen befördert und nach Stockholm gesandt, um am schwedischen
ny zu notifizieren. Damit den auserwählten Günstling auch
iicke, ~.i 11 .1 te ihn die Zarin zur Armee des Grafen Rumj&nzow an den
■-h der Rückkehl aus diesem. dur< h die -vhlacht am Kagulflusse ti. August 1770)
ii Feldzuge, wurde Potcmkin rum Generalleutnant befördert, zum Kriegs-
..nt und 1778 mit der Leitung der auswärtigen Angelegenheiten betraut.
Stiche er bn, zu seinem 1 schränkt leitete. Dem preußisch>ii System uu(i-i Fur>i
Ktpoiti abhold, beabsichtigte Potemkin im Anschlüsse an Osterreich die Osmanen
• vertreiben. Auf >einc Veranlassung nahm Rußland mitten im Frieden
eren Gouverneur nun Potemkin wurde, der das wieder-
rien" mit großer Verschwendung zu kultivieren trachtete. Fabriken
■, tuten wurden angelegt, Dorfer und Städte erbaut, unter denen namentlich
emporblfihte. Die getauschte Zarin war, als sie die Krim bereiste, ent-
»on dem raschen und glücklichen Wuudel dieser neuen Provinz und erteilte
''■ttmiiiu den Beinamen „der Taurier". In dem wegen Besetzung der Krim )■
•Kbcodeu Krieg mit der Pforte, stellte sich Potemkin U die Spitze de* I!
- Belagerung Otschakows zu verwenden gedachte; doch das Jahr I787
mit Vorbereitungen für den nächstjährigen Feldzug und überließ es
>owotow. di I von Kinburn zu schlagen und die Stadt zu erobern. Im
17S8 konzentrierte Potemkin seine Streitkräfte in den südlichen nissischen
n und >ii!te sie in zwei Heere. Jenes der Ukraine sollte unter Rumjäntow
1 eindringen, da« Heer von Jekaterinoslaw aber unter seiner Führung
rohern. Mit m. 000 Mann erschien er am 9. Juli vor dieset
! tirken verteidigt eu Stadt und erstürmte sie nach lünlmonatlicher Belagerung
'ezember 1788. Im nächsten Jahre schlug die Avantgarde setner Armee
"in Erbprinzen von Anhalt-Bernburg die Türken am 26. September bei
üKkaw, General Platow eroberte 13. Oktober 1789 Akjerman und Potemkin selbst
den Feldzug am 14. November durch die Kroberung von Bender. 1790
ntrierlc Potemkin 60.OOO Mann bei Bender, doch vielfacher Unterhandlungen
•tpn konnte der Feldzug erst 1111 Oktober begonnen worden. Potemkin nahm am
'er Kilnja und überließ es dann Suworow, Ismail zu erobern, was demselben
• vorgerückten Jahreszeit am 22. Dezember gelang. Im März 179I in Peters-
tvurde Potemkin zum Generalissimus aller russischen Armeen, zum
roSadrniral sämtlicher Flotten, zum Groühetman der Kosaken ernannt und mit clcm
'rdens geschmückt. Getrieben von Eifersucht auf den KinlluU
J*> Finten Repniu, der in >eincr Abwesenheit den Oberbefehl führte und zu Galatz
Unterhandlungen mit der Pforte pflog, eilte Potemkin neuerdings auf den
■iatz. Im Lager zu Jassy von der Ruhr befallen, wollte er sich nach
Nlltnljjfw begeben, starb aber unterwegs am 16. Oktober 1791. Seine Leiche «Tarda
1 gebracht; Zar P:iul ließ sie aber aus dem Sarge reißen und in den
1 werfen. Sein Zeitgenosse, der französische Gesandte in Petersburg,
sagte von ihm: „Potemkin vereinigte in sich die entgegengesetzten
U geizig und freigebig, freisinnig und abergläubisch, kühn
spotisch und herablassend. Nichts glich der Trägheit seines Körpers
tes. Er war ein treues Bild des russischen Reiches.
K' »»r kolossal von Gestalt und man erkannte aus ihm den Europäer, den Tataren
15^
Flüge] der Österreicher in di-- Moldau eindringen . u
ten de Ligne erteilten Instruktion war nervi
worden, daß es seine größte Sorge sein solle, den I-
Potemkin so viel als möglich zum Vorrücken zu bewegen ur
denselben zu überzeugen, dali man in ein. ^e ni
Erfolge haben könne, wenn man sich nicht EU sehr scheue, dab(
auch einmal hlappe zu erleiden; daS der größte Fehler dl
Untätigkeit und j<-der Augt-nMi- k. indem man keine Fortschritt
mache, ein Triumph für den Feind ^ei. Das Interesse I
Kaiserhöfe erheische, daß der Krieg kurz und entscheid-
führt werde und man weh beeilen müsse, aus den moi'
günstigen politischen Konjunktur! -n in Kuropa Nutzen zu .
Jeder verlorene Augenblick sei ein wahres Unglück.
Umso peinlicher war <1<t Kaiser durch di
die russischen Streitkräfte bei Ausbruch des Krieg
nicht in der Verlassung waren, noch im Laufe des Jahn
eine entscheidende Operation zu unternehmen. Zum Glück
aucli die Türken nicht in der Lage, der Kriegserklärung s<
entscheidende Schläge folgen zu lassen. Sie waren den i
• nülti-r insoferne im Vorteil, als ihr Heer, das auf die Stärkt- \.
einer halben Million Streiter, darunter gegen 60.000 Tatar-
Rumelien und Bessaraln »rächt werden sollte, wohlgi
war. Die (irenzfestungen und jene an der Donau befand!
in ziemlich gutem Zustande, die Flotte war sehr zahlreich. Äh<
althergebrachte Mangel zeigten sich bald; die Lehenstr
\<>r allem die Asiaten, kamen und gingen, wie es ihn
beim Herannahen des Herbstes liefen sie ganz auseinander. I )-
Operationsplan der Türken, mit den bei Otschaknw v. 1
Kräften noch im Jahre 1787 auf Cherson ioszu kam nie!
zur Ausführung; die Kräfte wurden in einzelne Korps lersptittel
welche ohne hang am Bug, Dnie-ir. Sei
tatlos operierten.
Die im Herbst 1787 wiederholten Vers r lürk-
der Festung Kinburn zu bemä. 1 zwar dun !
und Kofukcn." „Pol -igt«-' Fürst d.
er fortwährend. Bald Miene ein n auf. boi
u .1 wi|i XIV. 1 :
ind, halte ein auVcroidenilicht
'i Dietes Gebiet der etr
die ProviOica Bosnien, Serbien. VH
Raum {«Tischen Drumlr und Bllg, nordlich vom Kodym.>
inzenden Sieg Suworows am 12. Oktober 1787 vereitelt, aber
keit der Russen beschränkte sich doch eigent
lieh ganz auf die Deckung ihrer und der nächsten polnischen
Ynn Seite Österreichs war noch keim- Kriegserklärus
"rte erfolgt, weil Kaiser Josef die Feindseligkeiten erst
Ite, wenn die ganze große Armee, die er ins l
ren beabsichtigt-' vollständig bereit war. Auch wollt.
n kommenden Winter die Streinugen ao den Grenzen
v'rnii. iald die Kriegserklärung der Pforte an
lud erfolgt war, ergingen indessen die Befehle zur Aufstellung
Ions, durch welchen die weiten Grenzen des Reiches von
Iria bis zum Dniestr gedeckt werden sollten. Am 10. Sep-
r wurde der Befehl zur Mobilisierung der Feldtrupp,
und alsbald begann deren Vorschiebung an die BÜdHcheO I u< n/ni
■ wurden mehrfache Neu« Errichtungen vorgenommen,
• Belagerung der Festungen Belgrad und Orsova ein zahl*
s Artilleriemateriale bereit gestellt: die der türkischen
Grenze nahe gelegenen Festungen Temesvär, Peterwardein,
Brod, iiradiska und Karlstadt in Verteidigungszu-'
Seehäfen an der Adria, Triest, Fiume und Porte« .
I irenzseestädte Zeng und Karlopago durch Anlagt- von
[gungen geschützt; eineFlotille auf der Donau ausgerüstet.
•rptiegung der Armee und die Aufnahme von Kranken
wurden außerordentlich umfangreiche B
luiim«' ffen.
Die Zeit bis zur Erklärung des Krieges an die Pforte wurde
nicht allein mit den Zurüstungen ausgefüllt» Um sich vorteilhafte
Bedingungen für den Beginn der Feindseligkeiten zu vergeh aitY-n
vom Kaiser der Plan zu einer Überrumpelung der wichtigen
rad gefaßt und mit aller .Sorgfalt vorbereitet \\-r
1 mit den in Belgrad ansässigen Griechen bestanden
it mehreren Jahren.
r in der Nacht vom 2. auf den 3. Dezember unternommen-
• iieiterte aber vollständig durch dichten Nebel, Wind,
und die mang' lhaften Einleitungen. Ein zweiter Versuch,
n» Welchem der Kaiser selbst den Plan entworfen, hatte ke
\ uch mit einem Teile seiner Kriegsvorbereirungen
r nicht glücklicher. Die Erhebung der christlichen
1, auf die er gerechnet, blieb aus. Vergeblich hatte
di«
lurch Geldunterstützungen längst schon Verbindungen
der Geistlichkeit in Serbien und Bosnien angeknüpft. Es
hiedurch nichts als eine Anzahl Freiwillige gewonnen, welc
aus den beiden Ländern zum kaiserlichen Heere kamen, wo m
Freikorps aus ihnen formiert*'.
Ebenso hoffte er vergeblich auf eine Erhebung der Monte-
negriner. Zwar hatten sich die Völkerschaften in Nordalbanie
vit Jahren bereit erklärt, sich dem Hause Osterreich zu unti
werfen, auch Heilen sie sich willig die Geldunterstützungen
fallen, doch bei Ausbruch des Krieges 1787 war die Stimmun
namentlich unter den Völkern der Schwarzen Berge, ei
' taterreich keineswegs günstige. Rußland trat immer mehr
den Vordergrund der Hoffnungen dieser Völker: von ihm
warteten sie die endliche Befreiung vom türkischen Joch,
schickte russische Emissäre hatten hier vorgearbeitet, so
auch die Entsendung des kaiserlichen Hauptmanns Vukassovi
erfolglos blieb. Das österreichische Schiffsmateriale war auch vi
zu schwach, um durch eine Diversion an der Küste der Mis&id
einen entsprechenden Nachdruck zu geben. Die Versuche
Republik Venedig mit in den Krieg zu verwickeln und d
rebellischen Pascha von Skutari in österreichisches Interesse
ziehen, gelangen gleichfalls nicht.
Katharina II. drängte zur endlichen definitiven Krie
erklarttngf Österreichs. Sie wünschte, daß die Ungewißheit, welc
in dm- Türkei wie in Europa über die aktive Teilnahme I tat
reichs am Kriege herrschte, beseitigt werde. Sie versprach
davon Furcht und Verwirrung auf Seite der Türken und Kläru
der politischen Haltung der anderen Höfe.
Der Kaiser gab nur widerstrebend seiner Bundesgeno
nach; den Krieg zu «-rklären, ohne in der Verfassung zu
ihn sofort zu beginnen, fiel ihm schwer.
,.Ich setze Sie in Kenntnis, daß ich im Übermaße von Xa
giebigkeit für die Wünsche Rußlands dem Baron Herbert ')
fohlen habe, am 9. Februar der Pforte meine Kriegserklärung
überreichen . . . ."
„Ich glaube, daß jeder, welcher gerecht urteilt, zi
muß, daß ich mich meiner Interessen, welche unbedingt verlang«
•lau ich den Winter über auf meiner weit ausgedehnten <ire
ruhig bleibe, ganz begebe, wenn ich den Türken zur selbi
SIC
-
'i österreichischer Gesandter bei der Pforte.
Pläne enthülle und sie in die Lage versetze, den
I ihrer Streitkräfte an meinen Grenzen zu versammeln.
■ t sehr natürlich, daß der GroUw ronieheo wird,
■nir mit seiner Armee den Obergang über die Donau und S
ren und Belgrad zudecken, als die Russen aufzusuchen,
50 weit entfernt sind und welche, abgesehen
Is den natürlichen Hindernissen und jenen, die die
ler Lebensmittel bereiten, mindestens einen ganzen
ti. um nur an die Donau zu gelangen 1 .*'
i in. September 1787 erging der Befehl zum Aufmarsch
mobilisierten Armee an den Reichsgrenzen gegen die Türkei
rlauptarmee unter dem Oberbefehl dea Kaisers mit dem
t «Vrafeii Lacy als Adlatus. 38 Bataillone, 38 Divisionen
der Gegend von Peterwardein und Semlln;
II Armeekorps in Kroatien unter FML. de Vins später
•1 von Liechtenstein), 17 Bataillone, 2 Divisionen
in der Gegend von Dubica.
■ rrenztruppen verblieben zumeist zum Schutze ihrer
Heimat vorläufig in ihren Regimentsbezirken.
111. Armeekorps in Simonien unter FML. Graf Mittrowsky,
ängs der Save ;
Armeekorps im Banat unter FML. <irat Wartensleben,
Hone, 6 Divisionen Kavallerie :
V Armeekorps in Siebenbürgen unter FML. Fabris,
15 Divisionen Kavallerie;
Armeekorps in Galizien unter G. d. K. Prinz Josias
7 Bataillone, 6 Divisionen Kavallerie,
anzen 98 Bataillone, 67 Divisionen, 245.000 Mann,
er Voraussetzung, dal.» die Russen im Frühjahre die
eifen und eine ihrer Armeen durch die Moldau
lachej an die Donau vorschieben würden, entwarf Kaiser
folgenden allgemeinen Operationsplan.
In den ersten Tagen des Monats April sollte die II
5 ive und Donau gehen, Belgrad berennen und
berung dieser Festung entweder vorwärts derselben
•n und zur Wegnahme der Festung Orsova gegen das
Kaiser -ad de Ligne, 10. Januar 1788. (K. A., F. A. 1788, Haupt-
52.)
«56
Banat detachieren oder einer etwa heranrückenden türkischen
Armee entgegentreten. Gleichzeitig sollten das kroatische und
das slavonische Armeekorps im gegenseitigen Einverständnisse
in Bosnien vordringen und die Bosnier dadurch verhindern, der
türkischen Hauptarmee Verstärkungen zu bringen. Von den
Montenegrinern erwartete man eine Diversion gegen den Rücken
der in Bosnien befindlichen feindlichen Streitkräfte. Unter Auf-
rechterhaltung der Verbindung mit den Russen, sollte Prinz .
K o b u r g mit dem galizischen Korps nach Siebenbürgen marschieren '
und, vereinigt mit jenem des FML. Fabris, längs der Aluta in
die österreichische Walachei bis an die Donau gegenüber Widdin
vorrücken, wo die Vereinigung mit dem banatischen Korps
Wiirtensleben stattfinden würde. Dieser Plan sollte jedoch erst
durch die Umstände näher bestimmt werden. Es handelte sich
demnach darum, die Una, Save und die Donau bis zur Ein-
mündung der Aluta frei zu machen, beziehungsweise die an diesen
Flüssen gelegenen festen Plätze der Türken wegzunehmen. Man
glaubte, daü nach dem Falle Belgrads, die nächstgelegenen
Punkte Schabatz und Gradiska ohnehin keinen ernsten Widerstand
mehr leisten würden. Die Timoklinie und die Festung Xisca .
bildeten das Ziel der weiteren Operationen. ■
Die türkische Wehrmacht 1 ).
Das osmanische Heer bestand aus zwei großen Haupt-
groppen, die besoldeten, das heißt regelmäßig bezahlten Truppen,
Kapu-Kuli und die unbesoldeten, nur für den Kriegsfall oder
die Grenzbewachung bestimmten, aber stets bereit stehenden
Milizen, Timarli.
Den Kern des Heeres, die eigentlichen Feldsoldaten der Pforte,
bildete ihre reguläre Infanterie, das im 1 4. Jahrhundert gegründete
und von Sultan Murad 1. 1360 organisierte Korps der Janitscharen.
Die Starke der Janitscharen war keine feststehende ; taktisch
bildeten sie 196 Ortas, Regimenter von sehr verschiedener
Stärke (100 bis 500 Mann). Unterabteilung war die Oda
^Zimmergemeinschaft), von der gemeinsamen Unterkunft in einem
Zimmer oder Zelte so genannt. Ihre Stärke wechselte ebenfalls
bedeutend zwischen 100 und 250 Mann.
Oberster Kommandant der Janitscharen war der Jenitscheri-
Ag"assi, ausgestattet mit unumschränkter Gewalt und deshalb den
Sultanen selbst oft sehr gefährlich.
Die Janitscharen waren so wie die ganze türkische Armee,
deren Mitglieder sich aus eigenem bekleiden mußten, nicht uni-
formiert, jedoch bestand bei ihnen in Schnitt und Farbe der
Kleidung", je nach den verschiedenen Abteilungen und Chargen,
eine gewisse Gleichförmigkeit. Das wesentlichste und allgemeine
Unterscheidungszeichen war die Kopfbedeckung, im Felde eine
je nach dem Range verschieden geformte und verzierte turban-
artige Mütze aus Filz.
Außer den Janitscharen zählten zur besoldeten Infan-
terie die Zöglinge der Janitscharenschule, die unter strenger
militärischer Zucht standen und in der Folge entweder zu den
Janitscharen oder zu den Spahis kamen, aber auch in Zivilstaats-
dienste traten, die Topdschis (Kanoniere), welche nicht nur zur
Bedienung;, sondern auch zur Anfertigung und Aufbewahrung der
«j Anhang VI, VIL
158
Geschütze verwendet wurden und nebst den Ingenieuren, Zimmer-
leuten und Wagnern zu den ausgezeichnetsten Korps des türki-
schen Heeres gehörten, dann die Waffenschmiede, denen die
Anfertigung und Erhaltung der Waffen oblag, endlich die
Saccas oder Wasserträger, welche die Truppe mit Trinkwasser
und mit dem, zu den verschiedenen Waschungen unentbehrlichen
Wasser zu versehen hatten.
Die Serhadd-Kuli, Grenz-Milizen, welche bloß während
ihrer Verwendung vor dem Feinde die Naturalverpflegung er-
hielten, hatten die Bestimmung die Janitscharen durch Besetzung
der Grenzplätze verfügbar zu machen oder auch die Armee
direkt zu verstärken. Der Landsturm, Segban, wurde nur in
Zeiten der Bedrängnis aufgeboten.
Zu der besoldeten Reiterei des türkischen Heeres gehörten
ausschließlich die Spahis, eine nicht minder als die Janitscharen
bevorzugte Truppe, die sich aus dem reicheren Adel und den
besonders ausgezeichneten Zöglingen der Janitscharenschule er-
gänzte. Die Spahis bildeten die eigentliche Leibwache des
Sultans und waren gesetzlich nur dann verpflichtet ins Feld zu
rücken, wenn der Großherr die Armee persönlich führte. Ober-
befehlshaber der Spahis war der Spahilar- Agassi ; ihre Stärke
war eine ebenso veränderliche, wie jene der Janitscharen.
Zu der unbesoldeten Reiterei gehörten die Toprakly oder
Provinzial-Kavallerie, die aus Besitzern größerer oder kleinerer
Lehen bestand, dann die Serhadd-Kuli, Besatzungs- und Grenz-
reiterei, die entweder zur Bewachung der Grenzforts oder z u
Streif ungen verwendet wurden.
Zu dieser Klasse osmanischer Truppen zählten endlich auch die
Arnauten, freiwillige, unter nationalen Offizieren dienende Albaneseri;
die zu den verwegensten Soldaten des türkischen Heeres gehörten,
dann die Kontingente der Tataren, Walachen und Moldauer.
Die Gesamtstärke des türkischen Heeres im Jahre 1787
wurde auf 207.400 Mann Infanterie, darunter 113.400 Mann
Janitscharen und 240.045 Reiter, darunter 10.000 Spahis ge-
schätzt, im ganzen 44.7.445 Mann; bei Beginn jenes Jahres
standen jedoch nur 60.000 Tataren in Bessarabien bereit, dann
die mächtige Flotte des Kapudan-Pascha. Die türkischen Grenz-
festungen Chotin, Otschakow, Braila, Giurgevo, Rustschuk, Silistria,
Widdin, Orsova und Belgrad waren in gutem Verteidigungszustand,
mit genügenden Besatzungen und reichlichen Vorräten versehen.
v^
Der Feldzug des Jahres 1788.
Operationen der Hauptaraiee ').
Am Tage der Kriegserklärung Österreichs ;m die Pforte
: aar 1788, begannen auch die FeindseligkeiteD. Von Seite
korps wurde ein Angriff auf Dubica gemacht,
genommen und mit der Beschießung von Herbir durch
sdanovich des slavonischen Armeekorps begonnen,
demselben rage nahm < > M. P a p i 1 1 a vom Ranater Korps die
Vlt-Orsova ein und machte die Besatzung kriegsgefangen.
m rechten Saveufer bei Zabre2 oberhalb Belgrad wurde
ein Brückenkopf angelegt und damit ein Übergang auf fi
üches Gebiet geschaffen.
Kaiser Josef verließ Ende Februar Wien. Nachdem er
kordon von Triest ab über Kroatien und Slavonien be-
sichtigt hatte, traf er am 20. März gegenüber der türkis, ben
restung Schabatz in dem Orte Klenak mit FM. Lacy zusarm
K> wurde beschlossen, Schabatz zu nehmen, dessen Besitz wi
rsebnng der unteren Save notwendig war.
Nach der Rückkehr von der Besichtigung des Banales
verfügte der Kaiser die Vorrückung der Hauptarmee,
hr 70.000 Mann und 15.000 Pferde, in taillonen
40 Kavalleriedivisionen*), aus der Gegend von l'eter-
*MJein in jene von Semlin, Banovce und di- dührung
des von Schabatz durch die Truppen des
r seiner persönlichen Leitung wurde am 20. und
- zu dem Unternehmen bestimmte Korps tu
lak auf das rechte Saveufer überschifft und Doch aja
r ! Anhang VIII, Ordre de bataille.
i. begann die Beschießung des Platzes aus drei auf
linken Flußufer errichteten Batterien. Am 20. früh waren a-m^tcl
zwei Batterien auf dem rechten Ufer in voller Tätigkeit u tid
schon nach einigen Stunden lag der Ort in Trümmern und «riie
türkische Besatzung mußte sich in das feste Schloß zurückziehen-
Gegen Mittag kapitulierte die Festung. Die etwas über 7 00
Mann starke Besatzung wurde nach Peterwardein abgeführt j )-
Nachdem zwei Bataillone nebst einigen Artilleristen als Be-
satzung unter Oberst von Harn ach in Schabatz zurückgelassen
worden waren, kehrten die Belagerungstruppen wieder in das
Lager bei Semlin zurück, wo sie am 30. April eintrafen.
Bevor zu der nächsten bedeutenden Unternehmung, d*
Belagerung von Belgrad, geschritten werden konnte, muß!
Semlin als Stützpunkt befestigt und zum Schutze gegen
häufigen, aus der Festung in der Richtung auf die sogenannl
..Sauspitze" (Savemündung) unternommenen Ausfalle der Besatzur
eine Reihe von Verschanzungen längs der Save, Belgrad gegei
über, angelegt werden *).
Infolge dieser Arbeiten verzögerte sich die Ausführung dt
Unternehmens bis Mitte Mai; am 12. wurden die Disposition
ausgegeben, am 20. sollte der Vormarsch des Heeres beginnei
Nun entstanden aber Bedenken, welche die ganze Unternehme
unbestimmte Zeit verschieben ließen. Der Krieg sollte eine wol
von den wenigsten erwartete Wendung nehmen.
Auf russischer Seite stand Mitte Mai die Armee dt
Ukraine divisionsweise verteilt zwischen dem oberen Bug im i
dem Dniestr; jene von Jekaterinoslaw konzentrierte &<ä&
Olwiopel. Erstere übersetzte Ende Juni den Dniestr und beweg
sich zwischen diesem Flusse und dem Bug langsam gegen Sude
mit dem rechten Flügel die Operationen des Prinzen Kobui
unterstützend. Die Armee unter Potemkin begann am 25. Ma
die Vorrückung gegen Otschakow, das am 20. Juli eingeschlosse
wurde. Die unausgesetzten Mahnungen des FZM. de Ligne
'; Der österreichische Verlust war gering. Er betrug 5 Tote und <> Vc
wundetej unter den letzteren FML. Ro u vroy und Major Fürst Poniatowski.
Verlust der Türken ist nicht festzustellen.
s ) Ein besonders heftiger Ausfall der türkischen Besatzung von Belgrad
:. April, während der Belagerung von Schabatz unternommen worden, bei wclcl
-tcrreicher tl8 Tote und 103 Verwundete hatten. FML. Bechard des Ger
korps, welcher in dem Kampfe verwundet wurde, starb am 0. Mai an den Foli
seiner Verwundung.
i6i
Vorrücken waren vergeblich gewesen; der t
r notwendig, jetzt schon dem Kaiserin einem Ftiedeoa-
•n. um nicht das ganze türkische Heer auf sich
ia ziehen
[gastliche Ziel der Türken in diesem Kriege war wohl
■ reroberung der Krim: aber sie konnten nicht daran
a, mit der Huuptarmee durch die Walachei und Moldau
ten vorzudringen und die Russen anzugreifen, solange
■ r drohend im Norden standen, bereit, in die Flanke
Verbindungen der Türken zu fallen. Nach den im
Mai einlaufenden Nachrichten befand sich der Growesir mit
rmee 1 ) auf dem Marsche nach Sofia, konnte demnach
ni vor Belgrad eintreffen 'i. Es war nicht anzunehmen,
dat! die Festung noch vor der Ankunft des türkischen Haupt-
len werde; auch mußte bei einem Unternehmen gl
1 das Banat, selbst ein Teil Siebenbürgens preisgegeben
. Jetzt schon es sich, daß die Save mindestens
Monat früher hätte übersetzt werden mü> i Auf An-
raten des FM. Lacy beschloß nun Kaiser Josef mit der Haupt-
armee bereit zu bleiben, um sich nach dem bedrohten Punkte
Menden zu können, in das Banat und nach Siebenbürgen aber
Stützungen zu senden 5 ).
Die Monate Juni und Juli vergingen, ohne daß bei der
Kauptarnaee etwas von Belang vorgefallen wäre. Die Ruhe
nur hie und da durcli Ausfälle der Belgrader Besatzung
^nd dnreh einzeln«* Streifzüge der Kaiserlichen auf dem rechten
mterbrochen. „Was die Türken betrifft," schrieb der K
. Juli an den kommandierenden General der Niederlande,
Ifl Ligne an dca Kaiser, 12. Mai [788.
■■ wurde anfangs auf 200.000 Manu geschätzt.
A , I A. 1788, Hauptarme«, XIIT, 41.
' K^i-cr Josef an Kaunitz, 7. Mai 1788.
man ileu Ereigni^cn mit yrolier Besorgnis entge r
■•fürchtete man eine Belagerung durch die Türken. „Une nouvell
I '.rzherzogin Elisabeth ihrem Gemahl, dem Kronprinzen
'ttnt, „c'at. que nombre de personnes ici sont dans 1a consternation ne doutant
(iu | UC | e «, Türe« riendront ä Vienne. On m'a contc racrnt, qu'une femme qui avsül
Wr suuiun tur le rempart a voulu a toute force la vendre, puisque lorsque le« Türe*
.13 une (ob .1 Vienne, on a commeno: par abattre toutes ce* maisons, de
Ite femme a voulu en avoir le pront, craignant qu'une pareille chose
ltisiilui arriver. D'autres erapaquOtent et veulent dOja s'en aller. Quant a moi
ce sujet et ue crain» pas de figurer au Serail du Grand
Kffcge unter Kaiser Josef II.
■ 62
FML. d' Alton, „sn scheinen sie uns sen zu I
wir erwidern ihnen ein Gleiches
Durch die rivität in der Kriegführung der
reicher «raren die Türken in der den langen Kordon
beschäftigen und ihn schließlich an dem selbstgewähltes
zu durchbrechen. Tatsächlich traf am 9. August im
quartier des Kaisers die Nachricht ein, datf die Türk
7. die Posten Alt-Orsova und Zsupanek
dortigen kaiserlichen Truppen zum Rückzuge gezwung
Bei Kladovo seien Brücken geschlagen wurden und der Gt
wesir rücke in das Banat.
Das Korps im Banat, ursprünglich 7 Bataillone, 1 2
dronen, war vom Kaiser auf 15 Bataillone und 14
verstärkt worden. Das Gros d>-r Truppen unter FML. Gl
"Wartensleben stand bei Mehadia, der Rest hatte einen Ki
,],,,, gegen Serbien von Päncsova über Kubin, Uj
Wehrkirchen, Moldova und die Veteranihohle bis
gen,
Anfang August hatten sich stärkere türkische Abte:
bei Cemecl und Tekija gesammelt und gegenüber der Csernamün-
düng zwei Batterien zum Schutze ihrer donauauiV
1 Schalken errichtet. Am 7. August übersetzten sie unt
Schutze dieser Batterien und der Tschaiken einige tausend MW
attf «las linke Donauufer, griffen die bei Orsova ßtehenden zw'
Bataillone anter I >M. Papilla an und drängten sie gegen Korana»
zurück. Während die Türken dem GM. Papilla folgten, d.
gegen Mehadia zurückzog, rückte eine 5000 Mann >t ar!
teilung gegen die Veteranihohle, die von 1 Bataillon Bi
und 2 Kompagnien des sch-illyrischen Gl
besetzt war.
l-'MI . Graf Wartensleben hatte nach dem An
rken auf Zsupanek am 7. August eine durch Palisad
Verhaue befesti-t.- Stellung auf dem Lazu mai
der Einmündung des Belareka patak in
es bis Mehadia hinzieht
ihm, di Angriffe d>-r Türkin bis zum
abzuweisen; die Nachricht, neue feindliche Streitkri
Walad -i seinen Kücken h-
■■■ W'arteii.sl.-lieu in der N'arht zum 2Q. Über Korni.i
urückzi.
eintraf und auf den Höhen südlich des Ortes eine tu
Di' n von Mehadia durch das Almastal gegen Weiß-
uit in den Händen der Türken; durch die
[leichzi iesitznahme der heldenmütig verteidigten Veteran!
tuch Herren der Donau bis Belgrad uri'l nichts
ie, unter Ausnützung ihrer zahlreichen Schiffe auch
Iruppen zu landen und die Ebene des Banates zu überschwemmen,
li« Nachricht von dem Angriff der Türken auf Zsuj>
I beschlossen, mit einem Teil seiner Armee in
.nat zu rücken. Nach Zurücklassung von 21 Bataillonen
1 skadronen unter FZM. Freiherrn von Gemmingen in
»räch der Kaiser mit 21 Bataillonen und 32 Eskadvm
kUgust von Semlin auf und marschierte über Banovce,
i: Weißkirchen, wo er am 20. August eintraf.
Entgegen dem Rate des FM. Lacy, uuf dem kür/.
Umästal zu marschieren 1 ), befahl der Kaiser
'!• Vorrüi kung durch das Karaser Tal über Tikvan, Lujiak,
Xiilnik und Prebul nach Karänsebes, während FML. Graf
tville mit 8 Bataillonen und 4 Divisionen Kavallerie
Schutze der Gegend Uj-Palanka. Moldova, dann der öst-
lichen ■ riibergänge zurückgelassen wurde. Am 3. Septem-
irid die Armee des Kaisers bei Szlatina hinter dem tiefen
.is Korps Wartensleben im Verhältnis
■le bei Armenis. Die versammelte Armee, 35 Batail-
Eskadronen, war nun 30.000 Mann stark.
IL is wäre ein Vorstoß des kaiserlichen Heeres durch
1 Almästal gegen die linke Flanke der Türken wirksamer
en, als d<-r zeitraubende und mühsame Umgehungsmarsrh
Karastal ; tatsächlich besorgten die Türken auch
inöver und wagten, in der Befürchtung umgangen
rden, mehrere Tage nicht, dem zurückgehenden FML.
u zu folgen. Erst als sie sich überzeugt hatten, daß
BtfBT linken Flanke keine Gefahr drohe, begannen sie den Vor«
□ Armenis, während die ganze kaiserliche Ar
• int, untätig stehen blieb und einem Angriff von S
iah. Man unterließ es sogar, sich der vor-
[öhen ..u versichern und erst als diese am 1 1. Septenib-i
A., V. A. i-.h.s, Hauphumec, XIII, 41. Tagebuch de* Majors M»ck.)
M'
\ oii den Türken besetzt wurden, entsi
und entwarf die hiezu notigen Diapositionen, Diese basierten
dem Urnstand, daü die Türken zwei vorteilhafte, jens. •':■
Armenisbaches gelegene Anhöhen unbi
durch deren Besetzung durch die Österreicher die f>
Stellang umgangen werden konnte. Bevor j
liehen Vorbereitungen 1 ) durchgeführt waren, hatl
den Fehler gutgemacht, jene Anhoben besetzt und dei
der Kaiserlichen unterblieb. Die beiden folgenden Ta
gingen unter kleinen Gefechten mit den Türken, welche v.
holte Vorstöße gegen die österreichische Stellung unternah DOM
am 14. übersetzten sie die Tenies und versuchten
reichische rechte Flanke zu umgehen, doch wurden >ie nach
heftigem Kampfe nieder zurückgetriebt-n. Für den 15. w
Seite der kaiserlichen Armee sin Angriff geplant, als am M
die Meldung eintraf, der r habe überlegene Krü
durch das AlmästaL als auch auf der Donau vor
so daß die Posten b'-i Moldova, Uj-Palänka, Päncsova un
östlichen Gebirgsübergängen ihre Stellungen zu r
■rangen worden waren. Der Befehl des
I'.r 1 t liai n ville, wenigstens bei WeiflMrchen Stellung zu a
und sich da zu behaupten, konnte nicht mehr befolgt wi
■hainville zog seine Truppen am 19. September nach
Werschetz zurück.
Dieser Umstand, dann di<- Nachricht, daß rkisc!
Heeresabteilung den Vulkanpaß forciert, die dort aufgestellte
kaiserlichen Posten vertrieben habe und nun über II
1 einer Biographie Macks hciUt es hierüber. K.M. Lacy I
den» türkischen und dem österreichischen Heere „eine dem türkischen nähe
Anhöhe eDtdeckt, welche dieses zu besetzen vernachlässigt halte und welche :
Ausriß viele Vottrilr darbot. Major Mack muüte nnverwoilt alle Anordi •
einem, unter Begünstigung dieser Anhöhe zu unternehmenden Angriffe ausarbeiU
und am folgenden Tage wurden die Generale, welchen hiebet die wichtigsten Aufl
bestimmt waren, auf einen Funkt des Lagers, welcher jener An)
beschieden. uu> ihnen «lic x\iifgabe dessen an Ort und Stelle zu
"Ute. Als
marscholl mit seinen Erklärungen kainn 1 .--kommen waren
starke fein icilung mit vielem Geschütz auf d
vereitelte den gan/.r, iiesclbe gcgrüudet war." Kil'
■en dej ausgezeieuuetst-ru 1
Biogr. cks beruht offenbar aui i-.-u Mitteilungen <lessrll>eu; au
eile stimmt mit dem Tagebuche Mack
ühercin.
rnen Torpaß der Hauptarmee in den Rücken zu komn
he, veranlagte den Kaiser, die geplante Offensive aufzugeben
mit der Armee auf Karänsebes zurückzugehen. In dez N*
.iul den -i. September wurde. r traten.
r Alarm bei der ArrieregBrde 1 ), der sich ras
und große Unordnung hervorrief, in deren Folge
kleine blühende Ort Karänsebes in Flammen
rde i ' Türken zu einem heftigen Angriff benützt, der
l werden konnte. Trotzdem glaubte der
nun nicht mehr, wie geplant, bei Karänsebes halten zu
bis Lugos zurückgeben zu müssen und von dort
nzutreten, sobald er aus dem Geh;
Aber der Gegner folgte dem kaiserlichen Heere nicht.
etriebene Husarenabteilungen meldeten vielmehr in den nächsten
e Türken bis Mehadia zurückgegangen seien. Der
Kaiser schloß daraus, dal.( sie hiezu entweder durch Unternehmungen
s Prinzen Kobnrg und des l'ML, Fabris gezwungen worden
:er durch das Almästal gegen Semlin vorrücken wollten.
.1 daher, den FML. Wartensleben auf der Straße
hadia zurückzulassen, mit dem übrigen Teil des Heeres
«r nach Syrmien zu rücken.
lt Zweifellos, daß ein energischer Vorstoß der Haupt-
in der geraden Richtung über Bogsän, Dognäcska, Ora-
ca, Szäszkabänya gegen Moldova, vereint mit den Truppen
.tinvilles und der Besatzung von Peterwardein die 1
liirkeu längs der Donau zu einer sehr gefährlichen gemacht
tte, umsomehr als ,,in einem Türkenkriege jener Zeit der An-
bst schon immer ein Vorteil war". Aber Rücksichten auf
•M-pflegung, namentlich der fühlbare Mangel an Trinkwasser in
ad, und die sehr unbestimmten Ansichten über Starke
Uung der Gegner, veranlaüten den Kaiser, mit der Haupt-
nnee die Richtung über Dragsina, Zsebely und Boka nach Toma-
einzuscblagen, wo sie am i S. Oktober eintraf.
•.ch dem Abmärsche der Hauptarmee aus der Gegend von
imlifl im September und der Kinnahme von Moldova, Uj-Palänka
hatten die Türken wiederholt Vor-;
litze' 1 unternommen und das Gebiet auf dem linken Donau-
i ix, x.
i66
ufer verwüstet. Mit der vorrückenden Jahreszeit aber verminderte
sich die i ruppen des GroLiwesirs von Tag zu Tag. Von Mitte
< >ktober angefangen räumten sie, teils freiwillig, teils gezwunj
die im Iianat besetzten Orte; aber wo sie den lull hingeset
hatten, war alles verbrannt oder dein Erdboden gleich g
worden.
Die kaiserliche Hauptarmee rückte am 20. Oktober nach
Szakula, am 22. nach Jabuka und nach Zurücklassung eines FCoi
von 10 Bataillonen und 12 Eskadronen unter TMP. Sri
Clerfayi zwischen Jabuka, Pancsov« und Kubin, nach Semlin,
wo sie am 27. eintraf.
Mit diesem Tage nahmen auch die Feindseligkeiten im ,ill-
iin-n ein Ende. Als man in den ersten Tagen de> Monat
November die Türken scharenweise die Festung Belgrad vei
D und Ihren Winterquartieren zueilen sah, erteilte der Kais*
gleichfalls den Befehl zum Beziehen der Winterquarti» 1
selbst verfielt in Begleitung des Erzherzogs Franz und dt
IM. Grauen Lacy am 18. November Semlin und reiste nach
Wien. Den Oberbefehl über die in Ungarn überwinternder
Truppen übernahm G. d. K. Graf Kinsky. zur Besetzung d«
Grenze und der Gegend von Semlin bis Mitrowitz blieben unto
Kommando des FML. Grafen Browne, 13 Bataillone, di
serbische Freikorps und 14 Reitereskadronen, im Banat untc
17.M. Graf Clerfayt tK Bataillons und 34 Eskadronen.
Die Operationen des kroatischen Armeekorps ; ).
Von der Vorrückung in bosnisches Gebiet, womit die Feind'
Seligkeiten begonnen worden waren, hatte man sich Österreich!-
acherseits große Erfolge versprochen und die Hoffnung gehej
dau* die kaiserlh heo Truppen dort keinem wesentlichen Wide
stand begegnen "würden. Aber die Patente, welche man in Bosnier
verteilte und in welchen den christlichen Bewohnern Befreiung
vom türkischen Joch versprochen wurde, hatten keine Wirk
und die türkischen Besatzungen der zahlreichen festen Punkt*
hielten sich tapfer. Nach einet vergeblichen Beschießung vot
Novi und Dubica und nicht glücklich verlaufenden Unternehmung*
gegen andere feste Plätze trat bald eine fast zweimonatlich*
Ruhe ein, nur unterbrochen von beiderseitigen Streifungen um
Plünderungen.
' Anhang XI
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•urst .Liechtenstein, der anfangs April den r>
das kroatische Armeekorps übernahm, begann Mitte
Monats neuerlich die Einschließung von Dubica 1 ), In der N
Ianf den :o. April übersetzte das Einschließungskorps,
> Bataillone, 6V* Eskadronen, die Una in zwei Kolonnen und in
der darauffolgenden Nacht wurde unter dem Befehle des I obersten
Lauerdie«- rallele eröffnet. Am 22. begann die B ung
Platzes aus einer Mörser- und einer Breschbattarie mit
dem Erfolg, daß noch au demselben Abend in die Umfassungs-
mauer eine ansehnliche Bresche geschossen worden war. Arn 25.
I wurde zum Sturm geschritten. Es gelang zwar den Türken, nach
Karten sechsstündigen Kampfe, den Angriff abzuweisen, doch
• n die Einnahme des Platzes nur noch 1 t .-r Tage
iu .sein. Das Anrücken eines türkischen El res von IVrl.ir
raisch-Gradiska] und anderer Unterstützung s tr up pen aus dem
Innern Bosniens nötigten jedoch den G-. d. IC Fürsten Liechten-
stein <li<- Belagerung aufzugeben. In der Nacht vom 25. auf den
' uhrte er seine Truppen wieder auf das linke (Jnaufer zurück.
iden Wochen verstrichen unter einer Reihe kleiner,
.loser Kämpfe; Mitte Juli erkrankte < r. d. K.. Fürst
chtenstein und mußte das Kommando an IML. de \
ben. Es gelang diesem im Laufe des Monats AugOSt auf
o rechten [Jnaufer festen Fuß zu fassen und neuerdings mit
'f Beschießung von Dubica zu beginnen. Aber sein Antrag, den
P*ata mit Sturm zu nehmen, wurde vom Kaiser mit Rücksicht
die dadurch bedingten Opfer an Menschenleben abgewiesen:
L^bica sollte nur durch Geschütz bezwungen werden. Unmittelbar
tui erfolgte endlich auch ein von der Armee langst ersehnter
k^^erlicher Entschluß: KM. London, den der Kaiser bis dahin
Heere zurückgehalten hatte, wurde zum Kommandanten der
\ fuiee in Kroatien und Slavonien ernannl
Am i8. August traf Loudon im Lager von Dubi-
ifforderuog zur Übergabe beantwortete die türki-
-kizxc 10.
') Diese Verfügung erregte im Heere um! in der Bevölkerung Jen grüüten
^-oil) . ,,I] C xt vrai," schrieb die Gemahlin des Kronprinzen, Erzherzogin
•"-lijtfjel h, an Etzhertuj; 1 ranz, ,,')Ue le seul Dom de Loudon est lait pour luspirer
. teneur aus enfletnis, tout comtne il inspire pleine connance am Autrichicns."
i i^e der Abreise des KelJmarschalls meldete die Krtbcrzogin ihrem Gemahl'
a uu tel monde ittrotipc pour voir partir Ic Mr. Loudon. tiu'il s'ett vu con-
'riini de portii de nuit pour cviier cette foule."
168
.im 20. durch eines erbitterten Angriff auf t,
österreichische Lager. Kr wurde zurückgewiesen, aber <
ununterbrochene Beschi vermochte die Besatzung au
in den folgenden Tagen noch nicht zur Übergabe
zwingen, trotzdem schon das Innere des Platzes in Flamm
stand. Erst am 3 ist traf eine Deputation bei 1*'
Loudon ein, welche «ine Kapitulation gegen Bewilligu
freien Abzuges der Besatzung bot. Loudon lehn
aber diese Forderung ab, gewährte jedoch in voller Wür
der tapferen Verteidigung alle möglichen billigen ]
•1. Die Besatzung, im ganzen 414 Mann, wuri
\ -loch durften die Offiziere ihre Seitengewehre 1>
halten, auch sollte für ihre Verwundeten und Kranken gl
die Weiber und Kinder aber in das Innere Bosnier
werden.
Überzeugt von der Notwendigkeit, die noch gi,
Jahreszeit gründlich auszunützen, wandte sich FM. Loud
unmittelbar nach dem Falle von Dubica zur Beku
von Xovi. FML. de Vins blieb zur Bewachung der
D Xovi und Pubica zurück. 10 Bataillone führte t
FeldmarschaD seihst nach Dvor, woselbst er am 6. Septemi
eintraf. Auch die Besatzung von Novi leistete hai
Widerstand. Ein am 21. unternommener Sturm der !
liehen wurde abgeschlagen und erst ein zwei: rofl
3. Oktober hatte, nachdem der Platz bereits zum 1 'eil
Trümmern lag, den Erfolg, da 1 ., eine Deputation bei L<
erschien und die Übergabe Novis anbot Dil Mi
starke Besatzung wurde, gleich jener von Dubica, nach Shv
gesandt.
Mit dem Falle von Novi waren die Österreicher Herr
l na geworden. Da Schabatz bereits im Frühjl
eingenonunen worden war, behinderte nur mehr Berbir
Freiheit der Saveschiffahrt. FM. Loudon v
•n diesen Platz, um sich für den n kommen*
Frühjahr günstige Bedingungen zu schaffen- Berbir win-
tert und beschossen, aber die heranri!
Jahreszeit ließ es nicht mehr zur Fortsetzung der bi
tunuug kommen. Ende Oktoh i M. 1
rruppea in Winterquartiere; Loh anfan
1 das kaiserlich ide c
Monats nach Wi
Die Operationen in Siebenbürgen l ).
kommandierenden General In Siebenbürgen, FML
waren im September 1 7 h 7 an Feldtruppen to
und 12 Divisionen Kavallerie rugewieaen worden
wai :
Orosz ... 3720 Mann
Franz Gyulai 3508
illon Belgiojoso 7 in
Langlois 730
Anten Esterhazj 943
Allvintzy 926
■Ionen Ansbach-Kürassiere 701 -■ 1 Pferde
■ ner .... 1165 1 ifi ; , „
cana-Husaren 1*45 ., 1845
im ganzen to.604 Mann. 3711 Reiter. Überdies standen ihm zur
ie des 1. Sz.kW' .renz- Infanterieregiments 2640 Mann
n *• 1) w ■• -4 ' 7
„ 1. Walachen-,, „ 22 i 7
und 3 Divisionen Szekler- Husaren 990 Reiter,
sieh M'ine Streitmacht auf 10 Bataillone, is I üvi-ionen
mit i 7 <S 7 s Manu. 4701 Reitern (dienstbar! belief.
Im Februar 17SS ließ FML. Fabris die Pässe Tolgyes,
Bodza, Altschanz. Tömös, Törzburg. Koter-
•iirm und Vulkan mit je 1 Division Infanterie, 1 Zug Husaren
u nd 2 Geschützen besetzen : mit Eintritt besserer Witterung
der kaiserlichen Truppen Vors 1 die
Huldau utul Walachei. Die Bewohner dieser Länder empfin-on
rreiehischen Truppen meist freundlich, viele
1 auch über und wurden zu einem walachischen Volontär-
rereinigt, das bei zahlreichen Unternehmungen sehr gute
te.
regner hatte jedoch den Vorteil für sich. da!.> er seine
^verschieben und vordem einen oder dem anderen
r Kaiserlichen mit Überlegende it erscheinen konnte.
_ r te der erste heftigere Angriff durch 1500 Reiter
dann Infanterie auf dem römöspaß, drei Tage darauf
•W iwriter gegan den Vulkanpaß; die folgenden Wochen \>r
1. ..Übersichtskarte ru den Operationen des siebenbürgUcnen
*n. Er>t ar
mala eim re türkische Abteilung, 1000 Mann Inf
und 4000 Reiter von Vajdeni gegen den Yulkanpat
gelang dem Kommandanten des Postens, Obersten Kra j
1. Walachen-Grenzn igimente, den Angriff narli hartnäcl
Kampfe siegreich zurückzuschl,
.
Überzeugt, dat.; offensive Bewegtingen gegen dir Moi.i,,
den Operationen des Prinzen Ivoburg mgute kommen würde;
hatte rieh 1-MI.. Fabris nicht darauf beschränkt, die Vi
der Türken gegen Siebenbürgen abzuw*
Mitte April den Obersten llorväth mit dem VOH diese
fehligten 1. Szekler-Grenz-Infanterieregiment, 1 Division II
i" 1 reschützen und 1 Abteilung walachischer Freiwillig
Moldau gesandt llorväth rückte unter unbed«. fechte
bis Focsani vor, wo er sich festsetzte. Dieser vorgeschob«
Posten in der Moldau mutfte jedoch aufgegeben v.
Juli die Türken mit größerer Macht gegen Jassy verrückten un '1
gleichzeitig der Hospodar der Walachei, Mavrogheni, n.
Siebenbürgen einzubrechen suchte. Am 17. Juli erschien
mit etwa 8000 Mann bei Zlon und rückte am folgenden Tc
gegen die Verschanzungen am Bodza Passe vor. die am 1
morgens heftig ange^ritt. Mi wurden, während eine zweite Abi
die Verschanzungen am Aitschanzpaß zu forcieren suchte.
gelang diese Angriffe zurückzuweisen, doch wurde die Laf
Siebenbürger Korps kritisch, als zu gleicher Zeit mit dem V«.
stoß des Großwe>irs in das Banat gegen Mehadia, eine 8oo<
starke türkische Abteilung unter Ibrahim Pascha .
Vulki vorrückte. Während am 12. August .iuf den
ein überaus heftiger Angriff erfolgte, •!> -r nur unter sei
Verlusten zurückgewiesen werden konnte'), rückt« 11,
1 über Vajdeni nach Porceni. Angesichts der
') Der Verlust der Ostu r-in Kampf« betrug 40.
wunileic, 78 Gefangene und 35 Vermiute. Über .in- Au, wie Kriegsgefani^
r nachfolgende Brief feinet öftti
itanunopel, 15. Juni 17.HS. ich wurde irorn Kl
■pel gebracht; wir ritten, datl man glaubte, deu Hals brechen tu
■ fite ich zweimal mit der l'en konnte
"U waren auf grciüc Packs.iltel gesetzt,
unter dem üaucli«- .lrs Pferdes le*tgcriuudeu.
Wir nmUlen
'7'
gners und mit Rücksicht auf »-im' Mitteilung des 1ML.
Wartensleben, wonach der Feind bereits bei Aupanek P
hatte, hielt ea der Kommandant der Verschanzungefl
VulkanpaLS, GM. Pfefferkorn, nicht für ratsam, einen Angriff
rs abzuwarten, sondern sog EUH i \. seine Truppen
gegen die Grenze zurück. Am nächsten Tag übergab er, <i<i er
kte, das Kommando dem GM. Staader. Dieser bli<-b bis
IQ, in der Aufstellung an der Grenze, an diesen Tage s^iny -r
Nachricht, daß der Giegner seine Stellung zu umgehen
ni- Borbatviz zurück. Bis zum :i September verhii
lie türkischen Truppen ruhig; dann aber rückten -;
liurbatviz vor und drückten die österreichischen Vottruppen
orauf Staader bis Piski zurückging, aber schon am
. i nach Hatszeg vorrückte.
Die Vorrückung der Türken gegen den VulkanpaÜ war
ns nur eine Demonstration, um eine Verschiebung \ei
ichen Truppen aus Siebenbürgen in das Banat zu ver-
rn; mit dem Rückzuge des Großwesirs räumten auch die
den VuHcanpafi eingedrungenen Türken Siebenbürgen. Ende
ber ließ FML. Fabris seine Truppen Winterquartier
Die Operationen des galizischen Korps 'i.
Das Korps in Galizien, 10 Bataillone und 30 Eskadron
Mann und 5600 Pferde, welches das Bindeglied zwischen
bündeten Armeen bildete, hatte die Bukowina und GaHzieu
, r en die Moldau und den Distrikt von Chotin zu decken. Der
Kommandant des Korps, Prinz Friedrich Josias von KoO
eld, zog das offensive Verfahren einer Defensive \'<>r.
die, bei der Schwäche seiner Streitkräfte und der Ausdehnung
ir 1 »eckung zugewiesenen Front, vor welcher in
■nung eine feindliche Festung lag, auch sehr schwer durch'
fahrbar gewesen wäre. Er gedachte demnach in die Moldau
hotin zu nehmen, ehe der Feind /.'it fand.
tzung bedeutend zu verstärken. Die diesbezüglichen
■n Vorschläge des Prinzen fanden jedoch nicht die
•""fen mir iwcilf abgehauene Christenköpi'e um den Hals gebangen und so wurde ich
weh Ji< Stadt geführt und 'Ins: HohngelSchtci uud lauten Gespött«
«I Weibei »pien ht."
:!ieiu Heil.: I crsiclilskjrtc zu den Operationen de« gnllxischen K
Billigfang des Kaisers, der, abgeschreckt durch die erfo
rnehmungen auf Belgrad, befahl, die Mitwirkung der nissi
sehen Truppen abzuwarten. Nachdem FM. Rumjän
lieh Unterstützung - durch die rus m Soltikow
lagt luitte, ordnet' l'rinz Koburg die Vorrückung in die
Moldau an.
Von Beinen Truppen bildeten 3 Bataillone, 12 1
den rechten Flügel von der Grenze Siebenbürgens bis zum Prutl
das Zentrum 5 Bataillone, 16 Eskadronen von Czernowitx bi
zum i Bataillone und 8 Eskadronen den linken
jenseits dieses Flusses. Während der linke Flügel näher an d<
Podhorce rückte und das Zentrum sich beim Bukowinaer W;
sammelte, um das Einrücken der russischen Truppen abzuwarte
und im Verein mit ihnen einen Versuch zur Einnahme von
zu machen, rückte • Iberst Fabri mit dem rechten Flug
BotttfanJ vor, warf am 22. den Pascha Ib
Nazir nach kurzem Gefecht aus der Stellung bei B<
schlug ihn am 1H. April ein zweites Mal bei Larga und rückt
gegen die moldauische Hauptstadt vor. In wilder Flucht räumte
die türkischen Truppen Jassy, am 19. hielt Oberst Fabl
seinen Einzug in die Stadt. Der Gospodar der Moldau, Für
Ypsilantis. ein Anhänger 1 Österreichs, suchte zu entfliehen, li»
sich jedoch auf der StraBe nach Bukarest von den nachsetzenden
rreichischen Husaren gefangen nehmen und wurde auf
Wunsch nach Brunn gesandt. Mit der Besetzung Jassys durc
die kaiserlichen Truppen war die Verbindung der Festung
mit dem im Felde stehenden Teile der türkischen Armee unte
brechen; aber der Fall des Platzes sollte erst nacli
Monaten erfolg)
FM. Rumjän/uw hatte seine Zusage bezüglich der Zi
sendnng der Division Soltikow bald eingeschränkt und nur vi«
Hone unter General Wesmitinow geschickt. D.:
• r Josef die Bitte des Prinzen von Koburg um Versti
nicht erfüllen konnte, sah sich dieser genötigt, rupfM
in tCantonierungen in und um Czernowitz
.hrte, «reitgehende Vorstöße der
mmelten türkischen I nippen abzuwehren.
I de glücklichen Ei der na<
in i worden v
Printen (Coburg Anfang Mai wieder
he
zu
d
x
eten und auch ohne russische Mithilfe gegen I hotin vorzu-
i von diesem Entschluß selbst dann nicht
bringen, al* audi die vier Bataillone Wesmitinows abberufen
wurden und am 8. Mai Galizien verließen. Nach einer R.
heftiger Kämpfe mit den Beaatrungstruppen gelang aa dem
riozen sie nach und nach auf den nälieren Bereich des Festung
rückzudrängen ; Ende Mai aber trat" im Lager vor (.hotin die
Nacliricht ein, daß russische Unterstützung - im Am sei
hatte vieler Mahnungen des Kaisers und des Prinzen
de Ligne gekostet, um diu Russen zu einer kr Mitwirkung
wegen. Es darf allerdings nicht vergessen werden, daLi
zu dieser Zeit der Schwerpunkt der Operationen Potemkins
unteren Dniestr lag und daU die Armee Rutnjänzows die
e Aufgabe hatte, mit der Armee in der Ukraine die Auf-
t der Türken auf Bender zu lenken ond jene fein<ili<
Iruppen zurückzuhalten, die zur Unterstützung von
Übergang über den Dniestr versuchen wür
-in wollte demnach auch jetzt nur wieder vier Batai)l<
tin senilen, dann alier bestimmte er hiezu da
on Soltikow.
m -'3. Juni erreichte diese, 3 Infanterie-Regimenter, | Ki
itrenadiere, i Jägerbataülon, 3 Kavallerieregimenter
[Cosakenpulks, im ganzen etwa nooo Mann, Ruda, am
ritt sie den Dniestr und lagerte am folgenden rag
ini. Gleichzeitig lief im Hauptquartier des Printen
oburg die Meldung ein, daß der russische General Elmpt
am 21. bei Soroki den Dniestr überschritten habe und
nmjänzow selbst bei Mogilew und Raschkow den Über
bewerkstelligen werde.
Inj hatte GM. Fabri Jassy besetzt gehalten; s-
\ waren bis Vaslui vorgeschoben. Kaiser Josef aber
iuf die Behauptung Jassys umsoweniger Wert, als er den
nheitsversicherungen der Moldauer nicht traute und wieder»
achrichten erhielt, welche die Lage Fabris als gefährdet
ten. Anders Prinz K oburg. Dieser hielt die
moldauischen Hauptstadt zur Führung der < >pe-
~n gegen Chotin für notwendig; auch verschaffte
lei] seines Korps kostenfrei.- Verpflegung und n
Küssen zu weiterem Vorrücken gegen die Moldau an-
Der Meinungsverschiedenheit zwischen dem Monarch.!
'7-1
und seinem Feldherrn marht. GM. Fabri ein Ende, indem
am 2. Juli Jassy räumte und über Larga nach Stroesd zurüc
... veranlaßt durcli die Meldung*, daß der neue Gro d
Moldau, Maoole Rosetti, mit 15.000 bis 20.000 Tataren gegen
sy heranrücke.
Prinz Koburg war über den übereilten Rückzug Fabr :
der zum mindesten das Anrücken des ra hätte abwart
sollen, höchst unmutig. Er .sandte der Abteilung Fabri
Kompagnien des Stabs-Infanterieregiments aus der Bukowi
und 4 Eskadronen Levenehr-Chevauxlegers aus dem 1
•tin zur Unterstützung- und übertrug dem FML. Freiherrn
von Splenyi «las Kommando. Splenyi sollte sich mit der r.
n Division Flmpt vereinigen und gegen Jassy vorrucken,
Entgegen dem Befehle des Kaisers, welcher zu die-'
eine Vorrückuiu roLJwesirs gegen das Banat u<
bürgen besorgte und deshalb das galizische Korps gesamrn
in der Bukowina haben wollte 1 ), bestand der Prinz auf se
Verfugung. DemgemäQ vereinigte sich FML. Splenyi, welcher
nur über 4 Bataillone und io Eskadronen gebot, am 30. Auv
mit d--r Division Elmpt, die bei Tabora den Pruth überschritt
hatte und bezog mit ihr ein Lager zwischen Onesci undjarube
Zur Deckung des Vormarsches gegen Jassy hatte er den Obe
leutnant Kepiro mit 2 Kompagnien Infanterie, | Eakadn
Husaren und 2 (beschützen über Belcesci gegen Roman ent
l.-t. Kepiro war schon am 28. auf eine türkisch ilu
n, die er nach kurzem Kampfe vertrieb, am 31. m
ich wurde er bei Belcesci von einer etwa 7000 Ma
starken Abteilang Tataren, Spahis und Janitscharen u-
Pascha angegriffen. Es gelang Kepiro sich bis Mir
die feindliche Übermacht zu halten; um dies« Zeit erschiene
von Splenyi gesandt, zwei Eskadronen unter Oberst!
Hernes im Rücken der Türken. Gleichzeitig setzt«
Trappen Kepiro-- in Karreeformation zum Angriff in Bev
1 einen hit refecht wandten sich die Türken zur Fluc
I >as glücklich« cht entschied über de itt d
moldauischen Hauptstadt, die nach dem Abzug 1
I .itaren-Kli. .t worden war. Ohne das weil irück
Splenyis abzuwarten, rau r Khan Jassy, das am
tember terreichtt Ischen Truppen wurde.
er au Jen Prinzen K >, 24- Jali.
pätex traf *-i ti Schreiben des Kaisers im li
i des Prinzen Koburg ein, worin diesem befohlen wurde,
die outet Splenyi und Fabri stehenden Truppen ge
»beabütgeu in Marsch zu setzen. „Der «rroßwesir hat, wie ich
rausgesehen und gefürchtet hatte, sowohl <lie Vor-
r Russen als die Diversion von Ew. Liebden gegen
ie die fünfmonatliche Blockade von Chotin nach Mfoaaai
Wert geschätzt. Kr hat dem Tataren-Khan urul dem
Braten der Walachei hierwegen die Sorge allein überlassen und
fallt nun. ohne etwas zu detachieren, mit seiner ganzen Macht
L und Siebenbürgen an 1 )."
Prinz Koburg hatte keinen Grund mehr, mit der Befolgung
kaiserlichen Befehles zu zögern; nachdem die für den M n
röllig verheerte Gegenden notwendige Verpfli
It war, rückte FML. Splenyi nacli Siebenbürgen ab.
inzwischen war die vollständige Einschließung von Chotin
.•-führt worden.
Am ij Juli hatte der Bau von fünf Redouten, am 15.
rrichtung von drei Batterien auf den Höhen von Braha
am 18. abends wurde das Bombardement des
Platzes eröffnet und fast ohne Unterbrechung bis zum M01
-.etzt. Schon war der Kommandant der Festung,
uscha, zur Kapitulation bereit, als er durch polnixhe
Fachricht von der Besetzung Jassys durch den Ta-
Uren-Khan erhielt. Hiedurch ermutigt lehnte er die Übergabe
b, trotzdem der Besatzung bereits die Lebensmittel
mangelten.
Bedeutend unangenehmer als der hartnäckige Widerstand
1 r Türken berührten den Prinzen von Koburg die stillen.
<ü)er aufreibenden Kämpfe, die er gegen seinen Souverän auszu-
q hatte. In tiefer Besorgnis wegen der Ereignisse, die sich
™ Bannte vorbereiteten, legte Kaiser Josef der Einnahme von
• hotin wenig Bedeutung bei und mißbilligte es, daß der Prinz
t zur Belagerung geschritten sei. Er hätte sich auf eine
beschränken sollen
meral Soltikow hingegen wollte, welche Opfer es auch
irt uiit?r kosten sollte, Chotin mit Sturm nehmen. Dagegen
ierte der Kaiser mit aller Entschiedenheit. Soltikow
') iJcr Kai-ci an der l'ritircn Koburg. Kölnik, 2$. August.
en Koburg. Scmlin, I. August: Klinik. 2<|. August.
• dies nur mit seinem Korps allein unternehmen,
dem Prinzen am 17. August, {Coburg dürfe ihn mir v. .r \\
fällen decken. Man entschloli sich daher, mittels Laufgräben
die Festung vorzugehen und dann etwa tooo Schritte \
äußeren Umfassung entfernt, die erste Parallele und dj
hörigen Batterien zu erbauen. In der ersten Hälft.
tember waren diese Arbeiten, wiederholt durch heftige Ausfäl
der Türken gestört, vollendet. In der Besorgnis, daß die \ -
bündeten bei Eintritt der rauhen Jahreszeit über den
in ihre Winterquartiere ziehen könnten, wodurch auch d..
ECorpfi gezwungen worden wäre, vorder befreiten H
Schutz hinter der eigenen Landesgrenze zu suchen, bat Pi
Koburg noch einmal, ihm jetzt, da Wetter und Wege noch günst
waren, einige schwere Geschütze zu senden. Der Kai
ab, da der Transport zu lange dauern würde und bezeich:
übrigen die weitere „Approchierung und die Beschießt
Chotin als ebenso unnütz wie schädlich". Die Standhaftiykeit
Prinzen sollte doch bald ihren Lohn ernten. Am 10.
eröffneten die lielagerten ein überaus hefti Ler, am
hißten sie zur Feier des Beiramfestea die Fahnen auf den Wäll
der Festung und in den beiden nächst a unternahi
einige Ausfälle, .\ni 14. nachmittags aber erschienen Abg
im Lager des Prinzen von Koburg und boten die Unten«
an. Der Besatzung wurde freier Abzug bewilligt, die 1
am 19. im Namen des Kaisers in Besitz genommen.
Nach der Einnahme von Chotin erhielt das galizische
den Befehl zur Unterstützung des FML. Fabris nai
bürgen zu rücken; doch erfolgte ein Gegenbefehl, als durch
Rückzug des Großwesirs die nächst« Gefahr
verschwunden war. Das Korps rückte, da Prinz Koburg h<
erkrankt, nach Czernowitz ab- • war, aus den
("hotin unter dem Befehle des FM1 . Sauer* nach Roman,
Oktober eintraf. FML. Splenyi, der inzu
-e von Gyimes und Ojtoz ge^
geschützt hatte, erhielt am 20. Oktober den Befehl zum < i
stoßen und traf am 20. bei Roman ein.
Anfang November bezogen die Österreicher Winterqi
zwischen dem Sereth und Sieben 1 die Russen zw
.■ und dem Dnl
Der Feldzug des Jahres 1789.
Krieg^vorbereitungen.
Du l is des ersten Feldzugsjahres hatte den zu Be
ipnn des Krieges gehegten Erwartungen und dem MaÜe der
eten Mittel keineswegs entsprochen. Die untere Una
i Brei, N'uvi und Dubica in österreichischem Besitz, eb< ;
•^chabatz und der Übergangspunkt ZabreS ; dagegen waren die
Berbir und Belgrad nicht gefallen und ein Teil des
- und Siebenbürgens war vom Feinde verwüstet wurden.
re Erfolge hatte nur das Korps des Prinzen Koburg er-
rungen, der größte Teil der Moldau war in den Besitz der Y.-r
bumsten gelangt. Dafür aber hatte man Tausende der besten
Truppen und viele Millionen an Geld opfern müssen. Schwer
tank und über den Verlauf des Feldzuges höchst ver-
nimmt, war Kaiser Josef in seiner Residenz eingetroffen; im
Innern Reiches gärte es und von außen her näherten
I ihren und drohten den Krieg zu einem europäischen
o> mach-
Frankreich und England waren vom Anfang an gegen
ächung der Türkei und die Bestrebungen des pr
•<lien Ministers 1 1 •• rt zberg, seinen groflen Plan verwirk -
D sehen, konnten nur zum Bruch mit < tetafreich und zu
Q&Oen Feindseligkeiten führen. Um für diesen Fall die Hände
i bekommen, sah Kaiser Josef kein anderes Mittel, als mit
auf ' irund des i I rieden zu schließen.
^wi d' rnehmungen der Russen in einer zweiten Kampagne
versprach er sich nicht viel, den Vorschlag der russischen Staats
r aber, auf eine Allianz mit Frankreich und Spanien hin-
um den Seemächten gegenüber ein Gegengewicht zu
'-dangen, die zur rag stehende Hauptmacht auf di> Be>
Kr1<g« -r Josef II. ' -
'78
kämpfung Preußens zu verwenden und sich der Pforte
über in der Defensive zu halten, fand Kaiser Josef mit
ganz unausführbar. Eher wollte et der Allianz mit RuUk. i
n, als die Verpflichtung zu einem Doppelki
Die Versuche, im Wege des französischen Gesandten
Konstantinopel, die Pforte zum Abschlüsse eines Frie<i
bestimmen, führten zwar zu Unterhandlungen; doch i
sich in die Länge und wurden aussichtslos, als im Frühjahr 17'
der Sultan Abdul Hamid starb und der feurige, von
( teterreich erfüllte Seiini ihm auf dem Throne folgte.
Es war notwendig, über die Durchfährun
Stehenden Operationen schlüssig zu werden.
Prinz Josias Koburg hatte schon Ende Dezember
auf hingewiesen, wie vorteilhaft es wäre, wenn die na
Armee unter Rumjänzow sich der Walachei bis zum link»
r «1er Aluta bemächtige, während die österreichischen K<>r
'Ttlizien, Siebenbürgen und dem Banat vereinigt
iu vorrückten. Da jedoch auch er es für unwahrscheinHc
hielt, datf die Russen den Sereth über 1 würde
Bender und die Festungen an der unteren Donau in den :
der Türken waren, schlug er vor, das . >•• Korps Vi
an ans über Focsani gegen Bukarest, das siebenbüi
aber in zwei Kolonnen durch den Rotenturmpatf und dun
Vnlkanpal.l in ■ 1 i . • Walachei r
rechnete umso sicherer auf den Erfolg dieser Operationen,
>ie selbständig und unabhängig von jenen der Russen durcl
hrt werden konnten. Trotz allen Mißtrauens
Josef in di 1 rfuhrung setzte, wollte er doi
dem Vorschlag, die ( ►perationen selbständig, ohne Rücksicht .i»
die Russen zu beginnen, nichts hören. Auch seinen ihm ei
grofiea Entfernen des Korps Ko n den Grenzen « 1 ali;
Rücksicht auf die zweideutige Haltung Polei
• ischen Korp-> durch
■ von der Witterung und Jahreszeit abhäi
1 über die Operationen der Küssen etwa
len dem I tauptquartl
R11m1.i1 iberstleutnant Freiherrn von H<
Januar 1-
■
all die Mitteilung zu etbitten, „weh rvoo
Hofe habe, oder was er sonst zu unternehmen gedenk«
men „kunstvollen, wohlberechneten Operationsplan, der
ch wie g ich nie durchgeführt werde" ' , wünschte
<i»*r K ondern nur in die den r
den bekannt gegebenen rlauptgTundsätze für den 1>-
Feldzug. Eine Nachricht aus Rußland über die G
■rin und der „Auftrag. • • den komman-
«li^rei ■ neralen ihrer Armeen einstweilen machen wül
päter beim Kaiser ein.
Darnach sollten die Russen unter Mitwirkung der Korps
iizien un«l Si-benbürgen sofort und ehe noch «las I
wüchse, in die Walachei einrücken und diese ganze Provinz bis
tiau besetzen. 1 »er Kaiser stimmte diesem Plane zwar
/.u, „um ihnen nicht zu widersprechen", glaubte jedoch, daQ aus
■ Operation „nichts werden wird" und sah in dem Vorschlag
nur einen vorfenen Fallstrick, um entweder IM. Kumjän-
mt und die russischen Generale durch eine abschlägige Ant-
wort von mir über ihre Untätigkeit zu decken und das Odiosum
rin mir Zuzuwälzen oder um uns durch eine zu früh*
X'orrückunvr längs der Alutadie türkische Macht vranz wi»
n Hals zu ziehen, damit die Russen hernach gegen Kilija,
Ismail, Praila desto sicherer und ungehinderter agieren könnt
tu Kaiser schien es am erwünschtesten; wenn die Russen
iberhaupt die Yorrückung in die Walachei beginnen sollten, daß
Provinz bis an das linke Alutaufer, die österreichi-
rruppen aber die „kleine Walachei" östlich okkupierten
IMnz Koburg wurde beauftragt, die nötigen Reä i -rangen
i Einleitungen vorzunehmen und sich mit dem Kom-
mAndanten des siebenbürgischen Korps ins Einvernehmen zu
Die Vorrückun^ (Coburgs sollte jedoch nur nach Mal-
ier russischen Bewegungen erfolgen. Zur „deutlicheren
Erklärung" fugte der Kaiser hinzu: ..Wenn die Russen bei ihrer
""rrückung durch die Walachei an die Donau sich aufwärts
>.ses ziehen und zwar so, daü F.w. Liebden mit Ihrem
•^"1's. ohne die Grenzen von Siebenbürgen zu verlassen, mit
Iben zu gleicher Zeit auf dem rechten Ufer des Atutall u
können, so werden Sie sich an solche hatten. Sollte
'> Der Kaiser an Herbert, •> Februar 17X0.
user an ilic Zarin, (j. I-'cbruar 1
iosef an den Primen Koburg, Ii. l->hruar.
12«
i8o
im Gegenteil aber die Rttmjänzowsche Armee sich abv.
die Donau ziehen, mithin sich von den Siebenb rrentt
ent fe r n en, dann hätten Ew. Liebden keineswegs zu folgen,
im Widrigen Ihre Vereinigung mit den aus Siebenbürgen zu Ihn*
zu stoLien habenden Truppen nicht erfolgen könnte und Siebet
bürgen zugleich auch verlassen würde, sondern Sie haben
diesem letzteren Falle entweder beiläufig da, wo Si<
zurückzubleiben oder wenn Ihre linkt- Hanke ganz
wäre, gegen den Alutatluß zu marschieren, selben zu j
und sich alsdann mit den Truppen aus Siebenbürgen ED ve
einigen ')."
I \its;ichlich waren die Besorgnisse des Kaisers nicht un-
begründet und die Schwierigkeiten, welche FM. Rumjänzo'
alsbald gegen eine sofortige Yorrückung erhob, kamen ihm des
halb nicht unerwartet, trugen aber nur dazu bei, sein Mißtr
gegi Bundesgenossen zu erhöhen. Er befürchtete, dal
Russen nur „eine gute Gelegenheit ablauern wollen. \
Gefahr vorrücken und uns die Last des Feindes einstweilen üb«
den Hals lassen können, ohne sich vor den Riß zu stellen ". Nocl
hoffte der Kaiser, daß die Anwesenheit des Fürsten Potemkii
in Petersburg einen endgütigen Operationsplan ergeben würd.
vurde jedoch April, bis der \ on Potemkin verfaßte Entwui
in Wien eintraf. Der Kaiser war mit diesem ebensowem
verstanden, wie mit einen späteren Nachtrag. Potemkin
als zweifellos hin, daß die Türken ihre Hauptkräfte an der unt>
Donau konzentrieren, eine besondere Gefahr für die österren
Grenze daher Dicht bestehe. Die Türken seien in der Lage, in-
folge ihrer verstärkten Motte, sowohl an der unteren Donau ab
bei Akjerman zu erscheinen. Bei einer Yorrückung der I
in die Walachei seien daher die Verbindungen umsomehr bedroht
als die Türken i tze der Festungen am Dniestr und
unteren Donau wären Die gegenüber Belgrad befind
reichisehe 1 lauptai nete Potemkin tarkj
um den allenfalls die Donau i.
and verlangte daher, das.; das siebenbürgische Korps in .ii'
Walachei einfalle, mn die dortigen Kräfte des Gegners zu i
vom den auf den St:
Roman Stellungen von Lunca mar
Lunca m n Feind hindern solle, in die Moldau vor
• n. Wenn ea den Russen dann gelungen sein würde, den
u Bug - und Dniestr sich Bammelnden Gegner zu s< ■
sollte die VotTÜckung in die Walachei im Verein mit Koburg
•stattfinden.
mentlich über die Forderung, daB Kobur mte
türkische Macht zu verbinden! hätte, in die Moldan einzudringen,,
wahrend die Russen hinter den Dnicstr zurücki^vhen wollten, war
empört; Koburg erhielt den Befahl, in dem Augen-
blick den Rückzug gegen GaUzieu anzutreten, da die Russen die
machen würden, „ohne sich b
• i. wa> Ihnen auch immer die n i Genex
(treiben mögen 1 ". An FM. Hadik aber schrieb der Kai-
• rsicht erfordert, dafi wir bloü auf uns und unser»» Kos*
vni.-nzen, so wie es die Russen tun, zu sehen haben."
Ein feststehender Feldzugsplan kam somit zwischen den
Alliierten nicht zustande; ein Zusammenwirken der Armeen und
ihrer [eile hing nur von den betreffenden Kommandanten ab.
Die Unzulänglichkeit der aufgewandten Mittel, Sehwerfälüg-
r [ruppen, der Führer wie der taktischen Formen des
- w.ir<-n im Feldzuge des abgelaufenen Jahres deutlich her«
nan mußte dem abzuhelfen suchen. In den von
1 M. drafen Hadik vorgelegten und vom Kaiser .ingenommenen
■ riingsvorschlägen wurde nun das angriffs\v i><
ren als die beste Kampfweise g'-g.-nüber den I ürken hin-
gestellt — so hatte Prinz Fugen schon seine Xürkensiege er-
fochten — die Reiterei erhielt ihren Platz auf den Flügeln der
schütz stand in den Intervallen zwischen den
Bataillonen; kleinere Karrees des FulJvolkr> deckten die äulieren
Hügel der Reiterei; die spanischen Reiter entfielen. Andere
• lU * Iiriahrung g> gründete nützliche Weisungen und Verhaltungs-
maßregeln reihten sich den taktischen Verbesserungen an.
Ereignisse in Kroatien und im Banat, Anfang- Mai bis Mitte
AugTist ).
!)«is kroatische Armeekorps, 20 Bataillone, 52 Kompagnien
kadronen unter dem Befehl des FZM. de Vins, war
za Beginn des Frühjalires 1789 auf dem linken Unauf.r über
') Kaiser Josef an ilcn Prin/.e
üik, Szluin, Zsirovac, Novi bis Dubica aufgestellt und hau
die (xebirgsnrfliz bis Berbir vorgeschoben. Von der Mund
■ längs det Save bis Schabatz lag das slavonische K
taillone. ta Kompagnien und 1 4 Eskadronen unter I-'ML.
mw-kv, ii, r.-r Armeekorps, 30 Bataillone, 12 Kompagi
und 28 Eskadronen unter EZM. 1 iraf Cl erfay t war XV
Pancsova, Szäszkabänya, Mehadia und Lugos verteilt. Die Haupt
armee, vorläufig unter dem Befehle des G. d. K
Kinsky, lag in Winterquartieren zwischen Theiß und
bis in das Innere Ungarns.
Die außergewöhnliche Rauheit des Winters hatte auf!
Seiten jede Unternehmungslust gelähmt : nur selten waren einzeln«
zwecklose Ne< kereien liings des Kordons vorgefallen, i
n Serbien war Übrigens auch durch einen Waffenstillstan'
. luit/t, der zwar nicht förmlich lossen wurden
aber beiderseits eingehalten wua
Am S.Mai traf der Kommandant des kroatisch-slavonischet
Korps, IM- I'Veilierr von Loudon, in Alt-Gradiska ein, gin.{
hii-r aber Dubica nach Karlstadt, dann nach Szluin, wo
Demonstrationen gegen die beginnenden Streifzüge der 1
in die Licca anordn
X.eli dem ursprünglichen 1 hperationsplan hätl
reichischeraeita der Feldzag mit der Belagerung von Bihac unc
der Einschließung aller festen Punkte zwischen diesem Orte um
Novi begonnen werden sollen. Der lang anhaltende Winter,
dann Verptlegsschuierigkeiten hatten jedoch den Kaiser veranlaßt
die Durchführung dieser Unternehmungen abzustellen Ofl
kgernng von Berbir anzuordnen
In der ersten Hallte Juni setzte demnach l.\l. Loudoi
• inen 1 1- ii des kroatischen Korps nach Slavonien in Marsch
Kommando in Kroatien erhielt IMI . Wallisch, mit der
1 jroa und dem Hauptquartier in Szluin. I >ie Grenzregimenter hieltet
den Kordon besetzt; auf dem äi 1 rechten Flügel schloß
Freikorps des Oberstleutnants Vul .ich, ungefähr
1000 Mann, an, ntn dem kr< n Korps ..diejenigen Vorteilt
und
o in dei rechten Fl sein dürften, nach Ki
zu
i83
Am 19. Juni schlug FM. Loudon sein Hauptquartier in Alt-
Gradiska auf, wo sich 21 Bataillone und 2 Eskadronen des sla-
vonischen Armeekorps zur Belagerung- von Berbir versammelten 1 ).
Am 22. Juni waren alle Anstalten zum Übergang über die Save
getroffen, am folgenden Morgen überschritt das Korps unter dem
Schutze eines dichten Nebels unbemerkt den Fluß und begann
eine Stunde später mit der Beschießung des Platzes. In den
folgenden Tagen wurden die Einschließungsarbeiten begonnen
und fortgesetzt. Sie nahmen, methodisch durchgeführt, so viele
Arbeitskräfte in Anspruch, daß zur Sperrung des Weges nach
Banjaluka, wodurch allein die vollständige Einschließung des
Platzes erreicht werden konnte, keine Abteilung mehr verfüg-
bar blieb. Diesen Umstand, eine Folge allzugroßer Vorsicht der
Belagerer und ihrer ängstlichen Abhängigkeit von den starren
Regeln der Befestigungskunst, nützte die Besatzung von Berbir
geschickt und energisch aus. Nachdem sie sich bis 8. Juli auf
das tapferste verteidigt hatte, zog sie truppweise unter dem
Schutze eines Gehölzes auf dem Wege nach Banjaluka ab.
Kaiser Josef hatte der Einnahme von Berbir mit großer
Ungeduld entgegengesehen ; es war ihm daran gelegen, möglichst
*)
Generalmajor
Klebek
Schindler
Smakers
Brentano
'Juosdanovich
Truppenkörper
Neugebauer
Karolyi . . .
Gyulai Samuel
Broder
Erzherzog Karl Toscana
Nadasdy
Preiss . .
Gradiskaner
Bosnisches Freikorps ....
Gräven-Husaren
Erzherzog Ferdinand ....
Klebek
Deutschmeister
Nadasdy
i
1 -
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I
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1400
1430;
850
I
1200
i 2500 j
Zusammen . 21
,15.980 300
viele Pfandobjekte in Händen zu haben, um die Pforte, die
dieser Zeit einen sehr übermütigen Ton anschlug - , zum Fried
geneigter zu stimmen und vor allem, um bald an die Um«-.
nehmung gegen Belgrad schreiten zu können. Schon Anfang
Juni hatte er den Kommandanten der Hauptarmee 1 ), FM. Grafen
Hadik, ermahnt, vorzudenken und alles vorzubereiten. . hie Ein
nähme von Belgrad machte ganz sicher bei Feind und Freund
den größten Kindruck, würde den Frieden befördern und wenn
man dennoch den Krieg länger fortsetzen müßte, uns eine
Erleichterung zu dessen Führung geben-)." Jetzt schrieb der
Kaiser an Loudon: ,,Die Türken sind in ihrem Verlangen ia
vermessen, daß, wie sie sich letztens in einer mit dem französi-
schen Botschafter zu Konstantinopel gehaltenen Konferenz er-
klärt haben, sie nicht allein die Zurückstellung aller von uns in
Besitz habenden türkischen Länder und Plätze fordern, sondern
auch die Entsagung auf alle diejenigen Komme rzialvorteile, die
Schiffahrt auf der Donau und dem Schwarzen Meere und der
Versicherung unserer Flaggen gegen die Barbaresken, welche
uns vom Belgrader Frieden her gebühren, überdies wohl auch
noch eine Entschädigung an Geld für ihre Ivriegskosten verlange^
Ich lasse Sie, mein lieber Feldmarschall, selbst urteilen, ob
solche Bedingnisse eine andere Antwort zu geben ist, als
nach Möglichkeit und Umständen durch die ihnen beizubringi
den Streiche zu anderen Gesinnungen zu bewegen ; darum sehe * ,u
mir die Einnahme von Belgrad so wichtig, weil diese eii;
großen Eindruck auf sie haben würde und wenn man es ihn
es versteht sich jedoch nach rasierten Festungswerken, «ried
zurückgeben sollte, solches als ein sehr hoher Preis geltend g
macht werden könnt«-."
Inzwischen hatten die Türken auch im Banat mit den Fein
Seligkeiten begonnen. Besonders die in und bei Orsova befin
liehen türkischen Abteilungen hatten, ohne Rücksicht auf de
fortbestehenden Waffenstillstand, größere Streifungen im
paneker Tale unternommen, mit der Erklärung, von dem Pasc
von Widdin und nicht von jenem von Belgrad abhängig zu sein
Der letztere versicherte dessenungeachtet, daß der Waffenstillstand
längs der Banater Grenze eingehalten würde, wodurch
IM. Hadik wirklich veranlaßt fand anzuordnen, daß die
Ol-
ha
m.
') Anhang XII. < Jr.lre de bataille.
.,i iL<lanken über die heuripe Kampagne"
von Kaiset Josef.
Vortruppen einem Zusammenstoße ausweichen sollten;
Dgen im Zsupaneker Tale darch kleinere leindli'
zu dulden.
Kaiser Josef war über diese energi Verfügungen
halten. „Sobald die Türken von Oraova," achneb er
• ldmarschall am 17. Juli, .,auf unserem Territorio Posto
ren oder Hostilitäten begehen, so begreife ich nicht,
wie Sie haben in Zweifel ziehen können, ob der Waffenstillst
allda gebrochen sei und hatte Gewalt mit Gewalt zurückgetrieben
':• •!) sollen. Ebenso scheinet mir die zweite Anfrage beim
< ha von Belgrad unnötig und nur gemacht zu sein, um die
LttTtü in dem Wann zu bestärken, dafi wir >ie fürchten." Und in
nächsten lagen wiederholte er diese Mahnung nocfa nach-
drücklicher: ..Der Waffenstillstand ist zwar eine gute and "i-
he, jedoch muti dessen Beibehaltung nicht M inj
lieh und wiederholt betrieben werden, wie Sie es veranlassen.
ind andurch nur stolzer wird und dieses auch in ein
•rer Schwäche und Furcht ausartet. Beseodan auf-
fallend ist Mir aber au* dem Bericht das GM« V tu er
MDeo, daß unsere Patrouillen und Posten immer weiter zur'
rden und wir uns attaquieren und zurücktreiben lassi
iafl wir uns zu wehren kaum getrauen. Sie werden also dem
FZM. Clerfavt auftragen, daß er dem GM. Vecsey oder wem
ner Unpäülichkeit den Befehl erteile, dalj, wenn
ürken auf unserem Grund und Boden blicken lassen, oder
"ia zu vermuten sind, auf keinen Waffenstillstand mehr zu denken,
»ondern ebenfalls Mittel auszusinnen, \\ selbe angreifen
oder ihnen Abbruch machen können ').''
:uch den Vorschlägen des greisen Feldmarschalls über
nhführung der für den Herbst geplanten Unternehmung
[grad konnte der Kaiser nicht zustimmen. Durchdru:
•r hohen Wichtigkeit dieser Operation, wurde er be-
ll adiks Führung. Der einst so kühne Reitertührer
Ottr alt, sondern auch gebrechlich geworden und begann
etat zu kränkeln
er Josef an Hadik. I-axenburc. 2; Juli. (K. .\ . ! . A. i-.vi, Haupt-
■■*, XII 1,
Andreas Graf Hadik von Fut.ik, yeborea am 16. Oktober 1710, trat mit
: - Jahren in die kaiserliche Armee und erwarb sich bald den Ruf eine» kühnen und
"Nichtigen Reitcroftiziers. Am 6. Mir.' 1747 cum Gcneralfeldwachlraeister und am
:o - Xovember 1 756 zum Feldmarsthalleutnant befördert, unternahm er im Oktobo
Am 28. Job' enthob ihn deshalb der Kaiser vom Kommam
er nun dem einzigen übertrug, dem es im Heere in «
gebührte, dem FM. Loudon. Der I •
behrnchen kroatischen Truppen mit der Hauptarme« zur V
nehmung auf Belgrad vereinigen. .,Ieh rechne, dafl Slavomen
die Banalgrenzen durch diejenigen Plätze, so wir jetzo bi
und durch die Sau und Una ziemlich gedeckt sind: es kon
also auf die trockene Grenze hauptsächlich an, und da wet
die meisten Truppen in einem kleinen Korps versammelt
müssen, um damit sowohl rechts als links der PetrovagOA
eindringenden Feinde zu Leibe gehen zu können,
zu beschützen, ist unmöglich, wenn nur Menschen,
Habseligkeiten im voraus gerettet werden; die Licca muß
t verteidigen und geben die gebirgigen Gh a dazu
besten Vorteil; nebstdem ist auch dort hir ehe Türken
zu holen, noch zu verderben . . . Jede Unternehmung auf
Schlosser wäre jetzt nicht mehr an der Zeit, da die kxi
aut Belgrad der einzige Gegenstand der heurigen Kam]
. . Alles müßte bis Ende August an Ort und Stelle
um gleich den günstigen Augenblick zu benützen."
FM. Loudon war nur über wiederholten W*i
Kaisers bereit i. das Kommando über die Armee zu ü
nehmen; er ül> schließlich di<- Bedenken und folgte
Ruf»-. Am 2. August begann er die entbehrlichen Truppen
slavoniachen Korps um Alt-Gradiska nach Mitrowic, Bano
in Marsch zu setzen. Sie trafen auch dort, in fünf K
marschierend 1 }! zwischen dem 21. und 27. August ein. I
übertrug den Befehl in Kroatien dem l r .\IL. Wallis.
sich nach Weifikirchi iselbst er am 17. August eintraf
• rrübmten /uy nach Berlin, wofür ihm das GroÜkreui de«. Therrsien-Otden-
wurde. Am 17. Februar 1758 zum General der Kavallerie ernannt und sp-
mandant der Keichsarraee, schlug et am 15. Oktober 1702 die Preußen
lete HüdiV iticrst die Stelle eine? Militär- und Ziviig«
i 'ür^en, dann verwaltete er den bei der ersten Teilun.
• Heuen Landstrich als Gouverneur, wurde aro 14. Mai 1774 /"ni Fe!
ur* darauf mm Präsidenten des Hofkriegsrates ernannt.
') 1. Koloune: GM. Schindler, 6 Bataillone; :. K Smi
.ill'ine, der Gencrali|uarti-
iino. 6 Bataillone and die Artillerieresrrve : . IL.BI1
;i. 10 Eskadronen ; 5, Kolonne: FML. Mittrow-
über die Hauptarmes vom Interimskomtnandanten
do übernahm.
Mittlerweile war e.s im Tale der Cserna, südlich Mehadia, zu
I Indseligkeiten gekommen. Dm Gros dea Korps Qermyt
\nd bei und südlich ECar&nsebes, bedeutendere Posten waren
Mehadia und d( "neu 1 orpali — letztere zum Zwecke
twaigen rascherj l nterstützung der Vortruppen in S
hoben. In der hegend von Z^upanek streiken
•uillen. denn der k.ii^er hatte zur Vermeidung
I eschickes. wie es im vergangenen Feldzuge den
Corps Wartensleben widerfahren war, befohlen,
Dniertesten Dörfer im /.supaueker und Mehadiatale,
r [Clissura, von Menschen und Tieres geräumt wurden.
ignst gingen Nachrichten ein, dali ein türkische-
u. -ti eingetroffen sei und schon am 4. erschienen
n.l I ürki-n bei Mehadia; bald füllten grölJere Kr.
die vorgeschobene Stellung der Brigade Vecsey einzu-
Die Brigade muUte am 6. der Übermacht
•ii und zog sich nach Terregova zurück; zu ihrer l T nter-
ag ruckte Clerfayt mit allen Truppen gegen Feuyes vor.
■ ■t verlangte, daß FZM Clerfayt entschlossen
isive schreite und diese von der Hauptarmee durch die
terstützt werde. ,.Ich glaube, daü man als einen sicheren
annehmen .soll, die Türken nie in einer Position zu
sondern ihnen immer entgegenzugehen, um sie zu
o, weil man sie sonst nicht schlagt, sondern nur einen
n 1 ei] von ihnen, die uns attaquieren, repoussiert; WO im
l Fall man den ganzen Haufen in Schrecken
Bad Verwirrung bringen kann I ).''
11s war die Offensive der Türken keine nachhaltige;
auf dem linken Flügel der österreichische]] Armee-
lang machten bald ihren Einfluß geltend.
Ereignisse beim galizischen Korps bis zum 2. August -).
Das galizische Korps des Prinzen Josias (Coburg lag zu
f\s Jahres 17S1) in den Winterquartieren auf dem rechten
ih; die Front war durch die Bistritz gedeckt, die
ppen, ein Arnautenkorps unter Major Dell Pascha waren
/M. Graf Colloredo. 15. AugusL
WgJ, Beilage :.
bis zum Trotuq vorgeschoben. Ein wechselndes Komma
welches die Stadt Bäeau besetzt hielt, diente zur Untersl
der Arnauten.
hie russische Armee, vier Divisionen, unter i
des FM. Rumjänzow hatte ihre Winterqu ar t i er s in den
Botnsani, Orchoi, Kiachenew, Husi und Vasini mit da
quartier in Jassy.
Die türkische Hauptmacht lag' auf d hten De
mit dem Hauptquartier den GrofiwestTS in Etustschuk ; -
Abteilungen hielten die Walachei besetzt.
Schon in den ersten lagen de-. Monats Mar
drohende Bewegungen der lürki-n aus der Walachei h< a
Front der österreichischen Winterquartier«
riehen eines Teiles des Korps (Coburg bei BäcAu notn
[chzeitig (orderte FM. Rumjänzow. dessen rechte Flu
division unter General Derfelden die Gegend zwischen Bf
und dem Pruth vom Gegner säubern wollte, den Prinzen Koburijf
t, durch eine Besetzung von Focsani die rechte Flanke di
Division zu decken; aber der Prinz, dem vom K
Behutsamkeit anempfohlen war. lehnte ab.
Vorstöße der Dürken in der ersten Hälfte des M..
April, die am ni. zu einem hitzigen Gefecht zwi-
teilung des Obersten Karaiczay von Levenehr>Chevsuxleg
und 5000 tür Reitern führte, veranlagten Kol
Korps anf das rechte Ufer der Bistritz zu versetzen.
Inzwischen war die russische Division Derieh!'
Hell gegen die Donau vorgedrungen, wart am .'7. April
Maesimeni ein türkisches Korps unter Jacul
General Kamenski, d'-r an Stelle R
gOWS -'i du K"iinn,tndo übernommen hatte, führte eine Divi
auf hten Pruthnfer oacb Falci und ersucht'' Koburg
Operationei] Derfeldens zu unterstütren. l)<-r Prinz, ni
überzeugt, daß an der Bereitwilligkeit und Aufrichtig
Bund sen nicht mehr zu zweifeln sei, beordi
den 1ML. Spien vi mit 5 Bataillonen und 14 Eskadron
mi, um von dort aus die Division Di
1 iff in d'-r rechten Flanke zu
Bataillon KMlliU und je 3 Etkadronen Baren, Kaiin und i.eveuchr.
' Mntiii;. iriihcitcn zwinchcn Potetnkin und Kii'iiuoiu*
■ MiiUJt. die beiden Armeen der Klirrten 111 eine „Sudaime«
des K im 2. Mai, sich nicht allzuweit von
.■•en zu entfernen, was immer auch die russisches '
sagen sollten *), nötigte den Prinzen, seine Verfügung zu
Als er jedoch bald darauf erfuhr, daß Derfelden
ktz eingenommen habe, entschloß er sich trotz d>-m Befehle
. Splenyi abermals vorzusenden, aber nun teilte ihm
imenski mit. daß er Derfelden nach Berlad zurückber ufe n
Ol von den Österreichern nicht besetzt worden sei.
Dts Einwirkung der kaiserlichen Befehle, die natürlicher
C erst eintrafen, nachdem die Verhältnisse auf dem
tuplatz sieh wesentlich geändert hatten, macht.' sich
it empfindlich und gewilJ nicht immer vorteilhaft geltend, herne
Kriegsschauplatz, auüerstande die Sachlage zu übersehen
jemals rechtzeitig unterrichtet zu sein, dabei gewohnt und
dlein zu leiten und zu befehlen, kam dem Kaiser
Lötzliche Tätigkeit der Russen, die Bewegungen der
:i Derfelden vollständig unerwartet. „Ich kann aus diesen
mungen nicht klug werden," schrieb er am 6. Mai dem
n Koburg und fügte dem hiezu, er möge nun „nach Zeit
en das vorkehren", was er für den Dienst am er-
n linden würde,
kann übrigens nicht geleugnet werden, dati Prinz Kobu
noch bevor . r diese WYisung erhielt, die Absicht hatte, in ihrem
^mne zu handeln und auch die Vorrückung gegen Focsani hatte
hauptsächlich deshalb eingestellt, weil Derfelden zurück-
war. Pest entschlossen, den Vormarsch wieder
hte er jetzt nur, sich die Unterstützung der Russen
rn und fand in dieser Beziehung freundliches Entgegen-
nmen bei einem der kühnsten und unternehmendsten der
:hen Generale, bei Suworow*), mit welchem er schon seit
d in lebhaftem Briefwechsel stand.
ie S. 181.
r Alexei Wasiljevritsch Su worow, Graf von Su woro w- R imnikski, P9xM
, tui9«rl. russischer Gi-tirralissimus und k. lt. österreichischer Feldmarschall und
ehsj;r»f, wurde am 35. November 17:'! in Moskau geboren und erhielt unter Leitung
ieur hervorragenden Vaters, des Generalleutnants Wastli Suworow, eine
1 sorgfältige Kmehung. Seine Soldatenlaufbahn betrat SuworoT kun
1 Ausbruch des siebenjährigen Krieges, in welchem er -ich bei Zorndorf, Kunuers-
und vor Kolberg besonder? rühmlich hervortat
'»eimjl schwer verwundet wurde. Nach dem Frieden 1763 empfing ihn die Zarin
.Ten und ernannte ihn tum Obei
cgimen* 170s wurde ei mit Seinern Regimente an die Befehle der I
190
Vorläufig nahm Prinz Koburg mit dem Gros Seiner 1 r
Stell I Parava, I-MI.. Splenyi wurde mit 4 Batail
und 1 Ironen an den Trotus nach Petruscani
Von der russischen Moldauarmee, deren Kommando dui
dem 1' ürsten Repnin übertragen worden war, stand das r. Kon.
bei Cosmesci, das 2. bei Klsehenen letzt unt»-r S
i'.<rlail. Die tür \rmee, 20.000 Mann stark, lag- -
Tabakskaja. !■ < •< ^,nii war von einer türkischen Abteilt]
Mit Ausnahme einiger Plänkeleien blieb
Anfangs dieses Monats erfahr Prinz (Coburg, dab
ir von Silistria aus die Besatzung von Focsani zu rerst
beginne und beschlni.;, weiter vorzurücken, um die V
Aprazin und Prosorowski gewiesen, nahm an der Erstürmung K^
und verstreute das Korps des Grafen Ogi nski bei Stamm, schlug das Kot]
ti a liri Landskrou und zog dann gegen Warschan, um die Abteilungen de« I
Puiawsky zu beobachten. Da inzwischen das feste Schloü zu Krakau in diel
Insurgenten gefallen war. erhielt Suworow den Befehl, sich i
ihm nach dreimonatlicher Belagerun
Tätigkeit, Energie und t'm-icht, welche er in diesem Kriege un den Tag
wurde er iura Generalmajor befördert. Bei Ausbrach des Krieges mil der Pforte
nach dem KlOktttU detachiert, nid Suworow hierauf xur Deckung <\-
Rückzuges über die Donau kxm . wobei er sich durch die Eroberung 1
und durch das Gefecht bei Harsova auszeichnete. 1780 gelang es Suwo.
Mutigen Kämpfen, die aufstäudisi hen Völker des Kaukasus ZU bt
als General drr Infanterie Gouverneur dieser Provinzen wurde und durch
und Geschick diese wilden Stämme in Ruhe und Unterwürfigkeit zu
1787 in der Krim, wich Suworow in der Schlacht bei Kinbu- itrrst
erheblich verwundet, nicht eher vom Kan
und tum Siege geführt hatte, und später schützte er durch EWeckn
befesügung die Halbinsel gegen neuerliche Angriffe uud erlei
-ics Prinzen von Nassau über den Kapudan-l'ascha in d- -chakui
an dessen Erstürmung am 17. Dezember er rühmlich Anteil nahm. X
teiligung am Türkenkriege 1788.'! "80, an Seite der Österreicher, erstürmte er
22. Dezember 1790 ohne erst Bresche zu •ehielten, durch
iL Nach dem Frieden wirkte Suworow segensv.ill al- Gouverneur
Inaea, blieb bil VfQ4 in Chersoa, organisierte ein« gute Küs
und schuf den Hufen von rCodjubai. Am 1. Septem!
den Überbefehl über die im 1-agei Irow versara
am 17. die
Krupczyce, vernichtete zwei Tage spa
blieb vier Wochen ucrale
und I I
Angriff auf Praga, welches er am 4. November erstürmt«
tig Warschaus den K .iwornw von Paul 1. an den V.
gesandt, wo er am 31. März von Kaiser Kranz t. zum k. 1». PcldmarschaJI und
• •r..u- i"-i In-rlad zu erleichtern. Am 14. Juli brach er
auf und bezog am nächstes I jer bei
. Kuriis, 5 Bataillone, 12 Eskadrone tte
tt bei dem vollständig verwüsteten Orte, «restlich Aiud
die Division Spleoyi*), Oberst K iraiczay mit 1 Bataillon
uml je 2 Eskadronen Barcö-Husarea und Levenehr-
•vau wurde als Vorhut bis an den Trotus vorgeschoben |
Amanten, Scharfschützen und Jäger beobachteten den Floß
zu seiner Mündu
Die in den nächsten ragen eintreffenden Machrichten be-
1 die früher eingegangenen; der Großwesir verstärke den
spodar der Moldau, Mavrogheni. welcher nur die türkischen
• österreichischen Truppen in Italien ernannt wurde. Uuverweill reiste
'•e nach, erreichte das russische Korps in Villacb und führte dasselbe in zehn
chen ti neu hatte EMI.. BttM Kr:iy durch die Schlacht von
die Adda geworfen. Wesentlich durch die < »per. itionen
r Generale Melas and Kray, sowie durch seinen Generalstabschcf Chasteler unter-
;t, gelang M Suvorow durch eine Reihe erfolgreicher Unternehmungen die
Italien zu vertreiben. Der Sieg bei Cassano, der Angriff ;iuf Bresciu.
.; in Mailand, die durch die Siege am Tidone, an der Trebbia und bei No\ i
ltc Vereinigung Macdonalds mit Morean sowie die Eroberung Mantua».
Ausgang diese« Feldzuges in Italien ausschlaggebend. Nun
itutow nach der Schweiz, um sich mit FML. Hotz e und dem bereits geschla-
■v tu vereinigen. Unter unbeschreiblichen Mähsalen bewirkte er innerhalb
ncr Wochen den Alpenübergang, fortwahrend vom Gegner bedroht und angegriffen
nach den Gefechten im Tremolatale, bei der Teufclsbrücke, im Muotatalr,
>llü und NäfeJs gelangte er mit den Trümmern seines Korps an den Vorderrheiti.
lieh die fortwährenden Eingriffe des Hofk-> die Intrigen Englands ver-
1 o row aus eigener Machtvollkommenheit den Kriegsschauplatz, Bog
Schwaben und im Januar 1800 mit Bewilligung des Zaren nach Rttflland,
11t endet die beldherrnlaufbahn Suworows, der trotz seiner gediegenen wissen-
ifllicben Bildung in seiner äuüercu Erscheinung Vollblutrusse vom Wirbel Lu-
lemonstrationen sind Kindereien; sie - .nlich entweder vergeblich,
tür die Truppen oder bringen ihnen sonst Schaden. I b bin kein Ges.
••11, Demonstrationen, Kontermärschen u. dergl.! Statt dieser Kindereien sind
Ihrer: Oberblick, Schnelligkeit, Nachdruck!" schrieb Suworow aus Lindau
Enheriog Karl. So offenbarte sich das militärische Glaubensbekenntnis dieses
«sei ansscHieGlichei und rücksichtsloser Offensive, mit Beiner wohlbegründeten Vor-
buchst einfache Manöver und für drastische Kürze in seiner Ausdrucks-
1. am ix. Mai
'i Je eiu Bataillon Karl Toscana, Kbcvenhüller, Mittrowsky, Pellcgrini und
•rdo, 8 Eskadronen Barcö- Husaren und t Eskadronen Levenehr-
ulloiic de. 1. Szekler Grenz-Infanteriere^imcnts und je ein Bataillon
[oder.
ig2
Truppen erwarte, um zum Angriff auf das kaiserliche Armeekor
zu schreiten. Prinz Koburg, der es nicht für ratsam hielt, dies
Angriff abzuwarten, ließ Suworow ersuchen, sich mit ihm
vereinigen, um dann gemeinschaftlich dem Gegner entgege
zunicken.
Suworow sagte zu. Am 27. Juli, 6 Uhr abends, brach
seine Division von Berlad auf, setzte nach einer vierstündig
Rast an der Tutova, um 4 Uhr früh den Marsch fort, raste
zehn Stunden am Zeletinabaeh, überschritt dann auf drei öster
reichischen Pontonsbrücken den Sereth und traf gegen 11
abends des 28. Juli bei Aiud ein. Die Truppen Suworow;
zählten in 10 Bataillonen, 9 Eskadronen, 2 Pulks Ulanen, 1 PulV
Aniauten und 30 Geschützen 5700 Mann mit 2700 Pferden. Mit
dem Korps K uburgs, 10 Bataillone, 30 Eskadronen, 200 Scha
schützen, 120 Jäger, 800 Arnauten und 75 Geschütze, 17.300 Ma
mit 6300 Pferden, belief sich die Streitmacht der Verbündet«
auf ungefähr 23.000 Mann, einschließlich 9000 Reiteni ur
105 Geschützen.
Die russische Division rastete am 29. Juli im Lager voi
Aiud, während das galizische Korps Bracken über den Trott
schlug. Am 30., morgens 3 Uhr, brachen die Verbündet
und überschritten mit der Infanterie und Artillerie die Brücke
die Kavallerie durchritt den Fluß. Nach einer kurzen Rast b«
Calimanesci wurde bis Marisesci marschiert, woselbst du- Vis
bündeten, mit dem Sereth im Rücken, Front und linke Flank
durch einen sumpfigen Bach gedeckt, bis zum Abend de.s31.Jt
verblieben.
Die Schlacht bei Focsani 1 ).
Das Schlachtfeld von Focsani, von den beiden Nebenfluß'
des Seret h , der Putna und dem Milcov, eingeschlossen, bilde
eine von Ost nach West sanft ansteigende l.bene, welche bis
die Nähe der Stadt Focsani mit dichtem, dornigem Gestrüpp be
deckt war. Nordwestlich Zoresci auf dem rechten Putnaufer befand
sich ein größeres Gehölz, der Igumenwald. Der Putnafluß hatte
tiefeingeschnittene Talränder und konnte von Infanterie und
Artillerie nur auf Brücken übersetzt werden.
Der Kommandant der etwa 30.000 Mann starken türkischen
Armee, Derwisch Mehemed, hatte sein Gros in dem vom Milcov
') Hieatu Beilage 3: ..' Schlacht von Focsani"
»93
•iurohflo.-.sen^rij verschanzten Städtchen Focsani konzentriert und
twa booo Mann starke Abteilung Spaliis und Janitscharen
unter Osraan Pascha an die Putna vuriff schoben.
M Abend des 31. Juli marschierte das Heer der Ver-
bündeten in zwei Kolonnen gegen die Putna ab 1 ). Die voraus-
Kosaken und Amauten der Kolonne Suworows
n auf dem linken Flußufer auf rekognoszierende Spahis und
wurden zurückgeworfen. Major Kienmayer, welcher mit zwei
Eskadronen Barcö-Husaren den Vortrab der russischen Kolonne
bildete, nahm die Fliehenden auf, sammelte sie und führte sie
inen Husaren nochmals gegen den Feind. Es gelang ihm
nur, die Spahis zurückzuwerfen, sondern er verfolgte sie
1 FluÜ und ließ das Lager Osman Paschas in Brand
stecken. Die Flammen bezeichneten den Kolonnen die Richtung
>< lies.
Die russische Division, welche einem kürzeren Weg folgte,
gelangte zuerst an die Putna, lagerte bei dem Dorfe Sas und
n unter dem Schutze der Abteilung des Obersten Karaiczay
und zweier russischer Jägerbataillone den Brückenschlag bei der
ani fahrenden Straße ivadu turcului). Nach Mitternacht
traf auch die österreichische Kolonne an der Putna ein und Lagerte
Des hohen Wasserstandes wegen konnte nur eine Brücke
let werden, auf welcher um 4 Uhr morgens der Übergang
r Division Suworow begann. Ihr folgte die österreichische
rie, an deren Queue die Division Splenyi anschloß. Dia
Kavallerie durchritt den Fluß*).
Kaum hatten die beiden Kolonnen den Übergang bewerk-
t, als auch der Gegner, aus dem Igumenwald vorbrechend,
indten Kosaken und Arnauten angriff, zurückwarf
■ 'gen die russischen Karrees anprellte. Durch Geschütz-
ter zurückgetrieben, wandten sich die türkischen Reiterschwärme
die österreichische Kolonne und auch von dieser ab-
gegen die im Aufmarsch begriffene Division Spien vis.
or sie einhauen konnten, hatte F.MI., Splenyi, Bin«
• bildend, den Aufmarsch vollendet. Mit einem helt
•r >-mpfangen, geben die Spahis die weiteren Versuche,
ormarsch der Verbündeten zu stören, auf und ziehen sich
.ni zurück.
\ui.
*) Anbang MV-
Kriege unter Kaiser Josef II.
'3
194
Mit klingendem Spiel und fliegenden Fahnen, die Rus
mit dem üblichen Chorgesang, schritten nun die Verbündet«
vorwärts. Der Marsch gestaltete sich durch das dichte, dornii.'-
Gebüsch äußerst schwierig, namentlich für die Artillerie, deren
Geschütz von den Infanteristen gezogen werden muüte, um. «
fortzubringen. An der Lisiere des Gestrüppes, etwa 1500 bto
2000 Schritte von Focsani angelangt, vermochte man die feind-
liche Aufstellung zu übersehen. Auf dem äußersten rechm-ten
Flügel derselben, bei Panile, stand Reiterei, hinter den mit zu^ l,:!
Geschützen besetzten Verschanzungen der Stadt, vor dem K1oj=
St. Samuel, die Janitscharen, am linken Flügel dehnte sich
Reiterei bis Pocesci aus.
Die russische Kolonne, welche den Igumenwald dürr er
schritten hatte, geriet zuerst in das feindliche Geschützfei^^ 3 ^ 1 "-
doch ließ Suworow den Vormarsch nicht einstellen, sond^^^ 111
sandte seine Reiterei zum Angriff auf die Spahis bei Panile v=""'' or -
Gleichzeitig wurden die zwölf Eskadronen der Division Sple^^ 3 )' 1
gegen den linken feindlichen Flügel zur Attacke beordert. Bere^^ lts
durch das Geschützfeuer des Bataillons Schröder ersch üttes-* 11 ' 1,
weichen die Spahis beim ersten Anprall des 1. Reitertreffe== !ns
der Division Splenyi zurück und werden von Oberst Meszär- "° s
bis über den Milcov getrieben ; die sechs Eskadronen d. e *
2. Treffens aber schwenken links, werfen sich auf den linken Flü^^5 el
Janitscharen und jagen diese bis zu dem Kloster St. Samu^"""' 1,
Gleichzeitig war es der russischen Kavallerie gelungen, die Türk^^"* ;n
bei Panile zurückzudrängen, worauf Suworow mit seiner Divisicrr^* 11
und dem Detachement Karaiczay gegen den rechten Flügel d*
schanzten Stellung vorging, während Prinz Koburg mit de
Division Levenehr das Zentrum angriff und die Infanterie de^^* r
Division Splenyis die feindliche Stellung rechts umfassen lie^^^*
Xach hartnäckiger Verteidigung räumten die Türken ihr
Aufstellung; nur eine etwa 200 Mann starke Abteilung Jan^~
tscharen warf sich in das Kloster St. Samuel, dessen Eingang sie^
v 1 'rbarrikadierten .
Oberst Graf Auersperg, der Kommandant des Bataillons
Schröder, dem sich noch Major O'Reilly vom 1. Garnisons-
regiment mit einigen Freiwilligen anschloß, versuchte das Kloster
zu stürmen. Es gelang nicht. Der Sturm wurde abgeschlagen.
Oberst Graf Auersperg fiel, Major O'Reilly brach verwundet
zusammen. Prinz Koburg ließ den Angriff wiederholen, aber
dieser scheiterte abermals, trotzdem er durch Geschützfeuer vor-
breitet und »-in Pulvervorrat der Türken in die Luft geli
\"un rief Prinz Koburg Freiwillige von Kaunitz vor und
«UO Bataillon erschien, Offiziere aller Waffengattungen
• n sich an, stürmten .treten das Haupttor und dra'
durch eine Seitentür in das Kloster ein. Die Besatzung wurde
netzelt.
Mit der Einnahme des Klosters St. Samuel war die Schlacht
bei Foc^ani beendet: der Widerstand einer kleinen türkischen
. die sich in ein zweites Kloster geflüchtet hatte und
von dort aus auf die vorbeimarschierenden Truppen schoß, war
■chen. In wilder Flucht eilten die Türken gegen Buzeu
raila, verfolgt von der leichten Reiterei der Verbündeten.
Der Verlust der Türken belief sich auf 1500 Mann, darunter
100 G' le; 16 Fahnen, 10 (beschütze wurden erobert, 500
D und 200 Zelte, dann eine Menge Munition, Schlachtvieh
und Vorräte erbeutet. Das galizische Korps hatte 25 Tote,
darunter Oberst Graf Auersperg und Major O'Reilly, dann
70 Verwundete, unter ihnen Leutnant Fazekas von den Kaiser-
Iren ').
Niederlage der Türken am Bodzapasse und bei Mehadia.
schien, als ob die siegreiche Schlacht von Focsani das
I zu tatkräftigem Handeln gegeben hätte ; denn mit ihr be-
.uf der ganzen Linie der Armee eine Reihe von Erfolgen,
die am linken Flügel beginnend sich über Siebenbürgen und das
Das Korps in Siebenbürgen war in seinen Operationen,
welche nach des Kaisers Wunsch die Besetzung der kleinen
zum Ziele haben sollten, abhängig vom Korps des
Prinzen (Coburg. Die längere Untätigkeit der Russen hatte
Ionen des Operationsplanes nach und nach ganz in den
id gedrängt und es blieb als nächste Aufgabe des Korps
iehr die Verteidigung der Provinz Siebenbürgen.
iL. Fürst Hohenlohe-Kirchberg, welcher nach dem
Ablebei I'ZM. Grafen Fabris (15. Januar 1789) das Kom-
mando in Siebenbürgen übernommen hatte und am 7. Februar
rmannstadt eingetroffen war, zog mit Eintritt besserer
:ung seine Truppen aus den Kantonnements nach den
nkten zusammen. Er bildete drei I lauptgruppen :
'3'
196
bei Hätszeg unter GM. Freiherr von Staader, 6 Bataillor
-kadron.-n ' , bei Hermannstadt (Hauptquartier! anter GM. Fl
berr von I'rugglach, 4 Bataillone, 2 Kompagnien und 6
kadronen 1 und bei Kronstadt unter GM. von Orosz und Pt
körn, 8 Bataillone und i; Fskadronen s >. Die bereits fiirge\vählt<
Stellungen im (iebirge wurden stark verschanzt; auf Befehl de
Kaisera wurde besonderer Wert auf die Anlage geschlo
Redouten und Minen, dann die Bereithaltung au- r Reserve
gelegt, weil „Berge, Klippen und andere derlei Hindernisse füi
die Türken nichts beschwerliches sind, da sie alles einzeln über
Für den Fall, als Siebenbürgen einem HauptangrifT dt
ausgesetzt sein sollte, hatte auf Befehl des Kaisers di
bei Karanaebea befindliche Gros des Korps Clerfayt, 8 Bat.:
i'hoTH-n, zur Verstärkung nach Siebenbürgen abzurücker
im Frühjahr erfolgenden Angriffe
verschiedenen Gebirgspässe, namentlich aus der Gegend vor
iiulunv: und Rimnic wurden siegreich abgewiesen. In
konnte man aus diesen Angriffen ebensowenig, aF ans den ot
sich widersprechenden Nachrichten über Stärke und Rewe.
des Feindes zu bestimmten Schlüssen über dessen Pläne kommer
Krst im Monat'- Juli trat darüber einige Klarheit ein; der
wesir wurde im Marsche von Silistria nach Macin gemeldt
und in Frfahrung gebracht, daß ein stärkeres Korps bei 1
Stehe, der Gospodar '1er Walachei aber durch die Krön
■ nach Siebenbürge tbrechen beabsichtige. Tats..
rückte ani 1. August eine 8000 Mann starke türkisch'
:i die Verschanzangen am Bodzapasse vor. N
•nseitigen Kanonade am 2. August, unternahmen die Türk»
am 3. früh einen heftigen Angriff, der jedoch nach mehr
!>f, namentlich durch wiederholte glänzende Att
Szi'-klt-r I lusaren zurückgewiesen wurde. Die Türken verlor -
Mann an Toten und Verwundeten, viele Zelte, 20 Wagen mi
Munition und Gepäck, dann 2 Fahnen. Außerdem erbeuteten die
Österreicher, welche 91 fote und Verwundete hatten, 200 I '
IftUQlone I- i-Repmeol >oso, d»nn |
ten Saroyen-Dragoner und Toicana- Husaren, 1
»x, Allvintiy j ' und 1 Ko
pagnien Volontärs, 2 Divisionen
UaJron walachische Volnt
. )■? 2 Bataillone Oros.
•
Die Niederlagen bei Focsani und am Bodzapasse wirkten
ichtlich lähmend auch auf die Unternehmungslust der Türken
im Zsupaneker Tale. Der dort kommandierende Mehemed Pascha
ine Truppen zurück und hielt nur noch Mehadia besetzt.
N\ichricht hin beschloU FZM. Clerfayt, unverzüglich
jrzugehen. Am 17. August brach er von Ivaränsebes auf, ver-
rieb die am Bolvasnicabache stehenden türkischen Vortruppen,
te nachmittags Mehadia und ließ die vorliegenden Hohen
.
sandte Patrouillen brachten in den folgenden Tagen
bricht, daß Mehemed Pascha das Banat nicht geräumt
abe. sondern vielmehr im Vorrücken gegen Mehadia begriffen
Streitkräften nicht überlegen sei, weshalb Clerfayt
de weitere Vorrückung des Gegners durch einen An-
1 Stellung bei Mehadia zu verhindern.
Am Morgen des zS. August besetzte Mehemed Pascha den
m.n
I ■ ZM. Clerfayt hatte die Befestigungen auf dem rechten
es Belareka patak durch die Scharfschützen des walachisch-
Regiments, dann durch 2 Bataillone Terzy und 1 Ba-
taillon Nikolaus Esterhüzy, jene auf dem linken Ufer durch
dllone Reisky besetzen hissen.
• ich nach seinem Eintreffen auf dem Lazu mare liefi
med Pascha die Spahis in die Ebene vorrücken und ihnen
dann eine starke Abteilung Janitscharen mit 5 Geschützen folgen;
im Angriff auf die Verschanzungen in dem Eeregaru
schritten. Nach vergeblichen Versuchen, die dortige kaiserliche
zu vertreiben, zog Mehemed Pascha seine Truppen
wieder auf den Lazu mare zurück und begann sich dort zu ver-
Nun ordnete FZM. Clerfayt den Angriff an *). Hiezu wurden
. trrees in zwei Treffen in der Ebene südöstlich des
gestellt; 1 Bataillon Nikolaus Esterhäzy hielt den
ich des Belareka patak besetzt, 2 Bataillone
- Unterstützung. Von der Kavallerie kamen 10 Eska-
ErdÖdy-Huä in die Intervalle des ersten, 6 Eska-
Württemberg-Dragoner in jene des zweiten Treffens,
dronen i -Kürassiere folgten diesem Treffen. Von
• rcfecht bei M August 1789."
. und habe die Freude gehabt," meldete er Loudon am 28. August
.»g mit Vergnügen allgemein angenommen worden
198
dem österreichischen Geschütz kräftig unterstützt, begann der
Angriff der Kaiserlichen, dem die Türken nicht allzulange Wider-
stand leisteten. So wie diese zu wanken begannen, brach die
Reiterei aus den Zwischenräumen der Karrees vor und hieb so
nachdrücklich ein, daß die Türken ihre Geschütze und Munitions-
karren im Stiche ließen und fluchtartig zurückwichen. Eine Ab-
teilung Janitscharen, welche noch mit dem Angriff auf die Be-
festigungen am rechten Belareka-Ufer beschäftigt war, wurde
durch das rasche Vordringen der Kaiserlichen im Tale ab-
geschnitten und zersprengt.
Nach 2 Uhr hatte der Angriff Clerfayts begonnen, um
V27 Uhr abends konnte er die Relation „von der Topleczer An-
höhe" datiert, an FM. Loudon absenden 1 ).
Auf jener Anhöhe nächtigte das Korps Clerfayts; am
Morgen des 29. wurde gegen Koramnik vorgerückt. Da der Feind
sowohl diesen Posten, als auch das Zsupaneker Tal geräumt hatte,
ließ Clerfayt nur 2 Bataillone und b Eskadronen Husaren bis
an die Donau vorgehen. Es gelang den letzteren, noch eine Ab-
teilung Spahis zu erreichen und über die Cserna zu jagen, worauf
die dortige Brücke abgeworfen wurde. Das Feuer aus dem Ge-
schütz in Neu-Orsova und jenes von 17 Tschaiken, die von Alt-
Orsova gegen die Inselfestung Ada-Kaleh abwärts fuhren, blieb
wirkungslos.
Der Verlust der Türken an beiden Tagen wurde auf
1000 Mann geschätzt; 8 Offiziere und 84 Mann gerieten in Ge-
fangenschaft. Die Kaiserlichen, welche 5 Geschütze, 35 Munitions-
karren, 4 Fässer Pulver und 8 Fahnen erbeutet hatten, verloren
29 Tote, 79 Verwundete und 9 Vermißte, dann 8 tote, 29 ver-
wundete und 6 vermißte Pferde 2 ).
Die Zemiertuig' von Belgrad 3 ).
Obgleich wiederholt zu einem Unternehmen gegen Belgrad
aufgefordert, dem Kaiser Josef entscheidende Wichtigkeit bei-
maß, zögerte FM. Loudon, diesem Wunsche nachzukommen,
legte dem Kaiser immer wieder seine Bedenken vor und bat
endlich um einen ausdrücklichen, gemessenen Befehl zur Aus-
führung, da er die Verantwortung nicht auf sich nehmen wolle.
') K. A., C. A. 1789, VIII, 62 g.
*) Anhang XVI, XVI/i.
•) Hiczu Textskizze II.
19
s
TM.*
X3
1
199
Mit dem Hinweis, daü ein lere Unternehmung weder auf
losoden, noch in die Walachei vom Banate oder Siebenbürgen
uis vorteilhaft oder ausführbar wäre, erhielt nun der Feldmarschall
„positiven Auftrag-, die Save zu übersetzen, offensiv zu
igieren und Belgrad wo möglich zu belagern".
Dieser Weisung gemäß erteilte FM. Loudon die Marsch -
lefehle. Als Sammelpunkt der für die Unternehmung auf Belgrad
lmtiii Truppen wurde Banovce gewählt. Dort vereinigten
»ich die Hauptarmee und die über Mitrowitz heranrückenden
ruppen des kroatischen Korps zwischen dem 4. und 11. Sep-
" j r. FM. Loudon selbst traf am 3. in Scmlin ein und empi
am folgenden Tag den Erzherzog Franz, welcher auf
;>ch des Kaisers die Belagerung mitzumachen hatti .
FM. Loudon gedachte mit 40 Bataillonen und 60 Eska-
dronen die Save zu überachreiteo, bei Semlin hatten 16 Bataillone
und 10 Eskadronen, bei Puncsova 4 Bataillone, 6 Eskadronen zu
leiben. FZM. Clerfayt wurde angewiesen, sobald die Türken
Banat geräumt, mit den entbehrlichen Truppen durch die
Almas nach Päncsova zu rucken, den Rest seines Korps aber
r 1 ML Wartensleben bei Mehadia zu belassen. Im weiteren
der Unternehmung hatte Clerfayt, vereint mit den bei
a stehenden 4 Bataillonen und 9 Eskadronen unter
GM. Lilien über die Donau zu gehen und sich vor Belgrad mit
der Uauptarmee zu vereinigen 1 ).
Den Übergang über die Save gedachte Loudon am
ptember zu bewerkstelligen und am 15 vor Belgrad zu
iieinen. Die Nachrichten, daß ein starkes türkisches Korps
im Anmärsche gegen die bedrohte Festung begriffen sei, ver-
anlagte jedoch den Feldmarschall, die Unternehmung bereits für
da a 1 1 . festzusetzen, um sich noch vor dem Eintreffen des Gegners
>hen von < Mruznica zu versichern. Demgemäß rückte
5' ML. Prinz Waldeck vor dem Morgengrauen des 10. September
mit io Bataillonen und 12 Eskadronen aus dem am Vortage be-
zogenen Lager bei Surcin nach Boljevci, übersetzte am Abend
Save und bezog ein Lager bei Zeleznik
d«u Textskirze 12.
.Abends um - Uhr setzte sich das Waldccksche Korps dergestalt io Be-
: 4 Battenc-Scliitle, jedwedes zu 4 Canons ; auf diese folgten die Brücken-
•tu der Brücke über die Save bei Ostruinica. Auf den Brücken-Gliedern von
ite* Brücke und den vorhandenen Stock- und kleinen Plätten wurden die
1«, Loudon, Gyulai, Broder, Znh. Ferdinand und 1 Eskadron
200
Während das Korps Waldeck den Übergang- bf
stelligte, rückte die Division FML. Colloredo, 8 Bataillone, 6
dronen, an die Save, welche am Vormittag des 1 1 . überset
wurde. Dieser Kolonne folgte zu Mittag G. d. K. Graf K in.sk y
mit 10 Grenadierbataillonen und 18 Eskadronen. Mit Tagesanbruch
des 12. September begann der Vormarsch gegen Belgrad in
zwei Kolonnen über Zeleznik und Zarkovo einerseits, Zeleznik und
Knezevac andererseits. Wenig belästigt von türkischen Patroullier
bezog die Armee nach kurzer Rast auf dem RepÜkobi
Lager auf dem Dedinjeberge. Die Vorposten wurden bis an
Eugenischen Linien und zu dem Dorfe Ziganka vorgeschob»
Giacven-Husaren, der Prinz Waldeck, dann GM. Klebek cmbarquicrt, auf
Save hinabgeführt und bei Ostruinica am Fuüe des Berges ausgesetzt ; der übr
Teil dieses Korps in je 2 Bataillons Brentano und Wallis, 5 Eskadrons Graeven un
3 Divisions Lobkowitz mit dem GM. Türkheim, marschierten längs dein linke
Save-Ufer und cotoyierten die auf dem Wasser Hinabgefahrenen. Während als
Brücken geschlagen worden, wurden immerfort von erstgenannten Truppen und ihie
Artillerie auf Brücken-Gliedern und Blatten übersetzt." (K. A., F. A. 1789, Haup
.irm<-c, XIII, 21.)
') ,.K:ium glaubte man, daß man in Feindesland und im Angesicht dieser
groÜen Festung marschiere; denn der Marsch ging so eifrig und unbekümmert fo
obwohlen er sehr beschwerlich war, welchen die Str:iU<-, die nur ein einzige» for
dauerndes Delile macht, verursachte. Den PaÜ bis am Dedjuje konnte m:.
t Mann nebeneinander gehen begünstigte noch die Waldung und
und da schöne Anhöhen für die Feinde, welche es aber gar nicht benutzen wollte
Nur ließen sich etliche Spahi* vor der Avantgarde sehen und neckten das Freicor
-rten einen Hauptmann und einen Gemeiuen ; allein sie waren bald mit Vertu
von 4 Toten der Festung tu getrieben. Al> I'rinz Waldeck mit der Avantgarde
den Dedinje rückte, 10 lieücn sich einige hundert an der Zahl Spahis aus der
sehen und kamen über den Weg, der ge.;en den Mokrilugbach führt, gegen unse
Husaren; allem sie wurden durch das bei der Avantgarde befindliche Kavalleriegeschü«:
als durch eine Division Lobkowitz und eine Division von Graeven gar bald
Festung k ,f,r ""ben. Zwei Husaren blieben todt und einer, dem das Pl<-rT l
ward und die Graeven'sche Division sich zu gleicher Zeit rentierte, wurde von dl
Türken alsbald gefangen genommen. Hierauf war Alles ruhig und die Kolonor
lauten folgende Position: das Grenadier- Karree stand auf dc^ u IHinV
und bekam XU der linken Flanke vorn Keservegeschütx 4 Zv.
blUen ; auf dem rechten Flügel kam die übrige zu dieser Kol
llerie gegen Kumodr»/. Das KaiTee vom GM. Türkhciin, 1 I
Bataillons Brentano, kampierten am Fuü des D cd inj
iren. Die Packp!
unter Bedeckung von einer Division Miliaren, weil man den Marsch eben »o r\r
verrautrte. Abends n l'ackpferd i()pen maüte
Nacht ihre Geweht dlert sein,
Kavallerie hielt da gesattelt." |K_ A \III,
ragabaefe ■ -- Qberleoteu Mayei von Heller., (cid n.n Ker.ky-Gtenadir.rru
ig mit dem Vormarsch der Hauptarmee auf dem
rechtin Saveufer, näherten sich 18 Bataillone und 10 Haka-
nen, die bei Semlin zurückgelassen worden waren, dem linken
FluUufer. In der Nacht zum \2. September wurde der Bau ein--r
Brücke auf die Zigeunerinsel begonnen und am 13. samt dem
Brückenkopf und einer Redoute vollendet. Letztere erhielt eine
Besatzung von zwei Bataillonen; das Gros der Truppen wur
ten Semlin und Bezanija verteilt 1 ).
diesem Tag unternahm der Feldmarschall in Begleitung
lies I _<-s Franz eine Rekognoszierung der Festung.
Belgrad, von den Türken Darul Djihäd, das Haus des
Krieges genannt, an der Mündung der Save in die Donau
•gen, breitet sieh an den Ufern beider Flüsse aus, die sowohl
ran iier Kriegsinsel, als auch von dem den Wasserspiegel der
QU um etwa 50 Meter überhöhenden Plateau, auf welchem
das SchloLi lag, beherrscht wurden. Andererseits machten diese
beiden Wass< rlinien die Festung, den damaligen Mitteln gegen-
über, nahem unangreifbar; sie konnte nur von Südosten ange-
rden, wodurch jedoch der Belagerer stets Gefahr lief,
den entscheidenden Kampf mit verkehrter Front zwischen der
tung und dem Entsatzheere aufnehmen zu müssen.
Die Pestungswerke von Belgrad, seit dem Jahre 1739 von
• n bedeutend verstärkt, bestanden wie zu den Zeiten
Prinzen Eugen von Savoyen aus drei Hauptgruppen : dem
>ro Jahre 1343 von König Ludwig I. von Ungarn erbauten, un-
mittelbar an der Donau gelegenen Schlosse, das durch die nach
•iten steil abfallenden Hänge geschützt, noch behauptet
inte, wenn auch die übrige Festung gefallen war,
Stadt und den Vorstädten. Die Stadt, unmittelbar am Ein-
ler Save in die Donau gelegen, wird von beiden Fl
;>ült; die Vorstädte, welche in einem großen Bogen die
liehe Festung umgaben, wurden teils durch die beiden
™*i n, teils durch feste Mauern und breite Gräben
■itzt.
Besatzung der Festung bestand aus 9000 Mann unter
ipferen und entschlossenen Osman Pascha. Er ver
feschütze aller Art und war mit Munition und Vorrät. n
ehen. Die auf der Donau befindlichen 20 armierten
türkischen Tschaiken wurden von der kaiserlichen Fluttille., di<-
■e 5: »Plan der Beliigerung von Bi
sowohl von Päncsc
in Schach gehalten.
FM. Loudon, welcher bei seinem Rekognosziemn.rsriU
gefunden hatte, daß die Häuser der Vorstadt meist mit Ziegel
gedeckt und solid gebaut waren und nicht leicht in Branc
gesteckt werden konnten, daß die Umfassung der Vorstädte Start
und mit Geschütz besetzt war, beschloß beim Angriff die noch
teilweise vorhandenen Eugenischen Linien und Verschanzungeo
benützen, die seltsamerweise von den Türken unbeachtet gelasse
worden waren. Der Hauptangriff sollte sich gegen die südliche
und westlichen Abschnitte Belgrads richten, die Wasserstad
gedachte er von der Kriegsinsel angreifen zu lassen.
Am 15. September führte der Feldmarschall das Heer
die Eugenischen Linien, mit Ausnahme der Brigade GM. Klebei
welche am Mokrilug verblieb; am iS. rückte FZM. Clerfayt
mit 7 Bataillonen, 10 Eskadronen von Päncsova in das Lage
vor Belgrad. FM. Loudon verfügte nun über 70 Bataillone, ooEsk
dronen, im ganzen 62.070 Mann, 11.700 Pferde (Gefechtsstaru
Das Belagerungsgeschütz bestand in 1 20 vierundzwanzig-, 8 ach
zehn-, 50 zwölf- und 30 sechspfündigen Kanonen, dann 1
Metall- und 30 Steinmörsern. Chef der gesamten Artillerie wz
FZM. Rouvroy, nach dessen Ableben FZM. Colloredo;
Geniewesen leitete Oberst Lauer.
Die am 13. September begonnenen, von den Türken
wenig, umsomehr jedoch vom ungünstigsten Wetter gestör
Belagerungsarbeiten waren am 29. so weit vorgeschritten,
KM. Loudon für den folgenden Tag den Sturm auf die Raize
stadt anordnete. Es erschien den Truppen als gute Vorbedeutut
daß an demselben Tag eine mit Jubel begrüßte Nachricht
Lager eintraf. G. d. K. Prinz Koburg hatte im Verein mit
Suworow einen glänzenden Sieg über die Türken errungen'
Die Schlacht bei Martmesci ').
Das österreichisch-russische Korps hatte am t. August
dem Schlachtfelde von Foc^ani genächtigt, am folgenden
führte Prinz Koburg seine Truppen bis an den Mülcovfli
las Detachement des Obersten Karaiczay wurde jenseits
Flusses bei Golesci aufgestellt. Suworow, der auf Befehl
'1 liiezn Beilage 7 „Plm der Schlacht bei Martioesci".
203
Aen Repnin nach Berlad zu rücken hatte, marschierte noch
an diesem läge ab.
Bestrebt seinen Sieg auszunützen, gedachte Prinz Koburg
Vorrückung des Gegners nach Buzeu zu verhindern und bat
uilb um Verstärkxing durch das siebenbürgische Korp- So
glücklich Kaiser Josef auch über den ••rtochtenen Sieg war, die
Verhältnisse der Hauptarmee beschäftigten ihn doch am meisten.
erat unsere Unternehmung auf Belgrad," schrieb er dem
Prinzen, „so sollte man vermuten, daß entweder der Friede
•mvungeD, oder ganz gewiß mit zukünftiger Kampagne die
Unternehmungen auf dem rechten Ufer von der Donau fort-
und dadurch die Türken zur Räumung der Walachei
selbst genötigt würden." Die Mitwirkung des Korps Höh
lohe hielt er abhängig von den Verstärkungen, die von der
Hauptarmee nach Siebenbürgen abgegeben werden kunnten,
. Loudon aber glaubte vorläufig nichts entbehren zu können.
Prinz Koburg mußte sich demnach darauf beschränken, den
Feind genau zu beobachten. Die bis Rimnic streifenden Kavallerie-
abteilungen stießen wohl zeitweise auf einzelne türkische Reit' r-
'ren, doch konnte über Stärke und Absichten der feindlichen
Hauptarmee nichts Sicheres in Erfahrung at werden.
Erat Mitte September traf im Lager des Prinzen die Meldung
daß der Großwesir mit über 50.000 Mann bei Braila gelagert
habe und mit der Absicht nach Focsani zu marschieren, am 18.
i eintreffen werde.
Die Armee des Fürsten Potemkin rückte zu dieser Zeit,
Bender beobachtend, zwischen Pruth und Dniestr gegen die
bonau, die Division Suworow war bis Pu^eni vorgeschoben. Es
schien demnach, daß der «-roßwesir beabsichtige, sich zwi-
Heere der Verbündeten zu drängen, Koburg zu schlagen
I dann mit einer Kolonne in Siebenbürgen einzubrechen, mit
r zweiten über Jassy in die Bukowina zu rücken. Ein hefti
immenstoß von vier Eskadronen Husaren mit einet etwa
Mann starken Abteilung Spahis am Rimnabach, die erst
' u rcli das Eingreifen eines Bataillons und zweier Eskadronen
"Ott! Detachement Karaiczays vertrieben werden konnten, nahm
Pc ien Zweifel über die dem galizischen Korps drohende Gefahr.
.nz Koburg, der am 17. August ein Lager bei t'ärligi
n hatte und am 18. September bis südlich des MilCOV
rückt war, wodurch er bei einem etwaigen Vormarsch der
Focsani ihre linke Flanke bedrohte, sandte einen
204
Eilboten zu Suworow mit der Nachricht von dem An
.starker türkischer Streitkräfte und dem Ansuchen um
Stützung. Xoch in der Nacht, zum hj. September traf Suworo'
zusagende Antwort ein').
Um vor dem Eintreffen der Russen jeden entscheidend«
Zusammenstoß mit dem weit überlegenen Feinde zu vermeid«
führte Prinz ECobnrg am 20. sein Korps wieder über dt
Milcov südlich Focsani zurück. Hier traf am folgenden Mox|
die Division Suworows, deren Marsch durch Hochwass
verzögert worden war, ein und schloß an den linken Flüge] dl
[sehen ECorpa an. Die Gesamtstärke der Verbündeten beÜi
sich in 21 Bataillonen, 42 Eskadronen, 2 Pulks Kosaken und 3 .\
nauten-Pulks auf 23.960 Mann, darunter 9500 Reiter.
I )as Schlachtfeld von Martinesci liegt zwischen dem vc
sumpfigen Niederungen umgebenen Kimme, dem Slivnicbach ur
dem Rimnafluli und bildete eine von unbedeutenden '.
(mogidla durchzogene, mit Mais und dornigem Gestrüpp bewachsei
Ebene. Östlich der an der Einmündung des Slivnicbaches in de
Rimnic liegenden kleinen Stadt Martinesci befand sich •
gedehnte,^ GehÖlz, mieilor (Lämmerwald . ''.essen We*
Liaiere die Türken verschanzt hatten, ("deich einem Vi
Werk erhob sich westlich des crangu mieilor bei dem DÖrfcbf
n cucului am rechten Ufer des Rin
höhend, <-in kleines Plateau, das sich bis an das östlich
nde kleine Gehölz, Cajatawald liinzog. Dieses Platea
hatte der Großwe&ir durch ein 5- bis 6000 Mann starkes K.OTJ
unter dem Pascha Badschi Soitar mit Geschütz b
Gros des türkisch' es, das auf ioo.oo<
iiätzt wurde, lagerte auf dem linken Rimnieufer bei
1. Der FluSübergang war durch «-inen Brückenkopf geschüü
Das Lager des Großwesirs befand sicli auf dem Unken P
iifec bei Odaia.
indett
in zwi Kolonnen .'ms ihrem 1 i auf, überschritte
auf. Icken den Milcov undgelanj . ••:< Morj
Kimn.i. \<>ch \-ir 1 ftgesanbrucfa wurde der Flu 1 breit
aber sehr seicht t nn-1 jens
tordnung aufmarschiert. Dia rechte K<
tta und nahm Dir. auf ttrgu cucului,
)c lf..w. '^W."
205
linke. Prinz Koburg, gegen die Westlisiere des erängu mieilor.
[f dem rechten Flügel des galizische.n Korps bildete das Deta-
tachement Kar.iiczay eine Flanke in gleicher Höhe mit der
•i Division.
In aller Stille ging der Vormarsch vor sich ; etwa 1700 Schritt
■r türkischen Stellung bei tirgu cucului wurde die Vor-
■ewegung der russischen Karrees durch einen stellen Grund
gehemmt; nur ein schmaler Weg führte hindurch, so daü die Karrees
ihn nur nacheinander durchschreiten konnten. Ungeachtet des feind-
lichen Geschützfeuers, das noch vor dem Anlangen der Russen an
jenem Hindernis eröffnet worden war, dringen diese vorwärts,
is zwei Grenadierbataillonen gebildete Karree des äußersten
rechten Flügels, welches zuerst den Grund übersetzt hatte,
stürmt die Höhe hinan und nimmt die dort aufgefahrenen fünf
itze. Aber schon rückt das Gros des türkischen Korps
die Janitscharen hinter den Spahis auf den Pferden
sitzend, um schneller an den Feind zu gelangen. In die Nähe der
Russen gelangt, springen die Janitscharen von den Pferden und
Wenden sich gegen die russischen Grenadiere, während die
Spahis auf die aus dem Grunde debouchierenden sechs ersten
rassischen Eskadronen losstürmen. Inzwischen hat Suworow
selbst das Karree der Jäger herangeführt, die ein heftiges Salven-
.regen die Spahis richten, gleichzeitig erhalten die russischen
lterstützung von den Kaiser - Husaren unter Major
isovszky und nach kurzem Kampfe weichen die Türken
und eilen dem Cajatawalde zu.
Inzwischen war das galizische Korps, nur mühsam durch
das dornige Gebüsch vorwärts kommend, gegen den erängu
"liiilor gerückt und hatte sich dadurch auf etwa 3000 Schritt
von der rus-i.schen Division entfernt.
er Großwesir hatte sich auf die Nachricht von dem An-
der Verbündeten, da er leidend war, zu Wagen auf eine
rooghila westlich des erängu mieilor begeben, von wo aus er das
Schlachtfeld überschauen konnte. Fr bemerkte auch sofort
die zwischen den Korps der Verbündeten entstandene Lücke und
'■ntsendete unverweilt eine starke Reiterabteilung gegen den linken
der Division Suworow. Durch das wütende Geschrei der
anstürmenden Spahis auf die dem General Suworow drohende
Gefahr aufmerksam gemacht, beorderte Prinz Koburg sofort
•tachement Karaiczay, nebst dem Bataillon Schröder und
vier Eskadronen zur Unterstützung dahin. Inzwischen hatten
Spahis die Attacke auf die Regimenter Smolenski und Rostowsli
ausgeführt und waren nach dem ersten Anprall vor dem Geschütz-
und Gewehrfeuer der Karrees zurückgewichen, aber, durch frisch«
Scharen unterstützt, wiederholten sie den Angriff mit gröUerem
Ungestüm. Doch jetzt machte sich bereits das Eingreifen Karai-
czays fühlbar. Dieser hatte seine Bataillonsgeschütze, dnrch
o Geschütze der Artilleriereserve verstärkt, auffahren und gegen
dir* rechte Flanke der Spahis wirken lassen. Erschüttert durch
das Feuer begannen di-se zu wanken und nun sandte Karaiczaj
Mine Reiter vor. Ohne die Attacke abzuwarten, wandten sich
die Spahis zur Flucht.
Suworow war unterdessen, durch das Eingreifen Karai-
czays über den Kampf auf dem linken Flügel beruhigt, mit den
Gros gegen den Cajatawald vormarschiert, in welchem sich die
von ttrgu cucului vertriebenen Türken festgesetzt hatten. Nach
kurzem Widerstand räumten sie ihre Stellung und zogen mcIi
gegen Bogsa zurück.
Das galizische Korps, welches inzwischen an den Rand de
Gestrüppes gelangt war, stand gegen Mittag, als Suworov
den Ort Vacsin erreichte, ungefähr in gleicher Höhe mit
ihm. Der vor der österreichischen Front liegende Wald wa
durch (angeblich) 40.000 Janitscharen besetzt; auf beide
Flügeln ihrer verschanzten Stellung dehnten sich große Reit-'
schwärme einerseits bis Bogsa, andererseits bis zu einem
des Waldes einzeln stehenden, weithin sichtbaren Baum. DU
aus dem Gebüsche hervortretenden Österreicher wurden durd
Feuer aus 28 Geschützen empfangen, das jedoch, schied
geleitet, wenig Schaden anrichtete ; gleichzeitig jedoch unternahr
eine starke Abteilung Spahis einen Angriff auf das Detachemer
Karaiczay, das nach beendetem Kampfe am russischen linke
Flügel weiter vorgerückt war und vor den übrigen Trupp«
einen Vorsprung gewonnen hatte. Ein hartnäckiges Gefecr
entspann sich. Sechsmal werden die Spahis zurückgeworfe
sie stürmen immer wieder vor; nun erhält aber Karaiczai
Unterstützung durch die sich dem Kampfplatze nähernden
reichischen und russischen Truppen. Ermutigt dadurch, untt
nehmen die acht Eskadronen eine siebente Attacke und werfe
die Spahis, die nun gegen Martinesci zurückfluten.
Gleichzeitig mit dem Angriff auf Karaiczay hatte
Großwesir auch gegen beide Flügel KoburgfA eine Reite
20-
vorgesendet; durch das hohe Gras gedeckt, war die
ittacke so überraschend erfolgt, dafi Kobnrg kaum Zeit fand,
iie Karrees von Mittrow.sky und Pellegrini Front a zu
er es gelang noch. Von dem Feuer dieser Karrees
empfangen und durch sechs Eskadronen des 3. Treffens attackiert,
gehen die türkischen Reiterscharen wieder zurück,
ist 1 Ihr. hie Hitze wird drückend, die Spannkraft
nippen lätit nach; ein Augenblick der Ruhe tritt ein, die
atemlose Sl r Entscheidung. Denn diese liegt am crängu
1 klingt es den Osmanen, den Wald zu behaupten, so
haben sie die Schlacht gewonnen. Ein solcher Erfolg muri
auch d iiütterte türkische Reiterei neu beleben, sie neuer-
at den Kampfplatz führen und den dann unvermeidlichen
Rückzug der Verbündeten verhängnisvoll gestalten.
li kurzer Rast, während welcher die beiden Feldherren
sich mit wenigen Worten über den bevorstehenden Angriff
, beginnt der Vormarsch von neuem. Die Division Suworow
rückt liogsa vor, die Truppen Koburgs schreiten mit
fliegenden Fahnen und klingendem Spiel zum Angriff auf den
In einer halbmondförmigen Linie, 16 Karrees im f., 42 Es-
im 2. Treffen hinter den Intervallen der Vierecke,
sich 'lie Verbündeten der Waldlisiere. Ihre Geschütze
offnen den Kampf. Der Grotäwesir hat alle verfügbaren Truppen
BJ den V.-rschanzungen angesammelt. Ein Teil, der dort keinen Platz
t, steht hinter denselben. Das gut geleitete Geschütz-
Verbündeten verbreitet Tod und Verderben in diesen
1 und nun brechen plötzlich, auf ein schmetterndes Signal,
iter durch die Intervalle der Karrees vor, überse
iben, als erster der Oberstleutnant Kienmayer, der die
erobert, hauen in die Janitscharen ein, die an
geklammert, welche sie lebend nicht verlassen
wollen, ni- etzelt werden müssen. Den Reitern folgt mit
lern Hurra die Infanterie.
Der wesir hat den Wagen verlassen und hält zu
ii auf der moghila. Bei Beginn des Sturmes
ner Reiterei einzuhauen, aber diese gehorcht nicht
- umsonst beschwört er sie, vergebens zeigt er ihr in
''" r erhobenen Rechten den Koran, sie t-i 1 1. gegen Martinesci
zurück 1 von den ans dem heldenmütig verteidigten crängu
»enen Janitscharen. Jenseits des Waldes versuchen
.-e/ei wrru*: *it?*sx*fi Zr-iex^MO. t-ehret. xnt «äs- -ii'Ti esaate
ssuv: r l*?+n. J&Oi. wnn^r, tm t^mo. int aar ösr T~i
V« ' Vor »sc •5*^ Sc ügg ic ? *■ gan g. =u»ar in& am. wi
* mj*i*Äe f s*nza#A 'SifMx. sir 6er TTiüc«iL-: TaT^ aan* wi
'»'■■' a^*si iri'c '^Vff&Sc '^ervsx&r — : anx jü-eaea. 3 a^a»n j ig mcfi
■üi*; '.«^öt^-eu«. ^^e«ßJrra^E*. — V7*s*sraicsfc. aar ?jaimat iaai
'j.*: iifcsrt* -i*s- V*rv£mc*»Ä»a_ ■& v>: Tcc* imf ?ar T— «jutW
T>>- Sieger i-vtrsÄ-uiÄ«. 2C 6*ss Säja^cieiät ^n. rs- 5q
V-rj-'^ar vr*.«.:-ji*A Ssr^'dpssrvüies: da* beerren*- isä: nes öid
»«ro>t i.w« ■>«» Ijü%*x ~'j*z. Odaii- äs. m-*ä:2ieii: ^nxr axeä. Jii*i
*fcr«Ä. ; cüe.. •»-/>!iü~; J *r: ü^er 6*;. Axäzzar äer Säüaäc. i
de?. Sie^ der '/bssÄ£.-;^?-*r- V»*ä£*c becec-s 5 -
-"/>: >, vf t.VrZ vsg dei ti*idi.'.L*s Heera* vor äsr Söifld
*<j- zire'?ei>/fc jfvt geiräü. I>*r c-jtcs. Y fr L " V: *' rint L W!r vessääl
,e.>, Jr/f-wrterie wS '/ev^vhz bevetzteWili cxäi^x tnieäic sal
e.f;e?.', Angriff -rinivt 'ttr^/^itH Schwierigkeiten eat<«c , ia. *is sä
V'rfv.f-iÄizuTj^^j öyr'/ri Reiterei jfedeckt snd öäe AagriSseääs*
*e.i/*t 'iWJi da* iß. Ca;.a*.ai»'aid tai bei ifrj^ caczhE TWg
v..V/.vef<efj Korp* flankiert wurde. Weniger zu buB^ea ist 4
Ma%>.;ererj von 7 nippen ia den Verv:naazangen, die d*äsrdi !
V/j'Jeri>tar»d »kraft verloren ; noch weniger das unanternrocbH
Vortreib«?» der damaligen türkischen Hanptwaffe, der Spä
welche gegen die feuerspeienden, von einer ebenso m*
nehmenden Kavallerie gedeckten Karrees machtlos Taren. Dm
den Kampf und die Verluste erschüttert, maßten die türkiscl
Reiter g'srade dann versagen, als ihr Eingreifen am notwendigs
g'rweoen wäre, bei dem Hauptangriff der den Wald stürmen«
gegnerischen Infanterie.
her Krituchluß der Verbündeten, den numerisch vierf
überlegene» Gegner anzugreifen, ist bewunderung-swür
her anfangn divergierende Vormarsch der beiden Kolom
d««r ein«?» geg«;n tirgu cucului, der anderen gegen den erä
mi'dlor, hätte nur durch eine räumlich größere Trennung
'; l'.liii- ilavon liflinilrt «ich noch gegenwärtig im k. u. k. Heeresmu
Hl Wird.
', Anilin»« XVII, XVJI/i, 2.
209
:en Heeresabteilungen gefährlich werden können. Die straffe.
cäfiheitHche Führung der beiden Kolonnen, das tatkräftige Ein-
der Operationen der einen in jene der anderen, bieten
I t erfreuliches Bild zielbewußten Zusammenwirkens,
dem der Erfolg nicht fehlen konnte.
Die Schlachten bei Focsani und Martinesci blieben ohne
jene nachhaltigen Folgen, die sie zweifellos verdient hätten, alu-r
rn doch auch den Beweis, was man von österreichischen
I nippen zu verlangen berechtigt ist, wenn sie gut geführt
len.
Kaiser Josef war hocherfreut über den glänzenden Sil
den G. d. K en Josias Koburg ernannte er zum Feld-
marschall, dem General Suworow verlieh er die Reichsgrafen-
würde; von der Zarin erhielt Prinz Koburg einen goldenen,
reich mit Brillanten besetzten Degen. Ihrem - ■ n GeowaS
sie das Groükreuz des Andreasordens und das Prädikat
Rimnikski ').
Mit dem Siege bei Martinesci war den Verbündeten der
g in die Walachei eröffnet ; der Großwesir ging nach Silistria
zurück, ein großer Teil seiner Truppen verließ ihn und zog in
die Heimat. Aber wie nach der Schlacht bei Focsani, so wurde
li jetzt Suworow zurückberufen und rückte nach Tecuci.
Fürst Potemkin, der am 14. September auf das rechte Donau-
rangen war, beschloß Bender zu zernieren und inzwischen
rmann zu nehmen.
Prinz Koburg, der gern in die Walachei vorgedrungen
*äre, hielt diese Unternehmung ohne Mitwirkung der Russen
wVht für rätlich, auch fehlte es ihm an Geschütz zur Belagerung
der Donaufestungen. Er bezog deshalb vorläufig sein früheres
Lager auf dem rechten M'ücovufer zur Deckung der rechten
Hanke der Russen. Kaiser Josef erklärte sich damit einverstanden,
') GM. Karaiciay, den Suworow nach der Schlacht dankbar umarmte, da
•f »du Meiste iura Siege beigetragen", erhielt ein Chevauxleger3regiment, die Obersten
"otvith «nd Aufsess wurden in Generalmajors, die Oberstleutnants Fischer
0Bi l Kienmayer tu Obersten befordert. Für die russische Mannschaft wurden auf
^•kl dl 7000 Gulden verteilt, die Österreichische erhielt 6 goldene und 108 sil-
l, eme 1 ini 25. Juli vom Kaiser gestiftete „Militärehrendenkmünzen", dann eine drei-
4 B'Ü* Gratislöhnung. Kür ihre Leistungen während des Feldruges überhaupt, erhielten
l,eo Maria Tbetesienorden: FML. Splenyi, GM. Karaicray und HoTv i'li, die
Kienmayer, Fischer und Linde, dann Rittmeister Wolfskehl und
Hauptmann Borvitz.
Kriege unter Kaiser Jose! II.
U
2IO
wenngleich er bedauerte, „daß vcn diesem herrlichen Siege
keine weitere Früchte gezogen werden können l }".
An dem Tage, an welchem der Kaiser diese Zeilen schrieb,
fiel Belgrad.
Die Einnahme von BelgTad.
Die Beschießung von Belgrad hatte am 16. September au
den Batterien der gegenüber dem Konstantinopeler Tore erric
teten zwei Redouten und des Werkes an der Mündung
Dunavica begonnen. Wohl war die türkische Besatzung bemü
gewesen, die weiteren Arbeiten der Belagerer durch heftigti
Feuer, welches die Karrees der Kaiserlichen gefährdete r i,
stören, doch schwiegen die türkischen Geschütze bald, als scbd
nach dem dritten Wurf ein Teil der Raizenstadt in Flamme
aufging. Die Geschütze, insbesondere die Achtzehnpfünc
mit glühenden Kugeln, nährten den Brand die ganze Xadi
hindurch. Während derselben stellten die Belagerten ihre ze
störten Batterien wieder her und eröffneten am Morgen des t-
das Feuer vom neuen. Zwischen die Geschütze der Redoofe
auf dem rechten Saveufer wurden nun 6 Siebenpfünder un
4 zehnpfündige Haubitzen, dann 4 dreiliigpfündige Polier aüfg
führt und gleichzeitig eine neue Redoute südlich der Dona
errichtet, dann die Laufgräben eröffnet, die am 20. Septemb
bis auf 1 50 Schritt vor die Palisadierung gelangten s ).
') Kalter Josef an Koburg, 8. Oktober 1789-
') ,,Alle Schüsse [der Türken], welche über die Redouten weggingen, wi
den beiden Karrees sehr gefährlich. Kine Kugel flog durch das Zelt des FML. Coli
redo, durch jenes seines Adjutanten, schlug einen Korporal von Michael Wallis beti
nieder, dann erst durch den iwciten Geller einen Gemeinen von Brentano tot
den Türkbeimischen Karrees waren 7 Tote, 12 Blessierte, im Brentauoischen 8 T
25 Blessierte, von der Artillerie I Kanonier, 2 Grenzer, I Fuhrwesensgemei
I Dienstpferd blcssieiL, Aber um r Uhr fingen die achtzehnpfündigen Kanons aus
Redouten an und alsoglrich waren die feindlichen Batterien, eine ober dem Tor
Raizenstadt, eine in der Wasserstadt, welche den beiden Karrees so nachteilig
zum Stillschweigen gebracht." (K. A., F. A. 1789, Hauptarraee, X1U, 23.1
Während der Arbeiten in der Nacht des 20. kam es zu einem falschen
Alarm, der leicht verhängnisvoll hätte werden können. Das Opcralionsjournal meldet
hierüber: „Am 20. war man mit der Arbeit bis auf 150 Schritt vor die Palisade*
angekommen, obwohl sieb die Feinde den ganzen Tag durch ihr kleines Gewehr
unsere Arbeiten zu verhindern bemühten. Abends sollte das Emplacement für zwei
andere große Redouten bestimmt werden. Man ging bei der ersten ruhig bis beinahe
an die l'alisaden, die Trace für die Arbeit des künftigen Tages wurde ungestört nut
Faschinen belegt. Schon ging ein Bataillon von Ferdinand Toscana zur Deckung der
Vollen Her Arbeiten und nachdem die Nach-
tVnn&herung eines bedeutenden türkischen Eni
h als anrichtig erwiesen hatte, erteilte der Feldm.n
die Befehle zum Sturm auf die Raizenstadt. Er sollte durch vier
rCompagnien Fr< r, 9 Bataillone, 200 Scharf-
schützen und 4 Eskadronen, 18 Geschütze, 8 Haubitzen) a
fuhrt werden. 15 Bataillone wurden als Reserve bereit gest'-llt.
Die 1. und.*. Kolonne kommandierte GM. d'Alton, die 3.
und 4. GM. Sztäray; GM. Klebek, ein Neffe des FM. Loudon,
sich der Unternehmung, die von FML. Browne geleitet
wurde, freiwillig an.
Am 30. September 1 ), früh 5 Uhr, waren vier Bombardier-
schaluppen, die Kriey;$barke „Franz" und eine gr" jutte
lc Tranchee hinaus, schon hatte ein Bataillon Allvintzy die Arbeit ange-
lugea, als plötzlich, vielleicht auf einige Palisadenschüsse, das Bedeckungskoramando
«dl mit Cbereiluny in Jie Tranchee zurückstürzte uud samt den Arbeitern ein un<'
uer machte. Wäre über das Parapet hinausgefeuert worden, so würde diese
leoe Unordnung ohne Kolgen gewesen sein, da aber unsere eigenen Leute bloß
li, nicht j»egcu die Festung, sondern auf allen Seiten herurafeuerten, so ver-
mutete man in den rück- und seitwärts liegenden Boyaux, daß die vorderen
gen Seien, welches bei der Finsternis der Xacht und dem vielen
i- und Halt- Haltschreien' umso wahrscheinlicher wurde und man
nch dal Feuer aus diesen Boyaux. selbst einige Kartatschenschüsse gegen
■ler Verwirrung. Mit unaussprechlicher Mühe wurde die Ruhe wiederher-
. lern schon io Tote uud gegen IOO Blessierte waren. Unter den Toten
^ich der allgemein bedauerte würdige Major des Bombardierkorps Sed-
Vujezdetz. Ein Glück war es, daü die Feinde diese Desordre nicht
; keiner kroch aus den Palisaden heraus. Der Feldmarschall eilte sogleich herbei,
buchte alles in Ordnung und die Arbeit wieder in Gang, mußte aber Augenzeuge
itcn, der vorigen ähnlichen Unordnung sein, welche nur durch zur rechten
■ heben» Vorrückung von einem Bataillon Preis» ebenso geschwind als rühmlich
ii all hub den Grund solcher Deroutes auf immer: er befahl,
i leckung der Tranchee gar nicht mehr laden, sondern den Feind nur mit dem
nid niederstechen soll.' - K. A.. F. A. 1"Sq, Hauptarmee, Xlli
Nachricht eingetroffen, daß das bis gegen Grocka vor-
ne serbische Freikorps von einem gegen Belgrad vorrückenden ansehnlichen
nrückgedrängt worden sei. Das Eintreffen dieses Korps vor der
in dem Tage des geplanten Sturmes konnte eine verhängnisvolle Störung
I en, so daü FM. Loudon im Begriffe war, die Unternehmung zu vei-
'diitben. Da erbat sich lli utnant des Generalquartiermeister-Stabcs Mack die
ler Richtigkeit der erwähnten Meldung (Überzeugung zu
"TKhißr! I r er mit der Feldpost nach Grocka und ritt, dort aogc-
Irou bis au die Morava, ohne auf Jeu Feind zu stoßen.
"'cniUm sich Mack auf diese Weise von der Grundlosigkeit der eingelaufenen
hatte, eilte er wieder nach Belgrad zurück und konnte um ]
212
an der Spitze der Kri«*gsinsel vereint und eröffi: a.mt
Batterie an der Sauspitze das Feuer teils gegen di
teils gegen die Wasserstadt, l'm t, Uhr erschien FM. Loudor
in einer der Batterien gegenüber der Raizenstadt und b<
den Beginn der Kanonade, worauf sämtliche Geschütze das F<
■ ■n die Festung und alle Abschnitte ä'-r Vorstädte,
• >n jenen zwischen der Raizenstadt und den Palisaden eröffnet
um den Türken auch die Annäherung an diese zu erschw«
Kurz vor q Uhr verstummte auf ein Signal das Feuer
die Kolonnen rückten im Sturmschritt, mit küngendei
fliegenden Fahnen gegen die Palisadierung vor.
Die i. Kolonne, an deren Tete GM. Klebek, mar-
gegen die griechische Kirche, die 2. und 3. hatten Direkl
zwei hervorragende Moscheen, die 4. auf den Kami
tl Sturzes, der die Raizenstadt von der
So rasch wie möglich eilten die Freiwilligen der 1. K
l en die durch Geschützfeuer entstandene Öffnung vor und
1 auf den hinter derselben in aufgeworfenen Gräben sti
Feind l ), während die Zimmerleute den Eingang durch
morgen* den Feldmarschall bei dem Sturm auf die Festung begleiten. Durch
Beweis von rascher Entschlossenheit, aber auch durch seine unermüdlich«
alle ) sn de* Hauptarme« in deti ' 17H8 und 1
seiner Feder — hatte »ich Mack die Gunst Loudons in hohem Cn
Er war vom Feldmarschall, als dieser den Oberbefehl von 1
hatte, nicht eben gnädig aufgenommen worden; war Mack doch der au
Günstling Lacys! Und als Mack, entgegen den Anschauungen des Feldmanck
für einen energischen Angriff auf Belgrad sprach und sich weigert«, clie von
geäußerten Bedenken in einen Bericht an den Kaiser niederzulegen, wurd
Fcldmarschall scharf getadelt und aus dem Kriegsrat gewieten. Aber schon u<?'
kurzer Zeit verwandelte rieh diese Ungnade in ausgesprochene Gun
schon am r 17S0. zum Obersten beförderte und dann mit dem The
orden ausgezeichnete Mack bis zum Ableben erfreute. Nicht mm wenig
.itzung des Feldmarschalls dankte Mack den Ruf eines höchst bedeut
11 erwarten sei.
zwei Palisaden ausgehoh>
Hauptmann Bydeskuii mit seiner Avantgarde, welche das erste Feuer der
den Palisaden im Graben versteckten Türken unerschrocken aushi :
kleine I |a es warteten die übrigen Truppen
einmal itening derselben ab, sondern rissen mit last ungUah
Öffnungen su verschaffen, dur iie sich gleu
prellten und .•■ Palisaden
aufgewor!
tember 17
21$
iterttn. Die Kolonne folgte gegen das Banjaluk.i.r
ie dort befindliche Batterie, eroberte die sechs
itze derselben und verfolgte „ohne sich viel zu besinnen,
äsen und zu den Häusern fliehenden Feind gleichsam
Schritt vor Schritt und von Haus zu Haus durch mehrere
Gassen der Stadt, ja endlich bis zur Hsplanade der Festung und
ihn zuletzt, sich in die Festung und /.um Teil in den vt
deckten Weg zu werfen".
Den Freiwilligen der 2. Kolonne stellten sich größere 1;
!"mi.v- . doch gelang ea innen, in Verein mit den
nachrückenden Grenadieren von Kempf, die P.disadierung nieder-
trorauf der Gegner nach hartnäckigem Widerstand bis
iu dem gedeckten Weg zurückgetrieben wurde.
Koch heftigeren Widerstand fand die 3. Kolonne; die Pali-
rnußte erstiegen werden und erst die den P'reiwilligen
folgenden Bataillone entschieden dun Kampf und warfen die Türken
■ Festung zurück.
Sturm der 4. Kolonne wurde erschwert durch die
e Verteidigung eines von den Türken rechts des
Konstantinopel er Tore tzten aussp ringenden Winkels. Ihr
wirkte verheerend in den Reihen der Kolonne. Hauptmann
Plunquet, der die Freiwilligen führte, fiel von drei Kugeln
v-n und die Kolonne konnte erst weiter vordringen, als der
in Rücken und Flanken gefaßt, seine Stellung räumte. Er
wurde in die Wasserstadt bis zum Widdiner Tor getrieben und
r eine Kanone und einen Mörser.
Um 10 Uhr vormittag war die Raizenstadt und ein Teil
tadt erobert 1 ).
IM. I.oudon, welcher der Bewegung der Kolonnen bis zu
' disadierung gefolgt war, wurde hier durch den Schlag
Pferdes außer Gefecht gesetzt und mußte in eine Batterie
reiten Parallele geführt werden; an seiner Stelle übernahm
I U.Grai Pellegrini die Leitung der weiteren Unternehmung. Die
rte Linie wurde, trotz des heftigsten Feuers aus der Festung
■ n, Häuser und Gärten wurden zur Verteidigung
ichtet. 1 »ie 4. Kolonne besetzte den Abschnitt vom Widdiner
w bis zum großen Friedhof, die 2. und 3. jenen von da bis zum
Sherini Haman-Platz, die i. den Abschnitt von da bis zu den
iiäusern.
-.Dg XVIII.
Der Verlust der Kaiserlichen, welche 3 Fahnen, 11 GeschC
und 1 Mörser erobert und 20 I nacht S
{36 Tote und 295 Verwundete 1 . Der türkische Verl
ist nicht festzustellen.
Der Kampf in der Wasserstadt, in welcher die Besatz
der Raizenstadt sich festgesetzt hatte, dauerte auch 11
1. Oktober fort; nichtsdestoweniger war schon am 30. Septer
der Bau der ersten Parallele gegen die Festung bc-
und am folgenden Tag vollendet worden. Die Auffordern ng
Feldmarschalls zur Übergabe des Platzes, mit Hinweis auf
i>. n eingetroffene Nachricht von dem Siege bei Martine
wies Osman Pascha ab 1 ). Das Bombardement der Festung
demnach ununterbrochen fortgesetzt; wiederholt zündeten
ihenden Kugeln, doch auch die Belagerer erlitten n
1 utende Verluste, namentlich durch türkische Scharts«
die von Bäumen, Schornsteinen und sonstigen erhöhten Punktet
zwischen die Verbauungen feuerten. Kleinere Ausfälle der J Sri
wurden jedoch 8t ^reich zurückgewiesen.
In der Nacht zum 5. Oktober waren alle I
zweiten Parallel,- vollendet und beim Morgengrauen
schwere Geschütze mit erhöhter Heftigkeit zu spi
hing, bis in die Nacht des 6, mit Kugeln, Gts umbe
iien, Wachteln und Feuerwerkskürpern überschüttet|
in Brand; das Feuer der Belagerten, anfangs ziemlich
tummte nach und nach, da die meisten Geschütze unl
bar geworden waren. Schon am 5. Oktober war die Jmlt
eitcle von Belgrad mit Bewilligung Loud'
Mor 3 6. erbat Osman Pasi tteu I5tägigen \Vaff>-
stillstand, um Verhaltungsbefehle vom S<
..Nicht 1-- Stunden", hefl l.oudon zurücksagen und erst na
gesetztem 24s.tundigt.-m Bombardement gewährte er ilim Stand
An dictum luge starb io Scrolin FZM. Rouvrny an einem hit*i;;tn Fi»
i'aschas ?i □ sckershal
leb crh.iltcn und gelesen, worin nir mit die Nachricht gibt, als v.
geschlagen und mich flu
belagert werde, in jedem Fall aber ,, u uri( j bin '
allein VorTAl über ein Jahr lang verteilen. Was I
;i Listen n
machen, daü Ihr je de
lu kommt ganz
K. A.. 1
ikzeit zu dem Entschlösse, die Festung gegen freien Abzug
zu übergeben oder vollständige Vernichtung zu
nach 3 Stunden kamen Abgesandte des Paschas
mit der Erklärung, daß er bereit sei, gegen die gestellte Be-
u kapitulieren.
Am 8. Oktober gegen Abend trafen die von Osman Pascha
unterschriebenen rCapitulationsbedingungen nebst den Schlüsseln
stun^ r im Lager des Feldmarschaüs ein, worauf sofort die
Grenadierbataillone Kempf, Nicoletti, Sebottendorf und St. Julien
-kadron Erdody-Husaren auf das Glacia ruckten und
•re der Festung besetzten ; am Vormittag des o, wurde das
Innere des Platzes und die Wasserstadt besetzt, während die
>n mit allen Habseligkeiten, mit Weibern und Kindern
ndrianer Tor hinauszog und längs der Donau lagerte 1 ).
Man zählte 4883 Bewaffnete zu Fuß und 1088 zu Pferd, 682 Kranke
und Verwundete blieben zurück. Den Bewaffneten folgten
ier urni 2670 Kinder, dann 1771 Packpferde und 6jo be-
ladene Wagen. An Geschützen wurden vorgefunden 351 metallene,
rne Kanonen, 34 metallene Polier, ferner 6000 Zentner
Pulver. «500 Zentner Blei, eine Menge Stückkugeln verschieb
I ' schaiken und 45 mindere Schiffe.
Die Einnahme von Belgrad kostete den Belagerern ti Stabs-
offiziere, dann 290 Mann tot, 28 Stabs- und Oberoftiziere,
Mann verwundet; 45 Mann wurden vermißt 2 ).
Die Schlußoperationen des Jahres 1789.
Mit Sehnsucht hatte Kaiser Josef dem Ergebnis der Unter-
,iuf Belgrad entgegengesehen; umso freudiger bewegt
.Am 9 , um 10 Uhr früh, flog die türkische Garnison an bei dem Semendrianer
.en, allwo ein Grenadierbataillon zum Spaliermachen beordert war. Der
A»«HMg geschah im Anfang sehr ordentlich, in der Folge aber, da «ie U
'"f dem beslimmten Platz zwischen der Donau und der Wasserstadt abgelegt hatten,
* lQ g e« hei Abholung ihrer Bagage etwas unordentlicher zu, womit bU den ganzen
Vier Offiziers waren am Tor Bestellt; erslerer bemerkte die Zahl der
^"Tnirrten tu FuU, der »weite jene zu Pferd, der dritte hatte den Auftrag, die Pack-
ind Wogen, der vierte endlich die Weiber und Kinder zu zählen." (K. A.,
-e, XIII, 22.)
"■} Anhang XIX. 1 1 »au 50 Jahre früher hatte I-.M. Wallis, desseu Nefte
'TTiniandjnt von Belgrad wurde, dem Vater des jetzigen Befehlsba! ■
"»«Ol die Festung übergeben und als diese damals an die Türken verloren
• thringen bei der Arme:, während jetzt sein Enkel,
int, die erste Kanone auf Belgrad abschoß.
210
war er, als ihm die Nachricht von dem Falle der Festung zukam
und in warmen Worten der Anerkennung dankt-- er den !
marschall dafür. Gleichzeitig drang er auf weitere
nehmungen. „1>i>- wichtigstes Betrachtungen zum Beetee
Staates fordern unentbehrlich," schrieb er am 12. Okr.
IM. Loudon, „daß noch in dieser Jahreszeit das Außei
gewendet werde, um den Rest der guten Witterung zu benütz«
auf Orsova etwas zu versuchen und dem Staate durch
Einnahme, wenn sie noch möglich wäre, die Gelegenheit zu v
schaffen, einen ebenso geschwinden als vorteilhaften Fri
machen zu können, welches ich also Ihrer klugen Beurteilu
wie solches bewerkstelligt werden könne, bloß allein nach d
Umständen ganz überlasse. Nur ist das Äußerste und zwar ;
folgenden Ursachen diesfalls zu versuchen: Erstlich können 1
die Russen, die eben jetzt wesentliche Operationen anfang
ohne daß sie sich darüber zu beschweren Ursache hätten, ni
ganz verlassen und in die Winterquartiere rücken. Zwei -
von den Türken keine Zession von was immer zu hoffen,
man nicht im Besitze hat; also bliebe ohne die Eroberung v.
Orsova doch immer das Banat schlecht gedeckt. Endlich m
man noch diesen Augenblick der Betäubung von den Türk
benutzen, um soweit als möglich unsere Vorteile auszud'
Ei Im i'iiter, 19. Oktober, befahl Josef, „dal.
dem es hauptsächlich bei dem zu negoziierenden Friedeneschlua
immer auf das uti possidetis ankommt, von nun an auch getracht
werden muß, alle Gegenden in Serbien sow nur in
lieh zu besetzen". Der Schwierigkeiten der \
halber riet der I ilazu vornehmlich das Freikorps Mihalje
zu verwenden. Die Postierung sollte bis an und üb Mors
edehnt werden. Der Kaiser genehmigte die von Loudon
an t ragte Instandsetzung Belgrads und gab zugleich Weisun.
daß beim Entwürfe des bezüglichen Planes auf den möglichen
Verbleibens der Festung !>• reich Rücksicht zu nehmen
un<; et auf der Kriegsinsel und der Sauspitze anzutntf
An dem Tage, an welchem der
wegen der Einnahme von Belgrad abhalten ließ, kam ih;
Nachricht zu: FZM. Fürst Hohenlohe hatte
nd 8. Oktober ein türkisches Korps gescl.
I * i • ler rürken bei Focsani und am Boda
dia und hatten di tür Sieb«
-•:
-entlieh vermindert. Der September verlief denn auch
an der Bebenbürgischen Grenze in vollständiger Ruhe. Anfang
Oktober jedoch trafen immer bestimmter lautende Nachrichten
im Hauptquartier des Fürsten Hohenlohe ein, daß Kara
.pha Pascha von Craiova her über den VulkanpaD ein-
zubrechen gedenke. Die Wege aus der Walachei dahin wurden
■essert und nach und nach türkische Truppen, 7000 Mann,
nach Vajdeni, eine Vorhut von 3000 Mann nach Porceni vor-
geschoben.
l'/.M. lürst Hohenlohe, welcher beschloß, dem beab.v
fall durch einen Angriff auf die Türken zuvorzukommen,
•n 5. Oktober am Vulkanpaß ein und brach um 10 Uhr
- des 0. mit den dort konzentrierten Truppen, 3 Bataillone
Sßleayi, 1 Bataillon des 1. Walachen-Grenzregiments, je 2 Divi-
Savoyen -Dragoner und T ose ana- Husaren, walachische
Scharfschützen und Freiwillige zu Pferd nebst 6 Geschützen,
liegen Porceni auf. Um 3 Uhr morgens erreichte das Korps die
Grenze und rückte nach dreistündiger Rast weiter vor. Die Vor-
hut, : Bataillone, 10 Züge Kavallerie, die Scharfschützen und
lügen nebst 2 Geschützen, führte der Kommandierende
■"•lbbt; mit 60 Schritt Abstand folgte das Gros. Um 11 Uhr vor-
reichte die Vorhut deu Ausgang des Passes von Porceni
und vertrieb die feindlichen Feldwachen, worauf die Türken in
taabdehen Haufen vorbrachen, jedoch nach kurzem Kampfe zu-
wiesen wuri
i ZM. Fürst Hohenlohe ließ nun seine Truppen unweit des
lan Türken geräumten Lagers in Schlachtordnung auf-
marschieren. Ungefähr eine Stunde später kehrten die Türken
. zurück und richteten den Hauptangriff gegen den
iserlichen, wurden jedoch von der Infanten. •
zurückgeworfen, „so daß die Kavallerie, die schon in voller
tschaft stand, loszubrechen, zu ihrem Verdruli nur Zuscii
ge der Feinde bleiben mußte". FZM. Klirrt
Hohenlohe postierte nun seine Infanterie auf den Höhen zu
iten des Debouches, die Kavallerie in der Ebene und
blieb die Nacht über in dieser Verfassung, uhne jedoch
■ belästigt zu werden.
Während der Rekognoszierung am 8. morgens bemerkt'-
henlohe den Anmarsch einer Kolonne Infanterie nebst
•^iner kleineren, aus Reiterei bestehenden Seitenkolonne gegen
den rechten Flügel seiner Truppen, worauf er die Gewehre er-
die Kavallerie aufsitzen Heß. Unmittelbar darauf
öffneten die Türken ein heftiges, aber 'wenig wirkaal ^chüti
■ las von kaiserlicher Seil rt mit voller Wirkm
widert wurde. Trotzdem drangen die Türken tapfer \
Überschütteten die Linien der Österreicher mit einem
Hagel von Geschossen, daß Hohenlohe einen Teil der Ka
zurücknehmen mußte. Dadurch ermutigt, rückten d
türkischen Reihen bis nahe an die Stellung der K
heran, die rückwärtigen drängten mit Ungestüm na
Dieser Augenblick schien dem Kommandierenden ^
für die Verwendung seiner Kavallerie und deren Attacke
so glänzend, daß die Türken nach kurzem Widerstand in
Flucht zurückeilten, verfolgt von den österreichischen R
1 >urch diese Attacke wurde auch ein Teil der türkischen Inf.r
kolonne, die einen Angriff auf das den äußersten rechten I
Stellung Hohenlohes bildende Bataillon des i. YValache
Grenzregiments unternommen hatte, abgeschnitten und.
I ürken die Brücke von VafdenJ nicht mehr erreichen k
jf 20 Mann, die sich gefangen gaben, niedergemacht.
Der feindliche Verlust wurde auf 1500 Mann geschät
darunter der Kommandant des Porcenier Mehei
Pascha; ; kleine Geschütze, 32 Fahnen, viele G
zahlreiches Schlachtvieh und Vorräte fielen in die Hände
Österreicher, die 19 Tote und 41 Verwundete, dann .j t<-te an-
te Pferde hatte
Kaiser Josef war durch diesen Erfolg auf das frei
■ ' -ht. ..Die so schnell aufeinander gefolgten mehre
■ ieb er am 14. Oktober an Hohenlohe,
reu Waffen ebenso sehr zur Ehre als dem Staat zum h>«
rt'il und Bis haben mich und das ganz.- Publikm
1 \<>r Freude außer Fassung gebracht *). ' Er wünscht
kikng .W, xx,.
») Der Einruj; «ab Klebe); in Wien raii d
ungeheuren Jubel. „Cttait un »peclxcl
ueriogin Elizabeth am 12. Oktober ihrem Gemahl, ,,et '-.iit pleorer d'»l*'
nplie de mondr
int ilc juie; toutes li rnent a Vi
urtlc die Freude, als bald Am
-tenlohe» eintraf. . . ei roos '*
;r dringend die Besetzung der Donauförstentünier, von der er
jchleunigterj Abschln vorteilhaft«! Friedens erhoffte.
Sowohl Prinz (Coburg als auch Fürst Hohenlohe zögerten
Bem Wunsche nachzukommen, obwohl sie die zu über-
Schwierigkeiten nicht unterschätzten 1 ). Ersterer hatte
Ue Ajiordnungen zum Beziehen der Winterquarti-
I Roman getroffen und die Truppen waren
•um Teil im Mars, : iffen, als ihm die !'.< -
tTQQg der Walachei dringend empfohlen und ihm hiezu auch ein
i-i! der siebenbürgischen Truppen zur Verfügung gestellt wxa
Nachdem sich (Coburg Dach Möglichkeit der nötigen V
ines (Corps versichert hau--, wandte ex sich g«
st, von wo schon am 22. Oktober Abgesandte bei ihm
igt waren, welche um kaiserlichen Schutz baten. Am
'O. November hielt der Prinz seinen feierlichen Einzug- in Bukarest
Gleichzeitig mit den Truppen Koburgs rückte das sieben-
te Korps durch den Vulkan-, Kotenturm-, Törzburger
ux\<i Tömöser Paß in die Walachei; die durch die beiden letzt-
ue cris i-i jubilations dans Irs nies; le s.dr l:i vill.-
■•ment illumince et ceux qai n'avaieut pas leur- maisons illui
ivaut d'aller au theätre im instant dans vos ciiambres,
i- pas pa y rester uo quarl d'beure laut Je vacarme sur la place de la Bourg
rona ne le croiriez pos, mais depuis trois jours personne ui cn ville oi
- les faubourgs nc peut fcimer l'oeil ; on tire des fusces, 011 voit des trotipes
ii se prornenent dans les rues pendant la nuit ; on rit, on danse,
la musiijue et il y a cu defense d'empecher le peupb -er aller ü
; 'efl donnent-ils en plcine. Ou voit sur tous les visages la joie et le
c*>t»kntrnient, entin l'Kmpercur tru-me est etonn6 de la vivacite de l'allcgresse du public."
„Ich sehe die Vorteile vollkommen ein," meldete Fürst Hohenlohe am
Jktobcr an l.oudon, „welche aus der Besitznehmung der Walachei sowohl für
'.i^e Kampagne als für die Friedensverhandlungen erwachsen müssen. Mili-
ii betrachtet, ist diese Operation in Ansehung d« Wege, deren es keine anderen
neuen* bekannten Passe gibt, zwar schwer, doch möglich. Sonst aber
'mdes sich Schwierigkeiten, die unendlii !> schwer, manche auch gar nicht zu heben
z,. B. alle Regimenter in Ansehung d« Montur, der Feldrequisiten,
Kavallericpferden, in einem Zustand, der notwendig ganz hergestellt sein muli,
W «ie für eine künftige Kampagne dienstbar sein sollen. ind die Grenz-
Uchci ron den Türken so übel zugerichtet, dati kein Unterkommen U
•roßer Nachteil für die seit dem Marx im Felde stehenden Truppen
ländlich ist der Nachschub der Subsistenz aus Siebenbürgen
*'»chei schlechterdings ohnmoglich, weil hiezu auch nur die Pässe da. diese aber
u *eit in das Frühjahr wegen Schnee unwandelbar sind. Ob also in der Walachei
tenz zu finden - a wünschen als zu hoffen." iK. A.,
■ R. 1789, Hauptarraee. X.
genannten Pässe vorrückenden Kolonnen. 8 Bataillone und 1 2
kadronc-n, wurden dem Prinz cm Koburg zi: n und
Winterquartiere bei l'r/ireni und Rosi de v r Rest t
siebenbürgischen Korps wurde auf das rechte Alutaufer verle
Auch FM. Loudon beeilte sich, den Weisung ') '
nachzukommen. Eine unmittelbare Folge des Falles von B
war die freiwillige Kapitulation von Semendria am it. Oktob
und die Räumung des Postens von Passarowitz durch die Türk
Die Donau war nun bis Orsova frei, auch konnten .
Streifungen unternommen werden, um die Verbindung zwisch
Serbien und Bosnien zu unterbrechen, wozu EM. Loudon bere
die nötigen Anweisungen erteilt h.
Nachdem Fit Graf Michael Wallis von Wieo
war, um den Befehl über die Truppen bei Belgrad zu übern
begab sich FM. Loudon am j8. Oktober nach Orsova, um
Einleitung zur Bezwingung dieses Platzes zu treffen.
Teil der Truppen konnte in den Winterquartieren der Ruhe
;,r die Unternehmung auf Orsova hielt l.nudon das unt
FML, Wartensleben im Banate stehende Korps, verstärkt dur
die bei Pancsova unter FML. Reisky und Harrach vereinigt
Abteilungen, im ganzen etwa 10.000 Mann, für .. • ■nd.
Schon (teneral Veterani hatte (1687 auf di
der Donauenge bei Orsova und insbesondere auf jene der 3' 1
abwärts gelegenen, tVi km langen, in der Mitt 300
breiten Insel aufmerksam gemacht und im Jahre tö^i began
man mit der Errichtung n auf de
Während des Zeitraum« hen dem Karle»
dem Beginn des Krieges von 1 7 16 hatten die Türke
gen bei und auf der Insel vervol
mden nunmehr aus einer vierseitigen, basdonierten, durc
adierung und Verhau verstärkten Redoute bei ' >r>ova, ei»
ebensolchen auf der Insel und einer dritten auf dem r
Donauuler bei l'ekija. Als nach dem vvitzer 1
! in den Besit -langt war, wurden Du
vollständig ausgebaut und erhielten schon z
Zeit zum grölJti-n 1 « - 1 1 die Form und Ausdehnung, welche
te noch haben. Nach dem Frieden von Belgrad (17
rsova den Türk.
!es Krieg« gegen die Pforte |
Onov* xu\ Ualiin «chlechtweg die „Inselfcstu-
a*ani »u:
2^ I
FMTr. Graf Wartenslebea hatte bereits am 24. Oktober
ein LagW an der Westseite des Allion bezogen. Die Aufforderung
kaiserlichen Generals zur Kapitulation beantwortete der
Kommandant der tnaelfestungj Mehemed Tahir Pascha mit der
iner 24Stündigen Frist, damit er von dem
er zu Kladovo Verhaltlingsbefehle einholen könne. Da die
Fr, rieh, ohne daß eine Antwort von Seite des Pascha Bf
Ließ FML. Wartensleben am 28. Oktober, nachdem an
•n Tagen und wahrend der mondhellen Nächte die
-AI bis zum linken Donauufer rekognosziert worden
waren, den Bau der Batterien beginnen. Aber der mit Regen-
und Schneegestöber eintretende Spätherbst vermehrte die
rigkeiten der Belagerungsarbeiten; die Wege wurden
>s und der Wasserstand der Donau stieg so sehr, daß auch
*ü! Kommunikationslinie verzichtet werden mußte, da die
Tschaiken nicht mehr stromaufwärts gebracht werden konnten.
Auf eine zweite Aufforderung zur Kapitulation antwortete
nCehemed Tahir mit höflich gewundener Ablehnung. Während
trBan der Batterien fortgesetzt wurde, unternahm <iM. Fabri
gegen den mit 8000 Mann < bei Kladovo stehenden
von Widdin, der jedoch die Ankunft Fabris nicht ab-
wartete. Kladovo, das Hauptdepot für Lebensmittel bei den Fin-
len der Türken gegen Mehadia, kapitulierte darauf am 9.
v einher.
Die Belagerungsbatterien vor Ada-Kaleh waren inzwischen
et worden und schon am 5. November hatte dieBeschieUun-^
begonnen. In der Nacht zum 9. wurde, unmittelbar an der Donau
Ibei Värciorova liruckamt), ein Laufgraben eröffnet, den man
;s des linken Ufers aufwärts zog und in den folgenden
[iten verlängerte, so daß er bereits am 12. die obere Spitze
'L-r Insel überflügelte.
Das F"euer der kaiserlichen Batterien hatte nicht die erhoffte
^V-rkung; selbst die von den Höhen des Allion geworfenen sechzig-
PHindigen Bomben vermochten den Kasematten keinen wes.-nt-
hchen Schaden zuzufügen. Da an eine Bezwingung der Insel*
selbst bei ununterbrochener Beschießung nicht zu denken
i ir, das Herannahen des Winters aber gebieterisch den Küek-
u g aus den gänzlich ten Gebieten und die bessere Unter -
r *»gung der Truppen erheischte, so beschloß Loudon, das Gros
**®s Belagerungskorps zurückzuziehen und in Winterquartiere zu
■n, die- Belagerung aber in eine Blockade zu verwandeln.
:
b
Das Kommando über die hiezu bestimmte Abteilung,
ziere und 724 Mann Infanterie, eine Anzahl Scharfschützen des
walachisch-illyrischen Grenzregiments und die nötige Artillerie-
mannschaft übernahm freiwillig- der Oberst und Kommandant des
Infanterieregiments Baden-Durlach, Graf Auersperg. Zur Siche-
rung der Verbindung mit den Magazinen wurden am nordwest-
lichen Fuße des Allion 1 Bataillon, in Zsupanek 1 Husarendivision
und in Mehadia 1 Bataillon und 1 Husaren division aufgestellt').
Während das Gros der Truppen in die Winterquartiere zu
rücken begann, reiste FM. Loudon nach Wien.
Ea kann nicht behauptet werden, daß für Kaiser Josef IL
ein zwingender Grund vorgelegen war, zu einer Zeit an einem
Kriege teilzunehmen, da weder die Beziehungen Österreichs zum
Ausland, noch weniger aber die Verhältnisse im Innern des
Reiches ein solches Unternehmen begünstigten. Über die Haltung,
welche Preußen einnehmen würde, sobald das Heer des Kaisers
an den äußersten Grenzen des Reiches gebunden war, hätte man
n Augenblick im Zweifel sein dürfen, selbst wenn man, wie
dies anfangs tatsächlich der Fall war, mit der geringen Unter-
nehmungslust König Friedrich Wilhelm II. rechnete; was aber
die Verhältnisse im Innern des Reiches betraf, so war es niemand
geringerer als die Bundesgenossin des Kaisers, die, trotze''
dessen Mithilfe in dem Kampfe gegen die Pforte dringend be-
durfte, nachdrücklich auf die beginnenden Unruhen in Bel^e
aufmerksam machte und deutlich genug zu erkennen gab, daß sie
seine Zuversicht nicht zu teilen vermochte 2 ). Es hatte längerer
Zeit bedurft, um den Kaiser für die Bundesgenossenschaft mit
der Zarin zu erwärmen; sobald er sich jedoch dazu entsch! "^' n
hatte, erfüllte er auch dir Bedingungen des Vertrages weit über
die eingegangenen Verpflichtungen hinaus und wie er alles, w&&
er sich einmal entschieden, mit leidenschaftlichem Fifer ergriff'
so trat er auch mit hochgespannten Erwartungen in einen Kriege
der furchtbare Opfer gekostet 1 ') und dessen im allgemeinen weni/
:
') Die Inselfcstung ergab sich nach fünfmonatlicher Blockierung am r6. April I"
*) Kaiser Josef an Katharina, 30, August 1787 : Katharina au Jos
30. Oktober 1787.
•) Abgesehen von der verbUtOJsm&Sig geringen Anzahl vor dem Feinde Ge-
bliebener, zahlte die Armee von Anfang Juni 17SS bis Ende Mai 17 So 1 72.000 Kranke,
von welchen 33,000 starben. Die Kriegskosten beliefen sich im Jahre 178N auf
30.07 1.004, im Jahre 1780 auf 42,994.268 und im Jahre 1790 auf 54,164.741 Gulden,
demnach im ganzen auf 136,830.913 Gulden.
Ergebnis ihn körperlich und seelisch zusammenbrechen
vor eine Katastrophe .stellte.
ier dieses Ergebnis darf doch weder den äußeren noch
en inneren Verhältnissen der Monarchie allein zugeschrieben
erden, sondern vielmehr auch der durchaus verfehlten Ki
hrung.
1 i.h heute schwer verständliche System Lacys, durch 1 keckung
Inien entscheidende Erfolge herbeizuführen, schon im
Folgekrieg angewendet und zwar, wie man in ni. to-
benden Kreisen überzeugt war, mit dem bestmöglichen Eri
ihm in dem Kriege gegen die Pforte, angesichts der fast 200 M>
Grenzlinie, eine s.u ungeheuerliche (Testalt an; die,
uu des großartigen Aufwandes an Truppen überall schwache
ordonlinie wurde denn auch beim ersten Anprall der Türken
en und schon das erst«- Kriegsjahr hätte eine ver-
■ Wendung nehmen können, wenn die Kaiserlichen
mit einem anders gearteten Gegner zu tun gehabt hätten.
ie sehr man aber trotzdem von der Zweckmäßigkeit des Kordon-
I war, dessen Anwendung doch nur dann einen
hein von Berechtigung gehabt hätte, wenn man auf einen Ver-
•n gewesen wäre, erhellt aus der Tat-
che, daß es auch im zweiten Kriegsjahr beibehalten wurde.
loch in diesem bedeutende, ja sogar glänzende äußere
erzielt wurden, so sind sie jedenfalls nicht der Zweck-
eit jenes Systems, sondern vielmehr gerade dem Umstände
^uscllreiben, daß von seinem inneren Wesen, oft genug gegen
ii Willen des obersten Kriegsleiters und seiner Ratgeber, ab-
wichen wurde. Prinz Josias Koburg allein scheint damals er-
nnt zu haben, daß das Schwergewicht der Operationen des
□ Heeres am linken Flügel lag, daß ein wuchtiges Vor-
desselben in der Richtung auf die osmanische Operation»'
sis, gegen Sofia, den rechten Flügel degagieren mußte, der
♦rliaupt. wie der Verlauf der Ereignisse bewies, nur bis zu dem
itpunkte gefährdet war, da die Operationen des galizisch- n
d siebenbürgischen Korps sich fühlbar machten.
Es kann freilich nicht geleugnet werden, daß die veoig
he Kriegführung Potemkins Zweifel und Besorgnisse
serlicben Hauptquartier erregen und die Untemehmungs-
t in demselben lähmen mußte, gerade deshalb aber war es
ten, den Taurier mitzureißen, statt sich durch ihn
en zu lassen. Aber die Leitung der Gesamtoperationen
les kaiserlichen Heeres lag in den Händen Lacys, der in seiner
sonst zweifellos sehr verdienstvollen kriegerischen Laufbahn nie
Feldherrntalente aufgewiesen; FM. Hadik aber, alt und gebrech-
lich, zeitweise schwer leidend, mußte deshalb schon versagen.
Befremdend ist, daß auch FM. Loudon jene Energie ver-
missen ließ, die man früher an ihm gekannt. Mangel an Tatkraft
in seinen Unternehmungen hatte sich schon im bayrischen Erb-
folgekrieg gezeigt und auch in dem Feldzug gegen die Türken
tritt er merklich genug zu Tage. Anfangs ganz übergangen, wirf
Loudon dann zum Heere berufen und er folgt nur zögernd d^ni
Rufe, noch mehr zögernd übernimmt er den Oberbefehl aus clen
Händen Hadiks und besteht dann mit Entschiedenheit auf IEr-
teilung bestimmter Befehle, ehe er an die Unternehmung gt-_
Belgrad schreitet. Es ist schwer, diese Handlungsweise aus d«ni
Wesen des Helden von Hochkirch und Kunnersdorf, von LancL«s-
hut. Glatz und Schweidnitz abzuleiten. Ihre Erklärung ist df^-on
auch gewiß nicht dort zu suchen, sondern in den Verhältnissv «n,
die Loudon schon seit Jahren umgaben.
Noch bei Lebzeiten der großen Kaiserin wurde es bemer-lit,
daß Loudon nach und nach neben Lacy in den Schatten trat;
zeigte sich dies noch mehr, als die Leitung der militärischen (3-e-
schäfte vollends in die Hände des Mitregenten gelegt wurde
und dieser dann, nach dem Tode Maria Theresias, ungehindert
nach eigenen Anschauungen oder mehr noch nach jenen Lac
handeln konnte. Auf Loudons bescheidene und sensible Nal
mußte die Erkenntnis, daß er das Vertrauen des obersten Kriej
herrn nicht besaß, niederdrückend wirken, mußte ihn nach ur»3
nach selbst zweifeln lassen an seinen Fähigkeiten, deren er si<
nie selbstbewußt gerühmt» ihn nötigen, sich noch mehr in AC 1
Hintergrund zurückzuziehen. Und da man in Zeiten der I
drängnis ihn wieder vor die Front rief, mag er nun selbst g^
fürchtet haben, der verantwortungsvollen Stellung nicht gewaci
zu sein. Diese Empfindung drückte all seinen Unternehmung*
den Stempel größter Vorsicht und Behutsamkeit auf, der jede
falls nicht zu den Merkzeichen eines Feldherrn gehört, weicht
gestützt auf das volle Vertrauen seines Monarchen, auch
einem augenblicklichen Mißerfolg oder Fehlgriff nicht zurüc
schreckt, nicht zurückzuschrecken braucht. Die Überzi-
daß er an Stelle des mangelnden Vertrauens seines kaiserliche
Herrn jenes der Armee besaß, die ihn fast abgöttisch verehi
konnte Loudons Selbstbewußtsein leider nicht kräftigen;
nd und tastend gfing er vorwärts jeden Schritt erwäf
drückt durch den Gedankt - man seinen
nungen kriti vielleicht skeptischen Blickes folgte.
ruuli beachtet werden, wenn tnan dir Leistungen l.nudons
im ba)Tischen Erbfolgekrieg und in dem Kriege gegen die Türken
richtig 1" will.
Hatte irrische Erbfblgekrieg dem Heere selbst wenig
seine Kräfte zu zeigen, so gab es in
■n Kriegsjahren Momente genüge in «reichen die rüchtig-
imung&lust und Ausdauer der habbburgischen Truppen
glänzend zu Tage trat. Die .Schlachten von Focsani und Marti
die Kämpfe an der siebenbürgischen Grenze und im Banst, der
Sturm auf Belgrad, zeigen die Leistungsfähigkeit der kaiserlichen
im hellsten Licht, lassen keinen Zweifel darüber, was von
ihr zu erwarten war wenn sie '_:;ut geführt wurde. Es sind
auch ihre Taten allein, welche das Feldzugsjahr 178g triumphierend
• n man weiÜ das heute, damals war man davon
nicht allgemein überzeugt; die Mehrzahl, auch der Militärs,
Michte den Erfolg noch immer in einem System, das erst unter
lüägen jenes Mannes zusammenbrechen sollte, der zu dieser
in unbekannter, untergeordneter Offizier des französischen
ä, Erholung suchend seiner korsischen Heimat zueilte . . .
Und da das Kriegsjahr 178g zur Neige ging, begleitet von
'ibel über die Erfolge des kaiserlichen Heeres, von o
lue Nachrichten einander auf dem FuÜe gefolgt waren, sahen nur
wenige, daß immer dunklere Wolken sich um das R.e4ch zu-
sammenzogen, erkannte vielleicht der sterbende Kaiser allein,
r es einem Felsen zugetrieben, an dem es zu zerschellen
-.1 11.
Die Unruhen in Belgien.
Erfüllt von den modernen Ideen seiner Zeit, hatte Kaiser
Josef schon als Mitregent versucht, Neuerungen in der Ver-
fassung" und Verwaltung - des Reiches einzuführen, das er zu eiflefl
einheitlich organisierten Gesamtstaat umzugestalten gedachte.
Nach dem Tode Maria Theresias, deren Staatskunst darin
gegipfelt hatte, das aus so verschiedenen Volks- und Staat
elementen bestehende Reich ,,bei möglichst geringer Schädigung
der historischen Sonden-echte fleT einzelnen Tänder durcli eil
starke dynastische Regierung, unter Mithilft* eines bevorrechtet*
Gesamtadels und einer reich bedachten katholischen Priestersch^ft*
die als ausgleichendes und verbindendes Moment ihre Wirkt»*8
tat, zusammenzuhalten'', glaubt« Josef die Zeit gekommen, di-
Neuerungen bis in ihre letzten Konsequenzen so rasch als n •
lieh in die Staatspraxis umzusetzen. „Überzeugung, Ehrgeiz B *•'*
I i mperament trafen hier mit einem schrankenlosen Eigenwill ''•'
mimen, um eine Flut von Neuerungen zu erzeugen, die d<^ >m
Historischgewordenen keinerlei Rechnung - trug"en und in cin«^"
Staate von der Eigenart Österreichs umsoweniger leicht Wur
fassen konnten, als sie mit jener unruhigen Hast ins Lebt
rufen wurden, mit der der Kaiser, wie er selbst sagte, von alle t 1 *-
was er unternahm, auch gleich die Wirkung verspüren wollte 1 } -
Die kirchlichen Reformen Josefs, die Toleranzge.se t
Bischofseid, die Klosteraufhebung, die neue Ordnung der Diöze*
die Generalseminare etc. zielten dahin, jeden Übergriff der Kire
in den Machtbereich des Staates zu verhindern und dadurch Kra
und Anseilen desselben zu stärken; durch seine Verfassung^
Verwaltungsreformen aber, Einschränkung der Macht der
und der politischen und sozialen Vorrechte des Adels, suchte
•i'.r, 14S.
f.
politische Sonderlebeu im Staate aufhören zu machen und
I Miktionen von einer einzigen zentralisierten Administration
r.'n zu : 'vn Stelle eines roderalistisch-feudalerj St
i ein rollig modernes Eentralistisch-absolutes, in welchem
die Befehle des i'ürsten als (jesetze galten, die ein abhäng
und willenloses Beamtenheer zu vollziehen hatte
I 1 greifenden Neuerungen exregten bei jenen, deren
oft freilich empfindlich aber gewiß nicht ungerecht
anfangs Unzufriedenheit, dann immer energischeren
1, die anderen aber, denen sie zweifellos zugute kamen,
standen ihnen verständnislos gegenüber.
Der erste Bedenken erregende Widerstand gegen die Reform-
Kaisers i-rhob sich in den Niederlanden, wo Josef,
ein Plan, diese Provinz gegen näherliegende Territorien
einzutauschen gescheitert war, an eine Umgestaltung der Ver-
ig und Verwaltung schritt, um sie jener der anderen Lander
seine* Reiches anzupass
War schon der Charakter des belgischen Volkes einer plötz-
Erafuhrung einschneidender Reformen abgeneigt, so wurden
.eiten noch wesentlich vermehrt durch die räumliche
nung de9 Landes vom Reiche und die gefährliche Nachbar-
schaft des kleinen, aber freien, selbständigen Holland und des
v, ji inneren Kämpfen durchwühlten Frankreich. Der Entschluß
II., eine Provinz zu reformieren, die im Falle von Ver-
geh so schwer zu behaupten, war und mit
hr verbunden.
Die belgischen Provinzen bestanden aus dem Herzogtume
Trabant, den Grafschaften Flandern, Namur und Hennegau, aus
der Herzogtümer Limburg, Luxemburg und Geldern.
Provinzen hatte ihre aus zahlreichen Rechten und
e Verfassung, eigentümliche Gerichtsbarkeit etc.
• inzelne Landschaften und Städte bildeten einen klebten
at mit besonderen Privilegien. Unabhängig voneinander wie
'rovinzen, waren auch die in jeder derselben — Luxemburg
mmen - aus dem Klerus, Adel und Bürgerstand zusammen-
nde, welchen die Entscheidung bezüglich der von
rung geforderten Subsidien, die Sorge für die Einhaltung
tze etc. oblag. Fin permanenter Auascbufi besorgt«
iirchführung der Beschlüsse der periodisch tagenden General-
der Stände. Anderen Behörden, wie dem souveränen
. Brabant un< von Hennegau, oblag U die
Prüfung der Verfassui igkeit der von der l<e.
gehenden Gi Die Provinzen Brabant und Limburg
eine Art \". a ^Urkunde, die „ Joyeuse Enfc
die dem Volke darin gewährten großen Freiheiten de
der Niederländer bildete. In dem letzten <! \rtikel de
selben hieß es, da mg der Prii
.Monarchen den Untertanen die Einstellung ihrer Dienst
vielen Sonderprivi \ an n wohl nichl
imtwohl zu fördern; aber es waren alte Einrichti
wenn auch Fallig und zum Teil last überlebt, di
Augen des Volkes das Gepräge der Ehrwürdigkeit b
hochgehalten wurden.
Die Stelle des K. n den nied'
vertrat gewöhnlich ein Mitglied der kaiserlichen Familie
Jgouverne nr oder Statthalter Demselben war
vertretet ein bevollmächtigter Minister und zur Mterun
<ler Verwaltung der Staats-, Finanz- und t« K.i
beigegeben. Der Generalkommandant der militäi
stand unter den Befehlen des Gouverneurs. D]
Volksrepräsentatum der Stande war nicht minder
des Statthai
im Ausbruche der Unruhen in den Niederlan
die Schwester des i herzogin Marie Christine,
ihrem Gemahl, dem Herzog Albert von Sach
das Amt des < I iirs ; bevollm
IM I .. ( i r , t Belgiojoso, i Ikommandant I- ZM. < irai
Mit einer Reihe von Edikten, welche sich in erster Ltfl
• n den beim Volke beliebten und einfluüri
kteten, leitete der Kaiser die Reformen ein. Mein An;
als diese Verfügung rursachten zwei zu
17S7 veröffentlichte Diplome, welche auf
Verfassung hinzielten. rste Diplom führte
l'rovinzialadministrationep . i-i 1 reneralgom
vollmächtig! lenten ein und
Finanz- und raen Rat ab. Die Stäi
aufgehoben; de ;i verblieb nurd
von fünf Mitgli« ind in den '
22g
wurde gleichzeitig in neun Kreise mit Entsadsi
und Kommissarien in den Distrikten eingeteilt
i betraf die vollständige Abänderung des Justiz-
e eine Erleichterung der Gerechtigkeitspu'
hleunigung und Verringerung der Kosten zum Ziele
Tortur wurde gänzlich abgeschafft. Eine grofie Zahl
unten wurde durch diese Neuerung brotlos und vermehrte
iiil J-t Unzufriedenen
1j! r waren auf solche Reformen nicht vorbereitet.
einem Land« ■ gesellschaftliche Ordnung auf Privilegien
, mußten die so schroff hervortretenden Tendenzen absoluter
i.itt in bezug auf Religion, Verwaltung und Gerichtspft
ist \\ de führen, umsomehx als man in den Austuusch-
itwürfen des Kaisers • in-- Geringschätzung de> Verhältnii
hen Provinzen zu sehen glaubte. Aut Seite der
unterließ man es, das Volk über den wahren Zweck
ueinfuhrungen, ihre Nützlichkeit und Notwendigkeit auf-
klären und bestand allen Vorstellungen gegenüber einfach auf
•r strikten Durchführung. Steuerverweigerung und Auflehnung
ge.
r Gen "uverneur war gegen eine gewaltsame Durch-
hrung der Neuerungen. Er stellte dem Kaiser die Einmütigkeit
ganzen Nation in der Abneigung gegen die neuen Wr
dar, schlug ein System der Milde vor und erbat die
les Ministers Belgiojoso. An dem Sitze
ng kam es zu Zerwürfnissen ; Uneinigkeit, Verschieden-
• r Meinungen wie der Interessen und Privatleidenschaften
ten -lie Männer, welchen die Vollstreckung der kaiser-
■
Die Gärung im Lande stieg von Tag zu Tag; die Regierung
die Masse des Volkes, solange dies noch möglich
ar, auf ihre Seite zu bringen und ließ ihren Gegnern Zeit, die
durch beunruhigende, entstellende Gerüchte aufzureizen.
ZU Volksaufläufen und zur Bildung von bewaffneten FrOi-
und die eigenmächtige Nachgiebigkeit des Gouvernements
rungen war nicht im stände, der Unzufrieden-
iken zu setzen, ja die Stände wurden dadurch nur festet
(Position. Es kam zum Entwürfe einer Konföderation
. um jedem Eingriff in die Privilegien gemein
u man befürchtete, daß der Kaiser die dem
mement . Augenblick der Krise abj ten Zu-
2iO
gestandniase nicht genehmigen werde. Man ging- auch
fremde interessierte Mächte als Vermittln- anzurufen.
ist
I
Kaiser Josef, der bei Ausbruch der niederländischen Ur
ruh^n in Rußland weilte und jene Bewegung weniger den MLfi
brauchen in der Verwaltung und seinen reformatorischen ol&ft
nahmen zuschrieb, als vielmehr den Anstiftungen des Auslandes
und den an einer Umwälzung der Verhältnisse intere?-
Personen, hielt jede Nachgiebigkeit für fehlerhaft und war fest
entschlossen, die Durchführung seiner guten Absichten um jt*J
Preis zu erzwingen 1 ).
Aber zu solcher Entschiedenheit konnten sich die Person
an der Spitze der Regierung in den Niederlanden nicht aufraffen.
Dort herrschte eine trostlose Auffassung der Situation ; man er-
wartete täglich den Ausbruch einer aligemeinen Revolution, die
man von langer Hand vorbereitet glaubte. Dabei scheute man
sich, um das Volk nicht zu reizen, die im Lande zerstreuten
Truppen an den wichtigsten Punktun zusammenzuziehen und
hielt die Provinzen für die Monarchie für verloren, wenn dflf
Kaiser die Ratifikation der von der Regierung gemachten Zu-
geständnisse nicht rasch und vorbehaltlos bewirke. Aber im
Bewußtsein der redlichsten Absichten blieb der Kaiser, ob wo
auf seine eigene Kraft angewiesen, seinem Entschlüsse treu. D
auch mit seinem nächsten Ratgeber, dem Fürsten Kaunitz, t
fand er sich in einer nicht zu beseitigenden Meinungsverschiede
heit über die zu ergreifenden Maßnahmen. Vorläufig, um eim
letzten und deutlichen Beweis von Güte und Nachsicht zu gebe
und darzutun, daß es nicht die Absicht gewesen, die Lande
Verfassung Belgiens umzustoßen, sondern nur das alL
Wohl des Landes zu fördern, sowie dal.i nur Mißverstehen u
falsches Auslegen seiner guten Absichten und das Aufhe
Übelwollender an den Vorfälknheiten die Schuld tra-
der Kaiser die angefeindeten Neuerungen auf, berief jedo
eine Deputation der Stände nach Wien, von denen er eine glfii
liehe Lösung der Differenzen erhoffte, übertrug aber gleichzeitig
die Regierung in den Niederlanden dem FZM. Grafen Murra)
mit fast unumschränkter Gewalt. Auch befahl er, in der Absicht
für alle möglichen Fälle vorbereitet zu sein, die Konzentrierunj
•) Kaiser Josef an Kaunitz und an den bevollmächtigten Minister in 'ir
Niederlanden, Grafen Belgiojosu, Cherson, 16. Juai und Leraberg, 23. Juni 1
Vi I- H »• 5t A.
23«
der über das ganze Land zerstreuten Truppen möglichst in die
Nahe des Herdes der Unruhen, nach Brüssel und Umgebung.
Ben Standen sollte einige Tage vor Beginn der Truppen-
bewegungen davon Mitteilung gemacht werden, mit der Ver-
sicherung, daß damit keineswegs ein Angriff auf die Konstitution
beabsichtigt werde. Die nach des Kaisers Meinung seither zum
Gespötte Europas in vollkommener Untätigkeit gehaltene mili-
tärische Macht müsse zur Versehung der Sicherheits- und Polizei-
dienste herangezogen werden, damit auch die Bürger und
Handwerker, welche mehr dem Soldaten spielen als ihrem Beruf
und Gewerbe nachgingen, zu ihrer Tätigkeit zurückgeführt
würden').
Aber die Verständigung mit der Mitte August in Wien ein-
treffenden Deputation gelang nicht; die Erbitterung in den Nieder-
landen wuchs und schon machten sich auch Einflüsse geltend,
welche nicht mehr den Verteidigern der belgischen Verfassung,
sondern der Revolution angehörten, wie sie sich in Frankreich
vorbereitete.
Wohl war FZM. Graf Murray sofort an die Durchführung
der kaiserlichen Verfügungen geschritten und hatte einen Teil der
Truppen in der Umgebung von Brüssel zusammengezogen, aber
seine Entschlüsse waren ebenso unbestimmt wie seine militärischen
Anordnungen, so daß es am 20. September durch Mißverständ-
nisse zum Einschreiten der bewaffneten Macht kam, während
Murray sich bereits in Unterhandlungen mit den Aufständischen
eingelassen hatte.
Gegen die Bedingung des Zurückziehens der Truppen legten
die bewaffneten Bürger die Waffen nieder und Murray erließ
sodann (21. September) eine Proklamation, in der er in Ver-
tonung der Intentionen des Kaisers wieder Zusagen machte,
die weit über die ihm erteilten Befugnisse hinausgingen.
Der Kaiser war in hohem Grade unzufrieden mit diesem
eigenmächtigen Schritte Murrays und dieser erhob schon am
'7- Oktober wieder Forderungen, die mit seiner Proklamation
TOm 21. September im Widerspruch standen. Der momentane
gute Eindruck dieser Zugeständnisse war somit wieder verwischt.
FZM. Murray hatte sich politisch unfähig erwiesen, seine
Vollmachten überschritten und durch seine militärischen Maß-
nahmen die Ehre der Waffen nur schlecht gewahrt. Der Kaiser
') Der Kaiser an Murray ohne Datum 1787. (H. H. u. St. A.'i
J 3-
entzog ihm sein Vertrauen und berief ihn ab. An .-.einer
übernahm Minister Graf Trauttmausdorff die Leitung du
li Geschäfte, wahrend dem 1-ML. d'Altoa untec Ernei
zum Feldzeugmeister das Kommando über die Truppen ü
Niederlanden übertragen wur U
Die Ereignisse erforderten Männer von eiserner.
Willenskraft. Mehr denn je war der Kaiser wieder zu er
denem Handeln entschlossen und hielt jede Nachsicht für
verderbliche Schwache.
Trauttmansdorff war im Innern zur Mäßigung
er hoffte durcli ( iüte und Überredung, durch ein diplomatisch«
Verfahren die Dinge wieder in Ordnung zu bringen. EZM.d'Altor
einem Manne von festem Charakter und jedem die Autorität dw
Monarchen schädigenden versöhnlichen Ausgleiche abg
schienen Strenge und die Anwendung von Gewalt al
ttsten Mittel. Das Wirken zweier in ihren Anschauun..
grundverschiedener Charaktere mußte in einer Zeit, wo -
allem auf konsequentes und einträchtiges Handeln ankan
wendig. -ru eise zu schädlichen Reibungen führen.
Vorerst begann nun ein System der Strenge. Einige der
zurückgezogenen Edikte wurden erneuert, den Zugestäm
Murravs jede Rückwirkung auf frühere Zeit« rochen
Der allgemeine Widerstand, welchen namentlich die letStt
Erklärung hervorrief, veranlagte d' Alton zu besonderen miL
tärischen Vorkehrungen, wobei es am 22 Januar 1788 in 1
Straßen von Brüssel rar Anwendung der Feuerwaffen
Strenge half für den Augenblick, es trat Ruhe ein od
Statthalter Herzog Albert und dessen Gemahlin kehrten nar
■ ■] zurück (29, Januar 1788 1 iihrung der Re>
geschäfte blieb jedoch auch weiterhin gani hl
Trauttmansdorf!
Verwendung von Waffengewalt wi<
sich, als die Beschlüsse wegen Reorganisation der
führt werden sollten. Der
mein und die Emigration begann, als die Regierung rar
Haftung der feindselig gesinnten Personen schritt. !
auch der P>rii
las Haupt der Revolution, ein überz<
publikanor, <1<t zu jenen Elementen gehör
ininer mehr die urspi
hen 1 tmturzm
rauttmansdnrft war jedoch nicht der Mann,
Festigkeit und Konsequenz auf dem eingeschlagenen \V
je zu beharren. Er hielt die Anwendung v<>n Gewalt
sehr bald für gefährlich und erbat beim Kaiser die Abberufung
. lton, als „die vorzüglichste Ursache der gegen-
und künftigen Übel". Durch diplomatisches Einlenken
M-ben war es dem Minister bisher gelungen, die Sub-
r.u erhalten; aber gegen Ende des Jahres 1788 .:>-rt--
in der Generalversammlung der Brabanter Stände der dritte
Stand tumultuarisch die Subsidien. Die Provinz Hennegau folgte,
r unterdrückte nunmehr mit einem ErlaÜ 150. Januar 1
tiiti Repräsentanz der Provinz Hennegau und hob alle Rechte
und Freiheiten derselben auf. Er verbot dem Generalgouver-
t die fernere Berufung der Stände von Brüssel und Hennegau
und erklärte, daß, nachdem die Stand»' von Brabant und Hennegau
das Band, das sie an ihren Fürsten knüpfte, eigenmächtig zerrissen
r sich aller Verpflichtungen durch die Inaugurations-
für entledigt erachte (7. Januar 178g). Die drohende
and Haltung der Regierung wirkte einschüchternd und
die Brabanter Stände unterwarfen sich in scheinbarer Demut.
rZM. d'Alton hatte in seinen Berichten wiederholt die
<• des Systems der Streng«- hervorgehoben, dem Kaiser die
tzung desselben empfohlen und die Unterwerfung der auf-
inzen sodann als sicher und leicht hingestellt.
der Brabanter Stände schien für die Rii
r Anschauung des Generals zusprechen, der nunmehr den
Zeitpunkt gekommen glaubte, dem Lande eine neue Verfassung
tu oktroyieren und am 1 8. Juni 1789 wurden alle Privilegien der
Provinz Brabant aufgehoben, die Joyeuse Entree für nichtig
rt und der souveräne Rat von Brabant kassiert.
Die unter dem Eindrucke dieser energischen Maunahmen
ne Ruhe dauerte nicht lange. Der Ausbruch der Re-
D im benachbarten Frankreich, der Bastillensturm, führte
rkten Zündstoff in die Niederlande; in Xamur, Löwen, 1
UI »d Tirlemont brachen zu gleicher Zeit Unruhen aus und Ende
J«li kam es auch in Brüssel neuerdings zu einem Aufstand und
zur Verhaftung einiger junger Leute, die man
^Strafe in die Armee in Ungarn zu stecken drohte. Diese
Drohung riet ungeheure Angst und Erbitterung hervor; viele
"ahmen zur Auswanderung ihre Zuflucht und rotteten sich an
der Grenze zusammen '), Deserteure der zumeist einheimischen
Regimenter gesellten sich dazu, die Rebellion nahm eine greif-
bare Gestalt an, die Lage in Belgien wurde mit jedem Tage
kritischer.
Eine Verstärkung an Truppen aus der Monarchie kor
nicht nach den Niederlanden gesendet werden; der von Chi
bis an die Adria sich erstreckende Türkenkrieg, die Notwendig
keit, Böhmen und Mähren gesichert zu halten, machte jede
sendung von Truppen unmöglich. Übrigens waren Trauttmar
dnrff und d'Alton auch hierüber verschiedener Ansicht; er>i< r
hielt eine Verstärkung für dringend geboten, letzterer betrachte
noch im Monate August die vorhandenen Truppen für alle 1 bn
tualitäten peinigend und beanspruchte nur eine Verstärk
Reiterei.
Die Nachbarschaft Frankreichs and die Einwirkung Preuß
erschwerte die Lage. Köniy Friedrich Wilhelm II., welch
Belgien in eine selbständige Republik verwandeln wollte,
anlaute seinen General Schönfeld in den Dienst der I'rounz
zu treten, um ihre Armee zu organisieren und lieLi auf pr<
Kosten Magazine auf holländischem Boden errichten. Im
178g wurde Graf Schlieffen nach London gesandt, um im Sinn
das Königs das englische Kabinett für eine Verständigung il
den niederländischen Angelegenheiten zu gewinnen.
Häupter der Revolution in Belgien wurden nunmehr n
der Noot, der sich in politischen Fragen von einem seines
stößigen Lebenswandels wegen entlassenen Geistlichen. P
liupen, leiten ließ und der Advokat Vonck.
Nach seiner Flucht hatte van der Noot in der Eigensch
als bevollmächtigter Agent des Brabanter Volkes bei den fi
Kabinetten in London, Berlin und im Haag, für die Frei
Belgiens gesprochen. Von eitlen Hoffnungen erfüllt, hatte er,
geben von einem Haufen Emigranten und I Jeserteurun, iml'f 1
') Josef II. miübilligte aul das entschiedenste diese Maßregel d'Alto«
,,J'avoue'\ schrieb er am 10. August T780 an Trauttmansdorff, ,.que la me
contenue dans l'imprime public que vons m'avez envoye, de saisir les mutins, de le* euv
a Luxembourg poiir ttre fails soldat.s et transportes cnsuite en llongrie
contre les Turcs, ra'a paru d'autant moins coavenable que le Service na i 1 i t an
en teraps de guerre, ne devrait jarnais etre regardO pour une punilion pour lej ert'
minels; c'est avilir le seivice ou Lmagiuer que les habitants s'en effrayeraient, ce i\<fi
ue ferait que perpeluer et pour ainsi 'ü"- conlirmer le trop malheuTeuN pr.
.1p< Flamands qui regurdrnt I Ulcmagne et la Hongric comme la Siberie ot
tin etil."
eda mit Bewilligung der Generalstaateo sein Hauptquartier
Gleichzeitig hatte Vonck im Innern d< a Landes
s l'l.ni eu einez Assoziation . pro ans st focis" entworfen,
aeimou bald ihre Fäden über da-, ganze Land er-
reckto und alles zu einem allgemeinen Aufstände vorbereitete,
•und organisierte zu Hasselt im Lntdchschen ein kleines
hungen und Bedrohungen verleiteten zu hen
ionen unter den belgischen Regimentern; die Emigration
r Mahnungen der Regierung in groüem Maße eu.
inbedeutende Schar der Rebellen verstärkte sieh
"ii rag ni rag. Eine zur Aufhebung des Vonckschen Korps ki
&s Lüttichsche unternommene Expedition mißlang; rechtzeitig
twarnt, erreichten die Rebellen die holländische Grenze und
i sich mit den bei Breda versammelten Scharen EU
Her kleinen Armee. Die Regierung suchte durch die strengsten
■n der Bewegung Einhalt zu tun. Durch Belohnung von
ern wurden zahlreiche Denunziationen hervorgerufen;
ad fühlte sich mehr sicher, zahlreiche Verhaftungsbefehle
.'■n sich viele, darunter auch Vonck, durch die
Incht entzog.
Der kleinen Armee der Aufständischen fehlte es damals
lern Notwendigsten; aber es war Vonck doch gelungen.
ir in dem pensionierten Obersten van der Mersch, einem ge-
der in französischen und zuletzt in österrei-
liensten gestanden, sich durch Tapferkeit ausgezeichnet 1 )
nd nach dem bayrischen Erbfolgekriege wegen Kränkung den
•ienst verlassen hatte, einen Kommandanten von Geist
rung zu geben. Van der Mersch sah ein, dalJ mit
einen Scharen in ihrer damaligen Verfassung nichts auszurichten
iehr einige Eskadronen Kavallerie hingereicht hätten,
auseinander zu jagen. Uneinigkeit, das gänzliche Aus-
ler Hilfe und Mangel aller Art hätten beinahe
aliingeführt, daLl das ganze Unternehmen noch vor B<-
6foej Invasion als aussichtslos aufgegeben worden wäre.
Das Komitee von Breda, mit van der Noot an der Spitze,
ir Invasion Flanderns. Da auf Seite der < Österreicher
leine fliegend'- Detachements unweit der Grenze sich auf-
standen nur geringe Hindernisse im Wege. Wäre van
• iic u:.
nachrichtigt worden, hatte sich in die Stadt gi
zur Verteidigung hergerichtet.
GM, Schröder griff übereilt und oh auere K
Lage sofort an. Nach einem h< fetündigen St
kämpf, an dem sich auch die Bevölken
Truppen unter Verlust von Gesehiitz>-n
aus der ©drängt
Der moralische Einfluß des Gefechtes bei Tumhon
geheuer. Nichts war mehr t, als dieser erste,
surgent reiche Zusammenstoß mit der militärischen
der Regierung, den Aufstand weiter zu verbreitei
Truppen zu entmutigen, die Zuversicht d( eilen zu hebe
Abrr auch ein and' hr trauriger Umstand war
Gefecht herv o rg etret en. Die Treu >• und Disziplin derwalloi
Truppen hatte sich bei diesem ersten ernsten Anlai
einer günstigen Seite gezeigt.
Van de* Mersch operierte sehr klug 5 er ließ
dem glücklichen Gefechte bei Turnhout nicht zu unv.
i-ivoperationen verleiten, weil er einsah,
Felde unterliegen müsse. Durch geschickte Mars
wußte er den gegen ihn ausgesendeten Kolonnen
v liefl sich nicht fassen.
Mit Heranschaffung von Artillerie und Munition .ms !
burtf verlor d'Alton Zeit. Dadurch verbreiti-te sieh <l<-i
auch über die Provini I- hindern.
l)ie zur Rettung Brabants herangezogenen Truppen
diese Provinz dirigiert werden. Aber di> Op
Gent verlief nicht minder unglücklich, als jene bei Turnhoul
von den rrnppen b nen Exzesse hatten nicht w< 1
beigetragen, die ganze Bevölkerung aufzuwiegeln. Dil
■■: wurde n genommen, andere < >i
und bald » htige Provinz i_ r anz in >;
en. Auch die im 1 lennegau st>
lie Nachricht von der Annäherung d<-r 1
D'Alton sammelt«* nun 1 r fruppf-n bei i
um tralpnnkt fostanhaHi
So waten also di tuen Flandern u iu ve
li.r.'n gegai. ntblößt 1
nd InMir
Machricht vom Vorrücken der aufständischen von
r unsicher gemacht. Die Desertion unter den etn-
Truppen nahm zu, alle n d'Altons
Kaiser Josef. us der Flut widersprechender Be-
Vorstellung vom Gang des Ereignisse
te, war peinlich iib.-rra-.cht von dem Verlauf des
h jetzt in der Kntsendung einer geei- n. t.n
ilichkeit, welche das Zivil- und Militärgouvernement in
1 land vereinigte, das letzte Mittel, die allgemeine Ver-
breitung des Übels aufzuhalten. Die Statthalter waren bereits
November nach Koblenz geflüchtet. Der Vizestaatskanzler
Philipp ( obenzl wurde mit dem Titel eines Kommissärs
die bi te Mission bestimmt. Aber unaufhaltsam ent-
Iten sich die ins Rollen gekommenen Ereignisse und brat
■nz! kam zu spat.
(»raf Trauttmansdorff hatte unter dem Drange des Un-
s der militärischen Unternehmungen es für notwendig
n, in den Edikten vom zo., 21. und 25. November die
Isten Zugeständnisse zu machen, als: Wiederherstellung
r Verfassung, Abschaffung des Seminars, allgemeine Amnestie
d Einstellung aller militärischen Maßnahmen. Nach einer Nieder
tafständischen hätte diese Nachgiebigkeit wahrsehein-
lt Erl :.ibt, unter den damaligen Umständen aber mußte
! nur den Eindruck von Schwäche und Hilflosigkeit hervorrufen.
November erklärten die zu (ient versammelten
den Kaiser seiner Hoheitsrechte verlustig; den anderen
-ollte der Vorschlag zur Bildung einer Niederländischen
gemacht werden. Nachdem es van der Mersch län
ongen war. durch geschickte Märsche den zu seiner Var»
■iitun.. •rückten gegnerischen Kolonnen auszuweichen,
riet er Ende November nach der Räumung von Tirlemont in
he Lage. Er stand zwischen der Alternative der Auf-
lösung durch Kälte und Hunger physisch und moralisch
rückten Korps oder Aufnahme des Kampfes mit einem
im Rückzuge durch das Gebiet von
lüte er dii l ntwaffnung durch preußische Truppen
Aus dieser schweren Bedrängnis rettete ihn ein Waffen-
i'-u d'Alton aui zehn Tage mit ihm vereinbarte
mit wurden die im bezüglichen Vertrage als „Patriot«
24O
luistäudiscben als ebenbürtig-- Macht
vom sicheren Untergange gerettet Die
Kandlttn suchte FZM. d'Alton damit zu \.<<
ihm durch übereilt erlassene Konzessionen des Zivilgou\
der freie Gebrauch seiner Streitkräfte unmöglich gemacht H
Die unaufhörlichen Hindernisse, welche der Mini
Operationen in den Weg gelegt, dann die notwendige Versa*
und Retablierung der Armee habe ihn gezwungen, einen V. i
mit dem Gegner zu suchen.
Die Ereignisse drängten nun zu einem raschen und 1
Regierung traurigen Ende. Die von d'Alton beans
rang des Waffenstillstandes auf ZW« Monate
Komitee zu Breda verworfen.
D'Alton hatte in Brüssel Verteidigun
um sich dort um jeden Preis zu behaupten. Der Minister
jedoch nicht nur die Zerstörung dieser Verteidigun.
durch das Volk, sondern lieli sogar die seinerzeit abgenot
Wallen herausgeben. Von den Agenten Voncks unc
i ieistlichkeit wurde das Volk angeeifert und mit BÜ1
erfolgte die Erhebung. Die Soldaten, durch Geldspendel
verliefen ihre Posten und gingen in Abteilt
Volke über. D'Alton ließ sich in Unterhandlungen
um <\>-n Aufstündischen nur
angebahnt
wurden,
innen und Vorteil .ms der Einstellung der Feindselig
zu zieht n.
.So ging ein wichtiger Punkt der Stadt nach dem
verloren. Niedergedrückt von all dem Unglück, das allseil
Unternehmungen begleitete, wie von der Ungnade
and mißmutig über die Haitang des Minist' rior
in di nuten, entscheidenden Augenblicken all«
und Ener
Während die Ereignisse in der Stadt auf
Punkt j reo, > ih li dem naht
am die Vertreibung eines kleinen Haut'
welche den Abzug der Eteserveartillerie zu hin
.tdhh zu leiten. Darüber ging
i als er gegen U urückkehrte, fand •
ppen bereits bj vollem Rückzage (12. De»
ihne Magazi
iltoq gezwungen, Ql nur na<
24«
Die I'i ilstande erklärten die Unabhängigkeit der Pro-
deo Kaiser für abgesetzt. Am 18. Dezember hielt das
■", mit van der Noot an ihr Spitze, seinen feierlichen
«artig in Brü>i'-1. Die politische Gewalt ging an den Kongreß
Deputierten aller Provinzen (Luxemburg ausgenommen) unter
er Benennung „Souveräner Kongreß der Vereinigten Belgischen
toten" über, welcher am 10. Januar 1790 zusammentrat.
Unter solchen Verhältnissen konnte der kaiserliche Komm
traf Cobenzl nicht daran denken, eine politische Gewalt aus-
lüben ; auch die Vergleichsvorschläge der Statthalter an die
ialbtände mußten ohne Erfolg bleiben.
Van der Noot erwartete mit Zuversicht die Anerkennung
labhängigkeit Belgiens durch die Mächte und wies jeden
oken an eine Versöhnung zurück.
in der Mersch war mit seinem Korps am 17. Dezember
r eingerückt. Sein Versuch, gegen Ende des Jahres nach
iburg vorzudringen, mißlang vollständig ; er wurde geworfen
und mußte bis Namur zurückweichen. Aber der Zustand der
aiserlichen Truppen machte es dem Kommandanten der Festung
-uxemburg, FZM. Bender, an dessen Befehle die „betrübten
-lierbleibsel des niederländischen Corps d'armee" nach Enthebung
Nltons vom Kommando gewiesen wurden, unmöglich, an die
Wiedereroberung der Niederlande zu denken. Sie waren vorläufig
verloren : Hauptsache blieb jetzt die Behauptung des treu-
ien Luxemburg.
Weniger gewaltsam, aber ebenso gefährlich wie in Belgien
i die Unzufriedenheit mit den Reformen Josefs in
I f.itte es schon Befremden und Mißmut erregt, daß der
H01 ich nicht hatte krönen lassen, so förderten seine
hen und hastig unternommenen staatlichen Reformen
ruhe und Unzufriedenheit in allen Gesellschaftsklassen. Es
ich immer deutlicher, daß der Kaiser den Reichstag nicht
einberufen, sondern ebenso absolut regieren wolle, wie in
inführung der deutschen Sprache an Stelle der
n als Amtssprache, die von ihm angeordnete rein
staatliche , von Beamten geleitete und kontrollierte Wr-
Qg, die Abschaffung der Autonomie der Komitate und
aerungen, welche den Kern des sozialen und politischen
Mi trafen, riefen allgemeine Bewegung hervor,
im Jahre 1788, in der Verweigerung der Re-
Kn<g« unter K .ilser J«««l '*>
lernten und Lieferungen äußerte und dann in di<
zu bewaffnetem Widerstand i . der an
angefachte Unterstützung fand.
Die Lage des Reiches beim Tode Kaiser Josef IL
Schon nach dem eisten unglücklichen Fei
Kaiser Josef einen Friedensschluß mit der Pforte \v
Von Frankreich war wenig Unterstützung zu erwar
hwäche der russischen Hilfsmittel trat im Vi
Feldzuges bntner deutlicher zu Tage und nun drohte ein ne
Feind an der Xordgrenze des Reiches. Die Sendung- des pn-t
sehen Oberstleutnants von Götze nach Konstantinipol
/■•ugnis zu geben von einer bedenklichen Annäherun- I
an die Pfort< .
Tatsächlich hatte sich K5nig Friedrich Wilhelm IL,
anfangs den weitausschauenden Plänen Hertzb
I .tisch gey-i-nübrrgestanden war, mit ihnen befreundet und
preußische Minister entwickelte von da an eine Ge>
den üsterreichisrhrn < Gesandten in Berlin
Reu 13, in gelinde Verzweiflung setzte.
solange die Verbündeten wenig glücklich warer
Hertzberg rieh darauf, die Pforte zu energischer Fort
des Kr izueifern und sie zu bewegen Frieden nur DI
Bürgschaft Preußens zu schließen, ''twa in Un i-ma<
Erobeningen aber erst dann zurückzugeben, wenn der 1 .
verpflichte, Galizien und was er d der Karpat
an die Republik Polen abzutreten, wofür diese Dan zig un<l Thi
dann du bis zur Warthe an Preußen zu üb< ;
tiesen Fall bot Preußen der Pforte eine unb>
alllanz tti türkischen Besitzungen ge
jedermann an.
All dann ■'■ rsglöck zu Gunsten der Österrei
indte, kam man in Berlin von di
n Bündnisses mit den Türken wieder z.
ben, wenn man Schwer
und Polen dem ru« itfremdi
habe, eine ansehnlii lie Armee in
•n : die rürkei hätte demnach ent\ » die
II ir:
Preußen sieh des Gegnern der Pforte an-
lu jedem Fall war die Stellung Preußens eine möglichst
tige. Mit England und Holland hatte es bereits im Jahre 1788
schlössen, Schweden, das im Kriege mit Rußland
war ein natürlicher Bundesgenosse der alliierten Mächte,
ii Rußlands zu einem Bündnis mit Polen war glücklich
ieben worden und schon mehrten sich dort die Stimmen
• enge Allianz mit Preußen, während in Rußland selbst
Unzufriedenheit über die starken Au über die hohen
ise und den Mangel an barem Uelde immer
rde.
Nicht weniger günstig für die Pläne Hertzbergs als die
lune; Preußens gegenüber dem Auslande, schien die innere
• s 1 labsburgerreiches und die Zustände in den Nieder-
Ungarn und Galizien boten willkommene Gelegenheit,
Ka i an seinen empfindlichsten Stellen zu treffen. Die
n im aufrührerischen lirabunt hatten von allem Anfang
und Interesse in Preußen gefunden; nun begann
in auch die seit einem Jahrhundert bestehenden vertraulichen
11 mit Ungarn mit erhöhtem Eifer zu pflegen. Der
he Gesandte in Konstantinopel hatte nicht ermangelt,
im Frühjahr 1788 nachdrücklich darauf hinzuweisen, daß
in Ungarn herrschende Unzufriedenheit benützt werden könne,
^freiheit Österreichs zu lähmen und in Ungarn ein
^abhängiges Königreich zu errichten. Eine große Anzahl preußi-
»säre, unter den verschiedenartigsten Verkleidun^>n,
rmlichen Pässen versehen, wurde nun nach Ungarn ent-
uiul die beiden preußischen (iesandten Baron Jacobi-
I und Graf Podewils, von welchen der erstere den
ittelpunkt der geheimen Agitationen bildete, traten mit einzelnen
nen ungarischen Magnaten in enge Verbindun
Um die Unzufriedenheit in Galizien für die Zwei k>- Preußens
izunutxen, bot der Wunsch der Polen, sich mit dem mächtigen
rlibar zu verbinden, willkommene Gelegenheit. An eine Unter-
gattung der polnischen Aspirationen dachte in Preußen freilich
lau wäre zwar bereit gewesen, den Polen Galizien zu
lur gegen eine Entschädigung durch Abtretung von
, zum mindesten von Danzig und Thorn. Man
db nur eitrig, die Republik möglichst zu Uoli<
beiden Kaiserhöfen zu stören, för<l
die Umtriebe der Polen in (ralizien, ermunt«
Stirne zu bieten und versicherte, jederzeit bereit zu sein
dem preußischen Heere zu unterstützen.
Die Eröffnungen «Ls Fürsten « zartoryski, daß Polen
absichtige, sich (ializiens zu bemächtigen, fanden in Berlin
allgemeinen volle Billigung und der preußische Gesandte
Warschau, Marquis Lucchesini, säumte nicht, \
Mithilfe Preußens 20 sprechen, ohne auch nur das gerini
etwaige Zugeständnisse Polens hierfür verlauten zu lassen. Iv
Stanislaus August verhielt sich diesen Mitteilungen g<
ziemlich zurückhaltend. ,,Es sind Verheißungen," sagte
die wir mit Danzig und Thorn zu bezahlen hab
als sogar galirische Abgesandt« in Warschan erschienen, um
Lucchesini zu verhandeln, stellte er ihn deshalb förmlich
Rede. „Ich höre/' sagte er ihm, „daß Sie unsere Jagend aufre
und aufhetzen durch wiederholte Verheißung, dal';..
zuerobrn: ; si> nissen doch selbst, daß ein derart
nehmen neu lück über Polen bringen kann."
Aber weder Lucchesini. noch der ReichstagsoMtnc
Maluehowski Hellen sich durch diese Warnungen in il
l itigkeit hindern ond zu Beginn des Jahres 1700 bilih
in Warschau ein geheimes Komitee für galizische An
betten, dessen Leiter Lucchesini war. Der Einfluß' 1
von dein weder der König noch der Reich
machte sich bald fühlbar. Im Reichstage wurden Antr
neue (resetze beschlossen, in der Kriegskommission wur
solutus bestimmte Maßregeln über Kante
Bewaffnung und Ausrüstung getroffen, ohne den Zweck dl
erkennen zu lassen. Das Komitee beschloß, daß Galizien
Watten ur in dem Augenblick, da Ösl
feindselig gegenüberstehen würden. Um den Aufv
zu erleichtern, sollte in der (helmer Wojwodschaft eim
EConfdderati n, im geeigneten Moment in <
fallen, sich dort als Regierung prokl; >n dem W
■erkannt und durch ein Armeekorps
len.
■lieh am liebsten nicht
Dinge so weit gediehen waren; im Janu; : .
I
.in/ Preußen tut
die [
*45
ler Türkei unterbreitet werden. Im Falle einer ausweichenden
oder ablehnenden Antwort hätten 10.000 Mann preußischer
Truppen in Galizien einzurücken. Hertzberg glaubte für diesen
Plan nicht nur den Marquis Lucchesini, sondern auch die Generale
Möllendorff und Kalckreuth, insbesondere aber den Herzog
von Braunschweig gewonnen zuhaben. Aber König Friedrich
Wilhelm ließ sich zu diesem Entschluß nicht bewegen. England
■war nicht geneigt, sich an einer aktiven Einmischung in die
orientalischen Angelegenheiten zu beteiligen und ohne den Insel-
staat wollte der König umsoweniger handeln, als auch der
"Vertrag mit der Pforte noch nicht geschlossen war. Er erklärte
vorläufig, erst im Frühjahr 1790 mit Waffengewalt die Forderungen
Preußens durchsetzen zu wollen. Hertzberg mußte sich zufrieden
geben und suchte nun vor allem mit den Türken zum gewünschten
Ziele zu gelangen. „Mein Plan ist," so schrieb er 5. Dezember
1789 an Diez, „daß der König und die beiden Seemächte nun
als Bürgen der belgischen Verfassung sich einmischen und die
belgischen Provinzen dem Kaiser nur mit einer sehr beschränkten
Verfassung und unserer Garantie und der Bedingung zurück-
gegeben werden, daß Österreich die Moldau und Walachei räumt
«nd sich mit den Grenzen des Passarowitzer Friedens begnügt.
Bas setzt freilich immer voraus, daß die Pforte die Krim und
Otschakow den Russen überläßt. Die Pforte müßte sich eben dann
ganz an Preußen anschließen und etwa nach einem geheimen
Artikel den Oberstleutnant von Götze zur Armee senden
| «od ihm die Leitung der Kriegsoperationen überlassen. Geschieht
jfies alles, so soll nach meiner Ansicht der König im März den
kriegführenden Mächten meinen früher dargelegten Plan unter-
breiten, sich aber zugleich mit einer Armee von 200.000 Mann
M vier Armeekorps in Bewegung setzen, um den anzugreifen,
der nicht binnen vier Wochen unseren Vorschlag annimmt." Und
FB den folgenden Tagen wiederholte der Minister immer drin-
\ gender diese Weisungen. In Ungarn und Galizien bereite sich
[•'4er Aufstand vor, die Polen warten nur auf die preußisch-
tärkische Allianz, der Kaiser verliere in den Niederlanden sechs
Millionen Gulden an seinen Einkünften und 30.000 Mann der
testen Truppen, nie seien die Chancen für Preußen günstiger
gewesen.
Der preußische Gesandte in Konstantinopel tat sein mög-
lichstes, um den Befehlen seines Hofes nachzukommen, aber die
nißtrauischen Türken waren nicht leicht zu gewinnen und wurden
noch spröder, als sie in den Besitz der geheimen [nstru*
Herrn von Die 2 gelangten und daher wußten, daß
Auftrag hatte, nur zum Scheine zu drohen.
Mit Anwendung „verzweifelter Mittel" ^^\-.--
endlich, das ersehnte Bündnis zu stände zu bringen. Am jl, lar
a wurde es unterzeichnet. Graf Hertzberg . 'ich
m Vertrag nicht ganz zufrieden, da sich jetzt Pren
verpflichtete, auch Rußland den Krieg zu erklären und
zur Wiedereroberung der Krim zu verhelfen, währ«
bedingt hätt« vermeiden sollen, Preu(.'.en auch mit R
brouülieren ; aber im Grunde war es doch gut, meinte •
ilaU der Vertrag nun wenigstens abgeschlossen sei
oan mit einem Observationskorps an der rassischen G
und der Verwendung- einer len Armee in Litt
kommen. In jedem Falle muUte man den Vertrat
if-im halten und sich mit der Ratifikation nicht I
um die Klausel wegen der Krim entweder .^u entf
EU berichtigen.
So erzürnt man denn auch in Berlin >
schien, Graf Hertzberg fand <\<-n Moment I
nun auf Kosten Österreichs oder Rnl
Türkei oder Pol« wie nie. Ersah
i zu lenken glaubte, im Bunde mit den 1 ürker
[and, Holland und den Polen; Frankreich war durch u
Wirren verhindert, sich auf die Seite der Gegner IV
stellen; die Besitzungen des Kaisers ab( ,'- n zum
men, zum Im| lagen sie in schlecht unterdrückter tilut
nur Weiteren S um ebenfalls v
zulodern. „A'msi voila le grand oeuvre faitl" schrieb er
rend an <\>n MarqnLe Lucchesini.
ts vor der Möglichkeil
en die IM.' en kämpfen zu müs
le selbst die einfach«
der
und GaJ -n PreuLSeri tür unmöglich
s.ih daher zur Durch
kein ander« l. als den Frieden mit d
idrdckUchei
.. daü es ihm ganz
-47
gleichzeitig Krieg zu führen, ohne die Existenz seiner
11 auf das Spiel zu setzen.
Fürst Kaunitz, welcher anfangs an den Ernst des preulJi-
ä nicht glauben wollte und in diesen An-
n von dem wenig tiefblickenden österreichischen Ge-
sandten in Berlin unterstützt wurde, sah sich jetzt doch genötigt,
•r als je auf MaUnahmen bedacht zu sein für den Fall, als
Preußen wirklich den Entschlaf) fassen sollte, sich offen aut die
Seite der I rreichs zu stellen. Die glückliche Wendung
machte es übrigens jetzt, wie er meinte, nicht nur
ch in die bereits von der Pforte angebotenen Friedens-
ndlungen einzutreten, man konnte dabei auch die gl
Vorteile erlangen, wenn man die Operationen energisch
Diese aber mußten durch den Eingriff Preußens ent-
gelähmt werden. Solange die Vorschläge Preußens an die
-•in wahrhaftiger „leoninischer Kontrakt" waren,brauchte man
nicht zu besorgen, daß die Türken darauf eingehen würden j nun
aber werde ihnen „unter der Larve der größten Unejgeanfitligkeit
>ff- und Defensivallianz mit der positiven Zusage angetragen,
in dem Augenblick, als sie sich über die Donau verdrängt
dürften, auf den Beistand der ganzen preußischen Macht
Zählen können". Dies, dann die Umtriebe Lucchesinis in
offenbar dahin gingen, die Republik auf die Seite
c < teterreichs zu ziehen, die mißlichen finanziellen Ver-
lie schlechte Ernte in diesem Jahre in Ungarn, endlich die
piooraentanische Nullität" Frankreichs, von dem nichts zu erwarten
daßten den Staatskanzler, den Absclüuß eines Friedens
i Pforte ins Auge zu fassen. Selbst vor die Wahl gestellt, zu
•rung Preußens die Hand zu bieten oder diesen Staat
und die Türkei gleichzeitig zu bekriegen, hätte er ersteres vorge-
aber auch diese unangenehme Möglichkeit zu verhindern,
möglich Frieden geschlossen werden.
Im Sinne dieser Anschauungen wurde ein Bevollmächtigter
gesandt, um auf Grundlage des gegenwärtigen
des einen Wammstillstand auf ein Jahr, womöglich aut
! schließen; in Dresden wurde daran gearbeitet,
t Sachsens zu erlangen, dem Londoner Kabinett
i einer Defensivallianz gestellt, da England nicht
iiien auf die Waffenerfolge dieses Jahres und die
kte des Grafen Hertzberg keineswegs
ielmehr ausdrücklich bemerkte, der König in Pn
248
müsse bedenken, daß die englischen Verbindungen mit
flissentlich defensiv sind".
Ob diese Maßnahmen Erfolg haben würden, muß
nächsten Wochen lehren; am Schlüsse des Jahres 1789
Lage Österreichs zweifellos die denkbar gefährlichste. C
gründete Aussicht auf die Hilfe auswärtiger Freunde, erl
nun auch der Sturm im Innern des Reiches, die Nie<
waren, so schien es, unwiederbringlich verloren, die Gi
Ungarn und Galizien stieg mit jedem Tage, die Einflüst
Preußens in der Türkei, in Polen und in den insurgierten
teilen machten sich immer fühlbarer.
Kaiser Josef entschloß sich auf dringendes Anra
Fürsten Kaunitz mit den unzufriedenen Ungarn Fri<
schließen und mit königlichem Reskript vom 30. Januar 1
er alle seine bisherigen Verordnungen auf und setzte
gierung „auf den Stand, wie bei dem Ableben I. M. der '.
zurück". Schon einige Wochen früher, am 4. Januar,
den FM. Freiherrn von Loudon beaufragt, ihm einen Entw
die Verteilung der Armee vorzulegen, für den Fall, als
und Polen im Frühjahr an die Seite der Pforte treten
Der Kaiser verfügte zu dieser Zeit über folgende 1
Infanterie: Bataillone
46 Regimenter zu 3 Bataillonen 138
xi ungarische Regimenter zn 4 Bataillonen 44
Grenadierbataillone 20
2 Garnisonsregimenter zu 2 Bataillonen 4
2 Garnisonsregimenter zu I Bataillon 2
17 Grenzregimenter zu 2 Bataillonen 34
Kavallerie:
2 Karabinierregimenter zu 4 Divisionen ... —
9 Kürassierregimenter zu 3 Divisionen
7 Dragonerregimenter zn 4 Divisionen —
6 Chevauslegersregimenter zu 4 Divisionen —
9 Husarenregimenter zu 5 Divisionen —
Zusammen . . 242
Von diesen Truppen bestimmte FM. Freiherr von
gegen die Türken 84 Bataillone und 55 Divisionen und
Bataillone
Corps d'armee in der Walachei 29
Corps d'armee in Ungarn und Slavonien 34
Corps d'armee in Kroatien 21
Zusammen . . 84
-N<»
-en und l'olen wurden rij Bataillone und 73
bestimmt und zwar :
Hilalllono Divisionen
d'umc« m KiihincD . . ... 40 20
Arm« in Mahren .... 6l 41
- Galielen 12 r;
Mimen
"3
7i
In den Ländern und Festungen hatten zu verbleiben:
Niederlanden
In den un^ari.-.clien Festungen
l alr . . , .
J11 Tirol ...
% 'en
,. Vordeiüsterrcich
., hrfurt und HSxtex .
„ Wien
h Italien
DIvisKniL'n
4
/u^.unmen .
45
Während nun Mitte Februar die Truppen des neuen Heeres
•gung waren, der greise Feldmarschall in unermüdlicher
itigkeit an den Vorbereitungen für den kommenden Feldzug
rbötete, dem er mit schweren Besorgnissen entgegensah, rang
■r Josef II. mit dem Tode.
Seit Weihnachten war seine Krankheit erschreckend fort-
•"schritten, häufiges Blutbrechen und stürmisches Herzklopfen
ten ihn, Atemnot trat ein, jede Bewegung verursachte
chn<-rzen, der Husten zwang ihn, die ganze Nacht sitzend im
zuzubringen, das Sprechen, das Diktieren wurde immer
1 rotzdem widmete er jeden fieberfreien Augenblick den
Schäften; die letzten Kräfte spannte er an, um zur
on allen Seiten aufziehenden Gefahren die nötigen
'Urnen zu treffen. Mit Ungeduld erwartete er den Fall
t*rsovas; dann, so hoffte er, würde die Pforte nicht länger den
rieden verweigern und Loudon konnte die ganze Streitmacht
Preußen und i'nlen aufbieten. Am schmerzlichsten berührte
der Verlust der Niederlande. „Ihr Land hat mich getötet,"
e er zum Fürsten de Ligne, der mit den Truppen aus
1 nach Wien marschiert war und dessen eigener Sohn
t^t unter den Fahnen der Rebellen stand, „die Hinnahme von
1 Todeskampf, die Räumung Brüssels mein Tod!
Welche Schmach für mich," wiederholte er mehrer
sterbe ich; man mühte ein Klotz sein, würde man
zu Grunde gehen. Ich danke Ihnen für alles, was Sie für
m haben. Loudon hat mir viel Gutes von Ihnen erzä
danke Ihnen für Ihre Treue t Gehen Sie in die
machen Sie, daß das Land wieder zu seinem Fürsten zui
und wenn Sie dies nicht können, bleiben Sie dort;
nicht zu meinen (iunsten Ihren Vorteil auf, Sl
Kinder!"
Um durch sein«' Krankheit keine Stockung in den
_;.-.< haften eintreten zu lassen, übertrug der Kaiser dein Gl
Ilatzfeld die Leitung der inneren Angelegenheiten und s
für die iiuüere Politik eine besondere Konferenz ein, die
einem Zimmer der Burg abgehalten werden sollte, damit M
wenn irgend möglich, dabei erscheinen könnt'-.
Seine Bundesgenossin, die Zarin Katharina, fordert
in dringenden Worten zur Erfüllung ihrer Bandespflichten
zur Vergeltung desjenigen auf, was er selbst für sie getan
als die Zarin ihm in bereitwilligster Weise ihren Beistand
da antwortet er ihr nur wenige Tage vor seiner Auilö
und de rse lben gleichsam stündlich entgegensehend, in
wahrhaft erschütternden Briefe:
„In dem Augenblicke, in welchem ich, niedergedrückt <li
meine Krankheit, auf dem Punkte stehe, von Stunde zu
meinen Tod zu erwarten, empfange ich den Brief Eurer Mitja
Der Eindruck, den er auf midi hervorbringt, istunbeai
verleiht mir die Stärke, noch mit meiner kraftlosen 1
diese Zeilen an Sie zu richten."
ds wurde ein ähnlicher Brief geschrieben und
so beschaffen sein wie Sie, um alles das zu fi
wollen und zu können, was Sie mir sagen, Ihre \V
geheiligt. Welcher Trost in nti ; 'ecklichea Lage und i
mächtigeren Schatz könnte ich meinem zurück]
dessen Dehknngsart ich bürge und den ich von
.cum anderen biet erwarte."
ipfangen Sie die letzte Bitte d<
und rechtesten Ihrer Bewunderer, welcl
meinem Bruder und meinem Kelche di uiung
die gleiche Unterstützung zuteil weiden zu 1.
mir I ich i«
n hat und dem j fahr dro
25»
„Nie werde ich die Schriftzüge Eurer Majestät sehen, welche
mich so sehr beglückten und ich fühle den ganzen Schmerz, der
darin liegt, daß es zum letzten Male ist, daß ich Sie meiner zärt-
lichen Freundschaft und hohen Achtung versichern kann 1 )."
Ein schwerer Schlag traf ihn noch kurz vor seinem Tode ;
sein Liebling, Elisabeth von Württemberg, die Gattin des
Erzherzogs Franz, die für Josef kindlich schwärmerische Zu-
neigung hegte und ebenso zärtlich von ihm geliebt wurde,
starb plötzlich am 18. Februar. „Und ich lebe noch," klagte der
Kaiser, „und ich habe doch alles verloren! Alles auf der Welt
ist mir mißglückt, jedes Glück habe ich scheitern sehen 1 Begrabet
sie rasch, damit für meine Leiche Platz werde I"
Er nahm zärtlichen Abschied von seiner Schwester Christine,
von Mercy, Lacy und anderen Getreuen, von seiner Armee,
von der er nicht scheiden konnte, ohne ihr „das öffentliche
Zeugnis seiner Liebe gegeben, ohne den Wunsch ausgesprochen
zu haben, daß sie seinem Nachfolger und dem Staate die Treue
erweisen möge, die sie ihm erwiesen".
Noch in der Nacht vom 19. zum 20. Februar unterzeichnete
er alle ihm vorgelegten Schriftstücke, um 4 Uhr morgens ver-
schied er.
') Wien, 16. Februar 1790. (Arneth, Josef II. und Katharina von Rußland.)
Anhang.
Organisation der kriegführenden Mächte.
I. Das österreichische Heer.
Mit Knde des Jahres 1777 waren der Bestand und die Stärke der österreichischen
Kriegsmacht folgende :
:<-ut.Hht>, 11 ungarische, 5 niederländische, 2 italienische, zusammen 57 Linien-
IftUBlerii I - zu 2 Grenadierkompagnicn. 2 Feldbataillonen :i Kompagnien
. Gamisons- (3.) Bataillon a 4 Kompagnien mit einem Friedensstande von
inem Kriegsstande von 2707 Manu.
2 Garnisonsinfanterieregimenter zu 3 Bataillonen 1 6 Kompagnien mit einem
Frieden*- unit ade von 360«) Mann.
I ianiisonsbataillon zu 4 Kompagnien mit einem Friedens-
>iMde von 806 Mann.
• -nzinfanterieregimenlei zu 3 Feldbataillonen I Kompagnien Infanterie,
\titt Bataillon zu <):o Mauu, 3 Kompagnien Scharrschützen zu 100 Mann, - Koni-
PKaitn Artillerie zu 500 Mann, das Regiment daher zusammen mit einem Kriegs-
"twde von 4185 Mann.
I Tschaikistuti-Grenzhataillqn zu 4 Kompagnien mit einem Kriegsstande von
Tiroler Schurfschützenkorps, im Kriege bestcheU'l aus 2 Bataillonen | o Koiu-
Pltaien zu 150 Mann, zusammen ungefähr 2000 Mann.
) Karal.inier-Kavallerieregimentcr zu 8 Feldeskadronen mit einem nahezu gleichen
Frieden«- und Kriegsstande von 1364 Reitern.
10 Kürassier , 6 Dragoner- und 6 ChevauiiegersregiraeriUr zu (> Feldeskadronen
MO Friedens- und Kriegsstande von 1026 Reitern.
8 Husarenregimenter zu 8 Feldeskadronen mit einem Friedens- und Kriegsstande
Reitern.
3 Grenzhusarenregimenter (Karlstädtcr. Warasdiner und Banal) zu 3 Eskadronen
ttCB Kriegstlande von 504 Reitern.
arenregimeut iSlavonier) zu 6 Eskadronen mit einem Kncgsslande
item.
« GrenzhuJatenregiment (Szekler zu 6 Kskadronen mit einem Kriegsstande
lern.
•rieregimenter zu 4 Bataillonen a 4 Kompagnien mit einer Fiiedens-
rke von je 19 nieren und :4s Mann vom F'eldzeugumt. Die
25&
Gesamtstärke der 3 Regimenter belief sich im Kriege auf 6729 Mann, 645 Geschütze,
1595 Wagen mit 7767 Pferden.
1 Abteilung Festungs- und Garnisonsartillerie, dann Zeugamtspersonal mit
einem Friedens- und Kriegsstande von 1036 Mann.
2 Bataillone Sappeure und Mineure zu 4 Kompagnien mit einem Friedens- und
Kriegsstande von je 496 Mann.
1 Pionierbataillon zu 6 Kompagnien mit einem Friedens- und Kriegsstande
von 1002 Mann.
1 Pontonierbataillon zu 4 Kompagnien mit einem Friedens- und Kriegsstande
von 474 Mann.
16 Kompagnien Militär -Verpflegsfuhrwesen mit einem Friedensstande von
939 Mann, 1649 Pferden und einer Kriegsstärke von 5584 Mann, 10.423 Pferden.
15 Kompagnien Artilleriefuhrwesen (Geschützbespannungen) mit einem Kriegs-
stande von 6542 Mann, 9892 Pferden.
Regiments - Proviantfuhrwesen mit einem Kriegsstande von 1297 Mann,
3456 Pferden.
Zusammen das Armeefuhrwesen im Kriege 13.423 Mann, 23.990 Pferde.
3434 Wagen.
Verwaltnngs- und Sanitätspersonal im Frieden ungefähr 1000 Mann, im Krieg«s=
3000 Mann.
Stäbe im Frieden ungefähr 1000 Mann, im Kriege 1500 Mann.
Im Kriege wurden neu errichtet:
I Regiment Stabsinfanterie zu 3 Bataillonen ä 6 Kompagnien mit einem Standest
von 4207 Mann.
1 Regiment Stabsdragoner zu 6 Eskadronen mit einer Stärke von 1027 Reitern.
Nach dieser Zusammenstellung belief sich die Stärke der bewaffneten
Macht auf:
78 Regimenter Infanterie mit 254 Bataillonen (einschließlich 20 Grenadier-
und 2 Tiroler-Scharfschützenbataillone, dann der Stabsinfanterie) und 51 Kompagnien
Grenzscharfschätzen mit einer Stärke von rund 135.000 Mann im Frieden, 220.000 Mann
im Kriege.
38 Regimenter Reiterei mit 239 Eskadronen (einschließlich der Grenzhusaren
und Stabsdragoner) mit einer Stärke von 36.000 Reitern im Frieden und 40.000
im Kriege.
3 Regimenter Feldartillerie mit 82 Kompagnien (einschließlich der 34 Grenz-
artilleriekompagnien) mit einer Stärke von 6729 Mann im Frieden, 26.000 Mann,
645 Geschützen, 7767 Pferden im Kriege.
Festungs- und Garnisonsartillerie, dann Zeugamtspersonal mit 1036 Mann im
Frieden und im Kriege.
2 Bataillone Sappeure und Mineure mit 992 Mann im Frieden und im Kriege.
3 Bataillone Pioniere und Pontoniere (einschließlich des TschaUristenbatafllons)
mit 1074 Mann im Frieden, 2584 Mann im Kriege.
31 Kompagnien Militärfubrwesen mit 939 Mann. 1649 Pferden im Frieden,
13.423 Mann, 23.990 Pferden im Kriege.
Verwaltungs- und Sanitätspersonal etc. ungefähr iooo Mann im Frieden,
3000 Mann im Kriege.
Stäbe ungefähr 1000 Mann im Frieden, 1500 Mann im Kriege.
Zusammen die Heeresstärke 183.770 Mann im Frieden, 308.535 Mann,
63.990 Pferde im Kriege.
üllonsstSnde von 031 mit 1 200 Mann. doMb Aul-
(, uii.l t>. K ■ ! -i den 3 Bataillonen der 57 iterie-
"iien (7. und o.) bei der Linienreiterei, durch Errichtung
irp5 etc. ■ Armee im Felde noch um ung' 000 Mann
ehrt g uil" einen Kricgtstand von »1 1»« r 400.00a Mann gebracht werden ' 1.
bewaffneten Macht wurde im Kriege noch Jie Tiroler LandesverteidiguugsmilU
\ ufgeboten oder Zuzügen I tjooo, 9000 und 1 2.000 Mann oder zusammen
ungarische Insurrektion von ungefähr 30.000 Mann gezahlt.
Diese Streitmacht von 465.000 Mann bot Österreich im Kriegsfälle bei einem
..1 11,633.546 Geviettmcilen (6630-7 l •, riaroeterl und einer
on rund 2 4 ' •'» Millionen Seelen*) zur Verteidigung auf und verwendete
ung der Armee nur 22 Millionen Gulden").
Ynrt der oben ausgewiesenen Friedensstärke des k. k. Heeres standen am
ilasse des J:<i
linen : 41 Bataillone Infanterie, 8 '.'s Bataillone feldartillerie. 20 Eska-
(raen Kavall<
reu und Schlesien : 25 Bataillone Infanterie, 6 Eskadronen Kavallerie.
In Itinerösterreicli : 10 Bataillone Infanterie.
In 1 IberöatetTelch : 13 Bataillone Infanterie, '/• Bataillon Feldartillerie, 6 h-L.i-
nen Kavallerie.
In Vorderösterreich : 2 Bataillone Infanterie.
In dci Lombardei: n Bataillon« Infanterie, 8 Lskadronen Kavallerie.
In den Niederlanden : 18 Bataillone Infanterie, I Bataillon Feldartillerie, u Eska-
In Galizieu : 34 Bataillone Infanterie, I Garnisonsregiment, '/« Bataillon Feld*
Ben Kavallerie,
.iru : 14 Bataillone Infanterie, I Bataillon Feldartillerie, 70 Eskadronen
•) Im Feldzuge von 1778—79 erreichte die Operationsarmee die Stffrk« von 201.635 Mann,
Wahrend des Krieges wurden vom Lande 138.45t Rekruten gestellt.
f Rekruten im Inlande und im römischen Reiche angeworben; die Verstärkung des Heeres
! demnach in einem Jahre 148.877 Mann. Außerdem wurden an Freikorps $01/1 Kompagnien,
Eskadronen mit einem konventionsmäßigen Stondc von rund 15. 000 Mann. 1000 Pferden
•11 Österreich 683*811 '}uadr»lmeilen 1.540.000 Bewohner
"Wirk 39U-408 „ 770.000
um mit Kram . 400*21 ., 670.000
Es ,, 108.000
Her Gebiet ...... 1*83 20.000
480.000
reich ... 143 285,000
tu «<l>«fl Falkenstcin 2*5 5,000
46*J i.OOO
00.000
rreichtsch-Scblesien 4HI'S64 1,600,000
ler Bukowina ... 1648*53
mit SUvonien und Kroatien
gen mit seiner M1I1 ... 1109-8 1,490.000
he, Banaler Mllltargrenze . . 609-8 620.000
*«Mel 188-5 I,. 112.000
äs
IAH mit
Unsummen . '.iiiadrutmeilcn 24. 500.000 Bewohner.
•1 Dm Kritgsbudget für das Feldtugsjahr 1779 wurde mit 68,571.416 Gulden präliimniert.
Kriege unter Kaiser Josef II. 17
In Siebenbürgen: 9 Bataillone Infanterie, 4 Grenzirdanteriereginienter. Vi Ba-
taillon Feldartillerie, 22 Eskadronen Kavallerie, I Regiment (6 Eskadronen; Gretu-
husaren.
Im Temesvärer Banat : l Bataillon Infanterie, I Garnisonsregiment, 2 Grc
infanterieregimenter, 4 Eskadronen Husaren.
In Slavonien : 4 Bataillone Infanterie, 3 Grenzinfanterieregimenter, 6 Es
(baten Kavallerie, 1 Regiment (6 Eskadronen) Grenzhasaren.
Jm Karlst.vltcr Generalul: 4Gienzinfantericreginienter, 3 Eskadronen Grenzhusa
In der Banalgrenze : 1 Grenzinfanterieregimenter. 3 Eskadronen Grenzhusa
ImWarasdinerGeneralat: 2 Grenzinfanterieregimenter, 3 Eskadronen Grenzhus
Aus der politischen Stellung der Länder zur Krone (Ungarn, Siebenbürgen
Niederlande wurden konstitutionell regiert, Galizicu vor kurzim erst erworln
aus der Lage und dem Gebietsumfangc der Monarchie und der Friedensdislokalic
geht hervor, daß sowohl die Augmentierung des Heeres auf den Kriegsstand, als
Zusammenziehung desselben in den nordwestlichen Provinzen des Reiches schwierig
war und längere Zeit beanspruchte.
LI. Das preußische Heer.
Mit Ende des Jahres 1777 war die Organisation und Stärke der preußische«
Armee folgende :
I Gardeinfanterieregiment zu 3 Bataillonen a Kompagnien, 32 Musketie
und 21 Füsilier- oder 53 Infanlerieregimentcr a 2 Bataillone zu I Grenadier- ur
5 Muskelier- oder Füsilierkompagnien, zusammen 3 Garde-, 25 Grenadier-, 106 Musketie -^" |
und Füsilier-, oder 134 Bataillone mit einem Friedensstande von 1 10.000 Mann un '
einem' Kriegssiande von 135.000 Mann.
I Gardegrenadictbataillon a 6 und 7 ständige Grenadicrbataillone a 4 Kompagnie
mit einer Friedensstärke von 5000 Mann und einer Kriegsstärke von 6000 Manu.
12 Garnisonsinfantcrieregimenlcr, u. zw.: 8 Regimenter ä 4 und 4 Regimenter
a I Bataillon von 5 Kompagnien, zusammen 36 Bataillone mit einem Gesaml-Fricdc
und Kriegsstande von 20.000 Mann.
4 Landin fanterieregiraenler a 7, 4 und 5 Kompagnien mit einem Friedeus-
Krie^sstande von 4000 Mann.
1 l'ulijägerbutaillon a 4 Kompagnien mit 600 Mann im Frieden und 800 Mann
im Kriege.
I Regiment Garde du Corps zu Pferd (Kürassiere) zu 3 Eskadronen, l Regio
Gens d'arrnes (Kürassiere) zu 5 Eskadronen, II Regimenter zu Pferd (Kürassierei
5 Eskadronen, IO Regimenter Dragoner zu 5 Eskadronen, 2 Regimenter Drago
zu 10 Eskadronen, 10 Regimenter Husaren zu 10 Eskadronen, 1 Ja^erkorps zu P(e
(Eskadron), zusammen 35 Kavallerieregimenter mit 234 Eskadronen mit einem Friede
stände von 40.000 und einem Kriegsstande von 48.000 Reitern.
3-, Kavallerie-Reserveeskadronen mit einem Kriegsstande von 6000 Reitern.
4 Regimenter Feldarlilleiie a 2 Bataillone zu 4 Kompagnien mit einem Fricdens-
stande von 5000 Manu und einem Kriegsstande von Cooo Mann.
13 Kompagnien Garnisonsartillerie mit 1600 Mann im Frieden und 2000 Mann
im Kriege.
t GarnisonsartilleriebatailloD a 4 Kompagnien mit 000 Mann im
I nn im Kriege.
uillou Pontoniere ä 4 Kompagnien mit 600 Mann im Frieden, 800 Ml
im Kriege.
b.«es»
teil**'
nter
-
Mann
i Bataillone Sappeute und Mineare .1 4 Kompagnien mit einer Friedensstärke
von 1200 Mann und einer Kriegsstärke v.m 1500 Mann.
und San il.it «personal, rooo Mann im Frieden. 3000 Mann im Kriege,
iant- und Regimentsfuhrwcsen IOOO Mann, 150a Pferde im
i'titdcn. im, 30 i\ou Pferde im Kriege.
1000 Miiun im Frieden, 1500 Mann im Kriege.
Nach dieser annähernd geltenden Zusammenstellung der Organisation und
Sürke des preußischen Heeres belief sich dasselbe ungefähr auf 183 Ratail
laUnterie, mit einer Gesamtstärke von 140.000 Mann im Frieden und 165. 800 Mann
im Kriege ; 35 Kavallerieregimenter oder 234 Eskadronen mit 40.000 Reitein auf dem
•Dj- and 269 Eskadronen mit 48.000 Reitern auf dem Kriegsstande ; 49 Artillerie-
k.impiignien mit 7200 im Frieden und 8800 Manu im Kriege ; 3 Bataillone technische
'nippen mit 13 gnleo, 1800 Mann auf dem Friedens- ond 2300 Mann auf dem
inde.
-ammen der Heeresstand in roj Bataillonen, einschließlich der Artillerie,
p 191.600 Mann, 41.500 Pferde im frieden, 253.000 Mann, 84.000 P
irtinter streit nn mit 8no Feldgeschützen Uli I 1 JJ . • Wagen.
<-ser Macht m Anfang des Jahre« 177s:
Brandenbarg: n Grenadier", 47 Musketier- und Füsilierbataillone,
jo.jOO Mann, 24 Eskadronen, 3500 Reiter.
Ranrogtam Magdeburg: 5 Grenadier-) 17V» Musketier- und i- u-ili. rbataillone,
*7.W0 ManD Ironen 3100 Reiter.
:i : I Grenadier-, 1 7 l / a Musketier- und Füsilierhataillone, 14.000 Mann.
Ost- und Westpreulien : 7 Grenadier-, 40 Musketier- und Füsilierbataillone
♦Mol Mann. 70 Eskadronen, 9800 Reiter.
i Grenadier-, 14 Musketierbataillone, it. 700 Mann, 45 Eskadronen,
Woo keiler.
Schlesien: 7'* Grenadier-, 49 Musketier- und Füsilierbataillone, 40.400 Mann,
idroncu, 10.600 Reiter.
Im Reiche verteilt: 40 Artilleriekompagnien, 7000 Mann (U \fann zu Pferd.
Diese Kriegsstärke des Heeres konnte durch Anschluß der benachbarten
'ropp'nkontingcntc deutscher Staaten, welche mit l'reuüen im Bfindnii standen,
knier dimh Errichtung von Freitrappen (Regimenter und Bataillone] Doch um
40,000 bis 50.000 Mann vermehrt und hiedurch auf einen Gesamtstand von 280.0O0 bis
JO0.O00 Mann gebracht werden.
III Das kurfürstlich sächsische Heer.
Das kurfürstlich sächsische Heer hatte folgende Zusammensetzung und Stärke :
■ ■: 1 Regiment Leibgrenadiergarde h 2 Bataillone. 12 Regimenter Linie
illone zu 4 Füsilier- und 2 Grenadierkompagnien, aus welch letzteren im Krieg*»
iierbataillone gebildet wurden; I Bataillon Jäger. Zusammen 31 Bataillone,
Kavallerie : I Regiment Garde dn Corps (Kürassiere), I Regiment Karabiniers,
»entex Kursiere, 4 Regimenter Chevaualegers zij je 4 Eskadronen. Zusammen
8 Regimenter mit 32 Eskadronen.
Uerie: 4 Bataillone mit 120 Geschützen (2000 Mann).
Im Kriege wurden Freiwilligen-Bataillone formiert.
mmen die Stärke der Armee in 35 Bataillonen, 32 Eskadronen, 120 Ge-
*™>ol«n ungefähr 25.000 Mann im Frieden und 35.000 Mann im Kriege.
17*
II.
Kurz zusammengezogener Defensionsplan für das Königreich
Böhmen ').
Da dieses Königreich von allen Seiten auf eine gewisse Art offen ist, in dx
Bayreuthsche, an Sachsen, die Lausitz und Schlesien anstoßt, die Elbe ausyi
von »ehr unbedeutenden Flüssen durchstrichen ist, ohne Festung, da Eger I .
und Käniggritts für sehr wenig zu rechnen ist, die androhende Gefahr auch ■
nämlich aus Schlesien durch einen größeren Teil der preußischen Macht und dutch
einen anderen Teil aus Sachsen und der Lausitz, da die Sachsen nach alle:
Jungen vollkommen mit Preußen einverstanden scheinen, zu befürchten ist, muß m»
einen solchen konzentrierten Plan fftftietsen, welcher die dringlichste Gefahr abwende,
unseren Armeen, besonders, da sie noch nicht vollkommen versammelt ti
genheit verschaffe, sich gegenseitig die Hände zu bieten, zugleich aber auch de
Feind voneinander trennen.
Die Umstände scheinen für jetzt, wann der Krieg ausbrechen sollte, u»ch dtf
Lage und Versammlung der feindlichen Heere, größtenteils Böhmen zu b
König ist zu Wartha mit dem größten Teil seiner Macht, er hat dahin seine Brrlio«*
und Potsdamer Garnisonen, dann alle Truppen aus Preußen marschieren lassen, welch
n< Ii-i dem schlesischcn Korps eine sehr starke Armee ausmachen. Die '
Inirgischen ttd l'ommcrschen Truppen haben sich nach Berlin, Magdebi
und in die Umgebung dieser Städte gezogen, die Sachsen sind bei Pirna und Dresdt
versammelt und haben Magazine bei Pirna und Torgau angelegt. Die Truppen *"'
marschiert und wie man sagt, aber noch für gewiß nicht u|eb
sollen sich selbe in Naumburg versammeln. Alles die- dzO M
58 in Preußen Gesinnung sein wurde, an vielerlei Orten uns zu beuni
lea zu verursachen und uns zur Vermeidung desselben in mehrere I
trennen, um endlich mit eiuer stnrken Überlegenheit in Böhmen ernsthafte -
in. Unmöglich ist es, die Strecke von Kchlheim bi-
1 iiuderuugrii zu df kea; d.i.- Hauptaugenmerk muß
■II in des Königs und «leisen Haup'
folgende Anstalten getroffen;
UM wird sich in Kar
und >U di' ngefangen
iggrilU, Pai ttmtrltz, Anasi(
weitei ,icn macht, so be*i. .lieh die beautwe
Dein.
v in», iv, «j o
2ÖI
Die Armee wird für jetxt von Jungbunzlau bis Jicin gegen J aromer verlegt,
ein Korps ist schon bei Jaromei an der Elbe von Amau bis Königgrätz postiert,
welches seine Vorposten zu Trautenau und Neustadt hat ; ein zweites wird auf der
anderen Seite bei Leitmeritz versammelt, welches Aussig und bis gegen Peterswald
besetzt; ein drittes wird gegen die Lausitzer Grenze aufgestellt werden, unweit
"Weißwasser, welches die zwei Eingänge über Liebenau und Leipa zu beobachten
haben wird.
Da vermutlich die mährische Armee ganz nach Böhmen werde gezogen werden
mit Hinterlassung eines Korps von nur 12.000 Mann in der Gegend von Heiden-
piltsch zur Deckung des Landes vor Streifereien und zur tüchtigen Besetzung der
l Stadt und Festung Olmütz, wenn Gewalt gegen sie gebraucht werden sollte, dann mit
\ Versammlung einer hinlänglichen Kavallerie bei Proßnitz zur Deckung von Brunn
L und der Wiener Straße, so hat man einstweilen schon einem corps intermediaire den
■ Befehl erteilt, nach Leitomischl zu marschieren, um allda sowohl auf die eine, als auf
V die andere Seite mehr bei der Hand zu sein.
■ Sobald aber kritischere Umstände eintreten, da der König in zwei Märschen
durch das Glatzische in Böhmen unweit Königgrätz sein könne, so wird der übrige
Td von der mährischen Armee auch in Bewegung gesetzt und in nachstehende
Korps das Ganze geteilt werden :
Von Aman bis Jaromef und Smifitz an der Elbe blieben 26 Bataillone und
26 Eskadronen leichter Kavallerie, dann 4 Bataillone Warasdiner in einer ganz vor-
teilhaften Lage, da an den Passagen der Elbe anjetzo wirklich mit einigen Ver-
•dunzungen gearbeitet wird, unter Kommando des Prinzen Albert und des
FM. Hadik stehen. In Leitmeritz und Aussig verblieben 12 Bataillone Infanterie,
4 Kirlstädter und 20 Eskadronen leichter Kavallerie unter Kommando des Fürsten
Karl Liechtenstein. In der Gegend von Weißwasser und Bakow verblieben 4 Bataillone
loltsterie, 2 Bataillone Grenzer, 4 Eskadronen Chevauxlegers, dann die Warasdiner und
(klonischen Husaren, in allem 1500 Pferde unter Kommando des FML. Samuel
Gjulai. Am Kunetitzer Berg bei Pardubitz, um uns den Rücken vor Streifereien in
BUttre Magazine zu decken, blieben 2 Bataillone Grenzer mit 500 Karlstädter Husaren
Bitter Kommando eines Oberstleutnants, die Hauptarmee aber bliebe hinter Jicm
wachen Jungbunzlau und Jaromcf entweder in Kantonierung oder in zwei diffe-
reateo Lagern flügelweise versammelt. Diese bestände aus 49 Bataillonen und 66 Eska-
•fcooen. Alle unsere Magazine würden über die Elbe hinübergezogen und in dieser
Lige würden die feindlichen Unternehmungen erwartet.
Auf diese Art kann man aller Orten Widerstand leisten ; man hat sich am
■"besten von Königgrätz genähert, an der schlesischen Seite, da allda die Gefahr
''nagender zu sein scheint, denn bis durch Sachsen und die Lausitz die preußischen
Trappen durchmarschieren, braucht es doch immer einige Zeit, allda aber kann es
Mgenblicklich geschehen.
Sollte der König mit seiner ganzen Macht über Nachod und Braunau ein-
dringen, so kann die Armee in zwei Tagen das Korps von Prinz Albert vollkommen
'erstarkt haben und wird ein Angriff allda nicht leicht vorzusehen, ja nur zu wünschen
sein. Dringt eine starke Armee durch die Lausitz herein, so marschiert die Armee
ronrärts gegen Reichstadt und Niemes. Hat das Korps bei Leitmeritz die beschwer-
lichen Eingänge von Sachsen, dann einen Teil von Paschkopole nicht mehr soutenieren
■ können, so zieht es sich zurück über die Elbe bei Leitmeritz und bezieht das allda
r »n/geworfene T6te de pont, in welchem es sich insolange soutenieren kann, bis es
' nicht durch Obergang der Elbe an einem anderen Ort vom Feinde zum Rückzug
262
genötigt wird, derweil kann aber die Armee gegen Wernstadt ihren Kalten Flügel
detachieren, um die Umgehung und Inrückennehmung dieses Korps tu verhindern.
In der Entfernung also zwischen Leitmeritz und Jaromef wird die ganze Macht
Sr. Majestät versammelt stehen, in einer Distanz von 15 Meilen Wegs, also daß ans
dem Centro, wo die Armee ist, in zwei oder höchstens drei kleinen Märschen sowohl
rechts als links und vorwärts sich gewendet werden kann und jenem, der am ersten
einbrechen würde, müßte man trachten, mit gesamter Macht an den Leib zu gehen.
Gelingt dies, so muß der Feind so aus Böhmen hinaus, ist man unglücklich.
so kann man doch die anderen Korps an sich ziehen und man formiert wiederum
ein Ganzes zur Soutenierung des Überrestes vom Lande.
Es können freilich in dieser Lage sehr betrübte und unangenehme Sachen
sich ereignen, nämlich : in einem großen Teil des Leitmeritzer Kreises, im Saazer
und auch schier bis gegen Prag Plünderungen und Streifereien geschehen, desgleichen
der Königgrätzer und zum Teil der Chrudimer Kreis vieles leiden, ein Teil von
Mähren geplündert werden, so wie auch der größte Teil von Galizien, aber alles dies
seien Unglücke, führen jedoch zu nichts 'Wesentlichem.
Die Streiche, welche im Centro geschehen und entweder verhütet oder
wohl angebracht werden, sind allein diejenigen, die über das Schicksal des ganten
Krieges entscheiden.
Dies sind also in kurzem die Vorschläge zur Defensive von Böhmen, zu deren
Bewerkstelligung man auch wirklich die Hand angelegt hat. Vielleicht könnte auch
die Egerische Seite und ein Teil von Bayern bedroht werden. Ist es kein grote
Korps, so hat es nichts zu bedeuten, ist es des Prinzen Heinrich Armee von Magde-
burg, so müßte man sogleich die Sachsen zu einer kategorischen Erklärung nötigen,
nämlich ob sich der Kurfürst schriftlich verbinden wolle, nichts Feindliches gegen
Böhmen zu unternehmen, oder nicht ? Refusiert er es, so muß gleich mit dem Korp»
von Leitmeritz und dem linken Flügel nach Sachsen mit Gewalt marschiert werden.
Unterschreibt er es aber, so muß das Korps von Leitmeritz, etwas verstärkt, nach Eger
marschieren. Bleibt es bei Eger stehen, so deckt es zugleich den ganzen von tu*
besitzenden Teil von Bayern.
Das ist die Lage der Umstände ; für den Erfolg kann man nicht gutstehen.
In Mähren kann nichts Wesentliches geschehen; gegen Streifereien n» 1
12.000 Mann hinlänglich; marschiert der König dahin, so findet er die Festimg
Olmütz und die Armee kann noch immer zeitlich genug hinkommen, um eine Bei*-
geruog zu verhindern.
Prag, den 28. April 1778.
2&3
III.
Ordre de bataille und Dislokation der k. k. österreichischen
Armee am 1. Juli 1778.
Oberbefehlshaber: Kaiser Josef n. mit dem großen Haupt-
quartier in Mladejow nordöstlich von Sobotka ; Generalquartiermeister der Armee
GM. Ton Kuhn ') ; Unter-Generalquartierraeister Oberst von Seeger ; Chef der Artillerie
FMI— Freiherr von Rouvroy ; Chef des Ingenieurkorps FZM. Graf Pellegrini.
I. Rechter AnneefiQgel.
Kommandant: FM. Herzog Albert von Sachsen-Teschen mit dem Haupt*
quartier JaromSf ; Stellvertreter FM. Graf Hadik ; Chef des Generalquartiermeister-
Stabes Oberst Freiherr von Elmpt.
1. Treffen. Kavalleriekorps: Kommandant G. d. K. Freiherr von Jac-
quem in zu Smifrtz.
Division FML. Freiherr von Miltitz (Brigade GM. Freiherr von Zezschwitz) bei
Chradim, 12 Eskadronen.
Division FML. Graf Almasy (Brigade GM. Graf Hohenzollern) zwischen Miletin,
Königinhof und Miletin, Bürglitz, Siebojed, 14 Eskadronen.
Infanteriekorps: Kommandant FZM. Freiherr von Elrichshausen zu Jaromöf.
Division FML. Graf Michael Wallis (Brigaden GM. Graf Kinsky und
GM. von Alemann) von Predraeiitz über Lochenitz bis Semonitz beiderseits der Elbe,
10 Bataillone.
Division FML. Graf Patrik Olivier Wallis (Brigaden GM. Graf Grisoni und GM.
Fürst Hohenlobe-Kirchberg) von Ples am linken Eibufer über Jaromöf, Grabschütz,
Wölsdorf, Schurz, Gradlitz bis Königinhof, 10 Bataillone.
2. Treffen. Kavalleriekorps: Kommandant G. d. K. Freiherr von Jac-
qnemin zu Smifitz.
Division FML. Graf Wurmser (Brigade GM. Freiherr von Wimpffen) bei Librantitz
am linken FJbufer nordwestlich Hohenbruck und bei Chrudim, 12 Eskadronen.
Division FML. Freiherr von Barcö (Brigade vakat) von Dohalitz an der Bistritz
über Sadowa, Maslow&d, Benatek, Horenowes bis Ziielowes, 14 Eskadronen.
Infanteriekorps : Kommandant FZM. Freiherr von Elrichshausen zu Jaromä?.
«) Bei Aufstellung der Armee war GM. Pawlowsky, sodann GM. Freiherr von Bechard
der GeneratquartitrineUter der Armee. An Stelle des letzteren wurde anfangs Juni GM. von Kuhn
ernannt.
Division FML, Graf d' Alton (Brigaden GM. Graf Kaunitz- Rietberg
<"iM Graf Wenzel Colloredo) von Plotischt, Briza über Swety, Nedelischt, Chlu
Habfina bis Neznaschow, 7 Bataillone.
Division FML. Freiherr von Drcchscl (Brigaden GM. Freiherr von Neugrlua«
und GM. Graf Anton Esterhazy) von Krtina über Fittitsch, Salnei, Kaschow, Sieboj«
bis Liebthal, S Bataillone.
Detachiert : Brigade GM. Graf Wartenslcben bei Pardubitz nnd Nemiili
3 Bataillone, 800 Scharfschützen und Jäger (ungefähr I Bataillon\ 9 Eskadronen.
Auf Vorposten an der preußischen Grenze 8 Eskadronen.
Unter Kommando des FML. Graf d' Alton bei Amin 3 Bataillone,
dronen.
Artillcricreserve unter GM. Freiherr von Bürnkopp bei Trotina, 4 ßataillc
mit 55 Geschützen.
Slabsinfantcrie, Stabsdragoner, Pioniere, bei Jammer 2 Bataillone, I
dronen.
Transportsfahrwesen (Armeetrain) unter Oberstleutnant von Humbracht
Jammer g Kompagnien (3946 Mann, 598 Pferde).
Festungsbesatzung von Königgrätz unter GM. Freiherr von Bechard, Bataillon*
Zusammen der rechte Armeeflügcl 54 Bataillone, 9 Kompagnien, 73 1 -
dronen, 70.000 Mann, 19.000 Pferde, 223 Geschütze.
II. Zentrum der Armee.
Kommandant: FM. Graf Lacy mit dem Hauptquartier Wostruino wesll»
Jicin ; Chef des Generalquartiermeister-Stabes Oberst von Renner.
Korps der Vorhut: Kommandant FML. Graf Samuel GyuUi (Brigade G
Freiherr von Kiss), von Reichenberg über Kunncrsdorf, Radi, Böhmisch-Aicha u
Oschilz bil Wnrtenberg, 6 Bataillone, 4O0 Scharfschützen 1 . ' /., Bataillon), 13 I-Ukauronr »^
1. Treffen. Kavalleriekorps: Kommandant G. d. K. Marquis Vogher» C*
Wokschitz bei Jicin.
Divisiou FML. Freiherr von Brockhausen (Brigade GM. Graf Richecourt
Markwatitz, Unter-Bautzen und Kitonit/, 20 Eskadronen.
Iufanteriekorps : Kommandant FZM. Graf Siskovics in Jicin.
Division FML. Freiherr von Stain (Brigaden GM. Graf Fabris und tiM
Clerfayt) bei Jifin, Eisensladtl und Libun, 9 Bataillone.
Division FML. von Lauglois (Brigade GM. von Lübeck) bei Wschen, Gr
Skal und Wiskef, 6 Bataillone.
2. Treffen. Kavalleriekorps: Kommandant G. d. K. Marquis
zu Wokschitz.
Division ]>ML. Gral NottitS (Brigade GM. Graf Blankensteiu) von Liban über
Wosenilz bis Zercitz, 20 Eskadronen.
Infanteriekorps : Kommandant FZM. Graf Siskovics in Jicin.
Division FML. Graf Josef Colloiedo (Brigaden GM. Gaizinelli und I
Tcnty) zwischen Podhrad und Ffichwoj, Fodkosf und Dobschitz, 10 Bataillone.
Division FML. von J.attermann (Brigade GM. Karl Erbprinz von He
Rheinfels) zwischen Lomnitz und StruzincU. 6 Bataillone.
Arlillcriereseivc : Oberst Pcnzeneter von Pcnlzenslein, bei Brodett, 4 Bataill
mit 55 Geschützen.
Stabsinfanterie, Stabsdragoner, technische Truppen bei Jtein, 2 Bataillone, 2
kadronen.
265
Armnetraia) unter Oberst von Kraull bei Jidin, 6 Koni'
: Pferde .
Zusammen das Zentrum der Armee in 43 1 t Bataillonen, 8 Kompagnien, : .
14.500 Pferde, 203 GcschüUe.
III. Linker Armeeflügel.
Kommandant: FM. Freiherr von T.oudon mit dem Hauptquartier in Podi.
Chef iK >tabei < >!■• rst Zehentner.
• rlnit: Kommandant K.MI., vmi Gi m C TgB (Brigade GM di: Yins),
lies, Keichsladt über Gabel bis Ringelshain, 6 Bataillune, 400 Scharfschützen
. . ■ - nen.
1 1 reffen. Infanteriekorps: F2M. Graf Pellegrini in Münchengrat,:.
I>msion FML. Graf Nugent (Brigade GM. Graf Brechainvillc) bei Bakow,
Zasiilki östlich Münchcngrätz und Zdur, südöstlich Loukow, 6 Bataillone.
Division KML. Freiherr von Tillier (Brigaden < i M . Graf Remigius Wallis und
rberstein bei Nieder -Gruppai, Kosmanos und Jungbunzlau, q Bataillone.
Kavalleriekorps: Kommandant G, d. K. Graf Esterhlzy in Jungbunzlau.
Division FML, Prinz Friedrich Josiaj von Sacbsen-Koburg (Brigade GM, von
.viseben Podläzky und Katusitz am rechten Iserufer westlich Kosmanos, 18 Es-
darinnen,
Treffen: Infanteriekurps: Kommandant FZM. Graf Pellegrini in
München:
L'.ML Gral Franz Harrach (Brigade GM. Freiherr von Keisky)
I nchengrütz und Fürstenbruck, b Bataillone.
D FML. Fürst de Ligne (Brigaden GM. Graf Tbun-Hohcnstein und GM.
11) zwischen Bfezno und Dobrowitz bei Jungbunzlau, dann bei Kloster, Haber
«r»l Msfikowitz westlich MLinchengratz, o Bataillone.
Kavilleriekorps: Kommandant G. d. K. Graf Esterhazy in Jungbunzlau.
i-iou FML. Graf Josef Kinsky (Brigade GM. von Haag) von Krasko an der
iich iibrr Strenitz und Skalsko bis Mscheno, 20 Eskadronen.
Korps am linken Elbeufer: Kommandant G. d. K. Fürst Karl Liechtenstein
«> Ldta
Division FML. von Riese in Aussig: Brigade GM. Graf Tige bei Dlaschkowitz
"iJwwtlich Lobositz und Modlan. nordöstlich Teplitz, 14 Eskadronen; Brigade GM.
1 Brozan und Budin an der Eger, dann bei Türmitz an der Biela,
6H»taill. de GM. Graf Browne bei Leitmeritz, Lobosits, Aussig und Seh«.'
'Bsiaulune ; Brigade GM. Prinz Georg von Mccklenburg-Strclitz beiTeplitz, 6 Eskadronen.
reserve des Unken Armeeflügels bei Brodetz, 4 Bataillone mit <>u (■>•-
ätabsinfanteric Stabsdragoner, technische Truppen bei Podkosi' lone,
5 EsikIi,
trwesen (Atmeetrain) bei Podkosf, 9 Kompagnien 13706 Mann,
P*J Pferde).
Zusammen der linke Aimeeflügel 54 l /i Bataillone, 9 Kompagnien, 74 Eskadronen,
20.000 Pferde, :j2 Gi
FeitungsbesaUung von Prag, GM. von lli Finger (gplter FZM. Grai
Mann, 130 Pferde),
von F.ger. GM. von Schönowsky 4 dritte Bataillone (3300
H*u,, -.
2bti
In Bayern unter FML. Freiherr von Gemmingen m Straubing 6 dritte
Bataillone.
Auf dem Marsche au* den Niederlanden über Luxemburg, Gänzburg bis Regens-
liur(( ('mittel* I>onauschifTenj, Falkenstein, Cham, Waldmünchen, Bischofteinitz, Pilsen
zur Armee in Böhmen: die Brigaden GM. Graf Rindsmaut und GM. Graf d* Arberg
7 Bataillone, I Dragonerregiment, 2 Artilleriekompagnien, 34 Feldgeschütze.
Zusammen die Besatzung*- und Verstärkungstruppen 23 Bataillone, 2 Kom-
pagnien, 6 K*kadronen, 25.000 Mann, 1000 Pferde, 34 Geschütz«.
IV. Korps in Mähren -Schlesien.
Kommandant: FML. Marquis Botta ; Chef des Generalqaartiermeister-
Ktnbr* ( >her*tleutnant Jenney.
Brigade GM. Freiherr von Splönyi an der Mohra von Heidenpiltsch über
II erzog* wald, Bautsch bi* Wigstadtl, 6 Bataillone.
Brigade GM. von Knebel bei Schön wald, I Bataillon, 6 Eskadronen.
Brigade GM. von Kirchheim bei Friedland, Zuckmantel, Jägerndorf, Troppau
auf Vorposten, '/» Bataillon, 6 Eskadronen.
Brigade GM, tiraf Josef Mittrowsky zwischen Bielitz und T eschen, 2 Bataillone,
(1 Kskndronen.
Detachiert In lializien : Brigade Oberst Latour zwischen Wieliczka and Bochnia,
2 Bataillone, i Eskadronen.
Artillerie (> Kompagnien; Transportsfuhrwesen (Armeetrain) 4 Kompagnien.
/mummen das Korps in Mähren-Schlesien liVs Bataillone, 10 Kompagnien.
jo Eskadronen, t5.UK) Mann, 5000 Pferde, 56 Geschütze.
Kcstungsbesatsung von Olmüts 7 dritte Bataillone (5600 Mann).
Kestuugshesataung von Brunn (Spielberg) 2 dritte Bataillone (1600 Mann).
I>ie auf dem Kriegsschauplätze versammelte and anter dem Oberbefehle des
Kaisers Josef II. tu Operationen bestimmte k. k. Armee hatte demnach am
t, Juli 1778 im ganten f>5 ' 1 Bataillone, 38 Kompagnien, 228 Eskadronen mit einer
KrtektivMaike von J $0.000 Mann. 00.000 Pferden, 708 Geschützen.
Ilicvon waren »treithar :
He» der Armee in Böhmen beiderseits der Elbe and Iser 129 Bataillone, 196 Es-
k«dt\Hien. tt\lAX\» Mann, 30.000 Pferde, 712 Feldgeschütze.
Bei «lern Kivps in Mähren-Schienen ii'.i Bataillone, 20 Eskadronen,
1J,\W Mann« 3501'« Pferde, $0 Feldgeschütze.
G«**mt*t*ike der streitbares Macht 140 * 1 Bataillone, 216 Eskadronen,
»*%»xx» Mann, 34.UX1 Pferde, 70$ Geschitae.
26;
IV.
Ordre de bataille und Aufstellung des alliierten preußisch-
sächsisohen Heeres am 1. Juli 1778.
1. Armee.
••-fehlshabcr: König Friedrich II. mit dem großen Hauptquartier
I reffen. Korps G, d. I. Erbprinz vou Braunschweig zwischen Reichen-
tacb. Wartha, Patschkan, Frankenstein und Nimptsch.
Kavallcriedivision GL. von Bülow (Brigade GM. von Prittwitz), 13 Eskadronen.
Inlinteriedivision GL. Prinz Friedrich von Braunschweig (Brigaden GM. von Rottet
"J von Zaremba), 15 Bataillone.
Infanteriedivision GL. von Ramin (Brigade GM. Bornsted 1), ; Bataillone.
mteriedivision Gf.. von Slutterheim iBrigaden GM. Graf Anhalt und
.vartz , IO Bataillone.
von Dalwig i'lnfanteriebrigade GM. von Rohr, Kavalleriebrigaden
n Podewils. Ton Arnim und von PanncwiU), 5 Bataillone, 20 Eskadronen.
Zusammen 25 Bataillone, 43 Eskadronen.
7. Treffen. Korps G. d. I, von Tauentzien zwischen Nimptsch, Frankenstein,
^*Mha, Patschkan und Münslerberg, dann zwischen Ottmachau und Neiße.
GL. von Thadden (Brigaden GM von Wulffcn und Prinz von Preußen),
5 Bataillone, 20 Eskadronen.
Infanteriedivision GL. von Falkenfaoyn (Brigaden GM. von Erlach, von Billerbeck,
">» Keller), 15 Bataillone.
Division GL. von Rentzcll (Infanteriebrigade von Flcmming, Knvallericbrigade
. 5 Bataillone, 5 Eskadronen.
Kavallericbrigaden GM. von Bosse, 5 Eskadronen, GM. von Lossow, 20 Eska-
ntnen 25 Bataillone, 50 Eskadronen.
Reservekorps GL. von Krockow, Kavalleriebrigade GM. von Apen-
• lronen bei Neiüe; Infanteriebrigaden GM von Leftwits, '• B.11.1.
I Brauu, 4 Bataillone bei Reichenbach. Münsterbein und Ge:;
Keservclcorps GL. von Werner: Brigaden GM von Krockow, von
L * n *alill und von Lengefeld, ro Bataillone, IO Eskadronen bei Neiße und Gebend.
• n Wunsch : Brigaden GM. von l'elkowsky, von
1 vnu Hessen-Philippsthal, II Bataillone, IO Eskadronen •
- Lohe und Ohlau.
;o Eskadronen.
t «r-.a.igr-.M»»*«uacc * ItblwS -BBC J—f X — "■■ '— T, ^»t^- !?«el>v
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/-x-ah V«rt^«iik»w<i «t o»r iww-i mit 3ags*r ml 3i=a>4e. usbl _a "*—**»
^t^<j«rt uvmi*n *v» /Cvtaei S>-*=Jt,v.v an. Kr lute a .
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\/At*nt lt t'i V/bmAf/t** tu Hftt» msA 1** BxcJbv* «Sc vc
(/^»^^.«^vW«//.-. '/f„ >'/«, W'/Mxrvi'yrif (Brigade GM. w» WoUcck , i
P/m« »«» lt*ihh, lirtrtt tmtfk** Akt* **A Kr/tbea, b«i TtcUsksox «sc
iut*nt*it"\tv»l>iit Ol,, i'/u titietzke 'GM. von Haacke, 7 Bataüfame n Bcx&b,
HfHittHtn uuA l'>ti>fi*x*tri.
ttit*iit*ft"U*l*viti hl„ ftn,% *<rtt Na«*»n-U»ingcn (Brigade» GM. voa Stcia-
w«>ir »uii mm Y.tt<>\>*\*4/titti i% tt*\iMnni bei Käthen, BenÜMag, Kalbe, Storkow,
t'iMiUtuil »u An <nUt.
Kitviillrticttv)*)'/» US., init lirlling (Brigade GM. ron Posadowsky), 10 Eska-
<lfuii"ii /wl>i Ic» l^-tin« und i'rankfurt am rechten Ufer der Oder.
/tmwmiri«iii J1 IUlall><ifi<i, 2'i Kika'lronen.
K 11 1 \i » d #> K «■ * f. t v it. KavalleriedivUon GL. von Lentalus (Brigaden
UM, von 1 «allriln nii'l von l'oiljumky), 50 Efkadronen in Berlin, Förstenwalde,
«wUi limi l'miikliiil Uli ilm O'lrr, Miillroiir und Beexkow.
Iiiliiiilmtintlvlkiiiii Gl., von I.onhow (Brigaden GM. von Petersdorff und von
/hkIiuW), 11 lUlulllimr lirl Sjiniiiluii, 'l'reucnbrietzen, Müncbcn-Nieuburg nnd Alten-
Iiiihj mi i|ki Sintln, itmm Ih'I I' llmlrnwulile.
/.iummiii'H 11 lluiuilloiin, s<> Kikadronen.
269
Freiregiment von Hordt 2 Bataillone ; Freibataillon von Politz I Bataillon.
Artillerietrain, Proviantfuhrwesen, Feldkriegskasse, Bäckerei und Lazarett in
Berlin, dann zwischen Aken und Köthen.
Die königlich preußischen Truppen zählten daher 64 Bataillone, HO Eska-
dronen, mit 311 Geschützen.
B. Kurfürstlich sächsische Truppen.
Kommandant GL. Graf Solms mit dem Hauptquartier Dresden.
1. Treffen. Kavalleriedivision GL. von Benkendorff (Brigade GM. da Hamel),
8 Eskadronen bei Wilsdruff und Pirna.
Infanteriedivision GL. von Bennigsen (Brigaden GM. le Coq und von Pfey-
litxer), 16 Bataillone bei Tharandt, Rabenau, Dippoldiswalde, Reinhardtgrimma,
Potsendorf und Großröhrsdorf.
2. Treffen. Division GL. Graf Anhalt (Kavalleriebrigaden GM. von Gold-
«ker und von Brünebergl, 16 Eskadronen bei Kesselsdorf, Gorbitz, Plauen und
Lesben; Infanteriebrigaden GM. von Karlsburg und von Zanthier), 10 Bataillone
bei Dresden, Lockwitz, Dohna, Pirna und Hohenstein östlich von Pirna am rechten
Elbenfer.
Detachierte Korps, 2 Bataillone, 4 Eskadronen.
Artillerie, bestehend aus 122 Geschützen in Gruna südöstlich von Dresden.
Besatzung von Dresden unter Kommando des Obersten von Gaudi, 6 Bataillone,
4 Eskadronen.
Zusammen die kurfürstlich sächsischen Truppen 34 Bataillone, 32 Eskadronen,
122 Geschütze.
Gesamtsumme der TL Armee unter dem Oberbefehl des Prinzen Heinrich von
Preußen 98 Bataillone, 142 Eskadronen, 433 Geschütze mit einer Effektivstärke von
ungefähr 115.000 Mann, einschließlich der Artillerie, der technischen Truppen, des
Fuhrwesens etc., worunter streitbar gegen 80.000 Mann mit 433 Geschützen.
Von dieser Masse standen unter dem unmittelbaren Kommando des Prinzen
Heinrich in der Mark zwischen Berlin und Brandenburg 18 Bataillone, 30 Eskadronen ;
Mter dem Befehl des GL. von MöllendorfF zwischen Frankfurt an der Oder, Fürsten-
valde, Storkow und Beeskow II Bataillone, 40 Eskadronen ; unter dem Kommando
ta GL Prinz von Anhalt-Bernburg im Magdeburgischen und Anhaltischen zwischen
H»De und Magdeburg 35 Bataillone, 40 Eskadronen ; endlich im Kurfürstentume
Swhsen die sächsische Armee zwischen Dresden, Pirna, Tharandt und Wilsdruff
34 Bataillone, 32 Eskadronen.
Totalstärke des alliierten preußisch-sächsischen Heeres 194 Bataillone, 265 Eska-
dronen, 866 Geschütze mit einem Effektivstande von ungefähr 230.000 Mann und
einem streitbaren Stande von 160.000 Mann mit 866 Geschützen.
270
Die gegen die Pforte mobilisierte kaiserliche Armee im
September 1787.
Der Stand der kaiserlichen Armee war über den gewöhnlichen Kriegsstand
erhöht, die deutschen Bataillone auf 1400, die anderen auf 1200 Mann gebracht
worden. Nur die ungarischen Regimenter hatten ihren gewöhnlichen Kxiegsstand von
960 Mann per Bataillon nicht überschritten. Die Kavalleriedivisionen waren bis auf
400 Pferde verstärkt. Bei den Husaren waren die fünften Divisionen und überdies
bei jedem auf den Kriegsfuß gesetzten Kavallerieregiment eine Reserveeskadron
errichtet worden.
Zum Ersatz der ausmarschierenden Grenzregimenter waren Landesdefensions-
Divisionen in der Grenze errichtet worden, welche über 15.000 Mann ausmachten.
Die Pioniere wurden um ein Bataillon, die Pontoniere um eine, die sechste, K ompagnie
vermehrt. Von den eingewanderten serbischen Untertanen wurden Freikorps errichtet,
welche sich auf 3000 Mann beliefen. Die Feldartillerie, für die damalige Zeit von
sehr bedeutender Stärke, bestand aus 898 Feldstücken jeden Kalibers und zwar aus
542 drei-, 180 sechs-, 58 zwölf- und 8 achtzehnpfündigen Kanonen für die Fußartillerie;
78 sieben- und 8 zehnpfündige Haubitzen für die Fußartillerie ; 16 Kavalleriegeschützen,
8 Haubitzen.
Die Belagerungsartillerie zählte 252 Stücke und zwar: 40 vierundzwanzig-,
48 achtzehn- und 40 zwölfpfündige Belagerungskanonen ; 32 zehnpfündige Belagerungs-
haubitzen ; 4 hundert-, 24 sechzig-, 26 dreißig- und 6 zehnpfündige Bombenwerfer ;
20 zehn- und 12 sechzigpfündige Steinpöller.
Im ganzen 252 Geschütze mit 176.700 Kugeln und 10.000 Zentner Pulver.
Das Schiffsarmem ent auf der Donau und Save war aus 31 Tschaiken, mehreren
Kanonierbooten und I Fregatte von 42 Kanonen zusammengesetzt.
Die dem Kriegsschauplatze nahegelegenen Festungen waren mit hinlänglichen
Besatzungen und genügender Munition, sowie auf mehrere Monate mit Mundvorrat
versehen, nämlich :
Temesvdr mit 9000 Mann und auf 6 Monate Proviant;
Peterwardein ,, 9000 ., ., „ 6 „ „
Esseg ,, 9000 ., ,. ., 6 ,, „
Brod „ 3300 „ „ „ 6
Gradiska ,, 2600 ., ,, ., 3 „ .,
Karlstadt „ 2500 ., „ „ I
271
Der Effektivstand der sechs Armeekorps war mit Ende des Jahres 1787:
Hauptarmee 97.640 Mann, 19.570 Pferde
Armeekorps in Kroatien 50.359 .1 1-633 •>
., ., Slavonien 20.390 „ — „
„ im Banat 23.880 ,, 2.465 .,
., in Siebenbürgen 27.062 ,. 5-035 ,,
„ „ Galizien 25.731 „ 8.022
Zusammen . . 245.062 „ 36.725 ,,
Außer diesen Truppen trafen im Laufe des Feldzuges von 1788 noch 19 Bataillone
Infanterie und 6 Divisionen Kürassiere aus dem Innern bei der Hauptarmee ein, mit
welcher Verstärkung diese einen effektiven Stand von ungefähr 125.000 Mann und
J2.ooo Pferden erreichte.
Das Regimentsfuhr- und Packwesen bestand aus 3700 Pferden und 1400 Knechten.
Da Militärfuhrwesen der Armee zählte 16.355 Knechte, 19.000 Pferde und 12.500 Ochsen.
18.000 spanische Reiter und 33.OOO Stück Schanzzeug wurden auf besonderen Fuhr-
»esensdivisionen den Armeekorps nachgeführt.
272
VL
Janitscharen 1 )-
Anzahl.
Die Zahl derjenigen, welche in wirklichen Sold stehen, sind nicht mehr ah
40.000 Mann ; sie führen in Friedenszeiten keine Warfen nnd haben nur große Knüttel,
mit welchen sie ihre Wachen verrichten.
Warfen.
Die Waffen der Janitscharen sind eine große Muskete mit einem kurzen Kolben,
wie das Gewehr der Kroaten aussah, ehe sie auf den regelmäßigen Fuß gesetzt
worden. Die Läufe sind von sehr gutem Eisen und meistens damasziert. Ihr kurzer
und krummer Säbel und das ihm fast gleich lange, in der Schneide ausgehöhlte
Messer im Gürtel sind von eben der Arbeit; überdem führen sie noch eine Pistole
im Gurt. Der Kopf der Messerschale ist gabelig ausgehöhlt. Einige führen Lade-
taschen nach polnischer Art, andere aber kleine lederne Säcke für ihre Kugeln oder
besser gesagt für ihr gehacktes Blei und das Pulver in einem Hörn. Ihre Gewehre
haben kein gleiches Kaliber ; die Paßkugel wird in den Lauf gestoßen ; daher ist ihr
Laden sehr langsam und ihr Feuer niemals lebhaft. In Friedenszeiten ist dieses Gewebii
wenigstens wie es in Konstantinopel gehalten wird, allemal in einem Zeughaus nnt er
der Verwahrung eines Offiziers, der es den Soldaten austeilt, wenn sie marschiere*
sollen. Zuweilen erlaubt man ihnen, nach dem Ziel zu schießen. Sie üben sich auc** 1
den Säbel geschickt zu führen und einen Stock wie einen Wurfspieß zu werfen, hier*''
besteht ihre ganze Obung, dazu sie von niemanden angehalten werden, sie haltet
nicht Glied, nicht Rotten, kurz, gar keine Ordnung.
Wie selbe einen Posten verteidigen.
Wenn man die Janitscharen in einem Orte angreift, um den man der Lage
nach reiten kann und wo sie sich nach ihrer Art festgesetzt und vorbereitet haben,
so findet man sie wie in einer Batterie und hat viel Gefahr auszustehen.
So standen sie bei Grocka 2 ). Die Lage war ihnen ungemein bequem ; das
Schlachtfeld ein heraufwachsender hohler Halbzirkel von Weinbergen. Sie saßen auf
den Fersen, steckten ihre mit gabeligen Heften versehenen Messer in die Erde
darauf sie ihre Rohre legten und wohl zielen konnten. Ihre Musketen tragen sehr
weit und ist es folglich gefährlich, sie in solcher Stellung anzugreifen. Sie verlassen
>) K. A., F. A. 1787, Hauptarmee, XIII, 14.
•) Schlacht am 23. Juli 1739.
273
ewin Posten Ton dieser Art nicht leicht und es wird eio Gefecht um denselben ent-
gehen, dergleichen wir immer vermeiden müssen. Die Janitscharen fechten auf keine
rodere Art, als stehenden Fußes ohne vorzugehen ; doch hat man gesehen, daü sie,
»iewoal selten, auf Pandarenart geplänkelt, sich auf dem Bauch augcichlichen und
»ehr »ou weitem geschossen haben.
Wie sie sich beim Angriff verhalten.
Wenn sie in einer Schlacht im Kbeueu die angreifende Partei find, so laufen
n Herden gegen den Feind ohne alle Glieder, daher können auch nur
u schießen ; hierauf nehmen sie die Muskete in die linke Hand ulier den
i) damit Degen- oder BajoncttstoLV abzuwehren und gehen mit dem Säbel in
■ rwärts, die Hintersten hängen ihr Feuergewehr über, andere nehmen die
bälgenden, weiten Hosen in den Mund und laufen auf das gegebene Signal wie die
Stiere, mit gebückter Sliru und dem Geschrei : Allah ! Allah ! (welches Gott
uteti »n ').
Die Sage, dali sie in einer Spitze, Keil oder Dreieck anlaufen sollen, ist eine
■nene Fabel. Es verhält sich aber die Sache folgcndergestalt: Sie stehen dicht
neu und bewegen sich in derselben Masse ohne Regel, ohne Ordnung. Ks ist
jiich, daü alle gleich geschwind laufen; die bravsten, welche gewöhnlich die
11 an der Zahl sind, fordern sich voran zu sein, einige unter diesen kommen
_;ea zuvor und es scheint vom weiten, als ob die ganze Masse den Schwcins-
• Aclianus -') mache.
^ewilJ, daü sie auf diese Weise in die bravste Infanterie, I
ii ir drei Mann hoch steht, eindringen werden. Ihre Freiwilligen, die nur
-■• Zeit auf dem FuU sind, sind voran; sie können sich nicht aufhalten, viel-
umkehren. Der ganze Haufe ist so dicht wie eine Herde Schafe.
Spaüia.
Sayns und Timarioten.
bis heiueu l<-.-uer und diese sind zweierlei: entweder sie stehen in bestän-
ic haben ihre Rittergüter und heifjeu Sayns oder Timarioten.
lanilscharen, wenn sie ihre erste Salve gegeben haben, ergreifen den Säbel, gehen
und es Bebt alJ.inn ein jeder lür sich, wenn er an den Feind gelangen kann.
litscharen angreifen, so müssen die Eskadrons aus den Intervallen vorrucken
-ic einbrechen, sich «her nicht zu weil von der Infanterie entfernen, denn es ganz
»i)»| geochehen dann, daü die Türken einen Teil Jer Uditcrci hinter die Janitscharen selz«n, dia
'Waan. wenn unsere Kavallerie in das feindliche Fullvolk eingehauen und wie es einer jeden
-dcher Gelegenheit begegnen muß. In Unordnung ist, sie angreifen und vernichten
• nn rran keine Kavallerie in den Karrees ha!, so kann eine jede Kompagnie 1 Peloton
e halten, um die einbrechenden Janitscharen mit dem Bajonett zu empfangen, welchem
lieid tun werden.
dilti Aelianus, der Taktiker, wahrscheinlich Grieche von Geburt, lebte zur
•at 1 r ij i n s und !1j Jrians (um 03 — 138 nach Chr.) in Koni und widmete dem letzteren ein
indeaes, lur die Kenntnis der griechischen Kriegskunst wichtlc.es Buch: ..Von der
ng der Schlachten hei den Griechen". Auch verlaute er ein Werk ..über die Anordnung
•jn erwlihnte taktische Form kommt bei Aeliun unter der Bezeichnung
nicht vor, entspricht aber seinem iu.ßoXov, Keil, bei den Römern euneus, ,, Unter
""k'SieruDK des Kaisers Justin 1 ani, bekam der euneus oder Keil einen anderen Namen und
*wi* «put poKlnum, t\ite de porc, ein Schweinsiiopf genannt, weil dessen ganze force In der
i e , wie die Starke eines wilden Schweines In dem Hussel
-;er, Neues Utillerle-, See- und Ritler-I.exikon, 1. Dresden
Krieg« unter Kaiser Joi
18
Die besoldeten Spahis bestehen in 12 — 13.000 Mann; sie haben fast eben
Ordnung wie die Janitscbaren und sind in verschiedene Regimenter verteilt.
Die andere Gattung der Spahis nennt man Sayns und Timanotea Di
vollkommen so anzusehen wie die Edclieute, welche im vorigen Jahrhundert .iuf»aiki
und unter dem Statthalter der Provinz zu Felde zogen. Hin Aufsitz des A..
Die Sayns bewaffnen, wenn sie marschieren, vier Mann und dienen also zu füalrn
die Timarioten aber dienen nur zu dreien. Dergleichen Art Leute beißen bei Brau
töme 1 ) cötoyeurs de secours und finden sich in allen alten Armeen. Vir finden ti<
noch in Polen unter dem Namen Podstowy.
Deren Rüstung.
Die Spahis rüsten sich jeder nach seinem Geschmack ; einige haben I anret
mit Fahnen, andere aber verschiedene Gattungen von Wurfspießen, vornehmlich ab*
kurze, die sie im Bündel gebunden auf dem Sattelb.ium führen. Andere fuhren Warf
spieße von 6 Fuß Länge, deren Eisen einen Fuß hat ; unter diesem ist ein '
Federn befestigt, sowie man an die Pfeile macht, um ihren Flug zu regieren.
Spahis werfen die Wurfspieße mit Nachdruck und Geschick und üben sich vorner"
hierin. Einige haben Karabiner, andere Bogen und Pfeile, besonders die asiatischen
alle aber haben Säbel und außerdem rindet man bei einigen 6 — 7 Fuß lanji? schnuh
Degen, so sie am Sattel hangen haben und die der Reiter selbst 1 Ben
Sie führen Pistolen in den Hatftern und Gürteln .- bei ihnen findet man n>
sute und Kolben oder mit spitzigen eisernen Nägeln versehene Keulen. Man bedii
sich dieser Gewehre auch unter uns noch vor 300 Jahren, um die vom Kn,
die Füße bewaffneten Ritter niederzuschlagen, wenn sie aus dem Sattel gew'
Jetzt sind sie ziemlich unnütz geworden.
Deren Übungen.
Die Spahis üben sich nach eigenem Belieben wie und wann >ir wollen,
dazu ebensowenig verbunden zu sein wie die Janitscharen,
zu Pferd, haben eine schöne Stellung und tummeln ihre Pferde ebensogut al
■ r führen. Sie gehen in ihren Übungen insgemein in-ci und an
einer lauft in vollem Rennen vor dem andern, welcher einen Stock nach ihm
der Vordere legt sich dem Pferde auf den Hnls, sieht sich rückwärts uru
seine rechte Hand in der Höhe des Gerichts ausgestreckt, um damit dei
wehren oder zu langen. Hierauf wechseln sie ab.
Sir haben in ihren Märschen ebensowenig Ordnung als die andern Tä:ke I
Das Schießgewehr scheint ihnen sehr furchtbar, besonders aber das Kar
russische Offiziers versichert, daß die ganze türkische Kavallerie au
ersten drei Kugeln, so man ihnen zuschickte, gestutzt und bald darauf durchgejji
als die Russen sich mit ihnen den 9. September 1769 schlug'
Die Spahis vermeiden also, auf die feindliche Infanterie tu stoßen. Ea
nur einige Tollkühne zerstreut bis au die Bajonetts und spanischen Reite!
sprengt. In den Schlachten breiten sie sich auf den Flügeln aus, um dem Feind
Flanke oder den Rücken zu nehmen. Sie machen nicht solche Klumpen «ie
•.vcharca, sondern jeder Haufe — groß oder klein — bleibt ohu d«*
') Picrt c .ic Boards) lies, l
■cnled v.,n »einem Bruder Andre, Vertatst* eines trJÖO c:
Werkt» . „Maxime Karneol de I
-eher Seile FM. G
»75
10 vermengen für lies greift auf das Signal mit dem Geschrei Allah !
den Feind an. Man sollte, wenn man sie von weitem ankommen sieht, glauben,
asere Ordnung; aber es ist nicht so, sondern sie sind ohne Rotten,
icder, ohne Abteilung. Es ist ihnen demnach unmöglich, wenn sie einmal
!, wieder auseinander tu kommen und sich herzustellen.
In den Vermengungen hat der türkische Säbel den Vorzug vor dem unsrij^-n
usd wir sollten uns mehr Mühe geben, unsere Leute tu unterrichten, wie sie den
ihren und sich besonders der Spitze bedienen sollen, welche den Säbeln alle-
Die Spahis schicken Dclacheraenls aus ; die Hilfstruppen sind diejenigen, die
lern. Die Spahis begleiten sie, wiewohl nur selten, etwa bis an einen l-'luü
odrr Delile, um sie, wenn sie zurückgetrieben werden, zu empfangen. Überhaupt furchten
Türken vor Verstecken.
Das Scharrnutzieren der Spahis.
Die harmutzieren auf kosakisch ; hier tun sie sich mit Tummeln ihicr
ind Bezeugung ihrer eigenen Ringfertigkeit hervor, hier erscheinen sie in ihrem
litJUnGlani, wie sie glauben, »ehielten sehr weit und folglich ohne vielen Schaden. Wenn
lauen iber in einer entstehenden Schlacht Infanterie mit Reiterei gemischt auf den Rata
"urseuiert, so würden sie zeitig einpacken. Sie kennen die Kunst, Posten zu nehmen
und eine defensive Stellung oder Bewegung zu machen, ganz nnd gar nicht. Ihre ganze
mit Ungestüm anzugreifen. Dieses ist die Grundregel aller Reiter-
«efechte und daher ist es sehr gefährlich, ihren Anlauf abzuwarten. Wenn sie auf
»Um Seiten in gleicher Zeit draufgehen wollen, so geben sie gemeiniglich durch einen
'liclen Dampf, indem sie brennbare Sachen anstecken, ein Zeichen ; sobald sie dieses
laufen sie mit dem Geschrei Allah! Allah! gegen den Feind').
igß hat man allenthalben Geschütze bei der Hand und bei diesen Um-
ständen sehe ich nicht, dati die türkische Reiterei große Vorteile erfechten mag, denn
«erden sie — gesetzt, daU zwei oder drei von unseren Kavallerieregimentern
■fen werden — einige Kanonenschüsse bald zurückweisen.
Verschanzungen der Türken.
Ihre gewöhnlichen Vcr.schanzuugen sind ein elender Graben, der in der
;iiiiigkeit, ohne Vorsprünge, in gerader Linie 3 bis 4 Fuß tief ausgeworfen
■ werfen die F.rdc gegen das Feld und daraus wird eine Brustwehr wie in unseren
äben ; sie lassen allezeit einige Ofiuuugen darinnen, um zu Pferde herauszu-
un-1 decken diese mit kleinen Abschnitten, Der innere Grabenrand ist abge-
'/ In Scharmützeln bemühen sich die Spahis, ihr und ihrer Pferds Geschick zu zeigen und
Ketten Mkr weit mit Pistolen. Wenn man sie angreift, so erwarten sie den Anfall nicht, lU
; «ico auseinander, man muß sie abcrauch nicht erwarten, sondern auf selb« losgehen Bei einem
echte, das sie mit dem Feind vorhaben, machen *ie oin entsetzliches Geachrtl, teils urn
in bestandigen Mut zu erhalten, teils auch, um den Feind damit zu betäuben und
"Kelitijni xu machen. Im Marsche und im Schlagen beobachten die Spahis mehr Ordnung als die
iree Ihre Angriffe geschehen nicht mit geschlossenen Gliedern, sondern in einem unordent-
liches Anmärsche. Wenn sie den Feind angreifen, so geschieht es gemeiniglich mit Kavallerie-
■ :!che aui die feindliche Infanterie loaipfengen. Da min diese geschlossen steht. Kanonen
.'. und mit Karkitschen unter sie feuert, so verlieren sie schon viele Leute, ehe sie der
kommen und sie müssen gemeiniglich den Rückweg nehmen, ehe sie dem Feinde
gitea Schaden durch ihre Attacke haben tun können. Eine Kavallerieattacke kann also
"" E"cMosstne Infanterie von wenig oder gar keinem Vorteil sein. Ihie Haufen haben alle eine
: : und dieses macht, daU wohl abgerichtete Truppen wenig von ihnen zu befurchten
"*«», luinul, wenn sie mit Kanonen versehen sind.
18*
l, damit sie bequem herein und heraus gehen können. Die Janitscharrn
ihre großen Messer auf das Höchste des Aufwurfes, um ihre Flinten dmauflej,
zielen zu können. Wenn einer abgeschossen, gibt er den Platz einem ander
dem Laden übereilt er sich nicht. Wollen sie Verschanznngen bei einem Ort
welche nach ihrer Art sehr stark sein sollen, so müssen sie schon mehrere Zei
werden sie sich immer wie in einem bedeckten Weg eingraben. In
machen sie den Graben weiter mit einer Bank gegen die Brustwehr. Ehe
seite ist höher und hier pflanzen sie Siurmpfahle oder vielmehr kleine Palisade
Spitzen derselben stehen schief vorwärts, mit Saudsäcken dazwischen. Es ist
wenig als in unseren Laufgräben ein Graben draulien. Sie erhöhen hier auch Be
und hohe Brustwehren, die Artillerie dahinter zu stellen.
Es ist zwar wahr, daU sie sich in einer solchen Stellung mit viele
wehren, aber man findet sie doch in ihrer Schwäche, denn da ihre Stärke
zahlreichen Reiterei besteht, so bleibt dieselbe miiliig.
Ob sich gleich die Türken hinter einer Verschanzung standhaft gen
leidigen, so soll uns dieses doch nicht hindern, sie so, wie es der Prinz
, allda anzugreifen. Man mul} nur die Schwäche ihrer Stellnn.
festsetzen und diese lebhaft mit Geschütz befeuern lassen, ehe dl«
Dauer der türkischen Feldzüge.
Der Feldzug dauert bei den Türken so lange als der Sommer. -
gemeiniglich gegen Geurgi- l:ig '.i nahe bei Kmislantinopel oder Adriane»).
Aui diesen Tag müssen alle da sein, aber sie dürfen nicht Ku is zum
tnus- 1 !>en, das i- Pferde vorhanden, denn mu
schwerlich in diesen wenig angebauten L.indereien genügsame Vorräte für 300.000
Lastvieh sammeln können.
Wenn der Demetrius-Tag vorbei ist, >n ist es fast nicht m
. lde zu behalten, die von der Pforte besoldeten Janitscharcn etwa a
welche noch dazu ansehnlich dafür beschenkt werden müssen, die übrigen w-
Hause gehen. Ihr mitgebrachter Vorrat ist verzehrt : • ■ • 11 haben w<
llau-e, sie wollen den Winter nirgend anders zubringen, er -crei
für »ie auch zu rauh.
Jeder nimmt alsdann seinen kürzesten Weg um.
und zieht in kleinen Haufen von 12 Ins 20 Mann, mehr oder wenigi
abzuwarten, ohne die ordentliche Stratie zu halten, alles nach eigenem
Der Türken Art zu kampieren und wie man solche in ihrem Lager a
Die türkische " -rt insgesamt in einer Art von Eirorra od
die 1 <-r Mille, die Kavallerie steht hinten auf beiden Seiten, i
»teilt das Lager einen halben Mond oder einen Bogen • Korps
besondere Rundung.
Von hinten und !>■ n ihres Lagers stehen viel Reiterwacben
Tataren haben, wenn sie bei der Armee Vorposten.
Übenlem steht täglich ein Pikett von ewigen tausend Pferden ob
lioren bereit: e* sollte al sie zu überfallen.
1*0 mau tDJ :i-m nächtlichen Angriff wohl I«
Ic auch im Gewehr stünden, so
•vrirrung geraten, denn es ist ihnen unmöglich, die ger
machen, dadurch sie den Angreifenden begegnen oder sich in Vcrtei-
md selten könnten. Wer aber ins türkische Lager einbricht, muü langsam
hne auseinander zu gehen und bei jedem Schritt besorgt sein, die Zelt-
-iiihauen, sonst würde er selbst in Unordnung geraten,
-cm zufolge glaube ich, daU mit 20 durch einige Kavallerieregimentei
ic Bataillon« jede türkische Armee des Nachts auf diese Weise anzugreifen
w. Macht man ihrer nicht viele nieder, so bleibt man doch gewiß Meister von ihren
-scs ist aber eis wichtiger Umstand, denn wenn es geschehen,
10 jthen die Türken nach Hause und kommen dasselbe Jahr nicht wieder.
dar, daü man sich allem Feuer der großen Artillerie, «o in der Mitten
«lebet, aussetzen würde, wenn man gerade darauf los marschierte. Ich glaube wohl, daU
« eben nicht sehr gefährlich sein dürfte, aber man kann es doch vermeiden, wenn man
verhält, wie ich sagen werde.
leb setze, daß man eine deutsche Meile vom türkischen Lager stehe und es
will. Man marschiert, um die Absicht und den Punkt der Altacke zu ver-
bil auf einen starken Kanonenschuli gerade dagegen hin.
Hier wird da« lange Viereck gestellt, wo man nicht schon damit fertig. Der
wohin man eigentlich gehen wolle. Die Armee schwenkt aldann
D rechts oder links heraus, nachdem man es dem Felde gemäß vorteilhalt
• n bleiben iu ihrer natürlichen Stellung; die so hinten schließen
! rechttutnkehrt gemacht.
In dieser Einrichtung marschiert man im Viereck gegen einen Flügel oder Flanke
:-chen Lagers, schwenkt, wenn man allda angekommen ist, wieder ein, die Flanke,
•o rtchtsiimkebrt gemacht, herstellt sich und alles steht zum Gefechte aufmarschiert.
müssen die Zwischenräume und Weiten der Züge voneinander
' beobachtet werden, damit alles, sobald man einschwenkt, Front habe uud
fertig stehe, die Türken zn erapfangeu, wenn sie nach ihrer Art etwa Lust bekämen,
"*» »vorzukommen und dem Korps auf den Hals fallen wollten, wenn es auch im
1 muß sich erinnern, 'ial3 die Kanonen nicht längs des Lagers, sondern nur
u, r rlen Posten der JaniUcharcn stehen ; mau betrügt sich, wenn man glaubt, daß sie
udern werden.
In eiuem solchen Irrgarten als ihr Lager ist, läßt sich keine Bewegung machen; sie
nichts anderes tun, als uns zuvorkommen. Bleiben sie ruhig, so können wir
Viereck ihnen bis in die Flanke, ja in den Rücken gehen.
Wenn man dem Feind zur Seite marschiert und nichts vorhanden ist, so zum
Augenmerk dienen kann, wie etwa ein Busch, Turm, Höhe oder dgl. sein könnte.
"0 Butt der General, weichet Ute lührt, achthaben, daLl er immer in gleicher
:ig vom Feinde bleibe, ohne ihm näher oder weiter davon abzukommen.
1 .-res Mittel, genau und richtig zu marschieren.
Züge müssen, nachdem man sich herausgeschwenkt, in den Sparen der
'"filrrcn bleiben und sich weder rechts noch links werfen, um die Kolonne gerad in
Wenn der erste Zug gleich seine Front in etwas verändert und der auf ihn
''■'li^nile sogleich dergleichen täte, so würden die letzteren nur immer bald recht*.
"•i'itl linkt in vollem Sprunge zu laufen haben und unaufhörliche Seitenschritte machen,
i vermeiden, muß jeder Zug in der Spur seines vorderen bleiben und wenn
11c Front oder die Marschrichtung verändert, a nicht eher nachahmen. aU
•cndemselben Platz angekommen, wo es jener getan.
Die Offiziers, welche die Züge führen, bleiben denselben links, -wenn man
— und rechti, wenn man links abmarschiert ist, zur Seite. Da sie vor dem Zug
den Rücken ihres vorderen gewahr werden, so können sie im Gegenteil, we
außer Kolonne sind, von ferne so weit sehen, als es das Feld erlaubt.
Das «weite Treffen muß nicht eher Front auswärts machen, ah wenn der
im Rücken ist.
Parteien.
Montecuccoli sagt 1 ), dafi die Türken wenig Parteien abschicken und
nicht viel im Lande herumstreifen, Sie entfernen sich nicht weit vom Lager und übel
lassen diesen Teil des Krieges den Tataren, Moldauern und Walachen. Diese abi
haben die Freiheit, zu sengen und zu brennen, wo sie hinkommen. Sie entfernen «ic
mehrere Meilen weit von der Armee und verheeren bei ihrer Rückkehr das gante Lam
was sie hinter sich lassen und zwar aus der Ursache, daß der ihnen nachkommend
Feind aus Hunger gezwungen werden soll, wieder zurückzugehen.
Man muß, wenn man nahe bei den Türken steht, sich entschließ
Futter zn überlassen, so zwischen beiden Armeen ist; selbst kann man es ohne
Scharmützel nicht holen und dieses würde sehr gefährlich werden, denn wenn
auch Kanonen und Infanterie mitnähme, so würden die Türken ihnen ausweichen
ihr Feuer zu nichts machen, indem sie sich mit den Futterholern und der BedeekuDg
kavallerie vermengen würden. Eine Einfassung kann nicht so dicht und n
hängend gemacht werden, daß sie 10 bis 12 Pferde, 10 sich hineinstürzen,
halten könnte.
Die Art, wie man die Türken angreifen kann, wenn aie sich in eine Wagenburg !
Zuweilen findet man die Türken hinter ihren verfahrenen Wagen stehen;
ttwi in einer Wagenburg oder vielmehr in der Qnere v.ir ihrer Front. Sie sind gewr
verh.'ren, wenn man sie so angreift und muß, wenn man gleich schwach ist, man nie
eineu Augenblick anstehen, es zu tun, denn :
1. Kann eine solche Wagenburg nur dienen, Infanterie gegen ein
Kavallerie zu decken, die gut I
2. Die Starke der Türken besteht vornehmlich in Reiterei, die <ich in diese
Kinschlusse wie ein Ziel dem verheerenden Stückfeuer ausgesetzt findet,
3. Können die Türken in dem Umfang dieser Wagenburg nicht einige Hob'
finden, ihre Stücke hinzustellen und haben sie nicht Zeit, Aufschüttungen vor
machen, N können sie sie gar nicht brauchen, denn sie wütdeu sich nicht uol-
sie auswärts aufzuführen.
•setzt, sie haben solche Höhen oder Aufschüttungen tür ihn.- Kanonen J«*
sie allda aufgeführt, so bleiben wir doch in unseren Bewegungen ungi
können ohne Gefahr recht- und links ziehen und sie, wenn wii in
»chieren, in ihre Flanken und Rücken nehmen, sobald es die l.uge erlaubt, El
uun also Iricht werden, ihre unbeweglichen Stücke zu vermeiden und Gelejj
lluug der tin«rigen gegen ihre Schwäche zu finden.
würde ungefähr auf folgende Art gegen sie zu Werke geh''
Wir fangen mit einem lebhaften StückfeueT an; dieses wird ihnen aoi
viel Schaden tun und sie bestürzt machen. Alsdann rückt die Infanterie, die in
Falle allein in der ersten Linie tat, gegen die Wagen an und hebt, ohne da£
Kanonenfeuer einen Augenblick stille sei, ein lebhaftes Batnilleufeuer an und ffflt
rgl. Ausgewählt« Schriften des Raimund Fürsten Montecuccuii. Ucarbeiut r«
mann A. Vei 11», htr«ui .'ttst.«n von dir Direktion d«s 1. unj k. k/.egsarchirs. U, otu.
lürlten hierauf mit dem Bajonette an, dem die türkischen Säbel nicht Bescheid tun.
»ich ihTer erwehren können.
Aber es ist wahrscheinlich, datl sie solche nicht so nahe werden an sich
kommen lassen. Das grolle Feuer, so man auf sie macht, wird sie schon vertreiben,
•in ihrige aber ihrer Stellung zufolge wenig Wirkung getan haben,
Artillerie hat indessen die Wagenburg zertrümmert und die Stücke der
und Wagengestelle haben soviel als die Kugeln gegen die Verteidiger getan.
Min wird die Reihen Wagen, wenn auch mehrere hintereinander stehen, eine nach
in andern wegnehmen. Die Kavallerie unterstützt die Infanterie und diese eröffnet
•Iic Wege, damit jene auf die Janitscharen falle, doch müssen die Spahis vorher weg
cl es den Türken ein, wenn wir der Wagenburg zur Seite marschierten, uns
Auf den Hals zn fallen, so können sie es nicht tun, als bis sie sich herausgezogen
haben. Hieran könnte man sie durch Kanonenfeuer hindern und ihnen die Spitze
bieten, aber man muü wie sonsten in länglichem Viereck marschieren, denn in dieser
Ordnung ist man zu allem fertig und kann in keinem Fehler betroffen werden.
Nutzen und Vorteil, die Türken gleich im Anfang dea Feldzuges anzugreifen.
Da* wahre und einzige Mittel die Türken aus der Fassung zu bringen, ist, solche
antngrvifeu ; sie sind nie gcfaüt, ein Treffen anzunehmen und können keine zur Ver-
i«i%ung dienende Bewegung machen.
Man muü sie angreifen, sobald man sie gewahr wird, vornehmlich aber muti
f:< geschehen, wenn sie ins Lager kommen oder im Marsche sind, denn sie müssen
»W Zeit haben, um sich nach ihrer Art au stellen und weil die Artillerie nicht
'»Igen kann; es gehört ferner Zeit dazu, ehe man diese ungeheueren Lasten von Sattel-
ten auf die Lafetten hebt und aufführen kann. Wenn man sie also unversehens
wird es ihnen fast unmöglich, sich ihres Geschützes zu bedienen.
Ich will die Ursachen erklären, warum es vorteilhaft, den Türken im Anfang
üuges ein Treffen zu liefern:
i. Unsere Armee ist alsdann noch in gutem Stande, noch nicht durch Krank-
ketteo geschwächt, die Pferde bei Kräften und nicht abgeritten, wie sie es gegen das
!es Sommers zu sein pflegen.
igen wir die Türken, so kommen sie nicht mehr zum Vorschein; nutzen
*ir den Sieg gehörig, so müssen die Janitscharen umgekommen sein ; die Sayns und
• u gehen so wie die Freiwilligen nach Hause, denn sie verlieren mit der
Schlicht insgemein ihre Vorräte, welche sie, um sich bis zum Dcmctriustage aufzu-
Wttn, mit sich fuhren ; und die Türken fliehen, sie ziehen sich nicht zurück.
• erlassen Lager, Gepäck, Geschütz und den Vorrat für den ganzen
Mding, ohne sich Zeit zu nehmen es zu verwüsten. Wir finden dies in gelegener
unsere Leute ; alsdann hört die Gefahr auf, man darf die Armee nicht mehr
'"naOeu, der Dienst wird bequem, man erhält Mann und Pferd ohne Mühe, die Zu-
lihren kommen gut an und nichts hindert und schränkt das Fulteiholen ein. Wir
"hallen Zeit genug, Belagerungen anzuheben und zu endigen oder auch Posten, Sl
und dergleichen zu befestigen. Mau muH immer Land zu gewinnen suchen
i da zurückgehen, dahin mau einmal getreten ist.
l - h « die Türken nicht das Feld verlassen, muß man keine Belagerung anfangen.
muß niemals in Gegenwart der Türken eine Belagerung unternehmen,
man zu der Zeit, wenn die Türken im Feld sind, mit einer Belagerung
,-t. so hat man folgende Unbequemlichkeiten:
Ihre Reiterei macht sie zu Herren vom platten Land, alle Beweg» i
gezwungen und gebunden; man hat Mühe, Zufuhren zu erhalten, ja man lauft G
angegriffen oder wider Willen zu einer Schlacht gezwungen zu werden und wo).
die Belagerung aufzuheben. Man muß dieses aber wohl zu vermeiden suchen,
wenn ein Streich gegen sie mißlingt, so erheben sie ihre Hoffnung und man
wenn man wieder etwas gegen sie unternimmt, aus diesem Grund seiner Sa.'
sein. Wenn man eine Belagerung vornehmen will, so muß man es so einrichten,
man fast gewiß ist, mit selbiger fertig zu sein, ehe die Türken in* F-.ld konm
man muß warten, bis ihre Armee auseinander gegangen.
Man findet unglaubliche Schwierigkeiten, einen beträchtlichen Zug Geschüttet
in türkischen Ländern — sowohl wegen der großen Entfernung, als wegen der in dem
fetten Boden sogleich grundlos werdenden Wege — fortzubringen.
Man muß den Türken entgegengehen und selbe angreifen, sie auch
erwarten.
Sobald man hört, daß sich die Türken nähern, gehe man ihnen entgegen,
betrachtet auf ihre überlegene Zahl, denn diese Menge hillt nur die
.ern und vermehren; hiedurch werden unsere Soldaten aufgemuntert,
liehen aber stutzig; sie sehen, daß mau sie nicht fürchte und sie betrachten •
Wert mit ganz anderen Augen. Man muß von Zeit zu Zeit stehen bleiben, sieb erholr
und alles wieder richten.
ung rückt man langsam ohne Schwanken vor, um Fd
winnen, bis man gewahr wird, daß die türkische Kavallerie des Feuers übi
wird nnd sich, wie es tu geschahen pllegt, in Unordnung abzuziehen anfängt. lc
nehme au, daß sie wie gewöhnlich auf den Flügeln stehe; alsdann läßt man die leicht'
Reiterei aus dem Karree herausziehen, die vom linken Flügel recht* und
rechten Flügel linLs herumschwenken und die Janitscharen, welche in dem Mittel-
punkte sind, angreifen; diese werden sich nicht so geschwind als die Spahis
machen können.
Es ist nicht nötig, den Spahis weit nachzusetzen; mau muß nur die Jim'-
scharen aufzureiben bedacht «ein. Jene sind leicht beritten uud stark ; man kann ibneß.
«•.leine man sie nicht in einem engen Durchgänge einholt, wenig Schaden I
ist genug, daß man sie sich vom Halse schaffe; aber die Janitscharen muß man
hauen. Wenn dieser Vorfall sich ereignet, so sind sie schwerlich wieder
zu bringen.
Man vermeide die engen Durchgänge und mache sich nicht in cm
engen Paß, ehe man gewiß ist, daß man herausmarschicren werde, ohne >l
herzukommen können, sonsten würde man ein Postenge! Usscu, tu weit»«
die Türken, welche mutig und in i lefe fechten, die Obcrh
könnten.
Wenn man den Türken die Zeit läßt, die Stellung .
ihres Angriffes festzusetzen, so lauft man Gefahr, eine Schlappe davon/':
ein.- iiupjie von drei Mann hoch wird schwerlich eine »lasse raset'
aufhalten, die von Opium berauscht sind und die Hintercti die Vorderen vi
Wie bei dem Angriff zu chargieren kommt.
Die Infanterie feuert, ol u übereilen, mit Pelotons; deu Soldaten
man im Anschlag hegen und nicht ändert lern. Wenn die *
nicht wohl mit Pelotons im Vorwirtsgeben feuern Wai. r, daß nun
illons tue, wobei das, welches schießen muD. sich 2 bi> ) Miuuteu
n.
mn den Türken muß mau mit halber Ladung schießen, damit die Kugeln
pen rollen und hüpfen, ehe man Kartätschen aufsetzt,
.leine Feuer geht aber Dicht eher au, als bis man gewiß ist, daß es treffen
ian immer vorwärts rückt und nicht stillehält, um -\ch angreifen zu lassen,
die
Spanischen Reiter
equemes Ger.it an, die nur in den Flanken, in Lagern und den Detachcment«
en sind.
Trupp, er sei so klein als er wolle, muß jemals seine Flanken in der
lassen, sondern wenigstens mit einem Peloton einen Haken machen.
fanlcrir-Trupps, so man ausschickt, sind wohl sicher, daß sie nie von
angegriffen werden und sie können allezeit die Reiterei, besonders die
sich abhalten. Hier sehe ich die spanischen Reiter für gar sehr
e gagne pas des batailles en hrulant seulement de la poudre; pour
aut blesser ou tuer. Ce grand bruit fait beaueoup, il est vrai, contre des
linees et peu aguerries, raais il fait peu d'effet contre de bonnes
euer der Türken will nichts sagen; die Soldaten werden davon nicht wie
.eien Truppen bestürzt werdeu und ulso mit Ordnung manövrieren können.
Pfeifen der Kanonen- und kleiuen Kugeln zu hören,
it selten unsere europäische Kavallerie verwirrt gemacht hat.
Vorteile bei Führung eines Krieges gegen die Türken.
iCrieg gegen die Türken erfordert bei weitem nicht so viel Fihigke.
1 als das Anführen der Armee gegen andere Truppen. Sie werden selten
ausschlagen. Schöne Märsche und andere Manöver, womit ein General sich
ht, sind ihnen fremd. Da ihr Gepäck und Artilleriezeug so ungemein
anbeweglich ist, so können sie durch einen zuweilen nötigen Rückzug
nicht vermeiden oder irgend eine andere Bewegung deshalb machen
lemal einholen, wenn man nur recht ernstlich Lust dazu hat. Sie führeu
aller
schiefe Linie, wo die Bataillone nacheinander angreifen und daher immer
bloßgeben, wäre hier ebenso übel angewendet, als eine große Kavallerie-
alle eiligen Bewegungen, wo die kleinste Unordnung alles verderben kann.
rreprenant auch dieser Feind ist, so recoulieret er sich leicht, wenn er einen
findet und wird nicht leicht mehr mit Ernst ansetzen ' .
idem e9 in Ungarn wenig Springwässer gibt und die Brunnen mehrenteils erst
en oder die Truppen Mch des Huüwassers bedienen müssen, so ist bei den ersten
t zu treffen, Joü sie allezeit zugedeckt seien, damit die Kröten oder anderes Unge-
t hineinwerfen können; das Klußwasser aber Ist soviel möglich in Gefällen wenigstens
ifxubchalten, damit sich der darin befindliche Schlamm oder Erde zu Boden setze.
en dieser Schlamm, den der gemeine Mann mit dem Wasser hineinschluckt, eine
rsscheti der Krankheil ist. Ein großer Teil dieser Verlegenheit wird verschwinden,
n Krieg offensiv fuhrt und somit in das feindliche Gebiet vorrückt, well die Türken
nggrundsatz überall Brunnen bauen und errichten, ja diese Unternehmung für
besten guten Werken hallen.
282
Nachteile bei Führung eines Krieges gegen die Türken.
In folgenden Punkten ist es schwer mit den Türken Krieg zu führen:
Erstlich kann man niemals kleine Parteien ausschicken, um, wie von e
andern Feind, Gefangene aufzubringen.
Zweitens bekommt man von ihnen keine Deserteurs; und
drittens ist es nicht eine geringe Mühe, einen getreuen und geschickten £
zu finden, welcher unter ihnen etwas ausforschen könne, denn die Größe der S
sowohl, als so viele andere Schwierigkeiten, um nicht erkannt zu werden, sehr«
die meisten ab und wenn auch einer endlich aus Hoffnung der Belohnung sein L
in den Wind schlaget, wird er entweder aus dem geringsten Unterschied der Spr
der Kleidung und der Sitten verraten, oder kann wegen Geheimhaltung ihrer Anscb
so meistens von der Willkür eines einzigen Oberhaupts dependieren, nichts Hinlängt
erfahren.
283
VII.
Vorschrift 1 )
welcher bei einem ausbrechenden Türkenkrieg die kommandierenden Ge-
der verschiedenen Korps und die ihnen untergebenen Truppen sich zu
verhalten haben.
Die bei einem ausbrechenden Türkenkrieg vorkommenden Beobachtungen sind
[sa dem Generalsreglement umständlich aufgeführt und hat man sich solche stets
[gegenwärtig zu halten und nach den sich ergebenden Umständen davon den Gebrauch
machen.
Da vor allem bei Zusammenrückung der Truppen solche behörig instruiert sein
: Bossen, wie sie sich zu lagern und die spanischen Reiter zu gebrauchen haben, so
' Verden beiliegende Plans für die Infanterie- sowohl als Kavallerieregimenter den
Generalkommandis xu weiterer Bekanntmachung mitgeteilt gleichwie selben auch die
erforderlichen spanischen Reiter zum Unterricht der Truppen zu verabfolgen, der Befehl
bereits ergangen ist.
Beschäftigung in den ersten Tagen, wenn die Truppen zusammenrücken.
Die ersten Tage, wenn die Truppen zusammengerückt sein werden, ist sich
Bor allein mit der inneren Ordnung im Lager, Besetzung der Front mit spanischen
Rettern, Aufstellung und Belehrung der Fiketter und bei solchen befindlichen Scharf-
schützen, dann der Feld- und Lagerwachen, Patrouillen etc. zu beschäftigen.
Dem Artilleriepark und Fuhrwesen, Packpferden, Pontons und den Laufbrücken
nra8 der Platz gewiesen werden, wo und wie sie bei entstehendem Alarme oder
beschehenen drei Alarmschüssen sich zu versammeln und zusammen zu fahren haben,
wohin die Kranken nämlich zu dem Fuhrwesen zu bringen seien, mit einem Wort,
jedermann muß bekannt gemacht werden, wohin er sich zu begeben und was er in
diesem Falle bei Tag als Nacht zn tun habe.
Es versteht sich von Selbsten, daß man sich sobald möglich der Bagage ent-
ledigen, solche unter Eskorte zurückschicken und in eine Wagenburg formieren solle
welche nach Einleitung des kommandierenden Offiziers eingerichtet und alle dabei
befindlichen Bedienten und Knechte zur Bewahrung derselben angestellt werden müssen ;
es wird auch der Bedeckung immer einiges Geschütz mitgegeben.
*) K. A., F. A. 1787, Hauptarmee, XIII, 13 c. Ein nicht ganz fehlerfreier Auszug dieser
Vorschrift" abgedruckt in der , .Osterreichischen Militärischen Zeitschrift", Jahrg. 1865, IV, 323.
Piketter und Feldwachen betreffend.
Die Piketter und Feldwachen dürfen nicht weit vorgesetzt werden; ersttrt
werden in Flescheo, welche mit spanischen Reitern hinten geschlossen, oder da nia
keine Zeit gehabt hat. Fleschen aufzuwerfen, mit spanischen Reitern umgeben an I
mit Scharlschützen versehen; die Wachen der Pferde aber etwas rückwärts mischto
die Piketter gestellt und die Vedettc • postiert.
Die gewöhnlichen Patrouillen müs-.fD mcIi nicht weit vom Lager ei
■eschieht mehrenteils, wenn die türkische Armee herankommt,
etliche hundert bis tausend Pferde herumflattern lassen, wo man in die Notwendigkeit
versetzt wird, die Feldwachen mit ganzen Trapps zu verstärken und in soki
wenigstens auf eine Weile über die spanischen Reiter hinaus zn setzen, dan :
flüchtige Feind der Armee nicht unversehens auf den Hals kommen könne, ilenn
findet er Gelegenheit, unvermerkt und ohne daß man frühzeitig genug
davon hat, bis an die nahe am Lager stehenden Feldwachen zu kommen,
leicht Unordnung und ein panischer Schrecken entstehen, wo der Vorgesetzte oft
bade ist. sich verstehen oder anhören, geschweige denn gehorsamern zu BW
sonst einen männlichen Entschluß" zu fassen, viel weniger solchen a ■
Notwendigkeit, einige Freikompagnien zu Fuß und zu Pferd zu unterhalten
wäre daher gut, einige Freikompagnien zu Füll und zu Pferd zu haben,
an denen nicht viel gelegen ist, welche aber zur I der Ann
sind, um nicht jählings von dem Feind angefallen zu werden. Von dergleichen Ttim
muß man nicht viele Mannszucht fordern und darüber hinausgehen, wen
zuweilen mit Plündern abgeben : das Wesentliche, was man von ihneu
i-t, dat; sie auf des Feindes Bewegungen aufmerksam sind und von dessen A
in Zeiten Nachricht geben.
Wegen entstehender Alarme in den Lagern, sie mögen nun wahr oder f»bd
sein, kommt zu erinnern, datl auf das schärfste, ja bei Lebensstrafe verboten 1W
-c, ohne erpressen Befehl einen Wagen anzuspannen, denn aus dem Tumul:
der Fluchtnehmung der Bagage geschieht es öfters, daß eine ganze Armee in
und Konfusion geratet, wie es im Jahre 173S geschehen '(, als die Armee **■
Ternesvär nach Karänsebes marschierte, da nämlich in dem Lager bei Lugoa, all"
wir keine Truppen voraus und die Feldwachen ganz nahe an der Front steh
eine Herde wilderOchsen die ganze Armee beinahe in völlige Dnordnu
UMgCBI vU erinnert, datl je weiter man aus dem Lager frei hinauf f&t*
kann, desto weniger von einem jähen Oberfall etwas zu besorgen hat.
Vor die Front und Über die Piketter muß niemand hinaus gelassen werden.
Vor die Front über die Piketter muß niemand, als die eigens dazu komma»'
dtert «er.len, hin ausgelassen werden. Sollten die Umstände erfordern, Holz und Wi*s*»
außer dem Karree zu holen oder in die I 1
niemals ohne einer Bedeckung geschehen, welche außerhalb und wo man einen tet*""
liehen Anfall zu besorgen hat, zu postieren ;
Übungen, welche in den Lagern vorzunehmen sind.
Wenn die Truppen über die inner im Lager die Belehrung
haben, muß man «e zusammen« teilen ui. ie Beweguc cetf**
: tu mach- rtU8>
»t ix, x.
natürliche Schlachtordnung gegen die Türken in einen
Viereck bestehe, welches von der Infanterie allein formiert wird.
Oie Lange der zwei Seitcnflanken laut sich nur nach der Zahl der Truppen
jiücks, so in dein Karret stehet, bestimmen.
Hat man hinlänglich Infanterie, eine zweite Linie zu formieren, so wir.! -
■iem gehörigen Abstand von der ersten gestellt und sie macht im widrigen Falle
• 1 stellt eigentlich verschiedene Reserven \i>r.
Die Kavallerie ist bestimmt, die Infanterie zu unterstützen, wird daher in einer
listen» 200 Schritt hinter dem Intervalle zweier Bataillone zu ein
zwei Eskadronen nebeneinander gestellt und macht eigentlich die Reserven aus,
■\ wenn der Feind einbrechen sollte, auf selben loszugehen und von allen Seiten
illen hat : die Öffnungen muß man alldann suchen, sobald möglich, durch die
Intuteriereserven zu schließen und die, so eingedrungen sind, niederzustechen oder
.-.uhauen, weshalb die cn reserve gestellte Kavallerie den Säbel in die Hand itu
nehm- eh, besonders der Spitze zu bedienen hat; im Karree telblt muß man
nicht anders, als in der äußerten Xot die Pistolen oder Karabiner brauchen, weilen
du viele Schiellen nnr die Unordnung vermehrt. Die Kavallerie hat auch durch die
Krönt zu brechen und auf die Janitscharen loszugehen, wenn sie von den Spahis ver-
lassen werden. Zu dieser Bewegung müssen die Flügelabteilungen der Bataillone zum
B beordert und dieses gleichmäßig exerziert werden.
nun wieder aut die Bewegungen zu kommen, welche vor dem Feind
gemacht werden, so müssen sämtliche Truppen in ein länglicht Viereck gestellt und
i Anordnung vorgeführt werden, wobei die Scitenllanken mit Abteilungen
(öekvirts ab- und wenn Halt! kommandiert wird, wieder einzuschwenken haben. Die
•'«ivhenlinien und Reserven richten sich nach den Flanken, hinter welchen sie stehen.
■ Zeit zu Zeit lallt man anhalten, um nachzusehen, ob alles in Ordnung ist
'it wäre, die Ordnung wiederherzustellen.
< erste Bewegung ist nur allein zu gebrauchen, wenn man zum Treffen
Bäckt
In dieser nämlichen Anordnung laut man das Karree einmal rechts und einmal
..irschieren und wieder abschwenken, wobei die Seitenflanken en front und
reo und vorderen Flanken cn colonne marschieren.
Mal wird mit mehreren Kolonnen aus der Front gebrochen, eine
hiert und das Karree hergestellt ; dieses nämliche lasset man
irts bewirken,
irrs können aus den »wei auch drei kleinere Karrees gemacht und selbe
in einem Karree hergestellt werden.
rinnen bestehen vornehmlich die Bewegungen, die in einem Türkenkrieg
♦wiiiiamen und welche oft und fleißig, sowohl mit als ohne spanischen Reitern,
taindig aber mit dem Geschütz exerziert werden müssen.
Die Lager und deren Auswahl betreffend.
Die Lager dürfen nicht in inorast- oder sumpfigen Gegenden, vielmehr müssen
•"'che auf erhabenem Grund, jedoch dergestalt ausgesucht werden, daß man Holz und
in der Hand habe, da man nicht wie in anderen Kriegen solches von V
och die Kavallerie weit in die Tränke gehen lassen kann, daher man vor-
--een, Teichen und Holzungen zu lagern.
Da die Truppen beständig in einem engen Zusammenhang zu bleiben haben, so
°"*ea sie in einem Viereck oder einer anderen geschlossenen Figur, nachdem es
286
das Terrain gestattet, gelagert werden, wo es sich von selbst versteht, daß man allr
Vorteile des Terrains zu benutzen und nur jene Stelleu mit Truppen zu besetz
wo der Feind herankommen kann, und die, so unzugänglich sind, unbe-
Bcim Einrücken in das Lager verschafft man sich zwar gegen eine
durch Ausstellung der spanischen Reiter einige Sicherheit, hiernach rnuu aber auch
das Geschütz dergestalt eingeteilt werden, daß man ein sich kreuzendes Feuer a-
bringen könne.
Die Artillerie bezeichnet somit die Linie, welche die Truppen. WOta
Schlachtordnung ausrücken, iu besetzen haben ; es wäre denn, daß man Schaues ab-
zuwerfen oder andere Ankehrungen zu treffen für nötig lande.
Wenn man die spanischen Reiter nicht zum Vorrücken aufhebt, *
und der Feind in die Nähe kommt, so muß die Infanterie gegen die spuisc
Reiter anrücken.
Wenn man die Türken in einem Lager zu erwarten für nötig erachtet,
nichts außer dem Karree lassen, denn sie werden darauf gleich ihren Ang
richten ; will man solche alleinstehende Korps unterstützen, so müssen Tru
dem Viereck des Lagers gehen, hiedurch kann aber die Anordnung leiden; bleibt maa
gegcnteils in einem Korps zusammen, so ist man allenthalben gleich furchtbar uc ■
^ibt den Türken nicht die Gelegenheit, uns ihren Grundregeln gemäli anjtiWleu
Wie man die feindliche Reiterei und zerstreut anlaufende Leute von der Front
abzuhalten hat, wenn keine Truppen vorwärts stehen, welche die Annäherung de«
Feindes verhindern.
Im allgemeinen jagt mau die Spahis mit einigen Kanonenschüssen 1
das feindliche Fußvolk, so zerstreut herankommt, durch die Kavallerie, welche jjl
zerstreut, auf sie losgehen und selbe hetzen kann. Will man sich des Gescbao«
gegen die Spahis nicht bedienen, so werden selbe am besten durch die Schar •
eutternt gehalten, welche diejenigen, so sich zu bravieren nähern, zurückjagen.
Mit denselben sich herumzutummeln ist nicht ratsam, da sie unsere Pferde B»
abmatten u. D alle Vorteile über selbe in Ansehung ihrer Geschu
erholten weiden. Mau kehre sich nicht an ihr Karakolieren und Schießen, welche i
dem G u Truppen weit iu die Welt hinfeuern.
Wie die Kavalleriebereitschaften sich überhaupt und in kleinen Gefechten
verhalten haben.
Eine leichte und zu keiner Ordi; »hüte Kavallerie, welche D
großen Geschrei zürn Angriff vorrückt, wird durch gute contennn dien,
bloß mit dem Karabiner oder Pistolen auf selbe anschlagen ; dieses wird
stutzen und bald umkehren machen, wo man alsdann nicht olle zugleich, sonders
. e deren, die gut schießen, leucrn laut.
Unsere K puo man d<
tamf und 11 stehen und verhalten sich, wie erst ye-
-irn cum Angrilf heran, hat in beherzt, entgegen zu gelte
wo sie jjewili geworfen werden. I sich auseinander tu
len, we können also gegen reg nippen nichts
IBJ die Klanken des Korps, so sie angreifen, um solche .
«o jaget man sie gewiß weg. Eine geschlossene Truppe aber, sie mag to ki<
als sie wolle, muß sich sehr hüten, sich angreifen zu lassen, vielmehr den lerstrtat^
Feinden, wenn sie- nahe genug sind, immer
Besorgung, in einen Hinterhalt zu fallen
287 v
Den geworfenen oder zerstreuten Reitern ist wohl begreiflich zu machen, daß
sie sich nicht auf die Truppen, welche zu ihrem soutien vorrücken, werfen sollen, weilen
dadurch alles in Unordnung gerät, sondern sie haben seitwärts sich herumzuziehen,
m handeln und zu stellen. Sie sind notwendig verloren, wenn sie auf die wenigen
sieh verfen, von denen sie souteniert werden, sowie sie diese auch in Unordnung
bringen. Der Feind pflegt zwar die Zerstreuten schleunig zu verfolgen, allein es kann
doch nicht weiter, noch länger geschehen, als bis er wieder geschlossene Truppen vor
geh findet, da inzwischen die Zerstreuten, so sich hinten herumgezogen, sich wieder
a stellen und gleichfalls zum soutien nachzurücken die Zeit finden können. Wenn
diese ordentliche Gegenhilfe nicht beobachtet wird, gehen notwendig beide Trupps
wkren. Die Eskadronen oder Trupps, welche man, andere zu unterstützen, beordert,
■ästen sich also sehr in acht nehmen, damit sie nicht von den Weichenden über
des Hänfen geworfen werden.
Kann man die Spahis in beständiger Bewegung erhalten, daß sie ihre Pferde,
wiche es nicht lange aushalten, abmatten, so hat man selbe guten Kaufes und fangt
■e vie die Gänse auf, wenn sie mit ihren kleinen Pferden alsdann nicht fort-
kamen können.
Wenn große Haufen an die Front reiten, lasse man solche bis unter das
Kartätschenfeuer kommen und schieße nur aus dem groben Geschütz mit Kugeln,
*om sie durchgehen und man sie nicht anders erreichen kann.
Wie die Kavallerie sich in einem offenen Land zu verhalten hat.
Im offenen Lande ist immer der Unterschied zwischen einer Truppe zu machen,
10 eine die andere unterstützt und zuletzt ein Korps Kavallerie zum soutien folgt,
&m einer kleinen Truppe Kavallerie, welche verlassen ist und ohne Unterstützung
«dt befindet ; in dem ersten Fall muß man mit Lebhaftigkeit den Feind angreifen,
jedoch nur insoweit mit selben anbinden, als man versichert ist, unterstützt zu werden,
ssünn man sich nicht zu weit von seinem soutien zu entfernen und für die Flanken wohl
■cber zu stellen hat; in dem zweiten Fall hingegen, wenn eine kleine Truppe
»erfassen ist oder sich mal ä propos avanturieret hat, muß selbe niemalen stehen bleiben,
ta sich angreifen zu lassen, sondern jederzeit, wie es bereits gesagt worden, auch
tau stärkern Feind entgegen gehen, welches das einzige Mittel ist, selben zu werfen,
•Watt daß, wenn sie stehen bleibt, um den Feind zu empfangen, sie gewiß geworfen
*äd; man imponiert auch oft dem Feind durch eine rasche Vorrückung und verbreitet
wecken unter demselben, nebstdem gibt man den zu Hilfe Eilenden Zeit, herbei-
ntommen oder erhält, wenn man den Feind nach einem mutigen Angriff vertrieben
H die Gelegenheit sich ohne Gefahr zurückzuziehen.
Wie die Kavallerie in einer engen Gegend sich zu verhalten und zurückzuziehen hat.
Wenn eine Truppe Kavallerie sich in einer engen Gegend befindet, wo sie nicht
W Feind umzingelt, sondern nur en front angegriffen werden kann, stelle man
&e mit Abteilungen en colonne und mit der Front gegen den Feind; das erste
üed, welches nämlich am nächsten am Feind ist, schlagt die Karabiner an und feuert,
ift sodann rechts und links ab und formiert sich wieder hinten, welches ein Glied
d Abteilung nach dem andern befolgt, solang nämlich sich der Feind in der Nähe
indet; entfernt sich aber solcher eine Weile, so laufen die Glieder ab, ohne zu
sm und fangen das Feuer alsdann wieder an, wenn der Feind herbei kommt.
Eine andere Art, welche aber auf das nämliche hinausgeht, ist, wenn das
rain erlaubet, die beihabende Kavallerie in zwei Linien zu stellen, die erstere
reihenweise von beiden Flügeln ablaufen zu lassen und sich hinler die iweite
zu formieren, welches also wechselseitig fortgeht.
Nach diesem Grundsatz haben alle Rückzüge der schweren Kavai
wart der Türken und Tataren zu geschehen, bei welcher Gelegenheit mau auch
!ifj der Musketen oder Karabiner zu bedienen hat, ei •• weilf
tragen als die Pistolen und zweitens weil mau dir Karabiner in dem Bandeli
lassen und gleich den Sübel ergreifen kann, hingegen es Zeit benötigt, tun
in die Halfter zu stecken.
Wie die Kavallerie zu stellen und in den Schlachten zu gebrauchen ort.
Vormals hat man in der Kavallerie die ganze force der kaiserlichen Ai
Türken bestehen machen ; dieses Vorurteil ist vielleicht schuld an dein üblen l '.•■
Feldzuges von i~y>. denn hätte Graf Wallis in der Schlacht bei Grofka den Feui'l
mit der bloßen Kavallerie schlagen wollen uhd wäre mit der Infanten-
marschiert, so würde die Sache wohl anders ausgegangen sein, denn ohneraebtet tSo
bezeigten Tapferkeit hat erstere unterliegen müssen. Die Kavallerie ist un~<-
litables Korps und die Türken fürchten dieselbe, besonder- die K
sehr ; allein man muH vou keiner Art Truppen etwas mehrercs begehren,
sie ihrer Natur nach befolgen kann. Auf einem durchschnittenen und ungle
mit Wi-iugärten und Sträuchern bewachsenen Gruud, wie jener bei Gr
konnte die Kavallerie nicht agieren ; sie war auch nicht aus Mangel einer
Stützung vermögend sich tu verteidigen und dem Feind Widerstand zu leisten; mir
lictl sie auf die iu den Hecken postiertes Janitschnrcn feuern, das Feuer dej
aber dient mehr zum Schein, als daß man sich eine Wirkung davon versprec!
solche kann sich unmöglich anders als durch Bewegungen und durch
leidigen, wo sie alsdann nur lür die Flanken zu sorgen hat.
Die Kavallerie scheint gegen die Türken uirgends besser als in dets
»chlossenen Karree der Infanterie postiert zu sein und tut gut genug, wenn sie ■
lnl.interie unterstützt, folglich den Sieg erlechten hilft, denn dieses ■
was man zum Endzweck haben muß. Wird der Sieg erhalten, -
izu etwas I ti.il, ihr Lob, wenn sie gleich auch
mit Stillstehen, ja mit Zusehen dazu geholfen !
Die Stellung der Kavallerie hinter der Infanterie hat nicht nur
Gates, wenn die letzte allbereils gewichen und der Feind Meister von d'
Reiteta ist, ler größte und vornehmste Nutzen davon ist dieser, daß ^oUlI r,
Weichen andurch verhindert wird und man es nicht dazu kommen
dem Feind sehr, wenn er hinter der Infanterie eine e,aiize Li. .atief «"'
den I'l'eidcn halten sieht, mithin naht zweifeln darf, isgcttavleaB*
i und dem Widerstand der Infanterie, im Falle er auch
D zu werfen, ersagter Kavallerie
utcrie selb i gut zu wissen, daß «ie eine
i: beste Unterstützung anruhofTen,
auch, wenn dl leben und feldflüchtig werden wollte, den Silbel in die Kt;
■ irten hat.
?itie 9chicks>aine Gel
ru oder zum Nachhauen -■ kann m. Iitld
wenn mau mir
ist hier nicht so seh«
Menschen ' selbe vor sich wegzutreiben,
289
leicht nicht und kann ein 10 unordentliches Volk schwerlich mehr aufgehalten und
um Stehen gebracht werden.
Es ist ein angenommener Satz, daß man die Kavallerie niemals mit den Spahis
•Hein schlagen lassen solle, weilen sie durch die feindliche Übermacht tu Boden
geworfen werden könne, sie lauft aber keine Gefahr, wenn sie mit der reitenden
Artillerie versehen ist, wodurch man die Türken am besten entfernt hält ; weiters darf
Bin die Kavallerie niemalen, ohne solche von der Infanterie zu unterstützen, deta-
chieren, nicht einmal, um den Feind zu verfolgen.
Den kleinen Krieg betreffend.
Den sogenannten kleinen Krieg hat man bisher niemals gegen die Türken
{«fährt, weil sie in der Reiterei, u. zw. in der leichten, uns immer sehr überlegen
rata, welches also im ähnlichen Fall zur Richtschnur zu dienen hat.
Detachements betreffend.
In diesem Krieg werden zwar selten Detachements gemacht, wenn es aber
gleichwohl erforderlich sein sollte, Nachrichten von dem Feind einzuholen und keine
lieberen Spions zu bekommen wären, so muß solches mit weniger Mannschaft ge-
schehen und dazu sind die auserlesensten Pferde fürzuwählen ; diese kleinen Kommaudi
ndien vorzüglich einige Gefangene zu machen, um Kundschaft vom Feind zu haben;
es werden ihnen mehrere Ober- und Unteroffiziers als sonst gewöhnlich mitgegeben
wd dürfen sie keine anderen als solche rapportieren schicken.
Wenn man Wegweiser und Leute, die das Land, auch alle Wege und Stege
kennen, zu überkommen die Gelegenheit hat, muß man solches nicht verabsäumen
U>ei kein Geld sparen, nm sich mit guten Kundschaften zu versehen.
Wenn man für gut befindet, ein starkes Detachement auszuschicken, um den
Feind zu rekognoszieren, ein Defile, Höhe, Waldung etc. zu Sicherstellung des darauf-
folgenden Marsches zu besetzen, so muß solches beständig von Infanterie und Kaval-
lerie zusammengesetzt sein, damit eine die andere unterstützen könne.
In dem ersten Fall wird angenommen, daß die Kavallerie vorausgeht und die
Infanterie in einer Kolonne, oder Karree nach Umständen, folgt ; trifft die Kavallerie
wf einen vom Feind besetzten Posto, Dorf etc., so versteht es sich, daß man solche
halten läßt, mittlerweile die Infanterie herbeikommt und zu dem Angriff auf-
■uschiert; bis dahin wird die Kavallerie auf ein ihr zum Agieren konvenables Terrain
(«bracht und immer angetragen, daß etwas davon hinter der Infanterie und auf deren
bade Flügel, nämlich rückwärts derselben, zu stehen komme.
Wenn es um den Angriff eines Dorfes, Hecken, Gärten oder sonst bedeckter
Gegend zu tan ist, wo nicht die ganze Truppe geschlossen anrücken kann, mithin
«Titrente Leute wegzuschicken wären, muß solches, außer besonderen Umständen,
»on beiden Flügeln aus geschehen, um den Keind zu umfassen, bei welcher Gelegen-
heit zur allgemeinen Richtschnur dient, daß die Mannschaft niemals einzeln, sondern
Waigstens 2 — 3 beisammen zu bleiben haben und allen dergleichen zerstreuten Haufen
"inen kleine Trupps, wenn sie auch nur von 12 Mann wären, in Ordnung, d. i. in
Reih und Gliedern zu zwei Mann hoch nachrücken ; diese dienen dazu, erstere
in unterstützen, wenn sie vorgehen, oder zur Aufnahme, wenn sie sich zurückzuziehen
htben; daher die zerstreuten Leute auch dahin anzuweisen sind, immer ihr Retraite
m den in Ordnung Nachrückenden zu nehmen. Hinter letztgedachten Truppen folgen
größere derlei, damit immer eine die andere unterstützen oder zur Aufnahme dienen
könne. Sobald man in das Freie kommt, werden allzeit die kleinen Trupps eingezogen,
Kriege unter Kaiser Josef II. f 9
welches mündlich oder mittels eines Rufes mit der Trommel tu geschehen hat,
sodann wieder die Kavallerie ronssraenebiert und die Infanter!
in 7-ug seUt, entweder mittels des Marsches en colonne oder cn corre.
Beim Nachset7.cn dient zur allgemeinen Richtschnur, dal! BUS
h'eind weiter vei le, als man frei vor sich hinaussieht, in verdeckten Gegen t
aber rnuü man ml! ein und zurückhalten, auch selben nicht
huck poussieren, als wenn man gut unterstützt ist und der soutlen sich in
Nähe befindet.
Beobachtungen bei vorkommenden Märschen.
Da es den Marsch vieles erleichtert, wenn man sich in mehreren K
brechen und fortziehen kann, so ist jederzeit Bedacht darauf zu nehmen, weun es
anderweiten Umstände erlauben. Der Troll und die Bagag ackpfr
LaufbrückeD, I'ontons, Schlachtvieh etc. folgen ihren !•' les dir*
wird in eine besondere Kolonne in der Mitte geführl.
Wenn Seitenmärsche gemacht werden, so geschieht der Zug treffer-
die beiden Seitcnflaüken alsdann in der Mitte eine dritte Kolonne mache i
Bagage etc. zwischen selben fortzieht.
ind in der N'ähc ist, so kann dieser Maisch nicht ando
der ursprünglichen Ordnung, d. i. im Karree geschehen, wo alias beisammeo
bleiben hat. Die Märsche vorv len sodann auch in t, 2. 3 oder auch mehrt
Karrees geschehen.
Da man sehr oft in unbewohnte und unwandelbare Gegenden, •
rorbanden sind, kommen wir- bei einer jede: 1 Kairee atti
allen Ziramerleuten eine gewisse Anzahl Arbeiter mit Krampen, Hacken und Schau (o
unter einer Bedeckung vorauszuschicken, um alle Hindernisse 1
Geschützes und der Wagen auf die Seite zu räumen, falls nicht .dli
nickte Avj: il bewirkt werden können.
Der Vortrab einer jeden Kolonne oder Karrees muli alle Ausgänge a
und D etiles, etc. wohl besetzt lassen und mit aller Vorsicht marschieren, um
kupiert zu wetden. Weun vorne ein Alarm entsteht oder ein starkes S
wird, muti man sich gleich in Verfassung setzen, um den Feind zu empfangt
runy der vorliegenden Anhöhen, Heranziehung der Amfcregardr.
Rücken zu versichern. Man nimmt auch Reserven vor, um die nächstliegend
hohle Wege Di zu besetzen. Wenn die Ruhe wiedethei^
\ut I der Marsch weiter fortgesetzt.
Wenn über einen Mull ..brücke geschlagen wird, so lasse man gl««
■'geladen sind, einige in das Wasser stoben, um etwas Infant'
überzusetzen, welche die spanischen Rätter, so bei den l'oni'
I eine lote de pont zu machen ; da sie auch oU
■.-In und Krampen versehen sein muß, so hat sie sobald sie hinüb
Erden eufai ;ken.
" einige leichte Kavallerie zum Patroullieren gleich mitüb ersetzt werfe»
könnte, sollten die Pferde durch das Wasser an . eugen dorchgeaehwe
werden, »o wäre es eine sehr enrÜ&achUchc Sache.
.11 mehre: langen UD'I
ist z- dnrehans nol
ndig in einer Verbindung and Kenntnis eines t "■
< 1. B. wenn ein Kanonenachull geschieht, 101
291
daß man etwas vom Feind angetroffen ; fallen zwei Kanonenschüsse, so sind andere
«näbersteigliche Hindernisse im Weg ; erfolgen mehrere Kanonenschüsse, so ist es
ein Zeichen, daß man mit dem Feind engagiert sei, etc.
Vor den Kolonnen muß man niemals große Trupps zu Pferde setzen, noch
weniger aber sie mit der schweren Kavallerie unterstützen, denn sobald die Türken
diese« gewahr werden, fallen sie darauf, treiben die Tete zurück auf die folgenden
nd so bis in die Kolonne, welche, ob sie gleich von Infanterie ist, mit ihrem Feuer
neots tun kann, weil sie sonst ihre eigenen Leute beschädigen würde. Die Teten der
Kolonnen werden also von der Infanterie gemacht, welchen man bei hohem Gras, um
selbes zusammenzutreten, eine Division schwere Kavallerie vorausmarschieren lassen
bin: vor derselben gehen einige Eskadronen Husaren, welche die Straßen umher
kernten und durchsuchen. Sobald sie etwas gewahr werden, welches beträchtlich und
übe genug ist, sie anzufallen, müssen sie sich hinter die Infanterie zurückziehen, uro
dieser dadurch freies Feld für ihre Kanonen und kleines Gewehr zu lassen.
Verbaltungen. wenn man den Feind angreift.
Es ist zum Hauptgrundsatz angenommen worden, daß man von den Türken
niemals einen Angriff abwarten, sondern selben entgegen gehen solle, unbeachtet
ikrcr überlegenen Zahl, denn die Menge hilft nur die Verwirrung befördern und ver-
neinen, hierdurch werden aber unsere Soldaten aufgemuntert, die feindlichen hingegen
«hrtrig gemacht.
Vornehmlich suche man die Türken anzugreifen, wenn sie ins Lager kommen
oder im Marsche sind, denn sie müssen viele Zeit haben, um sich nach ihrer Art zu
«dien und weil ihre Artillerie sehr schwer ist und nicht folgen kann, so wird, wenn
um sie unversehens angreift, es ihnen fast unmöglich, sich ihrer Stücke zu bedienen ;
dt sie femers in sehr dicken Klumpen stehen, so muß unser Geschütz viel Wirkung
loben und kann fast kein Schuß fehlgehen.
Man suche sich zuerst die Spahis vom Halse zu schaffen und gehe sodann auf
die Janitscharen los.
Ob man zwar versichert, daß sich die Türken in Posten und hinter Retran-
chements gut zu verteidigen wissen, so muß uns doch dieses nicht abhalten, sie in
»dben anzugreifen ; man muß nur die Schwäche ihrer Stellung zum Angriff festsetzen
nd diese lebhaft mit Geschütz befeuern lassen, ehe die Infanterie anrückt, für deren
Hinken einziglich zu sorgen ist.
Wenn man gegen den Feind zieht, so muß dieses in der genauesten Ordnung
»d im regsten Zusammenbang mit langsamen Schritten geschehen ; von Zeit zu Zeit,
*e»n es nötig ist, wird gehalten um alles zu richten, so etwan in Unordnung geraten
**e, sodann wird der Marsch weiter fortgesetzt, mithin man öfters stille stehen,
Front zu machen und wieder vorzurücken hat. Es könnte der Einwurf gemacht werden,
4*8, wenn der Feind seiner Gewohnheit nach die Armee an allen Seiten zugleich
"■greifet, auch überall Front gemacht werden müsse, man sich also nicht bewegen
könne; allein der Angriff der Türken ist nicht in dem Gesichtspunkt zu betrachten,
alt ob dieser Feind gleichsam vor einer jeden Flanke Posto fasse, mithin allda bei
mindester Bewegung dies um den Marsch mit dem Karree fortzusetzen geschehen
dürfte, einfallen könne, sondern dies dauert gleichsam nur einen Augenblick, wo der
Feind überall ansetzt, überall versucht anzugreifen und sobald er Widerstand findet,
auch überall davonlauft.
Weil wider diesen Feind die Ordnung und Fortsetzung des Feuers den größten
Vorteil gibt, hat man solches, wenn es dazu kommen sollte, soviel möglich zu mena-
19*
2^2
gieren, die Reiterei außer der höchsten Not nicht schießen, auch die Inlanterie
umsonst, noch alle zugleich oder auf einmal Feuer geben, sondern abteilungrwe
chargieren zu hissen. An das feindliche Geschrei muß man sich nicht kehren und nc
stets ganz stille holten, auf daß man die von Zeit zu Zeit kommenden Ordre* gut kSfi
könne und alles ohne Verwirrung befolgen.
Die Stabs- und Oberoffiziers müssen auch ohne Geschrei und Ungeduld 'lern '
datcn zu deren Vollziehung Zeit lassen, damit er nicht durch Übereilung in K
Wenn der Feind flieht, muß niemand von seinen Fahnen
Posto sich vregbegeben oder dem Feind zerstreuter nachlaufen, sondern ein jeder
bei seiner Truppe geschlossen zu bleiben.
Das Abschieben der Kavallerie und Austreten der Infanterie, um Bcutt
machen, ist bei Leib- und I.ebensstrafe zu verbieten, worauf d:> u hallt»
haben und sich ansonst höchst verantwortlich machen.
Hingegen sollen alle Knechte und Troß insgesamt bei der Bagage bleibeu w
keiner bei Lebensstrafe voraus zum beutemachen oder Plündern gtaMBM
damit der Soldat, welcher fechten und seine Reihen und Glieder nicht
solch ihm zu seiner Zeit gebührenden Vorteils nicht beraubt werde.
i einet gewonnenen Schlucht muß man detachieren, um das Schre«
orten auszubreiten und weilen die Truppen, wenn sie zusammenbleiben, im Vorrat
nicht subsistieren könnten, in abgeteilten Haufen aber eher ihren Unterhalt
dürften.
Verhaltungen, wenn man von dem Feind angegriffen wird.
Bei einer angehenden Aktion kommen gewöhnlich einige Vorliiu
Plänkeln heran; diese hat man durch gute Schützen, welche an die spanischen l<H'<
zu stellen sind, abzuhalten und zu vertreiben.
Die Spahis breiten sich in den Schlachten aus, um ihrem Gegner >!
oder den Rücken zu nehmen; sie machen ihren Angrifi" mit vielem Geschrei, »o
man sich nicht zu kehren und selbe durch das Kartätschen- und Kanone:'
zuweisen hat; auf gleiche Art wird den Jauitscharen begegnet und wenn sie denn»
in, 10 lasse man die Kskadrons aus den Intervallen vorrücken
.brechen, sich aber nicht zuweit von der Infanterie entfernen, »oudera
bald wieder zurückziehen.
El kommt daher alles auf die geschickte Veranstaltung an, die Kr
zur rechten Zeit gebrauchen zu wissen, sowohl um auf den Feind ausru:
auch selben, wenn er in das Karree einbricht, herauszutreiben oder niederzu mache
Die Hauptanordnung des Vierecks darf niemalen und zu keiner Zeit im ■&
desten gestört werden; will man etwas detachieren, so muß die /wischcnlime omt
Reserve dam gebraucht werden; es hat also niemand aus d liataiUr üb
Vorwissen des kommandierenden Generals eine Bewegung mit irgendeiner
Pen vorzunehmen.
Das Feuer der Janitscharcn ist von keiner Bedeutung, weil sie langsam
uii-1 nur die vorderen der Klumpen feuern könueu.
-Ibeii ist weder i Inlnung noch n finden, sie halten weder Keift*
noch <,lk-.ler und ihr. ■ ! zu kurz, um sieb mit unseren Bajonetteu zu toasaak
denen sie nicht gewachsen sind. ich ihrer erwehren können. Dieses mail BH»
den Soldateu wohl einprägen, damit sie sich son- blau*«
Gewehr auf den Hals zu gehen, nicht sc
Die Türken sind zwar jederzeit bereit, wiJcr ihre Cieguer ru fri i
»ic Wed«l o getraut «ich kein*
*93
saszmmengesetzte Trappe anzugreifen, wo sie vermuten, mit dem Ganzen zu tun
u bekommen.
Die Sündhaftigkeit unserer Truppen ist und bleibt ihre einzige Sicherheit und
verspricht in allen Gelegenheiten den besten Erfolg. Das Feuer muß man gehörig
■eoagieren und nicht eher als in der größten Not gebrauchen ; das öftere Anschlagen
«ad Absetzen wird als ein Hauptgegenstand unserer Verteidigung angesehen und es
Hobt ein untrüglicher Satz, daß ein hitzig verwegen und zerstreuter Feind nur durch
Ordnung, Gelassenheit und Sündhaftigkeit geschlagen werden könne.
Kann man es dahin bringen, daß die Infanterie vor dem Feind bis zum wirk-
Ecaen Anschlagen komme und gleichwohl ohne loszudrücken absetze, wenn es ihr
befohlen wird, so hat man das non plus ultra erreicht. Es ist allerdings gut, die
Trappen so viel möglich zu allem dem, was ein Kennzeichen des kalten Bluts und der
Sündhaftigkeit, ja der Geringschätzung des Feindes ist, zu gewöhnen; solches aber
lacht» Dinge vor einem entreprenanten Feind zu versuchen, könnte doch für gefährlich
atgetehen werden.
Wenn die Türken in ihrem Angriff nicht reüssieren und durch die Stand-
ktftigkeit der unseren zurückgetrieben würden, kann zwar ein Teil Kavallerie selbe
»erfolgen, insofern solches nur mit benötigter Vorsicht und nicht in einer allzu großen
Entlegenheit geschieht.
Man begnügt sich nämlich, sie zu begleiten, bis sie so weit gebracht werden,
«afl sie die Janitscharen oder das Fußvolk nicht mehr unterstützen können; alsdann
ni8 man bei dem ersten Defile halt machen, ohne sich einzulassen.
Ihre Flucht ist ebenso voller Zaghaftigkeit, Unordnung und Übereilung, als
ettan ihr erster Angriff herzhaft geworfen und ihr Verlust um so beträchtlicher und
pvisser, als sie sich im Fliehen weder zu sammeln noch zur "Wehre zu setzen suchen,
Wer es nur darauf ankommt, sie im Nachsetzen und Verfolgen zerstreut nieder-
machen.
Ist im Gegenteil eine Schlacht gegen die Türken von unserer Seite verloren,
*> bleibt für keine anderen als für diejenigen einige Rettung übrig, so sich in Karrees
oder Hassen zusammensetzen und ihren Rückzug dergestalt bewerkstelligen.
Nach einer gewonnenen Schlacht muß man sich in des Feindes Land festzusetzen
»chen und kann die Vorrückung nur in dem Verhältnis bewirkt werden, als man die
Lebensmittel herbeigeschafft und versichert hat. Man kann sich nicht anders festsetzen,
•» wenn man dem Feind haltbare und verschanzte Orte wegnimmt oder solche
«elbst erbaut.
Anmerkung. Es ist nicht zu leugnen, daß der Angriff der Türken auf eine
**i Mann hoch rangierte Infanterie etwas Schreckhaftes in sich habe und der Anblick
*■•** Haufen von 10 — 20 und mehr Tausend Mann mit einem großen Geschrei in
*°Her Wut anrennen zu sehen, fürchterlich sei ; allein es ist auch gewiß, daß dieser
Klumpen nicht geschlossen ankommt und daß sie niemalen mit dem Ganzen ihren Feind
I "herfallen, sondern der große Haufen bleibt allzeit zurück und nur die einzelnen
»genannten Waghälse kommen vorausgejagt ; ihr Angriff geschieht mithin jederzeit
nit einer Spitze, die dünn und schüchtern von einigen wenigen Menschen anfangt und
tkb nach und nach verdicket. Der hintere Schwärm, anstatt die Vorderen anzutreiben,
»endet sich vielmehr augenblicklich um und ergreift die Flucht, sobald er nur die
Vorderen umkehren und zurückweichen sieht.
Eine solche schwache Spitze kann einer regulierten Truppe nicht widerstehen
and wendet augenblicklich um, sobald man ihr mit Ordnung und wohlgeschlossen
entgegenrückt.
204
ermalen den Sieg in die Hände gegeben hat
falsche Begriff, dl i h von den Türken macht und die Furcht vor ihrer Tiplet-
kcit, Grausamkeil und vor ihren Säbeln; es sind Leute, welche behaupten,
der Impetuosilät der Türken niemalen widerstehen könne und dieselben allzrr
■lecben oder durchzudringen pflegen, wo sie durchzudringen willens Hl
diesem Schreckcusbild wird annoch zu allem Überflull der fürchterlicher A
ihrer Bravour beigefügt : dieses sind abenteuerliche Erzählungen, welche dni
Beispiel erwiesen werden kiinneu. Man muü alle Mittel auwenden, solche Dinge, welche
dem gemeinen Mann die Herzbaftigkeit beuebtneu und ihn zaghaft machen kömien,
auf die Seiten zu räumen.
Mau hat Beispiele aus dem letzten Krieg, dal! die Türken eingedrungen, di»
Schweinsfedern abgehauen und einige Mannschaft nicdergesSbell hüben, allem
anderen Gelegenheit, als wenn sie vor der Zeit und da der I wen entfern'
war, umgewendet oder eine Generaldecharge gegeben und die Flucht ergriffeu haben.
Es ist aber kein Beispiel, dal) die Türken an einem einzigen
gedrungen wären, wo man sie mit Standhaftigkeit empfangen, ihnen das Ge-
wiesen und fürnehmlich, wenn man sie selbst attackiert hat. wo sie ailzer
mehr Schritte umgewendet und davongelaufen sind.
In der Bataille bei Grocka haben die Türken lünl'zehumal an den:
Flügel unserer Infanterie angesetzt, selbe aber niemalen angegriffen, weilen all
Sündhaftigkeit wahrnahmen, wo sie allemal, wenn sie auf 60 bis 70 Schritte in die
Nähe gekommen, wiederum umgekehrt sind.
I in nämliches ist zwischen Jabuka und Pincsova ') geschehen, denn die Türkei'
sind zu gleicher Zeit als sie das Zentrum der Armee angefallen haben, roll
stärkeren Schwärm gegen den linken Flügel angerannt; man ist densrlK
Schritte entgegengeruckt, so wendeten sie sich um und wichen zurück, warl
aber unverweilt auf die linke Flanke ; allda empfing man sie wieder n
und trieb dieselben auch zurück; endlich wollten sie diesem Hii^el in de;;
fallen, wurden aber ebenmäßig allda durch die contenance der Trupp'
Z. Treffen abgeschreckt; herentgegen ist es der ganzen Armee bekannt, JaU di(
in dem Zentro aus der (Jrsach eingebrochen sind, weil die dort postiert gewr""'
Kavallerie, da sie den Schwärm Türken, welcher auf sie Im
umgewendet und die Flucht genommen hat.
In der Schlacht bei Koraia ') haben die Türken auf der Höhe an den
Flügel 5 ichwache daselbst hinaufgerückte Bataillone und etwas Kavallerie mit ei" era
Schwärm von we 1X000 Mann dergestalt im vollen Laufen an^--:
?ie diese kleine Truppe gleichsam nur zerdrücken und zusammentreten
nachdem man selbige aber ohne einen Schull zu tun, mit Standhaft ütcl h» 1 .
haben <ie beiläufig auf 100 Schritt gestutzt und da man bei Wahrnehmung dieses A* -
halten* augenblicklich gegen sie angerückt ist, sind die Tütken gleich uragek
haben die kaiserlichen Truppen solche wie eiüe Herde Schafe vor sich b
Im Gegenteil hat bei dem Zentro der Armee ein viel geringerer Tru
auf das Bayreuthische Regiment ein^n Anfall getan und weil solches
Gencin! davongelaufen ist, haben sie einen Teil des Re^
faktM r iu der Linie, sondern auch sogar bis in da-
eingedrungen.
295
Die anfangs benannten 5 Bataillons haben zwar eine kurze Zeit nachher einen
ffoSta Verlost erlitten ; dieses kam aber daher, weilen nach dem alten Gebrauch die
Kaiallerie auf den Flügeln des Treffens gestellt war und selbe sich bei dem feindlichen
'. AigrnT anf die Infanterie warf und sie niederritt, folglich der Feind gewonnenes Spiel
iatte; da die Türken aber den ersagten Vorteil schon in Händen hatten, wurden sie
fach einzige 4 Bataillons Infanterie und I Regiment Kürassiers frisch angerückter
Trappen aufs nene zum Weichen und endlich in die Flucht gebracht, somit die
Sctlacht gewonnen worden.
Es ist wahr, daß die Türken für einen jeden Kopf, den sie dem Großwesir
Wagen, ihre Belohnung haben und eine solche Unmenschlichkeit bei unserem gemeinen
Hum ein gewisses Schrecken verursacht ; dieses Verfahren sollte man wohl ab-
feilen können.
Als im Jahre 1717 ein Korps Türken, so gegen Temesvar gerückt war, zum
Wachen gebracht worden, zogen sie sich in aller Eile bis an die Donau zurück ; die
fastlben nachgeschickten Parteien brachten mit, wie daü sie in einem von dem Feind
taustenen Lager mehrere Christenköpfe auf 2 Haufen zusammengesetzt gefunden
htten. Hierauf lief) der Prinz Eugen den Feind mahnen, künftighin davon abzustehen,
rasten man auf eine gleiche Art mit den Seinigen verfahren würde, welches auch den
Erfolg gehabt, daß dieses Benehmen bei ihnen eingestellt worden.
Übrigens kommt wegen Kopfabschneidens zu bemerken, daß eben diese Be-
schäftigung dem Feind öfters einen schon erhaltenen Vorteil hat verlieren machen,
«Bomaßen die hintersten Truppen sich mit dem Kopfabschneideu der Toten abgeben
nd die vorderen andurch immer dünner und schwächer werden, mithin bei der ge-
ringsten Bewegung, die man vorwärts macht, sie leicht zurückgetrieben werden.
Einzeln und Mann vor Mann sollen die Türken einige Vorzüge haben, doch
*ad sie wahrscheinlich nicht so groß, als sie gepriesen werden und die Hauptregel
bleibt immer, mit selben sich in kein einzelnes Gefecht einzulassen, sondern in ge-
KUossenen Korps gegen sie zu agieren, womit ersagter Umstand von Selbsten hinweg-
Mk; sind die Türken aber einmal recht in die Flucht gebracht, da hilft ihnen auch
& persönliche Brarour und Geschicklichkeit nichts, denn sie sich nicht mehr umkehren,
*th anf eine Gegenwehr denken.
Convois betreffend.
Die Convois sind in dergleichen Kriege vielfältiger als sonsten und deren
Bedeckung weit unentbehrlicher, folglich ist auch das benötigte Fuhrwesen desto
"Wracker, weil nirgends ein Vorrat angetroffen wird und das meiste von einem
Ort tun anderen mitgeführt werden muß.
Die Bagage betreffend.
Wenn die Bagage und alles Fuhrwerk in dem Karree ist, so wird es dieses zu
'Peres und in Ordnung vorzurücken hindern. Da sich der Fall dennoch ergeben
»•M, so muß damit auch eine Probe gemacht werden, desgleichen wie eine Wagen-
Iwg zn formieren und zu verteidigen sei.
Im allgemeinen kommt zu beobachten, daß, da das Gepäck große Beschwerden
macht, vornehmlich wenn das Feld nicht vollkommen eben ist, man es lieber unter
dner hinlänglichen Bedeckung von Infanterie und Kavallerie, auch einer Anzahl Jäger
zurücklassen, eine Wagenburg davon machen, die Knechte zur Verteidigung bewehren,
desgleichen die Unberittenen und Maroden, auch die Kranken dabin bringen muß,
welche im Sitzen laden und schießen können.
296
Die Bagage kann nur von leichter Kavallerie angegriffen werden, denn die
Janitscharen schicken keine Truppen von der Armee aus und die übrige türkische
Infanterie ist nicht beträchtlich genug, um etwas zu wagen ; sie schicken nichts ab.
Die Spahis sollen auch selten Detachements ausschicken, die Hilfstruppen sind diejenigen,
die da plündern gehen ; die Spahis begleiten sie, wiewohl nur selten, an einen Fluß
oder Dcfilc, um sie, wenn sie zurückgetrieben werden, zn empfangen.
Essig betreffend.
Kebstdem wäre auch jetzt noch nicht der Zeitpunkt, wo dieser Essig mit Rat
würde ausgeteilt werden, da er meinem Ratschlag nach bloß für den Fall sollte reserviert
werden, wenn die Armee oder Korps in Gegenden kampieren oder kantonieren müssen,
wo die Luft durch nahe Sümpfe und andere verderbliche Ausflüsse verdorben, das
Wasser ungesund, unrein, nicht erfrischend ist und im Sommer die schwüle starke
Hitze die Körper zu Faulungskrankheiten, gallichten Dysenterien, Skorbnt u. dgL
vorbereiten dürfte. Bloß in diesen Fällen geschehe zum Besten des Gesundheitstandes
und der Kranken eine gute Anwendung von Essig. Auch wird nie eine allgemeine
Verwendung stattfinden dürfen, teils weil es einzelne Individuen geben könnte, wo
wegen eigenen Umständen, z. B. Husten, Koliken, Diarrhöen u. dgl. der Gebrauch
desselben viel eher Schaden als Nutzen stiften . würde ; teils auch weil der Essigvorrat
einer ganzen Monarchie nicht erklecken würde, wenn man schon dermalen und dann
in der Folge einen allgemeinen Essiggebrauch ohne Unterschied bei der Armee ein-
führen wollte.
Ordre de batallle
iti Uiserlichen Hauptarmee unter dem Oberbefehl Kaiser Josef II. im
April 1788 »).
its»
Ti uppeakörper
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Harr ach - Kürassiere
Jaequemin- ,,
Brambilla-Greoadiere ,
Kempf-
Pettasch-
Spielmano- .,
Poppini-
Lacy-Infanterie ....
Paflavieini-Infanteric . ,
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Nidasdy-Infantcrk-
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Gyulai Samuel - Infanterie
Erzherzog Ferd.- ,,
Esterbäzy Anton -Infanterie
Esterhdiy Nikolaus- ,,
Caramelli • Kürassiere
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407
407
407
Summe
5«3
Uli
IX.
ig? des kaiserlichen Heeres nach Lugos, September
1788 l ).
Seine Majestät glaubte, um sich des Feindes zu entledigen, das beste Mittel
idn, nm ihn anzugreifen. Es wurden in dieser Absicht die Passagen durch den
imnd vyn Armönis aul das genaueste untersucht. Allein die Fahrwege sowohl in das
kr »teile und tiefe Tal von Armönis hinein, wie jene auf der andern Seite hinaus
lBd überaus steil und zum Teil unwegsam gefunden worden. Der Feind hatte die
rtbirge alle stark besetzt, die man — um aus diesem Tal jenseits zu debouchieren —
riteigen multte und konnte seine ganze force auf solchen zusammenziehen; zu um-
ben war seine Stellung nicht, wegen der unersteiglichcn Täler und unwegsamen
xbirge, die seine Flügel deckten. Es war unmöglich, in was immer für einer Schlacht-
dnuag formiert, das steile Tal von Armönis zu passieren. Man hätte sich also in
tiefen engen Tal oder auf den stellen Abfallen der Berge formieren müssen,
m denen der Feind die höchsten Teile besetzt hatte, was er allem Vermuten nach
verhindern gesucht haben würde und was an und für sich schon, ohne den Feind
I dem Hals zu haben, wegen dem engen Raum und den steilen Abfällen ein über-
luigsamcs, beschwerliches und wegen der Artillerie wirklich kaum auszuführendes
gewesen wäre. Es wurde folglich allgemein anerkannt, daß die Attacke des
indes mit keinen anscheinenden Vorteilen unternommen werden konnte und unterblieb.
Wie abet mittlerweile nach der Übergabe der Veteranischen Höhle ein feind-
be» Korps zu Wasser und zu Lande längs der Donau hinaufrückte, der Posten am
Jbeg *) verlassen wurde und FML. Brcc hain vil le sich von Weiökirchen nach
erichetz zurückzog; folglich der General Lilien seine Posten von Kubiu
totalis an sich ziehen und Päncsova verlassen mußte, wodurch das ganze ebene
-od von Uj-Palunka bis Päncsova und Opova bis an die Temes offen und dem
mde preis gewesen. So kam es auch von dem Antrag ab, das feindliche Detachement
■angreifen, was herwärts dem Grunde von Armönis und hinter Szadova vorgerückt
u und roau sah sich genötigt, um nicht alles in der Ebene dem Feinde preiszugeben
irlletcht in einen unvorteilhaften Posten heranzulocken, wo er desto leichter
■Unfällen sein durfte, in der Nacht vom 20. zum 2 1. das Lager von llova zu ver-
Whj und in jenes bei Kar irisches zurückzugehen.
Die Dispositionen hiezu waren folgende :
Man entledigte sich alles Verpflegsfubrwerkes und aller Geräte, die ohnehin
*ch Bedürfnis von Zeit zu Zeit herbeigeführt wurden, der leichten Bagage, alh r
«ketender und des ganzen Getrosses, aller Munitionswagen von der Artilleriereserve
verschiedenen Zeitpunkten, damit sie vorauskommen sollten und den 20. abends
■ach dem RetraiteschuU wurden die spanischen Reiter und die Zelte abgebrochen,
* in 'leu Treffen eingeteilte Reserveartillerie angespannt und auf zwei Straßen gegen
•iniebe* in Marsch gesetzt, der die spanischen Reiterwagen, die Zelte und andere
•I K A., F. A. 1788, Hauptarme«, XII
loa-
302
Packpferde folgten '). Es wurde vor der Front wegen der Desertion mit den Jäger
und einigen Husaren eine chaine gezogen und ein Kommando ausgemacht, was di
Feuer im Lager unterhalten sollte, um dem Feind den Marsch solang möglich 2
verbergen und wie die Reserveartillerie, die spanischen Reiterwagen und die Pack
pferde auf eine gewisse Strecke zurück waren, setzte sich die Infanterie von dei
Corps d'armee in zwei Kolonnen in Marsch, deren jede aus 6 Bataillons bestand ud
der Abmarsch dieser beiden Infanteriekolonnen war dergestalt eingeleitet, daß sie ii
Ereignisfall ein Karree hätten formieren können.
Der General der Kavallerie machte mit den:
GM.
■o •
Allvintzy
Prinz von
Württemberg
Grenadiers .
Allvintzy L.
Kädasdy . .
Lacy . . .
Brentano
F. Harrach
Kavanagh
Harnoncourt
Lobkowitz-Chevauxlegers . .
Großherzog Toscana-Dragoner
Kavanagh-Kürassiere . . . .
Caramelli- „ . .
Jacquetnin- „ . . . .
Summe
die Arricregarde hinter der 2. Kolonne; das Corps de resenre unter FJ£
Wart ensleben :
GM.
Thun-Hohenstein! 1
J. Wenckheim
I =
Terzy ....
Baden-Dnrlach
Wolfenbüttel .
Reisky . . .
Lattermann
Pallavicini . .
Stain ....
Vt-csey
Württemberg-Dragoner
Graeven-Husaren . . .
Summe
die Arricregarde hinter der I. Kolonne.
') Das Wartenslebensche Korps hatte bei seiner Retraite von Mehadia seine spani«* 1 "
Reiter zurückgelassen; es trafen deren wieder 10 Wagen ein, die an diese Regimenter veftti
wurden und es ward aucli befohlen, dafi, wenn die Mannschaft die Balken trügt, so konnten i
Tornister derselben auf den spanischen Reiterwagen gefuhrt werden.
303
| Ul»r waren die ; Kolonnen Infanterie in Bewegui. |
Lager des Corps de reserve wegen der Steile des Garnitzhcrges sehr Le-
rn und auch da* Corps de reserve mehr vorwärts gelagert gewesen,
lie j Infanteriekolonnen von dem Coqis d'arrnee an den I
Kolonne halten und erw*i die 2 ArrieTegarden
he anlangen würden, wo sie sich dann weiters auf ihren wechselseitigen
nten, ohne aufm' ig' r bei Kar.inscbes in Matsch zu setzen hätten.
Der die 'de von der 2. Kolonne kommandierende G. d. K. Kin*ky
ttf den Aul'- hei abzumarschieren, bis nicht der General Wartensl eben
t seine' te mit ihm zurückgelangt sein würde, was ungefähr
l Je- Poslhauses bei Slatina war.
dahin ging alles bei der schönsten und hellsten Mondennacht in der er-
uuehtesten Ordnung für sich. Die 2 Infanteriekolonnen ruhten und das Corps de
>a dem di eotCl Reiterei und 2 Bataillone die Arrieregarde machten,
rückwärts dem l'osthause von Slatina gelangt, nur waren noch die aus-
. kleinen Kavallerieposten und einige Maunschaft des walachischen Freikorps
"- den jenseits diesem Flusse gestandenen 2 Divi-
ae von Gracven, die andere von Württemberg, über die Brücke nach™.
An der Brücke soll — wie erst neuerlich in Erfahrung gebracht worden —
■Uidrifcklichen und verschärften Befehl, ein walachjscher Bauer mit einer
; ivas Branntwein war, gehalten haben. Von den kleinen Arru-re-
pps der Hu.-areti begab sich mehrere Mann>chaft zu diesem Wagen und trank
umtwein; die nach und nach angekomui' ne l-rcipartei Wollte tack daran Anteil haben,
mithin soll es allda zwischen den Husaren und Freikorpisten zu einem Wortwechsel
ommen sein, der endlkb dahin gelangte, daü die Husaren die M.uinsch.r
wegtrieben ; einige von diesen verfielen aus Ruche gegen die Husaren, die
tn kein Anteil an dem Branntwein lassen wollten, auf den verzweifelten Gedanken,
Jen eiue Strecke vor und schössen ihre Gewehre los und schrien: „Turci, Turci!"
feuerten die betrunkenen Husaren auch und ritten mit
gtem Zügel, „Turci, Turci!" schreiend, davon: das verursachte, daU die übrigen
•>len der Schreck auch einnahm, das nämliche taten und sich auf die im
ckrog begriffenen Divisionen worfelt, die in Ansehung eines vor sich gehabten
herwärts dem Posthause schnell durch dasselbe jagten und einige Mannschaft
anneng. Die Reitknechte mit deu Handpferden sprengten hierauf von allen
gen die Infanterie des Corps de reserve zurück, von der auch einige Bataillons
le Reit- und andere Knechte feuerten. Diesel vergröüerte
"rung, pllanzte solche uuter die Zelt- und andern Packpfeide des Corps de
ttre und von dem Corps d'armee fort, die unerachtet des I u Befehls, ohne
zuhalten nach K ir m-rbes fortzurücken, sich zwischen der Kolonne von dem >
I der I. Kolonne von dem Corps d'armee aufgehalten und gezaudert
tro. Diese schnitten auf diesen Lärm teils die Gurten inzwei. teils warfen sie die
rke ab, setzten sich auf die l'ferde und ritten mit den flüchtigen Reit- und Offiziets-
fchten in grriutem Lauf auf die I. Kolonne an, die abteilungsweisc an der gi
iUc ruhte und die Ankunft des Corps de reserve abwartete.
-er unerwartete Lärm, das Geraschel der im vollen Rennen ankommenden
.•lers-, Pack- und müderen Knechte überraschte die vom Schlaf eingenommene
Ilagage zum Teil abgelegt gehabte Mannschaft von der I. Kolonne so stark,
'i Zwelrideriger Karren.
3°4
dal) solche all« die ankommenden Reiter liir leindüche Spaliis nahm,
feuern anfing, in größter Verwirrung poa Wagt Ln 'lie Felder lief, von der
einig'- Klhuaac geschahen und (olyltcli die ganzen sechs Bataillons
grauslichsten Unordnung untereinander waren. Dieser LHrm verbreitete sich auch
2. Kolonne, von der auch einige Mannschaft feuerte, aus der SiraUe lief uud sich renrjestc.
Die l';uk- und anderen Knechte, hiedurch in der Notwendigk
(liehen noch mehr bestärkt, setzten ihre Flucht längs der PoalStrafia ül
juI ilrr Hulvasnica gegen Karänsebes fort und verursachten, Uali nicht nur alle
i ackknechte, die sich hier und da verweilet und noch
laden battea, ihre Packe abschnitten und davonritten, sondern r< I
viele Kanouen und Pulverkarren von dem Schrecken entraiiiiercn in
• über die ISolvasnica zurück. Mithin waren auf der Poststraue u
von Sl.it i it ,« •inr Menge I ittel, Packkörbe, Bagage, Zelte, Sc-
ver-treut, v.in dem raau aich zwar Mühe gab, durch lierbeigcschalt;
r&urioaebai etwas und soviel es möglich war, wieder zu sammeln.
Iniwischen halte sich dieser betrübte Lärm durch die Flüchtigen bis
ilel, von wo der noch zurückgeweseue wenige Ted der Inwohucr auch daroali«!.
und die ebenfalls einen Teil der unter Karauscbes aufgefahrenen Bagage, die
Schrecken auch einnahm, fortzogen.
Nach dieser bei der I. und 2. Kolonne entstandenen unglücklichen Vc
ii der I M Graf I.acy selbst, die übrigen Generale und Stabsoffiziers gleic
erdenkliche Midie, die untereinander gelaufenen Regimenter und Bataillons wie
sammeln, in Ordnung tu bringen und von den verloren gegangenen Sache;
linden und fortzubringen möglich war, wieder zu erlangen. Nichtsdestoweniger g<. i
bis looo Tornister und 6oo Röckel, die die Leute wider alle Ordnung auf die Ton
gebunden hatten, nebst vielen Zelten, Kessel, Packsättel, Pack- und andere Plerde.
dreipfündige, ein sechspfündiger uud 14 Muoitioui-karren, 20 Stück Windbüchsen, 24 Jic a
mit I Offizier und 538 Mann in Verlust, von welch letzteren aber die meisten wieder tu
Und durch das unselige Feuern der Mannschaft wurden sowohl e
meine von verschiedenen Regimentern totgeschossen und andere 1 1
Dir zwei Inia: nen wurden nachher •wieder in Marsch geset
langten mit Anbruch des Tages im Lager diesseits der Temes hei Karansebc» an,
in zwei Karrees gelagert wurde, von denen das Corps de
- das audere formierte ; die Kavallerie wurde aulier den Karrees kampiert
Es war zwar in der Marschdisposition ganz deutlich vorgesehen, dall du
de resrrve die Arrieregarde der ersten und die Grenadier- und übrigi
• ler Kavallerie, jene der 2. Kolonne machen sollten; nachdem aber die
Unordnun "igen, so ist vermutlich aus Mißverstand oder aus Ycrstol
Corps de reserve bald nach der Infanterie von dem rrnt-e im Ij
.nsebes eingetroffen, während der G. d. K. Kinsky mit seiner Ar
eine starke Stunde zurück war und mit dem Feind, der ihn einigemale
Holvaanica anriet, zu tun hatte. Inzwischen hat dieser General, ob ihm schon der 1
aul den tuü gel iner gewöhnlichen Tapferkeil nach und von der Intsi
dru General Browne beatesa unterstützt, *<-ine Rettaite in der besten
•vetrt und nur einige Mann in den verschiedenen kleinen Gefechtet'
ereignet haben, daget; 1
vor Karäntebc» 1 Infanterie, die man g
i'eB, die /■
'vnzahl sammeln und herankommen.
1°S
Teil der Infanterie von der diesseitigen Arrieregarde in
nse) >:nd nach und nach über die Brücke von der Temes gezogen, setxte
ach die vnr den Kaii'insebeser Gärten aufmarschierte Kavallerie in Rückzug, der
he Husarenregiment von dem Corps de reserve recht» von dem Ort über die
entgegengeschickt wurde. Sobald die Türken wahrnahmen, da'j sich die Kaval-
zwischen die Gärten zu retiricren anfing, luden die Spahis und Janitscharen
von allen Seiten an und - olischon das Bataillon von Nädasdy unter dem
Candiani in Karree formiert, die Retraite der Kavallerie mit vieler Stand-
— so konnte solche doch nicht anders als etwas eilig und folglich
h durch den < >rt kommen, in welchen sich auch die Türken fast zu gleii
uneinwarfen, aus solchen aber wieder vertrieben wurden. Nachdem sich der Feind
immer verstärkte und mau es nicht darauf ankommen lassen wollte, eine &
em Feind in der unvorteilhaftesten Lage zu Karänsebes selbst zu engagieren,
-ehung der anderweiten Betrachtung, sich bis Lugos zurück/ziehen, für
endig erachtet wurde, nicht darauf ankam, ob dieser Ort um einen Tag eher oder
vom Feinde verheert und verbrannt würde ; folglich zog man die zwei Bataillons,
ch noch in dem Ort dem Feinde widersetzten, gegen die Brücke anf der Temes
ilitentcils herüber, * unn derselbe freie Hand bekam, den Ort
chen Tag größtenteils in die Asche zu legen.
Die ReservcartiUerie samt der Bagage, die unter Karänsebes diesseits der Temes
(gefahren waren, wurden noch vormittag, erstere auf halbem Weg und letztere bis
dkul ni i^hl zurückbcordeit, daß die Reserveartillcrie den 22. über B
lie Bagage nach Lugos zurückgehen soll.
Gleichwie aber durch die flüchtigen Pack-, Reit- und anderen Knechte, durch
tmer von Karänsebes und anderen Ortschaften in dieser Gegend und durch den
MB der ls.; von der übrigen voreilig aus Mangel hinreichender Be-
Ig bei Karänsebes abzog, welches olles über Hals und Kopf über Lugos gegen
ifär flüchtete, der Lärm der sich in der Entfernung vergrößert, daß nämlich die
gänzlich ^jeschlugen und zerstreut worden und die Türken schon unweit hinter
lüchtigen wären, schon den 21, gegen Mittag nach Lugos gebracht wurde, so liefen
,'mwohner dieses Ortes und alles, was sich von der Armee allda befand, augen-
ich davon und ein jeder rettete sich, wie er konnte. Teils ließen sie sogar die auf-
tragenen Speisen stehen und da ebenfalls ein Monturstrnnsport von 2 -300 Land-
au Lugos angelangt war, so ließen sich die Bauern von dem Offizier, der dabei
ndiert war, nicht abhalten, sondern spannten teils die Wagen ans, schnitten die
• I ritten mit den Pferden davon, teils fuhren sie mit den Wagen gegen
l>er Kostely, andere über Szinerszcg gegen Teraesvär zurück, warfen die
Hfee Bild Fäaaei ab, -• hlugen selbst — oder andere Flüchtige — solche auf und
derten den grünten Teil der der Armee so höchstnötigen MonticrungMtückc, was
dem ganzen Ort Lugos durch die nachgekommenen Pack-, Reit-, Fuhrwe-
und anderen Troß, teils durch die Walachen selbst widerfahren, in welchem
Euser, die Kirchen, das Kloster und die Apotheke rein ausgeplündert, die Keller
von dem Wein und Branntwein, den die Räuber nicht trinken konnten, die
eingeschlagen und daa Getränke laufen gelassen wurde, so daß die bedauerungs-
jen Einwohner von Lugos um viele 1000 Gulden in Verlust gerieten und von allem
die Zügellosigkeit der Flüchtlinge beraubt wurden. Das Vieh, was die Einwohnet
eiligen Flucht zurückließen, wurde totgeschossen und verzehrt oder von den
eben der umgelegenen Ortschaften davon geführet.
Kriege unt2r Kaiser Josef II.
ao
3o6
XI.
Ordre de bataille
des Korps in Kroatien unter dem Befehle des G. d. K. Für
Liechtenstein, später FML. Freiherrn de Vins, April 17
Generalmajore
Truppenkörper
a
Graf
Khuen
Freiherr
v. Klebek
Major Frh. v.
Lattermann
Freiherr
von Schlaun
Freihen-
von Wallisch
Erzherzog Ferdinand Karl
Esterhazy Nikolaus . . .
Oguliner
Warasdiner-Kreutzer . .
„ -St. Georger .
Szluiner
Kinsky-Chevauxlegers . .
Deutschmeister ....
2. Banal
Warasdiner-Kreutzer
„ -St. Georger
Graeven -Husaren . . .
Pontoniers
Preiü . .
1. Banal
Liccaner
OtoCaner
Zusammen
Artillerie . . .
Handlanger . .
, Grenzartilleristen
33
. I
1408
1408
3472
890
890
3472
1217
1289
3472
2582
2582
812
145
1289
3472
3472
3472
35-344
432
132
400
Zusammen
Gesamtsumme
2
35
964
37-272
3©7
XII.
Ordre de bataille
iserliclien Hauptarmee unter Kommando des FM. Grafen Hadik
am i. Juni 1789.
Truppen, körp er
Aufstellung
7.
' 5 .2 "
„fj
Deutsch -Banaler Grenzri'g.
Walachisch-illyrisch«
Grenzrcgiment . , . . .
Branovacky-Freikorps , .
3200
3200
400
Stain . . . . .
Erdödy Husaren
Langlais ....
Kcisky . . , , ,
Terzy
A,nsbach-K.ürassiere
H
Üb.
Esterhäzy Nikolaus . .
de Vina
Toscana Ferdinand . .
Baden-Durlaea ....
WürtteinbefH - Slutlgart-
Draganer
Erdßdy-Husaren . . .
H arrach -K ikas siere
Wurmser»Husarcn
Pilfly ,
Jäger ,
Littermann . . .
Furtrag
H=3
480
480
1590
2000
2CKJO
594
5 n 4
2175
2& 20
2100
88O
720
880
720
33 IG
6 504
2 2-2
1500
320
050
3 oj 27.85K
594
272
1500
5<>4«i
Zwischen Metra-
dl* u. Moldova
Bei Komis
Bei Marga
Bei
Karin sebes
Bei
ITj-Valünlia
20*
3o8
E
■i
Truppenkorper
IT
^
3
c
TJ
^
An
j
Üb ertrag
LatternLa.ua ....
Allvintzy .....
Kavanagh - Kürassiere
Erzherzog Franz- ,,
Pü ekler- Gre nadiere
Fürstenberg- „
Nicoletti- ,,
Kcinpf» f.
Alcaini-
« E
u
SS
OS
rill
BS
vi El <&
»55
J 5 C
'S ü
Kotteoberg-Grenadiere
Sebottendorf- .,
St. Julien- ,,
Stein- „,
Homburg- „
ID
Esterhdzy Anton- Infanterie
Karolyi- „
Pellrgrini-Infanterie . . .
l'Vrriiiiüi«] TotCH»- Inl.im.
Joief Toscana-Drayoner ,
ZeMchwilz.-KürasMere . .
Groflnerzog Toscana-DrJg.
JacqticiDiri. Kürassiere , .
Wurrnser-Husaren . . ,
Nassau-Kürassiere . - .
I.i iblto-nili- Chevau xl cj; ers
Moden a- ,,
d'AUön- Infanterie . .
Gyulai Samuel. Infanterie
Jäner .
Caprara- Infanten« . .
Thurn-lufonteric . . .
Serbische FroiLcntps
5"
950
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309
XV.
Relation
über die von dem k. k. galizischen Corps d'armee unter Kommando des G. d. K.
Prinzen KLoburg und der kaiserlich russischen Division unter Kommando des General
en chef von Suworow vereinigt und gemeinschaftlich unternommenen Attacke gegen
das türkische Corps d'armee am Putnafluß bei Sas und bei Focsani in der Moldau
unter dem Derwisch Mehemed Pascha, Seraskier von 3 Rolisch weifen, Osman
Pascha von 2 Roßschweifen und Suleiman Pascha, dann über die zwischen selben
gelieferte Schlacht bei Focsani ').
Auf die übereinstimmende Nachricht, daß der Großwesir dem Fürsten von der
Walachei Mavrogheni viele Verstärkungen zugeschickt habe, daß der meiste Teil
davon sich gegen die moldau'schen Grenzen ziehe, so daß schon in verschiedenen
Lagern vor- und rückwärts Focsani einige 20.000 Mann versammelt, ersuchte ich den
russischen kaiserlichen Herrn General en chef von Suworow, daß er mit seinem Korps
von Berlad an mich anschließen und gemeinschaftlich mit mir diesen Feind angreifen
wolle, damit zugleich den allenthalben bedrohten Siebenbürger-Pässen Luft geschafft
werden möge. Der Herr General en chef war so bereitwillig und vergnügt, auf meinen
Vorschlag einzugehen, daß er mit seiner ganzen Truppe und Artillerie den Marsch von
Berlad nach Aiud, 10 starke Meilen durch die schwersten Gebirge, binnen 24 Stunden
hinterlegte.
Den 28. Juli nachts um II Uhr traf die russische Division in meinem Lager
bei Aiud ein und nahm eine verstärkte Position. Den 20. war Rasttag und wurden
3 Brücken über den Trotuj geschlagen ; eine auf der Straße nach Focsani und 3 auf
der eben dahin über Gura Domosica gehenden Straße.
Die Bedeckung der ersten Brücke wurde dem Oberst Karaiczay mit seinem
Dctachement von I Bataillon Kaunitz, I Division Levenebr-Chevauxlegers und
j Division Barco-Husaren aufgetragen ; die beiden anderen Brücken deckte Oberst
Kepiro von Barcö mit 2 Divisionen seines unterhabenden Husarenregiments und
1 Bataillon Wenzel Colloredo.
Die Schlachtordnung wurde gemeinschaftlich bestimmt. Das k. k. Korps stand
rechts mit 5 Bataillons im I. Treffen und mit 4 Bataillons im 2. Treffen ; jedes
Bataillon formierte ein Karree für sich, mit Einteilung seiner 5 Kanonen auf 300 Schritt
Intervall zwischen den Karrees und zwischen den Treffen. Die Reserveartillerie wurde
in die Zwischenräume der Karrees eingeteilt; die Kavallerie kam hinter die Infanterie
•) K. A., F. A. 1789, Galizien, VHJ, 1, 2.
3io
ins 3. Treffen. Den rechten Flügel kommandierte FML. Splenyi und bestand seine
Division ans I Bataillon Kaiser und I Bataillon Schröder im I. Treffen, 2 Bataillons
des 1. Szekler im 2. Treffen, Kaiser-Husaren 5 Divisionen, Szeklerhusaren 1 DWision.
Den linken Flügel kommandierte FML. Levenehr, nämlich: I Bataillon Karl Toscani,
1 Bataillon Khevenhüller, I Bataillon Wenzel Colloredo im I. Treffen, I Bataillon
Mittrowsky und I Bataillon Pellegrini im 2. Treffen, Levenehr-Chevauxlegers und
Ulanen 4 Divisionen, 3 Divisionen Barcö-Husaren.
Das kaiserlich russische Korps stellte sich links mit 3 Karrees im I. Treffen
und mit 2 Karrees im 2., die Kavallerie im 3. ; das Karaiczaysche ins Zentrum im
I. Treffen zwischen beide Korps ; die Kosaken und Arnauten von beiden Korps
wurden rückwärts der Kavallerie eingeteilt.
Den 30. früh um 3 Uhr brach die vereinigte Armee in 3 Kolonnen auf, passierte
den Trotus und marschierte bis Calimanesci. Während des Marsches machte der Oberst
Karaiczay, welcher mit seinem Detachement gänzlich an den General en chef ge-
wiesen war, die Avantgarde von der kaiserlich russischen Armee, um dem Feinde die
Gegenwart der Alliierten zu maskieren.
Oberst Kepiro deckte mit den oben genannten, ihm unterstehenden Trappen
die anderen beiden Kolonnen.
Bei Calimanesci wurde in Schlachtordnung aufmarschiert und nach dem
Abfüttern wiederum der Kolonnenmarsch in der nämlichen Ordnung bis Märtjesci
fortgesetzt.
Hier faßte die russische kaiserliche Division am Dorf in einer Vertiefung Posto-
das k. k. Korps appuyierte seinen linken Flügel au das russische und seinen Rücket
an den Serethfluß.
Den 30. abends um 6 Uhr wurde in 2 Kolonnen abmarschiert, wovon die linke
aus dem kaiserlich russischen Korps und dem seine Avantgarde formierenden Karaiaay-
schen Detachement bestand ; die zweite wurde von den k. k. Truppen formiert, bei
welch letzterer der Oberst Kepiro mit seiner Division von Barcö-Husaren und Levenehr-
Chevauxlegers, I Division, die Avantgarde machte.
Kurz vor dem Abmarsch meldeten die kaiserlich russischen Kosaken, daS sich
eine türkische Patrouille nähere, welcher gleich der Herr General en chef 1500 Kosaken
und Arnauten entgegenschickte; zugleich ließ er das Karaiczaysche Detachement nach-
rücken, wovon der Barcösche Major Kienmayer die Avantgarde formierte, und trag
dem Oberst Karaiczay auf, die Kosaken zu unterstützen. Dieser schickte den Major
Kienmayer mit seiner Husarendivision vor und rückte selbst mit der Levenehrsche 11
I. Majorsdivision nach.
Die Türken waren, wie man nachher von den Gefangenen erfahren hat, 3000 Mann
stark und mit ihnen war der hinter dem Putnaflusse mit 7000 Mann gelagerte Osm*»
Pascha von 2 Roßschweifen auf Rekognoszierung unserer Bewegungen ausgegangen.
Der Feind brachte die Kosaken zum Weichen und machte ihrer einige gefangen.
Major Kienmayer griff den ihm so weit überlegenen Feind ohne Bedenke*
an; schickte den Rittmeister Lovasz mit 100 Husaren auf die eine Seite und güN>
mit 200 anderen auf der anderen Seite selbst, fiel in den Feind mit solchem Unges t * in '
daß derselbe gänzlich über den Haufen geworfen wurde, nahm ihm viele gefang*»*
Kosaken ab und verfolgte ihn eine starke Meile weit bis an die Putna.
Durch dieses Gefecht verlor der Feind mehr als 100 Tote, die an der Stra**
liegen blieben und gegen 60 wurden gefangen. Major Kienmayer verfolgte sie noc»
weiter, setzte mit den russischen Kosaken und etlichen 30 Husaren über den PnW*"
fluß, verjagte den Osman Pascha aus seinem Lager, zündete selbes an und kam •*
dem Obtrit Karaiczay, welcher die Attacke des Majors mit seinen übrigen Tnip
beständig unterstützt hat, zurück. Die Verfolgung dauerte bis II Uhr nachts. Außer
der besonderen Bravour und Klugheit, welche der Major seilet bei dieser I
übrigen glücklichen Erfolg wichtigen Affäre erwiesen, rühmt derselbe die ausgezeichnete
Tapferkeit des Kittmeisters Lovasi und Unterleutnants Kavzin von Barco, welche
beide durch die außerordentliche Entschlossenheit, mit der sie ihre Mannschaft
angeführt und selbst eingehauen haben, zur Niederlage des Feindes das meiste
beitrugen.
Der Marsch der vereinigten Armee ging während dieses Gefechtes unverhindert
fort. Die Infanterie mußte über den Susicabach nnd durch die obere Tirla waten,
welches sie freudig und gerne tat.
Bei der Ankunft an dem Putnarlusse wurde eine Brücke geschlagen und der
Herr General en chef trug die Bedeckung derselben dem Oberst Karaiczay auf.
Kaum waren die ersten 3 Pontons ins Walser gesetzt, so suchte der Feind vom Jen-
laugen Ufer den Brückenschlag zu verhindern, aber die guten Anstalten des Obersten,
«elcher den Kapitänlcutnant de Gavy von Kaunitz mit einiger Mannschaft und
• Kanonen unten ans Ufer setzte, die übrigen Kanonen aber oben auf die Steile auf-
fuhr« und den Feind beschielten lieb, verjagten denselben und hat sich dabei
genannter Kapitänleutnant Gavy, dann der Pontonierbauptmann Schwäger von
Hohenbruck besonders wohl verhalten. Der schnelle Anlauf des Putnaflusses,
■eichen ein starker Regen verursachte, hinderte, daß man, unmöglich nach dem
getauten Antrag, auch die 2. Brücke schlagen konnte, so daß die ganze Armee den
'. August früh um 4 Uhr in einer Kolonne die Brücke passieren mußte.
Kaum war der Herr General en che! mit dem Karaiczayscben Detachement und
•einem Korps, dann Prinz Kobnrg mit der I.evenehrschen Division über den Fluß
puiiert, so liell sich der Feind .sehen und attackierte aus einem vor dem linken Flügel
telegenen Wald ; die vorausgeschickten Kosaken und Arnauten muüten sich zurück-
riehen und die feindliche Kavallerie poussierte heftig gegen den Herrn General
Suworuw, der sogleich mit den kaiserlich russischen Truppen und mit dem Karaiczay-
«cben Detachement durch die Infanterie und Kanonenfener so entschlossen attackieren
lisö, daß der Feind zurückweichen mulite.
Während diesem setzte sich die Division des FML. Levenehr in dos Aligne-
nient. Die Splenyische Division hatte noch nicht ganz die Brücke passiert, weswegen
»ngehiilteii wurde, um selbe zu erwarten und Oberst Kepiro wurde inzwischen mit
'' en 2 hiavallericdivisi'.nen, welche bisher zn Führung der Avantgarde angewiesen
»aren, auf den rechten Flügel gc.»trllt ; nnn wandte sich der Feind ganz gegen unsern
'echten Flügel und kam mit vieler Kavallerie gegen denselben in geschlossener Ordnung;
« aber die aufmarschierten Truppen unter klingendem Spiel und Biegenden Fahnen
»«marschierten und während dem Avancieren beständig kanonierten, weswegen der
iilleriemajor Bt.001 eine Batterie von 5 Reservekanonen am rechten Flügel
1 lictl und den Feind damit heftig beschoß, so kehrte die feindliche Kavallerie
"to und sammelte sich wieder in einiger Entfernung rückwärts. Nun wurde abermals
»"gehalten, um für den FML. Splcuyi, der mit seiner Division aus allen Kräften
herbeieilte, Zeit zu gewinnen ; sobald die Front slillestand, wandte sich der Feind
uueh «eiter auswärts um den rechten Flügel und wollte ihn umgehen, fand aber
gegen sein Vermuten die von ihm noch nicht bemerkte Splenyische Division, die aufs
eilfertigste anrückte und von welcher ihm das von dem Major Ximptsch en carre
vorgeführte Bataillon Kaiser mit einer heiligen Kanonade empfing, wo zugleich die
Batterie vom rechten Flügel der Levenehrschen Division seine rechte Flanke beschoß.
312
Dieser unvermutete Empfang erwirkte seinen Rückzug. Da nunmehr nlle
igt waren, so ruckte die kombinierte Armee en front unter kliin:
vcirwilrts über viele von unserem Kanonenfeuer gebl
iic Aufenthalt fort.
Uns mit unglaublich vielen Dornern und Sträuchern auf mehr als ein* Melk
durchwachsene Terrain machte es f:i h, /.u Fuß und zu Pferd, nocli
aber mit der Artillerie durchzukommen. Dennoch drangen die Truppen, welch
itidcn marschierten, mit verwunderlicher Geduld umi Eifer durch und schleppt«)
ihre Kanonen mit Händen, da wo die Pferde nicht ziehen konnten.
Von einigen in den Sträuchern befindlichen Hügeln entdeckte man den
seinem Lager vor Focsani ; sein rechter Flügel, die Jauit«charen, war in
.onen besetzten "ng vor dem Kloster St. Samuel, .er
extendierte sich in der Ebene gegen Odobesci mal bestand au* Kavallerie.
Der Feind, Weichet das Korps des Herrn General i-u chef zuerst ai
konnte, kanonierte gegen selbes heftig; der Herr General aber setzte nui
Kavallerie vor und avertierte solches dem Prinzen Koburg; dieser ließ
der 5 >n, welche mehr im Freien war, i I
;. Nuu wurde die Attacke auf unseru rechten Flügel heftig. Dan
Bataillon, welches das Glück hatte, auf eine Hauptstraße in den Gesträuchern
Ueflen, kanonierte im Avancieren aut die feindliche Artillerie und aui
Lager s-lehende Kavallerie.
Unsere K. "m rechten Flügel, die der Oberst M von K
■n anführte, gewann bertiti den linken Flügel des Feindes; die Spahi»
«ich links ihr entgegen und Oberst MeBiaroa erhielt den Befehl, selbe mit all
Nachdruck und mit Unterstützung des Schröderschen Kanonenfeuers in ai
Gleich grill dieser taplere Mann mit 2 Divisionen Kaiser-Husaren n
V-rliusareii die hervorprellendeu Spahi] so mutig und unwiderstehl
selbe gänzlich über den Haufen warf und bis hinler FOcsani verfolgte.
Die 3 anderen Divisionen von den seinem Kommaudo unterstehenden Kai»
Husaren liet) er links ziehen und in die feindliche Infanterie einhauen, m i
reüssierte und die Janitscharen bis hinter das Kloster St Samu
il der feindlichen Infanterie wart.
Der Herr General en chef machte zur nämlichen Zeit und mit eben dem k'iüc*--
liehen Erfolg durch sein Korps und durch de; rtaraiczay die Attacke «•
den rc tranchierten rechten Flügel des Feindes und Prinz Koburg brach a la
. I.evenehrscben Division vor, bei welcher i!
von bar co und Levenehr-Chevauxlegers die Attacke auf das i
Da» unter Kommando des unvert; t-n Auer*:
and vorwäri*geeiltc S, über die feindliche Verschaaml
durch das Lager auf das h und der Hen Oberst attackierte allein
m aus eigenem i
ivnt und mit einigen 1 rciwil
Anführer i. r C n msth% a Asgßfl
zurückgeschlagen wo: ..gen heraus ; Prinz .
it der in vollen
aul.
313
Oberstleutnant Ouielowsky und Rittmeister Kenty von Bared attackierten
Freiwilligen von unserer Infanterie und Kavallerie und mit kaiserlich russischen
noch einmal; die Feinde aber hatten »ich hinter eine Mauer dem Tore gegen-
gestellt und feuerten so gewaltig, daß die Si wh ins Tor zurückziehen
fen; min führte Kanonen vor und feuerte auf die Mauer und auf den Turm des
•vie aitcb in das Tor hinein, wodurch sich das im Kloster verwahrte I J ulver
iei entzündete und mit großem Getöse in die Luft flog: dennoch feuerten die
. h immer heftig. Endlich verlangte Prinz Kobui^ Freiwillige von dem
Ucn Bataillon und das ganze Bataillon lief hervor, bis auf 30 Mann, die man
:i zu bleiben befehligte.
!>■ < inde und alle Offiziers mit ihm, der Artilleriemajor Rons und
Rittmeister Barco, LoVASt Und Geringer, die Unterleutnants Kavi.in
Kriiar saßen von defl Pferden ab und drangen mit den Freiwilligen \-
•: andere Scitentür zugleich ein, woselbst
r.sgcsamt niedermachten,
nttleutnant Ouietuwsky brachte dem Prinzen Koburg bei der 2. Attacke
und bei dem 3. Sturm eroberte Leutnant Krizar eine Fahne aus der Hand
•nf den Turm geflohenen Türken, dem er nachfolgte und zusammenhaute.
rige Armee, so nach übereinstimmender Aussage aller Gefangenen mehr
30.000 Marin st.irk gewesen, eilte in der größten Unordnung und Schrecken fort
lie meiste Kavallerie auf den Weg nach Rlmnic slrat bis Buzeu, die meisten
•u auf den Weg nach Braila and überließ der siegenden vereinigten Armee
ganze Artillerie, Munition, Magazins und Lager. Die Furcht des Feindes war so
auf dem Wege nach Braila und Buzeu etüche hundert verlassene, gebrochene
orfene Wagen mit Zelten, Getreide, Kugeln, Pulver und
en gefunden wurden sind, welche den Truppen zur Beute blieben. Auch i-t in
ersten Lager hinter dein Piilnalluli sowohl, als auch in dem zweiten, welches bei
h über eine Stunde «tendierte, vielerlei Gerät erbeulet worden. Zu PocsaoJ
man über 4000 Metzen unterschiedliches Getreide gefunden ; ungefähr eine Stunde
I icht wurde wahrgenommen, daß noch in einem anderen Kloster zu Focsani
<)e versteckt wären; Major Bedäus erbot sich, selbe mit IOO Freiwilligen von
iti aufzuheben und wurde mit dieser Mannschaft, 1 Zug Husaren und 15 Anlauten
';t; während dem Vorübergehen bei dem Kloster Samuel feuerten annoch
steckte Türken aus dem abgebrannten Turm und erlegten einen Mann von seinem
o, welche 3 Türken aber sogleich von der Infanterie mit dem Bajonett
gemacht wurden. Von hier marschierte er zu dem anderen angegebenen Kloster,
-. bd seiner Annäherung auf dos Kommando feuerten, einen Arnsuten totschössen und
Serien, worauf der Major Kanonen verlangte, mit welchen etwa 10 Schuß
»cht wurden, bis die eingesperrten Türken eine Fahne aussteckten und sich auf
Tttion ergaben ; derselben waren 53 lebendig und 3 von den Kanonen erschossen,
ber \ erlu-.t, welchen der Feind an Toten erhalten, kann nicht so genan an-
tuen werden, weil die Attacke schon vom 31. nachmittags um 3 Uhr auf eine
'tu von 3 Meilen immer kontinuierl wurde, so daß wir seine Toten weit hinter
wückgclassen haben, jedoch kann derselbe nicht unter 1500 Mann anfs wenigste
«•erden, weil während der vielen Attacken allenthalben über seine Toten, die
liefen gesehen, wegmarschiert worden ist.
An Gefangenen haben wir 96 eingebracht.
Unser Verlust besteht in 23 Toten, worunter der Oberst Graf Anersperg von
i'Reilly vom I. Garnisonsregiment und in 70 Blessierten,
314
worunter der Unterleutnant Fazekas von Kaiser-Husaren, dann 13 tote und 40
vierte Pferde.
An Siegeszeichen hat die vereinigte Armee 10 Kanonen und 16
erobert ; nach gewonnener Schlacht wurde aui dem champ de bataille im 1
Lager aufmarschiert uud gelagert.
Den 2, August früh marschierte das russische Korps über den Sereta jejti
den Pruthfluß zurück uud nachmittags rückte das k. k. Korps eine Stunde übe
in das Gebiet der Walachei und fällte an dem großen Milcov Posto.
Der Major Kienmayer wurde mit einem Kommando nach Riin
vorwärts gegen Buzeu nachgeschickt, um zu untersuchen, ob sich der Feind 1
daselbst gesetzt habe und ob wirklich ein feindliches Magazin dort vorfindig sei. Ge
nonnter Major erfuhr zu Rimnic, daü die Feinde kaum Z Stunden vor seiner Antun
dahin in der grollten Verwirrung bis Buzeu entflohen waren, fand auf der Stra&e dj
Buzeu einige ioo Wogen, meistens mit Getreide und Mehl beladen, von denen
Bespannung entlaufen war und verbrannte alle diese Wagen; in Rimnic selhsl
■ tauche Vorräte an Getreide gefunden, zu deren Überkommung die Anstalt«
getroffen wurden.
Bei diesen glücklichen Vorfällen, deren Folgen, wie ich hoffe, erst ii
um allgemeinen Besten in ihrem ganzen Umfang ersichtlich werden sollen, bu
ich schuldig. Euer Majestät zuvörderst den Eifer, die UneigennülzigUeit und die
diese Einsicht gegründete Standhaftigkeit des russischen Generals cu chef von Suirofo«
allcruutertänigst vorzulegen und seine gesamten Truppen, dann besonders den nalt
seinem Kommando stehenden Generals, Stabs- und Oberofriziers zu bezeugen, dal) selb»
nicht nur als getreue Alliierte, sondern als Bruder und eingeborene Diener de* nlo-
liehen Monarchen mit uns gemeinschaftlich gefochten haben.
Eurer Majestät eigene Truppen aber haben die nämliche Beharrlichkeit,
uud Standhaftigkeit und unerschrockenen Mut bewiesen, so dall die Infam
Kavallerie noch nach dem weiten und beschwerlichen Marsch in vollem Rennen u
Attacke geeilt ist. Die Bataillons und Divisionen aber, welche zu Deckung
Attackierenden die Linien formieren mußten, standen im feindlichen Lager taiw
unter unzähligen Gegenständen der Beute in der unerschütterlichsten Ordnung
hielten Reihen und Glieder, als wären sie auf dem Exerzierplatz; die ausn
Ordnung, so bei der ganzen Bewegung geherrscht hat und der Eifer tun
BttafllflU 'iu<l Regimenter ihre Pflicht vollkommen zu erfüllen auf das »tan
bemüht waren, ist vorzüglich den Herren Generals, Stabs- und Oberoffuien zu **•■
danken, so dall ich selbe insgesamt der Allerhöchsten Gnade mit der wän
Jung über .las GlücL, d< !! zu kommandieren, anempfehlen rr.
Herr FML Spliuyi hat durch dii '.:eit, mit welcher er
Queue der Kolonne befindlich gewesenen Flügel vorführte un lil R«* -
-enheit, mit welcher ei dig mit Kanonen und K 1
■ zu dem glücklichen Erfolg beigetragen, wobei ihm der l
welcher die : I! .• id Kaiser im 1 Treffen i ...rjijj* 1
beigestanden hat, Wie vielen entscheidenden Anteil der Obi
ebenso einsichtsvoll als aUachlasaen ausgeführte Attacke
hat, geruhen Euer Majestät aus der obstehenden Erzählung tu erkennen.
■ Oberst bezeugte, dal) die Rittmeister Kcoicth, Quadagni.
uml sehr, die Oberleutnants Bessere dy, vorzüglich Oster h u 1
Unterleutnants lleuczy. Kostian uud Fazekas »ich bew»^
tapfer m ' hat die Di
3 '5
iment Kaiser-Husaren zugleich attackierte, unler Kommando de» Oberstleutnants
us «ich besonders ausgezeichnet und verdienen gesamte Offiziers dieser Dil
irhes Lob. Dem Oberst Horvdth vom £. Szeklewcgiment gibt der Herr Feld-
halleutnant das Zeugnis des besten Wohlverhalr.
Dem Oberst Auersperg und Major O'Reilly hat leider der Tod die gerechte
lohnung ihrer Uncrschrockenheit entrissen, aber li-r Kihnrich Rüttgcr, welcher
dem Obersten vorne war, der Oberleutnant Seysser, der mit den Freiwilligen
r.-l herausgegangen ist, der Hauptmann Morvitz, welcher bei dem Tode des Obc
Bataillon kommandierte und Hauptmann Larenodier, welcher unter den Stürmen de u
; diese gesamten Individuen von Schröder verdienen die Allerhöchste Rücksicht.
Major Graf Nimptsch von Kaiser-Infanterie hat sich durch die schnelle Vor-
I Virulcs, ah di' -er die 2. Attacke machte und durch die
dem Bataillon erhaltene Ordnung auf dem feindlichen Lagerplatz verdient gemacht,
leilcutnant Sterzel und Oberleutnant Ollingcr von der Artillerie haben mit den
onen von Schröder und Kaiser die besten Dienste geleistet. Hauptmann Zajaczek
linfknterieregiment hat die Sxeklerregiraents-Scharfschützen gleich hinter
»llcrie vom rechten Flügel zur Attacke geführt und ans Kloster gebracht.
Der Ingenieurmajor Marquis de Chastcler und der Rittmeister Geringer
Barco, welche mit dem FML. Splenyi waren, haben die Artillerie seiner
itailloo* zur besten Wirkung angeleitet und die von dem Feldmarschalleutnant ah
.jutanten verwendeten Oberleutnants Ungart von Szcklcr- und Philippovit von
ren habeu mit der Kavallerie auf das herzhafteste attackiert.
1 >ir Stabcofüsien von Kaiser-Husaren, Oberstleutnant Blaskovich und die
»jors Nagy und Sit. IvJuyi haben ihre Divisionen mit dem größten Mut und ein-
dvolhtcn Beispiel zum Einbauen angeführt.
II.. I.evenehr und die beiden Brigadiere von Schmerzing und von Filo
haben die Truppen des linken Flügels, welche ein unbeschreiblich
'iain hatten und ohugeachtet man die meiste Zeit kaum die Spitzen der
Itülonsfahncn erblicken konnte, weil das Gesträuch sehr hoch war, durch bestündige
fmerksarakeit in der besten Ordnung vorgeführet ; besonders ist das Bataillon
Her, sobald selbes aufs Freie kam, mit allen Krallen zur Attacke gceilet und
«rstlculnuut Schellenberg war mit beim Sturm. Oberst lloltmann, der zwar
jiment, aber noch Wenzel Colloredo kommandierte, Oberstleutnant
-•ulloa von Karl Toscana, Oberst Rath von Mittrowsky. Oberstleutnant Mengin
> Pellegrini haben ihre Bataillons in der besten Ordnung und größten Beharrlichkeit
geführt. Oberst Kepiro von Barc6 hat sich nicht nur mit Führung der Avantgarde,
idern auch mit Sicherstellung des rechten Flügels bis zum Aufmarsch der SplAayischen
J1 n?ioD, dann bei der letzten Attacke besonders ausgezeichnet und hahen sich die
den Rittmeister Eötvös und Levachich von seiner Division, dann der mit ihm
anjaodierte Major Zinn von Lcvcnehr-Cbevauxlegers vorzüglich tapfer erwiesen.
Jene Offiziers von Barco, welche freiwillig zum Sturm gegangen und abgesessen
'>e oben benannt; besonders aber haben die Oberstleutnants Quiclowsky
■ enmayer, Rittmeisters Kenly, Lovasz, Barcö, Unterleutnants Krizar
viin sich dabei bervorgetan.
Endlich haben mir der Major und Flügeladjutant Fischer von Ehrenbach, der
ds Adjutant angestellte Rittmeister Hartelmüller von I .nn die ah
verwendeten Oberleutnants Graf Salins von Mittrowsky und Graf Trautt-
I <. ob urg- Dragoner solche gute Dienste geleistet, dall ich selbe der
teu Gnade aufs angelegenste empfehle.
316
Auch den bei mir auf Ordonnanz gestandenen Unterleutnants De vier tod
Schröder, Hahnbaum von Levenehr-Chevauxlegers und Müller von Karl Toscaa,
dann den von Euer Majestät mir zugeschickten Kurier Kadett Petsch muß ich das
Zeugnis geben, daß mich selbe nicht nur nicht verlassen haben, sondern auch aller
Beschwerlichkeit ohngeachtet, die Befehle allenthalben hinzubringen unermüdet beflissen
waren und alle Aufträge auf das pünktlichste von ihnen ausgerichtet worden sind.
Was den Obersten Karaiczay betrifft, so kann ich ihm kein kräftigeres Zeugnis
geben, als daß der Herr General en chef auf dem Walplatz zuerst mich umarmte und
dann ihn allein, mit dem Ausdruck, daß er bloß ihm den Dank für den guten Erfolg
auf seiner Seite schuldig sei.
Die Taten des Majors Kienmayer und seiner Offiziers sprechen selbst du
Wort für ihn.
Das Kaunitz-Bataülon verdient durch seine Unverdrossenheit und den vonüg-
liehen Mut, den es in allen Gelegenheiten bezeugte, eine Wohltat und ein Ehren-
denkmal seiner Tapferkeit. Besonders aber war es rührend, den bejahrten Oberst
Linde als Jüngling mit seinen Kriegern zu Fuß eindringen zu sehen. Kapitänleutnint
Gavy hat sich bei Verteidigung des Brückenschlages und beim Sturm ausgezeichnet
Oberleutnant Linde und Unterleutnaut Wampold, beide von Kaunitz, waren mit
der stürmenden Mannschaft des Bataillons die Ersten und haben nachmittags mit den
Freiwilligen unter dem Major Bedäus mit abermaliger Tapferkeit gefochten, M«j«
Bedäus war von der Kavallerie des Obersten Karaiczay der Erste im feindlichen
Lager und hat die Expedition gegen die im Kloster versteckten Feinde gut ausgeführt
Oberstleutnant Froon mit seinen Offiziers vom Ingenieurkorps ist nicht von meinet
Seite gewichen und hat sich der Oberleutnant Graf Orlandini aus eigenem Antrieb
zu den Stürmenden gesellt.
Major Püschel und alle Offiziers vom Generalstabe haben ihre Obliegenheiten
zur Leitung der ganzen Bewegung treu und unverdrossen zu meiner Zufriedenheit
erfüllt. Major Koos hat die Reserveartillerie ebenso verständig als unerschrocken
disponiert und sich der Allerhöchsten Gnade würdig gemacht, wie er denn auch dorch
sein Beispiel und Anführung die Mannschaft aufmunterte. Hauptmann Bärnkopp w»
der Artillerie hat sich durch den Eifer, mit welchem er arbeitete und durch die
mutige Aufmerksamkeit, mit der er den Effekt der Kanonen zu vermehren bemäht
war, meine volle Zufriedenheit erworben.
Prinz Kobnrg
G. d. IC.
3»7
XV/i.
Alleruntertänlgster Bericht.
Lager am Milcovfluß in der Walachei, den 4. August 1789.
Euer Majestät unterlege im Anschlüsse die Relation, über die mit den ver-
einigten Truppen ausgeführten Unternehmungen ; ich habe mich darin der strengsten
"Wahrheit beflissen und eher weniger als mehr gesagt.
Wegen der weiteren Folge dieses Sieges läßt sich noch nichts bestimmen. Ich
erwarte vom Fürsten Hohenlohe die Nachricht, was er tun kann. Mein Vorschlag
ist, daß er die Truppen aus den Pässen von Kronstadt zusammenziehen und gegen
Bozen marschieren soll, wohin ganz zuverlässig der Feind alles versammeln wird. Ich
will auch gegen Bozen marschieren und wir werden den Feind mit Gottes Hilfe gewiß
schlagen. Alsdann würde ich einige Truppen hieher setzen, um meine Operationslinie
so versichern und kann, mit dem Rest vereinigt, mit dem Fürsten Hohenlohe die
Walachei behaupten. Es sei hernach, daß wir in diesem Lande bleiben oder es den
Aussen abtreten und über die Aluta uns zusammenziehen sollen. Ich weiß, daß Euer
Majestät nichts an der Walachei gelegen ist, aber dem Feinde geschieht durch den
Verlust dieses Landes ein unersetzlicher Schaden und die ganze Operation der Haupt-
■n&ee ist in Syrmien und im Banat gedeckt, wenn wir selbes behaupten; anch kann
es am Ende zu einem Tausch dienen. Die Russen können sich jetzt nicht damit be-
schäftigen und tun genug, daß sie in der Moldau und Bessarabien den Feind im
Zaume halten. Fürst Hohenlohe wird sich freilich knapp behelfen müssen, weil er
die 6 Bataillons und die 3 Divisionen von der Hauptarmee nicht bekommen hat,
Welches mir umso unerwarteter war, als die Hauptmacht des Feindes in diesen unteren
hegenden steht und dort sehr wenige sind. Inzwischen wird es auch ohne diese gehen.
Wenn aber doch genannte Truppen noch nachkommen könnten und wenn irgendwo
"eine Belagernngsartillerie von 24 Stuck und 12 Mörsern, so bei Händen ist, daß wir
%dbe binnen 4 Wochen, etwa bis 10. September, an uns bringen können, so ließe
Sieb auch noch etwas auf Braila oder Giurgevo unternehmen.
Die gesamten mir unterstehenden Truppen empfehle ich der Allerhöchsten
Gnade und besonders die Generals, Stabs- und Oberoffiziers, denn kein Zeitalter kann
jessere Krieger aufweisen.
Von den Euer Majestät ergebenen Gesinnungen des Generals Suworow liegen
je Beweise am Tage. Er ist alle Stunden bereit, mich wieder zu unterstützen. Machen
ich Euer Majestät so glücklich, ihm ein Andenken von dem Monarchen, den er so
tjigst verehrt, durch meine Hand zustellen zu lassen, wobei ich mich auch unterfange,
u ein Geschenk für seinen Obersten du jour und den Ingenieurmajor alleruntertänigst
bitten.
3'»
Weiters überlasse ich mich in Ansehung der Belohnung der Tapferkeit und
Unverdrossenheit, die Euer Majestät Truppen erwiesen haben, ganz Euer Majestät
erhabenster Großmut, nur ist es meine Pflicht, diejenigen noch besonders zu nennen,
die darauf die vorzüglichsten Eigenschaften besitzen.
FML. Splenyi, General Jordis, Oberst Meszdros, dessen Avancement Euer
Majestät bereits auf die erste auszeichnende Gelegenheit allergnädigst zugesagt haben.
Oberst Karaiczay; für diesen wäre das Avancement ein ungewöhnlicher Fall, aber
ei ist auch ein ungewöhnlicher Mann, von dem Euer Majestät Dienst einen seltenen
General gewinnt. Oberstleutnant Kienmayer und Quietowsky, die gar ausnehmend
wacker sind; Oberstleutnant Blasko vi ch und Major Nagy von Kaiser-Husaren, welche
schon lange in ihren Chargen stehen und sehr brav sind, Oberleutnant Seysse; und
Fähnrich Rüttger von Schröder, die an der Tete der Freiwilligen waren. Die Eska-
dronskommandanten Levachich, Eötvös und Kenty von Barcö, dann besonders
den 2. Rittmeister Lovasz und die Unterleutnants Kavzin und Krizar vom näm-
lichen Regiment, die sich sehr verdient gemacht haben. Von Kaunitz den Kapitän-
leutnant Gavy, Oberleutnant Linde, Unterleutnant Wampold, die sich mehrmil
distinguiert haben. Die Oberstleutnants Foulion von Karl Toscana und Schelles-
berg von Khevenhüller, wenn letzterer auch nur einstweilen als erster Oberstleutnant
irgendwo placiert würde, wozu vielleicht hier die Gelegenheit wäre, wenn Oberstleutnant
Sobietitzky von Schröder, der hieher bestimmt ist, wirklich so gebrechlich se»
sollte, als man ihn beschreibt. Den Oberleutnant Ungart von Szeklerhnsaren. Meine
in der Relation benannten Adjutanten und Galopins.
Weiters unterfange mich zu bemerken, daß der verdiente Hauptmann Rouaseaa
von Kaiser-Infanterie zum Major beim I. Garnisonsregiment am Platz des gebliebenes
Majors O'Reilly angemessen wäre. Hauptmann Schwäger von Hohenbruck tob
Pontonierskorps empfehle ich vorzüglich. Endlich habe den Oberleutnant Vermatti tob
großen Generalstab zur Überbringung dieser Nachricht ausgesucht, weil dieser geschickte
Offizier der Allerhöchsten Rücksicht auch bereits wegen seiner in voriger Kampagne
geleisteten Dienste, die ihm von mehreren Generals attestiert sind, würdig ist.
Über alle Obige kann ich den besondern Diensteifer und gute Mitwirkung des
Majors und Flügeladjutanten Fischer bei Entwurf und Ausführung dieses Planet nicht
genug anrühmen und Euer Majestät Gnaden ganz besonders untertänigst zu empfehlen-
Prinz Kobnrg m. p.
G. d. K.
P. S. Eben erhalte die Nachricht, daß die russisch kaiserliche Division w»
Cosmesci und Lopusna abwärts gegen die Donau sich bewegt habe.
3»9
XV/i.
Konsignation
>ei der am I. August 1789 bei Focsani in der Walachei vorge-
Jataille vor dem Feinde gebliebenen und blessiert gewordenen
Mann und Pferde.
Tote
Blei
9 1 e r t e
Vom
Vom |
icnter und
taillons
Stabs- und
Obercfliziers
Feldwebel
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m eist er an
13
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2.
Stabs- und
Oberoffiziers
Feldwebel
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»ger bei Focsani, am 4. August 1789.
Prinz Ko'burg m. p.
G. d.K.
320
XV/3.
Konsignation
über nachstehendes Geschütz samt Lafettierung, so den I. August i
bei der Attacke bei Focsani erobert wurde.
I der fünf- \
I „ zwölf- } P ßDdi « en StUCk
Zur kaiserlichen Monarchie gehörig,
samt Lafettierung
2 " „ zweieinhalb- 1
I „ fünfeinhalb- J P randi g en Hanblt *
I dreipfündiges Stuck samt Lafettierung 1 so voriges Jahr bei der siebenbürgisc
x zweispänniger Karren / Armee in Verlust geraten.
Zur kaiserlich russischen Monarchie.
I der eineinhalb- I
I „ fünf- > pfundigen Stuck
I „ acht- I
I „ dreieinhalbpfündigen Haubitz
samt Lafetten und Protze.
Feldlager bei Focsani, den 4. August 1789.
vidi!
Prinz Koburg m. p. Roos m. p.
C. d. K. Major des I. ArtiUerieregiments.
XVI.
Relation
von dem am 28. und 29. August bei Mehadia und Zsupanek gewesenen
feindlichen Vorfall 1 ).
Den 28. August ist das feindliche Korps unter Kommando des Tschargatschi
ÄÄ ehe med Pascha, auf den Berg, welcher das Defile von Lazu mare dominiert,
angerückt. Solches hat bald darauf viele Spahis und Janitscharen in das Tal herab
detachiert, welche unsere Position rekognosziert haben und nachdem sie gesehen, wie
unsere Flügel appuyiert waren, haben sie sich entschlossen, das Retranchement des
Wehten Flügels, allwo die Scharfschützen des Walachisch-Illyrischen Regiments und
«ibae Division von Nikolaus Esterhazy standen, zu attackieren und haben dieserwegen
*7 Fahnen ausgesteckt. Gedachte Division von Esterhazy wurde darauf mit den zwei
übrigen Divisions des Bataillons verstärkt. Auf die Anhöhe hatte ich ein Bataillon
v ob Terry mit dem Major Kreyssern detachiert und das 2. Bataillon dieses Regiments
"WQrde verwendet, um das I. und auch einige andere davon dependierende Posten zu
verstärken.
Der Feind hatte nach und nach einen großen Teil seiner Infanterie vorgeschickt,
■Reiche sich auf die steilsten Berge, unserem Retranchement gegenüber, postierten und
unsere Truppen zu delogieren suchten und endlich brachten sie fünf Kanonen herunter
l *» die Ebene, um ihre Janitscharen zu soutenieren und unsere Verschanzung zu be-
schießen, welches von 9 Uhr bis halb I Uhr dauerte.
Mittlerweile, als sie mit Errichtung zweier Batterien beschäftigt waren, schien
der Oberrest der feindlichen Korps nicht in die Ebene herabkommen zu wollen,
sondern fing vielmehr an, sich zu verschanzen. Da ich Hoffnung hatte, die Infanterie
dieses Korps zu kupieren, so wollte ich nicht länger mehr anstehen sie anzugreifen
Md dieser mein Vorschlag wurde allgemein mit Freude aufgenommen.
Ich habe I Bataillon von Esterhazy, 2 Bataillons von de Vins und 2 Bataillons
von Stain beordert, mit welchen ich 5 Karrees in 2 Treffen formierte. Die 1 1 Divisions
Kavallerie wurden in 3 Kolonnen eingeteilt und also gingen wir gleich auf die feind-
Jichen Batterien los, welche bald zu feuern aufhörten. Wir setzten unseren Marsch
mit klingendem Spiel gegen die Anhöhen fort, wo das ganze feindliche Korps formiert
war und machten dabei ein gut souteniertes Kanonenfeuer. Der Feind leistete nicht
lange Widerstand und als er angefangen hatte zu wanken, ließ ich ihn durch die
Kavallerie attackieren, wodurch er gezwungen wurde, die Flucht zu ergreifen.
») K. A.. F. A. 1789, Hauptarmee, IX, 1 b.
Kriege unter Kaiser Josef II.
ja a
Durch die ihm nachgeschickte Kavallerie wurden viele Feinde zusammengelnea,
jedocli iiwerlichkeiten des Terrains, die mit der Infi | passie
Deuten, um die Kavallerie zu unterstützen und absonderlich die schnelle Fl
Feindes waren Ursache, dati wir sie nicht so geschwinde haben verfolgen können, ib
wir gewunschen hatten.
Inzwischen war unsere Bewegung schnell genug, uro zu verhindern, dai
Feind zur Attacke unseres rechten Flügels in das Gebirg gesetzten Janitsct.,-
feindliche Korps nicht mehr erreichen konnten. Sie wurden abgeschnitten un
Zahl von 3000 Mann und darüber haben sie sich in das Gebirg und in die »
verschlagen. Sie verließen ihre fünf Kanonen und viele Munitionskarren, deren w
auch auf dem ganzen Weg bis Toplecz noch viele verstreut gefunden und rehrifltra
sich bis in das Zsupanektal.
Den 29. marschierten wir, um das Delile von Koramnik zu forcieren.
I't-T Keind hatte mit Tagesanbruch ein Detachement, um uns tu rekogix
ausgeschickt, jedoch während dem Marsch erfuhren wir, daß er sich mit Anbruch 4t»
Tages gegen Orsova retiriert hatte. Wir faßten Posto in Koramnik und mai-
mit 2 Bataillons van d nd 3 Divisions von Erdödy in das Tal. Einige
Spahis, welche zurückgeblieben waren, um uns zu beobachten, wurden durch ao»ert
Husaren über die Brücke, so über die Cserna gelegt, gejaget und durch unser Kanonen-
feuer wurden sie gezwungen sich unter die Festung Orsova zu retirieren, au?
auf uns, jedoch ohne Effekt, gefeuert wurde. Es wurden dabei eiuige Gefar.:
macht. Ich habe hierauf die Brücke abtragen lassen. Die 17 Tschaiken, welche U
Alt-Orsova stunden, fuhren tl zur Festung und feuerten ebenf.it'
ohne Wirkung. Es stunden 32 Schiffe beim Ausfluß der Cserna in die Donau, *»
wir nicht kommen konnten. ) , an einem Orte, Tisku genannt, haben
r-in kleines Lager erblickt, wi.lcb.es die Zelte abgebrochen und »ena
igenen ist solches ein Teil des in Zsupanek gestandenen Korps gesrtu
und der Überrest vom Feind hat sich gegen das Baknatal und nach Ccrnep
flüchtet.
Aus dem weitläufigen Lager und der Aussage der Gefangeneu haben wilUn
tu |Uabea, daß der Feind 30.000 Mann stark gewesen ist. -o «w
Mehadia attackierte und einen Teil von diesem ausmachte, bestand au» 1
Der Scraskier Jussuf Pascha, welcher der nämliche sein soll, so
wesir war und abgesetzt wurde, kommandierte das ganze Korps, ist aber an dem 1*8
der Attacke Ix 0*> geblieben.
Auf dem ganzen Weg und im Zsupanektal fanden wir überzeugende Bew****
von des Feindes Schrecken und allgemeiner Flucht. In seinem verlassenen Lage
wir noch einige Zelte und andere Gerätschaften. Den 28. haben wii
Kanonen, 35 Munitionskarren und & Fahnen erobert.
Es int schwer, den Verlust des Fein: ungefähr
sind auf dem Platze, dann auf dem Wege bis Toplecz lii Die
• let Getöteten in den Wäldern ist bis jetzt vermöge aller Rapporte ungr
Wir haben Ml tu Munde M.1 Gefangene gemacht, unter welch«:
und 7 andere Offiziers befindlich sind und e* werden noch immer KU
icht
ler abgeschnittenen Jnuilscharen hat sich gegen Ogradin ■•
1 200 M ann gere>
kann. Unser Verlust besteht nach dem b'
le Be«
323
89 Blessierten and 9 vermißten Mann, dann in 8 toten, 29 blessierten und 6 ver-
mißten Pferden.
Ich muß der gesamten Truppe die Gerechtigkeit widerfahren lassen, daß man
nicht mehr Tapferkeit und Begierde an den Feind zu kommen, verlangen kann, als
solche bezeuget hat.
FML. Wartensleben und GM. Eduard d'Alton haben den linken Flügel,
FML. Remigius Wallis die Mitte angeführt und ich habe mich auf dem rechten
Flügel aufgehalten, wo ebenfalls GM. Hütten war. GM. Auersperg kommandierte
die Kavallerie. Die gute Ordnung, welche beobachtet wurde, der allgemeine und feurige
Angriff, den man den Herren Generals schuldig ist, hat die Sache zu unserem Vorteil
entschieden. Alle Regimenter, alle Offiziers haben sich so betragen, daß sie belobt
zu werden verdienen. Die Scharfschützen und das Esterhazysche Bataillon am rechten
Flügel haben die feindliche Attacke standhaft ausgehalten. Das Terzysche Regiment,
welches verschiedene Posten zu unterstützen hatte, hat sich überall sehr gut gehalten
und als wir vorrückten, haben sie Detachements in die Wälder gegenüber von ihrer
Position geschickt, um die Janitscharen, so von ihren Korps abgeschnitten waren,
tu langen. Sie haben deren einige Hunderte niedergemacht und eroberten vier Fahnen.
Der Oberstleutnant Graf Olivier Nugent vom Walachisch-lllyrischen Regiment,
hat den Posten von Krakova-Vysoka mit den Boü-rschen Freischützen und zwei Kom-
pagnien des Walachisch-lllyrischen Regiments sehr gut verteidigt und wurde durch
einige Kompagnien von Terzy verstärkt. Endlich hat er den Hauptmann Merzich
des Walachisch-lllyrischen Regiments mit seiner Kompagnie und den Hauptmann Boer
mit seiner Freischützenkompagnie abgeschickt, um die abgeschnittenen Janitscharen
zn verfolgen, wovon viele getötet und einige zu Gefangenen gemacht wurden. Die
Scharfschützen und das Württembergsche Dragonerregiment haben jedes eine Fahne
erobert. Das Erdödysche Husarenregiment, welches der Oberst Kosztolänyi kom-
mandiert, ist während den zwei Tagen stark verwendet worden und hat alles getan,
was man von einer vortrefflichen Kavallerie erwarten kann. Die Artillerie, so der
Major Häring kommandierte, wurde gut bedient und hat mit vieler Wirkung
gefeuert,
Lager bei Mehadia, den 30. August 1789.
Clerfayt FZM. m. p.
324
XVI/i.
Verzeichnis
der bei der feindlichen Vorfallenheit am 28. und 29. August 1789 von
den Regimentern gehabten Toten, Blessierten und Vermißten 1 ).
Regimenter
Tot
Mann Pferde
Blessiert
Mnnn Pferde
Vermifit
Mann Pferde
de Vins .
Stain
Terzy
Esterhazy
Erdödy
Württemberg
Ansbach
Artillerie
Walachisch Illyrisch
Rodiczky
Boer
Summe
9
I
13
15
10
24
8
18
26
1
1
1
I "
! 6
I "
1 —
30
89
29
Nota! Bei de Vins sind 1 Toter und 10 Blessierte mitbegriffen, welche durch
einen unversehens gesprungenen türkischen Munitionskarren beschädigt worden. Unter
diesen Blessierten befindet sich der Hauptmann Aichelburg.
Lager bei Mehadia, den 30. August 1789.
FZM. Clerfayt m. p-
•) K. A„ F. A. 1789, Hauptarmec, IX, 1 d.
XVII.
Relation
über die Hauptschlacht, den 22. September 1789, am Rlmnicfluß, zwischen
tlrgu cucului und Martinesci, vereinigt und gemeinschaftlich gegeben
toi dem k. k. galizischen Truppenkorps unter Kommando des Herrn
G. d. K. Prinzen von Sachsen-Koburg und der kaiserlich russischen
Division unter Kommando des Herrn General en chef von Suworow,
gegen den Hassan Pascha, vorhin Kommandanten von "Widdin, der-
maligen Großwesir der ottomanischen Pforte und über die vor und nach
der Schlacht geschehenen Bewegungen 1 ).
Die mit Anfang des Septembermonats mehrmalen eingelaufenen Kundschafts-
berichte, daß der Großwesir von seinem bisherigen Standort Macin die Donau passiert
haben solle, bei Braila im Lager stehen und schon wirklich einige Truppen an den
Buzeufluß gegen Focsani vorgeschickt haben solle, bewogen den Prinzen von Koburg,
Se. Exzellenz den Herrn General en chef von Suworow zu ersuchen, daß sich derselbe
mit ihm vereinigen, dem Feind entgegengehen und ihn schlagen wolle.
Der General en chef machte sogleich die Veranstaltung, seine vom Pruth bis
zum Serethfluß verteilte Division ohne Verzug bei Szadrolam zu versammeln.
Den 18. September vormittags erhielt Prinz Koburg die zuverläßliche Nachricht,
daß der Großwesir wirklich den Buzeufluß bei Gradisci passiert habe, mit einer großen
Macht mit vieler Artillerie, Kamelen und Gepäcke am 18. bei Martinesci diesseits
des Rimnicflusses an der Straße von Braila nach Focsani, vier Stunden von dem Lager
des Prinzen Koburg eintreffen werde; sogleich wurde mit dieser Nachricht ein Kurier
»n den Herrn General en chef expediert, das Prinz Koburgsche Korps schickte seine
Bagage nach Focsani und formierte mit derselben eine Wagenburg, mittels welcher
die Bäckerei eingeschlossen und das Magazin verteidigt wurde.
Die Defension dieser Wagenburg wurde dem Khevenhüllerschen Major Klein
mit 700 Mann Infanterie, 100 Mann Kavallerie und 6 Kanonen anvertraut.
Das Korps des Prinzen marschierte nachmittags um 3 Uhr in zwei Kolonnen
eine Stunde weit links vorwärts und nahm seine Stellung dergestalt, daß die Straße
von Braila nach Focsani längs der Front vorbeiging, der linke Flügel gegen den
Milcov und der rechte gegen ein Gehölz gegen den Rimnafluß.
Die Brigade des Generals Karaiczay und 2 Bataillons Kaiser- und Kaunitz-
Infanterie, 2 Divisionen von Levenehr-Chevauxlegers, I Division von Barcö, I Division
Szekler-Husaren nebst den Arnauten wurden in die rechte Flanke gestellt, um zugleich
die von Bukarest über Buzeu und Rlmnic kommende Straße nach Focsani zu decken.
Das Trappenkorps formierte sich nach der für immer angenommenen Schlacht-
ordnung in Bataillonskarrees, die Infanterie in zwei Treffen und die Kavallerie im dritten.
•) K. A., F. A. 1789, Galizien, IX, 1.
326
Diese Position war doch durch das dazu fürgewählte Terrain verborgen, um
dem Feind, im Falle als er gegen Focsani vorrücken sollte, während seines Marsches
unvermutet entgegengehen und in seine linke Flanke fallen zu können.
In der Nacht kam der Kurier von dem General en chef mit der Nachricht
zurück, daß sich Se. Exzellenz sogleich in Marsch gesetzt hätten. Der Bardische
Oberstleutnant Quietowsky rückte mit seiner Division zum Korps ein; derselbe
hatte seit einigen Tagen eine wichtige und gefährliche Patrouille längs des Sereth
abwärts gegen Macsimenl zur Observation des Feindes gemacht und durch die er-
statteten Rapporte wesentliche Dienste geleistet.
Eben am 18. war eine seiner Patrouillen auf etliche Türken gestoßen, hatte
selbe zusammengehauen und versprengt. Der Oberstleutnant hat sich durch kluges
Benehmen ohne Verlust zurückgezogen.
Den 19. September früh marschierte das Korps in dem nämlichen Alignement
aus seiner versteckten Position in das Freie, behielt immer die Straße von Braila nach
Focsani vor seiner Front und appuyierte die Karaiczaysche Brigade an ein kleines
Gehölz zur Versicherung des rechten Flügels und der Straße von Bukarest.
Der Barcösche Rittmeister Eötvös wurde mit 50 auserlesenen Pferden auf
Rekognoszierung des Feindes über den Rinmafluß ausgeschickt und rapportierte, dal*
ein großes feindliches Lager bei Marünesci zu sehen sei und stieß unterwegs auf
einen mit 4000 Mann Reiterei und 3 Kanonen eben auch gegen uns rekognoszierenden
Pascha.
Der Rittmeister zog sich langsam und mit viel Klugheit zurück, wobei ihn
aber der Feind dergestalt heftig verfolgte, daß sie bei dem Übergang der Riaina gegen
unsern rechten Flügel zusammentrafen.
Eben zur nämlichen Zeit rekognoszierte Prinz Koburg längs dem Ufer der
Rimna von zwei Divisionen Kaiser-Husaren unter Anführung des Generals Meszaros
begleitet.
Der Prinz Koburg bemerkte das gräßliche Geschrei, mit welchem die Feinde
den Rittmeister verfolgten und befahl dem erstgenannten General, Rittmeister Eötvös
diesseits des Flusses aufzunehmen und den ihm nacheilenden Feind zu repoussiereu.
Die Türken glaubten in dieser Gegend nur eine Patrouille zu finden, welcher
sie weit überlegen wären und sprengten in vollem Lauf gegen diese Unterstützungen
an; der General aber trieb sie durch die entschlossenste Attacke bis über das Wasser
zurück. Dennoch setzte sich der Feind jenseits des Wassers, brachte seine drei Kanonen
herbei und feuerte damit.
Der Prinz schickte zwei Kanoneu, um die feindlichen zu erwarten.
Inzwischen hatten sich die Türken unter Begünstigung des steilen Ufers g*~
sammelt und fielen ihrer 2 bis 3000 mit solch unbeschreiblicher "Wut auf die Attiiü<& e
und die Husaren, daß letztere sich etwas zurückziehen mußten, ohngeachtet Gen«''* 1
Meszaros alle Kräfte angewandt, der feindlichen Übermacht zu widerstehen, so ^ %i>
er für seine Person nur durch die Bravour eines neben ihm zusammengehaneO en
Estandartenführers von Kaiser mit dem Leben davonkam; währenddessen sind sc*" 5
Kanoniere auf dem Platz vom Feinde nicdergesäbelt worden.
General Karaiczay nuhm die zunehmende Heftigkeit dieses Gefechtes k»°*
gewahr, so schickte er den Oberstleutnant Lajos mit seiner Division Szekler-Hu$»*" e
und das Bataillon Kaiser zur Unterstützung vor.
Die Szukler griffen den zwischen dem Regiment von Kaiser-Husaren bereits e*"*
gedrungenen Feind so entschlossen an, daß selber umkehren mußte und die Kavnll***
mit ihnen vereinigt den Feind bis an die Rimna verfolgen konnte.
tützte das Bataillon Kaiser mit »einer Artillerie und der
len Kanonen des Bataillons so geschickt und ergiebig in
ile MuH !i der Feit! - eilfertigste entlloh.
Übiwar die Türken von den Truppen nunmehro abgelassen hatten, -wollten sie
••. h nicht ganz zurückziehen, kanouierten und scharmutrierlen noch hei
•r mit einem Bataillon Szcklcr-Iufanlerie von dem Prinzen zu Hilfe geschickte
b ankam tu Stellung so vorteilhaft genommen hatte, daU seine
Kämmen den i g repoussierten und nicht nur vom FluU, sondern aus der
K»aKu Gegend verjagten.
In der Nacht brachte ein Kurier die Nachricht, dali der Herr General en chef
Abend bereits mit seiner Division am Ufer des Serethfiusses angekommen sei,
rwir durch den über eine Stunde weit vom Ausgull des Wassers verdorbenen V>
de, aber 1500 Mann von seiner Truppe zur Ausbesserung desselben ver-
it und den folgenden Morgen den Fluü zu passieren hoffe.
September war alles ruhig: um die Mittagszeit aber wurde wahr-
irnen, daß der Feind auf den seitwärts uniere? rechten Flügels liegenden Anhöhen
'• der Kimno ein beträchtliches Lager schlug, wobei aber der auf Patrouille aus-
iteakapitiin JovanoviC melde: geachtet dieses ueuen Lagers
pofie Lager de* irtincsci unverändert .stehen geblieben sei
w vermuten war, daU dieses neue Lager aas den Truppen des Fürsten Mavrogheut
die bisher zu Buzeu gestanden haben.
Nunmehr wünschten wir den Feind über die beschwerlichen Defiles der Rlmna
n( i .llkommcn bekannte Terrain zu seinem Nachteil zu locken und Prinz
Kounrg entschloß sich, dem Groüwesir die dasige Gegend zu räumen, ia welcher
■h| mit anbrechender Dämmerung das Korps in zwei Kolonnen den Milcov über-
und die nämliche Position bezog, in welcher dasselbe nach der Schlacht bei
inj gestanden hatte; diese Bewegung erleichterte zugleich die Vereinigung mit
dem ankommenden russischen Korps.
Den 21. früh rückle der Herr General en chef mit seinem Korps ein und
a an unseren linken Flügel an: hier wurde die Stellung des Feindes, die
Offenheit des Terrains in Erwägung genommen und weil die ausgeschickte Patrouille
MMlKgt lex Feind in seiner nämlichen _-<trigen Tage geblieben
*ii und die Riiiina nicht passiert hatte, so beschlossen seine Kxzcllenz mit dem
Pnnitn, daß bei Untergang der Sonne das vereinigte Heer den Marsch antreten, die
Ultima vor Anbruch des Tages passieren und tuen! die Attacke auf da* kleinere
l-*ger bei tlrgu cucului unternehmen solle, weil zu vermuten wäre, datl der UroUwesir
Meiern detachierten Lager zu Hilfe eilen und dadurch aus seiner genommenen vor-
ten Position bei Martinesci gezogen werden dürfte.
Der Herr General en chef wählte für seine Division die Stellung auf dem
-11 Flügel, um den ersten Angriff auf besagtes Lager bei tirgu cucului zu machen.
Abends um 7 Uhr wurde in zwei Kolonnen abmaischiett; dM russische Korps
**f nui einer Division von ter Komn: zweiten Majors
visovixky und mit einer Division von Barcd unter dem Oberstleutnant Graffen
'enitckt, nahm seinen M'eg rechts, die Kavallerie ä la tete und die Infanterie
nach .
Das Fr int Koburgsche Korps m in einer zweiten Kolonne links,
J *o«ral Karaiczay machte die Avantgarde dieser Kolonne mit 4 Divisionen
^»»»lleiie, Kaiser- und Kauuitz-Bataillon, alsdann folgten die 5 Bataillons des
lie 3 Bataillons des zweiten Treffens und endlich 9 Divisionen Kavallerie.
3^8
Sobald die Kolonne bei der Kimna angelangt war, marschierten die 4 Divinum:,
welche die Tete hatten, an beiden Seiten der Straße auf, die Bataillone Kaiser ta<!
Kaunitz formierten sich en carrv auf der Straße und besetzten die Kanonen dri
ersteren nebst den Scharfschützen vom r. Szt-kler-Regimente den Obergang am Rud
de» Ufers, die übrigen Bataillons formierten sich hinter denselben mit Divisionen a
masse, die Kavallerie marschierte rechts und links der Infanterie en colonne auf. In
dieser Stellung wurde gerastet und abgefüttert, bis die Laufbrücken über die Rinn
von den Pionieren uuter Kommando des Oberleutnants Kellermann geschlagen wirtn.
Den 22. September, kurz ehe der Tag zu grauen anfing, passierten bei,
die Rimna und formierten sich in Schlachtordnung, nämlich das nissische Korps Dil
6 Karrees Infanterie im zweiten Treffen, 12 Eskadrons Karabiniers im dritten und
die zwei k. k. Husarendivisionen auf beiden Flügeln, richtete seine Front gen!
das bei tirgu cucului bis an den Cajatawald '/« Stunden weit reichende feindliche Lxjir-
Brigade des Generals Karaiczny stellte sich auf <lcn rechten Flügel J«
k. Ib Korps und formierte eine Flanke von 2 Karrees im ersten Treffen und mii
4 Divisionen im zweiten Treffen, damit die Macht des (,. ibgchalten werd«,
dem Lager von tirgu cucului zu Hilfe zu eilen und in dieser Absicht den
Flügel der russischen Division in die Flanke zu nehmen.
Die übrigen drei Treffen des Korps formierten ihre Front gegen den I
fluß in einer gleichlaufenden Linie mit dem diesseits dieses Flusses Stehendr
des Großwesirs.
Der Endzweck dieser Stellung war, daß man jedem Angriffe de:
Armee zu begegnen bereit bleibe und dennoch durch den Marsch mit allen Kirnt»
rechts, die Verbindung mit dem russischen Korps, dessen Attacke bei einer Standr
weit rechts von uns entfernt war, erhalten zu können.
lileich nach dem Aufmarsche marschierte das ganze Korps rechts durch tu
durchaus mit Dornen bewachsenes Terrain und wurde durch die genaue A ulmer kxmkflt
der gesamten Generals und Stabsoffiziers dennoch das Alignement der angenommen*«
Stellung immer beibehalten.
Ohngefähr um 5 Uhr früh entdeckten die Türken bei tirgu cucului das russiK&r
Korps und fingen sogleich an, sieb mit fünf Kanonen und einem grüßen Sca**rB
auf dessen rechten Flügel zu ziehen, ihre ganze Macht dorthin zu ver>annurln. ll"
1 abzubrechen und die Bagage fortzuschicken.
General Suworow ließ das Spiel schlagen und marschier nell ü>
möglich gegen die Anhöhe, von welcher ihn der Feind auf das heftigste kx
wahrend des Marsches kamen die Russen an einen tiefen Graben, der n
Beschwerlichkeit zu passieren war; kaum aber waren die ersten Karrees über 1I1 nnfte»
gesetzt, so fingen selbe an, den Feind zu kanonieren. Dieser sammelte 5 bis 0000 .Min"
und attackierte damit das rechte Flügelkanee in der Front so entschlossen uud b»" -
nackig, daß er bis an die Bajonette drang; w<-il er aber nichts au-
I »ich ganz auf die rechte Fluuke dieses Karrees, kam wieder bis an die B»J»ai»W
und hielt "'»er 5 Minuten das Wonjteniiiertc Kanonen« und Muskeienii
Aber die Russen waren noch standhafter und feuerten beständig unter lache***
Geschrei auf die Feinde, bis Major M ilydsu vszky voi.
Iroaen Karabiniers, Kosaken und Ai
und Rücken gewann und denselben mit solcher Heftigkeit angritl, daß einige I
auf der Stelle liegen geblieben, worauf dei : •an»*
Lager I welcher Verfolgung wi< abt*"
gesäbelt wurden.
3*9
Der Herr General en che! liel! unter klingendem Spiel die Anhöhen ersteigeD,
machen and die Kavallerie formieren; während diesem schickte der Großwesir
iS.OOO Mann Kavallerie aus dem Hauptlager seinem detachierten Korps zu Hüte,
Jen linken Flügel der russischen Division zu attackieren.
Das Prinz Kobnrgsche Korps wurde diesen mit heftigem Geschrei herbeieilenden
Icnrt gewahr und avancierte mit schnellen Schritten immer rechts vorwärts, um
fremd vom russischen Korps abzuhalten. General Karaiczay eilte mit seiner ui
rechte Flanke gestellten Brigade, welche nach der obbeschriebenen Schlacht-
jng während des Marsches des Korps rechts die Tete machte, aufs eil-
jste vor.
Der Feind attackierte schon wirklich die auf dem linken Flügel der Russen
ade Division vonBarcü-Husaren und sechs Eskadronen Karabiniers. Diese Kavallerie
enkte sich links ihnen entgegen und marschierte mit einem Infanteriebataillon
Oberstleutnant Graffen mit seiner Division und den Karabiniers vereinigt
den Feind so heftig an, daU dieser zum Weichen gebracht wurde; wegen seiner
en Übermacht aber konnte man ihn nicht verfolgen und die Eskadron» for-
>ich neben dem russischen Flügelkarree, um Flanke und Kücken zu decken.
Nun wiederholte der Feind nochmals seinen Angriff auf die Kavallerie, welche
aber in geschlossener Ordnung entgegenrückte und nebst ihrer Infanterie durch
,;es Kanonen-, Karabiner- und Musketenfeuer zurückwies.
tischen hatte die Karaiczaysche Brigade soviel Terrain gewonnen, daß der
it neuen Truppen gegen den russischen linken Flügel sich ziehende Feind
ihr Feuer kam und der General Hell mittels einer ihm zugegebenen Batterie von
Reservekanonen und mit dem Geschütz seiner Bataillons die Türken so heftig
jeßen, daü selbe von den Russen ablassen und zurückeilen mußten. Oberstleutnant
ffen mit seiner Division und die russischen Karabiniers benutzten diesen Augeu-
ickierten den Feind auf das entschlossenste und machten wieder einige
iJert nieder.
Dieser in die Flucht geschlagene feindliche Sukkurs versammelte sich zwar
lex und wollte vereinigt mit den aus dem kleineren Lager versammelten Türken
u rechten Flügel noch einmal anfallen, als aber der Herr General cn
ihn avancieren ließ, zog er sich eilends zurück und hielt nicht mehr aus.
endigte sich die auf das Lager von tlrgu cucului gemachte Attacke.
Nun ließ der Herr General lii cliel seine Truppen mit dem rechten Flügel des
Koburg in das Alignement setzen und weil das Feuer auf dieser Stite
gelassen hatte, eine halbe Stunde ruhen.
Die beiden Treffen des Prinz Koburgschen Korps waren während dieses
aus dem dicken Gesträuch hervorgekommen und standen nunmehr in Ali-
bi der feindlichen Hauptmacht.
.inxe Infanterie des Feindes, 40,000 Janitscharen, unter Kommando des
Pascha von drei Boßschweifen, war außerhalb eines zwischen den zwei
Hieben Lagern situierten Waldes, erängu mieilor genannt, gestellt, hatte vor dem-
schan/ungen aufgeworfen und diese mit 28 Kanonen besetzt; rechts und
Waldes stand die feindliche Kavallerie iu dicken Massen längs der
gelegenen sanften Anhöhen auf einer Strecke von zwei Stunden ausgedehnt.
Feind kanonierte uns heftig, attackierte längs der ganzen Front und suchte
die linke Flanke und den Kücken unseres Korps zu gewinnen, weil
den buher immer rechts geschehenen Marsch die Linie verkürzt war und dieser
am leichtesten umgangen werden konnte.
33Q
Sogleich ruckte das Korps mit klingendem Spiel und flic. Braute
jen und feuerte aus dem Geschütz der ganzen Fronl
u-;ir. sieh entfernt zu halten.
Um nicht aus dem Alignemenl mit der russischen Di
Mg, einige Minuten anzuhalten; gleich benutzten die Türken Vn nun
■he Gras vor dem linken Flügel und suchten untei :ung denelbeo tun
einer grollen Anzahl diesen Flügel zu umgehen und den Rücken zu bedrohen.
Das Mittrowskysche Bataillon rückte »«gleich in die linke Flanke d
ihnen entgegen und kanonierte sie heftig; weil sie aber dennoch immer nahe,
und sich noch mehr gegen unsern Rücken wandten. mch das I
Bataillon neben dem ersteren in die Flanke gesetzt und nc>
BataQlonsfci die zwei i
Kcpiro alle nützlichen Anstalten, die Flanken und den Rücken mit det K
zu decken. Ein Schwann Spahis, welcher zu verwegen anritt, wm
■.ren attackiert, vielr wegen der allrugroDtn
.1<bt nicht Verl
lend dieser Beschäftigung des link' Hell der V Aattil
ron mehreren tausend Mann Kavallerie mit 5 bis 6 Kanonen den rechten Fl«
Koburgschen Korps, nämlich die Brigade des Generals Karaici
das schleunigste angreifen: die Feinde waren so erbittert, daß sie ungev
heftigen Feuers unserer Artillerie bis an die Infanterie kamen und
wegen der Standhaftigkeit der Bataillons Kaiser und Kaunit/. und
von der Brigade nicht eindringen konnten, wiederholten sie ihren An;
und ungestüm, daß der General gezwungen war, sie mit seiner ganzen K
tckieren, wonach selbe endlich geworfen und zum •
iind.
Kaum wurde der Herr General en chef gewähr, daß General Kiu
gedrängt werde, so marschierte er aus allen Kniften unter stetem Kar.,
Unterstützung unseres rechten Flügels in die linke Flanke des Feindes ui
Karabiniers attackierten ihn auf das heftigste, \\ ■
Feindes von dem Oberstleutnant Graffen mit
le nnd endlich den Feind zum 1
Da sich diese Kavallerie hinter ihrer Infanterie wieder formierte, so wart •
die TStken abermals gegen den General Karaiczay, ritten
seine Truppe an, wurden aber, da ihm inzwischen
>u zur Unterstützung geschickt hatte, gänzlich rorfickg
Jctz' 1 he Korps über das grolle TcrrAin, aul welch"
detachierte feindliche Lager attackiert u id geschlagen hatte hcr:i in 4*»
kommen und die vereinigle Armee hat'
ihrer Front und von ihren bei
km den Verse lnnrun gen de« V • 11 mieilor, wohin aurh -
lerie sich nunmehr gezogen hatte und ans seinem am KimnicAafl «ti
eben'. ren.
Nun befahl der Prinz, ilali die . 'i-nerale Jo
■
attackieren, i itere»
33'
pi mit Entzücken und allgemeines Jubelgeschrei ertönte durch das
r, unter welchem kriegerischen Getümmel alles mit der größten Heftigkeit
■ing und die beiden Kommandierenden neb<-t der ganzen
it befanden sich bei dieser Attacke, sowie durch die ganze Schlacht Met-
Spitze der Trappen.
Der Feind kartonierte wahrend des Vorrückens mit illera Nachdrucke ; ä
auf fOOO Schritte uns ihm genähert hatten, nahm sein Kanonenfeuer etwa«-
D, als ob er beschäftigt wäre, sein Geschütz zurückzuziehen : hingegen
leindliche Infanterie außerhalb des um den Wald angelegten Ke-
r Zahl nn^-herum sehr dicht gestellt wurde.
Da dem kommandierenden General daran gelegen war, seine Artillerie nicht
aleppen. andernteils aber die Truppen dem mörderischen Feuer de;
.-ich wehrenden Janitscharen nicht lange auszusetzen, so befahlen
vallerie vor die Infanterie loszubrechen, in die Janitscharen einzuhauen,
versprengen und alsdann durch die Intervalle der Infanteriekarrees ihre Linien
• linieren.
i lang auch ; die Kavallerie der beiden vereinigten Korps erreichte den
»eine Kanonen und zog sich tiefer in den Wald; u
im I.auf nachgesetzte Infanterie erreichte gleich darauf seine
otungen, überstieg selbe, stach die mit vollem Grimm an ihren Kanonen hängenden
selbe verteidigenden Janitscharen nieder, besetzte das eroberte Geschütz und
ig den Feind sowohl seit- als rückwärts durch den Wald auszubrechen und die
" te Flucht zu ergreifen.
lige von den Bataillons der vereinigten Korps herausgerufene Freiwillige durch-
nd machten mehrere hundert versteckte und verstreute Türken nieder.
ch diesen letzten Angriff wurde der Sieg dieser wichtigen und hartnäckigen
ntschieden, jedoch mutlte der geschlagene und in der eilfertigsten
begriffene Feind annnch so weit als möglich verfolgt und daran verhindert
iQ er i wieder sammeln uuj in seinem am Rimnicfluü verschanzten
rine.
Ken General en chef mit seinen Kosaken, Arnauten, Karabinicrs nebst
adierkarree und der General Karaictay mit dem Kaunitz-Bataillon und
■ms machten die Tete der Verfolgung ; das russische Korps marschierte
dir beiden Treffen des Prinzen links vom Walde nach.
ageachlct der Feind auf der Flacht begriffen wat . versammelte sich derselbe
tu wiederholten Malen uud setzte seine letzten Kräfte unseren siegreichen
mit Verzweiflung entgegen.
nichts unversucht in lassen, zündete er die auf dem Weg zerstreuten
er und .Munitionskarren an, wodurch zwar einige von den L'nsrigeu be-
weine Niederlage aber nur noch vermehrt wurde, denn die erbitterte und
Infanterie und Kavallerie setzte ihm mit Kanonenfener, Bajonettstichen
lieben dergestalt /.u. daß die Straße von dem Wald bis au sein Lager am
auf l'h Stunden weit mit Leichen bedeckt wurde,
verließ auch dieses Lager in der grollten Verwirrung, setzte über den Fluß
a Wege, un dem Ufer und im Wasser sein Lager, seine Artillerie,
und seine Bagage.
lagen 5 bis 4000 beladene Wagen, gegen 50 Kanonen, luni-
:i, l'ilv.-i: 1 r. Reisewagen, Kamele, Pferde, Büffelochsen und Schafe der-
' inander, daß der Lau) des Wassers gehemmt war.
332
Der Grollwesir selbst befand sich währeud des Bataille auf einem nahe tu i
Wald crängu mieilor gelegenen Hügel und erteilte von dort seine Befeh!
über unsere vereinigten Korps den Wald attackierten, veilieü er diesen
setzte sieb in seinen Wagen, um geschwinder nach seinem Lager am Rimr.:
eilen; dort befahl er die Kanonen mit Kartätschen zu laden und auf «<-;
fliehende Truppe abzufeuern ; die Flüchtlinge Hellen sich aber dadurch nicht
und der GroÜwesir war genötigt, sich selbst mit der schleunigsten Flucht zu leiten.
Nach der einstimmigen Aussage der sukzessive eingebrachten Gefangenen »■-•
die Armee des Groüwesirs vor der Schlacht zwischen 90 und IOO.OOO Mann «urt,
mithin den vereinigten Korps immer bis fünfmal an der Zahl überlegen; diese fetndlid*
Armee wurde nebst dem GroÜwesir von sechs Paschas kommandiert, deren
3 Rollschweifen und drei von 2 Roüschweifeu waren.
Die Schlacht nahm ihren Anfang gleich nach Aufgang der Sonne and liiaertt
fast bis zum Niedergang derselben über elf Stunden unter beständigem Kammes-
feuer, welches von unserer Seite gegen den Feind die beste Wirkung hatte, vom Fun*
aber gegen uns unglaublich wenig Schaden machte.
Der Verlust des Feindes an Toten, so er auf dem Schlachtfelde von Hrp
cucului bis an den Rininic gelassen hat, welches eine Strecke von fünl
beträgt, die mit Leichen besäet war, beläult sich auf ;00O. aber des and..-
hat man noch den Wald und die starken Gebüsche mit Infanterie und Jägern durch-
streifen la>scu, wo der zerstreuteu und teils verwundeten Feinde soviel verborg
sogar auf die Bäume geflüchtet waren, daß deren noch gegen 2000 gefur
niedergemacht worden sind.
Die Anzahl der Gefangenen ist nur aus der Ursache unbeträcht!
Türken aus Verzweiflung sich nicht ergeben und keinen Pardon annehmen
Hingegen haben die vereinigten Truppen an Toten und Blessierten nur -
4 und 500 Mann und 300 Pferde verloren.
An Trophäen wurden von dem Feind erobert: joo !• ahnen, '•
Belagcrungsstücke, 64 Feldstücke von verschiedenem Kaliber und eine grolle Siran»
Pulvcrkarrca nebst Munition.
Nach vollendetem Sieg marschierte das vereinigte Heer vor dem feindutb»
Lager in Schlachtordnung auf und nächtigte allda.
Den 23. September wurden starke Patrouillen mit Anbruch des Taf
den Kitnoic geschickt ; diese entdeckten da« eine Stunde aufwärts am Flufl u 4ff
Stralie nach Braila ebenfalls verlassene Hauptquartier des GroUwesirs. DU in dem-
selben noch größtenteils aufgeschlagenen Zelte, stehengebliebenen Betten,
laasenen Gerätschaften, die deutlichen Spuren der vom Feinde ">riania
Bäckerei und Mehlmngaziae sind die unleugbaren Beweise, mit welchem Schrrcs«
der voruekmUc Heerführer der ottomauischeu Pforte ent:
Den 24. September früh marschierten beide Korp> zurück und die ramifd*
'iehc Division nahm ihr Lager hinler den. - K.arp
bezog setue vorige Position i un d Golesci.
Den 2f. Scptembei Herr General en chef
l'utna- und SerethlluLi Dl
Prinz Koburg m. p
l K
333
xvn/L
Prinz Koburg an FM. Freiherrn von London.
Feldlager bei Carligi, den 25, September 1789').
Euer Exzellenz behändige hiedorch den ausführlichen Bericht von der sogleich
if dem Schlachtfelde vorläufig augezeigten, vom 22. dieses über die feindliche Haupt'
rmee unter Kommando des Großwesirs gewonnenen Schlacht am Rimnicfluß.
Nach genauer Untersuchung der eroberten Artillerie vom Feinde sind 14 Stuck
. k. als verloren gegangen eben gefanden worden, welche auf unsern Anteil genommen
od in allen 39 Artilleriepiecen für uns behalten, 38 an die Russen überlassen habe.
Welchen Verlust wir erlitten, zeigt die 2. Beilage.
Bei reiflicher Überlegung dessen, was von dem hiesigen Korps für die Kampagne
och weiter unternommen werden könnte, finde ich keine weitere Operation rätlich,
eil Fürst Potemkin zwar die gemeinschaftliche Unternehmung des Generals
nworow mit mir gegen den Feind, nachdem selbe eben geendigt war, zugestanden
it; aber auf meine bestimmte Frage und Ansuchen, daß sogenannter General die
Walachei mit mir in Besitz nehmen und die Winterquartiere in diesem Fürstentum
emehtschaftlich beziehen solle, sich nicht bestimmt erklärt.
Aus dieser Ursache ist auch Herr General Suworow wieder in seine vorige
otition zurückgekehrt und ich in die meinige ; darüber verstreicht die gute Jahreszeit.
Auch hätten wir in der Walachei zwei Festungen vor uns, wovon wenigstens
raila genommen werden müßte, welches in Ermanglung alles schweren Geschützes
ntanlich ist.
Zufolge der eingehenden Nachricht ist der Großwesir gleich nach der Schlacht
is Braila geflohen und er dürfte nach dieser erlittenen gänzlichen Niederlage und
ach dem Verlust seiner Artillerie und Munition für heuer schwerlich mehr im Feld
'scheinen.
Ein beträchtlicher Teil seiner Armee hat sich zerstreut und da der angeschwollene
nzcnflnß eben während der Flucht die Brücke zerrissen hat, die der Großwesir über
tlben hatte schlagen lassen, so sind über 1000 Türken und die meiste Bagage, so aus
wa Lager bei Rlmnic entkommen war, in diesem Wasser zu Grunde gegangen.
Wir haben bis 20 Wagen gefunden, die mit Ketten beladen waren, die ver-
muten den Sklaven bestimmt waren, so er bei uns zu machen hoffte.
Von der erfolgten großen Bewegung, die Fürst Potemkin zu Land und zu
"aiier zugleich unternommen hat, habe ich noch keine Nachricht; man sagt, er habe
'« 60 000 Pelze für die Armee machen lassen.
Prinz Koburg m. p.
G. d. K.
') K. A., F. A. 1789, Galizien, IX, 1.
334
xvn/».
Totale
sämtlicher bei der Bataille vor Martinesci gebliebenen und blessierten
Mannschaft 1 ).
Kaiser
Karl Toscana
Schröder
Khevenhüller
Kaunitz
Mittrowsky
Pellegrini
Wenzel Colloredo
I Szekl er- Grenzinfanterie
Levenehr-Chevauxlegers
Kaiser-Hasaren
Barcö-Husaren
Szekler- Husaren
Artillerie . . .
Zusammen
Unter den Blessierten befinden sich Rittmeister Josef von Eperiesif **•
Paul Paksy von Barcö-Husaren, Oberleutnant Mathias Puskäs von Kaiser-Hnur»;
unter den Toten Rittmeister Gabriel Tegetthoff von Kaiser-Husaren.
Feldlager bei Cärligi, den 27. September 1789.
Prinz Koburg,
G. d. K.
K. A. ( F. A. 1789, Galizien, IX, 1.
335
XVIII.
Relation
iber den am 30. September 1789 auf die Vorstadt von Belgrad unter-
nommenen und glücklich ausgeführten Sturm 1 ).
Nachdem am 29. nachmittags, von den diesseitigen Batterien mit Beschießung
4er Palisaden und Schanzen, wo die eigentliche Attacke geschehen sollte, bereits an-
gefangen und solche den 30. um 7 Uhr früh auch damit so lange fortgefahren wurde,
l»is in selben sich einige Öffnungen zeigten, welche den Freiwilligen, die den ersten
Angriff zu machen hatten, das Eindringen erleichtern konnten, so erfolgte dann auch
an 9 Uhr darauf, nach der entworfenen Disposition, nunmehr auch die wirkliche
Attacke.
Die Freiwilligen der ersten Kolonne eilten so geschwind als nur immer möglich
an die Palisaden, drangen durch die von unseren Kanonen gemachten Öffnungen,
fielen den hinter denselben in aufgeworfenen Gräben stehenden Feind, ohnerachtet
■eines lebhaften Feuers, mit gesetztem Mute an und unterstützt von ihrer nachrückenden
Kolonne wurde solcher auch bald zum Weichen gebracht, der Eingang der Palisaden
sofort durch Zimmerleute erweitert, daß die nachrückende Mannschaft der Kolonne
«•tut der dreipfündigen Kanone ohnverweilt folgen und den Feind mit desto ergiebi-
gerem Nachdruck verfolgen konnte. Solche bemächtigte sich auch in kurzer Zeit zweier
Batterien mit 6 Kanonen samt 7 Pulverfässern und setzte von Haus zu Haus ihm
ohne Unterlaß bis auf das Glacis nach, daß er endlich gemüßiget gewesen, sich in den
oedeckten Weg zu werfen. Sobald nun der Feind aus diesem Teil der Vorstadt ver-
drängt war, so veranlaQte der diese Kolonne führende General Klebek sogleich alles
nötige, um diesen eroberten Teil für alle weiteren feindlichen Anfälle sicherzustellen
und ließ zu dem Ende längs den letzten und äußersten Häusern an der Esplanade
**ne Gattung von einer Parallele aufwerfen und solche mit unglaublichem Fleiß be-
treiben, daß die Mannschaft vor Einbruch der Abenddämmerung schon vollkommen
gedeckt stand, auch durch die aus dem Lager abgeholten spanischen Reiter noch
"Kar versichern.
Die Freiwilligen der zweiten Kolonne griffen zugleich wie die ersten die Pali-
nden an dem bestimmten Ort an und haben den dahinter sich zur Gegenwehr gesetzten
Feind mit solchem Mut angegriffen, daß derselbe ohnerachtet seiner hartnäckigen Ver-
teidigung zum Weichen gebracht und sonach den Vorteil erlangt, daß durch Aufhebung
der Palisaden, die Öffnungen zum Eindringen erweitert und der Feind durch Häuser
und Gärten bis in den bedeckten Weg zurückgedrückt worden und sonach sich allda
gleich der ersten Kolonne für allen feindlichen Angriff sichergestellet.
Die dritte Kolonne hatte ihren Weg durch die Tranchee zu nehmen und links
von dem Konstantinopolitanertor die Palisaden zu übersteigen. Die Freiwilligen anter-
') K. A., C. A. 1789, Hauptarmee, X, 5 a.
nahmen lebhaft ihren Angriff auf s?lbe und der am Tor und hinter der doppelte*
Reihe Palisaden, in Art eines Tambour sich festgesetzte und hartnackig verteidij»]
Feind erschwerte nicht wenig das Eindringen derselben. Die nachgerückte
unterstützte die Freiwilligen und in wenig Zeit war der Feind nicht nur 'u8 1
Palisaden, sondern auch aus den rechts und links am Tor befindlichen Häusern i
trieben und eben bis an den bedeckten Weg «urückgedriiekt.
Zur nämlichen Zeit waren auch die Freiwilligen der vierten Kolonne u <
Palisaden gerückt. Da sich aber der Feind rechts vom Tor in einem :i
Winkel noch immer aufhielt und ein lebhaftes Feuer machte, so war es dieser Kola
etwas schwer, mit gehörigem Nachdruck dem Feind über die Palisaden auf den
7.u kommen, bis selber nicht in Rücken und Flanken genommen und dadurch |
zwungen worden, um nicht gefangen zu werden, diese Gegend zu verlassen. El
derselbe bis gegen das Widdinertor verfolgt, wo er sich in dem unteren Teil i
Festung zum Teil wieder setzte.
Von der dritten Kolonne wurde der Platz besetzt und sich wider alle in»
liehen Anfälle versichert. Nach der Menge, welche in die Festung sich »u w
gesehen worden, ist leicht zu urteilen, dall mehr als die Halbscheid der Gannwa i
Verteidigung der Vorstadt verwendet gewesen.
Als nun schon aus dem ganzen oberen Teil der Vorstadt der Feind vertrieb
war, wurde von den in Reserve gestandenen Bataillons mit zwei dersclhen
Widdiner- und Wassertor besetzt, welche jedoch einige feindliche Ausfall
weisen mußten. II Kanonen und i Mörser wurden erbeutet und obwohl der fa
liehe Verlust an Toten, die sowohl bei den Palisaden als in den Hausern und i
in nicht geringer Anzahl gelegen, stark sein muH, kann selber demnach nicht besti
angegeben werden, indem man deren tätlich findet und selbst der Feind einen |
Teil mit sieb in die Festung geschleppt.
Sowie ich nun den ungemeinen Mut und die kaltblütige Contenance der Traf
und ihrer anführenden Generalf, Stabs- sowohl als «amtlicher übrigen OfS
welchen sie diesen Sturm unternahmen un<l ausführten, Eurer Majestät nicht gtnif
anzurühmen weili, so sehe ich es auch für Pflicht an, Allerhöchstdenselben
Namen derjenigen allergehorsamst zu unterlegen, welche bei solchem am vorzüglich 5 *
sich ausgezeichnet und dadurch Allerhöchstdcro belohnenden Gnade und bnMreich«*
Rücksicht sich in dem Malie am würdigsten gemacht haben, wie ich mich ufttrr-
fange, E. M. meinen ebenso untertänigst als ganz ohnmaUgeblichsten Vorschlag «"
machen.
Der Eifer und die Tätigkeit des FM. Pellcgrini, mit welchem er während 1*
Belagerung der Vorstadt nicht allein täglich die Beschleunigung der l'Tancheez
und Anlegung der Redouteu besorgte, sondern auch nach dem Sturm in der S»
vom I. bis 2. Octobris die nötige Arbeit in der Vorstadt dcrgestalten durch
Gegenwart zu befördern suchte, dali zu nicht getingein Vorteil die Parallele aul
Glacis in Form einer Linie auf 50 Klafter v in gedeckten Weg angefangen ward*
und die Mannschaft früh schon ganz bedeckt stand, finde ich E. M. höchsten wool-
wollcudeu Gnade ganz billig anzuriihmen.
Gleiche Gerechtigkeit muß ich auch der Wirksamkeit und dem Eifer dei FZ3A.
und Artilleriedirecteurs Grafen Josef Cöllorcdo widerfahren lassen, indem et
allein durch die Beschießung der Vorstadt, dnLS sie bald in Brand geriet, sondern inet
durch die nachfolgende Einwerfung der Palisaden zum glücklichen Ausgang des Stürmt
nicht wenig beigetragen hat, so dall ich seine Einsicht und Tätigkeit Eurer Maje
pflichtschuldigst anzupreisen nicht entgehen kann.
;
FZM. Clerfayt war zwar vermöge der Disposition zur Anführung der nötigen-
falls zur Unterstützung der attackierenden Truppen en reserve stehenden Bataillons
"bestimmt, demohngeachtet aber befand er sich dennoch nach seinem bekannten
Siensteifer und activite beim Sturm gegenwärtig, um nichts zu übersehen, wo die
Kachrückung seiner Reserve etwa erforderlich werden dürfte. Und da er sich durch
die rühmliche Affäre bei Mehadia und der dadurch erwirkten gänzlichen Verjagung
des Feindes aus dem Banat schon besondere Verdienste zur Erlangung des Militär-
Xtaria Theresia-Ordens erworben hat, so finde ich ihn des Kommandeurkreuzes ganz
'würdig.
Unbezweifelt und am vorzüglichsten verdient der FML. Graf Browne Euer
Majestät Allerhöchste Gnade, als welchem ich die ganze übrige Leitung und Anordnung
des Sturmes übertragen hatte und zu welchem Ende er nicht allein tags zuvor mit
dem Kommandanten der Kolonnen und Obersten, sowie mit den Freiwilligen-Haupt-
leuten die Gegenden rekognoszierte, um sich in die genaue Kenntnis der Plätze zu
setzen, wo der Sturm unternommen werden sollte, sondern er führte auch selbst die
«weite Kolonne an die Palisaden, drang mit solcher in Verfolgung des Feindes bis in
die Stadt durch. Und als ich vom Pferd den heftigen Schlag am Fuß bekam, daß ich
S mich zurückbegeben mußte, überließ ich es seiner Einsicht und Erfahrung ganz allein,
t den eroberten Teil der Stadt wider alle feindlichen Einfälle sicherzustellen und nur
dieser seiner unverbesserlichen Disposition hat man es zu verdanken, daß schon am
I. Oktober auf dem Glacis die Parallele hat errichtet werden können. In welcher
Betrachtung und da seine übrigen wesentlichen Verdienste Euer Majestät ohnebin
allergnädigst beiwohnen, so werden Allerhöchstsolche selbst ihn des Kommandeur-
kreuzes umso würdiger erachten, ohne daß ich mir die ehrfurchtsvolle Freiheit nehmen
Jdarf, Euer Majestät alleruntertänigst zu versichern, wie er alle Eigenschaften eines
vortrefflichen Generals in sich vereinigt hat.
General Klebek zeichnete sich vermöge seiner getroffenen Anstalten nicht
nur dadurch rühmlichst aus, daß er nach erstiegener Palisade den mit seiner Kolonne
mm Weichen gebrachten Feind von Haus zu Haus, durch mehrere Gassen, ohne
Unterlaß bis ans Glacis verfolgte und ihn endlich gar nötigte, sich in den bedeckten
Weg zu werfen, sondern auch Gelegenheit gab, daß von dieser Kolonne 2 Batterien
mit 6 metallenen Kanonen erobert, nicht minder an den letzten und äußersten Häusern
des erfochtenen Teils, zu dessen Behauptung eine Linie aufgeworfen und mit spanischen
Reitern noch bedeckt hat. Nicht Rücksicht seiner Verwandtschaft mit mir, sondern
Mm Besten des Dienstes ist es, daß ich ihn Euer Majestät höchster Gnade zur Er-
langung des Kommandeurkreuzes in alleruntertänigsten Vorschlag bringe.
General Eduard d' Alton, welcher die dritte Kolonne anführte, zeichnete sich
ebenfalls durch seine gut getroffenen Maßregeln, herzhafte Verfolgung und Verjagung
des Feindes von Posten zu Posten besonders aus und verdient das kleine Ordenskreuz.
General Sztaray machte unter Anführung der vierten Kolonne mit ganz
besonderer Bravour den Angriff der Palisaden, fiel dem hinter solchen links am Tor
noch festhaltenden Feind in die Flanke und Rücken und nötigte ihn nicht nur, un-
geachtet seiner starken Gegenwehr, diesen Teil ebenfalls zu verlassen, sondern eroberte
dabei noch einen großen Polier nebst einer Kanone und verdient allerdings den
kleinen Orden.
General Brentano bekam den Auftrag, das Wasser- und Widdinertor zu be-
setzen und ungeachtet der Feind verschiedene heftige Anfälle, um diese Posten wieder
zu gewinnen, auf ihn machte, so zeichnete er sich dennoch durch seine gut getroffenen
>faßregeln so besonders aus, daß er solche nicht nur aufs tapferste verteidigte, sondern
Kriege unter Kaiser Josef II. 22
338
auch den Feind allemal mit Verlust zurückschlug, zwei Kanonen eroberte, ihm ein
im Zurückziehen schon begriffene Kanone wieder abjagte und sich des kleinen Kreuze
würdig machte.
Die Obersten Weineck von Stain, Lichtenberg von Preiss und Kolowra
von Allvintzy haben sich nicht allein damit, daß ein jeder ä la täte seiner Trapp
die Attacke auf die Palisaden mit ungemeiner Bravour und beibehaltener Gegen«
des Geistes unternahm, begnügt, sondern nachdem auch diese erstiegen, in der Stic
selbst die rühmlichsten Anstalten zur Verfolgung des Feindes getroffen und durch ihr
so vorteilhaft behaupteten Posten sich so vorzüglich ausgezeichnet, daß jeder billi
den kleinen Orden zur Belohnung verdient hat.
Nicht minder sind sowohl der Oberst Graf Argenteau meines inhabenden, i
der Oberstleutnant de Souel Euer Majestät Höchsten Namen führenden Regimen!
wegen ihres veranlagten und in der besten geschlossenen Ordnung mit unerschrocken!
Contenance von der Truppe auch befolgten Nachrückung, als wodurch nicht allei
die zuerst in die Palisaden Eingedrungenen von ihrer Kolonne unterstützt wurde:
sondern auch damit nicht wenig beitrugen, daß der sie wahrnehmende Feind immi
mutloser wurde und allenthalben desto geschwinder die Flucht ergreifen mußte, diei
Euer Majestät huldreichen Belohnung mit dem kleinen Orden würdig, wozu ich solel
in Allerhöchstdero Rücksicht erlasse.
Oberstwachtmeister Barthodeiszky von Erzherzog Ferdinand Karl bat s(
durch seine mit dem Leibbataillon gedachten Regiments so mutig und tapfer ante
nommenen als glücklich ausgeführten Angriffe zweier feindlichen Batterien und dara
eroberten 6 metallenen Kanonen nebst 7 Fässer Pulver so vortrefflich ausgezeichn«
daß er zur Erlangung des kleinen Ordens anempfohlen wird.
_ Hauptmann Bydeskuty von de Vins zeigte bei dem Angriff auf die Palisadi
mit seiner Kompagnie eine so außerordentliche Bravour, daß er ungeachtet d
heftigsten Widerstandes am ersten die Palisaden überstieg, den Feind aufhielt, auc
sofort durch die Zimmerleute die Öffnung daran für die Nachrückenden erweitern li<
und machte sich dadurch des kleinen Ordens ebenfalls nicht unwürdig.
Hauptmann de la Marine von Kaiser-Infanterie war nach Anzeige des Genera
Klebek erst mit einem Transport zum Regiment wieder eingerückt und zum Star
gar nicht kommandiert, übernahm aber dennoch aus freiem Willen eine Grenadie
kompagnie, mit welcher er sich sehr tapfer verhielt und verdient wegen seines so lobe»
würdigen Eifers in Euer Majestät Allerhöchster Gnade und Rücksicht erlassen zu werde
Oberstleutnant Kerapf und Oberleutnant Branck von Erzherzog Ferdinar
waren mit ganz besonderer Bravour bis an die Palisaden der Vorstadt gedrungen; 1
Begriff sie zu ersteigen, wurden sie aber verwundet und mußten zurückgebracht werde:
sie verdienen nichtsdestoweniger Euer Majestät angerühmt zu werden.
Hauptmann Fleischhakl von Stain war mit seiner Kompagnie bis an "
Palisaden sehr mutig gekommen, konnte aber solche wegen des heftigen feindlich«
Widerstandes nicht ersteigen, wurde jedoch von Oberst Werneck hiezu anfs nac
drücklichste unterstützt und verdient Euer Majestät nicht weniger angelobt zu werde
Hauptmann Fürst Estcrhäzy von Anton Esterhäzy übertraf alles; er nan
einem neben ihm stehenden gemeinen Grenadier das Gewehr aus der Hand, erleg
damit den hinter der Palisade mit einer Lanze in der Hand zur Abwehr des C D<
setzens ihm entgegenstehenden Türken und übersprang solche hierauf am ersten £'
glücklich, wurde aber bei weitcrem Nachsetzen und Verfolgen des Feindes sehr seb«
verwundet und hat sich durch seiu ausgezeichnet tapferes Betragen des kleinen Ord'
ganz vorzüglich würdig gemacht.
339
Hauptmann Gyulai von Samuel Gyulai hat sich mit besonderem Mute aus-
chnet und verdient mit dem Major Nesslinger von Stain, welcher die vor-
:kten und mit dem Feind schon engagierten Truppen durch seine gute Ordnung
beste unterstützte, Euer Majestät Gnade empfohlen zu werden.
Hauptmann Pellati von Pellegrini war mit seiner Kompagnie von der dritten
mne überall der Erste und hat teils beim Sturm seinen Grenadieren am ersten den
gebahnt, teils auch noch am Abend, als der Feind bereits in den bedeckten
zurückgetrieben war und einen neuen Ausfall wagte, solchen mit ebensovieler
drucksamen Entschlossenheit und Bravour wieder zurückgewiesen, mit welcher er
Tage denselben aus so vielen Häusern und Gärten verjagt hatte; wird zur Er-
mg des kleinen Ordens billig empfohlen.
Die Leutnants Beck und Sentner von Pellegrini verdienen wegen ihrer beim
n bezeigten Bravour und Contenance Euer Majestät zur Belohnung angepriesen
•erden. '
Oberstleutnant Nicoletti und Major Schwarz haben durch die stets mit
■ Ordnung unterstützte Attacke der vorderen Truppen zu dem günstigen Aus-
g der Sache dieser dritten Kolonne nicht wenig beigetragen und sich Euer
:stät Allerhöchsten Gnade würdig gemacht.
Oberleutnant Lukas Plunquet trat, nachdem der Unterleutnant Beck bei
setzen der Palisaden blessiert worden, sogleich an dessen Stelle bei der attacke-
:nden Kompagnie ein und drang mit ihr in die hinter solchen noch stehenden
de so nachdrücklich ein, daß er sie zum Weichen brachte und hat sich hiedurch
Belohnung würdig gemacht.
Hauptmann Graf Max Plunquet von d' Alton von der vierten Kolonne führte
! Kompagnie am ersten mit ungemeiner Tapferkeit an die Palisaden, übersetzte
ie, erhielt aber hiebei drei schwere und tödliche Wunden; hat einen ganz billigen
pruch zu dem kleinen Orden.
Die Majore Perge von Nikolaus Esterhdzy und Rühle von Preiss haben mit
Lebhaftigkeit und Geistesgegenwart nicht allein die Attacke ihrer Kolonne Unter-
st, sondern auch mit vieler Tätigkeit und Bravour sich ausgezeichnet und verdienen
' Majestät belohnende Rücksicht.
Oberleutnant Mall ja von dem Peterwardeiner Regiment ist, nachdem die
äers von der Grenadierkompagnie dieser Kolonne blessiert waren, sogleich in die
e derselben getreten und mit ganz außerordentlicher Bravour mit solcher bis an
Widdinertor gedrungen und darf Euer Majestät der Allergnädigsten Rücksicht
B empfohlen werden.
Die Hauptleute Hoffmeister von Nikolaus Esterhdzy, Prodeczky und Lutz
Preiss, Oberleutnant Popovich, Unterleutnant Furtiny von Nikolaus Esterhdzy,
bei den Zimmerleuten kommandiert gewesene Oberleutnant Pöhr von Pellegrini,
rteutaant Tkalchevich von Broder, Hauptmann Simonyi von Samuel Gyulai,
Artillerieleutnants Künigl und Adam zeichneten sich in aller Gelegenheit durch
mutigste Tätigkeit aus, daß sie sich Euer Majestät höchster Gnade verdient
seht haben.
Major Rolcourt von Karl Toscana mit dem Major Nu gen t bezeigten bei
Attacke, welche der Feind auf das schon in Besitz genommene Wasser- und
Idincrtor unternahm, so viel Mut und Standhaftigkeit, daß sie nebst dem besonders
-ren Wohlverhalten der Hauptleute Loren zo von Toscana und Germani von
ss > samt ihren Kompagnien alles mögliche Lob verdienen und Euer Majestät an-
hmt werden.
340
FML. Schmidtfeld hatte sich eben hier eingefunden, bot seine Dienste w
und wohnte dem Sturme bei.
Der Oberst und Generaladjutant Linken, Oberstleutnant Graf Karl Hadik,
Major und Flügeladjutant Haydt, die Rittmeister Hadik und S tipsiez, die
Leutnants Wrbna und Hardegg blieben mir stets zur Seite, um die von mir an
die Kolonnenkommandanten und anderen Chefs zu erteilen für nötig befundenen Be-
fehle überbringen zu können; sie vollzogen zu meiner Zufriedenheit mit der genauesten
und geschwindesten Akkuratesse ihre Aufträge und ihre sowohl hiebei als sonsten
angewandte Aufmerksamkeit erlauben mir die Freiheit, solche zu Euer Majestät Aller-
höchsten Gnade empfehlen zu dürfen.
Nachdem vermöge meiner gemachten Hauptdisposition der FML. Graf Browne
mit Einverständnis der übrigen die Kolonne führenden Generals und Stabsoffiziers
seine Maßregeln so richtig genommen, auch durch die ganz zweckmäßig veranlage
Position der Truppen die Hand dargeboten hatte, daß bereits am I. Oktober sofort
die Erstürmung der Tranchee, welche parallel auf dem Glacis, welches doch ein höchst
seltener Fall ist, in einer Entfernung von 50 Klaftern vom bedeckten Weg hat unter-
nommen werden können und diese Arbeit durch den Fleiß des Obersten Lauer vom Genie-
korps mit aller möglichen Emsigkeit und Einsicht ganz vollendet wurde, derselbe anch
schon während der Belagerung der Vorstadt mit seiner tagtäglichen Gegenwatt in den
Trancheen unverdrossen die Arbeiten aufs möglichste zu befördern beflissen gewesen
ist und der Major de Vaux des nämlichen Korps ihnen in allen diesen Arbeiten
stets am allertätigsten und nachdrücklichsten hilfreiche Hand geleistet und damit seine
bei Dubica, wo er blessiert wurde, schon erprobte, keine Gefahr scheuende activite
und besitzende Kenntnis im Metier nicht allein hier abermals bestätiget und mit einer
aufs neue empfangenen Wunde sozusagen gesiegelt hat, so wollen Euer Majestät Alier-
gnädigst erlauben, daß ich mich unterfangen darf, für beide das kleine Ordenszeichen
als eine mir besonders angedeihende Gnade mit zu erbitten.
Die mit unverdrossenem Eifer und vieler Kenntnis verbundenen Fähigkeiten
des Oberstleutnants und Flügeladjutanten Mack seien Euer Majestät erleuchtetster
Einsicht nicht entgangen; er ist mit solchen auch mir, vermöge der genauen Lokal-
kenntnissc, die er von diesen Gegenden besitzt, hier sehr nützlich gewesen und mit
unermüdeter Tätigkeit an die Hand gegangen, so daß ich, zumalen er bereits im
vorigen Feldzug sich besondere ausgezeichnete Verdienste gesammelt hat, mir die
Freiheit nehme, Euer Majestät huldreiche Rücksicht- mit Erteilung des kleinen Orden«
auch für ihn als eine spezielle besondere Gnade aufs ehrerbietigste anzugehen.
Loudon m. p.
K.M.
34»
XIX.
Verzeiolmis,
«ras nachbenannte Regimenter, Bataillons, Korps vom Übergang über
lie Flüsse bis inklusive 9. Oktober 1789 an Toten und Blessierten
gehabt haben. ').
Regimenter,
Bataillons und
Korps
Chargen
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342
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Hauptmann
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Von den Jägern . .
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Von den Jägern .
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Feldlager l>tri Belgrad, den II. Oktober 1780.
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345
XX.
Relation
er die von mir gegen den türkischen Pascha von zwei Roßschweifen
ira Mustapha, welcher mit 3000 Mann zu Porceni und mit 7000 zu
jdeni in der Walachei gestanden, ausgeführte Unternehmung und
die dabei den 7. und 8. Oktober 1789 vorgefallenen Aktionen.
Auf wiederholt eingelaufene Nachrichten, dalt dieser Pascha, welcher schon im
igen Jahr das Hatzegtal verheert hatte, das nämliche noch vor Ende der Kampagne
tun willens sei und daß zu diesem Ende bereits die Wege gegen unsere Grenze
vollkommenen Stand gesetzt worden, entschloß ich mich, ihn selbst anzugreifen.
Ich traf den 5. Oktober, abends um 9 Uhr, in unserem Lager an dem Jiulfluß
: der folgende Tag wurde zur Disposition verwendet.
Nachts nm 10 Uhr brach ich mit 12 Divisionen Infanterie von Splenyi und
Valachen, dann 4 Divisionen Kavallerie von Savoyen-Dragoner und Toscana-
iaren, den walachischen Scharfschützen und Volontärs zu Pferd, I Haubitze,
echs- und 3 Dreipfündern auf. Weil bis Porceni nur ein Weg vorhanden ist, so
nte der Marsch nur in einer Kolonne geschehen. Die ganze Kavallerie wurde in
lieder gestellt und ans dieser 42 Zuge formiert. Die Infanterie, Kavallerie, Scharf-
itzen nnd Volontärs rückten mit 5562 Gemeinen aus.
Um 3 Uhr traf alles bei dem Grenzadler ein. Ich ließ dort rasten, den Leuten
nntwein austeilen, die Pferde füttern und tränken; um 6 Uhr wurde der Marsch
gesetzt.
Zur Avantgarde, welche ich nebst dem Obersten von Kray selbst führte,
den 4 Divisionen Infanterie mit 2 Dreipfündern, 10 Züge Kavallerie, die Scharf-
Itzen nnd die Volontärs zu Pferd genommen.
60 Schritte hinter dieser folgte die Haupttruppe von 6 Divisionen Infanterie
20 Zügen Kavallerie und endlich in der nämlichen Entfernung 2 Divisionen
interie und 12 Züge Kavallerie.
Gegen ti Uhr mittags kam ich mit der Avantgarde an das Debouche von
ceni, wo ich anhalten ließ, um geschwinder und ordentlicher hervorbrechen zu
nen.
In wenigen Minuten war dieses geschehen. Die türkischen Feldwachen, etwa
zu Pferde, wurden von der Avantgarde gegen ihr Lager gejagt. Aus diesem
*en sie nun schwarmweise gegen die Avantgarde, der ich aber mit 20 Zügen in
lern Trab zu Hilfe eilte, auch einige Kanonenschüsse tun ließ, worauf sie das
!** stehen ließen und die Flucht ergriffen ; einige ritten durch den Jiulfluß, die
"tat aber gegen Vajdeni; hier ließen sie etwa IOO Tote liegen.
346
Ich ließ alles orraieren und ruhen. Ohngefähr in einer Stunde kamen sie mit
großem Geschrei von allen Seiten wieder zurück, hauptsächlich gegen meinen rechten
Flügel, wurden aber durch Infanterie- und Kanonenfeuer repoussieret, ohne daß die
in Bereitschaft gestandene ganze Kavallerie etwas zu tun bekommen hat. Ihr Rückzog
geschah gerade auf Vajdeni.
Ich nahm meine Position mit der Infanterie auf den Höhen neben dem De-
bouche, mit der Kavallerie in einem flachen Terrain unter diesem, stellte meine
Pikette und Feldwachen aus und blieb die ganze Nacht ruhig.
Den 8. früh ritt ich auf die Simbotinuer Anhöhen, um das feindliche Lag«
bei Vajdeni zu rekognoszieren und die Attacke zu disponieren.
Hier wurde ich gewahr, daß drei Hauptkolonnen und eine kleinere gegen mich
anmarschierten. Die gegen meinen rechten Flügel kam, war meistens Infanterie, die
kleinere aber Kavallerie, welche jene kotoyierte; die zwei übrigen waren lauter
Kavallerie und drangen mit vielem Geschrei gegen meinen linken Flügel vor.
Ich ließ zum Gewehr gehen und aufsitzen, stellte die Truppen so, daß sie ein-
ander überall unterstützen konnten und erwartete ruhig das Weitere.
Indessen kamen ihre Kanonen herbei; 4 kleinere waren bei der Kavallerie,
2 größere bei der Infanterie. Mit diesen fingen sie an, auf eine sehr kleine Distanz
zu feuern, jedoch ohne mindesten Effekt; das feindliche kleine Feuer war sehr heftig
und hatte einige Wirkung. Wir erwiderten dieses und das Kanonenfeuer war sehr
ausgiebig. Eine Kanone wurde gleich demontiert und viele Türken zusammen-
geschossen.
Demohngeachtet drangen sie immer weiter vor und feuerten so stark, daü
ich einige Züge Kavallerie etwas zurückziehen mußte, wodurch sie so dreist
wurden, daß die Vordersten ganz nahe kamen, die Hintersten aber vorwärtsdrückten-
Hier war nun der Zeitpunkt und die Gewißheit zu einem vorteilhaften Angriff mit der
Kavallerie.
Ich ließ „Attacke" blasen und stürzte mit größter Gewalt in verschiedenen
soutenierten Abteilungen aus meiner Linie hervor, erreichte und umgab in einem
Augenblick den ganzen Schwärm, welches alsbald eine erschreckliche Niederlage ond
die Flucht des Feindes verursachte.
Von da bis Vajdeni ist lauter plaine, also die Verfolgung leicht; während dieser
wurde stets niedergehauen und die eine Meile betragende Strecke mit Leichen besäet-
Ich befahl sogleich, daß die Infanterie in Ordnung nachrücken sollte, welch«*
auch sehr gut befolgt wurde, so daß um 5 Uhr abends mein ganzes Korps in dem
verlassenen Lager bei Vajdeni aufmarschiert ist.
Eine Division des I. walachischen Regiments, welche unter Major Kettner
auf einer Anhöhe des rechten Flügels stand, wurde von der feindlichen Infanterie
stark angefallen, welche einige Fahnen ausstecktc und heftig feuerte. Der Major li* 8 »
sie mit dem Bajonett angreifen, nahm ihnen die Fahnen weg und jagte sie f- lt
großem Verlust zurück.
Die inzwischen erfolgte Attacke der Kavallerie hatte auch die Wirkung, d* 9
die ganze Infanterie abgeschnitten wurde und die Vajdenier Brücke nicht mehr er *
reichen konnte. Von dieser Infanterie wurden nachher 20 gefangen eingebracht, «*'
sich aber wehren wollten, totgeschossen.
Der feindliche Verlust an Toten, so auf dem Platz geblieben, beläuft S 06
sicher auf 1500, blessiert wurden ohne Zweifel ebensoviel; sehr viele haben sich n **
den Jiulfluß retten wollen und sind ertrunken, der Überrest aber ist so zerspreftP*
■ lau das <_;anze Korps für zu Grunde gerichtet angegeben werden kann.
347
Kam Mustapha ist nicht, wie es anfangs hieß, geblieben, sondern beizeiten
avongeritten , wohl aber der Bimbaschi Seraskier Magyar M eherne d, so das
orcenier Lager kommandierte.
An Siegeszeichen sind erobert worden: 2 große, 4 kleine Kanonen und über
Fahnen. Nebst den zwei Lagern sind auch viele Pferde, Gewehre und andere
Effekten erbeutet worden.
Von dem vorgefundenen Brot, Zwieback, Hörn- und Schlachtvieh, auch Gerste
at man die Mannschaft und Pferde leben machen, das andere aber den Leuten
herlassen.
Ich kann nicht genug rühmen, wie groß die Tapferkeit aller Truppen war;
ach hat sich das Savoyen-Dragonerregiment dadurch ausgezeichnet, daß kein Mann
om Pferde abgesessen, um Beute zu machen.
Die Herren Generals Staadcr und Leonardo haben die größte Tätigkeit und
Chgheit bewiesen. Der Herr Oberst von Kray hat seine schon im vorigen Jahre
«zeigten militärischen Talente und Eigenschaften bestätigt und bei dieser Gelegenheit
lene Verdienste erworben; überhaupt waren alle Herren Stabs- und Oberoffiziers von
olchem Mut beseelt, daß gewißlich nur der Mangel an Gelegenheit Schuld war, daß
äch nicht alle haben distinguieren können.
Mit solchen Trappen müßte es dem kommandierenden General allein zur Last
;elegt werden, wenn seine Unternehmungen nicht gelingen sollten, daher ich mir gar
lichts, ihnen aber alles bei diesen glücklichen Aktionen zuschreibe.
Diejenigen, welche die Gelegenheit zu ihrem Nutzen benützt haben, werden
namentlich nachgetragen werden. Auch Unteroffiziers und Gemeine haben sich hiebei
der von Seiner Majestät der Tapferkeit bestimmten Belohnung würdig gemacht.
Hermannstadt, den 15. Oktober 1789.
Fürst zu Hohenlohe m. p.
FML.
34»
XX/i.
Eingrabe
der in den am 7. und 8. Oktober nnter Anführung Seiner fürstlichen
Gnaden des kommandierenden Herrn Generals Fürsten zu Hohenlohe
erfolgten feindlichen Aktionen getöteten und blessierten Mannschaft.
Regimenter
Tote
Blessierte
Stabs- | Vom Feld-
und 1 webel und
Ober- | Wacht-
meister
abwärts
olfiziers
Pferde
Am 7. Oktober.
Splenyi
I. Walachen
Savoyen-Dragoner . .
' Toscana-Husaren . . .
I Volontärs
Zusammen . .
3
5 2
3 3
11
Am 8. Oktober.
Splenyi
I. Walachen
! Savoyen-Dragoner . .
Toscana-Husaren . . .
Volontärs
Zusammen .
3 1
28
3
17
20
Mithin in allem .
19 j
39
25
Anmerkungen: Unter den Toten befinden sich der Wachtmeister Unkauf von Savoy«-
Korporal Litarsy von Toscana. Unter den Blessierten sind Ober-
leutnant Czech und Inczedy, dann Korporal Varkony von Toscan»-
Husaren.
Feldlager bei Vulkan, den II. Oktober 1789.
Staader m. p.
GFWM.
REGISTER.
ngestellt von Oberleutnant Otto Binder von Degenschild.
-heinprovinz 5.
mid, Sultan 44, 146, 178.
ha 214.
b, s. Orsova, Neu-,
um, östcrr. Art.-Leut. 330.
dem Como-See, mündet westl.
in den Po 191.
iatisches Meer) 150, 153, 334.
:1 (Edirneh), a. d. Maritza 276.
litschari-Agassi.
hm.-, SSW. Reichenberg 94,
g, Felix Graf, österr.Hptm.324.
rotus, Rumänien 191, 192, 309.
. Elbe, preuß. Prov. Sachsen,
leburg 69, 268, 269.
, Rußland 151, 180, 209.
1 s. Arnauten.
türk. Provinz 150, 154.
:rzog, s. Sachsen-Teschen.
V., Herzog von Österreich, als
ag. u. Böhm. A. II. 52.
iterr. Grenad.-Batail. 298, 308.
Ladislaus von, österr. GM. 263.
Bündnis,
rg bei Orsova 221, 222, 301.
österr. Inftr.-Reg. (Nr. 19) 169,
298, 302, 30S, 338, 343.
erek, Josef Freih. von, österr.
I, 122, 129, GM. 297, 298,
-. 308.
Almastal, Ungarn, NW. Mehadia 163 bis
165, 187.
Almasy, Ign. Graf, österr. FML. 64, /
120, 263.
Altbunzlau, Böhmen, NO. Brandeis 108.
Altenberg, Kgr. Sachsen, SW.Pirna 108.
Altenburg, Anhalt, K. Bernburg a. d.
Saale 268.
— , Böhmen, SW. Jicm 77.
Altschanz, Karpatenpaß, SO. Kronstadt
169, 170.
Altstadt, Mähren, SO. Habelschwerdt
III, 114.
Aluta, linksseitiger Nebenfluß der Donau
178—180, 220, 317.
Anhalt, Fürstentümer 76, 269.
— ,Leop.Ludw.Gf.,preuß.GM.85,88,98,267.
— ,Friedr. Albrecht Graf, russ. GL. 15 1;
kursächs. GL. 269.
B er nb u rg - Schaumbarg, Franz
Adolf Fürst zu, preuß GL. 80, 83,
106, 108, 124, 268, 269.
— Z erb st, s. Christian August u. Sophie.
Ansbach, österr. Kür.-Rgt. (aufgelöst
Nr. II) 169, 197, 299, 307, 324.
— u. Bayreuth, Mar kgrafsch. 25, 33, 50,
58, 59, 68, 73, 128, 260.
Antwerpen, a. d. Scheide, N. Brüssel
64, 140, 14:, 236, 237.
Apenburg, Gideon Friedrich v., preuß.
GM. 267.
35°
A praxin, russ. General 190.
Arad, Ungarn, NO. Temesvir 63.
jArco, Franz Graf, österr. GM. 265.
(Argenteau, Eug. Graf, österr. Oberst 338.
Arrnönis, rechtsseitiger Nebenfluß im
Oberlauf der Temes 164.
— . Ungarn, SSO. Kardnsebes 163, 301.
Arnau, a. d. Elbe, Böhmen 71, 72, 75,
77, 79, 82, 83, 85, 89, 98, 99, HO.
131, 260, 261, 264.
Arnauten (Albanesen), unbesoldete türk.
Truppen 158.
— (Moldauer Arnaut.-Kps.), 1788 — 1790
beritt. moldau-walach. Freiwilligenkorps
187, 188, 191, 192, 325, 327.
Pulks, irreguläre russ. Reiterrgtr.
192, 193, 204, 309—311, 313, 328, 331.
Arnim, Georg Christoph v.,preuß. GM. 267.
Asow, a. d. Don-Mündung, Rußland,
27; 38, 45. 61.
Ath, Belgien, SW. Brüssel 236.
Auersperg, österr. Grenad. -Bataillon 299.
C — , Emanuel Johann Graf, österr. Oberst
194, 195, 312—314. 319-
A u e r s p e r g, Jos. Graf, österr. GM. 307, 323.
— , Karl Gf. (später Fürst i, österr Oberst222. ; i
— , Leonh. Gf., österr. Major 343. ,
Aufgebote, der Tiroler Landesra-
teidigungsmiliz 257.
A u f s e s s, Karl Freih. von, österr. Oberst »
209, 330. GM. 209.
Aufständische, 1787 in den Osten.
Niederl. 222, 229, 231—240, 243, 248,249.
— , 1790 in Galizien 243, 244, 248.
— , 1790 in Ungarn 241, 243, 244, 248.
Augsburg, Bayern 56.
August II., der Starke, Kg. v. PoL (ab
Kurfürst v. Sachs. Friedr. Aug. Li 3 1 -
- III., König von Polen (als Kurfürst tob
Sachsen, Friedr. August II.) 18—20,60.
Aupa, linksseitiger Nebenfluß der Elbe.
mündet bei Josefstadt 77.
Auscha, Böhm., NO. Leitmeritz 101 bis
103, 106.
Auschwitz, Herzogt, a. d. "Weichsel tf-
Au spitz, Mähren, SSW. Brunn 120.
Aussig, a. d. Elbe, Böhmen 71, 81, 88.
91, 106, 108, 117, 260, 261, 265.
B.
Baba-Dagh, a. d. Donaumündg. Rum. 41.
Bäcäu, Rum. oberhalb der Mündung
der Bistrija in den Sereth 188.
Baden-Durlach, österr. Infanterie-Rgt.
(Nr. 27) 222, 302, 307.
Bärn, Mähren, NO. Sternberg 113.
$ Bärnkopp, Leop.Frh.v.,österr.Hptm.3l6.
. — , Wenz. Freih. v., österr. GM. 264, 316.
Bagow, Preußen, NO. Brandenburg 268.
Baillet de Latour, Max Graf, österr.
Oberst 114, 120, 266.
Bakna-(Bonyha-)Tal, Rum., mündet
unterhalb Orsova in die Donau 322.
Bakow, a. d. Iser, Böhmen, N. Jung-
bunzlau 02, 04, 261, 265.
Balta. a. d. Kodyma, I'odolien 22.
Banal, I., österr. Grenz-Inft.-Rgt. 306.
— II., österr. Grenz-Inft.-Rgt. 306.
Baaat, Donau -Theiß- Niederungen von
Szcgedin, Temesvär bis Weißkirchen 155,
156, 161 — 1O3. 166, 170, 171, 174, 175,
177, 17», I8i, 184, 186, 195, 197, 199,
216, 220, 225. 258, 317, 337.
Banjaluka, am Vrbas, Bosnien 183.
Bannek, von. österr. Oberleut. 342. •
Banovce, a d. Donau, Slavonien, N»>
Semlin 159, 163, 186, 199.
Bar, am russ. Bug, Podolien 22.
Barbaresken, os manische SchaUstuten
(Algier, Tunis, Tripolis) 31, 184.
Barcö, österr. Hus.-Rgt, (Nr. 10) 86, IS-.
188, 191, 193. 309, 3IO, 312, 313, 3 1 ?-
318. 319, 325-330, 334-
— Felix Freih. v., österr. Rittm. 313. 3'5> '. :
— Vinz. Freih. v., österr. FML. 98. ll $0
114, 120, 263.
B a r k ö c z y, Fr. Gf ., Fürstprimas v. Uog- 33-
Barriere-Traktat, 140.
Barthodeiszky Ant, österr. Major 33 s - *
Baruth, Preußen, S. Berlin 80.
Basberg, s. Sebastiansberg.
Basel, am Rhein, Schweiz 68.
Batzdori, a. d. Wilden Adler, Böhm- IlU
Baut seh. Mähr., NO. Sternberg H3< ***"
Bautzen, Kgr. Sachsen 80, 90, W9-
— Unter-, Böhmen, O. JungbundW ****
35i
Herzogtum 52.
stentum »5, 49— 51, 53, 54,
73. 76» 95. 96. "6, 127, 128,
, 142, 262, 266.
r-, 51-53-
51, 52, 262.
, österr. Inf.-Rgt., s. Brandenburg,
tum, s. Ansbach.
Johann Freiherr von, österr. GM.
\, FML. 160.
g. v., österr. Unterlt 339, 341.
Heinrich Anton Freih. von, kur-
inister 5t.
Böhmen, bei Kolin 63.
on Scharberg, Daniel Josef,
lajor 313, 316.
a. d. Spree, Preußen, SW.
1 a. d. Oder 69, 80, 268, 269.
e. Preuß., NO. Brandenbg. 268.
ngspark, österr. 1789 vor
202, 210. 214.
patak, linkss. Nebenfluß der
oündetb. Mehadia 162, 197, 198.
Rumänien, NW. Jassy 174.
ibelg. Provinz der österr.-span.
. 138, 140, 142, 222, 226, 227,
h 233 - 235. 239. 241, 245, 248.
so, österr. Inft.-Rgt. (Nr. 44)
?. 3*9-
Karl Gf. v. Barbiano, österr.
ad bevollmächtigter Minister in
derlanden 228—230.
a. d. Save-Mündung, Serbien
138, 149, 150, 153, 156, 158 bis
,166, 172, 177, 180, 184—186,
3, 210-212, 214—216, 218,
• 225, 335—338.
Wilhelm Seb. von, preuß. GL.
, Böhmen, O. Jicfn 83.
ializien, N. Lemberg 43.
Böhmen, NNW. Königgrätz
104, 106, 107, 263.
am Dniestr, Bessarabien 151,
f, 203, 209.
Inft.-Rgt. (Nr. 41) 237.
lumb. Freih. v.,östcir. FZM. 241.
lu, Preuß.-Schlesien, W. Oder-
i.
Benjovszky v. Benjov, Johann, österr. »
Oberst 122.
Bcnkendorff, Ernst Ludwig von, kur-
sächs. GL. 269.
Bennigsen, von, kursächs. GL. 65, 269.
Bcnnisch, Österr.-Schlesien, W. Troppau
114. 119.
Beraun, Böhmen 125.
Berbir (Bosnisch-Gradiska), a. d. Save
159, 167, 168, 177, 182, 183.
Berg, Herzogtum, an der Wupper 51.
Berggießhfibel, Kgr.Sachs., S.Pirna 91.
Berlad, Rum. S. Jassy 188—192,203,309.
Berlin 20, 24, 54, 63, 66, 67, 69, 80,
132, 186, 234, 242, 244, 246, 247, :6o,
268, 269.
Bernburg, Anhalt, NW. Halle 69, 268.
Befowitz, Böhmen, NO. Schlan 108.
Bessarabien, Gebiet zwischen Dniestr,
Pruth, Schwarzen Meer 147, 152,158,517.
Bcszeredy Franz, österr. Oberleut. 314. »
Bcianija, Slavonien, S. Semlin 201.
Biala, Galizien, ONO. Teschen 120.
Biela, linksseitiger Nebenfluß der Elbe,
mündet bei Aussig 70, 97, 117, 265.
Biclitz, Österr.-Schlesien, NO. Teschen
120, 266.
Biha6, a. d. Una, Bosnien 182.
Bilin, Böhmen, W. Leitmeritz 108, 117.
Billerbeck, Konst. von, preuß. GM. 267.
Biron. Ernst Joh. v., Hrzg. v. Kurland 18.
Bischofsee, Preuß. NO. Frankfurt a. d.
Oder 268.
Bischofskoppe, Österr.-Schlesien, SO.
Zuckmantel 121.
Bischofs werda, Kgr. Sachsen, WSW.
Bautzen 80, 89, 91.
Bischofteinitz, Böhmen, N. Taus 266.
Bisenz, Mähren. SSW. Kremsier 120.
Bistrija (Goldene Bistritza). rechtsseitiger
Nebenfluß des Sereth, mündet bei Bäcäu
in Rumänien 187, 188.
Blankenstein, Ernst Gf., österr. GM. 264. :
FML. 186, 297, 298, 302.
Blaskovich, Paul Freih. von. österr. •
Oberstleu t. 315, 318.
Bleis wedel, Böhmen, NO. Leitmeritz
82, 83, 91.
Bochnia, Galizien, SU. Krakau 266.
352
Bodza, Karpatenpaß, O. Kronstadt 169,
17°. 195—197, 216.
Böhmisch-Brod, O. Prag 6.
, Boer, österr. Freikorps 323, 324.
— Andreas, österr. Hauptmann 323.
Bösig, Berg u.Klost. SO. Böhm.-Leipa 106.
Bogsa, Rum., SO. tirgu cucului 206, 207.
Bogsdn, Ungarn, SSW. Lugos 165.
Bohlen, Phil. Christian v., preuß. GM. 268.
Bohutschowitz, Österreich.-Schlesien,
S. Troppau 113.
Böka, a. d. Temes, Ungarn 165.
Boljevci, Slavouien, SW. Semlin 109.
Bolvasnica, mündet oberhalb Mehadia
in die Belareka 197, 304.
Bombardier-Korps, österr. 211, 344.
— -Schaluppen, österr. 211.
Borbätviz, Ungarn,- SO. Hatszeg 171.
Boreslau, Böhmen, SW. Aussig 117.
Bornstedt, Hans Ehrenreich von, preuß.
GM. 78, 267.
1 Borvitz, Franz von, österr. Hptm. 209.
Bosniaken, preuß.-poln., leichte Reit. 86.
Bosnien, türk. Provinz 150, 152, 154,
156, 166 — 168, 199, 220.
Bosnisches (österreichisches) Freikorps
154, 183, 200.
Bosse, Friedr. Leop. v., preuß. GM. 267.
Botta d' Adorno, Joh. Jak. Marchese,
österr. FML. III, II 2, II 4, 120, 266.
BotusanI, Rum. XO. Suczawa 172, 188.
Brabant (Süd-), österr.-belg. Herzogtum
227, 228, 233, 234, 236, 238, 243.
Braha, am Dniestr, NO. Chotin 175.
Braila, a. d. Donau, Rum. 158, £79, 195.
203, 313. 317. 325. 326, 332, 333.
Brarabilla (Ant.), österr. Grenadier-
Bataillon 297.
Brand eis, a. d. Elbe, Böhm., XO. Prag
93, 103, 104, 107, 109, 260.
Brandenburg- Bayreuth, österr. Inft.-
Rgt. (Nr. 41 ) 294.
Brandenburg, W. Berlin 268, 269.
•Brauet, von, österr. Oberleut. 338.
B r a iu> v a ck y, östei r. Banater Freikorps 307.
Bran.iitorf, Österr. Sehlc>L-n, SW.Jiigcrn-
d<>rl 114.
Braun, Heinrich Gottlob von, preuß.
GM. 207.
Braunau, am Inn, Bayern 56.
Braunau, Böhmen, O. Trautenau 84, 95.
96, 110, 122, 124, 125, 261.
Braunschweig, s. Friedr. August und
Karl Wilhelm.
Brechainville, österr. Inft-Rgt. (Xr. 15)
162, 299.
— Ludwig Graf, österr. GM. 119, 125, 265,
FML. 163—165, 298, 301.
Breda, Holland, SO. Rotterdam 235, 240.
Bredl, s. Eisenbrod.
Breisgau, Gebiet, X. Basel 53, 236.
Breitenau, Kgr. Sachs., SSW. Pirna 89.
Brentano, österr. Inft.-Rgt. (Xr. 35)
200, 210, 302, 343.
Cimaroli, Anton Freih. von, österr.
GM. 183, 186, 210, 337.
Brescia, Italien 191.
Breslau, Preuß.-Schles. 67, 115, 123, 124
Brest-Litowskij, Gouv. Grodno I9°-
Bfezno, Böhmen, O. Jungbunzlau 265.
Brieg, Fürstentum 59.
Britzke, Hans Christ, v., preuß. GL. 208.
Bfiza, Böhmen, NW. Königgrätz 264.
Brockhausen, Jakob Freih. von, österr.
FML. 264.
Brod, s. Böhmisch-Brod.
— , a. d. Save, Ung. SW. Esseg 63, I53. J 7°-
Broder, österr. Grenz- Intt. -Regt l83t
199. 339-
B r o d e t z, Böhm., S. Jungbunzlau 264, 26;.
Brody, Galizien, XO. Lemberg 64.
Brotzen, Böhmen, X. Melnik 103.
Browne, Georg Graf, österr. GM. 94?
ioi, 102, 117, 265; FML. 166, 2i'i
297, 298, 302, 304. 308, 337. 34°-
Brozan, Böhm., S. Leitmeritz 265.
Brügge, Belgien, OSO. Ostende 236.
Brüneberg von, kursächs. GM. 269-
Brunn, Mähren 69, 120, 172, 261, 26ö-
Brüssel 5, 64, 231—233, 236. 24°-
241, 249.
Brüx, Böhmen 123 — 125.
B u c k o w, Brandenburg, X W. Beesko» - 1 *
Budin, Böhm., S. Leitmeritz 89, 94> '*'
102, 104, 105, 108, 265.
Bülow, Christoph Karl von, preuß. ö 1 -
78, HO, 267.
Bündnis, Frankr. mit Span. u. HoU* 8 * *"
353
ndnis, Österreichs 1756 mit Frankreich
, 7, 18, 22, 26, 31. 57, 135, 138.
— 1781 mit Rußland 135, 137, 138,
»I, 145—ISO, 178, 222, 246, 314.
Preußens mit England 2, 25.
— 1788 mit England und Holland
43, 246.
— 1790 mit der Ptorte 246, 247.
— 1764 and 1772 mit Rußland 17,
9, 21, 22, 24—26, 135, 136, 138.
— 1778 mit Sachsen U.Mecklenburg 60.
Rußlands 1788 mit Dänemark, Polen
ad Schweden 242.
Projekt,Frankreichsl78l mit Holland
40, 147-
— , Österreichs 1786 mit Preußen 145.
— , — 1790 mit England 247.
— , Polens 1790 mit Preußen 243,
45, 246.
— , Preußens 1779 u. 1789 mit Rußland
>. der Pforte 136, 242, 243, 245, 246.
Bündnis-Projekt, Rußlands 1789 mit
Österreich, Frankreich und Spanien 177.
— — , — 1790 mit Polen 243.
Bürglitz, Böhm., NNW. Königgrätz 263
Bürgstein, NO. Böhm.-Leipa 93.
Bukarest, Rumänien 172, 178, 219, 326.
Bukowina 15, 44, 45, 138, 171, 172,
174. 203.
Bulgakow, Jakowlwanowitsch, 1778 russ.
Gesandter bei der Pforte 146.
Bunzlau, s. Alt- und Jung-.
Burgau, Markgrafsch. NNW. Augsbg. 53.
Burkersdorf, Böhmen, SW. Trautenau
98, 99.
Buschmühle bei Neustadt, Preuß.-Schles.
126.
Buzeu, am gleichnamigen Fluß, Rum.SW.
Galatz 195, 203, 313, 314, 317, 325,
327. 333-
Bydeskuti von Ipp, Sigmund Freiherr,
österr. Hauptmann 212, 33S.
jatawald, Rumänien, O. tirgu cucului
!04— 206, 208, 311, 328.
limanesci, Rumänien, NW. Focsani
92, 310.
mpulung, a. d. Moldova, Bukowina 196.
adiani, Hieronymus, österr. Major 305.
prara, österr. Inft.-Rgt. (aufgelöst
lt. 48) 299, 308, 343-
ramelli, österr. Kür.-Rgt. (Drag. Nr. 2)
97. 302.
rligi, Rumänien, SW. Focsani 203,
32-334.
ilan, Böhmen, SO. Kuttenberg 98.
ssano d' Adda, NO. Mailand 191.
rmnä, Böhmen, W. Trautenau 99.
me|i, Rumänien, SO. Orsova 162,
«7, 322,
am, Bayern, NO. Regensburg 266.
arlottenburg, W. Berlin 268.
asteler de Courcelles, Joh. Gabr.
farquis, österr. Major 315; GM. 191.
etm, Wojwodschaft am poln. Bug,
'out. Lublin 244.
emnitz, Königr. Sachsen 80.
erson, Rußland 151, 152, 190, 230.
lnm, Böhmen, NW. Königgrätz 264.
Kriege unter Kaiser Josef II.
Choiseul- Amboise Marquis von Stain-
ville, Etienne Francois Herzog von,
franz. Staatsmann 4, 32, 35.
Chotin, a. Dniestr, Bessarabien 24, 61,
149, 158, 171 — 176, 234, 260, 274.
Chotusitz, Böhmen, N. Caslau 66.
Christian August, Fürst von Anhalt-
Zerbst, Vater Katharina IL 3.
Christine, Erzherzogin, s. Maria — . .
Chrudim, Böhmen, O. Caslau 75,262, 263.
Chwalkowitz, Böhm., NO. Josefstadt
77. 78.
Clerfayt, österr. Inft.-Rgt. (Nr. 9) 236,237.
— de Croix, Karl Graf, österr. GM. 119,
125, 126, 129, 166, 264; FML. 297;
FZM. 182, 185, 187, 196 — 199, 202,
307, 308, 323, 324, 337.
Cobenzl, Ludwig Graf, österr. Gesandter in
Berlin 59, 74, 127; in Petersburg 137, 150.
— , Philipp Graf, Vertreter österr. 1779
in Teschen 127; kais. Kommissär 1789
in Belgien 239, 241.
Colloredo (Ant.), Österreich. Inft.-Rgt.
(Nr. 20) II.
— (Wenzel), österr. Inft.-Rgt. (Nr. 56)
191. 309. 315. 334-
23
354
Colloredo-Waldsee, Josef Maria Graf,
österr. FML. 76, 94, 99, 101 — 103, 107,
264; FZM. 187, 202, 336.
— — , Wenzel Josef Graf, Österreich. GM.
120, 264; FML. 200, 210, 307.
Coq, s. Le Coq.
Cosmesci, amPrutb, Rumänien 190, 318.
Cötoyeurs de secours, Einrosser und
Einspanniere in der franz. Armee des
16. Jahrhunderts 274.
Craiova, am Jiul (Schyl), Rumänien 217.
Crängu mieilor, an der Slivnicmündung,
S.Martinesci 204, 205, 207, 208, 329
bis 332.
Cserna, linksseitiger Nebenfluß derDonaa,
mündet bei Orsova 162, 187, 198, 322.
Csörgey, Paul von, österr. Unterlt. 341*
Czartoryski, russisch gesinnte Partei in
Polen 18—21.
— , Josef Klemens Fürst, poln. Gesandter
1790 in Berlin 244.
— , Michael Fürst 18.
Czech, österr. Oberleutnant 348.
Czernowitz, Bukowina 172, 176.
Czernytscheff, Peter Graf, russ. Staats-
mann 36.
Czettritz, GeorgFreih. v., preuß.GM.2t>8.
Czorsztyn, Starostei, Galizien 35—39, 4--
D'Alembert, Jean le Rond, franz.
Enzyklopädist 25, 66.
Dalmatien, venetian. Provinz 150, 182.
D'Alton, österr. Inf.-Rgt. (Nr. 26) 298,
308, 339. 341. 344.
— , Eduard Chev. (später Graf), österr.
Oberst 121 ; GM. 211, 297. 323. 337-
— , James Jak. Chev., österr. GM. 307.
— , Richard Graf, österr. FML. 79, 83, 98,
HO, 124, 161, 162, 264; FZM. und
Generalkommandant in den österr.
Niederlanden 232—234, 236—241.
Dalwig, Georg v., preuß. GM. 85, 98, 267.
* Dandini, Pompejus Graf, österr. Haupt-
mann 344.
Danzig 32, 44, 58, 61, 147, 242—244.
DarabanI, Bessarabien, SO. Chotin 173.
D' Arberg, österr. Drag.-Rgt. (Nr. 14,
236. 237.
— de Val engin, Nik. Gf., österr. GM.266.
Dauba, S. Böhm.-Leipa 97.
D au n (Wirich), österr. Inf.-Rgt. (Nr. 56) 8.
— , Leop. Jos. Gf., Fürst v. Thiano, österr.
FM., Biographie 8, 9; H. 12, 67, 133.134-
— , Wirich Graf, österr. FM. 8.
Dijbica, Galizien, O. Tarnöw 64.
Dechtow, Böhm., W. Königinhof 75, 98.
Dedinje-(Dedina-)Berg, S. Belgrad 200.
Dekuc, s. Tekija.
» Delibascha, österr. Arnauten-Major 187.
De Ligne, österr. Inftr.-Rgt. (Xr. 30) 236.
— , Karl Jos. Fürst, Grand v. Span., österr.
FML. »9-93, 107. 265; FZM. 149,
I-J2, 155; 160 irrtümlich FML; 161,
173, 249, 250, 308.
De Ligne, Louis Lamoral Prinz, 249-
Dellisimonovich, Georg, österr. Unter- »
leut. 342.
Derfelden (von der Felden), Otto
Wilhelm, russ. General 188 — 190.
Derwisch Mehemed, s. Mehemed.
Deutsch-Banater, Österreich. Grenz-
Inf.-Rgt. 307.
Deutschmeister, Hoch- und, österr.
Inf.-Rgt. (Nr. 4) 183, 299, 306.
DeVaux, Thierry Freiherr von, Osten.
Ing.-Major 340, 344.
Devicz, Thaddäusv., österr. Unterleut 3I5- *
De Vins, österr. Inf.-Rgt. (Nr. 37) 298,
307, 321, 322, 324, 338, 342.
— , Jos. Freih. v., österr. GM. 89, 91, 9 J >
97. 103, 108, 265; FML. 155, 167, 168,
306; FZM. 181.
Die st, Brabant, NO. Brüssel 233, 237-
Dietfurt, Bayern, W. Regensburg 53-
Diez, Heinrich Friedrich von, preufl. Ge-
sandter bei der Pforte 148, 243, 245, 24"
Dippoldiswalde, Königreich Sachs***
S. Dresden 80, 88, 108, 269.
Dissidenten (Akath.), poln. 4, 19, 2 ''
Dittersbach, Böhm., NO. Starkstadt X-*
— , Böhmen, NO. Tetschen 92.
Dlaschkowitz, Böhm.,SW.LobosiU * 6; "
Dobrilugk, Preußen, SW. Kottbns M -
D o b r owi t z, Böhmen, SO. Jungbunzlau 365-
Dobschitz, Böhmen, S. Turnau 364"
355
", Friedrich Graf, österr. GM. 70.
ika, Ungarn, NO.Werschetz 165.
5, Böhmen, NW. Königgrätz 263.
Königreich Sachsen, SO. Dresden
Jöhroen, NO. Josefstadt 76.
itl, Mähren, NO. Olmütz 62, 120.
Lrstentümer 28. 39— 41,45,219.
auf, Bayern, O. Regensburg' 53.
:hen, Österr.-Schlesien, WSW.
u 112.
Böhmen, S. Leitmeritz'107.
obidenl, Kloster in Focsani
3» 316.
a, Ung., OSO. Temesvdr 165.
Drausendorf, Böhm., SW.Reichenbg. 102.
Drechsel, Josef Freiherr von, österr.
FML. 125, 264.
Dresden 65, 66, 74, 79, 80, 82, 83, 88
bis 90, 94, 109, 123, 247, 260, 269, 273.
Dreinik, Kroatien, S. Karlstadt 159, 182.
Drum, SW. Böhm.-Leipa 106. 117.
Dubica, a. d. Una, Kroatien, SO. Agram
ISS. 159. 166—168, 177, 182, 340.
Du Hamel, Graf, kursächs. GM. 269.
Dunavica(Dunavatz), mündet W. Belgrad
in die Donau 210.
D'Ursel, Wilh. Duc, österr. GM. 299, 308. »
Dux, Böhmen, NO. Brüx 125.
Dvor, a. d. Una, Kroatien, NO. Novi 168.
E.
;Ekhardt), österr. Oberleut. 343.
ihmen, 63, 76, 88, 106, 124,
0, 262, 265.
:rg, Böhmen, W. Rumburg 92.
von Au ritz, Ernst Freih., österr.
ut. 342.
in, Mart. Ludw.v.,preuü.GM.268.
rg, a.d. Mulde, preuÖ.Pr. Sachs. So.
1, Böhmen, NW. Brüx 124, 125.
öhm., NNO. Josefstadt 98.
rg, Böhmen, WNW. Brüx 125.
od, a.d. Iser, Böhm. 94, 101, 102.
idtl, Böhmen, NNO. Jiöin 264.
j Tor, Paß zw. Ung. u. Siebenbürg.,
KLardnsebes 165, 187.
«lichael, österr. Oberleut. 314.
teletz, Böhmen, NO. Prag 102.
Preußen, SO. Danzig 32, 44.
h, Kais. v. Rußl., 3, 4, 18. 63.
eth, österr. Kronprinz., Gemahlin
"ranz II. 161, 167, 218, 251.
oh.Mart.Graf, russ.Gen. 173, 174.
ip Freih. v., österr. Oberst 263.
lausen, Ludw. Freih. v., österr.
-I, 72, 75, 113— 115, n8, 119.
'3-
ion, 1788 aus den österr. Nieder-
232—235.
e, preuß. 1788 in Ungarn 243.
,, 62.
erg, Österr.-Schles., W. Jägern-
o.
Eötvös de Vasäros-Nemeny, Karl
von, österr. Rittmeister 315, 318, 326.
Eperiessy, Jos. v., österr. Rittmeister 334. ,
Erbfolgefrage, bayr. 50. 51, 55, 128.
— , württembergische 50.
Erdödy, österr. Hus.-Rgt. (Nr. 9) 197,
215. 307. 315, 322-324, 344-
Erfurt, preuß. Prov. Sachs., SW. Leipzig
64, 249.
Erlach, Friedr. Aug. Freih. v., preuß.
GM. 78, 267.
Ermeland, Ost-Preuß., Landstrich u. Bis-
tum 32, 33 36, 37, 44.
Ertina, Böhmen, NW. Josefstadt 77,
100, 264.
Esseg, a. d. Drau, Ungarn 63, 153. 270.
Esterhdzy (Anton), österr. Inf.-Rgt.
(Nr. 34) 169, 196, 297, 308, 338, 342.
— (Nik.), österr. Inf.-Rgt. (Nr. 33) 197,297»
306, 307, 321, 323, 324, 339, 343.
— de Galantha, Anton Fürst, österr.
Hauptmann 338, 342,
— — , Ant. Graf, österr. GM. 98, 120, 264.
, Emerich Gf., österr. G. d. K. 61, 265.
— — , Paul Graf, österr. Kapitänleut. 342.
Eugen Franz, Prinz von Savoyen-Carignan,
Graf von Soissons, österr. FM. 134, 181,
201, 295.
Eugenische Linien, 1717 errichtete
Verschanzungen zur Zernierung Belgrads
200 — 202.
Eupen, Pierre Jean Simon van 234.
23*
356
Fabri, Michael von, österr. Oberst 172;
GM. 172—175, 221, 307.
Fabris, Domenico Santo Tomiotti de,
Conte di Cassano, österr. GM. 264;
FML. 117, 155, 156,165, 169— 171, 176;
FZM. 195.
Facset, a.d.Bega, Ungarn, NO. Lugos 305.
Falci, am Pruth, Rumänien 188.
Falkenhayn, Friedrich Gotthelf von,
preuß. GL. 99. 267.
Falkenstein, Bayern, NO. Regensbg. 266.
— , Grafschaft, bayr. Pfalz, NNO. Kaisers-
lautern 53, 257.
Fazekas, Michael, Österreich. Leutnant
195. 313. 3H. 319-
Fenyes, Ung., N. Mehadia 162, 163, 187.
Ferdinand Karl Erzherzog, Österreich.
Inf.-Rgt. (Nr. 2) 183, 199, 297. 306,
338. 342-
Feregaru, Wald, S. Mehadia 197.
Fersen, Hans Graf v., russ. General 190.
» Filo, Josef von. österr. GM. 315.
Finck, Friedr. Aug. von, preuß. GL. 12.
Finckenstein, Karl Wilh. Gf. Finck v.,
preutt. Minister 25, 58, 67.
Finnland, russ. Großfürstentum 148.
»Fischer von Ehrenbach, Wilhelm,
österr. Major 315, 318, Oberst 209.
Fiume 153.
Flandern (Ost- u. West-), österr.-belg.
Grafschaft 140, 142, 227, 234, 235, 23S.
% Fleischhak 1, Leopold, österr. Hptm. 338.
Flemming, Heinrich Ludwig v., preuß.
GM. 267.
Fleury, Andre Hercule de. Kardinal und
franz. Minister I.
Flotte, österreichische 154, 184.
— . russische 150.
— , türkische 25. 152. 158, 180.
Flottille, östirr. Donau- 153, 201.
344-
Focsani, a. d. Pulna, Rumün., NW. Galatz
170, 178, 180, 188—190, 102. 193 — 197,
202 — 204, 209, 21O, 210, 223, 309,
311—313, 310, 320, 325—327.
Fontainebleau. SO. Paris 142.
. Foul lo n. Ludwig Fruih. von. ö>terr. Oberst-
lcut. 315. 318.
Franche-Comt6 (ehemals PfaUgrafsch alt
Hochburgund), Ostfrankreich 49.
Frankenstein, Preuß.- Schlesien. NO.
Glatz 65, 66, 69, 70, 113, 267.
Frankfurt a. d. Oder 69, 80, 268, 269.
Franz, Herzog von Lothringen, s. Kaiser
Franz I.
— I., Kaiser 10, n, 13, 128, 190, 215.
— Josef Karl, Erzherzog (nachmals
Franz IL, Kaiser) 6, 161, 166, 167.
199, 201, 215, 218, 251.
— , Erzherzog (Modena d' Este), östem
Kür.-Rgt. (Drag. Nr. 2) 308.
— , österr. Kriegsbarke 21 1, 270.
Frauenstein, Kgr. Sachs., SO. Freiberg
88, 89.
Fregatte, österr. 211, 270.
Freiberg, Kgr. Sachs., SW. Dresden 67,
68, 80, 81, 88, 108, 186.
Fr ei bürg, Gebiet, NO. Basel 53.
Freiheit, Böhm.. O. Hohenelbe 98.
Freikorps, bewaffnete, in den österr.
Niederlanden 229, 231.
Freiwaldau, Österr. - Schlesien . S 1 ^.
Zuckmantel 119.
Freiwillige, walachische 169, 170. 2, 7-
Freudenthal, Österr.-Schles., V. Troppa»
114, 119, 120, 125.
Friede, 1648 westfälischer 128.
— , 1660 von Oliva 21.
— , 1699 von Karlowitz 220.
— , 17 18 von Passarowitz 138, 220. 24 ?•
— . '739 von Belgrad 138, 184, 220.
— , 1745 von Dresden 66.
— , 1748 von Aachen 5.
— . 1763 von Hubertsburg 2, 6, 26, 63, 18*
— , 1774 von Kutschuk-Kainardscbi, 45-
57, 137. HS-
— , 1770v.Teschen64.i26— 128, 136— 13* 1 -
— , 1785 von Fontainebleau 142.
Friedeberg, Öst.-Schles., SW. Weide»» 11
119.
Fried ck, Österr.-Schlesien, SW. Tescb«"
113, 120.
Friedland, Österr.-Schles., SW. FreudtO-
thal III, 266.
— , Prcuß.-Schles., SW. SchweidniU « lJ>
123. 124.
357
riedrich, Hzg. v. Mecklenb. -Schwerin 73 .
-. Kronprinz von Preußen, s. Friedrich
Wilhelm II.
— II., König von Preußen I —3, 5, 8,
11. 18-33, 35—43, 50. 54-71, 73
bis 79, 81—90, 92, 94—99, 107, I09
bis 115, 117, 118, 121. 124, 126 — 134,
137, 141, 142, 145, 260—262, 267.
— August, Prinz von Braunschweig-
Wolfenbüttel, preuß. GL. 67, 267.
— — II., Kurfürst von Sachsen, s.
August III.
III., Kurfürst von Sachsen 56, 57,
59, 65, 73, 127, 262.
— Christian. Kurfürst von Sachsen 20.
— Wilhelm, Prinz von Preußen, s.
Friedrich Wilhelm II.
I., König von Preußen 31.
Friedrich Wilhelm II., König von
Preußen 66, 68, 78, 99, 110, 113— 115,
136, 145, 222. 234. 242, 245—247, 267.
— — III., König von Preußen 68.
Friesland, s. Ostfriesland.
Frohse, a. d. Elbe, SSO. Magdeburg 268.
Froon von Kirchradt, Josef, österr. q
Oberstleu t. 316.
Fünfhunden, Böhmen, W. Saaz 106.
Fürstenberg, österr. Gren.-Baon. 308.
Fürstenbru ck, Böhra.,SO.Münchengrätz
265.
Fürstenbund, 1785 zwisch. Preuß., Sachs,
u. Hannover gegen Josef IL 140, 142.
Fürstenwalde, a. d. Spree, Preußen,
SO. Berlin 69, 79, 268. 269.
Fuhrwesen, österr. 271.
Furtiny, Franz. österr. Unterbeut. 339. ,
Gabel, NO. Böhm.-Leipa 68—70, 81, 82,
84, 88, 89, 91—93, 97. 107, 124, 265.
Gablooz, Böhmen, X. Jungbunzlau 102.
Galatz, Rumänien 151, 188, 189.
Galgenberg, bei Leitmeritz 89.
— . bei Trautenau HO.
Galitzin, Alex. Michail. Fürst, ruß. Gen.
=74.
— 1 Demetri Michailowitsch, Fürst, russ.
GL. und Gesandter in Wien 135.
Gamig, Kgr. Sachsen, bei Pirna 91.
Gi >rnisons-Inf. -Rgt., Nr. I österr.
(Inf. Nr. 5) i 94l 312, 313, 315, 318, 319.
G »stori, Böhmen, SO. Leitmeritz 89, 91,
97, 102.
Gaudi, von, kursächs. Oberst 269.
• Gavy, Michael de, österr. Kapitänleut.
3U, 316, 318.
Gaya, Mähren, SO. Brunn 120.
• Gaiiinelli, Anton, österr. GM. 264.
Gebirgsmiliz, bosn.-kroat., Kozaracer
und Prosaracer, österr. Grenz-Frei-
korps 182.
Geldern, österr.-belgisches Herzogtum am
Niederrhein (Generalstaaten) 19.
£emmingen, Signa. Freih. v., österr.
FML. 76, 266, 297; FZM. 163.
Gendarmerie, berittene, österr. in den
Niederlanden 237.
General-Gouvernement, in den österr.
Niederlanden 228, 229, 233.
— Gouverneur (Statthalter), der österr.
Niederlande 228, 239, 241.
— Inspektor der österr. Inf. 63.
Kommandant, in den österr. Nieder-
landen 228, 239.
— -Kriegskommissariat, österr. 12.
Seminarien, 1788 in den österr.
Niederlanden 226, 232. 239.
Generalsreglement, österr. 283.
Generalstaaten, niederländ. Landes-
vertretung 140, 235.
Gent, a. d. Scheide, Belg., 236 — 239, 249.
Georgenberg, bei Raudnitz,Böhmen 109.
Georgenthal, Böhmen, SW. Warns-
dorf9I, 92.
Georgien, türk. Prov. im oberen Karatal,
Transkaukasien 146.
Geringer, Josef (sen.), österr. Rittm. 315. .
Germani, Philipp, österr. Hauptmann 339. %
Gießhübel, s. Berggiefihübel.
— , a. d. Mettau, Böhmen, ONO. Neustadt
114, 121, 122.
Giurgevo, Rumänien 158, 317.
Glatz, Grafschaft 5, 118, 121— 123, 261.
— , a. d. Neiße, Preuß.-Schlesien 63, 69.
76, 85, 104, 121— 125, 224.
Glo gau, Preuß.-Schlesien, N. Liegnitz 67
358
Göding, a. d. Maren, Mähreu 120.
Görlitz, Preuß.-Schles., O.Bautzen 67. 124.
Görtz. Johann Eustach Graf 56.
Götze, Karl Ludw. v., preuß. Oberstleut.
242. 245-
Goldacker, von, kursächs. GM. 269.
Golesci, Rumänien, SW.Focfani 202,332.
Gommern, Kgr. Sachsen. XW. Pirna 91.
Gorbitz, Kgr. Sachsen, W. Dresdeu 269.
Gotha, Herzogtum 62.
Graber, SW. Böhm.-Leipa 106.
Grabschütz, Böhmen, X. Josefstadt 263.
Gradisci, Rumänien, SW. Galatz 325.
Gradiska, Alt-, a. d. Save, Slavonien
63. »53. 156, 182, 183, 186, 270.
Gradiskaner, österr. Grenz-Inf.-Rgt. 183.
Gradlitz, Böhmen, NXW. Josefstadt 263.
Grätz, Österr.-Schles.,S.Troppau III, 113,
114, 120.
Graeven, österr. Hus.-Rgt. (Xr. 4) 183,
200, 302, 303, 305, 306, 314.
. — , Martin Freih. von, österr. FML. 81, 83,
102, 107, 108, 265.
» Graffen, Johann Anton Freiherr von,
österr. Oberstleutnant 327, 329, 330.
Grenadier-Bataillone, österr. 76, 90,
125, 200, 205, 215, 302, 304, 308, 331,
33». 339, 341. 342.
— -Brigaden, österr. 119, 125,302,308.
Grenz - Husaren-Regimenter, österr.
61, 63, 97, 169, 261, 270.
Infanterie- Regimenter, österr. 61.
162, 169, 170, 182, 183, 261, 270.
— -Kommission, s. Barköczy.
— -Regulierung, in Flandern 142.
— -Scharfschützen, s. Scharlschützen.
Grenze, Militär-, in Siebenbürgen.
13, 257. 258, 345-
Grisoni, Ant. Graf, österr. GM. 120. 263. .
Grocka, a. d. Donau. Serbien, SO. Belgrad
211, 272, 288, 294.
Großenhain, Königreich Sachsen, NNO.
Meißen 80.
Großkotta, Kgr. Sachs., W. Königsttin
107.
Großrosenburg, a. d. Saale, prenö.
Provinz Sachsen, OXO. Kalbe 268.
Großsalze, S. Magdeburg a. d. Elbe :68.
G rot tau, Böhmen, NW. Reichenbergi:*.
Grulich, Böhmen, S. Habelschirerdt
114, 124.
Gruna, Kgr. Sachsen, SO. Dresden ifa-
Gruppai, Nieder-, Böhmen, NW.
Münchengrätz 97. 107, 265.
—.Ober-, Böhm., NW. Münchengrätz 103.
Guasco. Karl Alexander Graf, österr. <
FZM. 265.
Güllich, Josef, österr. Oberleut. 343. •
Günzburg, a. d. Donau, Bayern 266.
Gura Domosica, Rumänien, SW. Aiud.
am Trotus 309.
Gustav III., König von Schweden 147-
Gy im es, Karpatenpaß, SO. Gyergyö-Sieai
Miklös 169, 176.
Gyulai (Franz), österr. Inf.-Rgt. (Xr. 5 1
169.
— (Samuel), österr. Inf.-Rgt. iXr. 3 1
183. 199, 297, 308, 339, 343.
— von Maros-X<5meth und Jfadask*-»
Albert Graf, österr. Hauptmann 33''-
— — , Samuel Graf, österr. FML. 81— $l&'"
91, 92, 120, 261, 264.
H.
C Haag, Nik. Freih. v„ österr. GM. 120. 265.
— , Xiederlande 234.
Habelschwerdt, Preuß.-Schles., S. Glatz
m, 121—123, l2 5-
Habendorf. Böhm.NW.Reichenbg. 102.
Haber, Böhmen. XW. Münchengrätz 265.
Habf ina, Böhmen. WSW. Josefstadt 264.
Habrowan. Böhmen, SSW. Aussig 117.
Habstein, SSO. Böhm.-Leipa 117.
Hacke, Lewin Friedrich von. preuß.
GM. 268.
Hadersdorf, Xiederösterr., W.Wien 64-
H a d i k v. F u t a k, Andreas Graf, Osten. FM-
77, 79. 93. "6, 124, 125, 1S1. i84=
Biographie 185— 186; 212. 224, - 1 ' 1 '
2<>3, 307-
— , Andreas Graf, österr. Rittm. 34°- "
— , Karl Jos. Graf, österr. Oberstleut 3*°
Hadschi Soitar, Pascha 204.
Häring, Ferdinand Freiherr von, 5»W I,J
Major 323.
Hahnbaura, Jotef, Osten. Unter!«*- 1 1 -" •
359
»ch, Böhmen, NW. Alt-Georgs-
90, 91.
Jtadt, Preußen, SW. Magde-
'5. 67:
s. Pokutien.
1. d. Saale, preuß. Prov. Sachsen
, 260, 268.
s. Du Hamel.
'er, Kurfürstentum 136.
g-Glatz und im Machlande,
Johann Graf zu, österr. Leut. 340.
h, Wenzel von, österr. Oberst 160.
court, Josef Graf, österr. GM.
02. 308.
a, österr. Kürassier -Rgt. (Drag.
297, 307. 344-
inand Graf, österr. GM. 298, 302 ;
220, 307.
z Graf, österr. FML. 125, 265.
a, in der Dobrudscha 190.
, Mährisch-, NO. Sternberg 113.
nüller, Sim., österr. Rittm. 315.
Pascha, Großwesir 325, 327 bis
32. 333-
:, Belg., NW. Maastricht 235.
g e r, Franz Freih. v.,österr. GM. 265.
g, Ung.,SSW.Broos 164, 171, 196,
Id, Karl Friedr Ant. Graf, österr.
er 250.
aann, Karl, österr. Fähnrich 342.
irf, Königreich Sachsen, SW.
88.
Karl von, österr. Major 340.
Königr. Sachsen, SW. Zittau 82.
Neu-, Preuß.-Schles.,WSW.Glatz
putsch, Mähren, SW. Troppau
114, 119, 120, 261, 266.
:h, Prinz v. Preuß. 27, 28, 36,
,58 — 60; Biographie 66— 68; 76,
4, 87—94, 96—98, 101— 103, 105
0, 118, 123. 129. 130, 132, 133,
!68. 269.
dorf, Kgr. Sachs., S. Berggieß-
108.
r, Franz, österr. Unterleut. 314.
gau, österr. -belgische Grafschaft
»33, 238.
Hennersdorf, Groß-, Österr .-Schles.,
O. Zuckmantel 126.
Herberstein, Wenz. Graf, österr. GM. 265. c
Herbert-Rathkeal, Johann Freih. von, />.
österr. Oberstleut. 178. 179.
— — , Peter Philipp Freih. v., österr. Ge- a
sandter bei der Pforte 146, 154.
Hörenthals, Belg., SW. Tumhout 237.
Hefmanitz, Böhmen, N. Josefstadt 78.
Hermannseifen, Böhm., 0. Hohenelbe 99.
Hermannstadt, Österr.-Schles., S. Zuck-
mantel III.
— , Siebenbürgen 195, 196, 347.
Hermsdorf, Hinter-, Böhm., NW.Gabel
92.
Herrlitz, Groß-, Österr.-Schlesien. SW.
Troppau 113.
Herrnskretschen, Böhmen, N. Tctschen
124.
Hertzberg, Ewald Friedr. Graf, preuß.
Minister 58, 67, 74, 147, 148, 177,
242—247.
Herzogswald, Mähren, NO. Sternberg
113. 266.
Herzogtümer, schlesische, s. Jägern-
dorf, Brieg, Liegnitz, Wohlau.
Hessen - Philippsthal • Barchfeld,
Adolf Landgf. v., preuß. GM. 122, 267.
— -Rheinfels, Karl Erbprinz von, £
österr. GM. 264.
Hirschberg, SO. Böhm.-Leipa 92, 97,
102, 103, 105, 106.
— , am Bober, Preuß.-Schlesien 110.
Hirs ch f el d, Kgr. Sachsen. W. Dresden 61 .
Hlinai, Böhm., SW. Aussig 97, 101, 102.
Hochkirch, Kgr. Sachsen, O. Bautzen
12. 62. 66, 224.
Hochpetsch, Böhmen, SO. Brüx 125.
Höxter, a. d. Weser, Preußen, N. Kassel
64, 249.
Hof, Mähren, NO. Sternberg 120.
Hoffmeister. Josef, österr. Hauptm. 339. »
Hofkammer, österr. 6.
Hofkriegsrat 5, 6, 8, 9. 12, 186, 191.
— , in commissariaticis 12.
Hohenbruck, s. Schwäger.
— , a. d. Elbe, Böhm., O. Königgrätz 85, 263.
Hohenelbe, Böhmen, 77, 98 — 100, 103,
124, 131, 133, 260.
360
6'Hohenfeld,OttoPhil.GI.,österr.GM.265.
q Hohenlohe-Kirchberg, Friedr. Wilh.
Fürst, österr. GM. 129, 263; FML 195,
203, 299, 317, 347, 348 ; FZM. 216—219.
Hohenmauth, Böhmen 72.
Hohenstein, Kgr. Sachsen, O. Pirna 269.
. Hohenzollem- Hechingen, Friedrich
Ant. Graf zu, österr. GM. 120, 263.
Hohlen, SSW. Böhm.-Leipa 82, 117.
Hohnstein, Kgr. Sachsen, O. Pirna 90.
Holland, s. Niederlande.
Holstein, Herzogtum 116.
— -Gottorp, s. Peter HI. u. Gustav III.
. Holtmann, Philipp, österr. Oberst 315.
Homburg, österr. Grenad.-Bat. 308, 341.
Hoogstraeten, Belgien, NW. Turnbout
236, 237.
Hordt, Ludwig Graf, preuß. GL. 102, 268.
— , preuß. Freiregiment 269.
Hofenowes, Böhmen, NNW. König -
grätz 77, 263.
Hoficka, Böhmen, NO. Josefstadt 78.
Hofitz, Böhm., NW. Königgrätz 64. 77.
Horvath von Szent-György, Anton. x
österr. Oberleut. 342.
— -Petrichevich v. Szeplak. Kasimir.
österr. Oberst 170, 209, 314, 327. GM. 209
Hotze, Friedr. Chev. de, österr. FML. 191.C
Hotzenplotz, österr.- Schles., N. Jägern-
dorf III, 112, 114, 119.
Hoyerswerda, Preuß. - Schlesien, SW.
Spremberg 79.
Hrabin, Österr.-Schles., SO. Troppau IM.
Hubertsburg, bei Leipzig 2, 6, 26, 65.
Hühnerwasser, Böhmen, N.Jungbunzlau
83, 92, 102, 103, 106.
Hultschin, Preuß.-Scblesien, SW. Oder-
berg 69.
Humbracht, Friedr. v., österr. Obstlt 264. (
Hast, Rumänien, SO. Jassy 188.
Hütten, Philipp Ferdinand Freiherr »• 7
österr. GM. 307, 323.
I.
Ibrahim Nazir. Pascha 170, 172, 174.
Igumenwald, am rechten Putna-Ufer,
Rumänien, NW. Zorescl 192—194.
Ilova, rechtsseit. Nebenfluß der Temes,
mündet unterhalb Slatina 301, 303.
. Inczedy, Freih. von, österr. Oberleut. 348.
Iugermanland, russischeProvinz zwischen
Ladoga- und Peipus-See 148.
Innviertel 50, 95, 96, 128, 262.
Insurrektion, in Ungarn und Sieben-
bürgen 95, 257.
Isabella Maria, Gemahlin Josef IL 49-
Ismail, am KUija-Arme 151, 179, 19°-
Itzenplitz, preuß. Inf.-Rgt. 66.
Ixe lies, Belgien, SO. Brüssel 240.
J.
Jaberlich, Böhmen, S. Reichenberg 82.
J a b 1 u n k a, Beskidenpaß, SO. Teschen 1 1 1.
Jabuka, Ung., NW. Päncsova 166, 294.
J acobi- Klo es t, J. K. Freih. von, preuß.
Gesandter 1788 in Wien 243.
J acijuemin, österr.Kür. Rgt.i Drag.Xr.6)
297. 302, 308.
— , Heinr. Freih. v., österr. G. d. K. 72,
75, 119, 263; irrtüml. FML. 100 u. 1 10.
Jacub, Aga 188.
Jacubeni, Rumänien, N. Jassy 174.
Jäger, österr. 191, 192, 237, 264, 302,
307, 308, 332, 341, 342, 344.
Jägerndorf, Fürstentum 59, 118, 148.
-, a. d. Oppa, Österr.-Schlesien 84, II I,
113— 115, 119, 121, 266.
Jakubschowitz, Schles., S. Troppau H3-
Janitscharen, Kerntruppe des türk. Fuß-
volkes 157, 158, 174, 193, 194. x 97-
198, 205—207, 272-277, 279, 180, 3*3-
288, 291—293, 296, 305, 311—313- 3-'
bis 323. 329. 331-
— -Schule 157, 158.
Janitschari- Agassi, Oberster Komman-
dant der Janitscharen 157, 329.
J aromär, Böhm., N. Josefstadt "jo—'i"
75—79. 83, 98, 110, 261—264.
Jasena, Böhmen, SO. Josefstadt 86.
Jassy, Rum. 151, 170, 173— 175, 188, W3-
Jaucourt, Frau von, 66.
Jauernig, Öst.-Schles., NW. Weiden»«
121.
36 1
iterinoslaw, Gonv. am Asowschen
:ere 150, 151, 160.
iletiu, Bergrücken, S. Mebadia 197.
kale, Krim 45.
iey, von, österr. Oberstleut. 266.
schitz, Böhm., SW. Leitmeritz 107.
tz, Groß-, Böhm., NW.Königgrätz 77.
hken, Berg, Böhm., SW. Reichen-
rg »7-
a, Böhmen, NW. Königgrätz 70 — 72,
-77, 83, 110, 119, 129, 133, 134,
1, 264, 265.
HD, Herzog von Bayern- München 52.
mnesthal, Österr.-Schles., O. Zuck-
ntel 126.
innisberg, Preuß. - Schlesien, SO.
belschwerdt 125.
tsdorf, Böhmen, NW. Brüx 124, 125.
iis, Alexander Freiherr von, österr. GM.
», 317. 330.
Josef II., Kaiser 8—13, 23—26, 29, 30,
42-44, 49-53, 55, 56, 60, 61, 64,
68, 70-77, 81—84, 87, 88, 90, 94, 95,
99—101, 104, I07> 109, HO, 116 — 118,
124, 126, 127, 130, 133—142, 145 bis
150, 152, 153, 155, 159, 161— 167,
172-177, 159—189, 195. 196, 198.
199, 203, 209, 210, 212, 215, 216, 218
bis 220, 222, 224—234, 236, 237, 239,
242, 245, 246, 248—251, 263, 266,
297, 301.
Josefa Marie, Tochter Karl VII. 49.
JovanoviC, Dimitri, österr. Arnauten- i
kapitän 327.
,,Joyeuse EntreV, belg. Verfassungs-
urkunde 228, 233.
Jülich, Herzogtum, am Nieder-Rhein 51.
Jungbunzlau, a. d. Iser, Böhm. 72, 75,
82, 92—94, 102, 108, 117, 132, 261, 265.
Jussuf, Pascha 322.
K.
den, a. d. Eger, Böhm., NW. Saaz 106.
ardei, Rußland, Kaukasus 28, 39.
ul, linksseitiger Nebenfluß des Pruth
südl. Bessarabien 151.
»er (Josef II.), österr. Hus.-Rgt. (Nr. 1)
8 > 195, 205, 309, 312-315, 318, 319,
6 -328, 334.
-. österr. Inf.-Rgt. (Nr. I) 191, 199,
8 , 309, 3", 314, 315. 318, 325—328,
°. 334, 338, 342-
be, a. d. Saale, S. Magdeburg 69, 268.
ckreuth, Friedrich Graf, preuß.
d. K. 245.
ckstein, Ludwig Karl von, preuß.
K. 268.
isch, a. d. Prosna, poln. Palatinat 147.
tenhof, Böhm., WSW. Trautenau 1 10.
tschmidt von Eisenburg, Fer-
land Freiherr, österr. GM. 120.
J enski, Michael Fedorowitsch, russ.
«eral 188, 189.
>enz, Preuß. Schlesien, NO. Glatz 114.
»nitz, Böhm.-, ONO. Tetschen 93.
'Haan Pascha (Groß -Admiral des
manischen Reiches) 158, 190.
P n - K u 1 i, besoldete osmanische
sppen 157.
Karabiniers, russische 328-331.
Karaiczay, öst. Chev.-Rgt. (Ul. Nr.7) 209.
— deValeseaca, Andreas Freih., österr. o
Oberst 188, 191, 193, 194, 202, 203,
309—312,315—317; GM. 205, 206, 209,
325—33I-
Kara Mustapha, Pascha 217, 345, 347.
Kar ansehe s, a. d. Temes, Ung. 163,165,
187, 196, 197, 284, 301, 303—305,
307-
Karas, linksseit. Nebenfluß der Donau,
mündet unterhalb Weißkirchen 163.
Karelien, russ.Prov. im NO. Finnland 148.
Karl, Herzog von Kurland 18, 20.
— II., Herzog von Zweibrücken-Birken-
feld 54, 56, 59, 73, 127, 128, 141, 142
— VI., Kaiser 8.
— VH., Kaiser 49, 60.
— XII., König von Schweden 21.
— Albert, Kurfürst v. Bayern, s. KarlVII.
— Alexander, Herzog von Lothringen,
österr. FM., s. Lothringen.
— Peter Ulrich, Herzog von Holstein -
Gottorp, s. Peter III.
— Theodor, Kurfürst von der Pfalz, 1777
Kurfürst von Bayern 51—54, 57, 60, 73.
128, 141.
362
Karl Wilhelm Ferdinand, Erbprinz von
Braunschweig -Wolfenbüttel, preuü. G.
d. I. 66, (67 irrtümlich G. d. K.) 77,
78, 98, 99, 110, 112— 115 (121 irrtüm-
lich GL.), 129, 267; Herzog u. GFM. 245.
Karlopago, am Quarnero, Kroatien, 153.
Karlovitz, Slav., SO. Peterwardein 220.
Karlsburg, von, kursächs. GM. 269.
Karlstadt, Kroatien 153, 182, 258, 270.
Karl Städter, osterr.Grenz-Hus.-Rgt.261.
— , (Liccaner), Österreich. Grenz-Inf.-Rgt.
62, 261, 306.
Karolyi, österr. Inf.-Rgt (Nr. 52) 183,
297, 308. 342.
Karpatengebirge 20, 36, 242.
Kar seh, S. Böhm.-Leipa 83.
Kaschow, Böhmen, N. JaromSF 75—79,
98, 100, 264.
Katharina II., Kaiserin von Rußland 2;
Biographie 3; 4—6, 17—21,25, 27—29,
36,44. 55. "7. Il8 > !28, T35 — 139, 141,
142, 146, 148, 150, 151, 154, 179, 188,
189, 209, 222, 246, 250, 251.
— Alexiewna, s. Katharina H.
Katharinaberg, Böhmen, X. Komotau
88, 89.
Katusitz, Böhmen, NW. Jungbunzlau 265.
Katzenberge, Preußisch-Schlesien, W.
Glogau 67.
Kaunitz, österr. Inf.-Rgt. (Nr. 20) 188,
191, 195, 309, 311— 313, 316, 318, 319,
325. 327, 328, 331, 334.
— , Max Ulrich Graf, 5.
— -Rietberg, Franz Graf, österr. GM.
98, 264, 208.
— — , Wenzel Fürst, österr. Staatskanzler.
Biographie 5, 6; 10, 20, 21, 23, 24, 26.
29—31. 34, 35, 30. 41, 42, 44, 49-52,
54—56, 60, 74, 95. 127, 135, 137, 141,
145, 161, 230. 247, 248.
Kaunowa, Böhmen, SO. Saaz 106.
Kauschaw, s. Kodjabai.
Kavanagh, öst. Kür.-Rgt. (Drag. Nr. 4)
297, 302, 308, 344-
'- — , Moritz Graf, österr. GM. 297, 302, 308.
» Kavzin, öst. Unterleut. 310,313, 315, 318.
Kehl heim, am Ludwigskanal, Bayern 260.
Kcith, Jakob Graf, Lord von Altree.
preuü. FM. 62.
Keller, Job.. Georg Freih. v., preuß. (
267.
Kellermann, Nikolaus, österr. Pioi
Oberleut. 328.
Kempf, österr. Grenad.-Bataillon :
215, 297, 308, 342.
— , Josef Ferdinand Freiherr von, ös
Oberstleut. 328, 342.
Kenty, Josef, österr. Rittm. 312, 315,
Kepiro, Samuel, österr. Oberstleut r
Oberst 309—312, 315, 330.
Kert seh. Krim, Erwerbung durch Ruß]
Kesselsdorf, Königreich Sachsen,
Dresden 269.
Kettner, Karl, österr. Major 346.
Ketzelsdorf, Böhmen, N. Köoigi
85, 98, 99.
Ketzin, a. d. Havel, W. Berlin 268
Keule, Böhmen, S. Trautenau 100.
Kheul, Karl Freiherr von, österr.
298, 308.
Khevenhüller, österr. Inf.-Rgt (Xr
191, 309, 312, 315. 3l8, 319, 325-
Khuen de Belasi, Anton Graf, ös
GM. 306.
Kienmayer, Mich. Freih. v.. österr.>!
193, 3io, 313—316; Oberstleut.
209, 317; Oberst 209.
Kieslingswalde, Preuß.-Schlesien,
Habelschwerdt 121.
Kilija, a. d. Donau-Mündung 151.
Kinburn, a. d. Dniepr-Mündung 45.
152, 190.
Kindermann, von, österr. Unterteilt
Kinsky (Josef), österr. Chev.-Rgt (1
Nr. 10) 300, 306.
— von Wchinitz und Tettau, I
Graf, österr. GM. 121, 125, 263.
, Josef Graf, österr. FML. 56.
106, 124, 125, 265; G. d. K. 166.
200, 297. 298, 303, 304, 308.
-- — . Philipp Graf, österr. GM. 29 :
Kirchheira, Freih. von, österr. GM-
113, 114, 116.
Kischincw, Bessarabien 188, 190.
Kisfaludy, Franz, österr. Unterleut.
Kiss, Franz Freih. von, östeiT. GM.
Kl ädern, Böhmen, O, Königinbo
Kladovo. Serbien, SO. Orsova 162.
363
österr. Inf.-Rgt. (Nr. 14) 183, 343.
Im Freih. von, österr. Oberst 122 ;
3, 200, 202, 211, 212, 2l8, 306,
7, 33».
tephan, österr. Major 325.
[enning Alex, v., preuß. GL. 268.
a. d. Save, Slavonien, 159.
Donau-Enge, SW. Orsova 187.
Böhmen, W. Münchengrätz 265
;rab, Böhm., NNW. Bilin 117.
Sigm. Freih. v., öst. GM. 112, 266.
c, Serbien, SSW. Belgrad 200.
dorff, Alexander v., preußischer
', 268.
jsen, Dodo Hein. Freih. v., preuß.
fter in Wien 41.
;, preuß. Rheinprovinz 239.
österr. Drag.-Rgt., s. Sachsen-.
Josias, s. Sachsen-,
ü (Kauschaw), Hafen bei Cherson,
warzen Meer 151, 190.
, Nebenfluß des russ.Bug, Grenzfl.
Podolien u. Cherson 152.
1 Rhein, souveränes Erzstift 136.
Ungarn, S. Lugos 163, 175.
ätz, Böhm. 63, 68, 71—73,75.
82, 125, 131, 260 — 262, 264.
hof, Böhmen, N. Königgrätz
77» 78. 83, 85, 100, 110, 263.
ichwald, NNW. Königin-
83.
• rück , Königreich Sachsen,
:ifien 79.
hota, s. Krdlova Lhota.
ein, a. d. Elbe, Kgr. Sachsen 81.
Anhalt, SW. Dessau 69, 268, 269.
it, Böhmen, SO. Reichenberg 82.
, a. d. Ostsee, Pommern 189.
. d. Elbe, Böhmen 5, 8, 63, 64,
o, 260.
:s, Josef Graf, österr. GM. 308.
.t- Krakowsky, Karl Graf,
)berst 338.
■, geheimes, 1790 für galizische
jeuheiten 244.
treda, belg. Revolutions- 235,
1.
11, Böhmen, NW. Saaz 81, 88,
, 106.
Konföderation, der belg. Provinzen 329.
— , polnische 21, 22, 30, 34.
— , 1790 in der Wojwodschaft Chelm 244.
Kongreß, souveräner, der vereinigten
belgischen Staaten 240, 241.
Konrad swalde, Preußisch - Schlesien,
ONO. Habelschwerdt 121.
Konstantinopel 30, 39, 45, 72, 146,
148, 170, 178, 184, 242, 243, 245, 272, 276.
Konvention, 1664 zwischen Österr. und
Flandern 142.
— , 1741, 1747, 1771 und 1775 zwischen
österreichu. der Pforte 30, 31, 39, 45, 138.
— , 1757 zwischen Österreich, Frankreich
und Rußland 5.
— , 1778 zwischen Österreich und Bayern
52—55. 57. 59, 73, 128.
— , 1779 zwischen Österreich u. Preußen 128.
— , 1778 zwischen Preußen und Kur-
sachsen 59, 60, 65.
— , 1778 zwischen Preußen und Mecklen-
burg 59, 60.
— , 1778 zwisch. Preuß. u. Pfalz-Zweibr. 59.
— , 1779 zwischen Preußen u. Österr. 128.
Koramnik, Ungarn, N. Orsova 198, 322.
Kordon, österr. Grenz-, 1769 gegen
Polen 34, 36, 39.
— , 1778/79 gegen Preußen und Sachsen
108, 124, 125.
— , 1788 gegen die Türkei 153, 159, 162.
182, 322.
— , preuß. Grenz-, gegen Polen 36.
Kordonsystem, österr., 133, 223, 225.
Kornia, Ung., N. Mehadia 162, 294, 307.
Korsakow, Alexander, russ. General 191.
Kosakenpulks, irreguläre russ. Reiter-
Regimenter 173, 193, 204, 309—311,
328, 331-
Koschtitz, a. d. Elbe, bei Raudnitz 117.
Kosel, a. d. Oder, Preuß.-Schles. 113, 114.
Kosmanos, Böhmen, NO. Jungbunzlau
92—94, 97, 102, 106, 107, 265.
Kostely, a. d. Temes, Ungarn, NW.
Lugos 305.
Kostian, Anton, österr. Unterleut. 314.
Kosztoldnyi, Ladislaus Freih. von, österr.
Oberst 323.
Kotta, s. Großkotta.
Kottbus, a. d. Spree, Preußen 79.
3&4
Kottwitz, Böhmen, NX W. Königinhof 85.
t Kotzau.Friedr. Freih. v., österr.Hptm.342.
•Kotzy, Orest. v., österr. Oberstleut. 119.
Krakau, poln. Palatinat 43, 64; feste
Stadt 190.
Krakova-Vysoka, Ungarn, Höhe am
rechten Csernaufer bei Mehadia 323.
KrdlovaLhota,Böhm.,SO.Josefstadt86.
Kramolnd, Böhm., b. Nachod 76—78, 84.
' Krauß, von, österr. Oberst 265.
Kray de Krajova et Topolya, Paul
Freih. v., österr. Oberst 170, 345, 347 ;
FML. 191.
Kr Cin, Böhmen, O. Josefstadt 79.
Kreuzendorf, Öst.-Schles., X W. Troppau
III, 112.
Kreuzweg, Böhmen, NW. Brüx 124.
♦Kreyssern, Franz von, österr. Major 321.
Kriegsinsel, in der Save-Münd. zwisch.
Semlin u. Belgrad 201, 202, 212, 216.
Krim, russ. Provinz 19, 41, 45, 57, 138,
139, 146, 147, 151, 161, 190, 245, 246.
Krizar,Steph.,öst.Unterleut.3i3,3i5,3i8.
Krnsko, Böhm., S. Jungbunzlau 265.
Krockow, Anton von, preuß. GL. 267.
— , Döring Wilhelm Graf, preuß. GM. 267.
Kronstadt, a. d. Wilden Adler, Böhm.
121, 122.
Kronstadt, Kußland 150.
— , Siebenbürgen 196, 317.
Krupczyce, Gouv. Siedlec 190.
Kuban-Gebiet, N. Kaukasus 4;.
Kubin, Ung., SO. Pdncsova 162, 16},
166, 301.
Künigl, Herrn. Graf, österr. Lent J39- •
Küstenland, österr.- venetianisches 150.
Kufstein, Tirol 53, 95.
Kuhn, Georg Alexander von, österr. 1
GM., 263.
Kukus, Böhmen, NNW. Josefstadt. 83.
Kulmerland, Landstrich östlich der
Weichsel zwisch. Bromberg, Thorn o-
Marienwerder 44.
Kumodrai, Serbien, SSW. Belgrad 20a
KunStitz, Böhmen, NO. PardubiU 72.
Kun£titzer-Berg 261.
Kunewalde, Böhmen, NO. Gabel 93.
Kunnersdorf, Böhmen, SO. Reichen-
berg 264.
— , Preuß., N. Frankfurt 63, 189, 224, 268.
— , Spitz-, s. Spitzkunnersdorf.
Kurland, Herzogtum, 18 — 20, 23, 32.
Kurz, Johann von, österr. Leut. 341. /
Kutschuk - Kainardschi, Bulgarien.
SSO. Silistria 45, 57, 137, 145.
Kuttendorf, Böhmen, NO. Leitmeriti 106.
L.
Lacy, österr. Inf.-Rgt. (Nr. 22) 297, 302.
— , Franz Moritz Graf, österr. FM. 9 ;
Biographie II, 12; 13, 61, 63, 64, 76
bis 79, 93. "6, 133, 134, 155, 159,
161, 163, 164, 166, 213, 223, 224, 251,
264, 304.
• — -Bellingari.Wilh. Gf., öst.Oberlt. 343.
• Lajos, Joh. v., österr. Oberstlt. 315, 326.
Lanckoroii, bei Warschau 190.
Land es - De fensions- Divisionen,
österr., 1787 in der Militär-Grenze 270.
Landeihut, Pr.-Schles., WSW. Schweid-
nitz 63, 67, 98, HO, 113, 119, 224.
Landesverteidigungsmiliz, Tiroler-,
s. Aufgebote.
Landshut, a. d. Isar, Bayern 53, 95.
• Lang, Josef, österr. L'nterleut. 342.
Langenau, X. Böhm.-Leipa 03.
— . Böhm., O. Hohenelbe 98, 99. 109.
Langenbruck, Böhmen, S. Reichenberg
81, 102.
Langlois, österr. Inf.-Rgt. (Nr. 59) 169,
298, 307-
— , Peter von, österr. FML. 56, 2*4! '
FZM. 297, 298.
Langquaid, Bayern, S. Regensburg 53-
Larenodier von Kriegsfeld, Karl.
österr. Hauptmann 314.
Larga, Rumänien, NW. Jassy 172, l"*-
Larisch, Ernst von, österr. Hup*''
mann 342.
Latour, österr. Grenadier-Bataillon 299-
— , s. Baillet.
Lattermann (Franz), österr. Int-Rf 1,
(aufgelöst Nr. 45) 298, 302, 307, 3 08 -,
— , Christian Freih. v., österr. Major 3 * -
— , Franz Freih. v., österr. FML. 120, ^ e
Laub an, Preuß.-Schlesien, O. Görlit* 62.
3&5
ins Freih. von, österr. Oberst
340.
ger.Böhm. 89,97, 102, 108, 125.
ber- u. Nieder-, Markgraf-
58, 59, 62, 68, 70, 74, 82,
9, 117, 129, 132, 260, 261.
ser, Böhmen, O. Hohenelbe
CIO.
I, kaiserl. Schloß, S. Wien 182,
, Höhe zwischen der Belareka,
id. u. Mehadia, Ungarn 162,
Frankfurt a. d. Oder, 268.
arl von, kursächs. GM. 269.
Ludwig Konrad Graf, österr.
in Mannheim 54.
Wenzel von, preuß. GM. 267.
hm.-, NO. Leitmeritz 81, 93,
261.
Fähren, NO. Prerau 64, 120.
lönigr. Sachsen 5, 273.
., a. d. Elbe, Böhmen 69 — 71,
89—92, 94, 97, 98, 101— 103,
132, 260—262, 265.
hl, Böhmen, SO. Hohenmauth
[9, 261.
G-alizien 32, 230.
t, Christoph August von,
£. 122, 267.
Robert Freih.v., preuß. GL. 268.
z, Preußisch-Schlesien, NW.
4-
Josef, österr. GM. 347.
., Kaiser, 6, 141, 250, 251.
Jans Sigm. v., preuß. GM. 267.
einrieb Wilhelm von, preuß.
gr. Sachsen, SO. Dresden 269.
erg, Landgrafschaft in der
S3. 73-
Edler von Latischlowitz,
rr. Rittmeister 315, 318.
österr. Chev.-Rgt. (aufgelöst
4) 174, 188, 191, 194, 309,
315, 319, 325, 334-
""reih, von, österr. Oberst 86,
GM. 125. 330; FML. 309,
315-
Lewin, Preuß. -Schlesien, W. Glatz 76,
99, 122, 123.
Leyden, Holland 5.
Leyritz, österr. Grenadier-Bataillon 341
Liban, Böhmen, SW. Jiöin 77, 264.
Libeschitz, Böhmen, NO. Leitmeritz 106.
Liboch, Böhmen, N. Melnik 97, 103.
Librantitz, Böhmen, NO. Königgrätz
85, 263.
Li buh, Böhmen, NW. Jicra 264.
Libus, Böhmen, bei Raudnitz 117.
Licca, ehemalige Grafschaft am gleichnam.
Fluß, Kroatien, SO. Zeng 182. 186.
Liccaner, s. Karlstädter.
Lichtenberg, Kajetan Graf, österr. •
Oberst 338.
Lichtenwald, Böhmen, N. Zwickau 92.
Lichtenwalde, Preuß. - Schlesien, SW.
Habelschwerdt 121.
Liebau, Preuß.-Schlesien, S. Landeshut
110, 112, 123.
Li eben au, Böhmen, S. Reichenberg 81,
102, 261.
Liebenthal, Böhmen, SO. Trautenau 99.
Liebthal, Böhmen, S. Königinhof 264.
Liechtenstein, Karl Fürst, österr. #
G. d. K. 71, 81, 82, 89, 91, 92,
103—105, 124, 155, 167, 261, 265, 306.
Liefkenshoek, belg. Fort am linken
Scheideufer, NW. Antwerpen 236.
Liegnitz, Fürstentum 59.
— , Preuß.-Schlesien 12.
Lierre, Belgien, SO. Antwerpen 237.
Ligne, s. De Ligne.
Lilien, Friedr. Freih. v., österr. GM. 307. 1
— , Karl Freih. v., österr. GM. 199, 299,
301, 308-
Lillo, belg. Fort am rechten Scheideufer,
NW. Antwerpen 236.
Limburg, österr.-belgisches Herzogtum
a. d. Maas 53, 141, 227, 228, 238.
Lindau, am Bodensee, Bayern 191.
Linde von Linden, Christian Freih. v.. t
österr. Oberleut. 316, 318.
— — , Josef Freih. von, österr. Oberst c
209, 313, 3 l6 -
Linken, Friedr. Freih. v., österr. Oberst 340.
Lipnitz, Böhmen, WSW. Königinhof 79.
Lissa, Provinz Posen 67.
366
Litarsy, österr. Korporal 348.
Littau, Mähren, X. Proßnitz 64.
Li t tauen, poln. Großfürstentum 19, 246.
Lit titsch, Böhmen, XW. Josefstadt 264
Li vi and, poln. und russ. Provinzen 38, 61.
Lobkowitz, österr. Chev.-Rgt. (Ul. Xr. 8)
200, 298, 300, 302, 308.
— , Josef Maria Fürst, österr. Botschafter
in Petersburg 39, 40.
Lobositz, Böhm., W. Leitmeritz 81, 97,
101, 102, 106, 107, 265.
Loch au, pr.Prov. Sachs., b. Merseburg 67.
Lochenitz, Böhm., "W. Königgrätz 263.
Lockwitz, Kgr. Sachs., SO. Dresden 269.
Lodenitz, Mähren, X. Olmütz 113.
Lölhöffel von Löwensprung, Friedr.
Wilh., preuß. GL. 268.
Löwen, Brabant, O. Brüssel 233, 236.
Löwenberg, Preuß. -Schles., NW. Hirsch-
berg 62, 110.
Lohe, linksseit. Nebenfluß der Oder,
mündet unterhalb Breslau 267.
Lomnitz, Böhmen, N. Jiöin 264.
London 234, 247,
Lopusna, Bessarabien, O. Cosmesci 318.
Lorenzo, Jakob de, österr. Hauptm. 339.
Lossow, Daniel Friedr. v., preuß. GM. 267.
— , Mathias Ludw. v., preuß. GL. 268.
Lothringen, Herzogtum 25, 49.
— , Karl Alex. Herzog, österr. FM. und
Statthalter der Niederlande 5, 8.
Lottum. Friedr. Herrn. Graf Wylich
und. preuß. GM. 268.
Loudon, österr. Inf.-Rgt. (Nr. 29) 62,
199, 29«. 33». 343-
— . Ernst Gideon Freiherr von, österr.
FM. 12; Biographie 61— 64; 67. 70, 76.
79, 81—83, 88-94. 9<>, 97, IOO-IO9,
116, 128-130, 132. 133, 167, 168, 182
bis 184, 186, 197—199, 201—203, 211
bis 216, 219—222, 224, 248—250, 16;.
333. 340.
L o u k o w, a. d. Iser, Böhm. SW. Turnau36$.
Lovasz, Anton von, österr. Rittmeister ,
310, 313, 315, 318.
Lublau, am Poprad, Ungarn 42,
Lucchesini, Girolamo Marchese, prent
Gesandter in Warschau, 244, 245. 247.
Luccini, Graf, österr. Oberleut 341.
Luck, Kaspar von, preuß. GM. 267.
Luckau, Preußen, NW. Kottbus 80.
Ludwig I., König von Ungarn 201.
Ludwig XVI., König von Frankreich 128.
Ludwigsdörfel, Preuß.-Schles. W.Glati
122.
Lübben, a. d. Spree, Preußen (Lausitz) 80.
Lübeck, Karl von, österr. GM. 264.
Lückendorf, Kgr. Sachs., SW.ZitUu8:.
Lüttich, Kölnisches Bistum und Hoch-
stift, a. d. Maas, Belgien 239.
L ü t z o w, S i gm. Freih. v., österr. Oberst 308.
Lugos, Ung., O. Temesvar 165, 18:, 3°5-
Lukawetz, Böhmen, SW. Leitmeritz 106.
Lukawna, Böhmen, NO. Pardubiti V-
Lunca mändresci, Rumänien, XX^-
Focsani 180.
— roare, Rumänien, S. Roman 180.
Lupik, Ungarn, NO. Werschetz 163.
Luschitz, Böhmen, S. Bilin 108.
Luszinsky, Anton Freih. von, öste* 1
Oberleut. 314.
Lutz, österr. Hauptmann 339.
Luidorf, Böhm., SO. Reichenberg 81. 8-
Luxemburg, österr.-belg. Herzogtum 1
Festung 53, 64, 140, 141, 227, =34
236—238. 240, 241, 266.
Lynar, Rochus Friedrich Graf, dänisch«
Staatsmann 32, 33.
M.
M agyar Mehemed, Seraskier 347.
Mack von Leiberich, Karl Freiherr.
öst. Major 163. 164; Oberstleutnant 211,
212, 340: Oberst 212.
Macin, Rumänien, SO. Galatz4i, 196.325.
MacsimenT, Rumän., W. Galatz 188. 226.
Mährisch-Neustadt. s. Neustadt.
M a f f e r s d o r f, Böhm, SO. Reichenbg. 1 24.
Magdeburg, brandenburgisches Herzoj
tum 259, 269.
— , a. d. Elbe, Preußen 67, 69, 76, 25'
200, 262, 269.
Magnano, Italien, SW. Mailand I9 la
Mailand 53. 191.
Maillebois, Yves Comte de, franz. «'
140.
367
s k i, Jan Graf, poln. Reichstags-
244.
r on Robrenbach, Leopold,
hnrich 343.
err. Oberleut. 339.
z, Böhmen, SW. Müncben-
, am Rhein 52.
n Mincio, Italien 191.
, Rumänien, N. Focsani 310.
garn, NO. Kardnsebes 307.
tonie, Witwe des Kurfürsten
Christian von Sachsen (Tochter
) 56-
ristine, Erzhg., Statthalterin
■. Niederlande 228, 232, 251.
eresia, Kaiserin, Königin
10-13, 20,23, 24,30,34,35.
.0-52, 62, 63, 72, 73, 83, 94,
01, 126-128, 134-137, 224,
g, Königreich Sachsen, SSW.
81, 88—90, 108.
rg, poln. Palatinat, zwischen
und Nogat 44.
ranz de la, österr. Hauptm. 338.
, Rumänien, N. Focsani 192.
ienburgische Grafschaft 22, 67,
269.
:z, Böhmen, W. JiCin 264.
i, am Rimnic, SO. Focsani,
1 202—204, 206—209, 214,
325 - 327, 334-
Gustav von, preuß. GM, 268.
, Böhmen, NNW. König-
, niederländ. Limburg 142.
s. Macin.
szky, Emil von, österr. Major
328.
ni, Gospodar der Walachei
196, 309, 327-
änigr. Sachsen, SW. Pirna 12,
8, 91, 94.
in, Erzherzog, Koadjutor von
1 Münster, Hoch- u. Deutsch-
36.
in Josef, Kurfürst von Bayern,
.rl VII. 49, 50, 52, 53-
Mayer von Heldensfeld. Johann, österr. »
Oberleut. 200.
Mayerle, Graf, österr. Unterleut. 344. t
MeCefisch, Böhmen, NO. Brandeis 103.
Mecklenburg, Herzogtum 60, 128.
— - S trelitz, Georg Aug. v., öst.GM. 265.
Mehadia, Ungarn, N. Orsova 162, 163,
165, 170, 182, 187, 195, 197, 199, 216,
221, 222, 302, 307, 321-324, 337.
Mehemed Derwisch, Pascha 192, 197,
218, 309.
Mehemed Tahir, Pascha, 221, 321.
Meißen, a. d. Elbe, Kgr. Sachs. 80, 109.
Melas.Mich. Freih.v., österr. G.d.K. 191. O
Melnik, a. d. Elbe, Böhmen 64, 82, 90,
92. 102, 103, 105, 106, 130, 260.
Mengin, Josef de, österr. Oberstleut. 315.
Mercy d'Argenteau, Florimond Graf,
österr. Botschafter in St. Petersburg 6:
in Paris 35, 251.
Mersch, Jean Andre 1 van der, österr. «
Obstlt. 122; pens. Oberst u. Kommandant
der belg. Patriotenarmee 235 — 239, 241.
Mertendorf, Böhm., SO. Tetschen 108,
117.
Merzdorf, Böhm., SW. Reichenberg 94,
96, 102.
Merzich, Karl, österr. Hauptmann 323. ,
M&szäros de Szoboszlö, Joh. Freih..
öst. Oberst 194, 312, 314, 317: GM. 326.
Mettaü, linksseitiger Nebenfluß der Elbe,
mündet bei Josefstadt 85.
Micheln, pr. Prov. Sachs., S W.Aken 268.
Mihaljeviö, österr.-serbisches Freikorps
154, 166, 211, 216, 270, 344.
Milcov, rechtsseit. Nebenfluß des Sereth,
mündet SO. Focsani 192, 194, 202 bis
204, 209, 313, 317, 325, 327, 332.
Miletin, Böhm., NW. Königgrätz 83, 263.
Militär-Grenze, s. Grenze.
— -Ehrendenkmünzen, nach der
Schlacht bei Focsani 25. Juli 1789
vom Kaiser Josef II. gestiftet 209.
Miltitz, Theod. v., österr, FML. 263. ,
Mindelheim, Bayern, Grafschaft, zwischen
liier und Lech 51 — 53, 56.
Min eure, österr. 344.
Mistek, S. Mähr.-Ostrau 120.
Mitau (Jelgawal, Kurland 19.
368
Mitrowitz, Slavonien, W. Semlin 166,
186, 199.
Mittelsaida, Königr. Sachsen, S. Frei-
berg 88, 124, 125.
Mi tt el walde, Preuß.-Schlesien. S. Habel-
schwerdt III, 121.
£, Mittrowsky, österr. Inf.-Rgt. (Nr. 40)
191, 207, 309, 315, 330, 334.
— , Josef Freib. von, österr. GM. 113, 114,
120, 266; FML. 155, 182, 186.
Mladfijow, Böhmen, O. Jicin 263.
Mladetzko, Österr. -Schlesien, WSW.
Troppau 112.
Mode na, österr. Chev.-Rgt. (aufgelöst
Drag. Kr. 5) 298, 300, 308.
— d'Este, Erzherzog Franz, österr. Kür.-
Rgt. s. Franz.
Modlan, Böhmen, W.Aussig a. d.Elbe 265.
Möllendorff, Wichard von, preuß. GL.
79, 80, 88, 90, 91, 93, 94, 97, 101,
103—106, 108, 109, 123 — 125, 12$,
245, 268, 269.
Möünig, Österr.- Schlesien, W. Jägern-
dorf 126.
Moghila, Wellenland zwisch. Rimnic u.
Rimna, S. Focsani 204, 205, 207.
Mogilew, am Dniestr, Podolien 135,
136. 173-
Mohra, rechtsseit. Nebenfluß der Oppa,
mündet bei Troppau 71, 1 11— 114,
120, 266.
Mohren, Böhmen, NO. Arnau 97, 99, 110.
Mokrilug-(Mokroluäka-)Bach, Serbien,
mündet SW. Belgrad in dieSave 200, 202.
Mnkronowski, polnischer General 36.
Moldau, Fürstentum 24, 27, 28, 34, 38,
39, 4L 44. 45- 61, "6, 147, 149, 151,
152, 155, 161, 169-174, 177, 180,181,
245. 309, 317-
Moldauer, unbesoldete türk. Hilfstruppen
158, 278.
Moldova, a. d. Donau, SO. Ung.-WeiB-
kirchen 162 — 165, 3°7-
Mollis, Kanton Glarus, O. Näfels 101.
Mons, Belgien, SW. Brüssel 236.
Montenegro, Fürstentum 154, 156.
Morava, rechtsseit Nebenfluß der Domo,
mündet bei Semendria 211, 216.
Morvitz, Florian, österr. Hanptm. 314. 1
Moskau 3, 136, 189.
Mscheno, Böhmen, NO. Melnik 72, :6j.
Müglitz, linksseitiger Nebenfluß der Elbe.
mündet unterhalb Pirna 108.
Müller, österr. Unterleut. 315.
Müllrose, Preußen, SW. Frankfurt a i
Oder 268.
München, Bayern 141.
Münchengrätz, a. d. Iser, Böhme«.
75. 76, 83, 93. 94, 96, 97, IM, 102-
104, 107, 108, 265.
München-Nienburg, a.d. Saale, Herzog-
tum Anhalt 268.
Münster, Bistum in Westfalen 136.
Münsterberg, Preußisch-Schlesien, SO-
Glatz 66, 69, 112, 367.
Mukow, Böhmen, SO. Bilin 117.
Muota, Kanton Schwyz, mündet he'
Brunnen in den Vierwaldstädtersee I9 1,
Murad I., Sultan 157.
Murray, österr. Inft-Rgt. (anfgel«* 1
>>'r. 55) 2 36.
— de Melgum, Josef Graf, österr. FZ^
und Generalkommandant in den Xied* r "
landen 228. Statthalter 230—232.
N.
Nach od. Böhmen, NO. Königgrätz 70,
78, 82—85, 9» 121, 122, 124, 261.
Xüdasdy, österr. Inf.-Rgt. (Xr. 39) 183,
207. 302, 305, 343. 344.
a — . Thomas Graf, österr. GM. 297.
Näfels, Schweiz, X. Glarus 191.
• Xagyvou Felsö-Eö r. Franz. österr. Mjr.
21?, 31H.
Namur, öst.-belg. Grafschaft, am Einfluß
der Sambrc in die Maas 141, 227, 236.
Namur, Stadt, SO. Brüssel 233, 236. 53 N
240, 241.
Xassau, österr. Kür.-Rgt. (Drag. Sr. 5'
290. 308, 344.
— -Siegen, Karl Heinr. Prinz von. ru*»-
Vizcadmiral 190.
— -Usingen, Prinz von. preuß. GL. **>*'
Naumburg, a. d. Saale, Preußen 2&°-
Xazir Pascha, s. Ibrahim.
Xedelischt, Böhm., XXW. Königgr. * 6 *-
369
eiße, Preuß.-Schlesien 24, 50, 54, 64,
68, 69, 76, 84, 112— 114, 119, 267.
ellenburg, Landgrafschaft, NO. Schaff-
haasen 53.
emcitz, Böhm., NNO. Pardubitz 72, 264.
emes, Georg Gf., österr. Oberstleut. 174.
emeth, Georg von, ästen. Rittm. 314.
tmirow, Goav. Grodno, NW. Bratslaw
190.
esslinger vonu. zu Schelgengraben,
Wenzel, österr. Major 339.
etze- Distrikt, Landstrich zwischen
Weichsel, Netze u. Pomarellen 44.
euburg (Pfalz-), Fürstentum, a. d.
Donau, Bayern 51.
'eugebauer, österr. Inf.-Rgt. (aufgelöst
Xr. 46) 183, 299, 343.
-. Franz Freih. von, österr. GM. 120, 264;
FML. 299, 308.
veamarkt, Starostei, Galiz. 35 — 39, 42.
teunbnrg, Bayern, NO. Regensburg 53.
Seurode, Preuß.-Schles., NW. Glatz HO.
S'euschlofi, Böhm., S. Arnau75, 98, 100.
— . S. Böhm.-Leipa 91, 92, 94, 96, 101 bis
103, 105, 106.
Neustadt, a. d. Mettau, Böhmen, O. Josef-
stadt 79, 85, 261.
-, Königr. Sachsen, OSO. Dresden 80, 81.
-. Preuß.-Schlesien, SO. Neiße I II, 113,
114, 119, 125, 126.
—1 Mährisch-, NW. Olmütz 26, 27, 31,
42, 50, 54, 64, "o.
Neutitschein, Mähren, O. Olmütz 120.
Neutralität, 1778 Bayerns 60.
~r 1778 Frankreichs 59.
— i 1790 Sachsens 247.
^«najchow, Böhm., W. Josefstadt 264.
Nicoletti, öst. Gren.-Bat. 215, 308, 342.
— , Franz, österr. Oberstleut. 339. 1
Niederlande, österr. (span.) 140—142.
146, 227, 228, 230, 231, 233, 234, 237,
241, 243, 245, 248—250, 257, 266.
Niederlande (Holland), Republik der
vereinigten 136, 138,140—142,227, 236.
Niemes, O. Böhm.-Leipa 76, 79, 80 bis
83, 91, 92, 94, 96—98. 101, 102, 106,
107, 117, 132, 261, 265.
Nikolajew, Rußland, NW. Cberson 151.
Nimburg, a. d. Elbe, Böhmen 94, 102,
104, 260.
Nimptsch, Ferdinand Graf, österr. Major •
3", 315-
— , a. d. Gr. Lohe, Preuß.-Schlesien, O.
Reichenbach 76, 114, 267.
Nisch, Serbien 156.
Nittenau, Bayern, NO. Regensburg 53.
Nollendorf, Böhmen, NNW. Aussig 94.
94» 97. !07, 117.
Noot, Henri Charles Nicolas van der,
Advokat 232, 234; Chef des Komitees
von Breda 235, 236, 240, 241.
Nostitz-Rieneck, Friedrich Graf, österr. r\
FML. 264.
Novi, a. d. Una, Kroatien, SSO. Agram
166, 168, 177, 182.
— ligure, Italien, SO. Alessandria 191.
Xugent, Ign. Olivier Graf, österr. Major "
339, 342-
— , Olivier Graf, österr. Oberstleut. 323. *
— de Waldisotto, Jakob Graf, österr. •
FML. 101— 103, 107, 652.
— -Westmeath, Jakob Graf, GM. u. •
österr. Gesandter in Berlin 24.
Obra, Grenzstrich westlich der (Nebenfl.
d « Warthe, münd. bei Schwerin) 58.
Obreskow, russ. Gesandter bei der Pforte
22, 27.
0d ». Unterabt. bei den Janitsch. 157.
°<Uia, Rum., O. Martinesci 204, 208.
Oderberg, Österr.-Schlesien 114.
Odobesci, Rumänien, NW. Focsani 312.
° dr »u,Österr.-Schles., S.Troppau 113, 120.
°« 1 «, Böhmen, SW. Arnau 99, 100.
Kriege unter Kaiser Josef II.
Ofen, a. d. Donau, Ungarn 63, 64.
Oginski, Ignaz Gf., poln. General 190.
Ogradina, Ungarn, bei Orsova 322.
Og uliner, österr. Grenz-Inf.-Rgt. 306.
Ohlau, linksseitiger Nebenfluß der Oder,
mündet bei Breslau 267.
Ojtoz, Karpatenpaß, NO. Kronstadt
169, 176.
Olbersdorf, Österr.-Schlesien, NW.
Jägerndorf 113, 114, 119, 121, 126.
=4
37<>
Oliva, Preußen, XW. Danzig 31. j
> Olli nger, Peter, österr. Oberleut. 315, 327.
Olmiitz, Mähren 62,63, 6 8, 71, 112, 113,
120, 129, 261, 262, 266.
Olwiopol, am russ. Bug, XXO. Odessa 160.
Onesci, Rumänien, X. Jassy 174.
Opoöno, Böhmen, SO. Josefstadt 62.
Opova, Ungarn, SO. Titel 163, 301.
Oravica, Ungarn, O. Werschetz 165.
Orchei, Bessarabien, X. Kischinew 188.
• O'Reilly, Jakob Graf, österr. Major 194,
195. 312—314. 3 1 », 319.
m Orlandini de Beccuto, Franz Gf., österr.
Oberleut. 316.
Urosz (Jos.), österr. Inf.-Rgt. (Xr. 31)
169, 196.
, — de Balasfalva, Paul, österr. GM. 196"
Orsova, a. d. Donau, Ungarn 149, 153,
155, 162, 184, 185, 216, 220, 322.
— , Alt-, a.d. Donau, Ungarn 159,162,198,
220, 322.
— , Xeu- (Ada-Kaleh) 198, 220-222,
249, 322.
Orta, Regiment bei den Janitscharen 157.
Ortenau, Landschaft a. d. unt. Kiniig,
Baden 53.
Oschitz, Böhm., SW. Reichenberg K:,
102, 264.
Osman Pascha, Kommandant von Chotin
175; beiFocsani 193, 309, 310; Kom-
mandant von Belgrad 201, 214, 215.
Ossegg, Böhmen, XW. Bilin 117, :i;.
Ost ende, Belgien 140, 236.
Osterhuber, Georg, österr. Oblt. 314. >
Ostfriesland, Fürstentum 19.
Ostra, tJng.-, a. d. March, Mähren.
S. Kremsier 120.
Ostrau, Mähr.-, S. Oderberg 114, IM
— , Poln.-, Österr.-Schles.,S. Oderberg 113.
Ostruzuica, Serb., SW. Belgrad 199,200.
Oswi^cim, s. Auschwitz.
Otoianer, österr. Grenz-Inf.-Rgt. 30'j.
O t s c h a k o w, Rußl., OXO. Odessa Ol, 14*.
150—152, 158, 160, 173, 190, 245.
Ottendorf, Kgr. Sachs., S. Pirna 91, 94-
Ottmachau, a. d. Xciße, Preuü.-Schl«..
SSO. Münsterberg 267.
Otto, Rudolf von, österr. GM. 308. '
iPaksy, Paul, österr. Rittmeister 334.
Palänka, Uj-, S. Ung.- Weißkirchen 162
bis 165, 301, 307.
Pälffy 1 Job.), österr. Inf.-Rgt. (Xr. 53)
297, 307.
1 — , Karl Graf, österr. Oberleut. 314.
Pallavicini, öst. Inf.-Rgt. (Xr. 8) 297,302.
1 — , Karl Graf, österr. Oberst 122.
Päncsova, Ung.. ONO. Scmlin 162, 164
bis 166, 182, 199. 202, 220,294, 301. 308.
Panile, Rumänien. SO. Focsani 194-
I'anin. Xikita Iwanowitsch <if., russ. Min.
32. 33. 36. 37- 39. 40. 45. 55- 136.
Pannewitz, Max.Sigm.v., preuß.GM.267.
• Papilla. Paul Kreih. v„ österr. GM. 1 59, 1 62 .
I'arawa. Rumänien. S. Bäcäu l<)0, 191.
Parduliit»!, a. d. Klbe, Böhmen, 72, 73,
83. 104. 130, 260. 261. 264.
Paris 5, 20. 24, 68.
Paschkopole. Paß a. d. Biela. Böhmen.
S\V. Aussig S8. 117, 201.
Passarowitz iPazarevac 1 -. Serbien. So.
Belgrad 138. 220, 245.
Patrioten, s. Aufständische.
— -Armee, belg. 234—239, 241.
I'atschkau, Pr.-Scbles., O.Glatz 121,267-
Paul I., Kaiser von Rußl. 151, 190, i"» 1 -
Pawlowsky von Rosenfeld, WeW-
Freih., österr. GM. 263.
Peitz, Preußen, XXO. Kottbus 62.
Pelkowsky, Friedr. v., preuß. GM. 2 6 7-
Pellati de la Tour, Franz Graf, österr- •
Hauptmann 339.
Pellcgrini, österr. Inf.-Rgt. (Xr. 4°'
191, 207, 299. 308. 309, 315, 330. 334-
339. 343-
— , Karl Gf., FZM. 263, 265; FM. 213. 33 6 '
Penzeneter v. Penzenstein, Joh.Fre ,D- "
österr. Oberst 264.
Perekop, Krim Ol.
Perge. Wilhelm de, österr. Major 3?" '
Peter 111.. Kaiser v. Rußl. 2-4. '5°
Petersburg 3. 20, 27, 32, 36. 40. 4 ; "
43. 55. 61, 68. 126, 136, 142, I 4"
bis 151, 180.
Petersdorff, Eggert v., preuß. GM. i b8 '
37»
ald, Böhmen, N. Aussig 70,
dein, a. d. Donau, Slavonien
155» *59. 160, 165, 270.
r dein er, österreichisches Grenz-
• 339-
, österr. Grenadier-Bataillon 297.
gora, Gebirge zwischen der
und Glina, Kroatien, SO. Karl-
(6.
h, österr. Hauptmann und Ober-
: des serb. Freikorps 394: ^ tft-f
ni, am Trotus, Rumänien 190.
on Löwengreif, Franz, österr.
315-
ausen, Bayern, SO. Ulm 53.
lyrische (Ober-) 51 — 54, 128.
50—52, 54, 56.
• (Bayrische) u. Unter- (Rhein-),
ümer 49.
brücken-Birkenfeld, Her-
96, 128.
orn von Ottobach, Johann
ik Freiherr, österr. GM. 171, 196.
Blasius, österr. Rgts.-Adjt. 343.
:r, von, kursächs. GM. 269.
vic, Joh., österr. Oberleut. 315.
, Böhmen, SW. Trautenau 99,
0.
iöhmen 53, 125, 266.
terr. Ing. -Hauptmann 344.
, österr. 186, 237, 264, 300, 328.
d. Elbe, Königr. Sachsen 62,
108, 260, 269.
lgarn, W. Broos 171.
)ubislav Friedrich v., preuß. GL.
91- 93. 94. 97. 101 — 104, 107,
9, 268.
Matwei Iwanowitsch Graf, russ.
K. und Hetman der Don-
I5 1 -
Böhmen, XW. Komotau 124.
Königr. Sachsen, S\V. Dresden
269.
litz, OSO. Böhm.-Leipa 117.
-, Böhmen, O. Josefstadt 79, 263.
Dwitz, Böhm., XO. Leitmeritz 82.
t, Böhmen, XW. Königgriitz
Plu nquet, Franz Max. Graf, österr. Hptra. t
213. 339. 340-
— , Luk. Jak.Gf., österr. Oberleut. 339, 343. «
Pocesci, Rumänien, WSW. Focsani 194.
Podewils, P'riedrich Werner Graf, preuß.
Gesandter in Wien 243.
— , Friedr. Wilh. von, preuß. GM. 78, 267.
Podhorce, linksseitiger Nebenfluß des
Dniestr, mündet bei Chotin 172.
Podhrad, Böhmen, SW. Jiöin 264.
Podjursky, Karl von, preuß. GM. 80, 88,
90, 91. 93. 94. 102, 105, 106, 268.
Podkosf, Böhmen, S. Turnau 264, 265.
Podldzky,Böhm.,NXW. Jungbunzlau265.
Podol, Böhmen, SW. Turnau 101, 102.
Podolien, Erwerbung von Teilen des-
selben 1772 durch Österreich 43.
— , russ. Observationskorps in 65.
Pöhr, österr. Oberleut. 339. \
P o k u t i e n ( Woj wodschaft Halicz), zwischen
Dniestr und Karpaten 43.
Politz, preuß. Freibataillon 269.
— , Böhmen, NO. Königgrätz 70, 125.
Polnisch-Preußen 23, 31—33, 37, 38.
Pölzen, rechter XebenfluÖ der Elbe,
mündet bei Tetschen 94, 117.
Pomeiske, Xik. Alex, v., preuß. GL. 268.
Pomcrellen, Landstrich zwischen
Weichsel und Pommern 44.
Pommern (Vor- u. Hinter-) 22, 32,
38. 65, 68, 69, 259.
— , Schwedisch- (Vor-) 32, 148.
Poniatowski, Andreas Fürst, österr. /
FML. 34, 35.
— , Josef Fürst, österr. Obersticut. 160. •
— , s. Stanislaus II. August.
Po ns, Marquis de, franz. Gesandt, in Berlin
127.
Pontoniere, österr. 237, 306, 318.
Popovich, Pctcr, österr. Oberleut. 339. ,
Poppini, österr. Grenadier-Bataillon 297.
Porceni, am Jiul, Rum. 171, 217, 218,
345. 347-
Portore, Kroatien, SO. Fiurae 153.
Posadowsky, Christ. Wilh. v., preuß. GM.
268.
Posen, poln.Palat., später pr. Prov. 67. 147.
Possendorf, Kgr. Sachs., S. Dresden 269.
l'ostclberg, Böhmen, O. Saaz 102.
24*
37-'
Potemkin, Georg Alexandrowitsch Fürst
139, 146, 149; Biographie 150— 152,
160, 173, 180, 188, 203, 209, 223, 333.
Potocki,patr.ges.ParteiinPol. 18,19,147.
Potsdam, Preußen 37, 66. 69, 260, 268.
'Poturnay, Steph. v., österr. Oberlt. 342.
»Poutet, Karl Freih. von, österr. Major 114.
Prag 8, 62, 63, 66, 69, 70, 82, 89, 90,
97, 102, 103, 107, 109, 116, 119, 124,
129, 133, 262.
Pfaga, Kastell von Warschau 190.
Praußnitz, Deutsch-, Böhmen, NO.
Königinhof 85.
— , Nieder-, Böhm., NNW. Königinhof
75. I0 °.
Prebul, Ungarn, SSO. Lugos 163.
Pf edmgritz, Böhm., X. Königgrätz 263.
Preiss, österr. Ini.-Rgt. (Nr. 24) 183,
311, 299, 306, 338, 339, 343-
Prerau, Mähren, SO. Olmütz 69.
Preußen, Polnisch-, s. Polnisch-.
— , West-, s. Westpreußen.
Pfichwoj, Böhmen, W. Jicin 264.
Prittwitz und Graffon, Joachim Bern-
hard von, preuß. GM. 78, 267.
Pfiwor, Böhmen, SO. Mclnik 103, I0j.
Prodeczky, österr. Hauptmann 339. >
Prosorowski, Iwan Andre e witsch Fürst.
russ. General 190.
Proßnitz, Mähren, SSW. Olmütz 261.
Prugglach, Karl Freih. v., österr. GM. 1 96. G
Pü ekler, österr. Grcnad.-Bat, 308, 341.
Püschel, Karl Philipp Christian von..
österr. Major 316.
Pulawski, poln.-russ. General 190.
Puskds, Mathias, österr. Obcrleut. 334- ■
Pujeni, Rumänien, NO. Focsani 203.
Putna, rechtsseitiger Nebenfl. des Sereth.
mündet N. Focsani 192, 193, 309, 310.
311, 313. 332.
Quadagni, Ignaz Graf, österr. Rittm. 314.
Quietowsky, Tobias von, österr. Oberst-
icut. 312, 313, 315, 317, 326.
Quosdanovich, Vitus Freih. von. österr y
Obcrstleut. 113, 114, 129; Oberst 159;
GM. 183.
Raase. Österr.-Schlesien.W.Troppau 120.
Rabenau, Königreich Sachsen, SW.
Dresden 88, 269.
Radi, Böhmen, SSO. Reichenberg 264.
Radowesitz, Böhmen, O. Bilin 117.
Radziwill, patriotisch gesinnte Partei in
Polen 18, 19.
Raizen-Insel, s. Zigeuner.
— -Stadt, Obere, S.-Vorstadt von Bel-
grad 202, 209, 211— 214, 340.
v Rakovszky de Nagy-Rako, Paul,
österr. Rittmeister 122.
Ramin, Friedrich Ehrenreich von, preuß.
GL. 113, 119, 123. 267.
Raschen, Böhm., bei Turnau, a.d. Iser 82.
Raschkow, am Dniestr, Podolien 173.
v Rath, Heinr. Freih. v., österr. Oberst 315.
Rathewalde, Kgr. Sachsen, O.Pirna 90.
R atibor, Preuß.- Schlesien 113, 114.
Raubstaaten, afrik., s. Barbaresken.
Rauclnitz. Böhmen. SSO. Leitmeritz 89.
107, 100.
Rawitscher- Höhen, Provinz Posen.
O. Glogau 67.
Redl, österr. Grenadier-Bataillon 341
Regensburg, Bayern, 53, 59, 266.
Reichenbach, Preuß.-Schlesien.N.Gk» 1 *
66, 69, 76, 124, 267.
Reichenberg, Böhmen 70, 8t, 82. 84-
89, 97, 101, 102, 117, 124. 264.
Reichenhall, in Berchtesgaden 58.
Reich Stadt, O.Böhm.-Leipa93, 261.263-
Reichstag, deutscher 141, 142.
— , 1790 polnischer 244.
— , 175 1 u. 1788, ungarischer 33, 241.
Reilly, s. O'Reilly.
Rein er z, Preuß.-Schlesien, WSW. Gl* u
85, in, 122, 123.
Reinhardtsgrimma, S. Dresden - (,a '
Reisky, österr. Gren.-Bat., s. Sebottend° rf '
— , österr. Inf.-Rgt. (aufgelöst Xi. J - ;
197. 29«. 302, 307-
— von Dubnitz, Franz Wenzel Frei' 1 - *
österr. GM. 265; FML. 220, 308.
373
i n , Karl Erdmann von, preuß.
m. Freih. v., österr. Oberst 264.
hrist.Friedr.v., preuß. GL. 267.
rg, SW. Belgrad 200.
ik. Wassiljewitsch Fürst, russ.
andter in Warschau 19,21,151;
ant der russ. Moldauarmee
f, Böhmen, NO. Königinhof
tz, Heinrich XIV. Fürst von,
andter in Berlin, später GM.;
, 242, 247.
sterr. Grenadier-Bataillon 236.
g, NW. Berlin 68.
t u. Ney, Kail Graf, österr.
einr. Freih. v., österr. FZM. 56.
nz Karl Freih. v., österr.
-94, 102, 107, 108, 124, 265.
htsseitiger Nebenfl. der Putna,
1. Focsani 203, 204, 325—328.
htsseitiger Nebenfl. des Sereth,
■O. Focsani 204, 325, 328,
Rumänien, S. Focsani 196,
3H. 333-
, Christian Gf., österr. GM. 266.
in, Böhmen, NO. Gabel 265.
ei Raudnitz, Böhmen 109.
iöhmen, O. Jungbunzlau 264.
inrich Josef Freih. v., kur-
: Resident in Wien 51, 52.
österr. Grenz-Freikorps 324.
dr.Wilh.v., preuß. GM. 78, 267.
, Böhmen, NW. Zwickau 93.
Kgr. Sachs., SW. Pirna 269.
rn, NO. Regensburg 53.
Rognitz, Neu-, Böhmen, S. Trauten au 99.
Rohenitz, Gr.-, Böhm., SO. Josefstadt 86.
Rohr, Albr. Ehrenr. v., preuß. GM. 267.
Rokitai, Böhmen, NW. Münchengrätz 97.
Rolcourt, Klaud. Nik. v., österr. Major 1
339. 342-
Roman, Rum., 174, 176, 178, 180, 219.
Roos, Andreas Freih. von, österr. Art.- t
Major 311, 313, 316, 319.
Rosetti, Manole, Gosp. der Moldau 174
Rosi de vede, Rum., SW. Bukarest 220.
Roßbach, preuß. Prov. Sachs., SW.
Merseburg 66.
Roßwald, Öst.-Schles., N. Jägerndf. 119.
Rostok, Böhm., O. Josefstadt 86.
Rostowski, russ. Inft.-Rgt. 206.
Rotaujezd, Böhmen, SO. Bilin 117.
Roter Turm, Karpatenpaß, S. Hermann-
stadt 169, 178, 219.
Rotreußen, poln. Wojwodschaft, das
heutige Ost-Galizien 43.
Rottenberg, österr. Grenadier-Bataillon
299, 308.
Rousseau, Friedr.de, österr. Hauptm. 318. 1
Rouvroy, Theod. Freih. v., österr. FML.
124,263; FZM. 160; (irrtüml. FML.) 214.
Ruda, a. Dniestr, Bessar., NO. Chotin 173.
Rückers, Preuß.-Schles., W. Glatz 99,
122 — 125.
Rühle v. Ruhe, Joh., österr. Major 339. k.
Rüttger, Franz, österr. Fähnrich, 312, ,
314. 318.
Rum bürg, Böhmen, S. Alt-Georgswalde
70, 81, 84, 90—92, 124.
Rumelien, türkische Statthalterschaft 152.
Rumjänzow-Sadunaiskoy, Piotr Alex.
Gf., russ. Staatsmann u. General en chef,
150, 151, 172, 173, 178—180, 188.
Rustscbuk, a. d. Donau, Bulg. 158, 188.
S.
Eger, Böhmen 97, 108, 262.
amen, SW. Reichenberg II 7.
>esoldetes türkisches Fuß-
Lurfürstentum 12, 19, 23, 32,
1, 60, 66—68, 70, 76, 79, 81,
, 94, 103, 105, 106, 110, 117,
260, 261, 262, 269.
Sachsen-Koburg-Saalfeld, österr.
Drag.-Rgt. (aufgelöst Nr. 6) 315.
— — — , Friedrich Josias Prinz zu, österr.
! FML. 265 .; G. d. K. 120, 155, 156, 160.
161, 165, 170 — 181, 187—192, 194. 195.
202—207, 309. 3" — 313. 3i6, 318
bis 320, 325—3 2 7.329-334; FM. 209,
210, 219, 220, 223.
374
Sachsen-Teschen, Albert Herzog zu,
österr. FM. 62, 71, 72, 76, 77, 79, 93,
101, HO, 116, 129, 261, 263; Statt-
halter der österreichischen Niederlande
228, 229, 232, 239.
Sadisdorf. Königreich Sachsen, SSW.
Dippoldiswalde 88.
Sadowa, Böhmen, NW. Königgrätz 263.
Saftingen, a. d. Scheidemündung,
Belgien 142.
Saida, s. Mittelsaida.
Saint-Ignon, öst.Drag.-Rgt. (Nr. 14)102.
— -Julien, österr. Gren.-Bataillon 215,
308, 342.
»Salins, Josef Graf, österr. Oberleut. 315.
Salnei, Böhmen, NW. Josefstadt 77, 264.
Salzburg, Erzbistum 141.
Sand au, WNW. Böhm.-Leipa 93.
Sandec, Starostei, Galizien 35 — 39, 42.
Sandomierz, a. d. Weichsel, polnische
Wojwodschaft 43.
Sandomir s. Sandomierz.
Sankt Samuel, Kloster in Focsani 194,
195- 3". 313-
Santvliet, a. d. Scheide, Belgien,
N. Antwerpen 236.
Sappeure, österr. 186, 344.
Sas, a. d. Putna, NO. Focsani 193, 309.
, Sauer, Karl Freih. von, österr. GM. 91,
92, 94, 97, 102—106, 108, 265 ; FML. 176.
Savoyen, österr. Drag.-Rgt. (Nr. 13) 169,
196, 217, 345, 347, 348.
Sayns, türk. adelige Milizreiter 273,
274. 279.
Seh ab atz, a. d. Save, Serbien 156, 159.
160, 168, 177, 182.
Schackmin, s. Jacquencin.
Schärding, am Jnn, Hayern 56.
Scharfschützen, österr. 61, 63. 71, 102,
191, 192. 197. 211, 217, 222, 264, 265.
2K6, 315, 321, 323, 328, 345.
— , türkische 214.
Schatzlar, Böhmen, N. Trautenau 90,
110. 112, 114.
»Schellenberg, Jos., österr. Oberstleut.
315, 318.
Schestowitz, Böhm., <). Josefstadt 85.
. Schindler, Johann, österr. GM. 185, 18O.
Schlan, Böhmen. NW. l'rai; «'). 106.
Schlaun. Moritz Freih. v., österr. GM. 306. S
Schlesien, preuß. Herzogtum 2, 5, 6.
22, 23, 26, 35, 51, 59, 63, 65, 66, 68,
69, 76, 84, 110— 112, 114, 117, 118,
123, 259, 260.
Schlesische Herzogtümer, s. Jägern-
dorf, Brieg, Liegnitz, Wohlau.
Schlieben, Friedrich Karl Graf, prent.
GM. 268.
Schlieffen, Martin Ernst Graf, preuß. GL.
Gesandter im Haag u. in London 234.
Schlucken au, Böhm., NW. Rumburgi24-
Schmerzin g, Gottlieb Freih. von, Osten. >
GM. 315.
Schmidtfeld, Johann Freih. von, Osten. «
FML. 340.
Schmiedeberg, Königr. Sachsen, S.
Dresden 80.
Schmottseifen, Preuß. - Schlesien, XW.
Hirschberg 67.
Schneeberg, Böhmen, NW. Tetschen 108.
Schönau, Kgr. Sachsen, W. Zittau 0:.
Schönberg, Preuß. - Schlesien, SU.
Schweidnitz 123.
Schönborn, Böhmen, W. Warnsdorf <)-•
Schönebeck, SSO. Magdeburg 268.
Schönfeld, Georg Aug. v., preuß. GM. 234-
S c h ö n 1 i n d e, Böhmen, SSW. Alt-Georgs-
walde 90, 92.
Schönowsky, Friedr. v., österr. <<M- '
124, 265.
Schön wald, Mähren, SW. Bautsch :66.
Schönwalde, Preuß.-Schles., N. Glatz 69.
Schrödcr(Karl), österr. Inf.-Rgt. (Si-li
191, 194.205, 309, 312, 314, 315, J lS -
319. 330, 334-
— , Gottfr. Freih. v., österr. GM. 237-
Schulenburg-Betzendorf.Gebh.Wem
Reichsgf. v. der, preuß. Minister 6'-
Schumla, Bulgarien, W. Varna 41.
Schurz, Böhm., NW. Josefstadt "'• '
bis 78, 83. 263.
Schwaben, Herzogtum 128, 191.
Schwabitz, (>. Böhm.-Leipa 117.
Schwaden, Böhmen, (). Aussig 265-
Schwäger von Hohenbruck, J«** 1, »
österr. Pont.- Hauptmann JII, 3 J 8-
Seh war tz, Karl Aug. ▼., preuß. GM- J*7*
Schwarz. Mathias von, öttsnr. Major 339* *
375
iwarzenthal, Böhm.,O.Hohenelbe 98.
iwedeldorf, Preuß.-Schlesien, WSW.
ilatz 121— 123, 125.
Ii w e i d n i t z, Preu Ü.-Schles. , S W. Breslau
3, 98, 114, 123, 189, 224.
hweinschädel, Böhm., NO. Josefstadt
6. 77-
bastiansberg (Basberg), Böhmen,
CW. Saar 81, 88—90.
be, Emerich v., österr. Rittm. 314.
bnitz, Königr. Sachsen, O. Pirna 90.
bottendorf (Reisky ), österr. Gren.-Bat.
:oo, 215, 308, 342.
dleczky von Aajezdetz, Franz
ütter, österr. Major 211, 344.
eger v. Dürnberg, Job.. Freih., österr.
Dberst 263.
elhorst, Just Rud. v., preuß. GM. 268.
estadtl, Böhmen, W. Brüx 125.
gban (Seymeny), türk. Landsturm 158.
gur, Louis Philipp Comte de, franz.
Gesandter in Petersburg 151.
:iffert, Job. v., österr. Oberleut. 342.
:lim III., Sultan 178.
:mendria, a. d. Donau, Serbien, 220.
:mil, Böhmen, N. Jiiin 93, 94, 101, 102.
■ralin, an der Savemündung, Slavonien
J 55. 159» 160, 163, 165, 166, 168, 174,
! 75. 199. 201, 202, 308.
;monitz, an der Elbe, Böhmen, SW.
Josefstadt 72, 75, 79, 98, 263.
«ratsch, Böhmen, SW. Lobositz 117.
entner, Wendelin, österr. Unterleut. 339.
erbelloni, Giovanni Battista Conte,
österr. FM. 67.
erbien, türk. Provinz 150, 152, 154,
162, 182, 216, 220.
«hadd-Kuli, türk. Grenz-Miliz, 158.
eydlitz, Friedrich Wilhelm v., preuß.
Oberst 66.
«ysser, Anton, österr. Oberleut 314, 318.
'ebenbürgen, österr. Großfürstentum
'3.25,95. "6, 155, 156, 161, 169—172,
'74-180, 186, 187, 195, 196, 199, 203,
«6,217, 219, 225, 249, 257, 258, 309.
'»«bojed.Böhm., X.Königgrätz 263, 264.
»ilberberg, Preuß.-Schlesien, X. Glatz
6 5, 66, 69, 133, 134, 267.
"Iberlcvt, Böhm., SSW. Königinhof 79.
Silistria, Bulgarien 158, 190, 196, 209.
S i m b o t i n u, Rumänien, X. tirgu Jiul 346.
Simonyi, Alexander, de, österr. Haupt- 1
mann 339.
Sinaia, Rumänien, NW. Ploesci 170.
Siskovics, Josef Graf, österr. FZM. 75, C
77, 100, 124, 264.
Skal, Groß-, Böhmen, NW. Jiöin 264.
Skalitz, Böhmisch-, a. d. Aupa, XO.
Josefstadt 76 - 78, 85, 98, 100.
Skalsko, Böhra.,WXW.Jungbunzlau 265.
Skotschau, Österr.-Schles., XO. Teschen
120.
Skutari, Albanien 154.
Slatina, a. d. Temes, Ung., 163, 303. 304.
Slavonier, österr. Grenz-Hus.-Rgt. 261.
S law et in, Böhmen, O. Josefstadt 85, 86.
Slivnicbach, mündet oberh. Martinesci
in den Rimnic 204.
Sfonim, Gouv. Grodno, O. Biatistok 190.
Sluin, Kroatien, S. Karlstadt 182.
Smakers de Miremont, Heinrich,
österr. GM. 183, 186.
S m i f i t z, a. d. Elbe, Böhmen, XXO. König-
grätz 72, 75, 77, 124, 261.
Smolensk, am Dniepr, Rußland 150.
Smolenski, rnss. Inf.-Rgt. 206.
Sobeck, Karl Franz Freib. v., prenß. GM.
97, 268.
Sobietitzky von Sobietitz, Ant. Ritter, >
österr. Oberstleut. 318.
Sobotka, Böhmen, WXW. JiCin 83, 263.
Sofia (Sophia), Bulgarien 161, 223.
Solms-Sonnewalde, Vikt. Friedr. Gf.,
preuß. Gesandter in Petersburg 32, 33,
37. 39. 40.
— -Wildenfels, Friedr. Christ. Graf,
kursächs. GL. 88, 92—94. 102, 269.
Soltikow, Iwan Petrow. Gf., russ. Gen.
19, 62, 63, 67, 172, 173, 175.
Soor, Böhmen. S. Trautenau 62, 85.
Sophie Auguste Friederike v. An-
halt-Zerbst, s. Katharina II.
Soroki, Bessarabien, SO. Jampol 173.
Souel, Joh, Chev.de, österr. Oberstleut. 338. •
Spachendorf, Öst.-Schles., W. Troppau
120.
Spahilar- Agassi (Selictar), Oberbefehls-
haber der Spahis 15S.
376
Späh ig (Sipahis), besoldete türk. Reitefei
157. IS». 174. 193. 194. 197. 198, 200,
203, 205, 206, 208, 273—275, 279, 280,
285—287, 289, 291, 292, 296, 304,
305, 312. 321, 322, 330.
Spandau, a. d. Havel, W. Berlin 268.
Spielberg, Mähren, S\V. Brunn 266.
Spielmann, österr. Grenad.-Bataillon 297.
Spitzkunnersdorf, Königr. Sachsen,
NW. Zittau 90, 92.
Splenyi, österr. Inf.-Rgt. (Nr. 51) 196,
217. 345. 348.
_, — de Mihaldy, Gabriel Anton Freiherr
von, österr. GM. 114, 120, 266; FML.
174-176, 188— 191, 193, 194,209,309,
311. 312, 314. 315. 317-
Spremberg, a. d. Spree, Preußen 79.
'J Staader von Adelsheim, Josef Freih.,
österr. Oberst 119; GM. 171, 196, 298,
347. 348.
Stabs-Inf.-Rgt. Nr. I, österr. 174, 315.
— -Truppen, österr., 174, 264, 265,
30O, 315.
Stände, belg. 226 — 231, 233, 239 — 241.
Stain, österr. Inf.-Rgt. (aufgelöst Nr. 50;
298, 302, 307, 321, 324, 338, 339,
342, 343-
t — , Leopold Freih. von, österr. FML. 114,
119, 120, 126, 264.
Stanislaus IL, August, König von
Polen 19, 21, 22, 34, 43, 147, 244.
Starkenbach, a. d. Iser, Böhmen, NO.
Jicin 70, 93, 94, 124.
StarkoC, Böhmen, NO. Josefsladt 77.
Starkstadt, Böhmen, N. Nachod 124.
Starosteien, polnische (Czorsztyo, Neu-
markt und Sandec) 35 — 39, 42.
Stein, österr. Grenad.-Bataillon 308, 341.
Steine, Preuß. -Schlesien, NW. Glatz 124.
Steinwehr, Joh. Christ. v., preuß. GM. 298.
Sternberg, Mähren, N. Olmiitz 113, 120.
• Sterzel, Adalbert, österr. Unterleut. 315-
Stettin, a. d. Ost*ee, Preußen 3.
Stille, Christ. I.udw. v., preuß. Oberst 66.
Stipsicz von Tcrnova, Josef Freih.,
österr. Rittmeister 340.
Stockholm 68. 151.
Stolpen, Königreich Sachsen O. Dresden
80, KI, S<i, 91.
Storkow, Preuß., WSW. Frankfurt a. d.
Oder 268, 269.
Stormont, David Viscount, Earl of
Mansfield, engl. Botschafter in Wien 41. ,
Straschnow, Böhmen, S. Jungbunibu
97. 103.
Strassoldo, Leopold Graf, Osten. GM.
297. 308.
Straubing, a. d. Donau, Bayern 266.
Strehla, a. d. Elbe, Königr. Sachsen So.
— , Königr. Sachsen, S. Dresden 80.
Strehlen, S.-Vorstadt von Dresden IM
Strenitz, Böhm., SW. Jungbunzlaa 97,
265.
Stroesci, Rumänien, SO. Botusan) 174.
Struppen, Kgr. Sachsen, SO. Pirni 80.
Struiinetz, Böhmen, N. JiCin 264,
Stuart, Patrik Graf, österr. GM. 297. '
Sturioni, österr. Grenad.-Bataillon 341.
Sturm, Josef Freih. von, österr. GM. 299- '
Stutterheim, Joachim Friedrich *«
preuß. GL. 84, 109, 111— 113, Hj.
119, 121, 267.
Suleiman, Pascha 309.
Sulzbach (Pfalz), Fürstentum, Bayern,
nördl. d. Donau 51, 53.
Surcin, Slavonien, SW. Sernlin 199.
Susica, rechtsseit. Nebenfluß des Sereth
in Rum., mündet NO. Focsani 310.
Suworow, Wasili, russ. GL. 189.
— -Rimnikski, Fürst Italinsky. Peter
Alexei Graf von, russ. Generalissimus n-
österr. FM. 151, 153; Biographie 189
bis 191 ; 192— 194. 202— 207, 309— 3 i: -
314. 315. 317. 325—333.
SwSty, Böhmen, N. Kooiggrätz 264.
S w i e t e n, Gerh. Freih. van, österr. Staats«»- -
u. Leibarzt Maria Theresias 28.
— , Gottfried Freih. van, österr. Gesandter '
in Berlin 28, 38, 39, 41, 50.
S witsch in. Böhmen, NW. Königinbof
75. 77. 7«, 98—100.
Syrmien, Komitat in O.-Slav. 163, l«5 -
Szadova, Uj-, Ung., SSO. Karänseb* 5
163, 301.
Szäkul, a. d. Temcs, SO. Lugos 305-
Szakula, a. d. Temes, OSO. Titel >**•
Sziszkabanya, O. Ung.-WeiÖkixcb« 1 *
165, 182
377
srr. Grenz-Hus.-Rgt. (Hus.
), 196, 309, 312, 314, 315,
25. 326, 334-
r. Grenz - Inf.-Rgt. (Inf.-
170, 191. 196, 309, 312,
19. 327. 328, 334.
:rr. Grenz - Inf.-Rgt. (Inf.
196.
Szent-Ivanyi. Johann v., österr. Major"*
315-
Szinerszeg, Ungarn, W. Lugoä 305.
Szluiner, österr. Grenz-Inf.-Rgt. 306.
Szombathy, Josef, österr. Rittmeister 314. ,
Sztäray de Nagy-Mihaly, Anton Graf, ^
österr. GM. 2X1, 308, 337.
(Tabuku), am Jalpuch-Sec
ien, NNW. Ismail 190.
Pruth, X. Jassy 174.
im Kuban-Delta 139.
ibesold. türk. Kavallerie 158.
zien, O. Krakau 64.
[besoldete türkische Hilfs-
158,174,276,278,281,288.
m, Kasan, Astrachan und
139. 145-
:e 35-
Bogislaw Friedrich v., preuß.
78, 99, 110, 114, 115, 267.
m und die nogaische Steppe),
rnement 151.
n, SW. Pilsen 53.
B€rlad, Rumänien, NO.
1.
Gabriel, österr. Rittm. 334.
:uc), Serbien, S. Orsova
eitiger Nebenfluß der Donau,
Päncsova 164, 301, 303, 305.
im Begakanal, Ungarn 63,
70, 284, 295, 305.
nen, W. Aussig 88, 107, 265.
et, N. Kaukasus 45.
Jagarn, X. Mehadiai 62, 187.
Inf.-Rgt. (Nr. 16) 197, 302,
23. 324-
ein. v., österr. GM. 122, 264.
err. Herzogtum 13 64, III.
5ien, SO. Troppau 34, 114,
27. I3°\ 137. 266.
löhmen, 62, 70, 108, 124.
paß 81.
3. Oberst 80.
:ke, Kanton Uri, Brücke auf
dstraße über die Reuß 191.
Thadden, Georg Reinhold von, preuß.
GL. 267.
Tharandt, Königreich Sachsen, SW.
Dresden 88, 269.
Thorn, a. d. Weichsel, Preuß., O. Bromberg
32, 44. 58, 147. 242—244.
T hu gut, Franz Freih. v., österr. Gesandter
bei der Pforte 30, 44, 45 ; österr. Staats- '
kanzler 95, 96, 126.
Thun, Otto Balth. von, preuß. GM. 267.
— -Hohenstein, Wenzel Josef Graf,
österr. GM. 82, 265, 302.
Thurn, österr. Inf.-Rgt. (aufgelöst Nr. 43)
298, 308.
Tidone, rechtsseitiger Nebenfluß des Po,
mündet bei Piacenza 191.
Tige, Ferdinand Graf, österr. GM. 265,
FML. 297, 298, 302, 308.
Tikvan, Ungarn, O. Werschetz 163.
Tillier, österr. Inf.-Rgt. (Nr. 14) 299.
— , Josef Max. Freih. v., österr. FML. 265.
Timarioten, türkische Milizreiter 273,
274. 279-
Timarli, Oberhaupt eines türk. Lehens-
gutes, auch türk. Miliztruppen 157.
Timok, rechtsseitigerNebenfluS der Donau,
mündet NW. Widdin 156.
„Tinut nemjescu", s. Bukowina.
Tirgu cucului, Rum., S. Focsani, 204 bis
206, 208, 325, 327-329, 332.
Tirla, rechtsseitiger Nebenfluß des Sereth
in Rum., mündet NO. Focsani 310.
Tirlemont, Belg., O. Brüssel 233, 237.
238, 239.
Tiroler, Landesvert. -Miliz, s. Aufgebote.
— -Scharfschützen, s. Scharfschützen.
Tisku, bei Orsova, Ungarn 322.
Tkalchevich, Johann von, österr. Ober-
leut. 339.
378
Tölgyes, Karpatenpaß, NO. Gyergyö-
Szent-Miklös 169.
Tom ös, Karpatenpaß, S. Kronstadt 169,
219, 220.
Törring zu Seefeld, Anton Klemens
Graf, kurpfälz. Gesandter 127.
Törzburg, Karpatenpaß, SW. Kronstadt
169, 219, 220.
Tollenstein, Böhm., SSW. Warnsdorf 91.
Tomasevdc, Ung., SO. Becskerek 165.
Tootzen, Livland 61,
Topdochis, besold. türk. Artill. 157.
Topleczcr Höhen, S. Mehadia 322.
Torgau, Preußen 12, 65 67, 260.
Tortur, Abschaffung der 229.
Toscana, österr. Hus.-Rgt. (Nr. 2)
169, 196, 345, 348.
— , Ferd., österr. Inf.-Rgt. (aufgelöst Nr. 23)
210, 299, 307, 308, 343.
— , Jos., österr. Drag.-Rgt. (Nr. 5) 299, 308.
— , Karl (Erzherzog Karl), österr. Inf.-Rgt.
(Nr. 3) 183, 191, 299, 309, 315, 318,
319, 334. 339, 342.
— , Leop. (Großherzog), österr. Drag.-
Rgt. (aufgelöst Nr. 2) 298, 302, 308.
— , Leop., Großh., s. Leopold II.
Tournay, Belgien, SW. Brüssel 236.
Train, Armee-, österr. 93, 94, 104,
264 — 266.
— , — , preuß.-sächs. 80, 93, 105 — 110.
— , Bagage-, österr. 295, 296, 301, 304,
305.
— , Bagage-, preuü. HO.
— , Belagerungs-, österr. 72, 270, 317.
— . — , preuß. 108, HO.
— , Sanitäts-, preuß. HO.
Traktat, s. Vertrag.
C Traun, Otto Ferd. (jf. v. Abensperg
und, österr. FM. 133.
Trautenau, Böhmen. N. Josefstadt 70.
84. 99. 100. HO, 124, 261.
Trautenbach. Böhm.. N. Trautenau HO.
Trauttmansdorff, Ferd. Gf., Gout. der
österr. Niederl. 232—234, 237, 239. :4c.
— , Sebast. Graf, österr. Oberleut 315. ■
Trebbia, rechtsseitiger Nebenfluß des
Po, mündet bei Piacenza 191.
Trebbichau, Anhalt, N. Köthen 26S.
Trebnitz, Böhmen, SW. Leitmeriti V,.
Tfemeschna, Weiß-, Böhm., WSW.
Königinhof 77, 78.
Tremolatal, Kant. Tessin, Paß »n der
Gotthardst. zwisch. Hospiz u. Airolo 101.
Trenck, österr. Panduren-Freikorps (Inf.-
Rgt. Nr. 53) 62.
— , Franz Freih. von der, österr. Oberst 6:. u
Treuenbrietzen, Preuß., SW. Berlin
69, 268.
Triest 153, 159, 257.
Troppau, österr. - Schlesien III— lif.
1x9 — 121, 260.
— , Fürstentum II 8.
Trotina, Böhmen, N. Königgrätz 76. 264.
T rot us, rechtsseitiger Nebenfl. des Seretb
in Rumänien 188. 190— 192. 309. 310
Trzcbautitz, Böhmen, (). Leitmeriti 80.
Tschaiken (Fahrzeuge der Donanflotill< ; .
österr. 221, 270; türk. 162, 201. 3-
Tschaikisten, österr. 344.
Tschcrnitscheff, s. CzernytscherT.
Tschischkowitz, Böhm., SW. Lcitmeriö
107.
Türkheim, Karl Freih. von, österr. fiM '
200, 210.
Tür mit z, Böhmen, SW. Aussig 265.
Tulowa, rechtsseitiger Nebenfluß des
BCrlad 192.
Tultscha, a. d. Donau-Mündung 41-
Turin, Sardinien 5.
Turnau, a. d. Iser, Böhmen 75. 93- "*•
99—103, 107, 117, 130, 132.
Turnhout, Belgien, 236—238.
Tursko, Böhmen, NNW. Prag 103. io6 -
Turtukhai, Bulg., WSW. Silistri» '*•
U.
Uebigau, Kgr. Sachs., W. Dresden 80.
U j -, s. Palünka u. Szadova.
Union, niederländische 239.
Unkauf, österr. Wachtmeister 348-
Ukraine iKlein-Kußland) 150, 151, 1C0. Una, rechtsseit. Nebenfl. der Save, n» u0
Ulanen, russ. 300.
1 Ungart. Gottl., ö-terr. Oberieut. 315, 318.
unterh. Dubica 148, 156, 167, 168, */'
182, 180.
38o
Waldeck, österr. Drag. - Rgt. (Hus.
>>"'• 15) 344-
— , Christ. Aug. Prinz zu, österr. GM. 298;
FML. 199, 200.
Waidenburg, Preuß.- Schlesien, SW.
Schweidnitz HO.
Waldmünchen", Bayern, NO. Regens-
burg 53, 56, 95, 266.
Waldstädte, vier, österr. am Rhein 53-
Wallis (Mich.), österr. Inf.-Rgt. (Nr. II)
200, 210, 343.
Wallis (Patrik), österr. Inf.-Rgt. (Nr. 35)
298.
Wallis Freih. auf Carighmain, Georg
Olivier Graf, österr. FM. 215, 288.
0— , Mich. Graf, österr. FML. 263; FZM.
215; FM. 220.
o — , Oliv. Remig. Graf, österr. GM. 265 ;
FML. 82, 307, 323.
— , Patrik Oliv. Graf, österr. FML. 71, 98,
ri9, 125, 126, 263.
Wallis ch, Christoph Freih. v., öst. Oberst
114, 119; GM. 306; FML. 182, 186.
Waltersdorf, Kgr. Sachs., SW.Zittau 91.
•Wampold, österr. Unterleut. 316, 318.
Warasdiner, österr. Grenz-Hus.-Kgt.261.
Warasdiner-Kreutzer, österr. Grenz-
Inf.-Rgt. 261, 306.
Warasdiner-St. Georger, österr. Grenz-
Inf.-Rgt. 261, 306.
Warnsdorf, Böhm., SO. Alt-Georgswalde
90.
Warschau 190, 244, 247.
Wartenberg, ONO. Böhm.-Leipa 94,
102, 117, 264.
Wartensleben, österr. Inf.-Rgt. (Nr. 281
298.
t» — , Wilh. Ludw. Gl"., österr. GM. 86,264;
FML. 155, 156, 162, 163, 165, I7r,
187, 199, 220, 221, 302, 303, 323
Wartha. Preuß.-Schlesien. XO. (ilatz 121,
260, 267.
Wart he, rechtsseit. Nebenfluß der Oder,
mündet bei Küstrin 242.
Wasserburg, am Inn, Bayern 53, 95.
Wasserstadt (Untere Kaizenstadti, SO.-
V'orstadt v. Belgrad 202, 210, 212,-215,
33<>- 34«.
Wawel, Kastell von Krakau 190.
We g s t ä d tl, Böhmen, SO. Leitmeritz90,97.
Weidenau, Österr.-Schlesien, N. Grafen-
berg 121, 126.
Weinberger, Franz, österr. Oberst 70.
Weißkirchen, Mähr.-, O.Olmütx69,i20.
— , Ungarn, S. Temesvar 162— 164, 186,
301, 308.
Weiß-Rußland, zwischen Dana und
Dniepr 44.
Weiß-Tfemeschna, s. Tfemeschna.
Weißwasser, Böhmen, NNW. Jung-
bunzlau 92, 97, 102, 103, 105, 261.
Wellemi n, Böhmen, W. Leitmeriti 107.
Weltrus, Böhmen, SW. Melnik 107.
Welwarn, Böhmen, SW. Melnik 89, 91.
97, 102 — 104, 107, 108.
Wenckheim, Franz Freiherr von, österr. 5
GM. 299, 308.
— , Josef, Freiherr von, österr. GM. 298. i
302, 307.
Werbung, 1778 österr. 61.
We r d e k, Böhmen, NW. Königinhof 78,85.
Wer neck, Franz Freiherr von, österr. j
Oberst 338.
Werner, Paul von, preuß. GL. 84, 9">>
109, III, 112, 267.
Wernstadt, Böhmen, NO. Leitmeriu
108, 262.
Wersc h etz, Ung., N. Weißkirchen 164, 3" 1 -
Wesmitinow, russ. General 172, 173-
Wesselitz, Böhmen, ONO. Josefstadt 85.
Wessely, Mähren, S. Kremsier 120.
Westfalen, preuß. Provinz 68, 2$9-
Westpreußen 18, 259.
Weyher, Christ. Rud. v., preuß. GM. 268.
Wichst adtl, Böhmen, W. Grulich UI.
Widdin, a. d. Donau, Bulgarien 30, 149-
156, 158, 184, 221, 325.
Wieliczka, Galizien, O. Krakau 58. 64.
in, 114, 120, 266.
Wien 3, 5, 6, 20, 23-25, 27, 29, 35- 3 8 -
45. 49, 51, 52, 54, 55.-57» 59. 61, «•
64, 69, 71. 87, 95. 96, 116, HS. «3k
137, 159, 161, 166, 168, 177, IM). lib -
190, 208, 216, 2I8 — 220, 222, 230, Ü 1,
249. 251-
W i e s a u e r Höhen, Eulengeb., N. GU» 6 *
Wiese, Österr. - Schles. , SW. Jage" "
dorf 114.
38i
Österr.-Schles., SW. Troppau
266.
e, Prinz, v. Hessen-Kassel 66.
, Pr.-Schles., SW. Glatz 123.
Kgr. Sachsen, W.Dresden 260.
:,Böhm., W.Trautenau 99, 110.
Franz Freih. v. f österr. GM.
nn, Karl, österr. Oberst 102.
ihmen, S. Turnau 264.
Böhmen, N. Josefstadt 78,
S, 98, ioo, 263.
:hles. Fürstentum 59.
, Böhmen, SW. Jiöin 264.
lans Christ, v., preuß. GM. 268.
:tel, österr. Inf.-Rgt. (Xr. 10)
343-
on), österr. Grenad.-Bat. 208,
rf f, Karl Friedr, v., preuß. GL.
von Reichenberg, Philipp
err. Rittmeister 209.
Wosenitz, Böhm., OSO. Jungbunzlau 264.
Wostruzno, Böhmen, W. Jicin 264.
Wrbna- Freudenthal, Ladislaus Graf,
österr. Leut. 340.
Wschen, Böhm, SW. Turnau 101— 103.
264.
Wtelna(Wteln), Böhmen, SO. Brüx 125.
Württemberg, Herzogtum 53.
— , österr. Inf.-Rgt. (aufgelöst Xr. 38; 236.
— , Ferd. Prinz von, österr. GM. 302, 308. £,
Stuttgart, österr. Drag.-Rgt. (Xr. II)
197. 302, 303, 307, 323, 324.
Wulffen, Georg Ludolph v., preuß. GM.
267.
Wunsch, Johann von, preuß. GL. 84,
121, 122, 124 267.
Wurms er, österr. Hus.-Rgt. (Xr. 8) 70,
122, 298, 299, 307, 308.
— , Dagobert Reichsgraf, österr. FML. 70, r -
79» 85 — 87, 98—100, 110, III. 121 bis
125, 129, 263.
Wysokow, Böhm., bei Xachod 76 — 78.
Ypsilantis, Alezander I., Gospodar der Moldau 172.
inen, SO. Melnik 103.
rb., SW. Belgrad 150, 177.
isterr. Hauptmann 315.
on, kursächs. GM. 269.
in Kalinown, Michael Kon-
euß. GM. 78, 267.
erbien, SW. Belgrad 200.
elo, S. Petersburg 138.
öhmen, O. Münchengrätz 26;.
k. Rüdiger v., preuß. GM. 268.
ogt., a. d. Weichsel, Gal. 43.
5.
., SW. Turnau, a. d. Iser 265.
aaen, W. Münchengrätz 103.
Böhmen, SW. Slawetin 86.
Joh. Freih. v., österr. FML.
, preuß. Oberst u. Gesandter
orte 22, 45: in Dresden 65.
(Zechenter), Josef Friedr.
, österr. Oberst 265.
Zehista, Königr. Sachsen, S. Pirna 107.
Zeidler, Böhm., SW. Alt-Georgswalde 90.
Zeletina, münd. S. Bärlad in den Ber-
hectn 192.
Zeleznik, Serb., SW. Belgrad 199, 200.
Zeng, a. Quarnero, Kroat., SO. Fiume 153.
Zerbst, Anhalt, XW. Dessau 69.
Zeröitz, Böhmen, SO. Jungbunzlau 264.
Zeugamt, österr. Feld-, 344.
Zezschwitz, öst. Kür.-Rgt. 299, 308. 344.
— , Wolfg. Kasp. Freih. v., österr. GM.
120, 263; FML. 299.
Ziegenhals, Preuß.-Schles., SSO. Xeiüe
121, 126.
Ziganka, Serbien, S. Belgrad 200.
Zigeuner-(Raizen-)Insel, in der Save.
SW. Belgrad 201.
Z i n k e n, G r o ß-, Böhmen, S. Tetschen 117.
Zinn, Josef von. österr. Major 315. (
Zinzendorf, Friedrich Aug. Gf., kursächs.
Gesandter in Berlin 127.
382
Zips, ung. Korn., südl. Tatra 32 — 36, 39,42.
Zipser Städte 33, 38, 43.
2irovac, Kroatien, SSW. Sissek 182.
Zittau, a. d. Neiße, Kgr. Sachsen 67,
68, 84, 89, 102, 105, 107—109, 124.
Zifcelowes, Böhm., NNW.KöniggTätz 263.
Zlon, Rumänien, N. Ploesci 170.
Zolldorf, Böhm., NW. Jungbunzlau 97.
Zoresci, Rumänien, NW. Focsani 192.
Zorndorf, a. d. Oder, NO. Küstrin 189.
Zossen, Preußen, S. "Berlin 80.
Zschieren, Königreich Sachsen, XW.
Pirna 90.
Zsebely, Ung., S. Temesvar 165.
Zsupanek, Ung., N.Orsova 162, 163,1;!,
184, 185, 187, 197, 198, 222, 321, 32:.
Zackmantel, Öst.-Schles., NW. Jägerndf
III, 113, 114, 119, 121, 122. 126,266.
Zweibrücken, bayr. Pfalz, SW. Kaisers-
lautern 52, 56.
— , Herzogtum, s. Pfalz-Zweibrücken.
Zwickau, NO. Böhm.-Leipa 91—93-
Literatur- Nachweis.
ist den Akten des k. und k. Kriegsarchivs und des k. und k. Haus-, Hof- und
Staatsarchivs wurden nachstehende Werke benützt:
ithing, Les campagnes du Feldmarechal comte de Souworow-Rymnikski.
neth, Maria Theresias letzte Regierungszeit, 1763 — 1780.
neth, Josef U. und Katharina von Rußland. Ihr Briefwechsel.
neth, Maria Theresia und Josef II. Ihre Korrespondenz samt Briefen Josefs an
seinen Bruder Leopold.
neth, Marie Antoinette, Josef H. und Leopold II. Ihr Briefwechsel,
neth, Briefe der Kaiserin Maria Theresia an ihre Kinder und Freunde.
neth-Flammermont, Correspondance secrete du comte Mercy Argenteau avec
l'envpereur Josef IT. et le prince Kaunitz.
isführliche Geschichte des Krieges zwischen Rußland, Oesterreich und der Türkey.
tuen, Der Ursprung des deutschen Fürstenbundes (Historische Zeitschrift, 41. Band.)
illeu, Graf Hertzberg. (Historische Zeitschrift, 42. Band.)
er, Josef IL, Leopold IL und Kaunitz. Ihr Briefwechsel,
er, Die erste Teilung Polens,
er, Friedrich IL und van Swieten.
er, Die orientalische Politik Oesterreichs seit 1774.
er, Josef IL (Der neue Plutarch, IX.)
er. Zur Geschichte des bayrischen Erbfolgekrieges. (Historische Zeitschrift, 35. Band.)
er, Die Zusammenkünfte Josef II. und Friedrich II. zu Xeiße und Neustadt.
(Archiv f. österr. Geschichte, 47. Band.)
''trag zur Charakteristik und Regierungsgeschichte des Kaisers Josef II., Leopold IL
und Franz IL
ntaric, Correspondance secrete inedite de Louis XV. sur la politique etrangere
avec le comte de Broglie.
äggen, Polens Auflösung,
üggen, Die erste Teilung Polens und die Konstitution vom 3. Mai 1791. (Preußische
Jahrbücher, 35. Band.)
iste, Ada Kaleh. (Organ der militärwissenschaftlichen Vereine, LVII. Band.)
Ute, Bündnisse und Kriege zwischen Oesterreich und Rußland. (Organ der militär-
wissenschaftlichen Vereine, LIX. Band.)
iste, Die Verpfändung der Zipser Städte. (Organ der militärwissenschaftlichen
Vereine, LVIH. Band.)
iste, Die österreichische Truppen-Aufstellung gegen Preußen und Polen, 1790.
(Mitteilungen des k. und k. Kriegsarchivs. Dritte Folge, IL Band.)
384
Duncker, Aus der Zeit Friedrichs des Großen und Friedrich Wilhelm III.
Feldzüge des Prinzen Eugen von Savoyen. Herausgegeben von der Direktion des
k. und k. Kriegsarchivs.
Fournier, Historische Studien und Skizzen.
Geissler, Skizzen aus dem Karaktcr und Handlungen Josephs des Zweiten, jetzt-
regierenden Kaisers der Deutschen.
Gräffcr, Josephinische Curiosa.
Groß-Hoffinger, Lebens- und Regierungsgeschichte Josefs des Zweiten.
Hayne, Abhandlung über die Kriegskunst der Türken, von ihren Märschen, Lagern.
Schlachten und Belagerungen.
Hei gel, Deutsche Geschichte vom Tode Friedrichs des Großen bis znr Auflösung
des alten Reiches. (Bibliothek deutscher Geschichte.)
Herr mann, Geschichte des russischen Staates. (Geschichte der europäischen Staaten.
Herausgegeben von Heeren und Ukert.)
Heyking, Aus Polens und Kurlands letzten Tagen.
Janko, Laudons Leben.
Karajan, Maria Theresia und Josef II. während der Mitregentschaft.
Keraatmüllcr, Die Einnahme Belgrads im Oktober 1789 durch den FM. Gideon
Ernst Freiherrn von Loudon.
Kos er, König Friedrich der Große. (Bibliothek deutscher Geschichte.)
Krauel, Graf Hertzberg als Minister Friedrich Wilhelm II.
Krone s, Handbuch der Geschichte Oesterreichs.
Lang, Focsaniund Martincsci. (Organ der militärwissenschaftlichen Vereine. LXVILBd.)
Liske, Zur Geschichte der letzten Jahre der Republik Polen. (Historische Zeitschrift.
21. Band.)
Xosinich, Kaiser Josef IL als Staatsmann und Feldherr. (Mitteilungen des k. und k.
Kriegsarchivs. Jahrgang 1882, 1883, 1885.)
Peters, Die österreichischen Befestigungen an der oberen Elbe. (Mitteilungen des
k. und k. Kriegsarchivs. Dritte Folge, I. Band.)
Pezzl, Osterreichische Biographien. Erster Teil enthält die Lebensbeschreibung
Josef IL
Polek, Die Erwerbung der Bukowina durch Oesterreich.
Ranke, Die deutschen Mächte und der Fürstenbund.
Reimann, Neue Geschichte des preußischen Staates vom Hubertsburger Frieden bis
zum Wiener Congreß.
Reim an n, Geschichte des bayrischen Erbfolgekriegcs.
Reimann, Friedrich der Große und Kaunitz im Jahre 1768. (Historische Zeitschrift.
42. Band.)
Rittersberg, Biographien der ausgezeichnetsten Feldherren der k. k. österreichischen
Armee, aus der Epoche der Feldzüge 1788 — 1821 nebst treuen Abbildungen
derselben.
Roepcll, Polen um die Mitte des 18. Jahrhunderts.
Salomon, England und der deutsche Fürstenbund von 1785. (Historische Vierteljahr-
schrift, VI. Jahrgang, 1903.)
Seh eis, Österreichische militärische Zeitschrift.
Seh eis. Der Krieg zwischen Österreich und Preußen in den Jahren 1778 und 177'».
Schimmer, Kaiser Josef der Zweite.
Schütter, Geheime Korrespondenz Josef IL mit seinem Minister in d«n öster-
reichischen Niederlanden Ferdinand Grafen Trauttmansdorff, 1787 — 1789.
385
Schütter, Die Regierung Josef IL in den österreichischen Niederlanden.
Schöning, Der Bayrische Erb folgekrieg.
Smitt, Suworows Leben und Heerzüge.
Sybel, Geschichte der Revolutionszeit von 1789 — 1795-
Szolowjoff, Geschichte des Falles von Polen.
Testament politique de l'empereur Joseph second, roi des Romains.
Unger, Die Entstehung der pfälzisch-österreichischen Konvention vom 3. Januar 1778.
(Mitteilungen des Institutes f. österr. Geschichtsforschung, XV. Band.)
Unger, Der Friede von Teschen. Ein Beitrag zur Geschichte des bayrischen Erbfolge-
streites.
Weyda, Briefe an Erzherzog Franz (nachmals Kaiser Franz IL) von seiner ersten
Gemahlin Elisabeth 1785 — 1789. (Archiv f. österr. Geschichte, 44. Band.)
Wiener, Kaiser Josef IL als Staatsmann und Feldherr. (Mitteilungen des lt. und k.
Kriegsarchivs, Jahrgang 1882, 1883, 1885.)
Witzlcben, Prinz Friedrich Josias von Koburg-Saalfeld, Herzog zu Sachsen.
Wolf, Österreich unter Maria Theresia, Josef IL und Leopold H. 1740— 1792.
'.'Allgem. Geschichte in Einzeldarstellungen.)
Wolf, Maria Christine, Erzherzogin von Österreich.
Wolf, Josef IL und Friedrich IL in Neustadt 1770. (Jahrbuch f. österr. Geschichte.)
Wolf, Leopold IL und Maria Christine. Ihr Briefwechsel 1 781— 1792.
Wolf, Österreich und Preußen 1780— 1790.
Wolf, Geschichtliche Bilder aus Österreich.
Zink eisen, Geschichte des osmaniseben Reiches in Europa.
Zwiedineck-Südenhorst, Österreich unter Maria Theresia. Josef IL und Leopold II.
(Allgemeine Geschichte in Einzeldarstellungen.)
7i '-
8447
1
(LR
JAN 6^996