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Full text of "Josef Soudek Collection 1885-1990"

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Frankfurt, den  23.   Februar  1931. 


Sehr   geehrter  "err  Dr.    Alt no hui, 

anbei  ''bereende    Ich  Ihnen  dien   umgearbeiteten  Ent- 
Wurf  der  Anzeige    Ihrer  Abhandlung  ftlr  das  "   Magazin  der  Wlrt- 
pchaft   "    .    Ich  bitte  ?le  das  Vanußkrlpt  durchzusehen  und  alles, 
wac   Ihnen  nicht   p;ef §llt ,w^-gzuFtrelchen  bzw.    neu  zu  formulieren. 
FUr    Jede  Anregung  werde    ich  Ihnen   sehr  dankbar   sein, doch  bitte 
Ich  Fle,von    Jeder  DernfTnllchen  Diskussion  der  problematischen 
r^tellen   abzuFehen.    Der  Grund   f''r  meine  Bitte  liegt  nur   darin, 
dapp    Ich  bei  deir   gegenwärtigen  Zustand   meiner  Nerven   einer 
schwierigen  Dlpkusslon  nicht   gewac^^se^   7JÖre  und   auch  nicht   Im- 
Ftande  bin, meine   Anzeige  besser  zu  formulieren. 

Ich  Felber   '^•c^la^.e   Ihnen  vor, die  mit  Bleistift 
auf  ?elte  2  angestrichenen  S^tze  wegzulassen. 

Da   Ich   Jeden  Aenderungsvorpchlag  gern  akzeptle- 
re, hoffe    lch,dapF  wir  unr  bald  "ber  den  endgültigen  Text   einigen 

werden, den   Ich  dann  m^gllchpt  bald   an  das   "  Magazin   "    schicken 

will. 

Mit  bestem  Dank   für  Ihre  Mlhe  und  den  besten 

i^rrf^Fsen  bin   Ich 

Ihr 


.i-W-dL . 


^P^HViW« 


mmmmm 


Dr.J .Souuek 


Franlcfurt    t .    M.,    den   24.N07 
Th':>r.¥al  dsenstr.    35 


ich  ■;  i n  heu t e  in  >  -i r  t  1  ü c •' ]  .1  che ü  Lt  .^r ^  1 
Ihne.i  o:i(3i±ch  dt  3  Buch  neiaoü  Fpei^ndetj  zur  Lektüre  ül 
d  ?;i  zu  k".niien.  Ich  h-^ffe,  duss  -5i=3  c»ria  beht^ndelte  M 
ri^3    Sie    i.'itere.-.üierQ:!    vvird   und    das:;    Sid    cer  weltnasch 

Jichen   Ste]  ]une:nt!hne    zu   den    Bild.un:-opp.jbi  e-i    eini^^i   Sy 

Mit    c^^n   basten   JSnpf öhlun:Ten  bin    ich 

Ihr  :-, eh r    rip -^ er  en-^r 


.t~ 


Frankfurt, den  4.    Jull  1930. 


Sehr  geehrter  Herr  Dr.   Altschul, 

Frl.    Jeldel  machte  mich  auf  einen  Aufsatz 
im  '*   Bank  -  Archiv  "   über  Konjunkturbeobachtung  der  Banken  auf- 
merksam, der  ^le   ebenfalls   Interear leren  wird.    3s   handelt   sich 
um  eine   Erwiderung  auf  einen  Aufsatz   gleichen  Namens, der  vor 
einigen  'lochen  erschienen  wsu^.In  der  2rwlderung  befaest    sich 
der  Autor, Dr. Brltzelmayr, mit   den  prinzipiellen   Fragen  der  Kon- 
.lunkturbeobachtuncr  durch  Banken  und   kommt   dabei   auch  auf  metho- 
dicche  ^ragen  zu   sprechen. 2r   versucht   zu  zelgen,dass  die  Bank- 
beobachter  sich  ohne  Kritik  der  vom  Berliner   Institilt  verwende- 
ten l'ethoden  bedienen, die  er   selbst    für  problematisch  hält. Sa 
schreibt   wörtlich   :    "   Ohne    irgendwie   die   grossen  Verdienste   des 
(    Berliner   )    Instituts    in  Zweifel   ziehen   zu  wollen  -   seine  Be- 
deutung nicht  nur  als  ForschungFstelle »auch  als   Stelle   des  prak- 
tischen  vYlrtLichaftsdlenstes   Ist  restlos   anerkannt  -   ,  so  muss  doch 
darauf  hingewiesen  werden, das s   ernrte  Gründe  vorliegen, die  Rich- 
tigkeit  aller'  ?/ethoden  nicht   ohne  weiteres   alc   gegeben   anzunehmen. 
Eg    sei   hier  auf   die  vorzüglichen  Arbeiten  der  Frankfurter  Gesell- 
schaft   fUr  Kon  Ju -^kturforpchung   unter  Leitung  S.Altschuls 
aufmerksam  gemacht , Insbesondere   auf  die  Arbeiten  Anderson   s 
der   zum   ereten  Val   eine   scharfe  Kritik  der  Harvard  -  Methoden   vor 
nimmt    und   darüber   hinaus  TDOsltlve,  sehr  beachtliche   Vorschlag-    für 
Verbesserung  und  Ausgestaltung    ,vor   allem  hinsichtlich  der  Korre- 
lat ionsrechnung,    macht.    "    (  Br.   W.    Brltzelmayr ,Kon Junkturbeobach- 


m 


_  4 


tung  durch  Banken,    illne   Sntgegnung.   Bank  -  Archiv, No.  19 ,1930, 
1.    Jull.S. 391. ).  Diese   Vorte   h«iben  micYi  so   gefreut, daaa    Ich  nicht 
umhin   '-rann,  sie   Ihnen   sofort   mit  zuteilen.  Fast   könnte  man   zu  dem 
ODtlffile* lachen  Glauben  kommen, dasa    sich  °uf  die   Dauer  doch  die 
^ualitö't   durchsetzt. Oder   halten   ^le   das   für   Jugendlichen  Leicht- 
sinn  ? 

Bei   dieser  Gelegenheit   wollte    Ich  auch  noch  einmal 
zv.el  Bitten  v/lederholen.  Sic-    hatten  mir  fi.Zt.    versprochen, die   Kri- 
tiken  meine?:'  Buches, die    Ihnen    -^err  Schröder  überlassen   hatte, mit- 
zubringen. Haben   ^le   sie   noch   ?  ?em    ja,  seien  '^le   doch  so   gut   und 
brlnc;en    '-ie    r-le   das   nöch-te   :;al    in   die   Stadt   mit. 

Zweiten?^  wollten  Sie  mir  noch  sagen, wie  ich  meine 
""'onorirforderun.7  an  ^^errn  Bernfeld  festsetzen  soll. Zu  diesem  Zwek 
ke  v^ollten  ?i^  <-lch  einmal  ü^er  die  Bezahlung  von  Rezensionen  pro 
-r)alt^  orientieren. "'^enn  es  Ihnen  nicht  zu  viel  Um.-'tände  ber-ltet, 
er-uche    ich  '^le   um  rlie  ^rfnllung  auch  dieser  Bitte. 

Ich  wünsche    Ihnen  einen  recht   guten   conntag  und, 
.'^oweit    dns  bei   dle^^er  Hitze   mc'-lich   irt,eine   richtige   Srholung. 
"it   den  ^esten  C-ri3ssen   '-in    Ich 

Ihr  aufrichtig  ergebener 


Collen   =^le  mich  bitte    Ihrer  Frau  Gemahlin   empfehlen   und 
Boba   einen   herzlichen  Gruse   ausrichten. 


Ö  i  n  ( a  b  u  n  g 

8U  6er 

Offenließen  fUniriiif^^^TSovUiunq 

bc6  prJDofbosenfen  an  bcr  ünipcrfifdt  Jranffurf  am  'XRain 

Öerrn  Dr.  rer.  pol.  ßugcn  3(tff^u( 

am  Dteneitad/  ben  21.  3onuar  1930/  t>ormittod<i  10  Uffv 

im  öörfuat  D 

über  ba$  Zf}tma: 

//J)ie  ma<f)emafifd)e  ;öcljan5(ung  tt)!r(fd?aPö^ 
bpnamifdjer  Probleme^' 

©er  ©efan 
(^  ber  :S5irffd)affg(.  unb  6o3ialtPilTcnfd}affI.  Jafulfdi 

0e({auc  r 


Drucksache 


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ßcrrn 


Profeffor       ^^^ 
pritxifbDsenf 


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^c,„^^^  ;.  zf.  V*-^  ^^^Z- 


oL    ^  JkU.    ....U^   ^-C^  ^i^,    n^.y.£^ .    ^  ^^-^ 


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(    J.  C.  B.  M  O  H  R 
(PAULSIEBECR) 

H.LAUPFSCHE 

BUCHHANDLUNG 

TÜBINGEN 

POSTFACH  8 


XK  L  E  G  R AM  M  A D  R  E  S  S  E  : 
(       hEBECK TÜBINGEN 
FERNRUF:   105   UND   508 


li. 


Firma 


!         1 


y.  C.  B.  Mohr  (Paul  Siebeck) 


Tübingen 


Postfach  8 


Als  Mitarbeiter  der  Zeltschrift 


O 


erbitte  ich  zum  Mi t a rbe i t r rp rp 1 s 


1  Expl.._ 

ab 
Setzung. 


bis  auf  Widerruf  laufend  zur  Fort- 


Ort  und  Datum 


Unters  chri tt 


O 


J.C.B.MOHR  (PAUL  SIEBECR) 
H.LAUPFSCHE  BUCHHANDLUNG 

TELEGRAMMADRESSE:    SIEBECK   TU  B  I  NGE  N  /  FERN  S  P  R  ECH  E  R    105,  S.A.  2841 

TÜBINGEN,  DEN   jl.Mtlrz    10"jO. 


Heirn    Dr.  Josef    'l   o   \^     I    <?   ]■ 


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'^horv/al  d  senr  t  r  •  jS 


Sehr  geehrter  Herr, Ihre  Mitarbeit  an  den  in  meiBem  Verlag  er- 
scheinenden Zeitschriften  gibt  mir  Ve ran  1 a s sung , S i e  auf  die  be- 
sonderen Vergünstigungen  hin z uwe i s en , d i e  ich  Ihnen  bei  deren 
direktem  Bezug  von  meiner  Firma  einzuräumem  in  der  Lage  bin. 

Nirgend!  ist  für  den  Sortiment sbuchhandel  das  Verhält- 
nis zwischen  Unkosten  und  Ertragsmöglichkeiten  so  ungün- 
stig geworden , wie  beim  Vertrieb  wissenschaftlicher  Zeit- 
schriften .  Hie  r  wird  also  die  Ausschaltung  des  Sortiments 
mindestens  im  Verkehr  mit  den  regelmässigen  Mitarbeitern  einer 
Zeitschrift  unter  den  heutigen  Verhältnissen  als  berechtigt 
anerkannt  werden  müssen. Der  Verlag  seinerseits  hat  bei  der 
Lieferung  seiner  Zeitschriften  an  seine  ständigen  Autoren  tm 
allerwenigsten  Anlass, durch  direkten  Verkauf  zum  Ladenpreis 
Sondervorteile  anzustreben. 

Ich  könnte  Ihnen  daher  diejeriigen  Zeitschriften  meines 
Verlags, tn  denen  Sie  regelmässig  mit  arbeit en , künft i g  be i  direk- 
tem Bezug  von  mir  zu  einem  gegenüber  dem  Ladenpreis  «m  2b%   er- 
mässigten  Vorzugspreis  unter  Anrechnung  der  vollen  Portokosten 
lieiern.Für  Bestellungen  bitte  ich  ausschliesslich  die  beilie- 
gende Bestellkarte  zu  benutzen. 

In  vorzüglicher  Hochachtang 


Bankkonten:  Üeutsclie  Bank  u.  Disounto- Gesellschaft  Zweigst.  Tübingen,  Schweiz.  Kreditaustalt   Zürich,  Rotterdam* 

sehe  Baukvereeniging  Rotterdam,  Wiener  Bauk-Yereiu,  Zentrale,  Wien  I,  Schottengasse  6,  Böhmische  Escompte  Bank 

und  Kreditanstalt  Prag  /  Postscheckkonten:  Stuttgart,  für  Mohr  839,  für  Laupp  12  279 


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Dp.J.  Soudel-, 
Frankfurt  a.M- 
Thurwtildseiistr.  35. 


Frankfurt  H.M.,d9n  19. Sept. 20 


Ffa.    J.C.    B.    M  o   h   p    , 
z.Hd.HöiTü   Dr.Puul    S   i   e   t    q   c   k    , 

T   ii    b    i    fi  ^^    (^   r\    , 


Sejlr    /ervihpter  Herr   Doktor, 

ich  b.^stätige   Ihnen   den   KripfHUj  der 
40   Sonderbbzüge   meines  Aufsytze^i   unr    dtnke   Ihnr?i    hierfür. 
Dusö    sich   die  Herstellung   i^hoto   -  isechönisojier  Abzupfe 
nicht   lohnt,      ehe   ich   durchtus    ein  und    werde    versuchen, 
mit   d   n   raip  üb«irstndten  Bxenplttren   auyr  uk(»"uien. 

Mit   V'^rzügl  icher  Hochachtung  bin  ich 

Ihr»   er^rtibener 


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^ 


J.CB.MOHR  (PAUL  SIEBECK) 
H.LAUPPSCHE  BUCHHANDLUNG 

TELEGRAMMADRESSE:    SIEBEGK  ^TÜBINGEN  /  FERNSPRECHER  lOS   UND  508 


?  •  dl  •  A  •  •- 

Herrn  Dr.J,   S  o  u  d  e  k  , 


TÜBINGEN,  DEN  IS.Septembap  1929 


Frankfurt  a.M, 
Thorv7aldsenBtr.35« 


Sehr  verehrter  Herr  Doktor, imBe sitz  Ihres  fre\mdliohon  Briefes 
vom  10. teile  ioh  Ihnen  höflichst  mit.dass  die  bestellten 
40  Sonderabzüge  Ihres  Beitrags  ^   Finanz  -  Soziologie  " 
in  Band  68.1*des  '*  Archivs  für  Sozialwissensohaft  "  gestern 
an  Sie  abgegangen  sind  »Da  von  den  einzelnen  Beiträgen  nur 
die  jeweils  von  dem  Autor  bei  der  Rückgabe  der  Korrektur 
bestellten  Sonderabzüge  angefertigt  werden, ist  es  leider 
nicht  möglich,  Ihnen  nachträglich  20  weitere  Sonderabzüge 
zum  Preise  von  2  Pfennig  pro  Druckseite  zu  liefern. 

Der   Satz  Ihres  Beitrags  ist  leider  nicht  mehr  vorhanden, 
£s  käme  daher  nur  eine  mit  erheblichen  Kosten  verbujidene 
photo  -  mechanische  Wiedergabe  in  Betracht, die  sich  aber 
bei  der  kleinen  Auflage  von  20  Exemplaren  nicht  l^iohnen  würde. 

In  vorzüglicher  Hochachtung  verbleibe  ioh 


Bankkonten:  Deutsche  Bank  Zweigst.  Tübingen,  Schweiz.  Kreditanstalt  Zürich,  Rotterdamsche  Bankvereeniging  Rotter« 
dam,  BAhmische  Escompte  Bank  und  Kreditanstalt  Prag  /  Postscheckkonten:  Stuttgart,  für  Mohr  839,  fürLaupp  12279 


D.Fel. 


ll.Seo.  1929       ,,, 

Tübingen, _.\ i92 


Rechnung 


von 


JX.BMohr  (Paul  Siebeck)  H.Laupp'sdie  Buchhandlung 


far  Herrn.  Jo.8*f.jl...9.jiJ,...e..k^^^ 


Über  die   unberechnet   zu   liefernden  Sonderabzüge 

hinaus  bestellte  Abzüge   werden  z.Z.mit Pf. 

für  das   Exemplar  und  die   Druckseite  berechnet. 

"  ■'■■ 

90 

Sonderabzuge  ihres  Beitrags   FlnanEBoaiolo^e 

.::;I..„...„ „ _ in 

..J^MiY.„£ttr -Sp.alaJj?lft0enflcliadrt.  .62 ,.1 unbe r e ohne t 

•%' . 

" 

"  ) 

10 

Weitere  Sonderabzüge  je    g       Pf.  für  die  Druckseite, 

■^     4- 

^•i.....?r?....Pruckseiten  je....?* " 

s* 

40 

==  Die  Belastung  für   berechnete  Separatabzüge   erfolgt  bei  === 

der  Honorarabredinung 

'■ 

■  -.•'■' 

Postsdiidckottfo   f. C.B.Mohr  (Paul  Siebeck)   :  Stuttgart  Nr.   839 

"  H,   Laapp'sdie   Badihnndlung  "        Nr,   12  279, 


4 


^^TT 


Dr.J.    S  )U(iek  ,  ^         Frankfurt   «  .M.  ,clen   lO.f).  op 

Frankfurt  a.v. , 


Th()rwiildi3ön::tr.  35. 


'tt.    I.    C.    E.    Mohr    (   Paul    3i.ateck    )    , 


T  ü   fc    i    n  K   e   ii    . 


Ich    üeötatifi<3  Thaen  hieriTit   den  Erhalt 
i'iöineii   Hoii.^rhri»    /oa  ii      45.<=^n 

und    öaake    Ihnaa  hierTür-   "beist  ,^nö. 

Die   ^'ondarjtbdi'ücki   naiaes   ^ufsutzas 
hi.be    ich   hiJB   Jetzt    n^-jch    -icht   erhelte.i.    Snlltjn    Sie   sie 
noch    njcht    übgoschlcl't   haben,    r.o   bitte    ich    3ie,    cMe   Sendung 
in  r.oine  n   ue   Aclre3£-o   ^ehen   zu    lt.ssen.    G^.e    üautet  : 
Dr.    J.    S.>udek   te:!    Tr.    I..    Fath, 

Fr* ti  nl :  f  u  r t    an  ?/.  i- 1  n  ^    Thor»w^,i.l(f8änatjfH3L3e   35. 

Zu>3^    ich   erlaube    "  ch  nXp  c  ie    yi  ilrtige, 
ob)   v/eit-.re    5-.)ndePh.bdpücl:e,    die   noch    in    cUe^sen   T^geii    ferti-- 
gestellt   we-pden,    nit    erhöht ;3n  Tosten   verbunden   sind     der 
ob   sie   zn   den  gleichen   Bedingungen,    wie   (Me   bis;  erlijen  E^iain 
plbPe,    hec^i^te'  Ibftp   sind.    3   Ute    äms    Letztere   der  F^0  1    sein, 
i3c>    erisuche   Ich    sis,    riir  d    ch   n  )Ch   weitere   pO   Sonderebdrücke 
beizua"r~:en. 

Mit    vopzü-^1  icher  Hochachtung 


,M 


'^     > 


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Stuttgart 


DOll 


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3. 1 15. 3nolir 

(^aul  6iebe(ft) 

SüMngen 

^onto  etuttgort  839 


sifh^. 


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i. 


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/  C.  B.  MOHR 
(PAUL  SIEBECK) 


//.  LAVPP'SCHE 
BÜCHHANDLUNG 


Honorar  -  Abrechnung 


über   Ihren  Beitrag   in 


Archiv  für   Soziulwissensdtoft   und   Sozialpolitik "r.j.Bond ..l  lieft 


h%. 


-7. 


.r 


•%. 


Seit  elllf  bi  s H? = 

....^T....... Bogt' EL '.n... Seiten, pro    Bogen  M.  yj[}_Z. 


i4-  S 


eparat-Abzüge  ungerechnet .Für  wei- 
tere.  ...y„...  Separat -Ah  Züge  pro  Druckseite 

.^.. Pf  g  .lt.  Re  chnung 


/|VW>v  YwA  )b|^^4??^ 


Meine  Zahlung  durch 
Ihr  GuthahoDr 


oHt  Cnl 


M. 

Pf. 

1 

— 

Pf' 

Darnach  heträg;t  Ihr  -  mein  Guthaben  Mk. 


Für  die  Empi^aögshestätigung  bitte  ic]>-8Te  höflichst , die  An- 
lage zu  verv^j^fl^n. 


Tübingen i den 


IN5TITUT  FÜR  50ZIAL-  UND  5TAAT5  WI5iSEN5CHAFTEN 
AN  DER  ÜNIVER5ITÄT  HEIDELBERG 


,y^^^  ^^^-^-^^^^C^      C^^tt^t^      <^.      i;4ß-<t.£^6£.J< 


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Frankfurt, den  14.  Januar  1929. 


Sehr  geehrter  Herr  Doktor  von  Schelting  I 

Entschuldigen  Sie,dasg  ich  solange  nichts  von  mir 
hören  Hess, aber  die  für  meine  wissenschaftliche  Arbeit  ungünstipen  Um- 
stände der  letzten  Monate  verhinderten  mich, Ihnen  konkrete  Angaben  über 
die  Umarbeitung  meines  Aufsartes  zu  machen.  Mein  Manuskript  erhielt  ich 
nämlich  gerade  kurz  vor  Beendipunp  meiner  Dissertation  und  diese, sowie 
die  darauf  folgende  Promotion  machten  es  mir  unmögl ich, mich  der  Umarbei- 
tung des  Aufsatzes  zu  widmen. Erst  im  letzten  Monat  kam  ich  trotz  Berufs- 
tätigkeit dazu, die  von  Ihnen  gewünschten  Aenderunt^^-en  vorzunehmen. 

Ich  habe  das  Manuskript  um  ein  Drittel  gekürzt, 
blan   soviel  weggelassen, als  ohne  Sinnstörung  möglich  war.  Alle  Ihre  Ein- 
wände in  sachlicher  und  formaler  Hinsicht  habe  ich  berücksichtigt  und 
glaube  nun,dass  Sie  Jetzt  niuht  mehr  viel  an  meinen  Ausfüh -un^^-en  werden 
auszusetzen  haben. 

Sollte  Ihnen  dennoch  tn  meinem  Aufsatz  manches 
Sachliche  oder  Stilistische  nicht  gefallen, so  bitte  ich  Sie, es  ohne  wei- 
teres zu  ändern, damit  Sie  so  eine  für  Sie  beschwerliche  Kc^rrespondenz 
ersparen.  Denn  ich  bin  natürlich  dgran  interessiert, dass  meine  Arbeit 
so  beld  als  möglich  im  »  Archiv  »  erscheint. 

Hoffentlich  habe  ich  durch  meine  Kürzungen  und 
Aenderungen  zur  Erfüllung  dieses  Wunsches  beigetragen.  Ich  danke  Ihnen 
für  Ihre  freundlichen  Hinweise  und  die  Ausführliche  Behh!ndlung,die  Sie 
meinem  Manuskript  zuteil  werden  liessen,  und  bih  mit  ergebenem  Grusse 

Ihr 


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Ardiiv  für  Sozialwissenscha/f  und  Sozialpolitik 

Redaktion:   Heidelberg   /   Kuno  Fisdierstrasse  5./ 


Heidelberg,   den  r^^.jr<f...j^^' 


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Frankfurt  »den  9  •  Juli  1928. 


Sehr  geehrter  Herr  Doktor, 
».  ♦ 

vor  fast  zwei  Monaten  hatten  Sie  die  Freundllch- 
y'       kelt ,mlr  die  Annahme  meines  Manuskripts  zum  Druck  zu  bestätigen. Sie  ver- 
sprachen mir  damals I das. Manuskript  zur  Verbesserung  von  etillstlechen 
Härten  mir  noch  einmal  zusenden  zu  wollen, was  Sie  aber  blj»  heute  nicht 
getan  haben. 

,  Da  ich  befürchte, dasB  Sie  daran  vergessen  haben, 
so  möchte  ich  Sie  heute  daran  erinnern  und  Sie  bitten, so  bald  es  Ihnen 

y 

\  möglich  ist, das  Manuskript  zu  schicken.      -^  . 

►•  • 

Entschuldigen  Sle,dass  ich  Ihnen  deshalb  noch 
[      einmal  schrieb, aber  i^eine  Arbelt  würde  es  momentan  wünc chenswert  machen, 
"   wenn  ich  die  gewünschten  Verbesserungen  in  der  nächsten  Zeit  vornehmen 


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könnte  .Ich  danke  Ihnen  im  voraus  fUr  Ihr  Mühe,  und  bin    »-i 

*in  Hochachtung 


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ARC.^  V  FÜR 

SOZIALWISSENSCHAFT   UND 

SOZIALPOLITIK 


Redaktion    :   Heidelberg 
Kano   Fis chersfr.  5 / /. 


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Frei  durch  Ablösung 
Nr.    16 


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WersnchtdßriiiitSel: 

knslenlosdirclifjas 
ftr[jeii^ainlii.3iL!d[i8r[! 


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HANS  BUSKE 

VERLAGSBUCHHANDLUNG 
LEIPZIG  C1,TALSTR.  2 

BANKKONTO:  ALLGEMEINE  DEUTSCHE  CREDIT-ANSTALT,  LEIPZIG 
POSTSCHECKKONTO:  LEIPZIG  Nr.  689  25    /    FERNRUF  Nr.  23014 

7. Juli  1931 


Herrn 

Dr.  J.Soudek 
Frankfurt  a/M, 
Tliorwaldsenstr  •  35 


Sehr  geehrter  Herr  Doktor! 

ITachdem  ich  nach  Leipzig  zurückgekehrt  "bin, 
möchte  ich  Ihnen  unsere  in  Frankfxirt  mlindlich  getroffenen 
Vereinbarungen  hierdurch  schriftlich  bestätigen. 

Wir  vereinbarten,  daß  Sie  eine  „Bibliographie 
der  Konjunkturforschung**  zusammenstellen,  deren  Verlag  ich 
übernehme.  Die  Auflage  der  Schrift  soll  1000  Exemplare  be- 
tragen. Als  Honorar  erhalten  Sie  hierfür  RM  200.-,  wovon 
RM  100.-  bei  Ablieferung  des  Itonuskriptes,  die  für  Mitte 
August  vorgesehen  ist,  gezahlt  werden.  Die  restlichen  RM  100. 
erhalten  Sie  spätestens  nach  Verkauf  von  500  Exemplaren.  Ich 
verspreche  Ihnen  jedoch,  soweit  es  in  meinen  Kräften  steht, 
die  Restzahlung  eventuell  auch  schon  eher  zu  leisten.  Bei 
einer  gegebenenfalls  notwendig  werdenden  zweiten  Auflage 
bleibt  die  Frage  des  Honorars  späterer  Vereinbaurung  vorbe- 
halten. 

Ich  möchte  bitten,  daß  Sie  mir  in  Bezug  auf  die 
drucktechnische  Herstellung  und  Ausstattung  des  Heftes  freie 
Hand  lassen.  Ich  meine  dies  in  dem  Sinne,  daß  **r  eventuell 
der  auf  zwei  Bogen  berechnete  Umfang  durch  kleineren  Satz- 
spiegel und  größere  Schrift  auseinandergezogen  wird,  damit 
das  Heft  nicht  gar  zu  dünn  wird,  sondern  mehr  einen  buch- 
mäßigen Eindruck  macht.  Ich  wäre  Ihnen  verbxmden,  wenn  Sie 
mir  diese  Abmachimgen  kurz  bestätigen  wollen  xand  mir  gleich- 
zeitig mitteilen,  wieviel  Freiexemplare  Sie  wünschen. 

Mch  Ihnen  bestens  empfehlend  begrüßt  Sie 

in  ausgezeichneter  Hochachtung 
Ihr  sehr  ergebener 


Pfm.  ,den2.3.'32. 


Lietoter  Herr  Dr.Soudek!    Besten  Dank  für  die   frdl. 
Übersendung   IJarei    Studie   über   "Preisturz   oder  DefÖ-^ 
tion"   aus   der   «Hrtschaf tskurve.    -'^s   ist   sehr   verdiensl 
licli,dass   Sie   den  vieldeutigen  i-'ef lationsbegriif 
mal   et.  as  näher   unter   aie   Lupe   j^eno.Linen  haben.    Vor 
allem  freut  mich,dass   Sie    die    zeitliche   Priorität 
der  Rohstof fpieisbewegung   gebührend   in   den  Yordergrur 
gestellt  haben  und   die  Iireditäre   Deflation   -liid   schon 
ganz   und  gar   die    G-oOldknappheit   als   zeitlich  und   cau- 
sal   sekundär  hinstt;llen.Bei   dei'  iiirörterung   der  pre-^sc 
drückenden  Momente   auf   der  Angebots  sei  te/ochcnen  Sie 
■^ir  -   vielleicht   absichtlich  -   zu  einseitig   die   Urstt 

Stoff prodoktion  herauszuhaben. Die    i'ecnnisierung   .nt 


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1932 


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Herrn 

Dr.    Josef  Soudek 

Hier. 


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eebäuöettil,  6to<f  werf  ^P' 

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EINE  WOCHENSCHRIFT  /  NEUE  FOLGE  /  HERAUSGEGEBEN  VON  R.  BERNFELD 

BERLIN  W  62  /  KURFÜRSTENSTRASSE  131 


Magazin  der  Wirtsdiaft 
Verlagsgesellsd)aft  m.  b.  H- 


50.   März   1931/Dr.El/Schl. 


FERNSPRECHER:  B  5 
LQTZOW  3693-3695 


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Herrn 

Dr.    J.    Soiidek 

Frankfurt 


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T ho  r^^ra  1  ds  en s  t  r .    35 


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Selir  geehrter  Herr  Doktor, 

wir  danlcon  ihnen  f'ir  Ihr  freundliches 
i:ichreiben  vom  24.    d.-ts.   imd  für  die  Kürzung  Ihrer 
Zeitschriften-Besprechimg,    Die  Sperrungen  haben  T7ir 
auf  Ihren  'v/unsch  \7ieder  hergestellt. 

Mit  den  besten  Grüssen  bin  ich 

Ihr  sehr  ergebener 


1/   ^ 


{n/m^ 


1 


Dr.   J.   Soudek 


Frankfurt, den   24.   Uärz  1931. 


-ehr  c?;eehrter  Herr  Dr.    Block, 


anbei   sende nlch  Ihnen   den  Fahnenabzug  meiner 
Anzeige  von  Dr.   Altschuls  Aufsatz   korrigiert   zur^ick. 

Hine  Kürzung  habe    Ich  nur  Inaofern  vorgenommen, 
alr   Ich  das   -   freilich   ?ehr   Instruktive  und,7;ie   mir   escheint, zum 
Verpt-fc'ndnls   elgentMc'-^  notwendige  -  Beispiel  weglleas,da   Ich  In  der 
Darstellung  der  Haunttheren  keine   Strelchungamöglichkeiten    sah.    Dle- 
ee  The-en   habe    ich  -   nach  eingehender  BesDrechung  mit  Dr.   Alt schul  - 
auf  die   T^r^'gnanteste   Kürze  gebracht.    Daes    In.  Satz  die  von  mir  vor- 
geschlagenen F^Derrungen  weggeblieben   sind, hat   mich   sehr  befremdet. 
Ich  habe   rie    in   der  Korrektur  neu  eingesetzt , da   sie  mir  zum  Ver- 
pt^?'nn^nle   der  ohnehin   schweirtgen  Ausführungen  un^rl^'sslloh  scheinen. 

Mit  den  besten  Grüaaen  bin   ich 

Ihr   sehr  ergebener 


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paaajin 


aairtfdraft 


EINE  WOCHENSCHRIFT  /  NEUE  FOLGE  /  HERAUSGEGEBEN  VON  R.  BERNFELD 

BERLIN  W  62  /  KURFÜRSTEN  STRASSE  131 


Magazin  der  Wirtschaft 
Veriagsgesellsdiaft  m.  b.  H. 


17.  März  1931/Dr.El/Sclil. 


FERNSPRECHER:  B  5 
LÜTZOW  3693-3695 


Herrn 

Dr.   J.    Goudek 

Frankfurt      a.M, 

Thorwaldsenstr.  35 

Sehr  geehrter  Herr  Doktor, 

Herr  Bernfeld  übergalD  mir  Ihre  Besprechung  des 
Altschulschen  Buches,  die  ich  zunächst  unverändert  lieJoe 
setzen  lassen.  Sie  ist  überaus  lang  ausgefallen,  im  Ver- 
gleich mit  den  Besprechungen,  die  v;ir  in  der  letzten  Zeit 
gebracht  haben,  -/ir  wären  Ihnen  deshalb  sehr  dankbar,  wenn 
Sie  eine  starke  Ilürzung  vornelimen  könnten. 

Mit  den  besten  Empfehlungen  bin  ich 

Ihr  sehr  er2;ebener 


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^ftelnlieferungsl^eln 

«itifc^rcibbricf  ^r.  K  j [f  '-'} 


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Orib   (1.22) 

Dln4Te 


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5Bca(l^tcn5n)ertc!Rcgc* 

für   bcn  UJcrhe^r  an   bzn  'Poftf^altcru^ 


1.  'iBül)[e  für  Deine  po|tgcfd)äftc  mögUt^ft 
nic^t  öle  6auptocrhel)rsftunbcni 

2.  ^lebe  auf  alle  frei3umad)cnbcn  Senkun- 
gen bie  3l2athen  oor  bet  CBinlieferung 
auf,  a)03u  "Du  bei  QSrieffenbungen, 
'PoftantDeifungcn  unb  Qal^lkatttn.  »er» 
pflichtet  bift. 

o.  Sd^rcibc  3u  Tßtxt*  unb  (Einfd^retbfenbun-^ 
gen  einen  (Binncfcrungsfd^cin  —  mit 
lintc  —  oor^cr  aus. 

4.  j5aUe bas (Bclb abgejöl^It  bereit. Obergib 
größere  9Jlcngen  "Paplergclb  ftets  gc« 
orbnct.  ßcge  bei  glcidjgcitigerQEin-ober 
5ttus3al)Iung  oon  brei  unb  mel)r.  *Poftan- 
roeifungs»  unb  3a^Ihartenbcträgen  foroie 
beim  (Einkauf  oon  brei  ober  me^r  öerfcf)ie» 
benen  Sorten  oon  IBertseic^en  im  Se- 
irage üon  me!)r  als  5  MM  eine  auf» 
gered)nete  3ufammenftel(]^g  ber  jh 
3o^lenben  Beträge  oor. '  : ; 

ö.  Bcnul}c  bei  eigenem,  ftärlrerem  Verkehr 
bie  befonberen  (Einci^tungen  (*Poft< 
einlief crungsbüt^ct  "Unb  «p^aei^* 
ttiffc,  ScIbftDorbcreittiiig  oon  pabef*« 
unb  (Einfd)reifabrief cn).  •". 


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Prankfurt, den  2.  Wffrz  1931. 


Sehr  geehrter  Herr  Dr.  Block, 

Ich  bin  selbptverstfindllch  gern  bereit, die 
^chrlft  von  Domanv  über  die  Golddevleen  -  Währung  zu  besprechen. 
Wenn  Ihnen  daran  liegt, dass  dies  bald  geschieht , will  Ich  die  Re- 
zension der  drei  Bf!cher,die  f^ie  mir  bereits  UbersandTt  haben, noch 
etwa?  7ur"ckrtellen. 

Anbei  FChicke  Ich  Ihnen  die  längstverspro- 
chene Anzeige  dep  Aufpatze;^  von  Herrn  Dr.  Altschul. Die  beiden  An- 
deren, noch  peit  Weihnachten  fälligen  Anzeigen  über  Nelssen  und 
^chwoner  werde  ich  Ihnen  ebenfall?  in  der  nächsten  Zelt  übersen- 
den. 

Uebrigens  bitte  ich  Sie, mein  langes  rtillr 
Fchweifren  zu  entschuldigen.  In  den  letzten -zwei  Monaten  sind  aber 
bei  mir  berufliche  Aenderungen  eingetreten, die  mich  nicht  zu  geruh- 
parrer  Arbeit  kommen  Hessen.  Ich  bin  nörollch  im  Augenblick  an  der 
"  Frankfurter  Zeitung  '*  tStlg,von  der  Ich  zu  Zwecken  einer  Bpezial- 
unfetrpuchung  auf  drei  ^/'onate  engagiert  wurde. Diese  Tätigkeit  nimmt 
mich  ^ehr  in  An^nruch  und  vor  allem  in  der  Uebergangszeit  konnte  Ich 

mich  keiner  anderen  Arbelt  widmen.  Dies  hat  sich  Jetzt  wieder  etwas 

nunmiehr 
ge?fndert  und  ich  hoffe, Ihnen  regelmöFeiger  Anzeigen  und  Rezensionen 

zugehen  lassen  zu  k?5nnen. 

Vielleicht  darf  ich  Sie  heute  auch  bitten, 
ml*  gelegentlich  "onorar  zu  senden. 

Vit   den  besten  OrUgren  bin  Ich 


Pagajin  örr  SSirtfitiaft 

EINE  WOCHENSCHRIFT  /  NEUE  FOLGE  /  HERAUSGEGEBEN  VON  R.  BERNFELD 

BERLIN  W62/KURFÜRSTENSTRASSE  131 


Magazin  der  Wirtschaft 
Verlagsgeselisdiaft  m.  b.  H. 


24.    FeT^mar  1931/Dr.Bl/Schl. 


FERNSPRECHER:  B  5 
LÜTZOW  3693-3695 


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Herrn 

Dr.    J.    Soudek 

Prankfurt     a.M. 

Thorwal dsenstr.  35 


im 


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Selir  geehrter  Herr  Doktor, 

wären  Sie  "bereit,  die  kleine  Schrift  von 
Dr.  Julius  Domany  "Die  Golddevisen-7Jü,hrung"  kurz  fllr 
uns  zu  besprechen? 


sind  wir 


In  der  Hoffnung  eines  zusagenden  Bescheids 


in  vorzüglicher  Hochachtung   » 

Magazin  dor  Wirtsciiaft 
Rede 


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Dr».    J.    Soudek. 


Frankfurt   h.    M.,    c5en   13.JHn 
Thorwaldsen^truss**   35. 


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Ver3tig   des  Mter^^ain   der  Wirt.schhft, 


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Berlin      SW   6f? 
Kurfüpsteastr.    131. 


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Ich  bitte  Sit^,    mir»  per  N^rchn^hme    zu   ütersan« 


den: 


3    Heft   Nr.    28   det5    6.  Jj  hr^raniis   und    1    Binbrnddecke 
füp  die   zwolte   HDfte   des    6.    J^hr^angs.  •  ;  ^' 

Hochuchtungsv  >3  3 


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EINE  WOCHENSCHRIFT  /  NEUE  FOLGE  /  HERAUSGEGEBEN  VON  R.  BERNFELD 

BERLIN  W  62  /  KURFÜRSTENSTRASSE  131 

Magazin  der  Wirtschaft                               23,    Dezember    30/Dr.Bl/Schl,  FERNSPRECHER:  B  2 

Vtrlagsgesdlschaft  m.  b.  H.  ^ LOTZOW  3693-3695 


^  Herrn 

O  Dr.  J,  S  o  u  d  6  k 

Franki'urt  a.M, 

Thorwalds enstr.  35 

Sehr  geehrter  Herr  Doktor, 

besten  Dank  für  die  Literaturübersicht.  Leider 
fr  war  es  uns  nicht  möglich,  Ihnen  Korrektur  zu  übersenden,  öie 

werden  inzwischen  bemerkt  haben,  dass  wir  das  Manuskript  im 
Einblick  auf  seinen  Umfang  gekürzt  und  dass  wir  verschiedene 
Umstellungen  vorgenommen  haben.  Eine  Bemerkung  Über  das  neue 
Werk  von  Keynes  haben  wir  noch  selbst  hinzugefügt. 

Ich  wünsche  Ihnen  recht  angenehme  Feiertage  und 
ein  frohes  neues  Jahr.  Mit  den  besten  Grüssen  bin  ich 

Ihr  sehr  ergebener 


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Dr.    J.    Soudek. 


F'^tjnkfurt   n.M.,    dan   ßO.Döt.l930. 

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Sehr   cjeehrtar  Herr   Dr.    Block, 


bi'o   heut-a  tif^l-u?    ich    noch   knJine  Korrekturen   meiner 
Litortturübersicht    erhjlten.    Ich    neh'no   tber   na,    dass    Sie   Tieinan 
Beitp^f^   doch   noch    \fov  Jt-h^-sende    ve' "-ff  entl  ichen  w  0  ]  en   un  '    duss 
eine   söhnen  e   Erl  edi^run^   in    ivrem   Inte-esse   w^re.    Nun    fahre 
ich   heute   t  uf    14   Tugo    nttc^    huuse.    Ich    !r.'">cht'?   Sie    desshölt    bitten, 
^.\   V   etweii^e   K^>'rre'' turen    an   mel  le  HeiTia tsüdresse   ^u    ijchicköi, 
dnmit   deren  Durch:  ich t    nicht    verzo^'^ert.    wird.    Mei.ie  Adretjae    ist 

B^denb^iCh   t.d.Elbe,    Poststrasr^e   37    .  -: 

Zugleich    'föchte   ich    Th  .en   fuch   n>ch    für   tie   scho- 
ne  F«-*  rpi    uttHrren,    in   der    :eine  Auf  s^^tzi^nzei^eii   erschienen   sind. 
Ihr  Heft    50   ht  t    in   de-^   Tf^t   einen    :-)r)grarTnf  tischen   Churti^^ter 
erhttiten   unc^    ich    freue   inic)     t  n   den  KO  ]  e^ctivurt-^il    über   die 
Au.^leje   Ihrer  Mitarbeiter    für   den   Litert turteil    auch    ein   weni^ 
partizipieren    zu   ^-önnen. 

Mit   den    Le.--ten   Grüssen   bin   ich 


Ihr  üehr   ergebener 


.'  ■?  ' 


V  ^  Dp . J . Sou  dok . 


FrankTupt    ti .    M.,    den    12.12.1930 
Thorwal dsens^ p.    35. 


Sehr   ^Gohptap  Hapr   Dr.    plock, 

eben    entdecVe    Icli    einen    Lhobus,    dep  nip   in   'neineT, 
Pefepi't   übüp   die   ^Tiptscht  ftsl  i  tapata  p   unt-^p]  t  uf  on    ist.    Ich    hfcl  e 
nünlich    bot    oep  Besppechun^^    /on  Webap's   Vnlkswilfcljic    t.  f  ts3  ehre 
nicht    hinzugefü-^-t»    dasy    es    sich    un   die    3.Aunat?e   httndelt.    Ed 
wbpe    tlüo    nicht    nup    n»  chzutpagen,    cass    hiep    öine   Neut)unbge 
bes;; pochen  wipo    (d:e    etwa.s    epweitert    ist,    und    die    ich    nicht 
so    t^enau    '<enne),    sondepn    es   -iü.3ste   übephaupx    erwoP:a'.\   wepden, 
wie   weit    e'  le   Neueufl^i^e    bepücksichti^t   wopdon    sol  .1  .    Ich   h  )ffe, 
diesen    Fehler    in   dep  Koppektup   noch  gut   ir.ache  i    zu   kr)nnän    u   d 
bitte    Sir^,    -lir»   diese    doch    pecht    ba:*  d    zusenden    zu   w;)nen.f 

Mit   den   be3ten   Gpüssen   bin    ich 

Ihp   ep-^ebenep 


j 


SoyQffiltJQ  aufbtmativtnl 
umranbett  ,Tefl  ifi  vom  «Hbftnöer  ousanfBHen. 


(Etnlicferungsfdjeitt 


«eaenilMik     Brief  9lr. 


^afttt  9lr. 


Bett -.i«.^  in 
83utfiftaben  - 
(öeieiiift^re* 
fenbungenbie 
2lnfla5eE,&et 
ißoftaufträgen 
A,  bei  STiac^i 
nahmen  N, 
Kad)na{)mebe» 
ttofl  in  ^8if  fern 


@m|}fdnfiet 


.^  .^^,   ^^5^ 


»efttm- 
mungSott 


<)^^^Ui  J^q/  6^ 


(BctDtd)t 


g 


Poftanna^mc 

i 


C62g(IITÖ«A3) 
Diu  474» 


Seac^fettstoerfe  ^egclti 

ffir  ftcn  Olerke^r  an  ften  ^offfd^aHern. 


i% 


1.  Wd\)k  für  ©eine  «JJoftgefc^äftc  möglic^fl 
nic^f  bie  Siauptiiethef)t5\tmbtru 

2.  ^(ebe  auf  alle  f  rcijumac^enöcneenbungcn 
bk  Sorbett  oor  ber  (Sinneferung  auf, 
n)03u  <Du  bei  Srieffcnbungen,  ^oftannjei- 
fungen  unb  3a^lkarten  oerpflidjtet  bift. 

3. 6d)reibe  au  ®erf-  u.  C£inf  c^reibfenbungen 
einen  eintlefcnmgsfc^dtt  —  mit  linte  — 
oorber  aus. 

4.  j5a(fe  bas  Qelb  abgeadf)»  bereit.  Hbergib 
aröb.9Rengen  ^aplergerb  ftets  georbnef. 
Öcgc  bei  gicicbaeitiger  cin'Ob.Slusja^Iung 
Don  brei  unb  mebr  ^oftantDeifungs-  unb 
Sa^lhartenbetrögen  foiote  beim  SinKauf 
Don  brei  ober  mebr  oerfcbiebenen  Sorten 
Don  5Dert^ci(ben  im  33ctrage  oon  me^r  als 
5  ^^  eine  aufgerec^ncfc  Sujammen« 
ffeaung  ber  ^u  aa^Ienben  betröge  oor. 

5.  «cnufte  bei  eigenem  ftörticrem  ^erhcbr 
bie  befonberen  Ginrid^fungen  (^off- 
eittllcfentngsbüc^er  unb  -oerjeltinflfe,    , 
6«b|!oorbereitong  oon  hafteten  unb  1 
«infireibbriefen).                             *^^        } 

4 


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Dr.    J.Souflek.  Frankfui  t   ».    M.  ,    den    10«  Dez. 30. 

ThorweldsanstP.    36« 

r.'    Alls-.' 


Sehr  :^e3hrtor  H-^rr  Cr.    B.1.)0>:, 


:t  ■  -; 


heut  3   ItKn:-!    ich   Ihnen   «and ]  ich   dia  Uabersicht 
üler  die  oekoncniische   und    Konjun^ctur  2  iter«  tur   deü    s^er^tj  np-enen 
Jehres    zutsenden.    Wie    ich    Ihnen    1. ereit.-    schrieb,    hete    ich   mich    im 
i'  weisentl  ichen   i  uT   di^   bereits   hngog'^benen   5  Htaptgebiete   te- 

k  schrv.a.:t.    Wohl    i^'L    mir   »ber   nicht    bei    der  nabtir.s^ndung  neines 

>  ■ 

■;  MtnusKriptes .    u^na   ich   h&be   eine   H3ihe   von   Ei  nwe^idu  n^^en    Ji^^ea 

ndint;    /^rbeit,    die    ich    Thne.'i    ausdrücklich    j  ngeben   nöchte. 
;  %untch£5t   hito   ich    c-in-a  Anzt  hl    Euerer   referie- 

k 

j,  ran   !n'ü:3djn,    die    icli    nur   im  s   tesprebhun;^en   oder  tus    einer  sehr 

i" 

\  ilüchti'^e:!  AnGchiiuung   Kenne.    Ich    k  -nnto   cas^-ieilb    Tuten  aewissens 

% 

keine  '^riti;  che   Stel  ?.  un.^nhh -.e    vertraten   uid    Sbh   '".ich    zu    einer 

> 

J  cl    ssan   Dtrstellung   de;^   "^nhf.lts   und    der  Sr^^ebaisse   gezwungen. 

4 

<■ 

L  Dbüö   deduroh    ni-nche    Pointe    verloren   i^e^BH'-en    ist^   'ntsg   ich   nicht 

leugnen;    aber   eine    j.ointierte   Dtrste!!  lun^?   ist    eben    nur  nög]  ich, 
VvO   lückenlose  Kenntniip    und    wohl    fundiertes    ei.?ene3  Urteil 

i   -- 

vorhtix  en   ist.    Seilst    /arbeiten,    die   ich    sehr  bejrhe,    kannte 

■■fr 
ich   nicht   i^enür^ond    Gturk   unt  arstr'.-ichen,    weil    ich    euf   der 

t  nderen   Seite   Bacher,    die   nir   nicht    zuatiien,    nicht    vernichten 

wo  1 1 te  . 


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/  -      O      .  > 

.'  •     .  . 

\   \  '■ 

Kine  Au;3wtihl    der   zu    r»öf orierenden  Bücher 
von   irginuäine-a  objektiven   oder   öul-Jei^tiven   Sttncp^inkt   h^te   ich 
nicht   v^irjjeno   Fiea.    Im   t!r<u">L'en   und    ^»nze-i   hece   ich   nich   tn   die 
von    Thnen   t  iif  r^3Ste3  3  te   Li^:te   gehalten   und    versucht,    nich   üler 
ti31e  dopt   ttn;;egebenen   B'^cher  hu    informieren.    Eine   einzi??e   Schrift, 
ht.be   ich,    V7ie    ich   hoffe  mit   Ihror   '^ustinmun:?,    n  )ch   hinzugefü    t, 
nünlich   die  Hthn'sche   Broschüre  über»  Arbeits]  ^sigrl'eit.    Wohl    über 
htiLe    ich    öi.'izelne  Arbeiton,    die    ich    in   einer  Aufze'hlung   wissen- 
schtftlicher  Liter»f^tur  nicht    für»  beht'ndel  nawe-  t    erttchte,    einfach 
tiu."3k:elfc3sen.    So   z.-n.    diö   l:Ieine  Schpif    v.;n  Mori   über  dts   'iVesen 
der  ^  'njuni:tiir»,    die    einer  "Ponchtunr;   einftch   n-cht   v/ert    ist   ocer 
wenn   "ntin   sie   erwähnt   hütte,    i3io    in   einen   so    schaffen   Tone   zurück- 
weise?]  Tiusü,    der   in    ei/ier   so   .venig   pointierten   Durste  3  lun«r   «rie 
der  meinen,    nicht   -iwt   hineinr^epa^jst   httte.    Nur   zwei    Schpiftea, 
die   icii    ebenftii]:-    xa   die  Kste^'^rie   der*   nicht   tewchten^werten 
zrh]e,    allirJich    die   von   Prütz^  1    und    Fi'vaY.    (S.5   oben  -n.Mhnuskripts) , 
ht  be    ich    nit    einen    tll^emeinen  Hin\veis    t  b!."retnn.    Beide    erscheinen 
nir»  öe|>i?  unwichtig,    unc^    ich    v/oj]te  mit    den  Hiniveis   durtLuf   nur 
Ihren  Vhan^iche   ^^erecht   v/.?rden,    tuüh   so]  che  Bücher   zu   ae^^aea  y    vor 
denen  mtn    \'txrnea  nuss.    Ich   bin  tibe"   natürlich    dtnit    ein/erstt;ndea, 
wenn   Oie   diese   Bücher  w  5^3treichen .  •  :f- 

r  '*■*'" 
't"  ». 

Ob    Sie    bei   der  Aufstellung   der  Liste    ireend- 
welche  bestin^ite  'Gesichtspunkte   hette'i,    kenn    ich   nicht   Übersehen. 
Ich   seiest    ht-;be   unter»   den    bäht  ndel  tan    nicht    irgendwelche  Richtun- 
gen  bevopzui^t.    Sollte   rein    durch    Zufftll,    dtiss    ich    nt'mlich    die 


S-.  v-,  ^ 


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-   3    - 


Schriften  gewisser  Kreis:?  ^vie   z.B.    die  Schriften   der»  Frankfurter 


<i9 


Oeaellachnft   für»  Konjunkturforschung  f^enau  !:enne   und   dt  rum    voll- 
sttenöig   tiufz^ihle,    wuch    nur  d^r  Anschein   entstt-nden    sein,    dass    icl 
voreingenom  :en   bin,    so   wäre  nir»  das   ausöerordentl  ich   unaiiseneh!?!. 
Sollten   Sie   tsellrft    dadurch    ireonciwel  chen  Antjr:=ff0n   tusgesetzt 
sein,    so   bitte   ich    Sie,    i'^.ner   dertuf   hinzuweisen,    dass    ich    von 
keinerlei    proptigttndia tischen   Dder  sonstigen  Absichten    geleitet 


war. 


Ich  weiss    nicht   bis   zu   welche-n   Termin   Sie 


das  Manuskript  brauchen    und   wann   Sie   es   drucken   nvochten.    Sollten 
Ihnen    selbst    i-r,^7endwe3 ;  he   T.üoken   auffallen   oder  glßubten   Sie, 
dass    noch    eine   Tfri^änzun.?   vor.^eno  -.»^en   werden   soll,    so   bitte    ich 
nir   das   anzugeben   und   inir  wenn    irgend    möglich    auch   das   Mtterial 
zur  verfüt5ung   zu   sto-len.    Ich   selbst    finde    es    z.B.    nicht   un- 
wichtig  dK3    vor  kurzem,    erschienene  Werk   über  Geldtheorie   von 
Keynes    in   der  L-iterttturübersicht    zu    bringen.    Aas    den    ■>ben    er- 
wUhnten   '-runden   ht:.öe   ich   dies   aber   nicht   oigenraachtag   getan. 

Ich   hoffe-f  dass   neine   Darstellung   Ihren 
Intensi  ineii    nicht    zuwiderl l'uf t.    Sollten   Sie   «ber   die  Ar  sieht   htbe. 
mir   im   nächst  5n   Jt.hr  wieder  dieses   Heferat   zu   übertragen,    so    wa- 
re   ich    Ihnen   den'-tar,   wen  i    Sie   nir  dies   seh  )n   zu   Jthresbeginn         '" 
aa^-en   wollten.    Bann   könnte    ich    laufend    die   Lüteratur  gewisser 
Prot  1  enkreise   verfolgen   und    zu".  Jahres?  bsehluss    einen  Ueber- 
blicr    bringen,    der   gehnl  t/oll    ;yäre,    aber  auch    einen,    tQ^i   ich 


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1-.  <-  ;«.  n, 


besser»   vortpeton   !:önnte,    ti]3    den   bei]  i^g.Midön  . 

Mit    dG:i    bGoto.i    ;lrÜ3oan   bi:^    ich 


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Ihr  sehr   orfr ebener 


iriTA"air2^ri-l 


1 


d^*,  J.    Soudoh. 

ät^':  ..    .  . 

***>  .  -      • 


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Frankfurt   a.    M.  ,    den   8. Dez.    1930 
Thopwaldae'idtr.    35.  '  ;^M' 


^ 


Sehr   3.:3.Bhrt«ir  Hor»p   Dr».    plook. 


^'4 


für   die    freundliche   Zusendun.^   der  Err:Snzungs- 
}ii3tG   dtiike   ich    ^hnen   sehr.    Leidei?  konnte   ich   ria   tatshchlich 
nicht   !nehp   berücKsichtJkijen,    da    ich   das   aebiet    der  Währungspolitik 
nicht   behandelt   habe.    Uns  irer»   Abnachung  genäaa   glaubte    ich   nur 
die   theoretische   und   die  'Konjunktur!  iteratur    behandeln   zu    sollen, 
und   hrte    das  Mtinuöl:  "^Ipt    in   iirosQQii  und   ganzen  schon   fertig   ge- 
stellt,   üls   wipd   ungefi^hr»   If?  Schreibnaschinenseiten    umfassen    und 
geht    Ihnen  morgen   druck  fertig   zu.  3 

Biyher  htbe    ich   fügende  Gebiete   behandelt: 


1. )  Methodik 

S. )  Dogn engeschichte 

3 .  )  W 1  vt 3 cht'  f  t s ph  i  1  o .3 oph i e 

4.  )  )t3konomisC'  e    Theorie 
5. )  Konjunkturforschung. 


Die    in   I^^rer  Liste   noch    enthaltenen   Gebiete 
wie   Volkswirtschiif  tspol  itik,   ?f  irtschaf  tskande,   Wirtschi  ftsge.  chic  l; 
te   und   f^ttti-tik   ht.le   ich   scl:on   nicht   mehr   behtnaeln   konneii  ,    denn 
deren  Berücksichtigung   hütte   den  Rth:nen    einer   solche;   Uebersicht 
bei   weitem    gesprengt.  -^  iSJ 

Sollten   Sie   aber   trotzdem    für  Ihre  Waihnachts^ 
nummer  auch   eine   Behandlung   dieser  zuletzt   genennteji  Gebiete 
br^'uchen,    und    ruch   genügend   Rt:um   dt* für   zur  Verfüg'ing   stellen, 


0 


-  Y^x'r:  ■' 


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80   würde   ich,    wen  i   »uch    in   kursorischer  »eise,    td  s   das   biöhör 
geschehen    i^t,    v3ine  Uebepfsicht   i^eboa.  .     .^:#     ' 

Mit   den   legten   Grüsson   bin    ich 

Ihr  sehr   ergebener     .'Ä. 


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EINE  WOCHENSCHRIFT  /  NEUE  FOLGE  /  HERAUSGEGEBEN  VON  R.  BERNFELD 

BERLIN  W  62  /  KURFÜRSTENSTRASSE  131 


Magazin  der  )X'^irtsdiaft 
Verlagsgesellschaft  m.  b.  H. 


5.   Dezember  30/l)r.Bl/Schl. 


FERNSPRECHER:  B  2 
LÜTZOW  3693-3605 


C^ 


Herrn 

Dr.   J.    Soudek 

Frankfurt      a.M. 

Thorwaldsenstr.35 


'•^i 


Sehr  geehrter  Herr  Doktor, 

für  die  Literaturübersicht  sende  idri  Ihnen 
noch  eine  kurze  Liste;  allerdings  glaube  ich  kaum,  dass 
eines  der  darin  aufgeführten  Bücher  erwähnt  zu  werden 


braucht« 


Mit  den  besten  Empfehlungen  bin  ich 

Ihr  sehr  ergebener 


o^ 


\ 


^iM^iüHite 


EINE  WOCHENSCHRIFT  /  NEUE  FOLGE  /  HERAUSGEGEBEN  VON  R.  BERNFELD 

BERLIN  W62  /  KURFÜRSTENSTRASSE  131  ^ 

Magazin  der  Wirtschaft  ^J,  November  1930/Dr  .Bl/Schl.  Fernsprecher:  b  2 

Vcrlagsgescllschaft  m.  b.  H.  „ LO TZ OW  3693-3695 


Herrn 

Dr.  J.  S  o  u  d  e  k 

Thorwaldsenstr.  35 

Sehr  geehrter  Herr  Doktor, 

wir  danken  Ihnen  für  Ihre  Briefe  vom  18.  iind 
20.  d.Mts.  Der  zuerst  abgesandte  traf  hier  am  Tage  nach  Buss- 
tag ein,  also  einen  Tag  nach  meinem  Telefongespräch  mit 
Herrn  Dr.  Alt schul.  Inzwischen  habe  ich  Ihnen  eine  Liste  der 
Neuerscheinungen  dieses  Jahres  zu^^esandt,  für  deren  restlose 
Vollständigkeit  ich  aber  keine  Garantie  übernehmen  möchte. 
Im  übrigen  kommt  es  ja  bei  der  Literaturübersicht  auch  nicht 
auf  Vollständigkeit  an,  sondern  es  handelt  sich  nur  darum, 
auf  die  wichtigen  Neuerscheinungen  hinzuweisen,  vor  Büchern, 
die  gefährliche  Irrtümer  enthalten,  zu  warnen  und  vor  allem 
die  Tendenzen  anzudeuten,  von  denen  die  Buchpro duktion  dieses 
Jslires  beherrscht  vrar. 

Ii/Iit  den  besten  Grüssen  bin  ich 

Ihr  sehr  ergebener 


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ku^yi^iiiiHiggiiliHJBiiiiaai 


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Dr.    J.    S<:)udfc>K 


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Frankfurt   a.    M.  ,    den   *>^.11.1930 

Thorwttldaenstraase  35. 


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Sehr  gdöhrter  H^irr   Dr.    Bloc 


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an   Sonnttti^   erhielt    ich   Ihre   recht    aMfangrei- 
che   Auf3teI2ung  über  die    v<^j1   iqir   zu   ref^ÜNrpande   Literatur,    für 
(u*r»en   'Jeb'3r»:3endunr^    ich    Ihnen    canke.    Aus    oinem   kurzeii   Ver'ierk 
nuf   dem   Mi.nuskript    er»seh'3    ich,    dass   Si^  nir  n^)ch   eine  briefliche 
Mitteilung   üter»  die   Litertturbesppechung   geb^^u    wolloa.    SSd 
Jetzt   hfet  3   ich   eil  erdin^?s    noch    nichts    erht-lten.  ■  .^ 

Du    ich   tibar  amehTO,    dass   Sie   nr)ch   einige 
Wünsche   über'   die   Art    der»   Abfassung   und   über   die    zu   berücksichti- 
gende  Literttur  htben,    3<^   wäre   ich    Ihnen   dK.nkbar,    wena   Sie   mir 
re  I   ^    üiild   nH-hereo    schreiben   wollten,    -^ei   der  ausserordentl  ic4i 
unf angre  .chen   Literatur   ktnn   es   sich   J«    ohnedies    avr  um  dine 
zusti'^':  lenfassende  und    al  I  i'^e-ieine   Dtrstollung  handeln,    und    es 
wäre   mir   darum   sehr   recht,    zu   wissen   euf   welche  Schr:.rt9a 

■  '■  -.f' 

und  welche  Sondergebiete  Sie  den  gross  tan  Wert  legen.   ..,; 

Mit  freundlichen  Grüssen  bin  ich  ^/^-^ 

"■'fir. 

Ihr  sehr   ergebener  ^-^^^ 


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V^irtschaftsliteratur       193Ö 


4.)  Theoretische  Abhandl\mgen,   Konjunktur,    Statistik  usw. 


:> 


JKrönerjH:   John  R.  Conimons  .  ♦  .  .  .  Seine  wirtschaftstheoretische  / 
y  Grundauffassung,  Jena  1930 


Otte,  G. r  Das  Differentialeinkommen  im  Lichte  der  neueren  For- 
schung, Berlin  1930» 

Prtitzel,    0.:   Die   «Wirtschaft  als  Macht  imd  Leistung,   Braunschv/eig  1930 

Sombart,    Prof.V/.  :   Die  drei  Nationalökonomien,  liünchen  und  Leipzig 

1930 


Sternberg,  F:  Eine  Umwälzung  der  V/issenschaft?  Kritik  des  Buches 

von  H.  Grossmann:  Das  Akkumulations-  und  Zusammen- 
bruchsgesetz, Berlin  1930. 

^ershofen,  //:  Wirtschaft  als  Schicksal  und  Auf[;abe.  -^armstadt  1930. 

^1     •"   Gerhardt,  J:  Liberalismus  und  Wirtschaftsemokratie,  Berlin  1930 

Arnold,  V-^.  :  Untersuchun^;en  zur  J^age  des  inneren  Marktes. Berlin  1930. 

Der  giS^nwört^tge*  Btaiid  .^ 


Aerieboe,  Friedrich:  V/irtschtift  und  Kultur  in  den  Vereinigten  Staa- 
ten von  Nordamerika.  Parey,  Berlin  1930. 

^' "  w,r_.  ,,,  ^  Braunthal,  Alfred:  Die  V/irtscIiaft  der  Gegenwart  und  ihre  Gesetze. 

Laub,  Berlin  1930. 

Gonrad,  Johannes:  Griindriss  zum  Studium  der  politischen  Ökanomxe. 

Krs^hex, Jena  1930      '  '. 

'     •■■■■■■■    ^ .  ■^  ^      .u. — •« — — *- 

L>...(.v  I  :    ..v.^,      Salz,   Artur:  Macht  und  Vfirtschaftsgesetz.   Beitrag  zur  Erkenntnis 

der  kapitalistischen  V/irtschaftsveri'assung.Teubner, 


Leipzig-Berlin  1930. 


-  2  - 


4.)   Theoretische  Abhandliin^^en,    Konjunktior,  Statist ik  usw, 


^i  .>:.. 


K-     ■     "    ■*- 


Spann,  Othmar:  Die  ICrisis  in  der  Volkswirtschaftslehre,  Ducker  &  H^m- 

blot,  Mlinchen  und  Leipzi£;;  1930 

Stahnsdorf,  V/olf-Dietrich:  Die  Mittel  einer  Konjunkturpolitik,  Bamberg, 

Greifswald  I93O 

Tataren-Tarnheyden,  Ed£::ar:  Berufsverbände  und  '//irtschaftsdemokratiB. 

Hobbing,  Berlin  I93O 

V/eber,  Adolf:  Allreme:ine  Volkswirtschaftslehre,  Duncker  &  Humblot, 

München- Leipzir  2i930 

Sander,  Fritz:  All^-emeine  Gesellschaftslehre,  bischer  ,  Jena  1930 
Sorel,  Georges:  Die  Auflösung  des  li^arxismus«  Fischer,  Jena  193^. 

Deutsche  «7irtschaftskunde,  Ein  Abriss  der  deutschen  Reichsstatistik 
(  Statistisches  Reichsanit)  Hobbing,  Berlin  1930 

Bonn,  Prof,  M.J.:  Das  Schicksal  des  deutschen  Kapitalismus,  Fischer, 

Berlin  I93O 

Bouniatian,  Mentor:  Les  crisis  economiq_ues  ,  Giard,  Paris  1930 

Buchner,  Hans:  Grundriss  einer  nationalsozialistischen  Volkswirt schaft s— 

theorie,  Eher,  München  1930 

;;  Denny,  Ludwell:  /imerika  schlä/'t  England.  Gesc. achte  eines  Wirtsöaafts- 

krie^:es.  Deutsche  Verla^^^sanstalt,  Stuttgart  1930 

Fernholz,  Hermann:  V/alther  Rathenau  als  Nationalonöm/IÄ.  Heymann,  Berlin 

1930 

Fisher,   Erving:   The  theory  of  interest,  Llacnmillan,   New  York  1930 

'V-'    Gerhardt,    Johannes:  Unternehmertum  und  V/irtschaftsführung,   Mohr, Tuning en 

1930 


-3  - 


4-.)  Theoretische  Abhar-ndlungen,  Konjimtiir,  Statistik  ustsf. 


0  Haider,  Carmen:  Capital  and  labor  under  fascism,  Columbia,  University 

Press,  New  York  193O 

i)        Hantos,  Elemer:  Die  Rationalisierung  der  Wirtschaft.  Mohr, Tübingen  I93O 

\  ,  u^         Lemhoefer,  Heinz:  Möglichkeiten  und  Grenzen  eines  Konsument enmonopols. 
'*'  *  '  Meyer,  Halberstadt  1929 

,7.g  ■'  '"''■^'  l^/iaschke,  Elfriede:  0. Spanns  wirtschaftstheoretische  Grundauffassung  \md 

ihr  Verhältnis  zur  Grenznutzentheorie,  Stilke, Berlin 

1930 

Oppler,  Ernst:  Der  Begriff  des  ^^irtschaftsgesetzes  in  der  Volkswirt-- 

Schaftslehre.  Helios-Verlag,  Münster  iA.  I93O 

Rother,  Helene:  Die  Bedeutung  der  Statistik  für  die  allgemeine  Volks- 
wirts chaftslehi-e.  Fischer,  Jena  1930 

Wilbrandt,  Robert:  Unsere  Volkswirtschaft  heut^fund  mori^en.  Hobbing, 

Berlin  I93O 

Peter,  Dr.  Hans:  Grenzen  der  Statistik  in  der  Konjunkturforschung. 

Schroeder,  Bonn  1930 

/    Die  wirtschaftlichen  Kräfte  der  Welt(  Dresdner  Bank  3.  Aufl.)  Berlin  I93O 

ViTelt^r,  Dr.  Erich:  Stockung.  Die  deutsche  Wirtschaft  im  Jahre  1929. 

Frankfurter  Societäts-Druckerei  193O 

Mortara,  Giorgio:  Prospettivi  economiohe,  S/Iailand  1930 
'^^   Grotkopp,  Dr.  V/ilhelm:  Die  Zölle  nieder  1  Rothschild,  Berlin  I93O 

Posse,  Dr.  H. :  Der  gegenwärtige  Stand  der  deutschen  Handelspolitik. 

Quelle  &  Meyer  ,  Leipzig  I93O 


\'^ 


^ 


~  4  - 

4. )  Theoretische  Abhandl\ingen,  Konjunktur,  Statistik  usw» 


^-^K-'l, '^j-^,  Pose,  Prof.  Alfred:  De  la  th^orie  monetaire  ä  la  th^orie  cconomique, 
^     •'  ^  Paris  1930. 

L 

Koppe,  Dr.  Friedrich:  Volk  als  Begriff  und  Idee.  Kranich-Verlag^ 

Berlin  1930 

Leiskotsr,  Dr.  i^anns:  Spekulation  und  öffentl;Lche  Meinung  in  der  ersten 
j,jj^  A:rc,  Hälfte  des  ileunzehnten|aahr hundert s»  Fischer, Jena  1930 

Boninsegni,  Prof.  P. :  Manuel  elomentaire  d'economie  politigue,  Lausanne 

1930 

Bousquet:  Introduction  a  la  science  economique.  Paris  1930 

Hauser,  Prof,  Henri:  Les  Ori^ines  historiques  des  probleraes  economiques 

actuels.  Paris  1930 

Heller,  Prof-r  Dr.  Wolfgang:  Nationalökonomie  (  Nachschlagewerk  für 

Theorie  und  Praxis. )  Meyer,  Halber stadt  1930 

Knight,  Bruce  Winton:  Economics.  New  York  I929  imd  1930 

Plaskämper,  Dr.  Paul:  Allgemeine  Statistik  (Nachschlagebuch)  Meyer, 

Halberstadt  1930 

Hesse,  Prof.  A. :  Volkswirtschaftspolitik.  Fischer,  »^ena  1930 

:;t.;.-^.'j^->,Schack,  Prof  .Dr.  Herbert:  Volkswirtschaftspolitik,  Spaeth  &  Linde», 
^  "  Berlin  und  Wien  1930 

^     Zachau-Mengers,  Dr.  Gr:  Subventionen  als  Mittel  moderner  Wirtschafts- 
politik. Junker  &  Dünnhaupt,  Berlin  193O 

Melchett,  Lord:  Imperial  economic  United.  London  I93O 

'J,(t  i(  ij5-,j  Lufft,  Hennann:  Lateinamerika( Provinzen  der  Weltwirtschaft  und  Weltpoli- 
tik) Bibliographisches  Institut  ,  Leipzig  193O 


( 


WMU..t..^/..,'r  rl' 


-  5  - 


5.)  Theoretische  Abhandlungen,  Konjxinkt-ux,  Stati*3tik  usw, 


Der  Briefwechsel  zwischen  Marx  \md  Engels  1854  -  I86O,  Marx-Engels- 
Verlag,  Berlin  1930 

Posse,  Dr.  Ernst  H, :  Der  1/Iaxxismus  in  Prankfeich  I87I  -  I905.  Prager, 

Berlin  1930 

Bark,  Dr.  Georg  R. :  Boden  als  Geld  .  Ehering,  Berlin  1930 

Pintschovius,  Dr.  Karl:  Volkswirte  als  Fllhrer  oder  als  Fachbeamte  ? 

Diincker  &  Hiimblot,  München-Leipzig  1930 

Ladas,  Stephen:  The  international  Protection  of  industrial  property, 

Cambridge.  I93O 

Bock,  A.P.:  Grundlage  einer  Vvirtschaftstheorie  vom  Ingenieur  Standpunkte.^ 

Rohr er,  Brunn,  Prag,  Leipzig  Wien  1930 

Casper,  Dr.  Willy:  Charles  davenante.  Ein  Beitrag  iur  Kenntnis  des 

englischen  Merkantilismus.  Fischer,  *^ena  1930 


t 


*H.>yi~z    Del  Vecchio,  Prof.  Gustavo:  Lezioni  di  economia  pura.  Padua  1930 


kTü  ^^--^;r 'n-_^Poignet,  Rene:  Manuel  elementaire  d'economie  politique.  Paris  1930 

Ku  .öw-c 'fHiGiulio,  Scagnetti:  Produzione  della  ricchezza  e  ripartizione  del  reddito 

nelle  impreze.  Rom  1930 

^^   ^  ü^.t^^<,  Köppke,  Dr.  Hildegard:  Der  Konkurrenz-  iind  Monopolbegriff  bei  Adam 
^-"•'-  Smith  und  seine  methodelogischen  Folgerungen. 

/  Ebering,  Berlin  1930 

Pflüger,  Paul:  Einführ -Jig  in  die  Volkswirtcchaftsleln-e.  Orell  Filssli,  / 
/  Zürich-Leipzig  1930 

Pribam,  Prof.  Dr.  Karl:  Die  städtiGche  Grundrente  im  Konjunkturverlauf . ' 

Schroeder  ,  Bonn  1930 


-  6  - 


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4,)  Theoretiüche  Abhandlungen,   Konjunktiir,    Statistik  usw. 


Seesemann,   Kurt:  Vernichtung  der  Wirtschaft.  Markator-Verlag,Diiisburg 

1930 

Thier,  Dr.  Erich:  Rodbertus,  Lasalle,  Adolph  Warner,  Fischer, Jena  1930 

Jordan,  Karl:  ßereclinung  der  Trendlinie  auf  ^rund  der  kleinsten  Quadrate. 

Budapest  193O 

Kuznets,  Dr.  Simon:  ^Vesen  und  Bedeutmig  des  Trends.  Schroeder,  Bonn  1930 

Sipos,  Alexander:  Praktische  Anv/endung  der  Trendbereclmungsmethode  von 

Jordan.  Budapest  1930 

Timoshenko,  Vladimir:  The  R8le  of  a^;ricultural  fluctuations  in  the  business 

cycle  (  Unive:]?sity  of  Michigan  )  1930 

V/einrich,  Dr.  Leopold:  Ist  eine  Konjuol-turpolitik  möglich?  //elsel,  Dresden 

1929 

Dopsch,  Alfons:  Naturalwirtschaft  und  Geldwirtschaft  in  der  V/eltge- 

schichte.  Seidel  ^   Sohn,  Wien  1930 

Angell,  James  W:  Die  V/iederaufbau  Deutschlands.  Duncker  &  Humblot,  lOOfli 
■\  >gj  yj,  München  -  Leipzig  1930 

Memmert,  Dr.  Leonhard:  Die  öffentliche  Förderung  der  gewerblichen  Pro- 
duktionsmethoden zur  Zeit  des  Merkantilismus 
in  Bayern,  lloske,  Leipzig  1930 

Leacock,  Stephan:  Economic  Prosperity  in  the  British  Empire.  London  1930 

Ammerlaan,  Dr.  B. J.M. :  Practische  problemen  uit  de  handelsstatistiek. 

Amsterdam  1930 

Balance  of  international  payments  of  the  United  States  in  1929-  V/ashington 

1930 


-  7  - 

4.)  Theoretische  Abhandlungen,  Konjunktur,  Statistik  usw. 


Andreadfes  ,  Prof.  Andre  :  Philippe  Snowden.  Paris  I93O 

0      Bauermeister,  M. :  Die  russische  komraunis tische  Theorie  und  ihre 

Auswirkung  in  den  Planwirtschaftsversuchen  der 
Sowjet-^nion.  Fischer,  Jena  I93O 

y     Beracha,  Sammy:  Rationalisation  et  Revolution.  Paris  I930 

,.   Bräutigam,  Dr.  Harald:  Kapitalismus,  Volkseinkommen,  Arbeitslosip-keit 

Ebering  ,  Berlin  I93O 

Delevski,  J. :  Les  Antinomies  socialistis  et  l'evolution  du  socialisme 

fran9ais.  Paris  I93O 

Laurat,  Lucienk:  L'Accumulation  du  capital  d» apres  Rosa  Luxembourr 

*  Paris  1930 

A.oi.i^  Reupke,  Dr.  Hans:  Das  Wirtschaftssystem  des  Faschismus.  Hobbing,  Berlin 

1930 

Shaw,   G.    B.:    Socialism-  fhbianism.    London  193O 

2     .H  .••..  ^    Gonnard,   Rene:   Precis  d'economid  monetaire.    Paris  I93O 

Hahn,    L.Albert :  Volkswirtschaftliche  Theorie  des  Bankkredits.   Lfohr, 

fiibingen  I930 

Hornbostel,  Henry:  Docteur,en  Droit,  -LiaGnüld-rpo   LpüTCIg^ft,   La  Vitesse 

de.circulation  de  la  monnaie  et  les  variations  de  son 
poivoir  d'achat.  Paris  I93O 

Schalldach,  Dr.  Elisabeth:  Rationalisierungsmassnanmen  der  Nachinflations- 
zeit im  Urteil  der  deutschen  freien  Gewerk- 
schaften, Fischer,  Jena  I93O 


-  8  - 


4.)  Theoretische  Abhandlungen,  Konjunktur,  Statistik  usw. 


Lütkens,  Charlotte:  Staat  lind  Gesellschaft  in  Amerika.  Mohr,  Tlibinren 

1930 

li  ,iu  .        Perenczi,  Dr.  Imre:  /kontinentale  Wanderun^^en  und  die  Annäherung  der 

Völer,  Pir,cher,  Jena  1930. 

Schilling,  Otto:  Moderne  Wirtschaft sfragen  im  Lichte  der  katholischen 

Weltanschauung •  Heue  Hueber,  München. 

7  Neumann,  -Srnst  Wilhelm:  Der  Ausweg  aus  der  Krise,  Grundstein-Verlag. 

Kretschmar,  Dr.  Hansj  Die  Einheit  der  Volkswirtschaft  in  den  älteren 

deutschen  Wirtschafts lehren,  Fischer, Jena. 

Schultz,  Henry:  Der  Sinn  der  statistischen  Nachfragekuirve.Schroeder, 

Bonn. 

List,  ^iedrich:  Das  nationale  System  der  politischen  Ökonomie  (Band  VI) 

Hobbing,  Berlin 

"  Mataja,  ^r.  Viktor:  Lehrbuch  der  Volkswirtschaftslehre. österreichische 

Staatsdruckerei . 

f  Böckenhauer,  Dr.  Martin:  Die  Genossenschaften  im  Wirtschafts-System. 

Hirschfeld,  Leipzig. 

Hittershausen,  Dr.  Heinrich:  Arbeitslosigkeit  tmd  Kapitalbildung. 

Fischer,  Jena* 

^      Horwitz,  Regierungsrat  Leo:  Um  Deutschlands  wirtschaftliche  Zukunft. 
il  ^lu'  .  2entral-Verlag,  Berlin. 

■  m 

c  Poliert,  ^rnst:  Die  Preisbildung  bei  Markenartikeln  und  ihre  Beziehungen 

zur  Absatzpolitik.  Poeschel,  Stuttgart. 

■D   Salewski,  Dr.  W:  Das  ausländische  Kapital  in  der  deutschen  Wirtschaft. 
"^  \Vv^  .Puhr-Verlag  W.  Girardet,  Essen 

Woytinsky,  Wladimir:  Tatsachen  und  Zahlen  Europas.  Pan-Buropa-Verlag. 


-  9  - 

4»)  Theoretische  Abhandluixgen^  Konjunktur  ,   Statistik  usw« 


V  Kuske,  Bruno:  Entstehung  und  Gestaltung  des  Wirt Schaftsraumes* 

Schroeder,  Bonn. 

Mehl,  Dr:  Über  die  Anwendung  national-ökonomischer  Grundbegriffe. 

G.  Neximann,  Neudamnu 

Pohle,  Prof.  Ludwig:  Das  deutsche  Wirtschaftsleben  seit  Beginn  des 

neunzehnten  Jahrh\inderts.  Teubner  , Leipzig. 

^  ..'S  p  .i^r  Weinberger:  Mathematische  Volkswirtschaftslehre.  Teubner,  Leipzig. 

/ 
Koppel, L:  Granznutzentheorie  \ind  Marxismus.  Pranz  Deubicke, Leipzig 

Neumark,  Dr.  Fritz:  Konjunktur  und  Steuern.  Schroeder,  Bonn. 

Niemer:  Das  Geld.  Ein  Beitrag  zxu:  Volkskunde. Marcus,  Breslau. 


Moellendorff,  Wichard  von:  Volkswirtschaftlicher  Elementarve: 

gleich  zwischen  USA,  Deutschland, tooss-Britanien  ^  Frank- 
reich und  Italien.  Deutsche  Länderbank,  Berlin. 

Weber,  Dr.  Adolf:  Der  Kampf  zwischen  Kapital  und  Arbeit.  Mohr,Tübingen» 

/ 

)(C  Frank,  Erich  H:  Der  Siegesweg  des  Oberkapitalismus.  Als  Manuskript  ge- 

\:K^%\i  druckt. 

1  (.  ,y    Käppeli,  Dr.  Robert  B:  Probleme  der  Weltwirtschaft.  Fischer, Jena. 

i£ori,  Paul:  Das  Wesen  der  Konjunktur.  Francke,  Bern 


r  f  » I 


irtBchaftsliteratur     I93O 
11.)  Währungspolitik 


Schmitz,  Dr,  Joseph:  Inflation  und  Stabilisierimg  in  i^ankreich  1914/28» 

Kurt  Schroeder,  Bonn/Rhein. 

Societe  des  Nations:  Rapport  Provisoire  de  1-a   Delegation  de  l*Or. 

Völkerbund  193O  Genf* 

Oestergaard-  Inflation  und  Stabilisiearung  des  französischen  Jbranes» 

Fischer,  Jena. 


Lucas,  Dr.  Emma:  Die  Wäkrung  der  Vereinigten  Staaten  während  des  Welt- 
krieges, Akademische  Verlagsgesellschaft, Leipzig, 

Laum^  Über  das  Wesen  des  Münzgeldes,  Riechmann,  Halle/Saale, 

Zellenberger,  Dr,  E:  Das  Münzwesen  und  seine  Reform,  Verlag  A,Francke, 

^em, 

Schöne,  Dr,  HansS  Währungs Sicherheit  und  Währungskosten, Heymann, Berlin, 
Elster,  Karl:  Vom  Rubel  zum  Tscherwonzen,  Fischer,  Jena, 


10,)  Speirkassen 

Manthey,  Dr,  WiiH:   Zur  Frage  des  kommenden  Bauaparkassengesetzes, Borna- 

Leipzig, 

Sparkassen-Werbedienst,  Deutscher  Sparkassen  und  Giroverband 


Sorgfältig  aufb«»aftr«nt 
untranbtte  lell  \\t  »om  Mbfenöcr  ousjnfaH««. 


9efleitfkMtk 

©ud&ftoben  - 
(öet®nfc[)ret6= 
fenbungen  bie 
MnflabeEi&et 
fjjoftaufträgen 
A,  bei  SRac!^- 
nafimen  N, 
Kaci)nat)mebe» 
ttoflinäiffern 


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empfanget 


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^oft(;nnol)me 

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mtmimmmm^m^ 


Seac^fcttsioerrc  Regeln 

fftc  den  gerfctl»r  an  ben  «Pofff d^alfem. 


1.  ^ajlc  für  2)einc  ^oftflcfctiäffc  möglicdlf 
ntajf  die  iSoupfocrÄefjrsffunben. 

2.  ^icbc  auf  alle  f  rci3uina(f)enbcn6enöungcn 
Die  mathen  oor  ber  einllefcrunö  ou|, 
tD03U  <Du  bd  S3rieffenbungen,  <PoftaniDei- 

o  ßl"?«"  ""ö  3aI)lR<irten  Derpflid){ct  bift. 
3. 6d)re{6e  3u  ©crt-  u.  einfc^rcibfenbunocn 

einen  einnefcntngsfr^cfn  —  mit  lintc  — 

oorI)er  aus* 

4.  iSoÜe  bas  ®e(b  obaejä^H  bereit.  Jlberoib 

gröfe.  «mengen  ^apierflclb  ftcte  flcorbnct 
ege  bei  glcic^aeifiger  Cin-ob.aiusaa^Iung 
Don  bret  unb  me^r  ^Joftanroeifungs-  unb 
3af|Ifearlenbeträgen  foroie  beim  öinhauf 
Don  bret  ober  me^r  oerft^iebenen  Sorten 
Don  ^crt3ei(^en  im  Q3etragc  Don  mtt)t  als 
«  ?"*  *J"*  oufgcrec^ttefe  3ii(ommcn- 
fjenung  ber  au  sa^Ienben  betrage  oör. 

5.  »cnufte  bei  eigenem  ftarkerem  ^erhebr 
^«„öefonberen  einric^rnttgen  (ijoff- 
«in;M«n»ttflSbfid|er  unb  -oeraelc^nlffe, 
eelbpoorbercffttna  wn  ^abefen  unb 
Sinfc^reibbricfen).  w 


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h.i. 


Dp.   J.    Soudek.  Frankfurt   k.M., den   20.11.1P30. 

,..  ThorweiMsenstr.    35.  ^ 


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An   dla   RQdttl:tion   das  :r.p¥ 

Mag?  zin   der  ^'^irtschaf t, 

B   e   r   1    i   n     W   «^*> 
Kurfürste  .Strasse   131. 


Wie   ich   soeben   von  Herrn  Dr».    y\3tschul    arfahre 
ist   mein   Brie.t    7oti   18.d.Mt3.,    in   dein   ich   Ihnen   versprochen   hate,    die 
Uöboriiicht   übei-»  die  theoretische  Oekonomik  unö   Kon^junkturliteratur 
des   veP!.Tttn?Tenen^^lihre3   zu   schreiben,    bisher  n_cht    in   Ihren  Besitz 
>  gelangt.    Ich   kunn  gar   nicht   begreifsn, wie   der  Brief   verloren  gegbngen 

sein   soll,    au;5s    aber  annehmen,    dass    er  auf   irgendeine   Welse    in   Ver- 
lust geraten    ist.  ^j'. 

Ich    bestttige   Ihnen   deshalb    noch   einüitl, 
dass   ich    Ihren   Auftrag   ?:erne  ^pizeptiere,    freilich   nicht   ohne    Bedenken, 
l       ^  ob   ich   aies  jr   schwierigen   Aufgt^be   gewachsei  bin. 

In   meinem  Brief  bat    ich   Sie,    mir   doch    die 
Aufstellung   Jener   Schriften   zu   geben,    die  Sie   in   Ihrer  Uebersicht 

erwähnt   htben   wollen.    Ich    wiederhole   diese  Bitte    unc    hoffe,    oass   Sie 

;■.,■■■•  •  '  ''■''^ 

.mir  in   1 11  erkürzester   Zeit    d'.es^   Aufst.  llun^?   zugehen   last-en    können, 

;  '.     ,     danit    ich    rechtseitic   nit   der  Arbeit   anfangen  kann,    um   sie    für  den 

ö.Dezenber,    der   nunmehr  als   Ablieferungstermin   anf^egeten   wurde,    fer- 

t      A  i;  j. 

:  >   tig  stellen  zu  können.  '  .;' 

HochKChtungsv  Ul     -£? 


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Dp*    J*    Soudelc'. 


Frankfurt   a;*^.  ,    den   18.    Novernber  30. 
Thorwalösenatrtiasö   35. 


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An   die  Radaktion   dea 


Magazin   dar  Wirtschaft, 


^  >." 


Berlin     W62 


Kurfüpstenistrass^  131. 


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Vo.i   Herrn   Dr.    Altschul    hi  be    ich    /or  einit:ön 
Ttgen   erfahren,    dass   Sie   Ihren   Antrai3   für  nich,    eine  Uebersicht 
über  die   iri  vergantTönea    7t.hr    erschienene   Literatur  aui3    deni  Ge- 
biete  der   theoreti:  chen   OöVonc^.ik   und   Konjunkturf  >rschung 
nunmehr   in   eine^i   Auftrat?   verwtndoln   wol2  3n.    Ich   werde   r^.lr 
Mühe   geben,    Ihrem  A   ftre?   ;?erecht    zu   werden,   wennf^leich    ich 
auch   heute   n  )Ch   Bedenken   hübe,    ob   ich   in   so   kurzer»  Zeit   eine 
durchaus    nicht   leichte   Aüf3»be   durchführen   Vinna.    Dr3'3   Sie   freund 
1  icherweise   den  Aut':'>r   verschweigen   wollen,    ist    mir  dt.bei   nt- 


(» 


tür}ich    sehr  anr'eneh*!!. 


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In   Ihrer.   Schreiben   kündigten   Sie   fcii  ,    mir 
evtl.    eine   Liste   der  zu    erwähnenden   Bücher   zu   schicken.    Bisher 
hube   ich   leider  n <ch    nichts    erhtlt?n.    Ich   were   Ihnen   deshalb 


^x,^ 


dankbar,  wenn  Sie  möglichst  balä  mii^  diese  Aufstellung  zukommen 
lassen  w>l]ten,  damit  ich  nlr  die  Bücher  anschtuen  ktnn»|' 


Herr  Dr.  Altschul  te  It  mir  weiterhin  mit, 
dass  Sie  den  Abi  ief  erungstei^min  für  dts  Mtnuskript  ausnaJims- 


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weise   ttuf   den   5.Dezeüiter   verlegen   wollten.    Idi    hoffe, bis   zu 
die.  en  Zeitpunkt  Ihnen   das  Manuskript   dpuckf erti«^   zugehen 
lassen  zu   K<>nnen. 


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Hochachtnn.örsvol  1 


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Frankfui?t   t?.M.,    den   10.    No/amberSO. 


Redaktion  Magazin   fier  Wirtschöft, 


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V'-.''*»!^ 


v-t-tHj 


Berlin     W   62 


•'■'•?*; 


Kurfürstenütr.  131, 


ü-    V    •    i' 


■  '1  ifi  /• 


■■■*  V«~i'>-    •■ 


Für  Ihre    freundliche   Anregung   voin   S.d.Ms. 

i 

die   Bespr»echung   der  Titer»t;ti3r   über  Ni  tioneloekononie  und   Konjunk- 


tur»! ehre   zu   übt3rnehn-?n,    dan^ro    ich    Ihnen    verbindlichst. 


er 


ist    es   üiir*  nicht   növ?3ich,    in   der   von   Ihnen   .Tewünschten   kurzen 
Zeit   df»3   Munuiskript    f  erti^zuiite '  3  en,    du   ich   monenten   tinder- 
weitig   sehr  sterk    in   Anspruch   genon len   bin.    Ich   v/ppe   Ihnen   aber 
ausserordentlich    verbunden,    wenn   Sie   für»   die-   gleiche   Sb,m^.el- 
beaprechunr^   i-^    nachtaten   Jfhr  mich    V'-^P"\ery:en   unr"   mir   pechtzeitigf 
Bescheid    geben   wf>3]ten,    denit    ich   6   Qi^e  Besprechun-   in   geei^'neter 
Weise    vorbereiten   l^txciii. 


Mit   bestem   Dt-nk   und    vr^rzügl  icher  Hodhtchtun-z 


■^s* 


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EINE  WOCHENSCHRIFT  /  NEUE  FOLGE  /  HERAUSGEGEBEN  VON  R.  BERNFELD 

BERLIN  W  62  /  KURFÜRSTENSTRASSE  131 


Magazin  der  Wirtschaft 
Verlagsgesellschaft  m.  b.  H. 


3.   November  1930/Dr.Bl/Sclil. 


FERNSPRECHER:  B  2 
LQTZOW  3693-3695 


5- 


Herrn 

Dr.   J.    S  o  u  d  e  k 

Frankfurt     a,M, 

Thorwaldsenstr,  35 


I 


fei,' 


Sehr  geehrter  Herr  Doktor, 

wir  haben  die  Absicht,  in  der  kurz  vor  dem 
Weihnachtsfest  erscheinenden  Nummer  wieder  eine  Übersicht 
über  die  in  diesem  Jahr  erschienene  Literatur  zu  geben. 
In  den  letzten  Jahren  wurde  dieser  Rückblick  von  einem 
Redaktionsmitglied  verfasst.  Diesmal  haben  wir  die  Absicht, 
eine  Reihe  von  Mitarbeitern  zu  bitten,  Übersichten  über 
ihre  Spezialgebiete  zu  schreiben.  Wir  erlauben  uns  nun  die 
ergebene  Anfrage,  ob  Sie  geneigt  wären,  die  Ende  1929 
und  im  Laufe  des  Jahres  1930  ^"^   ^©^i  Gebiet  der  theoreti- 
schen Nationalökonomie  und  der  Konjunkturlehre  erschienenen 
Schriften  einer  Sammelbe sprechung  zu  unterziehen,  die  etwa 
ein  bis  zwei  Druckspalten  umfassen  könnte.  Es  handelt  sich 
danam,  dem  wirtschaftlich  interessierten  Leser,  der  nicht 
die  Neuerscheinungen  dieses  Jahres  regelmässig  verfolgt 
hat,  einen  Leitfaden  über  die  lesenswerte  neue  Literatur 
zu  geben.  Ein  Verzeichnis  dieser  Literatur  senden  wir  Ihnen 


ütfteUMüMiMaM 


'*v.m 


MAGAZIN  DER  WIRTSCHAFT,  BERLIN  W  62,  KURFÜRSTENSTRASSE  131 
Blatt  S^umBricfan     Hemi  Dr.    S  o  u  d  6  k   ,   Frankfurt  a.M«      vom    3.   November  30 


( 


evtl«  zu.  Das  Manuskript  nriisste  in  den  ersten  Dezember-Tagen 
in  unserem  Besitz  sein. 

Mit  den  besten  Empfehlungen  sind  wir 

in  vorzüglicher  Hochachtung 

Magazin  der  Wirtschaft 
Redaktj 


mmmmmmmmmmmßmmmmrm' 


EINE  WOCHENSCHRIFT  /  NEUE  FOLGE  /  HERAUSGEGEBEN  VON  R.  BERNFELD 

BERLIN  W  62  /  KURFÜRSTENSTRASSE  131 

Magazin  der  Wirtschaft  ^9  •    Oktober    30/Dr . Bl/ÖClll  .  FERNSPRECHER:  B  2 

VefbgsgcselUchaft  m.  b.  H.  -  LOTZOW  3693-3695 


G 


Herrn 

Dr.    J.    S  0  u  d  e  l£ 

P  r  a  n  k  f  11  r  t     a.li, 

TliorwaldGenstr.    35 

Senr  geehrter  Herr  Doktor, 

wir  haben  Ihnen  inzwischen  die   drei  Konjunktur- 
Bücher  zu£;ehen  lassen,    ilerni  oie   zunächst  das  Buch  von  Weinrich 
"besprechen  vjollen,    so  sind  wir  danoit  einverstanden;   wir 
bitten  Sie,    die  Schriften  von  Paul  Mori  und  Dr.    Stahnsdorf 
einige  Zeit   si:)ater  zu  rezensieren. 

In  Ergänzung  unseres  letzten  Briefes  möchten  wir 
liinen  mitteilen,  dass  folgende  Aufsät:^.e  von  Herrn  Dr.  Döblin 
besx^rochen  Y/erden:   Der  Artikel  von  l\ieisser  über  Botenbarj£- 

i 

freihoit  und  der  ^lufsatz  von  Cassol  "Die  iiegelung  der  Zahlungs- 
rnitt Ölversorgung  dui-ch  die  Zentralbanken"  im  letzten  Viertel- 
jahrsbericht der  Svenska  hrcdietalvtiebolaget .  j 

LIit  den  besten  Empfehlungen  sind  wir  j 

in  vorzüglicher  Hochachtung       \ 


'»    %twy  -j^r-^'^T^ 


•    Tr 


Dr.J.    Soudek 


FPHnkfijrt    ui.M.,    den   30. Okt. -»n. 
Thorwal deens^r.    35 


Reduktion  Mikgezin   der  Wirtüchtjft, 


Berlin     7?  65 
KupJfürstr:jn:-3tr».    131. 


Heut. 3   morgen    erhielt    ich    von    Ihn<9n 
die   drei    R(3zensions;3aenplti r»e,    deren   Eesprechun-:^    ich   Ihnen 
bereit:^   zugesti'jt   htete.    Ich    werde   mich   t)enüh«^a,    .Thn»in  mög- 
lichüt   brOd    cie   Rozensionen   z-.izuschi Oleen,    doch  ktnn    ich 
Ihnen  einen   r^entuen    Zeitpunkt   v  )rer3t    n -»ch    nicht,    tjngeton. 

Mit   besten    Dt^n^    für   flivi    freu nf^  1  1  che 
Zusendun?"^ 


hochtt'-ht  m^sv    11 


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Dr.    J.Soudok. 


Franicfurt   e.M.iji   den   ip. 10.30. 
Thorwtilclsenstr.    35 


An   di^  Pedektlon   des   M«^f*7,in   der  Wirtschnft, 


jp> 


Berlin      W62 
Kurfürstonstrasse   131. 


Für   Ihren   Troundl ichen    Hinwais    uuf   die   von 
anderer  Seite   cereita    besprochenen   Aufsätze    denk,-   ich   -^hnej 
sehr.    Den   Artikel    v.>a   Schwoner  üLer   »»Die  Anfitostjwirkung   oer 
Gütenverne^^  ru ng   t^  r    die   Konjunktur»'    will    ich    Knzeig.^n   und    werde 
Ihnen    die   inht  3  tsc^ngibe  ^gleich   nit    der  Anzeige    des   Meissep'sche 
Aufstitzes    zuseide:. 

■  X}. 

Ich   bin  |rgch   ^era^^   bereit,    die    von   rhnen 
vorgaschl  tgenriü   Bücher   zu    besprechen.    Di    ich    aber   im  Moment 
berul'lich  sttrV:    in  Anspruch     -enomnen   bin,     -o    yt.nn    ich    Ihnen    die 
Besprechungen    n  >ch    nicht    für  die   tllerm-chste    Zeit    zustf^en. 
Woh]    liber  vftre   es   ni^   un^enehm,    wenn    Sie   mir   zuntchst    ütäs  Euch 
von  'Heinrich:    »»Ist   Konjunkturpolitik   möOicho«    zusenden   wollten, 
dtts    icli    /ie:  leicht    doch    in   tcsehburer   Zeit   b-sprechea   könnte. 

Mit    /orzür^l  icher  H  ^ch»   «htune 


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EINE  WOCHENSCHRIFT  /  NEUE  FOLGE  /  HERAUSGEGEBEN  VON  R.  BERNFELD 

BERLIN  W  62  /  KURFÜRSTENSTRASSE  131 

Magazin  der  Wirtsdiaft  1^  «     Oktober    l^J^O/DT.Bl/Schl»  FERNSPRECHER:  B  2 

Verlagsgesellschaft  m.  b.  H.  '  LQTZOW  3693  —  3695 


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Herrn 

Dr.    J,    3  0  u  d  e  k 

i'  r  a  n  k  f  u  r  t     a»M. 


Tlior\7aldscnstr,    35 

Selir  geelirter  Herr  Doktor, 

lim  eine  DoppelarlDeit   zu  vermeiden,   bitten  vrlx  Sie, 
von  der  i3esprcciiun£^  der  folgenden  i-ufsät.'3e  Abstand  zu  nehmen: 

Palyi  und  Bloch,  über  Subventionen  in  der  Indexkurve   der 

F r aniirur t er  Z  e i tung , 

Gross  über  Zoll-  oder  lionopolschutz  für  den  österreichi- 
schen G-otrei'-lobau  in  der  Zeitschrift   für 
liationalükonomie , 

r  Schneider  "Zur  Theorie   des  rachrfachon  lionopols"   im  vor- 

^  letzton  i-cft   dos  Archivs   für  oozialv/issen- 

schaft, 

Parker  V/illis  "The  Goldposition  of  the  United  States" 
im  Septemberhoft  des  Banlcors, 

Means  über  "The  diffusion  of  Stock  ovoicrship  in  the 
United  States"  im  uarterly  Journal  vom 
August  1950. 

Gleichzeitig  erlauben  wir  uns  die  Anfrage,  ob  Sie 

bereit  wären,  die  folgenden  Bücher  für  uns  zu  besprochen: 

Paul  liori:  "Das  Tvosen  der  Konjunictur" 

Dr.  Leopold  V/einrich:  "Ist  eine  KonjuiiLiturpolitik 

möglich?" 

Dr.  VJolf-Dietrich  Stahnsdorf :    "Die  LIittel  einer 

Lo  n  J  unliturp  0 1  i  t  ik" 


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MAGAZIN  DER  WIRTSCHAFT,  BERLIN  W  62,  KURFÜRSTEN  STRASSE  131 


Blatt  2  zum  Brief  an    Herm  Dr.   J.    Soudek,   Frankfurt  a.M, 


vom  15,    Oktober  I93O 


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"Ferner  bitton  vdr  oie  "uns  mitzuteilen/  ob  Sie  eine 
loirse  Iiiiidtsangabc  dos  Artikels  von  Schv/onor  "Die  Ans  tos  s- 
v;ir]run^  der  Gütcrvormolirung  auf  die  Konjunktur"   der  im  Februar 
dieses   Jalires   im  Archiv  filr  SozialY/isscnscliaft   erschienen  ist, 
anfertigen  möchten. 

In  der  i^jnmrtung  Ihres  gofl.   Bescheids   empfehlen  wir 


uns  Ihnen 


in  vorzüglicher  Hochachtung 

Magazin  der  Wirtschaft 
Redaktion 


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EINE  WOCHENSCHRIFT  /  NEUE  FOLGE  /  HERAUSGEGEBEN  VON  R.  BERNFELD 

BERLIN  W62  /KURFÜRSTENSTRASSE  131 


Magazin  der  Wirtschaft 
Verlagsgesellschaft  m.  b.  H. 


29>3eptem"ber  1930  I>r> TA/Im . 


FERNSPRECHER:  B  2 
LQTZOW  3693-3695 


c 


c 


Herrn 

Dr. J.Soudek 

Fraiikf u rt   a  >  II » 

Thor^raldsenstrasse  35 


Sehr  geelirter  -^^err  Loktor, 

v/ir  danken  Ihnen  für  die  Rücksendung  der  Korrektur- 
abzüge,  V^as  die  lieicsersche  Geldmarktstudio  anbelangt,  so  bitten 
wir  Sie,  den  ersten  Teil  in  derselben  Yoxm  vrie    den  zweiten  Teil 
zu  besprechen. 

Mit  den  besten  Empfehlungen  sind  wir 

in  vorzüglicher  Hochachtung 

Magazin  der  Wirtschaft 

Redaktioi 


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Dr.    J.    Soudek. 


Frankfurt  b.M.,  den  27.  Sopt.  .  lo-^r^ , 

Thorwöl  dsenst  r.  35       •; 


An   di> 


Redt:i:tion   dos   Mfigt'zln   der  vrir^ schöf t, 


Berlin     W  62 


'    J^W^4^ 


,  .,,.»■.  ... 


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Kirrfü  pstenstrtsse   131. 


''?^ 


Anbei    sende   ich   Ihnan   die  Fi.li  n'ön  meiner 
Bosprochunffen   korrit^iort    znt-ück.    In   Ihren   Bo?^3  eitsohreiben   vom 
S4.    d.    lAlii,    ersuchen   Sid,    meine  Bosprechun?   dar  Moisserschen 
•Soldntrkt Studie   durch    eine    Inha2  tsengebe   des    früher  erscti  ienenen 
Teils    zu    ergänzen.    Ich   bin   nir    nun   nicht    -Oar,    ob   Sie   da.bei 
an   eine  Besprechung   des    ersten    Teils    oder   an   einen  kurzen  Hin- 
weis    auf   den   Inhalt   gedacht  haben.    Ich   bitte  Sie   äeshalb:^ 


-*<>> : 


nir  doch  nähere  Angaben  über  di:;  vjn  Ihnen  gewünsxhte  Inhalts, 
anRabe  machen  zu  wollen. 


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Mit    v'^rzüel  icher  Hnchachtun?  '^^ 

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EINE  WOCHENSCHRIFT  /  NEUE  FOLGE  /  HERAUSGEGEBEN  VON  R.  BERNFELD 

BERLIN  W  62  /  KURFÜRSTENSTRASSE  131 


Magazin  der  Wirtschaft 
Vcriagsgeselischaft  tn.  b.  H. 


24.    IX.    1930/Dr.Bl/Sclil. 


FERNSPRECHER:  B2 
LQTZOW  3693-3695 


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Herrn 

Dr.    J.    b  0  u  d  e  k 

Frankfurt     a.M. 

Tlionval  ds  ens  t  r .    35 


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Sehr  geehrter  Herr  Doktor, 

die  uns  freundlichst  übersandten  Besprechungen 
der  Zeitschriften-AufsLltze  haben  wir  inzwischen  in  Satz 
gegeben  und  senden  Ihnen  nun  Fahnenabzüge  mit  der  Bitte  um 
Korrektur.  Ihre  Besprechung  der  liCisserschen  Geldmarkt- 
Studie  bitten  wir  Sie.  durch  eine  Inhaltsangabe  des  früher 
erschienenen  Teils  zu  ergänzen. 

Mit  den  besten  lümp fehlungen  sind  wir 

in  vorzüglicher  Hochachtung 
Magazin  der  Wirtschaft 


daktjon 


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.,^^.  , 


■^'  irl 


Dp.J.    Soudek. 


Fran^fnpt   t.M.,    den   rO. Sept. 30« 


*". 


Sehr»  geehrter  Herr  Eernfeld, 


■     'Km 


(      ■% 


rür  Ihr«   freundlichen  Zeilen  vom   s.d.Mto., 
die  nich  sehr   erfreut   und   zu   neuer  Arbeit   tng^apnrnt  habea^ 
denke    ich    Ihnen   herzlich.    Gleichzeitig  bestetige   ich  Ihnen 
dtinkend   den   Knpfenv?   von 

^M   170.--, 
die    ich   heute   erhtltei   htice. 

Mit   Qen  besten  GrUseea  bin   ich 


'«''■ 


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Ihr   sehr   ergebener 


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1/   ^Ml-.ß^ 

•fe    3Wflj^fl,',in  bcr  ^Äirffr^afi 

^.  »crliii  38  62 

.^urfütftcnftr.  131 
^      .Qanfo  iöcrijn  1492  96 

betrifft  (Redinung,  Haffen 
»eichen,  Buchunganummer  ufiu.l 

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16.  September  1930/Schl. 


Herrn 

Dr.    J.    S  0  u  d  e  k 

Frankfurt     a.M. 

Thorwaldsenstr.  35 

Sehr  geehrter  Herr  Doktor, 

?/ir  über^i/eisen  Ihnen  mit  gleicher  Post 

170  EM  als  Honorar  für  die  uns  bisher  überlassenen 

Aufsatzanzeigen.  Bs   handelt  sich,  Ihrem  Vorschlag 

entsprechend,  um  sechs  Honorare  von  je  20  HM  und  i^m 

fünf  Honorare  von  je  10  ELi. 

In  vorz-ügliüher  Hochachtung 
'^agazfn  öor  wirf 

Vferiaosgeselis 


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R.  BER  N  FE  LD 

HERAUSGEBER   DES  „MAGAZINS  OER  WIRTSCHAFT" 


BERLIN   W  62 

KURFÜRSTENSTRASSE  131 
B  2  LÜTZOW  3693/5 

3. September  I950 


( 


Herrn  Dr.    ^ioudek 
Frankfurt     a.M. 
Thoiivaldsenstrasse   35 

Sehr  geehrter  Herr  Doktor, 

ich  danke  Ihnen  "bestens  für  Ihr  freundliches  Schrei- 
hen  vom  29. August  und  die  mit/gesandten  beiden  im^^eigen.  Ich  wai 
einige  Zeit  krank  iind  habe  erst  gestern  wieder  begonnen,  mit 
der  iiedaktion  den  Literaturteil  zu  besprechen,  den  v;ir  möglichst 
bald  in  der  neuen  l-orm  regelmässig  bringen  Trollen.  Ich  hoffe,  | 
das3  ich  Ihnen  in  wenigen  Tagen  über  den  Ilreis  der  zu  verfolgen- 
den Zeitschriften  näheres ^^chreiben  kann. 

Mit  Ihi-em  Honorarvorschlag  bin  icn  einverstanden. 
Ich  lasse  heute  oder  spätestens  morgen  die  ijoträge  zusammen- 
stellen und  werde  Ilinen  noch  in  dieser  7/oche  das  gesamte 
Honorar  übervveisen  lassen.  Es  ist  schon  aus  sachlichen  Gründen 
^j^Uiiiii,    dass  die  Veröffentlichung  ihrer  Beiträge  so  lange  zurück- 
gestellt werden  musste  ,  ich  sehe  nicht  ein,  warum  Sie  nun  noch 
so  lange  auf  Ihr  Honorar  v/arten  sollen.  Ich  möchte  im  übrigen   I 
noch  ausdilicklich  bemerken,  dass  ich  jetzt  nicht  ohne  weiteres 
sa,::en  kann,  ob  Ihr  Honorar  nicht  vielleicht  au  niedrig  ist 
und  sich  unter  dem  Satz  hält,  den  wir  für  ähnliche  Beiträge 
den  Mitarbeitern  vergüten  werden.  In  diesem  j^'all  erfolgt  selbst-^ 
verständlich  eine  Hachhonorierung. 

Mit  den  besten  Grüssen 


Ihr  sehr  ergeben 


•fSV 


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Dr.J.    Soudek 


Fpttiikfurt   a.    M.  ,    dan    f»'^,    August    '^n 
Thorwttldsens^p .    36« 


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Sehr  geehrter  Herr  Bernfeld, 


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heute  ktma    ioh   Ihne  i   endlich   v/iedar   zwei 
Aufsh tztinsei^fen    zuschicken. und   h'-iffe   nun    rö^^'^lnäss  ■  ?  meine 
Beiträge   liefern    su   }z"naen.    Dts  Möteritj]    zur  Bespr^^chung    ist 
leider  n   cht    »ehr  reichlich,    sodass    ich    die  noch    einmti.]    f  rt  ge. 
möchte,    ab   ich   entweder*  den  Kreis   der  zuverf olgenden   ieili- 
schf'iftenliterb  tur  erweitei^n  oder  tiuch   Athh  nd]un;"en   e\is   «nder 
Gebieten   eis   den   bisher  behandelten    zur  Besprechung   herumzie- 
hen  soll.     (Ss   küne   da   vor  tllon   «3 1  v?e?n3.i.n.3   Volkswirtsohtf ts. 
lehre    in   Frage.) 

Zu-jleich   ko"!Tne    ich   heute   T»it    einer  Bitte. 

■  ■  «»I 

Könnteil  Sie   *^.i  r  vielleicht    in   der   nächste:   Zeit,    einmal    ei.ien 
Teiltetrp-T  neines   ^^onortrs   ücerv/eisen   ltsson'>  Wta   das  T^on-^rer 
als    solches   betrif.ft,    S'^   nöcht  ^    ich    Ih  len    den   V   rschle-    mache 
grössere  Basprechun-^en,    also    solche    von   ?   und   mehr»  Seiten 
mit   R^f   r?0.~-,    kleinere,    also    so]  c^- e    voa    einer   bis    einunceiner 
halDen   Se.te  mit   Rm   10.--,    zu   honorieren.    Wps   Sie   r?abei 
Je'iväls   als   grössere  oder   kleinere  Beiträge   ansehen   wollen, 
überlesse   ich   natür.  ich    -^tnz    Ihren   Gutdünken. 

Mit   den  besten   Grüssen 

Ihr  sehr  ergebener 


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»«rttifriri'rii- 


(Stautn  fir  Vermerke  5es  flbfenbera  fSr  fein:» 
eigenen  ®efd)Stl9betrieb) 


@mneferung6fd)ein 

«Reid)6 


mark 


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(in  Siffern) 


^tör M-egt5Z in—der-  ¥irts.ch?^ f  t 

VeplKgsgesellsöhäft 

-m-.fcTHv I      Äonto32r. 


Berlin  W  ^o 


*;jo)t)d)e(hanit 
Borl in 


(ginlief  eruna6fcf)ein 

[(«ii? '   "  'JTtltteilungen  für  Den  örapfänfltr  ^u  benutifn) 


9(Drudtt  in  (er  Steic^drudier:] 


'  TT  ■•   '    '  •    '^  - 


^»jf  w.,' ■!■'   i^j"n.^»|""   »i'.rri"'    iiw^i  '  I      ^n  II  I  lyii^w^^n^^if^ 


Dr. J. Soudek 


r  rank  fürt  ti.M.,  den  30.  Juli  1930. 

Thorwaldsenströsse  35.      #«. 

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Sehr  ^jeehrter  Herr  Bernfeld, 


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öi»:5t   heute  )ct  an    ich   Ihnen   wierlar   zwei 
Auf satzunzelgen   zu   schicken.    Es   war  nir  leider   nicht   m'^rvüch» 
Ihnen   früher  und  nehr  Menu-ikri  - te   zu?-?9hen   zu    1  fassen,    da  mich 
in    letzte!   Monat  mein   schlechter  Geaundheitozusttind   bei    der 
Ar»bt3it   hennte.    Ich    fahro  nopi-^on   au  t   14   Ta:^o   ins   A<islk:nd   zur 
Erholung   und   hoffe   dort   neine   Gesundheit   wieder   soweit    h   rstel .. 
lea   zu   können,    dass    ich    *»'hne.i   nach   noiner  Püc^'kehr   regelmässig 
und   mehr  Arbeiten   zuschicken   Vt.nn.    Ausser   den    ceide/i   zugeschick- 
ten   Anzeigen  habe   ich    nnch    eine   Besppechun»3    des   neusten  Aufsatzes 
von    Dp,    Altschul    in   Archiv    für   S'^ziKlwissenscht  ft    begonnen, 
die    ich    eber»   noch   umarbeiten   föchte   und   Ihnen  öeshalr   heute   nicht 
zuschicken   kann.  / 

Mit    den    besten  Knpfehlun^en   bin    ich 

Ihr  sehr   ergebe nep      ■ 


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•  p"i^»   ■  I  «I   i(      m— 


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'^^     Dr.    J.    Soudelc, 


Frankfurt  e.    M.,    dan  16, Juli   30 
Thorwaldsenstr.    36. 


Sehr  ^_^3ohrter  Herr  Ber»nf9ld» 


'^•■.vrt: 


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nn   den  Korrekturen   sind    n'^ch   einige 
kleine   Aenderungon   enzubrin^^en.   Herr  Prof.    Hthn    ist    im   f^f^ossen 
und   f^fc/i^en  mit    dö/i   von   Ihnen   vor  fe- oh  3  »fenen   Verbesserungen   ein- 
verstanden,   dit^   ich   nunmehr»   in  der  Korr. »k  tu r  tngebr^cht   htbe. 

Prob!  e'ntitisch   erscheint   ni^     nur  Ihr 

Wunsch,    auf    S.    13   Ann.    5   die  Anaerkung   misfühp] icher   cu  gesttlten. 

Die  Ergänzung   wäre   nur   s»   denkbar,    dhss    eile  Hefte,    denen  die 

Zthlen    entnofnmen  wurden,    noch   tngaführt   w^erden.    Diese   Stellen- 

txngtben   sind   in   li^ren   Besitz    und    ich   bitte   Sie   (:eshtlb,    #ena   es 

Ih-ie.i  so  richtir^er   tirscheint,    si-;   selbt    noch   einfüj^en   zu  wollen. 

■■>• 
Meines   Ertichtens   dürfte   t^b-^r  die  Aak'^a'be   in   der  Jetzigen  PorTn   ge- 


nügen. 


Auf    S.    14   nuss    es    nach   den   neuen   Zeh  1  an 


nicht   mehr  2Z%    sondern    25%   hei^^sen.  y, 

>  ■■ 

Auf   S.    15   ii3t   in   der   oberon   Tabelle 
üler   die   Kosten   der  ArböityL^senvarsicherung   ein   Irrtum   u^iteritiu- 
fen.    Ed    ist   nt'rrilich    in   de?i   Kopf  ül^r  der  Rubrik    der  Jt hreazahlen 
«in  Millionen  Heichsüiti  rk«   eingesetzt   worden,    doch   gehört   diese 
Angabe   offensichtlich    zwischen   die   f^.    und   7i.    Rubrik.    Ebenso   wäre 
es    vielleicht   bei    der   zweitem    Ttbelle    rttivß'n,    Jeweils   über  die 
Zchlu  igiMi   cier  Gewerkscheif ten    »»Millionen  HeichsT.rr   n   unzubringen. 


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zu   Seite   17:    In  der   Tt'be31e  tibor   dön  Produktions- 
ktusfß}]    ist   die  AfijTtibe   flor   Znh3    dor  Arboiteingen   sowohl    t.if  Np.l 
der  Gewerbe    (BePi^btiu)    wie    Nr.    n    (Si.3eainrlu3trie)    zu   beziehen. 
Diese   Zthlen    Hessen    ;^ich    ??.Zt.    üedder   nicht    ^^esondert    berechnen. 
Die   Zfhion   nüsfsen   de:jhelb    so   gesr'tellt   werden,    duse    j-uc    der 
StelluH:?   hervor^jeht,    duss   sie   sich   ruf   beide   Gewerbe  beziehen. 
Ko    wäre    /ielleicht   r?  tsan,    Jine  Kltrr'ier   tnzuLringen. 

^u   S.    19:    Dtto   Bild   7    trtist    dio  Unterschrift   »»Grund 
richtung   der  Arbeitölos.lf^Vre  it»' ,    währeac    i^onst    in   "^ex^    /on    »»Gene- 
., x'iIl]  riehtung»»   die   Rede    ist.    Soll    Mer   noch    eine    kleine   Vereinheit- 
lichung  geschehen?    I==t    es    überdies    rrtstin,    unter   der  Tint^^rschrif t 
noch   in   Kluiiner  Monn  tuende   tnzubrinffen? 

Mit   der   StrelchuHi^   äe:-   Wortes    »»ihrerseits« 
Kuf    S.    42    ist   Herr   Prof.    Ht^hn    einverstanden. 

Ebenso    stimmt   er   der  Abunderuns;   ^en   «Links Partei- 
en»»   in    ♦»!  inksg  erich  te-  i^  Ptirteien*»    zu. 

AUi  S.  42  Wir?  es  cinch  vfün sehenswert  ,  Ausl»ncs- 
geld  gesperrt  ru  dpucVsn,  d»  i--.  Absatz  vorher  \ron  inltndischen 
Sdi  rmittel  n   die   Rede   war. 

Kit    der  Beibeh^- 1  tung   der  rrnterschrif t    «Bild    1« 
usw.    ist    Herr   Prof.    Heha    eb?n!?u:i3    ;:;inversttjnden.    Er  ht'tte   nur 
nocli   den  'A'un.3ch,    cast^    en    einer  geei,^netea   Ste^^le   angeführt   wird, 
dtiss    es    sich    'cei    der   Loh nfrtire    natürlich   un   Real    -    unö    nicht 
un    Nomintllohne   ht-ncelt.    Kine   solche   StelJa   sieht    er   ?uf   3.    40 


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dort      wo    es   heisst,    önB3    nboi   dan  Verhundlnngen   von  Verltind   zu 

Verbbad    die  T'^haa-^nkuag    .  .    ♦». 

Mit   den  bestoa  Empfahl  untren   bin   ich 

Ih^^   sehr   ergebener 


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>s- «'■'—•-'"  Tr^^.TTr'''*''^.^''      ■ 


'<^*mim  u^   1,1   imm^mfmifff'rw 


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Dr.   J.    Soudük:. 


Frankfurt    n.M.,    den   S.Juli   1930 
Thopwaldsenstr.    35. 


Sehr  geehrter  Hc^rr  Bernfeld, 

Herr  Prot.    Huhn   tittet   i-ie^    t?uf   der 
neu   oinzufügo.iden   Seite  55   w   eine   Kleine  Ergenzun;^   rnzutringen. 
Bs   soll    Jetzt   im   z «reiten   Sutz,    in   dem    .?s   heiaist:    »   Ks    c?ilt   »Is 
feststehendes   Axion,    ätasa    iSioh  konJun>:turpo3  itiscl  e      Ziele  am 
besten   dupc-h  I'itngr If fntshne  von   Bnuv   rhöben    erreichen   liissen« 
tin   Stelle   von    wBis.uvorht.leni»      »»Wohnbtiuyorhtilen»»    Itiuten. 

Mit   äea  bieten   ül^ipf  eh  Junten 

Ihr   sehr  ergetener 


> 


i 

Dp.    J.    Soudek.  Frankfurt    ti .    M.  ,    den   3.    Juli   1950. 

Thorwal dsenatr.    35 


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Sehr  geehrt or  H  >rr  Bopnfold,  sA 

t 

f,ls   Unterschrift   untor  Bild    /  Bochte   ich    /or» 
och]egen:    «Die   Bewe^;:^un:v   der  Arbeits]  osigkait   lOrS   -   1930.    Ht  upt 
unterstützungaenpfanßer   in   der  Arteitslo    enversicherun^w.    b  e 
Unterschrift    zu    Bild   7   ht^be    ich   zu   neiner   neuen   Zeichnung  hin- 
zui;efü£:t.  v 

Die    nenen   Zahlen    in   den   Kurzen   -nachen   euch    eine 
Kleine  Uriandarung    im    Text    notwendit^.    In   der   textlichen   Irleute- 
run^   zu   Bild   1    auf   F»hne   3  muss    es   Jetzt   heissdn,    dass   die   Zbhl 
der  Arceitsloaen   •»zwischen   i^jnd    195.000   und    2.5  Milli'^nen  ge- 
öckwunkt    hat«*. 

Die   Anmeri'unj':   5   h?  be    ich   gemäss   unserer   telefo- 
iischen    V^^rste  ndiw?uiu;^   d?<hin    e-'gt^nzt:    Die   Zahlen    «ind    entnommen 
cien   Zehlenüb   raichten    der   Viertel  Jahrshefto    z\xr  K  »njunkturf or- 
schung,    1.    Jtihr.jtint:    19S5,    Heft   2   fol-ijenda. 

Die  Afl"ierkun£<;   6   mochte    ich    noch    _a   gleichen  Sinn 
ergänzen.    Dnch    fehlt    nir  ans  Bild  und   die   Zuhlan,    sndas      ich 
nicht   x^eneu  weiss ^     ^b    03   sieh    h    or  u-".    die  gleichen   Zehlenüber- 
sichten   aus   den   Viertel Jr-hrsheftei    ?rur   '<  '  »Junkturf    rschung   han- 
delt,    ^der*  '.)b    wir   undere   Zthl<.M    hierzu    verwanr*t    hj^ben.    Ich   hat« 
deshalb    ii    dieser  "''   rrektur   die    anr-e-^ebene   St:-    lo   offen   gehalten, 
werde   sie   abt^r   ij  >f  )rt    erglänzen,    sowie    ich    die   Bilder    lako^nme. 


^....täiiS 


?(eöL*oS    .  t.    .«iQ 


. .  -  ± 


Mit   dan  besten   Riapf ahlunfjen  bin   ich 

Ihr  isehr   ergebener 


-nlrf   ^t/nrfoieS   neuen   lec^A^r  s/s    rfo :    L-djrl   V   ILiS    i/x    Jliirfofci'j'iJ'nU 


.  -^  v;;l6j5us 


»nl©    rfoi;^   n«rfOj!sr   r:©\rri;^'    neb   ni    :io£rfHJJ    no^Hf:    fJlG 


IriaS    ■:*ib    aaab    ,116  üBierl    isJe^   oO    eai/rr   S    enrlö'5    li/ti    L    ')  I ;  rl   us    i^iiun 


-olöCel   i#*re6nij    ae'^^fe?»    rfc^    6d  <rf   6    ^au    lernr.A   biQ 

nernr<.jnJn€^    briJ:    neCrlnS   eld    li^ti']"^   t    nirliL    jrni/^ibn^ictaTt.V    itSilüBi. 

-Toliü^^ni/J,n' 7?   «iu\.    ti.tl6rffc*srt(s;;,Iti:t«i-  iV   *ir.b    a&:t  'oisi    'jü[:eici^l\   iseb 

nai8   i.failoi;!^;    »tt      rioor    rlox    6;trloon   9    :3a u.Sier'nA   oiQ 

rioi      fcjjb-  ü    yrieC-i».^    ^ib   bi  u   biiQ   i.fsb  lin    l.rrfel    äo  nd    .a6!:a«g«ie 
-ledäasIxlaS    leiloitf^  eib   :u   ae    rt   rfoxK    Bb    d^     e^salöw   a«aeT-    :frfoin 

•  i«rf   rfol    .ned'^rl    i^r.aw^ev    ;;melrf    foE/f.iJ^   eiebr.ii   «liv,    cfr    '^eb'     ^^[eb 

^nöilisrftJS   netto   o£   c^8   enede^-e^n«    eib    'it;i^6»«n^'  lOcibifc    ii    cflü.leob 

.•0ffo3(*:f   nijb[iä   otb    rfol    €>lwr8    eaesaHT.'nö    ;tTft    li   1^  c^»   gib   eftnew 


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Dr     J.    SoudeV: 


Frtinkfurt    a.M.,    den  I.Juli   1P30. 
Thorwttldsenstrassa  35. 


'4 


Sehr  geehrter  Herr  BepuTöld, 

die   Zthlen   für  Bild  7   habe   ich   leider  erat 
heut:^   Hrchnittuß    erhol  teil.    Das   verspätete   Kintriffen  des  Briefes 
erklärt   sich   d^^raus,    da33   Ihr  Briefe    der  voüi   28.    Juni    datiert   ist, 
lt.   Poststempel    erst   kiü   30.    Juni   um   19   -   20  Uhr   in  Berlin   Hb^reschicJ^t 
wurde. 

Anbei   üi.ersende   ich  Ihnen   des   neugezeichiK 
te  Bild   7.    Ich   htbe   etwas  iTrössi^r^   D.lriensi    nea  :^ewrhlt,    da    das  Bild 
Ja   doch   noch   einnal    umgezeichnet    vvird   und   bei    eine©   kleineren  Mass- 
stab.;    leicht   die    Zthlendif  f  erenzen    zu   ütari:   ausge^^}  ichea  werdeu. 
Den   Trend  heVe    ich    nach    öqv   in    dar  Annerkunr:   zu  Bild  7    „re>ennteich- 
netea   Weis:;-   berechnet,    .lä'nlich    r   in   graphisch.    V  »rsichtshalt  er  seri - 
de    icli    Ihnen    n-ch    die   beiden   Mi-^  te?  werkte    ein,    auf   Grund    der.in    ich 
die   Trendlinie  gezogen  h^be.    Der  Mittel  wert    1,    d-*r  in  Mai    1026   ein-  ^^ 
gezeichnet  wird,    betragt   1024,    der  Mittelwert    2,    der   im  Juni   1929 
gelet;en   ist   1191.6.    Die   Trendlinie    ist   bei    der  neuen   Zeichnunj;^,    wie 
Sie  Jf     selbst    voraus^^esagt   haben,    etwas    steiler   ulu    in   unserer   frü- 
heren  Zeichnun^c. 

Mit    den   bep:tea  Grüssen   bin    ich 

Ihr  sehr   ergebener 


( 
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f.: 


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n^ 


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Dr.    J.    Soudek. 


Prnnkfurt    a.M.,    den  r^^.JuQi    30. 

Thorwaldsenstriiisse   •?«^» 


.'aOiC 


Reduktion   Magazin  der  Tfirtschaft, 


BerlinW62 


Kurfüri'j  teils  tr.  131. 


Beiliegend   .gende   ich   --^haen   den   Ffch   entibzug 
neiner  beiden   Anzoit^on,    01  dei    ich      »nz    ireringfücrit^e 
Korrekturen    vorgenonnen   hf-to,    zurüc-. 


I 


Mit    vorzüt^.l  icher  F"Chtichtung 


1    An}t!ie; 


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EINE  WOCHENSCHRIFT  /  NEUE  FOLGE  /  HERAUSGEGEBEN  VON  R.  BERNFELD 

BERLIN  W  62  /  KURFÜRSTENSTRASSE  131 


Magazin  der  Wirtschaft 
Verlagsgeselischaft  m.  b.  H. 


24.  Juni  1930  /  Schi. 


FERNSPRECHER:  B  2 
LQTZOW  3693-3695 


(  ) 


r 


Herrn 

Dr.  J.  S  o  u  d  e  k 

F  r  a  n  k  f  u  r  t  a.M. 

TtLorwaldsenstr.  35 

Sehr  geehrter  Herr  Doktor, 

wir  übersenden  Ihnen  den  "beiliegenden  Fahnenabzug 
der  letztgesandten  beiden  Aufsatzbesprechungen  mit  der  Bitte, 
uns  die  Korrektur  möglichst  bo.ld  zurückzusenden. 

In  vorzüglicher  Hochachtung 


Redaktion  des  Magazms  der  Wirtschaft 

Sekrotarlat 


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"■-■-:-■.  ■'        i 

n        To^.f  Soudek  Prankfurt  a.M.,   den     19-   Juni  19?0. 

Dr.   Jos«r  SouaeK.  ThorwaWssnatr.   55. 


fr 


Sehr  geehrter  Herr  Bernfeld. 

Ich  übersende  Ihnen  heute  die 
beiden  angesagten  Besprechungen  der  Aufsätze  auA   de»  2.  Heft 
des  weltwirtschaftlichen  Archivs.  Wegen  der  Anseigen  aus  den 
anderen  Zeltschriften  erwarte  Ich  noch  Ihren  Bescheid. 

Mit  den  besten  QrUssen 
Ihr  sehr  erg^'t»«"«^ 


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^.^  ->.^W.^-  -1   r-  -   ^  .  .-...A*-.-.^-» 1 .„IM  IM   h  II   II 


Dr.  J.  Soudek 

Frankfurt, den  12.  Juni  1930. 


..^  mkiia t^M^k.»^^ 


Sehr   geehrter  Herr  Bernfelö, 

eelbstveretgndllch  v/erde  ich  In  Zukunft  meine  An- 
zeigen mit  den  vereinbarten  Buchstaben  J.S.  zeichnen. Dass  Ich  sie 
bei  den  Korrekturen  noch  nicht  angebracht  habe, war  ledelgllch  eine 
VergesFllchkelt.die  ich  S'ie  zu  entschuldigen  bitte. 

ts    ist  mir  fJbrigens  in  cDelnem  Brief  vom  4.  Juni 
ein  Versehen  unterlaufen. Ich  habe  Ihnen  darin  den  Vorschlag  ge- 
macht, z'vei  x^ufsytze  auF  der  Zeitschrift  für  Nationalökonomie  zu  be 
sprechen.''-'^ie  ich  eben  sah,hand-lt  es  sich  Jedoch  um  ein  älteres 
Heft, das  noch  vor  dem  Heft  4  dea  l.Jhg. her auskam, aus  dem  ich  den 
Aufsatz  von  Reiach  besprochen  habe. Sin  neues  Heft  der  zwanglos  er- 
scheinenden "Wiener  Zelts rhrlft, Ist, wie  ich  erfahren  habe, noch  gar 
nicht  -erschienen.  Ich  bitte  f^'iejauch  dieses  Versehen  zu  entschuldi- 
gen. 

Bei  diener  Gelegenheit  möchte  ich  noch  einige  An- 
f  raffen  p.n  '^'ie  richten.  Die  einzelnen  von  mir  zu  verfolgenden  Zeit- 
schriften erf?cheinen  in  verpchledener  Zeltfolge. Das  Weltwirtschaft 
liehe  Archiv  komrrt  z.B.  viertel  jährlich,  die  Jahrbücher  für  Natio- 
nalökonomie monatlich  heraus.W^'re  es  nicht  angezeigt.  Jetzt, solange 
Ich  noch  Mltere  Hefte  bespreche, in  einer  Anzeige  3  Hefte  der  Jahr- 
bücher bei  einer' gliilchzeltigen  Besprechung  eines  Arqhlvheftes  zu- 
samT.enzuf aasen  ? 

Freilich  komme  ich  auch  bei  einer  solchen  Zusamen 
fasaung  noch  In  die  Verlegenheit, dasa  die  Jahrbücher  auf  den  mich 
interessierenden  Gebieten  nur  wenig  Material  bieten. Soll  Ich  des- 

.   .  t' 


-    2  - 


halb  vielleicht  andere  Zeltechriften  z.B.    das  Allgemeine   Statls- 
tlrche  Archiv  heranziehen  oder  darf   Ich  Grenzüberachreltungen  wa- 
gen  ?   Co  bringt   etwa  das   3.    Heft   der  Jahrbücher  einen  Aufsatz  übe: 
-tatlk   uü'l   Dynairlk  von  Vof7el,eln  Thema, das  mich  auscerordentllch 
interessiert .und  das   Ich  ohnedies    In  der  Literatur  genau  verfol- 
ge. 

Diese  Vorschläge    sind   allerdings  nur  unter  der  Voraua- 
setzunff  ffrerDacht,daf^9    Ihnen  an  dem  Bericht  über  ein   sehr  zahlrei- 
ches  Zeltachrlftenmaterlal   gelegen   Ist   und   da  es   Sie  viel  Platz 
den  Anzeigen  elnr*<uiiien  können.  In   diesen  Falle  vrOrde  ürangel  an  ge- 
-^gneten   Zelt-chrlftenauf p/itzen  leicht   zu  einer   Stockung  im  regel« 
tri.*G eigen  Betrieb   fflhren.UE  dlere    zu  vermeiden, habe-    ich  mir  erlaubl 
Ihnen   'He   voi^'^tehenden   unverbindlichen  Vorschläge    zu  mÄchen. 

Wlt  den  bester!  Grüseen  bin   ich 

Ihr   i^ehir  ergebener 


..i.^..  -i.  .^. 


EINE  WOCHENSCHRIFT  /  NEUE  FOLGE  /  HERAUSGEGEBEN  VON  R.  BERNFELD 

BERLIN  W62/KURFÜRSTENSTRASSE  131 


Magazin  der  Wirtsdiaft 
Verlagsgesellschaft  m,  b,  H. 


10.    Juni   1930/B/Sclil. 


FERNSPRECHER:  B  2 
LQTZOW  3693-3695 


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Ö^ 


Herrn 

Dr.    J.Soudek 

Frankfurt     a.M. 

Thorvraldsenstr.  35 


Sehr  geehrter  Herr  Doktor, 


( ^ 


wir  bestätigen  den  Eingang  Ihrer  beiden  Briefe  vom 
4.  und  6.  Juni.  Auf  Ihr  Schreiben  vom  4.  kommen  wir  in  den 
nächsten  Tagen  noch  zurück.  Was  die  übersandten  Korrekturen 
betrifft,  so  möchten  wir  Sie  fragen,  ob  Sie  nicht,  wie  der 
Unterzeichnete  seinerzeit  mit  Ihnen  in  Frankfurt  besprochen 
hat,  die  einzelnen  Anzeigen  v;enigstens  mit  Buchstaben  zeichnen 
wollen.  7/enn  v/ir  uns  recht  erinnern,  hatten  wir  zuletzt  ver- 
einbart, dass  wir  J.S.  darunter  setzen. 

Mit  den  besten  Empfehlungen 

in  vorzüglicher  Hochachtung 

MAOAZIN  DER  WlRTb..iiAHt 


Dr.    J.    Soudtk 


Frankfurt   a/W,den  6.    Juni  1930. 


An  die 


Redaktion  des  "  Magazins  der  Wirtschaft  ** 


Berlin 


Anbei  übersende  ich  Ihnen  die  durchgesehenen  Fahnen- 
abzüge, an  denen  Ich  noch  einige  geringfügige  Korrekturen  vorgenommen 

habe. 

In  vorzüglicher  Hochachtung 


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EINE  WOCHENSCHRIFT  /  NEUE  FOLGE  /  HERAUSGEGEBEN  VON  R.  BERNFELD 

BERLIN  W62/KURFÜRSTENSTRASSE  131 

Magazin  der  Wirts*aft  4.    Juni    1930/   Schl .  ToTf  Ow'lSfj-B^S 

Vct  tagsgesellschaft  m.  b.  H. 


Q)  Herrn 

Dr.    S  0  u  d  e  k 

P  r  a  n  k  f  u  r  t     a.M. 

Thorwaldsenstr.    35 

Sehr  geehrter  Herr  Doktor, 

wir  übersenden  Ihnen  anbei  einen  Fahnenabzug  der 
Besprechiingen  mit  der  Bitte  utn  umgehende  Mcksendung  der 
I^orrektur. 

In  vorzügücl^r  Hochachtimg 


O 


Wirtschafrv 


Höft   beöonööps   zu   besprechen,    zuthöI    Sie   Ja   a.Zt.    seilst    einen 
Vorabdruck   tus    SombtiPtti   Buch    Lpöchteu 

Die  L-'^sun,;    dar  t?onor»rfriigö  möchta    ich  gerne 
Ihnon  33}br,t   überltiüstin.    Mein  Wunoch  tfeht    nur  dtihin,    itorerst 
die  Besprechungen   einzel    honoriert    zu    cirht:  Ut^n,    da   ich   bei 
meiner  gegenwärtige  i    noch    starken   beruflichen    Inf  nsppuch.ibh  ne 
nicht   weisü,    ob   ich   den   Verpfl  ichtuntjen    einer  Mono  topauschttl  e 
nbchkoniaen   kt.na.    Freilich   werde   ich  mich   weiterhin   tomühen, 
Ihnen   regtilmüssig  Besppechunj^en   einzusenden. 

Nbch    welchen  Sutz    Sie   das   Honorar   der   einzelnei 
Besprechungen    restsetzen,    möchte    ich    Ihnen   ebenftillö   überlts> 
sen.    Sie   htb^^n  Ja    in    dep  Eeweptung   schp  ftstt.'l  ]  epischer   Lei- 
stun.^en   eine   :-r*öi^s«pe   Epfahpunr   und    einen   bedseren  Bl^ck 
ttls    ich.    Ich    Litte   Sie   deshalb,    die  Honopapfpt    e  ganz   in 
Ihren    Sinne    zu    p^^Teln. 

Mit    den   besten      Grü-iS    n   bin    ich 

Ihr  sehr-  er>:rebenür 


EINE  WOCHENSCHRIFT  /  NEUE  FOLGE/  HERAUSGEGEBEN  VON  R.  BERNFELD 

BERLIN  W  62  /  KURFÜRSTENSTRASSE  131 

Magazin  der  WirtsAaft                               21.    I^Iai    1930   /B/Schl .  TnT'^^nw^^Qf^^Ql 

Vcrlagsgeseltschaft  m.  b.  H.  LQTZOW  3693-3695 


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Herrn 

Dr.    J.   S  0  u  d  e  k 

Prankfurt     a.M. 

Thorwalds enstr.  35 

Sehr  geehrter  Herr  Doktor, 

der  Ordnimg  halber  möchte  ich  Ihnen  noch  nach- 
träglich den  Eingang  der  Aufsatzbesprechtingen  "bestätigen;  der 
Inhalt  war  mir  ja  schon  aus  Ihren  Kopien  bekannt.  Die  Besprechun- 
gen haben  nicht  nur  mir,  sondern'  der  gesamten  Redaktion  sehr  gut 
gefallen,  und  ich  bitte  Sie,  Ihre  Arbeit  unserer  Vereinbarung 
entsprechend  fortzusetzen.  Die  Veröffentlichung  der  bisherigen 
Besprechungen  wird  im  Juni  erfolgen. 

Bei  meinem  letzten  Aufenthalt  in  Frankfurt  haben 
wir  die  Honorarfrage  nicht  erörtert.  Wach  den  bei  uns  bestehenden 
Gepflogenheiten  könnten  wir  entweder  eine  Monatspauschale  fest- 
setzen, wogegen  Sie  die  zwischen  uns  vereinbarten  Zeitschriften 
regelmässig  verfolgen  und  die  in  Betracht  kommenden  Aufsätze 
besprechen  würden,  oder  wir  könnten  ein  festes  Honorar  für  jede 
Besprechimg  ausmachen. 

Teilen  Sie  mir  doch  freundlichst  mit,  welche 


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Honorierungsart  Ilmen  mehr  zusagt  -und  vielleicht  auch,  oh  Sie 
sich  schon  einen  bestimmten  Satz  gedacht  haben. 

Mit  den  besten  G-rüssen  bin  ich 


Ihr  sehr  ergebener 


^    • 


PS.  Ich  möchte  Ihnen  noch  fiir 
Ihre  liebenswürdigen  Be- 
mühungen bei  meiner  Abreise 
danken.  Ich  war  an  dem  Tage 
so  erschöpft,  dass  ich  stun- 
denlang im  Zuge  geschlafen 
habe. 

D.O. 


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Diu  47« 


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Dr.   Josef  Soudelc 


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'^  VU'C   44    Frankfurt, aen  lf)aMai  1930., 


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Sehr  geehrter  Herr  Betnfeld,         t      1 

anbei  tlberainae  loh  Ihnen  die   zugeaftgtea 
Auf  satsbesprochungen.  Entachuldjgeh  ,Si^  bitte, da««  ich   Sie  oo  l^nge^^j^' 
darauf  warten  lieas, aber  ich  war  in  drn  letzten  Wochen  berufliob      -'"^t 

ausaerordentlich   stark  in  Anspruch  genöaraen.  1 

^  ■ 

Ich  bitte   Sie, die  Benprechungon  als  Ve»-    ^ 
suche  aufzufaa.en  und  mir  mitzuteilen, ob   Sie»  mit   dieaey  rein  reff 
rierenden  Form  liufrioden  sind  oder  ob   ic)h   doch  zur  Belebung   eine 


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werturt  ilam«aaigere  Daratellung  wählen   aoll. 


114t  den  besten  ßrlleaen  bi 


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EINE  WOCHENSCHRIFT  /  NEUE  FOLGE  /  HERAUSGEGEBEN  VON  R.  BERNFELD 

BERLIN  W  62  /  KURFÜRSTENSTRASSE  131 


Magarin  der  Wirtschaft 
Verlagsgcsellschart  m.  b.  H. 


30.   April  1930/B/Schl 


FERNSPRECHER:  B  2 
LQTZOW  3693-3695 


G 


Herrn 

Dr.    J.    S  o  u  d  e  k 

Frankfurt     a.M, 

Thorwaldsenstr.  35 

Sehr  geehrter  Herr  Doktor, 

ich  danke  Ihnen  bestens  für  Ihre  freundliche 
Mitteilung  vom  25.  d.Mts.  Mit  der  Besprechung  der  von  Ihnen 
genannten  Arbeiten  bin  ich  einverstanden.  Ich  bitte  Sie  sehr, 
bei  jeder  einzelnen  Besprechung  über  den  vorgesehenen  Eaum 
nicht  hinauszugehen.  Ferner  bitte  ich,  bei  jeder  Besprechimg 
den  genauen  Titel,  die  Seitenzahl ,  sowie  Jahrgang,  Nummer 
und  Ausgabedatum  der  Zeitschrift  zu  vermerken. 

Ostern  bin  ich  nur  bis  Waiiheim  gekommen.  Ich 
hoffe  aber,  dass  ich  Mitte  Mai  in  Frankfurt  sein  kann  und 
TATürde  mich  freuen,  Sie  dann  zu  sprechen. 


Mit  den  besten  Grüssen 


Ihr  ergebener 


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Dr.J.Soudek.  Frankfurt   a.M.,    den   ^5, 4. 1930. 

ThoPwti3d3e!i3t:f»»'3»e   3o. 


Sehr  ^reehrtar  H-^rr  Bern:feld, 

die  BiisohttlM^T   (ier  Zeit:3chi»if t«.i,    die   ich 
zur  Bespreohung  brauche,    wur   dooh  sehr  vle3    «chwierisdr,    ^1a 
ich   geglaubt   hatte.    D?- run   ko-nne    ich   er:5t   heute   d>zii,    Ihnea    f. 2« 
gende   V'i<»sch3  5ge   zu   ^aachen.    Ich   mochte   besprechen   «la   de^i 
Weltwirtsohfeftlicheii    Archiv,    Bind    31,    HeTt    1: 

Freuiic,    H.  :    Farmpreislüdizes    in   den  Vereinifjten  Staaten 
i3etzi    Zur   JSrrechn\in„-    und  Vorwertun,-    /Oii   Produktions- 
iiidizes. 
Archi  /   rü3?   Sozibl  iviosanäohf^ft,    6'^/!: 

Fürth!    Wirt:?  cht;  fti3lage   rnd  Ueberseeauswandwrun^r  • 
Conrads   Jahrbücher ,77  Bd.,    H   a t    1: 

Keraenyffi,    Johanti:    T^eber   das   Problem    der    Möejli^)  keit 
und    der   Z    eclcmt'ssiglcelt    einer   «IronJunkturloB  ^n 
Wirtschaft.^. 
Wiener   Zeitschrift,   Bd.    4,    Heft    1. 

Reisch:    Die    ^Deposit*   -  Legende   in   der  Banktheorie. 

Ich  bi   te   Sie,   mir  doc-    mitzuteilen,   ob  Sie 
dtrait   einver^steinuen   sine,    das;.^    icV    dieye  Aufsfctz      bespreche, 
de  '.it    ich   Ihnen  möglich:  t   bald  mein   Manuskript   zu   ir^chicken   kann. 

Mit   beste  ]   Grüssen 

Ihr  ergebener 


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aRftoaain  bei  äStttfi^aft 

nt.  i.  $. 

«erliit  9B  62 

^tfatfknftr.  131 

ITvitto  »erlitt  1492  96 


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betrifft  («f^mung,  Kaffen. 
zeidiin,Bu(huit9«nummer  ufttf.) : 


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Prenkfurt  a.M.,  den  ??3.  April  1930 
Thorwüldsenstresöe  35.   ■■^'^ 


Verlag  Magazin   der  IT-^rtschaft , 


Berl    inW62 


Kurfü  Pij  teilst  rf-cse   131 


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für  dessen  Ueberseiiduni^   ich   Thu.jn  lesteüs    danlre. 


Ga.starn   erhielt    io''*  t'äv  malny^n  Beitrag 

■"-  t  '4.1 

in   Nr.    6   di  .aes   Juhrgtni^s   dtib   HuHöi^^.von 

EK    30. — 


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betrifft  (nedtnung,  UatTeti' 
zeiihtn.Budiungsnuminec  uru>.| : 


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[i'i.Ci^VT- '*"''■< 


Dp. J . Souä ;k. 


Prttnl:furt  n.M., den   3.7.1930. 


4^ 


Redöktion  Mt^^aziü   dor   Wirti;chbft, 


B   e  r   1    i   n  W  62 


Kurfürstentjtrr.ssö  131 


Heute   erhielt    ich   den   restlichen   Eetreg 
de3  HoiiüPöirs    für  meixie  Beitrüge    in   Nr.    4  und  5   des 
Mugazins  uni2   driike   Ihnen   bestens   für   die   freundliche  Ueber- 
sendung. 


Hochkiohtun^röv  )13  , 


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Pagfljin  titx  ÖSirtfdiaft 

EINE  WOCHENSCHRIFT  /  NEUE  FOLGE  /  HERAUSGEBER  RAFAEL  BERNFELD 

BERLIN  W62/KURFÜRSTENSTRASSE  131 


Magazin  der  Wirtschaft 
Verlagsgesellschaft  m.  b.  H. 


13.11.30  /  Dr.Bl/Sclil. 


FERNSPRECHER:  B  2 
LQTZOW  3693-3695 


G 


C 


Herrn 

Dr.   Eugen  Altsclml 

Bad     II  0  m  "b  u  r  ß 


v.d.H. 


Promenade  I6 
Lieber  Herr  Doktor, 

icli  dajikie  Ihnen  für  Ihr  f reiindliGhes  Schreiben  vom 
10,  d.Mts.  "lind  freue  mich,  dass  unsere  Absage  keine  Verstimriung 
hervorgerufen  hat.  Ich  schrieb  bereits  Herrn  Dr.  Soudek,  und 
Herr  Bernfeld  vd.ederholte  es  in  seinem  letzten  Brief  an  Sie,  dass 
wir  uns  freuen  "würden,  wenn  Herr  Dr.  Soudek  unabhängig  von  der 
Ivonjunkturberichterstattung  unser  Mitarbeiter  würde.  Vielleicht 
kann  er  auch  nach  einiger  Zeit  und  nach  einer  gründlichen  persön- 
lichen Aussprache  -  vorausgesetzt  natürlich,  dass  er  dazu  bereit 
ist  -  T/ieder  die  Konjunliturberichterstattung  aufnehmen. 

Mit  den  besten  Grüssen  Ihnen  und  Ihren  werten 
Angehörigen,  sowie  Herrn  Dr.  Soudek,  bin  ich 

Ihr  sehr  ergebener 


J-H 


v-m 


n  f 


Dr.    J.    Souclek. 


Frankfurt   a.    M.^    den   iO.Fdbi^^lOSO. 
Thvrwttl  dseiistr.    35. 


U,...' 


,>.«■'■; 


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•  •  ..  ■  ■•  •" 

■-■45 


Sohp  geehrter   Horr  Doktor, 


für   Ihr   Schreib^?!!    vom  7.    Febr.    d.Jris.    danV-e    ich 
Ihnen  bestens.    Ihren   kritischen   Bemerkunb?en    zun   letzten  Absatz 
meines  Berichtes   kann   ich   v/ohl    zum  Teil    zusti  inen.    Der  Schwie- 
rigkeit  dieses   Berichtes   wnr   ich    lir  wohl   bewusst,    was   Gie  je    en 
den   VerbesserUiigen    :eseh    n   htiben. 

Ich   Htir.-ie   Ihnen   t^uch    darin   bei,    i'ass   briefli   h 
über  die  Differenz r?ji   wohl    schwer   eine   Verständigung   zu   erzielen 
ii3t.    Deshalb   hbtt^--    ich    Thiien   ^a   auch   seinerzeit   den  Vorschlag 
einer   personliehen  Aussprache   genecht.    Dt    diese   nicht    zustande- 
gekora-ien    ist,    so   nusste   notwendig   buch   der   von  uns   beiden   er- 
wünschte Kontakt   ausbjeiben,    zumal    es    sieh   bei    iien   von  Ihnen 
bemerkten   Di^f^^^reiizen   Ja    nicht   um   vereinzelte  3«ch3ic^*e  Meinunt^s. 
Verschiedenheiten   handelt,    sondern   um   eine  offensichtlich  ^anz 
prinzipiell    verschied ->ne   Einstellung    zur  Konjunkturberichter- 
sttttun«^   überhaupt.  : 

Ich    i'anke   Ihnen   n^^chnals    für  Ih  ?  bisheriges   Bnt- 
gegenkop.men  und    bin   mit    den  beste  i    Empf ehlun^^en 

Ihr   ergebener 


P.S. Anbei    üende    Ich   Ihnen   des    zuletzt 
erhtjltene   Mnterii^l    zurück   und    bitte   Sie 

gleichzeitig,    Tii      ein   T?!xeiaplar   v<mi 
Nr. 4   zuseiden   zu   WfitsBen. 


EINE  WOCHENSCHRIFT  /  NEUE  FOLGE  /  HERAUSGEBER  RAFAEL  BERNFELD 

BERLIN  W  62/ KURFÜRSTENSTRASSE  131 


Herrn 
Dr.J.Soudek 

P  r  a  n  k  f  u  r  t     a.M. 

Tliorwaldeenstr.  35 

Sehr  geehrter  Herr  Doktor, 

wir  danlven  Ihnen  für  Ihre  freundlichen  Schreiben  vom 
31.  Januar  und  4.  Februar  und  für  die  rechtzeitige  "Übersendung 
des  gestrigen  Konjunkturberichts.  Wir  waren  leider  genötigt,  die- 
sen Bericht  stark  zu  verändern.  Da  uns  das  Manuskript  im  Augen- 
blick nur  teilweise  vorliegt  und  es  wohl  auch  wenig  Zweck  hat, 
schriftlich  eingehende  Kritik  zu  üben,  beschränken  wir  uns  auf 
folgende  Bemerkungen: 

In  Ihrem  letzten  Absatz  schreiben  Sie,  dass  sich  die 
Konloirrenz  mit  dem  Ausland  in  der  letzten  Zeit  vor  allem  in  der 
Automobil Industrie  zugespitzt  habe,  um  sofort  danach  eine  Besse- 
rung der  Automobilhandelsbilanz  festzustellen.  Hier  besteht  offen- 
bar ein  7Jiderspruch.  Tatsächlich  hat  sich  auch  die  Krise  in  der 
Automobilindustrie  nicht  erst  in  der  letzten  Zeit  zugespitzt, 
sondern  die  Industrie  krankt,  wenn  man  von  den  Saisonschwankungen 
ihres  Absatzes  absieht,  bekanntlich  schon  seit  Jahren.  Die  danach 
folgenden  Bemerkungen  über  den  Kontingentplan  der  Automobil- 
industriellen sind  allzu  dürftig  und  gehören  eigentlich  nicht  in 
einen  Konjunliturbericht.  Unrichtig  ist  ausserdem  die  Bemerkung, 


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dass  die  Industrie  mit  ihrer  Agitation  nicht  sehr  erfolgreich 
sein  werde;  das  Gegenteil  ist  leider  der  Fall. 

Wir  sind  nun  zu  der  Überzeugung  gekommen,  dass  es 
doch  zu  schwierig  ist,  sich  üher  all  diese  Differenzen  "brief- 
lich zu  verständigen,  und  dass  auch  durch  die  Übersendung  des 
Materials  die  Gefahr  besteht,  dass  die  Berichte  nicht  aktuell 
sind.  Wir  haben  uns  deshalb  entschlossen,  die  Berichte  zunächs 
wieder  in  der  Hedaktion  herstellen  zu  lassen.  Sobald  einer  von 
uns  nach  Prankfurt  kommt,  können  vtxt   uns  ja  nochmals  über  eine 
Mitarbeit  verständigen.  'Tir  hoffen  jedocn^  gelegentlich  andere 
Beiträge  von  Ihnen  über  wirtschaftliche  'Fragen,  mit  denen  Sie 
sich  gerade  befassen,  veröffentlichen  zu  können. 

Indem  \7±t  Ihnen  für  die  Kühe,  die  3ie  sich  für  unsre 
Kon3-iml.rturbe richte  gegeben  haben,  verbindlichst  danl^en,  empfehlen 
wir  uns  Ihnen 

in  vorzüglicher  Hochachtung 
MAÜAZIN  DER  WlRlSCliAhT 


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Dr.    J.    SoudeV:. 


FranVfurt   t,    M.  ,    den   4.    PabPunr  1030 

Thor'wtLldsenstresae   35. 


Sehp  geehpt«r  li^rnr  Doktor, 


hxitei   übi?rsende    ich   Ihnen  ra.?.ljir?n  V/ochvin- 
bepicht.    Leider   erhielt    ich    bis   heilte   ':  »in  Mblepitl    v   n 
Ih  len,    s-'d^'Ss   ich    für'  den   ArbeitiSKtirKt    wenivr;   :^fcth3  ennt  terif:! 
hatte   und    tiuch    /(;r   t  ]  >  en   des   von   Ihaen  j^e.vü.asoht'i  Mt.terial 
öer  Göv/.:;rkschK  f  ten,    äa.3    ich   hier   nicJit    be'ronnen   k.-nnte, 

nicht   i.iithineinvert rbe  Itet   ht^be. 

Mit   dei   besten   It;n-Dreh]un:Tt3n   bin    id. 


Ihr 


Dr.    J.    Soudek.  Frankfurt    n.    M.,    den   :51.    J^maur  ip^q.  "* 

Th.')rwbldsisii3t.r.    35.  ^ 


Sehr   geehrter  Herr   Dr.    Bl:>ck,  V 


w  i 


erat  heute    .tiniio    ich   Zeit,    Ihren    au-führü  ichen 


.^A 


Uiiü    sehr   diire   eüden   Brief    Vf,nn   ?!5.    d.Mt...    zu    betmtwrrten^    f'ir 
den    icji    Ihnei)    jUiJChmtl.s    utake.    Ich   hrb»5   tut;    Ihren   kritischen   Be- 
Tner»:iingen   sehr   viel    lernen   V-**nnen.    Natürlich    sti  iwe   ich   thnen 
vollbtündij^  bei,    daas   verwechseluntje  ;   wir3   von   3in:fuhr  und  Roh« 
otof xeinl'uhr  verraio^d   n   -^erdea  näsrien,    elens--»    eine   widerrfi>ruchs-- 
voile   F-^rmiij  ierun,;    der   Lt^t5e   im  Bertjbttu.und    ähnli«.''ne  Missverst&nd- 
nisse.    D 'Cl^    kt'an   ich   .»Iche   aiirrreifbhren  Stellen    nur   dt?m.it   bö- 
■runden,    dbSo    icli    vori.^e   Woche   unter   sehr   st^rke'^   Druck  „u.id   mit 
einem   sehr    iSpät   ein^etrorrenen  Mtterir^l    arbe.ten   :ausote   und   dtiruT. 

's 

n.:cht    die   notiere   Zeit    zur   Durcharbeitung^    h^tte.    Sin  Teil    der 
missvor'öttndj  u  hen    D?  rt3t  el  luntr    ist   naturliC     hucIi    tut   K-^nto    einer 
Tp.b  Igelnden  Vertrtutheit   mit   den   sp'?2iellen   iH  >ff    zu   setzen,    d:>ch      / 


hoffe    ich,    nir    i:i    eini.^5er   Zeil    genügend   Spe^  i  blkenntnlsöe  tmie-^ 
ei^^net    zu   htte^i.  'U 

Nicht    ^tü'i    freilich   v^i^nii   ioii   nich    Ihiqer  Kritik 
der   theoretLsch    festste/ Ibt.ren   Zusti'menhMige   »nsch  i  ieöi>#4.    ^^i'ni 

ich   Leisoielsweiöo    vr>.4    Srschwerunc    der  B»-.utäti   ke.it   äurch   die 

■im' 

B'iitnzlöcfe   dep  r^eiui   nden   spreche,    so  w   Ute   ich   damit    nfttürl  ich      | 

•    ^•'  rh     ■ 
'     .■■■'      '■   '^ 

nicht   st'i^en,    dass    dies    die   einzi^^e  Ursacho   für  die  Schw  leri^kei- 
ten   am  EKumtrVrt   sei.    Viel:-ehr   . bleute    ich,    daas   bei   dieser  wie 
bei   Jv^'der  t.iideren   ok.»iionii.-chen   Erschelnunr:    ein  Uröachen'impl  ex 


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'  »1  J|Hl^ppf~""''^'''W«iPpipf 


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V    rOiegt.    V.'eiin    ich    t;ber   äies^i   eine  Ursache   h.}PHU:-;ifrl  f X,    so  ge« 
aehtih   es   nin?  di^ruii,    weil    die   rininzielle  Notlaig.i   der  aerieijden 
in   den    ]oti?tü:i    ''onnten   »ktuaH    und    ^^iiie  der»  wichti -sten  t   11- 
urs^^ehen    für»  di-   schlechte   U go   des   Bfiritiplctes    'urdd.    Ähnlich 
ist    es    tuch   'lit    aer   Festste}  juiit^   welche  Bedeutuntj   der  AuSsen- 
hhndel    tirc*  die    deutsche   -Konjunkt.jpl  ».t^e  htt.    loh    lu^be   h.ierbe' 
mich   frei!    ch   oines    .seh  »n     >ft    -^etrwuchten   Ar^funenta  bedienen 
müssen,    d   ch  ti^eube   ich   nieht^   dßss    tllgeneine    Featstel  .lunt^en , 
lie   in    einen   anderen   speziellen   Z'^stj'Tne  ihr  nü:   oCh..->n   einmti]    ge- 
braucht   worden   sind,    un^n^i^ea   werden   k  »nneii,   v.en.i    es   ^-ilt, 
eine   allge'neine  ^ifirtsch«  rts3  tii:e    zu    ch«räV:terisiei»en.    Dieses 
Proliern   tijlgeiiein   zu   cht  rtikteric.ieren ,    hat    -ilr   gan^   beis^ncera 
in   -leine-i   letiJte.i   Bericht    zu   schtttea   ..rer.bcht,    uic     ich    firrclite, 
dtss    untep  dieser   Pr  1. 1  ^-rnn tik    ^leine   Ar   eit    zu    i^ehr  gelitten 
hat. 

In   der  Alijlcht,    Ihren   Rtit   zn    befol^jou,    sd'-^n 
geäusserte  ^  1  Igen^-» "  ne   Festste!  lu.ien    zu   verneidan,    konnt«^  ich 
schwer   eine   r  1  ^  ^2;^"^^5l  le    Charekteri^-tik    öer    ^et^enwartifren   lit^a 
finde-,    die  nicht   schon    ins   öffentliche  Pewus.-tr3ein  iU:  ert^-.j^an- 
^en    ist.    Aus   diesen   Gpunc;    versucht'^   ich   iieh  •    speziulle   symptona- 
tische  vro!;ente   um    veniiar     hre   theoretisch    iuf deckbaren' Zusan- 
neiihäni?e   vo.i   ajltje^oein    wir tivchtftlicher  Eedeutiuir    festzustehen. 
Dies   fülipte     .ich   tber  notwendig    in  ei.ien   Snpiri.  iius,    vcui   den 
ich    nicht   e^^uLe,    d^  ss    er   er^^ebnii^  reich   sein    kktun.    Nbch    einer 
Aussprache,    di-    ich    nt  ch    Ferti^^stel  lunj  des   Nt  nuakript;)    riit 
Herrn   Dr.    ^ilts.jhul    hi  tte,    ent:.chl')SL-^    ich  nich   danai    auch,    eini..^s  s 
In   c-en   Sinne   zu    iiidern,    wie  Sie    es  Ja    in   Manusk-ipt   f  estc^estel  ]  t 


••■P*^^"^^ 


*      "■      -v      <*  ' 


hnbön.    Ich  fü^itt^   tildo   einl*itencl    einire  ^0  Ifr^tjrnrjiac?   Feststenuii^en 
hinzu  Uiid   Jleös  ei3  3es,    wfs   iU«:jht    /on   unbeiUnp^t   t  liefen «iiner 
Bedeutung    i^t,    we--.    Dtt»  Krite- ium   desaen,    was   zu   apeziel]    für 
öiiie  Solche  Duratellung   ist,    htXe   ich    Jedoch   noch   nicht   ^■^»l'un- 
den,    lemühe  mich   al.di»  sehr,    ein   solches   tiuszuHrbeitea.    Mit 
die:3en   Dilemna:    ra">:52ichi3t    exakte   Beschreitung   i3er  Ttitsttchen 
-  die  jK    implizite   doch    tuch    eine  Srkltpung    i.st   -  nit   einer 
nicht   Ins    zu   n^lKevv-in  ^'•.^henden   Aufdeckunj^   vnn   Zustm  ^e  nhijni^en 
zu    verbi'.iden,    bin    ich    sttrV:    teschrfti  ;t   unii    ho:ffe   s  >    zu    einer 
For'a   zu    korfimen,    die  u  is    leiden    tn  meisten    llej^t. 

Leider  konnte    ich    nicht    alle  Ihre  Anre^^un- 
vven   berück riichtiijen,    so    vor  vlsem  ht-be    ich   in^a  ?r»  noch   nicht   die 
Ge-Yerkiicht  xtiiZühl  en    Tür  den   Ar-iie    1 5i.it.  rkt    verwe.iden   können.    Der 
Grunc    hierzu    li'^:-^t    Jedoch    nur   dtirin,    dass    ich   riir   bis   Jetzt 
dbS  Mit^^ritl    i3er  Gewt^rkscht- ften    noch    nicht    /erschaxi^jn   k  >nnte. 
Sollten   Sie    es   nir   ijchicken   können,    '^b.ve  ich    Ihn^^n    dankbar, 
andernxallü>   will    loh    doch   iioch    verbuchen,    es   hier   in  Frankfurt 
zu   beko:r:i:en. 

Diese   Schwierigkeiten,    die   sich  mir   lei   Aus- 
arbeitung^  der   Berichte   ergtben   und   di?   zun   Teil    au?   einen 
maui/elnden  Kontakt   mit   Ihnen   zu  nickzuführe  i   sind,    1  egon   es 
m±p   nthe,    Sie  ui   eine  personliche  Aussprache   zu   bitten.    Ich 
stelj  •   Ihnen    dabei    die   für   Sie   bn^enehnste  Art    anheim. 

Mit   den   beizten  Enpf ehlun-^en  bin   ich 

Ihr 


'   )fteinlieferung$f%i 


r       \'^--       ^-^-^ 


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Dr.J.    Soudek. 


i': 


Frhnkrurt   it.M.,    den  28.    Jariimr  10?50 
Thorwiildaenstpttsa»^   35. 


Sehr»  geelipter  Herr   Dr.    Block, 


'  T  ■ 


anbei   üiers.iiide    ich   Ihnrj.i   nttjinen  Konjunk- 
tur"bvipiclit,    Ihr  freundliches   Schreiten   vom   25.    d.Mts.    Irtnn 
ich   Ihn   ii   leider  heute   n*jc]i    nicht  beantworten,   v/ill    es   nler 
tun,    iäob'  Id   ich    dtizukunne.    Indem    ich   Ihne;j    für  ^Uea^^n    anregen- 
den Brief   dtnke,    bin    ich   mit    don   besten   Snpfehlunijen 


Ihr  orji ebener 


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EINE  WOCHENSCHRIFT  /  NEUE  FOLGE  /  HERAUSGEBER  RAFAEL  BERNFELD 

BERLIN  W  62  /  KURFÜRSTENSTRASSE  131 

Magazin  der  Wirtsdiaft                                   23>1.30    /   Dr .  Bl/Sclll .  FERNSPRECHER:  B  2 

Vcrlagsgcsenschaft  m.  b.  H.  LÜT20W  3693-3695 


Herrn 

Dr.    J.    S   o  u  d  e  k 

Franl'ifurt  a.M. 

r  Thorwaldsenstr.    35 

I  Sehr  geehrter  Herr  Doktor, 

#  ich  danke  Ihnen  für  Ihr  freiindliches  Schreiben  vom 

r 

23.  d.Mts.  Ihr  Konjiinkturbericht  kam  pünlctlich  Donnerstag  früh 
•* 

^•' 
f  an,  mussto  allerdings  noch  einer  Bearbeitung  unterzogen  werden, 

I  Sie  werden  ja  selbst  bemerkt  haben,  nach  welchen  Gesichtspunkten 

wir  Ihren  Beitrag  redigiert  haben;  gestatten  Sie  mir  aber  noch 
einige  Bemerkungen  hierzu. 

Den  ersten  Absatz  über  den  Aussenhandel  haben  wir 
fortgelassen  und  an  seine  Stelle  ein  paar  Sätze  gestellt,  die, 
in  grosser  Eile  geschrieben,  natürlich  nicht  besonders  tief- 
sinnig ausfielen.  Sie  schrieben  in  dem  ersten  Absatz:  "Die 
wirtschaftlichen  Verluste  der  inländischen  Depression  sind  teil- 
weise durch  eine  erhöhte  Ausfuhr  aufgefangen  worden."  Ich  glau- 
be, dass  diese  Aus  drucks  weise  nicht  ganz  korrekt  ist,  Verluste 
kann  man  nicht  auffangen.  Ausserdem  wurde  noch  häufiger  nicht 
ein  Verlust,  sondern  ein  Gewinnentgang  ausgeglichen.  Sodann: 
Mcht  die  Einfuhr  ist  um  124,7  Millionen  EM  gesunlcen,  sondern 
die  Rohstoff -Einf "Uhr .  Ihre  allgemeinen  Bemerkungen  zum  Aussen- 
handel sind  zwar  durchaus  richtig,  aber  sie  sind  schon  sehr  oft 


( 


^^        EINE  WOCHENSCHRIFT  /  NEUE  FOLGE  /  HERAUSGEBER  RAFAEL  BERNFELD 

BERLIN  W  62/ KURFÜRSTENSTRASSE  131 

Magazin  der  WirtsAaft                                  25  . 1  .  30    /   Dr  .Bl/Schl .  FERNSPRECHER:  B  2 

Verlagsgesellschaft  m.  b.  H.  LQTZOW  3693-3695 

2.  Blatt  an  Herrn  Dr.  Soudek,  Frankfurt  a.M« 


( 


I 


"bei  -uns  "und  in  anderen  PuTDlikationen  zum  Ausdruck  gekommen.  Es 
h.at  wenig  Zweck,  immer  wieder  über  die  Bedeutung  des  Aussenhandels 
und  über  die  Verringerung  der  Ausfuhrsteigerung  im  Laufe  des  letzten 
halben  Jaiires  zu  sprechen. 

Ahnliches  gilt  von  dem  nächsten  Absatz  über  den  Ar- 
beitsmarkt. Die  Erschwerung  der  Bautätigkeit  infolge  der  schlech- 
ten Finanzlage  der  Gemeinden  ist  schon  sehr  oft  erörtert  worden; 
im  übrigen  ist  nicht  sie  allein  die  Ursache  für  die  Einschränkung 
der  Bautätigkeit,  sondern  ebenso  sehr  die  Kapitalnot  der  privaten 
Bauherren  und  Bauunternehmer.  Die  Entlassungen  in  der  Metallin- 
dustrie dürften  wohl  nicht  nur  auf  die  fortschreitende  Rationali- 
sierung ^lurückzuf Uhren  sein.  Die  Bemerkung,  dass  im  schlesischen 

;   \       Bergbau  Arbeit  er  entlassungen  vorgenommen  r^urden,  ist  zu  speziell 

für  eine  Zusammenstellung,  bei  der  nur  die  wichtigsten  Industrien: 
Baugewerbe,  Bekleidungsgewerbe,  Metallindustrie  erwähnt  werden.  Von 

'  dem  letzten  Satz  dieses  Absatzes  gilt  dasselbe,  wie  von  Ihren  all- 

gemeinen Bemerkungen  über  die  Gestaltung  des  Aussenhandels. 

Im  nächsten  Abschnitt  sprechen  Sie  zunächst  von  der 
glänzenden  Lage  des  Bergbaus  und  dann  von  den  Absatzschwierigkeiten, 
die  zur  Erhöhung  der  Feierschichten  führten.  Hier  besteht  jeden- 
falls  in  der  Ausdrucksweise  ein  Widerspmch.  Über  die  Maschinen- 
Industrie  schreiben  Sie,  dass  die  Produktion  seit  dem  Frühjahr  1928 


c 


♦ 


^!- 


Pagajm  ötr  OTrtfitiaft 

EINE  WOCHENSCHRIFT  /  NEUE  FOLGE  /  HERAUSGEBER  RAFAEL  BERNFELD 

BERLIN  W  62  /  KURFÜRSTENSTRASSE  131 

3.  Blatt  an  Herrn  Dr.  Soudeli,  Fraiücfurt  a«M. 


fast  aus  schliesslich  auf  Auslandsabsatz  angewiesen  sei.  Nun  hat 
die  Ausfuhr  gewiss  seit  einigen  Jahren  steigende  Bedeutung  -  der 
Maschinenbau  ist  nun  einmal  eine  der  wichtigsten  Exportindustrien 
Deutschlands  -,  vorläufig  ist  der  Inlandsiomsatz  aber  immer  noch 
grösser  als  der  Export.  In  dem  V. D.M. A. -Bericht  wird  gesagt,  dass 
der  Beschäftigungsgrad  im  Durchschnitt  bei  einer  mittleren  Wochen- 
arbeitszeit von  rund  47  Stiinden  64  fo   betrug.  Es  war  dagegen  nicht 
von  dem  Beschäftigungsgrad  der  mittleren  Industrie  die  Rede.  Hier 
liegt  ein  Missverständnis  vor.  Ein  Irrtum  ist  es  auch,  wenn  Sie 
dem  Maschinenbau  die  Eisen  verarbeitende  Industrie  gegenüber- 
stellen. Die  Maschinenindustrie  ist  ja  gerade  die  wichtigste  Ginippe 
der  Eisen  verarbeitenden  Industrie. 

In  dem  letzten  Absatz  besteht  ein  Widerspruch  zwischen 
der  im  allgemeinen  guten  7Jeltkonjunktur  im  Schiffbau  und  der  star- 
ken Ausfiibr  Deutschlojids  auf  der  einen  Seite  und  der  ungenügenden 
Beschäftig-ung  der  meisten  Werften  auf  der  andern  Seite.  Wir  haben 
versucht,  diesen  Widersprach  bei  der  Bearbeitung  auszugleichen. 
Wir  bitten  Sie  nun,  im  nächsten  Bericht  auf  Unstimmigkeiten  dieser 
Art  zu  achten.  Femer  bitten  wir  Sie,  die  Häufung  derselben  Worte  - 
z.B.  in  diesem  Bericht  des  Y/ortes  "nachlassen"  -  zu  vermeiden. 
Schliesslich  möchten  wir  Sie  nochmals  bitten,  Zahlen,  die  wir  nicht 
regelmässig  veröffentlichen,  in  Ihrem  Bericht  auszuwerten.  Hier 


*  ; 


fHagajm  örr  ÖSirtfitjaft 

EINE  WOCHENSCHRIFT  /  NEUE  FOLGE  /  HERAUSGEBER  RAFAEL  BERNFELD 

BERLIN  W  62/ KURFÜRSTENSTRASSE  131 

Magazin  der  WirtsAafi                                  P^    T    ^O    /  T)^  BT  /P.r>y.^  r^TzowSä^^Jgj 

Verlagsgcsellschaft  m.  b.  H.  '  '^        '        ■  ^  ■■  i    ■■ LUTZOW  3693-3695 


C 


4.  Blatt  an  Herrn  Dr.  Soudek,  Fraiikifart  a.M. 

wären  vor  allem  die  interessanten  Gewerkschafts zahlen  über  den 
Arbeitsmarkt  zu  nennen,  die  eigentlich  im  letzten  Pvonj-cmkturbe- 
richt  hätten  erwähnt  sein  müssen. 

Um  eine  gründliche  tjherarbeitung  des  Manuskripts  zu 
ermöglichen,  bitten  wir  Sie,  den  nächsten  Bericht  so  abzusenden, 
dass  er  Mittwoch  vormittag  in  unseren  Händen  ist.  Das  Material 
wird  Ihnen  rechtzeitig  zugehen. 

Ausstellungen  dieser  Art  klingen  natürlich  brieflich 
schroffer  als  bei  persönlicher  Aussprache;  ich  bin  aber  sicher, 
dass  Sie  für  unsere  Kritik  Verständnis  haben  werden. 

Mit  den  besten  Empfehlungen  bin  ich 
(  Ihr 


/i/^'  UKU^kA^ 


Frankfurt    h.    M.,    dan    r>3.    Jan.    ^n. 


Sehr   geehrter  Herr  Doktor, 


Keatern    atead   h?  be   ich   Ihnen  raein   Manuskript 
zuge:3oh;lcHt.    Leider  konnte    ich    nicht   mehr   den  v  -rietzten  Post- 
zug  erreichen,    mit   den   es   Zwr   ersten   Pr,st   n  )Ch   »mjekt^nnen  wäre, 
da   Sie  t  usdrück]  ich    wert   dtr^  uf  lehrten,    dass    ich    das  Mbnuslrrlpt 
eingeschrieben   schicke.    Icl    hoffe   aber,    dass   ein   Eilbote  dbs 
Mönuökript   kurz    ntch   der   ersten   Post   gel  rt  cht   heit. 

Heute    /ormittag    Sbndte    ich    Ihnen   Ihre  Archivnap- 
pe   wieder   7    rück.    Ich   bitte   Sir?  doch,    !ii:r>   bis   spätestens  Montag- 
nachmitttjg   das    neue   Material,    besonders   die  Berichte   für  die 
Lanue..arbeitst'Tter,    zugehen   zu    It^s^^en,    damit   Sie   bi.-j   Mittwoch- 
morgen    re   htzeiti^:    das   Mnnu3kript   erhalten. 

Arn    Telefon   stigte    ich    Thne:i    gestern  bereits,    dttss 
ich   cl  -ch    einige    Zeitungen   werde   fcbtjiini  .iren   nüsseii.    Ausser  den 
üereits   angegebenen,    werde   ich    ?b   i.    Fetr.    d.J.    doch   noch    dio 
Frankiurter   Zeitun^i    -   wahrschtii^ilieh    die  Re  ■  ohsausgabe   -   und    des 
Berliner   Ttgellatt   hinzunehmen   müssen.    Für  das   bisheri^re  Abonne- 
raent    htbe    ich   ungefähr  RiA   16. —   ausgegeben.    Mit    den   neuen  Zei« 
tunge<i   -v.ird   der  Betra:;:   etwa  R/fl   f>5.--   ausrntichen.    Woiten   Sie   doch' 
bitte   diese  Beträge   verrechnen. 

Ich   hoffv3,    cass    Sie  nit   neinen  MKnuskri^  t   v3inver- 
stand  in   sind.    D-»ch    bitte    ich   Sie  sehr,    mir  gelegentlich   mittei- 
len   zu    .ollen,    in   welcher  Richtung   ich  meine  Berichterstattung 
evtl.    abändern   soll.    Für  das   nächste  Mtl    höbe   ich    die  Absicht, 


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■^ »  ..II,»...«  Willi     ij»  ■(  vpnp  p^.aniiir^MfiMHpi 


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•«.usser  viöl>elcht   den   Arl:eitsint5i5Jkt,    mdere  Sywptoma  der  Konjunk« 
turbeoDt  wffltung   fc/UBZuwählen,    klso   bei  fpi.jl3wei;5.3   die  Ppt^isldwa^^un 
und   die  Kröditsieiidrheit   zu  bohtndöln   unci   v<)n   der   Indu.itria  "nehr 
dl«   Koasun^üter,    vor*   hlleir.   Teitil,    zu    bet!  rb>?it  ?:i.    Auch   hier  go- 
''denke   icli,    dttö   Prin   Ipielle   noch    nicht   tllzu   st«rk    in   oei'i  Vordor- 


grund   zu   st-.?]!©!. 


Mit   d^^n  beizten   Knpfehlu.i.^en   t:in   ich 


Ihr   or-^ebener» 


tgeru 
tanb 


iget 


SorgWlttfl  atifbea»<i^r«nt 

fteinlief  erungsf^ein 

(Einfc^reibbrief  5lr. 


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Ofab  (LS 

Dia  «T6 


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Dr-J«Soudek 


yrankfurtjden  22,Januar  l93o. 
ThorwaldßGnetr05 


Sehr  geehrter  Herr  Dr.Block, 

unter  höflicher  Besugnaluae  auf  unrrrö 
heutige   teiephoniache  Untorreöuiig  übersende  ioh  Ihnen  anbei 
Keinen  ku.r?ien  Bbricht. 

Mit   Cii'V.   bniiten  Ewpf ev-'j.iiri^^en 

Ihr  J^ehr   ergebener 


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Pmikfurt   K.M.,   den   PA.    Jun.    ipgO 
ThoPwaldseadtx»tt38©   35. 


Sehr  geehrter  Herr   Doktor, 

ich   dttiike  Ihn^^n   f-\r  Ihr   fpeuadaiohes   Schrei- 
böii    vo'i   l9.d.Mt^.,    (las   mir»  Mrer»tvr>ne   Anhultspunkte   für  neiae   wei- 
tere  Ti^ti^k^lt   gegd^Äii  htt.    Wnd    das  Muter^ial    betrifft,    s-   werde 
Ich  T.iioh  i.i   der  nächsten   Zeit    ta  die   von   Ihne  .  geaunnten  Ttta«i3- 
zeitua:;^^/!  hbltei.    Die   Fruakfurter  Zoituag,    daij  Berliner  Tageb^ttt 
unc    den  Börseii    -   Courier   lekonne   ich   hier   ii  Büro,    währeüü    ich 
die  Berliner  B'-Pseizeitung,    die   Be   -werks-Zeitu  it^   und   die  Ihei- 
nir?eh-Westrtlii3ohe    Zeitung    für  nich   g-^.sondert   abonniert   habe. 
Ich   werd^i  mir   nt»oh   Thre-i   Vorbild    eine  Archivmappt?   tinle^ren.    Honte 
Ntehml    t^^   erhielt    ioli    auch   Ihr>^>  Mtppe  irit   den  unveröf f »intUchten 
Artikeln.    Soll    ich    ihnen   die:3e   sofort    ritournieren    oOer  ^vollen 
Sie   niix"   di  ,^  unveröffentlichten   Bericht^,»  künftijj   für  neint*    eigene 
Archi/iajppe  überltisseii?  :■, 

Die    i"^   l^t^jbizin   delböt    veröff entlieh tea   Sta- 
tistiken werde   ich   attürlich    fJeisriij   hertiaziehen.    Ich  ^^itte  Si3 
ttud   diesem  Grunde  mi-   doch    r^gel-ifi.söiö   <5ftiB  Mti.:5ttzia   zugehen   zu 
lits^en.    Wie  icli   die  v  >:;   Ihnen   nic^t   verof  f  entl  ichten  -Stttistiken, 
besonders   über  den  ArbtUtsntirkt   verwende,    ktmn    ich   Jetzt   noch 
nicht   überj5ehen.  -J 

Ihren   Rtt,    die   ersten  Beriiihte   nicht   zu   pp?- 
grarim« tisch   »bzuf tisnen,    wiU    ich    ^r^rne  befnif^en.    Ich   werde   nieh 
iii   den   ersten    Berichten   n'>ch    sehr   stark   an  die   von   Ihne'n   bi^-her 


■  '  »ms 

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gepflogene   Bepichterdtattuajj  hui  ton   una   nur  den  V*Jr»iiuch   nachea, 
biswöLlen   thöo£»etische  Zusufinenhttige   üuf  udecken.    Hofifontlioh   wird 
diese  Px'axia    bald   die  MÖolichkeit   ergeben   zu    einer  «uoii    äuiiser- 
]lch   prngrt^innutirfohea   Hfa]tun;5   der  Berichte   zu  if;elMngea. 

Mein   erster  Beitrat^   wird   Thn-^n   ."leider   etwas 
verspätet    zugehen,    du    Jhp  Materiöl    er.t   heute   ne:chriitttt^?  ura 
1/2   4   in   [.leine  Ht'nde    '-kn.    Ich  k^nn   Ihnen   deshalb  mein  Mj^nu^kript 
frühstens   bis  Donnerstag-iaor/en   zuschicken.    \:eim  Si^j  nich  norgan, 
Mittwoch,    telefonisch   erreichen  wollen,    ^ -^   rufen   Sie   doch   bitte 
zwischen    31    u/id    13bsw.    16  und    17  U^r   In   der  Deutschen  Effecten   - 
und  Wechsel    -  Bfenr'    tn.    Di-^    Tel  efonnu^irier    ist   Ht^nsa  7700. 

Ich   dfc>,nke   Ih^ien   H'^chnals    be^ten.s   für  Ihr 
ttu8«*rliche3   Schreiben   und    bin   ^tnz   der  Hoffnung,    dh.ö.;    sich   «uf 
dem  Jetzt    üedchri ttenen   Weg    eine    fruchtttire   ZU'jti^i    .^ntirbeit    er- 
möglichen   Itissen   wird. 

Mit   den   besten   Empf ohlungv^n   bin   ich 

Ihr 


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FmiiKtürt  t.U.^   d*>n  IS.Jkii«    30 


Sehr  geehrter  Herr»  Dr.  Block, 

ich   freue   ?iich  irehr,    von  Herr.i  Dr.    Altsohul 
zu   h'*rea,    deas   Sie   !iit   meiner  MitÄrbeiteraol"ittrt   »n  Mu^jazin   der 
WirtöChfcft   priiiiJijieil    el/wer.üti^nöe:i    sind.    Es    it3t  n '  r  dupoheus 
einsichtig,    dtt3.-?   meine  vitt  pbei  teraohaxt   durch   den  intf.nr^elndan 
KcbnttiKt   zwischen   Ihrer  Redwktion  und   nir  sehr  erschwert   wird 
und   t'nda   e.-j    ribenf«13:3   wünschenswert,    dnss    wir   in   eiae   entfep« 
Verbindunj^   treten.    Am  geeif^netsten   hivjrzu    ■srtscheint   es   »nir,    dasa 
ich   awch  Berliii  könne,    um   mit   Ihnen   persönlich  Rückspröche   zu 
halten,    so   wie   Sie   es   ^ucl,   Herrn   Dr.    Alt  schul    telefonisch   vor- 
geschltfi'en  htjben.    Sinst weilen  will    ich   'rät   den   von   Ihnen   .^ennnnten 
Zeitunt^s^ntiterif 3    die  Beiträge    liv^fern,    wäre   Ihnen   »ber   verbunden, 
wenn   Sie  mir  schon   vor   der  persönlichen  iJnterreiJUiijf   irgendwelche 
Direktiven   zukomien    ltt3r>en    könnten. 

Dörf.^3   Sie  prinzipiell    dunit   einv^rsta.iden 
rfiiid,    dtiss    ich   diese  perichte    in   theoretischer  Weise   abfasse, 
ist  nir  sehr  ungenehn.    Ihre  pefürohtuni^,    dtiss   ich   das   von  Herrn 
Dr.    Altschul    ^^ef^rderte   und   von   mir  un^estrel  ta  Niveau   «uf   die 
Dauer  nicht   Lranz   einheilten   konnte,    kann    ich   nicht  ganz    teilen. 
Zwar  c^löii'"'^   i»-h,    das      so    progra  ^matisch  vie   die   ersten  Beiträii_re 
die   folgenden   nicht  se.n  können,    doch   dürfte   e.^   sich   ernößlichan 
lassen,    (3ie  weiteren  Bericl  te   theoretisch   zu   behandeln,    wen-i 
man    i^   cien   ein^selnen   Berichten   Jeweils    das   Schwergewicht   auf 
vörschied\ene   Ziweige   des  Arbeits-  und  Wt  renniarktes   bzw.    der 

\,v       ;  ! 

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Produktion    ver-ie-jt   nn6   cüles    nach   der  Jeweiligaa  Ralevuaz   d#p 
»einzelnen   wirti-ohb  ft^iehea   T^llgetlete  tut.    In  Atm  nöchsten  Ber- 
trag glaube   ich    Ihn-üi  schon   ein  Peisplel    dfefür  i^ab^n  zu  k5inen. 

Ich  hotte ^    dass   Sio   trotz   Ihre?  U»azue"S3chvriepj. g^- 
köiteii,    v-^ji   dö/ion   i??ir  Herr  Dr.    Altachul    erzthQte,    d'ich   uie  Mö^^^ 
lichkeit   rinden    v^rerdan,    mir   sowohl    Direktiven  hI.s   auch  Materie  1 
zu-^ehen   zu    ]a38«in   ',)der  mir  doch  genü^^end   Anhaltspunkte   zu  jetan, 
damit   wir  unts   ül.er  nei  ie  Mitarbeiterschti^t    /erstriiüi^^en  'cön.ien. 

Mit   den  besten  Enpfehlungen   bin   ich 

Ihr    ar^ebe.i^r 


'■    ■   i-;*?  ••'■•  ■■"..    .  ,  •     ■  f  .     .  ■.  ^^^-  4.  f 


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Frankfurt   a.    M.  ,    de.i   91. Jan.    1030 
Thor»w^l  Olsens tr.    35. 


Sehr  geohrter  Herr  Bernf*?ld, 

gQ3t«rn   erhielt    iol    V'>n   H^rr  i   Dr.    Blocic 
ein  ausfühi'i  ichea   SchreiV.ea  betrerfö  »leiner  Mitarbeitepischaf t 
u.iO   h^>ute   iii  ciiiiittai^   das  Muteria}    für  dea   neu^^ii  Btjrioht.    Als 
Aboeiideradrerise   htt  Herr  Dr.    Bloche   seine  PriVHttidresse   ange- 
geben,   sodfcs.s    ich    niclit   ceniiii   weiaö,    ob  Herr  Dr.    Block    bereits 
im   Büro   ist   oO*ic-   w^?v?:en   seiner  Krankheit    n.^cJ-    :-uhtU:5e   tleiben 
muöu.    Für   den    l-.tztoren   F>;11    i^i^ehte    ich   ihnen   nur   -.-litt-Ji]  en , 
dtjs;.    ich    Her/'H   Dr.    Bl  >c)c   dt  von   benKc'..richti;it   habe,    das^^   mein 
Mtjnuskript    durch    das   v-^rspät^^te   Kintreffen   de     Materit^ls   erstDon- 
ners-^tagmoreen  bei   Ihnen   sein  V'ann  und   (-ass  Sie,    sofern  Sie 
mich   telefonisch    err^Jlchen  wollen    entweder   zwi;iohen   11    und   13 
oder  zwischen    16   und   17  Uhr   in   der  Deutschen  Effecten   .  und 
Wachs?!    -  Bank    (    Ht^nsa   7700    )    anrufeii  können. 

Mit    den  besten   Ernpf ehlun,ren   bj.n   ich 


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Frankfurt   «•    M.  ,    cl*ii    20.  Jan.    30 


Sehr   ^(ee^^rter  Herr  Bernfeld, 

heute  erhielt    ich   von   ^^hnen   den  Honortr^ 
voi'*sehu3s    Von  R/rt   50. — .    Ich   denlre  ihnen  s  -hr   t'dp  die  fre  nd- 
iicho  Uebez»sendung.    Auf   'oeine  Anfrtige,    ob   ich    für  Dienijtttg 
bereits   einen   Artikel    abliefern   soll,    habe   ich  bisher  weder 
von   Ihnen   noch   v-)n   Herrn  Dr.    Block   eine  Antwc^rt   erhiülten. 
Deshalb   nahia   ich   an,    daö3   Sie   für  diese  V'oche   neinen  Beitrag 
noch   nicht   wünschen.    Sollten  Sie   dennoch    für  dieS'i  Woche   ei- 
nen  Beitrat^   habeil   W)llen,    :5o   will    icl:    Ihno.a   denselben  gerxie 
möt'lichst    bald   eindeiiden. 

Mit   herzlichera  Dnnk   un      d^n  besten 

2 

Eiapf ehlun:^^en  bin   ich 


i        }i  y  Ihr 


'■    '.»«TS 

.Kl* 


Frank  Tu rt   »,M.,    den   17. Jan,    30. 

"      ■'       Thorwttlösäiistp .    '»»s. 


Sehr  ^.'eehpter  Korr  Bern-telc, 


^••^ 


für   Thr^>n  Brief    vori   14.d.Mt3.    <?nnke   loh   "»-hnen 

herai  iciist .    E.-:    iöt   sehr»   Dödtuerl  ich,    r.a^^^a   ci;  rch  di»3  Erkrun- 
kun.::    von   H.)r»rn   Dr.    Bl'-ck    looin  K',uitttkt   wit    ihm   unt-^/^trochan 
wurde.    Herr  Dr.    3]-^ck  hettt*   nänlloh  H»3rrn   Dr».    Alt;3Chul 
verapr -chen ,    mir  dtis   für  dOii   Bericht   n  itwendi;^:e  Mt^driül 
zu     'iinej    zu    .la.sf-irjn.    Den   er^ston   neuen   Bericht   ;5   Ute   ich 
kon!ien(1en    Di'3n:jttig,    den   ?!.    d.Mta.    der  Redakti  -n   zusenden. 
Durch   dir?   Erkrankung   von  Herrn   Dr.   Block   ht>h<^  Ich  nun  bis 
hede   weder  Material    n  .ch    NBclirich^    erhalten   und   weiös   nun 
nicht,   OD    ioh    den   Bericht    tr,)t2den   schpeib-^n  soll.    Ist.   ihnen 
blt^  ■   mein   Beitj-*«^    erwüns^jht,    so   bi'.te   ich   Sie,   mich  umgehend 
dtvon   zu    verstä'idit^en   r.nü   nir   etwas  M^terLüi    zu^endeii   zxx 
wollen. 

Die    /v.n   Ihnen   erwähnte  Unterr«*dung   wetzen 
mei  ler  MitarLeiteraclitif t    iot   mir   natürlich   oehr   ^illkonn^n, 
und    ich   hiffe,    dess   rie   recht   bald   stattf indec. 

Mit   den   bejten   Fiapfehl untren   bin   ich     < 

Ihr  argv^bdner 


EINE  WOCHENSCHRIFT  /  NEUE  FOLGE  /  HERAUSGEBER  RAFAEL  BERNFELD 

BERLIN  W  62  /  KURFÜRSTENSTRASSE  131 


Magazin  der  Wirtsdiaft 
Verlagsgesellschaft  m.  b.  H. 


14.    I,    1930  /  B/Schl. 


FERNSPRECHER:  B  2 
LQTZOW  3693-3695 


0 


( 


Herrn  Dr.   J.    S  o  u  d  e  k 
Frankfurt      a,M. 

Thorwal dsenstr.  35 


Sehr  geehrter  Herr  Doktor, 

verzeihen  Sie  bitte,  dass  ich  Ihren  Brief  vom 
9.  d.Mts.  zunächst  unbeantwortet  gelassen  habe.  Ich  habe 
meinen  Plollegen,  Dr.  Block,  in  dessen  Ressort  die  Konjunktur- 
berichte fallen,  gebeten,  sich  mit  Herrn  Dr.  Altschul  in  Ver- 
bindung zu  setzen,  was  aus  verschiedenen  Gründen  erst  mit  einer 
Verspätung  von  einigen  Tagen  geschehen  konnte.  Infolge  bau- 
licher Schwierigkeiten  ist  unsere  Redaktion  vorläufig  nur  pro- 
visorisch "untergebracht,  auch  haben  wir  nur  eine  provisorische 
Telefonanlage,  was  sich  alles  sehr  störend  auswirkt.  Inzwischen 
hat  Dr.  Block  ausführlich  Dr.  Altschul  gesprochen.  Leider  ist 
Dr.  Block  inzwischen  erkranlit,  er  dürfte  sber  morgen  oder  über- 
morgen Y7ieder  in  die  Redaktion  kommen.  Ihren  heute  eingegange- 
nen Brief  habe  ich  ihm  übermittelt. 

Hoffentlich  ist  es  mir  möglich,  noch  in  diesem 
Monat  nach  Frankfurt  zu  kommen.  Ich  würde  mich  sehr  freuen, 
wenn  ich  mich  dann  ausführlich  mit  Ihnen  über  Ihre  iditarbeit 
unterhalten  könnte. 


Mit  den  besten  Empfehlungen 


Ihr  ergebener 


\. 


^. 


•'-^■■■"'■'■" 


Frankfurt, den  9«  Januar  1930. 


Sehr  geehrter  Herr  Bernfeld, 

zu  meinen  Bedauern  habe  ich  bißhor  nooh  keine 
Bestätigung  meines  Konjunkturberichtea  von  Ihnen  erhalten. Ich  weia 
deshalb  nicht, ob   Ihnen  ein  weiterer  Artikel   erwtlnacht  iet.Darum 
bitte  ich  Sie, mir  doch  brieflich  oder  Herrn  Dr.Altachul  telepho- 
niaoh  mitteilen  'zu  wollen, ob  ich  Ihnen  flir  die  nächste  Woche  einen 
Beitrag   susenden  soll. In  diesem  Pnlle  w^lre  ich  Ihnen   Huch  dankbar. 

w 

wenn   Sie  mir   etwas  Zahlenmaterial  2ur  Verfügung   stellen  wollten. 

Mit  den  besten   Smpfehlungen 

Ihr  ergebener 


ii 


Frankfurt    u.M.,    den   3.    Juauwr  1930. 


Sehr  vTviehrter  U^rr  BarnTeld, 

ich   erlj^ube   nlr,    Ihnen    zui»  IJ^t  .?pai^h:i» 
des  Mae»zin   der  ^xrtsobiift   ^r.in^ii   h^^rzl  .Ichs ton  Olückv/uni^ch 
»u:3ZU3prechen  und  dttiike  Ihnen   fut»  des   'Tlr  ontgettjenfeetpu  ohte 
IntüPt^s^e. 

E55    tut  -li]?   isehr    loid,    dtti^s   i;i   der»  tarsten 
Nurn'ier   dlo  Klaleitun.^   zun   Tron^unkturberLoht    vo.z  H'?iTii  Dr«Alt- 
schui    n.iv^>  t  Titahr  bf.  rü ersieh ti-j-t   'verden  konnte,   woül    ^-lir»  da- 
durch der  Anfitng   ersch^^ert   worden    ist.    Ich   hcb^  die  Mtterle 
Jö   wiederholt  ^lit   Herrn   Dr.    Altschu]    durchiTösproehen   vir.d   «^s 
liegt   dtiher  ntr^he,    dhss   es   mir   lieber   gewessen  wäre,    venn    Ich 
«n   seine   Sjn3eitunt^   hütte   i^nknöpfen  können.    Der  l«?i  folgende 
Bericht   stelJ"    natürlich    n\:r  einen  Ver^iuch   dtr,    deii    ioh    Ihnen 
unterbeiten  möchte.    Denn   ich  weiss    ^^ohl,    duiS^^  e»   üoch   einer 
trewissen   Anl».uf sf^nst  bedarf,    bevor     wir  uns   endgü.ltig  über 
cie    GesiehtspnnKte   dieser  Berichte   verständij^t   habefl.    Idi    ht- ge 
über   trotzde'!'.  die  Hoffnung?,    dass    sobald    dies   ge.schehen   ist, 
die   Berichte    /on   nlr  zu   Ihrer  Zufriedenheit   tjeschrieben  w«»rden 
können.    S'Ulten   Sie   einl^:r.e  Berichte  tiuch   veröffentlichen, 
so    will    ich    zur   personlichen  FühlunRnahne  ^erne  »u  f   einen   Tag 
nttc)i   Berlin   kom'Aen. 

Der  erste   Beitr»^^,    den    ic'i   Ihnen  schicke, 
leidte  nt türlich   i;n  der  »^nzuläng-1  ichkeit  des  Materials,    des 
Sie  mir  nter,    wie  Herr  Dr.    Altschul    -uir  mitteilte,    noch   su- 


schickon  wollen.    Anderarsoits   fehlen  mir  t  ber  Kuch   Ihre  Dlre*-- 
tiven,    aus    deaea    ich    ersehon  könnte,   was    ich  belieadoln   aoU 
und  whr  vor  f.l'lm  tndoren   Mitarbeitern   aterlaaöen   bleibt.    Ich 
hoffe   fiber,    dass   Sie   lair  nach   r'lesor  Hichtunif   btl  d   Anhalt;?* 
punkte   rfeben  kn.inen  und   daisa   meine  weitüre-i  B^ltr»ä-e   dadurch 
für   Sie   m  Vert    ^rewin.lea.    Den  gaKöiiwärt igen   Herzieht   htbe   ich 
BUii   den  e'Len  ani^eführtön  Gründen   et^/ai3   hllgenein   ^r»o*^rttr:iLifc:ti3d. 
halten  intu^-sei^  ,    werde  mich  aber   in   den    späteren    Fällen   speziell 
und  ^ronkret   an  die   unmittelbar    /orangegan^drien   J5reitjni3r5e 
halten. 

Mit   d'^a   oeüten   Orü^i^eii    bin   ich 
Ihr  ergebener 


Frankfurt, den  16.  Oktober  1929« 


Sehr  geehrter  Herr  Bernfeld, 

mit  Bedauern  arfahre  Ich  von  Herrn  Dr. Alt- 
schul,dasa  Sie  die  Besprechung  des  Buches  von  Sulzbach  schon  ver- 
geben haben. 

f 

^  Sollten  Sie  aber  noch  ein  anderes  zur  Be- 

sprechung vorgesehen  haben, das  einigerma^ssen  in  mein  Arbeitsgebiet 
fällt, also  über  Oeld  -  oder  KrÄdittheorie,KümJunkturforsohung,auch 
Scfssiolügie  handelt, so  wäre  ich  Ihnen  dankbar, wenn  Sie  es  mir  zur 
Rezension  überlassen  wollten. Doch  bitte  ich  Sie, mir  als  erstes  nicht 
ein  inhaltlich  sehr  schlechtes  Buch  zuzuweisen, da  ich  natürlich 
nicht  gern  mit  einer  negtitlven  Kritik  starten  möchte. 

Mit  besten  Dank  im  voraus 

bin  ich 
(  Ihr  ergebener 


Meine  Adresse  :  Dr. J.Soudek,bei  Dr.Fath, 
Frankfurt  a/M, Thorwal dsenstr. 36 


Frankfurt, den  21.  April  1931. 


Lieber  "err  Dr.  Bran, 

nach  langem  Schwelgen  wende  Ich  mich  heute  Bit 
an  ?le  mit  der  Bitte, mir  gelegentlich  einmal  Ihre  Dissertation  zu- 
g^fncpl  Ich  zu  machen.  Ich  weis?  nicht, oh  sie  Inzwischen  schon  Im 
"Druck  erschienen  Ipt  oder  ob  sie  noch  al?  Sfanuskrlpt  bei  Ihnen  liegt 
wffre  Ihnen  ciber  In  Jeieir  Falle  fUr  deren  Uebersendung  sehr  danklaar. 

Ich  habe  nämlich  die  Absicht, nach  fast  dreijähri- 
ger «^u^^chllep'^llcher  Beschafft  Igung  mit  wlrtsbhaf  tetheoretlachen  Fra- 
gen mich  wieder  kultursoziologischen  und  -  statistischen  Problemen 
zuzuwenden.  Dabei  sto-se  Ich  zuerst  auf  den  Problemkomplex  des  "  Kul- 
turbefyrif  fes"  ,den  pie   -  soviel  Ich  weise, bei  Herder  -  unterrucht  ha- 
ben. Vir   geht  es  dabei  um  eine  sowohl  allgemeine  Klärung  dieses  Be- 
griffes wie  auch  um  die  Kenntnis  seiner  Geschichte, besonders  in  neu- 
erer ^elt.  :?^r'"ber  hoffe  Ich  bei  Ihnen  viel  Neues  zu  erfahren. 

Ich  w.^'re  Ihnen  also  sehr  dankbar, wenn  Sie  mir  das 
Venuskrlnt  Ihrer  'Dissertation  zuschicken  wollten  oder  -  falls  sie  be- 
druckt Ist  -  den  o-enauen  ^Itel  angeben  werden.  Darüber  hinaus  wä're 
e='  mir  angenBhm,wenn  ^le  mich  über  wichtige  Literatur  informieren 
kannten. 

Leider  weise  ich  nicht  nur  nichts  Nc^rheres  über  Ihi^ 
Arbelt  -on^^ern  auch  über  Ihre  gegenwfe'rtige  Tätigkeit.  Ich  würde  mich 
freuen, auch  -onst  etwas  wieder  von  Ihnen  zu  hären  und  den  alten  uer- 
«''^nlich  -  wlpcenschaftllchen  Kontakt  aufnehmen  zu  können. 


0 


^Ut^^xc^  /^    vmW    H^/e^  ^iZ^^^t^   Lü^  uJ^ 


j  ■ 


w.. 


BUCHHANDLUNG  V0LKSBILDUN6SHEIM 

PAUL  6ÜNZBUR6  UND  FRITZ  BAUMANN 

aKaistsüixxMMEiüe^^  Frankfurt  a.m.,  den  i. April  193ü 

POSTSCHECK:  41391  FRANKF.-M  OEDERWE6  1 

Herrn 


Ferngipr,;   Zepp,   538  6'6 


»■<i>rniii      Hl 


Dani^^])firLk  ,Frafip'-art-M 


Dr.  üoiidelc 
Thorv/aldaenatr  .25, 


F  ra  n  k  f  u  r  t  a.M. 


Wir  eriaubdii  uns,  Ihnen  "beiliegend  eine 
Aufstellung  zu  übermitteln,  aus   der  Sie  bitte 
ersehen  wellen,  dass  auf  Ihrem  Kont©  ein  Saldo 
von  lUM,  64. 5u  ^  offensteht., 

V/ir  bitten  Sie,  unsere  Aufstellung  ß^|>^r 
Prtifung  zu  unterziehen  und  vKir^ien  uns.  freuen, 
y/enn  Sie  uns  Ihre  Zahlung  zukommen  1  lassen. 

Wir  teilen  Ihnen  bei  dieser  Qelegentieit 
mit^  dass  wir  auf  Wunsc^  gern  alle  püq^aiar  ^u^^ 
Ansicht,  liefern  und  dass  Sie  in  u|^e:p|3m 

:(j  iJ  S  ü  Z  I  p  It  E  L 

und 
■   E  U  C  H  L  K  JH 

Geleg^r^pit  haben,  -^lle  l^euerscheinungen  zu 

den  günstigsten  Bedingungen  kefinen  zu  lernen. 

Lei'  Prospekt   des   Lesezirkels  und  der  Bichlemh 

steht   Ihnen  jeder  Zei^  ^yxr  Verfügung o 

Mit  vorzügl^-CUer  Hochachtung 

BüCIii-jAiD LUK' G-  Vu LI{b BILDUTIGb HEIM 
Paul  Günzburg  und  Pritz  Bauman 

1  Anlagt. 


1 


F[P.N5PRE(HrR 
-SPARTE 

ZEITl'ndGELD 


BUCHHANDLUNG 
VOLKSBILDUNGSHEIM 

GONZBURG  UND  BAUMANN 
FRANKFURT  AM  MAIN 

^pEDERWEG  1  /  TEL  ZEPPELIN  53863 


Postkarte 

Herrn 

Dr.  b   o  11  d  e  k   , 

Hier 


Thorwaldsönstr.  öö 


Sehr  geehrter  Herr  Doktor! 
Auf  Ihre  Preisanfrage  nach   :  "Eugene  Laermans" 
teilen  v/ir  Ihnen  mit,    dass  das  Buch  Mk,   60.-  kostet. 

Hochachtungsvoll 
BQGHIiiU^lDLUl^a  VOKoBILDUNGöH^IM 
Günzburg  Li^Bayrnana. 
Ffm.d. 25.1.30.  ^      ^ 


1 


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ßtiCHHÄNDLUNG 
VOLKSBILDUNGSHEIM 

FRANKFURT  AM  MAIN 
;•    :  OEDERWEG  1 


;'     FERNSPR.:  RÖMER  3843 

If'     ■  POSTSCHECKKONTO: 

f^.  '      FRANKFURT  A.M.  41 391 


^ 


.t' ' 


POSTKARTE 


Herrn 

Dr,  S   o  u  d  e  c  k   , 
p. Adr. Dr.  Fath, 


F  f  m  . 


Thorwaldsenstrass©  35 


'  ^O  iir.k.-^i^'I^ri'^^  ^  j*       /fcf  Oft  7  o( 


Sehr  geehrter  Herr  ^^^'^^^^' ^\- ^r^^^^^^riC-^  u,      ir^mo 
Wir  „erhalten  vom  ^QriÄ^^^^^!^^hv0lf  ."^^^  i& 
Mittelmig/dass  Sie  (ii,e  Aniil^Jii^lfe^^r  IJ^ 
haben. Wir  venmiten,dass  es  .^tOn*mtt'eln~v«rsel^nihi 
delt  und  bitten  aie  höfl.iim  Nachricht , ob  Sie   die 
Zeitschrift  nicht  weiter *^zu  begehen  wünschen, oder 
ob  diese  Zurilckgabe  nur  darauf*  zjaräcJiZufüJiBen  ist, 
dass  die  Hefte  weiter  an  Ihre   alte  Adresse  geschickt 
worden  sind. 

Hochachttmg  s  voll 
BaCHH^DLÜWa  VOLKSBILDUNGSHSIM 
Griinz  bur  g&.  Eftumann 


A 


■■■> 


'■& 


Banner  Ersaizkasse 

Krankenkasse  für  Kaufleute  und  Privatbeamte 
in  Deutschland  zu  Barmen,  V.  a.G.,  Ersatzkasse 


(^ 


Rankkonten:  Dresdner  Bank,   Filiale   Hasengasse 
Barmer  Bankverein 

Postscheckkonto:  Ffm  48923 

Kassenstunden:  Montags,  Mittwochs,  Donnerstags  u.  Freitags 

10—2  Uhr,  Dienstags  10— i  u.  5— 6»/t  Uhr,  Samstags  9—12  Uhr 


Abt.  Aufn. 


Dikt. 


(Im  Antwortschreiben  anzugeben.) 


Frankfurt  a.  M.,  den      15  «7 «31 

Goetheplatz  5i 
Fernsprecher  Hansa  25544/5 


Herrn  Dr.    Josef  Soudek,      Frankf>Art      a/M 


Thorwaldsenstr.  35 


Wir  nehmen  Bezug  auf  den  uns  eingereichten 
Antrag  auf  Aufnahme  in  unsere  Kasse,  den  wir  an  unsere  Zen- 
trale Barmen  weitergeleitet  haben.  Dieselbe  benötigt  Jedoch 
noch  ein  Attest  Ihres  Hausarztes  über  Ihren  derzeitigen 
Gesundheitszustand,  weshalb  wir  Sie  bitten  ,  uns  ein  solches 
Attest  balcigefl.  hereinzugeben,  damit  in  der  Weiterbearbeitung 
Ihres  Aufnahme antrages  keine  Verzögerung  eintritt. 


r 


Ho^achtungsvo  11 
.  BARMBR   ERSATZKASSB 

^RWALTUNGSSTELLE  FRMIKFüRT  A/M 


Form.  6a/a.  1.  31. 


Frankfurt, den  24.    Novtmbtr  1931 


Llebtr  Doktor  Baracs, 

auch  iclr  tat   «6  leld,dass   Sie   Frankfurt   verlaa- 
E«n  haben, ohne   daee    ich  noch  elnnial  mit    Ihnen   sprechen  könnt«. 
Das  Telephon   ist  eben   doch  nicht   der  günstisste   Weg, auf  dem  man 
mich  in  der  Redaktion   erreicht, besser   ict   es   schon, man  kommt 
selbst   ins   Haus   und   lauert  mir  da  auf.    Dies  als  Anweisung  fürs 
nächste  Mal. 

Unseren   gemeinsamen  Plan, Sie    doch  eine  Beziehung 
zur  Zeltung   zu  bringen, habe    Ich  nicht  ruhen  lassen.    Freilich  mu. s 
man   da   sehr  vorsichtig   zu  :^'erk«   gehen,  um   nicht    In   einen   ungerecht- 
fertigten Verdacht    zu  kommen.    Jedenfall  kann   ich  Ihnen  bis   heute 
folgendes    sagen    :    Als  Arbeitsgebiet   käme    fUr  Sie   Südslawlen, viel- 
leicht, wenns   lohnt, auch  der  übrige   Balkan    In   Frage.    Rumänien    schei- 
det  deshalb   aus, well   wir  in  Bukarest  eine   Korrespondentin, Frau 
Thlery, haben, die   uns   mit  rege Imc'^'ss igen   und   ganz  guten  Nachrichten 
versorgt.    Frei   ist   lediglich  die  Korrespondenz  über  SUdslawlen,von 
woher  wir  nur  ganz  Qlegentllches   und   das  meist  über    ner)  hören. 
Es   wäre  nun   Ihre   Sache, sich  mit  Kemeny   In   Verbindung  zu  setzen   und 
mit   seiner   Zustimmung  und  möglichst   auch  mit   seiner  Vermittlung 
die  Beziehung  zur   Zeltung  anzuknüpfen.    Uebrigens   habe   loh  dlÄser 
Tage   schon   einmal   die  Gelegenheit  wargenommen, Ihrer  in  der  Redak- 
tion  Erwähnung  zu  tun.    Es  kam  nämlich  aus    vien  eine   Notl»,dass   der 
Fester  Lloyd   ein   ungarisches   Transfermoratorium  für   unumgänglich 
ansehe.    Dazu  benerkte    ich  -   natürlich  vertraulich  -    ,dass  diese 


AttiifKSsuRf  Auffassung  dtr  ungar Lochen  Regierung  nfccht   ungelegen 
körne.    Daraufhin  befragt, wie    Ich  zu  dieser  InforiLation  körne, nannte 
Ich  Ihren  Namen   un^   gäbe   an,das8   Sie  mit  Kemeny   gut  bekannt   seien. 
Ich  hoffe, dass  meine   Kollegen    zur  rechten   Zeit  wie'ler  richtig  as- 
aozlleren   werden, v/enn  einaial   die  Reöe   auf   Sie  komirt.   Jedenfalls 
nusF   ich  es    Jetzt   Ihnen  übe    laßsen.was   Sie  tun  wollen   und  kennen 
und  bitte    Sie   nur, mir  einmal   darüber   zu  schreiben. 

•Vae    die    Vlrt   chaftskurve  betrifft,  so   scheinen   die 
Chancen   für   Sie  nicht   ungumstig   zu  stehen.    In  der  letzten  Redak- 
tionssitzung wurde   der  Vorschlag  geiLacht  ,dass   etwas   Theoretisches 
über  Goldwährung  geschrieben  werden  sollte.    Dabei   erinnerte   man 
sich  sofort    Ihrer.    Sie   hi^tten   auch     chon   eine  Auf forderung, wenn 
nicht    leider  noch   li^mer   Jene    unglückselige  Arbeit  über  "    Zins    und 
Konjunktur   "    dazwischen    st.'inde.    Das:    ich  mich  diesmal  nicht    inten- 
siver  für   Sie  einsetzte , hat   dabei   einen  bestimmten  persönlichen 
Crund    :    ich  möchte   mich  augenblicklich  hier  nicnt    zu  stark  enga- 
gieren, uir.   nicht   einer   unerlaubten   Expansion   b^?schuldigt   zu  werden. 
Viellelcnt   haben   tvlch  aber  bis    zum  nö'chsten   Heft   die   Dinge    so   ge- 
ändert, dass    ich  dann  ohne  weiteres   Ihr   Vltarbelt  vorschlagen  kann; 
es    l:=t    rogar  möglich, dass   Sie    noch  für  dieses   Heft   eine  Aufforde- 
run-T   zur  "'itarbelt   erhalten.    Ich  lasse   diese    Sache  keinesfalls   aus 
dem  Auge. 

Privates    "  kann   ich  Ihnen   wenig   sagen.    Seit  Beginn 
des   SemestÄFs   zeige    ich  mich  welder  an    der  Universität, vor  allem 
im   Seminar  von  Yamhelm, vielleicht   auch  gelegentlich  bei   Dr.    Alt- 
schul.  Viel  Zelt  habe    ich  J?    nicht  dazu;    es  bleibt  bei  gelegent- 
lichen ?'ostproben. 

Lasten   Sie  bald   von   sich  hören   und   seien  Sie   ge- 
grü^st  von 


Dr. Johann  Baracs 
Budapest  II. 
NyiSl-utca  3. 


Budapest,  den  14,  11,  31, 


Lieber  Doktor  Soudek, 


Dienstag  und  Donnerstag  habe  ich  Sie  noch  mehrfach  tele- 
fonisch zu  erreichen  versucht,  a.ber  jedes  Mal  ohne  Erfolg.  Das  tut  mir  um  so 
mehr  leid,  als  wir  das  letzte  Mal  nur  "geschäftlich"  mit  einander  gesprochen 
haben  und  auf  persönliche  Angelegenheiten,  besonders-  was  Ihre  Angelegenheiten 
TiJ^rifft,  gar  nicht  gekommen  sind.  Das  müssen  wir  jetzt  leider  auf  meinen  näch- 
sten Besuch  versdieben,  wofür  ich  aber  vorerst  noch  nicht  einmal  annähernd 
einen  festen  Zeitpunkt  angeben  kann. 

Was  Ihre  Anregungen  anbetrifft,  habe  ich  über  die  Möglich- 
keit einer  Budapester  Berichterstattung  noch  näher  nachgedacht,  habe  aber  kei- 
nen geeigneten  Weg  gefunden,  v^omit  die  Empfindlichkeit  von  Dr.Kemlny  uinzugan- 
gen  wäre.  Die  einzige  Möglichkeit  wäre,  wie  gesagt,  über  jugoslavische  und  ru- 
mänische Prägen  zu  berichten.  Dafür  ist  Budapest  siclier  ein  geeignetes  Zent- 
zum,  es  wäre  aber  erst  nötig,  dass  ich  in  Belgrad  und  Bukarest  einige  Verbin- 
dungen herstelle  und  das  ist  selbstverständlich  mit  Kosten  verbunden,  die  zwar 
nicht  all  zu  hoch  sind,  die  ich  aber  trotzdem  nicht  vorschiessen  kann.  Wäre  die 
Frankfurter  Zeitung  nicht  in  einer  so  prekären  finanziellen  Lage  ,  wie  sie  eben 
ist,  so  würde  ich  ihr  ohne  Weiteres  den  Vorschleg  machen,  durch  mich  diese  Ver- 
bindungen herstellen  zu  lassen.  Ich  bin  überzeugt,  dass  beide  Länder  eine  Fund- 
grube für  wichtige  und  äusserst  interessante  Themen  sind  und  weiss,  dass  der 
diesbezüglicher  Mangel  der  Ff t, Ztg.  -  wenigstens  von  ihrer  ungarischen  Leser- 
schaft -  sehr  unangenehm  empfunden  wird.  In  Anbetrach  der  heutigen  Lage  möchte 
ich  also  zunächst  Ihre  Meinung  wissen,  ob  Sie  glauben,  dass  es  überha.upt  einen 
Sinn  hat,  mit  einem  solchen  Vorschlag  bei  den  offiziellen  Stellen  der  Zeitung 
anzufragen  oder  ob  Sie  es  besser  halten,  mit  diesem  Plan  auf  günstigere  Zeiten 


zu  warten.  Ich  denke  natürlich  üher  die  Realisierharkeit  dieses  Planes  mit  der 
nöuigen  Skepsis,  möchte  ihn  aber  doch  nicht  unversucht  lassen,  wenn  überhaupt 
eine  gewisse  Hoffnung  dafür  besteht.  Bei  dieser  Gelegenheit  möchte  ich  3ie 
jedenfalls  noch  auf  unser  Gespräch  die  Wirtschaftskurve  betreffend  erinnern, 
Gerede  für  den  Fall  einer  eventuellen  späteren  Zusammenarbeit  würde  ich  es 
für  sehr  nützlich  halten,  wenn  ich  mein  freundschaftliches  Verhältnis  mit  der 
Frankfurter  Zeitung  durch  einen  solchen  Beitra-  betonen  könnte. 

i  Dass  ich  mich  auch  sonst  sehr  freuen  würde,  von  Ihnen  und 

von  unseren  gemeinsamen  Bekannten  mal  was  Persönliches  zu  hören,  brauche  ich 
Ihnen  hoffentlich  nicht  besonders  zu  sagen.  Wenn  das  aber  für  Ihre  weltberühm- 
te Schreibefaulheit  eine  zu  grosse  Belastung  darstellt,  so  bitte  ich  Sie,  nBr 
wenigstens  auf  meii^  obigen  Fragen  in  der  denkbar  kürzesten  Form  zu  antworten. 
Ich  danke  Ihnen  im  voraus  bestens  dafür  und  grüsse  Sie  vielmals  herzlichst 

Ihr 


J.  ^^'^.^zu^ 


Dr.  tXoIi ann  Tlsracs 
Berlin- C"::rrlottGnl)urg 

lCnosel>ockstrr:,ns3    93, 


:3orlin,    den   4.5,1^31, 


\r 


f. 


Tie'bor  jDoktor   ooudeiC, 


Geio  l.'-inr^sr  Zeit  Iioffe  ic:";  V3r^"r.)lic^. , 
von  Ihnen  "^cji.ricj'i.ten  au  be-cor.r.ion,  Auc;j.  unsere  Freundin 
•'jVp.  Jeidelj    die    3ie    in  Pr-'^Licfurt 


KJ    J-    W    '    ■-  -^.^   J.  ,     j     ^    *    '    s_/    '    '      .^  ±X 


1., 


c 


oen, 

'••^t  iiicn   trOüZ  Yernjrec^i.onr?    seit   ihrer   '{uc-:^:e/:r  nicj:t    r^ii- 
gerufen,    -'ir   trr-.fen  unr,   nur   für   einen  Aur-eiiblicic  an  der 
JCXXKZSJJS:   xauenzic]iensLr-:sse,    3o   i:iuso    ic]i  docji  ::ieine  v/elt- 
üe^:-ni.te   3c]irei"bf r.urieit  besiegen  und   du  Sie   dire.i:ct  ei- 
nen Brief   richten.    Anlas s   dp.zu  liat   diesra^l  Fol'*:endes    ge- 
sehen: 

I leine  Angele ;C:en]ieit  mit   Pester   Lloyd, 
von   der    ich   I/inen    in  Fehruar   sicher  erz'hlt  hcabe,    hat 
sich  zunac}].st   zerschlagen.    Sollte    sich  nun  hier   in  L'eutsch 
l?nd   für  mich   eine   regelniässise  Verdienstmöglichkeit   er- 
öffnen,   so  v/ürde   das  mir   eher   angenehm,    ?ls  unangene/aa 
sein,    dp,   ic].!.,    'vie    ich   Iluien   schon  drmols   erv/ähnt  hohe,- 
nur  höclist  ungern  nach  L)UdM..ost  zurucKgegangen  wäre,    Sie 
icönnen   sich  also   den^cen,    dc-:.ss    icli  mich  unter   solclien  IJm- 
st:"nden  wieder   intensiver  mio  der  Frankfurter  Zeitung 
hz'-r,    unserem   letzten  Gespräch  über   die   Fft.Ztg,    beschäf- 
tige,   V;ie    ist   jetzt  die    läge   clort?   'leinen   Sie   niclit,    dass 
infolge   der  beruhigteren  politischen   läge   die  Verbindung 
Tedcrer   -  ^Ilannheim  jetzt  docb,  gute  Dienste    leisten  icönn- 
to?  7/as  TTäre    evtl,    son-^t  zu  unterne^nmen?   d)ittG,    sc^^euen 
Sie   nicd't   die   I'.üb.e,    tuen   Sie  mir   den   f reundsciiaf tlicb.en 
Dienst  und    sch.reiben   Sie   mi:.    möglic^ist  br, Id,    wie    Sie   über 


diese   Ange legende it   deincen.    In  vorr^us   be 


I 


>  u 


nyi 


Drnkl 


d'ber  mic]i 


ric],ten,    Icl: 


selbst 

•■rbeite,    vrr.s    icd    eben 


i  ch  n  i  cd'  t  viel,  h e  - 
m,    tei'^s    tlieore- 


tiscb,    teils    journrOJ.s tisch,    D'^ss   durch  di^ 
La':e   des    "Idrgrzin'S    von   der   Sic 


sc'r'^ierige 


■;ic.i..ei.    sc-i::on    're^  oru 


? 

4' 

'i. 


l:)on,    diG   journaliGtiGchon  röglich^jitan   in  :jej.  lin  nicht 
l)e3ser   c^-ordon   Ginc".,    l)rf'ucl-c    ich  y7o1i1  nic]it   zu    schrei- 
ben,   i3aß   einsi,:;   :^rfr8uliche   hei  nir   ic't  nur,    dass    es  mir 
ahc;e,:ei:.en  von  diesen  ceGcliäf tlic::en   3ch.;7iGri^.ceiten  wiri:- 
lich.  G-^   SG'it.    oolhGt   in  ;3erlin    ist   endlich  der  Frühling 
da  und  mm  dr^.i-f  ^^e-u-a^e    in  den  h.eutii2:en   schATeren  ''eiten 
die    '^in'iviricUii-^  des  Wstbers   ruf   die    suhj  ^^ctive    Cemuosver- 
fassuns  .leinesf n.lls   zu   tief   eixisc'-iätze.^. 


'7ie    ':eh.u   es    Ihnen?   Hof fentlic],    ist    i:-i.re  An^e- 
lo':enh/oi  ^   hei    dar   .Fr:uncfurter   /.eitunc;   länrst   GÜnsti::   er- 
ledigt,   so    ^h-ss    ich  ^Jieine    ohi^e   Irrr^e   hereits   ru   ein   a:i- 
r'eso::.enes  :'it^-lied   C'er   :  cdahtion   -ericlitet  )i'-we.    Von  l^r, 
Altsch.ul  l:nhe    ich  vor  un^efä^Tr   e  inei-i  honnt  v^eniCwP'Lithl  in- 
^;Qn(\.e   hac':ric':ten   Piehört.    Vielleiclit   ]\r.t   sich  do.s'rher 
inz-'isc/en   r'uch  suii  ^i.  ten  p:--endet?  :3itte,    üherrehen   Sie 
:hxi,    sorie   Tri, -^r.  Stern  hente    Grüsse   von  mir. 

Ich  drnice    Ihnen  noc'r-.r^s   für    IJ^re   freundliche 
.  ieniüJuinr:  und   /rrusse    3ie   vielnrls   ]i-rzlic::st 

Ih.r 


xh  7.  Av^rjffu^    , 


\ 

V 

v^ 


■""ifTfarfaf  w^iüiftiini. 


"^J'''r^^5(''!H'»ir    ""3  V  ^T"IM   u.ijiu;;ii|i>.[-,(ij),ii|iuj 


rfMMkkii^Matf» 


Dr.  J.Souc^ek. 


Fran^tfurt    k.M.,    djii   14. März  19:^0* 


Lieber  H^^rr  Dp.    Bart^cs, 


^ 


ich   da/ike   rhnen   herlich   Tür  die   f reu.idl  loho   Uo>:)er- 
Söiiduiig  Inrer  Besprechung   des   Michael Is'scheji   Buches.    Ich  ht'oe 
sie  mit  grossem.   V«3ri?n*},^ea   noch   einnul    ^jelesen  und    sti>ine  Ihnen, 
wie  schon    eheden,    in   ("qv  Kritik   vollstündirT   zu.   Wonm^leieh    ich 
glöute,    dbss  M-i-chaelis    eine  weniger  sanfte  Behf'.ndjun^  verdient 
hatte. 

Von  Ihren   positiven  AutiSöf?.^n   bes<.'j|. äf tigt   nich 
vor   K 1 3  eil   die  n\:^T  Vor'auBsetzunge  i    und   Frenzen   der  Kredit« 
sch'"^pfun-:.    Ich   t^eatatte  nir,    hier»  einige  Bedenken    zu   äussern. 
Sb   sprechen    nämlicli    tuf   S.    207   davon,    das.'»    sei  bat  Pi-'oduktivkre- 
dite   in   einer   Z^visehenzeit ,    ehe   sie   ..^ozusa^'ö^^   ihi» eil   endgültigen, 
marktmässi^en  i^usdrucK    in   der  Vergr**'3ii;»run;?   ;3es   \h  ndelsvoluT-^iens 
gebunden  hr  ben,,    -inflationistisch«   vrirken   können.    Sio   leiten 
das   äiti  ron    bb,    das  5   Kredite   zum  niiidesten    in   cer  Zv/isehenzeit 
preisstaigern  und   zvar  aufgrund   von  Btnkkreditan   wi2»ken  können. 
Abgesehen    davon,    dass    ich   schi.">n   nicht   mit   Ihnei   ein   allgemeines 
Preisniveau   feinnehne.i   kt-;iin,    bezweifle    Ich,    dass    eine   Preisstei- 
gerung  buf^irund    von  Krediten  schlechthin   als   inf latif>ni3tisch 
angesehen   -^'erden   muso.    Vielnehr  nöohte   ich    -  übereinstim '^end 
mit    .er  neui^ten   Ft^s^ung   der  Htthn'»:;Chen   Theorie,    wie  er  sie 
in  kurzer  Zeit   in   der  Neuauflage  seiiies  Buches  publizieren 
wir«i    -  diese  1   okkulten   Terninus    ^'inf  1  «tionistisoht»    t\xr  Jeno 
Kredite  vorbehalten,    die  über   die   tatsächlichen   Ersparnisse 


I 


1 


<       •"•mmw^mirmir^ 


■riV\ 


r 


hinaus   pe?oben   werdiin.    Kredite   dlep<?n   infl  m  tionistischi^r  Chprtik^ 
ter  bllördings    nur   thaoretiif  «3h ,    nie   ttbar   im  konkretoii   FhH 
praktisch    bestinnbwr   ist.    Wenn   thev  Prt)duktivkreditö    turj^rund 
voii  Ersi^tirniöson   k^ewührt  werden,    so   köniien  diese  natürlich  preis- 
dteige-pnd  wirkeii.    Abor  diese  Preissteij^erunR   ist   insofern 
'♦1  egitim-i,    kIs   bloso   p.tonzielje  Ktjufkrtift   plötzlich  »ktualisiort, 
nicht   tber  neue  TraufkrHrt   ^^^eschaxf e.i  wird.    Sine  solche  Pr^^ls- 
steigerun^^  wird  sich    v^^n   t3iner  durcli    inflationistische  Kredite 
herv   r.5erufenen  liadurch  unterscheiden,    dass   nur  die  Produktions-. 
guter  i"i  Preise   steijen  werden   bzw.    dass   die  TC'wisu^iv^'hter  zwnr 
foJgen  können,    «ber  nicht   nüssen,    wie   dies   bei^i    ini.latic)niatischen 
Kredit   notwendig   ist,    und   dass   zweitens   die  J5v/iJohen^eit , 
biso   die  kinetische   Erscheinung,    zu   d  sr  bei   inflatitnii- tischen 
Krediten    eintretenden   S  eigerung,    sehr  kurz    ist.    Die  ?reis_ 
üteij^eruni:!,    die   bei    infifcti    nistischen  Krediten   eintritt, 
bleibt   nt^iilich   fe    1^    lon-^ue,    ioferii   die   Inflation   dauernd   fort- 
gesetzt  vird,    besttihon,    sofer-i    sie   t;ber  einmal    eintritt,    wird 
öie   erst   in  einer   reJativ   Itni^on   Zelt   überwunden. 

Mit   den  Hinweis,    dass   eine  Kreditachöpfung 
an  vjewisse  umstände  gebunden    ist,   bin   ich   ausserordentlich 

einverstanden,    :iöchte   hier  aber  die   arenzen   noch   en^^er  ziehen. 

/-'  ■ 

Wen  1   Sie   sa:2^^^»    das::;   die  wreditsch  •pfunt^-^unter  Uitständen»» 
ihre   eigene  Vorbedingung   schaffe,    so   bin    ich   mit   dieser    ' 
ForBul  ierunv'   nur  bedingt    einverstanden.    Don.i   dass   die  Kredit- 
sohöpfung  die  Unternehmer«  nachfra^ekräftiger  macht  und   zur 
Kreditaufnuhne    fähiger,    kt^nn   v.ohl    nuch    »uf   Kreditschopf ung 
zurückgeführt   werden.    Aber  die    erste  Kreditsch-'^pfung   hin^;    doch 


■>'M 


fi^'v     ■^'      - 


'r^m* 


-   3    - 


von   den   tuch  ohno  KredltGch"prung  be.ffreifl  ichen   Distp.iy.ütiDns-. 
•  erliiil  tni.ssea    tkh.    Also   'iÜ8stt>   eigeiitjich    Ilipe   Thrise    iKUteii: 
Die  Krö(31tt5chöpruatl  >'»'iiii   unter  Wnstnncen   dlo   Vorbddinfrung 
für  ihre  F  ^rt.setgun^   laclitif f eji.    Ihr«:;   Sias-hrönVun^:    «unter  Um- 
stünci,  n*»    o<i/:ii>ht   sieh,    soviel    ich    /ertJtohü,    dArauf,    dti.ss' Krd- 
ditöoiiöpfUii_    nuy  irei-.i.iüt    r  wach   ohAo  Preis;3 teiKer»Uiit?    lebea.-ä- 
xfahigeii   Unternehnuü^^en   inöi^^licl;    iit.Ich  ra'**cht^^  Ihi»e   Theöt;!.  noch 
dfahin  erj^eitern,    äüss    seilst   an   in   dex»  D<3pres8ioii   Iebeii3;C»hi^'a 
Uiiterncjhi.iun.-'e.i   of  f en:  ichtlioh    im  Konjunkturttb^stieg   nucii  Kredite 
nicht  gewtthj  t   virerden,    wenigstens  Kredite,    die   eine   andere 
lils    die   Funkti<in  h^be.,    durchhalten    zu   ]c')nnen.    Diese   Biiiö  chran- 
kung  scheint   mi.^'  tuch  H^•yek    zu   mache  i,    weiin   er  da/on   spricht, 
daö.5    dio  laonetäre  Konjunkturtheorie   wohl    den   elnw^l    in  Grang 
geküüi'ienen   Zyklus   erkltren   könne,    nicht   aber  wann   und   au3   wel- 
chen  Gründen    die    in   fcll«n   VolkswirtBCh?  ften   g^^jebene  Wirt- 
schaTtsbelebung    einsetiit. 

Ich   ho^fe,    das.5    diese  Eeia  .?rkungen   nicht   nur 
aus  NUss Verständnissen   resultieren,    sondern  dass   ihnen    tjuch 
eine   gewis^-.e  objektive  Berechtigung?   zukommt.    Jedenftllt?   bitte   ich 
Sie,    wena   Sie   Zeit   und   V^-i-t   haben,    sich   doch    zu   äussern,    weil 
mich    diese   Fragen  momentirn   sehr  stark    interessleren. 

Ich  ht  be   auch   in  Majjazin  der  Wirtschaft 
zu  Jahresbeginn  Ihre  Besprechung  über  f^Arbeiterpolitik   in  den 
Vereinigten    Stanten«»  nit   grosser  Freude  ^el  isen.    Hoffentlich  wer- 
de  ich   bald   auch    neues    /o  ^    Ihnen    dort  oder  anderswo   zu  sehen 


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1'.» 


'bekommen. 


Mit  den   herzlic;hr>tt?n  Gr^u^son   bin    ich 


Ihr 


^;jr<tl/Al^  J.    -^  . 


( 


Berlin, 5.12.1929. 


Lieber   Doktor  Soudek, 


alles   Ist   nur  relativ, und   gemessen 
an  meiner  Schreibe! aulheit  antworte   ich  Ihnen  -  wie    Sie   selbst 
zugeben  werden  -    sehr  rasch. Daran  können   Sie   ermessen, wie   sehr   ich 
mich  mit   Ihrem  Brie!   und  der  eingesandten  Aroeit  gefreut  habe. Ei- 
gentlich möchte   ich  mich  neute   daraul   oe schränken, mich  für  die 
^'rinanz Soziologie''    zu  bedanken,ich  habe    sie   noch   seiner  Zelt    im 
Archiv  mit   grossem  Interesse  gelesen  und    es  freut   mich   sehr,dass 
ich   sie    Jetzt    in  t orm  eines   Separatabdrucks  und  dazu   noch  mit   der 
Handschrift    des  Verfassers  besitze. Also   nochmals  besten  Dank  dafür. 
Im   übrigen   bin   ich    in  der  angenehmen  Lage, alles  Weitere   bis   auf   das 
baldige  vriedersehen  aufschieben   zu  können. Ich  tahre   Äümllch  ungefa.hr 
am    I9ten  für   acht  Tage   nach  ^rankfurt-Darmstadt   udn  hoffe   Sie   dann 
bestimmt    zu    sehen. Falls    ich  bis   dahin  nichts  Gegenteiliges  von  Ihnen 
höre, dann  rufe    icr.   tie    ir  der  Sflektenoenk  an. Ich  freue  mich   schon 
sehr  auf   das  Wiedersehen  und  grüsse   Sie    bis  dahin  vielmals  herz- 
lichst als 

Ihr 


h^ls.4>4MA^ 


'•  ~-      ^*  i  ■  -  -. 


Prankfurt ►den  20.  November  1929. 


Lieber  Dr.Baraca, 

wenn  Ich  Ihren  freundlichen  Brief  nicht  sofort 
beantwortet  habe, wie  es  ergentllch  der  Freude  geriemt  hätte, die  er 
mir  bereitete, 80  geschah  es  darum, well  um  diese  Zelt, als  Ich  Ihren 
Brief  erhielt, mein  Aufsatz  über  "  Finanzsoziologie  "  erschien, den 
Ich  Ihnen  gleich  schicken  wollte. Da  es  sich  aber  für  einen  Jungen 
Autor  nicht  schickt, seinen  guten  Bekannten  gleich  mit  vielen  Schrif- 
ten zu  überschütten, sonder  den  geschätzten  etwas  Erholung  zu  gön- 
nen, um  die  einzelnen  Elaborate  zu  genles8en,ao  habe  Ich  meine  Ant- 
wprt  und  die  Uebersendung  meines  Druckwerkes  bis  heute  hinausge- 
schoben. 

Ss  freute  mich  ?ehr,zu  hören, dass  Sie  Ihre  Stel- 
lung In  Berlin  zu  Ihren  Gunsten  verändern  können  und  nehme  an,daBß 
das  Inzwischen  auch  schon  geÄchehen  Ist. Es  mutet  einen  nach  Frank- 
furt Verbannten  geradezu  märchenhaft  an, wenn  er  hört, die  "  Chaacen 
für  eine  Stellung  seien  nicht  schlecht  ".  Ich  hoffe, dass  sich  dies 
Wort  an  Ihnen  verwirklicht  hat. 

Den  Orues  an  Frl. Dr. Stern  habe  Ich  besorgt, eben 
so  versuchte  Ich, Sie  bei  Dr. Altschul  zu  protegieren. Ob  er  Ihnen  abe 
schon  ge8chrA4ben  hat, kann  Ich  aus  seinen  dunklen  Andeutungen  nicht 
erkennen. Uebrlgens  dürften  Sie  Inzwischen  erfahren  haben, dass  der 
für  das  Ungarische  Handwörterbuch  bestimmte  Artikel, für  den  Sie  sldi 
wohl  1 -teres8lerten,gar  nicht  dort  erscheinen  wird, da  durch  eine 


\ 


Intrlgut  eich  die  Verhandlung  zerschlagen  hat  und  der  Artikel  Prof. 
Földee  übertragen  wurde. 

Es  dürfte  Ihnen  nicht  unln/rftreseant  Beln,das8  In 
diesem  Semster  Dr.Altechul  mit  Dr.Hahn  ein  Kolloquium  abhält, dessen 
Thema  "  Kredit  und  Konjunktul?  "  lautet. Ich  habe  dabei  die  Ehre, bei- 
den Herren  zu  assistieren  und  den  Kontakt  mit  den  Referenten  herzu- 
stellen/Vle  es  wird, läset  sich  aus  der  einen  bisher  abgehaltenen 
Sitzung  nicht  erkennen. Nur  machte  Ich  Ihnen  noch  mitteilen, dass  Inw 
der  errten  Stunde  bei  Verteilung  des  Referates  über  Wlcksell  Ihrer 
von  Herrn  Dr.Altechul  eherenvoll  als  eines  glänzenden  Sachkenners 
dieses  Gebietes  gedacht  wurde. Sonst  lleast  ausser  dem  Üblichen  sta- 
tletlschen  Kolleg  Dr. Altschul  noch  eines  über  Arbeitslosigkeit  als 
Kon  junktursymptom. 

Von  der  sonstigen  Tätihkelt  der  Frankfurter  Qe- 
seilschaft  ft'r  Kon J unkt Irforschung  werden  Sie  durch  die  Veröffent- 
lichungen wohl  unterrichtet  sein. Es  Ist  sehr  schön, Augenzeuge  deren 
Entstehung  zu  sein, und  auch  oft  beratend  ein  bisschen  mitzuhelfen. 
Das  gibt  dem  sonst  nicht  anziehenden  Frankfurter  Wlssenschaftsbe- 
trleb  noch  etwas  Anziehendes. 

In  den  nächsten  Monaten  dürfte  auch  Hahns  Buch 
In  dritter  Auflage  erscheinen, Die  Manuskripte  dazu  sind  eben  abge- 
schlossen und  an  den  Verleger  gesanÄt  worden. Da  Sie  wohl  daran  In- 
teresse haben, wollte  Ich  Ihnen  diese  private  Voranzeige  zugehen  las 
ien. 

Sollten  Sie  Eva  Jeldel  sehen, so  beruhigen  Sie  sie 
ob  der  Tatsache, dass  Sie  noch  Immer  kelA  Buch  von  mSr  erhalten  habe 
Aber  auß  rel  n  pekuniären  Gründen  sei  loh  bis  Jetzt  daran  verhindert 


würde  aber  das  Versäumte  bei  de  r  nächsten  Oelegenheit  nachholen. 
Im  übrigen  würde  ich  slli  herzlichst  grüssen. 

Vit  meinei  neuen  "  Werke  "  hoffe  ich  Ihnen  ge- 
nug 5?toff  ff3r  einen  nächsten  Brief  gegeben  zu  haben, der  eicher  nicht 
lange  auf  sie  wird  warten  lassen. Schliesslich  sind  Sie  in  der  gros- 
sen Welt  un<^  ein  Stück  w-^iter  in  der  Sntwicklung-Lassen  Sie  mich 
daran  teilhaben. 

Ich  grüsce  Sie  herzlichst  ale 

Ihr 


■( 


Berlin, den  26.9.1929. 


Lieber  Dolctor   Soudeic, 


•.'     K 


y  .■    \' 


Sie    sind   doch   ein  edler  Mensch. Seit  Monaten 
trage   ich   mich  mit   dem  Gedanicen  herum,  Ihnen  einen  möglichst   auslührliche  ^ 
Brief  zu    schreiben  und   diesen   eigentlich   nur  öesshalb  nicht   geschrieben 
habe, weil    ich  iceine  AusredtiJ|^getundv.n  habe, die   gross  genug  gewesen  waren, 
um  mein   stürmisches  Gewissen    zu   beruhigen. Nun  habe    ich  aber  heute   Ihr 
Buch  erhalten  und    Jetzt   mache    ich  auch   Iceine  Versuche   mehr   mit  Ausreden, 
sondern   in   der  Hof i nung.dass    Sie  mich  entschuldigen  werden,  gehe   ich  di- 
r 'ict   auf   die   Sache    Los. Also   erstens  danice    ich  Ihnen  füc  das   eingesandte 
Buch. Ich  habe  micn  wircClicn   sehr  damit   gel  reut,  s^^wohl  wegen   des  Inhalts, 
als~auch  wegen  des  aarin  enthaltenen  wertvollen  ^Janus^ript  s  .iLin  flüchti- 
ges Durchblättern  hat    meine    ohnehin   schon  hochgespannten  Erwartungen   nur 
erhöht   und    ich  hoffe    Ihnen  bald  /?/    auch  über  meine   näheren  iLindrüctce 
berichten    zu  Icünnen.Hof lentlich  werden  auch  die    Bachhandlungen  von  einem 
stürmischen  Absatz   bericnten;  ich  will  versuchen,  mlCxh   Ir.  dieser  Beziehung 
zu  erkundigen.--    Zweitens  möchte    U-n    .Ach   noch  für   lare  und   i?'rl.Dr   Sterns 
i^reundlichkceit  bedanken, dass   Sie  mich    seiner  Zeit    zum  Bahnhof    begleitet 
hBben.Zwar   haben   Sie   das   inzwischen   jeder  Wahrscheinlichkeit    nach   längst 
vergessen, aber   ich  habe   es   seither  als    schnöbt    Undankbarkeit    empfunden, 
dass   ich  mich  weoer   bei   Innen,  noch  bei  i?raulein  ]jrjb  Stern  dafür   beaankt 
h'abe  .Verspätet,  aber   immerhin  hole    ich  das  Versäumte   hiermit    nach  und 

■\ 

bitte   Sie, das  auch  Fräulein  Dr    Stern   zu    sagen, dessen  Adresse    mir  unbe- 
kannt   ist. 

Nun  möchte    ich  auch  etv;as  über  mein  hiesi- 
ges Leben    schreiben,  obzv/ar  dabei   nicht   viel  Interessantes   zu  Berichten 


.'»•' 


ist  .Die  Volkswirt  sclialtiiciie  Abteilung  der  Drecdner  Bank  hat   mich  eher 
enttäuscht ,  ich  ha\De   mir  das  G    nze   viel    interessenter  vorgestellt  .Da    ich 
aber  bisher  keine   anaere   Stellung  geiunden  naDe,kann  icn  c-n,   u.tHiej:    ^eit 
nichts  besseres  anfangen,  als  hinzugehen,  da   ich  dabei  doch  etwas   lerne. 
Auch   80  werde   ich   im  Laufe  von  Oktober   einige  Wocnen  Urlaub   nehmen, um 
mich  intensiver  der  Stellungssuche  widmen  zu  können. Die  Chancen  dazu    se- 
he   ich  nicht    schlecht, aber  die   ganze  Angelegenheit   hat    eine  Verzögerung 
erf  ahren.iiian  muss   sich  nämlich, um  als  Publizist  unterzukommen,  auf  ein 
besonderes  Gebiet    spezialisieren  und    gerade   auf   dem  Gebiet, an  dem  ich 
bisher  gearbeitet   habe, nämlich  Geld-   und  Kapitalmarkt, bestent  bei   Jeder 
Zeitung  ein  uberfluss   an  Spezialisten. Auf  Anregung   von  Dr  Halasi  habe 
ich  mich   also  entschlossen, mich  umzustellen, und    oeschaitige    mich   seit 
einiger  Zeit   mit  r'ragen  der    Sozialversicherung  unter   besonderer  Berück- 
sichtigung  des  i^uslsnd.  S.Hof fentlicn  wird   das  birlolg  naben. 

Sonst  Kann   ich  wirklich   nicht   viel  erzäh- 
len.Von  den  Lastern  ces  Grossstadtlebens  habe    ;cn   bisher  nur   wenig  ge- 
sehen.Ich  verkehre    im  engsten  freunde skreis^da   aber  umso   intensiver. 
Eva  Jeidel    sehe    ich   cca.3-.A  wöchentlich   einmal. Sie   wohnt   mit    ihrer  i^  a- 
milie  /bis    zum  I.Oktober/   arausren  im  Neu-Babelsberg  und    scheint   fle^- 
^sig  zu  arbeiten. Gerede  heute    sprach    icn    sie   telefonisch; sie   bat   mich, 
Ihnen   ihre   Hoffnung   auszudrücken, dass    sie    auch  ein  üxemplar   Ihres  Bu- 
ches erhalten  wird. 

Ich  würde   mich    sehr   freuen, von   Ihnen  und 
unseren  irrankfurter  rreuriden  /die    ich  alle   grüscen   lasse/    wieder  etwas 
zu  nören.An  Altschul  habe    ich  Anfang  Juli   einen  lungeren  Brief  geschrie- 
ben, seitdem  aber   trotz  Reklamationen  ;ceine  Antwort    auf  meine   dort  ge- 
stellten tragen  erhalten. Ich   w^re    sehr-  dankbar,  wenn   Sie  mich  da   zu   einer 
Antwort   protegieren  77ürden.Ich   lasse   nötürlicu  Dr  Altschul   und    seine   gan« 
ze  iamilie   -   ebenso   wie   Sie   -   vielmals  iierzlichst    grüssen. 

Ihr 


M4M4i4^<^^ 


(STaum  fQr 


für  feinen 


Einlief  erunö6fd)em ;. 


EE  mark 


Jid 


(in  3i)Tern) 


....  if«^ 


¥o{tannat)me 
Voitnnnaoinr — 


*Po)r)ct)cchami 


(SinlicferunaöT^em 


3U  Dnilteilungen  für  t>en  Snipfänaer  m  betmbtn) 


Gedrudtt  in  0er  9tei4)»5rudterei 


(V^nm  für  Oermcrhe  bt*  Slbj'enDer»  ffir  feinen 
eigenen  ecfc^äftobctricb) 


(Sfnneferunaßfcf)cjn. 

HtMfi  3U  mntUmqtn  für  Den  ömpfÄnarf  au  btnuljen)/  '*•  '» 


Ofiünuht  Fn  Der  9{ef(f)«Bru(fterei 


1 


/^'  ''-^y  ' 


1 


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SÄ' 


Frankfurt, den  16.    Vfirz   1931 


?ehr  geehrter  Herr  Dr.   Bade, 

heute  übersandte    Ich  Ihnen  die  zweite  Rate   dee 
Ihnen  flceechül<1eten  Betrages.   E«   tut  irir   leld,dass    Ich  Ihnen   nicht 
schneller   zahlen  kann, aber   Ich  habe   In  der  letzten  Zelt  durch  den 
Au«^fflll  <*r»p^erer  "onorarf  orderungen  selbst  Verluste  erlitten. 

Hochachtungsvoll 


V 


J 


"(^  '^  für  ©rmfrke  t>ts  Slbfenöer»  für  feineo 
eigenen  Oer^äfltbetrieb) 


emneferung6fd)dn 


:9leid)0« 
mark 


E^ 


(In  Siffern) 


Äonto  3tr. 


f  TsT   'po)lf)'d)c*amt 


V' 


Frankfurt, den  10.  Februar  1931 


Hehr  geehrter   Herr     Doktor, 

heute  Überwies    ich  auf  Ihr  Postscheckkonto 
^0  HÜ5  •    Den  Hef^tbetrapr  irelner  Schuld  werde    Ich  Ihnen   In  kürzester 
^ölt  zupreher)  lassen    • 


Hochachtungsvoll 


Dr.  Friedrich  Dessauer 

Aitona  (Elbe) 
Gottorp  Str.  35#  Hamburg,  den  9.  November  1931. 


Herrn 

Dr.  Josef    S  o  u  d  e  k 
i.H.  Redaktion  der  "Frankfurter  Zeitung", 

Prankfurt    a.M. 

Lieber  Herr  Soudek! 

Eigentlich  habe  ich  schlechtes  Gewissen,  nachdem  unserer  bis- 
heriger Briefiwechsel  durch  meine  Schuld  nicht  abgeschlossen  ist  und 
ich  trotzdem  etwas  Neues  anschneide,  aber  ich  halte  die  Sache  für  zu 
wichtig,  um  mich  nicht  an  Sie  zu  wenden. 

Sie  haben  neulich  in  der  "Frankfurter  Zeitung"  ein  sehr  ver- 
dienstvolles nationalökonomisches  Kolleg  darüber  gehalten,  dass  es 
unmöglich  ist,  durch  einen  Akt  der  Gesetzgebung  die  Zinssätze  zu  re- 
gulieren. Sie  werden  ja  bestimmte  Kachrichten  gehabt  haben,  die  Sie 
zu  dem  Kolleg  veranlassten,  aber  ich  habe  das  Gefühl,  dass  heute  in 
dieser  Sache  Kollegs  nicht  mehr  genügen  und  dass  man  so  laut  trompe- 
ten muss,  wie  Sie  es  im  Juli  mit  Erfolg  in  anderem  Zusammenhang  taten- 
Ich  glaube  auf  Grund  einiger  Informationen,  dass  die  Pläne  einer 
zwangsweisen  Herabsetzung  der  Pl'andbrief-,  Hypotheken-  u. s.w. -Zinsen 
ausserordentlich  intensiv  verfochten  werden  und  bei  massgebender 
Stelle  Gehör  gefunden  haben.  Wenn  einmal  ein  Gesetzentwurf  zwischen 
den  Ministerien  herumpendelt,  ist  die  Sache  sehr  viel  schwerer  zu 
ersticken  als  jetzt. 

Für  besonders  kritisch  halte  ich  in  diesem  Zusammenhang  den 


-  Blatt  2  - 

Büoktritt  von  Höpker-Aschoff .  loh  glaube,  er  war  der  einzige  Mann  in 
der  Umgebung  der  Reiclisregierung,  der  genügend  Uebersicht,  Autorität 
und  Energie  verband,  ua  derartige  Dinge  unmöglich  zu  machen. 

Ich  Yiill  in  diesem  Zusammenhang  auf  eine  Vermutung  aufmerksam 
machen,  die  praktisch  für  üie  in  Prankfurt  von  einiger  Bedeutung  ist. 
Ich  iiann  mich  des  Ciefühls  nicht  erwehren,  dass  einer  der  in  dieser 
Richtung  etwas  gefährlichen  Ratgeber  des  Reichskanzlers  mein  IJamens- 
vetter  ist#  Da  Sie  zu  ihm  in  der  Zeitung  wohl  sejir  gute  Beziehungen 
haben  und  er  persönlich  ja  auch  ein  äusserst  umgänglicher  und  meines 
Erachtens  nicht  verbohrter  und  anständiger  Mensch  ist,  iässt  sich  viel- 
leicht mit  einer  persönlichen  Unterredung,  die  sicn  per  Zufall  gibt, 
genau  so  viel  erreichen  als  mit  dem  oben  angeregten  Trompetenstoss. 

Sie  werden  sich  über  den  Brief  wundern,  aber  ich  glaube,  dass 
in  derartig  verrückten  Zeiten  die  paar  Mensciaen,  die  ihren  gesunden 
Menschenverstand  noch  beüalten  haben,  sich  treffen  müssen,  um  wenig- 
stens einigen  Unsinn  zu  verhindern,   sovv'eit  es  in  ihrer  ICraft  steht« 

Dies  alles  natürlich  persönlich  und  vertraulich. 

Mit  besten  Grüssen,   auch  an  meine  Schwester, 

Ihr 


■'  :V}ff' 


^ 


Dr.    J.    Soudök.  Frankfurt    a.M.,    den   n2.Ju3i   1930. 


Sehr   i^eehrter  Herr   Dr.    Dosaauep, 

zum   dritten  Male   setze   ich  heute  tn,    Ihnen 
nech   zwei   Monaten   den   Brief   zu   beantworten,    den   ich   Ihnen    lieber 
ntich    einer   W-)Che    betintwortet   hätte.    Aber   e'ne   sterke   berufliche 
Inanspruchnthme   i.i   ömi    letztexi    zwei   Monaten   und   ungünstige   per- 
sönliche  U'irfttnde   hfben   mich    3eidar   dtrin   verhindert,    Ihnen   zu 
schreiten.    Durtn    i^st   nir  tber   sehr   viel    -gelegen,    zumiij    Ihr   letz- 
ter Brief   wieder   eine   =^anr    prlnz:piel]ö  »robl  er.t  tik   rngerührt 
hat,    deron   K-^ärun^r  nir  persön3ich    ^sehr   an  Herzen   liekTt. 

Ehe   ich   aber  darauf   ein^^ehe,    möchte    ich    noch 
einztOne   Punkte   unserer   sachlichen   Auseintndersetzunf^   berühren, 
in   der   wir  cioc-    z^    einer   Eiüiv>ung   ^^el^n^Tt    sind,    go^relt    sie   et  en 
tut  diskursiyen  We^^e  überht^upt   tnöglich    ist.    Wir    herben    uas,    so 
schf-int    es    mir,    ^-^t^  dartuf   j^e^inigt,    ob   u  Jd   wieweit    •ationali.. 
sierung   Arbeitslosl^rkeit   veraindert .    Ich    stimme   Ihnen   in   Ihrer 
These   vol  ]  Stil  ndi^':   bei.    F'-eiUc'-.    habe   ich   BedenJqen,    wie  Sie    dan  • 
die  gegenwärtigen    Schwankiingen   der  Arbeit  sl>sigkeit    In^  Deutsch- 
land,   aber   tuch    in   Ausland    -   z.B.    hat   England    ein^-    fast    dauernde 
Arbeitslosigkeit    von    2  Mil  :  i')nen    -   erlclären  wollen,    wenn'  nicht 
aus   den   Schwankunt^3n   der    Indust    '.  ekonJunKtur.    Denn    r'ts    der  cremen. 
wärtif'G    Chari-'kter   des   KonJunicturabUufs    nicht   meli*    nit    dem   der 
Vorkriegszeit   ül  ereinstinnt,    würde  Ja    noch  nichts   bev/eisen 
für   seinen   »■^erint^eren   Tiünfluss    nuf  die  Schwtnkunvre  n   des   Beschäf- 
tieungs^'rader,.    Auch   d^ss    der  nicht   nehr   «funktionierenden    "api- 


•^yt-T-'T^  ■ 


•^.* 


-    ß 


tttlmapl't  Ursache    dieser  Schwankungen   sein    sollte,    erscheint   mir 
sehr   zweifelhaft,    wei]    oin   dKUornder  Kupitr  1»^!  n-re]    woh]    zu    einer 
dauernä    t/leich   hohen  Arbeits! -^si  gkeit führen   nii^ste,    voruusgo- 
setzt   nä'ilich,    dt3?i    dtis   toch    der   inneren  Kapitt^lbil  düng  nicht 
durch  Aus] fndöKpedlte    gestopft    wird,    Wßs    «ber   in   Fr  1 1 e   Deutsch- 
Ituid    nicht    ZMptitft,    Ebenso   käpir:-   ihnen    die    beweis! ti.^t   döTür 
zu,    dfcsa    En^^lbnd    äinon    nicht   mehr   funktionierenden  Kt^bital- 
mt^rkt   htbö,    wts   eber  bis   Jetzt    noch    ni^  ht   beht-uptet   worden    ist. 
GtiXiz    abgesehen    davon ^    da^-s    ich   nir   unter   Nichtf unktionieren    ces 
K^ipittil^tirktetj   überhaupt    nicbt-s   vorstellen   kann.    Denn   Nicht  funk- 
tionieren des   Xtjpitelnarkt es,    d.h.    jenes   Ortes,    tn    öen  Ktipittl- 
anf^ebot   Uiid    -   Nachfra^^e   einander  3:e>'eiiüber3tehon,    kann    dann    ein- 
tret'in,    MQan   An^Tebot   und   Nachfrage    ;5ich   beispielsweise    duich 
monopolistische   Sinv^rlffe   nicht    tu.  fr]  eichen .    Schw^erip^er   schon 
i.^t   die   Frage,   ob   die  ge^enwärtiv^e  Probl  emt>tik    des    deutschen 
Kapitt  Intrktes,    dass    nämlich    Anlagen!    tel    t-us    cien   Geldner^t 
e^t^^    nicht    in   genügende-^.  Misse   dem   Kapita.- ntrkt    zustiömen,    tls 
Nichtfunkti  -nlereii    de;5   Ktpi ttlmyr^tes    an^e^    rochen  werden 
kann   und     acht    eher   t\1^3    eine   Störung   der   funktionalen   Interde- 
pendenz    z.v/ischexi    den   einzelnön  Markten   der  Wirtschaft    insonder- 
heit   zv/i:;chen   6ei\    r^reditnärkten. 

Wenn    Sie   Ibro   zweite    These  ül  ..r   den^influss 
von   Tarifvertrag  tuf  Lohnhöhe    dthin    oinüchranken ,    dass    ein  hoher 
Lohn    nur   :3ehr   3t.n?:stm   die   Besch'af titoungskapazität    einschränkt, 
s<">    stellen   Sie   freilich   ein    Prolien,    dfcs    -   dt»    et-,   konkrete  Ge- 
staltung  und   Intensität   des    Kau3t>l Verhältnisses   betrifft  - 


X 


'  ""TP 


-    3    - 


nur»  stt't i.stisch  bountwortot   werden   y.önnte. 

Auch   wöx?  Ihren   dritten   Punkt    Am    Eln*]us? 
clor  Arbeit^']   ^sonversicherun^   euf    c^le   sozinlon  Auswirkungen    t-nte. 
trifft,    so   können    Sie   neinar   Zusti->:iun,7   vOlctencUg   t^icher   sein. 
Ich   hütte   wohl    t3Chon   bein   Lesen   Ihres   Kinw^nöes   den  Eindruck, 
dttöö    Sie    nicht    die   oek  ^ncniüCh  e  Seite   Änndern   die    o^zi^-le   Seite 
der  Arbeitol.)3enverslchepi:ni?  neinten,    h^be   mich   tber   «   bewusst 
^n   den   WMr»t3but    kl^n^nornd    -  en    cMe   Fra^^este]  ^un^:--  Einnusd    der 
APbe:.ts}:>iien/ers    cherun^'    öuf    die   Gestfcltun,:    der  Indu^-l  riekonjunk. 
tur    c^ehb3ten,    w^  e    i-^   Gru  ide    eine  oekononi:;  che  FrKgeste]  j  ung    be- 
deutet. 

Hur    noch    im   viert. :n   Punkt  gehen   wir-   noch   tus- 
eint-nter  uiin   >:jer   -  o   Ironie   des   Objektes    -   aus   ne  thodologi.^chen 
Gründen.    Wenn    n^'T.lich   heute,    wie   Sie   st- gen.    der  Tinte- mehr. er 
eine  Produkti^nseinschr^nkunvf    erst   dt^.nn    /^rnin-t,    wenn    er  keinen 
Absatz    dtjfu^r   f  Lnd-^t   und    nicht    denn,    ^^-en^    der  Sr^rt?    sinkt,    s.,-» 
htndelt    ea    sich   hier  u^    einen    f>s'  rukture33    nw   Unt    rschied    rier 
heutigen    :Je?^enül-er   einer'   V  ^r'-rie^^s^ituätion.    Wir  können   un.-3    ebe»- 
über>  diei^e   Frege   überhaupt     inv  eini^^en,    rena    wir  uns    ein^nt]    cb- 
rüber  k]«r   öind,    weid   wir   dtbei   unter   etrukturell    und   konjunktu- 
re2  :     /ersteh  -n   wollen.    Unter   strukture!]    a  ird  meistens   rie   Ge. 
stimtheit   t.lier    vn]  ksvsrirte,chf  f  tl  ichen   D^  ten    in   einen  be^^tinmten 
Zeitpunkt    zurjt^n : eng eftisst,    unter  kr>njunkture33    tber  die    Ver. 
sohiebun.?   ^^nor   Df.tenkonste]  ]  t  tion   in   r^er  for-T   des    nwe3 1  enförmi- 
genn   Ablaufs.    Dievse    Trennung,    durch   die   {graphischen  Konstruktio- 
nen  des    Hjrverd    -  Institutes   bis    -ur   Sinnl  ^siv-keit    durchaef ührt , 


wmmmmmmmmmmir  ^wrww^ 


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-   4    - 


geht    Von   der  Meinung   tus,    kIs   >:nnne  -i«n    Dt  tenkonstel  ]  k  tion  und 
Dutöii^.bltuf  bei    der  Eenbechtun-    der   Retjlitjjt    achbrf   vr>n    eintnder 
trennen.    Ich  ht  1  te    diese   /uf f tJS:?un.^   für  unrichtig.    Nthere  B^grxir. 
düng    dttfür  köanen    Sie  Je    in   n.^inem  Bach   en   Jener   Stelle    nech- 
lesen,    wn    ich    «/on   der  Be^^eutung   der  '^upveazerlegung   spreche. 
Für   unsere   AuseinMioerset^run-^   ff^nü-t    die   Feststellung,    dtjss    die 
Tttsbche,    der  r^e-iinderte   Gewinn    des  Unternehners    nicht    sofort 
zur   Ein8Ghrbnkun<T   der  Prt^dulction    führt,    elso-eine    veränderte 
Verhol  tunv-^sweise   Ta-enüler   den  Mrrktchencen   -     Dtt  eni'nderung 
ein   struKturel}  es   MoT.ent   bedeutet.    Also  geht    Ihre   Argumentt^ tion 
doch    t'uf   ein^   eeänderte   D»  t^HiKons   elUtion,    t>]co    i^uf   eine   striik- 
turol?-   Erscheinung.    Nur  seh-?n    Sie   diese    in   Bereich   c  es   Wirt- 
schaftenden,   ich  hingegen    im  Bereich    des    Technisch    -  Wirtschaft- 
lichen.   DtTvMö    jrsehen   Sie     -ohl  ,    d«3s    ich    zwur  uns   :<r)nkreten, 
uber   'T -thodolor-^ischen    Erwtt.Tini:;Ten    herrus,    seh^    - -ihl    strukturelle 
Veränderungen    in    iei:ie  Unt ersuch unc?    einzubeziehen   ht-t  te    unc"    ein- 
zubeziehen   hebe. 

Schon    aus    diesen   gtinz   konkreten   Anlt-ss   sehen 
S^e,    dtios    ich   methodologischen      Ueberl  eguns^en   doch    eine    •^'tinz 
bndere   ßedeutun.^    zunecsse,    al.     Sie   es    tun.     v o  i    Ihre^  Standpunkt 
einer    33   Jwhri-en   Reife   erscheint   Ihnen   heute  Erkenntnistheorie 
und   'TGthodolofrische   Tintersuchun^    al  i    eine    recht   Jugendliche  An- 
eölogenheit.    Für  Sie  steh^    ho    te   i-   Mittelpunkt    Ihres   Bestrebens 
dtis   pinjren  un   cie   empirische  virklichkeit   unr    die  Methode   ist 
eine    blosse   V  -rbussetzung    in   diesen   K«npf.    'Jann    ich    denigeeenüber 
den    Stt'ndpunkt    einnehme,    dass   nethnSisc^  e   Fregen   ^-rerpde   euc^    dem 


-   6    - 


Grunde,    ins    c^em   Sir»  methodische  Uebop}  ogun^an    varw9r>fea, 
wichtig   rieien,    sr,   mo^Ten   Sie  ät?c-   nit   neinon   blojisen   '^5   Jthren 
entschuj  dit^en . 

An    SP  oh -liehen   Ar:^u"^ent-3n    für  m.-^inen      Sttnd. 
pwnkt   Vrünn    ich    v  )'^   ^  1  ]  mi    Dingön    zwei    v  vt^br'ingen .    zum   Kpsten 
^jjlbube    ich,    d^ss    .^ennde   dir^   Erft^-ssun-^    der   nenpirisr-hen   Wirlc« 
lichkeit»»   gtxr   nicht    ohne   nethodisch^  Ueber?  ö^unfren  'nölilich 
i3t.    Dtzn   nüssten    Sie  ach    erst    einnuJ    in   die   liie   einOi:i 
enpi^istidohen  Vfisn-ensch^  ftl  ops ,    c3ines   OeKononea   oder   Sozio- 
logen   versetzen,    \i\'\    dies    v^}l    vonstehon    zu    können.    Der  Jur-ist, 
der»  eine   xiornnti'/e  Wis^^enseht- f  t   t -treibt   und    de^i    es    tu£>    Gründen 
der   H'>r»'-.ier»uni:   u-    die   Sucailnti  in   konkt?e*-er   Tt-tbesttnde  unter 
ein?  Norm   hnron^t,    Viran    sich    nit   einer    foi»!nt3    -    3n-^i3chen 
Kasuistik   bevTnü^>en .    Für   ihn    ent    cheidet    das    Sollen,    nicht    des 
Sein.    Der  Ooi-onone   oder'   Soziologe,    der»   dich    zum   mindesten 
tendenziell    vo  ^   -ollen   oder   Sollen   t-bstr^hieren   -i"chte    und    dem 
es   um   das   Sein   treht,    y.i^nn    seinen   Wo-   ia   die  Erp^rie   bedeutend 
weniger   leicht    antreten,    weil    as    ih-   Jb    gtp    iloht   um   Subsum- 
tion k  »n^reter  Kinzel  fji  1 1  e,    sondern  um    ei  le   Antlyse   konkreter 
Krsch.:.inun3:en   mit    n')m()t.^letisuhe?i    Ziel    v^eht.    Auf  diesem 
We^^e   können    ihn    zwei    Fussanv^eln    zu    Fbll    bringen.    Es    sind    dös 
die   Scheinreblitt't    -   die    Ideologie   -   und    der   falsche   Weg 
«uf  die   ZusbmmenhtMU?e  öer*   Tttsachen    (denn   die  ZueinSttsabtiäe«' 
Satatd^e;^    vts   die   zuerfassende  Wirklichkeit   darstellt    und    nicht 
die   Tb-tsöchen,    die   Ja    fils    solche   kein   wissenschaftliches   ?rob_ 
lern   sind^.    Tfenn   nlso   der  um   die    empirische  Wirklichkeit    s  >    be. 


-  6    - 


sorgte   Oe)t')no'ne   tri  flie   ßrft-ssua.?   des   Zusen  enhj-ni^s   von  Konju 
tur  unfis  3c)Zit<len   L   ben   ^leht,    so   genügt   e.--    noch    J^nfe»   nicht, 
zwei   Dtten   öintnäer  ge^enü'c.^r   zu    i-t;Jl]en,    wenn    er  str   nicht 
weib^  ,    ob   er   übci»'hMi]:>t    einen    ^  etsächl  ic^  en    -   notwenci  i.?en    „ 
oder  ob   er  nur    oAnen   v'efT^KUbten    läeolof^i^.>chen   Zusf^.'-i.  nht  ng 
tiuf deckt. unt'^    t5ch3  iessl  ich  -Tonügt    es   üborhrurt    nicht,    Dt;ten 
zu    tT'.Kafr-ntioren,    ets    sei    denn,    dtss   Tn^   i    sich   t-ut;    yoi  erXt  hrun 
ntisöi^;^-M^   Uebor' ej^^ungen   Ylttr   ist,    ätss   und   v/trun    eine  Peziehu 
besteht,    unr:    wi.-^   eine   s^^lche  Boziohunp-   ül  erheupt   erftis   t    wer 
6en   ktnn,    Gervöe   der   Kmpir^er   k  mt    an   1 1 3  ersehne]  3  sten   zu 
der   Fratze:    wie    ist    F^r^tthrna-   über-he.upt   -^.öf'lich.    Kine  Behbup« 
tung,    dlL'    Thnen   die   Geschichte   der  Philosophie   und   Physik 
tt^  besten   lllustrieran   i/ird. 

7,\:m  widern   nuss    npn   zwischen  nethidischen 
Untersucnun:::en   und    "le 'hoöiüob^b   Untersuchungen    zu   unterschei 
den  v.iöfien.    Wen  i    z.    B.    5:ewisse  Mdhodol'^gen   sich   darüber   den 
Kopf   zerbrechen,    ob   mtin    den    ^Unter  leh-ierr»    noch    einnt^]    differ 
zieren    s^2]te    ii    den    vorV-ypite  ]  istischea,    rrühkt  pittl  i;itisch 
h^chktipittl  ir^tiochen  ,    .^pttka^-itr  3  isti^^chen   rrnterneh -er  oder 
schj  i.^S'olich    gt -'   in    den   tAppitt  1  1  otiachen  Unternehmer   scheid 
so]3e,    wii3    eiiie   konKret^^   und    in   Jede-n   E?  ]  3  e    aar   eine   t6   hoc 
zu    treffende  n.itersc-heidung    ist,    so   ktnn    dtis    uls    eine    un- 
fruchtbare M    th  ^d'^lojie  beze-^ch.iet    v/erden.    Dcrin   stlme   ich 
Thaea   dreimal    freudig   zu.    Demgetjen'iber   .  chaint    es   t  ber   eine 
Methodolorrio    zu   geben,    die,    un    üt-s  Hegel 'sehe   WortMvtjriieren, 
zu    gebrt^uchen,    bei    einer  gewisseii   Tiefe   tus  C  an   'lethodis  chen 


-w       VT- 


-   7    - 


ins   Subh^icho   unsuh  Itlrrt .    Eine    f^olche  nethodische  Fra    e   ifcheint 
nir   aigijntlloh    i*T    Ff.Ko    der  '''iiust  lprr.>  t  3  önet  iVr    vori'iil  iegca  . 
Htitte    ich    nt»*-^.}  ivh    nlohta    '.veiter   ^esMgt,    t    s    oie:^,    (^wjs   Ge^en. 
überstt?'' ]  unp    vt>n    Z^hlen^eihen    noch    :iioht:5   lU  er   fier  enaustTnien.. 
hhjif^  i:usob.:';t,    so    httte    ich.    zyfrv   ?  uc!i    öch    n    etv/aa   vresent }  iches , 
tbe-    vioch    iiviöphin    .-sehr   tülj^eiein    prl/izipii/l  3  es    ^fest^rt   dem, 
wie  Sie   et3    Ja    solbüt    tusrfprechen   Jeder  ne  t  hnd  0  ogisch   öeachul« 
te  httt?  2U3ti''inea  höaaen.    Aber   ich    bin   ^a    dtrüteer   hinaus 
,;^re»rt  n  :en.    Ich  hfle    doch    nicht    iiur    ^^ezei::t,    ctis^    eine   tpr'iori- 
sche   Klnrun:';    /lo tw^ndit?    ist    und    ötsj    er^^t    oi-^    eine   ^turitJ    - 
nnjrjyse   nö^-^}  ich    ni:cht,    S'uif^ern    .ich    ht'b;,    zu    zei'-.jn   verbucht, 
wie      dieser'  Kt  u.^t /.  ■ujt  i-iennj^n^   s'^ruV'turi  ?r»t    fMrC)    iyt   und    A-ie 
er»  übe:?hfcU:.;t    int^^rp^eti^)  ^t   ^"erden    -ren'i.    Epot    yfenn    -m  n    te.^rif- 
fen  ht!t,    v.-fcG      in    x3to  cht  jütischer  Kt^usrl '/usen  letihön.^    '-ät, 
G^v  t    d't  1  i   '^'>  an  nm    iVoepfittupt    /erstehen,    vvio  6eiin   (""ie^je   em- 
,,)irisch«:   Wirklich    eit   un    de^^en    Sr^c  h  fU.i,''    ^s     'oht,    überhaupt 
t.u£oleht.    Hött-;»    tuO'    niip    iine-p    nein-jr  Kritiker   etvas    de  von 
vep:5tt^nden,    so   wäre   be-^ti^^nt   keino    S';-   t?bwe^i';;,e  ArtjUnentt  tion 
wie   die,    d^ss    ich   Jt    ker.no     ?indeutien   Zu3^.:n-ienht'nge    fest- 
gestellt  ht'tte   (.'der   dtj.--8    geringe  Korrel  n  tionakoef  i'izienten, 
wie    ich    sie   vj^obr-  ch*    hübe,    nich^    •••^enüiTend    für-    einen   Kiusel- 
zusar-'enhiMig    sprechen,    >rf>i-a3>: rennen,    du    i';h    dr^ch    nur   Z'jigen 
wol3te,    äivä:-    es   nicht   tut   die    .v.trrke  Uet  ereinst  \innun-^    zwei«e^     , 
Reih;.^n   tn)co"iTnt,    jf»ndern    t^uf   dio  Art    ihrer   Bei'iehunf;,    ich 
m"cht3   fe:5t      t^p-'^n:    konkrete  Keu:;^3  ^str-  ktur. 


I  I  I  IHi_^|ip^|ii 


■■V«V  »Wi^W-fr»! 


-   8    - 


Ich  saiube,    d«.3r5    ich   ser-tsäe   Ihn.^n^er^enücer 

^nr   nicht    ar:3t    äio   LaisMinf^  M^ix  Wabart?   nuf  nethodol^gi.  ehern 

Ge^  i-ite    -    oino   LöiotTinj,    dla    er-  tiV3    T»3if3P  M^nn    vollbrticht    hi  t   - 

her- ufbeschwön^n   nuos,    un   Sic-   nit    Ihra:-»   oi'-aon   Schvlun^   zu 

wider]  3 -an.    Ich   nö   '-^t^    n\i  -   dies   neii   5»n7    pers'*  a3  ich«ö  . 

Gestt^ndiiiti ,    ae:s    •'lir*  i^ehr   vf:  1 2  i-: -.*n-:3n    v/yn^    ^rj-^f    ^.iqj^    sehr    trotf  enden 

Werten   Meines    Lohrc-rs   OppädhAlner    DotschJ  io8r,ea ,    dav  uns    i^-^.er 

yfiedep  oinen  St  tz    oi  V)^U'' ta,    dessen    '3^tnze   Radon  tuntj   ich   ^  pcde 

opöt    bf5i    t^ifris'-er   Böocach*;u.a,3   dör  E-^pirio    er.  uhröii   htte.    Er 

pfle;;'te    /  mi    Stund--»   zu    ntund=?    zu   se^^ün;    »iDor   rTÜrzeste  Vfe  ^    in    die 

Pri'xis    iGt    di'j    Thaoria:». 

Vie??eioht    ij^    dlei;   ti.l.lös,    -a^ws    ich    Ihnen 

erze.hlt    htbe,    tt-tsüchllch    nur    oin   IrrtUTi   und   eine  J^frendliche 

V^^rein^-reno'v-c- ihoit .    Ich   möchte  mich    z'vi  r   tiuch    hier   nur   d^rt-uf 

berufen,    df.s^    ich    nichtnit   Meth^dolo,,7ie   bef-onnen    h^be^    iui  ider.n 

dfSö   nelne   errt-i^n,    frei]ich    un^ed   uc^cte'^    Ar'beit.^n    rein    st  chl  icher 

Art   y^tiron   und    dj. 33    ich    i -^   Augenblicl:    keinen   yt^rkeren   7-'unjch 

httbe,    k]j    konkrete   St  chf  — ;  chun-j^    Schliesslich    bin   ich    nicht 

n 
Anhi'nser  de?-  M^tti od^li^i;*   u"i    ihrer   selbst    '^iIIöh^    s  »ndern    nur 

ihrer   k    .nki^'etcMi   Anv^endun^-^   'vegen .    Abor   es    -ird    nun^nehr    für  Sie 

dtrfcuf   <;nkonnea,    nir  zu    rel;:?on,    v/orin   -   tbg^sehen    von   ^.einer 

Ju.^end    -   dieser  -.ei  i   Irrtu-n   beruht    und   icjh   werde   ^rlct    iiehp 

freuen,    einn?  1    dac    pundtjnent    Ihrer   d  ,^ch    nicht    nur   zeitlich   be„ 

dinr?i(-/n   An-5chi  iiunt^'   kennen    7u    lernen. 

Mit    den  beb't    n   Grüssen    hin    ich 

Ihr 


Dr.  Friedrich  Dessauer, 
Altona-Bahrenfeld, 
Gottorpstr.  35. 


AltomCElbe),  den  19.  Llai  1S30. 


Selir  geehrter  Herr  Dr.  S  o  u  d  e  k  ! 

Wenn  wir  im  Wege  der  Disloission  unsere  Arffasstmgen  klären 
wollen,  ist  es  wohl  zweckmässig  festzuirtellen,  dass  wir  hinsicht- 
lich des  Sinnes  Ihrer  Arheit  von  zwei  sehr  verschiedenen  Voraus- 
setzungen ausgehen,  Sie  komraen  von  der  wissenschaftlichen  Pachar- 
heit,  halten  -  und  ich  gehe  Ihnen  dahei  vollkommen  Recht  -  eine 
"bestimmte  Richtung  dieser  Pacharheit  für  verfehlt  und  versuchen 
sie  -  nach  meinem  Dafürhalten  mit  Erfolg  -  zu  widerlegen.  Damit  iä 
Ihre  Arheit  gerechtfertigt  nach  dem  Gesetz,  nach  dem  sie  angetre- 
ten. 

Für  mich  liegen  die  Ding-e  ganz  anders.  Ich  war  ursprünglich 
nationalökonomisch  völlig  Aussenseiter  und  nalim  zu  Beginn  meines 
Studiums  die  ganze  Wissenschaft  üherhaupt  nicht  ernst,  getragen 
von  der  unhedingten  UeterlegenJieit  des  jungen  Semesters,  das 
ausserdem  noch  einen  Weltkrieg  hinter  sich  hatte.  Meine  Beziehun- 
gen zur  Nationalökonomie  sind  zunächst  au ssdili esslich  durch  die 
Person  Ivlax  Weher 's  gelmüpft.  Davon  ging  ich  aus  und  daran  anschlie- 
ßend weiteten  sich  im  /mschluss  an  meine  hcruf liehe  Arheit  und  an 
meine  politischen  Interessen  meine  Beziehungen  zur  Nationalökono- 
mie etv/as  aus.  ilher  danach  werden  Sie  verstehen,  dass  die  Bezie- 
hungen nicht  eng  genug  sind,  als  dass  mich  ein  v/issenschaftlicher 
Streit  als  solcher  interessieren  vnirde,  vor  allem  dann,  v;enn  er 

für 

I 


-  2  - 


für  midhL,  längst  "bevor  ich  Ihre  Schrift  gelesen  hahe,  in  Ihrem  Sinn  erle- 
digt ist.  Wenn  man  erkenntnistheoretisch  auch  nur  einige  Schnlnng  hat,  muss 
man  in  der  methodischen  Streitfra:je  zu  Ihrer  Stellungnahme  kommen. 

Noch  ein  anderer  Umstand  erhöht  meinen  Ahstand  von  Ihrer  Schrift.  Ich 
hin  jetzt  33  Jahre  alt.  Ich  kann  mich  sehr  genau  erinnern,  dass  methodische 
Prägen  vor  8-9  Jahren  mir  ein  "brennendes  Interesse  ahzwangen.  Ich  hahe 
mehr  auf  diesem  GeMet  gearbeitet,  als  das  hei  Juristen  liblich  ist.  Ich  hin 
auch  froh  um  diese  Arheit.  Aher  sie  ist  heute  für  mich  eine  ahgeschlossene 
Sache.  Ich  glauhe,  dass  nur  am  Anfang  aller  v/issenschaftlichen  Betätiguiig 
die  Erkenntnistheorie  allgemein  diesen  starken  Reiz  ausüht.  Später  treten 
andere  Dinge  in  den  LiittelpunJct  des  Interesses  und  man  ringt  nicht  melir  um 
die  V/ege  zur  Erkenntnis,  sondern  um  die  Erfassung  der  empirischen  Y/irklich- 
keit.  Die  BeheTrschujag  der  Methode  wird  -  so  glauht  man  v/enigstens  -  zur 
seltstverständlichen  Voraussetzung  bei  der  Erfassimg  der  Vilrldichlieit. 

Ihn  zu  den  Punkten  1  -  4  .  Ich  glauhe,  dass  in  der  üIjcrY/iegenden  L'Iehr- 
zahl  der  Betriebe  die  Rationalisierung  nicht  fortvmhrend  weiter  geht,  son- 
dern dass  nach  Erreichung  einer  bestimmten  Stufe  ein  gewisser  Halt  ein- 
tritt und  dass  unter  Umständen  erst  na.ch  la^nger  Zeit  zu  einer  v/eiteren  Stufe 
fortgeschritten  wird.  In  dieser  Richtujig  varkt  vor  allem  der  Umstand,  dass 
die  Ra-tionalisiermig  bei  uns  eine  Zeitlang  'aode  war  und  dass  im  Augenblick 
diese  Mode  übenraiden  ist.  Auch  der  Kapitalmangel  fülirt  dazu,  dass  nach  Er- 
reichung eines  bestimmten  Fortschritts  eine  Zeitlang  Stillstand  eintritt. 
Die  Entstehung  neuer  Betriebe,  auf  die  Sie  hinweisen,  ist  unter  heutigen 
Verhältnissen  ein  Ausnahmefall.  Suimna-summarum:  ich  behaupte  nicht,  dass 
die  Rationalisierung  die  Schwanlamgen  des  Beschäitigujigsgrades  aufliebt, 
aber  ich  glaube,  Sie  werden  v/olil  der  Behauptung  zustimmen,  dass  sie  sie  ver- 
mindert. Die 


-  3  - 


Die  Zahlen,  die  Sie  über  Scliwanlomgen  der  Arbeitslosigkeit  bringen, 
Y/aren  mir  imgefahr  bekannt.  Aber  Sie  verv/eisen  selbst  mit  Recht  auf  die 
im  Augenblick  abnormen  deutschen  Verhältnisse.  Nun  v/ill  ich  in  diesem 
Zusammenliang  nicht  behaupten,  dass  die  Beschäftigung  der  Arbeiter  nicht 
mehr  so  starken  Schv/aalamgen  unterv/orfen  sei  v/ie  früher,  sondern  ich 
habe  vielmehr  Zweifel,  ob  die  Schvjanlmngen  der  Indus  tri  ekonjunktur  einen 
so  starken  Einf luss  wie  friilier  auf  den  Wechsel  des  Beschäftigungsgrades 
ausüben.  i.Ian  Icann  diese  Schv;anlamgen  heute,  v/ie  Sie  mit  Recht  schreiben, 
nicht  mehr  in  das  Vorkriegsschema  des  KonjunJctnrverlaufs  hineinbringen. 
Da  liegt  doch  die  Venautung  selir  nahe,  dass  die  Schr/anlrungen  eine  ganz 
andere  Ursache  habwn,  etv/a  tXK  xk  die  mangelnde  V/iders  bandskraf t  einer 
kapitalentblössten  Wirtschaft,  in  v/elcher  der    Kapitalmarkt  überhaupt 
nicht  funlctioniert,  während  das  Schema  der  wechselnden  Industriekonjunk- 
tur meines  Bracht ens  untrennbar  mit  der  Vorstellung  eines  funktionieren- 
den Kapitalmarktes  susammenliängi;. 

Zu  2  möchte  ich  nur  ganz  kurz  andeuten,  dass  meines  Erachtens  ein 
zu  hoher  Lohn  nur  sehr  langsam  die  Beschäf tigungskapazität  der  Wirtschaft 
einschränlvt.  Ich  glaube,  dass  sich  das  sov/olil  betriebswirtschaftlich  wie 
volkswirtschaftlich  nachweisen  läset. 

Zu  3*  Hinsichtlich  der  Arbeitslosenversicherujig  haben  v.ir  uns  v/ohl 
etwas  missverstanden.  Für  mich  ist  nicht  die  Belastung  der  Arbeitgeber 
oder  der  Arbeitnehjncr  das  Y/e,'i entliche,  sondern  der  Umstand,  dass  der  Ar- 
beitslose in  gewissem  Umfang  nun  gesichert  wird,  class  er  nicht  mehr  völ- 
lig schutzlos  dem  Risiko  der  Arbeitslosigkeit  preisgegeben  ist  nnd  dass 
infolgedessen  die  soziale  Auswirkung  des  schvmnkenden  Beschäftigungsgra- 
des geringer  ist  als  frülier,  wo  der  Arbeitslose  auf  die  Wohlfahrtsunter- 


stutzun.gr 


«  4  - 


Stützung  vnä  auf  die  Beihilfe  manchmal  nicht  sehr  leistun^^sfähiger  Ge- 
v/erksehaftskassen  angewiesen  v^ar. 

Auch  hei  Rmlit  4  hahen  wir  nJis  nicht  ganz  verstaD.den,  Mein  Gedanlce 
ist  der:  weil  die  Bedeutung  der  fixen  Kosten  im  Gegensatz  zu  frliheren 
Jahrzehnten  ifc erragend  ist,   schranl:t  der  Unternehmer  hei  sinlcender  Kon- 
jiinlctirr  seine  Produktion  weniger  ein  als  frlüier.   Um  gentigt  es,  v/enn  die 
prohler.'iatische  Spitze  seiner  Produktion,   die  er  unter  früheren  Verhält- 
nissen eing'eschränJvt  hätte,  a-usser  den  anteiligen  heweglichen  Kosten  nur 
einen  kleinen  Teil  seiner  fixen  Kosten  deckt.     Ifetiirlich  liat  diese  Unter- 
lassimg der  ProdulctionseinschrärAung  ihre  Grenzen    da,  wo     i&erhanpt  kein 
Iferkt  melir  die  letzten  Spitzen  der  Prodrdcticn  anfnirnjuL,  ater  diese  Gren- 
ze ist  gegenüher  früheren  Zuständen  hinausgeschohen  und  das  hat  nach  mei- 
nem Dafürhalten  ziu*  Folge,  dass  der  YJechsel  der  Indus triekonjurJitnT  nur 
geringeren  Einfluss  als  früher  auf  den  Eeschäft-Jgung-sgTad  aii^üht.  Meine 
Bemerlrungen  zu  4  gehen  also  nicht  auf  die  Striiktnxveränderimg,  die  in 
der  Z"ünalime  der  fixen  Kosten  liegt,   sondern  auf  die  Eedentung  dieses  üm- 
standes  für  den  Sonj-onJvtiirahlauf  •  Die  strukturelle        Frage  liegt  eigent- 
lich garnicht  im  Rahmen  Ihrer  /.rbeit.  Die  Eedentnng  dieses  Moments  für 
den  BeschäftiguQOgsgrad  hängt  wohl  von  Art  und  Liass  der  freien  Koiüoirrenz 
ah. 

Ich  hoffe,  dass  nun  manches  klarer  geworden  ist.   Im  ührigen  i;:;t  es 

für  den  Aiissenseiter  imEier  v/ieder  mt,  wenn  er  e-elep'entlich  in  die  Pro- 

hleme  hineingeschmissen  wird  nnd  sich  darni  mit  ihren  anseinandersetzen 
muss,  v/enn  das  anch  hrieflich  oft  seine  Schv/ierigkeiten  hat. 

Ivät  hesten  Grüssen 

Ihr 


lUy^A^I       V^^ 


\ 


Dr.   J.    Soudek.  Fphnkfurt   fc.M.,    dei   IS.Mni    1930. 


Söhr  geehrter  Herr  Dr.    Dessauer, 


ncich   den    freundlichön  Worten,    die   Sie  mir 
s.Zt.    durch    "^hre   Schwester   sagen    Hassen:    dass   Sie    nämlich   nichf 
cjiiisehen  könnten,    wie   cie   Kinder   von   der  Konjunktur  kanen, 
htttti   ich   ein   ^^unz    vernichtendes  Urteil    üter   'leine   Arbeit    ^oa 
Ihnen    erwartet.    'H-3aa   Sie    nunmehr    nur   noch    davon   appechen,.  • 

Si*.-'   htttei  das   aefühl,    mt^i        Frae^estel  '  ung   sei   durch  dte  Bnt- 
Wicklung   der   letzten   Jahre    liin   k2ein   wenie   überholt,    so    klingt 
das   schon    öedeutenci    sanfter,    tter   nichts   destoweniger  nicht 
beruhitTöxul .    Ich  könnte   nun    vielmehr   n^ch   als   Sie   mich    der 
bedrückenden   ErV:enntnis    anheingeben,    »^.'ass    das   Fücher»3ciiT»eiben 
keineii   Sinn   hat*'.    Trotz    til  ledern    teile    ich   til.:-r  keinesfalls    Ihre 
Meinung.  JV  i 

■  't ' , 

Zunächst    erscheint    es    nir  unrichtige    anzu- 
nehmen,   dasB    die   Auswirkunr^en   der  ^iidustriekonjunktur  gegen. 

wärtii^.    vidi    schwacher  seien,    als    sie    früher  waren.    Mt?^   das  i' 

'  """■■  ji;,  ♦ 

für  di'?   sr^scheinun^en,    die   ^vir-   gewöhnlich   unt'  r   dem  Namen  Kon« 

Junktur   zusam^nanf tissen  :    Produkti  »nsvolunen,    Geldwertschv/änkun-? e^ 

Ef f ektenkiis  .^   auch    insofern   zutreffen,    tl      deren  Schwankungen 

iii   der   Nachkriegszeit   geg.nücer   den  Bewegungen   der  V  »rkriegs- 

zeit    abi^eschwächt   wtren,    ö>    kt-nn    ?ian    das    noch    li  nv^e   nicht    ^lon        i 

den  Auswirkungen    in    sozinl.^n   Leben    i;   gleicher  Weise   st:<en.  j^ 


/i 


'^'irj  "f. 


-  ß  - 


\ 


V, 


Die  Gründe,    die   '^ie     »für  vorbrinfren,    sd"  rjinen   rir  t  üöti    nictt  '\ 


•<*'* 


Ad    1)    D^  SS    diu   Rj  tiont  3  isierung   dia  Schwm« 
Vrun^en   in   der  pesc'f  «f  tit-ung    ausgleiche,    i^it    zwar   bis    j;u    eine^ 
gewissen   Grtde    richlig,d|fcjp,niiuin]  ich ,    vrena   Sie    tmnehmen,    deös 
ein  ßetriöD,    dor  tuf    eiiier   gt  nz   be;3tiinnten   Stufe  ontimttler 
Rt  tiont }  itt\t    arbeitet,    rU-se   Stufe   auch   wirklich  beilehtlt. 


1 


Indessen   rindet  jt    eine  Rationalisierung,    -iine   Ersetzung  mensch 


licher  Arbeit3):räfte    durch   Maschinen    nicht    eiciul    stiitt.    Es 
entsteht    dadurch    eine  Dyn^misi^^runf?   der  wirtsch  t'ft  ,    wit^   sie 
für   die   "jfechkriegsseit   ^kennzeichnend   ist.    Richtig   allein    ist 
die    '-ttskiche,    clbS:^    der   einzelne   Betivieb    ntitürlich    nicht    Tiehr 
im  Auf  schv/un:;:    so    viel    Arbeiter   t^inste"' ]  en   unc'    in   der  Depres« 
sion    so    vie]    Arteiter   entlassen  nuss,    wie    "i es    in    früheren 
Jahrzehnetn    der  PrZI    wer.    ^'nd    doch    gilt    dies    iriner    nur   für 
eine]    Betrieb   und    nicht    für   die  Ciest^itheit    der   Betriebe,    die 
sich   doch  nun   seh]  i  esslich   Much    ver'^ieh  ren   Y.tnn^    wus   Jti, 
soleinrTe   n  )ch   eine   Gewisse  v'f)/iicurrenzgesetzl  ic'  "^Teit    im  Kti- 
pitßlisnus   besteht,    auch   der  Fall    sei.^.    wird. 

Doch    sind    dies   rein    theoretische  Überlegun- 
gen,   gege,i   die    rrie    vielleicht    Ki Tuende    finden   können.    Zu_ 
fällig   habe    ich   aber  ger^ado   Zal-.  le.i   über   cas   Schwanken   der 
Arbeitslosigkeit   in   den    letztei  J^hren   bei   der  H^nd    unc    darf 
sie    ■'hnen    /iel  deicht    zur  Verifizierung   meiner  Aussagen 
anführen-    -^n    der  Vorkriegszeit   -   ich   nehme   die  J?  hre   1906 
bis   1014    -   schwankte    die   Arbeitslosigkeit   der  Gewerkschaften 


V 


"TT^^ 


I 


1        «. 


zwiijohea    v?inv,n  M.lnimun    von  60*000    in   der  Hochkonjunktur 
und   einom   Mtixlmura    /on   460.000    in   der  Depressioii.    Prozeiltuel 
tusgödrückt,    tui    Je    100   Mitglieder»    von  Arfcdlterfr chverbefl'  en 
bezoge'i,    9chv/«nKt^   de»?  Vroz -int stutz    zwischen  0.«=^^  und   4.5^. 
In   der»  :^öit   nuch   der*  pt  tiont«.!  lsl9T»uag   -   «Iso   zwisch<-n 
1924  und    1930    -   bewegten    dich    die   Schwt  nkunfren    der  Arbeits. 
1    sigKeit    zwischen    einem  Minimum    von   300. '^^0   Arbeitslosen 
in    der  MDchkonJunktur    1925   und    3,5   Millionen   Anfang   10:^0. 
Prozentutil    lUt  gedrückt ,    ebenfßlls      ieder   in  %    der  Gewerk« 
öchtif  tsnit^j]  ied^>r   -   schwankte   die   Arbeitslosigkeit    zwischen 
3%  und   f>35g.    Ob   si  ?  nun   tintresichts    dieser  Zahlen   noch 
behaupten   vollen^    dtiss    den    «Schwankungen    :.n   der  Beschäftigung 
Jetzt    ;iicht   nehr    diese  Bedeutung     zukonmt,    wie    in    der  V')r_ 
kriegszeit,    erscheint   ;air  tillerdinr^s    frr-^lich. 

Erwidern   Sie   'lir   dj  rruf ,    dess    die   V.rhtlt« 
"1   nisse   i:i    Doutsct.  lii:id    {rerenwnrtif^    nAusnehieverh^'l  tnisse« 
seien,    s^^   l:en  1    das   '-^^&^'.::ci  Tneine    thoret  Ischen    /usführuni?;  en 
öupchtud    vori^ebrucht    werden.    Die   deutschen   Verhältnisse 
3tin":ea  t{  tsttchl  .ch    nicht   nehr   gut    zu   dem   theoretischen  Scheut} 
des  «'onjuiiktupttblnuf s   wie   wir   es   tus   dar  Vorkriegszeit    ken_ 
len.    Aber    schliesslich    ::eht    es    auch   hie'»    nicht   uüi   die    t   eo- 
retische   Frage,    s  )ndern  un   die   Tttüe.d'e,    die  Sie   bezv/eifeJn, 
iitm]  ich  ,    dnss   die   Beschäftieun.f^   dar  Arbeiter  nic^  t   "lehr  so 
starken   Schwankun^ren  unterwarfen    sei,    wie    früher. 

Ad   ß^    Dhss   die  Auswirkungen    der  Konjunktur. 


•  Ätv 


JA 


-   4    - 


3e>  wii.'ikinigen    huf   die   Lohnhöhe    durch    lengf ristif^o   tt  vi  f  verteile 
i'eminclert   seiün,    ist    zwe    Tel  los   richti*;!.    Beispielsweise»   ist 
i':egenwttPtig    tr>tz    der»  Dopresai»:!   die   L  'hnhöhe    r^est  iegea   \i:t 
in  Monent    noch    im    Steigen    begriffen.    Dt  s    besaf^t    tsber   noch 
nichts    über   die   pedeutung,    die    der  Lohn   gegenüber  cen    sozie- 
len    Auswirkungen   hi  t.    Ich    htbe  mich    Husörüc'-]  ich    in    cem    ent« 
sprechenden   Abschnitt    S.    53   ff.    über   di      Einkonmensvepteilmng 
ge^^en    eine  v'f. uy t,]  «/öpknüpfung    voa  Ktufkruft    ist    gleich 
beispiels^ei^-e   Heel-  bzv/.    Noßvißll  >hn   und    s^>zit*len  Auswirkun« 
,ien   gevandt    und    -nich    en tschliiiiden    für   die    von   den   Arneriktner 
Berrid^je   definierte    Krufkrtift    nemllch,    KvuTkrttt    tl^   Produkt 
tiUü    lohüpate    und    Peschtf tigungsv^ritd.    Dtnach    ktinn    nenlich    die 
Ktiüfkr-öft   sinken,    tr')tzcie"i   die  L  )h  irete   -laigt,    yreiia   n^nlich 
der  Eescheftigun-^s^Pttd    sinkt.    Die^e   F'^p^aul  ierung   deckt    durch» 
tur3    die  gegenwärtige.,    deutschen   Vepht  1  tnisse.    Die   Tohnpfcte 
i3tei:'t;    fcbep   in   gleichen   Mtsee   sinkt   die  Beschüf tif ung   und 
dti-iit    dio  Ktufkrtif'    dep   APboitepsch  i  cht ,    U'    die   tHein    os    hiep 
geht.    Di^nit   hec,  e    ich   tlisn   bchon    pei  n    theopetisch    den    Sinwtmd 
.iinep  ^onpensK  tlon    /n  i    sozialen   Auswipkunren   dupch   T.i>hnhöhe 
u  nnö -T 1  i  c h    . '  en &  ch  t . 

Ad    3)    D^Sf5   die  Apboitslosenvepsichepung   einen 
folgenschvrepen   T^in-rfpiff    in   6en    sogent^nnten    nutüpl  ichen  Kpeis- 
lnuf    dep   industpiöl len   Konjunktur   darstellt,    k^nn    ich    Ihnen 
leidep      benff  Ijs    nicht    zugeten.    Die   Be.:pündung    dtifüp  möchte 
ich   nip   ti]]epdingü    spepen,    denn    sie    epfopcepte    vie]    J^ngepe 
theopetische   Auseinandepsetzun^ren,    innephttib    denea    ich   Ihnen 


Wi 


-   5    - 


söii^eii  nüsdte,    v^rarur^   ich   glaube,    deiss   undere  F>ktoren      ' 
wie    z.B.    wonopolö    de"  Unteraeh'ntjr,    Ktrte]2e,    Trusts    einer»- 
deitü,    Monopole   vier   Af»lt*ite'*   v/ie   Gewepkschtsf ten   f;  idarseits, 
di3   vertmlerlu   l';inV')'i"iensgü3tt  1  tung   auch   dorn  Kriege,    die 
veränderten   We]  t  Turlctverhri  tnisso    floh    fasse   sie   in'J'em 
Komplex   rnperial isra    3   zusrnnen)    viel    entüc^ ei dender  sind, 
nid   dtiS   Teilnonent    einer  höheren    sr^zit-lvm    Beltdtung   der 
"nternehr.'ier      und   auch    den   Arleiter   Ui]d    cor   durch   Sozitl. 
versieh  erung   liervorgeru  i'enen   Ein'<o":'neny  verschiel  ung. 

Ad    4)    Wenji    Sie    schliesslich    den    grössten 
Anteil    der   fixen    t- a   den   Gesamt>:'>sten   und   die  Wechselte., 
ziehuiitjen    von   ynli  nds-  u  .d   Aus"!  andsnirr>:ten    tls  Heimuns-en 
für   die  ÄUii'wirV-uneen    der  Kmjun^tur   traf    die   Arteiterzthl 
tnriehen,    so   ^;:lt   dafür  mb nahes,    was    ich    Ihnen   bereits   unter 
1)    ^'arauf    erwidert   htbe.    Doch   bitte    ich   Sie   zu    bedenkea, 
dass    Ihr  Art^u'^ent    /on   den   Verhält  als    von    fixen   vnd   Gestat« 
Icosten,    also    von   »jiner  Verringo  Minif   des   Anteils   der 
menschlichen    Arteitskrt:f  t    va    den    i.idustriell  en  Aufbau    - 
marxi^.tih^ch^   nennt   ntii    c'as    p;r.nz    tref:^end    die   -^re an. sehe 
Z'*stnr.iensetzung   des   Kapitals   -    durchaus    richtig   ist.    Dann 
hj^en  rie    Ja    .lichte?    anderes    aus^^esart    a    s    das,    wps  Marx 
das    verel  endungsvre^^^etz   benannt    hat    und    was    so    liesslich 
Wasser   auT    rielne   >^n'ih'e   wäre.     Denn    cie   h"here   orgtnlsche 
Z'^san-ensetzung   des  Kapitals,    d.h.    des   Ansteigens   der   fixen 
Krusten   vn    den   Gesamt"   -»sten ,    nuss    notwendige   zu    einer 
"Freisetzung«    von   Arl eitskräften    führen,    d.h.    also   zu    einer 


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-   6    - 


Vcirnehi'Uiig    der   Mindustrion  on   ReserveHrnee»,    aoforn    Sie    nicht 
tJiinah   en,    dt.ss   te.ser  Prozess    cii;rc      erhöhte  Einstellung 
in   auii^iehT-    durch    tohnsenkunr:   rentabel    geworöeiieri  Grenzle- 
trieben   kompensiort   würde,    wtts    t\er   wieder   ein    stt-pkes 
Schvn  aVeii    der  pesch^Ttigunp    zur  Fo]gü  htben   »nüsste   oder   eine 
'iKonpensßti  Ml    in    dein   aeburtenrücki;rtr' n  '    sehen.    Denn   die.se 
tendenzielDe   Entwicklung  hj  be    ich    unte-    der  Hutrilc   Pau Veris- 
mus   im  3ti  r-ken  Anschluss    en   Mitpx   böhtndalt.    Auch   hier%us3 
ich   n:.r  versagen,    die    Aspekte    dieser  Entwicklung   gerade    für 
neia    Problem    zu   u nie r isu ch e ■) ,    weil    C^s    zu    endl.>se/i    theupet  i  schea 
und    rein   wirtscht  ftdp<)l  itiöche  i   Frt.:j?en    führen    müsste. 

Ihren   übri^7on   Pr  ndbe-nerkun^ren   kann    ich    tller- 
dings    i.i   recht   positiven    Sinn^   -neiaserseits   be:  i^timnen. 
Wenn    Ich  >iich    in   neiner  yirbeit   tut   die    sozit^en  Auswirkungen 
ianerhtlb    der  Arbeiterscht  f  t    baschre  ikt    htce,    so   v/pren   hier 
reine    Zv/eckm««- igkeitsgrn  ade   eu3schl  tig^rebend.    Ich   htbe   tut 
S.    13   Ja    dtirauf   hingeweisen,    dui^s    Mich   unterneh.ner    von   der 
:':ünjunktup   betroffen   werden    können.    Natürlich    v/eiö£?    ich. 
düss    tucli    eine   Kl  einbürgerschicht ,    die   sic^    etwt    rekrutiert 
tiBs   kleinen  TTtindlern,    An^-estel !  ton   usw.    von   öep  ?:')njunktur 
betroffen    werden.    Ich   htibe   sir.   t?u:^scht  1  ton   müssen,    weil 
hier   die   Z^sti'i  ^enht'n^e   etwös    verv.ickel ter   sind,    verwickelter 
schon    darum,    wei]    diese   Schichten    an   den    nun   einrntl    für 
mich    zentralen   Prob^ä^^ii    der  Konjunktur  nur  mittelbar   betei- 
ligt   sind,    wie   Sie   Jt    selbst    Sö^en. 


' '•Im 


-  7  -  ':■'}% 


D»;as   aber  der   Bogenennt^j  Mittelstand    für  die 
Nttionr;}  lekonornia    no^h    unentdecktea   Qoblet   soi  ,    Ke  an    ich 

Ihnen    a4ii^ti|t4|Mn .    Ich    htoe   diesen  MtHj^e]    3.7t.    selbst    sehr 
3tt*rk    .gefühlt   und    lich    nlt   dem  PKne    einer   Spezialuntersuchung 
der  Konjunktur^.' loii   /iu^wirkuntjen   tut   c  en  Mittel  stt  nd,,  tiui' 
den  ^'^i^inhilndler   unil   An^restel  "*  ttm   U3W.    getrtgen.    Inzwli.chen 
hptc   ich   dlö   HH^enoh'^ie   KntdecViung   rie. chon   können,    dass    die.-'e 
Protitjne   von    Tb.v^    zu   Tt.n^'    nohi«    in   litss    Eew'usstse.  n    dcir  Oaffent- 
2-chkeit    treten   und    durf    Sie    nur   auf    5io    ..yr.pt-^'nptische 
Eröcheinuni"^    der   F   rsch-iiigs   te3  3  o   fij  r»   den  Einzelhtü^dal    in 
Berlin    k  afnerk?t-Tn   ripchon:    ebenso    auf    öiti  Untersu chu ngen    von 
Lederer    :ad   Mt^rsch^k   ül  ?^--  d^»n    Mittel  t^t^nd   ucd    die  Disku^öion 
üb.?r   die   Aneo^tel^ten    in    A.i^ch  lu?;-    v-n    öf^e    Buch    von  Krtcktuer. 
Dfes    i3ind    freilic'     nur   Anat-'t/e.    Abe-    ich   j^ltube.    öttsj    wir»   in 
de.i   ns ehesten    Jthren   ij0rt.de  ttui'    diesem    3ebiet    eine   ?^viwisse 
K-^truii^.    arwtjrte.i    dütf  en  .    "^  ch    meinerseits   geh'^Jetzt   - 
frelllL'h   i/i    einem    et-.veis    tnderen   Z-iSi-'^^^enhang   -   nehi-    von    cer 
öozi(.)lo:';ischen   Seita   ins    t      diese   Pro'  lerne   hemn^   und    c  ehe 
wie   viel    v/ichti-M^s   gertsde   so? i  il  i^^-isch   hie'--   zu    finden    ii^t. 
D&ss   die  Nt;ti    nt.loökononie   darüber    üi^i   Jetzt   hinwegfegt  n^en 
Ir^t,    ergtib    üich    ms   de  1    fiktiVc-a  V:»  cju  i-setzu  U'r.'rn    ihr^es    Lfeöo- 
retischen  Bildes    von   der  vrirtscheft,    das    im  vresentl  ichen 
industriez    ntrisc^)    tiuf  (den)TJntern9h'ner  und   Arbeiter   einge- 
stellt  v;ar  und   von   wo    aus   die   ''ennachles-jiguni:   des  Tritte!- 
Standes   als    einer   theoretisch    unfruchtbaren  Erscheinung 


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-   8    - 


zu    rochtrsrtiiTiün  iat. 

Die  WirkunkTon,    diö    die   konjunkturol  1  an   Schwan^ 
kungGii  \x\\t   des   LdLoii    der  Gestintheit      ?  udüten,    sind    ttuch 
neiiiar  Mertinung   nych..söhr-   «richtig,    i  ie   von   Ihnön   ^ngenoTimene 
politische   pnd  ik^  1  isierun-'    etw»    durch   Krisen   und   Depressionen 
läsot   3ioh    tt: ts^'oni  ich    f  est;. te^  3  on.    Beisoie]  aweiüe    hbt    cer 


t.uch  von   !nir    zitierte 


für   dfcri    vorige   J^hj^unöert 


in   Eil  :ltnd    eint)   Kuf füllende  Uebereindtinmunj?    von   p  -litiscium 
Redikt  I  isir.us    und   ^ris  jn    i'estdtüllen   könn:3n.    Die    t;meriktin:  ^che 


Stbtistikerin    »^hontts   htt    i:,'^^txr   im   Leben    rellgJbÖs^T   Sekten 
Momente   konjunktur  ei  ?•  er  Autfwirkungen   tui'zeigen   zu   könneu 
eegltubt.    Diese   ni^i43Ü    iiino    mir   sowohl    bekennt,    wie    üie  mir 
ti^uch    richtig   erschuinen,    una    ich    htbe    t3i.    in   -nr.^iner  Dir  ser- 
tf  tion,    die   neinem   Michiein    zugrunde    3ie.?t,    fuch    breit    tuo_ 
ge-ührt.    Dt^    tber   der  Hernusfeber   ^  »in^^^r   Schrift,    Herr  Dr. Alt. 
3öhul    u::   .-;o2i<»l  't;r '  acheii    Pr-^blemt-n   in   keiüer  Weise    interessier 
ii:t,    so   muöte    ich    diese   nin^t?    leider   untordrücken. 

Auch    dus,    was   Sie    üler   die  Proliein^tik    des 
Be^j?ifrs   Arbi^i t  »rklt  ose   söjen,    scheint   ?nir    durchnu^    zu« 
treiTexid    zu   bein.    Htn    müä.  te    n»tür]ich    soziologisch   über- 
htiDpt    eixiit.!    klaren,    was    nun   derunt-r    verstehen   wi31    unc 
kilne   'Zinn    sicher  dßrtJUf,    es   hier   dvr   nicht   mit   eine^n    einheit« 
liehen   Gebilde;    zu    tun    zu   hiben.    E'    ist   deshalb  auch    viel- 
fach  heute   schon   bei    nnt^rsucnun^^en   über  L"^hne   die   soziolo- 
gische  "Trennung    von   »»Arbeite-^r  ristokra  tie«»    u  id  »^Arbei  :er»- 
kulitu^w    .j^etrt^f f en   v/'^rden,    v  >n    i^elernten   und    ungelernten 
Arbeitern   und    anderen   Best  i'^nuntTt=m'-)ment  en   f.tnz   abgesehen. 


,^ 


-  9    - 


Auch   Srörterutu^^en   über*  diese   Fnge  'nusste   ich   nnterdr'ücken ,    6 
sie    leicht   den   Rbhieü   neiner  Arbeit    sprengen   k  )nnten^ 

Und    hier   nusr.    ich   schliesslich,    noch    einmt  1 
die   Frtf^e   nach    der   Aktutil  itt^'t    nnd    bedeutsankeit   neiner  Schrif 
aufgreifend,    feststellen,    dösö    es    nir    in  neiner  Arbeit    im 
wesentliche!  tut   dix^   K-^t'runp   der    theoretisch    statistischen 
Z^Sb-nnenhenge   uiul    nicht   tuT    enpirische   Untersuchung   tnkni.    In 
sofern    ist    natürlich    de»-  Titel    meiner  Arl^it    irreführend  .Httt 
ich   nicf't    ein   ästhetisches  Bedon^-ron   ^e^öa  Untertitel    wie    z.B. 
eine  '»nt  ersuchuni:   zum  sti-t  istischen   Ktus»- Iproclem  oder  thnlic 
so   hätte    ich    ku3    ^hrl  ich!':eitstTründen    v^ine.i    näheren,    klärenden 
Untertitel    zugefür't.    Wtis    ich    in    dieser  Pichtung   i^u^üfiJhrt  e, 
ist    ntitürlich   uninteresst^nt    für  Sie.    Leider  aber  htben   sich 
auch    die   sogenanntem    Fichlemte,    für  die    an   j^oschrieben   war, 
von   de'n   '^iie-^i     :ibv   nicht   betroffen    -gefühlt.    Einer  meiner   sta« 
tistischen   Kriti-'e^-  htt    es    S'^qnv   f erti^^^:^ebr».cht ,    tm   Schluss 
sei/ier   Rezension      ie   kleinltutj»  BeTierV'ung   zu    stehen,    dtiss 
roi»^'   fc  n:icheina.|]id    die   mnith'Ddischen   Fragen    wichtig   seien.    Und 
ein   anderer   st4J:;isti;icher  Ftch":tnn   htt,    nachdem    ich    auf   3C 
Seiten    festgestellt   hatte,    dass    die   statistische  Ktusaltnu- 
lyse    nicht    dtr^  ufausiTehun   Vrann,    eindeuti    e  Ka    ;fc  1  zu s am  nen- 
hänge    festzustellen,    stunde »^n    nur   nehr^deutige   aufweisen  "iZ^xia^ 
esitfrti;?eGbracht,    den    V  a^wurf   zu    erh    Den,    ich    hütl  j    ^'öine 
eindeuti.-^en    Ktuotl  zusrnnenhänge    naehge    iesen.    Httte    icli    nicht 
den   optini.- tischen   G-^tulen    Voltaires,    dass   die  aeschichte 
ein    Ft.npf   der   ''lugen    nit    den   Du  "inen   sei,    wäre    ich   bestÄ:nn;t 
schon    versw.afelt.    Nur   meine    ich    freilich    in   Gegensatz    zu 


-  10    - 


Voltrire,    dmöü    tuch    Dunrihüit   soziologische  Orundo  htt   u/iö 
dttpura   aiüht   notwendig   sei. 

Meiii  puch   vrird   elso   s?»    Ij^ngo   tktuel]    sein, 
als    es   stt  tiötir'che   Knust?}  forychung  gibt   und    &I3   "len    ver- 
i3uchv3n   wird,    tu^^    :^-i.ffe^'n  Ktust  2  zus?  •^.   enhenp^   tbzulesen.    Duss 

ciie   von   nir   ^eb*t^^e3tt?J  j  ten    Z^stm-nenhärif^ö   t^npir:  scher  Er,- chei- 
nun<en   für  heute    licht   unbedinrit   ^TÜJtig    sind,    weiss    ich   und 
httbe    ihr^v;'!   historiochviii   Cht}  pi  V.ter    doch   aeutlich    -enug   heröus« 
gearbeitet .    Abei»   es   ktjrn    -nip   ^k    nu :'   tui   di.?   pr»   nzipielle   Frt- 
r^e   t<n   Uiid   nicht    tui'    aie   hist(:»risch    -  empirischea   F<;iststel  lun^ 
.:en.    Würde   ich   freilich   dieso  Arbeit  heute   zu   schreaben 
hüben    oder   eineü   Äpendix  meineö    Buches    erscheinen    3  essen 
V:**n;ien^    so    ht'tte    er  mit   Bestinnt.heit   alle  jene    sachlic'  e 
Proi  Ier.u:txk,    insonderheit    ..-ozi  )l0£Ti:5Che   Relevanz    zum  Gepen- 
ijttnd.    B^^    Itig  ;    nir   sr»gh  r   sehr   nähe,    heute   so    etwts    zu 
schreiben,    wenngleich    ich    es    nicht    tun    .verde,    v;ei]    mich    noch 
"tn^.    undere   ri-if]-e    int eressler-en,    eis    ich    der  Meinunr^    bin, 
dtt::3s    dtLS   ?r<)fclen    \/oii    .  ea   so:?5it:}en   Auss-irkungen    von    der   Unge- 
heuers tc^i    Aktueiitt't    ist.    Als    ich    s.7t.    vor   ot.  .    7.   Jehren    tut 
diese   Fm^^u    gestossen    v^^urde    -   ich    erhi.Mt    dt:s    Ihe^^ia   tl-^ 
Prüf  un^ijtvrceit    -      so    erschien    es   r^iir    zwf.  r    interessant    und 
iruchtbtr,    t'i  of    nicht    anders   wie    dei'i  Am;  Morien    eine   Zwer^- 
lelche.    Inzw'i.^:>chen   htil.  e   ich    durch    tägliche  Beolechtung   des 
Wirtöcht.  rtslebens   unä    (-es    von   der  Wirtschaft   her  determinier- 
ten   sozit' Jen    Lebens   nur   allzusehr    erfahren   -nüssen,    von   welch 
eminenter   utid    furchtotir^r  Bedeutunr^   diese  Frage    ist,    sodass 


T»»^»»»^' TWr  lllll|l|l     li||i 


-  11  - 


ich   heute-   nicht   ohne   hl  3  erper.  önl  ichste  Anteilnahme   von   diesen 
Dingen    sprechen    Ktinn.    Nur   wer   versucht,    sich    oinma]    klbr   zu 
nt'chen,    wbs   -   nun   nich'    nehr   oekononisch,    nicht   nehr  produk- 
tionsmnsöig,    ^and^pn    üozinl    -   3,5  Millionen  Arbeitslose   be- 
deuten,   d.>n   werden   Fragen    wie    die    ntich    den    soziwlon   Auswirkunge 
di^r  Kcajunkturschwtjnkun.'en   »nehr*   tls    äktdemii-che   FrDfren   oein, 
deren   ßericuti^ung    ihr.   Jeder   Tuf    von   ne.em    saitTt. 

Ich   d.wiike   Ihnen   JedenTt^lij   her?J  ich    Mir 
Ihre   intex-oS3ieriit.4.|^rfci^?^en    und    dtifü-,    diiais    Sie  ^ir  Gelege  iheit 
geben   htlon,    mich    einmul    etwiio    oersön]  ich  e:-   dtrüter   Mjbz.a.t;pra-. 
chen,    clrf    es    nir  .^^t^^^iüter  einer  Sch^r  unzul t n^-3  iohep  Kritiker 
rnö^^.ich    vvtire.    Dvss    ich    den   '-uniich   htbe,    Sie   peraönlich   kennen 
zu    jernen,    dürften    <-ie   ^t    inzwischen    vn  i    Ihrer   Schv.'ester   er- 
führen   ht;ben    inr     Sie    '-önaen    oich    V;r3te]]en,    dass    es   ini..h     tsehr 
freut,    dtiüs   Ih.ici.i    ei-i   ähnlicher  runv^ch    flieht    ferne    ]ie^t. 

Mit   den    besten   Grü-ri;-..  n    ein    ich 


hr 


Dr. Friedrich  Derjsaacr, 
alt  orja-a3::arcrjf  eld , 
Gfottorpstr.  35. 


iiltona(Elbe),  den  10.  L:ai  Ij^O. 


« 


( 


3oxir  £;eel]rtGr  Herr  Jr.  3oadc':! 

lld)ei:  ^ie  vio.len  Dank  f  lit   Ihre  .fromKlliohei:  "eilen  von  30. 
iipril  1Q50,   die  uich  pciir  gefreut  IiaLen.  Ilit  Gchriftcn,  v;ie  der 
-einen,    -lat  n-n   ja  norixlerwci-je   rocji.  Die  Leser  finden  ;:;ich  ait 
[JntevGaclMn^-en,   die  die  f oiitjecitccictGn  Grenzen  c^in^^^  .TijüenoC-i-f t 
üLor ^ichroiten,    in  cll^erioinen  nicht   nurenlit.  Die  ühnchnitte   "'oer 
die  laninterialijirolrrctie,    die    Ihnen  loenon..erG  gefallen  halben,   ha- 
hen  daher  r-orade  hei   den  Juricten  eine  nur  aehr  h'Mo  .iufnaln.ie  ^e- 
fun 'en,   v.uhrond  den  Juristen  'uiv^alcchrt  der  e-':'te  Jic-chnitt  molir   ::a- 


Im  all^GiiCinen  -lat  rian   "lan   et^van   üedrackende  Gefühl,  .;a;3r;  daG 
Gehreihon  'reinen  Ginn  h..t,  dasG  nan  f^'r  die  Geaamtheit  lebericuich- 
tije  Din^e   a^xT^reift,   ol.ne  nolrr   cu  hören  alc;  freundliuhe   ./orte,    j 
donfall:;  ohne   Jider'iall  ^-u  finden  und  ernste  fördernde  DirdcuGcion 
in  der  Oef f entlicn^reit  anGnre;;;en. 

Ini3v;iGchen  habe   ich  auch  Ihre  Gclirift   "elcGen,   olme  oir  aller 
din^'G   ein  Grteil  daraoer  erlauhen  zu  v/ollen,   da  ich  der  Snc::ialfor 
r-chun::  c^of  dieGom  Gebiet  doch  viel  su  fern  Gtelie.   Jedenfalls  r:ebe 
ich  Ihnen  aber  dai.iit  völli^^;  Pecht,   daac  3ie  die  naive  Gläubigkeit 
der  L'Iencchen,  die  ohne  dedulrtive  PorGchun^;  auc  den  Statistiken 
alloG  ablesen  -vollen,   an^-reifen. 

Trotzdem  möchte   ich  nir  ein  naar  Randbernerkun.-'en  in  Ihi-or 
Gchrift  rrcGtatten.     Ich  habe  ei-cntlich  das-  GefLilil,   als  :vonn  Ihre 


/n_ 


( 


r^^ 


?ra^^estellanp-  durch  (lij  jlnt wicklang  der   letzten  Jahre  ein  Hein  v;enig 
iiborholt  sei.   Ich  v;ill  dcirait  aajen,  dasn  die  üunv;ir!:un^en  .or  Inductrio- 
koniiinktar   ^ehr  viel  nchwachcr  geworden  sind  und  wahrscheinlich  in  Zu- 
kunft noch  schwacher  werdor:.  Es  erscheint  mir  daher  fraglich,   ob  alten 
Theorien  und  alten  Jtatiat:ken  auc  diesem  Grunde  heute  noch  sehr  viel 
Ueherzeup-un'-nkraft  cukoM^:it.  ^iuai::erdcn  kann  eine  quantitative  Verminde- 
v^mr  der  üuawirkun'-on  schlies^ilich  nach  dem  Hegel 'sehen  Gesetz  quali- 
(  tative  -jcdeutunr  erlialten. 

Ich  'dauho  aus  vier  Gründen,  oaos  die  sozialen  Auswirkungen  der 
wechselnden  Industriekonjunktur  heute  ^orinrcv  sind  als  früher: 
1,)  Die   "I^ationalis^erung''  vornioaert  die  Auswirkung  dos  BcschLlitigungs- 
^rados   auf   die  arbeit  er  :'a::l  nach  zwei  r:ichtun^en.  Der  rationc^lisier- 
te     betrieb  verlan^-t  im  .^luf stieg  zur  Ilerstellung  einer  grosseren 
ProduI:ti  :n  eine  geringere  ürboitorvorMelirung  als  der  niclit  ratio- 
nalisierte Betrieb.   In  der  jepi'ossion  jedoch  ist  der  rationalisier- 
te    Betrieb  s^  Durchhalten  scin.jr  gelernten  Arbeiter  genötigt 
und  kann  daher  nur  in  geringerem  iJi:rfang  entl^s'^Ox.  als  der  nicht 


rationalisierte  Betrieb. 
2.)  Der  langfristige  Tarifvertrag  vernindert  mindestens  die  Auswirkung 

der  Kon-junktuT  auf  die  Lohnhöhe . 
3.)  Die  Arbeitslos enver Sicherung  '<  J-  >^ach  Dinn  und  Jirkung  der  fol^;en- 

r-^chwerste  Ein^u'iff  in  den  so-'enannton  natüi^lichen  Kveisla-jf  der  in- 

d US  ti  c  llo  n  Ivon  j  unl^ t  ur . 
4.)  De^  grössere  .mtoil  der  fixen  an  den  Cesamtkosten  und  die  'xiglioh- 

koit  der  Jechsel  von  Inlands-  sum  Auslandsmarkt  he^:^r^t  die  Auswir- 

kun--en  des  Xoniunkturumcrciilags  auf  die  ^irbciterzalAl  .  :iir  V/eltde- 

nrcssionen  flirren  allmä^^lic-^  ::ur  Einschrgnkan'"  der  xi^beiter^^M, 


1 


"  :)  " 


Auch  sonüt  i::jt  mir  Gi::ir;GS  frc^'licli  ^'cblio'bon.   i/enn  man  auch  nur 
dio  iiu^v/irlrun^'on  dor  Indujtriekonjanktur  aaf  dio   individuellon  Jcliiclr- 
sale  "bctrachtot,   go  bloiLcn  dioGC  doch  niü:it  auf  die  airlioitGrlrlasne 
bcGchrllnkt.  UnrAittoL  bar  rit'  der  Arbeit orklasco  hän-t  das  Schicksal 
einer  c-c'^r  breiten  ICleinbLlr.^'GrGchic'it  'jacaanon,   die  die  i.rbeiterschai't 
versorr^'t,  Dor  Llann,  bei   der.  ich  jahrlan^*  neinei:  üajal:  lio^en  hatte, 
-  er  fLuirte  den  :jc::önGn  Ilanen  "Un'*ct'xr'  -     macht.e  mir  neali^-h  lan'-e 

^  itUof  cünMn -on  ;<d"or  die  üUüv/irkan  -en  der  I{oniLmktn.r  auf  L;ein  Bootsver- 

lcih--o:;chL^ft .  Ich  habe  dabei  sehr  viel    -Glcrnt.  Aber  es  iot  doider 
so,  dasG  der  ao  •e^^ar-nl-o  ''.üttelijtanl  fir  die  jationalökoDomen  noch  ein 
klein  -.voni^^-  unentdecktec  Gebiet  irt.  üuc norden  spielen  die  Preisver- 
:ichiebun;_-en,  die  mit  den  ICreislaaf  dor  IiOnij.nkt:ir  verbunden  Gind, 
auch  in  ihren  heute   sehr  a'-'^eechv/achten  IJnfan  -  eine  -.vichtip^e  Rolle 
in  Leben  dor  zahlennancir;  ce'ar  u'aanjreic'mn  rCLeinrontnercichiobt  • 

Es  >ibt  aussorden  soziale  Au.jv;irkün^'en,   die  '.vcni-'jcr  in  Leb^n  dos 
2in:^olDjn  al:j   in  .Ion  d:r  Ge^ai:^theit  f  cet£;entell  ^   werdce  können.  Ich 

(  denke  dabei  an  die   eie^e^'itliJien  noliti^jchcn  ,7irkun_en  des  Xorg'unktirr- 

uin^;cb.v;unr^"j,   an    "ac  periodirjclie  .-iufbhui-ien   les  linken  I^Iü^'cIg  der  Jozi- 
aldonokraten,   an   das  periodii^-che  jinwachsen  der  korxiunisticcben  und 
uationalsozialisticchen  otinireen.  Ic]i  rlaube,   dass  es  in  off  etlichen 
Leben  Perioden  :1ot  Hadikalisicrung     {fibt,   die  nit  der  Industriekon- 
iunlrtur  v/ahrscheinlicli  ^.UGarinenhllDr'en  und  von  deren  Auiklärun;;  in 
einzelnen  v/ir  -.vohl  viel  lernen  könnten. 

Gestatten  Sie  nir  noch  eine  Prai_:;e :   Ist  dio  Sindieit  dor  .-»rbei- 
terJdasse  auch  nur  in  volks'.7ir  tschaft  lieben  Sinn  nicht  eine  Fiktion, 
deren  ^Irkenntniswert  recht  rerinp*  ist?  Sie   unterscheiden  z^.7^.r  gele- 


k^-» ä Bte^ 


-  4  - 


.•■-•entlieh  Z'-iischen  den  JnduGtrien  der  Prodaktiono-  unj.  der  Kons'jjnp;ü.ter, 
Abor  mujn  uan  nicht  g'oco.co  :3v;iachen  den  ^-dornten  und  an^'elerntcn  Ar- 
l^eitcrn,   z-.viochon  den  3ta.uj  der  Betriel^c  iind  dem  fluctuieronden  Ele- 


o 

f 


ziant  untorGC'ioidGn*: 

Ich  habe  d^G  allen  GO  oin^'o'iGi-d  'johandolt,  weil  ich  aus  nein^r 
.irbGit  rrei--s,   dana   eiricm  dio  Auascnsoite^^  unt-r  Un;jt::n..cn  vio]   nehr 
c,v.rQn  Ironien  dz  dio  jo^^cnannten  ?achlcutG.   Bitto,  vorGtehon  Sie  mei- 
rie  r^andhercrxun: ;-Gn  antor  diüc;en  Gesichtnoiuikt. 

Ich  v/'irdc  r.üJi  irGuor. ,  Jio  cinrial  pGrsönlich  kennen  zu  lei^nen 
un.l  hin  lait  hoiiton  Grür^ncn 

Ihr 


(AWUy  i^t^^^^. 


-1 1 


■  1  •  ~\-  ■ 


Dr.    J.    Soiidek. 


PpbnVfurt   tJ.M.'f.  den   30.Apri3    1930. 
ThorwMdsenstr.    36. 


Sehr  geehrter  Herr  T>oKtor», 


der  Freund]  ichk alt   Ihrer  Schwester    /erdenVie 
ich    die   Kenntnis   Ihres   Buches.    Ich    Treue  mich   sehr,    es   kennen   gelernt 
zu   htbe:.    Wie   Sie  seilst   wohl    hm   beste/i    wissen,    gibt    es    nur   sehr   weni- 
ge  Bücher   t^uf    der.  Gebiete   der   öngowbndte]   Soziologie,    deren   Lektüre 
biigenb'hn   u  id    nützlich    ist.    Beides    trifft    entschieden   tnf  Ihr  Buch 

zu.  •- 

Dies   Vrunn    ich   nit   um   so   ^5rÖöse^-r  pepechti- 

gun.^   sti';en,    nis    ich   Threi   Spezinl  i^ebiet ,    auf   döS   Sie   die   sozioloe^it  che 

Mathc>de   angewandt   htt:e.i,    in:ierlich   sehv    fern   stehe.    Ks   gibt   Icaum 

eine  Wissenschaft,    zu   dar   ich   weniger  7,uf,tntT   finden   kHnn,    als   zur 

Jurisprudenz.    Mit   Schb.udern    denke   ich    en    die   Zeit    zurück,    wo    ich 

studienhalber   zur  Pesch  ef  tigunt?   mit    der  Juristerei   goz^'u  igen   wer. 

yfiiini    ich    trotzüen   Ihr   Buch  üiit   Spannung   gelesen   htbe,    obwohl    ein 

reiches   juristisches   Tv^titc-rirl    darin   nusgebreitet    ist,    so  li^^weist    ifas 

mir  v/eniv^istens,    dass    Sie   den    -erbde    für   den    »»allgeneinen«   Soziologen 


relevanten  Kern   h©raus.?e runden   haben • 


ii 


Sie  haben  das  bestimmt  viel  besser  geten, 
als  das  Jener  Rezensent  Ihres  Buches  im  Arbhi^  für  Sorlt; .' wissenschef  t 
tun  konnte,  der  Konkrete  iPro r lerne  mit  sehr  vagen  all  gemeinen  Konstruk- 
tionen «n  den  Leib  rücken  win  .  Ich  ziehe  in  diosem  Frlle  die  schule 
von  Max  Webern  inoep  noch  vor.  Wenngleich  ich  nicht  verkenne,  ötss 
auch  hier  i 'i  Hintergrund  ein  doktrinärer  Sinn  -  der  Nachweis  der 
Bürokratisierun   und  Rttionr 1 isierung  -  steht.  Er  scheint  mir  tber 
treffender  zu  sein,  als  marxistische  Schlagworte,  öie  die  wirkiiche 

■-  A-Ä  ■  • 


,.'  '^iti 


A 


VP|"^M>'«^ 


-  "5     •' 


yruohtbtirkeit  mt  pxistischer  Doktrien   vordunkeln.  n    / 

loh   glttubö,    dess   Ihre   Ausdeutung   der  gegen- 

w^pti^Ten   Ju:-: ti2praxi;3    und   Gesetzesbildung    dtin^nt.    Idt)    =^ltjuU-    ^ 

■'..■', '^  "'S- 

un    ciin   gepöde  mir   sehr  t^ktuel^'-iS   Beispiel    heranzuziehen,    4eiüs    es 


üich   bei   ciom   neuen   Agrf  rprot^rann   u»n  Jen  -  Mhch  terweitsrung  der 
Ministeriulbürokrutie   hk'ndelt,    die   Sie   -   »lla-dings   nur  tuf   dem 
-fi^^^b^  des    Privetr-echtes    -   feststellen.  -  ■ ; 

Wena    ich    Ihr  Buch    i-^i   wesentlichen   eis   eine 
vriööonschb.f ti  ii-he    nat orsuchung   ansehe,    sie   t;uf  Ihre  Relevanz 
für   die  soziologische    Erkenntnis    und    ihre  Adäquanz   mit    der  Retill- 
trt   hin    tetrachle,    so    ist    dtis    eine   hewusste   Einschrenkun.^»    buf 
ein   kontern    Itttivas,    im   Sinne  Mhx  Webers    «w's  senschHf  tl    ehest»   Ver- 
heilten.   Ich   weiss   wohl    uiid   hüte   es   bein   Lesen   her?  u.  sge^ühl  t,    dttss 
■iatürlich   hinter   der   reinen   Betrachtung  bei   Ihnen    ein   politisches 
Wollen   steht.    Ich   Y.txan    zwar   dus   spezifische    tgthos   Ihres   politische    ' 
Wil.'ens   nicht   teilen.    E^s    ist  'nir  tber   sympii thisch,    dass   Sie    es 
durc!;    Ihren  Wille      zur   Erkenntnis   so   gezügfelt    haten,    und   dass 
diese    ♦'Vorwissenscht  Ttl -:che-    Entscheidung   den   Wissenschef  tl  er   t  uf 
wertvolle   ZusMTi-ionh^nt^e   e- uf 'ler'  en    liess. 

Zum   Suchl    cheii    kttiui    .ch   kei  .e   Stellung   a&  mei  , 
weil    ich   tiuf   diesem  Gebete   vol''ätrnöig   Ltie   bin.    Icl-    habe   Ihne        ■ 

«on   neinem    Bindruclt   auch   nur  deshalb   erzählt,    weil    mich   die   wEnt-   ,. 

l 
deekungw   Ihres   Buches    .-ehr   freute,    wie  mich    immer  Kenntnis   guter 

wissenschaftlicher  Arleit    e'^freut.    Gerade   aus    dieser  rein    rezepti. 

ven   und    lai»^^*^^   Einstellung   heraus,    werden  Sie    auch   be^^reifen, 
dass   gerade,    c?er   nicht    so   Svihr   atteriel.  wie    ^^edankl  ichreiche 
letzte   Abschaitt    Ihres    Buches    über   die  Ministerit Ibürokratie   be- 
sonderen  Rindruck   auf  mich   v^enttcht   hut. 

Mit   bestem  Gruss    bin    ich  \.V:^M 

Ihr  '-''j-   '')r^ 


r 


( 


Obersohulrat  Dr.  Deiters,      Kassel,  den  51«  Oktober  1929» 


Sehr  geehrter  Herr  Doktor! 

^[)gx  Aufsatz  von  Weil  über  Humanität  erscheint  mir  gut, 
und  ich  stimme  den  Gedankengängen  zu.  ^xi  dieser  knappen 
Form  ist  er  Jedoch  schwer  anzubringen,  da  er  wieder  für 
(  ^  eine  Tageszeitung  zu  abstrakt  gefaßt  ist.  Vielleicht  wen- 

det sich  Herr  Weil  einmal  an  Dr.  ^roß,  den  Schriftleiter  der 
Beilage  "Hochschule  und  Jugend**  der  Frankfurter  ZeitungyOder 
an  Herrn  Professor  Dr.  Prankenberger,  Hannover  -  Kirchrode, 
der  vielleicht  in  der  Zeitschriff'die  Volksschule"  Verwendung 
dafür  hat.  Eine  breitere  Ausführung  wäre  wertvoll,  und  ich 
glaube  nicht  einmal,  da§  die  maßgebenden  Heraus gebe;rfnfer 
"Erziehung  "  grundsätzliche  Einwendungen  dagegen  hätten. 
Jn  der  Woche  vom  11.  bis  16.  November  n€2Sie  ich  in 
Prankfurt  und  am  besten  im  Bezirksseminar,  P^atz  der  Repu- 
blik 24,  zu  erreichen. 

Jhr  sehr  ergebener 


*    *    ■ 

• 
*■* 

■■■     "''"-X.   ''■"■■ 

• 

Prankfurt, den  27. Oktober  1929. 


Sehr  verÄfcirter  Herr  Doktor, 

auf  Anraten  von  Herrn  Dr.Meleelnger 
(  Röchst  )  ,deic  Ich  auch  Ihre  Adresse  verdanke, bitte  Ich 
Sie  In  der  folgenden  Angelegenheit  um  Rat. 

Ein  Junger  Dr. phll. .Pädagoge  und  Sozio- 
loge, Schüler  von  Nohl  und  Schmalenbach, möchte  gern  pübli- 
zlatiech  an  die  pt'dagogische  Oeffentll:6hkeit  treten. Die 
Schwierigkelten, auf  die  er  dabei  etöest, liegen  vor  allem 
darin, dasß  er  in  einem  gewlcren  Gegensatz  zur   überliefer- 
ten Pädagogik  der  oben  genannten  Herren  steht  und  seine 
Tätigkeit  zunächst  auf  die  Kritik  der  überkommenen  Bil- 
dungs  -  und  Srzlehungsideale  gerichtet  ist. In  seiner  Dia- 
8ertatlon,die  demnächst  in  elnerr  angesehenen  Bonner  Ver- 
lag erscheint, hat  er  j^ich  mit  der  Entstehung  des  deut- 
schen Bildungsprinzips  beschäftigt. Doch  selbst  nach  Er- 
scheinen des  Buches  besteht  die  Gefahr, dasc  er  nur  im  en- 
geren konservativen  Fachkreis  gehört  wird, während  er  viel- 
mehr seinen  Wirkungskreis  auf  fortschrittliche  Junge  Leh- 
rer erweitem  möchte. 

Atjnei  übersende  Ich  Ihnen  einen  kleinen 
Artikel, in  dem  er  sich  mit  der  wieder  ausgegebenen  Parole 
"  Humanität  "  in  der  Pädagogik  auseinandersetzt. Er  erkennt 
in  ihr  eine  gefährliche  Kulturreaktion, deren  rechtzeitige 


^^  :.t   '■  1  -^^m-'-    ."'■-   .1         '  •  ■■Tl7.^w,r.^-  .  ~   ,^^.    .  ►  .:  •       '«luk.^ 


x: 


Enthüllung  V'^.m   notwendig  erscheint. Bin  solcher  Artikel 
kann  natUrllch  nur  dort  Aufnahme  finden, wo  Menschen  be- 
reit sind, Kritik  zu  üben. 

So  viel  mir  von  Ihnen  bekannt  Ist, stehen  S4r 
Sie  solchen  Bestrebungen  sehr  hahe.Ich  würde  Sie  deshalb 
bitten, w^nn  Sie  mit  dem  Inhalt  dieses  Artikels  einverstan- 
den sind, Ihn  an  einem  geeigneten  Ort  zur  Publikation  vor- 
zuGchlafren.Dle  Form  kann, wenn  es  Ihnen  nötig  scheint, Jeder- 
zeit geändert  werden. 

Ich  wffre  Ihnen  dankbar, wenn  Sie  dleeer  An- 
gelegenheit Ihre  Aufmerksamkeit  zuwenden  und  irlr  eine  baldi- 
ge Antwort  gehen  wollten. l'lt  Dank  Im  voraur  für  Ihre  Be- 
mühung bin  Ich 

Ihr  sehr  ergebener 


Meine  Adrecse  :  Dr. J.Soudek,bel  Dr.Fath, 
Frankfurt  a/V,Thorwaldsenstr.35 


Literaturblatt  der  Frankfurter  Zeitung, 
62.  Jahrgang,No.50,15.  Dezember  1929. 


zwei  ebklIbuwgek*.  C5^'', 

Uns  »t  die  folgende  Erkl&rimg  mit  der  Bitte  um 
VeröffentlichuDK  zuKeKan(?en:  v,,.',I    '    ., 

^In  einer  SelbetanzeiRe  seines  Bnches:-  MDer 
Detektivroman  der  Unterschicht"  im  Literaturblatt 
vom  24.  November  1929  hat  Herr  Dr.  Epstein  prin- 
zipielle DarleRunKcn  «ber  die  Erforschuns:  der  söge- 
nannten  .Ä^bundlite^atur"  veröffentlicht.  JJie 
Grundkonzeptionen  seiner  Ausführungen  emd  auf 
von  mir  bisher  unveröffentlichte  Arbeiten  zurück- 
wifOliren.  die  ihm  wohl  bekannt  waren.  Da  ich  m 
«päteren  Publikationen  dieses  Programm  in  vertaei- 
ter  Form  vorzutragen  gedenke,  bin  ich  gezwungen, 
die  Autorschaft  der  von  Herrn  Dr.  Epstein  vorge- 
itfagenen   Gedanken     für     mich     in  Anspruch     zu 

nehmen."  ^     ,   «      j    , 

Dr.  J.  Sonde  k. 


•■■  ■  r/j    H  .  "  «  .  «k»  ;j<-.t^^T?J,;' 


•'M:-Jt'. 


Herr  Dr.   H.   Epstein   schickt   uns  hierzu  die 
nachstehende  Gegenäußerung: 

»Herrn  Dr.  Soudeks  Behauptung  muß  ich  zu- 
rückweisen. Ich  bin  —  wie  jeder,  der  eine  solche 
Arbeit  schreibt  —  bei  meiner  Problemstellung  von 
Verschiedenen  Forschern  beeinflußt;  eine  kurze 
ßelbstanzeige  aber  ist  kein  Rechenschaftebericht. 
Daß  ich  Herrn  Pr.  Soudek  ~  aus  der  Zeit  geraem- 
ichaftlich«n  Studium«  —  die  Anregung,  auch  die 
»^Schundliteratur"  wissenschaftlich  zu  untersuchen, 
verdanke,  habe  ich  auf  der  ersten  Seite  meines  Buch» 
lan  maßgebender  Stelle  betont.  Die  „praktischen 
Von!Chlg«e  zur  Erforschung  der  „Schundliteratur  , 
die  ich  in  meiner  Selhstanzeige  gemacht  habe^  etam- 
»en  aber  nicht  von  Herrn  Dr^Soudek.^sondern  von 
mir."  -       .    . 


Dr.  H.  Epstein. 


Mit  der  Veröffentlichung  dieser  beiden   Erklä- 
Tungen  betrachten  wir  den  Fall  als  für  uns  erledigt. 


/IR     fi-«r-         2/%  -ffiTf      a^UPKr       C^.BC-TIO^  öO("kl.-ir    i  fi2'^'  l9SZ 


\ 


r' 


1,1- 


Frankfurt    am  8. XU.    1929, 


Herr» 


Dr»    J«    f^oTidek» 


H   i 


r  . 


C 


EiÄ?.iei:«»nd  da»  von  mir  unter  seh  riftbeae  Protokoll,  ich 
MöiKicJtÄXÄfcsr  beto»e   aber    ,    das«  ich  heute   glaube,    das«   die   b«i- 
deii   Zitat «5   auch   die   Stelle»   über  das  Auswarflproblera  decke» «Falls 
Dir  an    einer  Präzisleru»p    der  Ert^ebnisse   des   zweiten   Abemds   ge- 
lep-en   ist    ,    blt^  e   ich    Dich    ,    Dein  Jawort    zu   dem  Protokoll   wie- 
der  zurvckzun<*hnen,  auf   „Weitherzi^lkeit"    Deinerseits  verzichte 

0 

ich    in    dieser  Anfiel ep-enheit   z^^m»  * 


y^l^^T^. 


m 


^^^ 


!>■:      ?  •'  i  ' 


ri.'Z  ■ 


'■»• 


rrR    ."0'-jf"j 


I.GruÄdidee.      Herr  Dr.    Soiidek   behauptet »dass   die   Grundidee   der  Ep- 
steinachf  r\  Art)eit;TJ»tersuchune  der„Stthuadlltera^ur  "  A«ch  philolo- 
f^ischen  und  soziologischen   Gesichtspunkten  von   ihm  staranie.Herr  Dr. 
Epstein  ßibt   zu,dass   f^er   Gedanke   „Schundliteratur'»   wissenschaftlich 
zu  untersuchen    .von  '^©rrn  Dr.    S.    stamnt^Er  glauljt   dies  ^urch   das  Zi- 
tat   auf   S.l. seiner  Arbeit   genügend  .-c^ekennzeichnet   zu  haben,  (Diese  * 

Frage   andersten  Abei^d  nicht   gentlgend  auft^eklMrt    , wurde   an   zweite^ 

•  ■  .       .■■■.-♦.       '■  •  •   »  ■ 

Abend  nochmals  angeschnitten. 


.i-'-  -v 


^.■    •' 


f   .  7  J  ,»  f  1  « ,y  i  f  i.'  1  f  ' 


II.  An  wen  du  >f    der  Nauniannschen   Theorie  auf,  die   ^ÜtKXBtiKXxaBXXIimtKXX 


*r.,* 


..♦-• 


„Schundliteratur".    Herr  Dr.S.  behauptetyiMÄBXxAmiJ^BÄÄmngx   bei    der  Aa- 


i')   '<    'T  i 


•  ■'       I    •.  '  •.  > 


wendune  der  Naumannschen   Theorie   auf   die  „Schundliteratur"    sei  Herr 

Dr,    E.    von   ihm   abh-'ngic.Herr  Tr,    E,    entgegnet, er   sei  seit  Jahren   „Nau- 

«    -  ■••     ^  ■  •     ■■■■',,'        ■•  ■■    ■■•'       .   .  ■'     '        ^      ■    t 

raannschliler^aPli?'   ihn   sei   es   daher   selbstverst*  ndlich  gewesen, Naumanns 

•    •  •■    .  .    ■•'•';■  •% 

Theorie  hier  anzuwenden, besonders   da  Nauraann^in   einem   seiner  Bücher  xai| 

von  Detektivroman   spreche. Im  tbrie:ftJ^  gibt   Dr.E.    die  Möglichkeit   ei- 
ner Determination   durch   Dr.    S.    zu, wernn^eich   er  sie  we^ler  für   sehr 
wahrscheinlich', «och    ( andererseits )    flir  verpflichtend  hält. 

•  1  .  *  -  •  ■  '         "  ,'1, 

(  ■ ' 
III .Problem  der  Auswahl  in  der  Literatur.  Von  diesfera  behauptet  Herr 
Dr.  S.  ,dass  Herr  Dr.  E»  es  ohne  Quellen an tfet>e  in  seiner  Arbeit  ver- 
wandt habe»  Dr.  E.  gibt  dies  zu, bemerkt  aber  noch:Diesen  Gedanken- 
gang habe  er  vor  li   bis  2   Jahren  aus  Gespräche»  liind  einer  Schrift 
von  Herrn  Dr.  S.  kennen  gelernt. Im  Lauf*der  Zeit  sei  ihm  diese  An- 
schaiiung  so  in  Fleisch  und  Blut  übergegangen, das s  er  sich  bei  Ab- 
fassung der  Arbeit  der  Urheberschaft  vom  Herrn  Dr.  S.  nicht  mehr  be- 
wusst  gewesen  sei, besonders  da  er  xtKk  seit  dieser  Zeit  mit  Herrn 
Dr.  S.  fber  diese  Frage  nicht  mehr  gesprochen  und  die  betreffende 
Schrift  auch  nicht  mehr  ge^^esen  habe. 


IV. Dr.  S.  behauptet, dass  Tir».  E.  ihn  in  seinem  Arbeit  widerwiniig  und 
erst  naci  Mahnung  zitiert  habe. Herr  Dr.  E.  sagt, dass  er  s^ ets  Herrn 
Dr.  S.  als  Urheber  des  Gedankens  „Schundliteratur  wissenschaftlich  zu 


\ 


> 


» 'T  ■■ ;' 


unterauchen  anerkenne  und  zitlereui  wollte.  Hierzu  beruft  sich  Dr.  E. 
Moch  auf  s.  Frau  als  Zeugin» 


C\  I  , 


(Zwitter  Abend.) 


•  • 


V»Herr  Dr.    S.    fordert   He? rn   Dr.    E.    auf , abzuleiten, wieso   er   dazu  käme, 
„sc>iundliteratur*nit   philologischen  Mitteln  au  untersuchen.Dr.B.    ent- 
gepnetÄjfür  ihn    als   Philologen   sei   nichts  naheliee:^ nder  und   selbstver 

stf  ndlic'^e>  ,als  die    ihm  geläufi^-e  Methode  anzuwenden^-ebenso   wei  er 

...••■        ■     ■•     •         •. ..  ■     .     ■    '^  ,  ■  ' 

glaube, dass  ein  "Psychologe  die  gleiche  Materie  mit   seinen  psycholof» 

Mitteln   bearbeitnn  würdfr^Deagegenliber  sagt   Dr.    S;^!isasji»iiitiKXBkxmix 

xlBhtxBsilDBtXBrs  Es  ist   durchaus  nicht    selbstverständlich   für  einen 

Germanisten, die  philologische  Methode  auf  nicht   „wertvolle**   Literatur 

anzuwenden. Von   Phiblologen   sei    bisher  mit  philologischen  Methode«  am' 

„Wertvolles'*  untersucht   worden. -Dr.    E.    entgegnet, für  ihn   als  V  hilo- 

f  ♦    •  -        «  • 

logen  sei, wenn  man  nun  schon  einmal  „Schundliteratur'*  wissenschaft- 
lieh  untersuchen  wtolle,die  philologische  Mthode  die  gegebene. Es  konn 
te  tlber  diese  Fragf  keine  Einig  ng  erzielt  irerden. 


, Dr*  S.  fällt  sein  Urteil  nach  der  Diskussion  fol- 

gende?:^maf!sen:ITabe  Dr.  E.  bewuset  seine  (  Dr.  S, '  )  Ideen  verwandt, so 

» 

halte  er  die  Behauptung  "es  Plagiats  aiif  recht , habe  er  es  aber  unbe- 
wusst  getan, so  könne  man  es  ihm  nicht  übelnehmen, da  er  dann  n  .cht  zu- 
rechnungsfähig, sei.  Herr  Dr.  E,  glaubt^  bewiesen  zu  hab^n,dass  eine™B 
verpflichtende  AbhängiKkeit  seiner  Arbeit  v  p  Dr.  S.  über  das  Zitier- 
te  hinaus  nicht  bestehf?.Auf  diesem  Wege  s*i  es  ihm  bedauerlicherweise 
nicht  möglich, Herrn  Dr.  S,  von, seinem  Standpunkt  anzubringen. 


i.o  • 


y  --  f  ■■'     ' ' 


TA^^-^W^cßr.    «--  /•  r^'^  f9lf 


I    ■"■      '  t 


Frank lurt   fe.M,,claii  ^.Dezember  ^9. 


]\ 


Herpn 


Dr».   Hany   E  p   a   t    e    i   n    , 


Oborlindiru   108   III. 


Suobcjii   epht.  it<?   icn    von  litirr-a  Di».    Spayor  äas 
Prot,  jkoil    mit   ue^   v.>n   Dir   ^^ünr  cht^fii   Kinoan^'»hn/;unt''en .    Diesen 
EiafC.irünituiijaii   kt.aa   ich   jö^der   nicht    •<fi.uötx!iKi^u   uni3   bitte   djs- 
hhic    vilab   Prütok    il    ohiiv^'   äi-3  BinücnrünViun^ön   t  iiZ;i<3y»kr:fn:iijn«    Dl 
G!»*üiiCn»,    axe  ifiloi;   :iu    di^r^er   AtJitJhnun-^   voran  .Itosen,    sind   rol^j^n- 

1.}^^--^-'    '■-'-'t'   d«:i   PiMtr^h-jii    nie:;".,    die;    Fx*ti.ü  :    dnttJohividaii    würdaii 
aull  l9,    i/o   von    .Lpä.nd   vfiioher   dritte».;   iS-iite   di>-i  r-rundide©  D.?i. 
neo   iacii^^ci    ücfi'witö    uatvicktjit    tv<'ra^5.i    ist,    neh;;  j   ioii   t;  1  .>    seiest- 
veA'dtüiidj  ica   f;i.    Du  oii    ii.  t    die-ic!   r'rttxü,    t^.ia^?   Fr»a"*a   \iKijy   die 
oiuj  vii- tiv^i   M'"  ;.,iiciikei  t ,      t.3^   tu^sjer   von   :•■;  ir    n  ch   vo  a    irrj;   nd 
cxiiufi  UnbcUtnn l«Ai   t.hn!(  Lo^li-j    nedt-niian   goUii^j^rt    .fordea    3ind,    hier 
ii.ijjil   ut;a.'zu»epii?n,    lii^ip  hK.nd-eit   e;:.   .sich   iüiiii  J.. ch   u".   die  Vuhr- 
o  ja -'in.i  icn'.ceit ,    uti^o   soione   Äasi5erun^^,<:jn   Dien   zu   D<5  nera  Buche 
vdi'unhiSdt   haben,    D*-«s   es    Hoar   die   evtl.    sc^i    t   noch   geausso'^- 
t«n   Gödunkdn   ir^jend  wöüoher  unr^ekannte a  ?6rdon»*n   sein   konnan, 
i^t    Völlig   tiUßriJbw't  ;    jijcjn.    Objektiv   mogiicht»,    j^bai*   im   k.mkpöten 
Fhii    un«*Khri>chüinri  ichii  Un^itt-idci  könn^?:!    ;:u;?  kfcjdfclen  Kr^kVa/ung 
ni«  ala    herangazogsn    v¥drd;?a. 
2.)    Dujs    di<j  bej.do  1   auT   Seite    1   und   3   Dein^ia   Bijch*ä3   ani^^^führt-^'^'^ 


/. 


Zitate  iiuch  dnü   Problein   der  ^uswwhl    deokan,   hulta   ich  nicht    f"r 
riChtit%    Dfczu   sind  beide  Zitt^ta   vle3    xu  un^:r»»'*^"^iorct   axirrebracht. 
DttSd   ich  gdPttdö  Wert    3  ti^^o   «uf   de   Urhi*b«r:3ChÄrt   diesas   Gadttakeng 
hf  t   nicht   la  philoloßisv/ner  Kleinlichkeit   seinen  Onnd,    ßondam 
durla,    dtisis   hier  ein  t^Hnz   oentraler  Punkt  neinea   t^'--3tti^ten   Systen 
üüerlittupt    Jie£:t.    'Aur  unter  üieöeii   ni«i^icht3pun>;t   ht  r.e    ich  Kritik 

Da   ich   if  Morient  dii  Juriotischi  Seite   einer 
ProtoJ^.oiländeT'ung   nicht   uterseh  an   )cßnn,    bitt^j   Ich   zunüJ:  st   rein 
Itiifiinhttft   um  vii^  Unt^^rschrix t   unter   oas   nicht   i^ti^nderto  ?r^;tokol/ 
von   deTi  ich  wir,    öt.   ich    es   wahrschHinl  ich   drin-^-end  br>  uchen   wer- 
de,   .iur  em-i  AbbchriTt    la-sse^   und    dieses   Pix- to'- oll    ziii*    Unter« 
ochrirt    retnipniere.    Dc>r  Vt^rzicht   tiu^   die   I?in3chräakun£jö  n   3    Ute 
Dir   uru-sov»'eni£f:er   schwer   Ttllen,    tils    ich    selben    verzichtet    h^tbe, 
Jfe.s»   Ispgetnis   döo   zweiten  Abends  ^«iitur^r   2;u   präzis ieren.    Eine 
oülohe  Pr«ikiii5.L  .'ruu^  kun::    ich    schon   von  öeineß   beruflich   s^hr 


sttäjfk    be.ia3tet^v:    Freund   nicht    verlha::?en  und    furcht 


C:a;i3      JOUr^ 


Aenderun:?    zu   endl-seii   Dl   irussionen   iTührdn   niijaiite.    Da;;  es   mir    aber 
yrichtitir/wäpe  in  deia  Pr<  tokoll    f  ^i-stgehal ten    zu   s.^^h-m,    das;3  t^u   a- 
zweiten  Abend  durchaus    .-icht    ira^tnide   warat,    öystem^  tiach    den 
öedt  nkengaav,   zu   entwickeln,   sondern   fas  die  Frage  der  3o7.ialen 
Oeltune:   anbetrifft    ~   eine   hier   entsch^idenda  Katag  rie   -  auf 
meine  Aau3serun5  rekurrieren  Psusstei^t,   kannst  Du   Dir  vorstellen. 


Wenn    Ich   al*5     sstilbst  v/eitherzi;:  g^^nug  war,    a.>, bitte   ich   acho 


n 


in  Anbetracht  der  Sntlbstung  Deinas  Freunde«  dieselbe  ar  sszujig. 
keit  2U  zeigen. 


mp 


HfiBvn 


Dr»   Josef   Soudek# 


.H-i. 


.•i-      .   •- 


Auf  Deinen   Brief  vom  3,XTI.    da,   kann  ich   mur 
Folgendem   erwlder»: 

Das«  mir  jedwede^ProbleraatiVr^-^allea  Theoreti- 
(  sehe**    fernliege   ist   eiae   l^icMerlic^e  TJet)ertreibujie:;richtit^  iat 

»■ar,dafls   ic^    eine   andere   Arbeitsweise  habe   als  Du  und  dass  raeia 
eigentliches  Arbeitsgebiet    allerdings   nicht  im  Bereich   des  Sksisx 
xstlsskKX   rein   Theoretischen   liegt, Die  kü-nne  Folgerung, theoreti- 
sche und  prinzipielle   Krörterunger   konnten   Jiicht   von  mir   stara- 
nien,h^^iigt    daher   in   der  Luft. 

Xra  i'brigen   habe  ich   Dir  bereits   er- 
kljirt,dass   ich   mich   nicht   für  verpflichtet  halte, J   «der 
kleinen  Veröffentlichung  über  diese  Fragen  ein  Ktikett 
mit   Deinem  Namen  hinzuzufügen^dass   ich   Dich   in  keiner  meiner 

r 

Veröffentlich- lagen  mehr  zitieren  würde, habe  ich  nie  gesagt. 

Ich  habe  in  meiner  Arbeit  einen  ra.E.  durchaiis  loyalen  Hinweis 

auf  die  Bedeutung  De'.ner  Anregungen  gBOBXKlit  gebracht, -in  einem 

Zeitungsartikel, der  unbeteiligte  Leser  über  bestimmte  Fragen 

orientieren, aber  nicht  nit  Namen  und  Prioritätsstreitigkeiten 

belasten  soll, ist  hierfür  nicht  der  Ort. 

Kinen  offenen  Brief  Deinerseits  kann  und  will  ich 
^^ 
garnicht  <?lindern. 


/ff  OUCM  6^i?ffc 


I 


Abschrift    . 


Protoko]! . 


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I. Grundidee,    Herr  Dr.  Soudek  behauptet,  ütiss  die  Grundidee 
der  Epsteinschen  Arbeit:  »»Untersuchung  der  wSchundl  itertitur»» 
ntch  philologischei:!  und  soziologischen  Gesichtspunkten  w  von 
ihm  stamrae.  Herr  Dr.  Epstein  gibt  zu,  dass  der  Gedanke 
»Schundliteratur»  wissenschaftlich  zu  untersuchen,  ':on   Herrn 
Dr.S.  stöinrat.  Er  glaubt  dies  durch  das  Zittt  e.uf  S.l  seiner 
Arbeit  genügend  gekcrnnze lehnet  zu  hrben.  Diese  Fra^^e  am  ersten 
Abend  nicht  genügend  aufgeklärt,  wurde  eim  zweiten  Abend  noch_ 
mals  bngeschnitten. 

II.  Anwendung  der  Ni^umj^nnschan  fheorie  auf  cie  »Schundlite- 
ratur». Herr  Dr.  S.  behauptet,  bei  der  Anv/endung  der  Ntsunann- 
schen  Theorie  auf  die  «Schundliteratur»  sei  ^evv   Dr  E.  von 
ihm  abhängig.  Herr  Dr.E.  entgegnet,  er  sei  seit  Jahren 
»Naumannschüler»».  Für  ihn  sei  es  daher  selbstverständlich  ge- 
wecken,  NaumanrxS  Tl"*eorie  h^er  e.nzuwend  en,  besonders  da  Naumann 
in  einem  seiner  Bücher  vom  Detektivroman  spreche.  Im  ubri-en 
gibt  Dr.  E.  die  Möglichkeit  <?iner  Determination  durch  Dr.S. 
zu,  wenngleich  er  sie  weder  für  Srihr  wahrscheinlich,  noch 
(andererseits)  für  verpflichtend  hält. 

III. Problem  der  A'^^wahl  in  der  Literatur.   Von  diesen  behaup- 
tet Herr  Dr.  S.,  dass  Herr  Dr.E.  es  ohne  Quellenangabe  in 
seiner  Arbeit  /erwandt  habe.  Er.  E.  gibt  dies  zu,  bemerkt  aber 
noch:  Diesen  Gedenk eagang  habe  er  vor  1-^  bis  2  Jahren  »us 
Gesprächen  und  einer  Schrift  v.m  Herrn  Dr.  S.  kennen  gelernt. 
Im  Lauf  d.:r  zeit  .sei  ilfm  diese  Anschauung  so  in  Fleisch  und 
Blut  übergegangen,  dass  er  :3ich  bei  Abfassung  der  Arbeit 

♦ 

der  Urheberschaft  von  Herrn  Dr.S.  nicht  mehr  bewusst  gewesen 


"i^w"    j*"'  ■         ■■'  -i'"^'      i^wf"  ^^^ ''^ffm!immmi^'''jmß 


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«       • 


IV. Dp.  S.  behauptet,  dass  Dr.  E.  ihn  in  seiner  Arbeit  wider- 
willig und  jrstaach  Mtihnung  zitfert  hab3.  Herr  Dr.E.  äagt,  dass 
er  stets  Herrn  Dr».S.  als  Urheber  des  Gedankens  »Schundlite- 
ratur v^issenschaf  tl  ich  zu  untersiichen  aner»l:eanen  und  zitieren 
wollte.  Hierzu  beruft  sich  Dr.  E.  noch  auf  s.Frau  eis  Zeugin. 


(Zweiter  Abend. ) 

V.  Herr  Dr.  S.  fordert  Herrn  Dr.  E.  auf,  abzuleiten,  wieso 
er  dtzu  käme, »Schundliteratur»  mit  philologischen  Mitteln  zu 
untersuchen.  Dr..  E.  entgegnet,  für  ihn  als  Philologen  sei 
nichts  naheliegender  und  salbstvepsttlndlicher,  als  die  ihm 
geläufige  Methode  anzuwenden,  ebenso  wie  er  glaube,  dass 
ein  Psychologe  die  gleiche  Mtterie  mit  seinen  psychologischen 
Mitteln  bearbeiten  v\^ürde.  Demgegenüber  sagt  Dr.  S.  .  Es  ist 
öurcheus  nicht  selb:5tverstä.idl  ich  fü'p  einen  r}ernan I ste  n,  die 
philolocTische  Methode  auf  nicht  »wertvolle»  Literatur  anzuwen- 
den. Von  PhiTologen  sei  bisher  mit  ^:hilologi^  chen  Methoden 
nur  »Wertvolles»  untersucht  worden.  Dr.  E.  entgegnet,  für  ihn 
als  Philologen  sei,  wenn  mt n  nun  schon  einmal  »Schundliteratur» 
wissenschaftlich  untersuchen  wolle,  die  philolos^ische  Metl^'e 
die  gegebene.  Es  kon  ite  über  diese  Fra-^e  keine  Einigung  er- 
zielt werden. 

Dr.  S.  fällt  sein  Urt-;^il  nach  der  Diskussion 
folgendermassen:  Habe  Dr.E.  bev/usst  seine  (Dr.  S.')  Ideen  ver- 
wandt, so  halte* er  die  Behauptung  des  Plagiats  aufrecht,  habe 
er  es  aber  unbewusst  getan,  so  könne  man  es  ihm  nicht "übelneh- 
men, da  er  dann  nicht  zurebhnungsfähig  sei.  Herr  Dr.E,  glaubt 
bewiesen  zu  haben,  dass  eine  verpflichtende  Abhängigkeit  sei- 
ner Arbeit  von  Dr.S.  über  das  Zitierte  hinaus  nicht  bestehe. 
Auf  diesem  Wege  sei  es  ihm  bedauerlicherweise  nicht  möglich, 
Herrn  Dr.  S.  von  seinen  Standpunkt  abzubringen. 


Vi' 


^^ 


Abschrift. 


Dem  Protokoll  von  Herrn  Di»,  Speyer»  stimme  ich  mit  folgender 
Massgttbe  zu: 

1.  Mit  Absatz  I.S.  soll  selbst /erstand! ich  nichts  üter  die 
-durch  ein  Protokoll  Ja  nicht  zu  entscheidende  -  Frage  ausge 
macht  werden,  ob  etwa  von  dritter  Seite  die  Grundidee  bereits 
vorgedacht  oder  ausgesprochen  ist. 

2.  Zu  Absiitz  III  S.l  htl  e  ich  meine  Auffassung  nachträg- 
lich geändert.  Ich  bin  heute  der  Meinung,  dass  die  beiden 
(Quellenangaben  auch  die  dazwischen  liegende  Stelle  decken, 
weil  es  nicht  auf  grammatische  Formulierungen  ankommt,  sondern 
auf  den  Eindruck  dea  unbefangenen  Lesers,  der  mindestens  un- 
willkürlich das  vorhergehende  und  das  folgende  Zitat  auch  auf 

das  Auswahl prr>blem  bezieht. 


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gez.  Hans  Epstein. 


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_^ I  iwii  -■■■■  im  ■  II  .    ipiii   I    I   iiiipwiij 

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A   S  s   c   h  p  1   f  t 


Protokoll . 


I.Grundidda.        Herr  Dr.    Soudek  tahauptet,    Oasa  die   Grundidee 
der  Epstainschei  Arbelt:    »»tJntersuchnng  dar  »SchundlitarÄtur*» 
riBCh  philologlscha  :   uid  3o«iologischan  Gesichtspunkten   •«   von 
ihm   stamme.   Herr  Dr.    Kpsteln  vjibt   zu,    dass   dar  Oadanka 
»Schundliteraturw  wisoanschaTtlich   zu   untarsuoi.ön,    '40i\  Herrn 
Dr.S.    stbmmt.    Br  glaubt   -ias   ourch   das   Ziti. t  vA\t   S.l   ^ainar 
Arbeit   genügand   gak   nnz.  lehnet   zu  hi  tan.    Dieaa  Frage  aa   ersten 
Abend   nicht  ganilijend   aufjeklilrt,    wurde   tm   ziie.ltan  Abend   noch. 
(^  mala   hnjjeschnitten. 

II.    Anv;eadung   der  t^uunu^nnachan  Tiieorle  au*    ciie  «Schundlite- 
ratur».   Herr  Dr.    S.    behauptet,    bei   der  Anwendung   der  Nnu'iann- 
schen   Th.?o.<?ie   buf  dja    »^Schu.idl  i^eraturw   sei  trarr  Dr     E.    von 
ihm  abhan^jig.    Harr  Dr.  3.    entgegnet,    er  sei   :3a  it  Jahren 
wNauraannschül  er«.    Ftlr   Ihn   sei    es   daher  isell  stvarstandl  ich  ^e- 
weoen,    Naumhni*ö   Thaorie  h:ier  e.nzuwanß  ^n^   besonders  da  Naumann 
in   einem   deiner  Pücher  vom   Detektivroman   spräche.    Ira  ubri_en 
gitt  Dr.    E.    die  M'^.^1  ichXeit   »liner  Datarraination   durch   Dr.S. 
zu,    "r/enng  laich    er  sie  weder  für  sehr  Wbhrsohainlioh ,    noch 
(andererseits)    für   verpflichtend  halt. 


III. Problem   der  A^^^«*hl    in  der  Literatur.      Von  diesen   behaup- 
tet Herr  Dr.    S.  ,    f^ass   Herr  Dr.E.    es   ;;hna   Quellenangabe   in 
seiner  Arbeit   verwandt  habe.    Dr.    B.    gibt   dies   zu,    benarkt  aber 
noch!    Diesen  Gedankeigwng  htba   er  vor  li  bis   2  Jahren   aus 
Gesprächen  und    einer  Schrift    v  n  Herrn   Dr.    S.    kennen  gelernt. 
Ili  ituf  d  r  zeit   oai   ihn   diese  Anschauung   so    in   Fleisch   und 

'  Blut  überger.:tngen,    dass   er  .;ioh  bei   Abfassung  der  Arbeit 

dar  Urheberschaft   von  Herrn   Dr.S.    nicht  mehr  bewurfst   gewesen 
seil   besonders   da  or  3^?it   dieser  Zeit  mit   H?rrn  Dr.S.    über  die. 
se  Frage  nicht  mehr  gesprochen  Mb  und   die  batreffende   Schrift 

^  auch  nicht  mehr  gelesen  habe. 

I 

I 


llf    yriil  .      .  .  '    '-- .       Mi^W:   1^ 


IV. Dr.    S.    behauptet,    dass   Dr.    S.    Ihn   in  ooiner  Arbeit   wider- 
willig? und    yratatLQh  Mhhnungj   zittort   haba.   Herr  Dr.E.    dagt,    äaas 
er  steta  Herrn   Dr.S.    al«  Urheber  des  GedaiiKena   «Schunr^llte- 
ratur  wissen.gchaftl  ich   zu   untersÄchen   aner):ennen  und   zitieren 
wollte."  Hierzu  bepuTt   sich   Dr.    B.    noch   auf   s.Frau  eis   Zeugin. 


(Zweitor  Abend. ) 

V.    Herr  Dr.    S.    fordert   Herrn   Dr.    K.    auf,    abzuleiten,    wieso 
er  df  zu   käme,  »»Schundl  i  lere  tu  r»  mit   philo3ogii3Ch<3n    viitteln  zu 

untersuchen.    Dr.    E.    eattje^jaet,    für   ihn   als   Philoloi^en   sei 
nichts   naliel  i  egender  und  selbstverständlicher,    j-ls   die   ihm  "^ 
t^eläufifee  Methode   anzuweiiden,    etr^nsn   wie    er  i?laube,    dass 
ein  Psychologe   die   r^leiche   Mi^terie   mit   aa men    paychologi3chetn 
Mittoln   bearbeiten   v^rürde.    Demgegenüber  sagt   Dr.    S.  •    Es    ist 
äurchtius   nicht   selb.^tverständl  i<i)    für  einen  n>3rnun  Iste  n,    die 
philolo.jische  Methode   auf    nicht   »»wertvolle»  Literatur    anzuwen- 
den.   Von  Phi■olo>^en   sei   bisher  lit    .hilolo^it  chen  Methoden 
nur  wWertvo' les»  untersucht  w   rden.    Dr.   R.    entgegnet,    für  ihn 
als   Philologen   sei,    wenn  mt  n   nun   echon   einnal    nSc^iundliteratur» 
wissenschaftlich  untersuchen   wol3^,    die   phllv:)10;?ische   Meth  "^e 
die  g-egebene.    Bs  kon  ite  ücer  diese  Frae  Kalnö   Siniguntj   er- 


zielt werden. 


Dr.    S.    fallt  sein  Urt  ,il    nach  der  Diskussion 


folgendermassen:  Habe  Dr.E.  bewusst  seine  (Dr.S.*)  Ideen  ver- 
wandt,  so  halte  er  die  BjI  auptung  des  Pla^^iats  aufrecht,  habe* 
er  es  aber  untewusst  ^etan,  so  ko  ine  man  es  ihn  nicht  "übel nah. 
man,  da  er  dann  nicht  zureljhnun:?sfähiiS  sei.  Herr  Dr.E.  glaubt 
bewiesen  zu  haben,  dass  eine  verpflichtende  Abhängigkeit  sei- 
ner Arbeit  von  Dr.S.  über  des  Zitierte  hinaus  nicht  bestehe. 
Auf   diesem  Wege   sei   es    ihm  bedauerlicherweise  nicht  raoijüich, 


Abschrift    . 


Den  Prv)totoll    von   Horrn  Dr.    Spoysr   stimne    ich  nlt   Tolgander 
Mttsst^tibe    ZU: 

« 

1.    Mit   Absatz    I.S.    soll    sollst /erstündi ich   nichts   üler   die 
-durch    ein   Ppotokoll    Ja   nicht    zu   entsc^ eidende   -   Fra^e   ausge 
macht  werden,    ob   etwa   von   dritter     Seite   dite  aruneidee  bereits 
f^ ,  vorgedfccht   ^der  ausgesprochen    ist. 

2*    Zu   Absatz    III   S.l    htl  e    ich   meine  Aufftissung  nachträg- 
lich  geändert.    Ich   bin   heute   der  Meinung,    das.3   die  beiden 
^uellenanc^aben   auch   die   dazwischen    liegejide   Stelle  decken, 
weil    es   iiicht   auf   graranatische   Formulierungvjn  anlcoramt,    sondern 
auf   den  Sindruck   des  unbefangenen  Lesers,    der  mindestens   un- 
willkürlich  das   vorh.irgehende  und    das   fcblgende   Zitat    ^;uch   auf 
das  Auswahlprv)blem  bezieht. 


f  "  gez.    Hans   Epstein. 


Prankfurt  ajn  llainp   den  5«  Dezeiaber  1929 


Herrn 


Dr«  Hans  Kpsteln» 


Prankfurt  aa  Main 
Oberlindau  103 


Im  vorletzten  Literaturblatt  der  frankfurter 
Zeitung  habe  ich  die  Sellistanzeige  Deines  Buches  ßele^en»   Da3s 
in  dieser  progranciatischen  Ausführung  mein  Nane  fehlte^  hat  mich 
nicht  überrascht.  Du  hast  rair  ja  vorher  angekündigt t  dass  alle 
Deine  weiteren  Ausfahrungen  über  Schundliteratur  ohne  ITennung 
meines  Namens  geschrieben  v/erden  würden«  Diese  Ankündigung  kann 
mich  natürlich  nicht  daran  hindern,  den  Fall  Deiner  Selbstanzeige 
nun  einaal  prinzipiell  zu  betrachten,  Dass  eine  Schuldfrage 
nicht  aufgeworfen  v;erden  könnte,  weil  es  Dir  an  Gedächtnis  oder 
an  oilinsicht  in  die  Problematik  nicht  ganz  selbstäAdiger  Behauptung 
gen  mctngelt,  kannst  Du   mir  jetzt  nicht  mehr  entgegenhalten* 

Ixa  Falle  Deines  Buches  liess  sich  eine 
Schuldfrage  betreffs  Plagiats  darum  schwer  stellen,  v/eil  es  sich 
Ja  dost  um  eine  empirische  Untersuchung  handelte,  bei  der  sich 
allgemeine  Gedanken  rein  stofflich  ergeben  können  und,  wie  Du 
selbst  beliauptet  hast,  auch  bei  Dir  ergeben  hätten,  j^nders  liegt 


'  ■  j^-r--\-:r'^^^ 


■•'rT!  ».-  > 


Jedooli  der  Fall,  wenn  Du  eine  prograimaatisohe  Erklärung  über  die 
allgemeine  Problematik  Deiner  Arbeit  abgibst.  Dass  Di»  Jedwede 
Problematik  oder»  wie  Du  es  ausdrückst,  alles  Theoretische  nicht 
nur  fem  liege»  sondern  dessen  TIangel  Dir  sogar  als  ein  gewisser 
Vorzug  erscheint»  so  kann  ich  nicht  annehmen,  dass  allgemein 
theoretische  Gedanken  über  Schundliteraturforschung  Deiner 
wissenschaftlichen  Arbelt  entsprungen  sein  könnten  oder  gar  nur 
Deinen  Intentionen  entsprächen«  Vielmehr  geht  doch  aus  Deiner 
ganzen  wissenschaftlichen  Veranlagung  hervor»  dass  allgemein 
theoretische  Uöberlegungen  nicht  Dein  eigentliches  Arbeltsgebiet  sei« 

Uaaoraehr  muss  die  theoretische  Form  Deiner 
'  oelbstansseige  überraschen»  Aber  diese  Ueb  er  raschung  wird  dadurch 
gemildert»  dass  Ich  in  Deinen  prinzipiellen  Aeusserungen  Gedanken 
zu  erkennen  glaube,  die  ich  selbst  seit  Jahren  äussere  und 
theoretisch  fundiert  in  ein  geschlossenes  System  gebracht  habe.  Um 
fragmentarische  Ausschnitte  oder  l'olgerungen  aus  meinem  Gedanken- 
system handelt  ee  sich  aber  affensichtlich  in  Deiner  Selbstanzei^, 

loh  stehe  deshalb  nicht  an,  diesmal  unuravainden 
von  einen  Plagiat  zu  sprechen  und  bin  gern  bereit,  deii  Beweis  hier- 
f'är   anzutreten*  Doch  ist  diese  ^\ngelegenheit  bereits  aus  jenem 
Stadium  herausgetreten,  v/o  sie  noch  in  Form  privater  Diskussion  bei- 
gelegt werden  könnte»  da  durch  Deine  Veröffentlichung  nun  einmal 
ein  breiteres  Publikum  an  dieser  Trage  interessiert  v/urde«  Soll 
ich  deshalb  nicht  gezv/ungün  sein»  dieses  von  Dir  appellierte 
Publikum  über  die  wahre  Autorschaft  der  von  Dir  geäusserten  Gedanken 
zu  unterrichten,  so  hättest  Du  selbst  noch  die  Itöglichkeit»  den 


( 


Pall  80  richtigzustellen,  dass  eine  Grössere  Auseinaiidersotzung 
sich  örüorißt« 

Ich  naohe  Dir  da25u  folgenden  Vorachlag«  Iäsö  In 
das  Literaturblatt  einen  kleinen  Vemerk  des   Inhalts  elnrückcnt 
dass  in  Deiner  Selbstanzeige  rerges^en  v/orden  sei,  nich  als  den 
Urheber  dieser  Idee  zu  kennzeichnen,  3ollte  Dir  dieser  Schritt 
der  Loyalität  zu  schv/er  fallen»  so  nüsate  ich  selbst  einen 
vorerst  auch  noch  loyalen  Weg  gehen,  der  für  Pich  schon  weniger 
angenehm  wäre»  Ks  wurde  nir  ncLnlich  von  einem  Hedakteur  der 
Pr^oikfurter  Zeitung  zugesichert,  dass  ich  in  Literaturblatt  einen 
offenen  Brief,  Deine  oelbstanzeige  betreffend,  veröffentlichen 
künne,  in  den  ich  die  Autorscliaf t  der  von  Dir  in  Anspruch  genoosie- 
nun   Credanken  aufdecke»   Ich  würde  das  natürlich  in  einer  solchen 
i'om  tun,  dass  mir  Hecht  und  Dir  doch  kein  Schaden  zugefügt  würde • 

Ich  erwarte  Deine  Entscheidung  und  zv/ar  sobald 
wie  möglich,  da  ich  natürlich  den  I'all  behandeln  nuss,  so  lange 
er  noch  eine  gewisse  Aktualität  besitzt.  Als  Termin  für  Deine 
Antwort  setze  ich  den  I'reitag  /omittag  fest.  Bis  dahin  erhoffe 
ich  von  Dir  einen  ausdrücklichen  Bescheid,  Kommt  er  nicht,  so 
sehe  ich  darin  Deine  Zuatiniaung,  dass  ich  den  von  mir  als 
a\;eiten  genannten  Veg  einschlage» 


Prankfurt   «.M.,    den   27.l^öpt.29 

Liobop  HinZf 

ich   htce  tl3o  vor^restern  Kbanä  Doin'E^:ch 
EU   3ii!  0  ^:'eldi5en   \i  \ö   k- an  Dir  .lun   imoh  reiflich   r  Ut^tl:  er- 
i  ogun,^    i'olg>ncH?s    i3tgen:    So   weit  Dein  Buch    Dt  i»i3te31uiai5  unc 
Inhal  t.-5tingabö   der   /on  Dir  zu    behti nebelnden  LiterKtur  sein 
will,    iCuan    ich    /if?*  ara   beiotiianen.    ^^aan   «uoi     die   äussüere 
F-)r''.  und  v  r  tilera  der  3til    vielTach   unzulänglich    aind, 
so   äind  doch   lannch  gute  Anaütze   einer   deskriptiven  Darstel 
lung   zu   rinv.en.    Dtis  be^te  un  den   Kapiteln  a.nd  zweifellos 
die  Mottoi^,    und  vereinzelto  Cht rn>'teriaierunL^5M    wie   z.p. 
die  de-^  äusseren   Le":.  ensf'^r^nen   des   Helden  S.    ':5. 

^^enn   Du  hingegen   ^ilbuiftt,   nit   dieser  Dnr- 
stellun^i^;   eine   .SKul":ere   phlloL^gisch-^   Analyse  fje geben   ?m 
htiben,    so   biot   Du   froUich   in   Irrtu-n.    SKUbere  Analyse   ist 
erste. io  usberh^upt     nir  'nög'lich,    wenn   ein  genügendes   Mate- 
rial   vorlitLnden   i3t.    Du33    t-ber   S5   Nuranerii   einer  s^^lchen 
Serie,    die   ta  die    500   N»*ianer..   u'^faiSüt,    a   jo   kaum  5%    , 
nicht  t»  .ii5 reichen,    ist   einleuchten   .    '''ae   Ja   den  deutschen 
Philrdoj^en   sonst   buszeichnet,    ist    sein   ^jründ.l  i'::h  r>r  Fleiss, 
Da /on  icann  hier  keine  Redeisein.    Aber  «    c}i  die  A'-»t   der 
Analyse   is      in  keiner  Weiee   nnspreche.id.    In    einer   philo- 
logischen  Analyge   können   niä   die   Zitate   c^eii  Mitte': punlct 
bilden  zviachen   <Mo   sich   verbindend   der  To«t    einschiebt. 
Bine   solch.-   AuthänXung   von   Zitaten   ist   ?!i;terii:lnannlung, 
bestenftfal  iS   V\)rv5;ii33e:i3chaf  tl  iche  /Arbeit.    Das   Zitat   kann 


leiiiijlich   Bölag   Stjin,    der  »inhbng;:JWö   ae  Hmt^-^füglb^   wipo. 
Ich    eria.iere   hitip   -  u-:n'   nlt    aolchen  Mtaatübeji   will    ^a   Dein 
Buch    5-em0So8ii   sein   -   »n  äia   Art   der  Analyse  Ungtjps   u.id 
seiiior  Schubs.    Vor   h.llv}in   Hcer  k'unn    ich   nicht   finden^    ctss 
huch    nur   ^ine   Spur   Jener   phil  ilogischan   Tradition  diesar 
Analyse   inna   wohnt,    wie   3io   dio   Scher^^r   -   Schule    jjepfle^^t 
hat,    ganz    zu   üchwv?iir9n   v-mi  den   feinon  Mitteln   des  Geiir^si- 
Krelses,    nur    die    Du   J  a   prate.iaierst . 

Noch   achliraner   steht    eo   d  jrt,   wo    die   recht 
sparliohe    ChLrakteriotik    ii    dl«   Deutung  übersieht.    Ich    will 
nur  drei   Beispiele   solcher  Deutung  untersuche n?    Daj   Prob- 
lem  des   magischen   Denkens    (    S.    S6    tt    ),    den   Be^rifr   dar 
?riniti/ität   u  id  den   ner   Politik.    D\2   hast   voraucM,    die 
Nt  un^nn   sehe   volk^kundl  iche   Theorie   u  id   die   ihr    ?A\n  Teil 


zugrunde   liegende   Theorie   v^n  Levy   -  Pruhl    bei    Deiner 

a    ■ 

DeutUi:ig   nnzuwenden.   Q^t^  iU^onehon   davon,  -4«^*^»- sich   di^^s- 


schon   hus    sozii ogischen  Gründeii   ytwrb-ietet,    da   ^^^der   soziolo 
gic-ch  tieschulte   ^^^^»-^   ^^®^   unterschied   kennt   zwischen 
bäuerlicher  Bevölkerung   -   die   vor  erlern  Geije  stanil  NuuiiHni' 
aciur  Antilyse   A'ar   -  und   einer   stüdtiechen,    die,    wenn  hier 
überhaupt    .»in   V   r-st^^ss    ins   Sozi61agi;5Che    /orgenoii^iea   vj^'d'- 
don   3.)11,    in   Fratze  komiat.    Uei.er   diese    ^ton  Dir   zu    unter- 
suchende  Schicht    ^ibt    es    -:tjnz   aridere   Arbeiten,    die  Dir   abe; 
o  X  f  e n^i  i ch  1 1  i  ch    c?. ti  n z    u n t ek t  wii t   s  i nd  . 

Aber   auch    inhaltlich   ;3ind   die  von   Dir  auf- 
lest eilten   T^^eaen   abettlutn   cht   7.u   halten.    ^:^^n\\   Du    in  ^re- 
radezu   lächerlicher  Weise   die  Parv)]e   des5   Po.>  : tivi.rnu;3    im 
Neunzehntenjahrhundert    (!)^   Poirvrr^r  est   ^v^^hrtr   «, 


II. 


liijLsa   Wirssdii  Macht   »ei   hl 3   ein  Durohi.ruch   primitiven 
Gefühl B   fia.'.-'stt+ll  6t,    so   >Cb.in   das   öfc^änsv;   w^.ivj  ernst   ge- 
noTiTr.-^n  werJea,    wir*  D^jine  Thrji^e,    äa^.s   dtx-s   logisch»-.?  Denki^n 
in   dorn  von   Dir  au  untt^rswohenden   Det  ?kt  ivx^^maa   aina 
bl  •  5Sä  Fwisatide  öcjI.    Der  luiikt,    am  ö^^":  nwch  der  These 
Levy   -  Brühl    und    Naumann   pröl.>f  isches   Dr^aken   einsetzt, 
ist   fittiiz   wo   ander«   zu    suchen,    »Is    in   praktiso]*«!]   Pol- 
.eruat-^ni.    Gnnz    In  Gegenteil    hfcbe.i   neuere  Foriachunge  ., 
nan   denke   n:i   die    /on   Thurnwüld    veroff  ^ntl  iohWn   Schriften, 
nachicev/eisan,    dusd  die   pral  >giöch*jn  Denktypen   di«^   lo~ 
gt'Chen   im   prektischon   Leben   auch    bei   s   {genannten  Primi- 
tiven  nicht   zu   Hberdeckei   vernö-;en.    ^fann   sohliesnlich 
als    BevTcfia    aolchen   aloi^isch©  j   D'?nh.in3   die  v-n   de-n 
Verftsaer   dieser  R^r'ihe  mit  Reicht   als   ijruad.l  eisend   :|e- 
nannte  Pghi:fJreit   der  Kombinbtio-is   tbe  aii^seführt  wird, 
so   ist   dies    -in   :^eii-heii   von  psychologischer  Unkenntnis 
und  äo<»jT7jttii3cher  Verstocktheit,   Andörnfalls  laüssten 
Denker,    dl. 5  der   Intuition  und  KombinaUionsfähi^keit    eine 
30  bedeutende  Rolle   zusch reiben (    Spinoza  sowohl   wie   die 
moderne  Phänomenologie    )    primitive  D-^nker  sein.    (I) 


Und  was  will  es  sohl  iessl  icii  besagen, 
wenn  die  Gelsteshaj  tung  der  Schreiber  d  1.33  r  Bücher  - 
<lie  Leser  kennen  wir  Je  nicht  -  als  primitiv  gekenn-. 
zaicimet  wird.  L  :vy  -  Bruhii,  der  früher  gelegentlich 
dieses  Wort  gelrauchte,  hat  mit  recht  in  den  iet/^ten 
Jahren  -rec^n  diosen  tiufklärerir>chen  Terminus   den   Feld- 


zuw;   gdlührt.    Aber  ich    laas©   .^3   «vlp  ;i  )ch   d^rt    et^fnllen, 
wo   primitiv   »ud    ziviJ  isHtor.lHChar  Udl:erh«il:  ."i  xchkelt    ^e- 
Iröuohtwird.Vftta   ubar  prinitiv  hier  ht3iaa^.>n   3(^11,    wo   ea 
:..Lch   doch   uii   diiiti  tilget]  ich**  »   wertfrei  .5  r»   Btitrach  tung 
dcTiä   Seöi^iiitib  ind   htindeJn   sj;}l,    woiss    ich    liuht.    Dtts»   die 
Wir-UiU    Uiibdkei..iit*jr  L^d^^r  auT   d©a  Leser  wi  /T^inan      ?ri~ 
miti/t^n  v/irk*i»;i  tsaJ    (   S.    57    ),    da.iii   iMu    Fnhtttsie   intdl- 
lektuöU    nicht   :?eh^innt   o^i,    ^e/in   aich   der  Goiat   des 
Les.^rs  mit  Mnybaoh   -  "^ügen    -d^^r  Klain   -  Opel    beschäftigt 
(S.30)    odcjp   dK3a    30    Uosi^-c!^    die  AuffB;>3U3V'    aep   Todea- 
btrttre  ul3    Vdrg.ij  tunic^    einenwpririitiv   "letaphysisohen 
Ch^:rHkt:JB   trnge    (S.52)    n,    diese  Aurratiining  «ohe^int   ifilr 
kiilierdiugs   prlnitiv:    Woii    dies    «    ^in   Pr^tz.?.!   dea   Autors 
mit   ;ieiiida   KdüitiUsso/i   »»    (S.    57    )    i.st,    das    v^n   ihn 
selbst    Hi3   primitiv  hiiivjjste]  3  x   wird. 

Dvirao^be  grob»i  Unfug  w m      xt   deia  Wort 
prijcitiv   wird   a  ;e}:   nit   deia   Wort   Metaphysik   ^e  tri-^t  .^n. 
Waa»   isvai    denn   b^jdouten,    da^ü   d-^r  Pöruf   des   Dotekti/ 
damit   ^ina   motaphyauch  2  nachtr^irtigung   .find^it,    dass   er 
dtin   Vürbrech  ?:-  der    /erdienten   Strafe    zuführe.    An    dioiso^i 
Bol^piül    allein    ;:fjnn   r-ian  Ja   sohen,    dai^o   Dir  d   r  Unter- 
tichiöd   2wi3ch-3n   ethisch   und   -.^taphysiaoh    niohc   bekannt 
iat.    3in  Unterschied   daosen  Kenntnis   von  elnoM  Laien 
erwünscht,    boi   .ain.im  Dr.phil.    abar  unorläsjrVich   iat.f!) 

V 

Das   WHg«3te    an   Böi:riff sV.^stimaun^,    dttö 
ich   Je  R.^sehoa   hti]:e,    sind    die   Stell. in   über  Politik.    Was 
ktinn   Politik   h^aiase  »,    wen.i    t^lnTitil    Seit^j   5   erwähnt   wird, 
da.^s»»a::lri   Pädagofcflk    in  beBtiiiten   Mt.s.^e  polatisoh   iatn, 


III. 


^'"^^^^^'^^^i^mmmmmmmmmmmmmmm 


.'T  -♦  «;• 


S.    49  von   dem  '^eltlTPleg  wIö   t^liiön   pol4tl3ch>jn  Ereignis 
goaprochen    .  ird,    eins   dar  Ge^on;:  tuud  achrLriüt.):  1  epischer 
Dferi3to3 :,  uiig   idt,    dttiin   «   aitj  EinsteJ^unir   zn   g^^a^nöchtift- 
lichen  ?rol:}.jmdii   als    diiio«    n   unpolitisch   »»  politijjchd  Stdiau. 
nah'ie^bezdic-Ti'iat   wird(3.45)    und  -^oan   aoh  l.iasalich   vd   der 
Löserschiaht    bahaupt^tifird,    dö«^    si  2f»politisoh   nicfit  stark 
«jenug    »r^nniöiert   i«t,   u:-.   ti.i   einer  politii^eh   n  DLskutision 
über  d»   T^de^j.strHfe   ^fipkaich   toiliii^hT.on   zu   k-.nneii    (3.51)«   ? 
Dieaer    /ivildeutijo   Be.  riff   Politik   ivird   zun   Gc^^n-vjn.^jttt nd 
c)ine3  Kttpit^iS   tiOiaaoht,  ( ! )   Binün    ;3o3chon  '.fiprwurr  von 
Jonunden   zu   hören,    der  behauptet,    Max   Weber   zu  k.>na&n  oder 
der  wenigsteaö   hf'ttö  wissen  nassen,    dass   etwti   Oppe ahei.ner 
(    von  den    er  Jti    in   Soziologie   eep^üft   wurde    )    Und  Gchriidt- 
Dorotic   über   diesen  Det:^^-!^^   ::eschjfiebe,i   hf..ben,    13 1    nindestei 
recht  peinlich. 

Aber»   daii   ulleo   u'äre   noch   peripher,    wenn   nichl 
der  Aspekt   aiebö:3   ^^tinzen   Euchets    bbsolut  Jeder   ernathtäften 
Stell  un^inuhrue   Hohn  spräche.    Hi^r   aber   werde   ich    per;3ön- 
.Uch  getr^fXen.    Daso    dit^   Idee   zu    dieae-i   B\iohe    /oa   ^niv  etummt 
hust   Du   -  weii.i  ttucli   unter  peraönl  lohen   Drueic   _  auT   Seite   1 
Jii   erwähnt.    A».or   ^tis    ist   auss  meiner   Idee  j^eworden?   Wenn   id: 
das   Srr.  enntni;5obJekt    solcher  Untersuchu/igen,    wie  Du   sie   vor- 
^jm^ommea  ha^t ,  -«^4^  den  wertfrein  literaturbegrift   i»  %9S^n^ 
Satz    zu   den  '^rertletonten  Literat .irbekjriff  bestirnte,    so 
t^  t    loh   ee,    u^i   Jeder   Ideologie   hu.^   den  ^-^e^re    xu   t^ehan.    Diese 
Ideologie,    nur  nit   andere,]   Worten,    lö^st   Du   und   noch   dazu 
mit   Bä2Uj5   au?   neine   Schrift      durch   c^in   Hintertrirchen  wieder 


.^Mi  »:i.4.ijai>..M> 


•«,•1»  -* 


blMati^r  nör^Hnlat   wloGen      •isa   -  din^s  »Schoidun:   von  ritd- 
ratur  und      Dichtun:-j3;fei-;ob  ichte   vor   nit   üter   100   Jähren   . 
7f)r:eno"',,T.ijn  wuM«  und   durnn   nicht    »^rat    yoyin;o,io  n^n   worden 
inuso,    bede^^tjt    .?int?   aolch.?   Scheidung  nltjhta   vraiter  k.3  is 
eina  böse   Ideologie,    und  BteKit   eine  Knmpromittiei^uiig 
a}3a:^   d^issan   dur,    vrns    Ich   J  <^  darüber  gtjschritf  bon   ht  bö . 
MdiJie  B*ii^rirx.-ibo3tXn^.ua-.?en   mit    ^jolchei   des  Horrn  Heictor 
Fronentinn    (Uiitept7r?i9t.u?ei3   Sohrifttu'a)    zu^jamiaunzuatel  len, 
verr»t't  iia/jTölndo   Erlrj.intnis.    5oh.l-l-.n.9r  a;.«3r   i3t   03,    c3»3.3 
bei   Be^rifrsbösti-n-iujigaa  v<r.ie   dl     der  Gehund}  itopHtur  S-    1 
.3in   von  mir   im    ?iui2    tind^ren   Sinno   ^abruuohtja  W(>pt    nliirJlch 
«   die  nicht   «nlonrühigö  Litdratur»  •»  ohna  Quel i 'inanc^ubs 
un»i   natürlich   falsch    «us  f^.^^in.-än  Mtvnugkript'3n   ttbe^-3Chrieb%^n 
ist.    ?;ion3<")  unerhört   sind  di^  BntiJtr^l.lunfTvjn    -^inep  GrurK?- 
■^edt  i^ron    vo.i   äor  Auswahl,    di^  die    »  Ob^iraehicht    »*    i/i   dar 
Literatur  betrifft.    Hottest   Dti   molnan  AuTaatz    n   Litoratur 
ali3    Idej3o£:ie   n   nicht   nur  raisslra   cht,    ö   ndarn  hU&l^ 
studiert,    dann   h»ttei3t   Du   ^^fnndr^n^    dasis    von   lalner   s-3chen 
joziolc^gi^clien   Bijatin^aung   nicht   die  R^jda  ;5oin   i;iinn.    Woicntj 
V-Jrdr<3hunrT   dloc^ep  ?jx)bi  ^-natal }.  ung  ^^^p    />rliigt,    die   im 


Grunda  .^wr  koine   ist,    wail    ihr  Jada  Vor3t»i>.l  :iun^r   von   Prob^j 
T.tjtik:  und  Hrkonntnisaiel    fe   It,    ht- t  sich    deutlich  ganUiT 
in   dar  Vorradn   vo  i   Prof.    Kr   eck   gezeigt.    So   aahr   ich   .?e- 
»yiörsa  Arbeiten    diaöe.3    zweifoUoa   vardiant^tv  )3  j  an  Pädagoge.^ 
und   ??u}turphi}oa  )phen   ;=?chH  +  ze,    a--,  h»t   or  53 ich    zu    diesen 


mmmmmmmmmmmmmKmm 


y 


/ 


.'/(• 


Fra-rdn-UK^    zwar  V)a  öir  irpege}eltet   -   in   diiiar  Weise 


■'\       /{l\  i^öiussert,    n:.^   dar  v-^n  Rlr  ^esteUien  ?pobl^m;3tc»  1 3un»r   BUf 

/,     >^/  /  diese-   ("^eb^^te   absolut   widerspricht.    Nicht   nui?,    c5a;:i3   er 

a'    ^'  l    1    ||  von  Dir  (len  Unr^iiin   aer  magisch  inythischari  Grundht^Jtund 

'  (  '    /'  ijbernornmen   htjt,    ir,t   aoinö   3ten  u  ^'t^nr^rdie^er  Literatur- 

■  ;  Gattung   0l.)^  ohne   Dl^rkuasion   abiahnende.    (    Siehe  8.    VIII    , 

,  wo   ar  voii-literapischen   Spritbrenn ereien   ^      spricht.) 

Dieaerf:   M»-chwerlr    w:l«»d    nun   die  '^ir-ne   aufge- 
setzt  durch   de.i   Tit«l    ^   Der  Detektl ^/ronan   der  Unterschicht« 
Dttb.^.    der   Tite.i    ein}fiödnd    i;em^-   wirket,    wiU    iüh  nicht    be- 
zwcixelii.    Abnr  an   jin    .visaenscht  fti  iohes   Buch  musj   ich 
cUe   Forderung   steUen,    daaij   daa   Proi^rafaro,    daa   im  Titel 
Jteht,   bewiesen  und   nicht   als   bewiesen   voraus  i^usetz  t 
wird.    Sin   Beweis,    daßs    es   sich   hier  um   n  Ujitepsoh  Lohtn 
-   in   cUeser  Fi^Bsun      oin   soziol-^^isch   unhaltbarer  Bei^riff   - 
handelt,    Ist   »ber  nich*    erbracht   w->rden. 

So   ."iu3:>   ich   denn   nicht   .lur  die» 33  Buch 
»uT  da.3   ^schiodonste   ablehnen,    isondern  nu;5!3  mich    :in   für 
für   ailemt  1    dagegen   verwahren,    daas   au3  meinen  -»-deen 
schlechte   Bacher  gernaoht   werden.    Da    dieses   Buch   schon   das 
zweite   ist,    i'as   ^leine   Ideen   kolportiert,    sw   stelle    ich 
nun   f-lgende   Forderung: 

Wie  Du   Ja   In   Seligen-  Nachwort    zu  Deinem 
Buch    erwähnijt,   godenkst   Du  weitere  Abhfindlungeji    über 

diesen  Ge^^easta  id    zu   varöff -ntl  ichen.    An   dieser  iUamage 

vor 
kann   ich   Didh   nichT7hinderij.  Ich    veis.^   über  au  di  ,    dass   Du 

aus   anderen   ältaren   Ideen   v-n  nir  Bücher  z.;    nache^n   ^edonV 


^ 


1  1 

■  ■ 

^l 

\ 

AI  !'■ 

1    .L        * 

-   ich  opv/tthne   nur  don  riterpturbeerlxf   -   tu      die  Dir 
Ju  weiiiö  Mttnudkripte  vop3inf^r?a.   ^on.j   ich   bis    ^etzt 

mö.ln^  hutor^wnrechtlicjh'»  fft^nehmihung   zup  Benützuiig 

nr^inor  Manuu>:riptö  erteilt  httd,    atüihdaii  Tu   s.le 

beraicH   verwfindt  hußt,    3^   gdde]jl:*3   loh  ^7»?it2rhin  nainö 

Sinwil }  ij^ung    zu   oojclan  MlBabpftUch   nicht   nehr   zu 

ieben.    Sollteat  Hu    tpot'i    e. llein  auch   Jiur   eino  Abhandlung 

in   einer   :^eit3chrijrt   epschelnea  ItiBsen,    Jler   ipj^?nd   ein 

Gedanke  V'.»n  mir   :!u   pundo    .1  ie^it,    ;äo   werde    ich   voii    fieiiidn 

AutoPvjnrechtv^n   -  und   zwar  öffentlich   -  'Jebra'ich  nt^ohen. 

Mit  bestem   ^pus« 


])aTO»«d«n  X4.AprlX  1926 


Ll«b«r  Hans  9 

•  d«rj»lt  loh  Dir  auf  2)«ln«  Fragen  und  angedeuteten  Proble- 
me eine  Tor3'iuflge  Antwort  geben  kann  will  ich  es  heute  noch  «*  kurz 
Tor  meiner  Abreise  von  hier  -   tun^da  loh  Ja  vrohl  welea^daae  Du  2)elne 
Arbelt  gern  bald  abeohlleeen  znöohtest* 

Zunächst  das   Irrationalitätsprinzip «Vas  bei  Tsch«und  In^ 
der  Statistik   **  Irrational  **  helset^habe  ich  Dir  schon  auseinanderzu* 
setzen  rereuchttDas   Irrationale  des   **  Soseins   **  -  etwa  des   Aufeinandertref 
fens  ron  Völkern  -  gibt  es   in  allen  Wlsaenscv^af ten  und  gilt  auch   in  die- 
sem Binne  für  die  r«ermanl8tik «Darin  kann  also  gar  nicht  Dein  Spezlalpro- 
blem  lidgen.Dles   ist  rielaiehr  wo  anders   zu  suchen «Das  Problem  des   Irratlo 
nalen  innerhalb  Deiner  Arbeit  ergibt  sich  ▼leimehr  aus  der  Mstaphysi zie- 
rung des  Barookbegriffes.die  ich  zuerst  -  da  Du  sie  ja  in  Deinem  Brief 
auch  anschlägst  -  besprechen  möchte »xundann  noch  einmal  das  Problem  des 
Irrationalen  zu  erörtern  -  über  das  Du  noch  gute  Literatur   m  ßcheltings 
Aufsatz  über  die  Methode  ron  K.Weber  finden  kannst. 

Was  mir  zunächst  an  Deinen  Gedanken  zu  klärm  notwendig  enak 
scheint,  ist  der  Komplex  ron  ••  Abs  olutlerung,Ketaphysl  zierung  ••  eto.Zwlsche 
Absolutlerung    (  künftig: Absg  abgekürzt    )  und  Metaphyslzlerung   (  lltphg) 
besteht  folgender  Unterschied. Absg .ist   : 

1.   9in  methodischer  Vorgang  der  Oesohlchtsf orschung,wle  er  - 
gleichgültig, ob  reohtmäsaig  oder  nicht, in  Form  der  Selektion  und  der 
erst  dann  yorgenommen  pars  pro  toto  -  Setzung  geschieht «Roh  und  prl- 
mltlY  habe   loh  diesen  Vorgang  in  meiner  "  Oeschlchtsperlodisierung" 


2. 


^•handaXt  und  bitte  Sloh^Dioh  darauf  zu  beziehen. 

2.  aber  iat  er  die  Form    mtph «Aussage, insofern  Mtph  als  die 
Wisseneoaf^jL  rom  Abs oluten^WesenhaftenfObJektir -Wirklichen   (  um  mit 
Drieöoh  zu  sprechen   )  das  ron   ihr  Behauptete  auch  als  absolut  giltig 
setzen  muse  .I^arin  berühren  sich  freilich  die  leiden  Begriffe 

3.    ist  Absg •schliesslich  ein  notwendigerOrundsatz  jeder   Ideologien 
bildung^die  mit  soziologischer  Wotwendigkeit  angewandt  wird, worüber  ich 
schon   in  mainer  Einleitung  zu  meiner«  Referat  gesprochen  habe  »Diese  letz 
te  Bedeutung  fällt  aber  deshalb  für  Dich  '7eg,weil   ich  Di«K  raten  möchte 
nicht  auf  das   Ideologische  einzugehen, d'rs   unbedingt  ein  Speziais tudiwn 
erfordert. 

Was  bedeutet  ntn  Mtphg?]lbenso: 

1.  eine  Haltung  gegsnüb  r  Oeschiichte .Darüber  sprach  ich   in 
meinen  "  Geschichtsaythologien  ".Je   ist  die  Haltung  der  Deutbgng.Binnge 

bung  der  Oeschichte.Als   solche  eine  Vorwünenschaf tliche  Stellung  nähme 
die  Du  aber  ablehnst, 

2.  ein©  P  o  r  m  .historische  Forschungsergebnisse  auszusagen tnfan- 
lioh  historische  Ärfahrung  als  Ausdruck  ontolSgischen  Seinshinzunahmen 

3.  eins  Voraussetzung  dar  Ideologie* 

Für  Deine  Arbeit  ents'iheidend   ist  eine  Kombination  ron  1,1,?  und 
II, 1,2. Und  zwartdie  Mtphg  des  Barockbegriffes  berhÄt  auf   ainer  rorwissen 
sohaftlichen  Voraussetzung  -  nicht  metaphysichen, weil  dieaar  Ausdruck 
irreführt  •  der  nfimlichrin  der  Oeehichte  Sinn, nicht  Dasein  zu  finden. 
Beweis :8trichs  linleitung   in  •  Klassik  und  l^omnntik   *  und  r.X.iteratur 
Wissenschaft. 


3. 


Didssr  vor^ia8  9n9ohaftlloh9n  Vorausootzung  •ntsprlctot  «In« 
gewiffae  Haltung  geganübsr  d«r  0«9chl?ht«wie  si9  In  II, X  oharakterieiart 
und  als  Ktphg  bazsiohnst  Arurda«Dl«89  Haltung  raalisi^rt  ßioh: 

1«  als  Solktion  das  auf  amen  Wart  oder  tiadautung  Bazoganan  I«l 
2.   m  Form: 

a.dar  Xrfaaaung  hiatotritschar  Datan  ala  Sinnajadrücka  11,2 
4  und 

b. daran  Auaaaga  ala   *#^irkllohar  *•  8«inaprinzipian,I,2 
Duron  dia,in  Form  dor  Varabeolutierun^  vcrganommatia  Iftphg  ant« 
atsht  abar  aln  nauaa   XrrationalitätBprobldm.Jatzt   iat  nicht  ntr  daa  Schick 
sal  •   atwa  dia  yl  Chriatianiaisrng  der  ^ermanan  -   eine   irrationalaa,aondarn 
da  daa  Hiatorlacha  überhaupt  sich  ala  Sinnhaftas  gibt^ud  daa  8innhafta  nioh 
kauaal-rational  arfaaabar  iat  -  »owalt  aban  Binn  mehr  ist  als  nur  Badaut« 
damkeit   inrijrhalb   einsr  Ireigniaket La  -   anätertt  dia  Frage  nach  dar  JBrfaaaun 
das   irrationalan   6innaa,daa  wirkaamsn  Prinzlpa.Und  der  einzige  Vag  zu  aol 
<•        ch9x  Irrationalität  kann  nur  dia  Intuition  aain. 


4. 


Für  Daino  Arbeit  ergibt  »ich   .von  den   oben  Torgencaxmenen  ünterachai 
aua 
dungöfi  folgender  Wegrallan  Autoren  über  Barock   ist  die  Mtphg  in  Form  der 

Abag  gariain8airi.Frfi.gt  aioh  nur, wie  daa  gazchieht.ünd  da  kann  man  aagen: 

1*  bei  Strich  durch  Fonnalisüjrung 

£•   bei  Hübacher  ec  ähnlich 

3.  bei  C.   durch  Schau  und  flieaeinda  Begriffe 

Daa   ist  daa.waa   ich  Dir  biß  höuta  auf  Deire  Fragen  antworten  kann. 

Allee  weitere  muas   eich  bei  der  r^urchführung  dieBr:'ß   prof^re^rnea   ergeben. 

Roff^ntlichhöre  ich  bald  ITäheaa.Ab  Mitt«  der  necheten  Woche  bin 


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X8  Ist  dJLe  Aufgabe  dieser  SlnleltuaSt  *-u^* 
zuzelc«n,von  welcher  Basis  unsere  Kritik  Aus- 
geht, wie  weit  sie  zu  gehen  hat, d.h.  wo  Ihre  ftXB 
Grenzen  1  egen.und  welches  Ihre  wesentlichsten 
Ansatzpunkte  sind. 

Nach  Tschui-row  Ist  das  Por- 
schunKSgeblet  der  ontologl sehen  Wissenschaften 
„das  des  Individuellen  In  Sinne  des  örtlich  und 
zeitlich  Bestlmnten.*'(l)WRhrend  es  die  Aufgabe 
der  Naturwissenschaften  Ist, Gesetze  aufzustel- 
len, die  für  alle  Zelten  und  liberall  gelten, liEJie 
haben  die  Geschlchtswlssenschaften-Tschuprow 
nennt  sie  «It  v,Krl«^s  ontologlsche  In  Ge  ensat?, 
zu  Aen   noraologischen,,dle  den  Naturwissenschaf- 
ten Rlckerts  entsprechen  würden*  (/2)-» das, was 
In  der  Welt  Ist  und  zu  v«r.  chledenen  Zelten  ge- 
wesen IstjSystenatisch  darzustellen.* (2 )i»Dle  Kx 
Naturwissenschaft  erwirbt  sich  ein  Recht  auf  1- 
xlstenz  dadurch, dass  sie  auf  die  BerUcks'chtl» 
gung  der  Individuellen  Ramra-und  Zeltverh  Itnls- 
se  verzichtet, und  ihr  Augenmerk  auf  das  ewig 


(l)Tschupr«w, Statistik  als  Wissenschaft» Arch« f. 
Sozial wlssenschft  und  Sozlalpolltlk,Bd,23« 
1906.S.687/8.   (2)eteda.S.673. 


■  ^otip.  '  »•  -Ki-  r" 


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unrt  tlbera^l  Geltende  rieht  et.  Jetzt  hande  t  es 
8ich  Aber  ger  de  darum, da«  In  der  Zelt  und  In 
Raun  Indivldue?.!  Gegeteene  In  de««en  Sein  und 
Werden  «ystenatisch  zu  erforachen.''(i)T8chu- 
irow  unterscheidet  sich  in  der  logischen  Be- 
stinmine:  des  Individuellen  von  Rick^^rt  vor  Al- 
le» dadurch, das«  jTtlr  ihn  ,,nicht  die  Ansc^au- 
lich:<eit  an  dera  Begriffe  der  IndividualitKt 
■n  Sinne  der  Kinzlgartlg^-eit  das  logisch  Pri- 
rnRre»i st (2), sondern  die  |,rftu»lich-«eit liehe 
Lage  des  Dings." (ß)Vor  Allen  ateer-dena  d  s 
ist  ftir  diese  Arbeit  an  wesentlichat^  n-l<hnt 
Tsch\iprow  Riokerts  ^ausschliessliche  Bezie- 
hung des  Wertgesichtspunktes  auf  die  ont olo- 
gischen  Wissenschaften* (3)  und  die  Behauptung 
Rickerts  ab,  dass  es  soche  Werte  gebe.dif  für 
die  gesamte  J^u'' tumenschheit  gelten  und  Lei- 
ten aussen, und  die  als  Grundlage  der  Wertbe- 
ziehune  den  Verfahren  eine  der  logischen  gleich 
steh^'nrV  Alleeneingültigkeit  verschaffen« "(4) 

Die  Auswahl  der  in  hrer  Individu- 
alit?»t  zu  erfassenden  Objekte  aus  der  Fülle  des 
Gegebenen  vollzieht  '8ich  geraKss  der  Bedeutung 
der  einzelnen  Objekte  für  die  Zwecke  des  For- 
schers, die  ihrerseits  wieder^ soweit  sie  sich  m 
nicht  mir  auf  das  GeMet  der  reinen  Itepirie, 
al.so  in  dfiT   Germanistik  auf  da»  der  reinen  Phi- 


(liebda.S,673.(2)ebda.S.670X3)eMa.S.681. 
(4}ebda«S.682/3. 


T^ 


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loloßle  «r.st:^ecken-in  den  waltanschatilichen  Xaz 
Voran S8«»t zun 5f»n  der  einzelnen  Forscher  ihre  Be- 
grllndung  haben»  So  wird  cTer  For«cher,der  bei  der 
BS' rachtung  der  Literaturgeschichte  von  einxel- 
nen  Individuum  ausgeht  eine  ganz  andere  Auswahl 
treffen  als  der  extreme  Marxist, und  ebenso  wird 
der  Forscher, der  die  literarhistorischen  PhRno- 
mene  «it  Hilfe  einer  Uebertraßunc  der  MiitkfliftH 
tK9  Goethe »sehen  Morphologie  auf  die  Literatur- 
wissenschaft  erkennen  will, ganz  anders  aus- 
wJihlen  und  verbinden  als  derjenige, der  diese 
Phänomene  rational<*r  zu  erf asst  n  sucht«|,Alle 

Erkenntnis  der  Kulturwirkllchkeit  ist stets 

eine  Erkenntnis  unter  spezifisch  be   sonde- 
ren    Ge   Sicht   spunkten.*(i) 

Insofern  also  die  Auswahl   der  Ob- 
Jekte   aus  der  unendlichen  Fülle  des  Stoffs  «it 
Konsequenz   aus  einer  Weltanschaining  ks 
hervorJjeht,d«h.5.nsofem  sie  von  Boden  dieser 
Weltanschauung  aus  logj.sch   durchgeführt  ist  und 
von  Jeden, der  sich   auf  diesen  Boden  stellt, nach- 
geprüft  werden  kann, ist    sie  mit  rein  wissen- 
schaftlichen Mitteln  an  und  für  sich  nicht   an* 

greifbar. ip Denn  Jeder  Wissenschaftler  auss 

bei  seinem  Forschen  eine  Auswahl   dessen  treffen  j 
was  für  ihn  wichtig  ist, und  muss  annehmen, jjtE» 


( i) Weber, Objektivität • Wissenschaf tslehre  8. i8i. 


Q 


^ 


^dass  das, WAS  be?.  seiner  wlssenßchftftllc^en  Ar- 
belt herftuskoraratgW  1  c  h  t  1  g  In  Sinne  von 

„wissenswert»  Ist. .. .Diese  Voraussetzung  ist 
nicht  wieder  Ihrerseits  alt  Mitteln  der  Wis- 
senschaft bewelsb  r.Sie  IRsst  sich  nur  nut   Ih- 
ren letzten  Sinn  deute  n^den  aan  anr.ehnen 

oder  ab  ehnen  nniss,Je  nach  der  eigenen  St  elil«ii 
lungsnahne  zufs  Leben. » (Max. Weber^Ge. Auf slltze 
zur  Wlssen8chaftslehre.8#640/l.»(l) 

Diese  verwissenschaftliche  Ein- 
stellung also, aus  der  heraus  de  Auswahl  au« 
der  Mannigfaltigkeit  des  historischen  Gesche- 
hens erfol(5t,lst  mit  rein  wissenschaftlichen 
Mitteln  einfach  nicht  angrelfbarjwlr  können 
sie  nur  deuten  und  für  uns  ablehnen- durch  ei- 
ne andere, ;inÄ  gemüssere  ersetzen. »Das  Schick- 
sal einer  Kulturei)oche,die  vom  Bau«  der  Br^ 
kenntnlp  gegessen  feat,lst  es, wissen  zu  müs- 
sen, da.ss  wir  den  Sinn  des  Weltgeschehens  nicht 
aus  den  noc^.  so  sehr  vervollkonnneten  Ergeb- 
nis seiner  Durchforschung  ablesen  können, son- 
dern ihn  selbst  zu  schaffen  In  Stfinde  sein 
rar8sen,daBS  „Weltanschauungen^nle^als  Produkt     / 


// 


fortschreitenden  Krf ahmhgswlssenS  sein  )cön-         / 


nen, und  dass  also  d'e  höchsten  Id<^als,dle  nni^ 
an  ni^chtlgsten  bewegen, für  alle  Zelt  ißxT  {^M^ 


Kanpf     mit   anderen  Idealen  sich   aii^wlrfcep^, die 
anderen  ebenso  heilig  sind, wie  iins  (|le  nn'ser«n,*(2) 

1 J  \'y 


(1) Vgl. den  dennächst  In  Arch. f. Sozial wiisschft  & 
Sozialpolitik  erscheinenden  Aufsatz  LFlnanzsozA«! 
ologle*»  von  Josef  Soudek,  (Manuskript  S. 9/10»  ) 
(2)Max  Weber, ObJektlvltSt.Wlssschftsl^^hre  S.154« 


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Hl«r  liegen  alüo  dl«  Gr<"n«en  d  r  wl»««a«chÄftXl- 
cÜien  Kritik, 

K«  lf»t  nun  (\\fi  FrAgHtWo  unser«  Kri- 
tik elnJ5n»etj?«n  hnt.  (Dftbel  nns«  feetont  wer(1eA,ll9i 
dAss  wir  hier  nur  die  für  uns'^ren  Zweck  unii  we- 
«entlich   erflohelnenrlen  Anaatzpunkte  herausheben 

woll#tn. ) 

i' 

,'        Bs  l:}t  Au.tLftb^  aller  Wl8een«c?iatt,da» 
ihr  ßet'^bene  Material   in  einer  Wel3e  d  •  n  - 
kend     zu     ordnen   , welche  den  Anspruch 
K\\f.  G  e  1   t  u  n  e:  al3  XxfxkrsjixinikxkHttx  Srfah- 
^ineawahrheit* erheben  kann,(l)Wlr  haben   aus^e- 
flihrt|Wie   n'elt  alle  knlturwl88en8chaj?tilche  Ir- 
kenntnla  ÄOt'vendlcer"el«e  subjektiv  bleiben 
Äu3»vln  Bezue  ^ujf  Anev^hl  und  Anprdnunc  der  Ob- 
^ekte.Bel   der  Anwendung  dle«er  einer  Welt an- 
/«ohauung  entsjrechenrien  Auswahl  und  Anordnung 
I9U3S  rsan  ab^r  nun  ¥BxkxxgBXX  gera,^ss  der  Auf- 


/■ 


)gabe  det«Wls.*3en8Cha.ft  verlangen: 


l,Da»8  die  üntermxchung  Insofern  Allgemein- 


/l 


gtUtlßkeit  besitzt, als  Jeder, der  die  «u  Grund  k± 


/  jlles^nden  weltanschaulichen  Thesen  kennt  und  sl* 
wenn   er  selbst  auch  anderer  Ansicht  lst,»ur  üs- 
berprlifting  der  Untersuchung;  sich  zu   eigen  sacht, 
lod.soh erweise  zu  denselben  Resultaten  kommt» 
Beispiel :Cysarz  glaubt, dass  es  tfte  Gelsteswls- 

!■ 

I     , 

Vel.Max  Weber,Ohektivltnt. Wissenschaft slehre 

s.ias. 


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Da  d«r  Betyrifi:  ^B*'rock»   in  der  h«utlß«n  LlteraUir- 
wi«ßen Schaft  noch  durch au»  vieldeutig  und  unb«-* 
»tj.nnt   ist, da  infolg^dff.ssan  bei  8  in^r  Anwendung 
Wert\int:en  «ine   canz  besonders  grosse  Rolle   »pie- 
leniist   es  evident, wi«   Pehr  die  vorwis.senschaf  ^ - 
liehe, weltanschauliche   Einstellung  der  einzeln;  n 
Forscher  den  Inhalt  diese.^  Bet:riffs  variiept- 
und  z^Nar  vor  Allen  M\if  zweierlei  Weise: In  Bezug 
auf  di«  Auswahl   des  als  „barock^'erkannten  Mate- 
rials und  damit   r.n^  znsanmenhMngend  in  Bezug  anf 

und 
die   ethische, aesthf tische  Wertung  dieses  Materi* 

als, Vor  den  Forun   der  Wissenschaft  liehen  ^riti  : 
nehmen  diese  beiden  Wertungsar'  en  aber  eine  gn^n« 
verschierirnf^   Stellung  ein.  :Die   durch   die  Unend- 
lichkeit df)S  Stoffs  bedingte  Auswahl  AsxxMxJCRxiiii 
R3t3i  aus  flen  ne[:ftb<»nen,iftt  mit  rein  wissenschaft- 
lichen Mitteln  an  und  für  sich  nicht   anrreifbar, 
ausser  wenn  diese  Aus wähl -wie   zum  Beispiel    ein- 
mal  in  unserem  Falle-dem  allgemein  Üblichen  Ge- 
brauch  des  Be[:.riffes,in  Hinsicht  auf  den  sie  SXEX 
stattfand,' hne   e«''^^'E'«i^<'5«  Begründung  nicht   ent* 
«Xjricht.So  etwa  bei  Cysarz,der  unter  den  Begri:^f 
„Barock«  Dichtungen  subsuraiert,'ie  in  ihr^^n  we- 
sentlichen Zügen- wie  er  selbst   zuglbt-mit  der 
bildenden  Kunst   d«  s  Barock  wenig  gemein  haben. 
Da«  ist   aber  dann  eine  aehr  formal  -be- 
griff st  echni  sehe   Streitfrage. 


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vrifloen  Schaft  noch   durch  aua  viel  deutle  und  unbe-* 
»tj.mnt   Ist, da  inJCo?.ß^df^ssen  bei   8  iner  Anwendur.g 
Wert\int'en  eine  uanz  besonders  grosse  Rolle   «ple« 
len^ist   es   evident, wie   Pehr  die  vorwls.senschaf  ^ - 
liehe,  weltanscha\iliclie   Einstellung  der  einzeln;  n 
Forsohi^r  den  Inhalt   diesen  Begriffs  variiert- 
und  z^^ar  vor  Allen  auf  zweierlei  Weise :In  Bezug 
auf  dl«  Auswahl   des  als  ^barock »»erkannten  Mate- 
rials und  danit   rnc;  zusanmenhängend  in  Bezug  anf 

und 
die   ethi.sche,aesth»  tische  Wertung  dieses  Materi* 

als, Vor   dem  Forun   der  wissenschafO.lchen  ^riti  : 
nehmen   die.^te   beirlen  Wertungsar'  en  aber  eine   gar« 
verschierirnf^   Stellung  ein,  :Die   durch   die  Unend- 
lichkeit  des   Stoff .^  bedingte  Auswahl   AsxxNxJCKxlni 
kXh  aus  den  oe(febenen,i«t  mit  rein  wissenschaft- 
lichen Mitteln  an  und  ftir  sich  nicht   anireifbar, 
ausser  wenn   diese   Au.swahl-wie   zum  Beispiel   ein- 
mal  in  unserem  Falle-dem  allgemein  Üblichen  Ge- 
brauch  des  Beeriffesjin  Hinsicht   auf  den  »le  xxxx 
»tattf and,nhne   e'^'^tlßiende   Beeründung  nicht   ent- 
«jjricht.So  etwa  bei  Cysarz,der  unter  den  Begri:^f 
»Barock»  Dichtungen   subRureiert,'ie  in  ihr<*n  we- 
sentlichen Ztlgen-wie  er  selbst   zugibt-nit  der 
bildenden  Kunst   dr s  Barock   wenig  gemein  haben. 
Da«  ist   aber  dann  eine  mehr  formal  -be- 
griffst echni  sehe   Streitfrage» 


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sonschaft  Kit  einer  Art  von  „Organ! «nen*»zu  tun 
hPt.Daa  lat  als^o  eine  rein  weltÄnschaullche  An- 
relegenhelt  Cat  Oyaarz's.WeJm  aber  nun  C.fÄ 
das  von  Ihm  in  seinero  Buch  behandelte  Phänomen 
„Llteraturbaroclc»  einen  einheitlichen  und  ein- 
algrartlgen  Organisraus  nennt, ao  bedarf  es  dazu 
des  ftllcemein-ffültigen  Beweisea^dASfl  gerade 
das  von  ihre  e:enelnte  Phänomen  ttn  Oyganiawua 
•Kann  er  diesen  Beweis  aicht  erbringen, damn 


bedeutet  (^ie«,daaa  seine  Behauptung  völlig  sub- 
jektiv ist  und  keinen  Anspznich  auf  wissenschaft- 
liche Allljei»ieinEtlltigk<*it  erheben  darf. 
S.Daas  das  Ergebnis  der  geisteswisaenschaftlich- 

T^  +  ^ va---   •   .    -         ^^  ^^^  Ergebnissen 

(Deine  scheinbar  selbstverständliche  Fordenmg.    ^^  wlAerspr-sktT») 
die  aber,  wie  die  ÄKtiW  fogenr^e  Untersuchung     i,,r«rt«g«stäfcs«x 
^^   zeigen  wird  in  Praxi  oft  lanbeachtet^to^ej-^^^^ 

S.Dfts.s  ausserwissenschaftliche  Wertungen  aesthe- 
tischer, ethischer  und  metaphysischer  Art  inner- 
halb der  Untersuchung  unterbleiben. 


1 


f 


In  «rstÄH  Pä?1  t'««chiftht    rll«  Au«wahl   gemR««  der 
Rft'evanz     drt.s  Objekts  für  dfi.8  Ziel   des  miswfthlf^n- 
d«n  For8chftr».W«rtVi0.1   ist  von  diäten  Gericht ^- 
punkt    au^^   a?.?.   d.HS|Wafl  d«ra  wias^^-achaftUchen    'inl 
dea  Forschers  dient, Wenn   man  also  ^agt^diiss  A>a«rB 
^7ahl    an  «ich     chon  Wertung  »ei, so  ist   da»  nur  in- 
»of  rn  richtig, als  die  ausgewählten  hlstorlFichen 
Tatsachen  \in«ere  Interessen  „direkt  oder  indi- 
rekt   bertlhren,als   sie  unseren   Erkenntnistrieb  un- 
ter Gf^siohtspunkten   erregen,  die  hergeleitet   sind 
au»  (-?rn   Wertirie<*n, welche   da;    Stück  Wirklichkeit   » 
welches  in   Jen^^n   Bep:rif?en   gedacht   wird,  für  uns 
bedeut.' am  n'oh*»»."  (1)  > 

Anders  ist    es  nun  rait   ^^fn    el^il- 
schon   oder   aestheti sehen   Bewertung;  der   ausge- 
wählten Objekte, Kenn  sie   in  Gestalt   absoluter 
Normen   an  das  historische   Objekt   herangetrage  n 
wird|Oder  tlberh  u;  t,wen     uns  diese  Bewertung    ils 
dift   allein  richtige   au.foktoyrt   wird, ohne  dass 

wirklich   a   1   1   g  <»   ra  e   i   n     gültige     Nor- 
men   In   Betracht   koranienJTnd  mit    solchen   Wartun- 
gen haben  wir  es   in  un»erer  Kj^itik  hauptsMch- 
lieh    7.U  tim.Die  Einwj.rkunß«jl  SB^KksxxlTiixtiiiuix 
3CRII  von  Wertun^i:«^    solcher  Art   bei   der  literar- 
hiBtori.'=5ohen   Begrif.fsbildune  soll   bekl^mT>.tt   we  - 
den, denn  durch   sie   werden   literarhistorische      e- 
grif^Te, Kategorien  zur  Bezeichnung  absoluter 


(l)Max   Weber, Objektivität .s.o. 8. 18i* 


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Vooonheiten  gft'or  ucht^in«  R«lch   de«  M^tAphy»!   chen 


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g;»9n«  Gninfeln« 
een   der  In  dl«'. 


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Woüenheiten  gebr  ucht,in»  R«ich  de^  M^taphy»!   chen 


An  dieser  Stelle   soll  rrnn  unsere  ei- 
gene OnindeinstellnncAie  wir  den  Onindeinatellun- 
pen   der  in  dieser^  iLrüeit   behandelten  Forscher  ent- 


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g<^ßen8<?tzen,kurz  sk.izzlert  werden, 

„Die  knlturTflB.senschaftllche  Krkenntni» 
In   unseren  Sinn  lat  also  ln8of«r*n  *n  ,,stibjelctl- 
ve'»Voraii3.s«»tzune:«n  c«sbnnden,al8  «i<»  8lch  nur  um 
diejenigen  Bestandteile  der  Wirklichkeit  bekfa- 
nert, welche  irrend  eine-noch  «o  indirekt e-Bezie- 
hunc  zu  Vorgänsen  haben, denen  wir  Kulturb  •  - 
Ä  e  u  t  \i  n  c  beilegen» Sie  ist  trotzÄen  nattir- 
.(  lic'^  rein  kausale  Erkenntnis  c^nal  in  de« 

f:l<»ichen  Sinn  wie  die  Erkenntnis  bedeutsamer  in- 
d5.vidueller  Naturvore^nge, welche  qualitativ«^n 
CharaVt^^'r  haben, "(DAAJT  die  Problematik  des  Ka\i- 
sa]itf^tsi;roblens  in  de»  Geisteswissensch.iften 
'^ann  ich  hj.^r   nicht  n^^.her  eingehen«  (darüber  han- 
delt M.Wt»ber  in  s.Abhrtnr?lung:„Krit  ^  sehe  Studi- 
en auf  den  Gebiet  der  kulturwissenschaftlichen 
Logik», Teil  II.„Ob:'ektive  Möglichkeit  und  adä- 
quate V(»rnrsachung  in  der  historischen  Kausal- 
b^ trachtung. »Ges. Aufsätze  zur  Wissenschaftsleh- 
re S.266  folg, )Dle  Literaturwissenschaft  geht 
insofern  nonologisch  vor,alp  sie  sich  zur  gei- 
stesgesohichtlichen  Erfassung  und  Erklärung  ih- 
rer Objekte  ganz  bestinnter  Gesetze, die  sie 
meist  anderen  Wissenschaften  KxtHMiistiix-der  Psy- 
chologie Z.Bsp, -entnommen  hat, bedient. Sie  ist 
sich  natfirlich  dessen  bewusst,dftss  die  Wirklich- 


i 


(1)M. Weber, ObJektlvitaet,Wlssrrnschaft   lehre  S,i82« 


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V      •  ■    •■     ♦   '*    •Wt* 


y.c±\   nie  voll nVf,nd±t  »^  ^i  ■  d'^n  G^fl^tzen  d  #  • 
d  u  z   1  «  r  b  n  r     lst,»'(l)(>«rÄde  da«  »ZiiÄan- 
n^n-virk^n  (i«r  nomo?.oc5. sehen  \infl   der  -atologl- 
sohen   Erkennt n.l «rieh tnngien  bildet   Aäs  logische 
Wesen   der  Geschichte^»* (/^)   und  damit  auch  der 
Lit er atnrg;'» Schicht <=».„ Weder  eine  pragnat Ische 
NacheinajiderauJTzFhlung     von  auaschliesslich  or^» 
toingi«chen   Beobachtungen   der  Zu8tiinde,die   aiif- 
einanrier  chronologi   ch   folgen, noch  eine.evrig 
und  fb^*rall   geltende  Formeln  au.tBuchenne  For- 
schung entSTpreohen   ä^n  XiEXxiixAiixxftfiJiK^ilKk^iixx  xxx 
logischen   '^raen   der  Geschichtswis.sen8chaft,son» 
fern  eine   die    sp?.terer   Zustande  aua  den  früheren 
durch   die  ber«»it3  erkannten  Nat\ire:esetze  erklä- 
rende Dar.'^tellung  der  auf   einem  bestimmten  Ge- 
biete  reit   ö.^T  Zeit  vor-^^chreitenden  Verftnderun- 
l^en.Da«  historische  Verfahret)  ist  nicht   irrat  o- 
nal.K«   ist   eher  rational   in  seinen  logischen 
Wesen, Es  ruht    aber  auf   einer  irrationalen  Gnxrd- 
lage,wenn  »xr   das  Wort  ,,rational»'auf  das  durchk 
allgemeine  kausale  Formeln   erschöifend   Darzu- 
stellende beschränkt   werden   soll. Denn  das  sta- 
tische  Pild,we:^ohes   eine  ^t^r  Crundlaeen  der  hi- 
storischen Betrachtung  bildet|kann  nieraalr    in 
allgemeinen  Formeln   der  ewig  und  liberal!   gel- 
tenrlen    resetze  ohne   Rest   aufgehe^  ; es  kr-j.nn 


(1 ) Weber, Objektivität, W4ssensohftslohre  3.172. 

iti 

(2)Ischuijrow,Archlv  XXIII. S.6P9. 


add 


/^ 


höchsten«  nur  unter  Zxicrundeleeriinc  eine«  vorh«r- 
ceh'-nden  Ziistande«  durch  die  Inzwischen  wirksa«# 
men   all,  ß:e  in  einen   Ge   etze   „rationftl»    erklärt   wer- 
den, wobei   also   das  Irrationale  n'cht  eliminiert, 
.sondern  bloss  ura  ffXvnn  Schritt  zurtlokverlegt.   x 
wird, Das  Irrationale   des  Ontologischen  konzen- 
triert  sich   also   In  der  Statik; zu  der  dynami- 
schen  Betrac'itune:  G*^h«ren  hingegen  rational©  iind 
Irrationale  Kienente  In  Kleichen  Masse, wie   zu 
der   Schere   die   beiden  Häuften  gleich  gehö   en.^'d) 
Die  Konsequenz, die  wir  aus   den  Darlegungen  We^« 
bers  xind  Tschuprows  .ttir  uns  ziehen,  ist   folgen- 
de :Daa  an  den  zu  untr»r«uchenden  Phänonen   an  u-'d 
für   sich   gesetz^^^•sslg  Feststellbare  und  das  kr.u- 

al  Ableitbare  soll  festcestellt,bezw. abgeleitet 

PhMnonen 
werden, das  ftlB^«k1i  selbst   »o   weit   als  Möglich   be- 
grifflich  scharf    (ideal typische  Betrachtungsw^ 1- 
sel)    erfasst   werden.  Damit  wird  da.>    Irrationale 
ara  Objekt   der  Geisteswissenschaft  keineswegs  ,  e- 
leugnet.Wir  v«^rsuchen  nur, das  Intuitiv  Brf ass  e 
so   weit   a?  s  nög:lich  nach  der  rationalen  Seite 
hin   aufzulösenvXKMxwtnÄiiÄkiiÄ  -wir  glauben, dasa 
nur  die  rational   erfassbare  Seite  des  Kunstwerks 
Gehren  st  and  der  Wissenschaft     8«in  'cann, 
wRhrend  XKJtKXJtiexjittKxxlKXxftii^xit  das  nur  irrati- 
onal  Erfassbare   der  Wissenschaft, die  in  den  o!ien 


(i)Tsohuprow  8z   «.©•S,699/700» 


..j»-* 


>f1 


aufgezeigten  Grenzen  AllceraeincÜltigkelt   erstrebt, 
nn7^Tf:?^nßlioh   i.'^t.j)!^  Wesen^schaxi-wie   «ie  In  ur3«- 
rfin  Pa?.l   zu  ?  B«*isidel   rysnrz  fordert, lehnen  wir 
ftlr  unn    nb,weil    sie   dieser  von  tint  ce.forrlerten  Ob- 
jektivität nicht   Oentice  tut, Wir  flind  un«   ftber  des- 
sen be^misst,dass  d^es«  Ablehnung  der  „Wesenaachau* 
durchaus  we.Ttanschaulichen  Versohiedenhi^iten     nt- 
flpricht  und  dass  wir  in     dieser     Allje- 
rj  e  1  n  h   e  i   t     nur  nns^-^e  Ansicht  ceg^n  die     an- 
der»»   aftf  stellen  können.  W  i»8en«chajrti4 
liehe     Kritik  können  wir  hier  rur  iri     IBlm-el- 
fa?l  1'ben-wj.r  können   die  Anwendung:  der  „norpho- 
lo/«^ischen»  M^^-^hode  auf  d-^^s  Tit^rtaturbarock  un- 
tersuchen und  sie  in   '-lesen  Fall   als  der  fjtxkx 
empirischen  Wirklichkeit   nicht  entsprechend, a' a 

Verg:ewaltie:une  d<»s  ^vlrklich  Konstatierbaren,  a"  s 

sowohl 
rein   mibjektlv  hinstellen. Daralt   wird  dann  die     An- 
wendung der  Cysarz 'sehen  Methode  auf   das  Litera- 
turbaroc>:   als   aiich   ihr  Ziel  in  Präge  gestellt. 

Die  Kategorie   des  Literaturbarock 
dient  uns  dazu-falls   f^ie  überhaupt  brauchbar  ist, 
was  heute  noch   in  Fraje  gestellt   werden  wuss-  i- 
ne  literarhistorische  Kollektiver.'^cheinunp:  %u     er- 
fassen. Ausgehend  von  Einzelnen  erstreckt   sich  un- 
ser Inter<*sse   auf  gewj.sse  manchem  Dichter  des     XVZI 
Jahrhunderts  anhaftende  Merkmale, die   er  mit  vie- 
len anderen  Dichtern  dieses  Jahrhunderts  geraein 
hat, und   die  \ins  berechtigen, diese  ftlr  uns  unt^-r 


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:     1 

.  ,    ..  . 


■  ).v^v;.  •; 


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den  Gesichtspunkt  de«  BArocken  wesentlichen  Mt  rk- 
DiAle     ideal  typ 'seh  tax  vereinigen.  Dieser  .^IdeA?.- 
typua»   wji.rÄ  gewonnen  ,, durch  einseitiee  8  t  e   i  • 
serunc     eines  oder  einiger  isBikt» 
Gesicht spunlcte  und  durch  Zaisanraenschlnss  einer 
Fülle  von  di  'f\is  oder  diskret, hier  mehr, dort  we- 
niger, stellenweise  gArni cht, vorhandenen  B  i  n  • 
z  e  1   erschein  ngen, die   sich   Jenen  einseitig 
herausgehobenen  Gesichtspunkten  ltißen,xu  einen  in 
sich   einheitlichen  HxiexilxnxxxkxsxiixgxiixlDxtxix-xxxx 
fted   anken  bilde.  In   seiner  beeri-tf  liehen  Rein- 
heit  ist  dieses  Gedn.nkenbild  nirgend«  in  der  '  irk- 
lichkeit  eupirisoh  vorfindbar,  es  ist   eine  ü  tat  o  • 
p  i  e   ,und  für  die  historische  Arbeit  erwachst   die  - 
Auft-Abe,in  Jeden  einzelnen  Falle  5!e.*^.tzu8telleri,wls 
nahe  oder  wie  ^orn   die  Wirklichkeit   Jenem  Ideal- 
bilde  steht •*(l)So   wird   der  Idealtypus  zu     inem  . 

^rein  idealen  Gr<^nzbegri."Cf *„An  welchem  die  Wirk- 
lichkeit  zur  Ver  eutlichnng  bestimmter  bedeutsam 
mer  Best^ndtf^ile  ihres  empirischen  Gehaltes     r;  s  • 
messen     wird.»»(ß)Der  Zweck  des  Idealtypu     ist 
vor  Altern, der  Da^  Stellung?:  ^^.v  Wirklichkeit  „ein- 
deutige AusdrucksmitteT    zu  verleihen, "»( 3 )Durc'^   dies 
Bekenntnis  zur  idealtypi sehen  Betrachtungswel  © 
lehnen  wir  die  Wesensschau  alt  ihrem  „Drange    ^ur 
willktirlichen  Stilisierung  und  subjektlvlstischen 


(1) Weber, Objektivität, s.o. S. 190. (2)ebda,S.19€. 
(3)ebda,S.190, 


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VerÜlüchtlgunc  d«.^  Gftschichtllchftn  und  se*ln«: 

üb f?r «in, wann  er  safrt:.Dle3e  a«hr  orV  r  minder  bn« 
wiisnte  und  absichtsvo?  1«  freie  ümbllAnng  und  llm- 
dichtung  der  Ge-schichte-i«  wftltestftn  Sln»«-«un 
„Mythos**  wächst   3ich,v/ia  «ir  nch  int,iraaar  nohr  zu 
einer  ern«t<*n  Oe.fpJir  .für  unsere  und  die  NÄchbjir- 
wi83en«cha^ten   aus.» (i) 

Hier  aber  .steht   WeltansC  au« 
une*  ree'ftn  W«ltan«chauunß,Die  wiesen  «XBzhxxx 
Schaft  1   ich  «^     Kritik  kann  nur  die  An- 
wendung der  aus  einer  Weltanschauung  heraus  gewon- 
nenen Method«"   auf  einen  besfrarnte»  Gegenstand 
und  das   Ziel-nKm?.ich   nit    dieser  Methode  gerade     die- 
Ren   be.'=;tiPin-t  en   Gegenstand  erkennen   zu  wollen-^a- 
'•:?mi>fftnwnlenials   ab'  r  die  Weltanschauung  »elbst. 


Ungar iliteraturfjeschichte   als  Problaagasohicht«. 
8.30. 


.^,.1 


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■;>cholüijtl'c  und  iKxuaalijniuj  in  iiith^^ra  I'xegnao. 

Ein  llfj! tarnt   üb(:r  ITxt'ße««   gebort  ei»^fi»atlich   In 
eine   tiisolCipacho  Ueburi^»      leb  iiöcht^^   hier  abex 
o'JuCh  n-.cht   über  dxo  i^atb^^r 'achö  Exv^geao   in  Böjsug 
aaf  ibrori    '»theülo. tischen   Oeiialt"   sprechen,   ^jondern 
vi'5lrr,ohr  von  der  fxegeae   als    T>oktur-'3nt   «iuer  göls- 
tig»3n  Hrjlting*».      Es   hnnd^lt  ^ich  oLho   hier  nicut 
um  aivd   »'obje'ctive  ;lera'.i-33t<?llen  der  TheülO/fio   in 
G«r  Lather  *?^chen  .^xege^e'',   30iidern   -Uo  l^xegeae 
wird   zur   "Deatang"   dor  gei.itip,en  HifUt  tn»   böüatzt« 
Dio  ?xog3i3e   hat  tUßantlich   z^ei   gonz  ver- 
GChiedetie   JUtikticrien.      Vom  Jt^widpankt  d«3  Sxega- 
ten  aa:3   betrachtet   i3t   sie  Qben  eine   "Erklärung 
dar  Bibel".     ?är  den   hiatoriachen  B<?trnc  :tor   int 


:5 1^3-^9   nncb  soinor  Binjtellu.ng'^  lehre   im  TU  an« 
der  einzig  richtigen  .Ichrift-irlclaring  oder  zeit- 
gabü.ndeuy  Aacdegariß   ^^^und  d^iC-it  ebon**  'Tiokuifint 
«»inar  i5üi;jti,?.on  IT-jitang" . 

Jede  Lehre  ifjt  riDoh  ihrer  Yerkdndanß  d^r 
Dej.t.^ag  ^üind  doL.it  der  individaeileti  AufToüisuag'* 
aad  der  hi.it  ori^^ch^n  }:r*tv(ficklang  arit'jrv.o:,  fen  • 

Ich  hnb'j   hier  versacht,   bei  Lathora  Tx- 
^3|;;03f3   die    Aijkenden  ?;eit-!räfte   hercirizviateileri  • 

In  c*^n  SLicÄürien    (1533)    foa.st  Luther   In- 
halt and  T'^tden?;   des  G.   Psalrr-a   folgende rno^.'sen 
T'JLQ'MzxLßQ:      ist  eine  "'.Teiaaag'j.nge  von  Chrieto,   uei- 
iieci  leiden,    naföratehon  nud  Künigreich  über  olle 


,?*,, 


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-  2  - 


Cröatarn  aiiu  uolcli  liöich  iiolle  geotifft  vvördöu 
üurch  den  raanu  der  anwandigeii  dao  idt  on  3Cliwert 
and  baruiäch  »XXüin  durcti  Wort  und  Gluabeu«  üx 
geUörüt  in  das  arsto  gebot  ,  Dq  Gott  unser  Gott 
will  sein  und  ist  in  der  anderen  bitte  (geirieint 
ist  dC8  VnterunserJ  wie  droben  im  «nderen  Psölin 
gesagt. " 

ochon  in   dioser   ZuöDumenfa  ^sung  ist 
Lutliers  Einutiüliung   zu  dem  Psalm  auuge  .procLen: 
"est   dapassione  et   rogno   Christi''.     Der  Psalm 
wird  v>ie   viule   undere   nuf  Ubristus  gedeutet. 
j^Qdurch  übrige iici  die    falscUe  Ueborcützu...g  von 
Vers  6  and  7.      Die    Deutung  gründet  sich  hier   auf 
die  Deutung  im  Hebrüerlirief  ICtip«  XI,  Vers   6-9. 
oie   ist   nicht    zuftillig,    sondern    für  Luttiers  Deu- 
tung des  Psolters   typisch. 

Luther   sngt   solbst   in  de::  Vorroae    auf  den 
Paal^er  15?0: 

"Ich  halte    aber,    dass   kein  feineres  Exeupelbuch 
oder  Legenden   der  Heiligen  auf  Erden  gekoüraen 
Bei  oder  kOLimen  laöge ,   uenn  der  Psalter  ist«     Und 
v/enn  oan  v;ünsch©n  sollte,   dasj   aas   allen  Exenpeln, 
Lsgeiidon,   Historien  dos    beste  gelesen  und  zusanimen 
gebr  K;ht  und  auf  die    bexjt©  'Taise   ge^- teilet  würde, 
30  mÜ33te  es   der  jetzige   Psalter  werden.     Denn 
hier  finden  vir   eicht  älein,   was  einer  oder   zwee 
Heilige   getan   haben,   sondern  was   das  ITöupt   aller 
Heiligen   selbst  getan  hat,   und  noch  olle   Heilige 


-  3   - 


r 


tun;     wie  sie  gegon  Gott,   gegen  Preande  und  Feinde 
sich  stellen,   i.ie   sie   sieb  in   aller  Gefahr  und 
Leiden  hfjlten  und  schicken;      über  das,    dos   üllerld 
göttliche,   heileome   Lehren  und  Gebote  darinaenste- 
hen,     Unu  sollte   der  i'salter  allein  dejiialb  teuer 
und  liöb  sein,    dasa  er  von  Christi  Sterben  und 
Auferütohung  üo   Idarlich  verheiaset,   und  sein 
Heich  und   der  ganzen   Christenheit  Stand  und  Wesen 
vorbildet,    dasG  es  wohl  möchte,    eine  kleine  Biblia 
hoisaen,    darinricn   alles   aufs  schönste   und  kürzeste 
so  iii  der  ganzen  Biblia  stehet,    gef aaset   und   zu 
einem  feinen  rJnchiridion  oder  Handbuch  gomacht  und 
bereitet   ist;      das  mich  dünkt,   der  heilige  Geist 
hebe   selbst  v/ollen   die  l^ühe   auf  sich  nehmen,   und 
eine   kurze  Bibel  and  Exeiapolbuch  von  der  ganzen 
Christenheit   oder   allen  Heiligen   zusaaiiuen bringen, 
auf  dass,   wer  die   ganze   Biblia  nicht   lesen   könnte, 
hiitte   hierin  doch   fast   die   ganze  Suxana  verfasset 
in  ein  kleines  Büchlein.»» 

Luthers  L'instellung   zum  ?salt-^r  v/ird  da- 
raus  klar.        Die   Psalms  werden,   wo  es  irgend  angelt 
auf  Christiis   gedeutet. 

Bei  diesem  Psalm  ■•wie   auch  noch  an  vielen 
anderen  Bibelstellen"» hat   diese  Deutung  aber  noch 

« 

tiefere  Gründe.      Ich  erv»'ühnte  schon,   dass  sich- 
Luthers  Deutung  auf  die  Deutung  im  Hebräerbrief 
stützt,      Seine  •'^Lian  könnte    beinahe   sagen   no^oh 
Bchola^tiache-Deutung^istalso   bedingt.     Luther 


-   4   - 


V 


ist  liiar  nicht   frei  -  er  katiL  nicht   erklären,   vvie 
er  wilX  -  ea   liegt  schon  eine  masagebotide   ana  ver- 
bindliche  Deatang  vor.      Iieari  an  die  Aoalegang  der 
Apoatel  rührt  Liither  nicht,    der  Knnon  ist   ilim 
Voraussetzung  für  üeine  Deutung  -  oder   beaaer: 
unve runder liehe   Grundlage-      Ich   bin  mir   bewuast, 
daas  Luther  als    "Mensch  zweier   Zeitalter''   oft 
auch  rein  intuitiv   allegorisch  -  scholastisch  deu- 
tet,   ohne   dasa   schon  eine  solche   i)eutung  vorlag, 
Goaaas  uan   yloo   als   Grund  dieser  Deutung   ,    eben 
nur  -  den  MenschöH-  Luthör»*in  dieser   Zeit"    angfiben 
kann.        Hier  aber   Icoi^it  eben  noch  die  Einsteilung 
Luthers    zum  Kanon   dazu,    dl-»   diese   Deutung  fordert ♦ 

Melanchthon  sagt   in  der  Ilistoria   vom 
Leben  und  geochichten   des    .hrenwürdi/5en  Herrn  D. 
Martin  Luther:    »»was   nber   die  Artikel  des   christli- 
chen   Glaubens    antrifft,    die   hiit  Luther  rein  und 
lauter   behalten,    v/ie   sie   durch  die   Aposteln    , 
durch  das   Konzili.i-in  zu  Bizäa  und  den  heiligen 
Athanaaium  sind  gestolt  und  geordnet  worden.  Dar- 
nach in   Zere%iünien  una  moriSchonGotzungen  hat  er 
in  Violen  Schriften  vveitläufftig  gnug  angezeigt, 
was  man  andern  sollte  und  aus  Vv-as  Ursachen.« 

Der  Kanon   ist  Grundlage,    inspirierte  Lehre 
und  daher  sind  alle  Deutungen    ,    die   er  gibt,   rich- 
tig und  nicht    anzuzweifeln  ~  dies   viire   auch  für 
Luther  Ketzerei. 


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Aas  (lieser  Einstellang  folgen  dann  Deataa- 
gen   dieser  Art : 

♦^Hic  paalras  est   de   regrio  Chriati«-  -  -     ac  pri- 
mas  versas  docet,    qaod  regnuxa  Christi  in  verbo 
uit  et   apiritiiale,    item  non  in  ano   ali^qao   angiilOi 
non  in   g«rmania  solum,   aejÄ  iß  aniversa  terra." 
Wenn  da  v/iliüt   woUl  and  aictier  doaten,   so   nlum 
Christ  am  fax   dich;      denn  das  ist  der  Mann,    dem 
es  alles  ganz  and  gar  gilt«      uo  mache]/  aan   aas  dem 
hohen  Priester  Aron  nieriiana  denn   Christom  allein, 
V7ie   die  Epistel   an   dio   ^bräer  tat,   v/elche    fast 
allein  genagsam  ist,    alle   I^igaren  Hosea   za  dea- 
ten.      Also   istG    aach  gewiss,    daas   Christas   selbst 
das  Opfer  iüt,    Ja   aach   der  Altar    ,    der  sich 
selbst  mit  seinem  eigenen  Blat   geopfert  hat;      wie 
aach  dieselbe  rpAstel  meldet   ^'    (aas  der   Vorrede 
zom  i^lten  Testament    152o)  . 


1)  •   Anm.    "uoü  in  germania  solom,   §fet   in  auiversa 
terra".      Ist   diese   starke  Betonang  dos 
Königreichs   Christi  über  die   ganze  Welt, 
also   dieser   religiöse  Universaliomaa  - 
zv^ar  in  den  Ursprüngen  schon  bei   den 
Propheten   ~  hier   bei  Lather  nicht   aach 
Y*l/6»  ^    ^  zeit.^emäss   and  typlsch?     Dilthoy   bringt 

/  •t tC4  OumXä^  ^44(^*^  »i,*^^.^^       in  seiner  Tyjp^ftegdLe  einen  Brief  des 

'  Konrad  Madt    (Mitianas   lUfas   aas  Erfart) : 

Die  Weisheit   Gottes  ist   nicht    bloss   bei 
I  den  Jaden   in  einem  Mnkel  Syriens,   son- 

f  dern  überall  and  za  allen  Zeiten,    bei 

Griechen,    liömern  and  Germanen.  Aosdraclc 
des  Univera alismoa  der  Zeit? 


i 


t^jtäitL^atmmA 


-  6  - 


Al30  aach  hier  wieder  aie  Berafaug  oaf  den 


Konon.  - 


Zur  Charaktei-istik  der  i^ather 'scUen 


ochrirtdöü-tang  iüt  ei:,  kurzer  Blick  auf  die  Ge~ 
aütze  der  AüJjXegu.ng  zu.  Lathers  Züit  nötig*      Icli 
hültü  uiicU  hier   an  düj,   was  Karl  Hüll  in  aeinon 
Böitrügon  zur  Ki^-cliütigeGclaiGhte   Bd.l  sagt: 
Bii3her  war  die   Porm  der  A^Glegang  festgelegt    aaf 
die  Büliai.dlan/4  aiid  Aaalegang  nach  dem  vierfachen 
JcLirirtairin,      2a  waren  dioa  ;      der   buctxs  tu  bliche, 
der  allogoi'iüche ,    der  tropologische  and  der  ana- 
gogischo   Ginn  der  üchrift, 

Luther  unterscheidet  3io   in  der   "praefa- 
tio"  aoiner  Vorlegung   über  die  PaolLiö'^^C  1513-16) 
fülgendermayaen;        Dem  Jürusalem  der  ÜGhri:^t 
eiitopricht  im  wörtlichen  Sinn  eben   die   otadt 
Jerusalem,   im  alle goriac hon   ♦♦boüi"   die   Gu.ten, 
im  tropolpgischen    "virtutes»^   die  Tugenden,   in 
anagogischen    "prociia"    die  Belohnungen.      Bab^/lon 
entspricht   in  v/örtlichcia  Jinn  die   ütadt,   im  alie- 
goriachen   ♦'maii"   aie   Schlechten,    im  tropoiogiochen 
"vitia"   die  Lauter,    im  oriügogiachen  "pene"    die 
Strafen.        Diese   iie^hehfolge   der  Deutung  v/urde 
natürlich  nicht   inmar  eingehalten,     l^a  war  Grund- 
satz,   daü3  taan   bei  wissenschaftlichem  Streit  und 
bei   Disputationen  nur   den  buchstäblichen   Sinn 
verwenden   durfte.     Trotzdem  v/ar  im  allgemeinen 
dies  Schema  der  i\iZ3legung   vorherrschend*- 


/" 


-  7  • 


Zi9ß   gilt   '.ntürlich  irar   fiiv  ai«?   chritJtlioben 
Kxog>5fiBn,    bei  den  Juciiachea  iat  dD3  i?e.:iOMtiicIi 
ondero* 

Lathor  weicht    von  diesem  JcUerao   nb^      Er 
bövo.T,  Igt   di^i  VI  ort  liehe  A'wL3l9gang  and  die   tropolp- 
glich  lüürolin  :he  Ifrklarang.     Vor.  der  ailegoriachen 
Daatang  d'-ir  J'rühaoit  macht   er  3ich  nehr  und  mehr 
(^  wenn  r.ya.ch  nie  ;>':m2  frei.      In  den  Difttota  aaper 

pM?ilterl!JLra  nacj  den  Jc^hran   Ibl3~l6   finden  ;vir 
noch   j*üi;:^'-'Ude  ivriili^rang  einea  uotzüa   aiuj  ueta  B. 
Parilxa:      der   Vera  h^iiaat :      »»wenn  ich  i^ahe   die 
Hii:a:::el,   deiner  Tinger  Werk,   aen  i<lond  and  die    ;ter- 
Mö,    die  da  bareitot   hnot#" 

Dnzu.  a'Jgt  er:      Coli   dic-iritor  hie  A,  ontoli, 
novo  et  Qüloatia   le.-;io  pmodic-itoröS :      nai  celaa- 
ti'3  et    qae   ae^3ar3üIa  aant   pradioarit.     Uhde  Bernar- 
du.3  oura.   2?.   :3aper  Cint.    ''Hnbot   Kcleaio  ceion 
•jvioj,   hOLtincm  ßpiritanle^,    vita  ot  opiiiione  coa- 
apiCuioii,   fido  pj^Düii,   jpo    firooa,    iiit03   cUnritntQ, 
cont9i:;platioiie  uuax>ön;3oo.     -"t  hü  plaontea   plu.- 
viiini  verbi  oalataren  tonnnt   incropationibas, 
choroijcaiit  uirnculis,   enorant  ^Xorinn  dei:    Ilii 
extenti  aicut  pölea  isapor  omnoc  terren." 

In  den  apäteron  Jnhran  tritt  die  Ailego- 
rio   bei  Lather  itnjjür  mahr   zaruch:  -  aie   findet  oiGb 
laoiiit  nar  noch  an,    v;o  die   3Chon  in  Kanon  enthal- 
ten ißt,  und  vif3mi  er  aelbot  einciöl  aber  eine 
fruhero  xoalLneneiiegeae  aagte;      "laeo  non  aeiio 


'riV.' 


Lüitf- 


1 


-  8  - 


meum  paalterlam^i  e.j  ist  ein  lang  gesohv/etz", 
30  betrifft  dos  nicht  zun  -A-eriigaten  die  Allo- 
goriüierSoi     dieser  Exegese. 

Oder  ein  onv^eres  Mal:      **Bs  ist  noch 
eine  anreife  Theülogie   darin,   v/iewol  der   locus 
de   Jaotificotione   and  wiaer  den  Popst   treulich 
getriobon  v/ird.      Aber  die   hebräische   Oroiüwatica 
ist   nicht   gonz  drinnen."—— 

Dniait   über  koriinion  v/ir  schon   zur  i^hilolo- 
gie    in  Luthers  Ezogoae.    - 

Ich  hnbe    aufgeführt,    daoö  Luther  von   der 
allegorischen  Deutung  des  GedaükensdbnLS   zur  ge- 
danklich  ~  sachliciien  Deutung   kam  -   zur  Deutung 
des   reinen   Sinngehalts   -  soweit   dies   überhaupt 
Menschen  in  räumliche /oder   zeitliche/'^ist.uiz   vom 
Verfasser  einüS   vrerks  möglich  ist.     Jiese  *?nt- 
wicklung  -  von   der  Allegorie    zur  Sachlichkeit   in 
der  Feststellung   des  Sinngehalts  -  entpsircht   die 
von  der   allegorischen  Worterklärung   zur  philolo- 
gischen,  iviev/chl   hier  die  Grenzen   der  Allegorie 
durch  den  sich  selten  vollständig  veri^nderten 
Örundinhalt   des   Viertes    ,    also   durch  seine   verhält- 
nismässig fest   bostiL-iüte   Br.*dej.tung  Schürfer   gezo- 
gen sind.   -     V/enn  nan   von  Luther   ,   dem  Philologen 
spricht,   30  muss  laun  grundsätzlich  den  Gpracher- 
klärer  vom  Sprachschöpfer  scheiden.     Bei  der  Be- 
sprechung  der  Exegese   hnndelt   es  sich  eben   nur 


':;i 


I  iKViii 


j^r- 


t'\ 


-  9  - 


uLLi  Clou   "Sprochoj'kiärar" ,    dtm  Vort  v/irrl  erklärt  - 
anü  nicht  eraetzt.      Ich  üieine   ir.  dic^ser  Botruch- 
txng  über  Jprricherklilrang  and    iprrjchachöpfang 
imer  Mur     den      ''prfachschopfer,   dor  fretnd- 
npx^üchlicht*  Texte  ei{itlea.t3cht.     Utm  könnte   i^oi^en: 
fi'i::*  diooe  .Ipvnohnchöpfer   iat   die  Sprocherküiraag 
erat   Vorou ?aotzung   zur    Iprnchachöpfang.     Tu  er- 
Qcheint  CiXj  dealinll)  no  wichtig,   hier  streng  zu 
ujh^jidari,   weil  i.nn  gerade   boi  einen    iprachachöp- 
ter  -^X'j  Lathür  loicht  die  .i-^ropt^doiitik  dor  3prach- 
üchöpfaiij^  iiiit   der    :prt;K:hBc!i  :'i'fahp,  z;.u3nLime nti irmt  • 
i-Uid  dfsdarch  don  geniulan  3prung  überaieht,   der 
von  der  r'pi-acherklaraag   aar  .Jprnchachöpfiuig  führt. 
K3  gibt  vi^^lo  iJprocherkLUrer   (rtü Iclogou)  ,    über 
v.cjnig   .jprechachöpfer   (Genie)  •     L-Lth':^r3   Jpracher- 
klürang  iJ-^t  durch   den   Momfiriiatuas   beuingt,    b^f'iia— 
flaaiit  -  i3t  clßB  V»«irk:  eit:03  /p;iäabigen  riuunoraijten, 
der  sich  voti  den   ü.bri£en   iIlLmj:)nioteti  ebeu   beaondora 
oadarch  antcrscheidet ,    dOi-33  er   nicht  /.nhasger  dea 
reliüaös  .ir:iVi.r8!»iiü tischen  Vh0iat.iiö   ist   -  sein« 
UprochGchöpfu.i;g  ist   dos  Vork  seiner  ^;:^,rosaön  ?er- 
süulichkiiit,      "Vie  die  Frklurung  deö  ninngehfilts 
der  Bibel  and  die  iVaoeiaaiideraet2ü.{ig  riit  ihr  r;ar 
Vorcraaaetz>ing  für  den  latherisch-chriatlichen 
Gioiiben  irjt,   ao  ist   auch  Luthero   Uortorkiüräng  - 
L^bgQiiQheu   voti  ihren  aousti^ea  Kerten  -     nar  Vor- 
aiiauöt2-ii:g  zor  Jproch3Chöpfuj:ig.     jJei:  3p  ung  von 


-  lü  - 


der  vvorterklürang   zur  ;"proch3chöx)fang  geht   dem 
von  der   Gloabena-  and  Jogmenerklarang   zar   ocliaf- 
fang  einea   Glaabens  und  Dogrnena/stetris   parallel. 

/.Iso  um  Luthers   Wörter fclrirung   ,   am  den 
"?hiloiogün"   Luther   handelt   es   sich   hier. 

Bine  V/orterklärung  in  philologiscliem 
oinn   konnte   ijich   natürlich  erst    durch  den  Miimonia- 
ii^us   an bol inen.     Eine  AusuMtime  machen   Huch  hier  die 
Jiidi.ichen  Exegesen   und  Kikolnus   von  L^^ra   (.^Qt). 
12'7o),    der   zu  aeiner  Bib-^ lau..» legung  auch  schon 
dio   jüdiochöri  Exegeson   benutzte. 

In   dem  e raten  ^Vf='rs   des   ß«   Psnluis    hOLiot 
ein  U'ürt"Githith''    vor,    lateinisch  torcular  über- 
setzt,   des   Quch   heute    noch  ni-ht    gnnz   geklärt 
i^t.      Ich  will  hier   drei   Deutungen  dieses   ^^orts, 
die   Luther   in   verschiedenen  Exegesen   des   8.   Psalma 
gibt,    'iKf (ihren   u-^d   on   ihnen   die   I?ntv/icklu:.g  in 
der  Jeu.tung  darlo^-i.in» 

In  den  operationes   in  Bsnluos    1519/21 
heisat   es:       :n^victo:"iam  pro   torculHribu.j  Psnlmum 
David".      TvOV.un  hiö   titulus.       Uid  per  torcularia 
sua  voiit,    tanta   verielute   dispatatum  est,   ut  ego 
mo   fatear,    confuaum  nescire,    quia  inter  tot  melia» 
senserlf^,-  ~  - 

Nee  est   verisiinile    (in   quod  hebrtiorum  prestan- 
tiores   coacedunt) ,    Davidum  hunc  pdalmum  in   tor- 
culoriboa   Palaestinorum  composuisse    nuando  eadem 


I 


\     \ 


-  11  - 

ratione  et  faph  nt   filioScoreh  (P3.öl,84)   aaun 
ibiciöu  Cun2p03u.iu.3e   üe  iaor;tu.r»  • 

Kec  iogi-tor  3?i7id  faiaao  in  Torco^luribus 
Paiüaatinao  30a  in  Äoth,    qxm  poatt?©  li te rar  un 
diii*iiö  prolat;iür*o    Oa^a  aicto  eot,   civitoto   lalaoa- 
tiii'jQ  QtVjLi  .ii   "CaiTit"   iJiguificot    "Torcalar '    , 
gaod  uic   "al   Cithith","oapor"|   torcaloriboa" 
j.icitar. 

i^ic  L'iihl  jatiarücit,    a-iOd  nliis   vj^Qtar, 
hj.uc  paülni-a:::  fnctiii   ,   j/t   caneratar  ir:   fe^to  tabe- 
raacalCiiTUiii,   a.bi   cc/loctiij   frägibou   et  vindoLiniia 
fiiiitia  dso  grotine  agebaifeitur« 

ProittWo,    qaandoquidg;^  litoram  qaeri::-u.3,    propo 
iu  L,  rßuou  ec  iser.teritiom,    qai   Cithith  arbitrotwir 
ö3üQ   iLdrjxioLti  Läa3ici   noi'iiiie!:;  propriiun« 

;at    couQcdcr^ßP^i,  e:3t   pri3.i3   patribas,    qu.i 
iL^3teriü  öCiCati  p^r  torcilirio  intöiii^ant  nort^'- 
ria  poaüicr.G^ae   ChriGti   vt  fcclecie. 

Jiqoiceia  et   notiuili   ullX  pnalt-^i  notuiitiir  oli- 
qu.0  ir.Jigni  pi'Ui;ter  j,i3.Jdui  vü^.Qb.i.lo   ( it   viciebiiuas 
au.ü   Xccc),    qap  ncv^etar   nd  opiritax.!   .;,aer0L.dan» 
IIa  Uiü  reiicto  ^ii-ib^t  ;i-i.o  ihuicio  Torc^lariö 
L^;iticü  eaae  puüaiüiiös  rectö  dicitar  ut  Jea.63,3 
"Toroular  coileuvi  .jola^^^'^   qaod  oiinea  dö   pQGoiotie 
CUriüti  intulligaiit« 

Vüruci  B«  Aagu-stinas  antia  9x'j.<ite  pör. 

6 

torcu.iox  iiittiiiigit  j::iini3tsriuia  vei'bi  d€i  in   l'cle- 

siü,    in    ;uQix.  Ge:.tür.tiQCi  plj.reö  acriptaro© 


\ 


-   12   - 


coasonnnt,    uit   JeQ.5,2,   Tt   torculor  ectraxit   in 
ea".   -----       Es   folgen  dann  scuolaötische   Kon- 
seqaönzen  and  Erörterungen  öiu"i   dieser  Deatang. 
Ur,d  nun    zwei  Doatangen   aas   den  Jahren   153o/3J?. 
/.OS  den  ii^beiten   za  den  oani.iarion  : 

Githit   est   masicjn  inatramentain  vel  a   forma 
torcaloriü   v^il   acivitate   gith,   at   solent   orgnna 
vari^  nominari,    nissi  githith  torcalaria  Ö|y.xeri8 
idern  esoe,    c^aod   iKtto  tempore   psalxnom  esse   canen- 
dam,    qaia   tgqiipas   torcalari^un  est  ^candom  colec- 
tione  ^r.deciniae.    oet   l\rior  senteatia  placet    , 
sicat   P3,6,nasLiinith   "saper  octavarü"   dicimas« 

i\'a3  den   exöge tischen   Jtadian   za„u  lan  Psalm: 


Torcalar  pato  es3ö   ein  harffer.spiel  gleich   torca- 
li-iri«      I'ato   oaton  eoram  torcalnrie   faisse   in   «««— 
ä^aalia   nostris   sio   worden   keine   schraaffen   ge- 
habt  haben  et    forma   fait    qaadrangala    ,    cnordae 
f  ae  rant   i  n  \x  qvia  1  is  . 

Es   ist    bezeichnend,    das.;    bei  der  Erkldrang 
von   1519/'?!   aach   die   scaclastische  Deatan^^  er- 
Y/ahnt,    Ja   long  aasgof 'hrt  wqgcL^n»      i\b€r  eberiüo 


typisch  ist   oach  schon   das  Eingehen   aaf  Ljra  and 
aaf  die    hebrciiochen    Koi  iment-itoren,    die   allerdings 
vorlüafig  noch   abga lehnt  v/erden.      ~      In  den   spute- 
ren  Daatangen   füllt    die  Allegorie   fnst   vollständig 
weg.      ^Ue  v/eit   dies   der  Fall  ist,    habe   ich   ja  in 
dem  ersten  T'-^il  meines   Referats    aasgeführt. 


I 


--   13  - 


Kocxat  ein  unbeknruitea  'ort   in  Text   vor  - 
In  ariarem  Fnll   cJna   'ort    Oithitfc,    ao  sieht   Lath^r 
die   biriUerigan  De  Stangen  ncicU  <Ui(i  nirutit   /teiiung 
z\x  ihnen»     JJleae  llothoce   iist   t^-piach  hjn^onio tisch 
und  wiaoeiisnbüflXicU  -   sar^inclouton   foruml.      DnfiXr 
v;io  v/«it  eine  !5ethode"nngev.ar.cit'^   v;ir>3onschnftlioh 
if't,    /-ibt  on   Jm  v.ohi   kein   feisteo   Kriterium. 


l-n  iut  nai.  uelir  wichtig,    zx  uiasen,   v/olcue 
!Iilf:ir:ittel  La t her   zar   Verfügung  atamen,   und  v/6.- 
ch^<   er  in  den  einzelnen  Fxegesen   benutzt   hnt. 
;}nrüber  r;ibt  eir.e    't^die   von  *.üritz  Freier  Aus- 
Liinft«f 

In  neinon   ?nnli..-?nvcrle rangen   1513/16   benutzte 
er  die    KüL-neiitnro   der   TtXter  and  :>choln3tiker, 
Hieron,yma3,   ^  en   i-ünicaef  hOLii^entnr  dos  f'ikolnas    van 
Ij^'rn,   di-j  ..(iditionen    zur   lootille   den   .■  ikolnua   von 
L:  rö ,    r.  ie   i-'r>r^lr::0 n^uo  f>,u  be  ,    (\1b   dar   f  rnr. söa is che 
Jl*axL.onit?t    fobor   ntaouloMGia    auerst   löoQ    ,    dnnn 
1513  V*;' ^öf  ff>.;tliciit   hnt .        heben   :?euchlin3  Uober- 
aetzinf:   benatzt«   er   be /eits   deooen   loteiniache 
iieberoetzang  and    ^rfiurcjotis che   Erläuterung  C.QT 
'7  Buiia9;e*ipr,nlr:ir.n.     Fr  weißt  Li'm  beoondero  do  nb, 
wo  er  eine   jüdische   Orunüiiueiie   anführt*      Cre7.;0n 
rnde  aeineG  Poalrienkoil^gs   niiant  Luther  üchon  ein« 
kritische    ..■ellung  zur  yrilgata^  ein«      Hie  and  da 


-   14   - 


täacUen     oucb  scUon  graruraa tische   Frpgen   aaf. 

J)le  erste   Veröf fentlichang  der  7  Bllss- 
paalmen   21517   i^t   gegründet   auf  j^ilgntair,   Tllero- 
nymas    ,    hobraische    Jeptene   de3    Heachlin.      i)le 
Chrintolo/Tijohen  Deatan/:^Gn  treten   zu-riick,    die 
goachichtl  ".ohe   Aaale,^.ing  erhalt   ein  wenig  Jlaani« 
Gnnz  seiton   ^^reift   Luther   auf  den   hebrUisr^hen 
Orandtoxt   zarack. 

1518  ist   Lather  mit   der  Varbeaserunp,  der 
Yxlf;atnr   "oiT  veritaten  ^raicam"    beschäftigt  and 
er  wartet   sehülichüt   die    Graninatik  deü   Fabrizias 
Capito. 

J^pril   1519    leiht  er   die    Grammatik:  des 
]  03eo   Kim^chi;    dem  Johann  Long.      Hoch  in   densel- 
ben  Jahr   bezeagt   Petras   i  osetLarias   aac   Leipzig, 
Lather   Icörine    aber    biblische   Fragen   nach  dorn  Heb- 
ri'iischen   and   Griechischen  Urtext   ein  Urteil  abge- 
ben • 

1519-Pl   in   den  Operotiones   in  psalrios 
finde r.  v/ir   faat   ':iarchp,eh(3nQe  Benatzang  and  )|e/^en- 

überstellang  von   tfalpatai^  Hieronymos   and   hf?brai- 

I 

sehen  Grandtext   -   also   Textl^ritik. 

lö?.5  in  den  Bas  -psa Iwan  ist   der   hebräi- 
sche Text   das   Fandament    für  Lather.      Für   die 
Textfo3siiiig  des  Ps;jlms   öQ,S  ist   in   keiner    latei- 
nischen Uobersetzaiig   and  in   keinem  lateinischen 
Koi'jsentar  ein  Anhalt    regeben  -  nar    bei  Kim\chi« 
Die  Textfassang  von   Psalm  63,2    ,   Vr§^  '^5,7,    V6,il, 


-  15  - 


<. 


ß4,7,lo4,10,loi>,V;    144,14  nü^iaon  aU«iri  -jaf   Jüdi- 
sche    .uexlöti   zarü-ckgo fuhrt  werden» 

In  der   letzten   tiefgreifenden  Voründerung 
ciaa   P.inltora   1551  finden  v^ir  darchgohen<te   ßoruit- 

zaiig  jiidijchtir    '  aull'^n  jli^ö.  L^rraü« 

Tir  findttn  olr.o  hior  oiao  ganz  doat liehe 
ratvvickiang  von   d^ir  "'cholriatik   2ar  TextKriti^k« 
ÜSU  könritö   .'uigon  :      Vor*  dor    iCholastiK  zotu  r'uLniiiriis- 
naa.       Die  'Jcholnotikf^r  hnttou  gfjr  kein   IntQri?^33« 
dnrati,    ?iaf  don  U  „'taxt   naLit)r  einzag«ih9n  -  aua.iQr 
weiiii  3ie   ihn     zu.     i  h  j  e  r     ~)  e  a  t  a  n  p;     br.jach 
ten.      X)er  Text  lat   füi'  Bio  dfia    iehandiire,    die 
De-atang  doQ  j  riiuüre«     r^a  ijt    bei  ihnen  Je^xtixriß  jja 
dtir  >3-itan>,  v.iliyii   -  and   nicht   au  do.i  l'Qzt^^ohnlta 
willen.     Ijözj.  hattü/i  üi9   3ioh  acnof:   '^j.  v.^^it   vom 
Text   ü::tforr;t.      :)OL.it   Boli   tintilrlich   nicht    £:oc:igt 
3eiri,    cai3.:    r.icat    bucü   ;.ia    '.chol>i:.3tik«»r   r^loablori, 
dQS  .  3ie    "den  Text  erkÜ.rten"^     Uim  gl«abte   allon 
VrnfjtüQ,    da83  dar   hüili;^e  Geiat   nll  cna  aclioi:   in 
*'.io   3iböl   Uinein^njlOKt,    hnbe,   ?.n3  lün.'.    nu:.   herna3- 


de 


ritüte  • 


Lathars   Exego3ö   viill  ßnn?»  bev/aa  >t   aaf  duü 
ein'/ncheti   Jinn  der  Bibol   hinaan*      Jiea   tat  sich 
bc?i  ilm  vor  nlloa  in  dor  AfiuahQ raug  an  dan  höbrai- 
schen  Urtext  and  an   die    Jä..;iachQn  rxe^-aton   kat:d. 
Hier  v^-irkt  r>i.ch  Latharo  TTiuannisnaQ   oaa.      In   die- 
ser Hinsicht   beute ht   2VYiochen  ilua  aiid  den   'Toimnio- 
ten  nur  oin  lii.terochicd  in  3ozag  oaf  den  .itoff, 


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-   16    - 


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mio   dem  sie   aich   beychürtigün.      Von   diesen  Ge- 
sicutspankt    fja3    but rächtet   -  aber  nj.r   von   .liesem?  - 
iüt   für  Lu-tkier  die   tiübx'üiachcj   i^itoratar  dasaolbe, 
woü  für   aen  näLiaiiiL:ton   dio   griecliisclie   oder   röcii- 
Qch9  ijiteratur   ist.      Jiei3   gilt    w 


von  tQX   uebi'üidchGü   LitOi'Gtizr   d^r   biblischen    Zeit, 
also   für   aus   :^u.r de kgo he u  Lather^:    :iaf  den  ü  ,  text    • 
li'ur  dns  lierüi: ziehen  der  hebräiachen  Exogeten 
trifft   aieti  wohl   uu.cli  zu,    aber  rioch  ein  anderer 
Graad  yf^ ^n-£\i2  maoügeboud;      die   Bibel  warde    in 
zvvei  verachiüdeiiea   Gonerütionoketten   von  Oe- 
schlecht   zj.  G^ü  :hlacht   '.ieiterge geben  ~  i»^.    der 
christliciien  und  in  der   Jiidiacu'jn.      Im  Urtoxt   and 
zugleich  hebrüiJcU  koiimentiert   nur  in   der   jüdi- 
schen«     JiüJ3ü    Juuiöcho    Güriüratiün3l£ütte    be^^innt 
riiit   aar  Lntjjtahung   Ql^^x  Biuäl  und  geht    bis    in  lins- 
ro   Tage.      ^^£  Iluuani.'jt ,    dor  sich   bexiühte,    objei:- 
tiv   an    die   a./in^e    hcronzugehon ,    ko:.;te   einfach  die 
zv/eite    öeüeratioaaMeLto   nicht    üborGeihon«      Des- 
halb:     je  tüuh^'  sich  Lu'.her  dem  IFumenismuß   näher- 
te    ,    .leytü  mehr   Benutzung   der   jüdicicher.   Exege- 
ten   nebun   uei:    chriütiiclien  •      Die   Daten,    die   Freier 
angibt,    beweisen   das   Ja« 

Ich  habe   versucht,    ia  meinem  Joforot 
den  i  infiusü   von  Jcholastik  und  Human istaus    auf 
iiuthercj  ExogüSö    kurz   dar zu.^t allen.      V,'ichtig  v;äre 
63   noch,    auf  den  i'influüs  der  li;i/stik  einzugehen. 
Dies   zu  tun,    ist  mir   heute   noch  nicht  möglich. 


-   17   - 


Zun  l'chloaa  tiöchte    ich  die   Froge,   t>oran 
Latbor  oich   vcn  der  ocholostik  nio   g«nz  freinochon 
touitn,   vrorum  er  nie   gonz  Mocani-it  varcle,    J'.-vXZ 
!jtrnifen.     Letzteii  Endes  actieint  dir   t'^jr  Gjund 
oben   dnrin   su.  liüp^en,    döi?:^  der  Glnabe ,   diu    Clüu- 
bigkeit   oder  besser  -  die   otnrkQ  Be z i© ha "i/^;; fähig- 
keit  iJ    Lather  ols  urerlebriis  tic^f  begründet 
I8gen,  w-ihrend  H  che  last  ik  and  Honanisrias   für 
ihn  nar  Bildungaerlebnia  waren«     Kben,  weil  ilun 
diene  Bciziehin^ofuhighe^it   /^leich^jam  irmonent  vtarjf 
IiOMr.tö  er   nie    ^'liainsiniiit''  worden  anci  weil  or  mit    '"^ 
Gieoer  B9zieh.JLn^?:3fuhi^;^fe:üit   an  die   olto  chriatlicho 
ni3u.bt;5'a.:lohi'e   her^ni'xr.ß,    koi  nte  er  3ich  der  ':cho- 
i93tik  ßie  gimz  entziehen. 


.4.     •.«.,. 


w<äW*w9»'* 


■.vJ?^;-lt^^.< 


Jm  b^^o-ten  kämpft  Herr  Freitag,  um  Spalten  ohne  Zahl, 
Doch  gibt  der  Verlag  oie,  dann  fohlte  Material» 


üf' 


Artikel  sollen  klein  sein,  dooh  werden  sie  grösser 
Dann  macht  Korrekturen,  ioh  sag 's  Euch,  Herr  Oeser, 


L^ie  Favag,  die  wir'  noch,  Herr  Dumcke  würd»  leben 
HHtt  Ihnen  A.L«  nicht  den  Rest  noch  gegeben, 

i^war  Kinder  hat  raanclier,  doch  keiner  kann  ran 
Mit  Buben  und  Mädels  an  'olf  und  Nachmann 

Für  die  Liebe  ein  Auto,  f  r  die  Liebe  Geofuig 
In  beiden  ist  i  ieister,  unser  dicker  Wolf^^ang 

Herr  i)ressel  ßchineisst  Türen  bald  auf  und  bald  za 
Von  inor^^ens  bis  bends  gibt  er  koi'Iluh» 

vYllr'  Japan  in  Deutschland,  dann  braucht*  man  kciin»  Luther 
Herr  lioffmaim  würds  machen  und  alles  ^wUr'  in  Butter, 

Ks  ist  stroiig  vertraulich,  Ihr  dürft 's  niemand  sa^;en 
Max  iJlirnborg  kauft  «ich  bei  Pfüllor  die  Kragen. 


i::>chrcitet  der  t5taat  ein,  sciireitot  er  aus 
\Liacht  Dr»  Veltcr  *ne  artikelroihe  draus. 


\ 


Vor  kurzeiii  kam  Herr  Uhlig  nach  Frankfurt  und  -  allein. 
Dies  gefiel  ihm  aber  gar  nicht,  schon  ist  er  zu  zwein. 

Vom  Handel  Herr  Boudek  tut  klein  und  bescheiden, 
hats  dick  hintern  Üiiren  doch  jeder  kann  ihn  leiden» 


'i 

■■'<! 

m 


Da  ist  einer,  der  hüllt  sich  in  Wolken  von  Hauch 

er  ist  „   überlastet  ",  nervös  ist  er  auch 

hjB  wachsen  übern  Kopf  ihm,    Frauen,    Lieb  und  iVein 

Dqt   Busemann  ist  halt  eben  zu  klein« 

■  "A  '■  ■■'•-.  ■      "■   "  -'  ''■■'   -     ■  - 
Ist  irgeimd  etwas  im  Volksstaate  faul 


) 


-  2  - 


•*. ,, 


Wird  einer  ermordet,   wo  man  auch  will 
SoJareibt  einen  irotest  drum  Herr  i>Oi.tor  Drill, 


Er  macnt  es  mit  Pathos,   maoht's  volf  und  macht's  ganz 
Jjmx  jüngste  im  LJmbi^uch,    Jas  sauers  aans, 

'Wer  redet  am  rase  isten  in^aiizon  hause 

Bs  ist  QLiBtav  Lieb,    er  maolit  nie     he  Pause. 


was  in  J'ramireich  ej'gl'inF.t,    in  Italien  orgleißt 
piegelt   sioa  wieder  in    ' che tth":' Tors  Geist. 


Auf  uQT  V;oltrois'   bra:>.cht  man  iie  wollene  Weste 
Ba^t  üzaxe  Geisemieynor  i  dt  {großer  Gesto, 


V7as  i'tresemaiin  •.üll'-:e,    was  Jjriand  eich  dachte 
Alles  von  Dev/all   ims   Ja^e sucht  b-vachte. 

Wer  «prin,;t  friüu/iOr,jens  trepijaul*  und  trei:)pab  .   , 

Das  ist  Vv'il.elm  iiollbach  mit   aiüt  seinem  Stab. 

Jiis  ist  bedauerlicij,    daß     n  i   '.^  i:  t   s     funktioniert, 

iJs  ist  hööhste  /^eit,    daß  man  organisiert. 

iiirblifu:t  er    lüboche  E-idchen,    so  sie  t  er  niminer  rieg 
Zwar  anderu  tun's  auch,    besonders  -  Rudolf  Gock. 
jjoch  i;ei   Üim  iiat^s  iiocn  nie  eine  übe  Igen  oi:jnen, 
sie  sind  sofort  zu  Besuch  gekoi^uen. 

Her  Gubler  aas  nächste  Mal  macht  es  doch  gi&ädlg, 

Heißt's  Schauspiel  niiomer  runter  wie  C^Qn  „Kaufmann  von  Venedig**. 


m 


\ 


7.  ■;■'..'' 


Bas  Feuilleton  genießt  überall  S,  mpathie, 
noch  aer  herr  Gublcr  glaubt's  leider  nie« 

Herr  7([ickenburg  kämpft  und  mordet  immerzu 

Und  wenn  er  nichts  emders,  hat,  nimmt  er  'ne  ste irische  Kuh« 


f.- .. 


-  3 


v;enn  über's  „Weiße  Rf5s8l"   dievSpalten  iaind  voll 
Keiner  «ohreibt's  lieber  als  unser  Ktirl  Hell. 

Hätt*   iierr  Weyrauch   'nen  Harem,   könnt  das  Feuilleton  lachen 
Lann  bracht 's  alle  Tage  oroti^^che   v^acnen. 

Meister  im  Boxen,   I  cinter  im  V'ort 

liäiurilich  nicht  -:u  überßenen  sind  aie  nerren  vom  3port, 

Der  J  igend,    aie   da  spriei.^t  am  leutiic  en  Baum 
Waltet  iierr  iierr igel  mit   Takt  und  Imap-em  ilaiufl. 


wenn  ein  j-iergwc/'k  moi-gen  in  aie  Luft  exploaiert 

iiat  aie   „i4euste"   aeuto   sciion  aie  liiluer  Photographie rt. 

Ist   in  der  ;.scrieniieiraeri:traße  ein  Auto  gc platz 

Pra^  M.VV.   von  uer  „iMCusten"   um  ein  rouilluton,    ct    ,at*G, 

i  aragraphen, ';ank5  gleich  von  ivelciier  Hummor 
218  oder  l)^ ,    aind  norm  ilallmann's  Äu  mer. 


4^ 


Wenn  iucinclier  beim  uü^ieii  auc;h   ca^Jüli^  ffiraäiw  mag  üein, 
iLeinor  vcnuirickst  Rieh    ;ie  Jaiitaüii^/;e   d'!;s  Bein. 
ibr  klL>t  acn  i>aiaen  aie  x..{jLna  mit  Cii<-.irme 
Una  macht   in  Jugend  daß   Oott   erbä»arm. 


«^ 


^Jeim  einer  im  ^lause   .  at  liorgen  and  i/lagen, 

Ijann  -erden  sie  gleich  au  Praulein  Bjrnstein  getragen. 


Die  Schwächen  der  Menscxien  mit  g  itigem  Huiaor, 
die  stellt  uns  J^ertina   in  Zeiciinungen  vor» 

Um  das  Fest  ::u  verscrh-önern,    ?iu  füllen  den  Saal, 
kam  extra  aus  Spanien  hon  Federigo  Wahl. 

Wie 's  die  Engländer  machen  mit  Tamtam  und  Trara 
Will  uns  endlich  lehren,  unser  BK.» 

Wir  sind  jetzt  am  Ende  und  machen  bald  Schluß, 

Zum  nächsten  Jubiläumaneft  nelimt  den  Kopf  nicht   aen  Fuß    I 


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)j   ftU). 


5te  ^xanhfntUt^exinn^ 


feiert  am  Donnerstag,  den  29.  Oktober  1931  ihr  fünfundsiebzigjähriges  Jubiläum  und  zugleicl^  deij  hundertsten  Geburtstag  ihres 


Gründers  Leopold  Sonnemann.  Sie  gestattet  sich  aus  diesem  Anlaß,  Herrn  / 


zu  einer 


akademischen  Feier  auf  Donnerstag,  den  29.  Oktober  1951,  vorm.  1 1  V4  Uhr  pünktlich  in  den  großen  Saal  des  Palmengartens  einzuladen 

VERLAG  UND  REDAKTION  DER  FRANKFURTER  ZEITUNG 


1 


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Diese  Karte  gilt  als  Ausweis  für  Sie  und  Ihre  Angehörigen. 


Dunkler  Anzug 


V.  \ 


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AKADEMISCHE 
FEIER 

im  großen  Saal  des  Palmengartens  Donnerstag,  den  29.  Oktober  1931 
aus  Anlaß  des  fünf undsiebzigjährigen  Bestehens  der  Frankfurter  Zeitung 
und  des  hundertsten  Geburtstages  ihres  Gründers  Leopold  Sonnemann 


I 


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Adagio  aus  dem  Quartett  op.  74  Es-dur  L.  v.  Beethoven 

Gespielt  vom  Amar- Quartett 

Begrüßung  durch  den  Vorsitzenden  des  Aufsiditsrats  der 
Frankfurter  Societäts  -  Druckerei  G.  m.  b.  H., 
Herrn  Oberpräsident  a.  D.  Dr.  Sdiwander 

Entgegennahme  von  Begrüßungen.  Es  sprechen: 

Staatsminister  Dr.  SCHREIBER,  Minister  für  Handel  und  Gewerbe  /  Hessischer 
Staatspräsident  Dr.  ADELUNG  /  Ministerialdirektor  Dr.  ZECHLIN,  Pressechef 
der  Reichsregierimg  /  Oberbürgermeister  Dr.  LANDMANN  /  Landeshauptmann 
Dr.  LUTSCH  /  Otto  HAUCK,  Präsident  der  Industrie-  und  Handelskammer 
Frankfurt  am  Main  /  S.  Magnifizenz  der  Rektor  der  Universität  Frankfurt  am  Main 
Prof.  Dr.  MADELUNG  /  Prof.  Julius  Ferdinand  WOLLF.  stellvertretender  Vorsitzen- 
der des  Vereins  Deutscher  Zeitungsverleger  /  Redakteur  Max  HORNDASCH, 
Vorstandsmitglied  des  Reichsverbandes  der  Deutschen  Presse  /  Rudolf  G.  BINDING 

Vortrag  von  Dr.  Heinrich  Simon: 

»Leopold  Sonnemann  und  die  Frankfurter  Zeitung< 


Andante  aus  dem  Quartett  in  D-dur 
Gespielt  vom  Amar- Quartett 


W.  A.  Mozart 


9 


^ 


t^/^-^/e€^i€/^ 


Frankfurt  a/Maln,  den  29. Oktober  1931. 


An  die  Herren  Redakteure  und  Korrespondenten 
des  Handelsteils  der  Frankfurter  Zeltung. 


In  diesen  Tagen  geht  Ihnen  das  Sonderheft  "Nachkriegs- 
kapltalismus**  zu.  Unter  erschwerenden  Umständen  "begon- 
nen und  unter  "besonders  erschwerten  vollendet,  scheint 
es  uns  redaktionell  besonders  geglückt  ^ju  sein.  Das 
Ist  nicht  nur  der  GFesamtanlage  und  der  Gesamtführung 
des  Heftes  zuzuschreiben,  sondern  auch  der  Bereitwil- 
ligkeit, Kunst  und  Promptheit,  mit  der  Sie  alle,  sehr 
geehrte  Herren,  die  Sache  unterstüt^it  haben.  Die  Um- 
stände erlauben  es  nicht,  Ihnen  allen  heute  am  Jubi- 
l&urastage  die  Hand  zu  schütteln.  So  lassen  Sie  uns  Ih- 
nen auf  diesem  Wege  danken  in  der  Gewißheit,  daß  diese 
glückliche  Sonderform  der  Vereinigung  der  gesamten  am 
Handelsteil  wirkenden  Kräfte  nicht  nur  in  allen  Lesern 
des  Blattes,  sondern  auch  in  Ihnen  eine  bleibende  Nach- 


wirkung hinterläßt. 

Unter  bester  Begrüßung 


hochachtungsvoll 


3.  31.  '»OOO. 


/y/\AAAA/tOlUt/i 


( 


HAÜSMimiLUNG  DER  FRANKFURTER  SOCIETATS-DRUCKEREI  G.  M.  B.  H. 

ABT.  Personalbüro     AN  Herrn  Dr.Soudek-  Handel. 


Kenntnisnahme 

Rücksprache 

Äußerung 

Weitergabe 

Rücl<gabe 


DAT.    11.7.1931. 


BETR.  Vertrauensärztliche  Untersuchini/y. 


Wir  bestätigen  -unsere  bereits  mtlndlich  gemachte  Mitte iliuig, 
daß  Sie  am 

Dienstag, den  14. Juli  d.J. , vormittags  8  Uhr, 

von  Herrn  Lr.Tuteur,      Holbeinstr.    29,      zur  ver= 
trauensärztlichen  Untersuchung  erwartet  v/erden. 

Wir  bitten  Ihren  Ressortleiter  von  Ihrer  Abwesenheit  frdl.in 
Kenntnis  zu  setzen. 

JfTÄtiRfittler^orirtate-PrttAerei 

9(tt«t  ^t  ^t  ^n  filmtet  9€itmm% 

Personal-Abteiluna 


^riiiiliriirlcrScitiniit 


HANDELS-REDAKTION 


DRAHTANSCHRIFT:  ZEITUNG  FRANKFURTMAIN  /  FERNSPRECH-SAMMEL-NR. :  ORTSVERKEHR 
HANSA  20202;  FERNVERKEHR  HANSA  20301  /  POSTSCHECK-KONTO:  4430  FRANKFURT- M. 
BANK -KONTO:  DEUTSCHE  BANK  UND  DISCONTO-GESEaSCHAFT.  FRANKFURT  AM  MAIN 

FRANKFURT  AM  MAIN,  . 

GROSSE  ESCHENHEIMER  STRAMÜIstO*     «iUJLl      <  7^1  • 


( 


An  dio 

Herren  Mitarbeiter 
CuciVi  üotincrhofteo. 


Gclir  geehrter  Herr  Kollege   ! 

IlicrdiuxÄi  danken  T»ir  Ihnen  bcctono  ftir  die  uns 
Ubcrcandten  Beitrü(;c  z\x  uii;  crem  ^iOxaacrixcfttEG  ist  jetzt 
aber  darauc  ein  Hcrbstlicft  geworden,  liach  einem 
Bcijciiliioüe  der  Qeociillfttiicitiuig,   dem  die  Hedxiktion, 
weim  auoii  ßchr^ercn  IlcrßcriS,  sugo:>tiinmt  hat,  wird 
dac  lieft  zvm  28. Oktober  1931,   den  100»  Gebortstcge 
von  Leopold  Jonnemami,  ersciicinen*  HichtödeötOTJeniger 
T7ird  hier  an  der  Ferti^jötcllung  deo  Heften  mit 
Hochdruck  gearbeitet»  vir  T7crdcn  uiio  erlauben,  Ilinen 
ntlchnterj:;  einen  Btirnteimbßug  Ihren  Beitrogoa  aur 
Kcnntnionohnc  und  z\xr  evcxitu.  llcn  AktualiGicrux;^;  äu 
übersenden. 

Mit  kollegialer  Begrlßung 


( 


Rcdixktion  der  Frankfortcr  2eitun(; 
Hondelrjteil 


^^^^/t: 


y^^^ 


5^ 


^yt^i^/^s^zec^ 


^Sfeöe/^^Aa^  /?m/  J^eJc^^/i/^'l^ 


( 


Frankflirt   a. LI., den  14.;.pril  I931 


Herrn 

Dr. Josef  Soudek, 

irr;  Hauche . 


Sehr  geehrter  Pierr  Doktor  Soudek  ! 

Wir  dürfen  Bezu^  nehmen  auf  unser  Schreiben  vom 
19  Jruiu^ci-  d.J.  und  Sie  bitten,  zu  den  Bedingung 
^qtl   dieses  Schreibens  noch  weitere  drei  Monate 
an  unserer  Jubiläumsnuj»imer  mitzuarbeiten. 


In  vorzüglicher  Eochaclitiin^ 
FjftAK^l^.ü-^**'"^^'  ClETÄTS- 


s  « 


( 


I 


den  13.  September  1929 


Sehr  verehrte  Prau  Fürth, 


loh  gestatte  mir, Ihnen  anbei  meine  vor  kurzem 
erschienene  Schrift  zu  übersenden. 

Es  würde  mich  freuen, Ihr  Urteil  darüber  zu 
hören, am  dem  mir  nicht  nur  als  dem  Ihren, sondern  auch  als  dem  einer 
Sozialpolitikerin  geigen  ist. Obgleich  das  Büchlein  nur  sehr  indirekt 
für  die  Sozialpolitik  -  in  erster  Linie  vielmehr  für  die  Oekoaomlk 
und  Statistik  -  bestimmt  ist, so  wäre  es  mir  doch  angenehm  zu  wissen» 
dass  es  auch  für  den  Sozialpolitiker  nicht  ohne  Interesse  ist. 

Ich  möchte  Sie  aber  nicht  zu  einem  Brief  be- 
mühen, sondern  wöre  Ihnen  dankbar  einmal  persönlich  von  Ihnen  über  mein 
Schrirfchen  etwas  zu  hören. 

Mit  den  besten  Orüssen  bin  ich 

Ihr 


I 


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Disposition  zu  Hayelt,    G-eldtheorie  und   fConjunfcturtiaeorie, 

1,    Dio   methodische    Forderung  IV  a.       (Die    Konjunkturtheorie   muas 
zeigen,   warum  in  bestimmten  Perioden  der  G-leichgewichts- 
meohaniömus  der  Preise  nicht  seine  Wirkung  ausübt) 

2.    Die    Funktion  dor  Preise   und  des  Zinses    (das  Gieichgewichtsschema'} 

5-    Die   Öpijngung  der  Interdependenz  erfolgt   durch  die  Elastizität 

(UiS  Kredivolumens.    (Abgrenzung  gegen  die  sonstigen  mometören 
Konjunkturtheoreuin*    Unterschied   des  Fatural-u,    Geld-  Kapi- 
talmarktes^ 

4.  D^r  Vorgang   ^ler  Schaffung  zusatzlicher  Kredite,  durch  das  Banksystem^ 

5.  Die  Wirkung  der  zusätzlichen  Kredite   auf  die   sich  beliebende  Wirtsch^/^. 

6.  Die   irotv/endigkciit   des  Abweichung  des    tatsächlichen  Zinses  vom  na- 

türl|ichen  Zins   üeim  Buginn  dos  ^'irtschaftsauf Schwungs, 
(Dehnbarkeit   der  Liquiditti tsgrenze   der  Banken J 

?•    Der  Konjunkturverlauf    (iCYttXK«tiiixT^iiBgiiytcywgina 

8.    Kritische  Bemerkungen,     (  Vias   bedeutet  die  Abstraktion  vom  Geld* 
an  dem  von  H.    gezeigten  Punkt   besteht  ,^ar  kuine   Eigenbdwe- 
gung  dus  GeldtjsJ   es   fehlt   der  Theorie   dAe  tjvolutoriach  Kom- 
ponente;   de :' (»achweis^   dass  die  Banken  nieht  mit  einer  Kredi^- 
Hxk  Preiserhöhung  antworten  müssen,    erscheint  nicht  geglückt) 


prnnlcfurtjden  18.  März  1930 


Sehr  geehrter  Herr  Dokt«^r, 

Ihr  Brief  hat  mich  sehr  ütöprttseht.lch  «hnte  nicht 
Ihnen  mit  dem  Besuch  meines  Freundes  irgendwelche  Unannehmlichkeiten  zu 
bereiten  und  bitte  Sie, darum  mein  Verht^lteii  mit  Un.  if5s.^nheit  entschuldi- 
gen zu  wo 13  en. 

S^s  war  djzroht.us  keine  Laune  von  mir,d&ds  ich  Herrn 
Dr. Weil  einlud, bei  rair  über  Nacht  zu  bleiben. Herr  Dr. Weil  ist  get^enwärt: 
mit  dem  Abschluss  eines  wissenschaftlichen  Werkes  beschäftigt, wobei  ich 
ihm  behilflich  bin. Aus  Gründen, die  ich  hier  nicht  näher  darlegen  kann, 
war  es  uns  nicht  möglich, bei  ihm  zu  Hause  zu  arbeiten. Da  wir  aber  bis 
tief  in  die  ^yaoht  hinein  beschäftigt  wwen   -  ich  kann   leider  nicht  tags- 
über an  diese  Arbeit  kommen, Ständern  muss  meine  freien  Abendstunden  und 
die  meinem  einzigen  Ruhetaies  dazu  hergeben  -  , hätte  Herr  Dr. Weil  zu  spc 
ter  Nt:chstunae  nach  Oberursel, wo  es  wohnt , fuhren  müsisen.Isr  dies  schon  i 
für  einen  Gesunden  anstreggend,so  glaubte  ich  es  meinem  Freund, einen 
kranken  Menschen  nicht  zutrtuen  zu  können, dass  es  Samstags  nacht  heic- 
fährt  und  Sonnttg  wieder  in  die  Studt  kom'it. 

Soviel  ich  mich  erinnere, liess  ich  seiner  Zeit  durc 
Fräulein  Grete  bei  Ihnen  um  die  Srltsubnis  a  chfrn gen, meinen  Freund  bei  ji 
mir  wohnen  lassen  zu  dürfen. Es  wurde  mir  kein  gegenteiliger  Bescheid  zu- 
teil , Fräulein  Grete  war  mir  sog^r  bei  der  Bereitung  des  ^»bchtlagers  in 
liebenswürdiger  Weise  beliil  f  1  ich.  Ss  mag  nun  ein  FeAler  von  mir  gewesen 
sein, dass  ich  nicht  Sie  direkt  begrwgte.Doch  resultiert  er  dt^rtjus^dass 
ich  in  eilen  hsuslichen  Angelegenheiten  von  Ihrer  Freu  Gemahlin  an  die 
Mädchen  gewiesen  wurde. 


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Ich  bitte  SiejMlle  diese  besonderen  Uristände  berückaichti^er 
zu  Mrollen  und  mein  Handeln  nicht  so  auslegen  zu  wollen, als  ob  ich  in 
pücKsichtsl  .>3er  VTei-r^e  Ihr  Ht^us  meinen  Prlvt» tltunen  dienstbtr  ma  hen  raöch 
te. Vielmehr  WbV   ich  bisher  immer  bestrebt, nichts  über  das  mir  Zustehen- 
de !:infcus  von  Ihnen  oder  Ihren  Angestellten  zu  verltnijen. 

Ich  will  in  Zukunft  ^ei^n   Ihrem  Wunsch, meine  Gäste  um  elf 
Uhr  zu  entltis:  en,nttchkomTaen  und  hoffe, dtisa  diese  unbabsichtigte  Durch- 
brechung der  Htiusordnun^  meinerseits  weiterhin  un^3er  bisheriges  harmo- 
nisches Verhältnis  nicht  stören  wird. 

Mit  freuncliehen  Gruss  bin  ich 

Ihr  ergebener 


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FrtLnKfurt   a.M.,    den   lo.Juni    30 


Sehr  ?reeh"ttir  Herr   Dr.    Soudek, 


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Sie  werden  sicherlich  ernstlich  üöse  tut 
"lieh  sein,  dess  ich  einen  Boten  zu  -^hnen  schicke.  Aber  ich 
kunn  wirklich  nichts  dt  für.  Es  ist  ein  indirekter  Auttvtq 
unseres  hohen  Chefs.  In  der  Vorlesung  liegt  nünlich  ein 
kleines  braunes  Miippchen  mit  einem  neut  nf^efun^enem  Aufsatz, 
du.s  er  heute  morgen  von  mir  verlangt  hut,  Uiic  ich  möchte 
Sie  naher  bitten,  dem  Boten  dieses  Mäppchen  mitzugeben, 
damit  ich  es  zur  Hanr'  hebe,  falls  es  nochmals  verlangt 
werden  sollte.  (Direkten  Auftrag  habe  ich  zwar  nicht  er- 
halten, aber  ich  halte  es  für  besser,  yienü.   ich  einen  Boten 
zu  Ihnen  schicke. ) 

Won   I^^rem  Erkrank tsein  hübe  ich  Herrn  Dr. 

Hahn  Mitteilung  gemacht.  Indem  ich  Ihnen  recht  bt Id ige 
Genesung  wünsche,  ginisse  ich  Sie  lür  heute  beste^is 


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ftulnslime  Staatliche  Biidstäl'e     '     Deu'sche'  MLnslver'ag  Efrf'n  U  8 


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Frankfurt   am  Main,    den   ß. August   29. 


Sehr  geehrter  Herr  Dr.    Souuek, 

Herr  Dr.    Huhn    lässt   Si^i   hofl .    Litten, 
mit»  doch   mitzuteilen,    ob   Sie   für   ihn 

EnqueteverhHncUungeji   der  Reichsbank 
(Veritg  MiUler) 


bestellt   haben.    F^r  eine  umgehende  Antwc^rt   wäre    ich    jhnen 
dankbar,    damit   ich   gegebenenfalls    das   Euch    reklamieren 
ka  nn. 

Ihre  Bücher   insgesamt    10   Stück,    eijisch  liess, 
lieh   3   Exemplaren   Thres    eigenen  Werkes   habe   ich  heute 
in    Ihre   Wohnung   schicken    lassen. 

Ohne   mehr   für  heute,    grüsst   bestens 


£;d/^  ^tx^J' 


NS. 


Es   wäre   überhaupt   gut,    wenn   Sie  mir  ein   Verzeichnis 
Sfcmtlioher  bestellter  Bücher  schiirken  würden,    damit^; 
keinerlei   Irrtümer  bezgl .    der  Rücksendung   erit^tehen. 


Frankfurt, den  14.   September  1929. 


Sehr  verehrter  Herr  Professor, 

Ich  bin  heute   In  der  glücklichen  Lage, 
Ihnen   einen  Sonderabdruck  meines  Aufsatzes  über  "   Flnanzeozlolo- 
gle  "   überreichen   zu  können*    Ich  weiss  wohl, was  es  bedeutet, noch 
als  Student   einen  Beitrag  für  eine   so   angesehene  wissenschaftli- 
che Zeitschrift, wie   es  das   "   Archiv  "    Ist, liefern   zu  dürfen  und 
dass  dieser  2rfolg  ein  bedeutsamer  Schritt   in  der  wlßsenechaftli- 
chen  Laufbahn  des  Anfängers   ist. Aber  ich  weiss  auch  wohl, dass  Ich 
diesen  Srfolg  nur   Ihren  Bemühungen   zuzuschreiben  habe  und  bin  Ihm  n 
dafür  zu  gröaetem  Dank  verpflichtet. 3s   ist  mir  eine  besondere  Freu- 
de zu  wissen, dass   Sie  an  meinem  wissenschaftlichen  Bestreben   so 
aufrichtig  interessiert   sind, wie  mir  Ihre  freundlichen  Zellen  über 
aiein  Büchlein  erneut  bewisen. 

Indem  ich  Ihnen  auf  das  herzlichste  da- 
für danke, dass  Sie   die  Veröffentlichung  meines  Aufsatzes   ermöglicht 
haben, bin   ich 

Ihr  sehr  ergebener 


mttfä)(ift9'  und 
eo3foltDffTenf<^ofHf(^e  iüMtät 


Unimt^ität  Svanffxivt  a  m. 

Cen ?A.r..A^.}i m  J 


Sehr    ge^i"^^ter  Herr»  Doktor    ! 


C 


Ich  erhielt  mit  verbind- 
lichein Dank  Ilrre  Veröf fentl  icliun^^  »  Die 
sozialen  Ausvvarkunren  der  Konjunktur- 
schwankungen n.  Die  Arbeit  intoressl^^j't 
nich  sehr»  und  ich  beglückwünsclie  Sie  zu 
der    sehr  gelungenen    Studie, 


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Mit    freundlichen   Gi*üssen 


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Herrn   Dp.    Josef      S   o  i»   d    e   k    , 

Frankfurt    a.M. 


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Dr.J.    Soudek. 


Fpcnkfurt  t?.M.ij   den   IP.Sept.    1930 


Liebr?r»  H'^rr  GeVhftrdt, 


es    ist   wirklich    eine  wSchtnde,    dtss    ich 
Ihnr?n   erst   heute    tiuf    Ihren   Brief    von    SO.v.Mts.    «ntworte. 
Zur   Sntdchu]  divTuae  nachte   ich   nur   anführen,    duss    Ihp  Brief 
während  -meines   Urltubs   hier*  tsnken   und    d»sö    ich    nnohher 
uoch   einige    Zeit    durch   Kr^  nkh^it    t?.n  Schpt^ibaa   gehindert 
war.    Ich   bin   selbatverstünd] ich    gerne   bereit,    Ihnen    irend. 
welche   Liteptstur  über  Buchung   v^n   ExportgesehHl*t  en    in   der 
ßbnkbuchb«?!  tunt^    t^nzugeben.    Leic^er    N/erfüf7t>    ich    tber  üuJ    die_ 
sen   Gebi-.^te   weder  über   eisrene  Erf ahrunrr,    n^ch   üb.ir   ^enü- 
i-Tende   Litern tupkenntnis.    Ich   nuss    öecshtlb   3e]  Ist    bei   ße« 
tri  ebswiPtschöftl  epn   dtipübep  Auskunft    einholen.    Es    trifft 
3ic}'    fpeilic"     ^.chlecht,    dtss    Thre   Fptige   ge%'de  jetzt 
wehrend    der  UniversitF* tsfepien    k  >n^it,    w>)   meine   Ee'tnnten 
von   diesep   Fbku3  ti^.t    /erreist    3  Ind.    Doch   hoffe   ich    in   den 
nt  ehrten    Tt  ^Ten    einen   nir   fernerstehenden  Betriebswirt- 
schaft^^er  über   diesen    Ft' 1 1    interviewen    zu   können.    Ich 
werde   Ihnen    denn    sofort    Antwort    t^eben   und   bitte  Sie   nur, 
bis   dahin  Geduld   htben    zu   wo."^]en. 

Ihre  Annfcihne,    dass    ich      it   IhreT.   Bruder 
Alex   in   K>^>rresp'>ndenz    stehe,    ist    leider   unzutr»ef f end,    lu 


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ür»e   That»n   sngtr   dbakbtp,    wenn   Sie   sei  bat    mir   irgendetwas 


übar   seine  nugenb]  icM  iche  Ltaj,3  nitteiüen     -der   Ihn    /er- 
anl^ssen   wollten,    nir    einntl    zu    schreiben. 

Mit   C'on  besten  Grü^^sen   bin    ich 

Ihn 


Siegfried     G-eb}iardt 


Frfig  -     We^inbcrg« 
Preayslovska       27  /  Ü. 

am  1.  Oktober  1930  . 


Li»-'  i    f    r       Vi  c  r  r        3   o  v   C.   *•  ':.  , 

S'.'c-     TriT*-  Bcnüliiui^-  ii  *  rlc^iibc    loh  nir 

P'  '■•'"'■  ^"^■^.'.^rr;     .i}:fo?ur;G   .^rr  ■^'■vch3o"'-.:-J.f.:.ri<^/n  noch  GinG  Vorzör^criing  erfährt    • 
Der  Atliofcrimg'stGrEiin  für  niG-ii^c  Häuser bcitcn     7.T:rd©  nit  l?.,/.j.jil   31  ^cr.w- 
^o30tzL   i-üid  werde   ioli  {^ern     auf  die  flu?  Liidh.  vachti^je  Litei"ü.fui'cJja£'aüe    //.j?« 

tC]i« 


Die     ^i'üijbtüh     5jür£^crx  bereitet  mir  Lioi/i  H^Jidelsi-iimdetiiGiiia.   : 
dc:!'  Ü<vt;rii''j    vuA   v.i.-^    0.:'j^  ::-*iö^ttloi-':        der    Lcu^-i.öv  ..■;:! j'  ':ru—£,    , 

T*       ^  T        •  •  ^  1  »«^  »»^  «1  I  *  ^      A  *  A       *  1  ▼»! 

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;    T.21KJ1   1-r  r^''- i^    d::.':^0'--    \.':-^d.'-- -^  "^■:^k'':i?-.t    f*' in,    ~o  T''Ll'     I'Tv"    '."^  Li!.fr.lls   \m  An^ 


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l3i':te     Li'.'i'-'^-  Wtjji  ^- oh»  - ,    so'.-'i«-      tigug     Anschrift      v.uch  weiter- 


Tj^r        df^ikb :: 


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Siegfried     Gebhardt 


Praha  -   30.    Aug.    30. 

Staronöstske    nj^m.    5.    17  /  III 
bei    Klein. 


Sehr        geehrter       Herr        Doktor      ! 


Wie         Ihnen     vielleicht   aus   der  Korrespondenz   nit  meinein  Bruder 


r. 


lex     bekannt   sein  wird,    befinde    ich  mich   zZt.    wieder   in  der  Pra  - 


xis      und   erledige   am     Abaad     meine      Hausarbeiten      zwecks   Erlangung 
der     Prof.    fUr   Kandelsv/issensc haften  an  höh»    Handclslehranstalten  • 

Die        Themen   aus   Buchhaltung   lauten   : 

Methodische   Darstellung   der  Buchungen   bei  der   Durchführung  vom  Im  - 
port    und  Exportgeschäften    im  Warenhandel      sowohl    bei   der  Bank, 
wie    beim  Kauf  manne    .   /   bei   der  3an-4k     über    den  \V  e   r   tausgleich   •/ 

Korres.    -  Kontorarbeiten  : 

die   dazu   gehörige      Korrespondenz  /   Wertausgleich  /   . 

kaufm.    Arithmetik    :    das    Prämienge  schuf t      a.d.    Präger   Effektenbörse. 


L  e    i   d   e   r        habe    ich   in  meiner    bisherigen  Praxis   mit    Export  wenig 
zu   tun  gehabt,    sodass   mir   die   gev/issenhaf te   Ausarbeitung   dar  Themen 
Schwierigkeiten   bereitet.    Das   grösste   Hemmnis    Jedoch  bildet    die   dar  - 
zustellende  Bankbuchhaltung.    Es   v/ird  Ihnen   ebenfalls  verständlich  sein, 
dass   man   bei  Ausarbeitung   derartiger   Themen   aus   den   in  der  Praxis   er  - 
rungenen  SÄhruiigen  schöpfen   muss,    falls   eine    individuelle      Arbeit 
entstehen  soll    . 

Sie      hatten     mir   durch   Empfehlung   der  Betriebswirtschaftslehre 


Rieger      zu   einem  ausgezeichneten  'A'erk  verhelfen     und  ich^erlaube   mir 
nun   die   Anfrage,    ob  Sie    mir    bezüglich   des   Buchhalt ungsthemon  /  spez. 
Bank  /      irgendv/ie      raten     können   . 


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Erv/Unscht   v/tlre    :    Literaturan^ttbe    ,    falls   möglich   -    typi4schG 
Duchungon  der   Bank    im  'Aarenh.s,bdGl/  Akkreditiv   -   Rembours      etc./ 


Für      Ihre      Bemühungen   und  gütige    Bereitwilligkeit      danke 
ich    Ihnen    bestens    und    bejrüsüe    Sie   mif    das   Herzlichste 


•.:'fe^^ 


fStaum  für  Oermerhe  bn  flbUnbtx»  JfOf  feinen 
eigenen  ©efdjäflabetrfeb)    •'  '•- 


Einlief erung0fdS)cin  0^^' 


mark 


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Her.pn.P.e uIhbü \  /omo mr. 


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**<««45!rspf^  -^  ~r-» 


Sehr   «:öe^rter  Herr»  Herriefe}, 


im  Lltoratiirtlttt   der   Fra.i'rurt'^r  Zeitunj   vom 
9A.    No/enbei»   1929   höt   Herr  Dr.    Hnns   Kpstoin    ^\n^  5^3  t^tRiizei   e 
aomes   Puchea    ^   Der  retdktivrrinhn   äor  Mitersoh.ioht „   untej^  d.?m 
Titol    «   Err   Pöchung   cer   so2:e'itt^iiittan    Schuncl  ite':*tttur.  «.  fi/er- 
öf .:  entl  icht.    T:   d    es«3r   3e.lb3  ■  tjnze  .ge   hb  t    der  /ut'>r   ^3ia   ndu_ 
fcirtljeö   Pr-v  phm".   zur»  Sr^oraehunii.   der   »»Schu.idl  i  töx'ttt-)P^    ent- 
worfen.   Die  Art  ä^iv  parat ellUiViT   lies^i   dbmuf   sohl  losten,    dti3ä 
die  hier  entwiol'el  teil   Uiid   vi?.!i      hm   i-i   einer  löeiner^n  Untv3r- 
suchun^    verwirklichten   Ideen   »ucii    voj    ihm   se]  bat   attimnen.   Wio 
aber  Herr   Dr.    "Epstein   ii    seinem   Buche  tut   S.    i    3.i;3  b.-3t    dttrauf 

hinwies   und   in    ei.ien   pr --tok^^l  ]  iertan   Gespräch   f  es  t^^e  halten 
wurde,    htt   er  dio   prinsipie.le    Anrej^-unt:   zu    ieinei   Bi:ch   «  d.h. 

die   the   retische  Grund]  a^^ung   dnd    die   Methode,    di.3   er   in   seiner 
Selbstönzoige   vorsrötragen   ht't   -   von    "'.ir   anpfangeii.    Da    ich 
selbst   gelögenfJ  ich   diese   Theorie:*   zu    publizieren  betstaichtig  >, 

fühle    ich   mich    durcV    die  Sülbstanzei -Te    in   T*,iteratiirl  li?  tt   ge~ 
schTdigt. 

Ihh    fühle   mich   umso   mo*  r   von   diesem   Vorf^ehen 

des   Herrn   Dr.    Epstein  getroffe.j,    als    ich    in   der  nachote  i   Zeit 

wohl    kaum   dt  zu   konrnen   werde,    meine   theoretischen  Arbeiten, 

mit   deneti    ich   •nicV,    neben    beruflicher   TtItiM.l:eit   beschäftige, 
der  Cef f  entliohkeit    zu   über^rebt^a  .    Auch   seh  Jineii  nir  die   vor. 


zutPttgtjiidöa  Idedn  nooft   aicht  genüijD-iil   fcLU;i«t)r«jiXv  uad    durch  Mutt^« 

riwlatudien   b^^le   t,    uls   i^asü   aie   e .  n©^   wit3öt3jiJ5ChKrtllc  lien  Diu;. 
kus3i   n   wert  wär^n.    Tnzwisehaa   htit   Herr  Dr.    Epattiin^    der  mein 
SchüJop   wttP,    Zeit   und   G'^l  ^^jg^niheit   j?tifujicen,    noi.ie  aedHnkon 
zur  empiriaohc^n   Fortsohun^   auszuwerten   uiid   br»uch3tücl^  htift    i.i   der. 
oben   »irwt^hnten   Puch«?    zu   ver^Sfreiitlic/.  eii.    Wiir  mtv  schon   diese 
Koakreti3i»ifrung   meiner  For-d.jrun^^'   xm  ch    •  issensciiMx  c}  ichep  »uiter- 
suchung   dv?r  Schundliterutur  sehr   unani^enehm,    .io   jfühl^?   ich   .lioh 
durch  die  prinzipi..!}  en   Darl  ejunjen   in   .einer  So}  cbtunzei.'jc; 
db-uurch   ^eschttdigt,    dti;5:3   hier»   die   «rundzüge   laeiiir-ir  Theorie, 
freilich    nur  ±rö  £  a.ülitr  riach   Uiid   weni^   be'^^^'ündet ,    wieuerjregei.  en 
werden,    ohiie  dtiüis    tsuch   nur*  neiii  Mtime    erwthnt   würe.    Ich    bitte 
Sie   üdehblb,    in   dts   Litertiturb3nt t    Toli^ende  TNenerkunj^   aufnehnen 
zu   w   li  en: 

In    einer   Seibstwnz^.^l^^e    seinem   Buches    der  ^Detektiv   . 
roiian   der  ^r.iter.schlchtw   im   Literbturblatt    von  24.    N:»/eraber   po 
htt   Herr   Dr.    Epstein   prinzipielle   Dt rle-^un^ren   ül-er  ^SrJToröohun^ 
der   do^eiU.  n.iten    «^Sohu.idl  iterttur.  ♦»    »    veröffentlicht.    Ks    ist  nir 
peinlich,    Herrn  Dr.    ■3:p3tein  öffentlich    aufmerksHii  -ntchen   zu 
müssen,    dtt3s    die   Grundkonzeptionen   seiner  Aus-tilhrunRen    euf   von 
'air  tiisher    tnveröf  f  entl  Ichte  Arbeiteii    zurückzufülix-^en   sind,    dia 
ihm  wohl    bekannt   v/wren.    De    ich   in   speteren    '^ubliktti onen    dieses 
Pro^rtram    in    vertiefter  Form   vorzutragen   gedenke,    bin    ich   tfe- 
Zvv'un^eÄ,    die   Autordchaft   der   /on  Herrn    Dr.    Epstein   voriretrti^ enen 
geüfcnkönfür  Tuch    in  Anspruch    zu    nohnen. 

Dr.    J.    Soüdek. 
Ich   wäre   Ihiie.i   Ausserordentlich  dttiikb»r,    wenn 


'( 


mp 


Sie  didse   Zdiltjn   i      Llterttturtfctt   tibdruokea  m".ohteii.    Zuia  Beweis 
Xür  die   voii   mi'^  t» uxije:5töl  3  tea   Behuuptungeii   otah-äa   Ihaija  Jddar« 
zeit    meine  ol:en   ap-rrKhaton   prinziple"' '.  jo  Arbv^iten,    sovfia   ein 
Brief   von   HerPii   Dr.    KracKuer,    deT    ic[>    sei/ier7^Lt    'äiaea  Aufort  * 
ziiP  Veröfl'«3nt.lichung   vorg..o,?et   ht  tte^    r:a.<3   ProtokMl)    üi.ör   aino 
Unterredung  mit  Her:^n   Dr.    Spateln   zu    dieser  Plagiatsfrage  und 
e  n   Schrjxben   de.s   Herra   Dr.    Epstein  ül:er   dit?    hier   zu   veröffent- 
lichende  Notiz    zur  verrn:?une:.    In    der  H(.)ffnuaR,    dtt:5s   Si-j   öen 
von   r.lp  vortjesoh^Kk^eaen  Weg,    elnt>-':  Unrecht    vorzubeu '■ea,    für 
loyul    hfe]ten,    bin   ich 

mit  b  e  i^  te  a   G  pü  3  s  en 
Ihr   ergebeaer 


L.ALBERT   HAHN 


FRANKFURT  VM. 

LINOENSTRASSE  24k 


7,Ju]i    19?1 


,.o 


Frankfurter   Zeitung 


hier 


Ich  v/äre  Ihnen  verbunden,  wenn  Sie  mir 
auf  g&nz  kurze  Zeit  den  Reichsbank-KoniTnentar  von 
Schacht  über3LSsen  v;ürden. 

Mit  Vorzug] icher  Hochachtung 


^/^ 


^ 


o 


^ry^mf^f^--- 


•^'srr 


'I7 


Frankfurt   k.M.,    don   2. Dez. 30. 


Sohr   geehrter  Herr   Dohtor, 


zu    Ihren   Entwup:!"   übii*   die   ♦'Kk  pit«3  verte  ilun 
und   Arboit.s]  )3iiTr:eiti   ^lesttitte   ich  mir,    folgende  Beüierkun^ien 


SU  Hf  chen: 


In   der   fnlvrQ   Ihrer  Arteit   wird   wohl    tjuch    das 


Kapita]    i  a   Sinn3  von   T?eal kapital    berücksic  h  ti^T   werden  -lüsjen, 
da  hierdurch   einzelne   SriTebaisae   eine   :^9wisse  Modifikation 
erfahren.    Vfie   das    an    den    .'iinzolnen    Ste."l.ien    ;:escheh3n    jill,    nöchta 
ich   sofort   tudi'ühren.    Dnnn    dürfte    es    oich   \'/eiter   onnfehlen,    c  ie 
letzten  Aboi'tze    über    int   ru  tionale  Kepite^  1  wt^nderung,    die   n  »ch 
in  Einzelheiten    einer   Oiff erenzierteren  BehendlunR  bedürfen, 
zu   einen   eigenen   Abschnitt   auszubauen. 

Im    Sinz:^l nen    würde    ich    folsrende   ;ienderun?ea 
vorschlt^;^en: 

In   den   Vori  emarkun^^en      müs^öte   zunpchot    der   Kapitti  Ibe^^riff , 
dessen   Sie   sich    im    fol^^enden   bedienen   '-«rollen,    ?okltrt   unn    es 
müsste   iZezeicjt   werden,    welche   Z^isanneahänge    zw    schea   Geld-   und 
Realkapital    bestehen.    Die  Messung    des   Kepi  ti  lnitin--^ei  s   am   Zins- 
fu33   wäre   dann   nuv    ein    indirekter  Hiiweis   ruf   eiriea    evtl.    Mangel 
an  Raalkapital .  -  ein    Zusannenht  nfr,    der    im   Verleuj"   Ihrer  Art  eit 
eine    gewiöi-e  Rolle   spielt. 

2.)    Wäre   es   wohl    auch    retsa-i,    ia   den    Vorbener'run   en    eine 
Unterscheidung   zu   treffei   zv;ischen  Kepitblausstattung   einer  Wirt- 
schaft   strukturell    betrachtet   und    unter   dem  Aspbkt    des   K'^njunk- 


i! 


-s  - 


turablwufa.    Am   besten   Hasse   sich   diese  Unterscheidung   gleich 
n^ch    dem   ersten  Ab^setz   dor»t   einfüfren,   w>   üt.?r   die  M'>gl  ichkeit , 
die   Ktipitttlttusstuttune    zwoier   Länder   statistisch   zu    vergleichen, 
k^o.^prochei  wird.    Denn   su   der  Probleiüwtik    eines   solchen   r^tiitisti- 
achen   Vergleiches   konrnt    noch   er^chv/epend   hinzu,    dass   Ktipitt^l Aus- 
stattung   in  verschiedenen   Konjunkturph&sen    etwt-s   ganz    verschiede- 
nes   bedeutet. 

Zu  S.  6  AbsHtz  Üt  Die  Auffassung,  dastj  in  einen  kleinen 
Ltnd  ti,uch  tibsolut  weniger  Kapit?  1  investiert  ist,  als  in  einem 
grossen,    scheint   ".ir  weder   zutreffend,    noch   allgemein   verbreitet: 

der  Ausdruck,    öass    es   sich   hier   um   etvas  politisch    bei  an^-reiches 

?-..■■ 
htnäe2t,    i;^t    nicht   recht    ^^-lückl  ich . 

%u    b)      Die  Relation    von  Kapitt  lausstbttung   Uiiö    Bodenfrt:  :e 
ist    entweder    identiacL    mit 


ß 


)  uno  dann  überflüssig  '^de?  sie  li^an   nur  2ur  Beurteilung 


für  AgrarlTnder  gebraucht  werden,  udd  ist  in  diesem  letateren 
Ft 2 1  nur  ein  Uat  >rf 1 13  zu  a ) . 

Das  Kriterium  c),  das  vielleicht  noch  tm  ehesten  mit  a) 
hunf rt.mtiert  werden  könnte,  müsste  ebenfalls  eine  Präzis ierung 
dahin  erfahren,  vvao  hier  Kf^pitt  1  tusstattun.^  pro  Kopf  heissen 
soll,  et^'a  Verteilun-  von  HealJCapital  pr.  Kopf,  iiemessen  an  Symp- 
tomen wie  Elektrizität,  Maschinen  und  der:Tl .  oder  ob  debei  das 


Imöeld  bu^j'?edrüc'"te  Kapit:  1  .verneint  sein  s^ll.  Dies  it:  t  wichtig 


a  9 


gerade  unter  den   Gesihhtspunkt    der  Art, eitsl  »sigVceit,    weil    reiche 
Ausstattung  mit   Realkaplttl    pro   Kopf   etwas   anderes    bedeutet    »Is 


rei'r  liehe   Ausst»ttun^?   mit   Geld 


*«l,  •  -^       r' 


-^  -'^■•;/-irv5_c^ 


V<v    ■ 


-3- 


»%*>.« 


1 

■■'■rif, 

•  VI 


t 


'*> 


Zu   S.9_;    Die   Behauptun.^,    dass    dio   ^rönzverwendunr:   des  Kti^witttls 
in  einem  Ltjnde  »jch   von   den   Kapital  vorr et   abhängig  s«l,   würde 
wohl    üösser»  dehin   ausgedrückt,    daas    die  nrenzverwenduni?   abhängig 
Stil    von   den  Kapitalangebot  pro  Einheit   der   Nachfr'age,    denn   nw 
dann,    wenn   -r^leiche   XngGboteinheiten   der  Mrchfrt?c?o  ge -^enüberstehor 
kann    von   eiaer»  Gl-ichheit    in   der  Kapit»!  Versorgung   zweier  Lender 
gesprochen  werden. 

Zu   S .    11;    Diir  Satz    »♦    die   Auffassunr   beruht    ....»    dürfte   w  )hl 
heiösen:    »Die  Auffassunt?   beruht   auf   der  Vorstellung   eines 
unorganischen   Zusaramenwirkens   der   einzelnen  PioduktionsTtik  torea»». 
Zu   S.    i2:    Die  Kompenswtion  der  freigesetzten  Arbeiter  durch    Ver- 
breiterunjj   der  Pr  <duktionsuniwegö   bedtirf  wohl    noch   einer  konjunk- 
turellen  BetPöChtung.    Son^t    erscheint    es   nicht   ganz    logisch, 
dass   die  Ko-npenstJtionstheorie    ebenso    irrir   sein   soll,    wie   die 
Theorie,    des^s    Vernehrung   v  :)n  Kepital    Arbeit.,  losirkeit   her/or- 
rufe.    Beide   peheuptungen    erhf  Iten    ih^'e  Berichtigung   erst    curch 
ein-   EetriiChtunj^   unter   den   Aspekt    der  Konjunktur. 
Zu   >S.    15;    Die  Dtrotellung  der  Arbeitslosigkeit   Infolge  tohn- 
überhöhune   nüsste   noch   durch  Berücksichti.^uag   der  Zwi    oh^ngleder 
ergänzt   v/erden,    da   sonst    ein    logischer   Sprung   vorliegt.    Anbei 
lege   ich   den   Entwurf    zur  Abänderung   des   letzten   Absatzes   «uf 
S.    15. 


S.lß: 


D^e  Herabsetzung  der  Lohnforderungen  pflegt  meist  nicht 


mit  Rückgän   der  Kapitt  lausstattung  verbunden  zu  sein,  s )ndern 
vielmehr  nur  nit  einen  verringerten  Zuwachs  der  Kapitnlausatattung 


rr^  /i 


"»■iiiiijff  puKli 


ß 


-4- 


E.,   w.:Jrdon   nicht  kürzere   Produlttionswa^e   ein^esdr.  If  gen,    siondern 
zunkch.st    nur  n  :uä   ?r  duktionsunwegr?   nicht   m^hr   eingo^chltrren. 


Thöore 


tisch   betrachtet    .3iikt    auch    die   Arteiti?!  .^slgkeit    nicht 


auf   dhs    iPühäre  M*  ss 


sondern  mus^ta   eigentlich   ganz    versch-Afin- 


den,    ctt   der  {it  nr:.en 
kTelefrt   werden   nuss 


BotPbchtung   ein   '"onounkturbuf schwung   zugrunde 


Zu    S.    17:    Im   zweiten   ALsutz    dü:^fte   es   wohl    heissan:»»   Al.i   die 


Löhne 


ich   nicht      der   verminderten  Kttpitalßussjtattunt;   engept::st 


htiben«. 

Zu   S .  19 ;      Vor  Beginn   des    neuen 


AtShtz    S'>?]t.'?   vielleicht   z-eck- 


mässi^^ er^yelse   ein   nou 


er  AV.schnätt    beginnen:    III    Die   interna- 


tionale  KapittLi  Verteilung. 

B«äi    der   Betrachtung^   ces   ZUob  nmenhi?ngs    /on 
Kapittiv^einderun^   und   Arbeitslosigkeit   wird    w  >hl    zweokmr 3$ieerwe 
se   reniu   g-jschioden   zwischen   unnittel  bisren  unä  m-i-tte  Ibt?  ren 


Wirkuiu^en 


a    k?e 


V/ir'^^Tungsrrten    zu 


rtdo  die   nicht  genaue   Scheidung   diet^er  beiden 
der  literar:-schen  Kontroverse   zrischen   den 


ae.Tnern  un 


d    den  rojahern   der   "apital wanderun-7   geführt    hat 


1.  )Un-ittelbar     kann  Kapitalabwanderung    eine   Vernehruni: 
der   Arbeits3oüigkeit   zur  Folge   htben.    Doch   gilt    dies    nur 
unter-"   3   VoreHsnetzungen : 

a)    dasrf    die   Kapital ausstattung   eines   Landes    nicht   optimal 
ist.    Ss    triffft    dies   also   beispialsweioe   fürDeutodi  1  tsnd , 
nicht   aber  für   Frankreich   zu. 


r  T. 


-5- 


b)    wenn    die   Kt^pitalabv/tinderunf?   nicht    einheriTeht   nit   Ab- 
'■    '.vanderuHj"^    von  Mt^aschen, 
und      c)    '^enn   öiri   Kupitel wanderunt^   nicht    ve!?bunden      st   mit   W&ren 
expopt, 

-O    nitte3bRp;    d.h.    e    3^    longua   wird   die  Kapital  ttbwfcnderung 
-so    vor*  ;  nem   atah  6or  klinrisischen   FPeihtndalsthQorie« 
K-2in9  Arbeitslosigkeit    zur  Folge   htben.    FAne   solche   Arbei's- 
lisii^keit   könnte   t.uf   di.3   Dtuer   nur  cunn    eintreten,    wenn   das 
kepittil  importierende   Ltnd   konkurrenzf  ehie?  wi^d,    und    vias 
kapitii-lexpc^ptierende   Ltad    auf   dem  >:eltnarkt    unterbietet 
oder   sich    /'Olstündi?    lc>o3'*st    /om   ExportUnd,    Doch    ist    das 
unv/thrscheini  ich,    den.i 

a)  wird  das  kapitaliraportierende  Lt  nd  durch  Ausbau  Joines 
Produkti-nspppurates  yon  kapital exportie-enden  Land  noch 
lange   tbhtngig  bleiben   und 

b)  das  k^pitt'l  exportierende  L^id  <vird  sich  auf  die  Dtuer 
umstellen  auf  neue  ?r -duktione/i  oder  auf  cen  -ransit/er- 
kehr,    der   ^ehr   arbeitsintensi/    ist. 

Statt:    ♦»tibnehm-inde  Vermehrung«   wöre   w.:)hl 
besser    lijicht   .^leichrnässige    Vermehrung^. 

Der   höhere   Produktions /orteil    wird   vielleicht 
besser  alo   Ursache    der   Kapitt  Iwanderun:^     u   bjtrt^.chten    sein,    statt 
al:5   dessen  Ausdr.ick.    Der  Produktivitätswortoil     ä  ner  i^tpital- 
auswttnderung  beaa-t   eter  nichts   über   die  Veränderungen,    die    im 
Beschaftitjunijisrbd   eines    Landes   hervorgerufen  werden.    So   kann 
z.B.    Kapitalbbw«nderun;T    in    ein   Land   mit   grö:isen  Ppoduktionst  ala- 


•a 


-6- 


gon,    c^fsru.Ti   st?  ttfinden,    um   dorn  woitoron  weitoron  Auabtu   dos 
Produktion.stippej  ^'«tes    zu    dionen.    Dt  nn   würde   dtis   neue   Kepitt  1 

zvrtxr  ppoduktivror»  ttn!;^a3e^t  worden  k'Vanen,    d.h.    ein   höherer 
Zinsfuds    bewilligt    werc'en,    aber   die   Folgi   davon  wäre,    nur 
eine   geringe  Mehrbeschfiftigung  oder   sogar   eine   AbnHhr?e   der  Ee- 
dchrftiguiig   ttuch   im    importierenden   Ltnd. 

Mit    er»i/. ebenem  Gru3s 


Ihr 


■^'A^^^'-^inc 


"r*  "   i""j»  W9 


F 


Zu   S.    15; 


♦♦...    die  Ktip  :ti  lauostuttung   p'j^  •   Kopf  des  t)98chäf  ti^rten  Ar- 
fcalters   wir-d   -^oririger,    i.if  >1  -edessaa  seina  Produktivität   uad  der 
Ertrug    seiner  /rtoit   kleiner.    Der  IJnternvihnGr  m\i33   deshrll    seine 
Lc^hnenr?efc'^ te   ».■»SsjsxsÄBlidai  ■    antsprechenö   herabsetzen,    un   Arteiter 
renttiböl    beshhKftii'.en    zu   können,    Ktipltf  ImitnRel    kann   1 1  ao   w<.)h3 
Senkun?^   der»  T,"hne,    nicht   tjbar   Arbeits!  nsirfkeit   hervorruf  n  . 

Diö3   gilt    Kbor   nur  unter    der  Voraussetzung, 
dass    di■^  L'*hne   bewe«^l  ich    sind    und    dass    sich    die   übrig- n   f'^sten- 
fnktoren   der  ?r'niukti>n   nicht    veri-^ndern.    Die    Vtrltbilitüi    der 
L"hne    lu^is    i3'jjjar   tis    •»nor:':iil'»    ünrenonnen  werden.    Sind   Jedoch 
die  L">hne   durch   nachtpol  .  ti:^che   Ein^^riffe   in   den  Mt  rVtaiechtinis- 
mus    nicht   mehr   ünpttösun^si'-'hig   txn   dir?   Jeweili,^e   Merkt! a^e,    ar- 
beitet  der   ''renzarbei ter   nur    bei    einem    höhere.:   Lirat    jeiner    Lohn- 
forderuii 'en   il-.-    er  es    tun   v/ürde,    wean    sein   Lohn   der  Marktge. 
setzl  ichköit   unterv/oräen   wär-i,    so   Kiina    er   nicht    mehr    rentabel 
beschiirti-^t    «Verden.    D..e   ^renzarbeiter   \7erden    sor^it   art  eltslos, 
Sodass    die  Behapptun.j   auf,t^est  el  3 1    .werden   kann,    dass    Kapitt  Imangel 
bzw.    Kapita]  verrin:-erun^  bei   monopolistisch    beeinf  1  usütem  Mttkte 
Arbeitsl  jsirrkeit   hervorrufen. 


■i"«,.    ..; 


Dr.  J.SoudüV: 


Fmiikfur»!    t,   >' .  ,    dan   6.  Dez  emterSO. 


Sehr»   .?ec»hrtep  Hripr   Dokt  >p, 

es    i;3t    wohl    zulTssir   und    tiuch  "tödlich, 
(it;s3   Sie   dfes  K'^>r'-'efo^^  t    zu    der  Arbeit    von  Herrn    stud.    Werl- 
berwer   über 

•iDie  Kre(i:.tschöpruni?en    der  htn''en   und   deren   Auswirkiuiv-en*, 
üLernehinen.    Doch    htilte    ich    es     lieht    für   rtftsb'i,    sowohl    in 
Anbetracht    des   "Orit^r^ntea    (Herrn    Prof.    Arddt)    als    «uch    in 
Anbetracht    äes    Kandidaten,    der   zwr  r   .-ehr   fleiSöie?,    ^.t  er   nicht 
in   gleichen   Mr-S-^e  be^i?  bt   zu   sein   scheint.    Jedenftlls    soll    seine 
Dipl'-jmfcrbelt    nicht    besonders   hc^ch    ein.^eücht-' tzt   werden    sein. 
Sol'ten    Sie   ^;  lehnen,    go    ist    von  Herrn  'Verlber    er  Herr  Prof. 
Sulzbach   kIs   Korref --rent    in  Aussicht   genoTiien,    und    ich   würde 
es    auch    für    richti^r   halten,    das    'vorreferat   Herrn   Prof.    Sulzbach 
zu    ub^rltssen. 

Mit   bestem   ':}rüssen 


Ihr    )rfr. 


M 


i     i 


l 


Frankfurt   a.M.,    den   13.11. 1930* 


BeTnep>:unv?en   zu    de"!    Brief   von   Prof*   Löwe;  _ 


.» 


1.)    Der»  Kinwand   Lowes,    dass   ntjch   Du  pchführnni?   der  Rttinntsll« 
sier»u  IS   nicht    ^lle   r^loiche   Prf">duKte  inen?:  ?   erreugt   und   kon- 
sumiert  v^ird,    erscheint   rlchtiii,    denn 

a)  bei   Rational  idi eming  Tfird  di»  Ppoduktenmangii   erhöht   und 

b)  der  Äbüwtz   vresteigert. 

2.)    Der  erhöhte  Ab   b  tz    dürfte   sich    bber  priraSr   nicht    muT   die 

Nominal  1  oh narh"> hu n^^   der   noch    bcjsch&rti;jx;en   Arbeite-"   zurück- 
Tuhrrjn   lassen,    denn   der  N'^ninall'>hnerhöhun^?    cJteht-^enigstens 
auf   elaifje   7.(iit    -   ein  Ausfe    1    v  m   Löhn-^ii   der   f  reigesetr ten 

Arbeiter  v-^ej^onüber. 

— '^ 
3.)    Di^  Folgerun.j   von  L^we,    da:33   durch   Rtitionel  isierung 

Produktionsföktoren    freii^eje' zt   und    zur  *^on3umgütarpo:>  duktioa 
vervendt^t   werd^^n   können,    scheint    richtig.    Ko    ergibt   sich 
nur  dhs    ?r'>^.len,    ob    der   Lohntsusfali    dar   freigesotzte  i 
Arbaitar   du^'Ch    die   c^rhöhte  Ktufkraft   der  beschSftijtt  n 
kompensiert    werden   '^:tinn,    and    so   die   rreii^e.set ztöfi  Pr^Juk- 
ti^nsfaktoren   überhaupt    in  dar  K'>n3umj3nt9ro^zau:5un=r    zur  An- 
wendung ko"inan.    Die   Bean  twf»rtun:^  dieser  Fra-'e   hanft   weit- 
gehend   ^na   der  <^t3l]nn^    zum  Ppobl  ernk  ^-npl  •:?![  2.)    «b. 


i^ez,    Dr.    Soudek. 


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Dr.jur.  ET  PHIL.  ALBERT  HAHN 


FRANKFURT  A/M. 

LINOENSTRASSE  24 


7. April    193C 


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Sehr  geehrter  Herr  Dr.Soudek! 

Ich  empfing  Ihr  Schreiben  vom  4.as. 
und  bin  mit  Ihrem  Vorschlag  einverstanden. 


Mit  freundlichem  Gruss 


Ihr 


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Prankfurt, den  14.   März   1920. 


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Sehr  verehrter  Herr  Professor, 

entschuldigen  Sie  bitte, dösa  ich  heute  Vormlttttg 
nichtj^  ans  Telephon  kom^nen  konnte, de  ich  gerade  beim  Arzt  war,  den  ich 
wegen  neines  Rheumatismus  noch  immer  aufsuchen  nuss. 

Die  Unterlagen  für  die  »  Wirtsch»f tsdemokr»tie  » 
höbe  ich  bereits  mit  Eilboten  abgehen  lassen. 

In  der  letzten  Zeit  ht-be  ich  mich  s^^hr  intensiv 
mit  der  Vorber**tung  der  Vorlesung  beschäftigt  und  bin  noch  dabei, für 
die  einzelnen  Gebiete  die  Literatur  zusammen  zu  st-^l  1  en. Auch  entwerfe 
ich  Jetzt  eine  Disposition, was  nicht  ohne  eine  gewisse  Problematik  ist. 
Den:i  leine  Disposition  richtet  sich  immer  nach  den  zentralen  Gedanken 
und  wenn  z.B.  in  der  ersten  Vorlesung  die  Aufgabe  der  Geldtheorie  skiz- 
ziert werden  soll, so  muss  eine  gewisse  Anschauung  vom  Geldwesen  bereits 
feststehen. 

Soweit  mir  Ihre  Anschauung- en  dt-rüber  tjus  Ihren  Auf- 
sätzen bekannt  sind, gehen  Sie  Ja  bei  Erklärung  von  Wesen  und  Wert  des 
Geldes  von  seiner  Funktion  als  Zirkulationsmittel  aus, weshalb  isich  eine 
Problemstellung  empÄehlen  ^ird,die  eben  däa  eben  die  volkswirtschaftli- 
che Güterzirkulf.tion  in  den  Vordergrund  stellt. Wie  sehr  in  der  Frege- 
stellung  schon  die  Antwort  enthielten  ist, geht  deutlich  tus   Schunpeters 
vorbildlichem  Verfahren  in  seinen  >»  Rechenpfennig  n   hervor, der  einfach 
seine  Anweisungi^theorie  schon  damit  vorwegnimmt, dass  er  von  der  Distri- 
bution des  Sozialprodukts  und  det3  Anteils  der  Einzelnen  an  diesem  aus- 
geht,wobei  natürlich  dt^s  Geld  nur  Anweisung  sein  kann.Al.ro  beflarf  gera- 
de die  Problemstellung  einer  Reihe  von  Voraussetzungen, die  tber  nicht 


so   tin(:'reix^ar  sein   dürxeii, virie  bei   Schumpeter. 


Ei3   scheint  ni-p  «iso   die   nächsite  Auxgabe   zu    sein, 
eine   Ihrer   Theorie   adäquete  Problemstellung    zu   finden, die   zu   ?-^eich 
in  dfcs  nach  te  Kapitel  ,niiTnl  ich   dtis   vom  Geldwert, hinüberleitet. 

Ihre   Fr«ire,ob   ich   nach   Davos   kom".e,muss    ich    lei- 
der  verneinen. Srf   würde    sich    nicht    lohnen, dt?    ich    nur»  8   Ta^e  bleiben 
konnte  und    dann   überdies   Arbeitszeit   ver3'*re,die  mir  so   schon   durch 
die   Krankheit    verkürzt    -^urd. 

Mit    den  besten  Grüssan   bin    ich 

Ihr   sehr   en-ebener 


^ 


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Dr.jur.  et  PHIL.ALBERT   HAHN 


FRANKFURT  VM. 

LIN0EN8TRASSE  24 

29. November   1928 


Herrn    Dr. Josef      S   o  u   d   e   k 


hier 


Witteisbacher  Allee   51 


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Lieber  Herr  pr.Soudek! 

Für  Ihre  freundlichen  Wünsche  anlässlich 
meiner  Ernennung  zum  Honorarprofessor  danke  ich 
Ihnen  hj^rzlichst  und  gestatte  mir  gleichzeitig, 
Ihnen  zu  Ihrem  bestandenen  Doktorexamen  meine 
besten  Glückwünsche  auszusprechen. 

Vielleicht  kommen  Sie  Freitag  oder  Samstag 
einmt:l  bei  mir  im  Büro  vorbei,  damit  wir  bezüglich 
Jhrer  neuen  Arbeit, insbesondere  auch  wegen  der  Feet- 
Setzung  der  Vorlesungen,  alles  nähere  besprechen 


können. 


Inzwischen  grüsse  ich  Sie  bestens 


als 


Ihr 


(  . 


DR.  GOTTFRIED  HABERLER 

PRIVATDO/ENT   AN   1>ER    UNIVERSITÄT   WIEN 


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XTX/l,  iHÄrPTST^ÄASSE  5« 


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6.B8bruar  1931 


Sehr  geehrter  Herr  Dr.Soule'K! 

Beifolgend  Bürstenabzug  und  Manuskript  des 
Grundstücksaufsatzes  zurück.  An  dem  linksseitigen  Freistreifen 
habe  ich  die  erforderlichen  Korrekturen  angemerkt.  An  dem  rechten 
Freistreifen  habe  ich  einige  Stellen  angestrichen  und  mit  Nummern 
versehen,  bei  denen  ich  Sie  um  ein  evtl. kurzes  und  schmerzloses 
Eingreifen,  evencuell  im  Einvernehmen  mit  Herrn  Dr. Welter,  bitte» 
da  es  Jetzt  doch  schwierig  ist,  die  Dinge  von  Herrn  Dr. Hahn  ent- 
scheiden zu  lassen  und  ausserdem  zu  3  und  4  von  ihm  selbst  Aenderun- 
gen  angeregt  werden.  1  und  2  betrifft  Aenderungen  von  Herrn  Dr. 
Welter. 

Zu  1:   Nachdem  der  Eingangssatz  des  Absatzes  auf 
S.4  des  Manuskriptes  gestrichen  wurde  (von  Herrn  Dr.Welter>, 
schliesst  sich  m.E.  der  Satz  y^Die  privaten  Mitteil  ungenw  usw.  gar 
nicht  mehr  an.  Wenn  der  ursprünglich  vorangehende  Satz  nicht  einge- 
fügt werden  soll,  sol 1 te ^ gl «übe  ich  wenigstens  in  dem  vierten  Satz 
naf^h  dem  jetzigen  Anfang  statt  »'Die  einzigen  Stellen»»  gesagt 
werden  »»Die  of  f  iziel  len  Stellen'.  Dann  hätten  die  unterstrichenen 
privaten  Mitteilungen  auch  wieder  einen  Sinn. 

Zu  2:  j'laube  ich,  dass  man  den  »»Durchschnitt 
deutscher  Städte»»  etwas  verdrehen  und  sagen  müsste  »»dass  zur  Zeit 
in  deutschen  Städten  Grundstücke  im  Durchschnitt  etwa  zu  folgenden 
Preisen  umgesetzt  werden:»» 

Zu  3:  regt  Herr  Dr. Hahn  an,  statt  »»desgl.»»  Jeweils 
»»Villen  in  guter  Lage»»  zu  wiederholen.  Der  Ausdruck  wirkt  hier  nur 


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infolge  der  getroffenen  Anordnung  nicht  gut,  und  Herr  Dr. Hahn  hat, 
wenn  der  Satz  so  bleiben  soll,  recht.  Im  Manuskript  war  es  Ja  anders 
vorgesehen  (S.5),  da  machte  das  »desgl. w  nichts  aus. 

Zu  4:  ist  sich  Herr  Dr. Hahn  nun  einma]  selbst 
nicht  mehr  klar,  ob  man  nicht  vor  »ein  Teil»  in  der  Einzahl  reden 
muss.  Bei  diesem  Satz  wirkt  aber  auch  die  Einzahl  nicht  gut,  denn 
dann  hiesse  es  »....muss  ein  ...  Teil  ...  sich  von  _ihj^em   Eigentum 
trennen,  weil  ^i^   den  Gegenwert  .    etc.etc.wich  überlasse  es 
Ihrem  Stilgefühl,  da  einen  Aasweg  zu  finden. 

Zu  5  und  6  waren  mir  zvrei  kleine  Ab^cheulichkeiten 
leider  entgaggen.  Bei  5  kommt  vor:  »Folge», »Folgen»,  »Erfolg».  Sol ] 
resi^.  ktinn  man  ohne  Folgen  die  »Folgen»  abändern  in  »mit  ihrej^ 
demoralisierenden  Wirkung»  ? 

Zu  6  heisst  es»Wie  stark  die  Erfolge  ...  »  und 
»Wie  stark  aber  die  Ei'mässigung .  .  .  .»   Ist  die  Wiederholung  nun  Absieht 
zwecks  besonderer  Hervorhebung  der  schlimmen  Wirkung  der  Ermässigung, 
oder  30ll  man  im  ersten  Satz  nicht  sagen  »Wie  gross  die  Erfolge»  ? 

Mit  Fräulein  Dr. Stern  konnte  ich  die  Sache  leider 
nicht  mehr  durchsppechen,  da  sie  bei  Eintreffen  des  Manuskriptes 
bereits  des  Sabbaths  wegen  nicht  mehr  erreichbar  war.  Ich  hoffe  aber, 
dass  Sie  sich  trotz  Ihrer  Jetzigen  Arbeit  dort  doch  der  Sache  anneh- 


men werden. 


Mit  herzl.Dank  und  Gruss 


V" 


Ihre 


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Sehr  geehrter  Herr   Dr.Soudelc! 

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Anbei  der  Grundstücksauf satz •  loh  habe  den 
Durchschlag  der  nicht  berücksichtigten  beiden  Aenderungen  üilt 

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den  Origincl bemerkungen  des  Herrn  Dr. Hahn  darangesteckt  und 
bitte  Sie,  zu  veranlassen,  dass  also  entweder  die  »»Sinzigen» 
Stellen  mit  ger-perrtrn  >^of f iziel  1  en»  vertauscht  v/erden  oder 
dass  der  im  Manuskript  gestrichene  Satz  vor  «Die  privaten 
Mitteilungen  wieder  aufgenommen  wird.  Die  erstere  Korrektur 
wäre  vermutlich  einfacher  durchzuführen. 

D4e  verdrehten  deutschen  Städte  habe  ich  am 
RanJe  korrigiert,  bitte  Sie  aber,  auf  diese  nachträgliche 
Korrektur  besonders  aufmerksam  zu  machen,  da^it  sie  noch 


angebracht  wird. 


Was  die  redaktionelle  Zwischenbemerkung  betr 


Häusern  mit  S.Hypothek  anlangt,  so  ht^be  ich  soeben  mit  Herrn 
Jussek  nochrriül  s  gesprochen.  Auch  Herr  Jussek  sagt,  dass  das 
genau  das  Gleiche  sei,  ob  das  Haus  nur  erststellig  oder  mit 
zwei  Hypotheken  relastet  sei.  Entscheidend  sei  lediglich,  dass 
eine  60^ige  Vorkriersbel astung  vorliegen  müsse  -  und  das  sei 
bei  90%  aller  Grundstücke  der  Fall.  Für  alle  diese  würde  also 
die  Ausrechnung  zutreffen.  Seiner  Ansicht  nach  sei  deshalb 
die  Anmerkung  der  Redaktion  überflüssig  und  irreführend.  Wollen 
Sie  also  bitte  dem  Wunsche  von  Herrn  Dr. Hahn  entsprechend  mit 


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dem  betreffenden  Herrn  der  Redaktion  -  Sie  sagten  glaube  ich 
Dr. Nürnberg  -  hierüber  sprechen.  Ich  wil ]  nochmals  wiederholen 
dess  Herr  Dr. Hahn  mir  sagte,  seiner  Ansicht  nach  sei  die  Anmer- 
kung unzutreffend,  worauf  er  den  in  Frage  kommenden  Herrn  auf- 
merksam zu  machen  bitte.  Wolle  die  Redaktion  aber  die  Anmerkuni 
machen,  so  gehe  es  ihn  Ja  schliesslich  nichts  an,  da  Ja  die 
Redaktion  dafür  verantv/ortlich  zeichne. 

Ich  will  sehen,  dass  ich  nun  schnell  einen  Bc^^n 
auftreibe,  damit  das  Manuskript,  will  sagen  der  Abzug,  mög- 
lichst resch  zu  Ihnen  kommt.  Es  ist  Jetzt  i   11  Uhr. 

Mit  herzlichem  Gruss 


Ihre 


Herr  Dr. Nürnberg  kann  Ja  evtl .mal 
HerrnJussek  anrufen  und  sich  mit  ihm 
auseinandersetzen. 

Morgen  fahre  ich  auf  ein  paar  Tage 
in  Urlaub.  Gott  sei  Dank! 


v.  . 


Fragebogen  : 


(um  genaue  Ausfüllung  möglichst  durch  unterstreichen  wird  gebeten) 


1.)    Ist   der  At^reisetermin  von  lyerrn  Dr.    Soudek^^^y^j^ 
-I.April-  genehmigt?  |^./i^— -j^ 


2«)   Können   die  Gehälter  für  Herrn  Dr. Altschul 
und  Prl«Dr.S*'©rn   f ertiggemucht  werden? 


2  e.)   Belege   sind   zu  unterzeichnen   von 
Herrn  Kuhn? 

2b)    oder^j/atfeinem  Hejir^iT^er  Sf^^ftTten. 
btinjtevtl .    vojy-^^m? 


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Mayenr^  den  30. März  1930 


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FPttnkfupt,den  20.  März  1929 


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Liebes  Fr&uleln  Ihm, 

fpeg-en  Sie  doch  bitte  gelegentlich  Herrn 
Dr.  Hahn, ob  ich  zwecks  Vorbereitung  der  Vorlesung  das 
Buch  von  Hoffmeinn  :  Kritische  Dogmengeschichte  der  Geld- 
theorien,dtjs  ebenso^Wlchtig  wie  In  seiner  Art  einzig  ist, 
anschaffen  da«. Es  ist  in  Bibliotheken  schwer  erhältlich. 
Sein  Friedenspreis  betrug  8  M,der  gegenwertige  ungefähr 
11  M.Geben  Sie  mir  doch  bald  Antwort. 


Herzlichen  Gruss 


Licv>p-P  H?^r    Dr.  F!oude'<  ! 


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Dif=    An -^o'naf  f  unp"   des   Buhh--s    if^t    n'enp^mij^t  • 

Hellte    ]frGs»    ioh    r .  Dru^kssuche    die   Korrekturen 
v.Grld   u.-^redlt    ■*  n    ^ie    ebgehen.    Gott    sei    Dank,    dann 
loh    de-    Ion    bin'    Nuj^    v-iinsohe    ich    Ihnen    viel    Vergnü- 
gen   zuT    -tudlu^. 

He^^-r  '^ohilk  wi-^d  Ihnen  ^esa^t  hah^n,  dans  \^'ir 
•jf^l^io-n  Montap"  sphori  wieder  zu  Hense  sind. 

loh    habe    nooh    viel     z^i    erlerlif^en.    Viele    Grüsse 


I^jj^^^^^^^-^^ 


1  p  .  »7  ^  1  0*^0 


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Lieber    Her-r    !>'.SuiK3ek! 

Viflrn    Dunk    für    Ihr   ^r±efch~n   und    Ihre    ^'uten   Vüncohc, 
'^\f^    oip   i"ir    ]el''''"r    'n'ohF'te   ^"onhp    ?ohon   nniin'Uioh   iibpr^^ben   V-önne/i.    Ain 
^.^o n  t  a«^   wollen   v  i  r    n "-' ":  ]  i  i^  ''^    f=^  nh  cn  v'  i  e  1  pr    ^ n  rü  r-  v s 4  i n  . 

Pci?    -^leubp    1^''^,    clt?r    Sip    iie   '-^orrf^i^^  tur^n    verFfbl  ir;h 
i=^nr'hten,    ioh   1  p'I'p    '^.ier   wie    p1  n    '^  ut  v^rr  i  ^^??er    Tep   iinc*    Ner»ht    deran, 
da:^lt    das   Zeii.K    en.-^Moh    ^ai]    gus    (''f-Ti    Hau?^'^^   ko^nni  ?  .    Vc^Hhifip-   b^^feunhe    i^h 
sie    noch    pi.n    bir^ohen,    ?obj-;]  '    moglioh    werdR    ioh    Ihn^^n    abrr    eiiion    T^i] 


5i  von    rc  ;;ieken  . 


V.'up    ht^is't    er'-iolen    b- i    rovIpI    Arbeit'^    'i^in    GlncV,    dtsr. 


Sie-   nlf'lit    nor'h    bipr    f-ind,    dt    ttt    df  r   C'ief   ncnh   ^lehr    r-ohhiffen.    I-^Törbin 
]8^-    ifV,    Tiir   -nor-crp^r.    ^iwpi    Stunden    Eisr.poi't   nioht    rtuben   und    bin    davon 
•=T'''ion    in    einp    rn^r.z    ve^-b]  *i  f  f  end^   ^'ohrrnahnl  1  fhkel  t    ["eraten.    Ne  ,    ^ie 
werden    jb    p^hen.    S^hpn   und    ?!taun-^n.    ^le   \f^-'i../n. v.  ^  :.>th4 '    -'tc^^ '^v  ,,  >i'^ ff  ■-<» ■';■:'   7^<^ 


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Ir'h    brtunhe    Ihnen    xoM    nicht    7U    er'^ähl'^n,    db^^s    ich 
^ir»h    1^1  i^r    Reh^   'vohl    fiihle    und    p'anz    It;    je^'en^^atz    zu    rn-'^iner    eonstlp'en 
Vera  n  ">  H-:un^    em^h    die    rerin?'rten    Din^e    höchst    verz-ffniU"]  i  ^h    finde.    D&  s 
fächeln t    "'ie^-'   bb^r   ?o    in    de"^  Luft    '-'u    liep'^n,    :''enn    ich    sehp    dt^e    auch    bei 
anderen   Beuten.     Tedrnl>lle    i'-te    sr-hon.    Schade,    dar^r    ee    bald    zu    '^'nde    ict 

;ie^z  ]  iche    C^  ü'-'^?'e 


Di£.  Hauptsache  hatte  ich  b:  Id 
vergeesen.  ;ierr  Dr.  Hahn  iL.^et  Sie  bitten, 
beifolgenden  3rief  aufzugeben,  den  ihm  ein 
"anscheinend  verrückt  c^ev/ordener»^  Bekannter 
zum  Einwerfen  übereandt  hot. 


r^re 


n 


0^]f^\  c  j   tw^^ 


11  I 


m|W.«ww.  tfuyiwir' 


i5.p.i:^^9 


Lieber   Herr   Dr.^oudek! 


( 


Beifolgend  des  gewünschte  Buch  etc.  Sind  Sie 
aber  nicht  zu  flelssig,  sondern  machen,  dass  Sie  vor  al?em  bald 
wieder  in  der  Reihe  sind. 

Es  regt  sich  nic^.ts  hier.  Das  rus^^ische  Fräulein 
hat  geGtern  Machmittag  angerufen,  die  "Centrale  stellte  aber  nicht 
nach  mir  uin,  sondern  sagte  ihr,  Sie  seien  krank.  Ich  habp  nun 
Anweisung  gegeben,  sobtild  sie  wieder  anruft,  "TiÖge  msn  ihr  sagen, 
dass  sie  Sie  aufsucht.-  5s  scheint,  dass  Sie  mit  diesem  Mädchen 


nicht  zusammenkommen  sollen. 


Ich  wünsche  Ihnen  baldige  Genesung  und  grüsse 


Sie  bestens 


in  erosser  ^ile 


r. 


2  Anl agen : 

1  .Mises,TheQrLle  des  Geldes  u  .  d  .Uml  auf  smittel 

P.Praxis  des  Geldes  im  Gehaltskuvert 


htJh-,  yi^a^     4/7y^    ^ei^  11^  i^^     -^^     ^^^^^ 


^*^^ 


m 


Joljnect 

Straße,  ()au8numincr, 
Gebäudeteil,  6to<ftuccF 


^fu<x  h' 


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#^t*^ 


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g«fi^<^P^O 


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Straße,  Muenumme 
<ß  cbä  ti  döf^l  j^odtDi 


jU'o6oi     kenn    Tn.    J&^oft/e  (  ^ut^u^^e^^  ,  ^7^ 


r* 


15'»  JnAtil*i 

<ßebäuöetei(/  Cto(fivecf 


©traßc,  fjouenummcr,  (/ 

leböuöeteil,  Cto(fivecf  « 


rA^t/t^ 


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■/Ht^  ß<M«€^  l^n^- /ncO*JL^  fy^-t^^^ 


y^^;^ & 


etrflß 


■\\  — 


irankfurt   a.M.,    den  ?OoJu/ii   1930. 


L-»-eber  H^rr  KUatsel  , 


Ihr  Brief  lie^fjt  aun  seit  Wochen  euf  meinem 
SchPöibtisch,  ohne  dass  ich  bis  Jetzt  2eit  gefunden  hatte,  ihn 
zu  beantworten.  Ich  bitte  Sie, die  Verzögerung  meiner  Antwort 
mit  meinem  -  Ihnen  bekannten  -  Zeitmangel  zu  entschuldigen. 

Das  von  Ihnen  aufgeworfene  Thema  ist  im  Mo- 
ment sehr  aKtue}!.  S3  wird  vor  k 1 3 em  im  Zusammenhang  mit  den 
div.  Finanzrefor^nplänan  und  neue  dings  in  der  Diskussion  über 
das  Notopfer  erörtert.  Ich  würde  rhnea  also  anraten,  sich  sehr 
stark  an  die  Zeitunffs-  und  Zaitschrif  tenl  ektüre  zu  halt^.  Sine 
wissenschef tlichere  Analyse  h^ben  diese  Probleme  auf  einer  der 
Tagungen  der  List-Gesel Ischt f t  erfahren,  dio  unter  der  Parole 
♦»Kapitalbildun^  und  Steuersytem«  abgeht  Iten  wurde.  Di.  Protokolle 
über  diese  Tagung  der  rist  -  Gesellschaft  sind  in  zwei  stattlichen 
Bänden  zusammengef  asüt ,  und  hier  hätten  Sie  eine  Fundgrube  thi)- 
retischer  Ausainandersetzun-^en  ül  -^r  das  von  Thnen  angeschnittene 
Problem.  Da  es  -^hnen  aber  wahrscheinlich  in  Moment  nicht  möglich 
üöiii  wird,  diese  pücher  durmtin^y^l  esen,  so  empfehle  ich  Ihnen  ein- 
mal einei  Blick  in  den  Aufsatz  von  Krämer  n   ^um  Thema  Kapittl- 
bilöung  und  Besteuerung^-  im  VTlrtschaf tsdienst  Heft  14  von  diesem 
Jahr  zu  werfen,  dar  im  A'ischluss  an  die  Veröffentlichungen  äer 
Listgesöl  Ischaf  t  und  iin  Ansohluss  an  einen  sehr  interesiianten 
Aufsatz  von   Schumpeter  über  das  gleiche  Thema  im  Volkswirt  den 
gegenwärt it^ei  Stand  der  deutsche:!  Diskussion  umreisst.  Ihre 
Schlüsse,  die  c;^e  solbst  aus  der  gegenwärtigen  Pr  blematik  ge- 
zogen hauen,  stimmen  vielfach  mit  der  h^irrsohenden  Auffassung 


-•^'^mm^^'irr^mmni^mmi^mmH 


•^»l- 


■  ■  -t-. 


^  ..fc  ^         ^*     . 


Überein  und  scheinea  mir  auct     prlnzipiüll    richtig.    Ihren    soziolo- 
giüchcjii   Schlus^    billige   ich   ijehr,    dooh   werden   Sie    dumit   öffent- 
lich  wenirT   rrlück  htiben.    Ich  bin   sehr  gespannt   welche  pol    ti. 
sehen  Konsequenzen   Sie    d«rtU3    ziehen   wollen.    Die    v>n   »Wissenschtif t. 
lernw  gezogenen  Konsequenzen   sind   meistens   die,    das   deutsche 
Stouersysten   den   Profiteurs   ttn^renehner   zu   gestelten,    und    sie 
in    i  i.öbenswürdigei»  Weise   im   Inlttnd    zu    ha3ten. 

Vielleicht   Vronnte   ich    Ihnen  mit   "leinen  trinweis 
etwus   über  das    Thnen   schon   Pokunnte   hintius   st^en.    Gestatten   Sie 
nir,    dttüs  iJh  Jed-^ch   ohne   ^ustinmenhang  mit   dem   oben   Geäusiidrten 
ein    rein   pursönliches   Protlen  eufwerfe.    Ich   htbe    vor  kurzem 
Ihre   rttte   pn  Herrn    Dr».    /vltöchul    gelesen   und    neuerdings    von    einem 
1,ww^.A*^<^eM,4oUwU<,    ßpi^^    ep/tihpen,    de.i    sie    itn   Horrn   ör.    ilTtax^^^    gesdi  rieben  höbenT 
/  Ich    nehme   na,    des^^    Sie   tuf   ihre   Kfcpte    eine  Antwort    von   Herrn 

Dr.    Altschul    erhiijten  haben,    in   der    er  Ihnea    seine  Sten^ngnahme 
mitgeteilt   hat.    Herr   Dr.    Altschul    ist    über   a-fvwv^  beiden   Schreiten 
sehr   verär^^•ept    und    lässt   nun  seinem   Ärger   den   bekennten    freien 
U    t. 

Wie   imne-    sich   auch   Ihre   Ste^ung   zu  Herrn    Er. 
-ililifchul    si^crft  gegenwä   tig   gestaltet   heben   mag  und   was   auch    immer 
aer  uruna    ihrer  ge^- enseitigen   offensichtlichen   Gebi?etfiiiÄÄheit 
sein   mag,    so   möchte    ich   Si.?   doch   ganz    freundschaftlich    bitten, 
wenigstens   im   Ton   Herrn   Dr.    Altschul    gegenüber   oich    freundlicher 
zu   verhalten.    Vieneic    t   ist   Ihre  gute  Beziehung   zu  Herrn   Dr. 
Altschul    nicht   mehr  einzurenken.    Doch    sollten   Sie    in  Rücksicht 
darauf,    dass  Herr  Dr.    Altschul    lange    Zeit   hindurch    sich    vor« 
bildlich   zu   "^hnen   benommen    hat,    ihn    einiges,    das   Ihnen 
vielleicht   unangenehm  war,    nachsehen.    Sie**würden   in   dieser  Rück- 
sicht  nicht  allein   dastehen   und   würden   roch   einem   auch    für 


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wmmmmmmmmmmmmiF 


die  übrigen  Schüler  von  Altsohul  sehr  unerquicklichen  Zustand 
ein  Knde  -^ttchen.  Wenn  es  schon  notwendig  ii  t  -  wns  ich  ebenfalls 
nicht  beurteilen  kann  -  dass  Sie  lare  Beziehungen  zu  Altöchul 
liquidieren  oder  lockern,  so  tun  Sie  es  doch  bitte  so  freund] ich 
und  formvollendet  wie  mö?rlich.  Nehmen  Sie  mir  bitt  •  diesen  gut- 
ga»ai'Ä*en  Ratschlaer  nicht  übel.  Er  bed3utet  keinerlei  Einmischung 
in  privete  Verhältnisse,  aoaöera   nur  den  Vorsuch  eines  Aussen^ 
stehenden  auf  eine/i  Au:r3weg  aus  der  kritischen  Lage  hinzuweisen  . 

Mit  den  besten  Wünschen  für  Ihre  Gesundung  bin 
ich  nit  herzlicher.  Gruss 


Ihr 


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Frankfurt  «.M.,    den  13« Jan.    1930. 


Lieber  Herr  Küntzel , 


ich   \  ;n   Ihnen   «pn.stlich  tose,    dass   Sie    ijsit 
Ihrer  Rückkehr»  noch   nichts   von   wich   h^  ben   hören    iBaaefi.    Wie   Sie 
öich   nocli    erinnern   dih-ften,    hatten   Sie   für  den  e.JKn.d.Jr. 
ein   Hefernt   "ber   den   eroton   Teil    ces  H^=y.^k' sehen   Buchea   über- 
nommen.   Ohne   ntihere  Ancjtben    ainc    Sie   »ber   einfwch    von   ä^n 
SeiAiniir  we^r^-ebli eben,    sodtisa   wir  gez^nm^en   warei^,    ujit^    mit   Dis- 
kussiOii    den  Abeiid    zu    vertreiben.    In   Anbetracht   dieser  Tatsache 
hatten   Gle  :ilr  doch   mitteilen  ]:nnnx^nf    <;t   Sie    nun   bereit    sind, 
in   dieser  Woche  -^hr  Pefertit    213    halten.    Dies    hnben   Sie    tsber 
ebenso   unter:  t  sse.i,   wie   eine  Begründung   Ihreü   unentach.uldigten 
Ausbleibens.    N;^n   weiss    ich    zwei    Tß^a, bevor  das  HeTerat    fftHiEj 
ist,    i'iner  noch    nicht,    ob   Sie   nun   doch   Ihr  Refer'bt   haiton   wol- 
len oder  ob   ich    ea    einem   anderen  Itoranil  itonen   übertrieben  s.)ll. 
Sie   werden   einsehen,    dass  meine  Lbge   schwer  j:irenut7   ist,    und 
dö::.hfclb   nach    Tunlichkeit   nir  Mleich    --litt  eil  en ,    was  .Sie   nun 
tun   wollen.    Pbl^:s   Sie   dts   Referat   nicht   überneh^aen,    müsste   sioh 
der  Koninil  itone   doch   wenis^ctens    ein>,^n   Tu^   vorher    /orbereiten 
und   es    ist   biso   in   P^c^cslcht   dtirtuf   notwendig,    dass  Sie  nir 
sofort    eine  Antwort    zugehen    lus^^en. 


Tr  .tz   Ärger  bin    ich  mit   den  b  >;  •  en   Grüss 

Ihr 


dn 


^ 


/      , 


Join,     KtrcArK-        Hi^rr     Qr.    ^ou.UtK  ' 


Uvv«C     5»»*H  «Chef»-,    ^**' *<«••.    fcJf'«H«*«4/-». 


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<f.-c  .^^^  (h^w-t^y^yi^Y*^- 


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Ulrid)  Äüttftel 

♦^J    /ivv^v    vi^t-   ^/tv     ^ 


V«r»/k/lAta     /,»i^^»*-      ^«'-»•Au/    ^6^#/#i*    /ÖU**  .  ^ 

f 'X;*:;  J  *        Ulrid)  Bfingel  er<^fa  ..st- 


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heinz  Kuller 


Frankfurt  a.M.,d9n  i^l.j.30 
Körnerwigse  8  x. 


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Ö9hr  ga^irter  Herr  Dr.  Sud  eck  1 

Darf  ich  *Aq   im 
Ansohluae  an  d^n  Freitag  Abend  bei  Goldmeier  noch 
um  eine  Aufklärung  bitten  ? 

Wir  haben  wegen  man- 
gelnden allgemeinen  Interesses  die  Debatte  über 
Produktivgenossenechaft  cdes  Produktionsgemein- 
schaft abgebrochen.  Sie  hatten  2eiss  als  prinzi- 
pie  1  abweichend  erklärt,  da  zum  Oppenheimersohen 
Begriff  Produkt ivgenossensch^^ft  notwendig  die 
Bezahlung  pro  Leistung  gehöre,   imn  wird  bei  Zelss 
en  gleicher  Prozentsatz  auf  alle  Lcjjne  und  Ge- 
hälter pro  Jahr  nachgezahlt i  die  Löhne  s5nd  fast 
ausschliesslich  Akkordlöhne,  also  doch  den  Leitun- 
gen direkt  prorortioni.  Auch  die  Gehälter  sind 
direkte  Leistungsmesser,  denn  sie  stehen  für  jeden 
Angestelltenposten,  auch  die  Herren  der  Geschäfts- 
leitung, in  einem  be^timtnten  Verhältnis  zum 
durchschnittlichen  Arbeiterverdienst.   Die  Oppen- 
heim ersehe  Forderung:  Löhne  pro  Leistung  scheint 
mir  daher  in  diesem,  industriellen  Betrieb  praktisch 
eigentlich  weiter  durchgeführt  zu  sein,  als  -  nach 
meinen  Beobachtungen  in  Bärenklau  -   in  den  land- 
wirtschaftlichen Siedlungen  unler  Prof.  Oppen^xei- 
mers  Leitung.    Aber  Zeiss  ist  doch  keine  Genossen- 
schaft 1  -  Darf  ich  jetzt  doch  Produkt ionsgemein- 
schaft  sagen,  od 3r  bestehen  noch  andere  Gründe, die 
die  Indu8triepar^lelle  verbieten  ? 


loh  schreibe  Ihnen  nicht,  weil  ich  die 
Frage  für  zu  dringend  ftalte,  um  bis  Donnerstag  zu 
warten,  aber  dieser  Abend  ist  ja  für  ein  anderes 
Thema  reserlriert  und  da  ist  es  vielleicht  besser, 
diese  Sache,  deren  Klarstellung  nur  für  die  Ter- 
rrinologie  in  meiner  Arbeit  wichtig  ist,  vorher  zu 
erledigen. 


Mit  bestem  Gruss 


Ihr^ 


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Cj/^/l/t^A^   CvlM     ^Z> 


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1— Pi^  «  ■t,i»»<-^^Byfftijn»^»ii 


C^!^>^^ 


Redaktion.       ^/^^ 


Frankf urt/iüilaiu, den  T.:^\)oci\.  1927 


(^Js^^rtS^iK^-:  c^def^-ncf'  ^^ia^/i^lu4^iaiyn/ 


iierrn 


p  r  a  n  .k  f  u  r  t  /M 


( 


Selir  geehrter  Herr, 

Ihren  -t-^ufsats  habe  ich  mit  Interesse  gelesen. 
Für*  die  Zeitung  ist  er  vjeniger  geeignet,  weil  er  ein  .'3U 
akademisches  lUveau  innehält,  übrigens  scheint  mir  der 
Begriff  der  Ideologie   in  dem  ^^tikel  unscharf  gef asst.  ?ur 
einen  Z^eit^ingsauf satz  T7are  eine  konkreter  gehaltene 
beitung  des  Themas  ebenso  notv;endig  "uvie  die  peinliche 
sprachliche  ?eiluj\g* 

liit  vorz Liglicher  Hochachtung 
Ihr  sehr  err.ebener 


;  rs  ■  r*— 


ICfc^ 


CrtMJi^^\^ 


Anlage 


1 1 


Dr.  J  .S  vadeV' 


cen   o.'^.'^.To 


Cüiiöuittt   der»   CechoslüVttkiacheii   Republik 


Stuttgart 


MörikestPf.^ne   14 


Am   15.d..''tG.    isrnöte   Ich    Thnon   Jas   Gesuch 


um   ^ülti^keitsvarltingerung   meines   Passes   ausgefüUt 


unc"    ebenso 


die   Gebrihren   ein,    hebe    t:  er   leider  bl.i   heut 


^  tie.-i  Pt?i3s   noch 


aicht   eriifclten.    Da   ich    In  wenigen   Ttt^-en    i 


n   i-^eine  HeiHatf/g 


reisen   Tfiöchte,    bitte   ich   Sie,    doch   nö^lich^t  brld   die  Verlan- 


/,v. 


t?erun:T   des   ?aS:ie^.   zu   erledigen 


■j^'' 


't;^ 


HochachtunKsvoll 


-m^: 


@inneferung6j*d)ein 

} ^'«     l^     ^mörtlid): 


.<^^^<;<^I<'^<31A^ 


'  ' '.  n  ■  ■         '  . 


Dr^  J.  lioudek . 


Ho  ch  »5  c  h  t  u  n  i?  0  V   1 J  , 
Frankfurt   h  .1i« . ,    den   l5-'^.i'930. 
Ihi)P*fhldsaaatr»,    36«  v^.^ 


Konsulat   der   Cechoalovakischen   R.3publllc, 


Stuttgart, 


MöriV:estri:»sse   14. 


Anbei    Svjnd.e    ioh   Ihnen   das  Gesuch   uri.  .' 
Gü]  ti^keits/er-läni^erunR  des   Ptsses   ausvrefüllt  wieder  zurück. 
Bözugnah'iene    uuf   den  Atsötz    Ihrer  Vf:^rsohrif ten,    das^3   bei 
Verläng.srung   von   Pulsen,    c:±^   voa   Ihrem  Konsul»!   audv^est^^llt 
wurden,    D -kumente   und   Lichtbi}dev>  nicht   notwenditj  Sinti,    huba 
ioh   weder  Lichtbild  n<.)Ch   irgendwie  Dokumente  beik?eleH^t.   -  ^ 

Gleichzeitig   htibe    ioh    durch   Postanweisung   an  Sie  M  7.55       ' 
an   Gebühren   überwiesen. 


Hr-chnchtuneav    1 J  . 


1    Anlage? 


rül 


^Ij 


Konsulat  Ceskoslovensk^  Republiky  ve  Stuttgartu 

Konsulat  der  Cechoslovakischen  Republik  in  Stuttgart 


C.  j.:     2580/V-4 


den  10.  ITT.  1930, 


Pri  odpovMi  Weba  vidy  uvösti  ßislo  jed. 
<       Zoschriften  ist  stets  obige  Zahl  anzuftthren 

Herrn 


Dr.J.Soudek 


Frankfurt  a.l/ain. 


In  der  Anlp.,ie 


Doktorstitel  irri  Passe  ein^setragen  werden. 


( 


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Der/ig^nsul: 

/■■' 


*     /-^  ,  '■  -^ 


7 


KONSULAT  CESKOSLOVENSKE  REPUBLIKY  VE  STUTTGARTU 
KONSULAT  DER  CECH0SL0VAKI8CHEN  REPUBLIK  IN  STUTTGART 

T*l«gr.-A^r.j  2»mini  Stuttgart  M<irik«»tr.  U  Telefon:  70143 


Stuttgart, 


due       //P     ^ 


den 


19^ 


c  j ^k^it 


Üfedui  hodiny  Jen  od  9— V»12  dopoL 
Amtsstunden  nur  von  9— '/«12  vorm. 


Vu.t/£^ 


^däni  nov^ho  cestovniho  pasu. 
Prodlouzeni  cestovnfho  pasu. 
Rczsifeni  (dopln^ni)  cestovniho  pasu. 


Betrifft:  Ausstellung  eines  neuen  Reisepasses. 
Verlängerung  des  Reisepasses. 
Erweiterung  (Ergänzung)  des  Reisepasses. 


Vyplnte  v  pHIo/.ene  zädosti  stranu  1  a  3  pfesnö 
a  üplnÖ  stejnym  textem.  Pravost  podpisu  jakoz  i  foto- 
grafii  musi  byti  v  tom  pHpadÖ,  ze  se  nemüzete  ke 
konsulatu  osobnÖ  dostaviti,  potvrzena  obecnim  neb 
policejnim  üfadem  Vaseho  bydli§t6. 


Takto  vyplnÖne  a  potvrzene  zädosti  pHlozte  tyto 
doklady : 

bezpodminefene: 

1.  Va§  domovsky  list  vydany  po  roce  1918. 

2.  Pfi   zadostech   o   vydäni   noveho   pasu   Väs   posledni 
cestovni  pas. 

Zadäte-li  o  vystaveni  noveho  pasu  z  duvodu,  ze 
jste  stary  pas  ztratil,  pHiozte  k  ziidosti  potvrzeni  pfisl. 
mßmeckeho  policejniho  üFadu,  ze  jste  zträtu  pasu  fädnß 
ohlasil. 

3.  Vasi  podobenku  vlastnorucne  podepsanou  pod  obii- 

cejem.  ve  tfech  exemplarich,  z  nich/,  po  jednom  nalepte 

na  Str.  1  a  3  i^.adosti  na  oznaCenem    k  tomu  miste,  jeden 
pfilozte  k  zädosti  volnö. 

4.  Vojenske  doklady. 

Domovske  listy  vydane  na  Slovensku  nutno  ovöfiti 
pfislusnym  zupanskym  neb  okresnim  üfadem. 

!^eny  vdane  predlozi  platny  domovsky  list  muze 
a  snubni  list;  döti  mimo  domovskeho  listu  oteova  pfiloici 
sve  kfestni  listy. 

PH  zadostech  o  vydäni  spoleßneho  rodinneho  pasu 
vyplni  manzel  jeden  exempläf  zädosti  na  1  a  3  strane, 
jak  hofeji  naznaöeno  a  manzelka  druhy  exempläf  rovnöz  tak. 

Pfi  zadostech  o  prodlouzeni  neb  rozsireni  (do- 
plneni)  platnostl  cestovniiio  pasu  nutno  rovnßz  vyplniti 
zädost  stejnß  jako  pH  vydäni  noveho  pasu  a  zaslati  tuto 
s  potvrzenym  podpisem,  dvi^ma  podobenkami,  pasem  a 
potfebnymi  doklady  konsulatu.  Podobenky  nalepte  na 
str  1  a  3  zädosti  jak  shora  uvedeno. 

Byl-li  pas  vystaven  zdejsim  konsulätem,  moÄno 
pfi  jeho  prodlouzeni  od  pi^edlozeni  dokladü  a  podobenek 
npustiti.  Formular  zädosti  vsak  musi  byti  vyplnen  v 
kazdem  pfipade. 


Im  beiliegenden  Gesuchsformular  sind  auf  den 
Seiten  1  und  3  alle  Fragepunkte  genau  auszufüllen,  gleich- 
lautend auf  den  Seiten  1  und  3.  Die  Identität  Ihrer 
Unterschrift  und  Photographie  muß  in  dem  Falle,  daß 
Sie  nicht  persönlich  auf  dem  Konsulate  vorsprechen, 
vom  Gemeinde-  oder  Polizeiamte  Ihres  Wohnortes  be- 
stätigt werden. 

Als  Beilagen  sind  dem  Gesuche  hinzuzufügen: 

unbedingt: 

1.  Ihr  nach  dem  Jahre  1918  ausgestellter  Heimatschein. 

2.  Bei  Gesuchen  um  Ausstellung  eines  neuen  Reisepasses 
Ihr  letzter  Reisepaß. 

Jeder  Verlust  des  alten  Reisepasses  muß  der  zu- 
ständigen .  deutschen  Polizeibehörde  gemeldet  werden 
und  eine  Bestätigung  derselben  über  die  diesbezügliche 
Meldung  ist  in  diesem  Falle  dem  Gesuche  um  einen 
neuen  Paß  beizufügen. 

3.  IhrunterdemGesichteigenhändigunterschriebenes 

Lichtbild  in  drei  Exemplaren,  wovon  je  ein  Exemplar 

auf  Seite  1  und  3  des  Gesuchsformulars  an  der  dies- 
bezüglich  bezeichneten  Stelle  einzukleben,  eines  lose 
beizufügen  ist. 
4j_  Militärausweispapiere. 

Heimatscheine,  welche   in  der  Slovakei  ausgestellt 

sind,  müssen  vom  zuständigen  Zupan-  oder  Bezirksamt 
beglaubigt  sein. 

Ehefrauen  haben  den  Heimatschein  ihres  Mannes 
und  ihren  Trauschein  vorzulegen;  für  Kinder  ist  außer 
dem  Heimatschein  des  Vaters  auch  ihr  eigener  Geburts- 
schein vorzulegen. 

Bei  Gesuchen  um  Ausstellung  eines  gemeinsamen 
Familienpasses  füllt  der  Gatte  ein  Exemplar  des  Ge- 
suchsformulars in  der  oben  angegebenen  Weise  aus, 
seine  Ehefrau  ein  zweites  Exemplar  in  derselben  Weise. 

Bei  Gesuchen  um  Gfiltiglteitsverlängerung  oder 

Erweiterung  (Ergänzung)    eines  Reisepasses   ist  in 

gleicher  Weise  wie  bei  Gesuchen  um  Ausstellung  eines 
neuen  Passes  das  Gesuchsformular  auszufüllen,  bestätigen 
zu  lassen  und  mit  Beilagen  anher  zu  senden ;  dem 
Gesuche  sind  nur  2  Lichtbilder  beizulegen,  und  auf 
Seite   1    und  3  des  Gesuchsformulars  einzukleben. 

Bei  Verlängerungen  von  Pässen,  welche  vom  hiesigen 
Konsulate  ausgestellt  wurden,  kann  die  Vorlage  von 
Dokumenten  und  Lichtbildern  nachgesehen  werden.  Das 
Gesuchsformular  muß  aber  in  jedem  Falle  ausgefüllt 
werden. 


Pas.  c\  1  ai  2R. 


Nedolo>tite-li    zädost     vSenii    zudanymi    osobnimi  Es  wird  ausdrücklich  darauf  aufmerksam  gemaciit, 

prflkazy  nebo  nevyplnite-ii  je]  ve  vSech  rubrikach,  nelze  daß  unvollständig  ausgefüllte  und  mit  den  erforderlichen 

pas  vyhotoviti  neb  prodlouziti  (rozsifiti).  Beilagen  nicht  versehene  Gesuche  nicht  berficksichtigt 

werden  können. 

Na  poplatcich  (konsul.  sazba,  tiskopisy  a  pogtovni  An  Gebühren   (für  Konsulartaxen,  Formulare   und 

v^lohy)  zaälete  prilo?-enkou  slo^-enkou  Postporto)    wollen  '$ie    mittolo    boiliogondor    Zählkarte 

za  vystaveni  noveho  pasu  .     .    Mk -^■-;»'/ '^ "^ ^^^  Ausstellung  eineb-  neuen  Reisepasses.    ^  " 

za  prodlouzeni  cest.  pasu   .     .    Mk ^.1 '''..;.... ........?!Tt für  Gültigkeitsverlängerung  eines  Reisepasses. 

/ 
za  roziifeni  neb  doplnöni  cest.  pasu  Mk .'. für  Erweiterung(Ergänzung)  eines  Reisepasses. 

Sleva  konsulärnich   poplatku   mö?.e   byti   povolena  Eine  Ermäßigung  der  Konsulargebühren  kann  nur 

pouze  na  zakladg  üfedniho  potvrzeni  o  nemajetnosti  nebo  auf  Grund  eines  amtlichen  Mittellosigkeitszeugnisses  oder 

nezamöstnanosti.  Arbeitslosennachweises  gewährt  werden. 

"Ten- 
,     ,  ,  Konsul:  *>^»      ^  .^        -,»« 


mranOete  Zeil  ift  vom  Vbfenber  aussttflllKn. 


(j^inlteferungsfdietn 


EBert-.Äv«(ii 
©ucfiftabcn  - 
(faeiSinfrtireib 
fenbunüL'iibie 
»Eingabe  10,  bd 
^<oftnuftväfleii 
A,  bei  IVacf)» 
naf)inen  N, 
djna^mebe» 


em|>fAiit« 


öeflfm- 
niungäort 


^^C.^/^J!atj».^ 


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(Betöid)! 


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S!?5l'^"®^«''*«  Flegel« 


1.  aCäöIe 


V*- 


Dr.    J 


so 


udek 


Frankfurt   8,M.,    den  5. III. 1930 


An    dtis 


Kon;:uijt    Ciev  Cochoslovbkischan   Ropublik 


S   t  u   t   t   g   tt 


r   t 


viN 


Mörlekö 


:t    tiis.5.3   14 


Antei   ütörsenda    ioh   Iha^n  rat? 


ln.5n  PaJ?«  und 


t)itta  Sie,    ihn  zu   ve 

rnein   inzwischen   erwo 


rlüneern.    (jlöichzaiti>7   t^rsuche    ich  Siß 


rbenea  Doktorat  im  Pßss  zu  v.»r«.5lötin.>4i 


Als   TjntöPJt 


sae   iQ-^e   ie 


h   Ihnen   eine  Kopie  raein.Bs   Do^tordiplonm 


bei 


2  Aniit!;ea 


Abs.    D 


b'; 


nzdek 


FrHnl:*i2rt    »•  .M.  , 
Thorwaldsentitr.    35 
b.Dr.    Fb.th. 


K:-chöChtungsV'»3] 


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VITTORIO      KLOSTIRMANN/VIRLAO/     FRANKFURT      AM      MAIN 

NIDDASTRASSI       1-3 
FIRNSPRECHIR      34261 


K/H 


7.1.31 


Horrn 

D  .I.Soudek 

T 

Frankfurt/Main 
Thorwaldsenstrasse 


t: 


( 


( 


Sehr  geehrter  Herr  Dr.Soudek, 

soeben  habe  ich  Herrn  Dr.Meissinger 
mitgeteilt, das s  ich  auf   den  Plaii  einer  Hitlerbiographie  nicht  ein= 
gehen  möchte. 

Die  Gründe,  die  mich  zu  dieser  Ableh= 
nimg  bestimmten,  sind  kurz  folgende: 

Die  politische  Bei^regimg  scheint  mir 
zu  sehr  im  Fluss  zu  sein,  als  dass  man  eine  Biographie,  die  einen 
geirissen  Abschluss  oder  Einschnitt  voraussetzt,  veröffentlichen 
könnte.  Ich  habe  ferner  feststellen  können,  dasG  es  eine  Reihe  ge» 
nauer  Kenner  der  nationalsozialistischen  Bewe^uiiß   gerade  unter  den 
Soziologen  gibt,  die  Einblick  in  Material  haben,  dass  zum  Teil  ge= 
heim  ist  und  nur  Persönlichkeiten  zugänglich  ist,  die  mit  der  nati= 
onalsozialistischen  Bei/regung  in  Verbüidung  stehen.  Jede  Veröflfent= 
lich-ung,  die  ernst  genomrien  werden  will,  muss  daher  mit  Kritikern 
mit  fundiertem  Wissen  rechnen.  Ich  brauche  Ihnen  hier  wohl  nur  den 
Uamen  Karl  Schmitt  nennen. 

An  reinen  Tagesbiographien  gibt  es  schon 
mehr  als  genug.  Ein  Kenner  der  Literatur  zählte  mir  8  auf. 

Sie  werden  hieraus  die  Gründe  meiner 
Ablehnung  verstehen.  Ich  danke  Urnen  jedenfalls  für  die  Vermittlung 
und  Ihr  freundliches  Interesse,  Hoffentlich  höre  ich  bald  etwas  von 
Ihnen  ,  Inzwischen  bin  ich  mit  freundlichen  Grüssen 

Ihr  sehr  ergebener 


4^A«/K^^ 


ofteinUeferungefc^ein 


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^f.  mörtliu): 


(Empfänger 


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Dr.  S.  Cramer 
Dr.  F.  Blindenhöfer 

Rechtsanwälte 

I        Sprechstunden  täglich  von  3*/j-6  Uhr  nachmittags. 
Samstags  nur  nach  vorhergehender  Anmeldung. 

Fernsprecher  Hansa  1489 

Postschech-Konto  Nr.  56201 


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Frankfurt  a.  M.,  den 

Neue  Mainzerttrasse  53 


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STÄDTISCHE  RECHTSAUSKUNFTSTELLE  FRANKFURT  AM  MAIN 


WEIBL.   ABTEILUNG 

HOCHSTRASSE  44,  2: 

Unentgeltliche  Sprechstunden :   Werktags 

von  10—2  Uhr.       Samstags   geschlossen. 

Fernspr.:  Hansa  4043  u.  5919,  Rathaus  685 

1  PÖ?/*"*?     Postscheckkonto:  Frankfurt  a.M.  Nr. 40790 

Wir  bitten  bei  Zuschriften  obige         ^I^ 
Nummer    anzugeben     und    bei 
persönlichen  Besuchen    dieses 
Schreiben  im  Büro  vorzulegen. 

AN 

Herrn   Josef   S  0   u    d    e  k 
Frankfurt    a.M. 

FRANKFURT-M.,  den  ?6.  Januar         192  P 

Witteisbacher    Allee    f 

In    Sachen    Pf itzenrasl er    ./•    Kaus   beptPtlgen    wir   den 
Empfang    Ihres    Schreibers   vom    Pl.J^jnuar    19r8   und   machen    Sie    darauf   auf- 
merksam,   dass,    sobald   die    Pfändung  des   Parkhauses   Schneider   erledigt 
ist,    :15.  e    Pfändung  des    Frl.    Pfitzenmaier   7U   b^rückslchti  Per    wäre,    d.h. 
dass    Sie    alsdann    Z^hlune   an    Frl.    Pfitzenmaier   7u    leisten    hätten. 


Hochachtungsvoll 
$xa\xh\ntt  tu  Pt 


-^. 


Frankfurt, dön  21.   Januar  1928. 


An  die 


STAEDTISCHE  RECHT  SAUS  HUNFTSST  ELLE 


Frankfurt  a/M 


Hochstraase  44/2 


In  Beantwortung  Ihres  Schreibens  vom  20.1.28.  Akt  1267  /27  F 
teile  ich  Ihnen  mit  : 

1.  dass  ich  die  Forderung  von  Frau  Kaus  auf  meine  Miete 
nicht  anerkenne, weil 

2.  die  Forderung  an  die  Herren  Rechteanwälte  Dr. Gramer  & 
Dr.  Blindenhöfer  in  Sachen  des  Bankhauses  Schneider 
gepfändet  wurde  und  ich 

3.  den  oben  genannten  Herren  Recht ssmwälten  den  ihnen  zu- 
stehenden Betrag  der  Januarmiete  überwiesen  habe. 


Hochachtungsvoll 


STÄDTISCHE  RECHTSAUSKUNFTSTELLE  FRANKFURT  AM  MAIN 

WEIBL.   ABTEILUNG 


HOCHSTRASSE  44,   2. 

Unentgeltliche  Sprechstunden :  Werktags 
von  10—2  Uhr.  Samstags  geschlossen. 
Fernspr.:  Hansa  4043  u.  5519,  Rathaus  685 
Postscheckkonto :  Frankfurt  a.  M.  Nr.  40790 

AKT.-NR.ia57/^-/, 

Wir  bitten  bei  Zuschriften  obige 
Nummer    anzugeben     und    bei 

Sersönlichen  Besuchen    dieses 
chreiben  im  Büro  vorzulegen. 

FRANKFURT-M.,  den  80-    .T*inuar     192  8 


AN 


Herrn    S    a  n    d   e    c    k 


Frankfurt   am  Main 


Witteisbacher  AII9«  2 


In   Sachen   des  Frl.Lucle  Pfltzenmaler,   Pranicfurt    <!,m  Main,   Bctt- 
ferstr.S  X,    jp:©s©n   Fr-.iu  Ki.-ira  Küus,   Frankfux^t    an  Main,   Wxttelßbacher- 
Allee   2  ptr,    wurd^  Ihnen  unter  dam  12.1.28   Pf ändun*;s-^   U^^erwelsuniiö« 
taschlus«  det-   Amtsfferlohto,    Franiclurt    am  Main  von»  10.1.28-   4*   M 
11104/27   miffestsllt,    wonach  die  Frau  Kaus   zus^^ehenae  Forleruns   aus 
Kiete,    ab  Zuv telTung  des   Zahlunesvarbotee  ßepfänd^t   \Bt, 

Im  Auftrage  von   Frl.    Pf itzenniaier  fordern   wir  Sis  hierdurch 
höfl.    auf,    geiüäRS   den   ges9t7.1ich9n   Bestimmungen     bis  spatastens 
25.    ds.   nachstehende  Fragen   zu  beantworten! 

1)  ob  *   inwieweit   Sie   die  Forderung   als  begründet    anerkennen 
St  Zahlung   zu   leisten   bereit   sind, 

2)  ob  &  welche  Ansprüche  andere  Personen  an  die  Forderung  machet 

3)  ob  St  wegen  welcher  Ansprüche  die  Forderun-    bereite  für   anderi 
Gläubiger  gepfändet   ist. 

Wir  machen   Sie  hjfl.    darauf   aufmerksam,    dass   Sie  für  Jeden 

Schilden  haften»   der  Frl.    Pfitzenmaier  aus  der  Nichtbeant'^'.>rtung  der 
Fragten  entstehen  könnte.    Die  Geldsendungen  sind  porto-Ä   bestellgeld-' 


frai  einzusenden 


Hochachtungsvoll 


§i 


.*  ,'.  u 


Gd'HiriilflU 


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Dr.  S.  Cramer 
Dr.  F.  Blindenhöfer 

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Sprechstunden  täglich  von  3*/8-6  Uhr  nachmittags. 
Samstags  nur  nach  vorhergehender  Anmeldung. 

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Frankfurt  a.  M.,  den 

Neue  Mainzerttrasse  53 


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lI  i   e  r  , 


i.tttelsüncner  Allee  2 


In  Sao'^cn  Cjchneidcr  ..v-  Co.    nene''  i'''rnu  Kcus   teilte  iJ'    rn= 
nen  am  2S.  12.1P27  ritt,    dass   ich^'cO'J  die  i^epfänctete  Unter. ne= 
te  in  iiöh^  aes  iVi  :''0. —  :iDnatUc^  '.'oer steigenden  Jletvjns  uer= 
ziehte.   Dieses  ^upes'^mdnis  riuss   ich,    nacl-ideri   ic^i   in  ijrj^iti  = 
runp  i'}eJ:rnC'it  linbe,    dass  d'err  ^ar^dnerichtsrat  uross  ausue20= 
[■en    ist  umi  noc^'»  andere  Cläuhiger  di^  Hiete  cepfändet  hnhen, 
rückQ'innig  nachcn.   Ich  ersuche"  daher  die  gesaiite  Januar  nete 
unneJie^'^d  an  'zich  :-u  ilben^eisen. 


HDChacfilUilQ 


Dr.  S.  Gramer 
Dr.  F.  Blindenhöfer 

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prechstunden  täglich  von  3Vj-6  Uhr  nachmittags, 
ciamstags  nur  nach  vorhergehender  Anmeldung. 

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Frankfurt  a.  M.,  den  ,,^-     ^         7  c  07 

Neue  Mainzerttrasse  53         .:  f    •   L/      f  •  i  J  c-  /  • 


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t>ic  nadjfte^enbe  @cfct)äft9- 

nummer  onaugeben. 


9imm. 


C^efd^SftSnummet: 

44  M    lllp/ß  /«? 


n. 


in  ber  3n)anö§ooaftrccfunfl§fac^e  bP ^..®..^.^-.S.«^ ^uoi.e,..P    fltz<5i.|imÄl.tP 

Bottgepstp.S  I 

Gläubiger 


—  ^roje&beooQmdc^tiötcr :     

gegen  b^® ??au   KJara   Kaus 


Sc^ulbner 


—  ^rogcßbeuoCimdc^tiöter : 


'"i^ 


'^a(S)  b«tt      «^i^ifSE^iiejJxx 


Vollsti?ecknngJ5bef^hl 


»om     ^*    tcn   toyembei» 1027 fte^t  bep  ©laubige?-^  gegen 

b     i^c^ulbner  in   ein  5Infpru(^  auf  ^^  -^  ■■■  4  (in  ^uc^ftabcn 

„ ?.inh.uMe)?t JCilaJCuÄClz.waiizlg ÜJior!    ...  Pfennig) 

nebft       8     ^roaent  3infen  feit  bem     ^    tcn        August 1^2 7   -^ 

■*»P0  Rmk.Wech«©luÄkost*a  uad  -*-*  -*^*    Zwaagsvollstpeckui 
kosten   zu* 

SBegcn  biefe^      2ln[pruc^§      unb  ber  unten  ^u  I  berechneten! JC    56  /«&  (in 

.  i; 

«uc^ftaben : Biii© gjiarf    55       Wennig) 

Soften  für  biefen  Sefc^lufe,  foroie  ber  Soften  für  bie  3ufteaung  biefe§  «efc^luffeS 


•^  -x^;";- 


ro  ...sjp.d^n bic 


angeblic^l^ 


g-orberung  en be.r. ©c^ulbncr     ln 


i,-a»a«.  3L6C9ratt<,  gtantftttt  0.  g|tv  gbarbertfha6c  4 


au§ 


Miato 


an 


f  ^6\)t      voFseitigap  Betrage 


gepfäubet.  ' 

P  ie  obrngrnannt»   Prittfiljulliner 
Uxix    infomrit  an  He       Sd|ulliner  in  nW  tnelfr  laijlrn. 

P     ie  S^ttllinfr    inJot  M  infoiofü  jelifr  Prrfiigung  über  bif  lorbfriing, 
inabffonbere  brr  f in|triiung  brrfrlbeii  |u  etttliaürn. 

3u9leic^  n)  effdeÄ     be   p    ©laubiger  in    bic  bezeichneten      ^^orberungen    auf 
^öl)t  beg  ertt)ä{)nten  '^etrage§  —  jut  C^insie^ung  -2XKi^ni91iai(^fllltX|iiitz:mfr]|i9eiP|T. 
übtrroiffen.  Abgelehnt  wird   Pfändung   wegen  4,00  Rmk.   Kosten   für   den 
Antrag  mangels   jeglichei»  ünteplagen    , abgesehen   davon    ,dass   dies| 

Kosten  die  Kosten  eines  Rechtsanw^^lts   epheblich  übersteigen 
ppanlrfiirt    a/iH°*"     10""      Januar-  ^^^8 


(L.  S.) 
Sluggefertigt 

gezwüRtePsehrift 

öeric^tSfc^relbcr. 


iloflenre(^nung. 
i.    JtDften  ffir  Den  »efd^lu^. 


1.  (»cbü^t  für  ben  ^fänbunQ?«  unb 
Ucbern:»eifunöSbefd)Iu§  (§  36  9ir.  2, 
^  8ö  be8  ©ericbtefoftengef.)      .    . 

2.  ©(ibreibgcbübr  (  ©eite    )    . 
8.  «Poftßcbübr  bei  Ölöubtöer«     .    . 

4.  «Paufc^atc  §  89  b 

5.  aSorbrudtc 


-/^J77 


i 


-4 


So.    yf  ji^yi 


%mtH^tm  mtl. 

geg.     KuneY»t,Justizinspektop   als 
Rechtspflege!» 

11.    Poftett  m  bie  Sttftettung. 

1.  (Scbreibgebübr*  (  (Seite    )  .  ^4 

2.  Cftebübren  unb  2lu8Iagen   für  bie 

3ufteUun0:  a.  an  bcn  3)nttfd()ulbner  ,  , 

b.  an  bcn  ©dbulbner  .  ,  • 

3.  ^oftgebübr  für  Ucbcrmtttelung  ber 
Urfunben  an  ben  Ötäubiger  unb 
für  (Jinäie^ung  ber  5^often  burdb 
D^acbnabme* „  , 

4.  <)ßo[t9ebül)r  be§  ©läubigerS  für 
Ueberfenbung  ein.Äoftcnoorfd^uffe» 

an  ben  ®ericbt8t)0Üjieber     .   j_. f, , 


©umme  )u  II 
t>i«8U       „       .    I 


(Siefamtbetrag  ber  Jtoften  X        4 

*)  9luv  auftsufOaen,  rocnn  Tol(t<  Jtoften  tcfotbecttct  nxicen 


beglaubigt 


Dbergertdbt5'»oÖ«^«^w 


■;•■♦ 

'.  y' 

1». 

V     . 

V»   1 

'•   .■*■■ 

'  1 

^uftdlungsUrfunbe. 


1.  b^m  ^bvtlXtkteu  —  girmenint)Qber TTTrrrrrrrr-^r-     ......._jjgt^g_-MnD^)^^ 

Söo^nung  —  in  öem  (Sefc^äftglo!ol   überleben 

2.  Da  ic^  tm  3lDrcnatcn  —  5irmeniiit)aber  felbft  in  Der  2öo^nung  ttii^t  angetroffen  6abc,  bort 

a)  öem  ju  feiner  ^o'^iliß  gehörigen  ermai^retten  §an»^tU0(iftu^  njmilic^  bc 
<lBlfefrau  —  $iil)ttr  —  ^adfter / übergeben 


b)  öe 


in   bcr   Familie    bienenben    tvmütifftutu 


übergeben 

3.  ba  ic^  ben  3lbreffaten  —  i$iimimni)ahix   felbft  in  bem  befonberen  QJefc^aftSlotole  tiii^t 
angetroffen  f^aht,  bort 

be         i^tmtvbt^tiiüiftn  —  ^nvt^ttPtvfktlitt  —  f^ttibtt^  namlic^  be 

übergeben 

4.  ba  ic|  ben  2lbreffaten  —  5^^'^^"^^^^^^^'^  fß^^ft  i"  ^^^  2öo^nung  niäft  angetroffen   ^obc, 
aui^  bie  3"ft^tl"»Ö  ^^  ^i"^"  ^au^genoffen  ober  einer  bienenbe  '»^^erfon  nic^t  möglich  roar, 

b      m  bemfelben  ^aufe  roo^nenben  —  ^au»nfivt^  —  Iftvmittiitv  —  nämlic^ 

bc 

meiere      jur  ^nna^me  bereit  roar,  übergeben 


B.  bem  ^tvfktiftv  —  ytvtvtttv  —  be    in  ber  Slbreffe  bezeichneten  —  ^e^örbe 
Äorporotion   —   S3erein§    —  jjirma,  nämlic^  bem  


(S^emeinbe 


tu  fftv(0n 

in  be      ®efc^dft§lofale  —  SBo^nung  —  be      bezeichneten  33e^örbe  —  ©cmeinbe, 
Äorporation   —   iöereinö   —  ^irma   —    '43orfte^er§  —  23ertreteri$  —  übergeben 

6.  ba  ic^  in  bem  ©efc^äft^loEale  be      in  ber  2lDreffe  bezeichneten  —  ^^e^örbe  —  (Semeinbe 
Äorporation   —    23erein§    —    jjirma  rod^renb  ber  gemö^nlic^cn  ©efc^aftSflunben 

a)  ben v93orfte^er  —  ©efc^öftöf ü^rer .'..... 

itidit  angetroffen  ^abe, 

b)  ben  93orfte^er  —  93ettreter _ 

^nat  angetroffen  ^abe,  berfelbe  aber  an  ber  ^nna^me  oet^inbert  n)at, 

c)  tein  372itglieb  beiS  SSorftanbeiS  —  teinen  93ettreter  —  oon  ben  ^J^litgliebern  b«i 

93orftonbc§  —  oon  ben  Vertretern  —  nur  b ^ 

angetroffen  \)abi,  biefe     ober  an  ber  2lnna^me  oert)inbert  roar      , 

bort  bem  bei  be       in  ber  Slbreffe  bezeichneten  ©e^öröe  —  öemeinbe  — 

Äotporation  —  Jöercine   —   g-trmo   —  ongefteUten 


/- übergeben, 

7.  ba  b    in  ber  Slbrdfe  bezeid^nete  —  33e^orbe  —  Oemcinbe  —  Korporation  —  Verein  —  gitm« 
ein  befonbereS  ^efc^oftslotal  niäft  ^at  unb  ic^  auc^  be    en  Vorfte^er  —  ben  Vertretet,  be 

in  ber  ^ieftgen  Söo^nung  ( — ) 

angetroffen  \)ahi,  bort 

a)  ^em  zur  {^amilie  gehörigen  tvwaäifttun  ^att^^tntffv»,  namlic^  be 

€il|ffriitt  —  $0l|lt«  —  ^0diUv übergeben 

)  be      in  bet  5öw»üi<  bienenben  ttwa^fttuu - 


nUt(t 


■^ 


Beglaubigte  2lbfct)rift  oorftel)enben  ^fonbungg*  unb  UeberroeifungiSbefc^luffeö  '  /  M ..  I. . '. ..^../y^^y^ 
nebft  einer  beglaubigten  2lbfc^rift  bicfer  ^n^UünnQ^'  Urtunbc  ^abe  ic^  ^eute  ^ier  im  Sluf trage 

be.» : ,      , 

l#4liR(*B  Luei«--  Pflt«^»mai«r^hi»»t* 

zum    ^Widi  ber   3"f^^^""Ö   ^n   da* 

Stud«Ät.ftÄ..S.amd3ßlc 

T»o^n^aft  zu    Jjl.ftX» 


,'V 


'-4 


'''■'  ■'^ifi 


ao>m.«IRaa.  Q.  ecotalUI,  flfratdrmt  a.  D).  SboIDcttflc.  4 , 


IDoi^ttl 


m 


^  bn  \äi   hen  5tbreffatcn  felbft  in  bet  Söoljnunfl  niä$t  angetroffen  I)abe,  imb  bie  3^<Ö"^*Ö 
roeber  on  einen  ^auägenoffen,  noci)  on  eine  bienenbe  ^erfon,  noc^  an  ben  ^au§imrt_obci 
:öermieter  möglich  ivat, 


/fM*^4. 


3)ie  Sflicbcrleg 
befeftigte  fc^ri 


niebetgelegt. 
gemacht  burc^  eine  on  ber  %üt  ber  SBo^nung  bc§  Slbreffaten 


e!anntmod)ung  an  -^ 


etnen 


kvoti 


3lad)bax  mat  nic^t  tunlic^. 


5U-V1  5)rittfcf)ulbnet  ro/^vv  aufgeforbert,  —  mir  fofort  bcljuf^  Slufno^me  in  ble 
3ufte(Iung§*Urtunbc  oDer  —  binnen  jroei  3öoc^eu  oon  ber  3"fti'tlimg  bicfc§  ^^fanbungS* 
^efd^luffeö  an  gerechnet    —    meinem  3luftraggeber  ober  mir  @eric^t§üoll3iet)cr  ju  ertlären: 

1.  ob  unb  inroiemeit  A^    bie  j^orberung  al§  begrünbet  anertenn»^^     unb  S^^^^^^Ä 
ju  Iciften  —  jur  ^ran§g:tibe  —  bereit  fei. 

2.  ob  unb  meiere  Slnfprüc^e  anbere  ^erfoneu  an  bie  ^^orberung  mocf)en. 

3.  ob  unb   wegen  welcher  2lnfprüc^c  bie  ^orberung   bereits  für   anbere  öloubigec 
gepfänbet  fei. 


31 felbe  —  Slngetroffene  —  ertlarte; 


"ZZ 


iv-ink tuet    a/Kt  hen.???^ J^J^M«'.?.  IP  28 


IV  ben 


1.  3ufteaung  .   .  . 

2.  ©d^reibgcbübr  ( 
8.  aSorbrude 

4.  IRcifeloftcn  ( 


(Seaii^rett : 


©clten)  . 


km)  . 


•      •      •      • 


6.  aSorgeUflte  @cti(^t8toften 

6.  <Boftübermittelunö8ö«bübr  u.  »efteagelb 


<5a. .  . 


%M*.  L  9W. 


n"^s~ 


gez.Rapclt 


Obergeiic^tdooQDie^er  in 


Y  Ji^ 


4 


TjJß..... 


BeQiaut-'gt 


.^■ 


■■mi 


»v 


Oorlöufiges  3al)Iungst>erbot. 


>5^ 


(©emäfe  §  845  bcr  3<öiI|'toäc6orbnunfl  f)at  bicfe«  SScrbot  bie  SBirfung  eine«  WtrefteS.)     '/   %,.   . 

V  ■  ^ 


f- 


^c 


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bv 


St-"/»' ' 


a«  Prli  Lueie  Pfitzönmalep 


Wechs^l^a-hluriKsbefehl 
l)at  au§  bcm  boUftrecfbaren  ^Jx^jS^SfeCÄ^ft^ii!^^^ A».t.s. 


"N 


bertrcten  burc^  9?ec^t§anh)alt. 


\  • 


@etic^ts...ppgtjjicf\irt   ö/-MoTnl8    tcn-Noveinl;Jr I9i^7 

(Sl!ten3eid^en:9.B.. 11514/27 )  gegen 

b.FrÄuJ^Aa?a..K..ar...V...» 

-...p^aTik'ftirtaB  Mai»,   Witte Isbacher  All 

eine  ^orberung  bon 

Kapital  -Forderung   it.    Zahiimg.s)3efeÄX.*.. ......  .•...•..•  «.Ro..    ^25. 


1^ 


Q       bom  ^unbcrt  ^infen  feit. dem  1^8.1927 ^'   ^^^ ' 


Bo] 


Wechselprotesticosten    et..  „   ,.   ,,    ^  ^   ^^v   a^  4%. 

^ mn  -Pf ändungek  >eten, 2Ählungs-»...V.o.l..uatrö.c.iv.y.rißS£eb 

©(fjulbner  f)at  gegen  b^)  .den..i-a.fid-g«richtsrat  aroBSr  ^iö3P<   W.ittelsb acher  Allt 


2)   den  Student eaSandacic  « 


2  ptr. 


.-  "^ ■ 


•.•.*t-.-.  * 


einen 


":*•; ^3^     -*f 


SOOO.  6.  SS.  (».  €t.  S56/2S)  U.«^r. 


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einen  ?Inf|)rucl^  auf  ^a^'twng  bon...Ml«.tti. 


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5)ie  ^fänbung  biefeS  5ln[^ru(^§  auf  ®runb  obigen  ©d^ulbtitels  für  benJSIäubiger  4  „ 

PritZöjiBaie^p^ toegcn  ber  oben  angegebenen  Beträge  unb  in  ^ö^e 

berfelben  ftc^t  bebor,  tvobon  ^rittfc^ulbner  unb  ©c^ulbner  hiermit  gemäfe  §  845  Q.  Sß.  O. 
benac^dc^ttgt  tnerben  unb  ^tvat  ^¥ittf(f)uldne¥  mit  ^ex  ^luffot^evuttg/  nid^t  an  ^cn 

®d)uldney 

3tt  %a^Un. 

B&^nl^nct  mit  t>ev  ^uff  otDerttno/  fidi  ie^et  S^evf  ftgung  ühtt  die  f^otdetung 
ini^^efont»eve  dey  ^ittsiel)un0  ^etUlhm  ju  cnif^alUtt 


..Z//Z^.4 


c.MJ^.^Mj^^..y^ 


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■^5 


47.^ 


^il^ 


^^■n 


Zustellunjs-Urkunde. 

©eglftiUMfllT^j^rift  -  «uSfcrtigune  —    l^tV"  fteöcnb«K  ©(^riftftütf  f^.. 


-_ 9....B... 11514/ äQJ 

bft  einer  beglaubigten  ^bfc^rift  btefer  3uftelIungSurtunbe  \iobt  t$  ^eute  ^ier  im  auftrage  be 


«wn  giec^tSonn).  SJr.  d  3^a....5.t-HÄ-t » R*eh  t »« t^  1  '-e  ^    h  i  ««^r ~ 

jum  3n)ecfc  ber  3wftcttung  an  ben  ©errn  a^ed^tSanwalt  Dt. 

8firma     -.^^-^    StÜäentöÄ   SttUÖöCki    hlBP 

roo^n^aft  ju 


htm  Ciwvfiim«» gi iiifiiifui      ninfifffl^ifMfiiTr 

Uihft  —  in  bcr  Söotinung  —  in  bcm  @efct)Qft§IofaI  —  übergeben, 

ba  id^  ben  ©mpfSnger  —  5i'^n^enint)abcr  —  gefeöl.  Vertreter 

felbft  in  —  ber  aöotinung  ~  bem  bcfonberen  ©efdjQftSIotaJ^  niti^t  angetroffen  ^obe  bort 

bem  ju  feiner  gamitie  ge^örcnbcn  tvvoti&iUtttti4ÜüU9^tn0ff*ny  — 

be      in  ber  ^amtlie  hUntnttn  evttritdtrctm 

be       ®«n>«vl»e-CI5*l|itif      —  ^n^tAfHun  —  ^uttauvtvfktktv       —  beSfelben 


nSmlic^  be 


i^ttqthtn. 


ba  kä)  ben  ©mpfänger—  (^i^meniti^aber : 

rbft  in  ber  2öo{)nung  nie^t  angetroffen  1^af)t,  a\xä)  bie  3wf*cD«ng 
an  einen  ©auSgcnoffeft  ober  an  eine  bienenDc  ^erfon  nidjt  mögtid^  roat, 

be       itpirmfelben  ^aufe  roo^ncnben  Ijittt^tvirt  —  ^tvmititv  —,  nfimU(J()  be 


-,  rüütt^r^r  ^ünna^me  bereit  mar,  übergeoen 


ba  iä)  ben  ömpfönger—  gumcaiiil^abti 


—  felbft  in  ber  Söo^nung  nii^^t  angetroffen  tiabe  unb  bie  3ufteattnß 
n)cber  an  einen  ^auSgcnoffen  noc^   an  eine  bienenbe  ^erfon,  nod^   an  ben  ^au8n)irt  ober 


•^     '.:.: t,..>....r.vrjr *>  .j '..z' ^rrr. niebetgelegt 

«Die  OTiieberlcgung  ift  befannt  gcm(rd)t  burcb  eine  an  bcr  %\ix  ber  SBot)nung  be§  Empfängers  befeftigte 
I  (jriftlic^e  Slnjctge  t-  fonuei^w-f^^^HWtibHd)t!^gJlitteitTni8  n»  ■  ■  etiiun   ■    amct"'     91in:t)6flrn. 
<Die  ©etanntmad)un0  an  —  einen  —  ilTTllüi  Aiuiitüa,  —  <Jlacöbar  mar  ni(^t  tunlid^. 


FpanlcTüpt; ä$M:. 

®«l»itl)rett : 

1.  ^u^eSung IM.^ 

2.  Sdjteibgebfil^r  (     Seite    )  ,  ^. 


ben 


^ 


Dezember» 


192 


•     •     «     •     • 


8.  aSorbrude 

4  Ulad^nabme 

6.  ©cglaubißung  (     (Seite  )  ,7 


um 


"r» 


dt- 


Obergerid^tSoodsie^er  in 


Ahsohrift. 


'^ 


Ge^c^äjtsnummnr: 
44  M.    10235/27 
-  1   " 


( 


^■fc||^^^^^_^ 


Pfändungsrund  Ueb^r^j^eisungsh^schluf^s 

in  der  Z'jjnfipsüollstr^o^ungssach^  der  iPirmn  H, Schneider 

Sc  Co.   3anhgesof^äft,Frrfr)hfur't  a.L'.  Neue  liothof Strasse  23 

'   '  Gläubigerin, 

ProzessbeDOllrnäohtigter:  Recl^t^anwalt  Dr.31indenhöfer,rranh= 

fürt  a/iL         '    ■       '■ 

gegen 

die  Sh^fmu  Clam  i{aus,i''r'^r)h,-fur*t  aJ'.,    ifittelsbncher  Allee  2 

Schuldnerin 

Nach  dem  ünlls^rechbaren  Urteil  des  Amtsgerichts  Abt. 9  hier 
Dom  7.10,192?  und  aeri  KoB'^enfestsetzungsbeschlufis  von  ICten 
Oktober  1927  steht  der  Gläubig^rtn    geaen  die  Schuldnerin 
ein  Anspruch  cvjf  2C4  RJi  70  Pf,  (in  Buchstaben:  Zioeihundert= 
undüier  Reinhsr'inrh  70  Pfennig)  nebst  8  Dan  hundert  linsen 
seit  aem  28ten  August  1927  RA  7.33  o'ec^^selunKosten,  RJi  33.28 
festgesetzte  Kosten  unr^i  RJi  22, —  Zi^nngsvollstrec^unoshosten 
zu, 

liegen  dieses  Anspruchs  und  der  unten  zu  I  o^recnnet^n 
2  RA  35  Pf,    (in  Buchstaben:  zwei  Reinhsnnrh  35  Pfennig)  Ko= 
sten  für'  diesen  Berchluss  soi:ie  toegen  der  Kosten  für  aieZu= 
Stellung  dieses  Beschlusses  werden  die  angeblichen  Forö.erunge 
der  Schulanerin  an 

1.  den  Lanao^richtsrnt  Gross 

2.  den  Studenten  Saudech,   beide  i^'r^^nKfurt  a.A'. , 
i'/ittelsbncner  Allee  2 

aijs  untermiete  a^if  Hohe  vorseitiger  Beträge  gepfändet. 

Die  Drittschuldner  dürfen  insoweit  an  die  Schuldnerin 
nicht  F.eh'^  zahlen,   oi^  Svhulanerin  hat  sich  jeder  Verfügung 
ijber  di^  Fordermg  irisbeson^ere  aer  Einziehung  derselben  zu 
enthalten. 

Zugleich  werden  aer  Oläubi gerin  aie  bezeichneten 
Forderungen  af  Höh^  des  erwähnten  Betraos  zur  Mnziehunjg 
überwiesen.  .-, 


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.   ,  FrnnK-F^iH  a,Li.,äen  30t^n  Noüeinher  192"^ 

Amt^nericht  AhtA4 
_,     P<5^.,  Kunert  JustizinspeKtor  aJs  RecH^pJ leger 
AusoefertiQt:  (L,S.)  gez. Unterschrift  Kanzlei= 
sehretär  als  C^eri^^ht  sosehr  ei  her. 


t  •    • 


J.  Kosten  fü^  den  Beso'^lu.^s 

1 ■   Gebühr  für  den  Pfändunqs-und 
Ueb^riceis^rngsbesd^lw^s"  (§  34' 
Nr. 2, des  Geri^hts^o^^tennesetzes) 
2     Porto 

Summe  zu  I 


2  Rl  30  Pf, 
0  "     05   " 


2RÄ.  35  Pf. 


")) 


Zur  Be^'^ubiGunci 


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sUrfunbe. 


veglaubigtc  Slbfc^rift  oorfte^enbcn  ^fänbungS*  unb  UcbenüeifungSbcfci^luffe^g .  .  M 

lebft  einet  bcölaubigtcn  2lbfc^rift  biefer  3"f^ßß""9^ /  Urfmibc  \iQbt  ic|  ^eutc^ler  im  2tu 


UW^^ 


be 


i^f-ftTohti^aiiwäit^-Dit»-. Cit*^?iÄei*''ft"'Wv-Bilhn^^^^  iviw" 


ium   3iDcrfe  Der  3ufteUunfl  an  iea   Stu'>^iit3a   Siud^oir^ 


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1.  ^lim  ^hvtlTaUn gmncnin^obcr 


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m  Der 


TTt -» 


Söo^nung  —  in  Dem  @efc^Qft§lo!al    übergeben  / 

2.  Da  ic^  Den  SlDreffaten  —  ^irmeniutiaber  felbft  in  Der  2öot)nung  ttii^t  angetroffen  ^abe,  bort' 
a)  Dem  ^u  femer  (}amilie  gehörigen  tvmaäiftntn  ||ati00«it0(Tett,  ndmlic^  be  / 
(■Bliefratt  —  $0t|u»  —  ^fidfUv übero^bcn 


b)  De 


m    Der    t^amilie    Dienenben    tvwa^fttttu 


jctgeben 

3.  ba  ic^  ben  3Ibreffaten  —  Jirmenintjaber  felbft  in  bem  befonberen  (äkfc^aftSlojile  nidft 
angetroffen  l)ahi,  bort 

übergeben 

t)a  iä)  tm  3lDreffaten  —  5irmeninf)aber  felbft  in  Der  2öo^nung  ttid^t  a/(getroffen   i)abt, 
and)  bic  Aufteilung  an  einen  ^au^genoffen  oDer  einer  DienenDe  ^|3erfon  jnc^t  möglich  mar, 


b 
be 


ac^t 
in  Demfelben  ^aufe  mo^nenben  —  ^au^wivt^  —  f^tvmittiitv  —  nämlic^ 


meiere      jur  Slnna^me  bereit  war,  übergeben 

B.  bem  ^ttfkt\f€V  —  '^tvtvtttv  —  be    in  ber  2lbreffe  be^eit^nete/ —  ^eljörbe 
Korporation   —   23erein§    —  jjirma,  nämlic^  bem 


(S^emeinbe 


]m 


in  be      @cfc^äft§b!ale  —  Söo^nung  —  be      be^^d^ncten  33e^örbe  —  (SemeinDe, 
Äorporotion   —   ^J3erein§   —  '^irma   —    '^orfteb^rö   —  23ertreter§  —  übergeben 

6.  ba  ic^  in  bem  ©efc^äft^lofale  be      in  Der  'ilDreffe  bejeic^neten  —  'öeljörbe  —  ©emeinbe 
Korporation    —    23erein§    —    girma   rod^ren«  ber  geroö^nlic^en  öefc^dftSftunDen 


a)  benv93orfte^er  —  (Sefc^dftöfü^rer 

niAft  angetroffen  ^abc, 

b)  ben  93orfte^cr  —  Vertreter 

jroat  ongctroffcn  ^obe,  berfelbe  ober  on  ber  Slnna^me  oet^inbert  war, 

c)  lein  aJlitglieb  be8  23orftonbe8  —/leinen  Sßertreter  —  oon  ben  SWitgliebetn  b«i 

23orftanbe§  —  oon  ben  SSertretem  —  nur  b 

angetroffen  ^abe,  biefe     aber  an  ber  2Inna^me  oerl)inbert  mar      , 

bort  bem  bei  be        in  ber  ^breffe  bezeichneten  ^e^orbe  —   ä^emeinbe  — 

Äotpotation  —  93ereijie   —   Q-itma  —  angefteHten 

übergeben, 

7.  bc  b    in  ber  Slbreff e  be^eid^nete /—  39e^örbe  —  Oemeinbe  —  Korporation  —  Söeretn  —  9=irm« 
ein  befonbered  ®efc^dftglühn  ui^i  W  unb  ic^  auc^  be    en  SSorfte^er  —  ben  93erttetet,  be 

in  ber  I)ieftgen  SBo^nung  { — ) 

uidit  felbft  angetro^  i)ahe,  bort 

a)  bem  ^ux  ^mnilie  gehörigen  tvma^ftutn  §im*itn0(f0n,  ndmlic^  be 

f^ktftjdn  —  §fi^tu  —  €fidfUv - übergeben 

b)  b«  ym  bet  gamilie  bienenben  tvmaäiftuttu 

äbcioebctt 

•«■■■■■■■■■^■■■■n-—^— *—■■»»■■  ■■■»■■^■■■»■■»■»■«■»■■■»■■»«■■— -■■■»■■■■•■■■■■»■■■»■■■■■■»»■■■■■■»■»»»■*■•»■■■»■■«■•■»■  <■■••■■•■■■■•  VWFVJVfl^^^F^^V 


Snnn^fRot.  Q.  fkotolUI,  Vcurifim  a.  m.  Qbaacfttc.  4 


^^  . ,- 


^>.  «hs  -._ 


'-iv. 


^  bo  xd)  bcn  5tbrcffatcn  fclbft  in  ber  SBol^ming  tttc^t  anöctroffcn  ^abe,  unb  bic  3"fWIw* 
roeber  an  einen  |)auggenoffen,  noc^  an  eine  bienenbe  ^erfon,  nod^  on  ben  ^auäroitt  ob 
:3ermietcr  möglich  mar,  ß  j^         •        ^     '  /      ^     ,/t    y  /^ 

J*         — rrc::.:^: ! mcbctgelegt. 

2)ie  S'^icberlcgung  ift  bctannt  gemacht  burc^  eine  an  ber  2;ür  ber  2Bo^nung  bc8  Slbreffaten 
befeftigte  fc^riftlic^c  3lnacige.  foroie  buyc^  m»n^lic^o  ^JJIitUiluii^  an  ^  inae^tronr 

^ie  53efanntmac^ung  an    riii,ii*"^"|||^^-  9^ac^bar  mar  nic^t  tunlic^. 

5)^1/-  5)rittfcf)ulbner  ro  W"  oufgeforbcrt,  —  mir  fofort  be^uf^  Slufna^mc  in  bie 
3ufteC[ung^-Urtunbe  oDer  —  binnen  jroci  ^Boc^en  oon  ber  3wft*-'ttimg  bie[e§  ^^PfdnbungS* 
^efd)liiffe^  an  gerechnet    —    meinem  iäuftraggeber  ober  mir  ©eric^t§üoüjie^er  gu  erflären: 

1.  ob  unb  inroiemeit  "^    bie  j^orbenmg  al§  begrünbet  onertenn'*        unb  3o^lw"8 
ju  leiften  —  ^i  ^imm^gubc  —  bereit  fei. 

2.  ob  unb  meiere  Slnfprüc^e  anbere  ^erfoncn  an  bie  ^^orberung  machen. 

3.  ob  unb   wegen  mclc^er  2lnfpruc^c  bie  ^forberung   bereits  für   anbere  (ÄlSubifler 
gepfänbet  fei. 

% felbf  —  guyeliuffene  —  giflftrtei      ~ 


J-*. 


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FffaakfuPt  a/lt. bm  /«'DozdiubftP      l*    27 


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L^  w  i  .Uli'  ^  V  >!,  :    /..  I '_'  ("1 


iier. 


■'4  j^.rdt 


Obergeti*t§ooa8ie^et  in    Frankfurt    a/M, 


■S 


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®eati]^ren : 


•     •  •     • 


1.  3"ft«ttun9  .   .  . 

2.  ©(^reibgcbü^r  (       ©citen) 

8.  aSorbrucfe 

4.  Üleifcloften  (  km) 

6.  aSorgelegte  Q^erid^tStoften 

6.  Q3oftäbetmittelung§aebä^r  u.  IBefteUgelb 


4  JO 


V 


(Sa. i..JL  xX„..4 


"-'an©i*. 


%,^*.  L  9li. 


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Franlcfuptjdeii  27.  JuäI  1929 


S«hr  geehrter  Herr  Lorey, 

in  einer  persönlichen, die  Publikation  pädagogischer 
Schriften  betreff <inden  Angelegenheit  möchte  ich  alr  gern  Ihren  Rat  ein- 
hole».Da  ich  durch  Zufall  erführ, dass  Sie  sowohl  an  »eueren  pädagogi- 
schen Bestrebungen  intereesiert  sind  als  auch  die  Möglichkeit  haben, 
solche  Bestrebungen  zu  fördern, glaube  ich  mich  an  die  richtige  Adresse 
gewandt  zu  haben. Ich  wäre  Ihnen  desh^lb  dankbar, wenn  Sie  mir  die  Gele- 
genheit gäben, mit  Iknen  gelegentlich  einmal  zu  sprechen. 

Mit  dem  herzlichsten  Dank  im  voraus  für  Ihr  eventuel- 
les Bntgegeakomiaen  bin  ich 

Ihr 


S 


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Meine  Adresse  :  Dr.J.Soudek,bei  Dr.Fath 

Thorwaldsenstr.  35. 


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A^^- 


I'- 


5ächs.  Akademisches  Auskunftsamt 

fflr  Studien  u.  Bei  ufsf ragen. 
Leipzig.  5chlllerstr.  7  Cg. 


Abschrift  • 


Btk  annt  maohunp-  • 

Die  Ertrii^nlsfie    d^r  Dr.   Walcktr-Stlftunr  slrid  zu   Preisen   für 
zu   ßtellende   Preisauf?^eber   zu  yerwenden. 

Es  werden  jetzt   folo-erde  Preisaufsraben  gestellt: 

I. 

"W3rtschaftäVrwl?en    urd  FrimlnalUft" . 
Zusatz:    Es   soll   versucht   ^'ercen,    zw  zelp-er,   cb  und  Inwlefert   ein 
Elnflus*^    der  vercfhJei'enen  Arter;  'f  5rtsobaf-t  1 5cber  Frlsen  unrl  Not« 
iiu^    (^i  ö  Be-en-unr*   der  Krlmlnslit:  t   naohivveleb«^  r  5  st.   Dabei   slrd  die 
wlüKtt  if^aton  unu  Interessantesten  Varbiecher  sprupjien  r^esondert   Ins 
Aupe    zu   fdüSöD.   Es  reiiljrt,    die    st  at  ib  t  Jscher.  Nachweise    auf   das  Ge- 
biet   Deut'johliuiüs   zu   heüo  l^jiünVen,    Joch   'icliten   die   wlchtlgstan  Sr- 
g-übjai3De    ;iuöli;n'ii;>cher    ( u. c-besor  der©    f-t  anzösischer)   Forschung  mit 
verarbeitet    werdet  . 

II. 
"Bepc^rjAt.lorr'Äster!   und  Luf''..Qr8   Kf^.j.dei  c-politlk". 
Zusatz;    Gedeicht    !  ?t    'iJ^bül    ar^    eine    Uiitörsucbunp-,    }ri^l9'.*8it    die    Ver- 
suche   zui'    rlöp£dr&tlonszahlun,r   uöue    ii-in  de Irjuclit Ische  Mcissnahmen, 
insbösondeie  Senat zzcllte  »e-^unic^öT ,    f/öwückt   haben,    und  welche  v'ixJtma, 
PO  11  von  haLüölipclit  IsGhan  Ma  sj.ahnien  auf   die   tatsächlichen  Möglich- 
■  eitcn   der  E^par^it  lonsz^hlu-Lig  ^ua^ohen  kennen  und  ausgehen. 


'Die  Bü  xr te  !t u m    ci  e s e r  Vi t  i » a uff, ü b/öi     steht 
Auch   solche  Herren   und  D-nen   des   In-  und   Auslände 
Re  Ziehungen  zur  üniversit'dt    Leipt  i»^-  haben,    wer  der 
zuröl'isseri.   Die   Arbeiten  sin"    bi.^    zum   I.   Qtitobor 


der   Unlversittt  Leipzig:  einzureichai  .    Die  Prüfung 
Arbeiten  erfnlrt    dur:  h  ein  Prt.  Ls-^orlr-ht ,   "F'lx  .jede 


;!edäiTaarjr    frei, 
s,  welche  keine 

zur  Pi^e isbeiverbung 
19.'^0  beim  B»kt<ya'^;, 


1.5C0  ¥  zui'  Verlu^ujqg  •  bindet  die  gestellte  Auf.^-^a 
.?erti«»t)  Re.uL"beitun<>ön,  >.  ;nn  der  ?relf3  ,<>üt8ilt  Ter 
futen  Bearcöiturif'eu  nur  ein  Tdil    des  Pro! 30?^   werl 

LöiiZig,    den    3ß .    Juni    1929. 


de  r  e  inr  e  1  le  f  e  rt  en 

Pi-cisaufgaby   stehen 
he  mehrere  g-leich- 
den,   bei  weniger 
iehen  werden. 


Der  BeKtor   der  Ünivorsität 
p^ez.:    R  ö  m  e  r    . 


^•w 


Frankfurt   nm  M«in,    P9.    Oktober  10?9. 


An    die 


AutiKunf  töstöl  2  e      er  UrilversitSt 


Leipzig 


1 


Schil }  erstr»- öse  7. 


Durch   Zufall    arrtihre   ich,    mss   »us   den 
Mitteln   der  Dr.    "'.TKlcker*   -   Stiftung   für   eiaa  Arbeit   üter 
»   Den   Kiiifluiis   der  verschiedenen   Arten   wirtschaftlicher 
Krisen  und   N'/te^   auf    die   Bewe^^ung   der  TpimiiHl  ität    -    ein 
Prela    nusseschrieben    sei.    Sollte   diese   :4Hchr;cht   zutreffen, 
3o  bitt.3    ich,"iir   die    n«heren   Pest  im^i untren   dieses  Preis- 
tiusschreibens   mitteilen   zu   wollen. 

Mit    Dtink    In    /ort^U:;    für   Ihre  Bemühungen 

bin  ich 

h;)Cha»7h  tun    svoi  1 


Dr. J.Soudek , 
b.Dr.Fath, 
Fran^  fürt    h.M. 
Thorwaldseastr. 35. 


Volkshochschule-W|^t«lar 
*tioD  f;   deiae  Parieergasse  9, 


Vttt8lar9den27«Mär8|9i« 


»^-  <'  .■ 


Sehr  geehrter  Herr  Soudek. 


Bei  der  Beeprechtiusit  des  Arbeitsplanes  hat  uns  der  Vertreter  des 
Landrates  unseres  Kreises  die  Botschaft  gehraoht^wir  solltem  uns 
darauf  richten  nichts  oder  doch  nur  sehr  wenig  zu  bekommen^lie  31 
Stadt  war  nicht  vertreteh,hat  es  aber  sicher  nicht  besser  vor« 
Brückner  hat  im  kleinen  Kreis,  bei  mir  noch  einmal  genauer  seine 
Pline  für  unseren  bessern  Fortbestand  entwickelt  und  alles  gut  be 
gründet. £8  soll  eine  Denkschrift | die  altes  preist  und  neues  ver- 
kündet^ an  alle  3Mjit«n2nd  Kr  ei  srer  ordneten  |an  alle  "Kulturträger" 
der  Stadt  gehen  mit  einem  persönlichen  Begleitschreiben  ,das  sich 
ganz  dem  Empfänger  anpaßt«>2ifiQI^* Das  wjOre  ganz  amüsant, wenn  die  Sac 
che  nicht  so  breatitg  und  aussieht sYoller  wäre! 
Wir  haben  nun  beschlossen  Ihre  Abende  über  die  "Wissenschaft**  auf 

den  Winter  zu  verschieben,  da  wir/  im  Sommer  sdcht  mit  zu  viel  Ge» 

Mitte 
schütz  anfahren  dürfen  «Könnten  Sie  /Augast/SAf  tember ,  so  hätten  wir 

in  dieaer  Zeit  den  Versu^^h  gemacht; sie  war  für  Heueinführungen 

manchmal  ganz  günstig  «Dagegen  haben  wir  das  Wochenend  in  fisch» 

bach|das  letztliin  in^  Fioohbaoh  geplant  wurde^  in  den  Plan  aufge 


nommen«Ich  habe  dafür  auch  das  Chema^Was  bedeutet  die  Wissenschaft 
für  den  Nichtwissensohaftle«"  angesetzt  .Wollen  Sie  das  nicht,  so 
schreiben  Sie  bitte  was  Sie  vorschlagen« Fischbach  ist  übrigens 
schwer  zu  haben,wie  wir  gestern  von  Brückner  hörten^Vielleicht 
Pfingsten,  aber  dann  ist  Brückner  nicht  da.Mitte  Juli  können  wir- 


•  '^  \ 


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so  kJimen  ntur  noch  Tage  in  der  Zeit  von  Mitte  August  bis  BÄde  Septfii 
inbetraoht.Bben  fällt  mir  ein, daß, wenn  Weil  dann  schon  kann, der 
24«/>5.April  vielleiobt  in  Frage  käme! 
Es  ist  mir  leid, daß  der  Plan  der  "Intrigantin**  noch  nicht  ausge  « 


führt  werden  kann« 


Es  grüßt  Sie  freundlichst 


/^   ,m4^  ^4^^_^ 


•.'-0 


Volksliochsohtil«-w8talar 
Kleine  Parls«rga8s«  v. 


W«talar|(itn  2i«3«31« 


Sehr  gtohrter  Htrr  Soudak« 


■;\s- 


Uns-das  sind  Schw«nz«ls  und  ich-hat  allt  das  Gedächtnis  v«rlass«n|-7i«l* 

löicht  auch  das  bißchen"Grips",von  d«m  man  sich  manciimal  «inUildet  «t= 

was  z  u  b9sit2«n!!  Wir  können  uns  nicht  mehr  gut  genug  erinnern, in  v;el 

eher  Form  Sie  damals  in  Wetzlar  das  Wesentliche  des  Ahends  von  Weil  zu 

daij  es  da. 
sammenfaßten«Wir  wissen  nur  nocE)/deut lieh  war, auch  für  diejenigen, die 

Weils  Vorträjo  niclit  alle  gehört  hatten^ünd  nun  sollen  Sie  mit  der 

Aufgabe  "lülohnt"  werden-Herr  Schwenzel  hat  Ihnen  das eingebrockt !-eini^| 

ge  wenige  Sätze  an  Schwenzels  Susamme nfassung  der  Auseprachabende  an= 

zufügen,  damit  die  Sache*  einen  Abschluß  bekommt  und  unsern  nur^ageh  Vor 

Stellungen  zur  Verdeutlichung  geholfen  wird. Das  ist  aber  deshalb  so  nii 

tig,weil  dieser  Bericht  clami  der"Deutschen  Söhule  für  Volksforschung 

und  JSrvrachsenenbildung  geschickt  werden  soll, die'  ich  jetzt  wegen  öi» 

nes  Zuschusses  für  dieso  Art  Ati^d^;^  angegangenhabe. Ich  finde, daii  so 

\         •  .  • ,.    .... 
was  in  das  Aufgabenbereicg  der  Dtsch.Schule  gehört! 

Herr  Schwenzel, der  ja  eigentlich  den  Schluß  zu  seinem  Aufsätze  schrQi= 

ben  sollte, kam' nicht  gleich  dazu  es  zu  tun,ünd  da  es  wichtig  ist, daß 

i  ..,....,■-    'i 

Weil  gut  und  verständlich  für  Außenstehende  interpretiert  wird, meinte 

er,es  sei  das  Richtige, wenn  Sie  abschließen  könnten^Was  er  zu  sagen 

für  nötig  hält, hat  er  am  Schluß  seines  Aufsatzes  bemerkt.Ich  Weiß,das 

ist  nach  so  langer  Zeit  eine  starke  Zumutung  an  Sie, wie  Wetzlar  ja  sicft| 

überhaupt  in  "Zumutungen  hervorhebt ! Siehe  Honorar! 

Wir  v/issen  noch  immer  nicht, wie  es  mit  den  Finanzen  wird«Das  Dajnokles- 

Schwert  schwebt  immer  noch  über  uns,  oder  ein  bessrer  Vergleich=das 


^-<v*v. 


•Si  >  J    .,  •  i.?  ^ 


u  :;Ov;i.  :;pöJ.^■;cfi;£.^o;|c7^  of*^  >. 


gihntndt "Nichts"  droht  luaa  noch», 


Das  B«rlln«r  MhistoritiinCH'.Btoktr,  ) 


hat  g«BChri«b«ir,''aaß  man  t^  Arl3tit  hi«r   schätzt  und  uns  "htatia 

echtissen"  wilKwtlch  schönt s  Wort!)  wtnii  ts  g«ht,dtnn  mäniNlsst  ja 
wlt  «s  übtrall  aussah«!  Ltitz     wollt«  ich  mit  Sicht  auf  Dr.Mtißingtr 
etwas  aus  dtr  Tascht  locken, abtr  da  ich  unbedingt  Geld  von  Ihm  für 
Brwerbs-und  Mittellose  brauche, weiß  ich  noch  nicht  recht, wie  ich  es 
anfangen  soll, daß  ich  für  beides  etwas  bekomme, Ihn  persönlich  habe 
ich  bis  jetzt  noch  nie  angebettelt, tue  es  auch  nicht  gerne, ich  wollte 

i  ' 

ich  kennte  ihn  weniger  gut,  dann  wäre  das  leichter. 

Ich  kann  Ihnen  darum  noch  keine  bestimmte  Nachricht  geben«^  Dienstag 

wird  der  Arbeitsplan  für  den  Sommer  aufgestellt • Dabei  werden  die  AbtÄ» 

de  Von  Ihnen  u  nd  Weil  wofel  angenommen  werden, wenn  ich  verspreche, 

besfiaäers  ..       -^  ,  ;  r\ 

daö  sie^ /finanziert  werdenjsonst  hieiSe  es, daß  wir  uns  so  etwas  jetzt 


nicht  leisten  könnten!. 


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Es  grüßt   Sie  freundlichs 


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im'f^j^^^^^'^*  ^^ßi^ 


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Den  Besprechuagsabeadea  mit  Dr.   Weil    iä^  düS  Problem  der  Bilduag 

zugruade.   Die  Fr^eß  J^iäcb   der  Lilduag  teilt  tiob  äuf  ia  inehrere   Frageti,   der 
Frage   nach   dem  Subjekt  uad  deai  Objekt   der  Bilduag,    dea  Mitteln  und  dem 

Ziel    der  Bildung,   Biese   fragen   lagen  als   Ge Samtbesprechung  vor  in  der 
Form:     wer  bildet^wen,      durch  was,     wozu  ? 

Die  Beantwortung  dieser  Fragen   sollte  keinem  historischen  Jnteresse   dienen« 
Jn  dieseiü  Sinne  wäre   sie   durch  eine   Untersuchung  aber  ♦•die    :Jntstehuag  des 
deutschen  Bildungsprinzips"  wie    sie   "Dr.   '.i>'eil   selbst   ia  seinem  Buch  ange- 
stellt  hat,    zu   beantv/orten.   Hier   sollte   die    '"rage   aus   der  Gegenwart   heraus 
beantwortet   werden,    aus   dem  Jnteresse   heraus;   welcher  Bildungsbegriff  hat 
in  unserer  Schulzeit  geherrscht   und  herrscht   noch  heute?  Bei'rag^n  wir  so 
uns  selbst,    so  stellen  v;ir  die  nierkwärdige  Tatsache   fest,    dass   die  Fra^ 
nach  dem  Objekt  und  dem  Ziel  der  Eildung  garnicht  so  entscheidend  ist   für 
das,   Was  wir  Bildung  nennen,   v/ie  etwa  die   Frage   nach   dem  Subjekt   der 
Eildung,   Ilacb  dem  Ziel   der  Bildung  lässt   sich  eigentlich  kaum  fragen,   wie 
sehr  wohl   nach  dem  Ziel#  der  jJrziehung,   Dazu  ist   die  Bildung  viel   zu  shhr 
verknüpft  mit   dem  Menschen,    der  auf '♦Bildung'*   '.Vert  legt,    der  ♦♦gebildet  *»ist 
oder  der  "gebildet''   sein  will.    Die  Bildung  kiimiiiert   sich  mehr  um  Ausbildung 
von  iinlagen  von  vielleicht   bestimmten  Menschen,    als   um  ein  Ziel,    das   ihr 
vorschwebt»  Das  Bild  das   ihr  vorschwebt   und  dc.s  man  als'^Ziel'*  bezeichnen 
könnte,    ist   das  einer  Pflanze,    die   sich  aus  einem  Keim  entv;ickelt,   das 
Bild  eines  lebendigen  Organismus.  Iklit   de±i  Begriff   '♦Bildung*  hängen  also 
Begriffe   des  Lebens,    der   dintvacklung  untre nnbcir  zus<aiiimen»  Bildung  ist   ab- 
hängig von  einer  bes"Limmten  Anschauung,    die  man  sich  vom  1,'enschen  macht. 
Hinter  dem  Eousseauschen  Satz;   man  zieht  Pflanzen  durch  V/artung,   Menschen 
durch  Bildung,   steckt  ein  bestimmtes  Jdeal   vom  l^.enschen,    das   sich  deutlich 
unterscheidet   von  dem  Menschenbild  Ilobbes;   htomo  homoni   lupus.  Von  hier 
wird  man  mit   dem  Menschen  anders  in  der  Erziehung  verfahren,    als   von  der 

Bildung  aus* 

-  2  - 


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-   2  - 
Wie    sehea  diese  Leute   öus,   wer  äind  die   ♦♦Oebildeteu'*   ?  Man  könnte  Sögen 
sie   fallen  einen  leeren  RöUm  aus,    der  entstanden  ist   zvvisohen  den  Herrschen- 
den  und  Be beirr sobten.   Es  sind  Leute ,    die  aus  einer  ursprünglichen  Macht- 
stellung heraus  geglitten  sind  und  nun  auf  eine   geistige  Weise  eine  Art 
Ersatz   für  ihre  Blitestellung  suchen,  wie  der  4dlige  W.y »Humboldt,   den  man 
als  Vater  de»  humanistischen  Bildungsideals  ansieht«  Bildung  IstAeine  w-^^A^ 
tTpisobe  Angelegenheit  des  Mittelstandes,   die  herrschende  Klasse  hat  sie 
nicht  notwffttdig» 

Saftss  sich  bei  der  Aneignung  dessen,  was  man  Bildung  nennt,  immer  um  etwas 
Oanzes  handelt,  so  schiebt  sich  in  das  Verhältnis  des  Menschen  zu  seinem 
Objekt  immer  etwas  Drittes  ein,   die  Jdee  von  einem  (ranzen,   die  er  von  sich 
aus  mitbringt.   Der  Gebildete   eignet   sich  nicht  etwas  an,   er"erlebt»**  Sr 
geht  nicht   nach  dr-auien,    um  ein  Stück  Natut     kennen  zu  lernen,   sondern 
um  die     I/atur  zu  erleben»  Der  (rebildete  macht   sich  ein  Medium  in  seinem 
Verhältnis  zu  anderen  Dingen,    er  sprichll  nie   direkt   davon»   Jndem  er  etwas 


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kennen  lernt  erlebt  er  sich   selbst.   Seiif  Blick  geht   immer  atfö   Ganze.  Sein 
letztes   Ziel   ist  die   G-estültun^  seines  l'^bens   zu  einem  Kunstwerk» 

Diesem  Ziel   und  dieser  G-rundhaltung  entsprechend  sind  auch   die  Bildun^-r 
mittel  geartet,   d.h^man  kann  im  strengen   Sinn  hier  nicht  von  kittein 
sprechen,   mari  'oiuss  sprechen  von  Bildungs_gütern.      V«ir  haben  ia  der  Schule 
nie   etvvas  erfahren  vom  Leben,    von  der    ".irklichkeit  und  vom  wirklichen 
Menschen»   Uns  wtrden  ideale   Vorbilder  entgSe^engebracht ,   wie    "Iphigeriie"* 
Wir  sollten  diese   G^stalten"erleben"   und  demnach  lernen  unser  Leben  zu   ge- 
stalten.  \iQ-an  aber  dus   Erlebnis  schliesslich  dcis   letzte  Bildungsmittel   ist, 
dann   sind  vdr  c^nge.  lesen  uuf   das,   WaS  in  der  protestantischen  Tradition 
"G-ewissen  und  Begsaflung   ''  bjisst. 

äs  fragt   sich,   wie  weit  man  heute  mit   diesem  Bildungsideal   auskoiuuien  kann, 
wie  weit   uaser  iienschenbild  noch  dem  Menschenbild     entspricht,    das  diesem 
Bildungsideal   zugrunde  liegt*  , 


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Dr.    j.SoudeVr. 


Prtn)cfur»t   r.    M.  ,    den    6. Dez.    1930 
Thopwul  deonstrasise   35. 


Sehr   geohrtt^r   Herr   Dr.    Meisin^er, 


öi:    tut   nir   aus    doppelten   CJruade    leid,    duss 
S'ii^   mich   heute   nicht    txntr*etfe!i  konnten.    Erstens,    weil    Sie    öich 
vep>^;äLl  iche  T>^*^he   ^entcht    htcea   und    zweitens,    weil    ich    Ihnen 
ein   gas   'Vichtii^e   über   Ihr»*3   Ver]  tig;jpläne   nitzuteilen   httte.    Es 
würe  nir»  des'iKlb   recht,    'vean    Si^j   möglichst    teld    zu   Bö-jinn    d -r 
nächsten   'Toche   mich    /on   Ihron   Besuch   v^^rstwndigen   '.vollten,    damit 
ich    ein*nhl    et^vtt3   tusrührl  icher  nit    Ihnin   sprechen   kön.ato. 

Mit   den    be.-ten  3rȆ33 an 


.'  .t'\ 


Dp. J.Soudek. 


FrttAkfurt    a.M.,don  18,^o.lP30u 
ThorwttldsöJistr.  :^5. 


Sehr   geehrter  Hcjrr   Doktor, 


(1k3   Sa-  üa3tc3   ttn   ^hpen  offenen   Brief   en 
Hori'fi  Hoover   ist    der   Sti3    -   nn    Ihr.^n    sachlichen   Ausführungen 
\:vinn    ich   leioer  kein   gutes   Htur    lassen. 

Wie    ich    Ihn^^n  schon   -lünölich    einc^ewenit 
hebe,    ist   dus   gen^e  Prttlen   der  'A'öltr^etreideverson   ung   ein 
Proble-n    dei5   Profi t;3    und    nicht   eines   der  richtigen   Versors-ung. 
W^inn    es    /uhrJich    nur   tuf    die   Opeantstition   tmkisme,    brtuchte   in 
der   Tt.t    kein   Menrch    nuf   dep  Welt    zu    verhur.gern,    denn    Lebensmittje  ] 
gibt    es   genu^-.    Dt    es   tber   i  uf   cen   J^ufit   tnkomnt,    ao    müssen    fc]l«# 
die   untertTehon,    di  :   den   ?r  >fit    nicht    pefelisiope/i   he}fe.'i,    d.h. 
keine   KtufVrrrn    htben.  ;■ 

Wenn    Si;   Ihre    Ideen  i^evtäo   t-n    deutschen 
Beispie]    belehren,    s-   htben    Sie    den    Teufe]    zun   Retter   erkopen. 
Geptide   die    deutsche    ^etpeideripganisr  tion    -    die   Stiiet^iche 
Getpeidehti.xdelagese]  ]sGht  ft    -    ist    nrnlich    genru    sun   entgegen- 
gesf  tzten    Zweck    da,    zu    don    Sie    sie   heben   m"chten:    den   3etpeide- 
pp.jis   hochzuhalten    und   v.lso    Epritwuchep   ?\i    treiben,    '^epfcde   an 
deut;:che      Beispiel    kennen    Sie   sehen,    w;.pfeuf    es    anK  'innt,    nämlich 
den   Gposstrpariepn    einen   Gewinn,    dep   ih  jea    von  wiptschtfts    wegen 
gt^r    licht    zuk^nfit,    zu    sichepn. 


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Rufen    Sie    rlso    dan   Wal  t)^apitb]  is-^vUS    dt  zu 
tiuf,    aine   GetPöideorgnniStttlon    zu    i;ch>ff3fi,    so    rufeii   Sie    i-i 
Grunäa   i;5onom'nen   zu   nic>its   w^iitop  t.uf,    alv*    den   letzten  Pest 
der  Get peidokonsumenteri    nach    a'-^ch      erhungern    zu    lassen.    -^ 

Qhnz   und    ger  bedenklich    erscheinen  Tiif   über 
Ihre  Ausfühnun-^en    •/f>n    S.    4-6.    Wenn    Sie    ntch    einen   Tob   des 
Vo2 kertundöä    uuT    einnt*]    Hoo/er  gegen    den   Völkerbund    lusspielen, 

Yfeiia   Sie,    ntcOhde  ;   Si?   den   Wel  tkupittl  isnus    ^ui'gxjpufea    htben. 
feststellen,    dtiss   da.^   gef:t:?a\ytjr*  ige  Wirtticht  ftssystem   filsch 
sei,    so    tedienon    S.ie    islch    einer»  oehr  v7idö'-spruchs7ol  1  en   Ttktik. 
Wollen   SAe   wirklich   öei    den  Kapittsl  iste  j,    die   ibre   eigenen   In- 
teressen   sehr*  gut    -enn^n,    etwes    durchsetzen,    so   nü   sten   Sis 
erst    be^^eisen,    di-s.-.    V.'eltgetreid.^nrga    istlion    ein    :^utes   Geschti't 
sei    und    müssen    sich    dabei    sehr-   hüten,    funkwelt    und    Tndu3trj,e 
Vor   den   K  ^i^t    zu   schlt'f^en,    die   die   A.rr*t    rier    in   ei:ier    für   cie 
Konsumenten    höchst    angen^hnen   Weise   befehden. 

Aber   ..Chi  ir'osl  ich    sind    dtis   ^Jle2    nur   sekun- 
däre  Ei.iwänüe   und    pedenken   gegenüter   der   Tttsache,    die   Sie   nt  ch 
einer  .3o   genauen   Ken:itnis    der   Listschen   Gedt  nkeng^nge    selbst 
sehr   w^hl    wissen:    dass   Orgbuish' tion    nicht   >'irt3Chaft,    dass    Tech. 
niK    nicht   Oekononik    ist. 

Ins  .fern    bin    Ach    zwar   Ihren     ^fftnir-^n.  Brief 
geg  ?n\ibt--r   a' optisch,    "^hjen   gegönüb^^r   aber   nit    der   besten   Gesin« 


nung 


Ihr   ergebener 


^ 


MITTEILUNG 


DQUtutiQ  Effecten-  und  Weduel-Bank 


Frankfurt  a.  M,,  den 


Nr.  589    OOü  12  il 


A 


■-  '■■  'Mihi 


Dr.   J.Soudök. 


Fre^nKfupt    t.    M.,    den   30. Juli   1930, 
Th'^pwKldsenstPttsse   35.  ' 


Seht»  r^eehrter  Herr  Dr.    Meisinf^er, 


von   den   baicien  Wünschen  Vr^nn    ich  Ihnen 
einen   gtrnz    erfüllen,    nttTtilich   den  ntich    der  Arbeit   über  Geri/inus 
und   Herder.    Es   ist   ein   Aufsatz    über  das  Problem   der  Geschichts- 
periodiöieruniT,    den    ich   v^r   zvrei   Jähren  geschrieben  hele   und 
der  nur   einen   Abriss    einer   k'r'''issepen   Abbei^,    dtrstellt.    Hoffent- 
lich  konne'i   Sie  nit   dieaei   Spozit } probier.   -   denn   als   soüches 
repräsentiert    es    sich    n-^ch    vorerst    -    etvrtis    anft-nfen. 

Weniger    leicht  v/irä    es    -^sir.    ihnen    eine 
Listo   von   Personen    tnif zuote^  1  on^    im   die   der  V   r3tg  mit   Etfolg 
einen   ?r  spekt    shhicken   ktinn.    Als   Ht^uptinteressente  n   ktm^a^ 
meines    Erachtens   Herr   Prof.    G.    Stlonoa,    Schunannstresse   jl^O 
und  Herr  Priv.Doz.Dr.    Julius   Kraft,   Hynspergiitrasse   15 
in   Frage.    Sine    l^ennuiig   t^.eines   Nrnens    -^aro   nir  nicht    sehr  er- 


wünscht. 


Ks   würde  ^rj^ch   freuen,    als-beld      von 


Ihnen    zu    hören,    v/elche   Arbeit    Sie   n  -uordin^s  beschäftigt. 

Hit   öea   besten  Grüssen  bin   ich 

Ihr   3:hr   ergebener  r 


■;^-! 


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•".l-l 


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Dr.M.ffm  Griesheim 
Schöffenstr.ll. 


Postkarte 


Herrn  Dr.    S  o 


Frankfurt  a.M. 

D.e.u.t.a.Ghe....Ef.fe.kt.e.n- 

und  Wchselbank,    Kaiserstr. 


*i:  •• 


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Lfber  Herr  Doktor!  Ihr  brief  hat  mich  riesig  ge- 
freut. Können  Sie  -mir  eine  liste  von  personen 
I^^res  bekanntenkreises  geben,  denen  der  vorlag 
mit  aussieht  auf  erfolg  einen  prospekt  schicken 
kanrf:  Die  nennung  I^res  namens  ist  nicht  durchaus 
erfordeilich,  v/enn  auch  erwünscht.  Das  buch  geht 
trotz  der  stillen  zeit  und  der  allgemeinen  kauf- 
müdigkeit  reißend. 

Können  Sie  mir  Ihre  arbeit  über  Gervinus  und  die 
über  Herder  zugänglich  machen?  Allmählich  fange  ich 
wieder  an  zu  lesen. 
Herziehe  grüße  Ihr /^       /   > 


t'^-'^w^r»^ 


Frankfurt, d#n  3. Juli  1930. 


Sehr  geehrter  Herr  Dr.Meiaslnger, 


heute  erhielt  ich  vom  Verlag  Ihr  Buch  zuge- 
ßchlckt.loh  habe  mich  unglaublich  gefreut, als  loh  es  in  der  Hand 
hielt. Die  ?51tarbelt  hat  mir  Ihr  Buch  so  nahe  gebracht, daas  mir 
ßeln  Srf?chelnen  ein  ebenso  freudiges  Ereignis  bedeutet, als  es 
bei  meinem  eigenen  Buch  der  Fall  vtärB.loh   danke  Ihnen  dafür, dass^ 
mir  das  Buch  zusenden  Hessen  und  für  die  Freude, die  sie  mir  mit 
<3en  herzlichen  *^orten  im  Nachwort  bereitet  haben. 

Für  einen  Fachwlasenschaftler  Ist  der  Anblick 
Ihres  Buches  neiderregend. Ss  ist  wirklich  glänzend  ausgestattet. 
I>er  Druck  Ist  sehr  schön, das  Papier  gut  und  die  Bilder  sind  ein 
wirklicher  PchiEUGk,von  der  angenehmen  Belehrung  abgesehen, die  sie 
in  ihrer  Anschaulichkeit  vermitteln. Das  Blättern  im  Buche, dessen 
ich  mich  von  Zeit  zu  Zelt  nicht  enthalten  kann, ist  ein  aestheti- 
pcher  Genuss. 

Wenn  ich  nun  an  jene  Sorrmerabende  zurückdenke, 
an  denen  wir  \xv\s   t3ber  Gldes  Buch  unterhielten  und  nun  den  fertigen 
Bau  des  Buches  vor  mir  sehe, so  wird  es  mir  bewusst »welche  starke 
Arbelt  8ie  doch  in  den  l^onaten  seither  geleistet  haben. Die  Energie, 
mit  der  Sie  den  Stoff  bearbeitet  haben  und  die  Stellungnahme, die 
dieses  Ringen  mit  der  fremden  Materie  -  der  sie  Ja  nicht  gelassen 
wie  der  Fachmann  gegenüberstehen  und  so  alle  neuen  Reize  &n   ilir 
herausfinden  und  den  Lesern  übermitteln  konnten  -  macht  Ihr  Buch 
so  lebendig, wie  es  mir  beim  blossen  Ueberlesen  immer  w*4der  von 


>«  <Kiii«<«iaii  mw  »wmri^m^m^^^i^asm^miirg^^- 


neuem  wird. Ich  kann  mir  nicht  denken, dase  dl^s«  Frische  auch 
auf  den  Fernerstehenden  Minen  Sindruck  verfehlen  sollte. 

Noch  Ist  Ihr  Buch  eben  herauagekomnen  und  Sie 
können  nicht  sagen, wie  ea  aufgenommen  wird. Aber  Ich  bin  über- 
zeugt, bald  von  Ihnen  zu  hören, dasa  die  Aufnahme  erfolgreich 


war. 


Ich  wünsche  Ihnen  aufs  herzlichste  diesen  wohl- 


verdienten Srfolg  und  danke  Ihnen  nochmals  für  die  freundliche 
Ueber Sendung. Sollte  ich  Ihnen  auch  weiterhin  einmal  behilflich 
rein  können, will  ich  es  'gerne  tun. 

Mit  den  besten  Grüssen 

Ihr'  ergebener 


■■^"<^ 


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wi!iB<wiiliiä3ilj"iywuMii. ' 


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■  l 


FrtMikJT-jpl   B.M.,doa   r>3. April    30. 


Sehr   ^viehPtep   Herr   Dr.    Meialn^jar! 


We.in    Ich   nicht    ipp<?,    h»  ^(?.i   ::.ie   In   Ntich   _ 
wort    Ii'^r?s    Buchen    t^ueh   Herrn    D  -.    A3tsc'-tul    tils    d^i'n   Leiter    c3er 
Frtinkfur-ter   Gese?.  ■  seh»  f  t    für»  Konju   kturforschiui^^r   ^etiMiVt.    Ich 
htie    HöPP  i    Dp,    Altschui    davon    üpzi-'hlt    Uxid    ihn   dbirnit    aicht 
y^eiLL:    üi:eri-»es'.'ht.    Sp   lehtjuptet,    cioV'jji   Dtn-'-:    in    K^jiner  Wei:.-;e 
vepdieiit    zu    hhte-.   un^    bittirt    Sie,    dt^   ep   v>.)n    Ihpem  Werk   nioüti-s 
ntihepes  'VF#s^a|i!^:,    V' -a   dem   Dtink    tlzusehen.    Ich   üb^p^-^ittle    Dmen   cie- 
'Je   Bitte   vofi  Herpii   uc.    Altschul,    ersuche   Si  j  J'-'d. )oh,    siah 
U'^ch    einntil    pepso.ilich  mit    ihn    in   Vep.indun-    zu    :  etzen   und 


den   Fßij    zu   >:3t?ren. 


?rfit   best'^n   üpu^is    bin    ich 


'hp 


Ffm. -GrioGh^^ira,  Schöffenstr.  11  I 
2.4.30.- 


Lieber  Herr  Doktor! 

Das  V73,T   pech  gestern,  ich  hätte  gar  zu  gern  mündlich 
mit  Ihnen  über  den  scHlu-ß  gesprochen,  auf  den  ich  nir  nicht 
wenig  einbilde.  Schreiben  Sic  mir  gleich,  was  Sie  davon 
denken. 

Inzwischen  beste  grüße 


Ihr 


/.l 


/ 


A  ' 


Frunkrurt  n.M.,    Am    14.JHn.    \fy%r> 


Sehr»   cjeehrter  Horr  Dr.    Meisin-ror, 


\» 


der  ^rdüttuö    Titel    das   Buches   von  Sontiar,    ^oii 
dem   ich   "^hrit^a   heitd   erzählte,    luutet:    Artur  Soiniiep,    Friedrich 
LiJtij   Syi3tem  der   politischen  Oek  >n.)rnie.    List    -   Studiear    IJnter- 
suchüii^e.i    zur  GeischiCiite  dar  rtttatawissenscluifteji ,   Heft    2. 
Jeutt,   GustüV  Fischer,    1927   XII,    242   S.,    b»©aoh,    RW  8. — . 
Sie   erseheji    dtärtius,    dasti   es   aiic-'i    nicht,    wie    ich   laeinte,    um   elno 
List   Bic'grtiphie   handelt,    sondern   U";    eine   ßllerdin^js   Jttirk   bio- 
graphisch   inte   essiepte  und    i^eistesvjesohlchtl  ich     nenlierte 
Untersuchung   über  db.i=    System   von   List    hendelt.    Mei.i   Irrtum 
entstKUßi   •  rfensichtlich   durch   eine  tiuoführl  iche  Be3.;rechun|T 
;2es   Buchen,    i  i   der*   vor   tili  er.  die   biogruphische  Arbeit    eine 
rrritisohe  Analyse   erfuhr.    Tr-^tzdeii  dürfte   dö3  Puch,    das   bei- 
spielöwe_se  list^j   Verhältnis   zu   den  Ho'':ttntike:^n  behandelt   doch 
von   Interos.je  sein.    Den   Titel    des  Euchei^    voii  Wolff  werde  ich 
Ihnen   demnächst  mitteilen. 

Mit   besten   GrüoSea   bin    ioh 


Ihr 


I 


p>'  ^et:. Dr.. M.v Griesheim 

BDoDnoct:    Schöf  f  Gnstr.    11  I 

©tcoßc,  ^auanummec, 
6ebäuöetdl,  6to(ftDecf 


V^fttavtv 


Herrn  Dr .. J, Soudeji. 


Ui 


tn-frarikfutt  ..a,_M.. 

Thorwaldsenstr.35 

©tcope,  fiouanumtner,      ■•        •      t\         "CT     4-"L. 
«cbäudcteü, etorfroccf      Döl     VT  ,  ji3.Zli 


JL  O  '9  -^' 


C  154     Diu  176 


r- 


Sehr  geehrter  Herr  Doktor!  Heute  habe  ich  umsonst 
auf  I>,ren  anruf  gekartet,  nachdem  ich  Sie  gestenn 
leider  versäumen  mußte.  Ich  aar  genötigt  für 
ein  paar  minuten  aus  dem  hause  zu  ehen,  und  gerade 
in  dieser  zeit  riefen  Sie  natürlich  an. 

Teilen  Sie  mir  doch  mit,  ;rie  ich  Sie  telepho- 
nisch  erreichen  kann. 

Mj|t  besten  grüßen 


Ihr 


'f4^ 


"AT" .'' 


yihr^^btt:  Pr,Heißinger 


tDoDnort:      Griesheim  a.M. 

etcaßc,  Qduenummei, 

Scnofienstr.il  I 


Po|ifattt> 


I 


Herrn  Dr.J.Soudek 

± 

tn--  FranMurt  a>M.. 

Thorwaldsenstr.35 

€5tcaßc,  fjousnummec,      Ije  1     Dr.FSltin 
Gebäudeteil,  6tod!a)ec{ 

Q  (9.26)  C154     Dm476 


'A\ 


Sehr  geehrter  Herr  Doktor!  Ich  werde  heute  endD-'ch 
mit  meinem  auszug  aus  dem  Nationalen  System,  de^ 
die  grundlage  des  hauptkapitels  meines  buches  wer- 
den soll,  fertig,  und  wäre  Ihnen  dankbar,  wenn  wir 
möglichst  bald  einmal  darüber  sprechen  könnten.  De] 
text,  wie  er  ist,  mag  ich  Ihnen  nicht  ohne  weiteres 
geben.  Es  sind  ca. 170  Seiten,  großenteils  zitate. 
Ich  möchte  mit  Ihnen  die  zweckmäßigste  art  der 
Verarbeitung,  beraten  und  Ihnen  erst  diesen  text 
vorlegen.  Inzwischen  habe  ich  eine  reihe  von 
fragen.  -  Vielleicht  rufen  Sie  einmal  an  (Maingau 
73817  Abraham).  Am  sichersten  bin  ich  gegen  2   zu- 
hause.        Mit  bestem  grüß 

Ihr 


G. ,  6.1. 39. 


^ 


,t^: 


If 


.1 


( 


Po&tk^rt^;^ 


■-.■>b.' 


''Üaf(.p>[ir^ 


lierr.a...Dr......J., So.udek. 


Gesellschaft   f.Konjunkur- 
f orschung 


hier 


börsenpl 


^ 


"Der  Unterzeichnete  erlaubt  sich,   mit  besten 
'^Tünschen  für   1930,    darauf  aufmerksam  zu  machen,    dass 
der  Frankfurter  Sender   am  S.Januar  von  18,35  bis   19,05 
Uhr  einen  Vortrag   von  ihm  über  ••Friedrich  Lists 
deutsch- europäische   Gegenwärtigkeit"   übermittelt.   Die= 
ser  Vortrag  ist   die   Ankündigung  eines  Buches  von  ihm: 
"Der   tragische  Deutsche,    Leben  Friedrich   Lists,    das 
an  Ostern  bei  Paul  List  In  Leipzig  erscheint. 


Lic.Dr.K.A.   Meissinger   . 


Prankfurt  a/M- Griesheim,    den   30.12.29 
Schöffenstr .11, I. 


V. 


♦  i 


O 


^  ^'•TfTfitiaBU*. 


Prflinlcfurt   f-.M.,    den   '^'y,De?:onb9r  1020. 


Sehp  goehrttir  Herr  Dcrktor, 

du3S    die  Ablieferungsfrist    füi*  Ihr  Manus- 
kript  schon   tiux    den    1.    Fecr.    festgesetzt  v.iiJ»do,    ist   frexlioh 
raiäi'lich.    Düss    dfc.djrch   Ihr<ia   tho  ;rotl3Cheii   stuöien   eine   wesent- 
lich   engere   Grenze   gosc^tL-t   v.ur-de,    vis   Sie    erwartet   hotten, 
dürfte;    Uiöoüf-^n    im    FfHo    einer   Li.-t    -   Eiof?rt?phie    nicht    h3  1  zu 
ffeführl^ch    sein,    du    Litt's   Gedönien  Jm    doch   irr.    v/esentl  ichon 
politisch   -   t(ri:f  ^  t.  >  rischör   Nttur   v/tiren   ikoc    eher   iLxö  Ausdruc' 
einer  Wi .1  j  i?n^>p;.chtung,    denn    hlo    eiiies   Gedhii;  enr^y. stein:!    zu 
chfcrt>vterisi  :ren   sind.    SoJ    ten    Siv?   Ihr  Hftupt^'R^Dite]    über  di.3 
nrtic^iitle   Syöttjpi   bereite    t  bgeschl  •n-^ijeji   huT.eii,    S'j    bitte    ich  Sie, 
mir  OS   öoch   zuschicken   zu    v:;)ll  an,    äamit   ich   es   r^öjfjiohst   btld 
einnui    durchsehen   ktinii.    Ich   tin   nt>tur]iv-jh   =^erne   bereit,    Ihr 
gb^iiZt^b   iyib.iu3l:ri^;t   uuch   Fertiget ellung   durchzulesen,    und    bitte 
OS    ebenftlls  r/iir  »Tiör:!  ichi-rt   bj  Id    zu£;ehe:;   zu    Ifü^.^r^,  . 

Mit   den  besten  Wünschen   für   d<in  Erfo-l^^ 
Ihrer  Arbeit  grÜ3:;t    Sie 


Ihr   orgeben. ip 


Griesheim  amMain,  Sohöffenstr.ll  I, 

24.12.29. 


Sehr  gefehrter  Herr  Doktor! 

Meine  plane  mit  List  haben  eine  bedeutji^ende  Veränderung 
dadurch  erfahren,  daß  ich  das  ms.  nun  schon  auf  l.febr. 
abliefern  muß.  Dadurch  war  ich  genötigt  meine  theoretischen 
Studien  auf  das  notwendigste  zu  beschränken.  Ich  habe  es 
zuletzt  einfach  so  gemacht,  dab  ich  das  Nationale  System 
vorgenommen  und  mit  einen  auszug  rratzahlreichen  Zitaten 
und  historischen  zv/jschenbemerkungen  angelegt  habe.  Diesen 
v/erde  ich  -  in  einigen  tagen  hoffentlich  schon  -  zu  einem 
möglichst  lesbaren  hauptkapitel  meines  buches  umformen,  und 
ich  bitte  Sie  um  die  erlaubnis  Ihnen  diesen  text  dann  vor- 
legen  zu  dürfen. 

Ich  hatte  mir  übertriebene  Vorstellungen  von  der 
Schwierigkeit  dieser  lektüre  gemacht.  Selbstverständlich 
werden  die  probleme  der  Volkswirtschaft  nicht  dadurch  ein- 
fach, daß  ein  mann  wie  List  sie  einfach  und  lesbar  darstellt, 
ab^er  gerade  für  meinen  zwecli  ist  Lists  volkstümliche  Schreib- 
art ein  unerwarteter  vorteil. 

Schliei^^lich  würdeich  Sie  noch  bitten,  im  laufe  des  januar 
das  ganze  buch,  wie  es  fertig  wxrd,  noch  einmal  durchzulesen. 
Die  übrigen  theoretischen  tdile  werde  ich  zugunsten  des 
hauptka|>itels  so  stark  wie  möglich  kürzen.  Die  briete  an 
Ingersoll  und  die  pariser  preisschiift  sind  schließlich 
nur  unvollkommene  vorarbeiten  zum  Nationalen  System,  und 
ich  will  froh  sein,  wenn  ich  ne ine  leser  auch  nur  an  dieses 
bringe. 

An  das  biographische  material  komme  ich  jetzt  nicht 
heran.  Die  ganze  arbeit  wird  dadurch  zu  einer  vorläufig- 
keit. Erst  wenn  die  ganze  Listausgabe  und  die  offizielle 
biographie  vorliegt,  ist  eigenlich  das  buch  zu  schreiben, 
das  mir  anfänglich  vorschwebte,  als  der  auftrag  an  mich 
herantrat.  Aber  auch  so  hoffe  ich  auf  einen  erfolg,  und 
auf  jeden  fall  lerne  ich  selbst  eine  menp-e 

Mit  besten  grüßen  und  wünschen  ^-^^   §.;  feiertage 


^fu6icnraf 


^ttnTRf trrf"  cr.^>r.'^6^rnTrFtcrnT~ 

Höchst  a.M. ,  Rothenfelser  iVeg  2 

18.9.29. 


c 


( 


Sehr  geehrter  Herr  Doktor! 

Ich  sehe,  daß  ich  über  das  ziel  geschossen  habe,  und 
bitte  Sie  um  entschuldigung.  iVas  ich  wollte,  war  lediglich 
Ihr  Zeugnis,  daß  der  betreffende  Vorgang  von  mir  objektiv 
richtig  dargestellt  war.  Die  hintergründe  stehen  auf  einem 
anderen  blatt. 

Unsere  nächste  Zusammenkunft  -  durch  meine  Übersiedlung 
bin  ich  etwas  im  rückstand  mit  meinen  aroeiten  -  v/ird  an 
einem  neutralen  ort  stattfinden.  Ich  wäre  Ihnen  dankbar,  wenn 
Sie  inzwischen  gelegentlich  bei  Frl. Stern  auf  dem  Institut 
für  Konjunkturforschung  den  betreffenden  band  Jiarx  mit  der 
stelle,  die  ich  lesen  sollte,  bereitlegen  wollen. 

Mit  besten  gfüßen  bleibe  ich 

Ihr  aufrichtig  ergebener 


/1. 


/r.:/- 


•■••■'  ,r  / 


Frankfurt, den  13.   September  1929. 


Sehr  geehrter  Herr  Doktor, 

nach  reiflicher  Ueberlegung  bin  Ich  doch  zur  Ein- 
sicht gekommen, da 88  ich  das  mir  von  Ihnen  zugeschickte  Protpkoll  nicht 
unterschreiben  kann. Der  Grund  hierfür  Ist  folgender   : 

Als   ich  wö'hrend  des  peinlichen  Zwischenfalie  für 
Sie   und  gegen    Ihre  Frau  Stellung  nahm, vielmehr   :    eine   augenblickliche 
Verständigung  durch  sinngemässe   Interpretation  Ihrer  Handlungsweise  an- 
strebte, so  handelte   ich  im  Bewusstsein, im  konkreten  Falle  mich  richtig 
entschieden   zu  haben. 

Hier  aber  hätte  ich  eine  Entscheidung  gegen  Ihre 
Frau.SöQfirflll-  zu  treffen. Denn  meine  Aussage  würde  -  wenn  auch  nur  als 
Bestätigung  eines  Sachverhaltes  -  gegen  sie  zeugen. Dazu  fühle  ich  mich 
aber  in  keiner  Weise  berechtigt. Ich  stehe  Ihnen  viel  zu  fern  und  kenne 
Ihre  Privatverhältnisse  viel  zu  wenig, um  mit  gutem  Gewissen  Partei  er- 
greifen zu  können. Von  einem  oberflächlichen  Sindruck  will  ich  mich  aber 
nicht  leiten  lassen. 

Entschuldigen  Sie  deshalb, wenn  Ich  Ihre  Bitte  nicht 
erfüllen  kann, die  gegen  mein  Rechtsempfinden   verschläft. Sonst  bin  Ich 
gern  bereit, alles   für  Sie  zu  tun, was  in  meiner  Kraft  steht. 

Ich  danke  Ihnen  nochmals  für  die  Adresse  von  Dr. 
Deiters  und  bin  mit  ergebenem  Gruse 


Ihr 


>  i 


^itxbtentai 


3«c(ieftoJiI  4?) 


r 


Sehr  geehrter  Herr  Doktor!  Ich  hatte  letzthin  vergessen 
Ihnen  die  Privatadresse  von  überschulrat  Dr. Deiters  in  Kassel 
zu  geben:  Herkulesstr.85. 

Zugleich  habe  ich  eine  bitte.  Ich  habe  ein  kurze  dar- 
stellung  des  peinlichen  Zwischenfalls  mit  meiner  Frau  ge- 
schrieben, die  ich  Ihnen  hier  beilege.  Es  könnte  geschehen, 
daß  dieser  fall  in  der  näX5hsten  zeit  eine  rolle  spielt. 
Ich  würde  Sie  also  bitten  die  richtigkait  dieser  darstellung 
kurz  zu  bestätigen  und  mir  das  blatt  unter  meiner  adresse 
an  das  Gymnasium  Ffm. -Höchst  zu  senden.  Sie  würden  mir  damit 
einen  großen  dienst  erweisen. 

Unser  gespräch  über  Gide -Rist  hat  mich  sehr  gefördert, 
und  ich  danke  Ihnen  nochmals  für  den  selbstlosen  eifer,  den 
Sie  der  sache  gewidmet  haben.  Sobald  ich  ein  stück  v/eiter  bin, 
werde  ich  mir  erlauben  Ihre  hilfe  wieder  in  anspruch  zu  nehmen 

Mit  ergebenstem  grüß  bin  ich 

Ihr 


itjL^ 


■I 


Frttnkrurtyden  6.    September  1929. 


V       -   *-^.      •*     •      ».       » 


Sehr  geehrter  Herr  Doktor, 

zu  meinem  grossen  Erstaunen  erhalte  ich  von  Ihnei 
eine  Rechnung  für  meine  Konsultation  vom  13.VII.GI.J.  Die  Uebersendung 

dieser  Rechnung  beruht  of f enaichtlich  auf  einem  Irrtum, da  ich  Ja  als  Mit- 
glied der  Ortskrankenkasae  -  meines  Wissens  wenigste  is  -  von  der  Honorie- 
rung der  Konsultation  befreit  bin. 

Dieser  Irrtum  geschah  wahrscheinlich  dadurch, dass 
ich  s?.Z.  Ihrer  Assistentin  v  e  r  seh  e  n  t  1  i  c  h  erst  naoli  d«r  Ordina- 
tion meine  Zugehörigkeit  zur  Krankenkasse  mitteilte. Inzwischen  hatte  sie 
mich  schon  als  Privatpatienten  eingetragen  und  erst  t^uf  Ihre  Veranlassung 
umgeschrieben. So  bin  ich  in  Ihren  Büchern  wahrscheinlich  doppelt  geführt. 

Sollte  i(  h  laich  aber  in  neiner  Annahme  täuschen 
und  trotz  meiner  Mitgliedschaft  in  der  Krankenkasse  zur  Honorierung  ver- 
pflichtet sein, will  ich  natürlich  neiner  Verpflichtung  sofort  nachkommen. 

Entschuldigen  Sie  gütigst, dass  ich  Ihnen  mit  die- 
ser Reklamation  Umstände  bereite  und  wollen  Sie  bitte  veranlassen, dass  de: 
Fall  geklärt  wird. 

Ich  empfehle  ipich  Ihnen 

mit  vorzüglicher  Hochachtung 
als  Ihr  ergebener 


■VV 


i 


3facl]ar^t  für  ^als- 
JJafen-   ixnb  (§l]ret\ltxhen 

erlaubt   ^icl| 

für   är^titd^e   ^ebanblung 

^u   Itqutbtcren. 

^     Frankfurt   a.    ü.,    htx^./^^cC^   

®fcl|enl|etmcr-^nlagr   37j_„,,. — -^ 

^oft(d]ccfckonto  :   51429. 


'"^^  y^fciMitm 


in 


Herrn 


Dr.  Sudeck, 


J  f  m 


1^ 


Thorwaldsenstr.  ^^ 


b.  Jpath 


y 


Seminar  für  Soziologie 
(  1  der  Universität 


Frankfurt  a.M. ,  1^.12.1930. 


"  4 


r 


'^\ 


Sehr-  geehrter  Herr! 


I 
I 


Wir  erlauben  uns  Urnen  mitzuteilen,  dass  der  Vortrag 
von  Professor  E.   Lederer 

^JlegB   aus  der  Krise** 
nicht,  wie  ursprünglich  angegeben,  in  der  Univer- 
sität, sondern  im  Sitzungssaal  der  Handel skai^mer 
(Börsenplatz)  aur  gleichen  Seit  stattfindet.  (2o  h) 


Ji/i/rU  J^ ^  ^^^^^^^         Mit  vorsüglicher  Hochachtung! 

^Ou^hU^f^^^s^  f^"  Die  Leitung  des 

/!< ' 'vtcbx  ^  ***^^^^'!li*.^r^  Seminars  füx  Soziologie 


Fra-akfurt    ti.M.,    de.i   2. Oktober  X^99* 


Sohr   verehrter   Herr  Dr.    Munnhein, 

Ihro    freundliche  Karte   »iua  Kl  -stars   habe 
ich   erhaltöJi   und   dön>      Ihae/i   harzliehst    dttfür. 

Dieser  Tuge    nusyte   ich   übrigens   feststel- 
lv.*a,    duBo   Sit?  bis   Jetzt  tnei.i  Büchlein   n.>oh    -iicht   e  htil- 

tö.i   haben.    JSigentlich   wollte  liorr  Dr.    Altachul    es   Ihntn 
übersenden,    hat,    es   aber  versehentlich    Lis  Jotrt    noch 


nicht   .geten.    Ich   beeile   nieh   deahalb,    dieo    naehzuhol 


en 


und  gestatte  nir,  Ihnen  heute  das  Buch  zu  überreichen. 

Mit  den  beste.i  Grüosen  bin  ich 

Ihr  ergebener 


i,  I 


jLCn^   y^c^'>^^^^>^^ 


r 


.^u^üj  .(i^^i*^*^^-^ 


1^  .^c^yW/r^^w.'^i^  Jt^^J^^-''^^'^^, 


y 


^      "^    ^1^:^-    ^^    **<<-r^>^i^ 


jjw       ■  1   _j 


Dp.    J,   Soudek 


An   rüen 


Frankfurt, den  10«   Februar  1931   . 


Verlag  des  l'aga?;lnn   der  Wirtschaft 

Berlin 


;f 


Zeptern  erhielt    Ich  Ihr  Nachnahmepaoket  mit  der 
mir  fohlenden  Nurr.rper   und  der  Einbanddecke.    Das  Packet  enthielt 
verp-ehentllch  auch  eine  and  re  Einbanddecke  für  einen  gewissen 
^errn  Di!?rlng,dle   ich  Ihnen  heute   zurückgehen  Hess    ! 


hochachtungsvoll 


Dr«    Josef  Soudek 


Frankfurt  a/M,den  10.   August  1931 
Thorwaldaenstr,    35 


Sehr  geehrter   Herr  Direktor, 


Ich  w^re   Ihnen  auaserordentllch  dankbar, wenn  Sie 
mir  über  den  In  der  Zuckerabt ei lung  Ihrer  Bank  angestellten  Beam- 
ten FTugo  Karsten   eine  private  Auskunft   erteilen  möchten.    Aus  ge- 
wlBßen   familiären  Gründen  wöre  es  mir  wichtig  zu  wissen, wie  lange 
bereits    Herr  Karsten  bei   Ihnen  angestellt   Ist, In  welcher  berufli- 
chen  und   materiellen  Position  er   sich  befindet    und  welche  beruf- 
lichen  Chancen   er   hat.   Ausserdem  möchte    Ich  gern  von   Ihnen   erfah- 
ren,we leren  persönlichen  Sindruck  Sie   von   Herrn  Karsten   haben   und 
welcher   Schätzung  er   ^ich  In    Ihrer  Bank  erfreut.    Natürlich  ver- 
bürge   ich  mich  für  die   absolute   Diskretion   Ihrer  Angaben. 

Falle  ich  Ihnen  nicht  mehr  bekannt  sein  sollte, darf 
Ich  Sie  vielleicht  daran  erinnern, dass  loh  Studienkollege  Ihres 
jüngsten  Sohnes  währ-end  dessen  Aufenthaltes  In  Frankfurt  war.  Jetz 
bin  ich  Redakteur  am  Handelstell  der  "  Frankfurter  Zeitung  ".  Mein 
Vetter,  Herr  Josef  Katz, Prokurist  in  Ihrer  Bank,  ist  übrigens  gern 
bereit, Sie  über  meine  Person  näher  zu  unterrichten. 

Ich  bitte   Sie, auch  für  den   Fall, dass   Sie  die  Aus- 
kunft über  Herrn  Karsten  nicht  erteilen  können, mir  Nachricht  ge- 


ben  zu  wollen. 


5£it   der  Bitte, Ihren   ^-errn  Sohn  herzlich  von  mir  zu 


gruseen    und  mit  vielem   Dank   im  voraus   für  Ihre   Mühe  bin   ich 


Ihr  ergebener 


y 


-/.^  ••  /«-^v^^ 


_J^  A-^^c-c^-i^vC^^  , 


(^Z^^^^-^    A— 7^      ;^  > 


Dr  3fri{3!3teumavf 


IDof)noct 

6tcaße,  Qauenummec, 

6ebäudetef(,  6to<fi»ecf 


I 


V'     ^ 


^. 


'l^>) — >^ 


6tcaße,  Qaufliflutninec, 
®ebäuöetefff^to(ftDecE 


O  (0.26) 


C  154    Diu  176 


'Si'"i 


<■' ',  '■'  vTir 


.a- 


Dr.J.    Souflok 


Fpttf'kfupt   a.M.,den   18.11.30. 
Thorwal dsenstr»,    35       - 


Verehrte   jjnädii^e   Frhu, 

Herr  Dr.    Altschul    arzilhlta  niir    vor   einiger 
Zeit^    dass   die  Tinreichun;^   Ihrer  Doktort  rteit   nit    eiaigeii   Schwie 
rigkeiten    yerbuncen  sei.    Wi  >   er  nir  v^^]  eichzeitig  mitteilte, 
seien  Sie   dtrüter»   nicht   vreni-   un.zehLlten   und   würden   nunmehr  aul 
den   tfcldigen  Abschluss    yhper»  Arbeit    dringen.    Herr   Dr.    Alt^cha] 
\veiss    nicht    »iut,    wie    er   -^hnen   nun   die   Sehwierirrkeiten,    die   bei 
der  Binreichung   Ihrer  Arbeit   entstehen   ^vürden,    kl-rmt^chen  kenn 
und   fürchtet   sehr,    dass    f^io    in   seinen   itschlägigen  Bescheid 
ein   prtnzipiej.l    nerjbtives  Urteil    üter  Ihre  Arbeit    sehen  könnten. 
Untbhäns^ig   von  Herrn   Dr.    Alt^^chul    und   unter  ganz   kollegialem 
Gesichtspunkt   ge-.tatte    ich   nir,    Ihnen    zu   Ihrer   sci^  wie»^igen 
Situation   einij^e   3er.eri-:un^-'en    zu   ntchen. 

Sie  '.vissen  selbst,    dass    die   Furcht,    Ihre   Doktor- 
arbeit  könne   den    notwendigen   Ansprüchen   nicht    _^enüjfen,    cli 
Herrn   Dr.    Altschul    dadurch   entstj nd,    dass    Frl.    Jeidel    ihre 
Arleit   glttt    zurückbe.^an.    Ich  htbe   nun   das    zweifelhtfte   Vere-nü- 
gen,    diese  Arbeit    mit    Frl.    Jeid-l    völlig   umarbeiten   zu   müssen, 
und   kh.nn  mich    dabei   überzeugen,    6^3^  Herr  Prof.    Gerloff   bei   der 
Zürücl'gabe  der  Arbeit    in  Recht   '^var  und   dass   eile  Vorwürfe, 
die   er  Herrn   Dr.    Altschul    ge  lacht   ht.t,    nicht    nur   einer  augenblic 


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liehen   Lhune   entsprungen    sind.    Sollti   e.     Herrn  Dr.    A} tschui 
noch    einnt.l    geschehan,    q±i-3  Doktori  rbeit ,    die   nicht   a^  1  dii   forma- 
lenAnsprüch:?n  gjnü.:?t,    zu    cefürworten,    so   würde   ar   nicht   nur   oei- 
nrii\   Schülern,    sondern   sich   selbst   au   sepordentlich   schacen. 

Hori?   Dr.    Altschul    zeiTte  mir   Ihr  Schreit::'.»-. 
schineamtinuskript   unt^    tiuc'i   die   Verbesserung  an  ,    die   er   daran   vor- 
genonr.en   htit.    Es    ist    tttsächlich    so,    öess   keine   Seite    nnverbes- 
sert   geblieben    ist    unc    dass    die  .-naiste.i   Süiien   t-us    ebenso    viel 
Verbesserungen  wie   Zeilen   bestehen.    Dtibei    Ic^nn  -it  n  Herrn  Dr.    Alt- 
schul   durchaus    nicht    den    Vorwurf   machen,    dass    er   bei   der  Durch- 
sicht   von   DoiCtortrbeJ.ten  ül  ertrioben   viel    1:  -rrii^iert.    In   der 
Arbeit    ^on   Frl.    Jeide]    h^ t    er  köun    ein   Zwanzigstel    von    dem    an- 
strichen,   das   eine-  unbedin^t-n  Rüge   bedurft    hätte.    Angesichts 
eines    solchen  Manuskripts    ist   Herr   Dr.    Alt:--chul    wirklich    nicht 
in   der  Lege,    Ihre   Arbeit   befürworten   zu   können. 

Ich  v/eiss   w^hl ,    d^ss    Sie  mit    ausserordentlich 
grossen   Schwieri,3'-eite:i   bei    Ihrer  Promotion   zu   kämpfen   heben. 
Ausserden  weis,     i  ,h,    rass    eine  Reise    nech    Frankfurt    für  Sie    nicht 
ganz    leicht   durchzuführen    Ijt  .    Trotzde-n  möchte   ich   Ihnen   raten, 
wenigstens   t.uf    2   -   3   Tage   zu   einer    Zeit   her   zu   komen,    wenn 
Herr  Dr.    Altschul    nicht    gerade   überlastet    ist,    und    ich   bin, 
ülerzeägt,    dasü    er   sich    diese   2-3   Tage   frei    machen   kann,    wenn 
es  üilt,    Ihre   Arbeit   durcl  zusprechen.    Denn   schriftlich   kann 
man   solche  ^Korrekturen,    die   beie   Ihrer  Arbeit    notwendifr   sindt 


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wirklich    nicht   muchen.    Wöiterhin   mo-hte   ich  Ihnen    in   tillfr 
Fpeunöschttft   retun,    nicht   nut   den   Iß.    Dezember   eis   Prüfupgst^rmin 
ZU   bestehrjn;    es   wü^d.3    für  Sie   und   Herrn  Dr.    Altschul    bestim-nt 
nur»   7on   Schaden   ssein.    Der  n^'chste  Ppüfunf^stormin,    der»   für  Sie 
in   Frttc*^  komt,    ist   meines   Wissens   Jenuer,    spätestens    tnfen^s 
Febr»utir,    sodass   Sie   in   der»   Ti^^lir   1    1/2  Montite   Verzö^'erung   er- 
leiden  würden,    die    sich    aber»  bestinnt    lohnten,    yrena   Sie   in   dieser. 
Zeit    Ihre   Arbeit   i.i    eine   ein>vt4nd freie   Form   brächten. 

Soweit    des   Prelcti,  che.    Ich  nöcht-j   tber   eine 
Benerkunt?   zu  dem  Prinzipiellen   nicht    unterdrücken,    dus  Herrn 
Dr.    Altschul    sehr    ziel    Schrurz   bereitet.    Auf-grund    einer  wan  ig 
authentischen   Nachricht    fürchtet    er,    dasc^    Sie   in   seinen  Korrek- 
turen  eine   unnötige   Bekritt jaun^T   und   Hem'nung  Ihrer  Be.rfcLbung 
sehen.    Ob    dies    der  Ftjl3    ist,    weiss    ich   nicht.    Ab  >r   selbst    nur 
Ansätze   zu    eljer   solchen    Befür«.htunj?   möchte   ich    c;>irne    zunichte 
muchen.    Die  Kritik,    die   Herr»   Dr^    Altsohu]    tn   Ihnen    übt,    üter- 
schrei^-et    -soweit   mir   beV-ennt    ist-   nicht   die  Grenze    des   Posi- 
tiven.   Eine  negttive   Kritik,    die    nur  hemmt   und   nicht    zugleich 
fördert,    würde    er»  wahrscheinlich    bei    Ihnen,    die    er  J«    in    einem 

ausser-identl  ichen  Messe   schätzt,    lestiramt    nicht    t-nwenden.    Auch 
Jetzt,    wo    er  über  Ifite    ItSiSife   Form  Ihrer  Arbeit    noch    sehr 


ungehalten   ist,    verkennt    er   durchau^3    nicht    den    positive  i   3eha3 1 
derselb^jn   und   unterstreicht    ihn   sogar   in    L^ine-    etw^s   übertriebene! 
Weise.    lii    der  Ttt   glaube    ich,    da^-S    eine  Kritik    an   6en   Formen 


A 


-4- 


t- 


Ihrer  Darlegung  auasorordtiitllch    nötig   ist.    Dies   umso^nehr,    f3s 
wir   doch   ulle    dtt/on   üterzeägt   sind,    dass   Sie   etwas   zu    sagen 

htben»   und    es    ist    nicht      nehr  bedauerlich,    als   wenn    eine  Dt  rate  1 

iung    dem   Gedankenfjehul  t    nicht    adtqutit    it3t. 

Ansprüche   tn    eine  v/issenscht etliche   Form 

der   Dtrstel-ung  und   tn   eine   Behrrschung  konkreten  Meteritls 
sind   aber  mehr   al^^    formelo   Foroeruni^en.    Sollte   Herr  Dr.    -Altschul 

gerade   euch   in  dieser  "Richtung?   ir:Tendvrel  che  Wünsche   äussern, 
so   -klaube    ich,    dtss    Sie    in   Ihren   Ft.  11    vol  Istündit?,   berechtigt 
sind.    Denn   ich    teile  durchaus   mit   Hirr.i   Dr.    Altochul    die  Mei- 
nung,   dass   gerade   eine    stärke   Begabung   nur   dort    zur  Entlaitun^^ 
können  k?  nn,    wo   auch   nate^i^les  Wisse.i  vorhande.i    ist.    Alle 
Kritik   und    Forderungen,    die    tn   Sie   jesteilt   werden,    sind   also 
keine  Böstreitun^^   Ihrer   Pe;=^abung,    sondern   wirklich    nur   dar 
W'insch,    dass   inre   ei^enea   Ft'hij^keiten   zu    einen   entsprechenden 
Au .-.  d  r u  v;  k    k  >  n  n  e  n   ^3  >  1 1  d  n . 

Ich   hoffe,    dass    -leine    sehr  offenen,    aber 

drk.lich   f  reundscht  f  tl  ich    t^eneinten   Drrlo^;ungen   Sie    nicht    -/er- 
stinnen,    sondern  dazu   best  innen   vernöchten,    den  'A^ünsch  en   /on 
Herrn  Dr,    Altschul    nt chzukonnen ,    die   ich   für  durchaus   berechtigt 
ht'ltö.    Sollten   Sie  ni      aber   trotzden  böse   sein,    so    bitte    ich, 
Ihren   Ar^rer  durchaus   auf   nich   1 31  ein   zu   konü^^ntrieren .     -t 

Ich    be?iTrüs3e   Sie    freundschaftlich   als 

Ihr 


.^    * 


■  Plsypp-ii^^llPW™ 


[«■Ijlplllll  IIJIIIII. 


•   f:?:^; 


Dr.  J.  SoudoV: 


FrenV:fuT»t   u.M.,    den   4. Nov. 1930. 
Thnr'Wb]    daastrusse   35. 


Verehrte   gnädige   FPttU, 

,:  für  die    Freude,    die    Sie   nir  mit   IhreTti   Brief 

bereitet   hieben,    dtinVo    ich    Ihnen    herzlichst.    Ich   glt^ube    fpeilidi, 
dusö   Sie   neiiien   tibi  iographiscv  e  i   Auf  setz    eine   viel    zu   grosse 
Eetichtung   ges  ihenVt   htlen.    Denn    diese  Bibliographie   war   eine 
reine   Ge3  egeaheit3^trbeit ,    in   der»   ich    n.ich    gar   nicht    tiit    denjeni- 
gen  Ppobl  ^nen   beschäftigen   kannte,    die   ich    -  ül ereinstimaend   mit 
Ihnen    -  als    die   al^ei.i    intere-:santea   ansehe,    n?m3ich   mit   der 
logis^r  en   Struktur    de??   einzelnen   KonJun>:turtheorien.    Sollte   aber 
der»  Leser  neiner  Bibliographie   wenigstens    dea  Eindrück    gewinnen, 
dass    ich    zur  Ueber'<vindii  ig   der   rein    euf7eh3  enden   Darstellung    ei- 
niges   tun    trollte,    s-)    v/äre   6ts   genug   Lohn    für   die   mühevolle   Ar- 
beit, 

Dass    Sie   bei    der  Prüfung   de^   verschiedenen  Konjun! 
turtheorien   zu    den   Ergebnis    gekommen    sino,    dass    ea    letztlich 
doch    keinen   Sinn   hTtte,    die    prima    causa    f estaHstel 1 en    zu   wollen, 
und   dass   Jeder   Theorie    insofern   eine   Berechtigung   zukommt,    als 
sie   einen    der  wesentlichen    Kt  usr  1  zusa^inenhänf  e   oder   funktionalen 
Beziehungen   auf  deckt, mit   der--»n   Festste?  lun;T   sich    -nan   eben   be- 
gnügen  müss*^,    finde    ich    euH?    eigener   Erfahrung    z^var   begreiflich, 


v^. 


-2- 


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k»nn   Ihrem   Dtinker^etais   rber  nicht   g^nz    zustinnen.    Ich    glaube 
öllerdinj^s   auch,    dtiss    fast   keiner   de'»  bisher   buftT^steM ten   Kon- 
Junktur'theopien   -  oder»   nur   mit    /erschwindender  Ausnt<h^e   -    cie 
Beröchtigung   t bgesprochen   werden   kenn;    denn   ^eäe   weist    einen 
bestiTinten  Kausal  zusKtn^enh^nt?   tuf,    der  mitwirkedd,    mit^erurstachenä 
ätis   K^njunkturphenonen  konstituiert.    Trotzd^^m   darf   mn  .1   e.3   nicht 
bei    djlese^  Festste}  lung   bewenden    ItiS^en.    Däs   Ergebnis    etwt , 
eine    iZubt^m-ienscheu^    dieser   einzelnen  Ursachen    ergebe    das    rich- 
tiv^e  ?i3d,    würde    d-^ch    nur   zu   einer   elektischen   Theorie    führen 
-wie    sie   z.B.    Mitchell    i  istrebt-   deren   Erkenntnis    ert    ich    o  ?hr 
tnzMeifle ,    Uebri^^ens   wird   auch   heute   ofhon    /nn   Vertr.^tern    der 
t^inzelnen   kon^unktu-theoretiHC-  e.:   Richtun:'--n    -/ielf^ch    zugegeben, 
duss    sie   ^u.f   di'?   Erk^Mintnis    der   letzten   Ursychen    verziehten   und 
sich    mit    •»Bedlni^un^en»»   begnügen.    Di  3s    ist    etwt*    der  Stbnd,.<unkt 
von   Htiyek    in    meiner   «^Kredit-  und   K  >njunkturthe    rie".    Befriedigen 
Ktina   'neiner  Meinung   nt  ch    nbe^   uur    .^ine,    die    letzte  1  K^^usb  1  zustm- 
nenTiän^e    buiweisend r?,    freilich    nicht    notwen   i,^   monistische   Theo- 


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rie. 


Der  Wer:?   dazu    scheint   mir   t^llerr'in^s    nicht, 
wie   Sie    es    in   Anlehnung?   »n    Streller^    andeuten,    i^ü   Vordi*i||^#n 
zu   tili  geneineren,    d.h.    durch    stärkere  Ab-  trektion    ^oTronaeiiea 
Ursachen    zu    li'?g!>n,    sondern   durin,    dass    der  Aspekt    öer  Ki^usal- 
zusar.'". enht^njje    erweitert    wird.    Dt  ru  1    ersüheint   mir   eine  IConJ^nk- 
tu^^theorie   vnn  den    lot^ischei   Typus    etwa   der   larxisti-^chen   Thevrier 
viel    Y^eeisjneter   zur   L-'^sung   t, Is    öer  Ty:)us    rer  monetären    Theorien. 


■•■•■) 


-3- 


Jene   suchten   ä.ts   Phänomen   «us    den  gestielt  ia  Wtirtschbfl  SjOPozess 

des   Kupitul  iomuö    abzuleiten,    ^vHhrend    c^ieöfi    doch    aup   oine  Urs«  che 

sehr   ^eKu.'idtPör   Nttur   zur»  Erkn'mnv?  hart  nr.  iehen. 

Ih.'  e   Anerkennung   naines    Vorsuchr?s,    die   Ant- 

lyae    von   Nschf  r»tigeVu  r»vea    in   die   ProtlembtiK    der  Konjunktur beob- 

echtunj^   eini^ubeziehen,    ht  t    mich    sehr   erfreut,    leider   ^ter   nur 

zu   Unrec    t   getr'>ffen.    Denn   gerade   die^^e   Sütze   stM"i"ien    sowohl 

den   Grundj^edunke  i    nt;ch,    v/ie   auch    viel  fe eh    in   der   ausö rucksweise 

Von  Heri-n   Dr.    Altschul,    den   Sie    ^ilso    diese   Anerkennung    wohl    selfcsl 

tussprechen    nüssen.    Ich   htbe   nich    ledi.^lich    be  üht,    ^*ea  Pl^tz 

.für  die   Ant  lyse    von   Nechfr^    ekurvon    innerhk;lt    c  er  Konjunktur- 

beobechtun,^   buf  zusuche:^ .    Gert  de   tter  die  Aufdeckun?^   der  beiden 

We^re   zu    dieser  Prob]  en?^  tik ,    die   ""hn^^n   so   gut    ^eftUlt,    ist   Herrn 

Dr.    Altschul    zu    d^rnken. 

Ihre   Festste?  1  U'ig,    dass    ich    ^us    der  Aiitven- 

licht 
ciung   der  Analyse   Moii    Mu  chf  r- »jekurven 'die    letzte    K  :nsequenz 

gezogen    h^be,    besteht    zu    recht.    Ich   hebe   sie   tiber   deshtlt    unter- 
lassen,   rt^eil    ich    nicht    >janz    da/on   überzBu-jt    bin,    ötss    die  Ant^- 
lyse    vo  i   Nt chf rt-.gekur  v    n   tttsBChlicv>    den  Weg    von    der  Stt^tik 
zur  Dyntinik    zei/t.    Dt  ran   nt'g   vielleicht    neine  nsn/'elnde  Kenntnis 
der  gesamten    Nt  chf  ragekurvenprobl  enatik    schuld    sein.    Bisher   hksbe 
ich   tber   »us   den    schriftlichen   und    persönlichen  Ausführungen 
et'./a   "^oci  H;.>rrn  Dr.    Sttehle   noch    nicht   genau   erkennen   köniieä,    wie 
ni.a   aus    statirr^scheo    Annahnen    durch   blosse  Kurvenverschiebung 


:*- 


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-4- 


uiid    Einfü-^uag   liös    Zöitmomeiits    ein-i   Dyntinlk   herttusbekonmen    so]]; 
Wös  meiner   Ansicht    nt  ch   ruf    diei^en  Wege   bastonfulls    erreicht 
werden    'wnn^    iat    nur»   eine   besondere   Fo:t.    der   Stttik,    nbrnl  ich 
die  konperative   Stitii:.    Dns    Schont    einer   Dyntmik    konstruioren 
zu   wo33en,    erscheint   Tiir   tiber*   zuntch.^t    i'^ch    ein    7,ie  ml  ich   beschwer, 
liches    UnternehTien. 

Diese   letzten  BeierKungen  n>'igon   Sie   tber 
bitte   nur  als    eine  Andeutung   nehnen,    dti    ich   selb- * /erstiindl  ich 
in   einen  Brief   und    unter   anc'eren   schwerlich   -neine   Gedtnken 
über   Stttik    und   Dynfcirnik    d^rlo-Ten    kenn.    Sollten   Sie   tber   irgend- 
welches   fnt-eresse    ta    diesen    h'-^chbt    privwtei   Gedtinken   h;  ben,    cie 
ich    gtv   nicht   öf rentlich    zu    «ussern  wäk7e,    s^   wäre    ich   gerne 
bereit,    sie  Ihnen   nitzuteilen. 

V<>n   Herrn   Dr.    Altschul    hebe    ich    erfahren, 
dnss   Sie    inner   nv^ch    tn   Entwurf   Ihrer   Dokt'^r«  rbeit    sitzen   und 
godt'chtei,    :Tel  eij^entl  ich    eimt"'    nnhh    Frankfurt    zu   k  in^ien.    Aber 
schon    durch    die   Arbeitseinteilun -^    7nn   Herrn   Dr.    Altschul, 
wird   das   Jr    leider   nicht    in   allernächster   Zeit   nöOich    sein. 
Wohl    aber   hoffe    ich,    dass    Sie    nicht   all:u    ltn^i:e   mit    einer   Reise 
moh  Frankfurt    zögern,    (."anit    wir  uns    recht    baii    einmal    Tiündlich 
und    in   Ruhe   über   all    diese  ?r>blene   ausspreche.,   können.    ^ 

Es    beg-üsst   Sie   herzlichst 

Ihr  v;: 


>■ 


V 


•  <. 


l'  p>\, 


E.  QUITTNER-BERTOLASI 


•f.- 


Berlin,  31. Okt. 1930. 


Lieber  Doktor  Soudek, 


V 


'^ 


Arbeit,  die  micli^n  mearfaGcier  , 
einmal,  Vveil  sie/^ollko:^  len  aus 
ten  l.onate   aerctus^e^rif  i  en  ist. 


iae^'zlicaen  D^-nk  für  uie   üebersenduni^   Ihrar 


linsiclit   seiar  ^lefreut   liat ; 
meinem  Gredankenkreiü   der   letz- 
d.tsö    sie  mir  zum  Teil   eine 
Unterhaltung  riit   I:men  über   die  Dinge    ersetzt,    die  mich  jetzt 
beschäftigen  und  d  nn,    weil   oie    in  Ihrer  ^inführun^:;  ^erde   die 


Zusanrieniiänge    im  lo.^i sehen  ^ufbau   der    einzelnen    Theorien  her- 
vorheben und    bich  nicht   wie    die  meisten  anderen    in   v;inen   opeis- 
zettel   der  x.onjunkturur Sachen  verlieren.   Ein  Beispiel   für 
diese  Art   der  -^-^ar Stellung   ist  der  Aufsatz  von  Lowe,    oo   viel 
aucn   jon^t   drin   steckt.    Vielehen   Z-weck  hat   es   letzten  Endes 
die   Vertreter   samtlicxier  i-jioi eilten   aber  das  ILonjunkturphänomen 
-i-evue  passieren   zu  las.  en,    wenn  man  nur  konstatiert,    da^s   der 
eine   eben  nur  die  i^redit gewahrung   der  ^iaiiken,    der  andere   nur 
die  JisprOj.'ortion£ilitat   von  Produktionsmittel  und  Konsumgüter- 
erzeugung  als   Konjunkturursache   betrachtet,    wahrend   es   docn 
klc.r   ist,    daos    ,    wenn  es   überhauiot   logisch  e^-scheint,    dass 
irgendein  I...oment  Wirkungen  hervorruft,    ^ie    eine   konjunkturelle 
jjewegung   zur  i-^olge   hciben  können,    je   es    derselben   auch  als  Llit- 
ursache  befltachtet  werden  muss  und  von   einer  ilivalitat   der 
einzelne  Theorien  t^^ar  nicht    die  -^edc    sein  durfte.    Ich  sehe    in 
den  meisten  Debatten  um  das  Konjunkturproblem  immer  nir    den 
alten  i^ampf  um  die      labzto  Ursacuu",    v.ahrend  man  ftjstattiOjsen     *' 
Zusanmxenwirkungen  und  V>ecaselvirkungen   aufdecken  müböte.    \Jenn 
auch  nicht  letzte,    sov lassen   sich  uoch   auch  allgemeine    Ursachen 
nur  bei    einem  veit   höheren  Abstraktionsgr<..d    (einer  viel    stär- 
keren Divergenz  von  Erfahrung sobj  ekt   und  Erkenntnisob^;^]fe:t, 
frei   naca  Rudolf   Jtreller)    erfassen. 


Besonders  gut    hi.l^en  üie  meines  Ercfchtens 
am  bchluss   Ihrer  Ausführungen    (bö,    letzter  Abs.)    die  Notwen- 
digkeit  nervorgehoben,    die  -'»■nalyse   Yon  Eachf ragekurven  in 
die  Konjunkturforsc.iung    einzubezi enen,    sovie   die   beiden  ver- 
schiedenen Wege   formaler  und  wirtschai'tstheoretiseher  liatur, 
die   zu  dieser  Einbeziehung  geführt   haben.    Ich  gla,u;«   cb  ;  r, 
dass   bie  mit   dem  letzten  gatz   nicht 


die   volle  i>.onseciunez   aus 


1  e  s  e  r 


±r-^ 


at Sache  geaogen  haben,  denn  dann  -  das  ist  nur  meine 


Ansicht  -  bedeutet  der  Einbau  der  **nalyoe  von  ^uichfragp  kurven 
in  dcvS  G-ebaude  der  Konj ;  nkturf  örocnung  nicht  nur  eine  bynthese 
von  ilonjunkturtheorie  und  i.onjunkturbeobachtung,  sonderrn  das 
Zus.mraenf  u  .,en  der  statischen  und  dynriJ-iscaen  Iroblemreihen 
zu  einem  gescnlossenen  Ring,  also  die  oynthese  von  otatik 
und  DyncOiiik. 

Auen  für  Iiren  letzten  i^riei  danke  ich  • 
Ihnen  ^r.  Es  wundert  mica  nicht,  dass  Die  mit  der  Duic  afür- 
un^   meiner  ei^^entlichen  ^-ufgabe,  dem  Vergleich  der  österrei- 


(     - 


'4;.^ 


•+■  » 


OT 


tUC' 


caiscaen  und  Lausarmer  Schule,    nicht    zu  frieden  waren  und 
trotzdem  hahe    ich  objektiv  (-^enoriiiien   ein   3eliir  gutes   ^ewisüeni 
die  "beiden  Typen   sind   zu  verschiede'i  um  oie    eigentlica  ver- 
gleichen  zu  können.    Uic^tii^   iot  allerdins,    daüü  gerade    dieser 
Teil   der  Arbeit  mica  ganz  i:alt  gelassen  hat.    Ob  nun  das   ob- 
jektive liOment  die  Ursacne   und  das   oubjektitoe   die    v.irkung 
ist   oder  umgekexirt,    daü  v;eiso    ich  nicht.    Jeden,  alls   bin   ich 
geop^nnt,    was   uie  mir  alles   auü^etz/en  werden.    Icri  habe  laich 
zwar  i-iner  nach  I.ü^lichkeit  vor   IVirer  unerschöpflichen  Kritik 
e^edrücivt,    jetzt  könnte   ich   bie   aber  doca  sehr  gut  br-tuchen. 


Ivlit   freundlichen  ^-rrüssen 


h  SUlkw  (J3CA<UU»< 


r^:  f :  :!  .  ^    .  \ 


^ 


Fran>rfupt   «.    M.  ,    den    8.    Septe^iber   1930. 


Verehrte   »jiiüdige    Frau, 


ura    Fi^eita^f    erhielt    ich    den    Sondeptttciruck 
Ihres  Ar»chi\^-/iur   htzes.    Ich    ößa^o   Thnensehr   für   die   freuncliche 
Uebersendun    ,    leronder»^>    defür,    öts-3    Sie   mir   den  Aufsttz,    der 
für   nich    leider   sehr    s   hwer   erreichter   ist  ,    zugtjnglich     ^entjeht 
htbe    .    Ich   htce   mein    sc'  önes   Wee]:end    zuntei]    dazu    benüt?t, 
Ihre   Schrift    recht    intensiv    zu    studieren    und    -wie    ich    trern    ?e- 

■     1* 

stohe   ~   nicht   ohne   Ver-;^nügen  und  Nutzen. 

(jt^fi?    bei^oncers    gut    geTtillen    htt    ^iir  Ihre 
Dt^.rsto]  lung   der   Werttheorie    in    aer   Liuotjnner   -   Schule.    Diese 
Durste]    ung   ist    ^'Us^-'erordentJ  ich    instrul'tiv  unc    fubt   uuch    de^. 
Laien   .iin^-n    rechteii    lilinc^ic}:    in   die   LeisUin^:^   der   Ltustuynei,    Nicht 
mi!    der   ^^3  eichen   Befriedpi-ung   habe    ich    Ihre   /\u  ijf^hr  ngy  a   über 
Ihr    eigeat' ich'.5s    Themti ,    nt-mlich    öie  Ge-;^en  üb  erste]  Tun.-   nlt    der 
Wiener   -   Schule   gelesen,    ohne  ^ich    hier  txir   stiohliche  Einzel- 
heiten   einltj.ssen   zu   \:öunea,    nr"chte    ich    nur-  bemerken,    dtss   diese 
Gegenülerstellung    in  n^nche-i   prtiziser,    in  manchem   eber   f.uih   meiner 
Ansicht    nach    etw^s    ander.s   ht.tte   jjufgezogen  werdennüssen,    beson- 
äors   wtos    die   nifferenz    der   beiden  Schulen    in   ßezuj^    auf   das 
indi/iduhl istische   Monent    ihrer  Werttheorie    f etr.fft.    ßs    scheint 


.r*t 


■Y-r 


mir   d->ch    ao,    Anss   schon   das   Erkenntaisobjekt   bei   böidaii    Schul 
tiln   gtinr    verschiedenem   sei.    Die  Witjner  Schule   ist    litch   der 
Teprninoloeie   neines   Lehrers   Oppen' eimar   doch   mehr  um   die 


en 


«iitensi/en»?  ^r'-asen  des  psychischeü  Telküls,  die  L 


tust  nnar 


Schule   hingegen   um   die   «extensiven^'   Grössen   des    als   gegeben 


vortiusgasötztea   und    nur   rrnch   quantittiti/    zu   bestinT^end 


ea 


Ktlkulo    d^s   teuschenden    Subjektes    benüht.    Dtp^^uc    ergibt   dich 


dbnn   äehr»  einftjch   die   Phreto    oche   Synthese 


Es   wKPo   ^lir   recht 


erwünscht,    v;enn    ich  Ge. 


ler^enheit   hütte,    bei    Ihren    vorübor-eb enden  AuTenthtiJt    i 


n 


FrunkTupt    ein-t  1    über  d  103^3   DinvTo  nit  Ihn 


an   sprechen   zu   dürfen 


Unso-nehr,    als    nir   öts   Muthent?  tische   »n   Ihren  Ausf 
trotz    Ihrer   trefflichen    Dt^  rst  e3  lunfr   u.id    trotz    »nei 


u   run;^en 


nes   r-^uten 


Willens    7ie3fttch    .- chwer  überwindl  iche  TTindernisse   bereitet 


htt 


Mit    den    herzlichsten   Dnnk    für   den    fr<3unä- 


liehen  Ausdruck    Ihrer   :^o3 1  dgitil  itä  t    unr:    den   besten    Grüssen 
bin    ich 


Ihr  sehr  ergebener 


»(»f 


%  ■  . 

^   V;. 


\.    ^       t^L\^^Y^^   ^f  ^' 


►"-•». 


Jlbfcn6cr: 


Wohnort:  

Ctcaße,  (^atisnummer, 
Gebäudeteil,  Qtodwevt 


Vcfttattv 


mviA*  ^.  Jtru 

in  '^(^ 

J'u^YZ<nif^exx,3k,   >^v5" 

©tcoße,  ()au0nutnmer,  '  "s 

<ßebäuöetetl,  ©torfroccf  ß 


»H  \ 


^ 


J^kU     ^*t<A€^ 


:    K vTvUh* 


BDoftnert: .''*f/«|«*v 

(oud)  3urteU'  o6ec  £eftpoftanit) 

^¥*A<i>iMAiti.S^ 

Straße,  £)auenuniinec,  eebäuöeteil. 
&toiwevt  oö.portr(i)ließfa(t)numniec 


Poftfatft> 


>6v»u   iv,  J,  ^oWcK 


m 


WiH  l»A*M^'Ha<»«k4a.  JlV5> 


©troßc,  f^ausnummer, 
<ßebäuöeteil,  Ctodltoerf 


Frankfurt, den  18.  Februar  1931. 


Lieber  Herr  Dr.  Preiser, 

loh  danke   Ihnen  sehr  für  Ihre   erneute  31nla- 
'^ung.   Vtine  Bereitwilligkeit, Ihr  zu  folgen, bleibt  bestehen, aber  zu 
einer  konkreten   ^rfr.llun^  kann   sie    plcb   Jetzt  leider  nicht   gestalten. 
Der  Grun^  daf'!r    Ipt   folcrend'r    : 

vie  ^le  vielleicht    schon  erfahren  haben, bin 
Ich   ^elt   elnerr  ^'onat  von  der  Frati'kfurter  Zeltung  für   ein  Vierteljahr 
enprgrriert.    "^^icht   alp  Redakteur,  sondern   alF   wlösenachpf  tllcher  Mitar- 
beiter an   elneren   grr!preren   Untersuchung, die   die   Zeltunp;  augenbllck-* 
lieh  veranrtaltet,    IJe>^er  ^^en  Charakter  meiner  Tätigkeit   kann    Ich  Innen 
leider  keine  AiiP'^^.^e  machen, da   Ich  dur^^h  Redaktionsgeheimnis  gebunden 
bin;    wohl   aber   darf    Ich  andeuten, daep    Ich  mfcch  mit   sehr  prinzipiellen 
FrpflTon   der  icteTenwVrtl^en    " ' -tschaf  tsordnung  be?  ch^:ftlge!    Dieses  Enga- 
flreTent,dap   nur  hplMJ^gljP:  lWuft,Tlrd   dur'^h  v/eltere   Arbelt  bei  Herrn  Dr, 
'^fclter  ercr^'n7t.    ?/elne  ^ezlehun-    zu  '"'errn  ^^ahn   habe   loh  noch  nicht   gänz- 
lich  ar©lf*«t ,vl9lrrehr  nur  ^'rl^ub  ^enonrren  und   meine  ^telle   Inzwischen, 
bl9    Ich  wl«d'^rkehre,^rl ,    '"tem  übertra^ren, 

Die  neue   berufliche   T^^tlgkelt.die   mir  auch 
eine   iraterl^jlle   Peer-orung   gebracht    hat, fesselt  nlch  nun  leider   nehr  an 
d-n  »^rt  meiner  Arbolt.    ^^o   anp-enehn.  dac   auch   Jetzt   iet,da8s    Ich  ein  eige- 
ne-  '7ln?Tr*?r   Itd  ^^au'^e   ha^e   und   nicht   rrehr  hin   und   herpendle,  so  unangenehm 
macht    -^-Ich  nun, da    Ich  weaifghren  rechte, diese   Bindung  an  das  Büro  bemerk- 
bar.   A^er  leider    l'^'t  meine  Anwesenheit    In  Frankfurt   unurngSn^iich  und  ein 
auch  noch   90  kurzer  ^^rlaub  nicht   zu  «rlangen, sodass    Ich  vorläufig  meinen 
Beruch   In  ?nbln«en  aufschieben  musF.    ^rChepter  '^ermln   ff.ir  mein  Kommen 


w^re   alpo  dar   ^nde  irelnee  ^nff«*flrÄTr<»nt.«   d.h.    Ä.'ltte  April.    Hoffentlich 
paFPt   ep   Ihnen   dann,roda'-p  wir  uns    ffjr  dl««©   und   die   folgende  7elt  ver- 
abreden  l^^nnen, 

i:nt  sc  hui  11  Aren  *^le  ^^brl^^ens.dasa    ich   Ihnen   so   ßpfclt 
er^^t   ^nf^'orte.    1:-=   -^Rr  nlc>-*    fo   sehr  die   relc^^llchö  Arbelt, die  mich  an 
der'  ^eant^-ortun-T  srehln^iert  ^^^t.-^lp   vielmehr   rclsR liehe   Uirstfinde  priva- 
ter ^7atur,dfe   irlc^   ^tark    l*^  A^anruch   r^p-norrirer   haben.    Durrh  dleee  Mi  se- 
he "^  MffV^lt'^'o,^!^  auch  irelnen  !?«rven   ptnrk  7UFet7ten,k;^^ir   Ich  nicht   zum 
•='chrel>>9r,  ,1^   nirht   elniral    da 7 u  Ihnen     die   rchon    l^fnp-Ft   rtrschlenene  Fort- 
Fetrun'?  rr-ln^r  ^l^llofrrar)hle   zufupnhlcken.    Daff'r   Plnd   Sie   heute   einer 
der   »^rrten.dpr    rle  bekorrrrt. 

Auch  "errn   Dr.    Alt^chul   habe    ich   In   der  letzten  Zelt 
V9rnapv,ir?rplcrt    und   dadurch  w^i^r.    Ich  yje^ip-  von   Ihnen,    ^ben  rUffte    Ich 
mich   7u  einer  ^eruc^^  un'^    hoffe   d->>el,auch  von    Ihren  etwas   zu  erfahren. 


Ich  ffTüüc-Q  ^le    herzlich   und  bitte, auch  Ihre  Brau 


von   TTlr   7U  .«^r^'rpen. 


^  iUc^tOU^   lUeliuL  UI&lXL        (HZO    <uuA.   (u^lußL   fiiXjQ 


*#X*4^ 


iftv 


HtuU^ 


7lbfcn6er: 


SDehnoct:  

Straße,  t^auentimmer, 
<Bebäudeteil/  S>to<twetl 


Vofttattv 


.m^*^Jy.<4,^^^^ 


feu/l^m^^lito^ 


in 


^^^^yvrUku,ygi^^ 


Oebäudeteil,  ^todmetl 


.3»,  iwr,  »    i^r.  ■  -7  -^i- x*iSV  •   !*•;• 


•,'■;  f.    '-'j      f      ■-• 


Dr.   J.    Sondek 


.'■  Kv 


Frankfurt  «.  M.  ,  den  10.Dez.lÖ30.  -I 
Tho  r- wa  3  d 3  e  ns t  r .  35-      ^   -  ~  ^     ' 


Lieber  Dp.  ppeiser. 


s^t- 


&US    Ihre"!   Dilennti    we,;xea   neines   Besuches    ktinn 
ich   Sie   leicht  befreiea.    Ss    iat   mir   >^b,nz   unmöglich,    noch   im 

Dezembö!?   zu   komnen,    da    Ich   am   SO.d.Mt^^.    euf   14   Tage   nach   hö  us  e 

fahre  und    vorher   noch   sehr  viel    erledi-^en   "ius::i .    Bin  Besuch    in 

Tübingen  kcnrnt   also    erst    nach   Weihnachten    in   Frar^e.    Von  Boris 

Alttjchiil    habe    ich   t^ehr'Srt,    dass    er   euch    erst    i-i  Januar  zu   Ihnen 

komnen   >:ann.    Ich  werd3   ihn   wahrscheinlich   dann   den   Vortritt 

lassen  müssen.    Denn   den   J^nubr  über  verde    ich   mit   dem  Buche 

von   Dr.    Welter  so    reichlich   beschäftigt   sein^    dass    ich   erst 

Ende  Jtinuar  oder  anfen,rs   Felrutir  Zeit    zu    einem  kleinen  Weekend 

in   Tübingen   finde. 

Ich   bitte    Sie,    die   VerspStun^r   neiner  Antwort 

zu   entschuldigten,    et:  er   ich   httte   in  den    let?.ten   Ti  gen  mit   der 

Abfassun;^    der   ^  xteratur^übersicht    für   dtis  Mtj  "^özin   zu    ziel    zu 

tun,    als   döss   ich   zu    etw^'3    anderem  ge^'ommen   wäre.    Jedenfalls 

danke    ich   "^hner:    für   die   herzliche   Einladung   und    ^rüsse   Sie, 

sowie    Ihre   Frtu,    tils 


Ihr 


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Dr. E. Preiser 

Tübingen 

Hirschauerstr.ö 


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Tübingen,    den   4«    lIov«mber   1930 


•  ■  ■-»■ 


*•   , '. 


Lieber  Herr  Soudek, 


V 


Itaben  Sie  vielen  Dank  für  die  Uebersendung  Ihrer  Manuskripte, 
die  ich  Ihnen  beiliegend  zurückschicke.  Ich  v/erde  um  die  Lektüre 
der  beiden  Aufsf^.tze  wohl  doch  nicht  ganz  heru.nkomnien,  kann  mir  -  '■> 
aber  vorläufig,  nachdem  ich  den  Ihhalt  kenne,  da:ait  noch  ein  biss- 
chen Zeit  lassen. 

Y/as  Ihren  Brief  vom  31.  betrifft,  so  habe  ich  inzwischen 
ochon  vom  Liter-.turblatt  eine  .Aufforderung  bekommen;  Durchschlag 
meiner  Antwort  lege  ich  bei.  Sie  sehen  daraus,  dass  ich  mich  doch 
zu  der  Besprechung  entschlossen  habe.  Vienn   3ie  schreiben,  Herr 
Dr.Welter  halte  die  "Handelshochschule"  immerhin  "für  p"-'dagogisch 
nicht  ganz  verfehlt",  so  kann  ich  dem  schon  zustimmen.  Für  glc.ube 
ich,  dass  der  junge  strebsame  Kann  im  kleinen  Nest  sich  viel  bes- 
ser an  den  Flutusbriefen  fortbildet,  während  die  H.H.  sich  mehr 
als  Lehrwerk  für  den  Itudenten  eignet.  Etliche  Artikel  scheinen 
mir  jedenfalls  zum  Selbststudium  ganz  ungeeignet  zu  sein;  vor 
allem  aber  ist  die  marktschreierische  iieklame  und  die  ungeheure 
Anmassung,  mit  der  der  Herausgeber  o.uf tritt ,  auf  keine  Weise  zu 
entschuldigen.  Ich  glaube  jedenfalls,  dass  Sie  ebenso  wie  Herr 


f   ^. 


'■■■   ,'•■'.■■'»..■■■ 


.  ^'■^''"'^/ 


-w 


•*  * 


'•  Dr.Welter  lM   dieser  meiner  Ansicht  übereinstinmen  werden.  Bitte 
^  grüssen"3ie  ihn,  ich  werde  ihn  bei  meinem  nächsten  Besuch  in 
5'rankfurt  gern  aufsuchen.  •' 


,  <:  <^  ijv:.if^ 


Tübingen  hat  in  diesem  Semester  einen  Hekordtief stand  an  Stu- 
denten, wobei  ich  selbst  freilich  nicht  einmal  schlecht  abschnei- 
de. Aber  die  beiden  Vorlesun'^^en  machen  entsetzlich  viel  Arbeit > 
sodass  die  Konjunkturtheorie  y  :rläuf ig  wieder  einmal  ganz  in  den 
Hintergrund- getreten  ist.  Umso  mehr  ij'reude  macht  uns  unsre  neue 
Wohnung,  die  3ie  ja  hoffentlich  bald  ein.7ial  kennen  lernen  wer((Ä[. 
?    Herr  Dr.  Altschul  hat,  soviel  ich  weiss,  noch  einen  Durch- 
schlag meines  Rundfunkvortrags  aber  da^s  Wirtschaftswissenschaft- 
liehe  3tudium  .  Bitte  lassen  Sie  ihn  sich  doch  geben,  vielleicht 


interessiert  er  auch  Herrn  Dr.W.  3ie  werden  daraus  meine  Gtellun 


6 


und  meine  Keinung  über  die  Bedeutung  und  den  Y/ert  dieses  Studiums 


ynoc 


zimlich  deutlich  ersehen;  vielleicht  können  Sie  j-a  auch  einen 


i  ■, 


Vorschlag  :*:achen,  wo  ich  ihn  veröffentlichen  könnte. 

Ich  hoffe,  dass  3ie  b-^-^ld  einmal  wieder  von  sL  ch  hören  lassen, 
und  grüsse  Sie  mit  meiner  Frau  herzlich 


Ihr 


l^'cA  Irto^^ 


Dr»3«Prei8er 

Tübingen 

Hirschauerstr.ö 


Den  4 »November  1930 


f  '< 


An  die  Redaktion 

dea  Litcraturblatta 
der  ^ankfurter  Zeitung 

z»H,   des  Herrn  Hr. Drill 


u: 


Sehr  geehrter  Herr  Dolctor! 


( 


Auf  Ihre  Anfrage  vom  27 «Oktober  teile  ich  Ihnen  aiitt 
dae»  ich  die  Besprechung  der  "Handelshochachule"  gern  über- 
nehme« Allerding»  möchte  ich  3ie  bitten,  mir  zu^i  mindesten 
die  Lieferungen  dar  ersten  beiden  Bände  (Betrlebswirtschaft»- 
lehre  und  Volkswirtschaftslehre)  zu^onLiien  zu  Is-ssen.  Ich  be- 
•Itze  nur  zwei  als  Sonderdrucke  erschienene  Abschnitte,  müss- 
te  über,  wie  3ie  verotehen  werden,  wenigötens  die  wirtschcift»- 
wisaenschaftlichen  Teile  vollständig  haben«  /lUaaerdem  wird  es 
rerniutlich  Ihren  Atsichten  entsprechen,  de&SL   meine  Rezension 
erat  erscheint,  wenn  -  was  ja  nicht  mehr  lange  dauern  wird  - 
die  genannten  beiden  Bände  fertig  vorliegen. 

Mit  vorzüglicher  Hochachtung 


-..  j 


f,  J\  V-l  .  ,  t 


■i, 


y  •  ■;."• 


V    ♦  •*  -e 


%': 


Dr.J.    Soudek, 


Pranvfurt    n  .M.  ,(1.31.  P)ct.  1^30 
Thnrwelcsenstr .    35         ,      -{j» 


'-■.* 


Lirfbfif  Her»p   Dr.    ?pr>iser. 


ich   ht^.be   H^^J^r'u    D^-    "Kelter»  Thre  Ansichte  i   fU  er»  6io   pä- 
dtigogischö   pedentunfT   dei?»»Hj  nclei^ihochschul  e»»   tnit-Teteil  t.    So    sehr   er   - 
v/ie    or  behauptet    ~   den    ^^önzs;    Tlnternoh^ö  i   tuoh    von  der   p^dagogichen 
Seite   her   ok    ptisch   ^e?^eaüber»i3  t»ih  t ,    und    ebc^nfällt^    der  Meinun'^    ist, 
dns3    '//iwie]    Qüklinf^]    düJ'ür   £$'3nKCht   wurde,    S(^   htl  t   er   do   h    die 
nHtndülshoohschul  ei    für»   ptldagOi^i  3c^    nicht   v^tm:^    verfehlt.    Seiner 
Meinung'   nf  ch   kv^ii    ein   jun^^^"^   st petsprn^r»  Mtan,    dep   sich   kaufmännisch 
fortbilden   wil},    aber*   verd> -nnt    ist,    in    i-cjendeinen   kleinen    Nest 
Sitzen    zn  müssen,    t.n  H   nd   der   np^  ndelshochschu]  e«    sich    dtis    notwen- 
div^e    rraufnännische   Nissan   tnei^n'^n.    Ich    glaubte   übrig-^ns    in   Ihrem 
Sinne    za    sprechen,    '  eni    ich    ih"i    erwiderte,    dtiss   Sie   gertde    diese 
Bruuchtar'^veit    ':^e3   *Ver''es    in    Fpuf^e    ste"*?.  en. 

Mit   einer  Kpitl;:fChen   Auseinuncepsetzanf?.  sow  >hl    mi*    dem 
Gesuntwerk    ül;.    nuch    nit   einzelnen    Absch  iitten,    ist   er   sehp    ein/er- 
sth/ndea.    Sp   -nöchte   s^gtip    eiae  bes^nde*^  >  Hertusstellun';''    der    typisch 


verfehlten   Artikel. 

SP   äussepte    in   übrlge.i   tiueh   den  Wun    ch ,    S  e    selbst    zu 
sprechen,    v/tis   Jt   wohl    ia   der   nt'chsten    Zeit   'auni    "Ogl  ich   seiü   wird. 
Ich   bitte   Sie  de^^hfclb,    mir  '•>d<ir'    ihn   selbst    mitteilen    zu   wollen,    wie 


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,  jv.  >.   ,h* 


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Si^    nun   ütor-   die   oben    /  iT»ji^Bbr«ir'hte   y^asicht    von  Herrn    Dr. Weiter 
dkin    en,    dtünit   «13  es   weitere   n"'g]ich.3t    btjld    v7ö;3chehe  i    keiit^.      ;••.■: 

Mit   her-zlichon  Grüssen  V- 


Ihr 


/ 


-^ 


^ 


•■'!  ?•• 


*= 


Prunk  Tu  Pt   f.M.,    den   J?8.0Kt .  1#30. 
Thopwaldsenst r.    35, 


Lieter  Herr   Dr.    Preiser, 


fcnbei    iichioV:^»   ich    Ihnon   wie   versi^rochen   die 
Literöturül  ersieht  ü    er  ^»piti-lwunderung   nuch   öe-n  Aufö^tz    von 
Beate   und   die   An-  ?igen  der   beiden   Aufsätze   ütor  Goldbevegung 
von  Boere   und    Nelsser.    Ich    h^ffö,    dass    So   nit    den    beiden   An- 
zeiiTen    etwas   ^nftjn^^en   können.    Nur   ein^"'   hesoader»©  Bitte  knüpi"e 
ich    noch    an   die   Behj  ndjiinp-   der   Du^chGcni^re    dor    beiden   Anzeigen, 
nttnlich,    dtiSi    Sie   beide   nicht   Vnici^en,    .  ondern    in   Ihren 
gegenwtrti.^.3n   lingefel  tetei    Zustror-    erhalten. 


Mit   den   besten   ?fün^3C^  -n   für  Ihren    Seneaterr  fif»nf 
und    den   herzlichsten   Opüs.3en   tuch    tn   Ihre   Fna::   bin    ich 


Ihr 


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Frankfurt, den  3.    Janutir  1930« 


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Lieber  Dr.  Pi»el«er»      ^ 

herzliehen  Dank  Tür  Ihran  Brief, der  den  »einen 
gekreuzt  hat, und  vor  allem  für  den  Sonderabdruok  Ihrer  Rezension. 
Sie  hat  Mir  -  es  nun  einmal  eine  stehende  Redewendung  bei  einer 
Aeusserung  über  Ihre  Arbeiten  geworden  -  euaserordentllch  gut 
gefallen. Besonders  erfreute  mich  die  Umrelssung  des  Problems  und 
die  Skizzierung  der  Lö^ungsrichtunö.Nur  ein  kleines  Bedenken  ha- 
be ich  dtibei  :  ob  sich  die  Arbeitslosigkeit  als  solch«, die  »•  eine 
mit  Jeder  marktwirtschaftlichen  Organisation  verknüpfte  Prikti- 
onsersoheinung  n  sein  soll, von  der  spezifisch  kapltaiistischen 
trennen  läsat. Vielmehr  habe  ich  den  Bindruck, dM,üs  das, was  wir 
als  Arbeltslosig>:«;it  keniien,doch  nur  in  Kapitallsiaus  vorhandej 
und  für  ihn  konstituierend  sei.Jenseits  dessen  noch  eine  allge- 
mein üblich  Arbeitsjosigkeit  anzunehmen, scheliit  mir  aus  doppelton 
Grund  nicht  zweckmässig  : 

1.  fürchte  ichjdfciss  sich  in  einer  anderen  Wirt^.  chaf 
mit  Markt  rein  historisch  .rar   nicht  nachweisen  lässt.Was  beispie] 
weise  im  antiken  Rom  Arbeitslosigkeit  war, scheint  mir  doch  ganz 
anderen  Quellen  -  Militärverfassung, Sklaverei  etc.  -  entsprungen 
zu  sein  und  eine  andere  Bedeutung  gehabt  zu  haben, als  die  heuti- 
ge, der  Expansion  notwendig  vorausgehende;^  Arbeitslosigkeit. 

.'*■"' 

2.  weil  hinter  dieser  Annahme  wieder  eine  •»  reine 
Oekonomie  n   steht, so, wie  sie  mir  e:ef ährlich  zu  sein  scheint  :  nar 


i.  ■*"-•■.•'» 


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lieh   uls  ordre   mtturelJ^e.'JTttS   an   der  Fiktion  der  reinen  Oekono- 
iflie  wertvoll    ist,dM8    enthält   wahrscheinlich   ksb)i   eine  weniger 
metuphysiüch  bela^^tete  Qleichgewichtsf iktion  tiuoU. würden  Sie  tt.1- 
so   in  unserem  Fblle   die  Arbeitslodikjkeit   tla   kinoti:3ohe  Störung 
Im  Oleichgewichtöetrebrtn   des   Marktmechttnismus   unnehnen, würden  Sie- 
m-B.beaöer   2u?a   Ziele  gelbarren. 

Ich  mache   dieBen   letztv^ren   Sinwund  beaönders,vreil    isr  unijere  Alte 
Fr»ge,die   n»ch   der  brjsonderen  Sruktur  der  Marxschen  KupitMlanply 
se   tangiert, in    der  ich   noch    immer  nicht  Ihre  Meinung, wie  Sie   et^e 
s.Zt-in   Ihrer  Beeprechun^j   von  Ha^rn  zum  Aasdruck   kam, teilen  kann. 

Döö   Gerücht, dai33    ich  meine  Beziehungen   zu  Hahn 
lösen   werde, beisteht   zu  Recht. Den   Anlass  dazu   gab  Htähn,der  meinte, 
das  mich   die   sehr   belastete  Bank   nicht  mehr   tragon  könne    (   raein 
Qöhalt   geht  Ja   aul  Bankkoiäten)und    daas    de^^hhlb   da^^    »t   Wissenschaft 
liohe   BüronbitJ   Snde  März   auifgeloat  werden   müi^Bte.Bis   dahin  werd« 
ich   ihm  i\och  aiSöisstieren,  dann  mu33   ich   neue  ünterhal  taiaogl  ichkei- 
ten   Buch«». Das   wird  bei    der  gegenwärtigen  \firt   cht]Lt3lage  Xxv-i- 
jich   nicht    leicht   .sein. Einstweilen   :-?tehe   ich   in   diesbezüglichen 
Verhandlungen  mit   den   ^  Magaain   der  Wirtschaft   *»•    Der  Weggang  v  ^n 
Hahii   fallt   mir  nicht   schwer, weil    ich  mit   ihm  ohndediea   nicht  ao 
gut   au3kan    in   der   letzten   Zeit, wohl    aber  der    von   raeinem   relativ 
sicheren  Sinkamnon.  -d 

Von  diüsem  Breignia   konnte   ich   Ihnen   im   Letzten 
Brief   nichts   erzählen, weil    ich    ihn  meiner  Sekretärin   diktierte. 
Deshalb  isind   auch   die   anderen, Hahns   Seninar  betreffenden   ÄUsea- 
geh   etwa:3   milder  busgef  al  len,als    die   es   gewesen  wären, wenn   ich 
seibat  gescgrAeben  hatte. Heute   darf  ich   ober  ruhig  hinzufügen, 


V    S.:.- 


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dk  88   sein   Sdaln^r   ebenso  unerquickUch   ist   wl«  s«ii.i  Verhalten 
JütBt  bei  nelii*»p  Bntlbssung.  Trotzdi^m  muas   ich  ihm   tür  Ahs   r*i}tt- 
tiv  angenehme   Jt»hr  ÖKiikbtir  sein^d»»   ich   in   ööineia  Dienßtö   ver- 

brtiChte. 

Ich  knnn   »ueh  heute   aur  wiöder  meiaen  Wunach   tua- 
öprecheiijbk la   Nüheres   van  Ihr#m  Tua   zu   erfahren  -  da   ich  durch- 
i.U6i   aioht   auf  dem  LauXöndon   .^ahtilten   werden, wmö   i  b.dp  offenalöht- 
Jich  ni<jht   allein   ni  DriAltdchul    llo^t   -   .Grüäsen  Sie  doch  hers- 
liohiit   Ihre  Friiu   und   seien  3ie   selbst   gegrüsst  von 

Ihre© 


Meine   Adresse    :    J.S.    bei   Dr.    Fath, 
Frft.  ,Tiiorwaläöent5tr.    35 


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^^tU/ziUu.    ^  ^^^^«^    -^^    ^^^^r     ^*^^    ""^  ^ 


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Frankfurt  k.M.,  den  .'51.  DezQTiber  59. 


Liotor  Dr.  Praiser, 


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es    ist    zvrr  ?   sonsjt   üblich,    c^ttss   (irjrjenige, 
der   den  Ort   wechselt,    Kuch   -lit   nein   Schr^^iben   beginnt.    Aber   es 
l3t   nicht   flblicl-,    das^   Jemand,    öev  noch   nicht   hbbilitiert   lot, 
V  >r]esi3ns:e.i   l?lt.    Also  tallen   Sie  initer  die  Rubrik   des  Ausser- 
gewöhnlichen,    sind    von   den   Verpi"!  1  chtun^^en  des  {}e'»/:'Oin liehe a, 
mit   de^i  Brief eschv<-ibön   zu   beginnen,    entheben    ind  h«ben   jx>ra4t 
das   raor»liscU3  Recht,    /v^n   riir   zueilst    einen   Brief   zu   erip fangen. 
Du    der  Br»ief   zu      Hhretüjchlu:?«    ijeschrieben   v/ird,    dient   er   zu- 
gleich  Huch    einen  herzlichen   Gluckwünsch    zu  i    iieuen   Jhhr,    -ler 
sich    buch    r\it  Ihre  t^e.sMnte   Ffcnilie,    insbesondere  iiber  Kuf   Ihre 
Frau    erstreckt. 

Von   Ihreiü  P«soin   erhalte    ich   nur   sporRdisch 
Bericht.    Dann   etwa,    wenn    versehentlich   Herr  Dr.    Peter  Herrn 
Dr.    Altschul    i^cv  reibt   oder  Sie   selbst    sich    in  Mj^^jazin   der 
Wirtschaft    literarisch  betätigen.    A   propos  föchte    loh  berierken, 
dass   mir  li^re  Besprechung   des   Buches   von   Gelesnof/   ausseror- 
dentlich  irut   gefallen   hrt,    und   dasi-.    ich    trotz   meiner  kritii.chen 
V>  T»kijilagUiig  recht  wenig   einzuwenden  httte,   höchsteiiö  wünschte, 
dass    das   hier  entworfene   Prograraji   eine^3   Lehrbuches   bald   seine 
Verwirk! ichtng   finden  RÖchte.    Srfwhren  hi  h*^.    ich   nur   vc»n   einen 
kleinen  An^friff  getreu   Ihr  Lektorat,    öe-r^^    wie   ic:h  hörte,    inzwi- 
schen  illusorisch   gerat; c^:t   worden    ist.    Ueber   Ihr  sonstiges   Br- 
gehen    und    das   jhrer   Ftmilie   bin    ich    vollste  icit^   in   unklaren. 


/ 


-S'- 


Bs  wäre   d^auhwlb   recht    nett    von   Xhnaa,    f a3  .1 3   Sie   ne« 
teil   Thpen  wids^^aaohttf tl  ichen  Arbeiten   Zelt    dazu    f indt^n  ,    «in'^.b.1 
etwas    /on   sichnhören   zu   Ütissen.    Zu   ainem   rejen  Bpiefvrtichsal 
oder  gar  gedanklichen   Auseinanöergatzungen  über   interesalaren- 
de  Probleme   wird   es  Ji    kaum  kom-i'  n,    da   Sie  bestl*ant  keln^ 
2ei"    dazu    erüt ritten  können.    Äs    ist   dies   au3se£»or»dentl  ich   zu 
bedauern,    da  raan    In   dieser  Hinsicht    in   Frankfurt   immer   etwas 
Abweehseluiig  gebrauche  inkonnte.    Meine   BetatigUii^j   auf    dem  Ge- 
biet'^-  der  O^konomik   beschränkt   sich  nt eh   wie   vor  auf   die  Vor- 
bereitunji'en  des   Seminars    /on  Hthn  Altschul    ueter  «Kredit   und 
Konjunktur»,    d^  s    einen    -  al  lerdi!i:::s   iiur  relativ   -  bef  riodi  gen- 
den  Vorlauf  nimrdt.    Es   stört  mich   an  dlese^n  Seminar  weniger 

der  Tt  n  feinde  K'ontukt    der  beiden   Leiter,    a3  3   die  Tatsache, 
dass   sieh   nicht    eine  Arbeitsgemeinschaft    in   c^e'-^.   Sinne  heraus- 
bilden konnte,    wie   wir   es   aui?    früheren   Sonintren   -fowohnt   waren. 
Das   Buch   von  Hahn    nähert   sieh   seiner  Beendi^runr.    Auch    dt?s    i^vt 
leider   nicht   g-anz    so  geworden,    wie   ich    es   mir   vorgastellt  ht  be, 
dtj    das   Favag   -  Beben   die  KOpfe   für  Kredittheorie  lestiir.nt   nicht 
geeigneter  rjeiit  cht   hat.    Ansonoten  Heile   ich   eiii   treuer  Be;3u- 
eher  dej   Institutes    für  Konjunkturforschung  undbedrä.ng'ö   Herrii 
Dr.    Altschul    lei   seinen  Artikeln,    neuerdins^s   bei    der  Nieder- 
schrift   seines   Buches,    en   das    ^»r   sich    ornstlicU    herangemacht 
hat.    ^>iK:ii\   eigenen  Publikationen   ist    in  Moment   nicht   sehr    • 
die  Rede,    doch   bereit c:^    ich   maaches    vor.    So   unter   andere-: 
eine  kleine  Abhandlung   über   daii   Kausal  itt*  tsprobl  em    in   der 
Soziologie.    Das   Lehrbuch   cor  Geldtheorie,    das   ich  mit  Hnhn 


Bchr9i"ben   wOlte,    wird   wnh3    nicht    zustand.}   konnan. 

BS  vlpd  Sio     ohl    interessieran,    dns^   ich    v«>r 
kur'-^era    /on   ?r^)x.    :^i2ek    die    Zu  itiTanun^'   orhtiten  hübe,    nich  b   i 
ihn   h>  bil  itieron   zu   könne.:.    Wrjnn    ic      ruch   dijn   Kindruol:   habe, 
(inss    er  von   •Teiii»:>n   Pliin    nioht   Scshr   anthusiu  .rai^rt   war,    so   raiu  s 
ich   doch   2U:^estv3hen ,    äi^Bü   ar   sich   -   vria   ej?   ii«d.lb;it   SLjj'te  unter 
den   EindpuoV:   n.;Jine^5   puv-jhes   ü.id   meiner  Bespr  nihun^   -   csehr 
xpeundj  .oll   bentthra   und   ^^lir   inner»hu3b   dar   z\i{t   A^t^n   seiner  Schütz 
lin-:e   -^azo^enen  ^penze   ii   der  erdenklichsten  'feise   ent'^?e»?en- 
tjekoniien   ist.    Ich   hile   euch   7er3p:*?v")0hen,    Jeder  Konkurrenz]  ich- 
k'iit   mit   seinen   Jüiieern   ttVDS   detn  ^fe^e   -zu   ^eh   n,    d.h.    nicht 
V  )P   seinen  i\ssi--tent  nioh   zu    htibil  itier  3n   und   auch   dann   t\ir 
ein  fc'bfolut   entlegenes   Grelit^t.    Für   neine  H^  bil  itt  ^.i' »nssdi  rif  t 
-  Soziologie  und  Statistik    -   hi  t  K»irp  Ppof.    Ziaek   gev/is;3>s 
Interesse  j^ezel^t.    Das   htt   nun   dus   CJeaicht   neiiies    Frt).nkfurtar 
Dttseiiio    etwfcs    verändert    unö    ich    darf   vie'iei«.^^t   ^^e-ren wärt iij 
in   -   von   akade^i Ischen   Standpunkt    hus    -   eine   etwtiB   freudigere 
Einkunft  blicken. 

Was   ich   Th  :en   sonst   noch   erzählen   könnte,    will 
ich   für  heute   unterschltjgen ,    un   Sie   damit    zu    einem  Brief   zu 
reizen.    Ich  hoffe,    dt*s3   das   Zuckorbr^t   lockend  jenu.:    sei   und 
dass   die  Weihnachtof erien   eine   nicht   ungünstige  Vorbedingung 
iür   die  Erfüllung   neines  Wunsches   darstellen.    Sollte    ich   aber 
trotzdem   lange   warten  !3iüs3en,    so   will    ich   der   eing^ni^R    erwähn- 
ten  Ausnth'ie   ein,R;edenk   sein   und   schönerer   Trge  harren. 


I  llllt 


■  II  !■ ■iiiiBiiniiimij^iqaifipr 


Ihii*9"i   j-'e^  wflnsohe    Ich   noch   äineji    r»«oht    sohöriön 

Semest.orvar»lt«uJr   und    .^uten   Lt?ux    in  der  HkHdeiilachtjii  Bahn    für 

w'lle   fol'^enden   Jt^hr»:,    zunächst    i'.Lür   vor»  cljorn    i'üx*   dtio   Kommendo 
du3sen   Aiicri'.t    Ihnon   ein    fr(3hlißher   osin   Tn.ogo. 

Mit   K^len   j^uteii   \?ün3ch»3n   bin    ich 


Xiir 


y^fw 


vr 

^.  ;*,    f'-.    .^^    .' 
»         '      ■  • 


J«    Souclek. 


F^Hnkfupt   «.    »».,    den    13.    •lo'?!. 
Th    rwttldsenatr.    35.    ,;S:  . 


.',".: 


■f\ 


Herrn  R.    L.    ?rt:ger, 
BuchUeincJIunc^, 


Berlin    N^,^   42 


MitteQst passe    21 


Am    10.d.Mt:s.    ephialt    ich   Ihre   ^jipte   und 
5   Exemplare    da^    neuen    He.^tes    de*^   ■nlbl  iogrtiphie,    für   deron   U<Jber. 
seadunr    ich    Ihnen    dtinke.    Von   der   DrucTierei    hebe    ich   bis   Jetzt 
weder   Sonderubzüge    noch    irnend    einen   Bescheid    r^rhtilt an.    Doch 
hoffe    ich   r»echt    bf^3d    von   dort    etwas    zu    erfahren. 

Unserer   '^e»^alredunjT   genfcss   wird   Jetzt    auch 
ätts   Hon'^rfcsr    für  neine:]    2.    Be'trag    fä]liti.    Nt  ch   meiner   Zöhlun^ 

beläuft    sich   der   Gesamtbetrag   ruf    R^    47.70 

und    das   mir    in    bar   zustehende   Brei7ier*te]    aufR*^    35.78. 
Ich   bi'te,    mir   dies-^n   Petrii:^  bald    zusenden    zu    wollen. 


Hochti  chtun^'svol  1 


na«  •  O*         Bibliographie  der  Rechts- u.  Staats« 

/LDOnnierdlOie  wIssenschaHen.    ProbeheHe  grati*. 


BERLIN,  den 9,-J-aß, 19  31:  • 


Dr.    J. 


S    0   u   d    e   c    1 


r 


Frankfurt 


Im  Besitz,  ^hrec  Briefes  von  8. de. 
f  sende  ich  Ihnen  gleiGhzciti£:  5  Expl. 
des  neuen  Heftes  der  Bibliographie  und 
teile  Ihnen  höf l.mit , dass  ich  bei  der 
Buchdrukk-I^^erkst Litte  reklaniert  hebe 
und  die  Sonderabdriickc  folgen  lasse. 


Hochachtungsvoll 


V. 


R.L  PRÄGER 


[ 


BERLIN  NW7 
MlHelstraBe  21 

Spezial>Bu<]>ha0dI«*ng  für  Redii*- 
und  S{aai*>Wis*ensdia£€en 

Bank:  J.  Dreyfus  &  Co.,  Französlsche-Str.  32 

Garantie-  u.  Kreditbank  für  den  Osten  A.-G. 

Unter  den  Linden  68  a  

Postacheck :  Berlin  3881  Telef. :  Zentrum  fA  4)  7369 

Bank-  u,  Postscheck  -  Konten  im  Auslande 
'^'^'^nxnP^^-  ^<ir«sse:    Prager,    Mittelstr.,    Berlin 


Berliner  St^dtDank 
Oirokawe  a         Qirdknnto  1707. 


Vei5i§tKärte  Straße 

und  Hausnummer ' 

anzuceben! 


ü-rrn- 


-^:€ 


.D.r.* J... S. 0.....U d.....e.....k...... 


^■■-t.....n....r, k.  .f'....n....^- t    n_lf. 


rr\\ 


Thor\7aldGenstr.35. 


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Dr.  J.  Soude>:. 


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Buchhandlung  R.L.  Pre^er, 


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PranKfurt  u.M.,  den  R.J«n.31. 
Thorwöldsenst  r.  •'5.  .4^,  . 


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VT  Ä 


Berlin      NW  7 
Mitte}3trti3se   21 


V'Tgestorn  bin   ich    von   neinon  'Velhnachts.. 
urlttub   nts  ch    Frankfurt   t,    :^. .    zurücV-tTekehrt .    Ich   hette   gehofft, 
hier  Ihre   bib3  i''>^:^rtiphische   Zeitsohrif*-    vorauf -nden,    wbs   »ter 
leider   nicht    der»   Fn]]    war».    Ich    rjeatatte   -nir  deshalb   die  Anfrage 
ob   das   Heft   nit   meinen   Beitra^:  bereits    arscfelenen    ist   oder  wann 
es   ungefähr   erscheinen    yrird. 

Hochachtun::3Vol  3 


I. 


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Wh.    h.    P   p   tt   ;?   a    r    ^    Berlin   KW  7>    ^^itt^l{^ty*^3^^«   ;>1. 


Pf«. »den  Sl.lf?.lP3n. 

in   (l'JP  S.KoprrjVtur  ver3«»r^««*ne  AußtüHunö   vier  Btnk- 
Apchi/   -  Nun!n«*r».    Ich   hu  r  e   si-i   inz>^l8':h'*a   in   den 
Korrekturbogen  einrjoar^tst  ii  id   di.ia.^n   ?>  >f  »pt   »n 
diei   Dpuokf^rei   nb^reh^n  .lnBi^an. 

Hf^ohtjchtnn«?ij7  O  3  . 


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Dr.    J.Soudek. 


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■5?t  ■'■? 


Frankfurt    b.    M.  ,    den   ??0.  Dez  .  1Ö30. 
Thorwttldsenstr.    35, 

1  ■  *u 


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An   die  Buchdruck    -  "«rapstätte  O.n.b.H.« 


J   e  n  tL 


Am  Anger  14« 


/.£■  ^ 


Herr   ?raf»er  hat   -nich   dertuT   bufnevkstm  ge'nwcht 
di'ss   in   der  Korrektur  nein  33   AufsKtr.es   tLuT    der   letzten   Seite 
noch    eine   :^ÄAlene.nk;ttbe   fehlt.    Ej   ht^ndelt   sich   um   die  An^  te   der 
Nunner  des   Bank -Archiv.    Ich    hube   Si-^    in   der  beil  ie«?enden  Korrek- 
tur  eingefügt.     (Nr.  5)  J; 

HüchtLchtunf^svtoIl . 

1-  .  "•£  'i 


rv^-j- 


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•^£l  •  •  ■ 

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l   K>rr^?lctur; 


■  im 


■  ■  4. 


.i^  .*   <i . 


TB  -i  •  et*,,»   Bibliographie  der  Rechts- u.  Staafs- 

il.D01111ieireil%9ie  wIssenschaHen.    ProbeheHe  grafit. 


WP/St.  BERLIN,  den 1S^.L2. 


19 


30 


H    Tn  Dr.    S   0  u  d   e  k, 

Frankfurt     aAl 


geiir   geehtte}?'  Herr  Doktor! 

ich  erhielt   von  der  Druckerei 
Korrektur   Ihres  Aufsatzes  und  "bitte 
Sie  höfl.jder  Druckerei  umgehend   frdl. 
die  Nummer   des  Bank-Archivs  anzugeben, 
aus   der  Sie   etv;as   zitieren. /^^^/^  J^^ 

Im  Voraus  bestens   danliend, 
egipfehle    ich  mich  Ihnen, 


i^/ 


hoc  ha  ch^ung  Tjv  Ol  1 


Rl     DD  /  ^CD  ö^'^'-'N  NW7 
■    L.   rix/         ?CIV      MlHelstraBe  21 

Spezial'Budihandlung  für  Recbis- 
und  Siaa^s'Wissensdiafien 

Bank:  ).  Dreyfus  &  Co.,  Französlsche-Str.  32 

Garantie-  u.  Kreditbank  für  den  Osten  A.-G. 

Unter  den  Linden  68  a 

Postscheck :  Berlin  3881  Telef. :  Zentrum  (A  4)  7369 

Bapk-  u.  Postscheck  -  Konten  im  Auslande 
Telegramm- Adresse:    Prager,    Mittelstr.,    Berlin 


Horrn 


Dr.J.  S  0  u  d  e  k 


Frankfurt/Main 


1:J568  - 


Thorwaldsenstr.J? 


ii  A  »»■.i>»  * « ■ 


Bei  .LIi)be^te]Jhafkeit,!:urück  an  den  Absender. 

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si   J.    Soudök. 


%:  ■•\^;.s• 
"^^n^.•r■ 


FrtinkfiiT»t  >.    M.  ,    den   8. Dezember  30 
Thorwti]  dseiiat  rtto::  e   35. 


An    die  ßuchhetadliniv?   tj.L.    Prt.    gar. 


-•■.tJ 


Berlin     NW     7 


:^^^e 


Mitte!   t  rasse   21. 


Qeste i?n    erhielt    ich    von   Ihnen    die   erste 
Korrektur  neined   Aufsatzes.    Ich   hole   sie   sofort   durchgesehen   und   heute 
an   die  Buohdruckerei   zuru cKgeschicht .    Inzwischen   htbe   ich   übrigens 
auch   heut-r   von   der  Druckerei   se.lbst    ^.vrei   Exemplare   der  Korrektur 


erhal ten. 


■f. 


Ich  hhbe   cie   Drickere..    ersucht,    rair  eine 


■^% 


zweite  K'~>rrel|tur   zuk  unnen    zu    3^'ssen,    die      ich    r3of;)'^t   dnrch.sehen   und 
zurückschicken   werde.    I^ks    die   Sondorexe'nple  re   aricetrifft,    so   bitte    ich 


Sie,    es   bei   derselben   H^^gelung   zu   belassen    wie   das    letzte   Mtil  ,    naT.lich 


W^f  ^-     20  Sonderabzü 'e   unc     5   Exemplare   da.s   Heftes   mir   zuschicken   zu   wollen. 

Ä   '-.1-  '    -'tf. 

Gl  eic^  zeitif^   bestätige   ich   Ihnen    den-Empfi^n^ 


'/v .  ^  "v    "der   be:    -^hnen   bestellten   T^Ucher  und    danke    -^hnen   bestens    für  4iö   Zu- 


'■'c-u  ■: 


'^■^hi> 


,-v'  ;;. 


i-'-  i-  ^''  ■■• 


sendunvT,  Den  Betree  bitte  ich  Sie  gegen  mein  Guthtlen  zu  verrechnen. 


^  4-  •■'       •     ■ 


Hochachtunptsv  il  1 . 


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Dr.    J.    Souaah 


Frunkf-irt    e.    M.,    den    8.  Dez.    1930 
Thorwttldsenrtrbsse   35. 


^ 


;.f» 


An   die  Buchdpuc;. -Wer  kstatte 
G.m.b.H. , 


Jen» 


Am   i' neier  14 


Anbei    /sende    ich   Thiiei   die   ersten  Korrekturen 
verbessert   zu-^ück.    Die   beilietiende  Tnrroktur  ht;be    ich   von   der 
Buchhandlung   ?re-:?ej?  dipe^rt    bekon-.en;    von   Ihnen    erhieJt    ich    erst 
heute  morgen   2  "^xe-iplöre   der  ^orre'rtup.  ^>;, 

Bei    der   ^"urpelttur  bitte    ich    Sie   tuf   dop 
3.Soite    die  Einfü^Tung   de.-s  T^^jchtitels   ari   Ende   des   Absatzes    zu 


beuchten    und    «uf    Seite    4  und   6   die  »rmste}  }U'i?r   dep   Buchtite}.    Ipp- 


o 


tun}  ichepwöise   sind   näm    ich    Schriften   t3in-  und    desselben  Autopen 


die    ich   iincht^intindep  t. nzuf"hrr3n    pflege,    ausGiaendep  prepissea 


/.'  > 


p- 


2t' 


/». 


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den.  Ich  habe  eingezeichnet  wohin  Jeweils  die  sp^tep  tn:?efühpten 
Buchtitel  zu  können  h^bon.  Auf  Seite  5  ist  die  Vopbomepkung  übep 
die  Titeputup  der  pudgetkontpol 1 e  nunne'p  tls  Annerkung  zu  brin- 


gen 


r»%- 


Mit   dep  puchhßndlunfT  ?rtiP:ar   '^Jtir  bopaits    ver- 


fe-.. 


ainltipt,    dttSr3    ich    eine    zweite  K'ippektup  bek  '-nne.    Ich    bitte,    mir 


diese   u"!tTdhend    zuzusenden,    d^nit    ich    sie   sofnpt    petoupniepen    kann 

Hochtichtun^^-svoll  >: 


■  ■'■''  '^5? . 


■süf- 


ff,- 


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VI' 


Dp.    J.SoUilek. 


Fmikfurt   ß.    M.  ,    den  6. Dez. 

Thoriraldsafistr».    35.  .  .  r/. 


1930. 


V  .    ( 


;5^ 


/  '•  '. 


Buchdruck-WerKottitten   G.m.b.H.  , 


J   e  n   ti    • 


An    4-f^.MtR.    teilte   nir   die   Buchht? nri]  ung   arti- 
ger  'nit,    dasj    Sie    rie  Korr»t>ktur8n    von  rneine*^  Aufsatz    ülor   die 
Bib3  iogpuphie    :'uj?  ?" -njunktu -^f  ">rschun;:   la   n'.ch   t  b;:?esGhickt   hatten. 
D>    ich   bis    dahin   n^ch   nichts   erhtitea   hatte,    htfce   ich   tm   sei fcen 
Tuge   noch   bei    Thnea    rekl t'nl-Tt,    aber»   bis   Jetzt   weder   Antw -rt 
noch   v-orrekturen    erhtJten.    Ich    bitt?   Sie,    in   int    ressa   einer 
reibungslosen   rrucklee^un^   mir*  doch    sofort    eine  Korrektur   zusen- 
den   zu   w^n  en. 


Hoch  ach  tunr?:sy  -ll  . 


■■■\ 


'  f- 


h--'  J- 


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».  '• 


Duchhtinc}mi5  R.L.    Ppt^:«!*»    BerJla   NW  7,Mlttöl  alp.  #h-i  . '^ 


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■»  a^«*  »!■■     im 


Frankfurt    ti.M.,d^a   6.12'^ 

1930.    1 


t.: 


^i<?   ich    T^infjn    beraitij   an   4.c1.Mt.:.    nitteil- 
t«,    httbe   ir^>i   bei    rt«S!?  T}rucv    rei   we?in   der  K  irre>:tu-  1 
ran    r'Jf<:3bniöf»t  •    Trotzdem   hvh^    ioh   b*.3   hauto   ^«d^ir» 

RcjKliinh ti'^n   Tfl'df»rhcUt.    S^üt^n   SXri  nloht    inzwlach^i 
ttndiiPffoi tir_:drn  Ee»ich'5.1d    aphbl^tö.i   huten,    3o    Mtte 
iön  Sia,    die   Druc^rörei    s\i   vtirtäa2r:J3en,    mir  ungah-jnd 
die  Korrektur  z\izufion6^a. 


{    > 


Ho  cht  chtung«  /r»3 1  . 


■  ^ 


T( 


t- 


Deutschet   Pru<;K^r»Xifa!?V:atfitt'»:i   a.!a«b«H>^   J    e   na    # 

Von   döi»  BuchhtAii3ung  ?r»ö?or  erfahre   iuh   heu- 
t«,    dHSs   Sii  mir  dio    ^^rst*»   K'^rr«V-tur  ?9  3in^3   )iuf-  .  ] 
s(ttz4B   üb«r  cUt^   BibiiogrHphie   zur  T  nJunKturfor« /J 
Bohung   hf»b<3<i  aut?öh«n   Iftssen.    Ich   htb?   bi^h^r         v^  ■ 
niühta    «»rhb]*dn   unr   bitte   Sla  öeah' Tb,    mir  doch       1 
un^itth-^nd    dl-»  Kf^rreK'tuf  zuscJiicXt^a    za  w  )]  3  en,ftil3  s 
6ha   noch   nicht   gesohehr^a   iat   oder  die  Korrektur 
e/t}.    verloren   ö«?g^ii£T'*i  .^<f.ln   .-5^1}  te. 

Hochbohtungav >11 


Mi 


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- 


i\^  hnchhva^2^nJLJLlj.?Jim^njUl^^ll^ 


NW  7. 


r  ■ 


'^ 


FrttnKfur*    h.   M.,    ci«o  4,D«i.    i^^^^Or 


k^reiheba   ich    biaher   noch    Ktiine  Korrektur  ^r-  -%? 

Sobtild    di^  KorraKtup   in  -nainai»  Besitz    ^^^;/«^-      ' 
ri«   ioh   diti   :Jof.>rt    durch} vifien,    rn-iit   ßuch   f  i^   '^^i? 
L   K<  rrV^tur   uac   die    and^^ytl^o   TrucVlegun^T    nicht 
^öhr  v*9it«"   y«rznr?art    v<re!?d.jn. 

Hochttchtunesvol  1 


Dr. J.Soudük. 


Frankfurt  a.  M.,  den  3.1S.'?0. 

Thorwe] dsenst rasse  35. 


:'  :>  ■^i  ^ 


•^: 


■  ■  ■  '•'•'i-i*^ 


Buchhhiid.lunj?  R.    L.    Prnger 


Berlin     Nif? 


Mittelötraase   PA. 


..  *»■ 


.  -?T  ^i<;-: 


In  Verpech.'iung  üieines  Guthtiti^nB    Litte   ich 
Sio   mir  zu   'db.?rsenden:  .. 

1.)   Hbhn,    Albert:    Vo3 vswirtt;-cheif t3  iche   Theorie   öea  Btink- 

)cp.3ditef3.    IIT.Auf3.,    Tüti  i-^en   i930. 

2. )    Sorokin,    ?. :    Soziologische   Theorien   im   19.    und   so. 

Je  hrhvjn:  ert .    Mviichen   1P30. 
3.)    /.Mayr,    G.    t    Statii^tik    und   Gese3  3  schöftsl  ehre.    Btnd   I 

Tübingen    1914    (tifitiqii.    mich   Ihre^  Kttalog 

29.r  Preis   8. 50). 


Hoch^  chtunRSVo3  3 


■j. 
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■     -l 


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WP/St 
Herrn  Dr.J- 


BERLIN,  den ?.•..?:.?.? ip^  0 

S  0  u  ä  d  k 

Frankfurt 


a/M 


Mit  gleicher  Post  sende  icli 
Ihnen  Manuskript  Ihres  Aufsatzes  und 
hoffe, dass  Sie  Korrektur  bereits  von 
der  Druckerei  erhielten, die  das  Manus 
kript  versehentlich  an  mich  zurück  - 
sandte, Ich  bitte  Sie  hö f 1 . , f rdl . um  - 
gehend  Korrektur  zu  lesen  und  direkt 
an  die  Druckerei  zurückzusenden, da 
bereits  in  den  ^llernäGh^t;.e^  T?ig-f^n 
mit  dem  Auseruck  begonnen  werden  soll 


HockachtuipLeßvoll 


<i» 


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R\       pp  A  pr-p    BERLIN  NW7 
.     L.    r    IXM\         ',  IX      MHtelsfraße  21 

Spezial-Budi Handlung  für  Redi^s- 
und  Siaa^s-Wis*ensdiafien 

Bank  :  ].  Dreyfus  6  Co.,  Französische-Str.  32 

Garantie-  u.  Kreditbank  für  den  Osten  A.-G. 

Unter,  den  Linden  68  a 

Postscheck :  Berlin  3881  Telef. ;  Zentrum  fA  4)  7369 

Bank-  u.  Postscheck  -  Konten  im  Auslande 
Telegramm- Adresse:    Prager,    Mittelstr.,    Berlin 


Berliner 
Girokasse  2 


Girokonto  1707. 


Postreisesche^i 


M 


m: 


rg^vw 


! 


lerrn 


Dr.J.   S   0   u  d   e  k 


Frankfurt     aM 
Thonr/aldsenstr,    35 


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,  .^ 


Sorgfältig  aufbci»of)rcn! 


W     «mranbete  Zeil  ift  vom  Ubfcnber  aussnfHIKn. 


9egex{i«iik 


(Einliefetun^sfc^ein 

Brief  91/y.    "'   ''^      ~ 


ä!Bett-.Ä^in 
SBitcfiftobcn 
(beieinjd)reif)= 
fenbungen  bie 
aingübe  E,  &et 
IBoftduftriigen 
A,  bei  yiad)- 
nahmen  N, 
Karfjtmf)mebe» 
ttaginBiffern 


Smt^fänfiet 


«cftim« 
mungiort 


j< 


Mnnd^me 


C62g(niīA3) 
L>[u  47« 


.-*'' 


*     «M».  -Ä  K 


Dp.    J.    Soudek. 


I- 


Frankfurt   h.    M.,    den   27.    November  1930 
Thorwtt2 dsenGtrasse   35. 


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ginschreiben: 


An   die  Buchhundlung   R.    L.    P   r  n   g    o   r    , 


Berlin     N'^  7 
Mittelütrtsee   21. 


a 

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Anbei  übarBondo   ich  Thnen  das  Mj  nnskript 
der   Fortsetzung  nei.ier  Bibliogruphie   zur  Kol^unkturforsciiung. 
Dtt   bi.^    zum   Brscheinen   IhrernZeitschrlft    noch   gonü:?end    Z#it    sein 
dürfte,    bitte   ich    Sia^   niir  nindostenö    zwei   Korrekturen  jy^öenden 


lüSöv^a   zu  wollen» 


Hochttchtunt^  vaXl 


ii^U 


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...  *    ■•>••!■ 
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tu«A>r4»»»«.k«i  .m^m.  •m'  ^=>i  w.^^ 


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Sl 


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^fMmiVTdM  %JX93   wissenschaffen.    Probeheffe  gratis. 


Scha« 

Herrn 


«ppTTv  H  n   27. Nov.  1930. 

\  BERLIN,  den 19 

Dr.    J.   S   0  u  d  e  k  , 

Frankfurt   AI. 


•  ''••"."".' 


•  "^«  ""• 


Sehr  geehrter  Herr  Doktor  j 


Im  Besitze  Ihres  Briefes  vom  26. ds. 
teile  ich  Ihnen  höf lmit,cfass  ich  mit 
Ihrem  Vorschlag  einverstanden  bin  und 
sehe  der«  Einsendung  des  Manusjtrijites 

entgegen. 


Hochac 


gsvoll 


Rl       DD  A/^'^D    BERLINNW7 
.     L.    r     IXAV-  Ix      MiMelj«raße  21 

Spezlal-Butjbhandlung  für  Rediis" 
und  S£aai»-Wissens(lia££en 

Bank:  J.  Dreyfus  ^""Go.,  Französische-Str.  32 
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Bank-  u. 
Telegramm  -  Adresse:    Prager,    Mittelstr.,    Berlin 


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Beriii  .er 
GirokassG  Q 


utädtbanK 
Girokonto  T7G7. 


^i  SPART. 
ZEITundGE. 


Herrn. 


Dr# J., S,..o u...d  .e.....c k. 


F  r  a  n  k  f  u  r  t  /Main 


.  T.hr  ow  al.ds.  e.ns.  t  r  •  3  5 . 


Bei  LInbestellbarkcit  zurück  an  den  Absender. 

In  case  of  undelivety  retutn  to  sender. 
En  cas  de  nonrcraise  rcnvoyer  i  l'expediteur. 


"  *  ^     ^    .*.      TT     .■  ■ 


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^-■v\'^-y 


Frankfurt    ti.    M.,    den    26.  11.1930. 
ThorwcLldsöniSlr.    35  •    X# 


An   die  Buchhandlung  R.    L.    P  p   k. 


e   r 


Berlin      NW  7 
Mittelstrasse   f!!. 


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ii- 


5  . 


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Soeben   erhalte   ich   Ihr-^  Karte   vom   ;?5.  d  .Mts.  ,  in 
der  Sie  nir»  «itteilon,    dass    Sie    lir   die  Htlfta  das   Batr»age3 
in   bar   au:-2ahlf?n   W'^llen,    Ich   weiss    nun   nicht    auf  wieviel    sich 
das   Honorap   für  üieinen   n3uen  Eeitrt;]   belaufen   wird,    rechne   tber 
mit   etwa    Hä   80. — .    Di-j   HHlfte  wären   also  Rja   30. — .    Sie    werden 
zugebon,    daas   dies   ein   derart   gerin^^fügitrer  Betrag   ist   und   keines 
wöt^s   gegen  den   Verlust    auf^^erechnet   werden  kann,    der  mir  cadurch 
erwächst,    dt  Sil   ich   lohnendere   Arbeit   in   der   Zwischenzeit    zurück- 
stellen  nusste.    Ich   würd3   deshtslb   als  Ko^nproniss    vorschlagen, 
aas^:    Sie  mir  Dreiviertel    des   BetranTes    in   ttjr   auszahlen   und   Ein- 
viertel,    wie  auch   bei^.   vorigen   Mal,     re^en   Bucher  verrechiien. 
Ich    j^laube,    dasö   f#fii   Vorschlag   loyal    genug   ist,    sodass  Sr  trot« 
der  gegenwärtigen   wirtschaftlichen   Schwierigkeiten    leic!vt    er- 
füllt werden   Kann.  '!t 

V  ■  ■■ ' 

Mein  Mt^nuskript  werde  ich  Ihnen  sofort  nach  Fer- 
tigstellung, alrio  spätestens  morgen,  zu  sbhicken, 

HochachtunvTsvoll  . 


m- 


'.■.■''■9' 


T»  ■•  •  Ck'-Ä.    Bibliographie  der  Rechts- u.  S*aah« 

il.t>011Iliereil«3ie   wissemchaHen.    Probehefte  graMs. 


So  ha» 
Herrn 


BERLIN,  den ^5.»M.Q.Um 19  30  . 


Dr.  J.S  0  u 


d 


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k 
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9 
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k  f  IM   r  t   aM> 

Sshr  geehrter  Herr  Doktor  ! 
Im  Besitze  Ihres  Briefes   vom  24. ds* 
hoffe   ioh,dass  Sie  auch  die  Wirtschaft* 
liehe  Lage  der  Heraasgeber   von  Zeit^ 
Schriften   in  Betracht  ziehen  werden 
und  bitte  Sie  hö'j2,,sich  damit   einuer^^ 
standen  erkoaren  zu  wol  len^dass  ich 
Ihnen  die  Hälfte  des  Honorars   in  bar 
und  die  Hälfte  auf  Bucherkonto   ver^ 
rechne. loh  hoffe  Sie  hiermit    einverstai 
den,  da  Sie  dooh  sichern  oh  uerschie^ 
^4^ne  Zeitschriften  und.  Werke   benb'tigen, 
\         loh  erwarte  hö'fl  .Ihre  Bestäti  gung 
\pä  zeichne  Jcjsk 


Hochachtungsvoll 


-«•/■. 


Rl     DD  A  ^^CD  BE'^'-iN  NW7 
.    L.    r   IxAV  L-IX      MiffeliJraße  21 

Spezial'BudikanclIung  für  Redi^s» 

und   Siaais  ■Wissenschaften 

Bank:  J.  Dreyfus&Co.,  Französischc-Str.  32 
Garantie-  u.  Kreditbank  für  den  Osten  A.-G, 
Unter  den  Linden  68  a  

Postscheck :  Berlin  3681  Telef. :  Zentrum  fA  4)  7369 
Bank-  u.   Postscheck  -  Konten    im    Auslande 

Telegramm  -  Adresse:    Prayer,    Mlttelstr.,    Berlin 


Berliner  Siactbar.K 
Girokasse   Q  Girokcnio  1  7C7. 


(^'^'•P^täfÄ 


^Mt^.. 


Dr.  J.   S  0  u  d  e  k^ 


F  r   fl   r?  ir  /  ?f    rt  /M. 

Thorujaldsenstr.35. 


Bei  llnbestellbarkeit  zurück  an  den  Absender. 

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''4:  ■ 


/■ 


Dr. J .Soud«k . 

^%  ;.     .     . .  - 

■"V»  .     • 


Frankfurt    a,    M. ,    den   ß4. Nov.    1930. 
Thorwttldeenstr.    35 


'*  "-.  ■';.  •'_.  '^  *  ■'^' 


An   den   Verl^ig   von   R.L.P    r  k    fe   e   r    , 


^  ?>'••'  >-^"v-  -■' 

;?  -V« '    '.  ■ 


Berlin     NW  7 
Mi*t olstpnsüe  21. 


■  r.. ; 


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V- 1  ■  ■  :i  - 

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'l-t 


Ni'ch   unaorop  Verub redung  wir*'"^   morgen. am 
SS.Nov.    die   Fortsetzung^  neiner  Bit!  io^'-pttphie   zur  Ko/ijunkturforschung 

fällig.    Ich  bin   r\i':    meinen   Y^rarbeiten    aun   soweit,    duas   ich  Tfenen   euoi 

moPtren   dtis  Manuskript    zu^^ehen    lajisen  Kbnn. 

Wtis    die   HonoPttPbediagunge.J   unbetrif  i;t ,    so 

bleibt   es  wohl    bei   den   Zeil enhon ^par   von  15  Pf.    Doch  bitte   iofe  S   e 

in  Anbetracht    der  dehp  zeitraube.iden  Arbeit,    ni-    diesmf-l    den  Gest'üt- 


5^11  r    betrt  K  ohne  Aczug   in   b^r   nc  ch    der  Drucklegung   de^f   finfattzea   Ulersen- 


den   zu  wo   len. 


'f '•:;;*■• -«inversttnden   sind  und    erwapt*   Ihre  tt^dige  Antwort. 


■■><i.-A 


•1  .j  'S:! 


Ich  hoffe,    das.-    Sie   nit    mei.aen  Bedirtfungen 


Hochachtunp:sv  .) 


.\Mf 


T^ll^rrmf^W^W^rr^i'^T?'^^ 


■fe,- 


($>  t. 


Dr. J.SoudeK. 


V 


'^■-  .■•■■;: 


Fptjnkfurt    gl. w., den   S.No/enber   30. 
Tho-^ifttldsenötr.    36  *?^ 


An  die   Buchht ndlu.ag  R.L.Prafeö^i 


Berlin     NW  7 


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Mittel  stresse   91, 


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44'^-  .V 

;^  >;   -i;    .' 
.  ■>   -/  i    , 

■   T  '.■  ' 


Ihre  Karte   vom   31.\/.Mts.    und   den   Scheck   über 
R/H   40. —  h^i:e   ich    clKnkend    erhalten.    Meinen   Brief    7om   30. hebe 
ich   ttllerdin^s    in   veriir»gertep   Stimmung   «^»f-ch rieben,    was   sich   tsfcer 
ohne   weiterag   dtjpttus    erkli'rt,    dass   Sie   mich    -   ntch   einer,  bisher 


•■•^ 


SO   rege   .geführten   K^-^rrespondenz-   eine  Woch-j   ohne  Jeg3ich«  Antwort 
ließseil.    Durch   die   postwendende  Betntwortjnp    meines   Schreibens 
ist*  Ja    damit   dieser  Fal]    v^ife^tändig   erledigt.  'h! 

Die  Fortsetzunv|   der»  Bibl  io^^rnphie   will    ich 
Ihnen   bis   zum   25.  No/enbe?*   zu   schicken.    Doch   bitte    ich   Slei   in 
voraus,    dafür»  sor.>e:i   zu   Rillen,    dass    ich    eine   z-eite  ^aWektur 
bekomme,    de    bei    einer  Korrektur  das   Stehenbleiben    von   Felilern 
f^anz   unvermeidlich    ist.    Leider  musste    ich   buch   Jetzt   b^^^geaauereT 
Durchsehen   meines   Beitrrgos   feststellen,    da^s    noch    immeÄeine   ?an- 
ze  Men^e    /on  Druckfehlern   stehen  geblieben   sind,    die   vielleicht 
in   einer   zweiten   K  )rrektup   hätten    teseitigt   werden   Können. 

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Meine  Biichbestenuagea   werden  f^aan 
in   den    nächst on   Tbf^en    zugehen.  '-MS 


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H n c  h t  c  h  t u  nk^  3  / .)  1 1        \  |j 


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TL  t  •  Cl*_    Bibliographie  der  Rechts- u.  Staats- 

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5P  /S  t  .'        BERLIN,  den.. .?.i.'1.9..- .  19  ^  ° 

TTerrn  Dr.J.      S   o   u  d  e   k 
......  Frankfurt      a/M 


lähi^erhielt  Ihren  Brief  vom  30. er. 
und  bin  sehr  erstaunt , dass  Sie  nach 
unserer  "bisher  so  freunschaftlichen 
Korrespondenz  auf  ein  Mal  so  energiscl 
schreiben. Ich  habe  nach  Erhalt  Ihres 
Briefes  sofort  die  Aufstellung  machen 
lassen, bin  aber  leider  infolge  eines 
Krankseins  in  der  Familie  nicht  in 
der  Lage  gewesen, die  Sache  zu  e  rie- 
sigen. 

Ich  habe  W  Zeilen  ausgerechnet 
und  hoffe, dass  Sie  auch  in  Anbeti-acht 
der  mir  erwachsenen  Unkosten  mit?  re- 
statten, Ihnen  dafüi  die  runde  Summe 

on  M   100. —  gutzubringen, sodass  nach 
Abzug  der  M   40. —  ein  Guthaben  von 
M   60.—  für  Sie  verbleibt. 

Indem  ich  hoffe, dass  Ihr  Brief 
tatsächlich  nur  einer  vorübergehenden 
SffBÜrHuag  zuzuschreiben  ist, erwarte 
ich  Ihre  weiteren  frdl.Eestellun, en 

b.w. 


mm 


p. 
•>,.. 


Rl       DD  A/^CD   BERLINNW? 
.    L.    r  IX  A  Ul\      MiHeUtraße  21 

Spezial-Budihandlung  für  Redti*- 
und  S^aa^s>Wi8sen»dia£^en 

Bank:  J.  Dreyfus  &  Co.,  Französlsche-Str.  32 

Garantie-  u.  Kreditbank  für  den  Osten  A.-G. 

Unter  den  Linden  68  a 

Postscheck:  Berlin  3881  Telef. :  Zentrum  (A4)  7364 

Bank-  u.  Postscheck  -  Konten  im  Auslände 
Telegramm  -  Adresse:    Prayer.    Mittels^r.,    Berlin^ 


Berliner  StadtbanK 
GirokassR  2  Girokonio  T^Q?.^ 


sowie  die  Fortsetzung 
des  Aufsatzes  bis  zum 
25,Bovember, 


Hochac 


gsvoll 


4  (t. 


Postkarte 


Herrn 


Dr.J.    Soudek 


Frankfurt      a/M 


Tiiorwaldsenstr,35 


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V         Sorgfältig  aufb«ioo!)r«nt 
't.      Atntanbttt  Zeil  ift  oont  Ubfenber  ausjnfflRett. 


(Einlieferungsf^ein 


«eflexfUHik 


ÜBert-ÄÄtn 
$Buci^fta6en 
(beietnfd&rdb' 
fcnbungcnbip 
JlngabeEj&ei 
?poftaufträgen 
A,  bei  S?act)> 
nnl^men  N, 
Koc{)na^inebe» 
ttoflinäiffetn 


Snt^fclnaei 


y. 


58eftfm. 
munflgort 


(  ^   ^  -> 


(BetDic^t 


^oftanna^mc 


fcfQU  /ll  6«  A  3 
(1  A   ÜiH««    ^ 


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Dr. J.Soudek 


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I                    ■.--'.,.,i  -; 

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V,.-ir':^-:gv7. 

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;:-V.A/--    ■. 


FranV:furt    n.M., den    3.0»^^t.30 
Thoi»wa]  dsonstr.    36 


An   die  Buchhenä]  unf?   R.L.    Prat"^er, 


Berlin      NW  7 
Mitte]  3trtis3e   *^1 


\  'i^ 


ii: 


«LC 


Auf   meinen  Brief    von   f?2.  d  .Mts.  ,  in   C^in   ich 
Sie   ersuchte,    mir»  clie   H'^he   n(?ines   Guthöb<3ns    -nitzuteilen^    unf! 
mir  R.M   40. — 


von   d.m    lir  zusteho.idyn   Betr^j?    2U£;enden   zu    wollen,    htbe  >i^^ 
bisher   keine  Antwort    erhuüten.    Ich    ersuche  Si-^  deehflb   Heute 
noch   ein-iel,   mir»  die    ?rbet»'ne  Auskunft    zu    erteilen   un^'    den 
Geldbetrtsg   überweisea   zu   ^vollen.  '     ■  'j%. 

In   ^jrwt:rtun>>   Ihres   bei  diesen   Schreib-u?ns 


hocht  chtunes7 .)]  1 


■•'■*■■  ' 


•J.M. 


&■  >.  ■  f  .,    '    ■ 


Binsohreiben: 


-*'• 


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'>=•  -.i 


•; . .  •  1.  -^^ 


L  :■%. 


i 


-^spir 


Dp. J. Soudek 


«1«  '.•■. 


Frankfurt    i;.v.,den   23. Okt. '»^. 
Thorwtildsenstr.  35 


An    die  Puchhf  ndlunhr  R.L.    Präger, 


Berlin     NW  7 
Mittel  st rttsse   51. 


ir'Sii- 


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'■i-. 


Heute   erhielt    ich   die   Sonderubzü:^<'  meines 
Aufsetzes   u.id   5  Nunnern   der  Bibliographie,    für  deren   Uebersen« 
du(|fe|ich    Ihnen   dunke.    Ich   htibe   zu   nainer  Freude   festatelleii 


können,    dtiss    »He   Korrel'vtur^^n,    die    ich    der»  Drudcerei   zugeschickt 

hebe,   auch  bepückaichtigt  worden  sine?   und   dasa   buch   sonöt   die 

■  ■■■?^ 
Ausstattung?  "leines    Aufsatzes   recht   gut    ausgefallen    i9ti||| 

In   Ihrer  Karte   von   rl.d.Mts.    vermisse   ich 
eine   angebe  üb^^r  die  grosse   des   Guthubens,    das    ic^    bei    Ihnc.*n   fÄr 
den  Aufsatz    stehen   habe.    Ich   bin   sei  l  stversttindl  ich  gerne    bereit, 
einen  Teil    das   Guthabens   durch   Bes -.el  lunj^^en    zu   verrechnen. Doch 
bitte  ich   Sie,    mir   RA^   40.--        in  bar  überweisen    ,    dt   mir  bei   d#p 
Abfassung  der  Arbeit  Unkosten    entstanden   sinc^    fz.B.für  Schreit- 
ntschinenarbeit ) ,    die    ich   noch    begleichen  muss.    Ich  hoff'ö   recht 
bald   diesbezüv^l  ich    /on   Ihnen    su   hören. 

Gleichzeitig  bitte   ich  Sie,   mir  eh|?«t)en 


Älfi 


SU  wollen,  wann  die  Fortsetzung  für  d» s  Dezemterheft  dei^ 
Bibliographie  fällij:  wird,  dtüiit  ich  rech tzeit i--^  dispmieren 
kann.  ■'  A4^^ 


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y^t-^  :.  ■■■■■ 

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Meine  puchbeste}  Jungen  werden  Ihnen  iA  4e, 
nt'chstea  Tt^^^en  zugehen. 


Hochechtun.lS7  ^31  , 


.*',:-; 


VC.*.' 


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I'S  v  •  C^*..«,    Bibliographie  dar  Rechts- u.  Staats- I 

ÜLDOimieireil  C^ie   wissenschatten.    Probehefte  grati«.  | 

i 

.^p/yt  BERLIN,  den ?l*M^ 19    ^^ 

Herrn  Dr.    J.    S   o   u  d  e   k 

J  r  r  a  n   kf  u  r  t      a/M 


Sehr  geehrter  Herr  uoktor! 

•:  ■       Ich  sende    Ihnen  mit    g-leicher 

Post   20  extra   für   Sie   hergestellte 
Sonderabzüge    Ihres  Aufsatzes   and   dazu 
5  i^ummern  der  i^ibliographie  nebst 
einem  Antiqu£:.riatsmarkt .  ich  hoffe,  dasi 
Sie  mit   der  Ausführung   zufrieden   sind 
und  erwartu    ILre    frdl.. Bestellungen, 
raöplißtLSt   unter   Verrechnung   -Lhres 

Guthabens. 

hochachtungsvoll 

TT 


%- 


r*^^ 


.#ir 


-a»-*'  "  / 


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jWff^W^"" 


'^ 


BERLIN  NW7 
MlHelstraBe  21 


R.  LPRA'^'ER 

Spezial>BudihaoclIung  für  Re4ii*" 
und  S^ais>Wis»ensdha££en 

[,^     Bank:  ].  Dreyfus  &  Co.,  Franrösische-Str.  32 
i      Garantie-  u.  Kreditbank  für  den  Osten  A.-G. 

Unter  den  Linden  68  a 

Postscheck:  Berlin  388lTelef. :  Zentrum  (A4)  7369 

Bank-  u.   Postscheck  •■  Konten   im    Auslande 
Telegramm  -  Adresse :    Prager,    Mittelstr.,    Berlin 


Berliner  Stadtbank 

^Girokssse  2  Giroknnto  i7(y7. 


iörrn 


I  ...  ,.  ..,. 


Dr.J.  S  0  u  d  6  k 


:  3568 


Prankfurt/Main 


*horiaiai»iigtf;55 


-•:-?  • 


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4 

I 


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«'■: 


Dr. J.Soudek. 


■■■"■''»'■'      ?' ''     *'■■ 


-.'•.     »  *  .'    ,     ^ 


Frankfurt   a.w. ,    den    16. X. 1030 
Thorwuldsonstr.    ?^5  . 


An   die  tuchhennlung  R.L.Prager, 

Berlin     NW  7 
Mitte}  ötrtLSse   Sl. 


.-.       '„.AT.- 


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m-  ■•;'#* 


■  A. 


Aus   Ihrer»  v-^^te   von   15.cl.Mtj3.    entniihin   ich 
nit  Erstaunen,    dasö   die  toAickei»ei   am   Sonnabend  nein     KorreKturen 
n  jQh   nicht   erhalten   ht tte,    denn   die    arsten  Korrekturen  hate   ich 


.'-i  ^      ■'     :-''Y 


■S-t---J,  '■'.     , 

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n»^ch  am   Freitagabend    ttgeschic   t  und   die   v,'eiteren   Einfügungen 
sim"    iiach   einer   Aus.ipraohe   nit  Herrn   Dr.    /-itschul    Sonntagebend 
an   die  Druckerei    abgegmgen.    Ich  hoffe,    de^s   neine  K  >rreV:turen, 


-•*>: 


die  doch  bis  Montag   in   Fesitz    der  DruC'^erei    .'^ev  esen   sein  nüssen, 
beim  Ausdpu  -ken   berücksichtigt   wurden.    Es   ist   sehr  beöt'Uerl  ich , 
dass    ich   die   zweite  Korrektur   nicht   neh  r   lesoi   konnte.    Doch   neh- 
me  ich   an,    dass  bei   Durchsicht   der   zv^eiten  Korrektur   noch   alle 
notwendikTen  Verbesserun*'en   vor^^   nonnen   worden    lind.  ;"• 

Ich  bitte   Sie,    mir  nach   Srsch  einen   der 
Nunmer   25  Exemplare  meiner  Bibliographie   zusenden   zu   wollen. 


HochtichtunR^s'/ol  1 


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[Ab 


onnieren 


S*         Bibliographie  der  Rechts-  u.  Staats- 
1"   wissenschaHen.    Probehefte  gratis. 


WP/St 


T>TrnTT\'      1  lOelO»  3  0 

BERLLN,  den 19 


Herrn  Dr.J.    S  o   u  d   e   k 


Frankfurt   a, 


hv^   Sehr  geehrter  Herr  ^^oktorl 

Ich  erhielt  soeben  Ihren  lirief  vom 
11. c-:**  und  gleichzeitig  von  meiner  urucke- 
rei  '""mbruch  auf  der  sie  mir  mitteiltj^giHs 
sie  bis  Sonnabend  noch  nicht  im  üesit7 
ihrer  Korrektur  war. Ich  bedauere  das  na- 
türlich sehr,muss  aber  infolgdessen  die 
.Verantwortung  für  etwa  stehengebliebene 
[rehler  ablehnen, da  ich  jetzt  die  Korrek- 
,tur  der  Druckerei  überlassen  muss.Ich 
[.hoffe,  dass  durch  die  verspätete  iiücksen- 
düng  der  Korrektur  nicht  noch  iüxtrakoste 
entstehen. Was  die  i^Jeuverbesserung  anbe  ► 
trifft, so  kann  ich  auch  diese  nur  hinein 
«  nehmen, falls  sie  noch  rechtzeitig  bei  de 
i  Druckerei  einläuft .üine  Ueberlassüng  der 
2.>"^rrektur  ist  mir  leider  beim  bebten 
\Vi.  en  nicht  möglich,  da  bereits  D^nstag 
die  Druckerei  mit  dem  Ausdruck  beginnt. 
ich /l^edauere,  Ihnen  in  diesem  ralle  nicht 
dienen^zu  können^und  hoffe, dass  bestimmt 
.  alles  ord»ui::fgsgemäss  erledigt  wird# 


RI     DD  Ä  ^CD  ^^"'-'N  Nv/7 
.     L.    r  l\/A^  -Ix      Mittel    raße  21 

Spezial'Builihanillung  für  A.0^di^s* 
und   Siaa^s>Wissensdia£tvjn 

Bank:  I.  Dreyfus  &  Co.,  Französische-Str.  32 
Garantie-  u.  Kreditbank  für  den  Osten  A.-G, 
Unter  den  Linden  68  a 

Postscheck  :  Rcrlin  3881  Telcf. :  Zentrum  fA  4)  7369 
Bank-  u.   Postscheck  -  Konten   im    Auslande 

Teleyramm  -  Adresse :    Prager,    Mittelstr.,    Berlin 


Berliner 
Girokasse  2 


Stadtbank 
Girokonto  1'70»7, 


lElTuNDÖ^LC 


Herrn 


Dr.J.S   0  u  d   e    k 


l-'rankfurt      a/U 
Thorwaläsenstr,    35 


Bei  Unbcstellbarkeit  zurück  an  den  Absender. 

In  case  of  undehvcry  return  to  sendcr." 
En  cas  de  nonreinise  renvoyer  ä  l'expcditeur. 


,-J 


.  r'( 


'A  ,./.  ->.  >    ;•! 


H 


:?•?  Dp.    j.    coudek. 


-C-      A      ■•      ,        ■«       .       t« 


1* 


:>  '■" 


FrBn>:fu'i*t~>. .    M.,    6an  n. Oktober  :^^ 
Th  ^pwftldsenatr.    36-  .  ^.m 


''Hf^  äle  B\ichhtnci2  ung   R.T,.Prnger, 

Berlin     NW  7 


Mitte  Ist Pttssa  21. 


»■■IV 

iß 

■  *«' 


/        ' 


^^ 


Wiö  ich   ^hnen   bereits   achrieb. sind   die  Korrey^ 
turen   göstern   fc.n  die   DpucVrerei    fitge^Brigen.  ,': 

Herr   Dr.    Altschul    wünscht   Kber,    dass    ich    noch 

iu   der  Kiiileitung   zum   2- Abschnitt   über  dio  Konjunkturbeobach  tung 
einige  Formulieru^igen  präzisiere.    Diese  Aenoerungen  k-b,nn   ich   tJÜer« 

diAßs   -jrst   inor.:^en,    nachdr»m   nir  Herr  Dr.    Altschul    geneueren  Bescheid 

■^  ■       •'  ;.. 

gegeben   htt,    »abringen   unc    werde   sie   dann   snt  rt    en   die  Druckerei 


weitorsreben. 


Si'5   schreiben   nir,    dess    eine    zweite  Korrek- 


tur vori^esehen   ist«    Ich  wpre   "^hnen    dankbar,    wenn   Sb   die  Druckerei 
verrnlassen   wollten,    nir  snfnr*     eine    zweit?   Korrektur   und    zvrar  ge. 
rade   voii  den   Seiten,    »n   derien   die   Aenderun^ren    7orp?:enonmen   wurden, 
zudrehen  zu    Isüsen.    Ich   werde   n^^türlich    auch    diese  Xorr^^k  tur  ^iostwen 
dend   zurücksenden.  #. 


Mit  gleicher  '^ost    sende   1.  h   Ihaen   d^e  mir 


freundlichst   übe^^laesenea  plicher   von,  Graziedei   «urück. 

Hochachtungsvoll 


I 


:&'>^'- 


m 


Dr.  Josef  Soudek 


yraaktMTt  a/te*den  12.  Oktolier  1930. 


( 


( 


An  die  Buohhandlung 


H«  L»  P  r  a  g  tt  r 


Berlin 


Auf  Veranlassung  ron  Herrn  Dr«  Altaohul  halse  loh  heute 
an  die  Druckerei  nooh  Ergänzungen  zu  neinen  gestern  abgeschickten  Korrek- 
turen gesandt«  Gleichzeitig  bat  ich  -  wohl  mit  Ihrer  Zustirmung  -  um  di- 
rekte Zusendung  der  aweiten  Korrekturen! die  ich  sofort  retournieren  will. 
Für  eine  Revision  zur  Ueberprüfung  der  zweiten  Korrektur  wäre  ioh  Ihnen 


sehr  dankbar« 


HoohaohtungsToll 


i 


Br«  Jo««f  3oud«k 


Frankfurt  aA»   den  12.  Oktober  1930 


An  die 


Buohdruok  d  Werkstätten  0«b«1>«H« 


Jena 


2n  Ergänzung  neiner  gestern  abgesandten  Korrekturen 
aöohte  ich  Sie  bittentnoch  die  naohstehenden  Korrekturen  und  Srgän* 
Zungen  Torzunehmen«  Zugleieh  bitte  ioh  SietSiir  nooh  einiaal  Korrekturen 

SU« 

susohioken  zu  wollen »die  ioh  Ihnen  sofort  rüokeenden  will« 

HoohaohtungsToll 


Dr«  Josef  Soudok 


Frankfurt  iv^Miden  10.  Oktober  19^0. 
Thorwaldeenstar.  35 


An  die  VerlQgsbuohhandlunß 


R.  L.  P  r  a  g  e  r 


Berlin 


,.'  V 


Don  Empfang  Ihrer  ::arte  und  Ihres  Briefes  rom  9»  Okt. 
bo3t-:tige  ich  Ihnen  mit  Dank.  Dio  Korrekturen  hatte  ich  noch  nicht 
abgeochickt  und  konAte  deshalb  Ihren  Vorschlügen  nach  Einfügung  wei- 
terer Literatur  teilweise  Rechnung  tragen.  Eingefügt  habe  ich  vor 
allem  Stornborgs  kritische  Schrift  QosQn   Grossmann, die  ohnedies  für 
die  Bibliographie  bestiiatot  weir.  öraziadeis  SchriftüUidie  ich  schon 
durch  Herrn  Dr.  Altschul  kannte  und  als  Tvertvolle  Arbeiten  schätze, 
Hessen  sich  nur  bei  einiger  ^oitherzigkeit  in  die  Biblographiö  ein- 
beziehen. Denn  mit  Krisen  -  oder  Konjunkturtheorie  im  eigentlichen 
Sinne  beschäftigt  sich'  Graziadei  nicht. Nur  indirekt  kann  seine  der 
Grossmannschen  Anschauung  offenbar  nahestehende  Auffassung  des  ge- 
schloss  nnen  Kapitalismus  und  seine  Polemik  gegen  Bucharin  in  den 
Problemkrcis  der  im  erialismus  -  theoretischen  Konjunkturliteratur 
gerechnet  i?7er den. Unter  diesem  Gesichtspunlit  habe  ich  die  drei  letz- 
ten Arbeiten  Graziadeis  in  die  Uebersicht  eingeführt.  Absolut  nicht 
ver^.^endbar  ist  die  Schrift  von  Gossen.  SoTueit  Gossen  sich  mit  Mathe- 
matik beschäftigt  sind  es  Gedanl^eng  -nge|die  etwa  in  der  mathomati- 
sehen  Laueanner  Schale  gepflegt  werden, aber  mit  Konjunkturstntistik 
nichts  zu  tun  haben.  Diese  Ansicht  wurde  mir  durch  Herrn  Dr.  Altschul 
t)est"tlgt,der  sich  ebenfalls  gegen  eine  Zitierung  von  Ck)8sen  ausge- 


\ 


V  ^'      -• 


-  2  - 


.--  ;t , 


sproohen  hat 


;V^ 


Die   Schriften  üQa^enQ,f[XT  deren  liebensi/gürdige 


üebersendung  ich  Ihnen  danke, schicke    ich  morgen  zurück.     , 

Die  Korrekturen  auf  den  Ihnen  zugegangenen  Fahnen 
haben  mir  wertvolle  Dienste  «nviesen  und  Himueise  auf  manche  Ee..ler 


.1? 


gegeben, die  ich  sonst  leicht  Übersehen  hatte. 


■*  ■»  ■ 


Mit  gleicher  Post  schicke  ich  die  Korrekturen  an 


die  Druckerei  nach  Jena« 


Hochachtungsvoll 


X. 


\'    ", 


Dr«  Josef  Soudek 


Frankfurt  e^M.den  10#  Oktober  193i9. 
Tbonialdsezistr»  35 


/ .  •»  • '  1 


T«. 


c 


An  die 


«jft'- 


Buchdruck  -  Werkatätte 


Jena 


•«■••BMBMiBa» 


Boiliogond  schicke  ich  Ihnen  die  Fahnen  meines 
Aufsatzes  korrigiert  zurück«  Beoondoro  Auftnerksaiakeit  bitte  ich 
der  Einfügung  der  neuen  Buchtitel  auf  Seite  5  zu  scheniien» Auf 
Seite  S4  ist  beim  Setzen  eine  Zeile  ausgefalleni deren  Text  ich 
an  den  Rand  geschrieben  habe. 

Hochachtungsvoll 


» 


\ 


R.  L  PRAGER  SORTIMENT /ANTIQUARIAT /VERLAG 


HAUPTGESCHÄFT:  BERLIN  NW7 
MITTELSTRASSE  21  /2ENTR.7369 

ZWEIGGESCHÄFT:  CHARL0TTENBURQ2 
KANTSTRASSE  27  /  STEINPLATZ  Nr.  6449 

POSTSCHECKKONTO:  BERLIN  Nr.  3881 
BANKKONTEN  J.  Dreyru«  &  Co., 
FRANZOSISCHE  STRASSE  Nr.  32 
GARANTIE-  UND  KREDITBANK  FOR  DEN 
OSTEN  A..Q.,    UNTER   DEN   LINDEN  68a 


FÜR  RECHTS-  UND  STA  ATSWI  SS  E  N  SCH  AFTE  N 

NEBST     EINER      ABTEILUNG:       „DAS     GUTE     BUCH"     IM     ZWEIGGESCHÄFT 


BERLIN.    DEN 


9. Oktober  1930 


Ich  bitte  frdl.  bei  allen  Bestellungen 

und  Schriftstücken  die  Nr 

anzugeben 


Betrifft : 


Herrn 


Dr.J  S   0   u  d  e  k 


rrankfur   t     a/M 


Registratur: 
<Di6iaf: 
Stenogramm  : 


Sehr  geehrter  Herr  ^Joktor! 

in  Ergänzung  der  soeben  an  Sie  abgegangenen  Karte 
sende  ich  ihnen  mein  Korrekturexemplar  ihres  Aufsatzes, in  dem  ver- 
schiedene drucktechnische  Verbesserungen  von  mir  vorgenommen  wurden 
loh   bitte  i^ie   hö'fl., falls  nicht  bereits  geschehen,  diese  zu  berück- 
sichtigen, rerner  habe  ich  hinter  das  Werk  vonCiKossmann  das  Werk 
von  Sternberg  eingefügt  und  bitte  Sie, wenn  irgend  möglich, auch  aus 
geschäftlichen  (iründen  ^^natürlich  nur  wenn  es  sichmit  ihren  wissen- 
schaftlichen Anschauungen  vereinbaren  lä>st)  bei  den  Werken  über 

mathematische  Statistik  evtl. als  Anmerkungen  die  Feuausgabe  von 
Gossen, Entwicklung  der  besetze  d#menschlichen  Verkehrs  u.d. daraus 
fliessenden  Kegeln  für  menschliches  Handeln  (3. Auf läge  m.e.nJinlei- 
tung  von  i)r. Friedrich  A.v.Hayek;l927  anzugeben,  da  ja  U  ossen  zu  - 
sammen  mit  Jevons  usw. die  (iründer  der  mathematischen  Statistischen 
Theorien  waren.rerner  lasse  ich  ihnen  gleichzeitig  per  üiilboten 
die  bei  mir  e  rschienenen  liände  uraziadd^  zugehe^idie  man .  glaube  icl^ 
auch  aufnehmen  könnte  bei  der  marxistischen  Theorie  der  Konjunktur- 
fragen. i'^alls  ihre  Verbesserungen  bei  Hikngang  meines  tJriefes  und  der 
Drucksachen  nocht  nicht  an  die  Druckerei  abgegangen  sind, so  bitte 
ich  höfl.,die  entsprechenden  Verbesserungen^auf  ihrem  üJxemplar  vor- 
zunehmen.Sollten  Sie  das  nixpl.bereits  an  den  Druckere^^abgesandt  ha\& 
so  bitte  ich  höfl.,nur  die  üJinfugung  der  Werke  Gössen  und  uraziadei^l 
an  die  Druckerei  zu  senden  mit  Angabe, an  welcher  Stelle  sie  einge- 
fügt  werden  sollen,  mein  K.orrektur  »Exemplar  aber  an  mich,  damit  ich 

IÄt.^^^:^«^—      C:^      Bibliographie  der  Rechti.  and  Staats-  I 
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b.w. 


1  AI 


.  r' 


I  'f  J 


evtl. noch  stehengebliebene  i^'ehler  bei  dem  Umbruch  berücksichtigen 
kann. ich  bin  überzeugt, dass  auch  Sie  ein  Interesse  an  einem  recht 
fehlerlosen  Abdruck  haben, und  hoffe, dsss  Sie  die  Ihren  verursachte 
Mehrarbeit  dadurch  entschuldigen  werden.   -^  ■ 

ich  möchte  ihnen  zu  ihrer  Orientierung  noch  mitteilen, dass 
ich  beabsichtige, auf  der  2. umschlagseite  in  einem  Inserat  meines 
Verlags  unter  ^Unweis  auf  den  Aufsatz  über  Konjunktur  die  'A'^rke 
von  Sternberg-iaossen  und  uraziadei  anzuzeig^en. 


hochachtungsvoll 


% 


Y/P/St . 


t  • 


TB  ■■  #  ^'^Ä    Bibliographie  derRechfs- u.  S*aaf$- 


wissenschaHen.    Probehefte  gratis. 


WP/Scha.  BERLIN,  den.9.*..yi:t.* 1^0. 

Herrn 

Dr.    J.S   o   u  d   e   k    , 

rrankfurta.M 


Ich  erachte  Sie  iaa  Besitz  der  r^orrektur 
durch  meine  i^ruckerei  und  sehe  soeben 
beim  flüchtigen  i^urchsehen,  dass  in  dem 
Abschnitt {Marxist •Theorien  die  beiden 
neuen  iüicher  von  ^ternberg  fehlen(das 
eine  in  meinem  Verlag  erschienen): 
Eine  Umwälzung  der^-J^issenschaft  ? 
Der  Imperialismus  und  seine  Kritiker» 
Ich  habe  sie  eingefügt  und  hoffe, dass  i 
ich  recht  habe, dass  sie  da  hinein  ge- 
hören.Sollte  dies  al^er  nicht  der  i'all 
sein, so  bitte  ich  S4e  frdl . ,mir^umge-  • 
hend  zu  schreiben, damit  ich  sie  'bei  der 
2. Korrektur  wieder  ausstreiche. 


ßochachtiSigsvoll 


■5S- 


.■7V^"-       ■-»-' 


Rl        Dp  A  ^TD    Ö^R'-IN  NW7 
.     L.    r    l\A\\  .I\      MiMelsfraße  21 

Spezial-Budihancllang  für  Rediis- 

und  S^aa^«"Wis*ensciia£^en 

Bank:  J.  Dreyfus&Go.,  Französische-Str.  32 
Garantie-  u.  Kreditbank  für  den  Osten  A.-G, 
Unter  den  Linden  68  a 

Postscheck:  Berlin  3881  Telef. :  Zentrum  (A4)  7369 
Bank-  u.   Postscheck  -  Konten   im    Auslande 

Telegramm- Adresse:    Prager,    Mittelstr.,    Berlin 


Berliner  StaatbanK 
_Girokasse  2  Girokonto  iT'". 


I 


'"'"^Sit 


^**,vkto»'* 


Herrn 


Dr.    J.Soudek,. 


!•'  r  a  n   k    f  u  r  t    a.P/. 


Thorwaldsenstr.35 . 


Bei  Unbestellbarkeit  zurück  an  den  Absender. 

In  case  of  undelivery  return  to  sender. 
En  cas  de  nonrcmise  renvoyer  h  l'expcditeur. 


.  i-'    . 


Dr.J.    Soudok. 


Frunlrfurtliik^^M. ,    den  8. Okt. 304 
Thdrwtildsenst r.    35.  ^ 


Yij» 


'^'r...    • 


An   dia  Buchet  nd]  un:^   'R.L.Pvh^ar'y 


M> 


.' '  j^  "\ 


Berlin      NW  7 
Mi  ttal  Strasse   pj^. 


Ihre  Kkirte  und   Ihren   Brief    vom   'n,  Oktober 
hube   icherh^j]  teil,    inzwischen   hibea   Si.3   Jö    gestern    vormittttg   buch 
den   Rest   meines   Mr nui>l:ri2:!tes    be^'o^^men   und   wahrscheinlich   sofort 
tn   die   Druclrerei  weitert^egoben.    Fü  .-^    die  Anweisung,    'nir   eine 
Korrektur  zui?öhr?n   zu    It^^sen,    dt:n^3   ich   Ihnen   seh^  und   werde 
sei  bstvers  t«nd]  ich   die   '"orrolrtur  s  )f  ^rt    vornehmen. 

Ihre   "Roreitwil]  ig^'eit,auch    den   zweiten  Ab- 
schnitt   moiner  Bibl  io^ppphie  über  TTonJunktu  ^beottjchtung   in   dem- 


selben   Hei't    erscheinen    bu    lussen   wi  -    den   über  Konjunkturthe  >rie, 
erfreut   nich   sehr.    Ich^t^o   Ihnen    in   der   Tt.  t    sehr  ver^und^n,    desa 
Sie   diese   beiden  "'»pitel    f^^  elchzeiti^r   veröffentlichen   wollen,    d» 
nir   tn   den  schnellen   Erscheinen    des   Abschnitts  Üb-T  r'^njunktur- 


beobb  ch  tnnt'   sehr    /ie3    bTeleeen    ist. 


'f^ 


Ich  ^-reden^-ce    ih   der  Korrektur   noch   tm-Schlusst 
des    zweiten   Tei]s    tnzubringen,    dass    die   B'ortsetzung   der  Biblio- 
graphie   in   einen    3. Teil    über  Konjunkturpolitik    ihren   Abaohluss 
finden  v/ird  . 

Die  Angaben   der   Quellen  wil?    ich    ebenfalls    in 


einer 


(Jer   ersten   Anmorküngen   in   der  Korrektur  unterbri/j^ön 


Hochtichtr.  nc'svoll 


.'>■ 


US*' 


R.  L  PRAGER  SORTIMENT /ANTIQUARIAT /VERUG 


HAUPTGESCHÄFT:  BERLIN  NW7 
MITTELSTRASSE  21 /ZENTR. 7369 

ZWEIGGESCHÄFT:  CHARLOrTENBURQ2 
KANTSTRASSE  27  /  STEIN  PLATZ  Nr.  6449 

POSTSCHECKKONTO:  BERLIN  Nr.  3881 
BANKKONTEN  J.  Drayfu«  &  Co., 
FRANZÖSISCHE  STRASSE  Nr.  32 
GARANTIE-  UND  KREDITBANK  FOR  DEN 
OSTEN  A.-Q.,     UNTER   DEN   LINDEN  68a 


FÜR  RECHTS-  UND  STAATSWISSENSCHAFTEN 

NEBST     EINER      ABTEILUNG:       „DAS     GUTE     BUCH"     IM     ZWEIGGESCHÄFT 


BERLIN.   DEN 


6. Oktober   1930 


Ich  bitte  frdl.  bei   allen   Bestellungen 

und  Schriftstücken  die  Nr. 

anzugeben 


Herrn 


Dr.*i .   ö   0  u  d   e  k, 


Betrifft : 


i*rankfurt      a/M 


Berliner  Stadtba 
Girokasse  2         Girokonto 


i^i 


ir 


^egisirafur : 
"Diülal: 
Sienogramm . 


nk        1 
)  1707.    I 


Sehr  geehrter  tierr  uoktorl 

In  üirgänzung  zu  meinem  heutigen  J^ichreiben  b  esäätige 
ich  ihnen  den  ^^ingang  des  Manuskriptes  und  ihren  brief. 

'         ich  habe  das  Manuskript  sofort  an  die  uruckerei 
weitergegeben  und  sie  beauftragt, ihnen  «.orrektur  nebst  Manuskript 
direkt  zugehen  zu  lassen. ich  bitte  öie  hÖfl.,die  Korrektur  möglichst 
sofort  durchzusehen  und, falls  es  sich  nicht  um  grosse  Verbesserungen 
handelt, sofort  an  die  uruckerei  zur  2.ivorrektur  b ezw. zum  uruck  zurück 
zusenden. 

m  Bezug  auf  Ihre  Anfrage  betr. Angabe  der  Quellen 
von  Mitchell  und  Wagemann  würde  ich  ihnen  evtl. vorschlagen, anzugeben, 
dass  Sie  die  ßücher  nicht  alle  selbst  in  der  nand  gehabt  haben, sondern 
zum  Teil  auf  (irund  der  Ziitate  dn  verschiedenen  wichigen  ßüchern  ange* 
geben  haben. Was  den  Umfang  einerseits  und  den  Abdruck  in  der  biblio  " 
graphie  anbetjtttf ft, so  wäre  es  mir  natürlich  am  liebsten, wenn  der 
zweite, inzwischen  fertiggestellte  Abschnitt  über  die  J^onjunkturbewe  - 
gung  in  dem  nächsten, Aanfang  Dezember  erscheinenden  rtefte  abgedruckt 
werden  könnte, erstens  wegen  des  Umfanges  und  zweitens  auch  wegen  der 
vorgeschrittenen  Zieit,doch  würde  ich  andererseits, weil  ich  ihnen  ja 
selbst  nur  eine  ganz  kurze  Spanne  gelassen^habe  und  Sie  sich  meinet* 
wegen  beeilt  haben, auch  dieses^n  Abschmitt/srozudrucken, Auf  jeden  rall 
bitte  ich  bie  aber, an  den  öchluss  oder  den  Anfagn  des  Aufsatzes  eine 
Bemerkung  oder  Anmerkung  zu  machen, dass  eine  rortsetzung  unter  dem 
und  dem  xitÄl  im  nächsten  weft  erscheint .Sollten  Sie  das  Manuskript 
bei  lüintreffen  dieses  Briefes  noch  nicht  abgesandt  haben, und  den  Auf- 
satz in  diesem  Heft  abgedruckt  wünschen, so  bitte  ich  höfl.,das  ent  - 

AI«^mm2a..am      CSa      Bibliographie  der  Recht«-  nnd  Staat*-  1  V     «. 

ADOnnieren      Oie     wlucnMhaftca /Probehefte auf Wuntch  l  D*W« 


,^^,^r- 


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sprechende  Manuskript  dipekt  an  meine  uruckerei: 

tluchdruck  -  Werkstätten  {jK:bn,        j  e  n  a  ,  Am  Anger  14 
zu  senden  .-' ' 

ich  erwarte  ihre  frdl. umgehenden  wachrichten, wie  öie 
es  mit  der  Ahsendung  gehalten  haben  und  wie  lüie  endgüilig 
den  Aufsc.tz  abgedruckt  wünschen, und  zeichne 

hochachtongsvoll 


wP/St . 


•  < 


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71  1  •  C^*.«&   Bibliographie  der  Rechts- u.  Staats- 

il.D01111iereil  »3ie   Wissenschaften.    ProbehaHe  gratis. 


'So  ha. 
Herrn 


BERLIN,  den.  .6.-ÖJct.e ipS  0  • 

Dr.    J.S   0  u  d   e    k   , 

Frankfurt 


Sehr  geehrter  ^err  Doktor  1 

Im  Besitze  -l-hrer  werten  Karte  vom 
4. ds. bitte  ich  Sie  höfl.in  Anbetracht 
d»r  vorgeschrittenen  ^eit,  falls  '^ie 
den  Aufsatz  noch  nicht  abgesandt  haben, 
diesen  sofort  direkt  an  meine  xscKkx 
Druckereil 

Buchdruck-Werkstätte, Jena, Am  Angerl4 
i  zu  Jlchicken. 

Sollten  Sie  noch  nicht  den  ganzen 
Aufsatz  gesandt  haben, so  senden  Sie 
f  bitte  den  Kest  direkt  an  die  ^^ruckerei. 


Hochachtungsvoll 


■  *»?,• 


K^ 


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R.  L.PRAr"=R 


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BERLIN  NW  7 
MlHelstraBe  21 

Spezial*BuciihandIon8  für  Redii*" 
und  Siaa<S"Wissensciia£^en 

Bank:  J.  Dreyfus  &  Co.,  Französische-Str.  32 

Garantie-  u.  Kreditbank  für  den  Osten  A.-G. 

Unter  den  Linden  68  a 

Postscheck :  Berlin  3881  Telef. :  Zentrum  (A  4)  7369 

Bank-  u.  Postscheck  -  Konten  Im  Auslande 
Telegramm- Adresse;    Präger,    Mlttelstr..    Berlin 


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Berliner 
Girokasse  2 


StadtbanK 
Girokonto  1707. 


lerrn 


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Postkarte  , 

•  wernet 


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UD, 


Dr.   J.  Soudek 


F  r  a  n  k   f  u  r   t  a.M- 


Thorwaldsenstr,36 . 


Bei  Unbcstellbarkelt  zurück  an  den  Absender. 

In  case  of  undcllvery  return  to  sender. 
En  cas  de  nonremlse  renvoyer  ä  l'expcditeur. 


f  J 


■   ^   .-.,..,■■  -n.  T    n   ,-»-p' 


"'^'^mißmm^mmmmir  ' 


Dp.    J.    Soudek. 


Frankfurt   k.M.,    den   6. Oktober  Tr> 
Thoj?wt"ldsen8tr.    35.  -''M 


i 


An    die  B^chh^nd]  uH:-^   von   R.L.    Pru   gor, 


Berlin. 


Beiliegend   schickf3    ich   Ihnen    den  Rest 
des   ersten    A):3chnitte3   njiner  Bibliographie.    Er   ist   nur  um 
eine   Kleinigkeit   kürze--'   tls    de^    erste   Teil. 

Ich  hoffe,    dest:    8ie   des    Mk  nuskript    des    ersten 
Teils   rechtzeitie   hoi-jt?   Nrchnitte^   bekon'^en  htben:    leider 
hf.ba    ich  j-Testern   iib-^nd    den    letzten   '^ostzu^   neioh  B.->rlin 
nicht   mehr   erreicht. 

Zugleich   ersuche    ich   Sie   noch-nuls,    'nir-wenn 
ireend   möglich-  Korrekturen    zur^eh  'n    zu    ItssQ]^    de    ich   bei 
der   Kü"7e    der   Zeit    sicher   Kinij^es   uebersehe  i   hube   und    dus 
Setz-^n   So   vieler   fremdspre«chMcher  Euchtitei    nicht    ohne 
Schw^erij^Veit    ist. 

Hochttchtun'^sv  >1 1  {> 


-.1     >>T 


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Sorgfältig  aufbctoal)ren! 


^o|teinlUfei:ungsfd)ein 

«rief  5Jr.  ,i?  W  *?]? 


^ 


K^\.g 


C  62  (11.  2:> 

Ulli  «}« 


^' 


Dr«  Josef  Soudek 


Prankfurt  a/lf,den  5,  Oktober  1930. 
Thorwalds eng tr« 35 


An  die  Buchhjidlung 


R«  L»  P  r  a  g  e  r 


Berlin 


Anbei  übersende   ich  IHnin  die  erste  Hiilfte 
des   ersten  Absclinittes  meiner  Biblographie  der  Konjunkturforschung. 
Der  Beitriig  ist  recht  grosa   gev/ord^n  und   ich  -vclßs   ßiT  nioht,ob 
Sie  mehr  alg  den  beiliegenden  Teil   in   eine.'!!  Heft  veröff -ntlichen 
können.  Angen^hn  wärG  es  nir   freilich,wenr.  Sie  die  Abschnitte  über 
Konjunkturtheorfefe  und  Konjunkturbeobachtung  gleichzeitig  erscheinen 
lasjen  könnten.  Der  Abschnitt  über  Konjunkturbeobc.chtuno  -vird  vor- 
aussichtlich den  gleichen  UmfcOig  haben  wie  der  über  die  Thäorie. 

In  der  Anordnung  des  bibliogr  .j^hiachen  TTaterials 
habe  ioh  mich  nur  z5UM  Teil  c\n  das  Yorbild  deo  Beitrages  von  Ernst 
Brcdin  halten  kannen.Dio  gesciiate  Biblographle  bloöo  al.i  Annerkung  zu 
dem  AufsMtz  ^.u  bringen, wurde  auch  bei  der  Mllo  des  Ilaterialg  unmög- 
lich gewesen  soin.r^s  wäre  nir  deshalb  recht  ^^nßsnelrmfMmn  Sie  sich 
an  die  ^on  rair  vorgeschlagene  7onn  halten  könnten  lind  nach  den  einlei 
tenden  3enerkungon  das  blblographischa  'Taterial  bringen  wollten, das 
ich  streng  naoh  den  Ausführungen  in  rieiner  Einleitung  geordnet  habe. 

Ich  n(1chte  anoh  Ihnen  gegenüber  noch  einmal  be- 
tonen -  was  ich  auch  in  der  ersten  Annerkung  gesagt  habe  -.das«  es 
sich  bei  dieser  Bibliographie  nur  \m  eine  Auswahl  handelt, in  der  ioh 


-   2  • 


repräsentative  Schriften  und  solche, die  einen  Ueberblick  über 
ein  grösseres  Gebiet  gewähren, berorzu^^t  habe.  Die  '^,uellen,nch 
denen   ich  rorwieRend  meine  Literatur  ssusaiiinenges teilt  habe  •  Mit- 
ohell,WHgera:i4nn  u.s^w.   -   ,habe  loh  nicht  gesondert  aufp:eführt,ob- 
v'ohl   es  viel   eicht  nicht  ganz  gleichgültig  wäre,dieBe  Quollen  zu 
nennen, uia  Fehler  in  der  Angabe  von  Buchtiteln  gedenkt  zu  sein. 
Sof f)rn   Ihnen  die  3c^.oho  wichtig   ersohi;int,bi t te   ich  Sie  un  einen 
dieBbezüglichen  Vorschlag. 

Wenn   ea   Ihnen  nö/friich  wäre,ral^  noch  Korrektu- 
ren zu   senden, die  ich  sofort   ^^urücksch  cken  würde, wp.re   ich  Ihnen 
lür  die  Zuyeiidun-^  dH.nkbLtr,dii  ich  noch  ein  paar  kl'^lne  Verbesserun- 
gen yornehmen  möchte. 

Die  andere  Kälfte  des  Abschnittes, die  die  Kon- 
junkturbeob   chtunf:  behandelt, iat   in  Jlntvmrf  bereits   fertiggestellt 
und   ich  hoffe, sie   Ihnen  norfeen  druckfertig  einsenden   zu  können. 


HochachtungsToll 


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i^ 


X 


Ff■.»^1on  4. Oktober 

1930. 

Berlin. 

Ihr«  boiden  K»  i»t«n   vom   3  .AI?.  10. 
beetStlgf)   Ich   wit   beBten  DrnV:.    Ibrijiso   dav.V:e   ich  Ih- 
nen  rfjr  Ihro   fümiindill  ioho   r^uBt  «nuni  Wctin©   Biblio- 
v^pmphie   ffir  d».s  Mitche.U -Werk    z*:    verwenden.    S?«    iat 

ael  b*it 

hrbt?  i 
HhOh  B 
ken. 


\/epstü.idl  ■  oh,    dfi.?^    ich   Ihpti   Rrle-ubnla   di-boi 
ckHch   verntipvon   werde.    Den  emtaa  Atechnitt 
«?h   heute   bereit»   fertii^ijestell  t   u-i^'-werda   Ihaei 
rj»or>3ung   döp  Reiii»c)irl.ft    mch  noü^en   »bsohiK- 


Kooh« chtuneev  )3 1 


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Ar    Gzer     ^1 1 


^S&P^f      SQuOBCc       CöLLLCT   \0r^ 


I92^rt1sz 


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AKrtn-niAVAM  ^«A    Bibliographie  der  Rechts-  u.  Staafs-  1 
■«■POniliereil  Jie  wissensch»Hen.    Probeheffe  gratrs. 


Scha. 
Herrn 


"'    :'  BERLIN,  den ?..r..PM.' ip^O. 

Dr.J.ßoudek, 

Frahkfurts.M 


Ich  bestätige  mit  bestem  Dank  den 
Eingang  Ihres  Briefes  vom  l.ds.  und 
bin  mit  einem  Honorar  von  Mk.-.15  pro 
Zeile  einverstanden. Den  2. Aufsatz 

werde  ich  dann  in  der  n-^chüten  Bibli- 
ographie bringen. Den  Abdruck  für  Mit&e-k 
schell  gestatte  ich,  .ber  unter  Angabe, 
dass  er  von  der  Bibliographie  mit 
Erlaubnis  ^es  Verlegers  überneommen 
oder  mindestens, üass  auf  die  Bibliogra? 
plie  mit  genauem  Titel (Eibliog'^aphie 
der  ^echts-u. Staatswissenschaften) 
hingewiesen  wird. 


/? 


Hochachtungsvoll 


tä»' 


1>   i     DD  Ar: »"D  BERLIN  NW 7 

Ix.    L.   r    IXAW         A     MiHaUtraBe  21 

Spezial'BudihancIIani;  für  Rediis- 
S€aa^s>Wissensdia£fen 


una 

Bank:  ]. 

Garantie- 

Postfcheck : 

Bank-  u. 

Telegramm 


Dreyfus  &  Co.,  Französische'Str.  32 
'  u.  Kreditbank  für  den  Osten  A.-G. 

-  Unter  den  Linden  68  a  

Berlin  3881  Telef. :  Zentrum  fA  4)  7369 
Postscheck  -  Konten   im    Auslande 
•  Adresse:    Prayer,    Mittelstr.,    Berlin 


Berliner  Stadtbank 
Girokasse  2  Girokonto  1707. 


ZEITuNDÖtlO 


.iler.rn. 


Dr.    J.S   0   u  d  e   fr  k   , 


F r  a   n  k  f. ..,.u....r..  t   a.M- 

Thorwaldsenstr « 35 


Bei  Unbestellbarkeit  zurück  an  den  Absender. 

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V        I   71  1  »  C  •         Bibliographie  dar  Rechts-  u.  Staafso 

f  I  il.D011IIiereilv?ie   wissenschaHen.    Probehefte  gratis. 


St. 


BERLIN,  den Im-OktühOil^       ÖO 


.^ 


F^rrn  Dr.J.   s  o  u  d  a  k  -       ■  ■ 

Srank/urt     a/U 


•—•—•  —  •••—•—•—•—•-•••-•' 


Sehr  geehrter  Herr  Doktor! 
G  Ich  komme  2uraok  cßMf  mein  ausfuhr» 
Hohes  Schreiben  vom  J23.or.und  wäre 
Ihnen  dankbar, wenn  Sie  mir  frdl.be  - 
stätigen  würden,  dass  ich  einen  Auf  » 
Satz  für  meine  Bibliographie  von 
Ihnen  erwarten  darf^iünelri^fiuM/l 

Hochophtuhgsvoll 


'■>~t-. 


'.h^^^.:-/..: 


Rl        DD  A/^""©    BERLINNW7 
.    L.   I      lxr\W  N      MitteUtraße  21 

SpeziaI*Budihandlung  für  Redi^s- 
und  S^aais'Wissensdiafien 

Bank:  ].  DreyfusöCo.,  Französische-Str.  32 

Garantie»  u.  Kreditbank  für  den  Osten  A.-G. 

Unter  den  Linden  68  a 

Postscheck :  Berlin  3fc81  Telef. :  Zentrum  fA  4)  7369 

Bank-  u.  Postscheck  -  Konten  im  Auslande 
Telegraniin  -  Adresse :    Prager,    Mittelstr.,    Berlin 


( 


^5PARTrl 
ZE!TundG[LÖ 


Herrn 


jjr^j^  g  0  u,  d  ß  )t 


Frankfurt     a 


Thormaldssnstr^SfS 


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I 


mtimmm^r^^^mm 


¥i 


Dr. J. SoudoK. 


Tiiorwaldsenstraase   35« 


An   die  Vöriagsbuchhundlung  R.L.Prtger, 

B   e  r   3    in. 


Ich    erhie) t   Ihre   freund   iche  Zuschrift 
vom   25.9.    und   bin  mit   I^ren  Badingungen   im   alleremeinen   einver- 
standen.   Nur  d«s  Honorar  bitte   ich  Sie, mit  Rücksicht   tuf   die 
sehr   zeitrHubende   Arbeit,    Huf  jyi   O.iö   pro   Zeile   erhöhen   zu   wollen. 

Die   Arbeit   ist    inzwischen   soweit    fortgeschrit 
ten,    dass    ich  gestern   die  Möterial  beschaff  un«^   abschliessen  konnte 
und  nunmehr  an   die    end   ültige   Redaktion   des   Beitrags   gehen  kann. 
Ich   hätte    diese  Arbeit   nicht    so   schnol]    fertig   stellen   können, 
wenn   nich    nicht   Herr   Dr.    Altschul    dabei    unterstützt   und    mir   die 
von   ihn   geschaffene   Bibliothek    der  t'panv  furter   Gesel  1  seht  f t 
für  Konjunkturforschung   zur   Verfü  frung   vf  es  teilt   hätte. 

Herr   Dr.    /Itschul    ersucht   mich   nun,    für   die 
von   ihm  besorg   deutsche   Austirabe   des   bekannten  Krisenwerkes    von 
Mitchell;    Business    Cycles    tls    Anheng   eine  Litern turübersicht 
EU  bringen.    Diese  v/ird   sich   in   mehf-fbcher  Hinsicht    von   der   für 
Sie  be.  tir.mten   Bibliographie  unterscheiden,    zum   Teil    aber   über~ 
schneiden  sich   beide.    Obwohl    tlso   eine   direkte  Kollision   twischer: 
der  Bibliog' aphie  und   diesem    Anhan^r   nicht   besteht,    möchte   ich 
Sie   doch   von   den   V^rhiiban   des   Herrn   Dr.    Altschul    unterri' hten 
und  darf   wohl    unnehnen,    dass   Sie   damit   einverstanden   sind. 


,;t> 


-     9     - 


Die  Litert;tur»über8icht   hpt   sich   übrigens 
t<lrf    zu    umfangreich   erwiesen,   un    in   einer  Lieferung   vol }  sttinclig 
vorzul  ie^-en.    Ion    ht'be    deshalb   beschlossen,    Ihren   VorschÜtge 
gemfiss,    die  Eib3 iogruphie   in    zwei   Abschnitte    zu    teilen.    Der 
erste  Abschnitt,    die   Konjun-^turtheorie   und   die  Kon^unkturbeob- 
ttchtung    -   einschl.    der  nt thenntischen   Stilistik    -   urnftssend, 
wird  Ihneii   n  )Ch   Ende   dieser»  '«Voche   zugehen.    Den   zweiten   Abschnitt 
über  dio  Konjunkturpol  itil:    -  mit   Sinschlijss   der   reichen   T,ite_ 
ratur  über   dts   Federal    Reserve   Board   -  ktnn    ich   Ihnen    erst 
spater   liefern   ^^nd   würde   Ihnen    öeshtslb   vorsehl teen,    ihn    in   einem 
weiteren   Hefte   erscheinen    zu    Itissen. 

Sehr   lieb   wäre    es   'nir,    wenn   Sie   nir    trotz 
der   sttrk   vorgeschrittenen    Zeit    einen   Ko  prekturab::ut:    zuschicken 
wollten,    den   ich    Ih'ien   um   eh^nc"    zurücVsonde. 

Hochö  chtunfrsvr.l  1 


.jteÄM&^bfr^U,  -■-   »■-*■'■■  a ..t^ttk»^ir,A^^k/^t,MiWk.^tr     . . _'i» iJtj.  .»a  ... 


R.  L  PRAGER  SORTIMENT /ANTIQUARIAT /VERLAG 

HAUPTGESCHÄFT:  BERLIN  NW7    püR  RECH  TS-  UND  STA  ATS  WISSENSCHAFTEN 

MITTELSTRASSE21/2ENTR.7369        ,  ,      ^^33^     ^.^^^      ABTEILUNG:       „das     Güte     BUCH"     .M     ZWEIGGESCHÄFT 

ZWEIGGESCHÄFT:  CHARLOrTENBURG2 
KANTSTRASSE  27  /  STEINPLATZ  Nr.  6449 


POSTSCHECKKONTO:  BERLIN  Nr.  3881 
BANKKONTEN  J.  Drayfu«  &  Co., 
FRANZOSISCHE  STRASSE  Nr.  32 
GARANTIE-  UNO  KREDITBANK  FOR  DEN 
OSTEN  A.-G.,     UNTER   DEN  LINDEN  68a 


Ich  bitte  frdl.  bei   alten  Bestellungen 

und  Schriftstücken  die  Nr. 

anzugeben 


Betrifft : 


BERLIN.  DEN 35^Meptembsr  1930 


Herrn 


Dr.J,     a  o  \M  d  e  H 


Jf'rankfyj^rt     a/U 


••  •' 


#*"#"••"•  ••"••  ••♦-••••# 


r- 


..     '^..  \.<.v  S^y^r  geehrter  ff^rr  Doktor/ 

loh  dank^  fhnen  p^sjsenif./är  Ihre  frdl. Bereit  - 
,     ,  ^  ^*       Willigkeit, mir  einsn  Au/sat'S  für  die  Bibliographie  jsu  sohretben 

\^<\  ^W  ,..Ur,.'^^..Aq^.«««^f  4^^*'?,'!^^>^^f(^^^^  <<'^^^<?..-?^/*   ^^^  Bibliographie  , 
3c:v  ti^£>V  >..  v'.iVi-v  J»  ^*«^'^i^..«f^.*-'»^^-?*-"'^-?<^^*^  ^rVJ»  allgemeinen  solohe  Aufsätze 
,^ti^^>^•^^  c.Nr  V  *^i  .xj >tsv^^<  Mr  ^tr^pt^\n^en,i^!%4  .Q^^^Ardee^  A^A^K^r  dnteratützang,  bezw. 
r.^r:: --.Vi:  .  wi^^s>i^v^   (^o^^^lfiei^J,^h^hqJ;/e,d(i98^e^'.^*^  interqaeiert,  meinen  Katalog  222\ 

c      or  v:-^  ^.'^^,x^^.aaU.M4.w^4i.0Bibliogra^  bekommen, 

v-.      «.,  (  w,^^^•     ß^^daßs  g^iko}}  Ai^fataze  i^ndc^sl^ndißohe  Literatur  beniokaichtigt 
•>r^V^^ct.rv:>-^^'j?.^x     iPfr^en.Jfdogh^  i§t,  ^ohondi^rqi^^ie  Korj^eepondenx  mit  Herrn  Prof. 

Altaohal  die  ^eit   aehr  knapp  geu)or^gi4f%.,ufid  ioh  musa  ea  schon  Ihr\ 
y    ^<    ;r    '•i'-v;    ,^,^  rf^Jin^saen  ßb^erlassen^^ieu^el^  M.ie  den  Aufsatz  aaadel^en,  oder 
,.r\   <  ,yr  ',\^   evtl  •di^rQh  einen  ap4Aene^.ergUnJ^en,oder.vervollatändigen.AufJi 

den  Jf'all  musa   ioh  das  Manuakript  apdteatena  in  oa  8  Tagen  habet 
_' V.C,  >  vs    V '_^   ^^^  ö/ittf  «S/tf  hö'fl.fWie  achon  neulich  gesohrieben,zu  bestätigen 


9iegisfpafup  : 
DiRlal: 
Stenogramm  : 


AKrknniAfAn      Q«a      Bibliographie  der  Rechts-  nnd  Staats- 
/lUUlllllCrCn      OlC      wluenaehafteB/ Probehefte «nfWumeh 


b^w^ 


WnU'lAA'  ■^L-'^MlT'^^Oe  fiBCAn 


T  : 


Vi^.^  V    '^^'^*  ;•  :^r.o\v ,  c'\. 


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\     A     f     U       .-•'^v.* 


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'•da8s'ich''St)^'^^o?riktur'^arn^eitijerIuat^  zu  er ap raren, hier 

-      •    •'       -  ^       seihst  lesen  kann, 

'.'•-v^:-.  yv.  v\-'-.'^\^^\\•^\^^  '-^}is'^äas'MhoräräAhetrif/i;sä'-^i^  sich  Ja  denken, 

,   -  :   rj,->;e.iV\i      'NV\    ^  äiaä  ^ft^r  i'T^S^^ -^il  t4»o/i>r/Ä  iöi^  die  Bibliographie,  die  bei 

--^  .v.>  »  •jr^-.v  /    i^^"  i'-*  i^i^^/n  enjih  'ifitet^ee'sefiienHreis^  fiixr  'einti  -geringe  Auflage  hat 

.f   -; '.  ^  j^^ .  ii  ^  z^-  ^^>-  '^iji;rid  d^ren^'^rstellungsk&äten'jäBt^den'Mnnahfnen  entsprechen. 


V  Ao:^--^  rr-'i*.»  1^*^^  ;ttff?i^^^i^;»^;io/i^n  /^oha>"ar^  r^-^fli^-ii-^tf^^**^  Pannen. Im  allgemeinen 
y\,A    v\\\^^-.xcLhtei6h''prii'2e'ile^M'^:iö,bin\fidobh^^  Sie  es  wiR - 


.:,   r«?  ■*■  ir;)'\-' 


^.■'■:' .■•)•! '^^*'^     V 


.. '>r    ^'A^Äöft^nii^Ä^tfn  tffni^n  attoii  Ttö'Ä^rjfn'  Sutz'  äa'  geiodhren  und  hoffe, 
:,/•  :m7.' '^i-^rc    -^  .  ?r- v*dras»'zi>ir^  fn  '^a/tzi>2/t   huo^   auf  Grund  nse'iH^r  Kataloge  und  Ihrer 
,  r     ,  .-^•— v\-  ri?    '^r',.\s^'i.'toerten  Bestellunjin     in  einen  reohtVe gen  Geschäftsverkehr 


,  ■  r    '     •  ..  '  .  t 


{-,  Y  <  .  .  .  i..  t 


J  'komMinl^''-y   ^'.i  ?v^  a^^^    üt-  i  \v:   Vi..'.-^üs\Vt% 


'\  *^  "^  '■.   .  S« ^  '■*  V i  -T-.  >  :     V  •':  L,  l.  ■  iJi .    r»  V  \ 


-^  'Lhhen  im^  Moraua  Jar  Ih^e  Li  eben^Lirdi  gkeit  dankend 
,.    .V  .  .r^x^w^-.^.-.w^^-^wund  in  Erwartung  Ihrer  frdl^Beätäti gang^ zeichne  ich 


■»    •     i 


•■«  f    ♦■,• 


".  \ 


FTP/ St . 


^      V     k  w 


V   V 


\  • 


\       ^  \  ■  \ 


hochachzj^ngauoll 


•    • 


"r;« 


Tr.  J.  Souc:ek. 


Frankfurt  e.  M.,  den  '^i*'  Sept. 3« 
ThüPwaldsenstr.  35. 


Buchht.iölung  R.  L,  ?rög.?p, 


B  ö  r  }  i  a   NW  7 


Mitto}strtiSse   21. 


Unter  Berufung   auf   das   Schreiben   von 
Herrn  Dr.    Alt£-chu2    7om    22.d.Mts.     tei3  e   ich    Ihnen   eit,    dtias    ich 
gerne   bereit   bin,    die   Aufst  Ölung  einer  Bibl iograph ' e   über   die 
neuere  Konjun-  tur»!  iteratur   zu  übornehnen.    Ich    bitte  Sie,    mir 
möglichst   btJiQ   mitteilen   zu   wollen,   ob   neben   der   deut^sohen   auch 
die   KUi^ländische   Literat  tu r  berüc^'^sicht igt   werden   3-i31,    ferner 
ob   nur  Bücher  oder  t^uch   Aufsetze    zu   berüc':3ic^ t i-r^on   sind.    Es 
wäre    2?ireokmfc3£5i^,    wenn    Sie   mir   -^init^e   Ihrer  Fttt^loge   achicken 
wr^lten,    df'nit    ich    sehe   wie    öie   Din^^?    bei    Ihnen   ötgeftissl    zu 
werden  pflegen.    Gl  eichzeiti,.^    bitte   ich   Sie   auch    u-i  Mitteilung.' 
des    in   Frage  kommenden   Honorars.  ■-, 

Hochachtungöv  O  1 


t^ 


■*1; 


MAÜ^kHHl^^ttftdl^ui.^MUMi-.kM.'.'. 


Ü  i^  :a^i.-.wl.  .^.kr 


IAVkrk'rk«%iA«*A««  ^«A    Bibliographie  der  Rechts- u.  Staats. 
n.  P  Winteren  Ol e    Wissenschaften.     Probehefte  gratll. 


Herrn 


■    BERLIN,  den 23  .Sept. ...^3  0. 

•     ■     '  •     -        ....         ,    -    •._,.., 

Dr.    J.S   o   u   d   e   c   k   , 

Frankfurter  ^esellöciit^ft    f.KonJtiink- 
j:^  turfcrschULg,  •     ■     •   "■"■■■ 

'  ■       '  Frankfurts.!! 


•■^ 


I- 


Herr  Dr.  E.  Altschul  teilt  mit  heute 
mit,dass  er  meinen  Brief  mit  der  Bitte 
um  eir:.e  Ueber sieht  über  die  Konjunktur- 
literatur an  Sie  weitergegeben  habe  und 
bitte  Sie  höfl.mir  mitteilen  zu  v/ollen, 
ob  ich  für  die  ersten  Tage  des  Oktobers 
auf  einen  Aufsatz  von  Ihnen  hoffen  darf. 

Ferner  wollen  Sie  mir  bitte  bestä- 
tigen, dass  ich  im  bejahenden  Falle  um 
Zeitverlust  zu  vermeiden, die  Korrektur 
selbst  lesen  kann. 

In  der  Erwartung  -^hrer  frdl.Rückäuss« 
rung  zeichne  ich, mit  bestem  Dank  im  vor- 
aus, :.:■'     . 


hochac 


r'gSVOll 


••»•»  *«  . 


Rl       DD  A/^'"D    BERLIN  NW7 
.    L.    r    IXAvJ         A.      MiHeUtraße  21 

Spezial'BudihandLung  für  Rediif« 
und  S^a^s'Wissenscfaaf^en 

Bank:  J.  Drcyfus  &  Co.,  Französische-Str.  32 

Garantie-  u.  Kreditbank  für  den  Osten  A.-G. 

-^— ^— —  Unter  den  Linden  68  a 

Posticheck  :  Berlin  3881  Telef. :  Zentrum  fA4)  7369 

Bank-  u.  Postscheck  -  Konten  im  Auslande 
Telegramm  -  Adresse:    Praycr,    Mittelstr.,    Berlin 


Berliner  Stadtbank 
Girokasse  2  Girokonto  1707. 


ZtüuNüGELD 


^.".errn...Dr.. J.S...o...u.....(^ «?......c k...., 

Fr Lnkf .  Ge s e  1  Is cj^j^^j^^^^  j^                 k t u r- 
f brs  c  hung , 


T   r  L  n   k   fürt    a-M. 


Börsenplatz 


Bei  Unbestellbarkeit  zurück  an  den  Absender. 

In  case  of  undelivery  return  to  sender, 
En  cas  de  nonrcmise  renvoyer  ä  l'expedlteur. 


u../t 


'r.. 


1f.  .,v,  --j»-?*''^'..^ 


<^?>^i^- 


den  22. IX. 1930. 

rriv  tadreßüö: 
Bfid  Hombnrg,   romeiiRdQ  I6 


n 


U 


An  die  BachiiRnalUAS 
R.L.P  r  ft  3  e  r 
Berlin  lO' 


JttolctrRi>tje  21 


s 


/uf  Hire  frouri:- liehe  /a  if^-o  vo"    17.d    .bod^^ure   ich, 
Unea  mittel lerx  zu  Dtis^en,dRüi:   icii  eu^^cnbiick^lch   cohr   in  ;,t>- 
sprnch  geno-rjiiön  bin  und  inrolgedeesen  für  ';ie  31e  '^bor   icht  über 
die   KonjunkturliterRtur  nicht   schreiben  kann.  Ich  lcI  l?-^ge  aber 
•reinen   -•chüler,  Or.J.  ;:ODdek,(rrfinlifürt   a.r.)vor,dcr  fiber   iie   ir>- 
und  nmjl'niiache  Konjn  "turliterßtur  z^^^  au^^e zeichnet   unterrich- 
tet  iet.loh  habe   Ihren  Brief  Jierrn  Jr,.  ondek  weitergegeben  und 
ihm  empfohlen,  V.  ich  mit   Ihnen  in  Verbiiduig  zv   i-et:3cn.  .   f 


Ich  benut-^e   lie  G-ele^enheit , erneut    bei   Ihnen  anzur- 
fra-en,wann  ich  mit   dem  ::.int:erren  d^  r  am  4./u;ai:jt   bctallton 
ru£..i.-chen  /uügabe  von  v^e>.iey  G.i:itchüll,Buai:ieüv:   Cyclea, rech- 
nen kann.  Sollte  das  Buch  nichc  /nfang  Oktober  hier  .,oin,co  v/fire 
68  für  mich  nutaos.lcn  bitte   lif    daher  noohr:./?lt3,bei   dor  rusii- 
üchen  Buchhnn:ilun2  z\i  reklarr.iercn  und  mir   umjchtncl  Boaci.eid   zn 
geben. 

Meine  ötändige  /dresaae  ist  nicht   '■rpiil-irurt, sondern 
Bad  Homburg  v,d.:i.  jProrrienade  16. 

Hoohacht ungüvoll 


an 


■-^ 


'■( 


■%yt4>. 


R.  L  PRAGER  SORTIMENT /ANTIQUARIAT /VERLAG 

rrT^sTR^Assr^/VE^Tr^al^    für  rechts,  und  STA  ATS  WI  SS  E  N  SCH  A  FT  E  N 

NEBST     EINER     ABTEILUNQ: 


ZWEIGGESCHÄFT:  CHARLOrTENBURQ2 
KANTSTRASSE  27  /  STEINPLATZ  Nr.  6449 

POSTSCHECKKONTO:  BERLIN  Nr.  3881, 
BANKKONTEN  J.  Drayfui  &  Co. 
FRANZOSISCHE  STRASSE  Nr.  32 
GARANTIE- UND  KREDITBANK  FDR  DEN 
OSTEN  A.-G.,    UNTER  DEN   LINDEN  68a 


„DAS     GUTE     BUCH"     IM     ZWEIGGESCHÄFT 


BERLIN.    DEN 


17.Septeir.ber   1930 


Ich  bitte  frdl.   bei   allen  Bestellungen 

und  Schriftstücken  die  Nr. 

anzugeben 


Betrifft : 


^ 


S 


t-/ 


Herrn 


Frof.ur.    A   1    t    s   c   h   u    1, 

i^'rankfurt 


a/M 


Sehr   geehrter   Herr   Professor! 
In   dem  Anfang   Oktober   <3r".cl  einender  neuen 
Jahrgang  meiner 

''Eiblio^-r£;T)hie^der___£^echts-und^^taats^ 

hatte  ich  gern  als  einleitenden  -Aufsatz  eine  Bibliographie 
^ML^T  einigen  einleitenden  "orten  über  das  jetzt  im  I^Üt telpunkt 
des  mteresseo  stehende^  uebietel  der  ''Kohjunl^urc^rschung" 
Kcrnt4n  "^ie  vielleicht  mir  einen  solchen  Aufsatz,  ca  6-8  uruck- 
selten, leifern  oder  ihn  an  Ihrem  inßtitut  von  einem  befähig  • 
ten  Menschen  machen  lassen? 

uas  Aianuskript  müsste  ich  bis  ungefähr  ii<nde 
dieses  bezw. Anfang  nächsten  Wontas  haben  und  es  wäre  mir 
sehr  viel  daran  gelegen, wenn  ich  mir.dcstens  eire  prinzipielle 
Antwort  ihrerseits  recht  bald  erhalten  könnte. 

ihnen  im  Voraus  für  ihre  Liebenswürdigkeit 
dankend, empfehle  ich  mich  ihnen, 


üiegislrahtp : 
Didlaf: 
Stenogramm : 


hochactecungsvoll 


!7P/St 


AhnntitArAn      QS«i      Bibliocraphie  der  RcchU.  and  Staats- 


J^wIthJ»^  ^   i'ifuV^^  .' 


(- 


\UCUv- 


}^  ^F 


^jW. 


jeo*^ 


UvPU-O-4 


yuj^iAC 


(M^ 


'l^-cftCCtCiJL^ 


'^^MJUxC/Il-C 


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^)va 


H 


oTU^ 


-ijwvY^'       ^*^ 


/ÜCCA 


£/(.^ 


^yVuDS    O' 


^^Ä^uTT^ 


tDodnort:  

©tcafjc,  f^aueniimmer 
(Deböuöcteil,  Ctocftoerf 


-I^^^JU^h 


■  GOETHES    i 
■^•ÜRTSSTAIIE 


^ 


in  rtr/jw 


RJUa^tJ^YV^-     t/l^ 


(^jW2^>^ 


<Debciu6eteil,  &to(fa)ccE 


I^ÖN^ 


^'^^'v'?^^?^^'»^^:!^^^ 


■iP< 


Fr»unkfurt   u.M.,    üan   23.    Dozenbor  19J?^t 


i:- 


Lieber  Herr  Dr.    Peter, 


V 


doeboxi   Jhc  Buch  nlt    l'ucaA   x^eundl  Icheü   ar»iiü:3«j:i.    Ich   dtnke 
Ihna.i  ^i;*i^   üubiiercrde  .'ca  .L^^h    tili.-  nie    /.u^.ü  idu^tT,    d±^   /juit»  rech- 
ten  'AoiX-    tii-iti^bx.    Alfs    ich   iii>a3iori   hv}uto   uai  Hijrrn   Dr.    A-Jtschu 
üiti    rfi?oteji  i{i.»n;lttre   l^ipda   ir^uchüs   3»ri,    iit^hii    ich   mir  vor,    es 

i.  Ik    V'«ihiit.chtol  jic  tr:ro    zu      -'i^iloLsiien.    nfjrr*  Dr.    Altachul    httt^a 

IcoMmt' ii  Uiiü   lieben   r.ii^  (a;Tr.j,t    öiiie.:   dviiigon^^ou  M'dn^SGh    erfüllt. 
Di-j   vou    Ti*iidii   tväiii- acitsj  tö   I«rK.^..;    iiiter'eü.-jiert    ;iich   unsor.ohr, 
K}b    iüli   ^oti'it   ^.*tv3r*^;   r-'i-f;   lit;  .'pu    D?'.    Aitßchul,    d.-jr  an   die  Ab« 
fbsijunr.    sornoji    i^uchos   -el.t,    i;c«.?r  ähnJicha   Protl^me   spreche 
unü  ji'-gl  ioh t5l.  e   AufklHruii^    '^-ihirtche.    Ich   h-^ffo,    lii.itjn  T,r3d 
7on    erfolgreich. 'P   Lekturo  beriohtea   zu   r::":"hiviii . 


/o  n 


1 

♦r" 
•» 


Ihrem 


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r>     •  t-' 


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Prof. 


,14.Nov.30> 


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A 


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■i. 


Herrn   Heinz   ?   e   n   t   z    1    i   n   , 

-'S    : 

Frankfur*^^    a.    M.    -  W  13 


ITiesstrHSse   27   b.HellTnana. 


Oeahrter  Herr  Pentzlin, 


.-*?. 


•••«'        V 


«« • 


i^nbei    oeAde   ich    Ihnen   die   bei- 
deij   Eescheinii?u-agen   untt3r3Chrieben    zurück.  f  - 

Mit   bestem   Gruss  .    '    '4^-^« 


\  i 


•  -1 


-rt':'-^ 


I 


1 


■'w;»'-""»f     niiüi  i,n^.iinj  ii»^i.»; 


Dr. H. Rudioff, 


Franitfurt  a.M.,  den  16«  12.31. 


Lieber  Herr  Dr.Soudek  ! 

Beifolgend  sende  ich  Ihnen  das  mir  freundlichst  über- 
lasBene  Buch  »»Gott  in  Frankreich"  mit  bestem  I-ank  zurück. 

Bei  unserem  letzten  Zusammensein  sprachen  wir  über 
die  Fabrikationsstätten  des  Prof .Bergius  in  Mannheim.  Ich  lege 
einen  Artikel  aus  der  "Berliner  Illustrierten"  bei  und  glaube, 
dass  daraus  alles  zu  ersehen  ist. 

Mit  besten  Grüssen  und  gehorsamster  Empfehlung  an  Ihr 

f  ■ 

Fräulein  Braut 

/  Ihr  sehr  erc^b^ner/ 


k 


Ihr  sehr  ergÄl 

■  1,' 


4/tA<^yhAh 


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y2^  /^v  /^^t^  ^^^wii^  Ä-^vv  yuuiH^  i^i^vt^  A/  s  /<)C/^^ 

^^Vn^/^y  ^nrvi.V'v^    -yi^nty^yv^   ^^tA^^  <>4^    '^^y^^j^V^  ^^v»,^ 
/yy^'yi^  A^     •^^HmC/' --7^x1^«^«.^^^  Ä^    -1^' ^-i^i^i^  .^^Lj^^^   ?^f^*,*/2U- 


^mmmmmr 


LG.  FARBENINDUSTRIE  AKTIENGESELLSCHAFT 

1.  G.  Wirtschaftsdienst 

F»OSTANSCHRIFT  DRAHTWORT      FERNRUF  GESCHARSZEIT  KONTEN 

1.0.  Farbenindustrie  Aktiengesellschaft      Igefarben  Ortsverkehr:  Sammelnummer  20027     8— 17  Uhr  Reichsbank-GIro-Konto  Frankfurt  (Main) 

Frankfurt  (Main)  20,  Grüneburgplatz     Frankfurtmain       Famverkehr:  Sammelnummer  555  49     Sonnabend  8— 13*]^  Uhr     Postscheck -Konto  241  Frankfurt  (Main) 


Herrn 


pr.  S  o  u  d  e  o  k  , 
"Frankfurter  Zeitung" 

Hier. 


{ 


Ihre  Zeichen 


Betreff 


Ihre  Nachricht  vom 


Unsere  Zeichen  Mappen-Nummer 

1. 6.  Wirtschaftsdienst 

I,Dr,Ru/Ju. 


FRANKFURT  (MAIN)  20 

^®"    2. Dezember  1931. 


Sehr  geehrter  Herr  Doktor  Soudeok   ! 


O 


Wie  wir  gestern  am  Telefon  abgesprochen  haben,  bitte 
ich  Sie  höflichst,  unserem  Boten  das  Buch  "Gott  in  Prankreich* 
auszuliefern.  Ich  werde  Ihnen  dieses  Buch  in  einigen  Tagen 
zurückgeben. 

Mit  vielen  herzlichen  Grüssen  und  noch- 
maligem Dank  für  Ihre  Bereitwilligkeit  bin  ich  ^ 


Ihr  sehr  ergeb^ij^r 


Dr.    J.    Soud  k 


FrHnkfupt   a.M.^    den    26.01ct -lO-^o 
Thoj?wt4lcli3  inst  1*0  3 se   ^5. 


X 


Sehr   geehrter  Hen*  '^oKtor, 


■v^ 


■!»"; 


m 


'■%    ".'•?*  '/•  ■'  ■  ?   ■••■''■■ 


-J.  f.    .-.•    .     . 

■■</;■■■■  •'.*■■?  ■ 


in  Beantwortung  Ihres  Schreibens  vom  $5.  d.Mts. 
teile  ich  Ihnen  mit,  dass  ich  die  RÖntgenauf ntihme  nicht  habe 
machen  lassen,  weil  ich  mich  inzwischen  in  die  Behandlung  eines 

anderen  Arztes  bekleben  habe.  %^^ 

■  ■■•■'^. 

Mit   vorzüglicher»  Hoch  ach  tun||js 


r 


D^-  WALTER   ROSENFELD 

prakt.  Zahnarzt 

Sprechstunden  9—1,  3-6 
Mittwoch  und  Samstag  nachm.  sowie 
Sonntag   nach   vorheriger  Anmeldung 

Telefon  Römer  1358 

Postscheckkonto  48578  Amt  Frankfurt  a.  M. 


Frankfurt  a.  M.,  den        25  •     NoV9mb9r    1930 

Goethestraße  16 


Herrn 


Dr.  Joseph  Soudek 


Hiar 


Sehr  geehrter  Herr  Dr. 

Da  ich  nunraehi'  Bchon  einige  Wochen  nichts  mehr  von  Jhnen 
gehört  habe,  gestatte  ich  mir  hierdurch  Sie  höfl.   anzufragen, ob 
Sie  die  von  mir  beantragte  Röntgenaufnahme  inzwischen  haben  vor- 
nehmen lapsen. 

Jhrer   gefl.   Nachricht   entgegen   sehend 
mit  vorzüglicher  Hochachtung 


rr.Vt.ldt'ii.Pr  }".ine,3eT:) 


l6ttl£kiutv'e^  JA  . 


re 


"bn.Pi'  IS'J/C. 


Tehi  L^"eLitei  Herr  rr.uUdek! 

leider  liarin  ich  Tie  nicht  em  llontP^^  llort,cn  beeuchen. 

lerlJ^.lb  li^be   ich  dfi?  Hefei?^.t  Puc^t^arbditet  ,wid   ich 

le^je  ditiBei:-  ürief  einen  ToircLi  chlr^^  bei.rie   kti^ncn  • 

df-jfbei^ 
iliii  cuicLleren  ,df  rix  rie/iirroriLieat  tind,v«e  ich  zxi 

eprechen  (^.edenke. 

Ani  alle  FJ'lle  werde  ich  Sie  im  Leufe  des  kontat,s  eber  l 


noci^  ^iniuBl  anrufen • 


Mit   freundlichem  ^ruLß  bin  ich 


y.^^CB-?^*--!«»':  .aüiMBigii 


-  •%■'  "^.'tirmr^'  yr 


-  ■'y?l|'"'"W''  '.f    ■ll'IIIWP'll'^«'»-'W'Tq»TT 


wilhelEEöpke.  J\uclancii:kredAt  und  Konji;nktur.  (Beitirt^e  £ur  Wirts.  chaltetLeoiie, 
Eerittigegeöen  von  Katl  Diehl, Schriften  des  Vereinr.  ftlr  r.oi:i«lpolitik,Bend  173.) 

I  .Di.e  Konjunktur» 

Ter  Betriff  der  Konjvmktur  ißt  bei  Röpke  nicht  eindeutig. Einmal  bedeutet  er 
ganz  allgemein  Aufsch&ig.Das  ander»  mal  yersteht  Röpke  hierunter  einen  Aufschi 
der  beieits  ein  Krisenmonent  in  sich  trl^'gt.Dlese  Unklarheit  ict  jedoch  Ire  in  n 
lieh. Inhaltlich  echeidet  K.dieee  Begriffe  scharf .Tir  wollen, i<an  Rliseveret^ndniseen 
8UE  dem  Tege  zu  gehen, im  eiTten  Tfll  immer  von  einem  Aufßchv/untiVJnd  nur  im  üwei- 
XeXi  Fall  von  der  Konjunktur  sprechen. 

Vcreue  ßtellt  Kcpke  die  Frage , welcher  /rt  ein  /ufßchwung  sein  muss, damit  er 
notwendigerweise  von  einer  ürise  u^terü rochen  v^ird.   I)e  er  auf  dem  Boden  der  mone- 
tären Krieentheorie   steht, kommt  er  zu  dem  L'rgebniß,daF,c  diee  nur  der  Pell  sei, 
wenn  der  Auibchwung  durch  Kreditechöpfung  verursacht  ist« 

rnirch  die  Kredit  Schöpfung,  die  ein  Zwsngssparen  bedeutet  ^wird  das  regulierende 
Mosent  des  Zinses  gestört* (S. 229)  Bss  Verhältnis  der  Kiapitalakkumulation  zur 
Konsumtion  wird  zugtoisten  der  ersteren  verschoben  .Mit*  anderen  'horten;  Js  werden 
mehr  Zukunft sgfter  und  weniger  Gegenwart Bjt5ter  produziert. 

So  erscheint  bei  K.der  zuslitzliche   Kredit     pIs  der  eigcntliciie   Grund  uer  Ucx^fm- 
Lion  im  Konjunkturverlauf.  Diese  Verschiöbung  aber  in  den  beiden  Produktions- 
sphören^  muss  zu  einem  Auseinander]£l?iffen,Viiid  dfltdt   zur  ^Cri.se   fflhren. 
Jeder  enderen  /Art  eints  AufPchwiin^E*   feiilt  ?ber  d.ltrep  ivrireiifOExnti Jeder  ar.derr 
geartete  Aufschwung  muss, da  er  nicht  auf  der  Geldschöpfung  basiert, sich  auf 
realel^  Erspaxnisseli     grtlnden.Hier  sorgt  aber  der  Zins  daff^r,dass  Akkumulation 
und  Konsiamtion  Im  richtigen  Verhol tnic  bleiben. 

Gegen  diece  Auffassung  ist   vom  Gtrndpunkt  der  monetären  Krisentheorie  nichts 
einzuwenden. Beachten  wir  tber,df rs   in  jedeir.  Aufschvvomg  Einkommensverschiebungen 
stattfinden, so  erscheint  er   laiB  wenigiitens  als  probleniatii:ch,ob  dieee  nicht   im 
Sinne  der  Krise  wirken  können. Letzten  liäxdee  wird  das  Verh»ltniL  von  /Ockumulation 
und  Konsumtion  in  zumindestens  genau  so  starkem  tosse  auf  dem  Arbeitsmprkt  ,8lß 
auf  dem  Geldmarkt  bestimmtere  wir  hier  aber  innerhalb  des  Systems  zu  bleiben  . 


haben  ,80  wollen  wir  uns  mit  diesem  Hinweis  begntigen 


II^Attslandekredit  und  .Conjunktur, 

DBS  eigentliclie  vto  Köpke  gestellte  Problem  heisst  aoer:Wie  v/irken  AuFlands- 
kreditc  euf  die  Konjtmktur. 

Htpke  t^e}^%  hier  von  der  Iiicf.rdOLchen  leLre  von  der  li/Tidelibilfinz  auß.r.o  kOLjtt 
fcr  fol^a rli^hXXi,  «u  oeu.  Lroebnic,datc  /uf.lpndükrtdite  nicht  inflftoritch  fvirktn 
körjien.VielintLr  muee  eich  die  Einfuhr  von  Ki.pitr.l  iji  die  LinfviLr  von  V,rrtn  um- 
wandeln.Er  ißt  zwer  möglich, und  i^o^Pr  wahr c che inl ich, dt  ee  Kapitrli-iiifuhr  aueir-t 
die  Ccldx^enge  ve iriehrt , und  ro  inflPto^ieche  Tirkungen  ruslöet.Die  hiezmit  rer- 
bimdene  Preissteigerung  regt  aber  sofort  den  Baport  an. Es  fliessen  so  tatsäch- 
lich f^'T  dap  Ausland skapital  Waren  ein. 

Jet«t  stellt  eich  Röpke  die  Pi^^ie, welcher  Art  die  Yaren  sind, die  des  InlfJid 
vom  AuLlcna  ■üezieh^.Gen2  allt^eiueln  kommt  er  zu  dem  Lrtetaic,da£^c  et    Lclcht  Varen 
Fein  werden, die  dae  Autluid  billiger  hen^tellelii  kfnn^nl?    das  Inlfuid.Ilefer  Vor- 
k,PXi^  wird   jedoch  noch  von  der  Lcnuelf^-  loici   Lollpolitik  riOttifiLieit.lm  fllctmei- 
r^en^rc  iLcint   P.  ,vird   In  Koloni^ll^*^ce  ^n  o.ej  Import  von  I.'rplt.- i^f^em  ^ma  in 
kspitrliitifchen  mdtm  c^er  Import  von  TioY.itorfer\  xmC   lYrtit  >brilvf.ten  incci^eßt 
werden. 

Bera^t  aber  die  Einfia^r  irgend  etwcr   tiber  die  Verwendunii  der  /usl<«ndf kredite? 
Kt ine r.f£?llr, sagt  E.,denn  die  Einfui.r  richtet  t:ioh  nach  den  PreisuntcrFchieden 
kiwir.chen  In-  i^d  /uilmd.lÄi   /urlandcktpitel   re^t  l6  diejeni£,en  IndULtrien  rn, 
die  rn  und  ffr  Bich  v.ohlfeil  prodUEieren, während  es  diejenigen  Terdrmgt,die  der 

ausländischen  Konkurrwi«  unterlegen  slnd.Somit  kann  z.B. eine  vermehrte  EinfuJ^r 

von  Konaumgtitein  nichts  f^ber  die  Verwendung  der  ausländischen  Kredite  sagen. 

Auf  alle  Fnie  kann  sie  nicht  .B^en.dfiBe  die  nucl^rdiechen  Kredite  dem  Kons-um 

fcedicnt  hatten. 

la  eui  etwa.,  l^n^ere  Ficht  Kl^pitalci^fX^r  der  Vsreneinfuhr  (^leichot  r.etzt  v/erden 
Lurs,.o  v/ikcn  /url^idskredite  i^nPu  v^ie  reale  ..r^jamißse  des  Inlri.uee.^ie  ver- 
mehren dar   F.o^ielp.odukt.Pie  Verden  iiwar  dement  .sprechend  tinen  /uff>chwunt  in  der 


ycli^e  hf"bfcrx,abfci   diereni  /ufrcliv.xiiit  fol^t  nlciit  irdt  L'otKciidi^^eit  die  I^Jirernion. 
Au£5land:^Lxedite  körjien  tu    ,dr  Lier  der  ::in8iiitcl:i^.riis:ii.Ui.  niuht  ^jtfX^xt  wiiu^iiit^ü^tlc 
dpi^iii  v.irken,dP6c  dar  Veitl^ltiiie  von  /-kktumilption  aur  koxiBumtion  unorgenlEch 

* 

wird  • 

Höpke  wehrt   Lieh  AB^et>en,±i\  neiiien  / ue f tlinmten  ^imen  ?reibrief  fVr  leichtfer- 
tige  Ilreditinwirpiiichneljne   zu  pehen.Er  r«£;t  vielnehr  i»ur!dr^'cklich,dare  die  wohl- 
tuende Tiikun^  deF  LreditH    ^rrz  von  reiner  Verwendung  Pbh^te. 
In  der  Friretviitechaft  eori^t  der  Zvvlig  «ur  Rentabilitl*t   im  ftll^emeinen  dafür, 
daas  die  Kradite   richtig  varwandat  werdan*Abar  auoii  hiar  saian  Ausnahmon  durch- 
aus möolioh. (Bodanspalculation  in  Kanada. )'Andar8  liegan  die  Din^e  bei  der  öffent- 
--ichen  Y^irt Schaft  •Hier  eor^^  einzig  allein  die  wirtscüaftliciiü  .^infdnht  der  ver- 
£nt wo x't liehen  i^eRitttaa  und  ^örpciDciirfteii   ffr  eine  ^e.undt  i^i edlXiiit hl ^raclmPhLH^* 


Die  Iiereinn«]:jiie  vor    '^ui  Inndskrediten  h^^t   zv>f»r  einen    /u.'^rchwunt  i^ur   ?oltie,flber 
dier.eiu  /ufrchv/ung  fcl(^-i  nicht    ,v;ie  der  p-u<'  in  Crto-iie(iu;n  lla^edit   bf» Liie runden  Kon- 
junktur,  mit  Notwendi^^ktlt   c-io  ::>ir^e.  /urlc"jidr.kreditt  tW^LSen  Jedoch  2;urf"'ckb€ zahlt 
v.erden,^p  ee>  mf'teen  euch  Liiiien   .^t^r  ihn  in  dsp   /us^tnd   ^ehen.lie^^tXhier  in  dem 
Zurfck^tiöt.tin  de^-  iJipitalLjder   einen  2b^€B  einsetzen  ciucF.  ,nieht  die    Gefi^hr  uiMBT 
krir.e  verbori^en^   K^iike  u^tereu<..ht  fueh  diesen  i'pll  eingehend. /uf  kurze  Zeit  iüur;e 
fiielo^  den.  Voi^^pn^^  üeia  iiapiteliniX)ort    ,biii.  i-lnpitrlexpoit   eine  Ueflf-tion  eiiitietzöB 
Drc  heient   die   ?r-_^ine  werden  r.inken.l'ierdurck  v/irci  der  Lxpoit  rn^ere^t  ,\;nd  "rreln 
fliepßen  nrrh  dem  /u?lfnd.hrt   dieser  Prozerr  einißPl  eingesetat ,ßo  wird  der  lippi- 
teleusfuhr  eine  Warenausfuhr  parallel  j^ehen.Aber  es  liegt  auch  weiterhin  in  dieaa 
Prozeas  ein  SiprasaiKismoment.Die  Kapitalausfuht  Ji^nn  nur  auf  Kosten  dar  Kapital- 
aJücuaulation  im  Inland  gehen«So  geht  dieser  letztere  Prozete  langsamer  vor  Lich^ 
als  es  der  tJei^tUIl4;sf^•hiJ£eit  der  YülkßwirtS(;haft  entspricht.  He  in  theoretitch 
keim  Djan  fber  ffber  des  /ußmasr.  dieeer  lepieti^ion  ni  htc  ru^em^en.LE  wird  viclxnehr 
dprruf  inkonBien,dPs6  durch  die  /usl^ndekredite   die  volkev/irtßciiftftliv.^^  Lei^tun^jj 
i^hi^kf-it   demPGRen  Pni;eret;t  v/l:'-dtidPߣ5   nie  die  teprefjf;ion,die  Ciit  der  H'ckzrlilLr]^ 
der  kredite  verb\md.^:r   iit,l(-^i(ht   *-ber\-indFt  .If  r   heiFrt,die  Kf-pitf  Ibildun^,  irr.  In- 


"^ 


Inno  niirc  öei^rt   itrrk  ij,ev erder   feir,drse  ?ie  nirht  r^vr  den  iril^nclischen  Krpl- 
tplLedprf  ,tcriocm  rvch  die  lJ^c±zfhlyr. i,  6er  /uFlmdPkPi'itt  liun  ixfpscjt. 


i.^  :  ä.  A'  >S, 


-A^v-/^A^ 


Jihfenttt: 


,  ^aMenummec,  /  —^ 


lDof)nort 

Cttafit 

6ebäuötteil,  Gtetfwed 


Po|i!attt^ 


ü^  äff  ''^-'^^„'^vUi/äM^ß.^M^ 


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f-  ds^p^Iil^  -^  ^'.^^^  -*  ^^^.-^  .ß^^^  ß^^^.^ 


Franlcfurt ,  den  3.  M-Tz  19^2 


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Sehr  geehrter  Herr  Dr.    Simon, 

heute  erhielt    ich  einen  Brief  von  Herrn  Ernst 
Kalin, in  dem  er  mir  mitteilt, dass  er  mir  vorbelialtlich  Ihrer 
Zustim^iun^  ^^^  Reclfdition  der  Wirtijohultskrrr.^ve  übertragnen 
moolite.  Als   ich  Sie  dieser  Angeleceiüieit  we^en  aufsuchen 
wollte, erfuiir   ich  zu  iieiraem  Bedauern, dass   Sie  krank  seien 
U2id  W'ihle   c  eshalb  denssolirif  liehen  7veg,um  Ihnen  meine   Bitte 


vor  zut  raffen. 


Heute  naciimi  tag  findet   die  Re(aktions Sitzung 


der  Vi'irt.johaftskurve  statt,  in  der  auch  die   Büiträge  für  das 
kommende  lieft  besprochen  werden  sollen.   lie  Disposition  über 
clie   ijilialtliche  (Jestaltung  des  n'lohsten  Koftes  h'lngt   aber 
weitgejiend  von  den  mir  zur  ve:  fögung  stehenden  Fonds  für  die 
Honorare  ab, über  dezi  ich  aber  bis   jetzt  iiiCiit  unterrichtet 
bin.   I.'üxfte   ich  Sic  desintlb  bitten, Herrn  Kalm  oder  mir  Ihre 
Dispositionen  jber  die  V^irtsnh^dtsk'^rve  mit  .eilen  zu  wollen 
und  au^^h  Ihre   fomolle  G-enehnigung  zu  moijier  nedaktionstätig 
keit   zu  geben. 

Weiter  w'*re  ich  limen  dankbar  für  einen  Be.;che 
darüber, wie  sicn  künftig  mei::e  Beziehungen  zur  Handelsredak- 
tion gestalten  worden. Aus  ei.. er  Unterr  edung  mit  Herrn  Oeser 
erfalire  ich, dass  Sie  damit  einverstaiiden  w'iren,wenn  ich  wei- 
terhin halbtags  i2i  der  Handeisredalction  z^^^^  einen  Teil  mei 
nes  bisherigen  Gehaltes  arbeitete.  Es  wäre  mir  natürlich  wie 
tig, recht  bald  auch  von  Ihnen  selbst  eine  Bestätigung  dieser 


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Unterredung  zu  erhalten. 


In  Krwaruun^  Ilirer  Antwort  bin  ioii 

Ihr  üeiir  er/^ebener 


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OJofjnort: 

©troßc,  fiauonummcc, 

«ßebäuöctcil,  6torfa)ccf 


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rgis^  nicnt  ^irassK 
unttBausnumnier 
anzugeben. 


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Ai.<lyl}!:iiAAYrZiy^ 


Ctcaßc,  fiausnuntmer/ 
«Dcbduöctcil,  ©torfroecf 


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•■*•*'  .    **   -^ 


Htippa  Prof.    0,    Sk}omo7i,    P'^^n^rf-^'^'t   v,    M .  ,Soh\i'n8na3t'" 

67. 


F?m.,    13.    Jen.    1931 


Sohr*  ??öv*hrt  3r  H-^rr   ?r» ofeaaor, 


:nicht,    L.^lc1»?^   '.«t   es   nlv   ühe^    nicht   ifrji  nn^ea^ 
urio    ich    va!?.'5  i  n l ;•   dnj.^jhf'])';    or»:i mb,jr^^    Si  ?   ttjot?!,^]! 
V ornittfirj   Knzumfön. 

Vit   be.'it.*n    Grü^3.3^3n 

Ihr   9P.Töt.?ner 


^ 


'.  .c- 


^^Ctti^    UV\'    ^   . 


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73f;?3 


JA-iH^u^ttZAeu^  :  ^ 


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't^: 


Frankfurt  a/M#,  d#  13 •  !•  30  • 
Sohumannstr,  67 • 


'',  t 


f  f 


Lie"ber  Herr  Doktor, 

köHttten  Sie  mir  in  der  näohsten  Woche 
Couraot  und  Jakowenko   zuitlok"b ringen  und  naoh  vorhe- 
riger telefonischer  Anmeldiing  einen  kleinen  Speech 
mit  mir  halten» 


Mit   den  besten  Grttssen  bin  ich  Jhr 


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ganz  ergebei/er 


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KKICH      St»KIKK 


■  BFRBNPAM     AM     »HKKL,ANBBHaKBI('HT     KKAMKrURT     A<M 


rKANKFURT     A.M. 


,  «...  .-,-,.^. 


ffraiifvfurt  CM.»    ämi   6»Döa.    x^*^^» 


Sdhr  geehrter  Herr»  Dr.    Speyer, 

3oeb.)ii    erhts.ltf^   i.  h   von   Ihn^  n   da^    voa  Huna   mit 
Einso&rönkuafc?ea    ver^ehtjne    '^rotrikoll  .Ich   d^  nke   Xhae.i   Xür  <lia 
fpöunclliche  ITebersendung. 

Le   d^p   ki  nn    ich   die   von  Htjns   g-enit<;htöri  win   - 

schrttnkun£:ea   nicht   ttnerkr?nnen  und   zv/ar  hus   Oründori,    dio   ich 

in   einem  an   ihn   gerichteten  BrieX   öes   nKh^ren   djir^re3ögt   ht  be. 

Ein<3  Abschrll't   dieses   BrieTes    le^a   ich   bei.    Ich  c^ftube,    da.^s 

Sie  T?.ir*  durchaus   Leistimmon  werden,    dass   eine   sich  weitor  un- 
schliessende   D-^  kussion   schon  mit   Mi^ksioht    j  uf   Sie    seilst 

nicht   ula   zw-jckintisoig   erweisen   wird.una   l:itt<3  Si*.^    nun  raeiner- 

aeitL  ,    in  der  R-i-chtung   oi:uir  mösüchst  baldigen  ISrledigung 

dei»  gunson   Fra^o   auf   Ihren    r-reund  Huns   zu    wix»ken.  v^4l 

Ich   danke   Ihnen    also    noch    ein  -^al    tlir  Ihre  ^ühe 

.."*'■ 
und  wünsche   Ihnen,    nicht   ohne   einen   IJnterton    vo.i   Heid,    ziel 

Vert^nugen   zu   Ihrer  Deliktierung   an   den  biolotfi.achen  Fleisch  _ 

topfen  und  bin 


Ihr  ergebener 


( 


ur.  med.  Ernst  Speyer 

Arzt  u,  Geburtshelfer 


Frankfurt  a.  M.,  den^ 

Marbachweg  345 


i.XiT  !U/ 


I 


■^-^ 


PPb-nkfurt   e,M.,d9n   :'.D^anb3r  19S0. 


■•        *  -    ••  »^#  ^ 


Sehr  geehrter  H^?rr»   Dr.    Speyer, 

Sag   hatten    die    LI    banswürd  igkoit ,    iiir   am   19. 7. M. 

Jw'.^iii    zu    j.bersendoJi,    loh    iit  i:  3    a>:    I!:.io..   .loch   t.M    öel'c.5n   Tu    e 
mit    :rio:ciT3r-  '^ntopGchrl.'t    x»  jtoiir.n  3rt .  uac?    um    .^li.j    /o  i   Hhhj   Spateln 
gezolohn-^t:    jobot^^i.    I,.:fiäer   h{!l:.  ,    i  o}i   b  • -^   h  iu-c  j   noch    »'^?iae 

ich   h'^-it.?    aooh    e-'.nrnHl    riit   -ler»  Anf>^:  f^-?  kv-i'v»^    ;y\j    ^q  jhjioi  m'i- 
lioh   :/«r»?3    ml£»^aerrahoh3t    ^lat:;    Protokoll    ::uz:3  3e:idt2ri  ,    dh    ich    os 

Mit    ht^r-rlieh^M    Di=n>    ffir   ThPt>   Ee-i*3^iin^r    bin    ich 


Ihr    ^Vr^alj^nev 


^y>T^^y^p^By 


FrhiiKfupt   ti.M.  ,de.i  19.N  >v.ipr>r> 


*■:     «r  «fcs. 


Sehr  geahrtor»  Harr»  Dr.    Speyer, 

herzliche  1  DmiI:  fv-r  die  Zud.^nöun  dej5  ?rotokol.l3, 
mit  dr^ssan  ^anait  ich  /-^llötiiavU^  el^vapßti  a\i^u  bin,  \inC  das  Ich 
Ihiie  i   ;5)i5i  «i.ich  lait  weiner  »rnterschrif  t    zurücksende. 

B'jI  dieser  aelegenhait   i.iöchte   ich   "^hnen   n  )Ch    ein- 
nii}3    für  Irirc?   Penfihung,    s  >wohl    die   Disinussion    zu   loiten,    als   e  :ch 
dtto'   Protok(.3  3    nbzuft^333i,    herzlich    du  iken.    Ich  weL33    jen^u,    \fie 
schwer   e?3    Ist,    aus   d-^r  te?iperbmentvo3  ]  r?n   Unterh^]  tun^:  be3<)nder3 
de:5    zveiten   At-^nds   sachlliolie  i;rt'ebnl3Sö   hepttuy^u.!  "sen.    Die    ruhige 
Art,    T.it    der   Sie   dbö    Kettn   htile.,    anepkeiin-^   ich    CQpa   ttJo    eine      e- 
sondepe   Leiatun^i. 


ttl   nicht    v< 


,3i>   tut   ni.i'   leid,    Sie    in  diesen   3treb'?n   nech  ^bjek ti- 
li   untd' stützt   zu   linlen.    Die?  Schuld    daruii  trä^^t   nicht 


nur   -liin   schwer   z,.   aü^_.einde3   Tsmpertment,    sondern    /i.?line?r,'   ei 


gewiase   plid&gogi:oche   Absicht.    Denn   hätte    ich    e.-:    für 


t'ichtxr 


f.'        O 


ne 


e- 


lunden,    -lioh    einep  u^Chdenisehen    /iusdruckswviloo   und    F^.rn   zu   b.?die- 
neu,    3.'   wäre   es   i^ir   zw^^  l  f  e.' 1  »ti    Rolungen.    Aber   ich    w-llt«^  ne   ne  Knt^ 
rüslunt^   nicht    verber^^en,    u^is^wenitrer ,    «li-:    ici:    wohl    dv^j?   einzit?e    per- 


sona iche   Kritiker*  lii  ns   Epstein,     bin   und.    bei    3elner  Ye 


r^wnltv^^ung 


stfcP):   pointierte  Aiissa^2ö^i   -^ür  notwendig   hiel 


o  • 


Für    Uch    i:5t  mit   c^eia   Ern^jfan^  des  Pr':>tokt)31ö   di>>3o 
An-sel  egenheit    /orerst    erlediKt.    Bine  weitere  Bescl  äfti/.^un«-   mit 
dieser   leidi^fen   Stele    erlt^ubt   weder   die   Dynamik    leines   Leb  ms,    das 
mich   vor   vi  j2    ernotere   f^at-tih^n   stellt,    noch   hat    es   einen  Sin.uei- 


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nenp&dttiaog. Ische  Aktioii''"dcer   dtis   g'*i3tv3cktti?   Ziel    hinnus   we.lterzurühren« 
W^aa   loh  mit   dieser  Diokussion   erreicht  htbo,    dtiss   a.lch  Möas  K.. stein 
vepschiedenep  Fehler  bewiisst    '^ew^pden   Ist      un'3   weiterhin  höhere  Mti33« 
st.ttT:e   ö.n   seiiie  Arbelt   tinlegen  wird,    kIs   er   ea   bisher,    (^uT'ch   mir  un~ 
tegreiri  iche   /-urnuntepunr   oeinep  Fpeunde   und  Lehpep  un"  pitisc^    j^e- 
nticht,    ^ett  n   hht,    ö'>  hütte    ich    da'nit   büleö    .»ppelcht,    was    ic'^.   v.-il'te. 
Denn   durch    eine  k    ntrol  1  iertere   Art   seiner  Arbeit,    oie    ihn    v   r  30 
schvvepöji  Uiäiigv':ti^a^    v.'le   in  de'.T   V'jrli^it^^tinüea  Fi  ,13  »   bewthrt,    wäre 
rair  durchaus   gedient. 

Df  SS   '  lipeh   Ihr  Mitwirken   dieae   Absicht   bis    zu    einen 
i^evv'isson  'irade   raalioi-rrt    ^urde,    verpflichtet   nlch   Ihnen   zu    «frössten 
DtL  nk . 

aieiehzeitit?  bitte  ich  Sie,  Hans  Eostein  zu  überrait^ 
teln,  dfeaa  Herr  Pr-f.  3ttl'>"i'.->n  Rerne  sein  Euch  t^e]  esen  htttt-^  und  ihn 
bittet,    ea    ihrn   d  )ch   ^^.el  egent3  ich   überblenden   zu  w  .}]en. 

Uit   den    f  reundl  iohBt-Mi  Grüssen  bin    ich 

"^hr   er^rebaner 


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^vC^*-^t^«^    -/-«^ ,     ^^i'-z.^x.w^^   ^'^<~<^-<e^tc^  -^y^-'t-^-^ 


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etorfwccf  od.portrd)licpfa(Dnuniniccy  '  ^  vu-^u^-^-t.^-^ 


Poftfartt' 


Verr 


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t^oLuc^^/^v^i^  />^U<:^k^ 


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den  }»   September  }1 


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Liebes  Fräulein  Dr, 

I3ar  Aufsatz  liat  mir  in  Form  und  In  alt  selir  cut 
gefallen.  Ihre  Befüroh.tunß,da3S  Sie  mioh  enttäu^j^ht  haben  könnten 
ist  also  gSiJ^  überflüssig.  Ihr  Stil  ist  freilich  für  publizisti- 
sche Zwecke  nocii  etwas  zu  hart  und  gedanklich  zu  komprimiert ; aber 
Weichheit  und  notweiidi^e  epische  Breite  der  Diktion  ist  nur  eine 
Fräße  der  Uebun^  "und  die  worden  Sie  ja  lio  ff  entlieh  in  der  nHciiste 
Zeit  noch  bckonnen. 

An  Sa  ^hlidiem  habe  ich  eini£];e  Vorsohläge  zu  ma- 
Cioen^dio  aber  nicht  allzu  Wesentliches  betreffen.  Zunächst  die 
Unterteilung:;, die  aus  journalistischen  Gründen  zu  /geschehen  hat. 
Ich  sclila^je  vor,  den  Aufsatz  in  folgende  drei  Abschnitte  mit  ent- 
sprechenden Uebersciiriften  zu  gliecGm  :  1.  Was  bedeutet  "  struk 
turcllG  "  Arbeitslosigk.it  ?  2.  Bationalisierung  und  Arbeitslo- 
sigkeit und  3»  Kartelle  und  Arbeitslosigkeit. 

Zweit  ena  finde  icli  ej  c^ocJ^  ganz  gut,  Sie  würden 

den  dritten  Abjcimitt,der  empiriscüi  nicht  sehr  reiclil'ialtig  ist, 

mit  den  von  Ihnen  angedeuteten  Kurven  versehen.  Ich  denke  mir  das 
so,dass  Si^  für  kartellierte  Industrien  -  die  Sie  ja  nach  dem 

Konjunktur  Institut  zusamncnstellen  können  -  und  nioh.lairtellier- 

te  Industrien  gesonderte  Arbeit slosigi._eitskurven  aufstellen.  Eine 

Korrelation  mit  den  Preiskurven  hat  höchstens  illustrativen  Wert, 

weil  sich  für  kartellierte  Industrien  eine  Parallelbewegung  wird 

nicht  feststellen  lassen, vielmalir  vrürde  dort  eine  wenig  ver'^n- 

derlichen  Preiskurve  eine  waiirsciieinlich  bewegtere  Arbeitslosig- 

keits  gegenüberstehen.  Dass  es  sich  bei  den  eiiien  Arbeitslosig- 


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küitszalilen  um  solche  aus  karte i-licrton  Industrien  lioaidelt ,  ist 
ja  lüiolit  aus  der  Ucbersolirift  zu  ersehen.  Entscheidend  ist  ja 
nui'  der  Prozentsatz  der  i  rbeitslosen,der  bei  de  kartellierten 
Industrien  ^^rösser  sein  mü3Ste,una  die  /^erinceron  SelwTanlcun^^on 
der  Kurve. 

Drittens  mbe  ich  noch  einige  Vorschl'lße  zur  Fonnu- 
lierune;  liirer  Ausilihiiin^en.  I  h  lege  Ilmen  meine  AbUnderungsvor 
solil'ige  bei  und  bitte  uia  Ilire  recht  baldige   Stellungnal-me  dazu. 

Dass  Sie  etiYa  ein  Drittel  liirer  Ausfülirunge-    der 
Bestimmung  des  Begriffes  "  strulrturell  "  widiien,  finde  ich  gana 
riclitig.   Denn  bestünde  darüber  Klarheit,w  re  es  leicht lempiri-  - 
sehe  Untersuchungen  zu  maciien.    Ho  aber  muss  aucli  f-ür  breitere 
Kreise  eiiuial  die  Problematik  dieses  Begriffes  dargetan  werden 
und  danit   die  Fragliclil^eit  aller  empiriov-hen  Aus. Jagen  über  die 
strukturelie  Arbeitslosig^ieit.   ' 

Die  Richtung,  i2i  der  Sie  den  Begriff  "    Struktur  "   . 
suchen,  ist  rair  sympatisch.   In  der  Tat  düri te  er  weder  im  Quan-  - 
titativeji  noch  in  der  Kurvenzerlegung  gesucht  weiden, vielmexir 
eben  in  dem  qualitativen  Aulbauder  V*irtsciiaft,dere2i  Analyse  als« 
die  Voraussetzung  zur  Konstitution  eines  i:'ila.J.tlichei'    Stinktur- 
begriifes  darstellt.   Wie  man  freilich  von  hier  aus  zur    ,nati- 
fifcierung  kommt, i.>t  mii^  nocii  niclit  ganz  ^ar.   Keineswegs  aber 
durch  Trendberecimung.  Doch  darüber  sptlter  eiianal  mehr,  bis   ich 
Ilire  Dissertation  kenne • 

loh  mochte  nochmals  betonen,  dass  mir  Ihr  Aufsatz 

sehr  xnit  gefallen  liat  una  alles  Kritisch©  dazu,  nicht  so  selip 

.•■.■.■'...  •..■-'■  ■  .^■^. 

Ihre  Aus ftüirui igen  vfie  die  Problematik  der  LIaterie  trifit. 


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Hannover,  den29f  August  1931 


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Lieber  Herr  Dr., 
Mit  intensivem  Endsport  habe  ich  den  Aufsatz  eben  fertig 
gebracht  und  hoffe  sehr,  daß  es  noch  früh  genug  ist  iMJd  ich 
Sie  nicht  zu  sehr  beunruhigt  habe«  Ichteuß  wirklich  ohbe 
Jede  Koketterie  bekennen,  daß  ich  sehr  unzufrieden  bin  und 
sehr  befürchte,  daß  ich  Sie  enttäuscht  habe«  Vor  allen  Dingen 
glaube  ich  ,  da^  ich  auf  die  terminologischen  Aus einander set- 
zungerjüber.  Struktur  zu  viel  Raum  verwendet  habe  (  für  die 
Wirtschaftskurve!),  ohne  Baß  ich  dabei  zu  einem  befriedigenden 
Resultat  gekommen  wäre.  Durch  unsere  Unterhaltung  bin  ich 
endgültig  dazu  gekommen,  den  Strukturbegriff,  wie  ich  ihn 
in  der  Arbeit  auf gef aSthabe ,  zu  revidieren,  der  mir  aber/schon 
vorher  wenig  gefiel,  da  mir  die "Quantität,  die  in  die  Qualität 
um  schlägt','  schon  immer  Unbehagen  verursacht  hat^  Doch  würde 
ichjgelegentlich  gern  von  Ihnen  hören,  ob  man  bei  Ablehnung 
dieses  quantitativen  Strukturbegrfffs  nicht  gezwungen  ist,  von 
der  inhaltlichen  Struktur  der  heutigen  Wirtschaftsordnung  aus- 
zugehenj  wenn  man  es  nicht  vorzieht,  den  Begriff  überhaupt  fal- 
len zulassen,  wozu  ich  mit  Freuden  bereit  wärel 

Die  quantitative  Ursachenzurechnung,  an  der 
Herrn  Dr.  Nürnberg  viel  zu  liegen  schien,  ist  mir  leider  nicht 
gelungen,  obgleich  ich  mich  eingehend  mit  der  stochas tischen 
Verbundenheit  von  Indexkurven  beschäftigt  habe;  die  Schwierig- 
keit scheint  mir  in  der  Auffindung  einer  Kartellindexkurve  zu 
liegen,  die  man  zweckmäßig  als  Ausdinick  des  Kartelltat-bestan- 
des  mit  der  Beschäftigung  in  Korrelation  bringen  könnte.  Der 
gedankt,  daß  man  vielleicht  die  Kurven  der  freien  und  gebunde- 
nen Preise  verwerten  könnte,  kam  mir  zu  spät,  als  daß  ich  ihm 
für  diesen  Aufsatz  moch  hätte  nachgehen  können» 


'■-■''■■■'   ■•;■».  V  > 


Nun  möchte  ich  Sie  dringend  bitten,  mir  Ihr  Urteil 
über  den  Aufsatz  unverblümt  mitzuteilen j  auch,  ob  mein  Stil 
überhaupt  für  publizistische  Zwecke^ge,^  geeignet  ist,  darüber 
möchte  ich  Ihr  ehrliches  Urteil  haben I 


Meine  Arbeit  sehen  Sie  sich  vielleicht  gelegentlich 
mal  an;  über  die  Wandlung^ die  der  Strukturbegriff  dabei, 
fahren  hat,  werden  Sie  sich  dabei  wundem! 


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Mit  freundlichem  QruQI 


4plX,tnss9l3B  J"rfol9ll9iv  rfoia  9l3  n9rf9a  Ji9CfiA  9ni9M 


^ti;  K  •!• 


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#.1«  ■' ' 


-19  iedBö  'ill'ia9cf'iuJ'3lind-3  isb  9l5,ariuI5xiBW  9l£)  19^/;   ;nß  Ißm 

Imsbnuw  igcfaf)  rfola  913  n9b^9w  fSßci  asidßt 


IßinO  m9ffolI£)niJ9il  J-IM 


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den  25,  AtiGuat  19^1 


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Liebes  FrHulein  Dr., 

die  VerzößQTxmc  meiner  Antwort  erldLHrt  üioli  nur  dar- 
a"as,das.3  ioli  erüt  heute  dos  be-iiaüte  Heft  mit  dem  Aufsatz  von  Zwi 
dineck  erjiiel"t , und  ich  bitte  Sie^diei^e  VeropHtun^;  damit  e::t8clral- 
di^^en  zu  vfoll^.'n. 

Die  Holansoiie  Iheae  über  der..  Zusamiioinhan^  von  .  rbeits 
losi^koit  u;it    loiiuliolio  finden  3ie  am  besten  in  meiner  Jroüohllre 
"   lat  ArüoitGloüijhüit  luiv  'riacidlieli  ?*',die  Urnen  Frl.l'r«i3em- 
stei.i  jü.  .all'  Liei.-o  ßitte  bereiti3  aii^ej  -iieko  Iiat.üeberiijenü  >iüy- 
^;en  Sie  in  liorcr:  ,]eltrixz  zur  .irtj  iiuitslmrve  nicvUt   darauf  ein- 
ßQliQri;±oh  hiibo  diese   ficiirift  nur  neiir  zu  liiror  oi,;je::ien  Orientie- 
riu'^  l^Q]ia:\nt  oder  zur  Einaroeitu^io  i^^  Ihre  Doktorarbeit. Ausser- 
dem wird  dort  (;io  Cass  e-Lsene  Tliese  ^ajiz  ö'-^^o^dors  überspitzt  vor 
l^olnzi^öii  uud  ist  zrir   .'"'ol  riik  desjialb  ^iit   zu  i^obraue.ion. 

^Vas  mio-i  auf  liiroM  IlinvTeiö  i  h  in  bei  r^iec^ineck 
las  hat  nioii.  a}i^::eneiiin  überrasent.   loh  }ici.tixj  di»jse:i  Aufsatz  nur 
nocii  Uiiiilor  in  ^Copf e ,  daiier  vrasste   iiih  rdcjht  meiir  ^^enau, weiche 
üedoutiin^  er  der  /m^^ebotsseite  am  iirbeitainarkt  ;;uweist  und  ha- 
be ±lx.  in  der  liiriniierunc  vie-L-eic-it  mit  den  Q-cwerlc3Ghal1:lern 
verweeJisüit,die   ja  die   ..iicsG  von  der  zu  hohen  Bovölkorun^^der 
Auflösung  des  Heeres  als  Grund  cior  Arbeitsloai£:.:eit  vertreten. 
VVaiirs  üieiniieh  liat  mich  auoii  die  Tatsache  zu  dieser  Interpreta- 
tion Vera: ilasüt , dass  Z,   die  zv.  gorin^o  Resprptionsfjlhi^keit  des 
Marktes, alo  einen  lalttor  der  Nao]ifra^;eseite  für  die  Arbeitslosig- 
keit verantworolieh  maeht  imd  so  doon  die  Positio^i  von  der  rei.ii- 


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lativon  Kraft  des  Preises  aufzia^eben  ü  heint.   Oder  irre  ioh  raioh 


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auoh  darin  ?  Leider  hcibe  iaii  jetzt  niolit  die  Zeic,um  durch  eigene 
St-udium  des  2. schon  Aufsätze;^  cdeje  ira^^e  zu  klären, stolie  Ihnen 
nur  die ^e  Ira^e  zui*  iClärun^s,  ij^'^; 

Eine  ähnlioli  uabüfriedii^oiide  Antwort  muss  ich  Ihn© 
bezlii;--ich  des  3trukt"jrüe,iriiTe:3  bei  Z,  ßeoQi.,    Soviel  ich  noch  v/ei 
erklärt  er  .iUsdrHclü.ioh  de     Harmonioi^edaiiicen  ali»  eine  bürgerliehe 
Ideologie,  Lass  er  Ihn  also  zum  Ableiten  dea     truk:turbe/:rifi'e3  ge 
bra-:iohe-ri  sollte  :,^r. scheint  mit  iiorlivrardig,   Vielnelar  ü  -he int  er  doo 
C^trulctur  -  iHLoh  der  Regel  "  Was  man  nioiit  (le]d.i.'ii  roTi  IlUx  n  ^  •• 
allej  das  zu  ne  :ien,?fa3  niolit  Saison  und  nieh'w  Konjuiiktur  ist  und 
was  üicM  weitgoiiend  mit   "  Trend  "   deoIct.Aber  soiiliesslich  iiaben 
Sie  ja  iiuen  eige  en  otrukturbegrif f , zu  dessen  logisciaier  Gicheruzi 
wenige3tü^;3  für  die  .  irtso-ialtshxirve  -  eine  Auseinanderseczuni^ 
mit    '.    Si     umgcJieM  kör  en,    »Venn  ich  de:,  Itoen  ko::-:ien  lerne, will 
ich  Ihnen  da  Ji  meine  Aiiflassvj^^  dasu  mitr.eilon.  •    -^  i. 

lie  quantitative  7.ureolinung  von  Ration:u.ioierun^ 
und  Kartollbildu^^  3.  r  Arbeit alcsigkoit  ist:   ±y.  der  Tat  schwierig. 
Lenn  nattlrlich  imm'3  aio  einfac'ie  LifieretAziaethode  verüagen^weil 
,  es  üicii.    -i^r  um  ganz  komplexe  Urnaclienreil^n  lmndolt,die  etwa  so 
^  interprei.iert  werden  müsüton,  vie  ich  es  ir  nei-ior  Schrift  mit 
Arbeitsloaigköit  und  J^evülkerui^gsbe'.T  gung  jemacht  hibeijialso  im 
Sini^e  jener  iSezicung,die  man  uIj  "    Stocnast  ik  "  umscj. .reibt  und 
deren  logis  he     trukuur  ich  dort  dargcotelxt  liaoe.   VieJ-leioht  ha- 
"ben  Sie  Zeit, den  methodischen  Teil  iiei  er  Arbelt  el  nal  darauf 
hin  durchzulesen.  Sie  werden  dai^n  seiien,dass  ei^ie  solche  Zurech- 
nung hüchs  -ens  so  vorgenommen  worden  kann,das3  man  jeden  TTrSü.chen 
falctor  -  wie  Kartell, Rationalisierung  -  mit  einem  Index  versehen 


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VGrsiolit|der  dio  Wiihrüolioinliolilioit  angibt, nit  dor  oizi  Faktor 
an  der  "  Verursacli-uuic  "  einer  Erocjieiiiun^  nitbotoilii^t  iot.    i3ei 
der  ICorrGlationsroolriun^  stellt  dicjjon  Index  beispiols  eise  der 
Kc)rrGlLLtionakoeffi;^iont  dar; in  Iliror  rc.r3teliurv:,770  ja  auf  Kor- 
rolationen  versiolitot  v7ird,raUa3tG  eben  Gin  vidhx  qiuilitativ  Iion- 
3truiortGr  Index  treten, dor  ir^Gnd\7ie  aJi3ci£^te,daoo  in  Industrien 
mit  ICartolibindu?]^  etwa  die  ^rüoi^^ere  /  i^oitrjloGiG^iGit  auf  iCar- 
teile  zurilciw^uf    re:'.  und  xii  dioijera  Masüe  dor  VfolorüciiieiiilielilLoit 
a:'U5iüiü}  jnon  v;'lre. 

Meine  Au*3fil] mrvj;Gn  yind  loidor  rjo'^r  p^rtliioliaft , 
aber     iire  Fragen  aind  auoli  au  kom:;lex,u::i  einf(iOh  bea7\tr;ortGt  irer- 
den  2u  köimeu.    loi:  wollte  Ilmer  laei.ie  Antu'ort  auoh  n^^r  nolxr  ski»- 
aiorcin  U2i(i  überluai^e  Gii  I];3ie::.,übG2?  beiDondore  R-uiIvte  v;eiter  riit 
mir  au  diGkutiGzceu. 

Jedeiif 0,113  wordG   ioli  iiioJi  foreini^roGUt  bald  von 
I]irion  zu  Iiören  luid  Gtwc.a  au  loijen.    lo"'.  bo.^riioGe   r^io  iior^iich  als 


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Hannover,  den  21,  S.   1931. 
Freiligrathstr.  11 


Sehr  geehrter|lierr  Dr.  Soudekl 

Mir  sind  noch^'^inige  Bedenken  aufgetauch-^,  die  ich  Ihnen  lieber 
jetzt  noch  mitte ilenf^^^amit  Sie  nicht  nachher  den  ganzen  Aufsatz  um- 
bauen müssen« 

1)  Mir  ist  nicht  klar,  ob  ich  Hahns  Position  in  der  Frage 
der  Beceutung  der  Lohnhöhe  für  die  Arbeitslosigkeit  angreifen  sollte, 
oder  seine  These  über  die  konjunkturlose  Wirtschauft  und  ihre  Bedeutung 
für  die  Strukturelle  Arbeitslosigkeit,  die  allerdings  nur  implicite 
zum  Ausdruck  kommt.  V/enn  ich  Hahns  Stellung  zur  Lohnhöhe  berücksichti- 
gen soll,  muss  ich  mir  das  nötige  Material  dafür  noch  verschaffen;  ich 
vermute,  daß  ich  das  Nötige  in  der  "Volkswirtschaftlichen  Theorie  des 
Bankkredits"  finden  kann, die  hier  allerdings  in  keiner  Bibliothek  auf- 
zutreiben ist«  Vielleicht  können  Sie  mir  mitteilen,   ob  die  These  über 
den  ZUsammen-hang  wwischen  Lohnhöhe  und  Arbeitslosigkeit  von  Hahn  eben- 
so schroff  postuliert  wird  wie  von  Cassil;  dann  brauchte  ich  keine  nähe 
re  Erklärung. 

2)  Die  Stellungnahme  von  Zwiedeneckj  die  ich  attackieren  äoll, 
konnte  ich  in  seinem  Aufsatz  nun  leider  gamicht  auffinden.  Zwiedeneck 
weist  aufSeitejC  29(  Vierteljahrsh.  f.  K.-forschuiig,  2.  Jahrg.  1927. 
Erg.heft  1) ausdrücklich  darauf  hin, daß  die  Funktionskraft  des  Jüarkt- 
preises  entscheidend  dafür  sei,  objein  vermehrtes  Angebot  zu  Arbeitslo- 
sigkeit führe  oder  nicht;  daS  ein  plötzlich  erhöhtes  Angebot  die 
Anforcerungen  an  die  Aufsaugungsenergie  des  Marktes  erhöht,  ±%t  doch 
wohl  sicher.  Und  die  Auflösung  des  Heeres  und  Verminderung  des  Aktiv^- 
bestandes,  die  Sie  als   Ursachenfaktor  ^iedenecks  anführten,  lehnt 

Zw.  als  bedeutsam  für  die  Höhe  der  Arbeitslosigkeit  überhaupt  ab. 

3) Was  man  an  Zw.  angreifen  kann,  ist  seine  öefinition  von 
strukturellen  Veränderungen  und  demgemäß  von  struktureller  Arbeitslo- 
sigkeit; sie  gründet  sich  auf  den  Harmonieged€Uiken,und  strukturelle 
Änderungen  sind  solche, die  meistens  wegen  ihreB  Ausmaßes  eine  sofortige 
Anpassung  des  Marktes  erschweren,  also  Störungen  hervorrufen. 

Das  ließe  sich  bei  der  Aufrollung  des  Problems  woh^it 
sagen,  zumal  die  Struktur auf fassung  ,z^!der  ich  unter  vielen  Krämpfen 
jetzt  gekommen  zu  sein  glaube,  dieser  sehr  entgegengesetzt  ist, 

4)  Die  grössten  Kopfzerbrechen  macht  neben  der  "Struktur" 
die  Aufgabe;j(der  quantitativen  Ursachenzurechnung  bei  Rationalisierung 
und  Kartellen.  Denn  auch  das  isolierte  Vorkommen  des  einen  Faktors 
in  einigen  Industrien  läßt  doch  noch  nicht  die  Anwendung  der  Differenz- 
methode zu,  da  es  sich  um  ganz  verschiedene  Industrien  handelt,  die  in 
ganz  verschiedenem  Maße  rationalisiert  haben. 

Ich  habe  einigermaßen  vergleichbare  Produtions-  und  Beschäi 

tigungs Ziffern  für  fiergbau,  Metallindustrie,  PapierindustMe  und  Tex- 
industrie bis  1930.  Aber  die  Ziffern  aus  meiner  Ai^beit^'^xch  auch  noch 

verwenden, wenn  sie  auch  nur  bis  1929  gehenjdenn  die  Jahre  steigender 
Konjunktur  sind  doch  entscheidend. 

Entschuldigen  Sie  bitte  meine  Anfängerkünste  au|  der  Schreib- 
maschine, die  mir  erst  seit  8  Tagen  ^  .eigen  gehört. 

Eine  rasche  Beantwortung  des  viairde  mich  sehr  beruhigen,  zu^'^. 
die  Sache  langsam  pressiert  und  ich  gestehen  muß, daß  ich  von  Xam- 
penfieber  nicht  ganz  frei  bin.  Im  Voraus  herzlichen  Dankl 


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Freundliche  Grüße 
rAtmegrct  Cchüttler  ^^ 


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S^ '•n     Dr.    J.    S  0  u  d  e  k    ,      Frankfurt  a.Main   . 
Sehr  geehrter  Herr  Soudeh! 

•  ** 

loh  danhn  Ihnen   verhindliohst   für  Ihr 
Sohreihen  vom  10.d,M,    und  gestatte  nitr^    Ihnen  mit8U= 
teilen,    daß   ioh  mit  den   Vorsohlägen   einverstanden 
hin.    loh  bitte  Sie,    das  Manueoript  naoh  Fertig8tel= 
lung  an  mioh   gelange?!   su    lajsen,    da   ion   vor  Druokle= 
gang  erst   von  einseinen  Druokereien  Offerten  einholen 
möohte. 

Mit  freundl*  Empfehlungen   bin    ton 


Ihre   sehTfy  ergebener 


;iu.- 


Bonn,    11.ÜOV.1930. 


C 


I 


KURT  SCHßOEDER 

Verlagsbuchhandlung 

BONN,  Koblenzer  straße  38 

Fernsprecher  5813 

Postscheckkonto  Köln  73901 


Poftfart« 


äerrn 


Frankfurt  a»Main 
Xhorw  a  ldsenstr^<3ö 


\ 


-Tfrrci"'-- 


"^"yt^' 


fei 


Kurt  Schroeder 


FERNSPRECHER     5813 
TELEGRAMM -ADRESSE'  SCHROEDERVERLAG   BONN. 
BANKrKONTOOßESDNER  BANKFILIALE  BONN. 
POSTSCHECIC KONTO' KÖLN  73901. 


VERLAGSBUCHHANDLUNG 


LEIPZIGER  VERTRETUNG' 
F  A.BßOCKHAUS,LEIPZI6. 


Bonn,  Koblenzer-- Strasse 38, 

den      i^-Ohtober  -^g;^     o. 


Diktate 


-Abteilung ; 

Jhp  Schreib en-- 


'    Seiir   gef^/iT't^r  äerr  Doktor! 

In   dor  Anlage   send'^    iou  lun^n   das  Manuskript    der   äi'oliograp/iie   su  dar 
tlhersetsang  2U  Mitouells   „KonJunhtur^Zyhlus^^   ^urUok.Iou  iiabp   von    iiufi   Rennt- 
nie   gonona-^n   und   oin    'bereit  ^  es  unter  üinsu  fugung  dirr   Ergänzungen  und   in  der 
von  Innen    vorgesoiilagi-n-n  Anordnung   in   das  Mitofi^llwerk   aufzunetufien^Sie   yjol^ 
len    uiQ3-3  Arhoit    oitic   sooald   wi'?  nögliou    vorne/uien   und  uir  Manuskript   darü- 
Der   siiS'^nd-?nyd(:'Mit    oei    d'-'.'i   Druok    des    i'/^^-^hes   keine    Verzögerung   entstetit. 


äooaaoatungsvo l l 

B  V  N  N 
{(•iiicÄwrstrusftc  U  / 


Dr.    J»    Sf)UdeV: 


■    ■     ■•'.    ,1- 


^ 


•?  '-'■'■<■  v**ä 


[,M^ 


Frankfurt   a.    M.,    den  i0.1Jo7.1930 
Tho  rwfi  1  d  3  -^  n .  t r .    35.         ^A^m 


■  ■■:  v^ 


Sehr  t^eehrter  Herr  .Schroede", 


6\ 


nit  Ihron  Vorachltg  öie  Bibl iographia  zu 


.B»-, 


t''. 


Mitchel]    bis    ein   Heft    d  ^r»  Vt-^r"ff entl  ichnn.^e.i   der  aes3l  1  schuf t 
erscheinen   zu    It^ssen,    bin   ich   .-^ehr   einverstfcnd jn.    Ebenso   erklcre 
ich   "lieh   gerne   T'.oreit,    die    7nn   Ihnen   f^e-nrchten   Eedin-Tungen 

dafür   t  n^.uneh'^nen. 

-,/ 

M<»in   Mf'nu.'3kript    werde    ich    Ihnen    alt^öeld    zu- 
schicken,   nrchden    ich    t-m    in   goeir^neter  Weise   ungetirbeiiet   hbbe. 
Trotzden    ich    iit?n3i:h    tut    einen   Kontakt   mit   den   Buch    von   Mitch©]] 


Wert    3öge,    so   wird    doch    die    Bibliographie   den   Cherakter   einer 
eigenen   Arbeit    tregeii   nü;5Gen.    S.^   wird    ijich    W()hl    enpf ehlen,bnstel  1  '- 
der   kbjiite}  weisenÄnordnung   eine  Anordnung   unter   t'.nderen   Ge- 
sichtspunkten  zu    treffen.    Wie   das    in   Einzelnen    zu   geschehen   htt, 

steht    noch    nicht    fest.    Doch   werde    ich    noch    in   diesen   Ti  /en  mit 

t' 
Herrn    Dr.    /\ltschu2    die    endgülti^Te   Ftssung    durchsprechen^;-. 

■.I.  •  ► 

Natürlich   wipf^    in   de-^   ralle^dess    diö  Biblio- 
.■■.^  ;^;;- 

graphie    als    eine   lionderpucl  ikation    erscheint,    notwendig   werden, 

,•  «. 

■    \A 
.  ■^■.' 

einige  Schriften,    die   Mitchell    anfuhrt,    wegzul  t-ssen,    t    er  tuch 
«ine   2!tnze  Peihe    ^o  i    Schriften,    die  bei^itchell    nich^    stehen, 
neu   hinzuzufügen.    Ich    glaube,    d»sj3    die   noch   hin7uzufü»''en<5en 

fc  'A. : 

Schriften  die  We^ltssungen  wohl  kompensieren,  kau»*,  t^ber  ober- 


>^  ••,  ■  i 


"M^^  .■;'  ? 


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-  s  - 


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.  ■  >       '■•**■« 

:'■■■'.  ^'^ 


1 


Konpensioren   wenden,    sodaso   wir  ^lit    öinom  U'nfunff    dör  Bibjiogre- 


phio    /on    1    1/9.   Druckbogen  rec'hnen   können.      • 

Mit   06:1   Loston   Gpüsüen   bin    ich 

Ihr    ;ehr   ergeböner 


'^%- 


Kurt  Schroeder 


FERNSPRECHER    5813 
TELEGCAMM-ADßESSEJ  SCHßOEDERVEßLAG   BONN. 
BANK.-KONTO;DßESDNER  BANKFILIALE  BONN. 
POSTSCHEC  IC  KONTO' KÖLN  T-SSOI. 


VERLAGSBUCHHANDLUNG 


LEIPZIGER  VERTRETUNG'. 
F  A. BROCKHAUSLEIPZIG. 


Diktat; 


Soh./S. 


N  N,  KOBLENZER'^ STRASSE  38, 


Abteilung  -,     ^^Orr» 


äerrn 


Jhp  Schreib en-' 31»  10»  30» 


Dr.    J.    S  o  u  d  0  k 


Frankfurt  a.Main 


l 


Sehr   geehrter  äeyn-  Dr.Soudek ! 

Von  Ihren  Ausführungen    von   31,10.    habe   ioh  Kenntnis   genommen. 
Auoii  Dr.AltsQhul   hatte  sohon    einp   entsprechende  Andeutung  gemaoht^    daß 
es   viellc^ioat   besser   uärr?^    difr   Literatur   als  Sonderpublihation   erscheinen 
SU    lassen.    Es   soh^int  mir  di/^s   soaon   desivegen  rio/^^iig^    weil    tatsäühlioh 
wohl   das  Papier,    das    iah  iL r   ^^Mitohell^^    extra   anfertigen    ließ^    niolit  mehr 
für  weitere  1   1/r  Bogen   reioti^n    würde,    und  auf  Lager   toird   ein   derartiges 
Pßpi?r   boi    den   Lieferanten  nicht    gefüart.    Ob   allerdings   die  Arbaii    in 
der  Reihe  der    Veröffentlichungen   der  Creseilscnaft   besonders   gehäuft   wird, 
V   riiiag   ion  ni^ynt   so   iuc  überschauen.    Iifinertiin   können   wir  jastx  den    Versuch 
machen,    und    ich   erkldrrj  mich   bereit,    es    innrhalb  dieser   Reihe  i^u   veröf= 
fent  lichrm.    Es   können  Ja  dann   die  Käufer    von   ^Miton.elV'*   besonders   darauf 
hingewieseri    loerden.    Was  die  Honorarbedingungen   anlangt,    so   würde   ich 
Ihnen  12  FrfU-Exehiplare  des   Sonderheftes  sur    Verfügung  stellen   und    das 
Eeft  mit   16%      von  Nettopreise  honorieren   und   awar  jeweils   für  200    Expl. 
im    voraus,    d.h.    bei   Ausgabe   im   Buchhandel    bsw.    bf-i   Inangriffnahme  Jedes  = 
mal    der  nächsten  200   Expl. 

Ich   bitte   Sie,      mir   mitzuteilen,    ob   Sie  damit   einverstanden 
sind  und  bitte   Sie,    mir   in   diesem  Falle   das  Manuscript  sususenden. 

Mit   fr eun dl. Grüßen    bin   icn 


l0,r   sehr   ergebener 


^j'' 


■4 


/     U^^**-«A-^^ 


\ 


■^•;i-s. 


•f.- .. 


/ 


Dr.  J.  Soude'rc . 


.vi'. 

V;  - 


Fraiikfiipt   ».    M.,    ddn    '»i-OKtoterSO 
Thorwaldaenstp.    :^5  rjS 


.  r  1 


Sehr  geehrter  Herr  Schroeder, 

tiiif   VoPöchltf»    /on  Herrii   Dr.    Altschul    htibe   ich 
doli   Anht-a^   üb.^r  di^   KoaJuaK'tur]  ite-^etur   zu   Mitche!!    in   der»  Weise 
durchgerührt,    des^s    ich    Sö'ntl  iche    Schriften   und   Aufsetre,    die   tei 
Mitehell    ttnge^eton   sind,    el.ohöfcetidch   engeordnet   und   ulle   neu 
hinsuk  1JT1 -endi3   ritercitur    aln^ofürrt   und    zur  K^nntl  ichntuchunt^   mit 
einen  KrffSsohe.-i    vers<3hei   hw'be. 


Bish^^r    ist    etWK    r>/3  Drittel    de^  gesamten   Lite» 
rtitur   zus?  nnen.7e.3tol  ]  t ,    dj^s    37   Schreit   t  ach  ine  iseiten  umTasst. 
Selbst   wenn   r^xr^n   {Ttnz    l^lriiie    Typen   wählen    3)llte,    würde   dbfiit 
bereito    1    1/2   Druokbojen    en^^efüllt    sein.    Der  rasantanhian^   würde 
tiicb    al:3'>    tiuf  iins^^^führ    f?  B''>iTen   atel'rjn.  '^ 

Es    entsteht    nun   die   ^rt^^e,    ob   die   Druckerei 
üterhöupt    nocii    in   der  Luge    ist,    bei    ihrer   KU^enbl  i^^K-l  iohen 
Ueberli  stun^'   den    A.nhan^T    zu   setzen.    WSre   es    vielleicht    nicht    zwecV:- 
ntcssig,    diei3    n   Anhen^r,    wie   es   Herr  Dr.    Altschul    drin.pren(3    empfiehlt, 
tils   Sonder'heft   der   Schriftenreihe    erscheinen    zu    lussen'»     p- 

E»>    ist    diis    die   Ansicht    ^^oa   uns   ullen   hier,    die 
wir   Xi'Ci.    seit  Je^hren   alt   Probienen    der  Konjunkturf  orsdi  ung   be- 


■r.i" 


-s- 


uchäftigei,  duss  eino  Silcho  Litopti  iirübors.icht  ein  tranz  unant- 
l.ehrliches  Wer''2eu?j  für  Jeden  Fopseh-ip  wie  tu  ie^n  werde^l  müsste. 
Sei  bat  red -^zid  ist  e?  für  die  Verbreitung  des  Buches  /on  vitc^e]] 
a-n  besten,  wenn  der  Anhmg  nit  in  dss  Euch  hineinkäme.  Dop  Son- 
depbbdrucV  der  LitePbturi3beP3ich+  k'Snnte  tilso  nur  einaJarbrfciuch- 
btiPen  Ausweg   »us    dieser.    Dilenni^    darstellen. 


f. 


Ich  bitte   Sio,    mir   raö^T^icJ^^t   un^^ehend    Ihre 
Ansicht    mitteilen   zu    wOlen,    dn-nit    ich    nich    dtjatch   rieht    n   kann 

?1it    vorzüglicher  ^Hochachtung 


M 


^^",m^mit\•wmmwmm^ 


Ir.    J.Souddk. 


'1, 


i: 


Frankfurt   t.M.,    äea    ]3.0Kti.?0. 
Thorwaldsenstr.    35.  - ;  :  ' 


Sehr  geehrter  Herr  Sehr ^eäer,  * 

durch    ein   Versehen   ist    die   Bibliographie,    die    ich 
Ihno  i   gestern    zuachiclcen   wcillte,    nicht   tn   Sie   nbgorrüngen.    Ich 
bitte  dieses   Versehen    entschuldigen   zu   wollen.    Dafür  ktnn   ich 
Ihnen   nber  heute    ein  Icorrigiertes   Exenplör   der  Litertiturüler« 
Sicht    zuschicken,    dmeine   Bibliographie   für  die  Prager^sche 
Zeitüchrift   bereits    ^3edruckt    Ist.  •    .     . 

Dfes   Ihnen   beigelegte   Manuskript   umfasst   nur 
2/3   der   für   die   Prager'scKe    Zeitschrii't    vorgesehenen  titerbtur^ 
über.-icht.    Die    für  ivlitchell    zusanmenzuste)  2  ende   wird    nfturlich 
bedeutend   u-.fan  .reicher  sein,    wobei    weiterhin   zu   bedenken    ist, 
dass   die   Euchtite]    wohl    nicht    in   Reihen,    sondern   Jedesmtl    in 
einer  Zeile   gesondert    angeführt    v/erden    "-.üsisen. 

Hochachtuni?3V^]  1  . 


■■*■ 


ä.v 

I 


1-4 


..£!'■■ 


^^■^ 


■.'\  \  / 


Pr«  Josef  Soudek 


•^ 


Prirnkfurt  a/M.den  9,  Oktober  193j2f.     A 
Thorwaldsenstr.   5$ 


'f 


/ 


-4. 


-5 


Sehr  geehrter  Herr  Schröder, 

Harr  Dr.  Alteohtil  teilte  mir  houto  mit, 
dasü  Slo  mit  der  Abfassung  eines  bibliographiaohen  Anlianga  zum 
Mitchell  —  Werk  oiaverstanden  sind, sein  Erüoheinon  aber  davon 
abhöngig  mBohen,daa3  Honen  das  ManuQkrix')t  sofort  zugeht •Ntin  kann 
ich  Urnen  zwar  heute  nicht  eine  fertige  Literaturllberölcht  ein- 
sondGn,wohl  pber  Ihnen  verüpreohon,das8  Sie  üio  ia  wonijon  Tagen 
orhplton,codaöü  dacj  Krecl^oinen  der  doutcchen  HitchellauagRbe  koi— 
nö  Vorzögerun.^^  erleiden  ijTürde. 

Diese  Zusage  kann  icli  Ihnen  um  üo  eher 
mftchon.alü  ich  —  wie  Ihnen  je   bekannt  ist  —  das  T^aterial  für  die 
biblograph lache  ZeltGohrlft  der  Buchhandlung^  Prager, Berlin, zusam- 
mengestellt hnbü  unl  nun  nur  noch  eiiiigo  Ergänzungen  vorsujiohmen 
hotte. 

Die  Anordnung  der  Biblograp  ic  bei  Ilit— 
choil  gedenke  ich  ira  AnschlusL  an  die  einzelnen  Kapitel  doc  Wer- 
kes vorzunehmen  und  die  Schriften  alphabetisch  aufzuTtibron. 

Damit  Bie  einen  ungefähren  Ueberbllok 
über  das  Material  bekommen, schicke  ich  Ihnen  morgen  oinea  unkojs- 
rigierten  Duroh^ohlag  meiner  Litereturtiber^ icht  für  Prager  mit  der 
gefl.  Bitte  um  Rücksendung  des  Manuskripte. 


Hochachtungsvoll 


-?-''-.^'.i#t'-'v->--'4-'- 


f'/:.  ... 


«■•_/■  .j... 


Alfred  Scheel 


[pXi,  ,4u.  itTtWoA  <<\i~'\ 


i 


ItK,   Ua/(r«-    *lwc-».   r'^Hr    ^'^^'^   ^^ '  —     /t^vtv^^fl/U^ — 

^^  ^  ^       U.*jA**,        W»JL        «>^rA— ~   (A>»>-»^      vr^e-^cLc>v         .^-^-^ 


0^-^^. 


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''<*><■' «^      —   I   U^'  M^'V..  ..,1   '     ...H    "...•'Mxi      'f»''«).'AC  ■  ^'-^.r*.       '-.^- 


-.W,*jK«W'  >  •■   ■    -    ^^■-»r^^.^-r^^^.  -.  -ffT^-dl-  -   ■■>i|TJWiniHilTi         1      fM  • 


Ppankfurtfden  16»  Febpuar»  1929» 


V.  •  =''i 


«* 


*;'  '. 


Herrn 


t     Alfred   Scheel 


v< 


6  B  R  L  I  N 


i 


# 


Ihr  Schreiben  vom  14*d»M»  habe  ich  erhalten«  Wenn 
Sie  glauben, mir  mit  Arroganz  imponieren  zu  können, so  muss  ich  Sie  nur 
darauf  aufmerksam  machen, dass  Sie  sich  darin  gründlich  getäuikcht  ^aben« 
Sie  beweisen  damit  lediglieh  nur, dass  meine  Vermutung ;;n  Über  Ihren  Cha«* 
rakter,von  dem  Sie  selbst  sagen, er  stehe  n   an  der  Grenze  von  Hell  und 

* 

Dunkel  »  ,zu  Recht  bestehen* 

Doch  kommen  wir  zur  Sache.Ihre  Liebe/i  zu  Grete  ist  mir 
an  sich  gleichgültig.  Wichtig  ist  mir  daran  nur, wieweit  sie  für  die  Aeus- 
serung  dieser  Liebe  Grete  gegenüber  Verantwortung  tragen»  Und  dass  Sie 
keine  empfinden, geht  aus  Ihrem  Brief  deutlich  hervor.Bs  ist  Ihnen  nur  wich-| 
tig,da3s  Grete  Ihrer  und  Sie  Gretes  Liebe  teilhaftig  werden.  Ob  es  noch 
Jemanden  ausser  Ihnen  gibt, der  um  Gretes  Liebe  leidet, ist  Ihnen  gleichgül- 
tig*  Mein^  nicht  gleichgültig  :  es  scheint  Ihnen  richtig»  Sagen  Sie  doch 
selbst  :  »  Dass  Sie  traurig  sind, Seff, das  muss  wohl  so  sein»  «Die  Würdi-r 
gung  dieses  Ausspruches  schenke  ich  mir» 

Wichtig  ist  mir  weiter  hin, dass  Sie  nun  glauben, ich  solltl 

4^  I 

Grete  und  Sie  gewahren  lassen,«»  wenn  sie  ein  Glück  erlebt, das  sie  sbhr  lan* 

•  I 

ge  entbehrt  hat  und  dessen  Grenzen  sie  so;(igenatt  kennt»  n  Gut, Grete  möge  ein 
Glüch  erleben, das  sie  lange  entbehren  musste.  Ich  neide  es  ihr  nicht»  Hätte] 
ich  aber  früher  gewusst  -  und  ich  hatte  es  immer  vermutet, obwohl  es  mir 


J  '.<.•••*..  . 


I  •■■  ■  . 


■t  ■; 


Grete  immer  abgeleugnet  hat  -  dass  sie  nur  bei  Ihnen  das  Olück  finden 
kann^hitte  ich  nie  den  Wahn  gehabt^Ihr  das  Glück  zu  geben.Und  ich  hätte 
auch  nie  den  Versuch  gemacht, sie  dem  Menschen  vorzuenthalten, bei  dem 
allein  sie  das  Glück  finden  kann*  Denn  ich  pflege  in  derlei  Dingen  noch 
so  etwas  wie  Verantwortung  zu  kennen.Aber  da  dies  Grete  immer  bestritt, 
glaubte  ich  nicht  unrecht  zu  handeln, wenn  ich  sie  zu  mir  zu  ziehen  ver- 
suchte» 


Dass  Grete  bei  mir  nie  so  zart  und  leicht  sein  kann, 
wie  Mozarts  B  -  Dur  -  Violonkonzert, weiss  ich  wohl, habe  ich  in  drei  bit- 
teren Jahren  erfahren  müssen.Dass  Sie  es  bei  Ihnen  sein  kann, ist  der^p- 
t  ♦  ►  » 

weis, dass  Sie  der  Mensch  sind, zu  dem  ^r^#e  gehört*  Aber  Sie  sind  es  auch, 

••  •        ■    .     ...      .  - 
•'   ,  .  •  •  ■   - 

der, wenn  er  einc^Menschen  so  glücklich  machen  kann, die  Pflicht  -  wenn  in 

.  .        . ,  "  •    ••     ■  •.  .         •  _  ■  ■■        / 

Ihrem  Vokabular  dieses  Wort  steht  -  hatte, dieses  Glück  dem  geliebten  Men- 

sehen  ganz  zu  geben  oder  ihm  die  verlockende  Frucht  zu  entziehen, wenn  Sie 

i  •    -  .  .   •  •  ■■■;..■ 

shen,da3s  der  Andere  die  Frucht  nie  zu  Ende  auskosten  wird« 

...     ••      '     ♦ 
Sie  haben  aber  den  leichteren, nein  den  leichtesten  Weg 

* 
gewählt  :  mit  diesem  Menschen  so  lange  zu  geniessen,als  es  Ihnen  behagt, 

* 

ihn  dann  aber  gehen  zu  lassen, onbekümmert, was  mit  ihm  und  unbekümmert, was 
mit  denen  geschieht, die  diesen  Menschen  glücklich  machen  wollten, aber 
nicht  könnten  und  ihn  nun  trösten  sollen, da  er  das  nicht  bekam, was  ihn 
allein  erfüll te.Und  haben  vergessen, dass  die  anderen  Stolz  und  Mut  haben, 

diesen  Menschen  zurückzuweisen* 

•  ■  * 

So  aber  steht  es  im  Augenblick»  Wenn  Sie  glauben, dass 

ich  immer  dann  Gretes  harren  soll, wenn  Sie  von  dem  bei  Ihnen  genossenen 
Glück  zurückkehrt  und  sich  bei  mir  nach  Ihnen  sehnt  ^  dannjsind  Sie  frei- 
lich im  schwer^en  Irrtum. So  leicht  mache  ich  Ihnen  das  Leben  nicht, weil 
ich  es  mir  selbst  nicht  leicht  mache.Vielmehr  stelle  ich  Ihnen  heute, Gre- 
tes und  meines  wegen, ein  Forderung, von  deren  Erfüllung  Jeder  weitere 
Schritt  meinerseits  abhängen  wird* 


Angesichts  der  Tatsaohe|dass  das  Glück, das  Grete  bei  Ihnen 
findet, wie  Sie  selbst  Sögen,  »  Grenzen  hat  », verlange  ich  von  Ihnen, dass 
Sie  Gpete  schon  heute  die  Grenzen  fühlen  lassen, nicht  erst  am  letzten  T  ag 
wenn  sie  aus  Berlin  geht, mit  der  Hoffnung, Sie  in  Paris  wiederzusehen«  Gren- 
zen aber  sehe  ich  dort, wo  Sie  Ihre  Libbe  zu  Grete  äussern«  Wenn  Sie  Grete 
wirklich  lieben  und  nicht, wie  ich  vielmehr  glaube, nur  mit  ihr  gendsssen, 
dann  müssen  Sie  imstande  sein, mit  Gr^^e  weniger  oft  und  wenn, weniger  in- 
tensiv b  isamnen  zu  sein. Wenn  Gretes  Hände  und  Mund  wie  der  Nachthimmel 
und  der  Ton  von  Posaunen  sind, dann  sollen  Sie  I^Maa, sofern  Sie  wissen, was 
Ehrfurcht  ist, sie  erführchtig  bewundern, aber  nicht  mehr. 

Setzen  Sie  Grenzen  in  Ihrer  Beziehung  zu  Grete  und  alles  wird 
für  mich  gut  sein^Von  Grete  verlange  ich  diese  Grenzsetzung  deshalb  nicht, 
weil  sie  frei  ist, an  niemanden  gebunden  und  ihr  Glück  suchen  kann, wo  sie 
will »Das  gilt  aber  nicht  für  Sie.  Sie  haben  Bindungen, an  denen  Ihre  Liebe 
zu  Grete, die  zwar  intensiv, aber  nicht  breit  genug  ist, um  ein  Leben  zu  er- 
füllen,ihre  Grenze  finden  muss.  Grete  hat  diese  Grenzen  nicht, sie  kann  ohrn 
Mass  sein«  Aber  masslos  wiefls^Ihl?  Glück, kann  auch  Ihr  Unglück  sein« 

Dass  Grete  aber  bei  Ihnen  das  sucht^was  sie  bei  mir  nicht  fin- 
den konnte, sehe  ich  allerdings  als  Blindheit  an»  Ob  ich  zu  diesem  Misstrau- 
en ein  Recht  habe, können  Sie  nicht  entscheiden.Ebenso  wenig  steht  Ihnen 
ein  Recht  zu, zu  beurteilen, ob  ich  Grete  »  Verdiene  »•  Dass  weiss  ich  am  bes 
ten« Solche  Fragen  werden  nicht  mit  der  Ihnen  zur  Verfügung  stehenden  Frech 
heit  gelost, sondern  sind  Ent3cheitungen,über  die  zu  urteilen, ich  Ihnen  Je- 
de Fähigkeit  abspreche» 

Ich  erwarte, dass  Sie  meine  Forderung  in  einer  angemessen  Ant- 
wort annehmen. Sol Iten  Sie  es  wicht, weiss  ich  genau, was  ich  von  Ihrer  Lie- 


be zu  Grete  halten  soll« 


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*      Alfred  Scheel 


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Simt  Svanitfurt  (OTain) 


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Seförbevt 

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C  187  Din  47a 


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/Ibf  endet: 


tDofinort: 

©trojje, ftouefiummcc,  V       ♦  •    ^         A^      ^^S^ 

eebou6et8il,©to<fn)ecl!  ^KV'AO'**.^'^*    ''^ 


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etb&uÖKttll,  €todmttt  ä  j^p^      .    ,-, 


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Cebäuöeteil,  ©torfjoecf  *  jfV*«  O-^  ^  '^  *     '^^ 


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Cttafit,  fjousnummec, 
Cebäuöetefl,  6ted!»cc( 


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Frankfurt, den  24.    November  1931 


Lieber   V7111y, 

Ihre   beiden  eiligen  Briefe   habe   Ich  erhalten   und 
Ihre  Wünsche    auch    A-eltergecreben.   Leider  Hessen    sich  die  von   Ihnen 
gewünschten   Korrekt ur«=»n    in  Pieper  Auflage    nicht   mehr  anbringen; 
da  ür  werden  die   Fehler   In  einer  eigenen   Notiz   In.  nächsten   Heft 
richtiggestellt. 

Waren   Sie   ir.lt   der  L.^*nge,der  Aufmachang   und  -   last 
not   leact   -   mit  de^;   Honorar   zufrieden   ?      Sollten   Sie   auf  elntm 
dleeer  Gebiete   'Vü-^sche   oder  Beachwerdsn   haben,  äIH   Ich  sie   gern 
für  Sie   vorbringen. 

Nun,  nachdeiT:  dleeer   sachliche   'T^ell   unseres  Brief- 
wech£?elc   heeflöet    Ist  »ir.öchte    Ich  gern  wieder   zaT   ir.ehr  perpönllchen 
zur*'c'rT>6hren    und   hoffe, dasn    euch   *?le  diesen  Teil  pflegen  werden. 
Frei"!  Ich    Ipt   der  heutige   Brief  kein   rehr  geeigneter  Anfang  dazu; 
Ich  iru?ß    Tich   qehr   kurz   faepen.da    Ich  nur   wenige     'inuten    zun  Schrei- 
ben   zur  Verfügung  habe.    Zwar    ist    heute   rrein   freier  NachiDlt tag, aber 
da  iT;an  bei   wenigen    freien  Stunden  elniral   in   der   -v'oche    sehr  viel 
tun  muRP,koiEnut    für   die  einzelnen     Bedürfnisse  nur  wonig  Zeit   in 
'^r'^ge.    ZudeiT:   hat   pich  auch  nichts   Umstürzendes  ereignet, «s   Iguft 
vorerst    ^iller-    seinen   gewohnten   Gang. 

Hingegen   wUrd-   es   mich   Interessieren , in   welchem  Sta- 
dium   der    Entwicklung   Ihre   Stellung  zu  Pet^chek   ist   und  woilt   Sie 

sich  nunrr-hr  beschäftigen .   Aus   den  letzten  Erlefen   habe   ich  das 

doch 
nicht  deutlich  genug  ersehen.    Erfüllen   Sie  mir  die   Bitte   und   schrei- 
ben  Sie   dtoiifk  etwas   davon. 

Für  heute   darf    ich  reich  mit   einem  kurzen  Gruss   an 
Hanna, 2rich  und  Sie   verabschieden  als 


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-^^-THj^      /i^V^/^^    ^^    ^Jk^^pCUt  )  (C{^f^     a£j^^^4     (hr       ^^♦y/f^      fie^  Äj^ 

^<it£h^MA^   Jki    /^'^^     >.i<tn>A;*^      (^vi^'M^    ,*^JLAouu^     iA^XZ^  ^  i<AA^^<A^ 


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P^^-c^      f^^^ix^^'f^  a./^  /ti/^r^^l^  iJk     ^     ^^W    ^^'^    e^it^^  ^^ 

U'AM^/A^     p^^e^f/     ^ir^e^t^/'t^     /^ /,     ^.^^:;)      >^ii/2/    -^UZm^    fl^  ^fe/-^«;^ 
'i^jt    ;./3.  /^.*     J^tc       C^oC^yiAy^  Se^^^A^(t^     jein^y/^   Pf^n^    /j/f{y^  ^"i^yV    e^^t**^ 

Rn^crv^^   (^^^v^p_ftoo.  f)-^^^£^  3c<^<^T^^'-    ^^^   ^!y^r^  ..u^y  Äv 


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^en  14,  September  1931 


Lieber  ^illy, 

herzlichen  Dank  für   Ihr  .ianu8kript,das   Ich  heute  er-    * 
halten  habe,   Us   ist  durchaus  noch  nicht  zu   spät    (  man  darf  Re- 
daktionstemine  nie  zu  ernst   nehmen   !    )   und  Komplikationen  könn- 
ten  öich  erst   ergeben, wenn  viel  umzuarbeiten  wäre,    iber  da  über     ! 
kann  ich   Ihnen  jetzt  noch  keine  Auskunft  geben, da  ich  •    im  Äußren- 
blick  :iit  besonders  dringender  Arbeit   versehen  -   noch  keinen  Sllek 
in   Ihren  i^ufsatz   werfen  konnte.    ;.o;vie  das   aber  der  Fall  gev/esen 
wird,\7ill    ich   Ihnen  sofort    sclireiben.  .  .      .     ^  //■', 

iJit  Besorgnis  entnehme   ich   Ihrem  Begleitschreiben, dass 


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Sie  kviinkhhn.    Darf   ich  zu  meiner  .ieruhigunc  erfaliren, woran  bie 
leiden    .    Hoffentlich   i.;t   es  nichts   allzu   Lcliliirünes« 

Inderi   icli    Ihnen, Hanna  und  anrieh   ein   rec>;t   {^ites  l4eues 
Jahr  wün  che  .hep-rüsoe    ic^i   'Jie   alle   f.ls 


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Frankfurt, den  11 •  August  1931 


Lieber  Willy, 

Ich  freue  mich  ganz  ausserordentlich, daee  Sie  bereit 
sind, den  Artikel  zu  schreiben,  Ueber  Umfang  und  andere  techni- 
sche Einzelheiten  werden  Sie  wahrscheinlich  -  Ich  kann  es  noch 


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II 


nicht  zusagen  -  von  der  Redaktion  der   Wlrtschaftskurve   nähe- 
res erfahren. 

Vielleicht  darf  Ich  bei  dieser  Gelegenheit  noch  ein- 
mal das  Problem  Ihres  Buches  berühren. Sie  wissen  vielleicht  noch, 
dass  Ich  seiner  Zelt, bald  nach  dessen  Erscheinen, mich  bemüht  ha- 
be,eine  Besprechung  Im  '*  Magazin  der  Wirtschaft  "  unterzubrin- 
gen. Das  Vorhaben  scheiterte  damals  daran, dass  Bernfeld  Vettern- 
wirtschaft vermutete  -  weil  ihre  Altschul  unglücklicher  »Velse  ge- 
schrieben hatte, dass  wir  beide  befreundet  seien  -  und  einen  an- 
deren Referenten  bestimmte.  Ich  weiss  übrigens  nicht, ob  ea  nicht 
doch  Inzwischen  im  M.d.W.  (  das  Ja  offensichtlich  eingegangen  ist, 
wie  Sie  auch  erfahren  haben  dürften  ) besprochen  wurde.  Da  ich  s 
seit  Jahresbeginn  wegen  Arbeitsüberlastung  nicht  mehr  am  M.d.W. 
mitarbeitete, konnte  ich  auch  naträglich  nichts  mehr  machen»  Wohl 
aber  könnte  ich  Jetzt  etwas  bei  der  F.Z,  erreichen.  Dort  steht 
übrigens  Ihr  Buch  gebrauchsfertig  und  offensichtlich  benützt  im 
Zimiier  von  Dr.  Welter, das  ich  Jetzt  bewohne,  "bissen  Sie  vlellelch 
ob  das  Buch  wenigstens  ehedem  In  der  Rubrik  "  Fachliteratur  "  an- 
gezeigt war  ?  Wenn  nicht, will  ich  es  Jetzt  gern  nachholen. 

Was  Sir  mir  von  Ihren  beruflichen  Schwierigkeiten 
erzählen, hat  mich  sehr  betrübt.  Warum  haben  Sie  mir  übrigens 


früher  nichts  davon  erzählt  ?  Ich  furcht«, aus  falscher  Scham. 
Denn  wer  von  uns  Ist  heute  völlig  sicher  In  seiner  Stellung? 
Es  ist  doch  wirklich  nicht  schllmic, seine  Ste^llung  aufgeben  zu 
müssen  und  Ich  müsste  Ihnen  offenbar  von  der  schweren  Zelt  er- 
zählen,die  Ich  hinter  mir  habe  und  über  die  Ich  nicht  schwieg, 
well  ich  mich  schämte, sondern  nur, well  ich  mir  schwer  denken 
konnte, dass  Sie  mir  helfen  können.  Dass  ich  mich  aber  damals 
doch  an  Sie  wendete, ist  ein  Beweis  dafür, dass  ich  dann, wenn 
ich  es  fUr  sinnvoll  erachte, auch  von  beruflichen  Sorgen  berich- 


te. 


Ich  will  nicht  über  Ihr  Verhalten  raisonnieren, 


lieber  Willy , eon der n  nur  eine  Hemmung  beseitigen , ehe  ich  wel- 
ter schreibe.  Hotte  ich  nur  die  geringste  Ahnung  gehabt, dass 
Ihnen  ein  Stellungswechsel  droht, h?ftte  ich  natürlich  gern  her- 
umgehört,  ob  rfich  nicht  doch  etwas  Passendes  findet.  !Jun  Ist 
das  Ja  iü.  Moment  nicht  so  nötig, da  Sie  in  der  alten  Stellung 
bleiben  und  auch  Angebote  nach  Berlin  und  Heidelberg  haben. 
Ich  v^eiss  nicht, wie  die  Bedingungen  dieser  Stellungen  sind,« 
aber  Ich  würde  ganz  unbesehen  Ihnen  dazu  raten, da  ich  glaub«, 
dass  Sie  zu  solcher  beruflicher  Tätigkeit  ganz  gut  passen. 
Sie  sind  Ja  -  gleich  m'.r  -  eher  eine  beschauliche  Natur, die  be£ 
ser  im  gros  ei  Plan  als  in  der  Hetze  des  Büros  arbeitet.  Das 
sehe  ich  Jetzt, wo  ich  in  ei ^er  Redaktion  sitze, sehr  wohl.  Bei 
einer  endgültigen  Ents  heldung  zur  Assistenten  stelle  müsste 
man  freilich  wiesen, welche  weitere  Chancen  sie  bietet  und  wie 
weit  Sie  Lust  haben, endgültig  eine  wiesen achaftliche  Karriere 
zu  beschreiten. 


Ich  will  mich  auch  nicht  in  Ihre  privaten  Ent- 


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ipwpi«       mm\  -\t.\mi^ammmm^mm9mmmmmmmmmmmmmmim 


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Scheidungen  hineindrängen, wenn  Ich  Jetzt  noch  zwei  Fragen  stel- 
le,die  Sie  Ja  -  falls  Ihnen  eine  Antwort  peinlich  wäre  -  über- 
gehen kttnoen. 

1.  Ich  habe  zum  Heidelberger  Institut  gute  Beziehungen.  Un- 
ter anderem  bin  Ich  mit  Frau  Prof.  Bauer  -  Mengelberg, die  dahin 
einen  Slnfluss  ausüber  könnte, fast  befreundet.  Sollten  Sie  bei 
einer  Bewerbung  ux  die  Aaaißtenz  irgendwelche  Nachhilfe  brauchen, 
würdr  loh  gern  manches  dazu  tun.  Die  Unwahrscheinllchkeit »dass 

mein  Vorschlag  sehr  sinnvoll  ist, geht  aber  daraus  hervor, dass 

als 
Sie  als  Schüler  von  Weber  undeiner,der  das  Angebot  bekommen  hat, 

kaum  Jemandes  Dritten  bedürfen.  Ich  habe  diese  Frage  auch  nur 
für  alle  Fglle  gestellt. 

2.  Haben  Sie  sich  schon  einmal  überlegt, ob  Sie  vielleicht 
in  einem  staatlichen  Amt  unterkommen  könnten  ?  Die  ganze  Art  der 
dort  geübten  wissenschaftlichen  Arbeit  -  ich  denke  an  das  Kon- 
junkturinstitut oder  das  statistische  Amt  -  sowie  die  Art  der 
Laufbahn  scheint  mir  für  Ihre  Person  nicht  ungeeignet  zu  sein. 
Ich  weiss  wohl, dass  dort  momentan  mehr  entlassen  als  eingestellt 
wird.  Aber  warum  sollten  Sl  nicht  ein  weisser  Habe  eein  ?  Be- 
ziehungen dorthin  habe  ich  leider  nicht. 

Jedenfalls  würde  ich  mich  f»»a«n,wenn  Sie  sich  mal  über 
die  Art  der  Angebote  äussern  wollten  und  auch, was  Sie  zu  meinen 
Vorschlägen  meinen.  Ich  hätte  übrigem,  auch  noch  andere  Vor- 
schläge, aber  die  erst  für  später  ,wenn  ich  höre, wie  sich  Ihre  be- 
ruflichen Dinge  entwickeln. 

Ich  habe  mich  gefreut  »etwas  von  Ihre-  Söhnchen  zu  er- 
fahren ,ii««lgHJkJia  (t  KHRJcg^agi  wenigsten«, dase  es  SiMH  Erich  heiest. 
Auch, dass  es  Hanna  gut  geht, ist  mir  angenhem  zu  wissen.  Vielleicht 
kann  ich  Sie  alle  mal  sehen. 


Ende  der  Woche  kommt  Ubriflrcnc:  Crett   aus  Parle   zu- 
rück,wo   sie   fast   ein   halbes  Jahr  gearbeitet  hatte.    Ich  freue 
mich  sehr  und  werdf-    ihr  gern   von   Ihnen   erzfe'hlen,nach  denen    sie 
In   Ihrea  Briefen   oft  gefr«(^t    hat. 

Grüasen   Sie   recht   herzlich  P!anna  und   seien   Sie 
selbst    sehr  gegrüsst  von 


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Anna  Strauß 


Berlin-Wilmersdorf     /  )»  ./T    "i  .' 
Schlangenbaderstr.  SS     .      *^<  »"'   .   ^t 


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Frankfurt, den  8.  August  1931. 


Lieber  Willy, 

vor  Jeder  Entschuldigung  und  Je  em  ausführlichen  Berlcl-A 
der  sachliche  Anlass  dieses  Briefes  : 

In  der  Sitzung  der  "  wirtschaftskurve  **, deren  Redaktion 
Ich  angehöre, habe  Ich  den  Vorcchlag  geTracht,elne  kurze  Betrachtung 
über  die  Vorgänge  der  letzten  Wochen  Im  Bankwesen  schreiben  zu  las- 
sen,vor  allem  über  die  Konzentration, den  Staatseingriff »die  Grund- 
züge der  Entwicklung, soweit  sie  heute  schon  überschaubar  sind.  Als 
Bearbeiter  dieses  Berichtes  habe  ich  den  mir  bekannten  Fachmann  auf 
dem  Gebiete  der  BankenkonzentKrat Ion, nämlich  Sie, vorgeschlagen  und 
Ernst  Kahn, der  sich  Ihrer  und  Ihres  Buches  wohl  erinnerte, hat  dem 
zugestimmt.  So  habe  Ich  nun  die  angenehme  Aufgabe, Sie  Im  Namen  der 
Redaktion  der  "  Wirtschaftskurve  "  auf zufordern, für  deren  nächstes 
Heft  die  genannte  Arbelt  zu  schreiben  und  uns  Ihr  Manuskript  zum  Sn- 
de  August  zuzuschicken, das  mör^llchst  6/C  Schrelbmaschlnenselten  um- 

fas  en  soll. 

Die  Bearbeitung  dieses  Themashabe  Ich  mir  so  vorgestell 
^ass  Sie  nach  einer  kurzen  Andeutung  der  Tendenz  in  der  Bankenentwlk 
lung  der  letzten  KssluiH  Jahre  -  wie  Sie  sie  In  Ihrem  Buche  geschil- 
dert haben  -  die  Vorgänge  seit  der  Krise  von  1929  bis  Jetzt  darstel- 
len. Ss  genüg'  dabei  ein  blosser  auswertender  Bericht, auf  irgend- 
welche tiefere  Deutung  oder  Prognose  darf  ru&ig  verzichtet  werden. 
Sie  als  Sachkenner  r:lnd  dabei  In  der  angenehmn  Lage  sagen  zu  können, 
wie  weit  der  DD  -  Bank  -  Zusamm.enschluss  durch  die  Entwicklung  vor- 
bereitet war  und  wie  weit  etwa  eine  Fusion  Adca  -  Sächsische  Staats- 
bank ein  blosses  Zufallsprodukt  ist.  Kurz  :  e£  ist  eine  chronlk- 


artige  Fortsetzung  Ihrea  Buches, das  Ja  1928  endet.  Uehr-   als  ein 
blos  er  Bericht  und  eine  knappe  Materialzusammenetellung  wird  da- 
bei von  mir  nicht  erwartet.  In  der  neuesten  Entwicklung  müsate  nur 
auf  das  Eingreifen  des  Staates  hiengewiesen  wetden,das  mir  als  No- 
vum  erscheint. 

Sie  werden  gegen  diesen  Vorschlag  sicher  einige  Ein- 
wände vorbringen, die  ich  gleich  beantworten  will  : 

1-  sei  das  Material  schwer  zu  beschaffen.  Nun  ich  den- 
ke,dass  Ihre  Archivraappe  im  Büro  durchaus  ausreicht  oder  dass  die 
Chronik  der  **  Bank  '*  auch  in  dieser  Hinsicht  vieles  bietet. 

2.  könne  man  Jetzt  noch  kein  Urteil  über  die  Entwick- 
lung haben.  Demgegnüber  glaube  ich  : 

a.  dass  schon  viel  getan  wird, wenn  man  nur  berich- 
tet,dass  die  seit  der  Stabllsierung  eintretende  Konzentration  wei- 
ter fortgeschritten  sei  und  neben  dem  Klein  und  iattelbankwesen  auch 
auf  das  Grossbankwesen  übergegriffen  hätte 

b.  dass  wir  Jetzt  und  begnügen  können, festzustellen, 
dass  der  Staat  dabei  mitgeholfen  habe.  Ob  darin  beginnende  Staats- 
wirt:chaft  Elch  ankündige, ist  Jetzt  nicht  zu  ent  cheiden.  Ich  glau- 
be übrigens  nicht  an  dieses  Schreckgespenst  der  Liberalen  -  die 
Staatsgarantie  war  doch  vielmehr  Velegenheitsprodukt  als  Plan. 

Ich  betone  immer  wfc#der:  diese  kleine  Skizze  ist  nur 

Chronik  und  soll  mehr  einen  Ueberbliok  über  die  Entwicklung  der 

letzten  drei  Jahre  und  insonderheit  der  allerletzten  Monate  bit- 
wurde 
ten  und  zeigen, wie  w*it  die  Tendenz  der  letzten  Jahre  fortgestzt 

und  welche  neuen  Momente  in  die  Entwicklung, die  übrigens  noch  lan- 
ge nicht  abgeschlossen  ist,eingegrilfen  haben.  Wdnlger  soll  sie  Diag 
gnose  oder  gar  Prognose  des  deutschen  Bankwesens  sein. 


Sollte   Ich  soiLlt   Ihr«  Slnwänd©  wlderltgt  haben, be- 
steht noch  Injicer  öle  Gefahr, daas  21e   die  /»nnahi^e   des  Antrages  ab- 
lehnen, well  Sie  werder  Luet   dazu  verspüren  noch  Zelt  haben.    Sie 
würden  mich  damit   sehr  traurig  machen    und  mir  manch  schönen  Traum 
zerstören.   Aber  rechnen  muss   ich  schon   damit.   Nur  eines  bitte   ich 
mir  aue   :    achreiben  Sie  mir  auf  alle   Fälle  gleich, was  Sie  über  den 
Vorschlag  denken. 

Und   nun  kurz   zu  mir   .    Sie  waren   sicher  pei ilich  davon 
berührt, daas    Ich  auf  die  Nachricht  von  der  Geburt   Ihres  Sohnes  nicht 
reagiert  habe.    Das  wSre  auch  verwunderlich, zumal   ich  mich  darüber 
und  mit   Ihnen  sehr  gefreut   habe,    wenn   ich  nicht   - 

Ihre  Karte   einen  oder  sogar  anderthalb  Monate  nach 
dem  glücklichen   Ereignis  bekommen  hfitte   und  nicht  an   einer  verspä 
teten  Reaktion  darauf  'lurch  die   SreignisfÜlle    Jener  Tage  verhindert 
worden   wi^re.   ^as    ^ich  absn leite  war  folgendes   : 

Nachdem   ich  fast   den  ganzen  April  über  an  einer  schwe 
ren  Grippe   litt   uni  meine   r^rbeit  nur  mit  ?v'ühe   ausführen  konnte, 
ergab   sich  die  Notwendigkeit, Mitte  llai  einen  6  wöchigen  Urlaub  an- 
zutreten,um  endlich  meine  Gesundheit   in  Ordnung  zu  bringen     Ich  war 
drei  Wochen  in  meiner  Heimat   und   drei   weitere   in  Oeaterreich  am 
Wörthersee, wo  ich  mich  leidl  ch  erholte  -  leidlich  allerdings  nur, 
bei  meiner  Gesundheit  hÄtte    ich  einen  viertelj^^hrigen  Urlaub  ge- 
braucht.   Ende  Juni  kam  ich  zurück, um  am  1.   tele  Juli  den  Posten  ei- 
nes Redakteurs  am   Handeloteil  der  F'rankfurter  Zeitung  anzutreten. 
Die  Zeit   war  nicht   glücklich  gewählt    ;    sie  war  zu  'ereignisreich  und 
ich  wurde   sofort  mit  einer   solchen  Intensität   in  den  Betrieb  ge- 
ri   sen    ,dass   ich  kaum  zu  Besinnung  kam.   Erst   seit  diesem  Monat   hat 


sich  Ausmass  und  Intensität   der  Arbelt  vermindert   und  Ich  begin- 
ne zu  mir  zu  kommen.    Dlerer  ?rlef  sei   ein  Zeichen   dafür. 

Über  meine  Tätigkeit  an  der  Zeltung   sei  nur  kurz 
angemerkt ,dass   Ich  die  Stelle   von  Welter  übernommen   habe, der 
Jetzt   den  Posten   von  Feller   Inne  hat   und   seine  Feuerprobe   In  der 
Dlkonterhöhungsfrege  mit  grossem  Elan  bestanden   hat. Wein  Reasort 
Ist  Bank  -   und  Geldwesen   und   Konjunktur,    Im  Moment   freilich  ler- 
ne  Ich  noch  die  Technik  des   Journalismus    :    Depeschenredaktlon   und 
Umbruch  undschrelbe   nur  wenig. Neben   der  Annehmlichkeit  einer  schö- 
nen Beschäftigung  bietet  rr.lr  diese  Stelle   auch  eine   gewisse  mate- 
rielle  Sicherung. 

loh  hoffe, dass   die  genannten   Umstände  mein   schlechtes 
Verhalten    In   den    letzten  Monaten  entschuldigen.    Ich  wäre   Ihnen    Je- 
denfalls  dankbar, wenn  Sie  mich  nicht   darunter  leiden  llescen   und 
mir  bald  einen  Brief   schrieben.    In  dem  Sie  mir  ausser  Ihren  Ge- 
danken  zu  meinem  Vorsc^ag   für  die   *'    Wirtschaftskurve   '*   auch  viel 
über  ?Ianna  und  das   Söhnchen  -  dessen  Prophetennamen   Ich  übrigens 
wüsate  -  BxtatoftsixkfiliioikK. mitteilen. 

?/lt  vielen  herzlichen   Grüssen  an   Hanna  bleibe   Ich 


Dr.  WILLI  STRAÜSS 
ANNA  STRAÜSS 


OEB.    WEINTBACB 


ZEIGEN     IN    GROSSER  FREUDE    DIE    GEBURT 
IHRES  SOHNES  AN. 


BERLIN-WILMERSDORF.  IM  MAI  1931 
SCHLANOENBADERSTR.  85  //  ^ 


^*/^  H-.  /^  uju 


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ii.WJIpip  .1    1,1 


Frankfurt, den  1.   März  1931. 


Lieber  'Tlily  ^traups, 


Ihr  letzter  Brief  an  mich  trägt  das  Datum   ;    23. 
Ser)teirber  1930.   Wenn   Ich  Ihn  heute-von  der  kurzen  sofortigen  Antwort 
abgesehen, die    Ich  Ihnen    ?oglelch  echrleb   -   richtigt  beantworten  will, 
Fo  irögen  Sie  bedenken, daas   ein   ereignisreiches   halbes  Jahr  dazwischen 
liegt   und  ^Rp^   e?  nicht    leicht    Ist, einen   fast   afegerlasenen  Faden  von 


neuem   zu  wirken. 


She   Ich  aber  ^tberhaunt   erzähle  -  das  aber  möchte 


Ich  heute,  vo  mich  nicht    ein   aktueller  Anlass   treibt,  Ihnen   zu  '-schreiben, 
pon'i^rn  einfach  der  '^un.'='ch,von  mir  zu  pl-'Udern  -  muss    Ich  nochmals   auf 
Jenen  kritischen  Punkt   tur^'okkommen,den   Ich  in  meiner  ersten  kurzen  Ant- 
wort  ber':hrte,nc^mllch  die  Tatsache, dass  Sie    sich  ausserstand"    fühlen, 
mir  flr,e.cren»'^*rtlg  eine  Stellung   In  B^rlln  zu  ver?^chaf fen.    Ich  muos   noch 
einmal  betonf^n    :    ich  war   Ihnen  wegen  dieser  Siröffnung  nicht  böse.    Ganz 
Im  Gegenteil:  da?  Gefühl   der  Dankbarkelt  dafür, dass  Sie   mich  zu  einer 
Zelt, in  der  e^   mir   pehr   schlecht   ging, mit   einer   selbst   geglaubten  und 
damals   auch  berechtigten   Hoffnung    stützten,  Ist   £?tv^rker  als   diese  Snt- 
täuochung,dle   Sie  mir  mit   der  Absage  bereiten  konnten,    Ui^brlgens   traf    . 
sie   mich  zu  einer  "^eit.wo    ich  materiell  genug  gesichert   war,  um  nicht 
zu   '^chwer  unter  dierer  Sr?<ffnung   zu  leiden.   Also  glauebn  Sie  ar,   mir 
wirklich   :    da??p  9iQ  fr'Jher  einmal,  im  Frühjahr, mir  Ihre  Hilfe  verspra- 
chen, i^-t  mir  wlchtlflt^r,als  dass   Sie    im  Herhst   unter  dem  Druck  der  Tat- 
sachen  meine   und    Ihre   ^^offnungen   zerstören  mussten.lJnd   wenn    ich  damals 
im  ^ommer  nicht   schrieb  -  der  unbeantwortete  Brief  trggt  das  Datum  vom 


16.    Auffuet  -    °o  geschah  es  nur  darum, well   Ich  damals, von  meiner  Relee 
nach  Frankreich  zurückgekehrt, nicht  die  Kraft    hatte, zu  denken  oder  zu 
pc^relben.   Ein   leldvoller  r'ommer   hatte  meine   ganze   aeellRche  Existenz 
d-rart  erpch^5ttert,daP9    pelzet  eine   so   Interessante   Perlenfahrt , wie 
die   meine, irlch  n'cht   ptark  aus   der  Lethargie   relssen   konnte.   Zudem  war 
Ich   nur  drei  ""ochen   fort    und  rrusste   gleich  nach  meiner  Rückkehr   scharf 
an^^ac'ren.    Da?    f'hrte   zu  ^Iner  deratlgen   ^rsnh^pfung.dass    ich  nur  mit 
"llfe    ^trenirer   »^'rrtllcher  l^ehandlung  und   u-iter  möglichster  Schonung 
TPlch  M^   zum  *^nfftherb^'t   durchpcnlennte^^da  erpt  kehrten  meine  Kräfte 
zurück, aber  »ucb  nur,urr'   pofort    Im  vollen  Umfanfre  durch  beruf   Iche  Ar- 
belt   In  Pe^chlasr  prelei^t    ^u  werden,  ^le  werden,  auch  nach  dieser  nur  fltlch- 
tlffen   "chllieruns;,  zup;e^en,da9P    Ich  Grund   genug  hatte,  zunächst   einmal   zu 
=  chwel?7en,umroTehr,  ?1°    Ich  über  meinen   sowohl  beruflichen  wie  mensch- 
lichen ""tat.uß   nicht   prern   reflektierte.   So   hoffe   lch,das6  Sie  mir  mein 
f^chweloren  versterbend   entpchuldlgen   werden. 

Hatte    Ich  aleo   schon    Irr.  Herbst    recht   wenig  Grund, 
mit   mel'ier   sozialen  Laae   unzufrledr^n   zu  v^eln,80   Ist   das   heute   In   noch 
viel    °t^*rkereIri  ^'appe   der  Fall.    ?elt  Vltte  Januar  arbeite   ich  ganztägig 
an   d'^r  "^r-^^nkfurter  Zeltung    :    teilweise  noch   für  Dr.    i^elter  zum  Teil  aber 
auch   fi^r  d-n  Verlag, der  mich  zunr^chet  kurzfristig  fi;r  drei  ?v?onate  enga- 
«Tlert   hat, damit    loh  der  Handelpredakt Ion  bei   einer  grösseren  Untersu- 
chung wlp'^enr^c^.aftllche  ^llfe  leipte.    Diener  Zustand  dauert   noch  bis 
^.Utte  Anrll.    Dann  k-hre    ich  wohl    in   rrelne  bisherige  -Position   zurück   : 
d.h.    ich  arbeite   ^/leder  f"r  Hahn    und  A^elter  halbtags   -   aber, wie   Ich 
glaubt, nur  vorübergehend, denn  es  bestehen  berechtigte  Hof fnungen.daaa 
ich  hoch  im  Herbpt   eine  f^tellung  an   der  Zeltung  bekomme.   Damit  wäre  der 
nun  ein  Jahr  dauernde  TJbergangszuetabd  beendet   und  ein  befrledugenderer 
Zurtand  alp   der  gegenwJfrtlge  und  bisherige   geschaffen.    So  also  bietet 


|"<   "•  i»v^i^^ir» 


I  I  ai  I  ■  iipaviiiraiva 


m^m^if^mmmm 


pich  dap  Bild  meiner  beruflichen  TötlgkeltjSle  werden  mit  mir  übereln- 
ptlrrmen  -   nicht  da?   pchlechtepte. 

Aber   ep.  wöre  nicht  vollständig, wenn   Ich  nicht   erwöh» 
te,dapp    Ich  neben  meiner   en^^eren   Berufsarbelt   noch  andere, gut  bezahlte 
lelntete.    ^o  bin   Ich  s<t^ndlcrer  Mitarbeiter  am  "   Mggazln   der  Tlrtschaft   ^* 
an  dem   Ich  die   Rubrik  "    Zeltpchrlftenpchau  "    bearbeite.   Vielleicht   haben 
^le    pchon   einmal   In  der  letzteren  Zelt   darin  gelesen:    die  mit  J,S.    ge- 
zeichneten Anzeloren   ?ln?^   von  mir.    Demnfe'chst   beginne    Ich  mit  Buchrezen- 
« Ionen, f^le   fchon   pelt  längerem  der  Bearbeitung  harren.    Auseerdem  verfa«e 
te    loh  Irr  Herb??t   eine  Blbllogranhle  der  Kon Junkturll t erat ur, die   In  Pragai 
Zeitschrift   erschienen    Ist.    Ich  schicke   Ihnen  gleichzeitig  mit   dem  Brief 
einen   ^onderabdruck   und  bitte   '^le  nur,dlepe   späte  Zuwendung  zu  entschul- 
digen.  'Tber  die  -r^'nde    plehe  oben.    Sollte     ?le   diese   nelne  "    literari- 
sche  "   Tätigkeit    lnterespleren,wlll    Ich  Ihnen  gern  noch  näheres  berich- 
ten. 

'■J^enlger  gut   ging  es   mir   Im  Menschlichen.    Ee    ist 
helkelt,d8r''ber   zu  erzählen   und    ich  werde   ^=^16  auch  heute  rrlt   "   Beichten 
verschonen.    Nur   Povlel    :    '^le   dfirften  vielleicht   erfahren  haben, dasa  An- 
fang dle^ec  Jehre*?  Qretej?  Schwafrer, Franz  rellgmann,d  nn  Sie  -   glaube  Ich 
gekannt  haben  ,ge<^torben    Ipt.   Dieses   Unglück  hat   uns   alle   schwer  getrof- 
fen; nicht   nur  Annl,C-retes  Schwe^feer,dle  nun   allein   steht,  sond-rn  auch   " 
'"rrete    ^elbpt,dle  Franz    In   den  letzten  Zagen   gepflegt   hat.   Auf  Grete  las- 
tete  dlec-ep   H:relgnlf!  «opohwer.daps    ep   nicht   nehr  In  Frankfurt   aushielt, 
und   vor  wenigen  Taa-en  nach  Paris   ging, wo  sie  das  nächste  halbe  Jahx,dle 
^-oldpchmlede  erlernend, verbringen  will.   Leider  hat  dies  alles  auch  eine 
ge^lppe  ^ntfuemdung  zwlpchen   uraSp   beiden  geschaffen, unter  der   Ich   In  der 
letzten  Zelt    pchwer  gelitten  habe.    Vielleicht  önd-rrt    sich  das   mit  Gretee 


*' 


R(!ckkehr.    Jedenfalls   stehen  mir  aber  sehr  einsame  Monate  bevor. 

Lieber  '"^illyjdaß    Plnd   nur  ganz   oberflächliche  Dinge, 
die    Ich  Ihnen   da  h^rl   hte.   Velne  ISrz.^'hlung  hat  keinen  tieferen   .^Inn  ala 
»len.^le  elnv^enli:?  über  mich  zu  Orient  leren,  damit   Ple  nunicehr  Glegenhelt 
haben, mir  wie   er  einmal   zu  schreiben   und  dabei   auch  etas  von   den  zu 
berichten, was   ''le  bepch^ftlgt .  *^le  wissen,  dass    es  gerade   einen:  etwas  ein- 
-auieren  Ven^^nhen  o^ut   tut, von  anderen  *'^nRChen   zu  erfahren.   Also   laeaen 
^le    Pich  nicht   all7usehr  bitten:    schreiben   Ple  mir. 

GrttsF^en  *^le  Hanna  aufs   herzlichste  von  mir  und   sa- 
gen  '^le    Ihr, da??    Ic^   cterne   auch  von   Ihr  hörte.  Feien    '^le    selbst   gegrüeat 
von 


M^^  tlJ^/eect..fi*^  rh^i 


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htf  U/J[  f'UU/  «^  Uhr    de    ^reuu^in^o^    l<c^ltcwo&tecc^eMytci^  _ 


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,;i^     ^kvcTf/e**,     iy9\^       <icöcc     tt^cci      ^eun 


l(Jk.  urüftfc      u^-^i     ^v<>€cf      t^^'i^frii^aeM^^^nt^u^^^^  ^^^^ 

l^tAA^tS^  Ä^ÄV-    a>«tre^  CO^Ajuc   ö#      *-  ^U^/2:^    ^^.c^.oc^>t/  /^^«^^    4^^^f^cß/\ec  ^ 


Frankfurt, den  25.  Juli  1930. 


Lieber  Dr.Strauss, 


vor  einigen  Tagen  haben  «l»,Frl.  Helmann  und 
Ich, Ihnen  das  Tonportralt  zuschicken  lassen, das  Frl.  Helmann  In  Ber- 
lin gemacht  hat.  Hoffentlich  waren  Sie  nicht  allzu  sehr  von  der  Ar- 
belt enttfiu'-oht. Leider  musste  aber  Frl.  Helmann  kurz  vor  Vollendung 
des  Kppfes  Berlin  verlassen  und, um  die  bisher  geleistete  Arbeit  nicht 
v'dlllg  umsonst  ccetan  zu  h'^ben, Hessen  wir  eben  das  Modell  In  dem  halb- 
fertigen Zustand  gleisen.  In  dem  5:le  es  erhalten  haben. 

Wie  Sie  ebenfalls  erfahren  h-^ben  dürften,  Ist 
Prl.  '-'elmann  vor  ungefähr  einem  Yonat  In  Berlin  an  einem  alten  nervöser 
Leiden  erkrankt.  "^Le  v/ollte  nur  auf  einpaar  Tage  hierher  kommen, um  sich, 
zu  "ause  zu  erholen,  ab*r  Ich  h'elt  Ihren  Zustand  für  zu  bedenklich,  um 
sie  noch  einmal  n-'^ch  Perlln  zurückzulassen. Ku  den  Argumenten, irlt  denen 
ple  die  Rückkehr  r^urchsetzen  wollte, gehörte  auch  und  vor  allem  die  Tat- 
sache,dass  Ihr  "  Koüf  "  noch  nicht  beendet  sei  und  dass  Ihr  an  dessen 
Fertigstellung  viel  gelegen  wäre. Aber  leider  erlaubte  es  Ihr  Gesund- 
heit szu^t^nd  wirklich  nicht, die  Arbelt  aufzunehmen  oder  gar  auch  nur 
Frankfurt  zu  verlassen. So  hielt  Ich  sie  also  In  Frankfurt  zurück  und 
trage  einen  Teil:  d*r  Schuld, wenn  Ihre  Büste  nicht  ganz  so  •urde,wle 
wir  alle  sie  erwünscht  hatten. Ich  bitte  deshalb  um  3ntschüldlgung,wenn 
Ich  Im  Interesse  von  Frl.  Helmann  egoistisch  gehandelt  habe. 

Es  tat  mir  umso  mehr  leid, dass  Ihr  Portrait  Mi 
nicht  vollendet  wurde, als  mir  Frl.  Feimann  von  Ihrem  heldenhaften  Ver- 
halten bei  den  Sitzungen  und  von  Ihrer  gro<^8en  Treue  viel  erzählt  hat. 


ner  Tfftlcrkelt   bei  Hahn  -    Ich   sitze    Imirer  noch  Vormittag  bei    Ihm  -  nie 
konsequent  mithören, ab=r  ^le  wenigen   Stunden  waren   ein  Leckerbissen, 
Nicht    so  gut, aber  auch  sehr  anregend  war  das   Seminar  -   Ich  lÄlne  die 
^ortr-etzung  unserer  klsssfeschen  T/lntagabendgeseilschaften  -  über  neu- 
ere  Konjunktur   -  un-^   Grenzgebletsllt  eratur.  Die   zentralste  F«Hge   war 
die   nach  ^t^tlk   uni   Dynamik, deren    Erörterung   nicht    einer  gewissen  Lei 
dens^h^ft   entbehj?te,a>^er   viel   fruchtbarer  war, als  die   Semester  vorher 
^^onct    l^t    Dr.    Altschul  viel  irlt   der  Herausgabe   seiner,  im  ganzen   doch 
erfolgreichen   Schriftenreihe  beschäftigt, deren  Volumen  ganz  ansehnllc 
wfe'chst.  iTben  bereitet   er   eine   Schrift  von   Szeklel  vor.?;it   der  Gesell- 
schaft  .«teht   es   aber   leider  noch   Imner  mau,  hlnge^-en  verhalten   sich  dl 
Ponzei  von   der  Universität   etwas  besser   zu  Ihrem  Leiter. 

Ich   selbst   oendle   tSgllch  zwischen   der  Bank   und 
der  ^«Itung  und   nicht    nur   zeiltch.-«*?    Ist    schon  was    dran,dase   man    zwei 
Herrn   nicht   gut   dienen  kann. Zumal   noch  ein   dritter »nämlich  das    "   SSaga 
zln    "    ?.l?    ffellnder  Vahner  dahinter   steht.  Ich  bin   nur   neugierig, wie 

ch  das   auf   die   D^uer   -durchhalten    soll.    In   den  nächsten  Tagen  werde 
Ich  d^s  Fazit   des  ersten  Vierteljahres   ziehen ,  Indem   ich  für  14  Tage 
nach  Nordfr-'nkreleh  relre   un^   mich   an  der  See    zu  erholen  ge   enke.Ich 
glaube, dos   gibt   ein«  Pleite  mit   meinen  Nerven. Sg  bleibt   einen  nur  der 
T'rost.dass    -ir    In  einer  "'"eltdepres^lon   leben. 

Hoffentlich   sind  Sie   nur  bei   Ihren  theoretischen 
^Irt Schaftbetrachtungen  davon  betroffen  una.   merken  praktisch  nichts 
davon. Das  kannte    Ich  mir    Jetzt   -   nachdem   Ich  mit   Dr. Michaelis   gespro- 
chen  hebe, der  vor  einigen  Tagen    hier  durchfuhr  -  ganz  gut  vorstellen. 
Hnd    Ich  wV'ns-he   ©?   Ihnen|fden-   wie    sonst    fruchtbare  Arbeit  geleistet 
werden   soll,l;'t  mit  unvorstellbar. 


Ple  dürfen  une  auch  glauben, dass  die  Blchtvollendung  der  Arbelt  für 
^rl,  Helmann  ein  groeser  Verlust  Ist, da  sie  ein  eo  gutes  Modell  nicht 
mehr  so  rchnell  finden  -Ird.Ich  hat  -  bei  d  r  Betrachtung  de«-  Kopfes 
das  Gefühl, daee  er  nach  der  Anlage  glänzend  geworden  wäre, da  er  schon 
in  der  gegenwärtigen  Gestalt, soweit  das  bei  einer  unfertigen  Arbelt 
mr^crllch  Istjge  chic  Pen  wirkt.  Ss  wäre  a:lr  nun  Interessant  zu  erfahren, 
wl?  Ple  d^^rUber  denken  und  ob  Ihnen  das  fertige  \^odell  eine  gro  se  Ent- 
täuschung war. 

Wenn  Sie  aber  nicht  alles  Vertrauen  In  die  Kunst  von 
Frl.  ^^elmann  verloren  hab^n.so  durfte  sich  schon  noch  einmal  die  Gele- 
genheit finden, dass  ?le  ein  zweites  Yal  Sie  portralttiert  und  dann, hof- 
fentlich mit  gr?^sserem  'irfolg.'^ie  wünecht  ?ich  natürlich, wieder  nach 

Berlin  gehen  zu  d*.'rfen,dann  aber,  wie  ich  selbst  es  wünsche  »ntdltit  ohne 

unerquicklichen 
rnich.i:?  wf're  wirklich  fr'r  unr  beide  eine  Lösung  aus  der  Lage,  hier  in 

Frankfurt  bleiben  zu  müssen.  ?ie  können  sich  die  T^  o>:-'tlosigkeit  des 
Frankfurter  Lebens  k=ium  vorstellen;  als  Sie    hier  waren, gab  es  nach  un- 
serem heutigen  Bes^rlff ,  "ochbetrieb.  Jetzt  i-t  alles  und  überall  flau. 

Ich  br=5uche  Ihnen  Ja  kaum  eine  Detailschilderung  zu 
geben, da  ^ie  das  alles  von  Frau  Quittner  werden  zu  hören  bekommen, so- 
fern '='ie  nicht  schon  mit  ihr  gesnrochen  haben.  Nun  ist  auch  das  fast 
letzte  '/itcrlied  unseres  alten  Altschulseminars  nach  Berlin  übersiedelt; 
nur  ich  sitze  mit  Hanna  Stern  hier  und  habe  das  Nachsehen. 'Vir  warten 
auf  das  '"^irtsc  haftswunder.  Dawell  treiben  wir  Konjunkturtheorie  und 
mathematische  ^tatlptik  bei  Altschul, der  sich, als  der  Ausdauerndste 
von  uns  allen, mit  grossem  i:ifer  dem  Unterricht  der  mathematischen  Sta- 
tistik gewidmet  hat. Und  ich  kann  Ihnen  nur  sagen, «ein  Kolige  war  eines 
der  fesselndsten, die  ich  Je  gehört  habe. Leider  konnte  ich  Infolge  mei- 


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Nun  machte    Ich  aber  meinen  etwas   lang  gewordenen  Brief 
schllessen. Ich   hoffe   nur.dasa   Tle  uns, wegen   de?  nichtvollendeten  Kop- 
fes   nicht   allzu  böse    alnd    und  bitte   Sie   auch   Im  Nair.en  von  Frl.Hel- 
mann   uai   "Tntechuldlgun^.das?    ?le    nur   ein  FragOi^nt   und    ^^elne  ganze  Ar- 
belt  erhielten. 


"'It   den  besten  Grüasen  bin   Ich 


Ihr 


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OTTO  C.  STEITZ 


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OFFENBACH  A.  M. 


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KARL  STEGMAHK, 
stud.rer.pol. 


Fraakfurt  a.M. 
Eppsteiaerstr, 
bei  ErlaHger. 


den  5.  Juli  1931. 
59,11.   Tel.   78937. 


ehr  geehrter  Herr  D©ktor  Sudeck  ! 


<5 


Im  Sommer-Semester  1930  hatte  ich  bei  Herr»  Profe»»or  Hahn  das 
geldtheoretische  Kolloquium  belegt  und  ein  Referat  über  einige  Auf- 
sätze der  Frankfurter  Zeitung, das  Reparationsproblem  betreffend, ge- 
halten. 

Das  Thema  meines  Referates  war  :  Die  B.I>Z  und  das  Transferproblem. 
im  Anschluss  an  die  Aufsätze  von  Melchior  Palyi  und  W.Lautenbach. 

Am  finde  des  Semesters  habe  ich  es  versäumt, mir  hierüber  eine  Beschei- 
nigung von  Herrn  Professor  Hahn  geben  zu  lassen.  Da  ich  mich  Jetzt 
zum  Examen  gemeldet  habe, brauche  ich  diese  Bescheinigung, und  ich  wäre 
Ihnen  sehr  dankbar, wenn  Sie  den  mitfolgenden  Schein  Herrn  Professor 
Hahn  zur  Unterschrift  vorlegen  und  mir  mittels  des  beigelegten 
Freikouverts  wieder  zusenden  v.'Oilten  • 

Für  Ihre  Bemühungen  sage  ich  Ihnen  im  Voraus  meinen  besten  Dank, und 
verbleibe  mit  ergebenstem  Gruss 

Ihr 


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R  HELENE  TURNAU 


FRANKFURT  A.  M. 


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Dr.J . Suudök 


Frar.' )cf  iiT' t    n.M.,    den    7.    November   30 
Thorwöldsenstr.    35. 


Geehx»te   Frau   Dolctor, 


Ihren   Aufa^^tz    in    ♦»  Z  ei  tu  ngsverl «?«   über   «Lite- 
rKriöch=3s   Gewi.sjsen   und    Ze.ltu.a.ijGront;  a^   h»be   ich   nlt   ^r^sse^n 
I.it^ii'esde   i^e3eöen.    Wie    Sie   ^t    selbst    ennehnen   km^ten,    sti-^.-^e 
ich    Ihren    tinti]  yti. sehen    IJntopsaohuiirfQ.i    7o3]sttndir?    zu. 

Einer   Aus eintnd ersetz untj    be'^rf   es    deshtlt    nur 
über   Ihren   p-^isiti/en    Vorsc    Itg,    nä-nlich    die   Ersetzung    des 
•»Lehensers?  tzes»»   durch    rts   Besprach.    'Hean   r^ie    mit   Recht    sft^en, 
dtss    der  Leserin    70  i   Schundrr.rntjne  1    dts    rein    bosthotische   Interes 
se    fehlt,    dttsö  ,0i  >    nur  durun    zu^   Ro^^:n   {greift,    we :  1    sie   so 
tn    eine":    ideulen   Leben    höherer  Schichten    teilnehmen   )^tan^    dts 
ihr    in   Wirk!  ich>c.?it    /erschlossr-n    ist,    so    stjgon   Si^   jt    seilst, 
dttss    dieser  Mensch    nich^    tut   d>i    JSrkenntnls      des   Lebens    anderer 
Schichten   t^u.:3    i.3t,    die   Sio   ihn    /ermitteln    -lochten,    sondern    tat 
ein   bestimites   Bild    von    ihn.    Der    von   Ihnen    rref orderte   iSrzö"  ler 
würde   im   Gesprech    tls.^   .gerade   die    Funktion   nicht   erfüllen,    die 
er   2u    erfüllen    hti  +  te:    nämlich    die   Funtö.sie   tj  nzures^ren.    Br   könnte 
nur   Erkenntnis    vermitteln,    Teilnehme   nn    fremdei   Lei enskreisen 
erwecken,    um    die    es    doch   i^tsr   nicht   :^eht.  : 

Sie    selbst    anerkennen    Je    diese   Binwendun^^   mit 
Ihrem    letzten   Stitz,    der   ein   Selto   raörtele   ders^ellt,    y^enn   Sie 


—  O  — 


stigen,    döSö   es    tn  dfan    Loionssv^rt  .saetzun^en   fehlt,    äie   ein 


:u 


tes   Geirjprech    heciinr?en 


Natürlich    fehlt    es    un   diesen   Vor-  usset- 


zuni^on;    wSrea    sie    '?egebe:i,    S'>   bri^uchten    diese  Menschen   Jt)    auch 
t^HP  keinen   Lebensersbtz ;    ht'tte   r\t.n   M^sse,    tso   könnte  nt  n   Kunst 


httben    - 


ne   l?inöicht,    öie    den   Kul  tu-Vrritikern   öes    vori    en 


J^  hrhunde'^tö    sehr   \.ohl    be'''tnnt    w» 


r*   unc    die   die    f^unst    der  Unter- 


ht?]tun{^    in    ivesentl  iche.i    al-^    eine    Function    der  Mu.sse   ansahen. 
Sie    entziehe')    «Isi.   mit   dieisem    letzten    Stitz    tiDlen    Ihren    p)sitive:i 


Vor 


5<. 


ihH'^-^en   den   roden,    eröffian    tiber    danit    yie3  leicht    den    Weg 


f ü p   d i e J en i «/ e   kr. 


tiüche   Ant  lyse,    "ie   erst    Cts   aesantbild^^eben 


könnte   un '    die 


Ihnen   n^tv/endigerweise    fehlt,    nbralich    die    s  jziolo- 


i.^che 


In   nllen   Gesort^  che  i ,    die    ■■ir   bisher» 


üter   die^ien  Ge^^^nst-nd    .^eführt    he;  en,    betonte    ich    Ihnen    geienücei 


^f>    inner,    dtiss   nx 


r   Ihre   Be    chrf'nlnm^?    »uf   cüo    rein    psychologische 


Antlyse   sefi*"'   synpathi.soh    sei,    duss 


ie  >  ber  ein-^  Kr-'-ünzung  durch 


eine  soziologische  Anulyse  erf nhrenmüsse.  Beide  Arte  i  von  For- 


schung^ nusse  "i^n  vielleicht  zunt'chst  einntil 


etrennt  vorn-eh-ien 


Solt  ng'i  nt^n    t 


ler  bei    der>  psychologische  i    Fnrschun.^-   beharrt,    kann 


ian    au 


ch    in    den    p'>sitiven   Vorschlä^^en,    in   Refornbestrebun^.en 


nur   e 


inen    Teilas'jekt    wufzeivren.    Bin   durchschl  peender  Reformvor^ 


schlasT   kann   nur  tiuT   Gru  ]d   soziologischer  Antlyse   .gegeben   werden. 
Eben   auB    dem  Grund,    äea   Sie   Jk    selbst    tnführen:    Die   Vortussetzunj 


'ür  das   Lesen    VtMi    schl -achter  Lit    »^etu 


st    eine      ese] 1 schaft 1 i ch 


die    fantasiet'Uende  ^Virk]  ich'  eit .    Eine  Abhilfe  k^nn   nu'-   ö  ie 


"W" 


-3    - 


Aonö'jr-aiiyi    o'er>  V'    nussötzun:;^    brinj-Ten.    Die   Schhffun-^    dieser 
Voriiua.setzun^ien    ist   nber  eino    isozinle   und    kane   pj3ychologische 

Uiitar  praktischen  Gei^ichtsp.nktön  muss 
ich  deshhib  der»  yint^.>rt  des  Rom. nverlegerd  vielmohr  zuotinaen  , 
der  döi  bc'  3  echten  Romhn  d.;rch  einoji  für  rnitteln^*  SMi^  Intel  ]i- 
:xeazan  puf neh'-.beren,  t  bar'  trotzJan  stilistisch  einwandfreien 
RoriHH  epsr3tze;i  vfü}.  Die^i  scheint  nir  -  wenn  -it'n  keine  «Radikale 
Aend.-rung  der»  Leb  ^os'/orausßetzun.-en  bei  6ea  Leserinnen  Vv^rneh'nen 
v/i}]    ~   die   einzi^re  M''^  -l  ichkeit . 

G-cJht   "ifc n    «r.-r   tm   c^ie   y^r»_tik   der  Vortjus- 
setzunn-en,    dann   be^^ibt    nan   sich    in    eine    soziülo^ische   Proilenatii* 
die   aber  au.s   Ihrer  Bet  r»a  chtijn?;    r  awusst    ansrioschieden    belibt. 
Wt^hrend    Sie   sich    be^rnü^en,    festzustellen,    cass   Leserinnen   aus 
ihren   unp;eteil  ten    Interesse,    aus    ihren   Verl?,  igen,    sich    in  höherei 
Schichte]    zu   ^orientieren,    s.lche   Rontne    lesen,    3)    -lüstrte    cer 
Sozi  .lo::^e    feststellen,    wj^run   Leserinnen   ö  i^ni    tun   unr'     )b    die   Orvin- 
de   dKfür   notv^^endige  oder   zu    beseitij^ende    ..:ind.    Erst    eine   solche 
Fests  tei  ]  UHi;^   könnte    die    V<. )  raus.-,  etzunp'    zur  lleberwlridunc?    des 
p^egenwärti-ren   Z^^•iespe  1  tes   sein.    U3b?r   die   Art,    wie    eine    's  )Zio- 
lovfi:  che  Analyse   v  ^rzuneh'nen  wäre,    ^^estatte   ich   -lir»  beute   noch 
zurückhaltendes    Still  ;;chweic>en,    ra   alle   Versuche,    eine    solche 
A.ialyse   ohne   .Tenauste    M^  '  ei  it.  IKenntnis,    ater   auch    ohne   -genauste 
ProM  enst .;!  lun^T   und    esakte    Pro  b  1  enl  "iung    vrorzuneh^nen,    nur    zweife 
ht.ftn  Resultate    liefern   würden.    Ich   k**nnte   Ihnen   nu  •    persönliche 


-   4    - 


Annahmen,    sehr   vn^^e   Deutu  ijon   vorbringen,    di^a   vt^^-^   kel.aerlei 
Anspruch    öarttut   erheV.  an   Können,    ir»i7enr?w   e   ernst   f^enom^ien    zu 
wer»dt3n   ocier»  auch    nur   CJpundl  e^en    eines    d  »sitiven   V)^^  ch  ]  Ksre;j 


dkirzustöl  len 


# 


Mit    dem    bestv^n   D»  ik    für   den  H'.  nweis   auf    Ihren 


AuJ'ötotz   und    in    itlrv^iirtung,    von   Ihne-i    recht   bt  3  d    etwbs   Kritisches 
zu   der-    eben  Gesa^^ten    zi    h"r*en,    -TÜ.sse    ich   Sie     erjteni 


als   Ihr 


./^'^^K^^  ^ 


L^t^'-iA.      (^-^' 


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^  ^      C,c^iyU<^^^^^ 


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Jlt^tt: / 


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6tcoße,  Qauenunnnec,  "   v  "  t 

6tbäuötUil,(ßtodmett  ,  y    . 

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#^FERNSPRE(; 


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GPARF 


@.VEITuf^DG; 


JCcAjn,-<^ 


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.22. 


®tta(ie,  f)au0nuintnet, 
(Gebäudeteil,  €to((n)ecC 


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Jll  O  (9.20 


C154      Dm  470 


Frankfurt, dön  6«  Dazümber  1929. 


Sehr  geehrte  Frtiu  Doktor, 


Ich  danke  Ihnen  herzlichst  ffir  Ihr  freund- 
liches Interesse, düö  Sie  Kölner  leidigen  Angelegenheit  mit  Herrn  Dr. 
Epstein  entgegenbringen. Ihren  Rate  folgend  und  mit  freundlicher  Bei- 
hilfe meines  Fr.undes  Baumann  htbe  ich  mich  an  Herrn  Herrigel  ge- 
wandt,der  mir  bereitwillig  Auskunft  gab. Kr  riet  mir, an  iie  Redaktion 
einen  offenen  Brief  zu  schicken  mit  der  Bitte, ihn  selbst  oder  einen 
besonders  zu  kennzeichnenden  Absatz  daraus  zu  veröff entJ ichen.Ich 
werde  wohl  dt.s  letztere  tun, nachdem  Ich  vorher  schon  Herrn  Dr.lpstein 
vor  die  Alternative  gestellt  habe, selbst  zu  revozieren  oder  im  Litora- 
turblatt  diewe  Antwort  auf  seine  Anzeige  zu  finden, und  er  sich  für  das 
letztere  entschieden  hat. 

Sobald  ioh  kann, werde  ich  dehalb  an  Herrn  Her- 
rigel schreiben  und  hoffe, Jetzt  endlich  von  dieser  Sache  oefreit  zu 

sein. Freilich  glaube  Ich  aus  dem  Verhalten  des  Herrn  Dr. Epstein, der 
fortwährend  Bln.sohränkungen  zu  seinen  Aussagen  macht, zu  erkennen, dasö 
er  nicht  denkt, mir  diese  Ruhe  zu  gewähren. Obwohl  ich  meiner  Natur  nach 
gar  nicht  polemisch  veranlagt  bin, werde  ich  auf  diese  Weise  leider  zu 
ständigem  Abwehrkampf  gezwungen, der  überdies  noch  kleine  Privatinter- 
essen betrifft. Ich  kann  aber  wirklich  nicht  auf  die  Erfüllung  meines 
Rechtsbedürfnisses  verzichten. 

Hoffentlich  flnfie  ich  bald  wieder  Zeit, mit  Ih- 


nen   zu  sprechen  und  dia  Kiigeküadigten  Gedwnken   von  Ihnen   selbst 
zu  hören. Bid  dtihin  bin   ich   mit   vielen   3rü:38en 


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Prankfurt, d?n  27,0ktpber  1929. 


Sehr  verehrte  Frau  Doktor, 

verzeihen  Sle,daB8   Ich  Ihnen   so   spät 
für  Ihr-n  freundlichen  Hinweis  auf  Ihren  Vortrag  Im  Radio  dan- 
ka,d  n   Ich  mit  grossem  Intersse  gehört  habe.Lelder  war  Ich  aber 
beruflich  daran  gehindert, Ihnen   früher  diesen  Dank  auszuprechen 
was   Ich  heute   gern  nachhole, Gestatten  Sie  mlr,dass    Ich  dabei 
auch  auf  zwei  Punkte  Ihres  Vortrages  zurückkomrDe,mlt  dessen  In- 
halt  ich  zuir  gröesten  Teil  einverstanden  war  und   der  mir  recht 

gut  gefiel. 

Ich  habe  In  Ihrem  Vortrage  sehr  schmerz 

lieh  ein  nSJheres  ?:ingehen  auf  die  allgemeine  Problematik  Ihrer 
Untersuchung  vermiest, Ich  führe  diesen  Mangel  freilich  nur  auf 
den  Umrtand  zurück, dass  Ihnen  nicht  genügend  Zelt  zur  Verfügung 
stand.Er  hat  mich  aber  zugleich  gelehrt, wel  sehr  doch  gerade 
eine  Forschungiswle  die  Ihre, einer  allgemeinen  Klärung  bedarf, 
wenn  sie  Ihren  Zweck  erfüllen  soll. Denn  die  rein  stoffliche  Be- 
handlung bringt  allzu  leicht  die  ^efahr  mit  slch,da8B  Ihr  unter- 
nehmen den  Charakter  einer  Interessanten, nur  etwas  neuartigen 
Plauderei  annimmt. i?7as  Ihre  Arbelt  Ja  von  ähnlichen  Untersuchun- 
gen unterscheiden  soll, Ist  die  Auswertung  und  die  Objektivität 
In  der  Behandlung  des  Materials. Hier  aber  kann  nur  eine  etwas 
welter  ausholende  Klärung  über  die  Aufgaben  und  Grundlagen  der 
Kulturpolitik  fruchtbringend  sein, Ich  hoffe, dass  Ihre  Publika- 
tion In  dieser  Hinsicht  viel  Anregung  bieten  wird. 


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Nicht   ganz  kann   Ich  Ihnen  «T^eltene   In  der 
Psychologie chen  Auswertung  des  Materials   zustlmaien.Ihr  Re- 
kurs auf  die  Mfirehenpsychologle   scheint  mir  doch  keine  ad- 
äquate Vethode  psychologischer  Explikation  für  des  vorlie- 
gende Waterlsl  zu  sein. Ich  glaube  vielmehr, daas  dass  die 

Schund  "   -   llteratur  ein  viel   schwierigeres  Problem  dar- 
stellt,das  nicht  einfach  mit  Vt'unschtrnum  oder  gar  mit  orl- 
mltlvem  Seelenleben  erklärt  werden  kann. Die  letztere  These, 
die   kürzlich  von  Dr. Spateln   In   seinem  Buche  vertreten  wurde, sehe 

scheint  mir  überhaupt    Je'er  Stichhaltigkeit   zu  entbehren. 

In  dem 
Denn  von   **   primitivem  **   Seelenleben  In  den.  Sinne, Kte  JthM  dl€ 

neuere  Völkerprychologle  davon   spricht, kann  hier  gar  nicht 
die  Rede   se'n.DasE   dieser  Cxedanke  von  Naumann  o-er  Dr. Ep- 
stein aufgegriffen  würde, hat  vielmehr  darin  seinen  Grund, 
dass  hier  unter  dem  Scheine  von  Objektivität  eine  Abwertung 
dieser  Art  Literatur  vorgenommen  wurde, wie    sie  nicht   schllm 
mer   cein   kann  und  damit  eine   wlBsenschaftliche  Erforschung 
von  vornherein   illusorisch  macht. Ich  glaube, dass   Sie  nur 
durch  eine   sehr  exakte   sozialpsychologische  Analyse  hier  zu 

Rande  koiraien   und  dabei  mehr  auf  die  neueren  Ergebbisse  die- 

und 
ser  Disziplin  xjcx  auf  die  der  Psychologie   im  allgemeinen 

zurückgreifen  müscen.   Aber  auch  die  von   Ihnen  vertretene 
rsrch^npsychologie    scheint  mit  nicht  einwandfrei   zu  sein 
und  beruht  doch  auf   sehr  zweifelhaften  natüralfct Ischen  An- 
schauungen d-r  Siteren  rationalistischen  Psycholgie.Slne  Re- 
vision dieser  Anschauungen  scheint  mir  deshalb  dringend  zu 
sein. 


So  sehr  diese  beiden  Bemerkungen  auch  prin- 
zipielle Fragen  Ihrer  Arbelt  betreffen »so  lassen  sie  doch 
die  Eigenart  und  den  hohen  Vert  Ihrer  Untersuchung  ganz 
unberührt.  Ich  hoffe, Sie  werden  friere  Glossen  mir  nicht 
Ubelnehnen  und  rle  als  blosse  Bedenken  eines  kritischen 
Zuhörers  werten. 


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Ich  hoffe, bald  wieder  elnrr?^l  von  Ihner  Ar- 
beit 7u  hören  oder  zu  lesen, das  irlr  die  Ergebnisse  Il|rer 
ernrten  Arbeit   zugänglich  macht. 

Mit  den  besten  Grüspen  bin  ich 

Ihr  ergebener 


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ANTRITTSVORLESUNG 


des    Privatdozenten    an    der    Universität    Frankfurt  am    Main 

HERRN  REGIERUNGSASSESSOR 
DR.  HANS   WOLFF 


AM  DIENSTAG,  12.NOV.  igaq 
NACHM.  6  UHR  IM  HÖRSAAL  K 
der   Universität,    über    das    Thema: 


„DIE  BEDEUTUNG  DES 
RATIONALISMUS  FÜR 
DIE  RECHTSPHILOSOPHIE" 


DER   DEKAN   DER   RECHTSWIS- 
ilNSCHAFTLICHEN    FAKULTÄT 


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Brück 


Prunkfurt^iden  21.  Oktober  1929. 


Sehr  verehrter  Herr  Dr.Wolff , 

auf  dem  zugedachten  Umweg  erhielt  ich  gestern 
Ihre  freundliche  Karte  und  dtinke  Ihnen  herzlichst  für  den  Hinweis 
auf  das  Preisausschreiben, das  mir  sicherlich  entgangen  wäre. Ich 
werde  mich  sogleich  nach  Leipzig  wenden, fürchte  aber,dass  ich  als 
Ausländer  nicht  viel  Erfolg  bei  dem  Versuch  eiiier  Beteiligung  ha- 
ben werde. Bs  ist  Jedenfalls  ausserordentlich  liebenswürdig  von  Ih- 
nen,mich  auf  diese  Chance  aufmerksam  gemacht  zu  haben, die  in  ide- 
eller und  materieller  Hinsicht  lockend  genug  ist. 

Mit  den  besten  Gi^üssen  bin  ich  Ihr 


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TDr*  j  ur.  Hans  J.  W  olf  f 

Refterunssassessor 

Cronberg  (Taunus) 

Mainstr.l2.L 


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JULA^ 


Dipl.kfm.Werlberger. 


Mü;icheii,Schit8stättstr.    15   II> 
den  28.Dezemvt)er   1930. 


Lieber  Herr  Doktor! 


Ich  danke  IhneÄ  herzlichst  für  Ihre 
werten  Z'^ilen.  Die  Ref erentenbestimniURg  meiner 
Arbelt  knm  so  zu  Stande.  Y/ährend  meiner  letzten 
Anw!*senheit  in  Frankfurt  '^^rfuhr  lch,dass  Herr 
Professor  Hahn  nicht  zugegen  sei, ich  glaubte 
d^sshalb  nicht, dasr.  er  das  Korreferat  für  meine 
Arbeit  übernehmen  könne.  Auf  den  di^sbeziglichen 
Vorschlag  Herrn  Prof .A  r  n  d  to  unterrichtete  ich 
ihn  über  die  AbT7esenhelt  Herrn  Prof.H  a  h  n  s, 
worauf  Herr  Prof.S  u  1  z  b  a  c  h  in  Votschlag 
gebracht  ^//urdc.  Ich  war  mit  diesem  Vorschlag 
einverstanden  und  besuchte  daraufhin  Herrn  Prof-r 
Sulzbach  privatim. Letzterer  teilte  mir  nun 
wiederum  mit  ,dass  Herr  Prof.H  a  h  n  gelegentlich 
nach  Frankfurt  käme  und  sicherlich  das  K.-Refer*t 
übernehme.  Ich  konnte  daraufhin  weder  Sie, noch 
Herrn  Prof.A  r  n  d  t,noch  sonst  einen  der  in  Betrac 
kommenden  Herrn  erreichen, da  abends  der  Schnellzug 
mich  nach  München  brachte, wo  ich  dringend  benötigt 
wurde.  Von  hier  aus  setzte  Ich  mich, wie  Sie  wohl 
wissen  ,mlt  Hr^rrn  Prof.H  ahn  sowohl  wie  mit  Herrn 

b.w. 


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A  r  a  d  t  In  VerblndUÄg.  Die  darauf  eintref fexde 
Zus'age  HÄrm  Prof.H  aha  s,di«  mich  sehr  ge- 
freut hat|kain  aber  zu  spät. da  inzwischen  an  der 
Univffrsit'-lt  die  B-^ntellUHg  des  Korreferenten 
auf  dem  AmtsT/ege  und  ohne  Kenntnis  der  Zusage 
Herrn  Prof.H  a  h  n  s  vonstatten  gegangen  war  und 
nicht  m*hr  ri'ckgängig  gemacht  werden  konnten 

Ich  werde  Herrn  Prof.H  ahn  darüber  noch 
schreiben  und  ihm  meinen  Dank  sagen.  Wenn  Sie 
Interesse  haben, werde  ich  dann, wenn  die  Arbeit 
im  Druck  erschienen  ist, gewünschte  Exemplare 
zus't'^llen. 

Vor  allem  dank?«  ich  für  Ihre  liebenswürdige 
Teilnahme  und  für  Ihr  warmes  Interesse, da&7-  Sie, 
nun  schon  einige  Jahre  lang,m!^iner  wissenschaftlich«^ 
Trltlgkeit  entgegenbringen  und  möchte  wiederholt 
unt-rs'trr^ichen  ^ -'.'ie  sehr  ich  das  schütze  und  zu  wür- 
digen weis« 

Ho'ff'^ntlich  hr\ben  Sie  eine  angenehme  freie 
Zeit  während"  der  Feiertage  verbracht.  Ich  habe 
meine  Arbeit  fertiggestellt, die  mit  gleicher  Post' 
np/ch  Frankfurt  abgeht. 

T/ann  ich  promovier^^n  kann  weir  ich  noch 
nicht, wahrscheinlich  im  März.  Ich  werde  Sie  dann 
selbstverständlich  -aufsuchen.  Bitte  teilen  Sie 
mir  doch  auf  einem  Kärtchen  den  genauen  Titel 
und  Verlag  Ihrer  Arbeit  über  die  Kausalforschung 
mit, da  ich  das  V/erk  für  mein  Semdinar  anschaffen 
mochte. 


Recht  herzliche  Grüsse  und  Empfehlung  ai 


H^rrn   Prof.H  ahn 

3h- 


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'  n^sify^Ni  ■fif(Si»f*»»«i^*u.\v>.  •  >-s-. 


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Dr.  J .  Öou' 


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Frnny.iurt   n.M.,    den    lP.lf>.1930 
Thorwal dsenstr.    35. 


Liebö-«^  Hr3nr  Wer]  b.-r^f^er 


( 


wie    ich    von  Herrn 


PpoT.    Kj:hn    höre,    wi-d    es   tlso 


Goch    nicht   rv')^ 


lieh    sein,    öass    er  das  Kirrererat   Ihi^er  Arbeit 


uL-e  rni!nn 


t.    Ich    dti 


rf    '.vnhl    t-nneh-nen  ,    dtss    er   Ihnen   den    Bescheid 


VÜil 


Herrn    Prof.    Arndt,    wuiitiCh   Herr   Prof.    Sulzbhch   Korreferent 


Ihrer  Arb  ?it   werden    sr»ll,     litceteilt   hwt 


Da   nir  die   Unterltt-"©"   uT  er   oie  Korrespondenz,    die 


Herr  Prof.    Hrhn   nit    Ihnen   u 


nd   nit  Herrn    Prof.    Arnct    ^Teführt 


hit,    fehlen,    so   Yt^na    ich    Ihnen     mi     diese  mü 


dlicliea  Mitteilung.' en 


lehn,    '^enn   Sienir   recht    it  1  d 


weiterleben.    Es   wäre   "lir   .-ehr   tn^e 

eine   Antwort   zuko-nen    liessen,    wie   weit   Sie   über   die 


Hef  ere;lten- 


besti'^.^un•{?■ 


Ihrer   Arb    i-t   unterrici.tet   sind 


Soviel    ich    weiGS,    we 


rden   Sie   Jt    nicht   nehr    /nr 


V/eihnt' chten   Ihr   Kxjjnen    «blejen 


kon 


:ien.    In  den  Weihnt^chtsf erien 


bin  ich  etwa  bis  zu 


r    1.    Jünutirwoche   verreist   und   es   tete   -air 


leid,    wenn    Sie    i? 


eröde   in   dieser  Zeit   ntjch   Frtm'-furt   kw'ne'h 


Ich   hoffe   über,    dt^ss    Sie    et^vas    später  hierher   kommen   und  würde 
nich    freuen,    Ata,   einüij^.l     etwus   über  Ihre   Ari  eit    zu   hörea. 


Mit   besten    Grürsen 


Ihr 


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Dp. J.Soüdek 


Fran'rrfurt   ^.    M.,    den    25.  Nv/.    30 
Thopweldoensti».    35. 


u 


Lieber»  Herr  Werlberger 


es   wird   nich   sehr   freuen   von   Ihrer  Arbeit 
üLer  die   QuantittJ  tstheopie    zu   hören.    Ein  Referat    dt  ruber   iui 
Semiiitir   von  ver^a   Prof.    Huhn   könnt    leider  de^h^Üt    nicht 
in   Frki*:^e,    weil    in   diesen   Winterse^.ester  keine  Uetuag   ebge- 
h«lten  wird.    S-s    ist    mir  ^ehr   recht,    dust.    Sie  mich  üuf   der 


B«nk    besuchen   wollen   und    ich   bi^te   Sie,    mir   vorher  tele- 


fonitsch  Bescheid   zu   .-eben 


'iS.',  'P. 


Mit   herzlichen  Gruss   und  i^ufwiedersehen 


H'^ 


Ihr 


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©tcaßc,  ßauonummec, 
(Debäu6ctcfl,  etocftoecf 


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T  y  Tyrm, 


ankfurt  t.  M.,  den  23. Jan.  1930 


Frankfurt  t.U.^ae 
Tni'rw^  Idsenstr.  35, 


Liei.er  Herr  Weflbtirger, 


XU  aeiiiom  gr-ssea   Bedt?uern   orfthro    ich  ,    daat? 
Sit?  wtj -rend   Ihrer  W«3ih]U.  chtsf  erioa   bei'".   Skifthren    vä-unglückt 
diad   iinc^    nuii   in  Krankenhaus    lle;^^en   nüssen.    Ich  bedtiuere   das   umso 
mehr,    tlii    ich   v\reisi.,    ctiss    dieses   Se'i^ister    tue  Si»?   dtvrh    von   ei- 
ner rtewiösei  vfichtii^lreit    ist.    Denn   die  Umotellun-r   HUf   die  Benk- 
Wissenschaft  bzw.    Betriebs-virtsch^  f t ,    dir^   Sie   ber.baichtigt 
höben,    ktuin  nicht   g»  nz   pl'HzlLch   v-^r   sicli    :^eh  .^n  und   es?    bedtirf 
dtizu   schon   eines   t^^nz    inteiisiven   Studiuias.    Ich   n»)chte  nua 
f?erne   wissen,    ob   Sie   während   Ihrer  Krfcnkheit   wenigstens    et   ts 
Zeit    rinden,    ein    weni;;;   zu   urbeite*.    Sollte   die:?   der  Ft  1}.  sein 
und   soliteti   Sie   auch   (i^sn  ^-runsch   hbben,    Ihre  Piäne   w-^nijsten.s 
bis    zu   eiiien  gewissen   Grude   dur.;h:  uxühren ,    so   wili    ich   Ihnen, 
soweit   es    icnTlich    ist,    ,f;erjie   behi:lf}ic^    .vein.    Sie   könne  i  mir 
ruhi      schreibe  j  ,    wen/.   Sie   xür  Studium   etwas   brauchen  oder  wenn 
Ich    Ihn<^n  pücher  bosnr-ien   soll.  -^T 

Ks   würde   -^ich    s^ehr   freu^-^n,    von   Ihne^i  gelegent-     ^:. 

]ich    einmbl    zu   hör^^n  und    tue);   d^v■>n,    ob   Sie   irieni.-etwtjs   über 

Ihre   Zukunft   vo.i   den    für   r'ie   ;irssgebenden  Herren    erftr'hren 

h^-bon,  >,, 

Mit  den  besten  Wünsche. i  für  Ihre  Gesundung 

bin  ich 

Ihr  •  '-'t:^ 


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Fran]tfu2rt,den  29.   Februar  1932. 


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Selir  geehrter  Herr  Dr.  Wiltor, 

-nemi  ich  bisher  von  Ihrer  licbonswürdi^eii  Auffordenuif 
Ihnen  von  dan  Erfolg  noiner  BenühiiTigen  zu  berichten,  keinen  Gab  rauch  ge- 
nacht  habe, so  nur  darun,woil  ich  seit  Ih3?er  Abreise  nichts  Positives  meha 
in  meiner  beruflichen  Angele£;enheit  e3?fahren  habe.  Erst  in  diesen  Tagen 
hat  sich  die  crcte  günstige  Wondun^  -  vieim  auch  nur  de  facto  und  formell 
noch  nicht  beotätigt  -  ergeben   :  Herr  Kahn  hat  mir  mit  Zustimning"  des 
Verla(];CG  die  RGda!:ti02i  der  "  TTirtcrihaftslnirvo  "  übertragen.    Soviel  wei- 
ter fCGtsuütcQien  G(ihGiiit,nit  oincm  Gohlat  von  KM  250.  Aber  schOÄ  die  Ge- 
haltsfrr.gc  ist  nicht  gans  ld.£r  v/iu  alle  näheren  "[irnstände,also  Leginn  des 
Engagcnonts  usw. 


■M 


Mit  der  ücb ertragung  der  "  lVirt:;c^ftaliurve  **  -  Redak- 
tion Yi'drc  also  die  eine  llälftc  des  von  mir  angestrebten  Zieles  ea^reicht. 
ITuii  gilt  es, diu  -  wie  es  sclieint  schyriorigere  -  eigänzende  Ilälfte  des 
Prograijns  durchzusetzen, nämlicli  meine  Zugehörigkeit  zur  IJandelsrodaktioÄi 
für  die  ich  zum  anderen  Teil  arbeiten  mochte.  Wie  Sie  sich  noch  erim^emj 
hatte  auch  iJeri'  Oeser  -  duracl^aas  in  Ueboreinstimrnuog  mit  Ihrem  und  mei- 
nem Vor^oJilag  -  OS  für  vcrtrotbco?  gehalten,  das s  ich  eineii  halben  Tag  im 
der  Ikmd  Isredalction  tätig  bin.  Dies  würde  ja  auch  dem  nlten  Brauch  ent- 
sprechen, das  s  der  Redakteur  der  "  VJixt'zclin itsloirve  *•  zugleich  Mitglied 
der  llandelsredalition  zu  sein  pflegt.   Ideal  wäre  es  niua,\venn  ich  diese  er- 
gänzende Tätiglioit  in  der  Redaktion  mit  einem  Ge}3Ält  von  BM  250  über- 
tragen bekäme.   Sollte  man  sich  damit  nicht  eiverstanden  erklären, das s 
ich  sozusagen  "  \ingelnirzt  "  bleibe, will  ich  etwas  nachlassen.  Mehr  als 
auf  EM  200  kaim  ich  aber  deshalb  nicht  zurdclqjehen,weil  das  Gehalt  der 


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WirtscLaftskurve  durchaus  niclit  feststeht  -  ich  höre  davom^dass  »och.  ei» 
paar  Mark  äbgeiuen  yrürdön  -  uad  woil  für  dieses  lionäirar  viel  mehr  Arbeit 
geleistet  werden  muss  als  ehedem.  loh  muss  für  dieses  Gehalt  ausser  der 
laufenden  Redaktionsarbeit  fast  alle  Statistiken  machen,  die  früher  voä 
einem  Sachbearbeiter  h.ergostellt  wurden, ich  muss  zwei  Beitr-ige  umsonst 
liefern  und  beziehe  überdies  von  hier  keinerlei  ITebenein. Ahmen;  das  io-e- 
hnlt  vom  Verlag,  das  ich  für  cie  Ilandelsredaktionstäti^jkeit  erhielte  ,wür- 
de  also  eine  ge.  iase  ntschädigung  mitenthnlten.  ,   ' 

loh  VAirdo  mich  sehr  i reuen, wonii  Sie  sich,  weiterhin  für 
mein  Verbleiben  in  der  liandolsredaktion  einsetzen  wollton  und  es  auch 
durclisetzen  kömitcn, daso  diese  Kombination  zwj  Klappen  käme.  Sollte  frei- 
lich dieser  Versucli  sr-h.uiterii,daso  müsste  ich.  dem  viel  wenig-er  sympathi- 
schen Plan  nahertreten,  das  cr£;änzc>ide  Einlcommen  aus  den  mit  Ilerm  Zahn 
goneinsan  ^^planten  Buche  zu  bosiohen.  Bisher  habe  ich  mich  mit  dieser 
Saclie  nicht  konkret  und  erst  recht  nicht  intensiv  sehäftigt  und  sehe  auch 
nicht, v/olehe  Chancen  der  Plaii  hat.  AuBcerhalb  des  Hauses  stehen  die  Aus- 
sichten noch  cchlcchtor.  Von  Herrn  Blei  stein  erhielt  ich.  -  und  nicht  ntir 
ich  -  bisher  keine  Antwort, v/omit  sich  der  praktische  Unwert  dieser  Ver- 
mittlungsstelle erwiesen  zu  hoben  coheint.  Auch  ein  anderer  Plan  ist  in 
dieser  Trgen  als  un.duc2^hführbar  erliannt  worden.  Durch  Herrn  Drr  Altschul 
erfuhr  ich,  •  ass  ein  Verleger  Interesse  habe  an  der  "  rrichtung  einer  For- 
ßchungs stelle  für  den  Büchermarkt;  ich  habe  mich  sofort  mit  einem  kon- 
kreten VorLJoLlag  darum  bemüht,  doch  scheint  zur  DurchführuBg  die  materiel- 
le Basis  zu  feil.en.  Auf  dem  Annoncenv/ege  hnbe  ich  nur  weniges  und  auch 
ohne  Erfolg  untemömmen. 

Allen  diese  Erfahrungen  verweisen  mich  erneut  atif  den 
oben  beschriebenen  Plan  einer  Kombination  :  Wiirtsch^^ltsfcurve  -  Ilandels- 


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redaJcticai  ujad  glaube  hooIl  imiiier  -  da  llerr  Oeser  bis  Jetzt  Äicht  das  Ga- 

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gen  teil  "behauptet,  sondern  nur  Einsclmijücui^jen  da^u  a»^b  rächt  hat  -  ^dass 
er  durchführbar  ist.  Vielleioh.t  könnten  Sie  schon  jetzt  -  ku2?z  vor  Ihrer 
Rüclchiehr  -  das  Terrain  beim  Vorlag  sondieren, 

Irli  darf  Ihnen  bei  dieser  Gelegenheit  nocljmals  für  Ihre 
bisherigen  Bemühungen  dnn '  en  >,nd  ausspre  hen,dass  Ihr  Einsatz  für  meine 
Person  in  allen  berul  liehen  Sorgen  der  letzten  ^'  ochen  mir  eine  starloe 
seelioclje  Stütze  war  und  ist.  Indera  ich  Ihnen  noch,  schöne  Tage  für  dem 
Rest  Ihres  Urlaubs  wünsciLO  und  Sie  bitte^mich  Ihrer  Frau  Gemahlin  zu 
empfählen  ^begirüsse  ich  Sie 

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als  Ihr 


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DK.  ERICH  WELTER 


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FRANKFURT  A.  M. 

HÖHENBLICK   11 
NORDEN  91126. 


29^  Mai  1931 


Herrn 

Dr. J.Soudek, 

Bodenbach  a.E 

Post8ttr.37 


Lieber  Herr  Dr.Soudek  t 

In  Locarno  herrscht  naturgemäß  zurzeit  eine  phantastische 
Hitze.  Sie  ist  allerdings  nicht  viel  größer  als  in  Prankfurt.  Aber 
trotzdem  ist  cer  Axif enthalt  imter  diesen  Umständen  kein  reiner  Genuß, 
sodaß  ich  an  Ihrer  Stelle  lieber  in  die  Höhe  gehen  würde.  Sonst  ist 
es  natürlich  herrlich  in  Locarno, und  für  den  Fall,  daß  die  Temperatur 
fällt,  ist  auch  im  Juni  ein  Aiaf enthalt  in  Locarno  sehr  zu  empfehlen. 

Hoffentlich  erholen  Sie  sich  gut  von  den  hinter  Ihnen  lie- 
genden Anstrengungen, 

Herzliche  Grüße 

Ihr 


DR.  ERICH  WELTER 


Einschreiben    ! 


FRANKFURT  A.  M.      22  .  Mai     1  93'' 

HÖHENBLICK  11 
NORDÜN  01126. 


Herrn 

Lr.  J.Soudek, 

Bodc;nl)ach  a.E. 
Püststrai.^e   37 


Lieber  Herr  Lr.Souaek    ! 

Nociimals  s^te  Ferien,  iieiliegend  ein  kleines  IIonora.r 
fiir  Ihre  unbezahlbaren  Lienstc.  ■Empfehlen  he  mich  bitte  Ihren 
Eltern  und   seien   Sie  herzlichst  gegrüßt  von 

Ihrem  -'"^ 


Anlap:e 


HAUSMinEILUNG  DER  FRANKFURTER  SOCIETXTS-ORUCKEREI  G.  M.  B.  H. 


1 


ABT. 


AN       Frankl'urt 


Kenntnisnahme 

RQcksprache 

Äußerung 

Weitergabe 

Rücitgabe 


DAT.        22.4.21. 


BETR. 


I 


Lieber  Her}*  ür.  Soudek, 

Besten  JJank  l'ür  Ihren  Brief  nebst  Beilage.  Ich  werde  jetzt 
die  Bogen  wieder  an  iwohr  zurüok schicken,  nachdem  loh  die  Seiten- 
zahlen eingesetzt  habe. 


ie  schreiben,  dass  Sie  die  ersten  /.lissprachen  .„it  den  ein- 


zelnen Herren  über  die  -Beiträge  zur  Jubiläumsschrif t  aufgenoin:iBn 
hätten.  Ich  stelle  mir  vor,  dass  man  Sie  uiii  diese  Aussprache  gebetei 
hat,  und  Sie  können  sich  in  diesem  Falle  den  Unterhaltungen  nicht 
entziehen.  L..  übrigen  wissen  Sie  Ja,  dass  ich  meinerseits  schon 


in  Konferenzen  und  Einzelgesprächen  mit  den  meisten  der  Herren 
i-itar"beiter  eine  Klärung  über  den  Inhalt  der  einzelnen  Beiträge 
herbeizuführen  gesucht  habe,  sodass  ich  Ihnen  nicht  empfehlen 
würde,  Ihrerseits  ohne  Kenntnis  dieser  Unterhaltungen  die  Initia- 
tive zu  ergreifen,  zumal  v/ir  ja  mit  der  Literatur  noch  sehr  viel 
zu  tun  haben. 

Es  freut  mich,  dass  Sie  fast  wieder  gesund  sind.  Iloffent- 
lieh  sine;  Sie  es  bald  ganz. 


Herzliche  Grüsse 
Ihre! 


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zyto{el(OxcelJtor,  d/Jerlm 

yröptea  ^oiel  Je*  OConi'menU 

cJunnel  verbunden 
yy'öpUr  ßoiellunnet  d*r  QOeli 

J0o/«/  auf  der  QÜardurd,  Oi/ena^ 


cyOerlin  (3/00,  Jen  '. IQ   i^ 

T9I.  F5,  Bergmann  9000-905y  •^"^^'^ 

für  den  Fernverkehr 

FS,  Bergmann  9060-900i 


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Herrn 

Dr.E. 'Wolter,  ■ 

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Raetia-Hotel* 


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Sehr  goohrtor  Herr  Dr.  "'oltor  ! 

Den  orston  Bo/gen   dor  Revision  habe  /durchkorriciort» 
Ich  liabe  mich  im  wosenLiichon  auf  t  )chni8Qho  Verbesserungen 
becchrünkt;  oiichliche  Fehler  habe  ich  bis  Jetzt  noch  nicht  be- 
..iorkt«  Die  Korrekturen  habe  ich  ,    soweit  sio  ond^ijültigen  Charakter 
tra-'-en,  mit  Tinte  ausgeführt,  z^^ei feihafte  nur  mit  Bleistift  an- 
gestrichen,  so  auf  Seite  7,   y)q   in  Anmerkung  11  der  Satz  über 

■ .  * 

die  H'.hn'sche  Kanltaldefinltion  nocü  besser  stilisiert  ^worden 


muß  und  auf  Seito  13>  '^o  :'ir  Oie  Seitonzahl  in  Anmerkung  ?0  . 
noch  offenlassen  müssen.  ^' 

Leider  1  abe  i  h  bis  heute  noch  kein  Honorar  erhalten  und 
TV.'lre  Ihnen  dan  :bar,  wenn  Sio  es  mir  möglichst  bald  überweisen 
könnte^.  ' -..^ 

Mit  den  besten  Grüßen  bin  ich 


Ihr  selir  ergebener 


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Anlagen. 


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Hei-m 

Dr. K. Welter, 
^2t.  AroBi 


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Sehr  ^ce'irtcr  Herr  Lr.7/elter   !  --  'f-    ~ 

nc.r?;lioliGn  Loni:  für  Ihre  Karte,    de,  ich  heute  erhielt. 

Gleichr.eitig     öiiam.  ich  auch  cie  Tcvisionsbogen,    ^  ie  ich  koirigiert 

I- nen  u'3^1ieh3t  brild  ^:iu,jciion  lar^.'j?  n  v/ord..  -"-'•■    'Ä 

Fllr  :^^'a77  York  iiiibe  ich  noch  keinen  .a^tikel  gesc-irieben, 
doch  boabßicutige   ich  Ginon  f  ■  Inf  seit  i^^on  Bericht  über  den  Automo- 
bil-.ar^^t   r^u  sahrolben,    dosacn  iC^omixinkte   die  soeben  ver-^ffer;tlichte 
AutpprdduIctioiiSGtatistik  filr  193o  ^^^^  <iie  Berliner  Automobil  aus-  ^ 
ßtelluii     darstellen  sollen.   Ich  hoffe,    daß  Sie  mit  diesem  xlan 
einvorata^aon  si..u;   er     cheiiit  üdr  im  Momei-t  richtiger  al3  eine 
Zusam.xuiatellu  .g  üchrercr  kur;ier  Qloarjon,  -.^ 

Anbei    ■.bGree-idG  ial:i     li  cn  uic  eraton  iixcer.^te  f^lr  die 
.Kai)itolisniir,-/ rbeit;    obonao  eini.^^e  Post,    die  bis  heute  eiii^^egangen 
ist. 

Hit  den  besten  Gilißen 

bin  ich 

Ihr       sehr  ergebe  er  *i 


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Welt  er.  Die  Ursachen  des  Kapitalmangels  in  I/eutschland. 


Der  Kapitalmangel  ist  seit  der  Stabilisierung  das  ent- 
scheidende Merkmal  der  deutschen  Wirtschaft,  Trotz  verdienstvoller 
Einzeluntoroucnungon  fehlte  es  jedoch  bis  Jetzt  an  ^t**»»  Vm  .mmii  ei- 
ner umfassenden  und  systematischen  Kausalanalyse.  Der  Verfasser  hat 
diese  Aufgabe  zum  Gegenstand  seiner  Studie  gemacht.  Sowohl  die  Kol- 
lektivuntersuchungen des  Vereins  für  Sozialpolitik  und  der  Frie- 
drich List-G-esellschaft  wie  die  demnächst  zu  erwartende  Veröffentli- 
chung des  Instituts  für  Konjunkturforschung  über  die  Investitionen 
seit  der  Stabilisierimg,  überhaupt  das  ganze  Material  und  die  geseun- 
te  Literatur  über  das  Thema  Kapitalbildung  sind  darin  berücksich- 
tigt./Bei  der  spärlichen  theoretischen  Behandlung,  die  der  Prozess 
der  Kapitalbildung  und  Kapital  Verwendung  bisher  gefunden  halben,  war 
zunächst  eine  grundsätzliche  Auseinandersetzung  mit  -tes  Fragen  de^? 
Ka^jbtalbildung  der  Kapitalverwondung  unumgänglich.  Nach  der  Klä- 
rung des  theoretischen  Tatbestandes  sind  die  zahlreichen  den  Kapi- 
talmangel verursachenden  Momente  auf  der  Seite  des  Kapitalemgebo- 
tes  wie  auf  der  Seite  der  Kapitalnachfrage  dargestellt  und  nach 
Möglichkeit  in  ihrer  Bedeutung  beurteilt.  Die  Wirkungen,  die  Steu- 
erlast, Steuersystem,  Steuerverwendung  insbesondere  Reparations- 

» 

Zahlungen^  sowie  andere  Hemmungen  auf  das  Kapitalangebot  ausgeübt 
haben,  werdenjies  näheren  behandelt,  ebenso  andererseits  die  ausser- 
ordentliche Häufung  des  öffentlicheri  und  privaten  Eapi talnachfrage 
infolge  des  Zusammentreffens  eines  enormen  Nachholungsbedarfes  mit 
einem  starken  Wachstumsbedarf.  Besondere  Beachtung  wird  dabei  der 
Kapitalfehlleitung  in  der  öffentlichen  und  privaten  Wirtschaft  und 
der  Bedeutung  der  Wirtschaftspolitik  für  die  Kapitallenkung  (Woh- 
nungsbau, Landwirtschaft,  Monopolindustrieen)  geschenkt.  Ein  Ab- 


-"-^-^  -T  • 


mmmf      ■■*  ■   iv««»^ 


-2- 

sohnitt  über  Wesen,  Motive  und  Bedeutung  der  Kapitalflucht  scliliesst 
die  Arbeit,  die  um  wissenschaftliche  Klärimg  eines  Themas  von  un- 
zweifelhafter Aktualität  bemüht  ist. 


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Selb  Stanze  ige« 


,«>ii -»•%.-"*  •• 


Der  Kapitalmangel  ist  eines  der  entscheidenden  Probleme  der 
deutschen  Nachkriegswirtschaft.  Trotz  verdienstvoller  Detail- 
unter suchiingen  zu  diesem  umfassenden  Fragenkomplex,  fehlt  es 
bis  jetzt  noch  immer  an  einer  vollst  ndigen  l^arstellung  aller 
in  Frage  kommenden  Sonderprobleme  und  erst  recht  an  dem  Ver- 
siAch  einer  systeraatir  chen  Kausalanalyae .  Der  Verfasser  hat 
beide  Aufgaben  zum  Ge^^enstand  öeiiier  Studie  gemacht.  Von  der 
Frage  nach  den  Ursachen  des  deutschen  Kapitalmangels  ausgehend 
gibt  er  eine  Darstellung  aller  jener  wirtschaftlichen  Teilge- 
biete, im.erhalb  deren  die  Gründe  für  den  Kapitalmangel  zu 
suchen  sind.  Bei  der  unzulä.. glichen  theoretir^^chen  Behandlung, 
die  das  Kapitalbildungsproblem  bisher  gefunden  hat,  war  zunächst 
eine  grundsätzliche  Auseinandersetzung  r.it  den  Fragen  der  Kapi- 
talbildung und  des  Kapitalmangels  unumgänglich.  Erst  die  Klärung 
des  theoretischen  Tatbestandes  erm:lglichte  es,  die  einzelnen 
den  Kapitalmeüigel  verursachenden  Momente  sowohl  uf  der  Seite 
des  Kapitalangebots,  als  auch  auf  der  neite  der  Kapitalnachfrage 
aufzufinden  und  sie  in  ihi-er  Gewichtung  zu  beiirteilen.  Die  Auf- 
deckung dieser  Zusammenh-inge  steht  deshalb  mehr  im  Vordergrund 
der  Uiitersuchung  als  die  merkbaren  Erscheinungsformen,  in  denen 
sich  diese  Zusammenhänge  dem  Wirt  schaftsforscher  darbieten. 
Eine  solche  Koiikj-etisierung  wäre  auch  jetzt,  wo  das  Material 
erst  gesammelt  und  gelichtet  wird,  noch  nicht  möglich  xind  kann 
auch  nur  dann  wirklich  fruchtbar  sein,  wenn  einmal  die  grundsätz- 
lichen Zusammenhäixge  geklärt  sind,  wozu  das  vorliegende  Buch 
beitra^^en  soll. 


u'.t^4  j^iLii.^.;. 


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DR.  ERICH  WELTER 


FRANKFURT  A.M.     //^      /     ^ 
HÖHENBLICK  11  / O  .      i)       Xd 


NORDEN  01126. 


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10. Dezember  1931 • 


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Herrn 

Dr. Friedrich  Weil, 

Prag  VI I 
Vinarska  15*  " 


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Seftr  geehrter  Herr  Doktor  I  ■"•■'■ 

^Jir  erhielton  vor  einigen  Tagen  Ihr  Jahreshelt   „Europäische 
Bfmken"   zugesandt  und  möchten  es  nach  dem  Gebrauche  der  vergangenen 
Jrhr'?  möglichst  bald  besprechen.  Bei  der  Durchsicht  dioses  Heftes 
füllt  unr  nun  auf;    daß  Sie  die  Bilanz  der  Bclj^isohen  Escon^te- 
Bairik  mit  einer  uuge'R'*hnlich£m  T.churfc  bccp rechen,    die  in  einsa 
f!;ev;lssen  Gcg^msatz  zu  der  const  zurtJckhr.ltenden  Besprechung  ande- 
rr:r  tcchecl.03l0"?Ci/:icchpr  Banken  steht*    nie  sprechen  zuui  Beispiel 
davon,   daß    „di  ^  yA'iei-n  des  Geirainnkontüc  als  bloße  Hausnuriimem 
unintoreaocnt  GoiciV ,    daß   die  Li.j^uiditLtszifforn  im  Gegensatz 
zu  d'Tn  aiesr.iiri^en  Gebrauch  der  Zivnostonska  banka  ciuf gebauscht 
;»?ürdon,   daß  di^      ahl  des  c-hcLuüigen  Hände Isiüini stör s     Hovak  die 
uncl^ick":  ichsto     tihl  sei  ~  alles  Dinge,   die  das  Ansehen  dieser 
Bank  h^  rab.^üsetson  im  ntand:;  Gind.    Diese  Urtöile  Uberi*aschen  umso- 
meh2%    :  Ig  in  Ihrc-i  letzte     Kackblick  auf  die  Präger  Banken  von 
Un^lrrhoiten  bei  C'^r  Kscompte-Hank  nicht  gesprochen  wurde.   Wir-    '    ,^^ 
nehmf^n  an,   daß  Hie  gute  Gründe  haben,    diese  üaltung  gegenüber  der 
Böhi^ischen  K  ccwpte-Pank  einz.inehmen  und  bitten  Sie,    uns  doch        ^  - 
mitzuteilen,   v/elcher  Art  diese  Gründe  sind.  ,■-'., 

Kine  baldige  Antivort  wäre  uns  sehr  er\7ünscht,   da  mr  Ihr 
JfiVireslieft  möglichst  bald   cnzeigen  möchten.  '  v> 

Hochachtungsvoll  >  - 


L 


*) 


Frankfurt,  den  23.  Februar  1931 


t  ,  '■ 


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Lieber  Hans 


3 


«mbGi  ein  kurses  Exzerpt  aus  einem  Aufsatz  von  Bek- 
kerath  -  Köln, in  dem  u.a.  Perspektiven  des  deutsche.  Persönlich- 
kcitsbcgriffs  auf  das  politinchc  Leben, wen  auch  nicht  sehr  sozio  ■  ,^ 
logisch  und  nur  ideologisch,  ausserdem  sehr  Streiflicht  artig  er-   /' ■.;;^ 
f  Tnct  V7crdcn.  Trotzdem  glaube  ich  hi4)r  eine  ge-visse  Verwandtschaft  r^ii 
-inchcn  den  Gedoxuiengänge  von  B.  und  den  unseren  zu  erkennen. 

Mit  Gruss 


'^ß 

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Dr.  J.Souväek. 


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ffrankf'irt   a,M.,    rten   16.4.1030. 
TliorwttldsenHtrttsse  35. 


■.'.  '<^' 


loh  >jltul:e   ^vät::t    oiaen    der»   viaien   Fe!  1er   in 
deii   Audfiihrih'i-^eii   über   did   V^'^^t^^aiiBilfigie  vTefuPidtjn   zu    htbe.o.l/'in   do: 
ttssüzit  tiv   l.etTröir.lioheil,    logi.-cli   und   historisch  jedoch    itilsch3rj 
Verknui3fuiig   voa    •^il^  turwisst^nh'cht  "tl  icher-   Paycholotjie   unC    Vitftl- 


h-nt  3  o    if?. 


Zunächst:    die   Conzepti-'n   der  neni^ohl  ich  an 


.>ititur   -   rier   Au^^vl.c'uc'    Seele    ist   hier   z-     en^r    -  bl-    eia   nt* tilrl  i'jh 
Gebeütis    setzt    !i"Ch    nicht    Vital  tnnli^gie    vothus,    l^/'v.    bedingt    Gie 
nicht,    und   ur^^^ekehrt    ^t^nn    Vitt*  1  t^nn lo.fi e  ohne  ('.'ieije   Co.izeption 
bestehen.    Ein   Beispiel    für   i  eö    Erste?    Die   oTt   her^nv^ezoRene 
Ren»  ioSwnce-Psycholoj^rie   oAep   tjueh   Spinoza,    dur   :iwur   die    ötoiziati- 
sehe  Psychologie   v^n   der  M en^ ch enn« tu r   fel;3    etwas    .lötürllchen   hatte, 


•*••*' 


aber  o:    :e   Vi  tal  anblo^:ie    j-rleitete.    U^v.^ekehrt   besteht    die   bepalts     ^ 


'"  f.*"?, 


bei   Homer  und    in   d-^n    Pzstilnen    vorht^ndene  Vitulb.ir  logie    ohne  die 
Coazeption   fjer  Ntiturirei5e;  enheit   de3    ie  iscli]  ic'ie  :   Lebens.    Ebenso 
iyt   dt  für   eiii   pei^pi.-l    Herder.    Sr  ^selbst  bekämpft  J»    nichts 
mehr  ^3s    de   beherrsche,    wollende   i^fcturwissensch:  ft   zu  QuAüten 
einer  ver- tehenden,    als«)    nicht   herrschen  vfO'"!  1  anden.    In  Gegentoil 


4 


beraubt   Jö    gerade   die   Vital  analog  le  Herders    ^a\i   Rezipierenden   der    -^« 
Mö-'lichkeit    in   Sinne  der   ^ntitür]  Ich  en-^    Conzepti)n   zw    verfk'hren#c 


^ 


•  V'.  '. 


Aber  ^aic^   dws   Argument,   äaos   cli-a  Vichlttaulotrid 


\  •  .. 


nur  in   eluei^  sy^temätiachan   Paycholoj^le    ihpöii  wir»V:3ichen  Vfert 


erhblt,    verli«irt   6  ehr  st  tri:   in  Bedeutun^j,   wenn  wi   äerum  ijezeiijrt 
werden  kti-in,    dasa   Syjtep».tttik   nicht   nit    nn«tür3  i>jhen   Sy:;tefn»i    vor- 
bunden    aseln   'nuas   \inö    dasr.   un^ekehrt   VitttlunKlogi»?   ^uoh    in   einen 
nieht   sj-.ste'ij  tisclien  Zu;--tt"i'aenht!np,    wenn   rnch  freilich   ii   einer 
gedbnV liehen  Konsequenz,    Bedeutun«j   erl^nt^en  kann.    Als   an   eine 
Systematik    nichc    inatüri    ch   rtti(,)nale      Observunjj-»   den^-<3    ich    an 
öle  Schoiaötik .  '  '  .  -;^ 

>  .  ■ 

Icl     würde   h\iö    dies 3a  Gründan   ^-an'ä   "nnstr  ktion 
voii   der   Entstehung   einer   Psychologie   unto-r   der  Vorttusi^otsung 
ütturwi-sen^chbxtl  icher  BetPtchtung-   ft;  1  ]  en    laäsen.    Utn  kv-nn   über 
Sinn  und   Bedeutun/    der   Vital  Knt  3<u^le  tuch    ohne   dai3    u/n^    viel 
richtiger   sprechen^    v/enn   '".an   nur  von   der  Tttsache  aussieht,   dass 
eben  Psych  ilr>(?ie   oder  Ant  r».>p<^}ogie   -   isc^-ivreit   nie  v-eniestens   Fun- 
öaiaen  i:al  procieiie    zu    löseji   versuc>:en  oder  j^ruiidsätü]  i  ch  ^   ^Uo^'-n^ien- 
hant-'e   bufsuu leJ }  en   unte'rneh^'^.e:!-.   inner  •.viede-'«  und    vie^je^cht   not- 


;» 
•-.S 


wendi:^orweise   zu   Antlo^ien  t':reifen.    Ütss   fcb-ar  Vitaiani:l(^?riö    ir^ren 
etwas   nit   einer  sx:)ez  «.f  i^ichen   AuTf  tussu  iig   von   der  nenüchlichen 
Seele   uls   der   tNatur-^   etv/as    zu   tun   hat,    lüaist   i^iJi    in  keiner  Weis 
festtste.l  ]  en.    Dbss    freilich   die  Analogien   aui3   Oer   i^atur  ::enoinm9n 
werden  und   dass   hier  mit    einsr  be.:-<.)nderen  Vorstellung   voit.Jder 
Natur,    nämlich   Jene»   gerade    äen   In-turrecht   widersprechenden 


enteren   polaren  Be^^riff,    -i^ird   erst    iii   einem  y?an.'.   anderen   Zuetifäen- 
hang   TAI    kli'ren   s.^in,    dort   nänlich,    wenn    die   Frage   (jntsteht,    warum 
mechanistische  r,öer  .son:  ti-^e    Analogien    7on   Analo^ri^n   aus   4dm   Tior 


»der  Pf lanaenleben   verdräU'P't   werden. 


S^flegvamm 


t)ettffd)e  9teidh«^»r^<i^ 


5 


ST    ANTON    ARLBERG    1061       9/8,'  7      19-10  = 


imt  gratiffurt  (9»«itt) 


v»a 


Mü 


t>ÜV^ 


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SOUDEK    FRANKFURTERZEITUNG 
FRANKFURTMAIN    = 


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<in  bur<0 


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ERBITTE    MANUSKRI PT 


,^i.-^X^^ 


EXPRESS  HERZLICHST  ^   ZIEÖLER  4-- 


-B    ^-■.  .•r:"'»     .j^.'.rt«>-»-j 


VERGL 


^ertlD^EK 


^B^Wl^M AN üeXTfTPT    Eji^f^^ 


0  IST  OlB  47e 


st  Christoph  ^/Anlbeng,  1800  m 
mit  Bnunnenkdpfen 


(Ja    (U;^    ^    >^Kv    fj^ ,        I 


Frankfurt,  den  5,  März  1932. 


'  A       «  ■        \ 


Lieber  Dr,   Zicg-ler, 

ich  hoffe, dass  Sio  mir  die  Verspätung  nicht  verüheln  werdeh, 
die  inir  bei  der  Riicksondim^;  Hires  lüonuskriptos  xmterlaufon  ist  -  aber  §ie 
wis:.on  ja,dass  hier  keine  blosse  Schlanporei  vorliegt«  In  den  letzten  Ta- 
gen war  ich  sehr  stark  mit  versohiedtanen  Vorberoitunß:en  zur  Uebemnhiae  dex 
"  Wirt^i:iaftslairvo  "  bcGchäftigt  uad  hritte  kaum  eine  bcsinnliohe  I.!linut«. 
Zum  Glück  habe  ich  noch  im  Bett  einxvonig  in  Ihrer  Brosohüre  ^äesem  xiad 
ich  bin  froh,  sie  kennen  gelernt  zu  habon.   Sie  ist  v/irklioh  sehr  gut, so  gut, 
dass  ich  mir  andere  als  weltanscliauliche  Einwände  aus  den  I  ingem  saugen 
müsDto.  V'Gnti  ich  das  GoloGüne  im  Geist  mit  Ilirom  Buch  verglGiche,!iius8  ich 
schon  gestchen  ;    ein  grosser  Fortsehritt.   Es  ist  natürlich, dass  Pie  heute 
die  Prob loiiie, mit  dereii  Darstellung  Sie  sich  im  Buch©  gequält  haben, sou:ve- 
rlin  behandeln  Irännen,  Aber  selbst  da, wo  Sie  Heues  sagen  -  ich  derüce  an 
die  Uiar^iGGina^'  Iji3-*cr  und  dor  Gogonpositionon  -  ,i3t  qz  gut  und  flüssig 
gGüagi-.  Uur  noch  etwas  Auf locl-erung, etwas  melir  Epik  -  und  dass  heisst 
woniger  Bubstantiva  -  und  das  Fonnale  ist  gelungen.  Aber  auch  diu  Gedamken- 
g-cin^-o  sind  klar , oind^^utig  und   doch  nicht  su  vt;roinfach,   3Cai'Z,et\vns, womit 
maii  cicji  g-cme  auseinmid ersetzt.   Zur  cigontlichon  Auseinander setziing  reicht 
CG  freilieh  heute  nicht:   es  würde  sich  um  die  Frage  "   Staat  U3id  "^'irtschaft 
handeln,  die  Sie  mir  doch  etwas  zu  vcruiiiiachen.  Aber  vielleicht  können  wir 
daG  si)äter  noch  einiiial  von  l^uiid  zu  Irund  tun;oc  ^.chiene  mir  wesentlich.   Für 
diesiLal  naz::  ich  nberr  so>jon  Ihre  Sclirift  so  alczeptieren  v/ie  sie  ist  und 
Ihi'ie  .  Gtr jen, dass  ich  davon  sehr  angctiin  bin. 

i'ijibei  Icg-e  ich  Ihnen  noch  dsB  v  rsprochenen  "  "^ir  f;cha.ftskiax- 
■von  "  -  i.ufsats,darl"  Sic  aber  bitten, IM  keine  frohe  Stimde  zu  opfera.   Zur 
Lcl:türc.  koji^-.en  Sic  später  noch  zurecht. 

Für  St.  /iiiton  wünsche  ich  Ihnen  vielVergnügen, natürlich  auch 

filr  Prag  und  bitte  Sio , daisBäsäi  daselbst  zu  ganisson.  In  der  Erwf^rtujig  auf 

Ihr  Aufkon  en  grüsse  ich  Sic 

als  Ihr 


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Dr.   HEINZ  O.  ZIEGLER 


Frankfurt   a.M.,    d. 4. Nov. 29. 


Lieber  Dr.Soudeek    ! 

Vielen  D-^nk     für  die    freundliche  ^Q^^rsendung 
Ihres  Bucheg   und  Ih'  :'S  Aufantzes,   Ihr  Buch  hatte   ich 
schon   im  Soramar  durchgeblättert.   Alles  Methodologisches 
hat  mich   ebenso    interessiert,    '.vle    ich  ratlos  vor   allem 
Statistischen   3t:ind.    Moff entlich   können  v/ir   uns   b-^ld  . 
einmal  ausführlich  darüber  unterhalten. 

Vielleicht   können  Sie   ein-.al   zu  mir  kommen, 
Dr.    Weil   sagt   mir,    dass  '.7ir  hier    in  Saohsenhausen  unmitl3el 
bare  Nachb-irn  TJlren.    Rufen  Sie  doch   einmal  64333   ^und 
ko-men  Sie  d-'nn  csmütlich   Z'i    einem  G-lns   Schna^ß  herüber. 

Mit  den  besten  G-rü3sen  und   nochmals   vielem 
D.^nk 


Ihr 


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Friinkfurt   «..M.,      en 


Lieb. 3     Hvirr   Dr.    Zi  .    lor, 


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ch   htitt^   Ih^i-'a   :jürn   so  hon   fpüar?r   nain  Euch 
überdbiidt^    y/^iin   nir   Ihre   i^dres.se    cokto^iiiit   i^-^wea-ii    würe. 
Abr^r    ich    erfuhr   si^.    er^s*    gestört    zul'i^  .1 )  1  j   v.^n  Herr:i   Dr»*Wei3 
u a d   ;  e <i?  i  .1  v3   1  i c h    n u .1 ,    r:  v.  s   V e p s t  \: n t  e    1 1  c h z uho  3  e  .i .    M e  .ui 0  ^i 
iiizwischa.i    im   Arch   v   eP;3ohiene  :;en   AuiTsatz   ntt)T  B'i.iRnzsozio- 
]o':^id,    iii    den    xch   Ihrep   -.i^dt^cht   hfal:e,    v/t^rd--)    Ich   Ihne  .   eb^ii- 
fölls   b?^  Id  lOi^l  ichst    zugehen   lüssen. 

Wie  mii?  Her-r  Dr.    Well    stgt«,    besteht,  dine 
«^ew.i.s...e  M^r?.!  Ich  :eit ,    .  as.i   wir  uns  in  )pprv3n  bei    ihn   trMjffea. 
Ich  hofft},    daos    »^ie^s    der   Fall    yein  wird,    da    ich   ^'^^^"^    -^it 
Ihiien   einiges   besprochen   hatte.  \M 


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Mit   den  bOoten   Grifssen   bin   ich 


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allee  trfigt,    auch  bala  uberTviinden  fjein.   rAn  groeser  Brief  aber 
die  idiuiellKdten  ist  uns  in  AUfiüicht  gestellt,  und  wir  v/arten 
Bciion  recht  uii^^eduldi^  darauf. 


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Ich  d?inko   ihnen  rehx  für  uen  i[inv7ei8  auf  das  Stipei^uium  und  auch 
für  die  hUhe,    die  bie  Bich  trotz  der  ütarken  liOJ  otiärtigiui^  dar...it 
maciicn.   Hoffentlicii  haben  \-7ir  damit  Krfülg.   A  ch  meine   Frau     . 
hat  f  ich  'iber  Ihren  Brief  sehr  t^efreut,    sie  ißt  eine  begeioterte 
iUihHii^^erin  Goicher  ;[;ti])endienreii3en  und  hat  auch  ^ern  Ihre 
freLuidiichen  V'orte  über  oie  zur  x^onntnif:  ^enoriLaen. 


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In  der  i^rwartun^^;  einer  reciit  balui^en  Antv.ort,    bin  ich  mit  den/ 
besten  {Ir'lssen 


liir  ergebener 


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University  of  Minnesota 

ScHOOL  OF  Business  Administration 

MlIfKEAPOLIS 


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University  of  Minnesota 

ScHOOL  OF  Business  Administration 

MiKNEAPOLIS 


Minno&polis,  den  So«  April  1934. 


# 


Li3l:er  DoJctor  Soudek! 

Heute  erJiielt  ich  Ihren  lieben  Brief  von  18.  April  'an&   die  Zei- 
t'4xn£:sauccohnitte.  Für  beides  herzlioKsten  Danh!  Pie  ''Wirtsohaftakurve" 
hahp  ich  aber  leider  noch  nicht  erhalten.  Auf  Ihren  Brief,  der  mich 
ausierox^dcntlich  erfjreute,  Jxane  ich  noch  aus fuehrl icher  zurliok.  Heute 
will  ich  nur  kurz  eine  Frage  snscimeiden,  über  die  ich  gerne  Ihra  Mei- 
nung hoerte. 

Vor  ca.  einer  Woche  besuchte  uns  Dr.  Kettridge  von  der  Rockefellerl 
Foundation  in  Paris.  Er  ist  der  Assistent  von  Dr.  J.  Van  Sickle,  der  diel 
Paria  er  Stelle  leitet.  loh  batte  den  Eindruok,  ich  koonnte  einige  meinerj 
Freunde  mit  Erfolg  als  Felloi^s  fl5r  das  »it  de»  1.  September  beginnende 
Jahr  in  Vorschlag  bringen.  Die  Bezwingungen  sind  allerdings  hart  und 
sollen  diesmal  strfcng  durohgofuehrt  ?rprden.  Es  sollen  nur  solche  Kandi- 
daten eine  Fellowship  erhalten,  die  bereits  mehrere  Semester  an  einer 
Hochaohulc  gelehrt  haben  und  mit  Sicherheit  in  Ihre  Laufbahn  zurückkehrej 
koenneii  und  wollen.  Es  würde  sehr  übel  vermerkt  werden,  wenn  jemand  den 
Verswh  machen  wollte,  nach  Ablauf  von  zwei  Jahren  in  Amerika  zu  blei- 
ben. lÄiter  solchen  Tfestaenden  kam  eigentlich  nur  Preis  er  in  Frage  •und 
iojb.  will  mich  energisch  dahinter  stecken,  dase  er  das  Stipendium  auch 
erhaelt«  Immerhin  mo echte  ich  die  Frage  au ft/er fen,  ob  nicht  ausnahirswel 
ae  auch  ein  Kandidat  wie  Sie  es  sind  ,  ein  Stipendium  erhalten  koenrte. 
Wesrn  Sie  glauben,  dass  trotz  der  anderslautenden  Aussage  von  Adr.  KJettridj 
ge  so  eine  Moeg^lichkeit  besteht,*  so  schreiben  Sie  bitte  unter  Berufung 
auf  mich  an  Dr»  Van  Siokle,  Rookefeller  Foundation,  2o  Rae  de  la  Baume, 
Paris  B  •  Dr.  Van  Sickle  seil  sich  noetigenfalls  mit  mir  telegraphisch 
in  Verbindung  S3t?;en.  Da  Hanna  ihn  persoeniich  kennt,  koennte  Sie  anoh 
'sich  wenigstens  informieren.  loh  erwaehne  die  ganze  Saohe,  um  keine 
einzige  Chance  unauc genutzt  zu  lassen. 

An  eich  waere  mir  eine  regulaere  Einladung  naoh  IT. S.A.  viel  lie- 
ber« loh  bin  ganz  und  gar  davcn  überzeugt,  dass  Sio  bei  Ihrer  hohen 
wissen schaf^.liohcn  Qiialifikation,  bei  der  Eigenart  Ihrer  Ausbildung, 
Ihrer  vielseitigen  Interessen,  Ihren  grossen  Erfahrung  als  wolksjriLrt- 
schaftliober  Schriftsteller  hier  sehr  woIlL  willkommen  sein  ifoißt^VSR,'  Es 

kozumbn  noch  zwei  Dinge  hinzu:  orsters  Ihre  fainfühlige  soziologische 
Analyse,  die  Ihnen  die  Moeglichheit  gibt,  objektiv  die  Zustaende 
hier  zu  sehen  und  Ihre  persoenliche  Charakt *^r eigene chaften,  die  Sie  zu 
80  einem  ausgczeiclineten  "Collaborator"  machen.  Vielleicht  darf  ich 
noch  einen  Tfestaend  er^.wp ebnen,  der  Sie  nicht  direkt  betrifft,  aber  von 


«roBser  BWt^WuHg*- Bedeutua«]:  ist:  das  ist  das  tm^^ewoehnlloh  an?!i3li©nde 

Wesen  Ihrer  Qattir.  Hier  spielt  das  eine  sehr  grosse  Rolle.  Wie  sehr 

ioh  Fritz  Strauss  schaetze»  i.'h  habe  den  Eindruck,  dass  seine  Gattin 

ihm  die  Laufbahn  hier  mit»  erschwert«  Zum  nindesten  hat  nan  es  hier 

doppelt  so  leicht,  wenn  die  Frau  Beifall  findet  und  hat  es  sehr  schwer, 

wenn  die  Frau  Anstoes  erre^. 

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Den  Wegr  in  Verbin'^rng  mit  Dr.    Ooldsohmidt  habe  ich  weiter- 
verfolgt.  Die  Dinge  liegen  oo:    Ooldschmidt  hat  hier  «»if  sein  Fellow- 
ship  nattierlich  nicht  verzichtet,  weil  er  richte  anders  finden  konnte 
ind  wir  auch  alles  vorbeig^^lungen  ist.  Dagegen  hat  er  nur  bis  Ende 
Jimi  den  Lehrauftrag  an  dem  Carlton  College  ir  Korthfield.   Inzwischen 
ist  ein  Mitglied  meines  Seminare,   ein  Schüler  Hansens^ zum  Hilfsdozentenj 
dort  ernennt  worden,   dagegen  wird  die  jetzt  von  Qoldschaidt  temporaer 
besetzte  Stelle  nach  flTioderheretollung  des  erkrankten  amtlichen  Leh- 
rers^  unbesetzt  bleiben.  Man  brauche  zwar  einer  weiteren  Lehrer,   ^s 
Coll^  hat  aber  kein  Geld,   um  auch  nur  die  alten  Dozonten  zu  besd^bn. 
Da  klappt  es  also  nicht.  Nun  im  Juni  geht  Dr.   Ooldsohmidt  nach  New  Tori 
und  Washington,  um  erneut  Fuehlung  zu  suchen.   Sein  Fellowship  hier 
laeuft  zwei  Jahre.  Er  erhaelt  aber  nur  loo  Dollar  und  hat  keine 
Aussicht,  hier  an  der  ühiversitaet  einen  Lehrenftrag  zu  erhalten. 
Objektiv  waere  es  vielleicht  zu  machan,   da  Prof.  T'reidenhaamer  ein 

.  gutes  Stipendium  erhellten  hAt  und  für  ein  Jahrh  beurlaubt  wird.   D^r 
i)c}aBai  will  eaaber  nicht,   ^ie  Gründe  vermag  ich  nicht  zu  durchschauen. 

.  Im  Juni  wiir'^ieder  in  New  Tork  das  Terrain  sondieren.  Wegen  der  **Wirt-| 
schaftskurve"  bitte  ich  Sie, mich  auf  dem  Laufenden  zu  halten.   Sollten 
das  Amt  des  Redakteurs  dort  endgueltig  niederlegen,   so  waere  das  dooh 
ein  objektiver  An^aes  die  Sache  hier  zu  formieren. 

Ich  bin  Mitte  April  wieder  nach  Minneapolis  ztirvickgekehrt. 
Meine  erste  Vorlesung  in  diesem  Semester  fand  in  eir?em  diohbesetzten 
Hoersaü.  statt.   Anwesend  T/aren  viele  Ordinarien  und  juengere  Dozenten. 
Diese  AufVnerksamkeit  habe  ich  keineswegs  verdient,   immerhin  war  ioh 
aber  sehr  erfreut  daraus  zu  sehen i   wie  man  sich  zu  mir  stellt. Die  Tae- 
tigkeit  hier  mit  meiner  Arbeit  aim  •'National  Bureau  of  Economio  Researchj 
zu  verbinden,   ist  natuerlioh  sehr  schwer.  Auf  Ferien  mu.ss  ich  die^U. 
ganz  verzichten.  Das  ist  itmso  weniger  angenehm,    aus  die  Abai^^setusguK. 
gans?  ungewohnt eKklimatis che  Vorhaeltnieee  meine  Gesundheit  allmaeh- 
lich  anzugreifen  be^rinntf«* ,  In  der  vorigen  Wooh©  z.   B.  war  es  noch  recht 
kuehl.   Seit  zwei  Tagen  bewegt  sich  die  Temperatur  um  52  QxaA  Celsius 
im  Schatten  bei  einer  \nr\geheurliohen  Trockenheit.  An  sich  ist  das 
sogar  angenehm.  Es  ist  aber  leider  mit  graesslichen  SaÄtueimen  ver- 
bunden.  OeBtem  war  die^üf  Sonne  vor  lauter  Staubwolken  verdunkelt.  In 
allen  Raeumen  lag  dicker  Staub,   der  schlechthin  alles  durchdringt. 
Heute  war  es  \an  7  abends  stockfinster,   loh  ej?wartete  ein  fuerterliches 
Gewitter.  Ein  Kollege  von  der  Naturwissensohaftliohen  Fafcultaet  sagte 
mir  aber,   er  wisse  zu  viel  von  der  tückischen  Gestaltung  der  Witterungt| 
verhaeltnisse  hier,   um  selbst  unter  solchen  XÄnstaenden  ein  Gewitter 
vorauszusagen.   Die  Europaer  in  unseren  Club,   auch  solche  die  schon 
zwanzig  JeOire  hiejJ!ebon,    etoehnen  den  ganzer  Tag.   Die  Amerikaner 
machen  sich  aber^uns  lustig.  Nun  e^:  ist  durcha\ia  ertraeglich,   aber 
die  Sache  kostet  imüM)»  Nerven.   Es  waere  gut;    ioh  koennte  ein  paar  Wo- 
chen an  der  See  aiisruhen.   Daran  ist  aber  im  ersten  Jahr  nicht  zu  dezikenl 


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(Fritz  StrauBB  hnt   s^o-li  gut  eing-earbeitet.   loh  erhalte  zweimal  wo'^obent- 
Heb  von  ihm  Berichte.   Im  In«titut  hat  er  sioh  gi\t  einf^ef uehrt ,    Prof. 
Bums  und  Prof.  Mitchell  soheinön  ihn  zu  sohaetaen.  Mit  Bums  kourmt  er 
taeglich  in  Berueh.^nin^,  Mitchell  kriegt  er  leider  nur  selten  zu  sehen. 
\)v.   KurnetB  ist  von  London  nooh  nicht   zur' ^V/;^lichrt  ,-Wir  wollen  das 
Pro^lamVÄgrar'cT5.rtßohaft  \vrd  Indtistriezyklus**  einmal  ideftltvpicch  und  daxm 
als  eiJ^walige  hiatorische  Erscheinung  der  gegenwaertlge  Krise  untersuchen 
fcs  soll  alles  andere  als  a  u  r     eine  historische  Arbeit  wisrden.   Prof. 
Mitchell  war  mit  meinen  Ausfuehrungen  sehr  einverstanden.   Dank  dem 
besonderen  Entgegenkommen   das  Dekans  kann  ich  mich  ^m  Fi-uehlingsseaester 
darauf  beschMrenkan  ,  ueber  meine  Arbeit  in  meiner  Vorl<5cung  zu  sprechen. 
Auf  diese  Weise  kann  ich  mich  konzentrieren  und  mich   für  New  York  grf3na- 

Ich  habe  sie  so  gut  untergebracht,    dass  meii'e  Prau,    die  doch  ponst  nicht 
so  gerne  meine  Vorschlaege  akzeptiert,   in  der  vcr  >^<r  r-of^Taehlter  Woh- 
nung verblieben  ist.  Adresse: 329-331  West  lol  Street,   Comell  Residen- 
ce  Club.   Es  ist   das  ein  Famllienho^tei .   Die  Zimrer  9i^-<?  echoen,   gross 
und  ganz  neu  moebliert.   Die  Strzisse  ruhiger  wie  ir  v.nserer  alten  Woh- 
nung,  trotz  der  Qroect^dt,   weil  es  nur  zwei  Haeuser  vom  Hudcon  entfernt 
ist.   Die  Strasse  hat  also  keinen  Autoverkehr  an  diesem  Ende,   das  wegen 
des  Hudsons  wie  eine  Seu^kgasse  ai^sgeht.  Nina  geht  in  eine  aiuer iranische 
Schule,   wo  mit  einer  Ausnahme  niemand  deutsch  kennt.   So  T^ird  sie  wohl 
bald  englisch  lernen.   Bcba  spricht  recht   fliessend  englisch.  Er  be- 
sucht Abendkurse  an  der  Columbia  University.   Ich  hatte  den  Eindruck 
dass  sie  alle,   Ljüba  eingeschlossen,    sich  sehr  wohl  fuehlten. 

Für  St  raus  s  habe  ich  auch  eine  nette  W$itXAjai/g  Wohnung  (durch 
blo*?sen  Zuf all j gefunden}.   Allerdings  recht  weit,    in  Brooklin.    Zwei  Zim- 
wer  mit  Fueohe,    sohi)enem  Badezimmer,    f'aer  sich  abgeschlossen  in  einen 
baumreichen  Boulevard.   Preis?  BB  Dollar  im  Monat,  was  nach  New  TcrV:«r 
Begriffen   e^>i-r  billig  ist. 

Sobald  die  Hitze  etwas  nachgelassen  haben  wir(3,    schreibe  ich 
Ihnen  üh^r  verschiedene  Dinge  mehr.   Die  Sache  mit  B.   bot  »nich  trotz 
allem  sehr  betruebt.  Er  zmiss  aber  leider  doch  als  Betrüger  qualifiziert 
werden.  Mir  sind  seine  Motive  schlechthin  unverstaendlioh.  Nei^r'^r 
meinte,    es  sei  Gros smahro sucht.   Das  erscheint  mir  zu  simpel.   Ich  stehe 
heute  wie  vor  Jahren  vor  einem  v6elligen  Raotscl. 

Es  freut  wich,    dass  die  *'Frankj\    Zeitung"  »eine  Mitarbeit  am 
National  Bureau  of  Bc.  Res"  erwaehnt  hat.   Da  viele  Missverstaendnlsse 
"^r^rgekommen  si^d     die  mir  peinlich  waren, haette  ich  jet?t  r^^obts  dag'^gen 
wenn  die  HoohschitJ.naohrichten  die  Notiz  braeohten:E.A. ,    der  in  November 
an  das  N.B.   of.  E.R.   in  New  York  berufen  worden  ist,   hat  i?*  Winter 
Semester  Prof.  Alvin  H.  Hamsen  an  der  Universitaet  Minnesota  in  Minne 
polis  vertreten  und  ist  inzwischen  fuer  anderhalb  Jahre  an  dif^  glelchd^ 
Thiiversltaet  als  Qast -Professor  berufen  werden.   Ich  meine  so  etwas 
der  Idee  nach.    Auf  den  Wortlaut  kommt  es  nicht  an,   wenn  nur  eine  be- 
scheidene Form  gewählt  wird.  Da  ich  nicht  durch  Vermittlimg  eines  Hilfs- 
kommittes  berufen  worden,   hat  man  mich  auf  den  entscheidenden  Listen 
zunaeohst  vergessen.   Es  entstand  der  Eindruck,    als  sei   ich  nich-»-   unter .  ■ 
gebracht.   In  Wirklichkeit  zaehlte  ich  zu  den  ersten,    die  berufen  worden 
sind.  Abgesehen  von  der  zeitlichen  Beiristung  genier  se  ich  hier  alle 
Rechte  eines  ordentlichen  Professors.   Die  Amerikaner  sind  darin  hoch- 


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Frankfurt  a.M.,    18.    .  pril  1934 

Seiir  geehrter  Herr  Dr.AltBchol   l 

Ihre  bci.en  Karten  aas  K-jt?  York  haben  onr,  sehr  erfreut,   '"'ir  er- 
sahen aaraus,    daß  Ihre  Fa'  ilie  i^^ut  angekomr  ipg^^_^3t  anc   auch  die 
Familie     trauos  bereit ß  ua  war.   V/ir  or.^arten  mehr  von  Ihrer 
Familie  einen  Bericht  übor  den  Vorlauf  ticr  Reise,    die  hoffentlich 
atörungsl  s  vor  sich  .i^e^^an^^en  ist.  J  denfalls  haben  wir  an  jede 
Station  ^.or  Fahrt  gedacht     llbrigons  wurde  es  uns  interesaieren 
3u  hören,    v/ie  sich  drüben  die  Hafenbeh'irden  vorhalten  haben,   na- 
türlich Lind  erstrecht     wan  Ihre    Familie  bezü-^l  ch  dec  künftigen 
Aufenthaltes  zu  tun  gedenkt.  / 

Den  Brief  richte   ich  direkt  nnch  Minnesota  in  cor  Annahme,    daß 
Sie  jetKt  Ihre  Lehrtätigiieit  dort  Tviecor  auf genom'- cn  haben.   Ihr 
Bericht  übor  v  ie     tadt   und  die  üniversitUt  war  uns  außerordent- 
lich ^ntoroüsant.      ie  oiz-hlen  .3 (.viel  t'03itives,    daß  man   die 
Schattenseiten  ^^entlich     anz  ruhi/;  in  Kauf*  lehnen  kan'  .    Jjio 
e:ib     es  ja  überall.   Besonaera  reizvoll- f in  e   ich,    "':as  Sie  über 
das  werdende  Kult  urbewußt  sein   uer  Amerikaner  berichten.    Ich  nalte 
mich  v..aboi  nicht  .-ur  an  aas  Prograirjn  de..  8ymphonie-0rc  eators^für 
desnen  Jbersendun     ich  Ihnen  übri  jens  noch  danlco,    sondern  auch  an 
das,    vvas  kürzlich  unser  Korresponcent  Hans  liOhii  von  aort  berichte- 
te.   i<ie  dürften  ja  wissen,    aai.^  Hans  AOhn  jetzt  in  Amerika  eine 
Professur  b-ikomiuen  hat.  Auch  er  hatte  d^en  üJindruok,    daß  sich  die 
Amerikaner  jetzt  grundsätzlich  :ia  ^^andeln  begirjien  und   nicht  nur 
in  der  Politik,    fx>:idern  vor  allem  im  ki^J.turellen  Leben  einen  Stil 
erwe  ben.    Ich  kann  -  ir  also  sehr  gut  vorstellen,    doß   Sie  sich 
unter  so  ernsten  unu  anständi^iOn  Menschen  woiil  füiil  n    und  finde 
es  ganz  besondere  an^^eneiim,   daß  nie  i.\  dem  eben  begonnenen  Semester| 
sehr  wenig  und  über  ein  Thema  zu  lesen  haben,    das  ■•ie  in  der    läch- 
sten  Zeit  noch  mehr  beschäftigen  wird, 

Ihre  Bemühungen  um  Lr.Goldachmidt  und  um  die  von  Goldschmidt  jetzt 
geräumte     teile,    uie  Sio  für  wich  reseiTioren  wollen,    verpflichten 
mich  Ih^ien  zum  Dan!-:.    Von  Ihrer  Familie  werden  3ie  ja  i-zischei 
erfahren,    daß  mein  Weggcuig  immer  noch  nicht  eiktuell  ist,    os  kann 
aber  riein,    daß  die  Ent sehe i dun;.-  sehr  viel  früher   und  überraschender 

b.Ä. 


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da  ist,   als  ^ir  so  vermuten.  Jedenfal  s  bitte  ioh  3ie,   auch  wei- 
terhin mich  im  Au^e  zu  behalten  aber  trotzdem  nichts  zu  Übereilen. 

Tor  einem  Monat  Kabe  ich  ein  neues  Ueft  der  „W4rt8Chaft8kur|re*' 
herausgebracht,    das  ich  Ihüon  dem^iüchst   schicken  werde.  Heute 
lasse  ioh  mit  dem  Brief  einen  r'onderab druck  meines  Aufsati^ea  und 
oie  ohßaem  gewünschten  aoncler  ab  drücke  zi;i^ehon.  Es  war  nicht  ganz 
leicht,    ciosiial  die  „Airtn  haftakux^ve"  fertigzußtollen,   denn  e  s 
heben  sich  maxiohe  wichtigen  Veränderun.t^en  vol  zogen.  Aus  dem  Heft 
selbst  v/erden  Hie  ersehen,    daü  Ernst  Koh--  seine  Heraushiebe r Schaft 
niederle^ei'x  rnaßte.   Lie  Zeitschrift  ist  iiz-.7iRchGn  als  eine  poli- 
tische iseitsciirift  erklärt  worden,    und  das  bedeutet  für  mich,    daß 
ich  sie     ur  dann   -  ei  t  er  führen  ka.i:.,   wen     ich  die  Zulassung  z 
bchriftleiterliste  bekomie.    Sollte  ioh  aber  ab^eleiint  wer  en,''^o 
tSilt  aie  Ablehnung  nicht  nur  für  die  ..eituug,    sondern  auch  für 
die  «v?irtschaft.skLirve",   die  also  aicht,    ?;ie  wir  ursprünglich  ge- 
h.f  ft  hatten,   einen  RUckiialt  bieten  riann.   Ich  bin  also  jetzt  mehr 
als  je  auf  die  Entscheidung  an^jewiesen.  Aber  auch  vo  leger i seh 
war  die  Vve  terführung  der  „Wirtschaftskurve"  nicht  sehr  einfach, 
denn  sie  hat  im  vergangenen  Jahr  zum  ersten  L.!al  mit  Verlust  ge- 
arbeitet.  Doch  scheint  auch  das  jetzt  beendet  zu  s^in,   denn  durch 
das  AusGcheiden  von  Kahn  sind  die  Kosten  stark  herabgemindert  wor- 
den. Außerdem  h5re  ich,    daß  das  eben  erschienene  Heft  guten  AbsatJ 
findet,    sodaß  ich  sogar  Schwierigkeiten  habe,   Ihi^en  ein  Heft  zu 
verschaffen.  Aber  auch  mit  meinen  Autoron  habe  ioi    jetzt  Schwie- 
rigl^eiten.   Ich  muß  mich, mindestens  für  die  nächste  Zeit,   idt  ^^ 
ländischea  Autoron  begnügen  und  vor  allem  auf  hie  jetzt  im  Aus- 
land- lebenden  Kollegen  verzichten.   las  trifft  rde  natürlich  nicht, 
wghl  aber  i/r.ntrauss.   Trotzucm  habe  ioh  Sie  bisher  nicht  aufgefor- 
dert,  weil  ich  annehme,   daß  Sie  stark  belastet  sir.d.   Sollten  Sie 
aber  Zeit  unu  LuBt  haben,    so  wäre  ein  Artikel  von  Ihnen  natürlich 
ein  Schmuck  für  die  Zeitschrift,  ^ 

Jetzt  bin  ich  aaran,    den  neuen  Jahrgang  der  „Vvdrt Schaftskurve"  zu  - 
eröffnen.   Dabei  machen  sich  die  zuletzt  genannten  Hemmungen  stark 
bemerkbar.   Ich  muß  neue  Leute  heranziehen,  hoffe  dabei  manchen 
aus  Ihrem  ^.chülerkreis  zu  gewinnen,   jedenfalls  von  denen  die  noch 
hier  in  L/eutschlaüd  siüd.   In  erster  Linie  dachte  ich  dabei  an  Pra 
Dr.vuittner,   an  die  ich  demnüühfit  deshalb  schreiben  irill.  Mit- 
Dr. Preiser  habe   ich  übrigens  unlängst  ganz  kurz  korrespondiert; 
sein  Buch  hat  mir  aasgezetchn  i  gefallen,   vfsnn  ioh  liuch  nicht  in 


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allen  nchluBfolgerun^^en  ihm  zastimraen  kana.     age^^^n  hat  mir  die 
Broschücre  von  Isr, Peter  r.egen  der  darin  eingonom.  enen  Haltung  aus 
sorord^ntlich  mißfallen;   Uberrnnoht  hat  mich  seine  Entwicklting 
nicht.   Sein  gr!5ßerGr  Band  Über  die  Grindi^roblome  der  National- 
ökononie  macht  8chv.n  einen  bonaeren  I^in druck,    v70iin,j;leioh  ioh  mir 
noch  nicht  kl  r  bin,   ob  sehr  viel  ciehr  als  formale  hombluatioien 
getrieben  weraen. 

Ich  er-^arte  nun  mit  opanniin^j  Ihren  Brief,    uer  mir  über  ;  manche 
t.er  hier  angc schult  enen  Fragen  sicher  Aufschluß  gibt,   Insswi^jchen 
^rüße  ich  'Mq  auch  im  Aoft -a^  i.ioii.er  Frau 

herzlichst  als  Ihr 


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IWMMIK 


iii|iiiiilli.iimimi-i  II  «M  .B.i  «>w»j 


Park    Ay^ue    iooking    North    from    46th     Street. 
New  York's  most  -«xclusivc  and  aristocratic  aycMiTar        ^ 
Lined   with    »tat         Xvibt,    shops,    hoteis,    caU(^Öb]f\ ,  A/\ 
apartmenl  housi         vn  the  left,  white  strucfbrKijthc       ''    /- 
new  Waldorf  Astoria   hotel.  ^ 

Photo  128   Q  KardolUlle.  Inc.,  S.  f)^:^tAfti 


^^>iX-**fcA,     *'4t«*c*.^^ 


lifc«* 


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(K^yAyj^dyUyyJ\ 


5^^H^t^l^ 


GEORGE  WASHINGTON  BRIDGE.openediotraffic 
Odlober  25,  1931,  ipans  the  Hudson  River  belween  the 
Palitades  of  New  Je-  ^nd  Washington  Heighti,  New 
York  City.     It  is  a  Ai  .pention  bridge,  with  a  roadway 

3,500  feet  long  betwet.-  .owers  635  feet  high,  the  coadw  . 
being  250  feet  above  water  and  held  by  four  3-(ootiteCK 
cables.     The  coA  o(  the  bridge  is  $60,000.000.  and  ifW^ 
financed  and  buüt  by  the  Port  of  New  York  Aulhoril 


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GEORGE  WASHINGTON  MEMORIAL  BRIDGE  -.l^W  YORK 


NATIONAL 
BUREAU  OF 
ECONOMIC 
RESEARCH 

INCORPORATED 


OFFICERSi  Oswald  W.  Knauth,  Chaiman;  Joseph  H.  Willits,  President;  George  Souie,  Vice  -  Pres/denf,  Shepord 
Morgan,  Treosi/rer;    Charles  A.   Bliss,  Execuf/ve  Secrefary 

RESEARCH  STAFF:  Wesley  C.  Mitchell,  Direcfor,  Arthur  F.  Burns,  Simon  Kurnett,  F.  R.  Macaulay,  Frederick  C.  Mills, 
leo  Wolman;  Eugen  Altschul,  Associofe 

DIRECTORS  AT  LARGE:  Oswald  W.  Knauth,  H.  W.  Laidler,  L.  C.  Marshall,  George  O.  May,  Elwood  Mead, 
Shepard  Morgan,  George  Soule,  N.  I.  Stone  ,         ^n  '       ■    '      • 

DIRECTORS  BY  UNIVERSITY  APPOINTMENT:  Edwin  F.  Gay,  Horvord,  Walton  H.  Hamilton,  Yale;  Harry  Jerome, 
Wisconsin;    Harry  Alvin  Millis,  Chicago;    Wesley  C.  Mitchell,  Columbia;    Joseph  H.  Willits,  Pennsylvania 

DIRECTORS  APPOINTED  BY  OTHER  ORGANIZATIONS :  Hugh  Frayne,  Amencan  Federation  of  Labor;  David  Friday, 
American  Economic  Association;  Lee  Galloway,  Amencan  Management  Association;  George  E.  Roberts,  Amencan  Bankers 
Association;  M.  C.  Rorty,  American  Statistical  Association;  Arch  W.  Shaw,  National  Publishers  Association;  Robert  B. 
Wolf,  American  Engineering  Council 

A  NON  -  PROFIT  MEMBERSHIP  CORPORATION  FOR  IMPARTIAL  STUDIES  IN  ECONOMIC,  SOCIAL  AND  INDUS- 
TRIAL  SCIENCE  ^1819    BROADWAY  •   NEW  YORK  •   COlumbus  5-3615 


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University  of  Minnesota 

ScHooL  OF  Business  Administration 

MlNNEAPOLIS 


Febriiary  231«t ,    19M. 


Lieber  Doktor  Soudek! 


Ihren  lieben  Brief  vom  5,    Februar  habe  ioh  bereits  kurz 
bestaetißt.    Ihre  ün^^el Offenheit  habe  ioh   die  £;anze   Zeit   .voiter  verfoügl:. 
Mir  sohwebt  jetzt  unter  cinderem  fi  Irrender  V^e^:  vor: 

Dr.    (Toldschmidt    ist  hier  -  leider  -  nioht   auf  ubermaessig-e 
Ldibe   der  TJniversitaet   r^stOBsen,    '/'ahrscheinlieh  ist    er  daran  gar  nioht 
schuld,    sondern    das   Konmiittee,    das   ihm  das   Stipendium  versohafft  hiit. 
Von  besten  L^otiven  ausg-ehend,   wollte  di^s  Ivorranitte  unbedino;^   Gold- 
sehmidt  a3.s  Lecturer   (was  nicht   ^gleichbedeutend  ist  mit   dem  deutschen 
Lektor  ist,    sondern  Lchrbeauftra^^.e  bedeutet,    wie    es  jet?;t   auch  Mann- 
heim in  London  ist)dur>jhzusetzen.    Der  Dekan  reagierte  auf  den  Druck 
sehr  sauer.   Er  koenne   innerhalb   seiner  Fakultaet   für  Dr. G.    als   Lehrer 
vorerst  keine  Ver^vendtinf];  finden.    Es  "kD.nn  sein,    dass   G-.    ,    der  nioht   zu 
den  bescheidensten  TTaturen   zaehlt,    etv/'as  un^^eschiokt  war.   ITun  ist   die 


Fache  'kB^^n  noch  in  Crdnuno*  zu  brin;;;;,'8n. 
ilirer  LiobensvAierdir?keit   zuweilen  hart 


Die  /\merikaner   sind  bei   alleaf 
v'de  Stahl.    Sie  sind  aber  auch 


anstaendi{;.    So   ciioht   nun   der  Dekaji  G.   T/eg-zukompli-'-ientieren.   ''ach  wie- 
derholter Aussprache  mit   G.    will   ich  auch  sehen,    ilm  weg'zuloben.   Vorerj 
hat   er  den  Ant/rao-  erhalten   <^auf  /mrejun^"  des  Dekans)    an  einem  kleinen 
aber   sehr   feinem  Colleg-e,    eine   Stiunde  von  Fdnneapolis,    ein  drei- 
3tuendi>3"es   Kolleß*  zu  übernehr'ien.    Hier  hat   er   loo   Dol  lar  als   Stipendium 
-.and  dort   15o  Dollar  als   Gehalt,    Das   ist   sehr  schoen.    Er  hat    es  vorerst 
nur  fuer   drei  2'Ionate  cUi£;eT^ omi'nen .   f^'un  hoffe   ioh,    dass   er  sich  als   Leh- 
rer,   wenn   er  sich  sehr  zu27ückhaltend  benehmen  und  vor  alDem  leise 


sprechen  wird-JÖ'/in  en£;l:^sh  spreclienden   Lo.endr-rn  von  funda>rentaley 
Bedeutitng'yti'als  aeusserers  Kennzeichen  innerer  Bescheiionhei"t>-  bewah*^- 
-pf?n  'lUiTM»,    Dann  vv-ird  mxn  ihn  weiter  we£;loben  koennen,   und  fuer   Sie  »vird 
eine   Chance  sich   er^'eben." An  sich  ist  MinneaT)olis  alles  andere  als  ver- 
lockend,  besonders   für  einen  so  jimr^-en  r'coin.   Es  lieg^    S.ooo  KL.   von 
ITew  York  entfernt,    in  einer  exclusiven  christlichen   Geg'end  mit   stark 
antisemitisch  ^"Gfaerbten  Grundeinstelltui^rfich  meine   in  rein  g-esell- 
schaftlicher  Beziehung-),    obv/ohl   auf  3,5  Millionen  Einwohner  im   Staate 
Minnesota  nur  35.ooo  Juden  korii^ien  und  oa.   600.000   Skandinavier    (die 
übrig*ens  nicht  wissen,   was  Antisemitisrms   ist).    Immerhin   ,    die  Univer - 
sitaet   als   solche   ist  ausf^-e^eichnet ,    l>ie  ^^ivtatm^tkr^^^  als   so J  che 


ausr^sr^rochen  neutral,    jüdische  Dozenten  g-ibt   es   aber  kaum,    v/eni£;er 
als   an  der   Columbia  D'niversityr*  "^er  sich  da  als  j  untrer  Mann   durch- 
setzen will,   musn   neben  hoher  vTispenc chaft 31  eher  «^iialifikation  auch 
ein  2TLter   Sportsmann  sein,   i»tiS3SSitrvi^fi^  ein  ß^ater  Tennisspieler.    Das   er- 
leichtert   d:  n  Aufstiec»'  in  c\L3.en   eng'lisch  sprechenden   Laendern  ung-ewoehn 


lich.-Die   Kb"»  legren  sind  hier  rei-^end,    die   Studenten,    soweit    es   sioh 
vm  flradnierte  handelt,   unscrepieiohnet.   üuoh  unter  den  Studenten  g*ibt   es 
kauia  Juden.    In  meinem   Seminar  übervrief^en  Skaiidin  ivier.    In   den  Vorlesun- 
g-en  soll  als   ein  weisser  Habe  sich  ein  juedi£?oher   Student   ein^-efurden 
haben.    Das  Imen^^^.  mit   d^   BOziolooj'isGhen    Striiktur  des   Landes   ?usam- 
men.   ii.ls   erste  fernen  hie^er  //olil    die   Skandinavier.   Vor  80  Jahren 
7/c\r   die   (ler-ond  nooh  von  Indi-merstae^^men  besie^ielt,    Staendip:er  iiampf 
war    in   der   Tarier. ordniLn^^,    Die  Stadt  als    so.'iohe   ist   erst  vor  75   .lahren 
p;ep;ruendet   worden,   Erst-nmlioh,    was   in    dieser  kurzen   Zeit   kuJ-ti^rell 
-geleistet   v/orden   i?t  .—Die  IJnj.versitaet   f^hoert  mit    ?;u  den  besten 
d-.s   Landes,    die   Landwirtpchiftliohe  Hoohsohn.le  /?*oniep?t  ^7eltruf.    Die 
Bibliothek  hat   EinriGhtnng'en,    wie   ich  sie   sonnt   nir^^end  in  Euroia  ge- 
sehen habe.    So   ist  hier  rjnm  Beispiel  kttü'3^  ein  imf^ewoehnlioh  fein  im 
Ton  und  in   der  Architektur  g^ehaltener   S  val  mit   £choenp:eisti£^er  Litera- 
tur vorh^^r.  dpn.    Die  Bueoher   sind  nicht   numr^crriert ,    sondern  wie   ir^  eine 
Bibliothek  eines  Landlords   in  Praohtüinbaorden   in  herrlichen  'RcQ^Bm. 
?5wan<j3los   ein^je st  eilt ,   V.'underbare   Ticohe  fnd  sohocne   Sessel  ladei^ 
zu  einem   der  Erholiuin;  dienenden  Aufenthalt   ein,   ill.les   ist   auf  oirem^tA 
^/^AAJ  c^isti^  Ifaltunr;  abjectimmt    (75   Jahre  nach   :lcr  i'>rucndung,    Tv/ei 
n-ene rationell  nach  den  Indionerkaempfonf)  ,'^Trotzdem.,    die  75   Jahre  kommen 
aus   allen  Poren  sum  Vorschein,   Die  Altstadt   ist   archite]rtonisch  ein- 
facL.  nicht    ?5nm  Ertragen,  M.:j:ui  muGü   öich  beeilen  in   den  ViD.lentoi]    der 
reichen  Piuelilenbcsitj^er  zu  kommen  oder  rasch  zum  Uni-^'-^rDitaets -Campus, 
der   isoliert   lieg**:,    2;u?7iickznk£hren,   xm  sich   zv   erholen.    Das   alles 
ict   f-jjr  einen  Aufotie^  wenig*  g^aenstigT'ImEierhin   ich  r/ill  diei^en  Weg 
zuna'jchGt    abtasten.   Dann  habe  ich  auch   an  Ihre   liebe   O-attin  g-edacht, 
Kuenstlerimien  habe* hier  becondcre   Chancen.- Ku erzlich  war   ich  in  dem 
vairdorbaren  Muncnm  fuer  Chinesische   Kuiist ,    Zwei  Dcjren  der   (resellcchaft 
haben  Schubert -Li  «der  g^simren.    Das   Publikum  war  unordlich  e'ankbar, 
fast   cjidaechtig".    Dabei  hat  Miniieapolis,    d:\s  viertbeste   Symphonieo2>-;- 
chester  In  U,S,A,   ^\■n^   einen  einzig-cirtig-en  Konzertsaal    ,   \insercm   Cliib 
geg-enueber  gegleg-en,    (Heute  tritt   Siegfried  Oneg-in  rJs   Solistin  auf). 
Es   ist   hier  vio3.es  widercj^ricbsvoll,   wie   Sie    sehen, KriJturen  entstehen 
eben  nicht   als   ein  Produkt   der  ratio,    wenii  auch  vieles,   'was  uns  als 
'Widerspruch  erscheint,   unter  den  Pedingung-cn   des   Landes   durchaus 
tionell   ist, 

Wie  ich  Ihnen   schon   schrieb,    habe   ich  hier  die   Gast , -Prof es i:,Dr 
fuer  v^eitere  anderhalb   Jahre  an-g-enor^men,    nachdem  Prof,   Mitchell   in  seh: 
cnt,;3*eg^nkoiii!iender  TYeise  ein  Arrang-ement  mit   dem  Dekan  getroffen  hat, 
wonach  ich   die  Verbindung-  mit   dem  i'k^tional  B>ar eau  aufrecht   erhalten 
kann.  Tilitchell  war  der  i\n.Gicht,    dass   eine  laeng^ere  Lehrtaetigkeit   aji 
einer  ameri/fmi  sehen  Uwiversitaet  mir  besondere   "nlainf  st  Chancen  biete. 
Der  Dekan  ist    auch  sehr  vfeit   entg-eg^engekommen:  Sta^t   6  Unterrichtsstun- 
den habe   ich  in   dem  von  2,   April  bis   zum  15.    Juni   dauernden  Fruehling-s 
semeD^ote  nur  eine      Unterrichtsstunde.    Ich  soll  ueber: Agriculture 
•Q^i\   Trade   Cycle  lesen,    vm  meine  Untersuchung«  in  Bcvr  York  vorbereiten 
zu  koeniien.   Ausserdem  v/erde   ich  fuer  die   erste  April-77oche  beur^l^^t. 
Ich  ;ver  le   doher  vom  25.  Maerz  bis    zim  9,   itoil  iv  New  York  *e4-n,    und 
vom  15,   Juni  bis   znm  1,   Oktober  vdeder   irTovir  Yoyk  taetig-  sein,    Dr.  Str. 
kommt   am  25.  Ilaerz  ebenfalls  nach  Few  York.   Mitchell   ist   d.c-mxt   ein- 
vers^and^ij^3as s   er  nach  r>ipinen   Direktiven  arbeiten  waehrend  meiner 
Ab-/?^^n}i(ji l' ^  Fin>'mz i c].  1  ist    das  iirrang''=^ment   wenig-  guenstig".    Ich 


-    ,o    - 


( 


v7erde  .ojif  ös-^s   sehr  h-roheidene  rT*ofe&3oren,n«ehalt   rY.ret^t.    Diu  K-ntpjhao- 
dic'uiiß'  "biG   ziu'i  err.ten  Apri.T   cohlosij   die  Deofom^;  von  hohen  ]:;xt raaus.^ch en 
ein.  Ah  1.   ApT-il   -;drd   og   sehr    sohinca.    Ob  Mitchell,   ein  Teil   der  hohen 
Reisekosten  trafen  v/ird,   konnte  noch  nioht   di3kiitiert   irerden, 

Igubas  jaji^ ahme,    ich  haette  erst   nach  Rücksprache  mit   ihT,    die 
ProfecsiiJ?  oimQ\)Tien   sollen,   hat   Pe   in£;njir;on    zur  yorraiiscet?!!^^',    die  ^ar 
nicht  vorhanden  waren.   Man  hat  nir  aucdniecklich   r-csa.(yt: ^7^'ir   .ollen  Sie 
"berufen  und  ^chon  Iliren   eine  kurze  Bedenkzeit.    Kocnnen  Sic   £-ich  nicht 
rasch  entschliescon,    so  riucssen  vdr,   vde  T  eid   es  uns  auch  tut,    einen  ITa- 
tnr-/.dsjenaohaftler  "berufen.    Sie  vierden  naemlich  am  1,   April  #.  nicht  ivcIyl 
aur.    dcEi  staatlichen  ünivercitaetsctat  b£iÄD-i.4«^,    sordern  aus   einem  be- 
sonderen Fonds  besoldet.   Lehnen   Tic  den  Ruf  ab,    so  muoDsen  v/ir  sofort 
die  I'd-tt^l   fuor  cuidcre   Zwecke  ver/zenden,    v/eil  sie  uns   sonst  verloren 
^'ohen?  Die  Verhandlnnr-en  v/u^-on  -  vot  meiner  rrehersiedclun£;  hierher  — 
mit   4cm   Cliemiker- Professor  iTrincsheim-^^^efn-ehrt.    Die  Amerikaner   ziehen 
ais  n.thelie.'-^coiden    (fruenden  TTaturvTi;,.:r;enscaaft3  er  und  ::athemati/-er  vor.  "S 
""Tut  vrcil   ich  der  Universitaet  beL-.onders  £^enehii\  war,   bat  man   die  Ldttel 
fuor  eine^   ^-  tionalökonomcn  reser\''iert ,   flaette  ich  erklaert,    ich  muss 
erst   die  Ankimft  meiner  Fany-lie  ab;varten,    so  ?;a.eren  die  Liittel  bis   z^im 
1.    OJctobcr  19?5   3tatutenföies«%-vorß'eben  vvor den. —Kein  auslaendi  scher 
Professor  soil   aber  firor  laenr^ere   %eit   airs   den  Hittel   des  re£;ulaeren 
Etats  besoldet    vverdon,    damit  nicbt   die   einheimischer   Lehrkr  ••efte   durch 
"Meuberufim^Gn  in  den  Hinterf:;rii-id  £;edraen£'t  \7erden.-I.juba  hat  von  all 
diesr^n   Din£;en  keine  £-^[m\W£:,    was   ich  auch  i..rdQys-  nicht   ei^warten  kan.a;  >4* 
kritisiert   aber  darauflos,    als   ob   sie   ein  Sxp^rt   waere.    Sie  koennen  x'cr  — 
stehen,    dass  mich    d'^.s  sehr  voraer£;ert  hat.^lch  habe   es  hier  a  u  s  n  e  h- 
m   e  n  d       gut.   T^erde  unp:ewoelinlich   ^uvorkomjrend  behandt=lt   -und  znm   Teil 
direlrt  verwoehnt,   von  den  Dozenten  vde  ö.en   Ctudenten.    Ich  bir  m.ir  iher 
du2?c}iaus    darueber   im  Ivlaren,    d:i9c  bei    dem  o-us serordentlich  hohen  ^"iveau 
des  wirtRchaftstheoreti scher  Unterrichts^  die  .hmeri-kaner  keine  dringend 
Fachfr:^e  -a^-ch  curopaeischen  Trationalookonom-en  i-'Xvben.    Gelbst  bei   den 
F:itur.7i SS en schaftlern  ist    der   *^aetti£nm-'S2'rad  bereits   erreicht.    In  dsr 
lh;>'sik,    in   der  Chemie  und  in   der  Biologie   sind  die   Amerikaner   schon  seit: 
langem,  nicht   nur  rezeptiv,    sondern  coich  prorlnk^r4:v  schoepferisch.   Und  in 
den  letzten  Jabjcen  scheint  auch  die  Fiathematische  Forschfjig  ,   viel  ]  eich'!^' 
imter   dem  Einfluss   Goettin^^ons,    enorme   Fortschritte  gemacht   zu  haben, 
Prof.    ^zasz   sclireibt  mir,    d■.^ss   die   'vathematik  hier  gl-'^enzend  vertreten 
sei,   wr-nn  auch  die  Dozenten  nicht   .ille  loo/^ig-e  Amerikaner  sind. -Ich 
glaube  nicht,    ^^^  äü^liL^'''  ^^''^-"^■'-^-^^^11    -"-''■^  '^^^^  Lorbeeren  ausruhen  kann, 
/jraerika  i?t   bt<ßit^p;i^?^«^^i/^arßi^     eine  neue  g-eistige     rjinstollimg'  im 
Lande   zum  Durchbruch  zu  b ringen^ ^^^  Forschimg  und  Unterricht   in  unge- 
ahnter Weise  foerdcrn  vdrd.^>J3fea?i«^l4<^   keinen  Kumbold,    aber  viele^die 
in   seiner  Richtung  mit  imben^samer  Energie  arbeiten.    In   dwr  Buchpro dijil^- 
tion,    auch  sovfeit    es  sioli  ton  vdssenschaft liehe  Pchoepfi^gen  von  Format 
handelt^,    nimmt  jetzt  i\merika  die  erste   Stelle  ein  oder/nahe   daran, 
diese   Stelle   zu  errinn,  gen. 


^-^ 


! 


Frankfurt  a.U.,  den  5.  Februar  1934. 


V- 


■  ■i 


Sehr  geehrter  "err  Dr.  Alt schul   ! 


i" 


Ihre  beiden  Briefe  vom  10,  und  22. Januar  haben  mir  insofern  eine 
groBBo  i^eude  bereitet,  oIg  ich  dfirauß  ersehe,  dass  üie  mit  reoht 
grossem  r^rfclß  Ihre  Tätigkeit  in  Minnesota  aufgenommen  haben. 
Boßondors  eindr  cksvoll  ist  der  Vertrauensbeyreis,  der  eich  in 
der  atftndigon  Prolongation  Ihrer  Vertretung  kund  gibt,  hoffent- 
lich ird  Urnen  diese  Freude  durch  Herrn  titchell^s  Hart- 
näckigkeit nicht  allzu  sehr  ^^etriibt. 

Sehr  leid  tzt  es  idr,  dass  bie  sich  mir  ge^^enüber  in  einer  Ver- 
toidigun^sposition  befinden.  Als  ich  Ihnen  seinerzeit  tele- 
graphierte und  die  ausführliche  Begrlindung  dazu  schrieb,  ging 
ich  allerdings  von  objektiv  falschen  Vorausset ssungen  aus.  Ich 
naiiXQ  natürlich  an,  dass  limen  die  Wahl  freigestellt  sei  und  be- 
fürchtete nur,  dass  '6le   Dr.  Strauß s  desfialb  den  Vorzug  ge£:eben 
hätten,  weil  die  Dringlichkeit  seiner  u)tellungssuohe  Ihnen  be- 
^usster  war  als  die  meine.  Tele£;ramm  und  Brief  ßollten  nur 
darauf  hinweisen,  dass  mein  Interesse  an  Amerika  durc:haus  ak- 
tuell sei  und  dass  Sie  bei  Ihren  r.nt Scheidungen  meiner  nicht 
vergessen  sollten.  Auch  hätte  mir  es  leid  getan,  wenn  eine 
fc) teile,  an  der  mir  aus  ideellen  Gründen  so  viel  lag,  fin  jemanden 
gekommen  wäre,  der  auch  eine  andere  btelle  r^^'rn  genommen  hätte. 
Nunmehr  ist  ja  geklärt,  dass  meine  Annahmen  unzutreffend  waren 
und  dass  Ihnen  die  Vorläufigkeit  meiner  ge^^enwärtigen  Position 
durchaus  bekannt  ist. 


1^. 


:>  9\.—  y*^^ 


Nun  tut  es  mir  sogar  leid,  dass  Dr.  Btrauss  eventuell  in  eine 
schwierige  iiituation  kommen  könnte  und  dass  Mitchell  nicht  mehr 
so  ganz  zu  seiner  Zusage  stehen  kann.  Trotzdem  bin  ich  für 
Dr.  ötrauss  nicht  än^;stlioh,  sollte  selbst  diese  ti teile  nichtig 
die  Richtige  sein,  so  wird  üxmNew  'iork  doch  auf  a^le  F^ille 
einen  viel  wertvolleren  /insatzpunkt  bieten -können  als  London. 


I 


v> 


Jl- 


\^.^. 

-^■-•l^- 


Auch  glaube  ich  nicht,  dass  Mitchell  unfrei. ndl ich  sein  wird, 
er  erst  einmal  Dr.  Strausö  kennen  gelernt  hat. 


vvenn 


Was  meine  Person  betrifft,  so  bitte  ich  Sie,  nichts  zu  übereilen 
und  sich  selbst  nicht  etwa  in  ein  schiefes  Licht  zu  bringen,  üie 
wissen  Ja,  dass  ich  auf  die  Dauer  nicht  hier  bleiben  werde, 'sie 
wissen  aber  auch,  dass  es  nicht  auf  den  Monat  ,  noch  nicht' 
einmal  auf  ein  VierteiJ.ihr  ankommt.  r;ie  ich  Ihnen  schon  fri.her 
schrieb,  dürfte  4ch  auf  alle  Mlle  bi.s  zujn  1.  j^ai  hier  bleiben^ 
Wie  Tdt  sich  bis  dahin  meine  Tätigkeit  hier  noch  erschweren  wird, 
kann  ich  nicht  iberaehen.  Zunächst  habe  ich  noch  einen  harten 
Kampf  um  die  „v;irtschaftskurvo"  zu  führen,  die  (wie  ich  Ihnen 
vertraulich  mitteilen  kaiinj  in  ihrer  heutigen  Form  airi  1  .april 
zu  bestehen  aufh*lrt.  üb  sie  in  einer  anderen  Form  weitergeführt 
weruen  wird,  und  ob  überhaupt,  ist  jetzt  noch  sehr  fraglich.  :iu 
dem  wichtigen  iiintschluß  führten  drei  Momente:  die  Abwesenheit 
von  Ernst  Kahri,  die  ungeklärte  Lage  infolge  ues  :>chriftloiter- 
gesetzes  und  schließlich  die  bedrängte  finanzielle  Position  der 
Zeitschrift,  die  seit  aem  vergangenen  Jahr  ein  Verlust  unterneh- 
men geworden  ist.  Bellte  ich  aie  ..Wirtsoiiaftskurve"  nicht  wei  - 
t erfahren  können,  so  werde  ich  ohnedies  vom  1  .April  an  auf  einen 
iNotetat  gesetzt  sein,  d.h.  ich  werde  kaum  die  Hälfte  uessen  ver- ' 
dienen,  was  ich  bisher  hatte.  Bs  kann  natürlich  sei:.,  daß  bis   -i 
dahin  eine  Neuregelung  getroffen  ist  ocer  aaß  ich  andere  Ein- 
nahmen habe,  möglich  ist  Vieles,  sicher  aber  aoch  ixichts.  über 
den  I.Juli  hinaus  vermag  ich  aber  jet^it  noch  nicht  zu  sehen. 

Undi   trotzdem  möchte  ich  oie  bitten,  wie  ich  schon  gesagt  habe, 
nichts  zu  übereilen  unu  den  Boden  sehr  vorsichtig  zu  sondieren, 
ehe  Sie  überhaupt  „meinen  Fall!'  in  Erwägung  ziehen.  Ich  kenne 
sehr  wohl  das  Problem  aer  „zweiten  Garnitur"  für  die  Amerikaner. 
Im  großen  und  ganzen  liegt  natürlich  den  Leuten  daran,  bereits 
arrivierte  Europäer  dnüber  zu  bekommen  und  nicht  „Hoffnungen". 
Mit  dieser  psychologischen  Voraussetzung  habe  ich  stets  gerech- 
net und  mir  darum  niemals  große  Illusionen  über  die  Qualität 
der  bestenfalls  zu  erreichenden  Position  gemacht.  Es  wäre  darum 
ganz  verfehlt,  jetzt  noch,  nachdem  Sie  leider  so  unangenehme 
Erfahrungen  machen  mußten,  einem  Dozenten-oder  Assistentenposton 
erzwingen  zu  wollen.  IcJ^  war  in  meinen  Gedanken  von  jeher  viel 
bescheidener  und  dachte  eher  an  ein  Stipendium  oder  an  eine  son- 
stige, nichtoffizielle  Tätigkeit,  die  vielleicht  später  einmal 

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Perspektiven  eröffnet.  Solche  Betötlgungßmiigliohkeiten  können 
Sie  für  mich  sicher  erst  dann  herausfinden,  wenn  Sie  no  ;h  mehr 
Menschen  kennen  und  über  bessere  Beziehungen  verfügen,  und  ich 
.andererseits  durch  Lieine  Position  mehr  Verständnis  bei  aus- 
ländischen Stellen  finde.  Auf  alle  Fälle  bitte  ic|x  Sie  dringend, 
Professor  Hansen  oaer  andere  Herren  nicht  mehr  mit  mir  zu  be- 
schäftigen, denn  das  könnte  auf  aie  Lauor  eher  vorstimrnen  als 

nützlich  sein,  \ 

\ 

\ 

\ 
Von  Herrn  JDr.Wolf  habe   ich  inzwischen  Bescheid,   daß  ein  Lar- 

lehen  möglich  ist.    Ihre  Gattin  nannte  mir  RM  50^«->    clie  sie 
zur  übersiedlui.^,  brauche.    Soviel  könnte  hier  aufgenommen  veraen, 
votausgosetzt,    daß  noch  ein  Bürge   sich  beroitfindßt,    daf iir/iU 
garantieren.    Ich  schlug  Ihrer  Gattin  vor,    dosiialb  an  Herrn  Öi*,^ 
Eugen  f3trau3s  aus  Offenbach  heranzutreten,    ich  nehme  an,    deiß 
dies  erfolgreich  sein  wird.    Ihre»  Familie  habe  ich  zuletzt  vor 
14  Tagen  besucht  und  i. .zwischen  war  Boba  einmal  bei   uns;    soviel 
ich  weiss,   warten  Ihre  Angehörigen  nur  noch  darauf,   von  Stutt- 
gart einen  Bescheid  zu  bekomnen,    um  aann  von  hier  abzureisen. 

Ich  werde  mich  freuen,   recht  bald   wieder  von  Ihnen  zu  hören  und 
werde  Sie  wissen  lassen,    sobald  sich  bei  mir  etwas  ändern  sollte. 
iHlr  heute  besten  Gruß  von  meiner  Prau  und  von 

Ihrem 


^^/ 


sv^ 


■-*  \' 


V  - 


■"-.v. 


University  of  Minnesota 

ScHOOL  OF  Business  Administration 

MlXNKAPOUg 


Miimeapolis,  Minn,  den  22. Januar  34. 


Lieber  Doktor  Soudek! 

Ich  danke  Ihnen  vielmals  fuer  Ihren  ausfuehrlichen  Brief.  Ihre 
StiBiimang'  kann  ich  sehr  gut  verstehen.  Es  -war  aber  von  Ihnen  benso  falsol 
sioh  verletzt  zu  fuehlen,  wie  von  selten  meiner  Frau  mir  VoDTwuerfe  zu 
aaohen,  dass  ioh  Sie  hier  nicht  durchgesetzt  habe.  Ich  habe  nun  die 
.tingeleß-enheit  nit  groesster  Strenge  zuriickver folgt.  Das  Ergebnis  ist, 
dasG  ich  auch  nicht  die  geringste  Moeglichkeit  ;iatte,  Sie  zum  Mitchell 
Institut  zu  bringen. 

Mitchell  war  gegen  einen  deutschen  Assistenten  und  er  ist  auch 
heute  noch.  Ein  Economist,  der  seine  Position  noch  nicht  endgueltig 
verloren  hat,  kaia  ueberhaupt  nicht  in  Fra^^e.  Ich  habe  ^eioh  am  ersten 
Tag-  sehr  eingehend  Ihretwegen  mit  ihm  gesprochen.  Er  hat  die  weitere 
Diskussion  glatt  abgeschnitten.  Ich  bin  nun  erstaunt,  dass  Ljuba  mir 
heute  erneut  voiTinirfsvoll  schreibt,  ich  haette  zuerst  bei  Ihnen  anfrag-ei 
sollen.  Wie  konnte  ich  das,  nachdem  Mitchell  erklaert  hat,  Soudek 
koraiat  schlechthin  nicht  in  Frag-e.  Grunds aetzl ich  soll  niemand  gerufen 
werden,  der  noch  irgendwelche  Chancen  hat.  Ausserdem  stellte  er  zur 
Bedin^^^ung,  dass  der  Assistent  fliessend  eng-lisch  spricht.  Es  war  ent- 
schieden ein  Fehler  von  mir,  dass  ich  Strauss  durchgesetzt  habe,  denn 
weder  er  noch  ich  hab e i ■  AuBPcla.«».^  etv/as  gewonnen.  Die  Sache  niDimt  so- 
gar jetzt  eine  wenig  angenehme  Wendung  an. 

Die  Dinge  liegen  folgendermassen,  7/ider  Erwarten  haben  meine 
Vorlesungen  schoenen  Erfolg  gehabt.  Der  Dekan  hat  infolgedessen  ange- 
regt, dass  ich  fuer  eine  längere  Zeit  hier  noch  dozieren  soll,  viel- 
leicht 1-11/2  Jahre.  Forschrmg  wie  Unterricht  stehen  hier  auf  einem 
so  beneidenswerten  Niveau,  meine  Kollegen  sind  so  unendlich  lieb  zu  mir 
und  der  Kontakt  mit  den  Studenten  schon  jetzt  so  eng,  dass  mir  die 


-n^- 
70^ 


ArLTegnng'  sehr  verlookend  erschien,  zumal  ich  so  g"em  unterrlohte. 
Der  Dekan  hat  bereits  an  Mitchell  diesetwe^jen  geschrieben.  Mitchell 
hat  aber  onaoir  sauer  reagiert.  77eder  »oeohte  er  mich  fuer  so  lange 
beurif]/uben,  noch  ist  es  ihm  recht,  dass  ich  ihn  mit  Dr.  StraiiBS  bela- 
den habe.  Er  hat  m±xh  zirox   herzlich  zu  dem  Erfolg:  i^  Minneapolis  gra- 
tuliert, aber  doch  auch  seinen  Standpunkz  sehr  kl.ar  formuliert.  TVeder 
habe  ich  Dr.  Strauss  g-enutzt,  noch  mir  das  -^eben  erleichtert.  Im  Q-eg-en- 
teil,  ich  bin  zwischen  zv^ei  ft/feuhlen  i;eraten:mir  droht^eine  Position 
in  New  York  zu  verlieren,  ohne  mich  hier  saetteln  zu  koennen.  li-Iitchell 
wie  der  Dekan  suchen  einen  billigen  Ausweg  zu  finden.  Vielleicht 
de  ich  fuer  kurze  Zeit  nach  New  York  gehen,  um  Strauss  einzufuehr^ 
Ich  Tveiss  es  noch  nicht,  wie  das  endgaieltige  Arrangement  aussePien  wird, 
Finanziell  ist  es  auch  wenig  erfreulich.  Iflitchell  hat  sofort  geschrie- 
ben, falls  ich  hier  sei,  koenne  ich  kein  Honorar  beziehen.  Hier  werde 
ich  aber  ab  1.  April  das  regolaere  Ordinariat sgehalt  erhalten  (also 
genau  dieselbe  Surmjie  wie  in  New  York).  Da  aber  meine  Familie  in  New 
York  bleibt,  bin  ich  ivenig  guenstig  dran.  Mein  Surpliis  in  den  ersten 
drei  Monaten  geht  glatt  drauf.  Meine  Fami3.ie  kann  aber  nicht  hierher 
kommen,  weil  New  York  von  MinnGapülis  ebenso  m  it  entfernt  ist,  vvie 
London  von  Konstantinopel. 

Also,  wie  auch  immer:  die  Sache  sieht  nicht  schoen  fuer  Strauss 
und  mich  aus.  Es  bestand  aber  nicht  die  leiseste  Moeglichkeit  ,  Sie 
hierher  zu  bringen.  Ich  bitte  Sie  nun,  auch  mit  meiner  Frau  die  ^'^^^^ 
gelegenheit  in  Ruhe   zu  besi^r^clien.  Sie  koKJiat  in  jeden  Brief  dara.uf  zu- 
rück. Ich  verstehe  es,  di\3s   meine  Frau  Sie  und  Ihre  liebe  Gattin  so 
gerne  mit  in  New  York  gehabt  ha.ette,  v/.tehrend  flie  -  bescheiden  ausge- 
druckt,— fuer  Frau  Dr.  Strauss  nicht  viel  uebrig  hat.  Darin  stiime  ich 
aber  meiner  Frau  vollstaendig  bei.  Ich  waere  sehr  glücklich,  wenn  Sie 
hier  /gieren.  Ich  konnte  es  aber  bei  Mitchell  nicht  schaffen. 

Ich  habe  Abea/  sonst  nichts  unversucht  gelassen.  Ich  bin  sogar 
so  weit  gegangen,  Sie  an  meiner  Stelle  hier  vorzuschlagen.  Ehe  ich 
noch  den  Satz  ausgesprochen  hatte,  wurde  mein  Vorschlag  a  limine  zu- 
rückgewiesen, mit  der  Bemerkung,  die  amerikanischen  Universitaeten 
seien  nicht  in  der  Lage,  deutsche  xiabilita^tions fehler  zu  korrigieren. 
Gestern  versuchte  ich  nochmals,  auf  Sie  zu  sprechen  zu  kommen, Da 


TTurde  mir  der  Stsmdpimkt  in  einer  "Weise  klargemaoht ,  dass  mir  die 
Spucke  YfQgfiel,   loh.  muos  also  viel  vorsichtiger  vorg'ehen.  loh  habe 
keine  Geleg-enheit  img-enutzt  ^«lassen.  In  Philadelphia  habe  ich  mit 
mehreren  Freiinden  IhretTreg'en  g'esproohen,  aaoh  mit  Hansen,  Dieser 
hat  Sie  noch  gut  in  Erinnerung,  war  aber  bei  allem  7/ohlwollen  nicht 
in  der  Lag«,  vorerst  einen  Vorschlag  zu  machen,  loh  habe  aber  ver- 

ene  Pläne  im  Auge  und  werde  (monzs   unversucht  3.assen.  Man  muss 

hier  viel  Geduld  haben.  Sie  rrissen,  me  lange  es  bei  mir  gedauert 
hat.  Sie  koennen  sicher  sein,  dass  ich  meine  Verpflichtung  als  Lehrer 
Freund  und  Mensch  nicht  vergesse.  Es  geht  aber  nicht  so  einfach,  irlo 
meine  Frau  es  fuer  Sie  waenscht.  loh  sohaetze  ja  sehr  ihre  Stellung 
nähme  und  freue  mich,  dass  Sie  in  meiner  Frau  einen  solchen  I^otektor 
gefunden  haben.  Nur  ist  diese  Funktion  ueberfluessig,  weil  ich  selbst 
nichts  unterlasse,  was  ich  tun  kann.  Ich  habe  mich  sehr  danieber 
geaergert,  dass  ;^ie  wegen  Strauss  ueber  mich  hergefallen  ist,  waehrend] 
ich  doch  loo^  korrekt  und  richtig  gehandelt  habe. 

loh  persoenlich  «^iM  habe  es  hier  ausnehmend  gut.  Von  meinen| 
Kollegen  werde  ich  direkt  verwoehnt  und  mit  den  Studenten  habe  ich 
bereits  engen  Kontakt.  Die  Seminar Sitzungen  verlaufen  sehr  anregend, 
loh  lese  vollstaendig  frei,  ohne  llotizen,  Natuerlich  ist  meine  Spra- 
che sehr  simpel  und  alles  smdere,  denn  fehlerfrei.  Ich  vermag  aber 
auch,  englisch  sprechend  zu  wirken,  und  das  ist  die  Hauptsache, 
Aeusserlioh  lebe  ich  unter  sehr  guenstigen  Be  lingungen,  naemlich  im 
Fakultaetsolub,  Campus  Club  genannt.  Es  wohnen  hier  etwa  zehn  Dozen- 
ten der  verschiedensten  Fakultaeten,  darunter  Ivlaenner  von  europaeischei 
Ruf,  wie  z.B.  der  Ordinarius  fuer  Chemie,  Prof.  Kolthoff(aus  Amster- 
damm).  Wenige  Minuten  von  hier  entfernt  ist  das  Kollcgienhaus,  gegen- 
über die  herrliche  Bibliothek  mit  7ooooo  Baenden  und  das  wunderbare 
Konzert  geh  aeude  der  Universitaet,  wo  vor  zwei  Wochen  Kreisler  spielte. 
Alle  Universitaetsgebau^den  befindet  sich  auf  dem  Campus -Gebiet,  das 


eine  Stadt  fuer  sich  bildet,  uiit  IS.ooo  Studenten  iind  einig-en  Hundert 
Dozenten.  Im  Club  haben  wir  sohoene  Arbeitsraeuae,  Lesesall  eto. 
Das  Verhaeltnis  zYvischen  Lehrer  und  Studenten  ist  ausg'ezeTiLchnet, 
Innerhalb  der  Faloiltaet  herrscht  ausß^esprochen  faniliaerer  Sinn, Der 
Praesident  der  iJniversitaet  und  die  Dekane  verfaeg-en  ueber  g:rossG 
Machtvollkorinenheit ,  uoben  aber  diese  in  echt  eng-üi^ohen  Sinne  Traise 
und  bedacht  aus. Mir  erscheinen  die  Verhaeltnisse  direkt  paradiesich. 
Die  Aufmerksamkeit  des  Dekans  kann  ^<ar  nicht  hoch  genvig   g^projeser^^ 
werden,  und  sein  Takt  erst  recht.  Ich  bin  oft  wir3clich  ungeTToehn- 
lich  g-luecklich. 

Hoffentlich  wird  die  H^nraonia  durch  die  schoene  iinregnng  des 
Dekans,  nich  laen^jer  hier  zu  behalten,  nicht  ernstlich  verletzt,  denn 
es  unterliegt  g-ar  keinem  Zweifel,  dass  Mitchell  unzufrieden  ist 
Mein  Hierbleiben  haette  or  vielleicht  noch  hing^enomrien .  Die  Ang-eleg'en - 
heit  Dr.  St  raus  s  lastet  aber  schwer  auf  ihm  wie  mir.  Ich  verdanke  es 
noch  ihm,  dass  ich  nicht  Sie  in  dit^  Sache  hineingerissen  habe.  7/ir 
alle  sind  bem^uht,  die  Sache  in  Ordnung  zu  bring-en.  Es  wird  sich  schon 
ein  iiusweg  finden,  ein  Sprung;  ist  aber  bereits  entstanden.  Ich  bin 
sehr  besorgt,  um  die  moeglichen  Folg-en  in  meinen  Beziehung*en  zu  Mitchell 
der  nicht  nur  ein  ung-ewoehnlich  feiner  ^^ensch  ist,  sondern  auch  gj^^sstl 
Autoritaet  im  Lande  besitzt.  Es  waere  sclilimm,  die  Freundschaft 
eines  solchen  Mannes  zu  verscherzen. 


.y^C^U^^U. 


yuir»*^  y,    €cuf9^^ .  Kii-Ä-.  J^U<Jl    -ä-^*^  ^ 


Minneapolls,  I^nn.  ,den  lo.  Januar  1934. 
University  Minnesota,  Sobool  of 
Business  Administration 


Lieber  Doktor  Soudek! 

Heute  morgren  erhielt  ich  Ihren  lieben  ausfuehrlichen 
Brief  vom  26.  Dezember.  Leider  £jehen  Sie  von  Annalimen  aus,  die  den 
tatsaechlioben  Verhaeltnissen  nicht  entsprechen. 

Der  Sachverhalt  bei  Mitchell  ist  kurz  folgender: Weder 
wollte  er  frueher,  noch  will  er  jetzt  einen  deutschen  Assistenten, 
ITaoh  wie  vor  steht  er  auf  dem  Standpunkt,  dass  das  Institut  wie  f-^-^* 
selbst  nur  einen  amerikanischen  Assistenten  brauchen  kann.  Vom  erst 
Moment  ab  lehnte  er  die  Ueb einnähme  der  ^ebersiedelun£jsl:osten  ab 
und  sagte  auch  ausdruecklich,  er  werde  auch  sich  in  die  Visaang-ele- 
genheit  nicht  einmischen,  und  zwar  aus  grundsaetzlichen  Erwaegun^en. 
Das  nur  selten  durchbrochene  Prinzip  hier  ist: niemand  wird  hierher 
geiTufen,  wenn  er  nicht  bereits  Hocnsohull ehrer  war  imd  wenn  er  nicht 
bereits  jede  Existenzmoeglichkeit  verlorep^ 

Ich  sagte  Mitchell  sofort,  dass  ich  fuer  Sie  und  Strauss 
in  erster  Linie  zu  sorgen  habe  und  dass  sie  beide  zunaechst  allein 
wissenschaftlich  in  Frage  kaemen.  Darauf  erkundigte  er  sich  nach 
den  Verhaeltnissen  jedes  Einzelnen  von  Ihnen  und  sa^e  woertlich, 
Soudek  ist  vorerst  noch  in  Stellung.  Dieser  Fall  scheidet  vollstaend: 
aus.  Bei  Strauss  hat  er  unwillig  nur  nachgegeben,  weil  Strauss  keine 
Stelle  hatte  und  bereits  in  London  ist.  Auch  da  hat  er  noch  eine 
zusaetzliohe  Bedingung  gestellt:  Strauss  mue^se  fliessend  englisch 
sprechen  und  mit  allen  amerikanischen  statistischen  v<iuellen  ver- 
traut sein.  Immer  wieder  kam  er  darauf  zurück,  dass  diese  Be  ingung 
nur  ein  ameri^ani scher  Assistent  erttiellen  koenne.  Nun  spricht 
Strauss  wirklich  recht  gut  englisch  . 


Ti^otzdem  ist  die  Entsoheidtm^,  weil  erzwunß-en,  ganz  unabhaengig'  von 
Ihnen,  wenig  gluecklioh.  Immer  wieder  kriege  ioh.  es  von  verschiedener 
Seite  zu  hoerenidie  Englaender  wie  die  i^erikaner  koennen  keine 
deutschen  Assistenten  brauchen.  Ich  "bin  schon  sehr  im  Z  weifel,  ob 
ich  Strauss  einen  Gefallen  erwiesen  habe.  Mir  selbst  habe  ioh  ent- 
schieden geschadet. 

Ihre  Vermutung,  ich  haette  Ihnen  die  Stelle  zuerst  -  v/enn 
auch  nur  theoretisch  anbieten  koennen-  entspricht  leider  keinesvi^s 
den  wirklichen  Verhaeltnissen.  Mitchell  hat  diese  Alternative  gar 
nicht  gestattet.  Aber  auch  bei  Dr.Kuznets  konnte  ich  nicht  durchdrin- 
gen. Als  ich  auf  Ihre  einzig  dastehende  Begabung  liinwies,  bemerkte 
er  direkt  aergerlich:  die  Theorie  ist  Ihre  Sache,  nicht  die  Ihres 
Assistenten.  77ir  haben  leider  keine  Moeglichkeit  von  seiner  Begabung 
Gebrauch  zu  machen. 

Was  man  mir  zum  Voirwurf  machen  kann,  ist  nur,  däss  ioh 
Strauss  vorgeschlagen  habe,  obwohl  niemand  im  Institut  einen  deutschen] 
Assistenten  wollte,  nicht  aber,  dass  ich  nicht  mit  aller  Gewalt  Sie 
durchzusetzen  versucht  habe.  Dazu  war  ich  auch  nicht  im  enfemtesten 
in  der  Lage. 

Wie  gerne  ich  auch  mit  Ihnen  zusammengearbeitet  haette  uj^ 
wie  vdchtig  dies  auch  fuer  die  Wissenschaft  gewesen  waere,  bliese 
Moeglichkeit  bestand  im  gegebenen  Falle  nicht.  Ich  hoffe,  dass  ich 
fuer  Sie  viel  Geeigneteres  finden  werde.  Ich  habe  nach  allen  Selten 
die  Fuehler  ausgestreckt.  Sehr  enttaeuscht  hat  mich  Schlampet  er,  ich 
meine  als  Mensch.  Die  Amerikaner  sind  doch  wahre  Engel  im  Verhaelt- 
nis  zu  diesen  "Kollegen". 

Meine  Frau  schliesst  sich  Ihren  Vorwuerfen  an  und  kommt  heute 
auch  noch  auf  den  Fall  Dr.  Goldschmidt  zu  sprechen.  Trotzdem  er  bereits 
zwei  Jahre  in  Amerika  war,iMad  Bonn  fuer  ihn  als  seinen  frueheren 
Asssistenten  sich  die  Beine  ausgereissen  hat  und  Goldschmidt  als 


-  z- 


heirvorragender  Kenner  des  ameriK5nisoh.en  Kreditwesens  sehr  ge- 
schaetzt  wird,  war  es  sehr  sohwer  fuer  ihn  was  zu  erreichen.  Er 
bekommt  ein  kleines  juedisches  Stipendium,  dass  knapp  fuer 
einen  ausreicht.  Monate  hind\xroh  hat  der  Dekan  jede  Betaeti- 
^\JociQ  von  GÄldsohmidt  als  Lehrkraft  in  -vyloher  Eigenschaft  auoh  iinm| 
mer  strikte  abgelehnt.  Schliesslich  hat  er  sich  zu  einem,  fuer 
Ooldsohmidt  wenig  ersprieslichen  Kbmpromiss  b/reit  schlagen 
lassen.  Dabei  ist  zu  beachten,  dass  Goldschmidt  seit  Mai  in 
London  ist,  wiederholt  -Amerika  bereist  hat  und  englisch  vollkomme| 
beherrscht.  Ferner  hat  er  zwei  dicke  Buecher  vorlegen  koennen, 
was  hier  wie  ueberall  stets  imponiert.  Sie  sehen,  auch  der 
Fall  Golds chmi dt  liegt  einwenig  anders.  Korrespondiert  wurde  ueb( 
ihn  mehrere  Monate.  Guenstig  lagen  da  die  Dinge  nie  und  sind 
es  heute  fuer  Goldsohmidt  auch  nicht. 

Von  mir  selbst  kann  ich  nicht  mehr  viel  berichten.  Sie  sind 
ja  durch  meine  .'ingeuo erigen  unterrichtet.  Ich  bin  physisch  sehr 
muede,  weil  ich  diesen«  st aendigen  Wechsel  auch  bei  meiner  ro- 
busten Gesundheit  nicht  gewachsen  bin.  Innerhab  8  Tage  war  ich 
in  Philadelphia,  Cambridge-Boston  und  nach  2  Tagen  Aufenthalt 
in  New  York  fuhr  ich  gleich  nach  Minneapolis,  das/  zwei  Naechte 
mit  dem  Eypross  erfordert.  Ich  kam  am  Samstag,  den  6.  Januar  an, 
habe  gleich  den  Dekan  aufgesucht,  der  mich  allerherzliohst  empfii 
und  musste  abends  ins  Bett,  weil  ich  mir  einen  fuerterliohen 
Hexensohuss  geholt  hatte.  loh  bin  fuer  das  Klima  nicht  entspre- 
chend ausgeruestet.  Die  Temperatxir  war  vor  einigen  Tagen  18*Fahrei 
heit  unter  Null,  das  sind  Zo   Celsius  unter  Null.  Fuer  mich  genue^ 
ist. 

Gestern  hielt  ich  meine  "Antritsvorlesung",  vollstaendig 
frei,  ohne  Notizen.  Dabei  soll  mein  Englisch  il^cilk  sogar  ertraegli« 
manche  behaupten  so^far,  gut  gewesen  sein,  jedenfalls  wurden  die 
AusfuehruHgen  als  sehr  klar  u..d  verstaendlich  bezeichnet.  Prof. 
Garver,  der  ja  europaeischen  Huf  genies^st,  hat/*  mich  eingefuehrt. 


Abends  in  Seminar  hatte  ioh.  sogar  einen  durclischlagenden  Erfolg 
zu  verzeiohnen  iind  engsten  Ebntakt  -uatr  mit   der  ganz  vorzuegliolien 
Zuho  er  er  Schaft  gewonnen«   Eingefuehrt  wurde  ich  ,    ebenfeills  in  sehr 
liehen  Form,   von  dem  Dekan,    der  morgens   durch  einen  dringenden  Be- 
such beim  Xiirator  verhindert  war  und  sich  durch  G-ctPver  veirtreten 
liess. 

In  Boston-Cambridge  konnte  ich  mit  meinem  Heferat  umt  eineiī^ 
Aohtungserfo  l.g  erzielen.   Ich  riskierte  nicht  frei  zu  sprechen.   Es 
ist  aber  schlirria,    wenn  man  ein  lÄanusfccipt  auf   dem  Eongros s  herunter 
liest.   Ich  habe  es  aber  in  einem  relativ  gutem  Englisch  getan.    Die 
Diskussion  mit  dem  bekannten  Mathematiker  Prof.  Hedrick  von  Los 
iingeles^    (Herausgeber  der  Annalen  der  mathematischen  Gesellschaft 
in  USA)  war  sehr  interessant.   Hedrick  verallgemeinerte  meine  Thesen 
und  stiirmte  mir  im  Grundsaet  zlichen  vollstaendig  zu. 

Drei  Tage  habe  ich  in  Cambridge   (als   Gast  de»  Faoulty  Club  der 
Harveird  University  auf  Einladung  von  Professor  Gay)  verbracht  und 
dabei  viele  interessante  Persoenlichkeiten  kennen  gelernt.   Leider 
habe  ich  Sohumpeter  nicht  erreichen  koennen.    Ich  hatte  den  Eindruck, 
dass  er  sich  am  Telephon  verleugnen  lies^  ,  um  nicht  gestoert  zu 
werden.   In  Harvard  (Hm  Mass.   Institut  of  Technology  liesst  jet^P 
als  Gastprofessor  der  Frankfurter  Mathematiker  Prof.   Otto  Szasz. 
Er  hat  mir  den  Aufenthalt  in  Harvard  sehr  schoen  ausz\;gestalten  ver- 
standen. 

Ut-ber  die  sonstigen  Verhaeltnisse  konnte  ich  mir  noch  kein 
Bild  machen.  Minneapolis  hat  mir  sehr  grosse  zusaetzliche  Ausgaben 
bereitet.    Trotzdem  glaube  ich,    dass  ich  meine  Familie  jetzt  einiger- 
massen  sanieren  kann.  Allerdings  habe  ich  vorerst  das  Geld  noch 
nicht.   Hoffentlich  ]sann  ich  aber  die  Familie  bald  holen. 


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•  »•^•'1>7'W 


'^ 


Frankfurt, den  1.    Januar  1933. 


ehr   geehrter  üerr   Dr.    Altechul, 


seit  melneir  ausfuhr  11  oben  Brief, den    Ich  Ihnen 
vor  «Inl^en  '"a«en  schrieb, sind  drei  Briefe  von   Ihnen   ange 
koffiuen.    Je^^er   einzelne  war  davon   fHr  mich  erfreulich  und   ich 
pnreche   Ihnen   f'Jr  Ihre  Freundlichkeit  meinen  herzllc'heten 
D^nk   flup.    Allerdlniis   sind  die   Briefe    In   eler  sehr  merkwUrdl 
ffen  Relhenfolfl^e  hier  elnpretroffen, nämlich  der  vorr   19.':5ezember 
al«=   erster,  der  von   2?,    als   zweiter  und   der  voir  20,    Dezexber 
und  mir  wichtl.<3;8te   erat   heute, vier  T^i^e   nach  dem  snMter  ge 
schrlebenen.    Ich  erwähne  dasjdairlt  *31e  nicht  meinen,  Ich  weil 
te    Ihnen  nl^ht  rjrormt   ant^'-orten.  Vielmehr  hatte   Ich  zu  den 
beiden   ersten  Briefen  weniger   zu  sa^.en.^ls    zu  dem  letzten,  der 
In   hoffentlich  R^^u-boll scher  Telse   das   neue  Jshr  gut    einleite 


te. 


*^  le   schreiben  darin,  dass  Fritz  «'trauss   die  As 


s  letente-^rtelle  wQhr^^r^heln"' Ich  nicht   anne'-men  werde, well   er 
vertrac^llch  an  Dr.    *^lnger   (    soviel   Ich  weiss   ein  Journalist 
aus   ^'nm^urg.w   zwar  nicht   Jude,qber  Nlchtarler,der   sich  jetzt 
In  T.ondon   nlerc^elas^en  hat  und   Ubrlflr.ena   »auch  mit  der  Zeitung 
In   eine  lope  Bezl'^huncf  getreten    Ist,  sofern  dAr  Genannte  mit 
detr  rrlr  Bekannten   Identisch   Ist   )gebunden   Ist. Inzwischen  dürl 
ten   *^le   J?   auch  von   ^rltz   Nichrloht   haben   und   dann  übersehen 
kennen, ob   die   •'teile   f^lr  mich  frei   werden  kannte.    Schön  wfire 
es    auf  alle   Ffflle.    Dass   die  Entscheidung  darüber   erst   Snde 
^'Krz,n«!rllch  n«ich   Ihrer  Rückkehr  aus  Minnesota  gef^^llt   werden 


( 


t 


kann,lpt  nslr  ^upserordentlloh  angenehm.    Zu  diesem  Termin 
wer'^'=    Ich  n»^ml'ch  ir?lne  Situation  besser  Übersehen  können 
alp   h^uto.da  schon    In  den  n'fohpten  Tagen  ein  endgültiger 
^nt^cheld   ^'ber  mein   Hierbleiben  komiren   kann, 

Velne   <^ltu?itlon   pleht  heute   ,    am  1.    Jnnuar  193A 
(    Ich  kann   nur  von  T«^,f?  zu  Tag  dlsr)onleren  )    so  aus    :    Auf 
grund  des    f'chrlftlelterßtepetzes   habe   Ich  einen  Antrag  auf 
7ul«?8runflr   zuT  ^eruf  creptellt. Vorläufig  habe    Ich  auch  die 
^enehirl«7un'7  zur   Ausübung  des   Berufes  bekommen, aber  nur  auf 
•»^l^erruf j'^l    ?;er  k^nn    Jeden  '^^g  erfolgen, etwa   schon  morgen. 
'Of^r)n  ^rer'^e    Ich  vorl^'lflcr  beurlaubt   und   beantr«?ge   endgültige 
'^ntrcheMuno;.    "Olere   poll    (    nach  Absicht    des   Gestzes    )    bis 
^ndp  dieses   ^^onats   fallen,    ^rst    Irr.  Verlauf  des  Januar  oder 
arr  ^nde  w-Ipf    Ich, ob    Ich  Redakteur  bleibe  oder  ausscheiden 
musp.    ^anr?  '^^''rde   pich, wie    Ich   Ihnen  bereits    schrieb, der  ^er 
laT  bem"hen,  unter  Hlnwelp    ^luf  meine  Unentbehrllchkelt    als 
•«^l'^pennchaftllchen  Berniter  des   Handelstells    zu  erh-^lten.    Dl€ 
Ablehnung   pelten?  der  Pe*  ufsorganlsatlon  würde  wohl   Im  Laufi 
des  ^ebruor.Tenn   *'berh9UT5t,erfoloren.    Die   angeführte  Regelung 
trifft   aber  nur  meine  "".«ftlgkelt  bei  der  Geltung, rUe  bei  der 
•^Irt Schaftskurve   "    let    auch   noch  nicht   durchgf eührt .    Hier 
mupp   ein  «hnllchep  Verfahren   stattfinden, Hber  dessen  Ausgang 
Ich  nlchtp   Sfiflren  "kf^r^r),    ^le  <^hance,9l8  Fachredakteur  einer 
'^achzeltochrlft   7u  bleiben,  Ist    In  meinem  Falle  etwa  50<. 
it^elne  'T'»?tlgkelt   nn  der  "   ^Irtpch'^ftskurve    "   höngt   übrigens 
weltsTfhend    davon  ab.  In  welchem   Sinne  die  Frage, ob   die   Tlku 
eine  nolltlrche  oder   f achwlpsenschaftllche   Zeltschrift    tst, 
beont'^ortet   wird. 


F 


Meine  berufliche   ?ltu?itlon    Ipt   also   n^c^^  alle'3em  al 
lee      n'lere    sie  klarund    Ich  bin   f^'r   Je   en  Aufschub  dankbar, 
<^er  rrir   zu  einer  weiteren  Dlrooeltlon  gewft'hrt  wird.    Den  gor 
dlFchen  ^-^noten  der  hlee  leren  Verwlcklunsren  kann    Ich  auch  nlcl 
^le   loh   Ihnen  b-^^r-lte      bearrnndete,  iurch  eine   rasche   IJntnchel 
du'^ar  zerhauen, denn    Ich  bin  der  Zeltuna;,dle    fHr  mich  daa 
Aeu^=«rpte   tut,UT  rrlch  hier  zu  halten, moralisch  verofllch 
tet,«^en''o   den    Anoreh^rlocen  meiner  '^rau.    Insofern   konnten  Pie 
vr.Xr  nichts  Beps^ero'^   tan,aln  inlr  rci^^tellen,  dass  die   ^ntschel 
dunflf  '-bar   den  ""  )9ten    Ire   ^-^tlonal  Bureau   in  drei  Kon^'ten  fal 
len   poll.    Toh  bmuche   dann, wenn   pI*^   fOr  mich  p^Unstlg  aue^^e 
h(^r>   f?ollte, keine  Vorbehalte  rrachen   und   *=^le   wissen   auch, wie 
•"^it    ^ie  rnlt  rrir  rechnen  k'^^nnen,    Anderer?:eits    ist    ee  T.lr 
el»->e   (Troc^f!  ^eruhifrunc^   7U  "klaren, dass   eine  bestimmte, wenn 
»'uch  nicht   1"*^  '^  ^h^nce   in  ^^e^v  '*ork   fHr  mich  besteht ."^ahr 
hnftlor  eine    freudige   Neujahrsnachricht! 


V 


ac>"   deir  Ich  die  vorhergehenden   ^*ltze  geschrieben 


habe,lepe    Ich  noch  rtal^   dttar  Ihrer  "Rrlfe   vom  22,    Dezember 
durch   und  «teile    fect,waa  mir   au^-   dem  Gedf^'chtnis   gekomiren  war, 
dapn  Dr.    «^traun^    seine  Pezihung   !?.u  "Dr,    Singer  gel^^st   habe 
un'^   darss   er  die   Asaistenfienetelle  doch  annehme.    Da   ich  bei 
"^mt)f^ng  Ihres  Briefes    diesen  Passus   mit   Dr.    Singer  nicht 
ver?t«?nd'"n   h«tte,war   er  bei  mir  In  Verges?enhelt    geraten  und 
nun  verstehe   Ich  wieder    :   ^''rltz  Straups  kommt  also   doch,   '^nd 
damit   d^^rft©  meine  ^^offnung  zunächst   (    n^ch  dem  Stand  vom 
1.    J^^nuar  193-^  )  unbestimmt  bleiben.   Nichtsdestoweniger  bleibt 
es  bei  dem, was   loh  Ihnen  eben    schrieb.    Sie  kennen  meine  Si 
tuation  und  k'^nnen  nun    ^elbat  beurteilen, was  demnächst   noch 


zu  machen    Ist,    Ich  bin   kelneewep"?  verzweifelt   und   hphe   auch 
nicht   f5en   Ol^uben  verloren,  dasn   rie   mir  etwas  verschaffen 
V^'nnen. 

Nun  darf    Ich  noch  kur?    (    Ich  bin   leider  ellli?  und 
B-^hrelbe    Ihnen  normen  welter  )    ein  pa«ir   "^Inge    Ihre   Familie 
betreffend, ber^Jhren.    Ich  pclau^e   nicht, daas   Sie   es   als  Nach 
teil  betrachten  aollten.dase    Ihre  Farcllle   direkt  nach  New 
''ork  korrmen  'vlll.    Jetzt, da  es   -loch  elcher    Ist,    dass    Sie    1-^ 
Amerika  bleiben, hfe*tte   e?  keinen   ninn,^'enn    Ihre  F'^iiillle    In 
London  bliebe,    ^np-llpch  lernen  kann    sie    auch   In  New  ^ork   und 
Geld  braucht    Ple   '^a   unr!   dort ;  ?=!useerdem  kann    Ihre  Frau  schon 
die    neuen  Le^ensbed  ina-unsen  kennen   lernen   und  Boba   den  Po'en 
auf   Aus'-lchten   fr   eich  eon'^ leren.    In  London  vf-'re    Ihre  F??ml 
lle    fr  drei,   ^'onate   an   ein«  f^e";l'^nes  Provisorium  gebunden. 
'"eiter  m'-^chte    ich  noch  die  Pltte    Ihrer  Familie  um 
die  T^enbhaffunfif  Ässrx^aTjtFH  der   nötigen   amerikanischen  Panlere 
unt --rpt''tzen.    rie  T^eFt-'tlcrunff'  ^'ber   :'hre  Ankunft    Ist    In  der 
•^at    unentbehrlich.   *^enn   ^hnen   ^uch  <:Ue  ^esorsruna;  dea  Papleres 
wchwer  f?ille    sollte,  po   ^V^rften   -^l«   '^och  diese  ?rohe    nloht   sehe 
en.    Je  schneller  die   ^okuTente    In   Stuttgart  besorgt    sind.dest 
früher   ist    Ihre  Familie   relsefertlcr.   Auch  we-^en  der  Fahrkarte 
würde    ich  mich  an   Ihrer   Stelle   dafür  entscheiden, dass   die 
Karte   --^ier   In  Deutschland   f^r  Peglptermark  gekauft  wird, well 
damit   erheblTche  «^oesenersnarnlsse  verbunden    elnd.    In  dieser 
^ichtunsr  scheinen  mir  '^le  Bem*!hungen   Ihrer  Familie    In  einer 
sehr  v^rn^nftioren  Rlohtunp^  zu  l-ufen  und    ich  glaube,  Sie  könn 
ten    *'ich  dß   ruhig  auf  d-ren  ^nt-^chlf.lsse   verlasr-en. 


National  Bureau  of  Economic  Research,  Ine» 


Directors  At  Large 

Oswald  W.  Knauth  George  O.  May 
H.  W.  Laidler  Elwood  Mead 

Shepard  Morgan         George  Soulb 
L.  C.  Marshall  N.  I.  Stone 

Matthew  Woll 

Director«  By  Univcrait/ Appointmeat 

Edwin  F.  Gay,  Harvard 
Walton  H.  Hamilton,  Yale 
Harry  Jbrome,  Wisconsin 
Harry  Alvin  Millis,  Chicago 
Weslby  C.  Mitchell,  Columbia 
Joseph  H.  Willits,  Pennsylvania 

E.Altsohul 


A  NON-PROFIT  MEMBERSHIP  CORPORATION  FOR  IMPARTIAL 
STUDIES  IN  ECONOMIC.  SOCIAL  AND  INDUSTRIAL  SCIENCE 

Officer* 

H.  W.  Laidler,  Chairman  of  the  Board       Joseph  H.  Willits,  Vice-President 
Oswald  W.  Knauth,  President  George  E.  Roberts,  Treasurer 

Charles  A.  Bliss,  Executive  Secretary 

Research  Staff  , 

Wesley  C.  Mitchell,  Director  of  Research 

Simon  Kuznets  Fredbrick  C.  Mills 

Frederick  R.  Macaulay  Willard  L.  Thorp 

Leo  Wolman 

51  MADISON  AVENUE,  NEW  YORK 
AShland  4-6363 


22.12.3.5. 


Dr.J.Soudek, 
Ravens  te  instr . 5 . 
Frankfurt  a.ü. 


Directon 
Appointed  By  Other  Organization« 

Hugh  Frayne 
American  Federation  of  Labor 

David  Friday 
American  Economic  Association 

Lee  Galloway 
American  Management  Association 

George  E.  Roberts 
American  Bankers  Association 

M.  C.  Rorty 
American  Statistical  Association 

A. W. Shaw 
National  Publishers  Association 

Robert  B,  Wolf 
American  Engineering  Council 


Lieber  Doktor  Soudek! 

Heute  morg-en  erhielt  iah.  Ihre  Depesche  vom  21.  ds.^.  .Ihre 
Mitteilung  hat  mich  voellig  erschuettert.  Ich  war  direkt  fassungslos. 
Wenige  Tage  vor  meiner  Abreise  aus  London  schrieben  Sie  mir,  dass  Sie 
vorerst  versorgt  seien  und  ich  soll  daher  zunaeohst  keine  Sciiritte  fuer 
Sie  ttm,  loh  besprach  die  xingelegenheit  mit  Fritz  ßtrauss  und  besjhloss, 
da  er  in  London  gar  nichts  hatte,  in  korrekter  Weise  ihn  hier  primo 
loco  vorzuschlagen.  Prof.  Mitchell  haette  Sie  auch  nicht  akzeptiert, 
oolange  Sie  eine  Position  hatten.  (}3?undsaetzlich  wird  hier  wie  in 
London  nichts  getan,  solange  jemand  noch  eine  Stelle  hat. 

Wie  ich  Ihnen  nun  gestern  schrieb,  erhielt  ioh  am  21.  einen 
Brief  von  Fritz,  da.tiert  vom  6.  Dezember,  wonach  er  mit  Dr. Singer  einen 
Vertrag  abgeschlossen  habe.  Heute  morgen  traf  aber  von  ihm  eine  Depe- 
sche ein,  dass  er  hier  die  Assistentenstelle  angenommen  habe.  Er  hat 
wohl  inzwischen  den  Kontrakt  mit  Dr.  Singer  aufgeloest.  loh  habe  ihn 
umgehend  telegraphisch  von  Ihrer  Depesche  in  Kenntnis  gesetzt,  ITachdom 
die  Sache  auf  ein  falsches  Gleise  gekommen  ist,  koennte  es  passieren, 
dass  die  Assistentenstelle  hier  ueberhaupt  mit  einem  ümerixaner  besetzt 
wird,  auch  wenn  Fritz  nooh  nacht  raegli  oh  ab  leimen  sollte,  -was  aber  naoh 
seiner  Depesche  zu  tirteilen  nicht  der  Fall  sein  duerfte.  Wie  die  Dinge 
liegen,  habe  ich  Ihnen  gestern  geüchrieben. 


Selbstredend  werde  ioh.  hier  alle  H^bel  in  Bewegiong-  setzen  und 
nicht  ruhen  ,  bevor  iah  fuer  Sie  was  gefunden  habe.  Noch  heute  werde  ioh 
mit  Professor  Hansen  sprechen,    der  sich  Ihrer  gat  erinnert  • 

Ihre  Depesche  habe  ioh  um^jehend  telegraphisch  beantwortet.    Seien 
Sie  versichert,    dass  ich  nicht  vergessen  habe,  was  es  heisst  Lehrer  und 
Freund  zu  sein.    Schreiben  Sie  mir  bitte  sofort  nach  Empfang  des  Briefes. 
Ich  werde  Sie  auf  dem  Laufendem  halten.   Ich   schreibe  noch  heute  an  Sir 
William  und  andere     mir  befreundete  Herren. 

Mit  den  herzlichsten  Oriissen  tmd  "^Tiinschen  fuer  das  neue 
auch  an  Ihre  liebe  öattin,   in  alter  Freundschaft 


stets  Ihr 


^^-^"^-y^ 


Lassen  Sie  den  Mut  nicht  sinken, 
Sie  wissen,  ich  werde  nichts  unver- 
sucht lassen.  /fi«-Ä*-w^.^^  Am^^n^<i 

92U  i^yj- 


National  Bureau  of  Economic  Research,  Inc^ 


Directon  At  Largc 

Oswald  W.  Knauth   George  O.  May 
H.  W.  Laidler  Elwood  Mbad 

Shepard  Morgan         George  Soulb 
L.  C.  Marshall  N.  I.  Stone 

Matthew  Woll 

Directon  By  Univenity  Appointmcnt 
Edwin  F.  Gay,  Harvard 
^alton  H.  Hamilton,  Yale 
Harry  Jerome,  Wisconsin 
Harry  Alvin  Millis,  Chicago 
Wbslby  C.  Mitchell,  Columbia 
Joseph  H.  Willits,  Pennsylvania 

i.  Alt  schul 


A  NON-PROFIT  MEMBERSHIP  CORPORATION  FOR  IMPARTIAL 
STUDIES  IN  ECONOMIC.  SOCIAL  AND  INDUSTRIAL  SCIENCE 

Officen 

H.  W.  Laidler,  Chairman  of  iht  Board       Joseph  H.  Willits,  Vice-President 
Oswald  W.  Knauth,  President  George  E.  Roberts,  Treasurer 

Charles  A.  Bliss,  Executive  Secretary 

Research  St«ff 

Wesley  C.  Mitchell,  Director  of  Research 

Simon  Kuznets  Frederick  C.  Mills 

Frederick  R.  Macaulay  Willard  L.  Thorp 

Leo  Wolman 

51  MADISON  AVENUE,  NEW  YORK 

AShland  4-6363 


Directors 
Appointed  By  Other  Organizatiotu 

Hugh  Frayne 
American  Federaiion  of  Labor 

David  Friday 

American  Economic  Association 

Leb  Galloway 

American  Management  Association 

George  E.  Roberts 
American  Bankers  Association 

M.  C.  Rorty 
American  Statistical  Association 

A.  W.  Shaw 
National  Publishers  Association 

Robert  B.  Wolf 
American  Engineering  Council 


Yertraulichl 


2o.12.33. 


Dr.J.Soudek, 
Ravensteinstr.5 , 
Frankfurt  a.II. 


LielDer  Doktor  Soudokl 


Ich  erhalte  soeben  von  Dr. Fritz  Strauss  einen  vom  6. 
ds.  Monats  datierten  Brief.  Darin  teilt  er  mir  vertraulich 
mit,  dass  er  sich  fuer  ein  Jahr  vertraglich  gebunden  habe, 
indem  er  mit  Dr. S.Singer (den  ich  nicht  kenne)  ein  Research- 
bureau  fuer  kontinentale  Banken  ins  Leben  gerufen  habe.  Dr.S. 
stehen  v/ohl  genuegende  r.littel  zur  Verfuegung.  Dr.  Strauss 
bittet  die  Angelegenheit  streng  vertraulich  zu  behandeln, 
weil  Konloirrenzgruende  es  dringend  erforderlich  machen. 

Da  ich  Orot  am  5.  Dez.  nachmittags  hier  eingetrof- 
fen bin  und  erst  am  6.  mit  Mitchell  wegen  Fritz  Strauss 
sprechen  konnte,  haette  ich  also  auch  telegraphisch  Fritz 
nicht  rechtzeitig  benachrichtigen  koennen.  Meinen  Brief 


vom  6.,  in  dem  ich  ihm.  mitteile,  dass  ich  ihn 


Assistenten 
beant/ortet  • 
maessig. 


hierher  holen  Iqggen  kann,  hat  er 
Offenbar  p^eht  die  Post  im  Winter 


als  meinen 
noch  nicht 
sehr  unrogel- 


Fuer  Fritz  Strauss  hatte  ich  mich  entschieden,  nach- 
dem Sie  mir  geschrieben  hatten,  dass  Sie  vorerst  versorgt 
seien  und  ich  zur  Ueberzeugung  gekommen  bin,  dass  Fritz  nicht 
so  bald  in  England  etv/as  geeignetes  finden  wuerde.  Meiner 
Ansicht  nach,  haette  Fritz  unbedingt  zunaechst  Nachricht  von 
mir  abv/arten  sollen.  Er  war  aber  sehr  nervoes  geworden,  was 
ich  menschlich  verstehen  kann,  und  hat  infolgedessen  einen 
Spatzen  in  der  Hand  vorgezogen.  Jedenfalls  nehme  ich  an, 
dass  nunmehr  die  Daten  sich  veraendert  haben.  Fritz  hat  eine 
Position,  v/aehrend  ich  gleichzeitig  heute  in  der  Times  lese, 
dass  das  Journalistengesetz  doch  zur  Anwendung  gelangen  wer- 
de. Ob  Sie  betroffen  werden,  weiss  ich  nicht.  Ich  v/ill  hoffen, 
nicht.  Jedenfalls  sind  Sie  jetzt  meine  Hauptsorge.  Leider 


ist  die  Situation  veniger  guenstig  als  bei  meiner  Landung. 


Vielleicht  unter  dem  unmittelbaren  :!]influss  der 
ersten  Be^^egnung  hat  Professor  Mitchell  -  ohne  das  Praesi- 
diura  befragt  zu  haben-  sich  in  ungewibehnlich  entgegenkommen- 
der V/eise  bereit  erklaert,  Dr.  Fritz  Strauss  als  meinen 
Assistenten  zu  berufen.  Von  Dr.  Kuznets  hoere  ich  soeben, 
dass  es  nicht  ohne  weiteres  moeglich  sein  werde,  falls  es  bei 
der  Ablehnung  von  Straurs  bleiben  sollte,  auf  Sie  die 
Rechte  zu  ueber tragen;  Der  Weg  ist  jetzt  vial  komplizierter 
und  man  werde  kaum  eine  Entscheidung  herbei fuehren  koennen, 
ehe  ich  von  meinem  Urlaub  nach  Mew  York  (von  der  Gastvorle- 
sunc  in  Ivlinneapolis  )  Ende  LIaerz  zurueckge kehrt  sein  wuerde. 

I  rar hin  oroeffnen  eich  fuer  Sie  Chancen,  falls  Jhnen 
diese  ueberhaupt  reizvoll  erscheinen.  Sobald  ich  erfahre,  wie 
Sie  sich  dazu  stellen,  werde  ich  mit  aller  »iiergie  fuer  Sie^ 
eintreten,  \"ie  ich  Ihnen  schon  schrieb,  sind  die  Bedingung^^' 
nicht  sehr  guenstigrDas  .'Cngagerent  ist  nur  fuar  ein  Jahr, das 
Gehalt  betraegt  2,ooo  Dollar,  Reisespesen  v^erden  nicht  ersetzt. 
Ich  habe  aber  das  sichere  Gefuehl,  dass  Sie  Ihren  Weg,  wenn 
Sie  hier  ein  Jahr  gearbeitet  haben,  schon  find3n  koennten, 
V/as  die  Uebersiedelungskosten  betrifft,  so  muesste  das  Kommit- 
te  wie  in  Dutzenden  anderen  Faellen  fuer  Sie  einspringen. 
Sollte  Ihre  Position  in  Frankfurt  trotzallem  gesichert  sein 
oder  Sie  sonst  vorziehen,  dort  zu  bleiben,  so  \7erde  ich  kaum 
einen  Schueler  als  Assistenten  bekommen  koennen,  Prof,  Mit- 
chell ,  aber  auch  die  anderen  Herren  wuenschen,  dass  ich  «SYnen 
Amerikaner  als  Assistenten  etert*»  nehme. 


Ich  bitte  Sie  all  die  Dinge  streng  vertraulich  zu 
behandeln,  weil  darauf  auch  hier  viel  WertJ^elegt  wird. 
Mein  Brief  dient  nur  zu  Ihrer  persoenlichen  Inform^ation. 
Meiner  Familie  werde  ich  allerdings  andeuten,  ^^vie  die  Din- 
ge liegen. 

Lieber  Dr,  Soudek,  Sie  wissen  seit  Jahren,  wie  ich 
zu  Ihnen,  als  einem  meiner  aeltesten  Schueler  und  meiner 
besten  Freunde  menschlich  wie  wissenschaftlich  stehe,  "^ine 
Zusammenarbeit  mit  Ihnen  waere  mir  eine  grosse  Freude  und 
ich  bin  ueberzeugt,  fuer  beide  Teile  fruchtbar. 

Mit  den  herzlichsten  Wuenschen  und 
gruesren  zum  neuen  Jahr  auch  an 
Ihr  Frau  Gemahlin  bin  ich  Ihr 


National  Bureau  of  Economic  Research,  Ine» 


Directon  At  Large 

Oswald  W.  Knauth  Gborgb  O.  May 
H.  W.  Laidler  Elwood  Meao 

Shepard  Morgan         George  Soule 
L.  C.  Marshall  N.  I.  Stonb 

Matthew  Woll 

Directon  By  Univcnity  AppoiBtmcnt 

Edwin  F.  Gay,  Harvard 
Walton  H.  Hamilton,  Yale 
Harry  Jerome,  Wisconsin 
Harry  Alvin  Millis,  Chicago 
Wesley  C.  Mitchell,  Columbia 
Joseph  H.  Willits,  Pennsylvania 

[''.Alt  schul 


A  NON  PROFIT  MEMBERSHIP  CORPORATION  FOR  IMPARTIAL 
STUDIES  IN  ECONOMIC,  SOCIAL  AND  INDUSTRIAL  SCIENCE 

Officen 

H.  W.  Laidler,  Cbairman  of  the  Board       Joseph  H.  Willits,  Vict-Presidtnt 
Oswald  W.  Knauth,  President  George  E.  Roberts,  Treasurer 

Charles  A.  Bliss,  Executive  Secretary 

Research  Staff 

Wesley  C.  Mitchell,  Director  of  Research 

Simon  Kuznets  Fredbrick  C.  Mills 

Frederick  R.  Macaulay  Willard  L.  Thorp 

Leo  Wolman 

51  MADISON  AVENUE,  NEW  YORK 
AShland  4-6363 


Director« 
Appoitited  By  Other  Organizatiotu 

HuGH  Frayne 
American  Federation  of  Labor 

David  Friday 
American  Economic  Association 

Lee  Galloway 
American  Management  Association 

George  E.  Roberts 
American  Bankers  Association 

M.  C.  RORTY 
American  Statistical  Association 

A.  W.  Shaw 
National  Publishers  Association 

Robert  B.  Wolf 
American  Engineering  Council 


19. IS. 35. 


Lieber  Doktor  Soudek, 

Ich  waere  Ihnen  sehr  dankbar,  wenn  Sie  reiner  Frau  bei  der 
Regelun{^  der  finanziellen  Fragen  behilflich  sein  wollten,  in- 
dem Sie  sie  beraten,  wie  sie  beim  Frankfurter  oder  Berliner 
Koramittee  einen  Teil  der  Ueborsiedelungskosten  auftreiben  kann. 
Es  handelt  sich  fuer  mich  bestimmt  nur  um  üin  kurzfristiges 
Darlehen,  das  ich  schon  aus  meinem  Honorar  als  G-astdozent  an 
der  IJniversitaet  Minnesota  (in  LIinneapolis )  zurueckzahlen  kann. 
Momentan  sitze  ich  aber  auf  dem  Trockenen  und  kann  keine  Ivlittel 
fluessig  machen.  Waehrend  der  Zeit  meines  Urlaubs  beim  Bureau 
(Januar  -Maerz )  werde  ich  hier  kein  Gehalt  erhalten,  v/ohl  aber 
einen  Vorschuss.  Trotzdem  war  es  weM  auch  von  finanziellem 
Standpunkt  richtig,  die  Berufung  nach  Minnesota  anzunehmen. 
Ist  die  Gastdozentur  von  Erfolg  gekroent,  so  kann  sich  fuer 
die  Zukunft  manches  daraus  ergeben,  und  Profesf-or  Plansen  ist 
mir  sehr  gev/ogen. 

Die  Anforderun/oön,  die  hi  3r  zu  erfuollcn  sind,  stellen 
schon  rein  'Quantitativ  eine  starke  Belastung  des  Nervensj^stems 
dar.  Hinzukomrat  die  Unruhe  ueber  die  wenig  guenstige  Loesung 
der  Frage  mit  meiner  Familie.  Sie  kommt  hierher  zu  einer  Zeit, 
wenn  ich  in  Minneapolis  bin.  Hierher  fuer  eine  'Toche  zurueck- 
zukehren,  ■  erde  ich  aber  nicht  in  der  Lage  sein,  weil  die  Kosten 
nicht  geringer  sind,  als  die  von  London  nach  Nevr  York.  Immer 
wieder  habe  ich  meine  Frau  den  Vorschlag  gemacht,  doch  nach 
London  zu  kommen,  von  ^.vo  aus  alles  zehnmal  leichter  zu  regeln 
ist.  r^s  v/aere  auch  viel  an  Kosten  gespart  v^oräon.  Nun  ist  die 
Verstaendigung  sehr  erschwert,  llrief tolegramme  zu  schicken^ 
ist  dn  kostspieliges  Vergnuegen,  Preis  ca.  2  Dollar,  nach' 
Sngland  aber  nur  1  Dollar  usw.  usw.  Ich  habe  den  Eindruck,  dass 


der-  v/int orverk ehr  der  Dampfer  mindestens  So  Tage  braucht^ 
eine  iintvrort  auf  einen  Driof  beko^;im.t.  Da  hoert  ,^d«*4* 


man  bei 
bis  m.an 
Verstaendigungsmoeglich'ieit  nahezu  vollsta.mdig  auf. 

Die  ^l.'^nenschaf tlichen  und  per soen liehen  ."Arbeitsbedingun- 
gen oind  hier  ungewöehnlich  guenstig.  Cbv/ohl  es  mir  sehr  schwer 
faellt,  den  Schinerz  uobor  die  Trennung  mit  dem  geliebten  ;:]ng- 
land  zu  ueber.\^inden ,  hoffe  ich  doch  mich  rocht  bald  hier  ein- 
leben zu  koennen.  Ich  habe  viele  ausgezeichnete  Maenner  und 


J 


Frauen  hior  kennen  gelernt.    So  neben  llitchell   Dr.   Kuznets, 
Dr.   Arthur  Burns    (Professor  an  der  Rüthers  University   in 
New  Brunäwis  und  l.Iitarb^it^r  von  LIitchell,   Professor  Kotel- 
ling  von  ilor  Colu.r.i"bi-i  Univorsity,   Dr.   Achinstain,    ri  ^n   sie 
'Jinj^ial   ziti3rtc-m  un^^   violo   andere.  J^3   Fors'chunc   steht   hier 
iriviau.    Die   Disl:u.ssionen^!^T^:rbs   sehr  anre('T;ünd. 


auf  hohon 


in 


TT-, 


iT    iJni^ 


'  i'  s  i  t  a  e  t  : '  i  nn  ■  'i  f  o  t  •     h  -i  1 1 ' )   Ich    .:>  1  n.   0.  r ';  i  n  1 1 1  :^  n  '-"^  j  - 
••■      ;  G -..;'■•  •ueh er  The- Theory  of  I.'oney  and   Capital.  Bitte   sen- 
den Sie  nir   Ihre   Aufsaetze   aus  der  '.Virtschaftskurve,    die   im 
ver{;'?jn.p:enen  Jahr  erjr-chienen    sind.    lils   ist   hii-^r    schver   die 
7;irts chaf  tskurve  auf sut reihen • 

Die  V/ohnungen    sind   hier  hochnodern.    In  dem  Distrikt,    in 
dem  Feiler,    Leder er,    Colm  und  Brandt   v;ohnen,    gleich  am  Hudson, 
in  der   Naohe  des  Van  Cortland  Park,    sieht  es   durchaus   laendlich 
aus.   Kleine  zweistoockige   Ilaeuser  mit   schoenem  Garten.    Fast 
wie   in  London,    nur  eben  viel  moderner  und   technisch  ranz 
•fabelhaft   ausf'-estattet ,    doch   sind   die  Zi  m.er  klein.   Viel  lyoe-" 
bei  braucht  man   nicht,   v.'eil  die   Schraenke   einriehaut    sind. 
Buecherreio;ale   v/erden  ziemJLich   billig  geliefert    (fuer   5   Dollar 
etwas  primitiver  als   die  gev/oehnlichen   in   Deutschland,    ange- 
strichen in   der   Farbe    der   '.'/aende    (v:as   sehr   schoen   ist).    Sonst 
gibt    es   noch   ein  paar   LeiiSessel  und  ein   Sofa,    ein  kleiner 
Tisch.    Das   ist    alles.    Beliebt    sind  einfache  Velour tepi che. 
Geuiss   v;ohnen  die  reichen  L'enschen  anders.    Die  Professoren 
leben  relativ  bescheiden.    Der  Preis   der- '"ohnung  von  Lederer 
(5  kleine   Ziemer)    stellt   sich    auf  85  Dollar   im.  Ilona t  mit 
Beheizung  und  'Varmv/arser.    Die  Untergrundbahn  faehrt  billig 
(5  Cents    .:]inheitstarif ,   allerdings   ist    das    ein  Kasten   im 
Vergleich   zu  den  hocheleganten  und    sauberen  V/agen    in  London). 
Die   ^Entfernungen  sind    im,  Vergleich    zu  London   entsetzlich^  'Qer 
Verkehr   lange  nicht    so  vollkommen  geregelt.   Vielleicht   fin- 
de  ich  mich  darin  noch  nicht   so   aus.   London   ist  soziologisch 
eine   Summe   von  kleinen  und  kleinsten   Staedchen.  New  York  ist 
eine   xUesenstadt. 

Heine   Fam.ilie  wird   sich  hier   sicherlich  wohl  fuehlen.Ä 
Die   Intelektuellen   sind  sehr   aufmerksam,    die    allgem.einen  Leh^fi 
bcdingungen,    wenn  man  mit  der  Hetze  der   Innenstadt  nicht   in 
Beruehrung  zu  kommen  braucht,    sehr  angenehm  und  die   '"'ohnungen 
imriflTiiTnftif?3Tnimi     genuegen  hoechsten  Anspruechen,   was   in  London 
bestimmt   nicht   der  Fall  ist. 

Mit  den  herzlichsten  Neujahrsgruessen  und 

V/uenschen  auch   cm   Ihre  Gattin 
bin   ich   Ihr   sehr  ergebener 


^^^<j^^  .^^-^L^ 


Ml 


X 


r 


I 


Frankfurt, den  26.   Dezember  1933. 


Tehr  geehrter  Herr  ^r.    Altochul, 


1 


Rls    Ich  am  Donnerstag  Nachmittag  von  Bcba 
erfuhr, daps    Ihnen    Im   Institut   ein  Assistent  bewilligt   und 
von   Ihnen  Fritz  Rtrauss  dafür  vorgeechlagen  wo^^den  war, 
war    Ich    In  der  Tat  viele   «tunden   fas^iungsloa,    Veln  Telegram, 
das    Ich  noch  am   selben  Abend   abgehen   Hess, war   ein  Reflex 
die   er  ?tlmiruncr,dle    Ich  Ihnen  glaubte  nicht  verheimlichen 
zu  d^»rfen.   ^as  mich  an  dieser  Haohrlcht   so  tief  betroffen 
machte, war  nicht, daps   ^le   eine  Stellung  f^lr  ^rltz  bereit 
hielten, '^le   ^unh    Ich  h^tte   annehmen  können;  son'lern  dass   Sie 
dlere  f'telle    Ihm   anboten, obwohl   loh   glaubte, dass  dafür   nur 
Ich    In  ^rafl^e  kam.    Aus  vielerlei  Gründen. 

Fle   schrieben  mir  am  11.   Oktober  von  London 
aus    :    "    ..das    Institut   sorgt   für  einen  Assistenten,  .^»^ahr 
scheinlich  muss    es    ..ein  "    richtiger   '*   Amerlkf^ner   sein.    Das 
aohllesFt   nicht   aus, dass    Ich  nach  meiner  Ankunft  and   re    Dia 
nopltlonen  treffen  kann.    Ich  brauch^   nicht   zu  erw^fhnen,  wie 
glücklich  Ich  w^re,wenn    Ich  mit   Ihnen    zusammenarbeiten  könn 
te,    lTm^rhln,es    Ist   alles   m^'gllch.    "    2s  wurde   auch  möglich, 
aber    Ihre  ^ntochelduncr,dle    Ich   In  der  eben   zitierten  Ploh 
tuncr   r'r   fest{7elgt   ansah,  fiel   andere    aus. Und   dl'^s   enttäusch 

te  mich. 

Denn  Ihr  ehedem  ge8u?5=erter  Wunsch, mit  mir 
zuaammen  zu  arbeiten, ent«orang  doch  dem  gleichen  Bewusstselr 


wie   der  meine, -^aRP   eine   «olohe  Zueammenarbelt   höchst    frucht 
bar   8  «In  m"p<'te  und   dase   dann  mancher   Jener  wleaenschaft 
Hohen  "^un^ohtröuire    In  '^^rfnilunfT   ccehen  k?5nnte,der  beide 
von   uns    Jahrelang  beflch^ftlort   h??tte.    Gerade   an   dieser  Stel 
le   Pehe    Ich  '^ber  keine  ^'»gllohk'=lt,von   einem  anderen  Ven 
pohen   vertreten   zu  "erden, und    gel   e?    selbst   ^rltz   Straiea, 
'^er   Ihnen   oonpt   00    nahe   steht. Jedenfalls  muss   Ich  dae   an 
nehrren.PoT'^ncre    Ihr  "^orte   ^-Mltl<^kelt   hnben,da88    Ich  Im    Id^el 
len   '"Inne  Ihr   «^'ch-'ler  8el,wl«  kein   anderer.    Je^ert^lls  habe 
Ich  TTl^h  bl-her   Irrmer  und^'her^M  als    solchen  ausgegeben. 
Pein    qup   dlep'^m   ld--pllen  Orunde   hatte    Ich  «uch 
zuülndept   erw!Rrtet,da<^P   «^le  irlr  die    *?telle   wenigstens   an 
bieten  ^'erden.    ^o   w.^redann    Irarrer  noch  iP?5hllch  gewesen, daes 
loh   «le  h«tte   aMehnen  rc^'spen, -vell    ich  etwa   noch  nicht    frei 
bin.    Aher  die   ^nt  °chel'''un.'7  konnte  doch  nicht   ohne  mich  ge 
troffen  werden   un^^   zwar   aup  der  moralischen  Bindung, die   nun 

inrral    aue  el^er   «o"!  oben  Verbundenheit  resultiert , wie    sie 
In  der  T.ondon'^er  ^rlef  und   Ihren   frfihe^en  AupsDrüchen   zum 
Aupdrunk  kam.  In  welchen  "Zweifel  rruss    Ich  nun  geraten, wenn  * 
^le    all*^   diese   '^eberlegunpren   gqnz  beiseite   lassen, nur  ^vell 
ein   anderer   Ihnen   nahe   v^tehender  Vensch  dringend   unterge 
bracht   werden  muss, obwohl   er  auch   «anders   untergebracht   wer 
den  kann  ? 

Dazu  kam   noch  eine  andere   ^rschfitt^runsTjder    ich 
am  orlelchen  "^afire   aupsepetzt  war.    ^as   Journallstenge8etz,dea 
sen   Inh«^lt    ^le    unTef-fhr  kennen, wurde   vor   einigen  Tagen   prak 
tlpch    In  TTrp^t    ffepet7t   un^    ^^1^  erste   DurchfHhrungsbest  I.tj  ung 
erlqs«=en.    i^anach   -rpchelnt   ep   cranz   unmöglich, daes    Ich  als 


r 


c 


^e'l^kteur  t?ftlg  peln  k^nn   un'-i  w?ihrPchelnlloh,dae8  icelne  Tätig 
k^lt  7uro  ersten  Anrll   «ufh?*rt.   'Wieweit  meine   f^tellunsr  als  He 
'Iskt'^ur   (^er  "   '^Irtechs^ftakurve   "    zu  h«lten    lpt,kann  ebenfolla 
noch  nicht  ^^ber^hhen  wer^^en   und, wenn    Ich  auch  von  Gesetzes 
weoren  unbeMn'iert   bleibe,  Ipt   noch  nicht  oteaas't.ob  alch  ile  Zelt 
Schrift    ^up  wirtschaftlichen  Gr^nrlen  h'^lten  Ifiast,   Also   kurz: 
meine  berufliche    ^tellunglpt    sehr   unsicher  geworden, obwohl    loh 
noch   lir.iper  nicht    pacrr?n,an   welchem  Tage   ale  beendet    lat. 

ITp   l^pre   Jo   nahe   zu  Raflren,(l9ös   Ich  dann  eben   hier 
au'^pohel^en   pollte.    Aber   puch  das    Ipt    nicht    so   einfach.    ISretens 
«teht   "err  Oeper   auf  dem   ""tandpunkttdpsße    Ich  fUr  die  Zeltung 
unent>>ehrllch   pel^r  und  er  m^'chte   alle   Anstrengungen  machen, mich 
k'*'nftlor   al«  "    -^Ip-^en^chpf  tl  ^  chen  Berniter  '*   des   "andelstelle   zu 
halten,    '^b  da?   m'^^ffllch  sein  wlrd,w^|p8    Ich  nicht,  eclliön  w''re  es 
.l^denf «^llSjwenn   auch  nicht   von  grosser  Dauer.    Zweitens  würde   Ich 
bei   vor7^ltl/srem   Aupschelden    Je'^en  Anstjruch  auf  "P'ordrrungen  gegen 
den  Verl-^g  verlieren.    Auch  das    l«^t, solange    Ich  nichts    Sicheres 
In  ".*^'nden  h^be,  unt'jnllrh.    ^o  werde    Ich  also  mel  ^e  Position  ver 
tel(f?lGren  m"*'?sen  und   welter    In  der  Schwebe  bleiben.   Sin   nicht 
beneidenswerter  ^up*and, 

rie  werden  zucfeben,da8s  ich  in  einer  solchen  Sl 
tuatlon  die  Nachricht  vo  ~  Ihrer  Asslst'^nflenwahl  doppelt  schm^erz 
Heb  emnf and. Vielleicht  hStte  Ich  m<lch,w^re  mir  dieser  Posten 
an!7*=boten  worden, trotz  der  materiellen  ^lnw^•nde  dagegen, rasch 
'^a^u  entschlossen,  "^'uri  Ipt  aber  die  Tntf?cheldung  gefallen  und 
Ich  TE"chte  nicht, dasp  etwas  rMckg^nglg  gemacht  wird.  Sie  könn  n 
mir   glauben, dasa    Ich  l^ltz   *^trauss   de   Stellung  vom  Herzen   gönne 


un^l    Ihn   fluoh  i^rum  beneide.    Ich  erlaube   auoh^daes    ^le  für  nlch 
e*w^Q  T>Qficendee    finden  n'erden,wenn  eret   elniral   meine  Lage  es 
erlflu>^t  .dqpp    ich   sofort  VoüJire.    Aber    Ich  irHchte   ''le   trotzdem 
bitten,  pchon    .1^t7t   ernpth^ft   ^^pchau   7u  halten, da  Sie   nun 
blasen,  d«»!?p    ich   um  '^le  J^hresmltte   ^ohl  kauir  mehr  hlers    in 


werde. 


"33   tut  mir  leidjdassmeln  erster  Brief  an  Sie  nach 


Amerika  von   einer   po  unangenehmen  Angelegenheit  handelt.    Denn 
ich  wollte  Ihnen   pchon  lange  schreiben, wie  aehr  ich  mich  mit 
den   ^rfolffen  gefreut   habe,  die  "^le   aua   dem  neuen  Lande  berich 
tet   habon.   Vor   allem   finde    loh  •&   ausgezeichnet, dass   Sie  die 
Vertre-^unor  von  Hanpen  bekommen  haben.  Bratens   wegen   der   ^hre, 
zweltenp  wearen  des   \^eheinkommen8,da8, wie   ich  von   Ihrer  (rattln 
h^<re, damit  verbunden     let,drlttena  wecren  des  KontakteR,den  ^-ie 
auf   ^leoe  "^ei^e  rr  It   der  amerlkanaichen   'Studentenschaft    erhal 
ten   und   viertens , well   ao    Ihr  Engagement  bei  Mitchell   länger 
l*?uft   und   ^le  we Itaichtiger  dlsnonieron  k^5nnen.    Ich  bin  nun 
gesT)annt  »welchen   Tindru-^k   ^le  von  ^'innesota  haben  werden    .    Sie 
wippen, dape  rrlch   gera^-^'e  dl^pe  Univereit^'t  ganz  besonders    inter 
epslert.    ^uch  die   herzliche   Aufnahme   drtiben  war   gut  zu  hören. 
"^enn   quch  der  er^te  Eindruck   nicht   auf  die  Dauer  entscheidet, 
wie    Jq   die  '^rfa'runcfen  mit    insrl^nd   gezeigt   haben,  so    ist   es 
doch  erfreulich, wenn  man  nicht   gleich  menschlich  gehemmt   wird. 
In  dieser  P.lchtung   ir^t   auch  die  Einladung  bei  Lederer  hoch 
einzu8r?h'''tzen.    Tie    immer   «"ie  künftig  zu  diesem  Kreis    stehen 
werden, PO   ipt   ep   doch  ein  gutes  Teichen, dass  man  von  dieser 
Pelte   wenlpr'^tenp   die  ^orm  wahrt, was  bei   den  deutschen  Kollegen 


T   '    ■'»^— •»♦T^""¥V  1,^,»; 


V 


( 


In  London   leider   nicht   der  Fall  war. 

mt   Ihrer  Fsrcllle  bin   Ich  welter   In  engem  Kontakt. 
Gestern, air  erpten  ''?elhnacht0felertag,war   Ich  mit  meiner  Frau 
faPt   ^er)  ff<?nzen  Tao;  dr^usoen    In  "omburg.    Der  Tag  verlief  herr 
ll^h,lch  eipt)flnde  rrlt   gro^eer  ^reude.dgss  die  Neigung  und  dae 
VerPt»ndnl«  von  beiden   ^elten   zunlirrot   und  kann   mir  g^r   nicht 
vorc'ten.en.d'^es   -^ir  unp   jetzt   trennen   rollen.    Die   '"tlmmung 
Ihrer  Ancreh^^rlg^n   Ist   «urprero^ochen  crut   und   entc^^cren  noch  d   r 
vor   elnloren  lochen  zuv^rp  i  ohtlloh.    Die   Freude,  In  ein  neues  Land 
zu  koTTTen.alrrrrt   irlt   d«r  l=^onkre41slerunpr  dep  Zieles   zu.    Ich  bin 
^'ber'Teiort.doep    pich   Ihre  ^^rrlTle   In   New.'ork  wird   gut   zureoht 
f l'^d'^n.er^'t   recht, w«nn   die    eine  oder   andere   Dame   aus   Ihrem  Kol 
learenkr^lo    Ihr  bei   der  ^Inrlchtunsr  -•'Ird  behilflich  sein.    Nun 
^lelbt.    nipo   alp    eln7lffep  Problem  noch  die  Uebereledlung.    Die 
'^«hl   z-^lschen  den  beiden   '^^De'lt euren    l^t   nicht    allzu  schwer, 
^^'r  die   ^IrTa   ^>rz   pr)rlcht   vlellf^lcbt  .dass   <91e   die  Kosten  von 
dr-^be-    a-jp  begleichen  k^^nnen  und   «iqo   nicht   hier   allzu   sehr  be 
laptet    -Ind.    T^a   übrigen«    die   Darleh-^nsaufn^hir-e  betrifft, so 
warte    Ich   nur  darauf, bis   mir   Ihre   Göttin  ungefJ^hr  die   benötigte 
^UTrrre    pnoren  k^nn,um  mich  dqnn   an  Dr.    "^olff  zu  w-^nden. 

Schliesslich  darf  ich  Ihnen  noch  eine  kleine  erfreu- 
liche Mitteilun*^  machen   :    am  Uorgen  jenes  unglücklichen  Don- 
i.erstages  erhielt  ich  die   italienische  konatssclirift   *'  Miner- 
va Bfuicaria  ",in  der  zwei  khiise  Seiten  hindurch  Ihr  üPtikel 
Über  den  Kapital verzehr  in  der  Depression  in  der  "  Wirtschafte 
kurve   **   beoprochen  wird.    Ich  schicke   iimen  die  ^Zeitschrift 
mit  gleicher  Post  als  -öeleg.    Sie   sehen, sie  werden  auch  im 


I 

1 


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•■V 


•■  ■-'■'.,  ■■■. 


-/'.•,--..  ". ' 


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earopäisciien  Au8l?inde  noch  nehr  beachtet, 

icli  hoffe,  dass  ^ie  schöne  V;eiliri  acht  »tage  hat- 
ten und  Ilinen  noch  ein  cohöner  *JahreßWGchBel  bevorsteht. 
in  der  "^at  int  jn  cließiaal  der  tTfüireßanfang  für  ^ie  viel- 
versprechend, ^as  eigentlich  gebulirend  gefeiert  v^erden  soll- 
te.ich  "Will  für  meine  •^erison  in  der  i^eujahrsnacht  intensiv 
wiliiBchen,  dass  die  doffnungen,die  ^ie   an  193^  kniipfcn  und 
die  so  bereciitigt  erscheinen,  zu  angenelimer  ^<irklicliiieit 


I 


\7erden  mögen. 


i^eine  -^rau  sclilies.  t   nich  diesen  Wünpchen 


an  und  lässt  -'■hnen  die  herzlichBten  ürUsee  sagen. indem  ich 
dies  gern  vjcitergebe  grü.sse  ich  ^ie  als 

ihr  treuer 


1 


National  Bureau  of  Economic  Research,  Ine» 


Directon  At  Larg« 

Oswald  W.  Knauth   George  O.  May 
H.  W.  Laidler  Elwood  Mead 

Sheparo  Morgan         George  Soule 
L.  C.  Marshall  N.  I.  Stone 

Matthew  Woll 

Directon  By  Univcraity  Appointment 

Edwin  F.  Gay,  Harvard 
Walton  H.  Hamilton,  YaU 
Harry  Jbrome,  Wisconsin 
Harry  Alvin  Millis,  Chicago 
Wbslby  C.  Mitchell,  Columbia 
Joseph  H.  Willits,  Pennsylvania 


A  NON-PROFIT  MEMBERSHIP  CORPORATION  FOR  IMPARTIAL 
STUDIES  IN  ECONOMIC,  SOCIAL  AND  INDUSTRIAL  SCIENCE 

Officen 

H.  W.  Laidler,  Chairman  of  tht  Board       Joseph  H.  Willits,  Vici-President 
Oswald  W.  Knauth,  President  George  E.  Roberts,  Trtasurer 

,  v        Charles  A.  Bliss,  £x*f«/if#  5*fr*/<ir;' 

'  Research  Staff 

Wesley  C.  Mitchell,  Director  of  Research 
Simon  Kuznets  Frederick  C.  Mills 

'''  Fredbrick  R.  Macaulay  Willard  L.  Thorp 

Leo  Wolman 

51  MADISON  AVENUE,  NEW  YORK 

AShland  4-6563 


Directon 
Appointcd  By  Other  Organizadons 

HUGH  Fraynb 
American  Federation  of  Labor 

David  Friday 
American  Economic  Association 

Lee  Galloway 
American  Management  Association 

George  E.  Roberts 
American  Bankers  Association 

M.  C.  Rorty 
American  Statistical  Association 

A.  W.  Shaw 
National  Publishers  Association 

Robert  B.  Wolf 
American  Engineering  Council 


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f^zcitmnm  S)cutfcl)e  9tctd)0poft 

AUS...  -40?     NEWYORK   121    2.5   22     CIALEM 

NLT  - 


%nfeen0mmen 


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DOKTOR   SOUDEK 


■0-  J^AYENSTEINSTR  5     FFM  = 


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MI 


SffSrbert 

3dt 


^«74 


STRAUSS  VORGESCHLAGEN    IN    UEBERZEUGUN6  DASS    IHR   VERSORGT 


-WERDE   SELBSREDEND   TUN   WAS    IN  KRAEFTEN   STEHT  BRIEF   FOLGT 


GRUESSE   HERZLICHST 


ALTSCHUL     + 


9iauin  fUr  bicnjüii^e  S^flckfragcn 


1^ 


C  187  -  DIn476  ©«.f 


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DCZ    22    lü-  ••0 


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Newyork,51  Madison  Avenue  Bureau  ÄÄXÄarsii     Eeonoraio  Researola 

At schul 


Erfahre  entsetzt  von  Ihrer  Entscheidung  "bezüglich  Assistenten    '^'y 

^  ff' 

stop  Bin  äusserst  bedrüAgt  r.nd  auf  Ihre  Hilfe  angewiesen 

Soudek         '^  ■^yl 


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POST  C AR 


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For  Correspondence 


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Qjt/)/iMkAAXf 


WINOSOh      CASTLE  -ENRN       Vill       GA~E 


Frankfurt   ö.M,,    ^I.Kovember  1  )}} 


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Sehr  geehrter  Herr  Br,Altsch.iil   l 

Ihren  letzten  Brief  ,    fUr  den  ich  Ihnen  noch  ganz  bcsondora 
danke,  kain  ich  orat  heute  beantworten,    da  ich  in  den  letzten 
Ts-^en  in  Jeder  Vveise  atat^k  bean8x»rucht  war.   Auch  dier-or  Brief 
beotiirkt  "nich  darin,    daß  es  wolil  richtig  trar,    wenn   ich  meine 
Bemühim/^en  in  London  :iioht     rst  ernsthaft  aufgenommen  liabo. 
Zu  den  Boiapiclen  für  die  8Gh«ieri£;keit  der  Londoner  ^'-ituation 
hJJrc  ich  noch  von  Herrn  Lr^Burchardt  folgendes:   Herr  Lr, Zweig 
cei  deSiialb  nicht  zo  dorn  c^tipendiiim  gekommen,    aa  er  von  den 
WiljÄner  nerron,    aio  einen  Lijifluß  auf  daa  ^^tipendiiim  hätten, 
nicht  goutiert  würde    ,   Der  iiouptgrand  der  man.i^^^e3.nden  Zuneigung 
zu  Herrn  ijr.Zweig  sei  die  nicht  theoretische  lialtung,    die  den 
„Überuiüoro  üikurn'*   uub  «Vion  nicht  sucjage.    r^dB  andcrcrBeita  das 
Cambridger  iritipendium  betrifft,    so  will  Lr^Burchardt  uen  Brd;4fen 
von  Loewe  entnehmen,    daß  L :t.    100  unmöglich  stimiiien  k'Jiuio,    es 
wUruen  jährlich  Lat»   200  sein,   iiber  auch  ciann  stellt  es  wol.l 
nur  eine  l^othilfe  dar,    aa  bei  geringsten  Einsprüchen  min;.cstens 
Lf3t.270  im  Jahr  gebraucht  würacn.    iJbrigons  hat  L  ewo  nUrülich 
von  sich  aus  bei  jjr.Burchardt  n::ehgcf ragt ,   was  ich  donri  i«icne. 

Das  Angebot  von  MrJJruiff  möchte  ich  prinzipiell     nnerimea.    Ich 
kann  aber  nicht  Vv,rüprochon,    aaß  ich  seine  Arbeit   im  nicriston 
Heft  publiziere,    da  ich  senr  viel,    noch  dazu  ausländsches 
Angebpt  fUr  das  kommende  Heft  habe.    Sie  können  jedenfalls  Herrn 
Lruiff  sagen,    daß  er  sich  bureitlialten  solie   und  friii;  aemn'oiiSt 
sein  *j{anu3krix-»t    unc.  vor  allem  seine  Auroose  eincc,  iciien  mö  hte. 
üinen  end^iiltioen  Bcjrioheid  nira  er  aber  nicht   ^ehr  balu  von  mir 
erwarten  können. 


l       -viCt 


Till 


-"Ö; 


Falls  sich  bei  Ihnen  nichts  mehr  geänuert  haben  sollte,  Tariron 
öie  doch  wohl  am  27.I^ovember  nach  New  iork.  Ich  hoffe  sehr,  daß 
schon  der  Lmpfang  dort  erfreulich  sein  wird  und  noch  mehr  auß 
Sie  recht  bald  Erfreuliches  mitteilen  können.  Welche  Plime  ^^ie 
mit  Ihrer  Familie  verfolgen,  T^erae  ich  in  den  nächsten  Tagen  er- 
fahren, wenn  ich  n^ich  Homburg  komme.  Sie  lassen  sie  doch  nicht 
sofort  nachkomzaen,  sondern  woia  erst  nachaem  Sie  eich  selbst 
genügend  orientiert  haben. 


b  .w. 


•  V.i--*-', 


'■^^ 


f' 


r 


meine  Angelegenheit  betrifft,    so  bi.tte  ioh  31e,    e  st  d^ann. 
an  mich  zu  cenken,    r/ejm  Sie  genügend  slcsh  eingelebt  haben.    Es 
kommt  ja  nioiit  auf  eine  V?oche  an,    denn  noch  iminer  ateht  eine 
ii^ntecheidunß  aus   und  niemand  weiß,    wie  sie  ausfallen  wird.   Mög- 
licherweise  zieht   sich  die  ilogelung  bis  in  den  Sommer  hinein, 
eodaß   ioh  ex'Gt  zim  Horbst   „greifbar"  wilre.   Matürlich  schadW 
es  nichts.    In  der  Swischenzeit  gehört  zu  l^aben,    aber  die  öohwie- 
ri^^oit  ist  ja  L'tL.ier,   daß  man  zur  i>i8position  verfügbar  ist. 
Und  dHS  bin  ich  ja  nicht.  .  '  ,;., 


r«  • 


Wenn  es  auch  iiicht   sehr  erfreulich  ist,    in  dioBem  uribe stimmten 
Zustand  hier  zu  sein,    so  kann  ich  auch  andererseits  nicht  sogen, 
daß  es  direkt   unerträglich  wöre.   Die  Arbeit,    deren  es   Ja  gonug 
gibt,    hilft  einem  über  manclies  hinweg.   Kürzlich  habe  ich  dos 
lieft  der  77irt5^chaftsknrve  ferti^ge  teilt,   es  ist  in  diesen 
Tagen  auygedruckt  una  dann  schicke  ioh  Ihnen  s-;ofort  ein  ilxemplar 
an  Ilire  New  Yorker  Adresse,    die  Öie  mir  Ja  schon  angegeben  haben. 
Auch  Herrn  l^alker  lasse   ich  ein  Hoft  bzv;.    spliter  SonderaburüciLe 
zugehen.   Jetzt  bin  ich  wieder  ganz  fUr  aie  Zeitung  t  itig,   was 
mich,    aa  ich  natürlich  hindere  Arbeiten  mitpla  e  ,weitcieliend 
ausfüllt,   Hein  uesandiieltszustand  ist  nicht  orstk-lnasig,    das 
offenbar  nerv^'/se  Magenleiden  ,    das  mich     clion  vor  der  Üporp.tion 
bc'laati^te,    ist  wieder  zurück^^e kehrt.  Anlegen  geht   es  meiner 
Frau  gerade  gesundheitlich  sehr  gut. 

Sollte  ich  nicht  mehr  von  Ihnen  aus  London  härer.   und  I  mon  auch 
nicht  mehr  zu  schreiben  Gelegenheit  haben,   wünsche  ich  Ihnen 
noch  eine   recht  gute  übürfnhi't  und  grüße  Sie  herzlichst 

.     '  -         als  Ihr 


-    »N 


Einen  herzlichen  Gruß  an  Dr.'3trauss. 


■iL-- 


■■  v^- 


•  -,»  • 


Das  neue  System  der  englischen  Bloiitrj  zitäts- Industrie . 


I. 


ni' ns   vor 


Die   relative  Rückwärts entwioklung  G-: 
E  inf •fJhrung  des    "grid"-3ystors .    ■T^-h^^^*^^rtyg^^^^,-Y^||^||.p    ^^ 

Kten  verhinderten     eine   Ausdehn-^ong   des  ü^lektr' zitätskons^juns. 


II. 


Das  Problem   der  ii^tablicTung  neuer  indust-^-ie zweige   nach   dem 
Krieg.   Elektrizit?;t   als  billige  Betriebskraft.      Die  Ver- 
legung des  Schwerpunktes   der  englischen   l^^dustrie   vom 

e le kt r i '-i'^h  n 
worden  nach  dem  Sllden   als  Fol^e   der  entwickelten  «jQ«±3:SÄk«x 

Stromversorgung   in  Stidengland. 


III. 


IV. 


r 


Erklänm;?  und  Bedeutung  des   "^rid"-Systems. 
Kostenproblem,   Verteilungsproblem^  us*y. 


(rrossbritanien  als  eine^  4fe«r  führende^  "^-^-"inr   in  ^q'^-»^^- 
.^^^^C-nr^iktT^nn  Y^-        i-iti-'-    1^1-1    ^+  -pm  Rf^H^ntnnrr  fti.r  die  wirt- 
öuiiaftlici.e  Weiterentwicklung:    Billige   elektrische  Kraft 
als  Faktor  f^^T  die  iiirriontuiiß;  von  Fabriken  auf  dem  Lande  g 
und  zrrar   im  wesentlichen   in  Form  von  Trabantenstädten  von 
London.   Auflockerung  der  städtischen  Industriebezirke  be- 
deutet L^*sunÄ  des   Slumnroblems . 


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^  jr,  14/,  3,^  j.  /s,  ii.  /fij. 


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Prankfurt   a.M.,    den  6,   Novemlser  1933» 


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'ic.; 


Sehr  goeJxrter  Herr  Dr.  ..Itsciul  ! 

Vielen  Uank  für  Ihren  Brief  vom  l.d.M,  Unsere  Briefe  iiaben  sich  ge-  • 
kreuzt  und  doch  ist  Ihr  Brief  im  T/vesentliohon  eine  Antifort  auf  die 
Pra^^en,  die  ich  in  meinem  letzten  Schreiben  angeschnitten  habe.  Sie 
sind  also  der  Ueinung,  ich  möchte  in  der  nächsten  Zeit  nichts  in 
London  unternehmen  und  mich  innerlich  auf  die  Vereinigten  Staaten  ein- 
stellen. Nach  ..iickspraohe  mit  Dr,  Burchardt,  der  die  »Chancen  in  USA 
auch  höher  bewertet  als  die  in  iiingland,  habe  ich  mich  entschlossen, 
von  (iinem  Gesuch  um  ein  Aeifcsstentenstypendium  in  London  abzusehen. 
Ich  danke  Ihnen  jedenfalls  flir  Ihre  Bemtihungen  in  dieser  Richtung  und 
auch  für  Ihre  Bereiti^illigkeit,  in  New  York  etwas  ftlr  mich  tun  zu 
wollen.  Hber  die  Jbinzel  holten  dieser  Aktion  wird  man  sich  wohl 
besser  verständigen  kennen,  wenn  Sie  einmal  drüben  sind. 

Gestern  nachmittag  war  ich  mit  meiner  ij*rau  bei  Ihrer  ij'amilie  in  Homburg. 
Ich  möchte  Sie  jetzt,  wo  so  viel  Verantwortung  auf  Ihnen  lastet,  nicht 
bedrücken;  aber  ich  kann  auch  nicht  verschweigen,  dass  Ihre  Prau  Ge- 
mahlin augenblicklich  in  sehr  schlechter  seelischer  Verfassung  ist. 
Dies  hängt  natürlich  mit  den  Umständen  zusammen,  an  denen  Sie  ja  nichts 
ändern  können.  Aber  vielleicht  muss  man  gerade  darum  die  Kück sieht  auf 

i 

manche  Wünsche  nehmen,  umsomehr  als  ich  den  Kindruck  habe,  dass  Ihre 

aattia  grundsätzlich  mit  I.-on  Entsat.eidan.en  einverstanden  ist.   ^^^   - 
aus  Ihrem  Briefe  sehe  ich,  dass  Sie  eine  Übersiedlung  prinzipiell 
erwägen,  natürlich  wird  man  über  die  -»e Sonderheiten  dos  Umzuges  erst 


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im  entsoheidendon  Moment  etT»a8  so^en  können. 

■  ^        ■ 

Vorweg  ist  nur  eine  technische  Unterfrage  zu  klären:  Sie  möchten 
Ihre  Bücher  in  Kisten  nach  l^ew  iork  vorausgeschickt  erhalten.  Das 
ist  aber  mit  erheblichen  Spesen  verbunden,  während  ein  BUchertransporl 
leicht  mit  dem  ge  amteii  Umjsugsgut  verbunden  werden  kann  und  sich  dann 
erheblich  billi^^er  stellt«  Aus  dieser  rein  praktischen  ^.rwHgung 
möchte  ich  es  Ihnen  doch  anheim  steilen,  ob  Sie  nicht  Ihre  BUcher 
zusammen  mit  <lQii   notwendigsten  ii^inrichturigsge  enstftnden  sj  Hter 
nachkommen  Hessen,  V/ie  ich  aus  der  Liste  ersah,  die  Sie  Ihrer 
Familie  ge .schickt  haben,  nehmen  Sie  doch  den  entscheidenden  Teil 
Ihrer  Bibliothek  mit.  Problematisch  ist  nur,  was  von  den  deutschen, 
sozusagen  niohtklassi sehen  Werken  auf  national-oekonoini sehen  ^ebiete 
au  behalten  ist,  -^s  wird  Ihnen  doch  hoffentlich  recht  sein,  wenn  ich 
Ihrer  Fauilie  bei  der  Aussiebung  der  Bücher  behilflich  bin.  Was  mit 
grösseren  Objekten,  ^vie  mit  dem  Weltwirtschaftlichen  Archiv  geschehen 
soll,  ist  mir  noch  nicht  g^uiz  klar,  ich  werde  Ihnen  aber  noch  meine 
Vorschläge  unterbreiten, 

Ihre  Frau  Gemahlin  war  sicn  auch  darin  nicht  klar,  wie  sie  mit  dem 
Manuskript  von  iierrn  Dr.  Aren  verfahren  soll,  das  noch  bei  Ihnen 
liegt.  Könnten  Sie  mir  diesbezüglich  Auskunft  geben,  damit  ich  änt- 
sprechenues  veranlasse  ? 

Was  die  finanzielle  Seite  der  Überfahrt  und  des  Transportes  anbe- 
trifft, so  werde  ich  selbstverständlich  mit  Herrn  Dr,  Wolf  sprechen. 
Doch  möchte  ich  abwerten,  bis  die  benötigte  Summe  feststeht,  weil 
man  dann  eine  leichtere  Verhandlungsbasis  findet. 

Mit  den  besten  Grllßen  auch  von  meiner  Frau  bin  ich 

Ihr 


V  .  ■•  -  .1. 


London,  N.W, 3. den  1.  November  1932. 
41,  Belsize  Square 


t 


Lieber  Herr  Doktor  Soudek! 
Es  beunruhig:!  miotL  sehr,  von  Ihnen  sc  lange  keine  Naohrioht 
zu  haben.   Ich  schrieb  Ihnen   schon,    dass  meiner  uns i cht  nach  bei  dem 
Aoademio  Council  kaum  was  zu  erreichen  sein  wird.   Ich  hatte  inzwi- 
schen wiederholt  Gelegenheit  mit  Dr.   Rosensein-Hodan  (Htm  Univers ity 
College)   zu  sprechen,    dor  zur  Zeit  wohl   der  entscheidende  Berater 
für  Nationalökonomen  ist.   Er  meinte,    er  Idinnte  für  fde   zxir  Zeit 
nicht   eintreten,  weil  er  Ihnen,    der   Bie  schon  einen  angesehenen  Postea 
hatten,   bzw.   noch  haben,    auch  nicht  im  entferntestes  etwas  Adaeguates 
bieten  könnte.   Bei  Bemardelli,    der  ein  iinf aenger  ist  und  dem  schon 
mit  15o  Pfund  im  Jahr  geholfen  vverden  könnte,   läge  es  anders. 

Nun  will  es  mir  in  der  Tat   scheinen,    dass   für  Sie,    der  Sie 
schon  im  Berufsleben  eine  gehobene  Stellung  erlang'-  haben,    ein  Hun- 
gerdasein in  London  unertraeglich  wäre.   Deswegen  lege  ich  alle  Hoff- 
nungen auf  U. S.A.    Sicher  ziehen  Sie  es  ebenso  wie  ich  vor,    in  iiupo- 
pa  zu  bleiben.    Das  wird  aber  schwer  möglich  sein.   In  England  will 
man,    dass   die  Leute  mindestens  5oo  Jahre  ansaessig  sind  xind  ein 
Oxford-Englisch  sprechen.   Die  anderen  werden  nie  weit  kommen,    auch 
mit  den  Ellenbogen  nicht.   In  iimerika  kann  man  diese  Ansprüche  nicht 
stellen,    denn  selbst  ein  Alvin  Hansen' hat  noch  in  }<JDpenhagen  die 
lünabenschule  abso.lviert,  urd  das  liegt  noch  nicht  5oa  Jahxe  zuirück-:« 
Hayek  konnte  das  Hennen  »ödh  machen,  veil  er  der  einzige  war,   und 
obendrein  öeldtheorie  hier  das  bevorzugste  Fachgebiet  ist.   Ich  will 


damit  nioht  sa^^en,    dass  Mer  ^ar  keine  CtLancen  bestehen,    Sie  sind  nur 
zu  gering,   um  sich  auf  England  zu  versteifen.    So  oder  anders   ,   in  U.S.. 
werde  ioh  sofort  meine  Bemühungen  energisch  für  Sie  aufnehmen. 
Sollte  ioh  Sir  William  vor  meiner  Abreise  nach  New  York  noch  sehen, 
so  werde  ich  unter  allen  lÄastaanden  mit  ihm  sprechen.    Leider  wird  er 
vor  Ende  TTovember  aus   den  Vereinigter   Staaten  nicht   zuriicltkehren, 
waehrend  ich  voraussichtlich  am  23.  November  abzureisen  gedenke. 
Meine  New  Torker  Adresse  ist:National  Bureau  of  Economic  Hesenrchi 
51  Madison  Avenue,   New  York.    Sollten  Sie  die  Adresse  vergessen,    so 
koennen  Sie  immer  an  die  London  School  of  Eoonomics  schreiben. Die 
Briefe  werden  mir  sofort  nachgesandt. 

Bei  mir  sind  die  Dinge  noch  nicht  ganz  geklärt.   Für  die  Reise 
bekomme  ich  5oo  Dollar.   Da  ein  Billet    (Toucistenklasse)   25  Pfund  kostet, 
reicht   das   Geld  nxir  für  die  4  f^Mimh  Fahrkarten.   Es  sind  also  nicht 
einmal  die  unmittelbsiren  Uebersiedelungskosten  gedeckt.   Ich  wäre  Ihnen 
daher  sehr  dankbar,   wenn  Sie  mit  Dr.   'Tolff  wegen  eines  Darlehens  bei 
dem  Äommitte  sprechen  wollten.    Da  ich  doch  einen  guten  Posten  habe, 
werde  ich  in  Kürze  das  geliehene  Geld  zurückgeben  Icönnen, 

loh  bin  durchaus   damit  einverstanden,    dass  meine  Familie 
zunächst   in  Deutschland  bleibt,   bis  ich  eine  Wohnung  gefundcai  habe. 
Es  wird  sich  dann  zeigen,    ob   es  zweckmässiger  ist,   die  EinrichtunJ^ 
mitzuneiimen  oder  bis   auf  weiteres  auf  Lager  zu  geben,   bzw.    zu  verkaufen, 
Nichts  liegt  mir  f eigner  als   einen  Peschluss  zu  überstürzen. 

lilt  herzlichsten  Örüssen 
auch  an  Ihre  Frau 
stets  Ihr 


I 


Frankfurt  a.M.,  den  31.  Oktober  1933. 


Sehr  geehrter  Uorr  Dr.  /vltachul   l 


m 


-A' 


Ich  habe  3le  farjt  eiiie  V/oühe  olirie  Nacliriolit  gülaösen;   entBchulcli^^en 
Sfie  das  bitte  mit  starker  ArbeitöbelaBtun^.   Ich  bin  eben  dabei,    das 
neue  Heft   der  „   wirtschaftnkurve   "   zu  umbrechen  und  zugleich  noch 
die  letzton  einlaufenden  Marktberichte  zu  redigieren,   was  heutzutage, 
wo  es  auf  den  Ausdruck  so  sehr  ankommt,    eine  keineswegs  leichte  Arbeit 
ist.    Nur  um  dabels  keinen  i^ehler  zu  macheu,    der  sieh  leicJtit  verhän^is- 
voll  auswirken  würde,   habe  ich  mich  gjinz  auf  diese  Arbeit  konzen- 
triert und  adurch  alle  persönlkohen  An^jelegenheiten  zurückgestellt. 
Ich  hoffe  8ie  nun  künftig  wieder  besser  auf  dem  -^ai  f enden  halten  zu 
können. 


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jiUS  dem  gleichen  Gründe  konnte  ich  leider  in  den  letztun  Tagen  Ihre 
Familie  nicht  besuchen,  Morien  vor  14  Tagen  hat  uns  Ihre  Frau  Gemahlin 
besucht,  waü  uns  eine  grosse  Freude  bereitet  iiat.  Dabei  wurde  erneut 
die  Frage  der  '  bersiedlun^  angeschnitten.  Ihre  Frau  betreibt  ..lese  An 
gelegeniieit  rait  grossem  i.ifer  und  ,  wie  mir  scheint,  auch  mit  viel 
praktischeiii  beschick,  Sie  stand  damals  mit  einem  Speduteur  in  V/ies- 
baden  in  Verbindung,  inzwi schien  hat  sie  ,  wie  ich  von  dritter  ocite 
höre,  auch  bei  anderen  L3pediteuren  Erkunaigungen  eingezogen.  Dabei 
wurden  ihr  Offerten  von  900  bis  1200  i^^ark  gemacht,  Preise,  die  durch- 
aus diskutabel  erscheinen  im  Vergleich  zu  den  Neui^iosten,  die  die  An- 
schaffung -iner  iJinrichtung  heute  verursachen  würde.  Genau  bin  ich 
leider  nicht  orientiert,   bor  ich  werde  in  don  nächsten  Tagen  wieder 
nach  Homburg  kommen,  oder  Boba  zu  uns  einladen,  um  mich  über  den  Stand 
der  Din^^e  zu  orientieren. 

Aus  Ihrem  letzton  Brief  vom  17»d,M,  ersoJrio  ich,  dass  Sie  prinzipiell 
mit  einer  l'bersiedlunc;  einverstanden  sind  ui^d  nur  unnötige  Belastung 
durch  Uitsciiloppen  von  Baiast  vermeiden  möchten.  Ich  glaube,  dass 
diese  /^nochauung  durchiius  die  richtige  Basis  für  eine  Verständigung 
abgibt,  denn  auch  Ihre  Familie  ist  der  Ansicht,  dass  nichts  mitge- 
nommen werden  darf,  was  nicht  erforderlich  xst.  In  der  Frage,  ob 
die  Familie  zuerst  nach  London  und  dann  nach  New  aork  naciikommt, 
V  scheint  jetzt  die  allgemeine  Auffassung  daiiin  zu  gehen,  dass  die  ''ber- 
ßiodlung  direkt  nach  iimerika  gehen  sollte.  Ich  glaube 


-.  i 


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Ubrigeiis  auoh,  dass  der  Umwe^;  Über  London  nicht  aweclonäBBig  ist 
und  das8  aaoJb.  Boba,  sofern,  sich  nioiit  neue  Hindernisse  ergeben, 
nach  USA  gehen  sollte  •  loh  sehe  dort  f  iir  ihn  vielmehr  Chancen 
al8  in  Londdn,  und  man  sollte  auf  seine  Abneigung  ge^^ien  jegliches 
Studium  dooh  Rücksicht  nehmen«  Ich  weiss  Ja  nicht,  wie  weit  inzwi- 
sehen  das  Stipendium  gediehen  ist,  natürlich  wurde  man  bei  positiver 
JLnt Scheidung  sich  die  Präge  erneut  vorlegen  mUssen,  Was  den  •  ber- 
Isiedltingßtermin  Ihrer  Pamilie  anlangt,  so  meine  ich,  dasß  zwischen 
Ihrer  Reise  und  der  Ihrer  Familie  ruhig  1  bis  2  Monate  verstreichen 
sollten,  bis  Sie  das  Terrain  drüben  sondiert  und  kennen  gelernt 
haben,  i^in  solch  spHterer  Termin  dürfte  maneiie  Reibungen  ersparungen. 
Auch  werden  Ihnen  bestiEimt  die  Amerikaner  os  nicht  verübeln^^  wenn^  ;.^ 
Sie  Ihre  Familie  nicht  sofort  mitbrin^;en.  -.    " " 


Ich  habe  Ihnen  auch  noch  zu  danken  für  Ihre  Beratung  in  meiner 
eigenen  Sache.  Ich  habe  schon  wegen  der  Arbeitslast  niahts  mehr 
unternommen,  beschäftige  mich  aber  erneut  domit,  ob  ich  überhaupt 
das  Gesuch  nach  London  richten  soll  oder  nicht.  Sollten  nämlich 
Jetzjt  im  November  die  Gesuche  geprüft  werden  und  meines  überraschen*- 
dcr  Weise  angenommen,  so  wurde  ich  doch  in  einige  Verlegenheit  gera- 
ten. Noch  immer  ist  es  nämlich  nicht  entschieden,  wann  ich  von  hier 
weggehe,  oder  wie  lange  ich  hier  bleibe.  Ich  möchte  aber  meine 
Position  hier  nichts  früher  aufgeben,  bevor  ich  es  nicht  muss,  oder 
sofern  nicht  die  Fremde  mir  etwas  zu  bieten  hat,  was  auch  nur 
einige  Dauer  verspricht.  Herr  Dr.  Burcliardt,  der  seit  einigen  Tagen 
hier  im  Hause  arbeitet,  meint,  dass  ich  es  ruhig  riskieren  sollte, 
im  ge^^^ebenen  Falle  selbst  eine  Absage  z\i   orteilen»  Kr  glaubt  auch, 
dass  Löwd's  iiinfluss  gross  genug  sei,  um  ein  solches  Gesuch  erfolg- 
reich zu  gestalten.  Trotz  dieser  Zurede  bleibe  ich  bei  meinen  -beden- 
ken, werde  mich  aber  bestimmt  bis  zu  Ende  der  Woche  in  irgend  einem 
Sinne  entscheiden.  Sei  es,  dass  ich  dann  sofort  das  Gesuch  entwerfe 
oder  den  Plan  ganz  fallen  lasse.  Ich  bin  zwar  auch  ,  wie  Sie  wissen, 
ein  Anhänger  der  ijischauung,  möglichst  viel  Eisen  im  Feuer  zu    ' 

haben^  ioh  habe  aber  schon  maixche  schlechte  ürfahrung  damit  gemacht, 
ein  Eisen  in  Weissglut  vdeder  zurückzuziehen.  ,  "^ 


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«BM.-fa^'Mui»'.  V-- 


Prfcta  strauss  hat  mioh  ,  ifie  verabredet,  vor  einigen  Tagen  hier 
besucht.  Aus  seinem  Bericht  entnehme  ich,  daes  auch  er  mehr  auf 
die  Vereinigten  Staaten  setzt  als  auf  London  und  am  meisten  sich  ;  ^ 
von  den  Bemllhun^sen  des  Herrn  Nathan  verspricht.  Kr  stimmt  auch  mit 
mir  darlheübereiu,  dass  junge  Leute  ,  wie  wir,  eher  in  das  Innere 
des  Landes  gehen  sollton  ,  als  in  den  KUstenstUdten  h&D^en   zu 
bloibün.  Inzwischen  hat  er  i3ie  ja  sicher  schon  aufgesucht,  und  Sie 
werden  von  ihm  aber  alles  unterrichtet  sein,  was  ihn  betrifft. 

Wesentliches  hat  «ich  hier  in  den  letzten  Togen  nicht  mehr  verän- 
dert, im  Gegenteil,  es  ist  alles  sehr  still  und  die  Zeit  f^pr   Vorberei- 
tung von  PlHnen  nicht  ungeeignet.  Natllrlich  fühle  ich  mich  immer 
noch  gebunden  und  habe  keinen  rechten  L  ut,  aktiv  zu  werden.  Aus 
diesem  Grunde  will  icii  mich 'auch  nicht  an  Herrn  Kahn  wenden,  vielmehr 
mir  das  aufsparen  bis  auf  eine  Zeit,  wo  es  aa   der  Tt\gesordnung  ist. 
Aue',  meine  Reise  nach  London  wurde  ich  nur  unte mehren,  wenn  es  be- 
sonders dringlich  wäre,  und  ich  muss  es  schon  in  -^'^-auf  nehmen,  _ dass 
ich  es  später  schwerer  haben  werde,  wenn  8ie  nicht  mehr  in  London 
sind,  aber  laeine  Liittel  sind  leider  so  kiüipp,  dass  ich  sie  nur  im 
drini^enden  Falle  anv/enden  darf. 

Ich  wurde  mich  sehr  freuen  ,  wenn  ich  recht  bald  von  Ihnen  etwas 
hörte,  und  ich  vorspreche  Ihnen  sofort  Nachricht  zu  geben,  falls  ich 
etwas  erfahre. 

Uit   den  besten'  GrUssen 


Ihr 


\ 


■rt. 


London,  den  17.  Oktober  1933. 


^        ■»        » 


*        » 


Lieber  Dolctor  Soudek!  * 

Für  Ihren  lieben  ausführlichen  Brief  vom  16.    ds.il.   bin 
ich  Ihnen  besonders  dankbar.    Sehr  gefreut  hat  es  mich,  was  Sie 
über  Boba  berichten,  ;;;einer  Ansicht  nach  ist  es  verfrüht,   die  Fra- 
ge zu  beantworten,    für  welchen  Beruf  er   sich  entscheiden  soll.   Ich 
vermag-  die  ^erhaeltnicse  vorerst  gar  nicht  zu  übersehen,   Dir  Wil- 
liam und  Professor  Qay  (Harvard)  meinen,    dass  Boba  in  Q, E.ü.   be- 
sondere Chancen  haette.   Das  kann  ich  von  hier  aus  nicht  beurteilen. 
Ihr  Vorschlag,   meine  Familie  möge  nach  London  übersiedeln, 
halte  ich  für  sehr  erwaegenswert  und    habe  ihn  de  oh  cohon  f-rühexMA 
selbst   zur  Diskussion  gestellt.   In  dem  ganzen  Brief  verkehr  habe 
ich  wohlweislich  die  Frage,    in  welchem  Falle  das  Leben  finanziell 
ertraeglicher  waere,  überhaupt  nicht  aufgeworfen,  Es  sind  auch 
ganz  andere  Momente,   die  mich  veranlassen  darauf  zu  bestehen, 
dass  meine  ungehörigen  in  ein  ajiglikanisches  Land  übersiedeln. 
Ich  will  es  ganz  offen  aussprechen,    dass  es  auf  die  Dauer  gar 
nicht  tragbar  waere,   bei  dem  jetzigen  Zustand  zu  belassen.   Dass 
meine  Kinder  nur  hier  oder  in  Ü.S.A.    eine  Zukunft  haben  sollte  auchl 
genügend  in  die  Wagschede  fallen. 

Kurz  und  gut,  mir  ist   der  Plan,    dass  meine  zugehörigen 
nach  London  üb  ersiede  In  ,^^[rchaus  sympathisch.*Bfi<L  ^n  einan  solchen 
Falle  waere  auch  die  ^eberführung  der  Einrichtung  wohl  sinnvoll, 
wenn  man  sich  von  allem  unnötigen  Baiast  befreit.  Auch  sonst  habe 
ich  bereits  meiner  Frau  vorgeschlagen,    die  Sachen  in  Aufbewahrung 
zu  geben/^Dann  kann  sie  ja  immer  entscheiden,   wie  sie  es  für  rich- 


iiaelt.   Ueber  seelisohe  Bindungen  last   sicsh.  nich.t  streiten,   Uass 
Colm  für  17oo  HM,    in  U.S.A.    eine  neue  Einrichtung  kaufen  konnte, 
wird  er  als  üekonom  wohl  gewusst  haben.     Ich  bin  bereit-  und  habe 
es  oft  genug*  gesagt,-  in  jedem  Piinkt  bis  zur  aeussersten  Grenze 
entgegenzukoromen.  Wur  eins  kann  ioh  nioht:sehr  mit  Arbeit  belastet, 
kann  ioh  bis  zum  Tage  meiner  Abreise  nicht  wegen  der  Wohnungsein- 
richtung polemisieren.   Ich  habe  für  die  Zukunft  meiner  Kinder  zu 
sorgen.  Alles  andere  ist  von  untergeordneter  Bedeutung,   Irdische 
Güter  sind  imraer  ersetzbar.  ^P 

)Oviel  ioh  sehe,   werde  ich  für  dauernd  nach  U.S.A.   übersie 


Sc 


dein.   Nie  werde  ich  aber  dort  Fuss  fassen  können,  wenn  ich  dauernd 
nach  i'Jnglajid  heriibersohielen  ^A^rdc.   Die  freundliche  77orte  von 
Sir  V/illiam  haben  vorerst  keinen  JJiskontwert.  Die  Tugend  will 
mich  hier  haben,    üb   es  es  meine  AollejL  wollen,    ist  noch  sehr 
zweifelhaft,   hayek  z.B.   hat   von  sich  noch  nicht  hören  lassen 
und  mich  nicht  in  sein  Seminar  eingeladen,  waehrend  er  nicht  nur 
Gast  bei  mir  war,    sondern  sogar  von  mir  aufgefordert  worden  ist, 
sofort   ein  Heferat  zu  halten.   Ich  kann  aus   seinem  Verhalten  noch 
keinen   endgültigen  Schluss   ziehen,    es  gibt  aber  doch  zu  denken. 
Meiner  Ansicht  nach  wird  niemand  hier  Fuss   fassen  können.   In  U.S.A. 
liegen  die  i^inge  anders.   Ich  bekomme  oft  Besuch  von  amerikaniaßhen 


Kollegen,   und  alle  sagen;  ^ie  müssen  uns  besuchen,  wenn  Sie 
ü, S,x^.   kommen.   Dabei  handelt  es  sich  um  ganz  respektable  Weisen, 
Das  hat  mir  noch  kein  englischer  Professor  gesagt.  Nun  mögen  ja 
die  Engländer  sehr  zuinickaltend  sein,   Ist  aber  üayek,    dessen 
Englisch  noch  wSßsSH^  zu  wünschen  übrig  lassen  soll,    schon  loo,/6iger 
Engländer?  Jedenfalls  kann  man  darauf  nicht  bauen. 

Trotzdem,  vfaere   es   für  mich  eine  sehr  sympathische  Lösung, 
v/enn  meine  Familie  hierher  übersiedeln  sollte,   ich  waere  Ihnen 
dfinkbar,   wenn  Sie  mit  meiner  Frau  darüber  sprechen   wollten.    Ich 
glaube,    dass  wird  der  Sache  sehr  dienlich  sein.    Gewisse  Beziehungen 
zur  London  School  werden  ja  erhalten  bleiben.  Im  Sunday  -Timies 


-  2  - 

wurde  iinter  Berufungen  gesagt:  Bonn  habe  einen  Lehrauftrag 
für  ITationalökonomie  erhalten.  Itonnheim  für  Soziologie  und  E.A. 
formerly  head  of  the  if'rankfurter  Gesellschaft  für  Kon j unkt urforsohi 
who  is  engaged  on  a  special  piece  of  Statistical  researoh  connected 
with  Sir  William  Beveridges  study  of  the  history  of  Prices". 
Ich  gehöre  also  offiziell  zu2n"staff".  Schliesslich  bin  ich  hier 
aiioh  allgemein  bekannt,  was  ebenfalls  von  einem  gewissen  psycholo- 
gischen Wert  ist. 

Sollte  Boba  ein  Stipendium  erhalten,  was  offenbar  eine  Reve- 
rance  mir  gegenüber  bedeuten  würde  und  was  man  mir  erst  am  Freitag 
mitgeteilt  hat,  so  müsste  Boba  innerhalb  zwei  lochen  hierher  kommen. 
Was  auch  iiumer  er  werden  möchte,  Stipendiat  der  London  School  gewe- 
sen zu  sein,  ist  eine  ganz  besondere  -w-us Zeichnung.  Allerdings  steht 
es  nicht  fest,  dass  er  es  auch  bekommt.  Immerhin  ,  dass  man  znich 
offiziell  gerufen  hat  und  um  meine  Stellungnahme  gefragt  hat,  war 
eine  sympathische  Greste» 

Wun  ,  die  Frage  des  Äcademic  Council,  Wie  auch  sonst  in  meinem 
Leben,  habe  ich  zu  dieser  Institution,  wo  viel  '♦rumort'*  vdrd,  keine 
direkten  Beziehungen,  Fritz  St raus s  hat  vor  vielen  Wochen  geschrie- 
ben und  sich  auf  mich  bezogen.  Ich  glaube,  Sie  werden  es  auch  tun 
müssen.  Ich  werde  zwar  persönlich  hingehen.  Man  verlangt  aber  eine 
kurze  Eingabe,  Es  kann  sein,  dass  nach  dem  Weggang-e  von  Neisser, 
Löwe  die  Rolle  eines  Begutachters  übernommen  hat.  Ich  will  versuchen J 
es  zu  erfahren  und  werde  auch  mit  Mannheim  sprechen,  Löwe  habe  ich 
seit  drei  Monaten  nicht  gesehen  und  weiss  auch  gar  nicht,  wo  er  ist. 
Gesprochen  habe  ich  ihn  überhaupt,  da  er  mich  nicht  besxicht  hat, 
wie  es  die  Sitte  erfordert  haette.  Mit  will  es  scheinen,  als  ob  ich 
auch  für  Sie  nur  in  TJ,S.A,  was  meichen  könnte.  Sicherlich  wiegt  auch 
hier  meine  Stimme,  Hier  scheinen  aber  meine  Frankfurter  "Freunde" 
-  über  die  Gründe  bin  ich  ganz  im  Unklaren-  sich  in  eine  gewisse 
Position  gesetzt  zu  haben.^Im  allgemeinen  habe  ich  den  Eindruck,  dasi 
man  hier  stets  persönlich  vorsprechen  müssen.  Damit  Sie  aber  den 


Weg  dazu  ebnen,   schreiben  sie  ein  paar  Zeilen  dorthin.   Sie  könnten 
diese  mir  sohioken  und  ioh  würde  sie  g-leioh  mit  ein  paar  empfehlenden] 
Zeilen  weiter  geben.   Das  wird  wohl  das  richtigste  sein.   Löwe  bleibt 
es   dann  dooh  imner  BmrirminTwftitomii     vorbehalten,    dazu  Stellung  zu  nehmen* 
Kein  vdssenschaftlioh  h£iföika:a^n^92^n£^^^  zum  anglo- 

amerikanisohen  Kreise  gerechnet  wäasde,   was  bei  Löwe  kaum  der  Fall 
sein  dürfte. 

Über  Walker  ist  zu  schwer  zu  diskatieren.   Ich  konnte  die 
Stelle  nicht  mehr  utnredigieren.    Öemeint  ist  sie  bestiimiit  nicht 
"unterkonsnmtions-theoretisch".   Die  Elastizitaet  kann  sich^-iiämer  nur 
auf  ©iii  die  Form  beziehen.   Der  Prozess  kBWir  primär  sewka;  durch  den 
Kapitalexport  ausglöst.  vfeäsdeaa.-Es  v/ird  Sie  interessieren  zu  hören, 
dass  Walker  Aussicht  hat  als  Assistant-Editor  zum  Economist  zu  kommen! 
Da  wird  die  Verbindung  für  Sie  besonders  gut  sein.   Die  KePaktion 
hat  mit   Genugtuung  veimörkt,    dass  Sie  seinen  Aufsatz  angenommen  ha- 
ben.  Ich  glaiibe  nicht,    dass  ich  iinmer  so  instinktlos  bin,   wie  man- 
che meiner  "Freunde"   es  annehmen.   Es  ist  auch  möglich,    dass  die  von 
mir  eingeschlagenen  V/ege  für  mich  und  meine  lieben  Schüler  ujid  Freun-| 
de  sich  als  die  richtigeren  eiweisen  werden,   als  die  richtigeren 
in  the  long  run. 

Mit  herlichen  Qrüssen  auch  an  Ihre  G-attin 


'^iU  ^^ 


ly^ 


5^  /3,%^  -^-.^..^c^-. 


j^  >^:^ 


London,  lT.y;.3.  ,den  16.  Oktober  1933. 
41,   Belsize  Square 


Lieber  Doktor  Soudek! 

Vielen  Dqxüsl  für  Ihre  lieben  Briefe  vom  D.  und  14.    ds.M. 
In  der  Beurteilung  von  ij'raeulein  Uessauer  Qehe  ioh.  mit  Ihnen 
vollkommen  einig.    Sie  hat  wiederholt  es  versucht   so   darzustel- 
len,   als  ob   sie  zu  meinem  "treundeskreise  und  zu  meiner  Ar- 
beitsgemeinschaft gehört  hätte.   Das  traf  aber  nicht   zu  und 
dazu  reichen  wohl  auch  ihre  «tualitaeten  nicht  aus.   Sicherlich 
ist   sie  immer  von  besten  Motiven  besefelt,   aber  für  meinen 
öeschmaok  zu  ge.  chaeftig. 

Sie  hat  sofort  mit  richtigen  Instinkt  die  Ebnsequenzen 
aus  dem  Joumalistengesetz^  gezogen,  viel  zielsicherer  eils 
ioh.   Sie  fragte  auch  sofort  danach,   ob   Sie  bleiben  würden. 
Darauf  habe  ich  nach  einigen  Tagen  andeut"ungs weise  ihr  die 
Sache  erzaehlt.   Aus  den  Andeutungen  hatte  Sie  sofort  alles 
konstruiert.   Was  Löwe  betrifft,   so  hatte  ich  nur  gefragt, 
da  sie  alles  weiss  und  das  Oras  wachsen  höirt,   ob   das  waiAsei, 
dass  er  über  Stipendien  zu  verfügen  habe. 

"57as  Diskretion  betrifft,    so  glaube  ich  nicht,    dass   sie 
heute  überhaupt   durchgeführt  werden  könne.   Ich  habe  alle  mich 
betreffenden  Dinge  von  dritter  Seite  viel  früher  als  von 
der  zustaendigen  erfahren,    auch  über  meine  Berufung  nach 
Wew  York  und  vieles  andere.   Die  Soziologie  und  Psychologie 
dieser  Problonatik  ist  an  sich  sehr  reizvoll.   Da  ich  persön- 


lieh  mit  Deutschen  kaum  zusammenkomme,   komme  loh.  als  Informa- 
tionsq.uelle  kanm-  in  Frag'e* 

Ernst  Kahn  soll,  wie  er  es  mir  selbst   angedeutet  hat, 
in  Angel eg-enheit  des  ^^obum^houses  eine  gewichtige  Stimme 
haben.   Ich  würde  aber  vorerst  noch  nicht  den  77eg  über  ihn 
wählen.   Er  hat   aber  wiederholt,    in  liebevoller  Weise  nach 
Ihnen  gefragt.   Es  unterliegt  keinem  Zweifel,    dass  er  Si^^ 
wirklich  schaetzt  und  gerne  hat. 

Vorerst  hat  es  noch  keinen  Sinn,  hierher  zu  kommen.  Es 
könnte  sich  aber  als  zweckmässig  erweisen,  kurz  ehe  ich  weg- 
gehe,  ich  bleibe  ja  mit  Ihnen  in  dauernder  Korrespondenz. 

3iiar  mi^  persönlich  sind  auch  noch  viele  Fragen  nicht 
geklärt.   Wie  ich  Ihnen  bereits  einmal  schrieb,   will  ich  nicht 
darauf  draengen,    dass  meine  Familie  sofort  mitkommt,   es  sei 
denn  dass  der  amerikanische  Generalkonsul  es  aus  Gründen 
der  Einwanderungsgesetz/e  verlangt    (was  ich  indessen  nicht 
annehme).   loh  kann  zu  ihm  erst  gehen,   nachdem  der  Brief  von 
Mitchel  eingegetngen  ist.   Bisher  hat  ich  nur  einen  Telegramm- 
brief.   Sehr  wichtig  für  mich  ist   aber,    dass  Boba  möglichst 
bald  entweder  hierher  oder  nach  U.SA,   kommt.   -Sollten  Si^meia 


ne  Angehörigen  bald  besuchen  können,  was  mir  sehr  angenehm 
waere,    so  bitte  ich  Bttiinaa»«  auseinanderziisetzen,   warum  die 
Engländer  und  erst  recht  die  -Amerikaner  den  weiteren  Ver- 
bleib meiner  Familie  in  ftwwH/HHiihiftiBinrirrimmndi^     Hombxirg  nitiäit 
wünsclrfei)C  Das  ist  ja  eine  Frage  der  ^entalitaet,   auf  die 
ich  weitegehende  Küc3sflioht  zu  nehmen  habe,  wemn  ich  überhaupt 
vorwaerts  kommen  will.   Ich  brauche  Ihnen  nicht  zu  sagen,  wie 
Stimmung  hier  ist.   Ich  will  dazu  gar  nicht  kritisch  S^telltmg 

nehmen  ,    sondern  nur  als  eine  Tatsache  erwaehnen, 
_^       •  • 

/'«■fcx.J«  »*/*,»,    «»»^/^  €*">»%<». 


-  £  - 


Demgegenüber  haben  alle  anderen  Ervraegxmg'en  zxLrüokzutreten. 
loii  verstehe  es  sehr  wohl,  dass  meine  Frau,  unsere  so 
schwer  erworbene  Einrichtung^  nicht  einfach  verschleudern 
will.  Wichtiger  ist  es  aber  doch,  dass  ich  meine  Position 
hier  befestige.  Es  ist  völlig  ausgeschlossen,  dass  mon  die 
Mittel  für  eine  Ueberiührung  der  Hinrichtung  bekfleiaet'  "uäcL 
wenn  man  die  Mittel  haette,  so  waere  es  nach  dem  Urteil 
aller  Saohverstaendiger  sinnlos,  die  Sachen  über  den  Ozean 
zu  schleppen.  Es  kommt^zu  den  hohen  Transportkosten^  noch 
die  hohen  Rollgebühren  in  New  York  hinzu.  Schon  gar  nicht 
reden  will  ich  davon,  dass  die  T7ohnujgen  dort  ganz  anders 
sind  und  man^i  die  Sachen  gar  nicht  alle  verwenden  kann. 

Selbst  die  Bücher  will  ich  nur  zum  Teil  herüberbring^| 
gen»   Man  kennt  dort  'keine   grosse  Wohniingen.  Ich  waere  gar 
nicht  in  der  Eage,  meine  Bücher  dort  alle  aufzustellen. 
Wenn  es  geht,  will  ich  einen  Teil  der  Bücher  verkaufen. 
Erhaelt  man  nichts,  so  wird  sich  schon 


ein  ^usweg 

finden.  Man  sollte  aber  nur  ein  Mindesmass  von  Sachen  mit- 
nehmen, um  Kosten  zu  sparen.  Als  Kompromiss  bin  ich  bereit, 
die  Sachen  in  Homburg  einlagern  zu  lassen,  damit  meine 
Frau  sich  überzeugt,  dass  ich  weit  entfernt  bin,  die  Sachen 
leichfertig  zu  verschleudern. 

Sehr  schwierig  wird  für  mich^^  die  Liquidation  der 
noch  laufenden  (an  sich  nicht  grossen,  mich  ab  ex  bedrücken 
den)  Schulden.  Vielleicht  könnte  mir  da  Dr.  Wolf f  helfen. 
Jetzt  werde  ich  doch  recht  bald  die  Schuld  zurückerstatten 
koennen.  Bitte  sprechen  Sie  mit  ihm  und  meiner  Frau  darüber. 
Ich  waere  Ihnen  sehr  daniibar,  wenn  Sie  da  meinen  Angehöri- 


gen  beratend  zur  Seite  stünden*   Weder     wird  Boba  nooli  meine 
Frau  damit   fertig.  Werm  es  nach  mir  ginge,   ioh  würde  ent- 
sohiee'en  vorsohlag^en,    dass   der  kleine  Hest   der  Abfindung  dazu 
veirwrendet  werde,  möglichst  bald  Homburg-  zu  liquidieren  und 

» 

als  Zwischenstation  hierher  zu  kommen.  Wie  Ihnen  Boba  wohl 


schon  mitgeteilt  haben  wird,  besteht  eine  gewisse  Aussicht 


» 


dass  er  hier  ein  Stipendium  erhaelt.  In  diesem  Falle  waeri 
ich  dafür,  dass  er  hier  bliebe.  Als  Zwischenlösung  erscheint 
mir  überhaupt  London  sehr  akzeptabel.  Mit  Passivitaet  kommt 
man  heute  nicht  voirwaerts.  Ich  werde  aber  durch  das  Verhalten 
meiner  Familie  ausserordentlich  gehamnt.  Es  hat  keinen  Sinn 
das  zu  verheimlichen. 

Bitte  schreiben  Sie  mir  auch  über  diese  iingelg-enheite»- 
Ihre  Meinung. 

Seien  Sie  versichert,  dass  ich  früher  oder  spaeter  bestimmt 
für  Sie  lüntscheidendes  tun  kann.  Schon  jetzt  hat (!i£BHB2asBaaiBsu>) 
meine  Stimme,  weil  ich  so  selten  für  jemanden  eintrete,  ein 
recht  erhebliches  Gewicht.  Ich  hoffe,  dass  ich  in  U.S.A.  bald 
mehr  zu  sagen  haben  werde.  Ueber  diese  Dinge  möchte  ich  m:^|| 
4ben  mit  Ihnen  persoenlich  aussprechen. 

Seien  Sie  herzlich  ge|jgrüsst 
von  Ihrem 


Prankfurt  a,U,,   diexi  16.  Oktober  1933 


■^*«»ft- 


\  0        ^ 


Seiir  geehrter  Eerr  Dr.  Altscliul   I 


'  ■'■I* 

» . 

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-.      :? 


'    K- 


Vielen  Dank  t  <r   die  ausfüJirliGhG  bcliilderujng,  die  üie  von  dem  üJiitdruok 
Ihres  //eggaiges  auf  die  englischen  Kollegen  mir  ges^eben  haben,  ^b   ist 
in  der  Tat  erfreulich  zu  hören,  wieviel  Sympathien  dabei  aktualisiert 
worden.  Auch  die  Aussicht  auf  eine  ehrenvolle  RUckberufung  ist  erfreu- 
lich und  beruiiigend. 

Am  bonnabend  war  ich  mit  meiner  Prau  bei  Ihrer  Feunilie.  Von  der  Stadt 
nach  iiomburg  sind  wir  mit  Boba  zusamineii^e fahren,  iiir  erzählte  mit  Be- 
geisterung von  seiner  Buchbinderei  und  ich  konnte  mich  an  seinen  wirbel- 
ten, die  er  mir  zu  liause  zeigte,  Überzeugen,  dass  er  in  diesen  drei 
Wochen  sehr  viel  gelernt  hat.  i^^ein  Urteil  soll  schon  darum  massgebend 
sein,  weil  ich  ja  selbst  das  Handwerk  etwas  erlernt  habe  und  weiss, 
dass  ich  nach  3  VJochen  noch  nicht  so  weit  war.  Hingen  eh  kann  sich  Boba 
mit  dem  Gedank  :,  ah  oinen  freien  Beruf  in  ijngland  oder  Amerika  nicht 
befreunden.  Ich  habe  ili^  zwar  zu  bestimmen  versucht,  doch  seine  Zeug- 
nisse nach  jüingland  einzusci.i'^^'iin,  damit  für  sein  Studium  die  formalen 
Unterlagen  geschaffen  werden.  Vielleicht  habe  ich  damit  bei  ihm  Erfolg. 
Aber  auch  das  löst  noch  nicht  die  Frage:  soll  er  wirklich  weiter- 
studieren? Mit  Begeisterung  hat  er  mir  seinerzeit  berichtet,  dass  Sie 
ihn  bei  einem  befreundeten  Antiquar  unterbringen  könnten.  Sollte  man 
nicht  die aen  Gedanken  weiter  verfolgen? 

Ausführlich  benprachen  wir  die  Frage  der  '  bersWdlung,  Ich  glaube, 
Sie  sollten  doch  an  den  Transport  öines  Teiles  Ihrer  Einrichtung  denken 
Sie  bekommen  hier  garnichts  dafür  und  müssen  drüben  neue  Einrichtung 
anschaffen,  die  doch  mehr  kostet  als  man  so  vermutet.  Ausserdem  hängt 
Ihre  Frau  "wenigstens  an  den  neuen  Einri cht ungsge^en ständen,  und  man 
sollte  doch  etwas  Rilcksicht  nehmen  auf  solche  ge fühl smäss ige  Bindung. 
Dass  der  Gedanke  eines  Umzuges  nicht  ganz  absourt  ist,  davon  konnte 
ich  mich  anderwärts  aberzeugen.  Wie  ich  nämlich  von  der  Mutter  von 
Professor  Golm  uiid  dessen  ochwester  erfuhr,  hat  Professor  Colm  seine 
Einrichtung  im  wesentlichen  mitgenommen.  Der  Transport  vgn  Kiel  aus 
kostete  HM  I7OÜ.-.  Ich  werde  mich  jetzt  auch  bei  i^'eiler's  erkundigen. 


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Hie  68  Professor  Feiler  gemacht  üat«  loh  glaube,  dass  auch  er  seine 
Jbinriohtung  mitgenommen  hat.  Wenn  Sie  Lederer  cuLs  Gegenbeispiel  anfuh- 
ren, 80  möchte  ich  dooh  in  Erinnerung  rufen,  dass  dessen  Abreise  aus 
Bwixißenden  Gründen  nicht  mit  einer  '  berÜlÄlung  verbunden  T^erden  konnte • 

Wiciitigor  scheint  mir  die  ]?rage,  ob  Ihre  iJ'amilie  nachkommen  soll.  Wurden 
Sie  unter  allen  Umständen  in  /imerika  bleiben  quollen,  so  gäbe  es  darüber 
keine  Ziieifel.  Dagegen  behalten  Sie  die  Vorläfiifigkeit  dieses  Unternetimenj 
Ja  immer  noch  im  Auge,  Sollte  Boba  in  üJngland  etwaa  finden,  so  wurde  - 
ich  beinahe  daftir  plcddieren,  dass  Ihre  Familie  in  London  bleibt.  loh 
denke  wohl  daran,  dass  awei  liaushaltunt^en  teuerer  sind  als  eine;  aber 
-  Sie  gestatten  mir  diese  freuhdschaftliche  Offenheit  -  die  seelisolien 
Kosten  eines  Haushaltes  könnten  gerade  in  dieser  unstabilen  Zeit  gröe 
sein  als  die  finanziellen.  Kur,  wenn  Boba  unter  allen  Umständen  naoh 
Amerika  muss,  würe  eine  Vollubersiedlung  ratsam;  denn  eine  Spaltung 
in  zwei  Haushaltungen  je  zwei  -^^ersonen  durfte  sich  nicht  empfehlen. 

So  weit  das  ilrgebnis  unseres  ersten  Besuches,  dem  ein  weiterer  folgen 

soll,  oder  der  zum  mindesten  und  hoffentlich  einen  Ge^^enbesuch  Ihrer 

Prau  Gemahlin  zur  Folge  haben  soll.  Und  nun  noch  ein  Wort  zu  meinen 

Bemühungen  in  lungland.  Ich  erhielt  gestern  einen  Brief  von  Dr.  Buxchardt, 

ein  /Gesuch      .- 
worin  er  mich  auffordert,  an  das  Aasistance  Couneil/ zu  richten.  Herr'^ 

Löwe  wurde  es  befürworten.  Dies  scheint  mir  doch  eine  sehr  platonische 
Tätigkeit  des  Herrn  Löwe,  und  ich  möchte  sie  lieber  garnicht  in  Anepraoh 
nehmen,  wenn  ich  wusste,  dass  <dn  solches  Wort  nicht  viel  wiegt.  Können 
Sie  sich  ganz  diskret  einmal  danach  erkuiidigen,  wie  Löwe  dort  beur-   ^ 
teilt  wird?  Halten  Sie  es  Überhaupt  fur  sinnvoll,  als  einer  von  vielen 
Bittstellern  bei  dem  Counsil  aufzutreten?  Ich  meine,  es  wnre  doch  sowie- 
so in  Deutschland  ,  dass  eine  persönliche  Vermittlung  am  ausHiohtsreichstt 
sei- 


'iy>.'^ 


Das  ^muskript  von  i^rrn  Walker  habe  ich  heute  von  der  Post  geholt.  Die 
formalen  Korrekturen  werde  ich  in  Satz  /^eben.  Die  rein  theoretische 
Firage  nach  der  ünterkonsumtionstheorie  ist  für  meine  Gefühle  leider 
nicht  gelöst.  Ich  möchte  ^ie  auch  weiter  nicht  damit  behelligen,  aber 
wenn  Herr  Walker  Lust  hat,  warde  ich  gern  mit  ihm  persönlich  korrespon- 
dieren. Ich  komme  nämlich  zu  dieser  Interpretation  auf  Grund  jenes 
Satzes  auf  i'ahne  I,  2eile  11  von  unten:  „  Die  ^deutung  der  Kaufkraft- 
Übertragung  •  • . .  hängt  ab  von  der  Elastizität  von  dem  Lxport  bezw , 


'--  «.-■   ».•  ;^ 


_'  '  i   «•.' 


•*'  , 


-^i.-)--: 


-  2  - 
Import  der  im  Tausohverkehr  büfindliohen  Länder.  Der  Kapitalexport 
i»ird  also  m,ü.  davon  abiiäxi^ig  gemacht,  ob  ImportbedUrfnis  oder  i!*xportbe- 
dUrfnis  besteht.  Dies  scheint  aber  nicht  zuzutreffen,  denn  Deutschland 
lat  z.B.  Kapital  erst  seit  1925  erhalten,  obwoia  zweifellos  seit  I919 
ein  starkos  ImportbedUrfnis  bestand,  liier  würde  ich  dem  Kapitalexport 
doch  eine  primäre  Bedeutung  zumossen  und  der  ElastizitHt  des  ü^arktes 
eine  sekundäre,  d.h.  die  vVarennachfrage  beatinmt  allein  die  Form  der 
Kapital  Verwendung,  i^ine  Antwort  darauf  möchte  ich  aber  gern  von  Herrn 
Walker  haben,  Sie  haben  momentan  geuiz  andere  Dinge  zu  klären,  die  mir 
im  Augenblick  existenziell  notwendiger  erscheinen« 


Mit  den  besten  Grtlssen 


Ihr 


t-^- 

t 
ä. 


«■- 


w. 


* 

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rhiütfl'r  i>  1t  iir-    (lA^if^'i 


London,  den  11,  Oktober  1933, 


r 


Lieber  Doktor  Soudek! 
Soeben  erhalte  ioh.  Ihren  lieben  Brief  vom  11,    ds.M. 
loh  glaube,    daes  Sie  Reoht  haben,   wenn  Sie  annehmen,    dass 
ioh  imter  den  obwaltenden  Umstaenden  nioht  viel  in  London 
verliere.   Objektiv  haette  ioh  hier  sehr  wohl   einen  Platz 
paedag:o£^isoh     ausfüllen  können.   Der  Zeitp-unkt  war  aber  viel- 
leicht   zu  früh,  Majinheim,    den  ioh  jetzt   zxun  ersten  Mal  g^e- 
sproohen  hatte,  meinte,    ioh  haette  mioh  sohon  durohsetzen 
können.    Das  ß-ing*  aber  nioht,  weil  Prof.   Bowley  bei   aller 
Sympathie  für  mich  seiner  o^anzen  Einstellung-  nB,oh  sich  pas- 
siv  verhielt  und  seit  Wochen  verreist   ist.   Dass  ich  Europa 
nur  tin^em  verlasse,   können  Sie  sioh  denken,    obwohl  ioh  die 
Treppe  heraufg-efallen  bin,   Professor  Henry  Schultz,    der  bei 
der  Besetzung  der  amerikanisohen  Lehrstuehle  eine  grosse 
Rolle  spielt,    ist   für  meine  Zukunft   sehr  optimistisch.  Es 
ist  auoh  nicht  ausgeschlossen,    dass  ioh  hierher   "ehrenvoll" 
zurückberufen  werde. 

Sir  William  war  sehr  betrübt,    als  ioh  ihm  mitteilte, 
dass  ioh  eine  Berufung  an  das  Mitohell-Institut  erhalten  ha- 
be.   Er  sieht  mioh  nur  iingeim  scheiden,    Gefühlsmässig  habe  er 
immer  damit  gerechnet,    dass  nach  Ablauf  des  Jahres  sioh  die 
Möglichkeit   ergeben  werde,  meine  Arbeit   in  mein  eigentliches 


Forschungsgebiet  eiraminden  zu  lassen.  Jedenfalls  habe  er 
Äicht  damit  gerechnet,    dass  ich  sobald  wegging-e.  Er  kam 
mitten  aus  einer  internationalen  Konferrenz  des  Preisin- 
stituts  zu  mir  ins  Zi^nmer  lond  unterhielt   sich  über  eine 
halbe  Stunde  ueber  die  neuentstande  Situation.   Professor 
Gay  (Harvard),    der  als  Wirts ohaftshistoriker  eine  grosse 
Rolle  im  Institut  spielt  und  Jahre  hinduroh  ,yüe  Verl^li 
der  Rockef eller-Stipendien  fast  autokratisch  zu  bestilmen 
hatte,   kam  auch  mit  und  wusste  nicht  recht,   sollte  er  sich 
freuen,    dass  ich  nach  Few  Tork  gehe  (was  ihm  immer  vorge- 
schwebt  habe)  «H"  betrübt  sein,    dass  ich  das  Preisinstitut 
verlasse.    Sir  William  hat   es   sofort  allen  erzaehlt,    dass 
ich  die  Berufung  erhalten  habe.  Jeden  Au^-enblick  kam  je- 
mand zu  gratulieren,  weil  mön  hier  die  Berufung  als  grosse 
Auszeichnung  betrachtet. 

'    Sir  William  bat  mich,   nicht  gleich  zii  gehen,    sondern 
bis  Mitte  November  noch  hier  zu  bleiben.   Ich  sollte  die 
in  Angriff  genommene  Arbeit   zum  Abschluss  bringen,    damit 
die  School  von  mir  ein  Andenken  behalte.  Er  bat  mich  auch 
von  New  Tork  aus  mit  ihm  ««  gemeinsam  zu  arbeiten  un(^^ 
meinte,   unsere  Wege  würden  sich  noch  kreuzen.    Er  war  sieht 
lieh  erregt,    erklärte,   er  habe,   durch  verwaltungsteohnisch 
Arbeit  belastet,  ||ioh  mir  nicht  widmen  können,  woraus  sich 
Missverstaendnisse  ergeben  haetten.   Er  bedauere  es   schmerz 
lieh,    dass  ich  auch  nviT  vorübergehend  mechanische  Arbeit 
geleistet  haette.  Nie  sei  es  sein  Wunsch  gewesen.   loh 
haette  sofort   eine  wissenschaftliche  Hilfskraft  beantragen 
sollen.   Diese  sei  mir  auch  zur  Verfiagiong  gestellt  worden, 
noch   ehe  ich  den  Wunsch  geaeussert  haette  etc.    eot.   Nun  ja 


-.•   * 


-  2  - 


Ende  gut   ,    alles  gut.   Von  Anfang-  an,  weu?  aber  nioht  alles 
gut.  Was  auf  Konto  von  Sir  Williams  I  Ueberl astung,  was  auf 
das   seiner  Privat sekretaer in,  Mrs.   Turin  (meiner  Landsmännin) 
was  schliesslich  auf  mein  eigenes  Xonto  infolge  notorischer 
Paseivitaet   zu  setzen  ist,  lässt  sich  jetzt   schwer  sagen. 
Sir  William  hat  mir  bei  der  ersten  Beop?üssung  gesagt,    ich 
bekomme  sofort  ein  eigenes  Zimmer.  Mrs.   Turin  hat   schon  am 
gleichen  Tage  erklärt,    sie  könne  keiiys  aus    dem  Boden  stam- 
pfen.  Ich  wurde  ziierst  zu  Dr.   Elsas  ins  Zimmer  gesteckt  \md 
dann  zu  Sir  Williams  Assistenten  JVir.  Walker  und  Mr.Druiff. 
Der  Ausweg  wurde   d^\rin  gefunden,    dass  das  Zimmer  meinen 
ITamen  tragen  sollte.   Ich  war  darüber  efe|h*i  erregt,    zimial  Man— 
heim  ein  Zimmer  über  mir  erhidl^t.   Es  hat   sich  aber  alles 
zum  Outen  gewandt.  Mr  Walker  habe  ich  sehr  lieb  gewonnen  und 
möchte  ihn  nicht  mehr  missen.   Es  setzte  ein  Pilgerzug  aller 
Prominenten  in  mein  Zimmer  ein,   sodass    dar  immer   sehr  sar- 
kastische  Druiff  sagte:  es  sei  ganz  falsch  meinen  Namen  auf 
einem  Pappesohild  hier  ajizubringen,   man  müsse  einen  Wegweiser 
vom  Hofe  aus  anbringen  und  am  Hause  eine  Marmorplatte  an- 
bringen:   Hier  hat   der  be Nationalökonom  E.A.   in  einem 

kleinen  bescheidenen  Zimmer  an  einer  ia* wenig  interessierende] 
Untersuchung  in  de»  dekwürdigen  Zeit  des  Jahres...  ••   gearbei- 
tet".   So  spöttisch  das  auch  gesagt  war,   aber  auch  gleichzeit: 
sehr  gutmütig  und  grosse  Anhaenglichkeit  verratend,    es  be- 
stand schon  aeus serlich  ein  tE|?^(t>i2ifl|?$^tVt2vaü  Widerspruch,   wie 
so  oft  in  meinem  Leben.   Hier  werden  idHi^  Besuche  bei  Rektorat 


angekündigt ,    ode»  wewigotans  die 


Sie  können  sich 


denken,      dass  Mrs.   Turin  naoh  dem  Besuoh  von  Schtunpeter  he- 
rüb erg-erannt  kam  und  sa^te,  wie  sie  alle  betrübt    seien,    dass 
die  Sohool  mir  nichts  Ae^Uivalentes  bieten  könne,  Hacht/^g^ 
lioh.  sind  das  alles  Kleinigkeiten.  Meine  Ai^beitslust  wurde  aber] 
dadurch  nicht   immer  gesteig-ert.   Objektiv  habe  ich,   weil  ich 
nicht  isoliert  war,    erstens  sehr  rasch  englisch  gelernt  und 
zweitens  Kontakt  mit   einem  IHitzentf  der  Bestgraduierten 
gpifünden.   Ent schul digen^möchte  ich  aber  sagen,    dass   die  S^bbl 
im  Ifoibau  begriffen  ist  und  in  der  Tat  es  sehr   schwer  ist,    einen | 
Raum  freizubekommen. 

Dass  mir  ein  Assistent  7.ugewiesen  wia^d,   hat  man  mir  auch 
erst   dann  gesagt,    als  ich  mich  zwei  Monate  abgequaelt  hatte. 
Haette  ich  einen  ttflfim  Assistenten  verlangt,    es  konnte  eils  lieber^ 
heblichkeit  ausgelegt  werden.  Nun  bin  ich  reichlich  entsohae- 
digt,    denn  ich  habe  eine  sehr  liebe  Assistentin,   die  imgeheuer 
fleissig  ist,   allerdings  auch'  zu  unselbstaendig.  Von  Initiative] 
keine  rjpur.    Sie  einfüllt  "gehorsamst"  jede  Arbeit,    ohne  dass  man 
von  ihr  auch  nur  ein  Wort  der  Stellungnahme  erfaehi^.    Sie  ist 
aber  ungewoehnlich  diensteifrig  und  sehr  fein  im  Betragen,    Für 
mich  ein  allzu  "intravertierte»"  Typus   (um  mit   Soudek  zu  r^:en) 
Schon  seit  lange  werde  ich  hier  von  allen  Mitarbeiteim  vei^^hnt, 
ja  gerade  verhaetsohelt,  Es  dauert  iramer  eine  Zeit  lang,  bis 
das  Eis  bei  den  Engländern  Sv-^hmilzt.   Jetzt   tt4^t  nifi^SS^i^L^- 
'  hiy^eii!0csnkctr»Bi^gß9i3i^T8:pri^'^^:^^  »uJ^.4^  mich  mehr   selbst 

überlassen  >sein.<ifi«lad^©% 

Aaf  Walker  komme  ich  noch  zurück.   Ihre  redaktionallen 
Aenderungen  sind  einfach  glänzend,  iir  ist  aber  auch  im  Aufsatz 
nicht  Unterkonsumtionsth^oretiker.   Kein  Konjunkturtheoretiker 
kann  leugnen,    dass  wenn  von  "aussen"  eine  gesteigeirte  Nachfrage 


-  3  - 


>        •        « 


einsetzt,  die  Kosten  zurüok^ehen  und  der  Profit  steigt. 
Der  Untersohied  zu  den  ünterkonsumtionstheoretikem  liegt 
^44m  darin,  dass  angenommen  wird,  diese  Nachfragest eigeruni 
müsse  von  einer  ausserhalb  der  geschlossenen  Vo  Lkswirtsohal 
liegenden  Kaeufergruppe  kopime.  Daher  wirkt  auch  der  Kapi- 
talexport diametral  ent^regengesetzt,  als  etwa^  eine 
künstlich  (durch  Lohnsteigerung  über  das  Barktniveau) 
g-eschaffene  Verschiebung  der  Kaufkraft.  l>juxh  diese  Art 
der  Kaufkraftverschiebun^  entstehen  bei  dem  Unternehmer 
zunaechst  höhere  Kosten,  der  Profit  muss  also  sinken. 
Es  ist   das  ein  64feQti4^ui4t<^^^gege7isetzter  Fall. 

Walker  v/ar  über  Ihre  Korrekturen  sehr  erfreut.  An  siohl 
ist   er  ein  sehr  mTniffitiTTun^mmmm   empfindlicher  Mensch,   wie  alle 
Krüppel,  i^ir  hat  naemlich  ein  durch  einen  Wolffsrachen 
völlig  entstellten  Unterkiefer.  Wie  schade  um  den  hoch- 
talentierten jimgen  Mann,  mit   einer  wunderbaren  Stirn 
und  so  ausdrucksvollen  Aiigen.   Selbst  Ellen  viuittner,    die 
auch  rascher  au»  extravertierte  Typen  reag-iert,   war  auf  dal 
angenehmste  überrascht,    als   sie  sich  mit  Walker  in  eine 
Diskussion  einliess.   Dabei   sprach  Walker  ein  köstliches 
"englisches"  Französich,   Er  liesst  auch  deutsch  eigentlich 
"englisch".    Beim  Ablesen  der  Korrekturfahnen  konnte  ich  «'^ 
zuweilen  gar  nicht  verstehen.   Er  spricht  aber  alles  rei- 
zend aus  und  ist   ein   sehr  gut  geschulter  Kopf.   Seine    • 
Berichte  werden  von  Sir  William  besonders  geschaetzt. 
i'S   ist  g^^t,    dass   Sie  ihn  wenigstens  brief3.ioh   schon  kennen. 
Sollten  Sie  hierher  kommen,    so  wird  er  Sie  ueberall   ein- 
führen.   Selbstredend  erhalten  Sie  aoah  von  mir  aush  nach 


iaeinem  Weg-gwan^  zu  allen  Einfnehmng'en. 

Mir  will  es  abe?  goheinen^'  als  ob  atLoh  für  Sie  sohlies 
lioh  sich  die  Notwendigkeit   ergeben  wird     naoh  U.  S,A. 
zu  ^ehen,   wo  ioh.  alles  vorbereiten  werde,    Sie  haeng-en 
nooh  mehr  als  ioh  an  Europa,  Das  hilft  alles  nioht.   Hier 
besteht  ein  Ueberang-ebot  an  Gelehrten.   In  Amerika  ist 
es. noch  nicht  soweit.   Bei  aller  Liebe  lassen  die  En^län- 
der  doch  fühlen,    dass   sie  gowigToaroaDnoTii .,    ohne  auol^l'ur 
,  im  geringst en  von  "'rin  nQ^inn  ^^^n}}r*n^   etwas  fur"~9i7rtr 
t-öÄ,   wohlwollend  Aio   HiürömlinQ'^ftmnand.eün  wollen.  Meiner 
Ansicht  vollzieht   sich  aber  ein  geistiger  Diffusions- 
prozess,    der  bei  aller  Hochachtung  vor  der  englischen 
Q-eistigkeit  immerhin  auch  für  England  einen  positiven 
Zuwachs  bedeutet,   nioht  n-'or  eine  Bereicherung  ^circh. 
Patente,  -4die  allerdings  besonders  geschaetzt  werden. 


-^x;u 


I?rrankfiTrt  a.U.,   dea  14,  Oktober  1933. 


Sehr  geehrter  Herr  Dr.  iiltschul   l 


^ute  morgen  bekam  ich  den  Bri^if  des  ^^rrn  V/alker,    aas  dem  ioh  mit 
öenüßtuuiig  entxifibm,    dass  bie  beide  mit  meinen  Korrekturen  einver- 
standen sind,   ^or  Korrektur bo^s^jn  int  durch  einen  teolmisclien  Zufall 
noch  nicht  in  meine  Ueinde  ^ekümmen;   der  ürieftrHger,    der  mir  Ihre 
-binachreibsendun^  brin^^en  sollte,    traf  mich  nicht  an.   •*'ch  hole  mir        -■ 
am  Montag  die   benduiig  von  der  Post  und  gebe  dann  Ihre  Korrekturen 
sofort  in   »^atz  • 

tteute  erhielt  ich  Muoh  einen  Brief  von  Tri.   Dessauer.  Auf  Grund  dessen, 

• 

vtaa  sie  von  Ihnen  ilber  meine  -^^eüillLun^en  erfahren  hat,    versucht   sie 
nun  ,   mich  ubex-  Mü^lici:ikeiten  in  IJnglard  au  unterrichten.   Der  Brief      -r 
Tfar  für  nich  in  doppelter  liinsicht  eine  unai^enähme  'iberrasohung. 
Jürctens  hürte   ich  nicht  gern,   dass  i'rl.   Dessauer  Liberhaupt  von  meinem 
Plan  otv;aG  ;veiss  und  er^t  recht  nicht,    daos   flieh  durch  Vermittlung 
von  Dr,   Burchardt  Herr  Löwe  um  mich  bemühen  soll.    Frl.  Des  sauer 
liebt  es  seiir,    ihre  i^inger  in  fremden  Angelegenheiten  zu  haben  und 
ich  musste  ihr  schon  Mehrmals  ciiese  -Beschäftigung  untersagen.   Ausser- 
dem ist  sie  ein  Beispiel  von  Indiskretion  und  ohne  jedes  ^efUhl 
für  Takt.   Bio  wird  i-dcher  nicht  verabsäumen,    alles,   yias  öie^  mieh-J^wl 
^^errn  Löv?e  usw.   betrifft,    in  London  und  in  -Deutschland  zu  verbreiten; 
dies  ist  aber  f  ir  alle  Beteiligten  unerfreulich.   Zweitens  möchte  ioh 
nicht,   dass  i'rl.   Dessauer  etwa  empfehlend  für  mich  irgendwo  auftritt. 
Ihre  Verbindiui^^eii-  Bind  nicht  solcher  Art,    dass  man  sich  darüber 
freiicn  könnte,    und  eine  Liierumg  meiner  "^erson  t  it  ihrem  Nomen  hat 
mir  cjchon  au  taanclieiri  Ar!l.aBS  iirger  gCi^eben. 

Ich  bitte  bis  daher,   k  »nf  tig  doch  Frl.   Des  saue  rYgrösste  Reserve  in 
meiner  Angelegeniieit  zu  bev/ahren.    -^ch   selbst  schreibe  ihr  mit  gleicher 
I'üst  einen  Brief,    in  dem  ich  iJar  meinen  l:>tandpunkt  klarlegen  werde. 
Im  Übrigen  glaube   ich,   dass  ein  freundliches  Wort  Über  mich  aus 
Ihrem  Uunde  mir  mehr  nutzen  kann,    als  die  Aufbietung  des  gesamten 

4 

•I 


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^ 
^ 


;S 


venfandtBOhaftllohea  Aiihanges  in  London.   Auch,  ob  ich  meinen  Wog 
(Iber  das  Baro  von  Herrn  Krnöt  i^ehn  lenkön  soll,  ifeiss  ioli  noch 
nicht.  Es  wurde  mich  iibri£;en8  Ihre  Ansioht  daau  interessieren, 

Sie  sind  mir  doch  nicht  böse,   dass  ich  Frl.  Dessauer,   die  sicher 
eehx  bemüht  iind  gut  gc^sinnt  ist,   aus  unserem  i^reise  aussohaltan 
möchte,    -^ch  tue  das  nicht,    ohne  durch  ii.rfaiirungen  gew^nt  au 
sein» 

herzlichen  öruss  von  meinor  Frau  and  von 


t... 


Ihrem 


■'*.': 


'  ■  .^'    /    :  •»   "  . 


INTERNATIONAL    SCIENTIFIC     COMMITTEE     ON     PRICE     HISTORY 


TSLKPHONC:      HOLBORN    9783-7.    ExT.    38. 
Tklcoram*!      POLECONICS.    ESTRANO.     LONDON. 

Chairman  : 

Sir  William   Beveridge.   k.c.b. 
Secrstarv : 


London    School    of    Economics. 
HouGHTON    Street.   Aldwych, 

London.    W.C.  2. 


C 


Ä-v.  J,  ^iM^e/c , 


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I: 


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/l^n/vA  f  ^tAA-UL-JdAA^  ^ 


^(Mti^A^o^A*. 


^^^■Oc  1.    ^V-A-'^r-».  »1  ^  -■<■  ^cX^ 


Frankfurt  a.M.,  1  J.Oktober  19)3 


Sehr  geehrter  Hirr  Dr.xiltschol   !  ' 

»  ■ 

Ihr  Brief  iiat  uns  viel  Freude  und  Beruhigung  bereitet.   Ich  danke 
Ihnen   auch  im  K'aioen  meiner  Frau  dafür.   Meine  Bitte,    Sie  möchten  nach 
irgend  einer  Arbeit sm^glichkeit  für  mich  aehen,    war  ja  auch  nur  so 
gedacht,    aaß   Sie  zunächst  nur  irgend  eine    !/öglichkeit  wahrnehmen 
sollten.   l;a  Sie  noch  einen  L'onat  in  London  bleiben,    wird  sich  wohl 
die  eine   oder  andere   Gelegeniieit  bieten.   V/as  AmeriKa  betrifft,    so  war, 
wie   ich  ja  i^leich  angedeutet  habe,    der  Gedanke  em  den  Assistentenposten 
wirklich  nur  als  extremer  Ideelf  all  erwälint.  Natürlich  nehme  ich  auch 
alles  andere   und  möchte   schon  bei   dieser  Gelegenheit  erwähnen,    daß 
sich  doch  die  Beziehungen  zu  Professor  Hansen  wieuer  aufnehmen  ließen. 
Aber  aas  alles  sind  ja  curae  posteriores. 

Zunächst  werden  Sie  ja  Ihre   Heise  vorbare iton.    Hellte   dann  der  Ihnen 
zugewiesene  Betrag  von  Doli.   5^  nicht  ausreichen,    so  werde  ich  mich 
bestimmt  an  Dr. Wolf  v^enden.    Ich  möchte  aber  vorher  die  genaue  Summe 
wissen,    und  die  i^ängt  ja  davon  ab,    in  welcher  V/eise   und  mit  vieviel 
Ümzu^sgut  Sie  übersiedeln  wollen.   Kann  man  dann  nicht  die  Abfindung 
von  Hahn  zur  Anschaffung  von  Falirkarten  und  zur  Begleichung     von 
Spesen  hier  verwenden  ?   Ich  werde  morgen  abend  luix  meiner  Frau  zu 
Ihrer  Familie  nach  iiomburg  fahren  und  dort  woiil  Käheres  über  die  Form 
der  Übersiedlung  zu  hören  bekommen. 

Ihre  Einladung, nach  iiingland  zu  kommen,    möchte  ich  gern  annehmen. Loi der 
muß   ich  nur  den  Vorbehalt  machen,    daß   ich  erst   dann  kommen  kann,   wenn 
es  unbedingt  notwendig  ist,    da  ich  luit  dem  Gold  außerordentlich  knapp 
bin»   Eine  Chance  möchte   ich  mir  natürlich  nicht  deshalb  entgehen  lassen. 
Daß  Fritz  Strauss  nach  London  kommt  überrascht  mich  sehr;    er  hat  in 
seinem  Brief  nichts  davon  angedeutet.   Für  nächste  Woche  hat  er  sich 
hier  angesagt,    und  dann  werde  ich  ja  aus  seinem  Munde  Imherea  über  seine 
Pläne   imd  Aussichten  erfahren.  ' 

Ob  Herr  Löwe  an  der  Verteilung  von  r^tipendien  beteiligt  ist,  weiß  ich 
laicht,  ich  vermute  aas  nur  aus  den  Andeutun  :en  von  Burchardt.  Ich  be- 
tone nochmals,    daß  ich  aen  Vveg  über  Löwe  nur  ins  Auge  gefaßt  habe,    um 


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nichts  zu  versäumen.   >iatürllch  will  ich  mit  den  Herren  Dr .Golds chmidt 
und  Dr.Zveig  -licht   in  Konkurrenz  treten. 

Erfreulich  war,    es,  zu  hören,    da,/,   ciie  üj^n'-lfindor  nie  nicht  gern  weglassei] 
Eigentlich  hatte  ich  mir  aas   immer  so  gedacht.  Aber   es  ist  gut,   wenig- 
stens Freunde   zorückzulassen,    and  ich  köuite  Mir  deni^e.i,    daß  Ihnen 
diese   persönlichen  Beziohun.i",cn  mindestens  oin  iue:.sciiliohor  Gewinn  sein 
werden.    Ich  werde  mich  über   jcae  weitere  I^achrioht  von  Ihnen  freuen 
und  in  uer  Hoffnung  bald  etwas  zu  hören,   gr  iße   ich  nie,    auch  im  Auftrag 
meiner  Frau  als 

Ilir 


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Prankfurt  a.W.,   11. Oktober  1933 


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£  : 


Sehr  ^eebarter  Herr  Dr.Altschul   l 

Besten  Dank.  fUr  Ihre  beiden  Briefe  vom  9. Oktober,    '/.eine  Freude 
über  die  Beriifan^  h.abe  ich  Ilu.en  in  meinem  }3rief  von  ^^v^stern  vor- 
mitt?ig  bereits  aus^jeariiokt .   Ich  kann  mir   sehr  woiil  vorstellen, 
daß  Ihnen  uJe    Treniuing  voü  ..uropa  Jiicht  leicht  fällt     aber  bie 
scheinen  aoch  rit  dem  Gefiihl  T7egzu^;ehen,    hier  nichts   zu  verlieren, 
ii.8  Wurde     ich  iibri  .ens  intere.ssierun,    wie  i)ir  "illiam  und  die  Lon- 
tioner  Uerren  sich  zu  Ihrem  V>e^^,ang  stellen. 

Beruhigt  hat  es  wich  auch,    daß  Sie  meine  offenen  Worte  Über  Herrn 
Walker  nicht  kruj.m  ^^ono/ü-  en  haben.    Ich  hÄtte  das  kanuskript  be- 
stimiit   .  iirUckgosoiiickt,    aber  leider  reichte  t:ie  Seit  filr  eine 
Ümarboitung  nicht  mehi^.    '/,\i  den  beiden  hinchlichen  üiimänden,    die 
bie  meiner  Kritik  ent^egensetaen,   wollte  ich  nich  heute  nur    im 
Bea'<g  auf  den  Ausdruck  „bchwankun^en  der  ^echselkurie"  äußern. 
InzvJischen  ist  aber  Ihr  Brief  vom  i^ach mittag  ^^ekOLiraen,    aus  dem 
ich  Jiu  f.iuiner  Beruiii^ung  ersere,    nicht  f?Ut-c%  korrigiert  au  haben. 
Ob  ich  Herrn  Wau.kers  Kapitalexporttheorie  al#  eine  rinwendung  der 
Ünterkonsuintionstheorie  richtig  interpretiert  habe,    ruöohte  ich 
Ihrer  .Entscheidung  überlassen,    \mii2i  Sie  ;  och  einmal  d?iö  eijglir:;che 
Manuskript   und  die  deutsche  t^berset  ziirg,    ^  ie   ich  schon  aud  uiesera 
Grunde  nicht  gehindert  iiabe,    revidieren  wollten.    Vielleicht  liegt 
auch  in  diesem  Fall  nur  eine  ungeschickte  Aasdrucks^^eise  von  Herrn 
Walker  vor,    aber  gerade  darurä  wollte   ich  Ihi  en  die    .^orranlierung 
überlassen,   v?oil  es  sich  dooxi  um  sehr  diffizile  i  ijxgc  %andelt. 

üollten  L3ie  nach  Lektüre  der  Abzüge   i  tarke  Bedenken  ger.öß  neine 
Bt^arbeitung  haben,    so  bitte  ich,    -iose  zu  veriGorkon,    aamit  ein  fdr 
beide  Teile   tragbarer  ivompromiß  gefui^den  Tsird.   Ich  aanke  Ihi.en 
jedenfalls  fir  die  v  ele  Miüie,    uie  ^.ic  sich  Mit  Hern    Walliere 
Arbeit  gemacht  habeii.    Ihre  Frau  Geuahlin  werae  ich  in  uen  nächsten 
Tagen  besuciien,    iim  noch  'lähores  zu  erfahren  und  t  ir  ein  Bild  Über 
Ihr  weiteres  Vorhaben  zu  machen. 

üit  den  besten  üriiüen 
Ihr 


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V, 
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■„  t-X- ■.:..;■ 


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Ij^Ük^Ml^i^^M^Uk 


London,    den  11.   Olrtober  193?. 


Lieber  Doktor  Soudek! 

Soeben  erhalte  ich  Ihre,  beiden  Briefe  und  den  Korrekti 
ahz'ug  des  Walkersohen  Aufsatzes.   Haben.  Sie  herzlichen  Dank! 
Morien   (Donnerstag)  vormittag-s.  sehe  ich  Wallter  und  werde 
mit  ibm  {gleich  die  Korrektur  durohn ebnen.    Soviel  ich  sehe, 
haben  Sie  sehr  schön  korri^jiert,  weniges tens  würde  ich  alles 
akzeptieren.Ueber  SohattieruTi£2:en  lässt   sich,  streiten.   Aller- 
dings bin  ich  so  müde,    dass  ich  es  nicht  aufmerksam  ^enu^ 
lesen  konnte. 

Sehr  betinibt  hat  mich  die  Nachricht,    dass  Sie  ev. 
doch  die  Zeitung-  weixien  verlassen  müssen.   Ich  habe  damit  nicht 
gerechnet.    Sir  William  reist  morg-en  nach  U. S.A.  Walirschoinlich 
werde  ich  ihn  nicht  mehr  sprechen  können*    Selbstredend  v;-erde 
ich  fiilles  tun,  was  ich  kann.   Etwas  wird  sich  schon  finden. 
Etwas  schwierig"  ist   es  aug-enblicklich,  weil  Dr.O-oldschmidt 
(Bonns  Assistent)  und  Dr.    Zweig*  (Kiel)  nicht  versorgt   sind. 
Wieso  Löwe  zur  Verteilung-  von  Sti-pendien  kommt,   verstehe  ich 
nicht.   Da  habe  ich  doch  Recht,   wenn  ich  ajinehme,    er  hat  sich 
schon  einen  Posten  im  Jenseits  gesichert.    Ich  habe  ihn  nur 
einmal  vor  drei  Monaten  flüchtig  g-esehen,    aber  nicht  ^esproohei 
Er  iindi^pnnheim  sind  die  ei nzig-en  Deutschen,    die  mich  nicht 
besucht  haben.   Ich  kann  daher  nicht  gnt  zu  ihm  g-ehen.   Das  ist 


aber  wohl  auoh  nicht  nöti^.  Inanerhin  hat  auoh  meine  Stizmne   v 
ein  ^ewifeses  Gewicht.  .^ 

Fritz  St  raus  s  kommt  auch  in  zwei  Wochen  hierher.  Er 
hat  schon  tüchtig  vorgearbeitet.  Nun  glaube  ich  ja,  dass  ich 
in  einiger  Zeit  in  Amerika  für  Sie  was  tim  kann,  kaum  aber 
gleich.  Da  es  aber  bis  zvm   Jahresende  Zeit  hat,  ist  es  nicht 
schlimm.  Im  aeussersten  Falle  müssten  Sie  ,  ehe  ich  nach 
New  York  ^he,  für  ein  paar  Ta^e  hierher  kommen.  Das  ist^^ 
nicht  so  teuer.  Die  Reise  kostet^  hin  und  zuirück  loo  Majck  und 
für  5  sh.  im  Ta^  wohp.en  sie  bei  uns  im  Bording-house  (ohne 
lunch,  aber  inkl.  Dinner,  das  ist  doch  geschenkt  billig-). 

Von  Mitchell  hatte  ich  nur  ein  ausfuehrliches  Telegr« 
gramm.  Darin  hiess  es,  das  Institut  sorgt  für  einen  Assisten- 
ten. Aus  der  Nuancierung  ging  hervor,  dasß  nicht  ich,  sondeim 
das  Institut  den  Assistenten  von  sich  aus  waehlt.  Wahre chein- 
lich  muss  es  (wie  hier  auch)  ein  ••richtiger"  Amerikaner  sein. 
Das  schliesst  nicht  aus,  dass  ich  nach  meiner  Ankunft  andere 
DispoG^-tionen  treffen  Icann.  Ich  brauche  es  nicht  zu  erwaehnen, 
yvd.e  glnckb'ich  ich  waere,  wenn  ich  mit.  Ihnen  zusammenarbeiten 
könnte*  Doch,  das  scheint  mir  zu  schön  zu  sein,  als  das  ich 
daran  glaubC^könnte.  Immerhin,  e.s  ist  alles  möglich.    ^ß 

Für  die  "^ebersiedelung  erhalte  ich  nur  5oo  Dollar. 
Das  ist  für  die  Familie  zunwonig,  zumal  noch  immer  Schulden  zu 
befahlen  sind.  Koennten  Sie  nicht  mit  Dr.  'Tolff  sprechen,  ob 
mir  nicht  sein  Ebxmiittee  mit  einer  Anleih^e  aushelfen  könnte.  J( 
Jetzt  .werde  ich  doch  sicherlich  bald  die  Schuld  zurückerstatte! 
koennen,  denn  immerhin  erhalte  ich  doch  das  übliche  Ordinär iui 
gehalt.  Die  Einzelheiten  erzaehlt  Ihnen  meine  Frau. 

Sir  William  war  betrüj)t,  dass  ich  weggehe.  Er  konn 


iluZ^Uf^, 


•%%„ m"*  ^<»^-mM 


I*rankfiirt  a.M.,    10. Oktober  1953 


i  ■ . 


^  ■ 


^ 


Sehr  geehrter  Herr  Dr.Altsohul    l 

Soeben  höre   ich  von  Ilirer  Frau  Gemahlin,    d€vß  Sie  den  erwarteten  Ruf 
nach  Amerika  bekommen  haben.    Ich  freue  mich  darüber  ganz  auBorordent- 
lich  und  wünsche  Ihnen,    da-,  alle  Hoffnungen,   die  Sie  gerade  mit  dieser 
Berufung  verbanden  haben,    in  Erfüllung  gehen. 

Stellung  zu  Ihrem  Entschluß  au  nehmen,    ist  von  hier  aus  sehr  schwierig. 
i3olange  Amerika  noch  in  der  Schwebe  ^var,      chien  mir  London  nach  allem, 
was  Sie  in  der  letzten  Zeit  berichteten,    doch  als  Daueraufenthalt  er- 
wägenswert.  Freilich  ist  das  Mitchell» sehe  Institut  verlockender;    dort 
bekommen  Sie  ja  eine  Arbeit,    die  Sie  ganz  und  gar  befriedigt,    und  ich 
bin  auch  iiberzQu^Jt,    daß  die  Lebensbedingungen  erträglich  sein  v/erden. 
Laß  Ihr  Vertrag  nur  auf  ein  Jahr  läuft,    ist  vielleicht  aicht  das 
Schlimmste,    auch  die  sonst  nach  den  Vereinigten  Staaten  berufenen  Her- 
ren sind  aufgrund  recht  kurzfriätiger  Verträge  dahin  gogangsn.   Schließ- 
lich ist  ja  Amerika  sehr  groß  und  Mitchell  nicht  der  Linzige,    zu  dem 
Sie  Beziehungen  haben,   v/ar?  die  Gehaltsfrage  anbetrifft,    so  höre  ich  von 
Ihrer  Prau  Gemahlin,    daß   es  das  übliche  Gehalt  der  Professoren  sei.   ©b 
die  geneinnte  Zahl  sehr  viel  bedeutet,    vermag  ich  nicht  zu  beurteilen, 
loh  höre  aber  von  anderer  Seite,    daß  sowohl  Colm  wie  Feiler  offenbar 
bei  gleichem  Gehalt  ein  kleines  Haus  am  Hudson  bewohnen. 


*.^ 


Es  mag  nun  recht  unzeitgemäß  erscheinen,  ^-renn  ich  in  diese  Zeit  Ihrer 
wichtigen  EntschlüSGC  mit  einer  eigenen  Angelegenheit  zuuilhnen  komme. 
Ich  habe  Ihnen  schon  im  let  ten  Brief  angedeutet,  daß  das  Journalisten- 
gesetz („Schriftleitergesetz")  erschienen  ist,  daß  wir  aber  nach  den    ""^ 
bisherigen  Bestimmungen  nichts  über  unsere  Zukunft  ersehen  können.  Trotz- 
dem glaube  icöi  daß  ich  werde  in  aer  Zeitung  nicht  bleiben  können.  Im 
günstigsten  Falle  hätte  ich  Aussicht  auf  die  'Uelle  eines  auswärtigen 
Mitarbeiters,  aber  auch  da  würde  es  sich  nur  um  einen  bescheidenen 
Posten, etwa  in  Brüssel  oder  einem  anderen  nicht  sehr  entscheidenden 
Ort  handeln.  Eine  solche  Aussicht  lockt  mich  in  doppelter  Hinsicht 
wenig:  erstens  wäre  das  nur  eine  Hilf s]tÖsung,  die  mir  höchstens  ein 
Existenzminimum  gewährt,  und  zweitens  ist  eine  Tat  gkeit  bei  einer 


^,  ;s 


deutschen  Zeitung     n  meinem  Falle  ohne  Zukunft.   Ich  muß  also  schon 
daran  denken,    etwas  anderes  im  Ausland  zu  finden. 

Von  der  scheinbar  nahe lijjgen den  Lösung  ,    in  moine  Heimat  zurückzu- 
kehren,   sehe  ich  aus  den  limen  bekannten  Gründen  jr.unächst  ab.   In 
erster  Linie  kom/iön  als  mich  interessierende  Lc'indor  die  angelsächsi- 
schen in  Frage.   Darf  ich  Sie  nun  bitten,    mir  dabei   so  ^ut  es  Ihnen 
möglich  ist,    zu  helfen  ?   Die  Bitte  um  llilfe  spreche  ich  gerade  jetzt 
aus,    solange  Sie  noch  in  London  sind  und  .ibersehßn  können,    ob  dort 
für  mich  etwas   zu  machen  ist.    Sie  wissen,    dal?;  ich  geraue  im  Berufs- 
leben uine  gewisse  Klastiz  tat  habe   und  mich  nicht  auf  eine  bestimmte 
Tätigkeit  versteife.    Von   den  in  Frage  koinmendon  Berufen  denke  ich       - 
zunächst  vv(3niger  an  einen  journalistischen  oaer  kaufmännischen  als 
vielmehr  an  irgend  eine  Art  wissenschaftlicher  Tätigkeit.   Sehen  Sie 
in  Ihrer  Umgebung  irgend  eine  Mögliclikeit  dafür  ?   Daß  moine  /nsprüche 
sehr  bescheiden   sind,   wenn  es   sich  um  die  Möglichkeit  wissenschaftli- 
cher Arbeit  handelt,    wissen  Sie  ja  auch.    Es  wurde  mir  genügen,    zu- 
nächst,   als  vom  Früiijahr  ab  mit  meiner  Frau  in  dem  Ort  meiner  neuen 
Tätigkeit  far  ein  Jjilrr  zu  leben. 


Eine  kleine  Beziehung  .:u  London  habe   ich  angeknüi^ft,    und  zwar  durch 
Vermittlung  von  Dr •  Burchardt .   Herr  Dr.Burchardt  hat  sich,    seitdem  er 
seine  AssiGtentenstelle  hier  verloren  hat,    und  keine  Aussicht  auf  Habi 
tilation  mehr  bestand,    bemüiit,    durcü  Vermi'  tlung  von  Löwe  ein  AhiBisten 
tenstipendium  in  England  zu  bekomraen.   Dieser  Plan  war  schon  weitgehend 
gediehen,    als  bei  uns  Iveue  in  Stellungen  durch  das  Pressegesetz  aktuell 
wurden.    Ich  hielt  Herrn  Br.Burcharut  für  geeignet,    iloh  spater  Liier  zu 
ersetzen  und  habe    dm  das  auch  angetragen,  Herr  Lr.Burchardt  hat  auch 
hier  angenommen,    obwoiil  eine  Stelle   in  London  für  iiin  frei  war;    ü.ie 
mußte  er  nun  absagen.   Er  machte  mir  gleich  den  Vorschlag,  nun  in  diese: 
Angelegenheit  für  mich  ein^;utreten.Di :  von  ihm  ausgeschlagene  Stelle 
war  80   sehr  auf   seine  Person  gemünzt,    daß  ich  sozusagen  nicht  einsprin- 
gen konnte.   Wohl  aber  wandte  er  sich  sofort  an  Löwe,    uer  offenbar  bei 
der  Ver^5eburig  von  Htipendien  ein  Wort  mitzureden  hat  und  legte  ihm 
meinen  Fall  nahe.   Ich  habe  bisher  von  Lö've  nichts  gehört,   Burchardt 
schrieb  mir  nur,    daß   ich  nicht  allzu  sehr  auf  ein  Stii^endium  rechnen 
sollte,    denn  es  wären  sehr  viele  Bewerber  und  mit  Titeln  vorhanden. 


\- 


i'^  -A    * 


•T,.; 


Ich  teile  Ihnen  dies  mit,  um  'de  von  meinen  bisherigen  BenUhungen 
ins  Bild  zu  setzen.  Die  Ver  indung  zu  Läwe  habe  ich,  wie  Sie  sich 
uenken  können,  nicht  sehr  gern  an^eknui:ft,  aber  ich  glaubte,  auch 
diese  winzi^^e  Möglichkeit  nicht  aus  der  iland  geben  zu  dürfen,  Meui 
weiß  auch  nie,  wie  sich  aus  so  kleinen  Anl-ellssen  große  Folgerungen 
ergeben  können.  Lieber  w^lre  es  mir  natürlich,  die  Ver  indung  nach 
England  würde  durch  Jemanden  hergestellt,  der  ganz  und  aufrichtig 
für  mich  eintreten  kan  .,    und  das  wUron  doch  wohl  nur  Sie, 


Sollte  London  Ihrer  toinung  nach  völlig  aussichtslos  sein,    so  bitte 
ich  Sie,    mich  fUr  Amerika  vor  umerken.    liatürlich  denke  ich  nicht 
daran,    aaß  Sie  das  sofort  tun  könnten,    denn  jetzt  müssen  Sie  in        /'s. 
erster  Linie  sicli  selbst   und  Ihre  Familie  dort   installieren.    So 
sehr  nie  das  sicher  auch  beschleunigen  v/eruen,    so  wird  dns  doch  min- 
destens bis  zum  Jahresende   Zeit  brauchen.   Las   ist  auch  in  meinem        i 
Fall  nicht   so  schlimm,    da  ich  ja,    wie  ich  bereits  erwUiate,   bis  zum 
Frühjahr  hier  bleiben  werao.   Mein  Int^■re3se  an  Amerika  ist  das 
gleiche  und  Ihnen  bekannte:    irgend  eine  Asoistentent'ltigkeit  oder      < 
sonst  wie  wissenschaftliche  Betati^^ung.   Am  LÜtcke  11.*. sehen  Institut 
ZU  sein,   w/ire  daß  idealste  Ziel,   vielleicht  eben  darum  nur  für 
Wunschträume  bestimmt. 

Ich  kann  mir  wohl  vorstellen,    daß  Sie  durc;'  die  neue  Situation  sehr 
starK  in  Arbeitsaruck  sind,    aber  viellcicut  k'5nnten  Sie  mir  doch        ,;^ 
eine  Zeile   sctireiben,    was  Sie  von  meinen  Bitten  halten.    Inzwischen 
nochmals  herzlichsten  Glückwunsch  zu  uon  an  Sie  ergangenen  Ruf  .und 

beste  Grüße 

von  larem  :ä 


\.^. 


v'?     Jt^>7''::^',..  ttt,  r-^2''\r:.  '■'-■.  r--''  '•..\''\y  .Ci-'.'ir'',    ',  ..^^'%^    ■! 


:^ 


••■S:: 


iCM^0^.  )'  /  /A  //73 


.1/>U,.J^ 


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London,  N.W. 3., den  9.   Oktober  1933. 
41,   Belsize  Sg^uare 


Lieber  Dolctor  Soudek! 

Haben  Sie  vielen  Dank  für  Ihren  ausführlichen  Brief. 
Es  ist  gut   so,   da  SS  Sie  frisch  fj?ei  von  der  Leber  schreiben. 
In  Ihrem  Urteil  bin  ich  ellerding-s  mit  Ihnen  nicht   einig, 
WaJLker  ist  der  Lieblingsassistent  von  Sir  William  und  der 
beste  Schüler  von  (jre2'03?y.  freilich  ist   er  noch  jung"  und 
verfiigl:  nicht  über  eine  schrifststellerische  Erfahrung. 
Sicherlich  ist   aber  manche  Unebenheit  auf  mein  Konto  sni 
setzen. 

Meiner  Ansicht  nach  haetten  Sie  den  Artikel  mhiof  zu- 
rückweisen  können,   unter  Hinweis  darauf,    dass   das  Thema 
etwas  abgeaendert  worden  sei.    Dann  haette  Walker  eben  das  Manuj 
sfcpipt  umarbeiten  müssen. 

Unterkonsumtionstheoretiker  ist  Walker  aber  nicht,   auch 
nicht   im  verfeinerten  Sinne.    Leider  kann  ich  ab'er  heute  dies 
nicht  naeher  ausfuhren.    Seine  Ansichten  über  den  JKapitaJ.ex- 
port  sind  denen  Preisers  sehr  aehnlioh.   Das  Manuskript  habe 
ich  nicht   zur  Hand,   kann  daher  im  Einzelnen  nichts  sag-en. 
Soweit   ich  mich  entsinne,    ist  Walker  Gegner  jeder  Manipula- 
tion (das  ist   der  Gegensatz  Greg027y-^ynes).Es  mss  daher 
wohl  schon  Schwankungen   der  Wechselkurse  heissen.   Diese  haben 
naenlich  eine  bestimmte  Fiinktion  und  dürfen  nicht  durch 


Manipulation  neutralisiert  werden.  Manches  habe  ioh  ja  am 
Manufllcript  geaendert.  Vielleicht  hat  mich  aber  die  Uebersetzu»g| 
so  sehr  in  Anspruch  ^nommen,    dass  ioh  über  manohe  Din£;e 
rascher  hinweß-geg'litten  bin  als  ich  es  durfte.   Aber  Sie  kennen 
ja  den  oft  zitierten  Bibelspruch. 

Es  freut  mich  ausserordentlich,    dass   das  Journal  ist  en- 
tsetz* zunächst   Sie  nicht  tangiert.   Dass  Dr.   Buxo^ardt  exi'^ 
g^estellt  worden  ist,   hat  mich  ebenfalls  sehr  ^freut   zu  hjj^n. 


Sie  wissen  es  ja,  wie  sehr  ioh  ihn  sohaetze.  Nur  seine  \^erbin- 
düng"  mit  Löwe  hat  es  verhindert,    dass  ich  s.Z.    für  ihn ^-öln^e tre- 
ten bin.   Löwe  hat  mich  auch  bis  heute  noch  nicht  besucht,  was 
bereits   die  eng-lisohen  Kollegen  unangenehm  vennerkt  haben. 

Gestern  bin /von  Mitchell  telegraphisoh  an  das  National 
Bureau  of  Economic  Research  nach  New  York  berufen  worden.   Die 
naeheren  Bedingungen     erzaehlt  Ihnen  meine  Frau.   Ich  habe 
die  Berufung  an£jenommen,    obwohl  ich  vorgezogen  haette  in  Lon- 
don zu  bleiben.   Ich  hatte  aber  fesine  Aufsicht,  hier  Fuss  zu 
fassen-  Jedenfalls  nicht   die  Puste,   um  auszuharren.  An.  sich 
ist  mir  das  Mitchell -Institut  sehr  sympathisch,    nur  die  Tren- 
nung^ von  Europa  faellt  mir  so   sehr  schwer,    oehon  fi^äJiwr  uiiilJ*^J<\ 
erst  recht,  ^^rtvstm 

Mit   den  herzlichsten  Qinissen 
Ihr  ergebener 


A'i  rt  Schaft  skurve 


S/L. 


6. Oktober  1933 


Herrn 

Dr. E. Altschul, 

London  K.W. 5 

41  ßelsize  Square 


j., 


ß;  \ 


W 


Sehr  geehrter  Herr  Dr,/lt8chul   ! 

Ich  habe   Ihnen  noch  für  die  vielen  Briefe  aus  der  letzten  Zeit 
zu  danken  und  besonders  für  de    jusendung  des  Manuskripts  von 
Herrn  Walker.   Be8tatii:;t  habe  ich  Ihnen    dai   Empfang  des  Mantjs- 
kriptes  ueshalb  nicht,    v/eil  Sie  es  ja  eingeschrieben  geschickt 
hatten  und  ich  erst  i  ir  einen  gewissen  Eineruc.:  von  dem  '.'anus- 
kript  verschaffen  wollte  ehe   ich  Ihnen  et  as  rn^^i  sagen  wollte. 
Außerdem  war  aer  erste  i.indruck,   wie  ich  cf  f en  aa^en  mu3,    ent- 
täuschend und  ich  v-'ollte  mein  Urteil  erst  nachprüfe::,    ehe   ich 
es  ausspreche.  Aber  auch  nr.ch  eingehender  Besciiäftl  ung  -  ich 
habe   einen  vollen  Abend  und  eine  iialbe    Kacht  daran   r  digiort  - 
hat  sich  dieser  ijiindruck  nur  bestätigt. 

Kennzeichnend  fUi   aie  ^anze  Arbeit ist  eine  gewisse  Undiszipli- 
niertheit.   Las  eigentliche  Thema,    wenigstens  so,    .ixe  es  ange- 
kündigt  war,    ist  nur  nebenbei  behandelt  worden,    die  Hauptfrage 
die   darin  behandelt  wird,    mükite  eigentlich  heißen:    bei  welcher 
Kreditpolitik  könnte  London   seine   ''^tellung  als  internationaler 
Kapitalmarkt  wiedcrgewinnen-r  ein  thhoretisches  Thema,    das  sich 
nicht  ohne  weite  us  für  die   „'Wirtschaft skurve"   eignet.    Undis- 
zipliniert ist  aber  auch  der  gaize  Aufbau,    und  ich  hatte  schwere 
Mühe,   einen  klaren   Gedorikengang  hineinzu  redigieren.    Kbenso 
weraen  die  einzelnen  Gedankengänge  nicht  zu  Ende   f^B führt   und 
ständig  durch  neue  GrC  danken  reihen   unterbrochen,    was  einer  Ver- 
eurbeitung  ;iicht  geringe  Schwierigkeiten  bereitet.   Möglicher" eise 
liegen  aber  gerade  diese  formalen  Peliler  darin  begründet,    daß 
der  Autor  .venig  sclir ift steller i sehe  Erfahrung  und  Fähigkeiten 
zu  haben  scheint.   Jedenfalls  ist  es  ihm  nicht  möglich  eine  wirt- 
schaftstheoretische  These  klar  darzustellen. 

b.w. 


.iJiAAq 


•*■ 


M^r- 


'..  »"  .'- 


Aber  auch  sachlich  sind  wesentliche  Einwände  zu  erheben.  Die 
„Vertiefung"  der  Analyse  der  Kapiteü. ausfuhr  fllhrte  den  Verfasser 
zur  Erkenntnis,    daß  Kapitalbewegung  letzlich  abiiänge  von  der 
Kachfrage  nach  Export  bzw.   Import.   Wenn  ich  diese  These  recht 
verstehe     so  ist   sie  gewonnen  aus  einer  Anwendung  der  ünter- 
komsuaptionstheorie  auf  die  Theorie   de.-  Kapitalexports.  Da  ich 
gegen  die  ersteere  stärkste  Bedenken  hege,   muß  ich  also  auch 
gegen  ihre  An^r^enaung  Einwände  haben,    woran  die  Verfeinerung 
der  ünterkonsumptionsthoorie  durch  Einführung  des  Sla  tizitätö- 
begriffes  nichts  ändern  kann.   In  der  historischen  Darstellung 
glaubt  der  Verfasser  die  Störungen  in  intematioiialen  Kapital- 
verkehr auf  aie  offene  Marktpolitik  der  Zentralbanken  2.urüCi:- 
f Uhren  zu  kön  _en.    Dies  gilt  aber  nur  ganz  bedingt.   Gerade   die 
Bank  von  England  hat  auf  diese  V7eise  nur  einmal  in  größerem  Aus- 
masse  sich  betätigt,    soviel  ich  weiß  1927.   Viel  entscheidender 
war  die  Störung  der  Auswirkungen  von  Kapitalexporten  durch  die 
Golddevisenwährung;   in  der  Übertragung  cles  Inflatior.ismus     uf 
diesem  «Vege  haben  die  Vereinigten  Staaten  weitaus  Rchli^rneres 
geleistet  als  gerade  Loidon. 


.'*;; 


lieben  diesen  gedanklichen  Fehlem  gibt  es  eine  Reihe  von  Unklar- 
heiten,   die  sich  möglichei'weise  nur  aus  dem  Ausdruck  ergeben. 
So  habe  ich  auf  Seite  }  nicht  verstehen  können,    was  in  der  Ta- 
belle über  die  Einkommen  Englands  aus  ausländischen  Kapitalan- 
lagen als  relative  Steigerung  der  Erträge  ausgelegt  wer  .en  kann. 
Sind  die  Zahlen  von  1931    und  1  J}2  etwa  in  Goldpfunden  oder  in 
Papierpfunaen  ausgedrückt  ?   Im  letaleren  Falle  könnte   man  die 
Aussage  noch  sinnvoll  interpretieren. .  Ebenso  ist  niciit  verständ- 
lich,   wenn  auf  Seite  9  ausgeführt  wird,    daß  die  Schwankungen  der 
Wechselkurse  ge^^enüber  den  ^Schwankungen  des  Ertrages  ein  erwünech- 
tos  System  sei.  Ich  habe  es  dahin  abgeändert,    daß  ich  statt 
Schwankung  der  Wechselkur  e   *v^ianipulation  der  A'echselkurse  liin- 
schrieb;    aber  sicher  bin  ich  nicht,    das  Richtige  getroffen  zu 
haben.    Solche  Zweifelsfragen  ergaben  sich  eine  große  Reihe.    Ich    " : 
habe  aber  geändert  so  gut  ich  konnte,    und  Sie  werden   ja  aus  dera 
Vergleich  aer  Abaü^^e  mit  dem  Manuskript  die  Differenzen  ersehen. 


I 


li4 


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-  2  - 


U  V' 


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'i-] 


S8  tut  ffir  leid,   so  ünfreundlichios  Über  Herrn  Walker  sagen  zu 
mtlBBen.  Sie  kennen  auch  sicher  die  OrJlnde,    weshalb  seine  Arbeit 
80  unbefriedigend  auslief  allen  ist.   Ich  ..ehfue  an,    daß  Herr  Walker 
noch  sehr  unausgereift  und  ohne  publizistische  Erfaiirungen  ist 
l>och  bitte  ich  sie,    von  meinem  Urteil  Herrn  Walker  ge.n;enUber      '^ ; 
nichts  Terlauten  zu  lassen;   es  würde  ihn  nur  entmutigen  und  mir 
nichts  mehr  nützen.    Leid  tut  es  mir  auch,    daß  Sie  viele  Stunden 
auf  die  (Übersetzung  verwandt  haben,     nd  daß  diese  Arbeit  keines- 
wegs leicht  lind  erfreulich  war.  Jedenfalls  bin  ich  Ihnen  für 
Ihre  liÄühe  außororaentlich  dankbar,    und  ich  ,j;laube,   deiß  durch 
Ilire   lind  aieino  i>oarbeitung  ein  r^la.iv  annehmbarer  Aufsatz  gewor 
den  ist. 


■1/  i>- 


■^l 


'•Ji. 

.r- 


,T.i': 


r,u  Ihren  Briefen  hätte  ich  nun  noch  sehr  viel  za  sagen,    ich  bitte 
Sie  aber,    eich  mit  meiner  Antw  rt     och  et^vas  gedulden  au  wollen. 
Kurz  möchte  ich  Ihnen    lur  mittoilen,    daß  inzwischen  das  Journa- ':,•'■ 
listehgesetz  erschienen  ist.  Aus  der  bisherigen  Veröffentlichung   ' 
kann  man  aber  gamicht  eroe.  Qn  Trie  p/eit  ich  davon  betroffen  7/erde, 
d.enn  generelle  ALiaaahmebestimrriungen  v^m  Arieri«ragraxjhen  sind 
nicht  getroffen,    dierjer  da.jegen  aufs  äußerste  durchlief  .hrt  worden. 
Jedenfalls  wird  oie  /n'^endung  aes  Gesetzes  und  der  damit  vor-       ^ 
buridene  Auslese  pro  :^'eß  mehrere  Monate  in  Anspruch  nehrK3n,    und  ich 
karin     oiil  rechnen,    daii  ich  vor  Jaiiresendo    licht  ^eiß,    ob  ich        '   - 
weiter  dableibe  oder  nicht.   Es  wird  Sie  vielleicht  interessieren, 
daß  unter  den  durch  das  Pressegesetz  erforderlichen  Neueinstel- 
lun,^en  dier  im  Hause  auch  die  dos  Herrn  Dr^Burchardt  fällt.   Daran 
bin  ich  nicht  ganz  imschuldig.   Gestern  besuchte  mich  auch  HeiX        ^^ 
Lr. Preiser  und  erzäiilte  mir,    daß  er  nun  sein  Buch  fertiggestellt 
habe,      ir  sprachen  natürlich  ausführlich  Über  Ihre   r>ituation  i.- 
London,  und  ich  kounte  feststellen,    daß  wir  dnl.ei   duixjjiaus  konform 
gehen.   Auch  Herr  Dr. Preiser  hält  London  für  durchaus  beachtenswert. 
Aber  darüber  darf  ich  mich  noch  spater  ;iußern. 

Inzwischen  begrüße  ich  Sie  aufs  herzlichste  als 

Ihr  ;   '',:■■  . 


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London,  N.W,    3, ,    den  2.   Oktober  1933, 
41,   Belsize  Sfiuaxe 


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Lieber  Doktor  Poudek! 

Heute  nachmittag  sandte  ich  Ihnen  an  die  Adresse  der  Redak- 
tion das  Manuskript  von  Mr.   Walker.    Sicher  habe  ich  viele  Unenben- 
heiten  bei   der  raschen  ^eb ers et zun^*  übersehen.    Ich  mire  Ihnen  dank- 
beir,  -wenn  Sie  nötigenfalls  nachfeilen  wollten.   In  manchen  Punkten 
haette  ich  eine,  ausführlichere  Darst  ellir^-g  lieber  gesehen.   Walker 
wollte  aber  sich  streng  an  die  Grenze  von  lo  Seiten,   die  Sie  ihm 
eingemiunt  hatten,    halten. 

Es  ist  nicht  noetig,  ;  öle  Tabelle  und  die  graphische  Bar- 
st ell"ung  2u  bringen.   Sollte  die  graphische  Darstellung  gut  genug- 
sein für  eine  Reproduktion,    so  vmrde  ich  nur  diese  bringen,    weil 
sie  anschaulicher  ist,   als  eine  Tabelle.   Wegen  der  vorgerückten 
Zeit  will  Walker  auch  gerne  auf  die  Durchsicht  der  Korrektur  ver- 
ziehten.   Er  wäre  Ihnen  aber  dankbar,   wenn  Sie'Wa»  einen  Abzug  der 
Fahnenkorrektur  und  später  vielleicht  la-15   Sonderabzüge  herstel- 
len wolY-^o; '  Er  hat  sich  naemlioh,   gestützt  auf  eine  Empfehlung  von 
S&r  William  um  ein  Bteram  scjfclarship  bewerben.   Da  könnte  ihm  der  Ar- 
tikel von  Nutzen  sein.   Er  ist  ein  tüchtiger  Kerrl  und  gut  ge- 
schult. 

Von  mir  selbst   ist  nicht  viel  zu  berichten.   Ich  warte  noch 
immer,  auf  die  Antwort  .von  Prof.  Mitchell.   Vor  8  Tagen  ist   er  nach. 
New  York  zurüoikgekehrt.   Da  werde  ich  wohl  bald  erfahren,   woran  ich 
bin.  Man  sagt  mir  oft,    ich  habe  nur  deswegen  Pech  gehabt,   weil  ich 


in  F.  P.A.  so  allgemein  bekannt  war.  Jeder  reohnete  mit  Bestimmth.eit| 
dass  idi  hlnJtommen  werde  imd  schoh  die  Verantwortung  dem  nächsten 
3u.  Das  Ergebnis  ist,  dass  Neisser  eine  Professur  in  PhiladelpMa 
hat,  Nathan  an  der  Universität  Prioeton,  Colm,  Feiler,  Ifejitorowicjz 
und  Lederer,  wohl  auoh  Heimann  sind  an  der  neuen  Universität  in 
New  York.  Marsohak  ist  in  Oxford,  Mannheim  in  London,  Vorerst 
bin  ich  also  leer  ausgegangen,  trotzdem  man  mich  kennt  und,  wie 
Schultz  «n  ,  auok  Sohucipeter  ^  voam  andere  mir  sagten,  mioh  auoh 
sehr  sohaetze. [Landauer  ist  in  Eali#omien,  obwohl  noch  niemaflP 
in  U. S.A.  je  seinen  Namen  gehört  habe.  Er  ist  aber  dank  Bonn  dort- 
.hin  gekommen.  An  sich  ist  er  zweifellos  ein  sehr  tüchtiger  Maim 
.und  erfreut  sich  grosser  Sympathiöj.  Immerhin  sind  das  Widersprüche^ 
die  mioh  sehr  bedrücken.  Prof.  Bowley  ist  jetzt  in  Mexico.  Wiewohl 
er  bei  seiner  Passivitaet  für  mich  nie  Y/as  durchgesetzt  haette,  wä-| 
re  es  doch  immerhin,  gixt,  wenn  er  hier  wäre.  Von  Sir  Williem  erwar- 
te  ich  nicht  viel,  weil  zwischen  ;wissensohaftliche  Gegensätze  be- 
stehen, die  offensichtlich  doch  zurückwirken.  Pir  William  ist 
in  erster  Linie  wirtschaftshistorisch  interessiert  und  orientiert. 
Sie  können  sich  denken,  dass  wir  auch  die  Preisgeschichte  grundver-| 
schieden  auffassen. 

Viel, Freude  bereitet  mir  der  enge  Kontakt  mit  den  jüngere 
Gelehrten  und  den  Jüngsgraduieirten,  Im  Gegensatz  ziuU^ankfurt^ia-- 
be  ich  hier  schon  gut  geschulte  Kopfe  vorgefunden.  Vieles  muse  aber] 
neu  durchdacht  werden.  Ich  bin  erstaunt,  wie  gering  der  Einfluss 
von  Bowley  ist.  Die  Jungens  erfahren  bei  mir  Din^-e,  die  sie  schon 
längst  haetten  bei  Bowley  kennen  lernen  sollen,  der  doch  zweifellos 
ein  Forscher  von  grösstem  Forinat  ist.  Er  wirkt  aber  als  Lehrer 
nicht  viel  anders  als  L.  v.  Bortkiewicz,  der  doch  auch  pädagogisch 
nicht  viel  auszurichten  vermochte.  Wenn  Schult»  die  Ansicht  ver- 
tritt, ich  hätte  das  Eis  der  mathematischen  Schule  gebrochen,  so 
war  das  nicht  mein  Verdienst,  sondeim  eine  Unterlassung  von  B.,  dasi 
er  es  nicht  ^Früner  teiixm   getan  hatte. 


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23 •   September  1933 


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Dr..'.AltsGliul, 
Londoji.  NW  3 
Beiöize  Square 


41 


Sehr  geehrter  Herr  Dr.Altschiil    ! 


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Mit  der  Bispoüition  ues  Artik.  Is  von  Herrn  Walker  bin  ich.  seiar  ein-  ,, 
verBtanden.    Ich  darf  t7o1i1   -.ui.xiiiu.en,    daß  uer  hifitoriis  .lie   Teil  ent-      ,-* 
jiprecheid    der  Jin^eliiäcliinciien  Tradition  j  icht     llzu  breit  wf irden 
T^ird.   Als  Probenurar.er  r>cliicke  ich  Herrn  Waifiker  das  letzte  Hßft  des    " 
vori^^en  Jahrgangs,    ein  neueres  Ucx*t  iiabe   ich  leider  nicjht  zai  Verfu- 

^un^i. 

vȟ^  on  Ihrer  Euze-.iiion.sabr^ijhton  kojjitu  ich  die  Kollegen  noch  nicht 

.sprechen,    auch  ist  Herr  0^  ser  aut.;enblicklich  in  Berlin,    bow-eit  ich 
beurteilen  k:uin,    .vird  eine  Btjsprechun^  der  üayeck'. sehen  Aufsätze 
ohne  öch^vieri-^koiten  durohfihrbeü:  sein.   Hatten  Sie  Ubri.  ans  die  Ab- 
sicht, die  Bespreohurig  für  das  Litcraturblatt  abzufassen  ?  uiii^egen 
wird  es  iichwie'ri^  sein,    daß  Sie  das  Buch  von  Äär.  ülliiii^er  besp recher 
f'ofern  es  iins  vorher  nicht  zu^;ei,an^en  ist.    Sclir  iben  Sie     ir  doch,o' 

b.w.  ..  .  ._ . 


wir  das  Buch  T/eni^jötens  aar  iviisicJit  bekonjien  können,   Herr  /Walker 
köijite  das  Bucli  nur  besj^rechen,   Tiemi  er  vom  i^iteratul^blatt  dazu 


aufr^efordv  rt  wird. 


lixre  beiden  Briefe  haben  mir  e^roße  Freude  bereitet.    Ich  wrde  in  den 
nächsten  Tagen  Ihnen  noch  ausfuhrlicher  antworten.    Inzi^ißchen  begrUs-' 
se   ich  *3ie  herzliclist 

als  Ihr 


w- 


INTERNATIONAL    SCIENTIFIC     COMMITTEE     ON     PRICE     HISTORY 


Telkphonc  :      HOLBORN    9783-7.    Ext.    38 
-■LCORAMSi      POLECONICS.    ESTRAND.     LONDON. 

Chairman  : 

SiK  William   Beverioge.   k.c.b- 

SeCRETARY : 


London    School    of    Economics. 
HouGHTON    Street.   Aldwych, 

London.    W.C.  2. 


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//35 


London,  N.W. 3., den  2o.  September  23. 
41  Belsize  Square 


Lieber  Herr  Doktor  Soudek! 
Vielen  Dank  für  Ihren  lieben  Brief,  der  mich  sehr  erfreut  hat. 
loh  sohreibe  nicht  gerne,  weil  mir  der  Anlauf  so  viel  Energie  kostet. 
Es  ist  aber  nicht  recht  von  Dr.Preiser,  mir  längeres  Schweigen  als 
Preisgabe  sü-ter  Freundschaft  zu  interpretieren.  Er  war  mit  seiner 
Frau  in  Frankfurt,  hat  aber  meine  Angehörigen  nicht  angerufen.  Das 
nehme  ich  ihm  übel;  wachsend  er  Cö oh  wissen  oellte,  dass  ich  manchmal 

> 

depressive  Zustaende  nicht  so  ohne  weiteres  überwinden  kann.  Ick 
bitte  Sie  jedenfalls  weniger  rigoros  zu  denken,  wenn  ich  in  der 
Korrespondenz  nicht  allzu  pünktlich  sein  sollte.  Nicht  nur  habe  ich 
meine  alten  Freunde  nicht  vergessen,  sondern  leide  ausserordentlich 
darunter  sie  nicht  hier  zu  haben.  Ich  wäre  glücklich,  wenn  Sie  auf 
einen  Sprung  hierher  kommen  könnten.  Wahrscheinlich  werde  ich  doch 
nach  Ü.S.A.  gehen,  ujid  dann  ist  ein  Zusammenkommen  schon  viel  schwie- 
riger. 

Entgegen  Ihrer  Annahme,  wird  es  mir  nicht  möglich  sein,  an  der 
School  Fuss  zu  fassen.  Es  muss  doch  stets  irgendjemand  für  Sie  eintr( 
ten.  Ich  habe  hier  aber  niemanden,  der  das  tun  könnte.  Bowley  kann 
seiner  ganzen  Natur  nach  nicht  aktiv  auftreten,  schliesslich  tritt 
er  im  naechsten  Jahr  in  den  Ruhestemd,  sodass  sein  Einflues  schon  an 
sich  stark  gemindeirt  ist.  Wahrscheinlich  hat  er  aber  auch  in  den 
früheren  Jahren^  nicht  viel  auszurichten  vermocht.  Der  schlechthin 
aktive  ist  Professor  Laski,  den  ich  gar  nicht  kenne  und  der  aus  sei- 
nen  politischen  Sympathien  kein  Hehl  macht.  Es  ist  daher  menschlich 


dtLPohaus  begreiflich,    dass  er  für  die  mir  weniger  zusagende  Gruppe 
oder  einige  Persönlidikeiten  daraus  eingetreten  ist  und  noch  eintritt. 
Gewiss  ist   es  grotesk,  wenn  ioh.  fttmiirfflHfciia     übergangen  werden  sollte. 
Dass  ioh.  bei  den  spröden  Engländern  ein  Stein  im  Brett  habe,    ist   sohon 
viel.   Die  Jugend  sohliesst   sich  einem  Hochschullehrer,   der  nichts  bie- 
tet wi<L}(4iBi«  ^&i^6lbiak%n9  i^taeOauiii^T^ikcA ,   nicht   tu  i^e»e^rvn^ea^%vmem  an.    Offei 
bar  ve?mochte  ich  eine  Lücke  auszufüllen.   Das  ist  gewiss  sehr  angenehm 
und  bereitet  mir  unendlich  viel  Freude,   aber  (lÄcM.  ausreichend.    Sir 
William  wird  iAASök  ^/wsül  kaum  für  mich  sich  ein  Bein  ausreissen.   Ei|^at 
es  sehr  bald  gemerkt,    dass  wir  wissenschaftlich  kontraere  Naturen 
sind.   Er  ist  Wirts chaftshistoriker  und  kann  es  nicht  verstehen,    dass 
die  Versenkung  in  Rohmaterial,    ohne  die  Möglichkeit   einer  theoreti- 
schen Analyse, mir  ganz  unertraeglich  erscheint. 

Ich  glaube  nicht,   dass  jemand  aktiv  gegen  mich  ist,   auch  in 
New  York  nicht.  Aber  einerseits  wird  gerne  das  Gerücht  verbreitet,    ich 
sei  ja  fein  daran,    da  ich  an  das  Institut  von  Mitchell  komme,   was 
zwar  sehr  walirscheinlich  ist,    aber  doch  noch  immer  nicht   endgültig 
feststeht.   Ich  sei  alio  versorgt.  Ein  anderes  Mal  wird  die  Bemerkung 
fallen  gelassen,    ich  sei  ja  Statistiker,    für  einen  reinen  Oekonomen 
könnte  man  eher  waö  tun.   Jahre  hindu^oA  habe  ich  die  tavui/t£ta4M  Theorie 
an  der  Universität  Frankfurt   in  Ehre  gehalten,   und  nun  mit   einem  Mal 
werde  ich  als  Statistiker  abgestempelt.  Was  äwar  durchaus  ehrenhe^^ 
ist,   nur  den  Tatsachen  nicht   entspricht.  Nun  öagen  s ichi^^fianohe  Ameri- 


kaner, warum  tritt  sein  Freiand  Lederer  für  ihn  nicht  ein,  Da  muss  doch 
etwas  nicht. in  Ordnung  sein.  Andere  wieder  konnten  die  Bemerkung  nicht 
unterlassen,  die  Herren  der  Gruppe  ,  seien  aJ.le  oder  die  meisten  imme] 
hin  Inhaber  von  Lehrstühlen  gewesen.  Warum  nicht  ich.  Soll  ioh  Interna 
erzaehlen?  ;    ■ 

Es   freut  mich  sehr,    dass  Sic  bereit  sind,   einen  Beitrag  von 
Charles  Walker  aufzunehmen.   Die  Formulierung  des  Themas : London  als  in- 
ternationaler Kapitalmarkt  etc.   ist  ganz  ausgezeichnet.   Er  wird  sich 
freuen,    darüber  einen  kleinen  Beitrag  zu  schreiben. 

Was  meine  Angehörigen  betrifft,    so  habe  ioh  nicht  die  Absicht 


-  2  - 


daxauf  zu  draen^jen,   dass  sie  sofoirt  hierher  kommen.  Fair  für  den 
Fall,    dass  ioh  keine  positive  Antwort  von  Mitchell  im  Oktober  er- 
halte, müssten  sie  so  rasoh  als  möglich  hierher  kommen,   weil  ich 
finanziell  nicht  mehr  in  der  La£;e  bin,   den  getrennten  Haushalt  auf- 
rechtzuerhalten.  Alierding'8  wird  so   öder  anders  die  Uebersiedelun^ 
nur  hinausgeschoben  wer deij^ 'Meine  Freunde  sehen  es  nicht  gerne,    dass 
die  bisherige  Regelung  aufrechterhalten  bleibt. 

Sollte  es  mir  riicht  möglich  sein,    für  Boba  ausreichend  zu  sor- 
gen  (bei  einer  Berufung  an  das  Institut  von  Mitchell  werde  ioh  finanzie] 
wohl  dazu  in  der  Lage  sein),    so  müsste  er  hier  in  einer  Familie  unter  »l 
gebracht  werden,   wie  ©e*  Kindork vieler^  selbst  hervorragt  ndst er  Manner 
gegangen  ist.   Professor  H,  E^antorowicz  raet  zu  einer  Quaker familie  zu, 
wo   er  sich  wohler  fühlen  werde.   Die  Engländer  sind  meist  reizend. 
Das  Hilfskommittee  kann  jungen  Juristen  nicht  mehr  unterbringen.   Sie 
werden  alle  umge schielt,   und  zwar  als  Handwerker  ausgebildet.  Nur  in 
diesem  Falle  erhalten  sie  auch  die  dauernde  Aufenthaltserlaubnis.  Mei- 
ner Ansicht  r.achji^  e«  waere   es  kein  Unglück,  wenn  Boba  ein  Handwerk 
erlernen  würde.    Das  lieisst  ja  keineswegs,'  dass  er  eaxf  eine  juristische 
Laufbahn  in  aller  Ew#igkeit  verzichtet.  Viel  Aussicht  besteht  aller- 
dings vorerst  nicht.   Ich.  habe  daher  auch  schon  bjo.  die  Fortsetzung 
des  Hoschulsstudi-ums  auf  der  Handelshochschule  gedacht   (Department 
of  Business  Administration  an  der  London  School),   'oa-^^tneA  englischen 
Universitaetsgrad  a«r  erlangla.   Boba  hat  sich  dazurnl^ht  geaeussert. 
Leicht  waere  es   für  mich  nicht,   Hj^twas  'durchzusetzen.   Ich  werde  aber 
selbstsredend  nichts  unversucht  lassen.  Meine  Freunde  sind  der  Ansicht,| 
dass  darunter  allen  TJnstaenden  herüberkommen  müsste,   und  »Saus   fol- 
genden Grüenden:3.*f.   Die  Konkorrenzbedingungen  verschaerfen  sich  hier 
von  "T^oche  zu  Woche.  Waere  er  ztisammen  mit  mir  gekommen,    seine  Chancen 
waeren  viel  besser.   Ein  Doktorexamen  haette  ihm  vielleicht  genützt. 
Der  Referendear  ist  etwas,  womit  die  Engländer  nichts  anzufangen  wissen.) 
2.   Es  ist   durchaus  möglich,    dass  'die  Erteiliuig  der  Aufenthalt serlaub- 


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nl£  ersohweirt  wird. 

Ob  es  Sinn  hat,  die  %UBhaltting'  herüberzubringen,  kann  man  nicht 
objektiv  entscheiden.  Das  hängt  auoh  von  den  Mitteln  ab,  die  mir 
-  giinstig'sten  Fall  angenommen  -  die  Amerikaner  zior  Verfügung  ^ufcolli: 
stellen  werden.  loh  habe  gehört,  dass  die  Amerikaner  wenig  Sinn  für 
Wbhnkult-ur  haben  (die  Engländer  leider  auoh  nicht  viel  mehr)  und 
daher  die  Mitnahme  des  Möbels  slLs  einen  überflüssigen  Luxus  ansehen« 
Hier  leben  Tausende  "K  von  Familien  in  möblieirten  Wohnungen,  was  man 
so  möbliert  nennt.  Mein  Zimmer  kann  z.B.  nur  bei  lebhafter  Phant^Le 
als  möbliert  bezeichnet  werden.  Wenn  ich  öü  entscheiden  hätte,  so 
würde  ich  alles  verkaufen  und  hier  billig  -  englischen  Verhaeltnissen 
angepasst-  neue  Sachen  kaufen.  Nur  JO-einigkeiten,  me  Teppiche,  Lam- 
pen etc.  würde  ich  vielleicht  mitnehmen,  weil  das  hier  sehr  teuer 
ist,  meist  auch  geschmacklos,  es  sei  denn^  dass  man  gleich  ssu  den  Prei- 
sen hinaufsteigt,  die  nur  einem  Lord  zugaenglich  sind.  Mannheim  hat 
recht: ein  Professor  lebt  hier  meist  so,  wie  ein  Chauufeur  in  Frankfurt, 
Die  Zimmer  sind  zuweilen  weniger  freundlich  als  Maedohenz immer  in 
Frankfurt.  Meist  haben  sie  aber  alle  fliessendes  Wasser.  Das  ist 
immerhin  symptomatisch.  In  der  ersten  Zeit  habe  ich  sehr  darunter 
gelitten,  dass  man  ioBdamsmom  hier  "gutbürgerliche'*  Sitten  im  Wohnen 
gej?  nicht  versteht.  Jetzt  nehme  ich  es  nicht  mehr  so  tragisch.  Für 
ein  paar  Groschen  habe  ich  mir  so  eine  Art  Tischlampe  konstruierte 
und  sonstige  Utensilien.  Ich  unterschaetze  nicht  die  Bedeutung  einer 
Wohnkultur,  Nur  darf  man  nicht  vergessen,  dass  sie  nicht  nach  ein- 
heitlichem Masstab  bestimmt  werden  kann.  Der  Engländer  gibt  -  in 
bürgelischen  Schichten-  viel  Oeld  für  seinen  Garten  und  den  WQokend- 
Auf enthalt  aus.  Das  ist  auch  so  eine  Art  Wohnkultur,  wenn  auoh  mit 
umgekehirten  Vorzeichen,  nach  unserem  Gesch^imack,  der  indessen  keinen 
keinen  Anspruch  auf  Allgemeingültigkeit  hat.  Erschreckend  ist  hier 
die  mangelnde  technische  Ausrüstung  der  Wohnungen,  Die  ■'^ausfrau  hat 
es  hier  nicht  gut,  wenn  sie  an  deutsche  Verhaeltnisse  zurückdenkt. 

-f-h^^^^^^  -x^uou^,  J'^yC^'M^  s^   -^.^^  s-i^  A..,/.:^.<.;^.  «^^  ^^  ^   ♦*-*.*--.^<yr| 


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18,  September  19^3 


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Herrn 

Dr.  E.  Altschal, 

London  N\V   3 
Bylsize   Square   41 


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Sehr  verehrter  Herr  Dr. Alt schul   ! 

Für  Ihre  beiden  letzten  Briufe  danke  ich  Ihnen  herzlich.   Hie 
haben  mir  mit  tillcm,     vas  Hie   darin  erzä.  Icn,    eine  gro/.e  Freuae 
und  Beruhigung  bereitet.    Ich  ^;;iaabe  mich  ..icht  zu  täusc}ien,    nenn 
ich  aniiehmen,    daß  fie  doch  allmählich  Fuß  fassen  ?.'erden  in  London. 
Iiazu  tr-igt  zweifellos  uer  Kreis  bei,    cien  nie  jetzt  schon  um  sich 
gebildet  haben  und  den  ich  mir  anregend  unu  sehr   s.  mpathisch  vor- 
stelle,   r^oviel  ich  aus  dem  fcospekt   •- er  Zeitschrift,    die  aus  die- 
sem Kreis  ^.jervorge'jt  ersehen  kann,    dürfte  das  auch  für  r^ie  ein 
geeigneter  B   den  zur  Publikation   scixi.   Also  doch  sehr  Vieles,    77ie 
man  sich' s  wünscht. 

v7as  nun  Herrn  Charles  K.-Valker  im  besonderen  angeht,    so  rair  na- 
türlich seine  Mitarbeit  auiierordentlich  enirünscht.  Auch  aas  Tüema 
Wurde  mir  sehr  liegen,    ich  vveiß  .nur  nicht  gfinz  genau,    ob  es  sich 
in  den  Rahmen  aer  „Wirtschaf tsKurve "   einpassen  wird.   Bisher  '.var 
es  ja  nicht   üblich,    daß   die    Virtschaftsentuickiung  des  AoÜandes 
dort  be-iandelt  wurde,    üunaern  ixöciiste^.s  die   Entwicklung  einzelner 
Industriezweige  oder  K  nzcrne.   Durch  diese  Tradition  füiilo  ich 
//(ich  etwas  gebunden.    Ich  möchte  deshalb  einen  Komx>romißvor schlag 
vorbringen:    vielleicht  könn  e  Ile ,  r  Walker  eine  kurze  Betrachtung 
über  Lo  -den  als  inter;:ationalen  Kapitalmarkt  in   den  letzten  Jaiiron 
uxxu  in  uer  näcasten  Zeil  anstellen.   Lies  würae  doch  wohl  noch  im 
Zusamrijenhang  mit  seiner  Arbeit   stehen.   Vielleicht  hat  Herr  Walker 
auch     och  eiaen  anaeren  Teil  seiner  Arbeit  parat,      er  pri'izipeiller 
Natur  (aber  nicht  zu  theoretischer  Art)     ist?  Sollte   ich  mit  meinen 
Vorsciilagen  ganz  fehl  gegriffen  haben,    so  Litte   ich  Herrn  Walker, 
mir  eben  uas  vorliegende  i/aiiuskript  zuzuseiideii,    ich     erde   ihm 
gleich  darauf  antworten. 

Auf  Ini*en  Beitrag  über  „Nachfragekurven*'  bin  ich  sehr  gespannt. 
Hoffentlich  ist   es  Ihnen  trotz  Umarbeitung  Ihres  anderen  ;.ufsatzes 
möglich,    uen  Artikel   in  nächster  Zeit  zu  schiciien.    Ich  veiß  ja 
noch  nicht  v/ann  aie  nilchste  „^virt Schaftskurve"   erscheint,    aber  das 

....    -  2  - 


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hängt  ja  auch  von  uem  Eintreffen  Ihres  Beitrages  ab.   Lies  alles 
soll  natürlich  nicht  als  Drängten  aufgefaßt  weruen,    ich  weiß,   daß 
Gedanken  reifen  müssen.  i  ',/-^? 

i^aß  Hie  die  Leute  aus  Ihrem  Kreis  flir  meinen  Arti);el    iber  die 
Silbe rw- Ladung  interecssieren  konnten,    ist  für  mich  sehr  erfreulich. 
Vielleicht   ist  die  Berac.tung  doch  nicht  ^enug  verdient,    ich  .glaube 
schon  Besseres  produziert  zu  haben.   Trotzdem  schiccie  ich  lijien  rait^ 
glöicuer  Tost  noch  5   BonderdruckG  ein,    d&xm  es  ir,t  rair  natürlich 
sehr  lieb,   wenn  die  Herren  von  meiner  Arbeit  ::enntnis  nelimen,    loh 
schmu^ele  aucii  einen  Artikel  über  eile  öv>ldx-)roduktion  mit  ninein^v: 
denn  was  ich  in  diesem  Artist  1  über  die  Zukunft  der  Goldiroduktion 
gesagt  habe,    dürfte   sich  zum  Teil  erfüllen.    Ich  habe  diese  Prog-   '^ 
nose   dbor  die   i^ünftige   Goldausbeute  ja  nicjht  zufällig  gestellt, 
eonduru  nox'  durch  Anwendung  der  einfachen  lueoretiscijen  Überlegung, 
daß  bei    steigenden  Goldpreisen  die  geringer  v^erdenden  Lünen  bevor- 
zugt werden.   i>ie  Ausbeuteergebnisöe  bis  zum  Augunt  sind  ein  f;,lat^ 
ter  Beleg  dafür.  -;.i: 

Und  nun,    wenn  Sie  erlauben     noch  ein  paar  private  Ahmcrkungen. 
Vor  2  7'ochen  habe  ich  Ihre  Familie  in  Homburg  besucht.   Bei   dieser 
Gelegeniieit  hörte   icx.  von  ^ex  Einladung  nach  Riga  und  ich  muß         :^ 
sagen,    sie  hatte  mir  ganz  ,:ut  gefallen.    In2'"ii:chen  hat  Boba  mir     -^ 
erzählt,    da     der  Plan  mit  iiiga  doch  niciit  so  unterbaut  -var,    wie     '  ^ 
es  aiu  Anfang  schien.   Kennen  Sie  mir  gele.rentlich  einmal  mitteilen 
welche  Bewai.dtnis  es  eigentlich  damit  riat.   hurch  liiro  Briefe  hiabu 
ich  allerdings  aen  Eindruck  g(jv70nnen,    daß  es  vielleicht  doch  bes-    ' 
£ier  wäi-e,    wenn  Sie  mit  London  etwas  fester  rechnen  würden.   Die 
peinlichen  Erlebnisse   in  der  ersten  Zeit  waen  vielleicht  doch 
nur  übergangsersciieinungen,    v7ie  sie  bei  Lii.gewöiinung  in  eine  neue 
Umgebung  uiivermeidlich  sind.  Außerdem  scheint  mir  das  Interesse 
eines     Herrn  Bevoridge  und  Bowley   3o  schvjer  zu  wiegen,    daß  man 
es  nicht  bei  seinen  Entschlüösen  außer  Betracht  lassen  kann. 


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Ich  meinenatürlich,  daß  damit  an  Am  rika  nicht  ganz  vorbeigesehen 
werden  könnte.  Sollte  es  aber  wirklich  so  sein,  daß  neuerdings 
'-eile  die  herren  dorthin  abströmen,  von  denen  sie  loskommen  wollten 
80  wäre  das  ein  Grund  mehr,  London  vorzuziehen.  Ob  tatsächlich  die 
an  die  neu  gegründete  Universität  berufenen  Herren  in  hew   York 
gegen  Sie  arbeiten,  wird  an  von  hier  aus  schwer  beurteilen  körjien 
Aber  daß  andererseits  Sohumpeter  Öle  &  fcöfiäon  kofgeiacht  hat, 


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und  daß  Uitckelle  Preimdichaft  mit  Ihnen  nicht  von  gestern  stammt, 
sollte  eigentlich  eumehmen  lassen,  daß  den  Intrigen  doch  auch  sehr 
viel  ernsthafter  Wille,    Sie  ninüber zubringen,    gegenübersteht. 

Vielleicht  wird  auch  die  Anwesenheit  von  Herrn  Wannheirn  auf  die 
Lauer  nicht  'Äliau  schwer  wiegen.   Von  Herrn  Burchardt  hörte   ich 
(dies  natürlich  vertraiilich   ),   daß  er  eich  Löwe  gegenüber  geäus- 
sert habe:    aie  zwei  Zimmer,    die  er  jet^.t  bewohne,   würde  er  in 
Frankfurt  noch  nicht  einmal  seinem:]  Dienstboten  z.ugemutet  haben. 
Bekanntlich  aber  iiäiigt  das  Verhalten  der  L!enschen  auch   sehr  stark 
davon  ab,    in  ??eloher  materiellen  Position  sie   sich  befinde/:.   Das 
dürfte  auch  für  Herrn  Läwe  gelten.  Toviel  ich  weiß,    schweben  zwar 
Verhandlungen,    aber  er  hat  noch  nichts  Festes.   Dies  mag  zum  Teil 
der  Anlaß   sein,    weshalb  ere  sich  bei  Ihnen  nicht  ..eldet;    vielleicht 
ist  ihm  die  Erinnerung  an  die  vergangenen  Jahre  auch  zu  unangenehm 
und  vielleicht  will  er  auch  Ihrer,  künft  sßn  Verhältnis     zu  i£ann- 
ue.ffi  nicht  vorgreifen. 

Trotzaem  also  vieles  dafür  zu  sprv;chen  scheint  aus  dem  Londoner 
Provisorium  ein  Definitivum  zu  machen,    so  \?eiß  ich  doch  nicht,   ob 
es  ratsam  ist,    daß  Sie   jetzt  schon  Ilire   Familie   nachkommen  lassen 
wollen.    Ich  tiörte  von  liirer  Frau  Qemalilin,    daß  eine  solche  Absicht 
bei  Ihnen  bestent.    Vielleicht  ließe  es   sich  doch  noch  so  einrich- 
ten,   daß  iie  erst  dann,    wenn  Amerika  ganz  a^isscheidet  diese   Über- 
siedlung veranlassen.    Schließlich  ka  ji  es  sich  doch  nur  um  f/onate 
hondeln.   Von  ßoba  hörte   ich  übrigens,    daß  Sie    ihn  bei  einem  be- 
freundeten Bachhändler  unte   briiigen  kö  :nton .   Das  wUre  natürlich 
ausgezeichnet.    Dass  Boba  hier  et^'.'as  findet  scheint  mir  reeht  un- 
wahrscheinlich.  Ich  habe  ktirzlich  mit  Herrn  Dr.   Aren  gesprochen, 
der  keine  Möglichkeit   sieht,    ihn   zu  beschäftige-n,   da  er  von  der 
Betriebszelle  keine  Erlaubnis  dazu  bekärne.   Das  ist  an  sich  traurig; 
trauriger  aber  ist,    daß  Herr  Ar, Aren  oine  monschlcfcehe  Verständnis- 
losigkeit  an   den  Tag  gelegt  hat,    die  mich  sehr  verbitterte,    wenn 
ich  bedenke,    "-eiche s  Interesse  Sie  seinerzeit   ihm  erwiesen  hatten. 

Oefiteut  hat  es  mich  auch,  zu  hören,  daß  Frau  Dr. Quittner  sich  bei 
Ihnen  ^sezeigt  hat.  Ich  werae  übrigens  in  den  nächsten  Tagen  den 
Kontakt  mit  ihr  T7ieder  aufnehmen,  hoffentlich  gelingt  es.  Fritz 
Strauss  fragte  mich  übrigens  dieser  Tage  nach  Ihnen,  er  natte  et- 
was von  der  Rigaer  Angelegenheit  geii'xt.  Augenblicklich  ist  er  in 
der  Schwebe  und  sucht  irgendwo  unterzukommen.  Übrigens  wird  nicht 
nur  von  Ihren  Schülern  nach  Ihnen  gefragt.  Dieser  Tage  erhielt  ich 


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eine  i-aifragß  aus  Hamburg,    in     elchem  Buch  Sie  Artikel  über  Kon- 
Junktorforsohun^j  ▼eröffentiicht  iiätten;»»^  der  Betreffende*  kön- 
ne  sich  nur  noch  erinnern,    daß  gelegentlich  einer  Besprechung  Ihr 
Warne  gef€Lllen  r/ar.    Gehandelt  hat  es  sich  um  das  Banklexikon  von 
Palyi,   Diese  Abfrage  kam  vo.i    unbekannter  dritter  Seite.  ^ 

Von  daheim  kann  ich  Ihnen  nicht  viel  Keuos  berichten;   wir  haben 
uns  Y/ieder  eiiiigcrrf.nßen  in  uie  Prcmkfurter  Umgebung  eingewt^lint. 
Ich  bin  faßt  wieder  gesund,    eine  gewisse  Frische  habe  ich  aber 
nicht  mehr  wieüerbekomi:en,    was  tjoIiI  mehr  em  den  Nerven  hängen     -  ^ 
diirrte.    Meine  Frau  hat   sich  mit  Ihren  Lriefen  und  Ihren  üriißen 
sehr  gefreut  und  ei'widert  die  Gruße  aufs  herzlictiste.    Itohmen 
Sie  auch  aie  besten  örfJfcw  ent^^gen  von 

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THE 


REVIEW  OF 
ECONOMIC 
STUDIES 


NUMBER    ONE 
OCTOBER    1933 


HON. PATRON: 

SIR  jOSIAH  STAMP. 

BOARD  OF  EDITORS: 


A.  P.  LERNER,  London 

P.  M.   SWEEZY,   Harvard 

U.  K.  WEBB,  Oxford  and  London 

S.  ADLER,  Oxford  and  London. 

R.  C.  D.  ALLEN,  Cambridge  and  London. 

R.  ARAKIE,  London. 

A.   EMANUEL,   London    (Secretary). 

L.  M.  FRÄSER,  Oxford. 


MANACINC  EDITORS. 

A.   B.  HANDLER,  Queen's.  Ont. 

M.  F.  JOSEPH,  Oxford. 

N.  KALDOR,  London. 

A.  M.  NEUMAN,  Warsaw  and  London. 

J.  ROBINSON,  Cambridge. 


C.  H.  WALKER,  London   (Treasurer) . 


THE    REVIEW    OF    ECONOMIC    STUDIES 


Eariy  this  year  notices  appeared  in  several  important  Journals  of  the  proposal  to  establish 
"  The  Review  of  Economic  Studies,"  to  be  devoted  mainly  to  the  discussion  of  problems  in 
theoretical  and  applied  economics. 

This  project  has  met  with  an  extremely  encouraging  response,  and  the  first  number  of  the 
"  Review  "   will   be  published   in   October,    1933.      A  list  of  forthcoming  articies  is  given  overleaf. 

The  object  of  the  "  Review  "  is  to  Supplement  the  facilities  for  the  publication  of  new 
work  on  theoretical  and  applied  economics,  particularly  by  younger  writers,  and  to  promote 
discussion  by  means  of  notes  of  a  kind  usefui  to  students  of  economics  which  do  not  normally 
appear  in  the  existing  Journals. 

The  short  note  and  the  "  one-point  "  articie  to  which  it  is  proposed  to  devote  a 
considerable  part  of  the  *'  Review  "  have  been  recognised  as  particularly  suitable  for  the  furtherance 
of  the  free  interchange  of  ideas,  so  important  for  the  advancement  of  scientific  research.  An 
Illustration  of  the  nature  and  form  of  these  short  articies  is  provided  by  the  Symposium  of  notes 
on  the  "  Elasticity  of  Substitution  "  which  will  be  contained  in  the  first  issue.  The  subject  of 
this  Symposium  is  a  concept  which  has  been  recently  developed  by  several  economists  working 
independently;  it  is  recognised  to  be  of  great  interest  in  analysing  the  effects  of  economic 
progress  on  the  distribution  of  wealth,  and  a  discussion  conducted  by  means  of  short  notes  appears 
to  provide  the  best  medium  for  exploring  the  possibilities  of  a  new  concept  of  this  kind. 

It  is  also  proposed  to  publish  translations  of  articies  in  foreign  languages  which  have 
appeared  at  different  times  and  are  generally  recognised  as  outstanding  contributions,  but  which 
have  hitherto  not  been  available  to  English  readers  both  on  account  of  language,  and  on  account 
of  the  difficulty  of  obtaining  back  numbers  of  foreign  Journals.  Particular  attention  will  be  paid 
to  articies  from  Italian,  Scandinavian  and  Dutch  publications.  The  first  number  of  the  "  Review  " 
will  contain  a  translation  of  an  articie  on  Pareto  by  Prof.  Ricci.  A  list  of  articies  proposed  for 
future   translation   is  printed  overleaf. 

Reviews  will  be  rigidly  restricted  to  articies  on  a  few  of  the  most  significant  current  works 
on  economics,   so  as  to  allow  adequate   space   for  considered  and  detaiied  criticism. 

It  appears  at  present  advisable  to  include  articies  on  Political  Theory  only  in  so  far  as 
they  have  some  definite  bearing  on  Economic  Theory  or  on  the  general  methodology  of  the  Social 
Sciences. 


The  basis  of  management  of  the  "  Review  "  has  been  widened,  and  Oxford,  Cambridge, 
London,  Harvard,  Warsaw,  and  other  universities  are  represented  on  the  Board  of  Editors,  in 
addition  ciose  connections  have  been  established  v^ith  important  Overseas,  American  and  Foreign 
Universities.  The  members  of  the  Board  recruited  from  different  countries  and  from  different 
"  schools  "  are  united  only  in  representing  the  young  economists.  Their  chief  aim  is  to  bring 
these  different  lines  of  approach  into  touch,  and  in  this  way  to  provide  a  basis  for  that  furtherance 
of  the  analysis  and  understanding  of  economic  problems  which  is  recognised  to  be  a  vital  need 
to-day. 

The  editors  have  received  encouragement  from  economists  of  many  nations — from  practica! 
economists  as  well  as  from  theorists.  They  have  therefore  no  hesitation  in  appealing  for  a  wide 
public  support  of  the  "  Review  "  among  all  who  are  interested  in  the  progress  of  the  social 
Sciences.  It  is  with  this  in  mind  that  the  low  price  was  decided  upon.  At  7s.  per  annum  for  three 
issues  (7s.  6d.,  post  free)  or  2s.  6d.  per  issue  (2s.  9d.,  post  free)  a  large  circulation  is  necessary 
for  the  success  of  "  The  Review  of  Economic  Studies."     An  order  form  is  attached. 


ARTICLES     IN    FORTHCOMING    NUMBERS. 


Prof.   U.    Ricci,   Cairo  and   Rome;   "  Pareto  and   Pure  Economics  "    (translation) . 

L.   M.   Fräser,   Oxford;   "  Taxation   and   Returns." 

W,  S.   Hopkins,   Stanford,   California;   "  Profit  in  American    Economic    Theory." 

joan   Robinson,   Cambridge;   "  The  Theory  of   Money  and  the  Analysis  of  Output." 

A.   P.   Lerner,   London;  "  The  Concept  of  Monopoly." 

R.   G.   D.   Allen,    London;   "  Indifference  Curves." 

M,  F.  Joseph,  Oxford;  "  Recent  Work  on   Imperfect    Competition." 

P.  M.  Sweezy, 

j.  R.  Hicks, 

R.   F.   Kahn, 

A.  P,  Lerner, 


■    "  The   Elasticity  of  Substitution." 


PROYISIONAL    LIST    OF    TRANSLATIONS. 

E.  Barone,    "  II   ministro   della   produzione   nello  stato   collettivista."         Ciornale   degli    Economisti, 

1925. 

D.    Davidson;   Passages   from    the    Controversy   with    Wicksell,    on    the    Natural    Rate    of    Interest, 
in  the  Ekonomisk  Tidskrift. 

F.  Y.  Edgeworth,   "  La  teoria  pura  del  Monopolio  " — untranslated  passages — Ciornale  degli   Econo- 

misti,   1897. 

H.  Mayer,  "  Produktion  "  and  "  Zurechnung." — Handwörterbuch  der  Staatswissenschaften.    4th  Ed. 

U.   Ricci,   "  Pantaleoni  e   l'economia   pura." — Ciornale  degli   Economisti,    1925. 

P.  N.  Rosenstein-Rodan,  "  Das  Zeitmoment  in  der  Mathematischen     Theorie     des     wirtschaftlichen 
Gleichgewichtes." — Zeitschrift   für   Nationalökonomie,    1929. 

P.  Sraffa,  "  Sülle  relazione  fra  costo  e  quantita  prodotta."      Annali   di    Economia-1 925.       (Sections 
not  included  in  "  The  Economic  Journal,"   1926.) 

K.  Wickseil,   "  Till   Fördelningsproblemet."      Ekonomisk  Tidskrift,    1902. 

F.  Wieser,   "  Der  Geldwert  und  seine  Veränderungen." — Schriften    des    Vereins    für    Sozialpolitik, 
1909. 


The  Review  of  Economic  Studies 


LONDON  SCHOOL  OF  ECONOMICS 
HOUGHTON  STREET 
LONDON  .  W.C.2 


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THE  REVIEW  OF  ECONOMIC  STUDIES, 
LONDON    SCHOOL  OF   ECONOMICS. 
LONDON.  W.C.2. 


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Printed  by  Jamet   Wood,  62,  Eagle   Street.  W.C.2 


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London,  ir,W,3«,den  lo«  Aug^ast  1933« 
41  Belslse  Square 


C 


Lieber  Bolctor  Soudeok! 

Es  beiiaraliigt  miob.,   dass  ioh  so  lan^e  keine  iraohriolLt  von 
Ihnen  habe»  loh  hoffe,   dass  die  kleine  BlindaLcmoperation  ^latt 
verlaufen  ist  xmd  Sie  wohlbehalten  die  Klinik  bereits  verlassen 
konnten.  Jedenfalls  -wäre  ioh|  sehr  froh^Naeheres  über  Ihren  öe- 
sundbeitszxLstand  zu  erfahren.   Gehen  Sie  bald  in  die  Ferien  oder 
erst  im  Spätherbst?  Wie  geht  es  Ihrer  lieben  Praa?  loh  bin  sehr 
betrübt I   dass  sie  bald  die  Schwester,  bald  sie  pflegten  omsste« 
Hoffentlich  sind  aber  beide  Patientin  jetzt  gesund  ttnd  munter. 

Von  mir  habe  ich  wenig  zu  berichten.  Hier  scheine  ich  keine 
Aussichten  zu  haben.   Professor  Mitchell  schrieb  aber  dieser  Tage 
sehr  zuversichtlich.  Die  Entscheidung,   ob  ich  nach  New  Tork  in 
irgendeiner  Poiaa  an  sein  Institut  iwSSe',  wird  erst  im  Oktober 
fallen.  Mitchell  rechnet  damit,   dass  die  Sache  positiv  entschiedä(| 
wtode.   Die  Schwierigkeit  liegt  in  der  Finanzierung,   doch  hofft 
er  diese  Frage  lösen  zu  können. 

Ich  mufls  Sir  William  sehr  dankbar  sein,  dass  er  mir  hier  eine 
Arbeitsmöglichkeit  gegeben  hat.  Was  ich  aber  mit  der  Preisgesichte 
anfangen  soll,   die  mir  ganz  fremd  ist  nnd  nach  Prinzipien  bearbei- 
tet wird,  die  die  meinigen  nie  sein  können,  ist  mir  noch  raetselhaft, 
Insofern  bin  ich  ^  auf  die  Liebenswürdigkeit  der  englischen  Kolle- 
gen angewiesen.  An  sich  veimag  ja  kein  Forscher  sich  nach  anderen 
Qrundsaetzen,   als  nach  den  von  ihm  gebilligten  zu  arbeiten.Doch 


1 


danaoh.  geht   es  jetzt  nicxht.  ITie  sehr  ioh  daJier  auoh  von  England  imd 
seinen  Einpioht\nigen  bezaubert  bin,  glaube  ioh  dooh,  dass  das  Institut 
von  Mitobell  für  ndoh  das  riobtig^ere  ist,  es  sei  denn  iob  bekäme  hier 
durob.  Olüoksfall  einen  Lehrauftra^* 

Vorerst  ist  es  nur  Maonbeim,  der  eine  Professur  erbalten  bat  (die 
naeberen  IMstaende  sind  mir  niebt  bekannt).  Er  wird  im  Winter  bereits 
ein  Soainar  abbalten* 

Bowley  sobenkt  mir  viel  Auftaierksamkeit  und  will  eine  Publikattn 
von  mir  beraxisbringen«  Er  ist  aber  seinem  ganzen  Wesen  nach  sehr  r^UBäam. 
UiiAiiUink   passivistisob  eingestellt ;  ioh  mues  mich  siber  an  ihn  halten, 
weil  er  mioh  besonders  scbaetzt  und  mein  nächster  Faohgenosee  ist, Viel- 
leicht führt  auoh  diese  Beziehung  einmal  zu  einer  Lehrt aetigkeit  in 
England,  es  dürfte  aber  bis  dahin  noch  viel  Zeit  vergehen. 

Ioh  hoffe  recht  bald  von  Ihnen  au  hören  und  verbleibe 
inzwischen  mit  den  herzlichsten  Qanissen  auoh  an  Ilare 
liebe  Gattin  iind  mit  den  besten  Wünschen  für  Ihre  Ge- 
sundheit als  Ihr  alter  Freund 


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Frankfurt,  den  8.  *Juli  1933 


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Sehr  geehrter  Herr  Doktor  Altßohul, 

Ihr  erster  Brief  aus  London  war  uns  eine  restlose 
Freude,  J^s  ist  uns  eine  gros,  e  Beruhigung, dass  ^ie  so  gut  empfangen 
und  zunächst  auch  versorgt  wurden, V7ie  ich  es  Ja  schliesslich  nicht 
anders  erwartet  habe,  inr   zweiter  Brief  hat  nun  auf  unsere  f^reude  / 
einen  Schatten  gci^orfen.  Ich  kann  mir  gut  vorstellen,  dass  Ihnen  di 
Nähe  dieser  Mllnner,die  Ihnen  hier  d  n  Weg  verstellt  haben,  nicht  an 
genehm  int  und  schon  aus  diesem  Grunde  halte  ich  Ihren  Sprung  nach 
Amerika  fUr  schlechthin  unumgfinglich.  Trotzden  möchte  ich  Sie  bit- 
ton, dass  ^ie  sich  Ihren  zweifellos  ertragreichen  Aufenthalt  in  Lon 
don  durch  diese  ellenbogenstarken  Herren  nicht  verbittern  lassen, 
Sic  h'\bon  doch  so  viele  Menschen  da, die  Sie  ernstlich  nchätzen.Ünd 
es  werden  durch  Begegnungen  dieser  Art, die  Sie  mit  Ihrer  Wirtin  ha 
ten,noch  mehr  werben • 

Selbstvcrsttodlich  werde  ich  nichts  über  Ihren  Lon- 
doner Aufenthalt  in  die  J^citunt:  bringen. Die  Wollfmeldun^;  ist  :.uch 
nur  ':iuf  den  hiesigen  Bezirk  beschränkt  geblieben,  auswärts  hat  of- 
fenbar niemand  davon  erfahren. 

hier  hat  sich  inzvjischen  kaum  etwas  geändert.  Das 
'"'arter.  ist  immer  noch  die  wiriiliohe  Tätigkeit, neben  der  ablichen 
Berufsarbeit,  ^n   den  letzten  Tagen  habe  ich  sehr  intensiv  an  der 
"  Wirts cihaftßkurve  "  gearbeitet,  sowohl  an  fremden  itrtikeln  wie  an 
einem  eigenen  über  ßiberwMhrung. Durch  die  V/irtrohaftsl.urve  bin  ioh 
auch  mit  Pritz  Strauss  wieder  in  Kontakt  gekommen,  d  r  einen  schönen 
Artikel 


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Ubor  die  internationale  Konjuliktur  geschrieben  hat. Wie  er  mir 

8 Ohr ieb,  stehen  Bie  ja  auch  mit  Itm   in  iJontakt.  Auch  von  Hanna 
ötern  hatte  ich  inzTvisohen  einen  neuen  -bricf,in  dem  ^ie  mir  von 
Aussichten  erzählte, die  ihr  öalomon  eröffnen  könnte.  Das  ist  da- 
vteil  ßona  gut  so.  «^ie  schreibt  flir  die  Wirtßuhaftßkurve  den  Ar- 
beitsmarktboricht,der  TJohl  anfangs  näohater  V'oche  hier  sein  witd. 

In  der  i^edaktion  iBt  eii.e  wichtige  Person5\lveränd  rung 
eingetreten.  Herr  Ho  ff  mann  verläßst  zuirj  Jniii-esschlusß  die  UandelB 
reciOktion,  um  bei  der  Vossischon  Zeitung  den  Ufuridelsteil  zu  aber- 
neiiinen.  Ich  bitte  dies  sehr  vertraulich  zu  behandeln.  Schade, dass 
dies  zu  dieser  ^eit  geöciiieht,in  der  von  den  für  mich  abfallenden 
i^rUchten  alles  verloren  geht.  Ich  könnte  Jetzt  unter  nor..j:len  Üj»- 
stünden  v/ieder  einen  Hi  ck  nach  aui^^Urts  erleben,  aber  so  vjird  Ja 

bald  alle  Hoffnung  wie^^^er  zerstört,  üeber  meinen  weiteren  Verbiäiib 

•  ■>  - 
ist  noch  niclits  heraus. 

tJonst  Sühne  ich  mich  Bchr  n  ch  einem  Urlaub, ich  bin  phy- 
ßicli  und  mit  meinen  I^erven  sehr  erschöpft.  Mein  körperlicher  ii^a- 
stond  ist  zwar  bosser  geworden  -  Sie  wissen  ja,da8B  ich  chronische 
Ax)pendiciti8  habe  ?  -  ,aber  das  Leiden  entzieht  doch  Kräfte.  Ausse 
dem  hatte  ich  zuletzt  viel  zu  schreiben. Leider  werde  icli  noch  einen 
Monat  mit  dem  Ur  aub  warten  mli£;sen,den  ich  wahrscheinlich  im  Lande 
lyerbringen  werde,  deiner  Frau  geht  es  sehr  gut, auch  von  meiner 
Schwägerin  haben  wir  die  erfreuliche  Nachricht, das s  Lexers  Operati 
on  erfolgreich  war. 

In  diesen  Tagen  werden  v/ir  Ihre  Familie  in  Hombur;-:  besuch 
luid  werden  dann  sicher  wieder  A^»eues  von  Ihnen  hören.  Schreiben  Sie 
uns  dennoch  bfild,wir  hören  gern  von  Ilirem  Befinden. 
:-   .;:    Ich  Übermittle  Ihnen  hhrzlioh  GrUsse  von  meiner  Frau  und 


^-.^lria>> 


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London,  den  5.  Jtdi  1933.  ^^' 
41  Belsize  Suare      sx 


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Lieber  Herr  Doktor  Soudek! 


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Ich  bin  zu  kurz  hier,  um  ein  richtiges  Bild  von 
den  mCtgliehen  Chancen  asu  gewinnen.  Der  mir  erteilte 
Forschungsauftrag  war,  wie  ich  von  Anfang  an  wusste, 
durchaus  als  Verlegenheit slf^sung  gedacht.  Das  ergab 
sich  ja  schon  aus  seinem  sehr  bescheidenen  Charaü^ter. 
Wie  richtig  ich  gehandelt  habe^  dass  ich  sofort  gegen 
die  Notiz  des  Wolffschen  Telegr^mbureau  Einspruch  er- 
hob,  habe  ich  erst  hier  gesehen.  Ich  bitte  Sie,  dass 
Sie  auch  unter  Hochschulnachrichten  keine  Notiz  über 
mich  bringen.  •- 

Dass. die  Menschen  hier  reizend  sind,  habe  l^ch 
Ihnen  bereits  geschrieben.  Ich  werde  aber  alle  meine 
Bemühungen  darauf  richten  müs^Qn,  möglichst  bald  in 
Amerika  Fuss  zu  fassen.  Wie  ich  höre,  sollen  hier  Lede- 
rer,  Mannheim^  und  manche  andere  Herren  hier  sein,  die 
mir  das  Leben  frtiher  nicht  gerade  erleichtert  haben. 
Colm  habe  ich  auf  der  >>trasse  gesehen,  Ne isser  ist 
oder  war  hier.  Nun  haben  die  Ordinarien  einen  Vor- 

* 

Sprung  mir  gegenüber,  den  ich  nicht  einholen  kann. 
Mit  Recht  sagen  sich  die  massgebenden  Herren  in  der 
School,  wer  in  Deutschland  Ordinarius  war,  hat  es  doch 
nicht  umsonst  bekommen,  und  wer  nicht  Ordinarius  ist, 
muss  irgendetwas  entweder  verbockt  haben  oder  nicht 


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die  volle  Qualifikation  besitzen.  N-un  höre  ich  -  und 
ich  bitte  Sie  diese  Nachricht  streng  vertrau- 
lich zu  b^ehandeln-  ,   dass  Mannheim,  weil  Laski 
ft5r  ihn  eintritt,  wahrscheinlich  Ordinarius  wird.  Ich 
gönne  ihm  auch  das.  Er  wie.  Löwe  haben  mir  aber  den 
Weg  in  Frankfurt  versperrt,  Dass  Mannheim  aus  Ehrlich- 
keit erklären  wird,  welche  de  facto  Position  ich  in 
Frankfurt  als  Universitaetslehrer  hatte,  halte  ich  für 
ausgeschlossen.  Nicht  sein  Erfolg,  sondern  meine  B^ 
nachte iligung  ist  sehr  schmerzlich.  Ich  möchte  auch 

•nicht  zum  zweiten  McuL  an  einer  Universität  mit  diesen 
ausgesprochenen  Taktikern  taetig  sein.  Daher  habe  ich 
auch  beschlossen,  wie  nett  ich  es  hier  menschlich  habe, 
vor  allem  dank  den  Bemtlhungen  von  Dr .Pisas,  alle  Hebel 
in  Bewegung  au  setzen,  um  die  amerikanische  Sache  zu 
forzieren.  Möglichst  weit  weg,  von  Mannheim  et  con- 
sortes.  Ich  bin  froh,  ihm  nicht  begegnet  zu  sein. 

Von  rein  menschlichen  Dingen  will  ich  Ihnen  noch 
mitteilen,  dass  meiüe  Zimmemachbarin,  Miss  Hill  (eine 
Dame  von  7o  Jahren)  die  Schwester  des  vor  einigen  Jah- 
ren verstorbenen  berühmten  Mathematiker  Hill  ist,  der 

'eitarim  Lehrer  von  Karl  P  e  a  r  s  o  n  ^p^r^und  4o  JalR 
hindurch  dein  Freund  war.  Meine  Wirtin  ist  eine  Verwand- 
te von  Hills«  Sie  äehen,  der^^'dogmenhistorischen'Verbin- 
dung  kann  man  nicht  entraten.Ich  habe  viel  Interessan- 
tes über  Hill  und  Pearson  zu  hören  bekommen  und  lerne 
dabei  viel  Bnglisch  .Das  ist  für  mich  die  Hauptsache! 


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Frankfurt, d^n   20.   Val   193'5 


T iPber   "err  ^r.    Altpchul, 


Ic^   o^eh^re  nur   un^^-^rn  zu  denen, die   Ihnen   unange- 
n-hire  ^rlefe   pc^-^relben  oder   ^uch  nur  flb-rmltteln.    Heute  mues 

ich  dn.s   leider  tun.    Im  Auftrat?  von   ^^errn   Oeser  Übersende   ich 

« 

Ihnen  die   Antwort  von   ^^errn   '^'tuckl.dle   nun   «^o^vchl  bezfiglich. 
Basel   "'ie   bez^gMch   '='t.    Oallen   negativ  aup/ref allen    ist.    Allzu 
rro'^'^e   ^^eberra^^bunc?  bietet    d«if?    .1?»   nicht, aber   schmerzlich   ist 
ep   dooh.    '^öffentlich   haben    ^ie  bi-^'^er  noch  nicht   an  Herrn   Btuk- 
kl    are'^chri^bont'^as    er*'bricrt    »^ic^    Jetzt   wohl. 

Ich  hoffe, dapp   '^i'^    inz-'.'ipchen  von    "nderer   ^eite 
freundlicheren  He-^cheid   erhalt^^n   ]Jaben.    "it   der  °ltte,Ihre  Frau 
n^rreihiin   7X1  crr'*ppen   und  den  bebten  "^•"n'^ohen   f"r  einen   pchönen 


^onnt^'y 


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bin    ic*^  Ihr   nehr   ergebener 


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Prankflirt, den  6.  Januar  1933 


Sehr  geehrter  Herr  Dr.  Altschul    ! 

Vielen  Dank  für  Ihren  freundlichen  Brief  und  die 
Neujahrs'Wtlnnche^die  Yiir, Ihnen  gern  erwiedern. 

Es  t\xt  uns  sehr  leid^dass  auch  Sie  krank  geworden  sind 
und  jetzt  noch  unter  so  unangenelimen  Folgeerscheinungen  zu  leiden  hax 
ben.  Von  Fräulein  Stern  höre  icii  indessen  zu  meiner  Freude,  dass  Sie - 
anfang  komraender  Woche  in  die   Stadt  kororaen  wollen  und  darauf  soixlies- 
sen,dass  es  Ihnen  besser  geht.   Entschuldigen  Sieührig.;iis  den  mangeln- 
den Ausdruck  meiner  wir  kl  leihen  Teilnaluae  an  Ihrer  Erkrankung.  Aber  ge- 
rade die  letzten  Tage  brachten  die  mit  dem  Absohluss  der  Wirtsdiafts- 
kurve  verbundenen   §pitzenbe lastung.    Ich  wusste  wirklich  oft  nicht, wie 
ich  das  -  noch  bei  der  Pflege  meiner  Frau  -  leisten  sollte.   Aber  ich 
habe  es  doli  geschafft. 

Meinen  Artikel  fü  die  Wirt.SijLfiaftskiarve  musöte   ich  lei- 
der ohne   Ihre  Hilfe  fertigmachen.   Ent.spreciiend  den  öeiir  ungüBstigen  Um 
ständen  ist   er  ja  aufjh  sciilecht  ausgefallen.   AIb  ich  von  Ilirer  Erkran- 
kung erfuhr,  konnte   ich  mich  auch  nicht  entschliessen,  Ihnen  das  kanus- 
skpript  zu  sdiicken.  Heute  lege   ich  Ihnen  den  Abzug  bei  und  überlasse 
es  Ihnen,  ihn  d\irchzulesen.    Sollten  Sie  ncoh  Mühe  haben  bei  der  Lektüre 
so  bitte  ich  Sie,sic-i  weiter  nicht  anzustrengen.  Färe  es  Ihnen  aber 
trotz  der  ühginst  der  UmKstände  möglich,  ihn  zu  lesen  oder  sich  vorlesen 
zu  lassen,  so  dnrf   ic^  Sie  dnrum  bitten, mir  ihn  bis  Montag  zur^okzuschi 
ken,weil  das  der  letzte  Termin  xa.  für  Korrekturen  i.st.   Dienst -g  muss 
ich  dfinn  schon  umbrechen. 


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Meiner  Frau  geht  es  schon  leidlicli  gut.    Sie  liegt  natu 


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lieh  noch  au. 3ett ,  steht  aber  täglicsh  zwei  Stunden  auf  und  ^eht  auch 
eine  halbe   Stunde  auf  der  Strasse  spazieren.  Nur  mit  den  Nerven  ha- 
pert es  noch.    Gestern  hatte  sie  viel  Besuch  und  das  strengte  sie  so 
an,  das s  sie   sieh  heute  kaxim  rühren  k/mn.  Ende  des  Monats  ^hen  wir 
zusamiaen  nach  Königstein;  i(jh  hoffe,  dass  ijp:*  dieser  Aufenthalt  gut 
bekomiaen  wird. 

Ich  bitte   Sie,  üirer  i'rau  Gemahlin  redit  herzliche  Grüs- 
se  zu  be stellen, undilir  zu  sa^^en, da ss- meine  h'rmx  gern  wieder  einmal 
zu  ilir  zu  Besuch  käme.    Urnen  lUsst   sie  Besseruiif^  wUn.soiien.   AU(3h  ich 
wUnBche   Ihnen  das  und  hoffe,  üie  recj^it  bald  in  der   Stadt  zu  senen. 

MiL  den  :/eBten  Grüssen  verbleibe   i(iii 

Ilir  ergebener 


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E.Alt schul 


Bad  Homb-urg,d. E.Januar  1933, 
Landgraf  en Str.  34. 


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Lieber  Herr  Dolctor  Soudek! 

Mit  Freude  erfiihr  ich.  von  Frl.Dr,  otern,  dass  Ihre  Gattin 
bereits  zu  Kause  ist  und  auf  dem  V/e^je  zur  völliß-en  Genesung"  sioh. 
befindet.  loh  wünsche  Ihnen  beiden  viel  Glück  zum  neuen  Jahr  und 
werde  mich  freuen,  Sie  beide  bald  zu  sehen, 

loh  selbst  bin  noch  sehr  wackelig-  auf  den  Beinen, So  soll 
es  immer  kräftig-en  llaturen  gehen,  die  selten  krank  sind, Durch  einen 
Rückfall  in  der  vorig-en  !7oche  hat  die  Grippe  eine  sehr  garstige 
Form  angenommen. Immerhin  geht  es  mir  schon  besser, In  der  nächsten 
"vToche  hoffe  ich  wieder  in  die  ßtandt  kommen  zu  können. 

Trotz  der  Husse  konnte  ich  diesmal  keinen  Beitrag  für     I 
Sie  schreiben.  Durch  eine  Sekundärarsch  einung,  näi'ilioh  eine  akute 
Augen ent Zündung,  bin  ich  nicht  in  der  Lage  zu  lesen.  Schreiben  kann 
ich  erst  recht  nieht.Duroh  die  dumrae  Erlcrankung  in  der  für  inten- 
sivste Arbeit  in  Aussicht  genommenem  Zeit  bin  ich  um  V/oohen  in 
all  meinen  Dispositionen  zurückgeworfen. 

Mit  herzlichsten  Grüssen  von  Haus 
zu  Haus  Ihr  ergebener 


,iL^  y^u..^ 


Teilen  Sie  uns   doch  bitte  3curz 
mit»   ,    wie  es  Ihrer  Gattin  geht. 


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E.Alt  schul 


Eombvirg,   den  17.  Oktober  1932. 
Landgraf  enst  r  •  34 ,  Tel  .2201. 


Lieber  Herr  Dr.Soudek! 

Anbei  die  ^orrektnr.Ioli  nehme  an,    dass  sie  mit  der  heutigen 
Abendpost  noch  ausgetragen  wird.  Neich  erneuter  Durchsicht  sind 
mir  einige  Bedenken  gekommen.   Sollte  man  nicht  daratif  hinweisen, 
dass  es  sich  um  eine  schematische  Analyse  handelt?  Es  kann  unter 
lÄiistaenden  gelingen,    durch  eine  Kaufkraft  Verschiebung  zugunsten 
der  Landwirtschaft  den  Lohn  stark  zu  reduzieren  und  dadurch  die 
Investitionstaetigkeit  der  LemdvTirt sohaf t  anzuregen.In  diesem  Falle, 
in  dem  also  nicht  der  unmittelbare  Konsum  durch  die  Kaufkraf tver  ^ 
Schiebung  zunimmt,   sondern  durch  Gewinnst eigerung  der  LandvTirt- 
schaft  Kapital  akkumuliert  wird,  kann  eine  Anregung  für  die 
Erholimg  ausgehen.  Der  Arbeiter  wird  schwerlich  aikkumulieren  köm- 
nen,  bei  dem  Land^Tirt  ist  das  nicht  ausgeschlossen.  Müsste  man 
nicht  auf  diesen  Zusammenhang  hinweisen,  vielleicht  in  einer  An- 
merkung,  damit  man  mir  nicht  zum  Vorwurf  macht,   ich  hätte  die  Be- 
deutung der  Quantität  und  ihren  möglichen  Anschlag  in  die  Quali- 
taet   (im  gegebenen  Falle  die  Akkumulation)  übersehen.  Vielleicht 
überlegen  Sie  sich  das  und  sagen  mir,  was  Sie  darüber  denken. 

Morgen,  Dienstag,  bin  ich  den  ganzen  Tag  in  der  Stadt. Wir 
können  dann  telephonisch  eine  Zusammenkunft  verabreden. 

Prof.   Zizek  hat  befremdlioherweise  meinen  Brief  noch  nicht 


/ 


beantwortet. 


Mit  herzlichem  Qruss 
Ihr  ergebener 


^OM* 


E.iUtschul 


Bad  llomb  to'ß',    d.  2 •  Sept emb er  32 • 
Landgrafen  Str.  34,  Tel,  22ol, 


C 


Lieber  Hei^r  Doktor  Soudek! 

Ihr  aufscliluosreioh.es  Üanusicript  hat  mich  sehr  erfreut,   iUs  Expo- 
se ist    es   aber  für   den  ITichteing-eweihten   (auoh  für  Z.)   zu  schwierig-, Tie 
sind  offensichtlich  auf  dem  rieht ig-en  Wege,   Die  Einzelheiten  müssen  wir 
persönlich  bespreclien, 

Sehr  schade  ist   es,    dass   IBie  am  Sonnstag*  Dienst  haben.   Wir  bitten 
aber  Sie  und  Ihre  Gattin  zu  uns  zum  Mittag-essen,    etwa  g'egen  1  Uhr,  zu 
kommen,    dajnit  vdr  zeitlich  nicht  beengii   sind. 

Mit   freundlichsten  teissen  von  Haus  zu  llaus 

Ihr  er/cebener 


[.  yK^..,<.^.^<^ 


Prankfurt, den  I.September  1932 


JÜ. 


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1^ 


Sehr  geehrter  Herr  Dr.Altsohul, 

anbei  der  versprochene  Entwurf  über  *•  Gegenstand  und 
Aufgaben  d  r  Kulturstatistik*'.  Ich  bitte  Sie^dioien  Entwurf  selbst  nie 
als  endgültig,  sondern  in  jeder  iIiii::ioht  -  also  in  Gedanken  und  Form  - 
als  Entwurf  anzu.-ehen.  Daiier  bitte  ich  auch  ugi  strenge  Kritik  und  vor 
allem  un  einen  Bescheid  darüber, ob  überhaupt  das  ideolle  Fai.dament, 
tragbar  ist. 

Die  Antwort  werde  ich  nir  vohrscjhoinlich  Sonntag 
holen.  Meine  Frau  und  ich  be ab Giciit igen, Sonntag  ajTi  frühen  Kachmittag 
zu  Ihnen  nacxi  Uomburg  zu  kommen.  Früh  müsaen  wir  deshalb  kommen, weil 
ich  Sonntag  Dionst  habe  und  um  6  Uhr  wie  er  in  der  Statdt  sein  muss. 
hoffentlich  passt  Ilmen  unser  Besuch  um  diose  Zeit. 

Mit  der  Bitte,  Ihre  Frau  Gomaiilin  von  uns  zu  grüBf3en 
und  mit  vielem  D'mk  filr  Ilire  Mühe 

bin  ich  mit  besten  Grüssen 

Ihr 


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•"^mmmim 


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I  »m^n 


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E.Alt  schul 


Bad  Homburg,  den  S.Uai   1932. 
Landgraf  en  Str.  34. 


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L'ieber  Herr  Doktor! 
Ich  wäre  ^Imen  sehr  daiü^ar,   wenn  Sie  dafür  Sorg-e  trag-en 
wollten,    dass   die  /mJritridigTin^  des  am  Mittwoch,    den  11.    ds.M.    statt- 
findenden Vortrag-es  von  Dr.Fr.Machlup  rechtzeitig  im  Stadblatt   erfolgt. 
Gewöhnlich  zeigen  Sie  die   Veranstaltung  in  den  Vor tregslial ender  an  und 
"bringen  einen  kurzen  Verweis     irA  Baltt   selbst. 

Ihr  Aufsatz  hat  nir  sehr  gut  gefallen. Ich  habe  ihn  mit   Genus s 
gelsen. 

Im  voraus  "besten  Dank! 

Mit  herzlichem  Gru£S 
Ihr  eigebener 


<r.  ^^^c^L/L^ 


P.S. Die  Einladung  haben  wir  diesmal   einfach 
an  die  ganze  -»^daktion  gerichtet.   •'•^       '^J^' 


r" 


Bad  HombuTtT  v. d.U., den  9. Harz  1934  . 


c 


Liebe  Dr.  Soudeks, 

ich  habe  mich  nunmehr  entschlossen,  die  riache 

über  Stuttgart  erledigen  zu  lassen.  Wir  fahren 
also  nicht  am  14.,  sondern  erst  am  28.  März  ab. 
"^lehnen  ^ie  uns  bitte  nicht  übel,  vienn   v/ir  in 
Anbetracht  "unserer  schlechten  Stimmung  unseren 
für  Sonntag  vorgesehenen  Besuch  auf  einen 
anderen  Tag  versche^ben. 

Einstweilen  viele  G-rüsse 


A . ,    Bad  Homburg  v , d . H • , 


Promenade  94  bei 
1  Tüller 


POST    KART 


Familie 


Nox  Krause 


Dr.  t^oudek 


Frankfurt  am  I^Iain 
PLavensteinstr,5 


O 


1 


ir .- 


Liebe  Dr,  Soudeks, 

wir  haben  gestern  rormittag  unsere  Visa 
erhalten«  Wir  kommert  heute,  Samstag, abend t 
wieder  nach  Homburg  und  erwarten  morgen 
Ihren  angekündigten  Besuch, 

Viele  Grrüsse 


Tübingen, d. 24. II. 1934« 


flbftnttv: 

Altschul, 

tDüi)nort:Bad  Homburg  v  •  d .  H. 
(aud,  3"ftiugfffat^är)ön8  tr .  34 

&tcaße,  ()tiuenummec,  <btb&u6cttil, 
CtocftDCcf  oö.po}ltf(i)ließfa(i)nutnnter 


"Ptfttattv 


Familie 


€tca^8,  £)au9numtner, 
idebäuöetiH,  Stodwetl 

Q  (ü.  31) 


^ 
I 


Dr.  Soudek 

tn 

Prankfurt  am 

Main 

Ravenstreinstr, 

,5 

A    CI54 


( 


Frankfurt  a,U,,   3I .  A^agust  I933 


Lieber  Herr  Altschul  ! 

Ich  war  gestern  bei  Herrn  Dr.  Aren,  und  mit  ihm  in  Ihrer 
Angelegenheit  zu  sprechen.  Leider  war  der  Besuch  erfolglos,  die  Firma 
ist  aus  den  bekannten  Gründen,  die  ich  Ihnen  ja  schon  angedeutet  habe, 
nicirit  in  der  Lage,  lirjien  auch  nur  eine  Volontnrtätigkeit  zu  ermögli- 
chen. Ich  bitte  Sie  trotzdem,  noch  nicht  den  I/Xit  zu  verlieren;  ich 
bin  überzeugt,  daß  uns  noch  eine  andere  IXäglickeit  ftir  Sie  einfallen 
wird. 

Mit  den  besten  Grüßen 


i-'. 


X 


/*<ä?y^^ 


\  9^'^^^  it^^/^  i^^^< 


Frankfurt  a.U«,   den  16.   i^ebruar  1934. 


■ffS^syr-y 


o 


Liebe  ^Ädige  Prau  I 


Herr  Dr.  y/olf  vers]  räch  mir,  dass  Sie  bis  zum  22.i^ebruar  Ihr  Dar- 
lehen von  IlM  50Ö» —  bekommen  können.  Die  Rückzahlung  beginnt  ,  wie 
verabredet,  ab  Oktober  in  10  Raten  a  Rk  50- —  pi'o  Monat.  Ich  hoffe, 
dass  Ihnen  diese  Regelung  recht  ist  und  dass  Sie  das  Geld  nicht 
früher  brauchen.  Herrn  Dr.  Strauss  werde  ich  mitteilen,  dass  er 
unter  diesen  Umständen  beruhigt  seine  Unterschrift  leisten  kann. 


Hoffentlich  höre  ich  recht  bald  von  Ihnen,  schade,  dass  sich  Ihr 
8ohn  bis  Jetzt  bei  uns  noch  nicht  gemeldet  hat. 


Mit  den  besten  GrUssen 


Prankfurt, den  1.  Pebrunr  1934. 


.1 


■i 

Liebe  gnlidige  Frau, 

Herr  Dr.  Wolf  hat  mir  ein  Darlohen  von  500 
Mark  grundßätzlioh  zugesagt.  Da  er  es  gern  als  rechtes 
Darlehen  verschaffen  möchte, also  als  eines, das  bestimmt   . 
zuriickge zahlt  wird,brauoLl:it  er  dazu  noch  einen  Burgen  fUr 
Sie.  Es  Süll  jemand  sein,  der  Zahlung  Bf  ahig  ist  und  even- 
tuell einspringen  kann.  Der  Betrag  ißt  für  einen  etvjas 
kapitalkräftigen  Bekarmten  nicht  allzu  viel, umso  mehr, als 
es  Bich  ja  nur  um  eine  Bf-irgschaft  handelt, die  Sie  wahr- 
scheinlich nie  in  Anspruch  nehi  en  werden.  Ich  dachte  dfxran, 
daßs  Sie  deshalb  an  Herrn  Dr.  n^ugen  Strauss  aus  üffenbach 
herantreten  könnten, der  die  genannte  Voraussetzung  erfüllt 
und  zu  einer  solchen  kleinen  Liebensvmrdi.^keit  gern  bereit 
sein  v;ird.  Oder  haben  Sie  jemanden  and  ren  zur  liand  ?  Sobald 
der  Bürge  gentollt  ist, können  Sie  das  Darlehen  zienlich 
rasch  erhalten. 

Uebri^enn  iüt  das  frühere  Darlehen, das  Ihr  Herr 
^emahl  s.Zt.  von  der  7/ irt Schaftsberatung  hier  bekam, ein  Dar- 
lehen mit  geringerer  Haftung;  und  braucht  nicht  so  scfxnell 
und  nicht  no  bestimmt  zurl'ickgezalxlt  werden  wie  aieses.  Ich 
erwtUine  das  nur  für  eine  kllnftige  Tilgung sreclmung. 

Herr  Dr.  Y/olf  sagte  mir  noch^dass  die  irtshhaft 
beratung  Ihnen  eventuell  wegen  der  Faiirkarten  zur  Hand  gehen, 
könnte.  Nun  weiss  ich  im  Moment  nieht,wie  Sie  die  Fahrkarten 
geregelt  haben  und  bitte  Sie, bzw.  Boba,i.ir  doch  bald  einmal 
deshalb  Bescheid  zu  geben, falls  einer  von  Ihnen  in  die  Stadt 
kommt. Wir  hoffen, dass  das  balu  sein  wird. 


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-..^; 


Ihren  BeBUoli  erwarte  loh.  umsomehTi  als  ich  in  den 
nÖGlißton  Tagen  leider  niolit  '^elegeniieit  liabon  werde, nach 
llombur^:  zu  konimen, da  ich  Besuch  habe  und  Bcnuch  erwarte. 
Ich  bitte  Sie  desU^alb^bci  "fiiohtl^^en  ;Jrei^,nis;  en  mir  Bescheid 
geben  zu  T;ollen,ich  möchte  gern  auf  dem  Laufenden  bleiben. 

Ich  hoffe, daes  allee  bei   Ihnen  Bonst  in  Ordnung;;  ist 
und  grusse  üie,auGh  im  Auftrag  neiner  Frau, recht  herzlich 


alß 


Ihr 


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yL^i^Zf-C'*t<i-'^-e^'^eyi^y<iyf,  /" 


©fto^t,  ^flUjSniimmrr, 


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Frankfurt, den  27.   September  1933. 


Tehr   ge-hrt-^r   werr  ':)r,    AltechHl^r   ! 

Zwecks  Abrechnuna;  mit  der  Trr?=5bkenka98e  brauche 
ich  eine  pnezlf Izi^rte  Rechnung.  Ich  bitte  Sie  daher, Ihre  Li 
quidatlon  f''?r  die   Oner^tion  und  die   Nachbehandlung  zu  spezl 

fizi^r-n. 

'^uffl-'ich  erlaube    ich  irir  eine   andere  Bitte  vor 
zubringen.    In   Ihrer  'attelun<7  vom  August   stellen   Sie   einen 
^etrac:  von  350  R^^  In  Rechnung.   Vor  der  '^•oeration   hatten  Sie 
«ich   entöle p-enkoTtrender  ^else  bereit   erkl*^*rt ,mir   insgesamt   f 
30^  Ry  berechnen   zu  wollen.    Ich  darf  daher  annehmen, dass   hier 
ein  Vergeben  unterlaufen    iPt   und  bitte   <:ie,Thre  Rec   nung  doch 
auf  3'^'^  ^y  9U8Pt«llen   7U  ^vollen. 


^'it   dem  bebten  Dank    im  voraus 

in  vorzüglicher   Hochachtung 


Anzeigen  -  Buchhaltung 
Öti.-Br. 


rankfurt  a.M.29.10.32 


Auf  Jhre  Veranlassung  hin  haben  wir  uns  betreffend  unserer 
Rechnung  vom 

4.7.1932,  No.  385 

für  gelieferte  Abztige  an  die  uns  angegebenen  Herren  gewandt. 

Die  Beträge  sind  hier  eingegangen,  bis  auf  den  des  Herrn 
Dr.  Alt  schul,  welcner  uns  den  Betrag  von  ül^/I  3.-  trotz  Er- 
innerung nicht  übersandte,  und  auch  die  ordnungsgemäss  avi- 
sierte Nachnahme  nicht  einlöste. 

Wir  bitten  Sie  daher,  mit  Herrn  Dr.  A.  nociimals  in  Verbindung 
zu  treten,  und  ihn  zur  Hegulierung  des  kleinen  Betrages  zu 
veranlassen. 


:aÄAj 

BEILAGE  oferFRANKFURTER  ZEITUNG^MODE  URGESELLSCHAFT 


VERTRIEBS-ABTEILUNG 


FRANKFURT  A.M., 


«' 


^ 

V:- 


An  die  ^"'n3oi£;Qn-DuciihaltunG« 
Dfm  Hontbotraß  Cur  llechnurii;  von  19«Sept0nibor  Nr.806  von  Hli  5--  können 
io     erhebon  luß.jeu  bei  Iloirn  Dr.   Frans  ruerth  -  Speyer-Eilisson, 


r, 


n 


!.' auni i G-«^' n 1 1  a^^ f*   '  1 . 


.V 


Dor  Sotra^;  von  lU  ".5.-     in  Ihrta-  Ilechnuni;  vom  4.äbax±  Jali     verteilt 

sich     auf  fv^lgaude  vie^r  Potittm: 

I^r.lJoudok  PJi  4,50 

/ran^  :'ombort   ;   Kiol ,   ForstiiO^:  67  ;      I^'vl  4,50 
i:r.li.Ctom,rful,   .lit-Leluoß  10  EI'  i. — 

Dr.r/.Mtnclrl,   Bad  Uoiburc,    Lanu£:rafenstr« J)4 


pj!  :;.— . 


i^fti,,  5.io.:;2 


^ 


Anzeigen 
Ju.-Br. 


Buchhaltung,  Herrn  Dr^  Soudek  im  Hause,  Frankfurt  a/Main 

^^^^^ipggg^  I.Oktober  1932 

SeJor  geehrter  Doktor  ! 

Wir  bitten  um  die  Freundlichkeit,  uns  eine  Adresse 
anzugeben,  bei  der  wir  den  Restbetrag  aus  Rechnung 
vom  : 

19.9.32,  No.  8O6  von  mi   5. — 

erheben  lassen  können. 

Ferner  machen  wir  nochmals  daraui'  aufmerksam,  ' 
dass  auch  die  Rechnung  vom  : 

4.7.32,  No.  385  über  EM  I5.— 

noch  offen  ist,  und  bitten  um  deren  Begleichung. 


BEIUCE  c4rFRANKFURTER  ZEITUNG/i^MODE  «^GESELLSCHAFT 


VERTRIEBS-ABTEILUNG 


FRANKFURT  A.M., 


«  • 


N.V.  KUNSTHANDEL  P.  DE  BOER 


I 


TELEFOON  36849 


AMSTERDAM,      den  ia#4.33 

HEERENGRACHT  474 


Herrn  Dr*  Josef  i^oudek 
Frankfurter  Zeltung« 
Frankfurt tMain)  • 

*ehr  geehrter  Herr  Doktort 
Ihren  Brief  wegen  des  Grafen  *.  habe  Ich  erhaltea« 
Graf  t.   und  eeln  Frau  sind  mir  seit  Jahren  l)eJannt.Brs  tut  mir  achreck- 
lich  leid,  da««  e«  dle«en  beiden  «o  wertvollen  Menschen  «o  «chlecht 
geht.  I.elder  sehe  Ich  nicht  die  gerlngate  Möglichkeit,  Ihnen  ge«chäft 
lieh  Irgendwie  zu  helfen.  TIe  Ihnen  Fräulein  Dr.  Dessauer  ja  auch  sag- 
te, haben  wir  selbst  einen  Vertreter  In  Berli».  Aber  auch  dieser  lebt 
schon  seit  Monaten  in  unfreiwilliger  Musae. Seien  Sie,  sehr  geehrter- 
Herr  Doktor,  mir  nicht  bdse  und  roi   allem  glauben  Sie  nicht,  das«  es 
schlechter  Wille  von  mir  Ist,  wenn  Ich  Ich  Ihnen  In  dieser  Sache  nicht 
helfen  kann  .Aber  ich  bin  der  Meinung,  dass  e«  besser  Ist,  Ihnen  dlea 
deutlich  zu  sagen,  ai«  Ihnen  zu  schreiben,  das«  Ich  *gerne  gelegent- 
lich* etcetc. etwas  tun  wtrrde.Cund  dann  doch  nichts  tue.) 

^it  besten  Empfehlungen 

Ihr  sehr  ergebeiir 


■|W 


\, 


t 


Prarikfcii'tjden  5.   April  1933 


Sehr  geehrter  Herr  Busch   ! 

Ich  wende  mich  heute   a:i   Sie   mit   einer  Bitte,  durch  deren 
Erfüllung   Sie   mich  zu   p;rossei'i  iiank  verpflichten  würdeji   : 


:v^ 


I- 


Seit  einigen  Jahren  lebt   in  Berlin  Graf  Valentin  Zuboff, 
ehemals  ordentliciier  Professor  der  liiin st j;e ; 3 fjhiO'.te  an  der   Universi- 
tät  in  Petersburg  und  spater  imtv^r   sov/jetrussifjlier  herrs(jjir.ft  Kus- 
tos an  vers'.Miedeiien  Museeii,  darunter  der  >jr emit -r^e  usvr.   Las  beson- 
dere i^xboitsrjebiet  von  Prof.    Zuboff  ist  der   ital.leni.sche  Barock  und 
er   i;jt  gerade   im  Begriff,  ein  "^er]i.  darüber  zu  be  riden.   Hadidem  lierr 
Zuboff   seinen  Wohnsitz   in  Berlin  ge  älilt  hatxc, verlor  er  natürlich 
je  de  es  Vermögen  in  Russland  und  versuchte   sich  zunliOiist  durch  den 
Kunstliandel  Zc>.  ernähren.   Dies  ist   ihm  auch  in  den  let;:ten  JrJiren 
leidlich  gelungen.    Aber  nunmehr   s^^heint  dieye  ErvTerbsquelle  völlig 
versiegt  zu  p,e;m.   Aus  Gründen,  die   ich  Ihnen,  geehrter  Herr  Busch, 
nicht  näher  darlegen  muss,  ist  es   ihm  nicht  mehr  möglich,  auch  nur 
seine  xmjs  zu  gescMft liehen  Z'.ieciien  un  erhaltene  Wolnrong  v/eiterzu 
füliren.   Die  Aufgabe  der  Wolinung  wird  ihia  zwar  vor  üb  er  gel  lend  eine 
jgri^AakRXJc  Erleichterung  geben, aber  keinen  Erwerb   o(il:im"'fen  und  ich 
weiss  wirklici:!  ni(.'ht,wie  iierr  Zuboff  sicli  Tuid  seine  Prau  v/eitei'  übei 
Wasser  halten  soll. 

Ich  koiQi'ie   also  zu  Ihnen  mit   der  Bitte, etwp.s  fixe  Herrn 
Zuboff  zu  tun, einen  Mann,des.sen  Name   ilinen  nicht  unbelfviint   sein  dürf 
te,denn  er   soll  unter  Fachleuten  einen  guten  Klrng  haben.    Graf  Zu- 
boff -  übrigens  ein   Schüler  von  Goldsohmidt  -  ist  aufii  mit  Herrn 


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Sv7arzenski  befreundet, der  Ihnen  sicher  jederzeit  gern  Auslomft 
Über   ilm  erteilen  wird.   Könnten  Sie  nicht  direkt  oder  indirekt 
Graf  Zuboff  einen  kleinen  Verdienst  vermitteln  ?  Von  Fräulein 
Dr.   Les.sfiuer  höre  ich,  daas  Sie   in  Berlin  eine  Vertretung  haben; 
vielleiclit  könnte  diese  iierm  Zuboff  zur  Vermittlung  von  Traiis- 
fiiitiojien  hemnzioiien  ?  Dabei  käiaen  ihm  möglicherweise   seine  j?ach- 
xoaBniBdien  Kentnis.-;©  be sonder 0  zustatten.   Dies  sind  vage  Vors^iilä^ 
Ich  bi:i  überzeugt,  das 3  Sie  als  Faciimarin  und  einer,  der  über  viele 
Verbindungen  vorrUgt,eher  und  besser  die   Chancen  und  Mögliciii'-ei- 
ten  über  Bellen,  die  sei  Q  Manne  zu  heli*eu.    w'eiui  ew  gingt),  BGg.*^r  rasch 


zu  helfen. 


Ks  ist  wir, der  ich  div-Bem  ^Janne  verbunden  bin, ein 


dringondec  BediJfnis,für  ihn  iiilfe  zu  scii^-^ffen  und  xo\\  gl'ubb,Sie 
werden  mir  dnrin  z  stimmen,  dasG  man  nicPit  einen  Mens  dien  hungern 
lassen  sollte, der  nui*  dp^ruiL  bo  schwer  durclikoiOiatjWeil  er  ijustolz 
und  zu  verschämt   ist.  ' 

Icii  Ich  darf   Sie  nochmelö  um  i^jntdcauldigimg  für  meine 
Zudriiigli(i.ii-eit  -  i.a  freiuden  Interesse  -  und  um  ein  williges  Ohr 
bitteji.    welciie  Freude   Liie  nii»  bereiten  vvüi* den, wenn   Sie  auch  nur 
*     etwas  i}er Inges  für   ilraf  Zuboff  fcun  künntv;n,brHac}ie   ich  ni'dit  wei- 
ter zu  betonen. 

Mit  aufrichtigem  Dahk  für  jede  Mühe 

bin  ich 

Uli'  sehr  erp;ebener 


..A 


4 


Die  Adresse  von  rierrn  Zuboff   : 
Berlin  W  35,Am  Karlsbad  2? 


iwL-l,uV 


i 


Aachen,  den  17.  Oktober  1933. 
Monheinsallee  49".  ■  ..  .. 


^  .- 


Lieber  Herr  Dr.  Soudek, 


r 


es  tut  mir  leid,  dass  der  Vorcchla^ 
von  Löv/e  Ihren  Erwartungen  nicht  entspricht.  Natürlich 
wäre  es  sehr  schön,  w.  nn   man  ein  offizielles  Gesuch  ver- 
meiden könnte,  und  ich  würde  mich  freuen,  wenn  Altschul 
Sie  durch  einen  produktiveren  U]r.ve^-  dort  unterbringen  könn- 
te. Jeöe    solche  P'^öglichkeiit  müsste  selbstvei'ständlich  aus- 
genutzt werden.  Ich  bin  aber  fest  über:..eugt,  dass  Löwe, 
der  inzwischen  Übrigens  in  I'.'anchester  untergekomr::en  ist, 
zü    diesen  inoffiziellen  lüren  keinen  Zugang  hat,  denn  sonst 
hätte  er  sie  für  mich  und  zwei  oder  drei  andere  längst  be- 
nutzt. Er  hat  mich  und  zwei  gute  -ciekannte  abe-  ausschliess- 
lich auf  den  Weg  des  offiziellen  Gesuches  verwiesen  und 
glaubt  durch  Rücksprache  mit  einigen  nic'^t  ganz  einfluss- 
losen englichen  Bekannten  das  ^esuch  effektiv  unterstützen 
zu  können.  Er  v.'ii'd  das  zweifellos  auch  für  Sie  tun  und  sich 
nach  Kräften  bemühen,  für  bie  eine  Lanze  zn   brechen.  Ich 
kann  da^-;  Gev/icht,  das  er  drüben  hat  und  die  Einf lussgrösse  ■ 
seiner  bekannten  nicht  gut  abscixälzen,  meine  aber,  dass 
sie  nicht  unerheblich  von  Null  verschieden  sind.  Deshalb 
halte  ich  es,  vorausgesetzt,  dass  Alt  schul  und  andere  -^^e- 
kannte  nicht  besserej^  und  sicherere  Wege  v/issen,  für  zweck- 
mässig, auf  ;ieden  i^'all  das  offizielle  Gesuch  zu  schreiben, 
schon  damit  über  Ihre  Person  in  den  nächsten  Wochen  ge- 
sproclii_n  und  verhandelt  v/ird.  Ich  kann  mir  nicht  denken, 
dass  ein  Fegehen  dieses  off  l.ziellen  Weges  das  gleichzeitige 
Beschreiten  der  möglichen  indirekten  vi/ege  verbaut.  Es   kann 
doch  nur  gut  sein,  zw  i  Eison  im  Eeuer  za   haben.  Mindestens 


.  /.. 


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■f'  -v". 


sollten  ^ie  aber  die  ^^ücksprache  mit  ^^It schul  möglichst  bald 
herbeiführen,  damit  es  mit  dem  offiziellen  Gesuch  nicht  zu 
spät  v/ird.  oie  können  zwar,  wie  ich  hoffe,  noch  län^jere  Zeit 
in  der  Zeitung  bleiben,  aber  ich  weiss  n.-cht,  ob  über  die 
Stipendienbewerbungen  zu  einem  späteren  Terrain  nochmal  ent- 
schieden wird.  Das  wird  wohl  davon  abhängen,  ob  in  dei'  Zwi- 
schen^^eit  neue  Oeldauellen  erschlossen  sind. 

Für  den  Bescheid,  dass  ich  voraussichtlich  am  1.  November 
mit  meiner  iirbeit  bei  der  Leitung  be^^innen  kann,  danke  icj^ 
Ihnen  sehr.  Wenn  ich  es  irgend  einrichten  kann,  werde  ich 
schon  vorher  nach  Frankfurt  kommen,  um  mit  Ihnen  die  Lage 
noch  einmal  duichzusprechen. 

Inrwi sehen  bin  ich  mit  den  besten  Grüssen 


Ihr 


7^-  ^.W»/«.r«^ 


Aachen,    den   C.    Okiober   1933 
Ivionheimsallee   49.    ,.  •  ■■ 


i 


Lieber  Herr  Dr.    Soudel:, 

schönen  Danlc  für  Ihren  Brief,  der 
gleichzeitig  mit  einer  ivä 1 1 e i ]. ung  von   Hernn  Oeser  kam, 
dass  mein  Antritt  bald  erfolgen  könne  und  der  Vertragsent- 
wurf mii'  demnächst  zugehe.  Ich  v/arte  d.  s  letztere  hier  noch 
ab  und  werde  dann  möglichst  bald  nach  Frn'akfurt  fahren. 
London  habe  ich  heute  telegraphisch  abgesagt  und  nochmals 
Lö ,  der  leider  für  eine  V/oche  in  der  Schweiz  weilt,  Ihre 
Sache  diingend  c.ns  Herz  gelegt.  Ein  unmittelb-^res  Eintre- 
ten in  meine  Chance  ist  leider  nicht  möglich.,  da  die  in 
Frage  stehende  besondere  Sache  bereits  am  Montag  entschie- 
den wird.  Das  gilt  aber  keineswegs  von  den  Stipendien  ge- 
nerell. Darüber  wird  voraussichtlich  ei'st  Anfang  November 
verhandelt,  so  dass  Ihre  Bewerbung  .noch  zur  rechten  Zeit 
kommen  wird.  Adressen,  notwendige  Unterlagen,  Zweckmässig- 
keit eines  persönlichen  Voistellens  usw.  habe  ich  erfragt 
und  L.  gebeten,  zur  gegebenen  Zeit  ein  befürwortendes  Yo- 
tuLi  zu  schreiben.  Ich  hoffe,  sehr  bald  Antwort  zu  haben 
und  Ihnen  dann  mehr  über  Ihre  Aussichten  sagen  zu  können. 
Von  einem  früheren  Kieler  Kollegen  hörte  ich,  dass  ääe 
Zahl  der  Beweiber  mit  Titel  unerwartet  gross  sei,  und  dass 
man  neuerdings  anscheinend  einige  Keserven  zu  halten  wünschte 
für  eine  eventuelle  Aufnahme. ider  Wiener  Schule. 

Wir  werden  in  Frankfurt  noch  besprechen  müssen,  welche 
Leute  Sie  drüben  eventuell  für  Ihre  Sache  mobilisieren 
könnten  und  was  ich  weiter  tun  kann.  Ich  glaube  nicht,  dass 


der  Versuch  zweclilos  ist,  kann  Ihnen  aber  auch  nicht  sagen,  . 
dass  die  Sache  so  sicher  ist,  dass  Sie  nichts  anders  mehr  zu 
unternehmen  brauchen,  hs   wird  gut  sein,  wenn  Sie  mehrere  Eisen 
im  Feuer  haben,  zumal;  da  sich  anscheinend  die.  Lage  in  London 
häufiger  wandelt.  Soviel  für±s  Erste. Alles  Andere  können  wir 
hoffentlich  bald  ausführlich  besprechen.  Ich  bin  froh,  dass 
der  Berliner  -"^elch'  an  mir  vorübergegangen  ist  und  zuvei'sicht- 
lich  hinsichtlich  der  Möglichkeit  des  Einlebens  und  Einarbi 
tens  in  den  Frankfurter  Kreis.  Hoffentlich  bleiben  Sie  noc. 
recht  lange  als  mein  Mentor  dort.  Soviel  ich  sehe,  wird^is 
von  den  Durchführungsverordnungen  abhängen,  die  möglicherwei- 
se noch  auf  sich  warten  lassen  und  wohl  auch  angemessene  Über- 
gangsfristen festzusetzen  gezv/ungen  sind,  wenn  das  G-esetz 
als  Ausbildungszeit  ein  Jahr  ansetzt. 


:#■ 


Mit   freundlichem   I)ank   und    schönen   ^^rüss^n 


Ihr 


Frankfurt, ien  5.  Oktober  1933 


Lieber   T^err  Dr.    Burcbar-^t, 

vielen   Dank   fnr   Ihren    InforicatorlGchen  Brief  vom  3. 
Oktober.    Tlne   ausrJhrllche  Stellungnahme   zu   Ihren  Ausführungen 
un*1   zu    Ihren  7welfeln,dle    ^^le   naturfl:em.^88  und   bei  der   Tlo;enart 
von  "errn  "^ ,    uiiponfi^hr  hecken  mf3saen,  erübrigt    sich  dadurch, dase, wie 
tcv  h«re,  Ihnen   heut*  die  vittellunc?   zufl5^ht,da88   Sie    jederzeit   In 
die  ^e'^«jktlon  eintraten  kennen,    "le    Ich  welter  dazu  erfahre, Ist 
dar«n    croriRcht, '^'le     wie  e^   quch   Ihr    Innerer  'Vunech  war      hierher  nah 
^r^nVfurt   zu  nehmen, f-r  Berlin   let    ein   anderer  Kandidat  vorgese 
hen. 

Ich    "fflos   nicht,  ^ann   ^^^l?   hier  bei   uns   eintreten.  Ich 
darf   aber  annehrrGn,da9S   ^'-Ir   une    In   nf^chster  Zelt   aorechen  werden. 
Dann  will    Ich   Ihnen  noch  alles   8afl;en,wa8    Ich  «ber   Ihre   Unterre 
duno-  rrlt    "errn   o.    den^^e.    ^^orweg  nur   das  eine    :    eine   solche   Unter 
haltunr  l»foot   dl«   Ihnen  b-^vorst   hende  Aufsrabe    Immer   schwieriger 
erscheinen   al°    ele    l^t.    ^^n'^   nusserdem  braucht   ^ie  manche  Schwierig 
kelt,wle    z.B.    die   fi^etJl'^nte  ^lnr*'hrunff   In  die   r>rlvatwlrt?^chaft liehe 
igelte   Ih^ep   Auf  ar^benkr-lp  »nicht   zu  b -unruhigen, da  ^^err   Dr.    "^oTT 
?le   dgrln   «rut  beraten   und   bei   "errn  0.    l-   einer  l'else   wirken  wird, 
die    Thr«n   Intentionen  durchau?   entsorlcht.   Auch  menschliche  Korn 
ollk«?tlonen,^le    anf«^ngp   auftreten  kannten, werden   ^le  nie    allein 
zu  l'-oAn   h«ben,Pchlleo«ltch  bin   Ich    1mm  r  noch  hier  und   den  mensch 
liehen  ^ont^kt   werden   '^le   zu  "errn  Tolf   noch   finden. 

Die    Tnt-^hel^un'7   In   Ihrem  ^all   Ist   d  jrch  das  überra 
sehend    pchnelle    ^r^^helnen   des  Presseoresetzes   beschleunigt,  worden. 


Obffl^Toh   Ich  f^elnen  '^ortlflut    Im  ^/"OTrent   nloht   kenne , scheinen  mir 
nach  <^e%  hl  eher  G*h?*rten  irelne   Chancen   hier   nicht   sehr   gros  p.  Ich 
«r*»!^?   fle«?h«*lh   auf    '^In©   alt«  '"Itt©    7url!ck,<ile    Ich   Ihnen   8.7t. 
PC>^on    «Intral   ».upceenrochen  h^be.  'Vi«    ich  n^rcllch  welter  höre,  Ist 
Ihre  T.ondoner  ^ach©   zur  Tnt sehe  1^1  ung  gekommen.    Sie  sollen, ^vle  man 
mir   p'=^cfte,blp  ^n<1e  'ier  '^oche   zu     oder  abaagon,    Ich  nehme   an,da8S 
'^le    «schon  so   fe^t    f'^r  '^le  Zeltunf^r   ent'^chloss'^n   elnd.daaa   Sie   nach 
'^on'^on  p.bP^'ren  werden,    «'chelnt   es   Ihnen  nun   sinnvoll  und  w^ren  ^le 
bereit  »"-»rrn  T,?<we   Trlt5?ut'=ll'^n,dfls9    loh   Inter^'ss©   fHr  ein  derartl 
«es    '^tlr^endlum  h^^bej^le    es    Ihnen   an^reboten  wurde? 

Ich   stelle    Ihnen  dies    nur  zur  ^rw?fgung  und   bitte  *^le 
mir   ii^Bn?  offen   zu   sauren, wenn   ^le  '^er  ^'elnung   slnd,da88   ein   solcher 
Ver«uch  z'vecklo<:'    l»t.    Ich  muas  nur  wls?5©n,ob    loh  ÜberhaurDt   nach 
dle'^er   ^=»lte  hin   p^-^kulleren    soll  oder  oh    Ich   sofort   andere  Pezle 
hunren    fruktlf lzler'?n  soll.    Irp'endotwas  muffs    Ich  wohl  anfangen, 
(^e-<n   r^le   Aup«Tc^ten  b'^^l    der  *'eltunfir    ^Ind    recht   cerlng.    Gewisses 
wer*^«*^   wir  erpt   ^el   den   ersten  ^urchf''hrung8bestlir7iun.'7en   stehen. 

•^elen    '^l«  recht   herzlich   g^gr-sst   von 


\ 


J.öoudek« 


Frankfurt  a.M.,  den  16. Oktober  1933. 


'.5- 


-  Lieber  Herr  Dr.  Burohordt  l 

» 

Herr  Oeser  sagte  mir  heute  morgen,   dass  Sie  den  1  .   November  als 
Beginn  Ihrer  Arbeit  hier  betrachten  Kögen.   Kr  hätte  ItJien   echon 
früher  einen  defintiven  Bescheid  ge^-eben,  doch  hängt  dieser  von  einer 
fintsoheidung  der  Geschäftsführung  ab.  Diese  ii^nt Scheidung  hat  sich 
biSi.er  nur  aarum  herausgezogen,   weil  Herr  Dr.   Öiaon  augenblicklich 
8U  Kur 22vf ecken  ausserhalb  weilt.   Uan  kennt  auch  das  Datum  seiner  Rück- 
kehr nicht,   wird  aber  vielleicht  schriftlich   sein  Placet  einholen. 
Jedenfalls  möchten  tue  sich  auf  den  UDfits^i,  November  einrichten.   Eine 
^  besondere  Benachrichtigung  von  Herrn  Oeser  erfolgt  nur,  v/enn   sich 
noch  etwas  todern  sollte. 

Wegen  meinen  Bemühungen  in  Kn^land  bin  ich  noch  unentschlossen.   Der 
Vorschlag  von  Löwe  entspricjht  nicht  ganz  meinen  Hof f nungen .   Ein  | 

offizielles  Gesuch  hätte   ich^gern  vermieden  angesichts  der  grossen  Zah3 
der  Bewerber.  Ob  herrn  Lowe's  Eintreten  flir  das  Fortkommen  der  Sache 
sehr  viel  zu  bedeuten  hat,    weiss  ich  nicht.   Jedenfalls  scheint  mir 
diese  Art  seiner  Bemühung  -  offengesagt  -  etwas  platonisch.    Ich  werde 
deshalb  ein  Gesuch  der  vorgefichla^enen  Art  erst  nach  einer  Rücksprache 
mit  Altschul  nach  London  richten. 


O 


Inzwischen  besten  Dai.k  und  herzlichen  Gruss  v  n 


Ihrem 


Aaciieh,  den  14 .  Oktober  1933. 
Monheimsallee  49. 


Lieber  Herr   Dr ,    Soudek, 


1 


rizwischen  hat   mir 


iöwe   ,-:e schrieben 


dass    er  ii^chste   V;oche   wieder   nach   Em/land    zurnchTluij-t 


ÜjT 


wird  ein  Gesuch  von  liinen  unterstüti^.en  und  bittet  Sic  ihr: 
eine   Abschritt  Ihres  entsDrechenden  Briefes  zu  schiclzen. 


Die  .Bewerbun^::  um  ein  ^tiT)endium  ist  zu  richten 


m 


The  Academic  Assistance  Council 


p 


oy 


■ociety 


o     > 


''Ui"lin;/ton 


House,    London  \'V    1    .    Ich   uersonlich   habe    einen  i-elativ 


iuhrlichen   Lebenslaul    in   deutscher   bhjrache    und    einen 


au 


■vurzen 


TJ 


e  'leitbiiei  mit    der    Bitte    um    Berüchs . chti^ung    in 


'■u 


en; 


licher   Sprache    Sbinei'zeit    'j-eschrieben 


ielbstverständ- 


lieh    können   Sie    auch   das    Curriculum   vitae    en-?;lich  halten 
\7ie    icii  nociimals   bestätigt    erhalte,    iällt    die   Entschei- 


dun 


er  die  Stipendien  erst  aniaa^s  Novembei 


Ich  hatte  eigentlich  gehofit,  mit  Ihnen  mündlich  über 
diese  Uinge  reden  zu  :<:önnen,    habe  aber  bisher  den  von 
Hei-rn  Oeser  angekünd igten  Vei'tiagsentwurf  noch  nicht  be Hern- 


ien und  nehme  deshalb  an.  d 


oc  o  o  1 


:ian  mich  für  die  Zeitung 


noch  nicht 


^.  '  f 


:l  15 


orauc. 


An  sich  läge  mir  daran,  zu  v/i: 


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eine. 


ur 


ob 


uiO*. 


n  an  e 


ine  Linste Ilunii;  zum  1.  November  dder 


^ö 


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:^c 


;päteren  od^.r  früheren  Tei-min  den'ct.  ^':ienn   Sie  es 
kmässi^^  halten,  dass  ich  ohne  auf  v/eitere  ^Nachrich- 


ten von  Herrn  Oeser  zu  warten,  nach  Frankfurt  komme,  so 
schreiben  Sie  es  mir  bitte. 

In  'Ei±l%   mit  den  besten  Grüssen 


Ihr 


Dr.  F.  Burchardt, 
Allee  55. 


.-  ...  Ballens tedt  am  Harz,  3.  Okt.  33. 


I 


Liebei  Herr  Dr.  Soadek, 

bevor  Ihr  Brief  kam,  hatte  ich  mich 
schon  entschlossen,  doch  nach  Bei'lin  zu  fahren  und  nochmals  mit 
Herrn  Oeser  Rücksprache  zu  nehmen.  Ich  rief  Herrn  0.  an  und  er  bat 
mich,  am  ^'leichen  Nachmittag  z   ihm  zu  kommen.  Die  Unterhaltung  war 
für  mich  nach  mehreren  Richtungen  hin  sehr  wichtig.  Für  die  mehr 
volkswirtsch-,.rtliche  i^rbeit  ist  ein  älterer  Herr,  der  bereits  über 
journalistische  i-rfahrung  und  Praxis  ve^-fügt,  geJ  unden  v/orde:i.  Das 
Schrif tleitei-gesetz  scheint  so  abgebogen  worden  zu  sein,  dass  ü'an 
mit  einer  ziemlich  langen  Übei'gangsf rist  für  die  Nichtarier  rech- 
nen zu  können  glaubt.  ITeaeinstellungen  bedeuten  also  eine  verhält- 
nismässig grosse  Doppelbelcstung .  Trotzdem  möchte  Ben-  0.  noch  eini- 
ge Jüngere  Leute  einstellen,  die  aber  spezifisch  privatwj.rt schaft- 
lich ausgerichtet  sein  und  ausgebildet  werden  sollen.  Offensicht- 
lich v.'ill  er  mich  auch  auf  dieser  privatwirtschaftlichen  Linie  an- 
setzen und  wünscht  daher  von  mii-   ab  und  zu  einige  Bemerkungen  zu 
jetzt  erscheinenden  Bj.lo.nzen  ü.nd   überlegte  auch,  ob  ich  diese  Din- 
ge im  iinfang  nicht  besser  in  der  Peiliner  Redaktion  bearbeitete. 
Abel-  auch  wenn  ich  in  Frankfurt  beginr en  sollte,  meint  er,  würde 
ich  einige  ,'ochan  oder  I.^onate  nach  Berlin  gehen,  da  m:,;n  dort  in 
die  eigentlu ühe  Handelsreportage  schneller  und  besser  hineinkomme. 
Auf  meine  Frage,  ob  der  Plan,  dass  icii   it  Herrn  Dr.  V;olf  zusam- 
menarbeiten sollte,  aufgegeben  worden  sei,  antwortete  er,  dass 
man  das  noch  nicht  genau  sagen  kömne  und  dass  das  abhiiige  von   einer 
Rücksprache  mit  der  Fr.rT|ikf urter  Redaktion. 

Nun  hatte  ich  mich  zwai-  darauf  eingeste.i It ,  auch  das  privat- 
wirtscäaf tliche  Handwerk,  ebenso  v;ie  auch  das  technische  zu  erler- 
nen und  Zeit  und  ühe  darauf  zu  veiwenden.   Ich  bin  auch  bereit, 


.  J^>  •'; 


das  ein  Jahr  lang  ausschliesslich  zu  tun  und  auch  spätei-  noch  die- 
se Dinge  mitzubearbeiten.  Icn  glaube  abei-  nicht,  dass  meine  Stärlce- 
von  meiner  Neigung  will  ich"  gar  nicht  reden-  auf  diesem  vjebiet 
liegt  und  möchte  mich  äusserst  ungern  so   einseitig  und  eindeutig 
auf  üilanzanalyse  und  Handelsreportage  xaa  beschränken,  wie  es 
Herr  0.  und  die  lerliner  Leute  anscheinend  wünschen.  "Wie  p:ec^acrt : 
ir;h.  v/ill  in j-ch  nicht  um  die  brlGrnun.j  allen  und  jeden  Handwerkszeu- 
ges drücken,  aber  in  der   Hauptsache  und  auf  It  rirc    ^^Icht  ''i'^l  ich 


vo  kswirtscha  tliche  und  nicht  betriebswirtschaftliche  Prägen  be- 


arbeiten. 


Ausserdem  gefallen  mi?  in  menschlicher  Hinsicht  die  Eerline 


^. 


Leute  sehr  viel  weniger  als  äie  Frankfurter,  die  ich  kennen  lern" 
Ich  würde  also  vorziehen,  mich  in  der  Frankfurter  Atmosphäre  ein- 
zuarbeiten und  erst  nach  Berlin  zü  gehen,  wenn  ich  auf  menschliches 
V/Oxhlv'ollen  and   Verständnis  nicht  m.ehr  angejfwesen  bin.  Das  soll  nicht 
etwa  hei&sen,  dass  irgendeiner  dei'  Beiliner  Herrnn  nicht  freundlich 
gewesen  wäre.  Der   Ton  macht  halt  die  Musike. 

Die  ';>ehaltsf ra,_^en  v/erden  anscheinend  keine  Schwierigkeiten  be- 
reiten. Nach  Darlegung  etiler  U;r:stände  fiagte  mich  Herr  0.  ,  wieviel 
ich  im  f'.^ini.'.uiii  zum  Leben  brauchte.  Nacii  einiger  Überlegung  antwor- 
tete ich  ^xhm,  das..  ich  3^0  iiJi   wohl  als  ein  J.'inimum  ansehe,  wobei 
ich  natürlich  die  ausbezahlte  'oum.r:e  meinte.  Mir  ist  nicht  ganz  klar, 
ob  ich  mich  mit  nerrn  0.  dai'in  richtig  vex'Standen  habe.  Er  meinte 
aber,  dass  man  bei  einer  solchen  Summe  mit  dem  Verlag  verhandeln 
konnte,  wenri^gleich  es  ihm  vielleicht  schv;±erig  sein  würde,  uiiter 
diesen  Uinständen  eine  zweite  Junge  Kraft  einzustellen. 

Die  Entscheidung  fällt  wahrscheinlich  niciit  voi  dem  15.  Okt. 
alles  hängt  l.  von   de::i  Erscheinen  des  Schrif  tleit' rgesetzes ,  das 
wie  man  mir  anderweitig  sagte,  noch  heftig  umkämpft  wird,  während 
Herr  0.  meint,  dass  es  vielleicht  diese  V/oche  noch  herauskom.men 
würde.  Wenn  es  sich  längei-  hinauszögert,  wird  eine  definitive  Ent- 
scheidung erst  zü   Anfang  November  getroi  en  werden  können. 

Herr  0.  ,  der  sehr  freuncLÄch  war,  sagte  :':ir  nochmals,  dass  ich 
meine  en^liciie  Chance  nicht  fallen  lassen  sollte,  er  habe  aller- 
dings gehört,  und  das  sagte  auch  ^rzet,  dass   England  sich  jetzt 
stärker  ge^^en   eine  Ke.  orption  von  Deutsclien  wehre,  und  dass  er  die 
iiussichten  n^cht  für  günstig  hielte. 

Ich  sage  Ihnen  das  alles  nur,  ujii  •-'ie  über  den  Stand  der  Ange- 


le  en-ieit  a-ui"  dem  Laufenaen  z.;  halten,  keineswegs  aber,  i.im 
Sie.  zu  veranlassen,  bei  :ierrn  0.  aa<"  eine  i\nderun^  hinznwir'cen. 
Ich  bin  ie^t  aavoa  üoerzeu^rt,  dass  ich  mich  so  oder  so  :::it 
Herrn  0.   ini^en  v;eröe.  Ich  furchte,  bi-,  haben  sich  auf  meine 
Bi'iele  hin  suhon  viel  zn  stark  en^^a-iert  und  bitte  Sie  herz- 
lich, die  Chronik  aeiner  Sti4;;iiaunaen  nicht  als  verkap'>te  '.Vün- 
sche  um  hilf cstellun^;  aufzufassen.  Ich  bin  Ihnen  sehr  dankbar, 
für  alle  i-ips  and  "in-/eise,  die  Sie  -nr  ?/e-eben  haben,  und 
die  mir  sehr  nützlich   aren.   ^ermutlicli  fahre  ich  in  den  näcl» 
sten  Tagen  nach  ..achen  '  i  onheimsallee  49).  .-abgesehen  von  per- 
sönlichen Gründen  auch  deshalb  v.eil  ich  dort  n[iher  an  frank- 
furt  bin  unctnach  dem,  was  Herr  G.  sajte,  vielleicht  annehmen 
kann,  dass,  wenn  die  Sache  überaaupt  klappt,  ich  auc^i  in  Frank 
f  u r  t  b  e  ,^':  i  n  a  e  n  w  e  r  d  e  . 


hit  herzlichem  JJank  für  Ihre  Freundschaftsbeweise 


bin  ich 


Ihi- 


C 


-/-.  ^»=>fc/-w^ 


Y^/^S/'i/'^/Ai^^ 


^^kjJLm^  <^<av  r  RaM/«>f-^xA^^ 


M  XJ^      mir  fl«hr  leld^dape    Ihre  Verhandlungen  mit 
d^r  ^eltuncf  ül^itzllch  ^uf  FchwA^rlgk-^lten  stossen.   Trotzdem 
mein«    Ich     und   auch  Herr  Dr.   '^olff   stimmt  mir  darin  bei      ,da88 
e<=   nicht    PO   pchllmm   po   steht, wie  e?    Ihnen   scheint   und   alles 
darauf   ankommt, wie  die  T)lnffe    jetzt   angepackt   werden.    Die    schein 
bare   T)e8lntere°pleruncr  bei    ^errn  Oeeer  erklärt    sich  z.T.    daraus, 
dapp   ''le  blp^fer  Vorbehielte    (   i:ngl^nd   )    an  Ihren  H:intrltt   a;eknUr>ft 
haben, -^^hr 'S n^   andere  Kandl'^^ten  geradezu  n«=»oh  Anstelluncr   drangen, 
''wertene    Ist   da?   Ar-yurn^^nt   mit  den  "    pr«^ktl8Ch*n  **    i:rfahrung^n 
el'^  b^ll^bter  Vorbehalt   In   ^er  r^edaktlon  und   wlra   gerade   dann    Im 
Treffen    frer'hrt ,wenn  z^.^r\   an   «Ich  m?5chte,   Auc'    Ich, der  geradezu 
9lö  '^h'=o"?"etlk-'»r  angasrlert   wurf^e,mu8<3te  mir  plötzlich  anhören, die 
"   'Praktiker  "    ^*?tt^n  Be''*nken   (   ob-ohl   Ich  soviel   ^rfahrungenh«^t 
te  wl-^    ^ctn-^ere   auch  und  wie   «^le   ),mlch  als  Kollegen   aufzunehmen. 
Ich   pqff«   Ihnen,  ^9irlt   *^le   sehen, wie  ^Ibllch  diese  Dinge   sind  und 
wie   «^ehr   ^^^llep   d«^r«^uf   ankommt, sich   nicht   acnr<»cken   zu  lassen. 
Lel'^er   l^t   nun  "err  Oper  In  "^'erlln   und  man  vermag   Ihm  von  hier 
aus    nicht   zuzurdd^n, 

^esen  der  Verabre'^uno'  mit    Ihm  wHrde    Ich  an   Ihrer  ^tel 
le    ^o  v«»rf<3^ren    :    «chrelben  ^l-«   lhm,dP8S    °le   doch  nach  Berlin 
k*'men,w'«nn   er  nlnht  ohne'^'lee    seine  Reise   in  F^lle  oder  V?gdeburg 
unterbreche   \m^   daps   ^le  dort  mit    Ihm   Ins  Heine  kommen  wollten. 
Die   ffew^!nechten  Notl-^en  können  «'le    Ihm   Ja  einschicken  und    zwar 
w^'rrle    Ir^h   Ihnen  »aten   al<=  Thema  eines   ^9t  Artikel   aus   ^em  1.   Mor 
ff.enbl^tt   von  heute   zu  wfe'hlen.   Zu  diesem  Zweck  haben    Ich   Ihnen   zu 


»    '■     ■  .J 


nächst   dafl  Blatt   zuechloken  laaen   un'^    loh  bitte   Sie   folgende 

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ArtlV*!   zu  beachten    :    ".    1.    Aufbauende   -^Irtschaf tapolltlk    :    hier   i 

llep^e   sich  an    Ircren'^  eln?n   Satz  anknfipf^n   und  prlnzllelle  Bexer 

kuncren  niHr^en,*',    7i    :   Kre'^ltorenr^3ck<7ang  bei  den  Grosabgnken   : 

^n  k>*r>nt*»n  ?le    J*hn liehe«", wie   «'le   e?   unp   creschrlehen   h<?hen/Iber 

^ll«n7pchrurrt)f unff  darl«flren,    ^»"^   :    Das   d'^ut'^ch     holl'^n'^ lache 

'^le^rlnof   Abkoiriren    :    gWbe  ¥??,«arllchkelt, allgemein   sich  zum  Problem 

'^le'^^rlnff   7u  Wuspern,*^.    "5    :    Neue  Goldkfufe  der  Rel^hsbank  wirft 

die   ^racre   auf,wo^u   '^old'^eokunflc  bei   D-^vlaenbewlrtachaftung  ?    und 

^.    S    :      ^bll<Tatlon»^rver?5aTrTlun'7  der  NAG  wffre  Rohstoff  für  eine 

^looj^e  ^^b'^r  'lle    ^tellun-^   dee   '^bllprat  lon^ra.    Also    ImiTierhln  einige 

Themen,  flle   «Ich  vl^ll'^lcht    auch  ohne  Material   bearbeiten  Hessen 

Vielleicht  kannten   ^1«   zwei    drei  Glosgen  von   Je   zwei  bis 

drei    -chrelbTna^chlnenselten   entwerfen   und   <51e   "errn  Oeaer  mit   der 

PeTsrkunff   schicken,  dasp   "^^le   dle^'ie   ohne   Unterlagen   schreiben  muaa 

ten.    '^'^r-^^n  ^le    n-^ch  B-rlln  kommen, k?5nnten  Sl«    J^   auch  prlvat^.lrt 

pchaftllche  ^r^cren   anhand   von   Arohlvmaterlal   be-^rbelten. 

Von  TTorflren   ab  la^^^^e    Ich   Ihnen  die  Geltung   zugehen, damit 

^le    rieh   auf  dem  ^;aufenden  h«»lten  k'^'nnen, 

.^■- 
'^lochrrals    :      wenn   *^le  keine   Inneren  ^er  mungen   haben, c^rel 

fe-^   ^1«   zu.    "offentllcn   sind  ioelne   kvi  ^^Inwelse   dabei  brauchbare 

Anr^-flfun?en   f-'r   '=^le.    Dies    ebenfalls    In   aller  Tlle     damit   Sie  morger 

den   "rief  h«^>en   un''   mit   den  be°ten   Grüssen  von 

Ihrem 


Dr.  P.  Burchardt, 
Allee  55.   ' 


Ballenstedt,  den  25.9.33. 


/»!••  r   •  •- 


Lieber  Herr  Dr.  Soudek,  "'\ 

recht  schönen  Dank  für  liire  beiden 
Briefe,  die  mir  sehr  wichtig  waren.  Ich  habe  an  Löwe,  der  -  ' 
zur  Erledigung  meiner  eigenen  An^-elegenheiten  allerdings 
viel  unterwegs  ist,  sofort  geschrieben  U2id  hoffe,  bis  zun  En- 
de des  Monats  Antwort  zu  haben. 

Inzwischen  eihiel':  ich  auch  einen  ^rief  von  Herrn  Oeser, 
der  augenblicklich  eine  Reihe  von   Bev/erbei-n  in  Bei lin  prüft  . 
Er  empfahl  mir,  meine  engliche  Chance  nicht  preiszugeben, 
und  erklärte,  dass  es  ih-u  ausser  auf  theoretisches  Rüstzeug 
auch  stark  aui  "praktisches  Wissen  und  möglichst  praktische 
Erfahi'ung"  ankäme.  Schliesslich  bat  er  ::iich,  im  Laufe  der  Wo- 
che bei  ilim  in  Berlin  vorzusprechen.  Da  er  bei  der  nbsendung 
seines  Briefes  meine  beiden  iJachxichten  offenbar  noch  nicht 
hatte,  rief  ich  ihn  heute  abend  an  und  fragte  ihn,  ob  ich 
nach  meiner  grundsätzlichen  Zusage  zweckmässigerweise  noch 
nach  Berlin  kommen  solle,  und  wann  icli  ihn  sprechen  könnte. 
Er  erklärte,  seine  z^eit  sei  durch  l:esprechungen  mit  verschie- 
denen Bewerbern  so  sehr  besetzt,  dass  er  mir  keine..  Terrain 
nennen   könv.e  und  stellte  mii-  in  r^ussicht,  sich  eventuell  mit 
mir  in  Halle  oder  Magdeburg  zu  treffen.  Jedoc|(f  legt  er  Wert 
darauf,  von  mir  vorher  noch  eine  blosse   zu  erhalten,  die 
materialmässig  unterbaut  ist  und  ein  praktisches  Thema  zum 
Gegenstand  hat.  Das  ist  insofern  wirklich  eine  Crux,  als  ich 
hier  absolut  kein  Material  habe,  und  ich  überlege  ernsthaft, 
ob  ich  nicht  doch  nacii  Berlin  fahren  muss,  um  ihm.  ein  paar 
solche  Notizen  zu  schicken. 


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Im  Ganzen  habe  ich  den  Lindruc)<:,  dass  meine  Aktien  sehr 
schlecht  stehen.  Ihr  Bi-ief  sieht  die  Sache  zwar  optimistisch 
an,  abei-  das  resei vierte  Verhalten  nerrn  Oesers  lässt  mich 
Ihre  ^'-einun^^  nicht  teilen.  Trotzdem  ich  keine  klare  Vorstel- 
lung habe,  was  für  eine  Art  Glosse  Herr  Oeser  von  mir  erv/ar- 
tet,  will  ich  zunächst  hier,,  und  wenn  das  nicht  geht,  in  Ber- 
lin versuchen,  etwas  zu  schreiben.  \^lenn   bie   mir  einen  Tip  ge- 
ben tiönnten,  wäre  ich  Ihnen  natürlich  sehr  dankbar.  Aus s er- 
den: v/äre  es  nett,  wenn  Sie  veranlassen  könnten,  dass  mir  die 
Prankfilrter  Leitung  z; 'geschickt  wird,  "-Cxh  will  sie  gern  abonnie- 
ren. 

In  Eile-  der  Brie!  soll  mit  dei-  letzten  Post  noch  we,c^- 
herzliche  Grüsse  und  nochmals  besten  Danl^ 


)mi 


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Ihr 


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Frankfurt, den  24.  September  1933 


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Lieber  Herr  Dr.  BurcJiardt, 

als  ich  Ihnen  gestern  meinen  Brief  sciirieb^war  der  Ihre 
vom  20.  September  noch,  nicht  in  meinen  Htinden.  Ich  fand  ihn  erst 
am  Ab(3nd  beim  Aufräume  n, er  ist  wolil  zwischen  andere  Papiere  hinein- 
gerutßcht.  Dan   ist  scihadey  ich  hätte  Ilinen  ganz  miuers  schreiben 
können, denn  Ihre  Brief  klärt  in  gevv'isser  Hinsicht  die  Lage. 

Zunächst  war  es  mir  v^ichti^  zu  erfmiren,dass  London 
sicher  sei.  Lhedcm  stand  es  doch  wohl  $0:50.  ^in   sffidjheres  Stipen- 
dium ?iber  auf  zugeben,  auch  wenn  mnn   nn.ch  zwei  Jahren  nicht  weiss,  wie 
weiter,  iJ3t  keine  leichte  Sache. Aber  vielleicht  sollten  Sie  sich,  bei 
den  doch  die  Voraussetzuiii;en,kiinftig  in  I)  utsciil^ind  zu  ?  rbtiiten,niGh 
ungünstig  r3ind,gar  keine  grosse  Sorgen  um  die  'Zukunft  iLachen.Ilinen 
wird  sich  auch  später  noch  eine  Chmice  wie  aie  jetzige  bieten  und 
ich  h'ilto  es  bogar  für  möglich, an  der  "  Frankfurter  i^eitun.j  ". 

Wenn  Sie  aber  Ihre  -Entscheidung  davon  abhängig  machen, 
welche  Mögliciüceiten  Ifinen  zu  wissensciiaftliclier  Arbeit  da  und  dort 
geboten  werden, so  durfte  sicii  die  Situation  anders  darstellen  als 
Sie  annehmen.  Uit  dem  Lintritt  in  uie  Zeitung  haben  »^ie  Ihre  wiesen 
schaftlichen  ilmbitionen  ni(>^ht  auf  gegeben,  sondern  können  Sie  von  eine, 
anderen  Seite  her  zu  verwirklichen  sucj.en.  iiiinmal  ist  es  nämlich  seh 
erwünscht, v^enn  irgend  ein  i-iitgliea  der  i-iedaktion  Bezienungen  zur  Uni 
versität  unterhält  ;  nach  Welters  Vifeggang  habe  ich  das  z.T.  gemacht. 

Zweitens  ist  der  Umstand, -in  der  Jb'ra.-kfurter  Zeitun,;  zu  S(.in, bisher 


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eine  iiimpflieluiig  geif^osen,  schon  auö  dem  praktischen  Örunde,weil  man 
mÄtorlell  unabhängig  ^ar.  Wie  das  allerdings  unter  den  gegenwHrtigen^ 
politischen  bmstnnden  ist, weiss  ich  nicht,  uie  könnten  Jedenfalls 
von  der  Zeitung  aus  stets  mit  der  UniversitHt  in  Fühlung  bleiben 
und  den  begonnenen  HabilitationBakt  dann  vollenden  las £-.en, zumal  ja 
liinen  gut  gesiniite  Ordinarien  noch  hier  sind.  J 

Also  gerade  von  der  iiintscheidun^;;  :  Wisi^enschaft  oder  nich 
her  gesehen,  i.st  die  Situation  nicht  eindeutig.  Natürlich  bieten  bei- 
de Positionen,  u.aH  Stipendium  und  die  i^eitung,versciiiedene  Arten  wis- 
senschaftlicher BetHti^^ung,  Im  ernten  FmII  bleiben  Sie  in  gewohnter 
hebens  -  und  Forschungi3bai:in,bei  der  ^eitun^  wurde  die  WifiFiensohaft 
seiiundär  und  die  Arbeit  wahrscheinlich  meiir  nach  journalistischen 
•Bedürfnissen  ausgerichtet  (  siehe  Feiler, Welter,  andcrers^.its  Landau- 


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er  ).  Im  ers  en  Fall  haben  Sie  von  aussen  alle  Unterstützung,  im  twei 
ten  miLssten  Sie  äussere  (  und  auch  gewissen  innere  )  he.:  un  en  über- 
winden. Voller  und  ungeteilter  Wisr;ensciiaftler  sind  Öie  zweifellos 
nur  beim  Stipendium.  -  ü, 

Haben  •  ie  übrigens  schon  auf  Ihre  Fragen  tx^txxt   AnJtwort 
ei  halten  ?  ich  kann  mir  schwer  eine  Antwort  auf  die  ^'rage  von -tei- 
len, ob  Sie  nach  Ihrer  Rückkehr  aus  dem  üuslana  hier  eine  Stellung 
fänden.  Ich  meine  aber, wie  gesagt, das  Risiko  köniiCn  Sie  tragen,  i^a- 
gegen  ist  es  mir  interessant  zu  erfc'üiren,was  Sie  wegen  der  Aussich- 
ten in  iiinglnnd  und  der  akademischen  Zukunft  in  ^Deutschland  gehört 
haben. 

Nun  noch  zwei  praktische  Punkte  :  erstens  .ie  ^'ehalt- 
frage.  Ech  schrieb  Ihnen  schon, dass  die  wohl  andörs  erledigt  werden 


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dürfte  als  öio  nach  der  ersten  Unterredung  annelimen  mUssen,  Beson- 
derö,wenn  Sie  London  in  die  WagBchale  werfen  kttnr.en.  Zweitens  Ihr 
Besacli  in  Franl^furt.  Fallä  öie  nur  deöh?ilb  nach  Frankfurt  kommen 
wollten,  um  sicli  hier  (ibor  i^^'tellung  und  Cielialt  mit  der  Redaktion 
zu  einigen,  80  wiirde  ich  liinen  von  dt^r  ^^ioe  abraten.  Herr  Oeser, 
der  ziemlich  souverän  diese  Dinge  bearbeitet, ist  nohh  immer  in"^ 
•fc^erlin  und  ^ie  mUnnten  d:ma  schon  mit  ihm  sprechen,  l^ol-tten  «^ie 
also  vorhaben, die  formellen  i'roblewe  Ihrer  Anfitellorie:  zu  klären, 
so  wurde  ich  ilmen  raten,  erst  ixxiäigrix  mit  kis.  herrn  Ooser  zu  te- 
lephnniciren,wann  Ihr  -^eöuch  gelegen  komme,  und  dann  nach  Verabre- 
dung hinzufaliren.  >[^ 
Anders  steht  es  natürlich, wenn  ^ie  hier  nocli  etwas  vorha- 
ben oder  ßicii  mit  mir  unterh^dten  wollten  -  wis  ieli  auch  gern  täte, 
dehn  man  kann  mllndlich  vieles  kl?lren,was  sciiriftlich  umständlich 
ist.-  dnnn  wurde  ich  mich  freuen, i^ie  bei  uns  begrüssen  zu  können. 
Hoffentlich  erreicht  ^ie  mein  -Brief  noch  reciitzeitig  vor  ^hccr  Ab- 


reise, 


Mit  herzlichen  Qrilssen 


\^« 


•^hr 


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D^'.  y»    Purchardt, 
Allee  b5. 


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Ballenstedt  am  Harz,  20.9.33. 


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Lieber  Herr  Dr.  Frudek, 

meine  Entscheidung  hinsichtlich  der 
Frankfurter  Zeitung  zögert  sich  leider  längei-  heraus,  als  mir 
lieb  ist.  London  ist  zwar  nach  wie  vor  sicher,  aber  ich  habe 
gebeten  zu  sondieren,  welche  Möglichkeiten  sich  dort  auf  lan- 
ge Sicht  bieten.  Zweitens  versuche  ich  festzustellen,  wie  hier 
von  massgebenden  Leuten  die  Aussichten  beurteilt  werden,  nach 
einem  Jahr  Ausländsaufenthalt  nach  hier  zurückzukehren  und 
unterzukommen.  Drittens  v/ollte  ich  durch  einen  Iv^ann  im  Kultus- 
ministerium gern  erfahren,  ob  er  nach  den  vorherr sollenden 
Strömungen  glaubt,  dass  ich  in  absehbarer  Zeit  wieder  in  die 
begonnene  akademische  Laufbahn  einbiegen  kann.  Das  alles  müss- 
te  sich  noch  in  dieser  Woche  klaren.  In  der  Berliner  Handels- 
Gesellschaft  war  nichts  zu  machen,  aber  einige  andere  Fäden 
konnte  ich  in  Heilin  anknüpfen,  die  mir  für  den  Fall,  dass  die 
Frankfurtei'  Leitung  mit  der  Entscheidung  nicht  bis  zum  Woche- 
ende warten  kann,  nützlich  sein  werden. 

Ich  mache  mich  langsam  mit  dem  Gedanken  an  die  Frankfurter 
Zeitung  vertraut,  war;  nicht  heissen  soll,  dass  ich  mich  von 
dem  Gedanken  an  das  Londoner  Stipendium,  schon  losgelöst  hätte. 
Entscheidend  für  meine  Überlegungen  ist,  dass  ich  a)  die  aka- 
demische Laufbahn  gern  für  mich  offen  hielte,  b)  nicht  gern 
auf  die  Dauer  aus  Deutschland  herausgin-:e ,  Die  Frankfurter 
Zeitung  gestattet  mir  das  letzere  und  verbaut  mir  das  erste. 
V/ährend  es  mir  bei  dem  Stipendium.  un^;ewiss  ist,  ob  ich  nach 
zwei  Jahren  hier  wieder  in  einer  erträglichen  i'osit'ion  unter- 
komme. "Vohin  die  Wagsahale  fallen  wird,  weiss  ich  heute  noch 


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nicht  gewiss,  sie  neigt  sich  bedenklich  zur  Frankfurter 
Zeitung.  Allerdings  muss  ich  Ihnen  gestehen.-  und  habe  das 
auch  Herrn  Oeser  geschrieben-,  dass  mir  ein  Angebot  von 
300  bis  330  PJt  brutto  monatlich  bei  einer  so  aufreibenden 
Arbeit,  wie  sie  mir  besonders  in  den  ersten  Jahren  dort  blü- 
hen v/ürde,  so  wenig  verlockend  erscheint,  dass  ich  trotz 
inanchei-  Risiken  zwei  Jahre  freier  wissenschaftlicher  Tätig- 
keit bei  nicht  schlechterer  Bezahlung  vorziehe.  Ich  glaube, 
bei  aller  Anhänvli chice it  an  J^eutschland  und  die  Frankfurter 
Zeitung  wei'den  auch  Sie  dafür  Verständnis  haben. 

\^ienii   ich  mich  grundsä-tzlich  für  die  Frankfurter  Leitung 
entschieden  habe,  komme  ich  ca.  am  26.9.  nach  Frankfurt, 
um  sowohl  über  die  'Gfehaltsf rage  v/ie  die  sonstigen  Anstellungs- 
bedingungen zu  verhandeln.  Ich  würde  mich  freuen,  vienn   ich, 
trotz  Ihrer  Versicheiung,  dass  zur  Beantwortung  persönlicher 
Korrespondenz  im  Journaliste.nberuf  keine  Zeit  sei,  von  Ihnen 
vorher  eine  kurze  i^achricht  bekän^e,  wie  meine  Aktien  augen- 
blicklich stehen, und  werde  inich,  sobald  ich  in  j^'rankfurt 
bin,  mit  Ihnen  in  Yeibindung  setzen. 

Mit  herzlichen  G-rüssen,  auch  von  meiner  Frau 


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••.>>• 


MI' 


Frankfurt  a,M.,  den  2%   September  1933. 


Herrn 

Dr.  Fritz  Burchardt, 
Bollenstedt  am  ^^rg, 
Allee  55 


Lieber  xierr  Dr.   Burcliardt    J 


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Vor  av7ei  '^'a^en  wollte  ich  Ihnen  schreiben  und  ^hnen   nahelegen,  dass 
»^ie  Ihre  Lntsciieidung  doch  in  der  '.eise  bej">chleariigen  möchten,  dass 
^err  Löwe  Urnen  einen  Beücheid  zukorni:jen  lassen  sollte.  iNlaoh  zweitägiger 
Abwesenlieit  vom  Büro  erfuiir  ich  heute,  dass  ^^ie  ihre  üngele^.enheit  in 
-'^erlin  dooh  weiter^-efuhrt  haben,  ylenn.   ich  Ihren  Brief  an  üerrn  Dr.  Wolf 
richtig  interpretiere,  scheinen  ^ie  doch  Jetzt  geneigter  zu  sein,  zu 
uns  zu  kommen,  als  vorher. 

Was  ich  darüber  denke,  v.'issen  uie  ja.  Ich  k^uin  auch  jetzt  nicht  nohr 
hini^uftigen,  viirde  ^ie  aber  bitten,  die  Verbiiidung  zur  Kedaktion  zu 
int eiisi vieren.  Ilir  event' eller  Eintritt  wird  doch  viel  schneller  er- 
folgen müssen,  als  ich  ehedem  glaubte,  denn  mit  liinen  zugleich  vürden 
noch  mindestens  zwei  andere  ^rren  in  den  Betrieb  eingeführt  v;erden. 
■^as  ist  viel  Ari.eit  und  erfordert  von  uns  eine  rechtzeitige  Inangriff- 
nahme. Übrigens  ist  der  ^tand  der  Din^^e  etwa  so,  dass  ein  Lrsatz  für 
Üerrn  hoff  mann  in  Aussicht  steht,  eine  jun^'^e  -^^raft  für  betriebswirt- 
schaftliche -^^ragen  in  den  nächsten  *^'agen  engagiert  werden  dürfte  und 
also  auch  die  junge  -^raft  f  ir  die  volkswirtschaftlichen  Ressorts  bald 
dazu  kommen  sollte. 

In  Ihrem  Brief  an  ^rrn  Dr.  Wolf  er;vähnen  >^le ,   dass  noch  Einiges  unge- 
klärt sei.  Ich  darf  annehmen,  dass  dazu  auch  die  Londoner  ^ache  gehört. 
Vielleicht  könnten  ^ie  aber  jetzt  ,  wo  i^ie  etwas  anderes  interessiert, 
doch  die  bekannt  langweilige  -^ntsci  ei düng  der  Londoner  ^erren  beschleu- 
nigen, indem  ^ie  auf  Ihre  sehr  i^rekiire  -^age  hinweisen. 


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Von  den  vielen  noch  zu  klärenden  i'unkten  bezilglich  Ihres  ^erhillt- 
nisses  zur  i^ciaktion  möchte  ich  nur  zwei  herauBßreifen,  1.)  hat 
ihr  iiixposd  zur  konjunkturellen  -^a^e  sehr  gut  gefallen,  angenehm  war 
es  fllr  die  ^erren,  die  mit  Ihren  Gedanken  nicht  so  vertraut  sind, 
Ihre  Distanziertheit  gegenüber  monetären  Theorien  zu  beobachten. 
2m)   die  ^eiialtsfrage  :  die  ii-ollegen  sind  der  Meinung,  dass  die  Ihnen 
genannte  ^ahl  auf  alle  iJ'älle  zu  niedrig  liegt  und  eine  Korrektur  ach 
oben  erfahren  muss.  »"»ie  gross  die  -^^orrektur  sein  wird,  lässt  sich 
nicht  sagen,  aber  man  wird  sich  beraUhen,  ohne  ^hx   Hinzutun  für  die 
^brundung  nach  oben  zu  j^^rgen« 

•'•'as  unts  betreffende  Gesetz  er;;arten  wir  für  die  näciisten  ^'age.  Heute 
ist  das  iiahmongesetz  veröffentlicht  worden,  man  kann  aber  zu  wenig 
Einzelheiten  daraus  entnelnnen.  -bezüglich  meiner  i'erson  bin  ich  nicht 
um  einen  l)eut  klarer.  Trotzdem  muss  ich,  wie  schon  immer,  an  eine 
i^ukunft  MUBSorhalb  der  Kedaktion  denken.  Ich  komme  nuh  auf  eine  Andeu- 
tun,i;  zur^^ck,  die  »-"ie  seinerzeit  ,  als  wir  uns  das  erste  ^al  über  Ihren 
■Eintritt  hier  unterhielten,  gemacht  haben,  üie  meinten,  dass  ^ie 
im  ij'allo  meines  -^Ausscheidens  ^hxe   Beziehungen  zu  Herrn  Löwe  frukti- 
fizieren  könnten.  Glauben  i^ie  das  immer  noch?  Wäre  es  vor  allem 
rröglich,  daß  ich  -  sobald  Üie  gewissermaßen  an  meine  stelle  treten  - 
in  Ihre  Beziehung  au  London  eintrete?  Oder  hing  Ihre  Beziehung  an 
der  bereits  vollzogenen  Habitilation  ? 

Ich  stelle  Ihnen  diese  i'ragen  offen  und  vorsorglich.  Nat'^^irlich  wiri. 
man  darüber  erst  verhandeln  können,  wenn  über  bie  und  über  mich  in 
deia  erwarteten  ^iinne  entschieden  ist.  Trotzdem  wollte  ich  frühzeitig 
eine  solche  1  berlegung  a.r  regen. 

Hoffentlich  höre  ich  direkt  von  Ihnen  bald  etwas  IJeues,  /indernfal-^s 
werde  ich  ja  durch  die  Kollegen  wenigstens  bezüglich  Ihrer  Absichten 
mit  der  Hedaktion  ins  Bild  gesetzt. 

Mit  den  besten  Grüßen 


11.  September  1933. 
Balltnstedt  am  Harz 
Allet  55 


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.    Lieber  Herr   Dr.    Soudcic,    ,.  «•     ,;         -■',■■ 

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Sie  werden  wahrscheinlich  schon  von 
meinem  Rundgang  in  der  P.Z.  am  Donnerstag  Nachmittag  gehört 
haben.  Leider  war  ich,  da  ich  die  ^»acht  vorher  kaum  geschlafen 
hatte,  nicht  auf  der  Höhe.  0.  hielt  mii;  zunächst  eine  kleine 
Hede  übei-  die  Situation  der  i\Z.,  die  geistigen  und  Charakter- 
liehen  Voraussetzungen  des  Journalistenberufes,  die  Form,  in 
der  ich  eingegliedert  werden  sollte,  fragte  nach  dem  Lebensg 
gang,  den   Arbeitsgebieten  und  bat  um  einen  kurzen  Lebenslauf % 
und  diese  oder  jene  kurze  Olosse  zur  Beurteilung  nieiner  Eig- 
nung. Unter  Darlegung  der  finanziellen  La^:e  der  ^eitung  und 
Hinv</eis  auf  die  Bezahlung  anderer  Hedakt ionsmitglie der  und 
der  I^'orderung  meines  Konkurrenten  bot  er  mir  3600  bis  4000M 
als  Gehalt.-  Ich  schilderte  m'..'.ine  Chancen  in  E.  ,und  was  mich 
dort  reizte,  meldete  einige-  vielleicht  zu  starke-  Bedenken 
hinsichtlich  meiner  Eignung  an  und  erklärte,  ich  hätte  zwar 
biL-her  mehr  Gehalt  bekommen,  glaubte  aber,  y^enn   ich  mir  im 
übrigen  klar  gewor^^.en  wäre,  die  Sache  an  der  Gehaltsfrage  nicht 
scheitern  y/ürde.  Da  0.  davon  sprach,  dass  er  am  liebsten  zwei 
neue  Kräfte  einstellen  würde,  nehme  ich  an,  dass  er  die  vor- 
handenen Mittel  entsprechend  strecken  v»'ill.  fEch  bin  absicht- 
lich auf  di^  Gfthaltsfrage  nicht  näher  tlrißegangen,    weil  ich 
glaubte,  dass  sie  erst  bei  endgültiger  Verhandlung  zu  klären 

wäre  und  vorläufig  offen  blf»iben  könne.  Dies  war  vermutlich  " 


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ebenso  un^-e schickt  wie  meine  offene  Anmaldang  von  Bedenken 
hinsichtlich  journalistischer  Begabung,  die  durch  ein  spätere:? 
Gespräch  mit  Dr.  Wolf  allerdings  etwas  abgeschy/ächst  wurden, 

Leidei'  bin  ich  noch  imincr  ohne  i^achricht  aus  E. 
und  habe  auch  Neumark  nicht  mehr  getroffen.  Ich  fahre  trotz- 
dem  morgen  nach  Berlin  (iid/resse:  Berlin  N  24,  Eorsigstr,5, 
2. Hof  links  bei  Herrn  Hans  Kudszus.  Leider  kein  Telefon!) 
und  bleibe  bis  etwa  Freita^  dort.  Ich  gebe  gleichzeitig  auch 
Herrn  0.  meine  Anschrift.  In  Berlin  w^rde  ich  auch  dif.  QuctI^ 
lenangabe  des  Aufsatzes  von  V/. Heinrich  über  die  Grenzen  der 
Geldschöpfung  nachzuprüfen  suchen.  In  Frankfurt  war  die  Zeit- 
schrift nicht  mehr  au  beschaffen.  Die  kurze  Meinungsäusserung 
zu  einem  Artikel  aurj  dem  Daily  Telegraph,  um  die  mich  Dr. 
Wolf  bat,  werde  ich  gleichfalls  erst  von  dort  schicken  können. 


Mit  bestem  Gruss  und  herzlichem  Dank! 


Ihr 


Rheine  Arbeit  über  die  monetäre  Konjunkturtheorie 
nebst  einigen  andert-n  Sachen,  die  ich  Prof.  Arndt  gegeben  hat- 
te, lass  ich  Ihnen  durch  seinen  Assistenten  Dr.  Nyssen  zu-    ' 
schicken.  V/ählen  Sie  bi*tte  aus,  was  davon  brauchbar  ist  und 
geben  Sie  es  Hernn  Oe .  weiter,  ii^inen  Sonderdruck  des  Kreis- 
lauf sauf  satz  es  habe  ich  im  Augenblick  nicht  da. 


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,-,  ....     n~., 


POSTKARTEf 


Herrn  Dr.  Josef  Soudek 


Frankfurt  am  Main 


Havensteinstrasse  5 


1 


7.  5X  3000.  R. 


•-♦••♦^•♦♦♦^  ♦«# 


i 


( 


Llebep  Herr  Soudek, 

Die  Adresse  von  Koopmanns  ist 
Cöln-NlppeSjNiehlerkirchweg  153 

Mit  bestem  Gruss,auc!i  für  Ihre  Frau, 

Ihr 


f^liutyiL.,..,<>^^ 


in*«! 


'S  r\^^   V.*  ^  *  \  .*-•  ^-*  ^ 


( 


Frankfurt , den  17.    Dezember  1933. 


Lieber  ^err  Br^'okner, 

aus  Florenz   kommt  dieser  Notschrei,    ^le  bekommen 
eine   Abschrift   fies  ^rlcrln^lp.um  aus    eigenem  'Eindruck   urteilen 

zu  k?^nnen.    tJl-^^er  ^srlef  gln^  noch  In  Abschrift   an  Frl.   Harburg 

mit   d^r  ^estlTmunpTjdasp   sie  brieflich  darauf  reagiere.   Auch  Herr 

Kirchner   In  B?^rlln  bekam   eine   Abschrift   und   den  Auftrag, Herrn 

Krf^rrer  vom  Inbr^lt   des  Briefes   zu  benachrichtigen. 

'^as  halten   ^ie  vom  Ganzen?  'Tlesen  ^le  einen  Weg? 
Ple   sln'l  eben   Im  ^elhn^ohtsgeschSft   undlch  möchte  «le   nicht  dr?=:n 
gen, tt?otzdem  Notstsnd  herrscht.   Aber   sagen  i^le  mir  doch  so  bald 
es   Ihre  Arbelt      erlaubt, was  Pie  davon  denken, und  wenn^  es   einiger 
mästen   angeht, auch  ein  paar  ^orte     ells.dle  darauf  angewiesen  sind 

In  der  Hoffnung   ,Sie  und  Frl.    Oppenheimer  bald 


bei   u"^«   zu  sehen,    und  mit   den  besten  Orüasen 


.f^ 


Ihr 


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f^nkfi^,  tf^'it 


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dcf 


^  xiL  ö^il    tccM  ^J^  A^ 
(jUr  ^'U  üMf  iMw  c^^U^  <^,^^C^ 


il/  kJrtü.    ö^    'p'*^  ^^^    0<-^ 
Y^iiu    (rul    ^   ^^   "^  h^'"-^ 


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^'tMAit      lUc^ 


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ff^^^-«o  /k^^^ 


.6.,   ^'  z^'^^^z    ^^'T'^^^Z^  £ 


.,.->' 


Prankfurt, den  23.  Anrll  1932 


Lieber  Han^^  •  ;i 

ich  "ar  In  der  Tat  von  Deinem  Brief  sehr  überrascht 

•    '-.Vi- 

un'^   noch  ir^^r  von   den  Pl^*nen.    Soveit    ich  Dich  bei   deren  Dui*chführ*un( 
u-^t^r^t^-tzen  k«nn,v:ill    Ich  er-   prern   tun,    ^it    den  Vorbehalt ,dasa    ich 
nur  rfsl^tiv   crut   orientiert  bln,bt=ant'vortc-    ich  Deine   Fragen   dahin    : 

1.  Vit   200  M  kann   man,  ror\veit   man    ^ich  ent^chlieaot,  ' 

■ .  .•  •""-■■"(■ 
einen   «studentischen    'Standard   ein?uh??lten,0^ut   auskoirmen. 

2.  ^'öblle   te   Ziirmer  durften    Jetzt   durchschnittlich    ■}^:!' 
AO  M  ko^ten;von  Zir'-Te^    k'^n^  vr.'^n    co'vohl   '''ur   h   ein?   akodeazirche  Ver- 
irittlunsr   '-t??lle   erfahren, berrer   ir^t   ^er  '"eg  über   den  Anteeigentell 
r^:ln*c  Lck«lbl9ttec  ■■■•"*.•'- 

^,    BlllWe   ^^ot'=l7  *  Tn:er   in    einer   fr    Dich  brauch' preb 
La^e    ^Xn'"^  e^enfnllr    un -   ^^wer   zu  finden.    In  Bahnhof Gnähe   körtet«  ein 
ZIttt?-  mt   in    "^In^rr    P^ut^n  Hotel   3,5^^  n-it    Fr*lh-t**ck.    Natürlich   sind 
auc'-  bl^llfrr^re   Z'ir7r~r   '-enlf^er   n^'-^e    1t  Z:=ntrum   zx   hn^-^en.    Doch    ist    daa 
ein«   '^r^ejdle  bei    "  nkunf  t    leicht  befriedict   v:erd   n  kann. 

An  besonderen  R?.t ^chl^^'zen   w'^ss^te   ich   Dir  keine    im  Mo- 
ment  7U   ^e^-en;    -ollte^t   Du  oe'^tlTTt    hierher  ko:Trre n   un "?   auch  d.-n  Ter- 
min  Deiner  Ankunft   kennen, bltt^    Ich  -ich, mich  '"»avon    in  Kennt -^is   zu 
Fetzen.    Ich  wl^l   Dich  rrern   hier   abholen   und   dann   noch  crnetuell   Dring 
llchep  be  nrechen.  •  ;;:^ 

*?«lne   ver^n^'tete  Antwort   bitte    ich   Dich  mit   schwerste 
Ar'^eH-bel'^  Ftun'7  ent  "-c^uldlÄen   zu  wollen.    Vit  berten  Gruppen     '  TS" 


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jffy^A^^xi^iJ^  ^o-ftu^  fC  hi  lurpu.  "^^^Ä^  .^^M.*^' 


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t>n  Unttjerfttat  ^vanffutt  am  -fHaln 

Prof.  ©t.  g.  2i^ef 
Wertottfttafee  17/25 


..^^L^,      Z^  J^-^^ 


/i^^t.^^     ^ 


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.jm^ijMi— MÜiai«Mi«i'ir  •  ra  -  lihfuf-hiriii^IfciW  4„.^ 


T.  No. 


MertonstraBe  17-25,  den 


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4p9-^k>^^     .^i^r.*-^^?^^ 


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A^   »^  ^^    •^»^!^    ;^^*^ 


^ 


ß*^y*^ 


Institut  für 

Wirtschaftswissenschaft 

Universität^rankfurt  a.  M. 


Postkarte 


,^    I  /  ■::  V 


3000,  12.  3ü.  D.  1729/30.  00199. 


( 


RUDOLF  BLEISTEIN 

5 •April  1954 


BERLIN-CHARLOTTENBURG  9 


FREDERICIA  STR.  1 
FERNSPRECHER: 
J3    WESTEND    7769 


Sehr  geehrter  Herr  Dr.Soudek: 

Unter  Bezugnahme  auf  die  gestrige  Untexiialtung  bitte 
ioh  Sie,  mir  den  beiliegenden  Fragebogen  auszufüllen« 


Mit  freundl 


ehlung 


( 


RUDOLF  BLEISTEIN  •  BERLIN-CHARL.  9 


r 


Herrn  Dr« Josef  Soudek 
Frankfurt  am  Main 
Ravensteiner  Str. 5 


FRCDERICIA  STR.  1 

U.-BAHN   KAISERDAMM 
S.-BAHN    WITZ  LEBEN 

FERNSPRECHER: 
J  3  WESTEND/7769 

21. April  1934 


( 


Sehr  geehrter  Herr  Dr. Soudek I 

Ich  danke  Ihnen  für  Ihr  Schreiben  vom  17. d.M. und  den  übersandten 
Fragebogen.  Ich  möchte  zunächst  abwarten,  wie  sich  Ihr  weiteres 
Schicksal  (Aufnahme  in  dieCSftinmer)  gestaltet,  ehe  ich  irgendwelche 
Schritte  unternehme.  fiK/uU^t^ZMo^TS 

Hit  bester  Empfehlung 


Dr.aoßef  öoudek. 


•'  "  j^^ ... 


Prankfurt  a.JC,  den  1?.  April  1934. 
Ravoneteinstresee  5        /i 


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■V.-.v. 


,( 


üoiir  geelirter  Herr  Bleii  tein  l 

lOi^  :iCiacke  liüioix  ixtute  den  Fra^^ebogen  atißgefdllt  zuriiok.   Zu. 
den  Prägen  Aui^bildiuii;  iind  i/rfikti£>che  Tätigkeit  möahte  ich 
erläiitc.'rnd  hiixz  liinjuifü^en: 

Fieinör  AUßbi-^-uiui^  luid  mc^inen  Fäidgküiten  nach  iiHnen  in  erster 
Linie  in  Präge  die  Betfltigung  ale  Handelßjoor:  aiist  o.  er  als 

irtBC'iaftsv/isBtinBclit'iftitJr.    Rir  die  eri:te  ^rt  der   J^itigkeit 
bjjricht  eretenB  wt.'ine  i^irffiiimng  ,   die   ich  iiier  am  iinndelsteil 
der  „   i'^rani^fiirter  Leitung  "' ger  «mir:elt  habe,    und  fjv-üitens  die 
fielbßtHndige  Arbeit  c-ui  der  „     irtBohaftBkurve  ^ ,   die  icli  nicht 
nur  allein  redigiere,    Bünden    au.cii  j«.    eils  niit  gröüBer(;n  Auf- 
BHliieii  V(;rBehe.   i''<lr  die  'A'iBf<tsntiüho.ftiiciie   BetMtigiui^;  spricht 
neben  der  art  tneiner  journalit^tii^clien  Arbeit   (    ich  f  .-hreibe 
auiieiBt     ber  v.lkf^vJirtöciuiftliche   '^^ernen   )  i:eine  Auebildurig,    die 
ich  vor  der  Redaktion  erhalten  iiabe.    i^ohon  v?rilirenu  oeiner  Studen- 
ten^>eit  habe  icli  mioli   8i'e25inlißiert  auf  t>oziologio  -  icii  bin 
Soh.li;r  von  Oppenheiiuer  -  und  B])Htor  'iixf  ;  onjuiiktuxforscLung, 
Ich  Btand  in  boBondcrs  en^or  PiJlili,in<^  rdt    der  j'^razÜLfurter  Cxeseil- 
Bchaft  f.r  I  onjunkturforBchiuig  und  deren  Leiter,    iierrn  Dr. 
AltBChul,   In  der  ociiriftenruihe  der  GeBellschaft  kabe   ich  eine 
grössere  Arbeit  r.ber  die  „   w.oaialon  kUBiwirkungcn  der  i:o.ujtinktur~ 
schTr;ankungen  "  veröffentlicht.   Dmiach  T?ar  ich  fast  1^/2  Jahre 
bei  Herrn  irof  .hahn  tätig  sowo.hl  in  ileB£]ai   B^jnk  v  ie  auch  als 
.  ssiötent  für  seine  wissensohaftlicben  Arbeiten.   In  ' .ieeer ^Zeit 
iiabe  ich  t.ich  naturgemäß  mit  geldtiiooretischen  Fro^-en  heSS^^A, 
Ich  habe  auch  während  meiner  Rc-dakteurstätigkeit  dexi  Kontakt 
nit  der  Wissenschaft  und  der  iiieaigen  Universität  aufrecht 
erhalten  und  mich  publii.istiBCi.  mit  den  Tagesfro^en  von  ciiBm 
durch  US  wirtschaftswisBensciLaftlicken  l»tandpuni:t    aus  befaßt. 

Mit  freundliohoffi  Gruß 


■^...:^^ 


■■      ''^:,?i;-.:,    \-   .<*; 


^■""^-^   ■ -iilgi^^^^^ 


Jsta^w 


^^dik^^^tti^^ 


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Frankfurt,  den  2^.   April  1934. 


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Liebe  Grete  üernstoin, 

loh  sollreibe  Ihnen  nicht  der3hfilb  so   ipHt,v;eil   ich 
nicht  früher  wollte. Die  Zeit   zv;iBChen  Ihrer  erj  ten  Karte 
und  meiner  Antv^ort  Tvnr  ausgefällt  mit  dem  Bemühen, vom  Ver- 
l?i^-;  ctie  £;ev.'[incchten  Wirtwcjhuf  tr«kurven  zu  bokomLien,   Leider 
ver^^eblich  und  ioii  brauche  das  nicht  näher  zu  bef^rUnd  n,         c^ 
da  i)ie  die  Verhältnisse  hier  j;elb8t  kennen.    Ich  bin  betrUtot  , 
Ihnen  auf  di- se  V/eise  nicht  i.elfen  zu  k^u^nen, aber  vielleicht! 


geht  Qi\  aiif  andei  e. Schreiben  i3ie  mir  uüch,wa8  Sie  arbeiten 
V.' ollen  und  dann  kfuin  ich  Ihnen  im  Einzelfall  Material  zur 
Verf'.i^ung  t;tellen. 

Der  gestrige  Tfig  v/ar  iiehr  dem  Gedniü^en  an  Sie  gc'«7id- 
met.    Ich  fuhr  mit  meiner  Frau  in  d  n  Taunus.  Auf  doui  V/eg 
dorthin  traf  ich  in  der  Trfimbalm  Frau  Dr,   Rumpf, die   rieh  . 
sefir  lc;bh.aft  nac    Ifmen  erkunui^^te.  Eine  Stunde  s].ätor 


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jstießsen  v;ir  i^i  Wr.ld  auf  Frau  Dr.    Lande, uie   Lieh  zu  sonnen      -^ 
vurauhte.  Auch  mit  ito  v;urde   Ihrer  gcuacht.   Dabei   stellte 
{>ich  heraus, dass  auch  ßie  niclit  melir  von  Ihnen  wurste  als, 
im  Gegenteil.    Una  docli  v/eis.s   ich   trotz   Ihrer  beiden  Karten 
imiiier  noeii  nichts  öenc  ues  Über  Ilire  Pläne.   AeuBi.ern  Sie  sich 
doch  einmal  au8ftuhrlichv,r,T;enn  Sie  nichi:  gerade   ubür  Frank- 
furt kommen  sollten.  5 
Ihre  Informaiiten  hatten  Heciit;icii  lebe  noch  unver-       '^ 
ändert  hier.   In  Schwebezuständen  sind  Sie  selbst  genug     r- 
fahren,  ieh  brauche  Urnen  vCliso  den  meinen  nicht  aur  f  Uhrlich  er  ^ 
zu  sciiildern.   üeber  die  Zukunft  denkt  man  ja  gewöhnlich  erst 
wenns  nicht  anders  ge&t.  Und  daiueil  gehts  noch. 


l 

I 

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B  i:  t  nui:'  viel  riüii^or  gev?ordon  bei  unB,iM  BU.ro  und  z\i 
ffa  ise.    8ov/eit  man  kann  hnti.mfin   i;ich  c*ben  i)rivatiiäert. 
Audi  das  hat  froiiicii  .'  eine  Groiizen. 

Seien  oic  nicht  oj.tt   ufj  :.t   über  maino  Antwort 
und  laj58en  t>iu  von  r>ici;  ii^rcu.    Für  heute  bcftc  Grusige 


von  Ihrem 


fr. 


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Prftnkfiij't,den  8.   April  I933 


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Liel)eB  i^'räulein  Bernstein  , 

Ihre  Knrte  liat  rair  viel  i^raude  bereitet»  Als  Sie 
so  lange   b ei i-«i()i;:;en, hatte   ich  saiion  i$efürchtet,daö8  icii  bei  Urnen 
in  Un^mde  gefallen  sei  oder  daos   Sie  keine  Zeit  z\i  eine^i  rnlriip;en 
Gedanken  Ketten.  Nun  sehe   ich  zu  meiner  Beriiiiifjrang,  dp.as  das  nidit 
der  Fnll   if3t  imd  das.s  Sie  offenb?^r  in  den  sonst   sehr  nervös  ersehe i- 
nedden  Bej-lin  ao/j:nr  ^funse  für  2  i)ri-v?j,e  "   -  darf   ich  anneluaen   :    wis- 
sen schaftlidie  -  yU'beiten  Ihres  Jhefs  haben. 

Ig)!,  finde  i^\  ••uch  zu  konzentrierton  Arbeiten  rela- 
tiv viel  Mu£5Ge.   D'irin  unter se>ieide    ich  mich  :;llerdings  von  meiner 
umgebun^;  luid  liieinen  Kollegen, die   die  J)in,.:e  konsteriiL-rt  betrauten, 


ohne  ein  Urteil   si(ii  bilden  zu  lomien.    Ich  h'-^be  nir  -  trotz   aller 


•;'^:„ 


seelischen  Depression  über  soviel  >.rn.Ledrigung  -  lueine  Jrt   ilsfahig- 
keit  bewanroii  können  Tind  l^^iste  daiüit  meiner  Umgebung  manciien  i;ienst« 
Ueberigens   stiioint  idi  selten  harnOiiif^<jii  mit   der  Zeitung  überein  -und 
nicht  nur   icli.    Schon  lange  hatt  die  Frnjüa^irxorinn  nioiit   eine   soxche 
Popalarität  v/ie  ebeji   :    in  der   .Stras-senbaiin  ^verde   ich  üelb.'-3t  von  Jerne 
Steheden  darauf  angesprochen, 7; ie  gut   ilinen  die  Lektüre  des  Blnttes 
tue,dass  ihnen  dies  die  letzte   Stütze   sei. Was  micii  v/ieder  etvras  da- 
mit  ausgesölmt  hat,  in  der  E   onenheimergasse   sitzen  geblieben  zu  sein. 

Die  konzentrierte  Arbeix,von  der   ich  eben  spracib.,  ist 
das  neue  Heft  der  .Yiku.   Bisher  hat  mich  der  Umsturz  14  Tage  geko stet- 
eine g»mze   Woche  lang  hnben  meine  jüdibc-hen  Autoren  den  Boykott  damit 
"bea.itwortetjdass  sie  nicht   sciirieben.    Jnd  was  ich  seitiier  bekaia, war 


,.?".■-  '• .' 


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sehr  zerstreut  ge  clirieben.   Aach  mein  eigener  Beitrag  kaia  ni(}3:it  vor- 
wärts;   zum  Glück  nciireibe   ioh  über  Goldproduktion, wozu  bekanntlich 
mehr   Bitzflo losch  als  dafi  Gegenteil  ^^ehCrt  und  habe   ihii  auch  leidli( 
fertigstellen  können.   Auf;h  öoni-st  wird  d-^.s  Heft  vrenlg  Cl?mzpunli.t0  ha- 
ben; hofj?entli(-jl:i  k'^mn  ich  vrenigütens  nach  Octerii  hcrausii-orüiücn. 

In  der  HedpJ^tion  horrb..'>)t  -  Personellos  betrefi'end  -  Rulie; 
bis  ruf  den   Ihrieji  bek-^njiten   Gelialtsab^sug  ist  bitiiior  nccaiits  cßtAme.nni.  "^^ 
Alle;.5  übr:l;:::o,v/a»   so  ge..i.roc]i^?n  wird,  if3t  v/ildes  Gerü^^hx,   Ae^inlich  sieir*^^ 
es  auc}i  -^Ji  fler  Univr>rf3itat  aus   :    rann  niui^eli  viej.,aber  die  "    Säube-     -'^^ 
TUjiß  "   h-^t  no^m  2iic?''it  oin:.",l  be.'j;ünnen,iuan  weiyi3  kaum, wer  yAii-i  j^recjk  ge 
hÖrt.F;:^   int  fr«- jl  ujji,  ob   in?-n  bis  zum  1.    .>!  ont.o-.! Orgien   i^t.    ijoviel 
iöh  bi: /}.er   '?'"f'-  -rcv"   hat,  dürfte  es  d.nnn  ruelir  Entlanriim^^eii   p.ir.  Fenj:io- 
nen   ^:eber!  .TOätchen  v/ird   Iimen  noe}i   t^eii)j-3t  ül  ':r   ilir   ..huiol.sal  berich- 
ten; ich  war  h^ute  bei   i3ir,ßie  v/.^^r   is^nz   munter.    Iia  ion^;^  run  Ljolie   idJa 
günsti/j;  für   Sie. 

i'Iein  persünli(j}ies  Leben  hat  ei)enfallü  de  rulrii^je-'i  Ir^imen  x 
ni(jiit  verlan.sen,    (lf?sun(Uieitlich  iüt   rvlles   In  Ordnung,  la^^ ine  Frau  hat,- 
oich  in  let^^ter  Zeit   ^'laiizend  eriiolt.    Zu  Belebung  oiiB-^res  UHUsnaltes 
trug  eine  Freu:  d in  meiner  j'Tau  bei, die    .sdit   4    Vochen  zu  BeüU(ia   ist 
U2i(:kLx.  bald  wieder  abreist.   Lastender  war  eher  die  gedrückte   Stiiaiungl 
meiner   ödiw  leger  eitern,  die   sich  aber  auch  abgefunden  hjiben, 

Kin  karg(?r  Berifjht,   Viej.l(5ieht  weiss  icn  bnld  ifn^hr,   Larf 
ioh  Sie  noch  et^/ns  bitten  ?  Durch  den  Abzug  des  ßeiialtssecnstels  bin  >| 
ich  etwas  in  Bciiwierieglceiten  geraten. Xönnen   Sie  vielleicnt  einmal 
von  Herrn  Dr.   V7elter  hören, ob   die  Abrecjinung  schon  da  ist  von  Jour- 
nal oder  vrie    sonst  die   Sache  weiterlauft.   Ein  kidnner  Zuschuss  künntQ^ 
mir  heute   sclion  sehr  heli'en. 


--? ., ,  -'„■  %• , 


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Sclireiben   Sie  rair  docii  bald  KUhores  über   liir  Lr  i^eiien,  als 
da  ist   :   /iTt  der  ju'beit,   i\xx  der  Yer^iX'jjiii;,  (  natilrlicjii  sov/eit  man 
im  Ilhjriiueii  des  Mitteilbnron  darübor   rpTooiien  Kpjui   )  über  Lir.  Welter, 
über  P(?ter,über  Verlf)^  ^'»^  '•^''^^   sonst   bo  Früh.':ttickst?ieiaeri  waren. 
Wollen   Sie  bitte   auch  jLerrn  VJelter  ^üsoen;  Güiireiben  laü clite   ich   :Uim 
niciit,weil  er   sierter  j:eii;ig  emstli.'-ifte  Post  hat.   Eg  wird  seiner  aber 
von  ::iir   s-jelu:  vir^l  und   *-:e dacht. 

LSi)32i   ule  vvül'il  "üaid  ;3.-)ien   ;:ie   ge^;erüö.st  von 

liireii 


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gjtte  foroffiltig  aufbgtDal)rgn! 

Ibtt  mUnbtr  »itb  9«b«t«n,   nur  Un  umtanbtttn   Itil  ttu«)ufflllra 


<Bc9en< 


(Binüeferung^d)ein      v-^ 

.*)  ^r>K:>...       *)  9tr.!...::^y 


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^o[tannal)me 

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• '^  O  62  (1.31) 

*)  (ErhlSrung  ber  Slb&ürjungen  umfdtig.  Din  476 


1 


Frankfurt ,  den  22.  August  193"^ 


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^ehr  «eehrte  gn^dls^e  Frau   ! 

Ihr«  Frau  F^chwefeter  pchrleb  mir  heute,  loh  möchte  Ihnen 
Ufflgehend  den  Geburt ppcheln  von  Rainer  zur  Sohulanmeldung  schicken. 
^  le  wlpsen  Ja  ^ohl^dass  mir  Frau  Bauer  ^'engelberg  Ihre  Akten  zur 
Aufbewabrunff  hier  g^l^^pen  h^t  un'^  daas  Ich  ele  solange  treuh.'^ndlg 
verw<^lt«,  «la  ich  noch  hier  bin. Der  Geburtsschein  la]^  unter  anderen 
'^eusfnlpp^n  un'^  Bepchelnlorunfren  von  Rainer  ^sollten  diese  noch  zur  An 
meldunsr  not^'endl^  sein,  so  bitte  Ich  Sie, mir  d«rum  zu  schreiben,  Ich 
schlcVe  ^^'le    Ihnen   pofort   zu. 

Da   Ich  mich  fl5r  das    *^chlcksal  von  Frau  Bauers  Akten  voll 
verantwortllcVi   fnhle.po  bitte    Ich  "^le   noch  um  dies    :    mir  den   Erhalt  des 
Gebuttfschelns  be'^tfftlßren   zu  wollen. "öffentlich  empfinden  Sie  das   nicht 
als   '^'chlckane^abBe  neben   eingeborener  "Pedanterie  verfüge    Ich  über  einen 
m.apslo«en  HePDekt  vor  amtlichen   Dokumenten. 

In  der  Hoffnung, den  Auftm»;  Ihrer  Frau  Schweizer  richtig 
erfüllt,   zu  hoben, verbleibe   Ich 


Ihr 


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Lieber*  3€fJ, 


Untrer  (Jebri^^tstmff abrief  wird  Dich     etißmir  spät  erreichen,      untere 
'Wünsche  eind  defhtdb  nicht  weniger  hentlich^      Vor  eilen  Dinoei} 
hoffen  iBir,   t^Ä.56     Djtekmn  Deins  ^"^orpfen  ;sich  ^f^uni^eif rundet     er- 
weisen m,öcie/und  dtktc  die  Frenhfurter  ^eneinde     noch  lenge  und 
in  §uter  Freundechmft  wie  bisher  fortbestehe^ 
Hier  hmt  sich  äeiKm%  ntich  Deinem  Fortffen§  nichts  verändert , 
Umere  Tochter  heJben  jsir  Jetsrt  ^e,nx  in   einne  Pflefje  übernonnen , 
n^chdern  meine  Schwägeinn  gestern  fort§ef ehren   ist^     Im   \upenbliit 
Je.nmert  sie  füKxkerfürchterlich ,   Sie  Ho^nt  ittft^t   enrcheinend  in 
ein  Zeitelter^    des  nicht  mehr  gänselich  mit  Schief  eusgefüllt 
wird.    Die  lenken  Stunden  des   V§tchseins   müssen  nun 


werden     und  de.  tcheint  primititses  ^chr^eien  em  wicjf,sten  sru  lie^ 
gen^    anders  Kenn  ich  mir  die  (Tründe\die^eW  irui^ctiebifien  Kon- 


sgerte  nicht  erklären ^   dn^netürlich   oberflächlich  gies^ehei}     eile 
Triebe     wie  ^^un§er  ,    Schief  und  :'/ärme-3  -dürfnis   von  uns^    eus 
befrikedifft  wurden.    Ob  ei;  i<ich  hier  uri  Protesthendlungen  l'echt-' 
kämpfe     hendelt.   Können  wir  nicht   entscheiden,    V,   Stern,   de-n 
ich  SU  Rete  sog,   vermochte  mir  Keine  erschöpfend  e    'utKunft  sni 
ff  eben  ^      Auch   euf  p^  ycho  en  o.!  yt ,    l'epe  weiter  su.  Kommen  pelexi^ 
uns  nicht.      So  leis^sen  wir  cie  eben  schreien  und  leben  der  Über" 
^eugunft,   wenn  wir  ne.chts   auä   tiefem.  Schief  geMrmt  werden  und 
nicht     grerühkrt   en   ihr  Bett   eilen,    eine  päda^iopische  Fend- 
lunfi     von  f9ros,<  er  bisher  noch  nicht   übersehberer  T^ffweite 
erfüllt  SU  halben.      Die  unerschütterliche  Buhe  de:^   A,lters   ee- 
$en  die  läruende  Stimme  der  Jugend  seheint  des  K  u  0  eines  wei- 
sen Regimentes  sn.i  sein^ 


J»  Ühripen   tv,eie  ich  mich  wieder  mit  tillerh^nd  Idean 

liter  typisch  er  Art  und  arbeite  nit  Ruhe  und  ^^reude^   Die 

^r§ehnirse  dieser  TdtiffHeit  hoffe  ich  Dir  nmeh  Deiner  Rüehehr 

sreiffen  sni  Hannen^  - 

Ich^hoffe  ebenso  wie  K'rihe,  ^    d«ö«  Du  dtnnl^  solange  ^eine  Frmu  ' 

noch   in  Uünshen  weilet    ,   üeinefreie  ^eit     im  Krei&e  unserer 

Kleinen  ^ iLffiilie  Vfrbrinfen  vsirst. 


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Frankfurt , den  11.  März  1933 


Lieber  Fritz, 


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Dein  Artikel  gefällt  mir  sehr.  Es  ist  der  erste, zu  dem 
ioh  schon  "   ja  "   sagen  kann.   Die  Anlap;e   ist  entsf^rix-^den  jciirna- 
listisoh   :   von  bestiiaraten  Sitiiationen  ausgehend    .erden  bildhaft 
Situationen  beispielhaft  herausßeip?iffan  und  das  Ergebnis  in  ei- 
ner bezeichnenden   Situation  zusamiüengefabst.   Auch  stilisti   ch 
bin  ich  schon  (^inverst.^mdenjbis  auf  den   Satz   Seite  4,    in  dem  die 
Rede  von  "    Schwüle  der  Atmosphäre  ^    ist.   ])as  ist   Substantivitis. 
Dagegen  ist  der  ilnsatz  zu  dem  Bild  vom  guten  Hausherrn  auf   S»2 
gelungen.  Natürlich  muss  der  Stil  weiter  gefeilt  »/erden,  jeder 
Satz  muss  einer  Analyse  widerstehen  könneji.  Aber  das  erste  Erfor- 
dernis ist  der  grosse  Jmriss,   Wenn  ich  da  noch  einen  VTunsch  ha- 
ben darf ,  so  den   :    dass  die  Pointe   sdriärfer  hervort»»ten  sollte. 
Dein  Bericiit  hat  viele  solciier  Pointen  -  au.jh  unausgesprochene. 
Keine   ist  ganz  dominierend.   Eine  aber  könnte  es  sein   :    die  er- 
zwimgene  Privat i[>ier\ing,  die  auf  den  letzten  beiden   Seiten  gut 
charakterisiert  wird.   D-iait  aber  mUsste  man  anfangen.   Etwa  mit 
der  These, dass  das  Biedermeier   im  er  als  die   Idylle  gelte, die  es 
vielleicht  gev/esen  sei  -  aber  erzwungen.   Diese  The.':;e,natürli(ii 
journasisti.    h  gef  asst,  in  einem  Geschehen,  in  einem  Ausspruch  ge- 
zeigt. 

Den  Artikel  darf  icii  doch  noch  ein  paar  T-^^e  behalten.  Ob 
er  gedruckt  werden  kemn  ist  eine  Frage  des  Könnens.  Ich  würde  es 
vors  Allagen,  halte  es  aus  den  allgemeinen   Gründen  für  inopportun. 


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Zwischen  dem  Tag, an  dem  ich  Dir  die  Anregung  feab,und  he.^te  lie- 
gen raelir  als  nur  drei  Wochen  Zeit. 

Es  tut  mir  leid,dass  mein  Zaspruch  so  oline  Taten  blex 
Hoffentlich  kami  ichs  bald  ändern  und  bitte  Dich  um  Geduld  und 


gute   Gesirmung  für 


Deinen  Preund 


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Jj'ritz  ±Jaumann 
Im  Burgfeld   I70 


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i^ieber  Seff , 
als  ich  heute  morgen  die  Post  ängstlich  nach  "Zurückgekommenem"   durch 
schnüffelte,  traf  ich  auf  i^einen  Brief,  der  mich  durch  seine  sachliche 
Kritik  nicht  verletzte  ,  sondern  erfreute .Du  bringst  mir  durcfe  ein4n 
Kurzen  Hinweis  vieles  zum  Bewusstsein  •  Abgesehen  davon,  dass  ü  ngarish 
tatsächlich  sehr  schwer  ist,  mache  ich  mir  vieles  durch  komplizierte 
Unklarheiten  meines  i^enkens  noch  schwieriger,  z. .  ±5.  v/ar  ich  so  naiv  zu 
glauben,  Pointen  könnten  oder  dürften  vernachlässigt  v/erdei^weil  ich  bei 
einer  guten  i^ektüre  schon  so  viel  x  reude  an  der  J^^ntwickiung  und  den 
Umwegen  einer  Handlung   oder  iJetrachtung  habe,  dass  ich  darüber  die 
Pointe  vergessen  kann.  Aber  ich  '/erspreche  mich  zu  bessern  und  meine 
ü-eschichten  genauer  darauf   hin  anzusehen  ,  v/o  ich  auf  eine  Pointe  die 
Pointe  setzen  kann.  Arme  Kosinante,  die  Du  dms  Pfeffer  noch  brauchst,  um 
Dein  Temperament  zu  bev/eijssn  .Üeber  den  "abstrakten  Typus"  und  den  "wirk- 
lichen iienschen  würde  ich  gerli  mal  mit  Dir  sprechen.  Ich  bin  mir  da  SK±3t 
sei  DSU  nicht  ganz  klar.  Ist  der  abstrakte  Typus,  sofern  es  mir  gelänge 
ihn  darzuste . len,  nicht  verwendbar  oder  wurde  er  nichu  abstrakt  genug 
behanaelc? 


JJie  Mängel  in  dem  Keferaü  über  hansens  Vorlesung   sind 


mir  ganz 


offenüar.  Der  cinn  mxiKÄX  meiner  Arbeitwar  eigentlich  nur  der  mir  zu 
beweisen  dass  icn  unter  ümslJänden  in  der  Dage  bin  ,  einem  Vortrag  mit- 
schreibend folgen  zu  können.   Durch  meine  kurze  kritische  iiiemerkung 
wurae  diese  rein  lernenue  Absicht  verdunkelt  •  Das  -ßild  vom  "  aufgezäumxa 
achwanz"  hat  mir  grossen  Dinaruck  gemacno.  So  etv/as  hilfc  einem  gleich 
einen  ganzes  Stück  vorwärts« 


Mit  herzlichem  Dank 


k/i^     fx^hu 


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Prankfurt, den  20.  Februar  1933 


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Lieber  Fritz, 

von  den   drei  ^'anuskrlpten  gefällt  mir   am  besten  das 
"ber  Herrn  ^troh.   Dieser  Grippegegner  hat   fast  Leben; manches    Ißt 
noch  pohem^tlsch  besGhrle>^en,aber  mit   -enlgen  Retuechen    Ist   es  bei- 
nahe  ein  wirklicher  ^^enach,   r^ascegn    let  der  7etterheld  nur  abstrak- 
ter '"-nus;lTr  He^^en  und   In   <^er  Beaohrelbung.    Beiden   Eanuskrlnten  aber 
manprelt   eines    :    sie   haben   keine    rechte  ^olnte.    Dies    aber   Ist   das  Pfef- 
fev   fixier  Journ«?lis!rus,wle   die   T^^^rschrlft   -  beidemal   gut   gelungen  - 


dap   '^alz    i^t. 


Am  wenlp^«ten  h-^t   mich  das  Referat  *iber  Hans-ns  Vorle- 


sunry  befriedigt.    Du  hast   Dich  um  möglichst   getreue   ^le^^ergabe   des    In- 
halte bem^mt.    Der  Referent  mus.«    aber  dar^?ber  hinaus  mehr   :    er  muas    In 
seiner  /*rt   no^h  einmal  von  ^^n   Grundge'lanken  berichten, also  wenn  es 
sein  mup^    in   Inhaltlich  umgekehrter  Reihenfolge  wie   der  Vortrag, wenn 
aie  T>olnte  eben  am  «^chlu'^s   stand.    Der  Leeer  wie  die    zuerst.    Darum  musa 
man  Referate   so7UsaRen  vom  ''ch  wanz   aufzgumen.    Der  Leser  will  orien- 
tiert '^er^^n,w9s    In  weaentllohen  gescheh-n    lpt,dle  Explikation  kann  nach 
her   fol^^ön.    Doch  das   zu  können    Ist   Sache   der  Distanz. 

In  f3er  "Öffnung,  dass   Dich  meine    sachliche  Kritik  nicht 

vorletzt ,gr^^p et  Dich 


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u>V  iiiij^i  jvitfri  tLatliL«^!-!:;^^ 


ä7      SANARY.  -  Panorama  de  la  \iUe.  -  LL 


CARTE     POSTALE 


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IHRE  VERMÄHLUNG  6EBEN  BEKANNT 


FRITZ  BAUMANN 

ERIKA  BAUMANN  6EB.  MARTIN 


CR0NBER6    i.  T.,   18.  AU6UST.   HAUS    GOETHE 

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evp^^i*'c5.>c*.ci£«.Ä70o.ö(7(?a?ÖH*xt«^M^.3R;.^  £.580.000000  y!^y'.9^\^\^.3M.9.^'^y.%y^ 

-|         Flrwxt  ^      ?/3/I934 


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Sig.  jDr«  JOSBP  SOODglC 


Haranatointtr*  5 


J 


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Ci  k  p«rT«ntttA  U  stimata  rottra  dal  28  Fabbralo  u»«.  In  relw> 
siona  al  cul  contenuto  ci  pregiama  aignificax^i  cheigiusta  Toatra  iatru« 
sloni^a^biimo  riiMSBO  1*   istporte  di  Lit.  900,90  da  T.S«  a  auo  tampa  in« 
Tlatoci  a  maaso  raglia  Intaznaalanala  al  Sig«  Dr«  Hana  Vaii  «Villa  La 
Palma«  Hacca  ,   trattanando  Lit,  2*90  per  noatre  apaaa   • 

Tanta  7i  daTeramo  e  t^n  diatlntamenta  Vi  aalutiana» 


BAKCA  ZQiim 
Sada 


Ö^- 


lAKA 


CR-3-a 


m 


«00.000-5  933  • 


T.  t.  I  0.  -117« 


Dr. Josef  Soudek. 


Frankfurt  a,M.,  den  23.  Februar  1934, 
Ravensteinstrosse  5 


.'■*-.■      • 

1   -•     \'    --'  ^^  •.  -    :  -^  V 

An  die 

Banoa  Cominerciale  Italiana 

Florona. 


Ich  erhielt  heute  Ihre  Mitteilung  vom  26. d.M.,  dass  Üie  die  Lit. 
900. —  bekommen  haben.  Das  Geld  Tfai*  ftir  herrn  Dr.  Hcuas  ?reil  be- 
stimmt, der  bisher  in  toiano  -  Fiesole,  Villa  Elena  gia  Savoia 
wohnte  und  mit  Ihnen  in  Geschäftsverbindung  stand.  Er  ist  vor 
kurzem  nach  Reooo  abersiedelt,  seine  genaue  Adresse  weiss  ich  nicht, 
doch  wird  sie  Ihnen  bereits  bekannt  sein  oder  demnächst  bekannt 


werden. 


> 


Hochachtungsvoll 


I 


£xp^jtci,ityS,>ci^Ji^S^.joo.ooo  ooo^^d4A.  v*«*Ä .  Jiu^^^i^^  £.580.000000 


1 


C ozit:.l!,l3 1  Xith  S aacutl t« 


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Florenc« 


Dr.  J0SS7  SOQI^SK 


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26/2/IS34 


FRAKETURT  a,  1£« 


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Uonsl^ur 


Par  la  pr^ienta  nous  arens  !•  plaltlr  d«  voue  Infomar  q^a  nous 
aTons  encaies^  aujouxd*  hui   le  mandat  da  poata  6&la  par  raus  la  21/2/34 
paur  Llt«  900,90  •  Naua  vaua  priana  da  naus  dannar  raa  Inatructiana  pour 
1*  utiliaatian  du  mantant  auadit  • 

Vaulllas  agräarilfonaiauri   noa  salutatlona  blan  distinguiaa  • 


BANCA  CCM£SHClI^ 
Sada  dl  i 


CB.3-a 


m 


800.000  5-933  ■ 


T.  L.  C  0.  -  1179 


gute  forgfältig  aufben>nl)rgn: 
<D«»      vfcnXt  »irb  aebtltn,  nur  btn  umraiibtten  leil  aue}ufiiOwi 


(Begen« 
ftanb: 


(Emp> 
f  finger 


Vefttm* 

mung«« 

Ott: 


(EinHef«rrun9Sfd)etn 

*)  Äi.'^/Xv^ *)  "Sity.-i 


D 


'h^iVti^Lyuui.,^ 


<kyii 


yAXjjyjy^^nju /u 


"?,'. 


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*|  (Erblätung  btt  !Sbfaäijungen  umfettta-  Oin476 


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Dr.  med.  Hans  Bade 


Frankfurt  a.  M.,  den..l6vJ.uni  ,1.932 

EschePSheimeplandstr.  289   (Ecke  Dornbusch) 
Tel«fon    54809   •    Postscheckkonto .- 47026  Ffm. 
Privatwohnung:  Frankfurt  a.  M. -Ginnheim,  Höhenbliok  31 


Her'rn   Dp.  S  0  ü  D  E  C  K 

z.Z.  H  I  M  I  i\  I 


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Sehr»  geehrtbjr  Herr  Doctor  I 

Jhr  ^rief  vom  14,6.ffafi  zu  meinen  grossen  Bedeuern  um  24  Stunden 
zu  spät  bei  nir  ein, denn  meine  Getuhrt-nrechnune  w*^r  schon  in 
Händen  von  Herrn   H  e  i  m  a  n  n  ,sofci'n  die  Post  richtig  funk- 
tionierte. Es  tut  mir  aufrichtig  leid,Jhrem  Wunsche  nicht  nach- 
kommen zu  können, w^s  mir  sonst  ei^  Vergnügen  gev/esen  wäre. 
Jch  hoffe  immerhin  3ehr,dfiss  sich  für  keinen  der  Beteiligten 
fijr  die  Zukunft  ir  endv^elche  Schv/lerigkeiten  ergeten. 
Jedenf^'lls  bitte  ich  Sie  sich  , im  Genuss  Jhres  jungen  Glückes 
nicht  d.^durch  stören  zu  lassenfkommt  Zeit  ^kommt  Rat. 
Jch  bitte  höf 1 ichst ,mich  nach  Jhrer .Rückkehr  über  den  Lpuf  der 
Dinge  orie ntii.^ren  zu  wollen. 
Mit  den  testen  Empfehlunren  an  ohre  Frau  GemtJ.hiin 


bin  icii  Jhr  sehr  ergebener 


* 


LUTZ  UND  EVA  COPPERMANN 


DANKEN  FÜR  DIE  IHNEN  ANLÄSSLICH 
IHRER  VERiMÄHLUNG  ERWIESENE 
AUFMERKSAMKEIT 


BERLIN-WILMERSDORF.  IM  MAI  1933 

WETZLARER  5TRA53E  26 


^ 


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Frankfurt, den  2.   April  1933. 


Pehr  geehrter  Verr  Durchak    ! 

Von  der  Prass^er  Direktion  ^er  Ass  lourarlonl  Generali 
erhalte  Ic^  auf  rnelnen  ^rlef  vom  22.  ^'?3*rz,deesen  Abschrift  Ich 
Ihnen  Ja  zunrepchlckt  habe, die  Ant^'  rt.  ^le  Versicherung  Ist  an- 
ffe°lcht«  der  auF^erordentllchen  *^irst,*fnde  bereit, meinen  Verelche- 
run^p^ntroff  al'^  sresrenPt^^ndölofl  7u  betrachten.  Ich  nehme  an,da8s 
Ihnen  dVe  Pra'^er  Direktion  noch  selbst  davon  '''Itteliung  machen 
w'rd, teile   Ihnen   «her  den  ^escheld  ordnungshalber  mit. 

Ts   tut  mir  leid, das?    Ich  den   Antrag  wieder   zur'*ckzle- 


hen  mup^te   und    Ich   hoffe   nur,daps    sich  bald   die  Verhfe'ltnlsse    In 
e'nem  r**r  mich  fr"n?tlcren   '^Inne   kl.*?ren  terden.    Dann  will    Ich  er- 


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neut   den    -ntrocr  von  irlr   «up   Pt eilen  und    prlQube,da88    Ich  das   ntf eh- 
rte ^''al  m«hr  ^l'*ck  dam't   h^ben  werde. 


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^'^t  den  besten  nr'**eFen  verbleibe  loh 


Ihr 


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Prankfurt, den  22.  ygrz  1933 


ehr  geehrter  "err  Dupchak  ! 


Ich   pchrleh   Ihnen   air  1.   V^rz,clas8    loh  mich  der  ver- 
trouenpPrztllohen   ^^nterpuchun«  b?^ld   unterzl   ehen   wollte,wenngle  Ich 
die  no"*  Itl*" 'hen  Verh'^'ltnlspe   dßs   ^Inofehen  ei-^ee  VerRlGhera'a!;sver- 
trac^e^    qlr    rehr  risikovoll   ersonelnen  lleseen.    "Die   Dolltleche    '^nt- 
^^ckTjncr  h«^t    pelt-^derr    In  rapc^eir.  '^emiDO   anpf   halten   und    eich  trotz- 
derr  nlchtpo    p-ekl^'rt ,  d«»pp  rrlr   el^^  Inngfrlstlares   Sngaa^enient   leichter 
fiele.    Tc^  ha>^   «?up   dleeer  *^ltuatlon   ^le  ?ron8equenz  gezogen   und 
BT)   die   Direktion   der  Aaelcura?  lonl    in  Prag  mich  mit   elnerr   Schrei- 
ben fipew?^ndt , ''espen  ^urch'-chlfior   Ich  Ihnen  belleire.    Nun   erwarte    Ich 
(5«n  rj^p-v^^j^^   ^pp  T^lrektlon  un^    hoffe, daae   dleee  mit   der  Zur^Ickzle- 
hu""!*?  dep  Antr^-ye^   elnver^^tand-- '^   aeln  wird.    9elb8tverpt??*ndllch   Ist 
mein  '^un'^ch   nur  ^uf  den  Augenblick  beschränkt.    Sollte   sich   die   wei- 
tere nolltl'-che   ""nt^'lcklung  f'*r  mlcn  kl. *5'ren, werde    ich  d^n  Antrag  er- 
neut  ptellen.    Da^s    Ich  mich  dann  g '-rn   Ihrer  Vermittlung  bedienen  wer 
de,verpt?ht    °ich  von    «^elbat. 


Vit  d   n  bepten  ftr^^epea 


Ihr 


1    Anlage 


Frankfurt, de»^  1.   Mrz  1933 


^ehr   geehrter   Herr  Dupchak! 

Die  Verplcherunerpßrepellsohaft  hat  keinen  Grund,  Ihnen 
lrffen'-"'w9l  che  Vorv^Örfe   zu  m«ohen.    Ich  habe   sowohl   von  der  Verslohe- 
ru'^cr  "^1«  vom  Ar^t   ^le  Auf for'^^-run;7  zur  Untersuchung  erhalten.   Bisher 
konnte    Ich  mlc^  ^chon  deph'^lb  nicht   untersuchen  lassen, -^ell    Ich  kurz 
npch   Threir  Be<^uch  mit  meiner  Fr^u  verreiste  und  nachher  krank  war, 
oodaflp  eine  ^'nttir''uchun<7  -^"ber  meinen  konstitutionellen     Befund   nicht 
crut   möglich  gew«<^en   'v»-?re,    Tc^   'verde    In    der  n^^chsten  '^oche    zum  Arzt 
gelten, PO   pch^'^er  ep  mir   nuch  f?fllt,bel   diesen  politischen  Verhfe'ltnls- 
pen  mich  lanorfrletl«?  bei  einer  Verplc^erunpr  zu  eng.figleren.Aber   loh 
h«»be    Ihnen   nun  einmal   eine  ""upage  gerra'^^t  ,dle   Ich  erf fallen   möchte. 

Die  Verplcheruncr  wird   In   der  nöchpten  Zelt   die   ärzt- 
liche BeFohelnlcrunfT.  erholten, 

7u  Ihrer  ^eirerkuno;, "   daes    Ich  ohnö^les   sehr  wenig 
verplbhert   h«^'tte   ",m?*chte    Ich   hinzufügen, daes    eolche  Benerkun-^en   Im 
neoch^*ftsv^rk«hr,  in   dem  ^^ir  nun  elnrrRl    etehen, nicht  iJbllch   sind. 

Vit   den  bebten   Grvisaen 


Ihr 


Versicherungs-Büro 

SIQ.  DUSCHAK 

BODENBACH 

Vertretung  der: 

Assicurazioni  -  Generali, 

Moldavia-Qenerali,  Sekuritas, 

Versicherungs  -Aktien-Qes. 

jn  Prag. 


Postscheok-Konto  Nr.  33.e3S. 
Telefon  Nr.  ai7. 


Bodenbach,  am 

Poststraße  220III. 


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Versicherungs-Büro 

SIG.  DUSCHAK 

BODENBACH 

Vortretung  der: 

Assicurazioni- Generali, 

Moldavia-Qenerali,  Sekuritas, 

Versioherungs  -Aktien-Qes. 

in  Prag. 

Postsoheok-Konto  Nr.  33.es8. 
Telefon  Nr.  917. 


Bodenbach,  am    31 .   De zember  1932 


PoststraSe  220|ll. 


Lieber  Herr  Doktor  ! 


Vor  Mlem  Jhnen  und  Ihrer  werten  Frau  ein  glückliches 

Neues  Jahr  ! 

Gleichzeitig  erlaube  ich  mir  Jhnen  bekannt  zu  geben, dass 

ich  am  6. oder  T.Jänner  in  Frankfurt  bin  und  mir  gestatten  werde, Sie  zu  be« 
suchen  und  hoffe  ich  Sie  zu  Hamse  anzutreffen. 

Indessen  Grüsse  ich  Sie  und  Jhre  liebe  Gattiri  bestens 


C. 


Jhr  / 


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Versicherungs-Büro 

SIQ.  DUSCHAK 

BODENBACH 

Vertretung  der: 

Assicurazioni  -  Generali, 

Moidavia-Qenerali,  Sekuritas, 

Versicherungs  -Aktien-Qes. 

in  Prag. 

Postsoheok-Konto  Nr.  33.836. 
Telefon  Nr.  oi7. 


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Boden  bach,  am 

PoststraBe  220{ll. 


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Frankfurt, den  22.   April  1932 


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ehr  geehrter  Herr  Doli, 

zar  ^inl^run?  meiner  VerFr)rf^ch'^?ns   ?chlcke    loh  Ihnen 
Tnbel   den   "^nt-urf  elnep  Mletv«rtr'>'7ef3.    Er  entrprlc^:t    Irr;  grossen  gan- 
zen dem  »Ahn  von    Ihnen   entworf'^nen  Vertrag.   Nur  In   einen:  Punkte  ha- 
be   ich  e*n^   Ab.^*nd?run'7  /^etrof  fen. -ie   repultl-- •' t   aup   unseren   heutiger 
TelfonsrepTDr^ch,  In   de^^^en  Verlauf  Sie  rclr  erkl>-*rt   haben, dR'^s  Sie    slelr. 
irlt   ^er  Forderun-^-   der   Genor^enrch^aft  nicht   elnv^rrtrin^^en  erkl.*-;ren 
k'-'nnen,"  onach  il??   Genop^e'^^c^nft   von  den    Ihnen   zu  -''bertnc^enden  ^U 
600,   U  100  elnbbhalten    -volle,    ""le   erkl^fre-^   da?   für  olne   Schikane, 
die   nu^   aregen   Ihre  Pe^^on   f^erlchtet   ^el. 

Ich  kann   13)  Koment  nicht   n"chpr'Ifen,ob   da?B  Vorgehen 
der  Geno<^^en-nh'5ft    unre^ohnt    rel.    Tie   erinnern    ^ich,da':s    Herr  Schön- 
bein die   er  Verf^hre^    '^1^  ''blich  bezeichnete    und  dirauf  hinwlee,dase 
ouch  It  Falle  Tro 't    -^o   verfahren   worden    rel.    Ich  hatte  keinen   Grund, 
dem   zu  iri^tr^u-n    und    ?lehqben   ?3uch  nic^t   da,cre^en   protestiert jes 
fiel  rrir   d^r''ber  auch  nicht   ein   un'^    ich  hielt  diere   Sicherung  der 
Geno^ren-chnft   fr  berireif lieh. 


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er^"^.  ^1«  nun  behau'Dt ^n,dase   die   Genossenschaft  el-     Of*! 


ner   '^o^  chen   "^irh^run'^  nicht  bed.qrf.weil    -le    In  '^ber  Ihren  Anteil  '  Hi!;l 

hl^'^u^  noch  einen   srro^-en  3-trqg  bei    ihr«  etehen   haben   -    ich  höre      ' 
von  R'-*  700  -j'-o  srl-^-i^e    ic^  Ihnen   d^?   gern    jn^  hitt-^r    ^ie^dief^e  Un-      '- 
ptiiTTipr^eit   mit  der   Geno^ren^ch^f t   zu  bereinigten.    Ich  habe   deshalb 
zu  deir  Pu^^kt    der  UebertrofyunP"   de?   Anteile   verrrerkt »dar^e    Ich   Ihnen 
die  gep^mten  H;/  SOO  ^*'ber?7eb6,  sofern  die   G'^no^ren^chaft  d^alt  nac' 
^Inlgunr  mit    Ihnen   einverstanden   l^t.    Sollte    ple   es    -her  nicht   Si        • 
und   glaubt    ^le,dle  RM  iOQ  zur*'ckbehalten   zu  mUsen,«»  für  eine   ev« 


vK^i;.'. 


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eventuell   ent »^tsben^e  ^or^erunff   aus   den  Repar«?.turen   ge^^lchert   zu 
«^«In,^!«?    Irr   «anderen  Fqlle    Ich   f'elb^t   zu  tr«^Ten   hfe*tte,«o  mu°s    Ich 
c^c^c^  n^c^   de*^  Vorschriften   der  'leno°'='en?'chpft   handeln.    Ich  bin 
f?ber  ''ber-^eufftida^'p    -le   leicht   die   Herren  von  der  Genossenschaft        ;'^ 
vo^   der  Ueb«rfl*''''^l?7kelt   der  Zur^^ckbeheltu-g  *!berzeusren  können   und 
dac-    fcch    Ihnen  dann  -In?   G-l-^   voll'^t^'ndig   *?uP7ahlen  kÄHÄ«  kann.    Da- 
lElt  Wrde    Ja   auch  die   angebrachte  Klausel   hinfällig  und  brauchte 
un^^   nicht   ^'-elter  zu   ^t'dven^ 

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Nlc^-^t   ahnreft'ndert   habe    Ich  Punkt  3.    -r-^^t    Jetzt    cehe    ich, das 
^1=   die  Reparaturen   de*^  Vornl^t^e?^  l«ut  ''letvertrag  zahlen  wollen.     - 
Ich  'velcf-   nicht,  wa«-    ^1^    darunter  verstehen,  ob  das,d^3?;   Sie   dafür 
al'eln  auf koirTen,w^  1 1  die  Bepc^.*^*dla'u'^^   auf  eLirene    Schuld   zurückgeht 
oder  ob   ''le   dPTr.lt   meinen, daa^    -He  Geno?'?en  ^ch^ft   einen  Teil  davon 
7u  tracr«n   h^be.    Aber   Ic^  bin   "berzeu-t ,  da"?"    Sir:   di'?sen  runkt   durch- 
f?up    --o   arerrelnt   hatten, da^^^    «"ich   in   der  Praxlr   k~lne    ^chwlerlR;kelten 
er^e'-^en  un'-^    ir»h  habe    ihn   de'^h'^lb  unverändert    stehen   las-^en.  /■■  ■ 

Ic>^   hoffe, darr   Sie  mit  derr  V-rtrag  einver^^tanden    sind  und 
bitte   '^le,irir  den   Durc'-^^chla'^:  mit    Ihrer  Unt'-r^chrift   zurückschicker 
Sie  bekoTrren   dann    sofort   die   ^^'^^-  200   f*;r  die    Sondereinrichtungen j der. 
Geno^-^en -ch'^ft'^'^nte  11   z^hle    ich   Ihnen  bei   Uebernahrre   der  'Wohnung. 


v^/jn 


i.->.V-' 


Mit   be-ten  GrH'^'ren  bin    ich 


Ihr  er;7e"teeoer 


■'  \ 


I   •,.>.r'    * 


.-.    '.-,;■>  .JV). 


Frank fürt, den  22.  April  1932 


Sehr  geehrter  Herr  Doli! 


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Iw  An^chlu^^«^   an   unsere  telephonl^che   Unterhaltung, 
'lle  wir  heute  Torsren   /yeH^hrt  h=iben,be^tfe'tl;?e    Ich   Ihnen   nochmala, 
^B'^r    ich  un^'eren  ^Itevertra?  «^ir   ab^e'^ohlo^J^en  ansehe.    Die    for- 
T?^len  U^terlP^en   ^azu  bekoiTTen   Sie    in   den   n^'chpten  Ta^en.    Heute 
•ih'?r'-ende    Ich  Ihnen   zun.*?'ch9t  'ile  Pe^t^ftl^un,*^  der   Uebertragung  Ihr 
C-uth^b'^ne    «iuf  Tlchjdle    Ja  die   Orundl'^'^e    u^neres   noch   ?u  unt^rschr 
Menden  '•'Itevertr^^e^   bildet. 

^l'^lchzeltlo^  bitte    Ich  nie,n:lr  die    gleiche  Urkunde 
rrlt    Ihrer  ^Tnter'-r'hrlf t   "bergenden   zu  wollen. 


?/   It  ^e'^ten   Gr"B°en 


bin   ich 


Ihr   er'T'ebener 


■   ■■    .  ,V 


''  :^fc. 


.;-^V::- 


S^;:-''''^ 


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DEUTSCHER  PHÖNIX  UND  PROVIDENTIA 

IN    FRANKFURT    AM    MAIN 
Zweigniederlassung  der 

ALLIANZ   UND   STUTTGARTER  VEREIN 

VERSICHERUNCS-AKTIEN-CESE    LLSCHAFT 


Fernsprecher: 
Sammel-Nr.  Maingau  70361 


Postscheckkonto : 
Frankfurt  a.  M.  Nr.  67117 


Telegramm  -  Adresse : 
Allianz  Frankfurtmain 


*» 


Frankfurt  a.  Af.,  den      1 .  Jull    1Ö3»* 

Taunusanlage  20 


Ihre  Zeichen 


Herrn 

Dr«   Josef     S  o  u  d  e  k   , 

Frank fgrt  a.Maln 

Ravenstelnstr.S, 

Ihr  Schreiben  vom 


Unsere  Zeichen 


M/Po. 


Abteilung:    Gro  SS -Frank  furt . 

Betrifft:       Ihre   Feuer-.    Einbruch dlebstahl-and  Beraubungs-Versicherung, 


Wir   bestätigen   dankend  die  Annahme  Ihres    Antrages 
per    22. v.M.  über 

RM  10.000.- 


i 


f 


und  halten  Sie  in  dieser  Höhe  vorläufig  gedeckt. 

D  en  bezüglichen  Versicherung-Schein  lassen  ^vir 
Ihnen  ehestens  zugehen,  machen  Sie  jedoch  höflichst  darauf  auf- 
merksam, dass  diese  Deckung  erlischt,  ^enn   der  fällige  Prämien- 
und  Kostenbetrag  nicht  innerhalb  8  Tagen  nach  Vorzeigung  des 
Versicherungs-Scheineßoder  Erhalt  einer  schriftlichen  Zahlungs- 


aufforderung entrichtet  wird. 


Hochachtungsvoll 

i^l^■.'■:  ...::;-urta.m. 


REIN 


11.  Si.  soooo. 


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Dr.  med.  ALFRED  ELIASSOW 

SPEZIALARZT  FÜR    DERMATOLOGIE 


FRANKFURT  A.  M.-SÜD       11,  2.  1933 

TBXTORSTR.  7'^ 

PHIVATWOHNONQ  J    OAKTBN8TH.    68 

TKI..    SPESSART    aS71S 


Herrn 

Dr.   Josef   Soudek 

Hier. 

Sehr  geehrter  Herr  Doktor  ! 

Der  Liquidation  habe  ich  die  Diagnose  beigefügt.  Spe- 

sie 
zifiziert  (Angabe  der  Leistungen  mit  Daten)  ist/Ja  bereits. 

Hochachtungsvoll 


Anlage 


!  i 


Frankfurt, den  7. Februar  1933. 


^©rrn 


Dr.    Alfred  Tliaaaow 
Frankfurt   a/v 
Textoretrasee  7  /TT 


Behr  geehrter  Herr  Doktor  I 


Zur  Abrechnung  mit  meiner  Krankenkasse  muss 
loh  8De2lfl7lerte  Rechnungen  vorlegen.  Darf  ich  sie  deshalb  um 
'^le  f'reunflllchkelt  bitten, 'lle  bellgende  un^  bereits  beglichene 
Hechnnuncp   7\x  erse^lf Izleren. 

Vit  vielem  Dank  för  Ihre  }nhe 


hochachtungsvoll 


m^ 


«' 


Ansie  igen-Buchnaltung . 

Icia  erhalte   oben  eine  Heclmung  über  die   .^onderarucle  aus  i.eft  2   der   A'iku,- 
Von  diesen  EM  10  entfallen  HM  5  auf  meinen  Teil,    die   anderen  RM  5  sind 
von  iicrrn  Lr.   i'ranz  Fürth,   hier,    Speyer-  Hissen,    Taunusanlage   zu  be- 
gleichen.   Ich  bitte  Sie,    an  aiesen  die  Rechnung  zu  schicken.   Meinen  Be- 
trag lasse  ich  durch  den  Boten  an  Sie  bringen. 

Was  die  Rechnung  vom  4.'/.   betrifft,    so  habe   ich  Sie  ersuchen  lassen,    die 
mi  15  auf  die  vier  Autoren  zu  vorteilen.    Sollten  Sie  die  Aaressen  nicht 
mehr  h^ben  oder  nicht  bekommen  haben,   will  ich  sie  Ihnen  gerne  noch 

einmal  mitteilen. 

a  0  chacht  ung  svoll 


?:riiiilifiirler3cilinm 


DRAHTANSCHRIFT:  ZEITUNG  FRANKFURTMAIN  /  FERNSPRECHER:  ORTSVERKEHR  20202,  FERNVERKEHR  20301 

FRANKFURT  AM  MAIN,    22.    September  1932 

GROSSE  ESCHENHEIMER  STRASSE  31-37  JU  .  -BP  • 

Herrn 

Br.  Soudek, 

i/Hause . 


( 


Sehr  geehrter  Herr  Doktor  ! 

Wir  überreichen  Jhnen  hierbei  eine  Hechnimg  der 
Frankfurter  Societäts-Druckerei  GmbH,  vom  : 

19.9.1952,  No.  806  Über  HM  10. — , 

lind  machen  Sie  gleichzeitig  darauf  aufmerksam,  dass 
auch  die  Rechnung  vom  : 

4.7.1932,  No.  385   über  HM  15.~ 


noch  unbeglichen  ist 


1  Hechnung. 


Ho  chacht  ung  s  vo  11 


M  58 -4. 32.  10000 


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Dr.  Josef  Soudek 


Prankfurt  a.M. ,  10. Oktober  I935 


O 


An  die 


frankfurter  Societüts-Druckerei 


G.m.b.H. , 


Am  10, d.M.    überwies   ich  dem  i^inanzamt  Außenbezirk  auf 
Post  sclie  ckkon  t  o 


als   „Freiwi21i£'e  Spende   iiur  Pörderuni;^   der  Nationalen  Arbeit". 

Hochachtungsvoll 


•^'1 


'■tMi^f'^'  ifflHBl 


FREIE  ARBEITSGEMEIMSCHAPT 
Briefadresee:  ERICH  KATZ 


Frankfurt (Main),  den  30.1.34, 
Friedrichstrasse  3 


Telefon:  71532 


Herrn 


Dr.  Josef  Soudek, 


-ZriläSiüriiMäiSiA- 


Sehr  verehrter  Herr  Doctor! 


Sie  hatten  die  Liebendwürdigkeit  unserem  Vorstandsmitgliede, 
Herrn  Erich  Katz,  die  Zusage  zu  geben,  am  Dienstag,  den  13. Februar  1934, 
in  unserer  FREIEN  ARBEITSGEMEINSCHAFT  über  »  die  Jdee  einer  Jüdischen 
Kulturpolitik  *  zu  sprechen.  Dieser  Abend  findet  im  Sitzungszimmer  der 
Westend-Synagoge,  Eingang  Freiherr-vom-Steinstrasse  30,  parterre,  um 

20|  Uhr  statt. 

Wir  danken  Jhnen  für  Jhr  freundliches  Entgegenkommen  und 


begrüssen  Sie 


mit  vorzüglicher  Hochachtung 

FREIE  ARBEITSGEMEINSCHAFT 


fcU^ 


Der  Vorstand 


9£ei^MA&>C 


"^yi^fM^ 


^ 


THiüveiöitis  of  tbe  Mitwateisranb. 


Teleqrams:  "UNIVERSITY." 
CODE:  A  B.c.  6th  Edition. 


Telephone:  44-3781. 
P.  O.  Box  1176. 


MiLNER  Park, 

Johannesburg. 


Professor  S.  Herbert  Frankel, 
Department  of  Eoonopiics  ajid 
Eoonorric  History. 


17th  May,  193.3. 


Dr.  J,  Soudefc, 

Grosse  Eschenheiiner  Strasse  31-37, 

FRAKEFURT  AM  MAIN, 
Gerinan:'', 


Dear  Dr.  Soudek, 


April. 
kind. 


It  g-ives  me   great  pleasi^re  to  reply  to  yonr  letter  of  the  7th 
T  aai  £;lad  at  any  time  to  be  of  assistance  in  matters  of  this 


There  is  no  reason  at  all  for  believin^  that  the  wa^es  of  the 
miners  in  the  g^old  mines  heve   will  be  raised  to  any  appreciable  extent. 
The  demand  for  a  355^  increase  was  reg-arded  as  absn^d  from  the  very 
beg-inning-  as  the  ooat  of  living-  has  not  risen  at  all  so  far  as  a  result 
of  South  Afrioa's  departiire  from  the  gold  Standard.   If  the  cost  of  livinr 
shonld  rise  here  it  is  probable  that  an  increase  in  wag-es  will  take  place," 
biit  at  present  there  is  still  a  oorsiderable  gap  to  be  made  up  by  a  rise 
of  the  cost  of  living"  owinc;  to  the  fact  that  the  cost  of  livin^  has  fallen 
appreciably  since  the  last  wag-e  determination  took  place.   It  is  too 
early  to  foreoast  the  effect  of  a  rise  in  the  cost  of  living  upon  ^Id 
production  as,  with  the  present  fluctuatin^  Sterling*  price  of  gold  it  is 
not  clear  at  w}'.at  Devel  of  costs  in  relation  to  price,  minin^  will  be 
carried  on  in  the  ftittiro.   At  the  pref=;ent  moment,  of  QoviTse,   the  vexy 
large  preminir  foreshadows  the  possibilit^r  of  the  workir-g-  of  larg^e  amovmts 
of  low  £jrade  ore,  ejid  forecasts  conoerning  the  prodv.ction  of  gold  in  the 
futiire  here  ax'e  extremely  optimistie.   It  is,  however,  mijch  too  early  to 
0ive  a  reasoned  opirion  of  the  Situation.   At  present  it  is  likely  that 
the  workers  wil]  obtain  certain  advantages  in  workir^g  corditions  and 
Minors'  Fhthisis  Compensation  rather  th^an  ircreased  wages .   As  far  as 
one  can  Jndge  there  is  no  reason  to  ase-ume  that,  wlthont  a  very  considerable 
increase  in  the  world  price  level  with  its  reacticn  in  So;ith  Africa, 
working  costs  wilü  rise  here  by  more  than  from  five  to  ten  per  cent. ,  and 
even  this  is  donbtful,   The  taxation  policy  of  the  Government  has  not 
3' et  been  annoimced.    I  shall  gladly  send  you  any  fnrther  information  at 
a  later  date  and  I  wonld  refer  yov   to  an  article  which  wil]  appear  shortly 
in  the  London  Times  Oold  Supplement,  which  has  certair  reference  to  the 
Sonth  African  g-o3.d  Situation  which  may  be  of  valiie  to  ^»-on. 


/2. 


2. 


Dr. 


J,   Sondek, 


17 th  May,    1933. 


I  regret  the  delay  in  replying  to  yov.x  letter  wMch  is  due 
to  the  fact  that  I  was  on  vacation,        T  have  only  just  ret-u3?ned  and 
have,   tberefoTe,   not  had   time  to  read  the  reprints  of  yoijr   irteresting 
oontribntions,   "biit  T  am  looking  forward  to  doiii£j  so  very  shortly, 

The  ipost  recent   compr ehene ive  report  on  the  £;old  minirig 
industry  is  the  Report  of  the  Low  Orade  Ore  Commission:     U.Ct.    16.  »32, 
pnblished  by  the  GovemFert  PrintP»r.  The  c[iiarterly  and  anmial  Reports 

of  the  Tremsvaal  Chamber  of  Mines  and  the  monthly  and  ajvnnal  Reports  of 
the  G-overrjuent  Mining*  Eng-ineer  are  the  best  sonjrces  of  irformation 
about  the  cnrrent  Situation.        If  you  do  not  receive  these  I  am  siire 
that,    nf  you  will  mention  my  name,   the  Transvaal  Ch^amber  of  Fines  will 
despatcb  their  Reports  to  jow  regulär ly.        The  Reports  of  the  Government 
^'^dnir^  Eng-ineer  can  be  obtained  from  the  G-ovemment   Printer. 

I  hope  tliat  you  wilü   exouse  wy  writing:  this   letter  in  Ejjgrlish 
in  whicb.  I  am  abüe  to  express  myself  far  better  than  ir  German. 

Plbping  that  this   information  will  be  of  some  use  to  yoii, 

T  am, 

Yours  tTu3y, 


Dr.J.Soudek 


7.  April  1933 


A 


Herrn 

Professor  S.Herbert  Fraxikel, 
üniversity  of  the  Witwatersrand 
JohannesburK. 
(Südafrika) 


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Sehr  geehrter  Herr  Professor  !  \ 

Ich  gestatte  mir,   mich  heute  mit  einer  Bitte  an  Sie  zu  wen- 
den;   Sie  würuen  ^er  ^Frankfurter  Zeitung"  mit  deren  Firfllllung 
einen  großen  ijienst  erweisen. 

Kürzlich  war  in  englischen  Blättern  zu  lesen,    daß  aie  süd- 
afrikani sollen  weißen  Arbeiter  eine  Lohniiei^auf Setzung  um  35  /^ 
zur  iingleichung  an  tiie  au^enblicklicne  Prämie   aes  Goldpreises 
forderten.    Soviel  wir  aus  einem  Kommentar  der  „Financial  News  * 
sehen,    sina  die  Minenbesitzer  zT^nr  nicht  bereit  .  iese  Vorschläge 
anzunehmen,    woül  aber,    in  Verhandlungen  einzutreter.    Über  die 
ArbeiterverMltniase  Südafrikas  sind  wir  zwur  in  gruüen  Zügen 
untorric.xt^t,   können  uns  at)er  Über  die  ge^^enwärtigen  Porüerungen 
keine  bestimmte  Vorstellung  machen.  Köiinten  Sie  uns,   geehrter 
Herr  Professor,    ganz  kurz  mit  eilen,    welche  Bcaeutunj^  dieser 
Lolinforaerung  za^iOruiX  unu  welche  Aussicht  bestellt,    daß   die  Ar- 
beiter ihr  Zi-1  erreichen  ?  Es  wUrue   uqs  auch  interesoieren,    ^de 
weit  die  Arbeiter  in  der  Steigerung  des  Lebensiialtungsinciex  eine 
Stütze  für  ihre   Ford  ^rungen  finuen.    Schließlich  ^äre  es   uns 
wichtig,   zu  erfahren,    welchen  voraussichtlichen  Eiixfluß  uie 
Lohnsteigerung  auf  die  Gold Produktion  haben  wird. 

Ich  wende  mich  an  Sie,    da  Sie  mir  als  Fachmann  aus  der 
Literatur  bekannt  sind  -  ich  aabe  mit   großem  Kutzen  Ihren  Arti« 
kel  im  „Economic  Journal"   vom  März   1933  über  Südafrika  gelesen  - 
unu  da  ich  von  den  Herren  Lr.Alt^chul  und  Prof  .Neumark  geh^■rt 
habe,    daß  Sie  zu  solcher  Auskunft  bereit  seien.    Solche  Auskünfte 


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sind  mir  umso  v;ichtlger,    alr,  ich  mich  soit  einem  Jahr  mit 
öolufrai^en  beschäftigt  und  in  der  ^T/irtschaftekurve»*    dnige 
Artikel  geschrieben  habe,   von  denen   ich  Ihnen  .  ie  Abdrucke 
beifüge  und  augenblicklich  einen  Aufsatz  über  Qoldprodukt.ion 
beendet  iiabe.    Ich  wäre  Ihnen  daher  aankbar,   wenn  3ie  mir  zu 
weiteren  Vertiefungen  in  die  Materie  an^^oben  könnten,   wo  ich 
mich  am  besten  über  aie  neueren  Daten  aus  der  Goldprocuktion 
orientieren  könnte. 

Schließlich  darf  ich  noch  ervy^hnen^   daß  ich  zu  Ihren 
hiesigen  Ver-.vandten  freundschaftlici^e  Beziehun^^en  unterhalte. 
Diese  haben  mich  auch  an  Sie  empfoiilen  und  waren  so  freundlich, 
mir  Ihre  Adresse  mitzuteilen.   Pur  Ihre  Li5üiaewaltung  bestens 
dankend  empfehle  ich  üiich  Ihnen  als 

Ihr  sehr  orgebener 


AP  3- «-^9 


Vi, 


Prankfort  a.M.,    den  29*11 .33- 


Herrn 
i/tiause  • 


/•■¥.; 


'>!f^i 


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■<»/■ 


Leider  liabe  ich  noch  Ifiimer  keinen  Bescheid  wegen  meiner  Heklaaätion 

von  Iluicn  bekommen,  üaben  Sie  schon  einen  -"escheid  von  herrn 

Ambach?  Ks  läge  mir  sehr  daran,  die  revidierten  ^chnun^en  jetzt  zu   .|^ 

bekoumon,  da  demnüchBt  Honorare  für  die  „  Wirtschaf t^kurve  "  fällig   ^5 

werden  und  dfinn  eine  Verrechnungnmöglichkeit  mit  den  bonderci rucken  be- 

stMnde. 


r.i'-i--' 


^-im 


Ffm. ,  13.11.33 
'..  S/Lichl 


Herrn  Flux 


f 


Sie  schicken  mir  heute  erneut  die  Rechnungen  Itir  die  Sonder  ab  drtJcke 
aus   der  „nirtschai"t::kurve"  Heft  II  1933-  ^^i^'  Betrage  sind  dabei  die-  ;.; 
selben  v;ie  schon  in  den  iiechnungen  ,  die  Sie  mir  vor  einiger  Zeit 
zug'chen  ließen.  Damals  ersuchte  ich  Sie,  die  Betrage  zu  revidieren, 
da  B.IL   12  fUr  einen  Sonderabdruck  V70hl  in  kc^ineiü  Verhältnis   zur  den  '- 
Herstellungskonten  steht,  aber  auch  von  Ihren  lisherigen  Bercci-nungs- 


methoden  empfindlich  abweicht.  Ich  stcjlte  Ihnen  bereits  damals  in 
Aussici-it,  Ihnen  ältere  Hechnungen  vorzulegen,  die  nie  mehr  als. 
RM  5  -  6  für  einen  Sonderabdruck  in  derr.  ürufong  des  letzten  »Ktkxxx 
auf  .viesen.  Ich  bitte  Sie  doch,  zu  meinen  -^^eklaniationen  Stellung  zu 
nehmen. 

Selten  Sie  hingegen  mit  den  hohen  Rebimungen  beabsichtigen,  künftig- 
hin die  Autoren  vor  Send  er  abdrücken  abzuschrecken,  so  wäre  es  mir 
lieber,  Sie  würden  das  unumwunden  heraussagen. 


Ffm.,  18, Sept. 33 
S/L. 


.^ 


'< 


'iL   Einlagen 


Herrn  Flux. 

•  .  .  '»  < '- 

Sehr  geehrter  Herr  FlujE  I  '  /  .^: 

Vorgestern  bekam  ich  von  Ihnen  die  Rochnungen  für  die  'Sonderdrucke  aus* 
dem  letzten  Heft  >^er  „  irtsch  ftskurve".  Die  Beträge,  die  Sie  da  in    .  -% 
Reclinung  gestellt  haben,  haben  mich  nicht  wenig  in  er  sehr  eckendes      -7* 
.rstaunen  gesetzt.  So  verlangen  Sie  für  50  Stück  Sonderdrucke  von  meine  y 
Artikel  RM  10.-.  Bisher  habe  ich  für  vveit  umfangreichere  Artiiiel  im   .  :  ?: 
durchschnitt  UM  5.-  gezahlt  .vufür  Ihnen  lielege  jederzeit  zur  Verfügung 
stehen.  Ich  glaube,  daß  die  von  liinen  geforderten  Betrage  in  keinem    .-4 
Verhältnis  zu  uen  Selbstkosten  stehen,  uicsmal  umso  weniger  als  die 
Sonderdrucke  auch  noch  auf  schlechtem  Papier  abgezo/-:;en  wurden  .Als  Unter 
läge  für  diese  Beiiaupturig  schicke  ich  Ihnen  2  Sonder  drucke,  einen  von   ■  >f 
früher  und  einen  vom  letzten  L^al,  zum  vergleichen.  Ich  bitte  Sie  also, 
noch  einmal  Ihre  Kalkulation  nachprüfen  und  mir  doch  dann  angemessenere 
Rechnungen  zuschicken  zu  wollen.  ^ .i°  .<  ' 

Ho  cnacht  ungs  V  oll 


%■ 


<^.. 


Jnnir;riirlcr3eiluim 


REDAKTION 


ok/Ot 


DRAHTANSCHRIFT :  ZBTUNO  FRANKFURTMAIN  /  FERNSPRECHER :  ORTSVERKEHR- 
SAMMELNUMMER  HANSA  20202 :  FERNVERKEHR  SAMMCLNUMMER  HANSA  20301 

FRANKFURT  AM  MAIN,  *•*'  ^•3«33» 
GROSSE  ESCHENHEIMER  STRASSE  31-37 


o 


,  V  '■ 


Sehr  ir«r«hrt«r  li^rr  Loktor^ 

«uoh  .''!•  haitoa  diu  Frtuttdliohkelt,  uiui  su  de»  Thmm 
.  ItkussioB  üb»r  d«a  aundfu&k*  •iiuia  duitrag  tu  lieftrm, 

I)i#  Situation  liogt  ab«r  nun  hont«  soi  dat«    tir  ittfolgt 
dor  B«8itt«rj|rtti)ruiig  d«s  Hu&dfunks  duroh  ai«  houtig^a 
^ohthftbor  gar  kaiaa  Mgliohkolt  BEiahr  i»#h#a,d«i  inmd-* 
fiimk  SU  beaiafluiiaoa.Tbaoretiaoha  und  praktiaob«  Artikal 
ttbar  dia  ainHaXiiatt  Bp«rtaa  «ftrafi  aiafaoli  ia  dia  Luft 
gaachriabaa. 

""atar  diaaaa  ttaataadaa  a:2aaaa  vir  ,  «aiiigat<iiaa  sur  ^.^aJLt^ 
Yoa  dar  Varoffaatliohuai^  dar  y^  uaa  £uaaaiaaaft«taXItaa 
Saria  abaahaa  und  bittan  ^ia  fraundliahat,  uaa  nloht 
au  t^roll0n,  «ano  ?fir  ihran  /vrtikaX  bia  au  gala^aaar  ^r 
Zait  aufhabaa,   ibnaa«   aabr  g^^hrx^r  i^^rr  Doktor, brauohaa 
alr  dia  raatuada  Ja  aiobt  baaondars  auaainaadarauaataaai 
dia  una  aaingaaid&a  rhaaa  bia  auf  «aitaraa  fallaa  au 
laaaaa. 


mt  baatar  Sapfahluag 


J»  l'  -^  V  >r 


m 


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r  :'■.'• 


Praiikfurt.den  3»    September  1932 


Herrn 

Dr.  PappeiiJieim 

IrcuiJcflirter  Bund   fiir  Vol]a3bil(2iH:ß 

Eschonlieimer  ArJLa^e  40/41 


1 

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3 

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Sehr  geehrter  Herr  Toktor  ?apT)eiLheira   I 

loh  danlce  Ihnen  fUr  Ilire     ilrief  vom  Jl-Ai^i^r^at. 
V»iü  ioli  Ihnen  ö^jiio:-  ma  Tolepiion  saij;te,])in  ich  ixi-.ttirlicli  mit  der 
vor.  Ihnen  vorgenoraiaenen  Pormulierunfj  meines  Kurses  i^idx::^  einver- 
standen. 

Ich  darf  »3ie  noch  bitten,  nit  recht  bald  den  Be- 
ginn de»  Kixrsesirid  die  Zeit, in  der  er  abgehalten  werden  soll, mit- 
zuteilen, damit  ich.  reciitzeitig  meine  übri^-ei:  Veri>flioht"ii2^gen  da- 
nach einrichte:    kann. 

Mit  ^^r   beraten  GriAssen 


'% 


Il'ir  ergebener 


mmH^m 


«pMPmi 


VOLKSBILDUNOSHEIMESCHENHEIMiR  AN  LAGE  40-41 
FERNSPRECHER:  AMT  ZEPPELIN  NR.  520  44  UND  520  45 
POSTSCHECKKONTO:  FRANKFURT  AM  MAIN  NR.  17107 


IV} 


FRANKFURTER  BUND 

FÜR    VOLKSBILDUNGf.anicfu>t*mm*in,     Sl. August 

Herrn 
Dr.J  .Soudelc 

■  Frankfurt    a.M. 

Frankfurter  Zeitung 
Gr.E£;?henheimerGtr.  33 

sehr  geehrter  Herr   Doktor   Soudek    ! 

Die  unv:   freuDdlichst  übersandte    Ankündigung 

Ihres   Kurses   nimmt   in   mancher  Hinsicht    die   Beantvrortung   der  in 

der   Arbeitsgemeinschaft   zu  behandelnden   Fragestellung  schon 

.     '  voraus.    Aus   diesem   Grunde   erlaube   ich  mir,    die  Formulierung 

ein   wenig    abzuändern   und   Ihnen   folgenden   Text   vorzuschlagen: 

Autarkie  oder   Weltwirtschaft   ? 


O 


In   zehn   Abenden   wollen   wir  die  Frage   erörtern,    ob  die 
Auflösung   der   weltwirtschaftlichen   Verflechtung    einen 
Ausweg   aus   der  ^rise   bedeuten   kann  und  welche  Folgen 
von   dem  Uebergang    zur  Autarkie  für  die   Entwicklung   der 
Produktion^  sowie    für  das   Schicksal  der  Konsumenten - 
inter essen    zu    erwai^ten    sind. 

Lassen   Sie  mich   bitte   recht  bald  v/issen,   ob   Sie   d©D  neuen 

Formulierung   zustimmen   können. 

Mit   freund/ichen  Grüssen 
.    ■  I^hr  ergoiripnGr 


W 


FRANKFURT-LOGE 


.-',!■ 


U.O.  B.  B.XXNR.372 


FERNSPRECHER:  ZEPPELIN  B6057  J  - -NÄ    5808.      F  R  A  N  K  F  U  R  T  A.  M.,  den  8  •     Appil    32. 

POSTSCHECK-KONTO:  FRANKFURT  A.  M.  11219  ESCHERSHEIMER  L^NOSTRASSE  27 


I 


Her»r»n 


Dr».  Josef   S  o  u  d  e  k  , 
Redaktion  der»  Fft.'sr»  Zeituns, 

Pr»ü,nXfur»t  a.  M. 

Gr.    Esolienheinep  Str. 


( ^ 


Sehr  geehrter»  Hepp   Dovtor:- 

Es   drangt   mi?h,    Ihnen   auch  noch  einmal    sohpiftlich   den 
Dank    der»   Frankfurt  »Logo    für   Ihpe   aus^e2eichneten    t  ief^^ründigen 
Dö-plegungen   über  das   Problem   der»  Arbeitslosigkeit   zu   sagen*    Die 
lebhafte   Diskussion   nach   Ihrem  Voptpag  v.ir»d   Ihnen   selbst   bewie- 
sen haben,    mit   welch   wachem  Interesse   Ihre   Zuhörerschaft    Ihren 
Ausführungen  und   der  Aufrollung  dieser  wichtigsten   Fragen   gefolgt 
ist«    So  bleibt   mir  nur  noch  übrig,    neben  meinen  herzlichen   Dank 
an   Sie   die   Bitte    auszusi^rechen,   uns   Ihre  Bereitschaft    zu   bewahren 
und  uns   evtl.    zu   einem   spateren  Zeitpunkt   aufs   neue   aus  den  Ge- 
bieten  Ihres   Denkens  und   Arbeitens   zu   berichten. 


In    vorzüglicher  Hochachtung 
Frankfurt-Loge 


'rasi  dent. 


r    : 


1. 


I 


Frankfurt, den  20.  Februar  1933. 


1 


I 


Selir  gGolirter  Herr  ProfesBor  ! 

Mein  Diakussionobeitrag  in  der  nach.sten  Seminar- 
sitzimg  v/ird  im  wesentlichen  folgende  drei  Thesen  herauszuar- 
beiten V(jr  suchen   : 

i.  Die  Statibtik  kann  die  soziolo^isdie  Forscliung 
in  zweifacher  Weise  unxer stützen  :    als  exakte  Besfjhreibung  zah- 
leniaässig  erfassbarer  MaBsenersc^heijiun^en  (    Soziographie   )  und 
als  xiilfsraittel  der  Kausalforadiung,  /: 

2.  Die  aufgrund  statistischer  Methoden  (    Gruppen- 
bildung, Korrelat  ionsrechnung  usw.    )   Qetuncienen  /ussa^^en  über  die 
Wirksamliöit  kausaler  Faktoren  können  nur  watir&oheinliijbl.eitstheo- 
retiGcih  interpretiert  V7erden;    es  handelt   sich  also  um  stochaati- 
sche  Bezieöun^^en. 

3.  Die  durch  statistischen  Reihenver^f;leich  gefundene 
stochsti:  ehe  Verbimdenhe it  kann  nur  auf^und  a  priorisoJier  sozio- 
logiS(}iier  Deutungshypothehsen  als  eine  kausale  nacligewieson  wer-     ^ 
den. 

Idi  werde  versuci:ien,di-:?se  Thesen  aniiajid  der  statisti-^ 
sehen  Kausrilanalyse  des  Geburt enrückgfmi^es     -  einmal  i:ibezug  auf 
die  soziale   Saiiiditung, zum  anderen  inbezug  auf  die  konfessionelle^ 
Schichtung  der  Bevölkerung  -  zu  illustrieren. 

Mit  den  besten  Grüs-en 

Ihr  sehr  eri::ebener 


1 


^.M^„..^^WV  . 


-.■-:■'-'■  ,        •       -r       /       ■  ^       V        .  -  ■  ■  ■        >  i  '^.  ■ 


Frankfurt ,  den  13 .  Juni  1933 


An  das 


Fernsprechamt 


F-rnnkfurt qZM. 

Zeil  106  /  10 


.^1 


Im  Auftrag  von  Herrn  Dr.    Glatzer, tiabsburgcr  Allee  89, bit- 
te icii  bic,  dessen  Anschluss  Nr  4  13  69   ,vom  1.   Juli  1933  an  zu  strei 
cJtien.  Der  Apparat  kann  jüderseit  von  IJaren  Beamten  in  der  Wohntmg 
des  Herrn  Blaskowski,iiabsburger  Allee  89  /  ^V,    abgüiiolt  7?erden. 

Im  Auftrag 


£b?axJcfurt  a/M, 

Ilavensteinstrasse  5 

Tel   :    4  46  33  NcbenansclLLass 


.'  -K? 


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^    Oost^    ^Du.(::^u    OöLtt  Cr  lOt^ 


Sy^i^'  tl( 


föz-1953 


/ 


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VjJOIa 


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d#n  23.   Juli  1932 


1^ 


Lieber  Herr  ?r«l"er, 

der    'eg  Ihrer  Bep^rochung  der  "    Haodelehochechule   " 
vom  Hanuelcrlr)t   In  das  Literaturblatt  hat  eine    Vendung  genoiEnien,dl« 
rrlr  recht  wenl?  cref^llt.    ^en  /xab  mir  Herr  Leiter, der  nochrrala  über 

die   "Itn.^hT^^   der  Berorechun.?  enta'^helden   sollte, Inr  '>nuslrrlpt   reit    ' 
derr  Beirerken.da^'P   er?  "    po   "    nicht   rnlt'gehen  ^''nne.    Erstens  würden   nur 
zwei  Bändr^  be''r>roohi»n   sein   und   jetrt  l^sre   das   ^erairtw^^rk  vor  -   haben 
^le   "brl^pnr    dl*^   ^nd  r«>n  Tjl^ferunren  hekorrTen   ?   •   und    zwelt^^ns   sei 
r-tr'*  Ablehnun-^  nicht   srenucr  '"   bei?r*;ndet   *'.    Ich   sollte   doch  einmal   daB 


\ 


•-j 


anze    po  rp'^l'3rleren,da??    e*^    In?»    "^la^.t  n«^p?e. 


Ich  war   durr'h  diene  Auf forderunT   ro    Irretlert.dasa    ich 

/■ 

zun^ch'^t   elnrral   heftlf?    ''a?,e.3;en  nolerrlrlerte  »als  beruhte    Ihr  ündruok 
dep    "    '^erke«   "    9Uf  elneir   OarlnheruroblSttern  und   I-re  Argumentation 
put  ^Iner  Art  Abre.q^tlon.    Ich  lehnte   auch  ab, In   Irirei:    'Manuskript   her- 
u!r:7uro'^lTi-r£'n,  da  rrlr  ile   A>:«lehnun'7  unter  derc  von   Ihnen   puf^^en teilten 
A?T5e)?t    Ptrlnarend   er^c^len.    "   ^^an   "    «ch^lnt   n.wiEllch  nicht  ben.erkt    zu 
haben, dapo  ?le   c  auf  die  r)»dap;offl"che  Seite   abgesehen  hatten   (    und 
W07U  «olTte   «Ine   Zeltunc  denn   ^tellunp;  nehmen   ?    )•    Ich   wies   daraufhin 
und  ran   c^ntccecrnete  irlr,'''a?8   das    ?u  wenig  deutlich  würde.   Also  -   riet 
Iran   -   ir^ipse   der  Artlel    ausführlicher  werden  -   was   aber   gegen  die   ur- 
rT)rünp;llche   AbrP9Chunfl;  sreht. 

*(    ■  C  ' 

Kurz  e«   hf^rr^^cht  hei   den  ^a*? stiebenden   Stellen  eine  Kon-^ 
fuplon,au?  der  dlepe   selbst   zwar  keinen  Ausweg  wissen, «^^le   aber  so  dem 
gep'nf^ber  re«5gler<»n   pollten,da9P   Sie  die  weitere^  Bände   berücksichti- 
gen  und  d'^p   auc^   Iror-^n^tle   Irr  ümfönff  der  Be^nrechung   7urr  Ausdruck 
bringen.   Prln^lnlellep    zu  Andern, finde   Ich  wenig  Anlans,   Vielleicht 


_^  *. 


-*•;- 


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-   2   - 


lleort    qu'jh  Ihr  Vanu^Vrlnt   In  <9lner  Zelt  vor.  In   5er  die  Instanzen 
•nl^ht   ruhlsr  prenuT   «^Ind.eln  ^lare«»    -Irtell   zu  fassen.    Ic!^  bitte, auoh 


'lleoe«   ntl!rTun<y'^BjHp8lT©   Voraent   7U  berflckplcht loren. 

Je<5«nf*aMp   ontlef^lTe    Ich  irlch  nur    untrem   dle^e?  Auf« 


■? 


I 


traofe-^    u'-»'^  bitte   "ie,iB<^lne   ^Ituqtlon  verstehen  z\x  wollen.    liirer 
Kjjrte  nao*i  zu   =cblle9?^en,  «?lnr1  Sie   auch  JetJ^t    -icher  nlöht   In   dar '^^ 

tiftune,  rro«'«e   ^V«^^elt untren  vor7unehiren.   Trot7^err  w^re   os   gut,Siev 

V 
r^ri^po   ^^CT   r^«fnfl?r*^  ^'*<nu''^rrl'5t  recht   ^«^l'l   horochlck«n,<1''?rT^l  es    zum 

CrucV  koTirt.    D«?«   e-^  nicht  -vieler  ein  J'^hr  (lauern  wlrd.dnr^uf  kön- 

'/ 
r)en   ^1-    -lob  v^rla^^^en. 

Vit   d«>n   "be'='ten   '"rHlpPen 

bin    lc}i   Ihr  ;-- 


¥i-^- 


l 


.ikrJ-N^ 


"*^;r.fit<:  ' 


'    ^     r\    J-:.- 


4u^H*      tCu3    ^4m^  hukA.    AjTiC*  fC    9^  ^^v«^KW  • 


71bfen6er: 

UJoljnort: 

(Qud)  3t<rt<>'li--  Di>er  Ücitportamt) 

^traPc,  fioiianiimmcr,  ©cbäiii\tfcil, 
i?to(fujfrf  06.  Portril)lJc[<fochiiiiiiimcr 


Vofttativ 


^tH-    ^•^.  S>ÜeUi<. 


in 


f^^A^i^/^  ^  Uca, 


niUf^xjAe^  iKv     5"  — 


r 


6tca6c,  Hausnummer, 
i&ebäudcteil,  *5tO(f  tuerf 


dan  11.   Juli  1932 


-  s 


Llebor  Herr  Prelrer, 


Terr  "^r.   Drill   sacrte  mir  eben,(3a8B   Ihr  BeBprechung 


^*v» 


'1er   '*    Hffnd  =lshoohpchule    "    bl-her  nurc- latzmon^öl   zur ücksrebl leben 


-Vu« 


f^l.    ^r  7.'oll6  e-8   «iber    In   «--bre^^bnrer   Zelt  "'■'rlnpren.    Ihre*^   Brief  habe 
er  nlp'-'t   tb -%«ber,r-r  '1**rfte   77ahr'obelnlloh  wffhron.''    reiner     bwe^enhelt 
prekorrTren  cPln.    ^ch  hoffe, :!acr   flle  -eklamatlon   nicht  ohne    ^cho  bleibt, 
Jed    nf'-Ilr  Till   Ich   -^le  von  rrlr  au-    *7le'«rholen    unr'   h-^be   ^a)3el    das 


II    ,,- 


•♦       -r 


ruTkr^Ttl^e   .''■r^uw^-^'^t^'^a.^^  er   -Ich   Ja   um  ein   "    '"erk   "    frankfurter  Oe- 
T^>^rtf»r  ^«^'^•1'^lt.    X^h  blt,*o    -le  ^ur  \m  etwae   ^'^ecluld, 

Vür  Irire   ''fjrtc  un-^   li-iren  lieben  Brief   zu  itelner  Hoch- 
zeit  '^^rt^'^   \n.h  Ihnen  herzll^h^t.    Ilirs  Verrutun^,(5niss   en  rlr  a:ut    fliehe, 
trifft,   '^no  Rlchtl"re,    Sp   creht  irlr   ro^ar  au? tg 7^ lehnet, vor  allem   duroh 
die   neuen-  und  wirklich  beo^H^ckenden   Uir^t^nde  der^  Verhelrateteeine.   Sie 
h??ben   cranz  recht    :    eigentlich  war  Ich   -^ohon   liüTrer  verheiratet.    Dae  mer- 
kte  loh  daran, '^aopj    Ich  keine   "   Ueberra^ohunfy    '    erlebe, eondern  mich  Jetzt 
erf^t    --o   ^"hle,  -^le    Ich  er-   ImiDcr  -sollte,    '^'elne  3e7lehun3;en  zur  Umwelt 
haben   rieh  nlchL   ^effndert,  «sondern   Ir^   --^Iner   dur";h'^uü  erwünschten   und 
anre'^trebten   Rlchtunr'  "^-efe^tlfft.  ■  .  - 

Nun   '-In'l   auch  trotz  der  Schatten  der  Krise   alle  Susse- 
ren TTiret «nde   fvr  ein   Vohlbehapren   g'^netlff.   Vor  lA  Taffien  bin   Ich  von  ei- 
ner  '^ehr  ^ch?^nen  Peine   zur"ckffekQ>-^^rt.  Ich  war  drei  -^'ochen  unterwegs  und 
In    ItÜlen,^eet erreich   un-"^  irelner  F^lir«t.Voiri  Wetter  waren  wir  awar 
nicht   bes5'"nst Igt, aber  auch  nicht   .'restört.   Bei  meiner  RüOiCkehr  bezogen 
wir  eine  wunderschöne  neue   •Wohnung, von   der  man  unp  sagte, oie   sei   die 


:-A~.     ..   ....:    -V- 


.r.-i::^- 


I- 


5  uneere  '*.   Sa    Ipt   eine   drei  Zirrmer  -  'Wohnung  In  elnoin  Neubaublook 
In   '^er  Rnveh<»teln«»trapae   (   Verbln(5u'^*pr't.%ftRS«   :   Rh8nptr««re  (   Llnle6 
uH'l  R?<derb'=»r/Twe^  )    irlt   allen   ^ohlokanea^vrie  ""anDwa'^per,^'el7ung  eto. 
up7u  l'^t    -le    rahr  rch(5n   olnflterlchtet.vor  >^lleT  nach  ("»em  Plan  meiner 
^'r.'iii.nuf   ^eren   ^^e^o'.rnack   man    *lch   jn  verlas   en   dnrf.Tle  Lage  an  der 
PerlT>^erl'^  der  Tt^'^t   ^IM   llo  liluclon   r.ti^Inclijen  Forlenaufenthaltea. 
Be^''«?uerl 'eher   ^'alco  kann    leb    He   "ohnun.ff   «elten   gzr.lc?   en,lch  bin 

""'S-  -  -  -  -t,  '  ■        .  ■, 


>4. 


T'eln'!^  T»aiji-)t arbeit   >-^9'^tcht»  ausrenbllc'-'rlich  In   (1er  Vorkarel- 


ft 


t'-n-y  eTner  n:*ucn       '"lrtsG>if^ft -kurve      »'^le   noch  ^n(5e   ile*^  ^on-^t^   her- 
^upl^oTTen    "Oll,    Ich    '-^T^f^  t-v.^v^  "    revlsenbev/lrt^chäftun-?  un-l  Goldwgh- 
ru'-!'3r   "    «-c^relben.      einen   letzten   ^ufratz  '*ber  Colddeviaenwghrung  echll? 
ke   lob   Ihnen   dlerer  Tasro    zu.    ^on-t    p;l^t   e-    flcl-^li?  Redaktionsarbeit, 
ab   un^   7u  j^uch  rzl^p^nrc-^x^ftl  icir^  Lec^'orblr^sen.    ^r.   ATt^cnul   sehe   ich 
noch   "^p«^lfT^  ,  •  - 

"""a?   ^ie  von   Ihrer  7a^'llle   !rOhreU-'>n,li'»t   fr'3ll!.ch  achade« 
Läfl-t   °1.ob   Ihre  Rel'-e,Ton  de:^en   Drln'rllc^^J'.elt    ich  Überzeugt  bin, nicht 
<^o  ^Inrlrbt^njd'^    '^   Ihre   Friu  zup-T.elch  eine  I-ur  nachen  kann  oder  wenig- 
st «n?   einen  brauchbaren  Arzt    l'^   dt?r  N;;he   hat   ?   "^lirontllch  rollte  man 
auf   dl9?ejr  Gebiet   ^ehr  erfinderisch  sein.    Crüsesn   «ie   sie  bitte   und 
f äffen   ^te   lhr,d0c?F    ?le  mir  mit  einer  3esundunT  einen   srrosnen  OGf&lleb 
er'w-'^iaen   "/'''rd^,    De^":  Ju'^cren   ^eht   e?   doch  i^ut   ?  -;^ 

Da?e    Ihnen  die  Arbelt   zunn  Hal?e   her*^u9h^;n)«t  k^nn  Ich  begral 
fen;    dar  hat  die   ^ch*'npt6  Arbelt  auf  die  i^auer  eo  an   cloh.    Da  hilft 
nur   '^upr^-nien.A  nrc^oe  Unlvei-rltfftprbelt    :    Dr.    '-eil  hat    rieh  vor  ei- 
ner   "oche   f''r  Psdaflrof=5lk   habilitiert.    Trotz    Dgrrirerung  de«   zweiten  ^^ei- 

.      ,  ••  •.  -  .  '^  '  -    '  --  ■    ~  -  "  :>  -1  ■     -    ^->         -.■:•-►.        »  ,  -     -.  .       .  '      . 

--,■-.'  ■     _  ^.  _  _    •   -^        ..  •■■<•■■•.  .     ■''  '  "  ■■"•.■  ■  ■■",""  '  ■  .  '      ■'■    '    , 

e '^ ,    '  ••-     •  '\\     '     -  '     ^'         _    ■■-      '.'■    '.  i-  '  ..,-■'''  ..■■-^'  ■'-'    .-^"  "'  V  ■"'    --  ■   ■•''"-■■'•■•..• 

--'     tia«-en  Sie  bald  von   pich  h'^rcn  und  ?rehr  Gutee.    Ich  ^rtiae« 
^le  -   auch   Iro  Narren  meiner  Fran  -"*aW 

Ihr 


(.«c;^  ?>   <!i9c«Mi,  A:  ^1.  iU/ii  4M«,  <4i   u<i^  c£UL  «ie«U^ 
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Heinz  Pentzlin 


Berlin-Eichkamp,  am  lö.X*}}* 
Zikadenweg  22. 


Herrn 

Dr«J«  Soudek 

Prankfurt /Lia  in 
Ravensteinstr.  5» 


Sehr  geehrter  Herr  Doktor  l 


Bis  heute  habe  ich  damit  gewartet,  Ihnen  meinen 
Dank  für  Ihr  Empfehlungsschreiben  auszusprechen, 
weil  ich  Ihnen  zugleich  die  endgültige  Entschei- 
dung über  meine  Bewerbung  mitteilen  wollte,  inzwi- 
schen ist  sie  zustande  gekommen,  und  ich  werde  am 
1.  November  als  Redaktions-Assisten  bei  der  "In- 
dustrie und  Handels"-Korrespcndenz  eintreten, 

Sie  werden  sich  vorstellen  können,  wie  sehr  ich 
mich  über  diesen  günstigen  Ausgang  freue.  Denn  - 
abgesehen  davon,  dass  es  heute  schon  ein  grosses 
Glück  ist,  überhaupt  irgendeine  Stellung  zu  fin- 
den, -  ich  glaube,  dass  ich  hier  ein  interessantes 
Arbeitsgebiet  und  eine  gründliche  journalistische 
Ausbildung  erhalten  werde.  Ausserdem  werde  ich  wohl 
auch  gelegenheit  haben,  mich  wissenschaftlich 
weiter  zu  bilden.  Kan  sagte  mir  bereits,  dass  man 
mir  die  Möglichkeit  geben  wird,  aus  meinem  Arbeits- 
gebiet eine  Dissertation  anzuf ertigen^  Dies  ist 
für  mich  umso  günstiger  als  ich  meine  frühere  Ar- 
beit, die  mir  Herr  Professor  Löwe  gestellt  hatte, 
kaum  hätte  wieder  aufnehmen  können. 

Sie  sehen,  dass  ich  schwerlich  eine  günstigere 
Stellung  hätte  finden  können,  und  ich  möchte  Ihnen 
für  Ihre  freundliche  Mithilfe  nochmals  meinen  auf- 
richtigen Dank  ausdrucken. 


Mit  bestem  Gruss 


Ihr  s 


ergebener 


Frankfurt  a.M,,  3. Oktober  1933 


Heinz  Pwntzlin, 

Berlin  W  62 
Bur^rafen.st: ,  ^A  II 


fc 


I 


Sehr  geehrter  Herr  Pentzlin  I 

Mit  Freude  habe  ich  aus  Ihrem  Brief  vom  29.. September  ersehen,   daß 
Sie  Aussichten  haben  bei  der  „Industrie   und  Handel  "-Korrespondenz 
.unterzukommen.    Ich  habe  also  wunschgemäß   Herrn  Dr. Veit  einen  Brief 
geschrieben,    in  dem  ich  ihm  von  meinen  Erfahrungen  mit  Ihnen  be-         '• 
richtet  habe.   Ivlatürlich  erstrecken  sich  diese  ^Erfahrungen  ja  nur 
auf  die  Universitätszeit,    und  ich  habe   da  alles  das  hcrausge.^  ffen, 
was  von  Ihrer  wissenschaftlichen  Ausbildung    für  Ihre  künftige   Stel- 
lung in  der  Abteilung  fUr  Levisenbewirtsch^iftung  wicntig  sein  könnte. 
Auch  Ihre  Listanzierun/j  gegenüber  der  iiahii' sehen  Theorie  habe  ich 
erw?di:int . 


^: 


,,/.  •/ 


Matürlich  kann  ich  mich  schwer  als  „Praktiker"  zu  Ihren  Eignungen 
äußern.  Dazu  felilt  es  mir  an  Kenntnissen  über  Ihre  diesbezüglichen 
Fähigkeiten,  Aber  ich  glaube,  daß  Sie  die  anderv/eitig  durch  eigene 
Arbeiten  erbringen  körxnen  uru   es  ist  für  Herrn  Dr. Veit,  aer  selbst 
wissenschaftlich  interessiert  ist,  von  Wichtigkeit  zu  wissen,  welche 
theoretische  Ausbildung  Sie  genossen  haben.  , 

Der  Brie*f  an  Herrn  Dr. Veit  geht  ^dt  gleicher  Post  ab.  Ich  hätte  den 
Brief  gern  schon  früher  geschrieben,  aber  leider  kam  Ihr  Schreiben 
zu  ungünstiger  Zeit  an,  in  der  ich  keinesfalls  zu  einer  Beantwortung 
Gelegenheit  hatte. 

Mit  den  besten  Grüßen 
Ihr 


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.•^"■''  -.r'r'r  ^.J^'Vr  >.i   ,.J,.-  •  ^v 


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Heinz  Pentzlin 


Berlin  W  62,  am  29.IX.33. 
Bur^Cirafenstr.  2  A  II. 


Herrn 

Dr.  Soudek 

Fr  a  nk  f  u  r  t^4  ia  i  n 

Ravensteins tr.  5, 


( 


Sehr 


S 


eehrter  Herr  Loktor  ! 


Ich  danke  Ihnen  vielmals  für  Ihren  Brief 
und  Ihre  iJereitwilligkeit,  mir  zu  helfen,  die  ich 
auch  sogleich  in  Anspruch  neluiien  möchte.  Denn   ich 
oev/erbe  mich  gegenv/arcig  bei  der  halü amtlichen  Kor- 
respondenz "Industrie  und  Handel"  um  eine  Stellunti' 
in  der  Redaktion  und  £;;lau;je,  dass  eine  T'^rapf ehlung 


von  ihnen  mir 
v/ird. 


dabei  recht  .^ute  Dienste  leisten 


Der  Hauptschrif tleiter  Dr.  Veit  (üjrigens 
ein  früherer  frankfurter  Student,  der  auch  bei  Dr. 
Altschul  gehört  hat)  legt  sehr  grossen  '7ert  auf 
eine  gründliche  theoretische  Ausbildung.  >]r  hat 
einige  meiner  Arbeiten  gelesen  und  scheint  mit  mei' 
nen  Kenntnissen  durchaus  zufrieden  zu  sein.  Ich 
nelime  aber  an,  dass  es  auf  die  anderen  Herren,  die 


üoer  meine  Anstellung  entscheiden,  einen  guten 
EindrucJ-:  machen  v/ürde,  vienn   ihnen  ausserdem  auch 
nocli  von  einem  "Praktiker"  meine  ?^.ignung  oestätigt 
v/ürde. 


Da  ich  zunächst  v/aiirsclieinlich  in  der  Ao- 
teilung  für  Devisenbewirtschaftung  ausgebildet 
würde  (später  soll  ich  allerdings  eine  andere  Ab- 
teilung erhalten) ,  .;äre  es  vielleicht  ga.nz  ange- 
bracht, dass  Sie  meine  Jeilnaiime  an  den  Seminaren 
von  Professor  Hahn  erwähnen  vrürden,  v.-enn   es  Ihnen 
daüei  möglich  wäre,  eine  gev/isse  Distanzierung  zu 
Professor  Hahn  und  seiner  Theorie  zurxi  Ausdruck  zu 
Dringen,  '.velche  Eigenschaf :.en  und  Fähigkeiten  im 
übrigen  in  einem  Korrespondenz-Büro  verlangt  wer- 
den, Y/erden  Sie  selbst  sicherlich  besser  als  ich 
beurteilen  kunnen. 


»^aro 


Es  v/äre  mir  am  liejsten,   wenn  Sie 
iCmpfehlungs schreiben  direkt  an   die  Schriftlei- 


.J^l      .      ^Wl,  ■■-'"   ■!  '  '       *"      ■  '.     '     '.  J" 


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leitung  der  Korrespondenz    "Industrie  und  Handel» 
Jierlin  Potsdai-aerstr.    10,    senden  vfürden,  V 

Für  Ihr  bemühen  danke    ich   Ihnen  im  voraus 
vielmals;    und   ich  vriirde  mich  sehr  freuen,    wenn   ich 
uelesen>ieit  hätte,    Ihnen   Ihre  Cfefälli^-keit   erwidern 
zu  können. 


kit  besten  Grass en 
Ihr  seh^  erge^e/ier 


1^ 


> 


: 


:     t. 


Frankfurt  a>.,  den  ^3.  September  1933. 


i- 


Herrn 

^einz  Pentzlin, Dipl. Volkswirt 
2, Zt.   -üerlin  W  62 
Burgi^rafeniitrasse  2  All 


^. 


l 


^ehr  geeiirter  üerr  i'entzlin   I 


T 


t 


-eis  freut  mich  zu  hören,  dass  ^ie  bei  Ihrer  Stellungssuche  schon 
günstige  i^^rfahrun^en  gemacht  haben.  Selbstverständlich  bin  ich  gerne 
bereit,  Ilinen  durch  meine  -Empfehlung  dabei  zu  helfen.  Eoffentlich 
ißt  ein  j Empfehlungsschreiben  von  mir  gern  gesehen  und  wirksam. 

-^inen  bestimmten  -^rief  lege  ich  Ihnen  nicht  bei.  ich  glaube,  es  ist 
besser,  ein  solches  Schreiben  ad  hoc  abzufassen,  weil  je  nachderr?,  was 
Sie  damit  erreichen  wollen,  die  i^uancierung  verschieden  ausfallen 
wird.  M  iiJrfahrungsmaterial  '*  habe  ich  ja  genug,  um  das  herauswählen 
zu  können,  worauf  es  Ihnen  ankommt. 

Sie  können  also  ruiiig  bei  Ihrem  Bewerbungsschreiben  auf  micl:!  Bezug 
nehmen  und  mir  schreiben,  sobald  Bie  einen  Empfehlungsbrief  brauchen, 

^It   den  besten  GrUssen  / 


:-'■:'*•  • 


^L"?."'A" 


1 


Heinz  Pentzlin 
Diplom-Volkswirt 
z.Zt.  Berlin  W  62 
Burggraf enstr.  2  AU, 


am  21.  Sept.  1933. 


Herrn  Dr.  J.  Soudek 
Redaktion  der  "Frankfurter  Zeitung" 


Prankfurt  /l.Iain 
Eschenheimer  Strasse. 


( 


(I- 


Sehr  geehrter  Herr  Doktor  ! 

Ich  möchte  Sie  um  eine  Gefälligkeit 
bitten,  die  mir  -  hoffentlich  ohne  Ihnen  ungelegen 
zu  kommen  -  von  sehr  grossem  Nutzen  sein  kann.  Seit 
einigen  Tagen  bin  ich  hier  in  Berlin  auf  der  Stel- 
lungsuche und  habe  es,  vor  allem  durch  die  Vermitt- 
lung eines  Bekannten  aus  dem.  Reichsverbande  der  In- 
dustrie, erreichen  können,  dass  meine  Bewerbung  in 
mehreren  iVillen  in  nähere  Berücksichtigung  gezogen 
wird.  Leider  habe  ich  nun  feststellen  müssen,  dass 
die  meisten  von  den  Empfehlungen,  die  ich  bisher 
angeben  konnte,  gegenv/ärtig  wertlos  sind.  So  sagte 
mir  z.B.  ein  Herr,  dass  er  persönlich  auf  eine  Emp^ 
fehlung  von  Herrn  Dr.  Alt schul  sehr  grossen  'ert 
legen  v/ürde,  dass  ich  es  aber  trotzdem  unterlassen 
sollte  Herrn  Dr.  Altschul  in  meiner  Bewerbung  zu 
erv/ ahnen. 

Da  ich  glaube,  dass  Sie  noch  aus  den 
Seminaren  von  Professor  Hahn  und  Dr.  Altschul  her 
meine  volkswirtschaftlichen  Kenntnisse  werden  be- 
urteilen können,  habe  ich  mir  gestattet  Ihren  Na- 
men als  Referenz  anzugeben.  Ich  hoffe,  dass  ich 
Ihnen  damit  keine  Unannehmlichkeit  bereite,  und  sa- 
ge Ihnen  für  alle  Bemühungen,  die  Ihnen  hieraus 
entstehen,  schon  jetzt  meinen  herzlichsten  Dank. 

Mit  besten  (rrüssen 
Ihr  seh>y^er,p:ebe 


FranTcfurt,<3en  7.   Januar  193i. 


Pehr  geehrter  Herr  Doktor, 


loh  danke   Ihnen   nir  Ihr  Antwortschreiben  vom  30.    Dez, 
^le   eap^en.daee  ^le  mir  mtün^lloh  gern    Jede  Auskunft  über  Ihre  3e 
wegcrr^ndp   7ur  'Trennung  von  Dr.    ^ell   erteilen  wollen.    Da  hierzu 
demn^ohfit  Wohl  kf^lne  Gelegenheit  sein   wird, bleibe   loh  ?^l80   In  der 
Peurtellun«?  des  TTonfllkte?   und   Ihres  Verhaltens   dabei   auf  die  Dar 
stelluncf  von  ^errn  Dr.   "^ell   angewiesen  und   ich  habe  keinen  Grund, 
dle^e  f"r   elnseltlor  zu  halten.    Ihr  Aooell  an  meinen  guten  Glauben, 
daps    pc^werwleorende  persönliche  oder  gar   sachliche  Gründe   für  Ihren 
TntschluRS  mas^ffebend  waren, kann  nach  Lage  der  Dinge  kaum  Anklang 


finden. 


''^enn   "le  «uf  meine  besorgte  Fr^ge   nach  der  Werbekraft 


dep    Instituts  nach   Ausscheiden  von  Dr.   ^ell   ervldern,Sie  würden 
ihr  nur  ein  Kind  von  fünfzehn  verdanken, so  darf   ich  aufgrund  meiner 
Fen-^tnis  der  Verhältnisse   8aflren,dass   <?i6   sich  dabei   In  einem  schwe 
ren    Trrturr  befinden. 

Ich  habe   Ihnen   «?uch  noch  für  Ihr  Bemühungen   um  eine 
geeiffnete  '^^ftl^keit '  f*'r  mich   in   Italien  zu  danken.    Herr  Dr.   ^r^eil 
hqt   dieoe  ^Itte   "^u  einer  ''eit   ge»u°9ert,?)l9  es   für   Ihn  und  mich 
noch  m^lgllch  w^irj^'ie    in  dieser  ^Unsicht   zu  bemühen.   Abgesehen  da 
von  beste  t   zu  °o1  eher  ^^ujachau   .letzt   f*uch  kein  Grund  mehr, da  ich 
zunächst   hier   in  Frankfurt   bleibe  und   aus   dem  Ausland  gute  Angebote 
erhalten  habe,    loh  bitte   Sie   deshalb, nlnhts  mehr   in  dieser  Angele 
genheit   zu  u'^ternebmen, 

«chliesalioh  bitte  loh  Sie  noch, Herrn  Dr.  Goldeteln 


mitteilen  zu  wollen, daes  loh  das  Packet  mit  den  Lamnenaohlrmen 
am  2.  J^nu«»r  an  'lle  angegebene  Adrense  geeohlckt  habe. 


Tn  vorz^i gl  lober  "ochachtung 


•^,:  ■ 


•-  .  •' 


ERZIEHUNGSHEIM    FLORENZ 


t«;     '• 


VILLA   ELENA,   FIISOLE  -  MAIANO  (Flr«nz«) 
T«l«phont  32242 

3^.De2eiitoer  1933. 


.  .   ■<■;    ■■! 


Herrn 


Dr«<^08er*   S  u  d  e  c  k  , 


Frankfurt   a/M 
Ravmstelnstr.   3* 


Sehr  geehrter  Herr  Doktor  , 

da  Sie  mich  nicht  kennen,  mit  Herrn  Or«Weil  aber  be- 
freundet sind,  ist  es  ganz  selbRtverstfCndlJ  nh,  dass  8ie  sich  zunächst 
auf  seine  geite  stellen.  Wenn  ich  mich  zu  der  Trennung  entschlossen  ha-^ 
be,  so  werden  Sie  meiner  Versicherung  glauben,  dass  hier  schwerwiegen- 
de sachliche  und  menschliche  Gründe  massgebend  gewesen  sind,  Jch  werde 
Jederzeit  bereit  sein,  Jhnen  mündlich  Jede  gewünschte  Aufklarung  zu 
geben.  Zu  einer  schriftlichen  Darstellung  eignet  sich  der  Konflikt 
nicht«  Jhre  Sorge  um  die  Werbekraft  der  Jdee  des  Erziehungsheims  ist 
erfreulicherweise  durchaus  unbegründet*  Sie  können  das  schon  daraus 
entnehmen,  dass  von  den  zur  Zeit  hier  befindlichen  13  Kindern  ^ceiii 
einziges  auf  Grund  der  Werbekraft  v)  n  Herrn  Dr.Well  hierher  gekommen 
ist/ Mit  meinen  Urteil  über  Dr.Weil  innerhalb  der  pädagogischen  Theorie 
haben  diese  Dinge  übrigens  nicht  das  geringste  zu  tun. 


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"-"-v^   •^■»-<*<t:l2i^C--^  '^t^vsv 


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*■    -   • 


.vi.'VjJ.»  C'?'/*iAM  -  IJvJiir^   vA^*:}'^..?^   AüfV.., 


.*'.^ 
.r?^ 


Herr  Dr.well  erzählte  mir  viel  von  Jhnen  und  bat  Bichi 
Bi:7h  nach  einer  Möglichkeit  einer  entsprechenden  lätigKelt  für  Sie 
innerhalb  Jtallens  unsusehen«  Jch  hatte  einige  Besprechungen  in 
dieser  Hichtung  und  wäre  für  eine  Mitteilung  dankbar,  ob  Sie  auf  eine 
Fortsetzung  dieser  Besprechungen  Wert  legen« 

Jn  Torzüglicher  Hochachtung 


'•■'  » 


«   •- 


>^. 


Pr«nkfurt,den  17.   Dexeacber  1933. 


B«hr  geehrter  Herr  Doktor» 

«©•b«n  erbfilt©   loh  von  Herrn  Dr.   well  dl«  Nach 
rieht, dum«  «r  äu«»  den  Diensten  dee   l^rtlehungehelne  Floren«  ent 
laBPen   «^el^rJnft  Tage^n^r^h^em  er  mit   «einer  Familie  mit   Ihrem 
^Inverpt^n'^nlfi    In  seine  Dienstwohnung  eingezogen   let.    Dleee 
l^achrloht  bereitet  mir  eine  schmerzliche  Ueberrasohung  und  Sie 
w»r<1en  eo  irlr  ale  ^eund  von  "errn  Dr.    -eil  nachfühlten, wenn  loh 
?le   anfrage, wa.«   ^'le  tu  dlepem  schwerwiegenden  *?ohrltt  veranlasst 
hat.    Denn  al«  berufstätigem  l«?t   es  mir  wohlbekannt, dass  man  die 
''•ntlwe^ung  vor  allem  einer  leitenden  Persönlichkeit  nur  dann  aus 
enrloht,wenn  ein  «nnt  gravierendes  Vereohulden  vorliegt. 

Aup  der  vittellung  von  Herrn  Dr.  "^ell  geht  aber 
nicht  hervor, dai9p   etwas  Der*irtlgea  vorgelegen  hätte.    Soviel  mir 
bekannt   let.h^t   Herr  Dr.    ^ell   nicht   nur  die  pSdagoglschen  Grund 
lagen   zu   Ihrer   Ins^tltutsld^e  und  damit   sozusagen  die   Seele  des 
"^rzlehungf^helmp   geschaffen, er  hat   auch  ÄafOr  und  In  dem   Institut 
mit  6em   "Inpwt«  aller  Ihm  rur  VerftJgung  atehe-^den  !i'lttel  gearbel 
tet.    Je  enfalle   habe   loh  von  nächster  Nffhe  «up  beobachten  können 
daeR   Titern  eich  nur  auf^^rund  d^e  Ansehens  und   des  Wissenschaft 

m 

liehen  ^ufes  von  "errn  Dr.   "^ell  entpohlospe'^  haben,  Ihr  Kind   Ihr«« 
Tnfitltut   «u  schicken.  Aber  auch  die  Lehrkr*ffte,dle  er   Ihrem  Inatl 
tut  fUflrefHhrt  h«it,alnd   Im  elcr«ntl leben  <?lnne   seine   '^chüler  und 
Ihre  ^Irkflwmkelt   devon  ebh^ncrlg, wieweit   sie  unt^r  seiner  Leitung 
stehen. 


loh  kann  kaunj  ann«hTen,e1«ei   ^le  die  V^rrllenote  von   Herrn 
T>r.   ^#11   uro  <1afl   Tr-'lehunfi^^'heliB  '"lorens  nicht  kennen  »ollten  und 
kann   noch  weniger  begreifen, daoa  ^'ie  dleee  Verdlenate   «o  gering 
©Inpch^'tf en.ufE  elc>i  von  »^errn  T)t.  ^ell  trennen   zu  wollen,    Solltr»! 
^i^   aber  an  »lleeeni  fntechlues   festhalten  wollen, so  möchte   Ich 
weine   ^oriore  um  'lle  weitere  ''^«rbekraft  des  Trzlehungahelffis   nicht 
verheMen.'^enn  <!le©e    Ift   weit  fliehe  nd.mc  nicht   zu  eagen  ganz  »mit 
der  ^er8?*nllr?hkelt   seine?»  pJ^'^agogleohen  Leiters  verknüoft. 


In  vorzflgllcber  "ochachtung 


Prankl'urtjden  6.   September  I932 


1 


5^ 


Sehr  geelirtes  Fr'lulein  Paxraann, 

Herr  Br.   Biirehard  Jüit  mir  liiren  Wiriöoli  weitergei^^eben, 
die  3ibli0c:rap}iie  zvnn  Refei^at  über  das  preus::}  ioiie  Beamtentum  unter 
Friedrich  II.    zu  crli^il  en.   Wir  ii?itton  dazu  fol«$ende  Blloiier  vorgesehen: 

S.    Isaü,csolin   t   G-esoaioiite  des  preui^ßiijoheji  Beantentims,   Bd  1/3  '     ^ 

1874  -  78  • 

0,  Hintze   :  Preussisohe  Refombe st ro bunten  vor  I8O6.   Ilistorisr^he 

und  politisoiie  Aufs  tze.    Bd.    3-   Deutselie  ß-fioherei 
94  -  101.   Lei7)ziß 
\u  Ha.de':   Zur  Q>e.'  »nicht e  des  prc3U33icIien  Subaltornbe(imtentum3.    . 

Jor3oiiun^en  zur  preu33ichen  und  brand  nbur^ischen  Q-e-    " 
schichte.   Jje±r)ziß  I905.    Bd.  12 
G.Sohnoller   ;   Umrisse  sur  prou^^yiscliön  Verf.   -  VeiTfaltuit^s  -  und 

Fina2i33e schlichte.   I92I 


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Mio  den  bebten  G-riissen 


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DR.  ELENA  QUITTNER  BERTOLASI 


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DR.  ELENA  QUITTNER  BERTOLASI 


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/^vv^AS"l    4>Jm^  if\^w  JCjuit^    (TWty^ ,.A..w--v.^^      (tMs^/Q-ß-ei-s)  -^-^-o 

A'\t/   UxM/ie^  fVO-Co^yj^  .  Jfciv    *^HAA<$^Jr    /V-^---^  "(^^^^y^ 


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Frankfurt  a.U^.,   den  7«^oveinber  1933» 


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Herrn    ^ 

Dr.   Rosenstfel, 

Berlin, 


Lieber  Herr  Dr.   Roaenstiel    ! 


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Ich  habe  Ihnen  n  ch  zu  danken  ftir  die  Zu8end\Hig  Ihres  Artikels  ^  Kapital- 
aufsp^icher-ung  in  der  Krise  ?  ",  zu  dessen  Lektüre  ich  erst  jetzt  ge-  *;" 
kotameii  bin.  Eine  ausftihrliche  und  auf  .Einzelheiten  eingehende  Antwort 
erübrigt  sich  schon  dadurch,  dass  ich  meine  Auffassung  seinerzeit      :^ 
in  de«  diskutierten  Artikel  und  in  dem  kommentierenden  Briefe  darge-   -U 
»teilt  habe.  Ich  habe  mich  von   der  damaligen  Auffassung  auch  jetzt 
noch  nicht  abbringen  lassen  können  und  stehe  daher  im  Irinzipiellen 
Ihren  Gredankengfingen  distan-t^iert  gegenüber. 

Aussichtslos  vväre  der  Versuch  einer  Verstand i^'ung  zweifellos  nicht, 
hinen  Satz,  wie  der  am  ochlusse  Ihres  Artikels:  „  geldmässig  linanziert 
sich  der  Aufschwung  zun'ichst  einmal  zu  einem  erheblichen  'leil  aus 
sich  selbst  ",  könnte  durchaus  einen  ijasatz  zu  C:;iner  Auseinandersetzung 
liefern.  Liese  müsste  aber  auf  ganz  grundlegende  fragen  der  Airtschafts- 
theorie  überhaupt  eingehen,  was  in  einem  Briefwechsel  doch  nicht  g  t' 
zu  machen  ist.  Letztlich  gehen  bie  und  ich  von  ganz  verschie  enen 
brundvorst  ,llun^;en  über  die  Wirtschaft  aus.  Co  betonen  Sie  in  Ihren 
Ausführungen  immer  wieder  die  scharfe  ^i-rennung  zv/ischen  den  verschiedener 
Sphären  der  .Wirtschaft  (  Geld-,  Kapital-  und  Gütersphäre  ),  ohne  die 
Verbindung  zwischen  dieser  Sphären  zu  zeigen,  ja  manchmal  ohne  eine    '" 
solche  Verbindung  überhaupt  anzunehmen.  Temgegenüber  glaube  ich  aller-  > ' 
dings,  wie  man  neuerdings  zu  sagen  pflogt  an  die  Interdepcndene  der    -j 
Wirtschaftsdaten  und  vermag  also  nicht  zu  glauben,  dass  eine  i^uffüllung 
des  Geldmarktes  lediglich  eine  Erscheinung  der  Geldsphäre  sei  und  nicht 
vielmehr  «ine.  komponentE  das  Resultat  aus  komponenten,  deren  Ursprung  • 
in  den  verschiedensten  Virtschriftsgebieten  liegt  imd  deren  /irkung     .^ 
nicht  nur  auf  eine  bestim^/te  ophäre,  in  der  sie  gerade  auftritt,  be-   ' 
schrlnkt  bleibt. 

Auch  vonden  Gründen  und  Zielen  des  Viirtschaftens  haben  wir  v.fi-^-nbar 
g€Lnz  verschiedene  Vorstellungen.  Das  entnehme  ich  Ihrer  ständigen 


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-  2  ^ 

nachdrücklichen  Betonung  der  Irodi:iktion  auf  Vorrat,  die  mit  ''Bankkredit 
finanziert  wird.  Demgegenüber  glaube  ich,  das s  den  Vorreden  hlo.   longe 
doch  nur  eine  vorüb^^r gehende  -^^edeutung  zugeschrieben  werden  kann. 
Das  bedeutet  natürlich  wieder  nicht,  dass  nicht  gerade  auf  Vorräte 
erhebliche  Kapitalverluste  ^.oznicen  können.  Dagegen  meine  ich,  dass  neu 
eingestellte  Arbeiter  nicht  auf  die  Konsumgütervorräte  angewiesen  .  ind, 
sondern  dasü  die  laufende  iroduktion  gerade  t^uf  aieseL':  ^ebiete  durchaus 
in,  der  Krise  dem  laufenden  i^edarf  ange]  asst  ist  und  wiederum  ^»-enug 
Elastizität  besitzt,  um  Neuanforderungen  rasch  zu  ^enü^ea^  '   ' 


Aber,  wie  gesagt,  diese  Dinge  lassen  sich  nicht  knapp  behandeln,  und 
es  war  für  mich  auf  alle  Fälle  lehrreich  und  anref^end,  in  extenso 
und  gut  formuliert  Ihre  /aisichten  kennen  zu  lernen. 


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«41 


Nun  nc  h  eine  Bitte:  Herr  Oeser  regt  an,  dass  in  Frankfurt  a.M.  . 
der  letzte  Artikel  über  Keynes  in  Jbchmoller's  *^ahrbuch  diskutiert  ^.verde. 
ich  kenne  den  Artikel  nicht,  kann  auch  das  ochmoller's  «Jahrbuch  n^cht 
erreichen  und  frage  3ie  deshalb,  ob  es  ihnen  möglich  vväre,  uns  vorüber- 
gehend die  Zeitschrift  zu  verschaffen  oder,  falls  Sie  sie  halten, 
vorübergehend  zur  Verfügung  zu  stellen. 


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Mit  den  besten  Grüssen 


Ihr 


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;.^atsche  Ökonomist  o  Nro  44  vom  3 oll  ^103;;'' 


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italaufspeicherung_in  der  Krise?  Der  Leitaufsatz  kommt  zu  dem 

er  sogoKapItaTffeTietzungsprozess  während  der  Krise 

aus  denen  der  Kon» 


Ergebnis^  dass 

völksv^irtschaftlich  keine  Mittel  bereit  stellt^ 
junkturauf Schwung  finanziert  werden  könnte,  ebensowenig,  sei  dies 
hinsichtlich  der  Sparbildung  in  der  Krise  der  Fall«  Vielmehr  deute 
alles  darauf  hinp  dass  in  Jeder  Krise  eine  ungeheuere  Kapital yer-- 
nichtung  stattfinde o  Das  Verharren  in  einer  Krise  sei  also  in  Wirk- 
lichkeit der  kostspieligste  Luxus^  den  sich  eine  Volkswirtschaft 
leisten  könne o  Geldmässig  finanziere  sich  der  Aufschwung  zunächst 
einmal  zu  einem  erheblichen  Teil  aus  sich  selbst«  Daneben  aber 
übten  die  zusätzlichen  Kredite  der  Banken  eine  Hebelwirkung  aus «Was 
die  Güterseite  betreff e»  so  vermehre  die  Krise  nicht  den  Gütervor- 
rat, sondern  schmälere  ihn  in  der  Regel o  Wenn  nun  erhöhte  Investi- 
tionen einsetzten,  so  müssten  die  zu  ihrer  Durchhaltung  notwendigen 


i 


Konsumgüter  zunächst  einmal  aus  den  vorhandenen  Vorräten  entnommen 
würden,  was  umso  schwieriger  sei,  je  mehr  diese  Vorräte  in  der  Krise 
zurückgegangen  seien.  Diese  Vorräte  würden  aber  dann  rasch  nach- 
schiessen,  wenn  vorher  ein  mehr  oder  weniger  grosser  Teil  des  Pro»- 
duktipnsapparates  nicht  ausgenützt  war. 


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Kapltalaufsp^loherujag  in  der  Kriae  ? 

von  pr.R. 

Die  •selbsthäßäagekräfta'»    . 
Ein  belielDtar  Einwand  gegen  die  Versuche  einer  bewuaeten 
Konjunlturankurbelung  bildet  das  Argmoent,  daas  die  Krise  die  Keime 
zur  Erholong  selbst  in  sich  tragtb.  soweit  iLau  daait  meint,  dass 
eioh  in  jeder  Krise  eine  göwis^e  Reinigung  vollzieht,  bei  der  Fehl- 
investitioaen  zutage  traten,  iöbensunfilhig©  betriebe  ausscheiden 
und  der  wirtsoha:Ctliöhe  l^ortsclu-itt  durch  verstärkte  Anstrezigungen 
zur  lüoduXt  onaverbilligong  gefordert  wird,  ist  dies  grundsatzlich 
sicher  richtig.  AÜöraings  worden  die  firvvartun^en  in  dieser  Hin- 
sicht vielfach  ül>erspann*ü  und  v"or  allem  kann  man  nicht  in  federn 
Stadiufli  der  Krine   aus  dem  vorhandeneein  noch  \intörelnigt  er  Kom- 
plexe schliessea,   dass  der  "Keliil^ungsprozeee**  weitergefahrt  und 
vfcmGgliah  durch  Staat  oder  iiotenbaök  noch  verschärft  werden  müsse. 

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liicjht  alles,  was  in  der  Krise  ald  Fehlinvestition  erscheint, 
i8t  cUes  aazh  \ATkliSti.  ick^r^ntlloh  löst  in  unserer  Wlrtsch«rts~ 
ötruktur  ;;ed6r  allgemeine  iesohäfti^ungs-  und  ^rtrogerUckgang 
i^llD3t-'Defl!\tionstenden26n  a'os,   dia  sel^  löicht  das  gesamte  Wlrt- 
scUarts-  und  Be schüft igung3vol^\m^n  auf  einen  Stand  drlica^en,  der 
unter  normalen  i;odingangen  rentable  Untörnehmxingen  zum  i:.rliegen 
bringt,   woraus  darxn  wieder  eine  weitere  Erhöhung  der  Arbeits- 
lo-lgkclt  auf  der  einen  S^'ita  und  verstiirkter  Liquid ationsdruolc 

4 

t 

auf  der  anderen  resultiert,   -^i^mn  eine  solche  Selbstdeflation  dann 
noch,  v7iQ  untsr  5rünins~Luther,    durch  vi^rstärkende  r.iassnahmen  des 
Staates  und  ^^r  ITotorbank  vorangetrieben  wird,   so  steht  man 
schliesslich  vor  eln^r  Schraube  ohne  HiiIb  und  die  Leflationsfana- 
tlVer  haben  dann  theoretisch  solange  Gelegenheit,   eine  Fortsetzung 


^^mmß^ 


-  2  - 

69X  »*ga8unden  LerelnigungspolltlkQ  zu  fordern,  bl»  der  letzte 
Betrieb  zum  Erliegen  gekommen  iot;    gewohnlloh  werden  sie  dann 
allerdlnga  schon  vorher  durch  den  wachsenden  polltisohen  Gegen- 
druck hinweggespült  werder». 

Da«     AT^sojaient   von  den  selbetheilungekraften  der  Krise 
das  dann  ^rmer  gleichzeitig  auch  ein  Argument  für  ein   "Ausbrennen- 
lassen"  ist,  tritt  aber  noch  in  einer  aweiten  Variante  auf.  Es 
lautet  dann  ungefähr  eo:  r>ie  Erlse  scts^  krtpital-(*rel,   weil  der 
Bttriebsmittelbeöarf  sübruiLpfe   and  die  xijeuinve et it Ionen  nachlas  - 
sen,  während  andererseits  ^Ue  Köi^itsl  Dil  düng  zwar  schwächer  werde 
aber  doch  nicht  gany.  aufhc^re.  Die  sich  so  vÄllziehenie   ^^Ansamm- 
lung  flüssiger  Mittel ••  sei   schon  um  deewillen  notwendig,  weil 
diese  Mittel  später  bei  aar  Iluanüierung   der  frhchten  Kapital- 
bedürfninse  des  Konjunkutraufschwun^iiea  benotigt  werden.  lieser 
Kon^iunkturauf Schwung  eelbst  aber  werde  sehr  weeentlich  g^^för- 
dert  -  nach  manchen  Ansichten  sogar  herbeigeführt  -  durch  de  n  üoruck 
auf  das  zinrini/eau,   aer  gerade  von  der  Freisetzung  von  iiitteln  und 
der  Fortdauer  der  Sparbildung  während  der  Krise  a^osgehe.  I^it  dieser 
zweiten  Version  von  den.  selbstheilizngskräften  der  Krise  poll  sich 
die  nachfolgende  Darstellung  vor  allem  befasson.  Sie  wird  also  drei 
Fragen  zu  berücksichtigen  haben: 

1)  setzt  die  Krise  vidrklloh  Kapital    iTrei? 

2)  Sai^ttelt  sich  während  der  Krise  aus  dar  fortdauernden 
Sparbllüung  Kai>ital  an,  das  in  aer  Krise  selbst  nicht  angelegt  wird 
aber  zur  Finanzierung  des  K:onjuhkturauf8chwun£;s  dient? 

3)  yüie   steht  es  mit  der  in  der  Krise  eintretenden  Zins- 
Senkung? 


-  s  - 

Die  •»Kapitalfrelsetzuxig"  in  dar  Krls«. 
Der  Elnzelunternehaiar,  der  in  Erwartung  ein^r  weiter««  Wirt- 
schaftaverschlechteruziÄ  ^^^  eines  verstärkten  preieruckgangee  bei 
den  ereten  Depreesloneanzeiohen  Bein  Warenlager  um  ^eätn  Preis  ver- 
kauft,  sei  es,  uüi  damit  LarJuSchuldei  zurtokÄUzahlen,   fiel  es,  \m 
die  verelnnahinten  Mittel  zun^ohat  eimnal  als  iiankguthaben  stehen 
zu  lassen  uno  Qpätor  vvieder   '•si^izris teilen»*,  wird  zweifellos  li- 
quider.  Ist  damit  aber   oinc   Verflu3£»igiing  der  Volkswirtschaft  ver- 
bunden und  IKat't  filoh  üb.  rhaupt  volkswirtscheftlich  Kapital  "frsi- 
setzen*»?   nOllte  i^an  ohne  v/eitercs   den  privnjtwirtachnftlichen  Vor- 
gang des  rluanigerwerdtins  icle2ii:ifi;ileren  mit  einer  Verflüssigung 
der  Volkswirtschaft,   so  iiioBöe  dies  Ole  geldtheoretische  Orund- 
einsiont  verkennen,   daet-  ein  Geldvorret  in  der  Hand   des  Jndivi- 
duums  noch  nicht  Kapital  in  volktwirtso haftlichem  Sinne  darstellt. 
Per  L'infaohheit  halbtr  eei  "Lei  den   nadufolg enden  Tjeberlegungen 
Bunöohst  von  einer  geschlossenen  J:innenwirtsohaft  ausgegangen. 
Hier  besteht  eine  laufende  Produktion  an  Waren  aller  Art,   die, 
wenn  Gleichgewi3htS8türuag9n  vermieden  bleiben  sollen,  gekauft 
werden  m^issen,   entweder  von  der  für  Ilonsumsweoke  verf^ligbaren  Kauf- 
kraft oder  von  den  Teilen  der  Kaufkraft,   die  von  den  Besitzern 
fiJr  Sparzwecke  vorwandt  v«rden.  Das  öleichge^ficht  zwischen  der 
laufenden  pro:^uktion  einerseits  und  der  ihr  gegenüberstehenden 
Kaufkraft  andererseits,   ätaxti  ist  alno  Orund voraus Setzung  einew 
volkarwirtschöftlichen  aloichgewiohtßzustandes.  Behält  der  lin- 
zeine 2nsa3rTjw±i»xS|caxgarnii3L)UDi  Sparer  seine  Spargroschen  aus  irgend- 
welchen Grünöen  plötzlich  in  der  Tasche,   anstatt  sie  in  der  üblihh€ 
Welse  au-^zuleihen  oder  sind  die  Banken,   die  für  einen  ^onamn  Teil 
des  Sparprozesses  die  vermittler  spielen,  nicht  mehr  bereit, 


-  4  • 

die  ihn^n  zufliessenden  Spargelder  wlederauazulelhen  -  wobei  dexa 

♦•Aueleihen"  imter  diesem  Gesichtspunkt  die  jnvestition  in  Effekten 

gleichkomiüt  -  so  entstehen  Störungen  im   volkswlrtBohaftliohen 

Gleichgewioht.  Kb  findet  dann  nämlich  ein  Teil  des  laufenden  Waren- 

^  angebota  zunÄchst  keine  üJ^terkunft .  Ls  wird  zu  niedrigeren  Preisen 

\ 

l  an  den  iiarkt  gebracht,  wodurch  den  ünternehxmingen  Verluste  ent- 

i  stehen,  die  in  ihrem  Ausrase  der  Gumine  der  Sparkapitalien,  die 
gespart,  aber  nicht  ausg' Hohen  wurden,   gleichkommen  müssen,   sodass 
sich  in  volkswirtacliaftli ehern  Sinne  ein  Zuwachs  an  Sparkapital 
garnicht  vollzogen  hat.   "ler  Konsumveraioht  Einzelner  braucht 
nicht  cas   •'ngesaanielte  Verzügen  zu  erhöhen;    er  kann  statt  dessen 
ziir  Erhöhung  des  laufenden  Verbrauch»  anderer  Personen  dienen." 
(Keynes   "Vom  Gelde"   Seite  41(3).  Auf  dleoen  von  Keynes     stark  unter- 
strichenen Vorgang  hat  Dr . iierriaann  in  der  letzten  Hummer  dieser 
Zeitschrift  ( •♦Eapitalbildung  und  Jnvestitionen*)  hingewiesen. 

TTlne  Qleichgewiöhtsstüixing  gana  ähnlicher  Art  tritt 
aber  anoh  dann  auf,  v/enn  u^^törnehiaer  zum  Zv/ecke  der  Verbesserung 
ihrer  lAquidltät  Vorräte  abaustossen  suchen,   währe lid  in  dem  eben 
erwähnten  Falle,  d^T  in  der  amerikknischen  Literatur  mit  Recht 
•'Miaggltiokte?  Sparen"  genannt  wird,   das  zunächst  unverändert 
bleibende  Warenangebot  der  laufenden  Proauktioii  auf  eine  nicht 
mehr  hinreiohendeJiSaohfrage  stösst,   bleibt  bei  dar  Liquidierung 
von  Vorräten  zwar  die  Geaamtnaohfrage  zunächst  xmverflndert ,   aber 
es  vergröBsert  sich  das  Angebot,  v/eil  nämlloh  zu  dem  Angebot 

aus  der  Ifjufenden  Produktion  noch  die  nuflösung  von  Warenvorräten 

der  Versuch  zixr 
nus  f3rühcren  produktionsperioden,  d.h.  gewlasarmassen/abbi  Rück- 
gängig nachung  eines  früheren  sparvorgangea  hinzutrxitt.  Das  Ergebnis 


mmß 


-  5  - 
Ist  in  beiden  Pällan  Jedenfalls  da«  glelohe:   Die  Preise  müssen 
auch  bei  dem  verkauf  von  vprräten  soweit  sinken,  blo  die  in  ihrem 
Nominalwert  zunÄohst  unverändert  bleibende  Nao^itrage  die  erhöhte 
Warenmenge  auf  ermöaslgtem  proionlveau  aufgenommen  hat,   d.h.   aber, 
dass  irgejsdwelohe  Unternehmer  Elrbu?3en  erleiden,    die  entweder 
glatte  Verluste  oder  verrainderte  Gewinne  seinwerden.  Der  Erhöhung 
der  flüssigen  Mittel  der  jonigen  ünternehner,   die  ihre  Vorräte  ver- 
kauft haben,   stehr^n  al^o  F:inb3fcus!t3en  arjf'erer  irnternehmer  gegen- 
über,  die  sich  demgemöse  In  einer  A"t'.*^*ahnie  ihrer  flüssigen  Mittel 
oder  auch  in  einer  "Brböhun,?  ihrer  v^rsohnldrmg  ausdr'.oken  müssen. 


Dies  heisst  aber,   das« 


duroh  len  Verkauf  von  Vorreiten  volks- 


wirtsohaftlioh  kelnf^   "Kapital frei setf'.'ajiß"  sondern  eiJne   'TCapital- 
auf zehT'xng'*   stattfindet,     rie  'j^'arenvorräte  rerr»8ent leren  eben 
neben  den  Jnvestltionen  in  festen  Anlager  dae  yerm'ö^.en  der  Volks- 
wirtschaft,  nodasp  eine  Verklelncrunf;  cer  Warenvorrf^te  ganz  ebenso 
eine  Yerndnderung  des  Volkswirt ßchsftliohen  Vermögens  bedeutet, 
wie  z.B.  Gie  Kxplosion  einer  Fabrik.  Kapital-,    das  einmal  ent- 


standen ist,  kann 


in  Volkswirt  sc  haftlichem  Sinne  nicht  mehr 


"verflüssigt''  werden,  während  prÄvat wirtschaftlich  vom  Gesichts- 


p-onkt  des  jndivldiiams  au»  dieser  Vorgang  aich 


täglich  voll- 


zieht. 


}ie  eben   geschlldette  Tendenz  sum  Preisdruck  und  zu 


ünternehmsrveriusten  muss  an  und  für  eich  bei  jedem  Verkauf  von 
Vorraten  eintreten,  x^'ormal erweise  wird  pich  daraus  allerdings  ein 
allgemeiner  preisÄruok  deshalb  nicht  bemerkbar  machen,  weil  der 
^  i»agerverkleineruug  an  der  einen  Stelle  der  Volkswirtschaft  eine 
Lagervergrüsserunga  an  einer  anderen  Stelle  gegenübersteht,  wobei 
im  Aui'atieg  der  Konjunktur  die»  Summe  der  Lagervergrösserungen 


-  6  - 
sogar  wesentlich  grösser  sein  wird  als  die  der  Lager Verminde- 
rungen, Bas  MediuK  bildet  gewühnlioh  die  Krr^itverciittlungß- 
tötigkeit  der  Banken,  In  der  Krise  tendieren  die  Banken  mm   aber    i 

i 

daMn,   die  ihnen  durch  Lag^rverkleineruiig  einiselaer  Unternehmer 
zufllecsenien  iilttel  nicht  wieder  in  Krediten  an  andere  TTnternehmer 
zu  Investisren.   Vielmehr  v?erden  sie  diuse  Alittel  entweder  zur  Htick- 
zahlung  eigener  verbinaliohkeiten  beimtzen  ocier  in  pelir  liquiden 
Anl.t^ßen  (z.U-    Staataochuldverschi^eibuiifcjen   ;  anlegen  oder   aie   viel- 
leicht sogar  "Anbenutzt   :::oi  äcr  i?»o  c;eni»ik  steiißxi  lassen.  Erst  damit 
findet  aber  das  susfitzllche   r/areiiange^ot  aus  der  Auflösung  von 
Vorräten  keine  ßueützliöhc  iiaohfrage,   es  muce  von  der   "^alten"  Nach- 
frage   ier  laufenden  rinkoxmnen  gekauft  v^^erderi  ,  was  eben  nur  unter 
Prfilsdruck  vjid  vcrlucten  der  Untertieliüier  geschehen  )cann« 

Finanziert  cie  Krir^e   aen  Aulschv/ung? 
Ein  Konjunklrtir anstieg  wird  durch  erhö?ii:e  Investitionen 
In  /nlßgen  aller  Art,    sei   es  für  Auedehntangs-    ,    sei  es  für  Ver- 
becserungszweoke  gekennzeichnet.   Daneben  vol4.zleht  3ich  im  all- 
gemeinen auch  eine  lirbohang  des  zweiten  KeeiLkapitalfaittors-,   dsr 
Vorrate,    die  das  volkswirtsohaftliohe  .^etriebslrapital   darstellen. 
Geldmäasig  gesehen  wird  d«s   für  erhöhte  Investitionen  benötigta 
Kapital   ontv/eder  aus  spt^^iitteln  oder  aus  Tarikkrediten  bereitge- 
stellt.   \,arei:iaiässig  ^^eeehen  roisaen  die   Arceiter,    die  Eit  r?er  Vor- 
nahme Verniehrter  Jnvestltionen  besoiuiftigt  wer  Jen,   jedenfalls 

Bestand 
einen  bestiminten  Slftork  an  wonsumvorry'ten  vorfinden,    aus  dem  sie 

KiKhxfisu£xsar:v:;iiÄ»ÄX-dex-Äi»he'M4r««:'^mvfir»±i^  unt.er halten  'werden, 

bis  die  von  ihnen  erstfellten  Ablagen  selbst  wieder  de::;  Konsum  die- 
nen.  Wer  alßu  buhauptet,  dass  in  der  Krice  sich  die  JiOittel  bilden 
zur  Durchführung   der  erhöhten  jnvestitionen  des  Aufschwungs,  muss 


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notgedrungen  ouoh  behaupten ,  dasa  in  der  Erlae  die  Soneumfählgen 
Vorräte  wachaen.  Daaa  die  tateaohenbeobaohtangen  demgegenüber  ge- 
nau daa  Gegenteil  ergeben ,  wird  welter  unten  nooh  dargelegt  werden 
Hier  sollen  nur  nooh  einige  theoretische  Ueberlegungen  angestellt 
werden . 

Eine  "Freisetzung  von  Betriebskapital*  in  volkswirtschaf* 
Hohem  Öinne  gibt  es,  wie  oben  dargelegt,  nioht,  Jnfolgedeesen 
üiOssen  den  erhöhten  Bankeinlagen  der  Unternehmer,  die  ihre  Vor- 
röte verkauft  haben,  absolut  oder  relativ  verminderten  Blnlagen 
der  Untemehiaer  gegenüberstehen,  die  duroh  die  WarenveAaufe  der 
ersten  üntemehmergruppe  Verluste  oder  aewinnsohinälerungen  er  ah- 
ren .Tatsächlich  zeigen  denn  a\ich  die  Bankbilanzen  in  der  Krise 
oft  keine  Ausdehnung  der  Kredltoi-en,  sondeam  Stagnation  und 
Schruiapfung.  Wie  steht  es  nun  aber  mit  der  Sparbildung  in  der  Kri- 
se ?  Lief  ort  et!va»  sie  die  Mittel  zvx   Pinanzierung  des  Aufschwun- 
ges ?  Auch  das  ist  nicht  möglich.  Der  übliohe  Trugsohluss  dürfte 

in  der  Hauptsache  von  den  mangelhaften  Statistiken  herrühren.  Man 

lieuer 
sieht,  dass  in  der  Krise  die  Lmiaaionen  der  üntemoFhmer,  also 

die  für  Jnve st itionszweoke  angeforderten  Beträge  stark  nachlassen. 
Andererseits  beobachtet  soan  richtigerweise,  dass,t  geldmässig  ge- 
sehen, die  Sparbildung  einzelner  Bevölkerungs schichten  keineswegs 
aufhört,  dass  die  lulnlagen  bei  den  Sparkassen  usw.  steigen,  üeber- 
sehen  wird  allerdings  meist,  dass  nur  ein  Teil  der  Sparbildunga- 
iq^xellan  einigermassen  exakt  verfolgt  werden  kann.  Dagegen  entzieht 
sich  der  vielleicht  wichtigere  feil  der  SpÄ^bildung,  die  Kapital- 
bildung in  den  Unternehmungen,  weltgehend  den  Augen  der  Oeffent- 
lichkeit,  obwohl  zrB,  eine  genauere  ölledarung  der  ürgebnissa  der 


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Blnkomxswissteuar  hier  etwas  nähr  AAfvohlues  liefern  könnte«  Kln 
weiteres  Wisent ,   daa  £u  ^rugsohlUseen  verleitet,  let  fezner  die  B«o- 
bftohtung,  daes  eich  faet  In  Jeder  ^rlae  Kapital  an  'OeldmarkM  auf- 
staut, dae  von  den  Besltsem  aonat  aa  Kapitalmarkt**  ali^elegt  werden 
würde,   abwr  Jetzt  den  We^j  dorthin  nicht  findet.  La  handelt  eioh  aber 
dabcii  zuiiächet  uja  olne  reine  I:'r3oh«±niing  der  öeldsph-ifire.  L»  sind 
gewöl'jiliühA  Vertraue  risffiomente,   die  in  der  Krise     «Iren  groaseren 
Teil  der  Sparer  und  s^T.   auch  die  Banken  davon  abhalten,  ihre  Mit- 
tel in  der  sonst  ilblioMn  Welgre  am  KapiteliLarlrt,   d.h.  verhältnis- 
mässig läuigf ristig,   anzvleg^n.  rdese  txelm  aiöohteifltissig  bleiben, 
fürchten  Kioreverluste  usw.     ii?  tritt  dann  Xeloht  Jenes  Auseinander- 
klaffen der  Zinssätze  am  Geld--  nnd  I^spltalnarkt  ein,  das     in 
Beutsnhland  in  letzter  7.tiit  besonders  auffällig  war,  und  dem  Jetzt 
die  ?el(5h8baiilc  entgegentreten  will.  TTeberfüll^  am  Geldmarkt  besagt 
aber,   oWohl  ihr  trügcrrischer  Llndrtiok  nooh  diiroh  <iie  niedrigen  Zin- 
sen artof  vergr:>3sert  wj.Td,   noch  Ireinefswegs,  da{?s   v^olkswirtaohaft- 
llch  eine  Tjeberr'tlls  «ufges^saiten,  anlageb ©reiten  Sparkapitals  vor- 
handen ist.  i:g  handelt  sich  bei  die^jer  OeldmarkttiberfUIle  um  eine 
reine  Erscheinung  dsr  O'^'ldepht^lra» 

yolks^virtnohaftlioh  kann  es,  Tfle  nochraals  "betont  werden 
nuss,  anlagoboreitös  sparkapit«!,  dan  er^t  «raf  Verwendung  harrt, 
schon  um  dos'-Ad.llen  nicht  geben,   wo5.1   ein  Sr>arakt  in  diesem  Sinne 
erst  d/mn  zustande  ko.amt,  wenn  %\\  dea  Konsumverzicht  des  Sparers 
auf  der  einen  boite  ein  Akt  <ii(ir    jnveatition"   auf  d^x  anderen  hinzu- 
tritt-  llnter  Jnvestition  ist  dabei  sowohl  eixae  Festlegnng  von  Mit- 
teln  in  dauernden  Kpjpitälgtitem   (Produktionsnjittel)  zu  verstehen,  wie 
in  liquiden  Eetriebsmlttoln  (Vorritte).  I.a  kommt  ^tftj  also  nloht  darmuf 


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~  9  - 

•n,   in  ifelcher  ifelwe  die  Bftnlcen  ihre  Mittel  anlogen,  ob  in  Wechsel. 
foBm,  Kontokorrentkrediten,  Staatekreäiten  oder  Effekten j   in  diesei 
wie  in  jener  Form  wird  der  Kredit  oder  die  Anlageader  Banken  in  der 
Regel  einen  volkswirtechaftliohen  Jn/eatiera-^aprosess  in  dem  oben- 
erwähnten  Sinne  au/3lö»en.  Kur  wenn  der  Xredit  ier  Banken  $5uxn  Aus- 
gleich eines  ^itöatsdefiTiltes  dient,  i3ewl.rkt  er  keinen  unmittelbaaren 
jnvestiorungsprOÄesa,   a>^er  in  seiiicr  Wirkung  auf  die   .^arenseite 
wirkt  er  doch  ähnlio,h.  ü;nt3cheid6na  unter  diesem  G: Sichtspunkt  ist 
jedenfalls  nioht   3ie  Art  und  weise,   ^ie   cienBaa^an  die  ihnen  zu- 
llieasenden  Spargelcler  auöleihen  bezw»   aiilegen,   sondern  nur,   dass 
sie  sie  ubornaupt  verwtjnuen. 

Dqt  von  iierrciiarin  in  deji  o'b^n  env^hnten  Aufsatz  vertrete- 
nen« pc38i3ii3ti3CJhea  Aul'fassuag^,   6.a&a  bei  der  im  Augenblick  gege- 
benen Lage  dar  deutaohen  Jianken  di€  meistexi  ^Ersparnisse  den  Kreis- 
kaur  der  Ilii]co!iii.A2n  mk  Gnteagen  vr^rdan  -Aud  damit  in  ,jodem  ?alle  die 
BeBohtiltigung  der  verbrauchegüterinauötrien  geschwächt  werde,  vermö- 
geii  wir  uiiS  deshfilb  rdcht  en£u)?chlier.ß6n.  Joa  Ot-gensata  zu  Herrmann 
üürite  niLuäioh  das  Rrlterlaw  nioi.t  daxln  liegen,  dass  die  Banken 
l«ne:xrißtlg  «uelc'^ihen,   Eondem  dufcß  sio  tiberheüpt  eueleihen.  Auoh 
ein  ausge, sprechen  ktirzfristiger  Kredit  für  Kg>iiBgintrbaAi  Koneumtivzweok« 
wie  ««Xi«   zur  Peckung  eines  st€iateQöfi;:lt€ß,kann  deshalb  u.L,  den 
Beccliäftigunvjt^pTJ^ecl   der  Virtsrhaft  stabil  haiton.  lenn  der  Staat 
nämlich  Spargelöor  a'if  dem  Wege  über  die  Lanlien  aur  Arbeitabesohaf- 
i'ung  odir,   wie  2.^,   in  Amerika,   a;xr  a^efizii^deokung  an  eich  zieht, 
SC  heiest  aieö  doch  v;ohl;   d8S3  er  Kaufkraft  on  solche  Konsumenten 
^weiterleitet  y   die  ohne  saliie  Vermittlung  niüht  ^entsprechend  kauf- 
kräftig göivesen  r/nron;    .".ieg^e  KioriBumöntün  kaufen  also  die  IConsumgüter. 
auf  die  die  Sparer  ver^Äichtet  haban«  I>er  Crcgensatis  zur  Ver>veadung 


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für  private  JnvestltlonflQ  ist  livaerhln  der,  daac  bei  der  Deckung 

«(ue  spanaltteln 
von  Staatsdefizlten/selbetverständlloh  keine  Steigerang  des  Volks- 

v^T:si6f^QiciB   eintritt,  der  Sinn  des  Spare«»  also  ebeneo  wenig  erfüllt 

wird,  wie  bei  dem  obenge schilderten  •^Mlssglüokten  Sparen*.  Jmmerhln 
werden 

damit  Im  Gegensatz  zum  •mlseglüokten  Sparen*  wenigstens  kein 


weiterer  Prelsfall  und  keine  neuen  ünternehmerverluate  hervorgerufen. 
I  Eine  solche  ütatpolltlk  dea  Staates  kann  also  diarchaus  sinnvoll 
\   sein  md  zwar  vor  allem  auch  unter  dem  öeslohtspunkt ,  dass  die  ge- 
^  Wissermassen  künstlich  aufrecht  erhaltene  Konstunnaohfrage  schliess- 
lich einen  Anreiz  gibt  zur  Wiederbelebung  der  Wirtschaft,  die  dann 
mit  ihrer  erhöhten  Kapitalbildung  die  ursprüngliche  »Kapitalver- 
sohwendung*  des  Staates  durchaus  rechtfertigen  kann.  Eben  deshalb 
dürften  u.E.  in  Deutschland  im  Gegensatz  zu  der  Auffassung  Herrmann 's 
deflatlonsverschärfende  Wirkungen  in  der  letzten  Zelt  nur  aus  der 
Zwangsabdeckung  der  Akzeptbanldkredlte  durch  die  Sparkassen  entstanden 
sein,  Während  die  übrigen  Banken  die  ihnen  EufllessezjLSpargelder  im 
wesentlichen  doch  wohl  wieder  aixsgellehen  haben,  wenn  auch  über- 
wiegend nicht  langfristig.  Dabei  ist  Herrmann  ferner  zuzugeben,  dass 
das  Bestreben  der  Banken,  In  der  Krise  die  ihnen  zufllessenden  Er- 
sparnisse nur  kurzfristig  auszuleihen,  auf  starke  Remmxsisse  stösst. 
Die  Wirtschaft  wird  in  diesem  Augenbllok  kacua  gesunden  Kreditbedarf 
haben,  weder  kurzfristigen  noch  langfristigen.  Wenn  also  nicht  der 
Staat  für  die  eben  geschilderten  Zwecke  Kapital  an  sich  zieht,  dann 
wird  aus  diesem  Bestreben  der  Banken,  nur  kursfrlstlg  auszuleihen, 
sehr  leicht  jenes  **mlssglüokte  Sparen*  entstehen,  von  dem  wir  oben 
sprachen.  Aber  nochmals:  £;inge treten  ist  dieser  Prozess  solange  niolt 
als  die  Banken  die  ihnen  zufllessenden  Mittel  überhaupt  noch  auslei* 
hen.  / ' 


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I'  ..iMiA^la. 


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Dia  ^age,  ob  duroh  die  ^rsparnlssa  während  der  Krise 


die  vernehrten  JnveBtltlonen  des  Aufsohwunges  flna&slert  werden  Mn- 
nvn,  Ist  also  folge ndermaasen  su  beantworten:  Sparkapital  kann,  in 
volkswlrtsohaftllohem  Sinne  nioht  "Irnfs  Eis  gelegt  werden*,  es  muss 
vielmehr,  wenn  überhaupt^  eine  Sparbildung  erfolgen  soll,  •investiert* 
werden,  sei  es  in  langfristigen  Anlagen,  sei  es  in  mehr  oder  weniger 
liquiden  Vorräten,  Wenn  aber  Sparmittel  bereits  eine  Jnvestitlon  in 
langfristigen  Anlagen  gefunden  haben,  können  sie  selbstverständlioh 
nicht  mehr  zur  Finanzierung  der  erhöhten  Anforderungen  des  Konjunk- 
tur aufsohwunges  benutzt  werden.  So  bliebe  nur  theoretisch  die  Mög- 
lichkeit, dass  während  der  Krise  eine  Auffüllung  der  mehr  oder  weniger 
liquiden  Warenvorräte  stattfindet,  die  dann  später  im  Aufschwung  zur 
Durchführung  der  verstärkten  Anlageinvestitionen  herangezogen  werden 
könnteA^.Tat sächlich  tritt  aber  nach  allen  Beobachtungen,  die  besonders 
durch  die  Ergebnisse  der  unten  besprochenen  deutschen  «^nvestltions- 
statistik  unterstützt  werden.  In  der  Krise  das  genaue  Gegenteil, 
nämlich  eine  Verringerung  der  Warenbestände  ein.  Das  ist  auch  theo- 
retisch einleuchtend.  Denn  was  bedeutet  der  In  jeder  Krise  bemerkbare 
Liquidierungsdruck  anders,  als  die  Verkleinerung  und  Abstossung  von 
Lägern  und  wer  hätte  bei  sinkenden  Preisen  Lust,  seine  Vorräte  zu 
erhöhen  ?  Es  ist  also  schon  so,  wie  ^ynes  (••vom  Geld  "Seite  405  ff.) 
sagt :  Unser  gegenwärtiges  Wirtschaftssystem  verabscheut  einen  Bestand 
an  liquiden  Gütern,  wenn  ein  solcher  Bestand  z^xt  Entstehung  gelangt, 
werden  sofort  starke  Kräfte  eingesetzt,  um  ihn  aufzulösen.*  Wir 
müssen  also  zu  dem  Ergebnis  kommen,  dass  die  Sparbildung  in  der  Krise 
ebenso  wenig  wie  die  »Freisetzung  von  Kapital ••  einen  Beitrag  liefert 
zur  Finanzierung  des  Kon junkturaüf Schwunges. 


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•  X2  = 


Dl«  Ursaohe  der  niedrigen  Krlsenzlnsea« 
Die  Zinssexikiing  In  der  Krise  kann  also  nloht  da«  Ergeb- 
nis einer  forteohreitenden  Anreioheniag  der  Volkawirtaohaft  mit  KapJ 
tal  sein.  Allenfalls  bildet  sie  das  Ergebnis  einer  relativen  Ueber- 
fülle.  Die  Nachfrage  naoh  Kapital  pflegt  näidioh  Ton  einem  gewissen 
Augenblick  der  Kriee  an  kleiner  zu  sein  als  das  Angebot,   wobei  die 
Dinge  zunächst  einmal  vonder  Oeldsphäre  aus  gesehen  werden.  Die 
Spitzenbeträge  bestimiaen  aber  auch  hier  den  Preis  der  Ware,  nämlich 
den  Geldzins.  Dass  der  Rückgang  der  Zinssätze  in  normalen  Krisen 
einen  wichtigen  Antrieb  geben  kann  zur  <bghohttJw-tter  Wirtsctoft,  ist 
unbezweifelbar.  Andererseits  lässt  sich  aber  ebenso  wenig  bestreiten 
dass  in  der  augenblicklichen  Krise  der  Zinsfaktor  in  der  ganzen 
Welt  bisher  wenig  wirksam  gewesen  ist.  Es  sind  eben  nicht  nur  mone- 
täre yfff^^iyiimrfngMgiferHittt  Gründe |   die  den  Konjunkturverlauf  bestimmen« 
Jnvestitions-  und  Lagerentwicklung  in  Deutschland. 

Die  vorstehenden  theoretischen  ^rw?igungen  erhalten  eine 
hervorragende  Jllustration  durch  eine  soeben  in  "Wirtschaft  und 
Statistik"   (erstes  Oktoberheft)   erschienene  Untersuchung  über  die 
Jnvestitionen  der  deutacr.en  Jndustrie  von  1924  bis  1931.     Die  Unter- 
suchung basiert  auf  den  Biiajozen  von  1  970  Aktiengesellschaften^ 
der  Produktions-  und  yerbrauchsgüter-jndustilen .  irfasst  wurden     Oe- 
Seilschaften,  deren  Kapital  entweder  über  1  Mill.  lag  oder  sich 
zwar  darunter  hielt,  aber  an  einer  Börse  gehandelt  wurde. 

Tabelle. 
Die  üntersucj^ung  zeigt     xiinäohst  hinaichtlich  der  An- 
lagen, dass  schon  1930  nur  noch  ein  unwesentlicher  Zugang  erfolgte 
und  von  1931  an  ein  Rückgang,  der  sich  naoh  allen  Beobachtungen 


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-  13  - 

1932  in  verstörktem  üafeuige  fortgesetzt  hat.  Die  Abrchreibungsbe- 
tÄTfige  TTurden  aleo  von  den  Unternehmungen  von  1950  an  vorwiegend 
zur  Liquiditätcsteigerung  benutzt,  was,  wie  die  tJntersuchung  mit 
Recht  hervorhebt,  atuf  eine  Aufzehrung  des  industriellen  Realkapitals 
hinauolief .  Besonders  stark  war  das  ^tirliokhleibeÄ  der  trsatzan- 
lagen  ±  hinter  den  Abschreibungen  bei  den  Produktionagüter-Jndustrie: 
die  ja  von  der  Krise  regelmässig  besonders  rohwer  in  Mitleidenschaft 
gezogen  werden.  Nicht  minder  interessant  ist  die  Statistik  über  die 
Warenvorräte.  Hier  tritt  schon  1929  ein  Rückgang  ein,  der  sich  in 
den  folgenden  Jahren  imaier  weiter  verschärfte  und  atjoh  1938  ange- 
halten hat.  Zu  beachten  ist,  dass  in  diesen  Vorratsveränderungen 
jvweils  Wert-und  Mengenbewegtingen  gemeinsam  hervortreten  und  dass 
auf  die  wertaässigen  Rüokgänge  sicherlich  ein  ganz  wesentlicher  Pro- 
zentsatz entfällt.  Die  Statistik  erfasst  zwar  nur  einen  Teil  der 
industriellen  Unternehmungen.  Es  ist  aber  bestimmt  nicbf  anzunehmen, 
dass  etwa  bei  dem  nicht  erfassten  Teil  der  Jndustrie  oder  im  Handel 
die  Bewegung  eine  wesentlich  andere  gewesen  sein  sollte,  oder  dass 
das  Realkapital  der  öffentlichen  Hand  in  diesem  Zeitraun  noch  nen- 
nenswert gewachsen  wärea.  Hamentlioh  der  Handel  neigt  bei  rückgän- 
giger £onjuii]ktur  stets  dasu,  nicht  etwa  der  Jndustrie  Torräte  abzu- 
nehmen, sondern  seine  eigenen  Bestände  zu  verkleinem.  £s  hat  sich 
also  in  der  deutschen  Wirtschaft  von  1930  an  sicherlloh  eine  gewal- 
tige Verringemng  des  Realkapitals  vollzogen.  Diaae  %ßB^7»^   Yerrlnge- 


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rung  mit  einem  Vermögensverzehr  gleichzusetsen,  wäre  allerdinipi  um 


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deswillen  verfehlti  weil  im  gleichen  Zeitraum  eine  starke  Verringe- 
nlng  der  Auslandsschulden  erfolgt  ist,  die  gewiss ermassen  als  Hypo- 
thek auf  dem  deutschen  Realkapital  ruhten«  Jmmerhin  läset  die 


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Untersuohung  vermikterii  dass  auch  unter  Bert ckslohtlguüi^  dieses  Son- 
derfaktorSy  den  luan  sich  am  besten  so  yerdeutllchen  kann,  dass  von 
den  deutschen  Warenvorräten  bestimmte  Teile  ins  Ausland  verbracht 
wurden,  von  1^50  an  eine  volkswirtschaftliche  Sparbildung  nicht  mehr 
erfolgt  ist,  sondern  eine  Kapital  auf  zehrung. 

Krise  bringt  Armut,  nicht  Heichtum  ! 

Unsere  Untersuchuiigen  über  das  noch  nicht  hinreichen 
erforschte  Wesen  von  Kapl'^£^^^^<^^^^^  ^'^^  -Vernichtung  f^Uhrten  also  zu 
folgendem  l,rgebnis:  Der  sog«  Sapitalfreisetzungsprozess  während  der 
Krise  stellt  Volkswirts ohaftlioh  keine  Mittel  bereit,  aus  denen  der 
Konjunkturaufschwung  finanziert  werden  könnte,  und  ebenso  wenig  ist 
dies  hinsichtlich  der  Sparbildung  in  der  Krise  der  Fall.  Vielmehr 
deutet  alles  darauf  hin,  dass  in  jeder  Krise,  und  besonders  in  der 
Jetzigen,  eine  ungeheura  Kspltalvemichtong  luid  -Aufzehrung  statt- 
findet«  Denxn  das  Wertloswerden  Ton  Anlagen  und  die  Verluste  der 
Unternehmer  Infolge  des  oben  geschilderten  Li quidierungs drucke a 
sind  Jakeine swegs  die  einzalgen  Kapitalvernichttingsfäktoren.  Hinzu- 
gesellt sich  meist  nooh  die  zerstörende  Wirksamkeit  des  Staates, 
der  gerade  in  der  Krise  oft  noch  die  Steuersohl aube  anzieht  undt 
damit  den  Prozess  der  Kapitalverniohtung  und  -Aufzehrung  noch  ver- 
stärkt* £s  sind  also, wie  wiederum  oeynes  sit  Recht  behauptet,  nicht 
die  Krisen,  die  die  Völker  bereichem,  sondern  die  Perloden  der 
Hochkonjunktur.  Bas  Verharren  in  einer  Krise,  die  Ihre  anfangs  ge- 
schilderten Reinigungsfunktionen  erfüllt  hat,  ist  also  in  Wirk- 
liohkeit  der  kaa  kostspieligste  Luxus,  den  sloh  eine  Volkswirtschaf  1 
leisten  kann.  Mit  dieser  Erkenntnis  fällt  ein  sehr  wichtiger  IBinwanä 
gegen  "Jnterrentionlstisohe*  vsrsuohe  sur  Abkürzung  und  üeberwindune 


einer  in  ein  bestimmtes  Stadium  eingetretenen  Krise  weg. 


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-  15  - 


(Wann  unt  unter  welchen  Yora»«aetzujQ«en  la  übrigen  solohe  fax  Ver- 
suche Erfolg  haben  werden,  let  hier  nicht  zu  erörtern.) 

Mit  ^'Vt  }:;rkennia,  dass  die  Krise  nicht  die  zur  Fi- 
nanzierung des  Aufschwunges  nötigen  Mittel  liefert,  erhebt  sich  na- 
türlich die  trage ,  wodurch  denn  der  erhöhte  Kapitalbedarf  des  Auf- 
aohwunges  überhaupt  seine  Befriedigung  findet.  Auch  hier  iat  wieder 
SU  unterscheiden  zwiRohen  der  Finanz-  und  cier  G^ütersphare.  Oeldmössi^ 

/  finanzif^rt  sich  der  Aufschwung  zunächst  einmal  zu  einem  erheblichen 

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\    Teil  aus  f?ich  sei  bat ,  Die  Kspitalbildung,  die  in  einer  schweren  Krise 

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auf  Kuli  oder  gar  auf  Minus  gesunken  ist,  steigt  ganz  erheblich, 

namentlich  bei  den  üntemehiaern.  Daneben  aber  und  zeitlich  sogar 
meistens  primär,  üben  die  zusätzlichen  Kredite  der  Banken  eine  Hebel- 
wirkung aus,  deren  Bedeutung  gerade  die  Erkennis  von  ^^r   in  der  Kri- 
se eintretenden  K^'ipitalverniohtung  unterstreicht.  Was  die  Güterseite 
betrifft,  so  bleibt  folgendes  zu  beachten.«  Die  Krise  yermehrt  nicht 
den  Gütern ^rf^i  sondern  sohiaalert  ihn  in  t^x  Eegel«  Wenn  nun  erhöhte 
Jnvestitionen  einsetzen,  so  cxussen  die  zu  Ihrer  Durohhaltimg  not- 
wendigen Konsumgüter  zunächst  einmal  aiis  den  vorhandenen  Vorräten  ent- 
nommen werden,  was  umso  schwieriger  ist,  jemehr  diese  Vorräte  in  der 
Krise  zurückgegangen  sind.  Diese  Vorräte  werden  aber  dann  rasch 
nachschiessen,  wenn,  wie  dies  im  Verfolg  einer  Krise  gewöhnlich  der 
Fall  ist,  vorher  ein  mehr  oder  weniger  grosser  Teil  des  Produktions- 
apparates nicht  ausgenützt  worden  war.  Atir  wenn  dies  nioht  der  fall 
ist,  wirken  die  zusätzlichen  Kredite  der  Banken  inflationistisch, 
d.h.  preissteigemd ,  denn  nur  dann  tritt  das  viel  ertirterte  ^erzwunge« 

ne  Sparen»  (Verminderung  der  Einkommenskaufkraft  der  Konsumenten  zu 
Gunsten  erhöhter  Jnvestitionen)  ein,  wofür  die  Preissteigerungen  das 
Mittal  bilden. 


^ankfurt  a,ll.,   den  28 
Ilavenateinstrasse  5 


LiÄra  1934, 


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Belir  geehrter  iierr  Hichartz    l 


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GruiidrHtzlich  Iftsst  FAch   Ihre  Präge  nach  der  Möglichkeit  ,  in  der 
„  Prankfurtf^r  Zeitung  "  als  VolontHr  angestellt  zu  werden,  schwer 
entscheiden.  Bisher  kam  os  nur  in  Auankhme fällen  vor,  dass  Jemand 
hier  volontiert  hat,  ohne  dass  die  -t^bßiciit  bestand,  ihn  später  an« 
zuntollon.  Ob  sich  das  demriflchst  ändern  wird,  läset  sich  jetzt, 
wo  das  b ehr iftleiterge setz  noch  nicht  voll  zur  Auswirkung  kam, 
auch  nicht  Ubersetien.  Ungeachtet  dessen  rate  ich  Ihnen,  sich  doch 
einmal  iin  den   Verleger  selbst,  an  herrn  Dr.  doinrich  Simon,  mit 
der  Präge  zu  wenden.  Ich  würde  Ihnen  dabei  empfcihlen,  auch  Arbei- 
ten  als  Probe  für  Ihre  Begabung  einzjU^chioken.  oie  können  sich, 
in  dem  Schreiben  an  Herrn  Dr»  ueinrich  Simon  darauf  berufcm,  dase 
ich  Sie  an  ihn  gewieBon  hätte. 

tlber  eine  Linsteilung  auch  nur  als  Volontär  entscheidet  neben  den- 
h63ute  vom  besetz  geforderten  Bedingungen,  die  Sie  nach  eigener 
Aussage  erfüllen,  die  Begabung  und  die  persönliche  Qualifikation, 
l^io  beiden  letzten  Dinge  lassen  sich  meist  erst  nach  einiger  Er- 
fahrung füststcllen.  Eine  persönliche  Vorstellung  w  ird  wohl 
neben  i:.insondung  der  Arbeiten  uiiömgänglich  sein.  Doch  können  Sie 
damit  warten,  bis  Ihnen  herr  Dr.  Simon  geantwortet  hat  bezw,  wie 
Heine  iJitwort  aur3fällt« 


Mit  verbindlichem  Gruss 


iL:»iik^i(s).'..:ts.<. 


/ 


Carl  Hl  Chart  z 


\ 


Köln   ,  den  27/3. 
j^toburgerstr.   46 


1931. 


Sehr  gedrter  Herr  Dr.   S  o  n  d  e  k    . 


Durch   7räulaln  L.    ?uld    ,    erhielt    Ich   Ihre  Adresse 
und  hörte  von  Ihrer   Stellung  bei  der  P'rankfr.   Zeltung. 
Ich  wäre   Ihnen  sehr  dankbar,   wenn  3l3  lalr  über  einige   I^ra^^^n 
Auskunft  gaban  konnten,   die   Tür  mich  von  Bedeutung  sind    . 
Ich  studierte  lo  Semester   In  Berlin    ,   Paris,    Bonn  und  Köln 
Jura  und   hoTTe  etwar  Mitte  Mal   diese»   Jahres    In  Köln  mein 
Doktorexamen   zu  machen,  liach  Abschluss  meines  Studiums  beab   * 
sichtige    ich  ein3  Journ-^ischie     Berursausbildung   zu  erwerben  . 
In  meiner  Person  erTüile    ich  alle  Voraussetzungen,   die  heute 
an  den   ochriftlelterberuf  gestellt  werden  und  bin  mir  der 
Schwierigkeiten  bewusst,   die  dieser  Beruf  heute  mit  sich  bringt. 
Ich  bin   selbst  langjähriger  Leser  und  Abonnent  der    ■'rankfr,   Z. 

Da   für  mich   zum  Zwecke  der  Ausbildung  nur  ein  Blatt 
von  Bedeutung  der   ?rankrr.   Z.    in    frage  kommt,    wäre   Ich  Ihnen 
dankbar    ,    wenn  Jia  mir  mitteilen  könnten    ,    ob  eine  ^installung 
als  Vollontär  entsprechand  dem  neuen   ochrlftleiter-Gesetz  bei 
der  ?vtinlttr»   Z.   den  Umständen  nach  miöglich   ist  und  welche 
Voraussetzungen  daran  geknüTt    sind.    (Probeartlkel'3 

Sollten    für  eine   solche  Anstellung  Aussichten 
vorhanden   sein   ,    so  würde    ich  etwar    Snde  Mal  ds.    J.  nach   ifrank  - 
fürt  kommen,    um  mich  dort   persönlich  vorzustellen. 

i^ür  die  Beantwortung  meiner  ün frage  wäre   ich  Ihnen 
geerter  Herr  Dr.   Sondek  sehr  verbunden   • 


Mit  ergebenster  Hochachtung 


..     -i_    v 


.■m^ — 


/ 


BA'^'^^mamimmM 


»0- 


Frankfurt, aen  12.  April  1932. 


V'." 


fl 


An  dan 

Herrn  Reori«runfl'3pr^''ld«nt«n 


fÄ; 


Ich  bitte    um  die  Lep^allcieruig  der  Un^-orrchrlft 


de«^   ^twnde^-'be paßten   quf  der  belllesrenf^an   Geburt^ Urkunde  von 
Frßulaln    Oretel   'I  e    1   ic   fli  n  n    .    Die   Goburtr Urkunde  wlrdelnsr 
trcheehoplownkl''che'-»   Bezlrkrbebc^rde  vorrJ-elcrt    2ur  Au3ctellur?ß 
•  Ine'^   ^hefWhl«^VeltP7euf!'nl''   ff'r  den   Brf^utlftsiE  von   fr^Iuleln    I!el* 
re^nnjden    unterrelehnete-n   I^errn   I^r,    Jojef  r>   o  u  d   e   k.i>'le   tscht- 
ebo<"To'^''^kl«cbe  Beh*:^r'?e  verl-^nort   Ausdrücklich, dasn   die    ünter- 
pcbrlft   de  ^   -'t«?id ebensten   lefrgllplert  werda.Von   dem   hleslpren 


u 


•?n'''e'^anr.t   'verde    Ich  deshalb    an   '^le  ver-vlren  und   wende   mich 


It   d-^r  eln-rrin'^"   renrnnten  ritte   an   31e. 


Hochßchtun^pvo 11 


.     £,.  .  ■ 


Prlvatanrcbrlft    : 
Dr.    Joref  Soudek 
Frnn^^furt    a/?/ 

'''borwoid^ '^n'-tr.    3^ 


■  .!*■'■' 


'  ,> .;  7  ' 


..-iy-':- 


■r  ' .:    ~i  ■  '■:'. 


den     9*  Dezember  1932 


• ,  X  ■' 


Sehr  geehrter  Herr  Doktor  ! 


^■ 


Zu  meiner  '  berraijchnng  haben  sich  Hommuhgen  gegen  die  Veröffent- 
lichung Ihres  Manuskripte ßi>  eingestellt.  Nicht  nur  ressortzuständige 
Redakteure  ,  sondern  auch  Herren  von  ausserhalb  -  Herr  Magistrats- 
rat Buriigraf  vom  Städtischen  WirtscliaftBamt  und  Direktor  Birken- 
feld von  der  Milchgesellschaft  -  beiiaupten,  dasß  Ihre  Ausführung 
saohliclie  -^'ehler  enthalte.  So  sei  es  unzutreffend,  dass  die  Milch  der 
Bauern  um  6  Pfb»  erhöht  wurde,  ferner  habe  nicht  die  Städtische, 
sondern  die  staatliche  Polizei  ar.gegriffen.  Im  Ubrigtan  habe  sich 
in  einer  kürzlich  abgehaltenen  Besprechung  die  Landwirtschaft  ganz 
e. ergisch  für  eine  Beibehaltung  des  Pastori  sie  rungszwanges  und  für   5 
die  itegieruii^^sverordoaig  über  die  Milchprüfung  ausgesprochen.      --^ 

Ich  gebe  Ihnen  diese  Bedenken  weiter,  ohne  selbst  dazu  Stellung 
nehmen  zu  können,  da  mir  Kenntnisse  auf  diesem  Gebiete  völlig  abgehen. 
Ich  bitte  Sie,  diese  i:iinwände  zu  prüfen  und  sich  dann  zu  äussern, 
ob  Sie  Ihre  Einsendung  in  dieser  Form  oder  geändert  veröffentlicht  'ß- 
wissen  wollen« 


f»^ 


I 


i 


Mit  den  besten  Grüssen 
Ihr  sehr  ergebener 


Einlage   I 


•T:  *- 


X 


•-lAt  ■\-*^\!ir   JK, 


•    *    .     i 


4u  d/üZ/iAt  /i  amJ  lu^ 


A  My^»//^ 


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i^i^V^YKiA^] 


'<'j.".--  ^ 


grankfurt  a>M«.den  5.12.1932 
Im  Burgfeld  237 


i 


Sehr  geehrter  Herr  Dr.Soudek  ! 


C 


Es  sind  47  Zeilen  geworden,  in  denen  Freud  und  Leid 
der  Praunheimer  Bauern  erscheint.  Da  es  sich  um  zwei 
üherschneidende  "Bereiche"  handelt  -  einmal  um  die 
Senkung  der  Handels spanne, dann  um  die  allgemeine  Preis- 
regulierung ging  es  kaum  kürzer  zu  fassen, ohne  unver- 
ständlich zu  werden.  Ich  überlasse  es  Ihnen  aber  gerne» 
den  einen  odvir  anderen  allgemeinen  Satz,  der  Ihnen 
überflüssig  scheint,  kurzer  Hand  wegzustreichen. 

Mit  bestem  Dank  für  Ihre  freundliche  Vermittlung 


Ihr 


%/^^, 


Anlage 


o 


Frankfurt, den  25.   Novecrber  1932 


^ehr  peehrter  Herr  Doktor   ! 


( 


In  lieber  e  In  Rtimmimfir  mit   der  Wirtschaft  apoli- 
tischen Redaktion  "bitte   Ic*)  "^lejitlr   Ihre  geplante  Glosse 
Hber  die  Praxis   des  neuen  T/llchgesetzes   zuschicken   zu  wol« 
len.    Da   ole   Im  Allc^eiEelnen  ""eil  verwertet  werden  soll,m8c: 
te   Ich  '^^^le  bitten,  Ihre  Ausf^'.*.hrunpren   auf?  Allgeirelne  abste! 
len  zu  wollen, was    Ja  wohl   auch  Ihren   Intentionen  entsprec 
d^*irfte.    Und  noch  eine  Bitte    :    die  Glosse  möchte   nicht   all 
zu  lanio;  sein.    '''Ir  kSmüfen   t^/^lich  mit   einer  furchtbare»  H 
not, die   f*'r  den   Redakteur  ebenso  unangenfeto  Ist   wie   für  d 
auswart l'^en  *' Itaarbeiter.    Die  Veröffentlichung   Ihrer  Zuae 
dunflc  k-5nntf?   ^iso   pehr  geförr^ert  werden, wenn  das  Vanus  rlp 
kurz   ffehalten  wfe're. 

Ich  hoffe, dass  J^le  mir  dl^  offenherzige  Aus- 
S"orache  meiner  ^tinsche   nicht  verübeln   und  grüsse  nie 

als   Ihr 


SUDWEST- 

DEUTSCHER 

RUNDFUNK 


AKTIE  N-GESELLSCHAFT 

Frankfurt  a.  M.,  Eschersheimer  Landstr.  33  ^  *,      .  v  ' 

^^   ,  '^  Drahtwort:       Kut:       Postscheck:  Bank: 

Sudwastfunk  5  0 1 9 1  Frankfurt  a.  M.  45037   Dautsch«  Bank  und 
-  ,  ; .    A    ,    ,.       ■  >  '     .,         DIskonto-Gasellschatt 


Herrn  Dr. Josef  Soudek 

Frankfurt  er  Zeitung        ,  .    ,.  ■  .      i 


Tag 27.9.52-. 


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Wir  bestätigen  Ihnen  hiermit  die  Vereinbarung  wegen  eines 
einmaligen  Auftretens  für  die  Sendegemeinsohaft  Frankfurt-Stuttgart 

am MGnat.ag.,.deii..2-..a* 19 um  13^.2.5.rrl8-  -^O-  i  n  uns  e  r  em  S  ende  räum , 

Eschersheimer  Landstraße  3S, 

zu  einem  Honorar  von  RM $5*- unter  der  ausdrücklichen  Bedingung 

Ihrer  umgehenden  Gegenbestätigung  und  Programmaufgabe  auf  umseitigem 
Formular.  '  . 


Wir  bitten  um  folgendes  Programm: 


>♦>. 


'    '>       t  • 


( ■ .  •'.^ '  ••  I 


■,-,y   .'^  _   •.  i>»^    jC  ■ 


>     '         1  '  ...1.'      -jl'-i.    ■'•     '■ 


Stunde  der  iirbeit:    '*Lo"nnpr  ob  lerne  in  der  Wirtschaftskrise" 


r.-.-    }:. 


:•■  I  (    i'": 


t  ■)■ 


Zur  Beadifungl 
Unsttr«  Kasse  zahlt  das  Honorar 
nur  nach  Rücksandung  des  an« 
hängend.  Bestäflgungssdirelbensl 


'■   '  i.i'-!.'  ^;;  'i  ;'T '  !■     ■.' 


■  ■  '      '' 


Mit  vorzüglicher  Hochachtung 
SÜDWESTDEUTSCHl^  RUNDFUNK  A.G. 


Bitte  dieses  Schreiben  mitbringen  und  vor  dem  Auftreten  dem  diensthabenden  Sprecher  abgeben  I 


XI  '■, 


'■'%■ 


i^'* 
»i*^ 


•^s. 

\ 


/ 


jHAu:>ZMft  Zur  Beachtung: 

'  '  I.  Jeder  Mitwirkende  mu^  spätestens  10  Minuten  vor  Beginn  der  Veranstaltung  an» 

bfto  j(.' ßfl  orb^fi-    wesend  sein.  ijWf'6i"^  19 '02  i^uWiO'sbüc         .   '  " 

^  2.  Die  Veranstaltung  kann  nach  freiem  Ermessen  der  Gesellschaft  über  alle  deutschen 

Sender   verbreitet  werden.  Die  Gesellschaft  ist  berechtigt,  von  der  Veranstaltung 
mechanische  Aufnahmen  zu  machen,   die  jedoch  nicht  vertrieben  werden  dürfen, 
■  sondern   nur    für  Zwecke  des  Rundfunks  (technische  Versuche,  Archiv,  Rundfunk» 

'  Werbung  und  Sendungen)  verwandt  werden.  >*i;X*7^;?^      ^^^  11' 

3.  Alle  Zuschriften  sind  ausschließlich  an  die  Gesellschaft  und  nicht  an  einzelne  Per«       .  ' 
sonen  zu  richten. 
'  '  '  ^     4.  Im  Verhinderungsfalle   wird  um  sofortige   telefonische  oder  telegrafische  Benach» 
richtigung  gebeten,  damit  rechtzeitig  Ersatj  beschafft  werden  kann. 
5.  Falls  durch  technische  Störungen,  Gewitter  oder  notwendig  gewordene  Programm» 
Änderungen  die  Darbietungen  ausfallen  müssen,  kann  die  Gesellschaft  unter  Ersatj 
etwa  entstandener  Unkosten  die  Darbietungen  auf  einen  anderen  Termin  festse^en. 
"^  Falls  dies  nicht  möglich  ist,  wird  das  vereinbarte  Honorar  ausbezahlt.        *  ^ «-' >? -^  ^  ««s 

^i3:.'j£,ii:iK>n^^^  ßgi  gljgj^  Darbietungen  ist  auf  politische  und  konfessionelle  Neutralität  zu  achten.        ^J-^ 

Unzulässig  sind  alle  sittlich  anstößigen  Stoffe  und  offene  oder  versteckte  Reklame  .-^oöH 
iraendwclcher  Art. 

7.  Die  Künstler  und  Vortragenden  haben  ihre  Texte  möglidist  früh,  spätestens  10  Tage 
vor  dem  Termin  der  Mitwirkung,  der  Direktion  zur  Einsichtnahme  zu  überlassen. 
Tro^dem  bleiben  die  Mitwirkenden  für  die  einwandfreie  Beschaffenheit  ihrer  Dar 
bietungen  nach  den  unter  6  angegebenen  Grundsätzen  auch  persönlich  verantwortlich. 

8.  Durch  die  Unterschrift  auf  dem  Verpflichtungsschein  verpflichtet  sich  der  Mitwirkende, 
denjenigen  Text  zu  singen  bezw.  zu  sprechen,  der  von  der  Direktion  für  die  Ver» 
anstaltung  als  maßgebend  festgesetzt  ist.  —  Im  Falle  der  Übertretung  behält  sich  die 
Gesellschaft  das  Recht  vor,  den  Sender  abzuschalten,  Schadenersa^ansprüche  gegen 
den  Künstler  oder  Vortragenden  geltend  zu  machen,  und  gegebenen  Falles  die 
Zahlung  des  Honorares  zu  verweigern. 

9.  Die  Vortragsmanuskripte  sind  nach  Beendigung  des  Vortrages  dem  diensttuenden 
'-rt'  *  "n<  4  Ansager  zur  Einreihung  in  das  Archiv  der  Gesellschaft  zu  übergeben. 

0    A  "'l'r      ^^'  ^^^  Veröffentlichung  der  Vorträge  durch  Druck  darf  nur  mit  dem  Zusatj  geschehen: 
„Als  Rundfunkvortrag  bei  der  Südwestdeutschen  Rundfunk  A.  G.,  Frankfurt  a.  M., 
c  '  '  gehalten." 

11.  Das  Mitbringen  von  Gästen  ist  nur  mit  Genehmigung  der  Direktion  auf  Grund 

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besonderer  Eintrittskarten  gestattet.  -^.         '  -^-cn      J 

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Prankfurt, den  14.  Januar  19 3 J 


Lieber  Herr  i^r.    Speyer, 


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mit  Bödiiuern  haben  wir  von   Ihrer  Erkrankung  gehört,  '^;^ 
Leider  können  77 ir  Ihnen  nicht   so  helfen, wie   Sie   im  umgekehrten  .ü^ 

Falle  uns  helfen  wizden.  Aber  vielleicht  können  wir  etwas  zu  Ihrer     - 
Erheiterung^  in  der  Zeit  tun,  in  der   Sie  unfreiwillig  Müsse  haben,       -; 
Wir  haben  Urnen  heute  ein  Buch  ße3<jhiükt  -  "    Glanz  und  Elend  SUd-     -'' 
amf.^rikHM  "  von  Edsciliraid  -,das  Ilmen  hoffentlich  kurzweilige  Unter- 
haltung: vei^diafft.  Wir  wollten  Ihnen  aber  gleichzeitig  auch  auf 
diesem  Wege  ajideuten,wie  ßelir  v/ir  unc  Ihnen  gegenüber  in  Schuld 
dafür  fühlen,  dass  Sie  uns  bei  Gretls  Krabklioit   so  tatkräftig  ge- 
holfen haben.   lAlt  vor  allem  haben  Sie  in  dieser  schweren  Zeit  viel 


seelische  Beruhig  n^  gegeben. 

Wir  wünschen  Ihnen  eine  recht   sclinelle  Gesunung  und 
so  viel  Ferien  vom  Bpruf  als  Ilmen  gerade  noch  Si^ass  macht. 

Viele   Grüsse  auch  an   liire  ii'rau  von  Gretl  und 


f«t8ohen,ao  30.Apiiril  1934 


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Lieter  Kollege! 

Auf  Qrund  der  oingegaBgenen  Bimdsohrelbeii  niirde  ala 
Termin  unserer  Katar»feler  der  2.   und  3,  Juni  fiiötgeaetztr. 
Pas  Jrogr^iam  lautet  in  grossen  Unrinsea: 
Saastag:  1.  Haohmittsga  Bhruag  unserer  vera^torbenen  Lehrer 
2.  Gemeinechaftsabend  auf  der  Tetgchner  Schützen- 
hohe«  Jeder  ist  herssliohst  eingeladen, an  diesem 
Abend  etwa!)  z\m  Besten  zu  geben* 

Sonntag  findet  ein  Ausflug  in  die  böhm.säolisisohe  Sobi'eiz 
statt<iNähere  Binzelheiteu  darüber  werden  am  Abend  vorher  be- 
kaotmtgegeben «Diese  Uitteilung  gilt  alä  letzte  Verständigung. 
Wir  rechnen  bestimmt  mit  Deinem  Brsoheinen*F&r  eine  Empfangt 
bestätigung  dieser  Einladung  und  Zusage  des  Brsoheinena  wä- 
ren nir  dankbar. 

Hit  herzlichen  Gbrüäsen 
Ganzmüller,     Sänger»      leialer. 


-) 


-s- 


1  ". 

''S.'.- 

•1 


fetaohen,28.Peber  1934. 


Lieber  Mit^elaohulkaoerad! 


Zehn  J'jhro  sind  vergangen  seit  die  Ijioro  des  TotaWmer 
Staatsoberroal^yrmasiums  eioh  hinter  un3  schloesen.Bin  iveohsel- 
volles  ^ohiliaal  int  im  Laufe  dieses  Jahrzehnts  gar  manohea  unse- 
rer Eaneraden  des  Matura  Jahrganges  1924  besohieden  ge?}esen»dooh 
ein  jeder  denkt  -  so  unglaublich  diese  Möglichkeit  vielen  auch 
früher  einmal  erschienen  sein  nag  -  {torno  an  die  Tetsohner  Mit- 
telschulseit  zurück  und  freut  sich,vjeim  er  gelegen tlioU  alt 
einem  seiner  früheren  llittschüler  oder  Profeaooron  zudaoaentrifft 

ün  dazu  heuer  »in  Jahre  der  zehnten  Wiederkehr  des  Tages 
unserer  ?vlatura  eine  besondere  Gelegenheit  zu  bieten, beabsichti- 
gen die  in  Tetachen-Dodenbach  ortsansässigen  Kameraden  eine 

Zusammenkunft    der    Schüler 

und      Professoren    des    Matura- 
jahrganges 1924 

vorzubereiten, zu  der  auch  alle  jene  Professoren  und  Uitschüler 
eingeladen  werden, die  im  Verlaufe  der  achtjährigen  Gymnasial* 
zeit  unserer  Klasse  angehört  bzvi«  sie  unterrichtet  haben. 

Ss  ist  daran  gedacht  zu  Kingston  oder  an  einem  anderen 
Wochenende  -  nohl  am  besten  Im  Mal  -  3amotag  6ln<in  Kameradschafts 
abend  unter  Beisein  unserer  Professoren  auf  der  Tetschner  Schü^- 
^zenhohe  zu  veranstalten  und  Sonntag  darauf  einen  Dampferausflug 
nach  Hermskretschen  (  Belveder  )  oder  elbeaufnärts  zu  unterneh- 
men. Jeder  bringe  Weib  und  Kinder  mit.  m 

Wonn  unsere  Wiedersehensfeier  auch  nicht  als  eine  rau- 
sehende  Pestveranstaltung  sondern  vielmehr  als  ein  zwangloses 
Beisammensein  geplant  ist, so  erfordert  sie  doch  Vorbereitungen, 
weshalb  wir  Dich  heute  schon  um  Beine  Stellnngnahme  ersuchen. 
Fülle  bitte  beiliegenden  Fragebögen  sogleich  aus  und  sende  ihn 
umgehend, spätestens  aber  bis  zum  10 .März  an  Kollegen  Karl  Sän/?er 
Tetschen  a.d.B.,Tumerstra3se  865  ein. 

Wir  werden  uns  freuen,Dich  anlässlich  des  Treffens  In 
Tetschen  wiedarzusehen! 

Mit  kameradschaftlichen  Grüssen  :  -t 


I 


Ganznüller 


Sänger 


Heisler 


Karthee  . 


.4 


W 


HUGfSßOGBN. 


10  Die  Pfingattage  halte  ioh  für  günstig  :         ja 


nein 


l 


2.)  Besser  Tiaren  eir-.  anderer  Sana  tag 
u.Bocntag  im  Mai  o.Juni  und.sipar..: 

3»)  Job.  itebme  an  der  WlGiQ:i.^eliensfGier 

teillDeide  Tage, nur  Samstag  nur  Sonn- 
tag).^ •.%  ...,••.... «... 


Ja 


nein 


Bitte  an  torgesolilagenen  Terminen  fee^th-jlten  z\x  ^ollee 
da  GS  sehr  sohiier  sein  Tiird »allen  Wünnohen  diesbes.ge- 
reoht  zu  merden. 

4«)  Wttnaolie  und  Anregungen  mä  sonstige  Uitteiltmge^  : 


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QntersGlirift  ungenaue  Adresse 
leserlioh  ! 


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F^anXfu^^t  a.M.,cienl7.   i^ez.   32. 
Kettenhofweg  lü9 


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SehT*  geehrter  He''  D'.  Soudek, 

ich  bitte  um  Entschuldigung,  dass  ich  am  *'eitag  nicht  wie  ve'- 
ab'edet  zu  Ihnen  kam.  Ich  wa^  du'ch  eine  ii'ippe  ve'hinde't  zu  kom- 
men. In  de'  .-.nlage  schicke  ich  mein  *>fe'at.  We'den  Sie  es  bis 
Montag  mittag  lesen  können  ?  Ich  wü'de  zwischen  12  und  14  ^h' 
bei  Ihnen  vo'sp'echen« 


/ 


Mit  den  besten  ^'üssen 


/^Aa^<  £f&^. 


Frankfurt, den   5.    Dezember  1932 


5?ehr  ffeehrtec  Prfiuleln  SchTutsen! 


( 


loh  hab^   "^le  leider  sc'non   Inn^e   nicht  mehr 
ß:er<ehen   uni  -vel^s   nun  nicht, wie   rie  mit   Ihrer  Arbeit  vornn- 
VoTren.    D^^r^n  ^fjre   mir  aber   ?ehr  G^elearenjelnir^l^well   Ich  et- 
vjf^'^  ^'ltv'ar«nt-"ortu'^<7  an   Ihreir  Referat   treffe, zut   anderen, well 
Ich  bef''r'^^te,df^':p   Ihr  Peferat    ^  chon  am  ''ltt*voch  aktuell  wer- 
den k"n^te.    Oarf   ich  Sie   deeh-^lb  bl^^ten^plch  air-   Dl^netag  nach- 
mltt^ia:   (    z^'lc^en  6  un^l  7  ^jhr  )    oder  ''ittwoch  vormittag  (    am 
bebten   zwiß  chen   12   un'^  14   ^hr   )    pich  wider  hierher  zu  bemühen? 

In   der  Tr^^rtunr  Ihre?  b?iliiß;en   Ber^uGhes  bin 


ich  mit    den  ^e'^ten  '^r'^f^pen 


Ihr 


■:'i  :'       ,K-    '.:''■"*"■ 


Frankfurt, den   21.    November  1932 


I. 


1-,  ■ 
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■t 


Sehr  creehrtee  Frfiuleln  ''chaatsen, 

die  -ichtlflcrten  Btloher  fHr  Ihr  Referat   sind   : 


Georg  Jsihn    :   Die  Ge^'^erbeuolltlk  der  deutschen  LandeafUreten 

vom  16.   bl9   zurr,  18.   Jahrhun-'ert. Leipzig  1909 
Auprust   Skalw^lt    :    Agrarpolltllt   Friedrich  d.    Grornen.    ^or- 

8ohun^en   7ur  brandenburg.    und  Dreuss.    Ge- 
schichte.   3d.    21,1908 
Katl   Zielenzieger   :    Die  alten  deutschen  Kamerallsten,    Jena 

1914.  > 


-■-■4V 


-f  .' 


Sollten    eich   Ihnen    lrprend'«relche   Fra/^ren   ergeben,  stehe 
loh   Ihnen   gern    Je'^er^elt    zur  Verfflgung.   Ylt   den  besten   arüs« 


sen 


■X 


1 


,^^  > 


•Tfci» 


-r?>'v»(S(wv'?^T»ri»7:;  i  -  ^ ' /?«-.rr 


( 
) 


KURT  SCHROEDER  /  VERLAGSBUCHHANDLUNG 

FERNSPRECHER    5813 • TELEGRAMM-ADRESSE:   SCHROEDERVERLAQ    BONN 
BANK-KONTO:    DRESDNER  BANK,    FILIALE    BONN-  POSTSCHECK:  KÖLN  73901 

LEIPZIGER     VERTRETUNG:    F.  A.   BROCKHAUS,     LEIPZIG 


Uerrn   Dr. Josef  S  0   ü  D   E  C  K 


Frankfurt   a.M. 


BONN,    ^'^5.32. 

KOBLENZERSTR.  38 


Sehr   geehrter  Herr   ßr. Soudeoh^ 

naoh   langen  Bemühungen   ist   es  mir  gelungen^ einen 
{     Verlag  au   fin^en^der  nioht   nur  die  alten   Bestünde  meiner  Firma   vom  Konhuro" 
vervj'ilter  übernehmen  ^sondern  auoh  die  Firma  in   einem  durah  die  Hot  der  Zeit 
sunäohst   Tfesohränktem  Rahmen   fortfünren   iuill»Das  äauptlager^auf  dem   sich  auoh 
die    Vorräte  Ihrer  Arlieit   iefinden^hat   er   sohon   ülaerndimmen^und   iah  halie  mioh 
verpflichtet ^naoh  Kräften   dafür  su   sorgen^dass   die    investierte  Sumrie  durah 
Verkauf-   aal'iigst   wieder  hereingeholt   isird.  Zu   diesem  Zweok   haloe   ioh  die   Er- 
lauonis  ^^•B»  den   Autoren   Sonderte  dingungen  für  den   Betrug  su  maohen. 

Mit  diesen   Zeilen  möchte   ioh  daher   anregen j0's>  Sie  nioht   eine  Änsahl    von    ■ 
Exemplaren   Ihrer  Arbeit   für  den   eigenen   Bedarf  anschaffen   würden^iah   iin   Üher- 
seugtfd  ss   Sie  manohinal    Exemplare  gslirnuahen   können   su   Widmungen   und  sum  Aus- 
taus Jh;der  Ladenpreis   ist  Jetst   RM  3,25  und   ioh   könnte  Ihnen   10   Exemplare  su 
RM  17.-^25   Exemplare  su  RM  36,-      einmalig  sur    Verfügung  stellen. Ioh  sollte 
mioh  freuen y wenn   Sie  von  dem  Angel>ot   Geirauoh  machen  würden  und  würde  Ihnen  f,i 
die  Exemplare  dann   sofort    von  Leipsig  aus  susenden    lassen; sie  würden  mir  duroh 
Eingefien   auf  meinen    Vorschlag   einen   sehr   grosse?!   Gefallen   erweisen. 
Mit   verldindliohem  Dank    im    Votaus    verbleite   ioh  xugleioic  mit   (testen   Empfehlunge: 

Ihr  s^hr   ergeoener 


W  irtschai  tsKurve 


S/Sohl 


30. Mai  1954 


jb'räulein 

Dr. Annegret  Schüttler, 

Heidelberg 
GaisberfrHtr.2C 


« 


I 


V  = 


«' 


Liebes  Fräulein  ur. Schüttler    ! 

Sie  hattun  durchaus  das  richtige  Gefühl,    daß  sich  Ihre  Arbeit 
schlecht   in  den  Reü^men  der  „A'irtschaf tskurve'*   einordnen  lößt. 
Aber  seibot  wenn   ioh   ihn  nehmen  wollte,    .'nüSten  noch  erheblich 
jnehr  Ktrzun^en   vorgünoinrnen  werden,    als   es  der   „Gemeindetag" 
vorschl'lgt.    Ich  \7Ürde  Ihnen  doch  raten,    den.  Gemeindetag  die 
Arbeit   zu.  überlassen  und  so  viel  i^ls  Kiöglicli  die  i:4ir2;ur^.gsvor- 
schLige  rückgängig  zu  inachen.    Ich  ^-laube   schon,    daß  Sie  bei 
ein.!ger  Iiartnäcki{;keit  durchsetzen  könnten,    daß  die  sehr  wert- 
vollen  (iraphiken  abgedruckt  werden. 

Ihru  neue  stelle  ixi    der  xllinik  sollte  limon  trotz  alle  dem  ein 
kleiner  Iroot  sein,    -uch   r>ehe    ich  die  Aui^sici.ten  bei  der  Notge- 
meinsehal't  nicht  schlecht,   wenn  man  solche  i:irkuniiigtingen   ein- 
zieht,  bei  denen  Sie  gut   bestehen  k^^nnun. 

Wegen   Ihrer  künftigen  Mitarbeit   im  der  „A'irtschaftskurve"  kann 
ich  Ihnen  heute  noch  keinen  endgültigen  hescheid  geben,    da  die 
^aS].:ositionen  fl-r  das  nächste  lieft  noch  nicht  getroffen  sind, 
sobald    ich  diese   aber  übersehe,    werden   :  ie  von  rrir  B  scheid  er- 
halten . 

^lit  den  besten  Grüßen 
Ihr 


.  ■■< 


■■*  -V 


Anlage 


...r  -  " 


.'-  •t^:-^.^^:'>^N; 


V!-jJfel  ",iJ- 


r 


Heidelber.;^,  df.n  ?9.    5,    34 


■>t 


( 


Lieb'Br  J'^err  Dr*   Sour'ekj 

anbei  schicke    ich   r^nen  r.lso  die  jVrbeit,   von  rler   ich   Ihnen  gesprochen 
habe.  "Der  Oemeineclet'-'^g"     h-^t  sich   z  'ar  bereit  erklärt,    sie   zu  druckeni 
aber  mit  Aufln^en,    ^''ie  mir  nicht  gefallen  v/ollen*   '.-^'^onde:  s  "vollen   sie 
?u  R   Platzmanrr-l     die  grapliischen  Darstellungen  nicht  nr- Innen;   und  gera- 
de  c!ie  h'lte    icli  für  das   'Vichtigste.   Also  sehen    Sie   sich  die  Arbeit 
doc'''^.  mal  an;    ich  halte   es   ffr  durchaus  wahtsclieinlich,    dass   Sie   nichts 
damit ^anra:i;;en  können;   aber  g'^r-^de   für  den  Fall   geni-ji-.-en    Sie    sich  i 

bitte  nicht,   mir  rasch  eine  Absa.^e    zu  schicken,   v;eil    ich   dasselbe  p;iyem- 
plar  dann  'vie  er  an  cl^n   "nsneindeta,;"sc"iic'.:en  muss« 
Sonst  geht's  gut«    Seit  g^^stern  arheite    ich  f.-iute   de  mieiDC  als   Sekretär ij 

an  der   cliirurgischen  T'liniÄ  hier;   ''e'n    ich  die   Probezeit  von  1"    Ta   en 

j 

gl"'cklich  überstehe ,   beko:n!'ie      ich  d-^-  netto  '.-'O.-    \V..    Ich  fürchte,   dajnit 

v/erd^   ich  nic"'it  unter  rio   '7äder  kommen,    -    Inz'7isc'":en  hat  sich  die  ^''ot- 

geme-'n  "chaft  wwgen  des  beantragten   Sti  'endiui^s  nach  meiner  .\ri  .chkeit 

erkundigt  .-Die   J-^e  /ren   in  der  ^^'ÜniB:   sine    ei   entlich  sehr  nett,    indem 

sie    sic^'  bemüh-'^-n^mir  auf  -i  "    D-^uer  rein  raech'eniscee   -\rbeiten  Vi^ie  tieg;en 

zu   ers7)aren.      D-^s    "c":lin  \ete   ist,   dass    ich  um  7  ^^ir  antreten  muss!  | 

I 
Also   sehen   Sie  r.i- 1  zu,    ob    Sie    etv/as  m-clien  können» 

T'nri  v/enn  nicat,    erv/e.rte    ich  das  /{fn.nuskript  möglic^'Styrasch  zurück. 

! le r  2 1  i c  h.  e  n  Dank   im  Vo  r au  s  ! 

"■"nd   v'ele    ""rvsse,   auch  m  Dr.    Durc'^.ardt  bitte, 

Ihre 


i 


Heidelberg,   den  15,   5.    34 
Gaisber. -Str.    20 


( 


Lieber  }lerr  Dr.    Gourlek, 

Leirler  langte  mir  die   Zeit  nijj't,  tim  an  Saxnstag  morgen  noc'i  mal  zu 
Ihnen   zu  kommen.    Tch  rau '<   Ihnen  gestehen,   da'  rbdch  ich  noch  sehr  dar- 
über geärgert  h'""be,   ä"'   ich  mir  dm^ch  meine   T^rameligheit  cie   Chance 
zu  einem  Aufsatz    rtogehen   liel.    Jetzt  haben   Sie   also  meine  Adresse, 

und  v/enn  sie   sich  ändern  sollte,    teile   ic'i   es    Ihnen   sofort  mit.    Ich 
zv/eifle  nicl"tt  daran,   dal   Sie  mir  bei  der  nächsten  Oelegenheit  et- 
was  zukommen  lassen. 

'\in  habe   ich  noch  eine  ."^itte   an    Sie:    I!a.rianne   Vög^-;le,   die   in  Frank- 
furt s'.udiert  und   im    "inter  promovieren  v/ird,   möchte  Journalistin 
werden,    r^'un  m.öc  ite   sie   sich  gern  mal  mit  einen  erfahrenen  Presse- 
mann unter'J-^alten  und  sic'i   einige   '''ips  geben  lasc^en.    Zu  diesem  Zweck 
habe    icli  sie   auf   Sie  gehetzt.    Sie  wird  Sie  also   eines   Ta^^.'S  ,v;ahr- 
sclieinlich  noch   in  di-^ser   '/oche,  überfallen.    Sie    ist  darauf  aus, 
möglichst  bald  auf  eigenen  "^V' '-Bti  zu  stehen,   r.obenbei   aucli  mit  Fajnilie 
komplex  behaftetx.-Jas   'Tähere  wird  sie    Urnen  selbst  sagen.    Sie 
werden  mir  iiiclit  böse   sein,   dr. '    ich  die   S'^che   einfach   so  arrangiert 
he  b  e . 


T.'it  herzlichen   '-rülen 


bin   ich 


Tnre 


d^yu/    d^^"^^^ 


Wirt  schaf takarve 


S/L. 


/■-■■•- 


J^S  -'-V. 


8.  Juni  193) 


Fräulein 

Dr.Annegret  Schüttler, 

Heidelberp: 

Albert  iJberle3tr.32 

bei  Frau  Torrauce 


B  ' 


K^w'- 


Liebes  Fräulein  Dr. Schüttler   I 

Vielen  Lank  für  liiren  Brief,    aer  mich  gerade  vor  einem  kurzen 
üiiaub  erreichte,    vun  de  .  ich  gjstern  zurük^ekomnen  bin.   Ihre 
Situation  ist  mir  durchaus  verständlich,    und  auch  wir  sind  ja 
vor  einer  fihnlichen  Lage,   i/ieser  gedeniie  ich  auch  in  der  ^7^irt- 
Schaft skurve**   insofern  Recknung  zu  trafen,    als  ich  die  jetzt 
allgemein  interessierenden  Fragen  der  Neuordnung  der  Wirtschaft 
behandeln  lasse.   Sehr  viel  kann  man  neute  zu  alledem  noch  nicht 
sagen,    und  ich  halte  es  darum  für  ^^anz  richtig,    wenn  wir  auch 
noch  Spezialproblexne  weiter  behandeln.   Denn  darin  beruht   ja 
schließlich  aie  Beaeutung  eines  solchen  sozusagen  fachlieiien 
ürgaiies. 

Was  ein  Tnetna  f jr  Ihre   Mitarbeit  anbetrifft,    so  .iOlte   ich  os 
im. er  noch  für  ratsam,   wenn  es  Ihrem  gegenwärtigen  Arbeitsgebiet 
entstamiit.    Ich  veraag  noch  nicht   zu  übersehen,    welciie  korkreten 
Folgen  die  Neuordnung  aer  Fürsorge,   vor  allem  auf  wirtschaftli- 
chem  Qebiete  nat  ana  haben  wird.    B&  wäre  gaiiz  gut,   wenn  Sie 
einmal  bei  Ihren  eigenen  Ahachauungon  dem  nachgehen  wollten  und 
dann  vielleicht  einen  Artikel  schrieben,   der  sich  mit  dem  Ergeb- 
nis Ihrer  Beobachtungen  auseinanaersetst.   Bin  solcher  Artikel 
kommt  ja  aus  rein  zeitlichen  Orünuen  nicht  vor  dem  Herbst   in 
Frage.   Bid  dahin  wird  sich  wohl  noch  Manches  deutlicher  übersehen 
lassen  als  heute,    und  ich  bitte  Sie,    diese  Fra^^en  im  Auge  zu  be- 
ha-Lten. 

^Vas  sich  hier  Neues  ereigntet  hat   ,   werden  Sie  ja  woiil  durch 
Zeitungs-  und  persönliche  Berichte  schon  erfahren  haben. Mit  den 
Herren  von  der  Universität  habe  ich  augenblicklich  iiaum  einen 
Kontakt. 

Mit  den  besten  Grüßen 


Ihr 


N, 


'".  ''..■<'}.  y':i.i*:-^:  ^y:.J-',[ 


'^— ^ 


Ipidelberg,   den  21,    5.   33 

Albert-läfberlestr.    32 

bei  ?rau  Torrance 


^, 


( 


( 


Lieber  Herr  Dr,    Soudek, 
Zuerst  entschuldigen   Sie  bitte,   dal  ich  noch  gar  nichts  geschrieben 
habe«    Aber   ich   bin  augenblickli:'h  ganz   außerstande,   ein  Thema  für  die 
Wiku  ausfindig  zu  machen.    Ich  glaube,   es  liegt  nicht  nur  an  meiner 
eigenen  Faulheit,   sondern  anläen  ganzen   Zeitläuften.   Ganz  konkret 
sind  ja  heute  ganz  andere   Frr:5en  im  Vordergrund  des    Interesses   als 
diejenigen,   die  bis   j ''tzt   in  der  '7iku  hauptsncjlich  behandelt  wurden. 
Stellen   Sie   sich  dahin  um   ?     'Behandeln   Sie   auch  Fragsn  der  Gesamtor- 
ganisation,  z«    Bsp.    dei'  berufsständische  Aufbau  und  seine  Funktionen 
oder  bleiben  Sie  bei  der  unmodernen  Betrachtung  der  Einzelfra^^en  ? 
Diese   ewige  Betrachtung  des    "   Ganzen"  hindert  mich  heute  ganz  furcht- 
bar,  mich  auf  Detialfragen  zu  konzentrieren,    zumal  man  immer  wieder 
feststellen  mul,   da:3   ihre    Lösung  eine  gewis' e  Klarheit  über  die        -  .. 
Grundlinien  des   sozialen  Aufbaus  voraussetzt.   V/ie  kann  man  zum  Bsp. 
heute   über  Lohnfragen  schreiben  etwa,  unter  den  Bedingungen  der  fr.men 
Konkurrenz   -  und  so    ist  doch  scA lieblich  unsere     Hethode   iminer  gewe- 
sen,   wenn  alle   lauten     Bestrebungen   dara.u.f  hinauslaufen,   den  freien 
Arbeitsma^rkt  überhaupt  zu  beseitigen   ?  I^^an  kann  heute    ,   glaub'.,   ich  | 
die  bestehende   Realität  seinen  Arbeiten  jxeurfe«  nic::it  mehr  zugrunde 

legen,     da  die   Gemüter  di-:se  nun  n,ai  nicht  mehr  wahr  haben  wollen. 

Ich  glaube,   die  utopischsten  Aufsätze  -   utopisch   im  3?er^gleich  zu  '^■ 

der  tatsächlich  noch  beistehenden  v/irtschaftlichen   Situation  -   haben 

hBBte  den  größten  Publikums  erfolg.    Für  meine  Arbeit  bei   V/cizsäcker 

sehe    ich   im  diesem  Zusammenhang  gewisse   Möglichkeiten,   obwohl   ich  mich 

an  diese  Art  des   Arbeitens   erst  sehr  gewöhnen  mui3.   Aber  was  man  heute 
für  die   'viku  schreiben  kann,    ist  mir  ganz   schleierhaft.    Ich  möchte 
es   trotzdem  sehr  gern  tun.   Vielleicht  können   Sie  mir  helfen,   indem 
vT/ifdas   Thema  für  "nich  ausfindig  machen.   Der  Aufsatz  über   "Versicherung 
oder  Fürsorge"   vom  13.   Mai   traf  ra-..inen  Gegenstand   ziemlich   zentral. 


J 


Bis  jetzt  habe  ich  durch  meine  praktische  Arbeit  noch  fas]?«!  gar  keine 
Gele.:renheit  gehabt,  mich  theoncbisch  in  die  Dinge  zu  vertiefen.  Ab 
nächster  ';Voche  werde  ich  aber  theoretische  und  praktische  Ai'beit  ver-'* 
binden,  /Vufl  dem  Amt   treibe  ich  vorwiegend  Kasuistik:  ich  studiere  Per- 
sonalakten, um  die  soziale  Situation  von  vefschiedenen  Gru  pen  von 
Unterstützungsempfängern  festzustellen  und  wie  fi»  Redürftigkeits-   "" '.; 
Prüfung  bei  ihnen  vorgenommen  v/ird.  '  inige  7/ochen  war  ich  im  Au'lendieifet 
da  war  ich  ganz  in  >"e-o  Dienst  ein5-escrialtet :  ich  habe  den  ganzen  Tag 
Besuche  j.enacht,  Erkund igung ■  r.  nach  den  '.Verhältnissen  eingezogen.  Zer- 
rissene Schuhe  und  leere  Kleldex^-f^^chrf^nke  kontrolliert. 

'7ie  g  ht  es  Ihnen?  sind  Sie  noch  so  sicher  v/ietbei  unserer  letzten 
Unt-  rhaltung  ?  VomjIJ.  Verlag  }-.i"rte  man  ja  auc'-.  aufregende  Dinge;  von 
Grete  B.  habe  ich  län  :er  nichts  gehört.  Ende  April  g  ng  ja  noch  allCä 
gut . 

Im  allgemeinen  fv'ile  ich  mich  hier  ganz  wohl;  es  ist  ein  ganz 

neues  Feidelb-?:rg,  in  dem  ich  lebe,  ''ir  ist  gerad,  als  v/'-rC  das  andere 
vor  100  0'  0  Jahren  gewesen.  Gut,  dal  so  v/as  möglich  ist. 

Wenn  Sie  Löwb  mal  sehen  ,  '-rrü'^en  Sie  ihn  cioch  bitte  von  mir.   Ich 

habe  ^jehört,  da'^  er  micht  mehr  auf  der  Schumannstra  ?/e  v/ohnt« 

'ienn  Sie  mir  bald  einen  Hat  geben  wegen  des  Aufsatz;l:^e8,  werde 
ich  mich  sofort  daran  machen. 


Viele  Grü3e,  auch  -m  ihre  ^r^^u, 


Ihre 


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5(t)n)etienf(tie  Sebenatieitiitierunga'  and  Üentenanüdlt 

6e)irifdDireiftion  franlffurt  a.mi.  *  3ofef  SifineiDer,  HeiirtsDireiftor 


noct  6ff(t)Hftsfr()Iufl:  norDen  32  S  36  [C  /  I 


:':'l'^!i'^p^;C^    PofWietttonto: 

M  Hmt  f ranf fürt  a.  jn.  Tlr.  44  8J 2 


fran^rf  a.fll.,öen    1 3*  Juli 

S(()i((erp(ot|  S/7,  II  (Qouptiooctie) 


)93  2 


Herrn 


Redakteur  ]Jr« Josef  üouteok^ 


Betrifft :  Le  bensvers  ich  er  •an/': 


Franlifurt  a.M> 
Havensteinstr.  5 


B 

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§ 

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"     169. ü5 
*•       85. 71). 


BfKoflen: 


Im  AnschlUGG  an   die   Unterredung;,    die   oie 
unserem  Inspektor,   Herrn  Willi  Franz, gestern  gev/älirten,    gestatten 
7/ir  uns,    Ihnen  nachstellend  ein  ^».ngebot   zu   unterbreiten. 

3ei  Ihrem  lintritt salter  von  27   und  einer  Versiche- 
rungsdauer von  Jo  Jahren  V7ählen  Jie   am  vorteilhaftesten  unseren 
Tarif  V  mit   G-ewinnbeteiligung.   13ie  Prilmie   betragt  für  PJvL lo   000 
I^apital,    das   sofort   beim  Tode,    sputest ens   nach  Ablauf   der  genann- 
ten Dauer  filllig  v/ird 

bei   jährlicher  Zahlung 
bei  halbjährlicher  " 
bei  viertel jährl.      " 

Jie  haben  die   .i'ahl   zv/i sehen  der   "Llteigenden  l^ividende" 

und   dem"3onus"« 

Wach  dem  iiystem  der  "Jteigenden  Dividende"   vermindern 

sich  die  PrJimien  vom  4,VersiGherung3jahre   an  in  fortschreitendem 

li/Iaße.'^ei   Beibehaltung  unseres   gegenwärtigen  J.^tzes  von  }  ,'j;  f» 

würde   die  Dividende   im  letzten  Versicherungs jähre   bis    auf  89,10;^ 

steigen,    sodass   die    zu  entrichtende  Barpriimie  nur  noch  HW)6^  — 

betragen  würde. 

Der   "Bonus"    dient      zur  Erhöhung   der  Versioherungss'jmme; 

er  kann  auch  zur  Srmüss ig -ong   der  Prämie  ver\';endet  '.7erden(Bonus- 

Htlckkauf ) .    Im  ersten  Falle  wird  der  -^onus  vom  4. Vers iohenjngs jähre 

an  jilhrlich  zur  Bestellung  einer  Zusatz  Versicherung  verwendet, 


Herrn  I)r>Jos>L>outeck^FfteL 


13-702 


-  2  - 


die  zur  gleiehen  Zeit  v/ie   dia  Ver3iciierun^ssußi>ne  beim  Srleben  des 
Endtermins    der  VerLsiolierun^  oder  bei   fralierem  ^-bleben  fällig  wird, 
Aiif   diese   .-'eise   steigt   die  Versiclieriingssumme  von  Jalir  zu  Jahr, 
ohne   dass   der  VeraiüUerte   jev/eils  eine   örztliehe   Jnterüuchiui^  zu 
bestehen  hat» 

Bei  -Beibehaltung  des   derzeitigen  Uatzec   von  22,^oBonus 
■ivUrde   auf  IIl.i.1o   ooo  Kapital  ein  Bonus  von  jährlich  liIi*22o. —   ent- 
fallen.  Die  Versicherungssumme  v/ürde   sich  demnach  erhöhen 

im  4,Yers.Jahr  von  iUi.lo   ooo  um  Ria.22o  auf  liLl*  lo   22o*- 

»      5*      •»        "          '♦      "      lo  000  "      "   44o       "      "  lo   44o.-  usw. 

•»   13.      "        "        "        "      lo   000  '»      '»2200        "      '"  12   2oo-- 

"   23.      "        "          ♦•      "      lo   000  "      '»4400-       "      "  14  4oo.- 

M    ^o^      H        ti        11        tf      iQ   QQo  "      "5940        "      •♦  15   94o.-. 

3oll   der  Bonus  zur  Srmassig^jng  der  Prämie   dienen,    so  wird 
dies   d.:.durGh  erreicht,    dass   er  zuräckkauft  und  der  lUickkuuf swert   von 
der  fälligen  Prämie   abgezogen  wird.    In  diesem  I'Ville   tritt   eine 
stärkere  ii3n"{;la3tung  in  der  Prämienzahlung  bereits   im  4. Versiche- 
rungsjahre ein,   Lie  Prämie  geht  aiadann  ura  durchschnittlich  I/o 
jedes  Jahr  zurück,    sodass  im.  letzten  Versicherun(;s jalire  nur  noch 
I^i.    120.95  2u  entrichten  wären,    vorausgesetzt   natlu:lich,    dass   der 
derzeitige  Dividende nsatz    der  gleiche   bleibt. 

Wunsciigemäss   legen  wir  eine  xi.ufstellung  nach  dem  ->ystem 
der   "Jteigenden  Dividende    "   und   dem.   "Bonus"   bei,    die  Ihnen  zeigt, 
welche  B-rprämien  für  Versicherijjigen,    die  vor  30  Jalireii  bei   unserer, 
-^nstalt   abgschlossen  \iorCen  sind,    im  Jahre  193^   2u  entrichten   sind- 

Ftir  die  Durchführung  der  Versicherung  bietet   Ihnen  die 
;ichv/eizerische  Lebensversicnerungs-und  P^entenanstalt   die  den}:bar 
besten  Garantien.   Der  grosse,    auJT  viele  Länder  mit   verschiedener 
B^ivülkei-ungs-UoTid  '»»'irtschaf tsstr^jictur  verteilte   Bestand  gew?mrt 
einen  vorzüglichen  Pvisikoausgleich.   P^r  ist  nicht   durch  gewaltsame 
Expansionen  und  Pusionen  entstanden,    sondern  organisch  nach  einheit- 
lichen,   seit   fast   75  Jakren  unwentwegt  verfolgten     Orundsätzen  auf- 
gebaut.   Dieser  günstige  Risikoausgleich  v;ird  noch  gesteigert    durch 
die  vorsichtigen  -und  stren/^en  Rechnun/- sr;rundlaF,en,    die  dem  Geschäft    •. 
eine  aussergewöhnliche  Stabilität  verleihen  und  die    quelle   reichlich 
fliessender  Überschüsse   sind. 

^u  den  im  technischen  ^i.ufbau  begründeten  Garantien  tritt 


Herrn  Jjr^yFos.oouteok.Pfm. 


13.702 


-  3  - 


nooh  die  gllnGtige   finanzielle  Lage-   -Das  l>eGkuni;;Gkapital   ist   auf 

4<J7  i>/Iillionen  üülr.vei^erf ru.n]cen 

anii;.-v7aoli3en.   Da^^ber  hinaus  besitzt   die  Anstalt  zuijllt Gliche 

^iciierlieiten  von  rund 

66  Millionen  Jcliv/eizerfranlcen 

und  bedeutende   stille  lleserven-    Järntlieiie  --^bGcliiusskosten  der 

vergan^^^enen  He chnungs jähre   sind  r.-Gtlos  getilgt. Lie  '.;ert}p:4-)iere 

erscheinen  zu   den  Verkauf  3\verten( Börsenkurs)    in  der  Bilanz  .Uaheres 

über  die   finanzielle   Lage   ^nd  die  f in^^nziellen  Vorteile   der  xiit- 

glieder  belieben  Jie   aus   der.i  bei^^efUgten  J-'rospekt  zu  entnehmen, 

j'jine   der  bedeutendsten  europaischen  IVageszeitungen 

schreibt  bei   der  -^'isprechung  des  letzten  ^*bsGixlusses   unserer 

^3sellschaft  -»/ort lieh: 

"Diese  Ziffern  vermögen  den  Eindruck  zu  er-aeoken,    dass 
die  H-'ntenanstalt   eine  Art   finanzielles   Bollwerk   dar- 
s"^ellt,    das   jene  Zuversicht   einflosst,    die  im  heutigen 
V/irtschaftsleben   so  er-.viinscht    ist." 

Auf  arund  dieser  '^^at sacken  können  a  ^ch  L^ie  ihren  Ver- 
sicherungsschutz  unserer  iitnstalt   getrost   anvertrauen. 

■^ncht    uneri7-älint  möchten  v/ir   lassen,    dass   der  Inii^^ber 
einer  Lebt^nsversiciierungspolice   bezllglioh   der  r.inkommenste.uer 
besondere  Vergünstig'ongen  geniesst.    I'as  ilähere   ersehen  »iie  aus 
dem  bell i ege nde n  j:'TO sp elrt  " ^ t auernac hl as 3 "  . 

Liit  Y/eiteren  ^^».ufklärungen   steht  Ihnen  Herr  -Inspektor 

Pranz   jederzeit  zu  Liensten, 

Hoch^htungsvoll 
BEZlHKÄiaiONiriiAllKFURTA.M. 


0. 

"Die   finanz.Lage" 

"oteuernachlass" 

"iiechenschaf tsbt  rieht" 

1  Aufstellung! 


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Alter   27  J.  Dauer  3o  J. 

Bar Prämien 
im  Jahre  1932   für  lo.ooo.-  Kapital, fällig  so- 
fort beim  Tode, spätestens  naoh  3o  Jahren,   un- 
ter Zugrundelegung  eines  rechnungsmäßigen  Zins- 
satzes von  3y2^  und  der  Sterbliohkeitstafel 
M.   und  W.   I., 

bei  3,3^  steig. Dividende 

zur  Prämienermäßigung« 


b)  bei  22?So  Bonus 


Abschl. 

Vers. 

a)st.Div. 

,  N   Bonus- 
°^  Rückkauf 

Jahr 

Jahr 

1932 

1 

333.— 

333.— 

1931 

2 

333.— 

333.— 

1930 

3 

333.— 

333.— 

1929 

4 

322.— 

238.85 

1928 

5 
6 

311.— 
3oo. — 

236.10 

1927 

233.20 

1926 

7 

289.— 

23o.4o 

1925 

8 

278.— 

228.25 

1924 

9 

267.— 

224.25 

1923 

10 

256.— 

221.— 

1^22 

11 

045*  — 

2W060 

1921 

12 

234.— 

215.15 

1920 

13 

223  o — 

210.55 

1919 

14 

212.— 

206.80 

1918 

15 

2ol.— 

2o2.9o 

1917 

16 

190.— 

198.90 

1916 

17 

179.— 

194^5 

1915 

18 

168.— 

190.45 

1914 

19 

157.— 

185.95 

1913 

20 

146.— 

181.25 

1912 

21 

13S.— 

1^6.40 

1911 

22 

124  .  — 

171.30 

1910 

23 

113.— 

166.85 

19o9 

24 

lo2.— 

160.45 

19o8 

25 
26 

91.— 

154.60 

1907 

8o.  — 

146. SS 

19o6 

27 

69.— 

142.20 

19o5 

28 

68.— 

135.50 

19o4 

29 

47.— 

128.40 

19o3 

3o 

36.— 

120.95 

5832 . — 

6120.75 

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m    Dr-  Josef  Soudek. 

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Frankfurt  a.M.,  den  2}. 

^ai  1934. 

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Sehr  geehrter  Herr  Dr,  Strauss  I 


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Seien  r^ie  bitte  nicht  ungehalten,  dass  es  eines  erneuten  Briefes 
vAn  lirer  Seite  bedurfte,  dass  ich  mich  heute  melde.  Leider 
kann  ich  Ihnen  auch  heute  nicht  die  Zusage  machen,  die  Sie 
gern  hören  möchten,  Die  in  Fra^^e  kommenden  Herren  sind  in  dieser 
Woche  an  keinem  Abend  frei,  vielleicht  klappt  es  aber  in  der 
nächsten  Woche.  Bei  solchen  Veranstaltungen  muss  man  ja  immer 
damit  rechnen,  dass  eine  gern  insame  Zeit  sich  nur  selten  findet» 
Aber  ich  werde  mir  Mühe  geben,  bis  zur  nächsten  Woche  einen 
Abend  festgestllt  zu  haben,  schon  wegen  I rof esS^Budge  selbst. 


Uit   den  besten  Grtissen 
Ihr 


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Frankfurt,  den  24.  Febrtiar  1934. 


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Sehr  geehrter  Herr  Dr.   Straoss,  \ 

loh  schicke  Ihnen  beilie^;;end  den  SchuJid-    |     - 

schein  mit  der  Bitte, ihn  an  der  zweiten  Stelle  zu  unti^r- 

\  / 
schreiben  und  mir  ihn  dann  recht  haüd   v?iecier  zurUckzu-  \ 

schicken,  damit  ich  ihn  zur  weiteren  Unterschrift  an  Frau 

Altnohul  geben  kann. 

Noclunals  beraten  Dank  fitr  ihre   l^eundliciikeit 


und  freunclichen  Gruse  von 


Ihrem 


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Grosse  Wirktstrasse  J 


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i^ehr  geehrter  Herr  Doktor  I 

Das  für  Frau  Alt  schul  ange  suchte  Darlehen  wird  im  Laufe  der  nächsten 
Woohe  ausgezahlt  werden«  Die  Huokzahlungsmo dal i täten  sind  so^  wie 
ich  gehofft  hatte:  ab  Oktober  sollen  10  Monatsraten  h.  BU   50«—- ' 
gezatilt  werden.  Unter  diesen  Umständen  ist  es  Ihnen  doch  mOgliohi 
der  Fair^ilie  Altsoliul  die  Freundlichkeit  zu  erweisen«  Ich  neh^ne  an« 
dasB  die  darlehengebonde  Stelle  in  den  nächsten  '^'agen  eich  an  ßie 
wegen  der  Bürgschaft  wenden  wird,  falls  dasnichf  sein  sollte,  werde 
ich  deshalb  noch  einm€Ll  an  Sie  herantreten.  .. 

Für  Ihre  Bereitwilligkeit  zur  1  bernahme  der  Bürgschaft  bin  ich.  Ihnen 
ausserordentlich  verbunden  und  begrüsse  Sie 

als  Ihr  ergebener 


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rJU      ^^t^ivUM  '>Suf^tAu4. ^-     n^  c^ßu^   ^' 
£^    Ai^cuX  ^fci^.      ^  AliUu^   cuf,    ^^A^ 


I 


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d9^  20.   »^anuar  193^. 


.^. 


8/N. 


■^:r-v- 


Herrn 

Dr.   Fritz  Strausa, 
47  A  Stanley  tiardens, 

London  N  W   3 


Lieber  Herr  Dr.  Strauss  ! 

Schon  ehe  Ihr  Brief  gekommen  war,  habe  ich  von  Aihtschule  fehfJrt,  dasa 
Sie  etwas  Schwierigkeiten  mit  dem  Visum  und  r.it  der  amerikanischen 
Bestätigimg  hätten.  Ich  hoffe  aber  sehr,  dass  diese  Schwierigkeiten 
nicht  so  erheblich  sind  und  dass  das  Institut,  nur  deshalb  Ihnen  nicht 
schreiben  konnte,  weil  Ihre  Berufung  ja  nur  ein  Vorschlag  von 
1/litchell  war  und  er  noch  der  Bestjitig\mg.  durch  das  ir  sidi  m  bedurfte. 
Ausserdem  wird  hier  angenommen,  dasü  ein  Viüum  von  London  aus      ,,.-g 
leichter  zu  haben  sei  cds  von  hier. 


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loh  würde  mich  sehr  freuen,  wenn  Sie  für  das  nächste  Heft  der  „  /^irt- 
schaftskurve  "  eine  Internationale  Konjunkturübersicht  schreiben     '1 
wollten,  in  Art  und  IJmfang  wie  die  letzte,  -'-'er  ^edaktionsschluss  ist 
der  15.  '''ebruar,  Sie  haben  bis  kurz  vorher  ^eit  dazu.  .-^ 

Ihre  AdressenänderTxng  habe  ich  an  die  zustand  ige  Stelle  weitergegeben. 

Ich  danke  Ihnen  sehr  dafür,  dass  Sie  jetzt  schon  meinetwegen  vor- 
tasten, i^ein  i«all  ist  noch  nicht  entschieden,  doch  werde  ich  in  den 
nächsten  Vvochen  etwas  mehr  Gewissheit  haben.  Freilich  werde  ich  auch 
dann  noch  nicht  ganz  übersehen  können,  wie  es  um  mich  steht.  I'rotzdem 
ist  es  gut,  schon  etwas  zu  hören.  Ich  bin  Ihnen  a\if  jeden  i?'all  dank- 
bar, wenn  Sic  gelegentlich  deshalb  von  sich  h«ren  lassen  wollen. 


liit  den  besten  Grüssen 


Ihr 


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Cr  J^oc^   ui  c^ucc  ^cA/e^  '^c/  ^tsuMr  a^ 

^'^l^^^tMi/    AUUr  ^^^^^j^  ^<i^^  /^   r^^ 

Olli  CS    ^^^  ^  M^    UliJ^aip  c^Äha}^ 


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?^*^,    ^A       ^    ^lli^^ü^i^     c^^t^/  ^H^  -t^r'o/ 

cfisAr  ^i\^u    v4/V    'du    a/st^  A^^^/er  -^i^C^^^ 

^^^^  ^lui  a4<j  ^o/k^ä    Ht^   ytau4  A^^u,^ 


1 


<fUAt. 


•^0^4  /^^c/e 


C^ 


^^l^kuh^ 


4f  4  S^fa^H^  ^ciAj^aa 


Frankfurt,  d^n  7.    Jo.nuar  1934. 


Lieber  ^r.    f^traupe, 

auf   Ihr  herzliche?   <?chr9l>~en  vom  29.    "Dezettber 
^^^r)n   Ich   Ihnen  leider  errt  heute   antworten. Dl©  Auffor 
f^erunff  von   ^r.    Altochul   an  ''lejPlch  rrlt   rr-lr   In  Verbin 
<^uncr   zu  setzen, d*'rfte   -'ohl   so   zu  «rkl^'ren   sein    :   Nach 
ieir   Ihnen   R.^t.    ^^err   Mt-^chul   telegraphl -^ch  die  Aesisten 
tenptelle    anfretr«»^en   h=ttte, erhielt   er  M?f¥ffFax   einen  Brief 
von    Ihnen, '^orln   "^le    Ihm  mitteilten, dass    ^le   sich  vertrag 
lieh   srebu-^den   h^tt^^.    ^r  ffJohtete   also,'^le  würden   nfctht 
annehmen  k?^nnen  unn   wollte  die   Chance  des  Assistent -m 
nlnht   unbenutzt  lop^en, wobei  er  meinte, dsss  *51e  mich  naoh 
der   Ablehnunor  von   der  ''r^cfllrhk^lt  '^leser   «stelle  verstfe'n 
d  ^  Aren   u-^d   zurr  Klnsrtrlnorön   auffordern   sollten.    9o  etwa 
'^"rfte  die   Auf ford-^runc  gemeint   ge^i^esen    sein.    Dur^^h  die 
'"ntwlc^^lunr  der  ^In^re    Ist   dae   Ja   überholt.    Tle    Ich  Inewl 
echer  von  ^^errn  A^tschul   erfuhr, haben  551^   Ihre  Verbindung 
In  toni'^on   l^sen   und  den   Antr^^g  annehmen  können.    Ich   freue 
m-lch   f^'r  ^le,dq8s   ^le   n'^ch   so  kurzer  Wartezelt   etwas   und 
noc^   dazu  -^twae  so  '^ch^nee  bkommen  haben. 

^b   Ich  damals   hStte   akzeptleren  k?^nnen,wenn   Sie 
abcrelehnt   h??tten,  ^elee   Ich  gsr  nicht.    Ich  bin  noch  Immer 
auf  m*^lnem  "»'OPten,  nicht   unplcherer  alf=  bisher.    Die   ?nt 
p^heldun^  ''"'^er  mein  Bleiben  d^Irfte  nicht  vor  i:nde  des  Mo 
n^tfi    fallen   und  dann   auch  nur  über  mich  als   Redakteur  der 


F,7.    Bez^^ctll'^h  der  '^Irtnchaftskurve  muss   eine  gesonderte 


^nt pohel'^uncr  her^^l^ef^^rt   'ver^len^dle   wohl   nicht  vor  dem 
n^'chpten  '"'on^t   da  eeln  kann,    '^ol^^nge   bin   Ich  an  ''le  Zeltung 
tKe'bun'^'^'n  m'^'^   ^^nr)  schon   <^up   mor^llpchen  ^rf'nden  nicht   von 
h^  er  '^eo^.    «^ofern  ^^herhouDt   et'vas   für  Tloh  getan  werden  kann, 
PO   nur  dur^h  Vorhp?r«H.U'^.c!  auf   sn^fter,   '"am,  das  kann   loh  nicht 
lült   ^e'^tlTTth'^lt    s«^gen,wAhrpche  Inllch  um  die  Jahrepirltte.    Ich 
d«)n'''p    Ih'^en   f'-r   Ihr  Aner^l-^tenjinlr  behilflich  sein   zu  wollen 
und    l 'h  werde  mich  In  gege'^enen   ^alle  an   ^le  wenden. 

'"le   erwähnen   In   ThreT.  Brief  den  Artikel   von  Herrn 
Drulff.    Ich   hpbe   davon   nur  die  Disposition   ges-hen   und   ^errn 
Mt-^c^ul   ausrichten  läppen, das?    Ich  mir  noch  nicht   klar  sei, 
oh    Ich  den  Auf  patzwerde   f^^r  diese"   koi^en'^e   ^'eft    aufnehmen 
k"nen.    '=^olang'=»   '^ap   ^^'chlck?^!  der  "^Irtechaftskurve   nicht  ent 
pchlede*^    l^t, trachte    Ich   ^uch  nicht    zun^^sren  ,wa8   Fle    ja  ivohl 
v^r'^t'^^hen  -^-^rd^n.    ''as    l^t  ^^brlercrens  rrlt   Ihrer  Mitarbeit   am 
n.^nh'-te-^  "eft   '' 

Von   der  ^am^lle  Altpchul   h'^^re    Ich  oft   von   Ihnen, 
«^l-a   h-^hen   plrh  offenbar  schon  gut   elnc^elebt   In  London   und, 
der  ^'Itteluncc  von  '^r.    «Itr^ohul    nach   zu   r '^•hllessen, war  auch 
8on«t   Thr  Aufenthalt   '^ort   nicht  nutzlos.    Ich  wünsche   Ihnen 
noch  w  iter  gutes   ^r^ehen  und   gr"sse  ^le   herzlich  als 


Ihr 


^  fru^,  ^-  -^ntuiM-  -^^^ 


MAM    Cuua^    :Üj^c4^  a^,  ^^W   <2i:^ 

OtuX  ^f-^  ^  ^^^^^  ,u^  '^^fz^^T/'  ^ 
Jffi^   a^euj  a^  Auai/  A<^,  ^^^a^ 


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c2eX  ^^^  ^^^W  ^t4^   §^^Ma/f 


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Prankfurt  a.M.,  den  29.   Nov.  1 933. 


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Lieber  Herr  Dr.    iStrauss   ! 


Violoii  liank  fiir  liircm  Brief.'  Ihr  Situation  aber  i  cht  war  ü^ir  bei 
aller  Kürze  aiisoerordentlich  ixitereoßant  und  aafschluBsreioh. 
Nioiit  i^^iui^  verstfinden  habe   ich  Ihre  Bemerkung,    dass  es  für  mich 
recht  ^UnBtiß  stehe,   keinen  Sie  d€unit  die  hoffnungen  von  Dr. 
Altschul,    oder  etwas  anderes?  ^ß  wurste  mich  freuen,   geiegentli  h 
von  Ihiiüii  dariiber  iJähorüs  zu  hören. 


P 


-7! 


■m 


Ihren  V'imGch  bezll^lich  eines  vierteljährlichen  Abonnements  auf 
die  „   F.Z.    "     habe   ich  an  die   zuständige  Stelle  weitergegeben, 
Sie  boliommen  also   ab  1 .    Dczetoer  die  Zeitung.   Die  Verrechnung 
geschieht  dabei  über  liir  „  wlrtschaf ^skurven-Honorar  ",   dessen 
Rest  ich  Itiriüii  hoffentlich  recht  bald  auszahlen  kann. 

Die  „   v.irtsciiaf tJ3lL:.rve  "   liegt  in  aicser  Woche  fertig  vor;   Sie 
bekoiimon  ,    sobald  es  mir  möglich  ist,    ein  gebundes  Kxemplar  und 
rußserdem  noch  ein  2)aar  Bogen  mit  Ilirem  Beitrag. 

Hier  hat  sich  seit  ihrer  i^breise  nichts  mehr  geändert.   Uerr 
Juliger  ist  incentan  in  Bad  Kissin^.en  zur  Erholung,   wird  aber 
Anfang  nächster  '/ ochc:-  wieder  hier  sein.    Die   Familie  i.ltßchul 
musste  ich  leider  etwas  vernachlässigen,   da  andere  -J^reunde  gerade 
dabei  sind,   von  hier  wegzuziehen,    ich  werde   aber  in  der  nächsten 
Zeit  wieder  nach  iiomburg  fahren  und  bin  neugierig  auf  den  Stand 
der  iiltschul*  sehen  Heif3ex>lHne.   Dr.  ii^ltschul  deutete  mit  im  letzten 
Brief  an,   dass  öie  mit  dem  zweiten  Assisotenten  von  Beveridge, 
dessen  iirtikel   Über  englische  iiilektrisitätswirtschaft  durcharbei- 
ten wollen,    sobald  er  für  die   „  7/irtschaftBiLurve   "  reif  sein  wird. 
Ich  weiss  noch  nicht,    ob  ich  f[lr  die  nächste  „  Y/irtschaftskurve  ••  ■ 
den  Artikel  ^robrauchen  kann,    ich  werde  aber  ^errn  Druiff  noch 
rechtzeitig  davon  verctändigenBesten  Deink  jedenfalls  flkr  Ihre 

Hilfsbereitschaft. 

Seien  Sie  heralichöt  gegrüßt  von 

von  Ihi'em 


London,  24,  IToveml)  er  1933 


Lieber  Herr  Dr.roudek, 


O 


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ioii  möohte  Ihnen  z-un-ächet  noah.  einmal  für  Ihre  Be- 
sclieinißning'  danJkien ,  ohne  die  ich  meine  Schreibmaschine  nicht 
hätte  durohbrin£^en  können, Bisher  bin  ich, wie  Sie  sich  leicht 
vorstellen  können, von  London  restlos  be[3'öistert,allerdinrjs 
scheint   das  Hentierdasein  als  Dauererscheinung'  ja  nicht   so 
erstrebenswert   zij   F.ein.Bis  pestern  habe  ich  mit  Alt  schul 
zusammen  in  einpon  Boa:':*dinp;hau8  ^-ewohnt, inzwischen  habe  ich 
eine  kleine  "7ohnun£j'  g-emietetjderen  einziger  Fachteil   der 
teu3?e  Preis  ist. 

Die  ivus sichten  sind  hier  im  allf^-emeinen  sehr  schlecE 
ich  habe   eigentlich  noch  niemand  ^^esehen, der, ausser  den 
Professoren,  etwas  Vemiinftirf-es  ^-efunden  hat. Leider  fühlt 
man   sich  schon  nach  einer  TVoche  als   ftudent ,  zimial  man   sehr 
bald  merkt,  da  SS  unsere  rchulimg"  für  hier  ij^  keiner  T7eise 
ausreioht.iikademisch  sehe  ich  hier  keinerlei  Ilöf^lichkeiten, 
ich  habe  eine  £janz  g-crin^e  Chance, in  einem  Konzern  unterzu- 
kommen, doch  glaube  ich, das s   sich  die  Reise  über  das  grosse 
Tfasser  nicht  vermeiden  lassenC^aoh  allem, was  man  hier  hört, 
scheint   es  ja  für  fie  pex'sönlich  recht  g^instig  zu  stehen. 


\-y-' 


Ich  möohte  Si«  ni-em©  -um  ein©  Gefälligkeit  bitten,  di© 
Ihnen  wahre oheinl ich  nicht  allzuviel  Müh©  machen 
wird.^äre  ©s  Ihnen  lüög-liohjinir  durch  den  Vorlag«  ein 
Ahonnesment  auf  die  F.Z.sii  besorgen, vielleicht   zu- 
nächst  für  3  Monate.  Vi  eil  eicht  könnt©  das   aussteh©n- 
dü  Honorar  dabei  verrechnet  werden. 
Ich  wird©  mich  freuen, von  Ihn^n  zu  hören,  selbst- 
verständlich  stehe  ich  Ihnen  :^ur  Beantwortung  von  J±o 
intsressierendeh  Fragen  jelerzeit   zur  Verfügung, 
Beste   Crriisse  auch  an  Ihre  Gattin 

Ihr 


^  ^ku^ 


';! 


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7. 

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'Ujua2a^      ^^^^L^L^CAue    ^1K'^^e«6^.       r^H^    nJ^e^ 

^^^-"i-^M  ÄJ\^^!y^J~       C4^rJ-<Ay     ~^Ayi/^€CA       fP/^<^^L/t\ 


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^£f/^,  At^  ^tJsujujIi  'iJ^{fJljuu^^  i^^^p-i^  äLUi/iktu,  Mt^  i<^^^.ßi^  />u^ 

l/(/^  k^  \Jux.  (jx^  iSMui  ^aJ^'  ^^^^^^  UAAi^Jt  (jcU/f  (/a^ccj^  >^u^_ 
{JlrUAjiA(j(,  lUU  u/tw-crc^    ki/tuA-  /fuüh  j^^  ^^W  t^^u^  ^^tf^^<^c^ ^^^u^^tiM^c^ 


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\iiL/(ud(MAJü    I^^^^&sMa  « ^  ^iUccct  UxxA>  ^u^  ^^u^   (f^^atyr  ^     xUZy  irtyt^ 

^    iMuAi  c^ocoi  Houl,    Mjuocul  ^  "Tit^uA^^.^/  ^^i^^^xi^^^^t^    ^^"^^^^^-^^ 


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^  jr^  g^i^  iWe^  yW*;  «^H^  <^^^    Ae   ^<ut^^  ^^^.t^jT 

tjuOUiK.   (a/i^au.    ^^*^ — tyfvt/-A^  ^^-r<c<.,t<r9   ci/4-^  dt^Jig-     **^l^  ^  /^ 

Wo    /Wh- (W-   /HviX</K    /Uor  /Wx.-^  ^Uk  iiüu>  UiMMu^  f^.    W/W, 

lyMoi^^^t,  w^  ^j^^Aiu^ii^,^^  l^j^  Euk  ^i^  ^  ^'^  ^^^ 


ANNA  STRAUSS 


Zuu;**  Kt4«f  ^^v 


Frank fürt, den    ^6.   Aürll  1933 


mit   ThreTT  Brief  uniden   PchWnen  Bildern    Ihres  Kindes 
haben   «'le  un«;    eine  freudige   reherra9chan7  bereitet.    'Vir  haben   Ja  schon 
eo   lonfre   nicht -^   mehr  von    Ihnen  c^ehHrt   und  -   wenn  mloh  mein  GedSchtnla 
nicht  tr*'cft   -   nicht  durch  meine   •='chuld.    Im  *?omnier  wechselten  wir  den 
l=t7,ten  Prlef,auf  den   Ich  dann  keine  Anto-^rt    erhielt,    "öffentlich  hat 
e?    d^rr^^lf^  keine    -ohwlerlffk-^lten  gei^eben, zuerst, als    Ich  nichts    hörte, 
beT'r^htete    Ich  da".    Ich  wollte   aber  auch  nicht  aufdringlich  sÄln   und 
^*^ba   gibp^ew-^rtet   -  lan(a:e,bls   en'^llch   In  diesen  Tagen  wle-er  der  Brief 
karr.    D?if*'r  d<»nke    lc>^   Ihnen   und   hoffe   nur,äass   Qlle?   weiter   so   gut  bei 
Ihnen  bleibt, -^le    ""le  es    erhoffen. 

Tnr^lpchen    Ist    jn    po  manches  vor    pich  gegangen, nicht 
nur  dr^uspen,  sondern   auc»h  bei   uns.    ^Ir  haben  einen   arbeltsreftfchen  und 
lir   «^llp^rrelnen    ^uch   pch?5nen  "^Inter  hinter   uns.   Nur   ein   trauriges  Er^ 
lebnlp    l^t    zu  bekl «icren    :   kurz  vor  '''Weihnachten   Ipt   (Iretel   am  Unterleib 
oneriert  wor^^en.    ^urch  ^'Vung  des   ^ohlckrale    Ist  '=>uch  das   ganz  gut  ab- 
gecr«^naren  und   ^rete'    hnt   plnh  dann  Anfang  Januar   Im  Taunus  erholt.    Ich 
war   eine  "^oche   dabei.    aIp    vir  7'irf!ckk,'^iren, legten  wir   uns  mit  der   unver- 
meidlichen Orlnne   zu  Bett   und   hr^ben   In  der  "orltont^len  die  grosse  Re- 
volution mlterle^^t.    Seither   Ipt   alles   unsicher  und    unbestimmt , wennglich 
bei   unp  ruhlcr  und   nicht   vo'^   unmittelbaren   Folgen   fWr   unser  Hiersein. Doo 
be«teh^    V°um   eine  Au^^plc^t  ,daP8    es    so  bleiben  wird.    Die  Frankfurter  Zel 
tun!7  hat   «Ich  zwr  bl«:»    Jetzt  de»  "Wohlwollens   de--  Regierung  erfreut  und 
konnte   unbehindert  erj'-chelnen  -    aber   nchllesellch  slndwlr   Ja   erst   am 
Anfang  der  ^'mwf^lzungen,wle    «=le   F»upgehen,kann  keiner   sagen. 


Trotz   dor   'fwQerer)  TTnruh©  vermochten  wir  beide  unsere  Inne- 
re  "altun'7  und   unseren  klaren  PI  Ick  zu  erhalten,  ^lur   so   gel'^ing  en   mir 
auch  pt^a«   tu  «^r^elten.    Vle«^ -r'^chlc'fcre  ^Ueoer  Arbeit   h??ben  91e    Ja   in  der 
7e  Itu'^ff  ffelep'?n,vlell'^lcht  ohne   es   zu  kippen.    Nur  naohtrSftllch  möchte 
loh   ple   auf  Tcelne'^  letzten   gr^^p'^.eren   Artikel   hinweisen;  es  war   d.r  Leit- 
artikel-^  Im  "-^ond -Iwteil    d'^r  ^Fternurrirer,    Als   Belonlel   dessen,  was    Ich  tue. 
T   h    f-chloke   Thnon  h^  ^te    nr>.chtrf*ff;llch   auch   zwei   Artikel   aus  der  "^IrtschafH 
kurve, rreln  Ll9>"llnpr-klnd  ,an   den    Ich  ff;«rn   un-^  viel   gearbeitet   hnbe.    Ob   Ich 
ep   '^ur^h  ilepe  rrlr^e   erhalten  kann,welßG    Ich  nicht,    Eben  bringe   Ich  ein 
neuee   ^--ft  heraus, dar    f^rtlcrzuptellen  viel  Mühe   erforderte, da  alle  mei- 
ne   Autoren  nur  be^lno^t    arhe^tr   -   un^lel"tun«sffthlK  waren. 

Orete"'    &at    In  der  bleichen  Zelt   einen   ausgezeichneten  Haus- 
halt   «lnflr«rlr>htot    (    Ich   '^chr^^ibe   das, ehe    aiü   noch  Gleht,dos8    ich  es  tue). 
?le    l^t  eine   j^lf'nz-^nde   ■■^auofr^iu  geworden,  kocht   hervorragend, holt    ihre 
'^ohnune*   .le-'^erzelt   wohnlich,  podass   ep  mein   grösstea   ^est    ist,  zu  Hause 
bleiben  zu  d'^rfen.   "?1°    loh  ee  etwa   heute  Narhn:lttag,an  melneic   "   freien    " 
Nachmlttacr  tue.    ''le  -'iber'^auDt  die  btJirteerllche   Geruhsamkeit  -    In  Frei- 
heit   und  "Dlrtanz  genopsen  -   nach  all   der  '^nruhe  kein   "^^chrecken  mehr  be- 
d-uf^t.    "Ir  w^'^nachten   nur,  sie   l-^'nnrer   noch   ?u  h'^ben, 

Annl    Ipt  TOT ---«t an    In  der  •='oh'velz »um  eich  da  zu  erholen,   ^ie 
hat    die   Ährioht,oloh   Ir  ko!Trr'=nd«^n  ^"onat   In  ^'Unchen  von  "Prof,   Lexer   ope- 
rieren  zu  l«^p9^n»der   Ihren  blpher  unheilbaren  Arrnbruch  fUr  reparabel  hält 
^och  wird   auch  dleae  '^neratlon  etwaa   davon   abhängen,  ob  sie  eich  Immatri- 
kulieren lapsen  kann,wa9    Ja  nicht   beatlmmt    Ist.    "^as    :--onst  mit    ihr  ge- 
pchl^ht    Ipt   nicht  heroup. 

^'"It  den  Bildern  von  2rich  haben  wir  uns  nicht  nur  gefreut, 
sie  haben  uns   auch  sehr   Interessiert.    TCe   ist  einwirklich  hübsches  Hlnd 
g^wor-^en.    o  bs  wir  noch  einmal  am  Arm  tragen  dtlrfen  ?  "^Ir  wünschten  es 


■'■■  -'.*'  >v: : 


R^br,   KomTer»   "^  le  nicht   einmal   naoh  Frankfurt , etwa  gelegntllch  einer 
*^oirir«rrelpe   ? 

Ich  hoffe, dapp    ^le  inline   Antwort   anreizen  wird, uns  bald  wie- 
der  un-^   8.u?r=hrllch  zu   ^c  r-iben.    Ich  aj'-'chte    Ja   eo  gern   wiesen, was 
'^i^   tr-^h'^n.    ^l<*,*?anna  und  '"mv^der  rrlr  noch  manoheÄ  Rechenschaft   über 
p^^ne  v^erufllohe  '^••tiTV.?lt    Rr?^uldl.T   ist. 

^i^'    dqhln   arr''fl9e    loh  Sie   herzlichst    nlp. 


Ihr 


i- 


Prankfurt, den  19*   Juli  1932 


'<■■  •-.■', 


Lio>>er  Willi, 


I: 


f: 


Icl^  danke  Ihnen  ^ehr  f^^r  die  Zusendung  Iherr  Arbelt.  Von  der 
Unt'='r'^uchuniD5en  de?  Verelnp  nr  Sozialpolitik  wusste  Ich, da  -  Im  Vertrg 
en  -  Herr  'Velter  ^le  zup »irr rrenfa  —ende  H:inleltunc^  schreibt.  Dae  Verzelc 
nl'-  der  ^Inz^lbeltrMcre  kannte  Ich  nber  nicht  un'^  war  um  po  freudiger  c 
pt^^^unt,  *^le  darunter  ^u  fln-^en.  ':^le  Tatnache,da8r,  Herr  Veiter  einen  so 
Droffiln^nten  Beltrai^  liefert,  sichert  de-  "/erk  eine  -ntrprechende  Beacht 
In  der  ^eltunsr.  Da«-«  Ihr  Beltr^^cr  nicht  zu  kurz  ko!rTt,wlll  Ich  pchon  b« 
<^orcy«n.  Ich  hoffe.  In  den  n^*ch-ten  Tarsen  wenl^ttans  zu  einer  flüchtiger 
Lskt*'re  zu  komnien.  In  i^nt (Segnung  -  ?^ber  nicht  nur  darum  -  lege  Ich  elr 
-ond^rdruck  aup  der  letzten  Vlku  bel;lc'".  bin  -^ben  dabei, ein  neues  Heft 
zu  reHcrieren, worin  '"fle  >r  ein  Beitrat?  von  irlr  erscheinen  wird,  Hgtten 
'^le   ge-'acht ,dap.«    Ich  elnic^^l   ein    reicher  VlelFchrelber  w'irde   ? 

Vir  olnd  -  wie  "^le  irlt  Hecht  vermuten  -  gl^Jckllch  von  unsere 
^l''(?kllchen  u-^"^  c:eflfl"ckten  Ho-Vizelts'relpe  zur^^ckgekorrT.en.  '^''e'^ietat Ionen 
F'- neben  -  Hlmlnl  -  ''len  -  Bo^enhach  -  "^Y^nkfurt,  3?1  der  FUickkehr  fan- 
"^en  wir  '^Ine  wund er^ch'^ne  Drelzlmrerwohnung  In  der  Ravenstelnstrasee  5 
vor,  In  der  wir  °elther  wohnen.  Unper  Le>^en  gleicht  noch  lii3irer  einer  Id 
le,wo^u  leb  rrlch  ohne  enobl'-tlrche  Hemmuncten  und  In  n-ruer  Herzlichkeit 
beknne.  Die  Arbelt  Ipt  wieder  glelchm^^'rglger,  Hir  ch^ltteru-^gen  sind  noch 
auFcebll^hen.  ^/elne  Arbelt  konzentriert  plch  auf  ^*lku, Zeltung  und  etwa 
Soziologie  in  der  Unlverplt^t.  Vor  -enlgen  Tacken  habe  Ich  auch  einen  K 
lir  Volkf!'»"lldun,^-helm  über"    OoldwMhtu -g;  "    abg  schlössen. 

Noch  heute  denken  wir  gern  an  unseren  Hochzeltetag  zurück  -  w 
wurden    In   der   S^magosre   getraut  und  gaben  Im  engsten  Kralse  der  Familie 


.■A. 


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•?,•:- 


zu  Heu^e   gefeiert   -  und   an  <5le  ech?5nen  Geschenke  der  Freunde,    Zu  den 
^ch^H'-ten  rechnet  dap   Ihre.    Aufrichtig, Iftfcber   vnn    :    Sie  haben   uns 
domlt   eine   ffro'-pe  Freude  bereitet.    Au«  vielen  Grfinden    :    dase  Sie   so 
put   an   un*'  denken, daps   äle  Platte    so   schön    l?t   und  dass  wir   ele  täg- 
lich lElt   neuem  Genuas   verwenden  können,    Wir   danken   Ihnen    sehr   und  bit- 
ten  "^löjdl^er    auch  Hgnna  bei    Ihrer  Rückkehr   zu  ea?en, 

Dapp  Hahn'a  und   Trlch  -  beide   9.1n^   une  durch  dae  wunderechö- 
ne  Bild   'yie'^'-:r  T)ia' tisch   gevor^en   -    In   S^it    <^lch   aufhalten   und    auch  si- 
cher erholen,  IfSjt   unp  eine   p^ro°«'e   Freude.    Schreiben   Sie   una   doch  bald, 
^le   <^iry  '^^Icv^  ent^l  cV-f^lt.    ^r  musr   doch  pc^^.on   h*^b"ch   grorr    sein.    Und 
'i^Sir   irarben   ^le    --elbft   ?    Darf    ich  vermuten, da pr^   -le   r^ich   in   r'i^   neue  La- 
cre   eln«re"*'rnt   b<»ben   und    ''urc^  Ar"- el*en,^le   die  vorlle'ye'^^e,wle'''er  ruhl- 
rrr^-r    '  In'^   ?    Ich  irelne,wlr  iD'ip^ten    unr   alle   urrptellen   und    lernen, das^   es 
auch   auf   c^ch'^u^elnf^eiii  f^chlff   eine    -   eben  dynair.lsches-    Glelchg  -^/loht   gibt. 
Vu^s    e«^   denn   da?   Etatipche  d  ^r  V?5ter  ?eln    ?  -   ; 

Noch  mal»  vielen   Dank   für  alles    und  viele   herzllcne   Grüsee 
von   Grete   an   "le,    ^anna   und   "rieh,    und    gn  Alle  von  ',>  ■ '; 

Ihrem 


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AJil^  fr.  ^yi^  ^z. 


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f^iA/u^  2^^^^  oi^ßJc^Oa  HA^      /k^      J^^cau,      4.^^c^c^     ^^'ccjz^ 
^    77/cX  i^   ü/^ /f^^iyO^j^^o^   ijO-^-^u^^k^    c^     ^€.clr      «^-^«^     ^'^^^ 

ajy^    itl      ^^aaaJo     vL4L<U%e^       ^l/u4y^€c^^  ^CC^       /^TÄ^C-^C^ 

^fj{^^      zx/ic-^^^     ^^eOO^V^^^^jtuy    ijf^(^^^^(c^    *-^r^^O^(yi4.o^     ^^^^^^^<^*ei^ 

^iPtt^    .^tSdiy    i^^i^i^    /Ob    ^-^^^    Ji4AJi<^^     ^JcJj^    ^^f  l^    ^Cn^e^ 

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4^  ;2,Ä,.        H4iu  Ac^. 


Berlin, 4en  1.  März  I93ß 


tt^'e^^t  -^ 


Vortray  Professor  Sombart  In  d^r/Ge Seilschaft  für  Geld- 
und  KredJlty^AHH»- Über  ■  Die  Zukunft  des  Kapitalismus^  (Her renhaus. £9. g. 5g, ) 


Es  gibt  keine  Wirtschaft,  die  unser  Schicksei  wäraf 
es  gibt  keine  Elgengesetzllchkeit  der  Wirtschaft,  öle  vielmehr 
unser  Werk,  das  Werk  frei  wollender  ä4enschen  Ist. 

Das  kapitalistische  WlrtschaftssystaÄ  l^t     seine  Vorherr- 
schaft In  Mitteleuropa  verloren|  roniantlsch  gesprochen  t   die 
Weltherrschaft  der  weissen  Rasse,  sentimentallsch  gesprochen:  die 
Ausbeutung  der  Erde  durch  Westeuropa  ist  zu  Ende. 

Das  Wesf^^n  des  Kapitalistischen  Gelstri  beruhte  in  der 
Spannung  zwischen  Retionalea  und  Irrationalem,  zwischen  Kalkullerf^n 
und  Spekulieren,  zwischen  Wägen  und  Wegen,  zwischen  Bürgergeist 
und  Bomantlsche«,  Abenteuerer-,  wenn  man  willt  Räubergeist. 

Die  gegenwärtige  Wandlung  d^s  kapitalistischen  Geistes  t 
das  rationale  Moment  gelangt  mehr  und  mehr  zur  Herrschaft,  der 
Abenteuerer,  Eroberer,  Spekulant  tritt  mehr  und  mehr  zurück  hinter 
dem  wägenden,  kalkulierenden,  sichernden  Geschäftsmann.  Das  Unter- 
nehmen wird  mehr  und  mehr  suf  r/i^tionale  Basis  gestellt,  mit  ratlona's 
lern  Hineingreifen  in  die  Zukunft,  Budgetlerung  uswt  usw.  Zunehmende 
Bindungen«  Öelbstbindungen  (  Kß^-telle  usw.),  Bindungen  durch  den 
Staat  (  Sozialgesetzgebung,  Sozialversicherung,  Preiskontrolle, 
Aufsichten  wie  im  eminentesten  umfange  die  letzten  Benkgesetze), 
Bindungen  durch  6%n   Arbeiter  (  Tarifvertrag,  B'^ trlebsräte,  Gewerk- 


*«^Trn-<   -^r«%'->vvwnww* 


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-  S  - 


Bchaft«n)«  Di«  «Ite  Marktmechenlk  ist  beseitigt:  früher  wurden 


Angebot  und  Kachfrfcge  festgestellt,  d?iait  die  Mcrktlagt,  damit  die 
Preiie,  d&nit  die  Löhn«,  dfemit  der  Profit»  In  dieses  System  sind 
nun  Pflöcke  von  allen  Seiten  hln#»ingesteckt  wordfjn,  sodass  wir  2»B* 
Jetzt  noch  zum  Teil  Preise  und  Lönne  fus  der  Hausaezeit  haben  . 

Der  Hochkapit&lismut  ging  im  K^rlege  zu  Ende*  Die  Tv&hr* 
scheinliche  künftige  Fbitwieklung  des  Jetzigen  Sptttkepit&listischen 
System»  durfte  s^ini 

Die  alte,  freie,  un^ei ekelte.  Je  wilde  Wirtschaft  Ist 
unwi9äerbidnglich  vor  bei)  von  ihr  ausfi  man  sageni^des  gibts  nur 
einz!ial^  ds.s   kOia.at  nicht  wieder 9  So  beruhte  denn  Ja  &uch  z«B,  der 
Freihandel  ouf  einem  Mlssverutändni»,  tut   einer  U  bertr«  gung  der 
Newtonschen  Attraktionsgesetze  emf  Wirtscliaft  und  Gesellschaft 
(nämlich!  wenn  sich  die  einzelnen  Körper  frei  bewegen,  komr^t  schon 
dabei  äaa   beste  her?u»)^  'uf  d^r   pbsonderlichra  Idee,  die  physikali- 
schem Bereich  entnommene  i^etaphysik  der  prästabilierten  Harmonie 
lasse  sich  einfach  euf  die  Wirtacliaft  und  ihren  Prozess  anwenden« 

Die  unger>  gelte  Wirtschaft  kehrt  unter  vielen  anderen 
Gründen  schon  d^  shalb  nicht  wieder,  w^il  sie  zuviel«  und  zu  mächti* 
g«  Instanzen  gegen  sich  hat*  &o  werden  z.B.  die  Gewerkschaften 
nicht  mehr  den  freien  Arbeitsvertrag  und  dBS   F-hlen  staatlicher 
Fürsorg«  zulassen«  Sie  kehrt  vor  all«m  nicht  wieder  w  gen  der 
Dirnen sionierung  der  Industriekonzern«  und  der  Banken«  früher  konnte 
laan  Banken  fallen  lassen,  ohyif  dass  das  eine  öffentliche  Angelegen» 
h«it  gewesen  war«.  Man  kann  heut«  dl«  I«G,F&.rben  nicht  etwa  mehr 
machen  lassen^  was  sie  will,  denn  das  Wohl  und  Wf>h«  von  Million«n 


-  3  • 


von  A^nachen  hängt  d£.von  ab.  Kein  St&at,   welcher  ßtruktir  er  auch 
sei,  kenn  »ich  die  Souverlnität     solcher  industrieller  und   anderer 
derartiger  HeiaogtUmer  gestatten« 

Wir  müssen  einmUndf»n  in  eine  Plenwirtscheft  ,  wenn  wir 
nicht  stiliatehen  oder  zurücksctrf^iten  wollen,   in  eine  Ple-nwirt-* 
schßft  im  Six^ne  f  iner  sinngebenden,    sinnvollen  Wirtschaft«    Gegen* 
SEtas  dieser  Pli^nwirtschaftl    wilde,   chaotische  Wirtschaft,   nicht 
otwö   :    Individufelwirtsc^^rt,    aondern  gestaltete,   domestizierte  Wirt- 
schaft.  Diese  Pl&nÄlitÄCiifcft  muss   total  sein,   Xeilpl&nung  ist  ein 
Wiäeri>pr;-ch  iu  sich,   ♦  tenso  v^ie   es   cUe  ieilrt  ticnßli£?ierung  r:BT, 
^le  v;ir   sciit^udvind  twitt  h£b<&n«   Tic  Plfc.nwlrlscJU'i't  het   .Uch  rilcat 
nur  4  w-f  PiociAtion  und   Vcrtellur^g  /!•  crctrcchen,    :s0ndr rr  euch  auf 
die  KonöUiXitiot».,   clt-ruk  hon&t  n^tst  c^lleii  ^ndtiie  iiichts»   Die  P3i:n- 
wirtöchttft  i:,eht  \oüi  ut€.c.tf    tu«  und  zwijr/iiit  lurt-crster  ;Cr^^r;l,£:.f r j.«> 
tlHkeit  in  uex   ^t^ötöltiJLng  (  v.ii  haben  Äfctoii^er.Gcre  Bef*lngL'ngen  -Is 


BviSi>land,   ue  f.  cui.nbev^ikeite  iLgriirltnd  aiit  s'-inen  unerr-chlorsonen 
Möglichitf. li'^n*)   Die.o£  Piünwlrtscftcft  Ist  tter  keineswogs  t(3f  utisch 
mit  Staatsbetrieb,   Gcaifelnwirtscheft,   öft'entli^^her  f-1rtsf»hnft   (   sie 
hat  jeden  Foratenaonisaus  zu  m#>iden),   '«ie  Af^nn  iecfi  vallkormpjne 
Plenwirtacliaft  Kollektiv-,  Miirkt-,   Guts-  und  Beucm-,   Genossen- 
schaft»- und  Hündwerköwir tschaft  und   sicherlich  nuch  köpltalis ti- 
sche Wirtschaft  mit  weitestgehender  Selbstverfintwortllchkoit  der 
Leiter  haben  wird).   Die  Planwirtschaft  wird  also  der  Konkurr**nz 
nicht  entbehren,    ja  vdrd  durch  Konkurrenz  zu  gross ter  i-eistungs- 


•mr^mirmmtmm 


mmmmmmmmfif^mmmmmmm 


-  4 


.fahlgkelt  gelangen«   Es  komat  nur  Cbt^uT  an,   dif»  wlld*^  ünfrere^Telt- 
helt  zu  thnnenj^  .vle  es     beim  Pferrtftrennön  ira  Sinne  pben  dieses 
Beiinens  liegt,   c!a33  die  Pf^rd«   'Ine   be  tiaiate  KeiinlDohn  Hinhalten 
und  nicht  hierhin  und  dorthin  l&ufen,    sondern  innerhalb  der  Bahn 
in  Konkurrent  das  liocinst«  zu     erzielen  suche^-So  m'l&s^n  £uch  die 
Banken  z.B.  in  der  KreditgewSLhrung  nicht  nach  Ihre^a  Gbtdirken, 
soadem  sinnvoll  vorgehen,   f  tsnoo  wie  eine  Steueipoljditlk  <=.twa 
nicht  nur  fiskalißch  zu  sr±n  braucht, 

(  Urü  sir:Iit,   diespi   Betriff  der  Plan^irtsohaft,    -^e 
ihn  äowbnrt  catwiciieit,   enthält  lIIf.5  und  nioats  unC.  .v  ran- elt 
j  ^Tgilohisi'  lloukr v'th*;! t . ) 

TM'op<i  rrirä  nie  :2P.hT  c";er  Kapitrli»»t  i'ev  rf^nr.-?r  F^»de  ftfin, 
Jai  es  Vifiil  s;^  T-nifcr  ^xpital  zc  ck^rMmilieren  in  d^r  u.-^ge    vjn 
ivVrd,   ;;•  11  Clf?   r--cdul:tivltät.  soin^^r  ^^rbeit  ziirUck^pht  or^'^r  ^J^Pb 
-l^lcU  blrlbt,    c  :1   o:.   r^  11  du^  !lt«£apo  d'^n  Wlrtsc'iDf t'^ns    -loh  ^er- 


IsngSfimt,    :-w'?l   en  Tirgon  zu  .Jir.r-infiön  :'1rlir?rerts  iri.foln:^  3U  hohe'-  ii5h* 


ne. 


■Yorbol   aind  eile  dr-:i  Sllulen  des  frelf»n  t^elt^^lrtsr.lisft- 


lichcn  Ausgleichs:   Peace,  Free  trade,   Good^rill   .   Isu  dlf-  Stelle  des 
zuSÄamengebröchcnen  Freihandi^lf  tritt^zum^l  nach  der  Eaanztpfition 
der  Eroten,  die  -'^ut.-.rkit^  :   ;.utarkle  udl  Zuasüiienschlus»  zu  ^^'gio- 
nölen  Wirtschai*t»biocks,    wo  die  Llader  zu  klein  sir^,    ^tva  Teutöch* 
l&nds  mit  üitleleuropÄ  tiJ?zw.   Sadosteurop«,   utopisch  frrlllch  Ist 
der  Gedenke  dBi-  ürberflUssiglielt  intcrm  tion^ler  Bindungen  Über- 
haupt,  zu  fordern  Jedoch  w  1  testgehende  !?if  enproduktion  dei-  not- 
wendigen Bedarf«.  Der  /ussf^hiindel  wird   irieder  f;i<5  bis  vor  100 


-  &  - 


Jahren  ein  freiwl)l).ig©r  Akt  der  HDtion  sein,  nicht  mehr  ein  Zw&ng, 
Fs  gilt,   Freihflt  und  Bbabh^nglgkeit  zu  gewinnen  (  Jetxt  freilich 

br^^uclien  *ir  noch  unbe<?'lngt  Lr^ensmittel^lnfuhr);   dr«u  fce^rrf  es 
der  Zoliunionen,   Czr  Kontin^cr-tlerunpen,  der  ?räfe:rnzzölle  anstellt 
der  unglückseligen  Melstt€gUnstipjing,   dieses  ff€;Dtcs     us  drip  Frei- 
handel, py^^i 


Frajokfurt  a.fii.,   den  1?.  Mai  193^. 


^^«•■■ 


Liebe  Uanna   I 


'.ÄS 


Vor  av/ei  Ta^:en  bekarr,  ioh  einen  Brief  von  Dr.   /Jtschul,   worin  er 
Liir  mitteilt,   dans  ihrn  Dr.   ^^ettridge  von  der  Roßfeefelier- 
btiftiui^,  in  raris  nniie^jele^t  habe,   einen  meiner  liCLUler  für  das 
Ötijjendiui^i  vor2JU;;ci:ilagen.   l)r.   .  Itricliul  dachte   in  erster  Linie 
an  Ireiser  imci  nich.   Bei  nar  Itat  er  nur  LJor-^en,   da^s  ich  die  3^ 

Bedingungen  niciit  ^^p<iiz  erfülle.  i.n^i;eblich  vorlangten  die  Ainerikai.< 
von  dera  !L>tipeniaden   ,   das«  er  achon  eine  Lehrtätigi-.oit  hinter       r  ^ 
sieh  habe  iind  später  in  Beinen  Leruf  zur.clii.ehre.     iisserdem 
T7:irde  man  vorlangen,   dasB  der  J  tipeniaA  nachlier  nicht  in  Amerika 
bleibe    .  Trotzdem  rät  er,   dar>r,  ich  mich  nach  Paris  an  Dr.    J.van 
ßickle  nende,   den- Du  Ubrit:enr>  kennen  sollst.   Er  Tiolle  mein  Ge- 
such in  i  ariG  unter:-.; t  -tiien.  'v 


Die  Idee  eines  KociiGnfeller-rtipenL.iiimjs  int     ir  nicht  imangenehm . 
Ich  habe  aber  den  Vorf^chlei^^  gerjacht,   dass  Dr.      Itschul  von  sich 
aus  die  i^aclie  in  aie   ■  ege  loite  una  dass  ich  erst  dann  ,    wenn  er 
bereits  genohriebcn  hat,   noinerroits  da.s  uosuch  abgehen  lasse. 
Ich  halte  daci  for  die  T/irksamere   .'orm. 

* 

^^ollte  es  zutreffen,    dass  Du  die  Herren  in  i'aris  kennst,    so 
vjüre  ich  dankbar,    v;enn  Du  Dich  bei  ihnen  nach  den  Jhancen     eines 
öe suche s  von  iiir  natürlich  ganz  diskret  erkundigten  könntest. 
A^^ßsorden  iiiteresriueren  iiich  nntiirlich  die  -Bedingungen  des  ötpen- 
diui;S  selbst,   also  Bei.aiilung,   Aufgaben  usw.    einfach  vvird  die 
ijnt Scheidung  bis  zum  1.   8ei>tefaber  deshalb  nicht  sein,   V7eil  neine 
Lage  hier  |i0ch  nicht  geklärt  ist.  'l 

/ingesichti"  der  Dringliclii;eit  der  /ingelegenfieit  v;äre   ich  Dir  für 
eine  recht  baldige  ..ntwort  daniibar.  -■.; 


Viele  herzliche  Qrüsse 


^«-.\.     /*r 


.'/  •>;    >    V.,-  < 


Frankfurt  a.k.,   den  25»  April  193^» 


ir.  V     \'r'-:» 


i       <~  -^ 


/ 


.V 


1^ 


( 


X 


Liebe  Hanna   I 

Ich  nehne  an,    daßs  Du  die  letate   „  y'irtsohafteikurve  "   und  auch  das 
Honorar  für  i^einen  /irt-ikel  bekODjmeii  haBt.   Aus  dem  Heft  hast  Du 
ersehen,   uaso  eine  Verfelnderun^;  insofern  eingetreten  ii.t,   als  Herr 
Kahn  seine  Herausgebe rschaft  niedergelegt  hat.  I>er  unmittelbare 
Anlass  daeu  TJar  j  eine   t.^beraiealung  nach  Lonaon.   Nunmetir  ii  t   auch 
vorn  he icii 8 verband  der  Deuteciien  TreBse  die  i.ntscteidung  über  den 
reohtlic»  en  Charai.ter  der  „  '/.' ir t seh aftc. kurve   "  ^;efMllt  rvorden: 
sie   ist  eine  politische  Zeitschrift,   hie  uniLittelbare   Folge  aieser 
hritsciieidung  if>t  aie,   aase  ich  nur  kX^jolh  He..akteur  der  „  Wirt-        ~^ii^ 
8chaftf:kurve   "   st  in  kann,    wenn   ich  zum  ^chriftleiterberuf  su^e-» 
lassen  werde,    und.  aasr   ict.  n -r  sol-inge  noch  aicses  Anjt   aucTibe, 
als  meine  vorläufige  2'ulassung  besteht.    Ich  er-/ arte  also  den  end- 
gültigen Besciieid  über  meine  f:  in  tragung  in  die  Beruf  r>iirte,   von 
uer  BOTWohl  cicine  Tätigkeit  fui  der  Zeitung  v/ie  an  der  ^^eitsciirift 
abhängt.  ^ 


'o' 


Der  Jbe;  cheici  des  ^i^ichsverbandes  riaiüit  un^:  aber  auch,    in  der  Aos- 
V7ahl  imserer  Autoren  aus;.erordentliGi-   i:uri;ckhaltend  zu  sein.   Du 
wirst  daher  aiEine.  Bitte  xierstMhfija     versrehen,    wenn  ich  Dich  bitte, 
für  da.s  nMoiiBte  Heft  keinen  Artii.ol  zu  schicken,   i'^hnl icii  musste 
ich  leider  auch  bei  Fried  .Strauss  Dich  verhalten,    aber  es  iässt 
sich  im  t.oment  nicht  fmders  einrichten.    '  ber  die  weitere  Zukunft 
der  Zeitschrift  und  Deiner  Litarbeit  kann  ich  heute  nichtssajen, 
der  bchwebezustand  hat  sich  gegeniibor  den  letzten  Uonaten  inten- 
siviert. 


Wenn  Du  mir  also  zunächst  auch  nichts  fi.r  die   ..   7,'irtschaftL  kurve" 


♦♦ 


sciiioken  kannst,  so  v/erde  ich  nich  doch  stets  mit  einem  Privat- 
brief sehr  freuen,  hatürlich  interessiert  es  mich,  wa^  Du  weiter 
arbeitest  und  vielleicht  kfinn  ich  Dir  bei  {xox   ^Materialbeschaffung 
behilflich  sein.  Von  hier  läset  sich  nichts  Besonderes  berichten. 


i?ie  Du  aus  dem  Cbl^en  ereiehot,    befinde  ich  mich  clurohaus 
noch  in  der  ^;chwebe.  Du  fragttjst  in  Deinem  Briefe  nach  Dr.^eil; 
er  liat  iniiv;if>chen  eine  neue  Schule  in  Recco  an  der  italieni- 
schen Eiviera  auf4;emacht.   i.r  hat  dort  ein  sehr  schönes  liaus, 
aber  leider  immer  noch  weni^;  Kincer.   Freilich  mußß  man  in  diesen 
Din^;en  eine  groese  Geduld  i:iaben,    und  er  ist  ge?7illt,   durchzuhal- 
ten.  lbri^;ens  beabsichtigten  Baucmnn * s     in  der  nächsten  Zeit  auch 
dort  hinzuziehen  und  ein  photoferaphischee  Laboratc.rium  aufss.  -     ,  ^ 
machen,     Sie   bereiten  Bich  Je  tat  schon  intensiv  auf  die  beruf- 
liche Umstellung  vor. 


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Mit  den  besten  aritssen,   auch  von  meiner  Frau, 


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UiMi.    i/.-u/u^  l^u^    (ja,     Ift^i^  ^/^  ^^^/  ^  /^__ 

lii,     ^hA/H^     MyCt4j'     AMzIy  -y^    i/OxL^cJcuc-    otk  iAOt  ä-l^MJ-c^^ 

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i^ vi/^  dui//U /i^  (Ui   /MU^/iou 


^^/ÜAAyLJlU^ 


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liM      M^yU.    C(A£    /^       IjA/i^nA      HAAAJ/'ß    <JMu^   yU^Mc^ 


1  'V''' 


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Frankrurt,den  J,März  1954. 


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Liebe  Hanna, 

Dein  Artikel  hat  mich  keineswegs, wie  Du  angekündigt 
hast, enttäuscht.  Er  ist  sehr  gut  geschrieben, man  merkt, Du  hast 
Uebung,  Man  sieht  iiim  aber  auch  an, das s  Du  moment  n  viel  sta- 
tistisch arbeitest, an  dem  vielen  Material  und  an  der  Art  meiner 
Behandlung.  Allerdings  leidet  dariinter  etwas  die  Theorie. Nur 
aus  dieL:em  letzten  Grunde  habe  ich  auch  einige  Ueb  er  arbeitungen 
vorgenomrcen,clie  ich  im  einzelnen  nifht  begrtinden  will, Du  mngst 
Dich  selbst  überzeugen, ob  ich  daran  recht  tat  oder  nicht.  Nur 
eines  raf^chte  ich  rechtfertigen  :  ich  habe  viele  scharfe  Stellen 
herausgestrichen, die  sich  ^egen   die  amerik manischen  Masrnahmen 
wenden.  Ic    halte  es  da  mit  dem  alten  Cri^ndsatz  :  suaviter  in 
modo, f ort iter  in  re.  Vie] leicht  fehlt  uns  das  genügende  Ver  - 
st'indnis, was  da  drüben  vorgeht  und  werden  '/ill.  Das  schliesst 
nichi  aus,da33  man  die  eigene  wohlerworbene  ote.l  lurignahme  bei- 
behalten und  betone-n  soll. loh  bitte  Dici  nun, mir  recht  bald  die 
Korrektur  zurt:ckzuschicken,denn  der  Bogen  mit  Deinem  Artikel  ;::.. 
soll  im  Laufe  der  kommenden  vVochc  in  Druck. 

Dieser  Tage  traf  ich  Deinen  Vater  zuf'illif  auf  der  Stras- 
se. Wir  taui^chten  unser  Wissen  über  Dich  aui3  und  ich  stellte 
fest,dass  Deine  Angehörigen  nicht  mehr  JtfeK  von  Dir  wissen  als 
ich  auch,  ochade,da3s  icii  nicht  mehr  erfalircn  kormte.  Aber  da- 
mit muss  m:ui  sici  eben  abfinden. Lasse  aber  wenigstens  bald  höv 
ren, soviel  Du  magst. Grüsse  meinen  alten  Lehrer, Du  siJt4hnt  ihn  Ja 
öfters . 

Recht  herzliehen  Grus:'  von 


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PariSfden  22.I.34« 


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Lieber  ^eff ! 

Ich  habe  mich  sehr  mit  Deinem  Brief  gefreut, vielen  Dank. Nur 
leid  getan  hat  mir, daß  eine  an  micn  geschickte  "Wirtschafta- 
kurve"  anscheinend  verxoren  gegan.^en  ist. Bis  jetzt  ist  das  noch 
nie  passiert, ich  bekomme  sehr  viel  ^ost,auch  Leitungen  etc«,und 
es  kommt  immer  ailos  pünktlich  an.-i-ch  habe  sehr  große  Eixe  und 
will  Dir  deshalb  heute  nur  wogen  des  Beitrags  zum  nächsten  Heft 
antworten. Ich  cjchreibe  sehr  gern  etwas  über  die  internationale 
jfreiGentwicklu-ig, hoffentlich  habe  ich  genügend  Material. xch  habe 
schon  im  Hinblick  auf  einen  eventuellen  Aufsatz  darüber  einiges 
gesammelt »dachte  aber, daß  der  Aufsatz  doch  von  jemand  anderem 
geschrieben  wirde-Umso  mehr  freue  ich  mich  über  die  Aufforderung. 
Hoff ent Lieh  werle  ich  Dich  nicht  enttäuschen, ich  schrieb  Dir 
ja, daß  ich  das  (>efühi  habe,  3 o  ein  bischen  zu  versimpeln.Z^rar 
mache  ich  hier  ähnliche  Dinge,aber  furchtbar  oberflächlich  und 
deshalb  nicht  sehr  befriedigend. 

Noch  vielen  Dank  f  ir  den  Sonderdruck  mit  der  schönen, wenn 
auch  etwas  ironischen  Widmung -Dein  Aufsatz  hat  mich  sehr  interes- 
siert, axles  was  Du  über  die  amenkani sehen  ■'^xporimente  sagst, finde 
ich  richtig.Man  wird  dort  auch  noch  sehen, daß  die  *'olitik  des 
keep  smiling  nicht  auf  die  Wirtschaft  paßt. 

Für  heute  viele  herzliche  ^rüße,aucn  far  Deine  lb.Frau,axle8 


andere  hoffentlich  bald 


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den  19.  •^anaar  1934, 


Liebe  Hanna  t 


Aus  Deinem  Briefe  vom  14. d.M.  ,  mit  dem  ich  miGh  sehr  t^efreut  habe, 
glaube  ioh  zu  ersehen,  das.s  es  mit  Deiner  Post  dooh  nicht  so  richtig 
klappt.  Das   Honorar  bestätigst  Du  zwar,  nicht  11b er  den  i^mpfang  der 
„   Wirt  Schaft  ükurve  "  und  meines  Briefchons  von  Anfang  *^anuar.  Die 
„  Wirtschaftskurve  "  habe  ioh  Dir  gleich  naoh  ursoheinen  zugeschickt 
und  in  dem  Brief  Dich  aufgefordert,  für  das  nächste  Ueft  einen  Beitrag 
zu  schreiben.  Da  ich  nun  annehmen  muss,  dass  die  beiden  Sendungen 
verloren  gegangen  sind,  so  ersetze  ich  zunächst  das  ueft  durch  den 
g  evv'Unschten  Sonderdruck  und  die  Aufforderung  durch  eine  erneute     f- 
Bitte,  für  das  nächste  Heft  etwas  zu  schreiben.  \ 

Heft  IV  dieses  Jahrganges  soll  iunde  Februar  erscheinen,  ,  itte 
Februar  wäre  dann  der  Redakt ionsschluss.  Zur  VJahl  ntelie  ich  Dir    ^%- 
den  Bericht  Über  die  Preisen twiclilung  oder  die  internationnle  Kon-   '? 
junktur.  Lieber  wäre  es  mir,  Du  wurdest  die  PreiBcntwicklung  wählen,  ' 
und  diese  vom  internationalen  i  tandpunkte  aus  betrachten,  da  ich  mich 
i||  vergon^^enen  Ueft  ausschliesslich  auf  die  deutsche  Preisgestaltung 
konzentriert  habe.  Ich  bitte  Dich,  mir  selir  bald  davon  Ivenntnis  zu 
geben,  ob  Du  mit  ineinem  Votschlage  einverstanden  bist,  da  ich  sonst 
anders  disponieren  mUsste. 


liit  Deiiicm  Jtiericht  von  dem  Besuch  bei  Rist  habe  ich  mich  sehr  gefreut. 

Nicht  zum  ersten  Male  in  der  letzten  Zeit  hüre   ioh,  dass  wir  gelesen 

und  von  gewichtigen  Leuten  zur  Keimtnis  genommen  werden,  i^s  ist  auch 

angenelim,  dabei  festzustellen,  das«  die  einzelnen  Mitarbeiter  von  dem 

Renome  der  Zeitschrift  etwas  abbekommen.  Hoffentlich  wird  Dir 

klltifti^  dieses  Renomö  etwas  nützen.  Leider  habe  ich  immer  noch  keine 

rechte  Vorstellung  davon,  was  Du  eigentlich  in  Paris  treibst,  und  ich 

wäre  Dir  selir  dankbar,  wenn  Du  Dich  einmal  darüber  äussern  könntest« 
ii>ine  ausdrückliche  Zuriickhaltung  gerade  in  dieser  Hinsicht  kann  ioh-fJi 

natürlich  sehr  gut  verstehen. 

Die  Bitte  von  ^^orrn  Rist  möchte  ich  gern  erfiillen,  verstehe  nur  noch 
nicht  genau,  was  er  damit  meint.  Vielleicht  könntest  Du  in  Deinem 
nächsten  und  hoffentlich  bald  fälligen  Brief  mir  das  andeuten.  Schau 
dooh  bitte  r:.einen  Preisbericht  in  der  letzten  „  Wirtschaftskurve  •» 


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and  meinen  Artikel  über  das  Dollöxexporlment  dao^auf  hin  an,  ob  etwa 
BOlohe  Kurven,  wie  ich  sie  dort  gezeichnet  habe,  die  richtigen 
wHren.  Dann  will  ich  ,  bü  gut  es  geht,  Material  zusaiiii  anstellen. 

Du  fragst  nach  dem  Schicksal  von  Weilte«  i^ider  kann  ich  nichts 
Erfreuliche 8  darüber  berichten.  Bekarmtlich  sind  Weil»8  Anfeuig 
Dezember  nach  Florenz  Übersiedelt,  doch  iiat  sich  Hans  mit  dem  Inhaber 
des  KraiöhungBheims  entzweit  und  ist  nicht  mehr  Leiter  des  Instituts. 
Momontaji  rohnt  er  zwar  dort,  bereitet  aber  eine  eigene  f>chule  vor, 
wovon  er  sich  etwas  verspricht,  üb  hapert  allerdings  mit  der  Geldbe- 
schaffung, Ja  8ie  ist  sogar  der  einzig  springende  iunkt.  Die  Wartezeit 
ist  ftlr  7.'eil'8  und  auch  uns  sehr  quÄlend. 

Von  Fräulein  Bernstein  weiss  ich  nur  sehr  wenig  und  auf  indirektem   X 
7/ege.  öle  ist  zwar  iminer  noch  für  Uerrn  «elter  tätig,  hat  aber  kein 
Büro  mehr  bei  der  „  Voss.  •♦,  sondern  schreibt  gelegentlich  Artilel 
daheim,  -^s  iüt  auch  noch  nicht  ausgemacht,  ob  sich  diese  Form  der 
Mitarbeit  bei  der  Rigorosität  der  gesetzlichen  i>ieaoixiriung  undder 
Berliner  ausführenden  OrgaHe  aufrecht  erhalten  lässt. 

Deinen  Pessinisiaus  hinsichtlich  der  Niederlassungsmöglichkciten  in 
Paris  ist  sehr  bedrückend,  wird  mir  aber  auch  von  anderer  Seite  be- 
stätigt, f'brigens  höre  ich,  dass  momentan  i.va  «^eidel  mit  ihrem  Mann 
in  Paris  sei  und  mit  Dir  in  Verbindung  stehe.  Falls  Du  sie  siehst, 
grlisso  bitte  von  mir.  Fräulein  -Lehmann  überbrachte  mir  heute  persön- 
lich i^eine  Grüsse.  bie  wird  in  kurzer  Zeit  wieder  nach  Paris  zurück- 
kehren, hoffentlich  kannst  Du  ihr  dann  bei  der  Stellungssuche  behilf- 
lich sein.  Sie  scheint  sich  doch  wieder  zu  einem  gewissen  üptir-;iBmuB 
aufzuraffen. 

In  Rücksicht  auf  die  ^  geschäftliche  ^   Anfrage  bitte  ich  Dich,  mir  ^ 
jecht  bald  zu  antworten  und  grüsse  Dich,  zugleich  auch  im  Auftrag 
meiner  Prau,  herUlich 


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I/ÜUM^   luuAiA  diu*-  M-iUXidoi'  AA/JÄ/i   ^Uhi '    UU'!)^  dCuou  Lid 

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jU^Xu//,     od    iH^dc    XAAÜl    AMi/f   i/MJLui    6^djU^clua^    Uüa^ 

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Dezember  1953 


Dr.daiiiia  Vätern, 


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15   riio   de  Cujus 


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Liübo  iiaj:ma    l  ^        '  % 

Xcia  iiüxTo,    daw  Lu  aas  I0  oidtö  HtJi^  uer  „v.irtüciiaftckurve"    böKümcien 
iia3t,    icia  habo  es  jedoxii'alls  rociitzeitig  «in  i.ioh  ge.schiokt  .    Mitto 
JOi^uar  3i>li  uuii  uaß  uacUültj  Hoit  reuaktionöll  abgeacMonsen  weraen. 
V.ie  ich  i>ix'*  Bciion  irr,  lefcztiin  Brief  nciirieb,    er  w&rte  ioli  von  i)lr 
einen  L>üitrag.aaci  i-jteile  ob  Dir  zur  V.aiil    eiitweuor  ctie  ir.torr.atio- 
nalQ  ixüuj amiturUbcröicJtit  oaor  aen  Artikel  über  aie  l'arGnmärkte   au 
B^jitXüibön.    wüiitc;3t  i>u  aber  weü.Gr  /j^oit  iiooi^i  huüt  iiaben  überhaupt 
iüiti'«vUirbüite  ',    ao  biuto   ich  um  u.gohencio  BeaaoJru^lcuti^ii^;. 


DiüCiC.T  Brief  ist  nur  x'-eaaivtiOxxCli  ;_^ocieint,    ein  privater  folgt, 
üOlRld  ich  von  !  ir  BcjoliGid  Iiabo  ^jh^^  auch  wüii-»,   i?aö  x^u  uigonülioh 
treibet.   Bijiiri  ccit  dem  1i;,0I-:tübsr,    a:i  acri  Lu  r'^ir  ?-.ru.etLit  gofschrie- 
ben  hfjf3t,    iiaxui   3ich  ja  i:iia..cUurlei  ^eiu'i^.crt  lAabon.  •    •  -   ^ 

Mit  den  bonton  Ortlßcn 


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4ui,  Juc^  /^  /^'  ^f  ^3. 


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Frankfurt  a.M.,    3.   Oktober  1933 


Liebe  Hanna  t 

Selbstverständlich  bist  Du  für  das  nächste  Heft  der   '.'iku  von  einem 
Artikel  dispensiert.   Deshalb  bleibt  Deine  Mitarbeite rschaft  doch 
für  alle  Zeiten  erwünscht^ und  ich  werde  niciit  verabs^iumen,    Dich 
rechtzeitig  um  einen  Artikel  für  das  übernächste  Heft  zu  bitten. 
Aber  auch  dann  wiire  es  mir  lieber,    Du  würdest  das  Rossort  wechseln 
und  über  den  Warenmarkt  berichten.   Püitt  diesmal  habe   ich  an  Deiner 
Stelle  Herrn  Kalimann  vorgesehen,   für  ihn  ist  es  sicher  leichter 
manches  zu  schreiben,   was  Dir  Hemmungen  verursachen  würde. 

Ich  habe  mich  gefreut,    zu  hören,    daß  Deine  „Sache"   zum  I.September 
fest  geworaen  ist.   t^ur  mächte  ich  gerne  wissen,    worum  es  sich  eigent- 
lich handelt.   Kürzlich  sprach  ich  Deinen  Vater,    der  mir  von  irgend 
einem  spanischen  Plan  berichtete  und  auch  nicht  wußte,   was  Du 
eigentlich  in  Pciris  machst.   Mein  Wissen  schöpfe  ich  ja  nur  aus  dem 
langen  Brief  von  ehedem,    wonach  ich  abnehmen  müßte,    deUi  Du  in  einer 
Art  Konjunkturinstitut  bist.   Auf  alle  Fälle  höre   ich  gern,    deiß  Du 
in  einem  Büro  sitzt. 

übrigens  habe  ich  Dir  dieser  Ta^e   das  Honorar  für  den  letzten  Arti- 
kel von  IlM  ^5»-  geschickt,    ich  hoffe,    es  ist  angekommen.    Ich  wollte 
es  zuerst  durch  Leine   Bamilie   schicken  lassen,    aber  uas  stieß  auf 
Schwierigkeiten.    BG]:ireibe  mir,    ob  Du  es  bekommen  hast. 

Von  uns  ist  ni  h.ts  besonderes  Neues  zu  berichten.   Wohl  aber  wird 
Dich  interessieren,    wenn  Du  es  in  uer  Zeitung  nicht  schon  gelesen 
hast,    daß  Weil's     vorige  Woche  eine  Tochter  bekonunen  haben.   Weißt 
Du  übrigens,    daß  Hans  Weil  in  Plorenfc  ein  Erziehungsheim  aufmacht? 

Laß  bald  vc  Dir  hören  und  sei  herzlich  gegrüßt 

von 


^  v>:.-  :-  rs:'-; 


Pari 8 »den  28 «IX« 33 
16  rue  Cujas 


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Lieber  Seff l 

Vielen  Dank  für  Deinen  Brief .Dieser  Tage  hatte  ich  schon-  * 
einige  Male  yor»an  Dich  zu  8chreihen»aber  es  ging  mit  dem 
besten  Willen  nicht. Zwar  hatte  ich  tatsächlich  die  ganze  ^eit 
gehofft, von  Dir  ausführlich  zu  hören, aber  ich  hätte  auch  so 
geschrieben .Nun  bist  Du  mir  zuvor  gekommen, und  leider  hast 
Du  nichts  von  Dir  geschrieben, ob  es  Dir  wieder  ganz  gut  geht 
etc. Ich  kann  heute  auch  nur  ganz  wenig  sagen, vor  allem, dasa 
seit  dem  I.September  die  Sache  hier  fest  geworden  ist, ich 
hoffe, Dir  bald  ausführlich  darüber  zu  schreiben. Vorerst  hatte 
ich  so  viel  Arbeit, oft  auch  abends, dass  ich  völlig  kapat  bin,  -- 
namentU  ch  da  ich  ja  nicht  sehr  erholt  mit  der  Arbeit  angefangen 
habe, sondern  hier  vorher  schon  viel  zu  tun  und  herumzulaufen 
hatte. Aber  ich  hoffe, dass  sich  das  bald  ändeBt,wenn  ich  eine 
Hülfskraft  für  das  Büro  bekommen  werde. Dann  werde  ich  so  lang- 
sam wieder  was  wie  ein  Privatleben  beginnen! 

Nun  zur  Sache «Mit  dem  Arbeitsmarkt  hast  Du  schon  recht  ge* 
habt, ein  anderes  Thema  wäre  mir  aus  mancherlei  Gründen  lieber. 
Und  zwar  würde  ich  an  sich  sehr  gern  etwas  zur  internationalen 
Wirtschaftslage  schreiben. Und  jetzt  kommt  das  Aber:  wäre  es 
möglich, mich  für  dieses  Mal  vom  ehreiben  zu  dispensieren, und 
zwar  ohne, dass  dadurch  meine  MitarMt  für  die  Wiku  prinzipiell 
aufhört?  Bitte, sage  mir, ob  das  nicht  das  ganze  Progranm  für 


dieses  Heft  umwirft  und  Du  grosse  Unannehmlichkeiten  hast, für 
den  Warenmarkt  oder  die  internationale  Wirtschaftslage  einen 
anderen  Bearbeiter  zu  finden. Wenn  das  der  Fall  wäre, wurde  ich 
den  Artikel  schreiben, und  zwar  wäre  es  mir  gleich, welchen.Nur 
habe  ich  das  Gefühl, dass  es  dieses  Mal  eine  grosse  Hetzerei 
gibt  und  der  Artikel  sicher  dadurch  nicht  gut  wird, weil  ich 
tatsächlich  im  Augenblick  nicht  weiss »wann  ich  Zeit  haben  werde, 
das  Material  zusammenzusuchen «An  sich  möchte  ich  selbstver-  ^ 
ständlich  weiter  mitarbeiten  und  bin  auch  überzeugt, dass  hier 
meine  Arbeit  in  allernächster  Zeit  so  geregelt  sein  wird, dass 
ich  wieder  etwas  Zeit  zu  eigener  Arbeit  finde. Nur  eben  geht 
noch  alles  etwas  drunter  und  drüber!  Wenn  Du  also  dieses  Mal 
ohne  mich  auskommst  und  mich  doch  weiter  als  Mitarbeiter  be- 
halten willst, so  wäre  das  für  mich  eine  grosse  iJrleichterung. 
Ich  hoffe  nur, dass  Du  mir  nicht  böse  bist, es  ist  bestimmt 
nicht  Faulheit  von  mir! 

Ansonsten  hoffe  ich  wirklich, irgendwann  zu  hören, wie  es 
Dir  und  Deiner  Ib. Frau  geht, auch  was  Weils  machen. Von  Alt- 
schul hatte  ich  auch  vor  einiger  Zeit  einen  grossen  Brief , im 
ganzen  nicht  so  erfreulich, wie  ich  es  gewünscht  hätte.Aber  da 
ich  erst  vor  einigen  Tagen  zum  Antworten  kam, habe  ich  x  natür- 
lich nichts  inzwischen  gehört. Meine  Schwester  ist  übrigens  seit 
Juli  schon  in  London  und  spricht  ihn  öfter. Wahrscheinlich  wird 
sie  dort  bleiben. Für  heute  viele  herzliche  GrUsse  und  ebenfalls 


gute  Wünsche 


Deine 


OiA^UyiXL 


Frankfurt  a.iZ,,  den  25»  September  1933 


Liebe  Hanna  ! 


-.,-;.  ^ 

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Den  langen  Brief,  den  ich  Dir  seinerzeit  a\i3  dem  Ijrlaub  versprochen  hatte, 
ist  leider  nicht  geschrieben  wprden.  Ich  kam  nicht  völlig  erholt  hierher  - 
zurl5ck  und  fand  gleich  so  viel  Arbeit  vor,  dass  ich  alle  guten  Grund- 
Bötze  aus  der  Ferienzeit  fallf.n  lasseh  musate.  Trotzdem  habe  ich  die 
Hoffnung  nicht  aufgegeben,  I3ir  eines  Tages  etwaü  ausführlicher  zu 
schreiben. 


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'  Der  heuti^^e  Brief  gilt  ausschlies  lieh  Deinem  //iku-i:eitrag,  i'ür  den 
letzten  hast  Du  das  Honorar  noch,  gut,  bisher  ütiests  die  Auüziihlung 
aller  Honorare  auf  l^chwierigkeiten,  L-an  vercprach  mir,  im  Laiife  der 
Woche  die  Honorare  zu  über/veisen;  sobald  ich  den  filr  Dich  bostiminten  Be- 
trag erhalte,  bekorjüst  Du  ihn  aul'  dem  üblichen  Wege  über  i/eine  Schwester. 
Eist  Du  bereit,  auch  l*i;r  das  nd^ ehrte  lieft  ,  das  etwa  Mitte  Oktober 
abgeschlossen  v.erden  \'.'ird,  einen  Beitrug  über  den  An  oitsmarkt  zu  schrei- 
ben? Nach  der  flüchtiron  herrerkun^t^  in  Deinem  Prief  könnte  ich  inir  vor- 
stellen, dass  Du  güwiüse  iießii';ungen  hättest.  Lbrigens  eine  sachliche 
Randbemerkung:  Die  Differenz  zwischen  Beschaftigtenzunalmie  und  Lohnsteuer- 
aufkommen iGt  bekannt,  dürfte  sich  aber  doch  daraus  erklären  lassen, 
dass  durch  Abbau  der  übertariflichen  Zuschläge  ,  durch  Steuerabzüge 
ftr  Ledigenst  ouer  usv/.  ^fid  oohliooolioh  üluroh  ücnotife  Lohnininderxzngen 
olme  V''cit(.jrüo  erklären  laa.icn;  Ji-^Cv^^$KcJU^ ^^^^ . 

Solltest  Du  also  gegenüber  cinerü  Arbeitsmarktartikel  Vorbehalte  haben, 
so  v.ürde  ich  Dir  den  Vorschlag  machen,  einen  .arenmarktartikel  zu 
schreiben.  Du  weisst,  welchen  und  was  ich  damit  meine.  Herr  Jüliger,  der 
ihn  im  Normalfalle  ge53chrieben  hätte,  ist  kürzlich  erkrankt  -  an  einem 
Daringc3ch7n;r  -  und  wird  ihn  also  nicht  gut  fertigstellen  können.  Den 
Arbeitsmarktartikel  könnte  Herr  Aallniann  übornchmon.  Der  V'varonmarkt- 
artikel  ist  sehr  interessant,  das  .'^aterial  ist  Dir  leicht  zugänglich, 
umsomehr,  als  es  sich  um  internationale  zahlen  hemdelt.  Im  grossen  "und 
ganzen  würde  dieser  Beitrag'  um  die  Frage  :  echte  oder  unechte  Hohstoff- 
Hausse  zentriert  sein. 


1- 


Schliesslich  bestünde  vielleicht  auch  die  Mglichkeit,  dass  Du  den 
Artikel  über  die  internationale  Konjunktur  schreibst.  Ich  habe  iritz 


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Strausa  diesbezüglich  noch  nicht  ajagatraeX,   ich  wgisa  also  garnicht,    ob 

■'S  ■  "Vi" 

er  üb  rhaupt  diesmal  für  die  „  Wiku  "  schreiben  wird.  Kr  ist  momentan 
a\if  utellungsauche.  Gollteat  Du  also  Aert  legen  auf*  die  Jionjunktur- 
(iber Sicht,  no  könnte  er  den  'Warenmarkt  behandeln. 

•■'  ''> ' 
Ich  bitte  Dich,  nir  recht  schnell  iVntv/ort  zu  geben,  da  die  Ferti^^;- 

stellunp-  der  „  Wiku  "  eilt.  Das  letzte  Heft  hast  Du  doch  wohl  erhalten, 

icii  habe  bisher  von  Dir  keine  Eestr.tigiing  bekommen, Von  Dr.  .  Itschul 

hatte  ich  in  d'.r  l»-.tztcn  Zuit  eine  Heihe  sehr  aus  führ  1  ich  cjr  Briefe; 

solltest  D  mit  ilun   nicht  in  Verbinviun.^r  stehen,  kann  ich  Dir  auf 

Wunsch  das  A'ichti^^ste  mitteilen. 

Beste  Wünsche  flir  die  ieierta^^e  (  sofern  Du  sie  zur  i^enntnis  nimmst  ) 
und  herzliche  Grüsse 


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^UiU/kAjJUiJi,   nkco .  i^^W^  cM^  Au/-  ifuui   i4f^Mka  i 

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JJjmMjiam  MAjtyi/h    inu^    hCüO^  1(AuaA    A  Mj^tMu^  LUjlUuc. 

ClU    Ulk   yu/^ 
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^UAaI   k     iCUl     i/i    'Ußi'iAAUl-    lo   U^'^^AJML 


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I^/AmJ  pju  Äa  /  ^  ^'M^    /U^/ud   M^idA  ^    ^   i^uUuuJ^^ 


U^/ii  Ua,.  Jm/Im^ /lUiMtou   McdJ  Um/  {udi  Jii   ^^^^ 

idAjUilA^    h  (yd4  JU  CU     Mit  LOut^ulU      udd  Ci^Uf      i/U  /Ui    4Ai 


MjuL  ^  ^mU  ^4Ji  ^J/Ul  aMjL    ^^jidUic^    4>u^  ^,  ^^^^6^" 


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Irankfurt  a.M.,  d©a  11.  Juli  1933. 


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Liebe  Hanna  I 

Heute  nachmittag  bekam   ioii  Deinen  Arbcitemarkt-Bericht  und  habe  ihn 
bereits  fast  unverändert  in  die  Setzerei  gegeben •  loh  danke  Dir  fdr 
die  prompte  Ablieferung,  Der  Artikel  hat  mir  besondere  gut  gefallen 
und  ioh  habe  nicht  nur  das  Gefühl,  daee  Du  Dich  nicht  blamiert,  sondern 
(  mit  einiger  'bertreibung  )  Übertreffen  hast. 

Ich  bin  auch  damit  einverstanden,  dass  Dudie  Arbeitsbesohaf f ungs]  rogramme 
aurückhaltend  behandelt  hast,  eine  Kritik  daran  ist  Ja  ausserordentlich 
schwierig,  und  warum  soll  man  sich  nicht  auf  den  entgegenkommenden  Stand- 
punkt stellen:  dem  neuen  Versuch  eine  Chance  zu  geben? Ob  man  von  der 
Mehrbeschäftigung  etifas  merkt,  das  ist  nur  schwer  festzustellen,  i-^erken 
tun  wir  ja  derlei  nur  am  Papier,  und  wir  haben  es  in  unserer  Umgebung 
darum  so  schwer  die  Belebung  zu  k;  nstatieren,  weil  wAr  nicht  im  bevor- 
zugten Sektor  leben.  Das  macht  mich  manchmal  auch  eigenen  Anschauungen 
gegenüber  skeptisch.  Ich  finde  es  darum  ganz  richtig,  dass  Du  Dich  nicht 
auf  weitere  ^ahlenspielereien  eingelassen  hast,  sondern  es  mit  einer 
gutwilligen  Interpretation  versuchtest.  Man  könnte  vielleicht  auch 
anders. 


ti 


Einen  Korrekturbogen  werde  ioh  Dir  nicht  mehr  einschicken,  denn  es 
würde  dazu  zu  spät  sein.  Ich  bin  mitten  im  Umbruch  und  hoffe,  LOfem 
die  noch  säumÄgen  Autoren  morgen  abliefern,  Ende  der  Woche  fertig  zu 
sein. 


I- 


Von  :;r.  Altschul  habe  ich  inzwischen  einen  Brief  ,  der  voll  ist  von  den 
alten  Sorgen  und  der  Sentiments.  Er  hat  nämlich  in  London  seine  alten 
freunde  von  hier  wiedergesehen.  Hoffentlich  können  seine  Londoner     < 
Freunde  ihn  über  die  Begegnungen  hinwegbringen. 

Nociimals  besten  Dank  und  herzliche  Grüsse  T. 


. } 


Im. 


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foAylk,     ^ku    /^.  A  Z^"^! 


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t/iMÄL        Hl       Lj^/uXJjiÄMjAji 


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l^^^^i^i^^uA^ ,  i^    cM'     ^  U^  MaäaZC    'CfKliU    /PU^   UM^    4yOi^    Ma/^  ^^* 

^^"^^    tUa    uiMM/AJy^    ^Mmj^    hi/M^  •  ^  1A^J'    AM^  (iMV)^   i1H^M/  Ji^/iy^f-UcAM 

h  uiU/t  ^  ud  (m  a}ia  du  nAjU<m^    (Liua/',  pAM  o^aima/c   UX  ^a/^  /ü 


iiA/A^  aZ-L     AA/ni    AAlUJtM    yJMXo^ 


kjUAAU'  i^  fhi/Uy 


hAw/'  /Ui   amaAA   AlZ-i    /iOCoO'      "^    /tiAaUaJ^      ^    ^UA^iiAÄ    A'IA/l^ /(ÄlU/ ^   cT' 
H'iA^u    id    A/MXi  ItiMxL/AÄ  cA</uUf  Ah4//Ju    uX    Um^  i/^^  MA/lj  CA(kr 

nAAi4^AM/{u^    (jU  amaC   aMA-cC   maaJ^C  iru/  UjuaaU^  ^  (AJA(/iwi4\ 
tW^AAjLiM   <W  i/Ü       UüUl  i/tA^   {jijHA^H(^    aUo      VtccUO   ^ilOOo  ^  CiA^^ 


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(Ia^  U^liA^i/f/iLifiJ^^  Um  uut  l^L<M   ^Uycu^  U4/M'  'ni4' 

liuA/lU4A    VUüU  f  A/lAiM     (CUM<^  /U4///t     U^uA^yC   /UCU^l  "^^  M^vuU^ 


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aJU(c  ^^aa^  iMnl  iJJii  /ui\yf  -4^/  (UuA^ .  ii  "Ch^  4/^/,   /iMJ)  k<^u 


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Frankfurt, den  29.    Juni  19*^'^ 


Lle>>e   ^^r]r\nf 

e°    lat    °ehr   po^.T^e,d^p?   "vu  "^or"^.  •^lohtp?  Hechtee   cref und   n 
hp<^t.    '"^eberraehh^nd    l"t   dqe    Jp   nVcht   un"^    Ich  hoffe, d^^ss   Du  lilch  durch 
die  ■hl«h9rl""'n.  «^ohl 'c^-^ten  ^rf '^hru'^rren    nicht   ^llzu   sehr   entTUtlgen 
l^'p'^t.    T"^lt    einer   ^olch-^n  ^r Ikt lonpzelt    haben  -vir   alle    «ereolinet    und 
Pchon,d^«=p   hei  ^nlorron  vl'll^lcht   etwas   7\x  beko^^rren   Ist  »beruhigt   mloh 


i: 


15^ 


e  t ""'"'  p , 


V. 


^^1   nielnerr  ^ol^ '=sren  'Tolff  hast   Du  Dich   allerfUn/Jts   unge 


schickt    ^n'^e'^tellt    und   Du  Tu^pt    pohon  verstehen    :    wenn   Du  9ap;wSt,Du. 
k^n'^te^t    '^t'vor,   PTorec^en    ,tu«^    er  bei    d-^r   allsr^Telnen  Ge -ohnhclt^ln 
diesen   Dln'^-n    7u  ^'^b-^^rtrelben,  anne brren, Du  k'-^nntest   1?D  Vokabeln.    Ss 
lot    In    (^or^j^-t    noch  nl^ht   alle*^    aus.    ^olltept   Du  nochrr^ls   auf    aelne    '^11 
fe  ■»^efl'=^^tle^e'^,'"lll    le^    Ihrr    ^'^rn   aufkl^^'r-nd    schreiben. 

Dein  "^un^ch, '^^on'^   r^rucke   7U  erhalten,  l^t  1-^lder   In  dieser 
^orr   un'='rf ''l^bor.    Denn   '^er   ^^'atz   Deiner   Artikel    l'-t   l^'n^^^t   zerfitört. 
'^uf^'l^^cr   fon^    Ic^   aber    in  rreln-^rr  Schreibtisch  alte  Probebogen, aus  de 
nen    Ich   z'"«l   D-^ln^r  Derlc>^te    .1e    z'"'elT^l   restaurieren  konnte.    Diese 
n^bpt    -^l-ieTr  voll  f^t^^nd'.^en   "eft    der  '^Iku  schicke    Ich  Dir  heute  ab.    In 
da°  "^»s'ckchen  l«sro    ich   puch   ,1enee^  '^'siterlal   f*'r   Deinen  Arbeltsmarkt 
berieft,  d^p    lc>^  bl«^    d<^hln   •='U*'''lnd<=n  k^nn.    "'^l'-'l   vlrd?    Ja    nicht    sein. 
Dao   '"Ic^tlcr-te  ^'aterlal    ipt    la    auc^  das, das  die   ^.^.    alle  14  Taore  v«r 
?*ffentl^cht   un'^    lo^   darf   «^nne^Tren,dass    Du  Dl.'-  diesen  Artikel  voreorg 
lln^   o^jorre   chnltten    ha^t.^le  Veröf Pentllohunc^en  vorr.  Kon Junkt urlnsti 
tut   sollen  da'^^el   nur   era^önz^n''    heron^^ezo^en  werden. 


ffi-- 


I 


Wann   wlrpt   Du  d'^n  3  =  ltrQ/r   abliefern   ?   Du  welafct,Je   früher 
'^esto  bepFier.    Ich  rechne  ^qirlt,  rlßfis   er   en^'te'rtena   Tnde   n^'chster 
•^ocbe    '^a   Int.   ^^up?t   ^lch^nfc4ht   ''beran^trengen,  schreibe    Ihn   so,  wie 
Du  unter  d    n   '^u^enbl  IcVllch  obwaltenden   Urrpt,^*nden    nin  besten  kannat« 
Alournl-^ren   wer'i^    Ich    Ihn  von  hier  aus.   LMncre    :    6/7  Schrelbm^achl 
nen^elten.  Ich  hoffe   uir  die   ^/on^^terrltte   mit  dem   neuen   ^^eft    fertig 
zu   ^eln.'^le  mel'^ten   Artikel    pln^    pchon   ßresetzt. 

■  •     -'.'•■■  y'f  ■ 

^>ute  '=he^'^  fb'hrt  '^r,  Al"*^ocbul  "^pr.  Unter  vl-^len  Aufregung«-^ 
bot  7urr  ^chlu^p  ^och  »llep  ffeklq^T)t,danl<  «uch  der  «7roa87'Iglo;en  und 
vprl^^'pot leben  Art  der  '^ncrit^nder , vor  allem  des  hleRl£z;en  Konaula,  Sa 
Ipt  ml>^  rl^^tlfT  '"ohl,d«^9P  er  nun  unter  eine  andere  Sorte  Menachen 
^•^0TTrt,dlp  ■er)i<7^t9n°  be^^'^ere  ^Tn^smnarsform -n  un "  k  Ine  RepRentlments 
hr.ven.  In  den  l^t7ten  '^^cren  habe  Ic^  Ihn  l  =  lder  nur  'venlg  geaehen, 
er  h^t  vl'=l  technischen  '^r-^m  erledigt.  Aber  'le  letzten  Tage  alnd 
^1q   nie    •''le    fruchtb'^rpten, 

Tn   die   ^-Tand   Ipk^mrrerr^ume    plnd    ln?-l'^chen   die  "^reuh^'nder  der 
Arb'^'lt   e  In^'^zoa'en , -^le   "^l^lloth^k    pteht    Jetzt  bei  ^rau  v.    Droat©. 
^^eber  '^le  ^'achfolare    l-^^t  nicht?    au^'^errf'cbt  ,auch  nicht  'Jber  den  'Vel 
terbte-t'^n^    der  ^-erell  cc^pft .    ?oll   «uch  nicht  mehr   unsere    Sorsre    sein 
^enn,"^le    Immer  der    Inh'^lt   de^  Neuen   aupsehen  wlrd,"'lr  haben    ja   doch 
n^cht^   d'^Tlt    7u  tun,  ;-/:; 

Vo'^  mir   Ist   n'cbts   Neuee    zu  berichten.    Ich   sitze   am   alten 
^l^tz   un^   mach«  die    crl'^lche    Art.t^geln   t^g^us.    Die   grossen    ^re'g 
niroe   b-"Son    -Ich  nonb   nicht   einmal   qnsrek'ln^lert  ,umso    schneller  wer 
de»^   oi«    «Intr^ten,  -M 

Dir    all9P   Gute   und  viele    (    aufrichtig  herzliche   )    GrUaao 
an   <='na)a>mon.  *=^cbrelb  recht  bald. 

.'..:.'         Herzlichst  .:     -,    .  .  "w^ 


;-•_•   i-» 


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rtu   ko    wt^iA    A//kvo     (iK4AM/^  l     /h4jlM//    Um,  ^a^uJU  ^U^  i/idt    ^^ 


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imJUM  ifik   f  iiA  (m/(iU  /m.    ^m/vu/  rAÄ^j^  iuü^    'jyC 


AÜmiJ   i4aa^UaajI(^  oh^Juo  .  /U,  4i^   ikcu  (u/AmaA 


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^icM  Y^      C(UMl    OA    yu>^    lAX/u^  ^UfieZuujUu 


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^'maaaam  ^^  ff^^,    ^  ^^^^^    A^tjUA/UuA^  ^^U/caA<^ 


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UaAAaAJ/'   ^Ji^'LU^  ^  AiJkwLUo    Aue     UU/ä     li/UUAX^    UmAs^  -i^^^Uicc  yU^(/tZ^ 


'^JJm/-     li/(/l/U  /    ^4>^    lUMX    ^.  fHytO    H^(y    /M^     ii^}  i/A   4jM^ 

fu<4i  fCuccu  ^. 


^'•«•fc^i/i^u^^t/M/   /     lt€/(Ayfy\^ 


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An  das 


Frankfurt  a.U. 


8tatiatißcli¥»Afi*?i  53  I 


Frankfuii;  a.M.,5.   Oktober  \^}} 


mhlhesiTk  2yi18 


hine  QeTyerbekarte  liabe  ich  h^^i  der  Boin  rr.eltig^n 
Voiksaülilang  nicht  atißßefi'illt,  well  ich  einen  Go- 
T?orbeb«t»leJi  nicht  aas:ibo. 

üochachtungBToll 


'...jy...  -*•'■ 


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rja(ijttf*e^  $lmt 


^.^. 


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SKainfai  53,  I.  Obcrgcfc^o^. 


toclc^c  3l)ren  ^au^^alf  begh?.  ©ch?crbebctrieb  betreffen,  ift  einegradnjung 
borjunebmen.  ^^-^^ 

3cb  bi«c  baber,  ba^  am  ^^^?!?t::.  ober  .^. ^txH  n?dbrenb 

ber  jldbfifcben  ^ienflfiunben  |cmatU>  au^  3^rem  ^aue^balt  bcgh?.  ^ 

jperbebetrteb  im  <5tatiß\d)m  ^ml  ^Kainfai  53, 1.  auf  Simmer. ./l/. 

borf|)ricbt  unb  bie  (gr^dn^ung  bornimmt,  beäh>.  ein  fel>lcnbei^  3dbl- 
^ja^jier  au^füdt.  3«r  fcbneüercn  Slbfertigung  h?irb  gebeten,  biefe  ^arte 
mitzubringen,  ^er  Orbnung  balber  Ipirb  barauf  berh?iefen,  ba^  ^er* 
tüeigerung  ber  eingaben  unter  6trafe  gefletlt  if!. 

„    ifl  ju  crg&njcn 
„    tfl  ju  ergdnjen 


jäUnm  cim  16.  3unt  1933 

3nl)aber  bon  ®eionUbittkben,  toelc^e 
nld)t  tocnfgflen*  ncd^  eine  ^erfon  be- 
f(i^Äftlgcn,  fmb  n\d)t  genötigt,  einen 
®elt)erbcbogen  au^aufüdcn.  3n  folc^cn 
Säßen  genügt  eine  53ena4>ri(btigung 
beg  ©tatiflifcben  ^mtg  innerbalb  ber 
gefleUten  gcifl,  ein  ^erfönlicbc;«  St- 
fd^cinen  ijl  nicbt  nottoenbig. 


®rudfa(^enfarfe 


^crrn  W3h?./g|«ma 


T'ry^rr^etta^e  ^t.J.. 


tdUheiitf Sd^Ibegirf 


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j-^hiC/.  -  J'OL  diu.  %LUi/)4vuL  i^uwuJ 


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aam-^uji 


4'  Jii/ 


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INDUSTRIE  UND  HANDEL 


SCHRIFT  LEITUNG 

FERNSPRECHER:  SAMMEL-NR.  Bl  KURFÜRST 9241 
POSTSCHECK-KONTO:   BERLIN  161177 
BANK:   DARMSTÄDTER  UND  NATIONALBANK 
DEP.-KASSE  52.  W9.  POTSDAMER  STRASSE  16 


BERLIN  W9.  POTSDAMERSTRASSE  10-11 


4.   Okt.    1933. 


Ihr  Zeicheo 

Ihre  Zuschrift  vom  g,  ^.O  •  33  • 

Um«  Zeichen  Dr.  V  t  /K,&t  • 


Herrn 

Br.    Josef     S  o  u  d  e   k   , 
Frankfurter  Zeitung, 
Hand alsredakt Ion, 
Frankfurt     a.M. 


l 


Sehr  geehrter  Herr  Dr.    Soudek, 

für   Ihre  Mitteilungen  über  Herrn  Penzlin,   die 
mir  sehr  wertvoll  sind,    danke  ioh  Ihnen  verbindlichst. 
Die  Angelegenheit   ist  zwar  noch  nicht  ganz   entschieden; 
ioh  hoffe   Jedoch,  dass  die  freiwerdende  Stelle  an  Herrn 
Penzlin  veigeben  werden   kann. 

Hochachtungsvoll 


< .' 


Prankfurt  a.M.,   3. Oktober  1933 


Redakteur  am  Horidelsteii 
der  Frankfurter  Zeitung 


Herrn 

Br.Otto  Veit, 
Industrie   uiid  ilaauel 


Berlin 


W  10 


Potsdamerstr. 1 0-1 1 


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1^ 


|. 


Sehr  geehrter  Herr  Loktor  ! 

Augenblicklich  bewirbt  sich  Herr  Heinz  Pentzlin  um  eine  Stelle  bei 
der  .Industrie  und  iiandels-Zeitimg" .  Er  bat  mich,  Ihnen  von  meinen 
Erfahrungen  mit  ihm  zu  berichten,  damit  Sie  sich  ein  Bild  Über  seine 
Interessenrichtung  und  Vorbildung  mac  .en  könnten. 

Ich  kenne  Horrn  Pentzlin  aus  uer  Zeit,  als  ich  bei  Profesrjor  Hahn 
als  Assistent  tatig  war  und  Herr  Pentzlin  das  f-.eminar  von  Herrn  Hahn 
besuchte.  Gelei;;entlich  eines  Referates  über  die  I/iises*sche  Geld- 
theorie  von  kerrn  rentzlia  fiel  mir  auf,  dai.i  er  für  geldtheoretische 
Prägen  ein  Interesse  und  Verst.  ndriis  zeigte,  das  über  das  übliche 
Maß  hinausgia^  und  in  einem  so  frühen  Semester  selten  anzutreffen 
ist.  Auch  bei  kreuit politischen  ojiskussionon  in  diesem  Seminar  legte 
er  ein  für  einen  Studenten  beachtliches  Interer.i-.e  an  Tagesfragen  dar. 
Spä  .er  traf  ich  Herrn  Pentzlin  in  den  Seminaren  von  Herrn  Dr. Altschul, 
wo  er  sich  mit  recht  ^^utem  Er^jebnis  um  koi-j unkt urtheoreti sehe  und  - 
statistische  irobleme  bemüiite.  Bei  de::  verschiedensten  wissenschaft- 
lichen Ver.  nstaltungen  koante  ich  feststellen,  da;  er  eine  gewisse 
Aufgeschlossenlieit  gegenüber  wissenschaftlichen  L^ethoden  aller  Art 
zeigte,  die  ihn  vor  Binse itig/vciten  bewalirte .  Dies  gilt  auch  und  in 
erster  Linie  für  seine  geldtheoretischen  Stuaien,  bei  denen  er  der 
sonst  übliciien  Faszination  durch  die  monet^ire  Konjunktur  theorie 
durchaus  widerstand,  ^eben  der  Vielseitigkeit,  auch  was  die  Wissen- 
schaftsgebiete anbetrifft,  schätze  ich  an  Herrn  Pentzlin  eine  ener- 
gische und  fleißige  Art.  über  etwaige  journalistische  Begabung  konnte 
ich  mir  freilich  kein  Bild  machen,  da  ich  ihm  ja  nur  auf  akaderaischem 


b .  ',v . 


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k-'!    ... 


^  Jl^.,  j1  -v, 


iämii. 


JM'^iWm 


Boden  begegnete.  '  "  - 

Ich  hoffe,  deiß  ich  mit  ...einen  iiurzen  An^^aben  dazu  beitragen  konnte, 
das  Bild,  das  Sie  sich  von  Herrn  Pentzlin  gemacht  haben,  zu  verb-oll- 
ständigen,  '  ' 

ho  chac  ht  ung:-.v  oll 


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Frankfurt ,  den  10.  April  19^4. 


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Sehr  geelirte  Frau  Wolff, 

entsohuldi/jen  Sie  bitte, dass  ich  so  lange 
nichts  von  mir  hören  iiess.  Ihre  Bitte  hatte  ioh  keines- 
wegs vergessen, aber  gerade, als  Ihr  Brief  kam, bot  sich  die 
M:)ßliGhku'it, einen  Teil  der  Herrn  Weil  mitgegebenen  Sachen 
auf  dem  Reisewege  nach  Italien  2u  schicken.  Das  i.'jt  auch 
ge 3 'hellen.  Vor  beinahe  drei  VVocJien  nalim  eine  JTinge  Dame 
den  Malkasten  und  das  Bild  mit  nach  Recco,wo  iDr.  Weil  ge- 
genwärtig wohnt  und  ich  nelime  an,  dass  die  Dinge  von  hier 

aus  nach  Florenz  ges^'hickt  vfurden.Viej.l  icnt  haben  Sie 
sogar  soJion  die  Bestätigung  Ihres  Herrn  Sol-uis.  t^er   Tabak 

musste  leider  bei  uns  bleiben, ich  werde  ilir  bal^s-i'ip'l. rohst 


zurlicksohicken. 


Mit  ergebenem  Gruss 


Ilir 


Jl^. 


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FranV-fu-t.den  2^.   Val   1933 


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4 


Lieber  ^^err  Dr,   ''s^olf, 

Ich  bitte   <=^le,Fräul-ln   Dr.    "anna   Stern  mit  Rat 
"beistehen   zu  -vollen. 

^r^'uleln  "Dr.    Stern, eine    ^^chtilorln  von  Prof.   Oppen- 
helTerjlPt  be^onderp   In  Flnanz'77lspen<^cbaft   auG'^^blliet.   Nach  der 

1       3 

"^^omotlon   hat    ple  bei   derr  Sozlolocren  *rof.    *:aloiron   als  dessen  wie-       i^ 

■I 
senpch^f tl  lohe   *^ekr^*terln   -  beeonderp   bei   den  Vorbereltunpcen  zu  den 

^avo^er   "och«=chulkur«t=n   -   crearbeltet ,  pr)äter  war    sie   Assistentin  von 

^rof.    T^ahn,    ^elt    elneir  Jahr    Ist    sie   u-^ unterbrachen  bei   der  ^rank- 

i 

furter  rre'"=^ll3ch=^f t    f*'r  Kon.lunkturforsrhuncr  und  deren  Leiter, Herrn      -J 
^r.    Alt^chul,t-ytl.ar,    ^le  hat   Pich  zul^t^t   vorwlecrend   mit  Konjunktur- 
for-r'hunsr,  «sowohl  theor'='tlf5ch  -    '^konoirlsch  als   auch   statistisch  be- 
sch»*ft lJ7t.    Innerhalb   dieses   Arbelt nber-^» Ichs    h«^t    sie   an  der  Ueberset- 
zunc  des  'Mitchell ^chen  "''erkes    "    Der  ^on Junkturzyklus   "   mitgewirkt, 
^r'^ul'^ln   '"tern  z^*hlt    zu  d«n   stffndls^en  Vltarbel^ern   d  ^r  '*   "^Irtschafta- 
kurve  ";sle   betreute   bisher  den   Arbelt^^rr^^rktberlcht ,ln    einem   der  fr*^' 
heren  '^efte    schrieb   sie  "ber   Arb«ltebeschaf fun^^. 

'^h're   es    Ihnen  vlell-lcht   möP^"  lch,Frgul^in  Dr,    Stern  - 
anore^lchts    Ihrer  reichlichen   ^rfahrunoren    auf   so  vielen  '^lesensgeble 
ten   -   an    eine  wissenschaftliche    Institution   zu  emr)fehlen   ?   ?u  denken  '\ 


w^re    In   erster  Linie   an   ein    statistisches  B^'ro  oder  an   eine   Sekrötera    , 
t.»^tlcrkelt   bei   el-^em  ^issenechaftler. 

^*5r   alle  Pemnhuncren  bin   Ich  Ihnen   aufrichtig  dank- 
bar.   Tc^   "»^e'^r'^Sf'e    ^le 

als    Ihr 

■  "f 

n 


den  10.  liärz  1933 


Sehr  geehrter  Herr  Dr.  Wolff  I 

Mit  der  UeberreiehuiXi^  Ihres  Buches  habe  ich  mich 
sehr  gefreut.    3(iion  seit  der  ersten  Ante  ig*  bin  ich  auf  das 
Bucii  gesparmt  und  erwarte  ein  paar  ruliige   Stunden,  in  denen 
icJi  es  lesen  kann.    Ich  danlie   Ihnen  für  die  Fraundliciikeit  und 


grüsse   Sie 


als   Ihr 


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^     uU.^    i^U^LAy^     ^  L^  if   U-iX    UAK  ,/Uo,lf^ 


^6-C-L^ 


e 


KINLADUN« 


ZU 


der 


OFFENTL.  ANT  KITTS  VOHLiBSUNG 

des  Privatdozenten 
an  der  Johann  Wolfgang  Goethe -Universität  Frankfurt  am  Main 

HERRN  Dr.  PHIL.  HANS  W^EIL 

am  Mittwoch,  den  9.  November  1932,  nachmittags  5  Uhr 

im  Hörsaal  D 

über  das  Thema: 

„HERBARTS  BEDEUTUNG  FÜR  DIE 
PÄDAGOGISCHE  THEORIE" 


Der  Dekan  der 

Philosophischen  Fakultät 

Lomma  tzsch 


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Frankfurt, den  1.   Sei^tember  1932 


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Lieber  Hans, 

darf  iol:.  die  göttliche  Riüie  Deiner  Ferien  st^^ren  ?  Ncch 
eliG  i^u  Dicii  wo-^ren  kcjinnt^tu  ich  es.  Anbei  lie^^t  ein  fZ^inuskript^um 
des.  en  Durchßicht   io^i  Uicli  sehr  bitte. 

I;as  lüaniiskrixJt  besclLiftigt  sich  mit  dem  Problem   :    „   Qe- 
geöst:.aiü  lind  Aufgaben  der  KulturGt  itiGtik  ".   E^   int  der  Entwarf  zu 
einer  eventuellen  Habilitation;  sc/^tift.Kiedor.'reßcl.Lribben   unter  den 


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.riartcn  jjruck  meinen   Grevjissens  r.u  einer  Zeit,al3   ich  iibv-rsoh'lsßige 
xlr:-fte  natte^abor  beendet   in  einer  Zeit,ali3  cie    ncüün  etwas  verschwen 
det  waren.   Trot^deu  habe   ioh  unter  otiLidi^er  gedanklici.er  Arbeit   sehr 
viel   daran  gefeilt.   Aber  ungeachtet  dessen, ist  es  -  in  Gedanklichem 
'.mil  Formale::.  -  ein  ;]nt7urf  .^^obliobon. 

Das  3c:iick3al  dieses  hünuslirip'.  soll  ec?  8ein,nacii  Prüfung 
durcn  i/r.Altrninul  :iuf  die  statistioce  Prob^toatik  una  durct  Lieh  auf 
den  soziologis  -xen  G-ehalt  und  naon  entsprecnenv.er  IJmändv;rung  Prof.  Zi- 
zek  vorgole^^t  zu  :erden,der  daiui  ontsc neiden  soll, ob  er  mit  mir  über- 
itaupt  v/e,;0(j.  ciincr  II'•.bilit■^tion  verhandeln  T'ill,  Ic.'i  will  also  mit  die- 
ser Arbeit   das  Iwoine   tüji,aii  den  OrdlLiarien  ist  es, das   ihre  hinzu2ufUg( 

Leicht  war  es  nicht, selbst  nur  diesen  Entwurf  auszuarbeitc 
Der  I/Teruf  stellte  gerade  in  der  letiiten  Seit  grosse  Anforderungen  an 
mich,  denen  iea  bis  er  -  so^ar  unter  üiiAüeiialtunj  eines  lieber  chusses  - 
gut  gewachsen  war.  Das  mag  wohl  aucii  an  de;  vielen  gi:Uclü.ichen  Umstän 
den  gelegen  haben, zu  deinen  ich  in  erster  Linie  meine  Ehe  zähle.  Die 
gen;5rt  zum  FrGudig:'ten,wa6  es  gib"-, .  yjald  sollst  ruc-i  Du  Dich  davon  üb€ 
zeu^^en. 


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Oreto  iiiid  icli  duiJccn  viel  an  Dich  und  }ioffcn,dass  Du 
Dich  gut  er;  ol3t.    3('nta  Jiat  ir?   einen  Briefe  diese  Vermutun.-,  bei- 
lUofi^i  bc  fltii>;t.   Jcd  nf '-.lls  mus  .  das  der  Fall   soin,??onn  Lu  Lieh 
sciionst.    Umso  GcLli.:/i:or,  darss  ich  jetzt  mit  meiner  8aOxie  komiue.  Aber 
es  ii/li^gt  vidi  u*:.r'an  ujid  icV:  möclito   die  -'inmal  ^^ejonne.  e   Initiative 
niG::t  fjorn  lUxtcrdracken.   Al.'O  darf  icli  Jjucli  um  eine  Antv;ort  bit  en, 
wenigrjtenG  dL.3  Irijizipiollo  betreffen.    ? 

lo.    7?:'Ui3G^^e  idi^  rillüG  Gute  und  bin 


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Prankfurt, den  8.  Juni  I933 


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Sehr  geehrter  Herr  Dr,  Welt  er, 

ich  bestätige  Ihnen  d.en  Empfang  des  Dollarschecks 
und  dfuilio  Ihnen  herzlich  für  dessen  freundliche  Zusendung. Ich  hat- 
te dioson  SoLock  gar  nicht  erwartet,  umso  grösserer  v?ar  meine  .Freu- 


de. 


l/:it  den  b er  ton  Grilsssen 


Ihr  ergebener 


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'ir.SSAG^ 


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J7  .  ^-  J'^O-VLoisL/K 


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Berlin,  den  2.6.33-^ 


Herrn 

Dr.  Josef  S  o  u  d  e  k 

Ravensteinstr . 5 
Frankfurt  /M> 


Herr  Dr.  Welt  er  las  st   Ihnen  anliegend  einen 
girierten  Scheck  über  ^  24. —  zugehen  und  empfiehlt  sich 
Ihnen  bestens. 


Mit  v0^zügllch«r  Hochachtung 


Sekretärin 


O 


Anlage 


Fr anlvf  urt ,  den  ?.   Mal  I933 


w- 


Lieber  Herr  j)r.   Welt  er, 

vielen  herzlichen  D^nk  für  die   schöne  Kaffemaschine,die 
i^estern  ajik:ma.   Dass   sie  nobel   ausf^aien  würde, wr^r  j-:  bcji  der  bekann- 
ten  Cxrossxiü^isiteit  des  Oebers  zu  ery/nj-ten.  /^ber  une)r^rartet  imd  umso 
erfreulicfier  kaia  e«  uns.dass  die  ■  laschine  au8  Jenaer   dlas  ißt  vfie  un- 
ser Ubri.^^OR  GlqB,'>;et?Ciiirr  un'l   sicn  dp.Vier   au3^{?:::eic.i2i.et   einp^ßc-jt.   Nun 
steht  die  I'aaclubie  alü  oclj^auckatiiük  in  imncrevi  ii-iu^^Jinlt  imd  ;vir  wer- 
den unG  sehr  freuen,  darin  >^ebrauten  Kaffee  de-   Geber  bei  meinem  ge- 
le:"entliohen  Aufenthalt   in  jyrnnle'iirt  vor3etr';o3i  zu  dlirfen. 

Besten  D-mk  auch  für  den  öcheoI:.,den  ici  eingelöst  und 
mit   dem   ich  eine  kleine    Schuldenlst  von  rceinor   Geele  abgetrabten  habe 

Mit  den  besten  Sinpfehlunr:;en  nn   Ib_re  Frau   (Jema-hlin  und 
herzl.chera  (jruss  auch  in  I\nraen  meiner  Frau 

Ihr 


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DB.  ERICH  WELTER 


z.  Zt.  SACROW  A./HAVEL 

POST   N£UBAB£LSBERO 
TEL.  POTSDAM  8210 

den  2.  Mai  1933 


( 


Herrn 

Dr.  Josef  S  o  u  d  e  k 

Ra vens  t  e  inst r • 5 
Frankfurt  M» 


Lieber  Dr.   Soudek  ! 


( 


Vielen  Dank  f(ir  Ihren  Brief.     Beiliegend  übersende 

ich  Ihnen  eineja  Scheck^   den  ich  giriert  habe.      Sie  können  ihn  also 

ilberall  einlösen,    am  besten  bei  Lincoln  Menny  Oppenheimer.     Es  tat 

mir  leid,   dass  nun  noch  ein  D/Ssagio  auf  dem  schmalen  Betrage  liegt < 

Seien  Sie  nicht  so  pessimistisch,   es  wird  alles  werden  -  auch  die 

Kaffeemaschine   I 

Mit  herzlichem  Gross  und  einer  Empfehlung  an  Ihre 
Prau  Gemahlin 


Ihr 


Anlage: 
t   Scheck 


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r 


!^rankfurt,den  26.    April   193*5 


Lieber   ^''^rr  Vir,    '^elter, 

loh  finde   es  rührend, daee   ^'le   noch  an   die  Kaffeemaschine 
denken,    "^ir  haben  une   noch  keine    anf?epchaf ft,wohl  aber   steht    sie  am 
"^uneobzettel   ir<»lner  Frau.    ^l9   '^:^)r'^.en   uns  bestimmt  eine   grosse   Freude  be- 
reiten, wpon   '"ie   -^1*   erpte  '*'le'^«rkehr  unseres  'Hochzeitstages  durch  Ueber- 
pendunfl'  der  ^''^ohlne   feiern  wollten. 

Da«8   das   Journal   «ek^'n'^l.crt   h'^tjlst    schade,    Sine   Nebeneln- 
nahire  w*fre  Tlr  bei  meinen)  echj?uTDr>f enden  Tlnkomicen   ^chon  angenehm  gewesen. 
Aber   PO  ver-^lec'    Jede   ouelle   u'^''    leb  -viire   schon  froh, wenn   Ich  überhaupt 
auf  meinem  ^o'^ten  bleiben  k'^'nnte.    Die   l^relgnlsse  der   letzten  'Vochen  ha- 
ben  dae   un#ahrrchelnlich  c^empcht    und    leb  mache  mich  darauf  gefasst,w*ftder 
einmal    zu  wgndern. 

Ich  b^b.-  TP  ich   rebr  P'ef  reut,  von   Ihnen   zu  h^ren.    ?/an   weiss 
Ja  PO  ^enicr  von    Ihnen    und   nur  auf   Hert^chte   angewiesen   zu  sein, Ist  bedau- 
erlich.   Ä>»er    ich  erlaube, dapr   es    Ihnen    so  gut  geht   wie    Immer, oder  hoffe 
ep    i-'^denfniir   vom  ^'erzen, 

Iflt   d«r  Bitte, mich  Ihrer  Freu  Cremahlln   zu  empfehlen, 
crpf^p-a    lob    -"le    als 

Ihr 


] 


Dh.  ERICH  WELTER 


z.  Zt.  SACROW  A./HAVEL 

POST    NEUBABELSBERG 
TEL..  POTSDAM   6210 


24.4.33  Seh 


Herrn 

Dr.  J.  Soudek 
Ravensteinstrasse  5 
Frankfurt  am  Main 


t 


Lieber  Herr  Dr.  Soudek, 

das  Journal  of  Commerce  hat  frlr  Ende  April  gekündigt.  Versehen 
öie,  bitte,  diese  ?/oche  noch  den  Dienst  und  stellen  sie  ihn 
dann  ein. 

Ich  habe  Ihnen  gegenüber  ein  sclilechtes  Gewissen.  Sie  erinnern 
sich  vielleicht,  dass  meine  Prau  und  ich  IXir  Ihre  junge  Ehe 
eine  Kaffeemaschine  stiften  wollten.  Durch  die  mannigfachen 
Zwischenfälle  der  letzten  Monate  ist  die  Übersendung  dieser 
Kaffeemaschine  bisher  unterblieben.  Sie  wird  aber  Ende  dieser 
Woche  erfolgen,  wenn  ich  nicht  etwa  von  Ihnen  höre,  dass  Sie 
inzwischen  zum  Direktoinl^auf  geschritten  sind.  In  diesem  Falle 
würde  ich  mir  ein  anderes  Präsent  überlegen,  in  dem  sich 
meine  Wünsche  für  Sie  und  Ihre  Frau  Gemahlin  kristallisieren 
lassen. 

Ich  hoffe,  es  geht  Ihnen  gut,  imd  bin  mit  herzlichen  Grüssen 


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C 


Ihr 


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Dr.  KURT  W^EISS 
ELISABETH  W^EISS 

GEB.  BIENKO 


VERMAHLTE 


FRANKFURT  A.  M. 


8.  MAI   1933 


KAISER    SIGMDNDSTRASSE   57 

Z.    ZT.    VERHSIST 


KÖNIGSBERG /PR. 


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Frankfurt  a.U.,  dieii   2ö,i?'ebr.1934. 
Ravenste  ins  tr .  5 


Herrn 

C.  H.  Walker, 

Sciiool  pfKoonomics 

Houston  utreet,iU.di»yoh, 

London  V/.  C.  2 


C 


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i^ehx   geehrter  Herr  Walker  ! 


Ihre  Beftirohtung,  dass  ein  Brief  von  mir  an  Sie  verloren  gegangen 
sein  könnte,  trifft  aum  GlCiok  nicht  zu.  Ich  habe  Ihnen  in  der  Tat 
seit  unserer  Korrespondenz  über  Ihren  Artikel  nicht  geschrieben, 
luine  Rechnung  wegen  der  Sonderdrucke  ist  auch  noch  nicht  an  Sie  ab- 
gegangen, Bie  ??erden  aber  beizuiton  die  Rechnung  erhalten.      ; 

Ich  hoffe,  dasB  es  Ilinen  weiter  gut  geht  und  wiirde  mich  freuen, 
gelegentlich  von  Ihrer  T^isseneohaftlichen  Arbeit  etv^as  zu  hören. 


Hit  den  besten  GrtlBsen 


Ilir  ergebener 


INTERNATIONAL    SCIENTIFIC     COMMITTEE     ON     PRICE     HISTORY 


TblbfhonC      HOLBORN    9783-7.    ExT.    38 
Tklcorams  ,      POLECONICS,    ESTRAND.     LONDON. 

Chairman  : 
Sir  William   Beveridge.  k.cb. 


Skcrktarv  : 


^-.  :^oc.,.) 


London    School    of    Economics. 
HouGHTON    Street.    Aldwych, 

London.    W.O.  2. 

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J3    f^-U^t^u^    'f?*/. 


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4>vvaAw^c<w    ^      k,^.,^     kjL    /u.^^^     iLtc/    f^A^»^    (>^      A*'^'     ^MKv. 


/v-u\/«>   U^^^JU^ 


(^JiuJfn^ 


JU,^! 


INTERNATIONAL    SCIENTIFIC     COMMITTEE     ON     PRICE     HISTORY 


Tblb^mon«:      HOLBORN    9783-7.    ExT.    38 
Tkucorams.      POLECONICS.    ESTRAND.     LONDON. 

Chaimman  : 

Sir  William   Beverioge.   k.c.b. 


Secretarv 


Mim  B.  Edmono,  8.  Sq.  fioON  > 


London  School  of  Economics. 
HouGHTON  Street,  Aldwych, 

London.  W.C.  2. 


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INTERNATIONAL    SCIENTIFIC     COMMITTEE     ON     PRICE     HISTORY 


( 


TCLCPHONC:      HOLBORN    9783-7.    CxT.    38. 
Tbukoram*,      POUECONICS.    eSTRANO.    LONDON. 

Chaimman  : 

SiH  William    Beverioge.   k.c.b- 

Secretahv : 


London  School  of  Economics. 
HouGHTON    Street.   Aldwych. 

London.    W.C.  2. 


1^  .  J.  io^-^UiA, 


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W  i  rtöcbaf  tskurve 


;  23.  September  1933 


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Herrn 

Charler>  H.Walker, 

London  Sohool  of  Kcoiiomics 

Houston  ütreet.   i^^ldwycli 


tio 


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Sehr  geehrter  Herr  ! 

Von  Herrn  Dr. Altschul  h^re  ich,  daß  Sie  bereit  seien,  für  das 
nächste  Heft  der  „Wirtschaftskurve"  einen  Beitrag  iXper   den 
Londoner  Kapitaliaarkt  zu  schreiben.  Ich  danke  Ihnen  fllr  Ihre 


BereitTfilligkeit  und  freue  n.ich,  einen  Artikel  von  Ihnen  ver- 


öffentlichen zu  können. 

Bezilglich  der  technischen  Seite  des  Artikels  möchte  ich  beme 
ken,  daß  das  Manusi^ript  10  Schrei bmaschinenoeiten  nicht  über- 
schreiten sollte.  Um  Sie  mit  den  Gepflogenheiten  unserer  Zeit- 


4 


Schrift  bekaiii.t  zu  /uachen,   überr  iche   ich  Ihnen  mit  der  glei- 
chen Post  ein  älteres  Heft  der  ^Wirtscht\ftskurve" . 

Hochachtungsvoll 


(t;    jt. 


'U 


S.WAHRMANN 

(vormals  M.  A.  Wahrmann) 

Hebr.  Buchhandlung,  Verlag 

und  Antiquariat 

Hebraica  «  Judaica 


PostscheckkODlKaKSaaXKXHtlfRBI. 
Telefon  Hansa:«3ra»C<^2931 


FRANKFURT  A.  M..  den  .?4*Jr.P.'.15. 

ALLERHEILIGENSTR.  77 

Börnestr .  27 


.193 


Herrn  Dr.      J.   Soudek, 


hier 


Rcivensteinstr.5 


Sehr  geehrter  Herr  Doktor  ! 

In  der  Anlage  überreiche  ich  Ihnen  die  Rechniin^  für 
Herrn  Dr.  Glotzer  .die  mit  einem  Saldo  von  Rmlc.129.20  zu  meinen  Gunst  en 
abschliesst.Wie  ich  Ihnen  bereits  telphonisch  mitgeteilt  hübe, schreibt 
mir  Herr  Dr.  G.  ,dciSS  ich  mir  diesen  Betrag  von  Ihnen  auszahlen  lassen 
soll.-^a  ich  in  den  allernächsten  'i-agen  von  hier  wegziehe, bitte  ich  um 
frdl.  Mitteilung  wann  ich  bei  Ihnen  den  Betrag  kassieren  darf .ivtl. 
können  Sie  mir  den  Betrag  durch  Postanweisung  zuschicken. Mein  Postscheck- 
konto habe  ich  bereits  abgemeldet, sodass  Posts Checküberweisung  nicht 
mehr  möglich  ist. 

Ich  sehe  Ihrer  gef  1.  baldigen  üJrledigung  gerne  entgegen   und 
empfehle  mich  Ihnen 

mit  vor zugl. Hochachtung 


■-»^'"^3  .-.Crttv.v^'^ 


i 


I 

t  i.  ■ 


I 


(^^ 


ii/k/i  ■>-:--,■>. 


Dr.   J.    Soudek 


Fraiikflirt  a/Ji^den  6.    September  1932 


Herrn 

Dr.   Pax^peniioim 

Irojicix'urter  Bund  lür  Voü-ßbiiciin^ 

X  r<H2 iii-JL  üTTS 

EseheiiLioirüer  Anlage  40/41 


Sehr  geehrter  Herr  Loktor! 

Ich  danke  limen  für  liiren  ßriei'  vora  5.Se2)t  mber. 
Die  vor  Ihiiei:  vor£';eso}ilagene  Zeit  -  Freitag  von  20  3/4  -  21  3/4  - 
pasüt  rair  leider  gar  nic^iit.   Dari    ich  Sic   daliei-  bitten, einen  ande- 
ren Tag  i'eützusetzen,etwa  Dienstag  oder  -  wemis  gar  nioht  anders 
geht  ~  auch  Donnerstag  ?  Icii  vf-ire   imien  für  einen  solche];  Vorsciilag 


ijehr  dfLTikbar. 


Mit  den  bei3i:.en  Griissen 


u 


xijX  e3?^oöener 


^h 


M 


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fSii 


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VOLKSBILDUNOSHeiM.ESCHENHflMER  ANLAGE49-41 
FERNSPRECHER:  AMT  ZEPPELIN  NR.  52044  UND  52045 
POSTSCHECKKONTO:    FRANKFURT  AM  MAIN  NR, 17347 


( 


FRANKFURTER  BUND 

rUR  VOLKSBI LD U N Ofrankfurtam MAIN,  6.sept?nibep      <»  2 

Herrn 

Dp.J.Soudek 
Frankfurt   a.M. 


QP.EscheDheiinerstr.33, 
Frankfurter  Zeitung 


Sehr  geehrter  Herr  Doktor    ! 


)*:^< 


■"(*„ 


( 


Für  Ihre  Zeilen  vom  S.September  danke  ich 
Ihnen  verbindlichst.    Wir  wollen   den  von  Ihnen  freundlichst 
in  Aussicht  genommenen  Kurs  Freitage  in  der  Zeit  von   20^  -  2lf 
Uhr  durchführen.    Hoffentlich  sagt  Ihnen  dieser  Termin  zu.    0er 
Lehrgang  soll  am  14. Oktober  beginnen. 

Mit   freii^i^dlichen  Grüssen 
Ihr  ergm^ener 


!:.•:■ 


&1 


4.  Juli  1932 


XlOZXZl 

Dr.  W  a  a  • 

FDKmkfurtej?  Bund  tüx  Volksbildua^; 

lEeEeSESEäEFAnln^;«  40/41 


-  •>-. 


^' 


.  Sohr  g«.  totco?  Ilarr  Doktor, 

elx^n  Ircäno  loh  rms  aolnsiii  Urlaub  srozKiek  imvl  fl/ide  I] 
Brief  voei  27.  Juni  vor»  Icli  bitt«  die  Verspätim^;  laoiner  i^ntirort  daiait  eat* 
cehuldifjen  au  Trollen.« 

leh  diiiik©  Bmon  für  Ilxre  freundliche  Aiifi"ordoru2i{>:,iia 
Elenden  iiarbst  -  Quartal  e  non  Eure  über  die  Fragcai  der  ••  Autarkie  •»  abzuhal- 
ten, Icii  bin  dazu  ^lax  bereit.  Als  Zeit  des  iüiröes  käno  ÄO  2/4  -  21  3/4  in 
FrQ{^,al8  Te^  iräro  nir  dor  Dioastaf;  solir  an^nohn.  MtUvoch  dürft©  ioii  durch 
ein  Seoinor  «n  dor  Universität  verhindert  sein  imd  alt  den  Donners  tag  habe  ioh 
keine  ^utöii  Lri£üitu%-ön  güiaaoht,da  gOT^dc  on  diooet^  Tsge  die  {^rossen  Froivor- 
loBU2i£"cn  stattlLndcn,diö  auol.  von  i3oi2icsn  ilörom  goxn  besucht  "vrertlen. 

i)as  jLlbema  halte  ioh  fi^r  solir  «lctu(ill  und  zu  dei».  Zaitxnnkt^ 
an  do-ii  der  iJirsuc  hogiim^n  8oll,wird  diene  ixB{rQ  noch  brcymoridiär  Bein.  Las  Pro— 
^'vnri  würde  iOxi  Lurjä  dahin  zusniizienf aasen  : 

Unter  dem  i/Xiidruok  der  "J^eliwirtsohafte  —  Krise  haben  in  den  letztea  leidill 
Jahnoß.  die  reintou  rtaation  ihre  I landelspolitife  auf  Tehutissoll  wnd  Einfuhr- 
ßpeiiic  abtjCStullt.  Ließe  }lntfc7iclü.Lm{^^  fühzi:;  au  einer  allrruihliolien  lufl'ömxng 
C.UX  T.©ltr.^irtSGi.i :  tl -ojjeii  Vea^'lecrhtTin^  und  ißt  nicht  mir  für  di©k,c, sonder* 
Glich  f\a^  die  L:icii  abspcnetiden  Volkswirt GotiÄi  tön  selbst  von  TloeJitcil.  Demi 
Auta-fkie  bedeutet  scixlviCihtere  V oisoTi^an^  der  heiF-isehci  Volkev/irtsnJiaft 
uad  li:"Lstcj.-'ui\^^  Jos  lrodu!;:tionaai;T)ar?'tes,\vas  rJ-t  erheblif^lien  roote?')  verbua— 
den  ist.   Doi  Jodcr  Aejidoz'Uiiß'  dox  vrcrt.irtDCjv  ftl-.nh&n  Uii^m  üoss  die  i^japas- 
ßunr;  an  die  iiouc  Situation  schy.cr©  trirtaol^iaftliohö  rchädi^Tünt^n  zur  Folge 
'  habeii. 

Uobar  d«n  Titel  kL/HBon.  wir  uno  noch  boi  i>as8©nd©r  Geleg-en— 
heit  vorstondiKen.  ,. 

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'Pr.     '  ■  ■  \\\x  den  beston  Griiasoii  -;'-':;-^ 

Ihr  solh-r  or^jebener 


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-Vi,i.,  a>v>«- J&^^' 


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FRANKFURTER  BUND 
FÜR  VOLKSBILDUNG 


VOLKSilLDUMOSHilMISCHEMHEIMIR  ANLAOEM-41 
FERNSPRECHER:  AMT  ZEPPELIN  NR.S2«44  UND  SU4$ 
POSTSCHECKKONTO:  FR  AN  K  FÜRT  AM  MAIN  NR.  171*7 


27. Juni 


FRANKFURT  AM  MAIN, 

Herrn 
Dr.J.Soudek 

Frankfurt_aJM^ 
Gr.Eschenheimerstr».  33 


IfS 


Sehr   geehrter  Herr    Doktor    !  . 

Die  Lehrgangskommission  und   der   Arbeitsaus- 

schuss  unseree   Bundes   würden    es   sehr  begrüssen,    wenn   Sie  im  kom- 
menden  Herbst-Quartal   eine   Arbeitsgemeinschaft   oder   einen  Lehr- 
gang  von    10   Abenden   über  die   Frage  der   Autarkie   als  Fortsetzung 
der   laufenden   Arbeitsgemeinschaft   übernehmen  könnten. 

Leider   können   vrir  Ihnen   dafür  nur   ein    ent- 
sprechend  der  Notlage   unseres  Bundes   gekürztes   Honorar  von    10 .  -  JVt 
für  die  Kursstunde  in   Aussicht   stellen. 

Für  eine  baldige   Antwort   wären   wir  Ihnen 
dankbar,    v/omöglich   schon   mit    y^ngabe   eines  Ihnen  genehmen    Tages 
und   der   Stunde    (19';    -   20 i  Uhr   oder   20-|    -   21-^  Uhr).    Desgleichen 
bitten   vär   Sie.    uns    einige   Stichworte   für   die  Ankündigung  geben 
zu   wollen.    Es   könnte  dies   entweder   eine  rnhaltr angäbe   sein    oder 
in   Satzform  die   Angabe,    in   welcher  Weise   Sie  das   Thema   behandeln 
wollen   unter  Herausstellung   besonders   wichtiger  und  aktueller 
Anziehungspunkte.    Die   endgültige   Formulierung  des   Themas   wäre 
natürlich   noch  mit   Ihnen   zu  vereinbaren. 

Mit   besten  Grüssen 
Ihr   ergebener 


rM^ 


FRANKFURTER  BUND 
JPUR  VOLKSBILDUNG. 


VOLKSBILD  UNOSHEIM. ESCHENHEIMER  AN  LAOE  40-41 
FERNSPRECHER:  AMI  ZERPELIN  NR.  J1044  UND  S1045 
POSTSCHECKKONTO:    FRANKFÜRT  AM   MAIN  NR.  0347 


ANKFURT  AM    MAIN, 

Herrn 


2.  Mai 


«n 


Sehr  geehrter  Herr  Doktor    ! 


Dr. J .Soudek 

Frankfurt    a.M. 

Gr.EschenheiiaerEtr.33 
Frankfurter   Zeitung 


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Von   der  Literatur,    die  Sie  uns  in   Ihrem  Schrei- 
ben  vom   18. April   nannten,    sind  nur   die  -RÜcher  von  Ksrl   Hel^^erich 
und  Ludwig  Mises  in  unseren   Volksbüchereien  vorhanden.    Die  anderen 
Bücher  für  die  Volksbüchereien    anzuschaffen,    kann   ich  mich   aber 
doch  nicht   entschliessen,    da  ich  fürchte,    dass   sie   doch   sehr 
speziell    sind  und    ein   gewisses  Vertrautsein  mit   der  Frage  schon 
voraussetzen.    Dann   aber  gingen    gie  über  das  doch  hinaus,    was   wir 
von    den   Lesern  unserer  Büchereien   erwarten  können.    Die    Stadtbib- 
liothek  wird   wohl   die   meisten   davon   besitzen. 

Hochachtungsvollst 
Ihr  sehr   ergebener 


n^1u^^ 


Frankfurt, den  18,  April  1932 


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Herrn 

Dr.    A.    Taa«" 


Frankfurter  Bund   fr  Volk «^bll düng 


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Epc^enbelr^er  Anlage   40/ 41 


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Sehr  ,7,eehrter  Herr  Dr.    "^aa^, 

berten  Dank    fi'r  die  Benachrichtigung  über   den  An- 
fan-a;  und   eile   7elt  der  von  irlr   zu  leitenden  Arbe  its  gerne  Ins  chaft.    Die 


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f"r  ^le  H?^rer   In  I^'ra.'^e  korrrrende  Literatur   ist  ausperordentllch  welt- 
po^ilchtl?".    Jeder    gute  Lehrbuch  der  Natlonalökonoirle   gibt  *5ber  Wesen 
und  '"'ert   der  Goldwft'hrun.^  Auf  <'chlu<^p.   Ale    spezielle ,  doch  nicht   zu  sp#- 
zlgll'^lerte  Llt*?ratur  "^f^re  noch   zu  nennen    :  '  . 

Hahn,"lbert    :    Ooldvorteil    und   Goldvorurtell?Fr?.nkfurt  1924 

Helfferich,Karl    :    Da?    Geld.    Leipzig;  1923 

L??nrbur5rh,Aifr.'=d    :    Die    Rolle   de«^   Goldes    In   der  Goldwfihrrung 

Die   Bank,!^al   1928  ^       > 

Lief üjann, Robert    :    Gel  ^    und   Gold.    Stutt^^rt   1916  •■■ 

' '  ^*' ' 

X^achlunj'^rltz    :    Die   Goldkern^vfshrunG"..    Halber^t^dt  1925    -  ^' 
Mi^e^,Lud-:vig    :    Theorie    dep   Geldes   und  der   Uicl'^uf smlttel. 

Lelnzlnr   1924  .  .   ^;    " 

Schmelzer  A-^thur:    Die    neue   GoldwMhrunor.    Basel   1929 

Hochachtunffsvoll  *      • 


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F3raakfart,dem  21.  U&rz  1932 


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Sehr  gedhrtOT  Herr  Dr,  Waas, 

für  Ihre  freimdliche  Auffordenta^j^hei  Ihnen  oiiie  Arbeits- 
gecieinsch/ift  sni  leiten,  danlos  ich  Ilmen  sehr  voad  bia  gena  bereit, Ihrer  Eijala^- 
dung  zu  folgen.  Als  Zeit  würde  jair  der  Dienstag;  oder  Do  jaersta^  Abead  voa  20  3/4 
bis  21  3/4  am  besten  passen, Icloine  Aeml enm^n  darf  ich  mir  doch  vorbehalten  ? 
Ich  hoffe, das2  os  Ihiiea  auch  nicht  viel  ausiQaoht,daß3  ich.  Amfamg  J'tmi  eiiieÄ  ~    '. 
kurzen  Ur3Laub  nehme ;  ich  würde  doim  schon  ein  Arran^jeiieat  trefeÄ,da3s  die  aus- 
falloncen  Stunden  nachgeholt  bzw.   anders  verteilt  würde». 

Als  Grundgedanken  einer  Arbeitsgemeins 'liaft  über  die  Frrge: 
"  Ist  die  Goldwährung  überflüssig  J   "  stelle  ich.  mir  eti\ra  folgertdes  vor  :   r^Ät-* 
gegen  einer  verbreiteten  Ansoliauiingjdass  die  Goldwährung  überflüssig, ja  schiid- 
lich  sei, ergibt  sich,  bei  einer  Durchdenkung'  ihrer  ]un]ttionen,dass  sit    für  alle« 
Woltiffirtsohaftsländer  eine  Uotwendigkait  darstellt,   Sie  könnte  nur  dann  auf  die 
Dauer  von  eineia  Laiide  entbda^t  werden,wenn  es  sieht  von  den  v/cltwirts<h.;^ftliGiieÄ 
Bezioiiuiogcn  abschneiden  v/ollte.  Die  Goldwahruog  dient  nämlich  in  erster  hinie 
dazu, die  internationalen  Ereditbeziehungen  und  die  valutari  che  Parität, die  .,- 

bei  PapieiwähruQg  nur  durch  komplizierte  Ma?iipulatio*  em.  aufrecht  erhalten  wer- 
den kann,  zu  regeln.  Darüber  hinaus  ist  sie  auch  nützlich,  insofern  sie  durch  Be- 
stiriEmng  des  Notenumlaufs  die  Stablität  der  Landeswlihrung  mit  reguliert.  Als  Be- 
weis fi-r  die  UeberfÜ-ssigkeit  äex  Goldwährung  werden  f  >lgende  Argonjente  angefülir 

1,  der  ITotenumlauf  und  die  Stabilität  der  "^Mhrußg  häagt  niolit 
nur  von  der  Golddecloang  ab , 

2,  die  internationalen  Ereditbeziehuogen  konnem  auch  durch  Gold 

devison  aufrechterhalten  worden  und 

-  <*' ■ 

3,  die  Goldwährung  als  solcJie  ist  durch.  di,e  imaox  meiir  akat 
werdende  Goldloiappheit  bedrolit.  -  -'' 


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DioGon  Ar£juiacnten  gegenüber  ist  zu  ontv/ orten   : 

1.  die  Ctablität  cir.or  T/iüiruiJ^  }wcnn  wolil  r.uch.  aridere  als  diirch 
Gold  ßnraiitiort  woixlGii,al)Gr  viel  koraplizierter  (   Preisiadex) 
wüliruiid  dnß  Gold  diese  Auf^nbc  automtitiscli  lost 

2.  die  Vorivo  dmiß-  von  Golddevisen  im  in  oraatlou^ilon  Kredit- 
vcrliolir  brir^jt  -jrosoe  Gefa}irer.  lait  sich, weil  aufgrund  der 
Golddevisen  doiK-olte  Kr^ditsohö^fun^'  betrieben  wird  und 

3.  Irann  eine  C-oldloiaxjimeit  die  Goldttahiun^  auf  die  Dauer  Äiolit 
er soliüttcm,  davon  abg^csolien^dass  es  sioli  £;e!^,-enwärtig  nicht 
um  Goldknapi;lieit,donder!i  um  falsolie  Verteilung  des  Goldes 
handelt. 

Die  ^(;;enwürtir;'on  Schwieri^jhGiten  der  Goldw^ihrun^  (   z.D,    in  EÄg-laÄd   ) 

koinnen  von  den  otörun^jen  der  iiitciaiationnlen  Kreditbeziehungen,  deren  Besei- 

ti^jLü"i£*  eine  politinoho  Fra^je   ist.   Dass  dicoe  J^töruii^^xai  als  ■ur/in^'ene] m  und  voiv 

überj^ierid  betrachtet  v.crdenjbov/eist  die  TatGa.oho,dasG  Englrnd,daß  die  Gold- 

wöhnin^  itip  oini^e  Zeit  x>2?^io^^b,zu  ihr  zur'  clistrobt. 

Ich  hoffe, dasc  Tdo  mit  diesen  Gedarhen^ängcn  einverstri!  de     siad 

und  frr  ei]ie  /.ihoitsi^-eneinoliaft  für  £;eei^et  halten.   In  diüGeni  Frlle  darf  ich 

rie  ua.'iri  bitten, :■  doli  b-  Id  von  den  Zuctandeko. i .on  dor  ArbeitsgciieinDcl.aft  be- 


s    i\i 


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nacliricliti/Tcn  zu  v/ollen. 


Iloolmchtim^jsvoll 


Ilir  se}'ir  orpreboner 


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VOLKSIILDUNOSHllM.iSCHENHEIMiR  ANLAGE  M.41 
PEBNSPIECHER:  AMT  ZEPPELIN  NR.  S2t44  UND  S2t45 
POSTSCHECKKONTO:    FRANKFURT  AM  MAIN  NR. 17347 


FRANKFURTER  BUND 

^.^UR  VOLKSBILDUNG.»HK,u..AHH*.H.  le.März 


'^j'- 


193 


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Herrn 


Dr. Sudeck 

Frankfurt    a.M. 

Gr.Eschenheimerstr .33 
Frankfurter  Zeitung 


Sehr  geehrter  Herr  Doktor    l  .. 

Auf   Empfehlung   von   Herrn  Ernst  Kahn   kommen  vdr 
mit  der   Anfrage  zu  Ihnen,   ob   Sie   geneigt  wären,    eine  Arbeits- 
gemeinschaft  für  uns  über  das  Thema   "Ist   die   Goldwährung  über- 
flüssig ?»   zu  übernehmen.    Der  K^rs  sollte   10   Abende  umfassen 
und  in  der  woche  vom   25. April   beginnen,    Jede  v^oche   eine   Stunde. 
Sie  könnten   damit   rechnen,    einen   an   wirtschaftlichen  Fragen 
interessierten  Kreis,    hauptsächlich   aus  der  Arbeiter-und  Ange- 
stelltenschaft  zu  bekommen.  , 

Ueber  die  Höhe  des  Honorars  können  wir  ihnen  noch 
keine    endgültigen   Angaben  machen,    da  unser  Arbeitsausr chuss   sich 
mit   der  Regelung  der  Vergütungen  in   seiner   nächsten    Sitzung  be- 
schäftigen   wird. 

Im  Falle  Ihrer   zusage  bitten   wir  um  baldige 
Angabe   einiger  erläuternder  Stichworte   für  unser  Programm  und 
um  Mitteilung  des   für  Sie  günstigsten   Wochentags  und  der   stunde 
•     (1^204  Uhr  oder   20i   -   21|  Uhr). 

Hochachtungsvollst 
Ihr  ergebener 


'IHIv^ 


fltaMOft 


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FIRENZE  -  G«Ilcri«  UHizt 

L'AnnuncUzionc  (UJIIIILU  Ul  llliaij 


HDSIRA  PIVOLt 


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2239  FIREHZE  137  1I>^I6   1220  =  FUMK  ROM   -  BLN 


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=  SOUDEK  ZEITUfW    FRANKFURTMAIN 


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i=  DRAHTET   ADRESSE'  WEIL   Z  I  EG  irEWifOTEL   PORTAROSSA   HERZLICHST   + 

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Staum  ffit  blenftU(^e  iRUdfTOsen 


C  187-  Üin476®  8.S8 


Frankfurt, den  10.    J«nuar  193^. 


Lieber  Fraund  ?le;3;ler, 

Sie  haben  mloh  mit   Ihren  ^elhnaohtegrUssen   sehr 
erfreut, aber   *^uch   aehr  bepch!$mt.    ^9    Ißt  wahrhaftig  keine  Art, 
JerTÄB^Ien   zu  ?flnff«ten   zu  verlassen  und   Ihm  erst   zu  Neujahr  zu 
schreiben.    Das   hatte  aber  bei  mir  ganz  besondere  Ursachen  und 
Iflt   kelneswöffe    Identisch  damit, daes    Ich  solange  nicht   Ihrer 
el;e^9c^t   hfftte.    (lf\r]7-   Im  Gegenteil ,  loh  d^^nke  oft  an  ??le,aber  das 
«'chrelben   Ist    In   no  unruhigen  Telten  ein   schwieriges  Geschäft 
und   man  wa^t    fapt  keine  Au'^sage, ohne   zu  ft1rohten,das8   sie  sudd 
n^chpten  '^^g  schon  Überholt   sei   und  dem  Fernen   ein   falsches 
Bild  vermittle. 

1!he    loh   Ihnen   also  mU   allen  Vorbehalten  meine 
heutige   Situation  kurz    pkl77lere,mu8p   Ich  rapoh  berichten, was 
alles  mit  mir   pelnen  den  nchönen  Frühlingatagen  In  Lojovloe 
«eecbeben   Int.   AIp    Ich   also  damals   hierher  aus  mel^ner  Heimat 
zurückkehrte »wurde    Ich  von  den   achllmmpten  Magenbeschwerden 
befallen.    Ich   tröstete   irlch  damit, dass  dies   die  Folgen  der  Auf 
regungen  zum  J^brepanfang  8felen,dle   Ja  keinem  nervösen  Magen 
gut   be'rpiren,und   achlenDte  mich  recht   und   schiebet  wochenlang 
dRmltherxim.    Fnde  Juli  war   Ich  soweit, auf  dem  Operatlonetlsoh 
zu  Heeren  und  mloh  von   einer  chronischen  Appendlcltla  befreien 
zu  laspen, eines  der  Leiden, das  dabei  mit   alohtbar  wurde, keines 
wegp   aber  die  L?*8ung  der  ''^agenbepchwerden   allein.   Nach  zehn 
Tosten  war  Ic^   zwar  wieder  po  weit   gehen  zu  können, aber  statt 
der  mit  versprochenen  Rekonvaleszensfreuden  folgten  die   schllm 
Gten  U^belkelten, woran   auch  ein   drelwöohetllcher  Aufenthalt 
an   der  belgischen  Nordsee  nichts   zu  ändern  vermochte. 


Im  «?et)tember  kehrte    Ich.k^'rp  ?rlloh  gequält  und  ohne 
Innerllohe   Hoffnung   In  mein  Büro   zurfick  und   nahm  gern   das 
Joch  tffc^lloher  Perufearbelt  auf  mloh.es    Ist   das   einzige, 
was»   elnerp  'lle  Lacce  hier   ertr*?p;llch  macht.    ?s   folgten   dann 
drei  *'onflte  freudloser  Arbelt ,  reitweise  unterbrochen  von 
^ef rle'^lflfunr^   an   sachllcherr  ^rfolpr, zumeist   aber  Im  Schatten 
jener  traurlcren  Abschiede, von  denen  Sie  einen  kennen, nSm 
lloh  d-^n  von  '^ells.    "^le    ^rc'-^wlerlgkelten  mit   dem  Y^gen   (    Ich 
erzähle    Ihnen   devon,d-^nn    Ich  '<Teln;',dnpG    Sie   gerade  dafür 
Verp^^ndnlJ3    haben  )    elnd   kaum   gebes-^ert.nur  wechselnd   und 
iTmer  hemrrend.    tMe  Dlagno«^e  f^r  meinen  Geschmack  zu  vage, 
dfiher   Ich  sie   auch  nicht   zu  erw*Jhnen  brauche.    Jedenfalls 
nicht   eine  reine   Auswlrkunn*  der  X^erven. 

'^'elt   '^ells  Abreise, die   eine   starke   Innerliche  An 
snaT^unT  f^^r  une  war,l<?t   ep  etwas   ruhiger  geworden.   Tlr  ha 
"^^en   un«»   an  den   neuen  "^u^^tand   des    sohlchthlnnlgen  lieber gan'^ree 
ge-^f'hnt.    '='elt  "^ochen    Ist    Im  ^^^ro   daprsgen  alles  unruhig  und 
auf^re^cheucht   durch  d^g    '^ohrlftlelterc^^esetz,  das    Jetzt   durch 
srefhrt   wird,    "^ie  ^urchf^'hrun^  geht   ziemlich  langsam   und 
unter   ct»i*rkpten  Pelbungen   vor   pich, andere    als   s.    Zt.    das 
Peamtene?;e«etz.    ^'elne   Situation    rtellt    slnh  dabei   etwa   so 


dar    : 


AI*"  Redakteur  der  T^.  '' .  falle  Ich  unter  das 


CnT- 


c^^rlftleltergeeetz.   Vorläufig  bin   lc^  auch  befristet   zur 
AuflHbung  des  Berufes   zugelassen    ;    meine  endgültige  Bestfftl 
crung  k^nn  hur  aufo^rund    elnefc   Antrages    erfolgen, der   eben    Jetz 
vorbereitet   ^»-Ird.    Nun  Verstösse    Ich  gegen  zwei   wichtige  ?a 
raffranhen  rles   Gesetzes    (    als  Nlchtarler   und  Ausländer   )    und 
habe    -enlg  Hoffnung, nur  aufgrund  meiner   ^pezl^llstentStlg 
kelt   und  meiner  vom  "ause   deklarierten  ünentbehrllchkelt 


frtj. 


die  Zeltuncp  beRtWt'fft   zu  wer^len.    Anrtereraelte   bin   loh  aber 
noch  Re^^akteur  der  "  "Vlrtechnftskurve  ",bel   der  nloht   fest 
pteht.ob  sie   eine   '*  polltl^^ohe  "    let   und  daher  auch  nloht, ob 
loh   ale   ^ohrlftl'^lter   nn   Ihr   unter  das   ^ohrlftleltergeeetz 
falle.    '''Ine  ^ntecheldung  dleebezllglLloh  aoll  herbeigeführt  wer 
den.'^och  bin    loh  auoh  In  dieser  Angelegenheit   nicht   optlmlatl 
?o  nehme   loh  *^1  o   «^n.daae  meine  Tätigkeit   an  der  F*    Z.   wohl 
lip  l^ebruar  «blS^ft  »wenlg'^tene   In  dieser  Form,    und  bald  danach 
a-jch   die  '^«tlflrkel   t.   an   der  "^Irts'^'-aftakurve.    Ich  befriste  als 
irelnen   (Tecenv^«rtl<ren  v^erufllrhen  Turt'^nd   f^uf  ^nde  Februar. 

Was  welter  ge»<:iMeht  ,l**9Pt    sich  noch   nicht  über 
se'^en.    Die   "^eltunor  b9rr''ht   sich  auf«?  Aeussertte  mich  zu  halten, 
mit   welchem  Erfolg, wird   die  Zukunft  lehren.    Auelandaplßne  ma 
che    leb  dephnlb   nicht, ^vell    loh   Ja   gar  nicht   weiss, wann   Ich 
"    orrelfb'^r  "    bin  und   es    nooh  iTTrer  Zelt   genug  hat, bis    Ich  hier 
einen  effektiven  ^es't'held  habe.   *^lt  einer   gewissen  stoischen 
^raltunor  habe    loh  rrloh  daran   gewöhnt, In  den   Tag  hineinzuleben 
und   aus    Ihm  heraus    zu  holen, was   er  her^rlbt.    Schwungvolles    Itt 
eo    nicht, ab  und    zu  f^llt   etwaa  gut   getane  Arbelt   ab.    "Sine  gros 
se  Linie    l«t   aber   In  alledem  nl?ht    zu  ent^«\KliB«d ecken. 

?;o,nun  wissen  ^ie  einlies   von  mir  und   Sie  wer 
den  verstehen,  dn3P    loh  mich  eel^afc   zu  einem  vorl'^uÄlgen  Pe 
rieht    errt    Jetzt  brlncren  konnte, nachdem   loh  mehr  mit   meiner 
Lflffe  vertr^'ut   bin   »Ip  bisher.    Von   ^^ane  Teil   habe   loh  leider 
keine   «7ute   Nachricht.    Tr  hat    eich  mit   seinem  bisherigen  Mit 
arbelter  entzweit   und    let   aup  der  Schule  au.ageachleden  und  ge 
rade   dabei, eine   eigene   In  Florenz    zu  grflnden.    Dabei    fehlt   es 
Ihm  vor  allem   an  '?l^enkar>ltal    und   er   Irt    sehr  bemüht, es   Irgend 
woher  zu  verschaffen.    Hoffentlich   gellngts , sein  Herz   hängt 
pehr  an  dieser  Schule. 


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Dftflp    ^^'le   In  Vrf^a   In  vorlSufH^es  ?.lel   noch  nloht   er 
reicht  hfi"ben,bötr*^bt  wich  7u  hören.    Doch  hoffe   loh  Sie   trotz 
deir   guten  ^''utee ,   a  la  longue  werden   ""le  wohl   (Srankoninien.    Ich 
bin   fiberzeufft  ,da8p   Ihnen    Ihr  "   Privatleben  **    reichlich  ijnt 
9chßdlfl:unp;  rlaf^r  bietet    und  man  kann  nie  wl8cen,wozu  eine 
aelb'^t   aufcrezwjngene  Ruhezelt  gut    Ipt.    "Icher   arbeiten   und 
ffie'Htl^ren  *^le  viel, ein  höchst   fruchtbarer  Zustand.    Ich  vrUrde 
irlch   freuen, ^^Id   -^lerler  von   Ihnen   zu  hör'?n. 

^rrüppen   ^1»  f^orh  bitte   Ihre  '^rau  ?/utter  recht   herz 
lieh  von  mir   un'1   e*^cfen   *'le,Lo.1ovlce   eel    unvergessen  durch 
alle  '^r!9urlfl'V<?lt   hln'^urcb.ln  allein  bis   zur  Rinderzuns^e. Auch 
Ihrer  ^r'^u  richten  '^le  die  bebten  GrfJcpe   aua ,  Ihrer  wird  viel 


ffe  "rieht  ,"le   *iberhftur)t    der  Tr^irllle   von 


Ihrem 


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Frankfurt, den  24.   Mai   1933 


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Lieber  Freund  '^lecrl'^r, 

eben  b^kornire    Ich    Ihren  Prlef  irltten    In   meine   Arbelt.      ;• 
Tcv^  verwf^cr    Ihnen   nicht   ^U97udr"cken, welche  Freude   Sie   mir  mit   Ihrer 
^Inlodun^  bereiten.   Vielleicht    ragt   ee   Ihnen   etwas, dasa    Ich  beim 
Lesen  ^rfe'nen   In   die   Aucren  bek^m.    Ich  var  nicht   darauf  gefasst,  so- 
viel  freundschaftliche  '^Jfr-^e  bei    Ihnen    7u   finden, nachdem   Sie   ao   lan 
cre   nlchtc"  von   '^Ich  h'-^'re-^  lle'=ipon   und    Ich  fürchtete ,  dass   Ihnen   sogar 
mein  Pe^uch   un^ncrenehiri   nein  k*'^nnte.    ^p    Ist   eine    .grosse   Erlösung, 
dar^  mel^^e    Pef'^rohtun^en    In  Nichts    z-r fallen.  "J 

Ich  komme   etwas   früher  n^ch  Prag,'^ls    Ich  ursTDrüngllch 
besb^tcht lcr+,e,n«Tllch   '='chO'^   '^onntapr.    D-?    Ich  von  Bekannten    zunfichst 
In   "rr^f^sncr   .'benommen   werde, m-lde    Ich  rrlch   er^t   *'ontP'3'  bei    Ihnen, da- 
mit  '''Ir   etw^p  ver'^bred-n  können,    leinen  Besuch   In  Lojovlce  machen 
zu  d^^rf«n,erf*'llt    mich  mit   freu^lcrem   ^r-^-^rten.    Denn  Lo.lov^ltz    helsa^ 
f-*'r  mich    :    cri"ckllcher  '"r''um,-'l^'    Ich   Ih*^    pelther   nur  wenig  mehr 
tr'-'umte.    I'^h  f^«u«  mich  »uch   "ehr,Thre  ^^mllle  dort   anzutreffen  und 
bltt«    '^le,lm  vor«u«>    '^chon  die    herzlichsten  C-r*'s9e    auszurichten. 

"^1^   ^rr*"epe   an  '^elle.dle    Ic^   heute    abend  besuche, gebe 
Ic^"   <7ern  -»-elter   und    ebenso  die    an  m^elne   Frau, die    sich  sehr   damit 
freuen   -^Ird.    T^eber  "Prao:  -^Ird   nat'^rllch  s^escMrte'ren. Grössen   Sie  doch 
Ihr«  T^r^u  un'^    «e  len    *^le   selb'^t    herzllo^^st  be^rUsse  voon 


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Frankfurt, den  20.  Mal  1933. 


Lieber  Dr.  '^lecrler, 

njQH    anrieht    In  ^r^nkfurt    davon, dase    9.ie   In  "^rag  und 
da^elb°t  ""rofee^or    ^-len.   Leider  welns   keiner  Ihrer  Freunde    und   ao- 
ir  It    ouch   leb  nicht, ob   d^^s  wahr    l<=t    und    das    Ist   schade.    Seit    der   freu 
d  1 /7en   ^^ac^rlGht   von    Ihrer  "ochzelt    haben    Sie   nichts  m«fhr  von    sich 
h^ren   la«^en   und   un'^ere   ^^of  fnun^r ,^le   In   Fr'=inkfurt   begrüssen    zu  kön- 
nen, l^t    ^chTr.*'*'-'llch    entt.^'u^'oht   -vorden.    Ich  musf?   also   den   C-erücten 


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■''r. 


0^1 '^ üben    un-^  verrrute    "^le    In  "»r'^cr,c^l-*'ckllch  und    Im  Arrte.  ^^ 

'^ol-lte   dag   letztere   der  Fall    sein,  so   hJitte    Ich  bald 
q^xecrenhelt ,!Tlch  von    Threir  ^r?7.ehen   zu  über7eup'en,denn   Ich  werde   um 
den  1.    Juni   herurr    In  "^rasr  sein.    Diese  Gelenhelt   föchte    Ich  nicht  vor- 
"b'=r>'7eh'=»n   Ipsren.ohne   *=^le   ^uf zuzusehen  und   zu  höi*en,was   *=?le   treiben 
und     -   wel^Q   Gotte, nicht   zuletzt  -   zu  «eben, wie   es    Ihrer  ^rau  Gemah- 
lin   creht.    Darin  h^ben  ^le   es    unp    Ja   'vlrkllch  laicht    gemacht.  (    nö'm^ 
llch,dap9   beides   auf   einmal   tun  kann   ). 

"''ein   Aufenthalt    In  ^tr^   Int   nur  kurz   bemessen,  Ich  kom- 
me   dorthin  nur  orelep-entllch  -^Ines  Besuches  bei   meinen   Tltern.    Ich  möh 
te   srern    eine  kurze  ^uheoauee    einschalten    und  die   Zelt   dazu   Ist   nicht 


uncf'n^tlsr,  Insofern   m-^lne  ^rqu  heute   auf   drei  'Vochen   nach  "ünchen  fuhy 
wo    -^leh    Ihre   ^ch-'eeter  einer    -chwer-^n  Armoneratlon   unterziehen  musa. 
^'m   mir  dieses   Al'^olnpeln   etwas    zu  verk-'rzen, fahre   Ich  eine  '"^oche  nach 
"ause.    ^''ehr  k^nn    Ich  nicht   -vöcr, denn   noch    Imrrer  w^rde    Ich  hier    sehr    In 
ten^lv  gebraucht   und   vom  Leben   weiss    Ich  nur  das, was   davon   In  mein 


^■"ro   komi^t. 


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_yt*-V,'«t,4,-  »*fcvi/i«.- 


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Tn   f^en   letzten  T^acren  h'sbe    Ich  rianeben   noch  Hilfsdienst 
an  meinen  ^'Itm^nsrhen   cce''bt,m?^n    l9t   hier  eine  richtige   ^eratunga- 
Rtelle   f*'r  ^qt'^uo henkle   geworden.   Leider  kann   irn   nur  wenlcr  helfen 
und    ic^  zl'^he   die   ^Mlfe   unter   freunden   weitaus  vor.    Auch  Hans  "v'ell 
tut   deoa:lelnhen,obfl;lelch   er  Gelbst    Jetzt   b-art   zu  kSmnfen   hat,    Sr 
l"t   -    'le    '"le   Ja   celepen  haben   -  beurl-^ubt   und  ventlll   rt   verschle- 
dene-^   "^ukunftpnl^'ne,  d.qru'^t er   einen, ein  Landerz lehunprshe Im  aufzu-  ,      /<^ 
machen, "-o    er  zU'TI    Ic^   '^In   fruchtbnreri  ^eld   zur  Anweddunp;   -einer  ;-J 

n^-^cicrocr lachen  "^heorlen   f>=nde.Aber  auch   da   etösst    er  neben   den  üb- 
llch'=n   rr^tprlell'^n   '='ch**erlflrk^  Iten  vor  allem   auf   die   ungekl.^rte  -    % 

,'7 

'^ecl^t^l^'^e    f**r   '^c^ul'^n. 

T,le"^pr   ^r,    "^lefflerjlch  würde  rrich  s-hr   freuen, mit    Ih- 
nen  ^nrech-^n  zu  kennen ,  ^of'^rn    ^1«   In  ^r'^s?   plnd  und   bitte   ^le,  falls      :^ 
Ihnen   dcir-^n  liiert, mir  b»ld   einen  kurzen   Bepoheld    zuc^ehen   zu  lassen, 
wo    Ich   ^le    am  1.    oder   2.    Juni    er'relohen    kann.    Ausserdem  bltt--    Ich 
''l-   Thj^er  '^r-'u  Gemnhlln  und  ^^ama   herzliche  gr'^ss'-    zu  'Jbermltteln.  : 

''elen   "^  ^  e   relb'^t    ?^ufo   herzlichste   ffegr-"sst 

von   Ihrem 


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Frankfurt, den  20.    T»/fal   1933 


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^ehr   (beehrter   Herr  'Direktor   ! 

'Ter'*chten   zufol<?e  befindet    eich  Ihr  Sohn  ^'elnz 
In  ''r^^fl;.    "^Ine  Best.^tlprunc^  daff^r  konnte    Ich  bisher  nlchtbekom- 
m^n.    Toh  darf  deshalb   Ihre   ^rflte   In  An<^r»ruch  nehmen  und  Sie   blt' 
ten,lhrT3  den  belllecrenden  ^rlef   zukommen   zu  lassen. 


Vit   bestem  Dank 


Ihr   sehr   ergebener 


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K  .-Ä.'.^j.'L.t«!,."  i-..;-  -v..  .  .: .'^ii-.x.WtJ^.l ..i.^ . 


"«%,       ^ .  ■'t^^m^mmmfitmmmmmimm 


%<><<»  Wmi   p-  '  ^f,  ■ 


Ihre  Vermählung  beehren  sich  geziemend 


ANZUZEIGEN 


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Dr.  HEINZ   O,  ZIEGLER 


UND 

MARIE-BLÄNCHE  ZIEGLER 
GEB.  VON  Gans 


Berlin  im  märz  1033. 

9  Hildebrandstrasse  w,  lo 


Praatl  xanobon 


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LOJOWITZ.       .         ,   ~ 
^Post  Velke  Pof ovice.  .      !    "^ 

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fLiAAllkjfk t ..... 


@faftfttfd^e«  ©emtnat 

t>^t  Unwrrfltat  ^vanffutt  am  "Bain 

^ertonftraße  17/25 


j^J.  jr.    J^ 


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Prankfurt, den  ?•  November  1932. 


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^^'ebr   P'eehrt'^r  ''^err  '^rofe'^sor   ! 


Herr  Dr.    Alt^c'iul   teilte  mir  rrit.dass   Sie  bereit 
8    len.mlch  zu  eln-^r   Unterredung?   zu  empfanff^n.    Ich  bitte   Sie, 
mir  fincreben    zu  ''ollen,wann    Ihnen   In  den   n*'c^r-ten  Tatren  mein 
^epuch  er"'*nncht    Ist.    ^le   elnzlor^^  7elt    In   dieser  Woche,  zu  der 
Ich  beruflich  unabkc^rr.mllch  bin,  Ist   -'ttt'^och  nachmittags    j    sonst 
kann   Ich   J9''er7elt   koirrren. 

In  ^r^artunsr   Ihrer  freun  liehen  Ant'^^ort 

Ihr   errT-ebener 


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DIE      POLYCHROME      HOLZPLASTIK     DER     BAROCKZEIT 


IN  GENUA. 


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Von  Prof.  Dr.  Graf  Valentin  Z  u  b  o  w. 


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Extase  und  Martyrium,  goldene  SbtiıfKHx  Strahlen  und  Blutt 
mystische  Sinnlichkeit  und  sinnliche  Mystik,  Wenn  das  für  die  gesamte  Barocj) 
kunst  und  den  gesamten  nachtridentinischen  Katholizismus  zutrifft,  so  in 
ganz  besonderem  Masse  für  das  engere  Gebiet  der  polychromierten  genuesi- 
schen Holzplastik,  Zwei  Kreise  berühren  sich  im  Schaffen  der  Seerepublik' 
MiMfimifb««»  das  rauschende  dekorative  Können  Italiens,  welches  in  Rom  un- 
ter  Bernini s  souveräner  Führung  seine  Hochburg  hat,  und  die  von  Inbrunst 
und  fanatisc}ier  Glut  erfüllte  religiöse  Kunst  Spaniens;  denn  künstlerisch, 
kulturell,  kultisch  und  wirtschaftlich  reicht  ä^kmmUmffmb^ßi^   über  Frank- 
reichs Küste  hinweg  Spanien  die  Hand, 

Polychrome  Holzplastik  ist  seit  altersher  in  Spanien  eine  be- 
liebte Kunstgattung  gewesen,  u.zw.  ist  sie  dort  im  Gegensatz  zu  den  ande- 
ren Gegenden  Europas  immer  mit  einem  gewissen  Hang  zum  Verismus  behaftet 
gewesen,  der  dann  in  der  Renaissance-  und  Barockzeit  zur  vollen  Entwick- 
lung gelangte  und  nach  Genua  übergriff.  Verismus  mutet  uns  panoptikum- 
artig an.  Ich  gebrauche  den  Ausdrmck,  weil  in  den  heute  antiquierten  Ge- 
bilden Castans  u.a.,  die  uns  in  unserer  Kindheit  fesselten,  das  Prinzip 
des  Verismus  bis  aufl  seine  letzten  Konsequenzen  getrieben  war,  aller- 
dings in  einer  Weise,  welche  die  Grenzen  des  Künstlerischen  bei  Weitem 
überschritten  hatte,  was  an  der  Sache  selbst  aber  nichts  ändert  und  sie 
nur  noch  deutlicher  veranschaulicht. 

Es  ist  nicht  leicht  de»  Begriff  des  Verismus  in  seinem  ganzen 
Umfange  gerecht  zu  werden.  Im  Folgenden  soll  auch  keine  erschöpfende 


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Definition,  sondern  nur  der  Versuch  einer  Verdeutlichung  gegeben  werden,  X 
Es  scheint,  dass  diese  Kunstart  in  dem  Bestreben  wurzelt,  die  äussere  !Er- 
scheinung  in  ihren  Formen  und  Farben  nicht  nur  für  das  Auge,  sondern  auch 
für  das  Tastgefühl  in  dessen  feinsten  Unterscheidungen  bis  an  die  Grenze 
des  technisch' Möglichen  wiederzugeben.  Ich  betone  da  zweierlei«  erstens  di| 
äussere  Erscheinung?  denn  das  Seelische  kann  damit  verbunden  sein,  wie 
es  in  den  bedeutenden  Werken  dieser  Gattung,  besonders  hier  in  Genua  und 
drüben  in  Spanien  der  Fall  ist,  braucht  es  aber  nicht  zu  sein  (siehe  Pa- 
noptikum). Zweitens  das  Tastgefühl  in  seinen  feinsten  Unterscheidungen. 
Jede  Plastik  wendet  sich  eigentlich  nicht  allein  ans  Auge,  sondern  noch 
gewissermassen  ans  Tastrefühl;  dieses  wird  unterbewusst  vom  Beschauer  in 
Tätigkeit  gesetzt,  wenn  es  sich  auch  nicht  um  ein  tatsächliches  Abtasten 
handelt  und  die  entsprechenden  Empfindungen  über  das  Auge,  so  zu  sagen 
auf  guten  Glauben  ,  ausgelöst  werden.  Bei  der  üblichen  Plastik  bezieht 
sich  aber  dieser  Vorgeng  nur  auf  die  dreidimensionale  Form#  während  bei 

einem  veristischen  Bildwerk  die  eventuelle  Berührung  auch  ein  der  Wirklich- 

a 
keit  möglichst  ac3(equates  -c>j,-Df inden  des  Materials  auslösen  soll,  d.h.  Haare 

sollen  sich  wie  Haare  anfühlen,  also  am  besten  wirkliche  Haare  sein,  Stof- 
fe wie  Stoffe  u.s.w.  Am  liebsten  hätten  solche  Künstler  Tranen  aus  wirkli- 
chen Tropfen,  Blut  aus  Blut  und  Fleisch  aus  Fleisch  gestaltet  und  nur  die 
technische  Unmöglichkeit  zwingt  iie  Glastränen  und  bemaltes  Holz  oder 
Wachs  zu  verwenden.  ^ 

Dem  Barockzeitalter  war  der  Hang  zum  Illusionismus  eigen.  Dieser 
kam  aber  auf  verschiedene  Weise  zum  Ausdruck.  Einerseits  durch  die  Mittel 
einer  malerischen  Kunst,  die  die  einzelnen  Formen  dem  Gesa»teindruck  op- 
fert, sie  durch  das  Spiel  von  Licht  und  Schatten  absorbieren  lässt;  an- 
dererseits durch  die  drastische  Vortäuschung  der  Wirklichkeit,  wie  sie 
eben  geschildert  wurde.  Dem  malerischen  Formempfinden  ihrer  Epoche  haben, 
die  Meister  der  veristischen  Richtung  des  Barocks  insofern  Rechnung  ge- 
tragen, als  in  der  überwiegenden  Anzahl  der  Fälle  die  Figuren  nicht  ein- 
zeln und  nicht  in  unmittelbarer  Nähe  des  Beschauers  aufgestellt  wurden, 


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sondern  als  monumentale  Gruppen  in 


Altarnischen  oder  eigens  dazu  bestim- 


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mten.dem  Beschauer  unzugänglichen  tiefen  Räumen  mit  besonderer  maskierter 
Lichtquelle,  sodass  ein  Effekt  zustande  kommt  wie  etwa  in  einem  Panorama,  1 
Den  Hintergrund  bildet  oft  ein  teilweise  reliefiertes  Gemälde,  m&iämmm   die 

-  polychrome  Skulptur  unmerklich  in  die  Malerei  hinüb erspielt. 

Ein  wesentliches  Charakteristikum  der  Barockkunst  ist  die  bisweilen 
ins  Extreme  gehende  Steigerung  des  seelischen  Affektes,  wie  in  der  Darstel- 
lung selbst,  so  auch  beim  Beschauer.  Zu  diesem  Zwecke  nun  sind  die  Mittel 
des  Verismus  im  höchsten  Grade  geeignet,  denn  wie  unmittelbar  wird  der 
Schmerz  durch  beinahe  wirkliche  Tränen  veranschaulicht,  wie  sehr  dient  das 

^  natürliche  hereinfallende,  geschickt  disponierte  Sonnenlicht  oder  die  von 
ihm  beleuchteten  Strahlen  aus  vergoldetem  Blech  zur  Darstellung  einer  Vi- 
sion  und  der  damit  verbundenen  Extase,  und  was  für  eine  erschütternde  Wir- 

kung  muss  bei  einem  primitiv  religiösen  Gemüt  der  Anblick  so  täuschend  wie- 

( 

dergegebener  blutender  Y/undma.le  erzielen. 

Ich  sagte  schon  Extase  und  Martyrium  sind  die  hauptsächlichsten  Dar*- 
Stellungen.  Ein  Vorwurf,  wo  beide  Motive  gemeinsam  auftreten,  ist  die  Stigma- 
tisation  des  KLgn.  Franziskus,  mtk   steht  demnach  auch  im  Mittelpunkt  des  Dar- 
Stellungskreises  wm'mmmf&ev   Passion  Christi (Dornenkrönung,  Kreuztragung,  Kreu- 


zigung, Kreuzabnahme).  Daneben  die  Visionen  verschiedener  Heiligen,  beson- 
ders  St. Antonius  von  Padua  und  St, Paschalis j  «taNMiüM»  Antonius  Abas  von  teu- 
felischen Gestalten  gepeinigt  u.a.m.  .  ;..  v > 

Beinahe  in  jeder  Kirche  finden  wir  aber  auch  die  Madonna  in  verschie 
denen  Auffassungen.  Am  Häufigsten  als  Immaculata  auf  der  Mondsichel. (in 
dieser  Eigenschaft  verehrte  Sie  Genua  als  ihre  Schutzpatronin);  wailmg  als 


Addolorata,  als  Assunta,  als  Hegina  Coeli  ,  auch  Scapulier-oder  RoÄenkranz 

spendend. 

Eine  andere  Verwendung  fand  diese  Kunstgattung  in  den  sogenannten 

Macchine  oder  Casse,  Es  waren  dies  auch  Darstellungen  entweder  aus  der  Pas- 
U  tf 

sion  Christi  oder  aus  Heiligenlegenden.  Sie  wurden  von  den  Laienb rüder schaf. 

"~n  in  den  Prozessionen  der  Karwoche  durch  die  Strassen  getragen  und  sonst 

Oratorien  aufgestellt  Kr„  i,  ^.  . 

-  Noch  heute  lebt  der  Brauch  weiter,  noch  he 


^We  schreiten  die  schwarzen  oder  weissen  vermummten  Gestalten  der  Brüder  i^^^B 

K  brennenden  Kerzen  am  Karfreitag  durch  die  Stadt  und  über  ihren  Häuptern     W 

schwebt  die  plastische  Gruppe.  Oft  befindet  sich  auch  eine  Prozessionsgrup-  ^' 

pe  in  ihrem  eigenen  illusionistischen  Raum,  umgeben  von  drei,  an  den  Innen- 

Seiten  bemalten,  Wänden  und  nur  von  vorne  sichtbar,  worauf  auch  der  Name  cassi 

r-                                              .•                                ü 

(Kasten)  hinweist.                     '  ^  •* 

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Dieselben  Künstler  fertigten  auch  bemalte  Einzelstatuen,  Kruzifixe 

y 

und  schliesslich  kleine  Krippenf igütchen.        '  r- 

Das  Mass  in  welchem  veristische  Elemente  in  all  diesem  Werken  auf- 

: 

treten  ist  verschieden.  Manchmal  sind  die  Gestalten  ganz  saia   polychromi erteil 

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w  aiolz  und  alle  Effekte  werden  durch  die  Bemalung  erzielt,  manchnal  aber  schuf 

der  Künstler  nur  Kopf  und  Hände  an  einer  Gliederpuppe,  die  dann  von  den  Gläu- 
bigen mit  auswechselbaren  Gewändern  bekleidet  wurde.  Auf  die  anderen  mögli«4» 
chen  Handgriffe;  echte  Haare,  Glastränen,  vergoldetes  Blech  als  Strahlen, 
wies  ich  schon  hin.  -' 

Die  barocke  Bildschnitzerei  Genuas  ist  von  der  Kunstwissenschaft 
bisher  stiefmütterlich  behandelt  worden,  und  auch  ihr  Hauptmrister  Anton 
llfe-ria  Maragliano  (1^64-  1741)  hat  noch  keine  eingehende  Würdigung 
gefunden.  Lediglich  hat  der  Schreiber  dieser  Zeilen  die  vorläufige  noch  un- ' 
y   vollkommene  Aufstellung  seines  Werkes  in  T^ieme-Becker *s  Künstlerlexil(on  ge- 
macht. Auch  hat  die  Zeit  die  aus  vergänglichem  Material  gefertigten  Objekte 
hart  mitgenommen,  viele  Bruderschaften  sind  eingegangen,  ihre  kleinen  Orato- 
rien  den  modernen  Anlagen  Genuas  gewichen,  die  Macchine  verschollen.  Die  Be- 
malung der  erhaltenen  Stücke  ist  öfters  renoviert  worden  und  sie  haben  durch 
die  neue  Fassung  unendlich  viel  von  ihrem  künstlerischen  Werte  eingebüsst. 
Ein  besonderer  Unstern  waltete  über  dem  Nachlass  Maraglianos  selbst;  sogar 
seine  Ruhestätte,  die  Kirche  S.Maria  della  Pace,  wo  sich  viele  seiner  Wer- 
ke befanden,  ist  von  der  Spitzhacke  zerstört  worden.  Aber  die  Kircbtf^  der 
kleinen  Städte  und  der  Dörfer  der  östlichen  und  der  westlichen  genuesischen 
Rivieren:Voltri ,  Savona,  Legine,  Chiavari,  Rapallo  u.a.  bergen  noch  manches 
^  Stück  von  gewaltiger  Ausdruckskraft,  und  es  ist  eine  ^s  lohnende  Aufgabe 


auf  der  Suc.e  danacH  die^er^g^u^ij^  \^^-  -^«H-  ^^  ^' V^  • 


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den  2.  Uai  1935 


Herrn 

Dt.  Arno  Aron 
Prankflirt  a/M 
Schumannstracse  20 


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Sehr  geehrter  Herr  Doktor   ! 

Vor  seiner  Abr ei {3e  aus  Frankfurt  gab  mir  Herr  Dr.  Ajt  - 
sciiul  das  k^munkript  Ihrer  Uebersetzunt;  von  Pi^jhers  **  Mathematische 
Forschtuigen  zur  V/ert  -  und  PreisH  -  Lehre   ".    Ich  h^ibe  den  Band  beim,^ 

y 

Portier  am  Haupte in^ang  zur  *'  PrMJikfurter  Zeitung  "  hinterlegt; er 
kam.  dort  je.  crat^it  abgeholt  werden.  ;.■'',; 

HochachtungBVoll  .  ;" 


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Dr.  Josef  Soudek 

Redaktktjr  am   Handki^stbii. 
dbr  frankft7rtbr  zkitt7no 


Frankfurt  a.  M. 


Dr.   Jot«f  8oudek 


Prankfurt  a/li,den  9*   HÖTeoiber  1935 
yiquelatraa««  21 


Sehr  gaehrte  gnfidige  Frau, 


mit  grosser  Verspätung  sohioke  loh  Ihnen  heute 
die  ?hotoe,die   loh  In  Cernobblo  von   Ihrem  TOohterohen 
gemacht  habe. 

Meisterwerke   sind  es  nloht  geworden, aber  viel* 
leloht  vermitteln   sie    Ihnen  eine  aohOne  Erinnerung. 

I^ehiien  Sie  die  besten  £mplehlungen  von 

iLhrem  ergebenen 


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Frankfurt, den  28.  Detember  1935 
Vlqueletr.  21 


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Liebe  snädlse  Frau, 


gestern  bskax    ich  aus  Mew  York  (5aa  Buch  von   Her- 
bert  '*   Hoii'   Deadlock  "    zugeatindt   ;    als  Absender  zeichnet 
ß.   -*lt schul, aber   Ich  gehe  wohl   nicht   fehl    In  der  Annahiie, 
dass   Sie   die  Anrsgerin  dissar  Gsbc    sind,    filr  haben   une 
n.it   d2X  Geschenk  furchtbar  gefreut   und  danken   Ihnen  aufe 
herzlichste.    Im  j;u^€nblick  ^Ind    ifvir  achr  verseßseo   auf 
englisci^Q    und   aiLerlkan lache  Bücher, wissen   aber   nie   recht, 
waa    "   drüben   '*   eigentlich  ^elecen  wird.   Offenbar   ist  dae 
von   Ihnen  gesandte  Buch  einet, daß  eii  Bild  von  aaerlk&nl- 
ocher  Lektüre    sibt   und   nichts  konrite   uns    im  .V^oaent   v»lll- 
kooiiEoner  kommen.    ?iflr  setzen   une    gleich  daran  ea   zu  lesen, 
2^-ucal  bsiiL  ersten   Durchblättern   es   so  scheint, als  könnten 
wir  ©s  mit  unsereni  Sprachschatz  verstehen, nachdem  wir  an 
Sinclair  Le7;i8   schon  gescheitert   sind    und   uns   der  verdau- 
licheren Pearl   Bück  zugewandt   haben. 

Aber  von  der  reizenden   Idee  dee  Gebohenkes  abgeee- 
hen,war  ee   unci   eine  rechte  reateslr-ude   zu  erfahren,  dass 
Sie  unserer  denken,    wir  haben   das  nach  den  vielen  Enttäu- 
schungen bitter  nötig  und  sind   erst    jetzt  richtig  dankbar 
für   Jec^es    freunliche  Gedenken  und   Jede  hilfreiche   Handrei- 
chung.   Dae   gab  une   gestern  einen  rechten   .uf trieb   und  wir 
bedauerten  es    sehr,  Ihnen   im  letzten  Brief,  der   Ja  zuib  fröh- 
lichen Weihnachfitfest   bestiiEint  war,BO  vorgejai&ibert   zu  ha- 


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ben.   F'slr  dieeea  6ri«f  b«ittan  wir   an»  also  nur  dl«   ang«- 

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nehmer en  Töne  aufgespart. 

Aber  leider  icUsäen  wir  auoh  dieamal   in  unser« 
freudigen  GefUhle  bittere  einoaischen, natürlich  nicht   Ihnen 
gegenüber.    Gleichzeitig  mit   Ihreiü  Päokohen  kam  näoiüori 
ein  Brief  des   Inhalte, daae  meine   neue, von  Prof.   Mannheia 


angeregte  Bewerbung  um  ein  engli&chea  Stipendium  weni 


» 


AuBBicht  auf  Erfüllung  habe.    Mit   allerlei   wirklichen   und 
hergeholten  Argumenten  wurde  aiii    die  Aueaiohtlosigkeit 
meines  Beglnnena   nachgewie^^en   and  dae,noch  «^he  riohtige 
Schritte  einc,eleltet   wurden. 

^ii    i^eohnan   eowit^äo   schon  wenig  mit  England   und 
hoffen  nun   fiöt   gläubig  auf  Air.eri4ca.  Aber  auch  diese  Re- 
serve wurde   une   heute   erneut   geboxiaifilert.   ^ir  bekamen  eine] 
Brief  von   Frl.    Günater  aua  New  York, aus   dem  hervorgeht, 
daas   die  BUrgachaiten  noch  i^cxer  nicht    fertig  sind  und 


dass   der  Anwalt   Herr   Haae,    unser  AXfiüavit  von  Herrn ^pig 
einfach  sabotiert«    Nachdeo^  er  diesen  wirklich  groastügigerl 
Mann  acht  Tage  auf  Antwort  warten  lies s, sagte  er   ihm, daas 
seine  Bürgschaft   fUr   uns  ganz  iiberf lässig  sei; die   drei 
anderen  genügten,   wie  recht   hatte  leider  Fritz  wtrauee  ait| 
seinen  Ünkereien;    er   schrieb  mir  am  17.    September, daae 
}fr,    Haas   "^   persönlich  nicht  den   zuverlässigsten  Eindruck 
mache.    "   In  Wirklichkeit   scheint  dieser  Herr  mehr  als    un- 
zufeerltiseig. 

Nun  haben  wir  den  26.    Dezember   und  noch  immer 
kein  Papier.    England   fällt  als  Zwischenlösung  trotz  aller 


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freandllohen   Hilfe   Ihres  Gatten  und  Prof.   Mannheims  wahr- 
scheinlich aus   und  une   etehen  un;:seaohtet  der  rührenden 
Aufjerkaan-keit  von   Hanna,  aie   atyndlg  unterwegs   ist,  vor 

slncr   quslvoilon   -rartezalt  von  iclndestenß   einen»  halben 
J?ihr.    Sie  dürfen  una   gla->.Den,d'aBS   unsere  Bedrückung  oft 
eehr  ^rose    ist  und  kaun   erträsÜGl^  wäre.wüasten  wir   nicr.t, 
wieviel  Mgnde  &lcn  für   uns  rUl:iren   und  wie  viele  Meneonen 
an  L' er  er   so   gut  denken   v.is  t:le. 

Trotzdem  hoTfen      Ir  Iai8e,e8  könnte   gut   aus- 
gehen  un'ü   vtir  könicn  Ihntn,ll  be    gnä-i^ige  Frau, einmal 
perecnllch  dr-.nktn.     ■  ohad..,a:,B6   wir  gar  nicht  wusaten,  «\«ie 
vlrl   Schwerem    v^ie   in  den  l.iiztci  Monaten  durchzaiaachen 
hatl,eK    ^rst   aue   eln«?a;  Drie-f   von   Hanna   und   Ihr-es  Gatten 
sj^^hen    vir,dass    ?:lc    doch  offcn^or   sehr  mit   IhreiL  alten 
Leiden  zu  k'iKr^£en   hatten,    '^ofrentlich  ist    ea,wie   beide 
schreiben, Echon  bes   er  gc  erden, denn  des  kontinentale 
Klir^B  von  '.':in  "ep-ot^.   ßtelit  sicher  grosse  Anforderungen 
an   Ihre  C-eeundhelt. 

Herben  rie   die  Weihnachten  wenigstens   schön  ver- 
bringen k5nn:n   ;    fii.'    rüL   ten   das   sern,auGh  hätten  ^Ir  gsrt 
wieder  e-ina.al  iv&c  rieht  von  Iroba   und  Nina. Uns   interesv.ierl 
nach  A'ie   vor  ? lies, was   Sic   treiben, von  Haushalt  bis   zur 
Lektüre. CrUßoen  Sie    Jideniiila  die   beiden, Boba  vor  allem 
e  ^h  nlt   Sani:    dafUi',d7.S6    er  dss   Buch  a.ibe sorgte    und   seien 
Sie    ;:elbst  bedenkt    für   Ihr  Ge^ichenk  und   herzlichst   ge- 


grilSct  von 


Ihrer 


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Frankfurt, den  11.  D«2«q;ib«r  1935. 


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Liebe  gnädige  Frau, 

gleichzeitig  mit  dieeein  Brief  eohlckt  loh  Ihnen 
eine  kleine  Gate  als   ein  ^^elhnaohtagruea   und  eine  verspä- 
tete AaftLerk8aii.kelt   su  Ihren^  Geburtstag.    Sie  mOgen  daraus 
ersehen»  wie   sehr  Ihrer  hier  Inirner  gedacht  wird.    Sie  yer  - 
bringen  nun   das  zweite  Mal  die  Weihnachten   in  der  "  Frea- 
de   **   und  wir  hoffen» sie   Ist   Ihnen   Inzwischen  vertrauter 
geworden, aber   elcher  denken  Sie   auch  an  die    **  HelHiat   **  fiu- 
rllok,  in  d.r  wir  noch  elnd. 

jTlr  wünschen   Ihnen  auch^daee  S   e  die  Festtage  In 
wieder  voll  hergeetellter  Gesundheit  feiern  itOgen.  Aus  de& 
Brief  Ihres   Gatten  von.   2S .   Noveir.ber.den   Ich  soeben  erhal- 
ten habe, sehen  wir  ffilt   Bedauern, dass  Sie   sich  haben  die 

?f  en-  ein  herauf  nehmen  lassen.   Leider  scheinen  Sie   aber  noch 

zu 
nicht   frei  von  allen  Beechv.erden   sein, die   wir  ja  aus   den 

Aglnen  meiner  Frau  nur  zu  gut  kennen.    Hoffentlich  Ist   das 

ble   zu  Welhnfchten  vorbei.   ^Ir  waren  sehr  betrübt, dass   es 

Ihnen  offenbar   In  der   letzten  z.elt  nicht   eo   gut  ging  wie 

bisher; leider  wuseten  wir  nichts   davon, denn   seit  unseren 

letzten  Briefen   Ist  ein  gutes   Halbes  Jahr  vergangen. 

Wir  werden  dieses  Jahr  in  recht  gearUcl&ter  Etiis* 

mung  beenden,    eigentlich  sind  uns   alle  »ersuche, etwas   für 

die  Zukunft   zu  tun, fehlgeschlagen.    Im  Sommer  berichtete 

ich  Ihnen, dass   ich, tevor   ich  endgültig  nach  Amerika  gehe. 


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probieren  wolle, «Inige  Zelt   in  England  zu  verbringen. loh 
war   liL  Oktober  auch  dort  -*   sohade.daae  Sie  veine  Karte 
aus  London  nicht  erreichte  **   und  ee  schien  fio»ale  würde 
loh  ein  Stipaeiendiun  bekommen.    Nach  wochenlangea  Warten 
bekam  ich  dieser  Tage  von  Prof.   Hobbins  die  Antvort»er 
eei   nicht  optisi^tiach  und  dae  heisat   :    ich  könne  nicht 

# 

mit   einer  solchen  Ueberbrückung;  rechnen.  ^ 

Das  hat  mich  -  nach  der  Ablehnung  durch  Rocke- 
feller  und  einer  Absage   aus  England  -  recht  getroffen. 
Ich  hatte   in  Sngland  wirklich  recht  bescheidene  Ansprü- 
che gee teilt   -   ein  stipfladium  für  3  Monate   l    -  und  Löwe 
und  l!annheiir   glaubten  mir  feste  Zusagen  machen  zu  können 
und   dann  kam  doch  die  Ablehnung.    Gleichzeitig  aber  er- 
hielt mein  Kollege  Dr.    Burchardt,der  nur  aus  Unbehagen 
von   hier  weg  möchte, obwohl  er  gute  Chancen  ab  der  Zeitung 
hat, ein  Stipendium  fUr  2  Jahre  angetragen.    Ich  kann  i|^ 
Löwe  nicht  verübeln, dass   er  für  seinen  Schüler  sorgt  und 
fand  es  schon  mehr  als   freundlich, dasa   er  beiiL  Aeaiatance 
Council   für  mich  eingetreten  war;    aber  es   ist  bedrückend, 
keine  wirkliche  Hilfe  zu  sehen, sondern  nur  unverbindliche 
Versprechungen. 

Vielleicht  hätte  mich  die  Absage  aus  England 

nicht   so  getroffen, wenn   ich  nicht  gleichzeitig  aus  new - 
York   so  betrübliche  Nachricht   bekommen  hätte.    Sie  wissen, 
dasa   ich  Jetzt  dort  nicht  nun  Ver.Mindte  entdeckt  habe» die 
mir  eine  Bürgschaft  ausstellen  wollen, sondern  auch  durch 


-   2  . 


1   »^ ,  1 


eln  •hemallgea  Mädchen  meiner  Sohwiegereltern  einen  «wohl- 
habenden Amerikaner  euoi  BUrgen   bekoxmen  habe.    Die  Beaohaf- 


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i>>v      fugg  der  Papiere  habe  ioh  Hanna  Stern  Uberlaeeen,die   eioh 

>  naoh  ihrer  Ankunft   in  New  York   gleich  meiner  Sache  ait 
.  v<^  .A.  STp^eem  £lan  angenomi&en  hatte.    Und  nun  erhielt   ich  vor  vier 
,  .  <ikagen  einen  Brief  von   ihr, aus  deiL  hervorgeht« da ea  kein  ein- 
.  z4gee  der  Affidavits   fertig  iet^noch  nicht   einmal  daa   ihree 
>      ;"  Gatten, von   dem   iiL  September  die  Hede  war.    Ich  mag  nicht 
untersuchen, an  weii.e   liegt    ;   H&nna  hat  schliesslich  Jetzt 
^  einen  Posten  und  Cier  geht    ilir  mit  Recht  vor.  Aber  diese 
.Verzögerung  in  der  Be&chaffung  der  Papiere   hat  noch  viel 
echlimmare    verzö  erungen  Eur  Folge.    Infolge   des  grossen 
Andränge  beim  Konsulat   in  Stuttgart  vestreioht   zwischen 
.     der  Einreichung  der  Bürg«ohaiten  und  der  Au  stellang  dee 
Visum  drei   bis  vier  Monate.    Ich  hatte  gehofft» im  Dezember 
einreichen  zu  könen^um  im  März  dranzukommen.  Jetzt  wirde 
Januar  und   vbohl   spätes  Frühjahr» bis   ich  auf  daa  Visum 

,.  reohenon  kann.  ...  .  ^'        >  " 

■.  ^  .  .•      _  „         .    ,  •  .  ■  >~ 

Wenn   Ichs  Überhaupt  bekomme.   Sie  wissen  gar  nicht« 
.  wie   sehr  die  Vorschriften  verschärft  sind   und  alle  Bürg- 
Schäften, die   ioh  vorzuweisen  habe, sind  kein  Olanz.    Ich 
^  ^  mu86  mich  also  mit  einer  Ablehnung  vertraut  aaohen  und  daa 
nach  solcher  WfiLrtezeit   I   Aber  selbst  wenn  mir  glücken  soll- 
te, was  dann   ?    Ihr  Gatte  wird  nicht  müde, mir  in  seinen  Brie- 
fen Aussprüche  von  Mexexx  Prof.   Lederer  zu  zitieren» daas 
das  Angebot  an  Nationalökonomen  grösser  sei  als  die  *«aoh- 
frage.   Er  tut  eB,um  mich  vor  Illaaionen  zu  bewahren, was 


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ich  begreiflich  finde.  Aber  mein  seelischer  Auftrieb  wird 


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dadurch  nioht  ^röBs^r,   Hof fnungeloB^r  haba   &oh  aohon 
lange  nloht  xehr  in  die  Zukunft  ^ebliokt.   Was  Air  be- 
voreteht   iat  Warten   und  nachher  vergebliohea   Suchen. 
loh  schaue  mich  je   at.'indlg  naoh  häher liegenden  ?«tOglioh- 
keiten  um, aber  bisher  auch  ohne  i^rfolg  und  bla  Jetzt 
habe  Ich  Lnmer  nooh  an  den  Weg  nach  Amerika  geglaubt* 

■•■..,  ~  >  '.-  .  I         '    '*     ,  '.  *    ' 

^^^'vDasa    ich  Jetzt   zu  Bwelfeln  beginne, wo   ich  ü.ich  ao  vie- 
Ä»*' 1er*  un^uverlöeeigkeit  gegenüber  eehe  und  duroiiaufl   ve|^ 
•r^'^'iassen  fühle,  ist  kein  Wunder   und  keine  Ungerechtigkeit. 

^^^■Trotzdek  bleibt  iclr  iin  l^oment   nichts  anderes 
-  'äIk  (fee  koinit  nooh  einaal  die  «en- 

t^ung.    Jon  niuas   dabei    iinmdr  an  Sie  denken.   ^It   wieviel 
''•'^' Schwierigkeiten  iTiUssten  Sie  bie  zur  Abreise   kämpfen   und 
^ '^    -arle    schwer  i^iel   Ihnen   das  Weggehen   !   Aber   ich  habe   das 

^^  ^efUhl,da98   Sie  doch  Jetzt  festeren  Boden  unter  den  «"üe- 
-     -'^  een  haben,  wenn  Sie   sich  auch  noch  l&oge   nicht   zu  H&ua« 
'■^  fühlen.    Bei  Boba  und  Nina  ist  daß   ^ohl  andere, ich  nehme 


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an,da66    \ie  Beiden  mit    weniger  grosser  Sehneacht   in 


t/ii.'  .1  '?. 


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„•'1^^ '''Ben  Tagen  an  die  verlorene  Heimat  zurückdenken.  Auch  ,' 


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■ '  * /  "  >*  "  ^;r diesen  Beld e n  haben  wir  etne  Klein igke  1 1   z uge dac ht ,  a i i 
feigen  iinB   nitrfit  vergessen /wie'  wir  auch  an  eie  denken. 


:  ^5i     t-^t  3  ,-3^'^^''"''^'*  -.iv.^ 


*  't  ■     .■ 

"^w    -•-  *rf  >        F  <•        »...  S(*.v»-*       , 

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•-1  '*  „■  '         ■  '  . 


».*»%'' »4« 


ev  -  i^f-'r:  "^itt>^^^^^         cj^Q  n^^  recht  schöne  Tage, liebe  gnädl- 


'iMMiif»  -"tS^^ 


.. .   ge  Frau,  und  seien  Sie  aufsherzlichate  gegrüast  von 


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.iii^i<<''-%\'^-ii)ia:^':£'S;-^^^^j^':-^    x'U    .    r^:..^^i:  •*  r^^v-^- 


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Frankfurt, den   29*   August  1935* 


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Liebe  gnädige  Frau, 

Ihr  Brief  vom  10.  Auguet  hat  uns  groeae  Freude  be- 
reitet. Wir  haben  Ja  eo  lange  nlohte  melir  von  Ihnen  gehört 
und. von  wüaaten  von  Ihreit  Leben  nur*  dafi^^ae  Ihr  Gatte  uns 
davon  berichtete«  Aber  Sie  wieten  Ja  auoh^daes  dieser  Brief -| 
weohael  aehr  auf  aeine  Bemühungen  abgestellt  ist, sodass  wir 
von  Ihrem  Ergehen  wenig  Vorstellang  hatten, 

Ueber  die  N«^ ohr loht, das e  Sie  noch  zwei  weitere  Jalrire 
in  Hinneapolis  bleiben  dürfen, haben  wir  une  sehr  gefreut. 
In  der  Tat  ein  moralischer  Erfolg  und  für  uns  alle  eine  Be- 
ruhigung. Nun  wünsche  ich  Ihnen, dacs  nach  dieser  Zeit  eine 
Berufung  nach  einer  grossen  östlichen  Universität  komme  - 
dann  können  wir  alle  von  Qlück  reden.  Bis  dahin  sind  Boba 
und  Nina  mit  ihren  Studien  fertig  und  das  Land  sicher  in 
einer  guten  Konjunktur, sodass  auch  das  Verdienen  nicht  aus* 
bleibt. Eigentlich  schöne  Aussichten. 

Inzwischen  habe  ich  auch  von  Hanna  Stern  einen  Brief 
gehabt, worin  sie  begeistert  über  New  ^ork  und  die  aiöglich- 
keiten  im  Lande  schreibt.  Ihr  soholarehip  scheint  zwar  noch 
nicht  fest, aber  immerhin  in  Aussicht  zu  stehen.  Wenn  wir  ao 
wae  hören, trauen  wir  unseren  Ohren  nicht  und  können  schon 
verstehen, daes  es  Ihnen  gut  gefallen  musa  -  trotz  aller  j£in< 
wände, die  Sie  in  Ihrem  letzten  Brief  erneut  vorbringen.  Na- 
türlich sind  auch  dort  die  Menschen  nicht  ideal, aber  wo  wä- 
ren sie  es  denn  ?  Und  bestimmt  eind  Sie  durch  die  Sprache 


* 


gehemmt,  sich  den  l^enochen  be&aer  anzuachlieeBen.   Was  Si«  ÜiDer 
Ihre  LektUre  erzählen, hat  uns  auceerordentlich  interessiert, 
loh  habe  n^mlioh  auch  versucht, die  Ann  Vickers   zu  lesen   und 
musete   ele  nach  20  Seiten  weglegen.    Das  Bach  ist  zu  achwer  una 
meine  Znglischlehrerin.elne  gebürtige  Engländerin, bestätigte 
mir,da8e   sie  nur  schwer  weiterkomme   und  daaa  der  £t|l   des  Bu- 
ohea  aua^erordentlich  achwer  sei.    Nun  bin   ich  wixklich  geapanni 
wie  die  üblichere  Lektüre  dort  auae^^ht.    Könnten  Sie  mir  ^D- 
mal  ein  kleines  Buch  schicken, aus  dem  ich  den  dortigen   vie- 
schmack  und  die  dortigen  Verhältnisse  kennen  lernen  kann  ?   Icn 
wäre  Ihnen  sehr  dankbar  dafür.    Denn  hier  haben  Air  alle  keine 
Voratellungii  dafon,wir  lesen  Wilde  oder  Gaiaworthy    und   so  düri-| 
t©  man  drüben  weier  sprechen  noch  denken. 

Die  Sprache  lernen  wir  flAÄsaig   ,aber  erlernen  kann 
man  sie  hier  nur  bis   zu  einem  ge^iaaen  Grad.    £8  f«:;hlt  una  eben 
der  tägliche  Gebrauch  und  der  Klang  im  Ohr.   Während  meiner  Ise 
rien  hörte   ich  viel  Amerikaniaoh  und  war  auch  imstande, mich 


f 


etwas  zu  verständigen.  Hein   uehör  hat  sich  acrineli  an  den  Tel 
neewege  schönen  Klang  gewöhnt  una  meine  Lehrerin  stellte  fest, 
dase  ich  doch  auch  rasch  die  Apsepraohe  annahm, obwohl  loh  es 
nicht  wollte, denn  ich  möchte  lieber  ein  einwandlreies  Hocheng- 
lisch können.  So  wurde  mir  von  allen  Seiten  gesagt  :  Sprech, n 
Sie  ein  gutes  Englisch, es  wird  auch  in  Amerika  geschätzt. 

Nun  bereite  ich  mich  schon  so  lange  innerlich  und  spral 
lieh  auÄ  ÄES  Land  vor  und  eben  fange  ich  an  zu  zweifeln, ob  icn 
Jemals  dorth  in  komme.  Als  ich  vor  ein  paar  Tagen  von  iLeinem 
Urlaub  zurückkehrte, fand  ich  einen  Brief  Ihres  Gatten, der  micn 
wegen  meiner  Aussichten  drLIben  doch  seiJ"  skeptisch  stimmt.  Kr 


\ 


-   2  - 


ist  selbst  sehr  unsioher  gev.orden.ob  ich  ein  amärikanisches 
Stlpendlux  bekoi&ice   und  z&elnt,lch  solle  ein  reguläres   Einwan- 
derangs  -  Vi  sau  beantragen.   Dazu  braucht   o^an  ein  Affidavit 
von  Verwandten.   Aber  woher  nehaen^da  weder  ich  noch  meine 
Frau  drüben  Verwandte   haben, die   das  tun  wUrden  ?  X  ivir  kennen 
nur   einen   sehr   ii(reitläuf igen  V^srwandten  ffleinör  Frau  in  New 
York, der  es  beetiinmo   nicht  machen   wird.    i7önn  ioh  aleo  wirklicn 
auf  den  üblichen  Weg  verwiesen  «erde, dann   steht  es   schliiLiL  um 
lEÄine  Amerika  -  Pläne. 

löh  werde  bestimmt,  alles  tun, was  wenigstens   inairekL 
dorthin  führen  könnte.    In  einem  Monat  will   ich  eine   vierzehn- 
töfeige  Relee   nach  England  unterneiimen,  um  mir   einen  Betriff  von 
Land   und  Leuten  zu  schaffen   und   zu  sehen, ob  da  Aussicht  auf 
ein   Stipendium  besteht  oder  ein  yveg  nach  den  Vereinigten  Staa- 
ten   .    Ich  werde   dort  alle  Mens   hen  aufsuchen, deren  Adresse  ion 
besitze, auch  Mr.   Tout,von  dem  Sie   öj  ireandlich  sprechen  und 
dessen  Name   mir  aus  dem  Brief /echdel  mit   Ihrea«  Gatten   bekannt 
ist.   Auch  Praktiker  aller  Art  will   ich  drUben  sprechen, denn 
ich  kaprizlere  mich  auf  keine  Bei^ohäftigung; natürlich  wäre  mir 
eine   wissenschaftliche   das  liebste. 

.  !£it  Kommittee   stehe   ich  in  stänlger  Verbindung, aber 
setze  keine   grossen  Ilolfnungen   darauf*   Das   einflussreiohste 
ist   das   in  Zürich, dessen  Leiter  mich  lange   kennt.   Aber  dieses 
vermittelt  Stellen   nur   in  exotische  Länder; wenn  man   Glück  hat, 
kommt  man  nach  Südamerika.   Auch  an  rein  englische  Koma.lttes 
habi    ich  mich  gewandt   und  Prof.    Löwe   hat  mir  Unterstützung  zu- 
gesagt; aber  da   sind  meine  Hoffnungen  sehr  gering.   Denn  in  Lon- 
don   sitzen   schon   so  viele  Schicksalsgenossen  und  warten  auf 
eine   günstige   Gelegenheit, dass   ich  wenig  erwarteb  darf.beeon- 


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dere  bei  Aem  Unglück, das  mich  echon  lange  verfolgt.    Ihr 
Gatte  hat  Ihnen  sicher  von  allen  Fehlschlagen   erzählt, vom 
Rockefeller  angefangen   bis  zu  einer  Einladung  nach  Blruing- 
ham.    Seitdem  bin   ich  sehr  voreici'jtig  in  der  Beurteilung  aiCi- 
ner  Chancen. 

Ich  ZDU&£>  ii&o  leider  zLich  iLit  deu.  Ge   anken  vertraut  ma- 
chen,doch  auf   dieses.  Kont  ^^nent   i.u  bleiben    und  war  daher  gar 
nicht   £0   ablehnend, alt  aein  Freund  Seil  mich  einlud, ich  möch- 
te   ihm  in   eeiner  Schule    in   Italien  l:i6lfon.   Das  ibt  natürJ^:h 
keineswegs   dasj-ae   ich  mix   vorgestellt  hebe   und  entspricht 
weder  Heiner  Neigung  noch  aieinsn  Ffihigkeittn  -  aber   etwas  mu8ö| 
ich  doch  tun   und  aus  aller  «Veit   höre  ich  nur,    es  sei   schwer 
weiterzukoiirLen.   Auch  an  meine  HeliLat  denke    ich,  Sie   /-ißben,wie 

venig  ich  das   früher  tat   und  wie  wenig  mich  dahin  zieht.   Aber 

ent 
ich  möchte  auch  meinen  Aufnstihrdt   hier  nicht  mehr   in   die  Länt^el 

dehnen.  Am  1.    Oktober  gebe    ich  auch  meine  Wohnung  auf   und  dann] 

habe   ich  sowieso  keinen   festen  Si   z  und  kein   "   Heik.   "   hier. 

Zum  Glück   fühlen    .»ir  uns  beide   Jetzt   besser.    i(»'ir  waren 


zusa-iffien  zwei   Wochen  in   der  £ci;weiz,in  einem  kleinen  FxäÄP 
chen   bei  ZUricii  und    ich  dann  allein  noch  eine  Woche  dort   und 
eine   weitere  am  Como6e6,wo   ich  Herrn  und  Frcm  Weil  traf, um 
mit    Ihnen  über  meine  Lage  zu  sprechen.    Ich  kam  erst   v^r  fünf 
Tagen   zuitick.    Vorher  war   unser  bfeider  Zustand  recht   BciiiÄcht 
3t!eine  Frau  hat     nfangs  Juli  mit   einer  Angina  zu  Bett   gelegen 
und  dabei  war  eine   Hitze   hier, wie    sie  in  Jiinnesota  nicx.t 
schliujmer  sein  konnte.    Tlr  konnte/]   naczits   vor  Hitze  nicht 
schlafen   und  viele   <'bchen  hat  es  keinen  Tropien  geregBat,ßo 


f 


-  3  - 


Albs   die  Läift   trocken   und  schwUl;  v.ar.    Das   hat  neben   de  j  Sor- 
gen  für  htbar  an  unseren  Nerven  gezehrt   und  wir  waren  frofc, 
endlich  eina.al   frische  Luit  zu  atmen.    In  unserem  Ferienort 
hatten  wir  aliee,Braa  wir  brauchten    :   Ruhe, Schlaf  und   frischen 
Wind.    Ich  habe   auch  alleß  vernachläseigt.wae  nicht   sehr  drin- 
gend war  und  dieses  Vergessen  hat  mir  besondere    vsohl  getan. 
Denn  clie   Sind. ücke, die    ich  von  hi  .r  mitnahm, raubten  mir  die 
Wacntruhe.    Nun    ist   es   wirklich  i  .    jeder  Hinsicht  b«Biier,ßeit 
ich  wieder  zu  Hauae  bin   ist   ee   kühl   und  regnerisch  und  das  Ar 
beiten  macht  nir  richtig  Freude. 

£*ie   beigelgtsn  Schecks   kamen   zur  recnten  ^elt.   Kur'Z 
vorher  hatte    loh  eine  Eairinung  erhalten, aber   sie  gar  nicht   ers 
wcitc-rgeleitet, weil   ich  wuscte    :    wenn  Sie   können, zahlen   sie 
schon.    äS   hat   freudiges  Ueborrschen  gegeben, als   eine   so  gross 
Summe   und  zugleich  der  iieet    Ihrer   Schuld  fest  vorzeitig  ein- 
traf.   Ich  freue    mich  für  Sie,daas   Sie  es  möglich  machen  konn- 
ten.   Sie   sprechen   in   ihrem  3rief  von   "    weiterem  ",d&fi  Sie   nac 
dem  1.    September  regelr*  wollten.    Ich  weiss   gar  nicht, was   es 
ist, aber  sollten   Sie  vielleicht   an   eine   "   Sch-ild  "^  mir  gegen 
über  denken, so   bitte   ich  Sie   zu  vergessen, dasa   Ich  Ihnen  ein 
mal  helfen  durfte,    «enns    unbelngt   6ein,eo  werde   Ich  Sie  um 
Gleiches   in  Amerika  bitten  -   wenn   ich  hinüber  komme.   Aber  sc 
lange  mUgen  Sie  keine  Notiz   von   irsendwelchen  Verbindlichk«: 

ten  nehmen. 

Liebe   gnädige  Frau,  ich  h&be  nur  den  einen   fVansch, 
rec   t  bald  von   Ihnen  zu  hören   und   nun  brauchen  S  e  4&  nicht 
mehr  zu  zögern, da  ja  alle   Schecks   da  sind.    Icn  würde   mich 
auch  mit  sriefen  von  Nina   und  Boba   freuen,  es    ist   far   uns  a." 


"-s^*.. 


••*;4.- 


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1«8  aufsohluB&reloh, was  wir  von  Ihnen  höien.  Selen  Sie  für 
heute  auf  das  Hertlluhate  gegrUeat  von 


Ihrem  ergebenen 


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Frankfurt, den  15.   Mai  1935. 


Liebe   gnäOlge   Frau, 


Sie  hoben  ßciiun  wirklich  lange  nichts  von 
ana  geiiört,  Jodeufallü  niuht  direkt.  Durch  Xhi^en  Gatten  wa- 
ren Sie  ja  woxil  laufe nd  unt..i'i  ichtct  worden  von  unaerea.  jir-| 
gehen.  Ho  i&t  viel  paö-lsrt  kUsil  .^eiünachtirn^ale  wir  Ihnen 
zuni  let2't€ij  Iv'si  schrieben  unü  leider  auch  manche  Snttiiu- 
scliung,  Tiber  wir  haben  sie  bisher  ganz  ^ut  überst&nden.  Dem 
Cerlanken  n  das  Hockefeiler  5  oipcxndioiL  trauern  i^ir  oft  naoJ 
e^  w*lre  doch  ein  einfacher  und  ücaüoei'  'A'eg  gewesen, zu  Ihnenl 
zu  küfl-iten.  7lixn  wird  et  beQtijXiOit  viel  schwerer  gehen, aber  eel 
?rlrd  eben  anderb  gehen  D.ütfcen.  Moch  iajiier  glaube  ich.daau 
Jenseits  der  0ze:-n8  die  groeeen  L'ügliclikeiten  für  mich  lie-l 
gen  und  Ich  weide  diete  Leinung  erbt  aufgeben,  wenn  mich  diej 
Erfehrunger  'widerlegen.  Larua  suche  ich  in  Aur-opa  und  auch 
in  Engls^nd  nur  iLit  haibeiL  Herzen  eine  TS tigkeit, freilich 
ganz  iasse  ich  ea  nicht  sein, denn  -  Aie  ihr  Gatte  ia^mer 
schreibt  -  3 an  xuee  Geduld  haben, bia  sich  etwas  heohtes  in 
l^SA  findet  und  iv:li  aIII  die  Zeit  nicht  nutZi.oe  verstrei- 
chen lasse  r4. 

Seit  iceiner  Üündigani£.,alijü    eeit   dem  1.    April 
hat   ülch  mein  Leben  natürlich  aäiir  geändex^t.    loh  reibe  michj 
nicht  iRChr   in  3erufürtrbelt  auf.dünüern  bin  auviei   wie  mög- 
llon  daneiin,'aai   nichtige  Briefe    zu  «»jhreiben  und  Englisch 
zu  lernen.   Auch  meine  Frau  iiüt    eifrig  dabei.    Wirhatten  mit 


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«    -    -    .    a        I 


unserer  Lehrerin  beflonderee   GlUck    :    et   iüt  eine    Jange 
B'r 6 u, geborene-   Englfe'nderln,äl0  itlt  elneo;   t^r€o.nd  von  iilr 
v&r heiratet    Itt.    ^ir   haben  uns    nun   aoni    angefreundet   and 
machen   fast    Jeden  Sonntag  gea.elnhaxa  Autoranrten  -    unsare 
Freufv3e   hssitzbn   nSmllch  einen  kloin-n  Opel   and   ölnd   auoh 
•vvfe:';rend   der    Vooht:   viel   be-iesü^ien.    D^xbel   api-eche   Ich  ab   ^m 
zu  ü..it  äei'  Dhite  engllecn  und   h^be   auch  regelrecnte   Stun- 
den.    i'alc«    Ich  treibe    nicht   nur  Konvorbatlon.die   natü^^ck 
oiL   eohlecLtertc-n  bei  mir  sreht ,  eonü-rn  schreibe   auch  zu 
Pause   li.nge    ..ngllache     Auf  sötze,  w?is  s  ir   be&onderen  Spass 
bereitet.    Ich  liebe   die   Sprache    and   larne    öle  gern, frei- 
lich ir.ass    ich   featetellen.d.^JSß    ulr   sqjaC   schwer    l&t    and 
die  Lektui'e  von  deiii  Buche  von   Glncjl^ir  LeAlö   "   Ann  Viciterfcl 
bereitet   alr   grosse   AnEtrengunc^c  n.    Je   näher  der  Tag  unae- 
rer  Abreise   horanrückt , decto   Inten&ivcr   lerne   ich. 

Natürlich  nabc    Ich  noch  viele   t^ndere  pflichten.  Ich 
würde  rr.ich  noch  radikaler  vot   3areaa  zuiUckzlchen,aber   icl 


machte  «Jle   F,^*dcn  nicht   zu  heftig  reioten   lajieen.    £ß 


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vvahr^vche  iniloh, dase    Ich  nach  dzii.  1.    Juli    welter   für  die 
*'    Alrt^cnaftükurve   "    t^tlg  tein   werde, /.enn   auch  nicht   ala 
Hedakteur ,  sondern   nur  öle   '*    Beratei-  ".    Bisher  waren   die 
Herren   Iil  VerlSig  .eehr   Jinstfindifj   zu  :Lir,.vle    ole    später  ßein| 
werden, ksnn  nur  die   ärfahrun^   zelten.    HeiT  Oeaer  hat    sich 
biö   zuletzt   tehi    uil  mich  bea.üht,  £.ber   nsttuilich  war  ir.£ine 
Poe It Ion   nicht    zu  hr.iten;überratchcnd  kaö  äAx   die  Nach- 
richt  nicht   und   ich  habe   sie   ruhig  aufgenoaiiten.    Damals 
ßchwebte    noch  daa  Rv^ckef eller.Selt  der  Ablehnung  hat   sich 


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die  Situation  etwas  yerschürft    und   Ich  habe  etwas   die 
Cicherheit   verloien, aber   eigentlich  muilos   bin  ich 
nicht.    Natürlich  wAfcss   ich, daß*    uns   viel  Schweres    be- 
vorsteht, aber   icii  gl&ubt,ddüfc    ichb   vielleicht  doch 
tchftfren  werde.    Leicht  war    eu   auch  nicht, eo    lange    hier 
zu  Eitzen,£cnw   r  zu   o»rbci\,en    unu  doch  zu  •Äi8sen,daa8 
eines   Ta^^es   das   Tilndo   koii.ait   aaa   es  keinen  Ausweg  gibt, 
aaeser  den   in  ein  i'ro mdeb   Land.    Zudem  KiÄixÄJsxÄa«   hatti 
ich  geraöe    in  der  l(iLzten  Zeit   Keinen  Uebortichuse   an 
Krfe'lten.    wie  K-icreneseachicritc    im  Dezember  hatte    ich 
eini^ermasaen  über/.' ariden, absr   ganz   gesund   bin   ich  seit- 
her nicht   geworden.    Im  »^ebruar   waien   wir  14  Tage   in  dej 
Schweiz   Ski   laufen   und  auo^a   uns»   etwas  erholt, aber  sei* 
einigen  lochen   bin   ich   nieder    labil    und   h^ibe    auch  Tial 
zu  Bett   gelegen.    Leider    ist  mein  Arzt  augenblicklich 
i?   rrelöt,aobild    er   zui'üokKonimü ,  will   ich  mit    ihm  berate; 
ob   ich  nicht   eine    '  ildang-.r  Kur  gebraachen  soll,  denn 
loh  mcchtö    natürlich  vor   der  ^^breiee  völlig  gesund   sei] 
Meiner  Frau  dagegen   geht    eb   reciiu   gut, sie   ist   gesund 
und  kr/::itig. 

!i/.it  ihr^n  Br i ei en,  liebe  gnädige  Frau,  freuen 
wii'  unc  imiftcr  aus sei'ordenL lieh.  Air  studieren  sie  rich- 
tig, denn  Si  erzäh  en  so  anechaullch  und  wir  bekommen 
dadurch  ein  Bild  von  diesem  Lvnd,das  in  der  Tat  ganz 
andertj  ict  olh  uriK  die  gewohnten,  ich  zweifle  nicht, dai 
et  t.  chv.er  iat,£ich  da  oinz  uleben,aucn  wegen  der  Sprache 
Aber  beiuhigend  war  es  uns  doch  zu  hören, daas  Sie  in 
K'lnneanoiis    ganz   gern    sind   und    ungern  an   den  Wegzug 


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denken.   Auoh  mir*  wäre   ea   ein  lieber  Gedanke, Sie   In 
Vlnncapolla    zu  wie.  en,  denn   f&liö   wir  hlnüborkoaiLen, 
so  ü.öohte   ich  nicht   gleicii   In  Ne«  York  hfin^en   bleiben 
loh  kenns   u  le   Ctadt    nicht,  aber  der  Gedaniie  »dort   zu 
bleiben,  ibt   mir  w6oia;er  Verlockend   alö    der,  weiter   zu 
ziehen.    Vleilrlcht   tlndet   blch  doch  etwas    in  Minneapo- 
11  ö   und    icii  kann  dann    ^lei  ch  zu   Ihnen  kOiLoien.    MOla^S® 
ich  auf  dCih   Hookfellör  holx"te,war   ioh  auch  aesscn  ^e- 
vvlSoer,abcr    jrtzt  iluös    ici.  öucn  iLlt  vielen  Mögli^^ei' 
ten   rechnen,  «ucn  alt    der ,  zunächst   in  Än^l^ind    anterzu- 
kürcn^en;  ich   h?ibe    Jedenf.';ilQ   äjrt    seine   Fühler   auage- 


itrsci-ct. 


In    Ihresn  letzten  Hriei.    voil  6.    April    achreiboj 


Sie,dass  Sie    tiefen   Schnee   ?;rrjabt   h^itten.    Sie   fanden 
das   fre'jQd,abcr  zu  unrecht.    Jetzt    ist   es  Mitte  Mai    und 
es   lush   geheizt   werden.    In   unserer   sonnigen  1?ohnung   ii 
es   tagsüoer    euch  ohne    Helzun^r   auszuhalten, aber   Jetze 
ax  Abend, da    ich   Ihnen    .-ichrelbe ,  friere    ich  doch  eahr.U 


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geschneit   r^at   eä    hier   nocn  aa.  1.    Uai   -   also   so  viel 
andere    bohaint   ea    in   iulnnesota   nicht   zu  sein, nur  dasß 
man  dort    ingllsoh  spricht. 

Die  Soiiec.^s    habe    ioli  rcgelmüssig  ^-rhalteu   ui 
sie   auch  gleich  w^^lter.^egeben. 

Lassen   Sie   düch,öübaid  ea   Ihre   .-arbeit   Ihnen 
erlaubt   unJ    3ie  Lusü    dazu  hab^n,  wieder  von   sich  hören 
ein   Brief   ißt    an(%    J;idee:ial   eine    gros  je   F/eude,    Seien 
Sie   aufsherzlichste   gegrüsat   von   aieiner  BTau  und 

Ihreai 


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509    SIXTH    STREET   S.    E. 
MINNEAPOLIS.    MINNESOTA 

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Franlcfurt  a*U«,deBl9«XII«1994. 


Liebe  gnäüge  Frau! 

leh  hoffeydaB  der  Brief  und  die  beiden  Jäckchen» die  gleieh*- 
zeitig  abgeheUfZu  Weihnachten  ankocmen  werden«Brief  und  i^äelcehen 
sind  nämlich  als  Weihnachtsgeschenke  gedacht  uni   sollen  mithelfen, 
diese  Zeit  der  Erinnerung  tmx  gut  zu  ertragen« Sie   eohreiben  zwar, 
dafi  ^ie  Ihre  Heimat  in  sich  selbst  zu  haben  gezwungen  6eiea,aber 
ein  wenig  werden  Sie    loch  auch  an  -^hre  äußere  letzte  Hoimat  er- 
innert worden, uni  das  soll  nicht  nur  traurig  sein«I>a8  Buch   goII 
ebenfalle  dem  »Gedächtnis  an  eine  frühere  Heimat  von  -^hnen  gewidmet 
sein, an  eine  Heimat, die  ich   freilich  nicht  ke  ne,aber  von    ler  Sie 
seihst   oft  gesproc'ien  haben» Ob   Sie  Frau  HeuB-^app  in  ihrer  Jugend 
selbst  gekannt  haben, weiß  ich  nicht, es  könnte  abe  '  sein, und  jeden* 
falle  sind  Ihnen  die  J^ebenskreisejvon   lei  en   eie  berichtet, nicht 
unbekannt -Hoffentlich   ,:^ibt  es  also  bei  Ihnen   nchöne  »''eihnachtstage* 
Boba  und  ^ina  erhalten  gleichseitig  ein  Päckchen  mit  »'chokoiade- 
figurenj  sollte    lie  Zollbehörde   ßchwierigjceiten  machen,  ^;o  lassen  Sie 
'^ae  P'lCKChen  ruhig    iort  liegen,  ier  Wert   lohnt  nicht, er  i^t  nur  ein 
inn^rer-Ihren  Mn!ern   ehenfalls    lie  bieten  Wünsche • 

Ihr  letzter  Brief  hat  uns   sehr  gefreut, wie   alles, was  wir  von 
Ihnen  hören, obgleich   uns  natürlich    las, was  Sie  berichten, ti^aurig 
gestimmt  hat »Beruhigend  für  uns  ist  nur, daß  Sie  in  Dr «Lange  ein« 
gei'^lBBe  Stütze  gefunden  haben,  lie  w  «hl   für    lie  ganze  Familie  in 
gleicher  Weise  wichtig  zu   ?ein   scheint«Daj   Schicksal  von  ^r »Strauß' 
Frau  hat  uns  tief  beeindruckt  wie  schon  früher  der  Tod  von  Frau 
I»elerer,von    lern  Sie    ms  schon  früher  geschrieben  hatten*2a  nun  noch 


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ein  dritter  ^all  >iii3  bejtannt  wurde, wo  eine  ^rea    in  Amerika  töd- 
lich erlcranKte  nnl  hier  starb, hat  meine  ^ran  schon  einen  richtigen 
Komplex  weghekofflmen»Xch  werie  sie  aber  hoffentlich  mit  -^ureien 
▼on  ihrer  ^eängetitung  abbring'^n  können» 

An  solchen  oier  anleren  Vorstellungen  soll  es  nicht  scheitern 
wenn  wir  nicht  iemnäch  Jt  hinÜberKomaen»Aber  iie  Leute  Ton  Rockfeiler 
haben  bisher  nichts  von  ?lch  hören  lassen  an  l  zu  einer  Mahnung 
konnte  ich  mich  aus  verechiedenen  ^rmden  nicht  entechlieflen»Ich 
werde  aber  einmal  in  len  nächsten  ^'a^en  einmal  ganz  ror nichtig  bei 
herrn  Fehling  -.nfragen^Von  meinen  ZukunfstgedanKen  bin  ich  lö.  ier 
seit  einiger  Zeit  ab^^e lenkt  worden, weil  ich  außerordentlich  viel 
bertfljdie  Arbeit  hatte  nnd  zudem  seit  über  einer  Woche  im  Bett 
liege «vjffenbar  ir,t  iB   eine  schwere  Erkältung,  iie  in  allen  Arten 
auftritt  und  auc"  irnere  Organe  nicht  verschont  hat, im  ganzen  aber 
nicht  geflhrlich  in  1  nur  sehr  1  ngryeiiig.Meinen  h-^utig'^n  ßi^ief 
schreibe  ich  Ihnen  auch  nicht  selbst, Bondern  ^anna  »'tern  hat  iie 
(altgewohnte)  Freundlichkeit, mir  ihn  zu  schrien» Ich  wor  le  zwar 
vor  ^"^eiM"' achten  noch  einmal  ins  Bureau  gehen, a  er  loch  nur  b^suliilil- 
weise-In  den  »oihnacht  ferien  will  ich  nach  üaurje  fahren  zu  meinen 
Eltern, weil  sich  meine  ^chwe  ter  verlobt  hat  und  dieses  überra- 
schende Ereignis  mit  meinen  glücklich -jn  Eitern  ausreichend  gefeiert 
werden  muss^ßo  lange  ich  liege, hat  nattirlich  meine  Frau  doppelt 
viei  zu  tunf  nd  außerdem  hat  :ie  sich  entschlossen, doch  "ieder 
bildhauerisch  zu  arbeiten^Da-  nimmt  zwar  viel  Äraft  in  Anspruch, 
abe^-  es  freut  mich  Behr,da(?  ihr  Ton  nicht  auszu/trocKnen  braucht» 

Zum  englisch  lernen  ein!  wir  trotz  Ihrer  freun Hieben  und 
gut  gemeinten  ^ah^^.ung  noch  nicht  gekommen, haben  aber  eine  ausge^ 
zeichnete  iiehrerln  zu  j^ierzeitigen  ßeroit3cha.ft »Ihren  Scheck  habe 
ich  Weitergegeben, len  letzten  hatte  ich  von  Ih  em  ^a  ne  bekommen 
und  ebenfalls  überwiesen» 

Seien  Sie  für  heute  aufs  herzlichste  gegrüßt  von 

Ihrem 


^üttu   ^S  (Uc^. 


cJ^'^t^n^.:^!^..^^  ^ /r.^^.  ''^fy. 


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Prqj;ikfurt,den  12.   Oktober  1934, 


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Liebe  gnädige  Frau, 

ich  drmko  Ihnen  filr  Ihren  Brief  vom  28.  Septem- 
ber,der  geiitern  hier  eingetroffen  ist.  Den  Scheck  fiir  die 
LeÄJbkasse  habe  ich  weitergegeben,  er  wird  von  ihr  oingelöst 
v?erden.  :• 

Wir  freuen  unü  mit  jeder  Ueile  von  Ihnen  und  ver- 
suchen uno  aus  den  77enigen  Angaben  ilber  Ihre  Familie  ein 
Bild  Ihres  gOi^env7ärti,i:en  Lebens  zu  maciien.  Deshalb  waren 
vvir  auch  froh,da88  kürzlich  die  Karte  von  Boba  kam,  in  der 
er  uns  den  Kinzug  in  Minneapoiis  mitteilte. Alles, was  wir 
bisher  von  limen  Ubor  die  t^tcxdt  hörten, lütiiigt  eigentlich 
syap'ithisch.  Hoffentlich  gewölinen  öie  sich  dort  ^^^  ©i^« 
Schade, dass  Sie  Ihre  häUBliohen  Konflikte  nich  in  Europa 
lassen  konnten, aber  ic;h  ^^ill  alles  tun,^'aB  ^jich  in  dieser 
Hinßicht  durch  Aufklärung  erreichen  läset.  Schreiben  Sie 
nur,  wenn  ich  Ihrem  Gatten  Über  irgend  eine  getroffen©  Masi 
nalime  Rechenschaft  ablegen  soll. 

tiit  gleicher  Post  geht  ein  umfangniicher  Brief 
an  Herrn  Doktor  ab, Sie  können  darauf:,  den  Starid  meiner  feeroj 
liehen  Ang^-legeniieiten  erseiien.  An  Persönlichem  darf  ich 
Ihen  noch  kurz  hinzu  bemerken  :  dass  wir  in  den  letzten 
V/ochen  gan«  gut  dr^n  waren, wenn  man  eine  kurze, harmlose 
Grippe  meiner  j?rau  abrechnet.  Jetzt  ist  sie  wieder  frisch 


>-i^  ^,  ric-.-. 


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7:    1 

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und  V7ir  versuchen  alles,  den  etändigen  Störungen  von  ai 
aen  »u  entgehen.  Bis  au  einem  geT^iesen  Grad  gelingt  uns 
dieses  Leben  awisiclien  den  vier  v/anu.n^io  Kreise  der  Ange- 
hörigen und  Freunde.   In  der!  letzten  Zeit  hatten  T^ir  mehr 
tJrngc'ing  rait  uzifieren  alten  Bekfinnton,von  den  liinen  geläufig« 
nenne  ich  nur  Dr.   Lorentz,der  eben  wieder  etwas  ftlr  die 
"V/Irti^Ghafti3kurve  **   sclireibt  und  den  ich  in  diesem  Zasani- 
roerilmrig  oft  ö])reche.   Hrinna  Litern  T?ar  längere  i^eit  in  fl^acJi^ 
fürt, sie  fälnt  nHchttte  Woche  wieder  nrcli  Paris  und  wax!tet 
dort  auf  das  Vibiini  f'lr  ilmerika.  ^\  v^ 

Vir  ^l"uben  Ihnen  g(3rn,d'i88  Sie  sehr  oriBUdet 
■w'iren  n-r.'h  .len  erneuten  Umzug  von  New  York  nach  Minneapolii 
uiiS  hoffen  j  ur,Bie  möchteii  bnld  v;ieder  *♦  zu  Etxose  ♦♦   sein. 
y/eiui  das  der  Fall  sein  wird,  sciireiben  aie  uns  doch  bitte, 
es  intore.sr.iert  unr:  alles   :  7Jolinung  (   oinschliesf  j.ich  Prei- 
se  ), Lebe:  nhMltuiit:,VerkoJ:ir, Landschaft  usr.Bei  uns  ändert 
r-ieii  jn  77enig,x:ir  Usmai  können  tIbo  auch  wenig  berichten*. 


und 


Seien  Sic  herr^lichst  gcgriisst  von  meiner  Prau 


Ihrem 


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509   6th  Street   S.E. 
Minneapolis,Minn  9/l0/l934. 


Liebe   Di»,    Soudeks, 

Puer  heute  nur  die  kurze  luitteilung,    dass 
wir  am  7. in  unserer  neuen  Heimat   angekoinriien   sind. 
Die  Vi/'ohung,    die  mein  Vater   gemietet  hat,    gefällt 
ans  wider   Erwarten  besonders   gut.    Die   Einv/ol-jner, 
mit  denen  wir  bisher   zu  tun  hatten,    waren  ueuer- 
aus   freundlich,    ganz   das  ü-egen teil  von  New  York; 
der  Buergermeister   sandte  uns,    \;ie   jedem  Weuan- 
koemmling,    eine     .illkomraensbrief ,   Die   Stadt   selbst 
ist  wenig   schoen,    die  Umgebung  mit   ihren   tausen- 
den  Seen   ist   aber  bezaubernd. 

Einstv/eilen  herzlichen  Gruss  von 

uns  allen  Ihr  sher  ergebener 


:.^ 


8    PM 

SEP  10 

\S>    1934 


[tHIS  SIDE  OFCARD  IS  FOR  ADDRESS  ) 


Mr.  and  Mrs,  Josef  Soudek 
5  Ravensteinstrasse 
Prankfurt  am  Main 
Germany   | 


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Praxikrart,den  11.  August  1934. 


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'S'.- 


i. 


Liebe  gnHdige  Frau, 

nach  Abeohlusß  des  Briefes  fällt  mir  erst  ein 
dass  Sie  mich,  nach  neuen  der  Zusendun-,  des  Qelae^s  ^^e frfigt 
haben.   Legen  Sic  be .sonderen  Wert  darauf, es  im  Brief  zu  sohi* 
kon  ?  Benr:er  v;Hre  es  docli  v.'c.hl,den  üblichen  Weg  uurhh  die 
BiiTik  zu  TvHhlön,da  v/enif,er  Verlurtgofalir  besteht.  Aber  ich 
muss  Ihnen  das  selbrt     borlasr  cn^denn  Sie  -^^erdon  ja  Ihre 
GrUiKle  h''ibon,e8  i;erade   ro  sii  naciien. 

Darf  ich  bei  dieser  Gelgeniu3it  darnn  erin- 
nern, dass  deraiinohr^t  ciie  Zfüiluiii-^en  an  die  jUciißciie  V  irt- 
scii  ftshilfe  fällig  77erden  ?   Sie  haben  ja  die   lTnterlagen,~ 
wann  die  er^te  Rate  hier  f^ein  büII,    Ich  küi.j.e  nur  darauf, 
T7oil   ich  Ihjien  einiieim  ntellen  -will, v; eiche s  Geld  8ie  eher 
zaiilen  kennen; der  Betrag  an  die  Darlehenskasse   verdient  in 
meinen  Au^s^n  entr^cKieden  den  Voraug. 


Nocljiaals  be^te  Grusce  von 


Ilirem 


'.y, 


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Frankfurt, den  7.  August  193A. 


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Liebe  j^nHdlge  Frau, 

mit   Ihren  drei  Briefen  haben  wir  une   aehr  gefreut 
und  hfitten  Ihnen  gern  gleloh  darauf  geantwortet, wenn  et  nur 
angegangen  wf^tre.   Aber  J^le  wissen    Ja  aus  den  Mittelungen  Three 
Herrn  Gemahl, das«  wir  sehr  unruhige  Zelten  hinter  una  haben, 
"^um  Ol^lok   let  die  Operation  meiner  Frau  gut  verlaufen   und 
die  drei  "o che n, die  wir  nachher   In   Italien  verbracht   haben   , 
gaben    Ihr  die   ausreichende  Srholung.   Nun   hoffen   -j^lrjfUr  einige 
7elt  Ruhe   zu  h^ben. 

Ihre  Briefe  gsben  uns  ein   anschauliches  Hl'' d  von 
Ihrem  neuen  Leben,    "enn   loh  nun  meine  ?/elnung  tu.  allem, was 
Fle  davon  er7ffhlen,zusarr}roenfas3en  soll,  so  würden    loh  s??gen   t 
^ie  k>^nnen  ganz  zufrieden   sein.    Ihr  Helmweh  Ist  ganz  beflrelf 
lieh  und  Sie  sollten   slnh  darin  nicht   Irre  machen  lassen. 
Schliesslich  haben  Sie  einen  grossen  und  entscheidenden  Ten 
Ihres  T.ebens  Rler  verbracht  und  das  verglsst  man  nicht, eelbat 
wenn  man  es   anderswo  noch  so  gut  hat.  ^Ino  andere  Frage   Ist, 
ob  Sie  noch  das  Verlangen  hatten, wenn  Sie   Jetzt  hlerherkBünen. 
hier   zu  bleiben.    "Ir  haben   In  der  letzten  oft   genug  erlebt, 
dass   Venachen,dle  sich  In   der  ^erne  nach  hierher  sehnten, ea 
nicht   mehr  vermochten, sich  hier  elnzugewJ^hnen.  4 

Schade, nur  dass   Sie  drüben   eo  viel   Schwlerl^rkelten 
vorgefunden  h^ben.   Um  diese  Anfangserfahrungen, ^le  die  mit 
'^ohnungjSpr«? che, Verkehr, kommt  man  nicht  herum,   ^ber  In   der 
Zukunft  lohnen   sie   sich.    Ausserdem  kann  man, wie   loh  mit  er 


r^>r' 


«Ifhlen  lleesjvon  New  "ork   nicht  auf  Amerika  schliefisen.    Diese 
^tadt   8ch<?lnt  dooh  sehr  eigenartig, auoh  fHr  amerlkanliohe 
Verh?fJEtnl8go  zu  sein, was   «juoh  Thr  Herr  öe^ahl   sohrleb,    Iädso 
ffiphr  bin   loh  auf   Thre  H'rfahrungen   In  ^^Innesota  gespannt. 

^lo   Hemmungen  der  Sprache   sohötze    loh  nloht  gering 
ein, dazu  wp.r    loh  oft   In  T.«ndern, deren  Sprache    loh  nloht  be 
herrschte.   Aber  von  Prlef  au  Brief  habe  loh  den  Sindruck  ge 
Wonnen, daaa  ^  lo  dleaer  'Schwierigkeit    Immer  mehr  Herr  werden 
un'i   ÄUH  von  ^oba  haben  "^le   ea   Ja  ausdr^icklloh  gesagt.   Das  hat 
mich  ötebr  gefreut, auch  <3».s,^waD   "^le   sonst  über  Boba  berichten, 
loh  bin  "berzeugtjdnflc.  er   jetzt  sehr  viel    i:nergle  aufbringt 
und   '^«^runi   urr   Ihn   wenig  besorgt.   'Welche  Fortschritte  macht 
Nina   ? 


" le  klagen, dasR   Pie  nicht   genug  Verkehr, vor  allem 
mit   Einheimischen  hotten,    ^enn   ich  mir  die  Liste  der  Menschen 
ansehe, die  ?le  geannt  haben, so   finde   4ch  das  gar  nicht   wenig. 
Jed'^mfallfi  haben   ^le  mehr  '■mgans,ale   uns  hier  geblieben   ist 
Sie  waren  allerdings  von  Homburg  sehr  verwöhnt! Jetzt  würben 
'^'le   hier  auch  einsamer  leben.    Aber  auch  der  Verkehr  ist   si 
eher  eine  ?'aohe,dle  sich  von  Iflnneaota  anders    ansieht   als  New 
'^''ork,wo   zuviel  "^uroDa  aussteigt.    Sohliesslioh  haben  Sie  den 
nSchRten  Verkehr, nWmllch  ^traussens, selbst  mitgebracht, nehmen 
Ihn   aber  nicht  welter  mit.    «Auch  d^rrlt  Ändert   sioh  manches. 

Vielen   von  dem, was   '^le  mir  als   *'  Klatsch  "  mltg©      *' 
teilt   haben, war  mir  duT'^haue  neu.   Sie  dürfen    Ja  nloht  verges 
8«n,dafls    ich  mit   den  Leuten  von  Lederer  keine  Beziehung  habe 
und  damit  fehlt  mir  der  Anknüpfungspunkt   zu  dem, was  deutsche 


\ 


Emigration  In  New  '^''ork  he  last.    Die   Fte  mde  von  Gumperta 
p  Ind   aber  von   hier  gan?  versohwunrlen   und  so  weiss    loh  auch 
nl'^htf^ae  die   tun.    A  propos   'rumpertz   :    die  narae,dle  er   Ihnen 
vorgeetellt  hat, war   ochon   hier  mit    Ihir.  eng  verbunden,   "of 
fentlloh  hat   das  nicht   zu   sehr  an    Ihm  «e Rt ort , Immerhin  weist 
er  mehr  von  Airerllra   al«   nn^^re.   Auch  die  Ortckeache  von  Bo 
ba  hflbe    ich  eelner  7elt  bekommen, freilich  nlch  vollständig: 
das, weehF^lb  er    ple  offenbar  creachlct^t  hatte, war  weP!;genommen, 
Daf5egen  hat  Dr.   Lorentz   die  Teilungen  vrompt   und  vollstfcfn'ilg 
erhalten  un^    Pich  damit   gefreut.    loh  war   Inz-'^lflchen  öftere 
mit    ihm  beisammen   und  habe    ihn   auch  fHr  die    "^Irtschafta kurve 
schreiben  laaaen.   ^r  arbeitet    sehr   intensiv  an   seinem   -e^k, 
durch  die  Zusammenarbeit   habe    ich   guch  Tlnbllck  in   aüne   ae 
danken  nehmen  können; erfreulich  an    ihm   l^^-t   sein»?  Charakter 
starke, die   so  wohl  tut, wenn  man   sich  demffe./^eni'ber  Preiser 
oder  Peter  vor    Augen  hl^25t. 

Am  meisten  an   Ihren  Briefen   fppute  es   uns   aber, wie 
prut   -le  an  uns   denken  und  wie  herzlich  Sie  und   zu  f^lch  ein 
laden,    (lern  wfjrden  wir  folgen, aber  noch  ist   der  ^unkt   nicht 
erreicht, wo  "    für  mich  alle  Chancen  verloren   '*   wären,    ^er 
Wechsel    in  der  Leitung  unseres  Blattes  hat   daran  nichts  ge 
hindert.   Mein  Schicksal  höngt  allein   davon  ab, ob  ich  die   Zu 
las-^ung  zum  Berug  bekomme   und  das    l^t  bis   heute   nicht  ent 
schieden,    "'ann   der  Entscheid  kommt, l.fsst   sich  nicht   eusmachenl 
ich  mu-9  warten, wie  viele  Kollegen  von  mir  auch.    Nur   insoweit 
mag  der  Besitzwechsel   der   Geltung  einen  Tlnflusa   auf  dte  Oe 
staltung  meiner  Zukunft   haben, als  die   neuen  Herren  rigoroser 


mit   den  nicht   zugelaasenen  Herren  verfahren   "Is  die  früheren. 
Nacb  den  blöherlgen  Erfahrungen  zu  urteilen, wenden   sie   eloh 
nicht    die  Beine   ausre lasen,  Innerhiglb   des  Hauses  einen   HJrsatz 
zu  finden,    ^o  kannte  es   ^lao  kommen,  dass    loh  mich  dann  leioh 
ter  von  der  Zeltuno^  trenne.   Ohne   den  negativen  Bescheid  bringe 
Ich  das   nber  nicht  Mb-^r  mloh.   Vielleicht    Ist   das   falsch, denn 
glücklich  bin    Ich  hier  nicht.    Diese   ^rtelt  ohne  Ziel  und  J^ 
Verbleiben  auf  "Widerruf  macht  einen   die  Arb-lt   sehr  schwer.    Da 
bei   haben   «Ich  die  AnsTDrÜohe  an  unsere  Leistungsfähigkeit  nlohl 
vermindert.    Ich  habe    Im  letzten  Vlerteli'=hr   schwer   schaffen 
m^-1asen,umPomehr,als  die   Besetzung  Im  Büro   schlecht   Ist.    Sber 
^le   kenne     meine   Plddun/y   an  ^ronkfutt,ißr  zu  v -rstehen.dasa    loh 
mich  nicht  entschlleepen  kann. 

Dagecren  d^^rfte  dann, wenn  einmal   die  Ablehnung  da 
lpt,k5»um  el-»  "J^^elfel  beateben, dass    Ich  "^-^Id  komme.    Ich  glaube 
auch, dass   Ich  dr^Jben  die  melpten  Aussichten  habe.    Ich  werde 
mich  dann  auch  so   gut   als   möglich  auf  das  Land  vorberelte^^ror 
allem  mit  der  Sprache.    -Tetzt  bringe    loh  noch  nicht  genuf  Rner 
gle   auf, neben  der  anstrengenden  Berufsarbelt   puoh  noch  £ngll80] 
zu  lernen,    ^ber   Im  entschel'^enden  Moment  werde   loh  mloh  ganz 


'^ar-^uf  kon  entreleren  und  hoffe  dann, meine  Sohrlftkenntnlsae 
auoh  In   der  Konversation  verwerten  zu  können. 


/ 


Vorerst  aber  stecke  loh  noch  in  der  Tageaarbety'». 
die  meine  ^eit  ganz  In  An3T)ruoh  nimmt, wenn  auch  nicht  meinen 
Geist.  Gerade  das  aber  verbraucht  einen  Menschen  mehr  ala  wenn 
es  andere  w^re.  loh  sah  das, sie  wir  vor  sechs  ''lochen  In  die  , 


Ferien  gingen.  '^Ir  waren  in  Italien  bei  Dr.  -eil, der  inzwieohe] 
eine  eigene  Sohule  in  einem 


i-v.  ■^\»^\ir-  "i*'^"w»  -ir*^»  n '■Winvnxwpwivww^:'*^-^  .'M^■"m^y^'lH''■■mW^"■*■'^     ~'V*'^\^.  r>'' 


,,,.;  .  ■iiie-iri.*ri,w5»nni|«r«i^||»f;~»». 


,-*»»i>,7  «•■  •i^r-.  ■^•■"■*»"-'r.TJ5p)»»p»(KH  > 


r 


kl    Inen  •'^rt   In  ^ox*  Wh^  von  ^«nua  .^.n   rl.-^r     Itallonlechen  Rl 
vlera  auffliemacht  hat.    nis  ??chul9   a;eht  leiailoh,er  hofft  auf 
Klndor.   "^Ir  waren    fa^t   irel  ^oohon  riort   In  einer  unglaublloh      ; 

I 

r><jh^nfln  L^^nd'a'^hflft   un^    in   elnerr  ausgezolchne'ten  Klima,    "^rotz 
«^etn   alno   ^Ao   '^iraobuni?  ?ahr   '5n.«T.3t«in  war, '^rholun;?   za  bletan.kam 
Ich   fji^t  r^r'l'ler  holir   ql:^    Ich  TeiTrr-» fahren  ^!.n.    Abor   Ich  wurde        i 
gleich  ^'löiler   In  ^en  betrieb  olng?.:  ehaltet  »was  mir  unglaublich 
«chwer   fiel.    lo'-  bin  auch  h-^utc   noch  nicht   g^nz   clo,abor  ich 
31UPG    eben   ?rh^lten,f5enr)  m^n   frogt,wa8    Ich  tue,  nicht  itlt  welohea 
aufwand.    TTh'?   '?er    l-t   'Iher   -^le  ^^^snen   gronc.     » 

t-nper  h^funllcho©  Leben    lat    scl-ir  Btlll,-1(>  kennen   es 
J??.    In   (5r?n  l^trten  Tf^sten   snhcn  "-vir  cirhr  Menschen  bei   uns   als 
fr'*h'^-r, vielleicht   gelingt   en  unn,"'leder  T'ontakt   zu  bckoinxen, 
nach'^eT   .vir  in   flen  '.'omtan  vorh-^r   nchr  vsr^-^lnaannt   waren,    •'^ber 
daR  riielcrhej'^le   ehedoin  -Ir'''  en  k-'^um  ^7er'1en,(2f 7.u  nleht  man  hier 
zu  "'^nlg  Kontlnult^*t. 

■^•asaen  -le  luloh  f*5r  heute   schllt^aeen.    ^uf  den   nach 
Bten  "rief  urerden   "le  nicht   po  l'^nge  warton  müssen, auch  laeaan 
«'^le   uns  nicht   Tange    "arten, wir  nlnd   nuT  je^cn  P.rlef  von   Ihnen 
ge^-oannt.    ?^elen  '^le  recht   herzlich  ;:^e«er'Jsst  von 


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66  Buckingham  Road 
Brooklyn-  Wew  York,  N.Y, 


Painllle  Dr.  Soudek 
5  Ravensteinstrasse 

Prankfurt  am  Main 

Germany 


S.S.  New  York 


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Frankfurt, den   26,   Dezember  1935« 
yiquelstr.    21  •; 


Sehr  geehrter  Herr  Dr.   Aitschul, 


ein   Unglück  kommt    selten  allein.    Gestern  bekam 

ich  eine   erste  Antwort  von  Ur,    Adame  auf  mein  von  Mannheim 

veranlasstes  Schr^^lben  an  das  .-Academlo  Assletance  Council. 
£r  sGiireibt   darin   : 

1.  dsiSE   das  Komitee   erst   irUhestene    im  Februar  zusammen- 
treten  uH'i  mdincn  AntratS   beraten  werde, 

2.  daas   meine  Aas  eichten  {rering  seien,  da  die   "  funda  an 

«  * 

now  nearly   exhausted  "    and 

3.  das£    ich  nicht   verbuchen  föchte, in  London  etwa  ein 
VisuiL  rur  USA    zj.  ei  reichen. 

Der-  dritte  Punkt    scheint  taktisch  gemeint  zu 
üein,d?i  er  a.ir   nicht  recht  wegen  meiner  Amerlkaplänc  traut .| 
Als  Fakten   bleiben  ab£r,dass  die  Aueeichten  gering  alnd  un< 
7;enn  überhaupt   etwas   zaetande  kommt, dann  recht  spät.   Trotz- 
den:  müEsen   v;ir  natürlich  allec   tun, um  etwa^   zu  erreichen, 
ich  möchte   keine   Cn£.nce   ungenutzt   laeaenjaber  gedämpfter 
Optimlsnuß    l£t  -   wie   dies   Beispiel  lehrt   -   stets  am  Platze 
Ich  habe  Prof.   Mannheim  benachrichtigt   und  um  eins   Inter- 
vention gebeten. 

Schlimmer  war  mir   die   Nachricht   von  New  York, 
die  heute  kam,da6a  noch  Immer  kein  Papier  unterwegs   sei. 
Und   zwar  liebte   diesmal  an  Mr.    Haas   .   Welchem  Sohlehmll 


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Oder  Starrkopf  sind  wir  da  in  die  Hände  gefallen   ?  Frits 
hatte  gewarnti Bohade»da88    loh  damale  nicht   hörte    l   Mr.    Haaj 
hat  nämlioh  Mr.   Berg» der  so  freundlich  war, mir  eine  BUrg- 
80haft  aue stellen  z\x  wollen, nach  acht  Tagen   (    t    )    den  te- 
lephonieohen  Bescheid  gegeben, dasa  deaeen  Bürgschaft  über- 
flüssig sei.   Und  das  nach  meiner  telgrap^isohen  Aufforde- 
rung.   Hanna  war  so  ausser  sich  wie  die  Familie  Berg  ^^|^ 
ich  musste   heute  erneut  telegraphierendes  möchten  die  Papi< 
re   so  geschickt  werden  wie   ich  es  gewünscht  hatte. 

Solche  Verzögerungen  sind  sumal  bei  der  un- 
günstigen Entwicklung  der  Dinge   in  England  wahrhafte  schwe* 
re  Nervenproben  für  mich.  Einen  Tag  bekomme  ich  positive 
Nachricht, den  nächsten   solche  kalte  Tuschen.    Das   hält  doch 
kein  Mensch  aus   i    Hanna  gibt  sich  wirklich  rührende  Mühe 
und  die  anderen  auch, aber  dieser  entsetzliche  Anwalt  ver- 
patzt uns  die   Sache.   Mit  Acjdea   Jedem  Tag  Verzögerung  ent- 


aLehen  in  diesem  langweiligen  Frozess  Wochen  der  VersViep 
pung  und  nun  rechne   ich  bereits  mit  Mai   als  Ternin  meines 


Visums   l 


Nun  habe   ich  drei  Tage  auf  telegraphi.ohen 


3 .1 


Bescheid  von  New  York  zu  warten; wer  weiss, was  ich  dann 
höre. Jedenfalls  lasee  ich  Sie  es  sofort  wissen, tailK  so- 
fern Sie  nicht  schon  aus  direkter  Quelle  ins  Bild  gesetzt 
wurden» 

Seien  Sie  herzlich  gegrüsst  von 

Ihrem 


'^*-- 


Frankfurt, den  24.  Dezamber  1935. 


m- 


sehr  geehrter  Herr  Dr.  Altaohul, 


die   rt?unllohe   Entfernung  zwischen  yinneapolls   und 
Frankfurt  niRcht   eine  Veretfindlgung  wlrklftch  schwer.    Vor  zv/ei 
Tagen  bekax  loh  Ihren  Brief  voai  8.    Dezember, für  den  Ich  Ihnen 
herzlich  danke    und   eah  darauc,wle   gründlich  eich  doch  seit- 
her melnö   Situation  gimandolt   hat.    Seit   Jenem  Brief  vom  19- 
MoverEber,auf  den   Sie  &ntwortirn, hCvbe   loh  Ihnen   swelo-al  ge- 
achrieben;daa   elnercal  wegen  d.r  Verzögerung  icelner  Allflda- 
vltß    in  New  York   und  dt*6   andere  Hrtl  wegen  des  neuen  Versuchte 
In  London  ein   acholarehlp  zu  bekomxen. 

Ich  werde   Ja  bald  von   Ihnen  hören, was   Sie  nach 
London  geschrieben  haben  und  hoffe,  liL  neuen  Jahr  dann   einen 
Bescheid   zu  bekommen, der  nicht  so   ungünstig   ist  wie  die  letz- 
ten waren.    In  der  Beechaffung  der  Affidavie    ist   aber  endlich 
eine   günstige  «Sendung  eingetreten.    Mein  Telegramm  an  Hanna 
hat  wirklich  gut  gewirkt, sie   eah, wie  dringlich  mir  die   Bürg- 
eohaften  sind, was  sie  natürlich  nicht  ahnen  konnte.   Wie  ich 
aus  einem  Brief  von   Ihi  , den   ich  gestern  erhielt, erfahre, hat 
sowohl  mein  Onkel  wie  der  Zusatzbürge  dae  Affidavit  auaatel- 
len  lassen.   Am  gleichen  Tage  kamaA  auch  daa  von   Ihnen, dies- 
mal  wohl  formell    In  Ordnung,    r-as  n.it  Lederers  Bürgschaft   iat 
hat  Hanna  nicht   erwäiint.    Hannas  Brief  nach  zu  sohliea£en,darf 
ich  um  die  Jahrewende  mit  dem  Eintreffen  der  Papiere  reohn  n 
und  d98  wgre  *4n  giitee  Datum, denn  kurz  nach  Neujahr  wollte 
loh  nach  Stuttgart  mit  den  Papieren   fahren.    Hoffentlich  kj^appi 


••«•  '  f,s 


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nun.   Aber  auoh  dann  liege   «ine  lange  Wartezeit  vor  mir, die 
durch  einen  eventuellen  Auf6ntl:ialt   in  England  allerdings  er- 
leichtert würde. 

Weiter  kann  ich  heute  gar  nicht  denken.   Daruit  Vcrffiag 
ich  auch  nichts  zu  dem  zu  sagen, was  Sie  Über  Neiv  York  und  Frit- 
zens Stellung  im  National  Bureau  acnrelben.    Hoffentlich  ver- 
schärft   sich  die   Situation  nicht   zu  Ihrer  beider  Ungunstei^^ 
Aus   Ihrem  Briefe    eohliesee   ich  aber,daas  Sie   «enigetens   Befrie- 
digung von  den  eachlichen  £rgebnifi£en   Ihrer  Zusammenarbeit  ha 
ben;Ihr  Vortrag   in  Minneapolis  dürfte  doch  ein  Frucht  davon  ge- 
wesen  Bein. 

Mit  Beiriedigung  hörten  wir  voh  den  fortschreitenden 
Besserung  im  Befinden   Ihrer  Gattin,    iflir  hatten  gar  keine  Ahnung 
dass   es   so  schlimm  war; doch  musa   ea   ao  gewesen   sein, wie   auoh 
Hanna   in   ihren   Brief  andeutet   und  wie   ich  daraus  entnehme, dass 
sich  ihre  Gattin   zur  Operation  entschlossen  hat.    97 ir  haben   ihr 
Ja  inzwischen  geschrieben;    wir  warec   damals    in  grosser  BecflEk 
kung  und  fürchten  nun, Ihre  Gattin  sehr  verstimmt  zu  haben.  Aus 
meinen  Briefen   inzwischen  wird  sie   Ja  ersehen   haben, dass   sich 
meine  Lage  etwas   erleichtert, wenn  auoh  nooh  lange  nicht   zum 
Guten  gewendet   hat. 

Sehr  geehrter  Herr  Doktor, ich  wünsche   Ihnen  ein  gutes 

Aeues Jahr, eines   also, das  ohne  Operationen  und  mit  guten  Erfol- 

erfüllt 
gen  ksgikeikek  sein  möge.    Dies  auoh  ihrer  Familie, der  Sie   bitte 

Grüsse  bestellen   wollen.    Uns  aber   und  mir  vor  allem  wünsche 

ioh,£ie  recht  bald  wiederzusehen   in  dem  kommenden  Jahr. 

l/fit   den  herzlichsten  GrUasen  verbleibe    ich 

»1  .  -  - 

Ihr 


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Frankfurt, den  14.  Dezember  1935 

Hlqueli:tra8se    21 


Sehr  geehrter  Herr  Dr.   Altachul, 


nach  £3iipft.ni5  de&  Brief ee   von  Prof.   Robblne.ln  dem 

er  mir  ailttiBilts,daßB   er    fUr  üjich  nlch^   optliLlaticch  sei, habe 

f 

loh  sich  an  Prof.    Mannheim  gewandt   und   ihm  meine  Situation 
dargestellt.    Das   hatte  er  von  mir    so   sewünecht.    Dabei  wi«s    - 
ioh  nocliitals   darauf  hln,daße    ich  Ja  nur  für  einige  jiüonate 
nach  England   wolle   und  nachher  beetiiLa^t  nach  USA  gehe   und 
daes    daher  ein   ^choiarehip  wenig  m^^terielle  Opfer  erfordert 
und   für  die  üe'er  keine   Bindung  bedeute. 

Heute  bekoiJia.e   ich  von    Ihu^  eine  prompte  Antwort* 
Er  hat  mit  dem  Aoadeoiic  A&biet&nce  Council  gesprochen, das ii 
eventuell   bereit  wäre, Tür  mich  etwae   zu  tun, wenn   ioh  n&ohwei- 
sen   könnte, dasö    ich   in  Amerika  objektive  Aussichten   (    iit  Brie- 
fe  gesperrt  }    hKtte.    Er  riet  iLir,iLich  an  Sie  oder  Prof.    Mit- 
chell  um  eine   derartige   Bee tfitigun^i  zu  tofcndtn. 

Ich  bitte  £ie  nun, an  dae  Council  zu  schreiben, daa« 
ich  objektive  Aut.eichten   habe.   Ob  Sie  dabei  beatioistte  Stellen 
nennen  können  oder  wollen, vermag  ich  nicht  zu  sagen.    Ich  bitt« 
Sie  aber, steine   Chancen  als   günstig  darzustellen. Das  dürfen 
Sie  iL.£.   ohne  umdenken  tun, denn  dejSi  Gounoi.1  koomt  es   Ja  nur 
darauf  an  zu  wissen, dass    ich  nach  Beendigung   des  scholarship 
nicht    in  England  bleibe, sondei n  nach  USA  gehe.    Und  das  wird 
beatinimt  geschehen, wie    iccmer  dann  die  Aufsichten  drüben  b«  - 
soh<^  f fen  sein  werden.    Schreiben  Sie  doch  den  Brief  sofort   und 
direkt 


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an  das  Council, da  ich  in  zseineic  Brief  an  )Lr.   Adaais   verspro- 
chen habe, er  werde  von   Ihnen  ein  derartiges   Schreiben  er- 


■>■< 


hialten-  ^Zb.   ich  gern   sehr  schnell  die  Entscheidung  des  Coun- 
cil ß   herbeiführen  nöohte .bitte   ich  Sie  um  die   lasohe  Erle- 


digung. 


i»!.: 


Auch  Jetzt »nnchdeiL  eine  neue  BeiLUhung  um  ein 


engll5che8   echolarship   iiu  Gange    iet^tin   ich  nicht  allzu 


an 


optT.iatiuoh,  ich  habe   gerade   in  diceer  Hinaioht   t\x  v -ele  abt- 
täuGchungen  erlebt.    Di^Yier  lege   ich  rr.ein6   ganze  Intensität 
auf  dlo  Be3Cli£iffans  einoe   iatni^rotlon  -  Viaua   für  USi*,    «it 
da  die   Dinge  liegen, habe    ich  Ihnen   in  deinem  Brief  voa  7» 
DezeiLber  dargestellt.    Ich   sagte   schon  dort,daß8  die  Verzö- 
gerungen kölneo.vegs  auf  das  Konto  von  Hanna  gehen   und  ein 
Brlal"'   dec  Onkols   L.öiner  Frau, der  heute  e intraf, feat  das   be- 
stätigt.   Er   achreibt  darin, daca   Hanna  Ihn  schon  zweiaal   be 

er- 
sucht  habe   und  gern   schon   das  Affidavit  fertig  geiLaoht   hät- 
te, &ber  der  Anwalt   habe  eich  nicht   bei   ihm  gei&eldet*  Al^^ 
eine  neue  Störungaquelle;  sie  kooimt  mir  nicht  überraschend, 
denn  Fritz  Strauas  hat  vor  Monaten    bchon  geschrieben, dasa 
er  keinen  guten  üilndruok  von  deo.  Anwalt  h^be.    tfUssen  wir 
bei    ihm  bleiben  ?   Je  länger  die  Sache    in  Hew     ork  dauert, 

desto  trauriger  werde   ich   ;    habe    ich  nicht  allen  Grund, wenn 

■.•■.■-•'•••-'         '-■••.,     i^\  '  .  -...'•■■.-.•'  - ,  ■„' 

ich   sehe, alt  welcher  Proaptheit  Prof.    Löwe  und  Mannheim, die 

doch  wirklich  keine  t5lndung  aiir  gegenüber  laben, meine  j-nter- 
eeeen  wahrnehmen  ? 

Ich  habe   Ihnen  noch  für  Ihren  Brief  vom  29.    No- 
vember  zu  danken^    Ihre  Darlegung  Ihrer  Arbeit   für  das  Seme- 


-  2  - 


ettr  waren  e«hr  Instruktiv.  Sohade.das«  Sie  zu  aehr  überlaa- 
t«t  sind, einiges  von  dem  b  earbelteten  Stofr  mittuteilen, 
loh  bin  hier  richtig  gierig  nach  wlssenechaltllcher  Anregung; 
In  London  wird  wohl  mein  Verlangen  etwas  gestillt  werdn, soll- 
te es  diesmal  klappen.  Frlta  kann  sicher  nicht  elnsohätaen 
was  Ihm  an  Möglichkeiten  geboten  wird. 

Dass  Ihr  Oattln  wieder  gesundheitliche  Schwierig- 
kelten hatte, tat  mir  leid  zu  hören.  Motientlich  wlra  esnun 
nach  Entfernung  der  Mandeln  betüer  werden. 

Ich  danke  Ihnen  Irt  voraus  für  den  Brief, den  Sie 
an  Herrn  Adams  schreiben  werden  und  hoffe, Ihnen  bald  ein- 
mal wieder  etwas  Erfreuliches  mltiellen  zu  können. 

Mit  den  besten  Orü  sen.auch  \ion  meiner 


Frau, verbleibe  Ich 


Ihr  ergebener 


P.S.  Ich  vergase  Ihnen  mitzuteilen, dass  vor  einigen  Tagen 
mein  Kollege  Wolff  ebenfalls  die  Berufsenaubnie  ent- 
zogen bekam.  Kr   beabsichtigt, im  März  nach  USA  auszu- 
wandern,wohin  schon  ein  Teil  seiner  Familie  vorausging. 
Sein  Stützpunkt  drüben  ist  Prof.  Hans  Kohn  vom  Smith 
College, unser  ehemäkiger  Orient  -  Kprrespondent. Dr.Wolff 
wird  eich  wohl  mehr  in  der  Praxis  umsehen. 


Univeesity  of  Minnesota 

ScHOOL  OF  Business  Administration 

MiNNEAPOLIS 


Minneapolis,  den  29. November  1935 
5o9  Pixth  Street,  r>.E. 


Lieber  Dr.    Toudek! 

Ihr  Brief  vom  17),  l^ovember  kreuzte  sich  mit  meinen  Briefen 
vom  12.    OMober  \ind  9.   November,    Da  im  V7inter  die  Schnelldampfer 
seltener  verkehren,    sind  die  Briefe  zuweilen  mehr  als   zwei  77ochen 
unterwegs.  Meine  Frau  hat   aber  Ihre  Karte  leider  nicht   erhalten. 

Löwe  scheint   auch  damit   zu  rechnen,    dass  Sie  das  Stipendium 
erhalten  werden.    Da  er  erheblichen  Sinfluss  hat,   waere  es  wohl  ange- 
bracht,  wenn  Sie  ihm  direlrt   kurz   schreiben  würden.   Er  scheint   sich 
wirklich  fuer  Sie  zu  interessieren, 

Kin   eng-lisches   Stipendium  Y/aere  die  denkbar  beste  Vorbereitung 
fuer  Amerika?*^ nicht  nur  in  sprachlicher  Hinsicht.  Mein  Affidavit  hat 
mir  Hanna  zurueck^eschickt ,   weil    in   formaler  Hinsicht   etwas  nicht 
fltiTnmte,    Ich  kann  mich  mit    dem  bureaukrati sehen  Starrsinn  hier  schwer 
auspo^hnen.    Die  Ver;;oe)?fertir)f^  fa.pllt   aber   letzt   ia  nicht   ins   0*='wicht, 
da  Sie  sowieso   znnaechst  die  Entschej  fung*  ueber  das  enpflische  Stipen- 
dium abv/arten  wa'len,    Dass   Sie  von  einem  g^it situierten  -Amerikaner 
ein  Affidavit   erhalten,    ist  von  besonderer  Bedeutung.   Ich  halte  Ihre 
Einreise  fuer  gersichert.    Damit  ist   schon  viel  c^ewonnen. 

Ledere^»  meinte  kuer^lich,    ich  wuerde  die  Schwi '^-^•^ -^keiten  bei 
Unterbringung  von  !To.tionaloekcnornen  unterschaetzen.    Das  Angebot  der 
Furopaeer  ueberwiege  bei  weitem  die' Nachfrage  und  vor  allem   den  "T^nschl 
solche  zu  uebernehmen.    Das  mag  im  allgemeinen   zutreffen.    Die  Unter- 
bringung im  Einzelfalle  haengt^tets  von  besonderen  Verhaeltnissen  ab. 
Obendrein  hand^^lte  es   sich  in  erster  Linie,  ueberhaupt  rMtre  Moeglich- 
keit.^ÄmmiiiMnrrimHJBi; untergebracht   zu  werden,   bis  die  persoenlichen  QuäIi- 
fikationen  erkannt   sind.   Dass  man  im  voraus  keine   Stelle  bekommen 
kann,    davon  bin  icb  jetzt   selbst  ueberzeugt. 

Das  Mirnesota-Stipendi-um  hat   eine  junge  Studentin  aus  Darmstadt 
bekommen.    Sie  bereitet   sich   fuer  eine  Taetigkeit  auf  dem  Gebiete  der 
sozial ek  Fuersorge  vor  und  ist   dem.  "D©%>rtment  of  Sociology"  zujeord- 
ret  worden.   Meine  Venuutung,    dass  unsere  Fakultaet  nicht  gerne  m5t   der 
Sache  etwas  zu  tun  haben  wollte,   hat  sich  besteetigt.   Fuer  eine  junge 
Studentin  ist   das  Stipendium  duivhaus  angemes^^en.    Es  handelt   sich 
obendrein  ^om  eine  Kandidatin,    die  bereits  an   der  Columbia  graduiert 
ist  und  zu  Nev/  Tork  gute  Beziehungen  hat.    Sie  macht  einen  sehr  guten 
Eindruck  i^n.d  scheint  hier  beliebt   zu  sein. 

Frit?  Reise  nach  Washington  musete  auf  den  Januar  verschoben 


werden.   Er  hat  auf  Prof.  Mitohells  Vfunsch.  die  ^eberpruefung  europaoi' 
scher  5!tatistikt«,seit  187ö  uebemomiren.   ürspruon{;lich  waren  nur  zehn 
Ta^^e  vorgesehen.   Da  aber  die  £;eleißtete  Vorarbeit   zahlreiche  Fehler 
enthielt   (der  araerikanisohe  ***'3sistent  hat   sich  offenbar  im  Stoff 
nicht  mehr  zurechtgefunden)  hat  sich  die  Arbeit  ueber  zwei  Monate 
hingezogen.   Dies  bedeutet   eine  unliebsame  Stoerung  meiner  Arbeits- 
plaone.   Vielleicht  nuetzt   es  aber  Fritz,    dass  er  zu  ersten  Mal  mit 
Mitchell  in  einen  gewissen  KontaJct  gekommen  ist,   und  dann  will  ich 
die  ^toerung  gerne  in  Kauf  nehmen. 

Ueber  das  Semester  berichte  ich  Ihnen  ein  anderes  iiü.al.  Ich 
bin  diesmal  weniger  zufrieden.  Der  Dekan  hatte  vorgeschlagen,  mein 
Kolleg  ueber  Probability  and  Statistics  zu  wiederholen.  Da  ich  im 
vorigen  Jahre  die  besten  Studenten,  die  auch  ueber  eine  entsprechende 
mathematische  Vorbildung  verfue^en,  herausgepickt  hatte,  konnte 
ich  diesmal  keinen  geeigneten  ITachwuchs  finden.  Die  paar  Studenten 
pj'beiten  aber  sehr  fleissig  und  helfen  mir  bei  der  Ausarbeituns^on 
"Outlines**  meines  Eoll-egs,  die  mimeographisch  fuer  die  Zwecke)^ 
unserer"School"  auf  Anregung  des  Dekans  vervielfaeltigt  werden  sollei 
Mit  dem  Manuskript  werde  ich  programmaessig  Ende  Dezember  fertig 
werden.  Ich  habe  darauf  viel  Zeit  verwenden  muessen,  was  mir  nicht 
sehr  gelegen  kaa/,  da  ich  von  anderen  Arbeiten  stark  abgelenkt  wurde. 
Auf  Hansens  Anregung  habe  ich  ein  nettes  Colloiuium  mit  meiner  alten 
Gruppe  ueber  mwiiniwTrrwm  Veroeffentliohungen  in  europaei sehen  Fachzeit- 
schriften. 

Zu  Hause  geht   es  ganz  ordentlich,   wenn  auch  nicht  alles  so 
guenst ig  dasteht,  Yrie  im  vorigen  Jethre.    So  yiqx  Ljuba  mehrere  T^ochen 
krank,   und  zwar  handelte   es   sich  um  unangenehme  Sekundaererscheinunge 
chronischer  Angina.    Sie  musste  sich  sohlieselich  doch  zu  einer  Ent- 
fernung der  ii^andelH  bewegen.   An  sich  haette  es  schon  vor  Jahren 
geschehen  sollen.   Die  tm  liAi^^ durchaus  nicht  schli/jme) Operation  ist 
sehr  geschickt   durohgefuehirt ,  bat  aber  doch  waiam  nicht  sogleich 
alle  Beschwerden  he-eeitigt,   weil   es   sich  um  einen  stark  vemacHlaes- 
sigten  Fall  handelte.   Momentan  scheint  die  Sache  aber  ganz  guenstig 
daj?ustehen.   Ljuba  ist   froh,    endlich  die  ewigen  Anginas  hinter  sich 
zu  haben.    Pie  ist  auf  dem  Wege  zur  endgueltigcn  Genesung.    -  BoljÄund 
Nina  fuehlen  sich  nach  wie  vor  sehr  wolil  und  kommen  gut  voran.  ^^ 

Mit  den  herzlichsten  Gnxessen  von  Haus   zu  Hau£ 

Ihr  alter  Freund 


fc-^-VrJX-*^     4,/T^^  a-^-v-i«^ 


.^^ 


Frankfurt, den  7.    C€E#iBb«r  1935 
liiquelatrasBe  21 


M^^ 


-K.. 


'  vi  ' 


.  .  ) 


Sehr  seeiiirter  Herr  Dr.   Aitechul, 


heut«  bekam  loh  einen  Brief  von  Hanna» der 
mioh  richtig  entaetxt  hat.  Aus  dem  Brief »der  vom  27« 
November  datiert  war, entnehme   loh  nSnlloh^dasa  bia   Jetst 
nioht   ein  einziges  Affidavit   fertig   ist.    Ihres  hatte 
aie  aohon  und  xusate  es  wegan  einer  CJnteraohrift  noch- 
mals zurückschicken, Lederer  hat  überhaupt  noch  niohta 
getan, mein  Onkel  hat  die   Unterlagen  dem  Anwalt  noch 
nioht  gegeben  und  wegen  der  BUrschaft  dea  Herrn  Berg 
fragte   sie  mioh  an, ob  ich  aie  Uberriaupt  und  wenn   Ja,dAnc 
für  mich  und  meine  Frau  haben  wollte.    Ich  war  sprach«- 
los    :    ich  hatte   lür  Mitte  Dezember  bereits  Bit  dem  Ein- 
treffen der  Pap^fere  ffg  gerechnet  und   nun  beginnt    erst 
die  Diekuösion  über  hOchst«  selbetveretändliche  Dingel 
Hanna  trifft  liaum  eine  Schuld, denn  d&ee  sie  durch     ihren 
Beruf  daran  gehindert, schneller  zu  handeln, kann  ich  ihr 
nioht  vorwerfen.  Aber  leider  liegt  es  auch  an  anderen 
Stellen; mit  oeoauern  musste  loh  z.B.   von  dem  von  Ihnen 
begangenen  Formfehler  hören. 

'  i)ienr>   loh  ao  sehr  auf  Beschleunigung  dränge  ao 

iet  daa  keine  Varotte  von  mir.   Schlieaalioh  will  ich  Ja 
nioht  Snde  nfichaten  Jahres   naoh  USA  kommen, sondern  mOg-r 


X,.  '..  .'«'fr'.t 


> 


..  ,*.• 


■r-^ik^ 


11  Chat  schon   im  FrU^^hr.    Davon  kann  ab«r  bei  diet^a 
Tempo  6t  Papl erb« Schaffung  nicht  dis  Rsjs   ssin.   Denn     ! 
von  der  Sinrsiohung  des  Affidavits  bis  zur  Auastsllung  i 
des  Visums  dauert  es  zwei  uonats.    Ich  komas  Jetst  frUhs 
stens  H;nd#  Februar  dran.   Nun  braucht  nur  an  den  Affi- 
davits etwas  nicht   in  Ordnung  sein  und  eine  neue  Ver- 
zögerung von  Wochen   ist   die  Folge   ! 

Ausserdem  kann    ich  xit   einem  Ueberdauern  der 
Wartezeit  in  England  nicht  rechnen.   Von  Prof.   Robbioa 
erhielt  loh  gestern  auf  eine  dringliche  Nachfrage  die 
Antwort, dasQ   alle  Bemühungen  fUr  mich  **  so   far  have 
proved  fruitleoa    ".    Und   weiter   :    "^   I  think   I  ought  to 
say   that   I  ao.  realiy  not  ver:/  optlmiatic   for  the  near 
future  ".    Das   ist  keine   deutliche  Absage, aber  ich  kann 
a.ich  auf  England  nicht  xehr  verlassen.   Damit  hat   eich 
meine   Situation  erneut  verschärft   und   Jedes  Zuwarten 
wäre  Sünde  an  ineiner  Zukunft. 

Ich  habe  Hanna   sofort  telegraphiert, dass  sie 
die  Beooiiaffung  der  Affidavits  bescnieunigen  soll  und 
will  Frit£,der  ja  erst   im  Januar  nach  Vvashington  geht/ 
bitten, ihr  dabei  £u  helfen.    Mehr  kann   ich  im  Moment 
nicht  tun.   Sollte  ich  allerdings   in  einiger  Zeit  den 
Eindruck  haben, dase   ich  so  nicht   weiterkomme,mu8S   ich 
natürlich  erwägen, ob  ich  nicht  doch  mit  Besuchevisum 
komme  oder  Amerika  ganz   aufgebe.    Ich  sage   das  nicht 
im  Affekt, so  viel  Grund   ich  dazu  i^tte.    Schlieadlioh 


■c^7  /: 


V. 


-   2  - 


hat  ble::er   J.dar  In  celner  Umgebung  und  wtnu  «a  nur  «in 
kleiner  Angootellter  war, ohne  so  gute  Beziehungen  drüben 
wie   Ich  sie  hßbe,dac  Visum  bskommen^nur  mir  gelingt  daa 
nloht. 

Ich  un<(a^rach£t2;e   dabei  keines^ege  die  Mühe, die 
Sie    jnä.  xeins  anderen  Freund:   eioh  gaben, aber   ich  eehe 
ein^dass  dis  objektiven  Aid  rstände  gröaser  aind  ale  die 
Möglichkelten  zu  Ihrer  Uebcrwiodung.    Hoffentiioh  wird 
meine   Skepcis  durch  die  ßntv-lcklung  dei   Dinge  raaoh 
widerlegt;  ich  L^t-cht3   Ihnen  gern  Srirealicheree  ititteilen 
ktJnnen. 

Pur  heute  grüEcC    ich  Sie   hcrzJtioh  als 

Ihr 


■/^  ♦.' 


%■ 


Frankfurt, d«n  19*  NoTtsbtr  1935 
Hiquelstraaa«  21  h,- 


Sehr  g##hrt«r  Harr  Dr.  Altsohul« 


ft?. 


yor6;e8terD  erhielt  loh  Ihren  Brief  vom  7* 
Roveobber,far  den  ioh  Ihnen  herzlich  danke.  Durch  ihn 
iat  der  grOeste  Teil  meinea  Sohreibena  vom  13.  Novem- 
ber erledigt.  Weder  ist  ron  Ihnen  noch  von  Hanna  ein 
Brief  verloren  gegangen, die  Pause  entstand  durch  man- 
che Zufälligkeit. 

Von  Hanna  hatte  ich  vor  einigen  T&gen  Poat. 
Siek  hat  die  Affidavits  von  Ihnen  und  Lederer  zunächst 
zurückgehalten  und  ist  dabei, daa  Affidavit  iLeinea  On- 
kela  zu  beschaffen.  Inzwischen  hat  sie  eine  Stelle  bei 
einem  Freund  ihres  Vetters  angetreten  und  infolgedeaaec 
ist  eine  begreifliche  VerzOi^erung  in  ihren  Bemühungen 
eingetreten; wie  mein  Onkel  hierher  schrieb, wartete  er 
14  Tage  auf  Hannas  Besuch.  Das  iat  nun  elnuial  nicht  zu 
ändern  und  ich  bin  schon  froh, das s  Hanna  überhaupt  sieh 
so  für  mich  einaaetzt.  Wie  die  Dinge  Jetzt  laufen  hof- 
fe ioh  bia  Mitte  Dezember  alle  vier  Affidavits  beisam- 
men zu  haben  und  aie  nach  Stuttgart  sahicken  zu  kOnnen« 
Anfang  Februar  kann  ich  dann  möglicher  Weiae  im  Beaitz 
des  Visums  sein. 

Nun  wäre  ea  wirklich  schön, wenn  ibkh  daa  eng- 
lische Stipendium  bekäme.  Aber  bis  heute  habe  ioh  noch 


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ktinen  B«.^oheid;au8  •igen«r  und  fremder  Erfahrung  weia 
iohfdase  sloh  In  o  lohen  Dingen  die  Engländer  lange 
Zeit  laaeen  und  daaa  Drttngen  niohta  hilft .loh  werde 
trotzdem  nach  einigen  Tagen  Über  Mr.  Lerner  anfragen 
lassen.  Jedenfalls  habe   ioh  bis   Jetzt  keinen  Anläse 
an£unehiLen»daae  die  Saohe  gescheitert  sei  und  nehme 
daher  die  Wartezeit  in  Kauf, zumal   ioh  sie  zum  Englisch 
lernen  und   anderem  Nützlichen  gut  verwende. HatUrlioh 
bleibt  solche   Zeit  trotz  allem  Hoffen  eine  Kraftpro- 


be. 


Ioh  bin  mir  auch  nioht  klar »ob  ioh  durch  Sir 


William  mahnen  soll, nachdem  ioh  ihn  in  London  nioht 
aufgeeucht  hatte.  Ioh  tat  es  nicht  aus  einer  inneren 
Ermüdung. Das  Aasistance  Council  hat  mich  zu  so  vielen 
Sirs  geschickt  und  alle  waren  d  rart  überlaufen, das s 
ich  gern  glaubte, als  mir  von  allen  Seiten  auedrück- 
lieh  gesagt  wurde, daas  Sir  William  zu  den  beaanspruoh- 
testen  gehört  und  ein  Besuch  für  beide  Teile  keine 
Freude  sei.  Ich  werde  ihm  natürlich  nach  einiger  Zeit 
in  den)  8i  von  Ihnen  vorgeschlagenen  Sinne  schreiben; 
noch  lieber  wäre  es  mir, ich  kannte  mich  eines  Tages 
bei  ihm  in  Lond.n  melden  und  ihm  für  sein  Interesse 
danken. 

Sollte  sich  aber  die  Entscheidung  wegen  des 
Stipendiums  sehr  lange  herausschieben, so  werde  ioh 


.  2  - 


daa  Stipendium  nur  dann  annehmen »wenn  ei  meine  Pläne 
bezüglich  Amerika  nicht  allzu  sehr  atOrt.    Im  Früh- 
jahr hatte  es  s.B.   wenig  Sinn  für  ml  h  naoh  England 
su^gehen;bie  dahin  habe  ioh  eloher  schon  mein  Vieum 
und  wUrde  dann  direkt   naoh  USA  gehen»wo  ioh  auoh  man- 
ohee  für  mich  erlloffef.    Sie  mUtsen  keineav^e^a  glaubeni 
daaa  ich  verzagt   bin» wenn  Sie  niohta  Beauimzttea  su- 
aagen  kOnnen.    In ao fern  war  der  Aufenthalt   in  London 
durohaua  poaitir  fUr  iLioh,    loh  eah^daas   aioh  irgend- 
eine Möglichkeit  aohon  ergibt, wenn  man  nur  an  Ort 
und  Stelle   iat  und  aioh  an  die  richtigen  Leute  wen- 
det. 


KoOiitteea    sind  beatimmt  falsche  Adreaeen. 
Daa  habe  ich  in  meinem  Fall   in  London  geaehen.   Unge- 
aohiokter  als  daa  Council  konnte  man  in  meinem  Falle 
nicht  verfahren} daran  ändert  der  gute  Wille  von  Mann- 
heim und  Löwe  nichtStSO  aähr  ich  den  zu  aohätzen  weiss 
Vom  Züricher  Komittee   hatte  ich  nie  viel  erwartet, 
aber  auoh  da  wenig  Erfreuliohea   erlebt.   In  London 
erreichte  mich  ein  Brief, in  dem  aioh  ein  Korreapon- 
denzbUro  an  mich  wegen  Mitarbeit  wandte, geachickt 
von  Zürich.    Sine  Woche    apäter  erhielt   ich  von  Zürich 
eine  Warnung, mich  mit  diesem  unzuverläa eigen  Büro 
einzulassen.   Vorige  Woche  wieder  wurde  mir  zugetragen, 
daaa   in  Zürich  Leute  für  Columbien  geaucht  würden, 
u.a. ein  Berater  einer  landwirtdchaftliohen  Bank,    -^ch 


} 


li«8e  mein  Xnterese«  bekunden« erhielt  aber  zur  Ant- 
wortfdaea  dieser  Poeten  apetlelle  Erfahrungen  in  der 
Landwirtschaft  erfordere  und  durch  einen  Bekannten» 
der  eioh  ebenfalle  uip  eine  andere  Stelle  in  Columbien 
bewarb, lieae  mit  der  Leiter  d  r  ZUricher  Stelle  eagen» 
ich  sollte  mioh  auf  London  konzentrieren. 

loh  erw£lhne  das,uiL  Ihnen  z\x  zeigen, daee   ioh 
niohte   unversucht   lae6e,aber  im  Ganzen  auf  der  Haipt- 
linie  pperiiere   und  die  iet   :    der  Weg  naoh  USA.   D.rt 
kann  ioh  mich  dann  persönlich  andere  eineetzen  wie 
hier  und  daa    ist  doch  wohl  dae   einzig  Richtige* 

Sobald  ich  Meuee  weiee  hCren  Sie  von  ffi<.r. 
Inzwischen  verbleibe   ioh 

mit   den  herzlichsten  Grüssen 

Ihr 


University  of  Minnesota 

ScHOOL  OF  Business  Administration 

MlXXEAPOLIS 


Minneapolis,  den  7.  November  1935. 


Lieber  Dr,  Soudek! 


Es  betruebt  mich  ausserordentlloh,  dass  in  London  so  wenig   zu 
erreichen  war*  Nach  wie  vor  erlaube  ich,  dass  Sie  hierher  kommen  muessen 
tmd  dann  schon  was  finden  werden.  Ich  hatte  aber  immerhin  angenommen, 
dass  (gMOfh)  London  mehr  Chancen  ^teik»)  bieten  werde,  als  es  sich  erwiesen 
hat.  Sollten  Sie  das  in  Aussicht  gestellte  Stipendium  erhalten,  so  waere 
Jedenfalls  eine  wichtige  Atempause  gewonnen.  Mir  will  es  scheinen,  dass 
Sie  mit  diesem  Stipendium  nach  der  Bemerkung  von  Professor  Robbins  ziem- 
lich sicher  rechnen  koennen.  Die  Englaender  sind  ja  sehr  vorsichtig. Sie 
versprechen  nichts,  was  sie  auch  nicht  voll  und  ganz  erfuellen  koennen. 
Sehr  echoen  f€md  ich  das  \rerhalten  von  Mannheim.  Er  wie  Loewe  haben 
doch  sicher  einen  recht  erheblichen  Einfluss. 

Wenn  ich  Sie  recht  verstanden  habe,  hieltt^Sie  es  nicht  fuer 
ratsam  ,Sir  William  aufzusuchen.  Das  bedauere  ich,  denn  Sir  William 
schrieb  mir,  er  wolle  sich  -jeme  fuer  Sie  einsetzen,  obwohl  er  zur  Zeit 
leider  keine  konkrete  Moeglichkeit  sehe.  Die  Tatsache  ,MikMfif,   dass  er 
meinen  Brief  umgehend  beantwortet  hat,  scheint  doch  dafuer  zu  sprechen, 
dass  er  wirklich  fuer  Sie  Interesse  hat.  Sein  Brief  war  datiert  vom  7.0k-| 
tober.  Daraus  sehe  ich,  dass  ich  ihm  rechtzeitig  von  Ihrem  Besuch  ge- 
schrieben habe.  Vielleicht  waere  es  empfehlenswert,  an  ihn  ein  paar 
Zeilen  von  Frankfurt  aus  zu  richten.  Sie  koennen  ja  ihm  r>jihig  schreiben, 
Sie  haetten  ihn  nicht  behelligen  wollen,  weil  Sie  hoerten,  er  sei  über- 
laufen. Sollte  er  in  der  Stipendiumangel egnheit  etwas  txm   koennen,  so 
waere  Sie  ihm  sehr  verbinden.  So  etwas,  in  dieser  Form,  um  die  Verbindung 
aufrecht  zu  erhalten.  Ich  kann  jetzt  von  mir  aus  schwer  schreiben. 
Herr  Lemer,  den  ich  natuerlioh  gut  kenne,  ist  mit  Prof.  Robbins  sehr 
befreundet.  Trotzdem  waere  die  Einfuehrung  durch  Sir  William  wohl  rich- 
tiger gewesen.  Aus  dem  albernen  Verheilten  von  Maberler  dürfen  Sie  nicht 
schliessen,  dass  Englaender  [(^  an  Herzlichkeit  zu  wuenschen  uebrig  Hes- 
sen. Jedenfalls  trifft  das  auf  Sir  William  bestimmt  nidt  zu. 

Was  nun  USA  betrifft,  so  liegt  jetzt  mein  Affidavit  bei  Hanna. 
Wahrscheinlich  schickt  sie  ihn  alle  Papiere  ,  also  auch  das  Affidavit 
von  Ihrem  Onkel  und  Prof«  Lederer,  zusammen  zu.  Von  mir  aus  haette  die 
Angeleg-enheit  bereits  vor  einem  Monat  vollstaer^dig  erledigt  sein  koen- 
nen. Mich  hat  die  Verzoegerung  verstimmt,  weil  ich  die  Visum-Angelegenhei 
so  rasch  als  moeglich  geregelt  tarinni  sehen  moechte.  Prof.  Lederer 
schreibt  mir,  dass  das  Angebot  an  Nationaloekonomen  die  Nachfrage  bei 


weitem  ueberetei^.   V^ie  ich  ihnen  aber  schon  wiederholt   schrieb,   kann 
iinter  Umstaenden  fuer  einen  besonders  grearteten  Fall  sich  inmer  ernste 
Nachfra^  zeigen.   V^on  meinen  Bekannten,  bei  denen  ich  Ihretwegren  an- 
g-efragt  ha<^   konnte  niemand  einen  konkreten  Vorschlag  machen.   Das  er- 
klaere  ich  aber  einfach  so,    dass  niemand  das  Risiko  uebemehmen  will, 
einen  holen  zu  lassen.   Sicher  werden  Sie  eher  begehrenswert  erschei- 
nen,  nachdem  fde  einige  Moaate  in  London  waren.   Daher  lege  ich  auf 
das  Stipendiiim  ganz  besonderen  Wert,   Darf  ich  Sie  bitten,  mich 
dauernd  auf  dem  Laufenden  zu  halten.   Ich  werde  meinerseits  immer 
wieder  meine  Freimde  an  Sie  erinnern.   Leider  kann  ich  vorerst  nichts 
anderes  tun.   Die  Visum-Angelegenheit   scheint   sehr  guenstig  zu  liegen, 
und  das  ist  irnierhin  schon  ein  Schritt  vorwaerts.   Ich  hoffe  recht 
bald  von  Ihnen  TiTaeheres  zu  hoeren.   InzTdschen  verbleibe  ich 


mit   den  herzlichsten  Qr^aessen  von  Haus   zu  Ha 
Ihr  alter  Freund 


W 


^^t-v-c/^  x/lHyh ou.,<ys^ 


Frankfurt, den  13.  November  1935 
Miquelstra&ae  21 


Sehr  3ö:hrt3r  Harr  Dr.  Altsohul, 


loh  habe  Ihnen  nooh  für  Ihi^en  freundllohen  Brief 
vom  7.  Oktober  «u  danken.  Er  erreichte  mloh  In  Frankfurt 
naoh  meiner  Rückkehr  aus  Sngland.  loh  habe  Ihnen  nicht 
gleich  geantv7ortet,weil  ich  Ihnen  Ja  noch  aus  England 
tweimal  ausführlicher  geschrieben  hatte» daa  sweite  Mal 
kurz  vor  meiner  Abreise  aue  London  wegen  der  Aussicht 
auf  das  Stipendium. 

Auf  die  beiden  Briefe  aus  London  habe  ich  bis- 
her noch  nichts  von  Ihnen  gehört.  Ich  stelle  das  nur  fest, 
weil  ich  seit  drei  Wochen  auch  ohne  Jede  l^achricht  von 
Hanna  bin  und  nicht  weiss, wie  sich  die  Dinge  in  New  ^ork 
weiter  entwickelt  haben.  Inzwischen  hat  sich  nämlich  nooh 
ein  Bürge  gefunden, ein«  vermögender  Amerikaner, der  bereit 
wSre,die  zusätzliche  Bürgschaft  zu  der  meines  Onkels  zu 
übernehmen.  Ich  habe  das  Hanna  schon  vor  vierzehn  Tagen 
mitgeteilt  und  sie  gebeten, sich  mit  diesem  Manne  in  Ver* 
bindung  zu  setzen, aber  nichts  gohürt.  Ciese  Unterbrechung 
unserer  sonst  so  lebhaften  Korrespondenz  beunruhigt  mich 
natürlich, weil  sie  gar  so  gleichmäasig  auf  alle  Leute  ver- 
teilt ist.  Vielleicht  sind  in  der  letzten  Zeit  Briefe  ver* 
loren  ge&angen  und  ich  möchte  das  wenigstens  feststellen. 


'i^^'- 


»^  Vi 


In  aeln^n  Srlofsn  aus  London  hal^e  loh, wie  mir  elni- 
fällt,verg«^'&en,iiitzaLdlldn,waruu.  ich  weder  Sir  WilliaiB  ^ 
noch  Prol.  Teat  O^ducht  habe.   Von  einaji  Beauoh  bei  Sir 
William   Aord-  jiir  aligtöiiein   abgeraten j    er  sei  sehr  Über- 
laufen  und  iC'  nne    sich  gar  nicht  ji^^hz   andere  helfeniale 
das£  er  die  Leute   zuiZi  Aacibtance  Council   echioke.   Prof. 
Tout  7/ar  dagegen  auf  einer  Reise   und   daher  nicht   erreich- 
bar.   l^\x:i  warte   ich  gespannt   täglich  auf  eine  Nachricht 
von  x'rof.   Äobblns.    I&  wiire  8chün,wenn   ich  einige   iteit 
in  London  arbeiten  unc  mich  aui'  diese  Weiae  Xür  Amerika 
vorebreiücn  itönnte.   Denn  da^   blobae  warten  i^t  «ehr  ner- 
venauireibend; ich  sehe   ee    Jetzt, obwohl  ich  erat  drei 
ftochon   in  dicoeiL  i^-uetano   üin.    l^ach  Kecco  habe  ich  abge- 
aagt^uiii  ^ic!i  nur   auf  iingland  -  ;ka.crl^a  zu  konzentrieren. 

in   Ixireiß  Briex   d  utctc      i-ie  einiges  über  Ihre  Ar- 


beit  in  l^^inaeapülis  an;    es   /*Qrd^   «,ioh  freuen,  einmal 
Nähores   darüber   zu  örla.-xen, vor  alloüi  Themen   und  Hörer 
betref iend.  i*uoh  von   Ihrer  Fauilie  habe   ich  l:.nge  niohte 
gehört;  Ihrer  Gattin  sclirieo   ich  eine  Karte  von  England 
aufc.    Der   Erfolg  von  Fritzens  Aufentixalt   in  Aaahington 
würde  üiich  interessieren;  ich  beneide   ihn  uil  dieee  Chan- 


ce. 


liofientlich  kreuzt  bich  ein  Brief  von  Ihnen  isit  dem 


meinen  !  Für  heute  herzliche  Grüa&e  von 


.I». 


University  of  Minnesota 

ScHooL  OF  Business  Administration 

MiNKEAPOLIS 


October  7,  1935. 


Lieber  Doktor  Soudek! 

Ihre  freundlichen  Zeilen  vom  25.  September  sind  mir  hierher  nach- 
gesandt worden.  Das  ist  ja  ganz  ausgezeichnet,  dass  Sie  Ihren  öross- 
onkel  hier  ausfindig  gemacht  haben.  Ich  habe,  wie  ich  Ihnen  vor  etwa 
einer  Woche  bereits  schrieb,  gleich  nach  meiner  Ankunft  hier,  Rechts- 
anwalt Haas  den  abgeaecderten  Jintwurf  meines  Affidavits  geschickt. 
Darin  hatte  ich  das  Persoehnliche  staerker  hervorgehoben.  Leider  habe 
ich  weder  von  Dr.  Haas  noch  von  uanna  waeheres  gebeert,  va,   briefe 
zuweilen  vier  Tage  brauchen,  mag  die  Antwort  bereits  unterwegs  sein. 

von  Prof.  Lederer  hatte  ich  dieser  Tage  einen  lieben  x>rier,  m 
aem  er  seine  BereitwiliigiLeit,  Innen  exu  zu3cit$x.zliches  Affidavit 
zu  geben,  besonders  unterstrich.  Ob  es  richtig  ist,  das  Affidavit 
von  Lederer  und  mir  neben  dem  Ihres  Verwandten  zu  benutzen,  und  wie 
die  Sache  im  Einzelnen  zu  handhaben,  wird  Hanna  bei  Dr.  Haas  am  ehest i 
erfahren.  Die  Ängelgenheit  kommt  in  Ordnung,  und  nachdem  in  der  Ein- 
reisemoeglichkeit  sich  ganz  unerwairtet  eine  guenstige  Wendung  ergeben 
hat,  glaube  ich  erst  recht  Ihre  Chanoec  hier  optimistischer  betrachten] 
zu  duerfen,  Fritzens  Pessimismus  mag  als  Korrektur  sehr  wertvoll 
sein,  nur  waere  es  entschieden  ein  Fehler,  wollten  Sie  seine  Erfahrungl 
genereulisieren.  Fritz  unterschaetzt  leider  die  Bedeaturg  mancher  Im- 
ponderabilien. Ich  moechte  nicht  gerne,  auf  diese  Dinge  naeher  ein- 
gehen. 

Ich  freue  mich,  bei  Prof.  Mitchell  durchgesetzt  zu  haben,  dass 
Fritz  im  November  fuer  einen  Monat  nach  Washington  gehen  kann,  um 
im  Landwirtschfitftsministeritim  einige  statistische  Studien  zu  ergaenzei 
Hoffentlich  versteht  Fritz,  die  einzigartige  Chance,  die  ihm  damit 
geboten  wird,  auch  fuer  seine  Zukunft  auszunutzen.  Wenn  er  es  versteh« 
sollte,  eich  in  Washington  durchzusetzen,  koennte  das  auch  fuer  Tde 
von  grossem  Nutzen  sein. 

Vor  einer  Woche  hat  hier  das  Semester  angefangen.  Nach  New  York 
kostet  es  mir  immer  einige  Energie,  sich  hier  wieder  umstellen  zu 
muessen.  Der  Gegensatz  zwischen  dem  internationalen  und  unruhigen 
New  York  und  dem  idyllisch  stillen  \ind  akzentuiert  skandinavischen 
bzw.  englisch-puritanischen  University  Campus  von  Minneapolis  ist'3*^v.| 
6i>^>=fttfBtoi%bi<int!^  gross.  Merkwuerdigerweise  hat  das  eine  wie  das  andere 
fuer  mich  einen  ungewoehnlichen  Beiz.  In  der  CJebergangaperiode  ist 
allsrdings  der  Gleichgewichtszustand  einwenig  gestoert.  Diesmal  kom- 
men noch  einige  Komplikationen  hirzu.  Ich  bin  ja  nicht  mehr  "Gast", 
Prof.  Hansen  wie  der  Dekan  wollen  mir  einige  reue  Aufgaben  uebertra- 
gen,  die  gegenueber  der  bisherigen  akademischen  Routine  erhebliche 


Abweichungen  darstellen.  Auch  das  ist  reizvoll,  fuer  einen  Fremden  aber 
psycholO£:isch  nicht  sehr  einfach.  Ueber  den  Semesteranfang*  hier  schrei- 
be ich  noch  ausfuehrlicher.  Ich  hoffe  recht  bald  von  Ihnen  Nachricht 
über  Ihre  Englandreise  zu  haben.  Inzwischen  seien  Sie  herzlichst 

geg-ruesst  von  Haus  zu  Haus 

Ihr  alter  Freund 


P.S.  Wer  ist  Dr. Hirschfeld,  den  Sie 
in  Ihrem  letzten  Brief  erTra.ehxienf' 


University'  of  Minnesota 

ScHooL  OF  Business  Administration 

MiKNEAPOLIS 


September  3o,   1955. 


i 


Lieber  Doktor  Soudek! 

Heute  erhielt  ich  Ihren  lieben  vom  18,  ds.  M.  ,  der  mir  hier- 
her nachgesandt  worden  ist.  Ich  hatte  noch  vor  meiner  Abreise  von 
New  York  eine  laeng^ere  Aussprache  mit  Recht sanwalt  Dr.  Haas  weg^n 
meines  Affidavits  faer  Sie.  Der  von  ihm  tmd  seinen  amerikanischen 
Socius  ab^efasste  Text  sa^e  mir  weder  sachlich  noch  stilistisch 
zu.  Ich  habe  nun  manche  Punkte  korrigiert  und  ihm  heute  die  abge- 
aenderte  Fassung;  geschickt.  Es  war  von  Anfang  an  vereinbart,  dass 
ich  Aenderungen  vornehmen  kann.  Ich  legte  Wert  darauf  eine  persoen- 
liche  Note  hineinzubringen,  weil  sonst  mein  Affidavit  ^  wertlos 
ist,  Professor  Lederer  wird  sein  Affidavit  in  TJebereinstimmung 
mit  dem  meinigen  abfassen,  d.h.  ebenfalls  das  iersoenliohe  hervor- 
treten lassen.  Vom  rechtlichen  Standpunkte  muesste  unser  Affidavit 
ausreichen.  Es  werden  uns  aber  dauernd  merkwuerdige  Faelle  erzaehlt.| 
Angeblich  ziehe  nichts  so  sehr  ,  wie  die  Buergschaft  eines  Verwandte 
Der  Konsul  in  Stuttgart  soll  aber  eine  ruehmliche  Ausnahme  machen. 
Umso  besser. 

Wie  ich  «ar  Ihnen  bereits  geschrieben  hatte,  habe  ich  noch  an 
Sir  William  und  Professor  Loewe  ein  paar  Zeilen  gerichtet,  damit  Sie 
in  England  gleich  eine  gewisse  Stuetze  finden. 

Da  mir  Optimismus  vorgeworfen  wird,  der  in  den  Tatsachen  keine 
genuegende  Unterlage  findet,  moechte  ich  mich  jeder  Voraussage  ent- 
halten. Rein  subjektiv  will  es  mir  aber  scheinen,  als  ob  nunmehr 
eine  sehr  erhebliche  Wahrsoheinlichkeit  dafuer  besteht,  dass  Ihnen 
ein  Visum  erteilt  wird  und  ^WfcT*  sich  fuer  Sie  hier  schon  was  finden 
lassen.  Es  hat  keinen  feinn,  dass  ich  Sie  ueber  alle  Schritte  hier 
lant errichte.  Ich  bin  uneimuedlich  dabei,  das  gesteckte  Ziel  zu  er- 
reichen. Ich  wuensche  Ihnen  Erfolg  zu  Ihrer  Englandreise,  die  Ihnen 
auf  alle  Faelle  hier  nuetzlich  sein  wird,  und  verbleibe  mit  den 

herzlichsten  öruessen  von  Haus  zu  Haus 


Ihr  alter  Freund 


Bei  uns  hat  gerade  das  Semester  angefangen. 
Ich  bin  daher  sehr  in  Anspruch  genommen 
und  muss  mich  auf  diese  Zeilen  beschr4onken. 


L^y^ 


y9^u..jL 


h 


i.  ö  . 


NATIONAL 
BUREAU  OF 
ECONOMIC 
RESEARCH 

INtORPORATED 


OFFICERS:     Oswald  W.  Knauth,   Chaiman;    Joseph  H.   Willifs,  President;     George  Soule,   Vice  ■  Presidenl; 

Shepord  Morgan,  Treosurer;    Charles  A.  Bliss,  Executive  Secrefory,-  Martha  Anderson,  Editor 

RESEARCH  STAFFi     Wesley  C.  Mitchell,  D/rector,  Arthur  F.  Burns,  Soiomon  Fabricant,   Simon  Kuznets,    F.  R. 

Macaulay,  Frederick   C.  Mills.  Leo  Woiman;  Eugen  Altschul,  David  L.  Wickans,  Associafes 

DIRECTORS  AT  LARGEt     Oswald  W.  Knauth,   H.  W.  laidler,    l.  C.  Marshall,  George  O.  May,    Elwood 

Mead,  Shepard  Morgan,  George  Soule,  N.  I.  Stone 

DIRECTORS  BY  UNIVERSITY  APPOINTMENT:  Edwin  F.  Gay,  Horvord,  Walton  H.  Hamilton,  Yale,  Harry 
Jerome,  Wisconsin;  H.  A.  Millis,  Chicago-,  Wesley  C.  Mitchell,  Columbia-,  Joseph  H.  Willifs,  Pennsylvania 
DIRECTORS  APPOINTED  BY  OTHER  ORGANIZATIONSi  Frederick  M.  Feiker,  Amencan  Engineering  Coundh 
David  Friday,  Amen'con  Economic  Associalion-,  lee  Galloway,  American  Management  Association-,  George  E. 
Roberts,  Americon  ßonkers  Associolion,-  M.  C.  Rorty,  Amencan  Stofist/col  Association;  Arch  W.  Shaw,  National 
Publishers  Association;    Matthew  Woll,  American  Federation  of  Labor 

A  NON  -  PROFIT  MEAABERSHIP  CORPORAT^N  FOR  IMPARTIAL  STUDIES  IN  ECONOMIC,  SOCIAL  AND 
INDUSTRIAL  SCIENCE  1819    BROADWAY  •   NEW  YORK  •  COlumbus  5-3615 


Septeniber  2o,  1935, 


Lieber  Doktor  Soudekl 

Heute  erhielt  ioh  Ihre  freundlichen  Zeilen  vom  11,  <!%#¥•  und 
moechte  Ihnen  umgehend  antworten.  Vi/ie  Ihnen  Hanna  und  Fritz  ^I^Sfohr^^J^oi^ 
haben,  hat  mir  ein  in  Visaangelegenheiten  sehr  erfahrener  Rechtsanwalt 
geraten,  Sie  als  meinen  persoenlichen  Assistenten  "anzufordern".  Er  hat 
mit  grosser  Zuversicht  erklaert.  dass  dieser  Weg  nahezu  sicheren  Erfolg 
verspreche,  Neunentlich  sei  der  Konsul  in  Stuttgart  dergleichen  Argumenten 
durchaus  zugaenglich.  Wiewohl  Sie  mir  in  Ihrem  letzten  Brief  -  wenn  auch 
in  durchaus  zarter  Weise  -  den  Vorwurf  machen,  ioh  liesse  mich  von  einem 
gewissen  Optimismus  beeinflussen,  so  muss  ich  doch  diesmal  sagen,  dass 
ioh  umgekehrt  -  im  Gegensatz  zu  Hanna  -  eine  gewisse  Skepsis  dem  Rechts 
anwalt  gegenueber  nicht  unterdruecken  kann.  Er  gefiel  mir  auch  sonst 
nicht  ohne  Eins  ehr  aenkung.  Immerhin  werde  ich  diesen  Wink  befolgen. 

Dass  man  km    hier  sein  muss,  wenn  man  wirklich  was  erreichen 
will,  habe  ioh  Ihnen  bereits  aus  Minneapolis  geschrieben,  Hanna  weiss  es 
Ja  auch  nvir  von  uns.  Sie  forscht  wirklich  nach  allen  Moegliohkeiten 
fuer  Sie,  Da  Ihr  Kreis  aber  sehr  besohraenkt  ist,  glaube  ich  nicht  ,  dass 
Sie  auch  nur  in  der  Affidavitangelegeherüi&i^^iel  machen  kann,  wie  sehr 
sie  es  auoh  wuenschte.  Noch  vor  meiner  fJfiSBe  nach  MinneajAis  werde 
ich  mit  dem  Rechtsajiwalt  (Dr,  Hass  heisst  er)  einen  persoenlichen  Brief 
an  den  Konsul  nach  Stuttgart  abfassen  iind  Ihnen  zugehen  lassen.  Zu  min- 
desten wird  eine  solche  Anforderung  nicht  schaden  und  ev,  Ihnen  doch  die 
Moegliohkeiten  geben,  hierher  zu  kommen.  Per  Distanz  laesst  sich  wirklich 
nichts  machen,  loh  habe  kuerzlioh  mit  einem  massgebenden  Herren  des  Na- 
tional Bureaus  eine  Stunde  lang  gesprochen  und  im  Grunde  genommen  nichts 
mehr  erfahren,  dass  es  schwer  sei,  auch  den  begabtesten  Mensoh  unterzu- 
bringen. Man  koenne  nichts  im  voraus  sagen.  Es  haenge  alles  von  einem 
guenstigen  Zusammentrif  fen  von  Umstaenden  ab.  Nicht  einaml  einen  Wink  t 
was  zu  tun,  konnte  in  erhalten.  Die  Beurteilung  der  Lage  ist  natuerlioh 
seitens  versohieder  Personen  ganz  verschieden.  Wenn  idi  einen  gewissen 
Optmismus  bewahrt  habe,  so  stuetze  ich  mich  darauf,  dass  die  allgemeine 
wirtschaftliche  Situation  sich  zusehends  bessert  und  dass  immerhin 
schliesslich  alle  untergebracht  sind,  und  zum  Teil  recht  gut  sogar, 
loh  habe  jedenfalls  nicht  aus  einer  Stimmung  heraus  die  Sache  ^  schildert. 


loh  freue  mich,  dass  Sie  nach  England  gehen,  loh  schreibe  nunmehr 
nochmals  an  Sir  William,  Immerhin  ist  es  schon  von  einiger  Bedeutung  wenn 


er  Sie  empfaengt  und   Sie  mit  ihm  die  Saohe  durohspreohen  koennen«  Selbst 
wenn  Sie  temporaeren  erfolg  haben  koennten,  waere  schon  eine  widitige 
Atempause  erreicht«  Hoffentlich  koennen  Sie  ein  Meucimum  dessen  erreichen, 
was  ueberhaupt  erreicht  werden  kann.  Inzwischen  die  herzlichsten  Gruesse 

an  Sie  beide 

Ihr  alter  Freund 


I 


Frankfurt »den  25.  September  1935 


.«;• 


£ehr  seenrter  yerr  Dr.   Alt schul, 


h-ute  bekeir    ich  «Inen  Brief  von  Hinna   unci  ein«: 
von  Fritz,  dl. f  mir  beide  von  der  Bfögl  ichkilt  berichte   en^daea 
Sie  mir  ein  Affidavit   ausf  teilen.   D-38  zu  wi8een,l8t  aller- 
dings  beruhigend.   Ob  wir  von  dieser  VQgIlohkelt  aber  Gebrauc. 
acachen  sollen, das  zu  beurteilen  Uberlaeee   Ich  Ihnen, nachdea 
Sie    das  Folgrende   "k  gelesen   h«iben. 

ruroh   ^.ufall  hrbe   Ich  entdekckt ,da68  rcelne  Frau 
in  New  ^'ork   einen  Grossonkel  hat.    Er   roII  vermögen sloe, aber 
sehr  gutwillig  sein.   ?ers??nllch  kennt   ihn  niemand  xelner  hie« 
eigen  Verwandten, sber   ein  Onkel   xc-lner  Frau  steht  alt   Ihm 
in    eohrlftlichem  Verkehr  und   £a^t,er   sei   sehr  nett.    Dieser 
Onkel   un5  die  Vutter  meiner  Frau  heben  sofort   an  den   blten 
STann  geschrieben  und    ich  h?be  heute  Hanna  aufgefordert.nacö 
einigen  Tagen  den  Vann   zu  besuchen, uni  einen  persönlichen  Aln- 
druc'.:  von  ihm  zu  gewinnen   und   ihn  über  die   Gerlgfügigkelt  dei 
Kiaikos    ,da8   er  rrlt  eineir.  Affidavit  übern loint, zu  unterrich- 
ten.   !»offentlich  reicht   ere   oder  ein  Sohn  von   Ihm, der   ihn  • 
soviel  acn  hier  weise   -    erh^rit. 

^enn  das  klappte, dann  brauchte   Ich  nur  noch  ein 
Zueataffldavlt  von  eineir.  begüterten  Freuden   und  Ich  aelne, 
das  wäre  zu  vorschaffen, wenn  erst«  einmal   ein  Verwandten  - 
Affidavit  vorliegt.    Ich  sehe  da   zwei  konkrete  Wege    j   entwe- 
der "ber  Srnst  Kahn, reit  dem  eich  v*llltloht  Hanna  In  Verbin- 
dung setzen  kann, oder  uen  über  eine  Organisation! von  der  alr 


ft 


•        *         «     *"        -      4. 


Frits  berichtet.    Das  wäre  doch  angenehmer  und  sicherer  alt 
wenn  Sie  eine  EUrgechaft  UberneLoien  mUa&ten,die  yon   irgend 
elnr  Seite   angezi^e^felt  werden  könnte, trotz  dea  geachiokten 
Anwalte. Feiten  Sie  es  nicht   angeeichte  dieser  Wendung  für 
dae   beste,  ich  besrbelte   erat  aieine   verwandten  und  wir  werden 
und   denn   achlüselg.ot?  Sie  eich  y.e^en   des  Affidavit  beruhen 
sollten   ?    Ich  hebe   in  glelchea.  Sinne   l^anna    und  Frits  gesohrii 
ben. 


Die  oben  erv.ähnten  Veiwaddten   sind  Übrigens   -   uic 
aüssverstf^ndniseen  vorzubeusen  -   keines  ega   identiboh  alt 
denen, von   denen  früh.r  die  he  e   war.    Das  waren   sehr  weitlfio- 
fl?,e    Verratodte    und  zudex  notorisch  geizige   und   unfreundliche 
Leute, wae  nen  von  diesen  nicht  ohne  weiteres   sagen  kann. 

Ich  werd  i ich, davon   abgesehen, auch  in  London   beim 
Council  erkundigen, ob   Ich  nicht  doch  ein  kleines  Stipendium 
für  drüben   oder  die  Auf forderun;/   zu  z-«:ei  Verträgen  bekommen 
k^nn.Das   aber  nur  fxir  den  Fall,da68   es  mit   der  Xmiiigrat^p 
hapert.   Denn   ,    ie  ruir  mein  eheitaliger  Kollege  Hlrächfeld 
schrieb, ael   es    untunlich, ein  Vlßltlng  -  Visum  zu  beantragen, 
wenn   etwas  vorher  ein  Iitmlgration  -  Visum  abgelehnt  wurde« 
l£an   soll  das   eine  oder  andere   tun. 

Zu  Ihrem  Brief  vox  12.    Septeaiber, für  den  ioh  Ihnen 
herzlich  danke, darf   ich  Ihnen   nochir;als   sagen, daaa  ioh  nie 
an   Ihrei   51fer  gezweifelt  hsbe   und   auch  nie   der  Meinung  war, 
daaa  nicht   jede  ^Möglichkeit   ausgenützt  werden  sollte.    Was 
habe   ich  nicht    in  der  letzten  Zeit   verauoht   und  ausprobiert? 
Fehlsohlfige  enttäuschen  michk   weniger  als  su  groase  Zurück- 
haltung und  die   habe   ich  bei  Ihnen  nie  bcfürehtet.   Hur  woll- 


-    2   - 


tte   ich  etwas  tun   un<3   d^is  s«eauieht   J«tEt.    Das  «arten  und 
blo^s:.  Ueberlegen  macht  einen  ejunz  iLurbe    und  autlos    und  »Alg 
1  eichen   wed^r  meine  UiaLeri.lIvrn   noch  eeellsohen  Kräfte, kommt 
hl  n  7,  u,  da  SS   sich  äer  ßor^l^loölcche   tracli   Jetzt  erheblloh  ver- 
schärft hsit.    In   dle-sr   Sltistlon  rnuaste    ich  eben  d&a  Angetot 
von  Hsna  Well  ernötlich  eri^fifgon    and  lehne   auch  Jetat  noch 
nicht   ab,  freilich  wer  Je    U;h   ihx  nai'   soweit   folgen,  alt  meine 
Amc-rlka   -  Pl^ne   es  erlauten. 

Darüber   hoffe    ia'.   Ihnen    spjitcr  noch  berichten  zu 
k'::nnsn.    In  diesen   Tagen  bereite    Ich  xelne   England  reibe  v^r 
jod    iusserdr.i    clnd   ivlr   :l1w    ie     "mzus  beeohLftigt.d .r  leider 
einige  Krift   kostet,   ^-^t'-rr   or'ich^tc-   ?«üGhe  wird  mir  echon   wie- 
der  xc-hr  Klar'i-ölt   {^-iben   aaä    ich  lasse  Cie   von   Je 3er  Veranda- 
ruriiJ  wiegen.  Cer   -ei^snke,  daes   sich  eo  vlc-le   lleneohen  für  ailoh 
re^jn,Jlbt  ir.ir   ct^fot    jer-i::l5;j:ii    jind  Fritz   hat   durch  seine 
beiden   Biiefe    viel   d^zu   beigetragen, daae    Ich  die  Lage  ruhiger 
beurteile.    Denn    /.enn   er    saf2t,da8^   ßlch  nach  einigen.   Suchen 
eine   r:telle   finuen  rtU8ete,bel   der   ich  wenlgetene   Dollar  100 
Id     'onat  verdiene, also  mein   £xtetenzminiiLum,8o   will  dfas  schon 
etwas   heiösen. 

Ich  schicke  den   Brief  noch  nach  New  York  j  schlimmst  an- 
falle   > Ird  cf    Ihnen  nachgeschickt, wodurch  hoffentlch  keine 
ernsthafte  Verzögerung   eintritt.    Nehmen  aie   für  heute   die 
beßten  Grüs&e  von 

Ihrem 


NATIONAL 
BUREAU  OF 
ECONOMIC 
RESEARCH 

INCORPORATED 


OFFICERSi  Oswald  W.  Knaufh,  Chairman;  Joseph  H.  Willifs,  President!  George  Soule,  Vice  •  Presidenti 
Shepard  Morgan,  Treajurer;    Charles  A.  Bliss,  Executive  Secretary,  Martha  Anderson,  Editor 

RESEARCH  STAFF«     Wesley  C.  Mitchell,  D/rector,  Arthur  F.  Burns,  Solomon  Fabricanf,   Simon  Kuznets,   F.  R. 
Mocaulay,  Frederick  C.  Mills,  Leo  Wolman;   Eugen  Altschul,  David  L.  Wickens,  Assoootes 
DIRECTORS  AT  LARGE:     Oswald  W.  Knauth,   H.  W.  laidler,    l.  C.  Marshall,  George  O.  May,    Elwood 
Mead,  Shepard  Morgan,  George  Soule,  N.  I.  Stone 

DIRECTORS  BY  UNIVERSITY  APPOINTMENT«  Edwin  F.  Gay,  Harvard,  Walton  H.  Hamilton,  Vole,  Harry 
Jerome,  Wisconsin,-  H.  A.  Millis,  Chicago-,  Wesley  C.  Mitchell,  Columbia-,  Joseph  H.  Willits,  Pennsy/von/a 
DIRECTORS  APPOINTED  BY  OTHER  ORGANIZATIONS >  Frederick  M.  Feiker,  Amencon  Engineenng  Council; 
David  Friday,  American  Economic  Association;  Lee  Galloway,  American  Management  Association;  George  E. 
Roberts,  American  Bankers  Association,-  M.  C.  Rorty,  American  Statistical  Associotion;  Arch  W.  Show,  Nottonot 
Publishers  Association;    Matthew  Woll,  American  Federation  of  Labor 

A  NON  -  PROFIT  MEMBERSHIP  CORPORATION  FOR  IMPARTIAL  STUDIES  IN  ECONOMIC,  SOCIAL  AND 
INDUSTRIAL  SCIENCE  1819    BROADWAY  •  NEW  YORK  •  COlumbus  5-3615 


September  12,  1935. 


Lieber  Doktor  Soudekl 

Ihre  freundlichen  Zeilen  Toon  31,  August  kreuzten  sich  mit  meinem 
Brief  vom  8.  September.  loh  verstehe  sehr  wohl,  dass  Ihre  Wartezeit 
aus  finanziellen  wie  auch  psychologischen  Oruenden  sehr  begrenzt  ist« 
Leider  ist  aber  mein  Einfluss  derart  gering,  dass  ich  die  Sache  trotz 
aller  Anstrengungen  nicht  beschleunigen  kann.  Darin  hatte  Fritz  eher 
Recht,  denn  ich.  Ohne  einen  gewissen  Optimismus  kann  man  aber  ueber- 
haupt  nichts  erreichen,  besonders  hier.  Auch  heute  bin  ich  noch  davon 
ueberzeugt,  dass  ungeachtet  aller  Schwierigkeiten,  es  moeglich  sein 
wird,  fuer  Sie  ein  Visum  und  eine  Stelle  oder  ein  Stipendium  zu  be- 
schaffen« Es  kann  aber  sehr  viel  laenger  dauern,  als  »hm  ich  es  lar- 
spruenglich  angenommen  hatte« 

Verzoegerungen  treten  iBdom  sehr  leicht  ein,  und  dann  wird  man 
um  Wochen  zurueckgeworfen.  Hier  nur  ein  Befei^piel.  Am  7.  September  sollte 
eine  Sitzimg  des  National  Bureaus  stattfinden,  an  dem  Prof«  Hansen  und 
unser  Dekan  Prof«  Stevenson  teilnehmen  sollten«  Unerwartet  wurde  aber 
die  Sitzung  nach  einem  kleinen  Ort  in  Pennsylvanien  verlegt  -  und  ich 
ueberhaupt  nicht  eingeladen  (angeblich  weil  das  Bureau  nur  durch  Prof, 
Mitchell  und  Prof«  Mills  vertreten  sein  konnte).  Hansen  wollte  aus 
Gruenden,  die  mit  Minnesota  in  Verbindung  stehen,  dass  ich  dabei  bin, 
Gsüiz  abgesehen  von  allen  Nebenumstaenden,  ich  bin  um  die  Gelegenheit 
gekommen, mit  Dean  Stevenson  und  Hansen  Ihre  Angelegenheit  erneut  zu 
besprechen.  Der  Zeitpunkt  war  aber  sehr  wichtig,  weil  sonst*viele 
Gelegenheiten  versaeumt  werden  koennen.  Nun  werde  ich  aber^^  Oktober 
beide  Herren  zu  sehen  bekommen.  Mich  hat  die  Sache  ausserordentlich 
betruebt,  aendern  konnte  ich  daran  aber  leider  nichts. 

Es  darf  Sie  auch  nicht  wundern,  dass  ich  zuweilen  auch  Strohhalmen 
nachrenne  oder  gar  Moeglichkeiten  in  Erwaegung  ziehe,  die  Ihnen  weniger 
sympathisch  erscheinen,  wie  die  Aussprache  mit  Colm.  Wir  sind  hier  aber 
nicht  in  der  Lage,  wirklich  zu  waehlen.  Zuweilen  erfahren  Sie  auch,  dass 
ganz  hoffnungslose  Faelle  -  nicht  ohne  Hilfe  von  Strohhalmen  -  eine 
guenstige  Loesung  gefunden  haben.  Nicht  alles,  was  ich  unternahm,  war 
richtig.  Wenn  man  aber  nervoes  wird^  uiuVunbedingt  eine  Sache  durchsetzen 
wöl,  kann  nicht  jeder  Schritt  allen  rationalen  Anforderungen  entsprechen, 
TcR  muss  WWfcU^  wiederholen,  meine  Kraefte  sind  leider  sehr  bescheiden, 
viel  bescheidener,  als  ich  angenommen  hatte.  Immerhin,  einen  gewissen 
Einfluss  darf  ich  wohl  fuer  mich  in  Anspruch  nehmen.  Das  ist  alles,  was 
ich  sagen  kann.  -  Wenn  Sie  sofort  eine  Entscheidung  treffen  muessen. 


ehe  Sie  naoh  England  gehen,  dann  wuerde  ich  fuer  ein  Jahr  als  ultijnaa 
ratio  die  Weilsche  Offerte  annehmen.  loh  hoffe,  dass  Sie  dooh  noch  hier 
-  ip— *i»«.MBiii«w  frueher  oder  spaeter-  eine  Position  findenwerden.  Amerika 
bietet  zweifellos  auch  fuer  Sie  weit  mehr  Chancen. 

Bitte  teilen  Sie  mir  oder  Hani^die  Adresse  Ihrer  Verwandten  mit.Auoh 
wenn  sie  nicht  vermoegend  sind  oder  sich  fuer  Sie  nicht  einsetzten  wollen, 
ist  es  wichtig,  auf  Verwandte  hinweisen  zu  koennen,  weil  das  die  Erhal- 
tung des  Visums  erleichtert.  Ich  brauche  nicht  zu  erwaehnen,  dass  ich 
fuer  ßie  jec^Garantie  uebernehmen  will  und  auch  ein  Affidavit  schicken 
werde.  lltliiTrjrnf '   J3BA  aber  selbst  keine  feste  Position  (eine  ¥isiting- 
professur  wird  als  solche  nicht  angesehen).  Leider  gilt  deshalb  offioiell 
mein  Visum  nicht.  In  dieser  Beziehung  sind  selbst  die  Herren  von  der 
New  School  besser  daran,  weil  deren  Position  offiziell  nicht  als  tem- 

poraer  betrachtet  wird. 

Mit  den  herzlichsten  Gruessen  an  Sie  imd 
Ihre  liebe  Gattin,  Ihr  alter  Freun  J 


Xcyx^  .^^j2^-^^^oe^ 


Frankfurt, den  18.   Septeaber  1935 


Sehr  geehrter   Herr  Dr.   Altachul, 


loh  habe  nl-   daran  gezwelf vlt.daBs   Sie  alles   tun 
würden, uffi  mir   Irgend  eine  Chance   In  Amerika  zu  geben.    Fast 
In   allen  meinen  Briefen   an  Sie  habe   Ich  Ihnen  auch  von  dem 
Vertrauen   In   Ihre  Bemühungen  gesprochen   und   so  kann   loh  Ihnen 
zu  Ihrem  Schreiben  vom  ö.   September  kaum  etwas  Neues  darüber 
sagen.   Wenn   loh  gedrängt   habe, etwas  Bestlmu^eres  zu  erfaiiren, 
eo  nur  darum, well  die  Zelt  nun  nach  Irgend  einer  Entscheluung 
und   Handlung  verlangt.    Dabei   war  es  mir  weniger  wichtig, Zusa- 
gen  zu  bekommen  als  die  l?lttellung,ob  es  Sinn  hat,  In  dieser 
oder    Jener  Richtung  zu  prozedleren. 

Ihr  Brief  bestätigt  mir  nun,da6s    es  richtig  war, 
alle   Kräfte  auf  die   Beschaffung  eines  Vleuma    und  des   dazu  not- 
wendigen Affidavits   zu  richten.   Das    Ist   nun   von   Ihrer  und  Han 
nas   Seite  aus  geschehen  und   Ich  habe  neuerdings  auch  einiges 
eingeleitet.    Der    erste  Versuch  über  Hamburg, von  d.m  Ich  Hanna 
berichtete, scheint  wenig  ausslontsvoll  zu  sein.    Ich  habe  micl 
Jetzt   an  einen   früheren  Kollegen  gewi^ndt,  der   ein  Imlgr&tlon  - 
Visum  hatte, aber  davon  keinen  Qetrauch  machen  konnte.   Auch  sc 
lasse    Ich  nichts  aus  dem  Auge, das  mir  für  ein  Affidavit   nütz- 
lich  sein  könnte.    Im  besten  Fälle   wird  man  daher  mit  einiger 
Verzögerung  rechnen  müseen. 

iffle  Sie  schreiben, haben  Sie  auch  mit  Ernst  Kahn 
darüber  gesprochen.   Vielleicht   wäre  ec    Ihnen  möglich, sonst 
noch  einen  Amerikaner  deshalb  anzugehen;  denn   es   rnuas   iteln 


•»■    i 


Verwandter  sein, wenn  auch  Blutsverwandte  bdiL  Konsulat   den 
Vorzug  genleasen, selbst   sehr  relohen  Fremden  gegenüber. 

Wir  sind  eben  dabei, unsere  Uebereledlung  vorzuberei- 
ten.   Ab  1.    Oktober   werden  wir  xusanaen  alt   einem  guten   Bekann- 
ten eine   eohöne  i^welzlniEerwohnung  Iie  w  eetend  beziehen.    Ich 
nehae     n,daaß  meine  Frau  doch  noch   längere  Zelt  hier  bleiben 
wlrd,währ~nd    loh  viel  ausw^^rte   sein  mufia.   Iln  Standquartjar 
auseten  wir  uns    schon  leisten, da  meine   Sch-ÄlegereiterD  leider 
nicht  genug  Platz  hatten,  uns  aulzuneiitten   u:d    ich  anderereelte 
meiner  Frau  das  vi.lt   Herumfahren  nicht   zumuten  wollte.    Duroh 
dae  Umziehen   und  ^uflöcen   des   Paushaits    -  wir   stellen  de  n 
grüssten  Teil   der  A'5bel    in     inem  Lager  unter  -   sind  wird  lei- 
der rr<ehr  alt  genug  beschäftigt   und    ich  komme   kaum  zu  etwas 
Rieht igsm. 

Ich  habe  mich  sehr  gefreut, dasa  Sie   mir  nach  einer 
Besprechung  mit   Hanna  und  Fritz  schrieben   und   daas    ich  vor 
allem   von  Fritz    einen  Brief  bekam,  der  kelneswe^^s  entmutl^^d 
klang.    loh  werde  gleich  darauf  antworten. 

Seien  Sie  also   deeeen  gewiss, daas   ich  Uire  Besorgt- 
helt   um  mich  stets   fünle,und  nehmen  Sie  viele   Grüa..e  auoh 
von  malner  Frau  und 


Ihrem 


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Shepord  Morgan,  Treasurer;    Charles  A.  Bliss,  Executive  Secrelary;  Martha  Anderson,  Editor 
RESEARCH  STAFFi     Wesley  C.  Mitchell,  Director,  Arthur  F.  Burns,  Solomon  Fabrfcant,  Simon  Kuznets,   F.  R. 
Macaulay,  Frederick  C.  Mills,  Leo  Wolman;  Eugen  Altschul,  David  l.  Wickens,  Associofes 

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Mead,  Shepord  Morgan,  George  Soule,  N.  I.  Stone 

DIRECTORS  BY  UNIVERSITY  APPOINTMENT.  Edwin  F.  Gay,  Horvord,  Walton  H.  Hamilton,  Vo/e,  Harry 
Jerome,  Wisconsin,-  H.  A.  Millis,  Chicago;  Wesley  C.  Mitchell,  Co/umbio;  Joseph  H.  Willits,  Pennsylvanio 
DIRECTORS  APPOINTED  BY  OTHER  ORGANIZATIONS .  Frederick  M.  Feiker,  Amer.con  Engineering  Council; 
David  Fridoy,  American  Economic  Association;  Lee  Galloway,  American  Management  Association;  George  E. 
Roberts,  Americon  Bankers  Association;  M.  C.  Rorty,  American  Stafisfical  Association;  Arch  W.  Show,  National 
Publishers  Association;   Matthew  Woll,  American  Federation  of  Labor 

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September,  8, 1935, 


Lieber  Doktor  Soudekl 

loh  sohrieb  Ihnen  in  der  rorigen  iVoohe  und  hatte  inEwisohen  die  Gelegen- 
heit,mit  Hanna  anlässlich  Ihres  Briefes  vom  29. August  zu  sprechen, ■'•ch  wäre  glüok- 
liohjwenn  ich  Ihnen  ein  bestimmtes  ResultatifMt teilen  könnte.  Leider  kann  ich  es 
nicht«  üs  Wäre  falsoh,wenn  ich  schreiben  iBOMito,Sie  könnten  mit  aller  Bestimmt- 
heit damit  reohHn,hier  eine  einigermassen  entsprechende  Tätigkeit  finden,  Ks 
"Wäre  aber  ebenso  falsch, wenn  ich  sagen  wollte, Sie  hätten  keine  Aussichten  hier. 
Da  meine  -Beziehungen  nicht  derart  »iad,dass  ich  selbst  etwas  durchsetzen  kann 
(und  ich  glaube, das s  niemand  von  den  Deutschen  hier  diesen  Kinfluss  kkm,   hat), so 
blieb  mir  nichts  übrig, als  jedermann, der  nur  irgend  für  Sie  etwas  tun  konnte, 
um  Unterstützung  meiner  Bemühungen  für  Sie  zu  bitten.  Die  Informatioen  von  Doktor 
Goldschmidt  waren  insofern  für  mich  sehr  wichtig, als  er, gestützt  auf  seine  ausser- 
ordentliche Per.sonalkenntnis,mir  mitteilen  konnte, wo  und  zu  welcher  Zeit  ich 
Schritte  für  S<C  unternehmen  könnte,    ^ 

Um  Sie  nicht  zu  entmutigen, konnte  idi  unmöglich  ihnen  konkreter  schreiben. 
Vielleicht  ist  es  aber  doch  richtiger, wenn  ich  Ihnen  einige  Stichproben  mitteile, 
damit  öie  sehen,wie  die  Situation  ist,  t^jnde   Juni  besuchte  ich  Professor  Henry 
Schultz  in  Chicago, und  richtete  an  ihn  wohl  zum  dritten  Aial  die  Bitte, für  Sie 
etwas  zu  tun.  Dar  aufragte  er  mir,dass  er  vorerst, wie  gern  ■  er  mir  auch  behilflich 
sein  mÖchte,sohlehhthin  keine  Möglichkeit  sähelBr^itnkte  dabei  meine  iiufarksam- 
keit  auf  die  iatsache,wie  schwierig  es  war, in  diesemJahr  selbst  für  bewährte  Gelehr- 
te eine  Vertcagsverlängerung  durchzusetzen,*  ProfeTsoni^eont^eff  »der  dem  Gespräch 
beige . vohnt  It^erzählte, das s  er  alles  mögliche  für  seinen  Vater  unternommen  habe, 
leider  bisher  vollständig  vergeblich, ßinen  -ag  später  besuchte  4ch  Herrn  Professor 
Hansen  in  -Washington  und  sagte  ihm,dass  meine  -^auptsorge  je-tet  sei, Sie  irgendwie 
unterzubringen, Darauf  antwortete  er  mir, er  erinnere  sich  ihrer  sehr  wohl  und 
Wurde  sich  freuen, für  Sie  etwas  tun  zu  können, leh  wusste  doch  abey,wie  unend- 
lich schwierig  es  für  ihn  sei, seine  Minne sotsini sehen  Lieblingssohüler  unterzubrin- 
gen^9bwohl  sie  amerikanische  Bürger  und  an  amerikanischen  Universitäten  graduiert 
sind.jsr  werde  bestimmt, Ihren  Fall  im  Auge  behalten, aber  er  könne  leider  nichts 
versprechen,  lis  ist, wie  es  namentlich  Fritz  weiss, mir  noch  kein  Mensch  hier  be- 
gegnet,den  ich  nicht  versucht  habe , Ihretwegen  einzuspannen,  loh  bin  wiederholt 
auf  sehr  sympathisches  persönliches  verhalten  gestossen.nis  bestand  und  besteht 
sicherlich  die  Bereitwilligkeit  ehrlich  zu  beraten  und  zu  helfen;wie  sollte  ich 
aber  unter  solchen  umständen  ihnen  endgültig  etwas  bestimmtes  sagen  können, Ich 
bin  auch  heute  noch  aberzeugt , das s  ich  trotz  aller  Enttäuschungen  nicht  das 
Recht  hatte, zu  ressimistisch  zu  schreiben, weil  bei  einiger  Ausdauer  nach  allen 


bisher  vorliegenden  brfahrimgen  hier  noch  Jeder  schliesslich  untergebracht 
worden  ist« 

In  der  vorigen  vmohe  hatte  ich  eine  eingehende  Aussprache  mit  Ernst 
i^ahn,der  ungeachtet  aller  Schwierigkeiten  eine  durchaus  optimistische  Auffassung 
vertrat, besonders  in  Ihrem  Falle. Kr  hat  mir  die  feste  Versprechung  gegeben, dass 
wenn  sich  über  Ihre  weitläufigen  Verwandten  ein  Affidavit  nicht  «rtaryw»  erlangen 
lassen  sollte, er  glaubt, es  ■txdbgnoDKiz  schliesslich  doch  fertig  zu  bringen. Kr 
hat  allerdings  aus  Vorsicht  hinzugefügt, das s  es  sich  um  eine  Kombination  handelt, 
die  Erfolg  zu  versprechen  scheint, dass  er  aber  natürlich  gar  nicht  in  der  Lage 
ist, eine  irgendv:ie  feste  Zusicherung  zu  geben. Ich  sollte  meinerseits  nichts 
unterlassen  zu  tun, könnte  aber  auf  seine  energische  Unterstü'-zung  immer  rech- 
nen, t^a   tut  mir  ausserordentlich  leid, dass  ich  Ihnen  diesmal  etwas  weniger  opti- 
mistisch über  die  Verhältnisse  schreiben  muss, Durch  Ihren  B,-ief  an  ^^anna  habe 
ich  mich  dazu  gedrängt  gefühlt. Subjektiv  vermag  ich  mich  nicht  davon  zu  über- 
zeugen,dass  hier  keine  Chancen  bestehen  sollten. Und  das  hat  bis  heute  den  opti- 
mistischen IJnterton  meiner  Briefe  bedingt. Es  hätte  Sie  nur  völlig  entmutigt,wei 
ich  im  einzelnen  über  konkrete  Misserfolge  berichtet  hätte. Selbstredend  sollten 
Sie  jede  konkrete  Möglichkeit, die  sich  Ihnen  bietet, ernstlich  in  t^.rwägung  ziehen, 
so  z.B. auch  die  Auffordening  von  y.Hans  Vveil,  Nur  glaube  ich, dass  in  the  long  run 
Amerika  einen  günstigeren  Boden  darbietet, lassen  Sie  keine  Gelegenheit  ungenutzt» 
Selbstredend  sollten  Sie  nicht  nur  die  Herren  von  der  London  School  sprechen, 
sondern  jedermann, der  ihnen  irgendv^ie  behilflich  sein  kann.  Ich  habe  in  diesem 
Sinne- auch  hier  bisher  geheindeli/und  werde  auch  weiterhin  alles  unternehmen, was 
in  meinen, leider  nun  wirklich  sehr  bescheidenen  Kräften  liegt; 


»rar 


Mit  den  herzlichsten  Grossen  an  Sie  und  £hre  liebe  Gattin 


Lieber  Seff,wir  schreiben  hier  auf  einer  etwas  lahmen  Maschine, die  manchmal 
stehen  bleibt, daher  die  vielen  Tippfehler l 

H.St. 


Frankfurt, den  11.  September  1935 


Sehr  geehrter  Herr  Dr.  Altsohul, 


haben  Sie  vielen  Dank  für  Ihren  Brief  vom  3.  Sep- 
tember und  die  raeohe  Antwort  auf  meinen  Brief  aus  der  Schweiz 
der  auf  Umwegen  an  Sie  gelangt  iat.  Inzwischen  haben  Sie  Ja 
meinen  Brief  erhalten, den  loh  Ihnen  aua  Frankfurt  geschrieben 
habe  und  der  Ihnen  leider  gezeigt  hat,daB8  meine  Skepsis  im 
Wachsen  begriffen  ist.  Ich  könnte  Meute  von  dem  Gleichen  be- 
richten, aber  ich  meine, dass  es  wenig  fruchtbar  wäre, Jetzt  da- 
rüber zu  diskutieren, ob  ich  Chancen  In  Amerika  nahe.  Das  ist 
Ansiohts  -  und  Erfahrungssache  und  daher  nur  begreiilioh,dass 
eine  so  entscheidende  Differenz  »wischen  der  Auffassung  von 
Herrn  Kahn  und  der  von  Dr.  Strauaß  besteht.  Herr  Kahn  ist  selr 
Loben  lang  optimistisch  gewesen, Fritz  das  Gegenteil  und  glaubi 
aus  seinen  amerikanlAchen  Erfahrungen  gelernt  zu  haben, dass 
auch  andere  nicht  weiterkommen  können.  Hanna  Stern  hat  bisher 
noch  die  nüchternate  und  nir  daher  massgebendste  Meinung  ge- 
äussert :  die  nSmlich,das8  ich  nach  New  York  komaen  müeete, 

eil  Stellungfinden  eine  Komponente  aus  persönlichen  und  ob- 
jektiven Faktoren  sei  und  man  nicht  eines  von  beiden  weg- 
lassen dürfe, es  sei  denn, man  wtfre  als  Glückspilz  zur  Welt 
gekommen.  Und  das  meine  ich  von  mir  nicht« 

loh  tue  daher  alles, um  zunächst  mein  Affidavit 
zu  bekon.men.  Von   inem  Kollegen  hier  bekam  ich  einen  Wink, 


!■■ 


Unter 
wie    loh  lülr   eine  Stützung  in  meinen  Bemühungen  verechalfen 

könnte.   S^nat  ruht  der  Schwerpunkt  nach  wie  vor  bei   Hanna, die 

dort   naoh  den  Sföglicfckelten  in  dieser  Richtung  fahnden  will. 

Am  2.    Oktober   fahre   tch  für  vierzehn  Tage  nach  Eng- 
land, ua.  dort  einen  Ueberblick  t\^  gewinnen, wae   ich     ventuell 
tun  könnte.    Gestern   schrieb  ich  einen  Brief  an  das  Aseistance 
Cüuncil   und  habe  daiLit   den  Boden  geebnet  für  BemUhunsen   i«|dle-| 
eer  Richtung.    Falls  Prof.    Löwe   in  Manchester  sein  sollte, will 
ich  auch  dorthin  reisen.    In  London  werde-  ich  alle  die  besuchen, 
deren  Adresse  Sie  mir  gaben, vor  allem  Herrn  Tout.    Irgenswelche 
konkreten  Erwartungen   inbezug  auf  England  habe  ich  nicht, ich 
will  lediglich  wissen, ob   ich  da  nichts  versäume. 

Sehr  wahraoheinlioh  gehe   ich  dann  am  1.    November  zu 
meinen  Freunden  nach  ItlklLien,um  von  da  aus  meine  Bemühungen  um 
das  Visum  fortzusetzen; auch  im  besten  Falle  wird  das   ein  paar 
Wochen  in  Anspruch  nahmen   und   in  dieser  Zeit  könnte   ich  Dr. 
Weil  mit  meiner  Anwesenheit  einen  guten  Dianst  leisten, da^M 
abgesehen, das 8   ich  in   einer  angenehmen  Umgebung  wäre. 

Sehr  geelrirter  Herr  Doktor,  inzwischen  haben  Sie   sich 

auch  in  New  York  neue  Versuche  gemacht, irgend  einen  Ansatz- 
für mich 
punkt    zu  finden.    Ich  hoffe, dass   das   Jetzt, im  Herbst    und  nach 

der  Rückkehr  der  massgebenden  Leute, micht  ganz  ohne  Erfolg 

geblieben   ist.    Ihre  nächsten  Briefe, die  ich  schon  sehr  erwari 

werden  mir  darüber  Aufschluss  geben.    Ich  bitte  Sie  übrigens, 

die  Poet  von   nun  ab   :   Soudek  bei   B. Heimann, Luxemburger  Allee 

3^  zu  adressieren. 

Mit   recht  herzlichen  Grü8&en,auch  von  meiner  Frau, 


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OFFICERSt  Oswald  W.  Knoufh,  Cbairman;  Joseph  H.  Willifs,  President!  George  Soule,  Vice  •  Pretidenl: 
Shepord  Morgan,  Treasureri   Chorles  A.  Bliss,  ExecoWve  Secre/ar/;  Martha  Anderson,  Editor 

RESEARCH  STAFFt  Wesley  C.  Mitchell,  Oirector,  Arthur  F.  Burns.  Soiomon  Fobricant,  Simon  Kuznets,  F.  R. 
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Mead,  Shepard  Morgan,  George  Soule,  N.  I.  Stone 

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Jerome,  Wiscor\sin;    H.  A.  Millis,  C/iicogo;   Wesley  C.  Mitchell,  Co/umbio;   Joseph  H.  Willits,  Penrtsylvania 

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Publishers  Association;   Matthew  Woll,  Americon  Federotion  of  Labor 

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INOUSTRIAL  SCIENCE  1819    BROADWAY  •  NEW  YORK  •  COlumbus  5-3615 


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Frankfurt, den  29.  August  1935. 


Sehr  geehrter  Herr  Dr.  Altaohul, 

Ihr  freundliches  Schreiben  vom  7.  August  erreichte 
mich  In  Zürich  bei  meiner  Rückreise  aus  den  Ferien.  Infolge 
der  Unruhe  dieser  Heisetage  konnten  loh  Ihnen  nicht  gleich  ant- 
worten und  auon  In  den  ersten  Tagen  aal  In  Frankfurt  fand  icn 
keine  Zelt.  Das  bedaure  loh  sehr, denn  eine  rasche  Antwort  aur 
das, was  Sie  schreiben, drängte  mich  sehr.  Inswlsohen  werden  Sie 
auch  via  Mlnneapoils  meinen  Brief  aus  den  Ferien  vom  lA.  AugusL 
bekommen  haben; hotte  loh  gewusat^dase  Sie  noch  bis  £nde  Sep* 
tember  In  New  York  sein  werden, würde  ich  alesen  Zeitverlust 
vermieden  haben. 

Ihr  Brief  war  mir  ausserordentlich  wichtig:  zeigt 
er  mir  doch  meine  Aussichten  In  U  S  A  klar» wenn  auch  negativ« 
Sie  verweisen  mich  Jetzt  auf  den  Weg  der  regulären  Einwande- 
rung. Zu  begehen  Ist  er  nur, wenn  Ich  das  Affidavit  eines  ver- 
mögenden Verwandten  beibringen  kann,  weder  Ich  noch  meine  Frau 
haben  einen  Verwandten  drüben, der  uns  diesen  wertvollen  DlensL 
leisten  kOnnte.  £rgo  sehe  loh  eigentlich  keine  Möglichkeit, 
auf  diese  Welse  hinüber zukon^men  und  der  Fall  von  £rnst  Kahn 
erweist, dass  eine  andere  nicht  fruchtbar  ist. 

Bliebe  noch  das  Stlpeadium  und  ein  mit  diesem  verbun- 
denes Visum.  Auch  darauf  möchte  Ich  keine  Hoffnung  mehr  setzen, 
nachdem  sich  während  der  beiden  Jahre, In  denen  Sie  mit  so  viel 
Hingabe  sich  um  mein  Stipendium  für  mich  bev;erben,  nichts  Ge- 
eignetee ergeben  hat.  Wie  wollte  das  Jetzt, wo  es  Tag  für  ^ag 


%  > 


schwerer  wird, auf  einmal  besser  werden  ?  Auf  die  Aussage  von 
Herrn  Ooldsohmldt  möchte  Ich  mich  nicht  stützen  und  Prof, 
ColsD  bestärkt  mich  eher  In  meinem  Pessimismus.  Den  Gedanken 
an  das  Minnesota  -  Ftlpaedlum  habe  Ich  nach  Ihren  früheren 
Briefen  schon  längst  aufgegeben, Ich  glaube, wir  sollten  diesen 
''Osten  aus  unseren  Berechnungen  draussen  lassen. 

Mein  Änt8chlu88,nach  -ngland  zu  gehen, hat  eich  In- 
zwischen schon  gefestigt.  Freilich  werde  Ich  zunächst  nur 


eine  Besuohsrelöe  für  14  Tage  dorthin  machen, es  bietet  sich 
Anfangs  Oktober  eine  günstige  Gelegenheit  dazu.  Ich  hoffe, In 
dieser  Zelt  durch  Besuche  bei  Leuten  aus  den  verschiedensten 
Kreißen  eine  Vorstellung  zu  bekommen, ob  sich  auch  ein  nur  tom 
porärer  Aufnethalt  dort  ermejgllchen  Ifisst.  Vergessen  £le  nlch 
dass  Ich  keinerlei  Vermögen  habe  und  Infolge  der  Devlsenschwl 
rlgkelten  auch  keine  regelmässige  Unterstützung  erhalten  kann 
10  Mark  let  alles, was  wir  Je  Monat  bewilligt  sxlukkaAx  bekom- 


men. 


In  dieser  wenig  auetlohtsvoilen  Situation  bin  Ic 


sehr  Interessiert  daran, dass  sich  recht  bald  klärt, ob  Ich 
den  üedanken  an  Amerika  noch  welter  hegen  soll.  Während  mei- 
ner Ferien  habe  Ich  meinen  Freund  "eil  gesprochen.  Kr   bot  luir 
an, dass  er  rr,lch  als  Mitarbeiter  an  seiner  Schule  aufnehmen 
wolle, doch  müsse  Ich  mich  für  ein  Jahr  blöden.  Ausserdem  möcn 
te  er  spätestens  Ende  September  eine  Entscheidung  von  mir  ha- 
ben, da  er  solnet  auf  andere  Angebote  zurückkäme.  Das  wäre  cln< 
Möglichkeit  und  loh  muas  sie  erwägen, wenn  ich  nicht  dauernd 
hier  bleiben  und  korrespondieren  will.  Klne  andere  wäre  die 
Rückkehr  In  meine  Heimat  oder  die  Aue  wanderun-.  nach  Palästlnj 


.  nidarigem  Etelienwtrt  beziffra  im 
Vereinigten  Staaten  z\x  kosunen.  Aler 
.  den  Spatzen   in  der  Hand  vorlieb 
langes  Warten  nicht  mehr  leisten  kanr  .| 
»es  Jahr  vergangen,  seit    ich  ohne  Stel- 
lt gedrängt, weil  alles  seine  Zeit 

einigem   hier   fertig  werden   wollte. 
,n  muas  loh  endlich  handeln. 

nicht  als  Vor\*urf ,  eehr  geehrter  Heri 
ieder  bewandert, mit  welcher  Menge  vor 
ofi^er  Energie  Sie  an  die  Suche   tür 

Aber  ich  nuss  mir  auch  endlich  ein- 
tnieee  stärker  waren  als   IlJ?  guter 
tens.   lin  Mensch  in  meiner  Bedrfing- 
fnung  und   so  habe   auch  ich  sie   nicht 

mich  im   gegebenen  Falle  auch  mit 

meinen   Intentionen   noch  meinen  Fä- 
n  das  zeriLÜrbende  Waxten   endlich  auf 
den  Ferien  so   weit    gekräi t igt » um  nun 
e  Aufgabe   x.cranzug^hen  und  nun  muss 
etzen  soll.   Daruxi  bitte    ich  Sie, mir 
h  £nde  der  Hitze   in   New  York   und  nao 
oben   aus    den  Ferien, nicht  doch  irgen 
a  ich  hoffe  Ihnen  in  anderthalb  Uo- 

England   ein  Sprungbrett   ist. 
zen  eines    Imigration  -  Visum  werde 
^tern  besprechen, ioh  möohoe  nicht, 
1  Details   belasten. 


«  .  'm 


loh  bggrüsee  Sie  herzlich  als 


Ihr  sehr  ergebener 


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DIRECTORS  BY  UNIVERSITY  APPOINTMENTi  Edwin  F.  Gay,  Harvard;  Walton  H.  Hamilton,  Yafe;  Harry 
Jerome,  Wisconsin;    H.   A.  Millis,  Chicago;    Wesley  C.  Mitchell,  Columbioi    Joseph  H.  Willlts,  Pennsy/vonio 

DIRECTORS  APPOINTED  BY  OTHER  ORGANIZATIONSt  Frederick  M.  Feiker,  American  Engineering  Council; 
David  Friday,  American  Economic  Association;  Lee  Galloway,  American  Management  Association;  George  E. 
Roberts,  American  Bankers  Association;  M.  C.  Rorty,  American  Statistical  Association;  Arch  W.  Show,  National 
Publishers  Association;   Matthew  Woll,  American  Federof/on  of  lobor 

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August  7,  1935. 


Lieber  Dr.  Soudekl 

Seit  Hanna  hier  ist,  haben  wir  noclimals  alle  Moegliohkeiten 
fuer  Sie  in  allen  Einzelheiten  durchgesprochen.  Am  wenigsten  optimistisch 
ist  Fritz.  Aber  auch  er  gibt  zu,  dass  man  hier  eine  Position  finden  kann, 
wenn  man  sich  einwenig  umsehen  kann.  Die  Frage  ist  also,  wie  erhaelt  man 
ein  Visum,  Gegen  ein  Visiting-Visum  spricht  die  Schwierigkeit,  diese  in 
ein  Dauervisum  zu  verwandeln.  Ein  befristeter  Besuch  kann  auch  leicht 
insofern  zu  einem  Fehlschlag  fuehren,  als  man  ja  nicht  im  voraus  sagen^ 
kann,  wie  lang  es  dauert,  bis  man  eine  Position  gefunden  hat.  Anderer- 
seits wird  es  auch  fuer  mich  immer  klarer,  dass  im  voraus  eine  Stelle 
nicht  zu  finden  ist.  Die  Hochschulen  wollen  niemanden  aufnehmen,  der 
nicht  schon  frueher  Univers itaets-Dozent  war.  Aber  selbst  solche  stossen 
auf  zunehmende  Schwierigkeiten, 

Ein  Dauervisum  ,  d.h.  ein  Quota-Visum  zu  erhalten,  ist  unter 
den  gegebenen  Umstaenden  die  wichtigste  Angelegenheit.  Man  braucht  dazu 
ein  Affidavit  eines  Verwandten,  Koennten  Sie  einen  solchen  auftreiben? 
Die  gesetzlichen  Bestimmungen^  che  inen  sich  nicht  »e^aendert  zu  haben, 
wohl  aber  die  VerwaltunglSäofö54c.  Frueher  galt  ein  Affidavit  von  einer 
Persoenlichkeit  in  gesicherter  Position  als  ausreichen^.  In  letzter  Zeit 
bestehen  aber  die  amerikanischen  Konsulate  in  Europa  auf  die  Bebringung 
der  BüBgschaft  eines  Verwandten.— Temporaer  waeren  die  Schwierigkeiten 
zu  ueberwinden,  wenn  Sie  ein  Stipendium  bekommen  koennten,  Dr.  Raimund 
Goldschmidt,  der  kuerzlich  von  Washington  hierher  heruebergekommen  war, 
meinte,  dass  dieser  Weg  noch  nicht  voellig  versperrt  sei.  Und  Gold- 
schmidt ist  ueber  all  die  Dinge  gut  unterrichtet.  Ich  lasse  keinen  7/eg 
ungenutzt,  aber  die  Sache  ist  arg  schwierig.  Vor  einigen  Tagen  te  sprach 
ich  die  Angelegenheit  mit  Professor  Colm.  Er  schaetzt  Sie  ausserordentlich 
und  scheint  Vi^tmMnf  ein  iJlann  zu  sein,  der  wirklich  einem  gern  hilft, 
wenn  er  jiur  kann.  Er  versprach  mir  auch,  alle  Moeglichkeiten  nochmals 
sa  durchdenken.  Er  erzaehlte  mir  %A«Af  dass  er  grundsaetzlich  vor  der 
gleichen  Aufgabe  stuende,  da  ein  Schueler  von  ihm  nach  einjaehrigem  Auf- 
enthalt in  England  dort  kein  Weiterkommen  mehr  finde«,  in  England  zu  star- 
ten, schien  aber  auch  ihm  besonders  empfehlenswert.  Man  soll  in  England 
temporaer  Stipendien  auch  noch  jetzt  erhalten  koennen,  Koennen  Sie  nicht 
durch  Loewe  erfahren,  wie  es  in  diesem  Jahre  mit  den  Cambridge  Stipendien 
bestellt  istr  Das  von  Bemardelli  ist  doch"frei "geworden*^  denn  er  ist 
nach  Indien  gegangen.  Von  Loewe  hatte  ich  keurlich  ein  Lebenszeichen,  Er 
hat  mir  einen  Aufsatz  ueber  den  Trend  geschickt.  Dadurch  ammm  ist  auch  mir 
die  Moeglichkeit  gegeben,  ihm  zu  schreiben.  Das  werde  ich  in  diesen  Tagen 
auch  tun. 


S      I 


1  '•■; 


Da  man  alle  Wege  verfolgen  muss,  wuerd®  ich  besonders  in  England 
die  Moeglichkeiten  sondieren.  Das  ist  noch  immer  das  beste  Sprungbrett 
auÄh  fuer  Amerika«  Kurz  ehe  Sie  nach  England  reisen,  schreiben  ich  erneut 
ein  Sir  William,  um  ihn  aji  Sie  zu  erinnern.  Besuchen  Sie  bitte  auch  Herbert 
Tout,  der  zwar  direkt  keinen  Einfluss  hat,  duroh  seine  mannigfachen  Be- 
ziehungen Ihnen  aber  nuetzlioh  sein  kemn.  Er  kennt  Ihre  Angelegenheit, 
sodass  Sie  ihn  bereits  als  einen  alten  Bekanigsij  aufsuchen  koennen,  Touts 
Adresse  ist:,  lo  North  Square,  London,  N.W.ll^J^eedwell  5172, 

Von  Hanna  kann  ich  Ihnen  nur  Gutes  berichten,  Sie  scheint  sich 
hier  gut  eingelebt  zu  haben,  soweit  es  sich  heute  ueberhaupt  schon  sagen 
laesst.  Frauen  sind  hier  viel  leichter  \mt  er  zubringen,  und  so  hat  denn  ä44«< 
Hanna  verschiedene  Chancen,  Vor  einigen  Tagen  sagte  sie  mir.Mmui^  es 
koennte  moeglich  sein,  dass  sie  ein  schoolarship  von  der  Columbia  Univer- 
sity  bekommt,  um  sich  auf  eine  Taetigkeit  im  social  work  vorzubereite^Ä-^ 
Das  Minnesota-Stipendium  ist  hier  fuer  den  gleichen  Zweck  wiederholt 
"ausgeboten"  worden.  Grete  Bernstein,  die  kuerzlich  auf  einem  Sprung 
hier  war,  sagte  mir,  dass  sie  es  abgelehnt  haette,  weil  es  keinen  Sinn 
hat,  nach  dem  Mittelwesten  verschlagen  zu  werden.  Ich  kann  so  oder  anders 
in  dieser  Sache  nichts  unternehmen,  weil  der  Dekan  unserer  Fakultaet 
erklaert  hat,  dass  er  keinen  Nationaloekonomen  haben  moechte.  Unter  sol- 
chen Umstaenden  kann  ich  amfamii  erst  recht  niemanden  empfehlen,  der  mir 
nahe  stand  und  steht.  Das  Minnesota  Stipendium  scheint  eine  ganz  ver- 
korkste Angelegenheit  zu  sein.  Im  Winter  suchte  das  Koramittee  einen 
Naturwissenschai'tler,  Von  dieser  Seite  erhielt  es  aber  dauernd  Absagen,  , 
Dann  verfiel  man  auf  die  Idee  des  Social  work.  Offenbar  haben  die  juedi- 
schen  Damen  des  Kommittee  die  Idee  ohne  Ruecksprache  mit  dem  Dekan  aus- 
gesponnen  und  dadurch  sich  diese  Verbindung  total  verschj^erzt.  Nach-' 
dem  Grete  Bernstein  das  Stipendium  abgelehnt  hat^  hat  man  es  Frl.  Dr, 
Gabriele  Kauffmann  ajigeboten,  Sie  hat  es  auch  abgelehnt,  weil  sie  in 
New  York  bleiben  will,  wo  sie  hofft,  in  einem  Verlag  Besohaeftigung  zu 
finden,  Ihre  Spezialitaet  ist  die  aeussere  Ausstattung  von  Magazinen,  Das 
wird  hier  sehr  gesohaetzt.  Allerdings  ist  au(h  der  Wettbewerb  sehr  hart 
auf  diesem  Gebiet. 

Ihren  lieben  Brief  vom  17.  Juli,  fuer  den  ich  Ihnen  noch  nachHleg- 
lich  herzlichst  danke,  habe  ich  mit  grosser  Verspaetung  erhalten,  weil 
er  mir  von  Minneapolis  nachgesandt  worden  ist.  Ich  bleibe  hier  bis  Ende 
September,- Als  ich  in  New  York  eintraf,  setzte  gerade  eine  Hitzewelle 
ein,  die  selbst  die  Eingeborenen  viel  zu  schaffen  gab.  Ich  selbst  hatte 
diesmal  besonders  zu  leiden  und  war  bis  vor  einigen  Tagen  f  oe^alich  krank, 
so  in  der  Art,  wie  die  Europaeer  in  den  Troppen  krank  zu  woräoH  pflegen. 
Es  war  objektiv  nicht  schlimm,  hat  mich  aber  seelisch  sehr  mitgenommen 
und  vor  allem  meine  Arbeit  MBimiiBm  sehr  unguenstig  beeinflusst.  Es  hat 
viel  Energie  gekostet,  sich  wieder  fest  in  die  Hand  zu  bekommen.  Seit 
einigen  Tagen  geht  es  wieder  besser. 

Mit  den  herzlichsten  Gruessen  an  Sie  und  Ihre 
liebe  Gattin  Ihr  alter  Freund 


L^Y^ 


^/^fKA^*^^  ^*-<K^ 


Ober  -  Ao5eri,den  l4.   Ausuat  1935- 


Sehr  geehrter  Herr  Dr.   Altschul, 


seit   fast  drei  Wochen  bin   ich  hiei    in  einea  kleinen 
EDselegenen  schweizer  Ort, eine   Zusstunde  von  Zürich  entfernt, 
um  niich  etwad   zu  erholen.    Ich  hatte  diesen  Urlaub  eigentlich 
nicht  vorgesehen, da  ich  Ja   iiL  September  nach  London  fahren  will 
aber  leider  fühlte  ich  mich  in  Frankfurt   so   schlecht, daas   ich 
eine  Ausspannung  nicht  mehr  umgehen  konnte.   Meine  Frau  bekam 
ausserdem  Anfang  Juli  eine    schmerzhafte  Angina, mit  der  eie  drei 
Wochen   zu  Bett   lag, sodass   wir  uns  also   in    unser  beider   Intere&s 
in  ein  besseres  Kliiia  flüchteten.    In  Frankfurt  herrschte  bei 
unserer  Abreise   eine  solche  Kitze, daes  wir  kaum  schlafen  konnte; 
und  nicht   imstande  waren, irgend  etwas   zu  arbeiten. 

Hier  hat   sich  mein  Befinden  doch  wsentlich  verbessert,! 
ich  kann  wieder  ruhiger  denken   und  schreiben  und  sammle   etwas 
Kraft   für  die   Zukunft.    Diese  letztere  Ueberlegung  war  auch  mase 
gebend  dafür, dass    ich  etwas  länger  von  zu  Hause  wegbleibe, denn 
ich  werde   in  den  nHiOhsten   zwei  Jahren  wohl   nicht  so  leicht  wie» 
der  Gelegenheit  haben, mich  auszuruhen. 

Während   dieser  drei  lochen  habe  ich, soweit  möglich, eine 
Schreibpause  eintreten  lassen  und   ion  bitte  Sie   zu  verzeihen, wei 
ich  ihnen   so  lange  deer.alb  nicht    schrieb.    Qebriegene   hat   sich 
Ihr  freundlicher  Brief  von  16.   Juli  mit  einem  Brief  von  mir  ge- 
kreuzt, den  ich  nach  Minneapolis  addreesiert   habe, da   ich  nicht 
wusate,wie  lange   Sie  in   New  York   bleiben.   Hoffentlich  ist   er 
Ihnen   auf  diesem  Umweg  zugegangen. 


loh  glaube, daee  air  duroh  die   Sohrelbpauee  auch  nicht  riel 
verloren  gegangen  ist.    Nicht  nur  in  New  York   ist  der  Hocheo*.- 
mer  eine  tote  faieon.aaaii  In  England  kann  man   um  diese  Zeit 
nichts   erreichen.    Ich  erhielt   innerhalt   der  letzten  llfochen  icaum| 
einen  wichtigen  Brief  und   soweit   ich  einen  erhielt, war  er  ia- 
mer   negativ.   Von  der  Absage   aus  Biry.ingnaiL   schrieb  ich  Ihnen 
echon.   j^uch  Herr  Hexter  hat   eich  als   wenig  ergiebig  erwiesen. 
Er  schriet  mir  von  seinem  Urlaub  aus, er  glaube, dasa   in  der^ 
Vereinigten  Sta&ten  nicht   für  iLich  zu  finden   eei,ich  sollte 
Cilch  doch  nach  Südamerika  wenden  oder  nach  Palfietina.    Im  übri- 
gen verwies   er  nich  an  Ur.    Bentwich  in  London.    Ich  würde  durch 
eine    solche  / ntwort   sehr   enttäuscht   gewe.  en   sein, wenn   ich  nicht 
den   aindruck   htfute,da88  V'r.    Hexter  durchaus   freundlich  gesinnt 
sei   und  sich  Hübe   geben  wolle, nur   in  dieser  Frage  keinen   Be- 
soheir:  weiss.    Er   ist  gegenwärtig  bei   der  Jewlsh  Agenoy    in  Je- 
Ksilraiem  rusalem   tiStig  und  offenbar  aus   seiner  Tätigkeit  i^^eaaz 
heraus.   Veine  Arbeit  über  die   "  Sozialen  Auswirkungen  "   kannte 
er  nicht, ich  habe  sie   ihm  geschickt.    Da  er  demnächst  nach  Lu- 
zern  kommt, ist   es   nicht   ausgeschlossen, daee   ich  mich  mit    ihm 
treffe, ich  habe   ihn  Am  eine   Unterredung  gebeten. 

Von  seinem  Hinweis   auf  Mr.    Bentwich  wercle   ich  wohl  kei- 
nen Gebrauch  machen.   Vor  allem, was  Kommittee   heisst.habe   ich 
einen   ausgesprochenen  Horror,    xoh  habe  mich  nur  schwer  ent- 
schliessen  können, mit  Geheimrat  Demuth  in  Verbindung  zuntreten 
und   nun   habe   ich  mit  LebenelÄufen,Zukunftsplßnen   u.tf,    L-uarei- 
ohend  versorgt, um   einer  wenig  erire ulichen  Wartezeit  entegegen- 
zusehen.    Das  mir  von  Dr.   Kotschnig  empfohlene  Kommittee   in  Gent 
antwortete  mit  auf  mein   erstes  ausführliches  Schreiben, daes 


-   2    . 


im  Ausland  kauoi   etwae  zu  finden   sei   und  daes   ioh  am  besten  täte,| 
in  die   Tsoheohoelowakei   zurUokzukehren, wo  etwas  Aussicht   lUr 
Journalisten  bestünde  -    und  dies,naÄhdeiL  ioh  auaäri-okiioh  er- 
klärte, ioh  interessierte  iLioh  weder  lUr  Oieine  Heliiat   noch  t^r 
den  Journalisu.u8.  ^ 

Unter   solchen  Umstfinden   iet   e^   natür  ich  kein     ander, 
Wenn  meine   Nerves itfe't   in   der  letzten  ^eit   zugenomiren   hat.    Ich 
werde  nur  noch  ein  Koaia-ittee   in  Anspruch  nehmen, nfiuil ich  das 
Aesistanoe  Council, da  Herr  Löwe  aiir  auf  diesem  Wege   seine   Unter 
stutzung  zusagte   und   ich  natürlich  kein  Angebot   ausschlage.  über| 
innerlich  habe   ich  n.ioh  aucti  bei  dieseiL  Versuch  Oiit  der  not    .n- 
digen   Skepsis   gewaponet   und   werde   nrich  nicht  wundern, aucn  yon 
hier  m  hr  oder  w   niger  unverbiddllche  Erieie   zu  erhalten  i^it  dem] 
Hin&el6,e6   sei  eben  schwer  etwas   zu  machen.    Ich  verepreche  mir 
von  Besuchen   in  London  viel  aiehr   und  habe  m.ch  mit  einer  Keihe 
von  Addressen  versehen, vielleicht   w*i68   irgend  einer   Irgend  et- 


was. 


Leider  hat  mich  auch  Ihr  Brief  bedrückt. Ich  übersehe 


keineswegs, wieviel  Sie  für  mich  tun  und  versuchen  und  das  allein 
ist  tröstlich  zu  wissen, dass  hier  nicht  eine  bürokratische  Insti- 
tution arbeitet, sondern  ein  Mensch  für  mich  eintritt.  Aber  umso 
sohi^immer  iet  es  zu  sehen, dass  selbst  bei  besteiL  Willen  und  Auf 
Opferung  momentan  kaum  etwas  für  mich  zu  machen  ist.  Icn  hatte 
ja  i.:iLer  mit  einem  Uebergang  gerechnet, aber  die  ^eit  d.hnt  sich 
doch  länger  aus, als  ich  Je  gefürchtet  hatte  und  die  -nergie 
nimmt  proportional  ab, wenn  sich  gar  kein  Lichtstrahl  zeigt.  Und 
ich  lEues  sagen,  in  den  letzten  k'onaten  war  der  kleinste  Silber- 
streifen trügerisch,  ich  muss  alle  Äraft  aufbringen, nl oh  in  Hoff- 


^^ 


nungeloelgkelt   zu  fallen.    Hanna  Stern  hat  Ihnen  viella  cht 
erzählt, wie   schleoht    loh  mich  lei  diesem  Warten   fühle    und 
Ich  möchte  nicht   verhehlen, daee  wor.l  auch  darin  ein  brund  da- 
für llegt.dase  meine   Nerven  vor  vier  'Vochen   so   fürchertlloh 
versagten. 

üabel  glaube  loh  doch  gar  nicht  anspruchsvoll  zu  sein, 
ödd   loh  bitte  Sie, es  auch  nicht  für  mich  zu  sein, obgleich  loh 
verstehe, daoe  Sie  mir  gern  etwas  Adöquatee  vertchaflen  mcch- 


« 


ten.   Sie  schreiben   ,    "   die   SahnaenChancen  hierher  beruien^^u 
werden   "   , seien  gering.    Ich  möchte  nochHiale   sagen, dass    ich 
eine   so  ehrenvolle   ^■ei8e,lns  Land   zu  kommen, gar  nicht   erwarte 
und  aucn  nicht   erwarten  kann   und  gern  etwas  kleiner  anfange, 
wenn   ich  nur  anfan.:/,en  kann.    Denn  mir  fehlt  noch  Erfahrung  In 
der  Sprache   (    das  Lernen  allein  tuts  nicht   )    und  die  x^^enntnls 
der  Llteraturjllirber  möchte    Icn  erst  die  u^lr  aneignen,  l^h  nabe 
dann  eine  andere   Sicherheit  bei  weiteren  Beoiürxungen. 

Sehr  geehrter  Herr    Doktor, In  einer  Aoche  kehre  Ic.  nach 
FrankfUit  zurück,  nachdem   ich  noch  einige  Besuche   In  der  »Äijweid 
gemacht  habe.    Ich  nehme  dann  meine  Korespondenz  mit  grösserer 
Intensität   auf  und  dabei  wird   sich  das  eine  oder  andere  viel- 
leicht   ergeben.    Sie  hören,  sobald   ich  wie  er  I^euee  weiss, so- 
fort von  mir  und   ich  wlire   Ihnen  dakbar,Äkr  ans  wenn  Sie  mir 
gelegentlich  wieder  schrieben,  auch  ohne  ein  Resultat   zu  wissen  .| 
Selen  Sie  gewies.dass    loh  ia.mer  Vertrauen  zu  Ihnen  habe. 


loh  grüsse   Sie  herzlich  als 


Ihr  ergebener 


NATIONAL 
BUREAU  OF 
ECONOMIC 
RESEARCH 

INCORPORATED 


OFFICERSi  Oswald  W.  Knauth.  Cbairman;  Joseph  H.  Willits,  President;  George  Soute,  Vice  -  Preiidenf; 
Shepord  Morgan,  Treosurer;    Charles  A.  Bliss,  Executive  Secretary-,  Martha  Anderson,  Edi'for 

RESEARCH  STAFFt  Wesley  C.  Mitchell,  Directon  Arthur  F.  Burns,  Solomon  Fabricant,  Simon  Kuzneti,  F.  R. 
Macaulay,  Frederick  C.  Mills,  Leo  Wolmanj  Eugen  Altschul,  David  l.  Wickans,  Associates 

DIRECTORS  AT  LARGEi  Oswald  W.  Knauth,  H.  W.  laidler,  L  C.  Marshall,  George  O.  May,  Elwood 
Mead,  Shepard  Morgan,  George  Soule,  N.  I.  Stone 

DIRECTORS  BY  UNIVERSITY  APPOiNTMENTi  Edwin  F.  Gay,  Horvord;  Walton  H.  Hamilton.  Yale;  Harry 
Jerome,  Wisconsin;    H.   A,  Millis,  Chicago,-   Wesley  C.  Mitchell,  Columbia;    Joseph  H.  Willits,  Pennsy/vanio 

DIRECTORS  APPOINTED  BY  OTHER  ORGANIZATIONS:  Frederick  M.  Feiker,  American  Engineering  Councils 
David  Fridoy,  American  Economic  Association;  Lee  Galloway,  American  Management  Association;  George  E. 
Roberts,  American  Bankers  Association;  M.  C.  Rorty,  American  Statistical  Association;  Arch  W.  Show,  National 
Publishers  Association;   Matthew  Woll,  American  Federation  of  Labor 

A  NON  •  PROFIT  MEMBERSHIP  CORPORATION  FOR  IMPARTIAL  STUDIES  IN  ECONOMIC,  SOCIAL  AND 
INDUSTRIAL  SCIENCE  1819    BROADWAY  •   NEW  YORK  •  CO  tumbu«  5-3615 


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Frankfurt, den  II.    Juli  1935* 


Sehr  geehrter  Herr  Dr.   Altßohul    i 


Ss    lat   sohon  über  einen  Monat  herydaas    loh  Ihnen 
zuIetKt  eohrieb.    Inzwiaohen  habe   loh   Ihre  Briefe  vom  29.    Mai, 
13.    und  19.    Juni  erhalten.    In  dem  letzten  bestätigsn  Sie  Uiir 
meinen  arlef  vox  5.    Juni, seither   habe  ich  nicht  aiehr  fteachrie- 


ben. 


ZunäoliöL  uarf   ich  Ihnen  höute  aeine   herzlichsten 


Qlückwunsohe  da«u  aussprechen, dasb   Ihr  LQl:irauftr£.ß  für   zwei 
weitere  Jf>hre  bestätlst    Aurde.    Nach  den  vielen  S^apathiebe- 
Zeugungen  des   Dekan  und  der  Fakultät  ka&  dieeer  £ntecheid 
nicht  gc^nz  aberraachend.aber  wie  Ic^icht  hätte    Ihnen  die  Foun- 
dation einen  Strich  durch  die  Rechnung  geü-acht.    Nun, das   Schiel 
aal   war   Ihnen  günstig  und  wenn  Sie  auch  nur  die  üeberbrUckung 
von   zwei  Uebergange Jahren  damit   erreichen, so   Itt  doch  Grund 
genug  zur  Beruhigung  und  Freude.    Ich  teile   sie  mit  Ihnen   und 
hoffe, dasa   Innen  alles    weitere   aucn  so  glUcKen  Böge. 

In  meinen  Angelegenheiten  ist  in  den  letzten  Wo- 
chen eine  ausgesprochene  Stagnation  eingetreten.  Die  ableh- 
nende Aateert  von  Sir  Beveridge  iat  nur  ein  Glied  in  dieser 
langen  Kette  vergeblicher  Bemühungen.  Ich  bin  darüber  nicht 
unglücklich, aber  ich  weiss  wohl.daas  mir  damit  eine  Chance 
verloren  ging.  Trotzdem  werde  ich  bei  Sir  Beveridge  vorspre- 
chen, sobald  ich  nach  England  komme. loh  danke  Ihnen  von  Her- 
zen, daes   Sie   sich  bei   ihm  fUr  mich  verwendet  haben. 

Eebenso  würde  ich  Biioh  freuen,  Herrn  Tout  kennen 
zu  lernen.   Sie  wollten   ao  freundlich  sein, mir  seine  Adresse 


f 


Bitzutell«n. 

Wann  ich  Ubrlgena   naoh  England  fahre  «9iea    loh  nooh  laj&«r 
nloht.   Aue  Birajlngham  habe   loh  bisher  keinen  Beöoheid  erhalten 
loh  verifiag  daher  nicht    zu  tieurteil6n»ob  ich  die  Einlad wing  dahin 
wirklich  bekommen  werde.    Sollte   sioh  dieser  Plan  serechlagen^eo 
«verde    loh  auf  eigene  Koeten  im  Sptember  naoh  London  gehen.Diese 
Zeit    i&t   Ja  auch  günstiger, uic  eich  nach  Aussichten  umsueehen. 

Zerachlagen  haben   eich  übrig^ne   auch  Verhandlungen, dii^cn 
nach  der  Schweiz  hin  ^efühi't  hatte.    Ich  hatte   Xhn«n   ja  achon 
angedeutet, daas   Herr  Furlan  für  tLioh  etv-ttie   ton   wollte, ebenso 
bemühte  sich  ein  Freund  bei  den  "    Baaler  Naciirichten   "   dort  um 
mich.    Nun  wurde  vor  wenigen  Tagen  die  Zeitung  in  DeutQcU.and 
verboten   and  verlor  daiuit  dae  wichtigste  Abeatzgebiet«   Meine 
Aussichten   im  Verlag  der   *•   Baeler   liachrichten  ^    sind   daii.it  ge- 
schwunden.   Ich  betraol.te  dao  nicht  ala  Unglück, denn   ich  teile 
Ihre  Meinung, dasa  ein  Aufenthalt    in  einem  entiecheprechenden 
Lande   für  mich  viel   nützlicher  ist. 

Dagegen  hat  sich  Herr  Dr.   Kotöchnig  erneut  gerührt  un<Äwar| 
mit  einer  positiveren  Antwort.   Er  schrieb  mir,da8Q  er  ein  Kom4* 
tee   in  Genf  leite  und  dass   er  sich  dort  für  mich  verwenden  wer- 
de.   Ich  werde  mich  daher  an  die£it:ti  Komitee  wenden  und  gleich- 
leitig  auch  an  das  Züricher.Sehr   s^mpathlLch  ist  mir  dieser  Weg 
Dicht, ich  halte   nichts  von  Komitee.   Aber  leider  werde   ich  über 
all  gefragt, ob    ich  mit  Geheimrat   Demuth  in  Verbindung  stehe 
und  niemand  will  etwas   tun, bevor   ich  dort   nicht  geiteldet  bin« 
Aus  gleichem  Grunde  werde   ich  meinen  Lebenslauf  an  das  Asaistan 
oe  Council   schicken  und  an  das  Wouburnhouse,wohin  mich  Herr 

Beveridge  verweist. 


> 


^t 


»?• 


H^rrn  Hexter  bin  loh  auf  dio  Spur  gekoma^n.   Sr   ist   J«tst 
Delegierter  bei   der  Jewish  Ageno;/    in  Jerusalem  und  befindet 
eioh   in  dieaer  Sigenächaft  augenblicklich  in  Paria.    loh  «erde 
ihiL   dorthin  mein  Anliefen  schreiben.   Wahrech^inlioh  bleibt 
er.  noch  einige  Zelt   in  lEuropa  und  ea   ist  nicht  gans  auage* 
rohloesen^dasö    Ich  ihn   in   der  Schweift  erreiohe^da  er  wohl  tu 
dem   in  Luzern  stattfindenden  Zlonistenkongreaa  konmen  wird« 

Soweit  der   rtad  meiner  Bemühungen.    Es   i&t  kein  groa&er 
Gl-anz   darin, abei'  noch  h&be   ich  die   Hoffnung  auf  eine  Lösung 
nicht   verloren.    Ich  erwarte  Sie  noch  ixmer  von   Ihnen, denn 
Koüiltoea   und  fremde, noch  to  gut  geelnnte  Menechen  können  un- 
mögllcr,  den  £lan  auf  bringen,  iLlt   dcc    Sie   sich  bisher  für  mich 
elngeeetxt   haben. 

Seit   dem   1.    Juli  arbeite   ich  zu  Hause.   Mit  der  Zeitung 
bin    ich  zu  einem  befriedigenden  Agreement  gekottmenj ich  "   be- 
r&te    "   6e£:en  das  gewohnte    Honorar  die   **  Wirteohaftakurve 
und    habe    ao  oieine    //irttchaftllchö  axibtönz  gesichert   bis   zum 
1,    Oktober.    Zu  dießem  Termin  gebe    ich  a^clne   «Wohnung  auf  und 
werde   dann   nur  provleorlach  mich  irgendwo  einquartieren, waa 
daa   bequemste   und  billige te   Ist.    Die  i»rbeit   fü.   die  Zeitung 
ist   nicht   umfangreich, meine  Hauptt^tlgkeit  besteht   in  der  Kor-I 
respondenz   und    im  SngllBchlernen.    Tie  freie  Lebenaweiae  bekoffiai| 
mir  gut, leider  kann    ich  sie  nicht   genug  nützen, da  meine  Frau 
seit   drei  Wochen  an  einer  Angina  leidet   und  ans  Haus  gebunden 
ist.    ^onQt  würde   ich  bestiaat   im  Sohwimabad  mir  ein  wenig  fir- 
friochung  holen, die   ich  nötig  hätte.    Durch  die  Ereignisse  des 
letzten  Vierteljahrs   bin    ich  natürlich  zieftlloh  mitgenoaiiLen 

und  ruhebedürftig. 


•^^    ••  'T'-f.A: 


i 


loh  fiohioy«  Ihnen  den  Brief   direkt  nach  Minn«80ta»ob- 
gleich  nicht  «eiae»ob  Sie   eohon  da   sind. Meine  Frau  läset   Ihnen 
äle   herslicheten  Orüeee   be&tellen   und   ich  selbst  grUsee   Sie 
al6 

Ihi'  erbebener 


Ju^ 


-*-*1.  t.<*l 


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c  rfjr. 


dv-iU^  j^-c-oCl^/ 


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C^  »/•<?-».     Z^^^-^JU^  p/*>Ä-*^^ 


KöL>/       77^^^^     -^u-^^c^     Xä^-v^ 


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A/«a^  ^^ 


•^#-s 


University  of  Minnesota 

SCHOOL  OF  BUSINBSS  ADMINISTRATION 

MlXKEAPOLIS 


MluTieapolis,    den  15.   Juni  1935. 

Adresse  ab  1.   Juli:  1819  Broadway, 

National  6\a*eau  of  Economic  Researcl 

New  York,  N.T. 


Lieber  Doktor  Poudek! 

Heute  erhielt  ich  Sir  Williams  Antwortschreiben.   Der  Brief  ist 
sehr  nett  gehalten,   aber  im  Grunde  g'enommen  doch  ablehnend.   Er  sei 
leider  kaum  in  der  Lag^e,    für  Sie  etwas   zu  tun,    weil  Sie  noch  keine 
eOcademische  Position  innehatten.   Hinziikomnt ,    dass  seiner  Ansicht  nach 
es  immer  schwerer  wird,    deutsche   Gelehrte  unteri^ubring-en.   Er  schreibt 
u.a.  "I  wish  there  were  something-  I  could  do  for  your  friend  Dr.  Soudek, 
but  I  am  af-raid  there  is  nothing  I  oan  sugg'egt  for  him".    Sir  William 
hat  immerhin  die  Angel eg-enheit  mit  Mr.   Adams  besprochen.   Er  meint   ,    es 
hliebe  nichts  uebrig,   als  sich  an  Dr.   A.J.Makower  von  dem  Jewish  Pro- 
fessional Conmittee  at  Wobum  House,  Upper  Wobum  Place, W.O. 1.   zn 
wenden.   Das  werdon  Sie  aber  wohl   schon  ohnehin  ,«?etan  haben, 

ich  verstehe  Sir  Williams  Pessimismus,    iMcerhin  gibt  es  in 
konkreten  Faellen  iinirer  gewisse  Moeglichkeiten.  Nur  muss  man  eben 
da  sein,   weil  man  sonst   sehr  viel  weniger  Chancen  hat.   Vielleicht 
liesse  es   sich  ermoe^;! lohen,    dass   Sie  für  ein  paar  Wochen  sich  nach 
London  begeben.    Die  Tatsache,   dase  Sir  William  Sie  warm  vermerkt  hat, 
koennte  schon  einen  gewissen  Einfluss  haben.   Frueher  oder  spaeter  wer-| 
de  ich  doch  für  Sie  hier  yjas  finden.   Es  handelt  sich  nur  darum,    dass 
Sie  temporaer  in  einem  englisch  sprechenden  Lande  untergebracht  sind. 
Vor  einigen  Tagen  habe  ich  nach  Wochen  grosser  Unsicherheit  vom 
Dekan  die  Mitteilung  erhalten,   dass  mein  Lehrauftra^  fuer  zwei  weitere] 
Jahre  verlaengert  worden  ist.   Es  war  ausserordentlich  schwer, die 
Angel egeneheit  finfiDziell  zu  regeln,  waehrend  grundsaetzlich  der  Prae-| 
eident  und  der  Dekan  schon  laengst  beschlossen  hatten,  mich  auch  nach 


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Hansens  RxiecltXehr  hior  zu  behalten.  Noch  in«  letzten  Moment  schien 
dlf?  Sache  daran   su  scheitern,    dass  die  Rcokefeller  Foundation  uner- 
fuellhare  Beding-ungen  für  einen  Zusohuss  stellte.   Ich  hin  ^^Inclrlich 
weiter  hier  zu  bleiben,   und  vor  allem  ist  meine  Familie  sehr  froh 
daraebor.   In  sT^ei  Jahrefcvrird  Boba  hoffentlich  sein  Staatsexamen 
und  Nina  ihre  Schule  hinter  sich  haben.   Damit  waeren  die  schwi er i gasten 
Ueberg-ang-sjahre  uebeirwunden,   loh  mache  mir  aber  keine  Illusionen  da- 
rueber,   dass  es  sich  nur  vm  eine  Atempause  handelt.   Bei  d.er  unguensti- 
^er  Finar.zlag:e  der  amerikanischen  üniversitaeten,  Trt.rd   es  sehr  schwer 
sein, einen  permanenten  Posten  zu  erhalten  ,    zumal  einheimische  Dozentt 
aus  Mangel  aja  Mitteln  noch  iuimer  der  Gefahr  ausgesetzt  sind,   von^Rnem 
Semester  auf  dt«  ander e](i  gekuendigt   zu  werden.   Die  ühiversitaet  haette 
wohl   den  Wunsch,   mich  ganz  zu  übernehmen.   Unter  den  gegebenen  univer- 
sitaetspolischen  Be  ingungen  waere  das  aber  bei  aller  Sympathie,    die 
man  mir  ent£,'egenb ringt,   ganz  unmoeglich.   Eine  Staats universitaet 
hat  hierin  einen  besonders  schweren  Stand.   Wie  der  Fall  von  Machlup 
zeigt,    ergeben  sich  aber  ziweilen  a«k9fe  ganz  unerwartete  Moegliqhkeiten, 
Obwohl  aber  die  TIriversitaet  in  Buffalo  eine  Privatuniversitaet^war 
die  Sache  nicht  co  einfach. Interessant  ist,    dass  Machlup  auch  nie 
frueber  akademisch  taetlg  gewesen  rar.   Das  lasst  mich  auch  Ihre  Zu- 
kunft optimistischer  beurteilen. 

Das  Sommer-Semester  (richtiger  gesagt  das  Spring-Quarter)   ist 
gerade  zuende.   In  zwei  Wo  dien  gehe  ich  wieder  nach  New  York.   Unt^K^egs 
und  qSSSb  in  New  York  werde^it  verschiedenen  Freunden  Ihretwegen 
sprechen.  Wie  grosse  Geduld  man  haben  muse,    zeigt   Ihnen  mein  eigener 
Fall.    Trotzdem  in  mancher  Hinsicht   die  Redinj^mgen  besonders  guensttg 
lagen,   hat  es  Monate  gedauert,   bis  die  Sache  wirklir^h  geregelt  werden 
konnte.  Mich  hat  diese  Unsicherheit  ganz  nervoes  geraecht.   Es  ist  nicht 
leicht  hier  mit  einer  Familie,    ohne  zu  wiscen,    was  einem  in  naechster 
Zeit  bevfcsteht.   Die  Universitaet  hat  sich  in  ungeowehnlich  sympathi- 
scher Weise  gezeigt.   Ich  setze  unentwegt  meine  Schritte  für  Sie  wei- 
ter fort.   Ich  werde  mich  auch  eji  einige  Bankiers  wenden,    obwohl  mir 
das  weniger  aussichtsreich  erscheint. 

Mit  herzlichsten  Gruse en  von  Haus  zu  Haus 
Ihr  alter  Freund 


6*y^./9Cf,^ — c 


Universitv  of  Minnesota 

ScHooL  OF  Business  Administration 

MlKNEAPOLIS 


Minneapolis,  den  29, Mai  1935. 


Lieber  Doktor  Sondek? 


Ihre  liebere  Zeilen  vom  14,  und  18.  ds.M.  kreuzten  sioli  mit 
meinen  Briefen  vom  14.  und  21.  Mai. 

Es  freut  mich,  dass  auch.  Sie  England  als  erste  Etappe  fuor 
^weekmaespigr  halten.  Ich  bin  nun  sehr  gespannt  auf  Sir  Williwns  Antwort. 
Fein  waere  es,  wenn  er  f^ie  banftrag-en  würde,  meine  Untersuchung  über  öe- 
eohiohte  der  Holzpreise  in  Eng-la-rd  zu  Ende  zu  fuehren.  ich  werde  bei  mei- 
ner sonstigen  starken  Inar':?rruchnahme  doch  nicht  so  bald  dazu  kommen. 

Die  Sache  mit  dem  Goldstein -St ip er dium  war  von  Anfang  an  eine 
c^anz  unglückselige  Idee.  Es  hat  gar  kein  Sinn,  hier  auf  Einzelheiten 
einzugehen.  Goldschraidt  war  froh,  die  Sache  hinter  sich  zu  baben.  Wie 
gerne  ich  Sie  auch  hier  gesehen  haette-  vorausgesetzt,  dass  ich  selbst 
Aussicht  habe,  weiter  hier  zu  bleiben  -  ich  moechte  nicht  gerne,  dass 
Sia  hier  so  wenig  guenstig  starten.  Obendrein  ist  auf  Grand  des  Stipen- 
diums leider  keine  Einreioez-bewilligung  zu   erlangen.  Ich  will  die  Sache 
im  Auge  behalten,  den  Schwerpunkt  aber  auf  andere  Dinge  verlegen. 

Das  Institute  6f  Internationale  Education  befindet  sich  in 
einer  schwierigen  Situation,  da  die  Vertragsverlaengerung  der  temporaer 
bcrf^its  untergebrachten  Hoschullehrer  auf  groesste  Schwierigkeiten  otoesst. 
Das  schliesst  bis  auf  woiterep  das  Eingehen  neuer  Verp flicht longen  aus. 
In  ein  paar  Monaten  kann  es  aber  schon  viel  guenstiger  aussehen.  Mein 
Bestroben  ist  darauf  gerichtet,  Äi«  zunaechst  in  New  Tork  eine  Moeglich- 
keit  zu  varschaffon.  Das  ist  der  beste  Start.  Ich  hoffe^  das|f  frueher 
oder  spaeter  zu  erreichen.  Deshalb  waere  mir  sehr  willkommen,  wenn  Sis 
Sir  Williair.  ??eitweilig  xaiterb ringen  koennte.  Furlan  ist  eine  andere 
Moeglichkeit ,  doch  ist  England  entschieden  vorzuziehen,  schon  der  Sprache 
wegen.  In  einigen  Tagen  mehr.  Inzwischor»  seien  Sie  herrlichst  gegruesst 


^J 


Frankfurt, den  5.   Juni  1935. 


;  '^1 


.  :.  j 


Sehr  geehrter  Herr  Or.   Alt&ohul, 


ee  war  &lr  vrichtig,aaa  Ihram  Brief  Tom  20. 
Ual,den  loh  Ihnen  ebenso  wie  den  voa«  14.  Uai  ftit  vieleft 
Dank  bestätige, £u  hören, daas  England  als  Sprungbrett  er- 
wos^en  «erden  sollte.  ^l3  iio  Dinge  laufen» werde  ich  sich 
wahrscheinlich  bald  davon  überzeugen  können, welche  Cn&n- 
09  iclr  daß  Land  bietet. 

Auf  eine   sehr  seltsaüie   vVeiae  durfte   ich  deiL 
n^ichet  die   Eekanntechäft  des  LSindes  itachen.    £ln  Freund 
von  Jilr,desi:en  Frau  meine   En<7llschlehrerein   ist, erhielt 
vor  einiger  Zeit   eine   iinlcäunc^^, nach  BinoinghaiB  zu  koasen 
wo  von  der  Eroke  Stiftung  der  bekannten  Firaa  Bournviile 
eine  Konferenz  über  Fragen   der  ^eltveretändigung  äiaku- 
t^rertr^erden  eoll.    Cie  Diakussionen  zwiecaen  50  Vertre- 
tern von  Verbänden  auc  verbchleu«=nen  Läad^irn  werden  unter 
Leitung  von  Prof.    Lcökl  von  der  School  of  iiconcaica  ste- 
hen.   ?;ein   Freund,  früher  in   der  Volksbildung  tätig.  Jetzt 
Kaufaiapn,gab  tlr  die   Einladung  weiter   und  schlug  der  Stif] 
tung,dle   er  gut  kennt , vor, mich  an  seiner  Stelle   einzula- 
den.   Ich  habe  mit   einer  herzlichen  Snpfehlung  der  Zei- 
tung; meine  Personalien  eingeschickt  und  erhalte  £nde  Juni 
BeBGbeld,ob   ich  hinUberkomiXien  soll.    Fahrt    und  6   tägiger 
Aufenthalt   in  Birmingham  sind  umsonst.    Der  Te.min  der 
Konferenz   ist  leider  ungünstig, die  letzte  Augustwoohe. 
Aber   ich  würde  gerne  d   ese  Gelegenheit  benützen, ua   mich 
vorher  und   nachher    1e   eine   Woche   in  London  aufzuhalten. 


n 


Die  gUnfitigen  Uib&tände  «Urden  b.l  dleaer  Relae  die 
Schattenseiten  zweilelloe  Überwiegen.    loh  werde  twar  in 
der  liiitte  Auguat  und  Anfang  September  keinen  Menschen  in 
London  antreiit;n»der  ait  der  Universität   etwas   zu  tun  hat 
aber  imoierhin  würde   ich  aui   deiL  UeeLing  ?rof.    Laeki  kenne 
lernen.    In  London  bin   loh  sowiese  ibit  Freunden   aus  Paläs- 
tina verabredet  »die   dort  einen  groa:.en  verwandechaf  tlicher 
und  geeellechiiftliohen  Anhang  haben.    Ich  würde    wahrschein- 


ßS: 


lieh  auch  nicht   allein  reisen,  tondern  die  Fr&u  aeine^ret 
des, die   geborene  anglünderin   ist, wollte  uffi  diese  Zeit   ihre 
Ferien  bei   ihren  Angehörigen   in  London  verbringen  und  icn 
würde  auf  eolche   Welse  eine   ebenso  angenehme  wie  intensi- 
ve Einführung  in  der  Ctadt   geniessen.    Davon  abgesehen, das 
loh  meine   ereten   epraclLÜchen  Gehvereuche   unter  ausgezeicr 
neter  Aufsicht   unterneliiLen  ifr'Urde. 

Sie  kennen  sich  denken, a.it  wieviel  Bangen  ich  die 
Zusage  der  Stiftung  erwarte, denn  die  Ciianoe  scheint  air 
einzigartig.  Ich  hoffe, nicht  wieder  enttäuscht  zu  wer^^n. 
In  dieeeiii  Falle  würde  Ich.etwäs  später, für  mein  eigenes 
Geld  und  vyeniger  glücklichen  Uitständen  London  besuchen, 
denn  perstfnliche  Fülungnahnie  scheint  mir  nach  alleiZi,was 
loh  sonat   höre, der  beste  i^eg  ins   Land   su  sein. 

In  den  leteten  Tagen   erhlsl^   loh  auch  eine  Antwort 
von  Dr.    Kotsohnig.    Sie  war   nichtssagend; er  verwies  iLich 
lediglich  auf  die   uns  bekannten  KooiiLittes    undgab  &ir  deren 
Adressen.    Sonst  habe  ich  nichts   Interessantes  gehört. 

iJL  übrigen  sollten  Sie  nicht  glauben, etwas  versäuiLt 
£u  haben, weil  Sie  ehedex  nicht  an  Fehling  selbst  geschrie- 
ben haben.    Das  Projekt   in  Prinoeton  ist   symptomatisch  da- 


w 


-    2»   - 


für, wie  weni£  keute   Herr  ^ehling  noch  veri&ftg.    In  aeloaB 
Antwortschreiben   bectritt  er,da8e   ein   eoiohee  Projekt 
im  G:'nge  cel.   Zi^eifelloe  wusste  er  «irklich  nichts  da- 
von, denn  er   spielt, *ie  a.an  air  von  gut   unterrichteter 
Seite  eagt€,di@   Bolle   eines    "  Abwicklungebrief  trägere**; 
die  Foundation  beabsichtig,    sich  ja  von  hier  yveitgehend 
zurückzuziehen.    D«her   xusste   er  auch  sonet  keinen  poei- 
tl«lB  tiven  Vorechlag  zu  iriachen. 

As  18.   !il&i   schji€b  ich  Ihnen  nochmals  wegen  des 
Stipendiuix*d   in  üi^innesota.    Der  Briel  ist  sicher  schon 
in   Ihren  Händen  und   wahre .höinl loh  ist    ü^oh  die  Antwort 
unterw0fr8,die   ich  ;i.lt    InteresBe  erwarte. 

JTein   Brief  trifft  Sie  hoffentlich  noch  in  Minne- 
sota an, ia  anderen  Falle  erhalten  Sie    ihn   sicher   nach 
New  York   n&ch5eöchiükt.,v^o   Ich  Ihnen  erfolgreiche  Tage 
wünsche.    Grüaotan  Sie  bitte  aach  Fritz  Strause^ea   trjte 
DLlr  leld,nlchtü  jLühi   von  ihj.    Jirekt  gehört  zu  haben. 


Seien  Sie   herzlichst   gegrUsst  von 


Ihrem 


P.S.  Vor   einiger  Zeit  erhlalt    ich  als  Hedakteur  der 


irt Schaftskurve     von  einea  Herra  George  H.   Jaffin« 


51  West  86  th  Street, Hew  York, einen  Sonderdruck  aus  der 
"   Columbia  Law  Review  ";    "   Prologue  to  NoBioetatistics  "• 


Ich  würde  ihn  gern  erv^iedern  und  wüsste  daher« welche  Be- 
wantniss  es  nlt  diesem;  Herrn  hat.  Spinnen  sich  Ffiden  zwi< 
sehen   Ihnen  und  ihoi  ? 

Und  noch  eines    bei   dea  Sti.chikort   ^   New  York  "    :    ich 


4 


Bchrlöt)  kürzlloi    Herrn  Ernst   Kahn  in  Sachen  der  **  Wirt- 
schaftskurve ".    Dabei  berichtete   io^^  auch  Ton  &ir,daaa 
ich  abzuwandern  gedenke  usw.    und  bat   ihn  -  was  nir  aus 
verechiecienen  Gründen  richtig  schien  -  *u  Bagen,ob  er 
in  New  ' iOrk  etwas  wUsste.    Andeutungsweise  erwähnte   ioh 
die  New  £chool,obßlel  ch  Ich   Ja   dieser   Institution  nicht 
be&cnd6r£i   geneigt  bin; aber  ärnet  Kahn   dUiite   in  dieser 
Klchtung  Bezlehungan  haban.    "Sährenö  des  Schreibens   fiel 
ulr  folgendes   ein    :   vielleicht  k^nnt  Berrn  Kahn  uns^i 
guten  alton  ?^.B.Hext6r  ?      vVenn   ich  »ich  recht   erinnere, 
6s*>iten  -ile   rrlr,Hexter  sei    In  der   Jüdischen  Wohlfahrts- 
pflege   in  Boston  tätig.   Aus    ihren  Briefen  weiss    ioh^dass 
die    Jüdischen   Institutionen   hilfsbereit   sind  und  Herrn 
Hexter  kcnnt^i    loh   Ja  mit  Cielner  i>chrift  dienen.    ii»ar  die- 
se Koaiblnatlon  ab  eglg  ?    ici.  bin   nu  .   aui    die  /»ntwort  von 
Herrn   K,K,    geep:.nnt. 

Ifi i t   ö rne  ut c- n   Gr-ü a ü en 


\\ 


Minneapolis,  den  2o.  Mai  19S5. 


Lieber  Doktor  Tjoudek! 


N6U3h  längerem  Äin  \md  her  habe  ich  heute  Sir  William  Beve- 
ridg-e  Ihretwegen  g-eschriehen,  anstatt  mioh  an  den  Academio  Council  »u 
wenden,  Sir  William  ist  doch  auch  dort  die  Hauptpereoenlichkeit  pnd 
hat  in  London  wie  im  ganzen  Lande  grossen  Einfluss.  Ich  habe  ihnj?allen 
Einzelheiten  ihre  («iualification  geschildert  und  haYfe,  dass  der  Brief 
auf  ihn  MHiOO  einen  gewissen  Eindruck  machen  wird* 

Wie  ich  Ihnen  schon  schrieb,  betrachte  ich  London  nur  als 
ein  Sprungbrett,  Als  erste  Etappe  ist  England  von  groes stein  Wert.  Man 
ist  hier  ganz  anders  angeschrieben,  nachdem  man  eine  Zeit  lang  i» 
London  war.  Selbstredend  setze  ich  meine  Bemuehungen  auch  hier  fort. 
Am  ersten  Juli  bin  ich  wieder  in  New  Xork  und  werde  dort  auch  Fuehlung 
suchen.  Allerdings  ist  ja  deu  Sommer,  wenn  alle  New  York  verlassen, 
nicht  gerade  die  guenstigste  Zeit,  Immerhin  der  eine  oder  andere 
verlaesst  New  Tork  erst  spaeter  oder  kehrt  fuer  kurze  Zeit  zurueck. 

Hannas  Vorschlag,  zunaechst  besuchsweise  zu  kommen,  halte 
ich  nicht  fuer  schlecht.  Die  Kosten  sind  aber  doch  sehr  hoch.  Das 
muss  reiflich  ueberlegt  sein. 

Mit  herzlichsten  örüssen 
Ihx  ©iter  ireund 


JL  £-U^ 


c-<»€^f  ^^   ,y^C^mA,^y\ 


^ 


Ai 


Universityt  of  Minnesota 

ScHOOL  OF  Business  Administration 

MlKKEAPOLIS 


MlnneapoliSy  den  14.Mal  1935« 


Lieber  Doktor  ?oudek! 

Ich  sollrieb  Ihnen  am  6*  ds.M.  und  erhielt  heute  Ihre  lieben  Zeilen 
vom  2«  Mai«  Aus  Dr.  Fehlin^s  Antwort  an  Sie  ersehe  ich,  dass  ioh  ihm 
seiner  ZeitfSSefte  direkt  schreiben  sollen. 

in  Prinoeton  soll  in  der  Tat  ein  Institut  für  Soaialwissensohaften 
errichtet  werden,  loh  habe  bereits  vor  Monaten  an  Dr.  Nathan,  der  an  der 
üniversitaet  Prinoeton  lehrt,  Ihretweg^en  geschrieben.  Nathan  wusste  aber 
nichts  Naeheres.  Seiner  Ansicht  kaeme  jedenfalls  eine  Anstelltmg  von 
deutschen  Volkswirten  nicht  in  Frage.  Er  versprach  mir  aus fuehrl icher  zu 
berichten,  sobald  sich  die  Sitiaation  g^eklaert  haben  wird.  Wir  haben  seit- 
dem mehrere  Briefe  gewechselt,  ohne  dass  ich  Konkretes  erfahren  haette« 
Fathan  ist  aber  ein  sehr  hilfsbereiter  mensch  und  haette  gerne  zu  Ihren 
Gxinsten  alles  unternommen,  wenn  es  nur  einen  Sinn  gehabt  haette. 

N\rn  will  ich  an  das  Londoner  kcmmitte  schreiben.  An  das  New  toxkeT 
Kommittee  kann  ioh  mich  vorerst  leider  nicht  wenden,  weil  die  Verlaengerun^ 
meines  Vertrages  mit  der  Üniversitaet  von  den  Zuschüssen  des  Kommittees 
abhaengt.  Diese  Sache  ist  aber  noch  immer  in  der  Schwebe,  was  mir  auch 
sonst  die  Bewegungsfreiheit  nimmt* 

Ein  wissenschaftlicher  Tosten  laset  sich  noch  immer  «^chter  fin- 
den, als   eine  Stelle  in  der  Industrie  oder  in  einer  Bank.  Diese  Kreise 
haben  bisher  Auslaender  nicht  aufgenommen,  von  ganz  kleinen  Poeten  abge- 
sehen. So  hat  z.B.  Grete  Bernstein  hier  das  Stipendium  abgelehnt,  weil  sie 
bei  der  Diesel  Motor  Co.  eine  Stelle  bekommen  hat.  Dieses  Oehalt  reicht 
aber  beim  besten  Thrillen  für  ein  Ehepaar  nicht  aus  und  ist  auch  nur  als 
Sprungbrett  gedacht. 

Meiner  Ansicht  nach  ist  es  die  Hauptsache,  zunaechst  einmal  im 


Lande  zu  sein«   Wenn  es  geüc  nioht  anders  ^eht,  muss  man   sehen  auf  ein  Öaet- 
Visum  hereinzukommen.   Allerdings  muss  mem  dann rrfsöh  Kanada  g-ehen,   "om  eine 
richtige  Nieder  las  sunge^enehmigungvSu  erhalten,  Manohznal  entstehen  aus  rein 
formalen  Gruenden  unerwrcu^tete  Schwierigkeiten.   So  soll  ßmst  Kahn  noch  immer 
kein  Inanigrations-vistm  erhalten  haben,   obwohl  Herr  v.  Speyer  für  ihn  gebuer^ 
hat   (Dies  bitte  vertraulich  zu  behandeln;.   Auf  diesen  Formalismus  bin  ich 
hier  schon  des   oefteren  g©st08sen.   Deshalb  waere   es  mir  schon  lieb,   es  ginge 
alles  streng  nach  den  Vorschriften.   Am  einfachsten  ist   es  eben,   wenn  man  ein 
Fellowship  oder  dergl.  bat.   London  denke  ich  mir  nur  als  Etappe»   Immerhin 
will  ioh  diese  Moeglichkeit  nicht  un^enuetzt  lassen,    schon  um  die  ße-   ^^ 
wissheit   zu  haben,   dass  ich  nichts  unterlassen  habe. 

Hoffentlich  kann  ich  Ihnen  bald  guenstigere  Nachrichten  bringen. 
Leider  ziehen  sich  all  die  Dinge,   namentlich  hier,   ausserordentlich  in  die 
Laenge. 

Mit  herzlichsten  Gruessen  von  Haus  zu  Haus 
Ihr  alter  Freund 


C^c<^/u^ 


( 


Fr&nkfurt,den  18,   Mal   1935. 


1 


n 


\  \ 


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M 


Sehr  geehrter  Herr  Dr.  Alt  schul, 


■■^  '    ■  Ihr  Brief  vom  ?•  Mal, den  Ich  heute  erhielt 

^  und  für  den  loh  Ihnen  herzlich  danke, war  wohl  geeohr leben, 

ehe  Sie  meinen  Brief  erhalten  hatten, In  dem  loh  Ihnen  Herrn 
^  Dr.  Fehl Inga  Reaktion  auf  meine  Anfrage  nach  einer  anderen 
Möglichkeit  Innerhalb  der  Foundation  mitgeteilt  habe.  Inzwl 
sehen  sehen  Sie  al80,da88  bei  der  Foundation  selbst  nichts 
SU  machen  l st, nur  bei  anderen  Kommltees  und  Ich  darf  anneh- 
men,daes  Sie  -  sofern  Sie  es  fUr  richtig  hielten  -  an  das 
'  '  International  Institut  of  £duoatlon  geschrieben  haben. 

Was  Sie  mir  über  das  von  Fräulein  Bernstein 
abgelehnte  Stipendium  in  Minnesota  mitteilen, ist  mir  sehr 
interessant.  Von  hier  aus  erscheint  es  mir  keineswegs  so 
von  der  Hand  zu  wiesen.  Von  hier  aus  :  das  helast,lch  weiss 
natürlich  nicht, welche  Aufgaben  dau.lt  verbunden  sind, was  es 
neben  den  100  Dollar  im  Monat  bietet  und  was  verlangt  wird. 
-  Sie  dürfen  nicht  Vergessen, dass  loh  zwar  etwas  englisch 
'  sprechen, noch  besser  lesen  und  schreiti^n  kann, aber  weit  da- 
von entfernt  bin, allen  Notwendigkeiten  im  Berufsleben  ge« 
wachsen  zu  sein.  Wenn  ich  die  Möglichkeit  hätte, für  einige 
"  Zeit  aufgrund  eines  Stipendiums  in  einem  angeseik  angelsäch- 
sischen Lande  mich  aufzuhalten, dabei  die  Sprache  und  den 
Umgang  mit  den  dortigen  Menschen  tu  erlernen, so  würde  loh 
das  sehr  begrüssen. loh  wMrde  sogar  -  wenn  auch  sehr  schwe- 


J 


ren  Herzens   -   eine  vorübergehende  Trennung  von  meiner  Frau 
in  Kauf  nehmen. Käme   loh  nach  Minneapolifi, eo  würde  mir  sol- 
che  Isolierung  durch  Sie  und  Ihre  FaiLilie   bestimmt   erleich- 
tert.  Wie  der  Fall  von   Dr.   Ooldechmidt  zeigt,  ist  man  Ijeines 
wegs  an  dieses   Etipendium  gebunden, sondern  kann  -   erst   ein- 
mal  im  Lande   -  etwas   Beseeres   suchen  und    ich  persönlich  ha- 
be keine  Angst  von  dem  Mittelifest6n,ehervor  der  Ostküete. 
Auch  der  Mangel   einer   unmittelb&ren  Verbindung  mit   der  Uni- 
versltfit  schreckt  mich  nicht  ab    :    ich  «Sias  natürlich  nicht 
ob   nicht   Jenseits   des   Stipendiatentums  die   Chance  besteht, 
mit   den  üfiitgliedern  der  Universität  Beziehungen  anzuknüpfen 
Wäre  das  der   Fall, so   schiene  es   mir  schon  verlockend, mit  dej 
Herren, mit  denen  Sie   augenblicklich  zusammenarbeiten, be- 
kannt zu  werden. 

Ss   gibt   eigentlich  nur  einen  ernstlichen  Einwand   ;   di( 
Einwanderung.    Auch  ich  habe  von  d-.r  Verschärfung  der  £in- 
wanderungovorschril'ten  gehört. Nachgeprüft   habe   ich  das  Ge- 
rücht nicht, auch  niwht,  wieweit  solche  2ifasbnahmen  auch  Ar 
tschechische  Staatsbürger  gelten.    Würde  tatsächlich  eine 
Bürgschaft  von  näohbten  Verwandten  verlangt   wäre   ich  über- 
haupt aufgeschmissen.    Beschränkungen   der  2inwanderun|ser- 
laubnis   auf   Institute   ?«ürden  mich  weniger   drücken.Aber  wenn 
im  Falle   des    erwähnten  Stipendiums  gar  keine   Einwand  er ungs- 
erlaubnia   besteht, dann    ist   es  bitter. 

Trotz  allL-dem  -   ich  möchte   Sie  bitten, diese  kleine 
Chance  nicht   g  nz  aus   den  Augen   zu  verlieren  und  nach  noch- 
maliger Erwwägung  mit  zu  sagen, ob  es  nicht   doch  als    schwim- 
mender Balken  aufgefischt  werden   sollte. Wie    ich  Ihnen   schon 


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-    2   - 


6ohrieb,klCme    Ich  auch  hinüber  ohne   feate   Stellung, ua  da 
£u  sein  und  mich  zu  präsentleren.   Ult  elneiL  kleinen  Stl> 
pendluiri    ^-ere  mir  dieser  harte   Äeg  schon   leichter  gemacht. 

-  Vielleicht  wäre  ee  auch  gut, ehe  darüber  entschieden 
wird   und   sofern  eine   ßnt^oheldung  Aufschub  verträgt, Ihre 
Heise   nach  New  York  noch  abzuwarten  ?   Sie  haben   schon  mehr- 
fach betont, daes  von  New  York  aus  leichter  zu  operleren 
sei.   Sie  werden   ja  dann   tlcher, soweit  es    Ihre  Zelt   erlaubt,! 
auch  dort  den  Boden   sondieren. Ich  bitte   Sie, mir  auch  darü- 
ber kurz  Bescheid  zu  geben. 

In  den  letzten  Tagen  habe    loh  wieder  viele   Briefe 
geschrieben  und  alle   Freunde   und  Bekannten  rebellisch  ge- 
ffiacht.    Eine  Seite, von  der   Ich  nichts  erwartet  l:iatte,war 
üMrraschend  aufmerksam,  nöml Ich  Herr  Furlan   In  Baeel.    Ich 
wgre  gar  nicht  auf  Ihn  gekoaiten, wenn  Ach  nicht  einen  guten 
ßek&nnten  bei   den  "   Basler  Nachrichten  "    hätte, der   sich 
ohne  mein  Zutun  an   Ihn  gewandt   hätte.    Ich  erfuhr  erst   bei 
dieser  Gelegenheit, dasö   Herr  Furlan  bei   den  '*    Basier  Naon- 

rlchten  "    sei.    Kr  habe   sehr   grosaes   In^^res^e   für  mich  ge- 

für  einen 
zeigt, wohl   auch  als   Schüler  von   Ihnen,    und  nun  fiofft  mein 

Bekannter, dass   sich  -   wenigstens   für  einige  ii^elt  -   auch 

Kombinationen   auf  Journal Ist Ischen  Gebiet   ergeben  könnten. 

Auch  unser  Züricher  Korrespondent, Herr  P^uls, scheint  In 

alier  Stille   bei  Herrn  Furian   und   sonet   Interveniert   zu 


haben. 


Von  Dr.   Kotechnlg,auf  den  loh  von  anderer  Seite 
wieder  aufmerksam  genacht    ^urde    und   an  den   Ich  mich   sofort 


1).,:'»' 


^ 


wandte, habe   ich  noch  nichtg  gehört.   Prof.    Löwe  lid&a  mir 
durch  Burchardt   r-ag;en,dafi8  er  um  mich  beoiUht  aei.    Fräulein| 
De£aau0r,dle    alch  rsufgrund  von  Qtrüchten  bei  mir  beldete, 
habe    ich  mit   aller  nötigen  Vur^iioht  bei  Slaae  voraprechen 
laeeen. Heute   noch  achrefcbe  ich  an  £rnat  Kahn,iL6r  aller- 
dings, um   ihm  meine   Sjitliaticiff  Situation  allgemein  zu  echil-l 


dern. 


Ihrer  Gattin, der  ich  vor  einigen  T^gen  einen 


t^- 


führlichen  Briei  echrieb, wollen  Sie  bitte  herzlich©  Grüa- 
se  sagen. Auch  meine  IxiAfc  Frau  läaat  ihiQ   Familie  und  Sie 
herzlich  grüeaen.Von  mir  empfangen  Sie  für  Ihre  grosae  Sor 


ge  vielen  Dank. 


Ihr  stets  ergebener 


Den  Check  habe  ich  sofort  an  die  Leikasse  weiter- 
geleitet.   D.O. 


University  of  Minnesota 

SCHOOL  OF  BuSINESg  ADMINISTRATION 
MlXNEAPOLIS 


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Miimeapolls,    den  7 «Mai  1935, 


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>     -  r".     .  ^:' 


Lieber  Dr.  Soudekl 

Ich.  schrieb  Ihnen  kürzlichi  dass  Grete  Bernstein  das  Stipenditun 
angeboten  erhalten  hat»  das  im  vorigen  Jahre  Dr«  Ooldsohmidt  hatte.  In- 
zwischen erfahre  ich  von  Frits,  dass  Frl«  Br«  Bernstein  im  letzten  Mo- 
ment abg^elehnt  hat.  Sie  hielt  es  für  riskant,  nach  dem  Mittel -West  ver- 
schlagen zu  werden,  und  hat  eine  t^nporäre  Stelle  in  New  Tork  ang^enommen. 
£s  ist  nun  der  dritte  Fall,  dass  das  Mineapolis-Stipendium  abgelehnt 
wird«  Margret  meint,  es  ist  iomerbin  eine  Leistung,  dass  die  kleine 
jüdisohe  Gemeinde  hier,  loo  Dollar  im  Monat  aufbringt*  Das  ist  richtig, 
andererseits  ist  das  ein  Betrag,  der  selbst  als  temporaere  Hilfe  -  schon 
wegen  der  Isolation  -  niemanden  zu  locken  vermag«  Hinzukommt,  dass 
dieses  Stipendium  keine  £inreisemoeglichkeit  verschafft«  LJuba  meinte, 
ich  sollte  doch  Ihretwegen  beim  Eommlttee  vorsprechen.  loh  halte  aber 
eine  so  ungünstige  Sache  für  keiner  weiteren  Erwaegung  wert«  Ist  man 
eixunal  hier,  und  alleinstehend,  dann  ka^in,  wenn  die  Dinge  ganz  schlimm 
werden,  auch  solch  ein  Stipendium  noch  in  Erwaegong  gezogen  werden.  Es 
scheint  aber,  dass  man  diesen  Betrag  noch  izrmer  in  New  York  verdienen 
kann,  und  dann  hat  man  natuerlich  gemz  andere  Chancen«  Ich  berichte 
Ihnen  darueber  nur,  damit  Sie  sehen,  wie  hier  die  Dinge  liegen«  Ale 
Ljuba  im  v^origem  Jahre  las,  dass  Dr«  Ooldscbmidt  das  Stipendium  erhal- 
ten hat,  erschien  es  ihir  als  eine  beneidenswerte  Sache«  Entgegen  ihrer 
Annahme  bestand  imd  besteht  auch  zur  Zeit  keine  direkte  Beziehung  zur 
üniversitaet«  Also  dieser  Vorteil  kommt  in  Fortfall« 

So  oder  anders,  Chancen  ergeben  sich  hier  nicht,  ehe  man  nicht 
im  Lande  ist«  Das  ist  wenigstens  die  Begel«  Deshalb  waere  mir  sehe» 
lieb,  wenn  sich  irgend  eine.  Moeglichkeit  finden  würde,  um  Sie  auch 
nur  temporaer  hierher  zu  bringen«  Im  Falle  Maohlupj^  sehe  ich,  wie  gün- 


.^■v. 


ßtig,  «in  Rookefeller-Stipendiiaai  sich  auewirken  kann.  Dp.  Maohlup^ 
hat  ganz  ^erlka  bereist  und  soheint  keine  Gelegenheit  ungenutzt  ge- 
lassen 8u  haben,  im  Winter  wurde  ihm  -  wohl  dank  Sohiunpeter*  eine 
karze  Vertretung  in  Harvard  überlassen  (er  hat  dort  den  Geldtheoreti- 
ker Williams 9  der  nach  Washington  ging,  vertreten).  Inzwischen  hat 
er  eine  Professur  an  der  Universitaet  Bufallo  erhalten.  £r  hat  adso 
das  Rennen  tatsaechlioh  gewonnen.  Wie  mir  Dr.  E^ettridge  sagte,  sieht 
es  die  Rookefeller  Foundation  sehr  ungern,  dass  die  Fellows  die  ameri- 
kanischen universitaet en  naoh  ünterkunftsmoeglichkeiten  aosschniffeln. 
Sie  reisen  mit  Unterstuetzun^  der  Foundation,  können  daher  für  ilu^ 
persönliche  Propaganda  exklusive  Moeglichkeiten  ausnutzen  und  stehen 
so  eine  unfaire  Konkurrenz  deor.  Immerhin,  angesichts  der  gegebenen 
Situation  kann  man  diese  Faelle  nicht  so  hart  beurteilen,  wie  4e^unter 
normalen  Verhaeltnissen. 

Aus  diesen  Erwaegongen  heraus  möchte  ich  erneut  auf  Rookefeller 
zurueckgreifen.  Wenn  das  Stipendium  als  Fei  low  nicht  in  Frage  kommt, 
vielleicht  lässt  sich  die  «mdere  Moeglichkeit,  von  der  Dr.Feiing 
sprach  ausnutzen.  Ich  bitte  Sie  mir  daher  umgehend  zu  schreiben,  ob 
Sie  bereits  nach  dieser  Richtung  Schritte  unternommen  haben  und  ob 
ich  vt>n  mir  aus  die  Sache  ebenfalls  betreiben  soll.  Sicher  ist  das 
nicht  die  einzige  Moeglichkeit.  Nachdem  aber  ein  Praezedenzfall 
vorliegt,  möchte  ^gem.   darauf  verzichten,  dieser  Sache  nachziigehen. 
Moeglich,  dass  Maohlup  einen  ganz  aussergewoehnlichen  Ausnahmefall^ 
stellt.  Bei  der  grossen  Anzahl  von  kleinen  üniversitaeten  \md.   Colleges 
halte  ich  aber  eine  Wiederholiing  nicht  für  ausgeschlossen. 

Die  regulaere  Kinwanderung  nach  USA  soll  Jetzt  erschwert  sein. 
Man  verlangt  unbedingt  eine  Buergschaft  eines  ncQien  Verwandten.  Heber 
eine  wiseenschaftliche  Institution  geht  es  dagegen  ohne  Schwierigkei- 
ten. Allerdings  ist  das  dann  kein  Dauernd sum,  sofern  nicht  eine  ünivei 
sitaet  Sie  für  dauernd  uebemimmt.  Auch  gestattet  ein  solches  Visum; 
keine  sonstige  Beschaeftigung.  Es  koennte  z.B.  auch  Ihre  Frau  auf 
Orand  eines  solchen  Visums  keinen  Beruf  ausueben.  Mit  emderen  Worten, 
ein  regolaeres  Qnota-Visum  ist  einem  sogenannten  Non-Quota-Visum  ent- 
schieden Torzuzieben.  - 


( 


lob  sondiere  naoh  allen  Moegliohkeiten  für  Sie  und  bin  nach 
wie  voiT^asSs  ich  eohliesslioh  schon  etwas  herausfischen  werde«  Es 
geht  hier  allerdings  manchmal  sehr  langsam  vorwaerts*  So  auch  in 
meinem  persoenliohen  Fall*  Ende  Juni  muss  ich  wieder  nach  New  Tork 
an  das  National  Bureau,  weiss  aber  noch  immer  nicht,  wie  es  bei 
der  Universitaet  mit  meinem  Vertrag  bestellt  ist«  Der  Dekan  hat  zwar 
kuerzlioh  erneut  unterstrichen,  dass  die  Universitaet  mich  auch  nach 
Hansens  Hueckkehr  zu  halten  versuchen  wird,  weil  sie  mich  hier  haben 
moechte*  Es  seien  alle  Schritte,  die  nur  irgend  in  Frage  kaemen,  un- 
ternommen worden*  Da  aber  der  Loewenanteil  in  all  diesen  Faellen 
wiederum  von  der  Rookef eller  Foundation  kommt,  ziehen  sich  die 
Verhandlungen  sehr  in  die  Laenge*  Die  Foundation  wuenscht  eine  gewisse 
Garantie  fuer  die  Zukunft.  Das  kann  die  universitaet  Minnesota,  wie 
ein  Dutzend  anderer  üniversitaeten  ,  angesichts  der  wenig  günstigen 
Lage  einfach  nicht  übernehmen,  jedenfalls  nicht  formell«  Diese  Unge- 
wissheit  wirkt  natuerlich  laehmend,  ich  muss  sie  aber  in  Sauf  nehmen« 
Das  Verhalten  des  Dekans  und  des  Praesidenten  ist  ungewoehnlioh  sym- 
pathisch, besonders  wenn  ich  an  manche  Vorfaelle  in  weiterer  Vergangen 
heit  zurückdenke«  lok  habe  nie  eine  Andeutung  darueber  gemacht,  dass 
ich  gerne  weiter  hier  bleiben  moechte«  Der  &m.    Dekan  hat  mir  aber 
erklaert,  dass  er  es  fuer  seine  angenehme  Pflicht  betrachtet,  ein  für 
mich  günstiges  i^greement  durchztLsetzen«  Er  werde  darin  von  edlen 
Mitgliedern  der  Fafcultaet  aufrichtig  unters  tuet  zt«  Das  alles  spricht 
dafuer,  dass  die  -Amerikaner,  soweit  Universitaetskreise  in  Frage  kom- 
men, grundanstaendige  Menschen  sind«  Es  handelt  sich  hier  nicht  um 
einen  Ausnahmefall« 

ich  erwairte  von  Ihnen  moegliohst  bald  Nachricht«  Sobald  ich 
etwas  Konkretes  habe,  schreibe  ich  Ihnen  umgehend« 

Mit  herzlichsten  Orüssen  von  Haus  zu  üaus 
ihr  alter  Freund 


«^^-.-^  yH^u„„u. 


Beiliegend  ein  Check  über  So  itollar  für  Dr.Wolff.   LJuba  sohxeibi 
ihnen  in  den  naechsten  Tapfen.  Einstweilen  besten  Dank! 

^  •  2,0. 


i^,"- 


Frankfurt, den  14.   Mai  1933. 


Sehr  geehrter  Herr  Dr.   Altaohul, 


für  Ihren  freundlichen  Brief  vom  2?,   April, 
den   loh  geetern  erhielt, vielen  herzlichen   Dank«    Ich  habe 
bisher  nicht  iceinen  Uut  verl(^ren,liefi8  mir  aber  durch  Ihr 
Schreiben  gern  neue    Zuversicht  einflOaeen.    In  Grunde   zweif-| 
le   loh  auch  nicht  daran, daaa  Sie   energisch  eine  LOsung  für 
mich  betreiben  und  auch  finden  wc-rden  -   und  mehr  zu  ^iaaen 
bedarfe  eigentlich  nicht. 

loh  atixme    Ihnen  auch  ganz  darin  bei,dafiä   ea 
besser  wäre, ich  käme  einmal  hinüber.    Dann   es   iät   für  die, 
die   helfen  kOnnen  und  wollen, leichter  etwas  zu  tun  und  ich 
bin  mir  auch  darüber   im  klaren, dasa  der  persönliche  Sin- 
druck von   Dichtigkeit    iet.   Aber  ehe   ich  die  kostspielige 
Reise  antrete, möchte    ich  noch  abwarten, ob  sich  nicht   tin 
ka^einer  Silberetreifen  an  Horizont   zeigt;  ich  könnte  dann 
leichter  dieses  materielle  Opfer  meinen  Angehörigen   zumu- 
ten.   Indessen  bleibe    ich  bemüht, in  England  ein  Sprungbrett 
ausfindig  zu  machen,  und   zwar  nicht  nur'  mit  Lowes  Hilfe,  eon* 
dern  auch  über  Freunde   und  Bekannte, die  dort   sind.    Ich  mei' 
ne,da8a  auch  eine  kleine  üebergangebeschfiftigung  gut   wäre, 
um  einmal   Sprachkenntnisse  zu  erwerben; ich  lerne   zwar  hier 
mit  Fleis8,aber  zur  Abrundung  wäre  eine   solche  Vorübung  un( 
eine   leichte  Vertrautheit   im  Umgang  mit   Engländern  ganz 


nützlich. 


Inzwischen  hat  Sie  sicher  mein  Brief  vom  2. Mai 


Ji 


ü 


erreicht,  in  deiL  ich  Ihnen  von   der  eici;   un^^rfreuliohen  Antvort 
des   Herrn   Dr.    Behling  berichte  und  dessen  Hinweis  auf  das 
Institut   of  Sducation.    Hoffentlich  konnten   Sie  iteine   Bitte 
erfüllen  und  aich  doit   als  Kandidaten  anmelden, woa-it  denn 
Ihr  Rat  -   bei  KomiLittes   gemeldet  zu  sein  -   erfüllt   wäre, so- 
weit das   i:i  Augenblick  möglich  ist.   Mehr   Inetitutiontn  kenne 


ich  nicht    und    bei  allen   habe    ich  meine  Karte   angegeben.   Letz- 
lich  laufen   alle  doch  auf  das   Assietance  Council    und  da^^e 
nannte    Institut   hinaus. 


^W^< 


Von  den.  an  Frgulein  Bernstein  ergangene  Angebot 
nach  i^'inneßota  habe    ich  über  VTelter  gehört;  ich  »vusste   nicht, 
dass   eö  mit  der  Goldöchmidttchen  Stelle    identisch   ist. Bis- 
her hörte   ich  auch  nicht,  ob  eie  angenoiLJi.en  h&t ,  Urirea»  Briefe 
nach  zu  schließsen, Ja.Dasä  Fritz   nichts  Richtiges   gefunden 
hat    ifc=t  bedauerlich,  aber    ich  a.öchte   annelmen.dasß    die   Geduläs 
probe    lür    ihn  doch  eines   Tagea   gut   ausgehen   wli'd. 

Icji   habe   meine  Tötlgkeit   an   der  Zeitun^,  aufi  das 
Notwendigste   eingeschränkt, uir   Zeit   für  Korespondenz   und  ^g- 
lischlernen   zu  bekoniJien,    Leider  war  in  der  letzten  Zeit  aiöin 
QesundhGitöZUßtand   etwas   labil   und   ich  ü^uaste  viel  Muäse  der 
Gesundung  opfern; aber  an   einer  Aueheilung  meiner  körperli- 
chen Be  sohwerden  möchte   ich  im  Augenblick  alle  Energie  wen 
den   und  c^rwrge    Jetzt, noch  in  den  Somnermonaten  eine   intensi- 
ve Kur   in  Wildungen    zu.  gebrauchen, um  von   allen  Nierenschmer- 
zen befreit   zu  werden.   Meiner  Frau  geht   ee   sehr  gut, auch  sie 
lernt   fleissig  englisch, wir  hoffen, Ihnen  keine  Schande   zu 


maciic-n. 


Seien  Sie  aufs  herzlichste  gegrüsst  von 


Minneapolis,  den  27.Appll  1935. 


Lieber  Doktor  Soudek! 

Heute  erhielt  ich  Ihren  Brief  vom  16.  ds.M.  Die  negative  Ent- 
soheidimg  der  Rockefeller  Foundation  hat  mioh  sehr  enttaeuscht.  Öowiss 
bedeutete  das  Stipendium  keine  Lösung.  Immerhin  wäre  damit  temporaer 
reoht  viel  erreicht.  Wenn  Sie  einmal  hier  gewesen  wären,  liesse  sich 
schon  eher  eine  mehr  oder  weniger  passende  Stellung  für  ^Sie  finden. 

Ich  habe  den  Kindruck,  dass  es  auf  alle  fm^J^nTSfüTman  die  Dinge 

« 
auch  über  die  anerkannten  Konmittees  laufen  lä€SK .  Namentlich  die  Ameri- 
kaner schätzen  diese  Konzentration  ganz  besonders.  Das  soll  mich  natür- 
lich nicht  bahalten,  meinerseits  zu  tun,  was  ich  nur  kann.  Es  ist  aber 
gut,  wenn  Sie  in  den  Kommittees  ale   Kandidat  registriert  werden. 

Unter  allen  l^nstaenden  sind  die  Chancen  in  den  V^ereinigten  Staa- 
ten besser,  als  in  England,  wenn  auch  England  die  erste  Stufe  bleibt. 
Auch  ich  habe  gehört,  dass  Löwe  erheblichen  Einfluss  hat.  Selbstredend 
müssen  Sie  jede  Gelegenheit  wcQimehmen.  Wenn  Löwe  Sie  temporär  in  Eng- 
land unterbringen  könnte,  wäre  schon  viel  gewonnen.  Allerdings  wäre  mir 
persoenlich  lieber,  Sie  kämen  gleich  hierher.  Hier  haette  auch  Ihre  Qat- 
t in  als  Kionstgewerblerin  Chancen,  was  gar  nicht  zu  unters chaetzen  ist. 
Ich  habe  noch  mehrere  Karten  in  Reserve,  die  ich  nunmehr  ausspielen  kann. 
Sie  können  sicher  sein,  dass  ich  nichts  ungenutzt  lassen  werde.  Leider 
ist  nur  mein  Einfluss  sehr  gering,  vor  allem  bin  ich  aber  hier  ganz 
isoliert.  Die  Herren  in  New  York  und  Washington  haben  ganz  andere  Mög- 
lichkeiten« 

IQirzlich  schrieb  mir  Fritz,  dass  G^rete  Bernstein  das  Stipendium 
zugesprochen  bekommen  hat,  das)^  im  vorigen  Jahr  Dr.  Ooldschmidt  hatte. 
Soweit  ich  unterrichtet  bin,  wollte  man  nur  einen  Naturwissenschaftler 
nehmen.  Bei  der  Geringfügigkeit  des  Betrages  und  angesichts  der  Aussiebte 


*^ 


loslgkeit  der  Situation  in  Minneapolis,  boII  eich  kein  Kandidat  bereit 
gefunden  haben,  das  Stipendinm  zu  akseptieren«  Für  einen  verheirateten 
Mann  kam  es  schon  gar  nicht  in  Frage«  Goldsohmidt  selbst  hat  einen  aus- 
gezeichneten Posten  in  Washington  gefunden«  Leider  könnte  aber  das  halb 
offiziell  geleitete  Institut  weitere  Auslaender  nicht  mehr  aufnehmen* 
Da  es  sich  um  die  Untersuchung  von  Investments  handelt,  nahm  ich  an,  dass 
Goldschmidt  für  Fritz  Strauss  dort  eine  geeignetere  Stelle  finden  könnte* 
Das  liess  sich  aber  nicht  machen« 

£s  gibt  hier  zahllose  Colleges,  die  Sie  gut  brauchen  könnten«  Es 
ist  aber  sehr  schwer,  da  Kontakt  zu  finden«  Die  Qualifioation  edlein  ge- 
nügt nicht«  Die  anderen  müssen  davon  überzeugt  sein  und  auch  den  l^nnSli 
haben,  eine  Europäer  zu  akzeptieren«  Das  ist  aber  schon  gar  nicht  einfach« 
Trotzdem  bin  ich  in  Ihrem  Falle  recht  optimistisch  und  hoffe  zuversicht- 
lich, Sie  bald  hier  zu  sehen«  üeber  meine  Schritte  werde  ich  Sie  auf  dem 

Laufenden  halten«  Ich  muss  ja  jetzt  ganz  andere  Wege  eingeschlagen« 
■ » 

loh  bitte  Sie,  den  mut  nicht  zu  verlieren  und  dessen  versichert  zu  sein, 
dass  ich  mich  für  Sie  mit  grösster  Energie  einsetzen  werde« 

Mit  den  herzlichsten  Orüssen  von  Haus  zu  haus 
Ihr  aletr  Freund 


^*^^^&*-* 


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Frankfurt, den  2.  Mai  1935 • 


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Söhr  geelirter  Horr  Doktor, 

ftir  Ihre  rasohe  und  freundliühe  Antwort  auf  melB 
neu  Brief  von  Anfang  April  d^mke  ich  Ihnen  sehr.  Durch  die 
üreignisse  ißt  er  ja  inzvk'if^chen  erholt  und  ich  dUmkifi  erwarte 
nuhmehr  epamivind  Ihre  i^^rwiderun^  auf  meine  Nachricht  von  d^  r 
Ablehnung  durch  die  Foundation.  FUr  heute  bleibt  mir  also 
nur,  Ihnen  Ihren  Brie^f  zu  bestätigen  und  von  dem  Fortgang 
der  Jöreignisne  zu  bericihten. 

Er  ist  nicht  erfreulich.  Heute  nachmittag  er- 
hielt ich  einen  unfreundlichen  Brief  von  Herrn  Dr.  Pehling. 
Sie  entsinnen  8ich,daßs  ich  sofort  nach  der  ableiinenden  Ant- 
wort an  ihii  schrieb  und  zwar  in  denkbar  entgegenkommender 
Weise.  Meinen  Brief  hatte  ich  mit  Burchardt  7/ort  fiir  Wort 
besprochen  und  alles, was  nur  im  geringsten  hätte  Anstoss 
erregen  können,  liess  ich  fc.rt.  Ich  machte  der  Foun..ation 
keine  Vorwürfe, sondern  schilderte  ihm  nur  die  schwierige 
Lage, in  der  ich  micli  ciurtjh  die  Ablehnung  befände.  Ich  bat 
ihm, mir  bei  der  Auffindung  neuer  Möglichkeiten  behilflich 
zu  sein  uru:.  mir  mitzut<L.ilen,ob  im  Hatimen  der  Foundation 
eine  Chance  anderer  Art  für  mich  bestünde.  Gleichzc.itig 
ersuchte  ich  ihn, meine  Papiere  nicht  zurückzuschicken  -  er 
hatte  dem  Beücjheid  meine  Sonderdrucke  beigelegt  -  sondern 
sie  bei  sich  zu  beh^lten,vit:lloicht  könnten  sie  noch  dien- 
lich sein.  Heute  bekam  ich  -  14  Tage  nach  meinem  Schreiben 
einen  Brief , kalt, wie  keinen  zuvor  und  absolut  unp^rsönlichi, 


«a->«K;,i  ■  ■  :^^As,i: 


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Er  lautet  : 

^  behr  geehrter   Herr  Doktor  -  Von  der  Foimaation  erhle. 

■  y*' 

■^■■ 

ich  Jetzt  Ihre  Papiere  zurück  und  füge  sie  diesem  Brief  belj 
da  etwaige  weitere  öciiritte  nuiimchr  von  Ilinen  direkt  gesaiu 
hen  mUssten, 

Aus.'  erhalb  den  Stipendienpl^uies  hat  die  FOuiiv.ation  in 
der  letzten  ^eit  Mittel  bereit  gestellt, um  in  ähnlichen  Pftt^ 
len  v/ie  dem  Ihren  dazu^.beizutrr^^en,  eine  neue  wis;  enßchaft— 
liehe  y/irkungsstfitte  im  Aufwand  zu  schaffen.  Die  Verteilung| 
dierer  Beihilfen  erfolgt  in  Zucairirienarbeit  mit  anderen  03 
nisationen  v?ie  dem  Academic  AsBistance  Council, London  Wl 
Piocadilly,Burli:;gton  Eouse,und  deni  Kmergenoy  Coffiaittee  am 
International  Institute  of  üiducation,  2   v'^est  ,  45  th  Stre( 
New  York«  iCin  Antrng  ist  nicht  direkt  im   die  Foundatioa  za-, 
richten,  sondern  hat  von  einer  auf  läMiixihen  Universität  odÜ 
Forscihungsstätte  auszugehen, diu  gewillt  int, Ihnen  einen 
beitsplatz  zu  geben, und  ausserdem  einen  Teil  dor  erforder— | 
lichefi  Mittel,  iß  p^llgemoinen  die  Hälfte, v.n  sich  aas  odj 
durch  eine  Hilfsorganisation  aufzubringen  in  der  Lage  ist. 
Ich  v;eiss  freilich  nicht, wie  weit  sowohl  bei  der  Founaatioi 
wie  bei  den  anderen  Organisationen  Jetzt  noch  kittel  ver- 
filgbar  f^ind.  An  besten  wurden  Sie  üioh  wohl  zunHchßt  mit 
Ihrem  alten  Lehrer,Prof.  Alt8chul,in  Verbindung  setzen. 

Von  der  Asicht  der  Foundation, ein  v  ikswirtschaftlicj 
Institut  im  Auslände  zu  errichten, hörte  ich  bisher  nichts. 
Ich  bin  geneigt, eo  f.«r  ein  üi ssver stöndnis  zu  halten,da  dJ 
Foundation  eigene  von   ihr  rius  besetzte  Institute  nie  gegȟn-*l 


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det,i»ohl  aber  in  vi  len  Ländern  ftlr  die  Krricktun^^  dortiger 
Institute  erhebliche  Deihilfei.  geleistet  hat, ohne  Binfloss 
auf  Besetzung  und  Arbeit  der  Institute  au  nahmen.  ** 

Der  letzte  PassUaS  ist  die  xiirwiderung  auf  eine  Anfragi; 
Ich  huitte  nämlich  von  nicht  schiecht  unterrichteter  Seit©   J 
erfahren,  dass  eine  InstitutsgrUnduxv:  von  der  Foundation  aoa 
gehe  und  Herrn  Fehling  gebeten,  auch  dabei  nach  einer  Ghano« 
für  mich  Aussethau  zu  halten.  Dies  die  Antwort,  Absolut  Ubep- 
gan^sen  hat  er,da88  ich  mich  bereit  eritlärte,ih.  in  Berlin 
zu  besuchen  una  meinen  Wunscn,aie  i^aiere  bei  atoL   zu  behal- 
ten hat  v^r  mit  dem  ersten  Absatz  deutlich  beantwortet,  Was 
ihn  zu  diesem  ßtiiiiüungüumschwung  vereuilasüte^iöt  mir  unbe- 
greiflich; ich  halte  es  fUrs  beste, nicht  T7eiter  an  ihn  heran- 
zutreten. 

Und  nun  zu©  Sachlichen  :  iiir  verweist  mich  an  Sie  und 
stellt  zur  Walil  Assist ance  Council  oder  Institute  of  Kduca- 
tion.  Ich  W'lrde  fiir  das  letztere  plädieren  und  möchte  öie 
bitten, diesen  Weg  in  Erwägung  zu  ziehen, sofern  Ihnen  nicht 
inzwiBchen  ein  auB;  ichtsvöllerer  bekannt  geworden  ist.  Ihre 
Antuort  auf  meinen  Brief  von  der  Ableiinun^  v?ird  ja  wolil  da- 
rüber lääheres  enthalten. Sicher  .scheint  ruir  aber,eG  wird  ohne 
Rpcke feller  ^etien   müssen.  Sehen  Sie  eine  anderen  Foundation 

et'A'a  Brooking  -  ..ie  Mittel  hätte  ?  Herr  Fehling  i.st  ßkep- 

,  ,1  ■ 

tisch  und  ich  könnte  fnir  dei.ken, nicht  ohne  Grund.  Man  Tvlrd 
deshalb  xtohl  den  Horizont  bedeutend  erweitern  müssen, auch 
auf  Möglichkeit^.n  aus.' erhalb  der  Universität, ich  sagte  schon 
dass  jede  Tätigkeit  in  einer  "  Praxis  "  mil?  ebenso  willkoj 


I 


^ 


men  ist» 


j'  ■ 


Ich  werd.  mir  den  Fall  noch.  Einmal  sehr  genaa  Uber- 


legen,  jetzt  schreibe  ich  Ihnen  nur  schnell, um  Sie  von  Fehlingl|| 
Brief  zu  verständigen. 

Wollen  Sie  bit  e  Ihrer  Gattin  ausrichten, dass  wir 

ihren  Brief  zu  unserer  grossen  Freude  erhalten  hätten  und  da- 

■1 
fUr  danken.  Seien  Sie  aufs  herzlichste  gegrdsst  von 

Ihrem 


4  ^% 


.  .V' 


^ 


University  of  Minnesota 

ScHooL  OF  Business  Administration 

MiNXEAPOLIS 


(3,14. April   1935. 


V 


,.  *-' 


I 

Lieber  Doktor  Soudekl  '$ 

A 

Aus   New  York  zuruockgekehrt,    finde   ich   Ihren  Brief  vom 
31.Maerz   hier  vor.    Mit   der    Aufloesung   Ihres  Vertrages  musste 
man   Ja  bereits   seit  Monaten   rechJien.    Angesichts   der   Zusiche- 
rung des   Verlages,    Sie   in   eine   andere   Abteilung   zu  ueberneh- 
men,    bleibt    ja  die  Bedingung  der   Rockefeiler   Foundation   er-     : 
fuellt.lch  bin  daher    inbezug  auf  Ihren  Fall   durchaus   zuver- 
sichtlich,   liine  Klaerung  der  Situation  ist   aber  unter   allen 
Bedingungen    einer  Ungewiseheit  vorzuziehen.    Ihren  Bericht   an 
die   Foundation  fand   ich  selir   zweckentsprechend.    Den  Prof, Ti- 
tel  las  3t  man  in   England  und  im   Osten  der  Ver .Staaten  4^  offi- 
ziellen  Zuschriften  nicht  v/eg.    Die  Bezeictoung  mit  Mr.%:ein 
Fehler,    aber   ungewohnt.   Nur   hier    'ir^  Mittelwest   ist  man  darin 
sehr   liberal. 

In  New  York  habe   icli  sehr    angestrengt   arbeiten  muessen 
und  war  dalier   sehr  abgespannt,    als   ich  liier  mit  meinem  neuen 
Kursus    anfangen  musste.Ich   lese   über    "Critics   of  the   Classl- 
cal   School" ,    Im  Seminar»  behandle    ich    : "Scope   and   Method   in 
hconoi.alc   Theory'',    Ich   habe   wieder   sehr  gute   Studenten  .Hof  f  ent- 
lich werden   Sie  bald  Gelegenheit   haben,    diese  persoenlich  ken- 
nen  zu  lernen.    Allerdings   ist  die  Frage  meiner  Vertragsverlaen- 
gerung  nocht  nicht   entschieden.    Das   Verhalt f^n  der   Fakultaet      • 
und   des   Dekans   ist  ungewoehnlich    sympathisch.    Es    ist   abei^sehr 
schwer, die  Llif^el   aufzutreiben.    Ich   schreibe   Ihnen  noch  da-     4 
ruelM-r,    Weder    ich  noch  meine   Familie  moechten   gerne   Minneapo- 
lls  verlas .sen,    wo   wir    so  viel  Gutes-und  nur   Gutes    erfaJiren       .| 
haben.  ^ 


Fritz    Strauss  habe   ich   einen  tuechtigen  Pusch  geben  mues- 
sen,   damit   er   seine  pessiniistiscixe  Stimmung  ueherwindet .Durch 
die  Krankheit   seiner   P>au  liat  der    arme   Junge  viel   durchgemacht, 
und  hat    es   doch  auch  sonst  nicht   leicht,    sich  hier  durchzu- 
setzen.    Das   üegt   allerdings   nur   zum  Teil   an   den  Verhaeltnisser 
zum  Tei^  auch   an  seinem   Charakter,    clor   sich   nicht   leicht   ins 
"Englische"    transijonieren  las  st  .Immerhin  hoffe   ich  ilin  wieder 
angekurbelt   zu  kaben.    Ich  habe  in  New  York   einen  weiteren  , 
recht  wichtigen  Abschmitt  meines   Buches  unter  Dach  und   Fach    | 
gebracht,  4 


Mit  grossen  Bedauern  hc^^re   ich  von  den  weiteren  Ku endi- 
gungen in  Ihrem  Verlage,   Besonders  b^^truebt  mich  das   Schick- 


i 


sal  von  Pr .Nuernberg.  Hattr-nwlr  1^4-^'  f>lnen  Aufschi/vung,  man 
koennte  mit  Leichtigkeit,  hier  alle  unterbringen.  Unter  den 
gegebenen  Verhaeltnj  ssen  ist  es  natuerlich  sehr  3chv;er,  In 
New  York  habe  ich  Grete  Berns l^jin  gesprochen.  3ie  hat  eine 
teraporaere  Beschaeftigung  gefunden,  die  nur  knapp  die  Existenz 
sichert.  Trotzdem  war  sie  guten  Mutes. In  England  haette  sie 
nicht  '"^ininal  eine  permanente  Arbeitserlaubnis  bekommen  koennen. 


Eier   hat 
dend. 


sie  doc]"»  ganz    andere   Cliancen,    und 


'"^  C<  Q 


ist  entsch.ei- 


Bitte  sc) treiben  Sie  mir  recht  bald  wieder  und  moeg- 
lichst aus fueh.r lieh.  Wie  Sie  se'ien,  bin  ich  selbst  in  der 
Korrespondenz  bisher  sehr  puenktlich  gewesen,  auch  ^lenn   ich 
noch  so  in  Anspruch,  genoimnen  v;ar. 

Mit  lier  ilichsten  Gruessen  von  Eaus  W 
Eaus  Ihr  alter  Freund 


C'f.D^^yU^    «•y^'^  *  €^  »w*^ 


7t-- 


Frankfurt, dtn  16«  April  1935. 


Sehr  geehrter  H«rr  Dr.  Altschul, 


/- 


soeben  erhalte  loh  von  Dr.  Fehllng  die  Ult- 
tellungfdass  mein  Qeeuoh  von  der  Rookefeller  Foundation 
abgelehnt  wurde.  Wie  er  hlnzufU||t/'  Im  Zusammenhang  mit 
einer  Aenderung  des  bisherigen  Stlpendlenplanes  '*•  Die  Be- 
grückäung  mag  In  der  Tat  mehr  als  nur  eine  Ausrede  sein, denn 
von  anderer  Seite  wurde  mir  vor  kurzem  mitgeteilt, dass  Rocke- 
feller  seine  ganze  Tätigkeit  einer  Neuordnung  unterziehe  und 
Dr.  Fehllng  selbst  hat  mir  bei  seinem  Hiersein  angedeutet, 
das 8  künftig  wohl  nur  echte  Forschungsaufträge  erteilt  wer- 
den würden.  Vielleicht  Ist  aber  der  Grund  der  Ablehnung  auch 
ein  anderer, über  den  sich  dl3  Foundation  nicht  äussern  will. 
In  beiden  Fällen  scheint  mir  das  beste, den  Plan  des  fellow- 
shlp  ad  atta  zu  legen  und  etwas  Neues  zu  beginnen. 

Sosehr  Ich  diese  Wendung  bedaure,so  wenig  möch 
te  Ich  Ihre  Bedeutung  für  mich  und  meine  Zukunft  übertreiben. 
Innerlich  habe  Ich  seit  dem  ersten  Tag  erhebliche  Einwendung« 
und  Vorbehalte  gemacht, erst  rehht  seit  meine  Kündigung  Wirk- 
lichkeit wurde,  loh  hätte  vielleicht  die  Kündigung  verschwei- 
gen und  eine  RückkehrmÖgllchkelt  vortäuschen  können.  Wohl 
wäre  mir  dabei  nicht  gewesen  und  sicher  wöre  der  Eindruck, 
den  eine  solche  Entdeckung  bei  den  Rockefeller  -  Leuten  ge- 
macht hätte, ein  sohlechter  gewesen, keinesfalls  wäre  er  eine 
gute  Slnführung  bei  den  formallßtlsch  korrekten  Akerlkanern 
gewesen. 


^ 


loh  bitte  Sie, nun  auch  Ihrerseits  diesen  Bescheid  ruhig 
hinzunehmen  und  nicht  mehr  zu  intervenieren.  Ich  bin  fest 
überzeugt, das a  kein  böser  Wille  bei  irgend  einer  Stelle  vor- 
las; ich  ^^^   ^'ür  Rookef eller  vom  ersten  Tag  an  immer  ein  "  Son- 
derfall "  und  das  bedeutet  in  jeder  Institution  eine  Nummer 
mit  ^Aeniger  Chancen  als  der  "  Noraaifall  "•  £0  hätte  keinen 


S 


inn.die  Prozedur  von   neuem  einzuleiten, denn  heute   sind  die 


Voraussetzungen  für  ein  solches  Beginnen  Ungünstiger  als^he- 
dem.Ganz  und  gar  nicht  scheint  mir  eine  Spitze  gegen  Sie  darli 
verborgen   zu  sein, hätten  Sie  einen  Schüler  mit   "   normaleren  " 


Qualifikationen  präsentiert, er  wäre  bestimmt  mit  Kusshand  ge- 
nommen worden. 

Das   einzig  richtige  Verhalten   in  diesem  Augenblick  er- 
scheint mir, wie  gesagt, ein  neues  Beginnen.    Ich  werde    noch 
heute  Dr.   Fehllng  auf   seinen  Brief  antworten   und  ihn   bitten, 
trotz  der  Ablehnung  welter  für  ir.lch  bemüht   zu  bleiben.   Ar 
deutet  mit"  schon  damals   an, als   er  hier  war,da88  Rookefelier 
auch  für  "    Emigranten   "    sorgen  könne   und   ich  mus.  mich  j| 
Jetzt    In    Jene  Kategorie   einordnen.   Ob  er   im  Ral:im6n  der  Foun- 
dation etwas   tun  kann  oder  aufgrund   seiner   sonstigen  nicht 
geringen  Beziehungen, das    A'eiaa    ich  nicht.    Ich  möchte  aber  an- 
nehmen,dass    er  hilfsbereit   ist. 

Ich  erbeure  aber  auch  meine  Sitte  an  Sie, nach  irgend 
einer  5/iögllohkcit   im  Lande   sich   umzuHchauen.    Sie   schrieben 
mir  oft  genug, wie   schwer  es   ist, etwas  zu  finden.    loh  schricib 
Ihnen   eben  so  oft,daas   ich  keinerlei  Ambitionen  hübe, noch 
nicht   einmal  auf  einen  Posten  als  lecturer.  Itir  genügte  auch 
eine  Stelle    in  der  Praxis, d.h.    in  einem  statistiohen  Büro 


% 


•  iner  G«8ell8chaft,wlf:  %e  d  r«n  Ja  wohl  einige  gibt«  £b«n 
eo  wenig  erhebe  Ich  besondere  Ansprüche  Inbezug  auf  ßezah 
lung.wae    ich  allein  will, ist   ein  Sprungbrett. 

loh  werde  von   hier  aua  meine  Bemühungen  nach  ver- 
aohleden  n  Seiten  mit  gröaster   Intenaitfit  aufnehmen.    Kürz- 
lich war   ich  in  einer   familiären  Angelegenheit   in  der  Schwe 
Ich  habe  dabei   nicht   verfehlt, in  Zürich  mich  bei  der  Not- 
gemeinv.ohaft  der  deutschen  Wiabenschaft   im  Aueiand  anzu- 
melden, dessen  Leiter, Geheimrat   Demuth  -   früher  Syndikus        | 

■  l 

.an  der  Berliner  Handelskammer  -    ich  aucn  gesprochen   habe» 
Die  Notgemein&chaft  vermittelt  Wissenschaftler  aller  Art 
Stellen  in   exotischen  Ländern   und    unterhält  auch  Bezie- 
hungen zu  anderen  Institutionen   und  Komitee.   Mein  persön- 
licher Eindruck   von  Geheimrat   De.uth  war   nicht   gut, ich 
fürchte, viel    ist   da   nicht   zu  wollen, ich  habe  mich  aber  doch 
bexüht.   Auch  nach  Journalä&tischen  Chancen   sah  ich  mich  um« 
sprach  mit   unserem  Züricher  und  Genfer  Korrespondenten   und 
bat   beide, Gelegre  hl4ten   wahrzunehmen.    Schliesslich  stattete 
ich  in  Basel   einen  B.vsuch  bei   einem  Freund   ab, der   Jetzt 
Redakteur  der  "    Basler  Nachrichten  "    ist.   Von  ihm  erfuhr 
ich  zu  meinem  Erstaunen, dass   Prof.    Furlan  Leiter  des    Han- 
delsteils   ist.    In  Erinnnerung  an   Ihre   freundschaftliche  Be- 
ziehung zu  Furlan  habe    Ich   ihm  von  mir   erzählen  lassen, viel 
leicht   ist   auch  das   nicht   umsonst   gewesen.    Schleisslfcch 
werde    ich  mich   soKfort   nach  England, in  erster  Linie   an 
Herrn  Löwe   wenden, der    Ja  gute  Verbindung   zum  Assistent 
Council   unterhält   und  mir   inzA Ischen  auch  sclion   sein    Inter- 
esse  an  meiner   Unterbringung  versichert   hat. 


r. . 


l 


Unt«r  den  vagen   und  konkreten  Möglichkeiten, die    ich 

in.  Augenblick  sehe, sind  mir  allerdings  die    in  USA  die   fijm- 

pathletoheten.    Ich  glaube, daae   dort  a  la  longu»  die  Zukunft 

liegt   und   betone, d888    ich  eine   Beschäftigung  dort   Jeder 

anderen  vorziehen   würde.    Aus  diesem  Grunde   werde   ich  mich 

iat;da0tue   ich  achon 
auch  an  Herrn  Kahn  wenden, der   Ja   in  Ne^^   York  k)fta^aKkaii,Ui]. 

irir  ßpflter   nicht  den  Vorwurf   zuzuziehen,  ich   hätte    ihn  bei 

meinen   Berrühungen  übergangen. Dagegen  habe   ich  recht   wenig 

Lu£t,Verbiriäung   zu  den  Leuten  von   der  New  School   zu  sucflin, 

meine  Einstellung  zu  den  einzelnen   Herren  hat   eich  nicht 

geändert. 

Sehr   geehrter  Herr   Doktor,  ich  danke    ich  auch  heute, 
dass  Sie  sich  so  viel  ViiXhe  gegeben   haben, mir   ein  fellow- 
ship   zu  verschaffen.    Dieses   Missgeschick   raubt  mir   nicht  die 
ZuvertKhfsicht ,da68  andere  Bestrebungen  vie^feicht   doch  zu 
einem  guten  Ziel   führen. 

Seien  Sie  auf  das   herzlichste  gegrUsst   von 

Ihrem 


^. 


rraokfurt,daa  31.   llä«z  193S. 


•  k         •  «u 


Sehr  geehrter  Herr  Dr.  Altöchul, 

gestern  erhielt  ich  die  Mitteilung, dass  m 
meine  Redakteurstätigkeit  an  der  *'  Frankfurter  Zeitung  ^ 
am  1.  Juli  beendet  ist.  Damit  wird  der  Rockefeiler  Foun- 
dation gegenüber  eine  neue  SlEtuation  genchaffen  und  ich 
nuss  mir  überlegen, wie  ich  mich  nun  verhalten  soll. 

Der  Foundation  kommt  es  nur  darauf  an,daaa 
ich  eine  Betätigungsmöglichkeit  nach  ^eeiidigung  der  fellüw 
ahip  habe.  Ganz  formalistisch  gedacht  ist  dieser  Nach7/eia 
von  mir  zu  erbringen.  In  dem  Kündigungsbrief  steht  aua- 
drücklich  drin,da«s  der  Verlag  mich  an  einer  andereh  Stel- 
le des  Hauses  beschäftigen  könne.  Ich  habe  weiter  die  noch 
UBverbidnliche  Zusage, dass  ich  bis  zum  1.  Okt ober , also  bis 
zum  Beginn  des  Fellowship, irgend  einen  "  Posten  **  im  Vertag 
bekleiden  könne  und  auch  Rinkoninen  beziehe.  Ebenso  wird  mir 
auf  Wunsch  bestätigt  werden, dass  ich  nach  der  Rückkehr  aus 
Amerika  Arbeit  in  der  Socfettäts  Druckerei  erhalten  könne. 

Formal titl.^ch  ist  alles  in  Ordnung.  Sach- 
gemäss  sieht  es  freilich  anders  aus.  Die  Leute  von  Rockefei- 
ler können  natürlich  daraufhin  weisen, dass  ich  in  meinem  Ab- 

» 

trag  schrieb, ich  könne  in  meinen  alten  Posten  als  Redakteur 
zurückkehren  und  das  ist  Ja  in  diesem  Falle  nicht  gleich- 
gültig, nur  dann  ist  der  Sinn  des  Stipendiums  erfüllt.  Wäre 
ich  nicht  gekümdlgt  worden, hätte  ich  guten  Gewissens  wegge 
hen  können, auch  v/enn  ich  ;vusste,ich  würde  nicht  m  hr  hier- 
herzurückkehren. Jetzt  iw^ts  anders  uhd  ich  überlege  mir, wie 


l 


ich  mich  aus  der  Affäre  ziehen  kann. 

Was  denken  Sie  über  folgende  Absicht  ;  Die  Emt* 
ßcheidung  über  meine  Zulaöeunß  soll  in  den  nächsten  Wochen 
fallen.  Die  Vorbereitungen  sind  weit  gediehen, ich  habe  mei 
nen  englischen  Fragebogen  ausgefällt  zurückgeschickt, dazu 
den  englischen  Arfeeitaplan.den  ich  Ihnen  heute  zuegehen 
lasse  und  die  Gutachte»  sind  eingeholt  worden«  Fehlt  noch 
die  angekündigte  Einholung  xm  de«  Attestes  vom  Verlag, 
dass  ich  wiedereingestellt  würde.  Ich  glaube, ich  warte  ab, 
was  mir  geschrieben  wird.  Besteht  grundsätzlich  die  llög- 
lichkkitjdass  ich  das  Stipemdium  erhalte, dann  ist  es  noch 
Zeit, dass  ich  Herrn  Fehling  auf  die  veränderte  Situation 
aufmerksam  mache.  Ist  der  Antrag  abgelehnt, dann  werde  ich 
ebenfalls  ^errn  Fehling  von  meiner  neuen  Situation  ver- 
ständigen, der  er  deutete  mir  ehedem  an, dass  auch  für  "Emi- 
granten «  gesorgt  werden  könne, aber  nur  auf  andere  Weiser 
Solange  also  Rockeffeler  noch  schwebt , bitte  ich 
Sie, nirgends  zu  verlauten, dass  ich  meinen  Posten  verliere. 
Das  könnte  meine  Position  erheblich  schwächen.  Auch  später 
nuss  man  eine  Form  finden, die  meine  Bemühungen  nicht  durch 
kreuzt.  Fällt  aber  das  Rockefeiler  ins  Wasser, dann  bitte 
ich  Sie, um  so  intensiver  nach  einer  anderen  Chance  Umschau 
zu  halten  und  mag  sie  noch  so  klein  sein.  Aber  dazu  hats 
wohl  noch  Seit. 

Die  Mittelung  des  Verlages  -  so  erwartet  sind 


( 

H 


sie  war  -  kam  schneller  als  für  mich  und  meine  Pläne  gut  ist* 
Ich  habe  mich  auch  mit  diet>eii  ungünstigen  Zeitpznkt  abgefun- 
den und  musfi  nuh  alles  tun, mir  die  eber^^angszeit  zu  erleitah- 
tern.  Herr  Oeser,der  tief  gptro:*fen  ist, gibt  sich  eine  heroi- 
sche Uühe,mir  den  Weg  in  die  Zukunft  leicht  zu  machen  und 
kann  vielleicht  noch  manches  erreichen ;nicht  hfter  im  Hause, 
aber  doch  für  die  Wartezeit,  Ich  bin  übrigens  nicht  der  Eim- 
zige,den8  getroffen  hat; von  den  vielen  SchicksalsgenosseM 
kennen  Sic  zwei  :  Dr.  Hirschfeld  und  Dr.  Kürnberg,  Hirsch- 
feld hat  sich  schon  lange  '::.uf  die  Entscheidung  vorbereitet 
und  beabsichtigt  nach  New  York  zu  gehen.  Dr.  Hürnberg,den  es 
überraschte, ist  in  einer  furchtbaren  Lage  und  hat  wohl  nock 
keine  festen  Jlane. 

Sehr  geehrter  Herr  Doktor, ich  danke  Ihnen  noch  für  Ihren 
-^iefjin  dem  Sie  den  Brrpfrng  der  beiden  Wirtschf^ftskurven 
bestätigt  haben  und  die  die  freundlichen  Worte  über  mcttn 
meinen  Aufsatz,  Ich  lege  Ihnen  heute  einen  Sonderdruck  bei, 
den  ich  Ihnen  noch  schulde.  Das  neueste  und  wohl  letzte  Heft 
der  ?/irtschf;f tskurve  unter  meiner  Redaktion  kommt  in  den 
nächsten  Tagen  her£.us.  Der  Artikel  über  "  Funkt iomswandel 
der  Offen  -  Markt  -  Politik  "  wxrd  vielleicht  Ihr  Interesse 


finden. 


Schreiben  Sie  mir  b4>tte  sobald  es  Ihnen  möglich  ist, im 
einer  so  schweren  eit,wie  der  jetzigen, ist  man  sehr  auf 
fachricht  von  aussen  angewiesen.  Mehr  als  die  Freunde  draus< 
sen  und  ein  bisschen  Hoffnung  ist  einem  Ja  nicht  geblieben. 
Bis  zum  1.  Juli  wird  sich  äusserlich  nicht  viel  ändern, ich 


] 


werde  in  gewohnter  Weise  ins  Büro  gehen.  Auch  behalte  ich 
meiae 

IVohnuBg  und  meinen  Lebensstandsird«   In  der  Wohnung 

"bleibe  ich  «ogar  bis  zum  1.  Oktober;nach  langem  Schwanke» 

bin  ich  zur  Meinung  gekommen, ich  brauche  die  Räume, um  einem 

Aufenthalt  zu  Arbeiten  zu  haben, umsomehr, als  ich  nicht  weiss« 

was  Oeser  mit  mir  vorhat.  Nachher  gebe  ich  sie  unter  allen 

Umständen  auf  und  dann  beginnt, wie  immer  und  wo  immer, meine 

"  Zukunft  ".  Ich  bin  noch  zu  nahe  der  harten  Entscheidung^ 

um  schon  heute  ihre  Folgen  -  innerlicher  und  äusserer  Art  - 

zu  erfassen, vielleicht  mag  daraus  meine  Ruhe  herrühren, mit 

der  bisher  alles  entgegennehmen  konnte. 

Seien  Sie  auf  das  herzlichste  gegerüsst,auch  von 


meiner  Frau, von 


Ihrem  treuen 


University  of  Minnesota 

ScHOOL  OF  Business  Administration 

MiNNEAPOLIS 


8.  3.  3S: 


«T^*...^feU^^  ,^   j^ 


^^^'^^/Vu^c--.-^ 


^.L,^/^ 


Ä**-T»      O, 


c^. 


V*'^^''*^  <^-Ä<**^  '«-^0  ^cC^  -a:.^ 


-H'-x^c-^' 


t^uj^ 


<^*^    ^^*^-><<l.££/. 


University  of  Minnesota 

ScHooL  OF  Business  Administration 

MlXKEAPOLIS 


Minne  xpolis,  den  21, Februar  1935, 


Lieber  Herr  Doktor  ?oudek! 


Ich  iuibe  uiich  aiisserordentlioh.  dinieber  ß-efreut,  duss  die  fellow- 
ship  nun  offensichtlich  j^  in  Ordnung  g-eht.  Dr,  Lange  hat  mir  entsohieien 
abgeraten  einzugreifen,  Seiner  Ansicht  nach  /verde  die  Hockefell  er  Founda- 
tion einen  korrekten  Ausweg  schon  finden.  Er  empf-ihl  mir  aber  Dr. Van  Sickle 
aufzusuchen,  der  inzwischen  nach  Few  York  überc;esiedelt  ist.  Mtte  Llärz 
geh«,  ich  ntich  Mew  York  und  werde  dann  mit  Dr.  Sickle  Gelegenheit  haben 
zu  sprechen. 

Lange  selbst  hat  das  Stipendium  fuer  ein  zweites  J^\hr  bewilligt 
bekommen,  Er  faebrt  zvma ochst  im  Maerz  nach  Hause  (zur  Zeit  ist  er  in 
Cambridge,  Mass.  und  arbeitet  unter  Schumpeter  und  Ghamberlin,dem  bekannten] 
"Büonopoltheoretiker") ,  im  September  kehrt  er  wieder  nach  USA.  zurück.  L, 
ist  z.v\  ifellos  ein  ungcwoehnlich  begabter  iiensch.  Lloe  gl  icherweise  beruht 
es  nur  auf  einem  Auoigel  der  Darstellung,  dass  ihm  die  Synthese,  die  im 
Ansatz  bi  i  ihm  stets  vorhanden  ist,  im  letzten  Augenblick  entgleitet.  Er 
verweilt  eben  zu  lange  bei  der  Analyse  der  Details,  Augenblicklich  arbei- 
tet er  an  einer  Untersuchung,  in  der  er  den  LT  ach  druck  auf  das  gegebene 
Datensystem  dsii ■■liiaohcLt^uGk  verlegt,  um  einige  Maengel  der  anglo-s'ichsichen 
Oekonomik  besser  aufdecken  zu  koennen,  "Wiederum  ist  der  Ansatz  durchaus 
synthetisch,  wie  in  dem  zweibaendigen  77erk  von  leter. 

Dass  Sie  sich  dem  Skisport  widmen,  halte  ich  fuer  eine  besonders 
glückliche  Idee,  Sie  müssen  gesundheitlich  voll  -«.uf  der  Hoehe  sein,  *7enn 
Sie  die  grosse  Heise  unternehmen.  Ich  bin  überzeiogt,  dass  der  schöne  Fe- 
rienaufenthalt in  der  Schweiz  Sie  wieder  hochgebracht  hat.  Von  Ihrem  Ge- 
sundheitszustand wird  es  auch  in  erster  Linie  abli-^engen,  ob  Sie  gleich 
hierher  oder  erst  nach  iingland  --ehen  so 'Jen,  iin  sich  erscheint  es  sehr 


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zvTeckraaessiß*  zunaeohst  ein  paar  Lionate  an  der  London  School  of  Eoonomics 
und  an  der  Universitaet  GambriJ^e  zu  verbinden.  Das  wird  auch  hier  ung-ewoehn- 
lieh  hoch  eing-csohaetzt.  Toweit  ich  die  Herren  kenne,  wer  ie  ioh  Ihnen 
Empfehlungsbriefe  mitcjeben,  d-mit  Tle  gleich  in  die  dortig-en  7erhxeltnisse 
sich  hineinfinden  koennen.  Hier  »vuerde  ich  Ihnen  empfehlen,  eine  kurze 
Zeit  in  dür  Columbia  zu  v^rbin^en,  um  lrof#  Mitchell  und  Irof.  Clark 
naeher  kennen  zu  lernen,  dann  nach  Cambridg-e,  Kass.  zu  gehen,  um  mit  den 
Ilarvard-Iieuten  in  Fuehlung*  zu  kommen,  und  dann  über  Chicago,  v/o  oie  wahr- 
scheinlich der  soziologisch  stark  interesiierte  Knight,  neben  Schultz  und 
Viner  ^  anziehen  v/ird,  nach  Minreapolis  zu  kommen,  loh  werde  noch  mit  Dr^^an- 
ge  darueber  sprechen,  ob  es  fuer  Sie  zwvckmaessig  waere,  ^vmnwTnThnrinm  n^Äi 
Jilinneapolis  zu  kommen,  wenn  ich  nicht  mehr  hier  sein  sollte.  Mir  waere  es 
natuerlich  besonders  lieb,  recht  lange  mit  Ihnen  zusammen  zu  sein,  Man 
muss  aber  sehen,  das  l^Iaximum  aus  einer  solchen  Studienreise  heraus zuschlagei 

luein  Vertrag  mit  der  Universitaet  laeuft  bis  zum  1, Oktober  35.  Ob 
er  verlaengert  wird,  hci.engt  von  den  budgetaeren  Verhaeltniscen  der  Univer- 
sitaet ab,  dann  wohl  auch  davon,  ob  Hansen  über  diese  Zeit  hinaus  in  ?7a- 
shington  bleibt  oder  nicht. 

Die  Zur-ammenarbcit  mit  Fritz  Strauss  ist  im  all^gemeinen  recht 
befriedigend,  wenn  auch  weniger  erfolgreich,  als  ich  es  erwartet  habe,  '^7ie 
ich  Ihnen  aber  schrieb,  trifft  dabei  die  Schuld  nicht  Fritz,  Er  ist  ein 
begabter  Ivlensch,  der  es  sicherlich  verdient,  einen  selbstaendigen  Posten 
zu  haben.  V/ie  sehr  ich  mich  aber  auch  darum  bemtuehe,  ich  kann  es  nich|^ 
schaffen.  Seine  Frau  hat  sich  nach  der  schweren  Operation  ueberraschend  gut 
erholt.  So  ist  er  wenigstens  die^^er  Sorge  jetzt  los.  Es  war  sehr  hairt  für 
ihn.  Er  ist  jetzt  auf  der  Suche  nach  einer  Neb enbeschaeftigung. Hoffentlich 
kann  er  seine  Finanz.en  recht  bald  wieder  in  Ordnung  bringen.  Bei  seinem 
grossem  Fleiss  kan>^er  Enormes  leisten.  Es  ist  aber  sehr  schwer,  eine 
Arbeitsgelegenheit  zu  finden.  Das  Institutsgehalt  ist  aieor  sehr  bescheiden, 
Sie  werden  staunen,  wie  gering  hier  die  Oehaelter  sind,  gemessen  an  der 
Kaufkraft,-  Ueber  meine  Vorlt  L-ungen  schreibe  ich  Ihnen  noch  ausf uehrlich#t . 
Mit  meinen  Studenten  bin  ich  nach  ^e  Vor  sehr  zufrieden, 

Jüiit  herzlichsten  Gruessen  an  Sie  und  Ihre  liebe  Frau 

von  uns  allen. 


Ix^Vt^yi..^ 


^/J2^^^L.X. 


I 


Sehr  geehrter  Herr  Doktor, 

am  Samf^ta^  ??ar  Herr  Dr.  Pehlin^  in  Fraiikfoxt, 
um  Mich  kennen  au  lernen.    Er  v;ar,wie  er  aiUidrdclLLich  sa£;te, 

nur  zaeinotT./e^en  hierhergekonnen.  Ich  sprach  2^2  Stunden  mit 

# 

ihm.  V/ie  mtai  mir  t?raHlilte,irt  es  ilbli  h^dass  Herr  Dr.  Fehling 
stetß  vor  den  lotiiten  Verhandlun^^en  rait  ernsthhften  Bewerbern 
spricht, um  einen  persfJnlichen  Bindruck  su  erhalten. 

Um  es  ^l^ich  vorrjegzunehmen  :  die  Unterhaltung 
hatte  kein  "  Ergebnis  ".  Sie  v^ur   auch  nicht  so  angelegt, denn 
die  versciiiedeneh  Ji;iiizelheiten,nach  denen  er  mich  frt)gte,wie 
mein  DoktordipiÄm  ustv.  kann  er  auch  aus  den  Antworten  auf  den 
Fragebogen  finden.  Vielmehr  v^ollte  er  offenbar  ei  .en  Einblick 
in  meine  Art  gewinnen  und  tat  d^is  in  einer  reizenden, menschli- 
chen und  offenen, aber  auch  unverbindlichen  Weise.  Oft'ensicht- 
lich  mit  Plan  liess  er  sich  von  denen  erzählen, mit  denen  ich 
fr'.iher  gearbeitet  habe  und  von  denen, die  ich  jetzt  noch  kenne|! 
T?ollto  meine  Meinung  llber  die  ofj'iaielle  Statistik  erfahren 
und  nur  nebenbei  über  meine  Arbeitspläne,  i^ir  machte  mich  noch- 
mals d^irauf  aufmerksam, dass  die  Foundation  auf  Rückkehr  Wert 
lege  und  ich  wies  daraufhin, da ss  ich  in  anderem  Felle  diesen 
Weg  nicht  beschritten  hätte.  Auch  das  heikle  Thema  meiner  bera 
liehen  Stell un^^  wurde  in  der  notwendig  delikaten  Weise  bespro^ 
ohen, brieflich  lässt  sich  Ja  dardber  schner  verkehren. Neu  ifarex 
mit  zwei  Punkte  :  gegen  die  Mitnahme  der  Prau  auf  die  Rei-  an 


;/• 


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W- 


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werde:,  jetzt  -  im  Qe.ensatz  zu  früher  -  keine  iöiniJände  er- 
hoben, ^ohl  aucli,weil  das  Stipendium  jetzt  grundsätzlich,  nur; 
fUr  ein  Jahr  erteilt  TVird.    Zweitens  soll  aie  Erteilung  der 
Btipondiüu  kUn'ti^  nur  flir  SpetialforBehungen  vorbehalten 
sein.  Unter  den  ^enf).:jiten  Problemen, die  bevor^su^t  sind, fin- 
det  r^h.'ih   ■lixoh  eine  ..btoilun,;  "   riiuineu  Kconomy   ".Ich  we  de 
in  HückBiciit  d?irvuf  -bei  lüeinom  Arboitsplmi  auch  diot^es  Theaa 
bür;iiir:;n, in r, ufern  die  i^rc-ktische  Seite  meiner  Untersuchung 
eine     liiiinn'siiiiiiive  La<?jerpolitik  irt.  ^    - 

Der  Boi:iueh  vc^r.  Lr.   i^Viilin^:  und  der  Verlauf  der 
Unteriialtun^  darf  m.L.    durchaus  positiv  £;ewertet  werden.   Er 
aei^^t  iiundnder3t  ein  ernrithiifteB  Interesse  der  Foundation  an 
Eein^in  Berruihon^en.   Naturlich  lassei.  sich  die  Herren  rille  EXii 
sctieidun^jen  offen  und  weisen  auf  die  fornrtlen  Sch^^ierigkeitea^ 
meines  Falles  hin, aber  ssie   i:ind  guten  Willeiis.   Auch  scheint 
mein  Arbeitsplan  auf  Vcm  ständnij3  zu  stossen,  ebenso  enxtspricixl 
mein  'Guasch,  arn  1.   Oktober  1935  ^uizutreten  und  von  dem  Jahr 
drei  Lon.^ite  in  En^.;l*j:d  un.d  den  Rest   in  den  Vereinigten  St'^Ä- 
ten  zu  verbrin^;en,den  Intentionen  der  7ouadation.    Die  einge- 
schickten Fri^;ebogen  -^erde   ich  im  Laufe  der  T^oelie  beantwor- 
ten, ebens.    den  englischen  ArbeitiJplan  e  .nschiea.en.   Damit  ist    | 

vorerJ3t  von  mir 'aus  alles  getan, \'?as  ich  fcun  kürjnte.    Ich.  wer—  | 

■  % 

de  Si'..  auoii  ueiter  von  d  n  Foruciiritten  meiner  BemiUiungen  80-*;ä 

fort   unterrichten. 

Anfan^j  voriger  v;oche  bin  ich  aus  der  Schweiz  hie 

her  zurückgekeiirt.    Meinen  Brief  aus  d  n  Betc^^n  hiben  Sie  doch! 

Wühl  erhalten?   Ich  hoffe, dass  die  14  Tage  Erholung  sich  bei     :^ 


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!, -  \'..:'. ..  CiU :. 


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mir  gut  nuswi-  ken  Pferden.   Vorerst  i.st  die   xJrfrir.ohung  noch  von 
^Qii  öchTVierigkeiten  [iberdeGkt,die  sich  bei  mir  Jedesmal  aus  der 
'  Aiii5:liciatiöiürung  erhüben.    Zudem  trcifen  Tvird  seiir  uixresundes  VTe 
ter  hier  an;iii  Laufe  einer  Woche  wandelte  sich  der  Schneefall 

iii  Fr.5hlin^Bluft.   Die  Pol^e  davon  war,das8  ich  mir  eine  starke 
Lrl:Jlltuni;  z\.\.zo'c.    [/.eine  Prau  lie^t  ^3  .g^.r  zu  Bett  riit  LuDme,die 
au^enblicklicii  iiier  epidemisch  grasriert.J3o  bleiben  r7ir  uns 
also   iji  }Lr.'thiii:icit  trt^u.  .      . 

'ollen  'CAi^  bitte  Ihrer  Prau  Geniaiilin  au.sricLten,das8 
ie4i  Bamsta^-  ihren  Brief  bekenir.en  h'^.be.  Icii  habe  mich  seiir  Über 
ü-iG  uns  intorossnnten  Kitteilün^:en  ^^efreut  und  ^.Qi\  Scheck  wei- 
tcr^^eli tot. Eine  AntT;ort  erfoljt  recht  bald.  J 

oüiöii  i)io   "ufr,  heri'jlichr>te  ge^t^^rüsst   aucii  xil  Auftrag 


mvjiner  Frau  von 


liiren 


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^^•uo  ^y^  )im^^  ,  U.Jv^f^''  Wt^^  /An^rWW  ^/r»i<H^  ^•Hr^  ' 


University  op  Minnesota 

ScHooL  OF  Business  Administration 

MiKNEAPOLU 


Januaiy  17,   1935.    \ 


'•i,!^l:;-' 


Lieber  i»oktor  Soudek* 


Das  i'roblem  der  Fellowship  scheint  komplizierter  zu  sein,  als 
ich  es  angenommen  hatte. Vielleicht  lieg^  aber  nur  eine  bureaukratische 
verzoegerung  vor.  Dr.  Lange  meinte,  die  Hockefeller  Foundation  werde 
keinen  formalistischen  Standpunkt  einnehmen,  eine  erneute  Korrespondenz 
mit  i>r.  lü.ttredge  schien  ihm  wenig  opportun.  Ich  will  aber  jetzt  doch 
erneut  an  ur.  üittredge  schreiben  und  bitte  Sie  ihrerseits  sich  noch- 
mals an  ur,  Kehling  zu  wenden,  ■t'ersoenlich  wie  akademisch  liegt  mir 
ausserordentlich  viel  daran,  dass  Sie  das  Stipendium  erhalten ^und  wenn 
moeglich  nach  Minneapolis  kommen,  solange  ich  noch  da  bin.  iiis  ist  aber 
auch  eine  andere  moeglichkeit^  als  die  Kockefeller  Foundation  momentan 
nicht  zu  finden,  man  wird  von  Kuropa  nicht  geholt,  von   ganz  wenigen 
Prominenten  abgesehen,  \md  da  handelt  es  sich  meist  um  Maturforscher 
und  ii^thematiker.  man  muss  schon  einmal  zunaeohst  hier  sein,  aber  auch 
dann  ist  es  nicht  leicht,  hier  ifuss  zu  fassen,  inmerhin  sind  viele  Moeg- 
lichkeiten  "an  sich"  gegeben. 

Wie  schwer  es  ist,  eine  ueschaeftigung  zu  finden,  koennen  Sie 
dfiraus  ersehen,  dass  ü'ritz  Strauss  \ingeachtet  guter  Beziehungen  bisher 
keine  permanente  Stelle  finden  konnt^.  Sein  Vertrag  beim  Wationsd  iJureau 
ist  zwax  verlaengert  worden,  das  ist  aber  eine  rein  temporaere  iingelegen- 
heit.  Zusaetzliche  Schwierigkeiten  ergeben  sich  auch  noch  daraus,  dass 
ich  Mew  lork  verlassen  habe,  uamit  habe  ich  die  Fuehlung  mit  den  mass- 
gebenden iireisen  verloren,  Das  bekomme  ich  jetzt  selbst  empfindlich  zu 
spueren.  ich  bin  sehr  gern  hier  und  auch  meipe  Familie  scheint  sich 
hier  gut  zu  fuehlen,  7/ir  waeren  direkt  ungluecklich,  wenn  wir  minneapo- 
lis, wo  wir  uns  so  schoen  eingelebt  haben,  wieder  verlassen  muessten« 
Ob  aber  bei  den  budgetaeren  Verhaeltnissen  der  üniversitaet  mein  vertrag 


yv^-^^r^. 


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über  den  ersten  Oktober  35  verlaen^ert  werden  kann,  erscheint  sehr 
fraglich,  und  das  ung^eachtet  aller  Sympathie,  die  man  mir  entgeg^en- 
bringt.  imdererseits  haben  sich  meine  Beziehungen  zum  National  tJureau 
durch  meine  lemge  Abwesenheit  stark  gelockert,  ris  kommt  noch  verschie- 
denes hinzu,  üei  aller  Aohtimg  vor  den  wissenschaftlichen  und  morali- 
schen iiigenschaften  von  Jj'ritz  muss  ich  doch  sagen,  dass  die  Zusammen- 
arbeit nicht  so  eriolgreich  war,  wie  ich  es  erwartet  hatte  (was  ich 
ihm  nicht  zum  Vorwurf  machen  kann,  Äioegl icherweise  ist  das  mehr  meine 
Schuld;  und  auch  sonst  <tll:e  Beziehungen  zum  National  uureau  keine  Ver- 
tiefung erfahren, teftl^«».  Teil v^ eise  aus  Bescheidenheit,  teilweise  ^^^fe 
auch  aus  iiiangel  gesell  schaftlichen  Schliff  e»  hat  sich  iJ'rltz  dort  nicht 
durchsetzen  koennen, Schliesslich  kam  hinzu,  dass  Brofessor  Mitchell 
von  iuifan^  an,  die  Idee  eines  deutschen  üssistenten  fuer  verfehlt  hielt, 
vom  Standpunkte  der  wissenschaftlichen  Technik  und  des  ganzen  Betriebes 
im  I^ational  Bureau  hatte  Mitchell  Recht.  So  habe  ich  im  Grunde  genom- 
men i?'ritz  leider  nicht  das  bieten  koennen,  was  ich  vor  hatte,  waehrend 
meine  eigene  Stellung  stark  gelitten  hat.  Bjuba  meint,  es  waere  ganz 
anders  gekommen,  wenn  Sie  dort  waeren.  h's  hat  aber  keinen  Sinn  darueber 
zu  philosophieren,  wie  es  Ljuba  noch  immer  tut,  weil  diese  Moeglichkeit 
bei  der  prinzipiellen  i^instellung  von  Mitchell  damals  einfach  nicht 
gegeben  war. 

Die  Frau  von  Fritz  war  schwer  krank  und  musste  operiert  werden. 
Jetzt  ist  sie  schon  so  gut  wie  ganz  wiederhergestellt.  Ich  habe  diMien 
Schioksalschlag  von  Fritz  nicht  leicht  gekommen  und  moechte  so  gerne 
ihm  eine  Stelle  verschaffen,  die  ihm  mehr  einbringt  (was  er  jetzt  nach 
der  langen  Jirankheit  seiner  Frau  dringend  braucl:©  und  die  ihn<^ehr 
befriedigt.  Von  hier  aus  ist  es  aber  sehr  schwer.  Mitte  Maer»  gehe 
ich  wieder  nach  New  York,  um  meine  Arbeit  am  National  Bureau  fortzu- 
setzen. Ich  kann  dort  &bis»  nur  knapp  einen  Monat  bleiben.  Es  dauert 
aber  immer  eine  Weile,  bis  man  die  alten  Beziehungen  wieder  aufnehmen 
kann,  ^ 

Unter  Beruecksichtigung  der  gegebenen  Wirtschaftsverhaeltnisse 
erscheint  eine  Fellowship  der  Hockefeller  Foundation  nocht  immer  das 
beste.  Sie  g-ehoeren  aber  zu  den  wenigen  Kandidaten,  die  es  kraft  wissen 


/ 


/ 


-  2   - 


cohaftlicher  «.Qualifikation  und  Charakt ereignen sohaften  "besonders  verdie-| 
nen,    Dr.   Lange  hat  hier  den  besten  Eindruck  hinterlassen.    Seine  7or- 
trae^je  in  meinem  Seminar  wajen  zum  Teil  ganz  vorzueglieh,   und  da  an 
unseren  kris^ntheoreti sehen  Diskussionen  fast  alle  meine  Kollegen 
teilnahmen   (es  war  das  ein  ausgesprochenes  Professorenseminar)  konnte 
Lange  mit   den  einzelnen  Herren  in  engen  Kontakt  kommen.    Sie  werden 
verstehen,   wie  sympathisch  es  mir  waere^l,   Sie  als  meinen  unmittelbaren 
Schueler  hier  zu  haben.   l)r.   Lange  ist   zweifellos  ein  ungewoehnlioh 
begabter  Mensch,    oekonomisch  wie  mathematisch  vorzueglieh  geschult. 
Ein  kleiner  Mangel,    der  mit   der  Zeit  vielleicht  zu  beseitigen  sein  wird! 
macht   sich/In  seinen  Keferaten  vaa««yp^iit0lSft  bemerkbeu::er  verliert  sich 


in  Einzelheiten  imd  vergisst  die   "I"  Punkte,    die  er  sonst   sehr  wohl 
kennt.    Zuweilen  schien  es  mir,   als  ob  idnt  eine  gewisse  Tendenz  ja  kei- 
nen Baum  zu  übersehen,    ihm  Schwierigkeiten  bereitet,    den  -Vald  zu  se- 
hen.  Es  waere  unrecht,   wenn  ich  sagen  wuerde,   er  verfuege  nicht  ueber 
eine  synthetische  Begabung,   nur  verblas  st  im  Prozesse  der  linalyse 
sein  synthetischer  Credajike,   Ihre  Staerke  erblicke  ich  aber  gerade  in 
der  Synthese,  und  das  ist,   was  hier  die  belehrten,   die  tiammn) meist 
viel  bessere  i^nalytiker  als   Synthetiker  sind,   dringend  brauchen,   ^as 
der  77issenschaft  den  richtigen  ünstoss   erteilen  kann,   ist   die  Grund- 
konzeption,   Die  Detailanalyse  ist  von  groesster  Bedeutung,    aber  sie 
ist  nur  Mittel,    Die  umfassende  Bildung  von  Lange  draengt   ihn  auf  den 
Weg  der  Synthese,    er  biegt   aber  merkwuerdiger  Weise  wenige  Schritte 
vor  Erfassung  des  letzten  örundgeclankens  ab.   Bitte  das  nicht  als 
eine  Kritik  ^coar  Dr. Lange  aufzufassen,    den  ich  sehr  hochschaetze  und 
jetzt  hier  sehr  vermisse,   Helativ  ist   er  noch  iimner  der  "Synthetiker "/f 
Ich  wollte  nur  hervorheben,   wo  meiner  Ansicht  Ihre  Staerke  liegt, Es 
ist  auch  nicht  so,   als  ob  Sie  CcLieTDetailanalyse  nicht  beherrschten. 
Es  handelt   sich  nur  \am  eine  andere   Verteilung  des  Nachdruckes,  Sie  ge- 
hen mehr  auf  das   Cfanze.   7/ill  ich  Sie  hier  aus  persoenlichen  üruenden 
haben,    so  wissenschaftlich  wegen  dieses    "mehr".   Die  Synthese  muss 
auch  eine  gewisse  Elastizitaet  des   Oedankens   einsohli essen,   um  nicht 
in  Doktrintxrisraus   zu  mlmden,    fie  besitzen  aber  auch  in  hohem  Masse 
diese  Elastizitaet, 

Von  uns  ist  nicht  viel  neues  zu  berichten,    Dass  wir  hier  einen 


'  '  ^  -       '    ^.     ^    L£^    «-irr. —  ;„    -fc,^  Jr^..,,,^.    ^^,^'/L^   ^^^^Hm^ukt 


/tViA^   CUC^  .,^A0<4m»/   ^ 


^te^^tNMHbC 


sehr  lieben  Kreis  g-efunden  baten,   vdrd  Ihnen  Ljuba  geschrieben  haben. 
Unser  gesellschaftlicher  Verkehr  erinnert  in  vielem  an  unsere  beste 
Zeit  in  Berlin.   Ljuba  hat  hier  eine  so  herzliche  Aufnahme  in  üniver- 
sitaetskreisen  gefunden,   wie  nie  zuvor.    Sollten  wir  von  hier   weg-gehen 
muessen,    so  werden  nicht  nur  wir  Minneapolis  veimissen,    sondern  auch 
uns  wird  man  ungern  ziehen  sehen.  77ie  Sie  wissen,  spielt  hier  die  Frau 
eine  grosse  Ro  'le(  7/ird  sie  abgelehnt,    dann  hat  man  nicht  zu  lacherj. 
Das   scheint  uebrigens  iJ'ritzens  Leben  etwas   zu  erschweren,   wie  Lange 
•umgekehrt   durch  die   Sympathie,   die  man   seiner  Frau  entgegengebracht 
hat,    seinen  Aufenthalt  hier  wesentlich  verschoenem  konnte. 

Im  Winter-Semester  (der  vor  einer  V7oche  begann  und  bis  zum 
15.JS(Uierz  dauert;   halte  ich  ein  groesseres  Kolleg  ueber   "Capitalism 
and  i^lonned  Economy".    Im  Seminar  behandele  ich  die  theoretischen  (jrund-| 
fragen  einer  'Tlanned  ü^conomy".    Im  Herbst-Semester   (vom  I.Oktober  bis 
zum  15. Dezember)   las  ich  ein  dreistuendiges  K-olleg  über   "Probability 
and  StatistiTjs".   Daneben  hielt  ich  das  bereits  erwaehnte  krisentheoreti- 
sche^  Soninar  ab.   üIs   Drucksache  schicke  ich  ihnen  otaB     die  Inhalt s- 
ueberoicht  meiner  "rrpbabilit7"-Vorlesung.i^ach  wie  vor  bin  ich  glueck- 
lieh  hier  lehren  zu  koennen.    ii^s  bedr^uckt  mich  nur,    dass  ich  sonst    zu 
nichts  komme.   Die  Lehrtaetigkeit   absorbiert  mich  zu  sehr.   Ich  opfere 
Stunden  urd  Stunden  auf  die   Vo  bereitung  der   Vorlesungen,   habe  im 
Herbst /^ine  riesige  mathematische  Literatur  durchgestoebert.    Fuer  mehr 
reicht  aber  die  Kapazitaet  meines   ^ehims  leider  nicht.    I^ur  langs^^ 
schreitet  meine  Arbeit   fuer  das  ivational  bureau  fort,   obwohl   sie  im 
Rohbau  bereits  seit  Monaten  fertig  ist. 

Die  V/irt Schaftskurve  habe  ich   schon  seit  langem  nicht  mehr  ge- 
sehen.   Sie  wollten  mir  die  Oktober-l<J"ammer  schicken,    haben  es  aber  offen- 
bar vergessen.    Inzwischen  wird  wohl    schon  eine  weitere  Wummer  erschie- 
nen  sein.    Kx)ennten  Sie  mir  die  7«r.£.   nibch  schicken/  loh  waere  Ihnen 
sehr  dankbar. 

in  der  Hoffiiung  recht  bald  von  ihnen  zu  hoeren,   verbleibe  ich 
mit   den  herzlichsten  (iruescen  von  Haus   zu  Haus  als  Ihr  alter  Freund 


"S^ 


./^CAU,^Ji 


Frankfurt  a.U*,clan   U.XlI^lvSi* 


Sehr  geehrter  Herr  Doktor! 


Auf  Ihren  Brief  vom  -^v). Oktober  bin  Ich  Ihnen  noch  Ant- 
wort Bchuldig'Die  früheren  Briefe  über  die  ^tj^eniiimangelegenhelt 
hatten   nich  mit  meinen  Briefen  gekreuzt »Ihr   Schreiben  vom  25 »Okto- 
ber war  nur  die  Bestätigung,  laß  f^ie  alle  diesbezüglichen  Briefe 
von  mir  bekommen  hatten» Neu  s  habe  ich  von  der  Rockefoller^^ounda- 
tion  nicht  gehört f Herr  ^r«Fehllng  hat  mir  für  Knde  November  Be8cheld| 
zugersagtfaber  bisher  weder  in    1er  Angelegenheit  d^r  Staatsangehö- 
rigkeit noch  wegen  der  Jetzt  fälligen  offiziellen  Bewerbung  von 
eich  hören  laisen^Ich  wollte  eine  gewisse  Re/ipektfriat   eine^hle- 
bön,beTor  ich  von  h'er  aun  Herrn  I^r^^ehling  angehe*In    ien  näch- 
Rten  Tagen  werle  ich   ihn  "'ogl  vorf^sichtig  anfragen« 

Entschul ^*igen  Sie  bitte, daß  Sie  so  lang   e  nichts  von 
mir  gehört  haben, aber  ich   kam  beim  besten  ^''^illen  nicht   zu  einem 
Briefe  ••«•in  B*'reaM  gab   es  sehr  viel   Arbeit  unl  a'ich  moine   »3tun  Ien  zu 
Hauee  waren  mit     tn  lien  un'i  Vorarbeiten  für  WirtBChaftskurvenar- 
tik'^l  unl  andere  auogefÜllt*Fur  die  Wirtoch^iftakurve  habe  ioh    üe:  - 
mal  einen  Artikel   geschrieben  über  "itonjunkturfinanzierung  a'eeits 
vom  Ä-apitaimarkt^fder  mich    meiner  theoretischen  i'ragen  wegen  stär- 
ker in  AnspruC'i  nahm, als  es  üynet  ublicherweiae  heutzutage  noch 
Artikel   tun «Einen  Anpenlix  dazu    stellt  nun  eine  kleine  ^lo  >Be  dar 
über  die    leutichen  ^roQbankbilanzen  im  Jttonjunkturan';tieg,die  ich 


eben  beendet  habe-B^^jide  Aufeätne  worden  ^19  im  nächsten  Heft  der 
Wirtech  ift8kni\fi  und  als  Sodöerdrueice  erhalten» 

J-oh  hätte  ihnen  in  diesen  ^^agen  ausfuhrlicher  geachriebent 
wenn  ich  mich  nicht  vor  über  acht  Tagen  mit   einer   ataricen  Erlcäl- 
tungfdie  ziierßt  die  Niere  angegriffen  hatte  und  Jetzt  mit  RuCJcen-* 
neuralgie  a^  kiingtihätte     na  ^ett  legen  müeeen^^a  meine  SrlcranKung 
unseitgemäfl  mitten  in  die  Abechlußarbeiten  für  die  Wirtschaftekurv^ 
kamfVerbraucHte  ich  meine   restlichen  iträfte   zur  Fertigstellung  der 
Korrekturen  und  Artikel »Zu  einem  Privatbrief  reichte   es  leider 
nicht  «In  der  n'ichBten  Woche   darf  ichaufatehen  und  sollte  ich  miw 
dann  besser  fühlen, will  ich  Ihnen  schreiben, eon^t  in  oder  nach  den 
^'-^eihnachtrferi9n,dle  ich  in  der  Heimat  bei  meinen   >'dtern  zu  ver- 
bringen  gelenKe» 

ö-^etatten   ^ia    ^?   lange   den  Aufschub örtlßen  ^ie  bitte  Herrn 
I^r»i»ange  und  e  i-^n  ßie    -eibst  ^-ufs  herzlichBte  gegrüßt  von 

Ihrem 


' '»,  • 


'J  ■' v 


University  of  Minnesota 

ScHOOL  OF  Business  Administration 

MlXXEAPOtlS 

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University  of  Minnesota 

ScHOOL  OF  Business  Administration 

MiNNEAPOLIS 


Ootober  Zoth^  1934* 


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Lieber  Doktor  Sottdekl 

loh  sohrieb  Xhn«ii  gleloh  naoh  meiner  Raeokkehr  nach  JÜnnenpo- 
Xie  Anfang  Ootober«  Leider  habe  ioh  bis  heute  keine  weitere  Haoh* 
rioht  Ton  JLhnen  ueber  die  Verhandlungen  ait  Dr.  Eittredge,  Nadh  der 
Bjiftpathieohen  Stellimgnahme  von  Dr.  K«  hatte  ioh  angen^oHnen,  daes 
Sie  Bit  siemlioher  Sidherheit  oit  einen  f ellowehlp  reohnen  koennen* 
Htm  weise  ioh  nioht,  soll  ioh  nooh  weiter 'warten  oder  ÜTm   üttredge 
m  besohl eranigte  Erledigung  bitten«  Mir  lieg^-^  viel  daran,  Sie  moeg- 
liohst  bald  su  sehen,  und  da  ioh  vorerst  gar  keine  Aussieht  habe, 
nadh  Europa  su  komnen,  werde  ioh  mioh  «ncsidlioh  freuen,  Sie  hier 
begmeeeen  su  koennenj 

Zur  Zelt  haben  wir  hier  swei  Fstllows  der  fiookef eller  Foundatioj 
Vr,   Oskar  Lange  ans  Xrakau  und  dt»   Tiutner  aus  Wien«  Tintner  bleibt 
hier  nur  eine  Wöohe,  wtthrend  Lange  bis  Ende  Deso&ber  hier  su  bleiben 
gedenkt«  Langes  Aaw^idekeit  Teranlasste  niöh,  ein  besonderes  krisen* 
theoretisohes  Seminar  absuhalten  (""Theorie  des  Qleiohgewiohts  und 
Probleme  der  iil^nsmik**  )•  Eine  eigenartige  Konstellation  hat  es  bedi] 
dass  es  SU  einem  Bosenten-Seminar  geworden  ist«  Es  nehmen  daram 
Teil:  der  ausgeseiöhikete  marshallianer  Fredezlo  B«OazTer,  einer 
der  besten  Paedagogen  in  USA,  der  brillierende  Qeldtheoretiker 
Artknr  B.Marget,  der  mathematisoh  wie  oekonomisoh  Torsueglioh  ge* 
sohulte  StatistikerBruoe  D«Mudgett,  der  theometisoh  stark  interessier! 
te  agrioulturml  eoonomist  Warren  C«  Waite,  der  ungewoehnlioh 
solwrf sinnige  Betriebswirt  Roland  S.Vaile  (diese  fuenf  Merren  sind 
Ordinea*ien;«  Von  den  juengeren  Dosenten  moeohte  ioh  besonders 
den  Englaender  üexbert  Tout  erwaehnen,  der  Sn  der  Eoononetrioa  su- 


säumen  mit  Hansen  den  bekannten  Artikel  ueber  üagrek  und  Seiynes  g«sohrieben 
bat»  Die  nebrigen  Teilnehaier  sind  Dootoranden,   die  bereits  stn  ünterrioht 
siigelassen  sind.iok  hatte  grosse  bedenken  die  '*Leitni|g**  eines  solohen 
Seninars  su  uebemehnen  und  habe  wiederholt  Prof«   Oarver  gebeten  den  Vorsitt 
8u  uebemehaen«  Er  hatte  aber  den  staerkeren  Willen  und  hat  aioh  Teranlasst^ 
de»  oaizman  lu  spielen«  JMin  Frograan^der  Besprechungen  sohioke  ioh  ihnen 
noeh  tu«  Das  erste  Referat  wird  Dr»  Lange  (als  unser  Ehrengast)  halten»  und 
«war  ueber  die  Voraussetsungen  d^x  allgemeinen  Gleichgewiohtstheorie  bei 
den  Klassikern  und  der  Laasanner  Schule«  ^"^^  H<a.u^»^  <;/  ^  iAJa-g^i^yCt^J^'- 


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Ja^  tC^t ^  ^^  ct^    ^^  ^^  vM"»^**  . 

^^     Die  SaBinarbesprechungen  yerspreohen  -soweit  ioh  es  nach  der  e; 

Sitsung  beurteilen  kann-  sehr  anregend  sioh  gestalten«  loh  hoffe  Tiel»  na- 
nentlioh  yon  Qflirrer  su  lernen«  lies  Ton,  der  hier  gans  allgemein  herrscht » 
ist  oharakteristisoh  fuer  eine  Geneinsohaft  wen  (^lehrten»  die-jeder  Eitel- 
bar bar ,*^  ernst  um  F^nibleme  ringen«  Eine  sehr  sohoene  Azbeitsgemeinschaft, 
die  nur  einen  tImiiliBB  Mangel  aufweist: wir  haben  keine  Juengeren  Studenten 
unter  uns«  Dieses  paedagogisohe  missgesohiok  hatte  ioh  auch  in  meinem  Kolleg 
ueber  Probabilitjr  und  Statistika«  Prof«  Mudgett  und  Prof«  Waite  sind  staendig 
da  und  dann  nur  noch  Juengere  Dosenten,  aber  nicht  Studenten  (gans  im  Qegen- 
sats  sram  Sommer  und  Wintersanestert  wo  die  Ansah 3  der  Hoelter  bis  su  35  an- 
wuchs und  auch  viele  Juengere^  wenn  atich  graduates  students  einschlos^ 
Dabei  ist  auch  mein  üiKrb  st -Kolleg  durohaus  elementar,  wenn  ioh  mir  auoh  die 
Freude  erlauben  darf,  die  Tafel  roll  mit  Formeln  su  beschreiben«  Die  Ami^ 
senden  sind  mit  den  Formeln  durohaus  vertraut«  Was  ich  mache,  ist  sehr 
simpel:  loh  suche  Jeden  Schritt  im  der  mathematischen  Statistik  konsequent 
probabilistisch  su  interpretieren«  Selbst  die  sur  Erlaieuterung  (der  (PeehpH^y 
versohiedemer  Reohenverfahren  herangesogen  Beispiele  werden  so  gewaehlt, 
dass  ihre  Beschreibung  eine  yrobabilistische  C^eneralisation  ermoeglicht« 
Xoh  habe  versucht,  diesen  Astadifetm  Weg  su  beschreiten,  weil  er  auoh  den 
Amerikaner  einiges  su  bieten  scheint«  Technisch  sind  sie  mir  doch  ueberlegen, 
da  bot  mir  die  «ahrscheinlichkeitstheoretische  und  logische  Interpretation 
gute  Oelegenheit  fuer  Analysen,  die  den  Amerikanern  und  auoh  vielen  Kontinen- 
tal nicht  so  vertraut  sind«  Da  konmeu  Lexis,  Bortkiewics,  Tschuprow,  J«t« 
von  neueren  Autoren  KisQrnes,  Mises  und  eine  Reihe  juengerer  mathematiker, 
die  wahr soheinliohkeitstheore tisch  interessiert  sind.su  Worte«  Besonders 
reite  ich  auf  dem  Begriff  der^  mathematischen  Erwartung  herum,  um  su  zeigen. 


«i«  X«ioht  «aa  nit  s«iMr  külU  auf  d«]i  riobtigM,  W|^  der  Prdbabillstik 
g«l«it«t  wizd«  JPaxall«!  dasu  wird  der  Haolnrttle  erbracht«  daat  wahreoheiii* 
Uohi^itstiieor^tieolM  SohMMttft  j^te  «odelle  foer  die  **AbbildoB^**  d7B»i- 
•ober  ^Birstelieii»  weim  aooli  bot  der  bharekter  der  kausalen  Verknuepfmcr 


aufig^eseigt  ■■■iHBnkHmy  aioht  aber  die  "Straanheit"  bereelmet  werden  ktan* 
Soweit  ist  die  Saohe  sehr  anregend  aaoh  foer  aidh,  weil  iöh  gezwaxkgea  bin, 
die  geu&se  Saobe  logisoh.  inner  wieder  und  wieder  duroh gudeTiken,  Trotsdeu 
waere  ein  "logieob"  priiditirerea  Xolleg  von  Standpunkte  der  Faedagogik 
riohtige?. -Iqh  habe  Jetst  vßf  die  Studenten  nur  fiinfluss  duroh  das  Medium 
der  Jueageren  i^senteut  4^*  ''^^  ae^ne  Barlegnngen  mit  einer  Energie  und 
Xionsequens  verarbeiten,  wie  ioh  (fce  i^dMIi/iiuMÜiimi  ^rtSttgeniiieadO  ftpueher  ^ 
gesehen  habe*  ionexhin  werde  ich  in  dem  Anfang  Janusr  beginnen  Tezm. 
wieder  ein  ausgesproohenes  Studentenkolleg  abhalten* 

Mfine  Panilie  bat  sioh  hier  ueberraeohend  gut  eingelebt*  Meine 
Frau  wird  von  den  Sollegen  und  deren  Frauen  mit  ausgesuohter  Aufkerksam- 
keit.^Soh0n  in  den  ersten  awei  Woohen  haben  uns  alle  "Prominenten"  be* 
suoht»  einsohliesslioth  Dean  Ford  von  der  Oraduate  Sohool,  der  gewiss  ermes- 
sen unser  Hoohsohulreferent  ist,   ein  prachtvoller  Mann,  der  in  Marburg 
und  Qoettingen  studiert  hat,  ausgese lohnet  Deutsohland  kennt ,  joamentlioh 
dem  Sueden  und  eine  Monographie  uaber  den  Freihem  von  Stein  veroeffent- 
lioht  hat*   Als  Mensoh  wie  Qelehrter  gsniesst  Professor  Ford  einen  weit 
ueber  USA  hinausreiohenden  Ruf*  loh  erwaehne  ihn  besondsrs,  weil  Ford 
eine  gewiohtige  Stifflme  in  der  fiookefeller  Foundation  hatte  und  erst  vor 
knrsesi  sioh  surueokgesogen  hat  von  der  aktiven  Taetigkait  in  der  Foundation^ 
ImeThiTi  hoffe  ioh»  dass  er  moetigenfalls  audh  in  Ihrem  Falle  wird  eim 
Wort  in  die  Wagsohalle  werfen  koennen* 

Kina  fuehlt  sioh  -  im  Oegensats  su  Vew  York  in  der  Sohnle 
sehr  wohl  und  selbst  Boba,   der  su  broBsen  liebt »  ist  von  den  Professoren 
der  Redhtsfaknltaet  und  seinen  Kollegen  so  liebevoll  empfangen  worden^dass 
er  nioht  mehr  opponiert*  Zuweilen  sprioht  er  sogar  mit  grosser  Befriedignn« 
von  Minneapolis*   -  Wir  bewohnen  den  ersten  Stook  eines  kleinen  sweistoeoki 
gen  Hauses,   in  einer  ruhigen  Strasse,   in  der  alle  Haeuser  von  kleinen 
Oaerten  \img%\>en  sind*   Die  Einriohtung  ist  etwas  primitiv,  Boba  nennt  ^Ha 
ae  "kolonial **•  Duroh  kleine  Inprovisationen  hat  aber  meine  Frau  es 


i: 


8tattd«n,   der  Wobnuiig  einen  e«ropael80h«n  Anstrioh  8U  Terlellien.  Die  Ziji- 
mer  sind  klein  und  et«ar  so  niedrifiTt  wie  in  der  Boeaeretadt,   aber  uafirewoehn- 
lieh  hell.  IMm  ZlMser  lat  in  Wirkliohkeit  eine  Qleeereranda,  todase  idh 
'bei  den  eoimigen  Xliaa  hier  ob  Sckreibtieob  *^f\oerBaieh"Soiinenbaeder    nebnen 
kann.  Selbet  %m  Spaetbextat  habe  iob  Sonne  imob  8  aoxgeme  bie  h^/Z  naob- 
aittege,  ven  drei  Seiten.  Mir  ersobeint  das  als  ihjeikalisoher  Baeteel. 
Der  Ueberganff  i»i  Abend  vollsiebt  in  ungewoebnliob  knrser  Zeit. Selbet 
Bitten  in  Winter  iet  die  Zahl  der  Somnentage  bier  nagewoebnliob  groee. 
Sa  regnet  mxr  sehr  aalten,  üeber  die  Sdmeerezbaeltniaae  habe  loh  nook 
keine  richtige  Voratelltaig.  Ba  war  im  rorigea  Jahr  an  aanoben  Tagen  re^t 
arg»  riohtige  aibijriaohe  Sohneerervehaagen»  -*«id  eine  aibiriaohe  Xiaefll 
Ton  So  Orad  Celaina  unter  Vnll.  Jetst  iat  ea  aber  noeh  aehr  nam,   aodaaa 
wir  iiaa     anoh  ebenda  ohne  Mantel  xmd  aelbat  ohne  Weata  auagehen,  mehrend 
ea  dooh  in  Boaton  aohon  geedhneit  hat. 

Jb^ei  finden  Sie  einen  Gbaok  ueber  BM.So.-  faer  Qu.  Jfdff»  Darf 
ioh  Sie  bitten  ,  i)r.  W.  von  Mir  hespsliohat  grueeaen  au  wollen. 

-'■    XoShlaMTfe  reoht  bald  wen  ihnen  ¥äabrioht  au  bekoamen,   inawi- 
aohen  die  allez&einliöhaten  Groesae  von  üana  au  üaua» 
ihr  alter  Freond 


C-^t-i-V/c^   •Xto^^x^.^-*^^ 


S'o^  SioaHStvLMjt,  S.S. 


'  :.  .!.<-' 


University  of  Minnesota 

ScHooL  OF  Business  Administration 

MiNNEAPOLIS 


Ootober  5th,   1934. 


Lieber  tl«rr  Doktor  Soudekl 

'9 

Nisioh  i&inneapolis  zniraeok^dkohrt ,  finda  loh  einen  sehr 
frermdlioh  gehaltenen  Brief  iron  Dr.  Uttred^  Tor,  £r  aohreibt  unter 
anderen:  "Should  the  Oezman  Connittee  see  fit  to  nominate  Dr.Soudek,  I 
think  there  woxdd  be  a  reny  good  ohanoe  that  cur  Con&ittee  here  wonld 
approre  the  reoonaeiidation'** 

loh  habe  das  Oefaehl»  dass  wenn  Dr.  Fehling  keinen  Einwand 
erheben  sollte,  Sie  bestimmt  das  fellowship  erhalten  werdmi«  I»  positi* 
reoi  Falle  werden  wir  die  grosse  Freude  haben,  reoht  bald  Sie  und  ihre 
liebe  Oattin  hier  8u  begruessen.  Sie  werden  dann  mit  Dr.  Kittredge, 
bBW«  mit  Dr«  Van  Siokle  yereinbaren  moessen,  ob  Sie  merst  ein  paar 
Honate  an  der  Columbia  (bei  Mitchell  und  John  Haurioe  Clark,  Sohn  des 
beraefamten  Clark  tind  selbst  bedeutender  Krisentheoretiker;  und  an  der 
Harvard  IhiiTersitaet  verbringen  sollte,  wie  es  der  Regel  entsprioht  und 
dann  erst  naoh  Mianeapolis,  Chicago  (Henr^r  Sohults,  Khight,  Yinner; 
und  ev.  Standford  (Kalifornien)  gehen  oder  in  umgekehrter  Beihenfoige, 
In  Jedem  Falle  enpfehle  ioh  Ihnen  sohon  Jet  st  bei  einem  guten  Lehrer 
englisohen  Ihiterrioht  su  nehmen,  um  sich  einigermassen  verstaendigen 
SU  koennen,  wenn  Sie  hierher  kommen»  An  Ihrer  Stelle  wuerde  ioh  auoh 
einen  korsen  Aufenthalt  in  London  (hajek,  Bobbins,  hloks;  und  er«  auoh 
Cwbridge  in  Aussicht  nehmen«  Zu  allen  Herren  werde  ioh  Ihnen  Empfeh- 
lungsschreiben mitgeben  und  bin  ueberseugt  davon,  dass  Sie  herzlich 
«ofgenonmen  weirden  werden. 

Meine  Familie  hat  sich  hier  geas  gut  eingelebt«  Kina  ist 
mit  der  Schule  sehr  zufrieden  und  Boba  ist  von  den  Professoren  der 
Bechtsfakultaet  mit  grosser  Aufbierksamkeit  und  Herzlichkeit  behandelt 


worden«  Auoli  meiner  Frau  aoheint  es  gut  su  gefallen*   Die  masegebendea 
Mitglieder  nneerer  Fakoltaet  haben  Sie  bereits  anfgesnoht»  was  ioh 
als  grosse  Aufteerksaiakeit  betrachten  kuss«  Sie  entsinnen  sioht   dass  ioh 
da  atioh  sohon  andere  Erfahrungen  gelegentlioh  habe  aaohen  snisssen.Sie 
werden  stannen»  wie  herzlich  die  ^i^nBohen  hier  sind  und  wie  besoheiden 
s  elb  st  (fiaenner  rom  Weltraf  sind« 

loh  schreibe  Ihnen  in  den  naeohsten  Tagen  ousfaehrlicher«  Die 
Adresse  bleibt  tinveraenderttUhiversity  of  Minnesota,   Sohool  of  Business 
Administration ,  Minneapolis,  Minn*  Auf  alle  Faelle  teile  ich  Ihnen 
jedoch  auch  unsere  Privatadresse  nit:    5o9  Sixth  street,  S.E«   ,  Min|Mj>o-| 
liSy  Minn,  Die  Wohnung  ist  recht  echoen,  mit  kleinem  Garten  in  der  Front| 
imd  hinten  nnd  mutet  durchaus  europaeisoh  an«  Die  Einrichtungen  ist 
einwenig  primitiv* Dass  ioh  meine  Buecher  nicht  hier  habe,  erschwert  mir 
natuerlioh  die  Arbeit.  Dooh  ist  das  alles  nicht  so  sohlinn«  loh  bin 
nach  wie  vor  sehr  eufrieden. 

Mit  herellohsten  Qruessen  von  -^^s 
zu  Hans  Ihr  alter  Freund 


Frankfurt, den  12.  Oktober  1934. 


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Sehr  geehrter  Herr  Dr.  Altsohul,  "^ 

seit  Ihrem  Brief  vom  8. September, far  den  toh 

Ihnen  noch  Bohr  danke, hat  sich  manches  erei^iet.  Damals  hat 

> 

ich  eben  die  Antwort  von  Dr.  Pehling  bekommen, ich  möchte  i^ 
noch  ausführlich  Llber  mich  schreiben, ehe  ich  im  Dezember  ei 
offziolleß  Bewerbungßsclireibon  schicke.  Der  Aufforderung  vc 
Dr.  Fehling  konnte  ich  erst  am4,  Oktober  nachkommen, da  ich 
bis  dfiiiin  beruflich  aus Beroraent lieh  angespannt  vvar.Ich  ßclj 
Ihm  auafahrlich  und  BO,daBS  alles  becintwortet  war, was  die 
Foundation  von  mir  wisren  wollte.  Eine  Kopie  des  Briefes 
le^e  ich  Ihnen  bei.  Gestern  bekam  ich  nun  einen  kurzen  Brie 
von  Dr.  Feiil.ng, worin  er  mir  den  Empfang  des  Scüreibens  be- 
BtHtlgt  und  auch  auf  den  "  Lebenslauf  "  aui  Uckl>.oxamt,d©n  idii 
ge^jondert  beigelegt  liatte.  hr  schreibt  :  ♦♦  Da  Sie  tschecho- 
slowjikincher  Staat sant^ehöriger  Bind,köniite  ein  Aütrag  im  Ra 
men  des  ^tipendienpliines  flu:  Deutschland  nicht  aufgenommen 
werden.  Aber  auch  die  BerCicksichtigung  von  .d-r  Tsohechoilo- 
walwci  auB  wnrde  SchT;ieri^-;keiten  machen,  da  die  RUo^-kehr  in 
das  Heimatalnd  als  Vorbedingung  flir  alle  sozialwlsseBschaft* 
liehen  Rockefeller  Stipendien  gilt  ".  Das  iBt  natürlich  ein 
Missverständnis  von   Dr.  Feiiling,daB  aus  einer  formalsitischj 
Zuspitzung  resultiert.  Er  selbst  schränkt  ja  auch  ein  und 
setzt  hinzu  :  "  loh  habe  Gelegenheit, Anfang  November  einen 
Herrn  dc;r  BOziJilwisi;ünschaftlichen  Abteilung  der  RocJ:efello; 
Foundation  zu  seilen,  und  ich  werd<  mit  ihm  dann  auch  Ihre 
Angele  ,.  ■     ^,  •  -     ■  ,  .' 


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An^eleßenheit  duj  ohspreohen.  loh  gebe  Ihnen  dann  gleich 
Nachrloht  über  Beine  Anftioht.  '».  Ich  habe  sofort  auf  di( 
sen  Brief  geantwortet  und, wie  Sie  aus  dur  beigelegten  KO' 
pie  eröchen  ifollon^das  Mifisveretänfinis  aufgeklärt. Denn  1< 
kann  v?ohl  ruhigen  öüviisoens  sagen, dase  ioh  -  als  Wissan^ 
schaftlor  betrachtet  -r  au  Deutfiohland  au  rechnen  bin. 

Jedenfalls  zeigt  auch  dieser  Fall  wieaer,wie  f< 
maliiitißch  Rockefeiler  vorgeht, ivas  Öie  ja  auch  sonst  i^ 
Amerika  feststellen  konnten»  Mön  muse  deßhalb  das  Verhal 
der  verant^^ortlichen  Leute  an  dit^ser  Gewohnheit  mesBen  und 
ich  habe  mich  von  /infnng  vji  darauf  angestellt.  Freilich  öi 
moine  Veriautungen  durch  dos  letzte  Schreiben  von  Dr.  PöJili 
weit  Ubortroffen  v^orden.  Aber  auch  das  entmutigt  miol-i  nioJ 
I  h  bitte  Sic, gleich  mir  diösen  Pornalißr.us  hinaunehmen 
nicht  in  das  schwebende  Verfahren  einau^reifcin.  In  Ihrem 
Brief  erwähnen  8ie,daB8  Sie  nochmals  an  Dr.  Kittredge  ge- 
schrieben haben.  Ich  erkenne  daraus  Ihre  grosse  Umsicht 
bin  Ihnen  dankbar  dafür; in  der  augenblicklichen  Situat.  Jiä 
halte  iche  aber  fUr  gut, die  Leute  nur  insofern  mit  meineofi 
Fall  zu  beschäftigen,  als  da:  iia  ordnungsmäesigen  Wege  mö^ 
lieh  ist.  Die  Promptheit, mit  der  Dr.  Feiiling  auf  alle  Aei 
serungen  reagiert, scheint  mir  Unterpfand  genug  dafür  &u 
Bein,da83  mit  grosser  Korrektheit  vorgegangen  wird. 

SjÄJüai  Sollte  wider  Erwarten  doch  eine  Ablehnung 
erfolgen,  so  wurde  ich  das  niefit  so  auffassen,  wie  Sie  es 
wollen.  Keineswegs  kann  man  darin  Irgend  eine  Spitae  geg( 
Sie  erblicken.  So  etwas  durfte  nach  der  ganzen  Art  der 


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ren,  soweit  ich  sie  können  geleriit  habe^aufigeaohlosnon  sein* 
Kino  Ablehnuni*;  würde  auch  nux  in  Frage  kommen,  wenn  eben 
eine  der  notWüncLigen  VorauBretssungen  nicht  erfllllt  wlire,Si« 
sehen, welche  alle  das  sein  köi^iten.  Mein  Vertrauen  su  den 
herren  von  der  Stiftung  ict  auch  >  urch  das  gestärkt  woruen, 
was  mir  Dr.  EacLolf  Freund, der  kurzlich  hier  war,er2ählt  hat 
Ich  habe  ihm  von  meiner  Absicht  ^eGi)rochen  und  er  hat  naoh 
Darlegung  aller  Umsthnde  den  Bindruck  gewonnen,  dass  mein 
Bemilhungeii  nicht  außßichtßlOB  Bei  und  hat  a; oh, wenn  ioh  miti 
nicht  tausche, mit  Dr.  Fohling,den  er  sehr  schätzt  und  mit 
der  viel  umgeht, von  mir  gesprochen.  Kr  liear  mir  auch  kürz- 
lich sagen,  ich  möchte  meine  Bemühungen  b  schleunigen . 

J^efir  als  die  bereits  erhob  nen   I- in^.endungen  ftlrch- 
to  ich  die  öGhvdor.^keiten,di(.  mtr  auB  der  beruflichen  Sit- 
tuation  erwachsen.  Einen  Bet^ciieid  aber  meine  Zulassung  zum 
Beruf  h^bo  ich  x.och  irmer  nicht  bekommen,  ich  weise  also  ^^ar 
nicht, wie  lange  ich  hier  arbeiten  werde.  Aber  irelbst  wenn 
ioh  die  Zulassung-  Witte, wären  ke inesners  alle  Zweifel  be- 
hoben. Die  Leitung  befindet  fdch  nämlich, wie  ich  Ihnen  of- 
fen, aber  vertraulich  sa  ,en  muss,in  finanzieller  Bedrängnis. 
Kine  Sjüt±  Stillegung  zum  1.  Kovcmber  konnte  nur  dadurch  ver 
hindert  werden, dass  vdr  alle  erhebliche  Klirzuiigen  unserer 
Einkommen  in  Kauf  neüimen.  Bei  mir  macht  das  15  f<>   meiner  so- 
wieso nicht  Üppigen  Bozilge  aus.  Trotz  der  Opfer  konnte  uns 
die  Geschäft sleitung  den  Bestiind  des  Unternehmens  nur  bis 
zum  Juni  li>35  zusichern,  also  recht  wenig  Sicherheit  »geben. 

^  t"*"*  ..-."'''•'■-'.;■■      '      ■   -.      y      -  '  -  '   '   • 

So  kommen  zu  den  verschiedensten  Sorgen  noch  die  materiol- 


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len  hinau  und  Sie  werden  verstehen, daoe  loh  Jetzt  mehr 

je  an  die  Zukunft  denke. Meine  ßtille,aber  feßte  EoÄfinung 

gilt  dabei  Ihnen  und  ich  spreche  noohmale  die  Bitte  aus, 

üio  D?5ohton  auch  TveiterhAn  an  irgend  eine  ünterkunftsmö^ 

liolikeit  fUr  mich  denken, da  Beruf  und  St ipendienauß nichts 

raomentrm  selir  fraglich  auosehen, 

YäHÖLQ  deB  vorigen  Monate  habe  ich  eine  neue   '♦  Wli 

8Chaft8kurvo  *♦   fortißge6t()llt,öie  orhaXtei.  ein  Exemple** 

Sonderdrucke 
tSonderdruckc  meineu  Artikels,  aber  auch  noch  von  meinem  lei 

ten  Artitol.AUe^o.  blicjLlich  bin  ich  wieder  in  der  Ta^eearb© 

und  boschHftigo  mich  nur  Bv;iGCiiendurch  mit  einer  ^rtteeeren 

Arbeit  fdr  das  nttohf^»te  Heft,dit;  waiirscheinlich  Ubor  Börsen 

und  Konjonkturfinanriierixng  ^'Qhinii  wird. 

Seit  *  inl^er  Zeit  ißt  Hanna  Stern  ;;u  längerem 
Buch  hier, ich  war  «rter  mit  ihr  beisf^mmen.   Sie  geht  wohl 
nächr^te  T/oohe  wiouer  nach  Paris, aber  ;.ur  bin  zu  ihrer  Ab3 
ße  nach  Ajnerika,die  sie  fUr  reciit  bald  erwartet. 

Lassen  Sie  doch  bnls  wieder  etwas  hören  und  &. 
Sie  auch  von  meiner  Frau  aufs  herzliohnte  gcgrilsst  von 

Ihrem 


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Nöw  York,    don  8  «Sepiöinoer   li^A, 
IQli  Bropdway 


LiaDor  Doktor  Soudok: 


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Gleich  nach  i^mpf&ng  Ihres  Xieoen  briefes  voxs  ^/.August,  fuer 
aen  ich  Ihnen  oastens  danke,  hc.oe  ich  Dt.  Kittred^e  ucgehond  aus* 
fuehrlicher  geschrieuen.Kritz  ceint  eoenfalls,  dass  die  lineitergabe 
Ihres  Schreibens  an  Dr.  Fehling  ais  guenstiges  Zeichen  zu  werten  ist 
Die  Hockefeiler  Foundation  leite  die  Sache  nicht  v^öiter,  wenn  sie 
aie  Angölegenheit  nicht  als  chancenreich  bbtr&chte.  Tretzdec  gefaelK 
es  Kiir  weniger,  dass  Dr.  Kittredge  Sie  aul*  aen  Instanzenweg  verwie- 
sen ha^«.  iuin  weniger  forcaler  lieg  schien  dr  nach  unserer  Aus- 
sprache eher  angebracht.  Selbstreaenu  kann  can  iis  voraus  nie  cit 
Bestidcthoit  sagen»  ob  das  Stipendium  auch  bewilligt  wird.  Aber 
selbst  ic  unguenstigsten  Falle  koennte  es  sich  nur  um  eine  Versot- 
gerung  un  ein  Jahr  handelt.  Gewiss  waere  das  sehr  unangenehcBei 
dec  Ansehen,  das  ich  bei  der  Foundation  angeblich  geniesse,  cuesste 
ich  eine  endgueltige  Ablehnung  auf  mein  persoenlichea  Konto  setzen. 
Herrn  Profeüsor  Kozelka  habe  ich  geboten,  sich  erneut  fuer  Sie  einzu 
setzen,  wenn  er  ic  Herbst  wieder  nach  Paris  kecnnt.  Moeglicher  Weise 
wird  er  Sie  auch  in  Baelde  persoenlich  oe suchen.  £r  coechte  das 
Buch  von  Stan.Kohn  ueber  C2& thematische  Statisiik  englisch  herausge- 
ben und  hoerte  gerne  Ihre  Ansicht  daruebor. 

Meine  Familie  ist  bereits  in  Uinneapolis.  Ich  bleibe  bis  zum 
25* September  noch  hier. Die  Meinigen  hatten  sich  hier  sehr  gut  ein- 
gej^ebt  und  werden  hofientlich  auch  in  Uinneapolis  sich  wohl  fuehlen. 
Unsere  Privatadresse  ist:5o^  Sixth  Street,  S.£.  ,  Minneapolis,  Kinn. 
Meine  Frau  hat  sich  ueber  Ihren  Brief  sehr  gefreut  und  wird  Ihnen 
inzwischen  wohl  schon  geschriooon  haoen. 

Auf  wissenschaftliche  Fragen  kocme  ich  in  einem  besonderen 
Brief  noch  zurueck.  Hier  moech^e  ich  ciuh  nur  noch  fuer  die  freund- 
liche Zusendung  der  ^ir;.schsf tskurve  und  Ihres  Sonaerabdruckes  herz- 
lich bedanken.  Ihre  Aroeiten  finden  ic  Kreise  meiner  Freunde  viel 
Interesse*  Koennten  Sie  cir  weitere  Sonderabdruecke  schicken- 

Ich  hoffe,  dass  Sie  schoenen  Erfolg  haoen  werden  und 
veibxeioe  mit  herzlichsten  ^ruessen  an  Sie  und 
Ihre  liebe  Gattin  Ihr  sehr  ergeoener 


Ich  bitte  alle  Freunde  herzlich  zu 
gruessen,  besonders  Herrn  Oeser,Dr. 
lüfolff »Dr.Nuernberg  und  Paul. Ich 
habe  sie  a  lle  in  schoener  Erinnerung 
bewahrt  und  denke  eft  an  die  alten 


^'«'«^^Ä-,^  .y^^^^Ä^^L-*^^ 


Prankfurt, den  25.  August  1934. 


Sehr  geehrter  Herr  Dr.  Alt schul, 


H^ 


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vor  einer  Woche  erhielt  ich  Ihren  Brief  vom 

8.  August, worin  Sie  mir  die  Antwort  von  Prof.  Kozelka  aua 
Pari«  mitteilen.  Als  ich  Ihren  Brief  erhielt, hatte  ich  noch 
nichts  in  der  Angelegenheit  des  Rockeffeller  unternommen.  Ue 
ne  Passivität  war  nur  darin  begründet, das s  ich  noch  immer 
nicht  klar  in  meiner  beruflichen  Situation  sehen  konnte  und 
keine  wie  immer  geartete  Entscheidung  trefen  wollte.  Dabei 
rückte  der  1.  September, den  Sie  als  Beginn  des  Rockefeiler 
bezeichnet  hatten, immer  näher. 

Ihr  Brief  hat  nun  meiner  Initiative  einen 
Stoss  versetzt. Obwohl  moch  immer  kein  Bescheid  wegen  meiner 
beruflichen  Zukunft  vorlag, entschloss  ich  mich, das  fellow- 
ship  anzustreben, wozu  mich  allerdings  Ihre  Mitteilung, das« 
mein  Bemühen  nicht  ganz  aussichtslos  sei, ermunterte.  Ich  be- 
riet mich  mit  meinen  Kollegen  Dr.  Wolf  und  Burchardt  und  bei 
de  rieten  mir  angesichts  und  trotz  der  beruflichen  Unentschi 
denheit,mich  um  das  Rockef eller  zu  bemühen.  Von  so  vielen 
Seiten  aufgemuntert, wollte  ich  die  Chance  also  nicht  vorbei- 
gehen lassen.  Ich  unterrichtete  auch  Herrn  Oeser  *on  meiner 
Absicht , schon, um  von  ihm  zu  hlren,was  er  von  einer  "  Rückkehr  " 
in  die  feste  Stellung  "  halte, die  Sie  als  notwendige  Voraus- 
setzung des  fellowship  bezeichneten.  Herr  Oeser  riet  mir  eben« 
falls, die  Chance  zu  nützen, trotzdem  er  wegen  der  PersonAiver 
hältnisse 


In  der  Hedaktion  genug  Sorgen  hat; er  meinte, dass  in  einem 
solchen 

Fallenden  er  als  "  Verbeugung  vor  meiner  i^eiatung  " 

bezeichnete, mein  Interesse  dem  der  Redaktioa  vorgehen  müsse. 
Ausserdem  hat  er  noch  ikimer  die  Hoffnung,dass  trotz  des 
Schriftleitergesetzes  ein  Platz  für  mich  in  der  Hedaktion 
gefunden  werden  könne.  Er  könne  daher  von  der  Hedaktion  aus 
mir  jederzeit  die  Versicherung  geben, dass  ich  immer  wieder 
in  die  Redaktion  zurückkeheren  könne.  Und  schliesslich  be- 

rächtet  er  es  auch  unter  dem  Aspekt  der  ^edaktioa  als  wün- 
schenswert »wenn  ich  ein  oder  zwei  Jahre  studienhalber  ans  - 

wärts  verbringe; das  wäre  eine  ereicherung:  des  redaktionel- 
len Stabes.  Dieser  Meinung  ist  übrigens  auch  Dr.  Wolf. 

Nachdem  olso  die  "  Rückkehr  "  so  v;eit  als  möglich 
sichergestellt  war, wandte  ich  mich  an  Dr.  Van  Sickle.  Ich 
schrieb, mich  auf  Ihre  Empfehlung  beruf end,da8ö  ich  beabsicht 
ge,mich  um  das  fellowship  zu  bewerben.  Ich  skizzierte  noch 
einmnl  kurz  die  Gründe, weshalb  ich  das  tue  und  in  welchen  St 
Stellung  ich  mich  befinde.  Von  der  Komplikation  des  Schrift- 

leitergesetzs  sah  ich  dabei  ab, v/eil  sich  das  schwer  darstel 
len  lässt  und  ausserdem  die  formlose  Zusage  der  Redaktion  zu 
nac  st  ausreichend  erscheint.  Schliesslich  fragte  ich  nach 
den  Bedingungen  des  StipBHdiums  und  erbot  mich, falls  es  nöti 
werden  sollte, nach  Paris  zu  kommen, um  Unklarheiten  zu  besei- 
tigen. 

Gestern  ferhielt  ich  nun  Antwort  aus  Paris, unter- 
schrieben von  Dr,  Kitteridge.  Er  schickte  mir  ein  Bikular  u» 


s 


über  die  Bedingungen  des  fellowship  und  verwies  mich  im  übri 
gen  autf  den  Instanzenweg, der  in  meinem  Falle  über  den  Berli- 
»er  Vertreter  der  Rockef eller  Foudation  Dr.  Fehling  führt. 
Dieser  habe  mein  Gesuch  zu  prüfen  und  erst  nach  seiner  Empfe 
lung  würde  in  Paris  die  endgültige  Entscheidung  gefällt. 

Aus  dem  Zirkular  waren  einige  wichtige  Einzelheiten 
zu  ersehen.  Zunächst  ist  in  diesem  nicht  die  ^ede  von  einer 
festen  Stellung.  Es  heisst  dort  drin  nur.dass  Bewerber  um  ei 
"  Forschungsstipendium  "  -  das  für  bereits  ausgebildete  jung 
Forscher  bestimmt  ist  und  allein  auf  meinen  Fall  zutreffen 
würde  -  dann  vor  allem  berücksichtigt  v/erden  sollten, wenn  sie 
"  Aussicht«  auf  eine  feste  Stellung  "  hätten.  Das  trifft  in 
einem  sehr  präzisen  Sinne  für  mich  zu;denn  ich  habe  in  jedem 
Falle  Aussicht  auf  eine  Tätigkeit  innerhalb  der  Frankfurter 
^eitung,ob  nun  in  der  Redaktion  selbst  oder  auf  einem  A  ;ssen 
posten  (  man  dachte  gerade  in  Rücksicht  auf  das  fellowship 

an  amerikanische  Korrespondenz, doch  dies  sehr  vertraulich!) 

kl 

Weiter  sollten  ewerber  berücksichtigt  werden, die  Aufsicht 

auf  eine  Lehrtätigkeit  hätten, um  das  währedd  des  Stipendium 
erworbene  Wissen  der  jüngeren  eneration  weiterzugeben.  Das 
trifft  bei  mir  nicht  zu; doch  ist  das  erstens  keine  Mussvor- 
achrift  (  oder  wenigstens  nicht  als  solche  formuliert  )  und 
zweitend  habe  ich  schon  in  meinem  Brief  nach  Paris  ausdrück- 
lich darauf  hingewiesen, dass  ich  in  meiner  Redaktexirstät  g- 
keit  auf  engen  Kontakt  mit  der  wissenschaftlichen  Fo  schung 
angewiesen  bin  und  dass  ein  txita  fellowship  mir  diesen  Kon- 


takt  vertiefen  würde, vvovon  meine  weitere  berufliche  Arbeit 


befruchtet  würde.  Diese  ist  zwar  keine  unmittelbar  erziehe- 
rische,aber  doch  eine  öffentliche.  Ueber  die  finanzielle  Sei 
te  des  Stipendiums  wird  nur  mitgeleiltidass  man  monatlich 
Dollar  150  bekäme  und  eine  entsprechende  Vergütung  für  Fami- 
lienangehörige. Reisespesen  würden  vergütet »aber  nicht  für 
die  Angehörigen,  Das  Stipendium  läuft  zunächst  für  ein  Jahr, 
kann  aber  auf  ein  zweites  verlängert  werden«  Ein  Termin  für 
den   he^^inn  wird  nicht  angerieben. 

Zu  dieser  Reaktion  von  ^aris  auf  meinen  Brief  kan 
man  verschiedenes   agen.  Mit?  war  sie  sympathiÄch.  Dr.  Kett- 
ridge  hat  mit  ineinem  ?/ort  darauf  Berzug  genommen, dass  er  mit 
Ihnen  gesprochen  hat, sondern  mich  auf  den  Instanzenweg  ver- 
wiesen. Er  hat  darin  als  Beamter, der  er  nun  einmal  ist,gehan 
delt  und  als, wie  ich  aus  Ihren  Schilderungen  entnahm, als 
amerikanischer  mit  Sinn  für  Formalität.  Man  könnte  das  kalt 
und  unfreundlich  nennen; ich  verstehe  dieses  Verhalten  aua 
seiner  Situation  und  bin  überzeugt , dass  die  Rücksprache  mit 
Ihnen  erst  in  dem  Moment  eine  Rolle  spielen  wird, wenn  die 
Formalitäten  geklärt  sind.  Dann  wird  er  sich  vielleicht  per- 
sönlicher benehmen.  Bis  aahin  möchte  er  sich  -  mit  Recht  - 
nicht  festlegen. 

Ich  werde  nun  nach  Berlin  schreiben, zunächst  ebe 
falls  anfragend.  Damit  kommt  wohl  die  Sache  ins  Rollen  und 
bei  dieser  Gelegenheit  werde  ich  auch, schriftlich  oder  müad- 
lich, meine  berufliche  Situation  auf .  lären  können.  Nadh  dem  , 


i 


was  ich  bisher  las, brauchte  sie  kein  Hindernis  zu  sein, eher 
der  Umstand, daas  ich  keine  akademische  Laufbahn  vor  mir  habe 
Aber  das  v/ird  sich  zeigen. 

Ich  hoffe, dass  Sie  über  den  bisherigen  Verlauf 
der  Din^e  nicht  enttäuscht  :jind.  In  einer  gewissen  Bezie- 
hung ist  mir  die  bürokratische  Abwicklung  angenehm, weil  sie 
weniger  verpflichtet  als  eine  persönliche  und  weil  meine 
berufliche  Schwierigkeit  weniger  ins  ^ewicht  fällt.  Natür- 
lich iöt  bei  dieser  Form  der  Behandlung  meine«  Gesv:ches 
auch  das  Risiko  der  Ablehnung  grösser.  Denn  dort  wird  man 
eben  das  Gesuch  zuerst  berücksichtigen, das  allen  formalen 
nsprüchen  genügt  ^  wie  da«  im  Falle  Preisers  geschieht  - 
und  wo  man  nicht  Sonderumstände  zu  prüfen  hat.  Insofern  ist 
die  Chance  also  kleiner. 

Eine  Ablehnung  wäre  mir  nu  meinen  Kollegen  gegea 
über  peinlich.  Ich  habe  lang  genug  zur  ckgehalten,da88  ein 
solcher  Plan  beateht  und  erst  dann  etwas  gesagt, ais  ich  aus 
Ihrem  Brief  entnehmen  musste,dass  eine  Ablehnung  wet;ea  per- 
sönlicher Qualifikation  nicht  in  Frage  kommenkann.  Natürlick 
habe  ich  immer  betont, dasa  es  an  meiner  beruflichen  Situatio 
scheitern  könnte.  Ganz  überraschend  käme  also   ine  Ablehnung 
für  meine  Kollegen  nicht. 

Aber  ich  will  einem  "  schwebende»  Verfahren  " 
nicht  vorgreifen:  in  wenigen  Wochen  werde  ich  wissen, woran 
ich  bin.  Ich  bin  Ihnen  für  alle  Fälle  dankbar, dass  Sie  sich 
so  sehr  fürxk  mich  einsetzen  und  bin  froh,übe  -haupt  noch 
Chancen  irgendwelcher  Art  zu  haben, dank  Ihrer  Mühe. 


\ 


r^ 

^ 


üeber  unser  Ergehen  haben  Sie  aus  dem  Brief  an  Ihre 
Frau  emahlin  erfahren.  Es  ist  kaum  Neues  hinzuzusetzen.  Herr 

Dr.  7/eil,nach  dem  Sie  fragen, geht  es  leidlich  :  er  hat  natür 
lieh  grosse  Mühe, sich  mit  meiner  Schule  durchzusetzen.  Leicht 
hat  er  es  nicht, denn  die  Umgehung  ist  fremd  und  der  Ruf  einer 
Schule  musß  erst  erv/orben  werden.  Interessenten  gibt  es  p;enu 
leider  sind  die  Devisenhemmungen  für  sein  Unternehmen  sehr 
drückend  :  die  meisten  Eltern  scheuen  heute  ihre  Kinder  ins 
Aufilend  zu  geben, weil  man  nicht  weiss, ob  man  auf  die  Dauer 
das  ^eld  für  die  Schulkosten  transferieren  kann.  Am  1.  Sep- 
tember beginnt  ein  neues  Schuljahr , erst  dann  wird  man  wissen 
ob  er  mehr  als  das  halbe  Dutzend  Kinder  haben  kann, das  er 
schon  in  den  ersten  vie  •  Monaten  hatte.  Seine  Familie  befin- 
det sich  aber  in  besten  Umständen. 

Sehr  geehrter  Herr  Doktor, s ob fild  ich  einen  neuen 

Bescheid  über  das  Rockefeiler  habe, lasse  ich  es  Sie  wissen. 
Ich  grüsse  ^ie,auch  im  Auftrag  meiner  Frau, herzlichst  als 

Ihr 


c 


New  York,   den  S.August   1934. 
1819  Broadv/ay 


Lieber  Herr  Dr.Soudekl  ; 

Unsere   letzten  Briefe  haben  sich  leider  gekreuzt. 
Heute  erhielt   ich  nun  von  Professor  Richard  Kozelka  die 
Nachricht,   dass   er  mit  Dr.   Kittredge  von  der  Rockf eller 
Foundation  in   Paris    Ihretwegen  gesprochen  hat.    Sollte 
die  Ru eckkehr   in  Dire  bisherige  Stelle  feststehen,    so  Jae-c 
haetten   Sie  alle  Aussicht   auf   ein  Pellowship.    Leider  v/ar 
Kozelka  nur   einen   Tag  in  Paris  und  konnte  daher  Hanna 
nicht  aufsuchen.    Ich  nehrne   an,    dass   Sie  inzwischen 
Dr.   Kittredge   oder   Dr.    Van   Sickle  geschrieben  habe<j    Ich 
bitte  Sie  mir  moeglichst  bald  mitzuteilen,   was   Ihnen 
die  Herren  geantwortet  haben. 

Lieber  v/aere  mir,    ich  koennte  fuer   Sie  hier  direkt 
v/as  passendes   finden.   Leider   ist  die   Sache  augenblicklich 
v/eniger   guenstig.    Hansen  ist   in  Washington,    Mitchell  ist 
in  Kalifornien. Von   Prominenten  scheint  niemand  da  zu 
sein.   Ich  habe   ja  nur  gezwungenermassen  die  Ferienzeit 
fuer  die   Fortsetzung  meiner   Arbeit  iir,  Mitchell- Institut 
bestiminfei  muooaen.    Die   zuweilen  unertraegliche   Hitze 
laehmt  die  Arbeitsenergie,    Ich  komme  nur   im  Schneckentem- 
po  weiter.   Im  Rohbau  werde   ich  aber  doch  mit  der  Unter- 
suchung bis   zum  Herbst   fertig   werden. 

Ich  freue  mich  ausserordentlich,    dass   Sie  und  Ihre 
Gattin   eine  schoen©   Ferienreise  gemacht  haben  und  gut 
erholt  zurueckgekehrt   sind. Hoff entlich  schreiben  Sie 
recht  bald  aus fu ehr lieber. 

Mit  herzlichsten  Gruessen  von  Haus 
zu  Haus   Ihr   alter  Freund 


o^^'yt.^  ^yj^^».^ — ^ 


Wie   geht    es  Herr  Dr.Weil? 


NATIONAL 
BUREAU  OF 
ECONOMIC 
RESEARCH 

INCORPORATED 


OFFICERS:     Oswald  W.  Knauth,   Chairman-,    Joseph  H.  Willits,  Preiidenti     George  Soule,  Vice  ■  President; 

Shepard  Morgan,  Treosurer;    Charles  A.  Bliss,  Executive  Secretary 

RESEARCH  STAFF»     Wesley  C.  Mitchell,  Oirector;  Arthur  F.  Burns,  Simon  Kuznets,  F.  R.  Macaulay,  Froderick 

C.  Mills,  leo  Wolman;  Eugen  Altschul,  Associate 

DIRECTORS  AT  LARGE.     Oswald  W.  Knauth,  H.  W.  Laidler,    L  C.  Marshall,  George  O.  May,   Elwood 

Mead,  Shepard  Morgan,  George  Soule,  N.  I.  Stone 

DIRECTORS  BY  UNIVERSITY  APPOINTMENTt     Edwin  F.  Gay,  Harvard^  Walfon  H.  Hamilton,  Yah;    Harry 

Jerome,  Wisconsin;    H.   A.  Millis,  Chicago;  Wesley  C.  Mitchell,  Columbia,    Joseph  H.  Willits,  Pennsylvania 

DIRECTORS  APPOINTED  BY  OTHER  ORGANIZATIONS:   Hugh  Frayne,  American  Federation  of  Labor;  David 

Friday  American  Economic  Association;  Lee  Galloway,  American  Management  Association;  George  E.  Roberts, 

American  Bankers  Associotion;  M.  C.  Rorty,  American  Statistical  Association,  Arch  W.  Shaw,  National  Publishers 

Association;    Robert    B.  Wolf,  American  Engineering  Council 

A  NON  -  PROFIT  MEMBERSHIP  CORPORATION  FOR  IMPARTIAL  STUDIES  IN  ECONOMIC,  SOCIAL  AND 

INDUSTRIAL  SCIENCE  1819    BROADWAY  •  NEW  YORK  •  COlumbu.  5-3615 


July  2oth.,    1934. 


Lieber  Doktor  Soudekl 

Es  hat  mich  sehr  "betruebt  zu  hoeren,    dass   Ihre  lie- 
be Prau  eine  Blinddarmoperation  hat  durchmachen  muessen. 
Sie  hat   sie  aber  doch^it   schoenem  Erfolg  ueb erstanden,    und 
dann  kann  man  nur  froS?^wenn  man  die^che  eins  fuer  alle- 
mal hinter  sich  hat.   Inzwischen  xnSSSSy^t^  Sie   sich  beide 
in  Italien  gut   erholt  haben.   Ich  hoffe,   bald  von  Ihnen  zu 
hoeren. 

Ich  muss  vielmals  "um  Entschuldigung  bitten,    dass 
ich  Ihren  lieben  Brief  nicht  gleich  beantwortet  habe. Die 
imertraegliche  Hitzewelle  hat  mich  ganz   aus  dem  Gleichge- 
wicht gebracht.   Ohne  Peiv^n  zu  machen,   bin  ich  gleich  nach 
Schluss  des   Semesters  nach  New  York  gekommen,    um  meine  Ar- 
beit beim  Mitchell- Institut  fortzusetzen.   Der   Portgang  der 
Arbeit  laesst   zu  wuenschen  uebrig.   Der  Sommer   ist  aber  nun 
wirklich  in  New  York  eine   schlimme   Zeit.   Man  ist  tagsueber 
kaum  in  der  Lage,    produktiv  zu  arbeiten,   und  der  Abend  bringt 
wegen  des  grossen  Feuchtigkeitsgehaltes  der  Luft  nur  wenig 
Erleichterung.   In  Minneapolis   ist*/6war  noch  heisser.Da  die 
Luft  ./töigeD wohnlich  trocken  ist,    ertraegt  man  die  Hitze  besser 

Als  ich  nach  New  York  kam,    waren  alle, ^Prominenten 
bereits  verreist. Mitchell  habe  ich  nur  wenige  Minuten  spre- 
chen koennen  und  Hansen  war  bereits  nach  Washington  abge- 
reist.  Er   soll   einen  ehrenvollen  Antrag  der  Regierung  ange- 
nommen haben  und  wird  sich  in  Minneapolis  wohl  weiter  beur- 
lauben lassen. 

Was  Dr.   Van  Sickle  betrifft,    so  habe  ich  meinen  Kol- 
legen Professor  Kozelka  gebeten,    er  moechte  Ihretwegen  per- 
soenlich  vorsprechen.  Kozelka  ist  „Tscheche,'    ^^y&g  in  Minneapo- 
lis geboren  und  Extraordinarius  fuer   Statistik.    Augenblick- 
lich haelt   er   sich  auf   einer  Studienreise   in  Paris   auf .Da 
Kozelka   ein  sehr  anstaendiger  Mensch  ist  und  obendrein  Dr.Kett] 
ridge  persoenlich  kennt,    schien  mir   eine  Intervention  seiner 
seits   fuer  das   richtige.    Er   sollte   sich  vorerst  mit  Hanna  nochl 
aussprechen.   Leider  habe  ich  von  ihm  noch  keinen  Bescheid. 


^ 


'( 


Unter  den  von  der  Reichsregierung  nach  Deutschland 
eingeladenen  amerikanischen  G-el ehrten  befindet  sich  auch  Prof. 
Reginald  Coogeshall  von  der  University  Minnesota,    Er  vertritt 
da  das  Fach  der  Zeitungskunde,    Ich  bat  ihn,    Ihnen  persoenliche 
Gruesse  zu  ueb erbringen. 

Meine   englischjgSghriftenreihe  M»&i»^  prinzipiell 
von  der  TJniversitaet   eSfeJgiS^tfe.Die   Einzelheiten  sollen  aber 
erst  iin  Herbst  festgelegt  v/erden.  Da  waere  es    entschieden  besser, 
wenn  Hansen  wieder  da  waere,   v/as   jedoch   Jetzt   zweifelhaft  ist. 
Selbstredend  v/erde  ich  mich  freuen,    Ihre  Arbeit  ueber  Lagerhal- 
tung und  Konjunktur  zu  veroeff entlichen.    Wenn  ich   einen  anderen 
Vorschlag  gemacht  hatte,    so  nur  deshalb,    v/eil   ich   Ihnen  neue 
Arbeit   sparen  wollte,    Ihre  Ueberlegungen  halte  Ich   aber  fuer 
richtig, 

Wir  wohnen   augenblicklich  in  Brooklyn,    in  einen  klei- 
nem zv/eistoeckigen  Holzhaeuschen  und  haben  vor  dem  Haus  und  da- 
hinter  ein  kleines  Gc^ertchen  mit   ein  paar   schattigen  Baeumen, Et- 
was primitiv,    aber  sehr  nett,   und  vor  allem  haben  wir  es  kuehler, 
v;eil  wir  nur   ein  paar  Untergrundbahns  tat  Ionen  vom  Ozean  wohnen, 
Anfang   September    siedelt  meine  Familie  nach  Minneapolls   ueber. 
wa ehrend  ich  bis   zum  i, Oktober  hier  bleibe.   Die  Meinigen  haben 
sich  recht  gut  hier  eingeigt,  Boba  spricht  sehr  schoen   englisch, 
Nina  hatbe   es   in  de:-^   Schule  noch  o&fesf  schwer  und  meine  Frau  lebt 
in   staendigem  Kampf  mit  der  Sprache,    Diese  Ueb ergang s Schwierig- 
keiten mues.sen  aber  ueberwunden  werden. 

Das   Semester  war  wieder   sehr   schoen.   Die   Jungens   woll- 
ten mich  einfach  nicht  weglassen. Die   semestralen  Examensarbeiten 
sind  wieder    sehr  gut   ausgefallen,  New  York  sagt  mir   in  vielem 
viel  v/eniger  zu,   Darueber   schreibe  ich  Ihnen  noch  ausfuehrlic." 


ij^r 


3itte  lassen  Sie  uns  nicht  so  lange  ohne  Nachricht 
und  nehmen  Sie  kein  Beispiel  von  meiner  Traegheit, 

Mit  herzlichsten  Gruessen  von  Haus  zu  Haus 


immmmmm 


Frankfurt, den  10.  Juni  1934. 


Sehr  geehrter  Herr  Dr.  Alt  schul, 

offenbar  habe  ich  mich  in  meinem  letzten 
Briif  sehr  ungeschickt  und  missverständlich  ausgedrückt. 
Sonst  wäre  es  nicht  begreiflich, dass  Sie  über  meine  Haltung 
gegenüber  Ihrem  Vorschlag  zum  Rockefeiler  enttäus  ht  waren. 
Nun  sage  ich  Ihnen  ganz  deutlich, dass  es  für  mich  keinen 
freudigeren  Gedanken  gibt  als  aen,ich  könnte  einmal  und 
sogar  bald  für  zwei   ahre  wissenschaftlich  und  unbesorgt 
arbeiten.  Ich  fürchte, dass  ich  zu  solchem  Glücksfall  nicht 
ausersehen  bin.  Aber  tun  will  ich  alles, um  die  Chance  zu 
nützen  und  um  Ihre  Initiative  bat  ich  nur  in  der  Erwartuhg, 
dass  die  Bev/illigung  des  Stipendiums  eher  gesichert  würde. 

Nun, da  Sie  also  geschrieben  haben  oder  schreiben  werden, 
will  ich  von  mir  aus  das  Gesuch  nach  Paris  schicken  .  Die 
Vorinformation  bei  Hanna  Stern  einzuziehen  ist  leider  miss- 
glückt, weil  ^anna  seit  längerem  schon  keine  Post  mehr  von  m 
mir  erhäöt.  Ich  will  ihr  aber  nochmals  schreiben, vielleicht 
kann  sie  mir  noch  einen  guten  Wink  geben. 

Auf  den  ^edanken,das  Stipendium  könnte  viell- 
leicht  auf  ein  Jahr  ver sei  oben  werden,  falls  es  ^^ichon  bewil- 
ligt ist  und  ich  aus  irgendwelchen  Gründen  unabkömmlich  bi 


i 


brachte  mich  Dr.  Burchardt ,der  diesen  Fall  aus  eigener 
Anschauung  kennt.  Eine  solche  Aufschriebung  ist  möglich 
und  wird  keineswegrs  übel  vermerkt.  Aber  wahrvscheinlich 
wird  eine  solche  Notwendigkeit  für  mich  gar  nicht  beste- 
hen,denn  vieles  spricht  dafür, dass  die  Entscheidung  über 
mein  Verbleibt  an  der  Zeitung  schon  in  nächster  Zelt  und 
vor  dem  1.  September  kommt.  Den  muss  ich  aber  aus  Ihnen 
bekannten  Gründen  abwarten. 

Dass  Dr.  Preiser  den  Vorschlag  des  ÄtipMÄHiic 
Stipendiums  kühli  behandelt  (  falls  nicht  auch  bei  ihm 
ungeschickte  Ausdrucksweise  einen  falschen  Schein  er- 
weckt )  muss  Sie  mit  Recht  entt rauschen.  Ob  aber  die  An- 
nahme eines  solchen  Stipendiums  durch  ihn  für  '  ie  eine 
reine  Freude  wäre, kann  ich  nicht  mit  Bestimmtheit  behaup 
ten.  Es  dürfte  Ihnen  ja  nicht  entgangen  sein, ja, Sie  ha- 
ben es  sogar  vor  uns  allen  geahnt  und  ausgesprochen, dass 
er  eine  Wandluhg  in  seinen  Anschauungen  durchgemacht  hat, 
die  eine  zu  enge  Verbindung  zu  ihm  problematisch  macht. 
Ihre  Frau  Gemahlin  kann  Ihnen  das, was  ich  meine  konkre- 
tisieren und  vielleitfht  werden  Sie  mir  zustimmen, dass 
eine  Reserviertheit  in  solchen  Empfehlungen  nicht  unange- 
bracht ist.  Ich  habe  in  der  letzten  Zeit, als  mir  ^elege 
für  seine  Handlung  von  gutmeinender  Seite  beigebracht  wur- 
den, sehr  darunter  gelitten  und  weiss  noch  nicht, wie  ich 
mich  künftig  zu  ihm  verhalten  soll, da  ich  ihr.  natürlich 
als  Forscher  v/-iter  schätze. 

Unklar  habe  ich  rieh  offenbar  uch  bezüglich  mei- 
nes Wunsches  für  Frau  Prof.  B?iuer  -  Mengelberg  ausgedrückt 


Ich  hatte  ganz  und  gar  nicht  gemeint, sie  sollte  nach  Amerika 
berufen  werden.  Aus  guter  Kenntnis  ihrer  Verhältnisse  halte 
ich  für  das  bei3te,sie  bl  ibt  hier  in  Deutschland, bis  sich  w 
wieder  eine  Verwendung  für  ihre  Arbeitskraft  ergibt.  Viel- 
mehr hr.tte  ich  an  einen  Forschungsauftrag  in  der  Weise  ge- 
dacht, dass  ein  Institut  ihr  ein  bestimmtes  Thema  zur  Bear- 
beitung überlässt  und  einen  kleinen  Betrag  dafür  zahlt.  Ich 
dachte, dass  sich  vielleicht  innerhal;.  Ihres  Arbeitskreises 
und  dem  des  National  Bureau  eine  solche  Möglichkeit  ergäbe. 
Bei  dem  starken  Interess^das  jetzt  in  Arfierika  für  Agrarpoli 
tik  besteht, könnte  ich  mir  gut  vorstellen, dass  eine  amtli- 
che Institution  eine  Darstellung;  der  deutschen  Agrarpolitik 
die  aus  unmittelbarer  Nähe  von  einem  theoretisch  Geschulten 
unfeernommen  wird,begrüsst  würde.  Aber  vielleicht  ist  meine 
Annahme  ganz  falsch, und  dann  bitte  ich  um  Aufklärung.  Jeden 
falls  sollen  ^ie  sich  in  keiner  Weise  dadu  ch  '^nannehmlichke 
ten  bereiten, auch  nicht  deshalb  mit  Lecierer  sprechen. 

Heute  möchte  ich  Ihnen  auch  für  Ihren  letzten  Br 
Brief  danken. Er  kam  in  eine  sehr  sorgenvolle  ^eit  und  mich 
durch  die  guten  Ratschläge  und  die  Aussichten, die  ^ie  mir 
darin  eröffnen, richtig  aufgefrischt.  An  Dr.  Nathan  werde  ich 
in  diesen  Tagen  schreiben  und  Prof.  Margret  erhält  aie  Son- 
dordrukke.  Am  stärksten  beschäftigt  mich  natürlich  Ihr  Vor 
schlag, für  Ihre  eventuell  fortzuführende  Reihe  zu  schreiben 
Die  Möglichkeit, wieder  einmal  wissenschaftlich  produktiv 
arbeiten  zu  können, ist  für  mich  augenblicklich  der  lockend- 
ste Gedanke.  Nur  darf  ich  gleich  .letzt  und  dur  haus  unver- 
bindlich einen  Gegenvorschlag  bezüglich  des  Themas  machen. 


Sie  dachten, offenVar  angeregt  von  mainen  Aufs-itzen  über  die 
Goldwäbrung  an  eine  Broschüre  über  eien  ähnlichen  Gegenstan 
Demgegenüber  fürchte  ich, das £?  dieser  BVa^'^enkomr)lex  nicht  mehr 
so  interessiert »nachdem  er  in  den  drei  letzten  Jahren  von  s 
vielen  berufenen  und  unberufenen  Seiten  bearbeitet  wurde.  D 
DageF;en  fände  ich  es  reizvoll, vvenn  ich  über  das  Thema  Kon- 
junktur und  Lagerhaltung  bearbeiten  könnte.  Ich  habe  eben 
einen  Aufsatz  darüber  für  die  V/irts.:haftskurve  fertiggestell 
-  Sie  v/erden  ihn  im  nächsten  Heft  lesen  -  und  dabei  gesehen 
dass  die  Literatur  darüber  mager  und  wenig  interessant  ist. 
Dabei  ist  das  Thema}  theoretisch  ergiebig  und  vieles  empiri 
sehe  Material  könnte  in  diesem  Rahmen  fruchtbar  vorvertet 
'.Verden,  Trotzdem  überlasse  ich  Ihnen  natürlich  die  Entscei 
düng  und  bitte  Sie  nur, meinen  Artikel  abwarten  zu  v-/ollen. 
Alle  -rdings  möchte  ich  gleich  vorv/eg  sagen, dass  in  dem  Arti 
kel  mehr  Fragen  angeschnitten,  als  beantv/ortet  werden  und  das 
vieles  '.ort  Angschnitt ene  der  v/ünschBBs'^erten  Klarheit  ent- 
behrt. Aber  inzwischen  habe  ich  das  Problem  noch  weiter  durch 
dacht, auch  unter  dem  Aspekt  einer  breiteren  Abhnndluhg. 

In  der  Zeitung  hr.ben  sich  in  den  letzten  Wochen 
v/ichtige  Veränderungen  voailzoi,^en.  Ich  schicke  Ihnen  Ausschn 
te,  ;ie  Ihnen  das  Vorgefallene  andeuten,  lieber  die  Art  der 
Besitzveränderungen  bin  ich  nicht  näher  unterrichtet.  An 

Hl 

3telle  von  Dr.  Heinrich  Simon  ist  Herr  Dr.  Wendelin  echt 
getreten, der  früher  die  K±4iÄK  Enquete  geleitet  hat.  Seine 
Laufbahn  hat  er  als  Assistent  von  Sering  begonnen,  ilso  alle 
was  durchaus  für  ihn  spricht,  ''^ie  er  sich  als  Verleger  be- 


währen  v/ird  ist  nicht  abzusehen. 

Aus  dem  anderen  Zeitungsausschnitt  mögen  Sie 
ergbfeen,dass  ich  Ihren  V-'unnch  an  das  Pe^Ji  lleton  weiterge- 
geben h  be  und  dass  Herr  Geck  ihn  gern  erfüllt  hat.  -  Ein 
Heft  der  Wirtsch  aftskurve  habe  ich  noch  auftreiben  können, 
ich  schicke  es  sofort  ab. 

Zu  meinen  beruflichen  Sorgen  ist  leider  nocn 
anderes  Missgeschick  hinzugetreten.  Am  Freitag  wurde  meine 
Frau  operiert  ;  es  ;urde  ihr  i^linddarm  entfernt , der  schon 
ziemlich  otark  entzündet  war.  Es  kam  nicht  ganz  überraschen 
sie  hatte  schon  seit  längerem  unter  Reizungen  zu  leiden. 
Trotzdem  fiel  uns  dieser  Sntschluss  nicht  leicht  und  recht- 
ferti6!;t  3ich  nur  daraus, dass  wir  einer  ungewissen  Zukunft 
entgegengehen, die  nicht  auchnoch  so  belastet  sein  soll. 
Meine  Frau  liep;t  im  j':'iioChen  Kr.^nkenhnus  in  der  ^agern- 
Strasse, wo  ich  s.  Zt.  auch  ß;elep;en  habe, und  hat  es  sehr 
gut.  Ihr  befinden  i^t  bisher  sehr  zufriedenstellend, die 
Operation  verlief  glatt  und  auch  die  ^"^achwehen  zeigen  das 
ge  wohnte  -ild.  Seelisch  ist  das  für  uns  alle  natürlich 
ine  Belastung  und  sie  wie'-:t  umso  ochv/erer  als  sie  eben 
zusätzlich  zu  sovielem  anddren  hinzukommt. 

In  der  nächsten  Woche  erwarte  ich  zurück; sie 
soll  dann  noch  eine  Woche  daheim,  liegen  und  s.hliesslich 
wollen  "/ir  in  zwei  Wochen  nach  Italien  fahren.  Das  Ziel 
unserer  Reise  ist  Recco,ein  kleiner  Ort  bei  Genua  an  der 
Riviera,wo  Dr.  Weil  seine  Schule  gegrpndet  hat.  Er  hat 
viel  Arbeit  mit  seiner  Schule  una  der  ::^rgolg  l-.3st  sich 


noch  nicht  übersehen,  ^n   colchor  -^eit  ist  er  auf  persön- 
lichen 

Kontakt  mit  seinen  Freunden  angewiesen, unsere  ^eise 

soll  ihn  erneuern. 

Grüssen  Sie  bitte  Ihre  Angehöräfzien  von  uns, ich  werd 

in  nächsten  Tagen  schreiben, sobald  ich  nur  ein  bisschen 

Ruhe  dazu  habe. Meine  Frau  und  ich  werden  uns  mit  .iedem 

noch  30  kleinen  Bericht  über  Ihr  Aller  Ergehen  freuen. 

Seien  Sie  selbst  aufs  herzlichr,te  be^rüs^t  von 

meiner  Frau  -^hd  von 


Ihrem  treuen  Schüler 


TftE  CAnPVS  CLVB 
VNIVCRSITY  OP  MINNESOTA 


Minneapolis^   den  28»  Mai  1934, 


Lieber  Doktor  Soudek! 

Soeben  erhalte  loh  Ihren,  Von  mir  mit  grinset  er  Span- 
mxng  er?rarteten  Brief*  loh  kann  Ihren  Standpunkt  durohaus  ver- 
stehen. Sie  wiesen  aber  auoh,  wie  gerne  loh  Sie  hier  haben 
moeohte«   Daher  faellt  es  mir  eohwer,   eine  gewisse  £nttaev530hung 
zu  unterdrücken,    zumal  auoh  Praiser  das  Hockefeller  Stipendium 
aeusserst  kühl  behandelt« 

loh  will  handeln,  wie  Sie  empfehlen,   d»h»  von  mir  aus 
an  Ur*  Van  Siokle  schreib en.   Es  ist  natürlioh  sehr  schwer,   so 
ein  Stipendium  auf  Eis  zu  legen «   loh  habe  auoh  nooh  andere 
Bedenken,  Wenn  ich  jetzt  meine  Schüler  und  Freunde  nicht  dTirch- 
'  setze,   dann  wird  es  eine  Gruppe  tun,   die  vielleicht  weniger 
geeignete  Kandidaten  vorschlägt.  Es  ist  sehr  echade,    dass  wir 
die  Fragen  nicht  persoenlich  besprechen  kcennen  und  ein  Brief 
fast   zwei  V7oohen  braucht. 

Was  Frau  Bauer-^engelberg  l>etrifft,    so  werde  ich  vor- 
erst kaum  was  tun  koennen.   Das  "National  Bureau"  ist   schlechthin 
überbesetzt.  Meine  Idee  ist,    dass  wenn  Dr.   Strauss  in  einem 
Jahr  eine  andere  Betaetigung  findet   (was  noch  sehr  problematisch 
ist) ich  alle  Muehe  aufwenden  werde,  um  Sie  dahin  zu  bringen. 
Prof  Mitchell  ist  von  ForschuP^auftraegen  wenig  begeistert. Die 
Arbeitsweise  ist   auch«  sehr  amerikanisch  und  grundverschieden 
von  der  von  Frau  Professor  Bauer-^engelberg.    Ganz  offen  gespro^- 
chen,    ist  sie  weder  theoertisch  orig-inell,   nooh  au^h  auereichend 
geschult  und  von  einer  statftdti sehen  Ausbildung*  kann  doch  gar 
nicht   die  Rede  sein. Bei  Jiiitchell  muss'män  wenigstens  eines  von 
beiden  sein. -Was  meine  Untersuchung  betrifft,   so  war  Mitchell 
von  Anfang  an  g  e  g  e  n     einen  deutschen  Assistenten.  In  einer 
Beziehung  hat  er  auch  recht:  es  haette  ein  amerikanischer  agri- 
cu!.tura3,  Eoonomist  sein  müssen,    der  das  Land  in-^und  auswendig 
kenntr  Sehr  erstaimt  bin  ich,    dass  Lederer     für  seine  Schülerin 
nichts  tun  kann.    Ich  werde  mit  ihm  darüber  sprechen  und  auch 
sonst  mich  gerne  für  Frau  Baiir  einsetzen.  Leider  ist  aber  mein 
Einfluss  sehr  gering,    ich  lebe  auoh  2.ooo  Kl.  von  ITew  York 
entfernt. Dass  ich.  mich  in  erster  Linie  für  meine  Schüler  ein- 


setzo,  werden  Sie  verstehen  und  billifipen.Ich  habe  nicht  den 
Eindruck,    daßs  man  hier  loioht  einen  Forschun^sauftra^  bekomiüen 
koenne.  Nicht  ,2su  verg^esecn  ist,    daes  TJ.S.A«  nur  die  besten 
Kraefte  holen  will«    Berücksichtigt  wan  das  sehr  hohe  Niveau  Ton 
Forsohunff  und  Lehre  hier,    so  erscheinen  mir  die  Ch.*inoen   sehr 
gerinp,    es  sei  denn  dass  sich  die  wirtschaftlichen  V^erhaeltniBse] 
sehr  stark  bessern  und  die  Universitaetsetats  auf  den  siten 
Stcmd  ß^eb rächt  werden  koennen.    Bavon  kann  aber  vorerst  nicht   die| 
Rede  sein,   öewiss  sind  auch  wenig-er  beg^abte  "Economisten"  herü- 
begekommen.   Sie  haben  aber  auch  das  Urteil  der  Amerikaner  über 
diese  Herren  nicht  g^ehoert.  Es  gibt  auch  hier  viel  Kurpfuscher, 
sie  geniessei^  aber  eeskoh  kein  Ansehen.  Man  sollte  sich  in  Europa 
tunlichst  ein  objektives  Bild  über  die  enormen  Portschritte, 
die  die  amerikanische  Wissenschaft  in  den  letzten  Jahrzeh^^n 
erlangt  hat,    zu  machen  suohen.  W 

loh  schreibe  Ibjien  in  den  naeohsten  Tagen  ausfuehrliohei 
Wir  sohliessen  das  Frühlings  e  tauest  er  Mitte  Juni  (Minneapolis 
hat   drei  Semester  im, Jahr j«   Da  habe  ich  viel  zu  tun.Ausserdem 
noch  gesellschaftliohe  Verpflichtungen,    die  man  hier  nicht  ganz 
übersehen  daurf,  heute  ist  Hermann  Eantorowioz  Gast   der  Rechts- 
fakiiltaet.  Ich  bin  zum  lunoh  und  dinner  eingeladen*   In  der 
vorigen  Woche  war  Bousquet   (Algierj,   femer  Dr.j)ftachlup  und 
kurz  vorher  Palyi.   Daalfepohen  Dr. Thomas  Balogh(LondonK Daneben 
gibt  es  Fakultaetsveranstaltungen,   Student enbaelle  eto*   Zum  Tel! 
ungewoehnlioh  reizvoll,  aeine  Technik  besteht  jetzt  darin, dass 
ich  für  2o.  Minuten  erscheine^  (es  sei   denn  das  mich  die  Sache 
ausne232nend  interssiertj  und  dann  unbemerkt  vereohvd.nde,  was  ich 
umso  leichter  tun  kann,   als  alles  in  unseren  Clubraeumen  statt- 
findet und  ich  mich  nur  in  mein  Zimmer  ziirückzuziehen  brauche* 

Kuerzlioh  war  ich  Oawt  der  Landwirtschaftlichen  Hoch- 
schiile.  Ich  hielt  dort  einen  improvisierten  Vortrag.  Die  Dis- 
kussion war  interessant   ,   der  Empfang  ungewoehnlich  herzl^k. 

Am  18*  Juni  siehe  ich  ostwaaorts,  werde  nach  knrzemP 
Aufenthalt  in  Ann  Arfrori^  und  Chicago  am  23. Juni  voraussicht- 
lich wieder  in  Sew  York  sein,  wo  ich  bis  zum  15. September  zu 
bleiben  gedenke.  Bitte  adressieren  Sie  der  Einfachheit  wegen 
djLe  Briefe  in  dieser  Zeit  an  das  "National  Bureau  of  Economic 
Researdh",   1819  Broadway  (neue  Adresse!!;,  New  Tork  City. 

mit  herzlichsten  Orüssen  auoh  an 
Ihre  liebe  Gattin  Ihr  alter  Freund 


<--«,^X-^     o/T^^  <i'^^-V>^ 


StX  a^^'^i^c^^^:,^   v>^    Uco...^^^Ä^ 


A-*  v<;i 


\ 


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f 


•S^ll. 


21  Miquelatraae« 

Frankfurt  a/M,Deoember  28^^,1935 


W. Adame, Zeq. 

Vo     Acaclcn:lc  Acslstano©  Counoil 
12, Clement 's    Inn  Paß^age 
Cläre  IfEritet 
London  W.O.    2 


Dear  Sir, 


itany   tnanks   ior  yo'ar'  ans.'.  3r    lo  iLy   letter  of  Deceitber 

I  am  afraid  and   sorry   at   tae    saae   tine   that  obvlouöly 
I  didn't   express  ay    Intention  qulte  clearly. 

It  was  not  ffi^    Intention   lo  appiy  to  the  Amerioan 
Ambasaatior  in  London  for  aiy   iiLjjigration  papere«   The  arrival 
of  my    Affidavit   to  my  address    in  Frankfort   haa  been 
announced   for  the   begin-iing  of  January.    I    intend   taking 
it  to  the  Consulite  General  at  Stutti^art  imxedlatly 
afterwarda. 

Froffi  thia    day   until   the    completing  of  my   Visa  aeveral 
months  may  pasa    In    Ahlch  there  rests   nothing  for  me  to   do 
in   this  direotion  but  to   wait«    I   should  have   been  very 
grate ful    if   I   oould  have   been  granted  a   acholarahip   for 
this   Space, on   the  one  hand  enabllng  me  to  do   some  soientifio 
work    I  can  only    do    in   England, on  the  other   hand  eaeing  my 
present  aitaation. 


Youra   very   truly. 


ACADEMIC     ASSISTANCE     COUNCIL 


PRESIDENT  : 

THE  LOKD  RUTHERFORD  OF   NELSON,  O.M.,  F.R.S. 

HON.   SECRETARIES : 

SIR  WM.  H.  BEVERIDGE,  K.C.B. 

PROFESSOR  C.   8.  GIBSON,  F.R.S. 

HON.  TREASURER  : 

PROFESSOR  MAJOR  GREENWOOD,  F.R.S. 

GEN.   SECRETARY  : 
WALTER  AD.\M8,  B.A. 


12,  CLEMENT'S  INN  PASSAGE 

CLÄRE       MARKET 

LONDON,  W.C.2 

TELEPHONE  :       HOLbORN       O73 1 
TELEGRAMS  :  ASSISTAC,  ESTRANO 


WA/Mi 


24th  December,  1935 


( 


Dr.  Josef  boudek> 
21,  Miquelstrasse, 
F r  ankfu r t  a/M  ain , 
Germany, 


< 


and 


Dear  Dr.  i^^oudek, 

I  thank  you  for  your  letter  of  the  14th.   I  will 
place  your  application  before  my  Committee  but  unfortimately 
it  will  not  be  meeting  again  until  early  in  February. 
I  doubt  very  much  whether  my  Cornrnittee  v/ould  be  ablft  to 
make  a  maintenance  grant  to  you  for  a  period  of  three  months 
as  you  suggest  bocause  their  funds  a -e  now  nearly  exhausted 
also  I  know  it  is  my  Com.iittee's  considered  policy  not  to 
encourage  persons  to  leave  Germany  if  there  is  the  slightest 
means  of  their  being  able  to  live  there.   iilthough  my 
Committee  will  a-preciate  that  you  a-e  unable  to  continue  your 
work  vvhile  waiting  for  the  necessary  Immigration  papers  for  the 
U.S.A,  I  rather  expect  that  my  Committee  will  say  that  they 
cannot  take  the  responsibility  of  asking  you  to  leave  Germany 
in  the  circumstances.    In  any  case  it  is  al^rays   -^asier  to 
secure  the  Immigration  papers  for  America  if  the  negotiations 
are  made  from  Germany  thajll  if  they  are  conducted  outside. 
In  particular  the  American  Ambassador  in  London  is  very  reluctant 
to  grant  papers  to  German  scholars  unless  they  can  prove  that 
it  is  absolutely  impossible  for  them  to  obtaln  such  papers 
within  Germany. 

Yours  truly. 


'^9^ 


GEi^ 


ECRETARY. 


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Frankfurt  a/M,   Deoember  lA^   ,1935. 


Aoademio  Aeeietanoe  Council, 
12, Clement '8   Inn  Faesage 

■      K      , 

Cläre  Market 
London.  W,c.    2 


Dear  Sirs, 


Prof.   Mannheim  having  advised  me  to  write   to  you,    I 
take  the  li^erty  of  once  more  aaking  for  your  help. 

As  I  already   said   in  one  of  oy  previoua  lettera   I 
lost  my  Position  on  July   1^^,1935»    in  consequanoe  of  the 
'*   Sohriftleitergesetz  ** .    In  future,therefore,I  am  unable 
to  practise  any   sort  of   Journalistio  or  soientifio  work 
in   Oermany.    So   I  am  obliggd  to   look  for  a  position  abroad. 

I  intend  to  emmigrate  to  the  United  States  as  they 
are   the  only   oountry   in   whioh  I   have  real   ohanoes.   Moreover 
I   have  good   frienda  and  relationa    there.    Dr.   Altachul, 
Minnesota,   whom  I  wrote   to  -  day  kindly   to  inform  you  about 
my    ohanoes   in  the  States, will  send  you  a  letter  conoerning 
this  matter. 

The  Immigration  -  visa  is  a  premise   for  me  to  start 
work  in  the  States.   The  neoessary  preparations  are  being 
done.but   it   will  probably   take   some  time   tili  the  visa  is 
oomplete.    It   is   extremely   hard  for  me  to   spend  the  time 
tili  then  without  work,a8   I  am  laoking  means. 

I   should  be  very  grateful  to  you,  if  you  would  enable 


\-'- 


¥!i^'h  ■'' 


.-ri^ 


W: 


me  to  work  acientifloally  at  leaat   for  three  months^thua 
faclliating  my  preaent   amd  alao  my   future  condltlona. 
Thanking  you  in  antioipation, 

youra  v«ry  truly, 


ACADEMIC     ASSISTANCE     COUNCIL 


PRESIDENT  : 

THE  LORD  RUTHERFORD  OF  NELSON,  O.M.,  F.R.8. 

HON.  SECRETARIES  : 

SIR  WM.  H.  BEVERIDGE,  K.C.B. 

PROFESSOR  C.  8.  GIBSON,  F.R.S. 

BON.  TREASURER  : 

PROFESSOR  MAJOR  GREENWOOD,  F.R.S. 

GEN.  SECRETARY  : 
WALTER  ADAMS,  B.A. 


12.  CLEMENT'S  INN  PASSAGE 

CLÄRE       MARKET 

LONDON.  W.C.2 

TELEPHONE:      HOLBORN     O73I 
TELEGRAM8  '.  ASSISTAC,  ESTRAND 


c 


waAw 

Dr.  Josef  Soudek, 
Carl ton  Mansions, 
10,  Bedford  Place, 
W.Cl. 


l8th  Deceraber,   1935^ 


( 


Dear   Sir, 

Sir  Walter  Layton's  Secretary  has  just 
informed  me  that  he  would  like  you  to  be  at  the 
Offices  of  the  "Economist"  6,  Bouverie  Street, 
E.G. 4.,  on  Monday  next  the  21st  October,  at 
4  o'clock.   If  Sir  Walter  Layton  hiinself  is 
unable  to  meet  you  he  will  ask  Mr.  Graham  Hut ton, 
the  editor  of  the  "Econoraist"  to  see  you  to  give 
you  any  advice  that  he  can. 

Yours  sincerely. 


Ü^''^' 


GENERAL  -SECRETARY. 


TCLEONAMa  : 

AssiSTAC.  PiccY.  London." 


TelcPHONE : 

REGENT     1468. 


President : 
The  Lord  Rutherford  of  Nelson.  O.M..  F.R.S. 

Hon.  Secretaries: 

SIR  Wm.    H.    Beveridge.   K.C.B. 

Professor   C.   S.   Gibson,    F.R.S. 

All  Communications  to  be  addressed  to  the  Central  Stcretary^ 
Walter  Adams. 


ES/PF. 


ACADEMIC    ASSISTANCE    COUNCIL, 

rooms  of  the  royal  society. 

burlington    house. 

London,   w,  1. 

25th  September,  1935. 


Dr.  Josef  Soudek, 
Ravenstelnstr.  5, 
Frankfort  a/Ma In. 


Dear  Sir, 

Thank  you  for  your  letter  of  September  24th 

returning  our  Questlonnaire  duly  fllled  in.  We  shall 

do  all  we  can  to  assist  you  to  find  suitable  employment 

and  shall  get  into  touch  with  you  as  soon  as  we  have 


anything  deflnite  to  coramunicate 


Zours  very  truly, 
^T.sther  Simpson 


r^ 


.»»•♦V.  -« -  > 


Raventtelnatr.   5 

Frankfurt  a/B^, September  24^^  1935 


Aoademio  Assletanoe  Council 
12  Clerrents    Inn  Paeaage, 
Clara  Market, 
London  W.C,    2 


Dear  Sir, 


/ 


/ 


thank  you  for  your  letter  of  September  18^^.  I  enolose 
your  Questlonnalre  whioh  I  have  filled  In. 

As  you  State  in  your  letter  you  are  in  poBeeßsion  of 
the  ourriculum  vitae,li8t  of  publications  and  copies  of 
teßtimonials .  i  hope  this  will  be  sufficent. 

It  ie  very  kind  of  you  to  say  that  you  will  try  to 
as8iBt  me.  For  thia  I  am  grateful  to  you. 


Youra  very  truly, 


TcLcaRAMs : 

AssiSTAC.  PiccY.  London." 


TCLCPHONE : 

REGENT     1468. 


President : 
The  Loro  Rutherford  of  Nelson.  GM.,  F.R.S. 

Hon.  Secretaries: 

Sir  Wm.    H.    Beveridge.  K.C.B. 

Professor   C.  S.   Gibson,   F.R.S. 

All  eommurueations  to  be  addressed  to  the  General  Steretary^ 
Walter  Adams. 


ACADEMIC    ASSISTANCE    COUNCIL, 

12    CLEMENTS    INN    PASSAGE. 
CLÄRE    MARKET, 

LONDON,    W.C.2. 


TELEGRAMS: 
'aSSISTAC.   ESTRAND 


TELEPHONE : 
HOLBORN    073t 


ES/PF. 


I8th  September,  1935. 


( 


Dr.  Josef  Soudek, 
5>  Raivensteinstrasse, 
Frankfurt  a/M. 
GERMANi. 


( 


Dear  Sir, 

We  thank  you  for  your  letter  of  September  lOth 
and  enclose  a  copy  of  our  Questlonnaire  which  we  would 
request  you  to  fill  in  and  return  to  us  together  with  the 
documents  asked  for  in  the  covering  letter. 

The  funds  of  the  Council  are  unfortunately  too 
low  to  permit  us  to  make  any  more  grants.   However  we 
shall  try  to  assist  you  in  other  ways. 

Yours  very  truly, 

Esther  Simpson, 
Assistant  Secretary. 


MODEL    CURRICULUM   VITiE 

19.  .-19. .     Studied under  Professor at  the  University  of and  under  Professor   . . . 

at  the  University  of  . . .  Research  work  on  problems  of 


19.. -19..     Assistant  to  Professor  ...  in  his  seminar  on  . . .   (in  the 
Problems  of 


laboratory).   Work  on 


19.. 


Doctor's  degree  at  the  University  of with  a  thesis  on 


Q 


19.  .-19. .     Practical  expcrience  in  Industry  with  Messrs A.G.    Work  on 


19.  .-19. .     Scholarship  from  the  ...  to  work  on  problems  of at  the  Institute  of University 

of  


19.. -19..     Rcsearcher  in  the  laboratories  of  Messrs A.G,     Work  on 


19.. 


Privat-Dozent  for   University  of   with  thesis  on 


19.  .-19. .     Assistant  at  the  Institute  of University  cf Work  on 


19.. -19..     Member  of  the  Committee  for 


19.  .-19. .     Professor  of at  the  University  of 


19.. -19..     Technical  adviser  to 


c 


MUSTER   LEBENSLAUF 
19.  .-19. .     Studierte bei  Professor  ....  an  der  Universität  von und  bei  Professor  . . . . 


an  der  Universität  von   Forschungsarbeiten  in 


19.  .-19. .     Assistent  von  Professor  ....  in  seinem  Seminar  über  ...  (in  dem Laboratorium)  . . . 

Arbeit  an  den  Problemen  


19.. 


Doktor  Promotion  an  der  Universität  von mit  einer  Doktorarbeit  über 


19.  .-19. .     Praktische  Arbeit  in  Industrie  bei  der  Firma A.G.  Arbeit  an 


\. 


19.. -19..     Stipendium  von    für  Arbeiten  an    an  dem  Institut    Universität 

von  

19.. -19..     Beschäftigt  mit  Forschungsarbeiten  in  den  Laboratorien  der  Firma    Arbeit  an  / 


19.. 


Privat -Dozent  für an  der  Universität  ....  mit  einer  Arbeit  über 


19.  .-19. .     Assistent  an  dem Institut  (etc.)  der  Universität  von Arbeit  an  .... 

19.  .-19. .     Mitglied  des  Kommitees  für  ... . 

19.. -19..     Professor  der an  der  Universität  von  .... 


19.. -19..     Technischer  Berater  (Sachverständiger)  bei  der  Firma 


l 


ACAPEMIC       ASSISTANCE       COUNCIL. 


Telegraros; 

Assistac,  Piccy,   London. 

Telephone! 
Regent  1468. 


Rooms  of  THE  ROTAL  SOCIETY, 

BURLINGTOI  HOüSE, 


LONDON,  W.l 


( 


c 


Dear  Sir  er  Madam, 

It  has  been  founä   that  the  exlstence  of  a  central  Information  service 
would  greatly  increase  the  effectiveness  of  the  work  of  the  various  organisations 
formed  to  extend  assistance  to  displaced  scholars.   The  Academic  Assistance 
Council  has  been  entrusted  with  the  Organisation  of  this  central  Information 
Service  and  we  are  obliged  to  trouble  you  for  details  of  your  career  and  present 
Situation.  These  particulars  will  be  immediately  available  when  suitable 
openirgs  occur.   Copies  will  be  sent  to  the  Eraergency  Committee  for  Displaced 
German  Scholars  in  New  York,  U.S.A.  Copies  will  also  be  available  should  you 
require  them  yourself . 

We  ask  you  therefore: 

1.  To  fill  in  and  retum  the  enclosed  questionnaire. 

2.  To  send  us  a  brief  account  (one  typewritten  page)  of  your  academic 
career  from  matriculation.   While  it  is  obviously  inadvisable  to 
standardise  the  form  of  this  curriculum  vitae  we  enclose  a  model 
which  experience  has  shown  to  be  suitable. 

3.  To  send  us  a  list  of  publications. 

4.  To  send  us  copies  of  the  testimonials  which  you  possess. 

We  have  noted  below  the  Information  which  the  Academic  Assistance 
Council  already  possesses  in  order  to  avoid  unnecessary  duplication. 

We  sincerely  hope  that  you  will  be  willing  to  co-operate  with  us  in 
making  this  Information  service  effective. 

Yours  truly, 

WALTER  ADAMS, 
General  Secretary. 


We  already  have: 

Curriculum  vitae 
List  of  publications 

Copies  of  testimonials  from 


Dr.  Joeef  Soudek 


5»Ravenetein8trae8e 
Frankfurt  a/M, 
Saptember  10^^,1935 


To  1fr.  Walter  Adams 
AoademlQ  Aseistano«  Council 
Burlington  Houa« 
Flooadllly 
London  w  i 


n 


Dear  Sir, 


It  iß  my  Intention  to  apply  for  your  fellowehip«  will  you 
be  ao  kind  aa  to  Inform  me  which  papere  are  r^quired  for  this 
purpoae, 

Till  Juiy  1*^,1935,    I  bave  been  editor  of   the  oorLmeroial 
aeotlon  oT  the  '*   Frankfurter  Zeitung  "  and  of  the  aooial 
acientifio  review  '*    Die  Wirtachaftakurve  ^.   My   aotivity  aa  welJ 


for  the  new8paDer,a8  for  the  review, extended  to  different  aorti 
of  eoonoxio  problema.    I  treated  the  economio  politioal  eventa 
of  the  laat  years    in  a  dosen  eaaaya   in  the   "   Die  Wirtsohafta- 
kurve  **   froo  a  eoientifio  point  of  view,e8peoially  problema 
of  credit  policy  and  of  trade  oyolea. 

The  newBpaper  employed  me  on  acoount  of  my   acientifio 
training  and  my   special  knowledgea   in  above  mentioned  matters 
Before  thia  time.after  having  promoted,l  «orked  aa  aaaiatant 
of  Prof.   L.   A.    Hahn  for  one  and  a  half  yeara.    So  doing  I  havc 
been  oooupied  with  problema  of  credit  theory   aa  well  aa   with 
euch  of   Statistical   theory   and  of  buaineas   oyolea. 

In  1930  I  publiehed  a  pamphlet  on  the  aubjeoi  of  social 


oonaequencoa  of  bueineee  oyolee,  '*  Die  Bozialen  Auswirkungen 
der  Konjunkturschwankungen  "  in  the  aeriea  edited  ty   the 
Frankfurter  Oeaellsohaft  für  Konjunkturforschung.  A  little 
later  the  review  "  Bibliographie  der  Rechts  -  und  Staats- 
wiseenaohaften  •'  printed  a  study  of  aine  "  Zur  Bibliographie 
der  Konjunkturforschung  '*.  Simultaneoualy  I  oontinued  my 
studies  on  the  sociological  fundamente  of  economic  life  ; 
the  re&ult  of  such  researches  being  an  esaay  on  aociology 
of  finanoe  "  Finanusoziologie  ", edited  in  the  62nd  volune 
of  the  Arohiv  für  Sozialwissenachaf t  und  Sozialpolitik. 

A  Short  time  before  I  lost  my  position  I  had  atarted 
an  extensive  scientific  study  on  the  o-oveiLent  of  stocke 
within  the  business  cycle.  The  Intention  of  whioh  was  to 
olear  up  the  theoretical  point  of  view  of  the  problea  as  well 
ae  to  collect  the  empirioal  data  to  proove  the  theoretical 
theeis.  Intensive  researches  are  needed  for  it.  ßelng 
favoured  by  a  fellowship  I  should  have  the  poaßibility  of 
ooicpleting  my  researches  on  thia  subject. 

I  add  a  career  of  life.  Prof.  Löwe, Prof.  i^ltschul, 
Prof.  Qerloff  and  Prof.  Hahn.with  whom  I  have  been  working 
scientif ically »will  at  any  time  furniah  you  with  any 
Information  you  may  wish  to  have  regarding  my  peraon. 

Youre  faithfully 


Sehr  geehrter  Herr  Doktor! 


In  Erledigung  Ihres  freundlichen  Schreibens 
vom  31 •v.M.  teile  ich  Ihnen  mit,  daß  ich  die  restli- 
chen Bestände  der  alten  Folge  der  „Veröffentlichungen 
der  Frankfurter  Gesellschaft  für  Konjunkturforschung" 
nicht  übernommen  habe  •  Ich  bin  aber  in  der  Lage ,  Ihnen 
langebrauchte  Hefte  zu  beschaffen  und  zwar  zum  Autoren- 
preis von  EM  2,50  (EM  3,60) •  Bitte  geben  Sie  mir  auf, 
wieviel  Exemplare  Sie  Ihres  Heftes  benötigen,  die  ich 
Ihnen  dann  umgehend  zusenden  kann. 

Mit  vorzüglicher  Hochachtung 


l 


i^s^u 


3.  August  1935 


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I 


HANS  BUSKE 

Verlagsbuchhandlung 

LEIPZIG  C1 

Talstraße  2 


Bankkonto:    Allgem.  Deutsche  Credit-Anstalt 

Leipzig    ::    Postscheckkonto:    Leipzig   68925 

Fernruf  23014 


Herrn 

Dr.    Josef  Soudek 


Ober  -  Aegeri  /Schweiz 
Ke  ukr  e  uzbuche 


--*• . 


Dr.Joeef  Eoudek 


z.Zt«   Ober  -  Aegeri    (Schweiz) , den  31 

Neukre umbuche  Juli   1935 


Sehr  geehrter  Herr  Buakel 

loh  brauche    Irt  Augenblick  einige   Lxeaplare  aeiner  Schrift   **  Die 
sotiaien  Auewiritungen  der  Konjunkturschwankungen  ".Fieft  3  der 
Schriftenreihe   der  Frankfurter  Geaellsol^iaft   für  Konjunkturfor- 


schung. 


Soviel    ich  wi^sa, haben  Sie  den  Bestand  der  bei   Herrn  Sdriröder 


i  ^ 


Bonn,verIefften  Schriftenreihe  UbernoETiHien,    Haben  Sie  noch  cinge 
Hefte  von  Nr.    3  auf  Lager  ?   Falls   nicht, könnten  Sie   alr  unge- 
brauchte Zxeniplare  ver   chaffen   ?    ün6  wieviel   wird  das   Stück- 
kosten   ? 


äit  bestem  Dank   f.r  Ihre  Bemühung   und 


vorzüglicher  Hochachtung 


Dr.  Jo8«f  sou(S«k 


Prankfurt  a/ll,den  27«   Nov«Bb«r  1935 
lllqu«lttrats«  21 


0««hrte  gnädig«  Frau, 


von  Frfiulaln  Oppanhelatr  höre  lohydaaa  Sie  «Ina 
Saalgneta  Schule  für  Ihran  Sohn  auchan.    loh  mOohta  Ihnan 
nahalegan.ae  jclt  äT  Schule  am  Mlttalmeer  in  Haooo«naha 
Yon  Genua  £u  Tareuoban. 

loh  kanne   dae  Institut  aus  eigener  Anaohauung  und 
ebenso  dessen  Leiter, Herrn  Vr.  teil  und  kann  Ihnen  beide 
aani  empfahlen*   wie  ich  weiter  von  Fräulein  oppenheiflier 
hfire,80ll  Ihr  Sohn  nachher  nach  Palästina  gehen.  Auoh  dafür 
kann  die  Sohula  in  Hecoo  vorbereiten, denn  die  Kinder  haben 
dort  *^erk  -  und  Gartenbauunterrioht  und  lernen  neben  Fran* 
sOaisoh,Snglisoh  und  Italienisch  auf  ifunsoh  auch  Heuhebrä* 


isoh. 


Davis  an  Schwierigkeiten  bestehen  keine,  die  politi"- 


sehen  Ereignisse  haben  auf  die  £ohule  nicht  eurUckgewirkt. 
Vor  kursem  ist  der  Vater  eines  Schülers  von  Reooj  surüokge* 
koxmen  und  hat  mir   darUber  eshr  beruhigende  Auskunft  gege- 
ben; Sie  können  sich  is  Falle  Ihres  Interesses  selbst  an 
den  Herrn  wanden.  Seine  Adresse  ist  :  Leo  Strauss, Frankfurt 
a/M,Friedriohstras8e  63* 

loh  lasse  Ihnen  mit  gleicher  Post  Prospekte  der 
Sohule  und  Referenzen  sugehen; andere  Adressen  gebe  ich  Ihnen 
auch  gern, falle  Sie  es  nicht  vorziehen  sollten, sich  direkt 
an  Herrn  Dr.  ^eil  in  Reooo  (  Kiviera  Ligure, Italien  ) »Villa 


la  Falaa,su  wendan* 


Mit  TorzUgliohar  Hoohaohtung 


\j(jy^X^    ^  /y/^  l/r^i-y-O^-f 


6 


c_^^.e^  cy(yx>tf^^^^^^ 


^i^/'^Jya^  .^J^:^^m.e^  ^yOf>e/?^yry^ . 


c 


c 


ADDRESS       COMMUNICATIONS 
THE    SECRETARIES. 
COUNCIL  OFFICE, 
CADBURY   BROTHERS    L^? 
BOURNVILLE. 


MCA/3U2 


J>T .  vT.  S^^^-UAtA^  .  f>na^-ii^-ft;Kt 


16  JUL  1935 


Dear  Prlend 


The  Committee  responsible  for  selecting  thoße  to  attend 
the  13th  Boeke  Interna tionaJl  Conference  have  had  an  onerous  taek, 
the  difficultieö  of  which  have  been  increased  "by 

the  large  numher  of  excellent  app?,lcat;Kons  received 
the  limited  accoinmodation  at  our  disposal 
the  necesßity  for  keeping  the  expenaes  within  the  total 
amount  set  aside  for  the  Conference. 


a« 
h. 


As  a  consequence,  they  have  been  forced  on  this  occasion 
to  deoline  many  candidates-  to  whom  they  would  otherwise  have  been 
most  happy  to  off  er  invitationß,  and  it  is  with  great  regret  that 
we  Inform  you  that  you  are  unsuccessful  in  your  application  this 
year. 

üs  we  expect  that  a  similar  Conference  will  be  held  in  1936 
we  hope  you  will  agree  to  the  desire  of  our  Committee  that  your 
application,  together  with  any  letters  of  reeommendatlon  received 
on  your  behalf  shall  be  re-^onsidered  early  next  year.   We  ^^annot , 
howoFer,  promlse  that  you  will  be  invited  next  year  because  the 
decision  will  he  in  the  hands  of  a  Committee  and,  ftirtherr  it  will 
not  "be  poesihle  to  invite  every  candidate  who  has  been  disappomted 
on  this  occasion. 

We  have  been  very  gratified  by  the  interest  taken  in  this 
year '8  Conference  and  the  response  to  our  enquiries  will  be  an 
encouragement  to  our  Councils  to  oontinue  these  Conferences  in 
the  hope  that  in  the  oourse  of  time  it  will  be  possible  so  to 
distribute  the  invitations  as  to  include  all  those  to  v/hom  we 
would  like  to  off er  hospitality. 

In  tendering  this  expression  of  regret  for  your 
disappointment  may  we  thank  you  for  your  personal  interest  and  hope 
that  you  will  be  more  suceessfui.  on  a  future  occasion. 

With  cordial  greetings, 

Yours  truiy, 

Por  the  Bournvilie  Works  Councils r 

C  .  M  '  )d^f^^^ß^   ,   ajt?>.^,;vt^J^-ctWj-r- 

Seeretaries«  \.^i.  ' 


A. 


ycm^  //^097^&?^i  ^yOce^nc^. 


ADDRESS      COMMUNICATIONS 
THE    SECRETARIES, 
COUNCI  L  OFFICE, 
CADBURY   BROTHERS   V^ 
BOURNVILLE. 


mhH^'^- 


30 th  May,   1935. 


c 


Dr.  J.  Soudek, 
Prankfurt/Main , 
Germany, 


Dear  Friend» 

We  ackncwledge  with  thaitks  ycur  4«4.-fee*/appIlostlon 
^^       25 th  May       whirh  we  ßhall  ha¥e  pleasure   \r\  submltting 
to   tVte  Gi'Uiiäittee  r^sponBllJia  for  arrangirig  the  I3th  Bceke 
International  Conferen't   Jvli^n  they  next  meetu 

We  do  notj    iiowever,   expeat   to  "be  <«ble  to   armoxmce 
their  decieicn  until   the  latter  p^rt  of  June,  hut 
imn»ediately  we  o'^e  ahl^^  to  giTf^  ;ycü  aiiy  defxnite  s-nformaticn 

we  will  do  60  wlthout  clelay.  ^ 


( 


YQurß   truXy, 
B'or   th^  Bo^arnviiiici  Werks  Ooimoile 


:)jmtL-.. 


SsoretarJiea< 


'X^M^?2/i/t^ 


tJ^^/z^i€/  /J(i^?9^e^  '^yOc&?^C€^. 


ADDBESS      COMMUNICATIONS 
THE    SECRETARIES. 
COUNCIL  OFFICE, 
CADBURY  BROTHERS   L^? 
BOURNVILLE. 


cA/5¥iS 


30th  May,    1935* 


Herr  A.    Oeser, 

Prankfurt/Main, 

Germaiiy. 


Dear  Friend*, 

We  aekngw.ledge  wtth  thäriOts  your   l e 1 1 e i^/^^jj^ga «.a-t J4Mft 
of    2Uth  May         which  we  siiall  have  pleasure   in  submltting 
to   the  Cc-mjäittee  responßible  for  arrangiag  the  13th  Bceke 
International  Conferen-e  whan   they  next  meet« 

We  do  not,   howe^fer,   expe'rt   to  "be  a"bie  to   announce 
the^r  daelsion  until   tue   latter  part  of  June,   biit 
imniedlately  we  u  -e  abXe  to  ^ly^.-ii  you  any  defxnlte  information 
we  will  da  so  without  delay. 


C 


Yours   truly, 
Por  the  Bournvx-llö  Works  e/ouneils. 


'^^^:fe0^'l  *  MüÄ^:^^^ 


aeA^^t  ^IC^cUVei^CL-- 


Sseretari/::?^, 


/..^f 


•  iJWItt.)l>»">  ■ 


»•»ir-T' ••-*■*-/••  •lA.''»*"'^*" 


Ii»y  24  th,  19)5 


<* 


To  the  Seoretarles, 

Horks  Council  Office, 
Messrs. Cadbury  Bros. Ltd., 

Bournville, 

Birmin^am, 


üear  Sirs, 

As  we  are  being  inforaed,  cur  collaboratar  Dr.soudek  äas  boen 
Asked  to  Jüin  your  conforence,  for  the  purpose  ot   which  he 
needs  a  letter  of  recoia*endation. 

We  beiieve  that  Lr.Soudek,  on  aocount  of  hie  professional  aeti- 
vity,  will  prove  a  uaeful  meaber  of  such  Conference.  'Vithin 
the  editorial  staff  of  the  ^Frankfurter  Zeitung"  he  essentially 
treats  mattera  of  national  and  international  econoay.  In  doing 
80,  he  is  in  constant  contact  with  problems  of  international 
relations.  The  quarterly  review  ^Die  üfirtschaftskurve*,  pu- 
blished  b^  the  ^Frankfurter  Zeitung"  and  odited  by  Mr.Soudek, 
enables  him  to  prove  an  activity  which  may  be  called  a  paedigo- 
gical  one. 

yr.Soudek  ende avours  to  penetrate  into  the  knowledge  of  the 
social  and  ecouomical  life  of  Oeraany  and  of  cur  oountry's 
relatione  to  the  world;  we  feel  convinced  that  it  might  b« 
useful  fo  him  as  well  ae  for  the  Woodbrooke  Circle  t*  aeet 
during  thia  conferenoe. 

Yours  faithfolly 


«MwiMi 


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Sehr  A'cehrter  Herr  Doktor! 


CJ 


Leider  kaiir..  ic}i   leute  nacl:rnitta;r  nicht    zu 
Ihnen  kopj^^en,    da   ich   eben  in  einejpfecl  ti,c;en  Angelegen- 
heit verreisen  niUoS.    Bitte,    rufen  Sie   doch  Professor 
KantoroY/icz    (Fernspr   o  nuiuiier   94702)   an,    der   eine 
V/erklebrerin,    die   für    dj  e   Scliule   in  Betracht   h.oniit, 
kenPi-t,    und  besprochen  Sie   alles  i7eitere  mit   ihri. 

Mit   freundlicher:   Gruss 
Ihr    erp:ehener 

für  F.crrn   Professor  Bondy 
i.A. 

Frarkfurt   a.S?^ctÖ.^i?Se-nt  .19^:^? 
Fuch'Shol  1  Gl 


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