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Full text of "Kurdische Grammatik"

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Inbtan Institute, dBfforb. 



THE MAIiAN LIBHABT 

PRESENTED 

BY THE REV. S. C. MALAN, D.D., 

y/C^/i OF BROADWINDSORy 
- January, 1886. 



/tt: 




/ 



KURDISCHE GRAMMATIK 



VON 



Ferdinand Justi. 




St. PETEBSBüRG, 1880. 

Commissionäre der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften: 



St. Petersburg: 
Eggers & C^' u. J. Glasunow. 



Riga: 

N. Kymmel. 



Leipzig: 

Voss' Sortiment (G. Ha es sei). 



Preis: 1 Rbl. 10 Kop. = 3 Mk. 70 Pf. 



1 



I 



Gedruckt auf Yerfügang der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. 
Juli 1880. K. Wesselofski , beständiger Secretair. 



Buchdruckerei der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. 

(Wass. Ostr., 9. Linie, J^ 12.) 



L 



IV 

werden kann. Man sehe ausser dem Werke Rieh's ttber Eardistan eine 
Schilderung der Kurden aus Rawlinson's Feder im Journal of the R. 
Geographical Society 10, 15. Wenn die Kurden aber mit Recht gefürch- 
tete Räuber und Diebe sind, so kann man hieffir nur die schlechte Wirth- 
schaft des sinkenden Despotismus verantwortlich machen, welcher keine 
Verpflichtung zur Erziehung der Nationen kennt, sondern ihnen durch 
systematisches Rauben Geld auspresst und sie im übrigen ihre eigenen 
Wege wandeln lässt. 

Doch der Sprachforscher fragt weniger nach der Begabung eines 
Volkes oder nach seiner geschichtlichen Wichtigkeit, als vielmehr, ob 
die Sprache desselben für seine Wissenschaft eine Erweiterung verspricht, 
und an welche bereits bekannten Sprachen sie sich in Rücksicht ihres 
Baues und Wörterschatzes anschliesst. 

Was nun die erstere dieser Fragen betrifft, so besitzt das Kurdische 
allerdings so viel eigenthflmliches, dass es die Aufmerksamkeit des Splrach-« 
forschers in vollem Masse verdient. Es ist keineswegs bloss ein herabge- 
kommenes Neupersisch, dessen grammatischer Bau mit Berücksichtigung 
einer Anzahl von Lautregeln mit dem des Persischen identificirt werden 
kann , sondern es hat sich in mancher Rücksicht ganz eigenthümlich ent- 
wickelt. Das Lexicon hat nicht wenig Wörter aufzuweisen , welche man in 
den übrigen bekannten Sprachen Iran's nicht mehr antrifft, z. B. kodk 
{das KniCj Garzoni 154; findet sich im Künari (einer Käfirmundart im 
Dorfe Künar am gleichnamigen Flusse, etwa 1 Stunden von dessen Mün- 
dung in den Kabul) als kuta, s. Trumpp, Zeitschrift der DMG. 20, 418; 
Pallas führt als multanisch noA^ an, und im Pendschabi ist ift?! das Knie; 
im Iranischen Hesse sich höchstens baluci künd vergleichen), lapk {Pfote, 
Garzoni 281; läp bei Lerch, ein Wort welches im Slawischen, Germani- 
schen und Lettischen vorkommt, man vgl. Diefenbach, Wörterbuch der 









gothischen Sprache II, 154, 155; Pott, Etymologische Forschungen V, 
186, 374; Fick, Wörterbuch der indogerma'n. Grundsprache 604, 854, 
862, 751) pordek {Kamm der Vögdy Garzoni 124; altslawisch 6paÄä, 
russ. 6opoAa, deminut. 6opOAKa, der untere Kamm der Vögel y litauisch 
barzdä (Bart) lett. bahrda, lat. barba u. s. w.) x^ (8al0j im Persischen 
und anderen iranischen Mundarten namak, und nur im Balutschi whäd; 
das entsprechende np, \y> und sanskrit ^^ bedeuten Geschmack) rutin 
(rupfen, aus ruxtin, bei Jaba; lat. runcare, altdeutsch liuhhan, skr. 3^; 
nur im Baktrischen findet man das von der Wurzel ruc abgeleitete 
i(o(^>7>*j^»^l^) bezaftin {entfernen^ rücken^ bei Jaba; russ. 3bi6jH), bewe- 
gen, schaukeln y 3bi6Ka Wiege^ Sbiöx Bewegung der Wellen nach dem Sturm) 
mizhtin (säugen y bei Rhea; griech. aiiiX^cd, litauisch melzu, deutsch 
melken, aber Sanskrit qsr mf% und altbaktr. cj^cg wischen); und eine 
grosse Anzahl von Wörtern verschliesst sich noch einer sicheren Herlei- 
toDg oder Zusammenstellung mit iranischen Schwesterformen, z. B. 
kashina (Forelle ^ Rieh, Koordistan I, 143, man vgl. osset. kes^alga 
Lachsforelle y georg. ^«^^^«^s Berschy j^^BIjsGs Karausche) zozän {Sommer- 
lager, und Name eines bestimmten für ein solches vorzugsweise benutzten 
Districtes; man wird sogleich erinnert an kurd. lu^j (bei Jaba) chald. 
zömä, womit die Ghaldäer ihr Sommerlager benennen, vgl. Ainsworth, 
Journal of the R. Geograph. Soc. 11, 33), so dass die Vermuthung nicht 
fern liegt, es möchte sich in jenen Wörtern altes, sonst untergegangenes 
medisches Sprachgut erhalten haben. Eine Schilderung der Eigenthüm- 
lichkeiten der iranischen Sprachen würde nicht erschöpfend ausfallen, 
wenn man die Lautlehre und Wortbildung des Kurdischen unberücksich- 
tigt lassen wollte, hat es doch ein wirkliches Gasusaffix, das im Persischen 
verlorene Participialperfectum und anderes erhalten, sowie das Verbum 
höchst eigenthümlich ausgebildet. Es theilt das Kurdische eben mit andern 



VI 

Yolksmundarten die Eigenschaft, dass es gegenüber der grammatisch 
fixirten und geregelten Schriftsprache der Perser abgeschliffen erscheint, 
während sich andererseits mancherlei conservirt hat, was jene als obsolet 
oder altfränkisch aufgegeben hat. 

Selbst die Lehnwörter, welche das Kurdische aus den benachbarten 
Sprachen aufgenommen hat, verdienen Auimerlcsamkeit, weil sie zuweilen 
erst auf Umwegen in das Kurdische gelangten. Bei der nahen Verwandt- 
schaft des Kurdischen und Persischen ist oft schwer zu entscheiden, ob 
ein Wort echt kurdisch und weiterbin allgemein iranisches Eigenthum, 
oder ob es aus dem Neupersischen herflbergenommen ist. So sind gewiss j 
nur persische Lehnwörter: bax§i§ (Trinlcgeld) din (Glaube) yasmin (Jas- 
min) dana (Jaspis) bazjrgan (Kaufmann) eferin (Ijob) bazär (Markt) 
10 {Maulbeere) usek (Panther) §im§yer (Säbd) takhtaravana (Sänfte) 
xerdäl (Senf) moor (Siegel) §ehrestän (Stadt) pöläd (StaM) gun6 (Sünde) 
dumbalä (Trüffel) und viele andere. Für die Entscheidung, ob ein Wort 
kurdisch oder persisch sei, besitzt man oft nicht so sichere Anbaltspuncte, 
wie man sie z. B. in manchen von der deutschen Schriftsprache aufgenom* 
menen Wörtern deatscher Mundarten hat (Theer, altdeutsch zär, hessisch 
zehr); man kann indessen den selten irre führenden Grundsatz aufstellen, 
dass das persische Lehnwort immer dasjenige ist, dessen Form der io der 
persischen Schriftsprache recipirten am nächsten steht, während das echt 
kurdische Wort mehr verdorben ist oder vom Typus des Persischen 
abweicht. Wenn wir nur eine einzige Wortform als kurdisch angeführt 
finden, ist anzunehmen, dass sie dem Kurdischen und Persischen ge^ein- 
schafthch als urverwandt angehört, obwohl auch in diesem Falle bei auf- 
fallender Uebereinstimmung des kurdischen mit dem persischen Worte 
die Vermuthung nicht unberechtigt ist, dass das Kurdische sein eignes 
Wort eingebüsst und das persische angenommen hat. So gibt es viele Be- 






vn 



griffe, f&r deren Bezeichnung ein kardisches and ein persisches Wort gilt, 
^?eIche aber urverwandt sind, z. B. ftäv {Schlafe Lerch I, 28, 3) und xaun 
(bei Garzoni 250 kahhu,n geschrieben); ersteres ist das persische v'^? 
welches sogar im Türkischen neben dem einheimischen uyuku yuj) ge- 
braucht wird, während x^un das kurdische Wort ist, welches sich ganz 
nahe an armen. ^»<-^, baktr. a^{d^^ anschliesst. 

«Fleisch I» heisst kurdisch go§t und gövd. Ersteres ist das persische 
Lehnwort C-i^^, letzteres zeigt ein specifisch kurdisches Lautgesetz, 
wonach der Zischlaut zu v wird (man sehe § 44, E), ist daher das einhei- 
mische Wort. 

Das persische^)^ (Schwester) findet sich im kurd. xoär-zi (Schwester- 
söhn, np. o^lj ^'^)i während das echtkurdische Wort fio6ng ist, das 
dem altbaktr. ^vuevjo;^ sehr nahe kommt. 

Das «Herz» heisst kurd. dil, was das np. J^ ist; das echt kurdische 
Wort aber, welches den ursprünglichen Anlaut z, der im Dialect der Persis 
d wurde, bewahrt hat, ist zer; doch ist diess Wort fast ganz verdrängt, 
indem zahlreiche Phrasen mit J^ ins Kurdische Aufnahme gefunden 
haben, wie denn J^ auch im Türkischen gebräuchlich ist. 

Der «Büffel» heisst kurd. ghamesc (d. i. gäme§, Garzoni 102) und 
komig (bei Lerch); wenn wir die Formen dieses Wortes in den iranischen 
Mundarten berücksichtigen (mazenderanisch gämiS, gilek gömlS, baluci 
gawais, arm. i'"^z)i so erscheint kömfS als die echt kurdische Form, 
gämes aber als die aus der persischen Schriftsprache entlehnte, welche 
von hier auch in nicht verwandte Sprachen überging: georg. ö^^j^So, 
hflrkan., awarisch gamus', udisch gömis*, kürinisch gamis', syr. jiq^oq^, 
^Q^, .Aifl^, ar. <^^L. 

Der «Schnee» heisst bei Garzoni 193 bäfer, bei Lerch barf; letzteres 
ist das np. ^j^j, mazender. gilek varf ; ersteres ist das einheimische Wort, 



vni 



welches durch die noch nicht eingetretene Umstellung dem albaktr. ^7^^ 
näher steht als ^j^. 

Das aSchaaf» heisst kurd. meS und ml; das letztere ergibt sich als 
das echt kurdische Wort, da das Abfallen des § nach vorhergegangener 
Auflösung in den Hauchlaut ein kurdisches Gesetz ist. 

Die «Krippe» heisst afer (Garzoni 182, 219) afyr (>) bei Jaba); 
daneben findet sich mir ahhkur {Stdllmeisterj Garzoni 109); die Form 
ahhkur ist persisch, np. ar.j^l^;**), georg. sSo^sWöo ; afer ist echt 
kurdisch (§ 43, E). 

Der «Schwäher» heisst kasu (Garzoni 259) und xaur (Lerch, Bulletin 
de TAcadömie Imper. de St. P6tersbourg XIV, 83). Auch hier ist der 
Ausfall des Zischlautes für das Kurdische characteristisch ; in kasu, 
der neupersischen Form, ist schliessendes r abgefallen; np. j^u», ^, 
altbaktr. ^?>rj3^^. 

Die «Zunge» wird echt kurdisch zemän, mit persischem Lehnwort 
aber zewän (np. jLj) genannt. 

Der «Hase» heisst echt kurdisch kergü (mit Abfall des Zischlautes), 
das persische Lehnwort ist keroSk, np. vSLi^^;». 

Die «Taube» heisst echt kurdisch kevük, mit dem persischen Lehn- 
wort kebuder oder contrahirt koter; kevük, aus kebüd-k mit dem 
Deminutivaffix, gleicht genau dem skr. ^^^ deminutiv c^iiud^ ? und scheint 
(im Widerspruch mit der indischen Ableitung von sff und qj?? «viele Junge 
habend») den blauen Vogel (von dem dunkel bläulichen Gefieder der Haus- 
taube) zu bedeuten, armen. ij«w«^ni.fn, np. ^yS {caertdeus}'^ man vgl. z. B. 
russ. CHHEi^a, Kohlmeise^ von cHHb, CHHifi, blau. 

Der «Tag» heisst kurdisch rö, ru, mit dem persischen Fremdwort 
ro2, np. jjj. 



-T- F 






«Nahe» heisst kurdisch nizik, nik, mit dem persischen Fremdwort 
nizdjk, np. «SLap. 

äbdär ist ^aft^; aw-dlri, WasBertfäger; ersteres ist aus np. jIjljI 
entlehnt. » 

berü BlMt ist die echt kurd. Form neben der pers. belk. 

rüd6 ist das persische, rfiwi das kurdische Wort für «Eingeweide». 

bende {Sdave^ besonders für «ich» gebraucht) ist persisch, beni 
kurdisch. 

ari, Hülfe,^ ist das pers. ,jjLj; das echt kurd. Wort ist jl^ HiAfefruf. 

Das im Kurdischen gebräuchliche hfm {gleichfalls) ist das persische ^, 
während das urverwandte kurdische Wort hev lautet. Daher ist he ms er 
[freund) nichts als das persische ^ya*<^. 

Die Praeposition baktr. oj?^, np. >, verwandelt ihr f in den Spirant h 
und das r meist in 1, so dass diesem fra im kurdischen hei (z. B. hel-gfrt 
er naÄm, altbaktr. ^^vpc^^/^) armen, ^n.^ osset. ap, sep entspricht. 
Desshalb sind auch die im Kurdischen mit fer beginnenden Wörter, wie 
firman Befehl^ sämtlich Lehnwörter. 

«Er blieb» ist echt kurdisch mä; mend dagegen i^t das persische Wort. 

täl {bitter) ist die einheimische Form neben der fremdfen telkh (Jaba), 
np. ^. 

Diese Eyborgung persischer Fremdwörter dehnt sich bis auf das Pro- 
nomen aus, wo nicht nur verschiedene von Pronominen abgeleitete 
Adver bia, sondern sogar der Formativ des Pronomens der 1. Person, min 
(im Neupersischen zum Nominativ geworden) für das echtkurdische ma, me 
eintritt. Besonders lehrreich sind die Zahlwörter für die Zehner; die echt 
kurdischen Ausdrücke verdankt man den Aufzeichnungen Lerchs, und sie 
sind dadurch merkwürdig, dass sie die Zehner voran, die Einer nach- 
stellen, so dass ein «und» in der Mitte des Wortes ergänzt werden muss, 

n 



was wir bei Jaba in der That antreffen ; leider fehlt die «Elf» (bei Jaba 
deh u yek); von Zwölf an lauten diese Zahlwörter (s. § 64 A): dau-dü, 
dau-s|, dau-cär, dau-pönj, dau-§e§, dau-häft, dau-he§t, dau-n^h. 
Diese Bildung stimmt aufs genauste mit der armenischen überein: 'nwuL 
hpl^nL.^ inuiuL hfilf^ u. s. w., SO wie mit derjenigen mehrerer kaukasischer 
Sprachen, des Georgischen, Awarischen, Hfirkanischen, Abchasischen, 
Kasikumükischen , auch des Türkischen, während die neupersische Stellung 
(kurd. cärdeh, np. o^jl») sich im Udischen und Tschetschenzischen 
wiederfindet (man vgl. die betreffenden Bemerkungen in den bekannten 
Werken Schiefner 's über diese Sprachen). 

Nicht selten tritt der Fall ein, dass das persische Fremdwort für eine 
Bedeutungsnüance neben das kurdische tritt, z. B. gilt für «Bart» 
kurdisch re, für «Wolle» pers. r,i§; -beide gehn auf das altbaktr. ^tp^jy^*^ 
zurück; für «Schleier» cär, für «Zelt» cädir, beides np. j^L. 

Die «Stadt» heisst kurdisch basci6ra, basc6ra (Garzoni 112, 202) 
ba/Bcar (Klaproth, Asia polyglotta 80) bäÄer (Lerch) ba^är (Jaba); 
das persische bazär (np. jljb) wird iin Kurdischen in der Bedeutung 
«Markt», gebraucht; beide Wörter sind ursprünglich identisch und bedeu- 
ten einen «Verkehrsort»; die ältere persische (pehlevi) Form ist j[>\j 
(s. Hamza Ispah. ed. Gottwaldt, kv, 11) armen. i[iu7[iuiL. 

benäse bedeutet «Schuld zu Zank, Zwietracht» (Garzoni 104, 115); 
diess Wort entstand aus einer alten Form vinasa, pehl. ty» arm. ^Sai«; 
das pers. ebenfalls aus vinasa entstandene ol^ findet sich im Kurdischen 
in der Form gun6 (Smde). 

Das Kurdische hat aber auch verschiedene Bezeichnungen für den- 
selben Begriff, eine kurdische und eine persische: der Jäger heisst nejir 
(np.^;xB%s^) und s6idvär (np. jl^ju-o). 



^\^ 



XI 

Merkwürdig ist das Verhältniss der Ausdrücke für «Hund». Das be- 
kannte, dem altbaktr. ^^JJVJJ entsprechende Wort sah (Garzoni 106) sa 
oder se (Lerch I, 92, 3) scheint nicht echt kurdisch, sondern das ent- 
lehnte persische v^m. zu sein. Der einheimische Ausdruck aber ist kücik. 
Diess kücik wird z. B. von Jagdhunden gebraucht, wo das Persische «iL 
anwendet; beide Wörter bestehn daher ohne Bedeutungsnüance neben 
einander. Kücik selbst ist, wahrscheinlich mit einer bestimmten Species 
des Thieres, über den Kaukasus zu den Kurden gelangt, was durch die 
folgenden Formen in .verschiedenen Sprachen anschaulich wird: osset. ky4, 
thusch kac, tschetschenz. kezi, hürkan. kaca (junger Hundy Schiefner 
151^) kasikumük. kaci (Hund) udisch kucan (junger Hund) wolosch. 
kfitzel, tungus. bei Barguzinsk katschikan (Pallas, linguarum totius 
orbis Vocabularia comparativa. Petropoli 1786. 1789. II, p. 75"), korja- 
kisch koscha, kamtschadal. kossa. Dürfen wir die Verwandtschaft aller 
dieser Wörter annehmen, so hätten wir ein nordasiatisches Wort vor uns, 
welches westwärts bis nach Esthland und Litauen wanderte: lettisch kucca 
(Hündin) illyr. kucska, altslav. kucika, esthn. kutsik, syrjän. kücjan, 
Ungar, kutya; und südwärts nicht allein zu den Kurden, sondern auch in 
die Sprache der Brahvi (kuchak, ch ist £), ja in einige Dialecte von Nepal 
gedrungen ist (s. Hunter, a Dictionary of the non-aryan languages of 
India p. 1 1 6). 

Zuweilen findet man, dass ein Fremdwort schon früher kurdisirt 
wurde, dass später aber dasselbe Fremdwort nochmals eindrang und dann 
deutlicher erhalten ist. Es liegt hier dieselbe Erscheinung vor wie bei 
französ. ch^tif und captif, saison und Station, fraile und fragile, 
Qoel und natal u. s. w., abgesehn davon, dass es sich hier nicht um 
Fremdwörter handelt. So heisst der «Eichbaum» kurdisch där-i berü 
(Lerch II, 125*), die «Kastanie» sciäh balöt (Garzoni 108); beides geht 



auf ar. i^L zurück, berü hat aber durch Verwandlung des 1 in r seinen 
ausländischen Ursprung etwas unkenntlich gemacht. 

Der «Dirhem» heisst kurdisch dräf {danaro^ Garzoni 129), die 
«Drachme» aber drahm (Garzoni 137); erstres geht auf das neupers. mj> 
(ar. ^j:>) zurück (vgl. § 43, F), das andere ist erst durch den Handel aus 
der lingua franca eingedrungen, * 

pes, Y(^dGrt}ie\l eines Kleides ^ neben py§ {^^^^ auch pe§) vor, beides 
von np, fj^; die echt kurd. Form ist^j her (altbaktr.-^7^e^). 

Es gibt auch Wörter mit arabischer und peröiacher Form, während 
eine kurdische gar nicht existirt: 

g'zir, gizir {Amtmann, bei Rhea) np._^JJ^; die ältere im Arabischen 
erhaltene Form dieses persischen Wortes, ^jj ist gleichfalls vorhanden: 
vizir {Wesir, Garzoni 98) vgl. de Lagarde, Beiträge zur baktrischen 
Lexicogjraphie 22. Die echt kurdische Form würde mit b beginnen. 

Die arabischen Substantiva auf Ji werden im heutigen Arabisch ohne 
t gesprochen, im Persischen aber mit t; so findet man im Kurdischen 
sowohl die ältere arabisch -persische, wie auch die neuarabische Form: 
rahm6t und rahmä {Ba/rmherzigkeü), sur6ta {Bild) und sura, khiwet 
und khim6 (Zelt) u. s. w. 

Es wandern nun Fremdwörter 1) aus dem Persischen ins Türkische, 
und von da ins Kurdische: ki§ni§ {Koriander) ist zunächst aus türk. ^^/^xiS 
entlehnt, welches eine grobe Aussprache des pers. jfU^i^, J^^f^ oder 
j^jjXuS ist. 

qunöe Bosenknospe (J.) t. qonja, aus dem pers. dstc. 

«Zucker» ist äükir (bei Lerch), was sich aus dem persisch-türkischen 
jCi erklärt, während das Arabische ^/C hat. Das s entspricht mehr dem 
Zischlaut des indischen Mutterwortes ^^. 

«Kohl» heisst kalam (Garzoni 109), aus dem pers. lf{crambe\ was 






auch im Türkischen neben nJLi (knrd. lahanä, aus dem griech. Xaxavov) 
gebraucht wird, während man im Arabischen kromb \^j^) sagt (Berg- 
gren, Guide frau^is-arabe vulgaire 1 80). 

Der «Seleri» heisst kurdisch kerefs (Garzoni 241), was aus dem pers., 
türk. ^jS^ entlehnt ist, während das arabische Wort ^^ lautet. 

Für dt Quecksilber» hat Lerch jüve, was das pers. e^J, o^ ist, 
während Garzoni (93, 185) die aus dem Arabischen entlehnte Form zibak 
anführt (ar. jtf j)« 

Ein nicht näher bestimmter Vogel heisst kurd. peri koSik (bei Lerch, 
Feenvogd); p6ri ist das bekannte persische Wort, was mit den persischen 
Märchen auch zu den Türken kam; kösik ist das türk. ^j^y Vogel, mit 
dem Gompositionsaffix i, welches im Kurdischen durch k gestützt ist. 

Das «Feld» nennt Güldenstädt bei Pallas ^nanb; diess ist die türkische 
Abkürzung O^^ ^^s persischen Cj^I^. 

cärsü bedeutet «Markt», und ist die türkische Form des pers. ^jL 
(eigentl. vier Seiten habend). 

kaliün «Pfeife», ist türkisch-persisch (jy^^ ^^^' üMf > ü^t^j üyi)^ 
(Pfeifenkopf); man vgl. Vullers, Lexicon s.v. oM^) üx^^} u^*» Brugsch, 
Reise der Preuss. Ges. I, XIV, 155, 168. Dubeux, La Perse p. 465. 
PL 79. • 

l@gl§g «Storch» ist türkisch und persisch viiiO, arab. jLJ. 

sekmän ist das pers. qISL (Jäger)^ aber es stammt zunächst samt 
der Nebenbedeutung m Fms aus dem Türkischen, denn hier erhielt 
es die Bedeutung Jcmitschar^ FusssoUat im Gefolge des Pascha oder 
Fürsten. 

2) aus dem Arabischen ins Persische und Türkische, und sodann ins 
Kurdische; mi'säl bedeutet «Fabel» (Garzoni 203), bei Lerch mjsal, 
ar. JUe; das <jj wird in Syrien t, t gesprochen, im Persischen und Türki- 



xrv 

sehen ist es ein scharfer Zischlaut, daher stammt die kurdische Form 
zunächst aus dem Türkischen. 

kazi {Richter) ist die türkische Aussprache des arab. ^^U, welches 
vulgär kädi lautet. 

santür (Oymbely Handpauke^ Garzoni HO) lautet im Türkischen 
gleichfalls j^^JU», jy^, bei den syrischen Arabern aber^^^^. 

zerär (Schade) ar. j\^ ist zunächst aus dem Türkischen gekommen, 
welches ^ wie z spricht, während es von den Arabern in Mesopotamien 
wie d gesprochen wird. 

huzür (ar. j^) bedeutet 1) Gegenwart^ 2) Ruhe^ letztere Bedeutung 
ist im Türkischen vorwaltend. 

Vjzmet {Dienst) stammt aus dem Persisch-Türkischen; im Arabischen 

lautet das Wort i«ji. 

«Jude» ist Kurdisch giü (Garzoni 137), von :>^f», der türk. und pers. 

* 

Aussprache des arab. ^^; Klaproth (Fundgruben des Orients 4, 312) hat 

die vulgäre Aussprache tschufut, türk. Ciy^», <^9«»- 

gark {Untertauchen^ \j%rz\i) ist die persische Aussprache j^ für 
die arabische ^jt. 

hak {ünze^ Rhea) ist die vulgäre türkische Aussprache as,) (oka) für 
arab. i^j, welches ebenfalls ins Kurdische als vakie (Garzoni 211) über- 
ging; bekanntlich geht das arabische Wort auf ouyxia, uncia zurück. 

3) aus dem Persischen ins Arabische, Türkische und Kurdische: borak 
{BoraXy Garzoni 101) np. ©j^e, arab. jj^. 

finjän, Tasse^ ar. ^jUü, aus dem np. 0^? ^^^ griech. 7ctva)ce(;; auch 
kopt. pina3. 

hevän Mörser^ ar. ij^^ ^^s dem np^ u^'^- 

Ostkurdisch düqän {Bauer ^ bei Beresine 122) aus dem arabisirten 
persischen ü'^-^? welches echt persisch (j^> (a8etYa^£<?) lautet. 



r «. 



fylfyl {Pfeffer^ bei Jaba), arab. tflrk. JiU, aus pers. JJL; auch 
mazender. felfel (Melgunof, die Südufer des Kaspischen Meeres 224). 

rahvent {Mhabarber^ Garzoni 225) ar. jijj^ aus np. J^^j, Woher 
georg. ^jgsCs^o, russ. peneHb. 

dullek {Wiesel^ bei Rieh) ar. ^^ {Hermelin)^ aus np. J:> {Marder) 
mazenderan. dalä (Melgunof a. a. 0. 226) udisch dälä (Schief- 
ner 96*). 

naflra (Trompete^ Garzoni 268), arabisirt neupers.^^, älter j^. 

Der «Schwefel» heisst kibrit (Garzoni 249), auch neusyrisch (aus 
dem Kurdischen) A^^äo, Nöldeke, Grammatik der neusyr. Sprache 117. 

^ 

Im Arabischen lautet das Wort C^^j^t ^"^^ auch türkisch sagt man z. B, 
kibrit öjäyy ^U^) %La^S Schwefelhütte\ dieses arabische. Wort, welches 
durch das Türkische ins Kurdische drang, stammt aber selbst aus dem 
pers. -tr^, das auch im Mazender. und Gileki gugerd, afghan. kokurt, 
georg. 5<^5o^s^o, thusch gogird, neusyr. ^Jq-^od vorliegt. 

Die «Orange» heisst kurd. närinj, ar. yjli; die echt persische Form 

Cr « 

ist vSlijÜ, aus dem indischen ^n^?. 

«Pistazie» ist kurd. fistik (Lerch), die arabische Form (jJ^) des 
pers. dJLM>, welches schon im Älterthum bekannt war (man vgl. Nikander 
von Kolophon und Posidonius den Stoiker bei Athenaeus Deipnosophisten 
XIV, cap. 61 p; 649 9tTTa)cta und ßtaTaxtov). Umgekehrt ist das Ver- 
hältniss des kurd. findjk (Haselnuss) zu arab. jjJb (Ista/ri ed. de Goeje 
182, 8) pers. jjtJLj pehl. v»o, aus gr. TcovTtxa (xapua); tz wurde pers. p 
und f ; p aber wird im Arabischen durch b ausgedrückt. Uebrigens hat 
Garzoni 184 für die mit der Pistacia vera verwandte Mastixpflanze 
(pistacia lentiscus) kurd. mst6kki, welches aus dem arab. ^J^L»o^ entlehnt 
wurde, das zu spanischem alm&ciga wurde, während span. mästicis aus 
lat. mastix stammt, welches seinerseits vom griech. ^aL(r^ix% dem Mutter- 



XVI . . 

wort des arab. ^JJLa^^^ hergeleitet ist (vgl. Pott, Zeitschrift für die Kunde 
des Morgenlandes VII, 101). 

«Vitriol» ist kurdisch zag (Garzoni 274), aus dem ar. ^Ij, welches 
vom pers. illj, clj abstammt. 

zamrüt sein heisst der Smaragd (Garzoni 154); diess Wort spricht 
man im Türkischen zümrttd, im Arabischen zumurd, zumrud, 
zumurrud, im Persischen dagegen zamrad, zamarrad, aus gr. ^ii.a- 
pa^So^, jtapaYSo?, syr. «tf^l, arm. ijJ^«t.^€o, iJpnt.p^ chines. molokiatko, 
welche zuletzt sämtlich von hebr. ^'3"13 abstammen, man vgl. Weber, 
Indische Skizzen 88. Blau, Zeitschrift der DMG. 23, 279. 

4) aus dem Arabischen oder Syrischen ins Kurdische: trär {Tasse^ 
Schale^ Garzoni 121) vom Beduinenarabisch J^3 plural von iJ^ {kupferne 
Kaffeekanne, vgl. Wetzstein, Zeitschrift der DMG. 22, 80, Zeile 18). 

qatl {Chirke) syr. j4jd, chald. *<^Pi5, '^Pf?, aber ar. tbi (vulgär qi^^ä, 
qi^^e). 

nadür {Oelöhniss^ Garzoni 279) ar. jjj plur. oj^J^; die türkische 
Aussprache ist dagegen nüzür. Ebenso verhält es sich mit 

damän {Unternehmen, impresa, Garzoni 163) ar. vjUo. 

baklla {Bohne, Garzoni 144) ar. ^L, Bohne, aber pers. dlie Portu- 
lak, türk. aL Erbse, arm. i^^'ku^j Erbse., 

. 1 

sahrig {Oisterne, Garzoni 112), ar. ;^j^ oder ;>jU-p, aber pers. 
.1 c - . c- 

türk. yjL. 

dei {Tamburin, Lerch I, 39, 11) ar. sJ^^ aus dem pers. ^^, udisch 
dap {Pat4Jce). 

Es gibt femer Wörter, welche sowohl in arabischer, wie in syrischer 
Form neben einander vorkommen: nir {Joch^ Rhea) aus dem ar. ^, 
daneben nirä {Jochbalken, Garzoni 203) aus dem syr. 






xvn 



parakinum {ich reibCj Garzoni 149) aus dem syr. ^^; daneben 
firkinim (bei Lerch) aus dem ar. i^i. 

deoüs (^j-^^ Spur^ bei Jaba), wovon deoüsandin (stcmpfen), bei 
Lerch daus {Stelle^ Ort\ von ar. ^j-)^; daneben dauscinum {ich stampfe^ 
Garzoni 214) von syn ^j- 

Femer findet man persische und türkische Formen nebeneinander: 
düulet-mend {reiche Garzoni 231) np. jJ^^^; daneben daulet-lu (Lerch 
I, 27, 6)türk.^3^. 

saY {woU^ gesund^ bei Lerch) ciäka (Garzoni) chäk, choik (Rhea) 
türk. jL, cLe, 9p. ilU gil. jL, ein ursprünglich türkisches W,ort. 

Die kurdischen Stammnamen erhalten türkische oder arabische Adjec- 
tivaffixe, je nachdem ihre Träger auf arabischem oder osmanischem Gebiet 
leben; z. B. mit arab. Affix: mendümi, Stamm im Bezirk Soleimania 
(Provinz Bagdad) Blau, Zeitschrift der DMG. 16, 609, 7; dagegen heisst 
ein Stamm unter vorwiegend türkischer Bevölkerung H'eideranlü^ljju* 
(im Bezirk Bäyazid) daselbst 609, 4. 

Endlich bestehn türkische (persische) und arabische Formen neben 
einander: melgema {Pflaster^ Garzoni 277), die türkische Form JL für 
das griech. ^fika'^^fi^ daneben mrahm {Salbe ^ Garzoni 277) ar, ^^*, 
woneben auch >lo gilt. 

Es gibt nun auch viele Wörter, welche im Persischen, Arabischen und 
Türkischen gleich lauten ; hier ist nicht bestimmt auszumachen , aus wel- 
cher Sprache das Kurdische entlehnte; jedoch ist, wenigstens in dem 
Sprachschatz Garzoni's, Jaba's und Lerch's, a priori anzunehmen, dass 
das betreffende Wort zunächst aus dem Türkischen entlehnt wurde, be- 
merkt doch Lerch (Bulletin de PAcad. XIV, 78), dass die meisten der 
kurdischen Kriegsgefangenen, seiner Gewährsmänner, auch des Türkischen 

mächtig waren. So ist das Wort jaf^ Dolch in allen drei Sprachen ge- 
rn 



xvm 

bräuchlich; man dürfte also annehmen, dass kurd. x^ncSr in den östlichen 
Theilen des Gebietes kurdischer Zunge aus dem Persischen, in Dschezira 
aus dem Arabischen, bei den nordwestlichen Kurden aus dem Türkischen 
aufgenommen sei. 

Derjenige Theil der kurdischen Grammatik, welcher am wenigsten 
characteristisch ist, dürfte die Syntax sein. Man begegnet hier wenig 
Erscheinungen, welche nicht aus dem Persischen bekannt wären. Der Satz- 
bau ist sehr primitiv und kennt fast gar keine Subordination und Nüanci- 
rungen der Aussagen durch Partikeln , wie man sie in gebildeten Sprachen 
antrifft. Auch der Gebrauch der verschiedenen Praeterita (Participialper- 
fectum, Imperfectum, Perfectum) ist völlig willkürlich, und nur die Dauer 
in der Vergangenheit wird — nicht durch eine besondere Tempusform, 
sondern durch die äusserliche Hinzufügung der Partikel de angedeutet. 
Der Verfasser durfte sich daher für die Lehre vom Satzbau auf eine sehr 
gedrängte Darstellung beschränken, in welcher meist nur das dem Kurdi- 
schen eigenthümliche hervorgehoben wurde; denn er durfte voraussetzen, 
dass man für das Studium des Kurdischen mit der Kenntniss des Persi- 
schen ausgerüstet sei, dessen syntaktische Gesetze, soweit sie die 
ursprüngliche, noch wenig ausgebildete Satzlehre bestimmen, auch für 
das Kurdische Geltung haben. 

Die andere Frage, welchen bekannten .Sprachen sich die kurdische als 
Verwandtin anschliesst, ist schon in früheren Schriften über das Kurdische 
beantwortet worden; vielleicht hat man etwas zu viel Gewicht auf die 
Uebereinstimmung von Erscheinungen im Kurdischen und Neupersischen 
gelegt, und in Folge dessen die Verwandtschaft beider Sprachen für eine 
engere gebalten als sie in der That ist. Zieht man vieles ab, was durch 
Entlehnung aus dem Persischen die Äehnlichkeit mit diesem erhöht, so 
durfte das Kurdische dem Persischen kaum näher stehn als das Mazende- 



-• V,- ,- 



ranische; ausserdem kommt das Pehlevi dem Neupersischen bei weitem 
näher als das Kurdische, so dass man annehmen muss , eine ältere kurdi- 
sche Mundart habe schon Jahrhunderte bestanden, und die gemeinschaft* 
liehe Muttersprache dieser westiranischen Sprachen reiche in eine be- 
trächtliche Zeit hinauf. Dem Armenischen, welches man im weitem Sinne 
zu den iranischen Sprachen rechnet, steht das Kurdische beträchtlich fern. 
Man könnte für die nähere Verwandschaft beider Sprachen etwa den 
Uebergang der Spiranten in h geltend machen, der in ihnen so häufig 
stattfindet, vielleicht auch den Gunavocal ui (§ 16, 18, auch in kaukas. 
Sprachen, tschetsch. k'uig, k'uizgi etc.); indessen bemerkt man dieselben 
Erscheinungen auch in ganz entlegnen Sprachen, so dass sie keineswegs 
ausreichen möchten, eine nähere Verwandtschaft oder einen im Kurdi- 
schen sich vollziehenden Uebergang vom Iranischen im engeren Sinne zum 
Armenischen auf sie zu begründen. Nicht einmal äusserlich, nämlich im 
Aufiiehmen armenischer Wörter, nähert sich das Kurdische der haikani- 
schen Sprache, und doch dehnen sich zahlreiche Kurdenstämme auf ein 
Gebiet aus, wo heute noch Armenisch geredet wird; armenisch^ Wörter 
sind im Kurdischen verhältnissmässig selten, gewiss desshalb^ weil die Ar- 
menier als Christen und Bauern von den kriegerischen Kurden verachtet 
werden. 

Das Gebiet der kurdischen Sprache *) ist ein sehr ausgedehntes, 
indem die Kurden durch ihre Wanderungen in weite Fernen gefuhrt 
wurden. Man findet kurdische Colonien in Chorasan, wo sie von Schah 
Abbas I (1587 — 1628) angesidelt wurden, um als Schutz gegen die Tur- 
komanen zu dienen, welche 1597 bei Herat besiegt worden waren; sie 
wohnen südwärts bis Sebzawar (Schindler, Zeitschrift der Gesellsch. für 



Man vgl. Friedr. Müller, Allgemeine Ethnographie. Wien 1879. S, 522. 



Erdkunde XII, 224), nördlich von Tschinaram an auf den nördlichen Ab- 
hängen des Elburz bis Asterabad hin, in dessen Gebiet Eurd-mahalle 
dltf ^ und Kurd-abad ^Ul :^^ liegt (Melgunof, die Südufer des Kaspi- 
scheh Meeres 110. 112. 114). Sogar in Sari gibt es Kurden, welche 
indessen erst von Agha Mnhammed Chan (1796) hieher versetzt wurden 
(Melgunof 169. 172); bei Demavend und Veramin wohnt der Stamm 
der Bitsche-Kurden (Dorn, Caspia 359; Brugsch, Reise d. preuss. Ges. I, 
140); ja in einiger Entfernung von Rescht nennt Chodzko (Specimens of 
the pop. poetry of Persia 464) den Stamm der Emmarlu. Schon Istachri 
erwähnt Kurden im Kuhistan von Tabas (ed. de Goeje h'Vt*,.15), und 
derselbe Geograph führt zahlreiche Kurdenstämme in der Persis auf (ed. 
de Goeje ia mit den Noten des Herausgebers; iir, 5), deren es über 
hundert gebe, und die er sämtlich Reiter nennt, wie die Beduinen (später 
dagegen sagt er, nur die Bäzanjän , die ins Gebiet von Ispahan ausgewan- 
dert seien, hätten Reiterei), und auf 500,000 Zelte schätzt, jedes zu zehu 
Mann (streitbare Männer, Hirten und Begleiter); sie besässen eine solche 
numerische Stärke, Tapferkeit, Kraft sowohl der Männer als der Zug- und 
Lastthiere, dass dem Sultan die Herrschaft aber sie schwer falle. Ihre 
Lebensweise sei in der Art des Erwerb' s und des Hirtenlebens die der 
Beduinen und der Tflrkenstämme. Die Stämme seien in fttnf Bezirke oder 
Militärdistricte eingetheilt, welche 1A, 3 — 11, 2 genannt werden. Auch 
der Geschichtschreiber Tabari erwähnt Kurden in Persis und berichtet, 
dass sie im Jahr 94 (713) diese Provinz verheerten (s. die Uebersetzung 
des persischen Epitomators Beiami von H. Zotenberg III, 315, 7 v. u. 525 
IV, 185). Wenn nun «Kurden» :>\^\ vielleicht keine ethnographische 
Bezeichnung ist, sondern kriegerische und durch Rohheit verrufene No- 
maden überhaupt bedeutet (Strabo 523 (ed. Meineke 735, 29 — 736, 2) 
bemerkt, im Zagros und Niphates wohnten Kadusier, Amarder, Tapyren 



^*'^■,y,w^w ' 



und Kyrtier zerstreut; auch die Kuprtot xal MapSot (xal ^ap o5to Xe^ovTat 
ol "AiiLapSoi) in Persis (Cyrus soll nach einer Nachricht ein Marde gewesen 
sein!) und Armenien seien von derselben Art), so hat doch Niebuhr (Reise- 
beschreibung II, 109) auf dem Wege von Abuschehr nach Schiraz herum- 
ziehende Kurden gesehen , und der zu seiner Zeit über einen grossen Theil 
von Iran herrschende Kerim Chan (f 1779) war ein wirklicher Kurde 
(das. 276). In Sarila, nordnordöstlich von Ram-hormuz in Susiana, hat 
Nadirschah (f 1747) den kurdischen Stamm der Zengheneh aus Kerman- 
schah angesidelt, welche unter den folgenden Herrschern der Sefevi- 
dynastie eine grosse Rolle spielten. Nach dem Tarich i Guzide besassen 
die Schul im Anfang des 10. Jahrh. die Hälfte von Luristan, aber zwei 
Jahrhunderte später kamen etwa 500 Familien Kurden von den Bergen 
von Samak in Syrien und sidelten sich in Luristan an; diese Kurden ver- 
wendete der Atabeg Hezarasp zur Eroberung von Schulistan, dessen 
Bewohner sich nach der Persis flfichteten. Die Mamaseni, welche jetzt in 
Schulistan wohnen, stammen nicht von den Schul ab, sondern gehören zu 
den Luren (Kossäern) und wurden erst von Nadir Schah hieher versetzt, 
sind also Stammverwandte der Khogilu im Gebiete der alten Uxier, 
der Bachtiari (grossen Luren) und der Feili (kleinen Luren), s. de Bode, 
Travels I, 270. 382. Wirklich echte Kurden haben sich demnach erst im 
Mittelalter und in noch späterer Zeit über das alte Susiana ausgebreitet. 
Auf der entgegengesetzten Seite, im Südwesten, zogen sich die Kurden 
über die Ebenen von Nisibin, Mardin und Urfa über den Euphrat hinüber, 
und einzelne kurdische Ansidelungen reichen bis in die Nähe von Aleppo 
(von welchem nordnordwestlich an der Strasse von Antiochien nach Bire- 
dschik ein kurdisches Dorf Dschabul liegt 36° 27' Greenwich), ja zwischen 
Homs und Baalbek liegt nach dem w^UT^^Ls ein Hesn Akrad ^1^1 
(Lelewel, Geographie du moyen äge, Atlas 7^, 12 v. u.). 



1 



Im Norden und Nordwesten reichen ansässige Kurden bis Erzerum, 
Ani und zum Alagöz (Brant, Journal of the R. Geograph. Soc. 6, 200. 
Abbott, daselbst 12, 215. Bryce, Proceedings of the R. Geogr. Soc. 1878 
vol. XXII, p. 172); ein Thor von Berdaa hiess Bab al Akrad {>\j^\ J) v-.L 
Eurdenthor, Istachri lAr, 7), ja nach Elaproth (Fundgruben des Orients 
4, 312) wohnen Kurden in der georgischen Provinz Somchethi. In Klein- 
asien sitzen Kurden in Albistan am oberen Dscheihan, und machen die Ge- 
gend ton Kaisaria und Juzgat unsicher (Blau, Zeitschrift der DMG. 16, 
616. Brant a. a. 0. 202), ja bis nach Angora hin auf der Ebene Haimaneh 
finden sich ihre Ansideluugen (Hamilton, Journal of the Geogr. Soc. 8, 
147); zwischen Ineh 6azar*Kiöi und Turchal (westlich von Tokat) liegt 
das Dschengel Derbend, wo ein Galgen steht, an dem man eingefangene 
kurdische Räuber aufspiesst (Sandreczki, Reise nach Mossul und durch 
Kurdistan nach Urmia I, 79). Es ist schon von Rawlinson bemerkt worden, 
dass in die meisten Landstrecken, wo Kurden wohnen, Herodot (I, 72. 
189. 202) seine Matiener versetzt, was für die Geschichte der Kurden 
und die Kenntniss ihrer Wohnsitze im Alterthum nicht ohne Wichtigkeit 
sein dürfte. 

Während demnach Kurden sich unter anderen Bevölkerungen so weit 
nach Nordwest, Südwest, Süd- und Nordost ausdehnen, weil der Kampf 
um 's Dasein für den Nomaden sehr weite Landstrecken, und auch für den 
Räuber grössere Beutedistricte verlangt, so sitzt der Kern des kurdischen 
Volkes in den Gebirgsländern am oberen Euphrat, am linken Ufer des 
Tigris auf altassyrischem Boden, im Zagros und bis nach Armenien und 
Atropatene hin , in Kurdistan , dem Hochland mit fetten Weiden , wasser- 
reichen Thälern und erhabenen Berggipfeln. Hier kennen die Schriftsteller 
älterer Zeit die Kurden. Im Syrischen und Chaldäischen wird mit o;^, 
^TijS (heute Bohtan) das biblische »"J^^ (Genesis 8, 4. Jesaia 37, 38 = 



. j'Tf**'-"' ' 



2 Kön. 19, 37) übersetzt, indem man die Arche Noah nicht auf dem Berge 
von Ärärat, sondern auf dem Dschudi, dem Gebirge der Gordyäer landen 

p y 

Hess (Assemani, Bibl. on III, 214); im Syrischen ist y^oy^ ein Mann aus 
o)fo i l^'Viff (heute Dschezira ihn Omar, dem Bä-qirdä auf dem östlichen 
Ufer gegenüber). In den assyrischen Inschriften scheint der Name Kurden 
nicht zu begegnen ; das Land der Kurden , welches Assyrien zunächst liegt 
und in welchem der berühmte Palast des Sargen erbaut ist, heisst Musri 
(Inschrift des Sargon in Ghorsabad). Bei den classischen Schriftstellern 
findet man EapSouxoc (Xenophon Anabasis III, 5, 15; der alte Name der 
Gordyäer, Strabo 747, ed. Meineke 1041, 23), TopSuata (Strabo, Ptole- 
maeus, Stephan von Byzanz), Kupxeot (Polyb V, 52, 5; nach Strabo 523 
(735, 29) sind die Ku^tcoi ein Räuberstamm im nördlichen Atropatene, 
nach 727 (1014, 3) in der Persis), ropSuirjvT], Corduene (Plutarch im Leben 
des Pompejus, Dio Cassius, Ammianus Marcellinus, Plinius), und es findet 
sich eine Reihe von Städten der Gordyäer genannt: Pinaka mit drei Bur- 
gen (heute Finik), Sareisa, Satalka, alle am Tigris (Strabo 747 ed. Mei- 
neke 1041, 24). Die Gordyäer galten als ausgezeichnete Baumeister und 
erfahrene Verfertiger von Belagerungsmaschinen, wesshalb sich Tigranes 
ihrer bediente (Strabo 747 (1041, 28)). 

Bei Mose von Chomi (I, 13 nach Mar Abas Katina) liegt das Land 
der Eordukh (ll^p^"*^) in der assyrischen Ebene und bildet einen Theil 
der Provinz Korcajkh (liii/»2fi«^); man vergl. Faustus Byzant. 209. Eli- 
saeus 125. St. Martin, Memoires historiques et g6ographiques sur TAr- 
menie I, 176. Indschidschean , Geographie von Altarmenien 138 ff. 
Die mittelalterlichen Geographen nennen als Städte von Kurdistan: Dai- 
navar, Schahrazur, Kirmanschah, Bahar, Suitanabad, Tschaptschamal , 
und bestimmen seine Grenzen durch Irak, Chuzistan, Dijarbekir und 
Adherbeidschan. 



Der Name der Kurden ist schon wiederholt mit dem der Chaldäer 
zusammengehalten worden, man hat fttr das lautliche Verhältniss von 
Kasdim, assyr. Kaldi, sowie Kurden, auf die Analogie von assyr. ürastu, 
Urartu, von Ararat und AX(X(>6S(oc aufmerksam gemacht (Urastu ist die 
jüngere Form, welche auf den achaemenidischen Inschriften erscheint)« 
Keinenfalls ist jedoch vom Namen Chaldäer, der seit Xenophon in Arme- 
nien genannt wird , auf die volkliche Zusammengehörigkeit der babyloni- 
schen Chaldäer und dieser armenischen Chaldäer, welche mit andern 
kriegerischen Bergvölkern verbunden erscheinen, zu schliessen; man vgl. 
über diese Verhältnisse K. W. Justi, Habakuk neu übersetzt und erläutert. 
Leipzig 1821.' S. 49. Stickel, Prolusio ad interpretationem tertii capitis 
Habacuci Part, 1. Jenae 1827 p. 48. Rödiger, Zeitschrift für die Kunde 
des Morgenl. III, 7. 6. Rawlinson's Herodotus I, 474. Tiele, Geschiedenis 
van de egypt. en mesopot. Godsdiensten 282. Schrader, Zeitschrift der 
DMG. 26, 205. 27, 397. 

Die Kurden selbst erklären ihren Namen aus dem persischen :>J 
{tapfer); im Georgischen bedeutet ^^g^s^o einen Dieb; Hafiz (Dal, 111, 5) 
sagt, der Tod erreiche einen Aristoteles ebenso sicher wie einen hälflosen 
Kurden, d. h. den Einfältigsten; das Schahnameh lässt die Kurden von 
den persischen Jünglingen abstammen, deren je ein Paar für die Schlangen 
des Dahäka als tägliches Futter bestimmt war, von denen aber immer 
einer am Leben erhalten und fortgeschickt wurde. 

Unter allen Kurden sollen die von Bitlis die civilisirtesten sein (Shiel, 
Journ. of the Geograph. Soc. 8, 66). Die Kurden zerfallen in zahllose 
kleine Stämme, welche hier nicht aufgezählt werden können; man findet 
viele Namen von Stämmen bei Lerch im Glossar, bei Niebuhr, Reise- 
beschreibung II, 389. 418. Brugsch, Reise der K. preuss. Gesandtsch. 
II, 496. Shiel, Journ. of the Geogr. Soc. 8, 66. 88. 101. Tuch und Blau, 



Zeitschrift der DMG. 1, 59. 16, 607. SchlSfli, Beitrag 
Kardistaa's (Petermaon's Mittheil. 1863). Rieh, Eoor 
Spiegel, Eranische Alterthumsknode 1, 356. 746 (nach ] 
minoEF-Zernoff, Wald., Scheref-nameh ou Histoire desKouri 
priDce de BidJis. St. P6tersb. 1860—62. Barb, Gescb» 
Chronik von Scberef behandelten 33 kvrd. Fürstengesi 
1856 — 59. 

Nach der Kardenchronik des Scheref Cban gibt es 
der Kurden: 1) Kurmandsch yU/, 2) Lur ^, 3 
4) Guran oljy'(Lerch II, 69); Lercb fügt diesen noch d 
hinzu, welcher das Zaza redet und am oberen Euphrat in 
PalD wohnt. Nach den von Blau gelieferten Sprach^robi 
die Mnndart der Duzhik-Kurdea an das Zaza an, so dass 
samt den das Zaza redenden Knrdea als fünften Zweig s 
Auch das kleine Wörterverzeichnias aus dem KbaliyÜ, \ 
(Reise der k. preuss. Gesandtschaft 1, 337—338) gibt, 
Wörter, die sich dem Zaza anschliessen: kie (^mmer) k 
agir {Feuer) dschir (unten) beschanagirem {ich tcerd 
serd bibie {es ist kalt) germ bebai;i (machet warm, 
°P' O^Ji) ä'tä U^^^^ (bis jetzt)) de-dschimde ba'ad (spä 
ne-di-r-a (eaistnicU, r hiatusfüllend) wergibnkhma i 
die Wurzel )cvar verliert r) bnrana (kehre um, korro 
praesentischem n wie im Zaza. 

Die Guran sind die Ackerbautreibende Bevölkerung unter den Kurden 
des Zagros, welche civilisirter ist als die ritterlichen Ascbiret, und deren 
Sprache sich nach der Schriftsprache der Perser gebildet hat. 

Die Kelhnr stossen im SQden an die Loren, im Norden an die Dschaf 
(zwischen Sihna und Soleimania), und man scheint unter ihrem Namen 



XXVI 

die östlichen Kurden überhaupt begriffen zu haben , während Kurmandsch 
die westlichen bezeichnet. 

Das Wörterverzeichnisse welches Rieh aus dem Lurischen gibt, reicht 
schon aus , die sprachliche Verwandtschaft dieser Mundart mit dem Kur- 
mandschi zu erweisen: lur, dalik {Mndter^ kurm. dfli Sir Lötoin^ griech. 
^TfjXu^, ^TfjXovT), skr. mi^; fehlt im Persischen); tcheoo (d. i. ceu Auge^ 
kurm. cäv, pers. ^, mit dem echt kurdischen Uebertritt des m in v und 
der Auflösung des Zischlautes in h und sodann Ausstossung desselben); 
kowr, feili keuwr {Bergspitze^ kurm. kevir Sifein, Fels^ np. ^^ mit 
derselben lautlichen Eigenthümlichkeit); aghir {Feuer^ feili aber tesh 
(np. ^"),-kunn. ayir, mit der kurdischen Entwicklung des g moUe aus y 
und weiterhin aus h^ d; np. jSl); der eigenthümliche Name des Hahnes 
kelleyshir (kurd. kelleybab); das im Persischen verlorene pes {Schaaf, 
kurm. pes, pas Ziege, altbaktr. >aja^e;); das Wort für «blau», §in, 
welches im Persischen nicht vorhanden ist, wohl aber im Eurmandschi, 
Afghanischen und Slawischen; das im Kurdischen eigenthümlich ent- 
wickelte Verbum «kommen», tiam (ich will kommen, np. -j) mit der kurd. 
Partikel ti, de), khoshhateh {tvülkommen, kurm. vo§ hata), und das 
Verbum «sprechen», welches direct vom baktn jouf^ abstammt: beesh 
(sprich, kurm. b|-b|2e). 

Das beste Kurdisch wird nach Ansicht der Kurden selbst in Mossul 
gesprochen. Es fragt sich indessen, was sie unter dem besten verstehn; 
wahrscheinlich das am meisten nach der persischen Schriftsprache gebil- 
dete .und durch arabische und türkische Wörter ausstaffirte. Für den 
Sprachforscher würde eher der Begriff des reinsten Kurdisch mit dem des 
besten zusammenfallen. 

Kurdisch reden auch (wie bereits Garzoni p. 4 bemerkt) die durch ihre 
eigenthümlichen religiösen Gebräuche von den übrigen Kurden getrennten 



oüd fanatisch gehassten lezidis, deren heiliger Ort mit dem Grab des 
Scheich ^Adi zwischen Chorsabad und Amadia liegt, während ihr geist- 
liches und politisches Oberhaupt in Bäadri (zwischen Chorsabad und 
Scheich 'Adi) wohnt; ihre heiligen Bücher sollen in Bä-azani und Bä- 
ascheika liegen. Hier im Norden von Nineveh und in den Sindscharbergen 
gibt es die meisten lezidendörfer. Viele interessante Nachrichten über 
die leziden findet man bei Ainsworth, Journal of the Geograph. Society 
11, 34. Layard, Nineveh and its remains 1, 270 ff. Nineveh and Babylon, 
passim; Chesney, Expedition to the river Euphrates 1, 113. Texier, 
Description de l'Armönie, la Perse et la M6sopotamie 124, 134. Lerch, 
Forschungen I, XVII. II, 136. 137. 164. Rieh, Residence in Koordistan 
1, 379. 2, 21. 68. 121. Niebuhr, Reisebeschreibung 2, 344. 389. Shiel, 
Joum. Geogr. Soc. 8, 94. 95. Blau, Zeitschrift der DMG. 16, 616—618. 
Forbes, Joum. Geogr. Soc. 9, 424. Spiegel, Eranische Alterthumskunde 
1,367. Buckingham, Travels in Mesopotamia 116 ff. (Auszüge aus de 
Sacy, in Rousseau's Description du Paschalik de Bagdad, Paris 1809, 
welches wieder die üebersetzung einer Schrift Garzoni's in Sestini's 
Viaggi e opuscoli, Berlin 1807, ist). 

Die früheren Schriften über das Kurdische hat Lerch sehr ausführlich 

» 

beschrieben und beurtheilt in seinen: Forschungen über die Kurden und 
die iranischen Nordchaldäer. Erste Abtheilung, Kurdische Texte mit 
deutscher üebersetzung. St. Petersburg 1857. Zweite Abtheilung, kurdi- 
sche Glossare, mit einer literar-historischen Einleitung. St. Petersburg. 
1858. 8'. 

Was seit Lerch 's wichtigem Werke erschien und vom Verfasser der 
vorliegenden Grammatik benutzt wurde, ist: 

A. Chodzko, £tudes philologiques sur la langue kurde (Dialecte 
de Soleimanie) im Journal asiatique V serie, tom. 9. p. 297 ff. Der Yer- 



1 



fasser hat seine Arbeit unter der Aufsicht des Kurden Ahmed Chan, 
welcher 1853 nach Paris kam, angefertigt. 

Heinrich Brugsch, Reise der k. preuss. Gesandtschaft in Persien. 
Leipzig 1862. II, p. 497. 

Otto Blau, Nachrichten Ober kurdische Stämme (Zeitschrift der DMG. 
XVI, p. 607—627). 

Friedrich Müller, Beiträge zur Kenntniss der neupersischen Dia- 
lecte. II. Kurmängi-Dialect der Eurdensprache (Sitzungsberichte der 
Wiener Akademie XL VI, p. 450—481). Wien 1864. 

Friedrich Müller, Kurdisches und syrisches Wörterverzeichniss , in 
Benfey's Orient und Occident III, 104 S. Die Wörter sind einem Kurden, 
welcher 1863 durch Wien reiste und aus der Gegend von Urmia stammte, 
abgefragt. 

Brief grammar and vocabuläry of the Kurdish language of the Hakari 
dialect. By the late Rev. Samuel A. Rhea, Missionary of the A. B. C, F. 
M. in Kurdistan, im Journal of the American Oriental Society, tenth 
volume, number 1. 1872. p. 118 flF. Der Nachfolger Rhea's, Rev. I. H. 
Shedd, gibt eine Uebersicht über die Hekkaristämme. Jenseits Hekkari 
sprechen die von Rhea beschriebene Mundart alle Kurden auf der persi- 
schen Seite der Grenze, zwischen Ararat und Soudschbulak , sowie auf. der 
türkischen Seite alle im Osten des Wan-see's, ebenso südlich bis Rowandaz. 
Die Kurden von Bohtan stehen zwischen den Hekkari und Harput, jedoch 
näher den ersteren. Das Kurdische südlich von Soudschbulak, in Solei- 
mania und Sihna, sei ganz verschieden vom Hekkari. 

Lerch lieferte eine kurdische Uebersetzung des Vater-Ünsers in dem 
von der Kaiserl. Akademie zu St. Petersburg veranstalteten Prachtwerke: 
06pa3m>i mpH^TOBi» imorpa<>iH n cjeobojhthh HMnepaxopcKOH AKaACMin 
HayKi». CaHKinefepßyprt 1870* 4^ Seite 25. Da dieses Werk, welches, 



^^ ^^'T^ii^iVlIHHnw^v^^ '^^ ' ' ' 



XXIX 

wie der Titel sagt, sämtliche der akademischen Druckerei zur Verfügung 
stehende Alphabete in 321 Uebersetzungen des Vater-Ünsers und zahl- 
reichen sonstigen Schriftproben vorführt, in den Händen weniger sein 
dürfte, so erlaubt man sich das kurdische Vater -Unser nach Lerch's 
üebersetzung hier einzurücken. Man wird es nicht ungern mit dem weiter 
unten ausgehobenen Vater-Ünser aus der kurdischen üebersetzung der 
Evangelien vergleichen: 

ya babi mä, ki lis6r äsmani säkfn debf, 

navi te muqaddäs bibe; 

VÜndkariyi te be 

we emri te inf^z u ejer bekin liser äsmani u User ärdf; 

nän ei her roi irö bemä b|de; 

qarzid mä bibexäe euqäs em debexsin qarzdäräni ma; 

nefsi mä nävize näv tesvfl 

hema bederine ii belä; 

milk u qudret u jelali teye ii ßfngida hatä ebdiyeti. Amin. 

1 uiuamhrn inuuiutnnL, tonnuhrtut n W^*/* 11^Y/""A/. 'I'^pn'^*^'*'''^ ^nlF^""^ 
ilriuit iUMn-UMOfannq.^ %S^kL.ntnkuPiuLnu A fAfu pftikuulfquiL.* fMnuinuiitn.uaL.uMoipu 

1866. 2. Auflage (der Verfasser ist nicht mehr nur ^pq-uiuilnn sondern 
tuiliu^auinu) 1868. (Lcuchtende Lampe, verfasst von dem Herrn Mgrditsch 
Vartabed Dikranean, zum Führer Kurdistan's an's Licht gestellt. Constan- 

tinopel. 8"*). Dem armenischen Text ist eine kurdische üebersetzung in 
armenischer Schrift gegenüber gestellt. 

K^dAf luofn^'^r '^ llift'' h§ Jlrufi^i^ iagipuuäfiinnft tun mlguOl^ Vj^ututpi^nu 
\yiunanu 1 ni^m.utu nC ^uähfuu • ip f} uPuit/iunL.nntU9 O-üü^Of 1857« (armCUiSCh 

geschriebener Titel in kurdischer Sprache. Das Evangelium unsres Herrn 
Jesus des Messias, geschrieben von der Hand des Matthaeus, Markus, 
Lukas und Johannes. Stambul). Das Vater-Ünser lautet folgendermassen : 



^ ^ ^ 

iituUfy n.uß usqpq tu n tu um , 
tfitutn^^iu<^^P^^ tftiM 1^4:. 

tßfptutß; ij.tu "(P"(ß9 ^t^tub ^o iß^ iunJtL.JuiLtntu tint^utuh ttfi iß u^n usntn^t 

ftiuu^ tnu ^^unL.n.ottM0M pn.o in Jfu3a.iu tuptnn % 

nL. th^jLIg t/tu <tß t% n.tu ti^tufu^ "Iß'Pß ^iuJtuft ^o l^tT tift u^iufup tunonb 
€rp tn^ilttntuptuu^ juon-tut 

ttL. tßf tp ßl^plinL,tn^jl^ tß^ 'HP^ 

1^ ttp pl^n.1^ mtuiutu tup^py 

tpJuM ^ol^iitußJ^ thtutnp^uM^pPp nt^ a^nutltf^M hl. ^tutltn ^tqi^tnpi ^a^^in. 
iutlft%X 

Das wichtigste handschriftliche Material, wodurch der Verfasser 
namentlich das kurdische Wörterbuch, welches er dem gelehrten Publicum 
vor einiger Zeit vorgelegt hat, zu einer sehr vollständigen Sammlung zu 
erheben im Stande gewesen ist, wurde ihm zur Benutzung überlassen: 

1) von Herrn Professor A. Socin zu Basel, jetzt zu Tübingen. Dieser 
durch seine mehrfachen Reisen im Orient und durch die dort aufgefundnen 
literarischen Schätze berühmte Gelehrte hat zum Theil im Verein mit Pro- 
fessor Prym umfangreiche prosaische Texte und lange Balladen in kurdi- 
scher Sprache in Assyrien gesammelt, die er zum Theil mit neuarabischer, 
zum Theil mit deutscher Uebersetzung begleitet hat. 

2) von der Kaiserl. Akademie der Wissenschaften zu St. Petersburg. 
Diese hohe Körperschaft übermittelte durch gütige Verwendung des Herrn 
Akademikers B. von Dorn, dem Verfasser zwei Foliobände, deren einer 
auf 656 Seiten ein kurdisch-russisch- französisches, deren anderer auf 721 
Seiten ein französisch-russisch-kurdisches Wörterbuch enthält, welche auf 
Anregung des Herrn von Dorn der russische Cönsul zu Erzerum, jetzt zu 
Smyrna, August Jaba, dem wir bereits mehrere gedruckte Arbeiten 




über das Kurdische verdanken (Kesom6 de Touvrage kourde d* Ahmed 
Effendi Khan, fait et traduit par A. Jaba (Bulletin de TAcad. XY^ 161); 
Recueil de Notices et r6cits kourdes servant ä la connaissance de la langue 
et la littSrature et des tribus du Kourdistan. St. Petersb. 1860. vgl. 
Benfey, Orient and Occident I, 572), nach jahrelangem Sammeln mit 
grosser Sorgfalt ausgearbeitet und der Akademie überreicht hat. Trotzdem 
dass Jaba nur die kurdischen Wörter mit den Aequivalenten in den beiden 
genannten Sprachen gibt, und sich nicht auf etymologische Erklärung 
der Wörter einlässt, so muss dieses handschriftliche Werk doch für das 
wichtigste von allem, was über das Kurdische geschrieben ist, gelten. 

3) von Herrn Jaba; ein Manuscript von 100 kurdischen Dialogen mit 
französ. Uebersetzung. 

Gewiss wird sich das vorstehende Verzeichniss in einigen Jahren ver- 
mehren lassen; wie dem Verfasser bekannt geworden ist, darf man wichtige 
Bereicherungen unsrer Kenntnisse* von Herrn Zagorski in Tiflis erwarten; 
E. Floyer sammelte in Kermanschahan kurdische Wörter (The Academy, 
July 21, 1877, p. 63*), und noch andere Reisende werden solche Beiträge 
zum Lexicon liefern; schwerlich werden dieselben mehr bringen als schon 
bekanntes oder dialectische Varianten der im Dictionnaire kurde-frangais 
verzeichneten Wörter. 

Die Abkürzungen, welche in der vorliegenden Grammatik gebraucht 
worden sind, werden keinem Leser fremd sein; es sei nur bemerkt, dass 
ein ohne Belegstelle angeführtes kurdisches Wort fast immer aus Lerch's 
Glossar entnommen ist; die von Lerch gebotnen Wörter sind meist nur 
dann von einem Citat begleitet , wenn ein solches in seinem Glossar fehlt, 
oder wenn das Wort überhaupt nicht in diesem letztem angeführt ist. Man 
hat das Werk Lerch's mit L. «oder «Lerch» citirt. 

Berggren bedeutet: Berggren, Guide fran^ais-aräbe vulgaire. 



XXXil 

Br. bedeutet: Brugsch, Reise der k. prenss. Gesandtschaft II, 497. 

Chodzko — Ghodzko, Stades philologiques sur la langae kurde 
(Journal asiat. V, 9, 297). 

G. oder Garz. bedeutet: Garzoni, Grammatica e vocabolario della 
Iingua kurda (s. Lerch 11, 1 ). 

Jaba bedeutet: das oben angefahrte handschriftliche Wörterbuch, sowohl 
den kurdisch -russisch -französischen, wie den französisch- russisch -kurdi- 
sehen Theil, von A. Jaba. Der ganze Wortschatz dieser beiden Hand- 
schriften, noch vervollständigt durch die Sammlungen Garzoni^s, Lerch's, 
Rhea^s u. aa., wurde vom Verfasser bearbeitet und erschien im Druck: 
Dictionnaire kurde-frangais par M. Auguste Jaba. Publik par ordre de 
TAcademie Imperiale des sciences par M. Ferdinand Justi. St-P6tersbourg, 
1879. 4". 

Klaproth Fundgr. bedeutet mehrere Artikel Klaproth's in J. von 
Hammer-PurgstalPs Fundgruben des Orients IV. 

de Lagarde bedeutet: P. de Lagarde, gesammelte Abhandlungen; 
andere Werke des Verfassers sind ausführlicher citirt. 

Mahn bedeutet: Mahn, Etymologische Untersuchungen auf dem Ge- 
biet der romanischen Sprachen. 

Maller bedeutet: Friedrich Müller, Kurdisches und syrisches Wör- 
terverzeichniss (Benfey's Orient und Occident III, 1 04). 

Nöld. bedeutet: Nöldeke, Grammatik der neusyrischen Sprache. 

Pallas — Linguarum totius orbis Vocabularia comparativa (auch 
mit russischem Titel) s. Lerch II, 16. 

Pott bedeutet: Pott in der Zeitschrift für die Kunde des Morgenlandes 
ni, V, VII (Abhandlungen Ober Kurdisches). 
Pott E. F. bedeutet: Pott, Etymologische Forschungen. 2. Auflage. 



xxxin 

Rhea bedeutet: Rhea, brief grammar of the kurdish laDgaage (Jour- 
nal of the American oriental Society X, 118). 

Rieh bedeutet: Cl. J. Rieh, Narrative of a Residence in Eoordistan, 
and on the site of ancient Nineveh (Lerch II, 22). 

Rosen bedeutet: 6. Rosen, Ober die ossetische Sprache (Abhandlun- 
gen der Berliner Akademie 1845. S. 321). 

SandreczM bedeutet: C. Sandreczki, Reise nach Mosul (Lerch, II, 37). 

Socin bedeutet: die oben besprochnen Papiere Prof. Dr. Socin's zu 
Tübingen. 

Trumpp bedeutet: Trumpp, Grammär of the Pa§tö language. 

Sohrabji bedeutet: Huzvaresch ane pehlavi Farhang etc. (Huzvaresch 

« 

und Pehlevi Wörterbuch, zum Druck befördert von Beramji Destur 
Sohrabji Mehrjiran. Bombay 1238 des Jezdegerd (1868) (in Guzarati). 

V. U. bedeutet: Lerch's üebersetzung des Vater-Unsers, wovon oben 
die Rede war. 

Die kurdischen Wörter oder Sätze in armenischer Schrift sind aus der 
oben angeführten Üebersetzung der Evangelien genommen. 

Die Wörter aus dem Tat, Talysch, Mazenderani, Gilek, Gebri sind, 
wenn ohne Citat aufgeführt, entnommen aus Beresine, Recherches sur les 
dialectes persans (Lerch II, 29); die georgischen aus Tchoubinof, Dic- 
tionnaire göorgien-russe-frangais (auch mit russischem Titel). 

Der Verfasser erlaubt sich, hier am Schluss der Vorrede auf einige 
Versehen aufmerksam zu machen, deren Berichtigung zur geeigneten Zeit 
von ihm versäumt worden ist. In der vorliegenden Grammatik ist zu S. 57, 
Z. 2 V. u. zu bemerken, dass die Verbindung von t und § bereits im Tür- 
kischen stattgefunden, das Kurdische aber öiri aus dem Türkischen (crini 
ewwel October, crini sani Nfivember) entlehnt hat. Einige Versehen, 
welche in dem Dictionnaire kurde-frangais stehn geblieben sind, wurden 

V 



XXXIV 



in dem vorliegenden Werke berichtigt; die übrigen von dem Verfasser 
bemerkten mögen hier Platz finden. 

Sefte 20**, Zeile 21 ist zu streichen: voy. 4<j|; 

— 65", — 20 ist zu lesen: j juj 

— 131*, — 13 ist hinzuzufügen: t. or. ^ÜJ^ petit bissac (Pavet 

de Courteille 299). 

— 144*, — 30 ist zu lesen: voy. -JU. 

— 190** zwischen /^^ und (j^ ist einzufügen j^^ dem in, epilep- 

tique, rag6. 

— 256", Zeile 9 ist hinzuzufügen: comp. t. or. ^jyf canal, gouttiere 

(Pavet de Courteille 293). 

— 271*, — 5 ist hinzuzufügen: t. or. j^^ (de Tar. ll^ fil, 

j^ym. Q^ il^ fil de perles), voy. l'avant-propos 
p. XVIII, 1. 8. 

— 275*, — 8 ist hinzuzufügen: t. or. ^U^l» espece de pofile h 

frire. 

— 303*, — 11 ist zu lesen: plur. 
_333«^ _ 23 ist * zu tilgen. 

— 430", — 19 ist zu lesen: bactr. vac, dans le dial. de Yezd a». 

je dis, %jjj il a dit; voy. le verbe (j^^ et la 
Grammaire p, 83, 1. 19. 

— 444 — 25 ist zu streichen: iSllC. 



Marburg in Hessen, Januar 1880. 

Ferdinand Justi. 



-,^^^-»y™,-,5- 



1. Lautibhrs. 



Das kurdische Alphabet enthalt folgende Zeichen: 
Vocale: 
a, ä, e, e, e, e, i, I, o, ö, ö, ü, 0, ü, i, ai, au, ei. 



Gonsonanten: 

YerBchlusslaute. 

Faucales ' 

Gutturales 

Palatales 

Palatodentales 

Dentales 

Labiales 



q k g 


• 

n 


K ^ 




V V 

c J 




t d 


n 


P b 


m 



Reibelaute. 

X Y 



Zitterlaute. 



S 
f 



i 
z 

V 



1 



w 



Die Mundart Zaza hat noch die mouillirten d' Und ä. Dieses Alphabet haben Lerch 
und Socin, denen wir die lautlich genausten Aufzeichnungen verdanken, angewendet, 
mit dem unbedeutenden Unterschied , dass der erstere ( 4 > ^^^ leztere tscb ^ dsch 
Tdr c j schreibt. Die übrigen Gewährsmänner verwenden die Alphabete ihrer Mutter- 
sprache, wodurch ihre Schreibungen nicht immer deutlich sind; nur Garzoni suchte 
den Lautwerth verschiedner Zeichen des italienischen Alphabets durch diakritische 
Puncto genauer zu bestimmen. Man findet eine Zusammenstellung der im Lerchschen 
(Lepsiusschen) und Garzonischen Alphabet sich entsprechenden Buchstaben bei Lerch II, 7: 

Bei diesen Verhältnissen fand man sich veranlasst, die Beispiele fiir die Lautge* 
setze vorzugsweise aus den Aufzeichnungen der beiden zuerst genannten Herren aus- 
zuwählen; nur wo über den Lautwerth kein Zweifel obwalten konnte, hat man auch 

andere Quellen benutzt. 

1 



A^^. 



— 2 — 



Fär die Erkenntniss der Laute ist die Art, wie die fremden Wörter in einer 
Sprache wiedergegeben werden , von nicht geringer Wichtigkeit ; man hat daher auf 
die inoi Kurdischen eingebürgerten arabischen, türkischen u. a. Fremdwörter ein be- 
sonderes Augenmerk gerichtet. Die iranischen (neupersischen) Wörter sind mit den 
kurdischen zusammen aufgeführt, weil sich bei der nahen Verwandtschaft beider Spra- 
chen nicht immer entscheiden lässt, ob ein Wort beiden Sprachen gemeinsam, oder 
vom Kurdischen dem Neupersischen entlehnt ist. Indessen ist im letztern Fall eine 
bezügliche Bemerkung hinzugefiigt worden. 

Die Bezeichnung des unbestimmten Vocals durch \ ist nach Lerch*s Vorgang bei- 
behalten worden, weil er sich in der That dem i mehr als andern Vecalen nähert. 
Rhea schreibt ihn bald ä, bald ü, Garzoni meist mit einem Konmia. Im Armenischen 
nähert er sich dem e, man würde also das p durch e wiedergeben können, im Afgha- 
nischen dem a, daher von Trumpp durch a bezeichnet; im Ossetischen dem i oder ü, 
so dass Lepsius das tagaurische v Sjögren's oder g Rosen's durch } ausdrückt. Da der 
unbestimmte Vocal im Kurdischen bald einem a , bald einem i , bald einem u andrer 
Sprachen entspricht, d. h. ein mit schwächer Resonanz versehenes a, i, u ist, so 
könnte man wie im Aegyptischen und andern Sprachen die Zeichen a, i, u einführen; 
doch hat man im Hinblick auf die Beschreibung Lerch's nicht gewagt, eine solche 
Neuerung vorzunehmen; zumal da auch der unbestimmte Vocal, welcher bei der Scan- 

V 

dirung persischer Verse häufig statt des Jezm gesprochen werden muss, und welcher 
in vielen Fällen der letzte Rest unterg^gangner Vocale ist, dem i sich nähert. 



§ 1. a. 

A. a entspricht ursprünglichem a. 

4) nicht accentuirt a) inlautend a) in iranischen Wörtern: kapän {Wage^ 
np. (jLT) hastiv {Schaufel ^ arm. ^iMi^infi) hazär (oder hezär, tausend^ 
"^V'Jj^) hafte {Woche^ np. <0) haft6 {sid)zig, np^ ^Uiß) havermjä {Seide, 

np. ^^f) kahün (alt, np. q^) xanc6r {Dolch, np. ^/rii) garväl {Hosen, 
np. J^^) rav6nd {Nomade, np. oj^jj) paz-a-k6vi {Bergziege, auch peskövi, 
von altb. >^^9j und np. ^^) na vor Verbalformen: nahät (auch n&hät, harn 
nickt, np. ji^lj) na-xoäst {wolUe nicht, np. il--l^); panir {Käse, np. ^} 
palfng {Tiger) palwän {Fechter, Binger, np. ü'^^) pamljä {Baumwolle, 
np. aJo) bax§fS {Trinkgeld^^üf. ^*is^). 



ra— 



— 3 — 

ß) iD nicht iranischen Wörtern (meist in der Umgebung gutturaler und emf^ha- 
tischer Consonanten, wie B, q, x» u. s. w.): Kakim {Arzt, ar. ^aC) qasav^t {Be- 
trubnisSj ar. ö^Lj) qazanm|§ {Gewinn^ tärk. ^♦ijU) qaraq {BabCy tiirk. adj») 

qalender (Mönche ar. j jjii aus nf.jjsüf) kayäs (auch keiyis, Schelm^ ar. ^J»^) 

karafil (Nelke, ar. pers. Jju/I aus xapuo9uXXov) kalä'i {Zinn, ar. ^^^ Istaxri 
rr% 6, tiirk. ^j^iU) xayäl (Fisiow, PhantasiegeUlde, ar. jLi) yasir {Gefangner, 

2iT.j^l) ta'alim (Lehre, ar. .JLu) taräbulus (aws Tripolis, ^^^t/1») saq&d 

(t;ers^ämmei^9 ar. 1»«««.) zab'm6t (Mähe, ar. iu»)) rakä. (JRei^en, Garzoni raKäs, 

ar. fjaij) lahanä (Kohl, tärk. aU aus Xaxavov) baldän-e re§ (schwarze Wach- 
tel, tiirk. oUj J^e o^) maqäs (Scheere, ar. ^joU). 

b) anlautend a) in iranischen Wörtern (sehr seilen, da meist a mit h gespro- 
chen wird): anbar (Scheune, Garzoni ahhmbar, np. jü)) avrest (Wachholder, 

Garz. lo4, np. ^^j«)). 

ß) in nicht ifanischen Wörtern: atmeje {Habicht, törk. a«^I) anjäY (w«*^, 

lürk. jLfI) amanet (Anleihe^ ar. iiUI) amir (oder emir, Befehl, ar. ^)) 
almäs (Diamant, G. 130, tiirk. ar. pers. ^^U) aus otia]L(iq) ababil (üfaieer- 
^hwalbe, rondone, G. 236, ar. Ja^U tiirk. ^y J-^re^' IVoyjpgfans, wörtl. FogfcZ 
rfer Scharen, Pott, lY, 34) altun (Oold (Rieh) zaza altün, türk. O^^O anisün 
(ilnis, G. 90, np. türk. uy^^l ar. ^^«»mJL aus av7](7ov) angil (Evangelium, 
G. 100, 441, im neuen Testament, Constantinopel 1857, t'^'^bu ^^^^' ^^' J-jfO- 

c) auslautend a) in iranischen Wörtern (np. a mit h quiescens): hefya (auch 
heiye, ist, gil. «u) mit Praefix ha, he) ^eria (weidete, np. oJj^) cuma (w^arww? 
vom Pronominalstamm altb. >(o und Affix ma, vgl. osset. KyMa (wohin?) aama (wozu) 
n. a. Sjögren S. 186) karbenda (Eseltreiber, G. 190 aus dem np. qjS^^) jäkta 
(castratus, G. 109, np. <u^)) tula (Jagdhund, G. 106, tola, kleiner Himd, 3ocin 
20^, np. Jy , Pott IV, 20) loka (Baumwolle, Rieh, aus dem np. d5^) benefsca 
Veüchen, G. 276, aus np. d«t&o) rezianä (Fenchel, G. 146, aus dem np. djLjlj). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: deva (Kam^el, tiirk. o^^) ßiida (Erwerb, G. 
92, ar. oJ^li) kakälla (Zimmet, cinnamomo, G. 112, ar. disli aus dem ind. 
4)cHI<^9 de Lagarde 35, 21. 

2) accentuirt a) inlautend a) in iranischen Wörtern: nähat (kam nichts 
aus na np. aJ und hat np. jl«I) bästi (Kryoche/n, np. dJL^I) hasp (oder besp, 
iferd, np. c^O baft (sieJew, np. cL-i^) kärvän {ßimrawane, np. (j\jj^, O^jJ^) 



L. 



■ — 4 — 

kimanca {Geige ^ np, as-^I^T) tämbur (oder tembur, QuUarre^ ^p. j^aJJ türk. 
oj^JL) sad (oder sed, hmdert^ np, j*o) paS {Unten zu^ np. ^^) barf (oder 
berf, Schnee^ np. ^^^ scheint aus dem np. entlehnt, Garzoni 193 hat bäfer) was 
{Schwein^ altb. 5j^7a;^). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: häva (Lw/ü, ar. np. 1^) qähwe (Kaffee^ 
ar. 0^) tä'aJa {erhaben^ ar. ^Iju) sedäf (PcWmwttcr, G. 180, ar. np. ^Jo). 

b) anlautend a) in iranischen Wörtern: ävaya {dieser, altb, ^»^). 
ß) in nicht iranischen Wörtern: asl {Ursprung^ ar. J-^l). 

c) auslautend a) in iranischen Wörtern: tay& {Kasserolle^ np. ajU) va 
(rfißscr). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: perä (oder pära, Oeld^ türk. o^tj) vulgär parä 

y4o Piaster^ aus np. ©jL? SfwcÄ) qisä (oder qise, Gespräch^ ar. <u>5) cöBä (oder 

cuM, TmcA, türk. oi^ vulgär <i»^ np. U^) raKmä. {BarmherzigkeUj^r. a^^^j) 
lahan& (£o%Q. 

B. a entspricht ä; in manchen Fällen ist wohl die Länge nur unbezeichnet 
geblieben, in Wirklichkeit aber vorhanden : 

1) unaccent. a) inlautend a) in iranischen Wörtern: havin {Sommer; Jaba 
schreibt /^'l^, pehl. j»^^) kitnanca {Geige^ Garz. 276 kamemcia) cadör (Zelt^ 
np.j>L 1^) car^n {der vierte, von cär, np.jL)car§emb6(-3feßttw;ocÄ,np. aaJw^L) 
jena'ür {Thier, np. j^üL, j>iW> vulgär jjanewer) talän {Plündertmg, np. (j!i^) 

nanük {Kralle, von np. ^li) saliän {jährliche Abgabe, np. djlJL) padi§^h (JKai- 
ser, np. oLi^L) parcä {Stückchen, np. <u jL) ba'yße {Gärtchen, np. as^L) bazär 
(Jtfarfc^, aus dem np. jljL) bazjn {Armhand, von np. ^jL) bazf {Falke, np. jL, 
arab. ^jjL Habicht) barän {Regen, np. o'j'^) ^^^^^ {Kissen, np. jJL) mangä 
(£«(%, np. ^Ir^djL). Die Negation na hat bald kurzes, bald langes ä, wie im Neu- 
persischen. Man könnte für alle diese Beispiele eine Verkürzung des a annehmen, 
welche durch die Stellung des Accents veranlasst wäre. Doch findet man bei Jaba 
stets Elif , d. h. ä geschrieben , und man wird unten bemerken , dass auch ä für ä 
vorkommt. 

ß) ia nicht iranischen Wörtern: hasll {Vortheü, ar. J-öL) qadjr {mächtig, L. 
I, 11, 7, ar. j>li) ka'in oder xa'in {Verräther, ar. ^U) qalan Brautgeschenk, 
osttfirk. jJ\.9) cahir {Lerche, türk. ^L) cian {Eidechse, türk. O^?) J^-'^ 
{erlaubt, ar.jjL) zenakär {Wüstling, np. jk'Lj von ar. Üj) jiran {Nachbar, 
ar. oLaä^) **t^r (auch teter Tatare, Bote, jUli) lazim (woi5Äw;6wrfi^, ar. ^i^) 
rahßt {Buhe, ar. i») j) malxöe {Aeltester des Dorfs, von ar. J U). 



b) anlautend Gc) in iranischen Wortern: adef {Sorme^ np. wllil) azäd (fm, 

/m/ .Jim/ 

np. :>ljl) azrnän (Himmel^ np. ^jU-l). 

ß) in nicht iranischen Wortern: aläi (Koppel^ tfirk. ^\) amfn (-4men, V. U., 
ar. ^^1). 

c) auslautend a) in iranischen Wörtern: jfa (auch jio, Lager ^ np. ol^U) 
dirya {Meer^ np. Ijj:>) penja (fünfzig^ np. ©Isi») ^^^^ {Eidam^ np. j^D^). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: zürna (Trompete^ L. I, 39, 11, np. Ü^ 
vulgär Ljj aus dem kslav. coypT>Ha, Pott, E. F. II, 3, 723) häva (Luft). 

2) accentuirt (hier scheint ä immer für ^ zu stehn, ä also nur eine ungenaue 
Schreibweise zu sein). 

a) inlautend a) in iranischen Wörtern: ecärän (der vierte^ von car, np. jL) 
böriän {Trompeten^ L. I, 20, 10, Plural von np. ^jyi^jj^) hei\eb&z {Schelm , 
aus dem np. jLdL», daneben fierambäz mit ä) liiär (Dorn, np. jU) h'oär (herab j 
np. jl^) hisä'i {RuhCj np. ^^Ll) keftär (Hyäne^ aus np. jUiT) kiräs (Hemdj 
Dp- cr^»^) gavän, govän (Hirte^ np. o'^j'^' 0^^) göhär (Ohrring^ np. 
Jy^^) cobän (Scfflächter^ np. jL^ JSBrfe) talän (Plünderung) teräS (J?flh 
sire^, np, ^ji^n) daf (Schlinge^ np. ^1^) Sarväl (Hosen) sekmän (Jäger ^ np. 
^jLC) piväz (Zw^ißfeeZ ,' np. j L>) poläd (Stahl ^ np. :>^^j) bah {Wind, np. 3L) 
beräz (&ÄM?em, np. jl^) mah (auch meh, Monat, aus np. o\^) dixäze oder 
doxoäze (wwwscä^, np. j*)^). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: h'i'idi, h'ä'ide (Interjection^ türk. oJfl^) 
h'aivän (Thier, ar. o'ri*) ^'^J' h'äjik (Schwalbe^ ar. ^*L) h'asär (Belagerung, 
ar.jLö») tfeläs, x^^^s (befreit, flügge, ar. ^jo'iU) qaz (Oans, türk. jli) qonäY 

[Herberge, türk. i^Lly) xätir auch h'äter (Belieben, Gefallen, ar.^LU) §eit&n 

(Satan, ar. ^LLj.) §eräb (Getränk, ar. vl/*^) ^^Y (^eswwc?, türk. cL) sultan 

(Sultan, ar. ^jlJJL) menäfik (Heuchler, L, I, 27, 2, ar. ^U*). 

b) anlautend a) in iranischen Wörtern: a§ (Mühle, np. ^j-l). 
ß) in nicht iranischen Wörtern: äqce (Groschen, türk. ax*I). 

c) auslautend a) in iranischen Wörtern; ciä (Berg, np. :>lXl) berä (Bruder, 
°P- j^L/e) kucä {wo, np. l*^) kuii (wohin, np. Jjtf) giä, gihä {Gras, np. oLf) 
celä (auch ßeräh, Xic*^, Zer^e, np. cl^) da (auch de, dl, Mutter, np. iuh). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: ayä (^^fÄa, türk. Icl) odä (Stt^e, türk. I^^l) 
qauYä, kau^ä (Streit, ar. Ic^ türk. [tyi pehl. ^y^y) qolä (Gewinnst, türk. ,^^y) 
sebä (auch sebe, sebeh, morgen, ar. ^L<,) d|nyä (auch diny^, Welt, ar. Lj:>) 



rezä {mfrieden, ar. Uj) melä {Moliah ^ ar. ^•*) isä (Jesus, L. II. 10, 
ar. ^^/**ac). 

Ca entspricht in nicht iranischen Wörtern einem mit c verbundenen a., 

1) unaccentuirt a) inlautend: zafrän {Safran^ G. 281, ar. ol/^j) t^Diia- 
kär (neidisch^ np. jl^L). 

b) anlautend: akreb (&örpiön, ar. w^) arabän (TFagfcw, L. I, 7, 10, 
tfirk. Aj]^) a§iret (5temw^, Tn&ws, ^r. q^c) azeb (if^öiö', ar. w;c np. v'j') 
alamet (Standarte^ ar. d^'^c). 

2) accentuirt a) inlautend: qab (Würfel, ar. ^^^ahT). 

b) anlautend: asr (Vesper, ar.^^^c) äjele (Eile, ar, Js^) dba- (üfawfe/, 
ar. ^. 

D. a entspricht der arabischen' Sylbe U anlautend: adet (Gewohnheit, 
ar. o^lc) amm (allgemein, G. 277, ar. ^U vulgair Jsi, Pott III, 43). 

E. a steht für e. 1) unaccentuirt in- und anlautend in nicht iraDischen 
Wörtern: abanos (Ebenholz, Garz. 137 ebanüs, Rhea avanus, np. ar. türk.,^yj| 
gesprochen abenus und ebenus, aus sßevo?, von hebr. D'^WT Pott V, 74). 

2) accentuirt inlautend deftar (Buch, a ist wohl accentuirt, da Rhea deftär 
schreibt, ar. np. tfirk. ^ii> gesprochen defter, aus 8t9^6pa, vgl. de Lagarde 216, 
Pott E. F. II, 4, 439): 

F. a ist verdorben ans i. 1) unaccentuirt a) inlautend a) in iranischen 
Wörtern: pazakovi (Bergziege) und viele andere Idhafetverbindungen ; sandän 
(Amhoss, G. 89, np. ^jljJL«-). 

ß) in nicht iranischen Wörtern; laqardi {Rede, türk. ,j:>^^ l^Ql^'^l) ^-säb 

(Rechnung y G. 117, ^au*» Lerch I, 98, 10, hasäb bei Rhea, aber fiosäb L. I, 

27, 8 ar. v-*»L***) sahrig (dsterne, G. 112, ar. /(^«^). 

h) auslautend a) in iranischen Wörtern: bahara (Sommerweizen, Richl, 134, 
np. ijjUe vernus). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: tä'ala {erhaben, ar. ^l«j tajäla, das Beispiel 
gehört also streng genommen nicht hieher) däifa {noch, türk. ^^ gesprochen daha) 



Sünda (sogleich, türk. icj^^i). 

2) accentuirt a) inlautend* in nicht iranischen Wörtern: kayäs (Schlaukopf, 



ar. ^j^) baläk {erwachsm^ G. 194, ar. JL) patrak (d. i. paträk? Patriarch^ 

G. 206, türk. jiJLi syr. vO ^^ aus TcaT^wctoj). 

b) anlautend in nicht iranischen Wörtern: ach [Thon^ Thmgefäss^ Pallas 103, 

Sandreczki 2, 243, ar. »)). 

G. a ist verdorben aus i in Verbindung mit c unaccentuirt anlautend: 

alleta {Krcmkheit, G. 180, bei Jaba ilet, ar. aÜc). 

• 

H. a entspricht in einigen Fremdwörtern dem u (auch das Fath des Vulgär- 
arabischen schwankt zwischen e, e und ü). 

1) unaccentuirt inlautend: habend {liebte^ ar. i^) kadr^ta qod6 (ÄU- 

machte G. 198, ar. ijji). 

^> 

2) accentuirt inlautend: giäba kurt6k {Jacke, G. ISS, ar. 4^^) safer 

1 

(Kupfer, G. 228, sifr, sipir Rhea, ar.>^). 

I. a entwickelt sich aus i (wie altb. V^^^^M^^C^ aus skr. f?IR:) unaccentuirt 

inlautefid in nicht iranischen Wörtern: sakkar (Habicht^ Rieh, aus ar.^^}; das 
Beispiel ist unsicher, weil das a eines Engländers keinen bestimmten Laut darstellt. 

E. a entspricht einem au oder av. 1) unaccentuirt inlautend in iranischen 
Wörtern: gavän (auch govän, d. i. ga-vän, Hirte, np. O^^^)- 

2) accentuirt inlautend in nicht iranischen Wörtern: h'ad (Fass, Regenfass^ 
bei Chodzko 346 höouz J^, bei Jaba haouz, ar. ^^). 

L. 'a bezeichnet 1) eine mit e oder U beginnende Sylbe in den arabischen 
Wortern tä'ala {erhcAen) ta'alim (Lehre) s&'at {Stunde^ ar. acLo). 

2) den Abschluss der Explosion vor Vocalen oder ein mit Spiritus lenis zu spre- 
chendes a: hem'a {äberj ar. Li). 

§ 2. a. 

A. a entspricht neupersischem und älterem ä. 

1) unaccentuirt a) inlautend a) in iranischen Wörtern: es^sian {der dritte, 
von sls6 drei, np. a^ und Aifix ana) h'äni oder x^ni {Haus, np. <üU) gäris {Hirse, 
np. ^j^jj\S^) öärdeh {vierzehn, aus dem np. o^jU) täzf {Windspiel, np. ^jjIj) 
tärf {dunkel, np. ,jjIj) zeran {Goldstücke, Plural von np. jj) pärsü {Rippe, 
skr. qro) ba^^r {Stadt, np. ^IjL Markt). 



-^ 8 — 

ß) in nicht iranischen Wörtern: tab6 (folgsam^ ar. jmU) dabänc^ {Pistole^ 
tOrk. Af Li) narfnj {Orange, ar. y^Ü aus np. objU ^ü^). 

b) anlautend in iranischen Wörtern: ävlt (warf, np. CJet^l altb. vij, 
Praefix a). 

c) auslautend in iranischen Wörtern: nedä (^o^ nicA^, np. ^IjS) ist6rä 
(sow^, np. a^j^T' P^^ös. Jj [/-*). 

2) accentuirt a) inlautend a) in iranischen Wörtern: qäni (QueUe, altb. 
*w^j V AT) kär (Arbeity np.^lT) erzän (bülich, np, o'ju') ^säl (Äe«*er, np. JL**I) 
h'erambäz {Spitzbube, aus dem np. jLolj») heväl {Gefährte, np. JU>) kiiän 
{welcher, von ki4, Affix an) gerän {schwer, np. üLr^) gerän (TFawrfern, 
np. o'^) guöl^^r (Swmicr/aus np. jlXjji") öarek (74 Pfund, np. ^jL) cengäl 
(öofteZ, np. Jl^) öinär {Platane, np. jÜU) jän {Seele, np. ^jL) jäm {Glas, 
aus dem np. ^L) Juan (Füllen, np. jj)^») tav (Sonne, np. wü) dar (Baww, 
np. jL) dekän (Swrfß, np. (jlfs) näle (stöhnt, np. jJU) nerduän (Trqppß, 
• np. ol^^) Sevän (IBr^e, np. jjLi) sisälik (Bachstelze, np. iSUL*^) suär 
(Beiter, np. jl*«,) rast (r^cÄi, np. il^lj) revände (geraubt, np. juiLj) läl 

(siwwm, np. jV) lap (lyb^e, goth. lofa, althochd. lafa) bän (Stimme, np. vSLL) 
ban (DacÄ, np. ^L ^jL) bäz (Law/*, skr. sn^) bare (meckert, macht ba, vgl. lat. 
balare) bäv (auch bau, ba, Vater, np. *^b) mar (Schlange, np. jL) maash 
Wickm, Rieh I, 261, np. ^U). Die Negation erscheint oft mit ä,.wie np. L: 
ni-keve (schläft nicht) nägre (greift nicht) näbe (ist nicht) u. s. w. 

ß) in nicht iranischen Wörtern: h'ämile (gravida, ar. dLL) h'iter (auch x^tir, 

BeOdien) tfäl (Zwsfowrf, ar. jL) kaitän (Seidenschnur ^ türk. O^^? O^) 

, kännn (auch kanun, Garz. kanün, Monatsname, ar. (jyl/neusyr. ^ai£>) kitäb 

(BwcÄ, ar. ^^LT) xeläl (Unglück, är. J*^ plur. von JU) xezän (arw, türk. jlji) 

jeväb, juäb (Antwort, ar. w)^) temäm {vollendet, ar. ^U) delal (Ausrufer, 
ar. J^>) zemän (Zfei^, ar. O^j) X^§ (SchabraJce, osttürk. AiU). 

b) anlautend a) in iranischen Wörtern: ftv (Wasser, np. wl). 
ß) in nicht iranischen Wörtern: älet (Instrument, Jaba, ar. aJ I). 

c) auslautend a) in iranischen Wörtern: qä (Stroh, np. ol-O S^ (^i^^^^ np-^l^) 
und andern, deren consonantischer Auslaut abgefallen ist. 

ß) in nicht iranischen Wörtern: pa§a (Pascha, türk. UL). 

B. a ist aus a gedehnt. 4) unaccentuirt a) inlautend in iranischen Wörtern: 
samur^k (Marder, Jaba j^L Zobel, Garz. samür, np. j^^, ar. jy^ (z. B. 




— 9 — 

Ista^ri ed. de Goeje f*f*^, 6)» also die Dehnung wohl statt der Sylbensehärfong einge- 
treten; übrigens ist samur ursprünglich iein turanisches Wort, s. Blau, Zeitschrift der 
DMG. XXIII, 269) pa§i {der folgende, np. -^aou) Aar emäh {Heilmittel^ np. O^j^) * 
säd {himdertj Rhea; bei den andern Gewährsmännern mit ä, np. jlo). 

b) anlautend in nicht iranischen Wörtern: ärd (auch erd, Landy ar. ^j\; 
ä wegen der Sperrung) äfiün (Opium, G. 199; bei Jaba efioun; ar. (Jy^i). 

2) accentuirt a) inlautend in iranischen Wörtern: sar (kcdt^ np. 3^, soge- 
nannte Ersatzdehnung) pä§e {darauf np. ^j^ altb. s^^d^^ve;). 

b)' anlautend in nicht iranischen Wörtern: äbu jahfl (Name des Gegners Mu- 
hammed's, L. I, 31, 12, ar. J«»yl). 

c) auslautend a) in iranischen Wörtern: voj^ {Scheich ^ Alter ^ nf, ar. turk. 
äJy>) par£a {Stückchen ^ np. a»jL, Umstellung der Quantität in Folge der ver- 
sehiedenen Accentuirung). . 

ß) in nicht iranischen Wörtern: pajä {Dachluke^ türk. <uL). 

C. Die Dehnung des a ist durch Elision eines Consonanten verursacht. 

1) unaccentuirt a) inlautend in iranischen Wörtern: häsin {Eisen^ osset. 
a^cän). 

2) accentuirt inlautend a) in iranischen Wörtern: £äv {Aügey np. ^^ii^) täl 
(bitter; bei Garz. 88 tähhla, bei Rhea tähl, np. Ai; im Neupersiscben ist » aus 
dem Inlaut in den Auslaut versetzt). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: fal {Hengst^ G. 109; ar. J**) tär in benätar 
Fundament (Jaba) ar. bJL\ tavi, Wolke (Socin) ar. <jUi», ci^« 

D. ä entstand aus Contraction eines a, ä mit einem Vocal. Accentuirt a) in- 
lautend a) in iranischen Wörtern: nastere {singt nichts aus na-istire) davine 
[man unrftj von avine mit Vorsylbe da, de) bave^im {ich werfe, aus ba, be — 
äveiim). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: baldan {Wachtel^ turk. oUjji?) räj {Waare, 

L. 1, 33, 12, ar. J^j). 

b) anlautend in iranischen Wörtern: ani i^achte, aus ävarni, np. O^j^'j 
ij^j\) är (Fewer, aus a^Ir, jil). 

E. a entspricht in arabischen Wörtern einem a in Verbindung mit c . 

1) unaccentuirt anlautend: aies {Ekel, L. II, 11, ar. j»lc). 

2) accentuirt a) inlautend näma {Strauss, G. 288, ar. icLü) scär {Dichter, 
G. 215, ar. ^U). 

b) anlautend: ase {ßeb^, ar. ^^U). 

2 



l 



— 10 - 

c) auslautend: nänä (Minz^ G. 185, ar. cLu, np. LaJ tfirk. ajju vulg. ajI). 

F. ä entspricht in arabischen Wörtern einem a, u in Verbindung mit c . 

1) unaccentuirt inlautend: mSriföt {Geschicklichkeit, L. I, 19, H, 
ar. iijm^), 

2) accentuirt a) inlautend: jumät (Versammlung, ar. icU»). 

b) anlautend: aqil (Verstand, ar. Jäc) ä§ik (Geliebter, av. ^yJLc) älb 
(Eimer, ar. aJc, vulgär olbe). 

G. ä mit folgendem v entspricht 1) ursprünglichem aug* altb. g^a? in derav 
(Betrug, auch deraü, deraük, altb. ^xf^^xf?^ altp. ff^y^fy^»^ np- >^J-^) ^°^ 
geht dann in av über in deravän, deravin (Lügner, vgl. Justi, über die kurdischen 
Spiranten. Marburg 1873. S. 14); 2) au mit abgefallenem k: läv (Jüngling^ 
Sohn, neben lau, lo, lauk; Lerch vergleicht osset. janny Knabe, es scheint aber! 

fiir n zu stehn und das Wort mit np. ©y» und skr. JT^SFF altb. ^»^\, südosset. bc^xgsj 
digor. ueyar tagaur. Hoor identisch zu sein ; das daneben stehende nuh (neu) bat n 
erhalten, in läv trat infolge der Specialisirung der Bedeutung DiQerenzirung des Cod- 
sonanten ein). 

H. ä ist verdorben aus I inlautend: käne-ki§, übelwollend (J., aus np. 

§ 3. e. 

A. e entspricht dem e, älterem a. 4) unaccentuirt a) inlautend a) in irani- 
schen Wörtern: egeröi (wenn auch, aus dem np. a*^)) he§tdeh (achtzehn, aus 
dem np. oJ^^) h6rek (em jeder, np. viL^) kesi (lieblich , np. ^^^, ^jS') 
kem6r (Gürtel, Garz. 112 kamar, np.^J^ kel6k (Floss^ Garz. 192 kal6k, 
np. väUT) kerpiß (Ziegel, np. türk. ^j^) x^rdäl (Senf, Garz. 245 Kardal, Rhea 
kardal, np. ar. J:>,i vulgär gesprochen xardal) tersia (zitterte, np. oJ^J», aber 
detirsö, er fürchtet sich) terzt (Schneider, Rhea darzi, np. ^Jj^) tiinebün 
(waren nicht, vom Praefix tu, Negation ne, welche sonst na, nä lautet, und bün) 
diger| (du weinst, Garz. 152 ghirüm, np. ^J^, aber alib^c7a?(y) gehrestäfi 

(Stadt, aus dem np. (jij^^) zengil (Glockenblume, np. JS^Jj, Garz. 106 
zanghel, Schelle) zenjefil (Ingwer, np. J^j aus dem Indischen) zenjfr (Kette^ 

Garz. 109 zangir, Rhea zinjir, np.^^j) zeru (Blutegel, np.^jj) zern|k (Arse- 
nik, np. 4xjjj) p6njere (Fenster, Garz. 146 pangi6ra, np. o>fv) P^Sembe 



r 



Lj— *-- w^ - — ---t 



— 11 



(Donnerstag, np. A^xi») peskövi {Bergziege, neben pazakovi) peling {Tiger ^ 
neben pallng, pil^ng) be£äk ijdein, neben pücuk, peciki, np. as^) beräz 

[Schwein, np. J)^^ aber altb. ol^j^a^^oü^) fer'e (breit, Garz. 89 frä, aus dem 

np. J». 

ß) in nicht iranischen Wörtern (in den arabischen Wörtern geht e immer auf a 
zurück, in den türkischen ist e meist alt): helbet {sicherlich, Rhea albeta, ar. aÜI) 
kerez {Kirsche, türk. ij^\J^ ^^ ar. j^ kerez, ©jj^ kerze, kereze, j\^ 
keräz, arm. l^hn.uMu) lierambäz {Verbrecher, np. jLo|^) kebir (oder kibir 

Stob, L. I, 31. 9, ar. ^aJ stolz) Jeväb {Antwort) jehön'em {Hölle, ar. ^J:^) 

tekmil {Beendigung, ar. JaXJ) tertib {Anordnung, ar. i^y») nergiz {Narcisse, 
Garz. 191 narghis, pehl. np. ^^^^^/^ aus vapxtaao^) sefer {Buch, av.^) mer- 
raer (üfarwor, türk. ar. np. ^^^«^ mermer, aus jjLapjjLapo^) melek {Engel, ar. 
^) melun {verflucht, L. I, 31, 8, Garz. 181 mälaün, ar. uy^) memleket 
(Reich, ar. iCL«) fekfr {Bettler, ar.^^) ferfür (Porc^Wan, russ. ^ap^opt, 
georg. i^iö^<o.öo neugr. 9ap<poDpt' aus np. jJ^)> 

b) anlautend a) in iranischen- Wörtern: egerci {wenn auch) ezir (auch heiir 
Feige, np.^^)) erzän {billich). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: ej6r {Lohn, Lerch V. U., ar.^). 

c) auslautend a) in iranischen Wörtern: biku2e {tödte, allb. *a?t^>5, np. ^f) 
pere {Stück Geld, auch para) b6se (genug ist, e np. C^l) nägre {nimmt nicht, 

np. ^JlS). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: qähwe (Kaffee) jizme (auch j]zma, Schuh, 
türk. d.^ ar. a^) fiämile (gravida). 

2) accentuirt a) inlautend a) in iranischen Wörtern: eyek {der erste, von 
yek, np. vSL) her {jeder, np.^p) isterä (sang) hemser {Freund, aus np.^^^«*^) 
kes, kesk (Jemand, np. ^^) kesk (grün, Garz. 272 kesck, Pallas KecKb, Jaba 
kesk v£l«jJ^, Rhea kask, Klaproth Asia polygl. 76 kask blau, angelsächs. heasu 
[grau) mittelhochd. heswe blass) ker (auch ker, taub, np. J^) germ (auch germ 
warm, np. m^) dauheät {achtzehn, np. ojSj^) cend (wieviel? np. jJU) cerm 
(Haut, np. p^) der (TMr, hinaus, np. j^) §est (sechzig, np. iI-4M»i.) sed (auch 

sed, sad, hundert) per (oder per, Feder, Blatt, np. ^) p6ri (Fee, aus np. ^^) 
belki (vielleicht, Beresin 157 byalkeh, np. äXJL, bei den syr. Arabern j^JUL 
Wetzstein, Zeitschrift der DMG. 22, 78'). 



— 12 — 

ß) in nicht iranischen Wörtern: alainet (Zeichen) esk6r {Heer, ar.^C*c) qenji 
(schöny auch kanj, Garz. 99 kangia, türk. osts) iird^k (Ente^ tiirk. ^^j^\) kiler 

{Eidechse^ türk.^r) Baber, xa^^r {Nachricht, ar.^Ai) qet {Klee, türk. iU) 

jem6d {Eis, ar. j^*) j6n'et (Paradis, ar. i;») tefeng, tüfeng {Flinte^ türk. 

dliiJ) ^®fs (Athem, ar. ^^^) §eb (^Zaw^, ar, 4^) wöl'et (Zmrf, ar. jJ^). 

b) auslautend a) in iranischen Wörtern: teze {frisch, jung, np. ojb) sirke 
{Essig, np. aS^) meilianö {Weinhaus, aus dem np. ajU ^^) sTs6 ((im, np. ^) 
mar6 (feWftf, e Affix der 3. Person sing., np. ad, ed) bur6 (brüllt) digre (nimmt, 
np. ^^). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: dr6 {Hirse, ar. 5ji vulgär dora). 

B. e ist aus ä verkürzt. 1) unaccentuirt a) inlautend in iranischen Wörtern:- 
e§kerä {offen, np. l^lXll, a ist verkürzt durch das Gewicht der betonten langen 
Endsylbe; Garz. hat 482 askara, 202 eskara, Jaba acbikar, echikera) jena'ür 
{Thier) pefan {Geld, Plural von para, pere) be'iv {Mandel^ np. a)^L türk. 
vulgär bädem). 

b) auslautendin iranischen Wörtern: w6re [da, darauf, re ist Affix des 
Dativs, np. \j) we (Verbalpraefix, np. J,) me {uns, np. U) nastere {singt nicht, 
np. jbl^^i) und in andern Beispielen der 3. Person. sing, von Verba mit Thema auf a. 

2) accentuirt a) inlautend a) in iranischen Wörtern: adef (5owtie, Garz^. 249 
ataf, Rhea hatau, hatäv, Rieh hetaoo, Beresin ätäf) -jfp&^A {las, sang, np. jJ^) 
mend (blieh, aus dem np. jljU). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: tater {Tatare, Bote, türk. jÜU) mez61 {Gral- 
mal, ar. jlj«). 

b) auslautend a) in iranischen Wörtern: )fod6 (auch xoadi, x^di, Goü, 
Garz. 131 qod€, Rhea kbode, Pallas xy^a, Ky^H, Sandreczki II, 243 chudi, 
Beresin x^cleh? x^^ä, Chodzko 307 khode )jii, Dialect von Hedrus xoadi; x<^de 
scheint aus dem np. ) ji» zu stammen, während ^^ i^i, Herr, die echt kurdische 
Form ist); pe (aucbpö, Fuss, np. L, ^cL»). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: diny6 (auch dinyä, WeU). 

C. e entspricht älterem 1. 1) unaccentuirt a) inlautend a) in iranischen 
Wörtern: däve2Im (ecÄ werfe) nahelim {ich lasse nicht, np. ^i^) kerfa {kaufte, 

np. oJi^>*, praes. 1. sg. dekirim und dikerim) §ek6st {stiess, schlug sich^ 

np. CajJu) der|2 (auch diröi, lang, np. jlj^, bal. dräz, altb. ^xf(c*^b^^'?ß) 




.^- 



— 13 — 

nevisänd {schrieb^ np. jiLu^y, altp. fc^^ff^fy^ ^fyyt:^ f y f^«-) zevistan (Win- 
ter , np. O^^^***^» ^^^'^ ^*^^- "^S^j) bini^rö («(;ird s/er6cn, np. 3^^^). Auch das 
yäi izäfT und tQsifir erscheint oft als e: goh-e misi (FiscAo^r, d. i. Muschel) 
baldän-e re§ {schwarze Wachtel). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: tfeläs (frei) hezi {Nasenring, ar. ^I>). 

b) anlautend, in nicht iranischen Wörtern: estäska (SchmndsiuM y G. 444 

dr. uuMiAMtfl )• 

c) auslautend a) in iranischen Wörtern: vejäre (auch vejäri, sogleich). 
ß) in nicht iranischen Wörtern: le (jsu, bei, ar. J). 

2) accentuirt a) inlautend o) in iranischen Wörtern: helgerim (ich nehme, 
"P- f»/) ft^) cel (vierzig, np. J^) demerim (ich sterbe, np. p^^, p/*» 3. sing. 

nämire). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: ksel (Kalk, G. 104. Jaba kisil, kils J^T, 
^, ar. ^). 

b) auslautend in iranischen Wörtern: ke (dass, np. df, aber altb. s^ji) 

ce ({(^as.^ np. d^ altb. s^d(o). 

D. e ist getrübt aus T. Unaccentuirt a) inlautend in iranischen Wörtern: 

bezin ( Witwer, bei Jaba bl-4in, np. (jj ^j) zevln (sübern, von zlv, np. /hj»^). 

b) auslautend a) in iranischen Wörtern: behäre, Scymmerweizen, np. ^j^ji" 

ß) in nicht iranischen Wörtern: äse (Rebell, Jaba äsi, Garz. 23i äsi, ar. «««olc). 



E. e steht verdünnt für u, ü. 1) unaccentuirt a) inlautend a) in iranischen 
Wörtern: kermanji (auch kirmänji, kurmanji, einKwde) dezi [staU, np. jb^j^) 
dekän (Bude, Garz. 101 dekän, 180 dukän, np. (j^:>) äevan (Hirte) bepersim 
[ich frage, np. ^^ altp. ^^^yy^^-fy!) persf {fragte^ auch pürsf) beria 
(scfcniff, np. oj^^ altb. /aj) belind (hoch, np. jJJij). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: äerböt (Sorbet, ar. i>^i, vulgär §irbet) kefir 

(Sonde, ar.^^T) cer/ih sonderän (Lichtauslöscher, türk. jji^M. söndür) tetöng 

(auch tüföng, Flinte) merad (Wille, ar. ^1^) men&fik {Heuchler) kelewce 
(ffette /iSir Gefangene, J., ostiürk. a«^^). 



1 
j 



— 14 — 

b) anjautend in iranischen Wörtern: escter (Kameel^ G. 105. Rhea hashtlr, 
heshtir, Beresin 140 hestir, im Glossar ho§tir, Rieh wushter; Garzoni hat wohl 

h Dicht ausgedruckt, da ihm dieser Laut überhaupt Schwierigkeit macht; np. ^i\). 
2) accentuirt inlautend a) in iranischen Wörtern: sevek {leicht^ G. 176. 
Rhea sivik, Beresin ostkurd. sevek, Pallas 3eBnKk, np. S^ mer {todt^ G. 189, 
np. ^« altb. ^(Cpi^). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: zempara {Schmirgel, G. 248; np. oj^ 
türk.^«^ aus ajjiD'pt^ Pott IV, 269). 

F. e entspricht älterem ai, welches später e wurde. 1) unaccentuirt a) in- 
lautend in iranischen Wörtern: hezing {Holz, zaza eizjmi, np. mJ^ pehl. -tP^^ 
altb. o^goiAi^a.'). 

b) anlautend a) in iranischen Wörtern: evar (Abend^ Garz. 54 iväri, Beresin 
evar jl^l ostkurd. jl^, Jaba ei war, hivar, zaza evara, parsi evära *xf?^^^J»c 
pehl. p*ju^^*Aj). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: elüu (auch ilün, September^ ar. J^l elül, 
von hebr. ^^^**5 assyr. ululu). 

2) accentuirt inlautend in nicht iranischen Wörtern: kef (auch Iteif, keif, 
Wohlsein^ Gesundheit, ar. ciATkef). 

G. e entspricht in arabischen Wörtern einem i in Verbindung mit c, accen- 
tuirt auslautend: tabe {folgsam, ar. ^Ij). ' 

H. e dient wie i zur Erleichterung der Aussprache einer Consonantenverbindung. 
1) unaccentuirt a) inlautend a) in iranischen Wörtern: äneka (jetzt) nä-gerä 

{nimm nicht) havermp (Seiche, np. -^i,J) gere dide {Jmüpft auf, hängt auf, von 
ger^ Knoten, Rhea gre-dän, Garz. 174 ghre-b-dem, np. oj^ skr. itM) 

Xondekär {Herrscher, neben xondKari Herrschaft, aus dein np. jlO^^) däremah 

^„ _, _^ ^ .ejo) sepf {weiss, np. juam- altb. ^*j(c^^*qj^) zeman {Zunge, 

9 

np. (jiij altb. a^»j5ev) bera {Bruder, 7a^(\5aA^) ferüSim (icÄ verkaufe, Garz. 
272 fruhhsium, Rhea frozhira aus dem neup. ^A^^, altb. (ou?^, iH^uf^-f-o»?®, 

Vullers Rad. s. v.) deraü {Betrug) nastere {singt nicht) bero (Braw^, Garz. 112; 
Rhea bru, Müller brau, altb. s^>>3) zenk {Panzer, G. 1 03; np. ©j J altb. sm(^>km)^) 

escter {Kameel, altb. ^?(c^^>); oft in der Composition tire-mär {junge Schlange, 
p. jLo^) sire-suvär, Löwenreiter. 






— 15 — 

ß) in Dicht iranischen Wörtern: belesän {Balsam^ G. 97, ar. ^LJL aus 
ßaXcajJLOv). 

b) auslautend in iranischen Wörtern : ze(auch zi^i^aus^vonj np.j), J, <JU(o«veM). 
2) accentuirt inlautend in nicht iranischen Wörtern: ßap^s (OefängnisSj 

Garz. 108 ahhbs, ar. ^j^a»; hier hat das ursprfingliche i = ar. jezm den Ton auf 
sich gezogen (vgl. § 7 F. 2) und erhielt dadurch eine stärkere Resonanz). 

I. 'e steht flir ein mit Spiritus lenis gesprochenes e. 1) unaccentuirt a) in- 
lautend a) in iranischen 'Wörtern: h6r'eki {ein jeder j auch herek, np. i£L^; 
der Spiritus steht also an Stelle eines y). 

ß) in, nicht iranischen Wörtern : wel'et {Kind^ ar. jJ,, aber weledand, brachte 

mr Welt) jßn'et {ParadiSy ar. i;^, also nach Teschdid) däu'et [Hochzeit^ 

X O ^ ■ I 

ar. 0^3 ; hier vielleicht für c, welches demnach hinter das j getreten wäre, 

gleichsam «I^^^). 

b) auslautend a) in iranischen Wörtern: h^r'e (auch h^r'i, geh^ Garz. 89 
arra, Beresin IjU, Sandreczki 2, 230 harre, demnach wie in j6n'et) wer'e (Jfcomm, 
Garz. 272 vora, Rieh 1, 316 wurra, Sandreczki 2, 230 wärreh, np. ^j[/j) 
tunün'e oder tän'e {ist nichts e {ist) mit Negation und Praefii tu) dek^n'e {lachte 
Dp. 3 jj;^) dektiPe {niest^ macht ku , 1 scheint eingeschoben zu sein wie r in mar6 

hlökt^ macht ma) defer'e {fliegt^ np. ^, ^ji) dikfiPe (hocU^ vgl. lat. calere). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: küPe Seihin {aller Dinge^ L. I, 10, 10 in 
einem türkischen Satz; e ist Izafet). 

2) accentuirt a) inlautend in nicht iranischen Wörtern: kisaa'6t {Betrüb- 
wiss, ar. öL-i). 

b) auslautend in iranischen Wörtern: fer'e {breiig aus dem np. ^Lri). 

§ 4. e. 

A. e entspricht älterem a. 1) unaccentuirt a) inlautend a) in iranischen 
Wörtern: hems6r {Freund) heval {Gefährte) ker6§k {Hase^ aus np. vSLi^T^i) 
kev6k (Tatjibe^ von np. ^^arm. ^uMu^aum^ blau^ s. Justi, Revue de Linguistique 
VI, 93) legl6g {Storchy np. türk. SiS3 ar. ^) mezfn (gross, np. ^j^^ altb, j*wg) 

meru {Mensch, np. ^:>^) reSü {Kohle, von re§ schwarz) penir (auch panir, 
Käse) gezü [Manna, np. jjfi). 



— 16 — 

ß) IQ nicht iranischen Wörtern: atmej^ {Habicht) gemi {Boot, türk. ^S) 
tel6f {Zerstreuung^ ar. OÜj) §efäq {Morgenröthey ar. jü) mezel {GrdbmaU) 
berb^r {Barbier^ ^P*^^^ ^"^ ^^i' europäischen Sprachen entlehnt). 

b) anlautend in nicht iranischen Wörtern: egilm}§ {gebeugt^ tfirk. ^^;^M) 

emfr (auch amir Befehl^ ar.^^l) ehm6d {Ah med j L. I, 60, 16). 

c) auslautend a) in iranischen Wörtern: jfive {Quecksilber ^ np. o^). 
ß) in nicht iranischen Wörtern: qäpame (Hammelsbraten , ar. i^LTmit kurd. 

Affix e). 

2) accentuirt a) inlautend a) in iranischen Wörtern: deh {zehn^ np. o^) 
b6mu {ally Garz. ammo, Rhea hamu) ker (auch ker, taub) kevir {Steiny Rhea 
kavir, ostkurd. bei Beresin j^lT guyavr, d.i. g^ävr, np.^^T, bei Garz. 189 kä,vri 

glatte Felsen) kern (auch kirn, gering ^ Meinj np. J) besp (auch hasp, Boss) 
cep {linky np. ^^) dest {Hand^ np. «I^«*^) derd {Schmerz, np. :>j^) teng (eng, 
np. väjJ) ten {Körper, np. -J) tSmbur (auch tämbur, Mandoline) Se§ (s^cfc, 
np. ^^) nerm (^arf, np. m^) z6rej| (ScÄnaeÄMÄw, np. «jj) reng {Farbe^ 
np. <^j) rez {Traube, np. j^) bes {genug, np. ,^j) kövuaii (ÄeftMÄwcr, von 

kau, np. väilT)" 

ß) in nicht iranischen Wörtern: B6bik {Körnchen, deminut. von bab, ar. 4^) 

g^em {Zügel, türk. J^k^em, g^em) deva (Kameel, ostkurd. bei Beresin davva o^:>, 
tfirk. 0^^ deve) sebeb {Ursache, ar. c,.-*-). 

b) anlautend in iranischen Wörtern: ek {wen/n, np.^l) ez {ich, altb. gjj^v) 
em {unr, altb. «^M^geMc) ev {er, altb. a^»a^). 

c) auslautend a) in iranischen Wörtern: hafte (Woche) meive {Frucht, 
np. 0^) bafö^ ((rär^c^n). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: qadife {Sämmet, ar. Aaüai) qis^ (auch qisä 
Bede) sacm6 (Schrot, tfirk. a«»L). 

B. e ist aus e, welches älterem ä entspricht, verkürzt. 1) unaccentuirt 
a) inlautend a) in iranischen Wörtern: bes|n {Eisen, auch häsin) tez6 {frisch, 
jung, zaza t^ze) dekä {Hebamme, np. <ub) perä {Stück, auch pära) bezia (Zi^f, 
von bäz l^tef) meh (auch mab Monat j aus dem np. oU) mehfn (^SMe, 

np. u':?^^'*)- 

ß) in nicht iranischen Wörtern: tet^r (Tatare, Bote, auch tatör, tfirk. jülj, 

arab. JLL). 






— 17 



^1' 



b) anlautend In iranischen Wörtern: eSkera {offen) erük (Pflaume, G^rz. 222 
elük, 68 ehlük (d. i. helük) Rhea äluch, np.^l) el6 (Adler, Garz. 92 alo, 

np, o/l, ajI) eferin (Lob, np. ^^»1). 

2) accentuirt a) inlautend a) in iranischen Wörtern: derik (Bäumchen, 
Ton dar) le§ (Leiche, np. ^ji^). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: sekini (wartete, von ar. ^SX**) seb^h (Morgen, 

ar. ^Lo) kel6§ (jRawfter, ar. ^^). 

b) anlautend" in nicht iranischen Wörtern: erd (auch ard, Land, ar. ^joj); 
die Dehnung in Srd erfolgte wegen der Sperrung). 

c) auslautend a) in iranischen Wörtern: gune (Sünde, aus dem np. oUf') 
ge ge (bald bald, np. o\S^ o\s^y ve (auch via, auf, offen, np. )^). Bei Lerch I, 18, 
10 steht parcä parße dekln (theilen) aber 19, 9 parc6 parc6 k6ri bu. 

ß) in nicht iranischen Wörtern: fakar6 (Bettler, ar. plural jl>»i). 

C. e steht gebrochen für i. 1) unaccentuirt inlautend a) in iranischen 
Wörtern: geiim (kh pflüge, np. 'iS^ im Dictionn. S. 363, 17 1. /j^) pelol 

(Pi?a«;, turk. j>"ilj aus np, ^^). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: x§zän (arm) petiy (Melone, ar. itk», aber 
hebr. D'^nöaK und vulgär ar. battlx). 

2) accentuirt a) anlautend in iranischen Wörtern: ev (dieser, altb. ^gd). 

b) inlautend in iranischen Wörtern: kec (Toc^er, Beresin kic, ostkurd. kyacek, 
mazend. U^, LciT) behelinim (ich werde nehmen, bei Jaba: behilinim) ^ez (Biss, 
np. jT, Zahn). 

D. e steht für I. 1) unaccentuirt inlautend in nicht iranischen Wörtern: 
temir (Timur, tiirk. j^) dezi (Zwirnfaden, türk. ^jJi^). 

2) accentuirt a) inlautend a) in iranischen Wörtern: dev (Div, np. ^^, 
altb. «v»;o<A^, auch arm. ^j^t). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: in6se (Wald, Jaba mße, Klaproth F. 4, 315 
mesch^ t. a^m^, Eiche, Eichwald, mazend. mis (Melgunof, Ufer der Kasp. Meeres 
S. 221); im Neusyrischen (NÖld. 400) erscheint e: U^äJ^ meSa). 

E. e steht für u, Q. 1) unaccentuirt inlautend in iranischen Wörtern: 

revände (gerauht, lip. O^^^j)* 

2) accentuirt a) inlauteiid a) in iranischen Wörtern: be§k, e§k (trocken^ 

np. ol^z^) neb (auch neb, neun, np. di, o^i, altb. fM»^i). 



L . ._ ._ JÜ 



— 18 



,*» 1 



ß) io nicht iranischen Wörtern: def (Tawfewnn, ar. ,j^, aber vulgär deflf). 
b) auslautend in iranischen Wörtern: zäne (Knie^ np. yilj). 

F. e steht für a und u in Verbindung mit c in arabischen Wörtern: 1) unac- 
centuirt anlautend esker [Heer). 

2) accentuirt anlautend emr {Leben, ar.^^). 

G. e entsteht aus zwei Vocalen, zwischen denen ein Gonsonant ausfiel, accen- 

tuirt: pev {zusammen, aus pe — hev, np. ^) temi (auch tim, immer, L. i, 
20, 6, tim u tim, immer fort, 1, 48, 7, aus ti (di) -i- him, gewöhnt, hew, bei 
Jaba di-hew vgl. § 6, F). 

§ 5. e. 

A. e ist gedehnt aus e = a. Unaccentuirt inlautend in nicht iranischen 
Wörtern: temüz {Juli, L. I, XV; auch temüz, 1, 60, 9; zaza temüz, in der 
Mundart von Sihna ^j^^^ L. I» ^02, 14, ar. J^w). 

B. e entspricht älterem ä. 1) unaccentuirt inlautend a) in iranischen 
Wörtern: bergil {Lastpferd, np. J^Ij)« 

ß) in nicht iranischen Wörtern: metjk [Tante, ar. Ol^c). 

2) accentuirt inlautend in iranischen Wörtern: husterg (auch \?X^v\k, Stern, 
np. ojUL.1)* 

G. e steht für t, e. 1) unaccentuirt inlautend in nicht iranischen Wörtern: 
mezin {Wage im Thierkreis, L. I, XVI, Garz. 100 miz6n, ar. u!>i*)- 

2) accentuirt inlautend a) in iranischen Wörtern: me§ {Schaaf, np. ^^J^, 
allb. *w^;o*w5). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: sev {Äpfel, auch slv, np. ^*^, i^^,»^y aus dem 
Hindostani ^.^^^ skr. nf^)* 

D. e entstand aus e oder i. Unaccentuirt inlautend in iranischen Wörtern: 

— e 

ber6§ (Kessel, Jaba beroach ^j_^, skr. ^), 

§6. 6. 

A. e entspricht altiranischem ai {^^), neuerm yäi ma^ruf). 

1) unaccentuirt inlautend: peSin {vordere, np. /^-m^») sezd^h {dreizehn, 
aus dem np. o3^, vgl. baluöi si, sai, drei). 

2) accentuirt a) inlautend: ser, §yer {Löwe, np. ^^) syevi {Waise, 
altb. (jjo^jü) dehflim {ich verlasse, np. ^JLp, aber negirt nähelim ^) ter {satt, 



w 



njr,,-,^^.. 



-| "■ 



19 — 



nf.j^) simfiyir (Säbel^ L. I, XI, np.^yA«iM-i) ryeh (Mist, np. *fj) p|sa (t;or, 

op. ^Aj) dem {nicht beumsertes Land^ Rhea, np. d«i:>) neri Bock (aus narya, 
mit Ueberspringen des y vor r, allb. nairya). 

b) anlautend 6§ia {es schmerzte, auch heSia, praes. t6§e oder tlsi, von l§, 
Schmerz, altb. a^^oü^w;*^) |roe (auch iro, irö, iröe, heute, np. j^^\) ?nim (icÄ 
»eAi?2e, praet. ina). 

c) auslautend (nach Abfall eines Gonsonanten) : re {Bart, np. ^^^j) detirs^ 
[fürchtet sich, Rhea tirsit) dikut| {Mopft, Rhea kotit). 

B. e entspricht i. i) unaccentuirt inlautend a) in iranischen Wörtern: 
sesembe (Dienstag, aus dem np. duJ^ <u). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: rezä (zufrieden, ar. Uj). 
2) accentuirt a) inlautend in iranischen Wörtern: 1 were (da, darauf, vom 
casus obl. (formativ) wi). 

b) auslautend in iranischen Wörtern: dausS (dreizehn, np. e>>^ von a«^ 

altb. i7<r) Ce (etwas, ce kfr, er machte zu etwas, verfertigte, np. Ja»). 

C. e steht (unorganisch) fär u. Accentuirt inlautend in iranischen Wörtern: 
neh (neun, s. § 4 E. 2) a) a). 

D. ^ entspricht älterem a. Accentuirt a) inlautend a) in iranischen Wör- 
tern: istirik (Stern) hilin (Nest, np. dj^l) Ker {Messer, np. ^jk'altb. ^xf(c{)^$) 
m|si (Fisch, np. ^U) der^2 [lang) depim (icÄ e(?arfe, von altb. ^^ßv, perf. pä) 
nemöz (Gebet, np. jU) p|ci (Finger, deminut. von pe, Fuss) ba26r (auch hSiiiv, 
Stadt, np. jljL). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: simbßl (Schnurbartj ar. jL- plur. von iL-.) 

rez (Äop/*, Stück, ar. ^^Ij). 

b) auslautend a) in nicht iranischen Wörtern: de (Mutter, auch da, di) re 
[Weg, np. o Ij) padi§^ (Kaiser, auch padiSäh) pe (Fuss, np. L). 

ß) in nicht iranischen Wörtern : pa§f (auch pa§ä Pascha). 

E. e entspricht altem a, welches in Folge der Betonung gedehnt wurde. Accen- 
tuirt inlautend in iranischen Wörtern: penj (fünf, np. /u, daher auch penjän, 
obwohl der Accent wich) der (Thür, auch der, np. j^) dep|2e (kocht, perf. causat. 
pezänd, np. ^) becire (tvird weiden, np. >jsf) hih^ie (wird sprechen) me§ 
(Fliege, altb. ii^<Sa?G). 

F. e entstand aus der Contraction zweier Yocale, accentuirt a) inlautend in 

iranischen Wörtern: liek (Ei, np. djU, was ebenfalls die contrahirte Form iJU und 



— 20 — 

A 

ll)^ neben sich hat) tem (ich komme^ np. ^ mit Praefix te) kek (auch kik, 

welcher auch^ np. ATmit Afßx ik, np. oL» eins) ned (Befehl^ uf. jjyi) nie (is< 
nicht j aus ne-y-e) pe girt (packten ihn, für pe-we, L. I, 18, 9) p|ra {ihr, ei, 
25, 1, 6 für pe wera) vgl. §4, G. 

b) anlautend in iranischen Wörtern: er {Femr, auch är, aus a^jr). 

c) auslautend in iranischen Wörtern: be (wird kommen, np. JjLj) be {komm, 
np- ^^1 mazend. L, gil. L, talysch ^L). 



§ 7. i. 

A. 1 entspricht einenti i. 1) unaccentuirt inlautend a) in iranischen Wör- 
tern: derik {Bäumchen) nizjm {niedrig, Rhea nTzm, nizim, Jaba nizim ^jj 
altb. a^coü^i). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: fiatir-i xode (um Gottes PFiWew, auch fiater-i 
dfa te, um deiner Mutter mllen, ar.JLU) qi§le [Winterjßatz.^ auch ki§lä, 

türk. ^iÜ, j'iLü) xjzmikar (Diener, np. jl^:u Ji von ar. i-«ji>) djzgln (Zaww, 
türk. -^3^) bsmär {Nagel, G. Hl. Rhea, Jaba bismär, ar.jUu*©, neusyr. I^lo^ 
basmara, Nöld. 400). ' 

2) accentuirt inlautend a) in iranischen Wörtern: h'irc (Bctr, Garz. 200 
erg, Klaproth F. 4, 314 hartsch, Rhea herch, hirch, np. ,jv*) hesjn (Eisen^ 

auch hasin) ti§k (irgend etwas) tist (etwas, parsi ^mj^^?;;^ i^i^r) ning, ling (Bein^ 
np. Äd) rind (schön, Rhea rend, np. jij) pirinj (Beis, np. /jji). . 

ß) in nicht iranischen Wörtern: gecmi§ (vorübergegangen, L. I, 20, 9; tärk. 

^i^) göanmlS {zuversichtlich, L. 28, 4 *); 31, 6; türk. ^^♦iy ) und andern 

türk. partic. perf., deren AfBxvocal nach Massgabe des Wurzelvocals i oder y ist. 
h'azir (das Gegenwärtige, ar.^L) qiz (Mädchen, türk. jä qyz) kirmiz (roth, 
np. ar. türk.j^ qyrmyz, vulgär arab. qertnez, von skr. ^ifeT=5fRTT) XX^^^^ 
(Dienst, ar. iujk np. cL^« J») f|Stik {Mastix, ar. j^I«ui, aus dem np. dZuJ). 

B. 1 steht für l. 1) unaccentuirt inlautend in nicht iraitischen Wörtern 
qadife {Sammet). 



') An dieser Stelle ist nabe Uebersetzungsfehler für deb6. 



■' ««^-: 



— 21 — 

2) accentuirt inlautend a) in iranischen Wörtern : Djzd}k (auch nizik, nakey 
Dp. vSL^^) sing (Brust y np. aJUw) zernik {Arsemky np* ^jj). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: peti^ {Melone). 

C. 1 entspricht a, e. 1) unaccentnirt inlautend a) in iranischen Wörtern: 

qizäk [Elster^ np. dl***r ?) detirs^ {fürchtet sich). 

ß) in nicht iranischen Wörtern : xizfn (auch x^sin, Schatz^ ar. ajIj», p. <Ui j^). 

2) accentuirt inlautend a) in iranischen Wörtern : hindlk {wenig^ np.^jii)) 
njne (ist nichty von ni oder na^ das inlautende n ist eingeschoben). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: sck {Argwohn, G. 137, ar. cX^). 

D. i ist aus 9 verdorben. Unaccentnirt inlautend in iranischen Wörtern: 

e 

bazirgän {Kaufmann^ aus dem np. (j^Jj^)- 

E. 1 steht (ur u, ü. 1) unaccentnirt inlautend a) in iranischen Wörtern: 
simjkji {Schuster y von np. ^L Schuh) s,dap (Eaute^ Garz. 237; np. wi ju). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: sekuk (Äergerniss^G. 241; ar. jyii plur. von 

^) rol6bes {Bonbon, G. H8; ar. ^j*JU). 

2) accentuirt inlautend a) in iranischen Wörtern: tir§ {sausr, np. ^jiyi) 
diz (Diefe, np. ^j^) tif (i^eien, np. «JJ) p|r {Uolzbrüche, np. J^ altb. x^f^je;) 
pif (Hauch, Garz. 102 pf, puf, np. ci^) piät (oder ip&i Bücken, np. ^I^-x^j) msk 

(«quasi mvsk» G. 190 Moschus, np. dLi.«) mi§k (ilfaees, G. 2S0 «msek quasi 

mesck», Pallas myiub, Rhea mishk, Müller miSk, np. ^J^y^, skr. ^^ 5?^ g^Ri, 
ursprünglich mit dem vorigen identisch, vgl. q^ bei Böhtlingk und Roth Sanskrit WB. 
V, 838) bi§k {Loche, np. S.^) mst {Faust, G. 222, Jaba myst, mycht, 
np..:^). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: djnya {Welt) rim {Lanze, Garz. 95 rvhm, 

175 rhm, ar. ^j) mz {herb, Garz., ar.j.o). 

F. i ist blosser Yocalanstoss zwischen ursprünglich unmittelbar verbundenen Con- 
sonanten. 1) unaccentnirt inlautend a) in iranischen Wörtern: kabirstän (Tod- 

LO^ 0.»» 

ß) in nicht iranischen Wörtern: äqil {Verstand, ar. Jic) meqilik {Eiersieder, 
ar. >*) äsir (auch asr, Vesper, L. 34, 4, ar.^^^^c). 



Wir 



1 



— 22 — 

2) accentuirt inlautend a) in iranischen Wörtern: nizjm (niedrig) zjk 

{Bauchj np. Xi, J^O- 

ß) IQ nicht iranischen Wörtern: sebjr (Geduld^ ^r.^^). 

6. i entspricht einem mit e verbundenen i. Inlautend qp (kurz^ L. I, 4, 3S; 

ar. /jii). 

^^ • 

§ 8. 1. 

A. i entspricht altem i. 1) unaccentuirt a) inlautend a) in iranischen Wör- 
tern: cinär (Platane) negiria {weinte nicht, np. oJiJ^) neviSänd (8cJirid>) 
rez-i tri (TTctwfraMfte, i der Fzafet). 

ß) in nicht iranischen Wörtern; egilmjS (gebeugt) rijifand (fieberte, von ar. 
<^\j) säri^ (Turban, türk. jjU> saryq) misalek (Fabel, ar. JU*) finjan 

(Ta5$ß, Garz.lli fingiän, Rhea fanjan, Jaba fyndjan, ar. oW^^)- 

b) anlautend in nicht iranischen Wörtern: ikrami (Ehre, ar. >l^l) is aläh 

(so Gott tvül, ar. aITI ^Li (j\) imam (Imam, ar. ^D) ipeg (Seide, h. I, 32, 7; 
türk. vSLjI) injäz (Pomeranze, ar. ^jolf ) Birne). 

2) accentuirt ä) inlautend a) in iranischen Wörtern: hi§t (Zeess, aus dem 
np. C>^) helgirt (nahm, np. C^iJ^ altb. *Af(\öe>£7£^) kerpic (Ziegel, np. -jf^^) 

dil (-Her^ef, aus dem np. J^) bax§i§ {Trinkgeld, aus dem np. ^^) kayid (Briefe 
np. jclT). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: sir (Geheimniss, Garz. 187 srr, 244 s,r 

(d. i. sir), ar. jJ) jin (Geist, ar. -^ aus dem np., altb. b\b<^\i^, Spiegel, Commentar 

I, 464) jevahfr (Juwelen, ar.^l^ aus dem np.^y") milk (Beich, Lerch V. U., 
ar. SL). 

b) anlautend in nicht iranischen Wörtern: ii^i (Perle^ türk. ^)). 

c) auslautend in iranischen Wörtern: kf (wer? np. dif) ci (was? np. 4»). 

B. i ist aus I verkürzt. 1) unaccentuirt a) inlautend a) in iranischen Wör- 
tern: k6vin (iM, aus dem np. ^^y^) divir (Wand, np. Jyj>^) Sirin (söss, np. 
(ji^) sileik (Ohrfeige, np. i^«-) spindär (Pappel, neben spidär). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: aSik (Geliebter) s&ir&t (Stamm, Clan, ar. o/aiLc). 
b) anlautend in nicht iranischen Wörtern: ilün (auch eltil September). 



I 



_ 23 — 

c) auslautend a) in iranischen Wörtern: mlsi (Fisch) xondKari {Herrschaft^ 
np. ^jJ^Jif»^) ji (auch jl, Ort^ np. ^L) bebini (du wirst sehn^ np- ^J^) sini 
(Tasse^ np. ^^) kovi (toild, mofUanus, np. ^^^y^) peri (Fee, np. ^j^). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: ordi {Schaar, türk. ^j^j^i) Mji {Pilger ^ 
ar. ^j*U) nobeci {Hüter^ türk. ^^jAyi). 

2) accentuirt a) inlautend a) in iranischen Wörtern: eferfn (2>)&) qir 

{penis^ öp.^^aT) kilij {Schlüssel, np, AftlT) kilid {SchlosSj np. jJ/, aus dem 
Griechischen) kömfö {Büffel^ np. ^^/^j^^Ij ) cinim (icÄ crnfe, np. JU*) nizik 
(MÄe, np. vSL^) zin {Sattel^ Rhea zln, np. ^j) d|li §ir {Lötoin^ neben §lr 
und ser) penfr (Käse) bergil {Lastpferd^ Rhea barglr). In diesen Fällen scheint 
i in der That lang zu sein, wie man aus edln neben edin {zweite) schliessen darf; 
man vgl. oben § 4, B. 2. 

ß) in nicht iranischen Wörtern: h'akim [Arzt) gemiji {Schiffer^ türk. ^^/^) 
xasin {Schatz) yasir {Kriegsgefangner) ta'alim {Lehre) Nasirdln {Eigenname^ 
ar. jiJ^\^j^) fekfr (Bettler) amin (Amen^ Lerch V. U., ar. /iaJ). 

b) auslautend a) in iranischen Wörtern (auch hier ist wohl i nur graphisch von 

i verschieden) : Ivl (auch hivi, Hoffnung^nf. j^l) kürl (der Blinde j np. ^j^^ 
mit ysi ta§xÄs) tazi (Windhund, np. ^jli) tärl {finster, np. «^jLj) siliintl 
(ein Schlag, ar. iUr-« mit yai tvah'dat) bazf (FaZÄ:, ar. ^jjIj, Hahicht, aus np. jU, 
talysch baz, bäzT, arm. ^''»ih) bigrf (dfw mrst nehmen, neben bigri, bigr6, 

ß) in nicht iranischen Wörtern: qawl (stark, ar. ^jy) qotf (Schachtel, 
tfirk. ^^y»)- 

C. i entsteht durch Zuspitzung aus e, älterem a. 1) unaccentuirt a) inlau- 

tend a) in iranischen Wörtern: helg6rim (ich nehme, np. mjS) hätin {k(mm^n, 

np. ^jjL«)) hingiv (Honig, np. j^J^I) tirsonek (neben terson6k, Feigling, 

Dp. üL/i) didän (neben dedan, Zahn, np. (j\j^^) pileng (Ti^cr, neben pelfng, 
pallug) firman (Befehl, aus dem np. ^jL^*) §iiii§y|r (Säbel). 

ß) in nicht iranischen Wörtern : kil6r (Eidechse) fistik (Pistazie, Mastix). 

b) auslautend a) in iranischen Wörtern: tfüri (Blattern, np. oj*i) egercf 
(?(7enn awcÄ) ini (Freitag, np. Aij^T) belki (vielleicht) paSi (neben pä§e, darauf). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: h'a'idi (auch h'ä'ide, ei! türk. oJjU) q^nji 
(schön, türk. 4*ti). 



1 



— 24 — 

2) accentairt a) inlautend a) in iranischen Wortern: hing (aus hindjk, 
wenig) kollrig {Kranich, np. dull ) kim (auch kern, klein) gäris {Hirse) duSim 
(icÄ weZfce, np. ^^3) diimin (auch düSmen, Feind, np. ^j^^) bist {Jdopfte^ 
auch tfest, np. «l-*ui) kir (wocÄfe, np. 3/^) närinj (Poweran^s^e) üisk (2>inse, 
np. iiL»J) 2iii (JFraw, np. ^J). 

ß) in nicht iranischen Wörtern : Basfd (Neidy ar. j^u*» vulgär hesed, s. Dictionn. 

p. X) jirit {Wurfspiess, Stock der Kalender, ar. np. jl;^) Säkir {Zucker, np., 

türli. jXi ar. j£L) boejfk (Äat^jpe, turk. vSL^j böjek): 

b) anlautend in iranischen Wörtern: fstiri {Dorn^ Brombeerstrauch, allb, 
a^7(v^HJ^, vgl. kslaw. os't' (xp^ßoXoi;) russ. ociie (Dorwew, Polt E. F. II, 2, 499). 

c) auslautend in iranischen Wörtern: fßxA (iSatis) pari (Stück, nebein pära, 
np. ojIj) zOil (auch 2ö2ü igfeZ, np. qJjJ altb. o^^o/ei^ = pehl. >5,S y,S) ghiä 
gheni {Holunder, G. 239; Lerch gen6k, np. oJ^Pott V, 74; E. F. 11, 4, 484). 

D. i steht für ä, nachdem dieses verkürzt wurde. 1) unaccentuirt a) inläu- 
tend a) in iranischen Wörtern: his&^i {Ruhe, np. ^L)). 

ß) in nicht iranischen Wörtern : rijifänd (fieberte) qotik (^a^^e, osttürk, jU J). 

b) auslautend in iranischen Wörtern: teni {einzeln, nf. i^) ru\i {Fmhs^ 

2) accentuirt a) inlautend a) in iranischen Wörtern:. di vir {Wand). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: mezin {Wage). 

b) auslautend in nicht iranischen Wörtern: hezi {Nasenring, ar. ^)j») qati 

{Ourke, ar. *^Lti, wohl eher von syr. ^4^). 

E. i steht für u, u, nachdem diese ü gesprochen wurden, wie im Latein uBd 

Neusyrischen (Nöld. 391, 392 etc.), i) unaccentuirt a) inlautend a) in irani- 

' ». 
sehen Wörtern: g6nim (Waieen, nf. ^.j^S^) diXmin {Feind) bilbil (Nachtigall 

np. jllj vulgär bülbül) bilyür (neben buldr, Flöte, Garz. 147 bulül, 259 belül, 
scheint onomatopoetisch, Pott, Höfer's Zeitschrift II, 353). 

ß) in nicht iranischen Wörtern:, findik {Hasdrmss, np. jjJi ar. ^jüu aus 
TüovTtxov (jcopuov) Pott E. F. II, 1 28) kezmuk (SpreUj osttürk. ^yo^S BodenscAz)- 

b) auslautend in nicht iranischen Wörtern : inji {Perle) kamci {Zkcht, G.iB2; 
Peitsche 246; türk. ^Li aus dem poln. kanczug). 



— 25 — 

2) accentuirt inlautend a) in iranischen Wörtern: diz (auch diz, Di^) pi§t 
(auch piSt, Bücken) nikil (neben nekül, Schnabel^ Jaba nuqul, vgl. np. «^ and 

Jy) zengil (Olockenblume, np. jCsj) giärifk {Besen^ G- 242, np. aj^jU). 
ß) in nicht iranischen Wörtern: karafil {Nelke ^ GüiTz, iS2 karünfol) Rhea 

karanfil, ar. Jju^i aus xapuocpuXXov) temiz (neben temüz, Juli) Teiafrleng 
(Tamerlcmj türk. S^ij^) milk {Besitzwng^ L. I» v31, 6; Garz. 217 melk, 

ar. väUL). X . 

F. i entspricht einem arab. mit c verbundenen i. 1) unaccentuirt anlautend 
iläj {Heilmittel^ ar. ^^), 

2) accentuirt inlautend binda (^stm, ar. jlUc, h ist vorgesetzt, wie oft, s. § 1 8 L). 

G. i steht für e oder älteres a. Accentuirt auslautend in iranischen Wörtern: 
ri (auch re^ Weg^ np. ©Ij) ri (auch re, Bart^ np. \J*ij\ 

H. i ist nach Ausfall von Consonanten durch Contraction entstanden. 1) unac- 
centuirt inlautend in iranischen Wörtern: dävim (für däve^im, iah werfe), 

2) accentuirt a) inlautend a) in iranischen Wörtern: ti§i {es schmerzt^ s. 
oben § 6 A. 2) b; auch t^§e) debiü [sie tragen^ aus deberln, np. jJ^) debfn 
[m sprechen^ aus debezin).- 

ß) in nicht iranischen Wörtern: kinj {leinen^ Kleider ^ Leinen^ türk. vSlxtT 



geyejek) tim aus di-hem {immer ^ auch t^mi) meqilik {Eiersieder^ ar. Ajyi% 

Tiegel^ vgl. jüu Kessel). 

• ■ . i' 

b) auslautend in iranischen Wörtern: bibf {sprich^ auch bibe, für bib|ze). 
I. 1 steht für. i. 4) unaccentuirt inlautend Qc) in iranischen Wörtern: kilid 

(SchlosSj np. juiTaus dem Griech.) dirö2 (Zangf, np.jlj^) Istiri {Dotnbtisch). 
•'"'■• ■ ■ ' . *^ ■ 

ß) in nicht iranischeil Wörtern: nasirdin (n. pr., für Nasr-eddin). 

2) accentuirt inlautend in nicht iranischen Wörtern: amir {Befehl) keflr 

{Sünde^ ar.^). 

E. i erscheint als Stimmton hinter Palatalen, oder als mouillirender Laut. Unac- 
centuirt inlautend a) in iranischen Wörtern: |§ia {schmerzte^ Garz. esä, Rhea 
eshä) heliä {liess, Garz. elä, Rhea helä). : 

ß) in nicht iranischen Wörtern: ziah'm6t (auch zab'm^t, Mühe^ ar. i^j). 

■ ■ 4 . . 



1 



— 26 — 

L. i entstand aus Consonanten I) aus y. fnlautend a) in iranischen Wörtern: 

rezfanä {Fenchel, G. 446, np. <iiLj)j, vulgär räziyane). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: kaliün {Pfeife, G. 244; np. türk. (Jyiij 
neusyr. ^oiSn qalyon). 

II) aus einem Guttural , welcher zunächst zum Spiranten , dann zu b und i wurde 
(man sehe Justi^. Kurdische Spiranten 42). 

a) inlautend mri§k [Huhn, Chodzko 305; Beresin 139; mirTsbk Rhea, 

mirischk , Klaproth , Sandreczki , mriSk Lerch , np. 6^ arm. J^pf» ; das i entstand 
aus Y9 §k ist kurdisches Affii). 

b) auslautend: mezi {Mark, G. 186; altb. *j^q?j^s) miri {Tod, Klaproth 

Fundgr. 4, 320; np. Sj^ altb. a^^^evo^g) ciräi {LkM, Kerze, G. 479; Rhea 
chirä, np. p)^*). 

III) aus einem Dental; dieser Uebergang ist auch im Neupersischen häufig; in 
den folgenden Beispielen findet sich kurd. i einem erhaltenen up. d gegenüber (man 
vgl. Kurd. Spiranten 2S). 

a) inlautend: keriar {Verfahren, G. 220, nf.jhji) av&iia {Qebmde, G. 
142, np. ^^U) beniät {Fundament, G. 148, np. ^Lb, älter ^) j^j) khoyayl 

bun {erscheinen, Rhea, np. I J^^). 

b) auslautend: beni {Diener, np. oJ^j; hier könnte auch d als elidirt be- 
trachtet werden, so dass i dem 0, altp. k entspräche) ruvi {Eingeweide, G. 60, 402, 
np. o^jj^ altb. a.*(\öa^»7>) nevf {Enkel, G. 60; Rhea navi, altb. soj^e^o^^ ^g'- 

np. o^i) bui (m/*, eigentl. geworden, G. 4 84; np. 0^^). 

M. 'i ist ein mit Spiritus lenis gesprochenes i.- 4) unaccentuirt inlautend 
a) in iranischen Wortern: h6r'i (auch h6r'e, geh) hisä'i {ß,vM) kü'i {wohin, 

Beresin koiä) kü'isi {Schildkröte, np. ^J^, yiS, durch Umstellung aus kavaS ent- 
standen, vgl. mazend. kavaz, Melgunof, Zeitschrift der DMG. 22, 197; 21 S, 8) 
kü'ir (auch kör, kür, hlind, np. jyf, man vgl. den armen. Diphthong »j, welcher 
vielfach urspränglichem au, altb. \>a^ entspricht) doxü'i {du isst, np. ^j yi). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: kä'il {zufrieden, ar. Jjli) kalä'i {2Änn, 
türk. ^^, ar. ^j«li). 

2) accentuirt inlautend a) in iranischen Wörtern: )ip*in, xu'fD {Blut, np. 
(jf^ altb. 5j>e>'^^). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: ka'In, xa'in {Verräther, ar. ^U) ja'Iz 
{erlaubt, ar. j^L). 






— 27 



§ 9, I. 

A. I entspricht älterem I. 1) unaccentuirt a) inlautend a) in iranisclien 
Wörtern: nlrü, nivro (auch nivrü, Mittag, ap. j^-^) s^X^r {Igel^ aus dem 

np. jyXU.). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: mäknatis (^Magnet^ 6. 104; türk. ^j^J^bu 
aus ^(Vfrf{iiiq) anisün [Anis). 

b) anlautend in iranischen Wörtern: I§6v {heute Nacht, np. c^^mL«)) isäl 
(Äewer, np. jL*«!) irö (auch fro, ^roe, hetfte, np. j^^;*)), sämtlich wohl nicht 
von np. J, sondern von I, np. jJl») u. a. gebildet. 

c) auslautend in iranischen Wörtern: n'wisi (schrieb) zänl (wiisste)] man 
sehe das Verbum. 

2) accentuirt a) inlautend a) in iranischen Wörtern: tiz (schnell^ ^f'J^) 
sin (plau, afghan: sin, russ. CHHb) §Tr (Löwe, neben älterem §yer) Sr {Milchy 
np.^A^ altb. a^?:>Jiy<Ar) riS (Wolle, np. ^j) pir (öreis, np.^) bist (zwanzig, 
op. il-***Aj) bir (Oedächtniss, np.^^) miro (Ameise, np. ^^^t^). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: Clan (Eidechse, türk; vjL>) jiran (Nachbar, 
ar. jl^^) tesvfl (Ferst^cÄwwgf, Lerch im V. U., ar. Jj^) dTk (Hahn, ar. vSL^) 
bIr (Brimnen^ ar.^j) mir (Fürst, ar.^^l). 

b) anlautend a) in iranischen Wörtern: tni (Freitag). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: I§ (Arbeit, Geschäft, turk. ^J). 

c) auslautend a) in iranischen Wörtern: terzi (Schneider, np. ^^jj^ arm. 
l^ü^V) dl (stiÄ, np. jj^) ST (dreissig, np. ^_^) dezi (stoÄZ), man sehe das Yerbum. 

ß) in nicht iranischen Wörtern : dezi (Zmrnfaden) laqardi (Wort). 

B. I ist aus i gedehnt. 1) unaccentuirt a) inlautend in iranischen Wör- 
tern: sirke (Essig) sis6 (drei, reduplicirt aus np. 4--). 

b) anlautend in nicht iranischen Wörtern : inanmis (vertrauend, intk. ^^^\j\). 

2) accentuirt a) inlautend in iranischen Wörtern: mivan (Gast, np. (jL^^, 
h ist elidirt und sogenannte Ersafzdehnung eingetreten). 

b) anlautend in nicht iranischen Wörtern: izin (Erlaubniss, ar. (ji>\y 

C. 1 entspricht ursprünglichem u, ö, ü. 1) unaccentuirt, anlautend in 
iranischen Wörtern: Ivi (Hoffnung, auch hivi). 

2) accentuirt a) inlautend in iranisclien Wörtern: beenisum (ich niese, 
G. 256, np. 4«.yi, Pott III, 86) pist (Haut, Rhea, bei. Rieh piest, b^lbasi peest, 
bei Lerch pöst, np. i^^, altb. ^c^oj^e^). 



i 



i. 



k 



— 28 — 

b) aaslaatend in nicht iranischen Wörtern: koti {schlecht^ türk. ^y^kötfi). 

D. I ist aas S geschwächt. 1) unaccentairt inlautend in iranischen Wör- 
tern: siznlk {musikalischem Instrument^ np.jL, oJ^jL) minä (gleich^ zaza 
manön'u, isf pteicÄ, np. üL). 

2) accentuirt a) inlautend in iranischen Wörtern: minim {ich bleibe j 
np. jL, perf. dimä). 

b) aaslaatend in iranischen Wörtern: pT {Arm^ Vorderbein^ smch pe, 

E. i ist contrahirt aus ai. Accentuirt inlautend a) in iranischen Wörtern: 
birak {Banner, Rbea, np. jl>o). ^ 

ß) in nicht iranischen Wörtern: ghira {Eifer , G. 256, 281; ar. 5^). 

F. T floss aus mehreren Lauten zusammen. Accentuirt a) inlautend o.) in 
iranischen Wörtern: tfnim {ich bringe^ aus inim mit Praefix te) clk {welcher 
auch, von 5i und np. v^) din {dumm, np. ajI^j^ besessen). 

b) anlautend in iranischen Wörtern: is {Schmerz^ altb. ^^6^^^)^. 

c) auslautend in iranischen Wörtern: jl (auch ji, Ort, np. ^L, wohl zunächst 
aus jli) tl {durstig, Garz. 95 tehni, 248 teni, Rhea tenl, np. 4JL«iJ afghan. ^^^ 

tazäi Trumpp 113) deki {du machst, mxi Ausfall des r, np. ^) deri {du gehl 
weg, qp. ^)) dl (auch da, de, Mutter). 

§ 10. 0. 

A. entspricht einem älteren u. 1) unaccentuirt a) inlautend a) in irani- 
schen Wörtern: kollng {Kranich) xod6 {Qött). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: gorü§ {Piaster, Garz. 212 ghvrüs, 71, 243 
gjhrüsc, Beresin knrüS {^j^ türk. J^j^c aus dem Russischen und Deutschen). 

b) anlautend in iranischen Wörtern: ostä {Meister, np. ^IIm.), L^I). 

2) accentuirt inlautend a) in iranischen Wörtern : mohr {Siegel, Rhea, moor 

G. 90, 276, np.^^^) dötma {Base, von np. %1^> Tochter, und ^ Oheim). 

ß) in: nicht iranischen Wörtern: forn (Ofen, G. 149, Rhea; türk. (j^ aus 
ital. fomo). 

B. steht iiir o nicht iranischer Wörter. Unaccentuirt a) inlautend: por- 



,•1 ^ 



I toghal {Portugalfarbe, G, 114, ar. aJujjj türk. JlcJ^j vom ital. portogallo, 



^..-.r'' 



rr- 



_ 29 — 

süsse Orcmge^ Apfelsine^ Pott VII, 413) tobeKar (reuig, von ar. «u^ vulgär töb6, 
und np. jk). 

b) auslautend mangbano {KeUer^ tärk. dJlJLU, ital. mangano Pott, Höfer*s 
Zeitschrift II, 360). 

C. steht für 0. Unaccentuirt a) inlautend a) in iranischen Wörtern: doBä 
{Schedely np. r^^). 

ß) in nicht iranischen Wörtern : qoti {SchacMelj tärk.^iiy, bei Garz. 241 küti 
Schnupftabaksdose) qonä'y (Herberge) qolä (Öemnws^) do^än {Falke^ türk. 0^r^)• 
In türk. Wörtern ist^ oft nur pleno für Ö geschrieben. 

b) anlautend in nicht iranischen Wörtern: odä {Zimmer ^ Stube). 

c) auslautend in iranischen Wörtern: miro (Ameise). 

D. entspricht u. 1) unaccentuirt inlautend a) in iranischen Wörtern: 
cobäa {Schlächter). 

ß) in nicht iranischen Wörtern : bornüti {Schnupftabak^ 6.144, Rhea bornut, 
türk. ^^^1 Cjj^y burnoti). 

2) accentuirt, inlautend in nicht iranischen Wörtern: abanös (Ebenholz^ 
Garz. 137 ebanüs)i 

E. steht für a, e. 1) unaccentuirt inlautend a) in iranischen Wörtern: 

bohäye {ist fheu&t^ np. y , o wohl durch den Labial herbeigeffihrt , bei Jaba behä) 
boxoäze {unrd minschen) boxöe {unrd essen ^ auch bu^öe, np. j^)%i?, ^/y^; 

I • • • 

das Praefix np. dj lautet im Kurdischen be, bi, in mehreren Mundarten auch ba; vor 

Labialen und wena die Wurzel u enthält, spricht man auch im np. aj, Vullers, Gram- 
matica linguae Persicae § 133 ; man sehe unten das Verbum § 80); koiend (£är- 

&i5s, G. 282, np. jli^u ; o ist durch^ herbeigeführt, vielleicht hat auch Transposition 
von 1 und w stattgefunden, so dass o für aw stände). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: toköbi {Grenze, G. 118, 180, 177; Rhea 
t'khob, bei Sandreczki III, 106, 263 Tehoby, syrisch T'khoma, Landschaft in 

ILwrdnsta/ifiy neusyr. tixOb' iDQmZ, aus dem aram. JJ^qmZ Nöldeke 383, ar. ^f^) 

esteska '1 voram (wassersüchtig, G. 159, ar. ^^y) U^JLi.), o durch w hefbei- 

gefuhrt). 

2) accentuirt a) inlautend in iranischen Wörtern: xos (g\dy np. ^^y xö§? 
ältere Aussprache xa§) por (Haselhuhn^ Rieh, np.^^ Pott IV, 29) sowz (flfrwn, 
auch souz, Rieh I, 272, np. j^, baluci savz). 



L. 



•■jrw 



^ 



— 30 — 

b) altslautend a) in iranischen Wörtern: x^ {sich^ uf. ^^ x^^9 früher x^cl, 

V 

parsi s^^O baquo (Jlerr, G. 247, «für sich», seil, handelnd, np. >^). 
ß) in nicht iranischen Wörtern: seebbo {Messing , G^ 201, ar. a^, <ui). 

F. steht für ä. 1) unaccentuirt a) inlautend in iranischen Wörtern: 
tersonßk {Feigling^ np. O^lHi b®' Garz. 413 tersök, 206 tersök, np. L^). 

b) auslautend in iranischen Wörtern: jio (auch jfa, Lager ^ np. e^^U)* 

2) accentuirt inlautend in iranischen Wörtern: ber6§ {Kessel). 

6. ist Contraction der Sylbe va, va. Unaccentuirt inlautend in iranischen 
Wörtern: xojs {Alter ^ Scheich^ np. <u)^, vulgäre Aussprache) xondeKär (Herr- 
scher^ np. j^J^^ aus J^j^^\ji). 

§11. 5. 

A. ö entspricht ö (np. J^«^^|^). 1) unaccentuirt a) inlautend a) in irani- 
schen Wörtern: göhär {Ohrring) rözyän {solaris, von roz y Sonne, Tag, np. j^j) 
nözd6h {neunzehn^ aus dem np. o^j^) röje'im {ich faste, von np. ojjj) pöläd 
Stahi, auch pulä, np. >i^). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: koc6r {Nomade, türk. ^^ Wanderung) 
bozmIS {verdorben, L. I, 34, 1; tfirk. ^^-O^)- 

b) anlautend in nicht iranischen Wörtern: ortmf§ {zurecht, bereitet, türk. 
cr^-o') ^rman (TFaW, G. 401, türk. (jl^jj, kirgis. urmän, Pott V, 74). 

2) accentuirt a) inlautend a) in iranischen Wörtern: kO§k {Haus, Kiosk, 
np. dli^) kör (auch kör, blind, np. j^^) göh (OÄr, np. ^J^y^) gövd {Fleisch, 
np. C^^) gorn (örafe, np.j^) tovil {Binde, np. jy) döst (Frewwrf, np. cL.^^) 
zör {Kraft, np jjj) rö2 (Togf, Sowne, np. j^j) post (flawi, np. il---^ altb. 
o^Oödj^e^) pöz {Nase, gebri püz , np. j^j Oberlippe, Vogelschnäbel) serpösk, 
serposk {Pfeifendeckel von Draht, G. 4 24, 24 4, aus dem np. ^^^ döl 
{Eimer (Socin) np. J^^ ^j vgl. de Lagarde 34, 9). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: töz {Staub, türk. j^) söz {hede, türk. j^-.) 
cöl {Feld, tfirk. J^) sol {Schuh, zaza saul, aus dem aram. solyä, von lat. solea). 

b) anlautend in nicht iranischen Wörtern: Organa {Decke, L. 1, 4 6, 4, 3; 
türk. (J^jyi) ordi {Kriegslager^ türk. ^:>j[^l). 

c) auslautend in iranischen Wörtern (ein auslautender Consonant fiel ab): cö 
(auch cü, Stecken,, np. w^») nlvrö {Mittag, np. j^^^) dö {gestern, np. ^j> 
hestema nocte). 






— 31 — 

6. ö entspriebt u, Q. Accentuirt a) inlautend a) in iranischen Wörtern: 

sör {ro(hy aus suxr, altb. ^/^>ix)y mit sogenannter Ersatzdehnung, np. >^^) bCc 
(SchwanZj vom Fuchs, L. I, 48, 8, arm. «^«^ skr. ^^). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: perl koSik Fe6nt;ogfe2 d. i. Schwan? von türk. 
u^^ FogfeZ, mit dem Affix der 3. Person, ^). 

b) auslautend a) in iranischen Wörtern: berö (J^raue, G. 112, Rhea bru, 
Müller brau, np.^^j, j^\) bjäo (wasche^ auch biSü'e, np. yij). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: knr^hö {kleiner Falke^ G. 142, turk. ^^>» 
Pott IV, 33, aus dem griech. xeipxo^). 

C. ö ist dunkle Aussprache des a (wie im Mazenderanischen ; in der Persis 
spricht man Q für ä). Accentuirt inlautend a) in iranischen Wörtern: moz 
Hummel^ Rhea, bei Rieh loristan. seiramuz, Biene^ mazend. jU möz, Biene^ 
Melgunof, die Sudufer des kasp. Meeres S. 30) pelol {PiUav), 

ß) in nicht iranischen Wörtern: artoki {? Ketzer;, G. 139; törk. ^^iil^, 

ar. äsJIjI syr, |n> lioi aus al^eruco^, wohl mit Umsetzung des a hinter t). 

D. ö steht für a. Accentuirt'inlautend in iranischen Wörtern: möt {Wein^ 
digor. MjTT, tagaur. MVA, skr. ^, vgl Pott, E. F. IV, 565), 

E. ist contrahirt aus au. 1) unaccentuirt inlautend a) in iranischen 

Wörtern: kömi§ {Büffel^ np. ^^^j^^ cA?*" )• 

2) accentuirt inlautend a) in iranischen Wörtern: gölik {KcUbj von np.^lf) 

sönd {Schwur, np. ji?^) lök (JtfiänncÄen &6i TÄicrcw, neben lö, l^Sjv, lau, lauk 
Xwafce, Jüngling). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: cfltör {tvas für ein^r^ vom Fragstamm cQ und 

ar. j^L) Zok (auch zuq, Paar, ar. ^jj np. zoiy gesprochen) Kobhk {Pfirsich^ 

G. 211, khokh Rhea, zaza.x^uxir Pfirsichbaum^ L. I, 60, 1, ar. i^ Pfirsich 
(in Jerusalem) Pflaume (in Damask)) xöl (Ärcis, x^® X^l dik6, er mocA^ sicÄ im 

Ärcis, ian^f, ar. J^) tok {Halskette, G. 114, ar. j^t) khof kiriä {sich furch- 
en 
ten, Rhea, ar. ij^). 

F. ö ist aus mehreren Lauten zusammengefallen. Accentuirt a) inlautend 

a) in iranischen Wörtern: jöt {Paar^ np. «JU»; man kann diess ö nicht dem ^»^ 
des altb. ^^^^yi^ gleichsetzen, w0il dieses Wort joi oder jui hätte werden müssen) 
nök {ßrbse^ np. 3^^, k ist zum Schutz des ö angetreten) not (netm^, np. ^J 
allb. 5oo5a^»a^j) iör (o&en, np. j^j, ;^j, aus altb. %u(o%vei^ und %M?%Me>>). 



1 



— 32 — 

ß) in Dicht iranischen Wörtern: gi6t (in giöt kein, ackern^ G. 92, türk. cU*). 
b) auslautend g5 {sprach, np. CjS'). 

6. ö steht in arabischen Wörtern ffir ^. Accentuirt, inlautend: firon 
{Pharaoy L. I, 31, 7i ar. Oy5/*)- 

'§ 12. ö. 

Ö steht für älteres u. 1) unaccentuirt inlautend in nicht iranischen Wörtern: 
höjÄm {Angriff, ar. ^^). 

2) accentuirt inlautend in iranischen Wörtern: kö§t (auch ka§t, köSt, 
tödtete, np. ^Im^). 

§ 13. u. 

A. u entspricht dem vt andrer Sprachen: 1) unaccentuirt a) inlautend 
tt) in iranischen Wörtern: kutä {Mopfte, np. ^iT, j^^^) sumbfll {Hyadnth^ 

Garz. 154 simbeV np. J^JU) sturu {Hörn, np. ^^ dumbalä {Trüffel, G. 261, 
np. JJ:>). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: cunim|§ {verwest, türk. ^J^jy>) äuyül (-4r- 

&eif, ar. J^ii) sultän {Sultan) subede {am Morgen, ar. ^). 

b) anlautend in iranischen Wörtern: u {wnd, np. ^ altb. aU(\o>). 

2) accentuirt a) inlautend a) in iranischen Wörtern: qüz {vuiva, np. ^^^) 
kurt {kurz, knr dekfm, ich rasire, lat. curtus; n scheint nicht ursprünglich/ wie 
aus russ. KpandH, KopoTKiH herrorgeht; das Wort ist entlehnt aus np. 3^, :>j^, 
Mem, welches echt kurd. hur (Rhea) ur (Garz.) entspricht) kurd {Kurde ^ 

np. ^Jf) kahün (alt) gund {Dorf, arm. ^»«-^7 Bataillon) gur (Tfo^f, np. il/, 

älter aber ii^z. B. Firdusi ed. Mohl I, 104, 445) gul {Blume^ aus dem np. jf") 

du§ü§t (ee^M^%, np. ilMM«i) duv {Schwanz, np. 4^ 3) dank {Fettschwanz, G. 1 1 3, 
Rhea, np. aJ^). 

ß) in nicht iranischen Wörtern : kölfet {Kind, ar. ilJL») kakälla {Zimmet, G. 
112; ar. diili, aus gpfs^ Lagarde, Ges. Abh. 35, 21) dülik {Fensterchen. 
ZitiA^e, türk. cUd) qürme däri (J?au9ne(^r;?62, ar. Äa«^) dun {Oel, ar. j^^) 
tutän {Tabak, türk. /^y? «uch arab. z^, ^yi, russ. tk)tk)hi>). 



r-*^-,V.-r. 



— 33 — 

b) auslautend in iranischen Wortern: ku (wer?) ru {Wange^G. i58,np. ij). 

B. u ist ans fi verkürzt. 1) unaccentuirt a) inlautend a) in iranischen Wör- 
tern: cucfk {Sperling j np. <u^) duSnzdeb (zwölf, aus dem np. o^'l^^, Q vor 
Vocal verkürzt, wie griech. ^wq von (iiu^) dumaqäs (Jaba: duw-maqas, Schwalbe 
«Schwanz- scberig») pulä {StaM, auch poläd) sämur6k (Zobel , np. j*^). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: känun (auch kanun, Dezember, Jarmar^ 
ar. iJy^^) kurm|§ (überdacM, türk. ^^j^ goermiä) duSümj§ (nachdenMich, 
tfirk. ^jiiJ^j^) sür^t (i?i2(2, ar. ojyo)- 

b) anlautend in nicht iranischen Wörtern: ard6k (Ente, türk. ^:>;jl). 

2) accentuirt (wohl nur graphisch von u verschieden) a) inlautend a) in 

iranischen Wörtern: üstün {Stange, np. (jy^h 9^^ {Hintere, np. ^^) cuk 
(^^Kwgf, np. väi^) deferü§e (verkauft, aus dem np. j^yjt) düäim (icÄ weife, 
np. ^i,^) ruhn {letuMend, np. ^jj) bilyür (FiöYc, neben bülur) meimün 
(Affß, np. O^. 

ß) in nicht iranischen Wörtern: urüs (JRusse, L. 1, 32, 1, np. ^j^jj, digor. 
ypycc, tagaur. yprcc) qum (Sand, türk. ^y) kabül {Einwilligung, ar. J^) 
kurq (Pe?^, türk. il^/kürk) cibüqci {Pfeifenträger, L. I, 43, 5, türk.^^) 
zeitün {Olive, ar. ijy'^j) kvrka (J?rwfÄewnc, G., osttfirk. jjy). 

b) auslautend a) in iranischen Wörtern: birü (Älthaea, np. j^, j^) 

Kergü (ITose, np. J^^^) x^ {geschickt, np. ^) bu, debü (w?ar, np. ^^) stu 
Hds, Jaba ustu, baktr. staman) ntrü (neben nlvro, Mittag) pärsü {Rippe, 
skr. qni) gezü (iKonna, Garz. 183 gbazö, Rieh 1, 142 ghezo, np.^^). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: berü (Eichel, ar. L^). 

C. u ist Trübung von i, I, türk. y. 1) unaccentuirt inlautend a) in irani- 
schen Wörtern : pücük {klein, wovon peciki Eleinheit, neben pflcükiL. 1, 17, 12, 

np. As^; a (e) wurde zunächst zu i, dann zu u) §u§6 {Olas, u scheint lang zu sein: 
Garz. 89 scüsca, neusyr. \3Qm §a§e Nöld. 14, np. ^uLJ.). 
ß) in nicht iranischen Wörtern: kar^hb (Falke). 

2) accentuirt a) inlautend a) in iranischen Wörtern: jüve (Quecksilber, 
np. e^, Q durch w herbeigeführt). 

ß) in nicht iranischen Wörtern : §ünda (sogleich). 

b) auslautend a) in iranischen Wörtern: zflzü {Igel, auch züil). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: zengü (SteigbOgel, türk. ^^jy^)- 

h 



D. u steht für a, e. 1) anacceDtnirt inlautend a) in iranischen Wörtern: 
bnh&r {Frühimg, U, bei Jaba behar, Garz. bebr, altb. yanri, np. jUe) ^ucQ (ist 

gegangen^ np. ji., das Praefix lautet gewöhnlich de, di). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: bokusini {von Fell /\on tfirk. jlpy KeMe, 
wovon f^j^yi Kleid von Kehlpelz) mnsghefta {Moschee, G. 189, Jaba mizgeft, 

* Chodzko 346 mesgaout vli^l^, np. %lJ\^ von ar. J*****). 

2) aceentuirt a) inlautend in iranischen Wörtern: httndtir {herab, hinein, 
np. jJtil) dnsciüm {ScUmpf, G. 468, np. Aiji Pott 11}, 29). 

b) auslautend in iranischen Wörtern: pambü {BaumwoUe, 6. iOi, 123, 
np. 4*i.). 

E. u entspricht in semitischen Wörtern einem mit e verbundenen n: anlautend: 
uzr {Entschuldigimg, Beresin, ar. jjc) ülme ülmin {für immer wndewig, Rhea, 

syr. ^lV)S^ .^V)S^ 2). 

F. u ist contrahirt aus va: 1) unaccentuirt inlautend in iranischen Wörtern: 
n^xum {ich esse nicht, np. fjyi^y 

2) aceentuirt a) inlautend in iranischen Wörtern: doxüe {isst, np, jtjy) 
jena'ür {Thier). 

b) auslautend in irmschen Wörtern: ku {wo? altb. a^»^). 

6. u entstand aus an, av, ev. i) unaccentuirt a) anlautend in iranischen 
Wörtern: uta {gleich, Rhea, np. U^^; np. j» ist kurd. bev). 

b) inlautend a) in iranischen Wörtern: ju^n {Jtmges, Füllen, np. (jly^, 
altb. i^»^)^). 

ß) in nicht iranischen Wörtern : ju^b (auch jeväb, Antwort, ar. v'^)* 

2) aceentuirt a) inlautend a) in iranischen Wörtern: ranna {flüssig,GA7S, 

np. j\jj). , , 

ß) in nicht iranischen Wörtern: zuq (auch zok. Paar, ar. ^yj aus ^uyoV) 

syr. J^oi). 

b) auslautend a) in iranischen Wörtern: stu {Hals der Vögel, altb. {wvgaffooü 
Matd). 

a) in nicht iranischen Wörtern: basü {Hassan, auch Kasaü; aus ar. a^ua» wurde 
basav, diess basü). 

H. u entstand aus ib. Unaccentuirt inlautend in iranischen Wörtern: lulan 
{Winde, Convolmlus, Rieh 1, 143, np. w^, ib wurde iv, uv, Pott VII, 139). 






— 35 



§ 14. ü. 



A. ü entspricht dem ü anderer Sprachen. 1) nnaccentnirt inlautend a) in 
iranischen Wprtem: rOuiit (setzte sich, np. t^MiM^J^^^) tunebün (tvaren nidit, 

ß) in nicht iranischen Wortern: rumfa {Bom^ G. 236, ar. Hu^jj). 

2) accentuirt a) inlautend a) in iranischen Wörtern: burik (wenig^ Garz. 

187 ur, Rhea hur, np. :>jy>^ ^) dör {weit, np.^^^) §0r, Syür {Schwert j 
allb. MAf?\>M^) rune {setz dicÄ, np. Q*^^ji) ruvi {Fmhs) bum {Eide, np. 
ar. M^) mum {Wachslicht^ np. ar. tfirk. My) tula (Jagdhund^ G. 106 Socin tola, 
i^^iner Hundj np. aJ^) sciisen (Z^Zi6, G« 173, np. /p«^). 

« ß) in nicht iranischen Wörtern: mabrQm {imglUddichj betroffen y ar. ^^j^) 
maktüb {Brief , ar. ^^^) tuk {Bossschweif G. 113, tärk. c^) iaKiit (d. i. 

yaqüt, JSti^n, G. 237, np. ar. OyiL aus dem Griech.) abbat (d. i. bfit, Wal- 
fisch j G. 97, ar. w^) jüm {das Tauchen^ Jaba, tärk. j«^^)- 

b) anlautend a) in iranischen Wörtern: usek (d. i. nzek? Panther y G. 203, 

np. äjyi). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: ur {Mandeln am Hals^ Jaba; tärk. ^1). 

c) auslautend a) in iranischen Wörtern : cu (9J119, np. Jui altp.^ ^ ^^ y^^ >-]^) 
tu (Jlfati2&6ere, np. oy, y) zu (rasc%, np. ^jj) ru {Antlitz^ np. ^^j) sciü 
(£%6mann, G. 183, np. ^^) su (JRtmel, Sems, G. 122, np. y). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: car§Q {Markt, tärk. ^L aus np. ^jL» d. i. 
t;ief Seiten habend) giü (Jek26| G. 137, np. tärk. 3^). 

B. ü ist contrahirt aus u und anderen Lauten. Accentuirt a) inlautend a) in 
iranischen Wörtern : riin {Butter y np. /^jj) buk {Braut, Schunegertochter, Rhea 

buik, np. äyS) sciüti {Wassermelone, angtma, G. 90, bei Rieh sbooti, bei 

Rhea shefti, bei Jaba §uwti, wohl von np. C^ dick, man vgl. uf.^llkL, iiL^^). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: xo dure. (um sich herum, ar. j^^). 

b) ausläutend a) in iranischen Wörtern: merü {Mann, np. m>j^). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: ja {Spunt, tärk. ^^ Zap/*6n). 

G. ü entspricht arab. yc Accentuirt inlautend: meliui {verflu4Mf L. I, 
31, 8, ar. jyL). 



— 36 — 

§ 15. ü. 

A. ä steht für u. i) nnaccentuirt inlautend in iranischen Wörtern: Mtor 

r 

(welch einer) pürsi (auch persi, fragte^ np. j^ji) düSmen (Feind) mär (auch 

suär Beiter) pü§i (Zundery Garz. 140 püs, np. ^, ^j^, o^^ Pott VII, 138). 

2) accentuirt a) inlautend a) in iranischen Wörtern: epirr (die meisten, 

superlat. von np. >>, altb. >7>^e;, ursprüngl. para) cuma (warvm? osset. cumä, 
Schiefner, Osset. Texte § 39 Zeile 2) ptirs (Frage^ vgl. np. ^-»^)^ 

ß) in nicht iranischen Wörtern: kanün (neben känun, Monatsname) köl (ganz^ 

das Gan0ey ar. JT). 

b) auslautend in iranischen Wörtern: kfi (auch ku, wo?). 

B. ü entspricht einem älteren u, ö. 1) unaccen'tuirt inlautend in iranischen 
Wörtern: züzl {Igel). 

2) accentuirt a) inlautend in iranischen Wörtern: kür, Mr (blind) buk 
(Brauty auch buk). 

b) auslautend in iranischen Wörtern: zeru (Bluiegely ^V- jjj)* 

G. ü steht für a, e. 1) unaccentuirt inlautend a) in iranischen Wörtern: 

hfindür (herab) hür du (beide y np. ^:> y^y durch Assimilation) püöük (klein) 
debehürtänd (war verstrichen y praes. dibehure, Jaba bei Lerch I, 92, J^ 3; 

bei Jaba dibühüre, perf. bühiri, vorübergehny np. :>j J^). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: tfifeng (auch teföng, Flinte). 

2) accentuirt inlautend in iranischen Wörtern: tunün'e (ist nichty auch 
tün'e; in der ersteren Form ist vor e ein Hiatus füllendes n eingeschoben, in der 
anderen ist der Vocal der Negation elidirt; in tunebun, worein nichty erscheint 
die Negation mit dem echten, nicht assimilirten Vocal). 

D. ti entspricht älterem i. Unaccentuirt inlautend in iranischen Wörtern: 
hüstörg (Sterny auch istSrik, np. o^U-l) bülür (auch bilyür, Flöte). 

§16. 

Diphthonge und Vocalverbindnngen. 

1. ai. 
A. ai entspricht einem ai, äi andrer Sprachen. 1) unaccentuirt a) Inlautend 
in nicht iranischen Wörtern: fiaivän (auch heivän, Thier) qaimaqäm (Statthalter^ 



' '"'■■•*"■ i 'I . ^ 



— 37 — 

ar. ^bu ^li, volgäre Aussprache) kaitän {Seidenschnur ^ tfirk. O^M) s^^i^^ 
(aufmerksam^ tfirk. ^^U). 

b) auslautend in iranischen Wortern: tu n6ketai (du würdest nickt gefallen 
sein, Optativ perfecti; man sehe das Verbnm § 83). 

2) accentirirt a) inlautend in nicht iranischen Wörtern: kaid {Fesseln^ Rhea, 

ar. jus) faida {Nutzen^ G. ISO, ar« oj^^li). 

b) anlautend a) in iranischen Wörtern: ai (Interjection, np. ^) altb. 5^ ai 
[dieser^ altp. aita). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: luivan {Gartensaai, Bdvedere^ Jaba^ ar. np. 

(j\jAj u'ti') äib {Fehler^ G. 276, ar. ^^^) 'ain {Äuge^ Socin, ar. /*ac 'ain). 

c) auslautend in nicht iranischen Wörtern: £ai (2^2<55, türk. ^L) zai dekim 
[verlieren^ tfirk. väj) >uU). 

B. ai ist zusammengerückt aus a und e. Accentuirt inlautend in iranischen 
Wörtern : nainim (ich nehme nichts aus na und gnim). 

G. ai entsteht durch Transposition eines y. Accentuirt inlautend in nicht 
iranischen Wörtern : kaile {Frimssee^ meat preserved in hutter^ Rhea , ar. oJs, 
vulgär qalya). 

D. ai entsteht aus a und einem Gonsonanten. i) unaccentuirt inlautend in 
iranischen Wörtern: tairok (Hagd^ Klaproth Fundgr. 4, 318, Pallas Taraprb (np.), 

* 
— * 

Garz. 157 terk, Rhea targ, np. ^L^l g wurde zu y» y und i). 

2) accentuirt auslautend in iranischen Wörtern: pai hilänin (sich erhm- 
digen^ von np. ^ Spur^ altb. ^(^^). 

E. ai entspricht ar. 'l in aid (Fest^ G., ar. j*c). 

2. a'i. 

a'i entsteht aus a und i. Accentuirt inlautend in iranischen Wörtern: nä'im 
(ich komme nichts von na, na und np. J\) p&'iz (Herbst j np. jjL, J^SL, JjjL 
(r füllt den Hiatus) pehl. o<e»o). 

3. ä'i. 

ä'i entsteht aus a und i. Accentuirt inlautend in iranischen Wörtern: da'i 
(auch d&'i, du gabst ^ np. ,j^)^). 

4. au. 

A. au entspricht au anderer Sprachen. 1) unaccentuirt inlautend in nicht 



-•VW. — ■.?'•*'.'•-;". 't 



— 38 — 

iranischen Wörtern: dauletlü (reicÄ, L. I, 27, 6, tfirk. ^j^) aau^ä {Streit^ ar. 
np. türk. [iyt vulgär q^awYa, pehl. ,^1^) dau'är {HerdCj türk, jl^>^ J^). 

2) accentuirt inlautend in nicht iranischen Wörtern: Bau§ (flbf, ar. ^^) 

qaum {Volky ar. ^y) jaur (Unterdrücktmg (Rhea), ar. jyl). 

B. aa entspricht der Sylbe av, Ev, ab. Accentuirt a) inlautend a) in irani- 
schen Wörtern: xaun (Schlafe altb. o^j^ofei) lauk (Lied, auch la'uk und (bei 
Jaba) lävyik, arm. lauuni. Mose I, Cap. 5). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: deaüte {beUty ar. ly? vid bellend^ Hund) 
qauY (Jfötee, türk. j^U) däu*et {Hochzeit] ar. o/j:>) saüK (G., bei Jaba sevlq 
kleines Broty ar. ^jji^). 

b) anlautend a) in iranischen Wörtern: au (er, altb. af»af). 
ß) in nicht iranischen Wörtern: aütia (bellte). 

c) auslautend in iranischen Wörtern: Kau (Bebhuhn, plural Keväii L.I, 20,1) 
jau (Leinwand, ^he^ joink, Garz. 447 giänk Kleider fiUter^ np. d«L; in jau 
ist nach Ablall des Affixes das m zu v, dann zu u geworden) dau (Buttermilch^ 
np. e^^, Y wurde zu v (u), man vgl. Justi, Kurd. Spiranten 14) deraü (auch deraük 

mit k als fulcrum, deräv, Bäru^, np. ijj^) lau (auch lauk, Knabe, np. oy, 

skr. sra^) bau (dai bau, Mutter und Votier, auch bä, np. *^L). 

C. au entstand aus ah. Accentuirt auslautend in iranischen Wörtern: dau 

(zehn, np. ©:> altb. o^oja^j) dau (Borf, np. ©^ altb. >^^^ altp. ff^c:^ K'^^ff) 
man vgl. Kurd. Spiranten 14. 

D. all steht für 0. Accentuirt inlautend in nicht iranischen Wörtern : daül 

(Trommd, np. J^^ aus hindost. J^3 skr. stsj). 

E. au entsteht durch Epenthese oder Transposition. Accentuirt inlautend in 
iranischen Wörtern : gaüri (Gurgel, Garz. 4 56 gherü, Rhea gerya, gayri, np.^). 

5. a'ü. 

A. a'u entsteht aus a und u. Accentuirt inlautend a) in iranischen Wörtern: 
yfi^VLT (Schwöher, altb. *w7>jLja^tti). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: taüs (Pfau, G. 206, np. (^^U) aus dem 
^riech. rao^, xdi^q, ursprfinglich indisches Wort, vgl. Hehn, Kulturpflanzen und Haus- 
thiere 251). ^ 

B. a'u entspricht ö. Unaccentuirt inlautend in nicht iranischen Wortern: 
ka'utaiid (sammelte, legte hin, L. I, 17, 6 vom türk. perfect. ^>y 4ody). 



r^.^v'T;'.'-.' 



— 39 ~ 

C. a'ü entsteht aus a und v. Accentuirt inlautend in iranischen Wörtern: 
la'ük {Kwjhe^ auch lauk) jena'ür (lÄter) a,ura {Wdhe^ G. 495, Klaproth F. 4, 

318 awreh, Sandreczki 2, 243 »wer, Rhea avir, Dial. von Sibna jyi L. 1, 99, 4, 
np.^j altb. *w7eM^). 

6. au*u. 
an'u entspricht av. i) unaccentuirt inlautend in nicht iranischen Wörtern; 
sau*utänd {^efbrwmte^ Gausale von gaü'utin, von §evat, Brandy ar. il^, 

Dp. vJjI^) zau'ujaiid {heirathete^ denominativ von ar. j^^j). 

2) accentuirt inlautend in nicht iranischen Wörtern: de§aä'tite (bretlnt) 
äaü'nti {brannte), 

7. ei. 

A. ei entspricht ei, ai, äi anderer Sprachen, i) unaccentuirt inlautend 
a) io iranischen Wörtern: peida (offenbar ^ aus dem np. Ijlm) meimüa (Affe) 

meive (Fhichty np. o^)- 

ß) in nicht iranischen Wörtern : fieiv&n (auch liaiv&n , Thier) zeitün (Olive) 

seitän (Satan) meil (Neigung y L. I, 92, S, ar. J^). 

2) accentuirt a) inlautend a) in iranischen Wörtern: nefnik (S^[negely 
np. djul) spefda (Morgenröthey Garz. 54 sp§da, Rhea sp6da, np. ^^ o ju^). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: lieir (^<, ar- ^) h^if (Ungerechtigkeit y 
Schadey ar. Uu*) keif (TFoWs€m) Y^ine (ausser , ar.^) teir (Vogel y ar.^L) 
meit (Leichey ar. C^ meyit) beit (VerSy G. 273, ar. C^). 

h) anlautend in iranischen Wörtern: ei§ (SchmerZy bei Lerch I§, altb. yaska). 

c) auslautend in iranischen Wörtern: mei (TFem, np. ^y skr. W^) hei (In- 
lerjeclion, np. ^^I^). 

B. ei ist aus l distrahirt (wie im Deutschen, Hidländiscben, Englischen), i) un- 
accentuirt inlautend in nicht iranischen Wörtern: heilebäz (Schelmy np. jb aL» 
(hlle baz), aber bile, Listy ar. aL»). 

2) accentuirt a) anlautend in iranischen Wörtern: ei (derjenigey zunächst 
ans I, altb. ya) ei§ (SchmerZy bei Lerch l§). 

b) inlautend in iranisAen Wörtern: sileik (Ohrfeigey np. L^y k ist fulcral) 
meik-i ävi (Otter y auch mi ävi d. i. Wasserschaaf). 

C. ei entspricht a^ e (dem e gesellt sich leicht der palatale Stimmton bei, wie 
im Russischen, Armenischen). Accentuirt inlautend ä) in iranischen Wörtern: 

heiSt (achty np. (Z.^) helye, hefya (isty vom Praefix ha, he und ye, ya, np. J^l ; 



L 



— 40 - 

Rhea hat haya, Beresin hayeh, hayah, Jaba heie (<ufl>), Pallas rere d. i. hebe; 
hier wurde i durch das y hervorgerufen) h'efni {Haus^ neben b'äni) seik-i ävi 
{Wasserhundy Biber ^ np. ^ vS3L) heiz, Stä/rlce (Jaba, altb. hazanh, ?I^). 

ß) in nicht iranischen Wörtern : \ie\y&ß {Schlaukopfe m(i\i kay&s) heijet, SbAein- 
gnmd^ neben ]\VL}ei Jurist Beweis (J.)* bei Garz. ahhgi§ta; das a sowohl als das e 

(nebst i) ist aus u verdorben; ar. is*. 

D. ei entsteht aus a und d, welches zu S, h und i wurde. Aceentuirt inlau- 
tend in iranischen Wörtern: mefya {Weibchen der ThterCj np. q^L; d wurde i, 
und y als Füllung des Hiatus aus diesem i entwickelt). 

8. e'i. 

A. e'i steht für ai. Unaccentuirt inlautend in nicht iranischen Wörtern: 

se'idv^ {Jäger j von ar. j^). 

6. e'i entsteht aus dem Zusammentritt von a (e) und i. Aceentuirt inläutend 
in iranischen Wörtern: röj<&'im {ich faste) he^lv {Mcmdely np. J>L vulgär badem, 
m ging in y über, d wurde zwischen den Vocalen zu S, i, man sehe Justi, Kurd. 
Spiranten 28). 

9. e'u. 

e'a steht für au. i) unaccentuirt inlautend in nicht iranischen Wörtern: 
he'nje {nöthig, L. I, 94, J\ß 11 (nach Jaba), bei Jaba haoüdj^, Garz. 100 äuge, 
ar. d»^). 

2) aceentuirt inlautend in nicht iranischen Wörtern: s6uda {? Melancholiej 
G. 181, ar. b^). 

10. ia. 

A. ia entspricht iä\ iya, iyS anderer Sprachen. 1) unaccentuirt inlautend 
in nicht iranischen Wörtern : ziar§t {Besuch^ ar. öj L; j)« 

2) aceentuirt inlautend a) in iranischen Wörtern: h'i^ {GurJce^ h'iär-e 
kücikan, Hmdegurke^ türk. ^jL» «JU»! Pott VII, 153; daneben xi^r). 
ß) in nicht iranischen Wörtern: xianet (Verrath^ ar. HLo) rumia {Rom). 

B. ia steht für ida. Aceentuirt auslautend in iranischen Wörtern: keniä 
{hat gelacht y Rhea keniya, np. «^I o J; J^). 

C. ia entspricht a mit einem i, welches den vorausgehenden Consonant mouillirt. 
1) unaccentuirt inlautend a) in iranischen Wörtern: 6§ia (es schmerzte). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: ziafim6t (MühCy auch zafim6t). 



TTT "• 



— 41 — 

2) accentuirt auslautend in iranischen Wörtern: vfa (neben ve, Verbalpraefix, 
Dp. \j) via (diesen^ neben ve, va). 

11. iä. 

A. iä entspricht dem ia, iyä anderer Sprachen. 1) accentuirt a) inlautend 
a) in iranischen Wörtern: xi^r {Qurke^ np- jLj») ziin (Schade^ np. Cj^^j). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: piän {Schale^ G. 121, np. JL aus (ptaXt]). 
b) auslautend in nicht iranischen Wörtern: tutia {^Hüttenrauch^ Zink^ wohl 
totiä zu accentuiren; np. Lj^J aus dena skr. Rr^, Pott IV, 268). 

B. iä ist ein von mouillirendem i (palatalem Stimmton) begleitetes ä. Accentuirt 
inlautend in iranischen Wörtern: niäsum {ich erkenne^ G. 14 9, Rhea nyäsiu, 
np. J^i'^) seviänök {Spatz, G. 205, d. i. wohl Seviänök, np. djLi). 

12. la. 

la entsteht aus Ida. Accentuirt auslautend in iranischen Wörtern: tersfao 
[süterten^ np. jlJjlw^). 

13. ie. 

ie steht für ia, iya. Accentuirt auslautend in nicht iranischen Wörtern; 

vakie {Unze, G. 211, ar. ijlj, aus lat. uncia). 

' 14. oa. 

A. oa entspricht der Sylbe va, Vä hinter x (i^P* ^9 ^I^b. ^i£(). 1) unac- 
centuirt inlautend in iranischen Wörtern: x^^^^^ il^^^^ IL^^^^ Herr, np. Ijl» 
pehl. jm^r allb. ^^sajj^^i^ X^asla (Schmeger, np.^u*i altb. a^7>aja;jA; Schwäher). 

2) accentuirt inlautend in iranischen Wörtern: hoär {herab, np. jl^, altb. 
^^ Sy^^^^^^tti {^^^ Niederland), s. Lerch, Khiwa S. 3) xoär {ass, np. :>jy>) xo&st 
[wünschte] aus dem np. %1aJj>) xoärzi {Schwester söhn, np. o^lj^I^»). 

B. oa entstand aus o§a, welches zunächst oha wurde. Unaccentuirt inlau- 
tend in iranischen Wörtern: roanik {leuchtend, np. ^i^j). 

15. oe. 

A. oe entsteht aus va. Accentuirt a) inlautend in iranischen Wörtern : fio6ng 
[Schwester, altb. sv^^sv^ x^&nA (las, praes. dexu'ioim, np. jil^). 

b) auslautend in iranischen Wörtern: koe {wo? auch ku, altb. «a/»^). 

B. oe entstand aus oze, oie, Unaccentuirt auslautend in iranischen Wör- 
tern: |roe (heiUe, np. j^^^l). 

C. oe enstand aus öl. Accentuirt inlautend in nicht iranischen Wörtern: 
soeji {Schuster, von söl, Schuh), 



— 42 — 

D. oe entspricht ö. Unaccentuirt inlauteod in nicht iranischen Wörtern: 
boejfk (Baupe, tfirk. dL^ böj6k). 

16. o'i. 

A. o'i entspricht der Sylbe ä. Unaccentuirt inlautend in iranischen Wör- 
tern: roiekhQstin {ausbreiten^ Rhea; raekast, hreitete aus^ 6. 134, roi steht 
neben rä). 

B. o'i entspricht np. ü. Accentuirt inlautend: xo'in {Blut, np. ^j^, 
altb. ^{>eA^^^; es scheint dass die erste Sylbe vo abgestossen ist; möglich auch dass 
aus einer Form v'huDi durch Umstellung hvQni entstand , welches zu jfm , ^im 
wurde; im Zaza wurde das ^ in g verwandelt: gö*in, gO'^n). 

C. oi steht für ,'ai. Inlautend in nicht iranischen Wörtern: tadoil (C/h^er- 
drückwng^ Rhea, wohl umgestellt aus ar. ^J^). 

17. ue. 

ue hat denselben Werth wie oe. Accentuirt auslautend in iranischen Wör- 
tern: ve-doxüe {trinkt^ np. >jy»^ )^). 

18. u'i. 

A. u'i steht für np. 5 (0), älteres au. A^ccentuirt inlautend: gu'iz {Nuss, 
Socin: gvlz, np. j^, arm. c^k''Jl) ^^'^^ {Sabel^ auch §ür). 

B. u'i hat denselben Werth wie o'i. Accentuirt inlautend in iranischen 
Wörtern: xu'In(-B?w<). 

C. u'i. entsteht aus ad. Accentuirt auslautend in iranischen Wörtern : zi-bui 
{wegen^ Jaba, 2-büe L., np. ^^, altb. bao$a). 

D. u'i entsteht aus ava. Accentuirt inlautend in iranischen Wörtern: kä'isi 

{Schildkröte^ np. «Ju^, y^\ durch Umstellung (wie mazend. kavaz) entstand kavai 
und hieraus durch Samprasarana kuaS, mit Affix kü'isi). 

19. u'L 

A. u'i entsteht aus vä. Accentuirt inlautend in iranischen Wörtern: dexu'inim 
{ich lesCj np. j)^). 

B. u'i ist aus u und I zusammengerückt. Accentuirt inlautend in iranischen 
Wörtiern : öu'lui {vergangen^ von 6u gehn^ mit Affix ini). 









_K,A. 



r 



43 — 



Oonsonanten. 

PAUOAliBS (GUTTUEALES). 

§ 17. ». 

A. fi ist arab. ». a) anlantend: hak {Wcdirheiiy ar. j>) Basr6t (Wunschy 

ar. ö^f-*») l^Sih (Körnchen^ aJ*- c:^) Kjrs {Zornj zaza liers, Byers, xers, böse^ 

ar. ^o^ 6^) ahhkajat {Erßählung^ d. i. hakayat, G. 80, ar. ajII^) ahbläa,e 

(Plumpudding^ G. 69, ar. '^I^) ahhrmel (BergratUe^ G. 237, ar. J-^*). 

b) inlautend: zaM {Heer, L. I, 92 J\J 1, ar. dij) lefilf (Dccifee, L. I, 95, 
16, ar. O^) merKamet {Barmherzigkeit^ ar. ^^^) riahn {Basüienhraut, 
G. 98, ar. ukj)- 

B. h mit folgendem o,u entspricht np. ^, altb. (a;; eine genauere Bezeichnung 
würde x sein; anlautend: Ko&r {herab) Ko6ng {Schwester) fiüri {Blattern^ 
np. oj^; neben x^^^» jwMe) Iiosta {Bauholz j L. I, 35, 12, eigentl. ilfa^end!, 
Erforderliches, np. dJL«!^, aIm*^). 

G. 11 steht für den gutturalen Spirant x« a) anlautend a) in iranischen Wörtern : 
lier'i {Staübyüf. oj») Bek (auch hek Ei) Rist {scUug, np. 4l-a*ii) Bar (toW, p.^U). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: Bäter (auch yißXiv Wwnsch) Basa {Wallach, 
ar. ,jc^) Bäl (OÄe^w^, ar. jU) Baber (auch xab6r Nachricht) Beir {gut). 

b) inlautend a) in iranischen Wörtern: taBt {Tisch, np. C^) ioM {^uch^ 
Dp. U^) doBa {Schedel). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: däBa {auch da, noch, ferner, türk. ^3). 

D. B ist eine stärkere Articulation des h^ a) anlautend in nicht iranischen 
Wörtern: Bä'idi (auch hä'ide, Interjection, fort! türk. oJ^l*). 

b) auslautend in iranischen AVörtern : berB {Lamm, np. 0^, pehlw ^)). 

£. B steht für q (man vgl. türk. ds^ Tuch, vulgär ^^»). Inlautend in nicht 
iranischen Wörtern: paB|r {Kupfer, türk.^L) vaBt {2jeit, ar. «l*i^, q wurde nach 
pers. Weise aspirirt, B steht hier demnach für x)> 

F. B wechselt mit f (wie x und f in germanischen Sprächen). Inlautend in 
iranischen Wörtern : cttBtß kavä {ein Paar Rebhühner (Socin) np. C^ ; Lerch Jöt). 

6. B ist durch Entziehung des Stimmtones aus Y^i^^standeq. Anlautend in 
nicht iranischen Wörtern : Bazal (auch gazal, OazeUe, dir. Jljc) Befr-i min {ausser 
mir, L. I, d5, 40; auch ^eine, ar.^). 



44 — 



§ 18. h. 



A. h entspricht h anderer Sprachen, a) anlautend a) in iranischen Wörtern: 
hazar (auch i^t&t, tausendj np. Jy) heval {Gefährte^ np. JU^) hisyär {wach 
saMy Rhea, np. jLx^^, jUi^) ahhnbär {Scheune^ G. 187, d. i. hanbar, Rhea 
anbär, np. jLj), von altb, 7^ und gofef') bävin {Mörser ^ Jaba; Garz. 189 
aven, np. oj^)- 

ß) in nicht iranischen Wörtern: höjüm {Angriff) ehhndeba {Endivien^ G. 
139, np. ljJJ>, pehl.jjyrr intybus, aus dem Aegyptischen, Pott VII, 141). 

b) inlautend a) in iranischen Wörtern : deh|li {du verlässt^nf. U) sehrestän 
{Stadt, aus dem np. jL^/^i) gowheizh {HagdmUen^ auch gweizh, Rieh I, 143; 
bei Socin gflhlsh, np. ^^)* 

ß) in nicht iranischen Wörtern : qähwe (Kaffee) jehön'em {Hölle). 

c) auslautend a) in iranischen Wörtern: deh {zehn) neh, neh (neun) nah 
(neu) padi§äh (auch padi§| Kaiser) mah, meh {Monat) heh {Quitte, G. 123, 
np. aj). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: is aläli (so Qott will), leh {Polen, G. 216, 
türk. d}, dJ aus dem Slawischen). 

B. h ist aus x durch Schwächung der Friction entstanden, a) anlautend a) in 

iranischen Wörtern: hek (Ei) hirü (Althaea) hur {klein, Garz. ur, np. :>j>) hin 

{kühl, Rhea, Garz. 150 u,na, np. vSUi) hastiv {Feuer schau fei, Garz. 203 astif). 
ß) in nicht iranischen Wörtern : hezf {Nasenring). ' 
b) auslautend in iranischen Wörtern: ryeli (Mist). 

C. h steht in nicht iranischen Wörtern für 11. a) inlautend: lahanä {Kohl), 
b) auslautend: sebeh {Morgen, ar. e-L-o, auch sehe, seb6) nekah {Ehe^ 

L. I, 37, 2, ar. AS^). 

D. *h steht für y- Auslautend in iranischen Wörtern: cerah (lÄcht, Kene^ 

E. h steht für arab. c. a) anlautend: hfnda {zu, ar. jiJlc) hewuri {ein- 
jähriger Bock, ar. jy^). 

b) inlautend: tahhzi {Beileid, G. 117, ar. ^jJmj; für c schreibt Garzonia; I 
bei Jaba teaziye, bei Rhea täzT). 

F. h ist aus ^, 8 entwickelt (vgl. Justi, Kurd. Spiranten 24). a) anlautend in 
iranischen Wörtern: hun {ihr, von altb. kv^ct s. § 66) hür {Bauch, talisch tür?). 



— 45 — 

b) inlautend in iranischen Wörtern: mehln {Stutej np. ajo^L) b'hem (ich 
höre, M.ju s. § 84, M 281). 

c) auslautend in iranischen Wortern: bah (auch bä, Wind, np. ^L) mah 
{Weirij bei Rhea, neben dem pers. Lehnwort mei). 

G. h steht für einen tonlosen Zischlaut (man vgl. den Wechsel von ^JL und ^ in 
den beiden afghanischen Mundarten, sowie das slaw. x für älteres §, russ. loxä Suppe 
(skr. ^), indisch h für §, pali tanha skr. fj^). a) inlautend in iranischen Wör- 
tern: ruhn, ruhnäia (Licht, G. 479, Lerch roanik, leuchtend^ ostkurd. (bei Be- 
resin 123) rüSnaieh, np. j^ßj, ^y^jj) t^hni {durstig, G. 95, auch teni, 
tenia, 248, L. tl, Rhea tenl, np. aJLÜ, altb. ^l^7^xf(c). 

b) auslautend in iranischen Wörtern: göh {Ohr, np. ^ji^^) speh (Law5, 

G. 213, np. ^j*^, allb. ^^vjj). 

H. h steht für f (wie im Armenischen). Anlautend in iranischen Wörtern: 
husän (Wetzstein, Rhea, np. ji*^, jiu^i}) hei ( Verbalpraefix , z. B. helglrt, 
nahm, altb. sV(c^pcQ^%xf?ii)* 

I. h steht für v (w). Inlautend in nicht iranischen Wörtern: jihäb (auch jiväb, 
Antwort (Rhea) ar. <^iy>; h könnte auch als Füllung des Hiatus nach Elision des v 
angesehen werden, Lerch hat neben Jevab die Form juab). • 

K. h ist Füllung des Hiatus. Inlautend a) in iranischen Wörtern: gihä (neben 
giä, Gras, np. ol-t^). 

ß) in nicht iranischen Wörtern (arab. Hamza): §eihiD {Sache, L. 1, 10, 10 arab. 
genetiv ^^, vgl. Dieterici, Chrestomathie ottomane ^. 34 Zeile 14) cahfr {Lerche, 
tiirk.^L) sahhil (auch säil, Bettler, G. 185, 217, ar. JSL) tahin {Futter, 
Nahrung, ar. /ia#ju). 

L. h steht für ' (Spiritus lenis, man vgl. Merkel, Physiologie der menschlichen 
Sprache S. 73). Anlautend a) in iranischen Wörtern: hßSia (auch |sia, schmerde) 

m 

hezir (auch ezir Feige) häsfn {Eisen) hästi (Knochen) hasp (Pferd) hazhmär 
(Rechnung, Rhea, np. jl*i*, aber allb. vgl. g^^^oA^gwi^ieA') havermjS (Seide) 
heist (acht, altb. vu(vw«^vu) henir (Oranate, np. jLI) hezjng (Holz) hing, hindik 
(klein) hingfv {Honig) hüninr (herah) hisä'i (Ruhe) hist^r, hüsterg (auch ist^rik, 
Stern) hl vi (auch Tvi Hoffnung) heng (Biene, Hornisse (Rieh), np. S.j], S^jI) 
hebrink (Schaafscjiere, Jaba, vgl. np. ^j^^)» 

ß) in nicht iranischen Wörtern: hem'a (cAer, ar. Ul) helb6t (sicherlich) hok 

{a measure (Rhea) türk. di,l oka, Unze, vulgär für ar. i^j). 



— 46 



GDTTUBALES , (VELO-LINGUAIiBS). 

I 

§ 19. q. 

A. q ist das larab. j, das türk. dunkle k {^). a) anlautend: qat (in Verbin- 
dung mit der Negation: durcham nicht , ar, LS) qatfk {Wachtel j ar. Lii) qarismjs 
{emgemischt^ tfirk. ^^/i^^li) qartäl {Adler ^ türk. Jl^/i) qafeland (auch kafeland 
scMoss zu, von ar. Jäi) qedia (ging aus, hörte auf, ar. JLS) qgnji (auch kanj 
scÄon) qafill {erstarrt, ar. Jili) qi§16 (auch ki§Iä Winterplaisi) qurban {Qpfer^ 

L. II, 9, ar. jLj) Ws, kisi, kizi {Sand, G. 93, 238, ar. cLi) Kanün {Begd, 
ar. 4jyU, von xavöv) kalam {Schreibrohr, ar. np. türk. Jis, von xaXaito^) kobrus 
{Oypern, G. 112, türk. ^^^^-/-i). 

b) inlautend: x^^^^ {erhängt sich, ar. jJL^) saqM {verstümmelt) maqäs 
{Scheere) nakus {Glocke, G. 108, ar. ^^yb) mnqaddas {geheiligt, Lerch im V. 

: • ^ 

ü., ar. ^^jJU). 

«*» 

c) auslautend: raq {Schildkröte, ar. jj) §efäq {Morgenröthe). 

B. q steht für b. a) anlautend a) in iranischen Wörtern: qä {Stroh (Lerch), 
bei den übrigen Gewährsmännern mit k, np. ol^, von altb. >^^^) qiiak {Elster) 
qir {penis, np. ^) qund {Eule, eigentl. qu machend, vgl. np. //y!^) qun 
{podex,nf. ^ ^yf) qnz {vulvä). 

ß) in nicht iranischen Wörtern : q&pame {Hammelsbraten) qab ( Würfel). 
b) auslautend in nicht iranischen Wörtern: kurq {Pelz, türk. Sjyf). 

C. q steht fiir %. Anlautend in iranischen Wörtern: qaläStin {spalten, ver- 
wunden, np. ^j jL*il> von qel§, qal§ Büjss, Spalt, p. ^ji'I^, ^^)j qani {Bach, 
Qudl, np. ^jU, altb. ^^^l^^', Jaba schreibt jedoch kani \jk'). 

D. q steht für y (mai^ ^gl* neusyr. .^.nAO F6r26t«m(2tenp , von ar. iui). 
a) anlautend in nicht iranischen Wörtern: qaiuy& {Zank, Streit% 

b) inlautend in nicht iranischen Wörtern: maknatis (ilfo^e^, türk. ^^^LU»«, 
aus itaYviiTT]!;). 

c) auslautend in nicht iranischen Wörtern: qaraq {Rabe, vgl. kirgis. etc. dc/, 
afghan. dcjli) baq (FroscÄ, türk. 4«), 

E. q steht für g. Auslautend in nicht iranischen Wörtern: zuq (auch zöq 
Paar, syr. Uoi ^uy^'^)- 



rfTTT "♦ ' 



47 — 



§ 20. k. 

A. k entspricht dem k anderer Sprachen, a) anlautend a) in iranischen Wör- 
tern: kiSand {zog, np. ^Jm^T) kapän, kapanek (Pel^adce, G. 27 A, np. vSLuT) 

• 

kavel {Pelz, G. 207, Rhea kyavil, kaul, np. J^) kuStin {tödten, np. J^) 

karawara (Wachtel, Rieh I, 143, np. Sl^ !<[/, äjf/, ^jf vgl. Jusli. 
Kardische Spiranten 6) kala-resc {ßjahe, G. 123) kala-^häur {Kräiie, G. 122, 
Dp- ^^) kermi (TTwrm, G. 273, Rhea kirm, np. fj^) kew {Berg, Rieh, 

KH) Pallas, np. o^) ktän {Leinwand, G. 178, np. oUS") kaber {Kapern, 
G. 107, np.^, von xaiziza^ii;, Pott VII, 110) kalam {Kohl, G. 109, np. iT, 

aus xpaiipTf) Pott VII, 147) kalak {Melone, Rieh, np. iäUK', Jl^, skr. sRTf^) 
kaYid (auch Ka-ylä, Brief). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: keif {Wohlsein, auch Keif, Kef) ki§nf§ (£b- 
riatider, tfirk. ^JJ>^, aus dem np. j.U*i/) kirbit {Schwefelholz, G. 249 kibrit, 
ar. türk. «l^^^/) kas^k (irdf^e Schale, G. 261 , ar. A^\i) karüB kern {predigen, 
G. 218, von arab. J^oder besser wohl von syr. Iiofo, ann. ^i«^»^ aus xiqpu^, 

b) inlautend a) in iranischen Wörtern: xi^mikar (auch xizmikar Diener) 
barkana {Schleuder, G. 147, np. /XL) teke {Bock, np. Jü, Pott IV, 6) sek6st 
{stiess, np. il^^Xi). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: tekmfl {Beendigung, firkä (rieft, ar. ^) 
bähkavum (ic% erzähle, G. 80, bei Rhea akhäftin, von ar. ^C) feki {Obst, G. 

ISO, ar. <^rii) senameki {Senesblätter, G. 245, ar. ^^Ll.). 

c) auslautend a) in iranischen Wörtern: yek {eins, np. iäj) hind|k (X^i^ein) 
kurt^k (giäba kurt6k, Jacke, Wams, G. 155, 251, np. s^jf russ. KypTKa) 
ciesiuek {Brille, G. 196, aus dem np. viUi») sev^k {leicht, G. 176, np. v^L«*) 
belk {Laub, G. 147, zaza velgö, np. 4U ^'*- ^5f^*^^) benek (Sei(ie,np. väL^), 

ß) in nicht iranischen Wörtern : urdek (Ente) dik {Hahn) melek (Engel) lek 
(Iracft, np. v^ aus dem Indischen) ciciek (Blume, G. 147, türk. väLsf). 

B. k steht für arab. türk. q. a) anlautend: karacädir {Nomaden, eigentl. 
Schoarzzelte, Name der Kurden westlich vom Tigris, Lerch I, XI V^ von türk. o^) 
kaitaa (Sädenschnur , bei Jaba qaitan) katandin (abschneiden, schätzen, Rhea; 
Lerch d|kadinim, ich verzehre, Jaba qatäadin, von ar. jli; vgl. qedfa § 1 9, A, a) 

k&'il (zufrieden) karaf fl {Ndke^ Jaba qartfil) kaU'i (Zinn, Jaba qala) kab|rstaQ 



— 48 — 

{Begräbnissplatz y Jaba qaberistän) kabül {Einwilligung^ Jaba qabül) keles 
{B&uber) kisau'6t (auch qasavet, Betrübniss) kvrka {Bruthenne^ G. 4 52, 
lürk.j^y). ^ 

b) inlautend: akreb {Scorpion) rakä [Tanz) ieleke (feitf6,Jaba,türk. jilü). 

c) auslautend: ä§ik {Geliebter) ^2k {Wahrheit) gark (ScÄi/f 6rwcÄ, ar. j» 
silk (Mangold j ar. j^, vielleicht von acxeXo^, Mahn, 95, 96) f}stik (MoMix^ 
ar. ^J^uJ, von np. dla«j) fiDd|k {Easelnuss) zoqak {Strasse^ L. 1, 1 5, 1.2 (im tiirk. 
Original bei Dieterici 27, 22, jl*^) ar. jLij). 

C. k entspricht persischem auslautendem h: giänk {Kleider futter^ G. 147, 
Lerch jau LeinwaMy Rhea joink, ostkurd. (Beresin) jek v^, ^U, np. <uL) 
inasink kahhve Kaffeekanne^ G.104, Rhea masina, np. aJU****© {\on Erz yKupf er)) 
sing (5rws<) ghazingh {Nessel, G. 200, np. dj;f; das g (Garzoni's gh) hat dieselbe 
Bedeutung wie k , da man hinter einem Explosivlaut im Auslaut immer die Tenuis 
spricht) dank {Fettschwanz j G. 113, np. ajJ>) dang SchoosSy p. /^I^, wofür L.l, 
100, 7 ^i!^ hat) scink {Magen^ G. 257, np. a,sS1) punk {wilde Mn^,G.185, 
Lerch pung, np. a^^^) tölk {Malve^ G. 181, np. J^) ghösk {irdene Flasche, 
G. 146, 270, np. oj/^ beziuk {Sieb, G. 124, Rhea bezhink, von np. jm, 
jjjLij^, gleichsam dj^^j) disk {irdener Topf^ G. 209, Rhea dlzik, np. ojf^) 
giärffk {Beseny G. 241, np. aj^jU) enätskdi {wenig, G. 215, eigentl. ein 
{kleines) Maass, np. ojl J^l) astank {DSfile, Jaba, np. a^LJ) sipik (e2as TFms6 
m Ei, Jaba, np. oj^--) serpösk {Drahtdeckel der Pfeife, G. 121, np. Ai^^. 
in diesen Wörtern steht k unmittelbar hinter einem Gonsonant, welcher wohl stets 
eine lange Sylbe abschliesst; in den folgenden ist die Gonsonantengruppe durch Ein- 
schiebung eines i gemildert, welches auch seine Resonanz verstärkt, in e, i übergeht: 
nafk, nafka, navek {Nabel, G. 198; nauk, Rieh; navik, Lerch, np. diu) neinik 
{Spiegel, näinuk G. 252, Rhea, np. aJjI) liek, bek {Ei, np. d^U) httsterg, 
ist|rik {Stern, np. ojl^l) kürmik {Faust, np. du^f) külik {rothe Mütze, 
np. o'^) gen6k {stinkend, Garz. 239 ghene, np. oJ^) gölik {Kalb, von go, 
np.^l^und Deminutivaffix lik np. J) sfznik {Musikinstrument, np. oJjjL.) dulik 
{Schwanz, Rhea, np. aJLS:^) destek {Strau^s, G. 182, np. aIw>,>) seviinök {Sper- 
ling, np. iüLi) pücük, bedük {klein, np. as^) zerik {Panzer, G. 103, np. ojj 

m 

altb. oüjsjiMjTj) lauk (Äwofte, Jüngling, auch läv, lö, np. o^j) runek {Throne, 
G. 171, skr. ft^) tapuk {Brennmaterial, Rhea, np. ajU Ochsenmist); dullek 
{Wiesel, Rieh) borak {Borax ^ G. 101) sind nicht die persischen Formen dj> und 
oj^, sondern die arabischen (aus dem Pehlevi entlehnten) ^J^ und jj^. Diese 
Erscheinung wiederholt sich auch in arabischen auf o auslautenden Wörtern: Inp^k 






— 49 — 

{Schminkbohne ^ G. 142, ar. d^e^, von gr. Xoßo^) äfünk {Schimmel j muffa, G. 
1 90, ar. Ajyc) 8elb6k {Schachtel, G. 4 08, ar. aAc) kasek (irdene Tasse, G. 264 , 
ar. d.^1^) semämuk {wilde Melone, Jaba, ar. d^Li« collect, von «1«^.) meqilik 
[Eier sieder). 

D. k geht durch Verschliessung der Organe aus dem Reibelaut x hervor, a) an- 
lautend a) in iranischen Wörtern: ker (auch ker Esel, np. ^) k6nia (lachte, 
Garz. 232 keni (k ist x)» siber Rhea und Jaba gleichfalls kenin, np. uJ^j^) 
kishil {Leim, Rhea, np. ^)*ili) kewändin (umbiegen, np. ^jijUi) keri {kaufte, 
np. Ow>f-p) k^r (^^V> I^hea; Garz. 4 25 küra, arm. funp vgl. de Lagarde 223, 4 7) 
käin (wiederkäuen, J., p. ij«-Hr^'^) ^®^ {Herde, J., karek G., baclr. x^reSa, 
luni.n.li (gen. lun.iu%) Mosc p. 28'). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: ka'in (auch x^^^^j Verräther) kalk {Menge, 
Volk, G. 4 53; kalak, kelek, Rhea; x^lq, Reresin, ar. ^) külfet {Kind) kel 

bun (sicÄ einmischen, Rhea, ar. kk). 

b) inlautend in nicht iranischen Wörtern: duk61 {Rauch, G. 4 51, ar. ^U^ 
Pott III, 62). 

c) auslautend in iranischen Wörtern: zernfk {Arsenik, np. j^jj). 

E. k steht für arab. r>. a) anlautend: ksi]&k2i (Bing, G. 90, bei Rhea halaka, 
ar. asL). 

F. k ist aus g verhärtet (wie im Persischen und Armenischen), a) anlautend 
a) in iranischen Wörtern: kereridi {Sichel^ Klaproth Fundgr. 4, 34 5, aus dem arm. 
if.irpuifiq.fi*^ in Armenien selbst vrird if noch g gesprochen) kömi§ {Büffel) kokurt 
{Schwefel, Klaproth das. 34 9, neusyr. jJa-.aD Nöld. 4 47, np. >/^) koma (viel- 
leicht, Rhea, np. (jU^) kulilk {Blume, Rhea; kulilk, Socin; aber Lerch: gulilik, 
Dp. jt, vgl. aÜ^ Strauss). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: kinj' (Wäsche, Leinen, türk. kSLEiT geyejek) 
kurmi§ (überlegt, türk. ^^^^ görmiS) kotän (Pflug, Rhea, kotan, Klaproth 
Fundgr. 4, 34 5 aus den kaukasischen Sprachen: georgisch 5*g«»i>Go, osset. gufon 
Schiefner, osset. Rätbsel JVs 33). 

b) auslautend a) in iranischen Wörtern: ek (wenn, np.^l), 
ß) in nicht iranischen Wörtern: zök (auch zuq. Paar, syr. ktOi). 

G. k steht für den tönenden Spiranten y. a) anlautend a) in iranischen Wör- 
tern: kärl (Schwamm, Jaba, np. ^^jU). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: kalaMla (Oedräng, Volksmenge, G. 14 9, 
türk. jj <ulc, vulgär kalabalyk). 

7 






1 



I.. 

k 



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f 



r: 






St' 



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— 50 — 

b) inlautend in nicht iranischen Wörtern: bokusfni {von Pdz) man vgl. § 24, 
A, b, ß). 

c) auslautend a) in iranischen Wörtern: däk [Brandmal^ G. 112, fihea dägh, 
np. c)^). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: balläk {erwachsen^ G. 85, ar. JL) tuk 
{Rossschweif). 

H. k ist Fulcralbuchstabe auslautender langer Vocale (wie im Pehlevi k und p). 
a) in iranischen Wörtern : erök {Pflaume) deraük (neben derau , Betrug) sileik 
{Ohrfeige) roanfk (leuchtend) melk-i avi {Otter^ neben ml ävi) quösc quok 
{angenehm^ G. 96, 128, np. f^y) nalik {Matraze^ G. 184, np. ^U^). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: hajik (Pilger) qatjk {Wachtel) p6ri kosik 

{Feenvogel) metik {Tante^ ar. ol^c, Garz. 60 meta, 281 meta) S^J 

{der Ällgütigey L. I, 98, 12, von np. (arab.) ^j^^^) vSlo^ {Geliebter^ L. 1, 
101, 4, im Original ^^y^). 

I. Die Gruppe k§ entsteht durch VocalausfalL Inlautend in iranischen Wörtern: 
dik§inin {sie haben angezogen) üekSändiin der [ich Im nicht herausgezogen^ 
von ki§änd gezogen^ np. (jjJ^f), Diese Erscheinung ist bekanntlich sehr häufig in 

persischen Versen, wenn die Praefixe <^, O? ^ ^^'^ ^^^^ kurzen Sylben des Verbum 

stehn, z. B. ^j'J^, Hafiz 2, 4, j^Uili 280, 1 \ , JjJsI 250; 5. 

E. Die Gruppe ks entspricht qs in nicht iranischen Wörtern: taks {Ritual, G. 
235, Rhea, türk. ^J. aus Togt^). 

§ 21. g. 

A. g entispricht dem g anderer Sprachen, a) anlautend oc) in iranischen Wör- 
tern, und zwar 1) allir^nischem g, skr. JT, ^: gäv {Schritt j np* ^li", altb. o^g^wj), 
von skr. HT) girt (^n/f, np. C^i/, altb. a^ooe^c7£(y, skr. (vedisch) 'pftcT) göh 
(OÄr, np. vji'y', altb, afi^\>vu^, skr. gh[); 2) altiraniscbem und indischem v, und 
zwar stehn alle kurd. Wörter mit g für altes v neben neupersischen mit demselben g, 
niemals hat das Neupersische v bewahrt, wenn in der Kurdischen Schwesterform g 
erscheint, es gibt also keine Belege für die Gleichung altiran. y = neupers. v = 
kurd. g, wohl aber solche fiir altiran. v = np. g = kurd. v, w. Der Uebergang von 
V in g ist übrigens sehr früh, wahrscheinlich als mundartliche Eigenthümlichkeit , ein- 
getreten, wie der in assyrischen Inschriften erscheinende Kustaspi von Kummuxa (am 



i 



» . 



— 51 — 

Tigris), ein Zeitgenosse Trglatbpileser's IV (745 — 727) zeigt (Rawlinsoo and Norris, 
Selectioo from the historical Inscriptions of Chaldaea II, pl. 67, Zeile 57). geraH 

{das Wandern, np. ^jl^von altb. s^c7a^^ skr. ^) gund (Dorf, np. jJLc, jst, 
letzteres erhalten in j^L*jJlJ^, der Pehleviform für arab. j^e^ ^J^ Istaxri ed. 

de Goeje <ir, 9, altb. ^^^j^ifi) gur {Wolf, np. S)/, altb. ^p^ci^, skr. ^) 
gul {Blume, np. JT", arm. ^««f^) ghira {Kreis, G. HO, 112, np. 3/, von altb. 
£^c?«Af^) g'zir, gizir {Amtmann, Rhea, np.^jf, die ältere pers. Form in arab. 
jjjj erhalten), ghazl {Geschrei, np. ojl^, von altb. (oo/^) ghoörum {ich wechsle, 
G.105, np.^^^li", von altb. s^c7a^^) gurän {ackerbauende Kurden, altb.jc?a^^). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: gemi {Boot, türk. ^^jJ^). 

b) inlautend a) in iranischen Wörtern: nergiz (j^^amssß, np. ^j*/^) bazirgän 
(Kaufmann) bergil {Lastpferd) mangä {Kuh, np. jl^diU =j\t o^\^) mesghini 
(froJie Botschaft, G. 90, np. <üli":>^) merghamüs {weisses Arsenik, G. 93, 

aus dem np. ^^ r[/^)- 

ß) in nicht iranischen Wörtern: egilm|§ (gebeu/gt, türk. ^Jl5l) dizgfn {Zügel) 
sughuit {Weide, Rieh I, 105, türk. Cj^). 

'c) auslautend a) in iranischen Wörtern: legleg {Storch), 

ß) in nicht iranischen Wörtern: beg {Bey, türk. i^) deleg kihn {bitten, Rhea, 
türk. dlJ^ dileg). 

ß. g entspricht in nicht iranischen Wörtern einem y. a) anlautend: gark 

[Schiffbruch, Untertauchen, np. j^ von ar. j^) gorüS {Piaster). 

b) inlautend: Organa {Decke) portbghal {Orangefarbe) tügel {Wüstling, 
ar. Jtl syr. ^^j vgl. § 37 F). 

C. g ist aus k,q erweicht (tönend geworden), a) anlautend a) in iranischen 
Wörtern: ghösk {irdene Flasche) giläs {Kirsche, neben keras, np. ^^^U^, 
arm. ^hnuiu) gowheizh {Hagebutten). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: gäl'a {Beute (S.), ar. /""iWI). 

b) inlautend in nicht iranischen Wörtern: angut (Adler, Klaproth Fundgr. 4, 
315; Asia polyglotta 76. Die Bedeutung ist offenbar irrig, Klaproth vergleicht arab. 

ylic; es ist aber türk. jiiüc, auch iüJt^si {Ente) gemeint, welches im Awarischen 
'anko {Huhn), gurgur 'anko {Truthenne) roxol 'anko {Fasan) lautet) cioghol 
[Spion, G. 228, türk. Jy^). 






— 52 — 

D. g steht für h. Auslauteod a) in iranischen Wörtern: hästerg {Stern, 
neben isterik) ghazingh (Nessel) sing (Brust); man sehe § 20, C. 

ß) in nicht iranischen Wörtern: emjerg (Heergefolge^ ar*^j g *sl kurd. Affii, 
gewöhnlieh k). 

E. g steht fürv. Anlautend in iranischen Wörtern: gurs {Bündel^ Garbe ^ ' 



Rhea, arm. lunupX syr. |i^, ?i5c3lm). 

F. ng steht für hr, r. Auslautend in iranischen Wörtern: lioehg (Schwester ^ 
altb. ^o^eA'j^ttC, '^P*^'^*)' 

6. g entspricht y anlautend in nicht iranischen Wörtern: gQrgeluq (Traber, 
Jaba) t. ^ ACj^. 

§ 22. n. 
A. n ist der gutturale Nasal. Inlautend a) in iranischen Wörtern : ^eBg{Hand, 

• • • 

•• •• •• 

Flügel y np. S^») jeng (Schlägerei^ np. vSljL») deng (Geschrei, np. väi:>) reng 

(Farie, np. liLj) zi6nk, zeng (iZosf, G. 93, 237, Rhea jenk,.np. liLj) dunk 
(FettschwarhZy np. iUi:>, b ist elidirt) scink (Magen, G. 2S7, np. d^iH, k und 
b elidirt). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: tef6ng (Flinte) zeiigi (mcÄ, türk. /*J^j) 
frängh {Europäer, G. 141, türk. Äj^). 

, B. n erscheint vor Palatalen. Inlautend in iranischen Wörtern: pileng (Tiger), 

C. n erscheint vor Dentalen (wie im Französischen; es scheint demnach einen 
unbestimmten Nasal zu bezeichnen^ die sämtlichen Gewährsmänner (ausser Lercb) 
schreiben jedoch in diesem Falle n). Inlautend in iranischen Wörtern: iskand 
(zerbrach) und anderen Formen dieser Art, man sehe das Verbum § 84, IX; qund 
(Eule) söhd {Schi4mr); auch vor dentalem Zischlaut: yänzdeh (elf, aus dem neu- 
pers. o^Lj). 

D. n bezeichnet im Auslaut hinter ä einen dem anusvarirten ä (qf) ähnlichen 
Laut, a) in iranischen Wörtern; däreman (Heilmittel, np. (j\^j>, bal. dariiiau 
Pulver) ecaran (der vierte, . mit Affix an , altb. ^y^ jän (Seele, np. ^ L) 
dedän (Zahn, np. ^Ijlj^) nän (Brot, np. ^Ü) bän (Bach^ np. (jL, mL) bän 

(Stimme, np. dLb). 

. ß) in nicht iranischen Wörtern : zemaii (Zeit, ar. (j\^j) yifizm (arm, türk. u!>)* 
Auch in diesen Beispielen schreiben alle Quellen (ausser den Texten Lerch's) dentales n. 



rr 



— 53 — 

§ 23. X. 

A. X entspricht dem -^ anderer Sprachen, a) anlautend a) in iranischen Wör- 
tern: xancßr {Bolch^ np.^^) xasian {sprangen auf^ np. -^U) Kvrma {Dattel ^ 
G. 12'?, khunna (Rhea) np. Lp). 

ß) in nicht iranischen Wörtern : xi^niet (auch yizuiet Dienst) Kas {Lattich^ 

G. 475, ar. ^^) Karäba {abscheulich^ G. 80, ar. v!>) ^^irät {Almosen^G. 
138, ar. 5^^). 

b) inlautend a) in iranischen Wörtern: sixür (Igel^ aus dem np. Jy«- Sta- 

cMschweiny vgl. np. ^,/a«., ^^, ^, dJ^C, altb. u^j>7>5>oü) akhtakhäne 
[Stalle Rhea; bei Garz. 25 S ungenau aktaltana, aus dem np. <üU a1^\). 
ß) in nicht iranischen Wörtern: buxür {Bauchwerk^ ar. jU^). 

c) auslautend a) in iranischen Wörtern: tcherkh [Habicht (Rieh) np. ^^, 

^, peW. lU). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: ach {Erdstaub ^ Sandreczki 2, 243, axb, Pallas 

[Th(m\ äkh, Rhea {earth)^ ar. ^) Kochtopf) sex {ÄeÜester^ Scheck, ar. iii). 

B. x^> X^5 Xau entspricht np. ^, altb. ^l skr. ^ in iranischen Wörtern an- 
lautend: xaun {Schlaf) xo {selbst, sich) xo {Schweiss, np. ^j^) x^^^^j Z^di 
(flerr) xod6 (öoff) xaur (Schwäher, Lerch, Bulletin de TAcad. de St. Petersbourg 
XIV, 83; Garz. 259 hat das aus dem np. entlehnte kasü, bei Rieh khazoo, Rhea 
khüzur) xoasla {Schmeger) xoäst {urimschte) xoär {ass) xoärzi {Schwestersohn) 
xoend {scmg, las) xo'fn {Blut) xoja {Alter, Imam) kohh6 {Salz, G. 239, choi, 
chu, Klaproth Fundgr. 4, 319; Asia polygl. 79; xy, xoh Pallas, khe Rhea, khu 
Rieh, xö Müller, xu Beresin, kho Jaba, hve Socin, baluci whäd, eigentl. das 
Schmackhafte, was an den Speisen schmackhaft ist, skr. T^) xondeKär {Herr- 
scher) xo§ (gut) xoria {juckte, denomin. von np. o^^) X'^ {geschickt, np. ^i) xurt 
(Ueiny np. :>j^) qodäm {Herr, G. 276, np. ji^) Ji, Pott III, 55), 

B^. X steht für h. a) anlautend in iranischen Wörtern: khoyayl bun {er- 
scheinen, Rhea, np. Ijf^^; das vordere Wort dieses Compositum's , hu, entspricht 
altb. >^, welches oft im np. ^» vtrurde, z. B. in ^^) xamTz (auch ßamis, Umar- 
mung, np. jL^, jLj.0). 

b) inlautend in nicht iranischen Wörtern: bokhtan {Verleumdung, Rhea, 
ar. jUee). 

C. X entspricht arabischem B. Anlautend: xöl {Kreiss, ar. J^) xaisirän 
(Jwwi, ar. üL/iJ*)- 



— 54 — 

D. X i^^ ^"^^^ Adspiration aus k, q entstaodeo, wie z. B. arm. uutluuim {ver- 
krüppelt^ voD ar. Lam«). a) anlautend in nicht iranischen Wörtern: khyzaq jl^ 
Schlitten (Jaba), türk. j(^, auch ud. k'esag', Mundart von Nij xrzak; khe§el, faul, 

Tölpel (Jaba), ar. JuJ; x^t^bj Kameelsattel (Jaba), ar. 4^. 

b) inlautend a) in iranischen Wörtern: baKsam {Zwieback^ G. 100, op. 
C»L«m5iJ, aus dem griech. 7ca|a(La^, Tca^ciLaSe). 

ß) in nicht iranischen Wörtern : makhbar (Orabstätte^ Rhea , ar. o^fAiU) nakht 

{Kaufpreis^ Rhea, ar. jiij) nekhtek (ein wenigf, Ghodzko 343, ar. dkii) naxsin 
(frwwf, von ar. ^^;Zju, vgl. türk. ^Liü) sekhsi (&'cÄer6en, Jaba, tiirk, ^mJU , (^y**iL-'). 

c) auslautend in nicht iranischen Wörtern: sandüx {Koffer^ ar. türk. ^j^ jJLo). 

E. X is^ durch Entziehung des Stimmtones aus y entstanden, a) anlautend in 
nicht iranischen Wörtern: kholäm {Diener ^ Rhea, keläm Garz. 136, khoulam Be- 
resin; aber bei Lerch gulam, ar. m%) kamma {Kvmmer^ G. 64, khüm Rhea, 

auch neusyr. xani Nöld. 395, ar. jb) khazäb (2brf^, Rhea, ar. 4,^-^) khülat 
{Irrthum^ Rhea, Garz. 139 ghalät, neusyr. A!Lo qalat, Nöld. 395; georg. eben- 

falls Ijgjsooo, ar. Lit) khesim, dumm^ Jaba, (Garz. ghascim) ar. ^0^] x^i^^o 
{mrneny von ar. ILc 2k)rn) §ixab {Bohrer^ aus arm. ^ußquMifi). 

b) inlautend in nicht iranischen Wörtern : §uxül (auch bxyülj Arbeit ^ ar.Jyti). 

F. X steht für g. Anlautend in iranischen Wörtern: x^rt (stark, khurt, 

stark, vom Boden, frucMbar, Rhea, np. :>/; man vgl. Justi, Kurdische Spiranten 3). 

G. X steht für f. Inlautend in iranischen Wörtern: qokia {Husten, G. 26S, 
kokhik, Rhea, np. a«»). 

§ 24. Y. 

A. Y entspricht dem y anderer Sprachen« a) anlautend a) in iranischen Wör- 
tern: ghazenda {Klage, G., np. ©Je). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: '^2Xr {ausser, ar.^) ghira {Eifersucht, G. 
256, ar. 5^) ghofrän {Ablass, G. 166, ar. o!>^) ghaiböt {Abziehung, G. 



xO^ 



129, ar. i^) ghascim {dumm, stolido, G. 257, ar. .^ü) ghesc {dumm, 
stupido, G. 258, ar. ^^^). 

b) inlautend a) in iranischen Wörtern: kaYid {Brief) baYC^ {Oärtchen, aus 
dem np. <u^L). 



^. 



-i-?;^7."' 



— 55 — 

ß) io nicht iranischen Wörtern: a^ä {Ägha) lo^hät {Aussprache^ ar. oLü) 
böyäz {Gurgel^ L. I, 27, 9, türk. jU^, man vgl. § 20, G, b), ca^e {zur Z^ 
als, türk. cL, jL, neusyr. o*^, ^ Nöld. 387), do^än (FaZfcc) kur^hö (Falke) 

balghäm {Schiemy G. 109, ar. ^ aus 9X^7(1.«). 

c) auslautend in nicht iranischen Wörtern: sa^ (gesimd). 

B. Y entwickelt sich aus der Media g. a) anlautend in iranischen Wörtern: 
yerän (auch geran, schwer). 

b) inlautend a) in iranischen Wörtern: laghäf (Zügely 6. 102, np. JxJ) 
derghav&n [Pförtner^ G. 217, 279, np. O^^^j^j gewöhnlich 0^^^)- 
ß) in nicht iranischen Wörtern: manghano (Kelter). 

C. Y entspricht arabischem und türkischem q, wie die Beduinen das ^ durch g 
ausdrücken (vgl. Wetzstein, Zeitschrift der BMG. 22, 163; Oppert, Expedition en 
Mesopotamie I, 114) und die Kaukasier durch g' (Schiefner, Tschetschenzische Stu- 
dien 5S^). Auslautend in nicht iranischen Wörtern : anjäY (nur, türk. jLcl) qauY 
(MützCy türk. j^li) säriY (Zeug zum Turban^ türk. jjU). 

D. Y oiitsteht aus dem tonlosen Spiranten %, a) anlautend in nicht iranischen 
Wörtern : Y|zmet (neben X}zniet, Dienst). 

b) auslautend in nicht iranischen Wörtern: petj'Y (Melone) tah&y (August, 
bei Garz. 87 tabält, neusyr. .►» ^l Nöld. 1S6, ar. »LL 1.^)). 

E. Y steht für das ganz nahe verwandte y (g molle MerkePs). Inlautend in 
iranischen Wörtern: ag|r (Feuer ^ vgl. armen, «üj^fr^, altb. ?^(o^kjo), 

PALATALES. 

§ 25. K. 

A. k entsteht durch Vorschieben der Articulationsstelle aus k. a) anlautend 
a) in iranischen Wörtern : KaYid (auch kaYid, Brief) Kau (Rehhuhn) Ker (Messer) 
Keftdr (Hyäm) Kise (Oeldheuiel, L. II, 13, np. da*Araus xiaui;) Kur (auch Kör, 
blind) Kevir (auch kevir, Stein) kyaun (aU, Rhea, kahuna Lerch, Garz.). 

ß) in nicht iranischen Wörtern : Kerklnj (Krebs, vgl. np. väL^^, georg. jseS^oGc* 
aus dem gr. xapxtvoi;) kyatib (Schreiber, Rhea, ar. c>»lf ). 

b) inlautend a) in iranischen Wörtern: gunKar (Sünder, aus dem np. J^^) 
XJzmiKar (auch xjznaikär, Diener). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: neKah {Ehe, L. I, 37, 2, ar. *IX;). 

B. K steht für den Spiranten x« Anlautend in iranischen Wörtern: .Ker (auch 
ker Esel, np. ^) Kergü (Hase, neben dem aus dem np. entlehnten keroSk ^J^^J^. 



_ 56 — 

§ 26. g. 

A. g entsteht durch Vorschieben der Articulationsstelle aus g. a) anlautend 
a) jn iranischen Wörtern : gaüri {Kehle) gez {Biss, np. ^) germ (auch germ, 

warm) giezer {Mohrrübe^ G. 205, np. JJ^) ge ge {bald boM^ np. ©l^ol^). 
ß) in nicht iranischen Wörtern: gern {Zügel) ghi6z {OypSj G. 153, tfirk. /, 

ar. ^jam^ ital. gesso aus ar. ^j*^^ man vgl. Pott III, 36; Blau, Zeitschrift der DMG. 
25, 543). 

b) inlautend in iranischen Wörtern: §ar^e {Himmel^ «der verborgene Ort»^ 

np, ol^, ^)' 

B. g steht für j. Anlautend in iranischen Wörtern: ghiäne {Leben, G. 276, 
gän, Seele (Rhea), bei Lerch Jan), man vgl. soeben A, a, ß das Wort ghi6z). 

C. g entspricht altem k. Anlautend in iranischen Wörtern: geMm {ich pflüge. 
np. ^). 

§ 27. y. 

A. y ist der palatale Halbvocal. a) anlautend a) in iranischen Wörtern: 
yänzdeh {elf, aus dem np. o>ji^) yek {eins) y3r {Fretmd, G. 89, np. jL) 
iasmin {Jasmin, G. 152, aus dem np. /tA«<^L, cj^^)' 

ß) in nicht iranischen Wörtern: yazm^§ {geschrieben, türk. ^^;i^jL) yäqöt 

{Bubin) jaräie {Albernheit , Possen, G. 166, ar. ^j^^)* 

b) inlautend a) in iranischen Wörtern: ro^yän {solaris) dörya {Meer). 

ß) in nicht iranischen Wörtern : kayäs {Schelm) xayal {Phantasiebild) ahhkaiät 
{Erzählung, G. 226, ar. iüUl). 

B. ya entspricht (durch Umstellung) älterem Gunadiphthong oder ist aus i erweitert. 
Anlautend a) in iranischen Wörtern: yax {Eis, Beresin, nxh Pallas, np. 4i vpn 
altb. a^Ävü^, de Lagarde, Beiträge zur baktr. Lexicogr. 4), yek {eins, np. oL, 
skr. ^). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: yän {entweder, Rhea, ar. ^jl). 

C. y ist aus k erweicht, durch die Zwischenstufe g. Inlautend in iranischen 
Wörtern: jutyar {Ackerbamr, jRhea, Lerch jotkar, Garz. 87 giötkär von türk. ^^ 
und np. jir°). 



— 57 — 

FAIiATO-DEITTAIiES (LABIO-DENTAIiES). 

§ 28. 6. 

A. c entspricht c anderer Sprachen, a) anlautend a) in iranischen Wörtern: 
cär (vieTj np. jL, jl|») ^endänd {der mevküe^ np. u\j^) cukäs {toievidy 
vom Interrogativstamm cu und ar. ^jAs) chopan {Strick^ Rhea, arm. ini-utl) cinär 
(Platcme) chapal kirin {beschmut0en, Rh., p. Ja^). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: catlemp {g^latzt^ tfirk. ^^/JilU) caliSmp 
(ftemöÄi, türk. ^^^U*iJL) ciäkmak {Fmerstahl^ G. 82, tärk. ^U) celibi (tw- 
nehm^ G. 457, türk. ^»). 

b) inlautend a) in iranischen Wörtern: paröa {StUdachen^ np. a»jLi) be£ük 
(Wßiw, np. ^) darcini {Zimmet^ G. 106, np. ^J^J^) riciol {Eingemachtes^ 
G. i18, np. JUfj). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: lacin {Falke j awarisch lacin) kü£ik {Hund^ 
osset. 9y4, aus den kaukasischen Sprachen, s. Justi, Revue de linguistique VI, 95), 
sa^me {Schrot ^ türk. a«»L) kamci (ZucA^, G. 132» tärk. ^li)* 

B. c ist aus j verhärtet, a) anlautend a) in iranischen Wörtern: 6äle-me§k 
[Scfdaiich, aus np. JU, J) J). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: tschufut {Jude, Klaproth, Fundgr. 4, 312, 
tiirk. OJi» vulgäre Aussprache des np. >y^ Pott III, 56). 

b) inlautend a) in iranischen Wörtern: x^i^c^i* {Dolch, Garz. 115 Kangiar) 
kußä (m?o.^ np. U^). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: dabance {IHstole, türk. Af Li) turcinaän {Dol- 
metsch, G. 171, ar. ^jL*^) katerci {MauUhiertr eiber , G. 190, tfirk. ^^li, 

c) auslautend in iranischen Wörtern: kerplc {Ziegel, np, ^^) torunc {Po- 

werowiSfe, ced/ro, G. 110, np. y/I). 

C. c entsteht aus k. Auslautend in iranischen Wörtern: kiec {Floh, G. 222, 

kech, Rhea, ketch, Rieh, np. vSLj). 

D. c steht für s. a) anlautend in iranischen Wörtern : cirisk {Fwnke,G. 242, 
np. oLi^). 

b) auslautend in iranischen Wörtern: Mrc {Bär, altb. are§a). 

E. c steht für §. Anlautend in nicht iranischen Wörtern: ciapka (Hut, Gzako, 
tfifk. dS^ aus dem russ. manKa). 

F. c entsteht. aus t und §. Inlautend in nicht iranischen Wörtern: ciria pasi, 
ciria ber {November, Oäc/ber,G. 1 94, 201 , cel6'i paSln, pesin, Lerch, af.^^/Jj). 

8 



\. 



1 



— 58 — 

§ 29. j. 

A. j entspricht dem j anderer Sprachen, a) anlautend a) in iranischen Wör- 
tern; das neuere j entspricht 1) altbaktr. ^: jüve [QtAec^ilberj np. 0^9 e^J von 
altb. »^^; 2) altbaktr. ^^: jäm (Glas^ aus dem np. ^U, altb. ^^^^j^^) je 
{Oerstej np. ^», altb. *Af»^Afyv) ju (Ccmal^ Rhea, giö ave G. 92, 106, np. ^, 
^^, altp. y<-<fy*ffy<^^). 

§) in nicht iranischen Wörtern: jer {Krug^ ar. 0^ plur.^ Jizma {Schuh^ 

türk. ar. a^s.) giäba kurt^k (Jacke^ 6. 155, ar. oa»), 

b) inlautend a) in iranischen Wörtern: p^nja {fünfzig) p6njere {Fmster) 
XOjä {Scheich^ Imam). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: äjele {EüCj ar. aU^) gemiji (Schiffer y türk. 
^^^^) meger {Ungarn^ G. 277, tfirk.^, ungar. magyar, spr. madjar) degiäl 

[Antichrist^ G. 90, ar. JUjJ) >v**J)). 

c) auslautend a)4n iranischen Wörtern: penj (fünfj np. /o, altb. a^(o^^e^) 
pir|nj, berinj {EeiSj np. y^, altb. ^Wfc!^{?£ j). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: narfn] (bittre Orange, ar. yjü aus np. v^jb, 
skr. ^nT¥) sahrfg (Cfef^me, G. 112, ar. X/^o) zag (Vitriol, G. 274, ar. Jj). 

B. j entsteht aus c. a) anlautend a) in iranischen Wörtern: jest (behende, 
np. il^^). 

« 

ß) in nicht iranischen Wörtern: jfl (Spunt, türk. ^jy»). 

b) inlautend in iranischen Wörtern: nejir (Jäger, np.^^^xsts?'). 

c) auslautend in iranischen Wörtern: kilij (Schlüssel, np. as^). 

G. j steht für den tönenden Zischlaut, a) inlautend in iranischen Wörtern: 
roj6'im (ich faste, von np. ojj j). 

b) auslautend in iranischen Wörtern: derfj (auch dev^i, lang, np, Jjn, vgl. 
altb. v*i^^i^yA, ^cq^^^^ü^Ta). 

D. j steht für y. Inlautend in nicht iranischen Wörtern: m^lgiam (Pflaster, 
empiastro, G. 139; mälgema, 162; melgema, 277; türk. JtL, ^JL aus [xa- 
Xa^i^a; mrahm (unguento, G. 277) ist die arabische Form j^Pj^', Jaba melhem 
^sU, vgl. hurkan. malHwäm, Wmdarzenei am Eidotter, Honig und Wai- 
zenmehl). 

E. j steht für q. Auslautend in nicht iranischen Wörtern: zirj, Vogelmist, 
ar. jjS (^ wird von gewissen arabischen Stämmen wie c gesprochen, s. Wetzstein, 
DMG. 22, 168). 



/ 



s»;: •?■' ' 



— 59 — 

§ 30. n. 

Der palato-dentale Nasal wird nur im Zaza-dialect aDgetroffen; im Kurmanji steht 
vor den Palato-dentalen n (§ 22), welches auch vor Dentalen erscheint, also ähnlich 
wie der stellvertretende Anusvara im Sanskrit gebraucht wird. Es steht demnach n 
statt D. Inlautend a) in iranischen Wörtern: kämanca (Geige) zenjir (Kette). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: dabance (Hstcle) fnji (Perle). 

§ 31. ä. 

A. § entspricht dem § anderer Sprachen, a) anlautend a) in iranischen Wör- 
tern (altb. i^ oder i^öCT): §ä (Freude^ np. ^Li altb. ^^^^^^tp altp. ^ yy y^»- ^^TtT ff) 
se (Kamm^ np. diU, § geht auf xs zurück, Pott, E. F. II, 2, 690), §ehiä (vneherte^ 
np. <ui, d^) se§ (sechs ^ np, ^^i, altb. ^H3^»ty<Af) gev (Nacht y np. 4^, 
altb. ^e^^i^öw') shähr (Stadt^ aus dem np.^;^, altb. a^7(5Ufty(Zr) §ek6st (stiess^ 
brachy np. C«Jii, allb^^{50ü, a6(ooü) gev^n (Hirte^ np. ^jLi, von altb. 

>i;t)^ = >Ji^^e>) §T (rf«^ kommst j np. ^^^, altb. >ty, altp. ^f|K*"^|fj skr. ^) 

sir (ilfiZcÄ, Dp.^^i, altb. *Af7^)^(Är) §u§t («<;«*scÄ, np. il-*«i, altb^>oü, skr. ^) 

sükir (Zucker y rx^.JxL^ ^x.jSL aus dem ind. 5I%T) sciüm (ich weiss^ ka/nn, G. 
217, np. /^IojjU, altb. it^öCT) sciapek (Ueberrock von Ziegenfdl, G. 273, 
np. ^^y pehl. ye» (ias Hemd Sadara^ vend. 18, 23) sciäin (Falkenweibchmj 
G. 142, np. /»-^U falco tanypteros^ Heuglin, Zeitschrift für aegypt. Sprache, 1868, 
S. 55) scielem (iJwfte, G. 228, np. ^«U, iL) sciu (Ehemavm^ G. 1 83, np. ^^, 

j^yi) sciaper [Flügel^ G. 87, np.^JoU) simsy|r (Säbel^ L. I, XI, np.^A*!^). 

ß) in nicht iranischen Wörtern : §i§m^§ (aufgeblasen^ türk. ^^^mJLL) §ük|r (Dank^ 

L. I, 27, 10, ar.^) sciahht el frät (Euphrat, G. 131, ar. ol>J) Li) ester 
sciambosc (mtdo difettoso^ cht tira calci^ G. 190, ar. ^j^^yL) scetel (Ableger^ 
Steckreis^ G. 212, syr. llAji, vulgararab. JJLi Baumschule) sciämarinum (ich 

tese 0^, verlasse^ G. 233, syr. fio») sciäkiät kescium (sich abmühen^ ar. dsu, 

iii) sciuk (Angelj ar. il*i). 

b) inlautend a) in iranischen Wörtern: kis^nd (jsog^ np. ^jlmLT) dü§im (ich 
melke) mi§k-i xti'ir (BUndmaus^ Maulumrf^ L. II, 211*, np. j^ ij^f^ duscäf 
(Mostrichj G, 190, np. wU,^) pesci (Mücke, Moskito, G. 281, pe§u, Rhea, 

np. d^ FZo%) benefsca (Veüchen) bisk (Locke^ np. ol«^) hi§t (erj^ai^fe, aus 



L 






— 60 — 

dem np. cU2*0) nf§te {BosSj eigentl. ReiUhiery auf dem man sitzt j von ru-nist 
(sass) infin. ostkurd. niSten) pi§t {Rücken^ np. il-iu, skr. ^) escter (Kameel^ 
G. i05, np.^l, allb. vm7(xj^m^>, skr. 3^). 

ß) in nicht iranischen Wörtern : qariSmig {eingemischt^ türk. ^»ijÜ) duSümis 

{nachdenkend^ türk. ^^^UÜ.^^) nax§in (6wnO ra§and (benetzte^ von ar. ^^j) pasä 
(PascÄa) uiesciar {Säge^ G. 244, ar, jUjLo) kurguschun (J?fei, Klaproth, Fandgr. 
4, 319, türk. i^y^jf^ cagatai (jj^\^j^. 

c) auslautend a) in iranischen Wortern: tir§ (sö«er, np. ^ji/J) re§ (scÄe(;ar^f, 
np. Ji^j hra%m) ri§ {Wolle j np. ^j) le§ {Leiche, np, ^ji^) me§ {Schaxif^ aus 
dem np. j^/.^) me§ {Fliege, pehl. ^^) maash (TTic&en). 

ß) in nicht iranischen Wörtern : Ig (^r&eii, türk. ^^1) Baus {Bof) kiws {J:^ 
offenbar, i^hdi, Garz. kefs, ar. ci^) taräsc {Busch, G. 87, Zwergeiche 225, 

B. s steht für s. a) anlautend in iranischen Wörtern: gfizin {ansünden, 
np. J^y**) §u'ir> Sür? §yGr {Schwert, aitb. a^?\>«Afaj) schuh (Bbm, Klaprolh, 
Fundgr. 4, 314; Lerch sturu, n^.jjJ) sin (6iai«, auch afghan. -^j russ. cMb, 
skr. ^OrT fem. ^ärfT und ^^ rötUich weiss) scmen {Lilie, Iris jGAl 3 yUf.-j^yJ). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: shebil {Aehre, Rhea, Garz. 253 sembel, 

ar. dJLJL^) zaza Sid {Müch, t. j^., ^^? vgl. semnan. §et). 

b) inläutend a) in iranischen Wörtern: päse {darauf, np.^^, altb. *v(Otjüa^€;) 
ps§i {der folgende) bigewiSfnim {ich werde drücken, np. j^^^) bjäevim {ich 
werde reiben, bei Jaba /;i^ souin, np. 4j:>^*«) wer§äk {Hermelin, niss. 6ap- 
cyKT>, Dachs) niäscum (auch niasum, ich erkenne, weiss, G. 170, np. ^Li) 
§ust {umsch, np. Ouvi^ wohl durch Assimilation). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: tefscir kem {ich beschreibe, G. 129 (zweimal) 
aber tefsir kem 224, ar. jj^) carSQ {Markt, türk. ^jL aus np. ^jU von^ 

Seite und jL vier) khesei {fatd, Tölpel (Jaba) ar. J-j*^). 

c) auslautend a) in iranischen Wörtern: as {Mühle, np. ^^1) pa§ {hirUen zu, 

öp. er?)- 

ß) in nicht iranischen Wörtern : sciambosc {ausschlagend {vom MauUhier), 

ar. ^y^)' 

C. § steht für das tönende i. Inlautend in iranischen Wörtern: duscium {Be- 
schimpfung, G. 168, jedoch bei Jaba di^un, bei Rbea duzun; np. siij^, J^^^ 
würde altb. *jvU5^jeü>A lauten). 



r - - .^., .-. . 



— 61 — 

I 

D. § steht für r§. Auslautend in iranisehen Wörtern : wa§ (SbAu^ein^ lat. verres 

skr. ^J. . 

E. § steht für d (wahrscbeinlicb wurde d zu S und das dentale Reibegeräusch 
vergröberte sieb zu 2 und §, vgl. Justi, Kurdische Spiranten 22). Auslautend a) in 
iranischen Wörtern: püs {Fetter schwamm^ G. 140, pO§i Lerch, np. ^y, o-^y» Jf). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: qel&§ {Koppdj ar. o^>i). 

F. Die Verbindung Sk entspricht in iranischen Wörtern der Gruppe gk oder §ik. 
a) anlautend: Skeft {HöUey nf. ^»iSl) ^kenänd (zerbrach^ auch Sikänd, i§känd, 

np. - jluS i*), 

b) inlautend: isk^nd (zerbrach). 

c) auslautend: aD|§k {Einbogen^ von altb. a^{(^7a^ mit Ausfall von r und t, 
vgl. np. y^l, ^Jjlj und secundärem Affix §k) mrl^k (Huhn^ np. c^ mit AfBx §k) 

e$k, heSk {trocken^ np. v^LL^) kösk {Kioske aus dem np. <^^ mi§k (ilfatis, 
np. (ji^^, vgl. S^y^ Fledermaus^ skr. ^J*^) keroSk {Hase^ np. i^^j^ mit 
Affii ka) pishk {Aniheü^ Rhea, np. <^Lif). 

§ 32. i. 

A. £ (3ntspricht persischem i. a) anlautend: zienk, zenk {Rost)initkj iüzik 
{Igel) ziör (innenj G. 84, zhur, Rhea, np. ^jj (tief) altb. of^d^^j^). 

b) inlautend: mezulänk {Augenlid^ G. S8, 203, muzhulaok, Rhea, von 

np. oj* und Affix p. (Ja), 

B. i steht für das tonlose §. Inlautend a) in iranischen Wörtern: dekoMm 

(kh tödte^ np, JS) geüm ^ {ich pflüge^ np. JLf) heiin (Statur (Jaba), bezn, 
Garz. 255, np. j^iJ) debiJe (spricht^ altb. i^^^) diämfn (Feind, np. j^:>y 
ß) in nicht iranischen Wörtern: mezül (auch mezül, beschäftigt, G. 79, 142, 

ar. JywLe; § wurde wohl durch das folgende c mit dem Stinmiton versehen), be2iqin 
{platzen (Jaba), von ar. ^). ' 

C. i steht für z (wie i für s). a) anlautend in iranischen Wörtern: 2e, :^i, iP 
{aus, von, np. j), j, altb. sju^^^) iin (Weib, np. ^J, altb. ijjeü) zor (o6cn, 

von z und avar, abar, altb. a^7we)>, np. j^j, ^j) zer (unten, von z und air, 
aäar, altb. p^^is^, np.^j) zhär (arm, Rhea, np. j)^, altb. ?mj guMen) zhahr 
(Gi/?, Rhea, zehr, G. 265, np.^j arm. <*««<). 



— 62 — 

b) inlautend in iranischen Wörtern: Qi2d]k (nahe) däve^im {ich werfe, 
np. fJij\) peXähd {kochte^ np. -^ praes. aJj, allb. ^^^sxs^^ajqS) bSÄär ißtadl^ 
np. jIjIj von allb. 7a^(0 mit i^) be^in (Witwer^ np. ^j ^). 

c) auslautend in iranischen Wörtern: d^r^Ä (auch der^j, lang) nem|z (Oebet^ 
np. jU) roi (Tagy Sonne, nf. jjj ^ ahb. e>'3^(o^a^?). 

D. z entspricht persischem j. a) inlautend: e^lr (Feige) mTzhin {säugen, 
skr. m). 

b) auslautend: gweizh, gowheizh {Hagdmlten, Rieh, np. ^y). 

E. 2 steht für s. Inlautend in iranischen Wörtern: qi^^k {Elster^ np. S^) 
ki^än {welcher, vom Pronominalstamm ki und AfBx np. ^L). 

F. i entspricht arabischen z. Inlautend: zh' mezha i^ä/ngst, Rhea, von z uDd 
ar. ^U Verga/ngenheü). 

> H. 2 steht für d. Auslautend in iranischen Wörtern: ostkurd. renze {schön, 
kurm. rind). 

DENTALES. 
§ 33. t. 

A. t entspricht dem t anderer Sprachen, a) anlautend a) in iranischen Wör- 
tern: tä {Fieber, np. ^ {Fieber) i.-»Ij Hüjs^e) tu {du, np. ^) tove {Saame, 
Beere, G. 245, np. >^) tökma {Race, G. 153, aus dem np. 4^) t,ver, taver 
{Hacke, Axt^ G. 213, 281, np. ^, j^) takt-a raväna {Smfte, G. 476, 
'^P- ü'^j <^ ^^- t^Xt erruwEn) ti {Klinge, G. 174, np. äJ) turi {wilder 
Hwnd, G. 106, np. ©jy Schakal) tütf {Papagei, np. Aiy, ^^J^i) taneka zer 
{Messingplalte, G. 201; np. jj^) tover {Rettig, G. 227, np. w-/^)- 

o 

ß) in nicht iranischen Wörtern: tat {stotternd, ar. HJÜ) tepmj§ {gestampft, 
türk. ^»^ oder ^♦j:)) tel {Draht, G. 146, tfirk. JJ) terb dim (bestrafen, 
ar. ij^^ Erziehumg). 

b) inlautend a) in iranischen Wörtern (nur unmittelbar hinter Consonanten, oder 
wenn vor t ein Consonant elidirt ist, oder in Wörtern, welche aus dem Neupersischen 

entlehnt sind): istirik {Stern) dotma {Base) kut^ {klopfte, np. -Sif, ^/) 

§ü§tin {waschen) ssitel {Kessel, Klaproth, aus dem np. JJL«, ar. Ji»».) näterse 
(nä-terse, fürchtet sich nicht). 

ß) in nicht iranischen Wörtern : kitäb {Buch) saläta {Salat, G. 1 7&, türk. dj%» 
ar. np. aJ»^) altun {Gold, Rieh, türk. O^^O- 



— 63 — 

c) auslaatend a) in iranischen Wörtern (unter denselben Bedingungen wie 

bei b) a): ävit {warf^ np. il-if,l) girt {nahm, np. C^i/) jöt {Joch, np. CJ^) 
A^xMtt {siebzehn^ np. qjHp) bebakt {unglücUich^ 6. 132, np. <1^ jij). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: ad^t {Oewohnheity ar. o^^lc) fiasret (TT^zm^cA, 

ar. ijmo) meit (forff, ar. Ca*.) sughuit {Weide) nebät {Kandismcker, 6. 282, 

np, CiLj, ar. oU^^) kärnabit {Blumenkohl^ G. 109, ar. L^J^, C^<,>^r, 
vulgär cl-J/i,^aus dem np. ^J^ Kohl). 

B. t entspricht t (L) in nicht iranischen Wörtern, a) anlautend: tahhel, tahhel 
[MHz, G. 186, 60, ar. jU^) tabäk {Blatt, Papier, G. 147, ar. ^i.) top 
[Kanone, G. 106, lürk. ^yL) tufan {Sintßvth, G. 131, ar. 0^>^) tabiat 

[Anlage, Rhea, ar. ia^Ai) ters (-4rf, G. 188, ar. jjL) taläb {Bnmsl der 
Pferde, ar. i*-^^) tumän (scharlachrothe Hosen, G. lOS, turk. (jU^i, ol^? 
^Ly) taKät {Kraft, ar. dsli») topräk {Land, Orund und Boden, türk. jl^i, 
jl^^i) täün (P(ßs<, G. 211, ar. (Jy^U.) tanap (SleiZ, Rhea, ar. wU») taraf 

(iSeifß, Rhea, ar. ^jjl) toba (srf^, G. 99, ar. ^^yL) tara (-46;efMöf, ar. A»^i»). 

b) inlautend: kit^k {Katze, G. 1S2, ar. lai) kantar {Gentner, G. 211, 

turk. jILjl» aus x£vrv)vaptov) santür {Hacicbret, G. 110, türk. j^Ll«, j^^, 

ar.^^AijL^) batäl kern (abschaffen, G. 80, 81, türk. v^1 JiL, ar. JlL) ättar 

(ipofÄcÄer, Spezereikrämer^ ar. jlLc) maatahr {Fegfeuer, G. 223, ar.^^^) 
kurtän {SaumsaUel, G. 98, ar. (j^kA) l^bata {Sünde, Rhea, ar. U»^). 

c) auslautend: seiäh balöt (Kastanie, G. 108, ar. np. LjL oLi) khat 

(Buchstabe, Rhea, ar. I>) scert {Wate, ar. i/i) kaiät (ScÄneirfcr, G. 240, 
ar. J,Ll) scuat {Fdntiar, G. 86, 144, ar. LLi). 

C. t geht aus c hervor, a) anlautend in iranischen Wörtern: t|§k, ti§t, 
tistik {etwas) ka-ti§t {was, welches Ding, parsi ^o<r, ^, allb. {2^(ooü6(o, 
altp. fy"^ ff ^ H'^ fy y^"^ ; <U6 Verwandlung des agglutioirten Lautes c in t findet sich 
bekanntlich auch im griechischen, man vgl. Ascoli, Corsi di Glottologia p. 92; einem 
analogen Fall werden wir später in der Gleichung d = j begepen) ; tesht (Früh" 
duck, Rhea, tchecht, Chodzko, np. %L^) tu {irgend, neben £a). 

b) inlautend: hertinim (ich seufze, von Cjj^ (Dial. von Sihna, besser wäre 
v^) arm. ^utn.iu^'L^, daneben kurd. herzink Seufzer). 

c) auslautend: yet {eins, Müller, sonst yek, zunächst aus yec). 



D. t entsprichi np. s, ditb. jui, altp. y^. Anlatttend in irämschen Wörtern: 
ting (^ust 9 Malier y siQg, Lerch, ^cheii^t mit alth. dj^ü^oü verwandt zu sein, 
s. Spiegel, Gommentar über das'Avesta II, 625), ter (sofö, np.^^A.^, vielleicht ver- 
wandt mit dem dunkeln allb. i^^^^:^?^ 8J^»^(1> \'Ä5?d^cö^wcr(J5er^6, toekhe) 
Nahrung^ Sättigtmg (?) dem Vieh gewähren). 

E. t entstand aus dem tönenden d. a) anlautend a) in iranischen Wörtern: 
tem (ich kommen np. ^j mit Praefix te^ welches sonst meist de lautet) ten^re {ist^ 
lebt nichts r ist Hiatus füllend) tese (schmerd) tinim (ich bringe) t^vem (kh 
wül)y sämtlich mit jenem Praefix; terzl {Schneider, ^V-aJjj^) temi, um immer ^ 
neben di-hew (J)). 

^) in nicht iranischen Wortern: t5g6I {Wüstling, Taugenichts) teraja {Leiter^ 
Rhea, ar. ä».jä). 

b) inlautend öl) in iranischen Wörtern: Mtin {kommen ^ np. ^j j^l) dftin 
{seheny np. O^^^'i ^^^ infinitivaffix in tritt an diei Form, welche im Partie. perf. pass. 
erscheint; hatin/ ditin sind in hal^-in, dlt-in abzutheilen, wie kirin {machen) in 
kir (np. i/) -in) dfti {das gesehene,. vgl. nf. QJi^^ von dem partic. dit mit 
Affix i)» Das t ist demnach alt, das d des Neupersischen jung. 

ß) in nicht iranischen Wörtern: patri (Mönch, G. 202, aus dem ital padre) 

mhtB,{Lob, 6. 138^ mütta, Rhea, ar. »j»o, a»j.«). 

c) auslautend (d wird nach physiologischen Gesetzen im Auslaut immer t ge- 

spropfaen) a) in iranischen Wörtern: nOt (neunzig, np. >yj, altb. dco6a/>>«Af{) hat 
(kam, np. jJ) beniät (Fundament^ G. 148, binyat, Rhea, np. ^U^). 

ß) in nicht iranischen Wörtern/ zaaht (Massigkeit, G. 262, ar. j.^)j|) wel'et 
{Kind, ar. jJ,, aber weledand, brachte zur Weit) rahvent (Rhabarber ^G. 225. 
rav6nt cim, Qummi gutti, G. 156, ar, j.i,lj aus dem np. ji^J). 

F. t sieht für ^ (iji) in arabisöhen Wörtern a) anlautend: t,bät (Beweis, 

G. 431, bei Rhea ispat, neusyr. Aä|,, Ton ar. 4I1Ü, OÜI) tilif (BodensaU, 
ar, JjJ). 

b) inlautend: Ia,utinam (ich blecke, von ar. w^) matkap (Bohrer, G. 

268, ar. ^Ji*). 

c) auslautend: Kabit (böse, G.iSi, ar. J^) irät, mirät {Erbschaft, 
G. 139, Rhea, ar. i;)j^, wU*). 



•» 



— 65 — 

§ 34. d. 

A. d entspricht dem d anderer Sprachen, a) anlautend a) in iranischen Wör- 
tern: de, da (Verbalpraefix, vom Pronominalstamm altb. u^, 54): da-hat (kam) 
dalnim (ich stelle) dani {stellte) dehgli (du verlässt) d|§e (auch t|§e, schmerzt) 
dilie (schlägt) diqaliSe {vertmmdet) do^oäst (wollte) ducu (ging); da, de, dl 
{Mutter^ np. djb skr. m^'l) da (gah, np. >\>) dar {Baum^ np. jb) dest (Hand, 
np. il^^, altb, a^oooüvMj) dev (Mtmd, np. -^0^, altb. ju^®u^j) d|rya {M^er, 

, j^, allb. e>'3^v^^*v/j, altp. yy^EfK»^) dil (Herz, aus dem np. J^) drn 
[Glaube, np. ^:>, altb. wj^o^a^) dost (Frewnrf, np. Cj^j:>, altp. fy ^|f ^ ^fyf lEfi 
von ahb. t^>j) du (;gre(?ei, np. 3^) dOr (weit, np. j^^) damäna (Bockschoss, G., 
np. j^\:>) dana (Jaspis, G. 130, np. dj;^^) duzuär (heftig, hart, G. 100, 
np.j)^:>) dimbek (eine Trommel, 1, 170, np. vSLi^, arm. pjf.nul(). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: dezf (Zmrnfaden, törk. ,^J;^) delal {Mäkler, 

ar. J^^) dräf (DirÄew, G. 129, np. mj^ ar. j»j^) drahm (Drachme, G. 137, 
aas der lingua franca, urspriinglich mit dem vorigen identisch) daul (Trommel, G. 

261, np. J0^, skr. 15151) dgel (Tigris^ in der Schriftsprache, G. 263, ar. iJU^). 

b) inlautend a) in iranischen Wörtern: nerduän (Treppe, np. (jL:>/) s,däp 

(Äa«rfe, G. 237, np. i^Ij-) cäd6r (Zelt) peida (offenbar). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: mäden (Schacht, G. 187, ar. ^jit«) subede 

(Morgens, lurk. o:>^) faida (Nutzen). 

c) auslautend a) in iranischen Wörtern (nur unmittelbar hinter einem Gonso- 
nanten, sowie in persischen Wörtern): qund (Eule) kurd (Kurde) rav6nd (No- 
made, np. ojijj) kilid (Schloss, sera) pöläd (Stahl) ned (Befehl, np. j-iy). 
Das einzige echt kurdische Wort mit auslautenden d nach Vocal ist sad (hundert, 
np. jLe), welches im Zaza se, set, seit lautet). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: jem6d (Eis) mersid (Wille, ar. 3|y^),gla-bend 
[pontischer Wermuih, np. Lo LJ'). 

B. d ist aus t entstanden, a) anlautend in iranischen Wörtern : deläw (Tränke, 
np. «^ab) da (damU, Sqcin, np. Ü). 

b) inlautend in iranischen Wörtern: adef (Sonne^ np.v^Uil) -^^v^i (Wachtel, 
np. /üj^, aus dem skr. crRfsRi). 

c) auslautend a) in iranischen Wörtern: gövd (Fleisch, np. CaL^). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: askarläd (Scharlach, G. 241, vulgär türk. 

9 



— 66 — 

C. d steht für arabisches h (S). a) anlautend: dr^ {Moorhirse j Mais, 
ar. qji Tulgär dora) dil {Schwanz^ Jaba, ar. Jji). 

»1 

b) inlautend: nadür (QelubdCy G. 279) mandür (jfe^o&^f, ar.j Jj plur. oj^Ji, 
j^JJU) teadlb {Straf e^ J., ar. c^ J«I). 

c) auslautend: Bed, Bid {8chevikel\ Bat, SMüsselhein^ Socio, Bit flam- 
mdsketde^ Jaba, ar. iL CVowpß der Pferde ^ Rücken des Menschen , oberer 
Theü des Schenkels, wo beim Boss der Schwanz beginnt). 

D. d entspricht t (d, J») in nicht iranischen Wörtern a) anlautend: däu'ar 
{Herde, türk. jl^L) dabancö {Pistole) doyän {Falke) daree (Äirse, Rieh II, 284, 
türk.^jli, auch ^jl^, ^j'^). 

b) inlautend: qadife {Sammet) djqadinim {ich verzehre) qedla {ging aus^ 
hörte aufy beide von ar. jtks). 

c) auslautend: saqäd {Krüppel). 

E. d steht für arab. d' (t). Inlautend: x^idin {zürnen, von k^c gaid\ 
türk. gaiz) nadära {Sehkraft^ G. 276, ar. fjlkS) abhndal {Koloqtdnthe, G. 114, 
ar. JJÄa», Ji«fiu»). 

F. d entsteht aus j, wie t aus c in nicht iranischen Wörtern, anlautend: däSik 
{Eselsfüllen, bei Rhea ja§a, neusyr. ja^sa, Nöld. 394, ar. ^^^i«^) dlzma {Pan- 
toffel, Rhea, jjzma, Lerch) debes {Wassermelone, G. 69, Lerch zebe§, ar. ^j-^). 

6. d entspricht arabischem z (^, vulgäre Aussprache), a) anlautend: dama 
{Dame, das Bretspiel, G. 426, ar. L«Lo <^iJ) damän {Unternehmen^ 
ar. /^9 (ji^). 

b) inlautend: ardek (bei Seite, G. 166, ar. ^jojc). ^ 

c) auslautend: ard (Erde, Land, div. ^J) Bad {Fass, Bassin, ar. ^^i^). 
H. d wird zu i, s. § 8, L, III. 

§ 35. n. 

A. n entspricht dem n anderer Sprachen, a) anlautend: a) in iranischen Wör- 
tern: näv {mitten in, np. diU Nabel) nävik {Nabel) nesif {Abhang, G. 104, 
208, np. cy>A*i»j) ner-a ghai (6o5 mas, G. 265, np. ^I^^j) nafira {Trompete, 

G. 268, np.^^, älter j*J) n«, ne (wicÄf, np. aj) nex6§ {schlecht, np. ^ji^l^) 
naz, nasaz (ro%, np. jLu). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: naf {NtUzen, ar. «iJ) nikük, nikük-i teir 
Vogelkralle, hürkanisch nikwa, Schiefner 179^) näma {Vogel Strauss^ ^ahdi theiri 
noamani ^J^y ij^^j ^^' a^Li) nana {Minz, G. 185, ar. djju, vulgär <uü) 






• Ol 



— 67 — 

nakära {Handpauke^ G. i 91, ar. ^^j\i^ np. ojlii) namsa (Deutscklandy G. i 53, 
ar. Lu^ aus dem türk. a«*-», slawisches Wort). 

b) inlautend a) in iranischen Wörtern: cfnim {ich ernte^ np. JU») spindär 
(Fappel^ ßP'^'^ J^3 j'j^' j ^gl- ^fel^- /i^ w^ciss) zänim (icÄ ^«;ms, np. Jl^) 
biäni (l^r^me^ßr, G. 148, np. dilCj scheint von \n zu stammen, Pott, E. F. I, 713) 
pana {breit, G. 175, np. L^) kapanek (Pelzjacke, G. 274, np. Ss^) benek 

[Seide, AÜas, np. v^j) mina [Schmelz, Email, G. 248, np. IjU«) benist 

' •, * 

[Gummi, G. 101, benusht, Rhea, np. C^l^) perpinä {Portulak, G. 216, 

ß) in nicht iranischen Wörtern: okna (Kly stier, G. 124, ar. luu) lahani 
{KohX) sekinl (soss, vgl. turk. ^yj,l ^^L) bindäye (is^ dazwischen, von ar. ^ 
türk. 0^ (Locativaßix) und kurd. e). 

c) auslautend a) in iranischen Wörtern: Sirin {süss, raif. q^^j^) sekmän 

[Jäger, np, ^jL S^J) bazjn {Armband, von np.^jL mit Affix in, wie lit pirsztine, 
Handschuh von pirsztas Pinger) ben (F(W?6n, np. jJb) bjzin {Ziege, np.jj mit 
Affix in, wie np. (jj^=:j^ Hirsch) sciän-a enghivin {Honigwabe, np. ^jLi 
^aXjI) bavascän {Fliegenwedel, G. 204, np. ^jUi) ^L). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: izin (ErloMbniss) seffn (Schiff, af. Alxiu««) 
rabän {christlicher Mönch, G. 188, syr. ^i) zivän {Lolch, G. 178, ar. o'^-i) 
sabun (Sfei/I?, G. 240, türk. ar. np. Cj^io, ursprunglich ein gallisch- deutsches Wort, 
Grimm in Haupt's Zeitschrift VII, 460; Pott, E. F. II, 3, 329); für die arabische 
Nunation: kul'e §eihin {die Gesamtheit der Dinge, bei Lerch aus dem türk. Ori- 

ginal S^ jr herübergenommen). 

B. n steht für nd in iraaischen Wörtern, a) inlautend: kenia {lachte) dek^n'e 

[lacht, n f. (j^^^)' 

b) auslautend: henin {sind, np. jj\, mit Praefix he und eingeschobenem n) 

dekin {machen, np. jJ^). 

G. n ist durch Attraction erzeugt, a) anlautend: neinik (i£^%62!,np. aJLo), dJsil). 

b) inlautend: fintö {Kalesche, L. I, 32, 4, auch im Zaza 1, 85, 9 aus dem 
russ. ^aaxoH'B, georg. <|>i3(5<^E«). 

D. -n steht für nn, inlautend in nicht iranischen Wörtern: j6n*et {Paradis, 

ar. iJL^). 

E. a steht für I. ä) inlautend in nicht iranischen Wörtern: qarnequnj 
{Mwdbe, J., t. p^*l/i, P^J^y 



L. 



'..-v •T-W-JÖ:', 



1 



— 68 — 

b) aoslaotend in nicht iranischen Wörtern: elän (neben el61, September) plan 
{Tasse^ G. 124, np. aJLi aas dem Griechischen). 

F. n steht Tur m. a) inlautend in nicht iranischen Wortern: Sünda (sogleich^ 

9 

türk. ^cj'^y 

b) auslautend in nicht iranischen Wörtern: kakun {Hermelin^ G. 93, ar. .sli, 
ein turanisches Wort, Blau, Zeitschrift der DMG. 23, 269). 

G. n steht für r. Inlautend in nicht iranischen Wörtern : ^ef ne (at^sser, ar.^). 
H. n steht für b, v (?). Auslautend in iranischen Wörtern: lulan {Winde^ 

.0 

convolvulus major y Rieh I, 443, np. <^>J vielleicht Druckfehler für lulav?) dink 
{Mörser^ i. vSLo^). 

§ 36. s. 

A. s entspricht s anderer Sprachen, a) anlautend a) in iranischen Wörtern: 

* 

sa (Hund^ np. vfaL) säl {Jahr^ np. J L) ser (Kopf, np. jJ) sir (Knoblauch^ 
np.^;AM-) siberi (Schatten^ G. 498, afgh. sövrai ^jjy^y ^jy^) ^^^^^ {Cypressey 
G. 4 42, np. y^ stüra {dick^ G. 458, np. ^^aJL,) spiäf {BleiweisSy G. 99, 

np. v'^^)- 

ß) in nicht iranischen Wörtern: seviq (Oerstenmus ^^, Jaba, ar. ^^) 

seläv {Oruss^ Friede^ ar. m^J) sefer {Weg^ ar.^) sembel (Äehre^ G. 253, 

shebil, Rhea, ar. duL) stambül {Gonstantinopel^ türk. JyJJi^l). 

b) inlautend a) in iranischen Wörtern: misi {Fische altb. ^^^skfg) ask 
{Äntelope^ Rieh, bal. ask, Reh) benevise (schreib ^ L. JI, 43, np. ^j^jy^) persi 

(fragte) xoäst (wollte) §est (sechzig^ np. i^-ai, altb.Ä(>o^i*Af»iyÄr) bist (zwanzig) 
np. <l-*i*Aj) hasp (Pferd) nisk (Linscw). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: bessira (unreife Weintrauben, ar. o,,^-*e) 
filosöf (PMosopÄ) kursär (Seeräuber , G. 423, türk. jL^) estfeska (scÄe^wd-. 
süchtig) eskäla (Stapel, Hafen, G. 24 7, türk. diC) aus dem ital. scala). 

c) auslautend a) in iranischen Wörtern : ke^ (Jemand, uf. ^jS) gB.ris (Hirse) 

werfs (Strick, vgl. np. /;-v^) ^'^^ ü'-****:?-;) kiräs (Hemd, np. ^^/-Ij^O» 

ß) in nicht iranischen Wörtern: hapes (Gefängniss) almäs (Diamant) taüs 
(Zyaw) kerefs (Seleri) koprus (Gypern) kas (Lattich). 

B. s steht Tur np. s, altp. ^. Anlautend: se (drei, Rhea, sise Lerch, np. ^, 
altb. ä^ö;; altp. ^y^ MtI?? T^*") (^^*^y^)5 ^ '** eüdirt) serai.(^[,-- Palast, Jaba, 
np. ^\^^ von altb. oa^^cT). 



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— 69 — 

C. s $teht für aräb. und tärk. s (^jo), a) anlautend: say {geswnd^ tärk. cL») 
suret {Abbildung^ ar. oj^«) sanam (Götzenbild, G. 159, ar. JLe) sädaka (J2- 

^os^n, G. i08, ar. dsjue) seffa {Ältan^ Loggia, G. 478, ar. 4m Sopha, Bühne 
im Zimmer) salahb, solahh {Aussöhnung, G. 201, 202, ar. J%>) sofi {buss^ 

fertig, Rhea, ar. ^^-o) sanäf kern {erfinden, G. 116, ar. ci^) sabagh (Förfecr, 

G. 263, ar. cl^ safra (Galle, G. 100, ar. I^m) sakin bun (sich hüten, Rhea, 
turk. ^U», ^Lo mt;6) salib kern (kreuzigen, G. 124, ar. <uJLo) s^nat {Kumt, 
G. 93, ar. iiO^). 

b) inlautend: vassiet (^noreJnt^tt^, Testament, G. 263, ar. Äa«^) masräf 
[Aufwand, G. 252, ar. ci,.r^^) fassiehh (^wsrfrMc&j Nachdruck, G. 141, 

ar. is*^) assa (Baum, Pallas, ar. U»c) nasib kirin (bestimmen, Rhea, ar. c^^) 
m^kf (Billigkeit, G. 155, ar. ^LaJI) kased (i?o^6, G. 141, ar. juoli) änasser 
[Element, G. 138, ar.^-oUc) moktasar (Auszug, Inbegriff, G, 116, ar.^^-xüu, 

jÄÜb^} vasal (Glied, G. 185, ar. J^^) Kassab (Metzger, G. 180, ar. ^^^) 

X 

nüsihat (i?a](%, Rhea, ar. dstoJ) kasser (i%^oss, G. 138, ar. ^^) mansür 
{Sieger, G. 276, ar. j^**) resas {Blei, G. 214, rüsas, Rhea, ar. ^joLj) 
tesaduk (Mmosen, Rhea, ar. jjuoJ). 

c) auslautend: khalus (unschädlich, Rhea, ar. (^^) kafs (Käfig, ar.^joai) 
märes (Kuppler, G. 237, ar. ^jo^Jt«) rakäs (Pendel, G. 208, ar. ^j^U;). 

D. s steht für §, a) anlautend in iranischen Wörtern: sevianök (Sperling). 

b) inlautend a) in iranischen Wörtern: kesf (lieblich, np. ^^^iT, ,ji> ) kü'isi 
{Schildkröte) pesik (Katze, np. «^L^u, v^*i^ (transoxianisches Wort) afgh. ^mj) 
hastiv (Schaufel) mst (Fawsf, G. 222, Jaba myst, mycht, np. il^^ allb. äc^^i>6). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: isaläh (so Gott Ml, bei Garz. 64 ansciallab, 
ar. 4jyl pU ^jl). 

c) auslautend in nicht iranischen Wörtern: kefs kern (offenbaren, G. 130, 
Jaba kiw§ ^iT, ar. cjui/). 

E. s ist aus z verhärtet, a) inlautend a) in iranischen Wörtern: ghosk (Flasche, 
G. 146, 270, np. oj^^; z ist durch das tonlose k in s verwandelt) bask (Arm, G. 
104, bei Jaba bäski, bäzik. Arm, Pfeifenrohr, arm. p«f^i»t.^) master (grösser, 
altb. jvug, z wurde durch das tonlose t gleichfalls tonlos, np.^«). 



L_. 



_ 70 — 

ß) in nicht iranischen Wörtern: xasin {Schatz^ auch xiz^j ar. AJoji, AJ;i) 
bokusini (t;on Pelz) meseh {Seäe, ar, i^J*). 

b) auslaatend in nicht iranischen Wörtern: ajös {Ekel^ L. 11, 11, ar.^lc). 

F. s steht für arab. i («ö), inlautend: misälek {Fabdl^ ar. Jli«) ispat (ßa- 
M;6is, s, § 33 P, a) osmänli {Türkei^ ar. törk. IjLIc). 

F^. s steht für arab. vL, anlautend: seis (Ziegenbock^ Jaba, af. ^^^r^^). 

G. SS entspringt durch Assimilation aus st. Inlautend in iranischen Wörtero: 
azmän fssa (stotternd jG. 97, np, jLj aJLau Polt III, 37). 

H. sk steht für ß (f wurde wahrscheinlich elidirt): dresk (AMe, G. 177, 
Jaba diriä, np. ^^^^). 

§ 37. z. 

A. z entspricht dem z anderer Sprachen, a) anlautend a) in iranischen Wör- 
tern: zä (gebar ^ np. :>lj) zäne (Knie, np.^Jj alib. >jeO) zäva {Eidam ^ np. ^Lb 
altb. 7a^(^^wg^wj) zenjefil (/w^e«;€r, aus dem np. J^j, von skr. 5rfOT) zer (fler-?, 
neben dem aus dem np, entlehnten dil, altb. •ju56^(£^£?^j) zevistän (Winter, 
np. (jljLu^ej, pehl. rro»-»-^, altb. o/g^j) zebät (Jasmin, w^dsse Ziiiß, G. 154, 
np, djj ar. jJj Pott VII, 121, t scheint für k verdruckt). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: zengü (Steigbügel^ türk.^Cj^l) zoqäk (Gasse. 
L. I, 15, 12, ar. jlij) ziaröt (Besuch). 

b) inlautend a) in iranischen Wörtern: llzim (ich spiele^ tame^ ^P- ^>r' 
skr.'jsT) mezln (gross^ np. ^^^ altb.jo^g, So^^^lJ^s) bäzik (Jrm, Pfeifen- 
rohr, Rhea, mit Elision des i bask, Garz.). 

ß) in nicht iranischen Wörtern : yazmjS (geschrieben^ türk. ^^i^ L) lazim (noth- 
wendigi ar. pji) aziz (angenehm, G. 82, ar. jj^). 

c) auslautend a) in iranischen Wörtern: ez (ich, altb. g£ja^, altp. ^ff^fy!) 
ßerambäz (Verbrecher, aus dem np. jL*»!^», altb.jay) tlz (schnell, np.jAl, 
altb. jieOioo, skr. aJii^) räz (auf, bei, Praefii, auch rä, np.jl^i, pehl. ©»»ei, 
altb. ^h:j^^ö) rez (Weinstock, np. jj) pöz (2i/as6, np. j^) bäz (Lauf, altb. 

*Afj^w^, vonj*Af^ skr. sRrir?) beräz (Schwein, np.j)^) ehz (noch,G. 89,np.jJ>). 
ß) in nicht iranischen Wörtern: qaz (Oans, türk. jU) qjz (Mädchen, türk.j5) 
temüz (Jidiy - 

B. z steht für neupersisches i, inlautend: gezü (J^Tanna, np. •/ ) mizghin 
(jSj^ frohe Botschaft, Jaba, mesghin, Garz. 194, np. dilT:)^) muzd (Lohn, 

, np. ^J*). 



— 71 — 

C. z ist aus s erweicht, a) anlautend a) in iranischen Wortern: zTv {Silber^ 

ß) in nicht iranischen Wörtern : zürna (Trompete) zimb|l {Schnurharty neben 
simb^l) zerikun (Mennig j G. 187, np. oyi^r'^ ^^"^ cjuptxov, Pott IV, 266) 
zempara (Schmirgel G. 248, np. ©jLjL^ türk.^^^, von ajjiupt^, Pott IV, 269). 

b) inlautend a) in iranischen Wörtern: nizlm (niedrig^ altb. o^gd^M) azmän 
(Himmel^ Lerch; jedoch im V, ü. asmän, Jaba asmän, np. ^jL-l) kezi (Haar- 
flechte, russ. KÖca, Ht. kasä). 



ß) in nicht iranischen Wörtern : gezr (Schiffbrücke G., ar. j^. 

c) auslautend a) in iranischen Wörtern: quz i^lva, np. ^^ arab. ^^^) 
pez (Kleinviehj altb. >cü«.ve)) paz-a kovi und peskovi (Bergziege), 

ß) in nicht iranischen Wörtern: rez [Stück y Kopf (bei Zählungen) ar. ^Ij) 
kerez (Kirsche^ türk. ^J^) nergfz (Narcisse), 

D. z steht (vir j, a) anlautend a) in iranischen Wörtern: zudä {gelrennt , 
G. 134, np. )ji^, Rhea juda). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: zeb6§ (Wassermelone , G.69 debes, ar.^^^^A^). 

b) inlautend in iranischen Wörtern: dizer| (schreit (der Esel), altb. ?^^J^ 
vgl. np. CjJ^j^\ 

£. z steht für §, a) anlautend in iranischen Wörtern: zik (Bauch, np. jCi). 

b) inlautend a) in iranischen Wörtern: duzuär {hart, heftig, G. 100, np. 
j\yL:>) bezn, bezna (Statur, G. 258, Jaba bezin, np. ^J^). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: mezül (auch niezul, beschäftigt, G. 79, 142^ 

ar. J^a^Aue). 

F. z steht für d (wohl durch Vermittlung von h). Anlautend in nicht iranischen 
Wörtern: zaghal {falsch, G. 136, ar. Jc^, vgl. § 33 E, a) ß und § 21, B, b). 

G. z steht für S (S) in nicht iranischen Wörtern, a) anlautend: zehen (Oe- 

. 

dächtniss, G. 485, ar: -»pS) zakira (Lß6cn«mtföeZ, G. 274, ar. o^i). 

b) inlautend: fzin (Erlaubniss) Xizmet {Dienst, pers. Aussprache des arab. 
i*ji) läzet (Ergötmung, G. 130, ar. ©jJ) azab (Qual, Rhea, ar. <^IJc). 

c) ausläutend: infäz {Annahme, Lerah in V. U., ar. SUil). 

H. z entspricht arabischem z (^), a) anlautend: zai (Verlust, ar. >fU») ziz 
bum (icÄ 6in verstimmt, G. 231, ar.^^) zeft (Eroberung, ar. Lm^) zeyafat 
[Gastmahl, Rhea, ziäfet i?m?arfwwflf, G. 121, ar. üL^) z&if (mager, G. 145, 
180, zäif Rhea, :ar. ci^«^) zerär (Schade, ar. j[^). 



L_. ... 



72 



b) inlautend: k&bza {hartteünff^ G. 256, ar. ^J*^) fiazfr {dasG^enwär- 
tigCj ar. ^L, zaza &adr^ bereit) kazi {Richter, G. 155, ar. ^li) ^hazäb 

{Trübsal, G. 267, ar. c^^moc) fezl {Tugend, Jaba, ar. J^) azem näbit {umer- 



I 
daiU, ar. ^) rezä (zufrieden, ar. Uj) Kizi, Kisi, Kis (Sanrf, G. 93, 238, 

ar. cLoi). 

c) auslautend, ärz {Ehre, G. 128, ar. ijojc). 

I. z steht rdr das mit der dentalen Media implosiva (mit Verschluss) gesprochene 
z (ds, ^), anlautend in iranischen Wörtern: zavär {Spelt, Dinkel, ar. bürynl, 
Socin, sawar J., savär G. 143, aus dem armen. XuMi.tup), 

E. z steht für arab. d' (1^), a) anlautend: zeräv {dünn, L. I, 3, 27; 43, 3; 
ar. tjjj^ plur. ciL4») zalem {Tyrann, G. 264, zalim, Rhea, ar. JU). 

b) auslautend: &az {Liebe, has, khas, Rhea, ar. k») fiafiz {Hüter, Beresin, 
ar. UiL). 

L. z steht flir s (^jo) in arabischen und türkischen Wörtern, a) anlautend: 
zelam {Mann, Socin, ar. JU). 

b) inlautend: hizälSin, (brecJien (von einem Seil), Rhea, ar. pjt«, >u ^Ual II) 
nazir {Verwalter, Rhea, ar.^^Ü) khüzm {Verwandter, Rhea, türk. ^). 

c) auslautend: ghiez {Gyps, G. 153, ar. ^jo», man vgl. § 26, A, a, ß, B) 
injäz {Pomerame, L., aber anjäs Birne, S., ar. ^jolf )). 

M. zz ist aus st assimilirt, inlautend in iranischen Wörtern: av6zza {trächtig, 
G. 157, 218. Nach italienischer Aussprache wSre diess aVek; Jaba hat awise 
am^], Lerch ävfs I, 10, 9, np. dj^mjl). 

ZITTBELAUTB. 

§ 38. r. 

A. r entspricht dem r anderer Sprachen, a) anlautend a) in iranischen Wör- 
tern: reviä {floh, np. ^J) rubäri {Vergleichung, Confrontation, G. 119, 204, 
np. ^jL^j) rana {Schenkel ^ G. 123, np. fjlj) reve {püi pubis, G. 222, 

np. 4*j) rö, re {Ader, G. 59, 271, np. iL) robär {kleiner Fluss, G. 265, 
np. jL^^j grosser Fluss) re {Weg) re {Bart). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: ram&n {Fasten, ar. O^j) ^^ {spanischer 
Beal, 1% Piaster, G. 243, türk. jLj) resas {Blei). 

b) inlautend a) in iranischen Wörtern: irnmeli {Bumdien, L. I^ 46, 5, 
türk. i^jj) urüs {Bussland) gori (Z^awwe, russ. ropio, ropasii) dem^rim 



— 73 ~ 

(kh sterbe, np. m^^) 1 w|re {da , darauf y vom Pronomen we (jener) mit dem 
Dativaffix np. )j) bare {meckert^ macht ba, r eingeschoben, vgl. lat. balare) ber^v 
[zusammen, np. jfjj) berf (ers^e, von alib. %7^^, russ. n^pebiH) berier {Ver- 
tiefung, von np.^ ußd^j, vgl. np.^jjj) berior (ErÄöÄww^) brüsk {Blits, vgl. 
russ. öjecK-L) biveri {Seitenstechen, G. 144, np. ,jjUaj) marestan {Hospital, 
G. 200, np. jjLl-jLo aus O^jl^^) sermäia {Kälte, G. 149, np. L^.-*) mräri 
(Perle, G. 2iO, np. Jjj[,^. 

ß) in nicht iranischen Wörtern: sert {stark, vom Tabak, Gaffe, turk. CjjJ) 
maBrüm {unglücklich, ar. p^^^) percia {Haar, G. 107, türk. ^^) mrahm 
(Mhe, G. 277, ar. jj^ aus |j.aXa7|j.a) forn {Ofen, G. 149, tfirk. ^j^, üjy*t 
syr. V>5qä, aus furnus). 

c) auslautend a) in iranischen Wörtern: kir {m^achie^ np, ^jf) ker {Messer j 

"P- ^jl^) g^r ^olf, np. 4!/") sör (ro^Ä, np. ^^ zer (fler^e?) zer {gelh, np. ^jj) 

pir {Hdzhrmke^ np. J^ altb. >ooc?{e)) ber {ßein, np. ;^^) mir (sterft, np. 3^) 
ber (TeppicÄ, np.^^) ar {Mehl). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: emr {Leben, ar.^^) jjer {Krug, ar. o^*) blr 
(Brunnen) hasir (5i(ro%ma^<ß, Jaba, x^^i* Beresin, hasil Rhea, asslra Garz. 258, 
ar.^^AÄ») mir (Fßrsf). 

B. r steht flir 1, a) inlautend a) in iranischen Wörtern: eruk {Pflaume, eltik, 
ehlük (d. i. helük) Garz. 68, 222, np.^T) zeru {Blutegel, zelu Garz. 239, 

skr. s?g^) kürmik (auch külmek, Faust, np. <uJLu vgl. russ. KyjiaKB) ^aüri 
(Gwrgei, np. ^) barkäna {Schleuder, G. 147, np. /XL) §arväi {Hosen, 
np.jl^; ursprünglich hatte dieses Wort an beiden Stellen r)* 

ß) in nicht iranischen Wörtern : dari berü {Eiche^ von ar. J»^ , daneben sciab 
bal6t, Kastanie). 

b) auslautend in iranischen Wörtern: sixür {Iget, aus dem np. J^x«). 

C. r steht für 7. Inlautend in iranischen Wörtern: ferfür {Porcellan, np. 
jyM, zunächst aus dem russ. 4>ap<E>öpi>, neugriech. <fa^<fori^(). Diess r ist das r 

Uvulare, 

D. r steht für arab. l (c). Anlautend: razii kirin (neben azil kirin, ab- 

setzen, Rhea, tfirk. iäUI Jjc, Garz. 128 mäzül kern, ar. JjJ^)\ p ist der 
sogenannte knarrende Einsatz, das r gloUidis der knarrende Absatz. 

£. r gebt aus d hervor : diran neben didan {Zahn, Jaba, Socin). 

10 



vr^ 



74 — 



§ 39. 1. 



A. 1 enlsprichl dem 1 anderer Sprachen. Anlautend a) in iranischen Wörtern: 
lal {stumm^ np. J^) le§ {Leiche) lev {Lippe, np. c>J) ll kirn {ich giesse, lit. lyti, 
russ. jiHTb, Pott E. F. II, 2, 600) ling {Bein) laghäf {Zaum) loka {Baumwolle^ 
np. aJ^J). 

ß) in nicht iranischen Wörtern : le {für, m, ar. J) lek {Lach) lup6k {Schmink- 
lohne) leh (PoZß^) leimün (Zmowe). - 

b) inlautend a) in iranischen Wörtern: kul, külik {Fikmülze, np. dJü, "p) 
pelol (Piiat;, Beishuhn, vgl. skr. 5^^^) ^aliv {Kissen, np. ^;^JL, ^^Ij, 
altb. wHjijc^oy) malt {fegte, np. OJ^r"-*) belur {Krystall, G. 100, 4 24, np.j^ 
aus dem griech. ßiqpuXXo^, diess aus skr. ^I^). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: aläh {Gott, ar. <ul) telef kir {zerstretde^ 
ar. 4jii) vveFet (ißwrf, ar. jij) esteska '1 voram {wassersüchtig) almäs {Dia- 
mant, ar. ^^Ul aus aSajjia^) baklla {Bohne, G. 144, ar. ^''iUU) kiler {KeUer^ 
G. 133, türk.^lTaus xeXXaptov). 

c) auslautend a) in iranischen Wörtern: gut {Blume, aus dem np. JT, 
arm. {^pq) tel {vierzig, np. J>, J^) täl (ftzYfer, np. ^) dfl-i sir {Löwin, 

lorist. dalik Mutter, griech. ^iqXij^) §il (nass, mazend. §ir, Melgunof , Zeitschrift 
der DMG. 22, 198, skr. 5T5r= ^Tlf) pol [Schulter, eigentl. das breite, np. ^^j, 
altb. ><5pce;, vgl. russ. njreHÖ, griech. TcXaTT)). 

ß) in nicht iranischen Wörtern : asl ( Ursprumg) kul {das Ganze) fäl {Hengst, 
ar. J;^) kandil {Kerze). 

B. 1 steht für r (man vgl. vulgär-arab. ^l«iJj Krebs für o''4/-'j Berggren 346. 
Die Yezidi-Kurden nennen Sinjär Singäli), a) inlautend in iranischen Wörtern: 
celä {Kerze, neben ßerah) selvi {Cyp^esse) belk {Laub, zaza velgö, gil. *SlJj, 
np. l[/j, altb. sAjj{)^Mlf) feli§in (;8rersf rewcw , Jaba, np. (jjJLj^^) Scilla tri 
(Mosf, G. 190, Lerch §lv, rip. q^). 

b) auslautend a) in iranischen Wörtern: hei (Vierbalpraefix, np.^i, altb. ^')\ 
auch her). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: hasll {Matte, s. § 38, A, c, ß) inez61 [Qrob- 
mal, ar. j[>). 

C. 1 steht für n (man vgl. afgh. Jal J» Mädchen, np. (jj, Trumpp, Grammar 
17; zigeun. lindra, Schlaf, skr. f^ Pott, Zigeuner 11, 338; lit. lizdas, Nest, 
unwahrscheinlich mit deutsch «liegen» vermittelt; neusyr. lamsä, die Deutschen, 
ar. l«M^; hürkan. li§aa Zeichen, np. ^jL^j Schiefner, Hürkanische Studien 191^) 



."T-"- "• 



— 75 — 

t 

a) anlautend iD iranischen Wörtern: lau, lauk, läv, lö (Jüngling^ Knabe, np. o»i 
skr. !?5RI) lauk (Lied, np. ]y von j^^y^ von altb. (oo^^ mit Praefix ^j, arm. fcncaii^). 

b) auslautend in nicht iranischen Wörtern: duk^l {Bauch, G. 1S1, dukel, 
Rhea, doukhän Jaba, ar. O^^)- 

D. 1 steht für d, inlautend in nicht iranischen Wörtern: kalm^t (Dienst y G. 
70, 246, neusyr. xümat AiöLa* Nöld. 401, ar. iuji.) ^%, peilaw, Jaba, 
peläv (Socin) Schnaibelschuh, np. ajÜL; qylir, schmutzig, Schmutz (J.), ar.^Ji. 

LABIALES. 

I 

§ 40. p. 

Ä. p entspricht dem p anderer Sprachen, a) anlautend a) in iranischen Wör- 
tern: pänzdeh {fünfzehn^ aus dem np. o^lf) pe (auch be, mit, zu, np. <^, v^, 
altb. ^e^>) pev {zusammen, np. ^) p^ci (auch beci Finger, deminut. von pg Fuss) 
peri [Fee, np. ^jf») pivä (mm>ss, np. :>y^) pana {breü, G. 4 75, np. •^) paris 
(Enthaltsamkeit, G. 95, np. j^) paia {Fussgänger, G. 89, np. o^Lo) paia 
(Jw^, G. i08, np. ajL) pur (t;eW, np.^). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: papa {Papst, G. 203, turk. LL) pul (Heller, 
G. 129, tiirk/J^) pakinum (ich berste, G. 124, syr. ^) paia (-irfecifer, 
G. 198, syr. Uls). 

b) inlautend a) in iranischen Wörtern : separeh (£^^66, Rieh 1, 143,np.iHj^f>..« 
DreiUatt) kerplc {Ziegel) sepl (^(;m5). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: tepmp {gestampft) zempara {Schmirgel, 
p ist als fulcrum des m eingeschoben, griech. apiupe^). 

c) auslautend in iranischen Wörtern: £ep (J,ink, np. «.^). 

B. p ist aus b verhärtet (wie im assyr. ^DD Eisen, hebr. /HS und oft im 
Türkischen), a) anlautend a) in iranischen Wörtern: peciki {wenig) pttcük (ÄZei^, 
auch becük, np. ^) piringiok [Bronze, G. 102, biriiy Rhea, np. y^, auch 
armen. i^^^X Kupfer, udisch pilins' Schiefner 98**) pir|nj {Beis, auch berfnj. 
Dp. y^, y^, skr. ^^) pordek {Kamm der Vögel, G. 124, russ. 6opoÄKa, 

deutsch Bart) peni {Schönheitsmaal, G. 179, np. dlL). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: pet|Y (Melone, ar. ^j, wohl aus dem syr. 

i^ob.^) pll {geschickt, Rhea, tärk. JL von SJL wissen). 

b) inlautend a) in iranischen Wörtern: lepand {betrog, np. djJI). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: lupek {SchminJdwhne) £iap6s (Gefängniss) 
#ame {Hammelsbraten) ^^ {Aloe, Lerch I, 101, 4, im Original ^^j^c). 



I 



— 76 — 

e) auslantend a) in iraniscbdn Woltern: d,däp {BatUCj np. i^lj^). 
ß) in nicht iranischen Wörtern : aräp (Araber , im Dialect von Hedrns, ar. <^^) 
adep {Bescheidenheit^ adäp, Rhea, ar. (^dl). 

C. p steht für f, a) anlautend in iranischen Wörtern: pysapys (Flüstern^ | 
np. ^j^uui), 

b) auslautend in nicht iranischen Wörtern: dep (Bräy G. 94, ar. ^^, in der 
Bedeutung «Pauke» aus np. v^3 entlehnt). 

D. p steht für m (vgl. arm. c/Ji.^^ und c/u^n»^/^ lachen); wahrscheinlich hat 
sich p als Fulcralbuchstabe dem m zugesellt und dann dieses verdrängt; auslautend 
in nicht iranischen Wörtern: äp (Vatersbruder ^ auch am, Garz. 281 mäm, mamo, 

ar. jfi plur. ^Ucl). 

§ 41. b. 

A. b entspricht dem b andrer Sprachen, a) anlautend a) in iranischen Wör- 
tern, und zwar ist das b altiranisch: bäzik (Arm, Rhea, np. jj^'^j altb. >J'^, 
skr. gr^) hert (Bruder, »P-j^'^j altb. 7«x'(^*aju7| , skr.aiRIJ") be (Temporalpraefa, 
np. dj, altb. ^(Sj^y griech. 97)); das b steht ferner für altiranisches v: där-i benk 

(Terebintheribaum, dari ben Rich'I, 143, np. cXXj deminut. von -.j, ijj) b'hasht 
(ParadiSy Rhea, np. il*iM§>, altb. ^/(^wA^^eva^^); endlich für altiranisches p: be 
(bei, auf, np. <^, altb. o^e») ber (/Siu,'üf.^, altb. ^?^^qj>). 

ß) in nicht iranischen^ Wörtern : ba (nach, ar. jnu) beg (Bey) bein (zwischen) \ 
bir (Pfütze, Brwnnen) bo§lanmj§ näke (macht nicht aufgehört, hört nicht auf, j 
vom türk. Passivpartic. ^»j^i.^) belghäm (ScMeim^ ar. JiL von (pX^ypia). 

b) inlautend a) in iranischen Wörtern: cobän (Schlächter) lieilebäz (ScMm) 
kaber (Kapern) debe (isQ. 

ß) in nicht iranischen Wörtern: R6bik (Körnchen, deminut. von liab ar. c>>) 
halbst (sicherlich) dabänce (Pistole) sebeb (Ursache) Kobras (Gypern^G Ai2, 

türk. Ljrj^y 

c) auslautend in nicht iranischen Wörtern: azeb (ledig, ar.c^jc vgl.np.oljl) 
älb (Eimer, ar. aJc) qab (Würfel). 

B. b steht für m (zunächst aus mb, vgl. arm. pJpni.p^L.f» und pJ^pai^p^ti^ 
Erstarru>ng, von^ifti-/»; assyr, gabbi, all, ar. m; awarisch baidan, Platz ^ 
ar. Cj^J^); a) anlautend a) in iranischen Wörtern: bir (Oedächtniss, np.^j, 
von altb. 7vvg) bezeranghüsc (Majoran, G. i 80, np. Jry^Jj^^ 



— 77 — 

ß) in nicht iranischen Wörtern: bsmär {Nagd^ G. 111, ar. jL»*^y wie es 
scheint durch Dissimilation). 

b) inlantend in nicht iranischen Wörtern: toKobi {Grenze). 

G. b steht füi" § (durch Attraction), inlautend: ba^blS {Oeschenk^ Sorio, 
neben bax^ä). 

§ 42. m. 

A. m entspricht m anderer Sprachen, a) anlautend a) in iranischen Wörtern: 
me («ns, np. L, altb. ^wgevc) mü {Haa/r^ np. ^^) mevfs (Bostwe, np. Jj^) 

mitek {Myrthe^ Buxhaum^ np. siLu ar. S^ malum citreum) minä (gleich) 

• <^ 

mezi (Ärw). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: metjk (Vatersschwester ^ ar. OUc) masi 
(Galläpfel, G. 152, tfirk. ^jL) maktub (^ricf) mal {Besitz) mala (iffoKaÄ) 
melek (Engel). 

b) inlautend a) in iranischen Wörtern: kem^r {Gürtel^ op>^rO dermän 
(Heilmittel) ciesmek {Brüle) hemser {Genosse^ aus dem np.^a*^) kiär-ciämber 
(Gassia, G. 108, np.>L»^U). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: alam6t {Standarte, ar. üri^) kQrm}§ (über- 
dacht, türk. ^^j^) jumat (Fersawmittwgf, ar. icU*) tekmll (beendigt, ar. JaJo) 
hemam (i;cMaMi>, Vögel, Pallas, ar. ^L» Tätige) stambül (GonstafUinopel). 

c) auslautend a) in iranischen Wörtern: bem (ich werde kommen, np. ^Lo) 
bem (oZQ bim {gleichfalls, beide Wörter aus dem np. ^) ^erm (e^^arm) kalam 

(ÜToÄO. 

ß) in nicht iranischen Wörtern: qaum (Volk, ar. ^y) qum (Sand, türk. ^y) 

I J. 1 

tam kir {erprobte, ar. .«i) selam (auch seläv, örtiss) rjm {Lanze, ar. ^•j) 
amm (allgemein, G. 277, ar. ^Ic). 

B. m steht für b (vgl. gil. tamaku, Tahak (np.yuj), arm. JluLm.^y'ki np. <LXiiJo; 
ähnlich baskisch maguina, Scheide, aus vagina; dieser Uebergang erklärt sich 
daraus, dass der bei der Hervorbringung der Media durch das Gaumensegel geschlossne 
Nasencanal sich öffnet, so dass die Luft aus Nasen- und Mundeanal zugleich ausströmt, 
d. b. der Resonant m entsteht a) anlautend in nicht iranischen Wörtern: mOnbär 
(Wurst, Jaba, t.jL«y) mdi^x\%{EntschMigiAng, Rh., neusyr. }joilo, aus np. <uI«j) 
minik {Hündchen, L., vgl. bal. bing, georg. «goGs, ogoCos Pudel). 

b) inlautend a) in iranischen Wörtern: rämüsän {küssen, p. Cj^^yi) S6kmä>n 
[Jäger) zeman (Zunge). 



— 78 — 

ß) in nicht iranischen Wörtern: q&ipame (Hammdsbraten^ Garz. 93 kebbäb, 
Rhea kibäb, ar. v^IaT) dims (Dattelsyrup, ar. ^jmj^). 

C. m entstand aus mb, a) inlautend in iranischen Wörtern: hamls {Umar- 
Mvmg^ auch xaniiz; Jabahatj^»^, np. jL*«», j\^\ jL*^')- 

b) auslautend a) in iranischen Wörtern: sum (JSuf^ G. 277, Ap. ^m*, 4.^). 
ß) in nicht iranischen Wörtern : lejem (6^, von ar. c>^). 

D. m entsteht aus der Gruppe vüd, auslautend in iranischen Wörtern: qodäm 
(fiferr, Besitzer^ G. H2, z. B. qodäm märifetä, höflich^ np. C^jtut jj^\j^\ 

E. m steht für f, inlautend in nicht iranischen Wörtern: KamaKa {podeXj 

G. 59, ar. Ailü). ' * 

F. m steht für n, auslautend in iranischen Wörtern: nefrim {Vefwünschungj 
G. 129, 163, 181, np. /v^; man vgl. np. ^I^j von altb. o^jg^^öc^c^). 

F^. m steht für türk. inlaut. n: dömuz {Schwein^ ij^^L). 

G. m ist vor b eingeschoben, inlautend in nicht iranischen Wörtern: simbel 
{Schnurbart). 

§ 43. f. 

A. f entspricht dem f andrer Sprachen, a) anlautend a) in iranischen Wörtern 
(^sänstliche Beispiele sind abgesehen von onomatopoetischen Bildungen (s. Merkel, Phy- 
siol. S. 213) Lehnwörter aus dem Persischen): fer'e (breit) ferüSim {ick verkaufe) 
fiDdfk {HastlnußS^ np. jjiJls; die ältere iranische Form muss mit p angelautet haben, 
wie ar. jj.Ju beweist) firman {Befehl, aus dem np, ö'^) fy^j ^^^ (Vo9dflug, 
Jaba, aus dem np.^=^j, s. unter B) fyrakhi {Fülle^ aus dem np. ^^il^s) fravin 
{Abendbrcty G. 185, Rhea fräwln, dinner^ Jaba ferawin ^^j^ diner, repas 
du midiy also Hauptmahlzeit^ von np. o'^L'» ^g'- u!^Lr*>^-^ lautae epulae) 
feribende {Schmeichler^ Jaba, aus dem np. oj^^) fortute .{altes Weib, Jaba, 
aus dem np. ^yjji) ferist6 (JSngfd, Jaba, aus dem np. aIIjÜ) fyruke {Vogeljunges , 
aus np, .Sl^^) fy§in {zischen ^ Jaba, onomatopoet., vgl. np. ^i, Ton, den ein auf- 
gemachtes Kleid von sich gibt, ^^Lii Ton schwirrender Pfeile) fysiü-a märi 
{Schlangengezisch) fikln {pfeifen, Jaba, fika kir, pfiff) Lerch, onomatopoet.) 
fehriste {Gatalog, Verzeichnisse Jaba, np. ^!L*^ ar. ^j^) fitfit {Pfeif e^ Jaba, 
onomatopoet.) fik {Schalmei, Flöte, onomatopoet., vgl. deutsch faucben etc.) fll 

{Betrug, Jaba, aus np. yJi) ferasho (Biestmilch, Socin, aus np. Ai,s, ^Ji^»). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: fedi kir (schämtß sich, ar. dxt.^, €{^) fes 
{Fess, L. I, 43, 10, ar. ^^s von der Stadt Pess in Marokko benannt) fll (Elephanty 






— 79 — 

ar. Jas aus np. Jaj) {nrixandi {Seesturm ^ G. 103, tärk. ^yj^ aus neugriecb. (pop- 
Touva, ital. fortuna) faner {Laterne^ Fanal ^ G. 143, türk.^JLi, neugr. 9ava9tov) 
fanüs {Laterne^ G. 475, Ifirk. (^^U neugr. (pavoj, s. Pott, Höfer's ZeitschrKt II, 
358) fassiehh (deutlich^ G. iil, ar. «uos) fal {Begattung der Thiere^ Jaba, 

ar. Ji?) fal {Wahrsagung j Jaba, ar. JU) fäiz {Zinsen^ Jaba, ar. Lli) fetna 

(ZmetracU,GA32, fytne, Jaba, ar. illi) ftil (DocÄ^ G. 287, ar. aL^) fudjetan 

[plötdichy Jaba, ar. IJU*) fedjir {Morgendämmerung^ Jaba, ar. ^x*) fytchi 
(Fass, Jaba, türk. ^yü) fehll (mänwWcÄ, Jaba, ar. Ja«*) fyrisk {Kropf der 

Fö^fe?, Jaba, aus neugr. (papu^l) fer {Hälfte^ Stück eines Paares^ Jaba, ar. 3^) 
ferar {vorausgeschkJdes Gepäck^ Jaba, ar. _^1^ Flucht; davon:) ferari {Flücht- 
ling) fyrak (Topf, Jaba, ar. cl^s) ferdji {Mantel der Frauen, Jaba, ar, ^^) 
feredjö {Mänielchen mit langen Äermeln, Jaba, farraga, toga, Äamarra, G. 
264, 281, ar. aäIjJä georg. ogs^s^o) ferkhi {Vogeljunges, Jaba, Klaproth ferrih 
Vogel, ar. i^) fer§ (IfejppicÄ, fraä, id. Jaba, ar. ^^i^s, J^\^) furset {Gelegenheit, 

Jaba, fersendi, firsendik L. 1, 23, 8; 27, 9; 29, 3; ar. Lo^) ferz (Foraws- 
setsung, Jaba, ar. ^jo^i) fyrfyre {Prahlhans, Aufschneider, Jaba, tfirk. o^r!/*) 

ferk {Unterscheidung, Jaba, ar. j^) firk {Krampf, Jaba, ar. vSlXi) ferikin 

• _ _ 

(wiss^rawiscÄ sein, Jaba, von ar. j^ furchtsam) ferik {gerösteter Waiden, Jaba, 

ar. vSL^) ferik {General, türk. jf^», russ. *epHKx) fysqii6 {Springbrunnen, 
Jaba, ar. aaiUs) fyski {tröckner Mist von Pferden u/nd Rindern, Jaba, türk. ^Jk^) 

fesl {Capitel, Jaba, Garz. 224 fasal proporzione, ar. J.os) fazuli {Intrigant, Jaba, 

ar. ^Jy^) fithar •(^rsfe Mahlzeit nach dem Fasten, Jaba, ar.^kmJ) j^) feqe 

(Rechtsgelehrter, Theolog, Jaba, ar. «uü) fek (o/few, Jaba, ar. vSli) fikir (ße- 

danke, Jaba, feker Garz. 208, ar.^) fylan {der und der, Jaba, Beresin felan, 

Garz. flän, ar. ^*iU np. ^^'iU) felestan {Christ, Jaba, von ^L*Jii Palaestina) 
fylfil {Pfeffer, Jaba , ar. Jiii aus np. JJL) feie (aIs J.rmemer, Jaba ; Klaproth 

flah, d. i. Bauer, ar. *>5) fen {Ztmsf, Wissenschaft, ar. ^) fynd (FFocÄs- 

feerjEfe, Jaba, fundek Garz. 44 0, ar. jui) feviti {vergangen, was nicht mehr ist, 

Jaba, ar. Oy) fehm {Verstand, Jaba, ar. ^^s) fehit6 {Niederträchtigkeit, Jaba, 

aram. Hi^^nS) fisek {schamlos, Jaba, ar. ^^) fi§enk, fiSek (Fcwerw^erÄ, Rakete, 

tfirk. «5L£s) faleg {ScUagfluss, G. 94, ar. J Li). 



— 80 — 

• 

b) inlautend a) in iranischen Wörtern: benefsca {Veilchen^ 6. 276, aus dem 
Dp. a^um; f entstand aus v durch das tonlose §, pehl. ^ni) haft (sieben^ scheint 
nach der pers. Schriftsprache ausgesprochen zu sein ; Socin gibt ha?, im Zaza baut) 
hafte {siebzig^ np. >\liß altb. ^(c^sKfj^cv^v) hafte {Woche^ aus dem np. aIap) 
Keftär (Hyäne) §keft {HöMe) naft (NapMa). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: qadife (Sammä) mefräk {Bronze^ Blech, 

Socin müfraq (kurd. und vulgär arab.), nach der II. von c^i, c/U, vgl. c^io Erz- 
giessetj georg. 9i»cg^sl5o Blech) nafak {Erhaltung^ Rhea, ar. ^äki) munfak, 

moofak {Blasbalg^ ar. ^). 

c) auslautend a) in iranischen Wörtern: pjf (Hauch) barf {Schnee^ aus dem 
np. ,j^). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: tif (Speien, ar. ci^) fieif {Ungerechtigkeit) 

keif (TToWsein) naf {Nutzen, ar. juü) äträf {Beichte^ G. 148, ar. ciL^') barf 
{Buchstabe, Rhea, ar. ^i^)» ^ 

B. f steht für p (vgl. arm. ipuiptupiri^ ^^^ iM^iumuMtnlri)^ a) anlautend io 
iranischen Wörtern: fyr, fer {Vogelflug, Jaba, np.^,^) feri (flog, np. (j^.ji) 
fyr {Bissen, Jaba, vgl. pari Garz. 400, pari Rhea) fys (Hahnensprung, lit. pisti, 
np. ji) feli§in (zerstreuen, Jaba, np. uJ^-/f)- 

b) inlautend in iranischen Wörtern: def^r'e (fliegt). 

C. f steht für b, a) anlautend in iranischen Wörtern: azman tssa (stotternd^ 

b) inlautend a) in iranischen Wörtern: ^enjefil (Ingwer, np. jA^fj, aus 
skr. 5J5%) giärffk (Besen, G. 242, np. aj^jU). « 

ß) in nicht iranischen Wörtern: zeft (Eroberung, Garz. 248 zapt, neusyr. zapt^ 1 
ar. JLm^). Der Verwandlung des b in f ging vFohl überall diejenige in p voraus; man 
vgl. arm. oü^m^i^^ = a#p«i#pp^. 

c) auslautend in iranischen Wörtern: ad6f (Sonne, np. «^lliT; die Wurzel bat 
ursprünglich p, jedoch scheint ad6f zunächst auf ad6? zurückzugehen , dessen v im 
Auslaut tonlos wurde) duscäf (Mostrich, G. 490, np. <^Li^d) spiäf (Bleitoeiss) 
sef (Apfel, G. 484, Lerch sev) nesif (Abhang). 

D. f steht flir V, a) anlautend in nicht iranischen Wörtern: fychii6 {schwarze 
Kirschen, dS»^, Jaba, türk. aX^j russ. BHmHfl). 

b) inlautend in iranischen Wörtern: benefsca (Veilchen, s. A, b, a). 

c) auslautend in iranischen Wörtern: gaf (Drohung, Rhea, uf . yi Kriegs- 
geschrei). 






\%' 



— 81 — 

E. f steht für x, inlautend in iranischen Wörtern: afer (£r^e, G. d82, 
219, Jaba afyr J\^ np. Jy^\ aber mir ahhkur Stallmeister, 6. 109 aus dem 

F. f steht fär m, a) inlautend in iranischen Wörtern: difink (Nüster (Jaba) 
defn (Garz. 58, 191) von dam, athmen). 

b) auslautend in iranischen Wörtern: daf {Schlingey np. ^j^) dni {Dirhem) 
laghaf {Zügd). 

§ 44. V. 

A. V entspricht dem v, w andrer Sprachen, a) anlautend a) in iranischen Wör- 
tern (np.^ ist wia das arab. ^ der tönende Lippenrauschlaut, altb. ^ der tonlose): ve, 
via {auf, offen, Verbalpraefix, Jaba as y/e, np. 1^ (wä) parsi ^^Jü^J/:^i) verdi {Wach- 
tel, G. 223, np. j^^j>) vasal bekam (ich zerschlage, G. 149, np. J*uf, von 
altb. 7a/ jj und Praefii ^Ip, Yullers, Grammatica linguae pers. 141, not 2). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: vaBt {Zeit, ar. CJj waqt) vakie {Unze, G. 
2H, Jaba veqi ^^j, ar. türk. luij). 

b) inlautend a) in iranischen Wörtern: evar {Abend, Jaba eiwar jli») hivar 
Jpp, np. jl^l pehl. ^j»e-») jüve (Quecksüber, hbsi o^J' np. o^J) ävlt {warf, 

Jaba Cm^\, np. iI-äIj)) divir {Wand, Jabajl^j>) nevisaiid (schrieb, Jaba j.^a*j^, 
V geht auf p zurück) se'idvar {Jäger, Affix np. Jj) syevi {Waise, Jaba f^y^ 
sivi, skr. ^ lieb, werth?) reviä (Kc/*, ^oÄ) meiv^ {Frucht, np. ©^ pehl. 3,0^) 
aven {Mörser, G. 189, Jaba (jj^») s61vi {Cypresse, G. 112, Jaba selbi, np.^^ 

dnzuär {heftig, Jaba j)^J*^, np. jlyi:^) kavel {Pelz, G. 20^, np. J^) mevls 

(Bösiwe, G. 281, Jabajj^^, np. Jj^^) avrest {Wachholder) kazuvän {Tere- 
Unthe, von np. j^JJ und (j^ Baum, Busch, altb. o/ ja/ ^). 

ß) in nicht iranischen Wörtern : haivan {Thier) jevahir {Juwel) jevab (Ant- 
wort) qasav^t (Betrübniss) zivän {Lolch) chawe (S(CÄw;amm, Klapr., türk.^U qäv). 

c) auslautend a) in iranischen Wörtern: dev(Diw;,np.^^(dTw)altb.a/»;0'A^). 
ß) in nicht iranischen Wörtern: sev, sTv {Apfel, Jaba siw ci^, np. y^, ^^^^»^ 

aus skr. nf^r). 

B. y entspricht (an- und) inlautend neupers. ^: t,yem {ich wül, Jaba /^U 
wollen, negat. na-v^m, np. ^'^; das kurd. xoäst stammt aus dem Persischen). 

C. V entspricht b, a) anlautend in iranischen Wörtern: ver geria {ging weg, 

Dp. 9Ji>J^^7 Jaba schreibt j^ und^). 

11 






— 82 — 

b) inlautend a) in iranischen Wörtern: ävfk (BacJi, deminut. von np. ü 

altb. Qj^fj) seik-i avi (Wasserhund j aus dem np. ^^J viL) havermß [Seide^ 
Jaba J^yt^^ np. ^^jI) kevük (Tawfte, Jaba Sl^, von np. ^^fttow) gavän, 
govän {Hirte^ Jaba jl^l^, np. jL^, «^ aus altb. e;) tävä (Casserolle^ Jaba ojli, 
np. ajÜ von allb. e;a/(X)) navik {Nabel^ Jaba vSLtb, np. ajL, «^ altb. e>) äevan 
{Hirte^ Jaba O^^ °P* u'-?*^) r§vände {geraubt (gehen gemacht)^ Jaba jjJ^^j) 
ruvi {Fuchs^ Jaba ^jijj, np. o^^j, pehl. -ülj»^) der^havän (TÄwrÄwier, G. 279, 
Jaba cJ^J^y ^^^ '^P- ^^j^ ".^^ u'^ ®'** ^;^*^^) taver (J?eiZ, Jaba^, np.jJ 
altpers. *tapura) avra, a,ura {Wolke^ G. 195, Jaba (unrichüg) jyc aöur, bei 

Lerch I, 99, 4 j.p, np.^1, altb. m?^j/m^ skr. 5Wr) sevek (^eicÄf, G. 176, Rhea 
sivik, np. S.^) avezza (trächtig^ G. 157, Lerch I, 10, 9 avis, np. dluu\) avä, 
aväiia (Gebäude, G. 142, np. ^LT, pehl. -^<o»o», von q^ Pott III, 54) tover 

{Bettig, G. 227, np. ^J)- 

ß) in nicht iranischen Wörtern: nauvet {Wache, L. I, 23, 9, ar. ijy). 

c) auslautend in iranischen Wortern: av {Wasser, Jaba J;)) sev (^acÄ/, 
Jaba cÜ, np. 4^, altb. jo/e^a^^OT) Bav {Schlaf, Jaba ^ kheoü, aus dem 

np. v'>*) W^^o^v {Honig, Jaba ciXj>, ^J^^^, np. /eXj)) tav (Sonwe, Jaba jU», 
np. «^Ü) lev {Lippe, Jaba «jJ, np. vyJ, griech. XaTCxo, lat. labium) bäv {Vater^ 
auch bau, bä, Jaba <^L, ^>L, np. «^L) kew {hlau, Rieh, w muss v sein, weil es 

auslautet, np. ^^) tanghäv {bedrängt, G. 90, np. (^L oljg!) nishlv (Äerafe,Rhea, 
np. cj^w-iJ, Garz. 79 nesif). 

D. V entspricht p, inlautend in nicht iranischen Wörtern: qavärtin (aus- 
reissen^ J., t. ,3^y). 

E. V steht für m (vgl. baluci gavai§ Büffel (np. ^^/^^L^) scythisch 
y*ByTy*^^^yy va-ku-s altp. magus, Norris, Journal of ihe R. Asiat. Soc. XV, 28, 
191; auch im Assyrischen: Zeitschrift der DMG. 26, 199 und in den kaukasischen 
Sprachen: hiirkan. dusvan Feind, Schiefner 114^ purvan Befehl ^jl-v* "181*); 

a) inlautend a) in iranischen Wörtern: Ivl {Hoffnwng, Jaba ,X^, np. j-^lj 
allb. ioo5ga/e^>) havfn {Sommer, Jaba j^\», Rhea hawin, altb. pg^cv) h^väl 
{Gefährte, Jaba J)^, np. JLp) nivro {Mittag, Jaba^^j np. Jj^t^) nivSev 
{Mitternacht, Jaba ^JiL ^^, np. 4^-^J, altb. ^gjüoüj) zäva {Eidam, Jaba 
l^lj, U)j, altb. 7a^oöa/eajüj) zevistan {Winter, Jaba O^^J? W- u '^^***^j) J^^^ 
{Zwillinge, neben jamik, qT q^) zevin {silbern, np. j^a«-) /^^ ^ {irdisch, L. l 
101, 12, np.^i^j) pivä {maass, Jaba lio, np. ^^^) mivan (öos«, Jaba ^j)^^-*, 



— 83 — 

flp.uU*) nevesia {Gebet^ G. 499, n'wösh, n'mesh Rhea, nemiz Lerch, np.jl^i) 
tove {Beere^ Saame^ G. 245, np. Jb^) reve (püipubis) rava {Budel^ G. 482, 
np. <uj) biveri {Seitenstechen^ G. 444, np. ^jjU^j) kevir {Stern, np.^/#0- 

ß) in nicht iranischen Wörtern: avir tursia {Sauerteig, C. 445, Rhea hevir- 
tirsh, Jaha Jub^j ar. ^^) kiv6t {Zelt, G. 202, Jaba iIJ^, Rhea khlvat, 

ar. i^) j]y {Ende, L. I, 99, 7, ar. ^U) vliU» djiwat (Fersamm^«^, Jaba, 
ar. icU) heravi {Strassenrätiber, Garz. ahhrämi, ar. ^\j^), 

b) auslautend a) in iranischen Wörtern: cav {Äuge, np. ^^, § fiel aus) hlv, 
heiv {Mond, Garz. 4 79 aif, Klaproth Asia polygloita 79 hiw, aif, Pallas 76 r,aH4»b, 
Rhea hailv, ostkurd. (Reresin) gTv yS, zaza a§me; § fiel aus wie in cäv,* und h ist 
prosthetisch nach § 48 L; asme seinerseits stellt sich durch Metathesis zu arm. uit^u^ 
russ. Mkcawb, gal. mios, bret. mlz) näv {Name, Jaba ^jU np. J^) hev {zusam- 
men^ Jaba kJ» np. jf) gav {Schritt, Jaba <jlr np. ^l/') ztv {Süber, Jaba c^j 
np. ^) be'iv {Mandel, Jaba ^ beiv, np. ^bL) duv {Schwanz, Jaba ^J^^, 
altb. ^6>^) ev {dieser, s. § 7i). 

ß) in nicht iranischen Wörtern : selav (auch selam, Gruss). 

F. y steht für gj^ (dem Guttural hat sich wie in vielen Sprachen ein Lippen - 
rauschlaut zugesellt, der ersteren verdrängt, vgl. Justi, Kurdische Spiranten S/ 13, 44), 
a) anlautend in iranischen Wörtern: J, (? ich sagte, L. I, 404, 4, np. J^). 

b) inlautend in iranischen Wörtern : kervesh {Hase, Rieh; Garz. 476 ki,yrfsk 
(umgestellt) np. Jr^J^)^ 

c) auslautend in iranischen Wörtern : derav (auch derau, derauk (k ist fulcrum 

des auslautenden Diphthongen), np. c^j^; mazend.^j^) pe chiraw (Lßi^^^er, Rhea, 
np. c)e). Man vergleiche die tiirkische Aussprache des y zwischen Vocalen und aus* 
lautend: eil. täv, Je) avyz. 

G. V ist erweicht aus f, a) inlautend ff) in iranischen Wörtern: seviänök 
^erling^ G. 205, np. Ajlid) kovi {viMd, Jaba ^y^, pehl. yo^). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: deva (ilfisf zw Feuerwng, Rhea, ar. U^) 
tersir {ErJdärung, Rhea, ar. j^^). 

b) auslautend a) in iranischen Wörtern: dev {Mund, altb. {o^d^j np. j^y). 

ß) in nicht iranischen Wörtern: zerav {fein, L. I, 3, 27, ar. cij^ plur.^jf^t) 
linjov (Brombeere, Rieh I, 497, türk. o^}t^ ^P- J*^ ^^^ griech. ^^^uyov). 

H. y steht für n (vielleicht nach vorher gegangener Vertauschung von n und m), 
t) inlautend in iranischen Wörtern: bivfl {Nase, bei Socin bevil Lippe^ ostkurd. 
Beresin) bevel Nase, np. ^j, pehl. yn, mazend. veni, talysch vini; 1 ist Affix). 



— 84 — 

b) auslautend io nicht iranischen Wörtern: Pkalav kirin {mästen^ Rhea, 

Jaba qaleou kirin jij^^^ qalevi gemästä^ ^^, tärk. väUU qalflii mit sä-yir 
nfin); diese Zusammenstellung ist desshalb nicht sicher, weil auch qalyn (dick) 
vorkommt. 

I. y steht für y, inlautend a) in iranischen Wörtern: piväz {Ztmehd^ i^PO^) 
ß) in nicht iranischen Wörtern: ahhkavum {ich erzäJde^ neben ahhkajäta, 

Erzählung^ 6. 80, ar. IXl (^^ und ^1, vgl. arab. (bei den Nomaden) i^ Wetz- 
stein, Zeitschrift der DMG. 22, 112). 

E. y entspricht einem älteren Zischlaut, a) inlautend in iranischen Wörtern: 
göyd (neben dem pers. gö§t, FfeiscÄ, np. CJ^^\ toyil (Rinde ^ np. Jy). 
Der Zischlaut ist zu h geworden, wie in göh (Ohr^ np. ^y ) und dann verschwun- 
den, worauf sich y aus dem entwickelt hat. 

b) auslautend in iranischen Wörtern: baliy (Kissen^ zaza bälisnä, np. ^l; 
auch /iJL, wonach dieses Beispiel unter H zu stellen wäre). 

L. y steht für r, auslautend in iranischen Wörtern: §iy {Most^ Garz. 190 
Scilla tri, np. o^)* 

M. y steht in nicht iranischen Wörtern für ^ (e), anlautend: yundä bu [ver- 
schwand^ vündä Mr, ist verschwunden y Socin, unda kirin, verlieren ^ BSm^ 
syr. ?jj^, V^fjol). 

N. y ist Fällung eines Hiatus, inlautend in iranischen Wörtern: rivi, ruvi 
(Eingeweide^ G. 171, 102, np. o^^j; d ist nach Uebergang in S, h verschwunden 
und y als Hiatus fällend aus dem Vocal u entwickelt) tiyirk (Turteltaube^ G. 26S, 
np. jjj^ (Fasan) arm. inuMmpuj^ (Turteltaiibe) altnord. thidhurr, dänisch tinr 
(Äuerhahn) skr. Infrlf^ (Bebhuhn); auch hier verschwand d, 8 wie im Dänischen, 
und y wurde eingesetzt, vielleicht weil es durch den Auslaut im Neupbfsischen, Ras- 
sischen (TeTepeni)) u. a. nahegelegt war). Eine ähnliche Erscheinung gewährt talysch 
deyam mj^ (ich gebe) np. ^i, Beresin 26. 

§ 45. w. 

A. w entspricht dem y, w anderer Sprachen, a) anlautend n) in iranischen 
Wörtern: wän (sie) wi (casus obliquus von au, er, Jaba^l eoü) 1 w|re (darauf^ 
Jaba ,1^, altb. m»^) was (Schwein ^ skr. ^[^, lat. yerres) werfs (Strid^ 
Jaba ^j-jj^ s. § 36 A, c, a) werSäk (Hermelin^ altb. j^^a/j.Hj7iv^ Bande- 
hesch 58, 1, russ. aber öapcyKii, Dachs) wirdim (ich lege bei^ Jaba j^, np.jp^ji) 
we (euch, Rhea haya, vom altb. Stamme o^e^ö^ s. § 66. 



r 



— 85 — 

§) iD nicht iranischen Wörtern: w^Pet {Kindy ar. jJ,) vvali (fromniy G, 160, 
ar.JI^). 

b) inlautend a) in iranischen Wörtern: palwdn {Fechter ^ Seiltänzer ^ Jaba 

jl^JL, np. (jlyij) bigewi§inim {ich werde drücken^ Jaba j^J^^ np. jImu^). 
ß) in nicht iranischen Wörtern : q&hwe {Kaffee ^ Jaba ojli, ar. o^) qawi (^rA;, 
ar. ^^y) kawak (Po^p^, Rieh i, 105, turk. j)y (qavaq) Linde) ahhlaüe {Art 
Pkmpudding^ G. 69, ar. )^). 

B. w entstand durch Adspiration aus b, inlautend a) in iranischen Wörtern : 

sowz {grün^ Rieh, auch sooz Rieh I, 272, np. Jam«). 

ß) in nicht iranischen Wörtern : kowa {Kleidy Rieh, ar. Li). 

C. w steht für n (vgl. § 44, H), inlautend in nicht iranischen Wörtern: kiwar 

(Distel, Rieh I, 143, kl war Rhea, qiwar jUa! Jaba; aus tflrk.jLCi) Artischoke, 

Carduus sativus, ar. ajjI^, vgl. uf.jM Carduus aUiUs^ arm. ^uiiiif.uiiv ^jpl», 
sämtlich von xevo^a, xuvapa, lat. cinara, chald. D^^^p). 



UUTGESETZE. 

§ 46. Aspiration. 

Jeder Explosivlaut wird in Wirklichkeit (die Orthographie der Schriftsprachen ist 
in dieser Beziehung unzuverlässig) adspirirt, wenn der ausgestossne Luftstrom eine 
Beschleunigung erleidet, sei es durch einen vorher gehenden kurzen Vocal, sei es durch 
Qomittelbaren Anschluss eines Consonanten; und selbst wenn diese Beschleunigung 
nicht eintritt, so entsteht doch häufig, z. B. nach einem langen Vocal, eine sogenannte 
Production, welche eine Vorstufe zum Uebergang des Verschlusslautes in den Spiranten 
oder das Reibegeräusch ist. Beispiele für den Uebergang sowohl des tonlosen als des 
tönenden Verschlusslautes in den tonlosen und tönenden Spiranten findet man im Obigen 
in den §§ 17 E, 23 D, F, 24 B, 43 B, C, 44 C, 45 B. 

Das Gegentheil der Aspiration, die Verwandlung der Spiranten in Verschlusslaute, 
findet statt , indem die bei Hervorbringung der erstem nur bis zur Reibung genäherten 
Organe vollständig geschlossen und^ dann wieder geöfifnet werden. Beide Erscheinungen, 
Uebertragung und Entziehung der Adspiration sind desshalb sehr gewöhnlich, weil sie 
nur auf dem grössern oder geringern Grade von Annäherung der Organe beruhen. 
Beispiele für den Uebergang von Spiranten in Verschlusslaute findet man in den §§ 1 9 
C, 20 C, D, E, 21 B, E, 28 B, 33 F, 34 C, E, G, 40 C. 



— 86 - 

lieber eine eigenthiimliche Bezeichnung der Adspiration durch Einschiebung eines 
Spiranten sehe man den § 51 B, 2, 11. 

§ 47. Verhärtung. 

Wird der Kehlkopf nicht verschlossen , wie bei der Media , und nähern sich die 
Stimmbänder nur, ohne sich völlig zu berühren, so entsteht die Tennis. Bei der Media 
nähern sich die Stimmbänder zu einer festen Berührung behufs Bildung des Blählautes, 
und es erzeugt sich der bei der Tennis fehlende knurrende Stimmton durch aufschla- 
gende Schwingungen der Stimmbänder, welche bei der Tennis nicht möglich sind, 
weil eben der Kehlkopf ofifen ist und daher nicht durch die bei dieser Tonbildung ein- 
getriebne Luft aufgebläht werden kann. Indem also die Yerschliessung des Kehlkopfs 
und die Berührung der Stimmbänder unterbleibt, entwickelt sich aus dem tönenden 
Laut der tonlose ; nicht selten wird in der Schrift mit der Tennis die Tennis implosiva 
bezeichnet, eine von keinem Stimmtone begleitete Uebergangsstufe zwischen Media und 
Tennis, man vgl. Merkel, Physiologie der menschlichen Sprache S. 146 — 150. 
Beispiele für den Uebergang tönender in tonlose Consonanten (Verschluss- und Reibe- 
laute) findet man in den §§ 17 G, 19 D, 20 F, G, 23 E, F, 28 B, 31 C, 33 E, 

36 E, 40 B, 43 D. 

§ 48. Erweichung. 

Die Tennis geht sehr leicht in die Media über, solald jene bei Anfügung eines 
Vocals in tönende Schwingungen versetzt wird, und auch von der tonlosen Spirans zur 
Media findet dadurch ein leichter Uebergang statt, dass die Spirans sich zu einer Pro- 
ducta (§ 46) oder Strepens (Bauschlaut) gestaltet, deren Articulation wenig von der- 
jenigen der Media verschieden ist; zudem bezeichnet die Schrift häufig den tönenden 
Spiranten Y, S, v ungenau mit g, d, b. Beispiele für den Uebergang tonloser io 
tönende Consonanten findet man in den §§21 G. 24 G, D, 29 B, 32 B, 34 B, 

37 G, L, 44 G. 

§ 49. Assimilation. 

A. Assimilation der Vocale: Kurze unbetonte Vocale richten sich in ihrer 
Aussprache oft nach dem Stammvocal; so wird das Verbalpraefix de, te and be oft 
da, de, di, do, du und ba, be, bi, bo, bu gesprochen, je nach der Farbe des Vo- 
cals der Wurzel: da-hat (ist gekommen) dekerim, dikerim (ick hatte gemacM) 
dibinim (ich sehe) doxoäze (er toill) duöd (er ist gegangen) b^vezim (ich werde 
werfen , aus ba-ave^im) behöle (er mrd bewähren) bigere (nimm) bibim (ich 



r - -' — *r^^/«Bii jiii.,- ^r ;.- , ^ 



— 87 — 

werde sein) boxoäze (er tvird wollen) bubOn {sie sind gewesen); doch findet man 
auch deku^fn {sie tödten) dixä^e {er uninscMjy was sich aus der Unbestimmtheit 
des Vocals erklärt. Auch im Neupersischen wird das Praefix aj, <^ mit verschiedenen 

Yocalen gesprochen (VuUers, Grammatica linguae pers. 90, § 124), Das np. Asf 
lautet im Kurdischen peciki und pücük; neben bilyür {Flöte) steht bülilr, das 

arab. <u^ {Grenze) lautet kurd. toköbi; von arab. ^j wird das schwache Praete- 
ritum ra§änd {er henetzte) gebildet, aber das Praesens lautet dereäinim, eine Er- 
scheinung, für welche der Abschnitt über das Verbum zahlreiche Belege liefern wird. 
Von dar {Baum) ist derik (Bäumchen) abgeleitet, von Bab {Korn) Hebik; 

Dp. :>/^^ {Schwefel) lautet kurd. kokurt. In den hier angeführten Wörtern hat also 

die Stammsylbe oder die betonte Sylbe eine Modification erfahren. Der Vocal der 
Izafet- Verbindung ist bald i, bald a, bald e (s. § 62). Man könnte hier eine Ein- 
wirkung des Türkischen auf das Idiom der Kurden, welches so viel türkisches Sprach- 
gut in seinen Wortschatz aufgenommen hat, vermuthen, allein diess möchte schon dess- 
halb irrig sein, weil auch AfBxvocale den Stammvocal beeinflussren, während sich in 
den türkischen Sprachen alle agglutinirten Bestandtheile in ihren Vocalen nach dem 
Stammvocal richten; zudem findet man aber auch die Vocalassimilation in anderen 
Sprachen, wie im Sa'nscrit (JT^ für garu, ßlf^ für gari), im Iranischen (z. B. tati 
zumustön für np. ^LUm^j, u§Qq für np. o'^^Oy i^ Udischen, wo türkischer Einfluss 
möglich ist (busnu dem Kameel, für busna, s. Schiefner, Versuch über die Sprache 
der Uden S. H § 11, S. 17 § 54 etc.), im Griechiscben (opoöxe (vielleicht richtiger 
oßooiTs) aus opao^xe), im Deutschen (schon gothiseh aipai für ursprüngliches apjs), im 
Keltischen (daghim wird zu daghaim). 

B. Assimilation der Consonanten. Man findet diese Erscheinung höchst selten, 

m 

nämlich bei Garzoni in den beiden Wörtern avezza {trächtig ^ § 37, M) und in fssa 
gebunden j § 36, G) sowie in dem von Jaba verzeichneten o^ft» jenjere Schraub- 
stock^ p. oj J^)' Jedoch ist eine so zu sagen latente Assimilation sehr häufig, welche 
darin besteht, dass der assimilirte Consonant elidirt wird, so dass nur noch der assimi- 
lirende vorhanden ist. Beispiele für diese Erscheinung findet man daher im § S2,B, 2. 
Eine Assimilation von vorn nach hinten zeigt sich in klfl {Schlüssel^ G.) neben killd. 

§ 49". Dissimilation. 

firk (Krampf in Armen und Beinen^ Jaba, ar. 0.0) gi§tek {ein einzelnes 
Ding, aus gi§k-ek, L). 



— 88 — 

§ 50. Umstellung. 

Ä. Vocalumstellung: paja {Fenstery Luke^ tärk. d»L, Umstellung der Quan- 
tität in Folge der Accentveränderuog) ahhläu,e {Plumpudding^ (j. 69, d. i. wohl 

Baläwe, arab. 'jl^) artoki {Ketzer^ G, i 39, türk. ^ (^ ar. iil Ij l , syr.Vaub^Tä) 

garis {Eirse^ für gävrls, np. ^j-j^lj', pehl. fo^w ^^J^l^Soh^abji 4). 

B. Consonantenumstellung. Es werden umgestellt 1) k und n: chähr nukär 
{ringsum^ Rbea; bei Garz. 172 ciahr kenär, np. jlj^jU). 

2) d und b: tebdir kangia {vorsichtig ^Gi. 110, d. i. gute Einrichtung, 
ar.^^jj). 

3) 1 und r: Sarväl (Hosenj np. jl^, durch Dissimilation aus ursprunglichem 
§arvar, sarvar entstanden, vgl. Pott, Zeitschrift der DMG. 13, 381; Zigeuner II, 
170; mittellat. sarabara, vom Kleid eines Mönches, Acta sanctorum ord. Benedict!. 
Paris. Saec. III, pars. I, p. 630, mitte, vom Jahr 1031). 

4) r und andre Consonanten : jerk {Leher^ Jl^ devriS {Derwisch (Jaba), 
darvisc G.) sever (HirschjG. 110, lat. cervus, griech. xepaos, von altb. a^»7a) 
Hornj np. ^^/m*, (j^j»**^ was vorzugsweise vom Hirschgeweih gilt: ^\ (jj^r^'y 

nicht deutlich ist das Verhältniss von sever zu dem lappischen sarw {Elen) finnischen 
sa^wik {gehörnt y von safw Horn\ worüber man vgl. Diefenbach, gotbisches Wör- 
terbuch 2, 539, Pott Et. F. IV, 72, 73) kavrän-kerah {Karawanenstern ^ 
s. Pavel de Courteille, p. 454) gevr, gaver {grau, braun, aus *garv, deutsch grau) 
mirtib {Zigetmer, ar. ^JL* Musicant, neben mitribi Gauner) nyxy^ (neben nyrx, 

Taxe, J., ar. ^^) möfrik {Elle, L. I, 33, 1, ar. ji^) kirbit {Schwefelholz, 

Garz. 249 kibrit, ar. C^^^) gaüri {Ourgel, Garz. 1 56 gherü, np. Jt, also aus 

garvi umgestellt) terjuba und tejruba {Versuchimg, Rhea, ar. aj^) erkeb 

{l^eigbügel, G. 254, ar. c->((,) erk6pdar {StaUßunge, G. 190, np. Jji^J) 

bezeranghüsc {Majoran^ G. 180, np. J^f^jj^) avrfist {Wachholder, G. 154, 

np. ^j^jji) tover {Bettig, G. 227-, np. «.^^) ehhres kem (d. i. Beres kern, eine 

Festung berennen,'G. 94, türk. <^l ^^.o») lor. sokang {Knochen^ t. ^1^^)- 

5) 1 und andere Gonsonanten: ksel {Kalk,G. 104, ar. ttJS) kalväi cekem 

(c<w?a5 verabreden, G. 132, Rhea kawil kirin, versprechen, türk. vilj) Jyi(ar.)) 
pilt6 {Docht, Jaba, np..4LjL>, aus arm. ^f/jP^'j) tilif (jBoc26n$ate, ar. Jij) tyblu 
(&C565Sm, t. aLaJ). 



r 



89 — 



0^ 



6) zwei Zischlaute: azpesh {JLoc\ Rhea, np. j^l). 

7) Zischlaut und andere Gonsonanten: hi§6 {yAehert^ onomatopoetisch, np. 4^, 
|u.) qurbeSik (LtichSy bei Lerch im Glossar; die Bedeutung scheint vielmehr Dachs 

zu sein: Jaba hat korebechk hSiL^^^hlaireau; im Zaza kOr beäuk? ein Säuge- 



thier; türk. v£Lij^ Maulwwf) jisin (neben jins, Ärt^ ar. ^^;J^). 

§ 51. Zusatz von Buchstaben. 



()0x 



A. Zusatz von Vocalen 4) vor dem Anlaut: eml&rg {Heergefolge^ 9x.j^\ 
man vgl. dieselbe Erscheinung im Beduinenarabisch, Wetzstein, Zeitschrift der DMG. 
22, 186) i§känd {zerbrach^ neben gikänd, wie np. ^^^ImjHI und -^J^iJd) ist6ra 
{^ngj np. :>^^ istedk (neben sterik Stern) üstän (älfatK^e, np. (jy^^ üy^K 
alü). af{^(\oa^) esk&la (SlfapeZ, Hafen j türk. aIXI), itaL scala; hier dient der vor- 
gesetzte Yocal zur Erleichterung der Aussprache) ipaye {wacht ^ L. I, 3, 29, np. JjL) 

itOYlitlfY (Kunststücke^ Bänke^ L. 1, 20, 7, von arab. Li«J, georg. (noso«^oo)o 
{fdsch^ verdorben) mit dem türk. Affix jl) irumeli {fiumdien^ türk. ^l^j) 
urüs {Bussland^ np. türk. ^^^j) ouroum {Qrieche^ fjjj^i ^^^^* ^P* ^^^^' fjj)' . 
Diese Vocalisirung des r (Svarabhakti) findet sich schon im Altbaktrischen , z. B. 
^^?b neben i^5?, J£^^> neben *AA>(^jD^a^?. 

2) Im Inlaut: eferin {Loh^ np. ^^^), aber altb. o^jy?®^ istiri (Dom, 
altb. ^7(^w^a/) fzin (JSrZatiJmss, ar. ^jSI) bera {Bruder ^ np. j^l^, altb. 

7af(«ajü7|) daremaä {Heilmittel^ np. O^^^)* ^'^^ '^^ ^^^ V^tA zur Erleichterung 
der Aussprache eingeschoben, obwohl das Kurdische denselben auch entbehren kann, 
z. B, eSkeri (o/few, np. )jÜCi)) brüsk {Blitz). 

3) im Auslaut: Organa (Decke^ türk. ok^rl) ^^"^ (^'^^^j mit dem Plural- 
affix an). Das a hat den Zweck das n zu halten, wie a im gothischen pana (skr. rFT ), 
im italienischen sono {sunt) u. dgl. 

B. Zusatz von Gonsonanten 1) im Anlaut: yaslr {Oefangnery ar.^/^I) 
yäkta (castratus^ np. aJ^I); man vgl. das vorgesetzte y in afghan. yabal {schwach^ 

skr. qs|^, Tmmpp Grammar p. 11) wushter {Kameelj bei Rieh, np.^i, altb. 
«m7co^m^>); man vgl. poln. wegiel (Kohle) russ. yrojEi», lit. anglis. Durch Attraction 
ist n versetzt in nefnik (Spiegely s. § 3S, G). lieber den Vorsatz eines h, d. h. eines 
verstärkten Spiritus lenis, vgl. man § 18, L. 

2) im Inlaut: 1) h: £ahir (Lerche, türk.^L) jubäl (Sack, Rhea, Garz. 238 

12 



— 90 — 

giovälk, np. J)yk) tahfn (auch tain, Nahrung, ar. /j**m) Seibin {Sache, ar. t^); 
qahim [fest (J.) aus ^li) guhurin {wechseln ^ np. /»^ü , praes. j,jü ) h ist hier 
Hiatus füllend. In den folgenden Wörtern ist h oder hh das Zeichen für eine empha- 
tische Aussprache einer tenuis; da diese in einer Verstärkung des Luftstromes besteht, 
wodurch in andern Fällen eine Aspirata (resp. ein Spirant) sich entwickelt, so ist die 
Einfügung des h eine etwas unbeholfene Andeutung der Adspiration; in Fremdwörtern 
trifift dieselbe gewöhnlich mit dem Teschdid zusammen: sciahht {Strom y 6. 147, 

ar. ki) kahhra {Wachtel^ G. 123, np. i))^, wahrscheinlich lautet diess kahhra 
nicht viel anders als *x^^^) tahhdarik {2kirüstimgy 6. 91, ar. ^jlj^) saahht 
(Olück, 6. 220, ar. juu.) kehni {Qmll^ neben käni, J.) djehs, djes(£a2A;(Jaba) 
ar. ^jo») kuhhli {Heuschrecke^ G. 109, koolla Rieh 1, 171, kule, kulT Rhea, 

^^ Jaba) niehhta {Absicht, G. 171, niat Rhea, ar. iJ) tahhkni {Sumpfe G. 
203, t. aJo Tränke) mehs {FmsbMeidung ohne Sohle^ an die Strümpfe he- 
festigt^ über welche die Schuhe kommen^ np. ^^;«^, t. C^m^ {Socken) kürin. mäs 
Schuhe, Schiefner 233^) Kohhk {Pfirsich, G. 211, khokh Rhea, ar. ^\ hier 
ist anlautendes x wie gewöhnlich bei Garzoni mit k bezeichnet, das auslautende dage- 
gen muss sein Ohr anders als x aufgefasst haben, fast wie eine echte Aspirata kx oder 
wie xk, man vgl. mir ahhkur, Stallmeister ^ ^V^jy^j^^ ^°d kahhun, kahhu,n, 
Schlaf, Traum, Lerch x^un, altb. a^jüo/eO- 

2) k: das scharfe s entwickelt zuweilen vermöge einer dicken Aussprache einen 
gutturalen Spiranten (geschrieben k) vor sich, so dass x entsteht, z. B. lat. Ajax aus 
Ata^, etrusk. üthuxe, lat. ülixes aus 'ÖSuco-eu^, man vgl. Benfey, Orient und 
Occident I, 29 S, Pott E. F. 4, 33 Note. Ein Beispiel dieses Vorgangs im Kurdischen 
ist iaksir {Gefa/ngner, G. 242, yasir Lerch, yakhsir oder yesir Rhea, neusyr. 

yaxsir, Nöldeke 283, von ar.^^M*,!). 

<<• 

3) X- tüxäv {Bähm, v. y und <j) {Wasser); das x ist wohl alt; p. ^). 

4) y: §yer (neben §er Löwe, np.^^A^i) sy^vi {Waise, altb. jüoüjj) ryeh {Mist, 
np. 4ij). Das y ist hier aus dem ursprünglichen Diphthong ai entwickelt). 

5) t: äou-t-a {diess ist, «uo^l, Chodzko 349). Nicht selten zieht das s eint 
herbei, besonders wenn r folgt, wie im deutschen Strom; ster (Leiter, von baktr. 
6ri, griech. xXt-|tag, deutsch lei4er) istörä {sang, np. ^^^^«., altb. g^Ä^a/»^*!?^^) 
nistereXsingt nicht) sturu {Hörn, np.^^ istir Throne (maz.^;^»), np. u^Jj 
altb. >7»3üa/). Man vgl. pehl. n^fo»)? np. *jj^^, ü^*^^ -z^****? ^^* ijiJ***^* 






— 91 — 

6) d: land6k (Wiege, G. 125, np. ajV) dend6k {Korn, G. 157, np. ajU, 

oeusyr. iA^fJ) Nöldeke 126). 

7) n: (Tgl. ar. Jijj», aus xa9u69uXXov) bendär (Tenne, Socio, bider Jaba, 

ar.jjiAj) firs^nda {Gelegenheit^ ar. io,f) mahandek (Wiege^ Socin, neben matik, 
mehd) sering {Sesamoel^ G. 197, ar. J^j^); uk»U djarnan {zuweüen^ Jaba, 

Dialoge 3, plur. v.jL) sanjör (Hmidehalsband^^. jyXj) sink {ZeUpflockjUT. d£l); 
als Hiatus füllend erscheint n in tu-nu-n-'e {ist nichts tu ist Praefix, nü Negation, 

e \d) ne-n-im {f^di bin nichts np. wird y eingeschoben: -J) njne {ist nichts auch 
Q^e, np. C-umJ). Durch 4ttraction erzeugt ist n in finto {Kalesche^ Phaeton)) 
gändän {Proß, Jaba, ital. goadagno) qantir {MauUhier^ t.^ili). Schiefner macht 
den Verfasser (in einem Schreiben vom 13. Mai 1873) auf eine ähnliche Attraction 
imarab. oj^^^y^aus xo^opvo^, und im awar. qandäto, Kissen, Sackj von qadänib, 
miter dem £();p/* (Schiefner, Versuch über das A warische 98) aufmerksam. 

8) r: armanj {Ziel^f,pU\) zürin {heulen, yon zu) §irt6 §irt {tropfenweise^}., 
arm. ^f^Piun. ^[»p) fars kirin {offenbaren, p. ^^ili) sändrük {Kasten, Koffer, G. 

92, 108, Lerch sandüx, ar. türk. ^jj^) carkindele {Rübe, nf.jj^, jJ^j 
jjüL, j J^, georg. ^^ J7)G(53s?o , gsiäbj^o) kirsha {Schlitten, Rhea, törk. jlji, 
udiscb k'es^ag', Schiefner 84^. k'ös'ag S4, 10, in der Mundart von Nidsch xi^zak, 
daselbst 54, 28); man vergleiche ähnliche Einschiebungen des r im afghan. vräSah 
(Sprache, skr. wn, Trumpp Grammar 16) np. l^j^jl {Drache, neben {p:ijl aus 
^j^^^JV^*JUA 5eb^, armen. u^uMp^ir/^ für u(iu^ti^{hüten) türk. ^Lj) {Weüc, aus 
dem griech. tT^a) georg. iö'Jogo {Liebhaher, aus ar. ^yiU). 

9) 1: batlaq {Sumpf, Jaba) t. jL, jILj. 

10) b: kemb6r (neben kem6r, Oürtely aus dem np. ^^) hambd {Preis, 
Rhea, ar. ju») sciambosc {ausschlagend, vom Maulthier, G. 190, ar. ^j**^). 

1 1 ) f oder y ; nicht deutlich ist, wesshalb Rhea neben p@ nal kirin (mit Huf- 
eisen beschlagen) nawl kirin (id.) und näwl {Hufeisen), näwlband [Hufschmid) 
hat; Garz. schreibt näl, nälbenda; vielleicht ist diess w eine Bezeichnung des arab. 
^in Jjü; ähnlich wie im Pehlevi ^) für aram. ^^ gesagt wird; aw in englischer 
Weise als gleichbedeutend mit ä oder ä aufzufassen, verbietet Rhea*s Art zu transcri- 
biren. Das f und v wird in derselben Weise wie h (s. oben J>S 1) eingeschoben, um 
eine Adspiration eines vorhergehenden oder folgenden Consonanten anzuzeigen, und 
auch hier trifft man diese Erscheinung zweimal da , wo andere Sprachen den Conso- 
nanten verdoppelt haben, ihn also mit einer verstärkten Exspiration aussprechen, f findet 



— 92 — 

sich in: tefeciü {Sichelmesser der Schreiner und Küfer ^ 6. 442, bei Rhea 
taushu, np. ^^, <uLJ, russ. Temjiä, deutsch Dechsel^ von altb. t^^c^) musghefta 
{Moscheej G. 189, bei Jaba mizgueft, bei Ghodzko 246 mesgaout C^lt>«, von 

np. CO* ^^^ ^r- J^?****) bever {Axty Sichel^ G. 142, 481, biwir J.; diess Wort 

ist von altb. bar, np. (JJj^i abzuleiten, daher mit skr. 2^t^ Schere, deutsch boh- 
ren u. s. w. verwandt) tewzin (imempfindlich werden ^ neben tezin). Ein merk- 
würdiges Beispiel dieser Einschiebung des tonlosen Lippenrauscblautes ist das np. il^ 
(Bussgebef) welches der Borhan i qati als Nebenform von J^, altb. ^(c^(c^smv^ 
anfährt. 

3) im Auslaut: k wird als Fulcralbucbstabe an lange Auslautvocale geschoben, 
man sehe die Beispiele § 20 H. Ein v erscheint in kulav {Hui^ Bhea, koläf G. 99, 

/j^L. I, 99, 2, np. 0^). 

§ 52. Wegfall von Buchstaben. 

A. Wegfall von Vocalen. 1) im Anlaut: nöhä (neben tnnliSLy jetd) m 
(neben ewi, cas. obl. von au, er^ jener) ini (Freitag, np. djlj^l; d scheint nach 
Uebergang in S und h ausgefallen zu sein, worauf 3 und I zu I contrahirt wurden) 
i (w», aus^ fm-j np. j), j, altb. ^(oa?e>') zengü (Steigbügel) metjk {Vaters- 

Schwester y ar. OUc). 

2) im Inlaut: dln (ätimm, np. ^\y^^) S|ng {Brust^ np. dJL^, ähnliche Bei- 

spiele finden sich § 20, G) benist {Gummi, np. C^^lXj) ktän (Leinen, G. 178, 

np. (j^) bigr6 (nimm, neben bjgöre, np. ^^J^) draf (Dirhem, np. ar. ^j^ 

aus SpaxiLiq) musekör (blvnde Maus, Maulvmrf, G. 261, Lerch II, 211^ misk-i 
Xu'fr;.sehr oft Tällt das i der Izafet aus) baklla {Bohne, G. 144. Druckfehler für 
bakila? ar. V^l-^; mazend. bobila, bokla, Melgunof, Zeitschrift der DMG. 22, 

211, 17, udisch paqlu) dre (Hirse, vulgär arab. dora). 

3) im Auslaut: kanj (gfut, schön, türk. dxti) ^asin (Schatz, ar. ^J») xi^^ 



5J. 



(Schatz, ar. 4j;>) tat (stotternd, ar. Uli) baq (FroscÄ, tfirk. <üu) alb (Eimer, 
Garz. albek, ar. dJc vulgär olbe) baj (neben bajik, Pilger, ar. ^U) X^ 

(Schweiss, np. ^^, np. ^ entstand aus S (altb. ^Af^;o^^) welches im Peblevi 
und auch im Neupersischen als h erscheint: -Hyr? o^) rü {Anilitz^ np. ^^jy 
altb. M^J^sJü?). 



— 98 — 

B. Wegfall von ConsonanteD. 1) im Aolaut. Es wird abgestossen 
a)h: e§k (auch heSk, trocken j np. vSLm» altp. ^ff^ye, akb. ^)^^>vf) gawS 
(Zeit^ Rhea, ar. 4«tu^, parsi g^Q^^ (zweifelhafte TranscriptioD für) pehL p^r). 

b) x^ usi {TratAej G. 137, usek 280, bei Jaba xü§i, kiiSi, Q§i, np, a^^^ 

c) y: usek (Panther ^ G. 203, np. äjyj) Organa (Decke) Old&§ [Gefährte^ 
t. ^^1 jJ^) oundj6 (Zi^e, Jaba, t. df^) exni (Vorspeise^ np. ^^^). 

d) s: piSik, ilfi/;er, altb. iSpereza^ jj^Y 

e) §: niasum (ic% weiss^ G. 70, np. ^M.Li) nas (TFiss^n, £mn<nis5, J., 
p. ^Ui*). 

f) n: sbiv (T^aJ, Rhea; bei Rieh nesheoo, np. c^^e^) im^ta (Ehre^ 6., 
ar. 4«fti) *x^™) *X^^ (Dedcdj nur in .derxum, p, /^aJ^). 

g) b: marestan (HospitcU^ 6. 200, np. ^ll^jU aus O^'^j^e)* 
h) f: rä, räz {empor ^ np, jtf»), jtri) rü (%era&, np.^^). 

i) v: irät (Erbschaft^ G. 139, ar. ajIj^, Rhea mirät, ar. w[^) zaza äk^n'a 
(ich öffne,' kurm. vekem). 

k) r: fizgär {Lufty Beresin, np. j\S^jjj). 

1) eine ganze Sylbe: durm6 (Bauchfleischj ^jj^i Jaba, t. iU^L). 

2) im Inlaut. Es wird ausgestossen a) h: cär (vier) cel (vierzig) gaukar 

(Sünder y aus np. j^S^^ j\Sibt) kftl (alt, ar. J^T) draf (Dirhem) palw&n 
(Fechter) bergv (imsammeny np. j^jj) mlvan (Gas*) pana (breit) bala (FaZften- 

%an(2sc%^/t, np. aI^) mätik (Wiege^ Jaba, von ar. j^) k^vin (a2<, np. z^^) 
dana (Josps) paris (^^AattsamA^^t*) dun (Od) perpina (Portuiak) arzäl (Bitt- 

scÄn/i, G. 259, ar. Ju ^^) mesaf (Bmhy Qorany ar. U«*^) mepis kir 

{einkerkern^ L. I. 40, 4, ar. ^j.«^) meze kir {erblickte^ syr. |^wJo) kil (fiSpiess- 

glanZy Rhea, ar. Jj/) mer kern {heiratheny G. 2K4, mar kirin, Rhea, m&här 

kir, verheirathete (eine Tochter) Socin, ar.^i^) qara {Zorn (J.) ar.^). 

b) k: §ef {Spalt, L. I, 29, 3, np. ^Üu). 

c) g: sönd {Schtour^ np juJ^«-) biäni {Fremder) keröSk (flose) jio, jia 
(Lager, np. ol^U). 

d) X- 5vit (w?arf, np. C^ji) naniik {Kralle^ np. -^u mit Affix uk) nejlr 
(t/äger, np.^stsr*) sör (rofÄ, altb. *v7ar>aj) re§ {schwarz, np. ^jUj) sot (brannte^ 
6. 92, np. 41^^) pat {buk, np. «l^) beristin (su den Waffen greifen ^ Jaba, 
zaza veriät, aufsteigen, np, ^;^U^ i^nper- Jtve) &^*JiJj)* 



.^- 



1 



— 94 — 

e) y: sci^lem (Bube, G. 228, np. jU and JLi.) mezüli {beschäftigt, G. 162, 
ar. Jy»*i*) Sr, ar {Feuer, aus aYjr, Tgl. afgh. ör j^l, altb. ?*«(««*«) qyraw 
(Beif, t. ^)». 

f) n (tfirk. Ü): bezar kirin {nachäffen^ J., t. jjSS benzer). 

g) y: pekua (zusammen, G. 9S, aus pe, yek, np. s^, <^ und dL, Affix va, 
ve) h6rek, h6r'eki {jeder ^ np. viL^) wolät {Land, Rhea, volaiät Garz. 202, 
vila^t Beresin, ar. 4j j^). 

h) j: peSembe {Donnerstag ^ np. 4^;^*^*^) ^^^^ (fawZ, G. 483, ar.j»j) sei 

■ ■ • ^ 

{Bratpfanne, von ar. ^L mit Affix 1). 

i) n (n) : eiir {Feige, np. ^Af ) ). 

k) §: göhär {Ohrgehänge, np. j\^^, § ging in h über, man vgl. § 18 G) 
cäv {Äuge) durüw {Zeichen, Marke, tc''Z'^y ^ A®' ^"^j w= •/*) päriva {zer- 
streut, vermrrt, Gh. 3S1, np, ^^, Affix va) heiv {Mond, § 44, E, b) zemän-e 

ghun61a {Brunsteeit, von np. ^^^l2^^ mit Affix la) rune (sete dich, für rü-nise) 
pen {Ferse, G. 104, np. aüL) beenisum {ich niese, G. 256, np. ti^y^\). 

1) z: debin (neben debS^in, sprechen) dävim (ic% te^ar/e, neben daveMm) 
tovjl {Binde, np. Jy, skr. a^; der Zischlaut ist ausgefallen vor dem Affix 1, wie 
in lat. Aelius aus Aeslius). 

1") t: slvik {ScJiienbein, lit. staibas) Sun {Ort, np. jlL) §iw (deutsch Stab). 

m) d: genim {Waizen) genek {stinkend) geran {das Wandern) geria 
{ging, np. Jjv) ^^^^ {stahl, np. Jj^J:^) dikfin'e (ZocÄf, np. ^jJl») nizik 
(auch nik, nahe) renin {kratzen, np. O^^j) P^^g {Minz, np. a^:>^) merü 

(ilfann, np. ^:»^) ramdn (Fas^^n, für ramadän, Jaba ramazan, ar. (jlamj) 
mera (auch merda, tapfer, G. 92, 122, merdäneh Beresin) bavascän (Fliegen- 
wedel, G. 204, np. ^Liil^L) robär (Fluss) mesghin {frohe Botschaft) merär 

(unrein, Aas, G. 161, np. jl:>^) ghrover {rund, G. 236, guruwir, Rhea, 
^P« j^'^) ^^^^ {Sclave, np. oj^) ruwi (Eingeweide, np. o^jj, altb. urvata) 
diär (Erscheinung, np. jIjj^) noin, noina {steinbedeckter Canal, G. 106, 
np. o'^.^^) l>oosit (schmilzt, np. :>jIjl>, altb. (oo^oo mit Praef. i^) bost, bohst 
{l^anne,G. 20S, 59, np. cl— Jj, altb. Äcojua^coÄ^) bägir, banger {Wirbelwind, 
Rhea, np. :i/ilj) mnek (I^rawe, skr. fl^). 

n) n: is al&h (so Gott unU) äedin (Zahn) dnSümjS (nachdenkend, tärk. 
^ji^ü^^) gioamer (tapfer, G. 122, np. :>/»*'^) ^"^^ georgisch ^c-vSs^j^o) §evia 
(pastoralis, von Sevän mit Affix in) duscium (Schimpf) mokel (S^teft, G. 246, 



— 96 — 

moghfll, Rhea, ar. JxU) mesciar (Säge 244, misbSr Rhea, ar.jUl«, aash kfiri- 

'niscb mi§(§r) mtzer (^^^, Blidc^ Beobachtung^ ar.^,^Lu) ehz (d. i. bez, noch 
G. 89, np.^). 

o) s: rfinf§t (setzte skh^ np. <1 ui ^Ji) naz (nebeo nasaz roh) t,yem {ich 

mW,. G. 278, np, J^^^ praes. ^)^). 

p) r: im (brachte^ aus ärni, avami, np. 0:>jl, O^J^O Snßk (Einbogen^ 
aus am, aretn, mit Af&x §k) idar6 (Bente, Einkommen^ Jaba, ar. jlj^l) dekfm 
(icÄ wocÄß, np. 4j^ praes. JlT) debfn (irogf^n, np. jjjj) doxüe (i5S^, np. ^^) 
was [Schwein, lat. verres) bald^n (TTocWe/, törk. O^jJ^) scbuh (JETom, 
Klaproth, sturu Lercb, np.^^ pesciara {Frage, Aufgabe, G. 70; Jaba pyrsiar, 
ähnlicb wie hindost. Lf»^ von ^) magrit {Perle, Klaprolb, Asia polygl. 79, 
arm. Jlupi^iup^tn)^ 

q) 1: koc (neben kol6c, Hom) zof {Haar^ Chodzko 308, ar. uJj). 

r) b: kiräs (Hemd, np. ^^If^i^, ^^Ij^). 

s) m: pasegin {Mantelsack, G. 238, np. jL;^Liu) ^^^U (JWi, im Dialect 
YOD Sihna, Lercb I, 102, 14, kurmanji, zaza temüz; m* ist elidirt wie im Assyri- 
schen; in der Bebistan-inscbrift I, § 11 stebt im Text ta-u-a-na, was wabrscbeinlicb 
tu-a-a-zu za lesen ist; in der Inscbrift des Sardanapal I (883 — 858) Selection from 
the bistorical Inscriptions of Chaldaea etc., Col. III, Zeile 2 du-u-zu, -ebenso auf der 
Tafel 28 aus Koyunjik, von Sardanapal) zeb&t {Jasmin^ Lilie, G. 154, np. aJj 

t) f : bäsin {Eisen) kut {klopfte, np. C^, ^^) ^d^f {Sonne) girt {nahm, 

Dp. sUj!') go {i^ach, np. iiJ!') jöt {Paar, np. 4I-«*) jötkär {Ackerbauer, ?on 
tärk. C^ks.) ket {fiel, praes. kevim) §eketin (srcA stossen, schrammen, Jaba, 

np. /Jjju). 

u) v: jär {mal, np. j^L) juin {Junges, np. o'^) J^^^ (^'^s jeväb ^nfu^or^) 

muttäla kirin {erklären, Rbea, ar. J^uo mutääwwil) ned {Befehl, np. jL»y) 
feki (06s^, FrwcÄfe, ar. dTly plur. von A^TIi) nlrü (aucb nivrü, nlvro, Mittag) 

gärän {Hirte, Rbea, np. ol-eo^'^^^) melä {Mollah^ ar.^^) mräri (Perfe,G. 210, 

np. jbjl^^ kolend {Kürbiss) raj {Waaren,, L I, 33, 12, ar. ^i^j) bad 

(IFas5er/as5, ar. J^y). 

3) im Auslaut. Es rällt ab a) b: da (aucb däba, noch, türk. ^>) sebä 



— 96 ^ 

{Morgen^ auch sebe, sebSb, ar. »Lo) r|m {Lanze^ Garz. 9S, 175, rohm, rhm, 
ar. ^j). 

b) h: jer {Krug^ ar. p^) seffn (Schiff) re (TF^) gune (Sü/nde) scebbo 
(Jlfes^n^, 6. 201, ar. o^i.). 

•v 

c) k: Kau (22e&%u%n, np. dl^T, dLr) peni {SchöhheUsmadl ^ G. 179, 
np. v^) miro (Ameise) ki§l&, qi§16 (Winterplatis^ tfirk. j^). 

d) g: gur (TTo?/*) sa (Hund) re (zitier G. 271, np. äj). 

e) x^ tal (bitter y wohl aus taxl, np. umgestellt Aj) fer'e (breit ^ aus dem np. 
ü^) ru (Wa/nge^ np. i^). 

f) 7: ti (Klinge) kala (iJoftc, np. c^). 

g) J: verdi (WacUel). 

h) §: kergü (fifo^e) gi y^k'e (alles isi eins^ neben giä ySk'e) ti ((2urs%) 
dö (gestern) re (J?arQ mi (Schaaf). 

i) i: rö (auch ro2, Togf). 

k) t: berü (Eichel, neben sciah balöt, m*. iJL) mish (reichlich, Rhea, 

np. iImm) baksam (Zwieback, np. CiLmX) kel kirin (sich einmischen, Rhea, 
ar. ii»). 

1) d: uale (stöhnt, np. jJÜ) dl (säh^ np. jl>:)) hätin (sind gekommen, 
np. jJju)) Ivf (Hoffnung) berä (Brtider) hafte (siebzig) hOr (&?e$w, Socin, 
np. jj^y.) ker (Jfesscr, np. :>jir) ar (MeM, G. 143, np. j^^l) tu (itfatiÄeere, 
np. yj ^y^ ^y) ^^ (Freude, np. ^U) sär (kalt, np. .>^, mit sogenannter Ersatz- 
dehnung) sepi (weiss) zäva (Eidam) zer (gf62&, np. j^jj) liSleza (Vetter, Lerch, 
Bulletin de l'Acad. de St. P6tersb. XIV, 83, von ar. jU und np. p^lj) zer (Herz, 
altb. ^b^^(^y^j, skr. '^^) zu (rascÄ, np.^j, ^jj) pulä (neben pöläd, StoM) 
hsL (nach, 2iT. jMj) bä (TTiwef) ben (Faeicn) gun (Hoden, np. Jül^) bl (Weide, 
np. jLu) ma (&2ie&, np. jlsL) gir (Hügel, Rieh, 2, 89, ger Rhea, bilbasi ghird, 
np. :>/') mer (forf^, G. 189, np. ^) ostä (Meister) qodäm (flerr^ s. § 42, D) 

paiJl (Fussgänger) xo (^eZ&s^, np. ^^) kew (blau) fer (/Si^ücX; eine^ Paares) kar 
(Schulden, Rhea, ar. ^jo/i) jü8s6 (Körper, Jaba, ar. ji4M»). 

m) n: ma (&/ie&, np. jbL) z^gi (reich) §e (Kamm, np. 4jLi) ghliza 
(Schleim, Oeifer, G. 190, np. OjJic). 

n) s: sevi (Kleie, G. 124, np. ij^yt^) rakä (Tati»?, aber rakas^d, tanäe, 
ar. ^joij, auch georg. ^^^^^ ta/men, ^«"».^^s Tims^). 




— 97 — 

0) z: §ow (Acker (hhd) v-J'^y^) ^?) ^^^^^ (*'* c?-kir, ce-bO, np.j^*) gürän 
{die ackerbauenden Kurden^ von alib. jc7^^, arm. ^n^AÄ^/^). 

p) r: ek (wenn^ np-^'j J^^ J) sciü kirin (hetrathen, von der Frau, Rhea 
shu kirin, np. ,j^i, l/>^i, lali §ür, gil. §uer) kasü [Schwerer ^ G. 259, aus dem 
np.yj*i, allb. «Af?>a5«x»^, echt kurdisch x^'^r, Lerch, Bulletin de TAcad. de St. P6- 
tersbourg XIV, 83). 

q) 1: stä [Stahl ^ G. 82, aus dem russ. cxajib; ber stä, Feuerstein an der 
Flinte^ eigentl Stein und StaU) seqa kirin [schärfen^ ar. jLo). 

r) b: CO, ^ü {Stecken^ np. cj*^) ta {Fieber) bä {Vater) esciü (ilfi^cÄww^, 
G. 185, np. v-i^l) 3wa {Sonnenuntergang j Jaba, Rhea, Socin; ar. i^I^I (plur. 
von ^ji). 

s) m: zik {Bauch^ np. ^J^) perciä (Haar^ G. 58, türk. .»^) speida (d. i. 
spei-da, MorgenrÖthe^ np. m:> qJ>^) dötma (Base, von np. <I^i:i=^^ und 
mäm Oheim) hezi (Nasenring^ ar. ^Iji) vä dän {borgen, Rhea, np. ^1^). 

1) v: ga (iZiwei, np.^Lf) je {Oerste, np. ^). 

u) ; (e): naf {Nutzen, ar. juu) zai (F(^Hws<, ar. ju^). 



§ 53. Anlaut und Auslaut. 

Im Neupersischen kann kein Wort mit zwei Consonanten anlauten, von altb. >(\3cu 

kommt (j^J^j von ^m^(cjj (j>iL.) oder ^^LL*. Das Kurdische dagegen erträgt 

solche anlautende Gruppen: drest {richtig, np. ^I-m-j^) draf {Dirhem) stambül 
{Constantinopet) frangi (Europäer) tri (TTeinrefte) drü (näAfe) §keft {HöMe) 
skenänd (neben §ikänd, zerbrach) skengia {Foltei', G. 265, np. asOiI) st|rik 
[Stern, neben istörik) stün {Stange) stu (J3afe) sturu {Hörn) speida {Morgen- 

rö/Äe) spärdija (isf ant;erfraMf , Socin, np. C»--) o^.^) spidar ( TTm^popip^Z) 
zrävgän {Name eines Dorfes) IwBre (dort) brüsk (jBZif^f) bru (Braue, Garz. 
bero) mri§k (Huhn) sbat kern (überz&u/gen , G. 121, türk. vilj) oLJ) (ar.)). 

Es werden sogar organische Vocale vor einer solchen Gruppe abgestossen: stamel 
kern (betreiben, G. 140, ar.J Uu^l) stoghfor allah (bewahre Gott, G. 197, 
ar. 4jy) ^üJL) vulgär staYfürüUäh). Das Fremdwort esk&la (Hafen) stammt vom 
Ha), scala, ist aber vermittelst des Türkischen dlC) ins Kurdische gedrungen; es 
wäre Skala nicht gegen das kurdische Gesetz gewesen. Man findet indessen auch 
schon das persische Anlautgesetz in Kraft: sepl (weiss) berä (Bruder) ferü§im (ich 
verkaufe, aus dem Persischen entlehnt) deraü (Lüge) zerik (Panzer, altb. sAf(s^yj?j). 



18 



— 98 — 

lieber den Auslaut bedarf es keiner ausführlichen Bemerkungen, da er sich Yerhalt 
wie im Neupersischen; nur geht die Zerstörung der Laute noch weiter als in dieser 
Sprache, man vgl. § S2, A 3, B 3, sowie § 1 B, c, § 3 B, b, D, b. Ein auslau- 
tendes t wird unter gewissen Verhältnissen conservirt, s. § 33 A, c. 

§ 54. ÄCCENT. 

Der Accent der kurdischen Wörter wird von Lercb und Socin sorgfältig bezeichnet. 
Man vermag daher im ganzen das System der Betonung zu überschauen, wenn schon 
in einzelnen Fällen dasselbe Wort oder Worte von gleicher Bildung verschieden accen- 
tuirt sind, z. B. haft^ {siebzig^ Lerch, im Glossar) hafte (L. I, 32, 2) gune (Sünde, 
Lerch, im Glossar) güne (L I, 14, 8) Bebik (Körnchen) hörik {ein kleines) 
golik (Kalb) ist^rik (Stern) derik (Bmmchen)^ aber 3vik (Wässerchen ^ Bach) 
hindik (wenig) karfk (Zicklein) gulilfk (Blume), In der Gomposition trägt in der 
bedeutenden Mehrzahl das zweite Glied den Ton, jedoch finden sich auch Beispiele 
der umgekehrten Betonung: ^roe, Iro (hetUe^ neben irö) kürdistän (Kurdenland) 
steht neben den allerdings aus dem Persischen entlehnten kabirst^n (Todtenhof) 
Sehrestin (Stadt) zevistäh (Winter)] andre Beispiele von Betonung des vorderen 
Gliedes sind herek (jeder) giabend (pontischer Wermuth) gämasi (der Fisch 
welcher die Erde trägt ^ Lerch 1, XVII, np. ^^U^l^) xoärzi (Schwestersohn) 
beräzi (Brudersohn) jia (Lager^ np. plCU) dötma (Tochter des Oheims, un- 
eigentliche Gomposition) speida (Morgenröthe, np. ^^ o J-^). In manchen Fällen 
schwankt die Accentuation, weil das Kurdische Ausdrücke aus verschiedenen Sprachen 
sich aneignete; so ist sultanlm (mein Sultan^ L. I, 7, 9) aus dem Türkischen ent- 
lehnt, dagegen ya räbim (o mein Herr^ o Oott^ L. I, 38, 6) jänim (meine Seele, 
mein Lieber^ I» ü) 6) aus dem Persischen, welches das Affixpronomen nicht betont; 
ya räbim würde arabisch lauten yä räbi, was im Zaza bei Lerch I, 83, 1 sich findet. 
Man sagt auch begim (mein Herr^ I, 34, 3) mit persischer Betonung, obwohl beg 
ein türkisches Wort ist. Die Betonung der negativen und prohibitiven Verbalformen 
schwankt ebenfalls; im Persischen wird Q und m stets accentuirt, im Kurdischen be- 
hauptet sich dem etymologischen Princip gemäss der Accent häufig auf derWurzelsylbe: 
nahat (neben nähät, kam nicht) Dahätin (sind nicht gekommen) naxoäst (tvollte 
nicht) nehist (schlug nicht) nedegirt (nahm nicht) nedi (sah nicht) nebfnim 
(ich sehe riicU) nezani bu (umsste nicht ^ neben nözäne (weiss nicht j L. I, 7, 3, 
35, 4) meke {thu nichts I, 28, 3^ neben meke) mesekine (säume nichts h 44, 9). 

Das Kurdische zeigt das phonologische Princip, die Ultima zu betonen , was auch 
im Armenischen mit höchst geringen Ausnahmen der Fall ist; ja es dehnt dasselbe 



— 99 — 

auch auf Fremdwörter aus, z. B. adet (Gewohnheit^ von ar. o^lc ]ädet)^ hierin mit 
dem Türkischen übereinstimmend ; jedoch sind die Fälle von etymologischer Betonung , 
d. i. die Aecentuirung der für die Bedeutung des Wortes wesentlichsten Wurzelsylbe 
ebenso zahlreich wie die andern, und insofern hat die kurdische Betonung die grösste 
Aehnlichkeit mit derjenigen des Ossetischen, welches wie das Deutsche die Wurzel- 
sylben betont und den Ton noch auf untrennbare Verbalpraefixe zurückschiebt, wenn 
Dicht eine lange Wurzelsylbe den Ton behauptet (Sjögren, Ossetische Sprachlehre 
St 36). Es geht hieraus hervor, dass im Kurdischen das phonologische und etymolo* 
giscbe Betonungsprincip sich durchkreuzen, wie man diess für eine gewisse Periode 
des Deutschen annehmen muss, um für die Zerstörung der ursprünglich betonten 
FlexioDsylben einen Grund zu finden. Die kurdische Betonung weicht daher von der 
persischen ab, deren Princip ist, die langen Sylben und in gewissen Fällen die End- 
sylben zu betonen (man vgl. Trumpp, Sitzungsberichte der Münchener Akademie 187S, 
S. 21 5 fif). 

Es möge genügen einige Beispiele anzuführen, und zwar 1) solche, in welchen 
die Ultima (das Affix) betont ist: ayfr (Feiier^ np. äSar) azman {Himmel, np. äsman) 
elo {Adler, np. älah) ezir {Feige^ np. anjtr) erzän (6^7%, np. arzan) fiäni {Haus, 
aus dem np. x^o^h) henar {Oranate^ np. änar) hündür {heräb^ np. ändar) hirü 
{AUhaeaj np. xirö) kahün {alt^ np. kähun) kayid (Brief) kelek (Floss) kem6r 
(Oürtd) Keftär (Hyaene, np. kaftar) gäris (Hirse, np. gävars) geran (schwer) 
^ imUr (Dolch, np. xMJar) xerdäl (Senf) cader (Zelt) cengal {Gdbd) juan 
[Junges, np. javan) täzi (Windhund, np. täzi) täri (finster, np. tärik) tävä 
[Gasserolle, np. tabah) tez6 (jung, frisch, np. tazah) terzi (Schneider, np. 
darzi) dekan (Bude) dedan (Zahn, np. dandan) diar (Anblick, np. didar) 
dizmfn (Feind, np. düSman) divir [Mauer, np. dlväir) nem62 (Gehet, np. namäz) 
sarväl (Hosen, np. salvär) §evl [nächtlich, np. sebl) §iriii (süss, np. sTrin) §use 
[Glas, np. siSah) §ükir (Zucker, np. Säkar) züzi (Igel, np. 2iizah) se'idvär 
[Jäger, np. saidvär) sixür (Stachelschwein, np. sixul) sTrke (Essig) suar (Bei- 
ter, np. suwar) zäne (Knie, np. zänu) zengil (Glockenblume, np. zängul) 
zenjefil (Ingwer, np. zanjabil) zenjfr (Kette, np. zanjfr) zeru (Blutegel, np. 
zalü) zernjk (Arsenik, np. zarnix) zeman (Zunge, np. zabän, zubän) zevin 
[sUbern, np. simin) panir (Käse) pari (Antheil) parcä (Theüchen, np. pärcah) 
paling (Tiger, np. paläng) palwäo (Fechter, np. pahlawän) püöük (klein, np. 
bäcah) pesin (der vordere, np. pöSin, pl§ln) piväz (Zwiebel, np. piysiz) pöläd 
[Stahl, np. püläd) bax§i§ (Trinkgeld) bayce (Qärtchen, np. bäycah) barän (Re- 
je», np. barän) baliv (Kissen, np. bälin) be'iv (Mandel, np. bädäm) belind 



L. 



1 



— 100 — 



1i 

f. 



{hochy np. buländ) buhär {FrüMing^ np. buhär) meru (Manftj np. märdum) 
meive {Frucht^ np. mlvah). 

2) solche Beispiele, in welchen das Kurdische die Wurzel betont: lier'T {Staub , 
np. xirah) Mri {Blattern^ np. x&Ynhj x^rah) qäni {Quelle^ nf. x^ni) kärvän 
(Karawane^ np. karwän) kevin (alt, np. kahwin) g6nim {Waken, np. gändum) 
^aüri {Kehle, np. galö, gulu) jüve {Quecksilber, np. jfwah, 2iwah) teni (eiw- 
zeln, np. tanha) dörya (Meer, np. darya) zava (Eidam, np. damad) roii 
(Fasten, np. rozah, ruzah) ruvi (Fuchs, np. röbäh) p^nja (fünfzig, np. panjah) 
pÖDJere (Fenster, np. pänjara) p6ri (i^ee, np. peri) miro (Ameise, np. mirük) 
mfvan (Gast, np. mihman). 

Beide Betonungen treffen in vielen Fällen zusammen, wenn die Wurzelsylbe zu- 
gleich die letzte Sylbe des Wortes bildet: dekim (ich mache, np. kunäm) adef 
(Sonne, np. äftab) azäd (frei, np. azäd) ivi (Hoffnung, np. umid) ustün (Stange, 
np. ustün) deraü (Betrug^ np. daroy) deröz (Zawgf, np. diräz) nejir (Jäger ^ 
np. naxcir) sepi (^«;e^ss, np. saped, sapid, sipid) padisih (Kaiser) bäz^r 
(Stadt, np. bäzär) beräz (Eber, np. guräz) firmän (Befehl). 

Merkwürdig ist, dass sogar ein eingeschobener kurzer Vocal den Äccent auf sich 
ziehn kann, wie in isterä (er sang, altb. ga^66«Af»*w?a5) nizim (niedrig, ahb. 
«Afgvjüij) hezing (Höh, altb. u^go^^o^J^); es erinnert diess an die Betonung des ein- 
geschobenen Vocals im ossetischen Plural: xa^c, Frosch, plur. xa<&c-v-'5a, Sjögren 
Osset. Sprachlehre, S. 36. Das Wort für «Gesang» hat die Ultima accentuirt, isterän, 
vgl. np. saräyin, saräyiä. 

Lerch verzeichnet in seinem Glossar kevir (Stein, np.^^T) und daneben kevir 
(Meilenstein, Baum zmschen zwei Merksteinen), was an den Unterschied von 
skr. ^ {Idein) und ^^ (Äbrw) (Benfey, Vollständige Grammatik der Sanskritsprache 
S. 136 § 397) oder an die griechischen Adjectiva, welche durch Verschiebung des 
Äccentes zu Eigennamen werden, erinnern würde, wenn jener Unterschied in der Be- 
tonung wirklich existirt. 

Die in eigenthümlich kurdischer Weise gebildeten Ordnungszahlwörter acuiren 
die Stammsylbe, ey6k (der erste) ededüän (der zweite) esesiän (der dritte) 
ecärän {der vierte), während die Bildung ohne den Artikel e das Affix betont: 
duduän, sesiän, öarän, penj^n. 

Untrennbare Verbalpraefixe haben im Praesens den Accent, henin (sind) runim 
(ich sitze) pfvim (ich messe) bävezim {ich werfe), dagegen ist im Praeteritum die 
Wurzelsylbe betont: hebu, rüni§t, piva, ävit. 

Eine grosse Anzahl von Verba vermehrt den Stamm durch Anfügung eines a oder l; 



— 101 — 

erscheint dieser Zuwachs nur im Praeteritalstamm , so ist nur dieser auf der letzten 
Sylbe betont; nimmt aber auch der Praesensstamm an der Vermehrung theil, so trägt 
auch dieser den Acut auf der ultima, daher einerseits käliä (er brüllte) dizi {er 
stahl) revT {er lief) praesens käle, bidize, der6vim; andrerseits: giri {weinte) 
tersa (erschrak) kutä {Mopfte) ramisä {küsste) n'wlsi {schrieb) keri (kaufte) 
persi (fragte) zeri (schrie) heliä (Hess), und Praesens gleichfalls oxytonirt: digiri 
[du weinst) detirsö (erschrickt) dikut|, rami§im (ich küsse) benevise {schreibe) 
bikerim, dipersi, dizer^, behelim. Auch starke Verba ohne jenen Zuwachs oxyto- 
ttiren : kuzim (ich tödte^ participialperf. ku§t) ge^im (ich pflüge). Doch finden sich 
auch Verba, welche auf jenen Zuwachs keine Rücksicht nehmen, sondern im Praesens 
und Praeteritum die Wurzel betonen : inim (ich nehme) participialperf. Ina ; tinim 
[ich bringe) participialperf. äni; d|§e (es schmerzt) participialperf. Ssia; zänim 
(kJi weiss) participialperf. zäiDl; deSaü'utim {ich brenne) participialperf. Saü'utl. 

Die schweren Afßie des erzählenden Participialperfects und des Causativs ent- 
ziehen der Wurzel stets den Accent: geria {weinte) ^ negirfä {weinte nicht) 
weledäiid {gebar) praes. weledfnim, von wel'et, ar. jJ,. 

Was den Einfluss des Accentes auf die Quantität betrifllt, so wird 
1) die accentuirte Sylbe häufig gedehnt: pär (voriges Jahr ^ Rhea, Chodzko 341, 
auch np. jL, aber arm. V^i»««- skr. ^T^) buhä;r {Frühling, auch np. jl^, aber 

altb. i^i^lp) izin (Erlaubnisse ar. (ji^i) debeXe {spricht , altb. jjw's^iy*^.»^ du 

sprichst) qiiSk (Elster, np. ^u^f) kö§t (neben ku§t tödtete) k^r (Messer, 
np. :>jir, altb. ^^p^^) der, dir (Thür, np. j^) xerdal (Senf, np. J^) ffiMl 

[Unglück, ar. jL) d^rya (Meer, np. Lj>) nöri {Bock, altb. u^ii^^vvj) kern, 
kim ijdein, Rhea, kirn Lerch, np. S) dep^ze {kocht, np. ^). Der Vocal i erhält 

durch den Accent stärkere Resonanz: Bap6s {Gefängniss, ar. ^j*»^) bessira (un- 

• » 

reife Trauben, ar. ij^), obwohl auch i den Acut tragen kann: niz|m {niedrig) 
sebjr {Geduld) zik (Bauch). 

Es wird 2) eine unbetonte Sylbe verkürzt: bizin {Ziege, altb. *J^^^^ wovon 
"^'^iLj) ^^8^^^ (Decke, türk. (j^jyd ^^^^ (Vortheü, ar. J-oL) fiaz|r {gegen- 
wärtig, ar.^L) häva (Luft, ar. \^) havin {Sommer, pehl. K-ht) qadir (mäch- 
%, ar. j^li) qadife {Sammet, ar. AiJLj) qäpame (Braten, ar. c-jLT) kayid 

[Brief np. Jhif) kanün-i pe§in (Dezember, ar. J,^) O^jI/) kämanca (Fio- 
Une, np. as^-'L^ cahir {Lerche, türk.^jU) öa^ek {einmal, von ßäy) catlemjs 
[geplatd, türk. ,^JbL) cader (Zefö. np. j^L, skr. i^) carän (der vierte, von 



— 102 — 

cär) caliSmjs {bedachty türk. ^»-iJL) jiran {Nachbar^ ar. oLf^) y*zm|s {ge- 
schrieben^ türk. ^^-ejL) sirin (swss, np. ^^) sacme {Schrot^ türk. a^^L) 
zevin (sii&ßrn, np. ^|^^a*^) lazim (nöthig^ ar. #)^) laqardi (iJerfß, turk. ,^'^^) 
paüir (Kupfer^ türk. ^sL) parcä (Stückchen, deminut. von pära) bayöe {Garten^ 
np. dx^^L») bazär (Markt, ^V'Jj^^) bazirgän [Kaufmann, np. ^jl?];ljL) bazjn 
(Armhand, von altb. >j^) bazl (Falke, np. jL) barän (Regen, np.^jIjL) baliv 
(Äisscw, np, /frJlj). Der unbetonte Vocal kann sogar verschwinden: dik§lniii (sie 
haben gezogen, participialperf. ki§änd, allb. ly f?^^^) digriin (ich weine, np. ^j^ 

perf. geria) digrim (ich nehme, np. m^) din (dumm, zunächst aus divne, 
np. Ail^^). 



IL WORTBIIDÜMSLEHRE. 



1. Da^ IVomen. 

A. Stammbildung. 

I. Bildung der Stämme durch Antritt von Affixen. 

Die AfBxlehre in modernen Sprachen kann nicht den ganzen Sprachschatz umfassen, 
vreil die Afßxe in einer sehr grossen Anzahl von Nomina durchaus verschwunden sind. 
Man kann also nicht unter dem Affix a Wörter aufzählen, welche im Altiranischen 
diesen Vocal als Stammauslaut besessen, aber seit mehr als tausend Jahren abgelegt 
haben. Man ist vielmehr genöthigt, alle diejenigen Nomina hier auszuschliessen, welche 
aus älterer Zeit überliefert nur im Alterthum ein Affix aufweisen. Die kurdische Affix- 
lehre wird sich mit andern Worten fast ganz auf die Betrachtung solcher Wörter be- 
schrenken, deren Affixe noch heute als bewegliche oder lebendige Exponenten Tür 
bestimmt ausgeprägte Bedeutungsnüancen zur Verwendung kommen. 

§ 55. Primäre Affixe. 

J\l?. 1. a. i) Substantiva: sura (Bollwerk, G. 98, ar.^^«,) bira (Gedacht- 

niss, G. 185, bir L, np.^^) pira (Greis, G. 271, auch adjectiv; pira iii6ra, 

, alter Mann, np. j^) ciämäna (von drei Seiten von Wasser umgebne Thal- 



— 103 — 

fläche, Halhinsd, G. 208, np. j^) organa {JDecke^ vgl. § 51, A, 3) keväna 
[Edüe^ G. 217, np. (j^^) krdana (Halskette, ar. Cj\>^ aus dem np. (jls^J^) 
kvrka {Hemne, G. 152, t. j^y) sk6fta {Höhie, G. 109, §keft L, np. cJSl) 
banga {Hägd, Rhea^ skr. ^, goth. vaggs) gaua {Hürde, Rhea, arm. fni/^ 
georg. 5<^9o) ghira (Kreis, G. HO, np. :>/') zora (Zwang, G. 276, np. j^j) 

tamma (Kummer, G. 64, ar. ^) mala (auch mal, Wohnung, G. 81, ar. jL) 
pergiäna (Zaun, G. 247, np. /kj»^) asca (auch asc, Mühle, G. 188, Müller 

äsi, L. Rhea ä§, np. ,^1, L*,l) ascka (Neigung, Liebe, G. 153, ar. ^Lti) näfza 
[Fvis, G. 216, ar. ,jäuj) scierma (Scham, G. 119, np. mjL) äiba (&Äam, G. 
272, ar. 4^ac) rana (Schenkel, G. 1 23, np. (j]j) buka, büka (ScÄwwr, Schwie- 
gertochter, G. 61, 195, L. buk, np. il^) stera (Stern, G. 255, np. ojU«.) 

Mida (Stock, Fussfessel, G. HO, ar. jli) dumbalä (2Vw/f(3Z G. 261, np. J^>) 
damäna (auch damän, Unternehmen, G. 163, ar. -j^, (jL^) ghana (Unzucht, 
G. 179, np. 4jli") memleketa (Königreich, G. 136, ar. i3GL-«). 

2) Adjecliva: dura (fern, G. 88, Lerch dür, np. j^:>) belenda {hoch, z. B. 
belenda kem, ich erhöhe, G. 163, Lerch belind deklm, np. jÜj) nerma (bekam, 
erwachen, G. 171, nerma büm, ich werde weich, G. 171, np. p^) bessa nina, 
kt nicht genug, G. 72, np. ^j^j, allp. >-yjg yjg || y^>-) dresta (gerade, G. 131, 
np. ^^:>) kima (gering, G. 126, np. ^f) kurta (gewaltig, G. 218, np. :i^r) 
zora (gewaltig, G. 218) sciüma (grob, G. 162, ar. ^^i) ciäka (gut, G. 99, np. 

jL urspr. türkisches Wort) quosca (wohlschmeckend, G. 102, np. J^^) k6ira 

(bu qod6 cekem, (7«ffes vor Qott, Gott angenehmes thue ich, G. 185, ar.^^i) 
eska (hart, G. 137, Lerch esk; eska kem, härten, G. 166) käbza (hartleibig, 

G. 256, ar. ^joas) kreta (hässlich, G. 128, Rhea kret, ar. ip)^) karäba (wüst, 
G. 181, ar. vi/*) ^^^ tangha, del zapta (Herzeleid, eigenll. enges Herz, G. 

122, np. liL;, ar. La^) sara (kalt, G. 149, särek Klaproth Fundgr. 4, 320, 
Lerch, Rhea sär, np. 3,--) kurta (ftwr^, G. 126) tera bu (war hinlänglich, G. 
259, np.^^^A--) takt-a raväna (Sänfte, G. 176, np. (j\jj <I-sH) scirina (süss, 

G. 88, Lerch äirin) tursia (sauer, G. 83, np. yjji) kura if,ief, ge kura, Tie/e, 
G. 125, 81, arm. ^«/i) pisa (auch pis unrein G. 161, np. ^j-*aj aussätzig) süra 
(aawer, G. 239, np. j^) gherma (w?arm, G. 106, np. ^^) kefsa (verständlich, 

G. 171, ar. ci*iij mälema (weise, G. 240, ar. ^1«^). 



— 104 — 

Dieses Affix ist eine merkwürdige Erscheinung. Man hat ihm wohl die wirkliche 
Existenz abgesprochen , indem man das a für das Hülfsverbum erklärte, so dass also 
dresta nicht «gerade», sondern «gerade ist» bedeutete (vgl. Lerch II, 7). Dass diese 
Erklärung unmöglich ist, beweist z. B. tera aia {hinlänglich ist), wo das Hülfszeit- 
wort doppelt stehen mässte. Man kann weiterhin in dem a nicht etwa . einen Casus 
sehn , wie man Angesichts der Dativ- und Accusativendung a glauben könnte ; denn 
einmal erscheinen viele Adjectiva ohne a, und zweitens ist aus dem soeben angeführten 
tera aia ersichtlich, dass der Nominativ das a hat. Das a kann ferner nicht aus pho- 
netischen Rücksichten, etwa um den auslautenden Consonanten in seiner deutlichen 
Articulation zu erbalten, hinzugefügt sein, denn es erscheinen Wörter mit gleichem 



*p<f » 



Endconsonant bald mit, bald ohne a, z. B. mälema und ahhkim {weisen ar. ^is«, 

.JL»), sogar zahhmeta {Plagen G. 188) und zahhmet (G. 90). Der einzige Fall, 
welcher dem a eine grammatische Function zu geben scheinen könnte, ist der Wechsel 
der Form des Adjectivs mit und ohne a, je nachdem es adverbial oder praedicativ steht; 
Garzoni hat kurt . bekem (ich verkürze^ mache kurz) neben kurta ce-kem [icli 
mache etwaSy ein Ding, m etwas kurzem) tir kern {ich verdichte) neben cekem 
tira; scirin kern (ich versüsse) neben scirina cekem. Wenn wir auf diese Erschei- 
nung Gewicht legen wollten, so würden wir immer noch nicht das a in den übrigen 
Fällen erklären können. Es scheint das a vielfach allerdings nur euphonisch, und zwar 
eine Art Yocalanstoss zu sein , wie ihn der Italiener (die Beispiele sind aus Garzoni's 
Yocabolario gesammelt!) hinter schliessendem Consonant spricht, in vielen Fällen da- 
gegen ist a echtes Affix, sogut wie das np. a in q^L neben jU u. aa., und wir wer- 
den unter X, 3 nur eine andere Form desselben erkennen. Man kann nun kaum an- 
nehmen, dass z. B. a in ojl» sich aus alter Zeit erhalten habe, sondern man wird 
wohl eine Art von Retouche vermuthen dürfen, wie sie hin und wieder in modernen 
Idiomen vorkommt. Dass nun das a auch arabischen Wörtern hinzugefügt erscheint, 
darf nicht Wunder nehmen, da die Sprache ohne Rücksicht auf ihre Herkunft die Wörter 
nach ihren Gesetzen gestaltet. Man vgl. J^ S. 

j\ß 2. ä. tersä {Furcht, G. 210, 252) lerzä {Zittern, G. 267, man vgl. 
np. pj^). Beide Wörter sind identisch mit dem Praeteritalstamm der betreffenden 
Verba, d. h. substantivisch verwendete Participia praeteriti, wie man deutlich erkennt 
an vaghöz ghezä , er biss , klapperte mit den Zähnen und Zittern , Zähneklap- 
pen, G. 267. Man vgl. J\l?. 4. 

JVx 3. e. heväle {Gefährte, vocativ, L. I, 22, 4 3) t6ra xianete kir (er 
betrog dich, L. I, 45, 12) ie §efe {durch einen Spalt, L. I, 29, 3) leser kars§ 




-105 — 

(gegen die Stadt Kars^ L. 32, 2) ser gill-e däre (auf den Äst eines Baumes^ 
L. I, 21, 2, 3. 2 S, 12) lebfn däre (unten am Baum^ das. 21, 3) dine {Qe- 
setz, G. 176, np. ^^, altb. ^j;o«^) qäpame (Braien, np. v-iLT) n|§te {Pferd, 
von nist, dem Perfectslamm von runuiß^ sitzen j daher eigenti, vehiculum, sella). 
Dieses Affix ist nur eine Spielart von j\ß 1 . In einigen Beispielen könnte man einen 
Casus obliquus vermuthen; dem steht aber entgegen, dass das e den Accent trägt, 
wahrend das Gasasaffix e accentlos ist. In pure kibir {ganz stolz ^ zu stolz, L. I, 
23, 8) dörfte e euphonisch stehn. 

J6 4. e: persö {Frage, L, 8, 4, np. Lyj). Dieses Affix ist identisch mit J6 2. 

3& 5. i: Substantiva: aghri(Few^,Brawc?,G.151, neben agher,G.57,np.^i)) 
istiri {Dorn, altb. m?cc^-^m) siberi (Schatten) kermi (Wurm, np.>^r, skr.^) 

püsi (Schwamm, np. o-^^f) beni (Boden, G. 148, np. jj) ghüni (Bocksdorn, 

G. 266, gini Rhea, np. ^j^).darzi (Felsspalte, G. 251, np. jji, ojj^) sali 
[Jahr, G. 90, säl Lerch, np. JL) kiri (penis, G. 185, 191, qir Rhea, Lerch) 
bäni (Decke des Zimmers, G. 249, np. ^L, ^jL) raböri (Durchgang, G. 205, 

DPjJ^olj, L5jJ^oij) ghelii (Pass, G. 160, np. aIT). Nach Analogie dieser 

Wörter werden auch Fremdwörter behandelt , welche , obschon bereits Nominalbildun- 
gen, doch als durch i primär abgeleitet aufzufassen sind: täsi {Schüssel, G. 243, 

ar. ^^li) rädi (Donner, G. 268, ar. je,) ikrämi (Ehre, ar. ^I> j) kütbi (Pol, 

G. 216, ar. c,Jai) asli (Stand, Ursprung, G. 117, ar. J-ol). Das i scheint hier 
überall aus älterm a entstanden, daher ursprünglich mit JVh 1 identisch zu sein. 

MG. i: ghiri (Weinen, G. 212, identisch mit dem Praeteritalstamm des Ver- 
bum ghirüm, ich weine) nez^ni (unwissend, L. 1, 7, 3). 

MT. k: tersök {Feigling, G. 113), x^pük {Bßtrüger, vgl. arm.^^«ipn«-) 
gezük (&is5igf) ' xeneqük {Erstickung) xvazök (Bettler, Rhea) ; das k könnte hier 
Fulcrum des vorhergehenden Vocales, und dieser mit dem np. ä des Partie, praes. 
(L^) identisch sein. 

]\& 8. t, Participia perfecti, pät {gekocht, np. C^si, aü?) boost (geschmolzen, 
np. il^lj^, d:^l^) spart (anvertraut, np. >j^, o^t^-')5 *^*^*®^ wurzelhaftem r 
wird das Affix oft abgeworfen, mir (todt, np. :>/«•), hinter vocalischem Auslaut ist t 
selten erhalten, z. B. dit (gesehen, Rhea, Garz., bei Lerch dl). Zahlreiche Beispiele 
wird man bei der Besprechung des Yerbum finden; das Participium dient nämlich in 
Verbindung mit dem Pronomen im Casus obliquus (Instrumental) als sogenanntes Par** 
ticipialperfectum. 

14 



108 



■ 

JE 9. dfil (np. jf>, jU): kendäl {ScMucMj von altb. kan, griAen); vgl. Jk 12. 

]\& 10. n: 1) Infinitive: kirin (machen) birin (bringen ^ tragen) berin 
(abschneiden^ aufhören) zanin (emsew) gerän (^eÄn, L. 90, 3) mer6n (ghelak 
mer6n, t^teJ Sterben^ Sterblichkeit, G. 189). Das Affix des Infinitivs hat die Sprache 
mit dem Participium perfecti in systematische Beziehung gesetzt, indem sie dasselbe 
an die Form des letztern anknüpft; wo demnach das Afßx t (J(?. 8) erhalten ist, tritt 
auch das Infinitivaffix mit t auf, so dass die Infinitive in diesem Falle mit den persi- 
schen übereinstimmen: ditin (sehen y np. uJi^) X^stin (wünschen^ np. ^j^if») 
hätin (kommen j np. ^j J-«0 runiStiue (Socin, si^^en). Dieses Verhältniss drückt 
Garzoni p. 34 mit folgenden Worten aus: «der Infinitiv wird durch das Affix ina ge- 
bildet, wenn das Praeteritum auf t endigt, dagegen durch na, wenn es auf a endigt, 
z. B. dit {ich habe gesehn) infln. ditina; ghot (ich habe gerochen) infin. ghotina; 
dagegen kottä (ich habe geschlagen) infin. kott&na». Das Infinitivaffix des Kurdi- 
schen entspricht daher nicht dem altpers. ^tanaiy und neupers. -J, (j:>, sondern 
dem afghan. ®al, skr. ^ana, armen. «"^, ^/^, ^/^, osset. vh, yH. Der Infinitiv wird 
auch als Substantiv gebraucht: isterän (Gesang). 

2) Participium praesens, mit vorhergehendem o: gisson- (Pflugschar ^ ursprüng- 
lich wohl partic. praes. von ^ezfm, pflügen); mit secundärem Affix k: tersonek 
(Feigling^ np. 0^^) byzdounek (furchtsam ^ von o':?^ brechen) karagiünk 
(Kratzen^ skr. ^) np. j)®, ajI^. 

3) Substantiva: been (Geruch^ von altb^^j) gi^san (Krebs, Geschwür, 
vgl. np. ^«i»» mit anderm AffixjT; mit secundärem k erweitert: bezink (Sieb, von 
np. /»litj imper. Jaj) paEzün (Sack zum Seihen, von parzinin) runek (Thräne) 
susenek (Tripper, von np. j^y^j vgl. ^Ijy-* morbus vesicae) te§enek (Wund- 
brand, von ^j = ^jii), also hier secundär) kepenek (Leberleiden ^ lit. kepenos) 

J\l?. 1 1 . nd : qund (Eule, Vogel , weicher qu schreit) ghaz6nda (Jammer, 
vgl. np. ojc); kerendi (Sichel, Klaproth Fundgr. 4, 315 ist aus armen. tihpuM%nl» 
entlehnt). 

JV*^ 12. r: könir (Geschwür, altnord. kaun; k nach § 20, F). Indem sieb 
dieses Affix mit vorhergehendem a an J\ls 8 anschliesst, entsteht das Affix np.jLj, jf^, 
welches im Kurdischen den Dental in i verwandelt (§ 8 L, III) oder ausstösst (§52 
B, 2) m): pyrsiär (Frage, Socin, pesciara, G. 70, 171, von np. oJ^^) ^lörar 
(Aas, np. jl:>^) keriära (Kauf, np. jlju^ Käufer) keriara (Verfahren, np. 
jl:>/) druära (Uähen^ G. 125, von b,drum, ich nähe, skr. ?hSh) diar (JSrscÄei- 
nung^ np. Jj^^) vgl. ]\& 9. 

Jfe 13. m: ciüma (Gang, G. 89, altb. ^q^^^^^). 



r •' •" ji «■■ly^ni. \^^^i : 



107 



§ 56. Secundärb Affixe. 

J\is 1. a, Substantiva: dura [Entfernung ^ G. 134, duri Rhea) gherma 
{Wärmej G. 87^ np. l-^) nasaKa {Krankheüy G. 180) zolema {Tyrannei^ von 
zolem Tyrann^ ar, JLt) bercia {Htmger^ von berci hungrig j vgl. np. dL^) 
keccia {Mädchen^ G. 281, Lerch kec^ mazend. kija U^Melgunof, Zeitschrift der 
DMG. 22, 216, 3, bei Beresin westkurd. kija, kic, ostkurd. ke£ek tiL/). In eini- 
gen Wörtern ist a Zeichen der Motion : xoasia [Schwiegermutter y von kasü Schwäher 
(bei Lerch x^ur), np. p^«*», a^.^***^, ^f) mira {Fürstin^ G. 72, 220, von mir 
Fürst y ar.^^A^I) jin feqire (e steht für a, arme FVau^ Jaba), beide letztere sind 
wohl nur arabische Bildungen; pira zena {Greisin^ G. 271, np. (jj q^). 

• 

JVs 2. ai, aya, Substantiva abstracta: sarmäia [Kälte^ G. 57, 149, Beresin 
sermä, Rhea sarma, bilbasi sermaya (Rieh) np. L^) bazäia [Galopp ^ G. 152, 
auch concret Tür «Courier» G. 122, von bäz Lauf) zanäia (Betriebsamkeit^ G. 

II 9 

166, von np. üb, vgl.^JÜb) dumäia [Ende^ G. 141, von np. ^^) balendaia 
[Erhöhung j prominenza, G. 221, von bellnd hoch) ruhnäia [Qlanz^ G. 235, 
np. U4,j, ^^jj) piräia [Qr eisenalter ^ G. 271) scinäia (Grünes^ Grünheitj 
G. 272, von sin grün) zoräja [Hefligkeitj G. 271) ghermäia [Hitisej G. 93, 
auch gherma, np. L/) ^^[^ [BreUcy Jaba) keskäi [Grü/nmachen, J.) kiw§äi 
[Privileg j neben kiwsi, Offenbarsein j Jaba) drezäia [lange^ G. 169; die Sub- 
stantiva werden oft als Adverbia gebraucht, wie aus dem Yerzeichniss der Adverbia 
ersichtlich ist) zeidäia [UeberflusSj G. 96, neben zöida, ar. oJjIj) bikhorai 
[^Ijy^ umsonst y eigentl. «in Kleinheit», von^^ klein^ Chodzko 315). Bei Rhea 
findet man ein Hiatus füllendes h eingeschoben (?) : berähl [zuerst^ eigentl. Vorder- 
heity von ber, man vgl. §76, 3B, 102; auch bare, beraki) dumahl [zuletzt ^ 
s. oben dumäia, Ende) reSahl [schwarzer Puncto den man von weitem sieht ^ 
Jaba, aber re^T Phantom); vgl. deri ^\^jj {Licht). 

X 2*. äXj Adjectiva und Subst.: kermäx (vom Wurm zernagt) kelax [Aas). 

J\S 3. an, Adjectiva und substantivisch gebrauchte Adjectiva: ec&ran [derviertCj 
von car) gundiäh [Dörfler^ Bauer, von gund) rö2yän {solaris^ von röz Sonne) 
Riär-e kücikän {Hundegurke ^ cucumis caninus, von kücik Hund) saliän [Ab- 
gabcj von sal Jahr, np. O^M khoshian [angenehm ^ G. 353) guläfi [Mai, 
Rosenmonat, von gul) raviän [Wasserträger, G. 280, von ravia, Wasserschlauch , 
ar. <b»)j). In diesem Wort ist das ursprüngliche Affix abgefallen, wie im Zaza asir^n 
[zum Stamm gehörig, von asiret, ar. 0,^^^«^). 



— 108 ~ 

B 4. e (identisch mit Jß 1) separeh (Klee, Rieh I, 143, e ist sogenannter 
Samäsanta, GompositionsafBx, np.v^^^^ von a^ drei und^ Blatt', np. e, a findet 

sich in dieser Function z. B. in ^jo^ ^efin Nerven hebend, stark, kühn, von äj) 
kirne {elend, ahortivus, von einem schwächlichen Kinde, von kim, np. J). 

J6 5. e i) adjecliva: shashe (der sechste, Rhea, wohl für Sn, an, vgl. J€ 3), 
2) substantiva: sirö birio {sich erkälten, Rhea, np. ^^ijJ) däne {das Geben ^ 
Rhea, np. ^J^h) vgl. ifß 6, 2. 

J^ 6. i, I 1) adjectiva (np. Cmmuj ^jL): aqilT {verständig, von aqil, ar. Jic) 
qafilT {erstarrt, L. I, 28, 6, ar. Jili atisgetrocknet; das Affix ist pleonastisch 

angetreten) zeßfi (grosses, von zaRf, viel, Menge, ar. ci»j) paBiri {Herd, eigenü. 
kupfern, von paRIr) §evl (nächtlich) päsi (fier nächste) tswl (fieberkrank, Rhea, 
tahvi Garz. 144, von tah Fieber, G. 144, tä Lerch, Rhea, tai ^^b Beresinl41, 
mit erhaltenem Labial) rengh ghülghuli (rosenfarUg, G. HS) rengh narangi 
{orangefarbig, G. 114) dedan fili {Elfenbein, G. 96, von fil Elephant) kä,vri 
(FßZsÄw^ßllyG. 189, von kevir Ä^ßi»^, FeZs, eigentl. felsig) heivi {o^ Besoldung, 

Beresin, von heiv Monat, wie ar. türk. d^U) tat! {Bettdecke, Rhea, von np. cL-i^) 
keil (häuslich, zahm, G. 136, kyahl Rhea, vgl. zäza kei Haus, altb. m^^^) 
sbri {heftig, np. ^^j) zieri (ww^ere, vgl. np. ^i^ij) baräni (ilfanfeZ, eigentl. 
pluviale) tchopee (Tanz mit Stöcken, Rieh 1, 282, 286. 2, 273, von np.«^*>) 
küT {wild, Rhea, kohl Lerch, von np. ©y ^^rgf) aghri (Brand, eigentl, igfwews, 
G. 1 64, s. § 55 J6 5) langarl (PZa«e, Schale, Rhea, langherie G. 21 3, np. ^ßi) 
stambulii (grosse Schüssel, G. 213, eigentl. Constantinopolitana)] baghdadi 
(Mensch aus Bagdad, G. 20) agemi (Perser, das.) musoli {aus Mosul, das.) 

zakövi (ilfmsci^ aus Za^o, diess scheint indessen die arab. Bildung oyt«i zu sein, 
wie in namsävl {Deutscher, ar. |j^L***i) akrevi'X^ws ^n) turM (türkisch, L. 
I, 32, 4). Hieher auch qani (Quelle, np. ^jU, altb. ^^i(^<^). ^ 

2) Substantiva abstracta: jötkari (Ackerbau, auch concret: Äcker, L. I, 28, 6) 
yesiri (Gefangenschaft) biveri (Seitenstechen, G. 144, 215, np. ,jjl^) desi 
{Diebstahl, G. 151, dizi Rhea, np. ^j:>j>) arii (Hülfe, G. 248, np. ,jjIj) 
pücüki {Kleinheit, L. I, 17, 12) drezhi (Länge, Rhea, np. ^jjlj^) pädishähi 
(Kaiserthum, Rhea 121) mesklnl {Armuth, Rhea, von meskln, ar, ryfuU) *^^^ 
(Du/nkelheit, Rhea, für täri-l) rästl (Ebenheit, Rhea) hindiki (Einzelheit, von 
hindjk, w;€nigf) khälni (Empörung) tangävi (Enge, Rhea, von taogäv, np. 

v^LvSLJ) dun {Entfernung, Rhea, np. j5jj:>) dum {Fettigkeit, von dun 0^/) 



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r - -m- '«^■'^^■^■iK^V'~"~> 



— 109 — 

teri {Feuchtigheü^ Rhea) khurti {Fruchtharkeüj Rhea, von khurt, np. >/^) shiDl 
(Gränheit^ Rhea) godari (Gehör ^ Gehorsam^ Rhea, von ghohedar G, 195) hakt 
(GerecÄ%ici<, Rhea, von ar. ^) giränl {Gewicht^ Rhea, np. ^jl^) hului {GlMte^ 

Rhea, von hulu, smooth^ ar. ^U) hurT (Kleinheit^ Rhea, von har, np. :;j^>) 
b'hlstini {das Hören^ von Infinitiv b'hTstin) kokhtini {das Husten^ vom Infinitiv 
kokhtin) ditini {das Sehen) mirinl (das Sterben) khwändinT {das Lesen) 
n'wistint (das Liegen) chändinl (Amsaat) afrändini {das Schaffen) zh'blr 
kirim {Vergessen^ Rhea) shushtini (Waschen) cherändinl (Weiden) khwärl 
(Krümme^ Rhea) kurtl {Kürze) tanäyl (Musse^ Rhea, von np. UjJ allein) resulT 
(Prophetenthumj von ar. J^--^) pSkhamberi (Prophezeiung^ Rhea, np. ,j,/aJLj) 
giruT (Bohheit^ Rhea, von giru) sori {Röthe, Rhea, np. ^^-) tizhl {Schärfe^ 
np. ^^Jt^) pisi (SIcÄwwte, np. ^jm*aj i4ws5a<^) rashl {Schwärze^ Rhea, von re§ 
schwarz) kull {Sclaverei^ Rhea, von kul, türk. Jy) ruki (Steifheit , Rhea, von 
rük) shirini (Swsse, np. ^^^) hishkl {Trockenheit^ np. ^jCL») tadoii (Un- 

terdrüchung^ von ar. ^^j«) zluml {Unter drücktmg^ von ar. ^yUt, s. oben J6 i) 
khülki (Volkj Volksmenge j von kalk (Garz.) ar. ^) drusti (Wahrheit j np. 
JLj^) sarasti (Wahrheit ^ von sarast) fräi (TFei^ß, aus dem np. ^j^l^i) nermi 
(Zartheit j np. ^-vO kharabi (Zerstörung j von kharäb, ar. vL^)5 merkwürdig 
ist rahati {Buhe^ Rhea, von dem ar. Substantiv 4.»lj); nach vocalischem Auslaut, 
auch nach auslaut. stummem h wird hiatusrdllendes t eingeschoben säi-t-T, Heiterkeit 
(von säi, ar. ^^U) säde-t-T {Einfachheit^ np. ^j^^L) hemü-t-i neben hemii-i 
[Totalität). 

3) i ist demonstrativ (np. e, I, ^joas**^" ,^L) bizini {jene Ziege^ L. I, 22, 
6, 9) xizmkäri derej^egi (der Diener des {jenes) Bereleg^ L. I, 37, 12. 38, 
8. 39, 4). 

4) i fungirt als unbestimmter Artikel (np. e, I, Oj»j ^U): cäderi {ein Zelt^ 
LI, 7, 2) y6ki (quidam^ L. I, 41, i) y6ki püiük (einen Meinen^ L. I, 11, 1) 
cekuijeki (eine Heuschrecke^ L. I, 16, 10) sih|nti {einen Schlag ^ L. 1, 19, 8) 
tähini {Futter ^ gleichsam: ein Futter^ eine Atzung^ L. I, 24, 7) ser-i öuölki 
(den Kopf eines Sperlings^ L. I, 42, 12) mrichki {^^J^^ ein Huhn, Chodzko 
306). Man findet auch e: henare {eine Granate, accus., L. I, 3S, 5) yeki 
qamsie (ein Spion, L. I, 40, 7; hier ist e Dissimilations halber gesetzt) vgl. X 8. 

5) i wird ohne Modification der Bedeutung angeffigt, wie man im Neupersischen 
jLyl und ^jLylj O^.j "^^ ü^-i ^^8*- ^*^i (Freund^ G. 89, yär Lerch, vgl. 
talysch yäi) kesi (ZieftiicÄ, np. ^f^ f^)* 



— 110 



6) participium praesentis, entsprechend neupers. ä (L^, pehh äk: ^y^ ^^^ 
osset. HVHajer, rechnend^ von RVMäiH) jedoch mit dem Unterschied, dass im Kurdi- 
schen der Praeteritalstamm zu Grund liegt: hat!, plur. hatiyan {kommend) dai 
(gebend) chandi (schickend j partic. praes. causat. von np. O^) siparti (anver- 
trauend) zai (gebärend^ infin. /^Ij) bejari (wählend) zani (wissend^ np. Üb, 
pehl. vw) deoüsandi (stampfend^ von ar. ^J^\:>^ u^j^) "^^ v^®'® andere bei Jaba, 
zälamn-a cändi (säende Leute j Socin). Man vgl. über diess ParJicipialafBx Fried- 
rich Müller, Sitzungsberichte der Wiener Akademie XLIV, 251. Orient und Oecident 
hrsg. von Benfey III, 435). 

J^ 7 . ia, iya, durch Antritt von JI2 1 an JI2 6 entstanden 1 ) Substantiva abstracta: 
mezalia (Beschäftigung^ G. 142, von mezal, ar. JyuLc) quoscia (Freude^ G. 
227, np. i^f>^) kettia (Fall^ G. 104, vom» Particip. keft, gefallen) keifia 

(Freude^ G. 227, vom ar. Substantiv ci/) dostia (Freundschaft^ G. 89, np. 

f "^ 
fj^j^) aväiia (Gebäude y Ansidelung^ G. 142, np. ^j^U, pehl. ^^^y) baveria 

(Glaube^ G. 124, np.^^L zwoerlässig^ Glaube) kangia (Güte^ G. 102, von kanj, 

qenji, türk. dxts) miz ghertia (Harnbeschwerde ^ G. 231, von ghert, np, Ci/) 

rastia (Wahrheit^ G. 273, rästi Rhea, np. ^iJj) agesia (Kummer^ G. 8S, 

von äjis, ar.j»U) drezia (Länge ^ G. 169, vgl. drezäia, oben JV2 2, drezhi 

JE 6, 2) batalia (Musse^ G. 201, von batal, ar. JLL) ghrania (Hungersnoth, 
G. 104, von np. (j\J^) ahhsüdia (Neid^ G. 172, von ahhsüd, ar. ^^») 
kaiesctia (Riss^ Spaltung^ G. 124, vom partic. perf. kaläsct, gespalten) sciäteria 
(Scharfsinn^ G. 227, von sciäter, ar.^iU verschmitzt) gioameria (Tapferkeit ^ 
G. 122) merdinia (id.) kustia (Tödtung^ G. 270, np. ^JJLS) ämelia (Uebung^ 
G. 140, von ar. J-«lc) ahhmakia (ünunssenheit^ G. 160; von ahhmak, ar. j^l) 
kalasia (Vertheidigung^ G. 130, von x^l^s, ar. ^jo^). Das a wird auch ine 
getrübt: dusmanie (Feindschaft^ G. 210) mevänie {Gastlichkeit, G. 200) desie 
(heimlich^ np. ^>j:^ furtum) äinätie (Hartnäckigkeit, G. 201, von äinät, ar. 
^Uc) kislanie (Trägheit^ G. 214, von kislan, ar. (jjauf) be baktie (C/w^M, 
G. 259, von be bakt, np. «I>»? jij). Alle diese Wörter mit dem Affix ia, ie sind 
aus Garzoni gesammelt, und man vtrird leicht bemerken, dass diess Affix mit J^ 6, 2 
identisch, resp. eine Erweiterung desselben ist; wie dort zu ersehen ist, hat Garzoni 
auch das einfache Afßx i (gohdari), und in Bezug auf die Erweiterung ia gelten daher 
die zu § 55 Jß 1 gemachten Bemerkungen. Da nun das i auch anderen Lauten als i 
im Persischen entsprechen kann, so findet man die Erweiterung ia auch in Wörtern, 
welche im Persischen nicht mit Affix I gebildet sind, z. B. qokia (Husten j G. 265, 



V .. 



7i'* 



— 111 — 

bei Rhea kökhik, np. oÄi, nach § 8, C, 1, a, § 20, C, § 23, G) koastia {Wrmsch, 
6. 218, np. dJL)^, wahrscheinlich nur entlehnt; das Affix a (ol) wurde 6 und i 
gesprochen und das a trat alsdann an) ko^ndia {Sttidiumy 6. 2S8, np. oJj\^) 
meria (Torf, G. 489, miri, Klaproth, Fundgruben 4, 320, np. M^; das g ging 
in Y und i äber^nach § 8, L. II, b, und alsdann trat a an) ; wahrscheinlich würde ia 
einem np. d auch in den folgenden Wörtern entsprechen, deren Aequivalente indessen 
im Persischen nicht vorhanden sind: nev6sia {Gebet ^ G. 199, 218, nernf^ Lerch, 
n'wesh, n'mesh, Rhea, np. jU) nevisia {Schrift^ G. 243) runßstia {Wohnung^ 
G. 131 , von runishtin, süis;en). 

Jß 8. u (np.^): re§ü {Kohle^ von re§, schwär js) poutou {yj Götzendiener^ 

Jaba, von ^ np. il-j) sikhü {Pfropfen^ von ar. slkh. Ladstock) hewu (oder 
hewi, Gefährtin^ Frau desselben Harems) kiru {Adlernase^ von kir krumm)\ 
Lerch hat I, '27, 2 be qjse menäfiqü inanmp lnek6 {schenke nickt Vertrauen 
dm Worten eines Heuchlers)] hier scheint ü eine dunkle Aussprache des i J6 6, 4 
zu sein; ferner: afim^d pa§aü {der Pascha Ahmed ^ I, 42, 3, genauer wohl: ein 
Pascha {Namens) Ahmed) vgl. zaza yau lajeku {ein junger Mann^ I, 65, 9) und 
np. Affix u in^jU (Dörnchen)] murdoo (Toti, R.) zeendoo {Leben^ R.) = P*o^ 
(l/^> sJ^^j)' Adjectiva : güyü (beschmutzt^ von gü) jinü {besessen). 

J^ 9. k 1) aus yek {eins) entstanden, also in der Bedeutung mit J\S 6, 4 und 
mit dem np. Oji»^ ^L übereinstimmend: aspek {ein Pferd^ G. 18) säatek {eine 
Stunde j G. 18) salik {ein Jahr^ L. I, 2, 12) ßebik {ein Körnchen) henärik 
{eine Granate) purtik {ein Haar^ L. I, 3, 27) mst6k {eine Fausty Hamd voll, 
G. 222) laukik {einen Sohn, L. I, 2, 7) gürik {ein Wolf, L. I, 18, 4) runik 
{ein Fuchs, L. 1, 21, 13) rek {einen Weg, L. I, 22, 3) x^zmetik {einen Dienst, 
L I, 20, 5) merövek {ein Mensch, G. 71) merük-i käl-im {ich bin ein alter 
Mann, LI, 15, 12) ber6§ek {einen Kessel, L. I, 10, 2) beroSik (11, 5) 
atmeje-k {ein Habicht, L. I, 20, 1) bfrik {ein Brunnen, L. I, 22, 1) bäzi^k 
{ein Falke, L. I, 25, 12) kecikik {ein Mädchen, L. I, 39, 8, auch kecik-i 
34, 8) giarek {einmal, G. 277, Lerch jarki) ^äyek {einmal, eine Zeit) piaouek 
{ein Mensch, Chodzko 306) ^inek {eine Frau, Gh. 306). Dieses Affix erhält auch 
ein durch ein Ordnungszahlwort bestimmtes Nomen: s&'at-k-e dudaän {die zweite 
Stunde, e ist Izafet) mehek-i dudu&n {den zweiten Monai). Das Affix kann auch 
den Vocal hinter das k stellen: merfi-ki {ein Mann, L. I, 9, 1) hgr mgrQki 
(Jedermann, L. I, 3, 23) cahfrki {eine Lerche, L. I, 24, 7) fiän6ki {ein Haus, 
L. I, 30, 2) kerpicki {ein Backstein, L. I, 30, 8). Tritt eine Flexionsendung an, 



— 112 — 

SO wird der Vocal vor k elidirt: min d6sti xoe le ßki neKist (ich habe meine 
Hand nicht an die Arbeit gelegt^ L. I, 17, 5) f§-k-e bebine (swcäö Arbeit^ 
L. I, 31, 4) roke (eines Tages) mehke {einen Monat) Saytilki (eine Sache^ 
L. I, 6, 9) äqceki (einen Heller^ L. I, 12, 10) Järki {einmal ^ L. I, 17, 10^ 
Garz. giarek) le ärdki {auf emem Feld, L. 1, 19, 6) le birke (an einen Brun- 
nen, L. I, 21, 13) dubärßki (einen Ausweg^ L. I, 22, 5, ar. jL^) teirki 
(emen Vogel^ L. I, 26, 2, ez teirk-i pücük-im, ein kleiner Vogel bin ich, i ist 
o*^y ,jL) dl säl-ke-da (in einem Jahre, L. I, 27, 7) kevir-ki {einen Stein^ 
L. I, 29^ 9) ba meleke (zu einem Molla, L. I, 37, 1). Neben diesem AlBx kann 
pleonastisch yek stebn, oder es kann ihm i (J^ 6, 4) voraugehn, oder endlich kann k 
doppelt stehn: yek meruk (ein Man/rij L. I, 29, 2) merüki yek (das. H) 
merü'-i-ki (das. 9, 5) ro-k-ik (eines Tages, L. I, 40, 3). , 

2) Deminuliva (np. ll), ävik (Wässerchen, L. I, 13, 12) Bebik (Körnchen) 
kärik (Zicklein, neben kär) xancerik (kleiner Dolch) derik {Bäumchen, von 
dar) Xfnik (Weiblein) märek (Natter, kleine Schlange, von mär) kerik (Mes- 
serchen, G. 115, von kgf, np. :>Ji) Cuöik (Spaiz) kecik (Mädchen, von kec) 
girik (Hügel, Rhea, von ger, np. :>^^) Jilik {Ltmipen, Rhea, von jil, Kleidui^) 
shishik (Strickstock, Rhea, von türk. ^i, ^^i Spiess) sciäfök (Stuhhäpfchen^ 
G. 260, von np. ,jU) fundek (Wachsstöckchen , G. 110, Jaba fynd, an jü) 
jerik (Wassertopf, Rhea, von Jer Krug), 

3) k steht ohne bestimmte Bedeutung: tefka (Speichel, G. 239, tif L:) läpjk 

(Handschuh, von läp Pfote, vgl. ar. ciT hohle Hand, Ohrfeige, Hamlschuh) 

destik (Handschuh) nandk (Kralle, np. ^»U) kitek (Katze, ar. üi) nekülik 

(neben nekül, Schnäbel) §imjk-ji (Schuster, von np. ^i) serek (Lootse, von ser, 
wie ar. ^j Schiffpatron) istßrik (hüsterg, störik, neben hist^r Stern, np. ojljJj 
sorik (Mosern, Böthein, Rhea, von sör ro^Ä) qatjk (Wachtel, ar. Ili) meqilik 
(Eiersieder, ar. ^, «u'iUo) piringiok (Bronze, G. 102, np. y^, vgl. georg. 
i^oC^bc«>) beriqok (Beßex, J., ar. j^^ reverberatio) dang {Schopss, p. /^-»b) 
duw-maqasuk (Schwalbe) vassalok (Endivien, dchorie) silqok (wilder Mangold^ 
Bumkelrübe, von selq Mangold, vgl. ^luk JMs 18, 4) Semamuk («(;i?rfe Melone^ 
ar. ^Ud) guläk (Locken, J., von gul, id.) hier entspricht ak dem pers. Affix 
ak, ak; verwandt scheint äx ^^ kermax und keläx (s. oben J\S 2^) zu sein. In 
diesen Wörtern mag k zum Theii np. ol entsprechen, welches oft eine Modification 
der Bedeutung des ursprünglichen Nomens ausdrückt (man vgl. «uiT^ künstliche 
Nardsse, von uSji, wie oben läp|k Handschuh, ^m\i^9m künstliche Hand^ 



,^~v 



— 118 — 

rfer Uand^ von läp Pfote^ golhisch lofa Hand)^ zum Theil dem Deminutiv- 
affii il; die yerkleinernde Bedeutung ist aber nach und nach verschwunden, wie in 
vielen Sprachen, namentlich im Litauischen. 

4) Adjectiva (np. pl, arm; «i(r, ^(r, nü^): sermuk {schamhaft^ Jaba) el6 r6§ik 
[sdmarzer Adler ^ von re§ schwarz) Häji re§k {der schwär ge Pilger^ Schwalbe) 
peik {nervig j G. 193, von p6i Nerv, np. ^^) kheilekee (eiw Nomade^ Rieh I, 
lt2, von kheil Nomadenstamm, ar. J^) rescek (ScÄwA von schwarzem Züe- 
pifdlj G. 244, von re§ schwarz). In beiden letzteren Wörtern ist das Adjectiv 
sabstaativirt. 

J6 40. gän (neupersisch) bazirgän {Kaufmann, aus dem np. u^bl^)- 
Ä14. gm, khozgin (2^eiwer6er, Jaba, xvizgini, Freien, Sociu, vgl. np. 

Jlf 42. c, Deminutiva: pici {Finger, von pe Fwss) käfci (LocÄ, Socin,p.4jl^= 
jul) bayöe {ßarten, aus dem np. ax^L) rec {Fussstapfen, von re TFejf?) 
ciäluc (Messerchen, G. 445, chaku Messer, Rhea, np. yU Ferfermcsser) 
gärechik {Gelenk, Rhea, np. a^V^)- 

JS 43. j, 4) nomina agentis; in dieser Function ist das Afiii türkisch, es wird 
aber auch im Persischen verwendet, z. B. ^^j Trompeter, sowie im syrischen 
Arabisch, z. B. ^ye^^ Verfertiger von a^^ bunte Leinwand, sog. Indienne d'Alep, 
Berggren 440, ^jL Pulverfabrikant , von :>,jL, das. 644; kurd. nobeci 
{Wächter, L. 1, 37, 1 0, tiirk. ^^vy ) gioährci {Juwelier, G. 4 54, türk. ^^jß\y^) 
^M'^ci {Pfeif eniräger, L. I, 43, 5, türk. ^x*^) nevlnci {Bettmacher, S.). 

2) j bezeichnet die Herkunft, vgl. np. ^L^*, ijf^y^ armen. pii«p^^ii«5^ baby- 
lonisch, ^iwj-it^^ Armenier: kurmanji {Kurde) navengi {Mittler, G. 483, Rhea 
nsvinjl, auch neusyr. -hj^^ Nöldeke 384, von näv Nabel, Mitte). Häufig sind 
Gentilicia im Zaza: liygneyij, Bygneyöi {ausHjeni) nerblj {ausNerib,L. I, 65, 9) 
d'esmünji {aus Desmuni, L. I, 65, 3) zazäje {ein Zaza) sivanji (plural siyanjjan, 
aus SHwan^ L. I, 70, 5). 

3) j ist angefügt, ohne die Bedeutung zu verändern: kerkinj {Krebs, von gr. 
xapxtvo^, vgl georg. ^s^joG(>>; möglich dass kerklnj aus np. v^L^^ umgestellt 
ist); qäqynj {Tadel, Vorwurf, J., von t. ^JSli). 

J^ 44. zSr (pers. jU) tengezär {beengt). 

J^ i 5. t mit vorhergehendem ä oder i (wohl Affix ]^ 4 und Jß 6, 2) bildet Sub- 
stantiva abstracta; es wird jedoch stets noch t (J\6 6, 2) hinzugefügt: spl-y-ati 
(Weisse j albedo) rashätl {Schwärze, Rhea 424) kuräti {Tiefe) shinätl {Grüne} 
germätl (Wärme) narm-T-äti {Zartheit, mit aufifallender Häufung der Affixe) 

15 



,,.^^., ,....„ 



— 114 — 

I 

mazinati {Grösse) komiati {Festigkeil) äghäti {Ägha-vmrde) sämtlich in Rheas 
Wörterverzeicbniss ; ferner: pädishäh-Itl (neben pädishähi, Kaiserthwm^ Rhea 121) 
ySsiritl {Gefangenschaft) nakhushltl {Krankheit) , Rhea im Wörterverzeicbniss; 
bei Jaba: rewltl {Beise) khüTtl {Eigenthwm) l^enltl (Sclaverei); gheranitee 
{Fieber, eigentl. heavines^. Rieh 1, 140). Dieses Affix ist verwandt mit dem armeo. 
w^Pj op, aiiAu«.^, uäJip {Schande) und dem osset. nanax-äA, digor. nanaxäAe 
von namax Kaiser , Sjögren , Osset. Sprachlehre 7 3 § 5 3 . Verwandt ist das Adver- 
bialaffix ta in dizita {verstohlen^ Rhea, vgl. np. oj^y^^^ fwrtim, partic. perf.J. 

Jß 16. ter, Comparativaffix , pücükter {fdeiner, L. I, 11, 2) r|Qdter (fe^sser, 
L. I, 21, 10) Sirinter (süsser^ Jaba, bei L. I, 92, 4) qawiter {stärker^ das. 94,7) 
master {grösser, G. 180, n^. J^) spöiter {weisser, G. 19). Eigenthümlich 
kurdisch ist die Bildung des Superlativs durch Vortritt dieses ter vor das Adjectivum, 
ter spei {am meisten weiss, G. 1 9) ter maz^n (neben master ammo, grösser 
als alle, G. 184). Rhea kennt diese Bildung nicht; der Superlativ lautet bei ihm 
S. 122 au mirov zh'homi kanjtir-a {dieser Mann hesser ist als alle) vgl. Pott, 
Et. F. I, 255. 

Jlß 17. n. 1) Das Affix n tritt ohne die Bedeutung des Wortes zu ändern an: 
araMn {Wagen, L. I, 7,. 10, Buch neusyr. JLläJ] Nöldeke 408, Klaproth Fundgr. 
4, 315 arabah, türk. tatar. udisch, kasikumuk., kürin., tat, hindost. u. s.w. araba 
4j[/j) däin {Amme) görn {Grab, np. j^) bizin {Ziege, loristan. biz {Ziege) 
np.jj Bock, zaza biz; man könnte hier an Motion denken, zumal auch im Osset. in 
zur Bildung weiblicher Wörter dient: axclH Fürstin, Schiefner, M6Ianges russes, 
1862, S. 306. Jedoch verzeichnet Klaproth (allerdings nicht immer zuverlässig) 
bissin {Bock, Fundgr. 4, 314), und das Affix ist dasselbe wie das in np. (jj^= 
j^ Hirsch, und armen, fr^^ Ochse, = baktr. ^j**^); duzhiki hörin {Esel). 

2) n bildet Namen für Gegenstände, welche mit dem, was das Stammwort be- 
zeichnet, in Verbindung stehn: baz}n {4>rmbamd, Rhea bazin, bazun, Garz. 93 
baz^nk, 182 bazink, von np. ^jL; man vgl. russ. rpHBOHKa, Halsausschnüt 
des Kleides, von rpHna, Mähne, urspr. Nacken, skr. cfNn, lit. pirsztine, Hand- 
schuh, von pii-sztas Finger); stuvän-k {Halsband von Perlen^ von ^L, Hals) 
sOrink {rothe Kreide) jSLYin {Lemwandvorräthe, von^L Leinwand (Jaba). 

3) mit vorhergehendem i dient n zur Adjectivbildung, altb. aena, ^V*ji'' deravin 
{Lügner, von deraü Lüge) §evin {pastoralis, von §evän, für Sevanin) zevin {sü- 
bern, np. /^^am*) peSin {der vordere, np, j^:^^) mezfn {gross, von altb. j^wg) 
cu'in {vergangen, L. II, 12, 2, vom partic. perf. cü) kerbina {umoiUig, 6. 114, 
von kerba Zorn, G. 100, ar. ^jf) ciävin kern {mit dem bösen Blick ansehen, 



«~F> »' 

■. * - 



— 115 — 

G. i96, gleichsam oculatum (seil, intuitum) facere, von ciav, cäv, Attge) 
Daxsin {bunty von ar. ^^J, vgl. türk. ^JLiii) sciermina {schamhafte G. 272, von 
scierma, np. ^/i). 

4) bedeutet ein Mdass, Quantität: ÜJ'^j {manchmal^ Jaba, np. U^ (Abstracta 
von adjectivis) vgl. abdini (Frömmigkeüy Jaba). 

5) näk (pers.) xaz-näk, hoher Officier (J., von ar. ^^oU), 

JS 18. L 1) Substantiva, ohne ausgeprägte Bedeutungsveränderung : Aike\{Bahnj 
G. 152, dlkil Rhea, dlk Lerch, ar. vSL^) sciälulä {Sperling, G.) bivll (-Nase, 
biDl Möller, np. ^^w, pehl. yrj, vgl. § 44 H, a) pä§il {Busen^ L. I, 35, 6 
päkhal, Rhea; pakla, Brusttasche^ G. 238, 261. Der Wechsel von § und k, x 
findet sich ebenso in andern Sprachen, althochdeutsch pfoso {Tasche) und pfünc, 
goth. puggs, angelsächs. pose und bung, schwed. päsa und pung, s. Diefenbach, 

Gothisches Wörterbuch I, 338, 339) nukul {Schnabel, p. oLj) sei {Bratpfanne, 
s. § 52, B, 2) h) tovil {Rinde, np. jy, § 44, K, a) pelol {Reisbrei, Püaw); zaza 
cankäl {Fiedermatts) korbelä {Krähe, lat. corvus); kuselä {Schildkröte, G.l 51, 
kiwz3l Jaba, kessal Rieh I, 143, kü'isi Lerch, man vgl. das lat. Affix in turdelix, 
cicindela, lit. kirmele, Wurm, Schleicher, Lit. Gr.l 1 4) tipil {Finger, nhd. daume, 
engl.thumb, altn. pumall, dasselbe Affix wie in SaxxuXo^, anguli etc.) ripäl Lum- 
pen, vgl. altn. rifa jserreissen, scheint prinaär) tyräl {Faullemer, von ter Furz) 
zlwäl {Gefangner) sötäl {Brandstifter) kerpäl {Lumpen) ; vgl. tat J«^ (Peitsche) 
Dorn Caspia 218, 5. 

2) Substantiva, welche einen Zustand bezeichnen: zemän-e ghun^la {Brunst- 
zeit, G. 4 69, von np. q^\ 

3) Adjectiva: kasil {schön, neben kesl). 

4) mit k verbunden bildet 1 Deminutiva: helek, helik {Ei, Hoden Ber., heleka 
R., hilik J., von ^y , dU Ei) golik {Kalb) gulilik {Blume) ciücialök {Küch 
lein, G. 215, 222, von cucik) dikelok {Heiner, junger Hahn, G. 152, von 
dikil, ar. vSLj^) siwelok {loüder Apfel) vgl. oben Affix k JE 3. 

5) türkisches Affix <J, ^: stambul-li {aus Byza/nz) diarbekerli {aus Diar- 
lekir, G. 20) ghiratli {ehrgeizig, G. 162, von ar. o^, türk. ^^) osmänli 
(Türkä, G. 268, türk. ^Uc); mit k (türk. ^): aqilik {Verstand, türk. ^jJ^lic, 
vulgär aqyllyk). 

J6 19. s, §k. 1) Substantiva aus Adjectivis gebildet, pakasc {Qlanz, G. 179, 
aas dem np. ^J^^) djamouch {Bewegung^ Ghodzko, 347, aus dem np. ^^/^) 
käles {AaSy von ksl alt). 



— 116 — 

2) Sk tritt an, ohne Bedeutung: äni§k (Einbogen, s. § 52,B,p) kixr'^k (Falten^ 
np. V^r) mrisk {Huhn, np. c^) märgisk {Viper, Natter) ni§k (neu, neben nO) 

niwi§k, niwik {frische Butter) nlwiSkän {halb) kiloSk {Wegweiser, von kel, 
iy^ifer, vgl. russ. KOJbimeK'b). 

3) oueqtych {^^^j manchmal, Chodzko 342, von an cU>, Zeit). 

JI2 20. p, b tritt an Substantiva, ohne die Bedeutung zu modificiren: macip 
Kuss, G. 97, mäcT Rh., np. ^Le) adäp {Eiter, G., abchas. t*a, at'a (t* ist ein von 
p afflcirtes t) Schiefner 55^, 5 v. u.) kuläba (Geschumr, von kul, id., Rh.). 

JE 21. pen, das zigeunerische Affix pen (Pott, Zigeuner I, 128 ff.): salpen 
{Strieme, Klatsch, zig. §uwlopen, Geschwulst) qarapgn {Revolte, zig. kurapen 
Schlägerei)', s. Liebich, die Zig. S. 143, 158. 

J6 22. vär (aus dem Persischen): se'idvär {Jäger). 

JE 23. vi: avravi {nebeliges Wetter, von avr Wolke) bävi {gichibrüchig, 
von bä Rheumatismus). 

J6 24. r : kulündyr {Kürbissflasche, von kolend, np. jjyT) kocpr {Nomade) 
kewnär {alt, von kewin, np. rji^) hongolir {Ring, Socin, sanskr. ^^^^, wie 
np.^^LiCil von ^^) zäru (Kind, vgl. Trumpp S. 51); häufig für die Bildung von 
Baumnamen verwendet: sentör {Akazie, ar. UjLm), zaza: henäriyer {Grancäbaum) 
/auxir {Pfirsichbaum) mi§ini§y|r {Apricosenbaum) say er {Apfelbaum , np. ^^^ 
duäiki hingerir {Weintraube)] ferner zaza way6r (auch /odar, Herr, np. )ji) 
rayßr {Weg, np. olj). 

Jß 25. ha, Adverbialaffix : nuha {jetzt) vuha {so) änuha {jetzt) zi-viru-ha 
{von jetzt an; viru ist der Dativ des Demonstrativpronomens). 



IL Andere Arten der Stammbildung. 

§ 57. Arabische Plürale. 

Nicht selten finden sich im Kurdischen , wie auch im Persischen , arabische No- 
mina in der Pluralform eingebürgert: jevahir {Juwel, ar.^l^» von^^, aus dem 

np.^^) meläiket {Engel, G. 90, ar. iX!^^, von ä%] Lerch melek) fakare 

l^*'^ r TT 

{arm, ar. Jjl^, von^^, auch udisch fugara; daneben fekir) mäm^', mämo {Va- 



\ 



tersbruder, G. 281, Lerch am, ar. äI*cJ, von ^c) aSirä {Betrüger, ar. ^[/il 
plur. von j^j^i) sevähil {sanft, ar. J^)^«*, von J^). 



.J 



■v=,l- 



— 117 — 

§ 58. Bildung dübch Peaefixe. 

Der Superlativ, von welchem § S6, Jg 16 gesprochen ist, wird auch durch Vor- 
tritt des Demonstrativs (Artikels) e (s. § 71, Y) gebildet, wie schon Lerch (M61anges 
asiatiques V, 221) gezeigt hat: epur (plurimi^ L. I, 32, 3) edin, ededüän 
(der zweite) esesiän {der dritte, Jaba : ei sii) ecäräft {der vierte) ey6k {der 
erste)] das Praefix be findet man in bezöt {Fe^l£rbrand , G. 264, bei J. bisü 
Brandgeruch, vgl. np. ©Jä-I) begota {Rede) pruzi .(Ftwfen, G. 130, neben ruzi 
G. 130, 275, np. oj^j) beiüiin {grobe Nadel, Jaba, np. Jj^-)? be-ki^ {Käufer, 
Jaba) beenis {Niesen, np. A^yLil); tip-ti2i {ganz voll, von ^jJ'j, gebildet wie 
t. ^Ll von AL voll). 

m 

§ 59. Bildung duech Doppelung. 

kekö (Bruder, kako Rieh I, 151, man vgl. dajakisch kaka älterer Bruder, 
m koka, Bräutigam, Pott, Doppelung ii, 46) memik {MuUerhrust^ L. 1, 1, 4, 
lat. mamma, oberdeutsch memm, türk. d^, aküscha mamma u. s. w.) cfcik 
[Züzen, L! I, 2, 10, ciciek G. 59, np. »xf, arm. *i»j, wovon ***"jL säugen, 
osset. ^i^i (Klaproth, Asia polygl. 89) zaza cije, clji, Brust des Mannes, L. 1, 
64, 10, vgl. Pott Doppelung 31 ff.) gumgumük {Eidechse, vgl. ebenso durch 
Doppelung gebildet: georg. ^^^^, mpongwe osesele, malaisch koora koora, 
haussa kukuru, Pott 61 — 63) papük, pepüng (Ku^uk, bei Jaba pipo y^ Wi- 
dehopf] in andern Sprachen mit k, Pott 52) legleg {Storch, bei Rhea lek) budhud 
(Widehopf, Jaba, ar. j^ j^, vgl. lat. upupa, poln. dudek Widehcpf, vnss. ÄyA^Ki 
Trappe) cucfk {Sperling, jujik, Rhea, hhhhki» Hahn, bei Pallas, np. n»^) MaMH 
(Huhn, Pallas; ohne Zweifel richtiger: Hahn, lorist. mamir, georg. 9s9s^o (von 
9s3i Vater), thusch maramal, laz. mumüli) perpüSik, pilpiluk {Schmetterling, 
vgl. ar. j^i^, lat. papilio, von izatXko, pelto, Pott Et. F. II, 3, 670, udisch 
pampaluk, pepalak, thusch peplao, abchas. parpalik, zaza filfiUk, ital. farfalla, 
parpaglione u. s. w.) re§-re§ {Unkraut) cüngcung {das Klirren) xAS/il {das 
Wiehern) blrqabirq {das Blitjsien {der Schwerter)) 'oräör {das Brüllen {der 
Kameele)) §irpeäirp {Brausen {des Wassers), t. «^^ V-/?' ^™* 2/'^2^"-)5 
äaqasaq (Waffengeräusch, ar. j^Ui); tortorß {Vagabund) qyrt-qjrt {Oachern 
der Hühner) qyde-qyd (Hühnergackern beim Brüten). Merkwürdig ist die Doppe- 
lung des Zahlwortes drei: sTs6 (bei Lerch, daher auch im OrdinalzablWort : sesiän, 
es^sian; in den fibrigen Quellen ohne Doppelung; man vgl. Pott, Zählmethode 29) 
verver (Rad, G. 236, ver ver 237, von skr.^ST^, ebenso mit Doppelung skr.qgF?» 
angels. hveovol, hyeohl). 



118 



§ 60. Zusammensetzung. 

In der Zusammensetzung geht das bestimmende oder abhängige Gompositionsglied 
voran ; wie im Persischen finden sich aber im Kurdischen auch Zusajnmensetzungen 
mit entgegengesetzter Ordnung, welche indessen sämtlich nicht echte Zusammen- 
setzungen, sondern Zusammenrückungen sind, die dadurch entstanden, dass das Zei- 
chen der Rection, entweder das ^Löl o^oi^roder das etymologisch mit ihm identische 
^^^a^y unterdrückt wurde. Die Beispiele für Zusammenrückung sind sehr zahl- 
reich: qodäm Keira {müdthätig^ G. 108) qodäm t6skala {Unruhstifter^ G. 160) 
qodam kapäna (Wagemeister, Eichmeister, G. 211) qodäm sciäpör [beflügeU, 
G. 87) qodäm kabar (beredt^ G. 138) qodäm teklif {ceremoniöSj G. 110) 
qodam märifeta (id., G. HO) qodäm ghira (ehrgeizig, G. 162) qodäm imeta, 
qodäm karäm {ehrend, G. 198) qodäm saber {geduldig, G. 207); qodäm 
(np. Jij^lj^) ist hier ohne Izafet construirt wie ^^Lo im np.^^ ^^Le u. dgl. 
Uly To {Mittag, nf.j^j^ für j^j ^J) ser äsker {IJeerführer, G. 107, lürk. 

' jCuc^^ vulgär ^^^XL*c^, vgl. np. jQJjJ) ser kaliün {Pfeifenkopf, G. 214, 

np. Cj^^ ser kani {Ursprung einer Quelle, G. 199, vgl. np. a^iL>^ 
pe chiraw {Leuchter, Rhea, np. c[yÄ ,jL) sciahh ägemi {König von Persien^ 

G. 188, np. ^^ oU (arab.) türk, ^i^U ^, vgl. np. jU* o^^) agha zangir 

{Häscherhauptmann, G. 98, eigentl. Keuenhauptmann). Andere Genetivverbin- 

' düngen : klär sah {Hundegurke, G. 113, Lerch Kiär-e kücikan) melk käna 

{Lehen, G. 145, np. diU vSU*) kafs msek {Mausfalle, G. 166, np. ^^*^^) 

zen bab {Pathin, Oode, eigentl. Weib des Vaters, G. 60, 180) zen brä 
{Schwägerin, Weib des Bruders, G. 61, 113) zen mam {SchunegermtUter, G. 
61, Weib des Oheims!) da marö (Stiefmutter) ba mari {Stiefvater, eigentl. 
Mutter, Vater der Heirath, mar, ar.^*) päsman {Vetter, Lerch, Bulletin de 
TAcad. de St. P^tersb. XIV, 83, von püs, np.^u*j, ^j^ und mam Oheim) dötma 
{Base, Garz. 125 dotmän, von dot, np.^^, il^:> und mam Oheim, vgl. np. 

gil.^:> ^♦c) kuru zana {Bastard, G. 98, von kuru, Sohn, np. oj^ Füllen^ 
bilb. kur, Sohn, lorist. kurreh. Füllen, gil. kur j^, Tochter, küri (Beresin) 
mazend. o^kur6, Füllen, griech. xoupoi;, xopa, vgl. ar. li>ll /p), türk. bj jJ^) 

rengh zeitün {Olivenfarbe, G. 114, np. O^^J *^j) rengh narangi {Orange- 
färbe, G. 114) rengh ben6fsca {Veilchen färbe, G. 203) rengh täini {Zimmet- 
färbe, G^ 114) rengh ahl {Purpurfarbe, G. 114, np. J) obj) rengh ghülghuli 



r ■ '•'T? 



• —119 — 

(EosrnfarbCy G. 11 S) bask kaliün {Pfeifenrohr ^ G. 106) mälem giü {BaSttnner^ 

G. 226, von ar. JU«) dest av^n {Morser stössü^ G. 214, eigentl. Hand des 

Mörsers) destek kulilk {Blumenstrauss^ C. 182, np. Jf'iL.^) klil pe {Zehen ^ 
G. 59, eigentl. Füsschen des Fusses^ ar. JJi) ruz kiämet (Togf der Äufer- 
stehung, G. 15S, aus dem tip. kI^^jjj) kuru scir (Bübchen, Müchsohn, G. 
204) ber sta {Feuerstein an der Flinte, eigentl. Stein des Stahles, G. 213) 
anghustlr druära {Fingerhut zum Nähen, G. 134) sund draü {Meineid, G. 
252). Attributive Verbindungen: pes kovi {Bergziege, capra montana, auch paz-a 
kövi) pist skest {Buckel, eigentl. zerhrochner Bücken, G. 158) dedan fili {El- 
/ewJeiWjG. 96, im Neupers. Genelivverbindung : J^ u'j^^) ^* P^^ {Qro^mutter^ 

bäpir ((Trosst;a<er) del resc {Ha^s, eigentl. schwarzes Herz^ G. 196) del sot 
[Herzeleid, eigentl. gebranntes Herz) del tangha (das., etiles iJer^s;) del zapta 
(das. G. 122, eigentl. eingeschrenktes Herz, ar. L^) iaküt keli, iaküt sein 

(Hyacinth, G. 154, d. i. blauer Hyacinth) zamrüt sein (das., G. 154, np.^^j 

ar. ^j) musckor (Maulumrf, eigentlich blinde Maus, G. 261. Lerch mit oj»sS 
Juoy: m}§k«i x^'^i*> ^^^^ h 1^6, moush-a kwera) kanün piciük {Dezember, 
G. 56, Lerch kanün -i peSin) kanun mazen, kanün pasi {JarnMr, G. 153, 
Lerch kanün-i paSin) kuru piciuk {Kind, kleiner Sohn) keccia piciuk {bam- 
Um, G. 97) balif piciük {Kopfkissen, G. 158) dest cep {linke Hwnd, G. 248, 
op. c^ J^:>) dest rast (reoJUe Ha/nd, G. 129, dest-e rast Rhea) kabar nü 

[Neuigkeit, G, 195, np. y ^) kalaresc (Äa6c, G. 123, corvus niger) 

kalaghäur Krähe, G. 122, con;u5 canus) mevis resc, sör (iJosinc, schwarze 
undrothe, G. 281) scielem tursia {sat^re {rothe) Bube, G. 100) avir tursia 
(Sauerteig, G. 145, hevirtirsh Rhea, np. ^JJi ^j^) bakt resc {Unglück, G. 

133) sciahht mazen {der grosse Fluss, Tigris, G. 263) hasp Basä {Wallach) 
darcini {Zimmet, G. 106, chinesisches Holz, np. ^^^,^ j)^). Possessivadjectiva 
(Bahuvrihi): ru resc {falsch, schwarzes Gesicht habend, G. 136) re spi 
[Weissbart, Greis) ser moküm {halsstarrig, G. 263, von ar. Jj^) denk keft 

[heker, gefallene Stimme habend, G. 229) del safi {reinen Herzens, G. 81, 
ar. jL) del ahhivän {thierisch, roh, G. 102, von ar. <j'^) ^^1 spi {unschul- 
dig, G. 169) mü zer {blond, G. 100, gelb-haarig) ser kvUa {barhaupt, G. 82, 

von np. dlT). Die Gopula und ist unterdrückt in: nan*gQgt {Mahlzeit, eigentl. J?rof 
t«n({ Fleisch, ein Dvandvacompositum). 



— 120 — 

. Wirkliche Zusammensetznng. 
1) Attributive Gomposita (Karmadhäraya),* a) Adjectiv und Substantiv: 
be bakt {Unglück^ G. 133, np. CJkf jj) spi&t {Bleiweiss); kalbun [Alter ^ 
das AU-sein^ L. I, 23, 5) beri-bun (JPm sein {von Schulden) QuUt sein) 
pirbune (J?%/?e, Rhea, mit AfSx Jß 5) tibun (Durst ^ Socin) farahbün (Breite, 
das.) drSshebun (Länge, das.) blindebuna (Höhe, das.) shah^bün (Freude^ das.) 
hisbkebün (Trockenheit^ das.). 

b) Pronomen und Substantiv: |roe (heute) !§ev (heint) isäl (heuer) kucä (wo, 
np. [J). 

c) Indeclinabile und Adjectiv: nexöS (A;mn{;, up. ^^Ü) na buia (u/nreif^ von 
buia geworden) nasaka (A;ranJk) namadoud (unbegrenzt, Jaba, np. (ar.) :>^ j^ U). 

d) Indeclinabile und Substantiv: pas Kangiar (kleiner Dolch, Nebendolch, G. 
415) duscium (Schimpf, G. 198, np. fXx^:>, f^J^)- 

e) zwei Substantiva: kömfö (Büffel, np. ^J:^j\S^). 

f ) Adjectiv (Adverbium) und Wurzel (participial verwendet): durbin (Fernglas, 
G. 106, np. j^jj^^i). 

g) Zahlwort und Substantiv (Dvigü): du r6h (Kremweg, G. 100). 

2) Casuell bestimmte Gomposita (TatpuruSa), a) zwei Substantiva: dengser 
(Schreihals) marestan (Hospital, G. 200) kurdistän {Land der Kurden, aus 
dem np. (jlL^^rff) nandan (Brotkorb, G. 203, np. ijlj^b) koblanäma (Com- 
pass, G. 103, aus dem np. <ub dJLi, wohl verderbt aus Ü dLi, Nöldeke 403) 
scamädän (Leuchter, G. 106, np. (jIjm^) talak name (Eheschddwng , Rhea, 
aus dem np. <uü j'^L) hafundar (Keule, Klaproth, Fundgr. 4, 315, von np. jü\ 
und jb, eigentl. Kriegs-holz?) bazirkhan (Oelmühle, Rhea, np. aJUjJj) 
mepisKan^ (Gefängniss) girtikhani (das», Rhea) haushkhani (das., Rhea, haush, 
Lerch Bau§, umschlossner Ort, Hof (Rhea yard, eficlosure) ar. ^^) höouz 
khan6 (der Theil des Bades, i/n welchem man sich rasiren lässt und welcher 
das Warmbad enthält, Chodzko 347, von ar. ^y>) djamouch geh (Gelenk^ 
eigentl. Ort der Bewegung, von np. ^^aJL», Chodzko 347) frangh zalihm^t (Sy- 
philis, G. 181, scheint aus dem Türkischen, mit Abstossong des Gompositionsaffixes, 
entlehnt, tärk. ^Ji^j väli/i). 

b) Substantiv und participial füngirende Wurzelform: Beilebä^ {S(^lm, aus dem 
np.jL dJL») Berambäz (Verbrecher, aus dem np. jL«l^) gav&n (Hirte, np. jLy , 

^jL^, altb. jojwe;^ in jajwe;a;7<5Viy i^^f^v>i^id) ^evtn (Hirte, np. (j^y^) 
nöcherwan (Jäger, Rhea, np. (jl^^jAxii^) sekmän (Jäger, np. ^jlXi xuvrjYOb) 



Si""T" 



— 121 — 

derghavän {Thürhüter, G. 279, vgl. np. (j^j^j ü^^j^^j^^ ^o" "P- o^^^) 
ganKar {Sünder ^ np. jl) ol^; jli^ist eigentlich das Sübstantivum , und es müssten 
die Gomposita dieser Art zu den Bahuvrihis gerechnet werden; indessen fasst die Sprache 
diess jir ebenso wie^f als participiale Wurzelform in der Bedeutung faciens, Opera- 
tor auf) xjzmikär (Diener) xondeKar (Herrscher) jötKär (Ackerbauer) temakär 
{neidisch) tobeKar (reuig) zenakar (Wüstling, aus dem np. jl^l^j) äinätkar 
(eigensinnig j G, 407, ar. ^Lc) sänatkar (Künstler, G. 94, np._jd«J^) zeringhfer 
(Goldschmid, G. 93, np.J^jj) zeida kar (grob, G. 162, von z6ida üeberfluss) 
tamäscakar (neugierig, G. 125, np.^UU) fetnakar (Ohrenbläser, G. 260, 

np. jT a;ji) jarikar (Possenreisser, G. 102, von ar. ^^j^) iftrakar {Verleum- 
der, G. 405, np. jlfj^J) ^hdibetkar (das., G. 181, nf.J'C^) gha ghr6 

(statisches Pferd, G. 409,np.^J"ol^) miratgir (Erfee, Rhea, np.^^«öt;#i*) regir 
[Strassenräuber, Rhea, np.^ol^, vgl. ry^^ j^, ©Ij) bavasc&n (Fliegenwedel) 
defterdär (Buchführer, G. 230, aus dem np. jl^o) nandär (gastlich, G. 99, 

von jjli Brot) alledar (kränklich, G. 180, von alleta, ar. ilc) keruedär (Maul- 

thiertre^er, G. 190, np. jI^aj)^^, J^j^) ghohedar (gehorsam, G. 195, 
Dp. ^Ijiy^) deindär (Schuldner, G. 127, Rhea dendar, np. j\j,Xj>) kardar 
(das., Rhea, qarzdar Lerch V. U., von kar, ar. J^ji) erkßpdär (Stalljunge, G. 

190, np. jIjljIJ^) Dobadar (Wache, Rhea, von nobe, ar. ^y) brindar (ver- 
wundet, ^V' ji^i skr. ^m) fäid6 khor (j^ ©Jfl^ Nutmiesser, Jaba) kaläm 
träsc (Federmesser, G. 262, np. ^I>! ^1«) sanäm per6st (Götzendiener, G. 
153, sanem pärez Rhea, iip. C^^ J^) nalbenda (Hufschmid, G. 183, 
nswlband Rhea, np. jJlJLü) äzpesh (Koch, Rhea, np. j^T) ser träsc (Bar- 
Uer, G. 98). 

c) Substantiv und Partie, perf. pass., xoärzi (Schwestersohn, np. o^lj ^'^) 
beräzi (Bruderssohn) begzada (Edelmann, Rhea, türk. o^\j S^) ugi&k zadä 
(das., G. 62, türk. o^\j jl*^l). 

d) Indeclinabile und Pronomen: baquo (Herr, G. 247, von np. L und ^^ für 
sich seiend, vgl. skr. ?^Tft^^ Pott III, 55). 

e) zwei Indeclinabilia, wovon das zweite als Nomen gilt: beri^|r (Vertiefung) 
berior (Erhöhung). 

3) Possessive Gomposita (Bahuvrlhi), a) die Composition beruht auf einem 
Karmadharaya : ne-6är (hülflos, L. I, 22, 3, np. jLU) na-ehhs (dumm, G. 258, 
np. jji^b) be bakt (unglücklich,GA 32) khoshhal (glücklich, Rhea, np. JU^^) 

16 



— 122 — 

\ 

% 

rashwöl (Staar, Rhea, d. i. Schwarzflügel ^ np. JL) karacad6r {ßchwarzzelte^ 
Nomaden^ scheint türkisch) duw-maqasuk {Schwalbe^ eint Scheere ah Schwanz 
habend). 

b) die Gomposition beruht auf einem Dvigu: du del {falschf {zweiherzig) G. 136) 
du ru (das., eigentl. zweigesichtig) separeh (Klee, von^j Blatt ^ mit e samäsänta) 
seh küs {Dreieck, G. 267, np. ^^^lJ) seh p6 {Dreifuss, G. 267, np. ,jL-, 
^[j du) ciahr küs (viereckig, G. 223, altb. a;iy\^a;(y >7ökU(o) ciahr körnet 
{viereckig, G. 223, von ar. kjß). 

c) die Gomposition beruht auf einem Tatpuru§a; hem-s6r (Freund, np.^o*^) 
bi 3q|l {dumm, auch be äqjl Jaba bei Lerch I^ 96, 20, np. Jic ^) be seri 
{kopftos) beiin {Witwer) be m|r {Witwe) be ahhl (arm, G. 167, np. JU ^) 
be nefs {ausschweifend, G. 154, np. ^j^ ^^) be rengh (bloss, G. 203, 

np. oJj ^) be kuet cekem {ich dämpfe, eigentl. icÄ mache kraftlos, G. 189) 
be-peshin {Stüle, ohne Hauch, Rh., arm. ^^*-^) bi-hlwi (hoffnungslos,!,, 
np. jL^«l li) und zahlreiche ändere Bildungen, zum Theil dem Persischen entlebot 
(man sehe das Wörterbuch). 



B. Flexion. 



61. Bildung des Plubalbtammes. 



Die häufigste Endung des Pluralstsimmes ist an, entsprechend dem np. ^1, gil. 
bal.,''afgh. an, mazend. On(^l), talisch an, On, ün, welches, ursprünglich der Flexion 
der in a ausgehenden Stämme als Endung des Genetivs plural. angehörig, aus äuäm 
contrahirt ist. Beispiele sind: cel^kan (die Jungen, pullos, L. II, 88^) duSmeuirn 
{Feinde, L. 1, 20, 10) jena'üran {der Thiere, L. I, 20, 4) mezinan {grosse^ 
Jaba bei L. I, 96, 21) ruän (Tage, L. 1, 10, 4) 2e azmänan {aus den Him- 
meln, L. I, 14, 7) hästiän {Knochen, L. I, 3, 29) kevrän {Steine, von kevir 
L. I, 3, 29) istirkän {Sterne, L. I, 4, 39) merüän (Menschen, L. I, 9, 13) 
perän {Qdd, von perä, L. I, 12, 8) be cüän (mit S<öcä;cw,L.I, 18, 10) Kevuän 
{Rebhühner, L. I, 20, 1) miän {Schafe, L. I, 47, 10) istiriyän {Dornen, von 
Istiri, mit eingeschobenem aus i entwickelten y, Jaba bei L. I, 94, 18) Sevanän 
{Hirten, LI, 36, 10), auch in (durch Assimilation): 2in-Tu {Weiber, Jaba). Diess 
Affix findet man auch an Fremdwörtern: kele§an (Bäuber, L. I, 37, 13) teirän 
{Vögel, L. I, 21, 6) külfetän {Kinder, LI, 1, 3); sogar an fremden Pluralen: 
ekrädän {Kurden, Jaba, ar. plur. :>\j^l). 






— 123 — 

Eine andere Pluralbildung entsteht durch Antritt von te , bei Beresin im Ostkur- 
dischen \:> geschrieben, welches im Tagaurischen t'ä, im Digorischen t'a lautet und 
nach Lerch's Untersuchungen (Melanges asiat. V, 207 ff.) der nachgesetzte Artikel ist, 
entsprechend dem altpers. tya, von dessen Singularform hya das vLiU) ^L ab- 
stammt. Es findet nach dieser Auffassung der auf dem Gebiet neuerer Sprachen sehr 
häufige Vorgang statt, dass nach dem Untergang der alten FlexionsafBxe ein zufällig 
mit dem verschwundenen Exponenten im Verlauf der Rede häufig zusammentreffendes 
Element (hier der aus dem Relativum hervorgegangene postpositive Artikel) zum 
FlexionsaRix gestempelt wird. Beispiele dieser Pluralbildung sind: keles-e-te (Räu- 
ber, jene JRäuber, L. I, 36, 10) §evän-i-te (dieHirten,hA,36,ii) sevÄn-e-te 
(38, i) Kevu-e-te {Rebhühner, L. I, 20, 4: hätin jem kevuan, Kevu-e-te 
ferian {die Htmde) kamen zu den Rebhühnern^ die Rebhühner (ihrerseits) 
(logen davon). Diess AfBx tritt auch an den Pluralstamm auf an , so dass eine Dop- 
pelendung vorliegt: keles-än-e-te (L. I, 39, 9); man vgl. den np. Doppelplural 
^ÜLmTÜ (non quidam, d. i. ignobiles), UU«i, I^LLJ Vullers, Grammatica linguae 
pers. p. 162. 

Die neupersische Endung U, im Pehlevi jk)o, welche nach der Ansicht Bopp*s 
(Vergleichende Grammatik § 241), die man trotz der von manchen Seiten, auch 
von Trumpp, G. G. A. 1876, p. 717 erhobenen Bedenken für die richtige halten 
muss, von den altiranischen Neutralstämmen auf ah (skr. °^) ausgegangen ist, 
verliert im Kurdischen das h, und verwandelt im Dialect Zaza das a in i. Beispiele 
findet man sehr häufig bei Socin, kagassa {Briefe, np. UJlcIT) käftshia {Locher, 
vgl. np. ,jLr= ^jlXl, mit secund. Affix) gurza {Keuien, np. Uj^) rekeba 
(Steigbügel, np. l^\fj) martala (Schilde, aram. Ufe^) liärdoka (die beiden) 
siiltän-e mära (der Schlangenkönig); bei Beresin S. 142: ÜU (Häuser) I^aL 
(Vögel) Ijyf (Söhne); man vgl. tat. Ljijf (Bücher) zaza bera'i (Brüder) dari 
(Bäume) ; auch khelqi (Leute, Menge (Jaba)) wird ein solcher Plural sein ; Pallas 
hat dafür KajKara (d. i. np. IfsU). Einen Doppelplural verzeichnet Beresin p. 123 
U l^djU (Häuser), wo hä an die Endung da (te) getreten ist, eine Erscheinung 
welche zugleich die Ansicht widerlegt, dass U aus der Endung te entsprungen sei. 
Aehnlich ist der Plural ÜdjU (Häuser, Beresin 122, 123) im Oslkurdischen; 
wenn diese Form richtig aufgefasst ist, so wird sie das doppelte Affix än*ä enthalten 
und einer np. Bildung *l^lOl» entsprechen, vgl. pehl. ^i^oro^'i Bundehesch 18, 14. 

In der Mundart von Sihna findet sich das Pluralafßx gal, JT oj^e (^^9 ^^) 
Jw^l (Menschen, 99, 7 im pers. Original (jLjt>] Ciyuo); JO^ i^Jjj ^*^^ 



— 124 — 

tägliche Versorgung mit Brot, das tägliche Brot^ 98, 12, Original »^j^j ^^j); 

J^j,:> {Feinde^ 98, 44) JJCjlTIc {die sich verbeugenden^ 99, 49, Original 
^UrLc) J5^ {die Töchter^ 98, 4 5). Bei Brugsch: mal-el {Häuser) asp-el 
{Pferde), Dieses Affix ist identisch mit der Praeposition gel (JT, mit)^ von welcher 
auch das Adjeclivuna ghelek (G. 4 88, viel) gebildet ist, vgl. talysch cugüla ^^ 
vierfach (welches Beresin 34 von t. ä ableitet). Es wiederholt sich demnach im 
Kurdischen das Verfahren, mit welchem die indogermanischen Sprachen den Plural 
auf s bildeten, dessen Wurzel mit derjenigen von skr. H° ^ identisch ist, vgl. Polt, 
E. F. III, 49, Geiger, Ursprung der menschlichen Sprache I, 240. 

§ 62. Bildung der Casus. 

Die Casus werden im Kurdischen wie in den neuen iranischen Sprachen über- 
haupt meist mit Hälfe von Prae- und Postpositionen gebildet. Als Nominativ erscheint 
der Stamm , welcher bereits längst das Casuszeichen abgelegt hat. Nur Ein echter, 
durch Affix gebildeter Casus hat sich im Kurdischen wie in einigen anderen Volks 
mundarten erhalten, welcher die Bedeutung des Accusatrv und Dativ zugleich hat 
(wie der np. mit \j gebildete Casus), dessen Form aber mit der des alten Instru- 
mental identisch ist; im Balucci hat sich das ä dieses letzteren conservirt und der 
betreffende Casus hat instrumentale und locale Bedeutung: go zahamä (durch' s 
Schwert) ma koha {bei dem Berge^ Lassen , Zeilschrift für d. Kunde des Morgeöl. 
4, 434). Im Gilanischen ist das tonlose a bereits zu e verdünnt, seltener ist die Ver- 
kürzung a: be-dö§a {auf die Schulter, Melgunof, Zeitschrift der DMG. 22, 222,3) 
begüsa {an^s Ohr^ das. 5) ml p6öre {^^^ ^ meinen Vater, das. 206, 10) 
ana täavute miiyän {(ji^ aJ^Li LI auf eine Bahre, das. 19) ba-zamine {mf 
der Erde, das. 30) döre (oj\:> Holz, accus., das. 207, 3) pice {die Ofenklappe^ 
das. 44) murye {den Vogel, das. 21) goläpäse {den Krug, das. 208, 4) mardake 
{den Menschen, das. 4) maYze {das Mark, das. 221, 4) der dO§e {auf der 
Schulter, das. 224, 29) liavöne {die Lippen, das. 223, 28).- Auch Beresin p. 59 
gibt die Endung e oder a, und schreibt das zuletzt genannte Wort labaneh i^U. 

Bei Dorn, Caspia 247, 2 ©^"il» {den Henker). Im Talysch istceso (Aii^a.) der Dativ 
von ^ji* Auge; der Accusativ aber lautet ceSun /ni»*. Im Mazenderanischen ist der 
Dativ von §äh (oU) §äha (oli) plural Sähan-a (aiUU), von mar {Schlange) mära 
(ojL) plur. märhäa (ol^jl-«) Beresin p. 80. Im Afghanischen ist der Instrumental 
der einzige Casus, der ein echtes Flexionsaffix erhalten hat und zugleich den Formativ 

bildet, z. B. yal (Ji Dieb, nominat. und accus.) ^lah (4c instrumental und formativ), 



— 125 — 

plural Y^'l^ («tlc DomiD. und accus.) yl'O (^ instrum. und formativ) Trumpp, 
Grammar 84, 93. 

Im Kurdischen erscheint die alte Endung ä in der Gestalt von a, e und'i, von 
denen e die Trübung von a, i die Zuspitzung von e ist, wie denn e und i sehr häufig 
wechseln vermöge ihrer unbestimmten Aussprache, vgl. § 3 A, B, § 8 C, D. So findet 
sich bald we sä'ate (diese Stunde) bald we sä'ati (Lerch I, 8, 11. 14, 4, 13) 
havine [im Sommer^ L. 1, 1 6, 10) havTni (17, 1). Bei Chodzko findet sich stets i: 
kori ifjjJ' puerum\ bei Socin i: 2e vT ägeri (von diesem Feuer), Das a er- 
scheint in folgenden Beispielen: ber azmäna {zum Himmel ^ L.II, 142 ) em cOnin 
zozäna {toir gingen zm Sommerstation ^ L. I, 6, 4) ser cär üstäna {auf vier 
Stangen^ L. I, 7, 1) jem Keva {zum Relihuhn^h. I, 19, 10) ser njhga {auf 
äe Beine ißtelle dich) L. I, 22, 7) cend goruSäna {für meviel Piaster^ L. I, 
34, 5) be pen) gorusäna {für 5 Piaster^ L. I, 34, 5) be kecka {dem Mädchen^ 
LI, 36, 6) Bär 'arabäna {auf den Wagen ^ Socin) bärrosa {der Sonne ausge- 
setzt, Socin) ÜL^ C^j J {zur Zeit der Ernte, L. I, 102, 16) Üui/dJ (in 

einem Winkel, d. i. go§-ik-ä, L. I, 102, 19) Iwij j» J {bei jedem Athem- 

2uge, L. I, 98, 6) räbin pia {machen mr uns auf die Beine, Socin) le bärgila 
[auf das Pferd, Socin). 

Das e erscheint in folgenden Beispielen: irumelle {nach Bumelien, L. I, 46, 5) 
Koare {herab, das. 14, 7. 15, 1) carsu-y-e {auf den Markt, 33, 12, zufällig 
lautet der Dativ im Türkischen genau ebenso <4^*ijL) §kefte {in die Höhle, ST, ^3) 
kecke > (pwßWaw , 38, 4) dekeve äve (fällt ins Wasser, 48, 10) jeh6n'eme 
{in die Hölle, 31, 9) däre {dem Baum {sind, der Baum hat Blätter) 4, 34) 
bire [in den Brunnen, 32, 2) le neinike {in den Spiegel {sah) 8, 11. 9, 3. 6) 
l we sebebe {aus diesem Grund, 9, 8) le p|§ye {voran, 20, 6, ohne le: 23, H) 
le cole {auf dem Feld, 31, 1) le zevistäne {im Winter, 6, 4) 2e ftaüSe {aus 
der Hürde, 26, 7) ze her belake {vor jedem Unglück, 27, 2) ie xoje (für 
Xoja-e, 9, 3) ba xoJ§ {^^f ^^» ^^^^ ^^^^ ^- ^a xqja, 12, 12) ie we y6ke 
[von diesem einen, 9, 4) da ser täBte {säzte auf den Tisch, 13, 8, 9) leser 
pahirfe {auf dem Ofen, 28, 7) leser berfe {auf dem Schnee^ 28, 6) ser mel'e 
(Fdr mePa-e, auf dem Molla, 47, 4) ser sinie {auf die Tasse, 35, 6) ser 
qänie {zu der Quelle, 38, 10) kir näv äve {er warf ins Wasser, 14, 1) meit 
äve girt {die Leiche vom Wasser ergriffen tourde, das.) le x^rp^^e {nach 
Charputj 42, 3) lehinda bire {vom Brunnen, 22, 12) Jem miroe {zur Ameise, 
17, 2) tue ci tertibe biki {welchen Plan machst du, 22, 6) ez tutüne bikSinim 



— 126 — 

(ich rauche (ziehe) Tabak^ L. II, 102^) iekanek-e (a^^jIC den Eber^ Chodzko 
382, 8) 2e bagdäye (aus Bagdad, Socin) ze basräye (aus Bassra, Socin) le 
dinjäje (auf der Welt, Socin) cüya musile (ging nach Mosul, Socin) shahre 
(in die Stadt, Rhea 120) b' asmäne (in heaven, Rhea 12i). 

Das i erscheint in folgenden Reispielen : d|ri biqafiline (schliesB die Thüre, 
L. I, 26, 8) d^ri qafeland (35> H) d^ri ve kir (öffnete die Thüre, 4 2, 10) 
cü zoqäki (ging. auf die Oasse, 16, 2) zevistäni (für den Winter, 16, 11) 
havfni {im Sommer, 17, 1, 3) evari (Abends) ijäri (diessmal, jetzt) we sä'ati 
(diese Stunde, 10, 12. 21, 3) ärdi tepmis ki (du stampftest die Erde, 17, 6) 
hat seri (kam in den Kopf, 38, 5) kirin Mpesi (steckten ins Qefcmgniss, 
38,9) cum seferi {ich ging meines Wegs, 39,8) hazär jari (tausendmal, 29,6) 
da wi bazirgäni (gab dem Kaufmann, 35, 9. da wird mit dem Accusativ ver- 
bunden) cel zeni bine (bring vierzig Weiber, 37, 4) ezi cel keciki bebinim 
(ich werde vierzig Mädchen bringen, 38, 7) ezi däu'eti bekim (ich wül Hoch- 
zeit machen, 37, 4) be via misäleki (gemäss dieser Fabel, 27, 1; hier könnte i 
auoh als Demonstrativaffix aufgefasst werden) be hazär belä'i {mit tausend Mühen^ 
12. 3, 8; ohne Gasuszeichen : be hazar belä 11, 12) ze jumati pürsi (fragte 
die Versammlung, 14, 3) z wi ftasreti (mit diesem Wunsche, 17, 10) lis6r 
äsmäni u liser ärdi {im Himmel und auf Erden , Lerch V. U.) näv zoqaki 
{au f die Qasse, 15, 12) le wi ärdi (auf dieses {diesem) Feld, 19, 11) bin 
ärdi {in die Erde (legte) 21, 14) le dinyä'i (in der Welt, 30. 10) le wi 
memleketi, le wi gündi (36, 3, 4) ber diri (zur Thür, 11, 10) leber döri 
(12, 2) leser seri {auf den Kopf, 3, 24) ber diri-'e {an der Thür ist, 1 2, 10) 
av atrafi («jL/^' ^I ^ cote de lui, ä ses cotes, Beresin 148). In diesen Beispielen, 
welche die Existenz eines echten Casus zur Genüge beweisen, ist selten ein Dativ 
(auch einmal beim Passiv wie im Griechischen), häufig ein Objectsaccusativ, ein Accu- 
sativ der Zeit und der Richtung wohin, meistens ein von einer Praeposition begleiteter 
Casus obliquus zu bemerken. 

Die sonstigen Casusformen werden mit HülfswÖrtern, wie in anderen modernen 

■ 

Sprachen, umschrieben. So finden wir das Postfix ra, np. ]j, tat re (Beresin 6) 
mazend. ra, ri (oj), gil. rä, bal. rä. ra (Lassen, Zeitschrift für die Kunde des Mor- 
genl. IV, 434), im zaza ra, ru, welches auf altpers. ^f yyy ^ff yy y^>- zurückzu- 
fuhren ist, pehl. *wj7 (^^Ij) man vgl. J. Schmidt, zur Geschichte des indogerman. 
Vocalismus 61. Der miti*ä ge1)ildete Casus ist im Neupersischen ein Dativ oder 
Accusativ, wobei jedoch der Unterschied waltet, dass der Dativ niemals, der Accu- 
sativ aber in dem Fall ohne \j gebildet werden kann, wenn das Object etwas unbe- 



r^ 



— 127 — 

slimmtes bezeichnet, wie ßj^y\j^ {ich trank Wein)^ aber ^jui^i Ij ^^ {ich 
trank den Wein), dagegen immer Jjt \j ^m*j {ich sagte dem Knaben^ Vullers, 
Grammatica linguae pers. § 209. Ibrahim-Fleischer, Grammatik der lebenden pers. 
Sprache § 27). So erscheint auch im Kurdischen der Accusativ oft ohne jede Endung: 
da dest {gab in die Hand, L. I, 8, H ) dest kir päsl-a x^e (sie steckte die 
Hand in ihre Tasche, 35, 6). Der im Persischen beobachtete syntactische Unter- 
schied im Gebrauch beider Formen ist im Kurdischen nicht durchgefiihrt ; es erscheint 
sowohl rüvi qartäl gö {der Fuchs sprach zum Adler, L. I, 46, 9), wie auch 
bizin be rüvi-ra gö {die Ziege sprach zum Fuchs, 22, 3) hev u din {alter 
oäerum, 19, 6) und gleich darauf hev u din-ra. 

Beispiele für den Dativ sind: her l§era {für jede Arbeit, L. II, 86") laükra 
[dem Jünglinge, LI, 6, 1. 40, 4) x^jära {dem Schech, 15, 8) kecik-ra {dem 
Mädchen, 40, 5) padi§|ra {dem Kaiser, 43, 1 3) teterra {dem Tataren, 42, 4). 
In den meisten Fällen geht noch eine Praeposition voraus, be (np. <w», altb. m^^): 
be rüvira (dem Fuchs {ist er ein Feind) L I, 22, 4. 23, 7) be bähra {zum 
Winde, 5, 7) be laükra {zum Jüngling, 5, 8) be xojsra {dem Schech, 6, 8. 
12, 3. 13, 5) be ki2jki-e-ra {zu dem {diesem) Raben, 21, 5). Wenn ie 
i^h jK jj ^^^^' sAj^M^) vortritt, so hat der Casus die Bedeutung des Ablativ: 
zgürra {vom Wolfe, L. I, 24, 5). Eine Sylbe ni erscheint am Dativ (wie an der 
LocativenduDg , s. unten): ^Ij^ leoüra-ni {weü, Jaba, Dialoge Jß 5) ^j\^ 
tchira-ni {warum, ib. Dial. Jß 5). Nach der Praeposition ba, bo (np. L) kann der 
Dativ das Postfix ablegen: ba berber {dem Barbier, L. I, 8, 10) bo xo {für 
mich, mir, L. II, 95*). 

Der Genetiv wird auf dieselbe Weise wie im Persischen gebildet, nämlich mit 
Hüire des zwischen das Nomen und das von ihm abhängige Wort tretenden Relativ- 
pronomens altpers. ^c:^ ]^^, ^Jy! y^>-, np. i; dieses Pronomen erscheint in dreifacher 
Geslalt, als i, e und a, bei Rhea stets e. Garzoni stellt das Gesetz auf, dass hinter b, 
f, m, r das e, hinter k das a, hinter 1 mit vorhergehendem Yocal das i, hinter I mit 
vorhergehendem Consonant das e stehe; nach Chodzko p. 305 wird das i hinter j und 
p in a verwandelt. Wie die unten folgenden Beispiele lehren, sind diese Bestim* 
muDgen für das ganze Gebiet des Kurmandschi nicht haltbar. Der erste jener Laute, 
i, ist der ursprüngliche; e ist aus diesem i getrübt (§ 3, C); das a hielt Lerch (Mä- 
langes asiatiques V, 211) für den alten Vocal des altp. ^t^ f^»- (hya), was nicht 
richtig ist ; es liegt vielmehr hier eine Vocal verderbniss vor, welche schon § 1 , F mit 
Beispielen belegt ist. Schon im Altpersischen geht im Conjunctiv das i der 2. Singul. 
vor dem enklitischen Pronomen in a über: ^yy TJH^^TTT ^^K ^TTTT^' beweisend 



— 128 — 

für unsere Auffassung ist aber, dass persische Lehnwörter nait i im Kurdischen mit a 
erscheinen: mergh-a müs (weisser Arsemk^ G* 93, aus dem np. ^yt S^ja\ 
takt-a ravana [Sänfte^ G. 176, aus dem np. ^\jj CJ^). 

Beispiele: xod6'i ärd {Qott der Erde^ L. I, 7, H) berä'i te (dein Bruder, 
2, 18) nekülki wi (sein Schnabel^ 4, 3o) xoj6'i gund (der Scheck des Dorfes, 
7, 4) roM zevistan {Wirdertag ^ IS, H) äqili wi {sein Verstand) aqili me 
{mein Verstand^ 48, 2) dedani xo (meinen Zahn) derdi me heiye {man 
Schmerz ist, ich habe Schmerz) desti xoe (meine Ham^. 

poste gur {Fell des Wolfes^ L. I, 24, 5) ilne x^e (ihre Weiber y 39, 9; 
nachher 39, 10 iina x6e, sein Weib) azmäne ghä {Ochsenzunge, buglossum, 
G. 101, np. O^j ^^) ^äve wän {euer Vater, 3, 20) g6e x^e {sein Ohr, 
21, 9) be Batire te {nach deinem Wunsch, d. i. leb wohl, 23, 3) Soyöle te 
{dein Werk) syure xo {vnein Schwert) be liiige te {auf deine Glieder) gohe 
m^si {Fischohr, d. i. Muschel, np. ^L ^^) derde x6e {mein Schmerz, 11,5) 
düne zeittin {Olivenoel, ar. OyiJ c^^)- 

2ina xoja {das Weib des Chodscha, L. 1 , 11, 10) 2ina min {mein Weib, 
13, 9) iitiSL x6e {sän Weib, 39, 10) ilna wi (2, 16) paSla xoe {in ihre 
Tasche, 38, 6) Skefta x^e (in ihre Höhle, 36, 5) qiza xoe {sein Mädchen, 
39, 11) qjza wi {ihre Tochter, 2, 9) angure lehifa )fu {nach deiner Decke, 
Jaba bei Lerch I, 94, 16) be pursa vfa {bei dieser Rede, 22, 14) lio'enga te 
{deine Schwester, 3, 19) boca wi (sein Schwanz, 4, 3S) beroäa min {mein 
Kessel, 10, 7) mala xoe {in sein Haus, 11, 3) be soza xQjä (14, 9) talna 
x6e (16, 11) jirana xöe (16, 11) be hivia x6e [in meiner Hoffnung, 18, 7) 
pürta wi (sein Fell, 18, 9) dekäna jevahir (Juwelierbude, i9, 1) dia wafi 
{ihre Mutter, 25, 6) be izna xode {mit der Erlaubniss Gottes, 30, 8) lielfa lo 
(seine Rache, 23, 11, Beiß xo {meine Rache, 43, 11) xizmeta wi (23, 13) 
zerära wi {Schade (ist nicht) davon, L. 11, 144*) r6a kadizan {Müchstrasse, 
eigentl. Weg des Strohdiebes , vgl. np. (jlif o^ türk. ^y^^cji O^i 3^"^* 
juMpif.ii.ni) ^^^^ ^^ (Mühlstein) m^§a hingiv {Biene, Honigfliege) scidna 
enghivin {Honigwabe, G. 144). 

Häufig ist die Erscheinung, dass der Vocal der Izafetverbindung am abhängigen 
Wort wiederholt wird: diar-i kurbet-i (in eine Gegend der Nähe, L. I, 20, 4) 
emjerg-a xov-a {mit seinem- Schar, 41, 2) ling-e nerduän-e {Sprosse der 
Leiter, 12, 12) pi-e bizin-e (Fw5S der Züege, 22, 11) deng-e gür-e (die 
Stimme des Wolfes, 1 8, 7, 8) cün serri ciäk-i (gingen auf einen Berg, 37,9). 



r 



— 129 — 

Boi dieser Wiederholung wechseln oft die Vocale a, e, i: x<)dl-e beroSi (der Herr 
des Kessels y 14, 3) merü-'i beroSe (H, 6) x^räb kirin-a Berda'i (das Zer- 
stören Berda^s, Jaba bei L. I, 90, 2) heväla hfv-i {Gefährtin des Mondes, 
Venus, I, XVI) x}zmet-a fiirc-e {das Geschäft des Bären, 20, 6) qürm-e där-i 
[Baumtmrzel^ Knorren) m|§k-a hingiv-e {Biene, vgl. oben meS-a hingiv). 

Sehr oft wird der verbindende Vocal unterdruckt (wie in der Gomposilion § 60), 
was die persische Grammatik ajUI Si oder ajU) «Li nennt, z. B. pi wi {sein 
Fuss, LI, 12, 9) rezä xod^ {um Gottes Willen, 12, 10) be dest we (in 
me Hände, 13, 7, 10) le jio x6e {auf dein Lager ^ 15, 10) Bak wi {dessen 
Eigenthum, 21, 9) deng )fO {meine Stimme) helin xo {ihr Nest, 24, 5) penj 
rez hasp (fünf Stück Pferde, L. II, 147**). Zuweilen wird nun, wenn beide ver- 
bondene Wörter mit dem Izafetvocal versehn sind, der letztere an dem regierenden 
Wort unterdrückt, während er am regierten erhalten bleibt, so dass das letztere wirk- 
lich flectirt erscheint : ^^ß^^ ^ ^ /;*• (von euerm Sehen , de Vaction de vous 

voir, Beresin p. 1 5 S) ; hier steht i als Flexionsendung an dem Stamme cLi^ (ihr). 
Ebenso im Zaza: gö'eni bie allm^d-i cim-i (Blui war an des Ahmed Äugen, 
L. I, 64, 12; öimi ist plural mit Pluralaffix i, der voranstehende Genetiv hat die En- 
duDg i) esk6r-i qamek (des Heeres mancher, mancher im Heer, L. I, 85, 12); 
im Gilek: purd-i ser ^/m, ^ auf die Brücke, Ghodzko Pers. poet. 540; m6 pier-i 
[mein Vater, Beresin 75) für np. /^ jj^, desshalb merkwürdig, weil nach erfolgter 

Umstellung das i überflüssig geworden ist; im Mazenderani endet der Genetiv auf e, 

ohne dass er in Izafetverbindung steht, z. B. )«c3 a»j j^ (im Streit um ein Kind 

(<u^) Dorn, Beiträge zur Kenntniss der iran. Sprachen I, 17, 6 v. u.) .U a»j 
[des Kindes Mutter, daselbst, 2 v. u.). Diese Genetivbildungen kommen demnach 
der armenischen {J!upii.nj von J^pt, Stamm mardo) sehr nahe. Ahea p. 121 
macht die Bemerkung, dass im Plural an den Izafetvocal noch ein t trete: mäl-e-t 
mn (meine Häuser) brä-e-t wan (ihre Brüder) bei Jaba: J> j^J:^ dizmin-i-d 
khu (iAre Feinde, s. v. ^j jtiLu***) ©^ j^-il 3si-d v6 (eme Mühle) djil-ld khou 
(seine Kleider) gütin-i-d ve (dein Beden, was du m sagen hast) gundl-d ku 
li kinär-i frät-in6 (die Dörfer, welche am Eufratufer liegen) yar-i t6 (dein 
Freund) yarid te (deine Freunde, J.) t6 bera-T-d xö zevijandin6 ve xöh-i-d 
däin6 be §ü yä n6 {hast du verheirathete Brüder und sind deine Schwestern 
Qatten gegeben oder nicht?) suvar-l-d mai {die übrigen Beiter) suvSr-I-d 
pew-keti (auserlesne Beiter) mTvän-l-d zäf-in (die Gäste sind zahlreich) 
zärOk-T-d mazin-in (sind grosse Kinder, d. h. sind die Kinder gross?). Diess 

17 



— 130 — 

t,d ist nichts anders als das syrische Genetivzeichen 9 , wie man deutlich ans den Auf- 
zeichnungen Socin's ersehen kann : T sär poze d^ jjäzmana {auf die Nasen (Schnä- 
bel) der Schuhe) kone d'' mdräna {Zelte der Helden) bär pär6 d* asmana 
{nach der Seite des Himmels); es kann daher diese Verbindung auch für den Sin- 
goldlt gebraucht werden, z. B. li vär-i-d xQ {jeder muss bleiben) auf seinem 
Platz (das Verbum steht im Plural) men-l-d van {ein Men von ihnen {Kaffee 
und Zucker)) riiwin-T-d min {mein Bett) löd-i-d gihai {ein Haufe Qras^ Jaba). 

Mit der Izafetverbindung verwandt ist die Genetivbildung mittelst des Relativpro- 
nomens : ia bab {des Vaters^ 6. 1 9) ia men {mein^ meus, G. 1 8) yä min u yä 
VT be-nlvi bu {{der Schatz) gehörte mir und ihm zw Hälfte^ Socin) az yä-ta- 
ma {ich dein bin, ich gehöre dir^ Socin) e däStan {die {Wölfe) der Ebenen, 
Socin) y6 min {mei) yö ta {tui) ye wi (sut) ye ma {nostrum) ye hava {vestrum) 
yö wan {eorum^ Rhea 4 21) bäb-e ma ya b'asmän-6 {Vater unser der du bist 
im Himmel, Rhea). Wenn Rhea p. 134 und im Yocabular glaubte, y6 sei eine 
Praeposition mit der Bedeutung <of», so fasste er diese Bildung unrichtig auf. Garzoni 
sagt, ia stehe nur, wenn ein Eigenthum bezeichnet werde; ia men bedeute mens, 
also wäre auch die Bedeutung von ia bab genau cväterlicht. Chodzko SOS hat byrq 

Ia-brousk6 {Schein des Blitzes) hyqq6 ia-mrichk (väli^^ aä» Ei der Henne) 
p. 348: hi toi6 (oj^ ^ das deinige ists) p. 324: hi ke6 {^ ^^ cujus est, 
wem gehört es). Dieses ya, ye, e stammt vom alten Relatii^stamm ya, tya ab. 

Der Ablativ wird mit Hülfe der Praeposition ie ausgedrückt: ie x&sne {vom 
Schatze weg) ii lauk (vom Jüngling, 6, 4). 

Zuweilen erscheint noch die Sylbe ve affigirt, z. B. z dür-ve (von weitem, L. 
I, 7, 2) z dörve (draussen, vor der Thüre, 43, 9, daroua ^jjj^ Chodzko 348) 
zh' penewe (heimlich, Rhea, np, oU^ jO- ^^^^^ ^"^>° ^^ Ablativbedeutung, son- 
dern auch für andere locale Beziehungen ist dieses Affix in Gebrauch, und zwar mit 
und ohne Praeposition: züve me nedl (seit kurzem (zQ, bald, rasch, np. :>^j) 
habe ich ihn nicht gesehen, i.h. es ist nicht kurz, seit ich ihn gesetm, ich habe 

ihn lange nicht gesehn, L. I, S, 4) ji-zou-we (recemment, Jaba) Ij AiU jy, ^ 

)i I ^^ 

1^ Ailji (in dem Warmbad, Chodzko 347) oy^j ^ (seit jener Zeit, L. 1, 

404, 4, d. i. 1 we växtve, lew v&xtve) br6hva cium (ich reise, G. 405, eigentl. 
ich gehe auf den Weg) p'ekwa (zusammen, Rhea, pekuä G. 95, von pe (np.«^) 
yek (vSlj) und Affix wa, ve) kiva (wo G. 436, hedrus. küve wohin, vom Frag- 
stamm ki, ku). Dieses Affix ve, welches im Kurdischen, wie man aus den angeführten 
Beispielen ersieht, ganz auf Adverbialbildungen beschrenkt ist, geht auf dieselbe Wurzel 



— 131 — 

zurück wie das armenische Instrumentalaffix p, <., ^ {'^cp- von J^^jp^ IfiuML. von 
J^fc, ibpn»l^ von **/»), skr. ^ (dativ tu-b'y-am) plur. ftH^ u. s. w. (man vgl. Bopp 
Vergleieiiende Grammatik § 183^ 4, § 216), ist demnach ganz nahe verwandt, ja 
vielleicht identisch mit dem gothischen AdverbialafSx ba und bai (raihta-ba , ja-bai) 
ufflbrischän pu-fö, lat. ubi (ital. ove). 

Der Vocativ wird mit Hülfe der Interjection bezeichnet: ai jänim (o meine 
Sede^ lieber ^ L. I, 21, 5); sehr oft tritt dieselbe jedoch hinten an das Wort: 
Bakimo (o Arzt^ ar. vJ^ L» , Socin) ja gürgö (o Wolf, Socin) fyrfyrou (o PraM- 
hans^ Jaba, von fyrfyrö, türk. oji^) dil-o suvari (o mein Herzensreiter! Jaba); 
ebenso zaza Kalo (o Oheim, L. I, 63, 7) np; \:>j:> (o Schmerz) talysch IjJjlj» 
[oHerr^ Beresin 45) mazend. j^ (o Herz) gil. daräi (o Baum) osset. (bei Perso- 
oenoamen) JSßraj (o Jfann). 

Endlich findet sich noct) ein türkisches GasusafGx da (türk. o^) welches dem No- 
ffleo die Bedeutung eines Locativs verleiht: sebeda (am Morgen, frühe, L. I, 25, 

7. 37, 12) bindaye (er ist dartimter, unter dem Zelt, np. ^, 7, 1) se i3.T 
rüanda {drei bis vier Tage lang, 14, 10) alimed paääda {an Ahmed Pascha 
(kann ich Bache nehmen) 43, 8) Kaz|rda {vom gegenwärtigen, von der Beute, 
26,3). Im Türkischen würde hier nicht o^, sondern ^^ stehn); naf da cio {drang 
durch, ging in die Mitte, G. 208); mit dem heilem Vocal e: §§y-i-de zevistane 
[in einer Nacht im Winter, in einer Winternacht, 16, 4) subede {morgen, 
42, 4, S). Mit einer Praeposition vor dem Nomen: leser ärd-e-da {auf die Erde 
(^m< er) L. I, 3, 32) be sebeda {morgen, 24, 12) ba ävSda cfi {ging in 
dm Wasser, 14, 11) de jida {auf dem Platz, 47, 4) de jeh6n'em-e-da {in 
der Hölle, 31, 11) de cafda {im Flusse, 4, 38) ezi de äv^da kirn {ich werfe 
ins Wasser, 14, 1) hilavlsti de äv^da {ertrank, Jaba bei Lerch I, 94, 17) de 
devda {im Munde, 3, 25) de mäsida {in dem Fische, 3, 30) h^^ J {auf dem 
Kopfe, 99, 2) le pieda {nach, auf dem Fusse, Ghodzko 345) IjJir^ J {in die 
Bude, Ghodzko 345) o^j^ ^ (16 kord6, in dem Knaben, Ghodzko 304, plur. le 
korekandeh oj^iifjj^^) hedrus. be d|vda {zum Diw)] bei Jaba: di*mäl-da-n6 
{sind im Hause); zuweilen erscheint noch die Sylbe ni hinten: di-mal-i-da-ni (in 
dem Hause) ji zar-min-da-ni {von meiner Zunge, d. h. von meiner Seite 
(grüsse)) dil-i ketchi di-kOri-da-ni tüä6-bQne {das Herz des Mädchertö war 
nicM auf dem Jüngling {ihm nicM gewogen)) di-§ül-a yärän-da-ni {für die An- 
gdegenheUen der Freunde) di-dest-i ve-da-ni {in eu^n Händen) di-khochiyadani 
(in Wohlbefinden). Im Zaza meist de: fia kuiiäyde {im Hause, L. I, 51, 6) doch 



— 132 — 

auch a: sahrestanda, 76, 2) und i: mesähidi {im Kasten^ von mesäh) plural: 
pei rezände {in den Weinbergen, 78, 8). 

An die Flexion können wir insofern die Bezeictinung des Artikels anscbliessen, 
als auch dieser an den Stamm affigirt wird , und zwar in der Gestalt von a , welches 
von Lerch in der schon angeführten Abhandlung (M^Ianges asiat. V, 207 (T.) auf das 
ajtpers. Relativum hya zuräckgeführt wird. Auch im Baluci erscheint der postpositive 
Artikel als ä: hawä mardä kikär {hole diesen Mann, Lassen, Zeitschrift Tür die 
Kunde des Morgenl. 4, 434). Das Demons^trativum (ille) lautet nun im Balu^i ä, 
genet. ähin, auch ä% z. B. sähaib baidi an phalawä maravgä {des Herren Boot 
an jenes Ufer gehn tvird, Lassen 443). Dieser Vergleich des kurdischen a mit 
bal. a, äü macht es wahrscheinlich, dass beide dem np. (j\ entsprechen; auch im 
Ossetischen tritt zur Bildung des bestimmten Nominativs aej, ej an (Sjögren, Osset. 
Sprachlehre 50), welches offenbar mit dem Demonstrativum aj, a identisch ist. 
Der postpositive Artikel ist nun fast immer vom Demonstrativpronomen begleitet, nur 
selten fehlt dieses, wie vor suärän-a {die Reiter, L. I, 33, 2); daher: ewe däveta 
{diese Hochzeit) va firsend-a {dieser Plan, 22, 10) va xizmkär-a {der Diener, 
34, 1) ava qoti-a-ye {ist diess jenes Kästchen, 34, 7) va 2ink-a {diese Frm, 
4, 6) va meru-a 2, 15. 14, 5. 14) va teira {dieser Vogel, 3, 31. 4, 35) va 
ber5§-a {dieser Kessel, 10, 4) §va meit-a {diese Leiche, 14, 3); casus obliqoi; 
wi meit-a (13, 5) via bilbfl-a {diese Nachtigal, 25, 2) au qoti-a {jenes Käst- 
chen, 34, 4.) va qoti-a (34, 7) va kecik-a {dieses Mädchen, 34, 9. 35, 10) 
va tertfb-a {diesen Plan, 22, 9). Das a ist zugleich Izafetvocal: va Käni-a xoe 
{dieses ihr Haus, 30, 6, ser wi Bäni-a, auf dieses Haus, 12, 3). Im Pluralis: 
va kele§än-a {diese Räuber, 36, 5) va her cär latikän-a {diese vier Knaben^ 
2, 13). Endet der Stamm auf a, so fällt der Artikel mit dem Auslaut zusammen: va 
qlsä. {diese Rede, 21, 10). 

Nach diesen Ausführungen kann man das folgende .Paradigma aufstellen, wobei 
jedoch das Affix ve, als nur in adverbialem Gebrauch, ausgeschlossen bleibt: 



SINGÜLARIB, 


PLUEALIS. 


Nominativ duSmen 


Nominativ dü§menan 




diifimienete 


• 


ddsmenä 


• 


(düSmengal) 


Accusativ dummen 


Accusativ diiSiitenän 


duSmena, ^ne, ^ni 


duSmenäna 


Dativ duämenra 


Dativ dnSmenanra 



133 



singxjlAbis. 


PliXJBALIS. 


Genetiv i (a, e) du§men 


Genetiv 


i (a, e) du§menän 


ya düSmen 


•« 


ya duSmenän 


Locativ dusmenda, ^nde 


Locativ 


dii^Dfienända, ^nände 


Ablativ ie da§men 


Ablativ 


ie dn^menän 


Vocativ ai duSmen 


Vöcativ 


ai duSmenan 


düSmenö 




duSmenano 



§63. Adjbctivum. 



Das Adjectivüm wird ganz so bebandelt wie im Neupersischen; es tritt entweder 
vor das Substantivum ohne jede Casusendung und Pluralzeichen , so dass sich solche 
Verbindungen der Composition Karmadharaya nähern; oder es tritt hinter das Nomen, 
in welchem Falle wie im Persischen das ^y^t^y ^j*^^ nämlich i , e oder a an das 
Substantivum gefugt wird. Dass dieser Vocal identisch mit dem Izafetvocal ist, wurde 
oben § 60 bemerkt. 

Beispiele: qaüy-i mezin (eine grosse Mütze^ LI, 6, 10). 

per-e res {schwarze Federn^ L. I, 4, 33) dermän-e spi {Salpeter ^(^. 193, 
d. i. weisse Droge), 

beroS-a püßük {kleiner Kessel^ L, I, 10, 7) av-a germ {warmes Wasser, 
13, 7)kizjk-a dln {der dumme Rabe, 21, 7) öirok-a dudüan {zweite Erzäh- 
lung, 8, 7) päz-a kovi {Bergziege) di-a pir {Mütterchen, 35, 10) moush-a 
kwera {Maulumrf, Blindmaus, Rieh I, 196, mjsk-i x^ir Lerch II, 211*, 
musc-kör, Garz. 261, zaza mü§-u kör, np. j^^^^). 

Auch bei dieser Verbindung zweier Nomina wird das Verbindongszeichen zuweilen 
am zweiten Wort wiederholt: mal-e din-e {thörichten Besitz, L. I, 18, 13) pl-e 
rast-e {der rechte Arm, 3, 26). 

Der Vocal wird auch unterdrückt, z. B. dedan fili {Elfenhein, G. 96, s. oben 
§ 60) kala resc {Rabe) kala ghaur {Krähe) bagh-äva, bagh-av {Seeschildkröte, 
G. 261, 182; vgl. räq-i avi bei Lerch) dar-cini {Zimmet, lignum sinense, G. 
106) sal pur {viele Jähre, L. I, 1, 2) §ir pur {viel Müch, 1, 4) beröäek 
füctk {ein Meiner Kessel, 10, 5) beroäek mezin (10, 12) pes-kovi {Berg- 
ziege): 

lieber die Steigerungsgrade ist § S6 unter dem Affix ter (JS 1 6) gesprochen 
worden; vgl. § 86. 



— 134 — 

§ 64. Zahlwort. 

A. Die Cardinalzahl Wörter sind folgende: 

1. np. ^SL yek L., iek G.,yek J., ek Rhea, yet Maller, duzhiki si (arm. sa dieser). 

2. op.^3 du L., du 6., du J., da Rhea, du Maller, du, do (^^, Ghodzko). 

3. np. dM. sise L., seh 6., si J., se Rhea, seh Müller. 

4. np.jUf , j[^ cär L., ciahr G., car J., chähr Rhea, car Müller, tchoar (jl^ 

Gh. 308), Dial. von Sihnajl^. 
, 5. np. ^ panj, penj L., penc G., pynj J., penj Rh., pen^ M., piendj /U. 
Gh. 308. . 

6. op. ^i. §e§ L., scesc G., §e§ J., shäsh Rhea, §e§ M. 

7. np. C^ haft L., ahft G., lieft J., haft Rh., havt M., haoutt «0,UCh. 308. 

8. np. iUup hei§t L., ahst G., hest J., hasht Rh., ha§t M. 

9. np. Ai neh, neh L., nah G., nfi, neh J., näh Rh., nah M. 

10. np. o3 deh L., däh.G., deh J., däh Rh., dah M. 

11. np. o^L yänzdeh L, ianzdah G., deh-u-yek J., yänzdah Rh., yönzdahM. 

12. np. q3^j^^ daudü oder duSnzdeh L, duanzdah G., deh-u-du J., danzdah 

Rh., duvazdah M. 

13. np. 0^;^ dausg oder sezdeh L., sezdah G., duh-usi J., sezdah Rb., 

sizdah M. 

14. np. o^jU^ dau£är oder cardeh L., ciahrdah G., duh-u-car J., chardah Rh., 

cOrdah M. 

15. np. 0^1? daupenj oder panzdeh L., panzdah G., deh-u-pynj, dehpynj J., 

pänzdah Rh., panzdah M. 

16. np.o^tH^*^ dau§^§oder§änzdahL., scanzdahG., deh-u-äegJ., shänzdahRh., 

SaSdah M. 

17. np. p jüläiB dauh&ft oder heftdeh L., ahftdah G., deh-u-heft J., hafdah Rb., 

havdah M. 

18. np. ejl^ dauh6§t oder heiStdeh L., ahstdah G., deh-a-he§t J., hashdah 

Rh., haSdah M. 

19. np. e^j'^ daunöh oder nOzdeh L., nunzdah G., deh-u-nu J., nuzdah Rh., 

nahdah M. 

20. np. C.u^ bist L., M., bist G., J., Rh. 

21. np. S^^ Cmu^ bist u iek G., bist u @k Rh. 

22. np.^3^ Cmu^ bist u du Rh. 

24. np. jl|^^ il.««^ bist u car L. I, 42, 8. 



— 135 — 

30. np. ^^ ST L., sc G., sil J., seh Gh., siht M. 

32. nf.j^j ^^ bist u dväzda (d. i. 20 und 1 2, in einem Gedicht bei Socin). 

39. np. 4i ^ ^^ 81 n neh L. I, 37» S. 

40. np. Jf» cel L. 37, 4, cehl G., eil J., Rh., M. 

50. np. el:ftfPl^^^-' pengiahG., pyiijehf,pynjiJ., penjehRh.^pen^ahM. 
60. np. «I^a^i., CiAi, §est L., scesct G., §ist J., shest Rh., §e§tT M. 
70> np. ^1^0 haftf , heft^ L., ahft^ G., hefti J., hafteh Rh., havtl M. 
80. np. ^Llx^ hei§t| L., ahst6 G., heSti J., hashteh Rh., haStI M. 

90. np. ^y nSt L., nud G., nud, nehvid J., näwet Rh., nahl M.. 

100. np. jLo sad G., sed J., säd Rh., sat M., sott d«^ Gh. 308. 

101. np. «.^^ ju» sad u iek G. 

200. np. j^ ,^ du sad G., du säd Rh. . 
500. np. j^L pansed J. 
700. np. ju» ^1^ hafsäd, Socin. 
900. np. JLo <ü nahsät, Socin. 

1000. np. j\j0 hazar, hezar, x^zar L., ahzar G., hezär J., hizär Rh., 
hazär M. 
180000. np. Jjp iULpj Jjp jlo säd hezär u häsht hezär, Socin. 
300000. np. jlj^ ju» dM. s6 säd läk-6 hezär bin (es waren 300000^ Socin; 
läk scheint pleonastisch, da es dasselbe bedeutet wie jlj# ju»). 

B. Ordinalzahlwörter. 

1. np. JL» ey^k Lerch, yeki Jaba; np. J^l (ar.) avil Rhea. 

' » » » » 

2. np. Mf^ v^^ din, edudüäii, edin, duduän L., due Rhea, divi, düvi J. 

3. np. My^^ M^ sesiän, es^siän L., s6ye Rh., sei J. 

4. np. fj^9 ftj^ carän, e£&rän L., cäri J., chähre Rh., tchoarmonn 

Ghodzko 308. 

5. np. ^ peigän L., pynji J., p6nje Rh., piendjimoun Ghodzko 308. 

6. np.' m.i shashe Rhea, sesi J. 

7. np. Jjiß hafte Rhea, hefti J. 

8. np. JLXi^ hashte Rhea, hesti J. 

9. np. ^ nahne Rhea, nehi J. 

10. np. ^:> dahe Rhea, dehi J.; yänzdehi od. ®dei, devänzde(h)i, sizde(h)i, 
cärde(h)i, pänzde(h)i, §änzde(h)i, hefde(h)i, he2de(h)i, nOzde(h)i, 
bisti, bist u yeki, bist u düi etc. sii {^^j^) öili (^) fiil u yeki etc. 



136 — 



pynjehi, pynjeh u yeki etc. §isti, Sist u ieki etc. heftii, hefti u 
yeki etc. heStii, heSti u yeki jetc. nehvidi (j^^ neved u yeki etc. 
sedi (100) J. 
1275. jAsu ^^yip j j^j:> Jjß dlL. das 1275. Jähr {der ERgrä) Jaba. 



C. Distributivzahlwörter. 

Die Ausdrücke für diese Kategorie fehlen; für die Zahl eins findet man yekäyek 
(Jaba), für zwei giöt giot (zwei tmd iswei^ 6. 85, 137, np. ^1^ Paar). 



D. Multiplicativzahlwörter. 

1. np. djtC yekäna (Rhea, aus. dem Neupersischen) iek tai {einfach^ G. 24S, 

np. ^L v^; dieses Wort gilt in mehreren iranischen Mundarten für das 
Gardinalzahl wort : tat iet6, gil. itä, mazend. iettü(L|)Beresin S, 60, 78). 

E. Bruchzahlen. 

2. np. ^y nif säat (eine halbe Stunde^ 6. 54). 

4. np. väLjlfÄ, ^j^ ciähr6k (G, 54) dreiviertel: s6h ci&hr6k (G. 54, 

np. väj jU* ^)* 
10. np. iäL 0^ dah iek (G. 128). 

F. Zahladverbia. 

« 

1. np-j'j väL järki L., giarek G., ekdjar jL il) Chodzko 309, pehl^^w 

2. np. jL y^ du järan L., du giär G., do djar (j^j^ Gh. 309) pehl.^rioo'' 

3. np. jL dM*, s6 djar (jU du Chodzko 309) pehl. ^w_j», parsi 7vu»saai^ coj. 

2. Oa» Pronomen. 

§ 65, Da-b peksönliche Peonomen dek besten Peeson. 

Der Nominativ ez (az G. 1 7 3, Beresin, Rhea, Chodzko 3H) ist altpers. ^ yy .-yyT 
altbaktr. gij^^ talysch az, arm. ^u, osset. a3, sea; in den meisten iranischen Mund- 

arten ist diese Form verloren und durch den Formativ ersetzt, np. ••«, mazend. me, 
men, gil. man, tat mu (^). Häufig tritt die Partikel ii an, deren i wegfallt (vgl. 
tüzi, du, slav. zi, serb. to3H, bulg. jazi, für jaz zi, raa-a 3m): 6zi (L. I, 7, 5. 41. 
12. 9, 3. 17, 1. 2. 10). Bei Chodzko, welcher Für den Nominativ myne i^j^) hat, 




— 137 — 

ÜDdet sich mnich {^^^ moi aussi, quant ä moi, p. 349), dessen Zischlaut die 
Partikel zi (auch^ altb. vU(o) ist. Jaba verzeichnet ezim (d. i. ez mit Suffix 1 Pers., 
wie im Talysch etc., Beresin 31); unrichtig scheint es, wenn Beresin 144 diesem 
äzim Pluralbedeutung gibt. Der Casus obliquus oder Formativ lautet me (gil. mi ^^ 
gebri mi, Beresin 61. lOS) oder in persischer Lehnform min (altb. ^{«^^g, altpers. 
'^M^^lrf' ^^^^^^' meni, mena, altslav. Mene etc.). Er findet sich in der Bedeu*- 
luDgdes Accusaliv, me (L. I, 6, 4), des Dativ, min (18, 2), m6n-i sy|vi {mir 
dem einsamen y 41, 11) und des Ablativ oder Instrumental, namentlich als Subject 
des Participialperfects : me im Ina {ich nahm ein Weib, eigentl. von mir ein 
Weib genommen {ist) L. II, 86") min dest-i xoe le iski nehfst {ich legte meine 
Hand an keine Arbeit ^ I, 17, 5) min kir (ich machte ^ 9, 3. 11, 4) i§-e min 
me ban dekf r {mein Geschäft {war^ dass) ich sang^ 17, 5). Meist ist der Casus 
obliqous von einer Praeposition begleitet: le min {mir^ L. II, 97") ber min {bei 
wir, in meiner Oegmtmrty II, 156") be min (mir, I, 34, 7) bemen (/^ 
Chodzko 309) le myne (/^ J 309). Der Dativ hat auch das GasusafBx ra: m6ra 

(np. )^, maz. mera, mura, gil. mrä), z mera {mir, L. 1, 18, 1. 33, 11. 47, 7) 
be mera {mir^ sogenannter dat. ethicus I, 8, 6). Chodzko hat auch die Nominalendung 
des Accusativ i: mni ^a«. Der Genetiv wird mit dem i der Izafet gebildet: Heir-i 
min {amser mir^ L. I, 17, 10, np. ^^ oder j^ j\ ^) dil-i me {mein 

HerZy 40, 10) de ^ryan-e m6-da {in meinem Ofen, 13, 7) §OYÜl-i min heiye 
[mein Geschäft ist, ich habe zu thwn^ 23, 3) qaüy-e min {meine Mütze, 7,10) 
2in-a min {mein Weib, 13, 9) mal-e min {mein Besitz, 9, 4, np. ^^ JL) 

bero§-a min (mein Kessel, 10, 7). Das i kann auch unterdrückt werden: deng 
me {ausser mir, II, 98"). Der Genetiv kann auch voran treten und doch bleibt das i 
am regierenden Wort: me der-i ye ne kim {meine Thüre mache ich nicht auf, 
I, 26, 13, vgl. § 62) plural: sirrld meid {imsere Geheimnisse, Jaba). 

Der Nominativ plural lautet em, im Dialect von Sihna 4.^) (L. I, 100, 1) bei 
Chodzko am6 a^I, 3 SO, 11, eema (<uj)). Diese Form, np. U, gebri mu (L) 
maz. gil. amo, tat imou, tal. ama, stammt vom Formativ altpers. ^ »^fff ^ 
altb.o/geA^a^, skr. ^ETFq ab, von welchem zwar nicht in diesen alten arischen Sprachen, 
wohl aber im Griechischen der Nominativ gebildet wird : be merä em pevra h^r'in 
(mit uns mr zusammen gehn, wir beide gehn zusammen, L. I, 8, 6); mit dem 
demonstrativen i: emi ben {wir kommen, 2S, 8) 6mi h6r'in {wir wollen gehn, 
38, 2) eme bed6r kevin {wir kommen heraus, 22, 6) 6me her du {wir 
beide, 22, 9) §me i x^^* cekin {wir wollen u/ns bauen, 35, 12). Das e in 

18 



— 138 — 

diesen drei Beispielen könnte auch euptionisch sein, doch verzeichnet Brugsch die 
Form imä. 

Der Casus obliquus me (bei Rhea ma) steht als Subject beim Participialperfectum: 
me xoar (tvir tranken, 22, 4). Ghodzko hat auch hier die Nominalendung I ffir den 
Accusativ: eemei ^^\. Im Sinn des Dativs erhält me das Affix ra: mera {uns, 
45, 2) be merä (mit uns, 8, 6). Beresin 124 führt ei^e umgestellte Form mvär 
an, welche zu seiner Singularform mevra (\j^^ aus men-ra § 44 H) gehört. Merk- 
würdig ist der Antritt des Affixes n, ni (§ 62): be merän, uns (Jaba) ii merän-ni 
{uns, Jaba). Im Sinn des Genetiv wird me mittelst des i der Izafet verbunden: tu 
imam-i gund-e m6-yi {du bist der Imam unsres Dorfes, 6, 8); dieser Vocal 
kann auch unterdrückt werden: nekah me {unsre Hochzeit, 37, 2). Für den Ablativ 
findet sich bei Ghodzko 309 le eema-da ojw) aJ. Das Paradigma würde demnach 
folgendes sein: 

SINGULAEIS. PLURALIS. 

Nominativ ez, ezi, min (pers.) Nominativ em, emi, ame, eema, imä 

Formativ me, min (pers.) Formativ me, me 

Dativ m6ra Dativ m6ra, be merän 

Genetiv i me, i min (pers.) zaza minä Genetiv i me 

§ 66. Das persönliche Pronomen der zweiten Person. 

Der Nominativ tu (bei Ghodzko 340 to y) ist altp. yyy> ^fy .-y^.-yyy, a]ih.g)^(c, 
np.y, tat, gil. tal. maz. tu, bal. thäu, arm. ^n«., tagaur.AV, digor.^y; tu (L. 6,8) 
mit der Partikel ii: tüzi (eigentl. auch du 45, 2, zaza t}zi); mit e, was vielleicht 
Tiir i steht: tue ci (tu quid [facere vis) 22,6); bei Brugsch mit n (wie im Plural): 
tfln. Der Gasus obliquus te, geschwächt te, bei Rhea ta (gil. ti (Melgunof, Zeitschrift 
der DMQ. 22, 205, 30) mazend. t6, gebri tä) steht als Subject beim Participial- 
perfect: te göt {du sprachst, 44, 4 2); er steht als Dativ 4 3, 1; te xo§ bibf (dw 
mrd wohl sein, 2 i, 4) n6e t6ye {ist nicht dein, 30, 9); als Accusativ te 8, 6. 

40, 4 2. Meist wird im Dativ ra angefügt: t6ra {dir, 9, 12, np. )Ji, mazend. turä, 
tur6); -äe t6ra {dir, 9, 42. 47, 8) be t6ra {mit, m dir, 19, 4). Bei Ghodzko 
34 nominal flectirt toi (^yj). Der Genetiv wird mit i der Izafet gebildet: dfl-i te 

{dein Herz, L. II, 404*, 3, np, ilJ^) berä'i te (dein Bruder, L. I, 2, 48) 

Mk-e telye {dein Eigenthum ist, ist dein eigen, 40, 9) xocl6 kür'e te z t6ra 
behßle {Gott bewahre dir deinen Sohn, II, 4 55*) ber6§-a te {dein Kessel, I, 



r 



'». 



— 139 — 

40, 9) rü'i te (dein Gesteht, 9, 8) mäl-e ta {dein Haus, Rbea 121). In der 

Mundart von Sihna ^y Jjj\ J^ -^ aJ ea? <wo odore cör-accendente, Orig. j) 
y Jf^l J^ ^ji L. I, 101, 8. In der Mundart von Bohlan: tä 1' pachäle (auf 
deinem Busen j Socin). Ablativ le toda (o^y aJ Chodzko). 

Der Nominativ plural hun L. J., hun oder hingu Rhea, hang <iL'^, ostkurd. 
liun fj^» Beresin 144, 124, vngho, ungho Garz. 21, hümme Br. geht auf den 
Formativ des Singularis, altb. vue>^ CT zurück, dessen ^(^, p) zu h wurde wie in 
dem Zahlwort drei: altb. ^?G] \^^s\aj?g^^ zaza hirye, arm. ^«- oder ^/»/» (aus erh 
für hre); im Armenischen lautet der Formativ des Singularis ^^, mit einem stärkeren 
Laut als h, welcher aus der Verbindung sv, iran. X (np. ^, altb. ^) hervorgeht. 

Das Affix n findet man auch im afghan. Nominat. plur. des Pronomens der 1. Person 
müDg SsJy^ (ostafgh. mQngah a^^, Trumpp Grammar p. 134); über seine Her- 
kunft sowie auch über die des auslautenden g ist es schwer etwas sicheres auszumit- 
teln. Es gibt im Armenischen ein Affix uäi^ uill>^ htub^ welches ähnlich wie die ara- 
bischen Gollectivplurale die Zusammenfassung einer Anzahl von Personen bezeichnet: 
junu^uäli (Pöbel) uMiuMinuAlt (Oesellschaft freier Leute) iiujuiupiuplnuli (Aristo- 
cratie) von /unt.«/ (Barbar , Susianer) uiqujm (frei) faulutupußp (Fürst); dieses 
Affix hält Patkanof, Hacj^AOBanie o cocTaa'b apiiflHCK. ad. p. 31, für identisch mit np. 
jl, was freilich zweifelhaft ist; es findet sich im Pronomen [tL-phuib^^ dessen Bil- 
dung indessen eine späte zu sein scheint, Patkanof p. 6S. Am wahrscheinlichsten 
dürfte die Annahme sein, jenes n in hun, hang sei dasselbe wie das in in skr.c^qq , 
altb. i^o^lf^ skr. cn^ , altb. gceby;^; der schliessende Guttural entspricht sowohl 
im Kurdischen wie im Afghanischen dem griech. y®? Y^> ^g'- £7*^7^ = ^^^' I^ovy«, 
man vgl. Pott in Kuhn's Beiträgen zur vergleich. Sprachforschung 6, 2S8. Nicht ver- 
gessen sei das von Patkanof p. 30 Note angeführte Curiosum eines Duals der Prono- 
mina 1. 2. 3. Person JnL^^ t"^^i ^"^^^ die erste dieser Formen stimmt auffallend 
mit dem Nom. plural. 1 . Person im Afghanischen überein , und die zweite bis auf den 
Anlaut mit der entsprechenden kurdischen Form. Es könnte sein, dass der Erfinder 
dieser Dualformen für das n irgend einen Anhaltspunct gefunden hat. 

Ghodzko hat für den Nominativ den Formativ eeoua oyi ; dieser lautet bei Lerch 
we und steht als Subject beim Participialperfectum ; we gö (ihr sagtet , L. 1, 14, 14); 
zur Bezeichnung des Dativverhältnisses tritt ra an: i wera {emh^ IS, 2); bei Jaba 
auchjjlj oj ve-rani; der Genetiv wird mit i angedeutet: ser ziar6t-a we (um euch 
zu besuchen^ 23, 8) beroSa we (euer [dein] Kessel^ 10, 9, im türk. Original 

o^d Bj»^ Dieterici Ghrest. ottom. 34, 11); der Yocal der Verbindung ist unterdrückt: 



140 



be dest we dim {ich gebe in eure Hmde^ 13, 7, 10). Bei Rhea: mäl-e hava 
{euer Haus^ 121); Ablativ bei Chodzko: le eeouda o^yi a). Die Form des Casus 
obliquus we möchte man auf den ersten Blick auf die enklitischen Formen des Sanskrit 
und Baktrischen ^H^, V^? f^ zurückführen; dieser Zusammenstellung widerspricht 
jedoch die Form hava bei Rhea, eeoua bei Chodzko; es ist vielmehr auch für we 
eine ursprüngliche Form hwe ans altem ^wa (altb. ^Af^G Formativ des Singularis) 
anzunehmen, deren h in der Mundart Lerch's abfiel, während es in dem Urmia-dialect 
bei Rhea erhalten blieb, zur bequemern Aussprache jedoch ein a angefügt bekam; 
die Gruppe hw (np.^ arm. ^) erscheint auch im Zaza anlautend als w: wazen'a 
{ich tmlnsche, np-^'^s kurmandschi t,vem). Die Verschiedenheit der beiden Formen 
hun und we (hava) erklärt sich daraus, dass das n des Nominativ den Samprasarana 
begünstigte und dass das anlautende h vor dem durch diesen Vorgang entstandenen 
Vocal der Aussprache keine Schwierigkeit machte, während das leztere vor dem w 
allerdings der Fall war, wesshalb das h abgeworfen (we) oder durch einen eingescho- 
benen Vocal geschützt wurde (hava). Es ist noch zu bemerken, dass Beresin p. 145 
als casus obliquus bonguo ^J^y^ (nait Praeposition np. dj) und ^J^^ anführt, 
Formen, denen die Nominativform als Formativ oder Thema zu Grund liegt. 
Das Paradigma würde demnach folgendes sein: 



SINGULAEIS. 

Nominativ tu, tüzi, tfin 

Formativ te, te, ta 

Dativ tera 

Genetiv i te 

Voc. toui (Jaba). 



PLURALIS. 

Nominativ hun, hang, hingu, ungho, bümme 

Formativ we, hava 

Dativ 

Genetiv i we 



wera, verani 



§ 67. Das peesönliche Pbonomen der dritten Person. 

Das Pronomen der dritten Person hat wie in anderen iranischen Mundarten zu- 
gleich die Bedeutung des entfernten Demonstrativpronomens (jener), was sich aus dem 
Ursprung desselben erklärt : der zu Grund liegende Stamm u bezeichnet das entferntere 
(altb. ^»sm) und wird im Persischen {j\) Armenischen (^i./i von einem Stamme *^<-, 
Patkanof, a. a. 0. 65) Ossetischen (yj) Kirchenslavischen (oro) als persönliches Pro- 
nomen verwendet. Bei Chodzko ist der Singular beider Pronomina differenzirt worden, 
indem das Demonstrativum ein deiktisches a anfügte : o^ I jerher^ j I er. Der Nomi- 
nativ au (Lerch) eoü (^) Jaba) aoü (^1) äou (^) Chodzko), ewä (Brugsch) ostkurd. 
av (Beresin 124) entspricht dem np.^) altpers. ^{^ ^yy »^yjp , allbaktr. >ajue;^ (s. Illepaju», 



->■:' 



^i 



^' 



— 141 — 

ÄmBUH M-fecTomieiiifl, Petersburg 1869, p. 101,102); er findet sich bei Lercb z.B. 
I, 43, 7 (er, es folgt ez ich); au xo be x^^ (^^ sdbst, 7> 1)* ^^^ ^^^ obliqaas 
lautet vollstäDdig 6wi, L II, 85^, bei Jaba eoui (^^^l), mit Abstossung des Anlauts 
aber wi , we ; bei Ghodzko gilt der Nominativ als Thema , daher be-äou (ihm) aou-i 

(ihn) le äou-da (in ihm). Dieses wi, we (np. ^^1, ^^) steht als Subject beim 
Participialperfectum : we cü (er ging ^ 28, 2); als Dativ n|e wiye (ist nicht sein^ 

30, 9 eist» ist zweimal ausgedrfickt), mit Praeposition i wi (ihm, 10, 3) 2gra 
(ihm , für ihn , Socin) ; als Aceusativ we bine (bringe ihn^ 9 , 13) p6 hass'i'yän 
(sie merkten ihn^ Socin); der Dativ mit Gasusaffix lautet w6ra (zu U^r^ 39, 3) 
z wira (ex eo (quaesivit) 27, 7) pSra (iÄr, ei, 2S, 1 aus pe w6ra). Der Genetiv 
wird mit i der Izaret bezeichnet: nekülk-i wi (sein Schnabel^ 4, 3S) gövd-e wi 
(sein Fleisch y 19, 9) le d6r-i wi (an seine Thür^ 11, 10) mir-i wi (ihr 
Mann^ 1, 5) pürt-a wi {sein Felly 18, 9) dev-i wi (seinen Mund^ 5, 3) 
cäv-i wi yek (sein eines Auge^ 8, 8) beroS-a wi-da (in seinem Kessel^ 10, 6) 
de memfk-i wl-da (in ihren Brüsten, 1, 4) q|z-a wi (ihre Tochter, 2, 8) 
zin-a wi (seine Frau, 2, 1 6) le per-e we-da (an seinem Flügel, Ay 33) h|lin-a 

wi-da (in seinem Nest, 4, 36) de d^st-i wl-da (in manu ^us, 27, 6) ^^^ aJ 
\j\ (auf sein Begehr, 100, 10). Mit unterdrücktem Vocal der Izafet: äevaii be 
kucikan we rä k6te bOn (der Schäfer mit seinen Hunden waren dngeschla^ 
fen, 18, 4) se'idvär be alÄ'i kücik we (Lerch ve) be r|c-a wan-da ket 
(der Jäger mit seiner Koppel Hunde auf ihre Spur genommen war, 19, 7). 
Wenn das Pronomen im Sinne des Genetiv vor das regierende Wort tritt, so erscheint 
es entweder in der gewöhnlichen Form wi, z. B. de wi diväri-da (in seiner Wand, 

31, 3) oder in der schon angeführten vollem Form ewi: pa§a ewi xl^^^^ ^^ t§ 
de (der Pascha gibt dir von seinen Schätzen (eine ^mme) 3Sj 7). In diesem 
Falle erscheint bei Beresin 14S der Nominativ «jl^il j\ av atrafi (ä cöte de lui). 

Der Nominativ plural. lautet we: we demfnin (sie bleiben, 31, 11) we (sie, 
33, 6, 7); Ghodzko hat für den Nominativ aouane (o!^')? Brugsch: awanä, auane, 
was mit dem Formativ identisch ist; Beresin l§ön 0^'> welches die aus dem Per- 
sischen entlehnte Form ist (np. O^'» ^^^ ü^ (°P* ü^j^) S>'* O^'i U^^'' 
mazend. weSän Cj\^^. Der Gasus obliquus findet sich als Subject beim Participial- 
perrect: w^na giria (sie weinten, 8, 11); mit einer Praeposition verbunden: z wän 
ihnen, i , 3) leb6r waii (vor, bei ihnen, 32, 4) mit ra: ze wSnra (^p »t-Miin:««, 
m ihnen, Matth. 3, 7). Der Genetiv mit i der Izaret: beg-i wän (ihr Häuptling, 
33, 4) bäv-e wan (ihr Ferfer,.2, 20) öäv-e wän (ihre Äugen, 7, 13) le günd-e 



— 142 — 

wän {in ihr Dorf, 13,4, türk. Original o Ji/lf^O oäf-a wäna {ihr Nutzen, 20, 8) 
deng-i wän {ihr Lärm^ Zank, 16, 6) li|rs-i wäna {ihr Zorn, 15, 9). Mit unter- 
drücktem Verbindungsvocal : TtoylitllY wän {ihre List, 20, 7) be r|c-a wan-da 
{auf ihre Spur, 19, 7) malet wan {ihre Häuser, Rhea 121 s. § 62). Es findet 
sich auch der Genetiv singularis für den des Pluralis verwendet, was in den iranischen 
Sprachen nicht vereinzelt dasteht: ze pi§t-a wi {auf ihrem Bücken, 8, 3). Uebri- 
gens kann auch der Formativ im Sinne des Genetiv vorantreten, z. B. im Dialect von 
Hedrus: wari ber| mazin {der älteste Bruder von ihnen). 

Bei Garzoni p. 21 ist das Pronomen der dritten Person mit dem Demonstrativpro- 
nomen '«dieser» confundirt; er gibt nämlich au für questo {dieser) plur. van, und 
avf für quello {der, er) plur. vvan; wie man sich aus dem Abschnitt über das Verbum 
überzeugen kann, hätte er aufstellen müssen au, plur. vvan {quello) und avi plur. van 
(questo). Uebrigens ist bei ihm in beiden Pronomina der Nominativ zugleich Formativ, 
daher accus, au, ablat. ex au, plur. van (richtig vvan) ablat. ex van (vvan). Auch 
Chodzko hat für alle Casus dasselbe Thema aouane {sie) be aouane {ihnen) äouani 
{sie) le aouand6 {in ihnen). 

Das Paradigma würde demnach folgendes sein: 

SINGULARIS. PLURALIS. 

Nominativ au, eoü Nominativ we, we 

Formativ ewi, wi, we Formativ wan, wana 

Dativ wira, wera Dativ wänra 

Genetiv i wi Genetiv i wän, i wana 

§ 68. Das surnaiRTB Personalpronomen. 

• 

In der von Lerch beschriebenen Mundart Kurmandschi fehlen ebenso wie in Gar- 
zoni's und Rhea's Aufzeichnungen die Pronomina suffixa, denn, wie schon gelegentlich 
§ 54 bemerkt wurde, die Ausdrücke jan-im (o mein Lieber) sultan-fm (o man 
Sultan) padiSähim (o mein Kaiser) begim (o mein Beg) paSäm (o mein Pa- 
scha) ya räbim (o mein Qott) sind dem Türkischen und Persischen nachgebildet. 
Dagegen findet man in dem Dialect von Sihna (in der Uebersetzung des Gulistan bei 
Lerch) und von Soleimania (bei Ghodzko) die Suffigirung der persönlichen Pronomina 
ausgebildet, jedoch ist sie beschrenkt auf das Reflexivum und das mit diesem gebildete 
Possessivum. Die folgenden bei Ghodzko vorkommenden Bei^iele flir anderweitige 
Verwendung der SufBxpronomina darf man wohl für nicht echt kurdische Nachbildungen 
persischer Wendungen ansehen: serem (p^m- mein Kopf, 343) heramet-em-e 



-•--»' 



— 143 — 

{Schnupfen mein ist, ich habe Schnupfen^ 343) djoul-em (J^^ meine Kleider, 
347) dT^ ^^u*j {er macht (eine Douche) auf mich, 347) •.)> -jjj ^\ {sattelt 
mir das Boss, 350) tchem dekyrt ({weisst du) was ich thun würde? 345); 
mehr Beispiele dieser letzteren Fügung findet man in der Lehre vom Yerbum); keif-et 
xos-e (^(^y^ %l^ist dein Befinden gut? 343) dest-ytt neieche (a-LJ sLS^> 
deine Hand ohne Schmer js sei, gesegnet sei deine Hand, 353) xoda xo§-ßt 
beka (aXj il-i^ l^^i Oott mäche dir gutes, 343) bytt dem L^ J^ icÄ «gf^fte 
dir, 344. Im Neupersischen ist zwar die Verbindung einer Praeposilion mit dem Suf- 
liipronomen nicht üblich, doch finden sich einzelne Beispiele, und in den älteren Mund* 
arten ist sie häufig, s. Vullers, Grammatica 1. pers. p. 196 § 243); -jasujÜ A ^I 
(50U le-i tapitchine, er entschlüpft ihm, 352; auch hier ist das Suffix i der 
dritten Person (np. aber ^) an eine Praeposition getreten). 

§ 69. Das Possessivpeonomen. 

Das Possessivpronomen wird bezeichnet 1) durch den Genetiv der persönlichen 
Pronomina; Beispiele findet man daher in den §§ 65 — 67. 

2) durch das Pronominaladverbium xo, x^^ C^^' ^^^^ l^ho, khwa, bei Garzoni 
qo; ostkurd. xä, X^^» V^ä? "?• ^f^j g^'--^^? ^*j g^bri ^U, U, pehl.srr, parsi g^e(, 
bal. wath, arm. fi^'^t^, ossel. xae^SBr, digor. xca^er, altbaktr. Vc^^eO? welches 
durch den Vocal der Izafet mit dem regierenden Wort verbunden wird; 1) für die erste 
Person : ez Relf-i x^ö dest-i x^e big6rim t6ra {ich meine Bache mit meiner 
Hand an dir nehmen werde, L. I, 43, 11) min derd-e x^e tez^ kir {ich 
machte {erfuhr) meinen neuen Schmerz, ich erlitt neuen Schmer js, H, 5) ez 
kinj-e x^e duSüm {ich wasche meine Wäsche, 13, 6) be liäl-e xöe {in meinem 
Zustand, 15, 11) taffi-a x^e {mein Futter, 17, 1) ezi be hivi-a x^e ezi 
maKriim bebim {ich in meiner Hoffnung betrogen sein werde, 18, 7) d6ng xo 
näkim {ich mache nicht meine Stimme, ich schweige, II, 126^ mit unterdrücktem 
Izafetvocal). 2) für die zweite Person: le Jio x6e {zu deinem Lager, I, 15, 10) 
ek deng-i te feni pürt-a )c6e rind be {wenn deine Stimme so schön ist wie 
dein Fell {Gefieder), 21, 6) deng xo meke {mache nicht deine Stimme, 
schweig, II, 126**). 3) Tür die dritte Person: jfran-a x^e wi {die Nachha/rin — 
ihre von ihr, ihre eigene Nachbarin, I, 16, 11) be läv-e )f6ve {mit seinem 
Sohn, 24, 11) be celek-i )f6ve {mit ihren Jungen, 25, 10) be kärk-a xove 
(mit ihren Zicklein, 26, 6). Statt einer Genetivverbindung kann )C0 wie ein Adjectiv 
voranstehen: )f6e jän dide {gab seinen Oeist auf^ 19, 10). 4) für die erste Person 



— 144 — 

Pluralis: be dost-i x6-ra (unseren Freunden^ 24, 11) ammo ruz-e qo b,inerum 
(mr alle werden an unserem (bestimmten) Tage sterben ^ Garz. 64). 5) für die 
zweite Person: i-m^-k *i|««^-4r A»« (Kinder eures Vaters^ Matlh. 5, 45). 6) fflr 
die dritte Person: n.nt.j^iu fuo ftaupua^ mß^ßL (sie machen ihre Gesichter ent- 
stdU, Matlh. 6, 16). 

Wie schon im vorigen § bemerict ist, fügt die Mundart von Sihna und Soleimania 

das Sufßxpronomen an xo, #^ (mein^ L. I, 99, 17) d^ (deiny 102, 13) ^^ 
(sein^ 98, 11, np. (j^^^*); kheiouet-i kho-m Ly^ ^jyf^ ^^ eigenes Zelt^ 

Chodzko 315) le haqqu-i kho-m (m^^^ aJ von meinem Honorar (sehe ich ab) 
Ch. 349). 

§ 70, Das Reflexivpronomen. 

Für das Reflexivpronomen tritt das im vorigen § besprochene xo in Begleitung 
des Personalpronomens ein, welches indessen fehlen darr, wenn die Person bereits 
durch das Yerbum ausgedrücfkt ist, z. B. me Sv le xo kir (ich Wasser an mich 
machte^ timsch mich^ L. II, 84*) te )fo be )fo kotf dl (du dich selbst hässlich 
sähest^ I, 9, 7) eme i )f6-ra cekfn (wir wollen uns verfertigen^ 35, 12). 
Determinativ steht diess )co mit vorgesetzter Praeposition be: az b'kho (ich selbst) 
tu kho oder tu b'kho (du seihst ^ Rhea 121) be )fo (du selbst (sähest) 9, 7) )fo 
be x6e (sich selbst j 17, 11) au be )fo (er selbst ^ 12, 7) xo be )f6e emi bicfnin 
(für uns seihst woUen mr ernten ^ 25, 8); ebenso bei Beresin 146 az, tou, 
aou, am, hün, vanä bkho, ostkurdisch p. 125 az, tou, av etc. be)C0di. Im Dialect 
von Soleimania findet man auch hier die Pronomina suffixa: kho-m (m^ ich selbst)] 
die Flexion ist nominal : Dativ be kho-m (mJ» <ü mir selbst) Accus, khomi (^^ 

^ di in mir 



mich selbst) Locativ le khomda (oju^ aJ in mir selbst); Plural nom. khomane 
((jlty> wir selbst) Dativ be khomane. Accus, khomani, Locativ le khomannda 
(eJ^U^ dJ). Für die zweite Person hat Chodzko 314 das volle Pronomen mit dem 
deiktischen i, welches am Reflexivum wiederholt wird: khol toi'{,j^j ^j^ du selbst) 
Dativ be khol' toi, Accus. khoXi toü (^y ^^ dich selbst) Locativ le khol 
tolda (oJiy ^jy> ^)i im Plural jedoch wieder mit dem Suffixpronomen : kho-tane 
((j'^>* ihr selbst) Dativ bekhotane, Accu«.khota[ni(^lJy») Locativ le khotannda 
(ej^ü^ a)); p. 316 hat indessen Chodzko auch für den Singularis die Suffixform: 
kho-tt lem6 (aJ Ct^ du selbst bist hier). Die dritte Person lautet kho-i (^^ 
er selbst) Dativ be khoi. Accus, kho-i-i (^^^ sich selbst) Locativ le kho-i-da; 
Plural Nomin. kho-Iane {u^y> sie selbst) Dativ be kholane, Accus, khoiani 






— 145 — 

(^L^) Locativ le khoiannda. Für khoiane sagt man auch mit doppeltem SufBx: 
khoianiane khoch d6v6 (o^> ^^ ^jLiL^i sie Heben sich sehr). 

Das Kurdische hat nun noch eine Form des Reflexivüms erbaltO, welche dem np. 
Suffixpronomen der dritten Person ^ entspricht und auf die alten enklitischen Formen ^ 

aUbalitr. (i^H.^ \üiifi, allpers. ^yf^fff, ^ffK'"> ^^'"TtT zurückgeht, z. B. 
ghelak se asäb ket {ein Aufschneider^ wörtlich moUo fa stima di se, Garz.186) | 

se pahzinit {er brüstet sich, G. 269; man sagt me t,ehzinum, te t,ehziiiit, se | 

t,ehzinit oder qo für alle drei Personen, Garz. 206). Im Dialect von Sihna: ^^^^j^ ^| 

slM^ {fern sich macht er, er wendet sich afe, L I, 99, 16, im Original ^\^\ ^ 

jsS) bohtanisch: haspi sh6a lyngi spia {die Füsse seiner Bosse sind weiss, | 

Socin). -; 

c 

w 

§ 71. Pronomina demonstrativa. 

I. «Dieser» ist ev (L. I, 34, 10) ev-e {diess ists, 34^ 8) ev ie alamßt 
ki te {diess welche Standarte (ists) was kommt, was für eine Standarte ist 
diess j 7, 3) ev qaÜY-e Sevi'e {diess eine Nachtmütze ist, 7, 9) ev meru ki 
[die Männer welche (coUectiver Singular) 16, 3) ev ayä-i giäk {alle diese Aghas, 

32, 5) ev öe ki {dieser wie {schön ist er) 17, 9) ev ci kürq-e {was ist 

diess für ein Pelz, 47, 6). Vollständiger, mit dem Demonstrativstamme a vermehrt, 
welches man auch im Armenischen entdeckt bat (Bopp, Vergleichende Grammatik 
§372, 3; Patkanor Hac.i'lbAOBaHie p. 68), lautet der Nominativ äva (34, 7, auch 
bei Beresin 146) oder eva (L. I, 10, 7) eva meita {diese Leiche^ 14, 3). Indem 
noch ein zweites Pronomen demonstrativum ya (aus I erweitert) antrat, entstand ävaya 
[dieser hier, 11,1) evaya (14, 9). Nun wird aber der Anlaut abgeworfen und es 
erscheint va: va 2in-k-a {diese Frau, mit postpositivem Artikel, L. I, 1, 6) va 
teir-a {dieser Vogd, 3, 31) va ro'i zevistän-e {diess ist ein Wintertag, 15, 
11) va her du lav-i wi {diese seine beiden Söhne, 30, 6, coUectiver Singular 
beim Zahlwort) i va her duän {von diesen beiden, 20, 11) und väya {dieser da, 
7, 5) vayä-ye {dieser ists, 19, 3). Bei Jaba ist der Nominativ ew xj). Der Casus 
obliquus lautet ve, ve: ve kecike {dieses Mädchen, 38, 3) ve §eräba {diesen 
Wein, 37, 6, 7) via (vgl. § 16, 10 G): via {diesen, 7, 11) l§ via dl {sah 
diese Sache ^ 22, 13) be via misäleki {nach dieser Fabel ^ 21 y 1) be purs-a 
via {über diese Bede, 22, 14) via bilbila {diese Nachtigal, 25, 12) ez be via 
keniam {ich möchte über dieses lachen, 17, 6) levia {hiebeij 11, 2) levyfi 
(Ueriiber, 7, 12) ze via pücükter {Meiner als dieser, 11, 2); bei Jaba: ewi. 
Man findet auch va, eva, vielleicht der Nominativ, der als Formativ geltend geworden 

19 



>j 



I 



— 146 — 

• 

ist: eva kecika (hanc pudlam^ 37, 5) va inji-a {diese Perle {loül ich gehen) 
19, 2) be va bazära {über diesen Handel^ 19, 4) le ser ve qania {an diese 
Quelle^ 37, ll)^er-i vi qanie {an diese Quelle^ 38, 8, Genetiv). Der NomiDaliv 
plural. erscheint ohne Affix: va {diese^ 2, 13) va gündiana {diese Bauern^ 14,9) 
va celekäna {diese Jungen^ 24, 12) ve kecikän {diese Mädchen^ 37, 8). 
Dieses va, welches auch Tür Nominativ und Casus obliquus Singularis in Gebrauch ist, 
scheint der Nominativ Singul. zu sein, welcher wie der das Adjectivums construirt 
wird, d. b. ohne Veränderung der Gasus^ und Numerusform vor das zu bestimmende 
Wort tritt. Mit dem Pluraläffix: väna.r.bün {diese waren ^ 21, 13) vana cön 
{diese gingen fort, 13, 10, 16, 7); Casus obl. i vana (von diesen, 20, 9) be 
vana {m diesen, 39, 3) Jena vana (m ihnen, 16, 2). Dativ: i vänara {bä 
diesen, für diese, 14, 2) be vanara gö {s2>rach zu diesen, 13, 9, im türk. 
Original (Dleterici, Chrestomathie Ottomane, 36, 10) o^^e)- 

Dieses Prononlen ev lautet in der Mundart von Sihna ^1, z. B. dcL J (qm 
diesem Garten, L. I, 100, 6), in der von Soleimania am m\, plur. amane {^^\] 
z. B. aouane spine amane rachöne {(j\ J^j ;J^\ ^y^ (j)^ jene sind weiss^ 
diese schwarz, Chodzko 320). Es geht hieraus hervor, dass ev für em steht (§ 44 

E, b); der Vocal aber ist aus i verderbt (§1 F, § 4 C) wie in mazender. Jjj*\ 
(Dorn, Beiträge zur Kenntniss der iran. Sprachen I, t^r*, 5, np.j^^*)); das Pronomen 



lautet im Talysch J (Beresin 33) im Neupersischen ^1 in J^^«) c^^-i.*!, 4*jI, im 
Altpersischen yy^-fyy, im Altbaktr, ^g^. 

IL ai, dieser.^ er; ai l-6däk-e /än-e bädlise rüni§tia {er setzte sich in 
das Zimmer dee Chan von Bädlis, Socin) ai le ba^är päyä bäia {er stieg oh 
in der Stadt, k^.ocin); altb. s^v(\)(jj^ altp. ^ ff ^flf »P- <j' ÜJ^'? üj^^^ '-/f'» 
[^j (kurd. 2'6ra)) zaza ef-roe {heute) ya, sie {illä) maz. ai, bal. ai, oss. ai 
{dieser, Rosen 369). 

III. Zaza je: sere-i jei dane püroe {dem geh ich einen Schlag an den 
Kopf, 73, 13) jai jjei raki (leg ihn an seinen Ort (ins Bett) 86, 3) wai Jei 
{seine Schwester, 81, H). 

IV. ^i Jenem wird, wie schon § 67 bemerkt wurde, mit demselben Worte wie 
das Pronomen der dritten Person bezeichnet, wie denn die Casus obliqui des letzteren 
auf altbaktr. ^»^^ {jener) zurückgehen. Ganz ebenso gebraucht das Ossetische einen 
einzigen Stamm für das Pronomen der dritten Person und das Demonstrativum «jener», 
tagaur. yj, digor. oj, Sjögren, Osset. Sprachlehre S. 81, 93. Die Bedeutung «jener» 






r.rf* •»— 



— 147 — 

erhält der Stamm der dritten Person namentlich, wenn er zu einem Substantivum tritt, 
in welchem Falle er oft als Artikel fungirt; au kl-e {wer ist da^ üle guis esty L. I, 
26, 10) tu au kayäs (du jener (ein solcher) Schlaukopfe 45, 44) ^ jl 
{jener andere^ 102, 5) au meru (jener Mann^ 25, 3. 27, 7). Der Casus 
obliquus findet sich als Subject beim Participialperfectum : wi merü'i gö (jener 
Mann sprach^ 11, 1); Accus, we taute bine (bring {die Leiche) auf jenen 
Tische 13, 6, im türk. Original ist we nicht bezeichnet) 2e we pers| (durch jene 
FragCj 8, 4. StaU persi sollte hier Jevab stehen, da das tfirk. Original (Dieterici, 
Chrestom. ottom. 32, 3 v. u.) ^jJj)^* ^j hat; auch statt we würde richtiger ve 
stehen) ze we y6ke (darüber allein^ 9, 4) Iwi (darüber y 7, 4) Iwe sebebe {aus 
jenem Grund, daher ^ 9, 8) we tämbure de kotf-e (mit jenem Instrument 
(collectiv für: mit jenen Instrumenten) ist es schlecht ^ 9, 14) le we qjsä (über 
jene Rede, 21, 7) le wi ardi (auf jenem Felde ^ 19, 11) de we qunäyida (in 
jenem Hause, 36, 4) we sä'ati (m der Stunde als, 10, 12) ser wi Mnla 
[auf jenes Haus, 12, 3, besser vi, dieses, türk. Original ^j) wi mefta (die, jene 
Leiche, 13, 5) 2 wi merü'ira (von jenem Menschen, 14, 8) ling-i wi meita 
(die Beine jener Leiche, 13, 12, besser wäre vi, türk. ^). Auch steht der Nomi- 
nativ als Formati v: au meru (jenen Menschen, 13, 2) au qotia (jenes Käst- 
chen, 34, 4). Für den Nominativ pluralis findet man den Singularis (collectiv): au 
kecikän (jene Mädchen, 37, 9); ebenso für den Genetiv: ser-i au merüan 
[die Köpfe jener Männer, 43, 1), also ganz analog dem. Gebrauch von va für No- 
minativ, Casus obliquus und Pluralis. Jaba hat auch die durch i vermehrte Form eve 
oder evi. 

V. «Derjenigey^ ist ei; ei ku (derjenige welcher, Jaba bei Lerch I, 92, 5) 
nän ei her rö2 (Brot dasjenige jeden Tages , das tägliche Brot, Lerch V. U. ; 
in der kurd. Evangelienübersetzung ohne ei: ^uA^^; Jlu <^irJht. n.oju/b ^n.© 4ß 
tTtun-uM ufpinp Matth. 6, 11). Bei Socin ö: e-gürgä (diejenigen der Wölfe) 
e-dä§tän (diejenigen (Wölfe) der Ebenen). Ueber die Verwendung dieses Prono- 
minalstammes zur Bezeichnung des Genetiv ist oben § 62 die Rede gewesen. Dieses 
ei stammt vom altiran. Relativstamm ya (§ 16, 7, B, 2, a). 

VI. Ueber den Stamm ha vgl. man § 75, M 31, 34, 100. Beispiele: esp-i 
ha (dieses Pferd) muruf-i ha (dieser Mensch) pez-i ha (dieses Schaf, Jaba). 

VII. han, dieser, jener (Jaba) ist nur das entlehnte pers. (j\. 



— 148 — 



§ 72. Pbonombn intebrogativüm. 

Der InterrogativstainiQ ist im Kurdischen wie in den übrigen iranischen Sprachen 
ein doppelter. Wie das Sanskrit haben dieselben den ursprünglichen Stamm ka in ka 
und ca difTerenzirt, und haben beide Formen derart vertheilt, dass ersteres persönliche 
Wesen (Masculina und Feminina), letzteres Neutra bezeichnet. Ueber die lautlichen 
Vorgänge bei dieser Differenzirung hat besonders ausführlich gehandelt Äscoli , Corsi 
di glottologia, Torino e Firenze 1870 p. 84 ff. vgl. auch Fick, die ehemalige Sprach- 
einheit der Indogermanen JEuropas. Göttingen 1873, S. 6, 7, 11, 62. Der Vocal 
ist i wie im Neupersischen, welches indessen auch verdünnt als e erscheint, tu ki-e 
{tu quis es .^ 7, 11) ki zäne ci kirfe {wer weiss was er gähanhatj 14, 14). 
Den Casus obliquus trifft man als Subject des Participialperfects : ke xl^m^t kir {wer 
verrichtet Dienste? 23, 13) ki t6ra emir kir {wer gab dir Befehl? 45, 9). 
Neutrum: meze kin helä debln ce ^erket auf was sie sagen^ 24, 10) ci-e 
{quid est? 11, 11) her'e bibe ci i§-e wi heiye {geh^ sprich: was ist sein Ge- 
schäfte 12, 3) ev ce alamet {was ist diess für eine Standarte^ 7, 3) ev ce 
Raivän ki rjnd-e {dieser welch ein schönes Thier ist es? 17, 9) ce lazfm bu 
{wasj wozu war es nöthig? 13, i) deb|2e dil-i min ci doxoäze {er sagt, ums 
mein Herz wünscht ^ 5, 8. Die indirecte Frage wird stets direct ausgedrückt) derd-i 
X6e ci-e {was ist sein Kummer? 44,8) derd-i xöe öTk-e (id., 44, 7, mit empha- 
tischem k, welches wie das k in kek {jeder welcher) vom Zahlwort yek abstammt) 
cie ser men at {was auf mich kam (indirecte Frage) G. 70). 

Ein erweiterter Fragstamm ist enthalten in dem Satz: tu ie ki^ani t6mbure 
fiaz dekf {an welchem Instrument findest du Gefallen ^ 9, 11). Im türk. Ori- 
ginal steht ^yui was soviel wie franz. lequel bedeutet). Bei Jaba kijan Cj^J^ {quel, 
lequel) aus dem einfacheren klJ (s. unten) vgl. tagaur. 58ei;oH {was für einer ^ Sjö- 
gren, osset. Sprachlehre S. 90 Anmerk. II). 

Ferner wird für das Neutrum die Zusammensetzung kat}§t (eigentl. welches 
Ding) gebraucht: tu katßt nözani {was weisst du nicht! L. II, 99*^). Ueber tjst 
vgl. man § 33 C. 

kl2 qt^e lequel (Jaba), Rhea p. 121 hat für «welcher?» klzh ki {which?). 
Hier ist das Fragwort verdoppelt und die Partikel ii eingefugt, welcher wir bereits 
§ 68, 66 begegnet sind. Man vgl. osset. iia^i {wer denn?) und qv^i {was denn?) 
altb. -pij....^), :K^fit^5- 

Chodzko führt p. 322 die hybride Composition tch6 lOoun an: piaouek tch6 



-■k:- 



— 149 — 

löoun-6 (^(j^ ^ "^^ 9^^ ^^ ^^ komme?); sie bedeutet «welcher Farbe», von 

ar. ^y; man vgl. np, di^ quomodo von altb. o^ji^^Q^ Farbe. 

Die Mundart von Soleimania hat in Uebereinstimmung mit dem Zazadialect das 
Fragpronomen kam ^(^(Ghodzko 320) pinr. kamiäne (j^\^; für das Neutrum aber 

tche a» und tchou ^ Gh. 322. kam (zaza qäm) ist das np. Jjf^ welches für 
lebende Wesen und für Sachen gebraucht wird, pehl. ^f^^, sanskr. ^f^. 

Zaza: sa, se, was; sei, wie; sene, welcher-^ sen6nu, toieist? sen'ie, warum? 
serä, ku-sera, wohin? 

§ 73. Das Pronomen relativüm. 

Der alte Rclativstamm ya ist im Kurdischen wie in den anderen neueren Spra- 
chen Iran*s verloren und durch den Fragstamm ersetzt. Wie im Neupersischen ist 
derselbe indeclinabel. ei ku nizäne {der welcher nicht kennt) ßär merü . . . ki 
belind dike (welche vier Mmner aufhoben, trugen, L. I, 7, 1) ji ki {an den 
Ort wo, 7, 2) alam6t ki te {die Standarte welche kommt, 7, 3) cäv-i wi yek 
ki kür bu {sein eines Auge {war es) welches blind war, 8, 8) ev ki bän dik^ 
{das was die Stimme von sich gab, 10, 8) bäqa ki mir {der Frosch welcher 
starb, 17, B) va injia ke me di {diese Perle welche ich sah, 19, 2) emri ki 
(die Befehle weiche (ich gebe) 20, 10); mangaieki ke chir deda (dTildjlXÜL 
l^^^/ui die Kuh welche Milch gibt, Ghodzko) piaoueki ke tchaouem p6 koutt 
(O^ aj mjL. df .Sl^L» der Mensch auf den mein Auge gef edlen ist, den ich 
gesehn habe, Ghodzko) djeiguehi ke dadenichi (oder rou denichi) (aT aC» 
iu^^ jj) u*^^^^ ^^^ ^^ ^^ ^^ ^^* gesetzt hast) hekimik6 ki hebbi mni 
nakhoch khyst {sLuuk d^f^^* u""* u'^* ^ ^^^ der Arzt dessen Pillen mich 
krank gemacht [geworfen) haben; np. würde man sagen ^a% df ^S») jneki ke 

myne donn6 tchaouem de koutt {Cj^:> m ^ ^^ ^ C/* ^^ ^^ ^^^ Weib auf 
welches gestern mein Äuge gefallen ist; das SufSxpronomen an «L ist bereits 
vorher durch j^ (icÄ) ausgedrückt) biröki k6 aoui de khoi'naoua (^^) Ai äq^ 
oyij^^ der Brunnen, dessen Wasser wir trinken)', im Pluralis: astergan ki 
zor guichentt {^^^ jjj ^ ij^J^\ die Sterne welche sehr leuchten). 
Ueberall findet man vor dem Relativüm ein ^ am Hauptworte, welches Ghodzko für 
den unbestimmten Artikel hält, der hier bestimmt gebraucht sei. Nach Ghodzko (p. 318} 
kann zu dem Relativüm noch das Adverbium kei {wo) treten, z. B. tufengui k6 kei 
to p6iej de khavezy {^jjy^^ ^f y ^ A,f S^ die Flinte welche du ab- 



— 150 — 

schiessest) oder es steht nur ^y nachdem der Artikel an das vorhergehende Wort 
getreten ist: ktebikö kei to teiade de khoani {^^y^^ o^^ y ^f^SLjf das 
Buch welches du (darin) liest). Man darf wohl an den Gebrauch von Ix^ bei 

Firdusi erinnern: ^j*^ ^j^j^ ^^^ Ji ^^j^ ^^ j*:r «•^^•^ ^^^^ Löwin welche (w;o) 
ihre Jungen gefüttert hatte mit ihrer Milch ^ Schah nameh ed. Mohl I, 218, 88, 
ed. Vullers, I, 134, 1. Man vgl. noch § 95 A. 

§ 74. Pronomina indefinita. 

1. kes (Jemand y in Verbindung mit der • Negation : Niemand, np. pehl. ^( 
altp. y^ ^ yy'' yy y^>- , altb. gjcovjü^^); kes n6zäne (Niemand weiss ^ 35, 4, 
np. j>j\j.j ^j^f) kes nekäne (Niemand vermag ^ II, 114") kes ehhsiär näbit 
(niemand ist darauf aufmerksam ^ G. 71). Diess kes kann durch her (s. unten 
]\l?. 10) verstärkt werden und bedeutet dann «jeder»: L. I, 15, 6 (np. ^ y^ 
gil. har kias, Melgunof, Zeitschrift der DMG. 22, 206, 3). 

2. kek jeder welcher ^ welcher immer ^ L. I, 36, 8; kik hat (wer auch 
kommt y 26, 8). Dieses Pronomen entstand durch Antritt von yek an den Frag- und 
Relativstamm. Aehnlich gebildet ist: 

3. hkyjedery ciki hakfm hebü (jeder Arzt den es gab^ 24, 3). 

4. tj§tik, conlrahirt tj§k, ti§ki, und ohne k (yek) ti§t Ding^ etwas, mit der 
Negation: nichts, tptik nekeve (fällt nicht auf etwas ^ bekommt nichts , L. I, 
46, 12) belki tisk dizie (vielleicht hat er etwas gestohlen, 15, 1) tjski z wera 
bidize (er mrd euch etwas stehlen, 15, 2) tj§ki doxoäze (wünscht etwas^ 
35, 1) tj§ki näxum (ich esse nichts, 34, 9) testeki t,vet (man tminscht etwas, 
Garz. 72). In der Mundart von Sihna und Soleimania ist der Anlaut c wie im np.j^): 
^l-i* (Ding, L. I, 99, 9) ^LL> j» (jedes Ding, 100, 11) C^^ oder J^i* 
Ghodzko 322, 344. 

5. hie (etwas, Ghodzko 344, irgend, Rh.) ist nur aus dem Persischen entlehnt. 

6. ciü, etwas, mit der Negation: nichts; np. steht a* oft für aj. ^ quidqmd; 
ciu unterscheidet sich aber durch den Vocal von ce, ci, wie neben ke, ki auch ku 
vorkommt. ciü...nak6m (nihil facio, G. 70) ciü nina (es ist nichts, G. 193) 
vgl. § 74, 17.. 75 ^ 181. 

7. cend einige, aliquot, np. j.;*, altb. fi^^*^*»(v3, cend hab genim 
(einige Körner Waizen, L. I, 18, 13) we cend rüän 6ü (nach einigen Tagen 
ging er, 28, 2) her rö fiend järän dahat (täglich kam er einige Mal, 28, 12). 
Hievon abgeleitet ist öendänd der tmevieUe, L. II, 116^, vgl. § 75, J\ß 59. 



— 151 — 

8. Aliquis bezeichnet die Sprache durch Anfügung des Affixes k (§ S6, J^ 9, 1); 
auch mit vorhergehendem arab. ^Joju: %Si^ bazek (Jaba). 

Adjectiva, welche als Indefinita dienen, und welche in älteren verwandten Spra- 
chen ganz oder zum Theil pronominal fiectirt werden, sind folgende: 

9. ammo jeder {ogni, ognuno, G. 197) hamu, häml (all) plur. hamiän 
{all of them^ Rhea) homi {all) hemu (L. II, 12, 2 in der Transcription eines Dia- 
logs aus Garzoni p. 71) ^^0 L 99, 5, np. a^, plur. u^> f^^^' V?? zaza heme, 
tat hameh, tal. hema, gil. hamah, hami, mazendr hameh, arm. ^uäJlu^^ 
alib. o^g^eM (ö'öfw^, derselbe). 

10. her jeder ^ ^p.^, altb. ^•»?>*x«eM, altp. ^^^ >-^^ ^yy »-f^, tat, talysch, 
mazend. her; her kes {Jedermann, L. I, 15, 6) h6rek (jeder, 39, 9) dat. be 
herekera (jedem, 20, 5); diese Form scheint aus dem Persischen entlehnt; die echt 
kurdische lautet herki^ h^r'eki; ehrki bft (wer es auch sei, G. 111) neutral her 
ci (alles was)'^ her jär (Garz. 197 ehr giar, jedesmal) her rö (täglich, Garz. 
197 ehr rvz, ehro). 

11. gi, gi§, gisk, giSk, jeder, plural. giSkän (alle, LI, 14, 10). Dieses 
Wort könnte man für die kurdische Form des altpers. ^ yy yjH halten, russ. seCB; 
indessen möchte das g in gi (die Formen gi§, gi§k, gisk scheinen durch secundäres 
AfBx abgeleitet zu sein , der Zischlaut dürfte also nicht wurzelhaft sein) ursprünglich 
sein, so dass eine Verwandschaft mit dem deutschen ganz, lit. ganä, lett. gann nicht 
unwahrscheinlich wäre. 

12. In der Bedeutung: der andere wird das Ordinalzahlwort din, edin (secun- 
dus) verwendet; bei Garzoni 73 idi, wovon auch ein Plural gebildet wird: av k^cki 
dönän (jene andern, übrigen Mädchen, L. I, 39, 8); im Ostkurdischen (Beresin 
125) adin -jji^I plural. adeha U:>). Häufig erscheint diesem Worte das Relativum 
ke vorgesetzt, wie Garzoni p. 22 ausdrücklich bemerkt: az t,vem iek k'idi (ich will 
einen anderen, wörtlich : io voglio uno che e altro) ; seh kisa k'idi (drei andere, 
weitere Börsen, G. 72) jar kedin (nochmals, L.); man vgl. np. ^j^iTvon (jy. 

13. kike ein anderer, Ghodzko 322; eine Verdoppelung des Frag- oder Rela- 
tlvstammes; «wer wer», «wer auch sonst» konnte leicht die Bedeutung «ein andrer» 

annehmen. dJuToli^ (rengu-e kik6, eine andere Farbe) aXI^ J^JImä tchichte 
kike, eine andere Sache) aXIT c-— 1 (esp-6 kik^, ein andres Boss). 

14. hev u din, untereinander, L. I, 15, 7. 9. le hev u din histin (scUu- 
gen sich untereinander, 15, S). Bei Ghodzko 322 iektyr JiS^ aus np.^jiC; 



— 152 — 

15. flan, der und der, G. 24, 260. felän, Beresin 141. fylan, Jaba, 
ostkurd. felana di^ (Beresin 4 26) mazend. J% (Beresin 83) np. ^"iU (felän) 

aus ar. (J%. 

16. kvtt, nichts^ G. 193, richtiger: durchaus y irgend j erst mit der Nega- 
tion nichts; kat nizäne {er weiss nichts, L. I, 92, 5 im türk. OriginaljJL >t>); 
ostkurd. dir quat, nui, rien (d. h. mit Negation! Beresin 125) auch adverbial 
gebraucht, man sehe § 75, 12. 

17. tu, irgend (Jaba unrichtig: rien, nul, aucun, erst mit der Negation: nir- 
gend, durchaus nicht) tu-ne-bu, war nicht; qat tu (absoltmient rien, J.) tu 
kas (personne, nul); tu ist identisch mit cu, § 33, G. § 74, 6. 



3. Iixcleeliiialbilia;. 

§ 75. Advebbia. 

I. Adverbia der Qualität. 

A. Von Nomina abgeleitete. 

Die Adjectiva können als Adverbia gebraucht werden, ohne dass ihre Form eine 
Veränderung erleidet. Es werden in dem folgenden Verzeichnisse jedoch nur solche 
iüdit Adjectiven identische Adverbia angefahrt, welche von den Verfassern unsrer kurdi- 
schen Sammlungen ausdrücklich als solche bezeichnet werden. 

1. ceter (besser, G. 184; citir L. I, 92, 1. 96, 20; cetir Rhea, cäter 
Ghodzko 342, cetir ^0» Beresin 143. Gomparativ von ciaka, gui, G. 99, cäq Be- 
resin, np. jL aus dem Türkischen). 

2. bes {darum y Rhea, np. ^j so ist es, ja, identisch mit ^^* viel, genug)> 

3. kangia {gui, hene, G. 99, türk. asü). 

4. quoseter {vielmehr, Garz., Gomparativ von quose, np. ^jiy^). 

5. ahmda qo {bequem, G. 115, ar. j^). 

6. sänai [leicht, facile, Rhea, bei Garzoni sanäi Adjectiv, np. ^LT). 

7. exdel {gern, G. 128, np. J^j\). 

8. Pjkast {vorsätdich, trotz, G. 81, 84, np. jlä« von ar. Jäü). 

9. sibi (dergestalt, glekhme, G. 260, 87; ce-b-ka siM avi, mache es wie 
er, G. 72; sibi am äfu bekem, gleichwie wir vergeben, G. 283, ar. ^aJ*). 

10 feni, gleich, me\ feni via, demgemäss (L.); ar. ^»? 



— 153 — 

11. batäl Vergeblich, Garz., ar. JL1»j). 

12. qat (irgend) qat nab6 (ajÜ Jj tout au moins, Jaba) qat nin6 (aXJ Li 

a moins, Jaba) man vgl. § 74, 16. ar. ki. 

13. lazem {nothwendig^ G. 80, Lerch lazim, ar. mJ^). 

14. kötek (mit Gewalt^ gegwungen^ G. 123) lürk. S:iyf (Prügel^ Schläge). 

15. tavek allah [zufällig^ Garz.) ar. <uil ^^^^ 

16. ghaflet {zufällig^ Garz. ar. dliic). 

17. belä§ («^wsowsi, J., L, G., balash Rhea) np. J:^j von ar. S^i ^. 

18. harwa {umsonst^ gratis^ Rhea; herv6 o^^ Jaba, neusyr. |o5oi Nöldeke 
168). Dieses Adverbium scheint mit dem goth. arvjo identisch. 

19. tarnet (gleichtmy vne^ G. 87, HS). 

20. be zahhmi {leicht^ Garz.) np. C^^^j ^j. 

21. be faida (vergeblich^ nutzlos^ Garz.) np. ojjli ^^. 

22. be kaida (/*m, senzo dar oggezione, Garz.) np. j^ ^j. 

23. be sciörma (schamlos^ Garz.) np. m^I 

24. bäri (we.^ Jaba) ar. ^jL- 



"** (j^' 



B. Von Pronomina abgeleitete. 

25. auqäs (gleichme^ Lerch im V. ü.) von ev, dieser^ und ^r.^j^[i(Maa$s). 

26. ciqa (so sehr auch^ J.) von ci (§ 72) und ar. ^^U. 

27. 2'gra (somit^ ideo^ L. I, 37, 5) np. I^^j. 

28. ki (auf welche Art, Garz.) np. ^^f. 

29. Cava (welcher Art, chava, chavan, Rhea, ^ußiimL glekhtme^ Maüh. 6, 
12; tcbava, tchavan Jaba, 1^* Beresin) von np. ^ und (j\ (j^)- 

30. kurang, korang (me, welcher Art, Rhea), von np. cxij Farbe. 

31. ho, horang (so, Rhea) vom Demonstrativstamm ha, baluci hav^rä, solcher, 
so, Lassen, Zeitschrift für die Kunde des Morgen). IV, 445; hl wakhti, diese 
Stunde', havaidä, daselbst, das. 448; Garz. 71 hat aurengh von au (jener). 

31^ enda (so, G. 4 23; hinda Rh., von end ]^ 57). 

32. v^a {so, Rhea) vom Demonstrativstamm «jener». 

33. Youha ([»j so, so sehr, J.) von ^1 und Affix U vgL Jß 62. 

34. ahwa (so, Rhea) von der Praeposition a, dem unter J^ 31 erwähnten 
Stamme ha und dem § 62 besprochenen Casusaffix wa, ve. 

35. cütor (welcher Art, meze ke cütör merüye, siehe zu, welcher Art 
der Mensch ist, L. I, 7, 6, im türic. Original dJ^rAJ; cütor qaü-Ye, welcher Art 



20 



— 154 — 

die Mütze {ist) 7, 9, im lürk. Original JXl di; nasirdin cütöt merüye zane, 
Nasir eddin weiss ^ welcher Art ein Mensch ist^ kennt seine Leute, 8, 5) vom 

Fragstamme cu, cü und ar. j^JL, np. j^k». 

36. ku-san (so, auf diese Art, J.; toie, aufweiche Art, J.). 

37. vasäna {so, G. 123) vom Demonstrativstamm va (dieser) und np. /iL, 
vgl. np. jL j) j\, jL ^^i. 

38. weku {me, Rhea) von dem Demonslralivstamm «jener» und ku, welcher, 
wo\ bei Jaba veki, veku ^J^, ^fy, veki vi (m^6 das, Jaba); im Dialect von Sibna 
^J^ L, I, 99, 12; vaka, vök, Socin; väkä düSmena, wie Feinde, Socin. 

39. anjäY {nur, L. I, 23, 7) türk. jf I. ' • 

2. Adverbia der Quantität. 

A. Von Nomina gebildete. 

40. pur {sehr, L. I, 25, 6) np. ^. 

41. peter {mehr, Garz., p'tir Rhea) np.^I^*; bei Beresin findet sich oslkurd. 
perter, welches doch wohl von peter verschieden, und der Gomparatlv von pur 
(J\& 40) sein möchte. 

42. ghelak {viel, genug, G. 188; galak Rhea; von gel, mit). 

43. bes {genug, bessa, ist genug, G. 79; bessa bü, es war genug, G. 98; 
bessa nina, es ist nicht genug, G. 72, bes-e L., bes Rhea) np. ^j^j, 

44. bu ammo [allgemein, G. 115; ohne bu': 152) np. a^p. 

45. endüska {wenig, G. 215) np. oJIjlJ) {Maass). 

46. kima {wenig, Garz.) np. S, 

47. piciäk {wenig, G. 215) np. «tse. 

48. ehz (d. i. hez, noch mehr, G. 89) np. jyp vgl. § 76 J6 5. 

49. tene {kaum, nwr, fast, G. 91, 224, 249) np. l^. 

50. käuvi {genug, Garz., kauwi, kawl {very, Rhea), käuvi razi, sehr, ganz 
zufrieden, G.»74) ar. ^^y. 

51. zeida {mehr, G. 71, 215) ar. oJ^lj. 

B. Von Pronomina gebildete. 

52. hev {zusammen, L. I, 46, 9; am, Garz.) np. ^. 

53. pev {zusammen, L. I, 15, 6. 16, 3; gm p6vra h6r'ia, wir gekm 
zusammen, L. I, 8, 6 (mit Casusaffix); von pe (np. aj) und hev, np. W. 

54. berev {zusammen, L I, 16, 11) np. ji>jj. 




— 155 — 

55. pequa (zusammen, G. 98) von pe (np. s-») yek (eins) und dem adver- 
bialen Casusaffix; vgl. § 77 J« 31. 

56. gelek {zusammen , Rhea) von gel (mit) und yek (eins). 

57. end {soviel, G. 72; hint {only so much) Rhea; bei Beresin446 Ojlp 
[celui-ci) np. jj), altb. g^^«jy»«A?, yt. 8, 65. Spiegel, Grammatik der altbaktr. 
Sprache S. 274 § 255). 

58. cukuä {so viel als, L. I, 20, 5. 23^ 6; von cu (Fragstamm), ke und 
dem Demoostrativstamm wa {jene^')\ wörtlich «wie als das» «so wie das». 

59. ciän (uneviel, G. 224; cend J., L. ; chand Rhea, cann -^ Beresin) 
np. jl», altb. So^-^*»C^, vgl. JI2 185. 

60. cukäs (wieviel, tu cukäs mal qazanm|§ dekf , wieviel Besitz erwirbst 
du,? L. I, 27, 8) tchiqa Jaba, von öu (Fragstamm) und ar. ^^U; vgl. Jß 26. 

61. pcf, womit, Socin, np. 4se. 

62. vuh3n, gleichwohl, nur-, vgl. JS 33. 

3. Adverbia des Ortes. 

A. Von Nomina abgeleitete. 

63. z dürve (von weitem, L.) np. j^^ J- 

64. i derve (dramsen, L. I, 13, 9 ; derva G. 241) von der Thüre. 

65. bed6r (heraus, hinaus, L. I, 22, 12) np. jJü. 

66. ledör (draussen, L. I, 13, 10) von ar. J und der Thüre. 

67. päse (danach, L I, 7, 6; pä§i 7, 12; pasi G. 215; päshi Rhea; 
^jiL aJ L. I, 98, 5) altb. .voojjj^u^vjjü^A^e;, vgl. § 76, JV2 18. 

68. le p6§ye (vorn, L I, 7, 13) np. ^Ji^^. 

69. binda {unten, bindaye, er ist darunter, L. 1, 7, 1) np. ^ mit Locativ- 
affii, vgl. tag. 6rH, 6vHij, digor. 6yHij, unter (Praeposition). 

70. terä (da, dort, Pallas) von np. (u (imum rei) mit Casusaffix. 

71. teda (darin, L I, 34, 8; teiade o:>Lj Gh. 318, zaza tede L. I, 51, 15) 
von np. dj mit Locativaflix. ^ 

72. ziör (darin, G. 129) von np. <jjJ) z^iza jor-de (in einem. Loch), 
M.aß?^af^', Vgl. § 77, ?6 20. 

73. zaza zere, innen, herein; von zere (Herz, kurm. zer). 

74. jihi (wo, Jaba bei Lerch I, 94, 10; ii jihi, von wo, 94, 10). Accusativ 
von ji, Ort, np. ^jL, L. Bei Rhea ja (for that, dafür). 

75. avräzl (oben, hinauf, Rhea; au ras G. 88) np, ^j[>l, tjjjj^- 



— 156 — 

76. baldva {hie und da, Garz., baläva kern, ich streue aus, G. 434, 251; 
äsker baläva kern, ich bringe ein Heer in Unordnu/ng, G. 133; baläv kirin, 
Rhea ; belaw ij% en Vair, ce qui se perd en Vair^ davon : belaw kirin , dis- 
perser^ dissiper, Jaba); kaum skr. q^licf, russ. njieBbi? Vielmehr scheiül ba Prae- 
position und law das ital. lopa, deutsche lauf (Hülse) zu sein. 

77. nözuk (nahe^ Rhea, le nezik vSLji J Gh. 346) np. vSL>;i. 

78. neslf («m/en, G. 79, 133) np. ^^Ü. 

79. du {hinterher, ciüm du, ich verfolge, G. 170. Bei Ghodzko douaoui 
dekoun (j^^ cj'-^^ verfolgen p. 381; be douaoui hat cl>U ,j[,ju er kam 
hinterher, p. 351; be-r6 douaoui danyne, seid euch auf den Weg hinter 
ihnen (hint^her) p. 3S1. Dem ou (y) entspricht im Kurmandschi m: dumaia, 

endlich, schliesslich, G. 167, auch: Ende G. 141, von np. ^i^ (Schwanz) mit 
Affix aya, § 56, 2. 

80. pisct (von hinten, G. 209) np. iULj (Bücken). 

81. ßoär (herab, khwäri, b'khwärl Rhea) np. jl^. 

82. Xorda (von oben, L. I, 47, 3) np.^ij mit Locativaffix vgl. J& 111. 

83. ver (aus, L.; ver geriä, ging aus) afghan. j^ (Thür) np. gebri ber 
(Beresin) oskisch veru (portam) russ. Bpaxa. 

84. be ber (breit, au large, Jaba; berai, Breite), Ältb.>7>^^, np.^ (Breite). 

85. pireda (hier, Jaba; vgl. np. )^J gil. )j), JV« 119). 

86. tavda (msammen, Socin; aus O = :>-+• (J^», p. ^p). 

87. tikda (zusammen, Jaba; aus Cj = ^ -+- «^j, mit Casusafflx). 

88. berä (fort, auch berf, berä kiSand azmanafi, man zog (ihn) fort in 
die Himmel, L. I, 14, 13; hat beri, er ging fort, L. I, 16, 6; berä h6rlD, 
mögen sie fort gehen, 20, 8, z b6rida, davon) von rä (sonst gewöhnl. rl. Weg) 
mit der Praepos. be, np. oL/^ 

89. bel6z (kurzum, G. 102; belez, Eile, G. 150; bel6z kern, sich eüen^ 
G. 249; bel6z, eilig, G. 168; lez kirin ji^^ji Jaba; laze kirin, Rhea; beläza, 
aihemlos, Socin, mit der arab. Uebersetzung malzuz) ar.jJ, jij. 

90. aliedin {jenseits, Klaproth, Fundgr. 4, 317) von türk. ^JL und edin 
(secundus, alter), vgl. Jß 107. 

B. Von Pronominalstämmen gebildete. 

91. 2 we {von dort, L. I, 30, 1) vom Demonstrativstamme «jener». Mit Casus- 
affix: i w6ra, von da, L. I, 26, 2; 2 weri, 37, 3; z w6re, 42, 2. Bei Garzoni 
ex au, daher). 






— 157 — 

92. di-wi, bis jetzt, Jaba; von di, in, und wi, ewi, dieses. 

93. lue, dort, 6. 113; li-vi J. Im Gileki erscheint der Demonstrativstamm 

Oboe Praefix adverbial: ue (aJ dort, Melgunof, Zeitschrift der DMG. 22, 203, 14; 
dorthin, 205, 16). 

94. wir, hier-, 4i-wir, id.; wir-da, id. (J); le-vir, S.; Pvir, Rh. Abgekürzte 
Form des Dativs von j\ {dieser). In wir-da hat sich das Affix r (für re, ra) als 
stammhaft geltend geofiacht, etwa wie im arm. [»»-plruih (Genet. neben ^l./*) von '^l^ 
(er); /* ist Genetivendung. 

95. wira, hier (J.); li-wira, id.; 1-werl, dort, Rh.; levrä, hier, L. 1, 13, 9; 
hedrus. levrä; von wi (^1) und ri (rä) Weg. 

96. v^ra, mit ihm, dort, S. ; r-wSre, darauf, L. I, 20, 7; le wire, id., 
36, 12. Dativ von^l vgl. :^6 168. 

97. ku, kü {wo), i ku (von wo), altb. >). 

98. kü'i {wohin), i kü'i {von wo, L. I, 24, 1), altb. aAf^>^ {wann), 
skr. öff^ (aus ^, wo). 

99. koe, le k6e {wo? L. I, 34, 3), altb. ^»5 (sprich: kuwa). 

100. ha (U dort, Jaba) vom Demonstrativstamme ha, s. iNs 31. 

101. li-der-aha (hier, ga, ici, i., aus 11 + der und dem Stamm ha). 

102. kucä {wo) aus dem np. U^, 

103. klderl {wo, Rhea), V klderi {wohin, Rhea), zh'klderl {tvoher, Rhea), 
vgl. altb. a^7c;>5; die Rildung ist wie die von np. ^jjJj'. 

104. wederl {dort, Rhea; videri, livideri ^j^ ^^ Jaba) vom Demonslrativ- 
stamme «jener», gebildet wie }& 103. 

105. liwideri {hier, Jaba) vom Demonstrativslamme «dieser». 

106. au kenär {diesseits, G. 169) von np. Jsf, 

107. wiahli {diesseits, Klaproth, Fundgruben 4, 317) vom Demonstrativ- 
stamme vi und türk. IL, vgl. M 90. Rei Garzoni mit pleonastischem au: au viali 
{di lä). 

108. aoue lä (^ oj^Jl dort, Chodzko 342), zaza wöl'i {dort) von Ifi (Seite). 

109. venäve (da, Garz.) von we und nav (Mitte, np. 4iü) vgl. Jß 122. 

110. berab6r (entgegen, L.) aus dem np.^J^. 

111. leäöre (oben, L. II, 149*; lez6r L. I, 14, 14) von ar. J und np.^j, 
vgl. ]^ 82. 

112. lezör (unten, L.) von ar. J und np.^j aus j) (altb. ^^^v*) und^), 
altb. i?ia/i£^, oL»7*Af(2j^, talysch jier^/j^ (Praeposition, tmter, Reresin 45). 



— 158 — 

113. hündür {hinein^ L I, 13, 8) np. jjJI. 

114. ammo ard (wo es auch sei^ überall, G. 1 27) von np. d*^ und ar.^j). 

115. aramo ge (überall, G. 127) von np. a»^ und ^jL, U. 

116. ammo kenar {allenthalben, G. 201) von kenar (Seite) np. jbf, 
allb. %Afja/7*A^j. 

117. ber (vorher, G. 96, ^;or (Praeposition) ; be ber (par devant, en face^ 
Jaba) ji berite (vor dir, Jaba); davon beri (primus, zaza veri) beraika, Begeg- 
nung, G. 165; väL)^ Jaba; väl^l^j Avantgarde, Jaba) skr. JT^j ^fe*^- »>^Uj 
vräfnde (vorw, vor), altb. a/7vve;, vgl. russ. nepBbin {primm). 

118. ex p6va, ex era peva (hernach, vorher, Garz. (im Verzeichniss der 
Adverbia) ex nuk p6va (vorher, das.), edi p6va (hernach, G. 210) bei Jaba deut- 
licher unterschieden: pachwe <uiL (derriere), pichw6 aJuUj^ (avant); bei Garzoni 
ist der Zischlaut zu h geworden und dann ausgefallen, vgl. § 1 8, G. § 44, K) np. ^jmj, 

« 

f^^ mit dem adverbialen Casusaffix; era bedeutet hier, nuk jetzt, edi der zweite^ 
edi peva bedeutet demnach «zweitens nachher», tdann später». 

119. era (hier, da, lera (Garz.), Tora, I'hera, hera (Rhea), lera o^J, hera 
oj^ (Beresin), berä (mit np. «w*) her, hieher, L. I, 11, 12. 12, 2. 7; hier, 24, 
12; np, \ji\, gil. )j) vgl. ^88. 

120. erva lerva (von hie und da, Garz.); erva, von hier\ orva, t;ow da, 
Garz. ; mit einem sonderbaren Comparativ ervetera {piü in qua) orvetera (pm in 
lay, erva ist von era Q^. 14 9) durch das adverbiale Casusaffix gebildet, und orva, 
welches sich an np. ^1 anlehnt ist durch Vocaldifferenzirung zu ihm in Gegensatz ge- 
bracht, wie diess in vielen Sprachen bei dergleichen Ausdrücken der Fall ist, z. B. 
gil. ^^j\ aj ^«-I (von der einen zur andern Seite), hindi ^^ 3^^ (hier und 
dort), zigeun. adaj odoj (Äier und dort), man vgl. Pott, Indogerman. Sprachslamm 
(bei Ersch und Gruber), Doppelung 65 ff. Zigeuner I, 191. 

121. kiva (wo, tvohin? Garz. 136) vom Fragstamm mit Gasusaffix. 

122. kinäve (wo, G. 136, 201) vom Fragstamm und näv (Mitte, np. Aili); 
vgl. J€ 109. 

123. ver {hinein, Yerbalpraefix in veranin j^\jj hineinbringen, Jaba; 
dest-e qo ver-inum, ich reiche die Hand, G. 80^ wörtlich: meine Hand bringt 
ich hinein (in die des andern)', bei Lerch wirdim, ich lege rfafeei; wer-ine, 
bringet herein, L I, 37, 11; w6r'e, darin, mit dem Demonstrativpronomen e, ei, 
dessen Vocal im Auslaut Schwächung erlitt; w6r'e komm (Lerch) np. ^\ ^^ bei 
Jaba ver'im (]iommen) ; verghirtin, werghirtin (j^J^Ji^ iyk^Jj <^vi^^hn (Jaba) 



. . A 



*l 



— 169 — 

np. -ZaJ ji\ wie im Neupersischen häufig j^ neben ^ erscheint (z. B. ^^LLmI j^ 

uod 0^^'^» if^ J3 ^^^ rr^^^)) ^^ ^'^^^^ ^^'^ ^^^^ 'i^ Kurdischen ber als 
Praeposition neben unserem yer, zaza ver, afgh. ^ , skr, 3^f^. 

124. ver {zwrw^^ vergherandin jtJ^iJ^jj zwückkehren, Jaba; bei Lerch 
wer, wer demlne, bleibt zurück) skr. ahbaktr. apara, deutsch aber (ursprüngl. 
wiederum). 

125. iva {wo) in iva kiva {ove dove, Ausruf der Verwunderung, Garz.) vom 
Stamme i, ei (vgl. np. 1^1) und dem adverbialen GasusafBi; eine ähnliche Bildung 
wie J£ i 20 ; man vgl. russ. TyAa h ciOAa. 

126. kane {wo denn? Garz., kam J., Rh., kä J., tfirk. ^Ji. 

127. han, hani (^jU, jU dort, Jaba) pers. J\ {^ 71, VII). 

4. Adverbia der Zeit. 
A. Von Nomina abgeleitete. 

128. zu {rasch ^ bald, L. I, 4, 37; zu, Rhea; zu zu {sehr rasch ^ Rhea) 

Dp. ^jj. 

129. jär kedin {nochmals) von j3r (np. j^L) und kedfn (§ 74, J\ß 42). 

130. le järki {einmal, L. I, 9, 7) von ar. J, jar und Affix ki, § 56 J« 9, 1; 
vgl. § 76 Jß 25. ^ 

131. ghelak giar {viel Mal, oft, G. 150; galakjar, Rhea). 

132. her rö {alltaglich, L.) np. jjj j», 

133. ehr vakt {allezeit, G. 169) np. CJj j». 

134. ca^ek {einmal, L.) von türk. cL jU und Affix k, § 56, Jß 9, 1. 

135. dan6, daneki (^^rdib, ^\^ einmal, Jaba; wörtlich: ein Korn, Körn- 
chen) np. dij^. 

136. bere, berähi {zuerst, Rhea) man vgl. J\ß 117. 

137. hätä Duha {bis jetzt, Rhea; ahhtta nuk, G. 146; hata neha Uj ^» 

Jaba) von ar. ^JU und auha, nuk, vgl. J\& 162, 179. 

138. heiya änkoa {bis jetzt, L. I, 31, 4) von heiyä {bis, Jaba heia l^i^) 
und änkoa, s. J\& 179. 

139. dumaia (endlich) s. .¥?. 79. 

140. drengha (späi, G. 261; dreng Rhea, Gh. 341) np. il;j^. 

141. speda {früh, Rhea) np. ^^ oju^-*. 

142. auro {heute, G. 197; avru Rhea; avrü Beresia; emrou^^ Chodzko 



— 160 — 

307, 341) von ev (dieser) und rö np. jjj] daneben iro (G. 1 97) öiroe, irö, irö 
(Lerch) Iru (Rhea) von e, I § 71, IL 

143. dui (gestern^ G. S6, 160; dö L., duhu Rhea) np. ^^^ (eigentl. vo- 
rige Nacht ^ skr. ^m). 

144. donnö aJ^^ gestern^ Gh. 316, t. (jj^ vgl. M 147. 

145. sc6vedi {gestern Abend, G. 160; scevadi G. 174) np. ^^ ^, 
pehl. o», skr. Wl^. 

146. per [vorgestern^ G. 160, 174; per Rhea) np. ^j^; petera per {vor- 
vorgestern^ G. 55; von petera, oben Jß 41). 

147. dügi sabäfti {gestern Morgen, Beresin) dem türk. «.Lo (j^> nachge- 
bildet; vgl. Jß 144. 

148. par {voriges Jahr, G. 71, 174; par, per Rhea, par Gh. 341) np.jL 

149. perär {vorvoriges Jahr, vor zwei Jahren, G. 55, pßrär Rhea, pirär 
Gh. 341) np.^l^; peter perar {vor drei Jahren, von peter, B 41). 

150. ex zamän {seit lange, ehemals, früher, G. 126) von ar. (j^j. 

151. smezia (eÄ^ma/s, längst, G. 126; zh'mezha Rhea) von ar. ^-^U. 

152. zh'nuha {von jetzt an, Rhea), von nuha, vgl. J€ 137, 179. 

153. zh'ber nuha {vordem, from before now, Rhea) vgl. J€ 117, 137. 

154. ix fiingida {von nun an, Lerch, im V. ü.) von ar. ^j^ (bestimmte Zeil) 
mit dem Affix g, k und LocativafBx. 

155. her jär {jedesmal, L.) von np.^ und Jär {mal). 

156. her {imm^er, auch her dam, Rhea) np.^, m:>j^. 

157. dälia, da {noch, L. I, 2, 8) törk. ^^>. 

158. t6mi {immer, L. I, 31, 10; tim 20, 6; tim u tim 48, 7; bei Jaba 
di-hew; von hew^ p. ^ mit Praepos. di. 

159. deiman (immer, G. 210; daim -»):> Gh. 342) ar. Ujb np. ^1^- 

160. ahhzer {sogleich, G. 71) ar.^.iU. 

161. sobahh {morgen, G. 54, 135; du sobahh, übermorgen, G. 55; dou 
sbh6ini Gh. .341; seh sobahh, überübermorgen, G. 55; s6 sbh6'mi Gh. 341) 
ar. »L«o. 

162. pehr {morgen, Klaproth, Fundgruben 4, 318) np. 1^, );>/*, :>/?. 
skr. cipTO vgl. Pott E. F. I, 450. 

163. intibai {scMiesslich, Gh. 350) arab. L«ISl. 

164. akob6t (endlich, G. 277) ar. ililo (adverb. z. B. Hafiz, Te, 40, 3). [ 
1.65. akr {endlich, G. 277) ar.^). 






— 161 — 

166. ^^^A-«l* {kurmm, Ch. 384) ar. J-öU). 

167. ^^o:>ji\ irdeki, morgen] türk. dJ^I, aJ,J. 

B. Mit Pronomina gebildete. • 

168. 1 w|re {darauf, h\ I, 20, 7) vgl. JVji 96. 

169. w6roe (rfamafe, L. I,H, 6) von we {jener) und rö Togf. 

170; veghäve {jetzig G. 84) von ve {dieser) und gaw {Schritt, altb. gäma, 

Dp. ^l^). 

171. wo chäghi {damals, Rhea) von türk, cL {Zeit). 

172. we demi {dann, Rhea) von np. ^:> {momentum temporis). 
,173. au zaman {damals, G. 88) von ar. (jU) Ze?^. 

174. au vakt {damals, G. 88) von ar. «U^ Ziei^. 

175. we järi {dann, diesmal, Rhea; vejari, sogleich, L. I, 40, 4 2). 

176. weki {wann, Rhea) von we und ki np. ^. 

177. isäl (Ä6W6r, L. I, 39, 4; au sali G. 58; imsär Gh. 341) von np. JL 
[Jähr) und den Pronomina I, au (ve) und im, np. jL*«). 

178. ijäri {diessmal, L. II, 86*). 

179. äneka, anuha, nOhä {jeM, h,, nuka, nuha Rhea, nukä Beresin, nuk 
G. 84, 4 99, 210; heiya änkoa, bis jetzt, J\|5i 138). Es liegt nahe, hier die be- 
kannte Partikel nu, gr. vu zu suchen, welche in den zuerst genannten Formen mit 
dem Demonstrativum np. ^\ zusammengesetzt scheint; das Affix uha findet man in 
J\^ 180; möglich auch, dass man in dem ä die Praeposition a zu sehen hat; änkoa 
ist vielleicht nichts andres als np. otCi) vgl. 3^ 189. Im Ossetischen ist «jetzt» nir, 
enir (Rosen 385) tag. Hvp, dig. eyp (Sjögren). 

180. zi-wiruha {von jetzt an, Jaba; von wir (hier) mit Affix ha (adverb.)). 

181. ciügidr {jemals, G. 154, 4 80) von cu {irgend) und Jär (wa?); ciu 
giär naket, niemals thut sie, G. 72; ci6 giär ta na biist, hast du niemals 
vernommen, G. 72; cu nicht (Rhea) ist unrichtig, da die Bedeutung nicht erst 
durch die Negation entsteht^ während cu allein irgend heisst (vgl. § 74, J^ 6). 

182. auro s. J^ 442 (sollte an dieser Stelle stehn). 

183. evunda {oj^jl so lange, L. I, 401, 4 8) von ev {dieser) und ©Jj) 

(50, Vgl. J« 31"). 

184. hindi, seitdem (J.) p. ^ji\ vgl. J6 57. 

185. chänt jar (wie oft, Rhea) vgl. J€ 59. 

186. uwesten (yBecrcHb, jetzt, Pallas; howeistan Rieh, emiesti dS^^l 

21 



— 162 — 

Ch. 342) vom Pronomen ey (Chodzko em), und, wie es scheint, einem von sta 
(stehn) abgeleiteten Nomen mit der Bedeutung Stand; vielleicht ist afghan. hlstah 
{MeTj aIm*ap) oder afgh. ^j^j\ (öS, jeM) verwandt? arm. (Mu^) jm^ummj^ woher? 
Patkanof, MaTepiaJU p. 67; man vgL^rm. uMjn.nL.um u. äbnL Adverbia). 

187. ämdjum6 {diese Woche^ Chodzko 344) von ar. aä^. 

188. kangi {wann^ Rhea; kinga das., kanghi G. 67, kenghi Rieh, kengi, 
klnga L, zaza kjnga , ostkurd. kingi (Beresin) ; kengui veqti , zu welcher Zeit, 

Jaba i^j vj^)) ^^^^' ü^ (welcher?). 

189. enghi (dann, correllativ (als Gonjunction) mit kanghi (J^ 488) G. 278; 
hengi, Rhea) np. ©l^Jl, <»J^il, vgl. iNs 4 79. 

5. Anzeigende Adverbia. 

A. Von Nomina abgeleitete. 

190. besck (sicherlich^ G. 440, bl shik Rhea) np. iäli ^. 

191. drust (wahrlich, Rhea) np. iZ^jx 

192.- jek kabar (kurmm, mit Einem Wort, G, 402) von yek (eins) und 
ar. ^ . 

193. koma (vielleicht, Rhea) np. (j\S (Zweifel). 

194. kuzi (also, doch', utinam, Optativpartikel; kuzi az büm, ioäre ich 
doch gewesen! G. 26; kvzi men cekiria, möchte ich doch ge^nacht haben, G. 
33; ^jy. Jaba, kachk6 JTik'Ch. 340) np. df ^\f, ^If, S^lif; die kurdi- 
sche Partikel kuzi scheint nicht mit der neupersischen identisch, sondern von einer 
verschiedenen Form des Fragstammes abgeleitet zu sein; z ist wohl ii (auch), man 
vgl. Pott E. F. III, 90. 

195. belli (ja, Garz., bell G. 247, beli Rhea) ar. ^. 

196. helb6t (gemss, L. I, 48, 4) ar. aLJJ. 

197. yani (nämlich, Rhea) ar. ^;4u. 

198. bülü (aber, Rhea) ar. J^. 

199. meg6t (wahrlich, G. 4 27; mijid Rhea) ar. j^. 



B. Mit Pronomina gebildete. 

200. ham (au>ch, Rhea) np. ^. 

201. ei, ce (wie, tu ci rind-i {wie schön bist du) L. I, 24, 5; ce eva 
ber6§a mir, wie, als dein Kessel starb, 44,7) np. <u. 



r 



?^c— 



— 163 



202. sebebce {warum, väua sebebce pev ducfln,, aus welchem Grunde 
geridhen sie aneinander? L. I, 16, 7) von ar. ^^^^ und ce (Ä 201). 

203. cira, cirani (warum? Jaba); p. te. ' * 

204. £ümä (warum y L. I, 9, 5; tchiman o'"^^ J^^^) ^^^ Fragstamm cU, 
vgl. osset. cümä, wofür, für was, Schiefner, Ossetische Texte S. 39, Zeile 2. 
tag. aseMSßH, digor. qaMaH wozu, AseMde dig. i^aMa wozu, weshalb, locat. exter. 
von ny, ny ; ersteres Dativ. 

205. lüma (darum^ LI, 9, S; loma 43, 1. 44, 4) von ar. J, dem De- 
moostrativstamme vfe (der, jener ^ dessen w in dem Yocale aufgegangen ist) und dem 
bei J^ 204 bemerkten Casusafflx. 

206. ii (auch, L. I, 36, 10); bohtanisch: au-zyg (er seinerseits) mä-zyg 
(wir) Socin; altb. w(o (und) deri ji (auch). - 

207. bo Chi (wozu, wie, Rhea) np. <u L vgl. § 76 J& 17. 

208. kuzi s. J^ 194 (sollte an dieser Stelle stehn). 

209. citu {wozu, weshalb, tu iitu ser . . .te je kir (weshalb hast du den 
Kopf abgeschlagen? L. I, 42, 10) cltu keif-i te xoeze {une dein Belieben 
wünscht, 46, 4)). Bei Socin vollständiger cü-tüf, wie (ar. esälöo). 

210. are (ja, G. 247rhere Rhea) np. ^j\, 

211. b^lki (vielleicht, L.) np. 4!Oj von ar. Jj und np. aT! 

212. ex av {darum, deshalb, Garz.) np.^l jI. ' 

213. na (nein, G. 193) np. dj. 

214. ne (nicht, L. I, 31, 4, oft dem Verbum praeflgirt: ne-df {sah nicht ^ 
L. I, 40, 7) nezsne, weiss nicht, 35, 1; naxoäze, toill nicht, 18, 13; auch 
gedehnt: nagere, geht nicht, 2, 11) np. dJ, ^Ü. 

215. me (Prohibitivpartikel beim negativen (prohibitiven) Imperativ: deng xo 
meke, deine Stimme mache nicht, schweig; Garzoni kennt diese Partikel nicht: 
Kamma na elghera, fasse nicht Kummer, G, 64; del qo Karab naka, mache 
dein Herz nicht zerstört, lass den Muth nicht sinken, G. 71) np. d^, ®^. 

216. la la {bewahre! bei Leibe! Garzoni) ar. ä 1. 



§76. CONJÜNCTIONEN. 



I. Copulative. 

1. u (und, L. I, 13, 10) np. ^, altbaktr. ^oo>, altpers. ^ffs^flf^. 

2. we (imd, Jaba) ar* ^. 



— 164 — 

3. en (und^ an ^ oder ^ Rhea; sah en pizi sah, Hund und Bastard eines 
Hundes! d. i. Hundsfott^ G. 106) parsi \^^^ altb. ^^\m. 

IL Disjunctive. 

4. yan {entweder^ Rhea, correlaliv mit an (J€ 3)) ar. ^jl. 

IIL Adversative. 

5. hözh (währendy while^ whüe as yet^ Rhea) vgl. § 75 JVs 48. 

6. dlsa {dennoch y so doch, correlativ mit ek (wenn) L. I, 5, 3. 6, auch 
Adverbium: wiederumj L. I, 15, 1; disan, disani, u^i^i U^^ ^^ nouveau^ 
item^ Jaba; disa da, verschonte (eigentl. gab wieder, L. I, 40, 12); disän Rhea) 
von dl (secundus) und np. <jL, also wörtlich: auf andere Weise. 

7. ia {oder, G. 195) np. L. 

8. ne, no {oder, L. II, 135^; sebeh ne du sebeh, morgen oder übermor- 
gen^ L. II, 1 41**) russ. ho {sondern^ aber) cymr. neu (pder^ sonst) gäl. neo (sonst). 

9. IIa (sondern^ dber\ Rhea) ar. al. 

10. lakin (after, übrigens, L. I, 90, 9) ar. ^^^J. 

11. amma {aber, G. 179; hem'a L.) ar. U). 

/ 

IV. Conditionale. 

12. ver (j^ ^(;6ww, Jaba; were ezi . . . bedrüm , wenn ich genäht haben 
werde, L. I, 47, 11) np. ^^ (»us^M^), vgl. d^^^ = ä^J^l. 

13. ek (zi;enn, als, indem, da, L. I, 27, 11; diass, 2, 17; wenn aucli^ 
correlativ mit dlsa (Jß 6) 5, 3; egher nä, wenn nicht, Garz.; egerci, obwohl, Jaba 
bei Lerch I, 91, 2); haka [wenn, Rhea) zaza ek^e, bei Socin häkär aus dem np. 
^), 4»^> ), pehl. i>^. 

V. Causale. 

14. ku [damit, Rhea; na ku, damit nicht; na ka) vom Fragstamm ku abge- 
leitel; ka könnte ar. kei (^J3 damit) sein. 

15. cinku (da, weil, Jaba) von *cun (np. -j^, (jys.) und ku; chunki {since^ 
Rh.) np. dXj^. 

16. yä ku, da, weil (J.). 

17. boc, boccia (weil, G. 209) vgl. § 75 JVh 207. 

18. pasi ]sB\da, als, weil, G. 215) von pä§i § 75 J6 67 und np. ^f, 

19. chimaki {weüy Rhea) von chima § 75 J^ 204 und np. df. 



— 165 — 

20. leoüra {weil^ parceque, Jaba) leoüvräni evän kbundäri ii hebfin 
(weü sie noch zur Blutrache verdicktet sind] J.); vgl. § 75, J€ 95. 

21. da {damit^ Socio) np. U. 

22. sabab {weil^ Rhea) ar. c>w*-^ (Ursache). 

23. kater {damit ^ kater ghel mir ahhkavit, damit sie mit dem Fürsten 
spreche^ G. 72) ar.^iU. 

VI. Conclusive. 

24. au caY (dann^ eigentl. jene Zeit^ als Einfiihruogspartikel des Nachsatzes, 
nach kinga im Vordersatz, L. I, 41, 4). 

25. kajärki (so oft als, L.) von järki (§ 75 J^. 130) mit vorgestelltem 
Relativum. 

26. zh' berang (folglich, Rhea) von np.j) und be-rang,vgl.§75,]\rR 30,31? 

27. kingäk (sobald als, L. II, 102") von kinga (§ 75 Ä?. 188) und ke (^f). 

28. Bayanik (bis dass, so lange als, L. I, 30, 2. 3) von ar.^^, plur. (jL*); 

iL) und ke (aJ"). 

29. imdi (also, Jaba); t. ^<j-»l. 

VII. Declarative. 

30. ke (dass, L. 1, 8, 10; ki Beresin 157. Oft als Einleitung der dlrecten 
Rede gebraucht wie im Persischen und Türkischen) np. ^f, 

31. kai (dass, kai Mtj'r-e xod6 me ber de, befreie mich um Gottes 

tvillen, L. I, 41, 10) ar. f, ^XJ (ut, beim Fut. nasbatum). 

§ 77. Pbaepositionen. 

L Echte Praepositionen. 

A. Iranische. 

1. a, zu, begleitet den Dativ: ehr ki cekiria a ma zerer (jedem, der uns 
Schaden gethan hat, 6. 283) tem a kuar (ich steige herab, G. 248) tet a 
dunie (kommt zur Welt^ G. 191) dai,num a kvär (ich lasse herab, G. 104) 
ci4m a tälba (ich hole, wörtl. icli gehe zu suchen, G. 89) deen6rum a tälba 
(ich lasse rufen, wörtl. ich schicke zu suchen, G. 182) ciüm a saläl (ich steige, 

wörtl. ich gehe auf die Stiege, G. 239, ar. J^ plur. von JL) del aia a ghana 



— 166 — 

{V'njsüchtig, wörtl. das Herz ist nach Unzucht j G. 179) kes pe ne vastit a flän 
(tmübertref flieh, wörtl. niemand steht vor dem tmd dem^ G. 170) na et a ghot 
{unsäglich, wörtl. nicht kommt es zu sagen, G. 165); a*koie (aeben koi^^ wohin, 
G. 343) a-hwa {so, Rhea, s. § 75, J\ß 34) altb. ^. 

2. tä {bis zu, Beresin 135) np. Ü parsi ^^^J^^» 

3. de, in, de mez61 kl {mache ihn ins Ordb, bestatte ihn, L. I, 15, \)\ 
meist steht es vor dem Locativ: de äv6-da {ins Wasser, 14, 1) de §e§ ruän-da 
[in, vor sechs Tagen, 2, 7) de memiki we-da {in ihrer Brust, 1,4) de näv 
rö-da {in der Mitte des Gesichts, 3, 22) de berös-a wi-da {in seinem Kessel, 
10, 6) de bin-da {im Grunde, darin, in ihm, 22, 1) de ri-e te-da {in deinem 
Bart, 23, 1) de kälbun-a x6-da {in seinem Alter, 23, 5) de dekän-a x6-da 
{in seiner Bude, 27 y 5) de bez-a te-da {in deinem Laufen, 19, 11) de dev-i 
kiz}kie-da (im Mund des Raben, 21, 4. 5) di sälke-da {in einem Jahre, 
27, 7) de vÄxta (für de vaxt-da, zur Zeit, 30, 5) de wi divärida {in seiner 
Wand, 31, 3) de we quüäyi-da {in jenem Haus, 36, 4); mit Vocal i: 6elek-a 
wi di p? duöü (ihr Junges ging in ihren Fuss, folgte ihr auf dem Fuss, 29, 
13) mit u: hun du güne Kevin {ihr tretet in Sünde ein, 14, 8); bei Jaba di: 
di kitibi-da {]j.aj<^^ in den Büchern) di mal-a teda (I jJ jUj^ in deinem 
Hause) di bajiri-da Oj^^tJ^^ iw der Stadt) di veqti-da {zur Zeit, Ijüj^) 
di kepu xabör-dän (durch die Nase sprechen, J.); altb. *x/j («A^jceJü^jM'^ 
oZicovSe) khaladji dedschimde ba'ad (t. ^jjtvi) später (Brugsch I, 338) slav. do, 
deutsch zu; vgl. § 78 J^ 1. 

4. ie, z, von, aus, bei] ie xoja {den Alten {fragte er) L. I, 9, H) ie x^^^ 
{deo, 27, 9. 10) i m6-ra qadjr deb6 (bei mir ist die Macht, L. II, 97") ze 
sultän-e x^-ra (von meinem Sultan, L. I, 23, 13) ie ärda {aus der Erde^ 
L. n, 121*) ie djnye-da Keiri min (ausser mir auf der Welt {niemand ist) 
L. I, 15, 10) 2 väna-ra {bei diesen, für diese, L. I, 14, 2) 2 jumät-i pürsi 
{fragte die Versammlung, 14, 3) eferin i me-ra ez hebki dim {Beifall mir 
ich (noch) ein wenig {noch etwas mehr) verschaffen will, 18, 1) z di-a x6-ra 
{seiner Mutter, 34, 10) 2 t6-ra (dir, 35, 10) ze dev-da {aus dem Munde, 
21, 7). Diese Praepositioo wird wie im Persischen mit anderen componirt: ze näv 
jilän {aus {von in , aus der MUte) den Bettdecken (erhob sie sich , stand vom 
Bett auf) 15, 7; im türk. Original (Dieterici, Chrestom. ottomane 37, 16): 
wyJU (jjsS^j:>', nav {Nabel, Mitte) dient als Praeposition, s. unten J\C^ 25. 

z ber {vor, L. I, 7, 8, vgl. § 75, 117, unten M 9. 

z ber (von, L. 1, 20, 1) 2e ber dedan {durch die Zähne^ i9y 9) s. J^ 8. 



5. ba, bo, mit, für; ba xoje («um (eigentl. müdem) Ghodscha, h. \,\\,\i) 
ba äjaifl^i {dem Schuster, 27, 7) ba berb^r (dem Barbier, .8, 10) bo xo 
helg6rim (ick nehme für mich, L. II, 95*). Im Dialecl von Soleimania: eona 
hene bon m^ne {^ y j» Ij' ^Är setrf mü mir, Cb. 323); Sjhna: ^ yj mir, 
L. I, 100, 6; bu ta {dir, G. 70); np. L parsi (^1, ^e}^. 

6. be, ohne; be tain mä (Hieb ohne Nahrtt^, h. I, 16, 11) be avir 
tursia {ungesäuert, ohne Sauerteig, G. 96); bei Rhea bl, bö; bei Jaba bl; häufig 
ia NominalzQsammeDsetzuDgeii , s. § 60, 3, c; np. ^^, pars! "tjw^, altb. mvoj, 
vgl. gr. äxat'. 

• 7. be, m, in, über, auf-, be hivi-a xöe {in meiner Hoffnung, L. 1, 18, 7) 
be via {hierüber, 17, 5) be liiig-e te {auf deine Glieder schluger) Ln,104") 
te xo be ^o ^i {^ sähest dich selbst, L. I, 9, 7) be gä {mit Ochsen^ L. II, 
119*) be rflyi-ra {dem Fuchse, L I, 23, 7) 5ev be Divi ba {die Nackt war 
um die Mitte, 36, 3) be äev {Nachts, 4, 42) be kurmanji {auf kurdisch, 4; 
43) be xo'in (^^' Blut, 5, 3) be bäb-ra {mum Winde, S, 7) be arabäo {im 
Wagen, 7, 10) be xojä (6cm Ghodscha, 8, 9) be hazÄr belä (mit tausend 
Mühen, 11, 9) be purs-a via (auf diese Frage, Bede, 22, 14) be xoadi-e 
XÖ-ra {seinem Herrn, 29, 13) be rf-a xö-da {seines Wegs (ging er) 21, 11) 
vaHt be vafit {von Zeit zu Zeit, L. II, 164°) _;jCL jC J^ {b^eissigt euch 
des Dankes, L. I, 98, 8). Die ältere Aussprache ist pe (L. II, 222) pira {ihr, ei, 
L. I, ,2S, 1 aus pe w£ra) kücikän ie para pe girt {die Hunde am Schooss ihn 
angriffen, 18, 9 aus pe we) hing jg pS bjk^rim {etjeas Gerste dafür kaufen 
will ick, 19, 1) ez via p€ ce bekim {was soll ick damit machen, 18, 12, via 
steht pleoDastiseh) ezi p6ra bebim (ick werde es ikm sagen, 1 2, 7, aus pe w^ra) 
•/oja, dfri pe ve da (der Alte die Tküre ihnen verschluss, 13, 10. 16, 4) tu 
pe ii deki me (toas machst du mü mir, was verlangst du von mir, 4 2, 7, 
pe sieht pleonastisch oder wie ein PronomiDaladverblum in der Bedeutung «nun') meru 
ki Temir pe inanmjS bu {ein Mann, welchem Timur vertraute, 9, 1, was 
"P- ■^.X jj^ 'jj' jj*^ '^ f\r* lauleo würde) pv qode {})ei Gott (Schwur) G. 66, 
oder pe qod6, G. 209, e sei kaum hörbar) np. w allli. Mvy 



— 168 — 

8. ber, m] ber azmana (zum Himmel y L. 11, 442*) ber dm {an die 
Thüre^ I, 11, 10) ber cüän {mit Rnüppetn^ 43, 2). 

Mit be (Jß 7) verbunden: beber divir {an die Wand^ L. I, 22, 7) beber 
x6-da {mity zu dir, 30, 2); np.^j, altb. Ä7iwe^>. 

9. ber, vor\ kangia ber qod6 {Tugend ^ wörll. giU vor Gott, G. 276) mit 
le componirt: leber paja {vor dem Fenster, L. I, 15, 5) leb6r deri {vorder 
Thüre, 12, 2; vor die Ihüre, 41, 9) leber kül-i rüvi-da {vor die Höhle 
des Fuchses, 48, 6), man vgl. § 75, 117, 

10. barabar, gegen, mit (Beresin 157) aus dena nf,jj\jj vgl. § 75, M. 110. 

B. Nicht iranische. 

11. hätä, bis (Rhea, Garz. ahhtta) ar. ^^. 

12. hinda, zu; bir hinda beg (brachte zum Bey, L. I, 34, 7) hat hinda 
ruvi {Jcam zum Fuchse, 47, 12). Mit le componirt: lehinda btre digerö (516Ä/ 
vom Brunnen hinweg, 22, 12) ar. jJLc. 

13. de, von (Genetivpartikel) djili dikhou {seine Kleider, Jaba) bär ^re 
d* asmana {nach der Seite der Himmel, Socin) näw-i di-van {ihre Namen^ 
Jaba) syr. i^ vgl. § 62. 

14. le, an, zu, auf\ le min (bei mir, L. II, 97^) le xo ke {mache an dich, 
ziehe an, L. I, 24, 4) le daus {an die Stelle, 29, 9) silefke le me hist {gab 
mir eine Ohrfeige, 45, 12) Iwi {darüber, 7, 4) levia {dazu, 29, 5) levya is 
{über diese Sache, 7,12) levrä {dort, 13, 9) le neinjke {in den Spiegel, 8, 
11) le birke {an einen Brunnen, 21, 13) salam leki {Friede sei mit dir 
(arab.) G. 284). Mit ba {M 5) componirt: Tba, gegen, zu (Rhea), ar. J. 

15. be'in, unter, zwischen (Lerch; b6in ma, unter uns^ G. 70); auch 
mäbein, mäbSn, zwischen (Rhea, Beresin) ar. waj, /le^l"«. 

16. maa, mit (Jaba); ar. ju«. 

II. Als Praepositionen gebrauchte Nomina. 
A. Iranische. 

17. gel, mit (Rhea, ghel G. 117, Ji'L. I, 98, 12, Beresin). Componirt mit 
öe (JVs 3) dig61 (Lerch,^ d'gäl Socin), mit le (iNs 14): jiU auf, gegen, L. I, 98, 
14. 99, 2; leguere Jll Chodzko 345; legar jtCJ ib. 341); ghel maktüb (mU 
dem Brief, G. 7 2) del qo cekiria ghel tä {er machte dein Herz mit dir, wird 
dir gewogen, G. 73). Dieser Praeposition scheint ein Wort zu Grund zu liegen, 




•^* 



welches derselben Wurzel wie gr. ayet^cj entstammt. Aus der Bedeutung «Zusam- 
mensein» konnte die praepositionale amit» leicht entstehn; so erklärt sich auch wohl 
das Adjectivum ghelak, viel^ G. 488, gelek J., guelequ käiji^ (Beresin) ; vielleicht 
ist auch np. alT die Herde verwandt. Es sei noch erwähnt (ohne darauf Gewicht zu 
legen), dass im Baluci go, gu mitj gon bei bedeutet (Lassen, Zeitschr^ f. d. Kunde 
d. Morgenf. 4, 443, 460, 470^ Pierce, Journ. R. As. Soc. (Bombay Branch) 1875, 
20. 65). 

18. xuär (jly. unter ^ Beresin 157) vgl. § 75 ]\ß 81. 

19. sciüna {anstatt^ in vece, Garz.; sciüna men, statt meiner^ in luogo 
mio, G. 169, von choun (jyl Ort, Stelle^ Jaba, vgl. sciüna dar (Zeichen des 
Stockes, von Prügeln^ G. 209) sciüna kuru {Adoptivsohn^ eigentl. an Stelle des 
Sohnes, G. 146) sciüna p6 {Fussstapfen, G. 207, pe-shun Rhea) np. (j'■^^ 
altb. af|aAi(\oa;^, wie es scheint von der Neben wurzel stu abgeleitet; § im Anlaut für 
st wie in schuh (Hörn) § 31, B. 

20. zhur (innerhalb, Rhea; a):>:> oj^I jyj jour aoua de dam, innerhalb 
desselben gehe ich, ich gehe hinein, Chodzko 347) vgl. § 75 J^ 72. 

21. zur, über (ostkurdisch, Beresin 135; westkurd. hzür, hinauf, Beresin 
157)np.^j),^j, vgl.§75J«82. 111. 

22. dangh, m (G. 192, eingeschlossen, darin, G. 129, z. B. dangh kisa, 
in der Börse, im Beutel, G. 226) eigentl. Schooss, dang (Socin)==p. /^b. 

23. deng, at^ser, Aehg me (ausser mir, L. II, 98^)? 

24. du, nach (Garz., Rhea), iek du iek, einer nach dem andern) np. 4^^ 
[Schwanz). 

25. näv, in, unter (inier), auf-, näv dü§menän (unter die Feinde, 33, 5) 
näv äve (ins Wasser, 14, 1) 2e näv jilan (s. Jfi 4) nav zoqaki {auf die Oasse, 
IS, 12) b,dei naf zangir (wirf in Fesseln, G. 73) vgl. auch törk. 0^^ ijX'^ 

mitten in der Stadt; nävband, mitten inne (Rhea); mit de (J6 3) ostkurd. dänäv 
(das erste a ist Scriptio plena, Beresin 135), np. <jU (Nabel). 

26. nek, bei, nahe bei; nek ta (zu dir, G. 70) nek mir (beim Forsten, 
G. 71); bei Rhea nlk und in persischer Form nezuk, np. v^>>; bei Beresin nek 
und nazdlk (p. 157). 

27. saveh (ostkurdisch) /wr, Beresin 135; np. L, L) und Affix ve? 

28. ser, auf, zu, L. I, 7, 4. 11, 9; ser wi lianfa (auf das Haus, 12, 3) 

ser ad6t-a xoe (nach seiner Gewohnheit, 19, 8) ser kevue (auf das Bebhuhn, 

20, 2) ser ninga (auf (deine) Beine, 22, 7) ser ser-e qo (auf deinen Kopf^ 

22 



— 170 — 

Garz.) mit le: les^r via {darüber, de hoc, L. I, 49, 3. 4) les6r pßte {auf den 
Rücken, 47, 2) rö le ser rpe (T(^ für Tag, 27, 8) le ser b^rfe {auf dm 
Schnee^ 28, 6) le ser ärde-da {auf die Erde] 3, 32) leser tafit (auf dm 
Tisch^ ^14, 6); bei Beresin ser, seh (<u-, ^ ostkurd. (^^, ^r^J p. iS7. 135). 
Im Dialect von Söleimaaia und im Zaza als Postposttiön gebraucht: pucht6 ser («J^ 
^j^ hinten y wörtl. ä la nuque^ Ch. 342) zaza: mi ser {m mir^ L. I, 82, 5) 
ge merdum . . ser {ging auf den Mmn los^ 72, 2); oder mit Izafet: ser-i yau 
koi {auf einen Berg^ 49, 6) np.^^. 

29. zir, unter (ostkurdisch) Beresin 435, vgl. § 78 J\l?. 412. 

30. larül ^^J^ duf Beresin 435 (ostkurd.) np. ^jj {fades). 

31. ^e, nach (Rheisi), np. ^ {Spur) altb. ^(^(v\ mit le: le pieda (Ij^^i 
nach^ zu^ mit CasusafBi, Ghodzko 345, 2). 

32. pek dL mit, Beresin 457, vgl. § 75, J« 55. 

33. peää, vor\ pesd temir {vor Timm, L. I, 7, 7) hat pi§ye §yer (fcam, 
trai vor den Löwen, 23, 4 4) np. ^^/^ altb. a/^i5oo5^(y. 

34. bin, unter, in, an (Lerch, Rhea) ben (Garz.) bin ärdi {in die Erde^ 
L. I, 27, 44); noch substantivisch mit Izafet: b6n-i ling-i te {auf deine Füsse, 
II, 4 25^, wörtl. an den Orund, die Sohle deiner Füsse); mit le componirl: le 
bin ay|da {im Wasser, L. I, 44, 12. 43; da gehört als Gasusexponent zu bin) 

35. biiln ^jAj hinauf, Beresin 457, np. ^j^U 

36. var, davar, vara, lavar, bei {chez) ostk., Beresin 435, von vär 
{Wohnsitz). 

B. Nicht-iranische. 

37. angure, gemäss', angure lehlfa {der Decke gemäss^ L. I, 94, i6) 

tiirk. ojy u'- 

38. alei, mü', saläm äleik {Friede sei mit dir, G. 70) aus dem arab. *% 

dLic; läle, gegen, hei, Rhea, mit J componirt. 

39. heiyä, his\ heiya änkoa, bis jetzt, LI, 31, 4, ar. oM iiyf) 
vgl. § 76:^ 28. 

40. Beir (Lerch) gheir (Garz.) ausser^ ie Beir-i min {ausser mir, L. I, 7, 
40)np. jl^, ar.^. 

41. häter, Mtir, für, um Willen, h., kater-a {wegen, Garz.) hätir-i xode, 
um Gottes unllen, L. I, 44, 40; be Mtir-i te {nach deinem Wunsch, lä> 
«^oÄi/LI, 23, 3); ar.^iU. 



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— 171 — 

42. Jem, zu; jem väna (m ihnen ^ L. I, 16, 2) jem miroe (zur Ameise, 
17, 2) cü jem kecik (gingen zum Mädchtn^ 35, 3) mitle componirt: lejem (bei 
ihr, 2, 9) ar. 4^. 

43. bedel, anstatt, G. 204; zh'badal (Rhea) ar. Jjli, türk. Jjj IM (loco 

44. sbel, ausser, anstatt, G. 172; sbel au (ausser dem, G. 151) zh'bil 
(Rhea) ar. dJL. 

45. SBhsihj^ wegen (Rhea) ar. cj^*-. 

46. bas, bäsT, wegen, betreffend (Rhea) «r. OcL. 

47. buHuqq ^ in Beziehung auf (Beresin 157) ar. ^. 



§ 78. Verbalpraepixe. 

A. Trennbare, 

1. da, doi: däinuin (ich setze) däghrum (ich schliesse) doi ekhustin 
{schliessen) davirum (ich verschlucke) da deni^i (du hast dich gesetzt, Gh. 316) 
vgl. § 77 J« 3. 

2. der: ani der (nä^m heraus) ävit der (warf heraus) der de)fTne Q)rület 
m) der ket {kam, fiel heraus) vgl. § 75 J\S 64 — 66. 

3. rä: rä liist (warf ab) rä hu (stand auf ) ra ket {legte sich hin) ra kern 
(ioÄ M^ecfte) np. I^ . 

4. räze: räz cü {bestieg) np. jl^. 

5. ru: rünlst (setzte sich) np. j^. 

6. ve: v^ da (schloss zu) ve /oär (frawÄ;) vekem (icÄ löse) vemerinum 
(ick lösche) vek kern (ich öffne, negat. vek nä kern) vagharium (ich kehre um) 
im a, in äken'a (ich öffne) np. l^. 

7. wir: wirdim (ich lege feci) § 75 J^ 123. 

8. ver: ver geriä (zog ab, ging fort) § 75 J\& 83. 

B. Untrennbare. 

9. a : alisum (ich lecke) avesium (ich werfe) ekhum (ich werfe um). 

10. hei: helbästi {band um) hälborin (mr kamen herüber) elgherum (ich 
ergreife) np.^, altb. o^?®, zaza er, bilbasi hal-ista (erwachen) mazend. harassen 

j-u^sich erheben, deri hirmunäd (:>y^), arm. •««., osset. aep, pa, digor. ap, ep. 

11. hin: hingautin (anstossen) henara (hat geschickt) np. (j\, j», 



— 172 — 

I 

12. he: heiya (ist) henin (sind) hebü (war) maxend. hä, talysch hö, gil.hä; 
scheint altb. •Af(2*ye>^, allp. ^^^ yy ^ zu sein. 

13. ne: nevisand {schrieb) np. ^j, altb. ^j. 

14. pi: plva (mass) np. ^^, altb. ^co^^e^i. 

15. be: balisum (ick lecke) b'gium {ich kaue) beenisum {ich niese) 
besmerum {ich zähle) beleizum {ich tanze) ghre-b-dem {ich knüpfe) negat. 
ghre-b-nä-dem ; lebdem {ich schlage) le-b-da (ich schlug) np. i^. 

16. bo: boosium {ich schmelze) boorum {ich lasse nach) np.^, altb. 5^. 

§ 79. Interjectionen. 

1. ai, 0, L. I, 31, 5; ai efendim (0 mein Efendi^ 7, 9) ai jänim kizik 

(0 mein Herzensrabe ^ 21, 5) np. ^) (e,i), türk. ^^I, ar. ,^1, parsi c, gil. jl, 
altb. 5<Aw. 

2. J akh Jaba, ach! np. J. 

3. 0) ach! Chodzkö 345; np. ol, osset. ai). 

4. Mi'idi, wohlan! avdül'a beg liel'idi suar bu {Abdullah Bey — looUml 
hei! — stieg zu BosSj L. I, 43, 9) hat . . . Bäi'idi gö, er kam — ha! und sagte^ 
25, 4; zaza häi'idi L, I, 76, 10; türk. oJ^jk 

5. gelo (^) heda, holla, auch vielleicU, zufällig (Jaba). 

6. hei, ei, 0; hei bizin {ei Ziege, L. I, 23, 1) Garz. ahi; zaza hei (LI, 34, 

12) np. ^i, gil. ^jifi (Melgunof, Zeitschrift der DMG. 22, 219, 19), lal. höi ^l* 
(Beresin 45) osset. i)ej. 

7. lö, wehe! (Socin). 

8. lö, 0! lo dil-ö (0 mein Herz! Name eines Heldenliedes, J.). 

9. ho, 0, Rieh I, 316, np. Ip. 

10. hish, still! (Rhea) ar. ^j^, engl, hush! 

11. öie, fort! adverbial gebraucht: cu cie, ging fort, L. I, 47, 5, 10; 
osset. itsej (Sjögren, Ossetische Sprachlehre, 195 3^ 12) von dum {ich gehe), 

12. ya, 0; ya räbim (0 mein Herr, L I, 38, 5; ar. ^ij L) ia, G. 18; 
Jaba Lj aia. 

m 

13. iahou ^L {sieh! Jaba) ar. ^^L vale! 

14. yaha, sieh! (Rhea), ar. LL, ©Ljoli, ^/^ vgl. gil. LU sieÄ/ Beresia 74. 



r 



TW 



— 178^ 

15. §ak, Mapp! (Ton einer mit Steinen gefüllten und sich bewegenden Melone, 
L. I, 48, 6) vgl. ar. ^lii. 

16. tcheqatchaq {cric-cracj Jaba) p. jjLliU, iiLl^L. 

17. ve {Mj holäj Jaba) np. oj. 

18. lolOy he! (ye2idisch) G. 195; ololo Jaba; vgl. gr. aXaXa^ ar. 2I. 

19. weh, vvehi, wehe! G. 4 58; vaai G. 197, ar. ^ und np. ^\jy gil. vai 
(Beresin 74) osset. Boj, Boy, arm. ^i^/. 



4. 'Oa» VerbiMML. 

§ 80. Temporal- und Modalpaetikeln. 

Das kurdische Verbum ist in seiner äusseren Beschaffenheit noch mehr zusammen- 
geschmolzen als das neupersische, und die Ermittelung der Verbalgrundlagen oder Wur- 
zeln ist auf dem Boden des Kurdischen nicht immer zu gewinnen, wesshalb die Bespre- 
choDg der das Verbum bildenden Bestandtheile mit steter Rücksicht auf die neueren 
und älteren iranischen Mundarten vorgenommen werden muss. Um die Verbalgrundlage 
oder Wurzel von den an ihr haftenden Exponenten des Subjects, der Art und Zeit be- 
freit erkennen zu können, betrachten wir zunächst diese Exponenten, Prae- und Affixe. 
Ana leichtesten abzusondern sind die gewissen Tempora und Modi vorgesetzten 
Partikeln, nämlich 1) b oder b|, auch mit dem Vocal der nächstfolgenden Sylbe 
ausgesprochen be, bi, bo, bu (vgl. § 10, E, 1). Diese Partikel lautet im Neupersi- 
scben «u, t^, mit i, wenn die Wurzel a, i, ai, au enthält, jedoch mit u gesprochen, 
wenn die Wurzel u enthält (Trumpp, Accent. u. Aussprache des Persi3chen 244), 
und sie verwandelt durch ihren Vortritt den Aorist (Subjunctiv) in ein Futurum, sowie 
sie auch vor dem Imperativ erscheint, der gleichfalls auf etwas in der Zukunft liegendes 
hinweist. Bei Jaba, in dessen beiden Wörterbüchern sich der bequemste Ueberblick 
über die Verbalflexion gewinnen lässt, erscheint eine Anzahl von Verba, welche zwar 
im Imperativ die Partikel be vorsetzen, nicht aber im Futurum; es sind folgende Verba: 

herim, ich werde gehn^ praesens diherim, vgl. J6 407. 

kewim, ich werde fallen^ — dikewim, vgl. J6 34. 

kirn, ich werde machen^ — dikim, vgl. J^ 46. 

gehiiim ^ ich werde ankommen ^ — dege§inim (von einem anderen 

Stamme) vgl. J6 318. 

räzim, ich werde schlafen^ ' — rä-di-zim, vgl. J^ß 97. 

rewim, ich werde fliehen, — direwim, vgl. J6 148. 



— 174 — 

myrim, ich werde sterben ^ praesens dimyrim, vgl. J^ 80. 

mälim, ich werde fegen ^ — dimslim, vgl. J6 86. 

weh sirim, ich werde begraben^ — weh diäirim, vgl. J\l2 83. 

Von banzdan {tanken) laulät präes. u. fut. gleich : banzdim (Jaba). 

Diese Verba sind Verba perfecta, deren Praesens ein Fülurum ist, während die 
praesentisdie Bedeutung durch ein Praefix angedeutet wird. Bekanntlich zeigt das Sla- 
wische am deutlichsten die Beschaffenheit dieser Gattung von Zeitwörtern» die in den 
sonstigen verwandten Sprachen weniger deutlich ausgebildet erscheint. 

Die Partikel be lautet im Parsi bi, be, im Gilanischen be (vor den Tempora 
der Vergangenheit, dem Futurum und Imperativ), und ist das altbaktrische «Af(Dj^ 
immer ^ stets ^ welches in der Pehlewiübersetzung des Avesta (z. B. vend. 3, 89, 
ed. Spiegel r, ►'A, 8) durch f»^^^\^ wiedergegeben wird. Sie ist das homerische 9Tf], 
9*^, litauische ba. Die Bedeutung ist demnach dieselbe wie die des np. ^♦», ^^, 
pehl. j-^ (worüber zu vergleichen ist Pott E. F. I, 4 81). 

Die Tempora und Modi, welchen be im Kurdischen zukommt, sind Futurum und 
Imperativ, sowie meist auch der Subjunctiv (auch im Neupersischen ist dj v^ nur im 
Subjunctiv aoristi nothwendig). Die iranischen Mundarten stimmen nicht immer in der 
Anwendung der Partikel be überein. Sie findet sich vor dem Imperativ im Tat, Gileki 
(be), Talysch (bo aj), Mazenderanischen (ba); im Talysch erscheint jedoch auch de, 
im Gileki fa, fö, vä, da, (Beresin p. 69); ferner erscheint vor dem Perfectum im 
Tat bu, im Gileki be, va, da, im Mazenderani be, ba; vor dem Futurum im Tat ba, 
im Talysch ba, im Gileki be, im Mazenderani ba oder da; im Ossetischen hat man 
gleichfalls eine vorgesetzte Partikel ba, bae, bai oder fa bemerkt: Sjögren, Ossetische 
Sprachlehre 124, 128 ff. Friedrich Müller, Sitzungsberichte der Wiener Akademie 
XLV, 828 (besondrer Abdruck 8, 7). 

2) de oder te, mit verschiedenen Vocalen gesprochen: dahat (er kam) de-Bist 
{schlug^ stiess) te (kommt) aus te-e) di-binim {ich sehe) do-)fO&ze {wünscU) 
to-Koinit {singt) du-§üst {wmch) di-ke {macht) tystek nine, ce n^est rien^ 
aber tyStek tou-nlne, il n*y a rien (Jaba). Dieser Vorsatz findet sich vor dem Prae- 
sens (also entsprechend dem np. ^^), und Perfectum. Garzoni sagt zwar, dieser Vor- 
satz dürfe nicht bei den praeteritalen Tempora stehn; jedoch findet er sich in der That 
vor dem Perfectum continuum, um die praeteritale Bedeutuog energischer auszudrücken, 
und Garzoni selbst hat z. B. die Praeterita t,verä {durfte) t,viä {wollte) tessä, (65 
schmerzte)^ Jaba gibt hat die Bedeutung il venaitj di-hat die von ü vint. Im Neu- 
persischen mangelt diese Partikel, nicht aber in den Volksmundarten: gileki du-nu- 
kunima (a^^:> ich wül nicht machen^ Melgunof in der Zeitschrift der DMG. 22, 



r 



175 



207, 30) im Gebri e (offenbar aus de entstanden), ^jm-^I (Beresin p. 112), im 
Talysch und Gileki auch vor dem Imperativ, im Gileki auch im Perfectum , im Mäzen- 
deranischen auch im Futurum (vgl. Friedrich Müller, Sitzungsberichte der Wiener Aka- 
demie XLV, 288); auch im Ossetischen findet sich d-sen {ich bin) d-se {du bistj 
Sjögren, Osset. Sprachlehre 121). Im Afghanischen tritt de vor die 3. sing, und plur. 
des Subjunctivs und gibt ihm die Bedeutung eines Jussiv oder Precativ (Trumpp, 
Grammar of tbe PaStö language 39), wie im Talysch sowohl be als de vor dem 
* Imperativ steht (Beresin 41). Trumpp ist geneigt, in diesem de den Imperativ o^ {gib) 
zu sehn, ähnlich wie im Persischen y {sprich) vor dem Subjunctiv stehe. Wir sehen 
in der Partikel de lieber (mit Pott, E. F. II, 2, 408, der sie zu skr. F?5 stellt) 
den Spross einer Pronominalwurzel da, welche im Afghanischen zwei Demonstrativ- 

pronomina (dai ^3 und da o^ Dorn, Grammatische Bemerkungen über das Puschtu 
p. 93, 95. Trumpp, Zeitschrift der DMG. 21, 146, 147) und die Praeposition de 
{> in) hervorgebracht hat. Wir erinnern an das lat. age-dum , sine-dum , sowie an 
die vielen Adverbia, denen diese Wurzel zu Grund liegt (man vgl. Breal, M6moires de 
la Soci^tö de Linguistique I, 193 ff.). 

Mit diesem de verbindet sich in der Mundart der Bebeh-Kurden von Soleimania 
das Pronomen suilßxum (§ 68) als Bezeichnung der Person im Participialperfectum : 

de-m hecht Ca^ ^:> ich liess 

de-tt hecht %l.t^ Cj:^ du liesst 

de-i hecht il**ip ij^ er liess 

de-mane hecht C^^ u^^ ^^^ Hessen 

de-tane hecht CJi*^ u^> ihr liesst 

de-iane hecht \Ui^ ^L> sie Hessen. 

Mit einem Object lautet das Paradigma folgendermaassen : 
kheiouet-em froutt O^^ #»^^^ *^^ verkaufte mein Zelt 
kheiouet-ete froutt dj^ ^jy^ ^^ verkauftest dein Zelt 
kheiouet-i froutt Cfj^ u^jy^ ^^ verkaufte sein Zelt 

kheiouet-mane froutt O,^ ü^jyf' ^^ verkauften unser Zelt 

1*** /» 

kheiouet-tane froutt Cj^^h O"^^ ^^^ verkauftet euer Zelt 

kheiouet-iane froutt Cjj^ ^Ljj^^ sie verkauften ihr Zelt. 

Hier ist demnach die Partikel de unterdrückt, indem das Object an ihre Stelle 
getreten ist ; so dass in dem Paradigma mit dß, dieses letztere wie ein Fulcrum für 
die Suffixpronomina erscheint. 

Der Dialfect Von Sihna verfährt ebenso: j>^^;;3 (kun-em kerd, ich machte ein 



— 176 — 

Loch^ Lerch I, 101, 20, im Original Jmim.); das Suffixpronomen drückt wie oben 
zugleich die Person und den Besitz aus: »Loch -mein ich machte». 

Rhea macht einen Unterschied zwischen zwei mit Dental anlautenden Partikeln, 
nämlich der bei ihm stets als t^ erscheineadeh Yorsylbe des Praesens continuum, und 
der Yorsylbe de im Futurum (er nennt das sonst Futurum genannte b^kenit (er mag 
lachen^ er wird lachen^ np. ^ju^ aj, gewohnlich Aorist genannt) Praesens; aus 
welchem Grunde, werden wir sogleich sehen). Beresin (p. 132) und Chodzko (p. 326) 
machen keinen Unterschied zwischen dem ^, )> des Praesens und dem >, 1^, welches 
zum Futurum tritt; Jaba: insän hemü dl be-mirin {die Menschen müssen ster- 
ben). Dieses d@ ist von dem Yerbum t,vein Garzoni's, deven Beresin's (s. § 84 
Jß 18) abzuleiten, dessen Flexion im Ostkurdischen lautet (Beresin p. 149): 

SINGÜLAEIS. PLÜEALIS. 

min (oder az) devet ata devet (oder devin) 

tu devet (oder dev6) hung div6n 

au devet (oder dev6) ßun deven 

Mit Hülfe der 3. sing, wird nun ein Futurum gebildet (Beresin 151), indem vor 
das Praesens dieses devet gestellt wird: 

min devet zanem , ich werde wissen 

tu devet zänit , du wirst wissen 

au devet zanit, er wird toissen 

am devet zänlm , mr werden wissen 

hung devet zanin , ihr werdet tvissen 

i§ün devet zänin, sie werden tvissen. • 

» 
Das Futurum Rhea's mit de entspricht - demnach dem persischen Futurum j^ 

il^]> f^ly^^ 4^i«b^)^ y u. s. w. und ähnlichen Bildungen im Tat: mu-pvum 
biren {ich mll^ werde tragen) mu-^avi, mu-^aü, plur. mu-^aum, mu-jfavid, 
mu-x^vund biren (nach B. von Dorn); im Kirchenslawischen }(ot(ath npiHTH (sie 
werden kommen) — mit dem Unterschiede, dass im Kurdischen die erstarrte Form 
der 3. sing, wie ein Yerbalvorsatz verwendet, während in den anderen Sprachen das 
HQlfszeitwort flectirt wird. Durch die Einführung dieses (streng genommen) periphrasti- 
sehen Tempus erklärt sich , warum Rhea das einfache Futurum mit der Partikel be 
Praesens indefinitum nennt; er hat die Bezeichnung Futurum bereits einer anderen 
Form zuerkannt, bemerkt aber ausdrücklich, dass sein indefinite or general present als 
Optativ und Subjunctiv gebraucht werde. Jaba hat auch das dem Persischen nachge- 
bildete Futurum absolutum dü-khäzim bim etc. 



— 177 — 

Bei Garzoni findet man das Imperfectum und Plusquamperfectuofi (Imperfectum 
des Praeteritums) mit ar. ^jk' verbunden : kan az CQ-he-kem {es war ich mache , 
kh machte) plusqpf. kan men ce-kiria {es war ich habe gemacht^ feceram); 
Beresin 1S6 sagt, i^ trete zuweilen vor den Indicativ s1j\^:> \^ {du machtest). Diese 
ist ganz arabisch: w^U ^\^ {bibü) <^^i (J^ {bü>erat). 



§ 81. Die Negativ- und Prohibitivpaktikel. 

Bei Vortritt von na und ine fallen nach Garzoni und Jaba die im vorigen Para- 
graphen besprochenen Partikeln fort; dass diess nicht immer der Fall ist, ersieht man 
aus der unten folgenden Sammlung von negativen Verbalformen. Die Negation hat meist 
(und der ältesten Regel gemäss) den Accent; sie tritt zwischen das Praefix und das 
Verbüm, wenn ersteres ein trennbares ist, z. B. der nä-kavum {ich springe nicht 
krauSj G. 240): ist es untrennbar, so muss die Negation vorantreten: na elgherum 
(ich nehme nichts G. 264). 

Praesens. 

Sing. 1. az nl n'im {ich bin nicht , Rhea, vgl. § 51, B, 2, 7) ez nabim {ich 
uierde nicht sein) ez nädim ' {ich gebe ^ nicht) ez nainim {ich nehme 
nicht fort, LI, 26, 3) ez neblnim {ich sehe nicht, 26, 4) ez näkim 
ich mache nicht) ez ner'im (aus ne hfir'im, ich komm£ nicht, 27, 12) 
nezänim {ich weiss nicht, 31, 3, auch nezänim) na^um {ich esse nicht, 
34, 9) nä'im {ich komme nicht {wieder) 44, 12) na'im, 45, 7). 

— 2. tu ni n'i {du bist nicht, Rhea) nabl (dass.) nekani {du kannst nicht, 
L. I, 27, 12, nekäni 43, 3) nagri {du nimmst nicht, 36, 11). 

-~ 3. au ni n'a {er ist nicht, Rhea) nämire {stirbt nicht) te-nä-r-e (er lebt 
nicht) näbe {ist nicht) nägre {fasst nicht) nägere {geht nicht) näbiste 
{hört nicht) n6käne {kann nicht) na/o&ze {unll nicht) näke {macht 
nicht) nästere {singt nicht, 27, 14) nakeve (fällt nicht, 28, 1; nekeve 
46, 12) näbere (trägt nicht, 28, 1) näterse {erschrickt nicht, 33, 4) 
näreve (kommt nicht, 33, 6) naberine {nimmt nicht heraus, 45, 2) 
näde {gibt nicht, 45, 10). 
Plor. 1. am nl n'in (mr sind nichts Rhea). 

•^ 2. hun ni n'in (ihr seid nicht, Rhea) hun näkin (ihr macht nicht, L. I, 
30, 9). 

— ' 3. wän nl n'in (sie sind nicht, Rhea). 

23 



— 178 — 

Futurum. 
Sing. 1 . az de na bim {ick werde nicht sm, Rhea). 

Imperativ. 

Sing. 2. meke {mache nicht, mek6 L. I, 28, 3) meterse {fürchte nicht, 41, 4) 
m^giri (n^mm nicht, 43, 6) mes6kine {säz dich nicht, 44, 9) le 
mß-da {schlage nicht, von le dene (jJ^) hal-me-ste (dJL-UL» steh 
nicht auf, Ghodzko 346, also me hier zwischen das untrennbare Praefix und 
den Imperativ geschoben) mkho (yf iss nicht); mit ne statt me (Ghodzko 
und seinem Gewährsmanne Ahmed Ghan unerklärlich): n6tottv6 {woUe nicU^ 
o^yii p. 336) na ba {sei nicht, Rhea). 

— 3. ne kei {er mache nicht, Ghodzko 351) 1^^ {er esse nicht, Ghodzko; 

eigentl. Imperfectum GoDJunctivi). 
Plur. i . ^ys^ {essen mr nicht , Ghodzko). \ 

— 2. mebin {sprechet nicht, L. I, 14, 8) m6kin {thuet nicht) metersin {er- 

schrecket nicht, 25, 1, 7) ne-haouizine {schiesset nicht, Ghodzko 351). 

— 3. yys^ {sie sollen nicht essen, Ghodzko 328). 

Partie ipialperfectum. 

Sing. 1 . me nedi {ich sah nicht) min neUist {nicht legte ich {Hand) an) min 
ne-de-gfrt {ich ergriff nicht, LI, 29, 7). 

— 2. te nekir {du machtest nicht) te begota ne debü {du hast nicht gesagt^ 

12, 13, 14). 

— 3. ne girfa [weinte nicht, .9, 2) nedi {sah nicht, 40, 7) ne dekfr {mMhte 

nicht) naxoÄst {verlangte nicht) nereviä {konnte nicht fliehen, 18,9) 

tu-ne-bü {wa/r nicht, 23, 7) nedegfrt {fasste nicht, 29, 2) n^cü {png 
nicht, 34, 1). 

Imperfectum. 

Sing. 2. tu nahati {da kommst nicht, 23, 12). 

— 3. nekete {f,el nicht, 40, 10). 

Plur. 3. nekirin {machten nicht) nedin {sahen nicht) nahatin {kamen nicht, 
25, 7) ne deferfan {konnten nicht fliegen, 24, 8). 

Plusquamperfectum. 
Sing. 1. az na bu bum (ich war nicht gewesen, Rhea 132). 



I 



179 



§ 82. Personal AFFIXE. 

In der Bezeicbnung der Personen durch Endungen stimmt das Kurdische im ganzen 
mil dem Neupersischen überein. Das Affix der 1. Person singularis ist m, vor welchem 
der Stammvocal a in i überzugehen pflegt; diess i (bei Lerch und Jaba) nähert sich 
oft dem u, so dass wir bei Socin oft ü geschrieben finden; bei Garzoni geht dem m 
ein u voraus, z. B. demfirim {ich sterbe^ Lerch) merflm (Socin) merum (Garzoni). 
Das i ist offenbar der ältere Laut, der durch Zuspitzung aus e hervorging, welches 
seioerseits aus a geschwächt war (vgl. skr. ^HT, lat. ignis, lit. ugnis). Die 2. Person 
hat die Endung T (np. T, pehL parsi e): bl (np. ^^) /üi (np. ^jj^). Die 3. Person 
endet auf e, d. h. auf den Stammauslaut, während das Neupersische das Personal- 
affix d bewahrt hat. Bei Garzoni jedoch erscheint noch durchgängig der Dental t: zäne 
(er wäss) bei Garzoni zänit, np. j^\y. Im Pluralis ist die Endung der 3. Person 
aueh für die i, und 2. in Gebrauch gekommen, wie dasselbe im Angelsächsischen 
der Fall ist; das Afßx in, d. i. np. jlJI^, altb. ^co^^«»v® verschmelzt den Vocal mit 
dem Stammauslaut oder, vielleicht richtiger ausgedrückt, stösst ihn ab hinter dem voca- 
lisch auslautenden Stamme; daher entspricht kurd. zanin den drei np. Formen ^)^, 

In Bezug auf die Personalaffixe findet man bei Garzoni folgende Erscheinungen, 
welche für die Geschichte des Verfalls der Flexionen nicht ohne Wichtigkeit sind. 
Garzoni theilt die Verba in vier Classen ein; die erste und vierte unterscheidet sich 
von der zweiten und dritten dadurch, dass hier die zweite und dritte Person Singularis^ 
identisch sind, z. B. nach der 1 . Classe az ce kern, ich verfertige 

tu ce kei, du verfertigst 
av ce ket, er verfertigt 

aber nach der zweiten az bahhkavum , ich erzähle 

tu bahhkavit, du erzählst 
av bahhkavit, er erzählt. 

Wir mässen hienach annehmen, dass im Dialect von Amadia die 2. Sing, durch 
die 3. ersetzt zu werden beginnt, wie in demjenigen von Urmia und der westlicher 
wohnenden Kurden im Pluralis die 3. Person für die 1. und 2. eintritt. Bei Garzoni 
findet man aber noch weiter 4ie Eigenthümlichkeit, dass der Singularis durchgängig 
(natürlich abgesehen vom Pronomen) mit dem Pluralis identisch ist, dass also das Be- 
wustsein des Numerus abhanden gekommen zu sein scheint. Im Litauischen ist der 
Unterschied der Numeri wenigstens nur in der 3. Person verwischt. Man sagt also 



— 180 — 

nach Garzoni az und am bezium (dko^ didmus) 

tu — ungho bezit (diciSj dicitis) 
av — vvan bezit {dicitj dicunt) 
Beresin (p. 147) gibt für sein Westkurdiscb , welches er in Mossul lernte, und 
ebenso für das Ostkurdische (p. 126, 130) folgende Bemerkungen: die Flexions- 
endungen des Praesens und Aorist sind 1. sing, em (d. i. e des Themas und Affix m), 
2. und 3. i-t oder e-h (h bloss graphisch), plur. 1. im, 2, 3. in (also wie im Zi- 
geunerischen, Pott I, 353); im periphrastischen Futurum gibt er für die 2. 3. sing, 
nur it an, nicht eh. Er stimmt demnach mit Garzoni überein, hat aber auch kam, 
kat, kat Tdr den Singular, wo Garzoni kern, kei, ket hat, also scheint bei ihm, soviel 
aus seiner flüchtigen Skizze ermittelt werden kann, durchgängig im Praesens die 3. 
Sing, für die 2. eingetreten zu sein. Nur für das Verbum «kommen» unterscheidet er 
alle drei Personen beider Numeri: tem, tei, te, plur. ten, tln, te (ten?), was er 
folgendermassen umschreibt: aÜ, ^^Ij, ^U — ^Ü, «jJ, ^^Ij; während Garzoni 
p. 31 angibt, dass die 3. plur. t,eD {sie kommen) laute, jedoch nur Imperativisch 
gebraucht werde. In der 1. Plur. hat Beresin wie es scheint immer den labialen 
Nasal, ausser im Verbum «wollen», welches bei ihm lautet 

az devet am devet oder devin 

tu devet oder deveh hüng diven 

aou devet oder deveh isün deven. 

Die verschiedene Vocalisirung der 2. 3. plur. beruht wohl auf einem Irrtbum, 
der durch den unbestimmten Klang des Yocals herbeigeführt wurde. Während nnn 
Beresin^s Aorist mit dem Praesens bis auf die praefigirten Partikeln übereinstimmt 
(wie diess im Persischen und Kurdischen überhaupt der Fall ist), hat er für das Verbum 
«machen» einen im Praesens und Aorist verschiedenen Plural, während der Singular 
beider Tempora identisch ist: 

kam, tvir machen kin, wir machten 

kan, ihr macht kin, ihr machtet 

kan, sie machen kan, sie machten. 

Der Dialect von Soleimania (bei Ghodzko), welcher in vielen Dingen dem West- 
kurdischen Beresin's nahe steht, hat für die 2. und 3. Plur. dieselbe Form, aber flir 
die 1. eine eigene: 

hine -^ wir svnd^ hene ^ ihr seid, sie sind, Ghodzko p. 323, dekhoine 

• ^^:> mr essen, dekhoune (Jy^^ ihr esst, sie essen, p. 327. Ebenso deieine 

• paj:> wir kommen, deene ^l:^ ihr kommt, sie kommen. In den übrigen von 
ihm gegebenen Paradigmen sind aber alle drei Personen des Plurals verschieden, 



._J 



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-v^^vf-r^-'i 



— 181 — 



dekeine j^:>j dekeite C-aT^, dekane fj^:> {tvir tnachen^ ihr machte' sie 
macheifi)] im Imperativ ebenso: -.X bekine {machen wir) bekeitt (cl^X machet) 
bekent vl*JJu {sie sollen machen). Es ist hiebei die Möglichkeit zu erwägen, dass 
den Gewährsmännern Chodzko's neupersis^he Formen vorgeschwebt haben. 

Bei Chodzko und Socin finden wir oft an den Personalendungen noch ein räthsel- 
hafies Anhängsel va: bTr6-ki k6 avi de-xoinava o^-^f^^^j^l '^^o^e der Brun- 
nen dessen Wasser wir trinken] die Form oy^y>^ erklärt Chodzko p. 317 für 
die 3. (soll heissen 1.) plur, praes. Fernere Beispiele: fikr le ke dekiova «J j^ 
oyS^ Af an was denkst du? aguere bekeva I^^l mache Feuer \ Participial- 
perfect: aguer-em kerdova, ich machte Feuer L^^^^l 
aguer-ett kerdova, dw^macUest Feuer i^^jCi/') 
aguer-i kerdova, er macMe Feuer I^^^^^^i 
aguer-mane kerdova, unr machten Feuer l^^/^u'"V ' 
aguer-tane kerdova, ihr machtet Feuer \j>/ u^J^^ 
aguer-iane kerdova, sie machten Feuer ij^j^ u^^^ P- ^3^- 
henaoua I^Lp brachte, p. 344, 2; 1^1^^ du wirst trinken (besser wohl wir 
wollen trinken^ p. 345, 8) kho-m roum de-kemouva ^jyS:> mjj >^ ich mache 
mich nackt {entkleide mich, p. 347) pechtmar deguermova 1^^-^?^ jl^i-ij ich 
nehme eine Serviette, p. 347; \yL^:> er wäscht mich, 348, 1; kuchtoa l^LiJ^ 
{hat getödtet , 349, 2) kriv6 oyi^ {kaufte, 350, 1) destienmouva o^*^-^^ 
[kh nehme fort {n f. ^ilu) 380, 5) beroatoua oyl^^e {ich gebe zurück, von 
j^\jj, 350, 8). Bei Socin: cäv-rase cäv-e /vä kil de-kg-vo /ezemek-a zerlni 
de pösavevo etc. die Schwarzäugige schminkte ihre Augen , hing den goldnen 
Ring in die Nase. 

Der Imperativ hat in der 2. Sing, die Endung abgelegt, wie in den verwandten 
Sprachen wenigstens in bestimmten Conjugationsciassen (wo er bekanntlich der Vocativ 
eines Nominalstammes ist, der den Praesensformen zu Grund Hegt): also bi-ke {fac) 
2. plur. (identisch . mit dem Indicativ) bi-kin; bei Chodzko lautet die 2. sing, ys* 
bkhö, die 3. sing. )^ bkhoä, welches gebildet ist wie np. )^i und dem altbaktri- 
sehen Imperfectum Conjunctivi g^^j»^ entspricht. Die auffordernde Form der 1. 
Plur. lautet bei Chodzko bkhoS ^y^^ die der 3. plur. bkhöou jyi-^, während diese 
Formen bei den anderen mit den Praesensformen identisch sind. Um den Befehl ener- 
gischer zu geben, wird nach Chodzko de vorgesetzt (vgl. lal. age-dum): de bkho 
^^ {iss doch!) de mkho ^if ^ {iss doch nicht!) a:L-J^j:> )j arräe-toi, a;«.)^^oIj 
'ne Varrete pas, Chodzko 328. Man findet auch das arab. [^ {wohlan!) vor 
dem Imperat. in Gebrauch, z. B. bei Lerch: berä min bi-gre, woMan! nimm 



— 182 — 

mich, 36, 12; berä mele be, wohlan, bring den Molldh, 37, 2; berä nekah 
me be-b^re, wohlan, er möge volUiehn umre Heirath, ias.; berä ben, woMan, 
kommt {aus dem Kerker) 39, 3; tu t6r'i xod6 berä ver g6re, du gehst, Qott! 
(mit Oott), wohlan, kehre zurück, 45, 1; bei Socio: barä migka bi-gre, geh, 
fang Mäuse\ bärä vazir bine, wohlan, bring den Vezir; bara bezfn §er bu- 
Xve, möge der Löwe die Ziege fressen (die ar. Uebersetzung hat überall x^^Hi)- 
Das Participialperfect bezeichnet die Persooalenduogen gar nicht: 

min drt, ich sah oder: min ditlye 

te dit, du sahst — te ditiye 

vi dlt, er sah — vi ditiye 

mc dit, unr sahen — me ditiye 

ve dit, ihr sähet — ve ditiye 

evän dit, sie sahen — evän ditiye. 
Denn dieses Tempus ist ursprünglich passivisch gebildet: min dit bedeutet wört- 
lich: von mir gesehen (ist); das Pronomen steht daher auch im Casus obliquus oder 
Formativ. Diese Bildung, welche im Neupersischen nicht vorkommt, erscheint in den 
neueren indischen Sprachen, z. B. hindost, us-ne gbore-kö märä {er schlug das 
Pferd, wörtlich ab eo equum (statt equus) verberatus est) un-n6 ghore-kö märä 
(sie schlugen das Pferd) ; man vgl. Friedrich Müller in Benfey's Orient und Occident 
II, 881. Novarawerk 170, 4 73. Trumpp, Zeitschrift der DMG. 20, 408 (Kafir). 
Grammar of the Sindhi langüage, London 1872, p. 288; im Altpersischen: 
•"TyT Jfl •"TtT A y^ *Cy ^fyT ^ Inschrift des Artaxerxes Ochus 30, 31, im Pehlewi: 
inl ^ ^ {ich habe gethan) f©^^^) -mj ^ {ich habe beachtet, y. 46, 1^ Glosse; 
der Nominativ lautet i) jf©)üü^ «yjö -fj^-nyö ^ {ich habe als den besten {Ort) ge- 
schaffen, vend. 1 , S). Diess 4» steht aber für altb. (^ vend. 19,10: v^O'^r • • • •KX)t> 
■>>*nö4- »r -tjr hö 4-, altb. g^ev G£t^^*A? Ve>^;gM^ei^>j). .g^g. . .a;»;D^5 
tüS^j^i^Pi^] ebenso y. 9, 4: yfr vn^^-»-» ^^^y) jf -»f rsr*-» ^)ny )ö*y-» ^ ^ »^ 
der ich von der ganzen bekörperten Welt — von mir als der schönste gesdien 
worden bist (Anakoluth: zuerst steht ^ ego, nachher statt ich habe gesehen vielmehr 
von mir bist du gesehen worden). In diesen beiden Beispielen ist ^ also Casus 
obliquus der 1. Person, und in den beiden ersten Sätzen herrscht demnach dieselbe 
Construction wie im Kurdischen. Man vgl. Polt E. F. II, 700, 701, II, 2, 408, 
und über ähnliche Erscheinungen nicht verwandter Sprachen Schiefner, Kasikumfikische 
Studien V, alin. 3. 

Uebrigens kann, wie das oben angeführte min ditiye zeigt, auch das Verbom 
sobstantivum in der 3. sing, hinzugefügt werden, in diesem Falle bat das Participiom 



— 188 — 

noch das dem persischen o (oJ^^) entsprecbeade Affix, welches mit dem Hölfszeitwort 
(np. 4^1, kurd. ^e, ^a) zu lya, bei Jaba iie (Tye) verschmilzt; min ditTye ent- 
spricht demnach einem np. cU*.) qJj^ //*j- 

Im Dialect von Soleimania wird zur Bildung des Imperfects bei transitiven Yerba 
der Perfectstamm mit dem Suffixpronomen verbunden (Chodzko p. 327): ^^j)^, 
^^Jy^> 9>jiy^i plur. L>^)^, [j:>j\y^^ ^f-l^'>»> ^^^ wörtlich bedeutet: das Oe- 
gessene van mifj von dir, u. s. w. Es ist diese Verbalform vielleicht dem türkischen 
Perfectum nachgebildet. Bei intransitiven Verba entspricht das Imperfectum in seiner 
Bildung genau dem np. Praeteritum absolutum: jU, ^^t^, cliU, np. ^j«), 

Garzoni bemerkt von einigen Yerba, sie bildeten ihr Praeteritum mit dem Casus 
obliquus des Pronomens und der Tempusform des Praesens. Da eines von ihnen unter 
keinen Umständen activ aufgefasst werden kann, so darf. man nicht sagen, die Bildung 
des Praeteritums sei hier nach Art der activen (transitiven) Yerba des Soleimania- 
dialectes erfolgt, sondern die Sprache hat ein unorganisches Yerfahren eingeschlagen, 
indem sie in der Form des Pronomens das wichtigere Characteristicum zu finden 
glaubte.' Es mag daran erinnert werden, dass bei dem ersten der sogleich zu nennen- 
den Yerba die Praesensform des Perfects sich aus der Bedeutung erklären Hesse, 
indem Praesens und Perfectum in dieser Beziehung identisch sind {ich habe erfahren 
ist soviel wie ich weiss j lat. novi , skr. ^ mit abgelegter Reduplication). Die Yerba 
sind az zanum {ich weus) praet. man zanom; av nerit {er briält) praet. av nerit 
(das Pronomen der 3. Person lautet in Casus obl. wie im Nominativ) av balisit, er 
leckt und er leckte. 

Es gibt eine Anzahl Yerba, welche zu dem Participialperfectum sowohl den Casus 
obliquus, als auch den Nominativ stellen können: vi kiSänd {er isog, mit Casus obliquus) 
und ev ki§änd; ev biri {er schnitt), dagegen nach derselben Conjugationsweise vi 
giri {er weinte); auch verzeichnet Jaba ev bü {er war) mit dem Nominativ, während 
in der 1. 2. Person der Casus obliquus steht: mia bu, te bu. Nicht unmöglich wäre, 
dass eoü hier nicht Pronomen der 3. Person, sondern Demonstrativum wäre; und ein 
solches tritt so uenig wie ein nominales Subject des Participialperfects in den Casus 
obliquus; Jaba führt selbst unter den Formen von bü an: ev bu, cela a eiL 

Yerba, welche (wenigstens bei Jaba) den Nominativ statt des Casus obliquus 
des Personalpronomens haben, sind folgende: 

ev pat {er kochte) § 84, J6 6. 

ev awTt {er warf) § 84, J& 1 . 

ev bubiri {er ging über) § 84, Jß 49, 162. 



— 184 — 

ev heiärt {er wählte) § 84, J^ 52. 
ev plwä (er mass) § 84, ]\l?. 78. 
ev biri (er schnitt) § 84, JVs 161. 
Diese Beispiele, welche nicht fehlerhaft sein können, weil Jaba das Nebeneinan- 
derstehen von ev und vi ki§äüd ausdrücklich constatirt, zeigen, dass die Vorstellung, 
im Pronomen werde das Subject bezeichnet, die andere, dass diese Bildung eigentlich 
passivischer Natur sei, zuweilen überwiegt. 

Andrerseits hat die Analogie bewirkt, dass zuweilen das Imperfectum, welchem 
der Nominativ des Personalpronomens zukommt, nach Art des Participialperfects vom 
Casus obliquus begleitet ist: min äalm (ich brachte) te Eni (du brachtest) eu Eni 
(er brachte) plural. me, v6, van anln (Jaba) für das richtigere ez anim u. s. w. 
(Lerch); te räzai (du schliefst^ Jaba). So sagt man auch me rüniStin (sedebamus) 

ve rüni§tin (sedebatis) 
evan rüniStin (sedebafit) 
Im Singularis fährt Jaba kein Pronomen an: rQni^tim, rüni§ti, rüniste, 

• A • " A • •• .*. • 

fttf'^JJ^ W^jJi *^-**^^J* 

Irregulär ist das Verbum sipSrtin (anvertrauen^ iN2 54); Jaba flectirt das Im- 
perfectum (im Singular ohne Personalpronomen): sipärtim, sipärti, sipärt. 

Im Plural mit Casus obliquus nach Analogie des Participialperfects: me, ve, 
evän sipärtin. 

Das Perfectum lautet im Singularis regelmässig: min, te, vi sipartlye. 

Der Pluralis dagegen ist nach der Conjugation § 84, XI gebildet, hat aber nicht 
wie diese das Pronomen im Nominativ, sondern im Casus obliquus bei sich: me, ve, 
evän sipärtin6. 

§ 83. Bildung der Tempora und Modi. 

Nach Absonderung der im Yoranstehenden besprochenen Prae- und Affixe behalten 
wir den Stamm oder dias Thema der Conjugation. Dieses ist wie in allen indoger- 
manischen Sprachen ein doppeltes, je nachdem eine Handlung als vollendet und abge- 
schlossen, oder als unvollendet und noch sich entwickelnd dargestellt werden soll; aber 
die Sonderung der Praesens- oder Specialformen (des Ausdrucks der noch unvollendeten 
oder dauernden Handlung) von den generellen Formen beruht nicht mehr auf dem Auf- 
treten von Praesensverstärkungen gegenüber dem Erscheinen der Wurzelform als Thema, 
wie im Altiranischen , sondern das Neuiranische hat sich ein eigenthümliches System 
gebildet. Schon im Pehlewi, dem ältesten Vertreter des Neu-iranischen, ist dieses 



r.« 



-»- - • J M ■ §- • 



— 185 — 

System durchgeführt, welches darin besteht, dass es der Flexion der generellen For- 
men das Participium perfecti medii oder passiyi zu Grund legt, während es im Prae- 
sens, Imperativ und Aorist (Subjunctiv) den alten Praesensstamm bewahrt. Der alte 
Stamm der generellen Tempora ist demnach. im Neuiranischen erst dann zu erkennen, 
wenn man das Affix des Participium perfecti abgelöst hat; np. ^»^ {ich gebe) ist 
altb. ^G^^3^9 ^^r einfache Stamm da aber, welcher z. B. im attbaktr. Aorist ^g^uj^ 
erseheint y ist im Neuiranischen in keiner Verbalform, sondern nur im Infinitiv und in 
dem den generellen Formen zu Grund liegenden Participium perfecti erhalten; np. ^b 
ist mit andern Worten nicht das altb. s^^, skr. ^^ (was schon lautlich unmöglich 
wäre, da schliessendes S abfallen muss), sondern das altb. ^(lo^^^ skr. ^H (Partici- 
pialstamm). Die Verbalgrundlage oder Wurzel im Neuiranischen ist daher zu erkennen, 
wenn das Affix ta oder da abgetrennt ist und der übrig bleibende Lautcomplex unter 
Berücksichtigung der Lautgesetze in seitien ursprünglichen Zustand vor Antritt des 
Afßxes zurückgeführt ist. Die sogenannten schwachen Verba, in welchen vor dem. Affix 
des Participium perfecti noch ein I erscheint, sind ursprünglich (ehe die Bedeutung bei 
vielen verblasste) Denominativa; ihre Wurzel muss demnach aus dem ihnen zu Grund 
liegenden Nomen, welches man durch Abtrennung von I gewinnt, abstrahirt werden. 
Das Element l, welches denselben Ursprung hat wie das skr. aya der 10. Classe, 
beschrenkt sich indessen (abweichend vom Sanskrit) auf die generellen Formen, und 
aus diesem Grunde sind die betreffenden Verba nicht mit denjenigen der 1 0. indischen 
Classe oder der schwachen Gonjugation des Deutschen, Griechischen, Römischen u. s. 
w. identisch, sondern die Specialformen folgen der starken ersten Sanskrit-classe, z. B. 
entspricht np. j«*^ (von ijJ^J^) nicht dem altb. ^(>o^;ü5^«^e>'36Au^ö'(nach der 10. 
Classe), sondern dem i(o^a^jüc7f(>o (nach der 6. Classe), np. jbjj (von (jJ^^J) 
nicht dem altb. ^^^"^^^^^1 (was J^^j sein würde), sondern dem altbaktr. 
^(X)^u.'(^«Af7. Im Pehlewi muss man Schreibungen wie te^iei (C«mii,;> parsi pursed) 
■»K-xy^ (jiUiiuj y. 46, 4") als Scriptio plena auffassen, keineswegs aber das ■» vor 
den Endungen für das I des np. Infinitivs sjj^^t'^ (jjJLjj halten. Der iO. indi- 
schen Classe, deren Zeichen aya auch in den generellen Tempora erscheint, steht aber 
in den neuiranischen Sprachen eine Causalbildung gegenüber, deren characteristische, 
durch einen Nasal gebildete Sylbe ebenfalls in den praesentischen und generellen Tem- 
pora hervortritt; diess ist die neupersische Verbalableitung in (jJ^'jI^ oder ^jJajI®, 
pehl. /»i^^, welche sowohl an den Praesensstamm (u J^l/t^> praes. mjS infin. 
j^J^) als auch an den Stamm des Participium perf. (0J^'^> praes. ^iT infin. 
U^J^) si<^h anschliesst. Das Kurdische hat, wie aus der später folgenden näheren 
Beschreibung hervorgeht, den Vocal dieser Causalbildung, die hier auch denominativen 

24 



— 186 — 

Sinn hat, differenzirt, indem es für das Partie, perf. und die von ihm ausgehenden 
Tempora änd beibehält, für das Praesens aber und die mit diesem verwandten Formen 
den Yocal ä zu I schwächt. 

Das Praesens wird, wie aus dem bisher Bemerkten hervorgeht, durch Antritt 
der Personalendungen an den Praesensstamm gebildet; es wird durch Vortritt der 
Partikel de zum Praesens continuum, durch denjenigen von be zum Futurum. Ihm 
schliesst sich der Imperativ an. Das Participialperfect ist bereits besprochen 
worden. Von ihm geht das Plusquamperfectum und der Conditionalis aus. Das 
erstere wird durch. Zutritt des Imperfects von bun {sein) wie im INeupersiscben ge- 
bildet, z. B. az keni-bum, tu keni-bul, au keni-bu, plur. am, hun, wän kenl- 
bun (Rhea, ich hatte gelacht ^ u. s. w.) bei Chodzko p. 327 ^^ o^^Jy^ etc. Bildet 
das Verbum sein Participialperfectum mit dem Casus obliquus des Pronomens, so 
erscheint auch im Plusquamperfectum bu für alle drei Personen beider Numeri, z. B. 
min, ta, wi, plur. ma, hava, wän kotä-bu (ich hatte geschlagen u. s. w., Rhea). 
lieber Garzoni's Plusquamperfectum vgl. man § 80. 

Aehnlich verhält es sich mit dem Optativ perfecti und dem Conditionalis. 
Dieser wird gebildet, indem de hinter das Pronomen, und an den Stamm das alte 
Futurum von bü, np. ^iL, ^^L, jiL», 3. plur. jJLiL tritt, welches mit dem 
Praesens zusammengefallen ist, weil bü ein sogenanntes Yerbum perfectum ist, dessen 
Praesens Futurbedeutung bat, also: az de kenl-bäm {ich tmrde gelacht haben) 
tu de keni-bäl, au de kenl-bä, plur. am, hun, wän de kenl-bän. Bei den 
Yerba, welche ein Participialperfectum bilden, erscheint in allen Personen ba, und 
de tritt vor das Pronomen: de min, ta, wi, ma, hava, wän kotä-ba. Der Po- 
tentialis Perfecti von bun selbst hat wie das Perfect der Deponentia in der 1. 
Person Sing, die Endung ma, az de bäma, die übrigen Formen folgen der Flexion 
vocalischer Stämme: tu de bäi, au de bä, plur. am, hun, wan de bain. 

In der Mundart Garzoni's ist keine besondere Form des Conditionalis ausgebildet; 
man erkennt diesen Modus nur an der Conjunction egher (Garz.) ek (Lerch) oder 
kvzi (Garz.), letzteres nach Garzoni's Angabe nur beim Imperfectum (Perfectum); so 
hat Garzoni p. 32, 33: egher az cebekem (se io faccio, facessi) egher tu 
cebkei, egher av cebket, plur. egher am cebekem, egher ungho cebkei, 
egher vvan cebket; Perfectum: egher men, tä, av, am, ungho, vvan cekiria; 
ferner: kvzi men cekiria {piacesse a dio^ che io avessi fatto) kvzi td, av, 
plur. am, ungho, vvan cekiria; Plusquamperfectum: kan au men cekiria egher 
{io avrei fatto questo^ se etc.). Für den Conditionalis futuri gebraucht man das Per- 
lectum : egher men cekiria. . 



— 187 — 

Bei Lerch ist der Optativ perfecti und Conditionalis ähnlich wie im Neupersischen 
gebildet; Kurdisch' uod Persisch haben nämlich im Conditionalis das alte Praesens 
coDJanctivi erhalten, das Persische jedoch nur in der 3. sing., z. B. ^L^, altb. 
^(c^^M^^pcv, das Kurdische auch in anderen Formen; leider sind die Beispiele sehr 
selten in Lerch's Texten: tu n^ketai (du tmirdest nicht gefallen sein^ L. I, 23, 2. 
vgl. haitai ^^l^l^ {wenn du nicht) gekommen wärest^ Chodzko 339); tu büai 
(du hättest {vibergdegt) 23, 2); ek.be {wenn ist, 24, 6; altbaktr. g^iiy, 
ahp. tiy fy y^>-yyy, optat. aorisli, bei Rhea de bä); ek büa (wenn wäre, 23, 4; 
bei Jaba ek buySi, np. 1^ aus ^)^, altb. *iooisÄAi»ay) bediya {hättest du ge- 
sehen) ku-n6-büya {{ich hätte alles dafür gegeben) wenn {dass) diess nicht ge- 
sdhehn wäre), bei Socin : tä bu xvaray a tu näd^mir, wenn du gegessen hättest, 
wärst du nicht gestorben , tä näs näkraya, äze sär-e ta böbürim {hättest du 
es nicht erkannt, so hätte ich dir den Kopf abgeschnitten) väkl behätaya 
[wenn käme, Socin), bei Chodzko 328: eguer aou behechtaie (dtbJL^ ^\ J^l 
tvenn er erlaubt hätte); optativisch in Begleitung der Optativpartikel: djLjU^ dül^ 
kachke dehatiaie (plaise ä dieu quHls viennent! Ch. 340); ähnlich im Afgha- 
nischen, vgl. Trumpp, Grammar of the Pasto language 206. 

Ein Subjunctiv wird bei Jaba mit ^j und dem Praes. von (jy^ gebildet: 
bela hati bim {dass ich komme) plur. bela em häti bin 

— — bi — houn 

— — be — eou 

Eine schwer zu erklärende Form mit optativer oder conjunctiver Bedeutung und 
sowohl vom Praesens- als Praeteritalstamm abgeleitet, können wir mit dem Namen 
Gonjunctiv bezeichnen. Jaba bemerkt, dieser Modus werde dann gebraucht, wenn 
die Handlung in eben diesem Augenblicke stattfinde; an einem anderen Orte: er gelte 
als unbestimmte Ausdrucksweise. Die Bildung dieses Modus, welcher die Praefixe des 
Praesens, des Imperativs und Futurs zeigt, ist dreifacher Art: 4) sie stimmt mit der- 
jenigen der 3. plur. imperf. oder praes. iiberein, und ist vielleicht nur ein imperso- 
neller Plural, der auf alle Personen bezogen werden kann, z. B. di-kewin, du fällst', 
riya me...di kewin, fällt {geht) unser Weg (über Dörfer)"! te Serbet birin, 
bring Scherbet; em bi-deni, wir werden geben; min kirin, ich habe gemacht; 
min baver na-kirin, ich glaube nicht daran; bi-girin, nimm; di-dene, m^n 
gibt, es werden gegeben; buk kec ni-n-in, die Braut war nicht mehr Jungfer; 
2) es tritt te an; das t scheint das Personalzeichen der 3. Person sing, zu sein: 
di-dete, er gibt; x^di ne-dete, Gott gebe nicht; di-be-cite {das Heer) soU 
ausrücken; 3) am häufigsten ist die Verbindung beider Bildungen, d. h. die AnFagung 



— 188 — 

von in mit vorhergehendem t; Beispiele für den Singular 4. Pers.; min di-witin, 
ich wünschte] 2. Pers. herci te di-v^itin, alles was du wünschen magst) o^yur 
bitin, sei glücklich] te dltin, hast du gesehn? 3. Person: di-xustin, hat sie 
verlangt? di-baritin, es regnet; be-ber-di-kewitin , er wird betrübt sein; xudi 
xainan pei be-giritin, Oott möge die Verräther strafen] x^di rehm beketin 
(von kirin machen) Oott erbarme sich seiner] ynii qabül be-ketin, Gott 
nimmt an {gute Werke)] biläni ser-i mehi be-büritin, der neue Mond möge 
erst vorbeigehn {dann wollen wir gehn)] ejel emani bi-detin {wenn) der Tod 
es erlaubt {mich schont)] bor di-detin, setjst man über] güh ne-detin, er mrd 
nicht aufmerksam sein] ve emek di-detin, er wird sich Mühe geben] seida 
destüra min na-detin, der Lehrer wird mir nicht Erlaubniss geben] xudi 
nisin ne-detin, Gott möge nicht {solche) Zeichen geben] rä-ne-zitin, er möge 
nicht schlafen] aql-i min na-biritin, diess dringt nicht in meinen Verstand 
ein {\on hirtn schneiden)] vegf bi-ke di-biritin, mach ihm deutlich ^ was er 
schneiden soll] ewe riya cävani di-citin,.e(;oÄm geht dieser Weg? bitin, er 
sei] ev-2i na-bitin, diess ist nicht möglich] qavi qenj di-bitin, das wird 
{würde) sehr gut sein] muqayed di-bitin, er wird aufmerksam sein] ei-kuii 
dest-a me bitin, alles was in meiner Gewalt steht] xudi zi ve räzi bitin, 
Gott möge mit emh zufrieden sein ; na-itin , er kommt nicht , er wird nicht 
kommen] bitin, er möge kommen] plural. 3. Person: be-xönitin, sie sollen 
lesen; güh na-detin, sie hören nicht ^w; di-bitin, sind. 



§ 84, Verzeichniss dee kürbischen Verba. 

Die Aufzahlung der kurdischen Verba ist so angeordnet, dass diejenigen, welche 
phonetische und flexi vische Erscheinungen gemeinschaftlich darbieten, zusammengestellt 
sind; innerhalb grösserer Abtheilungen findet man kleinere, in welchen in alphabeti- 
scher Folge solche Zeitwörter stehn, deren Bildungsähnlichkeit sich auf noch speciellere 
Zuge erstreckt, als es bei den in den grössern vereinigten der Fall ist. Wir nennen 
zuerst die Verba derjenigen Bildung, welche man die starke Gonjugation zu nennen 
pflegt. Um den üeberblick zu erleichtern, stellen wir die Verba nach dem Wurzelaus- 
laut zusammen, der allerdings oft gar nicht mehr im Kurdischen vorhanden ist, aber 
durch einen Blick auf verwandte Sprachen meist unschwer festgestellt werden kann. 



. <-"-■- 



k.^ 



j — 189 



I. Die Wurzel lautet auf einen Guttural oder Palatodental aus. 

1. bavesium {kh werfe, G. 403, 153, 264) ez dawijim -^J^l^ jl oder 
dawim -Jl^ (Jaba) bäve^im, aveiim oder davim (Lerch) h3wem (Rhea), 2. sg. 
bav6sit (Garz.) tou dawiji ^jj^^^ y, 3. sg. bav6sit (G.) eoü dawije oj^ili^l 
(Jaba) plur. em, lioun, evan dawijin oder dawin /;;J^1^ ü!^' ü^^> r'' ^^^^ 
j*3]:> (Jaba); negat. naavesium (G. 403). Imperativ sing. 2. bäveie {hüte dich, 
L. 1, 16, 8 Original lürk. (jyjj^ bedecke dich, scheint nicht genau übersetzt) 
bawij ^L {mrfidbd) plur. 2. bawijin /^J^sL (Jaba). Participialperfect av6t (G.) 
ävit (L.) hävet (Rhea), eou awit C^\ ^1; Conjunct. belku suvärän avite {viel- 
leicht fallen Heiter (über das Gepäck) her); altb. ^fy in vU(vöu>»ij>eA', im Gau- 
sale «schnellen]», parsi växtan, man vgl. Pott E. F. III, 286, 662. 

2. duscium {ich melke, G. 4 90) dü§im (L.) didochim ^i^^^ jl, 2. 3. 
duscit (G.) tu didochi .^^ij^i, eoü didoch6 ^i^^^^l, plur. am, hOn, van 
didochin j^j^:> uU? ÜJ^i f'^ Participialperfect dut (G.), min, te, vi, me, ve, 

evan döt d^^ Ol^'? •->> *-•> lS-^' *^' l/* ^^^^ dotiie ^j^ (C*-) <üij^) 
Imper. be doch ^^^ aj, plur. be dochin j^ij^ aj. Der Infinitiv lantet doteni 
iij^j^ np. -Jli^^) und unorganisch docheni (^i^^^, bei Rhea doshin). Np. -^^^ 
praes. ^i^^, altb. j>a (ohne belegte Yerbalformen) ; das np. kurd. ^ geht auf xs 
einer erweiterten Wurzel dux§ zurück, welche gebildet ist wie altb. ^hjöüUw»?> von 
S ^^»?>, '^<^p^s "^^onjj^^Afg; das zugefügte s aber ist ursprünglich Zeichen des De- 
siderativs, vgl. Pott E. F, 11, 592. 

3. sozum, sozium {ich hrenne,G. 92) sozhim (Rhea) az disoujim ^Jy.^ jl 
(Jaba) 2. 3. sg. sozit (G.) tu disouji ^jj^«*^ ^, eoü disouj6 ojy*^ jl, plur. am, 
hun, van disoujin ^Jy-^ u!^> üy^i ^' (Jaba); Participialperfect sot (G. Rhea) 
min, te, vi, me, v6, evan sot Cj^ (Jaba) np. z»^^«- praes. ^j^m* alt- 
baktr. g^^a.»(o\>a^aj (partic. praes.) •Af(>o<Är>a9 (partic. perf.) von (0>a^; alt- 

p^^s- T<T <fT rt- • 

4. resium, daresim {ich giesse, G. 448, 273) 2. 2. sg. resit; Participial- 
perf. ret (G) ret (Rhea) min, te, vi, me, v6, evan rit il^jj (Jaba). Das Praesens 
wird bei Jaba unorganisch vom Perfectstamm gebildet: ez retim, tu reti, ev rete, 
plur. em, hun, vän retin, osikurd. rlten, imp. Jj^, np. /hÄj praes. ^Jjj; 
altbaktr. nur im Causale ga«^>*Af(ojo^v?; das Partic. perf. würde ^(cCo'p^ lauten. 
Man vgl. :» 393. 

5. ez we-dirOÄim {ich schneide, spalte, schäle, rupfe, Jaba) Imperat. we 
rüz, plur. hun we rüzin; Participialpcrf. min, te, vi, plur. me, ve, vän werüt, 



— 190 -, 

allhaklr, (o>7 in ^c^(Xj>>?>^»*ju^sju Spiegel, Gommentar über das Avesta II, 25, 
skr. ^^^^tIh, lat. ruiicare, ahd. liuhhan. 

6. pesium {kh backe^ G. 12S) 2. 3. sg. pesit; depeschim Kl., ev dipize 
(Jaba), Imper. bepi^, plur. bepi^in; Participialperf. pät (G.) pät (ßhea) ev pät 
(Jaba); np. /v^?, präes. mJj, altb. (Ovue;. Man vgl J\2 2H, 394. 

7. frubhsium {ich verkaufe^ G. 272) ferüSim (L.) frozbim (Rhea) ez 
difyru§im (Jaba), 2. 3. fruhhsit G., 3. sg. ferü§e, deferuSe L. I, 33, 12; 

» 

2. sing, tou difyru§i, 3. ev difyrQ§i, plur. em, bun, van difyrüSin. Imper. frozha 
(Rhea). Participialperf. frubbt (G.) frot (Rhea) min, te, vi, me, ve, evän fyrüt 
(Jaba). Dieses Verbüm ist aus dem Persischen entlehnt, np. r^jji praes. m^j^^ 
ursprüngl. ausUeten, ausrufen, altb. >5aA>(o^a^»*Af7ü, *Af(\>öu'i>vv7d; die Wurzel 
vac ist wie die von duz {]^ 2) im Praesens des Neirpersischen durch § (vaxs) 
vermehrt. 

8. bitin {sieben, Jaba) up. j^, pehl. J^j. 

9. kQi^in, tmederkäuen, perf. *kot (aus einem andern Infinitiv kotin zu 
erschliessen). 

Bei einigen Verba ist das in den vorhergehenden Nummern erscheinende Lautver- 
hältniss, dass nämlich der Palatodental des Praesens (woraus später Zischlaut wurde) 
inii Partie, perf. als Guttural erscheint (der im Kurdischen ausfällt nach § S2, B, 2,d) 
insofern verdunkelt, als im Participium perfecti uM den von ihm abhängigen Tempora 
nicht mehr der im Persischen erhaltene gutturale Spirant ausrällt, sondern der Zisch- 
laut des Praesensstammes unorganisch eindringt. Es ist gewissermassen eine neae 
Wurzel gebildet, deren auslautender Zischer zwar auf den Palatal zurückgeht, aber 
derselben Behandlung unterliegt, wie ein ursprünglicher Zischlaut. Man darf sich hiebei 
nicht auf die zweifache Natur des skr. g berufen, welches bald die Media von k , bald 
der tönende Spirant neben dem tonlosen § ist, wie in ^2^ und ^sf^'ff^, oder auf 
die ähnliche Beschaffenheit des skr. h, welches bald auf g' (f^fw^^)» bald auf i< 
(f^ ^fho) zurückgeht , denn der Einfluss dieser alten Lautverhältnisse ist durch die 
Umgestaltung des Flexionsorganismus längst ausser Kraft gesetzt 

10. alavisum {aufhängen, G. 250) baläwlsim (Rhea) ez di-bilavysim 
(Jaba), 2, 3. alavisit (G.) tou dibilavysi, ev dibiiävise; plur, em, bun, vän 
dibilävysin (Jaba), Imper. baläwTsa (Rhea) bebilavys6, plur. bebilävysin (Jaba). 
Participialperf. alavist(G.) min, te, vi, me, ve, evan bilävyst; das echt kurd. ist 
alavesium, perf. alavet springen, np. J^.j\ mit Praefix bei (§ 78 J^ 10). 

11. niäscum {ich erkenne^ G. 419) ez dinasim (Jaba), 2. 3. niäscit (G.) 
tou dinasi, ev dinäse, plur. dinasin (Jaba), Infinitiv nyasin (Rhea) ^^Ixi (Mund- 



j 



f 



— 191 — 

arl voD Sihna, L. I, 1 00, 2), Parlicipialperfect niasct (G.), np. -^Ui, praes. .«.Li, 
pehl. »5W«,, altpers. (3. sg. conj.) (^^ ^ ^ ^ TiS ^ ^TtT ?f K^» ^S'- ^ ^ ^2. 

12. belezium (icÄ ton^er^, G. 154) lizim {ich spiele^ L.) 2. 3. sg. beleizit, 
participialperf. beleizt (G.) imperf. ä. plur. llstin L. I, 33, 3. Infinit. Iciztin (Jaba) 
np. /i^T praes. mjA\ goth. laikan {springen) altnord. leika {spielen). 

13. dipärise {ist enthaltsam ^ enthält sich^ Jaba), Imperat. be päris, Parti- 
cipialperf. pärist. Bei Rhea wird vermuthungsweise das Praesens parözim ange- 
geben, Participiaiperfect. paräst, mit der Bedeutung dbstain (p. 131); im Yocabula^y 
der iQ&nitiv parästin mit der Bedeutung keep^ 6bserve\ die Differenzirang desVocals 
im Praesens und Praeteritum werden wir noch mehrfach antreffen. Aus dem np. 

^J^jii W^^^' t/f^ii P®**'- Jwe^^p (np. ist nur u^J^^i ^^ Gebrauch). 

14. boosium {ich schmelze^ G. 178), 2. 3. boosit, Participialperfect boost, 
Infiaitiv bhoshtin (Rhea) np. /^IjiT praes. p))j^, altb. ^^Cf^xf^'^tf {Aufthauung) 
von ^iju(o. 

15. mizam (ich harne, G. 200, 214), 2. 3. mizit, Participialperf. mizt; 
lofioitiv miztin, mistin (Rhea) miztin (Jaba) np. -^t« praes. >^«, altb. 5(\}>aj^|{Mfg; 
die Länge des Vocals i, welche für das Praesens anzunehmen ist und aus älterem 
GunaTocal sich entwickelt hat, hat sich unorganisch auch im Praeteritalstamm geltend 
gemacht. 

16. Ci-röstin (leuchten) praes. öi-ras6, Jaba (p. /^^^i) anzünden) altb. ruc. 

IL Die Wurzel lautet auf einen Dental aus. 

Der tönende Yersehlusslaut wird bereits im Altbaktrischen zwischen Vocalen (im 
Praesens) zum tonenden Spiranten, und dieser geht im Neupersischen zunächst in b, 
dann in i, y über, während er im Participium perf. durch Dissimilation zum Zischlaut 
wird. Im Kurdischen wird der Dental im Praesens eingebSsst (nach den soeben ange- 
führten Lautwandlungen) und erscheint im Praeteritum wie im Persischen als s. 

17. ekhum {zur Erde werfen, ablegen, Rhea), 3.sg. ekhlt, di-lie {schlägt, 
L. 1, 46, 11, ohne Praefix) ev dikh6 (Jaba) plur. van dikhin (Jaba). Imperat. 
2. sg. ekha, plur. ekhen (Rhea) kh6 plur. khin (Jaba), Participialperf. @khust 
(Rhea) fiist {sliess, Mopfte^ L. I, 26, 10) me lyefifst {schlug auf mich, 39, 6) 
lefiist {erschlug, 18, 10, deBist 29, 1) negat. min ne-üist {nicht legte ich 
{Hand) an); evi khyst (Jaba), Imperfect. hlstin {schlugen, L. I, 35, 5) Infinitiv 
eikhystin {zur Erde werfen, Jaba) np. /.äu*^ {verwunden), altb. ^Af^svyiXr^^ 
(vend. 2, 95); das Neupersische hat das Praesens vom Praeteritalstamm gebildet. 

it roe, roi (np. Ij») verbunden bedeutet diess Verbum ausdehnen, rae-kem, 



-J" 



— 192 — 

oegat. rae na-kem, participialperf. rae-kast (Garz. 434), Infinitiv roi-ekhustin 
(Rhea); Jaba führt die unorganische Praesensform hil-di-)fytim an, vgl. JVs 306. 

18. runtim {ich sitze^ G. 231) negat. runanum; rönim (L. I, 48, 3) ez 
rünim, rutinim (Jaba) 2. 3. rünit, derünit (G.) rü-de-ne (L. I, 48, 4); tu 
rüni, rütini (Jaba) ev rüne, rütinö, plur. em, hun, vän runin, rutinin (Jaba) 
negat. cz rünaim (Jaba); in der Mundart von Soleimania mit erhaltenem Zischlaut: 
ru denichi (Chodzko 34 6). Participialperf. runest (G.) runl§t (L.) runisht (Rhea) 
min, te, vi, me, ve, evän rüni§t (Jaba), Imperf. 3. plur. runiStin (L. I, 35, 11) 
min rünistin, te rüniSti, vi runiSte, plur. me, ve, evän rüniStin (Jaba), Perfect. 
rOni§tie (L.) np. •JLu^J, praes. Ji^aJUj (auf ein älteres ni§aSnam zurückgehend) 
^^^^(^^^^^\ (von^o^eA* mit ij, vgl. Pott E. F. II, 2, 438, IV, 6, 7) 
partic. vU(vaj*Af^>j, 

19. buscium {ich wasche^ G. 175) du§üm, futur. biSüm (L.) shum (Rhea) 
ez di§um (Jaba) 2. sg. shul (Rhea) 2. 3. sg. buscit (G.) 3. sg. shut (Rhea), 
Imperat. bi§6 (L.), Participialperf. scust, seustia (G.) §u§t (L., Rhea) 4. sg: min 
du§ü§t (L.) min su§t (Jaba) np. ^J^^^z.^ praes. myL) das d der altb. Wurzel^>jj 
(skr. WVj ist erhalten im np. y des Praes. ^j^, von (jj^y^ (skr. ^nERTPl). 

20. ez dep6m {ich warte) futur. ez bepöm (Lerch); np. ^L aus päSämi, 
vgl. Ascoli Studj irani 5. vgl. J6 77. 

21. t,vem, tevem {ich wül^ G. 278) 2.sg. t,vei, 3.sg. t,vet, negat. navem, 
nav6i, navet. Bei Chodzko (in der Mundart von Soleimania) ist das Praesens als 
Impersonale gebildet, mit dem an das Praefix d angefügten Suffixpronomen: d-em, 
de-t, de-i, plur. de-mane, de-tane, de-iane 6v6 {(J^^^ u'-*^^ l5^' ^^' f^ 
0^1 0^^)? ähnlich im Ostkurdischen (bei Beresin) min (oder az) devet u. s. w. 
Das Participialperfect lautet d-em 6ouist {C^^\ m>) np. ^^1^. Bei Garzoni und 
Jaba ist das Praeteritum nicht nach unsrer Conjugation gebildet, sondern eigenthümlich 
kurdisch: t,via, tevia, negat. na via (G.); min di-wl (Jaba); Conjunctiv: min di- 
witin , ich wünschte (Jaba) hertch t6 di-witin , was du wünschen magst. Bei 
Rhea lautet der Infinitiv wetin (aus wöstin , wehtin) oder tüwetin , bei Jaba wain 
wain ^U, bei Chodzko eouistSne J^J^ Jaba führt noch das Partic. praes. an: 
bewi newi {nolens volenSy np. olyfc^ ol^) np. j^\^ praes. ^«>1^, altb^^^wt«; 
vgl. J\rM67. Die folgende Jß ist die aus dem Neupersischen entlehnte Form dieses 
Zeitworts. Mit einem umgekehrten Vorgänge wie bei J\ß 40 — 46 ist das dem Per- 
fectstamm zukommende (aus dem Dental dissimilirte) s in das Praesens gedrungen: 

22. koäsium {ich toüly unimche^ G. 470, 248) boxoäzim (L. I, 42, 6) 
khwäzim (Rhea) ez dikhäzim (Jaba) 2. 3. sg. koäsit (G.) 3. sg. xoÄze, doxoäze 



L J 






— 198 — 

(L.) bo)fO&ze (L. I, 10, 12) ev dikhaz6 (Jaba); Imperat. khwäza (Rhea) bekhSiz 
(Jaba) plur. bekhäzin; Participialperrect koäst(6.) ek me doxoäst (Conditional, L.) 

2. sg. te doxoäst (L.) 3. plur. ek xo&st (L. I, 22, 3) min, t6, vi, me, v6, van 
khäst (Jaba); Gonjunctiv: di-khoustin hat {die Frau) verlangt? (Jaba); aus dem 
np. /^J^; das Kurdische hat den Zischlaut auf das Praesens übertragen (np. ^1*^) 
aber zu z gemildert, weil er zwischen Vocalen steht. 

Einige hieher gehörige Verba haben als Praesenscharacteristicum einen Nasal, 
tlieils als Infii (indische 7. Classe), theiis als Affix des Stammes (indische 9. Glasse): 

23. bandim {ich binde ^ Rhea), Participialperf. best. Rhea führt den Infinitiv 
bandin an , Jaba dagegen bestin ; offenbar beruht erstere Form auf einem Irrthum ; 
np. j^jj praes. aJJJ, skr. «TOlfrf, partic. sr:. 

24. diSkim, ich zerbreche (Jaba, aus di-§kinym, np. ^jJlL) 2. %g. tu diSki, 

3. sg. ev di§k6, plur. em, hun, vän diSkin; Participialperf. min, te, vi, me, ve, 
vän Sikest (Jaba) Sekest (L.) skest (G.) sh'käst (Rhea), np. -J^mJCL, praes. .jCi, 
altb^>(OiM Causale ^coißjw^^^coaj, skr. Q^frl. Man vgl. J\ß 198, 312. 

Aus dem Arabischen entlehnte Verba mit auslautendem Dental, welche aber diesen 
im Praeteritalstamm nicht dissimiliren, sind : 

25. ez dilevitim {ich beschmutze) Participialperfect min leout; Imperat. 
beleout (Jaba); ar. t^^, vgl. J« 269. 

26. §emitin, gleiten^ strauchelnd praes. di-§emit6, partpf. vi äemit (Jaba); 
auch §imikin. 

III. Die Wurzel lautet auf n aus. 

27. ez dekenim {ich lache, Jaba) Participialperfect min ken, vgl. X: 329. 

28. Kölnum {ich lese^-G. 476) dexu'inim (L.) ez dikbouinim (Jaba) 2. 3.sg. 
Koinit (G.) 3. sg. xu'fne (L.); Participialperf. Ko6nd (G.) xo6nd (L.) khwSnd, 
khond (Rhea) min, te, vi, me, ve, vän khänd (Jaba), Gonjunctiv be-khounitin 
(sie sollen lesen, Jaba), Infinitiv khändin, khundin (j^j^^, /^J^'^» Jaba), 
np. (j jiii^ praes. I^)^, altb. {^(ä;. Das neupers. und kurdisch^ Wort ist eigentlich 
causativ gebildet vermittelst Dehnung des Vocals (man vgl. np. /JL^Lj Gausale von 
• JU«xJ), daher nimmt die Flexion im Kurdischen an der Eigenthümlichkeit der Cau- 
salstämme Theil, welche a im Praesens zu I schwächen; das ö des Praeteritum bei 
Garzoni und Lerch ist etymologisch gleichbedeutend mit ä. Indessen ist nicht unwahr- 
scheinlich, dass ko6nd, )Co6nd, khwänd aus dem Neupersischen jJ)^ entlehnt ist, 
da, wie Jß 30 zeigt, im Kurdischen nd nach langem a abgestossen wird. 

29. pesinin, loben, von pesin (np. JJ^) partic. perf. pesand (Jaba). 

26 



— 194 — 

% 

30. minum {ißh bleibe, G. 231, 233) negat. na minum, mfnim (L.) 
deiüinim; 2. 3. sg. minit, 3.sg. demtne (L.); ez diminim (Jaba), Participialperf. 
lüä (L., plural 3. mä 30, 6) va d|mä {dieser bliebe L. I, 10, 4) min ma (/^ 
U Jaba), Imperf. 2. sg. mä'i (L. I, 34, 3) plur. man, Perfect. maye {ist geblie- 
ben^ Garz. mäia) ojU L. I, 102, 14 (p. oJ^U). Socio: aze b'minem, te b'mine, 
plur. ame b'minin, imp. b'mlna, impf, az mam, tu mai, au ma, am, bun, au 
man; infin. mayin, part. prf. ma mä, ich blieb. Die Form mend (Participialperf. 
L. I, 41» 1> auch zaza, ist aus dem Persischen entlehnt, np. ^jiiL praes. jL. 
0er Infinitiv minin bei Rhea ist falsch angesetzt, richtig lautet er bei Jaba roäin. 

31. besonum {ich bohre, G. 148) 2. 3. sg. besonit; Participialperf. sont, 
sontia. Diess Verbum entspricht dem np. /JJL* praes. juJL., der Nasal des Praesens 
hat sich aber ober das ganze Zeitwort verbreitet und hat den Labial (altb. ^>jü) 
verdrängt. 

32. 2enim, ich schlage {Feuer), ich schiesse (Jaba) np. (j^j^ ^^^^^ J^^- 

IV. Die Wurzel lautet auf einen Labial aus. 

34. kavum {ich falle, dekavum, G. 104) neg. näkavum; k6vim (L.) ez 
dikewim (J.); 2. 3. kavit (G.) 2. sg. be-der kevi (L, I, 48, 1) 3. sg. keve (LI, 
33, 5) plur. 1. eme beder kevin {mr kommen heraus, L. I, 22, 6) ek em 
kevin (dass mr (heraus) Icommen, 22, 4) 2. plur. hun K^vin (L.) Imperat.keve 
(L.) bekew6 (Jaba), Participialperfect keft (G.) ket (mit Ausfall des Labials, L.) 
min, te, vi, me, ve, van ket (Jaba), Imperf. ez k^tim (L. I, 13, 2) 2. sg. tu 
k6ti (22, 14) 3. sg. k6ti (38, 2) kete (40, 9) plur. 3. ketin (22, 2), Conjunctiv 
khezour be-ber di-kewitin, der Schwäher wird betrübt sein (Jaba) riya me . . . 
di-kewin , fällt {geht) unser Weg {über Dörfer) , di-kewin , du fällst. Dieses 
Verbum kommt im Neupersischen nicht vor, ist aber im BalucT sehr häufig: kapbt 
(Lassen, Zeitschrift für die Kunde des Morgenlandes IV, 423, 444, 4S3) air kaphto 

{ging unter, 461) Jtaphtawa {ich fiel, 430); mazend. ojJLj (np. ^Ui) Dorn, Bei- 
träge zur Kenntniss der iran. Sprachen 4S, 2. 4. 9. 46, 3) gil. il^i^ dakkat, 
Chodzko, Specimens of the pop. poetry of Persia, p. SSO. Mit einem Praefix versehen 
erscheint dieses Verbum in: enghavum {ich stosse an, G. 264) 2. 3.sg. enghavit, 
3. sg. di-bingiwe (Jaba), Participialperf. mit conservirtem Labial: enghaft (G.) 
vi hingiwt (Jaba), Infinitiv bei Rhea hingautin. Garz. 279 an^havum, an^haft. 

35. peiawtin, faseln^ im Schlaf sprechen', praes. di-peiwe, partic. perf, 
peiawt (Jaba). 



j 



— 196 — 

36. nyxyftin, sich verbergen^ causat. nyxäftin, verbergen (Jaba) p. j^. 

37. väkavnm (ich wahrsage) 2. 3. sg. v^kavit, negat. venäkavam, Parti- 
cipialperf. vek^ft, G. 166. Diess Verbum ist aus dem np. (jJj^\^ f^ entlehnt^ 
der Praeteritalstamm aber ist nach np. -Sii^ (findere^ perguirere) gebildet. 

38. Sikäftin, abtrennen^ lostrennen^ köpfen^ praes. diSikewe, Participialperf. 
vi Sikäft J., altb. iScap, np. ^IXl. 

39. biäkewiu, aufblühen^ 3. sg. cli-bi§kiw6, part. perf. bi§kewt (Jaba) 
denom. von np. as^CL, np. ^y-iSi^f ^*^y^' 

40. ez dääiwim j(ic% lösche aus, verzehrt) 2. sg. tu däSiwi, 3. sg. ev 
däSiwe, plar. em, hun, vän dfläiwin; Participialperf. min, te, vi, me, ve, evän 
heSiwt, Infinitiv heSawtin, be§awtin, zerreden ^ verdünnen^ Jaba; arm. z't^Lj 
lat. scabo; vgl. J£ 126. 

41. bizivim [ich beidege) Imperat. 2. sg. biziva, Participialperf. bizift (ßhea) 
iDfinitiv bezaftin {erdfernen^ rücken^ Jaba); russ. 3bi6jiK) (bewegen^ schaukeln, 
3bi6Ka Wiege, 3bi6T> Bewegung der WeUen nach dem Sturme). 

Nach Analogie dieser Zeitwörter sind auch gebildet die Fremdwörter: 

42. bähhkovam (ich spreche, 6. 101) 2. 3. sg. bahhkovit, Participialperf. 
ahhkaft, Infinitiv bei Rhea akhäftin; ar. IX^; der 3. Radical ist ^ oder^; das letz- 
tere erscheint im kurdischen Praesens und wird vor dem unmittelbar antretenden Affix 
t des Participialstammes in den entsprechenden tonlosen kurdischen Laut verwandelt, 
vgl. Jß 243. 

42^*. faerdfim {ich reisse nieder, Rhea), Infinitiv heräftin, bei Jaba heräwtin 
(defaire) partic. araft (G.) ar. wl>. 

In der folgenden Nummer ist der Labial so verdünnt, dass er in den labialen 
Vocal u übergeht; 

43. bazhum {ich treibe, stürze) Imper. hazhu, Participialperfect häzhut 
(Rhea); bei Jaba Infinitiv a^ütin oder hazOtin; jot aztltin {den Pflug treiben, 
pflügen) np. z;^), //*^l praes. ^^i), dlihj^>tp(Xr. 

Der Labial kann spurlos verschwinden, wie wir schon unter iN« 34 bei kgt 
(neben Garzoni's keft) sahen: 

44. boghruiD {ich greife, G. 218) elghernm {ich nehme, G. 264) digrim 
(L. I, 36, 11) bigrim, big6rim, helgerim (L.) girim (Rhea) 2. 3. sg. boghrit 
(G.) 2. sg. bjg6ri (L. I, 30, 2) 3. sg. bigSre {udrd nehmen) ek'bigr6 {damit 
er nehme, L. I, 21, 4) djgre (L.) elgherit (G.) ev digir6 (Jaba) ev werdigir6 
{kleidet sich) Jaba; Imperativ: bjgrl {nimm^ L. I, 24, 4. 36, 12) big6re (28, 3) 
bjgr6 (44, 6) elghera {fasse ^ G. 64) gira (Rhea) begir, begir6 (Jaba) 2. plur. 



— 1«6 — 

bigrin (L. I. 37, H) Participialperf. ghert (G.) helghert (G.) me girt (L. I, 10, 
7. 8) girt (ich nahm^ L. II, 42, 8) 3. plur. girt (I, 48, 9) vi girt {er nahm^ 
Jaba) vi wergirt {kleidete sichj Jaba) girtiya (Rhea, d^l Ai»/) Imperf. 3. plur. 
girtin {griffen, L. I, 36, 5), Conjunct. khudi khäinan pei be-giritin, Gott möge 
die Verräther strafen (Jaba), khudi pei begiri, id,, begirin, fass^ nimm^ Infi- 
niliv halgirtin (Rhea), np. /^^ praes. mjS\ letzteres entstand aus garyämi, wie 
Mj^ aas maryämi; es geht demnach nicht von altb. o/i^Jö?» sondtern von 7«.v^ 
((o ^^ofA . saj^%^^^^m) aus, während der Praeteritalstamm aus altb. *m^^c?cq} 
entstand. Das Kurdische hat durch Versetzung d^s Tones auf den vor r eingescfaobnen 
Vocal (die Urform ist grapta) bewirkt, dass der Vocal nach r sammt dem f elidirt 
wurde; vgl. JVs 489. 



V. Die, Wurzel lautet auf r aus. 

I. Das Affii t des Praeteritalstammes ist abgestossen. 

45. enerum, deenerum (wjä schicke^ beauftrage, G. 482) negat. na en6rum; 
2. 3. sg. deen6rit (G.) Imperat. o^^ (Mundart von Sihna, L. I, 402, 43. 44, 
pers. vl-M*/«) Participialperf. enär (G.) Perfect. henara (Socin) Infinitiv hinärtin 
(Jaba). Dieses Verbum entspricht dem np. (j^j\S1j\, -JilCjl (opinari); die Bedeu- 
tung meinen, dafür halten scheint aus derjenigen von melden^ berichten ^ am- 
sagen hervorgegangen zu sein; so bedeutet das altb. ^g}!^b^?s\xt)^^^ ich melde 
das Opfer an , verkündige es , und das altpers. ayyoL^ot bezeichnet die reitenden 
Postboten ; das Neupersische hat von diesem Worte das denominative Verbum (jJij^ 
gebildet, welches wie das neutestamentliche dyyag&xxd zwingen bedeutet, weil die 
a'YYapoe berechtigt waren, alles für ihren Dienst in Ausspruch zu nehmen. Uebrigeos 
ist auch np. ©jl^il Bericht, Bechnungs- oder Steuerbuch, Im Kurdischen ist der 
gutturale Anlaut der Wurzel kar elidirt; die Abstossung des t im Praeteritalstamm 
müsste Tür Kürze des ä in enär sprechen, da das t nach langem Wurzetvocal erhalten 
bleibt (s. II); jedoch hat Jaba die form hinärtii6 <tujUp und, wie oben angeführt ist, 
den Infinitiv hinärtin mit erhaltenem t, so dass die Formen sich auf L und II. 
vertheilen. 

46. kern {ich mache, G. 443). Von diesem Verbum kann man nach den Auf- 
zeichnungen der verschiedenen Gewährsmänner folgende Paradigmen aufstellen: 



197 — 



Garzoni. Lerch. 



Jaba. 



Bhea. Ghodzko. Socin. 



az kern, ^ ez kirn, 
tkem dekfm 

tu kei, tkei tu ki, dekl, tu diki 

dikT 



Praesens, 
ez dikim az kern 



tu k?l 



dekem 



dekei 



V ' 



aze ce-kem ^ 



tii ciike 



av ket, tket 


au dik6 


ev dik6 


au ket 


deka 


au ceke 


am kern, 


em dekin, 


em dikiu 


am ken 


dekeine 


am ci§kin 


tkem 


kin 










uDgho kei, 


(hun kin, 


bun dikin 


bun ken 


dek6ite 




tkei 


dekln) 






. 




vvan ket,, 


wän dekin, 


Yän dikin 


wän ken 


dekane 




tket 


dik^n 











bka, tka 



ken 



ke, b|k^, 

kle, kl 
kin, bekfn, 

b{kin 



Imperativ. 



.bik6 



bikin 



ka 



ken 



deke 



bekeitt 



tu {ieka 



bun c^kin 



men kir, 
kiria 

ta kir, kiria 
av kir, kiria 

kirie 
am kir, kiria (me kir) 

(kirie) 

ungho kir, (we kir) 

kiria (kirie) 

vvan kir, (wän) kir 

kiria (kirie) 



Participialperfeet. 

me, min kir, min kir, min kir, d-em kyrt mükkir, 

kirie kirii6 kiria men cgker 

te kir (kirie) tekir,kirii6 ta kir, kiria de-tt kyrt takir,ciker 

(wi) kir, vi kir, kirii6 wi kir, kiria de-i kyrt au kir 



me kir, 

kiriiö 
ve kir, 

kirii6 
evän kir, 



ma kir, 

kiria 
bava kir, 

kiria 
wän kir, 

kiria 



de-mane 

kyrt 
de-tane 

kyrt 
de-iane 

kyrt 



mä kir, 
cSker 
vä kir 

v^ kir 



— 198 — 
Garzoni. Lerch. Jaba. Rhea. Chodzko. 

Plusquamperfect. 

kan men cekiria (me kiribu) (min kiribu) min kiribu kyrd6 boum 

kan ta cekiria (te kiribu) (te kiribu) ta kiribu kyrde boutt 

kan av cekiria (wi kiribu) (vi kiribu) wi kiribu .kyrde boui 

kan am cekiria (me kiribu) (rae kiribu ma kiribu kyrd6 boumane 

kan ungho cekiria (we kiribu) (v6 kiribu) hava kiribu kyrd6 boutane 

kan vvan cekiria (wän kiribu) (evan kiribu) wän kiribu kyrd6 bouiane. 

Das Futurum lautet bei Lercb bekim, bekem, 2. sg. bjki, 3. sg. ek bike, 
(Gonditional, 21, 7. 33, 4) 3. plur. ek bikin {damit sie machen^ 23, 6) bei Rhea 
az de kem (§ 80, 2) bei Chodzko dekem (wie das Praesens). Der Imperativ kie 
findet sich bei Lerch I, 12, 1, kl 1 S, 1. Der prohibitive Imperativ ist meke, meke 
(L.) plur. mekin (G.); Chodzko gibt noch Formen für die 3. sg. beka Uj (vgl. § 82) 
für die 1. plur. bekine /^Jo und für die 3. plur. bekent C^, Das Imperfectum 
ist ez kirim (L. I, 48, 4) 2. sg. (negativ) n6kiri, 3. plur. kfrin (L. 1, 36. 4. 5) 
dik6rin (4 9, 7) ce-kerin {verfertigten, 35, 4 2) negat. nekirin, 22, 2. Vom 
Perfectum findet sich die i. sg. me keri-me (L. 1, 46, 4, maz. a^ o^^U Dorn, 
Beiträge I, 22, 4 2) 3. sg. kirie, mazend. o^l^ Dorn, 17, 3 v. u.; Gonjunctiv 
(bei Jaba): ser iJ be-ket, er schlachte; xudi rehm be-ketin, Gott erbarme sich 
sein; x^dl qabul be-ketin, Oott nimmt an {gute Werke); min gäzi kirin, ich 
habe eingeladen; min kirine, ich habe gemacht; min bäver ne-kirin, ich 
glavhe nickt daran; np. jj^5^praes. jf; das Kurdische kim scheint wie deri o/ 
{ich mache) einer Grundform karämi zu entsprechen, nicht dem altb. ig^^i^^y, 
auf welchem np. jS beruht; vgl. X. 1 83. 

47. berum {ich trage, bringe) bebum (mit Elision des r, G. 448), bjbim (L.) 
bäm (Rhea) ez dibim (Jaba) 2. 3. sg. berit, bebit (G.) 2. sg. bäi (Rhea) 3. sg. 
bat (Rhea) ek bib6 {dass er bringe, L. 1, 4 8, 5) deb6; plur. debfn (L.) bau 
(Rhea) lmperat.be (bringe, L. I, 37, 2) negat. neba (Ij Chodzko 34S) Participial- 
perf. ber, beria, bria (G.) bir (L., Rhea, Jaba) birla (Rhea) Imperfect. 3. plur. 
bfrin {bracMen, L. I, 36, 5) Gonjunctiv: te §erbet Wrin , bring Scherbet (Jaba), 

np. jj3,j praes. mjj, altb. ?ay. 

48. Koum {ich esse, boKoum G. 440, 182) x^ra (L.) ez dikhum (Jaba) 
2. sg. boKoi (G.) tu doxüi (L. I, 26, 4) tu dikhui (Jaba) 3. sg. boftot(G.) 
doxü'e (L.) duxöe (L 1, 46, 44) box6e (L I, 28-26) ev dikhu (Jaba) plor. 
dikhun (Jaba), Imperat. box6e (L. I, 26, 2) buxöe; ve-x6e {trinke, 27, 43) 



■^»J 



— 19» — 

Parlicipialperf. koär (G.) xoär (L.) 2. sg. vexoÄr {du trankst^ L J, 39, 4) 3. sg. 
ek xo&r {dass er esse, 35, 7) 4. plur. me xoär {tvir tranken^ 22, 4) khwar 
(Rbea) min, te, vi, me, ve, evän khar (Jaba) Imperf. 3. plur. ve xoärin (L. I, 
38, 10); bei Socio min xvärl {ich habe gegessen) xväri {er ass) np. o>jy>; 
Dp. ij^jy> praes.ykj^, altb. ?<a^^, man vgl. de Lagarde, Beiträge zur baktr. Lexico- 
graphie 38. 

49. boorum {ich lasse nach, vergebe^ G. 95, varitbergehn , 205) ez 
debuhirim (Jaba) 2. 3. boorit, dibuhure; Parlicipialperf. boor; bei Jaba ev 
buhirT {er ist vorübergegangen^ nach JV^ 162); bei demselben bat der Praeterilal- 
stamm auch t erhalten (vgl. J^ 45), woraus sich das Imperf. 2. sg. tu buhurti, 
sowie der Infinitiv buhurtin oder bnhartin erklären; Conjunctiv: bilani ser-i mebi 
be-bfiritin {der neue Mond möge erst vorbeigehn {dann wollen wir gehn) Jaba) ; 
np. /•Äiji' praes. >jj^, causativ «^1 ji" oder (j^Jji^, praes. fj\ji^; es ist zu 
bemerken, dass das Kurdische an der Vermehrung der Wurzel durch § (dem np. -^JLijr 
liegt eine Form yi-tar§ zu Grunde; man vgl. «^I^ praes. mj\:> von dar und dar§) 
nicht Theil nimmt, und keinen Unterschied zwischen Neutral- und Causativstanam 
macht; altb. ?^(c mit Praefix 5^; vgl. A?. 64, 162, 214. 

50. merüm {ich sterbe, G. 189) dem6rim (moriar, L. I, 30, 2 vgl. § 80) 
ez dimyrim (Jaba) 2. 3. sg. merit (G.) 2. sg. tu dimyri (Jaba) 3. sg. bimäre 
(stirbt, L. I, 33, 6) ev dimyr6 (Jaba) plur. em, hun, vän dimyrin (Jaba) Im- 
peral. bemyr6 (Jaba) Futur, myrim, Participialperf. mir (G. Rhea, L.) min, te, vi, 
me, ve, evan myr (Jaba) meria (G.) miriya (Rhea); Imperf. m6rim {morttms 
st4m, L. I, 30, 11) az me'rOm (Socin), osik. meren, imp. mer, zaza merSn'a, 

np. u^^-j praes. ^^^, aus mariam, vgl. altp. ^ ^TtT ^T ?f K^ -TtT ^> 
vgl. M 218. 

Aus dem Persischen entlehnt ist: 

51. ghoorum, b,ghoorum {ändern, wechseln, G. 191, 105, 210) 2. 3. sg. 
b,ghoorit, Participialperf. ghoost, ghoostia (G.) Infinitiv guhQrin (Jaba); aus dem 
np. -JLili^ praes. Ä^jLr(von (j^i^^) altb. jojp^lf. Der organisch. gebildete Infi- 
nitiv würde gboostin lauten; der Irrthum der Sprache, den Infinitiv vom Praesens- 
stamme zu bilden, erklärt sich sehr natürlich aus der Entlehnung des Wortes. In JVs 64- 
werden wir dem umgekehrten Vorgang begegnen, dass das s des Praeteritalstammes 
und Infinitivs (beide Formen, weiche verwandte Affixe haben, stimmen vermöge der 
Wirkung gewisser Lautgesetze in der Gestallung der Wurzel fiberein) in das Praesens 
gedrungen ist; vgl. Ah 188, 236. 



— 200 — 

II. Das Affix t des Praeteritalstammes ist erhalten. 

Schon in einigen der vorhergehenden Nummern fanden wir t im Praeteritalstamme 
erhalten, jedoch immer nur bei einem Theil unsrer Quellen. In den folgenden Zeit- 
wörtern haben alle das fragliche t. 

52. b,zierum {ich wähle^ G. 138) 2. 3. sg. b,zierit (G.) dibe^lre (Jaba) 
Participialperf. b,ziärt (G.) ev beiärt (Jaba); Infinitiv bizhärtin (Rhea) beäärin, 
beMrtin (Jaba). Skr. flr^ {Verfahren^ üeberlegung^ Prüfung)) np. O^jL/ 
ist hinüberführen, entscheiden^ sprechen, bezahlen, arm. i[jiuMpniJR Bezahltmg, 
^tupk/^ bezahlen. Das np. Zeitwort geht schwerlich in allen Bedeutungen auf Eine 
Wurzel zurück; für die zuerst angegebene Bedeutung ist diese unstreitig altb. ^o^fo, 
für die andern wohl die auch f^^ zu Grund liegende; auch np. ^j^^ {helfen) 
geht auf ^ 7«Af(0 zurück, s. Vullers, Supplementum lexici persico-latini 98 . Das kur- 
dische Verbum ist ein stark flectirtes Denominativum ; den Wechsel der Vocale zwi- 
schen Praesens und Praeteritum fanden wir schon bei J^ 42^, 45. 

53. vesci6rum {ich begrabe, verberge, verhülle, G. 248, 491), ez we 
diSirim (Jaba) 2. 3.sg. vesci6rit (G.) Participialperfect vesciärt, auch vesciär(G.) 
min, te, vi, me, ve, evan w^äärt (Jaba) man vgl. oben § 80. Infinitiv äbsrin, 
weh sharin (Rhea), p. ^j:>jLü). 

54. äze bi-spSrym {ich vertraue an) Imperat. tu ma spöra {vertraue nicht 

m 

an) Participialperf. mi spart (ich vertraute an) Socin ; bei Jaba : ez dispirim , tu 
dispiri, ev dispir6, plur. em, hun, van dispirin; Praeteritum (Imperfect) sipärtim, 
siparti, sipart, plur. me, ve, evän sipärtin, oder: sing, min, te, vi sipärtiye, 

plur. me, ve, evan sipärtin6; np. u-l/^) praes. a>w,. 

55. esm6rum, besm6rum {ich zähle, G. 194, 120) ezi be2mirim {je comp- 
terai,i.) 2. 3. sg. besmörit (G.) 3. sg. ev di^mir^ (Jaba) Participialperf. esmärt, 

besmärt (G.) vi Äimart (Jaba) Infinitiv 2imärtin (Jaba); np. Cji^i P^^^s. ^^»i; 
das kurdische Verbum ist vielleicht Denominativum von np. jLi. Altbaktr, 7wug 
{losv?^^^^v^ partic. praes.) vgl. X 105, 115. 

VI. Die Wurzel lautet auf 1 aus. 

56. ez dimalim (-JU^ j) ich fege) futur. ez malim (§ 80) Participialperf. 
min mallya (Jaba) ; bei Lerch malt (vielleicht aus dem Neupers. entlehnt) vgl. J£ 31 5, 
np. (j jJL praes. JL, altb^(7wg. 






_201-r- 

57. helim {ich lasse , h.) d^erum U^j^ Chodzko) Parücipialperf. hi§t (L.) 
d-em hecht (C^ ^^Ch. 330, 33i); diese Form des Praeteritalstammes ist aus 
dem Neupers. enllehnt; die echt kurdische Bildung zeigt Jß 86. Socio hat aze ra- 
he^im {ich fasse\ was p. ^Lt^ (v. ^j.JL^) sein würde; np. -ZJu» praes. .U, 
altb. <j7a/eM, 

58. dizelim {ich gleite aus) Participialperf. min zel, Jaba; aus dem ar. Jj; 
vgl. J« 98. 

YII. Die Wurzel lautet auf einen Zischlaut aus. 

59. alisum, balisum {ich lecke, G. 174) 2. 3. sg. balisit, 3. sg. dialis^ 
(Jaba) Imperat. belis (J.) plur. belisin, Participialperfect baiist (G.) alist (Jaba). 
Bei Garzoni findet sich noch das Praeteritum balisit (man vgl. S. 183) und balisä, 
vgl. J6 404; np. j^^ ü^t^ fv^Qs. mJ (s steht für z, armen. J^if^u 
rnss. JtHsäTH, § beruht auf einer erweiterten Wurzel li)c§). Das Praefix a ist np; I, 
das Praefix ba, be, np. s-j, s. § 78, J^ 9, 15. 

60. kal6scium {ich spalte, G. 251) 2. 3. sg. kal6scit (G.) ev di-qali§e 
(Jaba); Imperat. be qali§ (Jaba); Participialperf. kaläsct (G.) keläsht (Rhea) vi 
qaMt (Jaba); Infinit, qaläätin (Jaba); np. ^ j.Ai.1^». 

61. kusium {ich tödte, bkusium G. 270) ku^lm (L.) ez diku^im (Jaba) 
2. 3. sg. bkusit (G.) 2. sg. tu diku^i (Jaba) 3. sg. ev diku26, plur. 3. väna 
dekuäin {sie tödten sich, L) ek dekuäiin {dass sich schlugen, L. I, 15, 7, 8), 
Imper. biku26, bikü^e (L.), beku2, plur. beku^in (Jaba); Futur, ez beku2im (Jaba) 
Participialperf. kust (G.) me ku§t (L. I, 36, 6); Socin: az kushtl-ma, ich bin 
getödtet; tu kushti, du bist getödtä; au kushtiya, er ist getödtet] am, hOn, 
au kushtina. Das § der Wurzel ist im Praesens tönend gewordeiT; np. j^^i 
praes. ^»-iT, altb. >co>vu^>^. 

62. ghav6scium {drücken, auspressen, G. 104, 218) 2. 3. sg. ghav6scit, 
Participialperf. ghav&sct; Infinitiv (bei Jaba) giwäStin; vgl. Jß 190; np. ^^f^ 
praes. jg^y* 

63. digezim {ich beisse, Jaba) 2. sg. tu digezi, 3. ev digez^, plur. em, 
hun, vän digezin, Imperat. be gez6, Participialperfect min, te, vi, me, ve, evän 
gezt; vgl. J« 89, 193. 

64. guhozim {ich versage, schaffe weg, remove^ Rhea) Imperat. guhoza 
Participialperf. guhost; dieses Verbum ist aus dem Persischen entlehnt, von^jliljr, 
dessen S sich in h verflüchtigte; die echt kurdische Form desselben ist M 49. 
Der Zischlaut ist unorganisch ins Praesens eingedrungen. 

26 



— 202— . 

65. träscium, bträscium {ich rasire) negat. naträscium (G. 227, 265) 
2. 3^ sg. träscit, Participialperfect träsct, vgl J\2 138. Denominativum von teräs 
(terħ kirn, ich rasire^ tfirk. ^iUl) ^\ji) np. ^\j*. 

66. beenisum {ich niese^ 6. 256) 2. 3. sg. beenisit, Participialperfect 
beenist; deutsch niesen, althochd. niusan, altnord. niosa, hniosa, engl, sneeze, 
vgl. ]it. sznokszti; das Kurdische hat den Anlaut § unterdrückt (vgk § 52 B, 1, e. 
2, k) np. A^Jw.1 {sternutamentum). 

m 

67. breziüm, bebreziüm {ich brate, röste, negat. nabreziüm, G. 80, 236) 
2. 3. sg. bebrezit, Participialperf. bräzt (G.) min bräsht (Socin) Infinit, bräzhtin 
(Rhea) beri§tin (Jaba) np. i^^ (Infinit, apocopatus) aÜL^ (Partie, perf.) pehl. )r^^ 
praes. tet^ (Sunjana, Pahlvi Grammar p. 331. Sohrabji 38) skr. ^?sl[^, gr. <ppuY<d. 

68. mizhim {ich säuge, Rhea) praes. 3. sg. mii^ (Jaba) Imperal bem^^a 
bMiva {sauge mit den Lippen, Socin) Participialperf. mizht (Rhea) Infinit, mlzhtin, 
bei Jaba mitin. Dieses Verbum ist desshalb sehr merkwürdig, weil seine Bedeutung 
von der des Sanskritverbum (qsT ^^) und des altbaktrischen (j{^vug wischen) ab- 
weicht und der Bedeutung der entsprechenden Verba der europäischen Sprachen (griech. 
a|i.^XYCi>9 lit. melzu, deutsch melken) verwandt ist. Das wurzelhafte r ist eingebüsst, 
wie in pesciara, § 52, B, 2, p; Jaba verzeichnet noch in seinem handschrifUichen 

V ■ V * 

Wörterbuch die Nomina mizan {Säugling) und mizü {Säuglamm) vgl. noch Jß 219. 

69. beristin {sich erheben, zu den Waffen greifen, J.) zaza weriät {^k^ 

auf) gil jJJ^jj m-Jijjj np. j^^^ imp. Jtve. 

70. peristin, anbeten, praes. diperis6, partic. perf. perist (Jaba) np. ^jJ-aL-^. 

VIII. Die Wurzel lautet auf einen Vocal aus. 

A. Der Auslaut der Wurzel ist a. 
I. Das ä ist ursprfinglich. 

71. distirim {ich singe, Jaba) 2. sg. distiri, 3. sg. distirß; istere, negat. 
nästere (L. I, 27, 14) plur. distirin (Jaba) Participialperfect distera (L. I, 27, S) 
Infinit, istirän (Jaba) np. ^j:>,^,^ praes. Jj^t-j a'^b. 5(V5(U55vu»aju7aj; die Sylbe 
äv verlor ihr v und diese abgekürzte Form srä wird im Kurdischen als Wurzel oder 
Verbalgrundlage behandelt. 

72. ghum {coire^ 6. 148) ez digim (Jaba) 2. 3. sg. ghit (G.) Imperat. bige 
(Jaba) Participialperf. ghä (G.) min ga (Jaba); np. ^j^li" praes. ^^\t, altb. -^(p. 

73. d6m {ich gebe, G. 417, 127) dim (L.) ez didim fiaba) däm (Rhea) 
dedime {f>>) Gh., negat. na-d6m, ich schlage ab (G.) 2. sg. dei (G.) di, dedi (L.) 






r^/.^«»' 



— 203 — 

dl (Rhea) tu didi (J.) 3. sg. det (G.) de, did6 (L.) dlt (Rhea) ev did6 (J.) 
negat. Cif^Ü L. 101, 16) plur. din (Rhea) didin (Jaba) Fatur. ez bidim (Jaba) 
d6 din (Rhea) Imperat. di (L. I, 22, 7) b|de (L.) bi-dä (B.) Participialperfect da 
(G.) me da (L. I, 20, 11. 40, 11. 12) min, te, vi, me, ve, evän da, däye 
(Jaba) da, däya (Rhea) me däye (S.) da {trat ein, mit dj) S.; Imperfect 1. sg. dam 
(L I, 18, 1) 2. sg. da,i (40, 9) plur. dän (gaben 38, 5, stellten 37, 10) 
Perfect di-dime te (ich gebe (gab) dir^ Jaba); 3. sg. dä'i (gab^ L. I, 20, 8) dai 
(27, 13) d-am da ):> ^Id Gh., Plusqpf. bänzda bum, bui, bu, pI. bnn, Subjunct. 
bela bänzdai bim, bi, b6, pl. bin (ich muss tarnen)-, Conjunctiv: xadi ne-dete 
(Gott gebe nicht), di-dete {er gibt\ em bi-deni (tvir werden geben), di-dene 
{man gibt, es werden gegeben), bi-detin ({wenn) gibt), bor di-detin (setd man 
aber), gfih ne-detin (er mrd, auch: sie werden nicht aufmerken), np. ^j^l> 
praes. j»^, altb. oai^, ^g^^^^^? ^^^ Redtiplication des Praesens (np. h ist aus h, 
d entwickelt) ist im Kurdischen aufgegeben. 

74. sciüm (ich kann, ich weiss, verstehe) negat. nesciüm (G. 247, 240) 
disim (Jaba) 2. 3. sg. seit, neg. nescit (G.) 3. sg. shlt (is able, Rhea) Partici- 
pialperf. sciä, neg. nesciä (G.) sha (Rhea) Infinitiv Sien (JL^ Beresin) §ain, §iin 
(Jaba); np. -^Ai praes. (impersonal) J^li, allb. ä^^äT. 

75. vastum (ich ermilde, G, 85, 144, 258) az divestim (Jaba) 2. 3. sg. 
vastit (G.) Imperat. bevestö (J.) Participialperf. vastä (G.) min vestlya (Jaba) 
Infinitiv vestän (s'arreter de fatigue) wästin (stehn bleiben, Rhea). Mit Praefix: 
ravästum (sich aufhalten, säumen) ravästit; Participialperf. ravästa; np. \j 
j^Ll.) praes. l^J \j (cessare), altb. aju(X5aj, Äcoia^co-H^ieA'; vgl. J^ 224, 397. 

76. zim {ich gebäre, Y{\ie^2) ez dizim (Jaba) 3. sg. zid (G. 153) biz6 (L., 
futur.) ev diz6 (Jaba) plur. dizin (Jaba) Participialperf. zä (G.) zä (L. I, 29, 12) 
min, te, vi, me, ve, evan zä, zäy6 (Jaba) za'iya {warf, von einer Himdin, 
Socio) Imperf. az zäm (Socin); np. ij:^\j praes. jIj, j^j, *xj(Csvi^^j (natus est) 
sV(cs\Ktj (natus). 

77. ez depim, ich warte (Lerch) Participialperfect pä {wartete)', das Praesens 
ist von einem anderen Stamnoe gebildet; vgl. J^ 20; altb. ^mj^ (hüten). 

78. pivum (ich messe, G. 187) pivim (L.) 2. 3. sg. pivit (G.) ev dipTw6 
(Jaba) Imperat. bepTw (J.) Participialperf. plvä (G.) plva (L.) ev pTwa (s. S. 184), 
np. (j>y^, praes. ^Uaj, allb. ^wg, s,v(c^Mjg. 



— 204 — 

IL Das a ist nicht ursprfinglich. 

Das Kurdische hat viele ursprünglich consonantisch ausgehende Wurzeln durch 
Anfügung eines ä (und l) in vocalisch auslautende verwandelt, und diese so entstan- 
denen abgeleiteten Verbalgrundlagen werden wie ursprüngliche behandelt, d. h. im 
Praesens fällt der vo^aliscbe Auslaut ä vor dem tlie Endungen beginnenden Stamm- 
auslaut aus, im Praeteritum dagegen ist er erhalten, weil hier ursprünglich der Dental 
des Affixes (altb. ta) das Wort abschloss. 

1, Bas ä tritt an den Praesensstamm. 

79. engmurn {ich zerschneide Tabakj G. 267) 2, 3. sg. enginit, Partici- 
pialperf. enginä; np. (jj^ij u«-^*f' imper. ^^i. 

80. essit {es §chmerzt^ G. 135. tessit) d6§e (L.) eshlt (Rhea) dläe (Jaba) 
Participialperf. essä, esä, tessä (G.) Isla (L. I, 12, 9. 31, 4) eshä (Rhea); De- 
nominativum von l§ (Schmerz, § 9, F, b) esh (Rhea) eich (Jäba); vgl. Jß 178. 

81. beenim {ich mahle, G. 180) ez dihirim (Jaba) 2. 3. sg. be6rit (G.) 
2. sg. tu dihiri (Jaba) 3. sg. ev dihir6, plur. dihirin; Imperat. behir, behirin 
(Jaba) Participialperf. erä (G.) min, te, vi, me, ve, evan hiräye (Jaba), pchL^nr^^ 
{dreschen, auspressen, Sohrabji 25), wovon np. ^j) Mehl, arm. ««7«"/. 

82. ez tfnim {ich bringe, Lerch) ^U?^ deenam (Gh.) mb^ beenam (Gh.) 
Participialperfect gnä, dänä^ {ich brachte, Rhea) pek ina {brachte in eins, G.) te 
inane diL>) dJ {du hast gebracht) Jaba, Dial. iNs'17. Infinitiv enän, danäD (Rhea) 
inan {führen, tragen, transportiren , Jaba). Das Participialperfect lautet auch ani, 
s, X'. 114, 177. 

83. da-t-inim {ich setze) Participialperf. däinä (G. 216). Letzteres lautet bei 
den übrigen Gewährsmännern dani, s. J^ 136. 

84. inim {ich nehme, L.), mit Praefii: bi-ber-ittim, 2. sg. biberfni, 3 .sg. 
biberfne; Participialperf. Ina; bei Garzoni zen inum {ich nehme ein Weib, 89) 

2. 3. sg. zen init, Participialperf. zen ina; arm. ^^^i^i. 

85. hörim {ich kratze, Rhea) Participialperf. herä; vgl. np. (j^j^ P^^®^- 
-.jU und J\6 182. 

86. elum, beelum {ich lasse, erlaube, behüte, G. 110, 175) h6lim (L.) 
dehelim (L.) bebelfm, ez dibilim (Jaba) negat. na elum, ich hindere, verbiete, 
döerem {mJ^ Chodzko) 2. 3. sg. eUt, beeilt (G.) 2. sg. deheli (L. I, 30, 2) 

3. sg, hellt (Rhea) Imper. 2. b,ela (G.) byla (S.) Participialperfect elä (fi.) 1. sg. 
beM (L.) Infinitiv hSlan (Rhea) Imperf. plur. 3. negat. ne hilan (Jaba). Man vgl. 
J«57. 



— 205 — 

87. kescium (kh ziehe, G. 144, 256, 264) 2. 3. sg. kescit, Participial- 
perfect kesciä, kesci; Infinitiv kiään (Jaba); vgl. np. (jj^^^ altb. tpp^j^ und 
^485. 

88. böttolum {aushöUen^ ausgraben, G. 164) dikolim (Jaba) 2. 3. sg. 
bokolit (G.) 2. sg. tu dikoli (J.) 3. sg. ev dikölä (J.) plur. em, hun, van 
dikölin (J.) Imperat. be-köl, plur. hnn bekölin (J.) Participialperf. Kola (G.) min, 
te, vi, mc, ve, evän kölä (Jaba) Infinitiv kölän (Jaba). DenoDfiinativum von Kvla, 
äoäZ, deutsch bohl; vgl. np. O^y^- 

89. ghezüm ^ch beisse, G. 189) 2. 3. sg. ghezit; Participialperf. ghezä; 
Denominativ von ghez {BisSy G. 189; Lerch gez) vgl. np. (jJj^ praes. p^, und 
M 63, 193. 

90. chengim {kh krkche) 3. sg. chengit, Participialperf. chengä (Rhea); 

Denominativ von np. väU» (krumm), 

91. tersüm (kh erschrecke j G. 161) 2. 3. sg. tersit, 3. sg. detirsi (L. I, 
20, 10; e ist Contraction des ä und des Anlauts def Endung np. ®e*d, deren e 
der Ausgang des Praesensstammes ist; gewöhnlich erleidet diess e Schwächung in e, 
d. h. das ä wird vor der Endung abgestossen) ; Participialperf. tersä {erschrak und 
erschreckte) np. (jj^^^ altb. 5coda^ajc?{(\o, vgl. J^ 134, 200. 

92. tinum (kh koste) 3. sg. tinit {es kostet ^ constat, G. 269) Participialperf. 
tfnä; wohl = :^ 84? 

93. dävirum {kh verschlucke^ G. 168, negat. na davirum) 2.3. sg.davirit 
(G.) 3. sg. däwurit (Rhea); Participialperf. davirä (G.), Infinitiv däwuran (Rhea); 
"^P* u4-^^'> OJ^fj!^^'? worüber man vgl. Pott, E. F. II, 8, 628. 

94. ez dedirim {kh habe, besitze, ergreife, Jaba) Imperat. bedir, plur. 
bedirin; Participialperf. min, te, vi, me, ve, evan dTrä; aus dem np. Mjh 
(Infinitiv ^|ji); vgl. J« 109. 

95. beasci&föm (kh wanke, G. 106) 2. 3. sg. beasciafit, Partie! pialperfect 
beasciäfa; vgl. np. ^Jn^U, verwandt mit •Jlai.l. 

96. ben6rum (näinük bonorum, kh besehe mich im Spiegel, eigentl. ich 
besehe den Spiegel, G. 252) binerum {kh erblicke, G. 72) 2. 3. sg. benörit, 
binerit, 3. sg. nerit (Rhea) Participialperf. benerä, binerä (G.) nerä (Rhea); 

np. O^.J^'i S''- ü^j* (ß- ^^)j ^^^^' ^^9 (vU(\oj?u^5 ^€A^Ä^ aufmerkend) 
skr. ^eiifif ; der aus k erweichte Laut g ging in den Spirant y über und verschwand, 
vgU Jßl41, 203. 

97. razüm {kh strecke mkh zur Ruhe aus^ schlafe^ G. 134) ra-di-zim 



— 206 — 

(Jaba) Futur, räzim, vgl.S. 173. 2. 3.sg. razit (G.y S.sg. räzlt; Imperat. beraze, 
plur. hun beräzin (J.) Conj. rä-ne-zitin, er möge nicht schlaf en (Jaba), Partici- 
pialperf. razä, razäia (G.) min, te, vi, me, ve, evän räzä (Jaba) räza jäm mäzyn 
{er schlief hei der Alten^ Socin) Imperf. te räzäi, negat. rä-ne-zäi (Jaba) Imperat. 
prob, rämaza (Socio) Infinitiv räzän (Rhea), altb. zä (ossßt. zain, bleiben) mit 
Praefix rä (§ 78, 3) vgl. J6 206. 

98. zelüm {ich gleite aus^ G. 244) 2. 3. sg. zelit, Participialperfect zelä; 

von ar. Jj, vgl. ]\ß 58. 

99. nä-d-ferike {die Nacht) zertheilt sich nicht ^ Socin; firkä, rieb (L.); 
ar. 4^; vgl. :N2 272. 

100. ramüsium {ich küsse^ G. 97) rämi§Im (L.) ez rä-di-musim (Jaba) 
2. 3. sg. ramusit (G.) 2. sg. tu rädimusi, 3. sg. ev rädinause, plur". em, hun, 
vän rädimüsin (Jaba) Imperat. berämüs, plur. berämüsin (Jaba) Parlicipialperf. 
ramusia (G.) ramisä (Rhea), min, te, vi, me, ve, evän rämüsä (Jaba), Infinitiv 
ramisän (Rhea); np. mazend. (jj^yj^ gil. be-vOsam (^--^j ich will Mssen, 
Melgunof, Zeitschrift der DMG. 22, 223, 28) m für b nach § 42, B. 

101. reväm {ich fliehe, Rhea) Participialperf. revä (Rhea) reviä (L. 1, 1 9, 9) 
negat. nereviä (18, 9); die Verba dieser Art contrahiren in der Regel des ä mit 
dem Stammvocal des Praesens in I (wie bei Lerch in e, s. JV*^ 91); nur die Verba 
dän und revän stossen das ä im Praesens ab : dam , revam ; bei Garzoni und Jaba 
findet sich nirgends jene Contraction, bei Lerch selten; np. CjsJ^jjj vgl. J\ß 148, 
209,318,338. 

102. lerzüm {ich zittre, G. 267) 2, 3. sg. lerzit, 3. sg. ev dilerze (Jaba) 
Parlicipialperf. lerzä; np. u«J^J-r> pehl. «te^^, vgl. J6 155. 

103. levüm {ich bewege mich, G. 190) 2. 3. sg. levit, Participialperf. leva, 
ar. ^^) {flexü), vgl. JVä 4 56, 270. . 

104. balisum (ich lecke^ G. 474, 476) Participialperf. balisä, vgl. J6 59. 

105. besmerum {ich zäUe^ G. 420), Participialperfect besm6rä, vgl. 
:^ 56, 445. 

106. pecium, verpecium {ich wickele ein, ich falte ^ G. 4 72) 2. 3. sg. pecit, 
verpecit, 3. sg. diplcö (Jaba) Imperat. beplc (J.) Participialperf. peciä^ verpeciä 
(G.) picä (J.) np. ^jjuxuj, vgl. J^ 240. 

107. benevisium {ich schreibe^ G. 243) 2. 3. sg. benevisit, Imperat. 
ben6visia (G. 74) benevis6 (L. II, 4 3, 2) Participialperf. nevisia; bei Socin: 
praes. aze binvisem, tu binvisö, au binvise, am, hun, au binvise^n, va 






207 



n vfst, ihr höht geschrieben ^ va nvfst, sie habere geschrieen; altp. ni-pi§, np. 
^y praes. ^y, vgl. J6 139. 204. 

108. venüscium {ich klebe^ G. 156) 2. 3. sg. venüscit, Parlicipialperfect 
venüsciä; von np. ÜJ mit Praefix ve (1^), vgl. J^ 390. 

109. teverum {ich erkühne mich, Gt 92, 96) 2. 3. sg. t,v6rit (G.) 3. sg. 
verit (Rhea) Participlalperf. t,v6ra (G.) vörä {ich durfte^ Rhea) ; diess Zeitwort ist 
aus ve (1^) und dar ifuüten) zusammeDgesetzt; das np. /;I«il^ \j hat eine verschie- 
dene Bedeutung. Diess dar (skr. ^) ist die einfache Wurzel zu dar§ (altb. i^$^^, 
altp. yy^y^ wcujen); beide erscheinen im Arischen (np. -Jw.!^ praes. ^j)^) wie 
im Deutschen neben einander, vgl. Diefenbach, Gothisches Wörterbuch, II, 619, 696. 
Der Dental fiel, wie oft, im Kurdischen aus, s. § 52, B, 2, m, und J^ 94. 

110. kilän, ausspülen^ mischen^ buttern (Jaba) (umaJälri^^ ^ (%^f?f). 

J2. Das a tritt an den Perfectstamm. 

111. kottäm {ich schlage^ klopfe, G. 98, bökottum, negat. nakottüm) 
dakutfm, bokutim (L.) ez dikutim (Jaba) 2. 3. sg. kottit, bökottit (G.) 3. sg. 
dlkute (L.) t'kotit (Rhea) dikut6 (Jaba) Imperat. bekut, hun be kutin (Jaba) 
Participialperf. kottä, kotä (G^) kuta (L.) kotä (Rhea); die Form kut bei Lerch II, 
1 04*) (dili te kot kut, dein Heris klopft) scheint aus dem np. jj^r oder C^^ 
entlehnt zu sein; zaza kuön'a {ich klopfe), np. ^^^ praes. ^^. Diese seltene, 
im Altiranischen und im Sanskrit fehlende Bildung hat ihre Parallelle in den griechi- 
schen Verbalbildungen tutcto u. dgl., und findet sich hin und wieder im Persischen: 
-yi^ {schlafen) praes. Ji^ u. aa., Vullers Grammatica 1. persicae p. 152; im 
Pehlewi m«>»iv {schleppen, ziehen) praes. 3. «g. hö^)^ (Sohrabji 1 3), doch auch te<s(^^, 
Dp. /t^y, ^jf\ »(ö»).r (^^Ärew) praes. fefo»»^r (Sunjana, a Grammar of the Pahlvi 
language p. 335) np. J^y^ praes. yjy\\ »lew^r (wtscÄcw) praes. teiew^r (daselbst) 
np. jlit*' P""^®^* ^L^'; "^w^»* 0^0 P**^®^- ^««^y i^^s.) «fOMj {reinigen) praes. 
^ö^u (das.), aber te^L^Jj (P^rsi bözlS Bundehesch 41, 10) u. s. w.; im Tat: 
asi-r6 best be-arabah {die Pferde spanne an den Wagen, np. jJJ, Beresin 19) 
säxten, Imperat. säxt (np. jL, Beresin, im Glossar); einige andere Beispiele aus 
Tat-texten in Dorn's Gaspia sind besprochen in den Göttinger gelehrten Anzeigen, 
1876, Seite 1051. 



— 208 — 

B. Der Auslaut der Wurzel ist i. 

I. Das I ist ursprünglich. 

112. zhim {ich lebe^ Rhea) di^im (Jaba) 2. sg, tu diäSl, 3. ev dii6, plur.em, 
huD, vän di2In; Participialperf. min zhl (Rhea) min ii (Jabä) Infinitiv zhln (Rhea) 

2iin (J.) np. *y^j , praes. ^ j , altb. ^^ 

113. brüm {cacare^ G. 403) 2. 3.sg. brit, Participialperf. rit, bei. Rhea rit; 
Infinitiv rltin (Jaba); np. (jJtj praes. ^j, altb. y>^^ Participialperf. vU(vä7ä; das t 
ist erhalten wie in dtt, J^ 409. 

II. Das I ist ni(^t ursprünglich. 

Bas % tritt an den Praesensstamm. 

114. inum (ich bringe) tlnim (L.) ez tlnim (Jaba) deanim (Rieh) negat. 
nafnim (L.) 2. 3. sg. fnit (G.) 2. sg. tu tini (Jaba) 3. sg. ev tin6, plur. em, 
bun, vän tlnin (J.) Futur, ez blnim (Jaba) 3. sg. blne (L.) jjJ^ (Mundart von 
Sihna, L. I, 98, 9), 1. plur. binin (L.) Imperat. bine (L.) binä (Beresin) ostkurd. 
bin6 (djL Beresin) Participialperf. 2. sg. te ani (L. I, 24, 3. 48, 2) 3. sg. äni 
(20, 6) hel-äni (brachte fortj 29, 3); 1. sg. me änia, 3. sg. aniya (Socin) 
Imperfeet. ez anim (L. I, 13, 1) min änim (Jaba) 2. sg. te änl, 3. sg. ev änl; 
plur. me, ve, vän änln (vgl. S. 184) plur. 3. änin (L. I, 35, 12), Infinitiv änln 
(Rhea) binen {-y^ Beresin, ist falsch gebildet) peik änin (jprSparer^ Jaba). Man 
vgl. Jß 82, 177, np. u^jj^^ O^j' fv^es. mjj\^ mj\^ von altb. -Xv| nait Praefix ä; 
im Kurdischen wurde das Praesens (von welchem ja bei den Verba unsrer Gonjugation 
auch der Stamm des Praeteritum ausgeht) durch n abgeleitet, und vor diesem n ver- 
schwand das r ; die Richtigkeit dieser Erklärung beweist zaza ^na {ich bringe) ärd 
{er brachte)^ sowie das Gilek OJjT {bringen^ neben dem aus dem Persischen ent- 
lehnten ij^j^\) Imperativ ^1 (man vgl, auch lahQan. ^^ {du assest^ np. i^j)>) 
Ghodzko Pers. poet. 545). 

115. ez dihe^mirim {ich 0ähle) Imperat. be-he2mär6, Participialperfect min, 
te, vi, me, ve, evän he^märi (Jaba) vgl, Jß 58, 105. 

116. ez dihuni^im {ich bin scUäferig^ gähns^ Jaba) Imper. behuniz; Parti- 
cipialperf. min huni^i, vgl. Jß 327. 

117. kawimit {es ereignet sichj Rhea) diqaumö (Jaba) Participialperf. kawimi 
(Rhea) Infinitiv qaumin (Jaba); denomin. von qaum {Ereigniss). 



\ 



—.209 — 

118. k^re {kocht j Lerch) kelia (L.); russ. Kajnrrb; vgl J^ 402. 

119. kärim {ich kann^ Rhea) ez dikärim (Jaba) negat ez nekärim, 2. sg. 
dikäri, Participialperfect käri (Rhea) Perfect. käriy^, plur. kärin^ (Jaba); 
armen, ^io^ä-^, 

120. ez dikälim {ich blöke, Jaba) 3. sg. kaie (L.) ev dikäl6 (Jaba) Paftici- 
pialperf. käliä (L.) min kälTya. Das Wort ist onomatopoetisch, vgl. pehl. ^^^i) 
[Geschrei). 

121. nalim, ich seufjse, 3.sg. nale (L), Participialperf. naIi(J.), p. uJ^^* 

122. kerüm, dekerum {ich kaufe^ 6. ii6, negat. näkeram) d|k6rim (L.) 
bik^rim (L.) ez dikirim (Jaba) 2. 3. sg. dSkerit (G.) Imperat. bjk^re (L. I, 
34, 6) Participialperf. keri (L.) keria (G.) ek . . . bikeria {dass ich kaufte^ L I, 
34,4) hitch-ett keri {ijj^C*x%ß hast du etwas gekauft? Ghodzko 344) Infinitiv 
kirln (Rhea) kenn (Jaba) np. (jJiJ^. 

123. korim {ich brülle, Rhea) 3. sg. korlt; koorit (G. 158) Participialperf. 
kori. Onomatopoetisch. 

124. entin (blöken) 3. sg. di-ent6 (Jaba); np. (jJiJi\. 

125. ez digeyizim {ich wälze, Jaba) 3. sg. gavüzit (Rhea) ev digeviz^ (J.) 
Futur, ez begevizim; Imperat. begevize (Jaba) Participialperf. gavüzT (Rhea) min 
geviz (Jaba, scheint flir gevizt zu stehen, vgl. J^ 63) Infinitiv gevfizln (Rhea) 
gevizin (Jaba); Denominativ von gevz {Wäiisung). 

126. heäivin sicÄ venoischen, J^ 40. 

127. ghirüm {ich weine, deghirum, G. 152, 171, 212, 269) digrfm, 
diginm (Lerch) ez digirim (Jaba) 2. 3. sg. ghirit, deghirit (6.) 2. sg. d|girf 
(L. I, 9, 6) djgeri (L.) 3. sg. digrt (L.) ev digirö (Jaba) Participialperf. ghri, 
ghiri, ghiria, ghiriä, auch ghrit (wie oben J^ 113) we giria {er weinte^ L. I, 
8, 12) plur. 3. wäna giria (9, 1) min girl (Jaba) Imperf. ez giriam (L. 9, 5) 
2. sg. tu giriai (9, 5, 8) Infinitiv girin (Jaba). Im dem I dieses Yerbums ist zu- 
gleich der ursprüngliche, später in y übergegangene Dental (altbaktr^£7%u(^) ent- 
halten; np. üJuS/", JluäjJ'^ (J^^i praes. -j^. Man vgl. J€ 194, 332. 

128. qoKum {jxik huste^ G. 265) 2. 3. sg. qoMt, Participialperf. qoKi, 

Infioit. kokhin (Rhea); np. O^^^ Denomin. von <Ui». 

129. 18 khorim {ich tadle, Rhea) 3. sg. 16 khorit, Participialperf. le khoH; 
Denominat. von np. o^, skr. f^Ullfri W^Mfrl, ir. suarach (np. Jy) wälsch hört 
[Tadel, Verleumdung) ^ russ. csapiocH {sich jsanken); 1@ ist die Praeposition, worüber 
man näheres in der Syntaktik § 86 finden wird. 

27 



— 210 — 

130. ez öinim (ich ernte, Jaba) Imperat. be-cin, Participialperr. 2. sg. te 
cinl.np OJ^' 

131. tazim {ich bin kaÜ^ frisch) 3. sg. tazit / Participialperf . tazi (Rhea) 
Infinitiv tezin^ Jaba. Denominativ von taza (frisch^ G.) tez6 (L.) np. oj^, 
vgl Ä 229. 

132. teqin {platzen^ nur im Infinitiv angeführt); onomatopoet. von ar. ^ 
(Ton, welchen zwei auf einander geschlagene Steine geben), vgl. J& 385. 

133. diterib^ (er stolpert ^ Jaba) Infinitiv teripin. Dieses Wort scheint mit 
dem lit. trepti, preuss. trapt (treten) deutsch stolpern verwandt zu sein Vgl. 

134. tersim (ich fürchte^ Rhea) ez dityrsim (Jaba) 3. sg. tersit (Rhea) ev 
dityrs6 (J.) Participialperf. min tersi (Rhea) min tyrsia (J.) tersla (L. I, 47, 4) 
Imperfect 3. plur. tersian (2S, 6) Perfectum 3.' sg, tersiai (18, 8) Infinitiv 
tyrsln, tyrsiyän (Jaba); vgl. JVs 91, 200. 

135. träshim (ich rasire) 3. sg. träshlt, Participialperf. träshi (Rhea) Infi- 
nitiv trä§in (Jaba); vgl. J^ 65. 

136. däinum {ich setze ^ G. 216) dafnim (L.) dalnim ser {ich stelle mf 
etwas ^ bedecke j np. ^^ ^^*' ^ L.) da-t-inim {ich setze (z. R. ins Oefängniss) 
Jaba) Futur, däinim (Jaba) Participialperf. dani (L.) min, te, vi, me, ve, evän 
däni, däniy6, Infinitiv dänin (Jaba); np. vgl. ^^L^, altb. ojü^, skr. ^T; das Kur- 
dische hat im Praesens (und dieses liegt ja auch dem Praeteritalstamm zu Grunde) ein 
n angefügt, wie das Armenische {q^^'f^, Aorist Z^«^), das Gileki (aJ^I onah (np. ajJ) 
Chodzko Pers. Poet. 540? j^j:> mdteis^ Melgunof, Zeitschrift der DMG. 22, 206, 

20), und das Mazenderani (<u^ ich gebe. Dorn, Reiträge zur Kenntniss der iran. 

Sprachen I, 14, 1, für a^^;^^ (np. J^) das. 3, 3. 18, 3) in dem Verbum 
altb. ^Ajj^, skr. ^, welches im Iranischen mit smja m zusammenfallt; im Kurdischen 
ist nun weiterhin der anlautende Dental in h verwandelt, was im Persischen nur 
zwischen Yocalen geschieht (o^l»S = altb. o^fo^M^iS^^}), und sodann das h aufgegeben; 
der Praesensstamm lautet demnach in (für hi-n); vgl.J^ 83. 

137. desüm (ichsteUe^ G. 237) 2. 3. sg. desit, 3. sg. bjdfze (L.) dizit 
(Rhea) Participialperf. desi (G.) dezi (L.) dizi (Rhea) Imperfect. 3. plur. dezin (L.) 
Perfect. 3. sg. dizle (L.) Infinitiv dizin (Jaba); np. Cj^.^j^- 

138. denerit (brüllt, vom Löwen, G. 158) närit, nürit (Rhea) Participialperf. 
nan (Rhea); Garzoni aber nerit (s. S. 183); deutsch schnarren (älter snarren). 

139. n'wlsim {ich schreibe^ Rhea) ez dinyvlsim (Jaba) Futur, ez benyvisim 



• • • 



— 211 — 

(Jaba) Imperat. benyvls6 (Jaba) Participialperfect min n'wlsT (Rhea) min nyvlsi 
(J.); vgl. ,»107, 204. 

. 140. nizhinim (ich haue) 3. sg. nizhinTt, Participialperf. nizhini (Rhea); 
aus dem np. ^jJlJUj, vgl. arm. ^/Alri^(\on ^i^l), 

141. dinirim {ich erblicke) Imperat. benire, Participialperfect nin, Jaba; 

vgl. J6 96, 203. 

« 

142. nyäsim {ich erkenne^ Rhea) 3. sg. nyäsit, Participialperf. nyäsi; vgl. 

143. baghysin (vermhen, schenken^ Jaba); vom t. jJii.rL. 

144. zanum {ich weiss ^ G, 240, negat. nezänum, nazänum) zänlm, 
dezanim (L.) ez dizänim (Jaba) nezänem (Chodzko 324) 2. 3. sg. zänit (6.) 
2. sg. tu dizäni (Jaba) dezani (^)j^ Ch. 324) 3. sg. zane (L.) Plur. 2. hun 
zanin (L.) Imperat. zänl bä, plur. zäni bin (d. i. sei^ seid tvissend^ Jaba) Partici- 
pialperf. zäni (L.) zäni (Rhea) min, te, vi, me, ve, evän zäni (J.). Bei Garzoni 
ist dieses Tempus mit dem Praesens identisch, jedoch mit dem Pronomen im Instru- 
mental (s. S. 183): men zanum, ta zanit, av zanit, am zanum, ungho, vvan 
zanit; zaza z^na (ich weiss); gebri (bei Beresin) zänisten, talysch zouneh (ajj 

wissen^ Beresin 25. 44) np. -.I««*;!^, praes. Jb, mazend. /n^b, imperat. dun 

(jb, Beresin 93) lahidschanisch anistan /hi^l, imperat. an; nanama {ich weiss 
nichty Melgunof, Zeitschrift der DMG.. 22, 204, 11), altb. fjuj, altp. ^ ff^^^^* 

145. zerrit {schreit, der Esely G. 158, 227) djzer6 (L.) Participialperfect 
zeri (G.) zeriya (Jaba) Infinitiv zerln (Jaba); altb. 7vu^, osset. 3apyH {singen)^ 
afgb. Jj,j (zaral). 

146. rukttsim {ich tanze) 3. sg. rükäsit, Participialperf. rükusi (Rhea) 
Infinitiv reqysin (Jaba); von rakäs, ar. ^joij {Ta/n»\ vgl. J^ß 266. 

147. renim {ich fliehe) 3. sg. renit, Participialperf. rem (Rhea); aus dem 

148. revim {ich fliehe^ Rhea) derevim (L.) ez direwim (Jaba) Futur, ez 
rewira (s. S. 173), negat. narewim; Imperat. berewi; Participialperf. revi (L. I, 
40, 8) min rewi (Jaba) revia (L. I, 47, 4) Imperfect. 3. plur. revian (L. I, 
37, 8) Perfectum 3. sg. rewiye {il s^est enfui) plur. rewin6 (Jaba) np. j^jj 
uJiyj, vgl. 3Vs 101, 209, 318, 338. 

149. trevit {er helU, G. 1^8) der6'i (Jaba bei Lerch I, 93, 3) seik direy6 
{der Hund hellt, Jaba) Infinitiv r6in (Jaba); Participialperf. nicht angefahrt, daher 






— 212 — 

zweifelhaft, ob das Wort hieher zu slelleo ist; skr. ^T'lf??, letl. reet, Pott Et. F. 
II, 2, 599: 

150. derijifim {ich fiebere^ zittere im Fieber^ Lerch) Participialperf. ryefi 
{sie zitterten^ L. I, 25, 4) Infinitiv rejefin (Jaba); von ar. 0^\j {Schütlelfieber)^ 
vgl. }^ 268. 

151. rizim {ich faule) 3. sg. rizit, Participialperf. rizl (Rbea), Infinitiv rizin 
(Jaba); Denominat. von rezi {faul), von ar. rizya (Socin). 

152. parzinin (?) ausfliessen^ 3. sg. ev diparze, Imp. be pariz, Partie, ev 
parzi, Jaba; arm. uimpiiri. 

153. parisit'((?o^O ^spare es {dir) G. von pärizjA^^; vgl. J& 13. 

154. langhum {ich hinke^ G. 281, negat. na langhäm) 2. 3. sg. langhit, 
Participialperf. langhi; np, (jjSl^. 

155. ev dilerze {er zittert^ Jaba) Participialperf. vi lerzi, vgl. J\B.102. 

156. levüm (bewege mich^ G.) 2. 3. sg. levit; 3. sg. ev diliwe (J.) Parti- 
cipialperf. levi (G.) vi liwiya (Jaba), vgl J&. 103, 270. 

157. (percifina, ich schwelle an; nicht angeführt) Parlicipialperfect percifi 
{schwoll an, L. I, 14, 11) perceff bu {blies sich auf 17, 11) Infinitiv perciwin 
(Jaba); Rhea führt ^erchut {geschwollen) an, welches gebildet ist wie häzhut 
J6 43, vgl. np. J^ji^ afgh. ^^t^^-^,- 

158. pürslna, bepersißi {ich frageyL.) 3. sg. diperse (L. I, 7, 3) Fuiur. 
bjpersi (I, 6, 9, Lerch II, 158 vermuthet bipers6) Participialperf. persT; depersi 
{hatte gefragt^ L. I, 29, 8) ptirsfa (26, 10) Infinitiv pyrsin (Jaba); np. Cj^ji 
praes. ^-«/j, altb. ^^^^^p^v. 

159. bahim (icfe röste^ dörre, Rhea) 3. sg. bahlt; Participialperf. bahl; 
das h ist eingeschoben zur Fällung des Hiatus: gr. 9(^^(1.), lat. fö-tus, praefotus, 
worüber man vgl. Pott E. F. II, 2, 256. 

160. barit {es regnet, G. 214) dibär6 (Jaba), Conjunctiv di-bäritin {es 
regnet (J.) vgl. § 83, Ende. Participialperf. bäri, bärf (L.) np. u^iJ^- 

161. berum (ich schneide, G. 260) 2. 3. sg. berft, Participialperf. ev bin 
(Jaba) beria (G.) beria (L.), Conjunctiv äql-i min na-biriti, cela n^entre pas 
dans mon esprit (Jaba) ve^f bik6 di-biritin {mache ihm deutlich, was er zu 
schneiden hat {der Schneider) Jaba; Infinitiv birin (Jaba); np. CjJiJi^ altb.?*y, 
vgl. :^ 217. 

162. ez dibuhirim {ich gehe vorüber, Jaba) Participialperfect ev buhirl, 
vgl. S. 183, und oben JV?. 49. 



L... 



ryf^r^' ' 



— 213 — 

163. bürin, vorübergehen] Participlalperf. ev bori (J.), burin, verzeihen 
(Rh.); denominat. von bür (Uebergang); vgl. J^162,21S. 

164. mahim {ich nutze a&, Rbea) 3. sg. mahlt, Participialperfect mahl ; 

«** 
von ar. ^. 

165. ferkosit (schmngty 6. 159) scheint hieher za gehören, indem zwar keine 
weitere Verbalform aufgezeichnet ist, aber ein Substantiv ferkosi (Schwung) von Gar- 

zoDJ erwähnt wird; syr. IxsusJod, chald. D^^^D. 

166. bfrum, frum {ich fliege, G. 278) ez difyrim (Jaba) 2. 3. sg. frit (G.) 
2. sg. tu difyri, 3. sg. def6r'e (L.) ev difyr6 (J.) plur..era, hun, vän difyrin; 
Imperat. befyr, plur. befyrin (J.) Participialperf. fri (G.) min, te, vi, me, ve, 
evän fyri (Jaba) teria {er flog, L. I, 47, 2) Imperf. 3. plur. deferfan {konnten 
[nicht) fliegen, L. I, 24, 8); von fyr, {er {Vogelflug, s. § 43, A, a, a) vgl. np. 

ü^J^; vgl, M 220, 340. 

167. ez diwim {ich wünsche) Participialperf. min diwi, Infinitiv wäin, vgl. 
JS21. Der ursprüngliche dentale Auslaut der Wurzel (altb^^w^j«), der im Persi- 
schen zwischen Vocalcn h wurde {j^^y») ist sjiurlos verschwunden und die Wurzel ist 
wie eine vocalisch ausgehende (wie J^ M2) behandelt. 

168. §aü'utim {ich verbrenne, zünde an, Lerch) 3. sg. desaü'ute {brennt, 
neutral, L. I, 36, 4) Participialperf. 3. sg. Saü'uti (L. 1, 40, H); von ar. tl^ 
(Flamme, Bauch und Hitze des Feuers); das im Dictiounaire kurde-franjais 
S. 262^ singerdhrte np. vjji^j., ^I^i. ist zu streichen; man vgl. K?. 238^ 

C. Der Auslaut der Wurzel ist u. 

169. ciüm {ich gehe, G. 89, 105) deciüm, b,cium; cum (L. I, 24, 4) ez 
dicim (Jaba). Dialect von Soleimania detchme (iw»^ Chodzko 346) 2. sg. cit (G.) 

si (Lerch, nach der persischen Schriftsprache statt ci verändert, np. ^**^) detchi 

(^3 Gh. 346) 3. sg. cit (G.) detch6 (4*3 Gh. 343) eou ditch6 (a^:> ^I Jaba) 
Imperat. na ciä (G. 32) bici (Jaba) plur. 1. betchinö {j^. Gh. 345 aZtows.') 
2. bicin (Jaba) Conjunctiv: 3. sg. ewe riya caväni dicitin (wohin gehl dieser 
Weg, Jaba) aIs^ ^j^ di be-cite {{das Heer) soll ausrücken, Jaba) Participial- 
perf. cio (G.) ^ü (L.) min cü (Jaba) va cü {dieser ging, h. 1, 14, 41) ducO 
(floss) plur. 3. CQ (L. I, 4 3, 8) Imperfect ez cum (L. I, 40, 41) plur. gm ciinin 
(L. I, 6, 4; das n ist eingeschoben) 3. plur. vsna cün (13, 10) duciln (45, 5. 



214 



16, 3) tshQyä(n) (Socin, y eingeschoben) Perfect äz coma, cümä (Socin) 3, sg. 
cily6 (Jaba) plur. 3. conä (Socin). Dialect von Hedrus.cune, cOna. Infinitiv chon, 
chun (Rhea) cien ( -^ Beresin) ostkurd. a^^%^ Dial. von Soleimania tchoeine (/^^ 

Ch. 343); np. (jj^^^ praes. ^^ (bedeutet gehn oft im Scbahnameh, doch auch noch 
bei späteren, z/ B. j^j und C^ij neben einander Hafiz 12, 4); in den Volksmund- 
arten noch gewöhnlich mit der Bedeutung gehen: zaza §u6n'a (eo) praet. se, sl, 
loristan. detchim, negat. neitchim, imper. betchoo (Rieb) talysch oj^i* (geh) Ai 
(gehn^ Beresin 34» 42) gilek J^ {ichgehe^ Beresin 69) schououn (Melgunof, Zeit- 
schrift der DMG. 22, 199, 2 v. u.) imper. bu§u, mazenderan. §u6n ^yL gehn; 
allb. >iy, altb. ^ yf J{>- ^yy^ skr. ^, vgl. J« 199. 

170. bum (ich werde^ ich bin^ G. 135, 191). Von diesem Verbum geben 
die zu Gebot stehenden Sammlungen folgende Formen: 



Garzoni. Lerch. 



Rhea. 



Jaba. Chodzko. Socin. 



Praesens. 

az debtim, debim Durch das ez dibim 

bum Hiilfszeitwort 

tu debit^ bit debf , bl sein ersetzt, tou dibi 
av debit, bit dibe, be (1 ,6) 
am debum, bin (25, 1) 

bum 
ungho debit, 

bit 
vvan debit, 

bit 



eou dibe 
em dibin 

houn dibin 

van dibjn 



Durch das aze habüm 

Hülfszeit\( ort 

sein ersetzt, tu habäi 

au baya 
am bäna 

bun bäna 

au bäna 



Futurum. 



az debäm 


bibim(18,1 


) az de bim 


deboum 


tu debit 


te xos bibi 


tu de bi 


deboui 




(24, 4) 




\ 


av debit 




au de bit . 


debou 


am debum 


eme bebin 
(sumus) 


am de bin 


debouine 


ungho debit 




hun de bin 


aoua deboun 


vvan debit 




wän de bin 


aouan deboun 



1 



— 215 — 

Garzoni. Lerch. Rhea. Jaba. Chodzko. Socin. 

Imperativ, 
debit, bit be ba bib6 2. aj aj tu bS 

debit, bit . 1 .• be byne 

/^ aj bin 
bin (seid) bibin 2. be byne 

bin {sunlo) 3 . be byne 

24,42 ^A. 

prohibitiv2.sg.: 

m6b6 A^ 

• 

Participialperfect. 

min bü (22, min bou Durch das az habu 

1 3) Imperfectum 

ra-bu (39.6) ersetzt. tu habu 

mebu(II,12, au habu 

4. o) 
te bü (22, 1 3) t6 bou pl. s. Imperf. 

bQ eoü bou 

rä-bu {stand 

auf) 
debü 
hebä(17, 1. 

22, 4) 
tu-ne-bu {war 

nicht, 23, 7) 

m6 bou 
v6 bou 
van bou 

Imperfectum. 

az bum ez büm az bum boum az bQm 

(28, 9) 
tu bu tu bü'i tu bul boui tu bui 



216 — 



Garzoni. 

av bu 
am bum 

ungho bu 

vvan bu 



Lerch. Rhea. Jaba. Chodzko. 

Imperfectum. 

au bu 
am bnn 



Socin. 



hun bun 

bün^hebuD wSd bun 

(23, 6) 
cebün (sind 

geschaffen 
worden j 31,8) 

P 1 u s q u a m 

az kan bü az bu bum 

tu kan bü tu bu bui 

av kan bü huhu {umrde au bu bu 

23, 5) 
am kan bü. am bu bun 

unghb kan bü hun bu bun 

vvan kan bü bubun {wa- wän bu bun 

ren, 22, 4) 



bou 


au bu 


bouine 


am habnn, 




bün 


bououn , 


hfin habün, 


boun 


bün 


boun 


au.büQ 



P e 



r f e c t. 

bou boum 
bou boui 
bou bou 

bou bouine 
bou boun 
bou boun 



büia 



büye (7, 7. 
14, 13) 



P e r f e c t, 

az buma 
tu bul 
au buya 

am buna 
hun buna 
wSn buna 

Gonditionalis. 



kvzi az bum 
(Optat.) 



az de bäma 



345. myne 
boumai6 



j 



— 217 



Garzoni. Lerch. Rhea. 


Jaba. 


Cfaodzko. 


kvzi tu bu tu de bäi 


buyai 


2. AfL^yl^l 339. 






egiier to bouiai« 


kvzi av bu ek be (21 , 6) au de bä 




3. tAiyij\Jr\ 339. 


ek beb 6 




eguer-aon bouiai6 


{wenn auch 






wäre^ 5, 3) 




• 


ek näbe, 8, 






4. 18, 7. 


/ 


• 


kvzi am bum am de baio 




3. ajL^^^J 326, 


"" 




eguer de bouiai4 


kvzi ungho hun de bsin 




3. negat. ajL^^I J^) 


bu 




339. eguer aou 


kvzi vvau bu wän de bain 




neboniaiS. 



Conjunctiv: OYür bitin {sei glücklich) bitin (er sei) qavi qenj di-bitin 
{das würde sehr gut sein) eiku zi dest-a me bitin {alles was in meiner Qe- 
tvalt ist) dibitin {sind) ev zi na-bitin {diess ist nicht möglich^ Jaba). 

Infinitiv: bouin (/^y) boun {^yj Jaba). Auffallend ist die 2. sing, futuribei 
Lerch te xo§ bibi statt tu xo§ bibi (Im Text und Glossar). Wenn man nicht einen 
Irrthum annehmen will, so^konnte man sich nur zu der gezwungenen Auslegung fluch- 
ten, dass es wörtlich bedeutete: (du) wirst dir gesund sein^ also te als sogenannten 
Dativus ethicus auffassen; vgl. über ein solches te J& 172. Man vgl. auch J^. 410. 

171. bjgiüm {ich Jcaue^ G. 184) 2. 3. sg. b,git, Participialperfect bgiü; 
Infinitiv jüin , Jün (Jaba); russ. atyro, aenäxB, deutsch kauen; vgl. np. uJij^Ji 

172. bjdrum {ich nähe^ G. 128) dedrum (L.) ez didurini (Jaba) ezi 
bedrum (icÄ werde nähen j LI, 47, 8. 11) 2. 3. sg. b,drit (G.) 2. sg. tu 
diduri (Jaba) te bedräU {du mrst nähen ^ L. I, 47. 8. 9. te ist hier ebenso 
auffallend wie das in 3^ 170 besprochene, weil das Futurum den Nominativ des Pro- 
nomens erheischt). Imperativ bedru (L. I, 47, 7) Participialperfect drü (G.) dru (L.) 
min, te, vi, me, ve, evau dirü; Imperfect. 3. plur. van dirünS (Jaba); altbaktr. 
*e^7^ in *w^e^^M {Flechten)^ skr. ^^; ew wurde kurd. ü. 

173. drum {ich ernte ^ G. 186) ez didürim (Jaba) 2. 3. sg. drut (G.) 
2. tu didüri, 3. ev didOr6 (Jaba) Imperat. bedirü, plur. bedirün (J.) Participial- 

perfect drü (G.) min dirü (J.); np. (j^JJ^i praes. mjj^ (die Wurzel dru entstand 

28 



— 218 — 

aus der einfacberen dar, skr. e^miicl. Bei Jaba fallen die Formen der beiden Verba 
J^ 172, 173 durchaus zusantmen; bei Garzoni jedocb ist die 3. sing, praes. ver- 
scbieden gebildet ; wahrend nämlich sonst überall das u der Wurzel vor den Endungen 
(Stammvocal und Personal affixe) des Praesens abfällt (ebenso wie ä, I), so ist es in 
unsrem Verbum erhalten. Da diese Erscheinung keinen Grund in den lautlichen Ver- 

hältnissen haben kann (die gunirte Form §ayaiti np. ^yL wird zu kurd. cit, aber die 

gunirte Form *dravaiti np. :>^j^ wird zu kurd. drut) so kann man nur annehmen, 

dass die Sprache behufs Äuseinanderhaltung der Bedeutungen die Gunaformen ver- 
schieden behandelt, nämlich in dem einen Fall das v der Gunasylbe ausgestossen, 
worauf auch das a (e) mit dem Stammvocal zusammenfiel (zu e, i wurde), im andern 
die Gunasylbe in u contrahirt hat. 

174. buden (Infinitiv, schlagen^ nur bei Pallas erwähnt: öyÄeHB, welcher auch 
ein persisches 6yAaMb anfährt); russ. öHXb, praes. 6tK). 

. 175. sfln, süln, reiben ^ schärf en\ praes. bi-s|vim (L); der Wurzelvocal u 
ist nicht alt, sondern aus ä entstanden; altb. ää, np, (j>yu. 

IX. Die Wurzel wird durch an erweitert. 

Es ist bekannt, dass diese Bildung, welche namentlich im Armenischen und Grie- 
chischen häufig ist, von Nominalstämmen mit Affix ana ausgeht. Das Kurdische unter- 
scheidet sich jedoch von den beiden genannten Sprachen dadurch , dass es in den 
Zuwachs an wie das Neupersische die Bedeutung des Causativs legt, was im Grie- 
chischen (höchstens XiQ^avci)) und Armenischen nicht der Fall ist; in letzterer Sprache 
haben viele Causalia gleichfalls an, jedoch in Verbindung mit ^"«-j, worin die eigent- 
liche Gausalbedeutung beruht : iuMLnL.gui%htr Aor. ^uilmug/B. Im Persischen behalten 
die Verba die Sylbe an in allen Formen, wie im Kurdischen; das letztere differenzirt 
aber den Vocal, indem es ihn im Praesens in l verwandelt, wie wir diese Gewohnheit 
schon öfter conslatiren konnten (s. J^ 30, 42^ 45, 52, 53, 54, 55, 60, 62, 67, 
414,145,136). 

In Bezug auf die' Flexion dieser Verba ist zu bemerken, dass das Participialper- 
fectum das Affix des Participii praeter, als d überall erhalten hat, und die Form auf 
änd überall mit dem Pronomen im Instrumental verbindet. Im Praesens, dessen Stamm 
ursprünglich in a (e) ausging, sind die Endungen inum, init, init, plur. inum, init, 
init (Garz.) inim, ini, ine, plur. fnin (Lerch) inim, Tnl, mit, plur. min (Rhea, 
Jaba). Wir beschränken uns darauf, im folgenden die 1. sing, praes. und des Par- 



— 219 — 

ticipialperrects anzufahren; andere Formen sind gelegentlich aus den uns zugängli- 
chen Texten verzeichnet. 

A. Iranische Verba. 

176. hertinim (ich seuße^ L.); verwandt mit herzink (Seufzer, J.) und 
armen. ^uMmtu^'h^, 

177. enlnim (ich bringe^ hal-enlnim, ich erhebe^ Rhea) enänd; vgl. JVs 82, 
414. 

178. esbinim {ich mache kranJcj Rhea) eshand; vgl. J^ 80. 

179. cärxinim {ich schärfe auf dem Schleifrad) iärxänd; Imper. guzänä 
b-cärxtnin {schärfet die Basiermesser^ S.) von np. ^^*; vgl. J(?. 366. 

180. h|linim {ich bewahre^ Lerch) 1. plur. em hölinin {mr bestatten (die 
Leiche) L. I, 13, S) helaiid; Causat. von helätin, J6 407. 

181. eländin, mit dem Fms stossen^ aufhängen^ sich verwickeln (Jaba)? 
vgl. JVf! 398. . 

182. karrinum, karinum (ich nage, G. 1^2, 236) karrand, karand; 
vgl. ^85. 

183. kirine (er verursacht, L. I, 44, 4) np. J^l-^, Causale von kern, 
^46, 

184. kotchandyn (Infinitiv, ^jjLiL^scÄKessew,Ghodzko 3 41) skr.srjrr ^^* 

185. bikSinim, dikSinim (ich mhe, ich werde fortgestossen, L. 1, 14, 1, 
auch np. ^^-iT bedeutet traho und trahor) 3. plur. dik§Tnin (sie zerrdssen, L. I, 
18, 9) Conjunctiv 3. plur. di-ke§ltiii (Jaba) kiSand (sie zogen, führten, 14, 7) 
keshänd (Rhea) Imperfect vana kiäandin (L.) von JVä 87. 

186. korinum (kratzen, jucken, G. IS 7) ez xorinim (L.) kori&nd (G.) 
xoriand (L.) khoränd (Rhea). Denominativ von korik (Blattern, Aussatz, G. 269) 
Mri (L.) khorik (Rhea) np. ojy^; vgl. M. 380. 

187. gahlnim {ich mache ankommen, Rhea) 3. sg. eöü digehinS (Jaba) 
gahänd (Rhea) vi gehend (Jaba) vgl. JVfi 318. 

188. vagharinim (umkehren lassen, rückgä/ngig machen, G. 134) weh 
gertnim (Rhea) weh geränd (Rhea) vi wegerand (Jaba) ; Garz. hat das Participial- 
perfect va^hariä, s. JVs 51, 378, np. (jJ^^i/^j* 

189. bigerinim (ich werde tragen, wörtl. ich werde gegriffen, machen, L. I, 
30, 4), von ]\& 44. 

190. bigewiäinim {ich werde drücken, L.) von j\l2 62. 

191. girändin {weinen machen, Jaba) von J\& 127, 332. 



— 220 — 

192. bugurinim {ich schlachte) mfi guränd (Socin); Jaba bat den Infinitiv 
gGrän schinden^ dass Fdl erziehen. 

193. ghezinum (vagh6z ghezinum, d. i. va (1^) ghez (J^) ghezinum, 
die Zähne aufeinander beissen^ mhneklappenyG. 267) Infinitiv gezändin (Jaba); 
Garzoni hat das Participialperrect ghezä; vgl. j\r» 63, 89. 

194. ceränd {toeidäey L.) Infinitiv cherandini {das Weiden^ Rhea) vgl. 
% 333. 

195. ciaminum (ich biege^ G. 213) ciamand (auch ciamä); chemand 
(Rhea);vgl. Äs 381. 

197. sciäkinum [ich schüttle^ G. 240) sciäkand (auch sciakinä) angelsäcbs. 
sceaca, engl, shake. 

198. Skenänd (verbrach L., verbrachen L. 1, 37, 8) Imperf. 3. plur. sekinandin 
{sie haben verbrochen^ L. II, 136*) bei Beresin mJj[xJ1\. Causale von M 24; 
vgl. Jfe 312. 

199. deSinim {ich schicke) 2. sg. tu beSini (conjunctivisch , L. II, 13, 7) 
Imperat. biSine (L. I, 44, 6) me §iänd (ich schickte^ L. I, 39, 5) sheänd (Rhea) 
Imperf, 3. sg. Seandi (L I, 42, 4. 46, 5) Seyändi (43, 10, 13. 44, 8) Perfect. 
§iändie {hat geschickt^ 35,. 10). Gausale von iNs 169 (mit persischen Anlaut s 
statt ö, wie in §T, du gehst). 

200. tersinum {ich erschrecke^ drohe^ G. 186) tersänd, Rhea tirs^nd; 
auch tersä (G.); Causale von Äs 91, 134, np. ^jJujIm^J. 

201. diinum {ich verreisse, G. 254, 257, derinum, dederinum, negat. 
naderinum 178) driänd; Lerch deränd, Rhea diränd; np. O^'i^b-^ ^gl- ^ 3^^* 

202. naklnum (ich schliesse die Augen^ zwinke^ G. 82, 111) nakand; 
russ. npHHKäTb, lat. nicere. 

203. nerSndin {anblicken^ Rhea) von J6 96, 141. 

204. denevisinim {ich schreibe^ L.) nevisand; von JVs 107, 139. 

205. n,wlnim (hinlegen^ Rhea) nevinum {einschläfern^ G. 84, 136) 
D,w&nd; bei Garzoni neväst, s. ]\l?. 314, 403. 

206. raziDum {ausstrecken ^ ausspannen^ G. 256, 154) räzenim (ich 
schläfre ein^ Socin) räzänd (schläferte ein^ Socin) razänd; Gausale von J6 97. 

'. 207. zeverinnm {dr&hen, G. 1S4) ze?eriänd, auch zeveriä; Gausale von 
JTs 337. 

I 

208. zringändin {klingen, Rhea); vgL np. uJt^-i/*? üJ^^A/^j ü^^f^J^ 
(Denominat. von <^j/»). 



» ' <* » 



— 221 



209.*ravioum (ich verjage^ G. 150) birevinim (ich rauhe^ d. i. mache 
gehn^ nehme mit^ L.) Imperat. 2. sg. bjrevine (rat(&e); ravänd; revande cO 
(er raubte^ ging, er ging geraubt habend, L. 1, 41 , 1 , e ist ^slomin) ; np. (j^^jJ^ 
Ojj)j; vgl. J« 101, 148, 318, 338. 

210. pecinum {ich binde, G. 143) Infinitiv pecändin (Jaba) Garz« hat Tür 
das Participialperf. peciä, vgl. J6 106. 

211. peiänd {kochte, L.) Gausale von Jß 6, 394. 

212. bazinum {ich laufe^ gaiopire^ G. 122) bazänd; Infinitiv bezändin 
(Jaba) vgl. Äs 342. 

21 3. bavascinum {ich fächle^ G. 272) bavascand; Denominativ von bavascän 
{Fächer, ^jl*ij| :>L § 52, B, 2, m). 

214. debehtirtänd {war verstrichen, L. I, 16, 10); vom Participialstamm 
von buhurtiü {M 49). 

215. burändin, traverser j Jaba; causat. von bürin, JVs 163. 

216. dibex§Tne {er verzeiht, Jaba) bex§änd von bex§ {Geschenk, Ver- 
zeihung), np. ;jjji\Jusi, vgl. J6 343. 

217. berinim {ich vollende, Rhea) berand, Causale von B 396. 

218. merinum {ich tödte, Rhea) vemerinum {ich lösche, G. 141; negat. 

ve-na-merinum) Socin: dimrene {tödtet) meränd (Rhea) mer^nd {tödtete, L.) 

vemSrant; Gausale von J\|s 50, np. u J^i/^- 
219. mizändin {säugen, Jaba) Gausale von JVs 68. 

220. diferlnS {er fliegt davon, Jaba) Infinitiv fer^ndin; Garzoni 278 hat 
die Causalbedeutung fliegen lassen: frinum, frand; von JV?^ 166, 340. 

221. ez defikinim {ich pfeife, Lerch), mit dem Participialperfect fika; Deno- 
minativ von fika {Pfiffe vgl. fikä kir L), onomatopoet. Wort, vgl., fik {Schalmei) 
§ 43, A, a, a. 

222. karaslnum, ich drücke eine Hand an die Wand, und der andre 
zieht sie gewaltsam hinweg, G. 218. 

223. davascinum {ich schüttle aus, z. B. Kleider, G. 240) davascänd; 
Infinitiv daveäändin, räveäändin, halu§ändin, schütteln (Jaba) np. (jj*i^\, 

224. vastinum {ermüde, G. 255) vaständ; Infinitiv wastandin (Rhea). 
Gausale von JVs 75, 397. 

225. palSndiD, ausfliessen, Jaba, paland; np. 0J^^^9 ^S'* ^" ^^O- 

226. peSirandin, zerreiben, cf. Jß 362. 

227.* purtkändin, Federn ausrupfen, Jaba (von purt(k) Fell, Gefieder). 



— 222 — 

228. titikändin, Toilette machen? 

229. tezändin, MM machen (Jaba), vgl. J£ 131. 

230. e verandin (em^n Gast) logiren; Tgl. J\g 347. 

231. ceqändin (Gewehr aibdrücken) vgl. J\6 399. 

233. derizandin, ^palten; vgl. J^ 372. 

234. we-resaudin, erbrechen machen^ vgl. J6 351, 404. 

235. kenändin, lachen machen^ cf. J^ 329. 

236. guhQrandin, wechseln^ cf. J6 51. 

237. minandin, vergleichen (Socio) cL J^ 350. 

B. Nicht-iranische Verba. 

238. arescinum {ich zertrümmere ^ G. 89) areseänd; aresänd (L.); 
ar. ^ji/c; s. Dictionnaire XVII. 

238". ez disewitinim {ich verbrenne^ Jaba) min Sevitänd; §au*utänd; me 
sau'utände {ich verbrannte^ e ist stumm, L. I, 44, 4) Imperrect 2. sg. tu 
gau'utändi (45, 14) Perfect te sau'utandi (45, 8. 9. 46, 1. 2) von M 168. 

239. deascinum (ich schüttle einen Baum, G. 124) deasciänd; Infinitiv 
hizhändin (Rhea); häshand {sie schwangen {ihre Hände) Socin) t^ehzinum (mit 
vorgesetztem me oder qo, ich brüste mich, eigentl. tviege mich hin wnd her, G. 
155, 206, 269) t,ehzand; behzinum, ehzinum {ich wiege ein, G. 193) 
ehzand. Causalbildungen von J^ 375. 

240. aleminum {ich bilde, unterrichte, G. 131) älemänd; alemänd (Rhea); 
Denominat. von ar. Jlc oder Je. 

241. älinum {ich erhöhe, G. 88) äland; von ar. ^Jlc. 

242. ahhirinum {ich beirre, G. 160) ahhiräod; Denominat. von ar. ^L. 

243. hakinim {ich erzähle, Rhea) hakäud; von ar. Ül; vgl. Ji 42. 

244. dihelin6 {er schmelzt, Jaba) heländ, Infinit, hallnändin (mit doppelter 
Ableitung). Causale von, J^ 374. 

245. habinim {ich liebe, Rhea) haband {liebte, L.) deBaband {gewann 

lieb, L.) deUabände {haue mich lieb, L. I, 6j 5, mit stummem e); von ar. 4^. 

246. ka'utäfid {jagte fort, L. 1, 13, 2) von türk. ^^^ (qovdy 3.sg.perf.)' 

247. ka'utänd {sammelte, legte hin, L. I, 17, 6) von türk. ^:>y (qody 
3. sg. perf.). 

248. qaoürandin (mit myeh, jiJi\jj\i ^J^ Fliegen fatigen, Jaba) voo 
türk. ^jj^i. / 






— 223 — 

« 

249. katändin {abschneiden^ den Preis hestimmen^ Rh.); di-kadinim, ich 
verzehre^ L., von J6 330. 

250. Kalinum {ich lacke in der Pfanne^ G. 4 50) dikelinim (Lerch) 
Kaländ, Lerch keländ; von ar. is. 

251. biqafillne {verscUiess^ L. I, 26, 8) qafeland; arab. JiJ. 

252. kosinum {ich schneide (z. B, das Haar) G. 260) kosänd; ar. J]j; 
vgl. J5 274. 

253. kamelinum (icA schmücke^ G. 79) beKamelfüim (L.) kameländ (G.) 
Kameland (L.) kameländ (Rhea); vgl. Jg 370. 

254. kanakinum {ich ersticke^ erwürge^ G. 86; kanakinum, G. 249) 
kanakänd; Infinit, khanikändin (Rhea). Causale von nS-x^niqe {er erhängt sich 
nicÄ<, ^.) vgl. J« 334. 

255. kassinum {castrare^ G. 109) kassand; fiasänd (L.) Infin. khasändin 
(Rhea) von ar. ^^yöi. 

256. ciäirinum {ich weide^ G. 205) ciäiränd; von lürk.^L {Weide). 

257. giäminum, begiäminum {ich begebe mich zur Versammlung) giamänd; 
von gemmä, gemä {Versammlung^ G. 85, 272) ar. m^. 

258. gerobinum [ich erprobe^ G. 141) geroband, gerobändia; Infinitiv 

jerabändin (Rhea); von ar. ^^. 

259. sciämarinum , scfänfierinum {ich lasse ab^ höre aufj G. 233) 

V 7 

sciämarand, sciameränd; Infinitiv shemirandin; syr. ^lo». 

260. sheländin {abstreifen^ plündern^ Rhea); ar. (in Iraq) JlL vgl. J€ 406. 

261. sciddlnum (binden^ kngbelnj G. 99 besciddiaum) sceddänd, 
sceddändia; Infinitiv shidändin {drücken^ Rhea); Activum von X 383. 

262*. shibändin {gleichen, Rhea) vgl. Jß 363, 384. 

263. dauscium {ich stampfe^ z. B. Trauben mit den Füssen , G. 214) 

dauscand; von syr. .^j (ar. ^^I:>). 

264. sekenTnim {ich mache ansässig j sidle an, Rhea) desekinänd; Infinitiv 
sekenändin (Rhea); Gausale von JS 335. 

265. zau'ujäiid {er trat in den Ehestand, Lerch), von Jß 336. 

266. rakaslnum {ich tanze, G. 97) rakasänd; rakasänd (Lerch) Denomi- 
nativ von rakäs, ar. ^joij, np. O^J^j? vgl. Jß 146. 

267. rascinum {ich benetze, wasche {ein Zimmer) auf; rescinum, G. 83, 

94) dereSinim (L.) raseänd, rescänd; Infinitiv reshändin (Rhea); von ar. ^jij. 



1 



— 224 — 

268. rijifänd (er fieberte, Lerch) vgl. J« i 50. 

269. la,utiTium (ich beflecke, G. 120, 179) la'utänd; von ar. tj^, 
vgl. J« 25. 

270. levinum {ich bewege, G. 490) levänd; Causale von X 103, 156. 

271. pakinum {ich berste, G. 124, 243) pakänd; syr. ^^dOÄ, vgl. J6 341. 

272. parakiDum {ich reibe, G. 149) parakänd; Infiniliv perkhändin (Rhea); 
syr. ^fd; bei Lerch defirkinim mit dem Participialperf. fjrkä J^ 99. 

273. bizdinim {ich zerrmse, z. B. ein Seil, Rhea) bizdänd; Gausale von 
^ 395. 

274. mokasinum {ich schneide, G. 171) mokasänd; Denominat. von mokäz 

{Schere, G. 148, maqäs L.) ar. ^joU, vgl. Jß 252. 

275. fehemändin {überreden, begreifen, Jaba), auch fehemln, gebildet wie 
reqysln, J^ 146. Denominativ von ar. ^^» 

276. voraminum {ich blähe auf, G. 139) voramand; Denominativ von 

277. weledänd {siegebar, Lerch) Perfect. weledändie {n/olus est) vgl. J6 349. 

278. baghiSinim, ich verzeihe, hdJ^i^n^] imper. (mit Ausfall des §) be- 
baghln (Jaba) vgl. J« 358. 

279. beleändin, verschlingen, J.; ar. JL. 

280. terekändin, aufgeben, verlassen*, Denominat. von terk. 

281. tilfandia, wurde vernichtet, Socin; Denominat. von tj^. 

282. jebrändin, Knochenbruch verbinden {als Chirurg), misshandeln (J.). 
Gausat. von J\& 364. 

283. jesisändin, spioniren; Denomin. fon jasOs {Spion). 

284. gemedinum, ich gerin/ne, gemdnd G.; von ar. ^^^**^. 

285. jemedändin, gefrieren; vgl. Jß 365. 

286. Bapändin, bärügen, Uapand; ar. 4^. 

287. hesändin, lehren, bemerken lassen; Gausat. von J^400. 

288. heliqändin, schmelzen, J.; vgl. Jß 367. 

289. hevSändin, zögern, versagen, J.; von heviSin, t. ^y. 

290. xGtßiJiändin, verschliessen, J.; vgl. J6 368. 

291. x^retandin, drechseln, J.; von ar. i^i. 
291". xerisändin, Pms festsetzen, J.; von ar. 

292. x^Uq^ndin, schaffen, J.; von ar. ^. 

293. däliqändin, aufhängen, S.; vgl. Jß 371. 



— 225 — 

294. deqändio, täiomren^ J.; von ar. jd. 

295. dehebandip, zerstreuen^ J.; vgl. J^ 373. 

296. revqandin, glä/Men^ J.; ar. j^j. 

297. zebirändin, schwächen^ J.; vgl J6 35.6. 

298. zeliqändin, anseteen^ leimen^ J.; vgl. J^ 358. 

299. surikändin, streifen^ J.; vgl. J^ 354. 

300. äeqändin, anstrengen^ J.; vgl. J£ 401. 

301. serefandin, verschwenden^ J.; von ar. ^i^. 

302. tefändin, löschen, vgl. J6 405. 

303. temirandin, löschen, vgl. J6 352. 

Ein zu dieser Glasse gehöriges Verbum unterlässt die Differenzirung des Ablei- 
tungsvocals : 

304. namänum {ich bade, tauche ein, 6. 97, 468) namänd; Denominativ 
von np. J, np. ^J^. ^ 

Von einigen Yerba ist das Praesens nach dieser Glasse gebildet, während ein 
Participialperfect nicht verzeichnet wird (s. schon Jt 221): 

305. araßnam (niederreissen, 6. i32), aber Participialperfect araft, vgl. 
X42« 

306. giül ekinam (ich werfe die Kleider ab, 6. 253) negat. giül na 
ekinum; djoul-em da deknem {^^ )d Jy^ ich lege meine Kleider ab, 
Ghodzko 347) 3. sg. der dexine (brütet aus, eigentl. wirft heraus, setzt heraus, 
Lercb) 3. plur. Mnin {sie schlagen) ek deftlnin (damit sie sich träfen, venoun- 
däen, L. I, i 5, 6). Für das Participialperfect wird ekäst verwendet (J^ 1 7). 

307. balinum (verl&ren heften, an ein Kleid heften, inibastire, 6. 160, 
Oarn tvicJcdn^ 172); dieses Verbum bildet vom Praesensstamme balin ein Partici- 
pialperfect balinä; angelsachs. vilan (verbinden) schwed. vula, dän. vule, hoUänd. 
woelen (mit Tauen beunnden) dSn. vuliug (grosses Tau) ; skr. ^ (sich wenden). 

308. vahaginum {ich buchstäbire, Gt. 116); das Participialperfect ist ebenso 
wie in Jtt 307 gebildet: yahaginä; ar. U^. 

Endlieh sind hier einige Verba anzuführen, welch^ die Sprache, durch eine äus- 
serliche Analogie verleitet, in diese Glasse versetzt hat: 

309. afrlnim (ich schaffe, Rhea) afrand; np. OJ^^^ P^^^^- fh^^* 
Das Wort ist aus dem Persischen entlehnt; das Praesens, mit n verstärkt (vgl. altb. 
^G^^t^^^^ hat äusserlich den Anschein eines Gausativs eines Stammes afr, und 
hierdurch irre geführt bildete die Sprache afrand nach Analogie der obigen Participi- 

alperiecta. 

29 



— . 226 — 

310. cinum {kh pflanze^ säe, G. 212, 245) Parlicipialperf. ciänd (G.) 
chänd (Rhea) cänd (Jaba) rä-chänd (er feuchtete ein Gewebe an^ Rhea) np. 
(jJtfi pfdcs. JLa». Organisch gebildet mttsste das Participialperfect im Kurdiscbea 
ci, oder bei Garzoni cit lauten; arm. juii»^^. 

311. stinum {ich nehme ^ eigne mir an^ G. 71, 264) men stand; bei Jaba 
iständ, Socin mflständ (ich nahm) ta, au, ma, vS, va stand, praes. aze 
btistSnem, te büstene, awe bastene, ame büstSnin; np. O^'^? P^*^^^- it^^) 
organisch gebildet mfisste das Participialperfect stä lauten. 

312. skinum (ich zerschlage^ ich schlage ein Heer^ 6. 150) bi§kfnim (L.) 
3. sg. eoü dicbekinS (dixSi^ jl Jaba) Participialperf. skand (G.) §ikand, i§kand 
(L.) np. /;^^Mi£i, vJw^^^ praes. jJCi; durch die Dehnung des Wurzelvocals bat 
diess Yerbum das Aussehen eines Causativs angenommen und demgemäss das Partici- 
pialperfect gebildet; das wirkliche Gausativ ist äekinändin; vgl. Jk 24, 198. 



X. Die Wurzel wird durch st vermehrt. 

Der im Praeteritalstamm auftretende Zusatz st (das t verschwfndet in dem t 
des Afßxes des Participium und des Infinitiv) stammt bekanntlich vom Hulfszeitwort 
np. /^X*mP, und er findet sich namentlich häufig im Mäzenderüni. Die ktirdischen Verba, 
welche ihn zeigen, sind folgende: 

313. b'hem (ich höre^ Rhea) 3. sg. dibih6 (a^> Jaba) &na bebhfsem («c% 
höre würgen y Socin) Imperat. beh3 (Rhea) bebih (Jaba) bebhfsa (Socin) plur. 
bebihin, ostkurd. 2. sg. be-beieh {d^^ Beresin) Participialperf. biist {guando si 
parla d^aver intesa gualche nmva^ o ben sentito^ G. 245) biist (uditOj aver 
sentito^ G. 27 i) ta na biist (du hast nicht vernommen^ G. 72) bist (hörte ^ 
vernahm^ L. I, 23, 10. 25, 9) bebist (Jaba) Impf, az bihtstem (ich höbe gehört^ 
Socm) näbiste (sie hat nicht gehört^ L. I, 2, 17) Infinitiv b*hlstin (Rhea) bisten 
(Beresin) ostkurdisch bistneh (aJLXmj^); altb^^J^ skr. ^; von dieser Wurzel ist 
auch been (Geruch ^ G. 197; nyHMi> (Pallas) b6n (Rhea) bien (Rieh)) abzuleiten; 
die Wurzeljf>j vereinigt die Bedeutungen « erwachen t, «bemerken» oder «verstehn», 
und «riechen» in sich (letztere eine Verengerung des Begriffs auf Einen Sinn), worüber 
^lan Pott E. F. lY, 889 vergleichen kann. Das d der Wurzel wurde zu h nach § 48, F. 

314. nevüm (ich schlafe^ G. 136) n,yim (Rhea) 2. 3. sg. nevft, 3. sg. 
n,wTt (Rhea) Participialperf. nev^stia (G.) Infinitiv n,wistin (Rhea) nusten (Rieb) 
nywistin (Jaba). Die Wurzel, welche urspriinglich «da liegen» bedeutet, ist erbalten 
im Adjectiv np. j\yi (gebeugt^ krumm^ altnord. hnipinn, angelsächs. hnap, hnipian), 



— 227 



« 

und erscheint mit einem Praefix (altb. 5^, meist np. M) versehen in (J^yi. 

Üer Farbaog-i §uürl führt den prohibitiven Imperativ yU an (schlafe nicht) s. Vullers 
Lexicon persico-lat. s. v. (jJ'iy'y ^S'* '^ 205, 403. 

315. hemhlnm {ich kehre^fegCyG. 2 A3) demälim (U) Participialperf. malest ; 
bei Rhea aber mall (wie 3^ 114 ff.), bei Lerch malt (N?. 56). Auch mazenderan. 

Infinitiv ajLuJIw Dorn, Beiträge zur Kenntniss der iran. Sprachen I, 60, 1). 

316. vapästin {treten^ Rhea); praesens findet sich nicht angeführt; np. /^^jL» 
praes. vif (u J^l^) Denominat. von altb. *m^^v {Fuss). 

317. mfnim {ich gleiche^ Rhea); als Infinitiv wird von Rhea minin angeführt, 
was sicher falsch gebildet ist, denn das i ist der differenzirte Praesens vocal ; es ist zu 
vermuthen, dass der Infinitiv mäuistin lauten würde, denn das Wort ist aus dem 
np. •JmJL praesens JU entlehnt. 

318. beroi'ne (lass um gehn, jij^) Moitiv /;i***j^j im Dialect von So- 
leimania bei Chodzko 345; von np. ^»j] vgl. X 101, 148, 209. 

Andrer Abkunft ist der Zischlaut des folgenden Wortes: 

318. gheüm {ich komme an^ G. 93) 2. 3. sg. gh6it, Participialperf. gheest, 
gheöstia, ghaestia; im Dialect von Sihna ^X ich werde kommen (p. ^*mjj) 100, 7. 
^^^^^^^(Imperf., ich war angekommen, L. I, 100, 7) 3. sg. il-«iJ^(101, 4); bei 
Lerch giSti (mf, I, 24, 11; eigentl. angekommen^ wie armen. fu*ii#«.^ reif von 
faiiiiii^A-j^ ankommen); bei Jaba praes.. ez digehim {ich erreiche ^ komme an), 
daneben ez degeSinim, fatur. ez gehiäm, Imperativ begehi2; die Form degeSinim 
setzt einen Infinitiv ''^geSändin voraus, den Jaba nicht verzeichnet; dagegen hat er die 
zwei Infinitive gehln und gehiStin; dem entsprechend gibt er für das Participialper- 
fect min gehiä und min gehi§t. Rhea hat den Infinitiv g'hashtin, gähäshtin. 

Es geht aus diesen Formen hervor, dass die Grundlage derselben geh ist, und 
kaum abweisbar ist die Annahme, dass wir in derselben eine Yerwandtin von gam 
{unserm kommen) sehen müssen; schwierig ist aber die Frage nach der Herkunft 
des h und des §; Pott E. F. II, 2, 32 hat das letztere neben das ^ von skr. XT^fH 
gestellt; sollte das h aus einer ursprünglich reduplicirten Form, ähnlich der deutschen 
gangan, herrühren? vgl. Ji 187. Andere Verba mit diesem Zischlaut sind: 

319. gyry^in, schlackten (Haut abmhn) neben gurän (causat. gurändin). 

320. guruzin, donnern (neben gunn). 

321. loquzin, knurren (vom Magen), vgl. ar. ^. 

322. lehizin, keichen, ar. j^ {haleter^ Berggren). 

323. lehisin, id. 



f 

l^~ - 

•J V 

'S " 



— 228 — 

324. xün2iD> ^om^ werden (neben xoriyän, stcA A!r(i^;sreH, jucken, gmig 
werden). 

325. feri2in, sc%iiaM&«n, ar. >»*. 

326. meoü^in, miauen (J.)» von *meoü, vgl, ar. )^«, t. ^J^L«, gr. p^o, 
russ. MflyKaxb etc. 

327. huni^in, gähnen ^ s. Jfi 116, viell. von ^Hm* (schläfrig ^ v. ^«t-^). 

XL Der Praeteritalstamm ist durch i erweitert. 

Die zu dieser Glasse gehörigen Yerba sind sämtlich neutraler Bedeutung, und 
bilden desshalb kein Participialperfect , weil diess passivischen Ursprung hat. Das Pa- 
radigma stimmt — abgesehen von den Wirkungen der kurdischen Lautgesetze, — genau 
zu dem neupersischen, wie unter ]^ 329 ersichtlich ist. Bei Rhea, welcher uns hierin 
genau unterrichtet, erkennt man die zu dieser Classe gehörigen Verba schon in der 
3. sing., welche vor der Personalendung t ein kurzes i zeigt (np. ^e-d ^1), während 
die Verba der Qasse VIII, B, II, die mit den unsrigen Aehnlichkeit haben, bei Rbea 
(nicht immer bei den andern Gewährsmännern) einen langen Vocal zeigen, weil das 
antretende i im Praesens mit dem Stammvocal verschmilzt. 

328. awenim {ich wohne^ Rhea) 3. sg. awenit, Imperfect az awenim, 
Perfect az awönima; np. O^^^^^* 

329. az kenim {ich lache j Rhea) np. ^jüL^ ^ 

tu kam iS^^ y 

au kenit ojü;» J 

am kenin (^J^) ^ 

han kenitt (J^ J^) ^ 

wän keuin Jij^ jUul 

Imperativ. Imperativ. 

b'kena js^ d^, \js^ aj 

b'kenin (3. plur.) jl^ jü» aj 

Imperrectum. Imperfectum. 

az kenTm fJiJ^ /i« 

tu kenie ^jJ^J^ y 

au kenl J^J*^ jl 

am kenin ifi^iJ^) ^ 






huD kentn 
wAn kenin 

Perfectum. 

az kenima 
tu kenn 
au keniya 
am kenina 
houn kenina 
wän kenina 

Piusquamperrectom. 

az kenibum 
tu kenlbui 
au kenibu 
am kenlbun 
huD kenlbun 
w&n kenlbun 

GoDditionalis. 

az de kentbäm 
tu de kenibäi 
au de kenibä 
am de kenibän 
hun de kenibän 
wän d8 kenibän 



229 — 

Perfectum. 



Plusqnamperfectum. 

>y oJiJ^ yf 

Gonditionalis. 



Bei Lerch findet man folgende Formen: dek^n'im {ich lache) 3. sg. dek^n'e; 
Imperf. ez keniam {ich möchte lachen^ I, 17, 6) Perfect k6nia, keni& (I, 9, 9). 
Garzoni hat hier, wie überhaupt, ein Participialperfect men Keni (nach VIII, B, II) G. 
232; np. O^.J^i altbaktr^^u^äi, vgl. J6 27, 235. 

330. diqät^ {er serrmk^ ü se dichire^ Jaba) Perfectum qedia {ging atts^ 
endete^ L. I, 17, 4) qetiya {il s^est dSchire)] ar. JLi] hie von ein Gausale mit 
der Bedeutung « abschneiden », «verzehren», «einen Preis festsetzen» (im Arab. «ein 
Lösegeld bestimmen») J6 249. 

331. kbindakim {ich ersticke^ Rhea) 3. sg. khindakit, näx^niqe {er 
erumr^ siciA nicht ^ L.) Imperf. kbindakim, Perf. khindaklya; Infinitiv kheuyqiu 



V ,-j'« 



" 880 ^ 

(Jaba); von ar. ^, welches selbst aus dem Persischen absiammt, np. lILu {angina^ 
ar. jUi) armen, futqy^ {Strick zum Aufhängen) von l^^qy^^u worüber zu ver- 
gleichen de Lagarde, Gesammelte Abhandlungen 275, 300; vgl Jß 254. 

332., grim (ich weine, Rhea) Imperf. az grün, Perfectum az grima, 3. sg. 
au griya; Infinitiv giriian (^jL^Jaba); vgl. J\6 127. 

333. cörim {ich weide, gehe, auf die Weide, L.) 3. sg. bec6re (LI, 26,7) 
Perfect 3. sg. diceria (26, 9) ciBria; Infinitiv tcherin, tcheriian {ji^, ükjf 
Jaba) np. uJi-^5 vgl. J6 194. 

334. deS^he (wiehert, L.) Perfect §ehiä (L.) Sihiya (Jaba) Infinitiv §ihin, 

§ibiyan; np. <ui (hinnitus). 

335. sekinim (ich weile, Rhea) desekinim {ich wül bleiben, L.) Imperativ 

2. plur. hun besekine (bleibet, L. I, 1 3, 9, Tür besekin-in) Imperreci 3. sg. 

sekini (L. I, 46, 7. 21, 3) 3. plur. sekinin {setzen sich) Perfect sekinima (Rhea) 
sekinime (ich verweilte, L. I, 31, 3) 3. sg. sekinlya (Rhea) sekiniye (ist ge- 
standen, L I, 11, 11); von ar. /^l--; vgl. ]\r^ 264. 

336. dezau'ujim (ich trete in die Ehe, verheirathe mich, Lerch) 2. sg. 

negat. ne-zaü'uji; Infinit. zevijTn (Jaba) Denominat. von ar. j^jj; vgl. JVs 265. 

337. zivirim (ich drehe, kehre um) 3. sg. t'zivirit; diziwire (Jaba) Imperf. 

3 . sg. zivirl (Rhea ; zlviri , ist vorübergegangen (am Hause) Socin ; bei Jaba vi 
ziwirT, also nach VIII, B) Perfect zivirlya; altb. ?^j; vgl. Jß 207. 

338. revim (ich entfliehe, Rhea) Imperf. revim, Perfect reviya, bei Lerch 
revia (I. 47, 4) vgl. J« 101, 148, 209, 318. 

339. röjS'im (ich /a^6, Lerch) gehört wahrscheinlich hieher. 

340. perim (ich fliege, Rhea) Imperf. perim, Perfect az penma, 3. sg. au 
periya; Imperf. bei Lerch ferian {sie flogen) vgl. J6 166. 

341 . pükim (ich berste, breche auf) Imperf. pükim, Perf. püklya; vgl. J6 271 . 

342. bazina (ich laufe) 3. sg. t'bazit (Rhea) deb^ze (L.) Imperativ 2. sg. 
bebez (Jaba) plur. bebezin, Imperf. bäzim, Perf. bäziya (Rhea) beziä (L.) Deno- 
minat. von bäz (Lauf) vgl. J6 212. 

343. deb^x^in (wir scherten, erlassen, Lerch, im Y. U.) Imperat. 2. sg. 
bib^xSe (in der Uebersetzung der Evangelien, Stambul 1857: <y'"^2) ^P* ü^^^^- 
Das Verbum ist aus dem Persischen entlehnt; vgl. J^ 216. 

344. b|k§im (ich springe, L. I, 22, 8) scheint hieher zu gehören; e« ent- 
spricht np. ^jlmms^ (erschrecken, von einem Fällen, eigentl. aufspringen, von 
einer Wunel jaxlaus jah, janh v^^^^, s. YuUers, Supplementum Lexici lat.*pers. 



J 



— 231 — 

S7^); das Praefix b} {^mqj>) zog den Accenl auf sich und in Folge dessen wurde der 
Wurzelvocal elidirt. 

345. borim, burim {ich bräUe^ Rhea) Imperf. burim, Perfecl buriya; 
Infinitiv borin (Jaba); onomatopoetisch {bu machen) ^ vgl. ahd. baren (singen) 
lit. bärti (schetten). 

346. fukrim, fikirim {ich überlege) Imperf. fikirtm, Perfect fikiriya (Rhea); 
Denominat. von ar.jS^. 

347. everin {sich ruhen ^ sich setzen^ J.); Denomin. von evir (Haltplatif); 
vgl. J€ 230. 

• 348. hereqm j glänisen; ^r. ^^jj. 

349. velidin, erisieugen\ von ar. jJ^; vgl. J€ 277. 

350. minin, gleichen; vgl. J6 237. 

351. wereSin, erbrechen; np. üJ^L^5 ^8'- ^ 234, 404. 

352. temirin, verlöschen^ an^^^i»; vgl. Jt 303. 
853. gibehln, gleichen^ ar. d.^i; vgl. ää 262, 384. 

354. surikln, kriechen^ t, v^j^, SJfjy^; vgl. J^ß 299. 

355. zeliqin, sich verbindeii; vgl. J6 298. 

356. zebirltt, schwach werden; vgl. J^ 297. 

357. heiiqmy platzen^ außrechen; \on BiT. ^y.. 

358. bayiSin, verigreiÄew; t. ^jJLLcL; vgl. Jß 278. 

359. renin, hraUen; np. (jj^j^j. 

360. pälTn, sich ergiessen; np. (j^^y ^g'- ^' 225. 

361. p6cikin y verschlingen ; Denomin . von v^Lbilj . 

• • ._ . 

362. peSirin, jserreiben; arm. '['zc^ü ^8^- ^ 226. 

363. peäikln, sich zerstreuen; partic. perf. peäikiya (Socin); vgl. np. (j^^ij 



364. Jebrin, sich misshanddn lassen; von ar.^A^; vgl, Jß 282. 

365. jemedin, gefrieren^ ar. ^>^; vgl. J(?. 285. 

366. cerxin, mi< dem Rad arbeiten; von ^^; vgl. X 179. 

367. heliqln, schmelzen*^ vgl. J6 288. 

368. xetemln, sich sdMessen; ar. j;»; vgl. J\& 290. 

369. x^rin, röcheln; Denominat. von^o>, vgl. np. ^^j>. 

370. xemilin, sich schmücken; "von ar. J^^r, vgl. J\6 253. 

371. däliqin, hängen; ar. ^; vgl. J\& 293. 

372. derizin, sich spotten^ von deriz; vgl. J\ß 233. 

373. dehebln, sich zerstreuen; vgl. JVä 295. 



^rc 



— 232 



XII. Die Wurzel wird durch la vermehrt. 









Die Vocale lä ersoheinan im Praeteritum und im Praesens , und zwar hier diffe- 
renzirt in le. Da die hieber gehörenden Verba sämtlich Passiva oder Deponentia sind 
(der Charakter des Deponens ist auch in andern Sprachen mit deni des Passivs iden- 
tisch), so darf man das dem I angefugte ä demjenigen a gleichsetzen , welches im 
Armenischen in der passiven und reflexiven Gonjugation IV erscheint: ßn-lrmj {flog) 
Pitiriup^ ßtLh-tuu^ plur, Pn.kuM^^ ßoLlrmj^^ ßn^lruA'^ uud die Aehnlichlneit mit 
dem Armenischen erstreckt sich auch darauf, dass wie die kurdischen Verba meist 
eine Gausalform neben sich haben (bizdiem, icA reisse^ causat. bizdinim, ic% z^- 
rm8e\ auch die armenischen Passivverba eine solche ausgebildet haben (pn.ni.gwlls 
er lässt fliegen). Auch diese Giasse von Verba, welche wir bei Rhaa genau beschrie- 
ben finden, hat kein Participialperfectum. Vielleicht darf man in lä das Verbum skr. TT 
suchen, dessen einfachere Form i zur Passivbildung gedient bat; und wir veurden in 
diesem Falle im Kurdischen und Armenischen dieselbe Bildung finden wie im benga- 
lischen Passivum : SR^ ^^ (skr. flf^). Eine formell ähnliche persische Bildung be- 
merkt man z. B. in ^jjuSjU, (jj>^^ oder OJUjU^, uJ^^j> O^^lr" 

Imperfect. . 



374. haliem {ich schmelze) 


ha&äm 


halle! 


haliai 


hallet 


halis 


plur. halTSn 


plur. ha&än 


Imperativ. 


Perfect. 


b'halie 


halUma 


b 'hallen 


halTäl 




haliaya 




plur. halläna 



Plusquamperfect. 

haliBbum 
halmbul 
haliaba 
plur. halläban 

Infinitiv halian, bei Jaba beliyän (aber Praesens dibel6 nach Classe XI) vgl. 

ehhl-bit {schmüd, Garz. 178, törk. jjj jL) ar. J*; vgl. j^ 244. 



— 233 — 

I 

375. hizbiem {kh wackle^ bittre) Imperf. hizhiäm, Perf. hizhiäma; Infioitiv 

hizhiän, bei Jaba heziyän; ar. j»; vgl. Jß 239. Die dort angeführten Yerba zeigen 
bei Garzoni sowohl sc (§) wie z; das letztre stimmt mit dem arab. Laut Qberein, das 
erstere ist, wie Rhea*s zh zeigt, nur eine ungenaue Schreibung oder gröbere Aus- 
sprache, denn man kann das sc Garzoni's nicht aus einer Herleitung des betreffenden 

Yerbum von ar. ^jfi»p erklären, welches nicht t schütteln», sondern • Blätter mit dem 
Stock abschlagen» bedeutet. 

376. kuliyän (hinken^ Jaba); die Flexion ist bei Jaba von derjenigen unserer 
Classe verschieden: praes. ez dekulim, Imperat. be kOle, Participialperfect min 
kQliä, was bei Rhea az kOliama lauten würde. Denominativ von kuiek, arm. ^u^i^ 
(lahm) ^iunuii^(fiifiken) griech. xuXXo^. 

377. ^arlyän {sich täuschen j Jaba), mit dem Gausale Yarändin (täuschen). 

Weitere Formen fehlen, ar. ^c. 

378. gerlem (ich gehe) Imperf. au geria;, Perfect au gerläya; Infin. gerlän, 
bei Jaba geriyän, bei Garzoni gberiäna (ßpazirgang^ 2 OS); Imperfect bei Lerch: 
ez digeriam (I, 24, 2) 3. sg. digeria (6, 7) 3. plur. digerian (19,11,21,1 3); 
das Perfectum wird aber bei Jaba mit dem Instrumental des Pronomens verbunden: 
vi geriyä, und das Praesens folgt der Analogie von VIII, B: diger6 {er geht); bei 
Lercb fehlt es an Beispielen von Formen mit dem Pronomen, auch findet sich nur die 
3. Person sing., digeria (I, 6, 7) ver geria (43, 9. 26, 13), welche wie kerfa 
(J6 122) gebildet sein kann; np. 0«^-t^^g'* ^' ^^^• 

379. kbapiyän (O^^» ^^^^ täuschen, Jaba); aber Perfectum min khapiya; 
vgl. :^ß286. 

380. khoriöm {ich jucke) Impf, az kborläm, Perfect az khoriäma, 3. sg. 
xoria (Lerch) vgl. J€ 186. 

381. cbemTem {ich bücke , heuge mich) Imperf. az cbemläm, Perf. az 
chemläma; np. (jj*^^ arm. ^Ä-iÄ-^(Mose i, 31) angelsächs. hvom {Winkel), 
vgl. Jß 195. 

382. chirmisiem {ich wdke, verwese) Imperf. az chirmisTam , Perf. az 
chirmisläma; vgl. bei Lerch ßurumjä bum {ich verweste) von türk, ^^jj^. 

383. sbidiem {ich werde gedrückt) Imperf. 2. sg. tu shidläl, Perfect tu 

sbidiai; von ar. jii., vgl. JS 261. 

384. shiblem {ich gleiche) Imperf. 3. sg. au sbiblä, Perfectum au sbibläya; 
von sibi {gleich, G. 274), ar. a^, vgl. J« 262, 383. 

30 



— 234 — 

385. teqiyan {(jljii^ platzen ^ Jaba) Perf. teqiai6 ajLäJ; vgl. X 132. 

386. tenlem {ich dürste) Imperf. 1. plur. am töniän, Perf. am töoläoa; 
von tenl (durstig) tehni 6. 95, np. 4JL.LJ. 

387. terpiyan (stolpern^ Jaba) eou terebiye (er ist gestolpert) aber Praesens 
diteribe, vgl. J&133. 

388. tyrsiyän (sich fürchten, Jaba); aber min tyrsiä; vgl J6 91, 134. 

389. diriöm (ich reisse) Imperf. 2. plur. hun dirlan, Perfect hun dirläna; 

Infinitiv deriyän (Jaba), np. u^j^j ^S\' ^ 201. 

390. venusiem {ich klebe) Imperf. 3, plur. wän venusian, Perfecl wän 
venusiäna; vgl. J\ß 108. 

391. rataslem {ich gleite j schlüpfe) Imperf. 1. sg. az ratasiäm, Perf. az 

rataslama; ar. ^j*»p^) (IV von ^^^^ profectus est incessitque in solo molii et 
piano)? mit Piaefix rä. 

392. va resiem (ich entkomme) Impf. 2. sg. tu va resiai, Perf. tu va 
resiSi; bei Garzoni 134 varäsiä (das Boss) ging durch, aber Praesens varäsit; 
np. (jj^j. 

393. rizhiem {ich werde verschüttet) Impf. 3. sg. au rizhiä, Perf. au 
rizhiäj'a; bei Jaba reiiya (floss aus), Infinitiv reXiyän ; np. (jJ^Jjj (verschütten); 
vgl. ^ 4. 

394. pizhiem (ich koche) Imperf. 1. plur. am pizhiän, Perfect am pizhiäna; 
Infinitiv peziyan (action de cuire, de bouillir, J.); vgl. Jß 6, 211. 

395. bizdiera (ich breche, reisse (me ein Seil)) Imperf. 2. plur. hun bizdiän, 
Perf. hun bizdiäna; 3.sg. byzdiyäye (Jaba) Infinitiv byzdiyän; ar. cJlo{II. ^j-öj", 

IV cj-J) vgl. ^ 273. 

396. biriem (ich komme zu Ende) Imperf. 3. plur. wän birian, Perf. wsn 
biriana; Infinitiv biriyän (Jaba, im Laufinne halten); die ursprüngliche Bedeu- 

tung ist € abgeschnitten werden», np. (jj'»^, vgl. J\S 217. 

397. vestiyän (sich abmühen), vgl. J& 78, 224. 

398. aliyän {sich in eine Sache verwickeln), vgl. J\& 181. 

399. ceqiyän (krachen), von np. jL; vgl. J\ß 231. 

400. hesiyän {verstehn), ar. ^^^; vgl, J& 287. 

401. §eqiyän {sich abmühen), ar. ji; vgl. Jß 300. 

402. keliyän (sieden)', vgl. J€ 118. 

403. newiyän (schlafen):^ vgl. J« 205, 314. 



235 



404. we-resiya;n (erbrechen); vgl. Jß 234, 351. 

405. tefiyUn (verloschen), ar. yi; vgl. Jß 302. 

406. seliySn (sich entkleiden); vgl. J6 260. 



XIII. Die Verbalformen stammen von verschiedenen Wurzeln. 
407. em (ich komme) hat (ich kam). Das Paradigma ist folgendes: 



Garzoni. Lerch. 



Rhea. 



Jaba. Chodzko. Socin. 



Deg. na ei. 
tet 



em tem, tem, bem 
beem (1 04) (veniam) 
neg. na em ezi böme 

(komme (e ist stumm, 
nicht, fehle). I, 45, 7). 
t6i; be6i, be (impera- 

tivisch, 5,1). 
te, be (Im- 
perativisch , 
H, 12). 

oy es geschieht, 
99,15; 

kommt he- 
raus, 98,7, 

steigt hinauf 
(die Seele) 
98, 5. 



Praesens (nebst Futurum). 

em eztim,titim deham aU^ aze bem, 

neg. eznaim detem, je ich komme. 
bim (fut.) nais, 343. 



tem 



tei 



tet 



eT 



et 



ben (impera- 
tivisch,39,3) 

ben (fulur.) 
25,8; impe- 
rativiseh24,12. 



en 



en 



en 



tu tii, titi, 
bii (fut.) 

ev ti, tite, 
neg. nai, 
be (fut.) 



deiei ^Jaj^ tu tebe, 

du kommst. 
deiettOAj^ auwwe be 



emtin,titin, deieme äme ben 

bin (fut,) jjdj^ 
hun tin, titin deene ^o ^ 

bin (fut.) 
vän tin, titin d6ene Cj'io^ 

bin (fut.) 



— 236 



Garzoni. Lerch. 



vora, negat. wer'e, 5, i. 
na ei (32). 



Rhea. 
I m p 
wera 



Jaba. Chodzko. Socin. 



vpra (kommet) 



wenn 



e r a t i V. 

vere, negat. 
mere ; 
3. bela bi 

(quHl vient) 
1. em bin 

(venons). 
verin, negat. 

merin ; 
3. ev bin 
(quHls vien- 
ntnt). 



aaj beie, mäva (fcomm 
345. mc/rf)vära. 



mävin {kom- 
met nicht) 



vävin. 



ungho at 



te hat 



vi hat 



me hat 



Participialpe 

men at, na min hat, II, min hat, min hat 
at. 11,12. hätlya. 

ta at te hat, 39, ta hat, 

4. hätlya. 

av at hat, 7, 5; \vi hat, 

häte (e hatiya. 
stumm, 45,3). 
am at dahat, ma hat, 

28—29. hatlya 
hedr. hatfa; 

y U (ist ge- 
kommen)^ 
cX^ kommt 
mcī,100,9, 
oyliHlOO,10; 

M es ge- 
schieht^ 98, 

» 

5 (pers.). 

hava hat, ve hat 
hätlya 



r f e c t. 



j 






— 237 — 

I 

Garzoni. Lerch. Rhea. Jaba. Ghodzko. Socin. 

vvan at wän bat, eväu hat 

bätlya 

Imperfectum. 

atum (104) ez batim, ez bätim, batym v^U az bätim 

39, 5. di«bätim, 

ati (62) tu na-häti, tu häti, dl- baty ^U tu häti 

23, 12. häti 

ev bäte, bat, batt oU au bat 

di-bät 
em bätii), batyoe^U am bätia 

di-bätin 
bun bätiD, batene/^U bOn batin 

di-bätin 
bätin, 19,11, ev bätin, batene /^U 

24, 9. di-batin 

Perfecta m. 

batime batim6 

bat! 

(ei batiye, 

venu^ part. 

med.); 
hedr. da- plur.em, bun, 

bätine (3.pl.) ev bätin6 (ei 

bätine, dwfA 

venUj part. pass. 
(med.)). 

Plusquamperfect (Jaba). 
bati bum, bäti bui, bäti bu, em bäti bun, bun bäti bun, ev bäti bun. 

Futurum absolutum (Jaba). 

du-kbäzim bim, du-kbäzi bii, du-kbäze be, em du-khäzin bin, bun du- 
khäzin bin, ev du-kbäzin bin. 



— 238 



S u b j u n c t i V (Jaba). 

bela häti bim, bi, be; bela em häti bin, bela hun häti bin, bela ev 
häti bin. 

Gonjunctiv (Jaba). 
na-itin {er mrd nicht kommen)^ bitin {er möge kommen). 
Infinitiv: atina, Ankunft (G.) hätin (J.). 

Das Participialperfect fehlt in Ghodzko's Paradigma; Socio hat wie Rhea auch die 
vollere Form hatia {sie kamen). Den Imperativ 2. sing. w6r'e kennen auch Rieh 
(wurra), Sandreczki (wärreh), Beresin()j)^); die Form mere bei Jaba entstand aus 
mS-vere, ebenso merin aus m6*yerin; Jaba hat ausserdem noch meie, und Ghodzko 
bei6 Aaj (np. Laj), plur. mein /^^; die 3. sg. lautet bei Ghodzko beiete {er komme), 
1. plur. beieine, 2. beiene, 3. beiene {ü^i^i, /tf^j ^^^j ^^) ^^ ^i^t^ 
{ils viendront, Jaba). In einer Note p. 328 sagt Ghodzko, das Praesens habe zwei 
Formen, nämlich die im Paradigma gegebene, , und eine zweite dem ouva o^l f^i 
dost (1. dett) ouva u. s. w. Diess ist aber nichts andres als das Participialperfect, 
ober dessen Bildung oben S. 1 75 gesprochen ist; ouva o^ i ist das np. j^\ resp. o J^l; 
das auffallende hiebei ist nur, dass in seinem Imperfect hät-ym der Stamm, welcher 
mit dem des Participialperfect identisch sein sollte, von diesem verschieden ist, obwohl 
beide Formen, ouva und hat sich durch das np. oj^l auf Eine Grundform zurück- 
führen lassen. Es ist nicht unmöglich, dass Ghodzko beide Bildungen von verschiednen 
Individuen hörte und dass die eine einer andern Mundart als die zweite angehört. 

Man findet das Praesens mit dem Imperativ auch mit Praefixen versehn 1) mit 
heroderhil (§ 78, ;« 10): 

Lerch. 

Praesens. 

1. ez h6r'im {ich gehe) 26, 3. 

2. tu t^r'i, 45, 1; derf, 30, 41. 

3. h6r'e {geht) 37, 6. 10, 4 2: harre (Socin); 
dev^ (geht hin) 20, 40. 



Jaba. 
ft-aesens. 

ez diherim. 
tu diheri. 
ev diherö. 



Plural. 

4. em her'in, emi h6r'in, eme herMn (impe- 
rativisch) 25, 9. 38, 4. 47, 4. 



em diherin 

hun diherin 
van diherin 



— 239 — 

Imperativ. Imperativ. 

h6r'e {geh) her'i (10, 9) Garz. arra her6, uegat. mere 

2. plur. h^r'in 36, 8. herin, negat. merin 

3, h«r'in {sie mögen gehn, 20, 8). 

Futurum (S. 1 7 S). 
ez herim, negat. närim etc. 

Der Imperativ her'e, Garz. arra (p. 89) harra (Klaproth, Fundgruben 4, 313) 
harre (Sandreczki II, 230) harra IjU (Beresin) wird als befehlende Form von dum 
(J^ 169) gebraucht; jedoch neben ^js^ bi-ci (Jaba). Partie, perf. alät (er entßoh^ G.) 
ro2 her-ät {die Sonne ging unter ^ Gh. 307) vgl. Jß 180. 

2) mit ber (np.^): 2. sg. praes. b6ri {du gehst ein^ L. I, 45, 5). 

Der Praesensstamm dieses Verbum's stammt von der Wurzel i mit Praefix ä 
(np. ^)), der Perfectstamm von der Wurzel gam mit Praefix ä, np. ^ju), pehl. jjft^, 

408. bezium {ich sage^ spreche^ G. 96, 131, 221) debi^im, beblm, biblm 
(Lercb, vgl. § 52, B, 2, I); bözhim (Rhea) 2. 3. sg. bezit (G.) 2. sg. AeUii (L. 
I, 31, 5) 3. sg. debgze, deb6, b|b6 (L.) dibiie (Jaba) plur. 1. deb^2in, d6bin 
(besser debfn), 3. debln (L. I, 24, 10). Socin: aze be^im, te bi2e, auwwe b^2e, 
ame bi^in, aüwwe b|zin {sie sagen). Imperativ bebi^e {melde^ L. I, 42, 4) 
bibe (L.) be bij (J^ a. J.) b-g6 Gh. 320, bez6 Gh. 317; bo myn na-bio {ich 
will) dass du mir nichts sagst ^ Socin; Participialperfect ghot (G.) 1 . sg. min gut, 
min gute (Jaba) 2. te göt (L. I, 14, 12) te gut6 (Jaba) wi gö (11, 1. 11) 
plur. 1. me gut (J.) we gö (L. I, 14, 14) 3. gö (14, 8. 10. 38, 9) hedr. got, 

götie; oyy ist gesagty 1, 100, 1 5); bei Rhea göt; Socin: me göt, ta göt, vi göt, 
ma göt, va göt, va gotin (letzteres Imperf.); Imperfect 3. plur. gön (L.I, 14, 10); 
die beiden Wurzeln, welche dieser Flexion zu Grund liegen, sind altb. ^^ (vgl. np, 
p.L, Jj) oder (wohl richtiger) altb. t^a^^ (aus t^cZTo^^) vgl. § 32, B, a; und 
np. J;li^, altp. <[^ ^ff ^y? praesens 3. sg. ^yy> ^ ^y ^y^y ^y y^>-. üebrigens sind 
noch zu.^rwähnen einige Formen bei Ghodzko und Rieh; ersterer hat nämlich das Prae- 
sens: derem mj^ und den Imperativ: 

deri ^^j^ ber6 o^e 

der6 oj^ bereiß aj^ 

derine ^j:^ bereine jj^ 

deritt «J-j j^ bereit C^jj 

derene ^»j:> berentt sl^^i 



— 240 — 

Dieses Praesens entspricht dem np. ^Ij^ (eigentlich ingredior, seil, sermonem), 
der Imperativ scheint jedoch irrthämlich gebildet zu sein, da er np. ^)j^ <u entspre- 
chen mfisste, und man doch wohl kaum eine Elision des d annehmen kann. Rieh 
gewährt noch den Imperativ bi-lca (sprich) und das Futurum de-leam; ebenso findet 
man in der Uebersetzung des Gulislan (Mundart von Sihna) il^L antwortet^ L. I, 
100, 2; im Original jL j./; p. ^juS^ (= OJir^i ^0- 

409. binum, bebinum {ich sehe, G. 271) debinim, futur. bebinim (L.) 
benim (Rhea) 2.3.sg. biDit(G.) 2.sg. tu bebfni (L. I, 29, 10) plur.l. debinin 
(L.) beblnin (Imperativisch I, 38, 1), Imperativ bjbfne {steche, sieh dich um, L.) 
bin (Beresin) bena (Rhea) Participialperf. dit (G.) dl (L.) dit (Rhea); Imperfect 2. 
sg. tu dl (aus dn, L. I, 39, 7, 8, np. ^^JIj^) 3. plur. dln; Perfect dltlya (Rhea) 
ditle (L.); Conjunctiv: te ditin, hast du gesehen? (Jaba). Die beiden Wurzeln 
dieses Verbum's sind altb. {({M^^, altp. »^y^ yy a^, np. praes. JLo, pehl. (Infinitiv) 
))(e*n (also nach § 84, X) und altp. ^yy ^y np. (Infinitiv) Cj^^- 

410. Das Hulfszeitwort oder Verbum substantivum «sein» erscheint in 
zweierlei Gestalt, nämlich als selbständiges Verbum und als suffigirte Copula. 

1. Als selbständiges Verbum wird im Praesens die Wurzel bu verwendet, deren 
Flexion oben J^ 170 mitgetheilt ist; ausserdem aber fügt die Sprache an das Verbal- 
praefix he (§ 78» Jß 12) die Suffixform der Wurzel ah (skr. ^^J; die Dedeulung 
dieser letzteren Form entspricht der des französischen ü y a, und mit Hülfe der 3. 
sing, wird die Bedeutung «haben» ausgedruckt: min, te, vi, me, ve, van heye 

(a^ üUj «->) **? v5^) ^^ Cj"^ ^^^> ^*^j ^^^ "• s« w. ist, d. h. ich habe, du hast 
u. s. w.); ebenso min hebu (^ /^ mir war, d. i. ich hatte). Für die negative 
Form des Praesens triu das SufBxum an die Negation mit Hülfe eines Hiatus füllenden 
n (§ 51, B, 2, 7). Das Paradigma ist demnach folgendes: 

Garzoni. Lerch. Rhea. Jaba. Ghodzko. 

az debum ez debfm ez dibim debum {ich 

werde sein). 



aia 



u. s. w. vgl. J6 1 50. 




2. Form des Praesens: 




az im ez hem6 


hem jß 
hei ^3^ 


tu I tu hei 


t hefye, 1, 4. 3, haya, au a ev hey6 


hei6 aa0 

M 


30. 23, 3; 




hedr.he;AAP98,8. 





■ -TT' 



241 



Garzoni. 


Lerch. 


Rhea. 


Jaba. 


Chodzko. 




« 


am in 


em hein 


hine -^ 






hun in 


hun hein 


hene -^ 




h6nin,3,23.4,33. 


wän in 


vän hein 


hene ^ 


• 


N e 


g a t 


} V. 






n6mm (26, 3) Jj 
102, 19. 


az nin'im 


ez ninim 


• 












tu njni (II, 1 4) 


tu nlni 


tu nini 




nina 


tun'e(3,30. 5,7. 


au nin'a 


ev nin6 


ni6 aJ (324). 




11,2.29,8.22, 




oder: tünTn6 






10) tünune (22, 




oder: tün6 






4. 38, 2) njne 


• 






■ 


10, 7) 4J (99, 










6. 17) tenäre. 










(tünunin) 


am nin'in 


em ninin 






(tününin) 


hun nin'in 


hun ilinin 






tünunin (38, 5) 


wän nin'in 


vän nlnin 




Perfect. 


Participialperfect. 


Perfecl. 


Participialperfect. 


Imperfect. 


az bu 


• 


az buma 


min heba 


boum 


tu bu 




tu bul 


te hebu 


u. s.w., s.S. 215. 


au bu 


hebü, s. S. 215. 


au buya 


vi hebü 




am bu 




am buna 


me hebü 




ungho bu 


• 


hun buna 


ve hebü 




vvan bu 




wän buna 


vän hebü. 





Conjunctiv: buk kec ninin {die BraiU war nicht mehr Jungfrau^ J.). 

2. Die suffigirte Form gleicht genau der neupersiscben. In der 1 . sing, ist die 
Sufßxform im nach scbliessenden Gonsonanten, dagegen me nach schliessendemVocal. 

Singul. 1. Garzoni: az ki-i-a {wer bin ich^ 24). Lerch: ez xod6-i ard-im 
{ich Un der Oott der Erde^ 7, H) xizmkär-i padi§6-y-im {ich hin der Diener 
des Kaisers^ 43, 11) ez xjznikär-i padiääh-im (42, 12) ez padi§äh-lm {ich 
bin der Kaiser^ 9, 4) meruki kal-im {ich bin ein älter Mann, 15, 12) ez 
tir-im {ich bin satty II, 122**) pücük-im {ich bin Udny I, 17, 10) pa§alk-im 
{ich bin ein Pascha^ 43, 14) ez Suyul-im {ich bin beschäftigt^ 29, 6) ez dl-a 
te-me {ich deine Mutter bin^ 26, 11) ez t6ni-me {ich bin allein j 36, 8) ek 

31 



— 242 — 

ez laü-e bäv-i xö-me (so wahr ich der Sohn, meines Vater^s Un, 43, 7) 
ez terzl-me {ich bin ein Schneider^ 47, 7). Negativ: ez ne terzf-me (ich hm 
kein Schneider^ 48, 1). Jaba: ez tlrim {ich hin satt) hisä-me {ich bin in Ruhe) 
ez feqir-im {ich bin arm) ez ki-me (wer bin ich). Chodzko: myne ki-m {j^ 
^ wer bin ich? 324). Bei Chodzko wird auch das Suffix au das PronomeD gefugt: 

myn-em {ich bin^ 324, np. ^i^). So ein: az mehvän-ym {ich bin ein Oast) 
az-im {ich bin) az birtshi-ma {ich bin hungrig). 

Singul. 2. Garzoni: tu ki-i-a {wer bist du^ 24). Lerch: tu xjzmkär-i 
padi§äh-i {du bist der Diener des Kaisers, 42, 11) tu xjznakar-i padi§e y-i 
(44, 2) tu imam-i gund-e me-y-i {du bist der Imam unsres Dorfes, 6, 9) 
tu kf-e (e durch Dissimilation aus i entstanden; wer bist du, 7, 11). Jaba: tu 
fekir-i {du bist arm) tu tiri (du bist satt) tu kii (wer bist du?) Chodzko: to 
ki6i {wer bist du?) toJ (^j^ du bist, np. ^y). 

Singul 3. Garzoni: au ki-i-a (wer ist er? 24). Lerch: kü'ir-e (er ist 
blindy 2, 15) ker-e (er ist taub, 2, 16) x^irter-e (ist stärker, 3, 26) zeräv-e 
{ist dünn, 3, 27) nizm-e {ist niedrig, II, 134*) lazlm-e (ist nöthig, I, 11, 12) 
pur-e {ist gross, 15, 9) nex6§-e (ist krank, 2, 8) bohä-y-e (ist theuer, II, 1 59*) 
tärl-e (ist finster, I, 4, 42) äevi-e- (noctwrna est, 7, 10) kotf-e [ist hässlich, 
8, 11) gi§kl-e (alle welche es gibt, 21, 6) de näv ru-da-y-e (in der Mitte 
des Gesichtes ist, 33, 22) bin-dä-y-e {ist darunter, 7, 2) merü-y-e {iä; ein 
Mann, 7, 6).Bäk-e telye (es ist dein Preis, es gehört dir, kommt dir zu, 
10,9) terzi-e {ist ein Schneider, 47,13) amlr xod|-y-e (es ist Befehl Gottes, 
14, 10) au pa§ä-y-e (er ist Pascha, 43, 7) äva qotla-y-e (is< diess das Käst- 
chen? 34, 7) te-da-y-e {ist darin, 34, 8) cl-e, ci'e (was ist? 11, 11. 12, 6) 
vayä-y-e {diess ist, 19, 3) 6v-e {das ists, 34, 8) np. C^ji; negat. nee teye 
nie wi-ye (nee tibi est neque Uli est, 30, 9; «ist» ist zweimal ausgedrückt). 
Jaba: ev tire (er ist satt) ev feqlr-e {er ist arm) hisäye (es ist leicht) au ki6 
(wer ist es?). Chodzko: gourei6 {(Lj oj^ ist gross, 30, 7) äu kieie (aj aS^I 
wer ist er? 324) äu tch6 16 (aj <Uä^I was ist es? 324) q^\ {es ist, 324, 
np. C^j\). 

Plural. 1. Garzoni: am ki-i-a (wer sind wir, 24). Jaba: em tirin {mr 
sind satt) em feqir-in (wir sind arm) em kim6 {wer sind tvir?). Chodzko: 
eem6 keem (^aTa^SI wer sind mr, 324) 6em6 (a*j) mr sind, np. ^aSL). 

Plural. 2. Garzoni: ungho ki-i-a {wer seid ihr? 24). Lerch:. hun äe§ 
merü-n-in {ihr seid sechs Männer, 36, 8) hun dudü-n-in {ihr seid zween, 






— 243 — 

36, 1 2). Jaba: hun tirin (ihr seid satt) hun feqlrin (ihr seid arm) hun ki-ne 
(wer seid ihr?). Chodzko: eeou6 ke ene (O^^ ojyl wer seid ihr? 324) 
eou6 ene (Ojojj' ^^r seidj np. juSLi). 

Plural. 3. Garzoni: vvan ki-i-a (wer sind sie? 24). Lerch: x6§-in (sie 
sind gut^ yesimdy 2, 13) he§k-in (sind harty 3, 29) zerav-in belind-in (sind 
schlank und hoch, 32, 6) sal-in (es sind (sieben) Jahre, 39, 4) de dev-de-n-in 
(sind im Munde, 3, 28) (jlj^ dl (sind bei der Arbeil, 99, 4). Jaba: vän tTrin 
(sind satt) väii feqiriD (sind arm) vän kin6 (wer sind sie?) suvär-in pey3-n6 
(sind sie Heiter oder Ftissgänger). Chodzko: sefln (-^ (aus sefi-in) sind 
weiss, 307) purene (^^ sind volly 344) äuane keene (uc^ ü^ß wer 
sind sie? 324) äuanfene (j jl^Tsie sind^ 324, np. jiJJUjI). 

Bei Beresin lautet das selbständige Verbuifl im Praesens: 

hama, haiah, haieh plur. hama oder hana, hana, hana 

LU <uU djU LU üU üU [j[p 

•• •• 

negativ 3. sg. nieh oder nina (dJ, aX^). 

Praeleritum (Imperfect): ^^l*, ^^^1^, i^^ plur. ^U, «^U, -^U. 

Socin : häna (waren). 

Brugsch: min hämä (ich Un) tön ha'ina (du bist) 6wä ha (er ist) imä 
haXrae (wir sind) hümme halne (ihr seid) awanä ha!n6 (sie sind). 

Pallas hat für tist» rere, was wohl heye zu lesen ist. 

Die Praesensformen Rhea's, az im u. s. w. sind die Suflixrormen , entsprechend 
den persischen- JU, ^y, C«-^I, vjSL«, JuSLi*, Jiiil-ijl. 

XIV. Passivum. 

Das Passivum als selbständiges Verbum derivalum ist verschwunden und wird 
grossentheils durch Umschreibung ersetzt. 

Das Praesens passiv! wird gebildet mit dem Participium perfecti passivi und 
dem Pronomen im Nominativ; es ist daher bis auf das Pronomen mit dem Participial- 
perfeclum identisch; z. B. az, tu, av, am, ungho, vvan kottä (ich werde geschla- 
gen u. s. w.) negativ: az na kottä. Das Participialperfect lautet men, ta, av, am 
ungho, vvan kottä. Das Praeteritum wird mit dem Imperfectum von bun um- 
schrieben: az kottä bum, tu kottä bu, av kottä bu, plur. am kottä bum, 
ungho kottä bu, vvan kottä bu; negat. az kottä na bum. Imperativ: kottä 
hit (werde geschlagen) plur. kottä bit. Futurum: az debüm, tu debit, av debft, 
plur. am debüm, ungho deblt, vvan debit kottä (icÄ werde geschlagen werden). 



=>*■■■ 



— 244 — 

Viele Yerba. bilden kein Passivom ; passive Ausdracksureisen müssen daher in active 
verwandelt werden, z. B. ich werde von dir geliebt wird ausgedrückt durch du 
liebst michj tu me t,v6i; ich wurde von Joseph geliebt^ Jusef me t,via. 

Bei Rhea und Beresin (im Ostkurdischen) erseheint hätin (praes. en» ich komme) 
als Hülfszeitwort zur Bildung des Passiv's, wie im Persischen ^ji und ^jji-o). 

Rhea : Beresin (ostkurdisch) : 

Praes. az fem Tkushtin {ich werde getödtet) rj^j^' ^'^^ j' (?^ ^^^ P^^^"^ 

Participialperf. min hat Tkushtin ijf^ ^^^ "• s. w. 

Perfect min hätiya Tkushtin 
Plusquamperf. min hätibu Tkushtin 
Conditional de min hätiba Tkushtim 

Auch die zuerst beschriebene Bildung bei Garzoni kennt Rhea (p. 133), jedoch 
mit dem Unterschied, dass auch im Passivum das Pronomen im Casus obliquus stebn 
soll: wi kushtiya (er hat getödtet y und: er ist getödtet worden; Garzoni würde 
av kustia sagen); wi kushtibu (er hatte getödtet, und: er war getödtet wor- 
den)] westkurdisch bei Beresin p. 147, 1 55: az leda bum Ly IjJ jl ich wurde 
geschlagen) tu ledä bi, aou ledä bi, plur. am, hung, isün leda bin. 

Bei Lerch erscheint das Perfeictum activi auch passivisch: ek. , . te . . .die 
{wenn du gesehen hast, wenn von dir gesehen worden ist, 29,9) 3. plur. kirine 
{wurden gemacht, 41, 7) te . . . merfian je kirine (von dir sind Männer ent- 
hauptet worden, 42, 9. 46, 1) me...J? kirine {von mir sind enthauptet 
worden, 43, 2) au keiyas je kirine (von dem Schelm sind enthauptet worden, 
44, 7) me kirine {von mir sind gemacht worden, 45, 10). 

Imperfecium: ez nekSandim der {ich bin nicht herausgezogen, worden, 
22 j 14) ez kirim {ich wurde geschnitten, 30, 12. 31, 2) da {umrde gegeben, 
39, 8) dän {umrden gegeben, 39, 7) ez kti§tim {ich wurde getödtet , 41, 4) 
ku§t {er umrde getödtet, 39, 8) girt (wurde ergriffen, 14, 2) defer6§ {umrde 
verkauft, 34, 4) ist unorganisch gebildet staU frot (Rhea) fruhht (Garz.), was sich 
aus dem Umstand erklären lässt, dass dieses Zeitwort ein fremdes, aus dem Persi- 
schen entlehntes ist. 

Socin gibt gelegentlich eine Reihe von Beispielen für das Imperfectum passivi, 
welche sich unschwer zu dem folgenden Paradigma vervollständigen lassen. Der In- 
strumental des Pronomens tritt vor das Subject des Passivum's: 

Sing, 1 . Person, ma äz kushtlm (ich bin von mir getödtet worden) 

ta äz kushtlm {ich bin von dir getödtet worden) 



^. 



— 245 — 

vi äz kushtim (ich Un von ihm getödtet worden) 
ma äz kushtim {ich bin von uns getödtet worden) 
va äz kushtim (ich bin von euch getödtet worden) 
väri äz kushtim (ich bin von ihnen getödtet wardm^ 

2. PersoD. nia tu kushti (dt* bist von mir getödtd word 

ta tu kushti (du bist von dir getödtet tvordei 

3. PersoD. ma kuslit (er ist von mir getödtet tcorden; 

<er> ist demnach oielil bezeichnet, und no koi 

diese Bildung äusseriich mit dem Participialperf 

{ich habe getödtet) ganz identisch ist). 

ta kusht (er ist von dir getödtet worden) u. i 

Plural, i . Person, ma am kushtin (wir sind von mir getödtet t 

ta am kushtin (mr sirtd von dir getödtet wo 

2. Person, ma huii kushtin {ihr seid von mir getödtet u 

ta hun kushtin (ihr seid von dir getödtet wc 

3. Person, ma kushtin (sie sind von mir getödtet loorde 

ta kushtin (sie sind von dir getödtet worden 
Einige weitere Beispiele: här-du i^n-e ta az habandim (von c 
Weibern tvurde ich geliebt, Socin) az dam (ich bin gegeben woro 
scheint; tu az anim (du — ich hin von dir geholt? ^^ 97) az gerti: 
genommen); 3. plur. ta 2in-e min änin, du hast meine Weiber f 
(Socio). Perfecl: az kushtema (ich bin getödtet worden) tti kushti, 
äm,hün,au kushtina; ez gazi he kinmG (ich bin nicht eingeladem 

XV. Impersonalia. 

1. essit, es schmerzt, s. § 84. J6 80. 

2. qawimit, es geschieht, s. § 84, Jf 11 7. 

3. täzeme, es ist nöthig, negai. läzem nfna; ar. »ji. 

4. debar6, pluit, s. § 84., Jf 160; berf debare (es^schne 
regnet Schnee, Jaba) teirik debar6 (es hagelt, Jaba, np. äj^ Hat, 

5. birusk weda (es blitzt, Jaba, vgl. \wk. jyjJ jjj). 

6. deblt, es ist möglich, negat. nabit; ce-bit, de-ce-bit, e. 
faüMle, negat. ce-na-bit; de-vo-bit, es muss mn, negal, vo oh 
bei Chodiko 340: deb^e n^i, negat. aj) 4J n6 ebe; np. . j;L, jjL 



246 — 



J6X . 









IIL Satzlbhrb. 



1. !BeBelia;flQBiilieit einzelnex* W Orter 

im. ^atze. 

§ 85. Numerus. 

Das Gesetz, dass eine Mehrheit durch die PluralafBxe bezeichnet wird, sowie dass 
Subject und Praedicat in der Zahl äbereinstin^men, erleidet nicht selten Ausnahmen. 
Es werden nämlich: 

1) Nomina collectiv gebraucht, d. h. der Singularis bezeichnet den Plnralis: ev 
a'ya-i gi§k rjud-e (alle diese Äghas sind schön ^ L. I, 32, 5; in gi§k (omnis) 
liegt eine Vielheil) bün berä-i hev {sie waren Brüder zusammen^ L. II, 94^ 
Verbum im Plural). Besonders steht der Singularis bei Zahlwörtern, weil in diesen 
schon die Mehrheit ihre Bezeichnung findet: haft berä (die siehen Brüder ^ Name 
des SternbUdes d^s Bären^ L. I, XVI) cär meru (vier Männer, L. 1, 7, 1) cär 
kevir {vier Werst , 32, 1) hefte turk (siebzig Türken , 32, 2) va haft mi 
(diese sieben Schafe, 48, 2) §e§ kecik (sechs Mädchen, 39, 7). Doch findet 
man auch die Pluralforra: penj goruSan (fünf Piaster, 33, 12) du sevänän {zwei 
Hirten, 36, iO) du mähän (zwei Monate, 41, 1) bist u cär merüän (24 

9 

Männer, 42, 8. 9) haft mian (sieben Schafe, 47, 9) se rüän (drei Tage, 47, 
11). Auch das Pronomen findet sich im collectiven Singular: xoja dSri pe ve-dä 
(der Alte schloss ihnen die Thür zu, 13, 10. 16, 4; pe aus pe-we). 

2) Bei collectiv gebrauchten Singularen die Praedieate in den Plural gesetzt: 
kücik digerian (die Hunde liefen, 19, 11) x^^^. . . hätin (die Eigenthümer 
kamen, 24, 9; vielleicht ist zu ergänzen: be läv-e /öve, wie es nachher heissl: 
xodl erd be läv-e x^ve hätin, der Eigenthümer des Landes mit seinem Sohn 
kamen, 24, 11) epur a'yä bün (sehr viele Äghas waren es, 32, 3) kecik tö- 
DÜnin (die Mädchen sind nicht da, 38, 5) nöbeci glrtin {die Wächter griffen 
ihn, 38, 9; auch nobecian girtin, 38, 10). Besonders steht das Verbum im Plural, 
wenn zwei Subjecte im Singularis voranstehn: xojä be zfn-a xo ra ketin (der AUe 
mit seinem Weibe (gleichbedeutend mit uml sein Weib) schliefen, 15, 4) §ev3n 
be kücikän we rä k^te bSn {der Hirt mit seinen Hunden (und seine Hunde) 



— 247 — 

schliefen, ^ 8, 4) ruvik .be bizio . . . djgerian (ein Fachs und eine Ziege gingen, 
21 , 12) rävik be qartäl bSn {ein Fuchs und ein Adler waren, 46, 9). Aehn- 
Ijch findet sich der Plural des ProDomens auf eiaeo collecliveo Singular bezogen in: 
be her^Kera bS aqil-i viati (jedem nach seiner (ihrer) Fähigkeit, 20, 5). 

§ 86. Cabub. 

Der Gebrauch der Casus ist im allgemeineu wie im Persischen bi 
fach ist der Casus durch kein Afli! bezeichnet, also der Formativ, nn 
densten Beziehungen finden daher keiueu lormalen Ausdruck. So sie 
für unsern Dativ: da baz{rgän (gc^ dem Kaufmann, 35, 6; : 
(accusativ): da wi'bazjrgiini, 3S, 9) dün keleään (sie gaben ( 
BätAern, 39, 7). Natürlich findet man auch den Casus durch eine I 
zeichnet: da be kecka (gab dem Mädchen, 36, 6) rdvi qartäl 
sprach sunt Adler, 46, 9; gewöhnlich, wird gö mit dem Alfix ra a 
bunden, und letzterm gehl be voraus: be laäk-ra debeze, er sagt j 
5, 8); .Tür den Locativ: dest kir pa§l-a xöe (steckte die Hand i. 
35, 6) pe kir (leg an die Füsae (die Schuhe), zieh an, 41, 
qundür (legte Steine in eine Melone, 48, S) kahhun kavum 
Schlaf, schlafe ein, Garz. 84). Locativ der Richtung: dest qod6 i 
(in Gottes Hand mache ich Ergehung, Garz. 229) melö cü (er gii 
38, 3) ez hätim mal (ich ging nach Saus, 39, 5) cü niäl-a ru' 
Höhle des Fuchses, 46, 10) me §iänd mal (ich schickte nach l 
Tür den Instrumental : df l-i me Saü'uti laäk (ich habe Mitleid mit < 
wörtl. mei« Herz brannte um den Jüngling, 40, \\) eskör-i '. 
kauY^ kir (mit dem Heer des Chalile Zelchan kämpfte er, ■ 
kottum (ich hämmere, schlage mit dem Hammer, Garz.); inr dt 
da mepis-lian6 {befreite aus dem Qefängnias, 40, 7); mit Gas 
ket {fiel mm Kopf, 43, 5). Man findet auch einen Accusativ der E 
temir tet^r bu (in Bezug auf Abstammung war Timm ein I 
einen Accusativ der Zeil: sfi'atke duduän (die zweite Stunde, zwei 
roke (eines Tages); einen Accusativ des Zweckes: eferfo !t m£ra 
{0um .BdfaU (damü ich gross erscheine) ich etwas von mir g^ 
ich mich an, 18, 1). 

Wie § 62 gezeigt worden ist, wird der Genetiv mit i (e, a), d 
Izafel, gebildet: berä-i te (dein Bruder, 2, 18) bav-e wäh (ihr 



— 248 — 

mal*a x^^ (^^ ^^^^ HauSy 11, 3). Sehr oft wird dieser Verbindungsvocal uoter- 
drückt: be dest we {in eure Hände ^ 13, 7). Mehrere üafeinanderfolgende Genetive 
erhalten deo Verbindungsvocal: tu imam-i günd*e m6-y-i {du der Imam des 
Dorfes von uns bistj 6, 8) Boeng-a min-a be äqjl {meine Uuge Schwester^ 
17, 3; die zweite Verbindung ist mit ^j^y ^5^ gebildet) seb6b-e jän-i te 
{die Ursache deines Lebens^ 28, 9) nfv-i mal-e wi {die Hälfte seines Eetch 
thumSy 31, 7) cü mal-a xizmkär-i beg {er ging ins Haus des Dieners des 
Bey^ 35, 9, 10). Die Izafet verbindet auch zwei Wörter, deren eines eine Apposi- 
tion ist (ähnlich wie im Französischen de gebraucht wird), eine Bildung, in welcher 
der Verbindungsvocal noch ganz seine ursprüngliche relative Bedeutung hat: teir-i 
öahir {avis alauda^ 24, 7) teir-e öahfr-e (24, 8, der Vocal ist am zweiten Wort 
wiederholt, ähnlich wie diess bei der Genetivverbindung geschieht) teir-i cahlr-i 
(24, 6) günd-e we§in-e {das Dorf TrescÄm,acc., 44, 8) günd-e we§fn-i(44, 1) 
berä-i qartäl {o Bruder Adler ^ 46, 11) berä-i gur {Bruder Isegrim^ 47? 6) 
meh-i adär {den Monat Adar^ März^ L. II, 88^) mäh-a ilün-i {im Monat 
Eluly September^ ib.) mah-e gulane-da {im Monat Maiy das.) in §ahrestan-e 
stämbule {er ging in die Stadt Starnbul^ 33, 10) cfi §ahristan-e siva^e (34, 
10, 11). Ganz nahe mit dieser Verbindungsweise verwandt ist diejenige des Adjectivs 
mit dem Substantiv: §y6r-e yek {ein Löwe^ 23, 5) bün berä-i hev (sie waren 
zusammen Brüder ^ 11. 94") cäv-i wi rast {sein rechtes Auge^ 42, 2). 

Der Genetiv kann auch, wie diess besonders im Arabischen von Bagdad geschieht, 

mit mal (JU Besitz) umschrieben werden; Beispiele sind uns jedoch nur bei Ghodzko 

. aufgestossen : mäl-i x^-m {meiner selbst ^ My> jL Gh. 313) mäl-i x^"^^" 

(^jLo^ JU umer selbst j das.) mal-i X0"i to-i {deiner selbst ^y ^^^ jL das.) 

mäl-i xo-tän {Cj^9> J^ ^^^^ selbst, 314) mäl-i xoi (^c*^ jL« seiner selbst) 

mäl-i xo-iän (O^f* \^^ ^Ärer seihst, das.) kOter henävä mäl-i 'ajem u mäl-i 

fren (^j^ JL»^ ^ jU )^l> J»S sie brachte Waaren Persien^s und Eu- 

ropa^Sy 344); vgl. ar.^L*JI jU j^jl*J) {der Koffer des Beisenden). 

Wenn ein Wort ein anderes von ihm abhängiges hinter sich stehn hat, so wird 
das GasusafBx erst an den Schluss der Verbindung gefugt: z|k*i mS-ra {meinen 
Bauch, 9,-14; ra gehört zu zik, nicht zu me; np. I j /^ Ju) be 4in-a m6-ra 

{meiner Frau, 12, 14) 2fn-a xo-ra {seiner Frau, 16, 1) 2e sult&n-e x^^-^a 
{für meinen SuUan, 23,13) esk^r-i t6-ra {deinem Heere, 4 5, 1 1 ) de memik-i 
w6-da {in ihren Brüsten, 1,4) de näv rü-da {in der Mitte des OesicMes, 



t .: 



— 249 — 

3, 22) le per-e we-da (in seinem Flügel^ 4, 33) h6lin-a wf-da (in seinem 
Neste, 4, 36) ber6§*a wf-da (in seinem Kessel, 40, 5) de ärvun-e m6-da (in 
meinem Herd^iS, 7) be r6ß-a wän-da {auf ihrem Wege, 49, 7) be ri-a x6-da 
{seines Weges, (ging er) 24, 4 4) de näv genim-da (in mitten von Waiden, 
24, 7) de dest-i delälki-da {in der Hand eines Maklers, 33, 42) mah-e 
guläne-da (im Monat Mai, L. 11, 88^). 

Der Comparaliv der Adjectiva wird durch den Ablaliv des verglichenen Wortes 
und das Adjectivüm mit dem Affix ter (Seite 4 44) ausgedrüciit: pi-e rast-e i pi-e 
cep-e xürter-e (der rechte Arm ist stärker als der linke, L. I, 3, 26; np.^^^^jL 
^^^Jij^jjj c--» iCjjL J ^Jj) hTv ie istirkän girter-e, z roe pücükter-a 
(der Mond ist grösser als die Sterne, kleiner als die Sonne, 4, 39) sirka 
beläS ii hingivi §irinter-e (Essig umsonst (geschenkter Essig) ist süsser als 
Honig, Jaba bei Lerch, 1, 92, 4) iek ez tä aminter-a (einen treueren als dich, 
Garz. 70) avru germtir-a zh'duhu (heute ists wärmer als gestern, Rhea 422); 
im Dialfict von Soleimania mit ar. J: esp le barguir nedjibter^ (^^L aJ ^»^l 
^JLk^ das Ross ist edler als der Klepper, Chodzko 308). Man vgl. Pott E. F. 
Hl, 959. 

Zur Bezeichnung des Superlativs wird ter vor das Adjectivum gestellt (s. Seite 
144); doch sagt man auch für cder beste»: c besser als alle»: au mirov zh' homi 
kanjtir-a (dieser Mann besser als alle ist, ist der beste, Rhea 422); bei Chodzko 
tritt zor vor den Comparativ • tiere (satt) Comparativ tieret6re (Ji/^) Superlativ zor 
tieretere (Jij^ jjj p. 307). 

Ueber den postpositiven Artikel ist S. 432 gesprochen worden. 

Bei den Praepositionen findet sich nicht selten eine Ellipse des von ihnen legleiteten 
Pronomens: ie boxoäzim (ich werde von (ihr) erbitten, L. I, 47, 2) ie detirs6 
(wittert vor (ihm) 20, 40) eme her du ii Keläs bebfn (mr werden am (ihm, 
dem Brwnnen) befreit sein, 22^ 9) m6r-i wi 2e Baz dik6 (ihr Mamn zu (ihr) 
lÄebe hat, 4, 5) ezi ie pers bekfm (ich werde von (ihm, ihn) fragen, 44, 7) 
ie persf (fragte ihn (27, 40) kurz vorher (27, 7): ie wi-ra persi) min perek 
ze nedegirt (kein Stück nahm ich (da')von, 29, 7) henarik ie äni äer (eine 
Oranate nahm sie aus (ihr, der Tasche) 35, 6) le Bist (schlug an (ihn, schlug 
ihn) 48, 40) silelke lye-BIst Avdül'a beg-ra (eine Ohrfeige er an schlug dem 
Abdullah Bey, 43, 4) cibÜYCi x6e lye-BIst {er schlug seinen Pfeifenträger, 
43, 6) dagegen: sileike le me Bist (er schlug mich, 45, 42); nekül-e x^e le 
difi6 (seinen (mit seinem) Schnabel schlägt er daran, 46, 42) lye-BIst {firaf 
sie (eam) 39, 6; man schlug auf (sie, die Pawfcen) 39, 42). Die Praeposition 

32 



;■ f- a- 



— 250 — 

le isl in diesen Beispielen wie ein Verbalpraefix verwendel; so flihrt auch Jaba 
Verbum khystin mil li verbunden als besonderes Verbum auf: praes. ez di-li-khym 
Parücipialperfect min likhyst, Imperat. belikhe; ez bizmar likhym {ich schiage 
einen Nagel ein), aber ez bizmar li dar khym {ich schlage einen Nagd ins 
Holz) ezi stüD likhym {ich schlage eine Stange ein) ez qamtchiki likhym (ich 
schlage mit dem Kantschu); le meze kir (betrachtete (es) 34, i; le khorim 
{ich tadle j s. Verbum § 84 Jg 129) dusmän le kem {ich feinde an) dusmänle 
bum {ich feindete an, Garz. 192, 210) ohhkmet lekäm {ich richte %m, Garz. 
lSS;*tärk. dUJl Ju) goh-le-m {ich höre) 3. sg. ghohl, praeter, gohle Garz. 
24S ; az ghoh*le, tu gohle oder gohle bum G. 270, d. i. mit dem Ohr zu {iht^ 
hin ich; auch sagt man göh bedem {ich gebe das Ohr^ ich leihe mein Ohr); 
be-b-dem {ich schlage) negat. lebnadem, Participialperf. ledä (Garz. 98, 115) 
le-den {schlagen, imper. leda IjJ Beresin) ^jJ^ {schlaget ^ Ghodzko 351) 
16gherum {ich suche nach {etwas) G. 110, le gerfa Lerch); q|z-a wi lejem 
runiStie {seine Tochter bei {ihr) sitzt^ L. I, 2, 9); les^r nem| dekfr {auf {ihr ^ 
der Decke j dem Pelz) verrichtete er das Gebet, 47, 3); dän ber {stellten bei 
{den Brunnen) 37, 10). Merkwürdig ist: rüvi ze-ra pelol cekir {der Fuchs 
machte für {ihn) einen Brei, 46, 10; hier steht das Dativafßx ra an der Praepo- 
sition trotz der Ellipse des Pronomens; man darf kaum eine Gontraction aus z-w£-ra 
annehmen, denn man sagt 2w6ri {von dort) mit erhaltenem w); meryk p@-zäDe 
{der Mann weiss darum, ist damit bekannt, Socin) dest pekem {beginnen 
Garz.) pe vastüm {ich vermag^ Garz.). 



2. £2ii]Lfaelie und >^e]rl>iuGideiie Sfl^tze. 

§ 87. Stellung dee Satzgliedeb. 

Wenn das Subject, welches in der Regel an der ersten Stelle des Satzes steht, 
ein Pronomen, und von dem am Schtuss des Satzes befindlichen PraedicatsTerbum 
durch mehrere Wörter getrennt ist, so wird es zuweilen wiederholt: tu di sSlkeda 
tu £ukäs mal qazaump deki {wieviel nimmst du in einem Jakre mi? L. I, 
27, 7) ähnlich: tu 2 roke tu öukäs qazanmj§ dekf {wieviel verdienst du an 
einem Tage^ 27, 10, 11) ez bazär jari ez äu^ul-im {ich habe tausendfacii 
gearbeitet, 29, 6). Man vgl. oben § 7S, J&. 18S. Ein pronominales Object wird 
in der Mundart von Soleimania zwischen Verbum und Praefix infigirt: AAcl ^» aJLL*:^ 
{er knetet mir alle Glieder, Ghodzko 347, 8. ^i^:^ besteht aus dem Vorsatze de, 



— 251 — 

dem infigirten Pronomen me und sele, Infinitiv ^i, arm. 2*"xf'L)5 iy^^ (^r 
wäscht michy 348, 1). Ueber die Stellung der Pronomina als Suffixe ist bereits § 68 
gesprochen worden ; es wird das Pronomen als entfernteres Object zwischen das nähere 
Object und das Verbum an das erstere sulfigirt: df:^ I^aaj ^.^^ ^^1 v^jji 
{etwas kaltes Wasser' er über mich giesst^ Gbodzko 348). 

§ 88. Wunsch-Sätze. 

Häufig unterscheidet sich der Wunschsatz nur durch die Betonung vom einfachen 
Aussagesatz: bäh xodS kir (seinen Hauch möge Qott gehen! 36, 6; kir ist Par- 
ticipialperfect) ez be via keniam {darüber machte ich lachen! 17, 6; keniam 
ist Imperfect) ser ser-e men at (auf mein Haupt seid gekommen ^ d. i. seid 
toiUkommen^ 6. 62; at (hat) ist Participialperfect). Im übrigen sehe man die Be- 
sprechung des Optativs Seite 187. 

§ 89. Befehlende Sätze. 

Zu der Besprechung des Imperativs S. 1 81 ist noch zu bemerken, dass ihm zuweilen 
Jj^ (d. i. türk. Ji^Äoww, von vSlJi^) beitritt, z. B. jS^S'(nimm^ Beresin p. 156). 

§ 90. DiSJUNCTIVSÄTZE. 

,«Bald-bald» wird mit ge, ge ausgedrückt: ge pur, ge hindik (bald viel, bald 
wenig (verdiene ich) 27, 11; np. ol^ ol^, gil. gäh begäh; auch in nicht ver- 
wandte Sprachen übergegangen; z. B. udisch gäh gäh, kürinisch gah gah); oder mit 
him him: temfr him ßjrs büyä, him deken'e (Timur war bald zornig, bald 
lachte er, 7, 7); mit der Negation bedeutet die Disjunction t weder, noch»: dfl-i me 
na-xoäze him qäpame, him valqäpamasi {mein Herz begehrt weder Braten 
noch Honigfladen, 6, 2); cje desto» wird durch den doppelten Gomparativ gegeben: 
zötere cätere (je schneller desto besser, Chodzko 342). 

§ 91. Vergleichüngssätze. 

Der Vergleichungssatz wird durch ein Adverbium mit der Bedeutung « gleich > und 
dem Relativum eingeleitet: ek äqil-e te de rf-e te-da büa, feni purt ki büa 
! {wenn dein Versta/nd (dir Verstand) in deinem Bart wäre, gleichune Haare 
U^rin)dind, 23, 1. 2. 



■ 



1 



252 



§ 92. Fragesatze. 

lo der abhängigen Frage wird die Copula nicht ausgedrückt: ezi levyä Is ki 
bepersim {über diese Sache, was {sie sei) mll ich fragen^ ich werde die Sache 
untersuchen^ 7, 12). Im Dialect von Soleimania wird das Surfixpronomen an das 
Fragpronomen angefügt : ke-ett koucht {kLaL^ O aT u}en hast du getödtet? 
Chodzko 324) le ke-ett biste (<1<»*^) OaTJ von wem hast du gehört? 321) 
le ke mane goutt (C*^ jL a^J von wem haben wir gesprochen? 321). 

§ 93. Tempoealsätze. 

Die Temporalsätze werden durch die Temporalpartikein eingeleitet: kinge ez 
kü§tim , au cay tu kauye bike {wenn ich getödtet sein werde ^ dann führe du 
den Kampf fort ^ 41, 4). 

§ 94. Bedingungssätze. 

• 

Das Verbum steht im Conditionalis : ek aqjl-e te de ri-e te-da büa, pase tu 
neketai bire {wenn in deinem Barte Verstand wäre^ so würdest du nicht in 
den Brunnevi gefallen sein^ 23, 4. 2) dem khoarde boutt, eguer to n6 haitai 
(jjLjU di ^ ^M Cßyj o^j)^ P^ ich würde gegessen haben (Participialperfect), 
wenn du nicht gekommen wärest , Chodzko 339). Jedoch steht auch der Indicatir. 
ek cäv-e wana pücük nabe, däha §uyüI na xoäze, {wenn ihre Augen nicht 
Mein tjoären^ so vmrde man nichts {kein Geschäft) mehr urnnscherij Lerchl, 
8, 4) ek le pi§t-a wi berzor hefye, )cod6 qarj§m|§ deb6 {wenn auf ihrem 
Bücken eine Erhöhung ist^ so möge sich Oott darum kümmern^ 8, 3). 

» 

§ 95. Relativsätze/ 

A. Das Relativum wird ausgedrückt; es steht gewöhnlich am Anfang des 
Salzes: meru ki Temlr pe inanmj§ bu {ein Mann, welchem Timur vertraute, 
L. I, 9, 4; es wird wohl pe (aus pe-we) zu lesen sein; die. Fügung würde dann der 
persischen Ij^l. . . ^ ^^j^ entsprechen) ne zanem le k6 em biste LdT J Jlj ^ 
iliMio icÄ weiss nichts von wem ich es gehört habe (indirecte Frage) Chodzko 
p. 324). Das Relativum steht an zweiter Stelle: cär meril bi zör ki bellnd dike 
{welche vier Stangen) vier Männer mit Kraft hoch machten , aufheben, L. I, 
7,4) meze kir meru ki sekinlye {sie bemerkte, dass ein Mann da stand, il 



--"is-'-r- , -T::^^;^;:»* -T-v^wv 



f¥ • 



— 253 — 

i i . Man könnte indessen ki, als unbestimmten Artikel auffassen und die beiden Sätze 
als coordinirt übersetzen: sie bemerkte: ein Mann stand da). Es steht auch die 
Gonjunction ek (wenn^ auch dass) statt des Relativs: ek me doxoäst vayä-y-e 
{diess isty was ich wünsche^ 19, 3). 

B. Das Relativum ist nicht bezeichnet. ^^ fjJyi^J f^^ j^ (^^ 9^' 
dachte an die Tage (welche) ich verlebt hatte ^ L I, 101, 19; im Original steht 
das Partieipium: f^tJ^ AjJ,jtAj\ J«lj) soz u uqVir ta bmera dajT, tu pai 
söza uqrärä hvan3j5 {das Wort und Versprechen (welches) von dir mir gege- 
ben istj diesem Wort und Versprechen bist du nicht nachgekommen^ Socin). 
Mundart von Soleimania : her tchi guyrt-ett hi toi-6 (aj^ ^ Cj Cjj^ a* ^p 
alles was du ergriffen haben wirst y ist dein); jedoch mit dem Relativum: 
JFermoui6 her kes k6 piaou ou jine dest dekoui6 bekoujine (aT ^j^fyß ^ytf» 
(jj^, <u^^ C^m^ ojjj^ ^ befahl: jeder welcher— Mann und Frau — 
in (eure) Hände fallen sollte^ (den) tödtet^ Ghodzko 318). Im Persischen steht 
meisientheils aT nach ^jSj» und <u^. ke 6 deroa (o^j^ ^dfwer ist^s (der) 
geht? 321) k6 6 le toi da (U ^^ J ^aT wer ist's (der) dich schlug? 321). 

§ 96. Bemerkungen über die Conjünctionen. 

A. Die Gonjunction findet sich ausgedrückt. cQ ke h^r'e (er machte 
sich aufy um zu gehn^ L. I, 10, 1 2). 

B. Die Gonjunction bleibt unbezeichnet. Die Sätze werden nicht sub-, 
sondern coordinirt, was einer primitiven Denkweise entspricht: lehem her min rjnd 
te dl (hast du gesehen (dass) edle bei mir hübsch (sind)? 7, 14) dil-i me 
doxo&ze ä§ik-i me w^r'e (mein Herz unlnschty (dass) mein Geliebter komme^ 
5, 1) ez te ber-na-dim bi-tchi (ich lasse dich nicht abreisen (bi-tchi imper. 
V. jiyf) Jaba) tu bü'i sebeb ez ketim (du warst die Ursache (dass) ich fiel, 
13, 1. 2) anjÄY i§-e Dün, me bän dekir (nur mein Oeschäft (es war mm. 
einziges Geschäfte dass) ich sang, 17 y 5) aq|l-i bäh tuo'e be laükra deb^ze 
(der Wind hat nicht den Verstand, (dass) er dem Jüngling sagen konnte, S, 7) 
ni xeläs bü {f^wenn) die Jungen flügge uierden, L. II, 88*) hevä xo§ be, dl bi- 
cim ((wenn) das Wetter schön ist, werde ich gehn, Jaba) )fod6 zane ezi beme 
nä'im (Gott weiss (ob) ich komme (oder) nicht komme, L. I, 45, 7) tu me 
doxui, pä§e ce hasil deb^ ((wenn) du mich frisst, welcher Vortheü wird dann 
sein? 26, 1). Die Partikel cund» wird oft ausgelassen, besonders zwischen zwei 



— 254 — 

Verba: qjz-a wi lejem röniStie digrt (ihre Tochter sitzt hei (ihr) und weint, 
2, 9) hind}k doxü'e vedoxü'e (wenig isst und trinkt er^ 3, 21) pOrtik dere2-e 
zerav-e {ein Haar ist lang und dünn^ 3, 27). Bei zuei Substaotiva: zemän 
dedän de dev-da-min {die 2knge und die Zähne sind im Mtmde^ 3, 2S); 
doch findet sich natürlich cund» auch ausgedrückt: girt u cfln {sie nahmen und 
gingen^ 46, 4); dam ez feni ge ez gir bibfm {ich machte (?) {dass) icÄ wie 
der Ochsß gross geworden 6m, 18, 1); be jan-e x6e silifnti dä..,reviä (er 
gab seiner S6€le einen Schlag {strengte sich an^ dass) er entkäme^ 19, 8) beg 
meze kir, x}zmkar-i wi nähät {der Bey sah (dass) sein Diener nicht kam^ 
34, 2) meze kir, pa§ä ... du§ürmj§ deb6 (er bemerkte (dass) der Pascha 
melancholisch war j 34, 11) i wf-ra lazim bü, yek nedeglrt {{obwohl) ihm 
nöthig war^ nahm er {doch) keines ^ 29, 1. 2); wi firon-i melun, au keflr kir, 
zbue wi cü jehen*eme {der verfluchte Pharao — {weil) er that (hegte) Un- 
glavbe^ (desshalb) ging er zur HöllCy 31, 8. Für das erste wi, welches dasjenige 
vor cQ anticipirt, erwartete man den Nominat. au; vielleicht gab zu dem Casus obli- 
quus (Genetiv) das türkische Original (Dieterici, Chreslomathie otomane 25, 1) Ver- 

anlassung, welches mit einem Genetiv beginnt: v^iyJLo (JyCji JJ dieses verfluchten 
Pharao^s {Leben kam unter die Erde)), 

§ 97. Besondebe Satzbildüngen. 

Das Wort, welches das Object des Satzes ist, wird nicht selten als Nominativ, 
jedoch auch mit einer anderen Casusbeziehung, vorausgeschickt und nachher durch ein 
Pronomen wieder aufgenommen : her meruki du ling-i wi henin (jedermann — 
zwei Beine — sein sind, d. h. jedem sind zwei Beine, L. I, 3, 23) va teira 
nekülki wi hefye (dieser Vogel — sein Schnabel ist, dieser Vogel hat einen 
Schnabel j 4, 35) df-a külfetän i wän ßaz dik6 (die Mutter der Kinder — 
ihnen Liebe macht sie, die Mutter liebt ihre Kinder, 1, 3) ze sultän-e )ro-ra 
)fjzmet-a wi debinim {für meinen Sultan — seinen Dienst suche ich; ich be- 
strebe mich stets, meinem Sultan zu dienen j 23, 13) gar ki say p6st-i wi 
bigre (dn Wolf welcher gesund (ist, oder -ki als AiBi gefasst — ein gesunder 
Wolf — ) sein Fell nimm, nimm das Fell eines gesunden Wolfes, 24, 4) 
feteh . • . dil-i x^e ket kecik-a ßalil {Feteh — sein Herz fiel auf die Tochter 
des Ghalil, 40, 2) tu citu ... te Je kir (du warum — hast du geköpft? 42, 
10. 11. Der das Participialperfeet begleitende Casus obliquus te ist durch den Nomi- 
nativ tu anticipirt) tu ciü giär ta ua biist (hast du niemals vernommen? Gar- 



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t,via b,ciam {wmn ich halle gehen tooüen) Garzoni p. 47, 48; az t,vem suär 
bam {ich will reiten) az t,yem paiä bnm (ich wiU m Fuss {ds Fussgänger) 
sein) az t^vem paiä ciüm ba keif-a qo {ich tviü zu Fuss gehn nach meinem 
Gefallen) az t,Tem ravästum u derünum piciak {ich mU halten und ein wenig 
sitzen) az t,vem vaKvnm {ich toill trinken, np. mj^ jß]^ ^ oder ^^1^ rj^ 
Mj^ oder Mj^ Li ^\^ Q^) Garzoni 67. 

BezeicbnoDg des Begriffs allmählich: xojä hat hSt {der Alte kam, kam] 
kam allmählich heran , L. I, 7, 7; ebenso im tfirkischen Original niTdlTA»/^) 
ehdi ehdi {allmählich , Garz. 131 d. i. langsam langsam , ar. ^jp^ Ijt^) iek 
du iek {einer nach dem andern, G. 131). 

Bezeichnung des Begriffs fortwährend: keni& keniä (lachte lachte; lachte 
fortwährend, L. I, 9, 9, im tfirk. Original ai/d\/) ehro ehro {Tag für Tag, 
Garz. 197) parciä parciä {Stück für Stück) vasäl vasäl (id., Garz. 212); 
vgl. Pott, Doppelung 174. 

Bezeichnung des Begriffs nur: be-^air 21 selämeti-y- a häl-i xü ^i^i fikri 
Dak6, er denkt nur an sein eignes Heü (Jaba). 

Die Zahlworter erhalten zuweilen einen nominalen Zusatz: penj rez hasp 
{fünf Stück {Kopf) Pferde, L. II, 147"). 

Pleonasmus: be mSra em pevra h6r'in {uns wir zusammen gehn , tvir 
gehn uns zusammen, L. I, 8, 6; vgl. altsächsisch ginnet imu, ging sich); so «agt 
man im Zaza: §e x^e-ri {er ging sich, L. I, 55, 6) §y6ri x6e-ri {gehet eudi, 
55, 14); kurmanji: ez vfa pe ce bekfm {was soll ich damit machen? 18, 12; 
vfai, mit dieser {Perle) pe, mit ihr) tu pe ci deki me {was machst {verlangst) 
du von mir, 42, 7; pe da-mü).