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Full text of "Leben Mohammeds, des Propheten"

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4es  Ueberfet^eri»    . 

]\eti\  Gagtliler»  ein  FninlDfe  Vdn  Gebort Hä^  Pro* 
eflbr  dar'ärabifcheh  Sprache  «Xif  der  Umrersttäfi 
"tu  Oicford,  einer  der  Dt^i-ühtiiteiten  Geldirtm  in 
^et  erften  jfiälfte  des  verflniTenen  Jahrhunderts, 
hatte  fthön   172^  das  Leben  Mohammeds  von 
Abul  -'Teda,  arabi&h  Und  hteih'fch  hertusge^ebeo^ 
llber  auf  Bitt6  vieler  ang^rehenen  Männer,  die  (ich 
tbec  den  ärabifchM  Propheten  gern'  ausfuhrKch 
bdehren  wollten  und ^  doch  Weder  arabifche  noch 
)ateii\ifche  BQcher  lefen  knnten«  tintei^ahm  er  ei« 
fie  franxdfii'che  Lebensbefchreibuiig  Mdhalnnieds 
und  arbeitete  fiö  la  fernem  Vt^rgnugen  in  Neben* 
Slnnden  aus»     Als  fie  endlich,  im  J.  1728.  rotten^ 
det  war,  nahmen  (le,  durch  Beforgung  des  gelehn 
ten  j.  C/erc.  diö  Buchhflndler  Wetfteins  und  Smith 
tu  Amderdam  in  Verlag;   alltin  die  Erftheinüng 
felbst  vfertüg  fich  bis  rum  J^hre  i7j2>  d«  fei« 
i  Banden  unter  diefem  Titel  herauskam :  La  Vld 
de  Mahpniet*,   traduite  et  compÜee  de  TAlcoran, 
des  TraditiOns  ^uthentiques  de  la  iSonnä  et  dei 
ineilleors  Auteurs  Arlahes.    iHir  Mr.  jean  öagtiier« 
fer.  14,  Amft.  -^  Vor  ihiti  hatten  Vornämlich  iwet 
ocrühmte  Gelehrte  das  Lehen  Mohammeds  be« 
Mriebenr  Lud*  \iaraiccl  in  feiner  Ausgabe  usld 
Widerl^ng  des  Korans  C 1698*)  und  Humjphred 


Pridaiux  in  *einer  eignen  Biographie  (f(!97,)  aber 
beide  hattei^  dabri  die  Rolle  nichts  fowohl  des  Ge* 
Ichichtrchreibers,  als  des  rechtgbubfgen  chriftli- 
chea  Theologen  gerpiclt,  bei  dem  die  Äbficht, 
fein  befondercs  ReKgiohsfjrffem  xu  vertcldigert, 
und  alle  andere  xu  widerlegm,  der  herrfchende 
Geiinhke  tat,  der  allen  feinen  Vorfletliingen  eine 
einfeitigB  Bichtung  gibt ;  Mdracct  fchrieb  als  er* 
klarier  katbolifcher  Polemiker,,  und  Prideaux  mit 
ditn  VorCitx,  xu.teigen«  dkfs  Mohammed  der 
gröfste  Betrüger  gewe'en  fd,  den  die  Welt  gefehen 
hat  Durch  dioTen  einfeitigen  GeiichtspUnUt  ha- 
l>en  beide  viel  Fatfches  in  ihre  Erzählung  gebracht 
und  dem  arabif^phen  Apostel  oft  Dinge  xur  Sünde 
gerechnet,  die  an  iich  fehr  unfchuldig  find»  Zu 
gidcher  Zeit  mit  Gagnier  fchrteb  der  Graf  von 
Boulainvilliers  das  Leben  Mohammeds  0  üi'id  fiel 
in  das  andere  Extrem  Er  übertrieb  die  Lobrprü* 
che  des  Pri^heten»  lieh  ihm  erhabne  Endzwekke 
ondliefs  ihn,  oKne  htstorilchen- Stoff,  einen  Ro- 
man (fielen,  und  alsgrofser  Mann  handetp,  indem 
er  dabei  nicht  undeutlich  die  Abficht  verrieb,  deii 
Islam  auf  Kosten  des  Chrtflenthums  xu  erheben* 
'^  Beide 

♦^  ^La  Pii  äe  S/Iatiomet^  par  Mr.  le  Comte  de  Bou- 
tainviUiers,  S«  A  Londres  1730.  ,,  y6n  ^er  ßi* 
übim  Feder  aus  dem  Franpoßfchen  ins  Itetajche 
Uherretzet**  %  Lemg0  1747.  —  imd  abermals  von 
^  August  fttbes  Rolle  \  785.  Vis  ff^erk  ist  aber 
tfic&^  yoUendet;  SoulainvlHiers  ßarb  t  als  er  in 
feiner  Gefcluchte  oder  vielmehr  tn  feinem  räfonni* 
renden  koman  des  Propheten^  ins  fiinfte  ^ahr 

der 


Beide  Abwegt  Tuchte  Gisoier  tQ  vQ-meideii;  uxA 
weif  m  an  glekhzeitigeo  t}rkuii<lai  fehlte^   aus 
ireicfam  die  Cerehichte  des  Propheeen  ganz  reiil 
oocf  huter  gr?fehöpft  werdeil  könnte;    ureil  man 
nur  fidtere,  nur  mafU'inäntiirche  Gefch^chtrchi ei- 
ber hatte,  weil  die  griechirchchriftllchM.  Schfjft« 
fieller  von  Mohirtnit^ed  übd  unten  ichtft  ^(tvftfea 
find,  und  w^ii  lieh  aUb  aus  der  X^ergldehung;  un- 
gliäcbaitiger  Quellen  k^ne  rein^  Ge.chichte,  mife 
einiger   Ausf&brIichHchkeit,    herausbringen  liefs; 
fo  trählte  er  die  Methode,  'die  hier  vielleicht  die 
tetnxlgeute  v^r;  tt  hielt  (ich  gt^nau  M  ded  Bericht 
ÄermrniattirtiedanifchenSehriftftettcr,  yomäfnlich 
der  beidten  Hauplautoren  Abul  Feda  UAd  Dfchan- 
tebi;  Ue^s  He  felbst  reden;  behielt  fogar  die  Ehr- 
furcht ihres  Tons  bei;  lobte  und  tadelt^  nie,  Und 
lilat  von  deril  Setuiged  nichts  hintu,  wedet  Reful« 
t^tekritifcherUnterfuchungen,  hoch  Muthmafsuh- 
^en  über  die  Abßcht  det  handelnden  Perfoneii;  mit 
Ite  Vwbii^dungsfatte,  womit  er  die  Aus&ge  vit- 

der  SehÄMff  gdcoMüen  itaf.  Det  Bückkandler 
Coderc  zu  Zofidon^  der  das  hächgekijfme  Manu* 
fkripttrhiittf  isrftttkte  anfangs  UnferH  Gägnf er t 
es  j&rtxufetzen  ;  dkfer  war  fuchl  abgekeigt^  es  :tu 
iAemehmeH^  knd  but^  tiM  da3  Mff>t.  rtujfenden. 
Coderc  ^erktäeh  ns^  b^/annßch  über  üHitefs  ti/Hd 
tids  die  fehlende  Gefwchie  hi^ittkh  VoH  'einefH 
ifngehannteH  näckhöleH^  der  dabei  Vorndmlich 
Geyers  AM'  Fedä  gebraucht  und  feine  Sache 
Bben  facht  fthlecht  gemutht  hat.  —  tf^  der  weit^ 
ÜuftigeH  Vörnde  mifefS  Originals  hoffick  Gag» 
Hier  KliAegegeheHi  die  gewägten  ^tze^  les  £a* 
¥adaoteSf  ues  Graben  zu  widerlegen. 


/ 


fchtc(!tßr\?r  En.ahlör  in  S^ufamniienKang  bringt,  iinÄ, 
die  reine,  ^Je:  liehe,  einfache  und  korrekte  Schreib- 
ai't,  iÄ  wc'cher  ^i  ibre  Gödankön  vortragt,  find 
ftiii  Eigert::hutn.  Er  Ist  hierbei  mit  fo  Viel  Sacli- 
k^ntnis,  Gferchitf^lichköit  und  Gefchmaek  7.U  Wer- 
ke geä;angen,  djtl's  feine  Schrift  von  allen  Kertnertl 
ftitaeni  für  die  beste  ßiogrdphid  Möhanlmcds  ist 
gehalteil  Worden,  woraus  die  gutert  neüern  G^- 
Ibhithtfchreibcr,  werth  fieauf  dön  arabifchört  Apos- 
tel kanlert,  faft  alle  gefchopft  haben.  *; 

Man  muß  alfo  diefe  Lebensbcfchrciburig  nicht 
(bwphl  für  eine  Entwicklurtg  dör  Begebenh^itert 
haltab,  wie  fiö  fönst  die  ftrengeGefchichtein  Hin* 
ficht  auf  Wahrheit  und  C5öwifsheit  federt,  als  füc 
eirie  Oai*ftdIung  der  historifchen  Meinungen  und 
yorftellungen ,  die  ein  gröfser  T^il  des  rtienfthll- 
ched  GöfchlcchtS  föit  taufend  und  riiehrjahren.voil 
jerteni  merkwürdigen  Manne  gehabt  hat  und  noch 
hat  Em  ^eitgenöfs  MoHammeds  rtllt  dem  kriti* 
.  fchen  QeiÄt  des  TacituS  odw:  Hnme ,  würde  mM' 
eine  ganx  andre  Gefchichte  von  ihm  hintprlafleii 
häbetijsalä  alle  fpdtö^n  Hiftoriker,  gläubige  und 
Ungläubige  und^tträren  ffe  noch  fo  gelehrt  und  un- 
jtafteiifch ,  jehutls  geben  können.  ßis  Idfst  ficH 
nicht  änd^iti.  Die  Gefchichte  der  Propheten^  diid 
bei  v^fchiedenen  Völkern  aufgeftanden  find,  gleicht 

der 

*)  .  öute  tltterari/cke  Afizdßm  nnters  J^erks  jpidm 
ßch  i)in  den  ABtis  Ernditortim  IJpßmfibus^  an. 
iyiT.f.'io.  i)  in  Sicg;mnnd  r^ncob  BaMmgaiy 
iciis  Nackrichim  von  einei*  Unllifchm  Biblioihrk^ 
I.  A  I.  Sf.  ao.  S.  3j)  in  (l  'Menßlii  /libliQtlit' 
cn  ftistorua,  f*olL  j(f,  P..L  p.  i6^. 


ifft  Gefchichte  der  gflechifchen  Herow,  fi©  kam 
iir mündlichen  Ueberlicfci ungen ,  prcfaift  hon  uM 
pocrifchen,  nuf  dieNachwcJt,  ond\v«rd  picht  eher 
aufgerchrieben  und  durch  di^  Schrift  fixiit,  ^Is  bis 
fich  die  ZeitgenofTen ,  ja  ihre  Kinder  und  Kindes* 
kin^er  über  ihre  Wahrheit  nicht  mehr  befragen 
Kcikcn,  bis  penknial  und  Sage  verivcchfelt,  Wahr* 
hcit  und  Dichtung  fo  verfchmob^n  waren/  dafs, 
\rer  hier  das  Fabethafte  von  den  Factis  ^  da§  Un^ 
gewilTe  von  dein  Glaubwürdigen  fondein  will,  von 
dem  vorgefuAdnen  StofiTfo  viel  wegwerfen  muf?,  dafs 
ihm  nichts  übrig  bleibt,  als  n\agereUnijifle,  kaum 
Viauchbar  für  ein  KompendiunV  der  Univ^rfnlhis* 
ttfri^  Oder,  falls  er  Details  geben  wollte^  wü/do- 
^r , genothigt  fein,  das  Fabelhafte  durch  künfttlche^ 
Auslegung  in  fcheinbare  historifch«?  Dj^ta  im  ver» 
wandeln  und  eine  Reihe  von  Mutb^ialsungen  auf-' 
7.uftel\en,  v  elchcr  Gefchichte  fcheincn  und  es  nichlt 
fird.  Dis  IctT-tere  fcheint  unter  andern  noch 
neuef*l/ch  dem  Herrn  von  Rchblnder  \viderlShrer\ 
lu  fein,  der  cjnerv  kur/ijn  Abrifs.  von  Moliamxneds. 
Leben,  ^  meist  nach  Gtignier,  geliefert  und  (ich  bcn 
inuhet  hat,  durchdie  HRlIedec  Wunderbaren  dui  ch- 
^^chauen,  alles  natürlich  zu  machen,  den  Apostel 
der  l^foflemer  gegen  die  attea  chriftÜQhen  Vorur- 
teile in  Schut^  TU  nehmeq  und  jhn  als  einen"  gro-. 
(sen  Manpi  Heldeq  und  WV^fen  d^iriuft^lea;  div- 

^)  „^6tt/..  Cafrm,  HJofm»fHe(t,  ^.  gopenK  »799*  ^— . 
Der  fehr  unkorrekte  und  gramniati[ch  unrichtige- 
dentjche  Sfyl\  C—  Hirrx^:  RiMmdcr  istwoM  efn 
DSueP  *»  )  wacht,  iimm  das  Lofen  dkfcr  kkhiei^ 
Skhrift fttvixs  brfcht^xiHk       ^* 


hör  denn  aueh  Jtlne  Schrift  mehr  xur  Lobrede^ 
als  ^cr  Gefchichte  geworden  Ut«'-  -^  Gagnierer- 
tählt  Mohammeds  Gefchichte  in  dwt  ehrerbieti- 
,  gen  Tone,  worinn  Von  ihnr  ein  Mufillmun  fpre- 
chen  tvürde ;  dtefes  Ist  el)cn  die  allgem^ne  Form 
tt^ne^  Darftellung,  die  dem  i/itindeiuimen  Inhalte 
angemeffen  ist  i  fonderbar  würde  es  {«in,  wenqje* 
mand  unter  uns,  diefes  Tones  wogen«  glaub .'ii 
kSnte»  der  VeruflTer  wollig  feinen  Lefern  von  der 
Werfen  und  den  Verdiensten  des  Propheten  eine 
hohe  Mdnung  beibringeni*  Davon  ist  er  weitent* 
fernt,  wie  zum  Ueberftufs  fchon  feine  Vorrede^ 
ieigf ,  in  welcher  er  in  feiner  eignen  Perfon  und 
ni^Kt  als  DoUrnetfclier  der  moslemifchen  Histori« 
terfpriqht  Der  Rei.enfent  feines  Werks  in  den 
Aftls  Eruditonim  erwähnt  diefes  ehrerbietigenTona; 
auch>''fetxtaher  hinzu;  „Nihilo  tarnen  minus  mala 
fides,  vita  impuriclir  etcrudelitas  pfeudoprophetac 
uhi<^  iDcorüm  transparent,  ut  adeo  vel  teftibus  da« 
mefticis  damnetur/^  Gagnier  wollte  blofs  wilderer« 
wählen,  was  die  für  klaßifch  gehaltnen  Gefchichti 
fchreiber  d^  Mohammedaner  von  ihrem  Prophe* 
ten  melden,  und  den  Lef<^  in  den  Stand  fetien^ 
(dhst  XU  urtdilen^  '     , 

So  >ie  es  ist,  darf  man  das  gagniecfche  Buch 
nicht  allein  ein  fehr  angenehmes  ßnch  nenneni  daa 
teifweifefowohl  unterhält,  als  ein  guter  Rom:\n  -^ 
ionAom  auch  ein  fehrnütz,Uches,  Idinrriches  Werk^ 
befonders  für  die  Kentnis  des  Qrienta>  dd«  G%^ 
'felvm^kstindderreligiöfen  Denkungsan  feiner  Be-i 
vöm^r«  Es  lehr^  uns  den  ^llgem^non  und  hefon« 


iero  Znftand  der  aften  Araber  tu  der  Zeit  kennen, 
daiieaniih^en;  ihrcgrofse  Rollein  der  Welt  tu  ^n* 
letfu  Die  Geschichte  Mohammeds  ist  die  (jrondlage 
d^  raerkwü^rdigen  Gefehichi«  der  Saraxenen  [wie 
mm  die  Atxber  hiesen,]  undArerKarfer,  der  Kali« 
fen,  dte^baldnach  feinem  Tode  ducrh  ihre  Erobrun* 
g;en  der  halben  Erdeeineandei^  Geflatt  gegeben  hi- 
^en.  Schon  in  di^er  Htnficht  mufs  die  genaue  Dar« 
legung  Aer  kMnen  Umft$nde,  die  vifk  bei  Gagnier 
fi^^,  nicht  Sbe'^Uisig  fcheinen ;  ^idk  Umflände 
trugen  A^^  lhrige%ii  derGröfseunddemEinflutiebdi 
die  licl\  Mohammed  ei^orben ,  und  auf  die  (eine 
Nachfolger  ihre  WeltherFfchtft  gegrQndet  habeiv 
*-  Das  Werk  ktnn  lugleich  als  ein  Abrtfs  de$  It* 
lam^^i  der  Lehren  und.Gebräuche  der  mohammeda« 
nifehen  Religion,  angefehen ,  und  insbefondere  fttr 
felche  Leier  lehrreich  werden,  die  fch  lür  die  na-  ' 
tOrUche  Geschichte  der  Religionen  interefliren ;  ea 
karnis  ihnen  recht  anfcliaulich  machen,  wie  es  tm 
Orien  t|^  der  Wiege  der  Religion  und  der  Soperftition, 
mit  der  EntAehuog  d^  pofftfren  Qlaubensfysteme 
hertHgeben  pBefi^t,  und  insonderheit,  w^  fiVr  grofse 
Emp&oglichkcnt  für  die  Aufnahme  neuer  Propheten 
die  Qemüther  der  Menfchen  dort  haben,  eine  Em- 

SFangfichkeit,  wc^ü  fo  manciier  uralte  VoIksglat)|^e 
as  Seinige  beitragt,  %.  B  die  fortpeerbte  Hoffiiung 
dafsanstängrofser  Mann  in  die  Welt  kommen  fpl,  * 
|im  fie  aus  tllerNoth  i,u  reifsen 

Von  meinei^eberfetiung  diefes  Werks  ertaubt 
Ifiir  dieflercheidenheit  nicht,  viel  xu  fagcn';'  doch 
lAttfs  ic)i  anrnetken,  dafs  idi  den  Vortrag  des4Verfaf<- 

*     fers 


fer^  hieir  und  da  abgi»kfinLf:  und  xuiammengeT.agen 
habe,  welches  am  meisten  in  deti  Anmerkungen,  wo 
{leins  Kleinliche  fielen»  uild  in  der  Einleitung  gefche^ 
henisl^  woididengeneabgifchen  Ueberflufs  etwag 
beschnitten  habe>  um  ge\yj  JfteStellen  ftir  d^  Li^bti- 
ber  minder  trocken  xu  machen ;  do^h  wird  auch  der 
Gelehrtenichts  WefentUchesvermilTen.  -^  Die  Ant<« 
merkungendes  VerfaflersijndmitBuchftaben,  un4 
"  die  meinigen  mitSternchen  bezeichnet  —  Deil  ^n- 
lachen,  klaren  und  leichten  Styl  der Urfchrift,  diefes 
fchöne  genus  dicendiü^nue,  hab'  ich  in  der  Kopie 
im  Ganzen  ausiudiücken  ^füchti  allein  ds  uch  der  ' 
Verfaffer  (vielleicht  aus  Schuld  feiner  Sprache)  bä 
aller  Verfchiedenheit   des  Stof{s  immer  To  gleiciji 
bleibt,  dafserallesdarinnragt;'w^6  ^  zufagen  hat, 
das  Grofse  wie  das  Kleine,  die  erhabnen  Spräche  des 
Korans/ wie  die  alltäglichen  Fragen  und  Antworten 
-^  fo  wird  es  hoü&ntlich  dem  IJteberfetxer  nicht  xum 
l?ehler  angerechnet  werden,  dafs  er  hier  und  da  von 
diefem  Tone  abgewichen  ist  und  in  einer  Sprache 
gefprochjen  hat,  die  weniger  dem  Ori  ginal  entspricht, 
als  fie  den  Sachen  angemeden  ist.     Köthen,  im^ 
Deien^ber  \%ui, 

C  F.  R.  Vetterleiiv  ;   , 


v/ 


Leb^i^ 


Lebaa 

Mo    h    ammeds^ 

P  r  o  p  h  t  r  c  n, ' 


K*eh  dem  Frah»dlifch«n  iet  h  Gtgalef« 
mit  einigen  Anmerkaogea« 

von  (^  F.R,  Vtitterleiti* 

ErfterBaocL^ 


Köttien«  W  t  A«  Ao<l    xgoi. 


^ 


Inhalt  des  erftea  Btad«*; 


Einleitiihg.' 

Efft^  AhtAtdU.     Vom  ür/pranse  der  Ara- 
ber. s.a 

Zweiter  AbfchüiU  '     Mohammeds    Genedo^ 
gie.  '        '    £•  tt* 

Erftis  Buch. 

2«  JbpiteL    Von  der  Geburt  Mohammede  und 
den  Wundern^   die  fich  dabei  ereigneten. 

%.  JCsBp»    Gaftmahlt.  welebes  Abdot-Motalleb 
SBor  Gebiirtsfeler  Mohammads  gibt;    der     ' 
Tod  reines  Vaters;  feine  erfte  Anime  und 
feine  Milehbradec.  SCt4« 

3/  Xof.    Die  zweite  Amme  des  Apostels  Got-    p 
tes ;  wunderbare  Be{^ebei)l^^iten  in  feiner 
I^indheitf  Tod  einher  Ve;r wandten^       .  S«8^* 


II  ^        I  n  h  a  1  t*  _     ;' 

4.  Kap.  Erike  'ReiCe  Mohammeds  nach  Syrien; 
fein  erfter  Feldzug  i  merkwürdige  Probe 
feiner  Weisheit.  ^  S.94. 

f.  Kap.  Mohtmmeda  zweite  Reife  nach  Sy- 
rieo.    Wunder,  die  ficb  dabei  ereignen.    $.96. 

(.  Kapitel,  Heirath  Mohammeda  und  der  Kha. 
didfgfcii;:  . ,:    .  .  ?'    /    -Seite  100, 

7«  Kap.  ,  Mohammeda  Sendung»  S;  104. 

{«  Kxnp»  Khadf4(V.4t|^  ^Ali  und  einige  andere 
nehmen  d^  Religion  Mohammeds  an.     S.  log» 

f^  Kap*  Mohammed  macht  feinen 'Beruf  kund 
und  findet  Widerftand.  S.  1  u« 

fp.  JSip.  Von  der  erden* Hedfchra  oder  der 
Flucht  der  Muf^lmänner  nach  Aethiopien. 

S.iit. 

lt.  Kap.  Ham&ä  iind  Olnilr  bekehren  fich 
.2  um  Islam.  S.112. 

|j2.  Xap[  0ct  Apaatei  Gottes  wird  verfolgt 
£r  weifsagt  und  wirkt  ein  Runder.         S.  119« 

l^.  Kap.    Nene  Verfolgungen  des  Propheten      « 
Gottes.    Er  erliegt  dem  Schmerz.  -         6.iJ4. 

14«  Kap.  Der  Engel  Gabriel  kommt,  tfSstet 
und  ftXrkt  Mohsmmed.         ^  S»  1)9« 

ly.  Kap.  VerfchwSrung  der  Kofeiibhiten  wf- 
der  den  ApoateU    sIe  nehmen  Habib  iibtr 

fich 


In  %«  1  t.  1U 

idb  und  den  Prepbat^n  zum  Richter  an. 

li.  Kap.  Mohammed  wird  vor  Habib  geU- 
den.  S.t5v 

>I7«  Kap.  Der  Engel  Gabriel  ericheint  Mohanu 
med.  Der  Prophet  Gottes  fteUt  iich'  vor 
Habib,  dem  Sohn  Malekc  « S*  1 54* 

«•  Xäp.  Befturznng  der  Gefährten  dea  Apo^^ 
tek.  £r  erfctieint  zum  andemmale  vor' 
Habib«  S.  t^ 

19.  £97.    Der  Prophet  that  Wunder.  S.  169, 

20.  Kap.     Die  Koreifchiten  nehmen"  den  Be* 

<l'hla(a  gegen  Mohammed  zurack.    Abn^ 
Taleba  und  Khadidfchis  Tod.  S.  174« 

31.  Kap.  Der  Prophet  beruft  die  Taitfiten 
vergebens  zum  Island ;  bekehrt  aber  di# 
Genien  der  Stadt  Niiibe.  Seine  Heirath 
mit  Sawda.  ^  .  Seite  igo« 

3S.  Ksjp.    Die  Ch«sred|fchiten  nehmen  die  Re-     * 
Ugion  Mohammeds  an«  S.  ig4. 


Zweites  Buch. 

1.  KapiM.  VIchtUche  Reife  Mohammeds  von 
Mekka  nach  JerufalemX  Was  er  unter« 
weges  und  in  der  letztgenannten  Stadt  ge- 
fchen  hat.         ....  S,  lg?. 

)(a  t.Käp. 


IV  Inhalt; 


xKap.f    Fortfetzting   d^r  nftchttichen  Seifi». 
,    Der  Prophet  Gottes  kommt  in  den  erften 
Himmel«      ^  S.  »oi«> 

yKap.  ^Fortfetznng  der  nächtlichen  Reife, 
Der  Prophiet  kommt  in  den  zweiten  Hirn- 
meL  S.304: 

4.  K<rp.     Fortfftzting  der  nachtllehen  Reife.  " , 

Der  Prophet  kommt  in  den  dritten  Hirn- 
meL  S«iotf» 

5.  Kap.  ^  Fortfetzang    der   nachtKchen  Reife.   - 

Der  Prophet  kommt  in  den  vierten  Him- 
meU    *        .  S.te7* 

6.  Kap.    Fortfetznng  der  nächtlichen   Reifc^« 

Der  Prophet  kommt  in  den  fanften  Hirn- 
-      met  ,  '  S.»Ui 

y.  tiapi.    Foftfetzung  der   nächtlichen   'Reife* 
'    Der  Prophet  komnit  in  den  fecbsten  Hirn- 
^neL  S/iiy.^ 

|.  Käp,    Fortfetzang  der  nScbtlichen  Reife.* 
'   Der  Prophet  kommt  in  den  fiebenten  Him« 

j,  Kap.    Fortfttznng  der   nächtlichen  Reife« 
'  Bericht  deflen,  was  derPcophet  über  dem 
fiebenten  Himmel  gefeh^n  hat  S.  223« 

läk  Kaf.    Fortfetzang  der  nichttichen  iReife» 
jper  Prophet  Gotte«  nähert  fich  dem  Thron 
d«s  Herrn  anf  zwei  Bogenfcbufiweiten«  ^ 
^  Bericht«  was  fich  hier  zutrug.  .    S,ii|. 


I 


IAH«  IrÜ  V 

H.  K«]P.  Fortfeizoiig  der  n'ftchtliclieti  Reife. 
Molmmmed  kehrt  vor  den  Thron  Gottes 
«orock.  '  S.'ajS 

tu  Kap. '  Fortfetznng  der  nachtlichen  Reife. 
Der  Prophet  kommt  auf  die  £rde  znrack. 

I}.  Kiep.    Wie  die  Er2'ählnng  Ton^diefer  nicht- 
liehen  Reife  autj^enommen  wird.  ^  Bewei-' 
fey  womit  iier  Prophet  die  Wahrheit  der«  ; 
feiben  ^a  erhärten  fucht  S.  246. 

14,  Kap.    Ob  die  Reife  Mphammeds  lieblicher 

oder  gdftUober  Weife  gefebeben  fei?  '  S.»5^» 
'^   ^'        '* 

15.  Kap.    Eine  Anzahl  Anfaren  legf^den  Pro- 

Jheten   Gottes   den  Eid   der^Freue  ab. 
ortgang-des  kriams  in  der  Stadt  Medlnm. 

^     S.2ft. 


lt.  Kdf .  Der  Prophet  läfst  ficfa  »wn. xweiteO'* 
mal  den  Eid  der  Treue  und  des  Gebor« 
iams  leisten.  Die  Fnrcht  vor  den  Korei- 
icbiten  nötbigtihn,  die  f iuebt  zu  nebmen» 

17.  Kap.    Mohammed  ehtflieht  von  Mekka  nach 
Medina.     Wunder,  die  feine  Flucht  begl«^    ; 
teiu  Er  knhrt.  za  Koba  eimmd  bauet  da-  . 
felbst  die  erfte  Mofchee.  '  .S^27<« 


DnU 


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VI 

1 

- 

•  -      ,                  '  •    .        > 

« 

Drittts  Bock 

/  ,  ■    '    ^  '      .  1 

U  KapUeL  Einzn^  ^^  Propheten  In  MediM» 
Er  bauet  (ich  dafelbst  eiti  Haus»  heirath^ 
Aiercha  und  ftift^t  eine  Bruderrchaft  der 
Murulmänfler.  /  S«  2%^ 

a.  Kcfj  Der  Prophet  Gottes  ergreift  zum  et* 
fienmal«  die  Waffen  g^tn  die  UngUubl-* 
gen.  S-302. 

•}.  K«tf.  •  D^r  Prophet  richtet  ^en  Dienst  anJ 
'         die  heiligen  Gebräuche  der  neuen  Religion 

«tn.  *  .S.JQ7. 

4,  Kap,    Der 'Krieg  von  Beder, .  genannt  der 
grofse  Krieg.     Der  Prophet  erkämpft  ei. 
'    *  nen  Sieg  über  die  Koreilchiten«    Tod  fei- 
'       ner  Tochtdr  Rolwiia.  5.3191,/ 

^.Kap.  Die  Korei fohlten  fuchen  fieli  wegen 
ihrer  Niederlage  zu  rächen,  und  fenden 
Abgeordnete  an  den  König  voh  Aethio- 
.pien.  '        S.jaj. 

i  . 

6»  K£(p«  Verfchiedne  Kriegauntemehmungen 
^es  Propheten.  Er  gertth  in  Lebenag^. 
fahr.  S.jjÄ. 

^.  Kap.  Das  Bandnia  der  Juden  und  Moham- 
ffiedaner  wird  gebrochen.  Folgen  davon. 
Heirath  des  Propheten  mit  Haffa.  £r  bebt 
eine' koreifchel^  Karawane  au£  S.  141. 

-'     1  ^  $,  Kap. 


t  Kap.  Menchelmord  *ti  dem  Jddeti  K«lkt 
Ascbrafs  Sohn«  nicht  ohne  Mohtmioftd« 
Gebtiü  begangen.  S.  ^f• 

$,  Kap.  Der  Kritg  von  Oho^  Diefer  fällt 
fax  die  Mofdimaoner  naditcilig  tos«  fie# 
tracbtangen  darüber«  &  |4|* 


la  Kap.     FeUzBgder  Maf&tmaMMrKegdn  die.  .    \  ^ 
Afaditen.     Der  Prophet  UUstSofijoi,  Kha^ 
lede  Sohn ,  heimlicn  umbringen.      Verra- 
tiierei  ^ler  Birger  v^n  Edfael  und  ALKara»  \    > 
fo  wie  imt  Sinwobner  des  Landae  Nad« 
fibhed.  .     S.)dS« 

II.  JSap^      Xrie^  dfei  Pinpb^en  «ät  den  na.      ^ 
dhiritircben  Juden.    Den  Mofölmannern 
wird  der  Wein  verboten.  S.  y^6. 

IS«  Kof?.  Zweiter  Faldmg  dea  Propbeteh  in 
daa  Land  Nadfched«  £r  lünft  Gefahr  V  eri 
mordet  zu  werden;  nnd  .i^e^bt  ficb.  Co» 
dann  nacbBeder  zu  denUnterhandlangen; 
aber  die  Koreifchiten  kommen  nicht  hin. 
Er  heiratfaet  2ain«  und  nachher  Omm-Sa- 
lama.  Sein  Feldzag  gegen  die  Araber  an 
der  iyrifcben  Grenze.  S.3|r« 

Viertes  Bach. 

I.  Kapitel.    Der  Krieg  am  Graben  oder  der  Völ» 

kerkrieg.    Der  Apoatei  Gottes  thut  Wun« 

der.  S.jJ^; 

3.  Kilp.    Kriegmit  den  Kindern  Koraidha;  Der 

Prophet  lülat  den  Jaden  Salam  ermorden. 

S.4CS» 
tKap. 


VnX  Inii  >  1  f.    . 

}.  KapfiitJ   Die  Gefchicbte  ifs  %tid.    '  Mo-  ^ 
hammed  heirathet  die  Zainab.  «  S*  4It. 

4,  K(W«     Feldzug  gegen  einen  Haufen  der  Kin- 
derBekken    Dir  Prophet  fuhrt  Krieg  mit  . 
den  Kindern  Lafaiau.  Kinige kleinereZuge 

.?;     ftbf  feinen  Befehl  onternommen.  5,417» 

f.  Kap. :  M^haoiMdfl  Bem&haiigeo^  die  Chris- 1 
tea'sam  Isiam  KU  bringen.  «^  S.426. 

t.  Kap^  Mohammed  Säbat  mt  den  Kindern 
^UMo8taldLKrieg,^,i|nd^|rägt  deo  Siegda: 
von.  &  42t« 

^  Kap.    Gercbidi teder  fidfiche^  Anklage  ge- 

genAiefcha»  S.437« 

(.Kap..  Zaid  nimmt  die^Fürftin  Omm*Forka 
ja  ihrem  ScbloiTe  gefangen  und  lilst  fie' 
hinricftten«  Der  Prophet  that  ein  Wun- 
der,    Zogr  feiner  FddberreiH  $.449. 


/ 


/ 


CinUitUDg* 


■«^■■p 


E  i  n  1  e  i  t  u  n  f . 


Grfier  Ablchnitt. 
Urfprung  4ir  Araber, 


D 


ie  Ge(btiicbtA:hretber  darNtzion  teitea  die  Art« 
W  in  drei  Klafleo ,  namlicli  i.  die  urfprmgliehm 
oitt  alten  ^  die  erften  EinNirobber  des  Landes  nacli 
der  Shi^fluth;  Hire  NachkommeD'  find  erlofchea 
oder  mit  dem  fotgendeq  veribhmolzen ;  ft.  die  nU 
neu  oder  ungemifcbten  Armher,  dac  ist  die,  welcbd 
fich  nach  der  Sprachverwirrung  in  der  arabifchea 
ProviQS  Jemen,  dem  gföcküchen  Arabien,  vieder^ 

J;ela{reti.  haben  und  flachkominen  Katbana  oder 
okthans  waren.  3,  Die  Mostäraber^  Wodurch 
ma&d&everfidit,  die  fich  durch  Vermifchnng  mit 
den  reinen  Arabern  naturalifirt  haben.  Diere  Mos^ 
taraber  find  cBe  Nuchkommen  Ismaels , '  des  Sobo« 
IFon  Ibrahim  oder  Abraham,  von  welchem  Moham- 
med verfiieb^e  iai^erader  LIme  abasoftammen. 

Inr-dieteiDs  erften  Abrchnitte  werden  wir  von 
den  beiden  «r/Ierf  Klaffen  handeln  and  davon  to  viel 
beibringen,  als  nöthigist,  diefe  Gefcbichte  zuver- 
Meo«  woäim  cUf  ver&biedeaeii  Stumme  der  M^ 


I»  ^  - 

bcr  erwähnt  werden^    Von  der  dritten  KlaiTo  wen  ^ 
d^fi  wir  umftändlicher  im  zweiten  AbfclMikte  re- 
den, wo  wir  zugleich  die  Gwi^ogie  Moliammedi 
^cbco  wollen. 

Der  allererfte  der  urfprünglichen'  Araber  war 
jyfihorhamp  auch  Dfcharham,  .dt?r  erfte  genannt»  ' 
'  ein  M&chkonime  Seths»  tjiner  ron  <}<»nen,  die  fich- 
mit  Noah  in  dirr  Arche  gerettet  haben,  Denrt  nach 
den  «raVifcbcD  Gefebichtfchreibem  find  darinn  auf 
^o  Perfonen  gewefen,  da  dodi  die  Bibel  nur  g  er^- 
'wähnt,  '  NacK  dem  Ausgange  ans  der  Arche  baae- 

.  te  ^r  fleh  in  Arabien  anf.      Das  ist  feine  ganze  Ge- 
ichichte;  von  feinem  Nachkomtn^P  i§t  auch  nicht 

.  die 'mindeste  Spiur  vorbanden. 

Man  verfteht  aber»  unter  den  urQ3rünglicher( 
Arabern  auch  die  Adifen,  Jhamuditen  ,  ßfchad^ 
fiten  laod  Tastniteh,  lauter  Abk^mcnUnge  von  S^m, 
dem  Sohn  Noahs.  Man  ftbe  hier  in  wenig  Wor«* 
tendie  Gefchicbte  diefer  vier  Völkerfbhaften ,  die 
der'Koran  fo  oft  nennt  und  als  Beifpiele  der  göttli. 
ch^a  Rache  anführt 

K  Aäf  der  Ahnherr  der  Aditen,  ehi  Urenkel 
Sems,  zog  nach  derSprachverwirpting,  bis  \b  den 
Teil  dca  ßdliehen  Arabien»,    der  Hadramat  fieifl:, 

^  eine  Gegend,  die  den  Namen  Al-AMcaf,  das  ist 
Flpgfand,  föhrt,  tfud  fich  von  Jemen  an  i)is  zum 
Lande  Oman  erftreckfc«  ^>  AI>ein  diie  Gefbhicht^ 
der  Aditeu  ist  nnbeltannt;  alles,  was  man  von  ih-  . 
sen  weis,  ist  dis  wenige  Weil  fio  fich  dem  Göz-. 
aendlenfte  ergeben  hatten,  foßindte  ihnen  der  Herr 
(nach  dem  Zeugnifife  des  Koratis)  ihren  Landsmann 
Httd.  um  ilinen  die  Eiohek  Gottes  zu  predigen^ 
•^         .  AbuU 


•    '*- 

Abui-Fed«  •>  erzählt  dieiVGefchicliC^  ib.  w)  Hud, 
xier.  mit  Eberi  dem  Scrfin  Sptialechs  eine  Ferfoti  ge* 
wefen  fein  foll,  >Är'ard  von  Gott  zu  den  Adtten  ee* 
Tandr^  ^ekbe  drei  Göt^^enbilder  aobäteten.    Diele« 

Volk 

o^  Isikaet  Jlmt-Peda,  Fiir^t  zu  Hamahm  iSyw 
rien,  deboren  zn  Damaskus  im  L  Ch.  1*73.  «ni 
grßo'rben  0^2,  hat  ein  ge^aphifclus  und  ein  liis^ 
torifikes  tferk  hinterlajfen.  '  Das  letztih  ifl  eint 
allgnttHiii  Gcfttüctile^  befand A^s  iier  jMohamme* 
daner.  Und  aus  diefem  hat  imfer  Autor  das  Le^ 
/ben  dfs  Prophehn  unier  folrrntdem  iTttel  kiräus^ 
^egThen :  Ismael  Ahul  -  Feda  de  vita  et  rebus 
gcstis  Mokarnfnedis.  Textum  Arabicum  primuS 
tifidit^  tatlne  vcrtitt  praefatione  et  notis  illustra^ 
Vit  lo:  Oägfrier  fol,  Oxoniae  17*5.  biefes^ist 
die  Schrift,  die  er  infeinefi  Annrerkiingen  bälcL 
durch  Kta  Mak.  bald  durch  Abuhf'eda  aftzU'^ 
fuhren  jfßfgi^  Das  qanze  ff^erk  ttdt  nächster  1*. 
^/acobKeisketateinlß\  Lpz  17 J4  «»4;  ündna^ 
Jieiskens  Rtzenfwn^  ärahifck  und  iateinifch,  L 
dearg  Chrijliaü  Adler,  aitf  Kosten  Peter  Frie^ 
äricJt  Stihiis,  u.  ä.  "lt.  Anmks  Mosletnici  sBdt 
In  4.  Ko^enK  »78*^ -Jf  Jteraiis gegeben.  Das  ge* 
'ogr^phij'die  ffWk  ist  nur  ßiiekweife  edirt  worden; 
ä:.  B.  Cltorasmitri  imi  Mavärahtähara  ^vön  . 
loh.  Gräves,  (Latdon  i^7o\  —  Arabien  von 
Hndfont  St/rien  von  t  BerMard  Kohlen /Ae^ 
Ägypten  iou  /.  David  Michaelis ;  Afrika  von  T. 
Xioitfried  Etckkorn  (ly^o)  Mrfopotamief^  von 
JEhist  Friedrich  Jtarl  Rpfenmiifler;  das'letztre 
in  Panliis  Rppertorium  fiir  biblifctie  und  morgen^ 
iändifche'litferaihf,  %  fh  (i7^k)  —  Deih 
zureite  Hctuptfahrtr  iinfres  Autors  in  dlefer  Bio* 
graphte  iß  Ijfthaiinalbi,^  AL^annabi^  Gicnnabi^) 
ein  mohdmmeäanifcher  Gelehrter  im  \6  ^ahi-hutu 
iiert,der  1556  eine  iratlfahrt  naeh  Mekka  getkan  haU 

mj  Ufist.  gener.  M:5t%       •  .    •    - 


»4 

Volk»  fb  w!e  die  Thamnditen^-  ieftand  aut  lautet 
Qngeheoern  Rieren»  fechzig  bis  hundert  Elen  hoch, 
a)  Ef  predigte  ihn.^n,  aber  er  predigte  tauben  Oh- 
ren; nur  weilige  glaubten  ihm*  Da  vertilgte  Gott 
alle,  die  nicht  glaubten.  Er  landte  trinön  Wind» 
rfer  wehete  lieben  Nächte  und'  fieben  Tage  unauf- 
liörlich.  DieferWind»  Tagt  Dfchelaioddin»  war  f<» 
brennend  und  peftilen^is^roh  ^  da(s  er  deh  Gottlo« 
feh  durch  die  Nafe  hinein  und  durch  die  unteril 
Oeffnungen  wieder  hcrausfohr  und  ulle  GUedma» 
ften  verrenkte.    Alfo  l^amen  alle  um,  Hud  ausgd* 

;  aommen  und  die  \venigen ,  die  ihta  geglaubt  hat« 
ten.  Hud  lebte  noch  viele  Jahre  nachher  utid  ftarb 
hl  Hadramat/ wofein  Grabmal  ist;  Wiewohl  andre 

-lagen,  es  fei  zu  Hedfcher,  ito  6ebiet  Vön  Mekka. 

"Noch  Tpricht  die  TradizJoh  von  einetn  grofseil 
Mann  unter  d^n  Aditen^  Namens  LokMan^  Vi^elchen 
j^an  aber  mit  dem  Philoropheti  Lokman  nicht  ver* 
^^echfeln  mufs»  der  2u  den  Zetten  des  Königs  Da^ 
Vid  gelebt  hat*  Der,  von  Welchem  wir  hier  fpre- 
theti^  erwiefs  den  Aditen,  bevor  lie  Gott  vertilgte» 
während  eijier  grofsen  Dürre  >  eineh  wichtigen 
IKemst  Denn  «r^ar  einer  derGefandteni  welche 
di«  Aditen  nach  Mekka  (chickten^  um  Gott  uih 
Wafler  tu  bitten..  Und  Lokman  erlangte  es  durch 
fein  Gebät. 

Nach  der  Vertilgung  der  Aditen  blieb  tokmaü  . 
St)  dem  heiligen  Lande  Mekka,  und  Gott  (brach  zu 
ihm :  \,Bitte  von  mir>  was  ich  dir  geben  lollj  nur 
y^foduekein  ewiges  Leben.**    Ererwiederte :  jjHerr^ 
^,fchenke  mir  drs  Leben  vdh  fiebert  Adlern/*  Gott 

'  jfebenkte  es  ihm:  er  nahm  einen  Adler»  fobald  er^ 
«US,  dem  Ei  kam;  al|  er  ftarb»  einen  zweiten»  eif 
nen  dritten ,  and  fo  fort»  bis  2Ur  Zahl  fieben.  Je« 
der  Adler  lebte  achtzig  Jahre  und  Lokman  ftarb  zu 

J [eichet  Zeit  mit  dem  ßtzten.     „So  wird,  fchliefst 
bul.Feda  naiv»  „diefe  kleine  Fabel  von  dem  Vol 

#)  DJchelatodd,  Sukj. 


\«  Reft'«n1>t*»  Abef  Weh  dielJJchtef  <]«r  Atib« 
fitfgen  oft  daViOn;  Qnd  «ben  darum  hab*  ich  ee. 
tnont..  aftft  tnan  U  biet  ih  wettig  Worten  nicht 

.  il"P**Jf^*'  '"'«•^«-  Herbelot  fpriÄht  io  feirter  • 
prtertanrcheii  Biblioih«k  ♦)Äw*r  auch  von  dicfem 
Lokthart,  aber  Von  teitoelr  Gefchichte  fagter  »ichta. 
Dfchannabi  und  Achmed  Beta  Jofepi  erwühnea 
a«  Ueberrestei  dei-  ^Adlten,  di«  tait  Ukinan  ta 
Mekka  wohAten  und  dadurch  dem  allgftmein«i  Üo- 
tefgAng  ihrer  Landsleute  ent^bge« ;  doch  nahmen 

Ar"^i  Ü'^u*'"  "*"?"«*'  ^•«'«-    Zur  St^e  lüf  ihr« 
y  ertrechen.  erewlilt  der  Koran,  verwandelte  fie  ÖotC     '' 
tn  Affen,  a)    UebrigertS,  wenn  ttian  bei  Ihnen  von 
>i«er  urilten  Sage  Oder  Qerchichte'  def  NToreeit 
tedt .  fo  pflegen  d^e  Araber  fprichwÖrtlich  ta  fa-      ' 
gen:  „Das  find  Gefchichteö  and^den  Zeiten  Ad««« 

ST/  /^\'^  ""*'*!'  ^*I!  ö«-'«'«ett  ragt:  ..dkt 
find  Gefchichten  au<  de«  Zeiten  Ogyges  qnd  S«. 

\J.f.*Ä^I^*"1'*:.  ^""c  ^^t^^"*  <ier  Thamu^iten. 
her«  Geh  nach  der  Sprach vei-wirrong  |m  Lande 
Hedfcher^  iwuchwi  de*  f  r^Vinz  Hedfchos  ••)  oaa 

Syriea 

•yiarjhofoKyit^trhetot  M/ioihe^  Orientale' 
^  /öl  Parts  1697.      J  kt  Haye  T77»  ±  f^ol  1 

Merbeht  aus  dm- Ummri-Und  Mirktud gtnom* 

**)  ffed/ikas.    So  ktist  dir  grofsi  tandärlck  am 

Ostnßmai^ttk  hat  und  woHnn  die  beiden  bi. 

ru^^mun  Stddte  Mckkunnd  M^ina liegen;  Z^t. 

■       te/'f»'»'^*  rfam  ,Hif  Felfe>d,ergWmi 

^ffirtkenah.     ZmceiUft  wird  es^-inOeSn* 

^?«W««»«i.  w«  iMenin  der  Gefchicb^  um  i 
^bdollak,  dtmf^atttdesProphrtiH. 


Syrien  nic<ier  Seine  Kinder  ef  gaben  fleh  et)ehfiiils 
dem  Götzendienst;  und  aU  fie  (nach  dem  Bericht 
Öes  Gefchichtfcbreibers  Koffai)  j^ehört  hatten,  dafs 
.  die  Aditen  ^dürch  einen  ungeftumen  Wind  waren 
Vertilgt iWörden,  fohöhlteh  fie  ilch  in  Bergen  und 
Feifen  Häufer  aUSj  *)  um  fich  gegen  Wind  und 
Sturm  in  Sich^theit  zu  (etzen»  wobei  lie  tagten : 
„Die  Aditen  find  blofs  deswegen  unigekommen» 
Nveil  ihre  Häufer  ohneMÖrtei  gebauet  waren."i  a) 
Um  Ae  \Vieder  auf  den  l'echten  Weg  zU  fühteti» 
fandte  ihnen  öutt  ihren  Bruder  Saleh, 

Abul-Feda  erzählt  auch  diefe  Gefdhichte.  Sa- 
leh,  Obaids  Sohn,  predigte  ihnen  die  Einheit  Got- 
tes;  iaber  hur  wehige  glaubten t  und  die,  Welche 
glaubten,  gehörten  zu  den  Hefen  de«  Volks.  Diö 
andern  verlangten  fein  Wunder,  das  fie  überFuhreil 
könte;  unter  diefer  Bedihgung  verfpfacben  fie  zU 
|$lau1)eto.      Sie  X^erlangten :  Sali?h  folle  !&us  einem 


elfen,  den  fie  ihm  zeigten^  eine  Kameelftute  her« 
VOrgeTih  laffen.  .    Saleh  wandte  fich  daher  mit  fei- 
gem Gebäte  zii  öött  und  bat  um  diefes  Wunder» 
Siehe,  da  ging;  iaud  dein  Fielfeh  eine  Kameelftutc^ 
hervpt,    die  (o  eben  ein  Füllen  geworfen   hatte;  ^ 
Allein,    anflratt  zu  glauben,   wie  fie  verfprocheil  ' 
hatten,  fchnitten  fie  dehi  Kahieel  die  Kniekehlert  • 
durch.      Da  entbrante  der  Zorn  des  Herrn  und  e^ 
ilraA:e  fie  am  dritten  Tagej  denn   ef  fandte  einett 
Sturm  vohi  Himmöl;   der  flog  herbei  iliit  furchte 
barem  Raufeben  und  trug  das  Getöfe,  dasKraOhen» 
d^s  Schmettern  von  taufend  Donnern.      Da  bra* 

chtn 

'  ^)  Tn  den  felßgen  Bergen  bei  ffrdfihef  (  Uajar, ) 

nördlich  'von  .Medina ,  Jhid  feltr  viel  HoleH  und 

Gänge  aHsgcJtnuen  und  zum  Teil  noch  bewohnt. 

Hitr  woltfiien  in  defi  ältesten^  leiten  die  Tfiamt^ 

äitefZf  welche  die  Griechen  trogloäyteH  nannten^ 

/,  d^Anvillens  Karten. 

'  h)  Koran,  Sura  f,  7^^  Sur^  ttß,  148.  Sen  8J>j  9^ 

Kor.  Sur.  ;^,  74.  . 


cViMi  Vtif  Herzen  und  o»tn  in4em  Morten  &o4 
».tntfn  alle  todt  in  ibreti-HäafcrD,  fodt  am  Bode% 
„hlngelifeckllP  a) 

Nach  dieCem  rog  JSaleh  Aacli  PalaftinA}  doch 
k^m  et  in  der  Folge  wieder  zurück  und  ließi  fich 
wohnhaft  io  Hedfchaa  nieder»  wo  er  feinem  Gott 
diente  bis  %n  fein  Ende»  4as  im  acht  und  fünfzig« 
5ten  feines  Alters  erfolgte»  —  Wir  werden  weiter 
unten  in  der  Gefchicfate  deA  Propheten  fehen,  wa« 
er  auf  feinel'  Reife  Von  Tabnk  *)  tbat»  als  er  durch  ' 
das  Land  Hedfcbf  r  kam  und  iü  den  Felferi  die  Hol 
len  der  Tbamuditen  fab. 

}.  Dfchadis»  detBrnderTbamuda  und  Ahnherr 
der  DfchadUUen  >  erwählte  fith »  nach  der  Sprach* 
verwinrang»  den  Landftrich»  der  zWifchen  den  hei« 
den  Kebla'n»  d.  I»  kwifchen  Aiekka  und  Medim 
Uegt»  und  aufserdem  das  ganze  platU  Land  der 
arabifcbe^  HalbinfeU  Utit  Namen  Ai- Jemamah^  ^ 
zu  feinen  Wohnfitzen» 

4.  Tafm  >  Ahnherr  der  Taamiteu,  lieft  fich  tu 
eben  den^  Lande  nieder»,  wie  fein  Bruder  Dfchädis; 
daher  denn  auch  die  Gefchichte  der  beiden  Stamme 
von  Abul-Feda  verbunden  wird»  weichet  fie  (o 
erzahlt» 

»»Der  König,  der  die  beiden  Stämme  der  Tas- 
miten, und Dfcbadifiten  tegirte»  war  aus  der  Linie 

Tasm'.' 

a)  Kor.  &tf.  Tf  «^.  ?9. 

•)  Tabuk,  Tetuk,  eine  ßadt  m  ffed/chas.nSrilkh 
von  Mtdinat  auierStrttfse  durehdit  fl^iiftinäch 
'  Damaskus 2'  /^^  homannifcke  karte  van  der  JUr^ 
keif  (vm  ^.  Mkkael  FranZf  1737.) 

•*)  ^^f»amat  ein  ftroTser  Landflrick  SflUch  van 
Hedfchas  und  fadlicH  von  Nadfekidp  mU  der 
Haigtßadt  §emama  oder  Imama, 


'8 

Ttetoi.  Dtafe8-M(rtr?feiA  Tyrktiü  Utid  WötläftUfltJ^« 
der  das  Ge&t2S  machte,  dafs  kein  Dihadißt  teinti 
Tochter  eher  verheirathen  foUte,  bis  et  ihrer  fetbs£ 
^enoiTen  hätte*  Diefe  Viehtfehe  Anmafsung  tetzte 
die  Dfchadifiten  in  Wuthj  fie  verfchworen  ßch» 
das  Ungeheuer  aus  dem  Wege  zu  räumen,  undlu^» 
dett  ztt  dem  Ende  den  König  und  die  VornsettifteA 
feines  Hofs  zu  einem  Feste  auf  einem  Blachfetde 
ein ,  wo  fie  insjreheim  Sciiwerter  im  Sahde  veri 
fieckt  hatten*  Als  er  kam>  fielen  iie  über  ihn  hef 
Und  w&rgten  ihn»  nebft  allen  Gästeni.  £beh  dis 
thaten  fie  nachher  auch  den  öbrigen  Tasmiteni 
did  aber,  welche  diesem  Blutbade  entkommen  wa» 
^en,  gingen  zum  Könige  von  Jemen,  zu  Haftni 
demSobn  Afaads^  und  klagten  ihm  ihre  ^Toth^  t)te4 
fer  Färft  nahm  (ich  ihrer  an$  zog  ungefäumt  mh 
reitaef  ganzen  Macht  aus,  gi^ff  die  Dfchadifiten  an 
üodliefsiie  alle  iiber^dle  Klinge  fpringen»  ^  fo^ 
daß  nach  der  Zeit  weder  von  Dfchadiiiten  i  nock 
VotJ  Tafmiteh  etwsjs  gehört  ward;    aufter,  wenn 

*  man  von  zweifelhaften  oder  unglaublichen  Dingen 
ipticht,  fo  fagt  man  in  Form  eints  Sprichworts« 
i^das  find  tasmtfcfae  Mährchen  »*^  d%  U  Hiftprchen 
SBUcft  Zeitvertreib. 

So  viel  von  den  ältm  StäAnmen  der  Araber! 
Sie  find  eriofcheo,  nichts  von  ihnen  ist  übtig,  ati 

.  dankie  Sagen  und  zweifelhafte  Gefchichten  —  auf 
welche  aber  ßleichwohi  nicht  aliein  die  Dichtungen 
dier  Araber,  ihre  Anfpielungen  und  Sprichwörter, 
fo/ldem  was  freilich  nöth  etwas  «ngereimtef  ist» 
aiteh  die  enythafteste  Moral  des  Kortos  gegriin» 
det  wird;  diefe Traumeteien  werden  darinn  fiir  ge» 

^  wiffe  Wahrfieiten  ausgegeben.  -  jetzt  wollen 
wir  TOB  den  rekuH  und  ungjetnifehten  Arabiim  (i^t^* 
Xihtn^  wdche  das  Land  vor  der  Ankui^ft  Ismaelsbe» 
wohnt  haben»  Ihre  Gcfchicbte  gilt  bei  älleh  afa« 
bifche«  Schriftftellern  für  gewifs  and  authentifcb, 

^        Uni 


und  Abd-Feda»  4et  «tnftbafteste  «Her  ihrer  Ga» 
fcli'tchtfdireLber»    gibt  um  folgendett  Beriebt  d^ 

XiU  tiifUH  Arühtr  find  die  NachkoAtmen  IHOu 
taos,  des  Sohhs  Ebers^  Welchen  man  tit  den  Jok* 
taiH  der  Sobh  Ebers»  iMbCio,  hält.  StadiahGson 
haltdis  für  (b  ausgemacht^  dafser,  nach  Pocockea 
Bemerkung»  kein  Bedenken  trägt»  in  feiner  arabi- 
fchen  Ueberfetzung  des  Pentateuchs»  den  Namen 
KsUhan  an  die  Stelle  von  ffoktan  tu  fetsen«  Eima* 
<hH  *)  ein  cfariftlicher  SchHftfteüef »  ;lst  gleiche^ 
Meiniing»  und  fagt  in  feiner  (in  Handfchrift  befind^ 
licbeo^Gefchicbteauadräcklich:  Kathm^  derAhn» 
heir  der  Araber»  betfse  aiuJi  ^okiaH 

'  JSßthau  hatte  is wei  Sohne :  ^a-ärah^  den  Stamnu 
Vater  aller  Armher  Xn^emen.  von  dem  fle  auch  den. 
l^smen  haben  folien;  und  xVcAo/Aam  (auch  Dfchot- 
ham  der  eweite  genannt,^  der  Ahnherr  detDfchoN 
hamiteti »  die  das  Land  nedfchäs  bewohnten ,  eben 
tue«  toit  welchen  iich  nacnmals  Ifmael  verband» 
Mvifl  wir  im  zweiten  Abfchnitt  diefer  Einleitung  fe« 
ben  vrerden. 

Ja.arabs  Sobti  War  Saba^  van  Welchen  die 
Bibel  und  der  Koran  iprechen.  b^  —  Saba,  beriehi. 
tet  Abül.Feda  weiter»  hiefa  knUtkgtAbd'^Schems^ 

B  a  d.  L 

9)  AM/eih  hiß.  gHi^äiis,  MSS.  A  i* 
^}  Georg  Elmacin  oder  AI-  Mäkkin^  eiH  Chrifl 
€füs  Ae^uptin^  itir  ijd'^  gUßorbeH  fst^  hat  emi 
ßiraamjche  GeßMchte  oder  eine  Cknmik  der  Arth 
her  gydirielm^  die  fhonw  JErpenhts  iMgd. 
Bat  i(AS^  arabifik}  und  1649  l^^M  *^^ 
gegeben  kat. 


A  u  Diener  der  Sonne;  nachdem  er  ab«r  viele  Si«* 
ge  gewonnen  «nd  eine  gro&e  Anztbl  Gefangene 
gemacht  hatte »  bekam  er  den  Namen  Saba^  daf 
helft,  der  Fänger»  Von  dtefem  Saba  find  alle  ara. 
bifcihen  Stamme  in  Jemen  ^sgegangen,  und  diefe 
vollen  Wir  nan  au&ahlen.  Er  hatte  unter  andern 
fölgsdde  Söhne :  Hamfair,  Kahlan,  Amm^  Afcbar 
rnndAmelab, 

DteStam'me,  die  von  Hamiar  ausgingen,  £nd 
die  Kodkaiten^  nach  einem  feiner  Enkel  fo  benannt; 
Diefer  Hauptftamm  teilt  fich  in  mehrere  Zweige. 

.  19ämlich: 

f.  DieKatbitenf  von^Kalb,  einem  Nachkommet 
Kodhaas;  fie  fetzten  fich,  zur  Zeit  des  Heiden* 
tbntns  zu  Dawmatol'Dfchandal«  auf  den  Grenr.ett 
Vojn  Syrien,  feft.  -  Aus  diefen  Kalbtten  War  der  be- 
iübmteZaid,  Harethas  Sobn,  el^Q:  Sklav>  dann  Frei«^ 

'  ge^afleni^r  und  endlich  adoptirter  Sohn  des  Apos<» 
tel  Gottesr  defl^n  Gefchichte  wir  gehörigen  Orts 
erzahten  werden.  —  ö  Die  Marühiten*  ^y  ).  Die 
Dfchohahttten ,  welche  tehr  zahlreich  waren  und 
fich  in  viele  grofse  Faktfilten  teilten;  fie  bewohn- 
ten den  nördlichen  Strich  der  Provinz  Hedfehas^  an 
den  Kiiften  de$  M^ers  Dfchodda«  —  4.  Die  Balu-- 
tm.  -^  f.  Die  TanudUten^  von  welchen  der  be. 
ruhmt^  Dichter  Abai-Ola- Al-Ktoarfi  abftaromte» 

'  *^  6.  Die  ^atihitiHf  welche  in  der  fyrifchen  Wiis* 
te  gewohnt  haben »  aber  Von  den  gafianitifchea 
Königen  ausgerottet  wurden»  — '-  7.  Die  Nahdiien. 
***  %.  Die  OdhraitiHs  -^  9.  Die  Schabmiten. 


Die  von  Xlaktan^  Sabaa  Sohn,  ausgegangenen 

StiUnme  find  fehr  zahlreich;    ich  föhre  nur  die  fie*. 

^       .  ben 


b«n  mcrkwürdigfieif  sii«  die  von  eben  fo  vieJeo 
feiner  Söhne  den  Namen  fttbren.  Diefe  hielten: 
•Al-Asd,  Tai,  MadedCpfa»  Hamdaiiy  Kenda,  M^- 
nd  Qud  Acttnar. 

I  Die /Isäitin^  von  ^/.  ^j^  fo  bepttiDt^  Die 
iForoämften  Zweige  xlerfetbeo  ünd^  i.  Die  Gaßani- 
tettf  Könige  von  Syrien.  ^-'  $..  Die  AtolUeHy  die 
Ein^obner  von  ja(3ireb,  das  nachher  Ahdinß  ge- 
tianirt  ward.  >.^  3.  Die  Ckasreäfchilent  auch  Etd- 
-^'ohoer  von  Jathreb.  <  Beide  Kamilien  nahmen  den 
Islam  9n,  und  diebten. dem  Propheten  aU  Hüifc- 
trappen,  a)  — "j^.  Die  AAo/^iiti.  —  5i«'Uie  Airdbf. 
<eii,  attf  den  füdticbften  Gebirgen.  —  6.  Die  Z>Wr. 
ßtin,  ,—   7.  Die  Atikitm.  ^—  g.  Die  Gaf^itm.  •■*. 

2.  Die  DfchBläfiditm.  Hier^  nocli  ein  Paar  Anifier- 
iingen  über  einige  dieAt  Stäoim«  ins^foniTere! 
Die  JChofaitiu  haben  ihren  Namen  von  einem 
Worte»  dae  Tremißing' oi^r  Teilung  bedenttt-f,  denat 
#e  worden  einft  von  den  übrigen  Stämmen  Jetnetin 
storch  die  wohlbekannte  UeberA^hweinmung  ge^  > 
trennt«  die  in  Koran ^V//-^/*^rm genannt  wird,  b) 
Diefe  kleine  Simdflutb,  die  ^nen  weiten  Landftrich. 
«inter  Waffer  fetzte,  zwang  die  Khbfaiteni^  fich 
t.ach  Hedif^has  :(a  retten,  wo  (ie  fich,  in  einer  Ge- 

{;end  mit  Namen  Batn-Marr»  in  der  Nahe  vcü  Mefc* 
at  wohnhaft  Aiederlieften.  in  der  Folge  wurdea 
£e  To  tTiacbtig,  dafs  fie  ilcb  die  Aufilcht  über  den 
Tempel  aumafaen  und  vom  Forsten thum'M^kka 
Meister  machen  kooten  -^  indem  fie  die  ifmaeli. 
ten  verdrängten ,  die  es  feit  der  Ausrattong  der 
Dfcbccrhsaiiten  bcfeAen  liatten.  IMefes  find  eben 
die  Khofaiten*,  die^  während  der  Prophet  mit  dea 
Koreifchiten  in  Friedensimterhandlupgen  begtlfTea 
W«rp  im  Jahr  des  Feidn&ugs  Hodaibia,  üch  auf  feind 

Seit* 

a)  Vita  Mok  p.  31.. 

bj  Swß  J4.  v.ii.  , 


Seite  fcIilfiCM.ntid in  fi^inBundnU  trtteii.  ^  Sie*' 
behaupteten  fich  im  Befitz  der  Tempel «Aoflkhl« 
bis  de  anf  einen  aua  ihrem  Mittel,  Nandens  A^o» 
Gabfchan  kam»  welchem  Kofa,  ein  Ahnherr  de« 
Propheten,  dieTempelfchliißei  mit  Uft  entwandte« 
I)w  S^the^ing  (b  ru.  Kofa  und  Ahn* Gabfchan 
trafen  einander  in  der  Stadt  Al^Taief  *;  und  fingeu 
'  .  an  mit  einander  zu  zeehen.  Kofa  beraufchte  den 
^  Kholbiten,  und  da  diefem  der  Wein  behagte,  fa 
/*  machte  üch  ^er  fchlaue  Kofa  ftine  luftige  Laune 
zn  Nutze  und  (bhlug  UmL.vor,  ihm  die  Schlüflel  iei 
Kaaba  für  i^inen  Schlauch  herrlichen  Weina  zu  vei^ 
kaufen  DieiVn  Preis  Uels  fich  Abu-Gabibhan  ge^. 
lallen  und  überlieferte  jenem  auf  der  Stelle  die 
SchiüiTeL  Ko(a  fchlckte  fie  fogleich  durch  fetneu 
Sahn  Abdoi-Dar  nach  Mekka.  Als  diefer  in  dif 
Stadt  katki,  fing  er  an«  aus  voller  Kehle  fltufthreien; 
^Ihr  Koreifcblten !  hier  bring*  ich  euch  die  Tempel» 
SchliiiTel  eures  Vatctys  Ismael«  Gott»  nach  feinem 
^Sath»  iihergibt  fie  euch  durch  meine  Hätide»  treo» 
ibnder  Lift  und  fonder  Gefährde!  «*  Als  Abu>Gab« 
Ibhan  frinen  Raulch  ausgefchlafen  hatte  und  wie« 
4et  zu  Verftande  gekommen  war  ^t  bi^^reuete  er  fev 
ne  Thorhelt»  aber  zu  f{>at  Daher  das  Sprichwort  t 
MKeine  Reue  Ziur  Unzeit  und  weans  vorbei  ist|^ 
gleich  Abu.Gabfchsn!**  -^^  „Die  Dichter, 'ftgt 
AbuirFeda,  treiben  viel  Spafs  mit  diefem  Abe^ 
teaeri**  underfdbrt  felbft  einige  aTahifche  Verfl^ 
an^  die  in^diefer  Sprache  fehr  artig  find,  aber  dem 
Hochgelbhn&ackufifFer  Ertlichen  Franzofen  gleich« 
wohl  mcht  behauen  dürften.  <—  Kofa  indefs  verlof  . 
keine  :Zeit»  benutzte  die  Verwirrung»  die  da^^Ge« 
ndit  v^en  dieftr  Sache  in  der  Stadt  verbreitet  hfl^ 
te;  verfammeLte  fcfanell  die  vormemsten  {KOMi« 
^      '.^  fehl. 

•3  Taief,  eine  feste  ^adt  in.  HedfckaSißidwärtsvon 
Stekke^  in  einer  hohen  QegeM. 


*% 

jcbitn;  i^IfT^ic  KboOiiten^unvennoMiet  tu;  rer- 
trlek  fie  aas  Mekka  und  jagte  üe  wieder  in  ihre  al- 
ten  Wokfiiitxe  zu  Battn  -  Marr.  Ein  Zweig  \cm 
-ihaen  waren  die  MastaUkUen^  wekhe  der  Ai»ost^ 
keÜegthat^a)  . 

l>i«  Datüßten  Händen  unter  Königen  an  den 
Grenzen  von  £rak.  &)  Aus  ihrem  St^mm  war  der 
kerühmre  Abu-Horaira,  der  Burenfreond  dea  Pn^ 
jpiiffteii  Gottes  o&d  eiiier  der  Techs  Urheber  der  Tra* 
dizion.  Setn  Name  isCilreitif ;  *)  doch  aeaneniha 
die  meisten  Amtr. 

Die  Dfcbotcknditen.  Von  ilinen  kamen  die'K& 
ffige  zo  Oman»  die  alle  dem  Beioamen  Jlhüfiha* 
tand  führten«  Das  Königreich  Oman  heftmnd  noch 
ZQ  den  Zeiten  de&  Islam ;  die  beiden  Letzten  Könw 
ge  ffcbirar  «nd  Adda  bekannten  ilch.dazu  ondenw 
pfir  {Ten  die  Einweihung  aa3  den  Waden  Anuru^s^ 
des  Sohns  von  AU  As« 

ll.  Der  andere  Zweig  von  Kablans  >rachkonu 
inen  find  die  Taitm^  wieder  von  mehretn  Stammen, 
Diefe Stamme  nahmen»  bei  der  Hrbon  erwähnten 
UeberCchwemmang  Al'Arew%  U^te  Zoilucht  nacfa 
fladrched»  einer  Provinz  von  Hedfchas,  ••)  und  lie« 
feeBfich  in  den  Gebirgen  Adfcb^  und  Salmanie* 
der,  die  Teitd^m»  uach  ihrem  Namen»  dJc.Gebir^e 

lajL 
a)  Ahuffeäa  vüa  MoKpi  go^ 
i)  Fitß  Mokanu  p  ?.?. 

•3  AhU'Horaira^  dasheüt  Horairas  Vatir^  w» 

nicht  Jei»  eigner,  fofideru  der  v&n  fernem  Sohn  OM^ 

gtnomtt^ne  Beinamt.     Denn  die  Ataber  pflegen 

ß(;hwvih  ikrem  £rßgebomen  zu  benennen,S.p.t9f 

*^0  A^ft  andern  geh9rt  Nädfeked  nickt  zu  Hed- 

fchasi  es  ist  der  gebirgi^hte  Landfirioh  nprdSst* 

tick  von  Hßdfchas;  allein  in  weitem  Sinn  benennt 

man  mit  dkfefn  Namen  das  bergidtte  Land  in.  der 

Mitte  der  arablfchen  Halbinfe],  von  Tehama,  an 

bis  an  die  Qrenze  von  Si/rlen^ 


«4 

Talheifken.  -r*  Zu  ihnen*  gehörten  untter  andern 
die  Bochtaridfu  und  die -Thaalifen;  aus  leWtern  ' 
fk^mmten  ^mrn 9-  der  gefohikteOe  Bogenfohütz^ 
A^iner  Zeit,  und  JZard,  mit  dem  Zunamen  Kailf  der 
Reuter t  welchen  def  Prophet,  in  Chair ,  d.  i  rf^r 
Gii^^verwiindelte.  ,-r«  Ein  Tait  war  auch  Hatem^ 
den  feine  außerordentliche  Freigebigkeit  berühmt 
.  gemacht  hat,  Dahet  das  Sprichwort:  „freigctbiger 
als  Hatem.  *«  Wir  werden  gehörigen  Ort«  vöa 
ibm  fprechen.  a) 

IlL  Von  Madedfch  find  ausgegangen :  t)  Dl^ 
Familien  Xcinfftan  und  Dfchcinb;  ....  »)  der  Stamm 
Ated^  aus  welchem  AU Afwa,  der  Dichter,  war;-* 
3)  die  Kinder  Sä'adst  mit  dem  Beinamen  AUAfchi* 
-yflf,  d.  i.  der  Vater  der  zahlreichen  Familie. ,  Denn 
.er  hatte  das  GVuck»  feine  Kinder  'i^nd  Kindeskinder» 
▼of  feinem  ,Tode  bis  auf  500  Mann  vermehrt  zu. 
fehete»  alle, wohl  beritten,  aUe  rä(Hg,'  wie  er-felbstv 
und  wenn  man  ihn  darauf  brachte:  ,Ja!  ^  Oigt^ 
er  dann  •-  das  ist  meine  Familie,  vor  wf^lcher  der 
tilei4zittern>atid  die  Augen  niedetfchlagen  ttiu&/*  ^ 
t)aber  nennt  man  fie  ,,<]ie  Saaditen  von  der  zahirel.  . 
icheii  Fauiilie/*  ..•  4)  Die  NcichAtten ,  avts  welchen 
AI- Astbar,  Mohamtnedftund  nachmals  Alis  Gefährt, 
entf^offen  war.  — -  %)  Der  Stamm  des  Anast  au» 
welchem  AUAfwad^  der  Ziegn^,  der  fidi  in  Jemen 
die  Gabe  deVWeiffagunganmaafstei  -i—  und -rfwiar^ 
der  Gefährt  des  Apostels,  waren. 

IV.  Von  Hamdan  war  das,  vor  und  nach  dem 
Jkhitn  berlihmte  Gefchlecht  Rabia  entl^roflen. 

V.  ^endd  (d.  \.  Impius)  war    ein   Beiname-^ 
Tiiawr^s,  emeg  Abkiimmlings  von  Kahlan,  den  er  , 
ficb  durch  feine  Undankbarkeit  gegen  feinen  Vater 
Zugezogen  hatte.    Das  Land  Kexida  liegt  in  Jemen« 
»n  denGredzen  von  Hadramat.    Zu  diefem  Stamm 
geliorten  nuch  die  Sakumtm^ 

VI% 
ß)  Vita  Moh.  p.  wo.  lierbetot  p.  438., 


Vi,  Die  ll9oraeUtinY?ohnten  in  Jemen  auf  den 
Bergen  um  Zabid  her.  *    '     -, 

VII.  Von  Anmar  endlich  fttmmten  die  Amt^. 
riien^  die  (ich  in  zwei  Aeske  teilten,  nämlich  'in  dik 
BadJUuiUten  und  die  Oiätaanifen,  Aus  den  erflren 
war  Dfchorair,  Abdollahs  Sohn;  ein  Gefihrt  dea 
Apostels.  Er  ward  der ^ofbph  feines  yolksgen\x\iit^ 
feiner  aasnehmenden  Schönheit  wegen,  wordbet 
ein  Dichter  ei|i  Paar  Verfe  gfemacfat  bat^i  des  lo- 
baltsr 

Wär^  Cfpfa^rair  nicht,  f o  miift te  Bädfchala  kein 
/        Stamm  fein !  • 
Wie  ist  der  Jüngülng-fo  fchön !  wie  fo  häßi- 
Uch  der  St^aana  J 

Die  Stämme»  die  von  Amru,  Sabas  Sohn,  au^. 
gegangen  find,  liatten  zwei  Häupter:  Lachm  und 
leflen  Bruder  Dfcliadhatnj  vom  erllern  ftarnmen 
die  Kinder  At-Dar,'  und  die  Mtnidärefi,  Könige  vqq 
Hirah ,  aib ;  von  dem  andern  aber  4er  volkreiche 
vud  berähmte  Stamm  Dfcharam. 

Afchaar^ 

VpQ  diefem  Sohn  Sabaa  kam  der  Stamm^der 
Afchariten  her.  Von  diefbm  Stamm  war  Abu-Mu^ 
Ja ,  mit  feinem  l&g^onameQ  AbdoUah ,  Kenais  *) 
Soho  genannt«  -  x 

^  'Amehhn 

Die  Stibnnie  «ndlich,  die  yon'AiDeluh,  den 
Sohn-Sab«$ ,  «asgegangea  fidd;  'W^area  acht  an  der 


2ahl.  Die  FIiiA  Artai  «Mranf;  fie^  il^b  mdi  Sy. 
rien^un  die  Nifae  von  Datnas,  9uf  den  Berg  zu 
tetteiip  cl^r  nocb  je^t  Amelafa  genannt  wird.  Auf 
diefen^ Stamme  war  Ad»»  AI-  Rek«*$  Sofap,  ein  bop 
rühmter  Dichter,  ' 

Hier  fchliefseii  wir  das  Verzeichnis  aller  Stiim* 
m^  der  reinen  Araf^er^  der  Nachkomnienfchaft  Sa- 
bas,  des  Enkels  Kathans  oder  ioktsns,  welche  je^ 
men  oder  d9s  ^lucKlich^  Arabien»  whH  veribbie. 

.  üeoen  andern  Ländem»  l>ewobQt  haben. 

Alle  dieA;  Stämme  haben »  viele  Jahrhundert« 
binduFchy  ihre  Konige,  unter  verrehieden<Ni  Be» 
nennungen/ gehabt;  —  die  Folge  derfelben  btt 
i^bul-Feda»  im  vierten  TeÜe  feiner  Allgemeinen 
Gefchi<;ht^^  ^ingegeb.eo«   woraus  der  gelehrte  Po» 

;,  CQcke  eignen  Auszug  gemacht  hat;  ä)  aufdiefe  ver^r 
weifen  wir  dea  Le&n  Wir  werden  nur  Gelegen* 
beit  haben»  von  den  letzten  diefer  Kernige  zu  fpre- 
«heo,  von  denen,  welche  bis  aiirZeitMohanuned« 
regit t  haben.  Die  meisten  haben  die  Kalifen ,  fei; 
ne  Nachfolger 4  iiber wunden»  und  teils  durch  Ue- 

her- 

a)  In  detf  Anmerbiugen  »um  AbttJUFaradfchp  51  Sf 
• — 8?.  [ÜUfcs  mit  Recht  beriikmtß  If^erk  hatfoU 
^endin  Titfi:  Sptoimtn  Wstorict  Arabum»  E(f^ 
Mduard.  Pococke,  4»  Oxmm  1650/  Es  i:sl  em 
Fragment  aus  dem  berühtutm  Gnfduchtfcbreiher 
AbtU' Faradfeh  9,  (welcher  um  1^00  in  Spanien 
lebte. )  mit  einem  inichbattiffm  Kommentar  vo%t 
tritifdier  Gelehrfamkeit  ^  tctLhen  nnfer  Gagnier 
ßhr  fleißig  berkUzt  hat  Nachher  gab  Pococke  d^as 
ganze  {ferk  Jeihiu.  ei  T.kerauisz  Gregor^ 
Abul^  Pharajit  ffistoria  compendiofa  Dtf^mtiOf^ 
fttui»  W^toriam  o^mpieRens  univerJäUm  ck  umndo 
eofUtito  tische  ad  temporOi  aitSoris%  res  Orientale^ 
Mccuratißmr  deftribens,  Arabice  editaivt  latlne 
ver^  00  Sduc'rdo^PQcachio,  4.  Oxomat.  i^j*.] 


»7 

beiT^dmtg«  teils  durch  G«w«h  ^r  \ll^afrefi»  ^u  der 
neuen  Relißk>n  bekehrt  * 

Was  die  ^fnäen  betrifft,  die  ilch  (Vit  MoiVs  nrii 
Jofitas  Zeiten  in  Arabien  wohnhaft  niedefgelafleQ 
hatten,  To  waren  üe  dan^als  f^hr  mäcbtig  Qnd  in 
verfchiedene  volkreiche  Stämme  geteilt»  Wir 
iR-erden  »her  im  Verfolg  diefer  Geftrhichte  feben; 
^te  Mohammed , ihr  uiiyeriohnlicheT  Feind,  eine 
grofse  Menge  derreibenVerjagty  den  Rest  aus  ihren 
festen  Schioilern  vertrieben  und  fie  gezwungen 
ka^  Arabien  ganz  ^u  räumen. 

Die  Christen  hingegen  behandelte  ^k)ha^lmed 
mentchlicher;  er  begn\!igte  ilch «  ihnen  Tribut  ouT- 
zulegen,  und  i^berhefs  ihnen  die  freie  Ausübung 
ihrer  Religion. 

Jezt  wollen  wir  nun  von  den  Arabern  derdritw 

tes  iCIafle,  namtich  von  den  Mostarabem»  d.  u  äet^ 

fenäßitm  bandeln.  "    Wir  werden  ihren  lh-(^rung 

und  Tortgiing  in  dergenealogifchen   Gerchichte 

Mohammeds  betrachten ;  ziugleich  in  das  Befände. 

re  ihrer  verfchiedenen  Stämme  eingehen  und  da,» 

Vei  eben  die  Ordnung  befolgen,  welch^^wu  b^id^u 

orften  beiden  KUfleu  beobachtet  hieben. 


ZweJ^ 


n 


'    ,.   Zwefter.Abfchnitfc'  ,     . 

J^^ohammed,  oder  nach  der  gemeinen  Ausl^raehe» 
'(dfe  aber  die  dekutfcheu  Gelehrten  läo^ft  verlaffeö. 
haben,)  Makontet^  ftiiinoite  iö^gerjider  üme  von 
Ismaelt  Ibrahims  oder  Abraham^  SobOiL  ab«  1£t 
fuhrt  den  Beinaoien  AbuLKckfetfu  fJas  heist  Kßfems 
Vater-.  Penn  es  war  unt^r  den  Arabern  ein  üfal-' 
ter  Gebrauch,  dafe  fjch  die  Väter  den  Nameu  üxei 
ältesten  S-Ohbs,  als  einen  Beinafnen  2iuiegteu.  -^ 
Heber  MoKauicn^d^iitaqimbaaQX  kampien  di^  ara* 
b|fchen,Chronolopen  bis  z^uvck  ^wan^igftett  GHe^ 
rückwärts  oder  bis  zu  4^W^  alje  übereiu;  aber 
von  da  bis  %u  Ismael  hinauf»  ist  er  ftreitig  ^  indetn, 
einige  wohl  40  andere  nur  7  G^fchletbter  annehwcti. 
Wir  woll«?n  ihn ,. '  narh  d^n  wahrfcheinUchften  Am 
gaben  Abiil-Fedäa\un4  der  pefchikteffep  arabifchen. 
Genealogen^  in  chranplo^ifthe^:  0J:4nung^  dWcK%' 
gchn.    ' 

IsinaeU  O  Ibrahinis  Sohn«  >»'ar  im.  Lande  Ka-.  v 
naan  geboren^  als  fein  Vater  86  Jahr  alt  war.   Sei^ 
iie  Mutter  war  Hßgar^  Ibrahinis  Magd.    Im  drei- 
zehnten Jahr   ward  er fc    nebXt  feinem  Vater,  be-. 
.   fchnitten.      Er  war  es*  und  nicht  Ifaai  (ügt  der 
..I^oran,)  detider  Vater  opfern  follte.  *>    Ata  diefer 
hundert  Jabr-^  alt  war»  bekam  er  von  feiner  Frau, 
Sara  noch  ^inen  andern  Sohii,  Namens  Ifaak»  wor^ 
auf  er  I^tnael  mit  feiner  Mutter  nach  Mekka  ent- 
fernt?«      Hieran   wur  .Sar*«  Eiferfuchtlffehuld. 
.  ^  #fSch^<ft 

'   a}  Abulf.  S^i  gentrat.  -^x  Mof.  iftji.  i^^ 


{^eVmifo  mit  --^  tsnkte  de  •— *  deTi  Tsmtri  ütiU  fei* 
üe  Mutier  fort ;  denfi  der  S&hn  der  Magd  folt  nim- 
siermebrniit  mewimSohne  erben.'^  Ibrahim  nahm 
alfo  Hagar  und  Ismael  und  brachte  fie  nach  Ära«. 
bleo>  in  das  Land  Hedfchas«  und  Hers  fie  in  der 
tedtMekka>  ä)  Diefe  Stadt  nnd  ihr  Gebiet  war 
tanak  von  ^en  Dfehuramiten  b)  bewohnt»  and' 
tait  dief^m  Volk  befreundete  fich  Ismael:  er  heira« 
Ihete  Ra«ba>  die  Tochter  Madhads,  des  zwotf^eii 
Fnrften  der  DFchorainiten.  e)  Von  dtefe/bdiatn  er 
swolf  Söhne^  von  welchen  dl$*  nachmals  fo  genanifu 
len  JUbyt  oder  gemi  fehlen  /4ra{^^' abftämmeri ;  ge> 
Vohnlichernannte'raan  fie»  nach  dem  Vater*  hvHU^ 
Uten  oder  auch^  nach  der  Mutter»  Ha^arener.  -— 
Was  den  Namen  Säfäitmm  betrifi^ »  fo  haben  ihn 
«intge»  ohne  allen  Grond,  von  dem  Namen  det 
Sara  hergeleitet  v  die  gemeinste  Meinung  war  forifH 
tf  komme  von  einem  Worte  her*  das  Hätibem  trti*^ 
hen  bedeutet,  und  das  würde  fich,  wieHieron^i 
mus  bemerkt,  nichC  übet  zu  den  Sitten  der  Aratrer 
fchickeiK  Allein  den  wahren  UrS)rartg  des  Wort» 
hat  xtterft  det  gelehrte  Edaard  Pococke.ct^  ent> 
decktt  und  anumftfifslich  bewtefen,  dafs  eil  von  eU 
liem  araWfchen  Worte^  herkomt»  das  Morgenland 
bedeutet»  oitd  fich  auf  ivs  Lage  Arabiens  be^iehet^ 
das  vom  gelobten  Lilnde  aus  nach  Morgan  zu  liegt 
Die  Sofazmtn  (Scbarak'^juna,)  findalfd  eigentlich 
die  Morgenländer,  Mat>  bemerke  aber»  dafs  diefer 
Name  nur  unter  den  Griechen  üblkh  ist,  von  wel- 
chen ihn  die  Lateiner  entlehnt  habcQ.  Die  Araber 
felbft  gebrauchen  ihn  von  fich  niemals. 

Hagar 

a)  Vgl.  Etmäkms  (xifdi.  tr  Tk,  i 

b)  Ä  oben  Ä  19. 

€)  Pococki  Specimenj  />.  7g.  Dfchmmbif  f.  ,1%^ 
d)  -fi^mißfs  A5»l.^.  3j— }5. 


HftgirftftfbeurMelkki,  etnige  tage  tilleti^ 
«iteirath  ihres  Sohns  Istnael,  und  wurde  an  einetn 
Orte  begraben,  der  Hiafchirm  hiefa.  a)  Als  Ibrahim 
ifi  der  Folge  von  Gott  den  Befehl  bekam»  die  Kaa« 
ba  oder  d^a  Tempel  zu  Mefcka  au  bauen>  weichet^ 
jlUffarams  (kts  heilige  Hauß  genannt  wird»  reiste 
er  von  Syrien  nach  Mekka  und  besuchte  .fewen 
Sohn,  olsmael,  mein  Sohn»  fptach  er»  dott  hat 
mir  befohlen)  üim  ein  Haus  zu  bauen.*'  —  lamael 
erwiederte:  „Ich  bin  bereit»  meiti  Herr»  su  thun» 
V^as  du  \i\\T  befieblft.«^  — ^»»Gott,  fagte  Ibrahim» 
verlangt»  da(s  du  mich  mit  dem  verfehen  follft» 
was  da^ji  npthig  \&V*  ' —  „B^fi^hl  «uf »  verfetzte 
Ismael«  ich  wiU  es  thun/«  Aifo  fchikte  ficb  Is^ 
mael  an»  feinem  Vater  dabei  eu  dienen.  Ibrahim 
iing  an  2u  bauen  und  Ismaei  arbeitete  gemein* 
Ifibhaftlicil  mit  ihm  am  Bau  und  lieferte  die  Steine. 
b)  Als  fiees  vollendet  hatten »  bäteten  iie  0u  Gott 
und  fprac)ieo:  »»Herr»  lafs  dir  die  Haus  gefallen^ 
das  wir.  dir  gebauet  haben;  denh  du  erbörft  daa 
Gebät  (derer  die. hiebet  zu  dir  kommen.)  Mach* 
uns,  Herr»  Kugoten  Mufüimannem  ^)  und  gib,  dafg 
vo^  iinferm  Gefchlecht  ausgebe  ein  mufulmännifcli 
Volk!  Zelge^uns  die  heiligen  Gebrauche»  die  wk 
beobachten. follen;  und  kehre  dein  Angefleht  zu 
Uns,  ^enn  du  Jtehpfl:  dich  gern  zu  uns»  und  bist  feht 
barmherzig.  O  Herr,  erwecke  ihnen  einen  Apos« 
tel»  der  ihnen  dein  Wort  predige  und  der  fie  unter« 
w^ife  iu.dejn  Buch  iiem  Koran^ )  und  in  der  Lehre' 
{Souiva)  tuid  der  fie  rein  mache»  Denn  dein '  ist 
Macht  rniÄ  Weisheit  "  — •  Während  er  den  Tem» 
fiel  bauete,  pflegte  Ibrahim  auf  einem  Steine  z^ 
üeheii,  welchen  man  aufbewahrt  hat;  man  nennt 
ihn  dau  Fnfsftiiemet  Ibrahims,  und  feine  Fufrtipfen 

find 

a)  Abulfed.  üßsto*",  gentr.  p^  i^. 

h)  Jür.  Sur.  2.  v,  t%6  ff^ 

^)  hioskminh  d.  i^  deinen  gtmtbigtHJXeiiiffk  - 


ixtA  fioel  A^itin  tnTt^et.  13\tht TempklWith  in 
dem  Zuftandev  wie  ihn  Ibrahim  geb«uet  hatttf »  bi;j^ 
0um  fttiif  und  dteifsigften  Jahfe  des  AposteU,'  da 
ihndie£ofeiA:httetiaot>r«cben  Qtid  von  neuem  ftiif« 
bäue^ert•  Die  eigentiiefae  Kaaba  ^ard  erft  nach 
demliundcrtsten  libVe  Ibrahims  gebauer;  swifchen 
ikkm  Bau  und  der  Epoche  der  Hedfchra  Verliei> 
fi^  ung^filir  \79)  Jth):e.  .— -  Nachher  l^ndte  Gott 
den  l$maei  zu  4en  arabifirhen  Stammen^  in  Jemen 
und  itVL  den  Attialekiten>  um  ihnen  den  Mam  oder 
die  mofalraanolfche,  Religion  zu  predigen^  Dag 
tbat  er  auch  ^ojahr  lang«  altein  nat  wetßge  glaub» 
tea  a«  ihn.  —  Ismael  lUrb  endiich  im  15^.  Jahrtf 
feines  AVters«  43  Jahre  naeh  dem  Tode  TeineS  Vt- 
ters>  zn  Mekl^a^  üntf  ward  in  dem  äraW  Hagara» 
finaer  Matter»  begraben. 

I.  Voa  Ismaels  aX t\v6lf  SÜhfien  neaneti  die* 
irabif^ea  Oefchichtrchreiber  nur  i^f:i^  wovon 
der  uicere  i^ir^hiefs.  Er  folgte  (binem  Vater  in 
dem  Amte  des  Propheten  >  des  AufiWbers  über  den 
Tempel,  und  verwh  es  bi^  an  fem  Ende.  1iM\tk 
aber  bemachtigteti  fich  die  Dfchijramtteti  diefer 
»  Auf&cht  und  behielten  iSe  ungefähr  300  JaBr,  bfsfie 
iti  der  Beobachtung  des-gÖttüchen  Gefetze»  untreu 
^i^rden  und  fichvotl  dem  rechten  U^ege  entfern* 
tea.  Da  (andte  ihnea  Gott  veHchfedene  Kraakbei« 
ten^  ais  iilutüafle,  GefchwAfe;  and  dielsmaeiiten» 
deren  Aneaiil  und  Stark«  unterde&  fehrgewachfen 
War>  griffen  iie  an«  fchlugen  fie»  vertrieben  fie  aus 
ttekka  und. verfolgten  fie  bis  ins  Land  Dfchohatna» 
*>  ijter  Ihirben  fie  f ämmtlich  an  Krankheiten»  am 
meisten  an  Biutfliiflen ,  4ie  ihnea  Gott  ^lindte  ftut 
Strafe  ihrer  MifTethat«' 

■     '      ^  .  *        Ä.  Mit 

ü)  Dfckam.fi.  1.  Abul  fK-  ij. 

•3  Dfehohaina  ist  verftmMich  fintrtei  mt  Dfcko* 
muin,  m€JezteifeeS$a4th,^menf  ^inig^H^Um 
Im  Van  Saada,  kelst. 


s;  Int  KUfat^  dem  tOfSern  Sohn  Ismaets»  Wi  fMT;  , 
Bibel  Kedar'genan-nt,  a)  wird,  die  Gefchiechtsfoige.  ^ 
des  Propheten'  tortsefetzt  DU  erkannte  m«n  an^  ' 
dem  prophetifchm  Licht t  das  iiuC  feinem  Gefiohtev 
glänzte  and  das  fich  t\x(  dem  Gefichte  ailer  fein  .>f : 
V^rfthre«,  feit  Adam»  von  Vater  anf  den  Sohn, 
fori^epflanzt  hat  üeberdis  hatte  ihji  Golt  mit 
den  fiäen  befohdem  Vorzügen  beigabt,  mit  Tap-? 
ferkelt  im  Kriege,  mit  t.eibesftafke^  mit  Kraft  zum. 
.Ringen»  mit  Gewandtheit  und  Gefchicklichk.eit  ini, 
Tanz,  mit  der  Kunft  der  Jagd^  mit  der  Wiflenfiehaft, 
zu  reiten»  und  vorzüglich  mit  grofsem  Vermögen 
mm  ehliehen  Pflicht  b)  —  Hundert  Weiber  nal»m. 
er  aus  den  Töchtern  Ifaaks:  —  in  der  Hoffnung  dafs 
dtefe  Judimien  reine  Ji|iigfrauea  wären  ün.d  ihm 
Nachkommenfchaft  geben  würden»  AHeiii'er  b/e- 
"trog  fich ;  fie  bUeben  fammtlich  unfruchtbar.  £nd* 
lieh  fprach  Es  zu  ihm  im  Traum;  ♦»Fürwahr.  Gott  hat 
Wf  4ein  GPfichtausgegoffen  d«s  prophetifch«  Lieh«; 
feines  Geliebten,  feines  Mostapha;  c^  darum  wird 
er  von  Geburt  ei«  AraBer  fein,  du  aber  darfft  keiir 
«nder  Weib  nehmen,  aU  die  daist  arabifeb.  Sa 
fuche  dir  nun  eine  Araberin,  welch«  man  Fakher^ 
d)  heifst"  Kidar  erwachteund  fing  föfqrt an,. miC. 
allem  Fleifs  eine  folche  Jungfrau  zu  fucben,  Enif 
lach  fand  er  fie  in  der  Tochter  des  Königs  äif: 
pfehoramiten,  .die  vom  Patriarchen  Sethab&mm-* 
tett«  e)  Diefe  nahm  er  zur  Ehe  und  bekam^  o^t  iht 
«inen  Sohn,  Namens  t  . 

....  U'Jfä.- 

u)  i  Mo/:'»f,n.  5[erm.  49,  ft8*  «»  «o»  ^^^^0,74 
•       I  Ckron.  I,  «9.  £zeclh  27,  21.  Pf.  »o,  %. 

b)  Dfchannabh  ^S.  c.  ?.    "^  ♦  '    » 

:  c)  d.  k  Hes  JmerwShltm. 

iQ  d.  i.  Tmrff  La  frtfmfe. 
'    §J  S.  oben,S^  12.      '       , 


5i 

)•  ffamaL  Seine  CSeböft  fiel  m  die  Zeiten  Ja« 
ko\>s.  Voll  VerWundrung  darüber  rief  fein  Vttef 
'  tus;  „Ha^ich  doch  in  dem  prophetifchefi  Buche 
desSteiniiocks«  welches* der  regierende  Stern  bei 
itT  Geburt  Ibrahinis,  des  Freundes  Gottes,  war  — 
sie  gefttnden,  dafs  Geh  das  prophetifche  Licht  de^ 
Geliebten  and  Auserwahlten  Männern  öder  W"«!. 
bern  aas  Seths  Gerchlechtmitteilen  müflV»  miHweU 
eben  fich  nietnand  von  Kabils  (Kains;  Gefchiech^ 
Vermifcht  hatte !  "  — 

Mohammeds  Stammbaum  fiihted  Wir  hXin  \(reK 
ter>  in  gerader  Linie»  herab»  auf  i 

4%  Näbet. 

^.  Salänim. 

t.  Oäad.  £f  War  ein  tiohef »  ftarkeir  Mann 
VOh  edleift  Anfehn.'  Unter  den  Nachkommen 
Ismaels  foll  er  der  erfte  gewefen  fein>  der  iich  des 
JbhrS  zum  Schreiben  bediente;  Ddad  übertraf  ia 
der  Schreibekunst  alle  feine  Zei^enoflen« 

9.  Od. 

tö.  Jidnün.  Anf  feiftetaGefichteigtänzteebeni 
falls  das  prophetifche  Licht.  Er  hatte  zwei^  SSb* 
ne^  j\k)  den  Ahnherrn  der  Akkiten»  und 

ir*  Mcfad^  Auch  auf  feinem  Angeficht  ef. 
fchien  das  prophetifche  Licht;  matt  Weis  aber  eben 
fo  wenig  wie  von  dem.Vorjge>i,  von  welrher  Ke* 
ligion  er  gewefen  Wt.  Er  erhielt  den  Beinamen 
Maad>^  welcher  Raubet ^  Pliinderer  h^dentet^  Weil 
er  fich  durch  fein  Gefechte  und  Streifzüge  gegen 
die  Kinder  Ifrael  bekannt  mächte.  Er  2og  nie  in 
den  Krieg»  ohne  mit  Sieg  und  Beute 'zurück  zu  keh* 
ren.  Zohari  erzählt  eine  Tradizion»  die  ef  iron 
Auf  Mogajraa  Sohn»  empfangeh  platte  AlsMöfe« 
eini^mals  Nachricht  bekam,  dafs  die  KihderMaads^ 
ttWJ^nzig  Mann  ftark»  das  ifraelitifche  l^ager  ang«» 

C  &llen» 


füllen,  gr«6&e  Verwirrung  iin^Hclifcet  und  viele 
fieute  ^Veggefuhrt  hätte»  —  rief  er  Gott  zur  Rä> 
che  ^egen  fie  atu  efhielf  aber  —  ob  er  gleich  fein  ' 
öebat  dreimal  wiederholte— keine  Antwort.  ♦►Herr»« 
fagte  er  endlich,  ich  habe  dich  Widcl^  dis  Volk  ati» 
gerufen»  und  du  hast  mirkeineAntwon  gegeben  !<< 
P«^  Herr  aber  fpfach :  O  Mofes»  da  hast  mich  ge- 

Sen  ^n  Volk  dngefufen^  aas  welchem  >  am  ^nde 
er  Tage,  äef  Beste  meiner  Dietief,  der  iProphet^ 
{'rebohren  werden  foll.«  —  AUch  erzählt  mah  (frei* 
ich^  etwas  unchronologirch)  Vom  Nebukadnezai*» 
als  er  das  Land  der  Araber  etobern  /  ihre  Prophe» 
ten  erwürgen  und  ihren  Tempel  zerftoren  Wolleta^ 
habe  er  Jeremias,  den  Propheten»  den  Auftrag  ge* 
gebend  diefen  Maad,  von  dem  dtt  Auserwählte 
gebohren  werden  follte,  zugreifen,  nach  Syrien 
%\x  fuhren»  und  von  feinem  Weibe  zu  trennen »  da« 
.  ihit  er  ihr  nicht  beiwohnen  könne.  Jeremias  rieh* 
tete  diefes  aus;,  doch  Nebukadnezar»  da  er  Ära« 
bin  unterjocht  hatte,  Ward  anderes  Sinnesund 
*  Schickte  Maad  frei  nach  der  Provinz  Tekmah  zu^ 
ruck,  in  welcher  Mekka  liegt.  —  Von  einem  fei. 
ner  Söhne  ftan^men  ditKodaiten  ab;  der  andere  ist: 
II.  Nafiir.  Er  übertraf  an  Schönheit  und  Ver* 
^nd  alle  feln^  Zeitgenoflen»  Das  {^fopbetifche 
Licht  des  Apostels  Gottes  war  feinem  AngelichC 
eingedttickt  j  man  Weis  aber  nicht»  welches  feine 
]keligion  war» 

tjk  Modhär.  Das  iprop)ie||fi:l)e  Licht  des  Apos» 
tds  Gottes  war  feinem  Angefleht  eingedrückt  Je^ 
derttianh»  def  ihn  anfah»  inufste  ihn  lieben;  und' 
eine  fo  feine»  fanfte^  liebliche  Stimme»  wteEr^, 
hatte  ibnst  kein  Menfch  auf  Erden.  £r  war,  fo 
wie  auch  fein  Bruder  Rabihh»  ein  aufrichtiger  IVlu« 
falüHtn»  treu  in  de|r  Religion  Ibrahims»  des  Freun- 
liesGottei^  Seine  beiden  andern  Bruderhiefsen  AtU 
4&ar  and  Ajad.    Der  letzte  war  2 war  der  altertet 

Ä^er 


Am  Mblhtf  v^uä  dennoch  von  dem  Vtter  som 

.  KufCeber  der  Kaab|i  ernannt  —  .  Als  Nafar  Ceinem 
finde  tiab^  War,  teilte  er  a)  feine  Güter  folgender 
Cefiaie  anter  ferne  Vier  S6hiie  t  f.  oTch  vermache 
Mod&ar  mein  tibtkts  Zelt  aa^  Kameelhüuten  und 
Voo  meinen  übrigen  Criitefn  aufserdem  alle«,  wa« 
nieuiem  Zelte  In  der  Farbe  gleich  tat.  a.  Ich  veN 
mache  Rabiah  meinen  fcktMraan  Teppich  nnd  von 
meinen  übrigen  Gatern  allea,  Waa  mit  ihm  von 
gleicher  Farbe  ist.  9.  Ich  gebe  Ajad  diefe  geftepp« 
te  Kameeldecke  von  grauer  Farbe,  nnd  von  mei» 
Ben  übrigen  Gutern»  was  diefelbe  Farbe  bat  4.  Ich- 
hintetiafle  endlich  Anmar  diefVs  bremhe  Polster  mit 
feinem  SeflTeJ»  nnd  von  meinen  übrigen  Gütern  al» 
les,  was  ihm  an  Farbe  gleicht.'^  i>ann  tetete  ef 
liin^nt  ,,Solltet  ihr  aber  in  der  Auslegung  def 
Worte  meines  Testaments  uneinS  find,  fo  habt  ihr 
nur  den  Dfchofamjten  Al-Afaain  der  Stadt  ^adfch» 
fao,  •)  ZQ  befragen."  Und  fo  kams;  als  der  Vatef 
ftarb,  konten  fith  feine  Kinder  ^Wifkiich  nieht  an« 
einander  fetzen  und  traten  fchon  die  Reife  za  AU 
Afaa  an.  Als  fie  auf  dem  Wege  Waten >  be« 
InetlLte  Modhar»  dafs  das  Gtas  auf  eine  befondere 
Art  abgeweidet  ödet  Vom  Vieh  abgebiflen  fei.  b} 
i»Das  Karaeel»  fagte  er,  dits  in  dibfem  Gräfe  gewei« 

C  a  det 

n)  £inir  Tradition  in  dem  Buche  JSÜfa  tttfolge^ 
M  DfcJKiMiMi,  S.  <. 

»^  ffadfikrän,  auf  NteHhri  Ukrti  Nedsjerä,  «it 
ufät  Sana  tn  fernen. 

h)  Herbetoi  &zählt  dtfjen  Teil  Her  GietdiichU  mit 
etwas  ändern  Ümflafuten  uHd  lemtt  äen  Nidfcka*' 
rütah  ais  fthte  Vfuiltie.  Ä  ßbihfhequi  Ürien^ 
tak  p  \2U  Er  gibt  fie  JZr/»  Probe  arabifckei^ 
Sckarffhmf  uHd  erwähnt^  d,%fs  fit  MinkoerUp  ei* 
Her  der  Vornämsin  periifchen  jUid^ter,  iHzUrti^ 
tke  Verfi  gebracht  taie. 


3« 

iat  hat,  fchielt  oder  ist  einäugig."  —  Sein  Bruder 
Rabjah  fagle:  ^Das  Kameel  ist  lendenlahm  und 
hinkt.*^  — *  Ajadfagte:  „Es  hat  einen  geftutzteit 
Schwanz;"  und  Anmar:  >,Es  ist  kleiättig."  •) 
Als  fie  ein  werti^  weiter  gegangen  waren ,  begeg. 
nete  ihnen  ein  Mann-,  der  fich  bei  ihnen  nach  ei-"^ 
nem  Kameel  erkundigte/  das  ihm  weggekommett 
fei.  „Ist  es  nicht  einäugig?  "  fragte  Modhar.  -— 
^Ja,  das  ist  walir,  erwiedertc  der  Mann.  ,  Darauf 
fagte  Rabiaht  >,Nicht  (o,  es  ist  lendenlahm  und 
hinkt?**  „Ja!  gab  er  aur  Antwort."  —  „Ist  ihm 
flicht  der  Schwanz  geftutxt?"  fragte  Ajad.  „Auch 
das  ist  wahr/*  verfetzte  jenen  Endlich  fragte  ihft 
Anmar:  „War  es  nicht  kiefattig?'*  .—  „Beim 
Himmel!  ja,  rief  der  Mahn;  das  alles  find  die  ef. 
centlkhen  Merkmaale,  an  Welchen  ichs  züveHäil 
Iig  erkenne."  Da  verficherten  fie  ihn>  daf^  fiö 
kein  folches  Kameel  gefehen  hätten  $  allein»  er  be* 
ftand  darauf,  dafs  de  es  hatten.  „Wie  kann  ich 
euch  glauben»  da  ihr  mir  mein  Kameel  nach  alletl 
feinen  EigehCchaften  abmalt  ^  wie  es  leibet  Und 
lebt?**  —  Sie  fetzten  indefs  ihre  Reife  nach  Nad* 
fcKran  for(;  aber  kaum  waren  fie  bei  AUA^aa»  denk. 
Könige  der  DfchofamiteA»  angelangt,  fo  kaih  auch 
der  Mann  und  klagte  fie  an:  „OK^nig^  fehafTemif' 
Recht  gegen  diefe  Leute!  Sie  haben  mir  inein  Ka» 
meel  genommen  und  woUefid  mit  nicht  Wieder  ge* 
ben."  Sie  gaben  zdf  Antwort:  „Gnädigster  Herr> 
"Wir  haben*s  ja  nicht  einmal  gefehen  "  „Nicht  ge- 
fehen?  fragte  der  Konig;  i,\vie  habt  ihrs  denft  Co 
genau  abfchilde«!  können»  wie  ihr  gfethan  habt?" 
—  Danahm  Modhar  das  Wort!  „Ich  bemerkte» 
daft  da«  Grad  nut  auf  eine^  Stite  abgenagt  NVac# 

wot. 

•J  Ein  Vieh  ist  kießttig,  wmt  es  den  natürlichem 
'     Gefchmäck  an  feinem  Fütter  verloren  hat^   u^intt 
es  darufstet  kief't  d^  i\  wdhU.  - 


wortTi«khfi:blQft,.  ^afew  eloäfiglR  fti/*  -7  Hier- 
tuf  Agte  RabUh :  „Ich  nahm  wiibr»    ^skfk  eins  fei- 
ger rorderfüt^e  tiefer  in  d«8<Jras  eingedrückt  waiv 
al&d^s  aodttre«  woraus  Ich  erkannte«  es  müQVleo- . 
iedahta  feiu  un4  hinken^"  —  Ajad  erklärt  fich  fb: 
»Ich  fab»  dafs  es  fe^inen  Mist  jedesmal,  auf  ^inen 
lundeu  HaQfen  hatte  fallen  laflen,,' wober  icli'v^er- 
inutbete,t  dafs  es  keinen  Schwan?  habe ;  denn  (bns^ 
Venn  e9  ^inen  gehabet  hätte,  wäre  fein  Mist  auf 
dem  Gräfe  hierhin  und  dorthin  jserftreuet  gewefen." 
^nmar  mdlicb    8rgumentii"te    folgender    Geftalf': 
^Ich  hatte  bemerkt,  dafa  das  Kameel  vor  den  an« 
mutbigHen  undwohlriechendften  Grafepiätzen  vor- 
l^eigegangen  war,  ohne  fie  »n^uriihren,  ntid  dafs 
fs  hingegen  a:uf  Stellen  gefrellen  hatte,    wo  das 
Cr^s  fcblecht  und  oiager  war.      Dia  brachte  mich 
4uf  den  Gedanken^  dafs  es  kiefattjg  M."      Nach« 
dem  AKAfaa  die  Parteien  angehört  hatte,  fprach 
0r  das  Urteil  ^us,    indem  er  fich  an  den  Kläger 
^*^andte:  „Mein  Freund,.  dieCb  Herren  find  «uft-fcll- 
tlg  und  ehrlich  und  haben  dein  Kareec^l  nicht  ge^ 
Hommen.     Geh'  alfa  und  fuch'  es  andersU'o!**    — 
Hierauf  liefs  fich  der  König  mit  ihnen  ins  Gefpräch 
•io»  btjfragte  fie  über  die  Abficht  ihrer  Reife  und  in 
welcher  Angelegenheit  fie  hierher  gekommen  wä- 
ren?'* Sie  er^sählten  es  ihm  und  erfagte:  „Seid  mir 
willk^moicn!  Tragt  mir  eure  Grande  vor  und  ich 
wiUnach  Recht  undGerechtigkeiteutfcheiden*'— • 
„Das  wollen  wir  thun,  crwiederten  fie,  und  wir 
verlaffen'uns  gans^  auf  deine   BUligkeit/*^    Nach* 
dem  fie  ihm  alfa  den  Inhalt  des  väterlichen  Testa« 
mentt  vorgelegt  und  ihre  Qründe  angeführt  hat- 
ten, entfehied  er  den  flandet  und  teilte  die  Erbi 
fchaft  auf  folgende  Art  unter.fie^    ^  Er  (prach  Mo- 
dhar'n  das  rothe  Zelt  und  alles  zu»  was  diefem  in  der 
Farbe  gleich  war';  nämlich  das  Gold ,  n^hft  den 
K^meelea  von  rotber Farbe«,  und  daher  bekam  Mo- 

.^  dhac 


'3l 

dhar  ^eii  Belnunen  der.Rothe%  Er  ^\e?s  iRabith^a 
alles  das  an,  was  mit  dem  frbwarzen  Teppich  voÄ 
gleicher  Farbe  wat»  d^s  TchwarzeVieh»  dasfchwar« 
%t  Und  fchwärzlicheHausgeratb»  nebst  den  Tchwar.- 
aeen  Pferden ,  daher  hiefs  man  ihn  den  RMsmann. 
Ajad  fetzte  er  in  den  Befitzder  weisHchen  Kamee!« 
t)eckef  des  Silbers  >  der  Schaaf  •  Heerden,  und  der 
.  weifsen  oder  welsHchgrauen  Kameele.  Zuletzt 
erklärte  er«  da(s  Anmar,  nebst  dem  braunen  Pols* 
lier,  auch  das  braune  Land  Hamyar,  oder  die  Pro*< 
yinz  der  Homeriten»  auiser  den  Maulcfeln»  alli» 
den  beweglichen  Sachen  und  alle  d^m  Vieh  habeh 
füllte^  wovon  die  Farbe  ins  Braune  fi^eL  Dahet 
bekam  er  dem  Beinanven  dir  Braune' 

•  Da  der  R«cbtshandel  zur  Zufriedenheit  derPar« 
^teien  beendigt  war,  führte  fie  der  K6nig  in  (einei» 
'Speifefiial  und  liefs  zugleich  feine  vertrautesten 
Hofleute  hineingehn»  welchen  er  aufgab,  fich  mit 
den  Gästen  zu  unterhalten  und  ihm  (bdann  einep 
getreuen  Bericht  von  ihren  fmnrei<?hen  Reden  zu 
crftatten.  ^Unterdefs  gab  er  dem  üb(»rmeister  teu 
Ber  Heerden  den  Anftrag»  ein  Lamm,  fo  fett  ers 
%abe,  anrichten  zulaffen;  und  dem  Oberfchenken^ 
*den  allerbesten  Wein  zu  reichen  und  den  ausge* 
fuchtesten  Honig  vorzufetzen.  Als  die  Malilzeitj^  ^ 
liei  welcher  man  keine  Kosten  g<$rpart  hatte,  vor* 
lei  war  und  alle  wohl  gegeffen  und  getrunken  hat« 
ten^  begann  die  Unterredung  von  neuem.  Sie  lob* 
'ten^mit  Einem  Munde  das  Fleifch,  als  überaujS 
Schmackhaft  und  fett;  ctabei  fagte  Uabiah:  „Ja,  das 
^t  \vahr>  aber  die  Kalba  a)  hatte  es  vorher  aufge* 

bhfea 

*  <ij)  Katba  bcdadet  im  Arabifchen  eine  Hdndin ,  eim 
.     Brfze ;  es  ist  aberaiult  der  J^anie  eines  arabifcheu 
Stammes^  mid  darinn  liegt  der  ßoppelfmu,  di^" 
ktruaen  efUdetkt  mrd. 


39 

Uftfen  «DA  mürbe  gemacW,**  ~  Hierauf  ftgt^n  (19 
insgeAmiBt»  der  Wein  fei  vortrefflich  geboren« 
\(ronittf  Modhar  verOtzte:  „Ihr  habt  ^ecFf,  aliei^ 
der  WeiDftock»  van  welchem  diefer\ye^n.  kommt^ 
bt  auf  ein  Grab  gepfhnzt^^  E^en  A>  fprachen  fic 
vom  lIOBig,  er  fei  köstl\cb.  geu'efen,  und  A|ad  er* 
wiedette:  »♦Gern  geh'  icha  zg^;  ab^^  die  Ujenen» 
die  diefen  Honig  geaiacbt  hab^n»  waren  in  den 
Schädel  eines  Sieß^o  ^efetzt^**  Endlich  lobten  fie 
die  Freigebigkeit  und  Gaftfreiheit  ö^ß  Kctniga,  nn4 
Anirar  fsgte;  '^cb  ftiknme  euch  dariun  bei ;  aber 
bei  dem  alleo  hat  fich  feine  Hoheit  von  der  töbllv 
eben  Sitte  entfernt,  die  üe  von  ihrem  Vater  gelernt 
hatte."-*-  Voi?  tHen,  dieferi  ^teden,.  PUiikt  fuj? 
Panktt,  ^ab  der  Haoshoftp elfter  dei»  Kanige  Be-, 
riebt;:  dteftr  Kefs  (bglcich  dfen  Obei;i3tvetster  fyltiQt 
HieePdeM  nifen  qnd  fragte  ibn.^  was  fjax  eine  Ar< 
Fl^ifch  er  gcKefeiit  l^abe?  j^FIeifch  von*  einen^ 
Lamm,,  erwi^^erte  jener >,  da&  wir,  deine  Knechte^ 
die  Söhne  voji,  iCtilba,  aufgcblarci>und  murbj?  ge-i 
tracht  babeq.;  undfettet  un4  zarter  i^ufs  es  kein, 
Fleifch  ^nf  der  Welt  geben,?*  Eben,  fo  fragte  der 
König  den  Oberf^^heQken  und  erhielt  ^mAatwort  2; 
,,Dcr  Wein,,  den  iX:h  u^iterni  Schlöffe  habe,  ist 
fcösdich;  und,  d^r  Stofk».  Xqjj  velphen»  er  kommt,, 
ist  aaf  da&Qrahn>al  pCcWidaks  geiulanr.t,**  -*  Et 
befragte  aucl)  den,,  der  dien  Öonig  gereicht  hattc^ 
^nd  dieffer  erwiederte:.  „Ja,  ja;  i^h  habe- den  aller 
auserlefenften  yojiig;^ vorgefetzt,,  denich  auxhfbe ;, 
dieBieneni,  die  ihii -gemaLclU  h^bi^ri»  hatt^  ich  in 
t^ncn  Menfclvewfchädel  gethan/* Der  Konig  be- 
wunderte den  S.chiarffi"ön  ih^ei;  Wortfpiele  und» 
i^eogjerig,,  Wie  fie  alle  diefe  beCondem  Umftande. 
erfahren  hätten ,  die  doch  nur  feiner  Dienerfchaft 
bekannt  waren, '—  fcbickte  er  unter  der  Hand  ei-, 
nen  Nfann  an  He  a^,,  ^er  üe  über  das« .  wa$  fie  ge. 
i^rocbeivha^en«^  aüsfer&bfin  mA&te»    Modfaar  gab 


4* 

ihm  diefe  Antwort:  »^Za  den^AusdF'dcken,  d^rea 
ich  mich  bedient  habe,  hatte  ich  folgenden  Grund« 
Wenn  man  Wein  tnnkt,  fo  ergreift  Freude  dt^ 
Berz^  und  fein  füfser  Geift  «^riVreuet  im  Augen, 
blick  Kummer  und  Sorgen.  Allein,  da  ich  ^vp«, 
e'ueru  Wein  trank»  fühlte  ich  gerade  das  Gegen- 
teil, woher  ich  fcblofs»  dafs  er  von  einem  Stocke 
über  einem  Grabe  fein  muSe »  welches «  wie  man 

femeiniglich  fagt«  nicbta  als  Traurigkeit  und' 
ehwennuth  bewirkt/*  —  Rabiah  erwiedertedie^ 
fea:  »Was  ich  gefagt  hahe»  hatte  diefen  Grund« 
Am  Schaaffleifche».  fo  wie  an  jedem-  andern  fitzt 
das  fett  oberhaU^^  aber  mit  dem^  Hundefleifch^ 
'  i^t  es  gan:^.  andere  S  es  hat  oberhalb  Kein  fett.  Die^k 
fem  aber  war  das  Fleifch»  das  man  uns  vorfet^tCA 
vollkommen  ähnlich«  undmanfagt^  im  Sp.rich\vort|, 
von  einem  Menrchen«  der  uns  nicht  di^  geriagfte 
Gunft  erwiefl?n  hat;  „auch  kein  Hundetleifch  nah'- 
ich  bei  ihm  gcrochen.^^  -  Ajads  Antwort  war  die* 
fe:  ».Ich  habe  mich  deswegen  fo  ausgedruckt»  wie 
ihr  wifat,  weil  ich  euch  beteure,  dafs  mir  beim  Eu 
fen  eures  Honigs»  der  Geruch  ,einea.  Todtenkopfa 
ankam  und  mir  gar  grofsen  Ekel  erregte.  ^'  JE^nd« 
lieh  erwiederte  Anmar;  „Es  ist  wahr,' ich  habe  an 
dem  Könige  etwas.getadelt»  worinner  feinem Va* 
ter  nicht  gleich  ist.  Kämlich:^  er  hat  ynsnwareia 
Gaftmahl  bereiten  laflen »  aber  gefpeist  hat  er  mit 
iins  nicht.  Hieraus  fehe  ich  »  was  fiir  ein  Unter« 
ichied  zwifchen  feinem  Charakter  and  dem  Charak^ 
t^r  feines. Vaters  Ist,  der  es  fo  nicht  gemacht'  hat-. 
te."  —  Der  Konig  Al-Afaa  kam  nachher  felbst  ii^ 
den  Speifefaal,  fagte  den  Fremden  noch  viel  Schmeiß 
chelhaftes  und  entlieCs  fie.  Aber  kaum  waren  iie 
*fort«  fo  brich  fein  Erfti^unen  über  die  Lebhaftigkeit;^ 
ihres  Verftandes,  in  di^  Worte  aus;   ,,Diefe  Leuten 

möfleik 


snofTen   Dimoikeo  ^j    fein  itt  ;menfc1iKdier  Ge- 


Ehe  wir  die  genealoj^ifchfe  Linie  its  Pfnphe- 
teo,  von  Modbar  a«,  fortfetzen,  M'ird  es  zur  KenC 
BIS  der  verfchiedenen  mofitarabifchen  Stämme»  die 
im  Verfolg  diefer  Gefcbiebte  eine  Hauptrolle  fpie« 
len,  dienkicb  feio»  erft  von  denen  zu  reden,  dte  in 
Seiteolinieo  von  Ismael  bergekoTnnien  und  allen 
diefen  Stammen  Namen  gegeben  haben-;  nicht  min« 
der  von  den  vornsemsten  Perfonen«  dieficb  durch 
ihre  Tugenden  oder  darch  denkwürdige  Tbaten 
darinn  hervorgethan  haben;  In  Anfehung  der 
inbrigt-n  Nebenaste  des  HauptfUinims  werden  W*it 
diefdbe  Ordnung  b^fölg^o.  a} 

<        I.Aiad 

♦J  rf,  i\  vht$rha»fi  hohiri  Qiister^  jenetOfi^iblickefk. 
Mittttwefen  zmfchen  Gott  und  dem  Mtnfchen^ 
Sckutz^mid  Plagegeißer,  f^te  und  b'ofe  Enge); 
4tuch  rechneten  die  alten  Christen  und  'Moslengter 
die  GStttr  des  griechifchen  Heidenthums  dahin.  — 
Uebrigmsßnde  ich  — 4indmiine^LiferßHdenvnL 
teicht  auch  -r-  einen  grofsen  ^nierfihied  zwifchen. 
dem  irßen  und  andern  Teili  diefer  fmnreichen  Ant^ , 
Worten ^^zwifeh^n  denen 9  dießrh  airf  das  KameH 
und  denen  ^  die  fich  auf  das  Gaßmahl  beziehen; 
fo  fcharfßnnig  jen€  find,  fo  iäppifch  find  die/r,  wie* 
tfwhlfi^tms  auch  die  Denkart  der  AfargenUinder' 
zeigen,  dienicht  fetten  phyfifche  fTahrheit  mit  tro^ 
pifcher  Bezekhung  •  Sache^  und  Bild  vü'fnenfifen, 
mnd.  von  ähnlichen  Bildern  auf  ui^leichirtige  Din» 
gefeUiefsen^  Jndefs  W\tz  bleibt  U^itz,  undd^ 
zweite  Teil  jener  Fiction  rnßg  wohl  einen  ]gans^ 
andern  Urheber  haben,  als  der  erße^^  , 

a^  Abyd^ftdAJiS^n^         .  :  j, .  ,  ;r 


1»  AM  ^mti  dtr  Vater  Ar  AjaÜtm,  Ditf^i 
A}*ä  verue&  das  Land  Hedfcfaas  und  zog^  mit  feiner 
famiUe  auf  die  Gretas«»  vorv  Erak  »  in  die  Ge{^eaA 
dea^alte»  Babylons.  -  Unter  feineii  Mae&kom« 
meo  haben  Kaab.  und  Koflua»  jener  durch  feine. 
Freigebigkeit»  diefer  durch  reiaeBeredTanifcek»  z«. 
&»Ficfa Wörtern  Anlars  gegeben:  »«Freigebiger  aW 
KaAb»'^  und :  ««beredter  ala  KQflu&<^ 

2.  Rabiah»  mit  dem  BetnMaen  der  Ibßmanu^ 
aus  dem  .angeführten  Grunde«  weil  er  die  Pferde 
feines  Vaters  erbte  ^  liatte  zwei  Söboe,  Afad  un4 
Dobaia^  per  Enkel  des  erfte».  Wajiel»  ittder-Aho« 
Jierr  der  K^aßliteUf  deren  Kenig  Kalaib  von  einem 
j^ewiiTen  Drchaflas,  ^nem  A^M^^^getojftet.WQrdB. 
PjererllAord  ward  Urfache  eines  lluti|^en  Krieges 
^wifcben  den  Wajeliten„  wekrhe  MohaUial,  def 
Bruder  des  Erfchtagenen»  und'den  Bekriten»  weW 
cbeMoira»  der  Vater  des  Mörder^,  asu  AAfühnerik 
hatten.  In  diefi$m  Kriege  worden  viele  Gefecht» 
^und  manche  beräfiznte  Schlacht  geliefert^  umftäiid^ 
liehe  Nachricht  gibt  davon  Abttl-Feda  ^1014.  Teike^ 
feiner  aU^emett^en  Geföhicbte« ' 

Bekr,  Sohn  Wajeh«  ist  der  Stammvater  der 

Schaibimiten,  aus  welchen  d>ie  eben    angefuhrteoi 

Morra  und  DfthaiTas,    und  auch   die  berühmten. 

.:Sich^f  wareu:  Tarfai^^J  Morrakes,  derGöcofee». 

uudf 

•  ^)  SrtA  Aradi  Hieß  imgtfähr,  ivas  fetzt  die  Ptu 
fckalik,  oder  Stdthalterjihaft  Bagdad'  keifst. 
•♦)  Tittrfii  oder  'lUrafet  „  einer  der  Safigr4'  der 
M^cMakat^  edet-  alten  arabifchen  Pr^isgedichitij^ 
die  im  Tentf  et  imi  Mekka  an]fgehaogen./"'A  Sf^ 
^^$ikib  Reiske  Hat  ihn ,  Lnfrd  1742  defoniers^ 
und  mlfi  jien  übri^n  IVilliam  ^ones^  I^fidi. 
17 jj.  4»  unter  dim  Titel  Moatlakat^  edirt       * 


4} 

ftttd  Marrolf^,  der  Kleine,  -—  Aucli  flammten  von 
dierem  Belr  die  Hofutißtcn  ab,  zu  vVelcben  der  be« 
ruchtigteMofailamalv,  der falfche  Prophet,  Mohanv- 
sieds  f  eiad  und  Nebenbuhler»  gehCirte.  *) 

Ein  andre)-  Ei^kel  Rablahs  vi^ar  Anfah,  Ahnherr 
itr  Anßen,  der  alten  Einwohner  von  Kaibar,  •*) 
TOT  den  Juden.  Zu-nliefen  Anfiten  gehorten  z\v«i 
bekannte  Gerber»  die  einft  (auf  einer  Reife)  einen 
ichmähligen  Tod  fanden  und  dadurch  zu  dem 
Sprichwort  Anlafl;  gaben:  »»Ich  werde  nicht  eher 
zu  dir  gehn«  als  bis  die  beiden  Gerber  zuriickkom- 
men;**  ^der  kurzer;  „wenn  der  Gerber  wieder 
kommt;  *'  d.  i.  nimmermehr« 

VonDobaia,  dem  andern  Sohn  Rablalis,  flamm* 
te  der  Dichter  Motalamtnes  ab,  welcher  Gelegen* 
heit  zu  dem  Sprichwort  gegeben  bat;  ,/s  und 
Briefe  des  Motalaiiimes!'«  £r  hatt^  a)  nämlich  iiu- 

tyrt 

^^  Mofattamah  war  aus  ctir  Stadt  Imamn,  f.  oben  . 
z»  S.  tr«  und  ward  im  erßenffahrnach  Mokant^ 
meds  Tode  Von  Ahu^Bekkirs  Generat Khaled  über* 
wunden.  S,  Simon OdÜeysGefchickte  det^Sara. 
cenen  (aus  dem  Engt,  von  fiteodoro  Arnold^ 
Lpz.  und  Alton»  174$)  S.  1$. 

^^)  KäiboTf  Ckaitar,  eine  feste  Stadt  noriwfst^ 
ticli  von-  Medina,  zwifcken  diefir  Stadt  mid  7>- 
buk,  zu  Nadfched^ehSrig.  Es  ist  noch  jezt  eine 
^fudejUiadt;  aber  die  Beni  Cheibar^  die  Kinder 
von  Cnetbar^  pnd  deit  Arabern  verhast^ 

#)  Diejfe  GekhitkteerzSUi  Meidofi  in  feinem  Suche 

von  Sprichwörtern.  ( Eine  Auswahl  diefer  Spricht 

Wärter  hat  E.  F.  K.  Mofenmiller  herausgegebent, 

u.  d.  T:  SeleSta  quadam  Arabitm  Adagict^  nun^. 

'     frimum  Arabice  tiita,.  Latine  verfa  et  illußratau. 


44-- 

tyrifche  Verfe  %xxt  aem  König  von  Hift  •)  gt* 
macht,  \<^efche  djefen  aufbrachUci.  Um  fich  zu 
rächen,,  fchrieb  er  einen  Brief  an  einen  feiner  Statt- 
halter und  gab  ittnauf,  :den  Ueberbringer  hinrich* 
tan  zu  laffen  Er  fchickte  den^DichUr  damit  ab*, 
allein  diererentfiejj^elt^  4en  Briefi  iiberg^b  ihnnkbtj^ 
und  blieb  lebett,         ^  '  , 

Za  den  Nachkommen  Kabiah»  zahlt  man  auch 
noch  folgende  Stämme:  Nemr,  Lo|iaim,  AdfcJbalA 
Adol-KaU,  SadMs  and  Ai-Lahafeai. 

3.  Anmar endlich,  der  letzte  Sohn  N^farß,.zog 
nach  Jemen ,  und  ftine  zahlreiche  Nachkommen* 
fchaft  wipd  daher  zu  den  ^amettiten  gerechnet.  — U  ^ 
Jetzt  wollen  wir  wie<kr  J^uf  die^eoeaUo|;irche  14^ 
l?ie  z^riäiclj^lkoijiisaeu. 


x^At'Ajas^.  Modhars,  Sohn<  Sein  Name  be« 
deutet  Hofnung^lo^t  weil  fein  Vatet„  vor  Altera 
fcBon  die  Hofnung  aufgegeben  hatte,'  einen  Sohlt: 
Z'XX  bekommen;  fein  anderer  Name  war  H«hib,;d.-i. 
der  Pleig^liebte^  At^Ajas  war  rechtgUutig;  'da* 
prophetifche  Licht  des  Apostels  war  leinem  Ange^ 
ficht  •  ngedrückt.  JEr  erfuhr  einft  durch  Offenba-. 
rung,  mit  welcher  hohen  Andacht  der  Prophet  dio 
Wallfahrt  zu  Mekka  feiern  w«rde  und  v?ar  darüber 
«ntmckt.  Keiner  unter  den  Kindern  Ismaels  bat 
Üch,,  fa  lebhaft  als  Ajas^  deneo  Aviderfetzf,  die  fich 
.von,  der  Religion  und  dem  heiligen  Herkommen 
ihrer  V^äter  entfernten;  auch  bewirkte  er  durch 
feine  Tugend  und  fein  gutes  Beifpiei,  dafs  fie  fich  . 
kekehcen  undzur  ßeobaqhtung  dejrGe.hräuqhe  ihrer 

Vi^ter' 

^)  Hira^  eine  anfeknlich$'  Stadt  undt  die  Jteßdenz 
der  moudarifchen  Konige  ^    unweit  Kufa ,   west^  . 
Ikkvot» Mupkrat^  jezi keUt diefi  Gegend ^S$ads 


Vatet  «uriickfälifcfi  liefsen:  £r  ftellte  2U,er{ 
Ehre  und  Wurde  des.  Tem|)els  zu  Mekka  \vi 
her,  und  darum  verehrten  ihn  die  Araber^  alse 
iiebhabei*  der- Weisheit,  als  einen  eben  fp  grc 
l^hilofophen-,  aULokmanj  und  gleich  diefeili  n 
tpn  fle  ihn  Furfl  feines  f^olks  uni- Berr  fiines  i 
fe^jC  lieber  keine  Angelegetiheit  von  Wichtij 
ward  ohne  feine  Zusiebun^  und  qhne  feine 
buag  eotfctiieden«  .       -    ^ 

Kebeft  Aet  g^nealögifclien  Linie  a)  hatte 
dhir  noch  einen  Sohn  mit  Namen  Kais  und 
Beinamen  AiltX%  zu  deHen  Nachkommen  der  St 
idet  Hawafitefi  gehört.  Unter  ditffen^hat  der  / 
tei  Gottes  feine  Amme  und  feine  Erziehung- j 
Kindheit  gefunden.  -^  —  Von  HaWafen,  der 
ter  Bekrs  Und  GrofsVate^  Saads-  leiteten  fich 
'  her  die  Kinder  Rabiah,  der  Stamm  Djchqsm^ 
Kinder  äl?/fl/^  die  Kinder  Takif.^  EinWuhne 
Stadt  Tajeft  von  welcher  wir  gehörigen  Orts 
tshen  wet(ien. 

2u  de)i  Stämmen  von  Kats  gehören  auc 
Kinder  von  Kelab^  aus  welchen  die  Hc^rrer 
'  Baleb^der  Aleppo,  —  der  Stamm  OkaiU  au 
then  die  Konige  von  Meüfei  herkommen  - 
Endlich  die  Cka/adfchiten  ^  die  von  den  altesh 
ftuf  unfere  Zeiten  Herren  iu  der  Provinz  £rs 
Wefeti  find. 

Voti  Kais  find  ferner  kusgegangefi  die  I 
Ton  Nomair  ^  Bahelq^  Mafen,  uatfan^  Abu 
As-  Dßhmten^  döt  Stamm'  Solaim  und  die  Y 
Bkobtan^  —  Zu  dlefen  gehörten  die  Fazs 
mnd  unt^  dieien  lebte  Hefn^  deflea  Freigeb 

O  Abul-fedaS.2i* 


Ott  ttdiltr  Zoliftlr*  *)  einer  itt  i«btii  bedUittiteo 
Urheber  der  MoalUäkati  in  einigen  Verfen  geprie» 
fen  fafttf  des  Inhaltt : 

Kpmmt  oMntmt  Bitten  zai!im>  (ö  hupft  er  vojt 
Freude,  nicht  anders» 

ids  erhiiU  er  das  Gluck,  welches  von  ihm  man 
erbat, 

fiefn  ward  Maffdman^'  ael  aber  in  der  Folge  wiir« 
der  ab«r 

Unter  den  Nachkommen  Kais  lebte  Antaft» 
der  Abafit,  ein  }un^r  Held,  der  fich  in  dem  Kriege 
Pahes  und  Gabra  auszeichnete,  wie  Abni-Fedaim 
4.  Th.  feiner  allgemeinen  Gerchichte  epzdblt.  t)enti 
zwtfthen  den  Dhobainiten  und  AbaÜten  entfpantt 
fich  e!n  langwieriger  Krieg,  welchen  man  den 
Krieg  von  Vakis  und  Gäbra,  nach  dem  Namen 
j^weier  Rennpferde,  benennt,  welche  einst  mit  zwei 
andern  <ScI)atar  und  Fana)  um  die  Wette  liefen. 
Diefes  veranlaffite  einen  Zank ,  weiche  Pferde  ge» 
Wonnen  hätten;  von. Worten  kams  zn  Sclilägen 
und  «um  Kriege.  Virz!g  Jahre  dauertediefer  Kriege 
und  daher  ist  das  Sprichwort  gekommen,  wenn 
man  von  fcbwer  beizulegenden  Streitfachen  rtdt  l 
^iDaslst  ein  Dähea-und  Gabra-Krieg.'« 

AHi 


^)  J^öHairs,  oder  JSokeirs  Gedukt  fieki  iH  Sonii 

•^    tekannier  Sammlung  p  and  ist  einzeln  von  jLeite^ 

Lug/L  Batav.  174^.  edirt      Dm  Tmt  mit  An^ 

merkungen  g^b  o.  §f.  G.  U^aki  in  feinen  Maga^ 

zinfisr  morgenUhdifcke  Literatur  i.  Lief,  rrlf 

.  kiii  ein$  Üehet/etXimg  in  der  3,  JJrf,  i^^,  kn:* 
nust 


AlU  ton  SbMDiii  Oli<Aj9tt"Wftr  der  tofihtttte. 
{jiiGhtcr  AI'  Näbegm ,  nnd  aus  der  Fuailie  Adv^utn^ 
4er  Diditer  Z7/iMf7l  ^&m. 


Nach  Al'jas  fetzU  clea  StiimailMQai  ^fl  Pro» 
pTiften  oder  mit  den  Arabern  ^  reden,  4»>  SäUk 
hi  G^Aiickts  fort  fein  Soha 

if.  Jffüdrekah.  Das  ^ropbetifebe  tieBt  waf 
leiiiem  AneeficbteHigedrhckt.  —  Die  Wahl  einer 
Fna  macfate  Ibs  einige  Jahre  THifchläffig,  Ua  £8 
fiiin  endlich  hn  Tri«i«if«ine  Coufine  nehmen  fateft» 
Daa  w%T  die  Tochter  fekiea  Oheuns  Tabeeha,  da-^ 
mala  F%rstin  ihre«  VoUka,  tlie  Brate  m  Schönfaeit 
und  Tflgend-    Er  «Aha  fie  alfe  eor  Ehe. 

Die  Dehenlimie.  Von  tletn  ebengenannten 
Tabecfa«  tonfnnsn  die  JStütäafitm  iier,  die  ibrcft 
Mamen  von  ihrer  Mutter  Khendef,  d.  i  di^  StoteW 
lende,  habefi ;  i?a  gehören  dazn  die  KhidiMr  Xwmiaip 
KabbiJs  <Aabb«h  und  Mofaina. 


if.  Khofaimäht  ModudsalTS  ISofin,  fttste  iBe 
«Sefcfaleditsl'olge  fort 

Von  einem  sndetn  Sohne  Modrelah^a  ftamneni 
die  Bfdkaiiiten  ab,  za  welchen  AbäotUh  Mafndn 
Sohn,  Gefährt  d?8  ApösUl  Gottes,  usjtA  Abu^Dt»^ 
tfaiky4etDitlMt^At6ren. 

■  ■  >  —  - 

)^.  RmanM,  Khotaimahs  Sohn>  fet2!te  fie  fe» 
Malögifche  Linie  fort. 

Seine  Bruder  biegen  /^/.Sbwnnnd  ^jM;  von 
leMia  lekftef  fich  die  Stamme  ^(^h(i/  nnd  Ah 


J)aifäi  her»  ^ie'man  die  vereinigitn  zvl  nennen 
pflegt;  —  von  dem  andern' aber  4ie  Kab^litea 
und  Dowdanltem 


TS,  Al-Nadjir,  Kenanas  Sohn,  in  der  gene* 
alagirdien  LinJ^/  Er  bekam  feinen  Mamep  von  der 
Klarheit  umT  Schönheit  feines  Gefichts.  —  Nach 
dem  Dfchanmabi  gab  ihm  Gott  feiner  Aufrichtigkeit 
-  wegen  den  Namen  Kof  aifch>  wovon  feine  Nach« 
kommen  die  Korei fehlten  heifsen;  allein  nach 
dem  AboUFeda»  der  eher  fchriebi  kommt' dtefef 
Beiname  erft  dem  F  ehf  zu»  von  Welchem  wir  wei» 
ter  unter  fprechen  werden.  A  l  -  N  ad hV  fah  ein 
Geficht,  aU  er  etnft  anf  einem  Steine  fchltef.  Er 
fah  einen  Tefpentinbaum  aus  feinem  Rücken  Wach» 
fen;  und  feine  Aeste,  nach  der  2ahl  feiner  Vorfah«> 
ren  und  Nachkommen»  verbreiten.  Unter  diefea 
Aesten  W^r  einer»  der  iich  bis  in  den  Himmel  er* 
hob  und  ein  aholichea  Licht  ausftfahlte».  Wie  Von 
feinem  eignen  Angefleht  ausflofs ;  und  an  diefem 
Zweige  hing  eine  Perfon  mit  Weifsem  Antlitz.  — 
Aid  er  erwachte >  ging  er  zu  einer  Prophetin  und 
erzählte  ihr  den  Traum.  >,Wof(&rn  dein  Geficht 
wahr  ist)  gab  fie  zur  Antwort»  fo  will  es  fagen> 
dafs  dich  Gott  Zu  einer  hohen  Ehre  erheben  wilU 
indem  er  dir  einen  Enkel  gibt^  der  dir  mehr. und 
aäher  angebet»  als  alle  deine  Vorfahren.*' 


Keben  der  ^enealogifcheh  Linie  hatte  Kenana 
noch  mehrere  Söhne»  von  welchen  diefe  Stämme 
und Gefchlechter ausgingen i  dieMalkaniten  — * 
die  Gafariten  —  die  Kidder  Bekr  —  Laith 
—  Al-Har^th —  Madhafch  —  tind  Dhäm- 
rah;  —  dann  die/Amruiten  und  Ameriterl 
^— die  Kinder  Feras  —  und  der  Stamm  der  Aha« 
kifchiieUf  deren  Ahnherr  Hab afc"h  hiefs^  ^« 
^   .    *  her 


49 


irit  ÄtSp  ift  i«ti  TrtlittDd  g:&feiAeti  find,  dift  fie  nr. 
tptötigfidi  a«5  Babüfcka^    d.  L  tat  Abf((fidm  g«. 


iö.  f^^>  Wateks  ^oVifr.      Jht  püoptetifcli« 

ticlit  war  feii)eYn,  «bett  fi>  wlfe  Maleksuüd  fi-inet 

Vorfahren  Geficlit  eingedruckt,     fir  wafr  es  ei^enN 

llch^  det  idem  BefDaimi^n  Koraijih  bekam,  >rbvoii 

ISftffiB  Nac}ikomtoien>  und  t^^Tkt  aüslchliefl^lith  /die 

Koreifchilev,  genannt  >Ä^u1:deh.      Nach  «ihigen  hat 

«r  dicfe  Betieiittang  von  fcitiet  üngeftümen  Tapfer« 

.keit  erhalten  >    Wofiiln  et  einem  M^erüngeh^uef 

tiefes  Namens  ihhiich  ^ar>   das  über  andere  See* 

Ihiere  den  Despoten  Ipieltev   fie  bezwang  ond  aof- 

firafev      Artde^  leiten  ihn  von  Kärafchä^  iferfar». 

te^JjH  her,  \veil  Äch  feine  Kachkommen  auf  Kofat 

betreiben,  viifammtHe^i ,  um  fich  Wiedet  Meistef 

Von  der  Kaaba  zu  inacheft  —  wie  wit*  weiter  un» 

tea  bote^  S^et-deh.     Sonach  "^firde  Koteif einten  ek 

fijentlrch  die  y&fämwteltenl  P'erhunäetfn  bedeutfeüj 

da»  Woft  **cr  üirea  Ahijherm  fc4b«t  vv^ker  nichtt 

aogeha» 

%v.  Gaia^  '^t\m  S<ih«>  jftetctte  ^6  »fteAlod» 
fche  Linie  fort»  **^    - 

Ndmn  ihm  hatte  Fehl*  hoth  ^wei  Sohiiöv  Mo* 
hÄeb  üxtA  Al-Hareth,  Von  jenem  kommen  die 
Moharebtten'^  von  diefem  die  Kinder  At-Schotofch^ 
fca  wdctosa  Abu-Oiaiäälh  «ner  der  «ehn  Märtyrer 


Shorke^  von  welcbeu  wit  in  dier#r  (S^fchiphte  fpre-^ 
en  werden.  .'.  . 


'  22.  i>rt^a,  GalebsSohn^derStafiimhatter;  von 
deflen  Bruder  Al-Adrain^  il«  h.  dim  Unbärtigen,  dir 
jtdramiUn  herkommen«        « 

2t)«  Kaabf  Lowas  Sohn,  bak  prophetifche 
laicht  war  Teineiu ,  fo  Wie  feines  Vatera  Angefleht 
angedrückt.  —  Er  war  e»>  der  znerft  den  Namen 
des  (fechsten  Tsfraa  der  Woche»  den  wir  Freitag. 
nroneo,  veränderte;  er  hiefs  briden  alten  Arabern 
jttfiba,  „der  Tag  der  Fröhlichkeit»  da  man  fpielt 
pnd  Hoch/.eit  macht;**  aber  Kaab  verwandelte  die* 
ibn  Namen  in  Dfchama^  d«  i*  Ferfammtumff  tAm» 
lieh  zum  Gottesdienst,  und  machte  aifo  einen  hei« 
ligen  Tag  daraus  a)  Denn  er  hatte  die  Gew^ohn* 
Beit,  alle  Freitage  das  Volk  tn  verfammein»  eine 
predigt  zu  halten  und  die  künftige  Sendung  des 
Propheten  Gottes  zuverkündi^en^  Er  verficherte 
dabei»  dafs  dia  einer  feiner  eignen  Naehkommeiy 
fein  würde  »  ermahnte  feine  Zuhörer  zum  Gehör« 
fam  und  Glauben,  und  pflegte  auch^  bei  diefer  Ge» 
legenheit»  Verfe  von  unner  eignen  Arbeit  herzu* 
fagen,  deren  Inhalt  man  aus  diefer  kleinen  Probe 
feben  kann : 

O  gäbe  Gott,  ich  felber  w&rde  noch 
ein  Zeuge  feines  heiligen  Berufs ! 
Doch  ach!  dann  wird  der  Stamm  Kofeifch 

..    felbst 
die  Wahrheit  leugnen,  die  er  ihn  gelehrt; 

wird 

n)  ^anmeti,  p.  ts.  Pöeockii  Spkinim,  f.  )tg«  Wö 
auch  die  übriqen  alte^  Namen  iitr  if^oduniag» 
angefükrt  wer  im. 


VWiW  f*»p6mu  wird,  •••BocIiVOTralh. 
'     ^«"«»wörtrn  üch  Sft  4es  ftxtfbtfn  fallt 

Ir  be&aDptate  groCiM  Änfelin  Ober  die  Anbef ,  fo 

atte  feifl^  Lebren,  alle  feine  (chonen  Crmahnoag^a 
krXchwatideo  in  die  Nacht  der  Vergeffenheit  *« 
Us  tum  Jahre  des  Eleph an ten-  Krieget.  Von  fei» 
fiem  Tode  bia  zu  diefem  Kriege ,  in  welchen  auch 
4ie  Gebart  Mohajnmeda  fällt,  eahltmanpo»  und 
bia  £ur  Sendung  un fres  Propheten,  nach  dem 
Dfebmnnabi»  560  Jahre.  Hieraus  folgt,  daft  er  im 
erften  Jahrhandert  der  chriftiichen  Kirche,  vor  de» 
ZerftöruQg  Jerufalen&a,  zu  den  Zeiten  der  ApoatdU 
vieÜeicbc  <chon  cu  Cbrifti  Zeiten,  gelebt  bat« 
Denn  für  gewifs  kann  man  daa  letzte  nicht  beha«» 
pteiiy  da  (ein  Geburtajahr  önbekannt  iat« 


Aafaer  der  genealogifchen  Linte  hatte  &oxr« 
noch  5  Söhne.  Von  vieren,-  namiich  Saad,  Ho^ 
Calma,  AUHafeth  und  Aoier,  find  eben  fo  viele 
Stämmie  anagegangen.  Za  den  Nacbkonkmea 
Amers  gehorte  Jlmrüf  der  arafriTche  Kttter,  der» 
Wie  wir  febeo  Werden ,  im  Krieg  am  Graben  blieb» 


d4.  Morrü,  nüt  dem  prophetifchen  Lich^ 
l[aabaSobi!. 

Aufaer  ihm  hatte  Kaab  «oeh  swei  Söhne:  Hou 
&ia  und  Ada  Vonjenem  kamen^  die  Kinder  Dfcke* 
mach  her,  abweichen  die  beiden  Brüder  Omaia  und 
Obba,  »wei  Feinde  de$  Xpottels,  gehorten;  — 
nnd  die  Kinder  Sahat^^  von  weichen  Amra,  der 
S<>bn  AtA^  hetkei»,     Ad«  «her  tßX,  4er  Ahnherr 


dec  >l<föw;väh  weithin  Onsüi  ^t  K«U#>  ttad 
Said,  det-Mirtyter  «bfttiKimten.     \ 

»c»  Jfrfafi^M(«£ÄtSoh«/  fetetden Stammbaum* 
»v^^'«ig*ftmtft%r  IN  «»^'^«-  "^i^w,  Qder  nach 
fRSern  Ao\V«.  äWä*,  fdh  Zuname^  l^edtutet  ei* 
ten  Htttid.  DU  gab  einft  Gelegenheit,  daft  jemani* 
einen  Araber  fragte:  , »Wie  kommt  ihr  denn  äü  def 
m^Underlichen  Gewohnheit,  eaern  Kindern  Namen 
pa.  geben ,  die  etwas  Schlimmes .  bedeuten »  i.  B/ 
i/uiä»  /STü/f»  und  dergleiehen }  da  ihr  doch  eure 
Sklaireno^ch  guten  Dingen  benennt,  2.B.  Kamerad^ 
Ti'eulich,  ffulfrfidi ^ -utidfo  weiter?"—  „Sblclie 
Kamen,  crwiederte  der  Araber,  geben  %vir  unfern 
Kiodem  in  Hinficht  anf  unfre  Feinde,  damit  fie  fie 
behandein  als  Hunde,  Wölfe  und  Baren;  unfern^ 
Sklaven  aber  legen  Wir  Namen  bei,  die  fich  auf  una. 
felbst  beziehen  >  damit  fie  iicb  fo  gegen  uns  auf« 
fuhren,  wie  es  unfer  Vorteil  efhetfcht  und  uns  al« 
les  das  Gute  thun^  das  ihr  Name  befagt/* 


*  Von  «Wcl  andern  Söhnen  Morraä  ftattumten 
iie  Tajemten  und  die  Kinder  Machfum  ab;  su  je» 
nen  gehörte  unter  a^ndern  Abu-Bekker,  der  Schwie» 
*  pervater  des  Propheten  und  fein  Nachfolger  im 
Ralifttt;  Äu  diefenAbu-Dfchehel»  deflen  Eigen* 
nahmt  Amru^  Hefcham^  Sohn  war« 

l£.  jß)^9  t^elabsSohn,  führte  den  StHmmbauill 
fott  Sein  eigentlicher  Name  war  Zaid;  der  Zu* 
>iame  Kofa  ward  Ihm  entweder  deswegen  beige*^ 
legt,  Weil  man  damit  feine  grof^e  Thätigkeit  und 
feinen  Eifer  in  Erforfchung  der  Wahrheit  bezeich» 
nen  wollte  $  oder  weil  er  fich  eine  Zeit  lang  von 
feinem  Vatef lande  entfernt^  Und  nach  dem  Tode 
feines  Vaters I  bald  nax^h  feiner  fintwöhnung^  mit 

fei* 


«l^«fr  Matter  F^tm»,  in  das  Lind  der£dtf)titen 

begebe»  bette.      Endlich  kan  er,  in  GefiBÜfchaft 

'  dieftr  Xodbaitaa  als  Pilger»  im  Monat  Moharraa 

nacji  Mekka  znrock  —  fthon  v6ttig  er^achfen»  ein 

groistr,  fchoner»  wobleemaebter  Männ^  mit  ho« 

her  Weisheit -begabt  und  der  gelebrtefte  aller  Ko« 

>eifchitesi»  wie  er  feitdem  durch  den  Dienst  des  ' 

•wahren  Gottes  bewieis.  ^  Kofa  hatte  bcfchloffen^ 

.  £ch  in  den  Bsfits  der  Aoffichtgpber  den  Tempel 

STD  Ibtzeii  nnd  führte  dls»  naeh  £bn  Ifchaks  Erzib« 

lang,  auf  folgende  Art  aus. 

Die  Anffich^  und  Hut  der  Kaaha  oder  des  Tem« 
pets  von  Mekka  hatten  anfangs  die  Dfehoraariten' 
befeflen.  Nach  ihser  Niederlage  und  fcbleuntgen 
flucht  MUB  Mekks»  nahmen  die  Kinder  Ismaels  wi«. 
der  Beiitz  von  dielem  Amte;  alleio  in  der  Folge 
bemächtigten  fich  defielbM  die  Khofiriten  mit  HiiU 
fe  der  Kinder  Bekr;  und  Amru,  der  <iabfchanit^ 
erhielt  diefe  W&rde.  Die  Koreifchiten,  die  fich  tu 
fclrwach  fuMten,  wiewohl  es  ihnen  an  Ehrgeis 
nicht  g^racb,  hielten  fich  unterdefaftill  und  wohn« 
ten  mitten  unter  den  Kho&iten.  Diefe  genoiTen 
aifo  die  Obhut  des  Tempels  u^geAört  und  übertrn« 
gen  fie  ftSts  von  Vater  auf  Sohn »  wie  durch  j^rh«* 
recht,  a)  Der  letzte  davon  war  ühhl;  bei  diefem 
biek  Kofa  um  (eine  Tx)chter  Haia  an ;  und  Haiil, 
der  feine  edle  Abknnft\ante  und  uberdis  die  ienrL 
ge  Uebe  deflelben  zu  feiner  Tochter  fahe,  gab  fie 
ihm  gern.  —  Diefer  Halil  beherrfchte  damals  dea 
Staat  von  Mekka,  verwaltete  die  juftiz  Und  befa& 
aufierdem  die  Aufficht  über  den  Tempel»  ;c 

«oft 


.Jchkhte  A^*  Fßia.  S.  otm  S. 


ff4  . 

"  -^o  ihm  fei«d  i  rau  drei  äohne  f^A^  näoilieh  Abdol. 

D*n  AM.^ieoftf  an4  AbdoUUiT««.     Da  fie  beran« 

IRru^ren  und'Kora  nun  tßhon  auf  dea  Beiftand  «i« 

awr  sahlraiehen  FamtHe  siäUen  kvkirate^  da  feia  er- 

^orbner  Reichthum  bedrachtlicli  urai  (^n  Anfeh« 

groft  war,  wahrend  dair^  auf  davaadern  Saite^  d^r 

.  ailte  Half!  täglich  «lehr  ear&ckkatn  —  da  £citw«if 

anr  den  kühnen  Plan«  fieh  Mettt«e  von  ider  Hedr« 

ifchaft  von  M^l^ka  20  machen  und  iien  Khofaitea 

imd  Bekriten  die  Aufficht  Aiber  die  Kaiüia  zn  ^itt« 

raifaen,  unter  dem  Vorwande,  dafsdie  Koreirchi« 

•.'ten,  deren  Haupt  er  fei,  alftdia  wahren  Nädiköni« 

.  ftien  iamaeU  daa  Recht  hatten,   fich  in. den  Befita 

.aller  diefer  Vori^gr  2u  fetaen.      Zur  Auafiibrung 

.  diefes  wichtigen  Unternehmens  wahke  er  die  Zelt 

eder  Watl&hrt  odar  des  Pilgarfeatea ;  er  verfammel* 

v^e  insgeheioi  die  Koreifchiten  •    wiefii  ihnen  ilite 

«frosten  in  einer  Gegend  mit  Namen  Masdalefii  an» 

.*  VK)  das  Wettrennen  gehalten  wird»  zwifisfaandem 

;.9crge  Anfa  und  dem  Thai  Muna,    and  erwartete 

rdea  Tag»   an  welchem  die  Zeremonie  vot^enom« 

rsDen  wird»   dafs  tiian  in  daa  eben  geMdwte  Thal 

^Steine  wirft.    Ais  die  Tempel  -Bedienten,  oder  die 

>  Zeremonienmetster  ihre  Steine  gewor&R  und  dem  ^ 

!^olk  die  £rlaubnia  ffegebien  hatten ,    daÜ'elM  aa 

thufl»  eben»  als  fiewh  sui  dem  Hiigel  Akaba  au- 

täckbegaben  tt«d  allea  Volk  mit  dem  Wetttauf  ba^ 

cPi^hiSllkft^ß^  *-  daerfbhen  Kofa  und  die  Seinigen 

4i|^^gfltt|C^  Augenblick»,    fprangen  aus  ihrem 

;^ilimiiP>>^nror»    iiberüelen  die  KhotUten  und 

>l|t4ii^te«^        «idiUten   unter  ihnen  ein  foiciiea 

,Ör^«tael  an»  dafs  fie  um  Pardon  bitten  mußten. 

^H^am  darauf  au  Unterhandlungen »    worin  n  eiä 

gewifler  Jamer  aum  Schiedariebter  angenommen» 

^m  Kofa  die  höchfte  Gewalt  scugefprochen »  dia 

4^d^  itar^i^^vfdttcbt^  wurdaii»  ilch  dea^er- 


f  5 

zu  geben.  -*-  Aifo  fah  ucb  Kofa  an  der  Spitze  der 
SegTeruog  und  der  Tempelanfficht,  nahm  den  JiÖ« 
jsigKcheu  Titel  9n  und  lief$  ficti  von  ftinen  neuen 
linterrhanen  den  £id  .der  Treue  fchwöreu.  St 
fetzte  fich  «och  in  den  Refitz  der  belügen  Gentthe, 
nätr  lieh  de  Schleiers,  de9  Bechers,  woraus  die  Pil- 
ger trinkea  des  Teppichs,  des  Wafthtrogs  und 
der  Fahne;  kurz  er  machte  fich  Heister  von  »Itcii 
B^rrlichkeiteu  Mekkiis.  Auc)i  brachte  er  d!e  Pp* 
Iizei  in  Ordnung,  teilte  die  Stadt  in  vier  Qttsttire^ 
und  wiefs  den  Koreifchifen,  die  ihm  bei  ftinem 
Unternehmen  mit  bewehrter  Hand  geholfen  h«t» 
te,  innerbiUb  der  Ringmaueirn^  bequeme  Wohnoii« 
'|;enan« 

Aufter  dem  Kofa  hatte  KeUb  einen  Sohn  mtt 
Namen  Zahra,  den  Vater  der  Zahriten,  von  wek 
chen  unter  andern  Amenab«  die  Mattet  des  Apus- 
t/^U  Qattes,  abftammte. 


27«  Abd  «  Mendf  fetzte  He  Oefchlechtsfotj^ 
Ibrt  Sein  tigentlicher  !^ame  war  Mogaira ;  fri^ 
ner  ungemeinen  Schönheit  wegen  bekam  er  nocH 
einen  zweiteh  Beinamen»  AhKamar^  derMondL 
Noch  bei  Lebzeiten  feines  Va^rs  ward  et  zum  Für« 
ften  erklärt  und  die  Koreifebiten  fcbwuran  ihm  den 
£id  der  Treue*  Menif  predigte  Gottesfurcht  und 
empfahl  feinen  Zbhörem  das  Gebat;  auch  /^^dw 
Angeficht  war  das  pröphettfche  Lieht  eingearuckt. 
Er  pflegte  m  der  etnen  Hand  die  Fahne  Nszars  uitd 
in  der  «ndern  den'  Bogen  Ismaets  zu  fuhren.  JBr 
ftatb  zu  Mekka  und  ward  auf  dem  Heiligen  Ht)|^l 
begraben,  wekber  in  der  Fo^e  der  gewälmticlla 
CotteioM^ef  f[ewo»ieiUat;(  -   * 


^  —  "  / 

ter  des  Praphefeen ;  fein  Eigenname  war  ^97aru  um 
fein, erfl;er  Beiname  ALOlay. der  Hobe>  feiaec  erhafc. 
9eti  Wurde  wegea;  oachher  ward  er  ffafckem^  d.t« 
de^r  Bro^rechmäe genunnt,  weiter»  wiewicgleiclk 
hofen  werden»  zuf  Zeit  einer  Teurung»  mit  mil^ 
4er  Hand  Brot  unter  die  £iuw;oh»er  von:  Mek^ 
»usteilte.  f-  Nach  dem  Tode  feines  Vaters  ksuA 
Häfcheinzxxm  Befitz  des.  jB^cWf  und  des  Teppichs-^. 
Jir  Uefs  den  Bechfr  und  denr.  U^afchtrog^  weichet 
bisher  nur  von  Kafa  und  feinen  V^rbündetea  ge-^ 
braucht  worden  waren  >  wieder  m  die  Halle  d^r 
Kaabft  bringen  und  bediente  ficb  i)irer  ordentÜcher 
Weife,  um,  nait  den  Pilgern»  firifcbes»  reines  Wfl^ 
'fer  aus  dem  Schöpfbrunnen  iu  trtnken-    Dco  Teju 

Sich  beftimmte  er  zum  öffentlichen  Gebrauchi.  In» 
iefen  Seiten  der  Abgötterei  pflegten.ihn  die  Kp^^ 
reil^hiten  an  jedem  ftlgerfeste  li^rvorzuilolenoiKi 
den  Khofaiten  anzuvertrauen;    die^  richteten  auf 

'demfel'ben  d^n  Pilgern  eine  Mahlzeit  $n^  und  alle», 
tdie  kein  Geld»  keinen  andern  Ti(ch  hatten»  warem 
an  diefem  willkommen  So  hatte  es,  nachKofa^ 
Abd  Menäf  gemacht  ^  un4  (b  machte  es  Ibfchem 
»ach  AhdrMenäf^  hi&  wf  die  Zeit  der  geo^sen  Tev^ 
sung.      Um  der  öffen^ben  No^b^  die  axw  denk 

igan2»licben  Mangel  gufer  Lebeaamittel .  entftand^ 
abzuhelfen,  braebte-  Haficb^m  zuerft  eine  beträcbt« 

.  liehe  Summe  Geld  zuftmmen^  tbat  etoe  Reiüe  naol^ 
Syrien  und  kaufte  eine. grobe  Menge  Mebi  auf;, 
kapn  dann  mit  den  wohLbeMnen  Kameelea.  nach 
Mekka  zuräck,,  liefe  Kuchen  oder*  flache  Brot»- 
backen».  brach  und  irertoUte  £e,.  fehlachtete  Kamee-, 
le,  Ue&  ibr  FleiCch  zobeteitea  und  gab  dem  Volk, 
eine  festliche  Mahlzeit.  .  So  bewirkte  Ha&bem». 
daß(  ficb  alles  nach,  dei;  groHien  Hnngeranotb  «fh 
fuickte  uad  rnüxch  voUig.  miedet  exboblte^  ^ 


$7 

Ala»  etMT  Ten  d#t>  TtrSkfl^rn  ä^v  tTet^tf. 

rmngen^  fuhrt  einie  an»  die^ficb  vou  Abdotlah»  dem 
Sobo  Abl>9A  Ii«rfchreibea  föU*  Za  der  Zeit»  &gt 
er,  da  die  Karei(cbitei>  von  einer  großen  Huagers* 
&otb  litten»  tetUe  fieHafchemin  z\v^\  Karawanen» 
a)  und  fandte  fie  auf  Kameelen  nach  Südeo  nnd 
Norden  I  die  eine»  iin  Winter»  nacb  Jemen;  die  an« 
dere»  im  Sommer»  naeh  Syrien.  Nach  ihrer  Zu» 
luckku&ft  verteilte  er  den  Gewinn »  den  fie  ge« 
macht  hatten»  unter  da«  Volk ;  und  als  brachte  el« 
nen  folchen  Ueberfluft  hervor,  dafi  die  Armen 
eben  (b  wolilhabetid  wurden»  als  die  Reicbeit  *> 

Nach  Hafcbem  bediente  ^eh  j^cUh  MotaB^ 
bei  i^len  Pilgerfe&ten  des  Teppichs»  uad^^Tb/rl^ 
tbat  nach  ihm  daflelbe»  bis^  aut  die  Stiftung  dea  Um 
lama  oder  der  muf ulnaanniichen  Religioiw  Der  Pro« 
pbet  felhst  fttzte  dieftn  frommen  Gehraueb  fortw 
vorizjjgHch  im  neuntea  Jahr  der  Hedrcbra.  Damals 
fcHckte  er  ^  zur  Feier  dea  PUgerfeates»  den  Abo« 

Sek» 

bifchi  fTarin  aus  fernen  mit;  dk  zweite  aßet- 

führte  (Heß  ff^aren  wieder  aus,  und  brachte  dOm 

/ctr»  oo/Sn*  dem  Mekl,  ans  der  romifchen  Ptoyin:^: 

viel  uetd  zurück.  —    Eignes  geprägtes .  Gettt 

Jcheinen  tUe  Araber  dtmals  noch  nicht  gehabt  zuk 

hatten.  Sie  bedienten  ßch  des  romtfch^gtiechifchm»^ 

oder  was  die  Kaifir  von  Konßantinopel  pr'dgeih 

Uefsen.   Baker  kommt  es^  daßwiferAuorindie^ 

fem  Werk  die  Geldjumenen  gewömüich  nach  V^actU 

men  angibt.    Von  dießn  lirachnen,.  (wekke  mit 

den  fitbernen  Benare^der  RSmer  emerkißlK^ 

gekn  etwßio  auf  einen  SpeciestkalerifingoUiem 


Eekker  von  ftti^ryt  ans  mit  etntr  gröh'en  Somme 
Geldes  ««ich  Mekk««  um  es  unter  die  Annen  zii 
verteilen;  i«  tr  verrichtete  diefie  Zeremonie  per- 
irnlich  im  folRenden  Jahre»  alfi er (Vind letzte  Watl. 
fahrt  nach  Mekka  that»  die  aus  Aefem  Qrunde  die 
Waitfahrr  des  Lebpwohls,  genannt  wird.  Hach  ihm 
^bahen  ftine  erften  NadtfolKerQder  die  Kalifen  Abu^ 
'Bekker,  Omar.  Othmanund  AU  diefen  Teppich  bei 
4dlen  Pllger£esten  gekraucht  und  ein  Mahl  gesehen  |^ 
auch  fjpaterhia  haben  mehrer«  KdKtn  die&  alte 
Sitte  beibehalten ,  bis  fie  endlicii  dui:ch  di«  tauge 
der  2eit  aus  der  Made  kam« 

Um  aaf  Hafebem  eoruck  wol  kommen»  Tokanti 

man  mit  Wahrheit  Tagen»   dafs  iet  Ruhm  fein^A 

Volks  unter  feiner  \i'eifen  Regierung  au&  höchste 

Äleg  —  Uoausgef^t^t  MeU  er  offene  Tafel,  mi* 

Spefi^n  aller  Art  reichlich  befet^t«  und  zwar  nicht 

.  allein  zur  Zeit  der  Freude»'  fondern  auch  ^ur  Zeit 

des  Unglücks;   jedermann  war  hier  zugelafle«)» 

'  tutr.al  wer  für  recktCcIiairen  und  gottesfürchtig  bes 

'"kannt  war,  «—   Daa  Liebt  des  Apostels  Gottes  war 

feinem  Angefieht  eingedräckt  und  warf  ib  ftarke 

Strahlen»  aU  waren  es  die  Strahlen  der  Sonne;  nach 

altet)  Seiten  ergofs  üch  ein  fo  ftarkes  Licht«  daia 

die  Herren,   die  fich  ihm  näherten •  die  Hand  vor 

4ie  Augen  halten  mofsten,  um  hichtzu  erblinden« 

JDiegrofsten  F'urften  der  umliegend^i^  Staaten  wett« 

eiferten  ^mit  einander,   ihm  den  Hof  zu  machen» 

und  bcltdrmten  ihn  mit  Bitten,  däfs  er  doch  ihre 

'  Prinzeffinnen*  Töchter  zur  Ehe  nehmen  mochte« 

'  D^nter  andern  (chickte  der  Kaifer  Hcrakliua  a)  eine 

9)  f^ider  tim  fchu^re  Anfgaf}efur  die  Chranolo* 

'gie!  IHi  kamite  Hafchefn^  Mohainmeds  Aeltir* 

'         vaier^  ein  Seil  genoß  des  fferaklius.fein,  da  Mo» 

kmmmds  fluclit,  oder  die  Epoche  dtr  fkdfchra^ 

mfi  m  zitfälfii  ^ctkr  die/es  Mifef^fmf 


Ge&ndtfdift  «lit  einMiSdn^ibn.ao  Ihn.  ^rtiin 
es  hieb:  „Idft  habe  «ne  Tochter,  die  «n  Schon« 
heit  alle  Perfonea  ihres  Ge&hltchtt  äberxriflti  auf 
ibren  Geficbt  ist  nicht  dergeringfte  Fleck  eut  der 
fieentfteUte.  WlUft  dumich  befuchen,  warum  ick 
hktt^  fo  will  ich  fiedir  zur  Gemahlin  geben«  Demi 
der  Raf  voir  ddner  ft^ltnen  Gute»  Tugend  und  Wiir» 
de  ist  bia  zu  mir  gedrungen/^  • —  Die  Abficht  die*" 
fes  Kaifers  ging  nämlich  dahin,  das^  Licht deaApos* 
(eis  Gottes,  deiTen  im  Evangelium  fo  fuhmlich  ge» 
dacht  wird,  durch  diefe  Verbindung  auf  feine  Fa» 
milie  zu  bringen  —  Hafchem  iHrh  zu  Gaza  ia 
Syrien,  2Q  oder  2f  Jährt  vor  dem  Elephantenkriegit: 

Zb  den  fonderbaren  Ueberlieferungen  gehört« 

daft  Haicbem  nnd   fein  Broder  AJbd- Sehern«  alt 

Zwillinge  ond  zwar  mit  zufammengewachfenea 

Stirnen  zor  Welt  gekommen  waren.     Nachdem  die 

Aerzte  ihre  Kunft  erfchApft  hatten,  fie  zu  trennen^ 

Bufsten  fie  fich  snm  Schnitt  mit  dem  Schwert 

(oder  Mefler)  entfchlie&en ;  diefes  trennte  fie  end« 

lieh«    nDaa  bedeutet  (fo  weifsagte  damals  ein  ara» 

Weher  Prophet)  die  ewige  Feindfcbaft  ihrer  Kin* 

der,  die  das  Schwert  trennen  wird/^     Und  das  tat 

auch  wahr  geworden.      In  de«  beiden  arabifchea 

Schrifteo!  der  LußgarUn der  Verliebten ^  nnd:  äi§ 

Arxneifiir  äii  Jfjranken^  wird  die  Sache  (b  erzählt  t 

i^Hafcliem  kam  zuerft  zur  Welt,  aber  fein  Arm  war 

an  die  Stirn  ftinef  Bruders  angewathfen ;   als  man 

einen  Scboift  that,  Bm  fie  zu  trennen,  flpfs  lein' 

Blot  damarh/^  —  Wieder  andere  fagent  „es  fei 

zwifcben  beiden  sSVar  Blut  gefloflen»    aber  rilV 

Scbaitt  iel  nicht  gefcbehen.^ 


Neben  der  geneelogifchen  Linie  %tkt^  AM- 
UtadCaM^  drei Sdlinei  AbdScbew.  Al-M«tail^b 


imd  Nawfal.  Von  cle<ii  Sofin  des  erftantOmmttiii 
ftammen  die.  Offimiaden,  von  dem  andern  die. Me« 
tsUlabüen  und  von  dem  dritten  die  Naupfalittn  a^ 


^9.  Abdot*  MoiaUeb  Sein  Name  war  Scliaiba 
AUHamd,  d  b,  ehrwürdiges  Alter»  weil  er  mit  ^y 
iiero  ganz  weifsen  Kopfe  zur  Welt  kam;  den  Zo* 
ramen  Abdot-Motalieb  gab  man  ihm«  weil  er  in 
der  Kindheit  feinen  Vater  verlor  und  voi^  feinem 
Oheim  Motalleb  erlogen  wurde«  Das  Ucht  dei 
i^postels  Gottes  war  Einern  Angefleht  deutlich  eip- 
gedriickt.  Nach  dem  Bericht  des  vJ/-  Sohxil  ist  ^ 
der  erfte  Araber  gewefen ,   der  (ein  Haar  fchwafa; 

fefäibt  hat.  Er  foU  die  Gewohnheit  ^gehabt  ha« 
en,  im  Anfange  des  Monats  Ramadhan  auf  did 
Plattform  feines  Haufes  su  fteigen  'undl  hier  ein 
Gaftmal  fiir  die  Armen  anzurichten»  worauf  er  die 
Tafel»  noch  mit  Fleifch  und  andera  Spelfen  heia« 
den,  auf  den  Gipfel  der  Berge  tragen  Ijefs,  um  Vo«^ 
gel  und  wildes  Vieh  damit  zu  füttern.  .Aus  die* 
fem  Grunde  nannte  man  ihn  bald  den  Virfckwesu 
dep^  bald  den  Fr$igibigm%  weil  feine  Gute  ib  weit 
ging»  daAs  er  auch  die  Vögel  des  Himmeta  traktir« 
te.  —  üebrigens  war  er  fanft,  gefprächig,  ließi 
die  Leute  gern  vor  fich  und  gab  ihnen  Gehör,  im-^ 
mer  bereit,  ihnen  jede  billige  Bitte  zu  gewähren 
««*•  ein  fchänec,  edelmüthlger  Charakter l 

Durch  ihn  hat  Gott  den  Ort  geeifenbart,  ^<i 
«Im  WaOer  des  Brunnens  Zenusem  ftand ;  nachdem 
er  V09  der  Dfchoramiten  29t  ungefähr  foo  Jahr 
^erfchüttet  und  unbekannt  geN^ef^  war« .  -Die  Auf-» 
Andung  diefes  Brunnens  wird  von  dem  Verfafier 
^a -Bachs  „der  «ngenetimen  Gaben*'  in  folgenden 
Vtorten  erzahlt  .Als  Gott  di«  Dfcbotamiten  fiir 
di«^  Suaden  ftraft««.  die  &  m  dec  heUigta^^^iti» 

des 


4t 

d»d  T^mpets  tx^gängen  ImttM^  nni  fii»»  iuiP  iW 
Vothin  befcfariebene  Ait«  irertrieb,  da  nahm  Aitiru, 
Ihr  Fiirft«  die  Schwerter  und  den  Karafs  des  Ko/ 
Uaii,  dit  beiden  fi^oldrtett  Gazellen,  die  ein  alter 
«tabircber  König  dem  Tempel  geheilijgt  hatte,  fer- 
ner den  (fchwarsen  Stein,  nebst  vielem  andern  Ge»- 
rath  und  kt>fitbarem  Clerchirr»  und  Warf  es  tileä 
trinab  in  dehrBrünheii  Zemzem,  Uefs  ihn  bifi  oben- 
«n  sofehätten ,  und  entfloh  fodann mit  den  Seint* 
gen  nach  Jemen.  Seitdem  bliebder  Brunnen  ganz« 
Ifch  unbekannt,  bis  auf  die  Zeit  AbdoUMotailebtf. 
Dieter  hatte  ein  Geficht  und  härte  eine  Stimme^ 
fie  Ihm  gebot y  den  Brunnen  Zemzem  aufzugra^ 
ben»  wobei  lle  ihm  gewifle  Merkmale  angab»  W(>^ 
er  zu  finden  fei*  -  Sogleich  fchickte  er  fich  ^n»  in 
BegleitUDg  feines  Solins  Al-Haretb ,  des  einzigeti» 
den  er  damals  .hatte,  die  Erde  aufzugraben;  aber 
die  Koreifthiten  widerfetzten  fich  diefem  VTorhar 
ben  und  Ont'erbrüchcn.lhn  In  der  Arbeit  „Wühle 
Utts  die  Erde  nicht  auf»  (fagten  fie)  die  der  Ott  un« 
frer  Anbdtuhg  i«tl«  Da  that  Abdol-Motalleb  dertl 
Herrn  ein  Gelübde,  „daft,  Wenn  er  Ihm  nochtsebn: 
Söhne^Zu  H&ife  fendete»  er  ihm  einen  da^ron  zum 
Ojifer  bringen  Wolle.**  Unterdefs  fuhr  er,  auch 
SBit  Hülfe  feines  damals  Einzigen  fort ,  den  Kprei« 
ISshiten  rfeir  Ort  abzugreifen  —  bis>  nach  Verlauf 
einer  Reihe  vt>n  Jahren,  es  Qott  gefiel,  Ühn  zum 
Vater  von  /{f  Söhnen  zu  maeben.  Dis  tiSerZ^ug«:o 
ihn  ToUKotnmen  von  der  W^ahrheit  feines  Oefichts,' 
Bnd  nun  fing  er,  in  allem  Ernft  und  mit  bewaffne« 
ter  Hand,  trotz  den  Koinelfchiten ,  von  neuemzil 
graben  an.  £f  iliefs  anfangs  anf  die  Schatze,  wel% 
che  die  Dfclmramiten  htnab  geworfen  hatten,  grub 
dann  weiter  «nd  f«nd  enaiich  auch  WeflTer.      Di« 

f^efundnen  Schwerter  Uefs  er  in  der  Folge  ein« 
ghtnelzen  und  daraus  eine  eiferne  Thüre  vor  die 
KMba  mtchtnt  von  dem  Galde  der  Gazellen  ab^» 
.    :    >  die 


die  Tbure  dan^it  bekleiden.    Das  ist  das.erfte  Gold/ 
VomiC  die  Kaaba  ^erchmückl:  Watd«  •>•   ^,In  der 
Iblgenden  Zeit,     (Tagt  der  VerfaiTer  dea  Buch« 
,,Arzneifdr  die  Kranken'')  hatten  fich  einige  A^^ 
gptt^fohe  Koreifchiten^  unter  welchen  Abu«-Lab«l, 
Vf^f^   lanter  LeMte  ohne  Ge^ifleii  mid  Religibn» 
mehrere  Nächte  hindurch  der  Schwelgerei  übet*. 
laiTeti,  und,  vom  Wein  erhitzt,  hatten  fie  die  Ver •* 
W^eohcit,  die  goldne  Bekleidung  der  Kaaba»  mit. 
iamt  d«r  Thure»  eu  rauben  und  an  fremde  Handels* 
leute  zu  verkaufen»  um  mit  dem  Gelde  ihre  Trun» 
ketiheit  zu  befriedigen.      Aflein   ihf   Verbreqhet^' 
t^eb  nicht  lange  ungeftraft;  iie  wurden  entdeckt« 
ergrifien,   einige  ausgepeitfcbt»   und  apdetn  di* 
Sand  abgi^hauen/* 

$9«  Abdoltak^  AbdotMotiiUeba  Sobh,  war  der 
IbHouste  Mann  unter  den  Koretfchiten^  alle  Mad». 
eben  verliebten  fich  in  ihn  bis  zur  Auisfchweifuikg» 
und  diefe  fi'ifse  Leidenfchafik  vertiickte  ihnen  da# 
]^c^.fchen*dergeftallt,  dafs  der  gute  AbdoUah  eben 
fplcbe  Abenteuer  von  ihnen  zu  beftehen  batt<»  ate^ 
4er  keafche  Jofepb,  von  dem  Weibe  fotifara.  r^ 

Eines  Tages  erzählte  Abdollah  feinem  Vater 
•in  attfttrordentlicbes  Wunder  »^Ich  war  in  da* 
Stiieiniguogsfeld  bei  j^ekka  fpatzieren  gelängen  und 
endlich  aal  die  H6be  des  Berges  Jathreb  ajf  ge» 
kommen;  fogleich  fuhr  mir  mos  dem  Rucken  ein 
:|wiefaches  Licht,  wovon  das  eine  gegen  Ostet» 
und  4^8  Andere  gegen  Westen  empo'rftieg.  Beide, 
ticb(er  liefen  tn  der  Luft  mehrmals,  im  Kreife  her* 
IPj  diefe  ;Kreife  ibbiangen  fleh  an&ngs.  durch  eins 

andere 


» 


m}  3»rth  ist  der  Name  einis  Bergts  nahf  bei  Md^ 
ka^  mi  auch  der  Blte  Name  der  Stadt  Medins. 


» 

eine  feifie,  durch fichtigie  Wolke,       Diefe  flog  go» 
gen  Himmel^  ging  in  4enfelheti  ein  and  vdrdhwand 
«US  meinen  Augen     Bald  dartof  kam  diefe  Wollte 
nu»  dem  Himmel  wieder  hervor  und  nähetle  iich 
mir  in  einem  Augenblick.     In  dem  Schrejuken  meL 
nes  Hertens  hatte  ich  mith  nieder  Huf  den  Boden 
gefetzt;  d*  hörte  ich»  gleich  «is  kam*  es  von  uA« 
ttn  herauf  eine  Stimme;  ^^Friede  fei  mit  dir,  Ab*, 
äoliah!    in  deinem  Rucken  ist  «bgefchloCTeu  das' 
verherrlichte  Licht.  i$)  —    Ich  ginn  fodann  auf* 
dem  dürren  Platze  hin  und  her  und  (ah  mich  nach 
einem  Baume  »m,  in  deflen  Schattenich  mich  fee« 
fllen  koRte     Siehe,  da  keimte  mirjotigea  Gras,  d« 
Hiinte  mir  eiti  Baum  entgegen;   der  Baum  bog» 
michsttfchirmen^   feine  Zweigt  über  taxich,  und 
ajs  ich  weiter  giAg>  fehlen  die  £rde  wo  er  ftaud, 
fich  gegen  ftiicb  tu  neigen,  gleich  als  wänfche  fit 
mir  Grack.'*  —  Da  AbdoUMotalleb  diefe  Erzäh. 
Inng  hörten  rief  i^r  ans:  ,^0  mein  Sohn,  alles  die» 
fes  feh'  ich  für  ^ine  gute  Vorbedeutung  an  un4. 
lK>ffe».dafs  das  kostbare  Pfand  endlich  kommen  an4 
fttts  deinem  Hucken  hervorgehen  werde.     Und  ich 
^Ibst  habe  ein  Geficht  gehabt»    Welche«  mir  dai 
jdlalicbe  verkündigte/* 

Alte  b)  diefe  fchonen  Hoffnungen  Abdol.  Mo* 
tattebs  aber  v^ren  beinahe  in  einem  Augenblick 
dunch  das  Gelübde  vernichtet  worden,  das  er  ge« 
than  hatte.  Er  hatte  Gott  um  zehn  Söhne  gebe» 
tent  als  diefe  Zahl  Voll  wai^»  wollte  er  das  Gelüb* 
de  erfüllen  und  einen  opfi^rn»  tn  diefer  Abficht 
icbrieb  er  ihre  Namen  auf,  um  den  durchs  Lool( 
%u  iuehen»  der  das  Opfer  werden  follte«      Diefe 

Nameir 

ü)  Im  Arabifikeni  iaä  Licki  Mohammad 

♦)  Shi.Jfihßk.    .  • 


den  Namen  Abäotfah  hevsius  .  Sofort  ergtiffiefihA 
bei  der  Hindj  Uta  ihn  äIs  Opfer  äü  fchlachteii.  Ak 
^  lein  ^ie  Kovcifchitctt/  die  beidieCem  Ahblick  nicht 
wenig  erfchrtkef» ,  riefettt  „Halt,  MotaUeb!  Halt^ 
vielleicht  finden  Ns^if  ein  Mittel,  deinem  Gott  ein 
Geftöce  Äu  thttti.  Denn,  warlichl  Wenn  du  Ibgaf 
eitiicn  U3lcl>en  Todtfchiag  begittgeft^  Ca  ^ylirde  yedet 
fchwlrmetifche  Natf  glauben,  auch  er  dürfe  Hand 
in  feiYien  Sohn  legen  und  ihn  opferiiv     Das  Ward« 

Jefetilith  werden.    Nein!  |^he  vielmehr  bin  zU 
er  Prophetin,  die  im  Laöde  Hedfch«s  Wohnt ;  die 
wird  dirrathen,  Was  2ü deinem  Frieden  dient!"  *— 
Alfo  gingen  fie  tMch  Hedfchas  und  ereähiten  def 
Prophetin  die  Abficht  ihref  ReifCb      „Wie  viel  Kt* 
meele  habt  ihr ,  (fragte  fie)  «ur  Sühne  de»  Getiiba. 
dte?  -^  „Zehen»    erWiederten  Äe.  — r    „Nitn,  ft> 
Äielret  hettti  in  euer  Land,  and  lafleteüern  jungen 
Berm  hervortreten  auf  die  Eine  Seite,  unddieÄehn 
Kamee!«  auf  die  andere  Seite.      Werft  dann  dad 
Lot^a  über  ihn  und  über  fie       Patlt  das  Lpos  auf 
euerö  Herrn,  fö  verdoppelt  die  Zahl  der  KämeMe* 
und  lofetfernth     Fällt  es  Wieder  auf  ihn>  fo  fiigt 
noth  zehn  andre  hin^u  und  wiederholt  es  (6  oft) 
bis  euer  Gott  befänftigt  ist.      Wenn  aUdann  das 
Loos  endlieh  auf  die  Kameele  fällte  fo  fchlaclitet^ 
fie  fofort  und  bringet  fie  xum  Opfyr,    Alfo  mÖget 
ihr  euem  Gott  VerTShnch  und  eutru  Hetrn  am  Le» 
ben  behalten."  ^— *  Als  fie  Karilckkamen»   verrieb« 
trten.fie  genau  alles,  Was  die  Prophetin  befohlen 
hatte«      Sie  lottert,  aber  dag  Loos  fiej.  auf  Abdot» 
Iah,  fie  verdoppelten  die«  Zahl  der  Kameele:   e< 
fiel  wieder  auf  ihn ;  fie  fetzten  noch  ^ehn  hinzu^ 
loften;  «s  traf  ihn  wieder;    nbermals  und  aber«., 
ftialß,  es  traf  ihn  immer»  bisfieaafbondert  kämen/ 
Dft  endlich  fiel  das  Loo!^  a  uf  die  Kameele.    So.  ward 
AbdoUtb  fttr  hundert  Kameete  iosgekau^  und  aa«.  - 


.     ,  • ,    ■  ■  « 

man  der  i-Mpiiie  etnes  Erfchrftgenen,  eihen  begaii* 
genen  Mord  abkauft,  auf  hundert  Stack  Kftttieete 
beiKainir.  DieÖ58  Gelübd«  Abdel. MotaUebs.  und 
der  Wißdtrkzut  fehieä  Sohns  gaben  dem  Apoatiei 
in  der  Po^ge  Änlafs^  dafs  er  zu  filmen  ajpü^gttt^ 
^Idi  hübe  zwei  Viker  gehabt  >  die  beide  beftimmt 
warenw  g^jopfort  zn  Werden. "  l)ei^  erfte  War,  Wie 
Wir  obeo  erzählt  haben  ^  Isniäel^  lind  der  Akidert^ 
AMcttab. 

Als  Al^dollab  i$  oiet  }<  ja)i]^  alt  wir»  h)  ^eü^ 
ii^iratbete  ihn  Tein  Vater  mit  Amenah^  der  Toriitef 
Wakebs^  und  £tikelin  Abdol- Men&b  Die  Edeifteh 
nmVtt  deA  Koreifchiten  hatten  ttm  de  geworfoieti$ 
»befft^adbsft  Wiefs  fiealle  abv  Gott  hatte  diefe. 
Dame  mit  grofsef  Sdb^nheit  uttd  mit  To  greiser 
togöiid  begabt^  d*j(s  mM  &e  die  tügetidftmfte  Frau 
ihres  Voiks  genannt  hat.  ^        . 

£bn»Abbad  ^uhrt  iein&  Tfadtziott  M»  die  IH^ 
Vonfdnem  Vater  überkommen  >  des  Inhalfst  In 
i^er(!^ett  Nalcbt»  H  AbdoUab  feine  Ehe  mit  Arne« 
liah  Vollzog)  wurden  ani  ioo  Madchefl  unter  den' 
Verwendten  Stämmen  gezahlt  die  vor  Traurigkeic 

ftÄ^ 

A)  Zamakfikäri  in  dm  Muchi.JLÜiifikäf. 
b)  S,  AbuLFida^  DfckannabL  ifaek  am  i&ßim 
. ,  HnjUe  tr  $>iet  jmMr  gHpefeHjein  ^  i0eU  et  Hur-  35 
S^krg  v&r  deni  AlepkantthMtiege^  d.  u  dem  Ge>^ 
üurtsjahre  Mokämmds  gibdiren  itan  AdkneU 
ifin-^^ojqß  läßt  Jbd^lhh  im  24.  ^ktt  Aw^ 
fäfii/twam  gwbnreü  tffnfdxfi;  mnui  da  M^kummd 
im  4t»  ^ahn  di^es  K^ig^  jgeharHi  kwrd^  fd 
mibßtißitgink  daß  AbdolMitrfi  ig  ^uhrtUtM^ 
Itf^eHJei^  üü  Mökammd  ttat  U\h  karih 


u  ■      ^ 

ftarben  uhd  vor  Gram  Ai»  derWdt  gift^lKii  ^  ^9nA 
fte  der  A:höne  Abdallah  überfeiren  und  ibncn  die 
Amenah  vorgewogen  ))fttte« 

Eititge  Jahre  in  ihrer  Ehe  Vörfloffeh»  fceirör 
Gottzuliers»  da(s 'lieh  das  Liclitieioes  Apostels  der 
Weif  offenbarte.  Wir  wollen  daher  erft  von  dem 
fprechen>  waa  vor  diefer  Geburt  vorherging. 

Aufser  dem  AbdoUalr  :hatte  AbdoU Mötalleb 
noch  12  SqKoc,  welche  folglich  Oheime  des  Pro^ ' 
pheteh  waren«  Abul-  Feda  fuhrt  fie  ihfoig^ndet 
Ordnung  an :  i.  Ham&a.  a.  Al-Abbaa«  |.  Abttv 
Taleb.  4.  Abtt-Lafaab.  ^  Al-Gludak.  6.  Al-Ha- 
retfa.  7.  DfchaheL  %.  AI  UokaM^am.  9.  Dheran 
10.  AlZobatr.  xi.  Kathem, .  mit  dem.  Zunamen  t 
der  Dicke,  la.  AbdoLKaaba.  Nach  andern  find 
aber  t  und  ^|  und  wieder  g  und  11  nur^ine  Perfon. 
Wie  Dfcbapnabi  bemerkt 9  haben  nur  Vieri.  Abu* 
Taleb,  AbdoLKaaba,  Hamfiu  und  AtAbbaa  di^^Ta» 
ge  des  Islams  erlebt 

Da  die  Zeit  eur  Empfängnis  des  Propbeteil  g^ 
kommen  war^  brachte  das  junge  Ehepaar  die  Naät 
eben  auf  einem  Landbaufe  Abdol-Motallebs  cu;  et 
war  die  Nacht  eines  Freitags»  welciier  einer  van^ 
den  drei  Pesttagen  war,  an  welchen  man  die  Opfei^ 
in  Thal  Muna  &blachtet>  und  zw^t  gerade  ^  ahi 
man  die  Zeremonie,  nach  dem  Satan  Steine  zvt 
werfen,  beging)  im  Jahr  S81»  »ach  der  Aere  Ale- 
xanders, dee  Grollen,  a) 

Am  Tage  vorher  war  Abdollab  isiner  vorneb« 
menDame»  Namens  Patme»  einem  wunderfchonen 
Weibe!  begegnet ^  doch,  ohne  darauf  n  achten^ 
weiter  gegangen»      Allein  diefe  Dame»  die  in  Bii* 

.  .  .  ehern 

.   a)  P/ckannAbi,  S.  a^ 


th%rn  *gele(Vn  hattb»  9b&  toti  Abdolläll  )eb  "gfölkef 
Prophet  geboren  werden  /ollfe>  ttaherte  lieh  ihm^  » 
Mtid,  da  &e  naf  leiAenii  Gefiühte  das  prophetkch^ 
Licht  fehifn^etoCih/  batfie  mit  vieler  HöftU^hkeitt 
j, Habt  die 'Güte,  nrir  «ufag^ti,  war  Ihr  ftid?"  — 
«r  erwfederte,  e^.fei  Abdottah.  „Ista Euch  gefik 
lijr,  fragte  fie,  dfefe  Nacht  bei  mif  2U^chlafen?  Ich 
Vill  Each  huirdert  Katoeele  gcbÄn/*  —  Altein  et 
fdilug  es  öb>  ^wairdte  ihr  den  RQck'ött>  kehrte  ztt  ' 
Amenirfi  «uriick  and  fchlief  bei  ihr.  Am  andern 
Tage  erinirerte  t'r  iich^i^'fet  Dattie;^  ihre  Söhöiu 
fieitteilrte  fim;  w  gtng  an  defifelhe^  Ort  «iiruck^ 
fawa  fie  "^ieithr,  tind  yvitefte^  y^el  galanter  ftts  ge* 
ftern,  -alfo  nft :  ,,lhT  hattet  geftern  *inen  Wai^fch> 
MadatR !  ists^ach  gefällig,  tiaft  wir  ihn  wahr  ma^ 
fcbeaf*'  r-  WohH  vetfet«lefie>  JiÄtt' ich  gefterA* 
4en  Wntifch ;  doch  heute  ftebn  die  Sachen  anders,  - 
Was  halst  ihr,  ftit  S^ir  uns  ge<{yrocheQ  haben ,  g^ 
*han?"  —  „Ich  h4be  bei  meinet  Jrau  Anienah  gf* 
Schlafen."  ~  „Ei,  ja  fo!  rief  fie;  fo  Hegta  ni^ht 
teehir  «n  tnir,  /ofld  Ihr  werdet  ifnieh  entfdiiildigen. 
Denn  ich  mufs  Each  faj^n>  dahrh  daaproj^b^ciicbe 
£icht  auf  Eaerm  Angeücht  ftrahleft  fab-,  wuhfchte 
ich  fieftig,  es  auf  midi  ^n  leiten..  Doch  Gott  bkl 
^s  Dicht  gefallen;  er  hat  es,  mrch  fefflem  heiligen 
WiMen*,  anderswohin  gewandte  ^*  AHb  fchitdenfie  ' 
Von  «inander.  > 

Es  gib  in^efs  uhVer  ^eta  Ko^eifehitai,  jaftlbal  . 
Wnter  den  übrigen  arabifcheh  Stäuimen ,  nicht  ein^ 
trinzig*  Prophetin-,  die  die  Empfirtgnis  des  Apos* 
Wa  Gottes  nicht  vorher  gewUfet  hätec.  Und.  dift 
^ar  dir  näÄUxaie  Tag,  der  die  Periode  der  Fiifft^h 
(der  Finfternis]  enijigte,  wHche^  wiewohl  vergeh 
beirsv  aileifareKraftaufgebotto  hatten^  diefegliidk^ 
liehe  Empfängnis  zu  hindern;  der  Tag^  da  i^t 
Thrott  £bliB  hi^bftatzte  ia  die  HiiUe)   ntd  die- 

Sa  Idole     . 


Idole  der  (ieideo  &^er  dan  Häufet^  fielta;  «^  Om 
diefe  2^it  mafsten  die  Koretfchrten  von  einer  grQ- 
fsen  Tearonfc  leiden,  und  rclK>n  wkreQ  fi^  in 
die  aufserfte  Noth  gerathen,  als«  aitf  Einmal,  die 
Er&e  wieder  zu  (grünen  befrann,  die  Baume  fich 
-mit  Fruchten  bedediten  und  Lebenamittel  in  Toi. 
ehern  Ueberfittfa  von  allen  Seiten  binzogefuhrt 
XirQrden,  dars  man  diefes  Jahr  nur  ,^das  Jahr  der 
^Befrerang  und  der  Fröblichkeit^'  genannt  hat.  Als^ 
'nach  Gottes  Ratb,  diefes  glückliche  Jabr  den  An. 
fang  nahm ,  lebtet  anf  Erden  faft  kein  Weib»  das 
.fich  nicht  einen  männlichen  Erben  gewiinfcht  hat- 
-te»  in  der  HofFnong,  daft  auf  ihm  die  Majeftät  des 
künftig'en  Propheten  rohen  werde.  Damails  war^s 
tuch,  ditfs  Gott»  ^facfa  den  Worte»  des  Koran,  a) 
•s^kraft  der  edieli  Empfängnis  und  Erfcheinung  fei- 
nes Pifopheten ,  die  Herren  des  Elephanten  woi9» 
Aerbarer  Weife  vertilgte  und  ihre  Verritfaerei  zii 
Scbaoden  mschte/* 

Und  eben  diefe  groike  mid  wanderkare,  in  def 
Gefchicbte  fo  berdhmfie  Begebenheit,  wovon  man, 
alten  Sc^hriftftellern  zufolge ,  den  gtäcUichen  Aus« 
gang  blofs  der  Gebart  Mohammeds  zu  verdanken 
hatte»  ^ie  muflen  wir  hier  erzählen !  Sie  ereignete 
fich  fiswet  Monate  vorder  Geburt  des  Propheten; 
denn  der  Elepfaant  wurde»  wie  AbuUPeda  meldet, 
gerade  in  der  Mitte  des  Moharram  vor  Mekka 
geßhrt  *) 

a)  Sure  i  of ,  v.  2. 

^)  D^s^trai^lAeodetfnokanm  Sohr  ist 

gin  MontUwir  wm  394  Tagen;  6  MonaieHaben'io 
und  i  haieH  39  Tinge^  n^ttUch  einer  um  denan^ 
dern;  im  SekflttjiArf  (jedesmal  dem  deeißgflen'i 
hat  auth  der  lerne  30  Tage  miflaU  09;  wm  das 

^aht 


Zn  dieftr  ZieitJftldten  die  Htba{bl)It€ii  66et 
AbUBnief  im  mittäglichen  Teil  ArAbtens  dea  MeiSr 
fet;  fie  batteti  die  Henuiriteti  vertrieben  oder  fich 
unterworfen»  imchdem  fie^  ungefilir  70  i^fe  vor 
Mohemmeds  Gebort,  ikren  letzten. Kootgi  Obiv- 
Nowes«  befiegt  hatten.  0)  £)ieA;r  UPSlucklichf 
Ffirft  wer  zw  jüdifchen  Helifien  übergetreten  und 
übtef^ne  Grauftmkeit  andeoChriiiten  au(ei(ia  fy 
barbarficbe  Weife  ana,  dais  er  üejn  einen  i'^ener« 
efen  uhte?  def  Erde  vrerfen  und  lebendig  verbren* 
Ren  lieft.  Aber  dia  bewog  den  Nadfcbaffi  odev  Ne* 
gna«  den  König  von  AetUopien»  ein  Kriegeaheef 
gegen,  ihn  abkaufenden.  Diefes  befiegte  liind  trie^ 
ihn  d^n^eftalt  in  die  Enge,  dafs  er  in  der  Verzweif- 
jung,  nm  ficb  nicht  za  ergeben j»  mit  f^itnem  fferde 
ins  Meer  (precgte  und  umkanf.  b) 

Der  Utiterkönig  de»  ftfegoe  in  Arebi^  zu  de? 
2eit,  von  welcher  wir  A>reeheD.  biefs  ^bruhah^ 
mit  dem  Zunamen  mit  der  Schmarr^,  von  einer 
ftaril^^tv  Narbe,  die  eine  Wände  in  feinem  Qefichte 

nacht ' 

ffahr  ist  dann  ^^^  Tage  läng.  Die  prabifchef^ 
Alonate  treffen  alfo  mit  den  Moniten  tmfres  Ka^. 
Unäers  nicht  za/ammen^  und  z  3*  der  Rama* 
dfutUt  oder  Fasienmondt  kann  in  d^n  Sonmer  und 
ein  andermal  in'dtfn  Winter  faUen.  Die  Nattven 
der  Monate  find  nach  ihrer  Ordnung  folgende  r 
1.  Moharrem  a.  Saffar  oder  Dfafar.  3,  Der 
erße  Rabi  oder  Rabea.  *  4.  Der  zweite  Habi» 
5*  Der  erfU  Dfchomßde^.  6.  Der  Mweite  Dfcho* 
mad0.  7.  Reulfcheb,  %^  Schaban  9.  Jtama^ 
dhan  oder  Ramafän.  10.  SchawaL  if.  Dhut^  ' 
KAoda  oder  SUhJCäde.  id.  DhuUHadfche  odeie 
'  Ä*/-  Hadfche. 

§y  Dfchannabi. 

4^  fyran,  Sur.  io{.  c.  n.  Maraccü^ 


't>acli||retafiea  hatte.  Seine  Keftdena»  wa^  Sfifiad^, 
'  4ie  koniglicbe  Haaptftadt  des  gliicklichen  Arabienn^ 
Pie  GeftfMchtfchreiber  nennen  ifaa  dea  Herra  des 
jCUpbtaten,  wovon  wir  die  Ur&che  foftleich.  ir 
^efer  £r^«^)t»n^  fe^en  werdea»  die  ao^kim^  wtf* 
Kapitel  des  Koran  vorkommt^  Pjeier  Furft  hetu^ 
ijeteMekKi^die  Et)Pe  feines  Tempels^  welcher,  toU 
n&r  ber'ühniteti  Wallfahrt  wef^en  ^  io  ganz  Arabjeo. 
in  hoheiP  A'^f^^l?"  ftand ;  er  bauete  tQ  ftinßt  H^upt. 
Ibid*  »ine  pra<;htige  Kirche  uad  üefii  zugleich  einai^ 
Aufruf  aa  aUe  Araber  ergeben ,  dafs  fie  ihre  WalU 
tfthrteQ  Hteitierii  ttD4  i^cbt  melir  najch  Met^ka»  h^JU 
teafoUletK 

Unterdeft  eirctgoete  fteh#>  diflr  eini  Amli^raQ« 
4eiu  Statume  Keaaxi«  in  die  neue  Kirche  fchlicht  ü^ 
.  verunreinigte  und  feinen  Ua^lath  zuruckliefs.  Die. 
te  garftige  Entheiligung  fetzte  Abrajbah  uk  Wuth  ; 
•rfcbwur«  zur  Rtche  den  Tempel  von  Mj^i^kaadit 
zerftöreu,,  Mnd  fetzte  (ich  u,nverzagli«h  n^t  feinefr 
£Stmee,  in  Marftfc.  Ein'filepbanl:  von  ungebeuce« 
fir^fse»  welchen  Abrahah  reibst  ritt,  und  aufser- 
4ein,  wie  einige  melden,  noch  zwölf  andere  grofs^  > 
ElefihanteisiA  machteu  dielbs  Heer  pQcb  i^]?clitba% 

Als  Alr^hah  bi]9  nach  TareP,  ««gefSliv  ern^ 
Tagcreife-vont  Mekka,  gekommcq  war,  fiindte  er- 
AUAswad»  einen  feiner  ilauptleqte,  ab,,  um  da»: 
Vieh  und  die  Guter  der  £iawohiies,  die  '^  au.fi' 
dem  Feinde  fände,  wegzuueJimen,  und  zugleich  ^in. 
Schreiben  zn  überbringen,  worinn  eabieA:  „fein.e. 
Abficht  f^i  nicht,  Krieg  zu  führen»  fon.(ierQi  nur,, 
den  Tempel  de^  Kaabazu  zerftörea».  AbdoJrAlo- 
taßeb,  der  Kürft  der  Korei&biten,  gaK  zur  Ant- 
wort: „Was  uns  betrifft,  fo  könnea  wir,  iao  Na* 
iOeu  Qottn»   p;cbt  ^oiKrilljgeD„  daü»  difi^^  H%m 

,^r- 


*  \ 


.         71 

aerftftri  werdte^ '  «ek  Aberiafle»  aber  Sk  Wrt«idi. 
l^ngOott  ftlbst;  denn  er  iit<iavon  Herr  and  Mets« 
^er.  Der  ganze  Streit  mafs  swifchen  Gott  und 
•liem  Konig  anagemacht  wetdeii;  denn  .wir4iia4 
vietzo  fi^wacb»  nna  xu  widerfetMo»^* 

Abdol-14atalteb  begleitete  deQ  Gefandten  »a« 
anok  hl  daa  kön^Ucbe  Lager  und  Wftrd  dem  König 
Torgeftellt.  Dierer  empfing  ihn  mit  vieler  Ach. 
tei%;  er  flieg  von  feinem  T.I^oji,  ging  ihm  entge« 
mn»  lieft  an  neben  fick  fetzen  und  nefragte  fbif 
febr  häflicb  um  die  Abiicht  feines  Befuehs.  Ab* 
dol-MoCalleb  verlangte  die  Ruckgabe  des  Vielite, 
das  man  ilun  genommen  habe.  »»Aber,  h%te  der 
König»  ich/gkiubte,  du  wurdeft  mich  bitten»  die 
Kaaba»  den  ort  enres  Gottesdienstes,  nici  t  zazer« 
ftöreik'*  *'—  Gnädigfter  Uenr,  erwiederte  AbdoU 
>f  otalleb,  dicfcs  Heh  gehört  mir  zu ,  nnd  ich  bit* 
te  es  mir  zurück ;  aber  das  Gottesbaus  -«  das  zu 
verteidigen '9  kommt  feinem  Herrn  felbst  zu."  «-^ 
Abrahah  liefs  thmalfu  fein  Vieh  wiedergeben;  »y 
.  Abdollah.MotaUebnahms,  kehrte  damit  zuf'uekond 
kefahl  den  Koreifchiten ,  ficb  in  die  festen  Oerter 
«nd  auf  die  Höhen  der  üerge  zu  begeben,'  um  der 
Wntl^der  Soldaten  zu  entgehen,  wenn  der  Feind 
Jn  die  Stadt  einrückte.  ^  Uief auf  ging  er  zu  der 
Kaaba.,  i^faf^te  den  Ring  am  Thox  U9d  batetet 
„Allah!-  b)  fchiitze  felbst  dein  Afyl;  denn  N^r  Ar* 
men  vermögen  nicht,  Gewalt  mit  Gewalt  zu  ver- 
treiben. Lad  nicht  zu,  dafs  heute  das  Kreuz  aber 
deine  Diener  den  Sieg  brhalte;  unfre  Feinde  find 
i(d»^  Feinde;  vertilge  fie.  und  erhalte  ans  die 
Kaabal^* 

'/ 

<Jn* 

a)  jiUDfchuzK 
by  üottl 


Unfefdfift  fcatto  Kknhih  ÜMkhl  mm  l^äfftii 

! gegeben  und  die  Arm«e  kacn  4er%  Sttdt  itili.er;  4« 
ein«  du  er  eben  AnftatteQ  machte^  hinein  Zu  drin* 
gen,  Wfl]!4  er  plQtzUch  aüfg^altetu  So  ofi;  er  feW 
Hen  Sl'^phanteii  nach  MekKüJeniLte  -^  C^i^erlUe^ 
})hantliier8  Ma^hmud^  ier  Preiswerthe)  —  fo  oft 
iktik  dalsi  Thier  in  die  Knie«  und  gel,  v^id  {bhlaf^ 
trunken«  zu  ß^den;  wenn  man  ifan  aber  anfltehia 
hiefe«  fo  fprapg  er  rifcl?  in  die  Höhe  und.k^hite^ 
Mekka  den  Kucken^  ,  Man  iVicbte  ihn  mit  harten^ 
Schlafen  ^um  Umkehren  fsu  hringen :  er  ward  wä^ 
tend;  nah  wolji:«'  ihn  f4ii(bhen,  und  Hers  ihn«  alt 
Mf  dem  Rftckwege,  nach  Jemen  äu  traben;  wit^ 
]ig  ging  er  vorwärts;  wenn  man  ihi«  aber  ailmah* 
lig  hierum  nach  Osten  Mtid  Serien  lenkte«  Co.  finc 
#ran,  fich  zu  bänraen  und  z\ji  fpringeii;  endlicn 
fachte  man  Ihn  nochmals  nach  M^k&a  zu  fikbrep^ 
tber  f r  Mieli  ttnb?w^gUcb.  •) 

'  Wahrend  diefer  ihr#r  Verwirrung  ftndte  Gott« 
lim  ihre  hartnackige  VejmelTenheit  zn  ftrafen,  ei% 
Heer  Vögel,  das  fich«  gleich  einer  fchwarzen  Wul« 
ke  vom  Meere.,  erhob  und  urplötzlich  aber  Abrt« 
has  Armee  heri^drzte.  Diefe  Vögel  waren  iew^ 
Schwalben  gleich ;  von  Farbe  fchwarz  und  weifSn 
doch  mit  etwas  Grün  und  Gelb  i(ezetchnet;  ijeder 
war  mit  drd  kleinen  vSteinen«  kaum  eine  Erbre  grofs« 
bewaffnet«  wovon  ter  einen  im  Schnabel  und  zwei  ' 
in  den  Piifsen  hielt ;  an  jedem  Steine  i^^nd  der  Na^ 
me  de'sjenigen  geft^hriebeh  •  den.  er  treffen  follte, 
im  Nu  warfen  die  Vög^l  ihre  Steine  den  Feinden 
KuF  den  Kopf  ^  und  mit  folcher  Gewalt  und  Heftig* 
keit  fuhren  fie  hinab,  dafs  iie  Ae  durchbohrten  von 
oben  bis  unten,  und  alle«  die  getroffen  Mrurden^ 
•  4uf  der  St^Ue  ftarben«      Die  iibrigen  ergriffen  die 

Flucht  I 

^)  Büißms  Efilt  bis  auf  das  Sprechen. 


'       -7$ 

FlqcU;  fcm  TeifN^ra  4iirch  eine  Wafletfloth;  die 
Gott  Unite,  ins  Meer  frefbhw^mmt,  und  .die  «n^»' 
dem,  die  mit  «lern  Könige  die  Flacht  weiter  nttch 
Jemen  furtfetzfen ,  kam^a  utit€rvi''ep;es  um.  Den 
Abrahah  ftflb$t  ftfilug  der«  Herr  mit  einer  Plage, 
die  alle  Qelenke  feines  Körpers  angriff  und  ihm 
Glied  für  Glied  ^t^lÄf^te;  fie  arang  endlich  bis  ins 
^erz  und  fpalt^e  ihm  die  Bruft  von  eintniler..  Und 
fo  verfchied  er»  «i»  er  t?h«A  in  Ceiaer  HauptiUdt  an«, 
gelangt  WItr. 

Die  Koreifchtten  unterdeft  hatten  vpa  den 
flöhen  der  Berge  j^;ne  Wolke  der  Vögel  und  her- 
nach die  Niederlage  der  feindlichen  Armee  wabr^^ 
genommen»  wufslen  jedoch  nicht  recht,  was  fie 
daron  denken  fotlten  nnd  fchwebten  zwif«hen 
Furcht  und  Hoffnung.  Abdol  -  Motalleb  aber 
fchickte  feinen  Sohn  Abdallah  auf  einem  tüchtigen 
Pferde  $kt  om  van  den  Feinden  JCündfchaft  einicu* 
Rieben.  ^  Sobald  diefer  fah,  was  Vorgefallen  war, 
liam  er  mit  verhängtem  Zügel  zurück  und  rief: 
„Sie  ist  vertilgt,  die  gani^e  feindliche  Armee!" 
Nun  gingen  Abdol -Motaiieb  und  die  Seinigen  hin- 
IIU8  und  bereicherten  fich  nach  Herzens  Lust  V014 
4er  Beute  ihr^r  Feind«^ 

Von  diefem  ganzen  Heer  (hU  nur  ein  einzige? 
Menfcb»  Afau-Jakfum«  entronnen  fein.  Diefer  er« 
griff  die  Flucht  in  dem  Angenblick«  da  ihm  einer 
TOn  den  Vögeln  um' den  Kopf  flatterte ,  und  lief 
nnd  lief  unaufbaltfam,  erreichte  da'a  Meer«  fetzte 
ybert  rannte  weiter  und  kam  endlich  vor  den  Ne« 

SIS.  Diefem  gab  er  Bericht  von  der  Niederlage 
iner  Armee;  aber  kaum  war  er  damit  fertig»  fo 
Hefa  ihpi  der  VogeU  ^denn  er  war  ihm  ftäts  gefolgt,) 
das  furchtbare  Steinchen  auf  den  Kopf  fiüJien«  wch 
t«A  fr  anf  der  Stelle  des  Todes  w«r. 


'*  ''  ■     •■•■■....,- 

Dr«fe  GNlblif^b*«  wirft»  d?m  Itthttle^Wb,  itt 

Und  v^^iftt  du  ijJcht»  wie  ich  ü^  ft^beo 

d<ji  Blepban  ten  (IrtjEt*  i^tid  ihi^  Lift 
in  Spott  verkehftel?  ^^  Jin  beflügelt  HSetf- 
bftb*  ich  iiu|£e  geOiiid«!^  dift  Kog^tn  fcborsi, 
de&  Thona  gcbraoot  Qeftein^  auf  fie  hinjab«        ^ 
Vn4.  Co  ?ermajn\t'  ich  fic,^  glcicrbwiic  der  Steia 
d«:  "Wilhl^  c^if^t  Achten,  frycbt  «emalnjti, 


tebto 


Leben  Mohammeds. 

Erftes  Boctk 


- ) 


L^bjen  Mohammed& 

Erftes  Rapit^ 

f^onier  Geburt  Mohammad  und  den  P^vm^ef* 
zeiekmp  dießch  datei  enigßeien. 

^^oh^mmti^  Mrelcheffi  dte  Mufiili&annef  ieti 
mhmvollen  Beittamen  des  Apostels  oder  PrvphiteH 
Gottes  geben»  war  im  Jahr  des  Elephanten,  deflen 
Gefchichte  der  Lefcr  aus  def  Einleitung  Wds>  Smi 
Mekka  geboren« 

Mie  deA  vomainfteil  £pocheA  iet  Welt  ^it* 
'gliclien»  ist  diefes  Jahr:  nach  Erfchaffurtg  der  Welt» 
Abttl-Feda  ufolse»  das  Jahr  6j6g;  --  nach  der 
'  Aere  de«  Bokt-Naifef  oder  It^ebakadn&2ar,  dett  die 
Xüriecheri  rCabpaafiar  *)  nennen»  1316;  «-^  nach  der 
Aere  Alexanders  desGrolsen  gas;  —  tiach  Chris^ 
ti  Gebart  57a;  —  nach  der  gemeitien  Aere  569; 
•«-  der£6gieruilg  des  Königs  Kesra  oder  Kosroea  a) 

von 

^)  Nach  ändert  find  fie  verfchiedenund  Netmkadii^ 

zar  lebte  auf  so  ^ahr  Jpater ,  als  Nabonajfaf* 
4^  Oii  Fer/effageH  Chesm^  ^die  Griechen  Kestöüs 


.?8  . 

V6h  ^rrfiell  im  xwei  Xini  vinfetgift^ti ;  -^  des  t[a)«/ 
iers  lüftin  des  Jönseero »  im  vierten ;  ^^  tatiA  de]^ 
Kinüitfr  ifiBi  f!:dh%9  Klöüit  in  Fftakreith^  im  heuti- 
ten^       ^  , 

Es  Wjir  an  ^neHh  Kfondtag»^  4em  ti.  des  M6^ 
0tts  R^i  h  in  Aer  fethssteti  Stunde  des  T«(t#ft|  odief 
nach  j^Ctet  Art  zti  zählen^  ^Mt  zu  Mittage«  d* 
Mohattihieii  auf  die  Welt  kam.  Diefer  iw^ifte  Tag 
deB  Rabi  I.  war  dtr  2'wei  utid  zwanzigste  des  M'o. 
»ats  Nifan  iti  dem  f^Wrchen  Jahre,  Selchet  HbrertH 
Monat  ApVii  ^i^tfipricfat.  Die  Sonne  ftahd  aaihali 
im  zwölften  Gratie  im  Zeichen  dtt  Widders. 

tn'dem  Augenblick,  da  deVAsösUl Gottes  den 
^thoofs  feinier  Mutter  verliefe,  ging  mit  ihm  eiii 
ftnhlendes  Licht  äuä^  das  >^nderbarer  ^ife  ali^ 
Stadtev  Dörfer,  Scblöffer  nnd  Marktplätze  Syrjeni 
.erteuchtiete»  n)  Sobald,  als  er  das  Tageslicht  ^-  . 
blickte,  "Mift  tt  ilch  aöf  fein«^^  Knlee,  Faltete  die 
Finger  beider  Hände ,  bisauJTdie  Zeigefinget,  dte 
.er  em(ft>r hielt,  wandte  fein  AngeficHt  gen  Hrmkhet 
tn^  fpt-ach  mit  vernehmlicher  ^imme:  „(iott  iit 
grofs!  Es  ist  kein  andrer  Gott  als  Gott  ältein>  Mwi 
ith  bm  der  Apostel  Gottes/*  b)    Man  Tetzt  Iiiaziu 

et 

ii)  &  clas  Such:   ^eügnipder  if^eißi^ni,  " 
b)  S.  das  Such  :  Fbft  den  angenehünen  uafen ;  den 

[biefis  isidie  EinUiiung  zu  dir  hertihmt'en  Aus^ 
gäbe  des  Konns/dit  dagnier  tft  anzufiUtr^ 
ffiegi^  und  äe  äe^t  Titel  hati  Atcörahi  ttxtüs^ 
univerßts  ebe  correStiäfibiis  Ahlbum  exemplaribui 
defirifftus;  eie  Aräbüo  m  Loltinwai  transiatus^. 
f  appofiiif  Hoiis  ätqüe  ¥efuiäHxme;  hls  omfllbu^ 
päemljßkS  est  Prodromus;    atStort  ljtdwi0 


•  >  , 

Alle  Wttbdwseitheö)  4t«  Üdh  b«t  ^e]^  debmt 
dn  Propfacten  «ig^trag^en  M^es,  hut  (eine  Mutter 
Amenah  erselifalt.  Man  findet  fie  nftmiftelt  in  dem 
Suche  der  angenehmfn  Gabeftf  qn«* j«  den  Bfnhpur^ 
äigkeiten  Eb»  -  Hefchanis.  Wir  woll^o^^ttur  di# 
flMriwSrdigftetr  rnnftthrettv 

FuTB  efftt:  bie  teaiel  it>4e»  b&Jeo  Dlmolkefii 

Ulid  böfeQ  öenieo  Attizteti  oben  ron  den  $terB«fi 

tind  den  deichen  äes  Thhfffct^ifes  berab»  wo  fi« 

£eh  Verfteckt  bittet ,  am  auszukund(b&ft{^n\  was 

im  HimoMl  vorgebe,  und  die  Engel  zu  bebcArdieHi» 

Sie  pflegten  dann^  was  &t  gebort  hatten/  den  Mn». 

fpero»  Zattberem  und  Wahtiagem  mitEuteilen^  d»» 

her  id^mi  a«ch  bei  ibrem  Faii  alle  0)*aiel  der  Go^ 

d^eli  «of  Erden  verftumm^m     Von  di.efer  brofien 

Begebenheit  redt  de^.  Koran  ß)  fn  diefen  VVortent 

„Wir  haben«  fpricbt  iGott ,  Tttrme  in  den  Himmei 

^letzt,  b)  und  fie  bewafTntt,   um  daa  Auganieret 

4»  v^^gwSgen,  die  &e  betrachten.  -  Wir  babeti  *d«b 

ven^TeuM  alle  v^triebeny  und'^r  voto  ib* 

.teo  ifi  Zttkanft  dahin  kommen  foUte^  deA  Wetden 

,Fe«^flammen  zum  Kneksug  nöthigen  "    Wirklich 

habjen  dielDamonen  in  der  re ige  einen  Angriff Vtf^ 

fhchtt  am  fich  wieder  in  den  Befitz  diefer  Turme 

en  fetzan;  aücin  fie  WnrdeA  lebhaft  abgefobtagen^ 

und  von  nettem  kopfuntet»  hiitabgeft(Miseh>      Dar« 

qhat  beklagen  fie  üch  im  Koran  bitterliche  ,,Wilr 

„haben«  fagen  fie«  verfoebt,  Qns  dem  Himmei  za 

^nafaea^  (  Ma  beiiälich  4i'e  Unterredung  det  Engel 

»*» 

^}  Stare  i^.  tM 

h)  Un£tr  üefm  türtjten  verfitht  dir  KonmdiiJBtt* 
^hm  du  thi&krtift^     .  <^       .. 


i^M  WiftUfc^Mi;)  4^  Wir  ftMlta  i^^n^  fttt4i» 

i  „Betatzung,  (einen  Haaren^Engel;)  und  blittfend« 
„Flammen ,  ( feit  der  Prophet  in  die  Welt  geGiodt 
„ward.)  fotift  tvor  feinef  Sendl2ti((^  ftellten  wir 
3)Un6  «n  jene  Ott«»  Mk  SuliDIvheYiv  aber  Ach!  ge» 
„gen wartig,  wejiza nahe  kommt,  dem  fbbwfst  vom 
,,aUen  Seiten  Seilet  Und  Flatntne  6ntgegeil.^  aj 

Zweitens:   das  heititr  f euer  der  {^erPer,  i^, 
.  iinter  der  Obhut  der  Maj^er  ftand,  uitd  feitZoroa« 
itet  äMrei  taaie^d  jfahiie  iMig  unuaterbroefieü  ge» 
ibrannt  hstte^  «riordr  urpldtfl^Uth» .        \ 

\^  Zum  drkteli:  die  ^t^r^dfes  SetsSiL^t,  vtA 
4b#r  den  Kindern  Hamdsti  «ugetvorte,  vetttockna^ 
%en  ganz  tind  gar.  Diefer  See  war  Über  Cecbs  Piir 
rafangen  b)  lang  Und  bf^it»  und  trag  groia(»  Falie- 
leeuge  Und  fein  Bodett  ward  trockeb«  alfo»  da^ 
llafelbsf  eine  Stadt  erbauet  Worden »  welcbl»  dM 
Namen  Sawia  ^dbrt  bis  auf  diefen  Tag. 

Zum  vierteil  «reighete  fich  fein  ^e/BgM  £rdL 
Eebfen ,  das  einen-  ftarken  Rifs  in  dem  Pallafte  dei 
Kdnigs  Ko&roes  von  Periien»  tnaehte>  und  Aütch 
den  namlioheti  Stofs,  irirzebn  Turme  dii^rea  SeMe£' 
fes,  das  deren  tiberbaüpt  zW«i  und  sWabsig  katt»^ 
fiber  den  Haufen  War£  c) 

DieCer  Zufall  an  ieinetti  Pallafte  fetztedeil  Kdd« 
roea  in  kein  geringes  Scfareckeni  dj  er  liefs  <b» 

giaiHt 

ä)  S  di0  Paräpkräfe  D/iketaioddi^  ite^  7^.  ihM^ 
.  ■  Jb)  Eine  Parafange  üt  5000  Schritt. 

t)  Dfchannabu  S^u    Eir  fagt^  ntän habe  Hoch :ti$ 
fitiner  Zeit  äiefen  Rifs  an  dem  petfif eben  Schloß 

i)  Myde  de  Rel^ioM  i^eterum  Parfüm^  p^  $<4« 


tt 

gMdk  4M  MtkaAnw  in  heVt  in  dar  attM  f  «rfeiw 
^radre»  ^a  Hofee«  Pnefter  der  magifchen  RdU 
g^om  iierkci  rofen«  Das  war  damals  ein  Weifet 
Maoni  der  taa  Rafe  ftaod,  er  befitze  die  Wlflen* 
felufttles  2ttkiiBft^eR.  Koaroea  wollte  von  ihm 
die  IMnebe  aller  diefer  Woodtt  Wiffen.  Allein, 
anftatt  £e  tlim  tu  eddaren»  «rpüilte  ih4n  der  Mu» 
iedhan  einen  Tramn»  dea  er  in'derfeiben  Nacht  ge» 
liabt halte.  «^Er  hi^>  fpracfa  er,  ein  müchligei 
Kanieel  sefehen>  das  aafaoga  grofae  Wildheit  ia. 
jberte»  Mrairf  aber>»  traurig  und  laQgfam>  hinter 
«nem  arnbircben  Pferde  «inhertch ritt,  von  dem  et 
>nar bdi^ \irorden.  Aach,  fetzte  erhinzu>  hkb# 
ihin  getfiiKnt,  der  Flnlä  Tigria  durchbreche  feine 
Vimm9  fttd  ftberfckweaiMe  aUe  undiegende  Ga^ 
fiUe.'' 

^Wekiie  Vori>e^iitnl$g)  fragte  Kosroet»  zie^ 
beft  do  dew  ai:a  allen  den  Wundern?''  -—  IcK 
iciilteflie  darana^  erWiederbeder  Hohe  Prrefter,  daft 
US  'etwaa  Ungladritchea  von  Seiten  Arabiena  be» 
gegnen  felL  Dieter  Ausspruch  beunruhigte  dea 
Koni^i  er  fehrieb  auf  der  !itelle  an  Nootnan,  a  I 
dken  whn  Alflvondara>  einien  (einer  VaCallen  und 
Fikften  einea  arab^helh  Stammea,  deOTen  Refidens 
mo  Htra^  an  den  Grenaen  von  Syrien  und  Perfieri> 
"war.  £r  befahl  ihnn  nngefäumt  zu  ihm  zu  koni# 
men  und  einen  Mann  mit  zu  bringen ,  de):  Ack  dar* 
nuf  vavfteh^  W^Bderseichen  und  feltrame  Traofllt 
MaBtttegen» 

Noo» 

^  Iky^mdi  dm  AhilPida  isl  dtefer  Jtonig  6n  Ckrifi 
mufordm.  Potocke  erzählt  die  Gefmchte  feinet 
liduhnrng^  ifaÄ  einer  22Jahrigefi>  Regiernng 
^ärd  er  i^an  Kosroes  ümgibrtuäk  v.  ^eämm 


Noöman  zögerte  nicTit,  \fief^ni  'Bi^f<^l  dts  K& 
nigs  zu  folgen.  Er  brachte  den  Abdel-  Maffih,  ew 
n^Q  Gaffailiten  mitj  welchem  Kosroes  alle»  erzähl. 
te,'  was  ficb  zugetrageo  iatte.  Da  fprack  AbdoU 
Malfih:  „Herr,  ich  kenne  nor  Einen  Mann,  der  fai 
„hig  ist.  Deine  Hoheit  über  das  zu  befriedigen,  wat 
^,fie  wiffcn  will.  Das  ist  mein  Oheim,  der  beruhm« 
'•,te  Prophet  Satih  a)  der  in  Syrien,  gegen  Morgen, 
>,wohnt."  -r-  „Nun,  fo  reife  gleich  zu  ihm,  ver* 
fetzte  der  König  ;r  Ufl'dir  volle  Auskuhft  über  die* 
fe  Dinge  gehen,  und  komm  dann  and  gib  mir  Be* 
yicht  davon.** 

Abdol .  M aflih  begab  fich  auf  £il  -  Kameelen  M 
^ttih  und  fan^  ihn  —  auf  dem  Sterbebett».  Da 
lag  er,  alt,  fchwach,  erfchopft;  ohneßefinhongl 
*  im  Begriff*  feinen  Geift  aufzuj^eben.  Zwar  trat  er 
Ihsnzti,  grufste  ihn  freundlich  und  w&nfchte'ihift 
ein  langes  Leben.  Als  er  aber  keine  Antwort  gäbi 
fo  redte  iha  Abdol- Maffih  mit  einer feurigMStelte 
in  Verfen  an.  Di  kam  Satih,  als  aus  tiefem  Schlaf 
zu  fich,  feufzte ,  fchlug  die  Augen  auf  und  rede» 
alfo;  „AbdoUMaflih  hat  ein  gefattdt  Kameel  be^  . 
ffiegen  and  iat  zu  Satih  kommen ,  um  ihn  zu  fra^ 

Sen  in  dem  Augenblick»  da  er  hinabfiihren  will  m^ 
ie  ärube.  O  Abdol-  Maffih ,  der  König  aCi»  detl^ 
Haufe  der  Saffaniden  feo'det  dith,  om  mich  zu  fra» 
ffen  über  die  Erfchutterung  fifines  PaUaftes ,  äbet 
den  Fall  der  virzeba  Turme,  i^r  das  folöfchea 
des  heiligen  Feuers  der  Perfer,  über  die  Austroob. 
nung  des  Sees  Sawa  und  über  den  Traum  des  Mu» 
hedhan,  welchen,  bedünkte^  er  f äh*  ein  ftolzes  Per* 
fer-Kameel  befiegt  voil  einem  tapfern  AlraberHofl 
& ;  and  der  TiKerftrom  iiberfcbNt^mme  die^äsüide. 

Ver- 

ä)  Al'Sekrifagt,  det  efgeHiiichi  Pkmi  StOiks  fei 
Mabialh  Mozms^Solm,  gewwfen.. 


Vernifilin»  o  Abdot-MtiSh ,  wu  tlleft  tüefes  be 
te.    Noch  virzehn  Konige  und  Konigikinen  we 
In  IJerfiH  r^iercii,  nach  Jet  Zuhl'der  vir^hn 
me^  fo  gefallen  find:    und  abdatin.wird  «Ue6 
fetehen»  Wii8  gefchehen  foU.<< 

Kaotn  hatte  Satih  aeageredet;  JTo  jpng  ei 
an  feinen  Ort;  Abdel. Maffih  ab^r  kehrt«  zu  J 
roes  %nrücky  und  meldete  ihm  alles»  was  er  ge 
liatte.  Der  König  erfchrak  darüber»  „Ach> 
•r>  noeh  viraebn  Könige  und  Königinnen  we: 
hk  Perßeti  regieren  ?  ^Man  hat's  wohl  eh  erlebt^ 
SEeba  Könige  kaum  vier  Jahr  regiert  haben  ^*  £r 
tefo,  ^eU  er  fürchtete >  alle  die  Uebel  möcl 
BOch  feine  eigne  Zeit  treflfen.  Indefs  lebte  er  r 
fieben  Jahr;  der  gän^lithe  Umfturz  des  perfifi 
fieichea  aber ^rfolgteerft  74  Jahr  nach  diefcr  V 
fegung,  d.  L  im  91,  J.  der  Hedfchra  oder  im  J.i 
Christi  Geburt  4Sft  zu  welcher  Zeit  Jesdedfbh 
der  letzte  Kötiig  vonPerfien,  befiegt  ward  Und 
kam.  Von  Kosroes^  Anafchirwan  bis  Jesdedfch 
MlhltemaTi  ic  Könige»  ungerechnet  die  Koni 
Den»' 

£Sntg;e  behaupten  indefs,  Satih  habe»  nath 
•r  die  FrageiK  des  iCosroes  beantwortet  hatte»  l 
•ine  3eit  lang  gelebt;  ja  msn  fetzt  fogar  hii 
Weil  ihn  die  Wtinderzetchen  felbst  befremde 
liAbe  er  &Db  Mch  Mekka  tragen  laflen,  wo  Mol 
tied  unUiogft  geboren  war.  Hier  fei  er  dem  , 
Taleb  und  dem  Abdollah  begegnet»  iron  weh 
)ener  der  Oheim  des  Propheten  und  diefer  fein 
.  lerwäY;  >r  habe  ihnen  von  diefem  Kinde  gf 
]>inge  g«w^si^t  und  unter  andern  dieie Wort 
f^nmienr^Skin  Name  ist  bekannt  im  Gefetz 
„im  EVangelio;  im  Himmel  heifst  fein  Name 
t»ned;  fein  Name  auf  Krden  wird  feiuMobam 
umd  im  Pu^dkfe  AbuI*Kafem«^« 

,^  F»  .  2 


W: 


Zweites  Kapiwl. 

Gaflmaki,  welchts  Abd^UMotaUib  zm-  Gebn^i^ 
feür  jmhamtneds  gibt;  der  Toi  feines  FMir^^ 
feint  ^fie  Amme  undfiüie  ÜUiehbrudm 

A 

*^m  firtentenTaRe  nach  der  Gebort  des  ApocteU 

fab  Abdöl.MotaUeb,  rdnGcofsvatei^  demTagezii 
Jhfen,  e^n  Gaftmahl,  wozu  er  die  Koreifchiten  ein- 
Sttd.  Nach  der  MahlXeit  fixten  di«  Gäste  su  ihmt- 
^AbdoIrMotalleb,  du  haft  uns  die  EUre  erwiefeoi. 
das  Angefichtides  lieben  Kleinen  da  zu  fehen*  WeU 
Jhen  A/i»fif€ff  gibtt  du  ihm?«  —  ..Ichmin^ihnMo* 
hainmeß,et\y lederte  AbdoUMotalleb.—  ^Aber» 
fragteh  die  Koreirchiten  weiter«  war'  es  nicht  beffery 
Ihm  einen  Namen  aus  der  Familie  zu  geben  ?  '^  -— ' 
,Jchwiinfihe,  verfelzfe  derGrofsvater,  dafs  der  AU 
lerhiichfie  den  einfi  im  Himmel  verkertHche,  welchen  tr 
auf  Erden  gefchaffen  hat.*^  a)  ^ 

Um  diefe  Zeit  verlor  4er  Prophet  Gottes  fe|*. 
nen  Vater  Abdullah,  Dlefer  war»  nach  AbulPeda^ 
t  J  Jahr  vor  dem  Slephantenkriege,  nach  orchann«^ 
bi  aber  50  oder  35  Jahr  Vor  diefein  Kriege  geboren» 
Sein  Vater  AbdoUMotalleb  liebte  ihn  ;färtlich»  teil« 
feiner  Schönheit,  teils  der  Unfchuld  Teiner  Sitten 
W<^en$  und  hatte  ihm  die  Sorge  für  fein  ganze« 
Hauswefen  anvertrauet.  Eines  Tiiges,  da  ihn  fein' 
Vater  ao£s  Land  gefchickt  hatte ,  um  Lebenamittel 

einzu« 

u)  Bim  Anßfnettung  vmf  den  tfamen  Mohämmiät 
iHkhmr  geloBt,  verherrlidU  bedmM^  S.Poeodm 
de  fmmine  Mohamedi  fpedmen  p^  167.  und  FUß 
ISaköni.p*  6^  7*  in  Notk. 


ikismkttiifett^  ging  «r  immer  weiter  Qftd  weiter,  Uf 
Bftcb  Jetbreb,  a)  ward  hier  kmtik  und  ftarb.  Sü 
begraben  Um  im  Haufe  Al-Hareths.  >de5  Sohne  Ibr». 
Jiitt«  des  Saboft  Sor;*ka,  (aus  dem  Stamm  der  Actri- 
teo)  weiche  vo»  mütterlicher  Seite  Oheime  AbdoU 
MotJÜlebs  waren«  Indefa  fegen  andte^  er  feiirxdeai 
ibgenftMiteii  Ihkufe  Al-Wabega  beerdigt  worden^ 
wekhee  dea  Kindern  AlN^dfchar  zagebörte: 

Mobammed  wtr  erft  zwei  Monate  alt,  als  er 
ftinen  Vater  Verlor.  ^'Einige  wollen  fogar,  er  fei 
damals  n4aüch  in  dem  ScbooTse  feiner  MiUter  gewe* 
fen;  fairielsber  ist  gewifs;  Ahdollab  ftarb  nicht 
r$iA.  Das  ganze  vermögen .  das  ea  Unterließt 
beftand  in  fdnf Kameeleni  und  einer  Mohre^fkl|itvii^ 
mitNsmen  Bai-aka  and  dem  ßelnairien  Otnm^Aimcmf 
d,  \trmu  Mtäier.  Sie  bat  den  Apöefel  Gottes  eini- 
ge  Tage  gelKlIt  ^  vtnd  er  ha^  ihr  in  der  F(>Ige  ihch^ 
oder  fiebea  Ziegen  auf  dem  r^and<e  gegeben^«  um  ficf 
sn  meiken,  E>ochdie  erfte  ordentHche  Amme  des 
Apostels»  nach  fbiaer  Mutter,  war  ehr«  gewifTe 
Fratt«  Namens  Tawibn«  •  Da»  wm  die  Ma'^d  Abs« 
Lababs,  des  vikerlicben «Oheims  des  Propheten'  fie. 
hatte  einen  Sohn,  d«r  Masrukhiert.  S>e  fchenkte 
alfo  de»A|K)Stel  Gottes  V€>n  der  A/h'lch  dieles^fas^ 
ruh?  ZQ  gioichet  Zeit  aber  h#tte  fie  noch  zwet  an* 
dre  Pflegekinder,  nämlich  fhimßa^  Sohn  eines'  an« 
derrt  väterlichen  CMieim«,  und  AinuSakimalK^  Sohn 
AbdokAfada's,  eines  Machztimiten ;  fo  d^afs  beide 
die  MüMriider  des  Aposte4>  wurden.  )Er  hat  de. 
ven  indefr  noch  mehr  gehabt,  ju  auch  einige  Milche. 
fdmeßeim^  wie  Abdollah^  Anifa  und  Hadhama,  wet« 
che  den  BeiMae»  AifchiBMi  führte ;  allein  dk  wa« 

Ten 

'  a)  Bkft  Stadt  ward  nachher  genannt  Meiinat  at 
Nabis  (t.L  Stau  des.  Ptophttini  fMtchiweg: 

Mtdtna.  - 


ten  K!ndtr  tlatimms^  der  zwetteti  Amme  des  Apm« 
lel  Goffes.  Ihr  Ehemann biefs  ^A^ar^^,  elnS'Qhii 
AbdoUOzzis,  und  er  war  folglich  der  eigentliche 
^egeVater  des  Prophefen.  a)  Von  diefen  Perfo* 
nen  werden  wir  in  d^r  Folge  Gelegenheit  habeui 
toehr  ^a  (agen« 


Drittös  Kapital    . 

Di>  zweite  Amme  des  Afostets  Gottis;  mm» 
derbare  Begebenheiten  in  feiner  ISndheiti  ToA 
eimger  Ferwandten^ 


w. 


eil  Mekka  kein»  ge(hnde  Lnft  Imtte»  (b  war^A 
4ie  Eltern  dea  Apostel»  Gottes  feioer  GeAindheit 
ve^en  b^forgt  nnd  hieltena  für  hefler»  ihn  aufa 
I^aad  2a  bringen.  Es  war  gerade  die  Jpkbrszeit»  d% 
die  Ammen  einer  gewiffeii  Gegend,  die  man  Aa« 
4fc'aA,  das  platte  Land  hiefs»  in  grof&er  An&abl  nach 
Mekka  kam^n,  um  ficb  Pflegekinder  zu  fachen,  b} 
Untei^  ändern  kam  auch  ebie  dahin»  mit  Namen  fü^ 
Ima^^  eine  Tochter  Abu.Dowaibs»  dea  Sohns  AU 
Haretha»  aus  dem  Stamm  d«r  Saadtten.  Schon 
bitten  die  andern  eine  gro(se  Anzahl  von  Kindern 
mit  genommen  und  for  Halima  blieb  keine  äbrig» 
als*  der  kleine  Mobammedy  «der  durch  den  Tod  fei« 
nea  Vatera  zur  Waife.  geworden  war.  Das  war 
eben  dieUrfache  gewe{en»  warum  flcb  die  Ammen 
nicht  feh^  gedrangt  hatten»  feine  Pflege  zu  über«. 
nehmen.  Denn  von  den  Müttern  hatten  fie  nujr 
WCPig  Gewinn  zu  hoffen»  da  fiehing^en  ron  den 

Fätim 

0)  Fita  Makamet,p.^^  JOpAaemMp.n, 
hj  JMFeda,  p.i.      . 


jnUtm  weit,  mehr  ^rmtt^%  kotitcn.  D»  tilfo  Ht« 
Ihna  keinen  andern  Säugling  fand ,  (b-  erfucbte  Ae 
vm  den  kleinen  Mobaoinied»  underhteltihn  von  der 
>iutter  ohne  Milbe.  Sie  nahm  ihn  mirin  ibrLan^, 
4aa  ein«  semafatKte ,  geAinde  Luft  hatte  ^  wovon 
die  Gate  feines  üodens,  die  Kelnheit  und  Hilde  M» 
Des  Waffers  und  die  Vortrefflichkeit  feiner  Vieh» 
Weiden«  okM  4&wei&l  die  UrCichtn  wafca»  a> 

Ali«  diefe  Raten  Eigienfcbaften  hatten  einen 
Runftigen  £influis  in  die  Gefundheit  Mo^ammed^ 
and  tragen  dazu  b«i,  in  ihm  das  glückliche  Tem« 
nera^ent  xu  bilden»  das  ftäts  ein.Eigenthum  de^ 
Koreifchiten  war :  in  ki^r^r  Zeit  ward  <r  ftarl^ 
robuft  und  fein  KSrperkau  gans  vortrefflich.  D|»- 
lier  pfi^te  er  in  der  Folge  felbst  zti  (kgen:  »»Zwei 
^foTse  Vorteile  hab'  ich  gleich  bei  meiner  Geburt 
gehabt«  Der  eine  ist,  daCi  ich  als  Koreifv*hit  ge# 
koren  bin»  und  der  andere»  dafs  ich  eine  Amnif 
und  meine  erike  Pflege  unter  den  Kindern,Saad  und 
Beker  bekam/'  —  In  der  That  zeichneten  fichdiar 
fe  beiden  Stämme  durch  ihre  guten  natürliche^ 
Gaben  und  den  Edelmuth  ihres  Charakters  vor.al» 
len  andern  Arabern  »ns. 

Es  wahrte  nicht  lange »  fo  ward  Halima  den 
hnlieo  Werth  dea  koftbaren  Unterpfands,  inne»  da# 
ären  Händen  anvertraut  war.  Der  Segen  de^  Hinw 
meisy  wOQMt  fie  fieb  überfchuttet  fah»  feitdemfle 
den  kleinen  Mohammed  hatte;  der  Reichthumund 
Wohttand»  der  fich  über  alle  Einwohner  des  Lan. 
des  verbreitete;  die  Fluren»  die  fruchtbarer»  die 
HeerdetH  die  milehreicheir  wurden  —  das  alles  über« 
sengte  fie»  dais  &r  es  fei»  von  dem  alle  diefe  Ga- 
ben kämen.     AU  fie  daher»  nach  einiger  Zeit»  in 


die  S^ftdt  ktm,  um  ifin.  fcr  Bfutter  sm  Migeti^  bafc 

lle  dringend,  ihr  doch  ]s  den  KMne»  zu  laflen,  bift 
•r  entwöbni-  fej  Sie  veffprach„  grofiie  Sorge  ftir 
ihn  zu  tragen,  und  Ihn  alsdenn  wieder  ^u  bringen«; 
Amenah  wSUg^e  ein  uni  BaBtta  kebcte-  v^kir 
freuden  nacb»  Häuft. 

Man  ha«  vfel  änderbare  Dinge  TOii  d^rKttiAi 
Beit  Mohatnjmedfl  angemerkt.  Z.  B.  Wenn  ihm  di» 
'Anime  <fie  rechttBtui  reichte»  fonahm  er  fo  und 
trank,  fo  viel  er  bedurfte;  altein^,  wenn  fie  ihm 
die  linke  reicbte,  H»  \yeigerte  er  ftcb.  „Diefi^s  be» 
deutet  ^  fagen  die  Lehrer,  a>dafik  iho  Gott  felbst' 
■unterrichtet  und  ihAi  W^nriiejt  xmA  Recht  nngifii^ 
tat/*  '  „Unter  deu  vielei»  Wundem ,  die  ieh  gefe* 
feen  habe  (erzählte  Haikn«)  war  aueh-  diefeg»  diaiSl 
er  fich  nie  verunreinigte  und  dafs  ich  ihn  nie  zu 
Vaichen  brauchte;,  er  war  immer  ib  rein  und  glat^ 
iilft  ein  Fifchchen  ^  ^^  —  A1&  er  mit  der  Zeit  eia 
wienig  grof^e;"  geworden  war,  und  fe^neMikhbriu 
der,  um  zu  l^ielen^  fi.cb  unterandere  Kinder^  miföb'. 
ten,  da  pflegte  er,  wenn  er  daaOkhe,  allemal  auf 
cKe  Seite  zu  gehen  \  ja  eines  Tages  ergriff  er  fie 
bei  der  Ü»nd  und  Tagte:  »sFur  foiabe- i£rg<kzangc» 
find  wir  nicht  geboceik^^ 

Aber  noeh  mehr  Erftaune»  erregt  Fol^gendesk 
In  dem  Alter  von  drei  Jahren  war  er  einft,  mit  fei. 
xiem  MUchbru^er  Masruh  f)  auf  dem  Felde*  bei  den 
Heerdeil.  IHiiamen-zwei  Engel  shi  ihtoen  in  Ge# 
ftalt  zweier  Männer  in  weiftesr  Kleideiu,  die  eia 

g»o- 

m)  Mlm^  Wtiält^  At.  Thbari,  At^  Bindtu 

€)  MdM  muß  atfb^  anntktnen «  daß  Ualimens  Sbkn^ 
$benfo  iffohl,  ak  der  Sohn  der  erßm  ^mm  didt 
Pt^UUn^  im  J^amm  Jitasruk  fiikt^k. 


«5 

^offits  i^Mttts  Beekt»ToS  SthoM  tiogeo.  ä)  Sit 
söge»  >f  obammed  uif  dio  Seite  ^  führten  ihn  «itf 
einen  nahen  äogel»  lefCteBi  iho  nieder»  fchlitztea 
ibm  den  Bencli  «of  «nd  öffntten  ihm  zuletzt  auch 
die  Braft.  Ana  diefer  so^en  fie  einen  gewUTen 
ichwarzen  Flecken  heraoa,  wofchen  iLm  fodann 
den  Köf]ter  m»!  dem  Scbneewafl^r^  iüUten  feinen 
LeH^  mk  Licht»  ibhlaflen  ihn  wieder  za,  fügten  al- 
les ieiB  getchtckt  zaiaBunen  und  verlie(Wn  ihn 
dann»  vöUig  geheiil»  and  in  eben  dem  ZuUaode^ 
woffi»  er  vGcker  waf« 

^Diefef ,  fagt  Aclimad  Ben-  Jofeph  In  feiner 
6efcbiehtft  A>iaC  Mohammed  im  dritten  Jaihr  feines 
Akers  be^gnet.  0fcb'aniiabi  ftimmt  ihm  beinnd  ' 
ersiUt  die  wunderbare  Ereignis  nach  allen  feinen 
Umflanden.  Die  Aualeger  des  Korans  behaupten 
ibgar«  dabea  in  der  j^^  Sure  mit  diefen  Worten 
erwähnt  WMdei  »>Haben  wir  nicht  deine  Bruft  ge« 
a£het,  iMiddirdieLafterleichtett»  diedir  denR'uk* 
ken  befch  werte?'*  —  Beidavius  führt  eine  Menge 
XrUaningen  dieler  Stelle  an,  und  fetzt  dann  hin* 
zu»  ndte  Anal^er  fänden  Uer  eine  Anfpielung  auf 
eine  Tradiaon»  nach  welcher  der  £ngel  Gabriel  an 
dem  Propheten  Qottea  gekomgien  fei»  entweder 
wabrend  (einer  Kindheit,  oder  während  der  2^It 
feiner.  Vereinif^g  mit  Golt,  als  er  ysde  Naeht  in 
den  Himmel  gehoben  ward  i '  daifaals  habe  der  £n. 
gei  fei«  Henn  herauageaogen,  es  g^wafcbcu  und 
aut  CSatAen  und  £rkeatnia  angefüllt. " 

AU^o,  ee  ist  gewifii,  da&  die  Ausleger  die 
Worte  M^Laft ,.  die  die  Schultern  Mohammedf 
(kackte,"  von  einem  Eleeken  oder  fchwaczeaTrop* 

feil 

1^  &&4i^ 


pfen  rerftehn ,  vreldier  dte  Qaelte  ^er  Sandle  ha 
menfchltclien  Herzen,  oder,  mit  Hnffm  Theoloseii 
zu  reden»  der  Erbfunde  ist:«  die  fieh  aJle  In  Aauvä 
zugezogen  haben,  einer  Sünde,  die;  wie  (eine  An* 
hanger  feibst  zugeftehn*  auch  Mohammed,  Co  wie 
alten  andern  Menfchen ,  anhing ,  und  von  der  nie* 
tnfind  frei  geweien  ist,  als  Maria  und  ibf  Sohn  Je- 
iUs.  Dts  is^  eine  Tradizton  die  IVlohammed  felbrif 
foU  bejtahet  haben  und  wdvon  man  im  Scherz  ga. 
iagt  hatr  „ledern«,  der  «uf  die  Welt  liommty  -gibt 
der  böfe  Geift  einen  derben  Schlag:  daher  fchreieh 
di^  Kinder»  wenn  fie  (reboren  werden.  Maria  und 
Ihren  Sohn  Jeiba  ausgenommeii*  ist  nien^and»  dem 
das  nicht  begegnet  wäre.**  —  Andr^  Ausleger  fes. 
zen;  hinzu :  Gott  habe  zwifchen  Maria,  ihrem  Sohn 
und  dem  Teufel  einen  Schleier  gebHtten»  tb  daiset 
"^nur  diefen  Schleier  berilhreii»  und  tt^eder  Maria 
nach  ihren  Sohn  unmittelbar  treften  konte«  Und 
darinn  liegt  ehen  der  Qrund»  daft  fle  niemab  Sun» 
de  begangen  bauen  ^  gleichwie  die  übrigen  Adame^ 
kittder.«  — 

Doch  weiter.  -Masrnh»  a)  welcher  Augezze«, 

Sevon  der  rurchterIfchenÖperaziongewefen  waiv 
ie  mit  Mohammed  vorgeaammen.  wurde^  Hef  fpsi. 
renftreiehs  zu  feiner  Mutter-,  um  es  ihr  zu  erzählen. 
,,Hatter,  Mutter,  (bhrie  er  Ihr  entgegen;  zweiMa». 
»er  in  weiften  Kleidern  haben  den  Koreifiehiten  ee> 
j|fiffenund  (bhlitzen  ihm  den  Dauck  auf.^  Soh 
gleich  eilten  Haliroa  ^nä  ihr  M«nn»  voll  Beftüw^ 
zong»  nach  dem  Orte«  Allein  waa  fanden,  fie? 
Mohammed  ftand,  hielt  die  Augen  gen  Himmel  emu 
|K>r  und  drahlte  in  feinem  ganzen  Gefiebt  nicht 
anders  Von  UcKte ,  iils  ob  fich  MeS^nneMfih« 
'  niedergelaffen  hätte«    Sie  kamen  naber  undfri^^ten 

ihn 

r 


Hhn  mit  üngefttim,  vnat  Ifini  Wj^ef^nct  fei?  Dt  efw 
zählte  ihoen  Moh»mined  mit  grofsirr  Gieichgdl» 
tigk«k  die  gaose  Sacbe^  von  Anfang  bis  zu  Ende. 

üeber  die  Folgen  diefes  Vorfalls  machte  fich 
Hatisiens  Ehegatte  atterlei  Gedanken.  ,^Ich  furch« 
te ,  ich  förehte»  (agte  er  endlieh  zu  feiner  Frau, 
'y^diefes  Kind  hat  unter  den  Seinigen  das  bofe 
WeCee  bekommen/«  a}  Dariiber  nahm  ihn  Halt 
ttia  aaf  den  Armmnd  brachte  ihn  Amenafa  •  feinet 
Mutter  zorikk»  die  fich  nicht  wenig  wunderte^ 
4ar&  ihr  die  Amme  den  Sokn  wiedergab.  Denn  bis 
dahin  hatte  fie  keiie  Bitten  g<ei)Murt,  dafs  man  ihn 
ihrer  Pflege  lafien  möchte.  Amenah  fi'agte,  wie 
^e  denn  in  fo  kurzer  ^Zeit  anderes  Sinnes  habe 
^^rden können?  «^ch  förchte»  erwiederte  HaUma, 
der  Teufel  ba«ihn  befeflen/«  --  ,,£/,  ich  dachte! 
zerfetzte  di^  Mutter;  ,,QoU  beumkn!  IVit  kamen 
\f(lnm  thr  Teufel  und  fftein.  Sahn  zufammeth  und  war* 
^^umJbtHä  ihn  dem  der  Teufet  fa  vüt  üebetsi  ihmt  f* 

Es  wird  nieht  unnütz  fein,  hier  anzumerken» 
dafkdaa,  was  AbuUFeda,  i^n  bSfe  ff^eu,  wörtlich: 
dasfalkude  Uehet  nennt,  eigentlich  ein  maiunt  by- 
Bocbondriacum»  die  Hypochondrie  ist,  die  m 
Schmerzen  des  Unterteihes  und  der  Nieren  beftebt. 
Hatte  Hottinger  diefe  Stelle  des  AbuLFeda  gelefen« 
Ib  wurde  er  ue  ohne  Zweifel  für  feine  Hypothefe 
benutzt! haben.  Denn  er  gibt  fich  grofte  Mähe,  zu 
jbew^fen»  Mohammed  habe  febr  oft  die  fallende 
Sucht»  die  ^ilepfie,  gehabt«  b)  „Dem  ubereiiU 
^ftimmenäen  Zeugnis  TieterGefchichtrcbreiber  aiw 
^ohte,  fsgt  er,  ward  Mohammed  fehr  oft  mit  der 
„EpSepfiebnfimsn»  etuemUehet  dsstrUftiggen 

#)  JhM. p.  f.  im  Ifoi^^ 

hj  Mitarm  OrünM.L.S^i^U*f^l^ 


;^mü:  dem  IfMueii  iw  prhflhetikihem  BefceMronK 
^bedeckte»  indem  er  vofgab,  «r  fisi  dann  alleniiil 
^mit  der  gLünaenden  Ma^eftatder  Engel  umgeken.'^ 
Und  nachdem  er  das  Zeugnis  des  Zonaras  zumBe« 
^eiCe  angefahrt  hat»  fetzt  ep  hinzu:  tjndeüi  er- 
"wähnt  doch  der  Koran  dierer  Krankheit  nirgends.*^ 
Deoiungeachtet  fuhrt  er  felbst  zwei  Stellei»  des 
Korans  an ,  worin n  aof  Mohammed  hingedeutet 
wird  und  einige  wiewohl  undeutliche  S^urea  die. 
-fiss  vo^eblichen  Uebels  zu  liegen  <bhetoeii.  Die 
crfie  Steile  ist  aus  der  73.  ifcure^  wo  er  der  $»ollebe^ 
dickti  Mann  geRannt  wird;  die  andere  aus  der  74» 
Sure»  wo  uian  iift:  fUr  Mann,  in  JMatte  gihüUt^ 
^«Der  Grund  des  erften»  fagtHortifvger,  ist  klar  und 
deutlich.  Da  die  Epilq>fie  eine  Racberife  der  VeD< 
brechen  ist,  fo  wollte  der  £aircbe  Prophet,  wenn 
ihn  der  Schauder  ergrilT,  dabei  bedeckt  fcia,  m» 
ich  dem  Anblick  det  Menfcherx  aun  entziehen.**  — 
^Waa  die  zweite  Stelle  betFiftt,  fihrt  Hottinge? 
forty  fo  helft  es  darinn,  er  iei  in  Strokmatten  ge> 
butit  gewefen,  weil,  wenn  ihn  die  Hpiiepfie  zur 
£rde  ttreckte  uiidzji  rregeu  z wanf;,  ef  daserfte  bes« 
te  ergriff,  was  ihm  unter  die  Hand  kam»  und  fich 
damit  bedeckte»  damit  feine  Leute  dte  Plage  nrehtv 
gewahr  werden  und  das  Zutrauen  triebt  verlierett 
fiiiiciitea»  das  fie  in  ihn  zu  fetzea  pflegten.  ^^  -^ 
Wir  wollen  uns  oicht  dabei  aufhalten»  diefe  ge^ 
zwungne  Erklärung  zu  widerlegen»  die  lieh  ohne^ 
hin  auf  kein  einziges  Zeusni^  eioes  arabifcben  Oe- 
fthicbtrchr)eiber&  ftikzt..  Wer  mehr  davonwifl'ea 
will»  den  verweifi^n  wir  auf  da»»  was  der  gelehrte 
Simon  Qckley»  Pvofeflbr  der  arabifcben  Sprache 
•auf  der  Uoiverfitllt  z^o^Canibridge^»  darüber  ge&gt 
bat  Indeflen  werden  wiar  noch  felbst  einmal  Ge- 
legenheit haben»  von  diefer  vorgeblichen  Krank- 
heit zu  reden»  da  nämlich»  wo  wir  von  feiner  Sen- 
duiig^  «U  Prophet»  i^reche»  t»n4  V9a  det  Entaük. 

knog 


t 

km«;^totMf  Befetträflg  ttolnaklifdii  Inmtiehi«  und 
sogleich  die  StdLIeo  des  Korrnns  prufea  werdeiH  die 
mi  jener  Mrinpng  Attleb  gegeben  imben« 

Mnn  hatein^Sege»  Meli  \t^elcberdie  Oeffiinng» 
"  ^reiche  die  Evieel  in  Mohammeds  Körper  gemacbt 
betten  j  eine  ^rbe  Wbttefs«  die  nachher  niemals 
wieder  geergangen  ist ;  lie  reichte  von  der  Grabe 
^  Magetts  ^!s  unter  den  Bauch»  «nd  ^ar  einem 
fehr  fchmalen  Hielten  ähnlich.  Anas  i  einer  der 
Gefährten  und  Vertraaten  4iea  gßttHcben  Prophe» 
«am  ersabltei  „Ich.  ftihst  bähe  diefe  Matii'ittl  fei» 
ner  Bruft  gerehen»  attoh  hat  er  üe  h^baiten»  fo  lan» 
ip  er  leMe.  mj  \      •  ' 

Uehrigena»  aatfadMi  er  mon  HaUnen  ftribl^ 
gegeben  v^ar^Utbte  Mohamtned  bei  feiner  gurtet 
drei  Jahren  naabd.^en  Vtriaef  er  tie  verlor.  Anie^ 
nah  ftarb  in  einem  Marktflecken»  Namens  Al  Ab wa^ 
^wi(chen  Mekka  aad  Medina»  liligefibr  g  Parafsn« 
gen  oordlicb  von  AI  CMchofa^  i)  Ote  Mmt^r  det 
Propheten  hatte  ihre  Oheime  befucbt »  die  Söhne 
Ada^s  and  Nadfehars  $  anf  dem  Rückwege  na<i)/i 
Mekka  aherrafchte  Üe  der  Tod;  lt|obammed  wat 
damids  fecbH  Jahr  alt.  Kon  nahm  ihn  fein  Grofa» 
Vater  AhdoLMotalieb  2a  ficff,  der  diefen  kleinen 
ZSgBng  fo  sartlich  li«bte>  dafser  ihn  feinen  eignen 
Kindern  vonsogi  er  erlaubte  ihn»  Heb  tn  4 hm  aulii 
Bette  zu  fetzen»  etneGunft,  die  jenen  nicht  wider* 
fuhr»  »pDiefea  Kind»  pflegte  er  zu  ihnen  xo  fagen» 
BMiflea  lirir  fiMt)  Wohl  in  Acht  nehmen  r*  O 

*    Her 


♦>  AmUfmia9  iSeogr.p.  tj» 
i)i)/(kMiia/bi,  py%4. 


Nor  «wti  }Mira^^oft  MottAiüiMil  di«  Erzie«'. 
hang  bei  Tein^m  Grofsvater »  i^nd  i^r  war  nicht  äl* 
ter,  als  acht  Jahr,  da  er  ihn  verlaß  AbdoUMotid- 
leb  ftarb  in  einem  Alter  ven  iio,  nach  andern  von- 
IM  Jahren,  und  wörde  an  einem  Orte ,  mit  Namen 
AUAdfchnnp  begraben«  Null  erhielt  Mohammed* 
(bine  Erziehung  von  feinem  Ob«im  Abu-Taleb»  dem 
leiblichen  Bruder  Abdoüahs,  des  Vaters  des  Pro» 

E beten«  Oiefes  ereignete  fich  im  erften  Jahre  des 
[osroes  Hormux,  d^r»  im  Jahr  Chr.  f  79,  TeinemVa. 
ter  Anufcbirwan  in  der  Regierung  von  Perfien  folg*^ 
te ;  in  eben  dis  Jahr  fetzt  man  auch  dfe  <iebart  det 
Al>u-Qekker>  a^ 


Viertes  Kapitel 

ErftB  Riifi  Mr>hamMeds  nach  Syrien  i  fem  if 
fiir  Ftldzug ; .  merkte^rdige  Probe  feiner  U^eiu 
kHU 

A 

i^bu-Talcb,  der  Oheim  de»  Propheten,  tnufste  in 
tiandelsgefchafcen  eine  Reife  nach  Syrien  tbttu^ 
dahin  n^mm  erden  Mohammed  mit»  der  damals  erfr 
X)»  oder  gar  erft  12  Jahr  alt  war i  b)  dettAbtt*Bekker«> 

dea 

.  ay  MMonUki  hei  Dfcttafmabiß  p.  34*  Elmahin. 
b)  S.Abutfedavita  Mak.p.  10.  und  Achmed  Ben 
ffofeph.  ErpeniuSi  atr  damals  die  arabifcken 
Gefchichtfdire4ber  nodt^judu  gefefen  haben  tnadu 
t€,  zweitPli  m  feiner  HUde  de  lingua  Aräbicap^ 
4<.  an  diefer  erfien  Reife  tliohummeds^  oka  weu 
i^m  Grwndt  als  weil  Elmakindoivgnfcbweigtf  aU 
lein  Olli  übrigen  erwahmen  ihrer  madhicUwu 


denBeUH  in  der  Folg«  M^in>  oder  dffentlitltM 
Aasrufer  io  .der  Mofche«.  Ab  fie  zu  Bosr«,  *)  eU 
oer  alten  Stadt  in  4en  daikrasceiii(cheir  Syrien»  an* 
kagieofe  kehrten  fie  in  dein  dortigen  Kloster  eint 
urorimi  ein  f^ewiffer  neftotianircher  Moncb  lebte» 
Bit  Namen  i'elix,  und  dem  Bdnameo  Bokaira,  vqq 
ehriftlicben  Slü'ibentea  atber  Sergius  genannt  Die- 
(er  ging  ihnen  entgegim>  nabln  &#  lehr  ehrenvoll 
bei  fich  aaC  u)id  giä  ibMn  ein  DTaditiget  Gaft« 

B^haifa  hatte>  fowohl  an  feiner  Geftalt  al« 
%wA  an  einigen  wunderbaren  Merkmalen,  in  Mo» 
haamed  ibgleicb  den  Apostei  Gottes  erkannt 
Wirklich  hatte  er  iiber  feinem  Haupte  eine  Wolke 
geleben,  die  ihn  v^or  den  Strahlen  der  Sonne  fchirm* 
le,  ümi  nicht  minder  bemerkt,  dafs  aMenthalben« 
Wo  er  fich  ntederfeUte^  alle  dürre  Baume,  ficb  mit 
Laobe  bekleideten,  um  ihm  Schatten  zu  geben  -^ 
olEenbare  Kennaeichen  der  .prophetifchj^a  Würdig 
üt  in  ihm  war.  ^    , 

Nach  der  Mahbeeit  nahm  Bohaira  den  Pronhe* 
teil  bei  der  Hand  and  fiihrte  ihn  hinaus  vor  (eine 
2ef]e;  {(im;  dann  ehrerbietig  um  ihn  heran »  zog 
ym  das  Kleid  hinterwäfts  nieder  und  bemerkte  das 
Siegelder  WeiiTagung.  das Teinem Fleirch  zwtfcbea 
heiden  Schaltern  eingedruckt  war;  berührte  e^  eh» 
rerbtetig  mit  der  Hand  und  «—  glaubte'  an  ihn. 
Hierauf  wand^  er  fich  zu  Aba-Tfleb  und  Ta^te: 

i^Kebre 

^J  SosrOf  Sastrü  (mdri  M  Mrwckftln  mit  Bo^ 
ta^  Btißmu^)  Hfti  aUe  berühmte  Handilßadt  m 
der  Laridfckaß  Umtr^m  in  Sjfrien,  vier  Tagtrei» 
fet^fitdksk  eo«  Damaskus. 

•>  GetfT^  Manacki  diahgus  am  Mamä^ 


;^Ki^hfe  mit,  iii>fem  XSnte  ttttmsk  nnt  Dtem  Hin  ift 
Acfat,  tkfs  er  dc^ti  Jude«  nicht  in  4ie  Hand«  faU«» 
Denn  tiefem  Sohne  «ieine«  Bruder«  werden  Dhifjb 
von  der  aufterften  Wichtigkeit  begegnen.  **  Er  un» 
teriiielt  fich  auch,  nniftwarganc  verttaulicb»  mit 
Aba-Bekker  ond  Belnl,  nnd  entfalte  ihnen  gnnc 
omftandlicb^  was  ficb  mit  dem  Propheten  Gottes^ 
zutragen  foiie.  »»Aber»  fytstte^t.hinzv^  voi:<«lle^* 
Dingen  nehmt  ihn  vor  dem  Bibel -Volk,  das  tat» 
den  Joden»  wohl  in  Acht/*  Abu*Taleb  und  feine. 
Gefährten  befolgten  feinen  Rath  und  kehrten  .auf 
der  Stelle  nach  Mekka  sarttck,  wo  fle  den  Köret., 
fehlten  Nachricht  von  deh  Zeichen  und  Wundem 
erteilten»  durch  welche  ihnen  Gott  die  Propheten» 
gäbe  ihrea  kleinen  Reifegefafarten  kennen  gelehrt 
hatte« 

Unterdefs  hattet  der  Apostel  Gl>ttei  das  jäni^ 
lingaalter  erreicht.  In  Anfehung  feiner  Lei&esga«. 
ben  war  er  der  fehönste  und  wohl^ebildetfte  allet^ 
Manner;  aber  noch  weit  mehr  smchnete  et  fleh 
vor  allen  durch  Verftand  und  Tugend  aus.  Er  be*. 
wiefa  Scharffinn  in  feinen  Antworten  •  Richtigkeit 
und  Schicklichkeit  in  feinem  Ausdruck»  Anfriditig« 
keit  in  Reden  und  Thaten,  und  den  ^röfsten  Abibheft 
Yor  allem  Unanftändigen  nnd  Unehrbaren ;  ^dahef 

giben  ihm  feine  l»andsleote  den  Zunamen  Ai^Amin^ 
sEhrUchen^  des  Dremn^  denn  Gott  hatte  ihn  mit 
all  den  herrlichen  Gaben  gefchmuckt,  die  den  wah)% 
kaftig  ehrtidim  Mann  machen. 

In  ein^tn  Alter  von  14»  wie  Abul-Feda  fagtr 
oder,  nacli  dem  wahrfcheinlichern  Bericht  aller 
Mdem  Gefchichtlfehreiber,  von  aö  Jahren»  trugtfef 
Apostel  Gottes»  unter  feinem  Oheim  Aba- Taleb» 
Ibin^  erAen  Waffen.  Sie  befanden  iich  aber  bei 
4em  Heer  dtr  KoreUiibitin  1  die  damala  mit  den 

I^eon» 


Kentniteti»  ,Wn»cli  abch  mit  den  HawalTenften 
Krie{(  fahrtet)  und  beider  Sieger  >Ä-urden.  a)  Die 
Urfacb  diefes  Krieges  hat  tnanutis  nicht  gemeldet; 
xnan  nennt  ihn  aber  At-Fadfchar,  d.  i.  denbofeniipA 

S'  otthpmlUxvQg^  weil  die  beiden:  Parteien  aufeinan- 
er  (b  erbittert  warei^  in  Ihrer  Wuth  fo  weit  gin- 
gen,  dafs  He  fogar  in  den  vier  heiligen  Monaten 
Scbkichten  lieferten,  in  welchen  es  doch  verboten 
ist,  fich  zafchiagen,  nämlich  ini  Moharrtm»  'Red* 
febeby  DhuLKadä  und  Dhul-Hedfcha. 

Vngef^r  ^m  ^iefe  Zeit  gab  der  Prophet  eine 
denkiirnrdige  Probe  feiner  tiefen  Weisheit  b)  Die~ 
Koreifchiten ,  Welchen  die  Kaaba  oder  daft  vier« 
eckige  Haos  des  niekkanifcheft  Tempels  zu  klein 
und  niedrig  war,  riflen  es  ein,  um  es  gröfser  und 
boher  20  bauen.  :Als  aber  das  Gebäude  bis,  zu  der 
H6fae  au^efuhrt  war,  wohin  man  den  fchwarzen 
Stein  fetzen  mufste,  erhob  fich  unter  den  Stummen 
ein  grofser  Streit  über  die  Frage,  wer  die  Ehre  &a^ 
ben  foUte,  den  Stein  an  den  beftimmten  Ort  zu  he» 
ben?  Endlich,  nach  vielem  Wortwechfei,  kamen 
üq  ßberein,  fich  darinn  dem  fchiedsrichterlichen 
AÜsfpruche  desjenigen  zu  unterwerfen,  der  zuerft 
an  der  heiligen  Pforte,  Al'Häram,  erfcheineti  wur- 
de. £s  traf  fich,  dafs  der  Apostel  Gottea  zuerft 
hineintrat,  und  fo  ward  er  zum  Schiedsrichter  er- 
nanht.  In  diefc^r  Würie  befahl  der  Apostel,  dafi 
man  den  fchwarzen  Stein  auf  einen  grofsen,  aus* 
gebreiteten  Teppich  legen ,  und  dafs  verfchledene 
MSnner  aus  einem  ]«den  Stamme  an  den  Enden  an* 
fiiSen  und,  alle  ^ufammen,  ihn  bis  zu  der  Hohe  des' 

a)  AUKoliaimi  Piru  Zabiidl.  —   Viia  Mah:p, 

IK  —  Pocbckii  Specitnen^ 
V)AC.DJchuzL 

Q 


OrtÄ  ktifh«beQ  follteii.,  wo  er  Iiinkomitte&  mufste. 
Als  dis  gefcliehen  war,  nahm  er  den  Stein  von 
dem  Teppich  ab  und  legte  ihn  mit  eignen  Händen 
uiedcn 

Man  bekleidete  damals  die  Kaaba  mit  einen 
Schieier  von  feiner  ägyptifcher  Leinwand  und  alle« 
ward  mit  Tapeten  von  verfchiedenen  Farben  be-  - 
deckt.  Der  ertte  aber,  def  fre  in  der  Folge  (im  73.  ' 
J.  derHedfchra')  mit  feidhen  Tapeten,  die  reichlich 
mit  Gold  getticktund  befetzt  waren,  bekleidetbät> 
(das  Wfit  He(Uchas>  tler  Sofaa  JorephB. 


Fänftcs  Kapitri. 

t/loh^mweds  zweite  Reife  nach  Syrien,    tt^u\^ 
der,  dießch  dabei  ereig^eu^ 


'Ais^ 


' **ls  der  Apostel  Gotted  das  Altfer  Von  a?  Jahreiv 
erreicht  hatte,  kam  der  Ruf  von  feiner  Recbifchad 
fenbelt  auch  vor  Khadidfcha,  eine  Tochter  KöWai* 
leds  undEnklin  Afads;  —  fie  fühlte  Hochachtung 
l^nd  Neigting  za  ihm  und  bot  ihm  an,  rechlich  für 
feinen  Unterhalt  zu  forgen^  wenn  er  ihr  als  Faktor 
in  ihter  Handlung  dienen  und  eine  Reife  nach  Sy» 
irienthun  Wollte,  om  fiir  fie  Waren  einzukaufen 
Und  zu  verkaufen,  piefen  Vorfchlag  nahm  Mo^ 
hamkned  ixüt  Vergnügen  an.    , 

Diefe  Kh^didfchah  war  eine  reichfe  Kaufmanns. 
fraü  von  virzig  Jahren,  die  fich  durch  den  Handel 
ei^  fiackes  Vermögen  erworbea  hatte  >    wie  fich 

denn 

a)  AUKadau 


99 

denn  ile  fCor^lfchiten  fiberl)anj>t  init  hhtonietm 
Flei(s  auf  die  Handlung  tu  legen  pflegten«  Sie  war 
Wittve  onti  hatte  ^wei  Männer  gehabt;  der  erte 
liiefs  Atik,  der  ondere  aber  Abu.Haiat»  welcher  mit» 
tieo  Kindern  Abdol-Otr«  in  Kompagnie  gebändelt  • 
lüitte.  Sie  war»  am  es  mit  wenigen  zu  fagen,  ein# 
£ttfame,  kluge  and  edle  Dame;  Gott  hatte  fie  Jüait 
groHien  Tugenden  gefcbmQckt;  und  ihr  tadellore« 
Leben»  die  Unfchuld  ihrer  Sitten  batten  ihr  allgt- 
Meine  Hochachtung  erworben,  ü^ 

Alfo  übertrug  Khadidfcl^a  dem  Propheten  dit 
Beforgung  ihrer  Gefchafte;  fie  gab  ihm  einen  Skia. 
Ven»  Hamens  Maifara^.zum  Reifefährten^  und  Mo» 
liammedy  mit  allem  Nöthigen  verfehen>  machte 
£cfc  mit  diefem  auf  deu  Weg,  Und  reiste  fiacb  Sy* 
rien  ak 

Als  fie  KU  Bosra  ^nkamoni  kehrten  fie  ^9^iede> 
indem  Kloster  des  Mönchs  Bohaira  ein^  des  namli« 
rhen,  den  der  Prophet  Gotted  auf  feiner  erften  Cy^ 
.  Hfehen  Reife  gefehen  hatte,  bj  In  eben  diefer  Stadt 
fanden  fie  noch  einen  andern  fyrifchen  Mönche  mit 
Namen  Neftor,  äu  Welchem  Menfchcn  aller  AW 2» 
reifen  pflegten )  um  ihn  >  als  ein  Orakel>  um  Rath 
zu  fragen,  x  In  Gegenwart  diefer  beiden  Mönche 
gefchahen  neue  Wander»  Mohammed  hatte  ficÜ 
Unter  einen  Baum  gefetzt  T  nicht  lange,  fo  üngder 
Baum  an  scu grünen^  Bldthen  ^ix  tteibenundFrüctK  . 
tezQ  tragen;  rings  umher  gevrann  der  Boden  frt. 
fches  Grün  und  neues  Leben  >  und  der  Baum  felbft 
bog  feine  Zweige  über  den  Apostel  und  bewegte 
fie  fanffc»  nicht  anders«  als  ob  er  ihn  liebkofen  >voll. 
te»  «—  Bei  diefem  Anblick  thaten  die  beiden  er- 

G  d  ftaun» 

i)  D/ckannahu 


10« 

ftaunten  MSnetietineA  lauten  Sebfei  Qvd — ghob^ 
tc  an  ihn.  ,,Und  fonach,  wie  Dfchanoabi  bemerktv 
-war  das  Brkentnis  ihres  Glaubens  noch  älter  als 
Mohammeds- prophetirchb  Sendung;  jedoch  auch 
Waradcft  und  der  Mönch  Adas  —  fonft  aber  ni». 
anand  — -  haben  noch  vor  feiner  Sendung  fm  ihn  ge* 
glaubt. 


'   Sechstes  Kapitel 
ISlofdih  Mohammeds  und  der  Kkadidfchä, 


N 


achdem  Mohammed  feine  defchäfte  in  Syrien 
abgethati,  die  mitgebrachten  Waren  verkauft  und 
neue  ein|(ekaurt  hiitte>  b^egab  er  iich  mit  Maifara 
Y'iederauf  den  Hackweg  nach  Mekka.  AU  ec  aber 
tH  MarroUDhuharan,  ungefähr  eine  Tagereife  oder 
vier  Meilen  von  der  Stadt  ankam ,  hieb  er  die  Ka« 
mwatve  langfam  nachfolgen  >  ritt  voraus  und  kam» 
UQi  die  Mittagsftunde  zu  Mekka  an. 

^  Um  diefe  Zeit  befand  fioh  Khadidfcha  auf  dem 
Altan  ihres  Haufes ,  und  fah  den  Propheten  kom- 
snen,  deren  Pferde  wkt;  über  ihm  aber  erblickte 
fie  zwei  Engel,  die  ihm  mit  ihren  Flügeln  Schatten 
machten.  Erftaunen  und  Freude  ergriirfie  bei  die- 
fem  Anblick ;  iie  zeigte  ihn  den  Damen,  die  bei  ihr 
waren,  und  von  dem  Augenblick  anfimlte  fie  gro*" 
^se  Hochachtung  für  den  AposteL  Da  aber  auch 
Maifara  angekommen  war  und  ihr  die  wunderba« 
ren  Dinge  erzahlt  hatte  woTon  er  Augenzeuge  gft^ 
wefen  fei;  -—  denn  er  beteuerte  unter  andern,  ani 
^^voUen  Mittage^   als  die  ^(^nyijin  ihrer  höchften 


lOI 

GhaA  ftaii4^  zwei  Engel  fefehen  cd  fciten,  die 
«Uendiaiben ,  wo  er  hinging ,  Mottanuned  mit  aus- 
l^efpreiztea  Flügeln  befcfaatteten  i  eine  Erzahlongy 
die  das  9  was  ue  nor  eben  falbft  gefehen  liBtte,  fo 
feir  beftatigte:  —  da  fublte  fieh  Khadidrcha  voll 
der  innigften  Verehrung  des  Propheten  durcbdmn« 
gen  and  ward  ihm  von  ganx^  Seele  augethan.  Ata 
er  ihr  bieranf  über  den  genacHten  GewiaB  Rech- 
nung  ablegte^  fo  zahlte  fie  ihm  den  Gehalt,  wel« 
cheaÜe  ihm  verfprochm  hatte»  doppelt  ans. 

Dabei  fiefa  fieea  nicht  bewenden;  kanm' waren 
awei  Monat  Rnd  swailasig  Tage  verfloßen^  fofuhl« 
te.lieh  Kbadidfch^  von  einer  fo  heftigen  Liebe *9U 
ihm  eDtflainmtf  dafs  fie  im  Ernft  darauf  dachte»  ihn 
xn  ihrem  Qemabl  zu  machen./  Sie  teilte  dief^  Ab« 
£cbt  ihrem  Sklaven  Matfara  mit  und  gab  ihm  den 
Auftrag»  dem  Propheten  Gottea  in  ihrem  Namen 
diefe  Erklärung  zu  thnn«  Und  da  er  ihn  (einer 
Seits  in  Khadidfcha^  verliebt  und  mehr  als.  geneigt 
fand,  feine  Einwilligung  Zru  geben»  fo  katner  bald 
mit  diefer  gunstigen  Nachficht  zu  feiner  Herrfcl^aflf, 
raniruckr  welche  dann  eine  aweite  Boffchaft  aoMo- 
bammed  abfandte,  mit  Bitte>  fie  zm  heirathen. 

Ca  Abn-Taleb,  der  Oheim  des  Propheten,  üt 
geg^nfeitige  Einwilligung  beider  Teile  erfahren 
hatte»  kam  er  in  Begleitung  der  vornehmften  Ko- 
leifchiten,  und  vernichtete  die  gewöhnlichen  Ge«. 
brauche,  um  feinen  Neffen  mit  Kbadidfcha  zu  ver- 
malen; er  Iprach  dabei  das.  folgende  trefiliehe  For. 
mülar,  das  angeführt  su  werden  verdient,  da  es 
uns  die  fchonen  Sitten  der  Araber  zu  jener  Zeit 
kennen  lehren  kann,  .»»Gelobt  fei  Gott!  der  ans 
vom  QefcbUcht  Ibrahims  und  Ismaels  h^t  laiTen 
gehöhten  werden;  der  uns  das  heilige  Land  zum 
Erbe  cegeben^  una  au  Hiitetn  des:  fiaufes  der 
.  V      .Wall. 


X 


I0Ä 

WanGd>ft  beftcllt  und  zu  Hlelitem  einjpfetst  hat 
dber  die  Menfcben !  —  Angefehf  n ,  dafs  Moham« 
|iie<l*  der  Sohn  Abdallahs»  mein  N^ffe^  antweL 
ehern  keiner  unter  den  Koreifchiten  darf  verglidien» 
keiner  auf  die  Wage  gelegt  werden ;  denn  er  über. 
wiegt  alle  an  Schönheit»  an  Tngend»  an  Verftand 
und  Scharffinn  i  ob  er  wohl  die  Guter  des  Glück« 
oicht  befitzt»  die  docJ>  nur  ein  flüchtiger  Schatten^ 
€u\  anvertrautes  Pfand  find,  das  maa  zurückgeben 
snufs»  .es  fei  fräho4er  foat;  -^  arvgefehen»  daf^er« 
wähnter«  mein  Neffe»  Kbadidfcha  liebt»  undKhadid« 
fcha  wiederum  ihn  liebt»  (b  erkläre  ich»  dafa  ich 
4ie  Mitgabe,  die  ihr  zur  Abfchtiefsung  diefer  £h4 
Terlangen  könnt»   für  ihn  traf^en  wilU^^  a} 

Ata  Abu.Taleb  diefe  Worte  gefprochen  hatte^ 
vermählte  er  fie  feierlich  und  zahlte  i^inem  Neffen» 
tus  feinem  eignen  Vermögen »  zwölf  Unzen  Gol4 
dar»  oder  gab  ihm«  wie  Abul^Feda  fagt»  zwanzig 
|unge  Kameele.  Nachher  ward  ein  Hochzeitfchmaua 
gegebed»  wozu  man  ein  Paar  Kameele  gefchlach« 
tet  hatte;  jedermann  war  dabei  willkommen;  Kha« 
didfcha  Uefa  ihre  jungen  Sklavinnen  zum  Schalter 
der  Pauken,  tanzen»  wahrend  dafa  ficb  der  Apoatet 
mit  (den  anwelenden  Verwandten  vertraulich  unter« 
hielt  s  Gott  gofs  Freude  in  fein  Herz»  undaiichAbu« 
Taleb  Heft  alle  Schwermufch  fahren  und  iibertieQl 
fich  heute  ganz  der  Freud*  und  Fröhlichkeit.  • 

Sobald  Halima»  die  Amme  des  Propheten»  fei« 
ne  Heirath  mit  Khadidfcha.erfahren  hatte»  befuch*^ 
te  fie  ihn  und  ftelite  ihm  ihre  Armuth  vor«  Det 
Apoatel  hatt*  Mitleiden  mit  ihr  und  legte  fttr  fi« 
ein  smtea  Wort  bei  feiner  reichtn  Gattin  ein.  Die^ 

0)  Ebn  n  Hamim's  TadUtatnh »  o^.  DifAmt^^ 
keUen. 


te  gab  ihr  virzrg  Stück  Schafe  und  Halima  kehrtt 
vergnügt  auf  das  Lahd  in  ihre  Wohnung  zurück. 
In  der  Folge»  als  feine  prophetifdie  Sendung  fchon 
kund  war,  gab  Halima  dem  Apostel  Gottes  einen 
zweiten  Befiicb^  fie,  brachte  ihren  Mann  Al-Hareth 
mir  und  beide  nähmet^  l>inen  Qlauben  an. 

Nach  einer,  te  vorteil  hafte  j»  Verheirathung 
lachte  Mohammed  feines  Glucks  zu  genie&en«  Er 
nahm  fich  indei^  der  Angelegenheiten  (binee  Hao^ 
fes-  an,  erfäilte  alle  Pflichten  eines  ^uten  Ehetnann« 
und.iiers  es  nicht  an  fich  fehlen,  feiner  Qattin  Kiiv 
Aer  zu  geben.  Sie  bekam  deren  achte»  nämlich 
vier  Sohne  und  vier  Töchter,  Det  ältefte  von  de» 
Söhnen  war  Al-Kafem,  nach  welchem  Mohamme4 
den  Besnaitien  Abul^kaßfm,  d.  i.  Kofem^  Fater  be« 
kam,  nach  der  Sitte  der  Araber,  die  fleh  von  ihrena 
Erdgebornen  einen  Zuriamen  geben.  Die  dre^ 
übrigen  waren  AI- Taieb,  AlTaher  und  Abdallah  j 
fieftarben  aber  alle  vier  in  zarter  Jugeod.  ja  di» 
beiden  erften  labten  nur  6tne  Weche.  Die  Töch. 
ter'waren  Fafma,  Zaina»  Rokaia  undOm<KoU 
thum;  fie  wurden  fäqimtlich  verheirathet,  undwifv 
Werden  in  der  Folge  Gelegenheit  haben»  von  ih« 
nen  mehr  zu  fagen« 

Was  der  Prophet  Got^e»  in  d^n  erften  fünf*. 
atehn  Jähren  nach  feiner  Verheirathungt  d,  i.  von 
feinem  fünf  und  zwanzigften  bis  zum  virziglten 
Jahre  gethaa  hat»  davon  finden-  wir  in  den  Ge^ 
fehichtfi:hretber% nichts.  Nur  B«inen  Umlhnd  le«. 
fen  wir  hei  Ahul  Feda,  a}  der  fehr  merkwürdig  und 

! gleich fam  der  Grand  aller  grofsen  EreigniiTegewe* 
isn^  ist,  die  fich  in  der  Folge  zugetragen  haben» 
HJunlich,   dafa  ihm  Gott  die  Lieb«  zur  £iafan^keit 
-  an4 

9)  £14«  15^ 


104 

und  ftUleiv  Mufie  emflftfsle,  und  diCs  fich  der  Ap< 
tel  einen  ganzen  Monat  lang  in  einer  Hole  des  Ber* 
ges  Hera' aafhielt  9  welcher  A'bn  Mekka  ongefaltf 
fkei  Meilen  entfernt  ist  '. 


Siebentes  Kapitel* 
'  Mahammeis  Setuhng^ 

A 

^-*1^  der  Apostel  zu  d^m  rollen  Alter  von  virrig  ■ 
Jahren  gekommen  war^  fandte  ihn  Gott»  a)s  (einen 
Propheten  zu  Roth  und  Schwarz,  d.  u  zu  allen 
Menfchen  überbauptt  wiewohl  man  dennoch  unter 
den  Sdtwarzen  infonderheit  die  Araber  yferfteht^ 
diefchwarzbraun  ftnd^  und  unter  den  RothmAie  ubri« 
gen  Völker  mehr  nordwärts»  weil  fie  ein  rptber 
Geficht  haben,  a)  —  Dief^  Sendung  hatte  den 
Zwecke  das  Gefetz  Gottes  einzuführen  und  die  aU 
ten  Gefetze  [Religionen]  abzufchaffen,  d.  i.  den 
Gotzendienü:  auszurotten.  Denn  er  hatte  nicht 
den  Auftrag»,  das  Judenlund  Chriftenthuur  ganzlich 
abzufchaffen  j  fo.ndem  nur  zu  verbeflern»  van  ein« 
gefchlichenen  Mißbrauchen  zu  reinigen  und  zu  der 
Geftalt  des  Islams  zurückzufahren»  d  i.  zu  der 
wahren»  alten  RetigiQii»  welcher  Abraham  und  die 
Propheten  zugethan  gewefen  waren.  »»Denn»  wie 
der  Koran  figt,  b)  Abraham  war  weder  Jude  noch 
.Chrift;  er  war  ein  wahrer  Gläubiger  u&d  gehörte 
nicht  tu  ikv  Heiden  Zahl. '« 


Ein 


a)  Aiutfei,  14,  c.  not, 

b)  Swa  34 


W5 

-Einttlc^tiiches  nni  wahrhaftes  Gelicht,  erriihlt 
AbuUFeda,  war  das  erfte,  wodurch  der  Apostel  den 
Beruf  und  das  Amt  des  Prophefen  erhielt  Dfchaiw 
Babi  indeft  verfichert,  dsfe  ihm  Gott  fchon  vorher, 
fecfas  Monate  lang»  feine  OSenbarungeh  im  Traum 
mitgeteilt  habe,  worauf  ihm  der  Env;el  Gabriel  auf 
dem  Berge  Hera  klar  und  deutlich  erichienen  feL 

Dem  (ei  aber  wie  ibm  wolle ;  als  das  Jahr  der 
Sendung  gekommen  war,  ging  der  Apostel  Gottes^ 
nach  feiner  Gewohnheit  im  Monat  Ramadban.  in 
feine  Hole;  er  hatte  einige  Diener  bei  lieh  und 
Mieb  darinn  bis  Zü  der  Nacht»  in  welcher  ihn  der 
AUerhöchfte  ehren  wollte.  ,  Diefe  Nacht  wird  ina 
Koran  die  Nacht  AUKadar^  d.  L  det  Fiigung  oder 
^e$Igottlichen  Rathrchlufles  genannt,  weil  der  Ko.' 
tun  darinn  zum'erftenmale  ganz  vom  Himmel  her. 
-abfiieg;-denn  nachher,  binnen  ag  Jahren»  ist  er  nur 
Jluckweife  herabgekommen. 

In  diefer  beriihmten  Nacbt ,  welche  2wifchett 
den  23.  und  14.  Ramadhanjdes  erften  Jahrs  der  Sen^ 
dnng  fiel,  ,kam  der  Engel  Gabriel  zum  Apostet 
Gottes  und  fpracH  zu  ihm  die(ea  Wort :  Lss!^  „Ich^ 
kann  nicht  lefen,*'  erwiederte  der  Prophet  a)  — 
^Lis!  verietzte  Gabriel,  im  Namen  des  Herrn,  der 
alles  erfchaffen,  der- ausbin  wenig  geronnenem 
^Blot  den  Menfcben  6)  gefchaffen  hat;  IIa!  denn  der 

Herr 

u}  Die  Mohammedaner  gejkhen^  daß  ihr  Prophet 
weder  tefen  noch  fchreioen  konnte;  daher  beiß  er 
auch  hi  mehrem  Stellen  des  Korans  ^  der  »wiw 

"    Uhrte  Prophet. 

^)  Nicht  Adam^  finäem  die  von  Adam  gebomen 
Jtef^chen.  Raieh^  ein  berühmter  Austegerf  fagt  ^ 
Gott  hßbe  alte  Menfehen  Mf  dickem  JBtutege^ 

ßhafeng. 


Hern  Ist  tincndlich  preiswiirdig ;  er  hat  den  Men- 
fchca  den  Gebrauch  der  F^d  er  .'gelehrt,  er  hat  ihn 
alles  gelehrt,  was  er  nicht  wu&te**'  a) 

Per  Prophet,  fagte  dieftlben  Worte  her  unä 
girfc  ^«""  ^^s  auf  die  Mi>te  6es  Berges.  Hier  hör- 
te er  eine  Stimme,  die  von  Himmel  kam  und  ihh 
diefe  Worte  vernehmen  liefs.  „Mohammed  ,  du 
"bift  der  Aposte»  Gottes  und  ich, bin  Gabriel/*  — 
Da  blieb  der  Prophet  eine  Weile  ftehen  und  be- 
trachtete Gabriel,  bis  floh  der  Engel  zurückzog, 
vorauf  er  auch  umkehrte.  Nachdem  Dfchelalod- 
din  zeigt*;  fich  Gabritl  bei  diefer  Gelegenheit  dem 
Mohaaimtd  nur  von  Fern,  weil  er  fich  in  der  ihm 
ängefchafTenen^Geftalt  fehen  liefs.  Der  Prophet 
hatte  ihn  darum  gebiten;  allein  fobald  .er  ihn  er-^ 
blickte,  fiel  er  in  Ohnmacht^  daher  eriTchicn  ihm 
der  Engel  nachher  allemal  infmenfchliqher  Geftal^ 
um  fich  ihm  mehr  nahern  zu  können« 

Bei  feiner  ^turiickkunft  in  Mekka  erzählte  der 
Apostel  Gottes  Kbadidfrha  ,  was  er  gefehen  habe. 
„Ich  bin  entzückt,  rief  fle\  eine  fo  angenehme 
Kachricht  zu  hören!  Ich  fchwöre  es  bei  dem,  der 
die  Sele  Khj^didfchas  in  feiner  Hand  hat,  du  wirft 
in  /der  That  der  Prophet  diefes  Volks  werden!"  — 
Und  damit  ging  fie  fogleich  zu  Waraka^  einem  Ur* 
epkel  Kefasj,  ihrem  Oheim,  b)     ^ 

Das  war  ein  Mann,  O  der  fehr  viel  la  BSchcrn 
gifUfen  und  aufa^rdem  ^uch  durch  den  Umgang  mt 

ick 

ßhafm^ausgenqmmenAäam^  Sva  und  Ifa^  (S^ 

•J  Karan^  iSWrr  o^.  v.  ?. 

b)  Achmed  Ben  ^ofifhs  G^/Mchte^  P.  U  C  Q. 

«1  ^iM/^d  f.  xi^ 


den  AnhSftgemAs  wohHeaCrelfetze»»  alsdesEvftQ« 
freiiams  vielerlei  gelernt  hatte«  Khadidfcha  gab 
ihm  Nachricht  von  altens«  was  ihr  der  Apostel Got« 
tes  anvertraoet  hätte.  „Bei  dem  dreimal  heiligen 
Gott  J  rief  Waraka;  ja  bei  dem,  der  die  Sele  Wa.  , 
irakasitt  feiner  Hand  hat}  Du  fag(t  die  Wahrheit» 
|[badidtcha!  Denn  fchon  vor  langer  Zeit  hnt  dai 
löbliche  Gefetz,  das  uns  Mufa  [Mofes}  gebracht  , 
bat,  feine  Ankunft  verkün/digt.  Glaube  mir,  er  itit 
4ler  Prophet  diefigs  Volks  J^    ' 

Khadidfcha  kehrte  darauf  zum  Apostel  zurdclt 
und  erzüblte  ihm ,  was  ihr  Waraka  gefagt  hattet. 
Diefer  verrichtete  deshalb  fein  Gehät,  that  alsdana 
4en  fiebenmaligen  Umgang  um  die  Kaaba  und  be< 

fab  fich  endlich  wieder  nach  Haufk.      Von  diefem- 
agean  wurden  feine  Offenbarungen  häufigerj  und 
eine  folgte  immer  auf  die  andere.     .       '       ^   ^ 

Unter  diefen  Ofienbamngen  ist  eine»  welche 
Dfchannahi  mit  der  allererfccn  zu  verwechfela 
fcbeint;  er  fuhrt  üe  als  einen  Umftand  an,  weU 
chen  Abal-Feda  ubergang;en  habe.  Er  fagt :  Nach- 
dem der  £ngel  Gabriel  den  Propheten  d%s  fünf uud 
lieun^gfte  Kapitel  dea  Korans,  mit  der  Ueber« 
fcbrift,  geronnenes  Bhtt,  and  den  Anfang;  JJs!  ge*» 
Ufart  hatte,  fc^harrte  der  Engel  mit  feinem  Fufks 
die  Erde;  fchnell  entquoll  ihr  Wailer,  und  er  lehr«. 
te  ihn  den  Gebrauch  der  heiligen  Ab wafchung  oder 
diti  ff^ödka^  d.  i.  die  Reinigung  und  das  Gebät» 
Welches  man  jedesmal  mit  zwei  Verbeugungeii 
verrichten  mu&  aj 

^  Die- 

4^)  iiie  Hßmgm^  ist  der  eijte  van  denfmf  Grmd* 
§riikeln  dergeißHcken  Ucbnng;  der  zweite  ist  das 

.  (Sebätf  der  dritte  da^  Almofen;  der  vierte  de^ 
fastefij^jmdder  fünfte  dit  ff^aUfahrrnach  Mtkkä^ 


JOS      ^      . 

Ditfem  Sdiriftfteller  zufolge  hat  Gott  uti  ebeA 
jjem  Tage  feinem  Ppopheten  das  Gebot  der  Retnu 
gunß  uod  des  Gebäts  gegeben»  Vor  Freude«^ 
etitTÜckt  darüber »  kam  Mohammed  zu  Kh»-'" 
didfcha  zurück,  wohnte  ihr  bei,  nahm  fie  dann  bdl 
der  Hand  und  führte  fie  fin  den  WunderquelU  In 
diefem  wufch  er  fich  zuerSt  felbst,  um  fie  die  Ge- 
bräuche der  Reinigung  zu  lehren»  und  gleich  nach 
ihm  wufch  fie  fich  auch.  Nach  diefer  Reinigung 
blieb  der  Prophet  firehen«  that  fein  Geb'at»  undlCh^ 
didfcha  that  es  auch.      Alfo  ist  fie»  nach  dem  Pro- 

Sheten»  unter  allen  Sterblteben  die  erfte  gewefen, 
ie  das  Gehat  mit  zwei  Verbeugungen  verrichtet 
hat.  Dis  beftätigt  die  Tradizioni  Mohammeds,  des 
Sohns  Abdc^i-Bars «  eine  fehr  glaubwürdige  Tradf« 
zion !  Man  mufs  aber  diefes  Geb'ät  täglich  zweimal 
verrichten ,  nach  den  Worten  des  Höchsten  ,  und 
den  Herrn  lobpreifea  am  Abend  und  am  Morgm,^ 


Achtes  Kapitel« 

Khaiidfcha^  Ali  und  einige  ändert  nehmen  di0 
Religion  Mohammeds  an. 


Kh 


'^hadidfcha  war  unter  allen  Sterblichen  die  erfte, 
\yelche  geglaubt  und  den  Islam  angenommen  hat; 
niemand  kam  ihr  darinn  zuvor»  und  fie  war.es, 
dfe^  >vie  uns  das  Duch  Sahib  aj  meldet,  dem  Pro« 

ph». 

a)  Sahih^  d.  i.  der  AufrichHge  ^  ist  ein  Bnck  der 
Sonna  und  enthält  die  glaubtefurdigflen  üeberlUfe^ 
rungen,  von  dem  berühmtem  Bocltdri  u^  ^\g^ 
fampiiit.  ., 


^ti^teii  einft  Oriegenlicit  gaby  diefe  Worte  %n  fbre^ . 

thexix  „ühür  dm  Nlännernfmdit  man  mekrere  yoiU 

kothmne,  aber  unttr  den  Weibrm  nicht  mtkr,  als  vie^ 

t€.  mSmIich  Afia^  di^  öematin  Pharaons^  Maria  dU 

Tothier  /Imrans,    Kkadfdfika,    die  Tochter  KotaäU 

kdSf  tmd  FiUme,  die  Thditer  Mohammeds  '^  a)  Doch 

fi}  wenig  man  dartn  zveifek»  d«&  KhadMibha  die' 

erfte  gewefen  fei ,  die  den  Islatu  annahm ,  fo  'uiv 

«iaa  £nd  die  üercfaicbtrcbreibor  in  Anfehang  deC 

fen»  der  diefii  neue  Religion  unmittelbar  nach  ibr 

angenommen  bat    Indefii,  d^r  Verfafler  des  Bacha 

AiSeirat  und  arsdere  gute  Stbriftfteiler  ^eriicbern» 

dafr  AU,  der  Sohn  Abu-Talabs  nach  ibr  zaerft  MU- 

f  ulman  geworden  iat    Diefer  war  damals  erft  neuti| 

Bach  andern  sehn  oder  elf  Jabr  alt. 

V 

Schon  einige  Zelt  vor  Verkündigung  des  Ts. 
huBur  war  tiefer  Ali  in  das  Haus  des  Propheten  ge. 
kommen  und  wurde  jezt  unter  feinen  Augen  eno* 

En;  «hi£U  hatte  Folgendes  Gelegenheit  ge(;eben, 
i  euier  Tisurung  und  Hungersnotli,  in  welcher 
auch  die' Koreifchiten  litten,    nahm  der  Apostel 
trahr>  dafs  «s  feinem  Oheim  Aba-Taleb  faaer  w^df 
.  eine  zahlreiche  Familie  zu  ernähren  und  fa^^te  des« 
haft  2U  AtAbbas,  feinem  ändern  Oheim:  ,yDo  fie- 
hell,  da(s  dein  Bruder  Abu-Taleb  eine  ilarke  Fami^ 
Ke  hat:  k£i  ans  yetfachen,  ob  wir  ihm  einige  Er* 
kicfatrnng  verfcbaffen können,  inden^  Wir^  daund 
ach,  ein  Pur  feiner  Kmdsr  ins  Brot  nehmen/'    Sie 
pngen  alfo  zn  Abu-Taleb,  erofFneten  ihre  Abficht^ 
ihn  zu  nnterftiit:ien ,  und  da  er  die  Antwort  gab. 
Wenn  fie  ihm  feinen  Sohn  Okaii  Hefsen ,  fo  könten 
£e  von  den  übrigen  nehmen,  welche  fie  wollten: 
fo  wähke  der  Apostel  Gattes  den  Ali  und  nahm 

ihm 

,  i)  jforM,  Sür.  t6;  ii.  ar. 


ihn  10  fein  Matts  ttisd  Unfeioeh-  Tifch.-  AI  -  Ahbatr 
abur  wählte  fich  unter  dt^n  Sohlten  Abu-Talebs  dea 
DMiafar.  So  blieb  a!fo  Ali  von  der  Zeit^fi  in  dem, 
'Haufe  des  Apostels,  bis  Gott  ihm  die  propjietifche 
Sendung  auftrug,  da  denn  Ali  Zeugnis  gab  von  feiner 
Wahrheit;  auch  Dfchafar  blieb  bk  zur  Zeit  lies  ü« 
laiAs  bei  feinem  Oheim. 

Was  noch  InehrbeWe/rcnkJinn,  dafs  Ali  def* 
erfle  gewefen  ist,  der  gleich  nach  Khadidfcha  und« 
Yor  allen  Männern,  den  Islam  angenommen  hat» 
das  ist  eine  ^telle  in  feinen  eignet, öedichten,  *). 
Nvorinn  e^  felbst  fagt,  «r  fei  in  Annahme  des  Glau»f 
benä  allen  vorgegangen  und  ^|damals  noch'  ein- 
kleiner  Knalle  nur»  noch  lange  nich^  gtreifit  fisunl; 
Mann  gewefen," 

Zaid»  derSohnHaretbas»  ^Arard  Mululman  naolc 
Ali;  er.  war  ein  Sklav  des  Apostel^,  der  ihn  ge^. 
kauft  hatte,  aber  nun/chenkte  er  ihm  die  Freiheit. 
Auf  Zaid  folgte  jibu-  Bekker  in  dem  Bekentnis  der 
iieuen  Rieligion.    Er  war  drei  und  dreifsig  Jahr  alt« 

Unt^ 

*)  Alis  Gedichte  hat  zuerß  Philipp  Guädagtwtt 
(ein  Minörit  und  Letlar  der  arahifchen  und  th^U 
daifchen  Sprache  zu  Rofn)  druckest  Ic^m  mdßi. 
feiner  arabifchen  GranifHatik  (  hijlituüonibus  Arih^ 
bicis)  beigefügt;  befoiiders  aber  hat  fie  Qerwd 
Jüitfpers  u.  d,  T.  edirt:  Jli  Beti  Abi  Taleb  Cut* 
wina^  Arabice  et  Lattnet  edidit  etnotis  tlkitstra*- 
Vit  Gerardüs  Kuypers.  8«  «»ö/«  Lugd.  Bat.  J745. 
Hundert  und  netm  und  fechzig  Sprikke  des  Ali 
hat  Simon  Okky  17 xiJn  einer  englifilten  Uebety^ 
fetzung  herausgegeben  i  und  zwar  fowohl  befotu 
derst  als  bei  feiner  Gefchichte  der  Saracenen^  His» 
iortf  0/  SamcenSi  (Lond,  17 1^.)  2  Bd.  In  Z*» 
Amoids  Ueberfetzung,  it  TJu)  S,  513.  /. 


Unter -anileni  Betnttnen  hiefs  er  tfatfh  ^Al-Seditk^ 
4.1.  Aer  triui  SZeuge ^  au«  welchem  *Grun de,  wer. 
den  wir  an  feinem  Orte  fehen  Eigentlicb  nannte 
er  iicb  AbdoUaK  Sbhn  Abu  Kvhafäs;  (diefer  Abo^ 
Kohafashier$  eigentlich  Othoman;)  sur  Zeit  des 
iptaiAs'  aber»  ja  noch  Vorher,  naante-fich  ABu-Bek« 
"ker  Abdol'Kaaba\  d.  i.  Die^ierderJCaaba;  derApos« 
tel  aber  gab  ihm  in  der  Folge  den  Namen  Abdoila^ 
tmmt  d.  u  Diener  Gottes  -  Endlijch  legte  er  lieh  den 
Zuntmen  Abu- Bekkerhe'u  d.i.  /^alcr  dea  Madchens 
öder  der Ifungfer^  weil  Aieficha,  feine  Tochter  un^ 
ter  allen  Weibern  Mohathmeds  allein  noch  Jungfer 
war,  da  er  fie  zur  Ehe  nahm;  denn  d»e übrigen  wa- 
ten Wittwen.  Diefer  Abu-Bekkef  war  es,  der  einft 
Mohammeds  Thronfolger  werden  Und  denEhrenna» 
imen  Aahff  d.  i.  Statthalter  des  Propheten,  erbaltea 
foüte  —  freilich  zum  Nachteil  Alis,  dem  dieThron^. 
folge  von  Rechtswegen  zugekommen  Ware.  Ei. 
)uge  wollen  auch»  er  iei  der  erfte  Muf ulman  gewe« 
fen. 

Auf  Aba-ßekkers  lErmahnU«ig  und  Betretben 
laalimen  Otfaoman ,  Abdol  Rahmap,  Saad,  AiZo- 
.  bair  und  Teiha  den  Islam  an ;  er  führte  &e  zum 
Apostel  Gottes ;  lie  glaubten  an  ihn ,  gaben  Zeug« 
)iis  feiner  Wahrhaftigkeit,  und  wurden  die  erften 
tilanbigen.'  —  Hieraufkamen  noch  Abu-Obeidah,. 

Senanat  Amer)  Obeidah;  Zaid,   der  Sohn  Zaida;. 
bdüUah)  Mafads  Sohn,  und  Amer,  /afers  Sohin 


Neun- 


IIS 


Nwintes  KapiteT 

Mühammtä  macht  fiinm  Bimf  kmdrmd  ßndet 
>     WiderftanJL  ,  ' 

c  • 

^chon  drei  Jahre  waren  feit  d&tn  Beruf  des  Apos. 
tcls  «um  lsJa.m  Verfloflen  und  diefegauze  2estubef 
wardiefer  Beruf  geheim  geblieben;  endlich  aber 
I>efahl  ihm  Cott^  ihn  bekannt  «u  machen,  a)  Mo- 
hammed ging  einft  ^f  den  Ber^  Hera  fpatziren» 
Der  Schmerz,  dafs  Gott  feit  einiger  Zeit  feine  Of- 
fenbarungen unterbrochen  hatte,  ward  ihm  jezt 
fo  mächtig,  dafs  er  fich  von  der  Hohe  des  Berges 
^  hinabftiirzen  wollte.  Plötzlich  horte  er  eine  Stirn- 
mc  vom  Himmel :  „Mohammed!  (riefs)  du  biftdef 
Apostel  Gottec  *^  b)  Er  hob  feine  Augen  auf  und 
erblickte  den  Engel  Gabriel^  welcher,  in  einem 
rothen  GeWande»  auf  einem  Thron,  derzwifchen 
Himmel  und  Erde  fchwebte,  zu  ihm  hirtabftiegi 
Ein  heftiges  Zittern  ergriff  den  Propheten  bei  die- 
fem  Anblick^  er  floh  zii  den  Scinigeu  zurück  und 
rief:  VerhnlUt  hüch\  In  diefcm  Augenblick  liefe 
Gott  diefe  Worte  des  Korans  vom  Himmel  fteigen: 
r)  „0  du,  der  fich  verhüllet  hat,  üeh  auf  und  er-. 
Biahue  de!ne  Verwandte;  verherrUclie  den  Herrn, 
rei]iige  deine  Kleider  und  meide  alk  Befleckung."   ^ 

Da  alfo  die  OiTenbarung  wieder  ihren  Anfang 

Senommen  hatte,  tihernahm  MöhaYnmed  das  Amt 
es  Propheten.  ^    „Denn,   fagt  Dfchannabi,    jene 

Worte 

c)  Ahäf.  f.  \%. 

V)  üfchannabi  S.  jg. 

r)  Sure  74,  tr.  t. 


IIJ 

.Worte  eiithielttfi  deutlich  feine  Sendani;  «Is  Apot* 
teU  indem  das  Hauptgefcbäft  delTelben  in  Ermahnen 
Xini  Predigen  befteht»  Bis  dahin  hatte  er  ilch  be« 
gn'dgt,  die  Menrcbeo  zur  Erketitnis  der  Wahrheit 
einzuladen;  jezt  aber»  da  er  fich  mit  dem  Prophe- 
tenamte  förmlich  bekleidet  fah,  ermahnte  und  pre- 
digte  er  öffentlich,  machte  feinen  Beruf  bekann^t 
Und  breitete,  in  feinem  Reiche,  überall  das  Wort 
des  Höchsten  aas/' 

AHe  mohammedanifcbe  Schriftftelier  und  Tat. 
mndisten  verficbem,  Gott  habe  fchon  dem  Mofe« 
Mohammeds  Sendung  offenbart  —  auf  dem  Berge 
Smfi,  in  Gegenwart  aller  übrigen  Propheten,  deren 
Selen  er  in  diefer  Abficht  verfammelt  hatte,  a) 
Selbst  der  Zeiq>nnkt,  da  er  kommen  foilte,  war 
den  damaligen  Möncheh  in  den  fyriCcben  Klostent 
Aicht  unbekannt^  wofern  man  fich  anders  auf  eine 
Ueberiieierung  berufen  darf,  die  man  in  einem  Bu- 
che unter  dem  Titel :  die  U^ährheit  der  K^tiJJmgmg^ 
antritt,  Ein  gewiffer  Talpha  fpricht  darinn  alfp; 
„Als  ich  mich,  nebst  andern,  eines  Tages  auf  dem 
„Markte  zu  Bosra  befand,  fah  uns  ein  Mönch  ge» 
y,heo  und  fiigte  zu  jemand :  „  Frage  doth  einmal  dU 
fremden  Kaußeute  da,  obftch  nicht  einer  unier  ihnen 
fißndet,  der  at$s  dem  heiligen  \ Linde  Mekka  gebürtig 
9^ist?**  Ich  erwiederte :  .Jch  felbst  bin  ans  Mekka** 
^,Darauf  kam  der  Mönch  näher  und  fragte:  „Ist 
9, Achmed  noch  nicht  erfchienenf**  —  Was  für  ein 
„Achmed?  —  Ich  meine,  den  Sohn  Abdallahs  und 
^^Enksl  AbdoUMotaltebsi  ff-^ir  find  jezt  im  Momtfei^ 
„ner  Erfcheinung;  er  ist  der  l^zte  der  verheißenen 
^Propheten.** 

Um 

a)  JüriMp  Sura  3,  v.  $6^ 


tTm  fetfie  S^ttjotiK»  dem  erhsitpefi  BefeM  stK 
fol^e,  Wi  leinen  Verwandten  an^afkngen,  ij  rief 
der  Prophet  Gattes  Ali,  der  damals  dreizehn  odeür 
virzeh'n  Jahr  alt  war,  und  ftgte  r  >,Riehfe  utis  'eitk 
Gaffmahl  an ;  bereite  ein  Lamm  2a  ahd  falle  eiti 
großes  (jefift  mit  Milch)  dann  Isis  die  Kinder  Abv 
doLMotallebs  zu  mir  kommen  >  da(s  ich  mit  ihneil 
iprecbe  und  tbnen  mitteile ,  was!  icht  Befehl  häbey 
ihnen  Merofinen/*  Alt  richtete  dief^n  Befehl  aus^ 
und  es  fteltteH  iteh  auf  virzfg  Gäste,  lauter  Ver^ 
^l(nd^^  AbuwTalebs,  eint  unter  andern  warei)  tiXJlch 
Hatnüka  und  AI  -  Abbas ,  zwei  andere  Oheime  de^ 
Propheten  Und  fein  Zqglinje  Ali  dabei..  Sie  afsen 
alle  und  atseti  &ch  alle  völlig  fatt;  Ali  aber,  det 
recht  ^ut  WAfste»  wie  Mrenig  er  zubereitet  hatte 
und  nun  fahe>  dafs  noch  fo  viel  iibri^  blieb»  ge# 
rieth  dar&berin  fitftannen  und  rief:  ,,wärHch,  ein 
Einzifer  hätte  dasaufeffenkönnen»  \vt)von  fie  fic$ 
äUf  mit  einSnder  faCt  gegeflen  haben !  ** 

NaiA  der  Mahlzeit  wbltte  der  PrOpti^t  Gottes 
die  Sache  felbst  bei  feinen  Gästen  znr  Sprache  brin« 
gen;'  allein  Abu»  Ltthab  verhinderte  ihn  daran  und 
behsuptete»  es  fei  unhfiflich  ,  die  Gerellföhaft  län*^ 

Srer  aufzuhalten,  und  fogleieh  trennte  fich  dieVcr* 
ammlung^  ohnetiais  ihr  der  Apostel  fagenlionni 
te,  was  et  fich  vorigenommen  hatte»  ;,Slehft  dd 
Vöhl,  fagte  er  di  isu  Ali,  ^,wie  diefef  Mehfchmeiti 
Vorhaben  vereitelt  Und  hiich  nicht  einmaj  hat  zu 
Worten  kommen  üflen?  Darum  foilft  du  uns  mor- 
gen ein  anderes  Gastmahl  ahrichtef»i  gerade,  wid 
das  heutige^  und  dazu  diefelbenPerfonen  einladen.'^ 

Ali  that  am  folgenden  Tage»  >vas  er  am  vor« 
hergehendeti  gethau  hatte;  und  fobald  abgegeHea 

und 

«>  Jüran  SuK  96,  t^,  luj,  jtbuÜRda  &.  ig,  19- .  * 


Qnd^lie  M9ch  sttrutikM  ttrar,  nfthm  tder  AjiDstel 
das  Wort  und  hielt  folgende  Anrede  an  4ie  Ver* 
rammtwg:  ^Fürwahr»  m  gans  Arabien  ist  nie^ 
»>mand»  der  .feinem  Volke  etwas  yortrcTQicherea 
^»briogcti  konnte,  als  dss,  vstas  ich  euch  hente-JiriaU 
>,ge.  ^  Ic^  biete  epch  a^  die  Güter  ditfiia  und  dei 
,>Zttkuiiftigen  Lebens,  Gott,  der  Allerhocbete^  bat 
^mir  beföhlen .  euch  ^u  ihm  zu  rufen. .,  Wer  unter 
neiiDb  will  daher»  Bei  diefetn  wichtig^  Qefdiäft» 
»^flWHt  Wtfftr  werden?  Wer  Mohe  und  Last -mit  mir 
Mteiien?  und  mein  Bruder,  Gefsndter  und  Verw^ 
»/erfirin?«« 

DieTe  Antede  fetzte  alle»  In  ihimjtnnErftsunefni 
fie  £üien  einander  an  und  Wamsten  iangentdit«  Wai 
lie  antworten  foUten,  als  Ali«  jjie  bei  ihrem  Z& 
gern  Tcbon  alle  Geduld  verloren  halte ».  k&hnlicli 
auftrat  und  rief:  ^IcH»  ich  will  .thun>  Wfs  du  ver« 
langft.  Wer  fich  dir  widerfetiit»  dem  will  ich  die 
Zahne  isinicblageni  ich  will  ihm  die  Ai«ftn  'auirei. 
fiien;  i^  will  ihm  den  Bauch  «affchneideo ;  ieh 
Will  3mi  £e  Beine  brechen*  Ich ,  ich ,  o  Gottejl 
I>rQphet»  will  dein  Weffir  fein;**  %}  AugenbUelu 
lieh  warfficb  der  Apostel  Gottes. dem  All  an  den 
Hals^  unmrmte ihn  zärtlich  und  rief:  y^Der  ist  mein 
Bruder»  mein  Cefarfdter^  mein  Verwefer!  unter«  ^ 
wctft  roch  ihm  und  leistet  ihm  aeborfam/'  r^~» 

Ha  AUe^ 

ii)  Hiir  Ut  der  ürfynr^infr  dis  Amtis  rines  tt^^trs 
xujiuhffh  wekkes  If^ort  eigentlich  einen  AUnfikm 
beaetUet^  der  eine  Last  tragh  in  edlerm  Sinn  aber 
rintn  JXath  odier  Minister  ansteigt  ^  der^  in  einer 
Monarckk  oder  Üepublik^  4ie  Last  derStß&tsge* 
fikäfa  zu  tragen  kat^  —  Ali  war  der  erfle  tvef. 
firykatte  aber  neint  unmttelbaren  Nachfolger \  das 
Ami  kam  erfl  im  ^hr  d$r  Hedfikra  132  t  ntkch 
Ci  Cr.  749»  midir  auf. 


Hallb  zu  lachen;  wandten  fich  (bdann  zu  Abu-Ta* 
leb  und  Tagten :  ^Nun  weifst  du,  was  du  zu  thun 
had: :  deinem  Sohn  ToUft  du  unterthämglein  un4  ihm 
Gehör  (am  leiften.  *^ 

Allein  nichts  wair  int  Stande «  den  Propheten 
absiurchrecken ;  unverdrofl*en  fuhr  er  fort»  den 
göttlichen  Befehl  in  Ausfuhrung  ,su  bringen.  Er 
yerr^umte  nichts»  im  Anfang  diefer  grofsen  Un« 
cernebmung»  feine  Landsieute  im  Guten  zu  überre- 
den ;  aber  ue  weigerten  lieh  ihref  Seits  bartnäk- 
kjg,  fich  bekehren^  zu  laSen,  Zuletzt  kams  fo  weif» 
dafs  er  fich  gen6thigt  fah>  ihnen  ihren  Götzendienst 
vnd  ihren  unfeligen  Hang  zum  Unglauben,  laat 
und  ötfentlich  vorzuwerfen.  Endlich  klagte  er  fie 
.  der  Gottlofigkeit  und  Verlockung  afi,  xwobei  er 
ihnen  im  Voraus  das  nämliche  SciiickfalpropheEei«> 
ete»  das  ihre  Vorfahren  Irhon  betreffen  hätte  — 
im  hpUifchen  Feuer  zu  brennen,  nj  Ras  verdrofs 
lie  aber  fo  heftig,  dafs,fie.  fich  olTentlich  f(ir  feine 
Feindeierklärtehy  die  zwei  ausgenommen»  Velche 
Gott  dem  Islam  treu  erhielt. 

Aba.Taleb  hatte  zwar  die  Religion  deJfProphe. 
ten  niciit angenommen ;  weiierihu  aberbegunstig» 
te  und  ziemlich  unverholen  feine  Partei,  luelt,  b) 
fo  kamen  jezt  die  Häupter' der  aufgebrachten  Ko^ 
reifchiten  m  grofser  Anzahl  zu  ihm.  •-  (Die  ange- 
iehenfVen waren:  Othah,  Saibab.  Abu-Sofian.  Abu« 
Albechterab,  Al-As\Vad,  Abii.DfcheheU  AUWalid» 
Boniah»  Monbah  und  AUAs.)  —  ,,Abu-TaIeb»  fag<^ 
„ten  ße,  dein  Neue  verfchrdetunfre  Religion;  gibt 
'  „unfern  fehr  weifen  Vorfahren  Ünwifleiiheit  und 

»,Thor* 

a)  Vfchannabi  S.  9g. 


„TboA«it  ScTinld,  und  maclit  nnfern  V^ätern  den 
^Vorwurf  des  Irrglattbens,  Halte  i]i<i  von  Tolcheo 
j^Beleidigongen  ab,  damit  er  nicht  Hsder  und  Zwie. 
„tracht  unter  uns  bringe!**  —  Abu-Taleb  hörte iie 
gelafieo  an  and  entlieft  fie  mit  guten  Worten. 

Der  Apostel  Lottes  ^itig'^indef^  Ceinen  Weg 
fort  nnd  drang  immer  heftiger  in  Teinf  Landsleute 
^—  eis  fie  ziAtn  andern  oial  mit  ihren  jKiagen  zu 
Abu-Taleb  kamen  und  nun  auch  Drohungen  hin7.u* 
fügten.  „Wirft  du  ihm  nicht  fcblechterdingS  Uliu- 
„halt  diun,  fo  wifle»  dafs  wir  ans  mit  Gewalt  Ru.. 
^he  fchaSen  und  dich  und  ihn  bekriegen  Werden ; 
^und  da  wirft  du  Teheni^  dafs  es  in  KciqepA  Yil\  oh- 
^e  dein  Unglück  abgeben  kap.n!**  /'<-, 

Diefe  Drohungen  ^euprUbigtei).  Ahn^Taieb» 
und  er  $rab  feinem  NelTen  von  den  feind^etigen  äe- 
linnungen  der  Koreifchiten  Nachricht  Allein  der 
A^oateU  in  der  Meinung,  dara  Abu-Tjileb  ihre  PaN 
tei  halte«  gab  ihm,  in  ftoizen  Ausdrucken,  zur  Ant- 
wort: yjMein  Ohehn,  und  wenn  fie  mir  gleich  die 
y^Soone  zur  Rechten  und  den  Mond  zur  Linken 
^ftellten,  dennoch  wurde  ich  i^ernei^  Fingerbreit 
^weicher^  dennoch  niemals  diefc  Sache  aufgeben/* 
—  So  verharrte  der  Apostel  ftandhaft  bei  IVtncm 
Unternehmen.  Aba*Tal?b  begünstigte  ihn  jedoch 
und  hielt  ea  mit  ihm;  nur  Tagte  er.:  >»Gut  denn, 
^eber  Neffe!  Sage  mir  nur,  was  ich  ihnen  ant» 
^/worten  folL  Denn  was  mich  betrifTlp»  bei  Gott! 
,,icb  werde  dich  nie  verfathen.  ** 

Hierauf  Verfammelte  fich  der  Stamm  der  Ko« 
reifchitea  und  befehlofs,  alle  in  die  Acht  zu  erkla« 
ren ,  die  den  Islnm  annehmen  wurden ;  doch  mit 
Uacht  fcbirsnte  Gott  feinen  Apoatel  mittelft  Abu- 

Ta. 


fit 

Taijoh  flößen  Oh^tmjt »  imt  fttetr  SMlM^ttit  mnref» 
birucbljcVr  Treu«  imtiini^ 


a 


^.    ;:  .    Zohataft  Ibpit«!. 

,^  i?^*  i(?r  erßm  Bfe^ßkra  odfr  der  FHicH  der 

MußilmäMmr  nafk  ^eAidpii§u 


\e  KdreiTcHiteiii  fie^  autt  ihren  Rftft  an  den  G%^ 
fthreen  des  Apostels  suszul^iTeri  fucbten,  beleidts^ 
teti üe  bei  allen  Gelegenheiten «  und  Vürea  die% 
neuen  Profelyten  ihren  erbitterten  Feinden  langer 
atiiggefetzt  geblieben»  fo  w'utdeo  fiebald  in  Leib«^ 
vhd  Lebensgefahr  gerathen  fem.  ^  Durch  ihre  Lev» 
den  ger&hrt  dachte  denn  anch  der  Apestel  auf  ih^ 
re  Sicherheit,  a)  Er  ftgte  denen^  die  keine  Pami- 
^  lie  htktt9nx\yZerßrtHiteuchm  äiefPiltf^  -^  iiAber^ 
Apostel  Gottes^  fragten  fle»  nach  welcher  Seite 
feilen  wir  uns  wenden?*  —  Nach  diijir  Srite^ 
erwiedert«  er>  indem  er  ihnen  Aethiopien '  foder 
ÄbyflinienT  wiefs;  j^dak  ist  das  Laudf  m  ihr  die' 
ßeheräe  2itfmehtfindet  ;•  da  reghrt  ein  frominer  Kdni^j, 
dier  fitbstknm  CMgirechtigkeitm  begeht  uud  aucä  aft^ 
Am  nickt  erkmbt^  urekke  srn  begehen,  S6  begebt  euch 
denn  in  diefes  Land,  bis  es  Gott  gefatUm  wirdf  den 
MufUtmännem  den  T^oHznJchmakm^  dafsfie  ihm  m 
Sicherkeit  dienen  »og^it/^ 

Auf  der  Stelle  reisten  fle  ab,  »üftjBianen  fonf« 
xehtt,  namfieh  elf  M2nner  und  vier  Weiber.  —  (Ih. 
re  Kamen  waren  folgende:  Otbman^  der  Söhn,  Af* 

^  lan& 

9-)  AbMBak  in  f.  GefckUkttßet  Ab^Jßniir. 


tt\&^  Al^Zokftir,  Abdolbüi,,  hUtüä»  Sohti ,  Ahiot 
B^hmvi»  Abu..  Hodhajfa  toiit  ftinep^  Fr««  S^Hln^ 
Ben-M^ab,  Abii*S;ihn&b  mit  Teinjer  Fratt  Salama^ 
Othman,  der  Sohb  Afatu^iSa  Apier  mit  (^inor  Frau 
Lili-H^teb;  uadvSoh^lO  —  SieruiIim^nib^^aWcg 
Kngftder  Kijnehhli,  fchifilen  Trch  in,  pfbKodda  *^ 
ein,  in  welcher  S#«ftadt^  MgafahrzwaiT^trereifea 
westlich,  yon  MeVfca,  fle  fic>  für  esaeo  haiben  Di- 
nar oder  iicddgü.Metii  eilt  Fg^r^eug^  mietheUod^  und 
fefrelteti  damit  auf  Ä^tbiopiea  xi^.  DieCc  Begeben« 
heit  eKeigQ.ete  iich  imfiioftet):  JiJir  der  Sendung  dea 
Apostels  im  ^lonat  B^dfbheb  ^  m%n.  nennt  fi»  die'  - 
0^e  Htdßhrß  oder  dLe  trfte  Flucht«  ucq  fi.e  von,  der 
zweiten  Bedfqbra  oder  sw^iten^  Flucht  zu  urUer« 
fcheideo,  welche  die  Zeit  bezeichneti^  da  der  Pro«. 
phet  von  M^Kka  nach  ilK^diki^  üoK,  -«  A?a  fie  in 
den  Staatei^  d?s  Kfinigs  oder  Aqi  tLAdCchäßi  *'^  an« 
gelangt  waren«.  njwahU^n  Gfi  einen  (ciuc^IlQhen 
Ort  zu  ihrem  Aufenthalt«,  und  da  hier  niemand  ih-'  ^ 
te  GeSitifTensfceibeit  ftörle«  dieulen  lie  Oolt  nuch 
ibirer  Weite  und  blieben  in  Rub  während  der  |beU. 
den  foljjj^iides  Monate  Scha^iui  mxi  Ram^«i.bj|iu 

In  dieier  2>yirchenzeit  g?Tchah  ea«.  daik  daa 
df^i  und  funfzigfte  Kapital  des  Korans«  genannt 
libdfchm,  d«  L  der  Utern,  durckfi^ihuife  dts  Vogels 


^)  Dfchoüa,  DßMddlu  Girtda,  bH  M?Mr  Dljid. 
4a«  eine  berunmti^  SeeßwUf  gieiMam  der  Hafen 
van  IVUkka.  ßb  fk  gmchsptei  Jigerei/en  davon 
entfernt  ist.  Siäen  Sib  von  der  Stadt  undfch3ix.\ 
bare  Nßihrkhten  vpf|  der  QegenA  findet  nian  bei 
fSebnkr»  m  der  Sefihrelbung  von  Arabien, 

**)  Des  Pfegisif^  obenS^  (9. 

$)  Jbiafed.p,a^ 


GabrieH  vom  Himmel  ßjtU  b)    Da  es  fich  al>er  Bei  - 

diefer  Gelegenheit  zugf  tragen  hätte «   dafa  der  A- 

Jiostely  nach  der  Vorlefung  diefes  Kapitels,  auf 
ein  Angefleht  fiel,  um  Gott  anzubäten,  und  einig« 
Götzendiener,  die  es  mit  anfaben^  feinem  Beiipiele 
folgend,  dalTelbe  thaten,  fo  war  das  Gerücht  von 
diefem  Vorfalle  nicht  fo  bald  nach  Aethiopien  ge- 
kommen,  als  die  flüchtig  gewordnen  Mufülmanner 
auch  fchon  daraus  fchloiien,  die  Koreifchiten  mufs- 
ten  gläubig  geworden  lein.  In  dlefer  Meinung 
fchißen  fie  £ch  «in,  fuhren  wieder  über  das  Meer 
und  reisten  auf  Mekka  zu.  Allein  kaum  waren  fie 
.an  den  Grenzen  des  vaterländifchen  Gebiets  ange- 
.  kommen,  fo  fahen  fie  ihren  Ir^hum  ein  und  erfuh* 
ren,  dais  fich  die  Koreifchiten  keinesweges  bekehrt 
hätten.  Sie  mufsten  alfo  Halt  machen;  nur  ihrer 
drei  hatten  das  Her?»  in  die  Stadt  zu  gehen,  aber  ' 
keimüch;  nämlich  die  beiden  Qthmanen  nur  Zo- 
bair;  die  übrigen  kehrten  nach  Aethiopien  zu- 
rück, bj 

Said  fahen  i^e  hier  fogar  nmjtt  Gefährten  Ihres 
Exils  anlangen.  Denn  da  die  Neubekehrte<4  Je  län- 
ger  ie  mehr  von  den  Koreifchiten  gemif'-^andelt 
wuraen,  glaubte  <ier  Apostel  Gattes,  dafs  man 
den  Umftänden  noch  weiter  nachgeben  müfle,  und 
erlaubte  feinen  Profelyten  abermals,  ücb  nach  Ae- 
thiopien zu  flüchten.  An  die  Spitze  diefer  Ans« 
Wanderer  ftellte  fich  Dfchafar,  ein  Sohn  Abu.Ta- 
lebs,  weicher  auch  feine  Frau  Afama  mitnahm,  c) 
IhflA  folgten  nacbund  aac>  Mck  viele  aadtre»  teils 

.  ,  ein* 

n)  Dfchannabh      Das  Biiefi  wm  den  angimhmm 

Gäbcn^  S.  29. 
.    b)  Abülf^d.  p.  27. 
cj  Dfchmiiabl^  Ä  40.  Abutf.  Ä  a^*  Abdot  Bakk 
S.  10. 


Itft 

emzeln»   teils  ft«ilKeirxnii{e,  fo  ^afrficbfieAiu 
zahl  der  ausgewanderteoi  Maf 'ulinanner  in  Aethio* 
pien  fcboii  auf  aciizig  Manns- u nd ach tzebnWeibiy 
|»erfoiieii  kelief  —  aufserdenmitganomoietienmid. 
den  in  der  Fremde  gebamen  Kmdern. 

y 

Seitdem  die  Mafulmatiner  ihre  Znflocht  «ach 
Aethiop:en  genommeii-  hatten,  blieb  der  Prophet 
Gottes  feibat  nocb  eine  2^tt  lang  %ik  Mekka^  antir 
dem  Scbntz  feinea  Oheims  Abu-TaleU  Allem  die 
Erbitterung  der  KoreHchiten|nahm  immer  mehrsOr 
a)  und  wiewohl  fie  noch  nicht  zu:  offenbaren.  Ge» 
walttbätigkeiten  fchritten »  (b  Ipaften  fi^  doch  kei« 
ae  beimiidieis  Mittel,  Uaten  und  Ranke,  um  ihm 
aca  Tchaden«  Sie  nahmen  fogar  äe  Magie  zu  Hül- 
fe, BefchwÖraiigen,  Gaukelei,  Hexerei  ^  fie  feder- 
ten die  Dämonen  wider  ihn  aaf  und.  fuebten  üin« 
mit  ihrer  Hülfe«  za  ermüden»  mathlos  2»»  machen  - 
und  dahin  zu  bringen,  dafs  er  feinem  Untemehmeti 
entfagte.  Kurz  fie  verurfachten  ihm  fo  viel  Ver- 
dmi^,  dafs  er  fich  genSthigt  fab,  feinen  Aufenthalt 
SU  verändern  und  neb  und  feiftea  neuen  Anbangertk 
ein  Afylzu  fuchen» 

In  diefer  Abficbt  warf  er  feine  Augen  anf  das^ 
Hans  eines  gewiSen  Orkam,  das  auf  dem  Safa*Hu«> 
gel ,  einem  fo  benannten  Quartier  der  Stadt ,  eine 
Yorteilbafte  Lage  hattet  In  diefes  Hbus  zog  er 
fich  felbnenn  zurück,  wohnte  darinh  einen  Monat 
Inng  und  berief  die  Menfbhen  zum  Islam«  -*—  Die« 
ieA  Haue  hat  feitdem  bei  <}en  Muf iUniannern  in  gro« 
Sier  Verehrung  geftanden.  Orkam  gab  ea  feinem 
Sohne,  als  er  ihn  verheirathete,  zur  Mitgift;  von 
^rkams  Erben  kaufte  es  in  der  Folge  Almanfor,  by 

der 
a)  DfchannaK  &  4t* 

bj  Er  trat  Jiine   Rigkrung  an  up;  ^.  dtr  Htim. 
fihrt^  157;  9(iirna3^Ck.  Q, 754, 


Afr  s9ve^c  KiaHt  i^  iCUlRSetf  ^  für  ririe  cro6e 
Sttittn»  &ldt3f  und  fclienkte  eft  frin^m  Sohn  und 
N^riifolge^Mabadv  mit  dem  Zunamen  Alchad.a^o- 
r^fijc  d.  k  (fi$s  Xflihr;  und  daher  in^ird  es  noch  heo^. 


^xf^4  l<n^  Owßr  bekihrenfiA  zum  Xskm^  a} 

1»  Moiiattiited  ein««  Ti{(lM  ?»  dem  i&Qgft  beiso|^^ 
nen  Haofe  Alfs,  gios  von  ungefähr  Aba-DtWiehel^ 
'  b)  der  SoJm  flefetiadiis,  vorbei,  fth  den  PropKefen  ' 
und  fing  «n  iko  M  fcHmiUiett  und  tau(i»nd  L^ftrun.. 
g^  tusciifto/{»en^  ^OJisuaber  der  Apostel  kein  fhim«. 
mea  W<^rt faste«  Er  gmg  fedann  weiter,  begrab. 
Ü€h}n<Ue  Ktab)(|,  wo  die  Koreifchtten  eine  Ver« 
£m4ulong  btellen»  und  nAhnii  al«  faätt''  er  kein  Vaf. 
fer  getrabt»  feiaen  Sit«  eia  rj  \      ' 

Atlei«  dt#  MHi«'  eWk    fjt^lfen    Abdallah 
^  DfchtodbauM  Sobos »  wer  Zeuge"  der  dem  Proph««^ 

ten 

*t^J  DirffS  liiert  keiiuM  Fhtet  d^  Nttrrftei9.  J»e. 

*  ßr  Nl0H»  w9r  (kr  ff^^  ftM  SIhftßntmdsund 
feiner  Lehrer  dte^  ß^wider  äei  Prüften  ftkrieh 
er  4et  X$mlberri^.  Seinen  -  Namen  vifrttmfiktn 
4i$  NMiiemmeiem^  no^f  tmdjpreehin'ihhnie  (»«;  ^ 

.  okme  den  ^fitz^  d^ß  iku  Gott  fiucbe!  —  ß^ir 
Wfrdm  I«  Ar  Fiflgefihm,  was  er  föt  ein  J^de 


$)  D/clm^ißH&j^  ^.^mdcoHBuAiesMfMdd^ 


riefe -HauBtsB»  (deo  Sotm  AMol^Motoitcbt  nntf 
Öheita  des  Prc^h^ten)  von  ieith^i  kommen  (nk  t 
erzihUe  £e  ihiHi^  vm  At^-D&kebek  «ffefiii^Scltfli^* 
Ibufif^eo  gegea  ieineii  Nefiei»  9M§jAo^mi  batt««* 
Diefe  oiedertracbtige  BebaadiiMig  em99,  Mantie«^ 
4em  Gott  To  vifl  GmKtt'Ofid  Ehre  drsrjeTs,  errtgtr 
Barnfsas  gaoseo  Zorn ;  undi  &%  e«  Uihi  ohnehin  9U* 
feidlicb  war,  daft  die  KcMretfehiteii  ekitn  ft>  t<rit^. 
Haft  auf  den^Frophet^mworfen  hatten^  fi>  fehNimr ' 
er  hoch  und  teuer,  Rache  zm  nehoutL  Mit  (bhnek 
len  Schritt?!!  giiif^  er  nack  HanTe^  «m  ficb  einige^ 
Angenbütke  in  erhele«,  Und  kam  dßn%^  den  Bek* 
^eo  auf  der  Sebitlter»  in  di%  Ver&mttiktfM[  ^  Kp* 
xeifdtften. .  Hime  «^f<;te:  en  fiieb  Ahs^  Div-bebal^ 
kob  den  Bogen  auf  nnd  tcUng  ÜMn  damit  fi>  ge<* 
walt^MTdei^Kor^  dafr  daa  fint  ftremweiCb  aoe. 
der  Wunde  ftoOt.  »^Biftd«ie»,  fagleer»  derMo«^ 
kammed  init  taufend  Scbmafattn^cn  cekrinkt  hat«, 
ihn»  meinen  Vetter».  &inftr  Kdigion  Wepen?^^  Hier* 
ftaoden  alle  Macb«uniiten»  £n  deren  SiaAiin  Abtv 
Dfet|<^bel  gtbörte ,  unfeftäm'  auf  und  woHtei^  ihrtt 
verteidigen» .  ,»Das  ihrs  nur  w&tf  ihr  Herren »  rief 
Hamfaa;  ich  eiktare  eoch  aUen »  ib  riet  ihr  da  feidg; 
.  daCi  ieb  for  MoMwtmeda  gettf^e  Uo;  und  aUe«,, 
wat  er  fiigt»  fag'  teh  awK  ^ 

Unterdefa  hatte  fich  Abi»f  Diebehel  von  fi^ner 
Betanbong,  der  Folge  deagewaltigeaSchlaga»  wie^ 
der  ein  wenig  ertiohlt;  and  Weil  er  ficb  i^bt  ei^ 
bildete,.  d«&  ^  ^i^  M«g^  Rebört  od«r  verratben 
babe»  rief  er  aees  ,^Man  lafieden  Herrn  des  Häufelt' 
„kommen  und  besengen  waa  ich  gefprochen  habe« 
pW^aa?  ich  wi&re  niedertradbtig  geang  geweibii» 
»feinen  Hefftn  (b  frevelhaft  au  hohnen^?^  -^  Dnrch' 
dIefe  heroiiche  Thai  ward  Hamfiia  ein  vaUkaaMiU' 
eestMof iilnan ;  auch  leiftete  er  bald  nächbet^deaK^ 
Iredbeten  Ciettaa:dM<Eidda«  TxMew 

Kadt 


HaehlTäfiiftM B«kelirttnf;t  (herzählen einige) 
begriffen  di^  KoreifcMtcn  wohl,  däfs  fieh  die  Par* 
tei  des  Apostels  anfebnitcb  verftürkte;  ließen  in 
ihrer  Rfkchra<;ht  nach  und  zeifrten  nicht  mehr  (b 
mÄ  Hitice  y  ihn  zn  verfolgen  und  zu  llftern.  Al- 
lein, nach  einer  andern  fehr  ßlaubha^ften  Üeberlie- 
ferung^^h^ben  ii«f  in  ihrer  damaligen  Verftoimlnng 
vielmehr  den  EntfcMufs  ^efifet,  den  Propheten 
itts  dem  Wege  zu  fauraeh.  £s  fehlte  \eeiter  an 
silchts»  als  an  einem  enffbbloffenen  Manne,  umihtr 
zu  ermorden.  Doch  mati  brauchte  ihn  nicht  lange 
flu  fuehen.  Omar  trat  auf  und  beteuerte  den  Ko«-^ 
xeifcbiten;  feierlich»  er  wolle  Mohammed  mit  eig. 
»er  Hand  umbrin^^en.  Und  (ähnelt  v«r!ie(s  er  die 
Verfammlung»  das  Sekwert  an  der  Seite.. 

Auf  dem  Wege  dahinbegegnete- der  blutgieri- 
C«  Mann  dem  «^aad,  dem  Sohiv  Abu  .  Wnkl^as,  un(f 
gerietb,  leb  weif»  nicht  worüber,  mit  ihm  (bf^lcich- 
in  Streit.  Der  Wortwecbfel  erhieate  Cch*  jerma^. 
fien  > ^dÄfc  Äe  fthon  ^  den  Degen  griffen:  Doclr 
Saad»  der  einen  fo  rohen  Gegner  gern  los  gewefen 
^are,  hielt  ihn  mit  dert  Worten  auf  r  „Aber,  ©mar^ 
lyas  baft  du  ^ewn  mil  mir  zu  hadern?  Waram  iäfst 
^ud«nu  deiuen  Zern  nicht  lieber  an^  deiner  Schwes- 
ter Amenah  und  ihrem  Mann  SaW  aus?"  —  ^^Htf 
ipagt#  Omar,  bekifi/nmfiishdemditbcidm^tn Istam?^^ 
-»--*  y,ia  freilieb  tbu»  fie  das,^  etxriederte  Saad. 

Kaism  hört  d^s  Otoiar,^  fö  veH*!5t  er  Um;  geht 
gerades  Weges  nach- der  Wohnung  ftiner  Schwes. 
terAnenab;  .ftürmt  hinein  r^^jrftfich,  ohnewei* 

äere  Vorrede,  über  feinen  Schwager  Sirid-  her;- 
ireckt  ihn  zu  Boden;  fetzt  Ihm  d;en  Fufs  auf  die* 
Bffoft  undkt  im  BegriS;  ibn  den  Degen  in  den  Leib 
sw  ftofiien».  — -  Um  fonft  kommt  feine  Seh  wester  zu* 
Hülfe  und  ^Ulikreo  Man»  befreitu  ^  Omar  gibtiht^ 
.1  <    «  eine 


^tte  (b  äerbe  OÜrfeTgi^  dafSi  ilit  dai  Gericht  Mutete 
l,0  da  Feind  Gottes!'*  rief  Amenah,  wütend,  dtfie 
Ihr  Blut  fliefsen  Tab  ;  ^^fch]jä%(k  da  mich  To,  weil 
ich  die  Einheit  Gottes  i>ekenne?  Ja»  dir  zum  Trol2» 
Xi'iR  ich  eine  Mufuimanne  bleiben!'*  Und  da*liteiv 
hob  lie  ihre  Stimme  untl  delilaisirte  die  Kormeidee 
doppelte«  Glaabensbefcentnifiea:  Es  ist  kein  «mririir 
Gott^  als  GoU;  und  Mohanmud  ist  fein  Propkßtl  -^^ 
dann  wandte  fie  fich  wieder  ao  Onsar  und  rief  S 
^VoÖfuhre.  voUfuhre,  was  du  begpanen  baft.** 

DieCe  \Vorte  rührten  Omars  fier£  und  fcboH  . 

Eereuete  ihn  fcioe  Gewultthiittgkeit;.  et  lieis^Satd. 
ihren,  Hand  au!^  tret  zurück  und  fing  endlich  aa^ 
|,Nun  wohlan «  zeigt  mir  einmahl  das  Such »  wor* 
loD  ihr  ohae  Üutetiara  zu  lefen  pflegt  **  —  Uni 
in  der  That,  eben^ais  Omar  ankam»  hatte«  Amef 
»ah ,  ihr  Manu  und  nach  ein  gewifier  Kaabab» 
^nachher  einer  der  foge^aniiten  Anforen»)  mit  ein» 
ander  daa  cwan^igfie  Kapitel  des  Korane  gelefeiu 
Sobald  ^e  aber  Omar  gewahr  wurden »  hatten  fie 
mofi^lior^  die  Rolle  vetrcbioÜeii  und  Keabab  fieb 
in  eiaeu  VVinkel  sedackt 

Ametiab  weigerte  fich  aiifangs,  Omars  Netu 
|(iet  zu  befriedigen;  ^»»ch  Vitte.  dich  darum;  vrlcw 
«ierbohite  er,  seige  mir  die  Rolle;  ich  habe  fchoii 
uties  vergeben  9  was  vorgefallen  ist.**  Al>eT  fie 
blieb  iUndhaft  bei  ibrev  Weigerung,  wofern  er  fich 
nicht  zuvor  wafcheu  und  reinigen  würde  £t  wil«* 
ligte  eiu »  und  darauf  reichte  fie  ihtti>  die.RoUe,  aa 
deren  Spitze  folgende  V^orte  ftandeu :     . 

Ib  Gottea^  tnies  AUbaf mber z^geu Nvmen'!  <**• 
Ich  liefs  deu  Koraadir  vom  Himmel  fteigeo»  • 
»icht,  dafs  du  elefid  feift,  neini  dafs  er  wäre  « 
dem  9  der  mich  iürchtet/  Dentfchrift  metaer 

Gnade; 


tcli;  iVfttHch  ich  bin  Got^  tind  tioikef  mit 
ist«  keiner !  Die&t  mir»  udd  büteft  ila» 
fo  tfenkVin  mf6h  atle'm! 

.  /   ■  '  •  •    r 

Bei  liefen  Worten  rfef  Oenaf :'  nFuf^i^Kir^  der  (b 
fdtt.  mhfs  grofs  fein ,  zn  grois>  ^«  dafs  mau  n&» 
btoihtnnoipli  andern  diehetikötinte!  t)^  >Vierchön 
dünkt  mitb  Aai  Mt^rochten!  >velthe  Elirfurcht 
ImM^  ich  fdr  d!e(b  Worte!  Ja»  icti  brenne  vor  Ver-. 
langen  >  da*  Bekentni«  einer  (blch^n  Religion  z\i 

IXTiftfend  der  Z6it  httt*  ficti  Kaabab  iinmeT 
Terftecfct  gehalten s  ala  er  aber  Omar  aas.dfiefem 
Ton  fpreciien  h6rtei  kam  i>r  tierbel  *pm$r  fragte 
£er'^o  Mohanmed  felr  ^Der  Apostel  Gottes»  er* 
wieder teto  £e ,  ist  im  Haufe  des  Safa-Virtel v''  D# 
warer  in  der  That  hebst  ungefähr  vitzig  Perfonen 
keiderlei  Gerchlethts,  unter  weK^henaucii  Hamisa^ 
Abu-bekker  und  AH  waren.  Auf  der  Stelle  mach» 
te  fidi  Omar  auf  den  W^g  d«hin>  fein  Schwert  nocji . 
immer  an  der  Seite. 

Kaum  hatte  er  air  die.Thiire  geklopft,  a)  kaum' 
hatte  m«n  ihn  von  innen  wahrgenommen ,  fo  lie^ 
ellew  durch  einender  und  fuchte  fich  ;(u  verllecken« 
IfUmCs«,  den  diefr  plätsliehe  Bewegung  befremde* 
te»  folgte,  wea  es  denn  gebet  »»Omar  ist  an  de^ 
Th&re|<<  riefen  fie;  und  tiis  vermehrte  noch  das 
aHgemeine  Sehrecken.  Demuiigeaehtet,  da  fi€h 
Ol»ar  anfagen  liefs,  befehlder  Apostel  ni^t  allein» 
daltmaniha  hfüehlltireii  fotlte,  ibhdem  ging  ihm 
Irthtt  hie  ine  Vorhene  ei^^gegen»  und  imlem  j^  ihn 

.mit 


t2f 

mit  4or  einrn  Htlid  bti  fetnolii  lRMV.jrchl>o&  «tartf 
and  mit  der  Mdesriid^ils  Stichblatt  fernes  Degens  feft. 
htett>  zog  et  ihn  hinein  und  ^nipäng  ihn  mit  den 
Worten  s    ffefrin^  kirHn^  SobH  CheHabst    tf^arum 

länger  biiebfilf  daß  dir  die  Uetke  des  rinrk0^es  a/^ 
deH  Köpffalien  werde  f^ 

Om^r  \Vx»l1te  Scl\  iinfatigs  Vor  ihm  a^if  dio 
Knie  werfeÄ^  alle?«  det  PrQpbi&^  lieCi  et  nicht  xih 
£r  erklaite  th^  hierauf  die  Abächt  feiges  UeTuchs^ 
ttlch  lr0mme»  fpracii  er»  urti  "an  Go(;t  und  üe4n«» 
Apostel  2U  glauben;"  und  iTogletdh  fagte  ifcr  die^. 
Formel  ^Att  «wiefatiien  GlaubensbekenlnifTeA  hert 
IckbezOigi,  daß  kein  Andrer  ^att  ist,  als  Go^  ek4 
er  weder  Qefellphafter  Hoch  Gtktüfen  hake,  ukd  daß 
MohamfMd  fein  Dienet  und  Apostel  ist,**  Hier  erf 
bob  die  ganze  Gefellfchaft  ein  foiches  Kreiideng«^ 
fchret,  dafd  das  Getht^  felbst  df^neo  za  Obren  lUtt% 
die  in  die  Uofchee  N^'aren.  Budlicb  bat  Omi^  de« 
Pfbplieteift  dringend,  dafs  fie  alle  in  die  Mofchet 
liehen  wollten ,  um  Gott  ihren  Dank  zu  bringen« 
>,0  Apostel  Gottes,  feUte  et  binzi^,  was  uo»  vaft 
Seiten  der  Koreifchhen  au^  immer  hegejgnen 
mag;  leben  >^ir  oder  fterben  wir:  find  wir  aicht 
beider  Wahtheit?'^ 

I>et  Aprrstel  b^wtinderte  deu  £ifet,des  kMm$^ 
bekehrtet!  tind  et^iederte :  pt^a,  ich  fchwSre  ts  bei 
dem  9  der  meine  Seele  Mfmter  Hand  hält ,  ihr  moget 
lebet  odetjterben^  ihrfeid  bei  dter  WahrlieitJ'  Omay 
fagte  hivtauf:  Beftärke  uns  in  diefen  gfo(s#n  G9* 
\ietttimffen!  und  der  Prophet  erwiederte:  ^s  is$ 
flickt  gar  lange^  daß  ich  im  Ö^bSt  das  gefehen  hoMe 
f»as  uns  ßegerUfärtig  btgegnet:''  Und  Omar  fiigte t 
lyBis  aar  diefiei  Stunde  wlr^in  ifieiuem  Haufe  kein 
Sita/  tiif  dem  sMit  itt  mir  dtt  UngUubige  fafii; 


-ja« 

^  von  tnn  an  aber  wird  keiner  da  fein;  auf  den  ich 
isOch  nicht  alä  Gläubiger  fetse/* 

Um  tu  Terftehen,  wie  Mtihammed  es  meinte, 
trbabe  im  GebSt  gefehea,  waa  üch  gegenwärtig 
ereignete f  mufs  man  wi0en,  a)  dafs  der  Apostel 
fiottea  in  der  Nacht,  die  vor  Oinars  Bekehrung 
herging»  ein  Gebät  des  Inlialts gethan  hatte:  ,,ü 
*6ott,  befestige  den  lalam  durch  die  Bekehrung 
Omars»  des  Sohns  Al-Cbettabs,  oder  durch  die  Be» 
kehrung  Abu-DfcheheU«  des  Sohns  Hefcbam!'* 
Und  Gott  erhörte  fein  QebSt  sum  Vorteil  Dmärs.  * 

Kaeb  diefer  Unterredung  mit  Omar  begab  ficH 
iet  Prophet  Gottes  auf  den   Weg   cur  Mofchee. 

.  2wet  feiner  Gefährten  begleiteten  ihn,  Hamfsa  zui 
Rechten  und  Omar  ;ZQr  Linken ;  .er  felbst  ging  in 
der  Mitte.  Mit  gefetztem  Wefen  fchritt  er  fort^ 
wandelnd  über  die  Heerftrafiie»  deren  Sand  klcitl 
War  und  fein  wie  Mehl;  die  iibrigen  Gefäh'rteti 
folgten  ihm  nach;  in  diefer  Ordnung  langten  fie 
beiderMofcbeean  und  zogen  mit  feierlichem  Pomp 

.  hinein. 

Mit  Verwundrung  fahen  die  Koreifchiten  diei 
fen  prächtigen  Aufzug;  aber  mit  Schrecken  be* 
inerkten  fie  Omar  und  Hamfsa,  ihre  drohende  Mi» 
ne,    threni  grimmen  Blick  .~  zweien  Löwinnen 

fleich,  denen  man  die  Jungen  raubte.  Nachdem 
e,  dem  heiligen  Brauch  gcmäfs»  die  Umgänge  um 
die|Kaaba  gehalten  hatten^  verrichteten  d<?r  Apos* 
t)el|und  feine  Gefährten  in  der  Mofchee  ihr  Gebät» 
luid  keinem  Götzendiener  ward  zugelaüen ,  fielt. 
4em  Propheten  zo  nahen»  oder  fich  unter  die  Mu* 
rolmänner  zu  nifchen, 

Zwojfc 

'    -«J  Abtdfiiß  £  2t.  Dfihannabi  S.  4^. 


1 


Jt)^  ApösUl  Gottes  wtriverfalgi.      £r  wtis^ 
fagt  und  wirkt  ein  Wunder^:  , 


m  fiebeote^  Ja]ir  iler  Sendcing^es  Propheten  vef.  • 
fftramelten  fich  €ift  Koreirchiten  in  dem  Küefelthtl 
oder  der  £bn«  Mohafleb;  «ndbeTchiofteB  aam  un^ 
dero  mal»  den  Apostel  Gottes  sü  tSdten:  Als  ei 
aber  Abv.Ttleb  hörte,  vtfrrfanimelte  er  feiner  Seiet 
die  Hafchef&itea  und  die  Kinder  Moti|ttebs  und  gab 
ihnen  den.Befehl:  „den  Apostel  in  ihre  Mitte  zu 
nehmen  /  aiiter  lich^Yer  W^cht  aufs  Ijind  in  fein 
ScMofs  ^zu  bringen  und  für  die  Sicherheit  feiner 
P^on  Sorge  ca  trsgeny  fo  dafsihm  Icein  Verdad^ 
tiger  zu  nahe  kommen,  und  fchaden  kxinnei*^ 

Diefer  Befehl  ward  pünktlich  und  forgfam  be»  - 
folgt;  alle  Hafchemiten»  die  Unglanbigen  fowobl 
als  die  Glaabigen »  bezo^n  mit  dem  Propheten 
Abn-Talcba  ScMofs.  Nur  ein  einziger»  Abo^Lahab^ 
einer  von  Mohammeds  Oheimen»  blieb  der  Partei 
der  Koreifchiten  zogethan  und  fuchte  fie,  aus  Hafi 
geg^n  den  neuen  Glauben»  mit  allen  Kräften  au  veiv 
fechten.  Auch  fein«  Iran  Omm-Dfchemil,  (d.U 
aaf  deutfch  Mdter  des  Schmen,)  Abu-Sofiana  * 
Schwester»  nährte  gleich  ihrem  Mann  und  Bruder> 
einen  tödthchen  Hafs  gegen  den  Apostel;  und  fie 
ist  es»  die  der  Allerhöchste  im  Koran  die  Hotztra^ 
gerin  nennt»  weil  fie  auf  den  Pfad,  .WO  der  Prophet 
gdien  foUte»  allenthalben  Dornen  jsu  fäen  pflegt^» 

r  Da 

ü)  Dfihtmnahi  p.  47»  aus  dem  i}uchXaramanl,von 
den  Opfergebrceuchen  im  Thal  Mena.  Abulf,  f. 


«3» 

Dt  f«  durch  di'feyorforge  Abu -Talebs  ihre  VW- ' 
fehwörang  vereijtelt  fahn  ,  .  verfiinimeken  fich  d!« 
Koreirchiten  aberirtals  und  fiil^sten  einftimmig  einen 
Befchlyfsab>  fowohl  gegen  die.  Hafcheihiten ,  *U 
•iire  Khidiar  Motalltbs.  Vermöge  diefes  BefchluireJ 
ward  den  Zunftgenofleh  alles  Verkehr  mit  jen^ül 
verboten^  es  bctrefleVerheirathüng^  oder  Kauf  aid 
Verkauf;  und  befohlen,  nicht  eher  taiit  ihnen  Ff  e-» 
iden  zd  machen^  bis  Muhamnied  den  Koreifchizeti 
ftURgelSefert  und  umgebracht  fei.  Diefe  Verband- 
iftng  ward  in  Form  einer  Urkunde  auf  Pargament 
f^ichrieöenunji,  um  fie  hoch  rechtskräftiger  za 
«nachen»  am  Meumond  des  Mtiharram^  im  Innern 
der  Kaaba  aufgehÄngen.  Sis  fängt  mitdeo  Wt- 
te«  an :  Im^Naweft  GoUes^,  und  nur diefe  Worte  find 
tinver letzt  und  lesbar  geblieben;  alles  ijbrige  von 
4er  Urkunde  haben  die  Motten  gefreflen  Auch 
Vird  angemerkt,  dafs  dem  No^rar,  der  fie  gefchrie* 
ben,  gleich,  als  er  kaum  fertig  >X'ar,  die  Hand  ver- 
tröcknetfei.  £r  hiefs  Manner,  der  Sohn  Akrema4» 
t  ■■■  *" 

In  der  Ächern  Öurg  feines  Oheims  Abu  Talebs 
blieb  der  Apostel  mit  den  Hafchemiten  ungefihif 
drei  J*hre  lattg,  nämlich  bid  zu  der  jieit ,  da  zwK 
fchen  beiden  Teilen  das  Feuerdes  Rel'gionskrie^eS 
ausbrach,  aj  Wahrend  diefer  Zeit  bewachten  die 
Koretfchlten  forgfältig  alle  Zugänge  zum  Schiofle^ 
mm  den  Hafchemiten  den  Proviant  abseurchneidcH) 
fo  dafs  iich  die  letztern  nur  heimlich  und  kummer« 
Uch-  ttiit  dem  Nothigen  verleben  konten :  beide 
Parteien  fahen  fidh  nur  bei  den  öffentlichen  Pilger* 
festen  und  ermangelteh  dabei  nicht,  fich  einander 
auszufcheiten ;  ja  zuweilen  kams  auch  wohl  vo» 
Worten  zu  Schlagen  ,  wo  bald  die,  bald  jene  die 
Oberhand  behielten.    . 

Afl 

a}  D/channßbi,  S,  4A 


An  diefen  Pn|;er/esten,  ä)  >Kro  in  Mekka  eia 
ftttgetneiner  ZurammenÜQrs  von  Menfchen  aller 
»rabifchen  Stämme  waf «  pflegte  der  Apostel  Gatm 
tes«  ohne  Bedenket,  fein  Leben  zu  wagen,-  nm  £9 
Piiger  zu  bekehren.  Et  mifchte  fich  unter  fie  nnd 
Vandte  fich  gewöhnlich  mit  def  Anrede  za  ihnen  : 
iflhr  Kinder  von  deitl  und  dem  Stamme,  ich  bin  def 
Apostel  Gottes;  ich  befehle  euch»  einzig  and  aU 
lem  Gott  zu  dienen »  ihm  kein  Gerchöpf  Deizog^. 
feiten  Bnd  in  feinem  Dienst  alles  zu  verweifea» 
Was  unter  ihm  ist.  Auch  an  mich  mälTet  iht  glau^ 
lien  ond  erkennen^  dafs  ich  der  wahrhafte  Prophet 
und  Apostel  Qött«Si*3i>  welchen  er  in  die  Welt  ge. 
fiindt  hat»  am  die  Menfohen  zu  feiner  Erkentnis  SU 
nifeiK** 

AQem  auf  der  andern  Seite  erkUrtefich  feiil 
Oheim  Abü-Taleb»  der  ihm  doch  im  Zeitlichen  fo  - 
Kttgetlian  War,  nun  felbst  öffentlich  für  einen  feiod 
feliier  Reügionj.  «fbeitete  ihm  in  diefem  Stack  ent» 
gegen  and  rief  den  Stammen  zu :  »Kein»  Kindert 
glaubt  nichts  von  dem,  was  mein  Netfe  fpricht;  et. 
uicfat  euch  von  dem  Qienst  unfre  groften  Göttin- 
tien  AI*Lat  und  Al-Ozza  I^J  abzuziehen,  euch  für 
die  neu  ausgefonnene  Ketzerei  zu  gewinnen  und 
sar  Gottlofigkeit  zu  verleiten. "  Folgt  ihm  bei  Leh 
ke  nicht!"  —  So  nahm  Abu- Taleb  die  Partei  der 
falfchen  Grottheiten^  priefs  fie  aosfchsVeifend^  und 
Widerfetzte  fich  aas  allen  Kräften  der  Lehre  feinei 
Keffea» 


b)  Fon  iiefim  beiden  ürahifchen  GS  tinrten  woUtn 
knr JjfrecheHt  t^enn  wir  von  der  Zeijioiung  ihnr 
J4oU  erzählen  werden^ 


Im  nennten  Jaitre  ^er  pt-opTierifchen  Senduni; 
a)  fiel  awifchen  dem  Heer«  der  R^mer  uhd  dter  ?et* 
-  fcr  eine  Schlacht  vor^  die  letztern  erfochten  je» 
SicR  über  die  Römer  un\yeit  Bosra  und  Adhra...  Bei 
tier  Nachricht  von  dierem  gldcküchen  Ereignig 
'  ftellten  die  abgöttifchen  Koreifchiten  ein  j^rorsfts 
Freudenfest  an ;  denn  die  Perfer  waren  der  magi« 
icben  Religion  zugethap,  Feueranbäter  und  ohne 
die  Schrid ;  die  Glaubigen  hingegen  betrübten  üch 
darüber  i^denp  die  Komet  hatt^  die  heilige  Schrift« 

Bei  Oelegenheit  dleies  Sieges  b)  iiber  die  Rö-» 
mer  ftieg  das  dreifsigfte  Kapitel  des  Kofans/das 
die  Auffchrift  die  Romer  fdhc^«  voqi  HimmeU     Ed, 
,    beginnt  folgendermafsen; 

Im  nahen  Lande  ist  der  Römer  Heef 
befiegt)  fürjeet  befiegt;  doch  werden  Ixe 
der  Feinde  Sieger  fein,  nach  einer  Frift   : 
von  wenig  Jahren»     Alfo  waltet  Gott! 
Er  hilft,  wena  er  will  helfen.     Seine  Macht 
ist,  fo  wie  feine  Gnade,  grenzealos* 

/ 

.  pie(*e  WeiflagUDg,  worinn  Mohammed  einen 
bevorftehendenSieg  der  Römer  ober  die  Perftf  vor- 
hersagte,  gab  Anlafs  zu  einem  heftigen  Streit  zw!« 
fc^en  Abu-ßekker  und  Obba,  dem  Sohne  Chalfs; 
in  wie  viel  Jahren  nämlich  der  Sieg  üch  ereignen 
•  \verde;  denn  Mohammed  hatte  ni^chts  beftimsAt 
upd  nur  gefagt :  in  einigen  Jahren*  Abu*  Bekker 
wettete,  es  werde  in  drei  Jahren  gefchehen;  aber 
Obba  fagt^  Ihm  ins  Geficht:  das  fei  gelogen.  Nach- 
dem  fleuch  weidlich  geftritten hatten >    wetteten 

fie 

a)  Dfchamabi,  iS.  ry.  2$. 

b)  L  Maraccis  Anmerkungen  und  feine  JFidertegiJing^ 

aiefehrjchwachist. 


13  J 

Hb  «ndiicli  Qfn  sehn  ]ungt  Kameele«  Abu  •  Beltker 
ksm  hernach  zu  dem  Apostel  Gotfes  und  erz'^hlte. 
es  ihm«  DieUt  hieb  ihn  hoher  wetten  und  die 
Zeit  der  Erfüllonj;  bis  auf  neun  Jahr  verlängern. 
Das  that  Abu-Bekker$  er  lochte  Obha  auf  uhd 
fchla^  ihm  vor,  die  Wette  zu  erhöhen»  bis  auf 
hundert  I^ameele»  und  den  Termin  bis  auf  neuu 
Jahre  zu  verlängern.  Obha  flitnmte  ein/  allein  in 
der  Zwifchenzeit  ereignete  es  fich  ,  dafs  er  in  der 
SchUcbt  bei  Ohud»'  von  der  hochgelobten  Hand 
des  gottlichen  Apostels  getddtet  ward,  im  dritten 
Jahr  der  Hedfchra  und  im  614.  nach  Christi  Geburt, 
d)  Indeffl^  da  am  Ende  der  neun  Jahre»  an  dem 
vorhetheftiramten  Tage,  die  Römer  einen  großsen 
Sieg  4b^r  die  Perfer  erfochten  hatten,  gewann 
Aau-Bekker  die  Wette,  erhielt  die  hundert  Kaniee^ 
le,  die  ihm  der  Testaraentiierbe  Qbbas  auslieferte^ 
«nd  führte  fie  im  Triumph  vor  den  Apostel. 

„Diefe  beriihmte  WeiiTagung  und  Ihre  Erfiillang, 
(fo  fohlieftt  Dfchannaizi  diefe  CjercViicKte>  find  die 
glaabwürdigften'Beweifl^^  dafs  der  Koran  vom 
Uimtpael  ^t&ege,n  ist;  denn  er  enthält  die  wahr« 
hafte  Weidagang  einer  Begebenheit,  die^^UQcb  im 
Scfaoofs  der  Zukunft  verborgen  lag.<^ 

•  Im  zehnten  Jahre  der  propbetifehen  Sendung 
ereignete  £ch  das  Wunder  der  Spattt^ng,  oder  der 
2^eilung  des  Monds.in  zwei  Stücken.  laicht  aU 
lein  die  Mufüimanner,  die  gegenwärtig  waren, 
fnndern  auch  die  Häupter  der  abgöttifchen  Korei* 
fchiten,  dM  roi  disMuchsiSotiA  Christen  j^ensiT)nt,y 

und 

m)  Etmadn  Ä  i;.  17.  t  Petm^s  Rationar.  temp.  p. 
454*. 455-  k£äit.  MogwntUu  164$  )  Heraklhis 
Skgi  Ubar  dm  Jüsraes  fatltn  in  die  ^ahre  02a- 


und  dto  Jitien ,    welche  ,dle   Bücher  der  befligen 
Schrifk  haben.  — .  waren  Zettle»  diefca  Wundert* 
Werks«     AusdriickUGb  geCbhiehel  deiTe'n  im  Koran 
Meldung«  nämlich  üb  Kapitel  ier  Mond,  ^}        ' 

':    Die  Stunde  kam :  da  fpaltete  de;^  Mond. 
Dtoch  feheti  fie  gleich  Zekhen^  kebres  ft# 
den  Rucken»  (^reoheni}:  AUes  Gaukelei  t 
[    Sie  wähqen^  es  (bi  Lug:  Ibr.böi^at  Her^ 
;    verführt  fie  zvk  dem  Watio.     AUein  es  isfc 
fobr  wohl  gegründet,,  ist  yoltkemmen  waftr* 

'  Die  Wahrheit  die(^s  Wf^ndera  ftutzt  ficfa  auch 
e&f  Ueberlieferiing;  i^an  ^m|et  q$  in  der  (b  be« 
nannten  Schrih,  Jii-SaSih,  .d.  i.  de0  Aufrichtigen» 
doch  ehe  wir  es  ftlbst  berjcbtea»  wollen  wir  im 
folgendea  Kapitel  erft  eizibifi^,,  was  d^u  At^aft 
ga^ 


Dreiichnt««  K^itek 

Neue  Ferfolgungen  des  Prophetefk  GaUes*  Ar 
er//fg/  dem  Schmerz^, 


W: 


sbrenA  d^r  2eit»;  Atk  fieh  der  Pt*opIiet  bidd  zm 
Mekka,  bald  mit  den  MacbteAnten  kvAbu.Talebft 
Schlaft  aufhielt^  tru%  ficba  eit%smal0  zu;  daßs  Abo- 
Bekker,  vq«  let^term  Orte  kommend^  dem  Abiu 
Dfehehrf»  „den^  Verfluchte«^«  begegnete,  Diefer 
redte  ifaa  alfa  an :  ,^Ni}q»  feht  ihtst  Mohammeds 
Sache  geht  fo  fcbief»  dafs  er  iicb  fchan  mit  all  den 
Seitrigen  ia  dem  Rohrhaufo  varfiunmebi  m&Sku,  wo 


'■'ifi. 


t#fic^"  T«rÄeclct  un*  verborfreö  halt,  und  feine  AU  • 
l#rnheiten  in  Si<herbcit  »n  den  Mant^  bringt:  hk 
tt»  MokammeU  drr  Apaste^  Gottes!''  —  „Eben 
cierum»  erwied^rte  der  getreue Zeu^re  AJ>uBekker» 
>.«it  ich  inich  zu  Mohamnir*d.  w<iU  ihn  Gott  vor« 
Y%T  beftimmC  hat,  ein  herriiches  Zeichen  fiic  fera 
Volk  und  ftir  «Jiedie  zu  (bin,  die  C in  Wortliehea 
i.Bd  ihm  gehorchen.  W&s  da  aber  von  feiner  er* 
l#rgenheit  f^gft*  dAVon  ix^e»  ich  nichts;  eiieh 
t»b'  ich  ihn  heute  noch  nicht  gefchen.*'  — -  „Vun 
fo  gehe  au'  ihm,  verfitzte  Abo-DfeheheU  «nd  fag*  - 
ihm  von  raeinet*vegeti,  er  (blle  auf  der  Stelle  t^re» 
piren»  damit  wir.  iha  loa  werden  und  jA^t  kl  der 
W^lt  Wieder  von  iht^  i'eden  bSren/^  -<- 

.  Als  Abu-Bekker  diefe  fürchterllcba  V^rwätt« 
firhnng  hörte»  fiihlte  er  fich  fterk  verfticht«  aber 
Abu .  Üfchehet  herzufallen  »  ihn  nieder  va  werfe ii 
und  für  ftinen  Uebermuth  zu, züchtigen;.  ck>ch  er. 
faftte  ficht  mifrigte  die  Aufwallungen  fetnes-Zorni 
Biid  begnügte  fich,  ihm  eint-n  Verweis  zu  geben; 
^Was  geht  dich  denn  Mo^bammedan»  fagte  rri  ich 
raihe  dir,  halt  dein  Maul;  fonil  werd^  ich  dich  pak« 
kea  und  wfirgen,  wenn  ich  dich  nicht  zur  Vernunft 
bringen  kanu.**  Erging  (bdanh  wdter,  beg4b  fich, 
gl.nch  nach  Khadtdfchaa  Wohnung  und  klopfie  an« 
„Wer  ist  daf^*  rieffie.  —  »,Ioh,  fagre  Abu-  Bek- 
ker;  ich  habe  mit  dem  Apostel  Gattes  ein  Paacr 
Worte  zu  (frechen/*  —  »^Wer  bisfrdudenn?"  ^^ 
^Ich  bin  Atik«  a)  erwiederte  er,  —  ,^Maham,med 
ut  nicht  hier,  fagte  fie;  er  ist  bei  Hamfsa  und  AU 
«bbas,  jfbi^Ten* Oheimen,  in  Abn-Talebs  Haufe  ^ 

Abu. 

0)  d.  t  dir  vom  ttdllenfmer  hewahrte^   iin  Name^ 

-     dtn  ihm  Mohammed  (gegeben  hatten  um  anzuzei* 

.  pm.  daß  er  zu  den  Frädeflinirten,  ztir  Seligkeit 

%eßmfttteu,' gekSfi     PüM  Mokom,  p.  i^.  not.  b» 


13*      / 

Abu  Bekkef  (^Ing  dabin  und  begegnete  'dem  Apos-. 
tel  an  derThuri«  „Was  gthts  Neues,  Aha- Bek^ 
'ker?^<  fragte  er;  „leih  komme  fo  eben  aus  dem 
Quartier  der  Machzumiten,  erwiederte  jener,  „wa. 
snir  Aha-Dfchehel  begegnet  und  dis  und  das^efagt 
hat;  aber,  Apostel  Gottes«  bennrtthige  da  dich  die. 
fti  Menfcheu  wegen  nicht,,  und  lafs  dir  keine  Sok 
*ge  machen,  was  er  gefagt  bat;  ilenner  isteinTaiu 
geniohts,  ein  Schurke. .  Was  imch  und  meine  gan>^ 
ze  Familie  betrifft; »  wir  find  dir  mit  Leib  und  Seiet 
ergehen  und  ftäts  bereit,  deinen  Befehlen  zu  ge« 
borch€tA*  Gott,  (fegne  dich  und  g^be  dir  £eioea 
Frieden!«  — 

Indem 'fie  weiter  mit  einander  fortgingen» 
redte  Nafaba,  ein  Sklav  Othmans,  den  Propheten 
an:  mMcIxi  Herr  fchickt  mich  :ui  dir  und.läfst  die  . 
fagfn;  er  wiänfbhe  dich  zq,  fehen^  wann  es  dir  ge- 
legen wäre;  weil  er  dir,  fo  wie  auch  Abü^Bek« 
kern,  eiae  Sache  von  Wichtigkeit  mitzuteilen  ha« 
he/*  —  9»Qek  wieder  zu  deinetn  Herm^  gab  decPro* 
phet  zur  Antwort,  nnd  fag  ihfth  ick  und  meiti  Be^ 
gletter  erwarten  ihn  in  meiner  irolm^iff,  *' ,  Mafabai 
ging*  gab  feinem  Herrn  Bericht,  und  nicht  lange*, 
fo^erfbhien  Othman  feibat  bei  d.em  Propheten  ,.  wo^ 
auch'Abu-Bekker  war.  {Ir  grüfste  fie  ehrerbietig. 
md  man  hieft  ihn  willkommen^  Als  man.  fich  misl! 
äergelaflen  hatte,,  fing^  Othmaa  an  i 

^  Mein  Herr  imd  Apostel'  Gottes  !  Bevit  ist  JU>iu 
Dfchehei,  dem  Gott  flache y  S!n  niir  gekommen  und  hat 
0ljihgejprocken;:  j^Mokammed  ist  an  fein  Ziel  eekom^ 
nun;  mtfeintm  Leben  geht  es  zu  Mnde;  d^sßht^Sr^' 
ich  bei  Alkut  und  Atozzü\  '^  —  ;,  Was  gibt  es  dennf 
unterbrach  ich.  „Mohammed,  führ  er  fort,  hatte  fein» 
n'achften  Verwandten,  nebst  feiner  Familie  und. dea 
Kindern  feines  Oheims  im  Kohrhaofe.  ver&mmeit  un4 

eine^ 


:ciii*'Rede<lesInhaItganfie  gehnMn:  Gott  habe  Ihm 
in  «inem  Gtficbt  befohlen ,  feine  Verwandte  und 
Freunde  9um  ifeoen  Glauben  zo  ermahnen,  a)  So«. 
Wid  icfadrefes  erfuhr,  liefs  ich  alles  ftehn  und  lie« 
gon ,  begab  mich  aufa  Land »  ver fammelte'die  Wa* 
che  des  Tempels  au  Mekka»  gab  allen  arabifchen 
HerFeo  Nachricht»  unter  andern  Morat»  Aba«Zah* 
rah»  Abu.Sofian»  Habiuta,  Othab»  Sabal,  Omaiaht 
Omar»  Sohn  Obaids»  Chowailed»  Alkamah,  Malek, 
£afwan»  AI-  Hareth ,  Abdol-Lat»  dem  Kananit,  und 
Ai-Afad;    und  ich  bin  in  meinem  Unternehmen  fo 
f  lücklich  gewefen»  dafsicb  ungefähr  70  Mann,  fo« 
wohl  von  der  Tempelgarde»    als  den  Vorftehera 
der  Kaabft  und  felbst  von  den  Königen  des  plattem 
Landes»  (oder  der  fo  benannten  KiefeKEbue)  zu- 
fammenge(>racht  habe.     Diefen  hab'  ich  fänimtlich 
die  Ordre  gegeben,  zu  Pferde  zu  fitzen  und  fich 
an  den  Sammelplatz  bei  Habib»  Maleki  Sohn»  mib^ 
dem  Zubahmen,  dem  Weifen»  zubegeben,    Dasisfc 
ein  alter  Herr  yon  140  Jahren.    Er  ist  erft  Jude  und 
dann  Chrift  gewefen  und  hat  nachher  die  magifch» 
Seltgibn  angenommen ;  kurx,  es  gibt  keinen  Glao« 
ben»  den  er  nicht  kenne,  kein  Bt^ch,  das  er  nicht 
foUte  gelefen  haben.    Er  ist  erfucht  worden  ,  fich 
mit  feinen  Vettern  und  Unterthanen,  einzufinden».  ^ 
-r-  Aufterdem»  y»Är  tr  fort;  weift  du,  da(^  Habib» 
dev  Sohu  Maleks»  ein  Heer  van  tooDa  Reitern  hat| 
i^ueh  dtefe  hab^n  wir  eingeladen»  lieh  auf  (1er  Kie« 
fel-Ebne  einzuftellen ;  wo  fich  gegenwärtig  fehoa 
die  Bürger  von  Mekka  und  die  Einwohner  de&hei« 
üge«  Tierfitorium»  verflmmelt  habe«.     Kura*.  wit 
haben  alleav eingeladen;  und  wer  fich  weigert  1  da^ 
.  hin  tM  kommen ,  der  kann  fich  verfptecben »  daf^ 
wi^  ihm  dien  Hals  brechen  ^erden^      Und  fo  find 
Wff  ^cnn  im  Staude^t  4^a  Hs^Cchemiten  ^u  Leise^zia 

•   gcbea 


gtfben  und  fl^  To'ot  ifeflvSfhigen ,  3ä(5»  es  eine  Luft 
ist,  eben  Co  wie  itren  Her?n,  Moharaincd,  den- 
Sobn  Abiic>K«hs,  Habib,  der  Sohn  iMaleliS,  aU 
*feich<^er,  wird  feine  Suche  ünterfuchen ;  er  wir* 
v»r  »hn  kf^minen  niüfleii,  um  fich  zu  verfeidigen; 
Ortd  ich  wetfs  j>^exvii>;/ er  wird  auf  rfabikf  Befehl  in 
St^«cken  erbauen  werden ,  und  alle  die  gofctlofea 
Reden,  die  er  .rePnhrt  hat,  werden  alsdann  in  ewi- 
ge S^rhande  filmen,  i»,  fetSitf  er  hinziit  ich  fchwör^ 
es  bei  A^  Lat  und  AI  Ozza,  all  mein  Hab* und  Gut* 
M\\e  Hab*  lind  Gut  der  Araber  \VilHch  Habib,  d^m 
Sohn  Majeks,  und  den  Seioigen  üborgebew  ,  IhReu 
ZXM  Fjebe  wiH  leh  mich  von  alUtn  entbloften.  — • 
leb  will  Kolen  f^ofsen  und  mit -Kameeliirin  vermJ* 
fchen,  ujid  nni^diefer  fchwarzen  Salbe' allen  deneiu 
die  Liebe  oder  Achtung  für  Mohammed  zeigen» 
das  Geficht  fcbwarzen;  auch  will  ich  dj^mit  alle 
Thüren  der  HaOhem  ten  und  aller  Kinder  Abdol- 
W^tallebs  bezeichnen.  Seh*  ich  einen  Araber  auf 
die  Seite  der  Haft  hemifen  treten  »  fa  wiU  ich  ihri\ 
ebvrt  Co  das  Geficht  befudeln  und  feine  Thiire dazu» 
f)iefen  Lohn  feilen  fle  fiir  die  Dienfte  bekommen,, 
,  welche  fie  ihrem  Befchwörer  und  Zauberer,  Mo, 
hatnmed,  dem  Sohn  Abdollahs,  erwiefen  haben.** 
JEndiifh  wanäH  fr ßch  ßn  mich  und/a^te.'^  Was  dich 
betrifft,  OthnianJ  ft>  weifs  ifh  wohl,  daft  du  Mo- 
hammed  ekenfaUs  ehrft  undlieb'ft»  und  bin  Deinet- 
wegen  in  Sorgen.  M^iche  dich  fort  und  rette  dich 
hurtig  zu  den  rFeinigen.  Denn  fonft^  furcht*  ich^ 
wird  man  dir  ein«  auswichen,  wovon  du  Scbimöf 
und  Schuld«  haft." 

«  Als^der  Prophet  dfefe  Roden  aus  dem  Munde 
O^mans  gebort  hatte;  fenkte  er  fein  Haupt,  Ah 
mit  ftarreo  Augen  an  den  Boden;  die  Angft  ijber« 
wUti^^te  ihn,  der  Schweifs  braeh  auc  (%in«m 'Kpr- 
pfmiid  triofdleip  wie  Perlen,  ziir£rde:  endlich 


kielt  er  ficb  nicht  mehr  und  fiel x)bn mächtig  nte4^r. 
„O  Apostel  Gottes,  rief  ihm  Abu-Bekker  zu,  über« 
laCk  dich  Jer  Furcht  nicht!    Gott  ist  mächtig  ge- 
jittg,  der  Wuth  deiner  Feinde  Einhalt  zu  thon  ood 
Sire  /^bfiphten  zu  Schanden   zu   machend       Der  ; 
Apostel  kam  wieder  ein  wdnig  zu  ilch'und  fligtc: 
ffa,  ich  vergaffe  mich  auf  Gott  uhä  habe  f'ertraum  . 
zu  ihm.    —  tJnterdefs  thaten  Abu-Bekker  und  Oth*  . 
man,  die  die  Bewegung  feines  Herzens  und  fein« 

Sroße  Schwäche  fuben»  alles,  wai»  fie  koaten,  uni  < 
in  aufrecht  zu  erhalten. 


.  V|rxefante$'  Kapital 

Ihr  Engil  Gabriet  kommt,  tr'tfjlei  und  ftärÜ 
Mohammed.  .. 


w, 


ahi^nd  der  Prophet  Gottes  dem  Schmerze  fo 
erlag,  ftieg  der  Engel  Gabriel,  in  Lichtglan^e,  votn  \ 
HitntneL      Als  ihn  Mohammed  erhlici^te,  fin^er,  , 
Too  neuem  an,  zu  fchwitzen  und  an  ganzem  Leibe 
S^U  zittern;  deoii  der  £nge!  erCchien  ihm  in  wun-« 
decbarer  Geftalt  und  erftannlicher  Größen  er  hatte  , 
Imadert  Häupter  und  hundert  Paar  Fliiget,  Ho  ficti 
Tom  Ost  bis  zum  West  erftreckten.     Uni  aber  den 
Propheten  wieder  Muth  zu  machen  ^  begrüfste  ihn    / 
Gabriel  aUb  :  ,,  Achmed  t  QotU  der  A  Her  höchste,  tSfi 
jfet  dir  dmck  meinen  Muni  feinen  Grufs  und  dief§    ? 
ITarte  ßügen  f^  ,>Q  mein  Geliebter,  meine  Stärke»  met« 
iie£breiiph "habe keinen  Propheten  gefthaffen,  der  v 
TOitreflpcber  w&re,  keinen  Äuserwälilten  meine  0£*  / 
fenkarangen  mitgeteilt,  der  würdiger  gewefbn  wi&«    : 
Ifi  «1&  da,    WiuBXurcbteftdttdenn,  was  zageftda?   ; 
.  ^    Ick  • 


Ho  ,  .         , 

'  Ich  Wn  Gott;  es  ist  kein  anilrW  Gott  ab  ich.  Icfc 
hdbcf  <)en  Gefchopfenvdas  Dafein  gegeben;  ich  er-» 
halte fie;  durch  micfr dauern  fie  fort,  und,;  wenn 
ich«^  wollte,  kehrten  fie  zurdck  zum  Nichts«  .  So 
furchte  dich»denn  nicht,  o  meine  Stärke,  meine  - 
.  £hre!  die  ganze  Welt  zufammen  ist  nichtWStan« 
de,  dir  zu  fchaden.  Die  Araber,  ja  die  Barbaren 
felbst  werden  deiner  Religion  beitreten,  und  auch 
fönst  wirft  du  viele  meiner  Gefchöpfe  gewinnen» 
Selbst  Habib,  Maleks  Sohn^^  wird  fich  dir  unter- 
warfen: wenn  dich  einft  ein  grofscs  Wunder  un- 
ter  allen  Mekkanern  verherrlichen  wird,  weno  <)^i« 
ne  Gewalt  über  fie  den  höchsten  Gipfel  erftiegea 
und  dein  Ruhm  allgemein  fein  wii*d.  Vernimm,  q 
Achmed,  wasgefohehen  foll!  Ha'^ib,*MaIeksSohn» 
_  wird  zu  dir  kommen  und  feine  gebrechliche  Toclw 
ter.  mitbringen ,  die  \ved.9r  Hände ,  noch  Füfee  ß&. 
In-auchen,  weder  hören  noch  fehen  kann.  Um 
dis  Geheimnis  zu  verftehen ,  follft'dü  wJflen,  dafa. 
Morat,  der,  Sohn  Aiads,  der  Madanit,  diefes  Weib 
durch  .^in^n  BevoUmäclttigten  gebeirathet  bat» 
ohne  fie  j[e  gefehen  zyi  hahen.  Er  bringt  ihr  a}s 
Mor&engabe  hundert  Kameelc  Und  hundert  Pferde, 
nebsü  zehn  taufend  Dinaren,  zu*  "  W.enn  nun  Mo«r 
rat  bei  feiner  Frau  wird  fcTjlafen  wollen,  ohne  zu 
wiffcn,  daft  fie  an  Händen  und  Füfscn  verkrüppelt» 
tai^b,  ftuinm  und  blind  ist,  fo  wird  er  ohne  kwei-. 
fei  nicht  wenig  erftaunen*  Habib  aber»  der  Soha  ' 
StalekSf  um  dem  Uebel.  abzuhelfen ,  wird  fomit'^ 
fich  zu  Rathegeben;  Ich  tnufsße znr Kaaba  führen}^ 
ßt  mit'  ^idacht  den  ßebenmdligeH  Utug^i^  nm  das ' 
lieiiige  Haus,  thun^^  und  fodnnn^  inianggn  ^ügm^  dtiSr 
H^fljfir  d^s  Schöpfbrunnen  ^emzemnebtn  dewT^ffeU 
ihire  trinken  taffifh  Xst  die/es  gefchekmi  fe^  will  ick. 
Ibrahim^  dm  Propheten^  bitten,  ßevonihren  Schwache 
t^eittn  zu  befreien,  „^AUein  Ibrahim,  wird  ibnj.  feio^  , 
Yf>rUtt«  y^,rfagen,    Alsdiuui  wkd  «r  bei  fich  felbst 


«4« 

fpr^chen :  So  muff  ich  äemt  stn.  Mohammed  gekn  und 
ÄK  ihm  fä^eHi  Wenn  du  wirklich  ein  Prophet  uni  ' 
Apostel  ftjft  fo  bitte  deinen  Gott^  dafs  er  meine  Toch* 
ter  heile  unot  ihren  Gliedern.  Gefuniheit  gebe!  So  ^ 
ttehv^fetttit  er  kin^i^  die  Saclieni  Habib»  der  Soha 
Maleks,  ist  !tn  Begriff,  aoooo  Mann  aaseriefener 
Trui^n«  dieaa»  fe'ine«  V^ttefn  und  Unterthanerl 
.  beliehen,  ins  Feld  ea  ftellen.  Man  wird  dich  yöi» 
laden  mit  dem  Gebeifa»  dich  vor  Ihm  zu  yerant- 
Worten»  '  Das  tliue  dann  mit  aller  Drenftigkeit« 
Wer  gUubt,  fühlt  kein  Schrecken»  und  wer  Ver* 
traten  za  Qott  hat ^1  furchtet  and  zaget  nicht.'^ 

Der  Prophet  (chopfte  wieier%Muth  iin^d  (^racb 
iflni  dem  Engel  t  Mein  teurer,  lieber  Gabriel,  kon«  - 
teft  da  mir  nicht  in  einer  andern,  minder  fcbf6ck*v 
liehen  Geftait  erfebeinert »  aU  diele  da?  ' —  „/rt  , 
welcher  Geßalt,  fragte  der  Engel,  foll  ich  denn  zu  dir 
hernieder  fleigen?*'  —  Der  Prophdf  erwiederte! 
^,In  der  Geftalt  Dobiabs,  des  Sobns  ChoIaif^9>  deS' 
Kaiblten,  mit  feinem  Bart,  feinem  Haar,  feinen  Lok- 
ken, feiner  Kleidung,  feinem  Turban,  feiner  Mine» 
feiner  hohen  Bruft,  und  dem  Ton  feiner  Stimme/* 
—  Da  diefe  Unterredung  zu  Ende  war^begäb-fich 
Gabtiel  Weg;  das  Geficht  des  Propheten  aber  War 
mit  ftrahlendem  Liebte  bedeckt  Und  feine  Schwer- 
muth  verfcbwtinden,  nachdem  ihm  Gott  diefe  Of* 
fenbarurtg  mitgetheilt  hatte.  In^efs  fagte  er  fei^ 
nef  Gattin  Khadidfcha  nichts  davon;  nur''Aba*Bek- 
ker  qod  Othman  erfahren  e$.  '    ,      '  ^  : 

Hand  in  fland  verliefjjen  diefe  beidei^daaHaüa. 
Als  iie  vot  die  TMre  kAjncn,  fragte  Othman:  Sa-' 
ge  mir,  Abu-Bekker,  wje  ist  es  heute  an  der  Z^it? 
),Aeh,  erwiederte  die/i^t;  es  ist  die  Zeit,  da  mir 
Sdmerz  und  Kümmer  das  flerx  verengen,  wenn  ich 
mch4in  Abti- DJchehels  Reden  erinnere.  Bei  GMV 
-     ^  idt 


14» 

idt  ttttl  niMiker  mHm  Ladm  und  meine ^  PorraAi^ 
hikijkr  offnen;  nicht  ther  wkder  laufen^ und  v^kaufen^ 
'4^sith  fektf  was  die  Unternehmung  de^  abfiheulickei^ 
Abu^Ij/chehels,  dem  Gott ßiicfteJ  ßr  eine  ff^ewkmg^ 
*und  wasfiir  ein  Ende  utle  die  Kabalen  nthmeit  werdm% 
'*die  er  wider  meinen  teuern,  lieben  Mohannmed  ang^ 
^fimtnenhat^''  .\ 


Pcrfchworung  der  £bre(fchHen  wider  den  A^ 
posieL      Sie  fiehmen  Hdbib  zwifchen  fidr  und 
'  dem  Prophet eti  i^m  Richter  un^ 

-**m  folgeniAen  Tage  früh  ftteten  fich  Jie  Harf ctl 
der  Koreifehiten  >  nebst  den  Hütern  des  Tempeisi 
ungefähr  70  Mann;  mit  ihren  Leibeignen  ih  Marfch» 
den  Abu-Dfchchelan  dei;  Spitze.  Sie  waren  fämt« 
lieh  in  feidne  Mäntel  mit  Kappen  gekleidet,  ttugeti 
«ut  d«m  Kopfe  einen  grofs»n  langen  Turban  von 
Biberhaar»  und  in  den  Händen  Landen,  Degen  und 
Schiide;  und  fo  gelangten  iie  ir  guter  Ordnung 
vor  der  Wohnung  Habibs^  des  Malekiden,  an. 

Sogteich  bat  einer  der  Ofiizlere,  Nameps  H*» 
bebak  um  GehfSr»  erhielt  es  und  Tagte  d^nxk  zuilim  t 
»jMeinHerri,  Hier  haben  fich  die  kjoreifcbenSrhutz- 
i,6erren  iinddie  vornehmften  Beamten  des  heiMgen 
^Otts,  nebst  den  Burgern  von  Mekka,  ungefähr 
u70  Mann  ftark,  vor  deiner  Thüre  verftmmelt;  fie 
„i^rünfchen,  mein  Herr,  über  eine  Angelegenheit^ 
y^^ie  fehr  wichtig  ist  und  uns  alle^  famt  und  fyty 
ndfffs  fehr  nah  angebt,  mit  dir  zu  reden/'  ^-^  Ha« 

bib 


Hi. 

lief«  fie  vor  ibiK 

HabS&,  der  SoTiR  MaUks,  trap;  bei  «lieber  G^ 
genheit  eitlen  K^ppenmantel  von  rothar  Seide,  mit 
feinen  Silberf«den  geftickr,  und  faTs  auf  elD^^m 
T^on  Von  Ebenholz  tnit  Elfenbein  und  SanJeUu^ 
^eicgt  und  mit  Goldblech  befchlagen,  £s  wtrein 
ebr\vürdrgef  Gfeis  von  140  Jahren;  er  war  vor* 
mals  Jude,  dann  Chrift  und  endlich  Mngirr,  das 
i»t,  einer  von  perfifchem  Glauben^  g  Worden,  und 
hatte  fonach  alle  Religionen*  durchgemacht;  ao»  * 
(iMrdem  verftand  er  die  heiligen  Bucber  und  ihr« 
Aoalegtff» 

X>te  eingefutirten  Korei/chiten  blieben  aiifangl 
vor  Habib  neben;  er  aber  ging  ihn'^n  entgegen^ 
grüftte  &e»  fetzte  £cb  wieder  auf  fi^'nen  Tliron 
Und  gab  Btfehl .  ihnen  Sitze  anzu weifen;  und  dA 
«alles  diefes  geichehen  War,  fagte  er:  „Seid  mir 
liWillkammen,  ihr  Herren  V^orfteher  und  Hiiterdea 
»Tempiels  ttnd  ihr  Einwohner  von  Süfa  und  deta 
s^ffruntien  Zemzem;  fagtüiir:  Waa  f  ür  ein  Anlie» 
^en  hat  euch  za  mir  geführt?"  Hierauf  hielt  Abu» 
IXchehel,  als  der  Wortführer,  folgende  Rede : 

».Du  weift,  o  Habib,  Sohn  Malek«!  <!afs  def 
;^Dienft  unfrer  Gottinnen  AULat  und  AI  O^za  ohno 
;^dich  fchon  lange  nicht  mehr  beliehen,  und  dafii 
^fOhne  deitien  Schutz  ^''on  dem  erlauchten  Ge* 
fchlecht  der  Kareifchtten  niemand  mehr  librig  fein 
„wurde.  Nicht  weniger,  gnädigfter  Herr»  istdit 
y^bekannt,  dafs  die  Kinder  Hafchem  in  Befitz  fis4 
„von  'der  TempelaufiQcht,  von  dem  Brunnen  Zem« 
„zem,  dem  Fufsfch^mel  Ibrahims  und  allen  übrigen 
,,beiljgen  Denkmalern;  dafs  ihnen  die  Ehre,  der 
iiVorrang  und  Vortritt  vor  aUen  andern  zukommt. 


M 


144  .:• 

„Atich  wir  wilten  gW. Wohl,  welchU  ÖefeclitfiinlJR 
„bnd  Vorrechte  die  Hafchi?initen  haben  und  weU 
„che  Achtung  ihnen  gebührt-  Doch  ach!  untef 
„ihntä  isl  ein  gewiilcr  Jiinßiing  aufgeftanden  >  eiil 
„verwaistier  Burfche,  der  feinen  Vater  verlor,  als 
„er  noch  im  Si^hoofs  feiner  Mutter  lag»  der  auch 
„diefe  Verlor,^ als  er  kaum  fechs  Jahr  alt  war,  und 
„der  hierauf  an  einem  feiner  Oheime  einen  Pflege- 
„vaterlfand.  Diefer  Burfche  hat  es  fich  in  den 
„Kopf  gefetzt,  er  miifle  unfte  Qött;iiinen  verachten 
„und  die  GöttUchkcft  unfrer  Idole  leugnen.  Zwar» 
„feitdem  wir  feine  Ränke  und  verderblichfen  Ab- 
buchten gemerkt  haben,  finJwir  gegen  feine' Kex* 
„Äerei  aut>nfrerHut.  Allein  gegenwärtig  hat  fei« 
„Stolzeine  folche  Höhe  erreicht,  dafs^er  fich  ein 
„ATifehn  gibt,  eine  Grofse  und  Würde  anmaafst> 
„wie ihm  gar  inicht  zukommt;  ep  wähnt,  er  fei  ein 
„Prophet»  er  fei  ein  Apostel,  vom  höchsten  Herr- 
„fcher  des  Himmels  gefaiidtan  Weifsund  Schwarz» 
„an  Grofs  und  Klein,  an  den  Sk-laven,  wie  den 
„Freien  ;  er  glaubt  alle  Augenblick,  an  Himmel  ich 
„-vn^eifs  nicht  was  für  einPhantonLZU  fehn,  undbe* 
„ginnt  dabei  an  allen  .Gliedern  zii  zittern.  Wif 
^,frcillch,  wir  denken,  dafs  fer  von  einem  argeii 
„Dämon  befeflbn  ist;  Pr^^jcn  wii'  ihn  aber  felbst» 
„was  es  denn  mit  ihm  fei,  fo  f^hwarmt  er  und  fagt 
^gnnz  ernsthaft!  Das  ist  df:r  Kugel  Gabriel,  dtt^ 
^ytrcne  Dimer  Gottes,  der  fich  mir  oßhibart^  und  mit 
^^di:^ geboten  und  mir  das  verboten  Hat,  Das  ist  es, 
„gnadigfter  Herr,  warum  w;r  uns  dir  demüthig  z\X 
„Füfsen  werfen  und  deinen  Scliutx  anflehen;  wif 
,-,wi\nfcben  und  bitten  dich  hochlich ,  du  Wolieft 
j^mit  deinem  Volk  in  dieKiefel-libne  kommen,  und, 
„wenn  fic>da,  aufder  einen  Seite,  dre  Bürger  von 
,  „Mekka  und  die  Herren  Auffeher  der  Kaaba  und 
„des  heiligen  Orts,  rufder  andern  aber  die  Hafche« 
j.miten  mit  Mohammed  vor  dir  verfamineit  haben, 
,  -  ,  •     „üia 


^%  toÄÄftft  ttx  VerKoreÄ.  ^XlV  fina  öbefitfbgt^ 
i^dafs  er  ficb  Tcholdtg  «rkeYioen  wefde>  fobald  ef 
^4\e  Stäfk«  deinier  Wehib«itiind  das  ÖeiSificbt  deK 
>)ner  Gründe  fühlt»  Wenn  da  denn  alle  fcine  Bei. 
y^haaptQngeii  widctlegt,  alle  feine  Trugfcblöffi^ 
^iVti*tticfatet  biben  wirft,  fo  wird  es  dh*  gefallen^ 
i^ihir2tt ewiger  Verweifung  ausünferm  Landen  ode/ 
y^attcfa»  wenn  dichä  befler  diinkt»  zum  Tbde  xii 
I  ^verdamiben;  und  dann  kollert  wir  gleitfa  alle  dr«* 

I         ^verjagen,  dra  fich  dutth  feine  Lehrt  babeti  Ver« 
I  )^fubten  laflfei).    iJAH  Wif  machen  es  (b: .  \^ir  be^ 

^fl^itert  titie  doppelti»  Salbe»  die  eine  aua  Mofchusr 
],9nd  Safraii^  in  ein  Becken  zitfamnien  gemifehtv^ 
^^Und  die  andre  aas  Kameeliirin  und  Koblenftaubi" 
i^eben&lb  fn  ein  befonder  Becken  geqoirllt)  nnd»' 
^baft  dn  denn  die  ganze  Veffan^mlung  darch  di^ 
i^Starke  deiner  Gründe  und  Beweife  vollkommetk 
^übeitengt,  fo  reiben  Wir  ien  ^rab&n  das  Geficht 
^jOiit  d<»r Wohlriechenden  Mbfchus  und  Safranfalbei 
i^den  ffafchmitm  abeT.fchwak^en  Wif  Geficht  nn« 
II  Kleid  mit  der  ^nkenden  H.irn  -  und  Kohlenfalb^ 
i^and  geben  ihnen  ein  Kennzeichen^  wovon  fie 
i^Zeit  Lebens  Schimpf  and  Schande  haben.  ^ 

«  Ab  ierdiefe  Rede  gehört  hatte^  willigte  Habifr 
in  ihr  Verlangen.  Sie  b^abtfn  fich  weg  und  bracht 
tea  die  folgende  Nacht  an  diefem  Ort  mit  Scbmalisb 
fbn  und  Jubeln  zu;  Braten  uhd  FUifch  allei"  Art 
ward  ihnen  aufgetifcht  und  Wein  fprudelt«  in  golda 
Den  and  filbefrten  Pokalen,  Am  andern  Margen 
fetzten  lie  fiCh  iu  Pferde ;  Habib  üqü  zuni  Märfeh« 
ftblagen  und  beftimmte  die  Kteftl^Eboe  zam  Sanu 
ttelplat^e;  man  bfachte  ihm  ein  vortreflitbeiK  Reit» 
.  pferdi  er  heftig  t»s  and  nm  ihn  herbm  beitiegeit 
auch  die  Af sber,  ]edl»r  feinen  GaüL  Nun  j^ing  ^ 
TA  goter  Ordnung  und  kleinem  Galopp  vorwärts^' 
kiS  fl^Mf  die  Anhöhen  kamen.  Welche  dliKiefek 

K  Ebn« 


Ebne  Wgr«nMii;  iititcfdefiikam  dus  Fofsvolkikebit 
den  Sänicen,  den*W^ligeii  mit  Zelten  und  Pavillo- 
nen,  den  Fackpferdea  und  Bagagewagea  ~  lang* 

Wahrend,  diefea  vorging»  hatte  ficfi  Abu-  Bek« 
ker  auTden  Weg  nadi  der  KiereLEbne  begeben/ be^ 
gleitet  von  Mohaira,  dem  Sohn  Saabs.  I^e  gli^geit 
ruhig  fort  und  unterhielten  fich  mit  einander,   ala 

:fie  von  (erq  die  Pavillon«  der  Arab!»^«,  liebst  ihrem 
Fufsvolk,  wahrnahmen  und  Tahen,  dafs  fie  lieh  in 
1^  KieCel-Ebne  hinab^pgen.  Abu-Bekker  hatte  eu 
iie  vollkomoine  Kentnis  der  mrabifchen  Stämme; 
j^r  näherte  (ich  I  und»  fo  wie  ein  Stamm  vor  ihm 
vorbeizog,  betrachtete  er  die  von  den  Kameeku 
getragnett  Sänften  und  fogleich  Wufste^  er»  wem 
$e  angehörten;  fah  er  ein  Pferd,  fo  kunnte  er  auch 
den  Reiten  Er  fing  an»  die  Sänften  und  Leute  zu 
l(ählen  und  nannte  jedes  mit  feinem  Namen;  i^die 

'  i^Sänfte  gehört  dem  und  dem;  da$  ist  der  Sohn  dei 
iiUnd  dea.^'  So  zählte  er  aoF  20000  Mann ,  fowohl 
wachthabende  arabifche  Biirger,  als  reguläre  Trup» 

,  pen»    :  Sie  fchtogen  ein  Lager  auf,  errichteten  für^ 

'  ^ahib  ein  2elt  von  rothem  Atlas  und  ftcllten  ei» 
)ieachin%fifchen  Tl^ron  auf.  Er  fetjst«  (ich  hinein» 
und  eile  Araber  Wfrfen  fijch  vor  ihm  nieder. 

Da  Abu-Bekker  aUeH  wohl  beobachtet  hatten 
eilte  er  2U  Mohammed»  um  ea  ihm  zu  melden»  ^ 
^0  Herr!  o  Apost^  Gottes !  redte  er  ihn  an ;  Ha^ 
bib»  Maleks  Sohn,  hat  lieh  mit  20000  Mann  ^nf  det 
^Kiefel-Ebnefchon  gelagert;  die  Araber  umringea 
^Sfan  von  allen  Seiten  und  iirömen  aus  allen  1  hä^ 
lern  ihm  au."  —  mewär's,  Abu^ßfkkfr;  (erwie*. 
derteder  Prophet  mit  Kälte»)  wenn  du  kiikgingefl^ 
aüuH  ärim  tf^aare  yeria/ufteß^  oder  auch  welche  <ib^ 
Imjft^f  l^^  ^^$y  ^b  wr  Gott  mM  9in$  Qekgen* 
•>:     s  ■  '     nrii 


HZ 

keHfcikit^  üiis  deinm'grofiefi  Mage^tnhitiwas  tt* 
klechlUhis  abzufitzeiinnidadutch  ein  ßeinr  eicher  Manm 
Tfi  merden?  —  »jAch.  davon»  IfebfterHerr,  ist  jezt 
laicht  df«Red«»  n«f  AbUttekker;  ihr  Anblick  bat. 
xnmi  Herz  mit  Schrecken  gefuhrt;  ich  sittere  vof 
£fwartangi  xt^as  ihr  Unternebnoien  wMer  qns  für 
einen  Ausgang  haben  Vl^ird.  Unter  Wohi  und  Weh 
bangen  von  diefem  Morgen  ab.** 

Wahrend  der  Zeitkutn  Abü-prchehel  an  der 
Spitze  aller  der  Herren^  diö  mit  ihm  wären;  gegaui^' 
gen,  om  bei  Habib  Aadienz  zu  haben;  ihn  b^gftei^ 
tete  eine  ungeheure  Menge  Menfchen»  die  aus  dto 
Umliegenden  Städten  und  Dörfern»  Thälern  und 
Schlduerh  herbeigelaufen  War^n;  Er  hielt  ata  Ha«, 
fciby  den  Sohn'Maleks,  diefd  kurs^  Anrede  2  „GniK 
digerHerr!  warum  erfcheinen  denn  die  HafchemU 
tens  'die  Kinder  Abdol*.Mpta(lebä  and  ihre  Brüdef; 
.nicht  auch  vor  dir?  Befiehl  doch»  dafafie  berge*, 
bracht  werden."  Gut,  erwiederte  Habib»  UifitAbm 
TaUb  iffimmen,  derfonß  AbdöU  Menäf  kiefi^  - 

Man  ging  un^  klopfte  an  feine  Th&re.  Abu» 
Taleb  kam  heraus  und  fah  einen  Haufen  mekkani« 
fcher  Bürger,  unter  welchen  er  auch  dfe  Vornehni* 
ften  der  Stadt  erblickte.  fVäs  fiif  ein^  Jnliegm 
führt  euch  tu  mit  ^  fragteer.  „Habfb,  der  Sohn. 
Jäaleks>  (War  die  Antwort,)  verlangt  dich  und  dei*. 
be  Brüder  zu  fprechen/'  Gut!  nickte  Abü.Taleb> 
ging  dann  in^s  Haus  zurück)  liefs  feine  pfäcbtigftteu, 
Kleider,  aus  indtanifchen  Stoffen,  bringeh»  nebst 
dem  Hemde  Adams,  dem  Mantel  Seths,  dem  Tur« 
bau  lamaela»  der  Stole  oder  dem  Obertock  lbra<> 
bims  (Abrahams)  und  den  Schuhen  Salqmons;  zog 
iiefe  feitnen  Kleidungsftiicke  an  und  liefs  zu  glei* 
cber  Zeit  feinen  Brüdern  anfagen»  daCl  fie  ihn  be« 
llelten  möchten« 


S^tetdi  kilklM  tklM  1h%ief  AK  Akbiui  ihi| 
Madbra,  nni  Teine  Soline^Okaii  und  Dfchafar  he> 
bei;  fdbat  fein  Sohn  Ali»  obgleich  damals  kaoit 
aw61f  Jahr»  «J  fcfalot^  fieh  ap  iTeUit  Bruder  nni 
den  Zog  «n-  Abu-Taleb  machte  {ich  demnach  mit 
feiner  Familie^  feigen  Brüdern  upd  Neffen  auf  den 
We£». fröhlich  and  munter  (chrittea  fie  vorwärts; 
ihren  Math  ^rhob  daaCtefuhl  der  W.arde  ihres  Ahn* 
herm  Hafcbem,  ihres  hohen  Ranges  und  grofsen 
VermtSgen»';  fie  hatten  die  Ehre»  dif  besten  von 
'  Birahtms  and  Ismaeis  Nachkommen  zu  fein{  in  An* 
iefaung  der  Ahnen  kontejfich  niemand  mit  Uireoi 
•riiabfi!en  Adelvergl^ichea. 

Als  fie  auf  der  KiefeUEbpe  anlangten»  faheii 
fo  Habib  aof  dem  Thron  fitzen  und  die  Wächter 
des  Tem^ls  ihm  zur  Rechten  und  Linken  ftebn» 
Der  Kreis  ioffnete  ficb»  um  die  Hafchemiten  dnrch* 
•ulafTeni^  und  eine  unglaubliche  Menge  Meofcheni 
ftrömteUlm^B  nach;  aUes  beeiferte  ficb,  fie^ufe» 
ben>  und  drängte  lieh  von  allen  Seiten  herbeui  um 
SU  boren»  wasHabin»  der  Malekide^  i^uAbu-laileb 
Argen  werde» 

Als  Aba^Tateb  otlie  genug  bei  Hab^b  War» 
fbcbte  er  fich  ihm  durch  Husten  bemerUi&h  zu  ma« 
oben.  Habib  bettachtete  ihn  eine  Weile  mit  Au& 
merkfamkeit  und  fing  dann  (b  an :  »»Ihr  Herren  Ha* 
i^rchemiten!  Die  Araber  leugnen  euch  euern  Adel 
,^und  eure  VorsTdge  vor  allen  andern  Menfchen 
^keinesw^sab;  der  hohe  Itang,  denihreinnehknt» 
^idie  edlen^tten  ^  die  euch  eigen  find  >  erwerben 

»»euch 

B)  £r  W0r  ro  ofahr  alt  im  etfien  ^akr  der  Sefu 
dang;  kitr  find  wir  bei  dem  zehnten  ^  folglich 

.  maße  er  jetzt  26  fein:  wofemfuk  di$  Begehen^ 
heaitiehtfiahir  ereignet  hat. 


.»Welt  Aber  Mtn  Volk ,  d«s  hier  aaf  der  KMU» 
i^Ebnt  verftminett  if  t»  und  d!e  vomehnfteit  Ein* 
Inwohner  der  tiiserkonien  Stadt  führen  grofiieKI»i 
^gen  aber  einen  g^wiflSra  fnnmn  Mann,  d«r  ontat 
i^eacli  msfgetretenr  ist  ohd  ifcn  einbildet,  ein  Pro» 
^phet  Dttd  Apoftet  vom  Alhh  zu  fein.  'Allein  ein 
ipProphet  kommt  nieht  ohne  Wrnider^  er  wirkt 
^erft  welche,  eb*  er  das  Amt  fetner  apostoUrcheti 
i^Sendang  antfkt  WenkA'  alfo  die  Araber  ftino 
^Beweife  ttnd  die  Grofte  feiner  Wunderwerke  ior 
i^hen,  fb  werden  fie  fehliefien^  da(s  (eine  Worte, 
i^eaf  Wahrheit  gegroadet  find...  Ist  er  im  Gegen* 
^teil,  wie  es  beifit,  ron  einem  bö(en  Getft  heCttm. 
^fen,  fo  fbll  tr  ergriffen,  verwiefen  nihf  dMurch» 
„wiebiUi^,.  aofiier  Stand  gesetzt  werden^  feine  veii» 
^derblichen  Anfchlige  aof  die  Herren  der  Araber 
^und  die  Borger  TOn  Mekka  ansmifiHiren,  ITebri». 
^genefbllr  ihr  wiffcn,  dafii  die  Araber kefneswegee 
^fein  Blut  verlangen;  för  arme  Witfwen  nnd  Wai*. 
j^fen  find  fie  von  innigem  MiHetd  di^rehdrongen; . 
^uadforenern  Adel,  eure  hohe  Abkutifc  und  fiir 
i^das  Gefebtecht  eurer  Vorfahren  fühlen  fie  di# 
i^groftte  HcH^iaehhing.  Aber,  meine  iferren  Hai» 
^ichemitenl  geftebet  ea  falbst r  wrnn  ^'  an^tt  in 
^euerm,  in  einem  andern  Stamme  ein  Menfch  nufr 
„ftinde»  der  fieh  erknhnte,  ^ni  ti>un,  was  Mohamf 
^med  unter  eueh  thutr  der  die  Wahrheit  eurer  Rf» 
yligtott  leugnete  uhd  eoeh  za  hindern  fbchte,  Gott 
y nach  eurer  Weifestt- dienen:  hattet  ihr  nieht  ein 
^Reeht,  ibni  mit  &em  Tode  zw  ftrafen?  Nun,  fo 
,yfeid  il^  fth^dig,  fär  andere  Menfchen  eben  die.* 
^Ruckficht  zu  nehmen,  die  ihr  ftir  euch  voi|  an« 
^deca  verlaftgt** 

Attf  die(^  Rede  gab  Abn  -  Taleb  folgende  Ant« 
wort  r  ^GnädigetBefr!  Unfer  NefEr  ia(  nicht  gew 


,,wifr«n  zu  zwingen.  Er  f^rieht  fchlechtWeg  zd 
«pden  Mentchen :  ff^erdet  Muplmänftir  !  das  ist  nach 
^,4em  Sinn  des  Wortsx  Weihet  euch  dem  Dienst  des 
^nigen  Gottes!  —  und  wenn  er  zu.  deii  jLeuteh 
^feifltes  Stammes  oder  -feinet  Familie  redt«  io  fagt 
^er;  Meimi  Fettem,  VermotnAte und  Freunde!  Ich 
^rufs  euch,  ich  ^otde  mch  ein  zu  dem  Dienste  Gottes f 
g,4es  Herrn ;^  er  ist  allenthalben  gegenwärtig;  er  ist, 
ffier  höchste  Herr  aUer  Dingtf;  er  isf  Schbofer  voH 
^Weiß  und  Schwßrz  (allen  Mettfchen;)  er  hat  Hihu 
f^etund  ^rde,  Tag  und  Nachts.  Sonne  und  Mond 
^gefchaffen.  JErlaabe,  gn«diaerHerr,  noch  diefea 
i»hin«uzoIiigen;  ich  bitte  jich  <daram  b>i  dem  An* 
^denken  deiner  erlauchten  Vorfahren*  ^  So  oft  ich 
,»diefe  Herren  da,  Mohammeds  wegen»  befragt  ha« 
j^be:  Wi>  hiebst  ihr  Mohammedumd  wekhen Beinamen 
9ggabt  ihr  ihm,  da  er  n^ch  ein  Knabe  war?  -^  (^ 
'^Kben Üe  mir  alle,  Wir  mit  einem  vMunde,  zur 
^Antwort gegeben:  ^i^kßifsen  ihn  Al^Amin^  das 
^st,  den  Aufrichtigen^  den  Treuen.** 

Hier  nahm  Hamfsa ,  det  Milchbruder  Moham« 
gneds»  das  Wort:  ,,Wie  ist  es  denn  alfo  möglich» 
i^dafs  ein  Menfch,  der  Inder  Jagend  fo  voUfcom« 
lernen  aufrichtig  und  treu  war»  in  reiferm  Älter 
9»ein  Lügner  und  Schelm  werden .  fällte  ? «  -^ 
,»Äber,  fagteHabtb»^  ich  will  Mohammed  fehen; 
f^ich  will  (elbst  hören»  was  er  fagen  wird ;  lafstihn 
«»kommen. '<  Sende  (baten  dieHafchetpiten)  cUineii 
Herold  infiine  WoAiutn^^»  denn  er  ist  zu  Haufe;  Hfir 
ßnd  vBtftchert  ^  dafs  er  keine  Antiwfrt  fchuld^  bleiben 
tmd  feine  Saehe^  wohl  verteidigen  wird^ 

Hahib  rief  dem  Herold.      »Geh!  fagte  er»  ia^ 
das  Scblofs  4er  Kinder  AbdoLMotkUebsziiMobam« 
med/*  ^  nJ^Qch,  mm  Fnund  (erinaefte  Abu-Ta- 

l«b> 


leb)  gelf  Mein  kiHf  nmm  ^demmä  mit.     iMifft  «odk 
itm  Rokrhanfe;   fo  hiifit  KhadidfchM  Ij^obrnm^ 
thpfe  'an,  umdu^nn  man  dich  kört,  fafi^gti  ich  wolU 
t*  gera  mit  Moh«tn€D9<l  Q>r«chen«'      &  wird  He^ 
fcheinm^'  und  du  mufst  kinxufftzm:^^yfP9ine  Ohtimm' 
mtten  dich,  %n  ihnen  zu  kommen*      JDas  wird  er 
iCnni  fogtiidi  okni  ßckufkrtgkeit  thun.**  —  Hier  reg.t 
te  fich  Aba-Dfcheh'eU  ,^d«m  Gott  flocbe/'  und  ftg« 
te:  »»Nicht  doch»   Abu-Taleb!   gans  gewfft  wird 
y^Moharamed  fich  weigern.      D«rum  (ni^f  WMidt^ 
^tr  fieh  zu  H«bth)  gnädiger  Herr»  feade  ein^  tiich« 
„t^ge  Eskorte.      Kamrht  er  freiwtUig  -—  |i(Qt;  wo 
»»nicht,  fo  mufs  man  ihn  (bhleppea^      ftetdlefim 
Worten  gerieth  Al  Abbas  tn  Zorn:    AtkriHngs-^^  dm 
Jficktsu^ärdigtr.  wihi  Mokammtd  frawiliig  Mmnmini 
d&nn  unri  er  dick^  QrohiaU^  Sittß  likrm  und  hhniu^ 
wit  eb^  verdient  haß,    Dn  Hahiii  iahe»  dafk  fie  his% 
idg  wurdM»   (b  befahl  er  dem  Herald;  „Geh  und 
bringe  Mohammed  her,  auf  di»  Art  und  nach  dac 
Vorrfchüft;  die  dir  Abu-TaUh  (e^^ehen  ImU'' 


JEfetoMüd  wird  v»  IMib  gtladeH^ 


D. 


^er  Fri>ffti#t  hefimd  fich  inKKadid(bha»WphMot 
und Abtt-BekkerieiateteihmGefe41(Vhaft^  aber  docC 
imnier  war  er  fletir  ttaurig;  und  medergefcUagenj 
vnablaffig  brätete  (bitf  Gelft  ib^t  derfebwerea  Üiu 
ternehmnng,  die  ihm  oblag,,  undßinn  den  Wegen 
ftach,  die  Qott  wohl  eiafchlafsen  mochte»  um  ihn 
SU  fcbätven  and  aoa  den  Hinden.der  Araber  zfx  ret» 
tciw   i>UlkrAAbtiü(kftktoTcai«^i^trdkrteKh*» 

didlthai 


ISA 

^Mfehii ;  it  «Ute«  UmmiAf^^t  w Wür  «At  i$m 
4iVC3(kr  mit  ^tr»  lieber  Herr  utid  teare  Gatte«  da£i 
^iA  dich  fo  in  Traurigkeit  febe?  Dal  em  Kaft«a 
^VoUGold  ttnd  Sili^ef ;  mimok^  (chUe&'  anf  usd  ge«. 
^kjTMch'  alles  mehaien  Keiefatbnm  aack  GatduiiK 
Zkea.  Bring  die  Ämher  i^fc  Hälfe  dea  .Geldes  aof 
^deioe  Sei(euad  Areue  Uaeittigkeit  anter  fie.^  Welw 
^re  dich  jeden»  der  dich  angreift  und  beilege  deine 
^Feinde  ' —  ^i»  dein  Wort  erfallt  werde  iui4  ver* 
j^niiahigt  VorfteUaagea  Eingaog^  ^^deo^'^ 

AbtuBekker»  den  dief^  edte  Freijgebigkeit  aar 
Ibebe&frang  fp<Mrnte»  fagte  eben&Us :.  ,,0  Apostel 
ii^Gott-es,  auch  ich  |;eba  dir  mein  ganzes  Vermox 
^geuaad  alles,  was  ick  befitae;  feiUesr  davon; 
^gebraucb'a  nach  deiner  Weisheit»  und  bediene 
j^dicb  deiTelben»  um  di<;K.atts  diet  Noth  zvu  rei&aa«.*^ 

_  Unlerdefs  kau  Habiba  Herotd  aa^  ^r.khapft 
an;  eine  von  den  Mügdea  ^badidfchas  ruft  t  wer 
kt  da?  er  gibt  >aur  Antwort:  ich  wotUt  gim  mtft 
>  Jläokammid\^iduni;  üek€>mmtz\uvL)sk9  am  es  denn 
Fropbeten  zu  oaelden::  Uect»  i»gt  fie,  vorderThä^ 
seist  ein  atter  Edelmann  zjx  Pferde,  der  mit  dir 
4>re€hen  will.  Matp  /^  ikn  hirein  ionansn  „  fbgte^ 
er.  Weil  er  nan  eben  be(chaftigt  war,  iieb  mik 
WiOhlgerjkheik  au.  verfefaen  ;  (deaa  es  liebte  fie,.> 
fo  gine  Abo-Bekker  biaood  fchLofs  auf,  da  es  ficl^ 
dennfandv  dafiies  Iihbibs  Herold  lei,;  d^amitdant 
Propheten,  ^tecbaft  wollte«. 

Sobald  dtefer  Man»  dei^  Aaoatel  6ot^  ez^ 
blickte,  fohkig  ihm  ibin  Heisp  heftiger  &,  ihn  ward», 
wie  eineaoy  der  .fi^iaer.Siiiaa  nicjbt  mäcjütig  ist  odea 
die  Befonnenheit  verloren  Jbat;.  er  warf  fiel)  voqa 
f  forde,  nnd^  von«  tiefer  Ehrfurcht  lue  die  Wördo 
4ea  Propbate&  p^pSmh,  Anbia  «jc  ftipa  Ji^n4>  käi)l» 


tu 

^A%T  Kinder  Abd-Menifl  o  bester  aller »  welefa» 
jySandaleii  tragen :  der  Fnrft  Habih^  der  Sohn  Msu 
^lekSt  l>ittet  dich  zu  ihm  zvl  koitan;ien.**  —  Mit 
yimHgitif  erwiederte  der  Prophet  Gottes ;  er  ir* 
mmßmMr  viel  Ehre.  Geh  und  verßchere  ihn,  daß  icb 
4^-9  fa  üotimU,  im  Augenbliek  nachfolgen  werae^ 

Der  Herold  ftlegza  Pferde  und  kehrte  soriicki 
der  Apostel  aber  ging  wieder  id  fein  Haus,  mit  im* 
rahigem»  beklemmtem  Harzen«  Khadidfeha  zog 
ihm  hartig  daa  Kleid  an»  dM  er  nur  an  diefem  Ta* 
ge  tragen  foUte»  nämlich  einen  langen»  wei&eli 
Kock;  fie  wand  ihm  eitlen  fchwarzen  Turban  um 
den  Kopf  und  ftrieh  ihm  den  Knebelbart  auf«  Wen« 
4er  Apotttel  Gottes  zu  Fufte  ging»  fo  fiel  ihm  fina 
woblgekämmtes  Haujpthaar  bis  a^uf  die  Bruft  und 
wenn  er  zu  Pferde  ikts »  reichte  es  ihm  bis  mitten 
IQ  d^m  Racken.  Der  Prophet  faebte  übrigens  fei« 
neu  Bart  und  Knebelbart  nie  mit  ftarken  Gerttcbe% 
ttgen^m  vol  machen,.  weil|feine  Haut  ohnebiii 
4ttreh  leinen  lieblicbeu  Bifamduft  die  ausgefuchteg. 
ten  Wohlgeruche  iibertraf ;  er  pflegte  nur  ein  w#* 
nig  Kampfer  und  Mofchus  ia  den  Backenbart  txk, 
fireuen.  Aku*Bekker  hatte  fich  unterdefs  suc& 
engekleidel;  erftreute  fich  ftarkriechende  Sache« 
in  Knebel -und  Backenbert;  der  Prophet  aber  njihni 
feinen  Mantel  um»  der  auii  adenifchen  tfj)  Zeuge« 
(emacbt  und  ein  Erhftiick  VQA  feinem  Gjso&ratet 
Abdol-  Motalleb  war«. 

Als  nr  im  Begriffwv,  aus  dem  H^ulV  2U  go» 
.l^eov  kam  KhadiSfeba»  iii  Thranen  fcbwimmen^ 
wecf  fich  vcrr  ihm,  nieder  und  brach  |in,  die  bätei^« 

deii 

:  ,^)  Aus  Aden,  einer  Skeßadt^  an  der  ßkdüchen  IBü^ 
4ff  VQ^^dfobimi  /.  mfthings  Jkdb\  F*.  6$^ . 


Jen  Worte  tus;  ,,0  mein  Gott  \xnä  fiTcrr!  fehtne 
„mit  j^ntdigem  Auge  auf  Mohammed,  meinen  teu« 
ji,ern  Gemahl  nifder;  laft  fein  Wort  fingen  und  fei- 
„ne  Sache,  gewinnen,  durch  die  Kraft  feiner  Grün* 
^de!<*  Uenig  fehlte,  dafs  fie  nicht  5n  Ohnmacht 
.Be^;^  fo  e-fchöpfte  ße  der  Jvtrom  von  Thränen.  die 
fie  i'iber  den  Apostel  Gottes  vergofs  Diefer  redtt 
jkr  zärMich  zu :  „  fföre  doch  auf  zu.  weinen^  meim 
ietir^  Gemalhi!'^  Auf  einer  andern  Seite  zerfloflen 
auch  feine  beiden  Töchter  Zainah  unrd  Rokaiah,  jt 
»He  Hausgenofl'en,  in  Thränen  um  den«  welcher 
dir  Herr  und  Furß  der  Erßen  und  der  Letzten  q} 
war. 


Siebmtdmt«s  Kapital» 

Dir  Engel  Gahrief  erfcheint  Mchammed.  Der 

Prophet  Qone^  ßelltpk  vor  Habib^  dsm  Sohfi 

Jetzt  w«Ute  fleh  der  Prophet  Gotte«  auf  den  Weg; 
Dach  der  KfefeUEhne  begeben»  als  der  Engel  Ga- 
briel vom  HiiTtniel  ftieg;  er  erfcbien  dismal  in  fei« 
Mr  eigenen»  von  Gott  ihm  anerfchaffeq^n  GeftaH» 
und  hielt  in  der  .Hand  eine  Ruthe  mit  hundert  und 
Virzig 'Zweigen  ^  wovon  fich  fiebztg;  nach  Ostea 
«od  fieh:9ig^  nach  Westen  ftrecicten.  ^^O  etn{(^ 
i^rief  er)  dej/en  Ge^t  ruhmvotier  ist^  ats^  die  Gehört 
^diereietstenGefchdffei  Friede  fei  mH  dir  \  Gottjafsi 
iftifir»  dnreh  weinen  Mnnd  feinen  Grufs  und  Hefe  fPir* 
9$tefagen^  ,,0  meine  Starke«  meine  Ehre!  Ich  habe 
ttkeint n  Propheten  zu  den  Menfcheo  gefaodt»  der 
«  ^vortrefflicher»  keiner  4er  rohrnwiirdiger  ^üre» 

n)4mkt^^iUirFt$fkain^. 


^]»  d«;  n^  Ist  k0)tt  Volk  4#m-4elA}g€fa  vorzo« 

^»ziehen  und  äo»  o  Mohammed»  bift  der  Färft  und 
\,iierT  diefe«  Volks,  das  ich  fchut^e  und  dem  ich 
y^Gnade  beweiren  will.  Was  fiirchuft  ,du  denn  ? 
si^%&  ztgeA  du«  Ich  bin  bei  dir;  fieh,  ich  bin  dir 
.^»zuF  Sech ten  und  zur  Linken»  bin  ober  und^nter 
»»dir:  ich  fehe  alles  und  werde  uicht.gefehan;  ich 
^,fchauß  um^  von  der  aUerböchsten  Warte»  wohin* 
^ysof  kein  Auge  reicht  Jezt^  Mohammed»  Tend* 
^«h  dir  drtifiig  Engel  vom  höchsten  Range»  deren 
j)»«i»^ jeder  drei fsig  taufend  Engel  befehligt«  dieua- 
„tBT  ihm  ftehn«^'  -**  Hebit  dein  Haufi  ühK  Mokant 
s,fied,  (fo  fuhr  Gabriel  fort,)  fiik  und  betrathti  die 
^^Alhmkt  Gottes^  des  AUtrhochstml^^  Der  Prophet 
blickte  auf»  und  Gottftärkte  ihnv  das  Geficht;  da 
fah  er  die  Schaaren  der  Engel»  ia  Schlachtordnung 
geftellt»  zwifchen  den  beiden  Bergen  Safa  uiidIVler« 
wa;  fie  trvtfen  (bbimmernde  Kronen  und  Diadem* 
auf  dem  llaupte  und  hielten  jeder;  ein  blttzend 
Schwert  in  der  Hand.  Hätten  die  armen  Erdbew 
wohner  fieia  diefer  Geftalt  erblickt»  fie  wären  vp^ 
Schrcckei»  des  Todes- ge^efcn« 

Wabrei^d  der  Pro{ibet  Got);esdas  Haupt  empot 
hielt»  riefen^aUe  Engel  mit  Einer  Stimme:  »»Friede* 
^feimitdir»  Achmed!  Friede  mit  dir»  Mohammed  l 
»»Wir  find  die  Engel»  die  dich  bewachen»  zu  dei-^ 
»»ner  RecHten  und  zu  deiner  Liukeii»  vor  dir  und 
^»hinter  dir«  So  fchreite  denn  getr^ft  deinen  Peiiu 
;^en  entgegen ;  fpricb  dreuft  zu  ihnen;  zeige  un« 
»»▼erzagt  die  Starke  deiner  Grande  und  beweifia 
.^eia  Apostelamt  Denn  du  bift  in  Wahrheit  der 
a»reckf:e  Frediger  und  der  Lehrer  ohne  Gleichen/« 
!a1s  ficnochTo  riefen»  brach  die  Freude»  wie  ein 
.iicbtglanz*  aoa  dem .  rühm voUca  Angefleht  den 
.  .Fr<)|diete»u  ~ 


IS« 

Vm  trnt  er  aus  KhaJMfiifcaä  Wbttrong  nxsi 
tiahm  den  Weg  luich  der  Kiere!  Ebne.  Abu-Bekker 
verfieherf»  iq  diefem  Auptenblifk  M  dem  Apostel 
ein  fehr  lebhaftes  und  glänzendes  Licht  aas  den 
Augen  gebrochen  undf^en  Himmel  bis  in  dieWoK 
ken  gefahren  Es  verbreitere  fieh  fodann  über 
Mekka  und  die  nmltegenden  Flecken  i  un^  99  gab 
kein:äaiia9  in  welches  das  Licht  vordem  Angeb 
£chte  des  Apostel  Gottes  nicht  gedrungen  wate« 
Ünterdefs  begleiteten  ihn  die  Enget;  fie  gingei», 
wenn  er  g.ing,  und  machten  Halt,  "wenn  er  Halt  mach» 
te.  Unter  diefem  Getette  langte  er  in  der  Kaabft 
ain ,  wo  er  fein  Gebat  tnit  der  doppelten  Verbeob 
gung  that  und  darauf  durch  das  Thor  wieder  hin« 
ausging«  das  noch  heutiges  Tag^es  da^  Tkar  daf 
i'rcipÄ^«!  Keift. 

Ptotslicb  fab  man  jert  aRes,  was  an  Menfehen» 
In  Mekka  war»  fchaarenweiie  herausftrömen  und 
tif^ugierig  nach  der  Kiefel-Ebne  et^en,  wo  Habib» 
die  Araber  und  die  Kinder  Ab<)ol.Mbt«»Uebs  mitUn^ 
geduld  der  Ankunft  des  Propheten  harrten. 

Endlich  n'^herte  fieh  der  Apostel  der  Ebixie:; 
*doch  eh»  er  noch  in  den  Gefichtskreis  fief ,  ward 
der  Herold  Habtbs  den  Liehiibhin^mer  gewahr,  der 
ihn  begleitete»  und  fing  aiisaUen  KralHn  zufchreien 
an:  Seht  da  kommt  Mohammed!  ftht  da  kommt 
-Mobammed4  fiei  diefem  Gefcbrei  wandten  fich  aK 
le  Araber  nach  der  Gegend »  uxp  den  Ap^tel  2« 
fehen,  lieber  fie  feiner  Seite  mit  festem  BKek  an» 
fth.  Vor  ihm  her  fchritt  Abu-Bekker  tri  einem  ro» 
tiien  Rocke»  einen  weilsen  Turban  auf  dem  Kopfe^ 
und 'feinen  Mantel  anruek  unter  den  Arm  gefchla. 

Jen;  dahi^OMiB-dierDthen  Sehuhean  ftmen  Fiifben 
rhen  kottte.    In  diefer  Tracht  machte  eird^n^  Vo^» 
jiny^  des  Propb^aa  Gottfli. 

Sei 


.  Bet-l^foki<>>fTCl«  Ankatiftiinf  (ler!C?efet.ßbnt» 
\irafd  das  Volk  faft  blind  vofi  d«m  Giatiz  feinei 
Lichts»  und  tranken  voq  dem  lieblichen  Wohtge. 
räch»  der  von  ihm  «usilrSmte»  Sobald  ihn  Hnhih 
gewahr  WBrd>  erhob  er  fich  von  .feinem  TbroOp 
Mm  ihm  entgegen  und  ndthigte  ino,  iich  nebea 
Üin  SU  fetzeo«  Jetzt  ftanden  die  !Kurdmuer«  wie 
tmbewegUcb;  mit  jflarrem  Auge  Uickten'fie  tut 
ihn  hin»  and  ftaunten  über  die  W;Uideand  Men 
|efi:ät,  die  ihn  amgab;   fo  dafs^  niemand  zu  reden» 

Ia  kaam  in  a^hmeti  wagte.  Kein  Kamüe}  brnllte». 
[ein  Pferd  wieherte,  kein  Efel  fchrie^  keine  Meo« 
fthenfiimme  ward  laut;  nWes,  alles  richtete  den 
Blick  auf  den  Aposiicl  Gottes  and  fchsuete  mcIi 
ibm  imverwundt»    .  v 

Eine  Weile  herrfchte  diefe  TodtewftlUe  in  def 

frofsen  Verfammlung;  endlich  ränsperte  fich  Hft» 
ib  on^  fpraich  alfo  :  «.Mohammed!  Niemand  le^t 
^jetat  ftuf  Erden »  der  Mohfimmed^  hsefe »  und  den 
^Beinamen  ^inhAufim  hatte»  als  du;  und  aufsef 
ffdeiuexa  Vetter  kennt  man  keinen  Sterblicheti«  det 
»»den  Namen  Ali  aad  den  Beinamen  Al^Hofäm 
»»ftthcte.*« 

Hier  hielt  ef  ein  Wehig  iqne»  tim  h^htm  zH 
fchopfen»  womuf  er  fkutfahr :  »»Aböl  Kafem»  dic^fe 
»i,arabifeben  Herren  haben  mir  vorgetragen,  ca($ 
^da  dich  'fdr  eiiiea  Propheten  ausgebeft,  Wischen 
^Oott  der  Herr  der  Welt»  an  die  Bürger  der  Städte 
^,und  die  Bewohner  des  Landes  gefandt  haben.  Ist 
»;diefes  wahr?«*  ^d,  erVf^iederte  Mohammed »  iVA 
Vm  der  Afo^tef  Gotteü ;  tr  hat  mch^  mit  feinrnn  Auf* 
Uage.mid  d$r  wahrm  EßligiüVh  ahgefandt,  —  oNua 
^denn»  Verfetzte  Habib,  alle  Propheten  pflegen^ 
ii^laubhafire  BeWeife  Ihfef  Senduilg  mitzubringen» 
i^hiBOidi  Wttüder^  Zetebeii»^  iibesBatärlichen  Wet^ 


158  •  ' 

^,1ce.  Du  Wirft  wiffeti »  dafs  2u  folchem  Bew«^Ai 
,,dein  Noah  feine  Arche  diente  ^  dem  Älfowo  feiri 
„preheimnisvoller  Ring,  fein  Wort,  fein  Vögel  und 
„die  Geister,  dib  ihm  zu  Gebote  ftonden;  dafs /Äir^i. 
,,Ä/m  zum  Beweife  den  Feu6rofen  anfuhren  konte, 
,,der  ficb ,  ihm  zu  gefallen ,  abkühlte  und  ihm  eine 
„heilfameErfrifchung  ^sb;  fsmaeldeh  Widder,  der 
„an  feiner  Statt  geopfert  Ward,  ünd'M«)/f^  |fcih?ii 
„Stafe;  unddafslfa*)  Todte  erweckte  und  durch 
,jfetn  blo&es  Wort  Stürme  legte.  Alfo  mufst  dtt 
„auch  reden  und  handeln,  wie  diele  Propheten  ge» 
,ithan  haben:  wilHt  du  ein  Apostel  Gottes  fein^ 
„fo  wirke  Wunder,  wie  fie." 

Hierauf  erwlederte   der  Prophet:    „  tTiUhtl 
fTunder^  Habih,  foll  ich.in  deiner  Gegntwart  verrich- 
tiftf  um  meine  Be^^eiJ!^  fehen  zu  laßen P**  —  »Jetzt 
„ist,  fiel  Habib  ein,  die  Zeit,  da  fich  die  Spnne  2U 
„neigenr atifangt;    wir  find  gerade  la  der  Mittags»' 
y^flunde,  und  fie  beginnt  ihren  Lauf  nach  Westen» 
„Wir  verlangen  demnach  von  dir,    dafs  du  deinen 
„Gott  bjtteft,    Finfternifs  heraufzufühnrn^  und  den* 
„hellen  Tag  in  riefe  Nacht  zu  verws^ndeln«;   in  fo* 
„dickes  Dunkel,  dafs  man  auch  das  grö(ste  Vieh 
„nicht  fehe.     Alsdann,  Mohammed,  K>llft  da  dich 
„auf  den  Befg  Abu-Kobais  ftellen  und  von  da  deti, 
„Mond  herrufen,  wiewohl  er  jezt  der  Sonne  noch 
„ziemlich  nF»e  ist;  denn  wir  haben  ertt  den  fünf»' 
„ten  Tag  des  Monafs.      Diefem  follft  du  den  Be. 
„fehl  geben :    Mond^  hfchieunige  deinen  Lauf^  um 
„voll  ztt  v^^erden;    ei-fchehie^  \yie  du  artr  vir  zehnten' 
'  „  Thge  nach  deiner  Bereinigung  mit  der  Sonne  er^  * 
^Jcheinfl:  "werde  ganz ^  "werde  Follmond!    ff^enndi^' 
^^gefchehen  ist,  ß  hüpfe  herab  undfpring*  in  Einem ' 
^fSatz  vom  Himmel;  ßeU$  dich  auf  dm  Gipfel  der 

t^Kaahat 


Iff 

^aaia;  ßfigi  dam  kfrab  tmd  kaHe  andächtig  di% 
^ebmmahgen  Umgang  um  das  heilige  f/uvs ;  aber 
^,deuilick  genüge  dafs  es  die  Araber  zaklm  können. 
^Hierauf  (age  ihm:  "wirfdich  vor  der  Kaaba  nieder  t 
,iWenti  er  diefes  grcthan  hat>  fo  rufe  ihn  zw  dirj^ 
j^ond  nähert  er  üch,  hat  er  dir  eiue  tiefe  Verben«, 
i^gung  gemacht»  fo  befiehl  ihm,  vor  dir  (lehn  au 
yyoleiben  und  dir  in  gutem.  Arabifch»  fo  veriithm« 
p^Uch,  dafs  es  Burger  und  Bauer  verliehe»  den  Gruft 
„zu  fagen:  Friede  fei  mit  dir,  Apostel  Gottes,  A* 
^^menl  Mach  diefem  Grufs  ibll  er  dir  aui  rechten 
^Aermel  in  deti  Rock  hinein  nnd  am  linken  wieder 
y^berausfatirent  aber  gefpalten  tmd  zerteile»  fo  dafg 
»»die  eine  Halfbe  hier  und  die  and^e  da  hervor, 
^komme  \  ein<e  Hälfte  nehme  fogleick  ihren  Flog 
»,nach  Osten 9  die  andere  nach  Westen;  eine  jede 
»fkebre  dann  zoruck»  in  der  Luft  kreifend  und  lidp^ 
>,fend»  gleich  dem  Hiipfen  einer  leichten,  muntern 
i,Heufch recke;  endlich  lafs  beide  fo  geteilte  Häl& 
»iten  fich  wieder  vereinigen  vnd  ein  vollkommea 
^rundlicher  Mond  werden,  der»  ohne  Verzug»  die ' 
»»Geftalt  des  zunehmenden  gewinne,  und  in  dem* 
»»felben  Zeichen  des  ThierkreÜes,  in  dem  er  vorhet 
i^ftandi  laufe  und  leuchte/' 

Hier  erhob  fich  Abo-DfcbeheK  >,dem  Gott  flu* 
dbe/'  a&d  gan;$  entzückt  über  diefe  für  unmöglich 
^ebaltne  Aufgabe,  fchlug  er  die  Hände  zu(ammett 
und  rief ;  »»Herrlich  ge^)rochen,  Habib,  herrlich 
ngefprochen!  Eine  gröfsere  Freude  hätteil:  du  une 
9>nicht  machen  können !  das  istvollkomraner  Troft 
i»fur  UQs;  du  haft  alle  Traurigkeit  aus  unfevra  Her« 
»^zen  verfcheucht.'^  Allein  dier  Prophet  ftopfre  ihm 
gar  n«Gbdri2cklich  den  Mund :  W/7^  du  Atzen,  dfk 
Hunddeims  f^olkst  Nichtswürdigfter  nnd  yer^orfen.^, 
fiir  deines  UOifes  und  deiner  Mitbürger!  HierauC 
Wandte  er  fy:h  n  Habib  ud  £ragU :  f^erlMgß  du^ 


I6ä 

nöikv^eiier  et^tiSVoH^irf  „tlein,  MoliMttl^j,  hb^ 
;,wiederteHabib;  es  ist  genug,  wenn  du  das  iiki 
„Wetlc  ri<^hteft>  ^ss  ich  lo  eben  gefagt  hübe.  Die» 
„fes  SchaüQ»iel  wifd  auth  den  gk-öfsti^n  2weifief 
j^befriedigen ;  die  Wunder »  die  wir  so  fehen  wün«> 
^/cheo^  lind  das  höchste,  Was  Wir  verlangen  kon* 
^nen »  der  aller&berseugendi^e  Beweis  iu  den  Aa» 
,,gen  der  I^ttfchauer.  Nur  Einen  Punkt  batt^  icti 
^dir  noch  vorzitfchlagen ,  der  mieb  befonders  an* 
Mgeh«t;  nSmHch,  dafs  du  deinen  Gott  bitten  möcb« 
f^teft,  dir  xU  eröffnen,  was  ich  in  meinehi  Zelte  hft» 
«»be  und  Was  ich  damit  km  machen  gedenke?  ** 

Sogleich  backte  üch  der  Prophet  mit  dem 
Kopfe  bis  zur  Erde»  und  zetdhnete  mit  dem  Finget 
einige  Figuren  in  den  Sand«  In  demfelben  Augen* 
Mick  kam  der  getreue  Engel  Gabriel  Za  ihm  herab 
«ndfagtet  »»Friede  fei  mit  dir !  Dein  Herr  gHifst 
i^dieh  und  Itrst  dir  fagent  Antworte  Habib»  dem 
^Sohn  Maleks:  Du  haß  deine  Tbchter  SäHha  mitge^ 
,,braikt;  ßt  hat  ^eder  Hanie  noch  fiifse\  und  ist 
^tatihfßumm  und  hliitd;  dock  geh  imdjprich  Jsu  ihr^ 
^d  ßt  wird  mit  ditßorechin;  frage  ße  Und  fit  \i^ira 
,^dir  antworten,  Erketme  diiräus  die  großse  Macht 
^Gottes  über  alle  DingeJ* 


Nach  diefer  Anleitung  erhob  der  Prophet  fein 
Hittpr,  das  dpppeit  fo  glänsend  fchien,  als  vorher) 
tr  blickte  Habib  an ,  der  fleh  bei  der  änderbaren 
Stellung  des  Propheten  kaum  des  Lachens  entbaU- 
ten  konte,  und  tagte  zu  ahmt  „Habib»  Sohn  Ma» 
^leks!  Gott»  mein  Herr»  hat  mit  fo  eben  offenbart» 
y^dafs  du  deine  Tochter  Satiba  mitgebracht  haft» 
^> welche  Weder  Füfse  noch  Hände  hat»  und  taub 
yiund  ftumm  und  blind  ist.  Aber  liehe  nun»  wie 
^fgrofsfie  ist»  die  Macht  Gottes,  meines  Herrn» 
^4tt  auch  der  deioige  jst      Sprieb  jezt  zu  deiner 

oToch» 


^^ochter  Md  fit  wiri  mit  dU  Xpr^cheo;  fmge  £• 
,^pnd  fie  wird  dir  antworten.  Denn  Gott»  oiQiii* 
j^Herr,  h»t  ihr  wieder  Gehör  und  Geßchtgefcbenktt 
^nnd  Hände  und  Fü(se  gegeben»  GotteK  Mechtiit 
sugrofii  aber  alle&I  ^ 

Nicht  fo  bald  hatte  Habib  die^fe  Worte  des  Pro. 
Poeten 'gehört,  als  er  von  feinem  Thron  «uffprang 
und  fo  u:hnell  er.konte,  nach  feinem  Zelte  lieu 
j^r  geht  hinein  und  fieht  feine  Tochter  aufrecht 
•af  festen  Fufsen  (lehn  und  die  Arme  ausftrec;ken, 
das  Ge£cht  fröhlich»  heiter,  lächelnd*  undfctjoner» 
als  Lnnas  volles  Antlitz  am  nachtlichen  HimmeL 
Diefer  Aohlick  fetete  den  Vater  in  frohes  firftao- 
noa.  Als  er  wieder  znriick  kam ,  (brach  der  Pro« 
pbet:  nÖ  Habib,  Sohn  Maleks,  fchaue  mich  aal 
,,Bewunderft  du  nicht  in  dem ,,  was  du  fo  eben  gt* 
^fehpo  haft,  die  Alimacht  des  Schöpfers?  Scheint 
i^dlr  das  Wunder  nicht  grofs^  das  der  Herr  der  Pro- 
,,pheten  und  Apoistelgetban  hat?  Ist  nicht  der  Geist 
„aHer  Mfenfchen  darüber  erftaunt  und  ihr  Verftand  v 
ybeftiirzt?  So  dürften  fich  denn  die  Araber  über 
„diefen  Punkt  begnügen  können ;  indefs  will  ich ' 
^anch  4ias  noch  thun,  was  du  weiter  verUtigthafi, 
^«ild  es  eben  fa  ins  Werk  fetzen/' 

Hiersuf  zog  Hefa  der  Apostel  Gottes^  um  itch 
ein  wenig  zu  erholen ,  in  den  Haufen  der  Hafcbe« 
miten  zurück;  diefe  machten  ihm  Weg  durch  dae 
Gedränge  der  Araber "^ind  dienten  i|im  zum  Ge» 
leite.  Ali ^yt der  Kaifer  der  Gläubigen,^  fchrittf 
lUttlieb  voraus,  und  von  '  feinen  Oheimen  ^und 
Vettern  umgeben,,  kehrte  der  Prophet  nach  Haufe. 
Unterdefii  befahl  Habib»  der  Sohn  Maleks,  den  iibri^ 
gen  iWiner  Gefährten,  auf  ihren  Posten  zu  bleiben 
und  nicht  von  der  Stelle  zu  weicfaea. 

^  ^      '  L       '  Kaum 


$62 

Kaum  ^ti'äer  Prophet; (^ot{^9*^We^V  fi>  MM^^ 
ten  fich  die  Araber  ein ,  «r  gebe  fein  Spiel  vetlö*. 
An,  Darüber  bezeugeen  fie  ihre  Freude  mit  Jauch-- 
2en;  man  hörte  ein  furehterliches  Toben»  in  wieU 
•  chem  man  zuweilen  fpottcnde  oder  hohnendtfi 
Stimmen  uoterfchied.  ,Jn  diefer  Nacht,  Atgten  iie, 
yjfolfen  die^afchamiCen  in  Schimpf  und  Schapde 
,,falien.  Gewifa!  fie  mijflen  ihre  Sache  verlieren^ 
,,und  damit  werden  fie  auch  all  ihr  AnCbhen  unter 
^ydeb  Arabern  einbüf^n. "  ^bu  -  Dfcbehei  felbsti 
,,dem  Gott  lluche,*'  f|:and  von  feinem  Stuhl  auf  und ^ 
befahl  leinen  Dienern ,  ungefäumt  feine  Salbe  an« 
Kohienftaub  und  Kameelurin  zu  machen  und  auf 
den  andern  Morgen  in  einetn  {^fofsen  Becken  be- 
reit  zu  halten »  damit  fie  den  Hafchemiten  /  fobald 
üe  fich  fehen  liefsen.  Geficht  und  Kleider  damit 
reiben  könten.  nfa,  ja,  rief  er  aus  vollem  Halfe^ 
ich  weiß  esf  was  wir  Mohammed  aufgegekm  hobin^ 
wird  er  nimmermehr  zu  Stande  bringen^** 


Achtzehntes  Kapitd. 

Bejßürzung  der  Gefährten  des  Appstets.     E^ 
:   erj'eheint  zum  andemmale  vor  Hahib* 

TT 

^^nterdels  trat  der  Prophetin  fein  Hau«  und  fand 
Khadidfcha  hingeworfen  im  Gebät  vcm:  Gott,  Thrä- 
nen  im  Auge  und  Unruh  im  Herzen  über  das  Leos* 
das  ihren  Apostel  treiben  möchte.  uff^fl^  machß  ' 
dujienn,  Kliadidfcha?  fragte  er.  Denkfi  dui  daß 
Gott  mich  meinen  Feinden  Preis  geben  wolle?  Nein, 
nein !  Härme,  dfch  nitht  länger  ;  Iß  und  trinke  laß  dich 
köstliche  Satben  umduften^  und  fei  giUes  Muthsl*^ 

Nicht 


16} 

•  '  Nfcht  weniger  bedurfte  <3eß  Trostes  Abu-Bek* 
ker.  Er geftand Mohammed  feine  Angft^:  „OApos* 
„tel  Gottes,  fagtc.er;  duhaftden  erftaunlichen  Zu- 
ijfammcnflufs  von  Menrchen  gefehen,  die  fidh  auf 
;,der  Kiefel-Ebn-e  verfammelt  haben.  Alle  H«rf^a 
„Arabiens,  alle  die  noch  fo  vvienig  zu  bedienten  ha* 
^ben,  find  da  und  vermehren  diiefegrofseVerfamm« 
„lung.  Indefs  hoffe  ich,  dafs  Gott,  der  Aller-» 
iihöchste»  das,  was  fie*  von  dir  verlangt  haben, 
„*wirken  werde.*'  • —  3^y  erwiederte  der  Pro* 
phet,  GotU  der  AHerUichstfj  wird  da^  wirken  ^  was 
ße  von  mir  verlangt  haben»  Dul  wirfl  es  fehew,  und. 
wirfl  erflaunen  über  den  Beweis  dir  AtlnmcM  und 
Grofle  des  Höchsten^  wenn  er  vor  den  Augen  aller  An^ 
wefenden  dis  ff^imderthun  wird.  Muth^  Mutk,  Aku» 
BMerJ  Lafs  deine  Traurigkeit  fahrend 

Aach  «Intg^  Hafchemiten ,  Teiche  die  Grofse 
8er  verlangten  Wunderzeichen  unruhig  machte^  . 
kamen  zum  Propheten  undfagten:  „^fi1IHll  dich  ]% 
„m  Acht,  Abul-Kafem ,  tlefnem  Gefchlecbt  iti  Qe- 
„genwart  aller  Einwohner  voti  Mekka,  ja  aller  ara- 
„bifchen  Stäqfime,  Schande  (tu  machen.  S^are  uns 
„diefen  Schimpfr* 

In  deffelben  Befotgnis  trat  Abu^^Taleb  bieCtt 
und  fagfe  zum  Apostel, Gottes:  „Mein  werthitr» 
9,vY^eKebter  Mohammed!  Habe  Mitleiden  mit 
»ydiefen  jungen  Leuten  und  fetze  fie  nicht  der  Ge* 
^,fahr  aus,  beute  Nacht  nnter  dem  rafendeti  Pol^ei 
yytrefefaimpft  und  gekränkt  «u  werden.**  Der  Pro» 
phet  ward  durch  tMefe  Vtx'ftellUnge«  fo  erweicht, 
tdafii  er  fich  der  Thränen  mcbc  enthalten  konte; 
idocb  fa&te  «t  fich  tcied*T,  fah  Atu-  Taleb  mit  feg* 
tem  Blick  an  und  gab  ihm  zur  Antwort:  Midh  ge^ 
fafit^  mtinOkeimJßrwahri  dufotfiin  ditfer  Nacht 


ßm  Wunder  dir  Atlmackt  Gottes  ßhen^  der  mein  Uert 

ist  und  der  Dänige.  -  ' 

Hierauf  erfchien  AUAbbud  und  iagte:  »,Neffe^ 
^babe  Mitleidea  tnR  uns !  Erbarme  dich  unfrcr  Kin* 
«»der,  und  gib;  ans  nicht  der  allgeaieinen  Verach- 
^tungFreiaJ'*  ' 

.  Endlich  ward  der  Prophft  ihres  Uftgeftümd 
'  müde  und  fagte  zu  allev  iosgemein':  ,,L9fstmich 
^^11  Ruh »  ihr  Herren !  Glaubt  ihr  denn ,  ich  wiirde 
Aygefagt  ba>eB  >  dafs  Gott  dia  und  das  thun  we;;de^ 
,,^wenn  er  m  nicht  thun  wollte?  Oder  zweifelt  ihr 
y^fiocby  daffi  er  mächtig  genug  M^  um  es  Ina  Werk 
,i^i|  ric)rten?  Wiflet,  w«nn  Gqtt,  der  Herr ^  will» 
,, dafs  ein  Ding  gefchehen  Toll,  fo  fpricht  er:«  er^- 
„rftf/  und  es  wird.**^  Doch  diefe  Worte  waren  nicht 
im  Stande,  ihr  Herz  zu  beruhigea;  der  Apostel 

fing  di|her  fort  und  überlieis  fie  ihrer  Angft^  ihren 
hranen,  ihren  Klagen.  £r  fchlofs  fich  in  fein 
Gemach»  verrichtete  das  Gebät  mit  doppelter  Ver- 
b^ugung»  warf  (ich  dann  mit  dem  Geficht  aufdeti« 
Soden  nieder, und  liefs,  unter  einem  Strom  von 
Thränen,  unter  lautem  Schluchzen  die/e  gebroch- 
nen  Worte  hören:  nHerr,  Herr!  «  «  •  «  deine  Ver- 
^/hfi&uug,  deine  Verfaeifsung!  .  »  •  •  erfülle»  er« 
lafüUe  fiel  ...  •  p  du  •  •  ;  •  deu  es  nicht 4(e- 
i^reuet .  .  •  -  was  er  einmal  .  «  .  •  verlieifsea  hat. 

Während  er  noch  fo  fpracb,  borte  er  die 
iStimme  des  getreuen  Gabriel  von  oben  herab: 
f^Mohammedf  hebt  dein  Hatvpt  auf!  Gott  grüfst  dich 
,,durck  meinen  Müpd  und  läfst  dir  Jagen:  0  mei- 
«»ne  Kraft,  mein  Ruhm!  Ich  habe  fcbon  dem  Mond 
y^geboten,  dir  in  allem  gehorfam  zu  fein,  was  mam 
,)Von  dir  fodern  mag;  taufend  JaW,  eh  ich  Adam 
^ffchttf»  bab'  i^h  ihm  diefeu  Befthi  gegeben.    \  Ma. 

wch« 


i,eht  dif  fiün  zu  Notier,  wi»  leb  Fiir  dich  fimn  ^l) 
^bemächtige  dich  der  CHierg ewalt  ftber  das  VtVlk. 
,»Die  2>it,  wenn  die  Araber  dieft  gfofteo  Brweifo 
^ydeuifr  Sendung  und  deine  glänzenden  Wondei* 
y^iehen  werden ,  iatdicfer  Abficht  gänftig;  benuz- 
,,zt  fie,  um  fie  SU  «hiTerbr&chliohaai  Gehorfam  za 
,, verpflichten,  ihnen  Gefetste  Tor;curchreiben  nsfl 
^,fie  cn  ndtbigenp  dafii  fie  deine  Anrphicbe  auf  4m$ 
^,ApOfltet-und  Prapbetenamt  fär  göltrg  erkenoeit 
,,und  die  Einheit  Gottee  nnd  AlU*a  Dienet  annehk 
,^en.  Wenn  alfo  die  Nacht  gekommen  fein  wird, 
,f(o  riife  den  Mond  und  befiehl  ihm'zo  thnn,  was 
,,du  haben  willft:  er  wird  dir  gebcirchen,  o  du  sei* 
,,Kraft  und  mein  Rubra !  War*  es  nicht  blofs  aas 
j^,  Liebe  tu  dir:  nie  hätt' ich  weder  Tag  oochNachtr 
^»weder  Sonne  noch  Mond  und  himmlifcbe  Sterole' 
^,gefchaflRiii.** 

UngeföQnnt  verHeft  der  Prophet  des  Geouaib  i 
'ftin  Geficht  ftrahlte  von  Licht  über  und  üb^,  und 
fein  Herz  wallte  vor  inniger  Freude.  „Ge^  ist 
grofs !  Gatt  ist  ffnofs /  Gott  int  gtafsf  (  rief  er  9)  es 
Ist  kiin  Hsxt^  ksine^  KtU^^  als  in  öott^  in  dem  AUsr.. 
kothstint  dem  Ünermefslicken,  Es  ist  kein  anderer 
Gott,  alsAlli^K  der  Grofs»,  der  Bthabne!*^  Gabriel 
nahm  das  Wort  wieder:  „FiJrchre  dich  nicht,  Mo- 
y^hammedy  ich  bin  bei  dir  nnd  bleibe  dir  nah,  bis 
„du  alle^  deine  Baweife  gegeben,  tind  öffentlich, 
„vor  allem  Volk,  deine  Wunder  gewirkt  baft.<*- 
Mit  diefen  Worten  erhöhete  er  noch  die  Freud* 
und  FrSliHchkeit  des  Propheteii: 

Uffterdeft  bHeben  die  Hafehemiten  bis  zum 
Untergange  der  Sonne  in  Mohammeds  Wohnung. 
Nun  aber  ging  der  Prophet,  in  feinem  Staatsge«. 
wände,  zuerft  heraus^  von  allen  Hafchemilen,  ih-* 
ren  Kindern  und  Leuten  umgebe»;  im  UurerSpitse 

fchritt 


fefititt  Ali»  f.der  Ktifer  der  6l«bfgen<^  ftattUeli 
•k^er,  imdihm  folf^ten  AL  Abbts  und  Hairifsa,  «a 
welche  ficb  der  übrige  Haufen  in  swei  Reiben  an« 
fchlöfe  und  den  Propheten  in  die  Mitte  nahni< 

In  diefer  Ordnung  kam  er  zu  dem  heiligen 
Haure  derKaaba,  verrichtete  vor  der.Thüre  das 
Gebät  mit  den  gewöbnlii^ben  Gebräuchen,  und  be« 
gab  iieh  fodann  weiter  nach  dem  Herge  Al*KobaisA 
wo  ihn  alles  Vol)^  von  Mekka  erwartete« 

jyEc  waren  nicht  mehr,  als  vier  Perfonen»  fagt 
Abtt-Bekker  in  feiner  Erzählung  die(^s  VorfUU#. 
die  vOn  alleii  Hafohemiten  mit  dem  Propheten  anjc 
den  Berg  ftiegen ,  und  ich  war  der  fünfte.  Jene 
vier  waren  Hamfsa  und  AUZQh^ir,>  die  beiden  kuhn^ 
fien  Degen  aus  den  Zeiten  vor  dem  Islam,  und 
zwei  Sonne Abu-Talebs,  nämlich  Taleb,  der  in  der 
Folge  viertaufend  Mann  Geharnifcbte  angefahrt 
])at,  und  AU,  »»der  Kaifer  der  Gläubigen.'^  So.  bald 
0a  indefs  dem  letzgenannten  ftun  Alt^r  erlaubte» 
fieh  in  der  Welt  zu  zeigen,  da  kehrten  auch  die 
käbnften  Degen  in  die  Scheide  zurück ,  und  der 
ölanz  feines  Heldenmutbs  verdunkelte  die  tapfer* 
ften  Ritter.  Diefe  vier  Helden  dienten  jezt  ^m 
Propheten  j^ur  Wupb«," 

Da  die  Zeit  des  Abendgebets  gekommen  war, 
^  rerrichtete  es  der  Apostel  nach  den  vorgefebrie« 
beoen  Gebräuchen«  £s  ist  aber  hier  zu  bemerken» 
dafs  es  damals  in  Mekka  und  auf  der  ganzen  übri« 
gen  Erde  nicht  mehr  als  fiebeaMenfchen  gab,  die 
lieh  öffentlich  zu  dem  Glaubep  vpn  der  JSiaheit 
Gottes  bekannten.  ( Indeismufien  wir  jener  Zahl 
noch  die  Gemalin  des  Propheten,  Khadidfcha,  als 
die  achte  PerQ>n,  beifijgen.)  Die  iibrigen  Profely* 
ten  des  islums  dienten  Gqtt  im  Stilieo:  die  Umftäo,  * 

dt 


ttfr 

4e  eüuMun  üamt  iiMh  nicb^  fich  frei,  ror  der 
Wtlt  a:a  «rklaren.  Ali,  AI* Abbas  und  Hamftt  hicU 
tMi  £ch  um  oächflen  zu  dem  Prophetefi  and  fthen 
iba  fcinf  Wiinder  wirken  un^d  Beweife  feiner  Seiir 
^aög  geben. 

Da  das  Abetndge^il:  geendigt  war,  rief  Habib^ 
iet  SobnMaieks,  dem  Propheten  su:  », Wohlan! 
das  Abendgebät  ist  gethan;  lafa  uns  nun  dein« 
Wunder  fcbaoen  and  dbine  Beweifc  fehn  1  *< 

Der  Prophet  machte  ihm  eine  tiefe  Verbeugung, 
lob  dann  fein  Haupt  empor  und  fagte:  Ilabib, 
Sokn  MalAs!  Ick  habe  irfi  noch  etwas  vorzubringen. 
^«Sprich,  Mohammed,  erwiederteHabib;  halte  uns 
9>02cbt8  znroSk.  Wilift  du  uns  etwa  einen  Vortrag 
9,faalten,  oder  haft  du  noch  eine  Bitte  zu  thün? 
^Gat,  es  fiebt  dir  völlig  frei.''  Da  erklärte  fich 
der  Prophet  folgendermafsen :  „Hört  mich,  iln: 
^,Herren  der  arabifchen  Verfammlung  und  all'  ihr 
^»obrigen !  ihr  Herren  Mekkas  und  air  ihr  übrigen» 
^^ört  mich!  Im  Fall»  dafs  euch  Gott,  der  Aller* 
9,höchste,  zu  Augenzeugen  (ein^r  grofsen  Wunder 
^,und  der  angezweifelten  Beweife  meiner  Sendungt 
^welche  npr  durch  ihn  gewirkt  werden  können, 
^machen  wird:  fpr<;cht,  feid  ihr  bereit,  an  Gott, 
^,meinen  Herren,  zu  glauben,  ihn  allein  anzurufen, 
,,das  Sekentnis  feiner  £inheit  und  höchsten  Macht 
^»abzulegen  und  mein  ^  Prophetenamt  anzuerken^ 
9,tten?  —  Was  für  Antwort  gebt  ihr  mir?** . 

Hier  erhob  fich  Abn-Dfcbebel  und  trat  mitten 
in  der  fitzenden  Menge  auf:  „Ihr  Stämme  der  Ära- 
.  9,ber,  die  ihr  hier  verfapnmett  feid  l  erklärt  und  be- 
fyZeugtes  bei  unfern  grofsen  Göttinnen  Al-Lat  und 
9,Al-Ozza,  dafs,  wenn  Mohammed  dip  Wunder 
«iWirktj  die  wir  von  ihm  gefodert,}  und  die  Be. 

„weife 


Itfl 

fiWtife  giKt,  die  wir  ihm  natfietitticb  Wxeicftndt^ 
,,haben»  niemapd  von  uns  iich  ihm  weiter  widef. 
»jfetzen,  fond^rn  ihn  für  fotnen  Obern  imfeben,  ]i 
;,lhin  und  6en  Seiaigen  den  Vorrang  aof  ewige  Z^i* 
lyten  zugeftehen  wird.  Im  Gegenteil  »ber»  wentt 
„er  nicht  verrichtet,  was  wir  von  ihm  gefedert^ 
^ttnd  wefnn^ef  nicht  ansfithrt»  was  wir  ihm  aüfg^. 
„geben  haben»  fo  wollen  wir»  kraß:  diefea  Ver* 
-^trags,  feinwn  Gefchleebt  und  (einen  Anbingem 
„ein  Schandmal  anhüngen »  woran  nian  fie  erken* 
„nen  kann.  Er  felbft  foil  mit  den! Tode  oder  mit 
^ewiger  Landesverweifung  belegt  werden,  damit 
,,er  C^tt  nicht  länger  feine  Lagen  aufbiirde,  indem 
^er,  unverfchämter  Weife,  vorgibt,  er  fei  der  A-« 
,)postel  Gottoi;  der  Gefandte  an  alle  feine  Ge< 
«fchöpfe/^    ^  ^ 

„Wohlan  denn  ^-  redte  der  Apostel  die  Ver*. 
„fammlung  an  — -  ihr  follt  hernach  den  Austptoch 
„thun,  wie  es  euch  giftfallt,  gegen  mich  oder  gew. 
^tn  ihn,  ihr  alle,  die  ihr  hier  ver(ammelt  feid!  ^ 
Hierauf  machte  er  eine  tiefe  Verbeugung  bis  zur 
^  &de  f  und  fogleich  rief  ihm  der  getreue  Gabri^ 
zu:  „Hebe  dein  Haupt  auf,  o  Mohammed,  und 
„bitte  Gott,  den  Maebttf^en,  den  Herrlichen ;  alles, 
„was  du  verlyngen  wirft,  wird  erthun;  er  wird 
„dein  Gebat  erfüllen ;  er  wird  dein  Wort  erhören;* 
^er  wird  dein  Schatz  nnd  deine  Starke  fein«^ 


Neun» 


i        » 


l6% 


NmunAntm  Kapitel 
Der  PropkittlM  lf\mder^ 

Ä-'er  Apostel  rfchtcte  fich  auf  trnd  ftreckte  fel»^ 
Arme  aw;  er  heftete  den  Blick  auf  den  Himmd 
und  rief:  ,,0  du»  der  Gebite  eriiörtund  virtis,  wai 
gebetm  und  verborgen  iat/*  —  Kaum  hatte  er  die. 
ie  Worte  giefprochen ,  als  Gott  dem  Verw^fer  der 
Nacht»  feiRein  Enfrel  gebot:  ,^Finfternis,  eines  Fa- 
dens dick,  zurfrdezu  fenden.^  Mehr  bedurfte  ei 
siebt»  um  den  Erttreis  von  Osten  bis  Westen»  mit 
Berg  und  Tkal  und  Meer  und  Lan#  in  fo  fchwar. 
zes  Dunkel  zu  bullen»  dufs  kein  Menfcb  den  an. 
dern»  niemand  auch  den  nachften  Nachbar  nicht 
Ikb;  rnsn  kx^nte  fribft  anf  dem  Fel^e  weder  das 

frofse  Vieh»  noch  die  Schafe  und  ihre  Hürden  er- 
ennen;.  alle  Lichter  waren  v^erglommen»  iede 
Leuchte  erlofchen:  fo  dickea  Nacht  lag  rings  um« 
her.  In  diel^m  Zuftande  ergriff  die  Menfcheh 
Schauder  «nd  Angft;  fchier  Waren  fie  ror  Furcht 
Aes  Todes  gewelen»  fo  tief  erfchdtterte  fie  das 
IbhreekbareE^ignis»  »»O  Mohammed!  riefen  die 
Araber;  Geftng,  genog  damit!  Rufe  nun  den  Mond^ 
wie  wir  von  dir  begehrt  haben.  * 

Sogleich  ftreckte  der  Prophet  Gottes  feine 
Hand  gegen  Himmel  ans  und  erhob  feine  Stinnne^ 
—  (fie  ertonte  dismal»  durch  dife  Kraft  Gottes»  fo 

f:ewalti$^ ,  dafs  fie  vo*i  allen  denen  gehört  werden 
onte»  die  in  Mekka  und  in  den  umliegenden  Flek- 
len  waren ;  —  )  fo  i^rach  er :  „Du  grofses ,  uner- 
,,meftlicfaes  Geftirn !  o  Gefchöpf ,  das  feinem  HeCr 
„ren  gehorfam  ist  und  dem  Umfchwungder  himm- 
^lifchen  Wohnungen  folgt»  die  der  ewige  Rath. 

>         »»fchlufs 


»7? 

»yfchtttf«  Gottt«  dort'ipben  gebautthat:  kraft  der 
„Gewalt,  die  wir  über  dich  f^egebea  ist,  fteig'  her* 
„ab  und  rerrichte  die  Wonder,  diir  Gott  mir  yer- 
„gönntbatmitdirzuwirken,  'Ich  bin  Mohamsied, 
„der  Apostel  Gottcfd/' 

Kauflii  Itat^e  der  Propbet  ausgeredt„  fp  hiipft* 
^er  Mond  feinem  BefifhL  geniäfs,  mit  einem  Sprun- 
l^e  vomHimmei,  and  alle  die  Achtung  gaben,  koxi» 
ten  MS  bemerken.  £r  ftieg  auf  den  Gipfel  dei*  Kaa* 
ha  UAd  machte  hierauf  den  ilebeamaligen  Umgang 
um  das  Haus  fo  deutlich  und  einen  nach  dem  an- 
dem,  dafs  es  die  Araber  ganz  bequem  zählen  kon«> 
ten;  fodann  warf  er  lieh,  auf  die  verlangte  Art» 
Yor  der  Kaaba  nieder,  ein  Schaufpieji^  wobei  all^ 
Umilebeiiden  i|i  Jgrftaunen  geriethen* ' 

Als  dis  gefcfaeben  war,  wandte  ficb  der  Mond 
%n  dem  Pfopheten»  der  auf  dem  Berge  AI- Kobaie 
fa(s«  machte  ihm  eine  Verbeugung  und  blieb  ehrecu 
bietig  vor  ihm  (leben,  wobei  er  gleich  der  Flamme 
eines  Schwerts^  bierhiti  und  dabin  flimmert^' 
Hierauf  Tagte  er  mit  deutlicher  Stimme  und  in  zier« 
lieh em  Ausdruck  folgenden  Grufs:  (Alle  anwefen*, 
den  Einwohner  von  Mekka  und  den  beaadibafte|i 
Flecken  hotten  ihn:)  „Friede  fei  mit  dir,  Achmed,! 
^Friede  fei  mit  dir  Abul-Kafem!  Friede  fei  mitdif, 
,>Fürft  und  Herr  der  Erften  und  Letzten.  Feierlich 
^»bezeuge  ich,  data  kein  anderer, Gott  ist»  als  Gott, 
^jUnddafs  du  bift  Mohammed»  Allahs  Prophet/^ 

Kach  diefem  Grufse  ging  der  Mond  zum  reck- 
ten  Aermel  de&  Propheten  liinein  und  kam  voin 
linken  heraus;  gingAvieder  zum  linken  btoein  und 
harn  vom  rechten  heraus  $  er  drang  fodann  fachte 
bei  dem  Kragen  in  d\en  Rock  und  fuhr  bis  z)i  den 
Franzen  fainabj^  wo  eo  zum  groii^en  Eri^aunen  dei 

Zu- 


ZatÜi9m$T  »^  VMier  her^erkum :    i^tm  Gott  K«tte 
den  Mond  zu  die&m  Zwecke  kleiner  gemacht.  — 
Sobüd  nus  der  Mond  unter  liem  Kleide  des  Pro«  * 
pbeten  hervorkam,  fpalttte  er  lieh  in  zwei  gleiche 
Teile ;  eine  Hälfte  Tchwang  lieh  gegen  Oaten  und 
die  andere  ge{;en  Westen.     So  geteilt  fchwebte  er^ 
^m  Himmel,  bis  fich  beide  Hälften  einander  näher« 
ten»  vereinigten  und  von  neuem  die  runde  Scheibe 
des  Monds  bildeten.     Nun  nahm  er  wieder  feinen 
gewohnten  Lauf  und  bekam  feinen  vorlgi^n  Glanz* 
fn  diefer  Geftalt  liefs  er  abermals  eine  Süm;me  ho- 
ren^  die  noch  ftärkcr  und  durchdringender  als  die 
vorige  war  und  welche  alle  die  vernahmen»  die  ' 
von  Mekka  und  von  den  nächften  Qrtfchafcea  her* 
beigekommen  waren ;  »^Friede  fei  mit  dir,  Apostrt 
^Gottes,  Furft  und.  Herr  der  Erften  und  der  Letz* 
j,ten  l  Befiehl  mir,  was  dir  gefallt;  gehorfam  will 
^ich  deine  Befehle  ausrichten,  während  der  gaiu  . 
,^zen  übrigen  Nacht,  bis  an  den  Morgen.^* 

Als  die  Anwefenden  alles  gefeben  hatten,  wmz 
gefchehen  war,  blieben  Gelange beftiirzt;  ihrGeift 
war  wie  tranken,  ihr  Kopf  fchwindelnd.  Aber  Abu« 
Dfchehel,  „dem  Gott  fluche,  <«  fchrie  entriiftat: 
^, Mohammed  hat  uns  wieder  auf  feine  Weife  ^ 
lyNarren  gehabt!  Es  ist  alles  lauter  Zauberei  und 
«Befcbwörung!  Es  ist  nichts  anders«,  als  Täulche« 
'j^reiund  Gaukelei!  Nein,  elender  Zauberer,  durum 
s^fchätz«  ich  dich  nicht  im  Geringften  höher/^  0} 

Habib,  der  Sohn  Maleks,  hingegen  fehlen  vor 
Verwundrung  aufser  fich:  «»Icb  bin  überzeugt^ 
^fprach  er,  voUEomm^n  überzeugt,  dafs  du  der 
19  Apostel  Gottes  bist.  Amen!  Amen]  —  Moham« 
yiaedy  fuhr  et  fort,  gib  mir  deine  Hand!   Ja,  ich 

„be- 


^bekeane»  cTaVs  kein  anaerer  Gott  ßtV  th  Gott 
„[Allah  JonJ  MohatBiped  feui-  Praph^t;**  So  wart 
alfo  Habib  Mufalman.  Abu-DTcheliel  Ntar  dardber 
ganz  rafend.  »,  Was,  redte  er  ihn  an,  du  tafat  dich 
^von  Mohammeds  Zauberei  und  Gaukelei  betrüb 
„gen,  läfet  dir  KopF  und  Augen  blenden?  NuA 
„denn,  Herr*  ich  erkläre  dir  run^  heraus,  dafs  wit 
i^keinesweges  deiner  Meinung  fiud/' 

Aufser  Habib,  dem  Sohn  Maleka„  waren  noeli 
470  Mekkaner,  die  den  Islam  annahmen.  Sohatt« 
der  Beweis,  durch  Gottes  AUn&acht,^  auf  ilir  G^ 
mftt;h  gewirkt 

In  d^efem  Augenblick  fchwehte  G«br!et  noch« 
luals  zum  Propheten  hernieder  und  Tagte:  „Mo« 
hammed»  Hs!  —  „Was  foll  ich  Icfenr*  —  ^^U$i 
zerfetzte  Gabriel,  diefe  Worte;« 

Pie  Stunde  kam:  da  (faltete  der  Mond« 
Doch,  fehen  fie  glei^ii  Ztlphen  ,  kehren  fie 
'  den  R'Ackeu«  fprecheu;  AUfes Gaukelei!  ^ir) 

'  Hier. 

m)  Koran  ^  Sur/st-  —  tFasitSnnen  ahtr  NickU 
Mußiimänner  bei  die/er  Gtfchickte  denken  P  So 
viel  ick  feki,  nur  eins  von  beiden.    Entweder  jj^ 

:  1?en  fie  zwar  )su ,  daß  ein  Faktum  »um  Grunde 
liege,  erklären  es  ab'ernatiirifch.  Denn^  lägen 
.  '  fie^  historifche  tt^ahrheit  lie^t  allen  fonderbaren 
und  wunder famen  Erzählungen  der  yölker  zum 
Grunde ,  und  man  muß  fie  mtr  vernünßig  erklaü 
ren  und  das  Uebertriebhe  davon  fi^keiden.  Offen*  - 
tar  wiederholte  kier  Mohammed  das  magifckg 
JCnnßfiUckf  das  im  Akertkum,  auch' bei  Griecken 
;  und  jRömerp  wohl  bekannt  war^  tlfid  das  man  den . 
Mond  vom  Ifynmil  ziehen  hiefSi  (v.  Petronii  SaU 


ilicrrmf  Mhtlen  ficb  Aba.Taleb>  Ham/H  Und  AL. 
Abbat  dem  Propheten  Gottes  und  kafsteo  ikm  Htn- 
de  und  Fufse;  und  roglelck  fing  ihnen,  Co  wie  al- 
len. Hafch^miten  «nd  Motallabitenl  das  Geficht  mit 
hellem  Lichte  zu  ^länzei)  an*  Da  rief  da«  Volk 
-mit  Einer  Stimme  und  that  da«  feierliche  Bekentl 
ais;  y^Bei  Gott,  dem  Herrn  der  Kaaba  und  der  bei- 
fügen ^etafse!  Nie  hiben  \v.ir  eine  fb  grofce  Be«* 
^gebenbett  gefehen^  als  diefel  Wenig  fehlte,  fo 
^wär'  un«  "dabei  vor  Schripcken  das  Herz  i^rfpnin^ 
*^pn;  wenig»  fo  hatt*  41ns  daa^ntfetzen  Leib  usd. 
^Seele  getchiedenl** 

Da  dtt  alles  zli  Ende  war,  nahmen  die  Hafche* 
miteci,  die  jezt  feine  Gard^  bildeten,  ihren  Weg 
nncb  Hanfe.  Als  fu?  näher  kamen,  begegneten  jGle 
Kbadidlcfaa,  die  in  Eil  dem  Propheten  entgegen 
giBg.      Sie  fiel  ihm  um,  den  Hals  und  kiifiite  ihn 

zürt- 

p.\%7,ed.Jßräncof.Horat  Epod.vf.)  Darauf^fiikrt 
iinm  nachdinkefiden  Lefer  fshon  die,  gewiß  hifäl* 
Ücke  Dunkelheit  t  die  vor  der  Operazion  femt 
herging  und  dazu  diente  ^  die  eigentlicke  Verfak- 
'Tu^gsartzuverfleckeH,  ^—  Oder  ße  leugnen  dM 
gemze  Faktum^  ais  eines  der  vielen  ff^unSermähr'. 
ckeh,  welche fich^alk die  Volker^  haben  imßinden 
laffen.  bei  welchen  Priefterausjchliefsiich  die  ße^ 
der  fiihrten;  denafie  halten  e&Jwr  eine  undanlu 
bare  Arbeit,  in  Tradizionen  und  Prießerannalen 

^^  If^ahrheit  und  Läge fekeiden  9!u^woUen.  r^'  Mir 
»  fhäefs  gtßUt  die  eiyle  Erklärung  fihier  beßer. 
Bern  %  hab^  ich  auch  grundgelehrte  Theologen 
die  Jßibel  erklären  fehn,  und^  oh  gleich  die.  Segeln 
der  Auslemngskiinjl  dabei  etwas  in^  Gedränge 
hrnmuen^Ja  ist  es  ao€h,gar  fchon,  überall  Geleiw* 
fitmkeit  und  JVitz  an£ämng(^  und,  alles  natkr^ 

*\       Uck  zu  erklaren.'  -  <.  - 


;  »74 

a^artiicfi;  „O  Apostel  Gottes,  fprach  fie^.  ich  habi 
„den  Mond  2ni  dir  hinabfteigen  fehen,  da  du  auf 
„dem  Berg*  Al-Kt)bais  warft  |  ich  habe  das  grofse 
j^Wnndergefehen,  das  du  gethan  haft.  Beinnferra 
„Göttl  überall  will  ich  fi^  ausbreiten,  dieGefchich- 
„te  diefe's  grofsen  Mondwunderwerks,  und  fie  auf 
;,fpätc  Nachwelt  bringen."  Al.Abbas,  der  Oheim 
des  Propheten,  faj^te  zu  ihr:  „Jßj«»  fnoH  fich  woU 
fttffos  grofseres  denken^  Madam  ^  ak  das,  was  mein 
Neffe  dicfe  Nacht  hat  fehefi  tdfen?'*  —  „0  Herr 
Oheim»  erwiederte  Khadidfcna,  das  Kind,  das  ich 
unterm  Herzen  trage,  hat  zu  mir,  aus  der  tiefen 
Nucht  meiner  Ein^^eweide  g^fprochen:  „o  du 
furchtfames  ff^eib !  BiH  in  Furcht  meines  P'aters  Mo* 
kamfneds  wegen  ?  Ist  der  Herr  des  Osten  und  {Testen 
nickt  bei  ihm?**  Der  Prophet  lächelt«  bei  diefer 
naiven  Erzählung. 

Von  diefer  Zeit  an  hatten  dieMafchemiten  dea 
Vorzug  vor  allen  Arabern,  kr»ft  der  gro&enWun« 
der  des  Apostels  und  der  ungezweifelten  Beweife» 
die  er^von  feiner  Sendung  gegeben  hatte;  und 
Gott  erhob  fie  zu  der  höchsten  Stufe  der  Ehre  und 
des  Anfehns. 


ZwanxigÄes  Kapitel     .  .     .^ 

Die  Koreifchiten  nehmen  den  Befchlufs  gegm- 
Mohammed  zurück*    Jibu-  Takbs  und  Mami^ 
fchas  Tod, 


I 


n  difefem  Jahre,  detoftehntl^n  deflproplietifcheti 
Sendung»  Ward  derBefchlufi»  derKoreifchiten»  wo« 

durch 


171 

tafeh  fi#  iem  Pf0|>%etefi  in  ^n  Bftna  gethan  ond 
welchen  iie,  in  Form  einer  Ufkunde,  im  Innern  def 
Kaaba  aufgehatigen  hatten,  für  niciitig  erklärt  and 
•otgebobea.    Damit  ging  es  fo  ±\ji,  a) 

Eines  Tages  fagte  der  Apostel  Gottes  20  Abu- 
Taleb :  „Ich  kann  dich  verfiohern ,  Herr  O^ieim» 
Gott  hat  feinem  nagenden  Wurm  den  Sieg  übe^ 
We  Urkunde  der  Koreifchiten .  gegeben  ;  denn'  er 
bat  cfs  d^rmafsen  Mmagt,  ^aftrilchrsgeruhnebenes  , 
mehr  übrig  ist,  als  der  Nam^  Gottes;  aHes,  was 
mir  Unrecht  und  Fluch  war,  ist  ausgelöfcht."  lia 
giBg  Abu- Taleb  hin  zu  den  Koreifchiten  und  er- 
zählte ihnen  die  Sache.  „Wenn  dem  alfo  ist,  ihr 
„Herren,  —  ft>  fchlofs  er  —  fo  laftt:eaern  ÖroU 
^,gegen  uns  fahren,  und  verfcho'nt  uns  mit  euern 
^»ungerechten  Bannfläcfaen.  Wenn  es  im  Gegen- 
^teil  eine  Luge  ist,  fo  bin  ich  bereit,  euch  meineu 
»»Neffen  auszuliefern." 

Sie  ließen  ikh  diefen  Vorfchlag  ge&llen ;  a^er 
wie  erftalihten  fie  bei  Befichtigung  der  Urkunde^ 
tais  fie  fanden ,  dafs  alles  mit  dem  äbereinftimme„ 
was  der  Apostel  gefagt  hatte!  Indefs,  ein  anderer 
Schriftfteller  b)  will,  dafs  der  Wurm  blofs  denNa- 
tnen  Gottes  und  das  Weggenagt  habe,  was  damk 
in  Verbindung  ftand,  alles  &brige  hingegen  ver- 
fctaont,  und^afs  AbU -Taleb  eigentlich  folgender, 
malsen  gefprocben  habe:    ^Gewifs,    ihr  Herein, 

0>meio  Svhn  —  ich  meine  meines  Bruders  Sohn 

„der  nicht  zu  lügen  pflegt,  hat  mir  berichtet,  dafs 
fjGfM^  der  AllmäclitigeQndSufamwürdlg^»  keinen 

„Anteil 

B)  jtbiO-Feda,  p.  27.    BßumMbi,  p,  49.    ^.  Bo^ 
chari. 
,    tf)  Ackmid  Jhdoi  Xh-^kimi,  iti  cUm  Maracä, 
^    Fro4ronK  P.  II  p. 'ii.  *     . 


t76 

^lAtil^U  btbe  aa  Jem  Befcbtaffe,  ^ea  Iht  wfifSA 

«»habt,  und  dafs  «rdarjun  alle  die  Worte  verwifcbt» 
)»die  ihn  betreffen»  und  alle  die  hat  {tehen  l&lTent 
y,die  eure  Bosheit  bimeingefetzt  hat.^'  Aas  diefeaa 
Wider'fprirche_hat  Maracciden  Schlufa  ziehen  wol- 
leo»  tjafs.die  ÜeberlieFeriingen  alle  beide  falfch  wäh- 
ren. Allein  die  M^ha^imetianer  behaupten,  'man' 
inüfiTe  (ich  an  Al-Bocharis.Ueberlieferung  halten; 
die  fei  sathentircher.  Und  in  der  That  ftimmt  £• , 
vollkommea  mit  ^er  groFsen  Ehrerbietung  übier* 
«in«,  welche  die  Mufülmänner für  d^n  Namen  QoU 
tea  tragen,  wenn  fie  ihn  wo  gefchrieben  finden | 

5a  fie  lialtea  ea  für  grofiie  Siinde»    ihn  ausxulö» 
eben.  •; 

Dem  fei«  wie  i^m  wolle;  die  Koreifchjten  a^ 
verfammelten  fich,  hoben  den  .Befchlufs  auf  una 
erklarten  alle  ihre  Bannflüebe  wider  den  Propbe« 
ien» ,  die  Hafchemiten  und  die  Kinder  Motalleba 
für  nichtig.  Uaberdia  erlaubten  fie  ihm  und  aliea 
den  Seinigen,  die  Burg,  in  welcher  fie  drei  Jahre 
fang  eingefchloffen  geweFen  waren,  2U  verlaiTeD* 
tntt  völliger  Freiheit,  hinzugehen,  wohin  ea  ibaea 
beliebte. 

.Diefe  Begebenheit  trug  fich  im  Monat  Safer 
diefea  zehnten  Jahrea  zu«  welches  der  zweite  Mo« 

.  aat  : 

^J  t,ffemach  habe  ich  erfahr m^  dafs  die  Türken 
f,äas  Papier  gar  wehrt  halten^  weilen  Gottes  Neh 
^me  iara^ gefckrieten  wird:  derov/egen-  Ißjfen 
^Jie  kein  Papierlein  auf  der  Erden  liegen ,  ufiafo 
,^  eines  finden  9  heben  fie  es  gefch^ind  auf  und 
pjfeckens  in  eine  Sit^  oder  Loeh.  **  A.  Ck  ff. 
'Bushecks  Sendfehreiben  der  türkifchen  JBotfchaft. 
(Numb.  i6iz,  la),  &  45.- 

e^)  JbuUFeda,  f.  27. 


^77 

MurietttAietihn  Itlirs  tit}  Mi  iebt  Monat  nnd 
•In:  nndl  zwaneig  Tage  nach  diefetn  Ausgange  atü 
der  Burg»  dta  ist,  in  dem  nichfteB  Monat  Scha» 
Wal,  ftarb  Abo-Tiieb,  der  Oheim  de«  Propheten» 
in  Mnem  Altar  von  mehr,  als  go  Jahren*  aj  als  dar 
Apoattl  eben  in  feinem  funfingften  fland.  , 

Obgleich  Abu- Taleb  feinen  Nefren  sirtUeh 
liebte  and  ilin ,  wie  wir  gefehen  haben,  bis  ana 
Ende  feine»  Lebens,  ftandhaft  befchutxte,  fo  legt« 
er  das  Bekentnis  der  nenep  Religion  doch  niemali 
ab,  worüber  ficb  denn  der  Plro^het  nicht  wenig  be- 
kfimmerte.  Daher,  als  er  fein  nahes  Ende  fab^ 
^wollte  er  noch  einen  Verfoch  machen ,  ihn  «a  be» 
kehren.  £r  trat  zt  ihm  vors  Bette  and  fegtet 
^Lieber  Oheim,  (prich  doch  das  Glaobensbekent« 
ins:  damit  wirft  da  dir  eines  Tagea  eine  (Wlige 
Aoferftehnng  verdienfen.**  —  „Vetter,  erwiedert« 
Äbu-Taleb,  herzlich  gern  wollt'  ich  deathun;  mU 
lein  es  w&He  mir  Berchimpfung  saziehen.  Dena 
ohne  Zweifei  wurden  die  Koreifchiten  fagen^  ich. 
hitte  es  nur  si|S  Furcht  vor  dem  Tode  getban.^* 
Doch,  mla  ihm  endlich  der  Athem  ausgebn  woHte» 
üng  er  noch  einmal  an»  die  Lippen  0U  rühren,  ala 
wenn  er  etwas  murmelte.  Scnnell  hielt  Ai^  Abbaa 
daa  Ohr  hin,  horchte  und  rief:  „Vetter,  gewift 
«nd  wahrhaftig,  er  fpricht  ds8Glaai>efi8bekentnis/* 
Voller  Freuden  verfetzte  der  Apostel  <  „Gott  fei 
gel6bt^  der  dein  Herz,  lieber  Oheim,  fowöhl  ge» 
feitet  bat{'*  Andere  iiidefg  wollen,  er  fei  ichoa 
lange  vorher  Mufultpan  gewefen,  und  fuhren  fol* 
f  ende,  ihm  zugefehriebne  Verfe  «am  Beweife  ih* 
tar  Behauptung  an : 

-       I>a 

U)  Dfchamahi.    AnäfTifOzmüiJSiUftim  2W 
äes  §im  2  MmU9  firukef^  an. 


171 

'Du  fiittti  da  Iblg^  Wh  <^A  ft^^itite  ftidSr  '-'  n 
gab  ZeugüiB  deiner  W$hirhelt  utid  ward  gUi» 

-    '  *       •  bif .  - 

Ich  Tab  es  ein  t  der  Glaiii)«  Mohaikmieihi .      - 
fei  ^iier  Glauben  bester.    iDetmooh  — Gotti  -Hr» 
nicht  eher  huldigt  dir  die-* Weit»  bin  tnicb» 
bin  ich  einft  todt»  das  .dunkle  Grab  umfchliefst 

Cbn  Abba&aj  im  Gegenteil  ver£cfaert,  dafs  Abtf- 
Taieb,  der  genieinen^einung  nach»  afai  (fichtglftii^ 
biger  geftorben  fdi;  allein  'diefe  Verfe,  di«  tnan 
ihm  zofchreibt^  find  entfcheidend !  ja  fie  beweifeq^ 
dafs  er  fogar  einer  der  |;etreuen  Zeugen  gewe&il 
fti,  Wetehe,  durch  ihre  Ausfage,  die  Wal^rheit  der 
Reüf  ion  des  Apostel»  beftatlgt  haben. 

Ungefähr  einen  Monafc  —  einige  ftgen,  nut 
drei  Tage  —  fpater  ftarb  auc)i  Kfaadidfcha,  dieMu4» 
ter  der  Gläubigen,  die  würdige  Gattin  des  Apoiteli 
)m  fünf  undfethaigften  Jahre  ihres  Alters  und  war4 
}n  dem  Begnrbnis  Al-Hadfduivn  begraben,  b)  Der 
Prophet  ftidg  zwar  in  ihre  Gruft  hinabj  d^er  eiA 
Gebät  für  iie  that  er  nicht;  denn  damaja  waren  di#. 
I^eichenzeremonien  noch  nicht  eingeftUirt  {ir  ht^ 
Weinte  ihren  Tod  und  den  Tod  feines  Oheims  Aboi^ 
Taieb  und  trauerte  um  beide  mit  tie&ti  Schmens^ 

aui 

•  a)  Unter  diefem  verfieht  man  gm/okfäidutm  Ab*^ 
doliah,  AUAbbas  Sohn  und  Mohammeds  Vetter^ 
Er  gehört  zu  den  Urhebern  der  autkentifchen  Uh 
X    berliefermigen,  und  ihm  foll  der  Engel  Gabritt 
fckon  in  dem  Alter  von  zehen  ^ahrm  erfchientfg 
>    und  die  Geheimniße  des  'Korans  oß'enbart  haben ^ 
daher  man  ihn  den  Ausleger  des  Korans  nannt$m 
'  -     Erßarb  im:6%^  §fdhre  der  Hedßira.  ^ 

»  -  •< 

b)  Dfchännabi  P0  49» .  Abuif,  p,2$^ 


179 

%«s  iieTer  Urfache  hat  mm  diefts  Jthr  du  Trauery 
'/oir  genannt. 

Der  Apostel  Gottes  a)  bitte  Kfiadidrcb«,  wih« 
rend  ihres  Lebens ^  mit  fo  vieler  Herzlichkeit  ge* 
liebt,  und  erwähnte  ihrer,  nach  dem  Tode,  mit  fo 

frofsen  Lobrprtichea\  dafs^  Aiefcha ,  feine  dritte 
rau,  recht  eiferfächtiK  ward.  »»Aber,  lieber  A- 
y,postd,  fragte  1ie  eines  Tages,  war  denn  Khadid. 
„fcha  nichts  eine  alte  betagte  Frau?  nnd  hat  dir^ 
;,,Goct  facht  ein  jüngeres' beiferes  Weibchen  gege- 
„ben,  um  fie  dir  zu  erfet«en?*»  —  Nein  Kiud^  er- 
*wiederte  der  Apostel,  ficher  nickt;  eine  keßere  Itqttii 
mir  Golt  nickt  ffeben.  Sie, hat  an  mich  gegHiubti' tia 
mich  die  Menfchen  als  einen  Liigner  ankiagten^  fie  ist 
gütig,  edel  und  mld.geg^  mickgewe/en,  da  fickatte 
Menfchen  für  meine  Feinde  erklärten;  fie  hat  mir  alles 
gegeben^  ums  fie  befaß:  Ja  viel  Liebe  liat^ß  fie  Jur 
\mick.  •*-  Nach  einer  Tmäizion  des  Al-Horaira  kam 
der  Engel  Gabriel  eines  Tages  su  dem  Propheten 
Und  fa^^te;  ^Deine  Khadidfcha,  Apostel  Gottes» 
,,hat  dir  einen.  Auffatz  prächtiger  Gefäfse  wfgefteUt 
pyUnd  mit  den  köftiidiften  Speifen  und  Getränken 
j^aller  Art  gefüllt.  Weil  tie  dir  alfo  2U  einer  Zeit, 
)yda  du  in  Dürftigkeit  warft,  fo  viel  Gutes  erwif« 
,,fen,  dich  Ib  reich  gemacht  hat :  (o  grüfse  fie  im 
i^Namen  deines  Herrn  und  in  demm^inenji  und  ver* 
s^kundige  ihr,  dafs  ihr  im  Himmel  ein  Haus  von 
'„gediegnen  Silber  beftimmt  fei,  in  welchem  it« 
jyfrei  fein  wird  von  allem  Schmerz  und  aller  Sdp 
.,ge.*  —  Sie  hatte  nach  ihrer  Verheirathung  ;4 
Jahre,  5  Monat  und  g  Tage  gelebt» 

Von  Khadid<bha  find  alle  Kinder  Mohammeds 
geboren,    Ibrahim  dieia  ausgenommen.      0iefen 

M  s  hat. 

•)  Aekmid-  Ben^^ofeflä Allg.  GefekTckte ,ll 4»: 


batt«ervoo  feiner  BeifchlSferin  Maria»  derKo^iio, 
€iner  ägiyptifchen  SkltTin.  Von  ihm  und  den  übri* 
gen  Kindern  des  Propheten  werden  wir  noch  et« 
was  mehr  am  £nd«  diefer  uefcbicbte  fa^en« 


Ein  und  twftlitigftes  Kapitel 

Dir  Prpphet  beruft  dit  TaMUm  vergebem 
zum  Islam;  bekthrt  aber  die  Genien  der  Stadt 
Sifibi.    Seine  Heirath  mit  Satvda. 

jN  Äch'Kbadldfcbas  Tode  erfahr  der  Prophet  neue 
Widet^ärtigkeiten,.  aj  ^nd  fuh  iich  aberDaais  dea 
Beleidigunfren  reiner  Qeftnerausge fetzt,  unterweis 
eben  Abu. Dfchehel,  Abu-Lahab,  Fein  Oheilii,  AU 
Hakam  und  Ocha  Waren»  Alle  diefe  waren  vor« 
snals  Freunde  des  Propheten  geWefen,  nun  aber 
feine  argfl^en  Feinde  geworden;  bei  allen  äeiegeli« 
beiten  beleidigten,  fchmäheten,  läfterten  fieihn  -^ 
feif  dem  Tage»  da  er  ihnen  ein  Oaftmahl  gegeben« 
und  in  einer  feierlichen  Rede  zuerft  verTucht  bat. 
.  te/fie  zu  bekehren.  TÜgüeb  gaben  (je  ihm  neue' 
Seweife  ihres  Haffes  und  ihres  bdfen  Mefzens. 

Dlefer  Übeln  Bebandlnng  müde,  faliite  der  Pro« 

J>bet,  drei  Monat  nach  KhadidCchas  Tode,  denEnt« 
cblufs,  eine  Reife  nach  der  Stadt  Al-Taief  zuthuft, 
60  Meilen  ostwärts  von  Mekka.  Seine  AbfichC 
war,  die  Einwohner  der  Stadt,  dieTakifitcn,  ua 
Beiftand  anzufptecben ; ,, vielleicht,  dachte er^  kantt 
ich  fie  mucb  -zur  Annahme  meiner  Religion  bewe- 
gen.« 
'  .  ^     Alf 

a)  AbuLF£da,  p.a9.   ' 


Itl 

'  Als  er  «u  Äl-Taief  'iiogekomtnra  war,  rer-« 
fchaffte  er  fich  Zatritt  in  die  GefelKbhaft  der  von  . 
nehmften  TakifitciT,  von  welchen  man  uns  den 
Ikfud  und  Htbib;  die  beiden  Sdbne  Amrui,  nehnt^ 
Er  trug  ihnen  feine  Lehre  und  den  Ruf  Gottes  vor. 
Allein,  einer  ftand  auf  und  fagte:  »,Wenn  uns  Gott 
„zu  fich  rufen  wollte/  würde  er  nicht  viel  mehr 
^jeden  andern,  als  dich  abfenden?*'  —  Ein  zwei« 
ter  vern&nftelte  fo :  ,;lch  iafle  mich  mit  dir  in  keu 
^nen  Streiten,  Denn,  wenn  du,  deinem  Vorg»- 
^ben  nach ,  ehi  von  Gott  gefandter  Apostel  bift, 
„fo  bift  du  viel  zu  ftark,  als  dafli  ich  mich  mit  dir 
„aurden  Kampfplatz  wagen  möchte;  und  wenn  da 
^im  Gegenteil  ein  Betrüger  bift,  fo  verdi^nft  d^ 
„nicht,  dafii  ich  milr  die  Mähe  gebe,  mit  dir  zu 
„disputiren.**  ^^ 

'  Der  Apostel' drang  nicht  weiter  in  fieund  yer« 
Heft  ihre  Qefellfchaft.  « Indefs  fanden  fich  auch 
redliche  Leute,  bei  welchen  er  eine  gute  Aufnah« 
me,  höfliche  Behandlung  Und  Schutz  vor  den  Be* 
leidigungen  fand,  womit  ihnjübermüthige  und  tol- 
le Menfchen  bedroheten,  indem  fie  fogar  elende 
Sklaven  an  ihn  hetzten.  Endlich  aber  geboten 
ihm  die  Takifiten  doch,  ein  für  allemal,  ihre  Stadt! 
SU  ifiumen;  fie  liefen  häufen  weis  zufkmmen,  ver« 
folgten  ihn  bis^  zur  Stadt  hinaus  und  zwangen  ihn» 
iBbh  ZB  entfefnen. 

Als  er  den  Händen  diefts  groben  Volks  ent. 
MBiieB  war  und  fahe,  dafs  man  ihm  nicht  weiter 
Mirhretxe,  da  that  der  Apostel,  mit  erbittertem 
Ber^len,  folgendes  Gebät :  „O  Gott,  dir,  dir  Mbft 
^fehreibeo  fie  meine  Schwäche,  meinen  Mangel  an 
^Kacbdrnck  und  Thatig>t#it  sa ;  der  Schimpf,  den 
Zieh  iezt  erfahren  bab^,  fallt  a^f  dich  zurück.  -O 
JkmbemsJk^  Gott,  4a  bift  der  Schutz  and  Herr 

„der 


j 

,,der  Scliwacbea  tifi8  Badraig^eir;  ivt  Ufli  «ncb 
„tn  e  i  n  Schutz  und .  Herr       Daf«  man  mit  folcbeijÄ 
^Hohn »  mit  folcher  Gottlofigkeit  meine  Predigt 
„von  dir  «rwiedert  hat,    das  rechne  mir  nicht  zUr 
„da$  ziehe  deit>en  fthweren  Zorn  nicht  auf  michf^ 
,,es  ist  ja  doch  nicht  meine  Schuld,  dafs  ich  tais- 
„ben  und  yerftockten  Ohr«n  predigte/*    '  Hierauf  ' 
kehrte  der  Apostel  nach  Mekka  zurück,  wo  er  am 
drei  und  zwanzigften  Tage  des  Monats  DhuUKaa-  \  \ 
da  ankam       £r  war  ober  feine  misliu^n^  Reife  "^ 
-nicht  wenig  verdrütlich.       Wir  werd^ aber  bei 
dem  achtet!  Jahre  cler  Hedfcbra  fchen,^    welche  Ra«  "^ 
che  er  ^n  diefen  UfigUy^igen  genommen  bat« 

Gegen  das  Ende  des  Jahrs^  de^en  Begebentiei-  [ 
Iren  wir  erzählen,   unternahm  der  Prophet  a)  eine  ' 
Keife  nach  Nachla,    einer  Stadt  zwifchen  Mekka  ^ 
und.  Tajef,  von.dem'erften  eine  Tagereile  .gegen 
Ost .  ost-  fuden  entfernt.     Zur  Zeit  da  er  hier  fem  - 
Gebät  in  der  Höhlung  eines  Palnibaums  verrichte-  . 
te,    bekapi  er  einen  Sefuch  von  den  Genien  k)  der 
Stadt  Nifibe.       Diefe  Genien  waren  die  Qbern  und 
Edlen  ihrer  Rla&9  üeben  an  der  Zahl;  fie  nah* 
me;n  den  Islam  an.\  Im  Koran  c)  wird  diefe  Bege- 
benheit von  Gott  alfo  erzahlt :    », Wir  faiidten  dir 
»,Genien  zu,  dafs  fie  den  Koran  lefen  härten.     Als  ] 
9 fie  um  dich  waren,,  lispelten,  fie  einander  zu; 

„horcht! 

a)  Dfchafmabip^y>.  madmt  Bück:  MoäUimAU 

TanziL  .    ^^ 

.  t)  fl^as  diefe  Genien  oder  Schntzgeißer  waren,  lehrt ., 

Herbelot,  t/mter  den  t^^orter*  fyckany    Diu  un4  ^ 

Peri;  auch  Pococke^  Porta  MoJiSf^OxoniaeiSss*^ 

p.  269  und  Maracci,   Alcor.p,,  7$^.  Prodr.  IL 

c)  SurcdS:  Dfchelatoddms  Parapkrafe,   Sure  $su 


^borcht!  iorc^f..  «iwl  ^te  §eU<f»^,^rf  kehrten, 
^üe  zu  ihrem  Volke  wieder  und  riefen:  „„Mkbiir- 
i^er^.  wir  hörten  «in  Buth  vorlefiNi,  das^rieit  Mo- 
^fefl  Zeit,  einzig  vom  Himmel  kaöa ;  esr  he  (tätigt 
j^aHes,  was  in  der  alten  Schrift  von  dem  gefifct 
^wird,  was  vorher  gefchah^.  es  fäftVt  zur  Wahrheit 
^qnd  lehrt  den  Weg  des  Heils.  Ö  Volk  gehorche 
^deih  Prediger  des  Herrn  J  ****•  Mohammed  bezeog^ 
fs  fdlbft)  dafs  &o  ihn  mit  Aafn>«rkfamkeit  zuhoß- 
|ea  und  alsdepn  gefta^den,  eine  unvecgleichiiche 
Vorlefang  angehört  zü  haben.,  0)  Sie  hatten  (ich 
bisher  0um  Judenthum  bekannt;  nan  aber  worden 
€ia  gute  Muf  iUmanner.  ^ 

In  depi  folgendep  Mosät  Scbawal  trat  der  At. 
^stel  Gtc^ttes  zum  Jiweitenmale  in  dea  Eheftanc^ 
nämlich  mit  Sawdi,.,  der  Tochter  S^maas.  h)  ^ii 
war  unter  den  Ausgewanderten  in  Aethiepien  ge« 
wefen  und  in  der  Folge,  nebst  ihjiem'Mann  Sokran 
wiedier  *  nach  Mekka  zuruekgekomm'en.  •  Einst 
träumte  fie  von  dem  Apostel,  und  ihr  war,  er 
komme  und^  fetale  ihr  den  Fufli  auf  die  Braft.  Da 
fie  erwachte,  erzählte  fie  es  ihrem  Matin  und  die^ 
ftr  fagte;  «,]I)etn  Traum  hat  nicht  gelogen;  denn 
,än  Kurzeni  werd'  ich  fterben,  und  datm  wird  dieK 
^Mohammed  heiralhen/*  —  In  einem  andern  Traui 
me  fall  fie  den  Mond  %n  fich  hernieder  fteigen,' 
Und  in  der  That,  einige  Zelt  nachher  ftarb  ihr 
Mann  und  Mohammed  nahm  fie  zur  fxtcu.  Sokran 
^ebörtte  zu  jenen  erften  Gläubigen ,  die  nach  Ae* 
tfiiopten  ausgewandert  waren.  Sawda  ftarb  unter 
der  Regierung  des  Khalifen  Omar.  Von  ihr  iind 
fianf  Ueberlieferungen  vori^anden ;  eine  in  Bocha- 
n^s  und  die  übrigen  vier  in  andern  Schriften.^ 

Zwei 

m)  ^Sire  7a.  €>..  i.  •  , 

b)  Dfckanmbi  S.  51* 


/ 


,  Z#8iimd«MiitagAe8Xapitil. 

IHi  Chäsridfckiien  whmm  dk  Riligim  M^^ 
hammids  0n*         ^ 

Au  eiidiich  iie  Zeit  (gekommen  war,  «>  in  weU 
eher  Gott  befchlofipn  hatte/  feine  Religion  za  of- 
fenbaren» (ein  heiliges  Haus  zu  verherrlichen  und 
ieine  VerbeißiUTigen  zu  erfüllen,  fo  trat  der  Prophet 
AffentHch  auf.  Diefes  gefchah  im  elften' Jehr  feiner 
:«rophetifchen  Sendonf^  Er  erfbhien  an  dem  gro- 
mn»  leierUchen  Pilgerfeste  im  Mpnat  Hedlbba  mit^ 
ten  unter  dem  Haufen  der  Araber ,  die  von  alle« 
Stammei)  herbeigekor:imeQ  waren«  predigte  und  las 
ihnen  den  Koran  mit  ftiner  gewohnten  Ffeimäthig« 
Jteit»  indem  er  auch  fein  Leben  wagte ,  omfiezut 
£rkeatnia  der  £inbeit  Gottee  xn  führen. 

Eines  Tages,  da  er  flcb  auf  dem  Hi^el  AkAka« 
ba»  nordwärts  von  Mekka»  befand,  fah  man  eine» 
Haufen  Einwohner  der  Stadt  Jatreb ,  ^e  nachher 
lledina  genannt  worden,  herbeikommen.  Sie  ge« 
llörten  zu  dem  alteii  Stamm  der  Ckusnäjchikn  und 
fttt  ^n  fogenanten  nine»  Arabern,  deren  Urfprnng 
wir  oben«  *)  bei  der  Qeneaipgie  der  Nazion,  ange» 
l^ebep  haiiran.  Der  Stamm  der  Cbasredfchiten  und 
der  Stamm  der  Amfitm^  ihrer  Briider,  machtet  zu- 
der  ^it  den  mächtjgften  ^eftandteil  der  Biirger« 
fchaft  Medinas  aus;  allein  fie  waren  nicht  einig». 
Erbittcrang  und  ewige  Kriege  teilten  fie.  Aufser« 
dem  gab  es  in  der  Stadt  and  ihrem  Gebiet  ei»  Paa|^ 
andere  Stammt,  und  zwar  von  Juden»  die  U^t  lan* 
ger  Zeit  unter  ihnep  anfäflig  gewefen  waren,  nim» 
Cch  die  Xoraidkite»  üti&Ni^iritm,  welche  von  deia 
^riefterUcben  Gefcblecht  Aarons  abftammteiu  Die« 

ä)  Abulfeda^  30»    DfdmmM^  Vh 


i8y 

fe  IJaiMftiatM  UeHen  e«  mitf  d«ii  ^aircdfehi« 
ten,  a)  ., 

Freandlich  näherte  ficli;der  Apostel  den  Cheg«. 
redrchiten,  b)  mirchte  fich  fjefchickt  ia  ihren  Hftiu 
fen^nd  redte  fie  hoflich  an :  Miine  Herren^  wer  ffidt 
ihr?  ^  Wir  find  Chasredfchitein    —    Sofridikr^ 
fpohi  die  Herrenwii Pcftrom  dirffuden,'  eurer  SdmüSm. 
genoßen?  ^-*   Sie  bejeheten  es,    und  e^  fahr«fortk 
lySbr'  es  etuh  nickt  gefälUg^  mehie  Herren^   enA  »i. 
fitzen,  damit  iehmch  ein  wenig  mit  euch  wtte^haHm. 
%Sni$e?  —  ,,Mit  Vergnügen/*  erwiederten  Äe.  AU 
ib  fetsten  fie  fieh  und  d^r  Prophet  beriet  fie  zo  Ak' 
leh.  trug  ihnen  ftine  Lehre  vor  ond  las  ihnen  de« 
Koran«  ^ 

Nonmofs  man  viflen,  daft  dieChaeredfchitttt- 
bei  ihrem  hmufigen  Umgang  mit  den  Jaden  so  Medk' ' 
na  von  diefen  oft  folgende  Worte  gehört  hitlent' 
—  (fie  waren  ihnen  vomamiich  z«  der2Mtent»: 
fiillen»  aU  fie  von  den  Cbaavedibhiten  anl}er}o«lir 
wurden:)    ^O  wenn  doch  erfl:  die  ZeittkiMne;  in 
,) welcher  der  Prophet  kooMnen  foU;  dann  woUte« ' 
^wir  uns  mit  ihm  vereinigen,  unter  feinem  nrikhti^ 
„gen  Beiftand  euer  Joch  abfehotteln«    uns  riehen^ 
^ihr  Tyrannen»  und,  euch  alle  todt,  todt!  machen.'' 
Da  nun  da«  Gerücht»  das  die  Ankunft  dee  nene% 
Propheten  iohon  in  der  Weit  erregt  hatte»  auch  de« 
Chasredfchiten  zu  Obfjn  gekbnamen  war»  und  (Ae  * 
fich  an  die  Drohungen  der  Juden  erinnerten»  wena 
Jemals  der  Prophet  erfdieinen  (blite»  ib  ba«t#o  fin' 
mannichmal  mit  einander  davon  gefprochen«  »»Beioi 
^Himmel!  (fagten  fie,)  das  ist  euch  ohne  Zweifel 
„der  Probher»  den  die  Jmden  erwarteten.  Wohlan! 
i,wir  wollen  ihnen  zuvorkomme^  und  ihn  auf  nn» 
^fre  Srite  brinjjten!*«  '  Dag  ist  der  Grund»  warum 
fie  feiner  PredigtjTo  l^ald  und  wiUig  Gehör  gaben. 

Sin 
0)  JtHO-Fiäap.^j.not,  , 
#}  DlckBUMki^f^  ißk 


Sie  Mfanen  d«ii  Tvlaoi  ati  und  ({hiabfcM  %t  Ibo; 
^,Wir  haben  uni  (faxten  fie  endlich)  von  den  Aww 
^teiuunrern  Mitborgern,  getrennt»  t^ils  weil  G^t 
^eh  felbft  für  unfre  Feinde  erklart  haben»  teil» 
^weil  wir  ihre  (Anordnung,  Trunkenheit  und  Aus- 
^  ^yfthwei&ng  haflen^  Aber  dennoch  wollen  wir 
«^Gott  bitten  t  dafs  er  fle,  durch  deine  gefegnet» 
^Vermittlungy  ebenfalls  bekehre*  Was  uns  be« 
^tüfttf  fö  foll  nichts  im  Stande  Dsin ,  uns  je  voo 
^ftr  zvL  foheiden/* 

Vergnügt  über  die  Unterhaltung  mit  dem  A-C. 
fu^stel»  begaben  fie  (Ich  weg;    und  ^Is  fie  'Wiedei^ 
mch  Medina  kaiuen^  erzählten  fle  ihren  MitbuN 
Sern»  was  fich  zagetragen  hatte »  luden  fie  eben«. 
'  nUs  zur  Annahme  des  Islam  ein,  .und  tbaten.  dis  fo 
üAchilrocklicb 9    dafs  bald  kein  Haus. in  der  Stadtf 
-  M^S^»  worifin  man  nicht  von  den  nQueniReJ-i^aoL 
(t^Siebeti  hatte.    Seitdem erhieiten  fieden Ehren. 
OMm»!»  '<der  Anfaren^jAmX  gleicbikm  der  Hütfsv'^lker^. 
i^%  34^«tcis,  der  wJ€ibtig0n  Hülfe  wegen,  die  fie  ibn^ 
f|r  die  Begr&ndung  und  Behauptung  feiner  neuen.  ' 
S^k»    gele^et  Jbaben^     .Durch    diefeu    Titel, 
mAerfdiddet  man  fie  von  den  Mobadfeharen,  oder. 
dm  Q^krim  feiner  Flucht ,   wovon  wif  bald  fpre^ 
i^D  werden;   und  diefer  Name  macht  auch  diui: 
oftozen  Unterfchied  beider  Parteien  aus;  denn  in 
shl^m  Eifer»  ihrer  Treue  und  Anhänglichkeit  aiT 
ihren  gemeinfcbaftiiehen  ijrhrer  und  Ge&tzgeber,. 
^MTM  £•  ficfa  väilig  gl«i€;h. 


Lebfn 


Leben  Mol^ammeds. 

2^weit«s  Bück. 


D. 


Leben  Mohammeds. 

Zweites  Buch. 

Etttes  KapkeL) 

MdaHdn  Reife  Mohammeds  ton  Mekka  4ack 
ffernfatem,  tTas  er  unterweges  und  in  der 
Utztgenamiten  Stadi  gefikin^kat. 


'at  swolfte  |ahf  der  prophetifcheti  Sendang  dc^ 

Apostels  ward  dorch  das  grofse  Wunder  einer  ReU 

.  fe  merkwürdig,  die  er  in  Einer  Nacht  von  Mekka 

•Bach  Jeritlaiem»  und  von  da  in'deft  oberften  Hirn« 

.meU  bis  aufzwei  Bogeafchufsweiten  vomThrona 

Gottes,  i^ethan   hjt.   a)^    Zwar  hsb» ich  die  (je* 

fchichte  derfelbeu,  arabifcb  nndlateinifch,  fchpi» 

in  meiner  Ausgabe  von  yltHil-  Fedas.  Leihen  Mohßmr 

medsMeli^trU  einem  Werke,  das  attsdenglaabhafi* 

tcften  UeberlteFerangen  der  Sonna ,  in  den  Scbrif» 

ten  AUB#chws  gezogen  ist.      Gegenwärtig  laber 

W^cd'itb,  meinem  damaügen  VerCprecbensufolge^ 

eben  diefe  Gefchichte  aasfährlicb,  und  nach  allen» 

^icht  minder  glaubhaften  Umftanden  erzählen.  Denn 

.diefo  ailgemei«  ^ngenonuaeae  Tradicign  verdankt 

die 

4)  Ärsyj/i^.^^ 


i9^ 

- '-'^    -^     ■  •        i  ''  r^     -    -^'.  . 

die  Nacliwelt;  dem  berüthmten  Abn-Horairt»  dem 
vertrauten  Freunde  des  Propheten  und  einem  der 
fcch«  Urheber  derSonna,  a)  welcher  ausdrücklich 
erklärt»  fie  aus  Mohammeds  Munde  felbfl:  gehört 
tvi  haben« 

Um  die  Zelt,  da  diefe  berShmte  Reire  vorge» 

r  fallen  ist,. lioeh  genauer  2ä  beftim^him.«,   foi&tdi« 

gemeinfte  Meinung,   dafs  es  die  i^wanzigfte  Nacht 

des  fiebenten  Mofiats>iOder  des  Reidrcheb  war,  voa 

v^elcher  Nacht  die  Türken  tu  KoYlftantinopel  noch 

Jezt  mit  grofsem  Jubel  das  Andenken  feiern  •     >Vm 

'ich  fcbon  anderswo  angemerkt  habe.  '  Mo)iammed 

war,  dem  Achmed  ;B«n  iorepb;zufolgey  6)  damals 

51  Jahr,  %  Monat  und  20  Tage  alt. 

„In  einer  gewilTen  Nacht,  erzählt  der  Apostel» 
^ar  ich  sswifchen  den  beiden  Hügeln  SafaundMer* 
'  Wa  eingefchlafen.  Es  war  eine  ftockfinftre,  r^^ 
,  benfch Warze  Nacht;  aber  fo  ruhig  und  ftill,  dafs 
'man  keinen  Hund  bellen,  keinenHahii  kräBeVi  höt- 
tt. .  Auf  einmal  trat  der  Engel  Gabriel  vor  michp 
in 'der  Geftalt  in  welcher  ihn  Gott,  der  Allerhöchs- 
te gefchaffen  hat.  Seine  Farbe  War  weifs,  vijje  difr 
Schnee;    ftiti  blondes  Haar»  wunderfam  g«flocft* 

I        .  teri> 

m)  Die  ftchs  Ürhthir  üet   Üebertiiftrungm^   di>, 

ihrer  Glaubwürdigkeit  wegen  ^  bei  den  M^ham^ 

medanetn  injb  großem  AfSeken  flehen^  —   finti'^ 

malße  von  Mottammed  felbft  iemfaten,  was  fie  er* 

fi:ähn  haben  —  fmd^   1.  Aitfeiia^  dfk  Gattin  des 

Propketenj  Abu^ßekkef^TbMer^  die  ihren  Mann 

'56  ^akre  überlebte.    2.  AbtuHarairOf  ier  VeK 

4tautB  Mohammeds.     9.  Abu-Abbas.^     4.  £bn* 

*     Omart  Omars  Sohn^  der  Kalif  gewefen,  5,  Dfih^ 

.      her.    6.  Anas. 

b)  Altgm,  Gefihichtt,  Kap.  4(A  - 


jteib  ftelibn^  ito  feWiiirhcii  lochen  nttf  di^SchuU 
jttm;  feine  Stir»  wtr  m^jel^ätiich . und  heiter;  tei« 
ne  {chÖnen  Zähne  fchimmertea  2wiicben  den  Pu^. 
^rl^ppefi;  und  feine  Ueijne  fpielten  in  die  Farbtt 
Ae^  Gold-Sapphira.  Sein  G^^wsnd  war  gaaz  aw 
perlen  ubd  Gol^-Qarn  gewirkt.  Auf  der  Stirn 
trug  «reine  polirte  Tafel  mit  zwei  Reihen  Feuer« 
Jfchrift.  Die  erfte  Reihe  enthielt  die  Worte:  Es, 
^st  kiin  €mdrer  Gott  nis  GoH ,  und  die  andre:  üfa^ 
hämnud  ist  der  jipostel  Gottes,  —  Dieter  Ankltcfc 
^tzte  mich  in  das  grofirtie  ErllanneD  und  In  die  an«-' 
£»erfte  Beftürznng.  *--  Unat  ihn  hemm  ward  ich 
70000  Rauchft.^an neben  oder,  Ueine  durchbrocbne 
Büchfen  voll  BKaooi  und  SafTfan  gewahr«  £r  hatO» 
500  Paar  Flügel»  deren  einer  von  dem  andera  5o# 
Jahf  Wegw  entfernt  war." 

»Das  war  die  Geftalt,  in  der  (ich  Gabriel  VOtt 
mir  leben  liefs  Er  ftiefs  mich  aa  und  fiprach^ 
StfKwf,  du  Sthlaf ender  t  Da  befiel  mich  Schtek* 
kell  und  ^fttern ;  und ,  aus  dem  Scbkfs  fahrend» 
frfgr  ich :  n^er  biß  du  ¥  Gottes  Gnade  fei  mit  dirl'* 
—  Dein  Bruder  Gabriel  bin  iVü»  erwiederte  tr. 
fjO  ntein  teurer,  vielgeliebter  G^rtW»  verzeih!  i$t 
fs  die  Offenbarung  ^on  etwas  Neuem ,  oder  ist  es  eim 
fMimme  Drohufig,  was  du  mir  ankündigen  willflP^t^^ 
fis ist  etwas  Netaes ^  verfetzte  er;  fleh^  aiufy  $uein 
Teurer  und  f^ielgeliehieri  Hänge  deinen  Mantel  ums 
du  mrfl  ihn  brauchen;  denn  du  foUfl  diefe  Nacht  deiß^ 
netn  Herrn  einen  Befuch  g^en.  Und  damit  eegrilT 
^r  mich  b^i  tler  Hand»  half  mir  auf  und  MeÄ 
laich  zu  Plerde  fte^en ,  nämlich  auf  ixt  Stute  Bck 
fak^  •)  die  er  felDJt  beim  Zägel  »ahm» 

t,        '       , 

et)  Das  tToH  bedeutet  die  Straklenwerfende      So 
.n^    JM»em  Hi^  JSketeji^nältfii  mUi^eder  $krer  fshnee^ 


IM 

.  „Eh*,  ich  'vmtt^t  geBe  /  fitirt  der '  Prophet  forf^ 
falltihr  wiiTtiit  dtfs  dicfes  Thier  fchlechterdinfr« 
keititn  unfrer  bekanoten  Tbi^re  gleich  Tel.  Hott 
denn,  wie  es*  cmgefiUir  befchaffen  ist.  £a  ist  gr& 
iker;  als  ein  Efel,  und  kleitier,  als  ein  Maaleffl; 
^gaoz  weirs;  ea  hat  das  Angefleht  eines  Menfcheti 
und  die  Kinnbacken  ein  ea  Pferdes»  Seine  Mähna 
befteht  a^xa  Pertenfchnören ,  in  welchfri  Hyazin- 
^en  blitzen ;  feine  Obren  find  Smaragden  und  fei* 
4ie  Augen  ein  Paar  grofse  Rabine,  glansend  gleich 
den  Sternen  des  Himmels,  und  umheriVrahlend 
gleich  dem  gewaltigen  Feuer  der  Sonne«  Von  fei» 
aen  Schläfen  ist  der  rechte  mit  gefafsten  Perlen  be^ 
fSet  und  der  linke  mit  goldnen  Blechen  bedeciit* 
Hals»  Bruft  tind  Rücken  ftarren^'von  mancherlei 
Edelfteinen»  die  nach  allen  Seiten  einen  Glana:  wer- 
fen, wie  die  Sterne  in  den  weiten  Gefilden  des  Ae- 
thers»  oder  wie  fprühende  Funken  und^  leuchtende 
('lammen.  Sein  schweif  fst  ganz  voll  Smaragden  $ 
das  Haar  darinn  von  fchöner  Länge  und  munter 
fcblägtea  damit»  rechts  und  links,  Schenkel  und 
Hanken.  Es  hat  zwei  Flügel,  wie  Adlerflugel^ 
, ,  srofa  genu^,  um  ein  Brnnnenbecken  damit  zuzu* 
'  decken,  'mit  Perlen  durchwebt,  und,  gleich  deoDi 
Schmelz,  einer  blumenreichen  Wiefe,  mitkoftbareu 
Steinen  befäet  Seine  Flanken  duften  von  Bifam 
und  Saffran,  £s  hat  eine  Seele,'^  wie  die  Seelea 
der  Menfchen  find ;  es  verfteht,  waa  man  ihm  fagt, 
doch  reden  und  antworten  kann  es  nicht«  Die 
Riemen  feines  Zaumes  find  Perlen,  zufa^mengerei* 
het  mit  Edelfteinen;  feine  Kinnketten  find  vod 
Gold  und  Silber,  fein  Gebifs  ein  rother  Hyazinth* 
Seine  beiden  Flügel  find  ganz  mit  Licht  geziertf  ef 
gebraucht  fie  zum  Fliegen ,  gJLeich  andern  Vögela 

ttitfsm  Parti  odet  ihnt  irßmmUAm  Sämltigm 
'UUmgm.f.fUaMttlmuf.l^Amif.ai 


^9i 

>  item  weitem  Ltftrttm  'swifehen   Himmel    tui4 

.  »vAls  ich  mein«  Hand  aftf  diefe  Stute  legt«,  «m 
fiesa  befteige«>  fing  lie  an  zu  fchiagen  und  zti 
Xirerfe«,  wie  ein  wildes  Pferd  «wifdien  den  Pfostett 
de«  Notbft^ls.  Gabriel  rief  ihr  2a:  Gemach»  gemach^ 
Borak!  Willft  da  Ruh^  halten}  Haft  da. keinen  R«^ 
foekt  in  Mohammed^  Gegenwart?  Warlich!  nie  hat 
mcb  jemand  geritten»  den  Gott  mehr  geehrt  hltt«!^ 

,jW5e  to^  Gabriel?  erwiederte  Borak;  deiiil 
ditmal  gab  ihm  Gott  die  Gabe  zu  fp reeben.  Hat 
mach  nicht  Ibrahim»  der  Frennd  Gottes.,  geritten^ 
als  er  feinen  Sohn  Ismaei  befachen  wollte  f  Der 
*wäre  ^ohi  nicht  der  Eigner  des  heiligen  Wafcb« 

Efii&eg,  d^r  Mittier  der  ruif>itten  nnd  der  Urheber 
i  Glaubensbekentaiflts:    £s  ist  tem4mdr^  GÖH 
mls  Gottf ''  m)  ,        . 


»»Gabriel  v^rfeUtti  Cfemacb,  Borak,  mhtgf 
Diefer  hier  ist  Mohammed,  der  Sohn  AbdoUahs^ 
au&  etneai  Stamme  de«  glücklichen  Arabiens;  fein# 
Religion  ist  die  rechtgianbige.  b^  Er  ist  der  Fürft 
der  Ainder  Adams;  der  erfte  alier  Propheten  und 
Apostiel.  %v  ist  das  Siegel;  er  ist  def  Vorftebee 
und  Aafleh^r  des  Pafadiefes;  cu  ihm  werden  ans 
Tage  dec  Ai^erfteliang  alie  Gefchöpfe  kommen^ 
und  um  feine  Vorfpradie  flehen^  Das  Paradies  ist 
ihm  dani\  zxxx  Rechten ;  die  Holle  und  ihr  Fetter 
snr  Linkend  —  wer.  die  Wahrheit  feines  Wort« 
eritennt,  wird  in  das  Paradiec  eingehnj  wer  aber 
fein  Wort  Lügen  ftraft,  wird  in  das  f  euer  der  Häk  ^ 
b  geftäract  wmlem . 

Ali 

u)  Pöcodkii  Porta  Mop  p.^fk 

tj  form,  Arf  jt  9.  ti. 


/ 


\ 


j 


»94 

hAIs  Borak  das  h6rti ,  tpftcV  9tt  (iHntv^OM« 
gab  ihm  in  die&m  Augenbliek  noch  einmal  die  CU« 
be  2u  fpt-echen:)  O  Gabriel  >  ich  befchwöre  dich 
bei  der  Verbindung^  woriiin  du  mit  ihm.fteheft  — 
4enn  art  Mobamnied  Telbft  wag*  ichs nicht»  ml^b.ta 
wenden  —  bitte  ihh  doch  fiir  mich^  dad  eit  mich 
am  Tage  der  Auferftebuhg  Anteil  an  feiner  Uörs 
fprache  haben  lalle.  •*    .  ^  ^ 

«»Sobald  ich  fieib  demuthig  bitten  horte«  oattnl 
ich  felbd  das  Wort,  ohne  Gabriels  Verwendung  ab- 
zuwarten, und  (agtet  Wohiän  denn^  Borak!  Sei 
fein  orilentlich !  Du  follft  Anteil  an  meiner  V6r- 
fprach<»  haben,  und  mit  mir  ins  Baradies  kommto»*' 

,»Als  ich  ihrdid  Verlpr^cben  gethan  hatte,  kam 

üe  und  bot  mir  deh  Riicken     Ich  fprang  auf»  uacl 

fchnell  hob  lie  mich  btiabfeblich  hoch,  ih  die  Luft« 

Nachdem  wir  die  Berge  von  Mekka  hititef  uhs  b^t* 

^1  ten,  trug  fie  mich  zwifcben  Hiüjmel  und  Erde  hoch 

höber  und  gefchwind^  wiä  6tr  Blitz»      Abei-  jezt 

rief  Gabriel  aus  aller  Macht:  ^Halt,  halt^  Mohain^ 

med!    Hier  muist  dii  abfteigen  und  das  Gebät  mit 

zwei  Verbeugungen  verrichten^      Alfo  ftieg  ich 

hurtig  ab,  betrat  den  ßoden  wieder  Und  verrichtete 

das  Gebät  mit  den  zwei  Verbeugungen^      Hierauf 

'.  fetzte  ich  tnich  wieder  auf  Und  fagtet    M^inwer^ 

'  ther,  lieber  Gabriel!   Warum  befahlft  du  mir^  hier 

ilas  Gebät  zu  vetHchten? " 

„Darum,'  erwiederte  er,  weil  hier  der  ßetg  Su 
nai  ist,  auf  welchem  fich  Gott  mitMofes  vertrau* 
*  lieh  unterhalteh  hat.'^ 

'„So  fetzten  wir  unfre  Reife  fort,  durch  die 
Luft,  iniier  Richtung,  die  uns  Gott  gab»  bis  Ga- 
briel von  neuem  riefr^^FaU,  Moiiammed«  fieig  ab, 

und 


t9i 

toh  Reigetb»  fcbttH  dasOebat,  fetze  mich  dato n  wie- 
der tn(  uhd  fraget  Warum  haftdu  mich  hier  N^ie« 
ter  biteti  Uffen  ?  -*-  oWeil  hier,  er>vlederte  er» 
'die  ^adt  Bethlehem  ist»  der  Gebortaort  Jefu»  des 
Sohttn  der  Maria» 

»»Wir  fetsten  tiD(re  Vi^^  weiter  (ort,  in  der 
Kditung»  die  und  Gott  gab;  bU  ich  jemand  cor 
Rechten  rufen  hörtet  Achmed »  halt  doth  hier  eia 
'  wenig  an»  dafa  ich  mit  dir  fpreche»  denn  anter  al» 
'  leh  Qefchöpfen  bin  ich  das»  wekbeisdir  am  meillen 
ttugethan  ist  Aber  Borak  ging  vorbei  und  ich 
'hielt  nicht  m*  Denn  die  hing  nil:ht  Von  mir  ab, 
fondern  allein  von  Gott»  dem  Mächtigen  und  Herr* 
lieben.  So  kamen  Wir  auf  unferm  Wege  ftäts  Wei* 
ter  yorwätts>  in  der  Richtung»  die  unk  GOtt  gab.f< 

y»Je2t  hdrte  ich  wieder»  doch  zn  meiner  Un^ 
ken>  jemand  rufen :  Achmed»  halt  doch  hier  ein  we* 
nig  an»  dafii  ich  mit  dir  fpreche}  denn  Unter  allen 
Gefchopfen  bin  ich  das»  Weiches  dir  ammeüften^u» 
g;ethan  ist.  Aber  Borak  ging  vorbei  >  fo  cbifs  ich 
nuch  dismal)  aui  der  naflolichen  Urfach»  nieht  tii» 
liielt*" 

»»Wir  (etstten  unfre  fieife  ioämer  weiter  fort, 
)n  der  Richtung»  die  uns  Gott  gab;  bis  fleh  vormif 
ein  junges  Mädchen  geigte »  mit  wunderfam  ge» 
flocbtntsm  Haar»  das  nach  mir  die  Arme  ausftreckte» 
Sie  tmg  die  ailerfchönften  Gewände  und  den  aller* 
köftUchftenJSchmuck»  den  die  Welt  nur  imniier  ge^ 
Währen  kann«  »»Achmed»  riefle»  halt  doch  hier 
eb  wenig  an»  dafs  ich  mit  dir  fprechef  denn  unter 
nlMm  Gefchöpfen  bin  ich  das»  Weiches  dir  am  mei. 
ften  8uget!\an  ist»  Aber  Borak  ging  vorbei ;  ich 
hielt  nicht  ^m^  iind  Wir  iela^n  unfire  Reife,  fort»  in 

Na/  4er 


,18* 

derRicbtüng»  ütvinn  dottf^li.  tch  h6rte  libok  . 
eine  Sdixinifc;  aber  diefe  erfchr^ckte  mith  defgfev 
fialt,  daA  mir  das  Hers  im  Buibo  bebte/« 

'#  A^ 

9,Endli<;h  langten  \eir  zu  Jerufaiem  an^  \^o  ioh 
auf  die^  Erde  abftieg  xmd  Borak'  an  die  Ringe  anleg- 
te» woran  ihn  die  Propheten  vor  miranzulegea 
pflegten.  Hierlmf  jpng  ich  ^w'etter  uad  traten  das 
heilige  Haus,  a)  Hier  traf vich  Ibrahim,  Mofes  .tTQct 
*  Jefus,  welche  mir»  mit  eineiii  ganaen  Haufen  an« 
drer  Propheten^  .entgegen  kiMneo.  *J      Als  ich  fio 

.'an- 

0)  Das  i^  die  Järche)»^  demjhmen  Auferfiikanos* 
tempel^  wekht  Jünflantini  der  Große,  auf  dem 
Grabe  Christi  erbauet  hat. 

^)  Äs  ist  eine  gute  Seite  an  feiner  Lehret  daß  Mp* 
hammed  die  altern  Propheten  der  ^fu^en  und 
Christen  bei  Ehren'  ließf  ße  keinesweges  für  Be^ 
'trüger  erklärte^  fondem  jkh  vielmehr  auf  fte  be* 
rief/  indem  er  ihre  vermeinte  fTeißagung  von  d^ 
Apostel  t  der  da  kommen  foUtei  auf  fic%  bezog» 
Diefes  führte  feine  Anhänger  natürlich  zur  Tole^ 
ranz  gegen  die  ^  welche  von  den  altem,  Aposteln 
ihre^i  Glauben  herleiteten.  P^ön  dem  Urhefyer 
des  Chrißenthums  infonderheit  haben  die  Mosle* 
mer,  feit  ihrem  Prophet iKi  eine,  große,  geheimnis* 
volle  Ehrfurcht;  und  ihnen  zmolge  ist  er  zwar^ 
kein  Sohn ,  aber  doch  ein  Liebling  Gottes,  ein 
fehr  grofser  Prophet  gewefen ,  der  die  'reine  lle^ 
ligion  gelehrt  hat^  allein  feine  Anhänger  od^.  die 
öhrißen  hatten  ße  mit  der  Zeit  verfälfcht,  fodaf^ 
ßi  ilfnfogarfelbst  anhätettn  und  in  eine  Art  von 
Idolatrie  verfielen;  und  eben  darum  war  es  h^m 
Mg,  daß  Mohammed  kam  und  die  Lehre  von  der 
£ifiheit  Gottes  wieder  herflellte.  S.  u.  a.  den 
Jürant  Xap.  ).i**  4«  Diefe  gute  Meifumg  Mo^ 
i^  *-     ■  "       •     harn* 


y. 


aiigefeben  ütttef,  verrichtete  ich ,  in  Gremelafchtft 
mit  ihnen  9  das  <lebäty  ohne  mir  «len  Vortritt  za* 
nehmen  oder  den  Rang  über  meine  Brüder  anzo- 
mafsenr  So  verfuhr  ich  aaf  ausdrücklichen  Befehl/ 
welchen  Gabriel  von  dem  Gott  der  Ehre  und  Macht, 
meinem  Herrn,  dieferhalb  empfifuigen  batte.^ 

,)Ad  dieftm  Orte  fragte  mii:h  GabrieU  Weift 
dl»  auch,  wer  die  waren,  deren  Stimtften,da  «2 
deiner  Rechten  und  Linken  gehört  haft  ?  ** 

,)Neln ,  Tagte  ich. 

„SowiiTedenn,  fuhr  er  fort,  daf$  der  erfte,  den 
du  hörteft,  ein  Jude  war,  der  dieh  zumjadentham 
einlud;  und  dafs,  wenn  do  ihm  geantwortet  hat* 
teft,  dein  Volk  nach  dir,  bis  zuqü  Tage  der  Aufer«, 
ftehung,  /Hlii/M  gewcrrden  fein  wurde.  Der<zwei- 
te,  den  du  härteft,  war  ein  Christ.  Wenn  du  die- 
fem  geantwortet  hätteft,  To  würde  dein  Volk  nach 
dir,  bis  zum  Tage  der  Auferftehung,  das  Chrtsten^ 
tküm  angenommen  haben.  Die  Dame  aber,  die  dir 
erfchien,  fo  woM  gefehmuckt  und  gefchminkt,  die 
war  die  fTiit,  mit  all  ihrem  Schmock  und  all  ihrem 
leiz.    Wenn  du  angehalten  hatteft,  um  itir^uant« 

wor- 

"hammeds  von  Christo  —  in  d^mfriihxeitig  ver* 
'  fdlfckte  Gefchickte  fich  der  ungelehrte  Enmfimst  . 
freilich  niAt  tnochU  finden  können^  *—  dürfte  viel 
beigetragen  haben  ^    dafs  er  gegen  die  Christen 
toter  anter  f  als  gegen  alle  andere  Giaubensgenoffen 
^nd  auch  gegen  die  0uden  war.-     Indefs  waren 
-  die  Christen  in  Aräien  auch  viel  fckwächer  und 
ärmer,  alsdie^tiden,  und  gaben  ihm  weder  durch 
ihre  Waeh^fo  viel  zu  flirchien',  noch  durch  ihren.    , 
Jleiehthumfo  vielzn  hoffen,  als  die  arabifchen^ 
Jbraeliteu.  : 


198  * 

dem  GVdck  der  Ewigkeit  vorgeaöBe»  Iwben,  im4j| 
lOa  pieoer  der  WeUi  ia  d49  bolüteh^  Ff^^x  s«« : 
ftar»t  worden  fein,*^  ,    , 

„Gott  M  Labt  U|i4  Pank^!   rUf  {ph  hier  «U8| 
ther^  Gabriel,  was  war  denn  das  für  eine  Stimme«" 
die  mich  fo  gewaltig,  erfrhreekt  h«t?  <*^ 

^Haft  du  diei  gekört?  Ccagte  er,« 

,nJ«w©hU  verfetÄte  ich;  i;itid«r^rwMerte;( 
Das  iat  die  Stimme  oder  vielmehr  das  Qetöfe^  wel« 
ehes  der  Steift  gemacht  bat«  welchen  Go^«  (bbo^ 
YOCTOqoo  Jahren»  vom  Rande  GehennaSii  (der 
HöUe,}  hinabgeO:o($en  hat  ^rft  in  diefem  Augen, 
blick  iat  er  auf  dem  Boden  des  Abgrundes  gekom« 
men-  und  bat  da  das  (cbreckliehe  Getöfe  gema^htt 
da«  du  gehört  haft/^  ^ 

,,Hiersaf  aahmnltch  Gabriel  bei  der  Hand  und 
f^te  mich  an  die  SteJJe,  wo  die  Schftfcfa,  das  iat^ 
der  Stein  Jakobs  lag,  ub'er  welchem  ehedem  dai 
heilige  Haus»  oder  der  fatombnircb^  Tempel,  er, 
bauet  war«  a)  Hier»  zMt  rechten  Seite  des  Steins» 
ftand  ein  ehrwürdiger  Greis«  der  ein  fo  fcböneii 
4lVngeücht  hatte»  als  man  es  feiten  fieht;  —  eawai' 
«la  wie  in  Oel  gem^hlt.und  mit  den  k^Uchten 
Salben  beimengt  Q  Achmed»  rie(  er^  fobald  er 
mich  gewahr  Wjtrd»  komm  doch'  e^o  wenig  her^ 
da(^  ic^  mit  dir  (freche.  Ich  trat  alfa  55u  ihm;  er 
umarmte  mich»,  'ch  ihn  wieder  i  er  üel  mir  um  den 
htisi  ich  ihm  wieder;  er  wiederholte  eti  ich  wie« 

der» 

m)  Uni  W0in  4er  Fo^t  ^^  nämUihim  i6.  ^i*^ 

Mofchek  erbauet  kaU 


herholte  e«rae1i«  Du  ich  th0¥  nicht  wnftbe.  oh 
ich  ihn  für  eintn  Bewohner  der  l^rde»  oder  für  eU 
Den  Geift  aus  den  feligei^  Wohnungen  des  Him- 
mels halten  foUte,  fo  wand'  ich  mich  an  meinen 
Brgleitff;  Mtm  Werthtr»  Ikber  Qabrtel,  wer  ist 
da#?**. 

«,Pas  iatderlslUm»  erwiederte  er,  ^aa  htilt 
die  Religion  Gottes,  des  Alterhöch^rten,  nach  weU 
eher  deiii^  Li^ndaleMte  Moslemim  9  Gl^anhiget  wer- 
den  folleo.  Denn  wenn  fie  als  Gläubige  leben*  (& 
werden  fie  ihres  Glaubens  wegen  zu  Gott  verfam" 
melt  werden*  und»  ihres  Glapbeos  wiegen ,  ins  Pi^ . 
radies  kominep/^      ' 

^^HlerfuP  kehrte  Gabriel  nuch  dem  hefligta' 
Haufe»  o4n4em  Auferftäbungstempel  zufückr  er 
gpig  vorap»  kfa  falgt^*  hurtig  nach.  Da  (ah  ich- 
einen Mann,  der  in  feinen  Händen  drei  Krüge  trug; 
in  dem  erften  w^r  WaOer,  in  dem  zweiten  Milcb» 
iu  den^  dritten.  Weiut  Und  jemand»  der  zugegen 
war»  ^tach;^^ 

f^Wenii  Mphamffled  Wafler  tcinkt»  fo  wird  er 
[gleiah^eiaeiu  Ertrinkenden  ]- untergebn,  und  fein 
Volk  wird  auch  untergehn;  wenn  er  Milch  trinkt» 
fQ  wird  er  den  rechten  Weg  treiFen  und  fein  Volk 
wird  auch  den  rechten  Weg  trefFen  «^  voti  nun 
$n,  bis  apum  Tage  der  Auferftehung:** 

r     ^^ßabriel  %racb ;    NUitt,  ^ohirmfuii^d*    wühle! 
Ich  wählte  die  Milch  und.  trank  eipt.  wenig.    Und 

iemand,  der  es  bemerkt  hatte,  fprach :  Hätte  Mo. 
lammed  die  MUchjusgetrunken,  fo  hätte  nicht 
Einer  feines  Volks  aas  Feuer  der  Hölle  gefe* 
hen.«  ,  '         . 

.,  .  *  '  f»Ach, 


2^m 

tftfe  mich  wieder  aa  Ae  MUcb»  U&  mich  lU  ms. 
trink«».« 

^^Da»  t«ft  fe  nur  hteibra^  Aehnt^,  rerfctzte 
<#er;  nun  ifts  hicht  mehr  Zeit;  non  ifts  gerchteheik 
Bl9  fchreibemle  Feckv  ist  bei  dem»  was  dir  ft>  ebea 
>^egoete>  plötslSeh  vertfockMt.^ 

9)Wie.fl>»  Csbriet,  unterbrach  icK^  istdleim 
üs  in  dem  Buche  Gottes  »iedergefchriebeif  vmi 
vorher  beftimmt?  Und  er  vcfficmite  aikb»  dift 
dem  itkvdings^  £>fei.^ 

^Vo«  da  führte  mich  Giabriet  zur  Schakra  oder 
^m  Grttndfteln  desherltgeftHirafes»  (des  (atomo- 
nifcbeti.  Tempels)  zurucR.  Ak  ieh  im  Begriff 
war*  aa&ufteigefH  fand  ich  bereits  eine  Leiter'  an« 
»legt,  die  von  dem  Jakobsftem»  aof  dem  £elhtnd^ 
bis  fi;iim  Himmel  diefer  Welt ,  (dem  erftei»  und  an- 
terften  der  fiebe»  Hinunet^liinattf  reichte,  a)  {Hier 
iahe  man»  vonu/iten  bis  oben,  keine  andre  Sprofkp 
als  von  Gold>  Silber»  Perlen»  Hyazinthen,  grünetk 
und  rothe«.  Da  liahm  mich  Gabriel  i^  feinen 
Scboafs;  hielt  mich  feft  an  feine  Bruft»  deckte  mich 
mit  den  Flügeln  %u\  fagte:  GlQck  zof  Reift»  da 
Vielgeliebter  Gottes  t  und  trag  mich  fo  ^, Stufe» 
der  hohe«  Leiter  binauC^ 

4)  Alldem  nekmtichm  Siiiiu  ßmüt  auch  \dk  Let^ 
ter^atehft  »f  wtldur  tU&  Sngri  htniuf^  und 


2w«(. 


Mt^ 


.  Zweites  KapiteL 

FortfiUfmg  der  nächüickm  lUifi.    Der  Pro- 
fhet  Gottes  kommt  m  den  erßen  BmmeU         ^ 

W  ir  ntbmtn  unfern  Weg  fi>,^efli  ^r  in  deii 
Hii^mel  det  Welt  enbtfigteii.  Von  der  Erde  bis  in 
diefen  «rften*  Himmel  kt  ea  fo  weit,  defs  man  nach. 

Sewobnlicber  Art  50«  Jahr  sn  reifen  hat.     Gabriel 
lopft^fiir  mich  an  die  Thiirk,  und  man  that  auC^ 

^;Diefer  Himmel  ist  aua  einem  feinen  Rauch 
oder  I>iinft  gesfiacht»  welchen  man  daa  Firmament  < 
sfennt  In  dem  .ganzen  unermefalichen  Rä&m  die» 
fes  Himmele  war  nicht  ein  Fleckv,  wo  man  nicht 
Engel  höherer  Ordnung  angetroffen  hätte;  einige 
verbeugten  ficb  tief,  andere  fielen  gana  nieder^ 
Um  anad>äten*  ^ 

„Ich  wufete  nicht,  nach  Welcher  Seit^  ich  / 
solch  wenden  follte;  denn  Gabriel  hatte  mich  rer- 
Uffen.  Ich  rief  daher :  Q  ihr  hulfreichen  Engel, 
kommt,  kommt  mir  zu  Hülfe i  ich  bin  aliein,  ich 
hin  verlalTeti;  ich  habe  lieinen  Gefährten!  Sendet 
mir  von  euern  Dienern  welche,  die  mit  mir  reden 
Und  diefe  Nacht  bei  mir  bleiben!  *—  So  rief  ich 
noch,  als  ieb,  ^on  den  Uforn  des  Meeres  her,  ei-  ' 
nen  Engel  auf  mich  sKokoUimen  fidiy  der  mich  felbft 
SEuerft  «nfe4fe3'< 

;,0  Achmed!««    . 

•    ^WerWft  du?  fragte  ich.*^. 

ulch 


,Jch  bin  der.  grofte  Engel,  erwlederteer»  i^' 
die  Auflii^iit  übef  dis  Meer  führt.  Ich  bins,  der  die 
Waffor  nach  ihrem  Maiift  nbmiftt  ynd  ihr  Gewicht 
CUt  der  W«ge  wagt' ^ 

»;SQg1eich  fpraqh  ieh  mit  lauter  $timtiie*za 
ihm:  Friede  fei  mit  dir,  da  Knecht  Qotte^!  Und 
der  £ngel  erwiedert? ; " 

,)Frib^  fei  auch  mit  difr  Achmed!  ^^ —  Ich, 
\fiiUt  fing  ich  wieder  «To,  fage  mit  deinen  Name^.^ 

,»Ieb  hin«!  gab  «r  «or  Antwort,  dein  Br«dcr 
Mich««!,«     ^ 

\    nBei  df  m  grofteo  Gott«  fiel  ich  eia  $  fage  mir«, 
watum  haft  du  den  Namen.  Michael,  und  warum 
hnt  AfrMl  diefen  Nanien  ?  £twa  der  grofsen  Wun«. 
der  wegen,  die  du  gewirlct  haft,  und  der  furchtbar 
tfn  Dinge  wegen»,  die  ich  gefehen  habe?   Viel«- 
leicht —  fq  fuhr  ich  fort  —  fragft  da  nach  der 
Urfach  meiiier  Neugier.     Ich  beteure  dir  aber  bei 
d^r  Hoheit  deffeö»  def^micKMer  hemuf  hat  fteigen 
laßeiif  lind  welchem  Lob  imd  Preis  gebQhrt  t   dafii 
ich  mich  bloft  darUm  eiJumdige»  um  nach  meiner 
RucjkKebf  xmt  Erde,  wenn  man  mich  über  dtjefe. 
Dinge  befra|;eo  foUte«  R^d*  aad  Antwort  (^ebee  ^ 
könnend'  .^ 

,,Nun,  |b  wUl  Idr  deine  Neugier  befriedigen« 
fWp.i^f^^P^^y  ich  heübe  Michael«  weil  ich»  ala 
Vorfteher  des'Regena  und  der  Päanzee,  das  Waf«. 
fer  Tnit  großen  Miutfteii  meffa;  ß)  fein  Gewicht  mit 

*  .  ,  d^r 

ß)  Ghichfumßts  Hkß  ^  der  mtfhr  «mJern  ßrß. 

hifihen  ß^ort  KsUlß  mi  dem  lienntffort  Mt^iaf^ 

r  \,  Maaß. 


4#rWa||5Wa||«  9ivl  d«inlfc«9  Wolktn  trinke.  -^  , 
AA-ael  h^t  feinen  Namen  daber»  weil  er  unter  allen 
Engeln ,  die  im  Himmel  ßnd»  der  ftärkÜt  ist  a) 
^i^d  die  teeifteii  Kopfe  und  Flügel  h«t,  —  Wm 
Gabriel  b)  betrifiV,  fp  beift  et  fo.  vreil  er  lafterhaf« 
te  Vrilker  —  durch  Umfturs,  £r4l»e^eii«  Stam»  : 
und  Orken  -^  Yertilg;t, ''  Q  i 

„Nach  dleftr  Bel^hrnng  O^krltt  der  Engel  rof  .\ 
tirir  her  und  ieb  folgte  ihm«       I^  gi^g  nnfXM  ' 
durch  die  Chöre  der  Engel«  M^elche  fich  im  GeUlt  3 
tief  verbeugten,  und  aMch  etwas  weiter,  gekqm- 
men  war,  erUicKt*  ich  gegen  mich  uher  einen  'an« 
dern  grofse«  Eo^el,    der  auf  einem  leuchtenden 
Throne  (afa;  bei  ihm»    9^r  Rechten  und  zur  Un« 
ken,  waren  noch  andere  £Rge||  welehe  eile  diu 
I.ofa  des  Hocbslen  fimgeo«^* 

i^Hierkain  Gabriel  wieder  %m  mir  und  ich    - 
fregte  ihn,  wer  diefer  Engel  fei«     Das  ist  Afmael^ 
fagte  er,  Act  V^^her  der  Wechen  über  «fenHim^  -* 
Xox\  der  WeH*      Gehe  bifida  and  grofse  ihn.    .Ich  ^ 
gfufste  ihn  alfo;  er  gr&(kte  «lith  wieder,  wünfchte  ' 
mir  Gluck  au  der  Ehre  toh  Seiten  Gottes,   de«  . 
MKohtigen  und  HerrHchen,  und  erwieft  mir  ^r-i 
babpt  viel  Gttte.     .SndUch  fagte  er:  freue  dieb»  . 
Monammed;    denn  ich  feb^»   daft  dir  viel  Gutes 

wi^ 


MMfi.    AUiin  das isteine  (Srilte  4ir ßrabißun  ^ 
GeUmrtmf  dßs  ß^ort .  Michail  ist  vielmehr  he* 
kräifchundbeiieiUet;  Wer  ist  wie  GoH 9 

M)    /^on  Sßruf,  dark;  oder  AsrQj\  ungeheuer^ 

(f)  Gabriel  bedlndetjm  ^rahifchen,  fo  wie  im  He*  , 

•    briHfiAen,  mikhtig^  tapfer. 

c)  von  einem  äkni^H^  ßrßb^fAfi^^Wffrtf^  midies  , 

.  ßrafen  bedeutete 


564 

wiederfthreti ,   und  dkfii   deinem  Volke  nach  ilt" 
ebenfalls  viel  Gutes  begegnen  wird." 

,     ^Jejstfagte Gabriel:  Tritt  herbei,  Mohamtccid^ 
uqd  verrichte  das  Gebat  mit  den  £ngela  des  Hirn«  > 
ii^els;   bäte  mit  ihnen  gemeiofcbaftlich  nach  dem.. 
Gebrauch  .  deines  Vaters ,   des  gottgeiiebteh  Ibra. 
hims.      Da  trat  ich  hinzu  und  verrichtete,  mitten 
t;iiiter  den  Engeln«  das  äebä.t  mit  zwei  Verbeugun« ' 
«WO* 


•Drittes!  Kapitel 

C  rf 

Fortfetzung  der  nSthttkhsn  Seife.     Ber  Pr^ 
fhet  Gotte^  komm  in  den  zuzeiten  Himmel. 


J\t 


Aus  dem  Himmel  der  Welt  ftiegefiMrir  iu  ien 
zweiten ;  von  einem  cum  andern  ist  ein  Weg  von 
fouf  hundert  Jahren,  uni  das  Gewölbe  diefes  Him« 
fuela  bii»  0um  Gipfel  ebea  fo  weit.  Gabriel,  klopfte 
tS^  mich  an  die  Thüre;«UBd  man  tbat  auf*  Diefer 
Bimmel  ist  voja  einer  Are  Ek£tm,  Mann  genaant«^^^ 

,J'ch  fahe  liier  die  Wunder  Gottes»  des  Hochs« 
ten»  meines  Herrn ;   aliein  bei  den  wenigften  er« 
iauhte  .mir  Gabriels  lie .  nähei^  kennen  zu  lernen«  . 
Ich  hatte  nur  die  Freiheft,  mich  nach  ein  Paar  Per» 
fohen  zu  erkundigen,  die  einander  lehr  ähnlich  wa-  , 
ren.  ,,Wer find diefe beiden?*  fragte ieh.  »Sehw^s«  ^ 
terkinder,  erwiederte  er;  Johannes,  der  Sohn  Zn- 
chürias,  und  Jefas,  der  Sohn  der  Maria.    Geh'und 
.  gr'ufse  fid.      Ich  that  es  und  grßfseefie;  fie  gri^fs* 
tea  mich  ^wieder  .und  wünfthtm  mir  .viel.  Gluck  Z(% 

.      >.  *   .      der 


€er  Ihfe  roft  Stilen  Cottet ,  des  MacbtiKen  mjd 
Hcrrlicbefu«  a) 

^G«bri»I  fsRte  htenuf  ^iftiir:  Tritt  her  [uui 
Verficht«  das  Gebät  mit  i:wei  Verbeugungen »  un^ 
tietden  Eneeln,  nach  däm  Gebrauch  des  gottge- 
liebten Ibrahim.  Ich  trat  hin2u  and  verrichtete  dae 
debat  mit  ihnen  gemeinfcbafUieh »  wie  es  mir  b#» 
(ohlen  var./< 

Vier- 


0)  IXi  Art,  tote  MokMimid  S^um  and  l^okames 
Jbtgtüfst  f^d  von  ihnen  wieaer  gigriifst  wird^  utu 
tirfckeidtt  fich  von  den  änä&H  Segrdfsüngtn^  i>on 
"  mäcken  hirfikon  gefiprikken  haben  und  nochjprü 
^  dun  werden  ganz  und  gar  nickt;   es  ist  mektSf 
Uls  ein  einfaches  £ompUment,    ein  Glwkwunjeh   ^ 
Klu  der  Ankunft  des  Propheten.     Gleiehwohl  will 
Güadagnol  (ider  das  Buch  Üasar,  S.  t6oe) 
Häohofimed  hahefich  dem  Gehät^eju,  ^ejusaber 
facht  dem  Gehat  Mohammeds  empfohlen,  woraus 
denn  Prideaux  fchließst,    dafs  Mohammed,  dem 
Herrn  Christo  den  t^orifmg  zügeflanden   habe^ 
Allein,  aufser  dafs  Guadagnols  Zeugnis  verdScL 
tif  istf  :sumal  da  er  den  fixt  des  Buchs  Hagar 
huhi  anführt,  fo  ist  ts  auch  ausgemacht ^  dafs    . 
Mohammed  kein  einzig  Gefchopf  über  Reh  erkannt 
hat.  S.J^tta  Mähö^  p.  3^.  Not.  u  iffumphred 
Prideaux,  Dechanizu  Norwich,  geßorhen  1724, 
.  ftet  ü.  ä.  herausgegeben:  The  true  näture  of  im» 
postnre,  fuily  difpkufed  in  the  life  of  Mahometh. 
%.  London  1697.  (conf.  ABta  Erudit.  Supl  IIT.. 
M4.)  7.  Edit.  1718.  i)er'emfeitige  Gefiehtspunkf, 
ems  dem  diefer  Verf affer  alles  anßht,  nämlich  wie 
Mohamema  die  Irett  belogen  und  betrogen  habe, 
haiviet  falfdfies  und  tyuSübrUAes  in  fein$  Vor- 
fietlmgen  gehradbi,} 


i«si 


Viertel  Kapitel.    .     ^ 

Porifetzung  äe^  nÜchtlichin  Reiji.      t)^  pi^ 
phit  kommt  in  dtH  driütn  Himmel. '  \ 

j>  ^  if  ftiegeh  in  äeA  dritte»  hithtoel*  ietvofii&m 

'  Z'^eWen  eiöen  Weg  Von  fünf  hundert  Jahren  ent* 
ferhtistj   "^it  aber  katnert  iil  eineir  Stunde  dahin* 

.    Gabriel  Jclopfte  für  ttiich  an  dife  Th'üre  und  mati  , 
th^t  aufi      Dtefer  Himmel  kt  Von  ^ifeef  ArtEf^> 
eaitm^  (OliVe)  genannt 

^  I. 

^,tch  («he  hief  die  Wündef  Gotte^  in  (einen 

Geichopfen;  unter  andern  einen  gro(sen  Ehg«l  mit 

Kamen  t    öotte^  CetfeUer»   Welchem  hundert  tau* 

fend  andre  Engel  untergeben  Waren.    *  Und  alä  Ich 

^  liier  einen  GreiS  und  eitien  Jüngling  gewahr*  ward^ 
fragte  ich  Gabriel,  wer  beide  Wären,  ^^per  ^ine  ist 
David,  crwiederte  er ,  und  der  andere  Salomon, 
Geh*  und  griifse  fle  «  Ich  grüfpte  fie;  fiegrüfsten 
mich  wieder  und  Wbnichten  mir  viel  Öluck  in  def 

•  J.hre  Voji  Seiten  Gottes.,  de^^  Mächtigen  und  Her^ 
liehen.  Hierauf  fagte  Gabriel  t  Tritt  her  und  vef* 
richte  >  in  Gettieinfchaft  mit  den  Engeln  >  das  Ge» 
bat  mit  zwei  Verbeugungen i  nach  dem  Gebfanfeh 
des  gottgeliebten  Ibrahim.  Ich  trat  hiniu  ttn4 
verrichtete  das  Xjebät>  wie  mir  befohlen  War» 


jfaaf* 


^1 


iPhikti   KapttcA. 


Pbrtfetxnng  der  ftächilichen  Reife.      JDe^  Prd^ 
phef  ko^mt  in  den  viirien  fßmmek  • 

^  Vf  ^ir  ftiegeh  lA  4en  vierleA  HihitbeK  W^chef 
iron  ieifik  drittelt  einen  VlTeft  von  tAn(  hMöerfc  J«fa* 
ton  entfernt  i«ti  ^ir  abet  bsgteo  dielte  Strecke  in 
«inem  Augenblick  zurück.  Gabriel  klonfte  für 
mich  an  die  Thiire  und  tkian  that  auf.  Diefer  Htm* 
teel  iat  von  einer  Art  SUlbet^  dal  mail  iCotmri^  d^  i« 
d#fi  Gianz  ttnnU^ 

,,tc)i  fah  hWr  die  tV'onder  Gottetiv  ^ei  Hochtf» 
ten>   in  feinen  Gefchöpfen;    unter  andern   einen 
|rrofsen  Ettgel).  auf  eioem  leuchtenden  Thvofte^ 
und  um  ihn  hef  andere  Engel  geringSröi  Rangen > 
die  ganz  vOn  feinem  \V^ilien  abhängig  und  feinetf 
•  ftefebb  Ke^Ürtig  Warenv    Seine F&fae  reCcRten  hin* 
.  ab  bis  zur  letzten  Grenze  der  fiebenten  ktde-,  a)  * 
Und  feiA  Htu^t  erhob  fich  bia  unterdie  Stufen  im 
^Throne  Gottea.      Zu  feineir  Rechten  hing  eine  Tft* 
.  itU  und  tu  feinef  Llnkeik  iland  «1^  groiset  Bauttit 
von  Änfebn  hatte  er  den  ttuben  JStnft  einet  ubl^U 
auf^^eranhiteh  Menfchen^  ^ 

,,Sobald  ich  diesen  £ngel  erblickte»  ttfftiS 
mich  kaltes  Entfetzen;  ich  2ittette  an  allen  Gti^« 
dera ;« meine  Kniee  Wankten  ttnd  fchlugen  bebend 
zufaKimen»  IndeCs  gräiste  ich  ihn  und  Gabflel 
wandte  fich  an  ihh  mit  diefem  ebrfu)*ehtsvollen  Ge> 
.  Ittcht  Ich  bitte  dich#  werthei:  Afrael»  beider  ewi* 

gen 

sji  Gott  hat  fiiben  Himmel  und  fieben  JSrdefi  ge>^ 
.  JäMffin.  Kor.  <;• 


10» 


r. 


n  Wilirbeit  ddTeti,  der  dich  effchaffetl\  ii|tt  ii9* 
m  Licht  bekMdafc  und  an  ditffetf  erhabnen  Ort 
gefetzt  hat:  o  gräfse  diefen  ^jann  doch  wieder;  et 
St  der  j^ottgeliebte  Mohammed ,  der  Sohn  Abdol* 
lahs."^  Und  fogUichgrü&te  mich  der  Engel  Afrael 
wieder  und  wünfchte  mir  viel  Gläck  zu  der  Ehre 
von  Seiten  Gottes»  dea  Machtigen  und  Herrlichen* 
Hierauf  (agte  er:  Ich  wunfche  dir  Glück,  Achmed» 
daftQott»  derHöcbite»  tlich  der  anfgerordeÄtlfcben 
*  Ehre  gewürdigt  iM,  an  ^diefen  Ort  kommen  a^u 
dürfieii,** 

,,0, Engel  dea  Todei»   fagte  icb»  öwerdief 
Afrael;  Ist  denn  hier  deine  tleudenz?** 

,,Ja)  war  feine  Antwort»  hier  ist  m^ine  Refi«. 
den?  von. dem  Augenblick  an;  da  Gott»  der  Hochs* 
te»  mich  gefchaffea  hat»  bis  zum  Tage  der  Aufer« 
ftehnng.«" 

„Ich  wandte  mich  hierauf  t\x  GabHeli  Lieber 
Gabriel»  ich  komme  hier  vot  keinem  Engel  vof;« 
bei»  ohne  dafs  ermirins  Angefickt  lacht»  oder 
Wenigftens  eine  lächelnde  Mine  zeigt»  fobald  er 
mich  gewahr  wird*  Was  wollen  denn  nur  die  Bn* 
gelchen  damit?'* 

»»Achaned»  gab  ef  evit  Antwort»  du  btft  der 
vortrefflichfte  unter  den  Propheten  des  Herrn;  und 
wie  iie»  nach  ihrer  luftigen  Laune»  allemal  bei  dem 
Anblick  der  ubrfgen  Propheten  gelacht' haben»  die 
Yorfdir  hierher  gekommen  find »  fo  lachen  fie  jezt 
um  fo  viel  mehr»  da  fie  dich  fehen.  Denn  Gott 
hat  fie  sumal-^chen  gefchaffen.  Aber  diefer  hier» 
der  Engel  des  Todes,  und  der  andere»  welcher  der 
Wache  über  die  Schatte  Otdiennaa  vorfteht^  diefe 


flOf 

l>eid«n  laAiea  niclit»  und  werden  nitoitls  behta 
hiB  zum  Tage  der  Aufi^rftebang»'^ 

-  ^  „Und  wa^  bedeutet  denn,  fragte  ich  weiter, 
diefe  Tafel  da,  zu  feiner  Rechten»  und  der  g;rofs« 
Bautn  zu  feiner  Linien?  '* 

,,Aiif  diefer  Tafel,  erwiederte  er,  die  da  da, 
KU  feiner  Rechten  fiehft ,  find  die  Namen  aller  Kin- 
^er  Adams  gefchriebeii,  und  wenn  jemandes  Stun« 
de  kommt,  fo  wendet  fich  der  Todesengel  link*  zu 
dem  Baum  und  bricht  einen  Zweig;  und  fobald  die 
Blatter  diefes  Zweiges  welken,  erkennt  er,  dafa 
das  Ziel  derer «  denen  diefe  Blätter  gehören ,  da 
ist;  erbricht  das  Blatt,  und  in  dem  Augenblick 
Itirbt  der  Menfch/* 

„Hier  machte  ich  diefem  Engel  eine  tiefe  Ver« 
leugung  und  fagte:.  O  mein  lieber  Todesengel,  ' 
lerklare  mi»  doch,  wie  du  die  Selen  zu  dir  nimmft.^ 

„Er  gab  mir  folgende  Antwort:  Gott  hat  mei« 
nen  Befehlen  eine  hinreichende  Menge  Engel  un- 
terworfen; ich  habe  deren  auf  500000,  die  mir 
helfen  und  die  ich  in  einzelnen  Haufen  auf  die  Er- 
de verteile^  Wenn  nun  ein  Menfch  das,  was  zu 
feiner  Nahrung  und  zu  feinem  Unterhalt  beftimmt 
\rar,  mofgezehrthat;  wenn  das  Maafs  feiner  Zeit 
voll  und  fein  Leben  ans  Ziel  gekommen  ist:  ia 
diefem  Augenblick  tritt  ein  Engel  hin ,  und  ziehet  - 
-dieSele  oder  den  Geift,  der  den  Körper  belebt  hat, 
aus  allen  Teilen,  woraus  er  befteht,  —  aus  AderA, 
Gelenken^  Nerven,  Knochen,  Fleifch  und  Blut  — 
bis  fie  in  die  Kehle  und  zum  Kehlkopf  kommt;  als* 
dann,  «wahrend  ihr,  voller  Aufmdrkfamkeit,  zuge. 
gea  find",  find  wir  noch  viel  näher  und  ohne  dafs 

O  ihra 


jiio "  : 

^n  den  Ort,  genannt  Allan. 

„Hicrubterbrtch  ich  ihn:  Mein  wertherTo 
desengel^  wts  ist  das  {at  ein  Ort,  Aiiun? '' 

'  »,Da8  ist,  gab  er  zur  Antwort,  der  üebentft 
Himmelt  wo  die  Seien  der  Geft'echtenvohnen.  Aber 
wenn  die  ^ele  böfe  und  verworfen  bt,  fo  trag'  ic^ 
fie  an  den  Ort,  genannt  Sedfchin.  a) 

„Und  was  ist  das  fiir  ein  Ort«  Sedfchin?  frag« 
te  Ich.  Das  ist,  erwiederte  er,  die  fiebente  Erde« 
die  niedrigfte  von  allen ,  in  welcher  die  Selen  der 
Gottlöfen  untereinen  fchwarseo,  düftern,  dunkeln, 
Baum  hin{;eworfen  werden,  wo  liein  Licht  fcheint: 
und  kein  Tag  ist/^' 

■'  ^^Nachdiefer  Unterredung  Wandt'  ich  mich  zur 
Rechten  und  ward  einen  grdfsen  Mann  mit  oliven« 
farbnem  Geficht  gewahr.  Wer  ist  das,  lieber  Ga« 
briel?  rief  ich.«  *  ^    ^ 

,^Das  ist,  fagte  er^  Adam,  euer  gemeinfchaft* 
lieber  Vater j  geh'  und  grüfsc  ihn*** 

„Ich  ging  und  ^tiifste  ihn ;  er  griifste  mich 
wieder  und  wänichte  mir,  viel  Glü^k  au  der  Ehrir 
Ton  Seiten  Gottesy  meines  Herrn«,^* 

,      '  i,Sei 


•^  !Alinn,  der  Plural  t/M  Jia,  ein  hoher  Ort;  / 
Pocockii  Porta  MoßSf  ff,  156*  250.  Esßimmt 
mit  dem  Hebräifckm  Alijah ,  Oberßube,  Speife^ 
faal,  über  ein.  Sedfchin  ^  ein  tiefer  Kerker ^  ein 
ßnflres  Loch.  f.  Pococke  ibid.  j^.  334, 


ki^ttiiiien,  du  rechtrchaffener  Mahn  Freue  dich» 
tbeSn  vielg^eli^bter  Sohn,  Gabriel  bringt  dich  \h  die- 
fer  Nacht  hinauf  tH  ieih  Hertii>  tiem  AUerhöcbt» 
tea»  det  dich  iefar  ehren  wird/* 

^Womit  befehaftigft du  dich  hier!  fhigt^ich  ?<" 

»Ich  betrachte  die  Handlungen  meiner  N&tb» 
kommen ,  lagte  er^  aber  unter  vielen  taufend  mal 
laufenden  ist  Jieiner»  der  fo  lieblichen  Geruch  ver* 
Weitet»  der  foherriich»  keinet^^  äer  fo  hervorfte* 
chend»  fo  glänzend,  fo  ftrahlend,  fo  reiu  yäre^ 
als  wer  mit  dir  die  Fof  mel  fpricht :  £r  ist  kein  an^ 
fdrer  Gott,  als  Gott,  und  wer  die  andre  bleifugt :  dajt ' 
«fa  Mohammedi  der  jifösM  Gottes  b0.^* 

^,H{er  (agte  Giabriel  2«  mit  t  Tritt  bef zo  tni 
VBtrichte  mitten  untav  deti  Engeln  4j^  Gebät  mit 
fcWfci  Verbeägungen/* 

^WiefotItMeh]e£td«swagen>  da  du»  Gabriel^ 
Und  A(5pael  und  Vater  Adam  zugegen  find?  ** 

^,dleicbviell  verftt£te  ef}  esistder  auidfäck* 
liehe  Befehl  Gottesi  des  Herrti«  Da  trat  ieh  hitt> 
SO»  und  verrichtete  unter  ihueii  i$$  Gebät  mittf  wtl 
Verbeugungen/* 


■r-rT  rrtJTi  'i  ^m 


0  i  s««^^? 


lllr 


I  Sechstes  Kapitel 

>    FoVtfetzung  der  nächtlichen  Reife.     Der  Pro* 
fket  kommt  in  den  fünften  HlmnteL 

V  ' 

,,  ▼  on  diefcm  vierten  Hefa  mich  Gabriel  in  den 
fünften  Himmel  fteigen.  Von  einem  zum  andern 
ist  ein  Weg^vori  fünf  hundert  Jahren.  Er  klopfte 
für  mich  an  dieThure  und  man  that  auf.  Diefer 
Himmel  ist  von  einem  Golde,  daa  man  AI*  Sofia,  , 
dasreiofte,  nennt." 

„Ich  fah  hier  die  Wunder  Gottes  in  fejnen  Ge-^ 
fcböpfen.  Ich  fah^einen  grofsen  Engel ,  den  der 
Allerhöchste  nach  feinem^  BeHeben  geTchaffen  hat» 
Diefer  Engel  hat  eine  fo  ungeheure  Gröfse«  daft 
wenn  Gott  ihn  alle  iieben  Himmel  und  alle  lieben 
Erden  verfchlingen  biefs,  er  fie  wie  eirre  Erbfe 
Verfchlänge.'^  Er  rief:  Mein  Gott^.  mein  H^rrl 
Der  kennt  deine  Wahrheit  nicht,  der  fich  gegen  < 
dich  empört»  Auch  fah  ich  hier  £dris  oder  He» 
noch  und  griifste  ihn;  er  grüfst'e  mich,  wieder 
^iind  wünfchte  mir  viel  Ehre  von  Seiten  Gottes/*' 

^  „Ich  ging  darauf  weiter  und  befand  mich  vor 
einer  Thiirevbn  Silber,  mit  einem  goldnen  Schlöf- 
fe. Auf  die(j?r  Thiire  ilanden  in  zwei  Zeilen  die 
Worte:  Es  ist  kein  andrer  Gott,  als  Gott  und  Afo- 
kammed  ist  der  Apostel  Gottes!  Sobald  ich  diefe 
zwei  Zeilen  gelefen  hatte,  öffnete  fich  Scblofs  und 
Thiire,  und  ich  fah.  Wohin  üe  führte  —  aus  dem 
fünften  Himmel  zu  der  .Grenze  der  fiebenten  Erde« 
Ich  ging  etwas  weiter  und  kam  in  die  fchwarze 

Ge. 


Gehenna,  inderenFinftemis  die  Schrecken  Gottei 
vehen;  ihrs  Flammen  lodern  weit  umher;  ihr  Ge- 
ruch macht  Ekel  und  Grauen»  und  furchtbar  dampft 
ihr  dicker  Rauch  empor.  Hier  fah  ich  den  Engel, 
der  den  Schätzen  des  Feuers  vorftcht;  er  fafs  auf ' 
einem  Flamm^nthrone ;  ia  der  Hand  hielt  er-eine' 
^yage  von  Feuer  und  vor  ihm.lag^n  glühende  Ket» 
ten.  Unter  allen  Engeln  Gottes»  die  ich  gefehM^ 
liabe»  ist  keiner  fo  widerlich,  fo  garflig,  fo  häfs* 
lieh.  Sein  kupfrig  Geficht  war  mit  eiternden  Fin- 
nen  und  Blattern  befäet,  am  meillen  zwifchen  den 
Augen.  Sollte  er  fich  der  Welt  zeigen,  wie  er  13t: 
die  Menfchen  ftürben  vor  Schrecken ,  die  Wafler 
des  Meers  vertrockneten  und  die  Berge  fänken  iu 
den  Abgrund.  Dennoch  näherte  ich  mich  ihm; 
ich  grütsteihn  und  er  griifste  mich  wieder,  aber 
ohne  den  geringften  Schatten  einer  lächelnden  Mie^ 
jie.  Meia  Herz  zitterte ,  Schrecken'  befiel  mich; 
ich  wandtle  mich  zu  Gabriel  und-  rief:  ^    ' 

„O  Heber  Gabriel,  wer  ist  denn  das?  Sein  blp- 
fser  Anblick  hat  mich  mit  Schrecken  gefchlagen, 
und  ich  zittre  vor  feiner  Ungeheuern  Gröfse.  — 
Kein  Wunder,  Mohammed,  erwiederte  Gabriel; 
wir  felbft,  fo  viel  wir  find,  zittern  alle  bei  feinem 
Anblick  und  Schauder  befällt  uns.  Das  ist  der£n- 
^  gel,  der  den  Schätzen  de^  Feuers  vodleht.  Seit- 
dem ihn  Gott'  zutti  Verwefer  des  Feuers  gemacht 
hi^t,  fchleudert  er  unabläfsig  die  Keile  feines 
Grims  auf  die  Feinde  Gottes,  und  auf  die,  welche 
fich  gegen  ihn  empört  haben,  um  Rache  zu  neh- 
men," i  ,    ^         ' 

„Hierauf  betrachtete  ich,  was  in  der  Gehenua 
Torging.  Da  wurden  wir  feurige  Menfchen  ge- 
wahr, die  vor  fich  feurige  Tifche  und  aut  diefen, 
an  einem  Ende  unreine,  verbotene  Speifen  und  an 

dem 


«14 

dem  Andern  gote»  erlaubte  Spe}ren  hatten  i  fie  afseri 
die  unreinen  upd  Heften  die  guten  ftehen.  Ict\ 
\  fragte  Gahriel,  >vas  d^s  fdrLeute  wären.  Es  flndj, 
war  die  Antwort,  Leute  deines  eignen  VoHis,  di^ 
4as  zu  eflfen  pflegen,  was  verbaten  ist^  und  ftehe^ 
l^ffen»- was  erlaubUst/^  \. 

„Wir  fahen  wieder  andre  Leute«  gan35  von 
Feuer»  die,  mit  feurigen  Schwertern  in  Stückenge» 
|iauen,  dennoch  als  neue  Gefthöpfe  wieder  hervor- 
,  gingen.  Wer  find  die,  o  Gabriel?  fragte  ich.  Da» 
Jnd«  erwiedert^  er*  die  unziieJitigen  Weiher  dei- 
nes Votk^."  ^      ■ 

„Noth  andre  fth  ich,  die  Feuer-Brot  aftep  undi 
van  unten  einen  Auswurf  von  Feuer  hatten.'  Und 
wer  find  die,  lieber  Gabriel?  —  Das»  Moh^nmed. 
Und  die  Ehebrecher  deines  Volks,^ 

.  tt^er  Anblick  aller  diefer  Dinge  nxaqhte  mich 

Ifehr  traurig;  und  Ich  kehrte  bald  nj^ch  der  Thiir^ 
f^ruck;  plötzlich  fthlug  fle  zu  und  das  Schloft 
fchlofs  ab  —  durch  die  Kraft  des  AHgütigen.  D^ 
Agte  Gahriel:  Tritt  herzu  und  verrichte  unter  dea 
Engeln  das  Gebät  mit  zwei  Verbeugungen  ^  ,nach 
dem  Gebrauch  Ibrahims.  Ich  trat  hinzu  und  veiv. 
lichtete  unte?  ibneu  das  Qebät,  fU  wie  n^r  feefofci 
Jen  wwr^ 


Sie« 


«If 


Siebentes  Kap^'teK 

Fortfitzung  der  nachtlicken  Reift,     Der  Pr^ 
phetiommt  in  denfockstfn  Himmel*  ^ 


G. 


„^^abriel  liefs  micH  in  den  fecbsten  Himmel  ftei. 
I^en,  welcher  von  dem  fünften  einen  Weg  von 
fünfhundert  Jahren  entfernt  ist;  wir  aber  legten 
diere  Strecke  in  weniger,  nleeinem  Angenblickzn* 
ruck  —  darch  die  Allmacht  des  Höchsten.  Die« 
fer  Himmel  ist  an»  einem  koftbaren  Stein  gemacht« 
mit  Namen  jit-ffafata,  d.  i.  der  durchfichtige. ^* 

,Jch  Tab  hier  die  Wunder  Gottes  in  feinen  Ge- 
fchopfen.  Ich  fah  einen  gro&en  Engel,  der  zur 
Hälfte  aus  Feuer  und  zur  Hälfte  aus  Schnee  war; 
das  Feuer  fchmelzte  den  Schnee  nicht  und  der 
Schnee  löfchte  das  Feuer  nicht.  I^ingsuov  diefea 
Engel  waren  andere  Engeln  die  fprachen ; 

„Gott,  der  du  den  Schnee  mit  dem  Feuer  ver- 
einigt faaft,  vereinige  auch  deine  Diener,  dieGlau- 
bigen,  mit  einander  zu  deinem  Gehorfam/^ 

„Wer  ist  der.  Engel?  fragte  ich  Gabriel»  und 
•rhielt  zur  Antwort:  der  Engel  ist  das  Wunder 
der  Gefchöpfe  Gottes«  Gott,  der  Höchste,  hat  ihn 
ziun  .Schutsiengel  der  Himihel  und  der  Etde  ge- 
fetzt j  er  ist  es,  der  allen  Engeln  zu  deinem  Besten 
und  zum  Wohl  deines  Volks  ihr  GefchäiY  anweift, 
um,  wie  du  fo  eben  gehört  baft,  fie  zum  Dienft 
Gottes  zu  rufen ;  das  wird  er  unaViäfsig  thun ,  bis  ^ 
.zum  T«ge  der  Auferftehung.    Ich  gr'ufste  ihn,  er 

grüfs- 


ai6  *  '      \ 

gruTate  mich  wieder»  und  fagte :  Sei  willkommen^ 
Mohammed/* 
'         ■  •    ■  '       ' 

„In  einiger  Eotfernung  von  da  erblickt*  ich 
einen  Mann  in  einem  Rocke  von  Wolle,  auf  einen 
Hirtenftab  geftiitzt;  er  war  fo  rauch,  «dars  das  Haar 
feines  Körpers  faft  fein  gans^es  Gewand  bedeckte. 
Wer  istdiefer?  fragte  ich  Gabriel  wieder.  Das 
ist  dein  Broder  Mu(a  [Mofes;]  geh'  und  grufse 
ihn.  Ich  ging  und  grüfste  ihn;  er  grüfste  mich 
wieder  und  wünfchte  mir  vielEhre  von  Seiten  Got. 
tes,  des.  Mächtigen  und  Herrlichen,  a)  Endlich 
fagte  Gabriel:  Tritt  herzu  und  verrichte  unter 
den  Engeln  das  Gebät  mit  zwei  Verbeugungen» 
Und  Ich  verrichtete  das  Gebät  unter  ihnen.  ^ 


Achtes  KapiteU 

Fortfetzwng  der  näthtlkhen  Reife.      Der  Pro- 
phei  kommt  in  den  fiebenten  Himmel. 

^^J abriel  Itefs  mich  in  den  fiebenten  Himmel»  iu 
weniger  als  einem  Augenblick  fteigen»  obfchqn  die 
Ea^fernung  zwifchen  beiden  Himmeln  eine  ReiCs 
von  fünfhundert  Jahren  ist.  Er  klopfte  fiVr  mich 
tjfi  ^ie  Thüre;  und  man  that  auf.  Diefer  Qimmel 
•  '       iat 

a)  At'Bochari  fetzt  noch  hinzu:  'Als  Mohammed 
.     und  Gabriel  dem  Mofes  näher  kamen,  fdthen  fie 

ihn  weinen ;  und  da  fie  ihn  nach  der  Urjachejrag- 
\    ten,  gab  er  zur  Antwort:  er  weine,  weil  nach 

ihm  ein  Kind  in  die  If^elt  gefandt  fei ,  von  deffen 

Volk  mehr  Menfchen  in  din\Uimmel  kommen  jufm^'^ 

din^  als  von  dem  feinigen. 


tl? 

ist  von  dem  rothen.  Hyasintii,   At^  Lsama,  ^eoi 
ftcmblendeiiy  gemacht.  ** 

,4ch  fahe  hier  di^  Wunder  Gottes  in, feinen 
Gefchöpfen.  Ich  fah  einen  Enge},  der  das  gröisre 
»Her  Erfchaffenen  Gottes  ist.  Er  hat  70000  Köpfe; 
jeder  Kopf  70Ö00  Gefichter ;  jedes  Geficht  70000 
Mauler  ;<  jedes  Maul  70000  Zangen  und  jede  Zunge 
fprach  70000  verfchiedene  Sprachen»  deren  er  fich 
bediente,  um  das  l.ob  des  Höchsten  zu  feiern.  Aus 
^  diefem  fo  vervielfältigten  Lobe  diefes  Engels  hat 
Gott  die  Engel  erfchafEeq,  welche  man  geistige 
pennty  und  der  grofse  Engel  felbst  hat  den  Na* 
»eniGeist,«») - 

»Ich 

♦^  Hierfcheini  doch  ein  Sinn  aus  dim  ungehniern 
Bilde  karvwztifekimmevn ,  und  es  ist  möglich^ 
daß  auch  die  übrigen  Fictionen  diefes  Schlages^ 
urfprunglichbtdewtfame  Alle^irienf  Hierogli^hen 
»f  d,  gl.  gewefenfind,  Priefler^Philofopheme,  die 
für  ihre  Urheber  viel  Scharffmniges  enthielten^ 
die  aber  demmgeachtet  die  Mafft  des  Fölksßber^ 
glaubens  veVmehrtefif  weil  der  grofSe  Haufe  durih 
die  Nacht  der  Bilder  nicht  dringen  kann.  „  Der 
Geist  —  dis  fcHeint  Jas  obige  zu  bejagen  —  is( 
das  größte  in  der  Natur;  er  durchdringt  alle 
Teile  derU^elt;  feine  Organe  und  die  Slittel,  feine  • 
Kraft  zu  äußern,  vermehren  ßcn  itis  Unendl^he; 
aUe  aber  deuten  durch  ihr^n  ZufammetAiang  a^ 
eine  gute  Grnndurfache  hin,  welche  zahHofen  Geis- 
tern außer  fich  ihr  Dafein  gegeben  hat/'  —  Um 
über  diefe  fonderbare  Erzählung  der  nächtlichen 
Reife  überhaupt  nfeine  Manwig  zu  fagen^  fo 
hommt  es  mir  nach  wiederholter  Betrachtung  fenr 
Ufokrfcheinlich  V0r,   daß  es  die  jpichiung  eines 

jphi- 


„leb  hh  hierauf -einen  fcbdnea' <tfeitf  mit  eL 
tiem  'ehrwürdigen  Angeficbt.  Er  fafs  ttif  einem 
leuchtenden  Throne,  deflen  Riickreite  fich  an  das 
Haus  anlehnte,  das  den  Namen  Mamur^  d.  i«  dM 
(von  den  Engeln)  fieilsig  b^nchte  fuhrt/^  aj 

„Wer  fet  dieftr?  fragte  ich  Gabriel/^ 

M0ai  ist,  erwiederte  er,  dein  Vater  Ibrahim» 

der  Gottgeliebte.      Gehe  sa  ihm  und  griifte  ihn. 

,  Ich    gröfste  ihn  alfo;    er  griifste  mich  wieder» 

wan(bhte  mir  viel  Ehre  von  Seiten  Gottes  und  fets- 

te  bindu»  Sei  mir  willkommen,    d«  beater  meiner 

,  Söb- 

fhitokphirifiden  Kopfes  isU  der  dadurch  *die  Ge^ 
Jchickte  der  religiöjen  Meinungen  und  den  ForU 
gang  der  reHgiöjen  Kontemplazion  allegor ifeh  vor* 
fiellen  und  verjßnnlichenf  zugleich  aber  feine  eigne^ 
4.  L.  die  mokaimmedanifche  Religion  hat  eiKpfeh^ 
len  f&ctlen     So  fckeint  z.  B.  im  9.  und  fo.  JCapi^ 
iei  der  EngeJ  Asrafel  die  menfckliche  If^Jfenfchaß 
(fübjektiu)  in  Beziehung  auf  die  Religion  zu  be^ 
deuten  9   und  die  verfchiedenen  Schleier  fckeinen 
dieverfchiednen  Religionsfystemezubezeicmen,  die 
die  Menfehheit  (und  der  einzelne  Menfck  in  feiner 
JContemplazion)  erft  haben  durchgeheti  rmffen^ 
ehefie  auf  die  reina  mohammedanifche  l^hfre  lom^ 
men  konnten. 
0)  Nach  einer  JVadizion  des  Abu-Abbas,  welche 
AUDfihufi  in  feinen  Gebräuchen  der  Wallfahrt 
nach  Mekka  anßihrt^   hat  der  Apostel  auch  er^ 
zählt. ^  Diefes  Haus  keiji  im  Himmel  AI-  ßorah^ 
das  Weitentfemte;  es  tst  nach  dem  Rijfedes  Hau^ 
fes  AUHaram^  d.  i.  des  Ten^els^^zu  Mekka  ge* 
bauet»    und  .  wenn  diefes  Haus  fenkrecht  vom 
Kimmet  fiel,  fo  terurde  e^  gerüde  auf  den  Tempek 
fallen.''  • 


in 

SShne.  Freue  dich!  Dehn  ich  fthe  es;  (Sater  ^Wet 
Art  werden  reichlich  dir  zuftromen;  ge(bgjnet  wirl| 
da  fein«  du  und  dein  Volk/* 

^Ich  wandte  mich  darauf  zpr  1t echten  und  fu^ 
be  das  Haus  AUM^mur,  d.  i«  das  Wohlbefuchteji  * 
darvon  rothem  Hyazinth  gebauet  ist.  Rings  ura^ 
her  brennen  Larapen  darinn  mit  immerwährender 
Flamme,  Und  well  ich  die  Engel  den  heiligea 
Umgang  um  dis  Haus  halten  flih ,  fo  fchloft  ich 
mich  an  fie  an  nnd  ging  ihn  fiebenmahh  DaYrag^ 
ten  mich  die.£ngel: 

j^Weift  dl»  wohl^  feit  wanii  wir  hierher  waU« 
fahrten  ?<• 

„Nein,  ftgtc  ich.* 

„So  höre!  fuhren  flefort;'  t*jfend  JaHr  eh^ 
Gott  deinen  Vater  Adam  erfchuf»  haben  wir  damit 
den  Anfang  gemacht;  und  doch,  an  alle  die,  weU 
che  in  ]etfem  Jahre  den  Umgang  hielten ,  wird  di« 
Reihe y  ihn' zuhalten,  nicht  wieder  kommen  X09 
dem  T«g^  der  Aaferftehung." 

„ünterdeft  hörten  wir  die  Stimme  elnei;  Ed». 
gels,  der  unter  dem  Throne  Gottes  ftand  und  Tag* 
te:  Gottistgrofs!  Grofsist  feip  Ni^me.a) 

Üu4 

a)  Dis  ist  4ii  Formet  der  Ermahmmg  oder  Auf^ 
fodemnjff  womit  der  Moedhan  oder  öffentliche 
Schreier  von  den  Türmen  der  Mefcheen  aas  Folk 
zum  Gehät  Mufrnft.^f,  Retand.  derehgioneMoK 
f.  92.  6^  63  Ed^  It. 

[Ein  grofser  Teil  der  Wmdergefchichten  und 
ßbenteHerlicheri  l)i{htuf^en  ,in  4$n  Jteilig^en  Bii- 

ikirp 


Und  Gott  reibst,  Er»  der  Mächtige  und  Herzliche  lieft 
diefe  Worte  Ktfren:  Mein  Diener  [Mohammed] 
ist  wahrhaftig:   Ich  bin  grofs  über  alle 
Dinge.    Dann  begann  der  £ngel  wiedecund  that 
das  erfte  Bekentnis  des  Glaubens:  Ich  bezeuge» 
dafs  keinan  derer  Gott  ist,  als  Gott;  — • 
und  Gott,  mit  dem  ^ngel  wechslend,  fprac^  wei. 
ter:    Mein   Difener   ist    wahrhaftig:  ,  Ich' 
binGött;    es  ist  kein  anderer   Gott,   als 
ich;    e^s  ist  kein  anderer  Gott,    als  ich. 
a  l  le  i  n.     Abermals  nahm  der  Engel  das  Wort,  das 
zweite  Glanbensbekentnis  zuthun:    Ich  bezeu« 
ge,  dafs  Mohammed  der  Apostel  Gottes 
ist;  —    und  Gott,    mit  dem  Engel  wechslend^ 
fprach:    Mein  Diener  ist   wahrhaftig;   er 
ist  mein  Apostel  und  mein  Diener;    ich 
hab*-ibn   mir    felbst   erM^ählt,    und    wer 
ihm  folgt,  wird' Vergebung  feiner  Sun- 
den  haben^    Als  hierauf  der  £ngel  gefagt  hatte: 
Auf!  auf!  »uro  Gebät!   fo  fetzte;  Gott  hinzu: 
Mein  Diener  ist  wahrhaftig;    er  hat  die 
Menfchen  berufen    zum   Gehor(*am    se. 

ihem  der  verfchtedenen  Volker  hat  blofs  dt\  Ab- 
ficht t  den  Urjprung  der  üblichen  Reügionsgebräu» 
chen,  uHd  anderer  heiligen  Dinge  um  ^  Namen  zu 
erklären.  Oft  verfieigen  fich  die  Erfinder  diefer 
eilten  Dichtungen  auch  zu  Natur erfiheinungen  und 
wollen  Urfprun^  und  Ürfiich  derfelben  durch  my. 
tiiologifche  Erzählungen  zeigen.  Den  Priefiem 
des  Anerthums,  die  weder  in  der  Gefchichte^  noch 
in  der  Natunptßenjfchaft  gründliche  Kentniffe  hat- 

Jen,  ist  diefe  Erkldrungsmcht  durchgängig  eigen; 
und  hierin  liegt  ein  Scnlüffel  zu  fehr  vielen  ge»  . 

fchriebnen  unamiincUichen  Ueberlieferungen^  an 
denen  die  krHifchen  Bemühungendes  Gefchichtfor^ 

fchers  grofstenteits  verloren  wären.'] 


l 


tu 

en   meine  heiligen  G  e  fe  tz  e,      £ndlic*| 
cblofe  der  Engel:  Auf!  auf!  zu  einem  glüök- 
iichen  Ausgang!    und  Gott  fchlofs  ebenfalls: 
Mein  Diener  ist  v^ahrbaftig.     Glücklich  . 
ist»  w^r  den  Ruf  hört  und  ihm  folgt/« 

„Nach  diefem  Aufruf  ♦^errichtete  der  Engel^ 
das  Gebät  wii'klich»  und  die  Engel  eilten»  in  gro- 
fsen  Schaajen»  hinasu.  Zwifchen  einer  Schaar  und 
^er  andern  war  ein  fo  grofser  Zwifchenraum,  als 
zwifcben  dem  Ost  und  W^est  ist.  Da  ergriff  mich 
Gabriel  beim  Arme  und  fagte :  Tritt  herzu ,  Mo. 
hammec),  und  verrichte  tfntl&r  den  Engeln  das  Ge* 
bat  mit  zwei  Verbeugungen.  Ich  verrichtete  en*; 
worknf  mich  Gabriel  den  Weg  zur  Rechten  neh- 
tnen  liefs,  mich  über  den  Aliun'  oder  den  fiebentea 
Himmel  enipor  hob»  und  im  fchnellften  Flügel* 
fchwung,  bis  z^  dem  begrenzenden  Sedra  a)  trugt 
über  weichen  hinaus  zu  geben  den  Eqgeln  nicht 
erlaubt  ist." 

Hier  unterbrach  AbdoUah ,  Abbas  Sohn »  der 
bei  diefer  Erzählung  zugegen  war»  den  Propheten: 
,yUm  Verzeihung,  Apostel  Gottes!  Was  ist  dicfer 
begrenzende  Sedra?"       '         .  \ 

Der  Prophet  gab  zur  Antwort:  Der  Sedra  ist 
ein  Bautn>  deifen  Früchte  fufser,  als  Milch,  liebli« 
eher  und  erquickender,  als  Honig  find»      Und  foU- 

tcn 

a)  Der  Seära  ist  iine  Aft  des  Lotos,  von  deßm 
Frucht  man  nicht  effen  kann,  ohüefein  Faterland 
zu  vergeßn.  Daher  das  Sprichwort  der  Grie- 
chen: Cotos  eßen,  Aätov  ^Äysir,  d.J.fem  Va^ 

.  tertand  vergeffen^  S.  Herbelot  in  dem  Worte  S^ 
dra.    jibul'^Feda,  S.  37.  not.  a^ 


lift 

.  ttn  fieb  aticii  atle  .(Sefctiopfe  Öottes  da  vier(amm#lll 
—  eine  einzige  Fracht  von  ihm  wäre  hinreichend^ 
Ixe  alle  zu  fätUgen  —  krtft  4er  Allmacht  Gottes» 
desUocbiteoi^' 


Kecmtes  Kapitel»  , 

P'ortfetzung  der  näehtUchen  Reife.  Setkhl 
dfffen,  was  der  Prof  bei  über  dem  fabentm 
Himmel  gefehen  iuA 


D. 


^er  Prophet  tlahiti  de&  taci^it  fetofet  Erzählung 
ixrieder  aal  and  fuht  fom 

4, Aid  icYi  etwas  weiter  kath,  wand  ich  ihicä 
tut  Rechten,  fab  aber  nfehiahd  mehr  um  ibich» 
worüber  idi  nicht  wenig  erfchrafc/* 

>i(3abriel!  tief  ith  init  laate't  Stimme,  da  bift 
ich  nun  an'  einem  Orte,  >vo  der  Brqder  des  Brü- 
der» bedarf,  wo  der  Frenhd  den  Ffeand  niiJht  cnt* 
bahren  kann;  und  doch  lälVeft  dnmich  allein  und 
bleibft  aurück«*' 

Gabriel  rief  mir  Vöh  Mi^i^iteih  zti  t  Achtned  I  ndr 
;  eine  höhere^  unüberwindliche  Macht  zwingt  mich, 
zurück  zu  bleiben.  Denn  ich  fchwöre  dir  bei  dem> 
der  dir  das  ehrenvolle  Amt  des  Propheten  gegebeti 
und  dich  als  Apostel  gefandthat»  da&  dir  keinef 
von  uns  0um  Führer  dienen  kann»  als  wef  die 
Wefen  dieies-Ortes  kennt;  Wir  andern  —  wir  mü6 
fen  uns  in  unfern  Schranken  halten  ubd  die  Maje^ 
ftät  Ciottet  anbfiten.     jDean  wer  es  wagte,  von 

hier» 


ikierAaa'*iittr>ine  Htnii  t>reit  tbit  dir  aafimfteigtii, 
ien  wdrde  im  Aogenblick  F^aer,  von^  allen  Seitsat 
v«r2ehreo*^  • 

^Bei  diefen  Worten  überfiel  'micfa  eide  folch« 
Angft»  dafs  mich  Oabriel,  um  tnicli  za  beruhigen^ 
in  feinen  Schoofs  nehmen  und  mit  leinen  Fliigeln 
bedecken  mauste.  »yFiirchte^^nichta»  Tagte  er;  eiA 
anderer  Engel  M^ird  Sorge  tragen  und  dich  hinao& 
bringen  zu  Gott,  dem  Herrn  der  Berrlichkeit;  da^ 
mit  feine  göttliche  Majeftät  dich  ehre  nnd  deine ' 
Wiirde  erhöhe«'^ 

^Bei  diesen  troftenden  Worten  des  Engela  legv 
te  fich  meine  Unl'ah  utid  ti^ein  Gittern  ein  weni^ 
und  als  ich  mich  et^^as  gefaxt  hätte,  liefs  fleh  votl 
Seiten  Gottes  eine  Stimme  hören»  Gabriel^  rief 
•9|  fleug  in  fchneliem  Fluge  und  mache  noch  eine 
Strecke  mit  meineto  Geliebten^  Als  ich  diefe  Wor- 
te hörte,  Var^  ich  mich  aufs  Angeficht  nieder.  In 
di^fem  Nu  ^og  Gabriel,  ^hnell  wie  ein  Pfeil  vooa 
Bogen»  mit  mir  fort,  und  in  einem  Augenblicke 
langten  wir  ^ei  dem  weifsen  Meete  des  Lichts  und 
bei  dem  Engel  an ,  welcher  Vorttcher  diefes  Mee^ 
res  ist.  Ja!  füllte  Telbst  der  fchnellfte  unter  dea 
Vögeln  2um  rafcheften  Schwünge  alle  feliie  Klr2ft# 
aufbieten:  dennoch  flog' er  diefen  Raum  in  zeha 
taufend  Jahren  nicht  durch/* 

„Nun  faahöi  mich  der  fingfei  ♦  der  Vorftehel* 
diefei  Meers:  ein  Schwung,  und  wir  waren  be£ 
einem  andern  Lichtn/iser  und  dem  grolseti  £ngeU 
der  ihm  vorftatid.  Diefer  Engel  hatte  eine  fo  un*^ 
geheure  GrÖCse,  da(s,  würde  ihm  in  die  Hand  ge^^ 
legt,  was  Gott,  der  Höchste,  im  Himmel  und  au£ 
£rden  geschaffen,  bat »  alles  eurammen  kaum  wie 
ein  Senfkorn  auf*  einer  Hufe  Landes  wM»  .  / 

»Die. 


^ 


8'+       .  .'  ...,.-     ^ 

„t)icfef  nahm  mich  ebenfalls  on^  trug  tnich  in 
«inem  Fluge  an  ein  Meer  ganz  fch'^af zen  Wafieris« 
Nachdem  ich  es  betrachtet  hatte,  warf  ich  mich 
aufs  Angefv:lift  nieder;  und  als  ich  auf  dem  Boden 
Vor  mir  >\feiter  ging,  befand  ich  mich  auf  einmal 
unter  den  Engelchören  Sagedun,  d.i.  derNie-^ 
derfallenden  oder  der  Anbäter^  Ich  ging  weifet^ 
und  traf  die  Engelchore  Mahalelun,  d.  i,  der 
Gottlobenden.  Von  da  ging  ich  noch  weiter  und 
befand  mich  unter  den  Chören  der  Karubun, 
d.  i.  der  Cherubim;  und  als  ich  noch  mehr  vor- 
wärts drang,  gelangte 'ich  zu  den  Engelchören 
Ttohanun,  d.  i.  tier  geißigen.  Endlich,  da  ich 
alle  Chöre  der  Engel  durchgegangen  war»  kam  ich 
«u  Asrafel.  " 

„Diefer  Engel  nahm  den  ganzen  Kaum  zw!. 
fchfin  dem  östlichen  und  Nvestlichen  Horizonte  ein 
und  fein  Fufs  reichte  bis  zu  den  Grenzen  der  fie- 
benten  Erde.  Er  hatte  eine  Million  Köpfe;  jedet  • 
Kopf  hatte  eine  Million  Äläuler;  jedes  Maul  eine 
JVÜllion  Zungen  und  jede  Zunge  fprach  eine  Million 
verfchijßdne Sprachen,  womit  er  das^  Lob  Gottes 
feierte.  Endlich  hatte  et  auch  eine  Million  Fliigel. 
Er  ftützte  den  Thron  Gottes  mit  feinem  Nacken. 
Indem  Munde  hielt  er  ein  Hörn,  und  in  diefem 
Homwarein  Loch,  das,  auf  einer  Rolle,  das  Ver- 
zeichnis aller  Gefchöpfe  des  Weltalls  enthielt.  Vor 
feinen  Augen  war  eine  Tafel  aufgehangen,  die  fich 
in  der  Brehe  von  dem  Ost  bis  zum  West  erftfeck- 
te.  Unverwandt  richtete  er  den  Blick  auf  den 
Thron,  wie  einMenfch,  der  unruhvoll  die  Ab- 
fchrift  des  End Urteils  feiner  Richter  erwartet.  Iph 
rief  ihm  zu  :^* 
/ 

„Friede  fei  mit  dir,  Asrafel!    Wirum  fehMch 
dich  hier  ia  diefer  harrenden  Stellung? ** 

:  .Ich 


2tJ 

VkhlMfbbtff  fftriedefte  tr,  tQfvd»WortiDei. 
fies  Herra,  6es  Maohtfgen  uod  Herrlichen,  dee 
Herrn  der. Welten," 

.     .    ,^Uod  wie  hör»  do  es  ?  fragte  icb  ? 

,yEr  gabjzur  Antwort:  ^ Seine  Stimme »  die  ich 
.  bore,  ist  ftärker,  sls  der  brüllende  Donner»  fchnel- 
1er,  als  der  fliegende  Blitz»  und^töneoder ,  zU  der 
.  rsofebende  Sturm." 

„Noch  Eins,  Asrsfel!  was  hörft  du? *« 

,.Ich  horedss  Wort  Werde!  und  kaum  fcÜallt 
.  des  Wortes  letzter  Laut,  fo  ista^les,  was  Gott.wiU^ 
gefc^ehea  ~  dur^h  die  Kraft  feiner  Ailmacbt/*'' 

„üwi  Wo  bin  Ich,  Asrafel?  fragte  ich ;  er  fag^ 
..te:  Hebe  deine  Augen  auf ,  Achmed!  Ich  that  es 
,  ^nd  erblickte  den  Thron  Qottes»  des  Herrschen, 
\  des  Königs,  der  Welten. "    .      '  -   : 

.  •  ^? '  ii  . 

„Als  ich  mit  Aufmerkfamkeit  diefen  Thron  $e- 

tracf^tefe,  ward  ich  duTelbst  alje  Di^lwVKfWSbr, 
^   die  ich  im  Himmel  und  auf  Erden  gerehen  hatte, 

nebst  altem,  was  ^ttnte^  beiden  begriffen  wird;  aber' 

alles  verkTeinert  und'anf  einem  fo  elenden  Zuftand 
.  des  Vecfcbwindens  und  der  VernichtiguffgiZnfüdt* 
..  |ge£ohrt;  dafit  das  Qanze  nicht  gröfsei;  w^r,i<ls  ejn' 

Senfkorn  auf  einer  Hule  Landes«  ^Und/o  ^9su^s  es 
* .  natürlicher  Weife  vor  dem  Throne  des  Herrn'^er 
I  Welten  und. feiner  al(efhQchsten'A}ajeftät  erfchei« 
>  ne6.  Denn  <iiDtt  ist  sfo  grofs,  zu  qiacb(jlgii  zu  herr- 
.  Heb,  om.dargeftellt  zu  werden,  fo  Üch  jemand  un- 
''  te^oce,.itiiiziibef<s^eibjen/' 
:.:     -;   .      -  ,.  .'•  ,-  .  •  :  .--    •  .'  *; ^       :  . 

■/*    '  •,-,•.       »■•  ..'..s  ^   :   ^  t  •  :...•>       ■  ^ 

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\ 


,yln  diefem  Aagenblicke  (kh  ioh  e!tieti  fiofcf  I,  iet 
filia«n  Hals  unter  dem  Thron  hervorftreckte  und 
Gott  priers,  .indem  er  .dazu  die  Fliigei  feblag.  Sr 
hatte  federn  und  Schnabel,  nach  Vogel- Art.  Ge^ 
rade  in  der  Mittagaftünde  hob  er  die^lOget,  klatfclu 
X^  und  fang  einen  Lobgefang  zum  Preife  Gottea» 
dea  Allthächtigen  und  Herrlichen,  ^ftein  fei  Gote 
(ftng  er)  d«m  heiligen  Konig,   dem  Herrn  der  E!b« 

Sei  und  Geister!  *^  Jäiefea  wied^rhphlte  er  zar  Zeit 
er  Morgenröthe«  Ich  fragte  Asrafel,  wer  dieftr 
£ngeliei  ahd  erhielt  zur  Autwort  i  Diefen  £ngeU 
Achtnedi  hat  Gott/in  der  Geftalt  eines  H^bna.er« 
fchiiffen;  und  wenn  er  Gott  preifl:/  fo  preifen  ihn 
die  HShne  der  Erde  zu  gleicher  Zeit;  alle  fingen 
^  (kr^en)  wenn  ^  fingt,  und  fchweigen,  wenn  er 
fchweige/*'     ^  ... 

^^Auf  efner  andern  Seite  fahfch'Engel,  die  auf« 
recht  auf  ihren  Fiifsen  ftanden  und  eine  fo  boke 

*  Sfktur  hi^deu)  däftallefieben  Himmel,  dteSchakr«^ 
die  Erde'  und  die  grof8e.n  Ungeheuer  des  Meer« 
\^inzig  klein  gegen  fie  waren.^ 

r  »    „W^fer  find  diefe  da?  fragte  ich  AsrafeU*     ' 

,,EtfiiKldii»Ch«rM>im»  fagteer,  die  den  Thron 

*  tragen/  Gehe  hin  und  gr'äfae  fie.  Ich,  ghig  und 
grQ{Ke  fie;  fld  grüfsten  mich  wieder  und  wüaf^h. 

'  ten  mii'  viel  Ehre  von  Selten  Gottes ,    de«  MÜditw 
^  gen  önd  Herriicben.*«*  - 

.»Hierauf  fahMch  vier  Fiafle,  die  unter  d^m 
Throne.bervorftrSmten,  fitfh  ilber  einen  BUbmgrund 
'^'liiflfcblSngelten  und  linbefchreiblichen  Wohlge«. 
ruch  aushauchten.  *  loH  Uragte  Aarefid»  jpraaaiui 
fdrtTuiTe  wären?  De^erfte,  erwiederte  er,  ist  der 
Fittfii  Kautber,  der  andere  der  Nil  von  Aegypteo^ 
1    ^  der 


»,AIs  ich  mich  mit  Asrafel  nöefi  tthterhielt^ 
borte  Icll  mich^von  Seiten  Gottci,   Ati  M'iclitigeil 
und  Herrlichen,    begruften  :      Fritdi  fei  mit  dir^ 
Achmtdl  Ich  hob  meine  Augen  anfand  Ah  einen 
£oge^  Nreifiier  als  Schnee,  in  einem  rothen  G#« 
Wand;  70ooo-£Qgel  umgaben  ihn  und  verfchoner- 
ten 'feinen  Zug.     Er  umarmte  mich  aartlich,  kofsf* 
mich  swifchen  den  Augen  und  fagte:   „KLouiin  mit 
mir,  da  hochgeehrter  Mann  Gottes}^*  Alfo  folgte 
ich  ihm  mitten  durch  diefe  Heerfchaar  der  Ebgelp 
von  welchen  einige  vor  mir,   andere  hinter  mir, 
einige  zur  Rechten  und  andere  z^xv  Linken  gingen, 
mir  tiefe  Verbeugungen  machten,  mich  ehrten  und 
glilcUieb  priefen,   der  Ehre  Wfgen^  die  ich  voit 
tfottt  dem Mäcbtigen^  und  Herrlichen«  empfangen 
foUte  « 

^In  diefer  Ordnung' frtsten  de  mit  mir  ded 
MarfcKfort,  bta  fie  70006  Schleier,  (Vorhänge  oder 
Scheidewandev)  aua Hyazinth  gemacht,  dtirchdrta« 
gen  waren,  und  wieder  an  70000  andre  Scbleier 
▼on  fe(n«n  Gewebe,  und  von  da  abermals  an  föood 
Schleier  von  Finfternia,  kamenr  durch  welche  alle 
fie  hindurch  mufsten.      Zwifchen  einem  Schlej^r 
und.  dem  andern  war  ein  Weg  von  fünf  hundefC 
Jahren,  und  die  Dicke  einea Jeden  betrug  eben  fd 
viel      Hierauf  kamen  wir  an  die  gleiche  Ans^ahl 
von  70000  Schleier  von  Feuer,  eben  fo  viel  vod 
Sdmee^  eben  fo  viel  von  Wafleo  eben  So  viel  i^oai  . 
Luft,  und  eben  fo  viel  aua  Cbnoa.  -^    Nun  fäunu 
ten  wir  nicht,   una  W^eg  zu  machen  durch  dea 
ScUeier.der  Schönheit»  den  Schleier  der  Vollko«u 

■    f  ß  m*>i-" 


'mehlieit,  der  h'ocbkten  Gewalt,  der tfriT^rglelcii^ 
lichkeit,  der  ünermefslichkeit  und  delr  Einheit:. 
Der  letzte   ist  der  Schleier  Gottes ,  des  UnendlU 

•chen."   '  '      •' 


Zehntes  Kapitel. 

Fortfetzimg  der  mlchtlichm  Reife.  '  Der  P^o^ 
pHet 'Gottes  nabcrt  ßch  dem  Throne  des  ffe^m 
auf  zwei  Bogenfckußweiten.  Bericht,  wasftck 
hier  zutrug.  r 

t  ' '  ^ '"       •' 

»,^ch  ftand  alfo  vor*detD  Schleier  der^Einheit:  da 
horte  ich  eine  Stimme  über  meinem  Kopfe  :>^Ihr^ 
Engel,  nehmt  den  Schleier  ^wifchen  mir  jand  mei* 
tTem  Diener,  dem  vielgeliebten  Mohammed  weg!  *• 
Sogleich  nahm  man  oiefeti  Schleier  weg  und  ich 
ward,  fiebzfg  Millionen  Engel  gewahr^  die  Gdtt 
ftnhateten,  indem  fie  auf  ihrem  Angefichte  lagen. 

-  Iin4  l'o  liegen  bleiben  werden  bis  an. den  Tagtler 
^  Aafefftebung.       Aach  fah  ich  fiebzig  taufend  fti- 

-  g^lchdfe,  welche  die  Wache  deg  Schleiers  hatten 
■  und  dabd  bis  0um  Tage  der  Auferftebung  unbe- 

-  iR^eglich  bleiben'  W.er^den.  Mch  borebte  mit  biegie. 
'  tigern  Ohr;  aber  nicht  den  leifeften  Laut,  nicbt 
'  die  unmerkbarfte Bewegung  verzahn  leH:  fo  tieft 
>  Stille  lag  vdr  der  furchtbaren  Gegenwart  dec-Ma. 

'  Jeftät  Gottes.    Auf  einmal  rief  mir  ein  bimaMfi:ker  ■' 
Herold  zuj   >,  Achmed ,  herbei } '  nähere'  dich  <3qtt, 

«  dem  Mächtigen  und  Herrlichen!'^  lob  näherte  mieh 
Ulfo  meinem  Herrn  und  legte  mit  Einem  Schritt 

^nen  Weg.  von  fikiC' hundert  Jahren  zurück,  und 
daichdann^Uftandt  rief  mir  eia  Herold  zu;  i^Ach« 

v.Bied^ 


»29^ 

med,  oSTiere  dicb  deinen^  H«rrn!"  Ich  nübert^ 
mich  tali  einetD.  «ndern  Schritte  von  gleichemj 
Maafte.  Der  Htrold  rief  zum  drittentuale:  ,,Ni«^ 
hecc  dicb  Gott,  dem  Mächtigen  und  Herrlichen  M' 
und  ich  näherte  mich  noch  eineti  Schritt»  de0en 
Länge  ebenfalls  einen  ordentlichen  Weg  von  f tinf 
-hundert  Jahren  bietrug, " 

fjndem  ich  fo  dem  Schleier  der  Einheit  ganz 
nahe  war>  hob  mich  der  B^en;'  auf  detn  ich  ftand, 
plötziidi  empor  in  das  Licht  des  (ijyrn,  wovon- 
ich  gtAZ*  geblendet  uAd  wie  trunken  ward^  Ich 
inufste  die  Hand  vors  G^ücht  halten;  fo  ftechend 
ftrahite  diefes  Li'oht  von  dem  Schleier  der  Ein- 
heit.«     ■  \-     ' 

^Jezt  hSrte  ich  mich  von  oben  her  rufen:  ' 
y, Achmed,  Achmed!  Bei  diefer  Stimme  überfiel 
mich'^n heftiges. Zittern;  aUaber  die  Stimme  wie- 
derbolte;  „Achmed,  Achmed,  getroft!'*  legte 
ficb  das  Zittern  ih  einem  Augenblick.  , Endlich 
rief  mich  diefelbe  Stimme  zum  drittenmale:  „Acb- 
med,  komm  her,  ich  bin  der  Herr!  *'  Da  hob  mich 
dtr  Grund,  auf  dem  ich  war,  ganz  nahe  zu  Gott, 
deiA  Höchsten,  empor,^und  fo  gelan^^te^ioh  ai»  bei 
i^m>  meinem  oberilen  Herrn  and  Me^ster/^ 

^  „Hier  war  es,  wo  ich  Dinge  fah,  die  die  Zun« 
"ge  nicht  auszudrücken,  noch  die  Einbild^uftgukraft. 

zu  faflen ..vermag.     Aber  wa^  ücb.meinen  Augea 

darbot,  blendete  ihre  Sehkraft  ^  fehr,  und  machte. 

einen  fo  fchmerzlichen  Eindruck,  dafs  ich  beforg« 

te,  blind  zu  werden :  darum  dr&ekte  ioh  die' Au-: 
.gen  faft  ganz  zu.     Allein ,  zum  Erfat£  öffnete  mir 

Gott  die  Augen  des  Herzens:  ich  machte  nun  Qe. 

brauch  von  den  Augen  meine$  Geistes  und  fah  da. 

mit  eben  fo  klar  und  deutlich,  als  bätt^  ich  mlt*mei- 

Uta 


iieti  kjtrptrtjehtti  AnjC^n  gafrbeii«  Ich  fth  cia 
Licht»  das  einen  an»u8(]9rechiicbenGlaii2  hatte,  fo 
Imrlich  und  iQa]eibitirch  war  es.  Ich  bat  meinen 
Aott^  da(fi  er,  in  Hinficht  aaf  mich,  die  Gemein, 
ibhaft  mit  mir  durch  den  Weg  ntchtlteber  Geficb« 
l^^ftimmea  möchte,  damit  Ich  ihn  mit  den  Au. 
«Q  meines  Geiates  fcbauen  könnte:  and- er  be. 
Itimmte  es/* 

„Was  die  Dinge  betrifft,  die  mlf  Gott  offenbar« 
te,  ^8  ich  an(|r  feinem  Schleier  war,  fo  werden 
^e  auf  immer  verborgen  bleiben  unter  feinem  Thron» 
tinter  dem  Schirm  feiner  Hoheit,  feiner  Gröfse, 
ieiner  Glorie,  feiner  Majeftat  In  'Anfehung  der 
nehrftep  bat  er  mir  nicht  erlaubt,  fie  euch  mitziu 
teilen;  er  feigejob^  noeodlich  erhoben  in  feinem* 
Jlönlgreich^*'^ 

^Der  Herr  liefs  mich  übrigens  auf  die  Art  zu 
ihm  nfihen,  die  er  in  feinem  Wort  felbst  befehde- 

Da  war  dem  Thron  er  nah  swei  Bogen  weit 
vnd  nüher  noch ;  und  Gott  hat  feinem  Knecht 
'  geoffenbart,  was  er  ihm  offenbart*; 
Hie  Ann  ^r  Lägen  aus,  und  was  er  (kb, 
^a^^a(  er  auch  ^ef^hQ,  —  .*^ 

^Hierauf  legte  mir  der  Herr  eine  Hand  auf  die 
Bruft  und  die  aq^^re  auf  die  Schulter,  und  äugen« 
blick  lieh  empfand  icH  «inenTo  foharfen  Froft ,  deil 
fr  mir  bis  in  die  Tiefen  der  Eingeweide  drang:  v 
deninngeaehtet  fiihlte  ich  zugleich  wieder  eine  un« 
ansfbrcQhUche  AniQiitl^  und  athmete  vpn  feiner 
^  {nahen 


#i  Xbran^  Skf.  J}.  v.  j^ 


n$hen  Gt%ett^rt  tn  oieinMi  lotteni  'eiaen  unend- 
Ucb  UebUeben  Woblgeroclv'' 

,» AOe0,  WM  ich  fcbreckiichet  Qf|d  iarcbtbar^fl 
gefeben  batte,  verfchwand  in  dicfenn  Nu  acw  mel« 
aerSele;  Freude  and  Wonne  erfiiUten  mein  Hei»; 
icb  zerflofs  in  froblichem  Entzücken  nnd  fiel  in 
einen  tiefen  und  ruhigen  Schlummer.  Da  bediink«  • 
te  mich«,  alle  Wefett,  die  in  den  fieben  Himmeln 
find»  wären  todt;  denti  icb  vernahm  auch  niebt 
den  leifeften  Laut»  nicht  diemindefte  BftMregong; 
felbst  keine  der  Engelftimmen»  die  das  Lob  Gottea 
feierten»  ja  mich  bedankte  fogar»  ich  fahe  den 
Herrn  nicht  mehr.  Und  diefem  Zaftande  [des  voll» 
kommnen  Quietiamus]  üherllefa  Ihich  Qott  Co  Imu 
get  ala  eaihm  beliebte»^ 

«^Endlich  kam  ich  wieder  zu  mir  felbst  und  er- 
langte meine  Befinnung  wieder;  ich  erfcante,  zu 
welcher  hohen  Stufe  der  Ehre  und  des  Vorzugs 
ich  jezf  gekommen  Seu  Ich  erhielt  eine  voUkomm- 
Be  Kentnis  alles  deifen»  waa  im  Himmel  und  mtd 
.  Erden  war»  und  wenn  ich  wollte»  fo  könte  icb  aU 
le  diefe  Dinge,  wie  fiefind»  genau  und  richtig  be« 
fcbreiben»  krafl;  der  Allmacht  des  Höchsten.  Denn 
Gott  bat  mir  die  WiiTenfchaft  ins  Herz  gegoflen, 
und  alles  ist  mir  gegenwärtig»  nicht  anders»  als 
HSnd'  es  vor  mir»  zur  linken  und  zur  rechten 
Äni« 

,  ^Hieraaf  unterhielt  fich  mein  Herr»  Gott»  ier  , 
Micbtige  und  Herrliche»,  vertraolicb  mit  mir  und 
fing  alio  an  & 

»^Mohammed»  wecist  es»  der  auf^ie  FuHe^ler  ^ 
oberften  Macbt  Anbruch  bat?^ 

t.D«i 


^Dasist»  envtederte  ich,  Gott,  mein  oberfttr 
Herr  und  Meister."  , 

«yHernftcIi  fprach  er:  Mokammedv  welche  Sa« 
ehe  zu  üben. liegt  dir  am  tneiften  am  Herzen?'*. 

„Da8|  o  Gott^  mein  Herr  und  Meister!  ist  ei- 
^  nevDllkommne  heilige  Abwafcbung/ um  mich  von 
aller  Unreinigkeit  und  allem  Greuel  zu   reinigen- 
und  an  den  Ortder  Verfammiung  ztfgehh,  um  An« 
teil  an  dem  Gebat  zu  nehmen«"  y 

„Wohl  gefagt,  Mohammed!  (erwiederte  mir 
Gott})  und  welche  zeitliche  Güter  wünfcheft  da 
dir?" 

„Ich  wSnfche,  war  meine  Antwort,  wohl  zu 
efien  zu  Mittag  und  zu  Abend,  und  wohl  zufchla» 
fen,  wenn  die  Menfchen  fchlafen^" 

„Aach  wohl  gefagt ^   fpfach  Gott,  nur  muijt. 
du  das  Gebat  nicht  vergefleoA  '   ^ 

„Gott!  fuhr  ich  fort t  ich  bitte  dich  am  diefe 
Dingi^!  Thne  mir  Gutes;  thue  mir  kein  Uebelsl 
hilf  dem,  der  glaubt  und  die  Armen  liebt;  reiche 
jhm,  was  er  braucht,  und  wenn  das  Ende  meine« 
Lebens  kommen  wird,  fo  famml^  mich  zn  dir,  oh-' 
|)e  dafe  ich  abtrünnig  gewcTrden  fei."  ^ 

"  „Niemals  hab'  ich  einen  fo  füfren  Lant  gehört, 
als  die  gnadenvollep  Worte  meines  Herrn,  Gottes, 
des  Machtigen  und  Herrlichen  ,  als  er  fich  mit  mir 
unterhielt  Ich  rief:  „Friede  fei  mit  dir!"  Erver. 
fetzte;  ,, Mit dinfei  Friede,  Mohammed t"  „Ja,  er« 
wiederteicb,  der  Grufs  geliöret.Gott;    daaGebät 

ist 


2JI 

iftdiati  dott  fcboldig;    Gt^tt  gehört  ixe  Losl|)ret 
chung."-  / 

„Da  fiigt«  Gott,  der  Mächtige  rind  Herrliche:  , 
„Yriede  fei  mit  dir,  Prophet!  die  Gnftde  and  der: 
Segen  Gottes  fei  über  difl"    Und  mir  legte  er  die 
Worte  inden  MtiDJ:  „Friedefeiiib^r  ihn  aridlÄlIe 
gliicklicbe  Diener  desHerrn!*^  Die  Engel,  dieden*  ' 
Thron  Gottes-trugen,  4kgten,  .wie  mit  Einer  Stirn* 
me:  ,)Farwahr«   es  ist  kein  andrer  Gott,  alsGott^ 
allein;  er  hat  weder  Teilnehmer,  noch  Gehülfen;, 
uiid  Mohgmmed  ist  fein  Biener  Und  Apostel/^  Die« 
fes  Glaubensbekentnis  fchloiFen  üe  mit  demfiebilt,^ 
worauf  Gott  fagte :    „Dgi  Apostel'  hat  alle  Worte^ 
geglai^bt,  die  der  Herr  zu  ihm  voin  Hinimel  iagte,^ 
und  die  Gläubigen  haben  fie  aach  geglaubt;      Alle 
haben  an  Gott,  an  feine  E^get,  feine  Büchef  und 
feine  Apostel  geglaubt.    Die  Apostel  aber  fiadun^' 
alle  gleich,  und  einer,  wie  der  andere,  werth." 

"^  »,Hier  gak  mir  Gott  di^  Worte; ein :  „Herr,  ^f^rlr  * 
haben  gehörfr  und  haben  gehorcht;  'Schenke  uns' 
dafür  nun  aoch deine  Vergebung!?* 

,1  Achmed^  gab  er  zur  Antwort,  Gott  verpflich. 
tet  nieai^nd,  etwas  zu  thun,  w^s  er  nicht  imStan« 
de  ist,  zu  vollfuhren.    Das  Gute,  das  man  fchafit, 
wird  ffiir'denr  fein,  der  ea  bewiAt  hat ;  ünddadUe-^ 
bei,  das  man  begebt,  gegen  den  feäi»  der  esbe»' 
gangen  bat/*  '   .     ' 

„Weiter  goh  mir  Gott  auch  diefe  Worte, ein: 
Herr  lege  uns  keine  folche  Laft  auf,  wie  du  denen 
aufgelegt  baft,„dte  vor  uns  gewefen  find;  Herr, 
'lege  uns  kein  Joch  auf,  das  wir  nicht  tragen  kön- 
nen;  habe  Nachficbt  mit  uns ;  vergib  uns;  himm 

nnä 


untitt  ddnen  ScbDt9»  in,  unfer  Herr,  nnlfieb 
.  nos  bei  gegen  das  Volk  der  Unglsuibigenl  ** 

„Hierauf  ftgte  Gott:  Sfthft  du  micb  tnitdel^ 
;  mn  Augen,  Mohammed  f^* 

„Nein,  Herr,  gab  ich  2ar  Antwort?  das  ftrali. 
lende  Licht  deiner  MajefUt  hat  mich  ganz  geblen« 
det.  Aber  ich  fehe  dich  mit  den  Augen  meinei 
iierzena.^ 

«yWenigftena,  fragte  er  weiter,  findeftdomicli 
Vohl  durch  däa  Gefühl?  ^ 

„Ach,  wie  wäre  das  möglich,  Herr?  (  Tagte 
ich;)  durch  den  Sinn  des  Gefühls  erreicht  man 
dicli  eben  fo  wenig,  als  darch  das  Gciiicht  Ich 
Weifs  nnr,  du  bift  ein  König  von  Riefengröfse/* 

„Ja,  Mohammed,  verfetzte  Gott,  mein  Wefen 
Ist  Unermefslicbl  mein  Reich  ist  unendlich  an 
Mtchti  der  Ort,  den  ich  bewohne,  fiirjedes  Auge, 
viel  zu  hoch.  Ich  bin  Gott;  es  ist  kein  andrer 
Gott,  als  ich;  ich  bin  der  Starke  der  Starken,  der 
^eger  der  Sieger;  ich  bin  das  Schrecken  der  Welt 
und  der  Nachwelt.  ^* 

..  Gott  fuhr  fort  und  fprach  zu  mir:  ^Moham* 
sned,  federe  in  diefer  Nacht  von  mir»  wasduwillft, 
und  i^rich  ohne  Furcht,  Denn  jezt  ist  keine  Mit* 
telsperfon  zwifchen  mir  und  dir  nötbig/*  Als  ich 
SSU  gleicher  Zeit  meine  Augen  aufhob,  fah  ich  vor 
dlem  Throne  ein  Rachfehwert  fchweben,  roth  von 
Hlut^  das  davon  in  Tropfen  herabfiel.^  , 

„Omein  Gott^  mein  Herr!  .rief  ich,  wend» 
üttu  Schwer^  von  meinem  Volke  ab.^* 

uMo. 


^Moliamintclt  verfttzte  Gott,  icb  fende  c 
mit  dem  Schwert;  aber  dein  Volk  vird  durch 
Sehwert  nicht  uinkommen." 

^^ierftaf  fagte  icb :  Darf  ich»  o  Gott,  dich  nl 
am  etwa« bitten?« 

',,Bitte!  erwiederte  der  Höchste.      Denn  t 
fend  Jahr,  eh  ich  Adam  fchuf ,  fchwnr  ich  bei 
felbst,   dars  ich  dir  eine  aoGierordentliche  Gn 
beweifen  wollte/*  - 

'  „finru  mein  Gott  und  Herr,  fagte  ich ;  du 
Adam  gerchaffen,  feinen  Körper  mit  eignen  £ 
den  gebildet  nnd  ihm  deines  Geistes  eingebiai 
do  haft  den  Engeln  geboten  ^or  ihm  niederzc 
len;  kurz,  du  naltihn  zum  Wnnder  und  Meis 
werk  deiner  Schöpfung  gemacht  Ibrahim  haft 
dir  zum  Frennde  erwählt  a)  Mit  Mofes  hafl 
dich  vertraulich  unterhalten ;  Edris  [Henochl 
du  hiflweggenommen  an  einen  hohem  Ort;  Di 
haft  da  das  Buch  der  Pfalme  gegeben ;  b)  Salc 
zu  Liebe  liaft  du  die  VSgel  bezähmt  und  ihm 
)^nde  unterworfen ,  und  Jeibs  von  deinem  G 
und  deinem  Wort  gefchaiFen :  —  wirft  du  n 
auch  mir  einen  Vorzug  zugeftehn»  wie  du  ih 
zugeftanden»  nicht  auch  mir  geben»  wie  du  ib 
gegeben  h%ft?  « 

^Hierauf  gab  mir  Gott  folgende  Antwort : 
ist  wahr,  dafs  ich  Adam  mit  eigner  Hand  gebt 
und  ihm  meines  Geistes  eingeblafen  habe;  aber 
nes  Sundenfalls  wegen  han'  ich  ihn  mit  ;Sehl 
belegt»  bis  an  den  Tagjd^c^Aoferftehnnf^.  Ibra 

m)  Kor:  4, 124. 


biib'  ich  tsx  tp^Inem  Freund«  gewählt;  aber  dich 
wahr  ichtz^  meinem  Vielgeliebten;    und  d^s  lAt. 
inebr,'  das  ist  ehrenvoller,  aU  Freund.     Wenn  ich 
laich  «it  Mofes  auf  dem  Berge  Sinai  vertraulich 
urfterhatteii  habe;  yf  bift  du  picht  hier-  in  meiner 
Gegenwart,   im  Himmel, "wo  ich  mit  dir  fprechect 
Und  du  mit  mir?     Wenn  ich  Edris  aufgenommen' 
habe  an  eif»6n  hohem  Ort :  i —    bift.dtt- nicht  hier,   , 
a^f  ^wei  Bogen  Weiten,-^  nahe  bei  mir?   Wenn  ich- 
fi^vjd  die  Pfalnie  gegeben  habe :  hab'  ich  dir  nicht 
den  Koran  gegeben,   den  grofsen  Koran?    In  die-  ,- 
fem  Komn,  Mohammed,  find  ein  Piar  Sfuren,  wel- ' 
che  die  glänzenden  heji^en^-i^^      Sobald  deine 
LandsLeute  fie  «werden  gelefen  haben,  werd'  ich  fiei» 
mit  allen  BediirfniiTen  verfehen ,   die  iie^  in  diefem  * 
Leben  brauchen ,  und  in  dem  künftigen  Leben  fie 
in  das  Paradies  aufnehmen. .  Wenn  jcl;»  Saiomo  die 
Vögel  und  die  Winde  unterworfen  habe,    fo  bab' 
ich   dir  und  deinem  fiegreichen   Volke  die  Erde , 
feibst  unterworfen*      Endlich,  Mohammed,  wenn  • 
ich  Jefus.von  theinem  Geist  und  Wort  gefchaffea 
habe,  fp  hab*  ich  deinen  Namen  dem  meinigen  ge^««  ' 
'genüber  gefchrieben.  .    Nie  erwähnt   man  meiner  " 
]m.Himmel  und  auf  Erden,  ohne  dafs  man  2u  glei- 
cher Zeit  auch  deiner  erwähnt;  und  ich -werde  von 
nun  anwederden  Ruf  des  öfientlichen Rufei^»  noch^ 
das  debät  meiner  Anbft^r  vernehmen,  ohne  das     ^ 
doppelte  Bekentnis ;    es  fei  Jtein  andrer  jjoCt ,  als 
,Gott,  und  du,  Mohammed,  feift  fein  Prophet    Ei- 
ner meiner  Namen  ist  Machmud,.  der  Hochge-    . 
lobte^  der  deinige  ist  Jttohammed,  der  Loben«,.  • 
werthe,  und  deine  Landsleute  heifsen  Al-Ham  e- 
dun,  die  Lobenden."    ,    "^   . 
r-^  ...  '  «Herr,  ^ 

4iJ)  Nämlich  das  zweite  und  dritte  Kapitel  deS'  Ko-  i 
ran  9  wevon  das  erfle  AU  BCikara^  die  &A ,  und- 
.   das  andere  die  Familie  Amran  hetfi^ 


^i? 


»sHerr,  .idgte  ich^  vergib  melnjem  Vollfe  die 
.Sündel«  \  •  . 

»Ja»  gab  er  zur* Antwort,  fiebzig  (Äufendeti 
•vergeh' ich.**  \-  -« 

,,0  gutiger  Gott,  batic}iweiterr  vermehroidle* 

fc  Zahl.**    jja  nahm  er  drei  Hände  voll  Staub  jxnd 

ftreote  fie  in  die  LufL     Eine  folche  Handvoll  aber 

^  bei  dem  Herrn  ist  fo  grofs,  dafs  .niemand  üe  ztt 

wählen  verniag,  a\i(ser  et  felBst" 

^Ala-Cb  die  Untärrcdotig  zu  Ende  war^  wollte 
ich  mich,  voadem  Herrn,  dem  Mächtigen  und  Hei*r-^ 
liehen,  wieder  Wfegbegi^en  und  herafafteigen ;,  ^* 
lein  er  hielt  mich  Z.uHick  und  fagte :    Warte,  Mo- 
hammed» eh  ich  dich  «ntlaife»   hab'  ich  dir  und  dei* 
nem  Volk  noch  eine  Vorfchrift  zu  geben.*     Iah 
erwiederte :  *    Gott»    mei^   Herr    'und    Meister ! 
lbrich;.i^hbth' bereit,  dir  zu  gehorchen  mit  aller 
Geduld  und  Ergebung.       DaVcbrieb  Gott  mir  uipd 
meinem. Volke  auf  jeden  Tag,'  die  Na'oht  mit  ein- 
begriffen^ fünfzig  Geb'ate  vor.      Mitdieferyor* 
fchrifk  ftieg  ich  von  dem  Herrn*herab,  iftdem  fr 
mir  feinen 'Segen  gab.    £r  fei  gelobet  1^* 


y      -s  .   .      >    7.'Elf. 


«I« 


Elftes  Kapitdh    . 

fort/etzung  der  nächtlichen  Reife.      Moham- 
med kehrt  vor  den  Thron  Gottes  zurück, 

A 

_  to^^U  ich  vor  Mofes  vorbelriog,  fagteer!  Wir 
wifTen  fchon,  Mohamined,.tiars  der  Herr  dich  die« 
fe  Nacht  geehrt  bat;  i^rich,  hat  er  dir  und  deinem 
Volk  nicht  etwa  eine  Vorfthrift  gegeben  ?  ** 

tja»  erwiederte  ich,  er  hat  mir  und  meinen 
Landesleuten  beföhlen,  alle  Tage,  die  Nächte  mit 
•inbegriffen,  fünfzig  Gebäte  zu  Iprechen/* 

„Alle  Tage  fünfzig  Gebäte!  riefMofes.  Beim 
Himmel!  Darinn  hab'ich,  vor  deiner  Zeit,  mit 
den  Menfcbeü  die  Probe  gemacht;  ipfa  verfuchte 
'  CS  mit  den  Ifraeliten,  aber  es  war  alles  vet^ebUch. 
Folge  mir,  kehre  um ,  und  bitte  den  Herrn ,  die 
2ahl  zu  vermindern ;  denn  deine  Landsleute  find 
viel  zu  fchwach,  um  diefe  Pflicht  zu  erfällen.  Die 
Meinigen  find  mir  in  diefem  Artikel  bis  ans  Ende 
ungläubig  geblieben,  "  aj    • 

„Ich  kehrte  alfo  zum  Herrn  zumck  und  er  erliefe  ' 
mir  zehen  Gebäte :  fo  dafs  er  mir  und  meinem  Volk  - 
nur  yirzig  verfcht4eb.    HieHMif  kam  ich  wieder  zu 
Mofes  und  erzählte  es  ihm.    „Kehre  um.,  fagte  er, 
und  bitte  den  Herrn  noch  um  eine  Vermindrung : 
dennlier  istlgrofsmüthig  und  gut/<      Ich  kehrte 
wieder  zuräck :    Gott  erliefs  mir  zehn  andere  Ge»^ 
bäte  und  fchrtnkt«  feine  Yorfcluift  iof.dreifiiiK 
ein.*'  '  . 

i^Ali 

^)  Bochari. 


,» AU  lieb  za -Mofet*  tnraekkini^^  ftgtc 
„Mohftamedf  dein  Volk  ist  ein  aorserft  fchy^a 
Volk :  es  ist  nicht  im  Stande,  diefer  Vorfchril 
märs  ZQ  leben.  Kehre  noch  einmal  om  ond 
den  Herrn  nm  Verminderong  fdr  dieh  und 
Volk.^  Mk  that  es:  ich  ging  nnd  ring  und 
and  kam  Co  oft,  dars  mir  Gotr  endlich  fünf 
virzig  nachUers,  fo  dafii  er  die  ganze  Summ 
auf  Fünf  herabfetzte/' 

^»»Demung^achtet  hiefs  mich  Mofes  nocl 
mal  zum  Herrn  zurück  gehn  und  ihn  bitten» 
er  mir  noch  ein  Paar  von  diefenfunf  Gehaten  f< 
ken  möchte,  ^  Nein,  lieber  Mofes»  fagte  icli 
ichäme  mich,  noch  öfter  zum  Herrn  zuruckzug 
darum  will  ich  mich  an  diefe  füiif  Gebäte  ha 
uad  unterwerfe  mich/'  aj 

a)  Hierfehen  wir  den  Urfprmg  und  die  Äj 
der  täsrlichen  LUursie  der  Mohammedaner, 
nen  edlem  ^fangJonntefie  freilich  nickt  h 

"  wenn  es  wahr  ist,  daßfie  unmittelbar  vom  '. 
%€  Gattes  kam.  Ob  es  aber  gleich^  der 
nach^  fiinf  Gebäte  find,  foßndfis  doch  in  der 
mel  nicht  verfchieden:  man  wiederholt  es  nur 
mal.  Sie  mttffen  zu  benimmten  Stunden  de. 
ges  nnd  der  Nacht  gefchehen ;  /• .  Abr  5»  7. 
Ihmen  und  ihre  tägliche  Folge  ist  diefe.:  i. 
Norgengebat^^  dasu^hrendder  Morgeniroth 
vor  Aufgang  der  Sonne  gefchehen  muß,  2, 
KiittagsgebM^  feine  Zeittst,  wenn  die  Son 
fängt,  ftch  nach  IFesten  m  fueigen,  und  der  a 
ten  der  Körper  doppelt  fo  groß  erfcheint^  i 
felbst.  j.  Das  Niachmittag€ge$it.  Diefe 
ma9,  wennfich  die  Sonme  tiefir  neigte  dach 
miUtgekt. '  .4.  D^  ^ebät  d^.  Ikiergang 


^4* 

'  '  •  .         -  .  ' 

„Sogleich Tlörte  ich  Jie'StiinmeGpt:tei:.,,Mo« 
bamtned,  weil  da  dich,  der  Pflicht  der  fünf  GebaU 

•  unter wirfft:  fo  fei  getroft  und  freue  dich !    Denn 
t  f^r  diefe  fünf<i*bäte.»wiü  ich. dir  den  Lohn  der  übri- 
l.gen  fdnf  und  vtrzig^däzti  Tcfaenken,   Co  dafs  Ein' 
j^ebät  dir  und  deinem 'Volk  fo  verdiwittlich  fein. 
^^follf  als  Zehen.       Und  wehn  etwa  jetnatiid.  davon 

«  (jelegenhcJ^-nimmt»  dein  Volk  zuläftern»  und  die« 
fcr  Wahrheit  widerfpricht,  fp  follfl:  du  ihm  keinen 
'Pardon  geben;  wenn  er  ihr  aber  beiftimmt,  (o 
r/cfacuok  Ihm  das  Leben  und  thu  ihm  Gutes,  diefes 
.(Üaubens  wegen.  •  'Dia  alles»  Mohammad,  wird 

•  dir  und  deinem  Volk  m  groXser  Ehre  gereidien.^* 

'-.•..■.  .  '  ^    '    . '  .  „Endi 

,•■....*■-''       • .  '  ;  » 

Sonne,  in  der  Abenddämmerung,  y.  Das  Nackte 
geb'dtf  ehe  man  zu  Bette  geht;  die  2e,it'dejfelben 
reicht  vofii  vollen  Einbruch  der  Nacht,  bis  zur  er- 

V       ,  fien^.  Naehtwiuhe, '     JWa«  ftigt  auch  wohl  noch  ein 
.     fechstes  hinzu  ^  welches  aber  kein  Gebot,  fondern 

.  .  ein  freiwilliaesgiites  Werk  ist;  es  heiß  daslje* 
fonaere,  unam^  zwifchen-der  erften  ffachtwache 
und  der  MorgenrSthe  gefchehen.  "  \^edem  Gebät 

Seht  eine  Reinigung  vorher^  wovon  die  Form  im 
iOran  vorgefchrieben  ist,.  Sur.  5^,8.  ^    .  " 

^  .  ^  ^       ^,iÄr  Gläubigen,  Wenn  ihr  Gebäte  thiit,     / 
fo  wafcht  das  Antlitz  erfl  und  jede  Hand 
bis  zu  dem  Bug  des  Arms;  dannfinckt  dii 
;.  .  ffand 

-    ■'         euch  übers  Haupt  und  an  die  Füße,  bis- 
"    '    .   ^surFerfe  hin.**  '  •    -. 

'  'Ms  find  noch  mehr  Zeremonien  b%i  diefen  Geboten 
*'  '.i  zu^  beobachten;  aHirn  hier 'ist  der  Ortnkht,ßi 
eUie  anzuführen.-    -S^JUltmd.  de^get.  JUoham. 
.  4.  %.  9. 


Ä4I 

^.EnAteh,  idi  \th  mich  2tim  l«txteiiiiitle  tn^ 
Ibbtc&te,  ^au«  der  Öeg€fi\vart  dei  Herrn  hembeiH 
fteigcn,  rief  eiv  Warte  noch,  icli  will  dir  ein« 
•f  reüdetnachen  mit  dem  Gluck  deines  Volks  amT«-. 
tte  der  AuFerftehong;  ich  will  dich  beglocketi  Qtid 
todt  der  FÜUe  ^r  Gnade  Uberfcbätteo.'« 

*  ^üfttefder«  trpt  der  Engel  G  Ariel  «y  mir  «nd 
tnfltei  Komm > 'wir  wollen  ins  Paradies  t^hn^  ds 
"willldi dir  zeigen»  Was  Gott  dir  nnd  deinem  Vol^ 
ke  l^eteitet  hat.  Alfo  fthrte  mich  Gabriel  ins  Par«* 
dies  nnd  ich  befah  «s.  Sein  Fafsbodeii  war  v^on 
SUberV  fein  Ktesfa^d  weifte  i'erl^n  und  dfc  ETerg« 
Ambra;  die  Bafteien  w^ren  ans  tothem  Hyszintll 
(Rubtn]  und  dreht  n^ben  ebtander  an  den  Urem  des 
kaotherftroms gebatiet.  aj  Sein  Hionnel wurdet 
Thron  Gottes {  feine  Banm^nnd  Blnmcngürfeen  öim  * 
Barmhereigkeit]  die  Propheten  waren  feine  B«« 
wobner  nnd  die  Et}^l  feine  Birger {  feine  Städte 
^i^i^irvon  Gold{  feine  Schiöfler  und  Palafte  von 
rothen  Edelftein  mit  himmelhoben  Fronten  und 
ftol2«i  Kuppeln  r  ^tles  \vt>blgeordnet  und  5nwen- 
^g  zahUofe  S&le.  Sandal  und.  Saffran  w«reti  dl« 
gei^«in!ften  Gev^lchfc/* 

^  ytOabfiel  nah«  mich  bei  der  Hand  und  Aihrte 
«teb  in  den  Gefandfebiiftspailaft;  und  ak  ich  mich ^ 
YOB  feinen  hohen  Tnrweft  urofah,  ward  Ich  vier. 
Von  Änander  veffchiedene  Palafte  gewahr.** 

.   ""^jÖ^MTiel»  fragte >h,  was  find  das  föt  Pa^ 
lüftet- 


a4* 

»,Dm  fitiä  die  WlSfte  der  bohenpriefterYic^'eh 
Imane,  der  Führer  dei  rechten  Pfades;  •^  and  far 
deine -vier  ehröviürdigen  Nachfolg'er,  Abu-Berkketv 
Omar,  Othman  und  Aii^  «ur  feligeü  Wohnung  be^ 
Äimmt,"  , 

yylch  machte  noch  einen  Spatztefgang  'iurch 
StiMte  und  Felder  nnd  kam  durch  Alleen  von  Myr- 
then  and  Schasmin,  auch  igoldnen  tind  fifberne» 
Bäumen^  •die  weifse,  lockende  Früchte  trogen.  An 
dM  Uferiider  Flüfle^hin  Tchlängelten  fich  goldne 
ond  filbt.The  BogeAgange,  Von  t^^chen  AchoneSk 
glattes  Obft  herabhing,  ond  die  mit  ihreti  Frucbtteil 
vnd  Biumeti«  in  zierliche  Klränz^  tind  Schnüre  g'e« 
wanden,  e^igkuMenden  Schatten  g«iben.  Wo  matt 
fciofah»  Maaren  Luftwäldchen^  hichende  Wiefen^  fi> 
fiche  Kücbengärten>  Rafenfit^e,  griine  Hügelcheni 
riefelnde  Bäche.  *-^  Aach  gab  QS^da  niedliche  klei» 
fte  Knabeii  lind  Madchep,  üJ  die  vt>Ue  S.chale)a  la^ 
•  be» 

f)  V,  L  derltalifm  ödermohamnieäamfckenPäplIi^ 
Di€  MußUmänner-f  die  die  nächtliche  Reife  für 
eine  währe  Gefchichte  halten,  feiten  das  Obige  otu 
ne  JZ^weifel  für  U^eiffßgung  an;  'aber  die  Nicht, 
gläubigen?  ichßirchtejie  werden  esß&  einen. Be* 
weis  mehr  halten^  daß  dit  nächüirhe  Reife  eine 
Dichtung  aus  ßiäterfT  Eeitefi  ist,  Undfe  verhält 
es  fich  in  der  That  mit  alfen  heiligen  Gefehichten 
der  Völker^  "zumal  dengefchriebenen;  fie  legen  fie 
tteuhefkig  den  J^ropheteH  und  Stifternihres  GIüHm  ' 
bensfelber  bei^  ob  man  gleich  ihren  ftrahren  Ur» 
fgrung  nie  kritifch  unterfitcht  hai^  und^  wenn  man 
.pir  fh  etwas  AügeH  hätte,  die  Merkmale  fpäter er 
£nijUhung  ohne  Schwierigkeit  gewahr  WetdeH 
konnte,  '-' 

a)  Kor.  Sur.  9;^.  «*  3g.  u,  $5»  iffoher  dieje  Be/ckr^ 
bung  genommen  ist^ 


üt 


Uniet  Öttribk«  tmgeö*  ttni  jubgeWeibaf,  keufctt 
^tid  fittram»  die  niederrahen  und  niemand  atoblick« 
ten»  als  iKte  Gatten.  Wo  ieh  ^ing  und  ftand» 
fchienen  mir  alle  diefe  Schönen  Dmge  freundlich 
ÄUÄolächcln.  kh  fragtjB  Gabriel,  für  Wen  allei- 
dierei  fei?  und  erhielt  War  Ahtworti  Dis  allef^^ 
Mohammed,  i«t  far  dich  Und  dein  Volk  beftimmt"* 


.E. 


tvf'öltM  Kapittl. 

Jßnäi  der  nachilichen  Rtiti.      Düt  Propkä 
kon:mtd^f:(tie£räiZurucL 


^ thÜith  verlieft  leb,  «ach  Gabriela  Öebeift,  di# 

jrelzende  Wohnung  des  Paradiefes  und  flieg  zut 
Erde  hefab.  In  jedem  HimmeU  duttch  welchen  icb 
gingi  kamen  mir  die  Engel^  fchaaretiweid  entge« 
gen,  grdfsten  micli ,  bezeugten  ihre  große  Freud/» 
und  Vänfcbten  mir  Qluck.  Sie  thaten  auch  viele 
Friigen  «n.  mich  2  Wo  Ich  gewefen,  wie  Weit  ich 
gekommen  fei?  Ich  erzählte  Ihnen»  Welche  Gunft 
mir  der  HeVr  beWiefett  habe  i  Wor'nbei:  Üe  jauch* 
Äend  ihr  Vergnügen  bezeugte«  ♦  meitt  Gluck  prie* 
fen  und  für  mein  Wohl^  mein  Weiterkommeü  und 
jheine  Vergröfserung  die  eifrigftefl  Wunfobe  tbc« 
ten/'. 

„So  kam  ich  In  dett  tttmmel-d^t  Welt}  ilte 
Dunkelheit  der  Nacht  hatte  fich  noch  liicht  im  Ge^ 
rlngften,  ja  kein  Haar  breit  vermindert.  ,^Gabrlel> 
rief  ich«  warum  dauert  denn  die.  Finfternia.  tiefer 
Nacht  fo  lange?"  Allein  er  machte  mir  daa  Thor 
des  Hittimeis  auf»  und  fogleidh  Ael  mir  ein  UchU 
ftrahl  derau^ehenden  SöiideJtidAUg«^^  verntifttelft 
.     Q  a  defim 


»44       .         .  ^. 

d^ir^ti  ich  z^el  grünt  ISIrtea  .und  zwei  fchwtra» 
Flecke  webrnahm:  Ich  fragte  Gabriel,  was  diefek 
fei?  und!  «r  fafrte:  »,Das  auf  der  einen  Seite  ist 
Artnmieti>  und  das  «of  der  «adera  ^  frovin« 
Aderbedfcbaii/' 

^Ala  ith  fo  die  Erde  bettacbtete^  altea^  waa  ia 
ihr  und  allea,  was  auf  ihr  ist,  bemerkte  ich  Wogea 
und  Rauch  zur  Rechten  und  linken.  Was  i^t  daib 
Gabriel»  fragte  ich» 

0 

,^Er  {Ttb^nir  2ur  Antwort :  Das  ist  Satan,  dee 
bofe  Qtniu^  der  vcm  der  einen  Satte  Raudi  gegen  ^ 
den  guten  Geoias  der  Menfchheit  ana^eiet;  und 
auf  der  andere  der  feindliche  Satander  Menfchh^i^ 
der  Rauch  gegen  die  Gläubigen  aushaucht«  DocIIh 
vi^te  die  obere  Welt  ihr«  Burger  bewahrt,  fo  auch 
'  die  aatete  Welt;  fie  bewahrt  die  ihrigen  in  eineia 
-  liUfthaufe  des  Gartens  Xoder  des  irdiichen  Paradie* 
fes;)  nicht  anders,  als  der  Erdboden  die  Körnef 
der  Gerfte  und  des  Waizens  bewahrt  —  nach  den 
Worten  Gottes ,  des  Höchsten :  a)  »»Lege  ihnen^ 
,,das  Gtetchnis  vor  von  deea  Leben  In  dolr  Welt' 
^,hieY\ieden !  Das  Jjebßn  in  diefer  Welt  ist  gleich 
,,dem  Wafler,  das  ich  votn  Himmel  fende)  esmifcht 
,yfich  mit  den  Pflanzen  der  Erde  unil  durchdringt 
,,{te,  und  macht,  dafs  fie  grutien  und  wachfen« 
„Sobald  abec  diefea  Wafier  au&en  bleibt,  fo  wer> 
,.äen  fie  trocken  und  dürre,  gleich  dem  Stroh>  das 
„der  Witid  fortfuhrt.  Aber  Gott  ist  mächtig  über 
„alle  Dinge/* 


a)  J&r.  Str.  tg«  v^ 4t 


«4* 

i^Gft^rlal  tieft  nach  von  dt  ImiabftelgM  m  it$ 
Ufer  des  SftiraUftroms,  a)  ,wo  ich  mich  mitten  aiu 
ter  einem  Volk  der  Kinder  Ifrael  befand:  ich  be« 
rief  fie  snim  Ghioben  nnd  i|e  nahmen  ihn  an.  Hier« . 
auf  trog  mich  Gabriel  weiter  und  fetzte  mich  wie« 
der  auf  den  Berg  des  heiligen  Hanfes ;  b)  d£  ich 
denn  die  Stute  Borak  noch  getirenltcb  aufdernäm« 
Uchen  Stelle  &nd»  wo  ich  fie  geMTen  hatte*  Ua« 
gefdomt  {etz^  ich  mich  auf  oud  kehrte»  noch  im« 
mer  in  Gabriela  Begleitong^.ron  Jeru&lem  njach 
Mekka  zoiäck^    Hier  fagte  ich  ra  ibm ; 

nOa%riel,  ich  firehte,  mein  Volk  wird  hiir 
LSgea  SdbüW  geb^n  und:  wt  nicKt  glauben  !woi- . 

■  •       "^  "^.        ' 

„Mohmmed,  erwleAer^e  er,  wenn  dein  Vblk 
4ir  Liigen  Schuld  gibt»  fö  wird  Abu.Bekker  dich 
rechtfertigen;  denn  er  ist  der  g^o&e  Z/euge  des 
.Glaabena/^ 

•  oj  DkßMr  fhß  fishtangett  ficht,  toie  der-  MaandtTf 
in  GeßaH^m»  Keiief^rt.  VUÜeitht  is$  er  dir 
berufene  Fluß  Sümbation^  dir  ttber  einen  flimem^i  . 
Qrunäißeß  und  ein  GerSnfch  macht  ^  als  wSf^ 
Hv&n  KeHen.'  S;  BHai  Lexk.  ninnuL  et  Lut^ 
dotf.  Com.  ad  Htst.  Aelk,  p»  ii2.fipf». 
kj  d^i.des  Tmfi^  ^  ^erv^lenu 


Dfti» 


24« 


preixehntas  Kapitel' 

^ie  die  Ef  Zählung  von  die/er  nächtfhhen  Reifi. 

aufgenomm^  wird.    Beweife,  womit  der  Pr9^ 

.    fhet  jiie  ff^ahrheii  derfelben  isu  erhärten  ß^^hU 

D"       •       ..  -  ^ 

„  er  erfte,  den  icb  antraf,  trar  AUAbbasi  nein^ 
Oheim»  der  fidi  nacb  meinem  Befinde^  erknti« 
digte.<- 

>  „O  Heber  Otrehä,  c^b  ith  amr  Antwort»  icli 
babe  diefe  Nacht  grofse  Dinge  geflohen,  furcbtbf^ 
re,  wanderbare  Pinge !  •< 

„Und  fo  ensählte  ich  die  ganze  Xrefchichte  mcl* 
ner  Reife  und  alles,  was  jch  gefeben  hatte.  AUelti  * 
er  rieth  mir,  das  alles  in  ^icn  felbst  zu  verfcblie- 
fsen  und  den  Koreifchiten  nichts  davon  zu  fagen« 
•),Denn,*  führ  er  fort,  komuift  du  ihnen  mit  einer 
folchen  Gefchichte,  fo  werden  fie  dir  Lfigen  Scbuld 
^eben  und  es  keinesweges  glauben." 

,»Wie,  Oheiip?  Terfetssteicb;  ich  follte  nicht 
allen  Koreifchiten  mitteilen,  was  mir  der  Herr  ge« 
offenbart  bat?  f—  Damit  verlieft  ich  jhn  und^ng 
jEU  Om-Han«,  der  Tochter  Abn.Taleba,  wo  icH 
den  Jleft  der  Nacht  zubrachte/' 

»,Aia  es  l'ag  w«»,  fagte  icb  zu  Om-Hana:  Haft 
da  mitb  nicht  geftern  Abends  hier  das  Gebat  mit 
dir  verrichten  fehn  ? «« 

,,FreiIipb,  Apostel  Got6es!  erwiederte Jie.'* 


"  »>9<li\?  'AgteJch;  ftit.  der  Zdt  bin  ith  !m  Tem- 
pfti  zu  Jerafiilem  Mwieren  y.  habie  da  ndas  Gebät  ge- 
.tban,  rUnd  hin  ooch  viel  wei^ei;  gekommen»,  wo  ea 
Gott  ge£ftUeii  hat,  mich  hinzQra(en.;\und  endlich 
komm  ich ,  wie  du  iiehft »  hierbeti^  IJLOI  bei  djx  dae. 
l&Qi^^ng^kät' ^yeri^ichtefi.'^ 

«,Om.Hana  kämen  diefe  m^ne  Reden  fo  xm* 
^aoblich  vor,  dafi  fie  fich  nicht  entbaUea  konnte, 
zvi  fagen:  Ich  bitte  dich,  Apostel!  .ei:zable  der 
Weh  diefe  Gerchi^e  nichtig  Man  wird  dich  f&r 
einen  Liignet  halten ,  und  was  das  Verd.rürslichfte 
werden  dürfte ,  die,  welche  an  dich  geglaubt  ha* 
'  >enj^  wetden  i|em  QUiiben  v^eder  entf^gen.^* 

,»Was,  verfetste  idi^  ich  foilte  es  nich(erzälv 
Jen?  Mögen  fie  thun,  was  ihnen  beliebt!  Ob  fie 
mir  glauben »  ob  fie  mir  Lugen  Schuld  geben  ««- 
ich  frage  nichts  darnach«'* 


'  Hier  endigt  lieh  die  Erzählung,  die  Mohanu 
WCLbA  (Vlbst  von  feiner  Reife  gegebeb  hat;  die  Ge« 
fcfaichte  delTen ,  was  weiter  erfolgte ,  fetzt  Abo« 
Horaira  folgendergeftalt  fort 

Om-Hana  hat  uns  erziblt,  wie  ihre  Unterre* 
dupg  mil  dem  Propheten  ablief.     „Als.  ich  fahe  -<« 
,ifiod  ihre  Worte  —  dafs  er  hitaig  auf  feinem  Vor* 
^fatxe  beftand«  fagtc  icl»^ 

,) Apostel  Gottes!  Es  gefchiehet  bipfs»  um  dir 
vorzuftc«lan,  daft«  wenn  du  diefe  Gefchichte  unter 
^e  Leute  bringft^  fie  dich  einen  Liigner  heifsen 
werdeil ;  ja  ich  furchte,  man  wird  ficli  auch  auf  ei^ 
pe  thätUche  Weife  an  deiner  Ehre  veq(reifca/* 

•  So 


!'• 


•4t      -      •  '  . 

-  V 

fchoofs;  aueki  mit  Ungeftttm  rifii  er  intr  dasKbid 
aus  der  Hand,  entfcklopfte  mirvoUerZoriii  fpning 
Uniiis  and  eilte  fort,  in  feinen  Mantel  geliüUt. 
AlleniiBfCf  mocFite  der  A-postet  nun  wohl  einfehen, 
dafs  die  Koreif^hiten  nicht  anterlaiTen  MTÜrdcn»  il^n 
in  de»  Raf  einea  Lügenpropbeten  su  bringen.  In« 
.'dieft  ging  er  gerades  Wef^  nach  der  Thnre  der 
llofehee;  ieh  tiera  ihm  meine  Magd  nachgehen  nnd 
befahl  ihr,  Aebt  zu  gebe»,  waa  er  den  Koreifchi« 
4»n  lagm  und  wie  iie  es  anfiiehmen  wüiden. 

t,  Wahrend  der  Prophet  auf  den  Stufen  vor  der 
Tblir»  derMotdiee  firft,  ging  Aba-Ofehebel^  mit 
deot  Zunamen  der  Verfluchte»  vorbei.    Diererkaa  . 

•  auf  ihn,  20,  fetste  ficb»  gleichfam  zum  Hoh^»  dicht 

*  neben  ihn»  und  fing  an:   Was  gibts  Neoea»  Mo« 
bamme4? 

Der  Apostel  gab  war  Antvort:  Ich  habe  ge<i 
ftern  Abein||  eine  Nachtreife  getban. 
> 

t,Und  wo  das  hin?  fragte  Abo*Dfebebel  wef«. 

.  t»Naeb  dem  heUt|r«ti  Haüfe  zo^ruAIem^  er« 
Wiederte  Mohammed/* 

»»Vortrefflich}  ra(^eAbii.DfcheheU  d«haft die. 
fe^acht  eine  Reife  nach  Jernfalem  gemacht  und* 
bift  diefen  Morgen  wieder  hier  bei  una.  angekoan:« 
ttenl'V  ^ 

,  »,Kurz,  Abu-Dfchebel  widerfprachihm  Ina  Ad« 
geficht  und  gab  ihm  J.ugen  Schuld.  Und  weil  et 
claubte»  er  habe  eine  gar  fchöne  Gelegenheit  ge« 
fanden^  ihm  web  zu  thühi  fo  dachte  er  das  Volk 

Zttfam% 


ab  LSga«r  dar^uftelleii«  *^ 

Aber«  fr«gt»  er«  h&ft  du  iblKUi  dea  DttHigtfi 
emitil^. was  do  mir  drftgft?. 

Der  Prophet'  bejtfcte  es»  vorauf  [ener  su 
fcfcreien  anfingt  Ubr  Herren  Kaabkeo !  uj  kommt 
doch  her»  komart  doch  herl  Sogleich  kamen  fie 
haufeaweiflr  and  in  einaa  AüsenUtek  ^^tf<der  Ver« 
fammlongsplatz  gedviagt  yolL  Da  wandte  fidi 
Ahii*Dfchehel  an  den  Propheten  und  iagte  f 

WobUa,  Mohanuaed  l  enuBile  uns  dein«  Q6^ 
•fcbicfate^ 

Der  Apmiel  erhöh  fich  sa  der  Gegenwart  iit 
Koreifijhiten  von  feinem  Sitze  and  redte  aifo: 

9» Während  -der  vergangnen  NaCht  heb'  ich» 
^»ziemlich  fyit%  das  Ab^ndgebat»  an#  heute  frdb, 
^^das  Morgengeb'ät  in  diefem  nämlichen  Th>le  von 
«»Mekka  gethan ;  fai  der  Zwifchenseit  aber  bab'  ich 
„das  GeWt  in  dem  Tempel  zu  Jerofalem  verricJu 
»tet,  wo  fish  ein  grofser  Hänfen  Propheten  um 
„mich  tier  verfammeite  and  fich  mit  mehr  unter« 
,,hielt,« 

Wenn^em  fo  Ist,  fiigt'ea  fie,  fb  hefchreib  uns» 
wie  fic  aoMhea  und. wer  die  waren,  die  du^efe« 
ken  haft; 

„Tch  habe,  erwiederte  er,  JeAis,  den  Soba 
lyMariens  gefeheu  (und  er  befcbrieb  ihn  nach  feiner 

i^Bik 

ß)  d.u  WaMommm  de^Katib,  mes  Kcrnfihi^ß^ 
S.  die  Eif^eiU  2.  Tk. 


„BiWottg;^  fch  li«b*  Tbfatiim,  den  FrennÄ  t5oH*% 
^gefehen  (und  ßt  ke(chvie\  ibft   nach   feiner  BiW 

Hier  fragte  Abq»pfcbebeU  Und^wen  baJl  ih^ 
.veUergefe'h^a? 

„leb  habe  Johanaes^s  ieh  Sobn  Zacharias  geiV« 
i^Yteiii  der  welcher  Zctchen  mit  den  Fingern  mach« 
^tei  ea  ist  ein  kleines,  dickes,  rundes,  rothbäeki» 
„ges  Männchen/  und  fein  Haar  brenut»  wie'lauter 
„Feuer;  in  meinem  ganzen  Leben  bab*  ich  nie  je« 
i^mand'gefej^en»  dem  er  mehr  gliche*  als  dir,  Abu* 
^jDfchehelj  oder  »uch  dir  Klakt%«i,  Söhn  Hurs,* 

Vletkr  gehörte  zu  feiner  VerWandfchaft;  aber 
er  nahm  das  Wort:  Ich  habe  das  nicht  gern, ,  Apoa« 
tel,  das  du  mich-mit  ihm  in  Vergleichung  ftellft« 
Poch  der  Apostel  fetzte  hinzu,  um  ihn  zu  tt^often» 
äEs  ist  auch  ein'grofser  ünterfchied  zwifch'en  dir 
„vnd  ihnl;  da  bi$  ein  Gläubiger,  er  aber  i^t  ^Ul 
MÜngUqbiger»** 

Piefe  Befbhreibnng  der  heiligen' MSnner,  die 
der  Prophet  gefehen  2u  iiaben  verficherte,  fetzte 
die  Koreifthiten  in  das  gröfefe  Erftaunenj  «—  eU 
tilge  gaben  dem,  .ws^  er  <agte,  Glauben,  andre 
hielten  ihn  für  ein^n  Lugner  und  noch  andere  leg- 
ten ihre  Hände  auf  den  Kopf,  zum  Zeichen  der 
Verwundrung  und  des  Zweifels.  Endlich,  tiabm 
Mdtam>  der  Sohn  AadiSj^  das  Wort  \ 

JAoha^med,  wenn  lieh  die  Sache  fo  verhalt^ 
wie  du  Cagft;  warum  erkiärft  du  dich  nicht  deutü« 
eher? 


Der 


Der  Apes^rei^edertt:  V*1Kn  «ocefolMtei^^ 
^einfacber  Menfcb,  wie  icb^  der  den  Steines 
^predigte,  könot?  er  ficb  ibnen  deatUd^g«tittg  nrnt 

Wübrend  i^tk  «r  fo  mit  Leoten  umringt  wat^ 
-gingen  etnif^e  ibu  Abu-Bekker  und  Tagten :  Weift 
du,  was  d'em  gut^  Freund  vorgitkt?  £r  will  iti/ 
Xempel  zu  Jeroralem  geweftn  ond;  nach  Mekka 
ä&urackgekomm^n  fem,  »lies  in  einer  einzige« 
IfACbt, 

Äbn.Bekker  fragte  dagegen?  ^Sagt  daa  der 
ApoatelGottea?'« 

Ja,  i|>raGhen  fie« 

»,llan,  erwiederte  er»  iob  bexeuge  nnd  erklL 
i^re  eucb :  ^enn  Mohammed  diefes  ge&gt  bat,  fo 
^bat  er  die  Wabrfieit  gefagt/* 

Wie?  (kgt<^  £e,  da  wollt eft  ala  Wahrheit  be. 
baiipten ,  Mohammed  fei  in  Syrien  gewefen  uvid  ^ 
Ton  da  nach  Mekka  ^urockgekehrt  in  einer  einzi» 
gen  Naci)t1  lat  das  glaublich? 

^Ja»  verfetzte  er;  ich  behaupte,  dafs  allet, 
,^wai  er  darüber  fagty  wahr  ist,  und  wenn  ihr  auch 
^zehnmal  fagtet>  ea  fei  nicht  wahr/* 

Allein,  fahren  fie  fort,  es  ist  doch  e{ne  hocblt 
feitfame  Sache,  die  ihm  die  Welt  glauben  foH.  Utid 
do  felbst,  'was  wurdeft  du^fagen,  wepn  er  dir  eine^ 
folcbe  Gefchi<;hte  erzählte? 

'  Aber  ftali^aller  Antwort  blie1>er  dabei :  „Wenn 

„cra  erzahlt  Bat,  fo  iat  ea  iwibr;  und  ala  fie  ih1^ 

•  .  „Er. 


MErftftütieii:  darüber  bezeugte«,  Iftgte  et  Hnzut 
^Was  ist  jdtiiB  dabei»  dafs  euch  fo  fehrin  Vec^vuRd* 
»irung  fetzt?  Bei  Gott»  kh  fchwöre  euch»  wen»  «r 
^yfpracb,  er  fei  in  diefer  Nacht  h\snn  dem  fiebentea 
yyHimmel  gewefen,  und  in  dieff^r  Nacht  wieder  zu» 
^rackgdcommeD ;  ja  et  habe  diefe  Reife  in  Einer 
^Stunde  :£ethan,  gleiahviel  am  Tage  oder  Ir  dair 
^Nachfc  — ''  ieh  w&rde  es  für  waftr  haitea.** 

Hierauf  begab  er  ficb  feibst  fogleiek  zu  deAi 
Propheten  und  fragte :  O  Apostel  Gottes »  haft  da 
dielen  Leuten  erzahlt,  dafs  du  zu  Jerufalem  gewe« 
jTen  und  voad^  wieder  aacb  Haufe  gekocnmenfeift 
In  Zeit  eioer  Nacbt?  Ja»,  gab  er  zur  Aniwodrt« 

'^Xttdeft  waren  die  Koreifcbiten  noch  immer 
verfatnraelt  ABu-Dfchebei  fagte :  Fragt  ihn  über 
den  Tempel  zu  Jerufalena.  SogUicb  kamen  einig» 
dei^  Vornehmftep  —  Abu«Dfchehel  unter  ihnen -^ 
an  die  Ringmauer  der  Mofcbee»  die  Co  medxilC 
ist»  da(s  man  fich  darauf  lehnen  kann;  hier  riet. 
.  Abtt-Dfehebel  im  Namen  der  iU)rigeii  i 

Mohammed f  »t  es  wahr»  dafs  du  im  Tempel 
zu  Jerufalem  gewefi^abift»  fo  gib  uns  eine  Befchpei- 
bung  davon.      Was  mich  betrifft^  icl?  bin  mehr  ab 
,  Einmal  da  fewefes« 

Bei.diefeo  Worten  M^ard  Abu*Qekker  fb  be« 
Aürzt»  dafs  er  läugelang  niederfiel  und  mit  dem. 
Kopfe  den  Epdeti  fchlug«  Der  Prophet  nähert» 
fich  und  rauute  ihm  ins  Ohr:,  Abu.Bekker»  ich  bui 
fahr  verlegen;  denu  es  war  Macht,,  als  iph  darin 
war»  und  folglich  weife  ich  mcfat>  wie  er  ge« 
kauet  ist. 


Allein 


Mir 

AlUin  6abri«l  ^0(r  am  fpit  b«)d  tat^  i9iefer  VeN 
legenheit;  er  br acbte  Him  das  Mx>d<sl  des  Tenpeln 
und  heftete  es  gegenüber  an  das  Haos  Okails»  iet 
Sohfis  Abu*  Talebs.  Diefen  ktugen* Anfdiiag  er* 
aibit  nss  der  Apostel  folgendennafsen : 

.^Sobald  ats  Gabfiel  das  Model  des  Tempels  n 
leraialein  aufgehangen  hatte,  fiigte  ich  sa  jenea 
Herren  t  Thot  Fragea  an  mkh,  NlFelche  ihr  wellC 
Da  Tagten  fie: 

^WievielTliaren  find  darb  "P^,    • 

^Ich  1^1^  zar  Antworte   So  umd  fo  ^M  iMii 

Ibicbe  and  folche."   » 

^,Trage:  Kadi  l^eicber. Gegend  geht  dfe  «od 
«eThore?^* 

n Antworte  Sie  gehVnach^ler  und  der  (Segetid.** 

^jKurz,  auf  alle  Fragen^  ^die  ti'e  nvtt  atif^arfeb> 
g«b  Ich  ihnen  genaue  ond  rithdge  Antwort  tDaf^ 
über  rief  das*  Volk  ^  Das  ist  zum  Er^auTretr!  2n  aU 
iem,  was  er  gefagt  hat^  ist  lauter  Wender!** 

^Nn»  {afste  Abaw))ekkeY  Wieder  NfUtl^Mhd  rteC  ' 
«och  fetner  Seits:  O  iUohllmmed,  dtt  bift  wahrhaft 
tig!  Dil  bift  kl  Wahrheit  \(^rdig>  Gottes  Apostel 
CttieiB.    Dii^ift^abrbaftig.«* 

i^tTndd«»  Abo-Bekke^,  erwiedstt«^itb|  4a)Ätt 
der  grofte  Zeuge  der  Wahrheit/* 

Aber  die  Furften  derKoreffchiteii  WSten  tioeli 
nicht ^anz  befriedigt:  iie  thaten  noch  andere  FrA* 
gett  an  ihn.      Mohammed  ^  Isgteii  äe,  eraühl*  uns 

doch 


dach  einige  tJtfift2ti46  roti  deiner  Reife  ^  dtmit  ft^ 
uns  20  Bevipeife  uad  Merkzeichen  <Uepen  können» 

Er  gab  ihnen  folgende  Antwort:  Ich  bin  yttt« 
■  den  Kameelen  der  und  der.Leute^vorbeigekonunePft 
die  in  dem  und  dem  Thale  nach  Mekka  zoged; 
ttnd  we>l  der  Genius  oder  Engeln  der  mich  führte^ 
dicht  an  ihnon  vorbeiftrlch^  Co  wurden  fie  fchea 
und  einige  nahmen  die  Flucht  |  ich  habe  fie  davon 
benachrichtigtf 

Wann  hat  fich  daa^teignet«  fragte»  Aba-Orehe« 
Bei?  Gefchah  es,  da  du  von  Mekka  na^h  jerufaleiA 
.giogefl:»  oder  tls  da  von  Syrien  iBurücklatnft« 

Als  ich  vob  Syrien  ^ttruckkam« 

Nun^  fagt^,  Aba-Dfchehel|  da  haben  wir  ttn 
Merkaeichen«   , ' 

Sodann  erzählte  der  Apostel:  Indetif  ich  mei' 
'  lien  ,W^g  da  und  da  fortretete,  kam  ich  vor  deh 
Kameelen  ders  und  defs  vorbei;  die  Huter  waren 
eingefchlafen;  neben  ihnen  ftand  ein  Waflfergefafii 
mit  einem  Stöpfel;  ich  zog  ihd  heraus«  trank  da# 
Wafier,  fo  viel  darin  wac  und  ftnprelte  es  wieder 
itn.  Dnterdefs  kam  die  Karawane  und  näherte  fleh 
dem  OrtN«  N;  dasKameel,  ^a^  voran  ging,  hatte 
blaue  Augen,  und  trug  zwei  Sdcke,  einen  weifsen 
und  einen  (chwarzen.  Wenn  fie zuriickgekommeQ 
fein  werde»;  fo  fragt  fie  vor  allen  Dingen ,  ob  fi« 
noch  Waffer  ia  ihrem  Kruge  gefunden  habem 

tÜer  fielen  die  Furften  den  Koreifchiten  ein  i 
Sachte»  Mohammed  1  Erlaube  uns  doch  su  fragen^  ' 
•b  da  unfire  Karawane  gefehen  haft? 


Ja,  erwle^erte  er,  ich  hAt  ^'  jgetohttt^ 

\jnd  an  .welchem  Ortekattift  <!a  Vor  ihr  vorbei  T 

Aq  einem  Ort»  genahrft  AlRaa.    Da  hatte  ficl| 
^n  rotbes  Kahaeel  verlaufen,    das  fie  eben  wieder  . 
auffucbtenl  dabet  denn  auch,  ab  ich  Vorbeiging 
kein  einziger  Menfth  äa  War^  die  Kaoieele  zu  hii»' 
ten.  -^  Wieder  ein  Me)rkzeicheü!  riefen  üe^ 

UicffauF  (führ  er  fort)  kato  ich  vor  den Katn^^. 
len  der  ngd  der  Leute  vorbei,-  um  die  unddieStunn 
tie  der  Nacht.  Eins  davon^  ein  rothea,  erlag  fel^ 
)ier  Lall  und  ftiirzte  z^t  Erde« 

Noch  ein  Merkzeichipn !  fagten  ie%  ahet  WO  ' 
tind  wann  blll  da  vor  diefen  Kameelen  vorbeige)» 
iLomnäen  ? 

^  An  einfem  Ort,  |;ehantit  Al-  TUmtH,  2at  ^it 
def  hervorbrechenden  Morgehrotht«  —  Gib  ans 
^lioch  ihre  Zabl  beftimmt  an;  auch  ibte  Ladung aud 
Worina  fie  bditand. 

X>iefe  ^oderilng  Tefzte  ihh  lA  Verlegenheit« 
Allein,  tb  wie  er  in  feiner  Erzählung  fortfcbritt, 
Acllte  ihm  Gott  fo^ofal  die  «Anzahl  der  Kameelei^ 
sils  ihre  Ladung,  klar  vor  Augen.  So  befchrieb 
demnach  der  Prophet  alles  nach  feinen  befonderii 
Ümlländefi ;  ^A^  diefetn  Morgen  Waren  eure  Leu» 
te  bei  guteIrZeit  auf  dem  Hügel  Thania^  das  Ka^ 
med,  das  voranging,  hatte  blaue  Augen ;  ihre  An« 
^ahl  War  tdie  und  die>  und  di^  und  die  Leute  fufac^ 
:|en  fie.'*^  ^ 

Als  ef  Ööth  redte,  fah  man  fchön  (}eli  2ug  ief 
KarawftM  ober  den  üugel  aieheni  und  da  die  hart» 

häaki» 


\ 


«5* 

fuTckijceTi  KoreIfclütM  noi^li  fc6rien,  Mei^  wte  wt 

i^eftgt  habe,  SA  Log  nod  Trog»  entdeckte  maft 
chön  die  annüherndenJCameele»  die  vom  tlägel  her* 
•bftiegen,  und  gerade  ein  folchefli  wie  er  bercfaHei» 
ben  hatte,  g(ng  vor  den  äbrigen  her». 

.  Ab  die  Leute  von  der  Karawane  herbeikamen» 
fHigte  man  fie,   ob  es  wahr  wäre,  da(b  eins  ihrer 
.  Mffieele  QtngefaUen  fei!  Sie  bej)iheten  ea. 

Weiter  fragte  man  ^  „Habt  ihr  seu  der  Strafse 
einen  Krug  mit  WalTer  flehen  lafleui  und  als  ihf 
vom  SQthet)  zuriickkamt,  gefunden,  daft  nicht! 
nefardarinn  war?*< 

Richtig!  erwtedertenllej  aber<;ottwfeifei  wlg 
e»  KUgegangeu  ist!.  Keiuer  von  uns  hat  das^WalD^Y 
Ausgetrunken,  und  doch  haben  wir  auch  nicht  ge« 
Tehen ,  ^nü  el^a|  ftuf  den  Boden  wäre  gego&Q 
geweCbtt. 

OieKoreltchtte»  Waren  ittWar  nicht  Wenig  efw 
ftatint,  dts  alTes  zu  hören  f  allein  fle  Schrieben  e« 
der  Zauberei  und  Berchwöruiig  zu ,  und  forachenS 
Jezt  fcieiUtigt  fich  das  vSilig,  was  AU  Walad,  der 
Sohn  Mogairas,  von  dir  gefagt  hitt 

Mierauf  begab  fich  der^  Apostel  Gottes  wieder 
KU  feinen  Gefährten  und  erzählte  ihnen  alle  die 
wunderbiBiren  Dinge,  die  er  gefehen  hatte.  Icil 
bin  (rühmte  er)  der  Furft  [der  Krftel  der  Kinder 
Adams;  das  kann  ich  ohne  Eitelkeit  Tagen S  auch 
bin  ich  unter  allen  Gerchdpfen  dasjenige»  Ais  dem 
l'hrone  Gottes  am  nächften  gekuinmen  ist  Kaum- 
die  Hälfte  der  Dinge,  die  ich  gelkheji  habe,  und 
dergnüdigen  GunftbeiSeagungen,  Wbiiiit  ich  bin 
Itebst worden»  hab* icheuch emifait.    degenwS^i' 

tig 


V    8J7, 

li|t  vetUi^R^  icb  ^  |iaft  tttn  Biir  dtt  Reebt  dts  Vor* 
jiMgs  vor  ttietnen  Briidern»  den  Propheteo»  ffEg«« 
fteh»^  Ich  weitie  Qicfat  »uf  8idV]be  Ehre  faabea» 
^e  Oott  ihnen  -bereitet  hat,  "fondem-  auch  nock 
Tt>n  sSto  das  W(be>  \iraa  Gott  verleibet  IHranf 
^rf  ich  baneD.^' 

^Deman^eachtet  abet»  iCfo  fefaHeißrt  Abu-HOb 
ralra  diete  feine  ElrzäMuag  det  nächtlicbeti  Reife,) 
«inige  von  ^nen^  die  geglaubt  oiul  den  lilam  an^ 
^n(>ihineB  hatten^  fielen  jext  von  diefeta  Giaobett 
wieder  all;  .die  Sbrigen,  4ie  noch  nicht  geglattbt 
ivatten«  verharrten  nmo  nodi  vidi  trotziger  bei  dent 
Geiste  des,  Wideffpruchä  uhd  des  Zai^ks^i-**-  aacli 
^m  Aufdrucken  liem  Worte  <iottes :  a^ 

iefa  fiindte  dir  4a&  N«chtgeüeht>  uSi  ttefii 
^ffichs  fthen,  damits  den  Menfchen  Ankfii  fei 
^ra  Si^ttmd  Widerfprcioh.  —  -* 

Bier  ist  )ft«iter  dem  Wwtt?  I^aeht^^ficht»  tfto* 
Kacht  Izu  verlteben» .  in  ^welcher  er  die  n'acfaltfich« 
Reife  gedian  bat»  h«;hdenAnsdf«ckitt  tteinfelbeiaR 
Ijlorteichw  Buchet 

•«' 
Er  fe!  ^lobt^  det  ifeiAen  Diener  Katlifii 
vom  Tempel  Haram  trug  ins  Aiä^a  •  HaniK  (>    . 
Ihn  kaben  tc4f  auf  feiner  Fahrt  iabin 
gefi^nte^  nnfire  Wnndtr  ihm  gesergt* 

-  ♦  •  , 

!Sd  endigt»  fich  di^fe  Wt'dbafe  H!mmel£ibrt  Mo» 
hammeds;  na«h  dbc  aVitfaentifdiin  Ueb^lliefemng.  . 
itos  Ab»*Horaira« 

«r;  Jan  r^r».  Ätvi^.^i      .        **      ' 
.  4^}  d.  i.  veMl lir//igfn  ^mfirf»  a«  MtrU%  wnhim 


w« 


Virtehntes   Kapitel 

Ob  4ie  Reife  MokafnmedsJeiblkher.  öder  mlU 
ticker  Weife  gefch^hen  feiff  .  f /  . 

f^us  der  ReifegefchicbteMohammieds  indcnHiini* 
mel,  aus  der  Anführung  aller  üinftände  und  vor- 
Ȋmlich  aus  den  Merkzeichen,  die  der  Prophet  voit 
^n  Dingen  gab,  die  er  geleheh  qnd  auf  feinem' 
Sückwege  ^ethah  hatte»  erhellt  deutlich,  dafs  diö 
Welt  ihm  glauben  follte  t  er  habe  diefe  Reife  leibii. 
eher,  hicht  aber  geiftHcher  Weife, und  im  traunt 

Jrethan.  Diefer  letztern  Meinung  find  )nde&  ver^' 
chiedehiEj  nii^fulmatinifche  Lehrer,  zuWelchett  wir 
•u^h  <J^n  Abul-Feda  rechnen  können,  wiewohl  e^ 
fich  nicht  ganz  klar  darüber  ausläfst,  ohne  Zweifel 
au«  Beforgnis,  dem  grÖfsern  Haufen  anftäfsig  zu 
YTi^rden»  Vi^eil  diefer  das  Gegenteil  glaubt.  Er 
4fiickt;iich  aber  fo  aus:  ,^Die  Lehrer aj  find  darinn 
^geteilt»  Qbder  Prophet  diefe  Reife  leiblicher  Weii^ 
„fe  gethan  habe,  oder  ob  fie  ni^r  ein  Träuin»  d.  u 
„ein  hächtlichs,  jedoch  wahres  Geficht  gewef^n* 
„fei  Der  größiere  ^Tfeil^ halt  daför ,  elr  habt  diefe 
„Tl^ife  leiblicher  Weife  gemacht;  andere  glauben» 
„fie  fei  einblofserftaum*  ein  Nachgeficht  gewe- 
„fen#  «nd  üe  fuhren  a^i^ta  Beweife  eine  Tradizioit 
„an,  die  fich  von  Aiefcha,  der  Gattin  des  Pirophe* 
^,tai*  hetfchreibt.  Denn  fie  hat  gefagt;  „De^  A* 
^Oitel  Gpttea  ist  hicht  mit  d«m  Körper  gereift» 
Sondern  er  hat  die  nächtliche  Reife  zu  Gott  blq/s 
^  G^a*  gethah.«  Sie  berufen  fich  auch  auf  den 
„Moavia>  welcher  Verfichyt*  dieilichdüobe.ReiJfe 

«fei 
a)  AM/,  f.  32*  ^  - 


M 


^> 


»5» 

nein  wahres  ge^^efen,** 

,,£;inige  inclef^»  fet2t  Abal-f^dliliin^il»  faetiett 

M^f  n  Streit  aäfl^dgleichen  ui>d  fiigen«  dt^  Reift  von 

»,MeLka  nach  Jemfatem  (ei  zwar  durch  wirkllehtt 

MHinubertragnng  feitiej«  Kör^rs ;  aber  die  Auffahrt 

^in  die  lieben  l^tmtneii  bis  2Um  Baum  Sedra  unif 

^,den  (jrenz-LotQS»  fei  kn  Traum  und  geiftlii'hei; 

), Weile  gefchehen.'« 
I 

Aber  aucti  clie^  ^elctte  iU  körperliche  Wirk« 
lichkett  diefer  Reife»  felbst  bis  in  den  fiebenteai^ 
Himmel  atinehmen »  ftreiten  fich  darüber»  ob  det 
Prophet»  wie  fiefich  ausdrücken»  Gott  mit  den 
Augen  feines  Haupts»  oder  mit  den  Aug<^n  feines 
Bersens  gefehen  habe.  Alle  Fakiren  (oder  d^ci 
Kanoniften»)  die  Anhänger  d^r  UeberÜeferun^ 
l^oderdie  Scholiftiker^)  behaupten  das  erHe:  er  ha« 
be  Gott  mit  den  Augen  feines  Haupts  gefehen« 
Einige  andere»  deren  Gewährsmänner  Ata  und  Abo« 
Horaira  find»  verfichemt  es  fei  nur  mit  den  Augeil^ 
des  Herzens  gefcbefaen*  Allein  der  erften  Meinung^ 
Üigt-Dfcbannabi»  a)  find  die  meiften  fl&ugethän» 

.  Von  diefer  Wirklich  ttnd  köfpertiati  g^fchAf^ 
Beil  Reife  verfichert  derfelb«.  Dfchannabi,  b)  Weif 
fie leugne»  dsi  ehibn  foM^oM  ein  Ungläubiger»  als 
Ver  den  Text  des  Korans  leugnet»  und  er  macb# 
fich  eines  Irthums  fchuidig,  den -alle  Lehrer  des  Ge« 
fetses  für  yerdamiälich  erklären.  £f  fahrt  hiervon 
die  Worte  des  Kalifen  Omar  aoi  def  eines  Tages 
nuf  der  Kanzel  in  der  Mofchee  tu  Medina  gepre» 
digt  und  in  feinem  Feuereifer  laut  g^Vnfen  habet 
i^Die  Himmelfahrt  des  Propheten  leugnen  #  beift 

Ra  ^dem 


»^# 


„diegröfsten  Wondei'lfeugtieA;  >es  heiftdie  We^, 
,^kc  der  göttlichen' Allmacht  leugnen.*« 

^       „Ünä  äatirin  ( fetzt  >di'efer  Lehret  hinÄti )  hatte  ' 
Ornat  featjz  Recht.     Denn  was inallerVelt^winTt 
uns,  die  Möglichkeit  diefeg  Wondets  zu  leu^n^n  ? 
Und  \vr6fth  ^-einlge  defr  fruhefn  Giöobrgeii  fidi  be* 
gnngt  haben,  «ti  fagen,  ters  fei  nur  ein  Ttaüni,-  ein 
nächtliches  Geficht  gewefen,   fö  gefchah  es  hlofs^ 
um  fich  zu  den  kleinen  uni  fchwachen  Geistern 
hetäbznlaffen,  diefith  nicht  überzeugen  kotititehy 
dafs  eine  Reife  von  Mekka  nach  Jerufaicin,  die  we- 
nigfttns  einen  Monat  erfodert,   hinnen  einer  em* 
iigen  Nacht  gefchehen  fei.     Allein  fie  kannten  die 
Groüe  der  göttlichen  Allmacht  nicht/      Sie  wuß- 
ten nicht  einmal,  was  uns  fchon   die  Mefsktinft 
lehrt,  dafs  die  Entfernung  zwifchTen  zwei  entgfei 
geftgefetzten  Punkteri*am  Raftde  der  Sonnenfcher* 
hefaftfechzigmal^röfserist,  als  die  Entferming 
Äwifchen  zwei  entgegengefetzten  Punkten  der  Errf. 
ktjgel;  untl  doch  ist  gewifs,  dafs  der  untere  Rand 
der  Sonnenfcheibe  (denn  die  Sonn«  drehet  fich  um.    ^ 
ihre  Athf6,)  «udetn  Punkt,  woderoiereRänd  war^ 
in  weniger  ala  einer  Minute  *)  gdangt.    TJeberdi^ 

'  ^  in 

^)  ^  fe^8  fii}tr:  m  ^^nöffis 'i-une  fecondf  mimiH 
.  de  temSf  ü;o  mitmie  vermuthiich  eine  beigefchriebeK 
9te  Ferbejfermg  (ks  feconde  ist^  welches  letxter^^ 
flehen  blieb-;  denn  die  Ori^ncüausgaffe  üt  hiet 
und  da  nicht  korrekt  gedruckt.  üebrigens  ist  ti 
freilichjchwer  zu  begreifen,  welche  Mefskmß  am 
obige  Kalcui  lehren  ßlL  Denn,  obfchon  imh  Un^ 
'-     fre  Meflkknßler  hier  noch  nicht  gcmz  aufs  Reine 

fekommen  ztl  fein  fdiHnen,  fo  hhren  doch  die 
lecken  der  Sonne  hinlängm,  daß  fie  wiSHigßens 

2S- 


die  grofse  Sphäre  oder  das  prinium  mobtle  in  fei- 
»«r  Be^xregUQg,  binnpn  einjer  Minute  ipi^  pettfiibhfl 
Meika /a).  darcbliafit^*^ 

,,Die  MetaphyfiJc  belehvt  ims»  d^tk  ixe  natürii- 
chea  Körper  auch  zufälliger  Beitinimungen- (acci* 
detitium!)  £ahig  find;  jiHQr  aber  ist  ein  Wunderwerk 
und  jede  Abweichung  von  der  natürUchen  -Regel, 
eine^ zufällige  Beftimnuing  —  wie  Beidevi  in  fei- 
nem Koipmentar  übdr  den  Koran  oder  dem  fo  be« 
aiteiten.  ,^LiGhte  de«  vom.  f^ifumel  gekommenen 
Bochs/*  b^wiefen  hat,^    ,  '     - 

»»Endlich«.  Gptt»  dei»  Atlerbcichate»  kaiiaaUea 
than,  wa«  möglich  ist;  alfokonnteeir'auch  in  dem 
Körper  des.  Propheten,  der  ohnehin  voa  Nätin*  fo 
gefond  und  gewandt  war^  eine  blitzfbhnelie  Be^e» 
giang  fcbaffen«  WiiTea  wir  dena  nicht,  dais  Gott 
zu  Gonften  Deiner  Propheten  und  Freunde  ähuliche 
Wunder  gewirkt  hat?  Ein  ftjches  war  die  Aufer<« 
itehung  Geltorbner;.  die  Himmelfahrt  Jefu,  auf  dea 
der  Friede  ruhe!   —   Die  Verwandlung  dev  feuri* 

Sen  Gluth  infrifche  Kühlung  zu  Guoften  Ibrahims; 
ie  Reifen  die  Sa.Loma.in  der  liift  machte«  da  iha 
det  Wind  hintrug,  wohin  er  woUte;  und  endlich 
der  blit^fcbnelle  Lauf  des.  Throns  der  Baikais ,  der 
Königin  vou  Saba,  auf'demfie  in  einemAtigenbliel^ 
Bber  unal>iebUche  Strecken  fuhr.^  ^J^ 

^in^n  be&odera  "Beweis  für  die  naditlieheei 
Keife  y  die  Mohammed  i  mit  feinem  Köfpec^  voa 

Mekk» 

^5  nge  2»  einer  völligen  9,  ufutiibfr  l%lfi  zutu 
ner  kleben  Umwäbsung  nothig  kai.  ^ 

m)  Pärafjongen^  zu  30Q0  Schritt 

ij^  Aar.  Sur.  ^^  u\  StMT,  27. 


m6%  '    ,      ' 

IMekkft  mch  J^ruftleta  f^han  hat »  Jarf  ich  blef 
nicht  übergehen«  Es  erzählt  ihn  der  berühmte  Ge. 
fchichtfchreiber  Achmed  Bea  Jofeph  im  40»  Kapitel 
des  I.  Th.  feiner  Ailgen\einen  Gefcbtchte,  wo  ea 
alfo  helft:  „Im  üebenten  Jahr  der  Hedfchra  fl^hick« 
taider  Apostel  Gortes  den  Kalbiten  Dphia  als  Ab- 
gefandfcen  an  denKaifer  Heraklius,  vpd  da  der  Ge« 
landte  atiter  andern;  auch  die  Gefcbichte  dern'acht^^ 
liehen  Reife  des  Propheten  erzählte,  nahm  de^ 
Patriarch  von  Jerafaiem«  der  wogegen  war»  das 
Wort  und  fagte:  »ylch  weifa«  dafs  dis  in  der  und 
der  Nacht  gefchehen  ist**  Der  Kaifer  wandfe  fich 
nach  ihm  und  fragte,  woher  ^r  das  ^ifle?  und  der 
Patriarch  gab  folgende  Antwort;  »,lch ptlegte mich 
'), niemals  eher  fchlafen  zU  legen,  bis  ich  felbst  die 
i^Th&ren  des  'Tempels  verfchloffen  hatte.  In  dte^ 
f^fi^T  Nacht,  da  ich  meiner  Gewohnheit  nach  alle 
"ijTharenverfcblofs,  wareine  öbrig,  die  ich  fchlecb- 
ijterdinga  nicbt'rnhren  und  regen  konnte.  Ich  lifcfii 
lyfogleich  die  Zimmerleuta  kommen;  dlefe  vmter^ 
j^^fücbten  die  Sache  genau  und  fagten/  dafs  fich  die 
»1  obere  Schwelle  gelenkt,  iadas  Gebäude  felbst  (ich 
„etwa$r  gedruckt  habe;  daher  es  unmöglich  fei,  dio 
j,Thüre  zu  bewegen.  Als  ich  den  andern  Tag, 
,,ganz  früh  wieder  dahin  kam»  fand  ich,  dafader 
,y£ckftein  des  Tempels  frifch  durchbort  war,  und 
„ich  bemerkte  die  Spur,  wo  eine  angebundene  Stu« 
^te'^ei^nden  hatte/  Da  Htgte  icli  zii  meinen  Be^ 
ligleitern:  Diefe  Th'iire  läfst  fich  allemal  ganz  leicht 
^zufchliefienf  ausgenommen,  wenn  ein  Prophet 
j^faerkomm^n  foll,  ui&  in  dem  Tempel  fein  Geb^ 
^S(9thl)0.5<  ,  t 


fwU 


äff? 


t 


JÖfn#  A^izahi  Anfaren  legt  iem  Propheten  GoK 
tesi  difn  Eid  der  Treue  ab^  fFortgang  des  Ä 
Ißm  in  der  Stckdt  M^dinfi^, 

1  * 

^Mtn  demftlheüi  Jmbre ,^  dem tiwpl Aren  der  prophett« 
fclieQ  Sendung«  kam  eine  Anzahl  Anßiren  (da« 
beift  Qebulfen  oder  Hulfsvölker,)  vötiMedinanach 
Mekka.  £a  waren  ihret zwölf»  nämlich  S^ehn Chat« 
redfiphiteiv  und  zwei  AwfiteA ;,  unter  den  erft^n  w«,. 
reo  fecbSy  dieiidi  voFm4ls.  mit  Mohammed  auf  ' 
dem  Hügel  ALAkababerpvochen  hatten;  fie  hie&en^ 
AfM^L  Awfi,  Kabe>  Kotba^  Qktfbi^  iiind  Orchaber. 

Sie  verfammeÜen  fich  auf  dem(blben  HQi^el,  uttd  i 
4afie  vor  den  Prophetei^kamen,  leifteten  fie  ihm  den 
Eid  der  Treue  für  fich  felb§t  und  ihre  abc^'efenden 
Weib«r.  Die  Gcfcbichtfchreibeir  fuhren  hier  blofll 
die  Eidesformel  an^  welche  die  Weiber  Q)recheft 
mufsteti;  dea£id  der  Mänper  vecfparen  fie  bis  zur 
aweiten  Eiinweihung,  ^ovon  weiter  Qnten^  Der 
Weihereid  al/owariufolgende  Worte  ge&ftt,  nach  ' 
einer  Stella  de$  Kora,n.  a>  ,^Wenn^  o  Prophet^ 
die  gla^uhTgen  Weiber  kommen,  fo  fallen  iie  dea 
Eid  dir  lelften ;  nie  für  fich  all^iui  mi^  Gatt  zu  h^t^ 
dein;  zu  ftehlen  nicht  und  nicht  Z14  bureu;  nicht 
neoge^orne  Kinder  umzubringen »  dei\  ftrengeii 
Mangel  fürchtend ;  nicht  zu.verUu.mden;  und»  W0b> 
xiaes  Recht  ist,  ihren  lAänaernungehorram  nicht zü 
fein.  --'  Dann  leifte  ihnen  auch  den  -Eid  und  btte- 
duuf  für  fiei  dend  Qott  i^t  gnadeuroU  und  gut  *' 

Alf 


Abv^a  beideo  Seiten  aHeft  yerliafidelfc  waiv 
ikgte  dfer  Prophet:    „Wenn  ihr  euer  Verfpreche«^ 

'lyüattel^ft^  werdet  ihr  iii&  Paradies  kommen ;  weni^" 
n^ibi^  gegenteils^as  Gerin  gfte  Qbertretetf  fo  werdet 
ipifer?  einft  am  Tage  der  Auferftehung  vor  Gott 

^bochi):  ftrafbar  fein,  gefetzt,  data  ihr  .^uch  in  die« 
,,fer  Welt  (l^Jne  freigebige  Gate  erfahren  hättet» 
^Uebrigens  empfeht*  ich  ^ncb  der  Gnade  Gottes» 
^er  mag  euch  ftrafeh  oder  euch  vergeben  wollep^** 

.£r  legte  ihnen  fiiir  diemat  noeh  nieht  die  Pflicht . 
nof,,  a^or  Verteidigung  feiner  Perfon  und  der  neue^ 
Selif^n  dße  Waffen  za^föhren,  nach  der  Vorlcbrirt 
des  Korans :  a}  ,,  Vergib  und  meide  Krieg !  bis  Gott 
Befehl  dazu  dir  ftlber  offenbaren  wird/'    Bald  aber  \ 
iperdea  wir  diefe '  menfchliche  Vorfcfarift  durck.« 
4as  febreekpche  Gebot  aiffgehoben  feben ;  y^Krieg, 
blutigen  Krieg  zu  fiikreft  gegen  Schwarz  undRc^^ 
4.  i  (fegen  alle  feinde  diefer  Religion. 

Die  Andren  nahmen  hierauf  AbfcMed  ttn4 

kehrten  nach  Medina  znriick*    Der  Apo^el  fiindt«^' 

tuglticb  den  Mofaab  mit  d^hin,  der  he  in  den  Ge« 

ietzen,  Gebräuchen  und  Zeremonien  des  Islama  un* 

.  terricbtea  und  ihnen  den^ Koran,  lefeii  Iblite;.  fr)   . 

Als  er  nach  Medina  gekommen  war,  nahm 
Mofaab  feine  Wohnung  beiAfaad^  einem  der fecha 
Ohasredichiten»  die  auf  dem  Hügel  AUAkabatiea 
Propheten  den  Eid  der  Treue  und  des  Gehorfama 
geleiftet  hatten.  Damals  lebte  zu  Medina  ein  ge» 
Wiffer-Saad^-  ein  Fürft  der  Awfiten  und  Vettef 
Afaada,  (denn  ihre  Mutter  waren  Schwestern,} 
und  aufser  ihm  noch  eia  Forft  deffelben  Stamme 
Kamena  Ofai<i 

-  All 

-;  ^y  Kap.  9.  I 


'  Ali  ficfef  O&td^erfafan  d^rftMofliAk  ngekoQp 
fli#iuind  Aftad  wieder  da  fei,  von  derUtfache  ih« 
,  rer  Reife  aber  nichts  wufste/  kam  er.  die  pinze  io 
dier  Hand»  zu  ihnen  und  fagte:  ^^Was  wiUft  di^ 
Jbiier?  ji;twa  auskandfchafteo ,  wie  /lark  oder 
fchwach  wir  find?  Gleich,  nuche  dicl^  fort,  wo- 
fern dir  dein  Leben  Üeh  iat«!* 

Mofaa^  gab  i^ar  Antwort:  '?Icb  bitte »  fei  fo 
füU  i^tze  dich  und  hör^  -ein  wenig  za« 

Ofaid  fetzte  fich  und  Mofaab  las  den  Kcurao 
und  erklärte  ihn  die  Religion  des  Islams.     \ 

Das  gefiel  Ofaid  nnil  er  rief  aus :  O  wie  Jbercb 
lieb  ist  das!  Aber«  Iprecht,  wie  habt  ihrs gemacht^ 
da  ihr  each  in  diefe  Religion  auf  nehmen  liefset? 

Mofaab  belehrte  ihn,  was  die  Profelyten  zn 
thnn  hätten,  nm  zum  Islam  zagelaflen  zu  werden. 
4,Bade  dich,  fagte  er,  im  Waffer«  reinige  deine  bei* 
den  Röcke;  fprich  fodann  das  doppelte  GlauUiria» 
bekenntnis  in  den  Worten :  Es  ist  kein  andrer  HoH 
^Us  GoU;.   nnd:    Mohammed  isJt  der  Apostel  Gottes; 

•  und  verrichte  endlich  das  Gebät  mit  zwei  V ierbe«. - 
'gongen,'^  Die  alles  that  Ofaid  anf  der  Stelle  nnd 
ward  alfo  ein  guter  Mufiilfhan.  Hierauf  fagte  er: 
-,,Ich  habe  jemand  in.  Gedanken,  der  euch  Ut)fehlbat 
betfallen  wird«  Dasist ein  unvergleichlicher  Mann ! 
Wartet  ein  wenig ;  ich  will  ihn  gleich  herfchicken.*' 
Damit  griff  er  nach  feiner  Lanze,  ging  gerades  We«^ 
ges  zu  Saad  und  fcbickte  ihn  dorthin.     Als  Afaad 

'f  ihn  kommen  fab,  f^gte  er  zu  Mofaiib:    „Wahrha^ 
tig!  Da  ist  auch  Ofaidfelbst»  der  ihm  nachkommt  1^^ 

-    Jezt  ftand  Saad  vor  ihnen,  nnd  Afaad  redte  iha 
itidieien  Ausdriicken  an:  uWibeft  du  nicht  ein  fi> 

nahev 


Haber  Velfwandter  VOR  un»,  fa  fiätt'  ich  mir  nicht 
die  Freiheit  genommen;  dich  hierher  in  unfreWoh- 
liung  komnien  zu  lafl'en,  um  mit  dir  von  einer  Sa* 
chezo  rprechen,  die  dir,  mögh'cher  Weife  nicht 
angenehm  fein  kanfa.**  Hier  fiel  MoAab  ein:  „Sei 
'  jjfo  gW  und  höre,  ob  das,  was  ich  vorzubringen 
^Jribe*  dir^fällt..;  Wo  nicht,  fo  wollen  wir  uns 
2jOhn<^  Verzug .  wegbegeb«n,  um  dir  nicht  zu  mifs- 
TallenJ*  riieraafgab  Sa^id  zur  Antwort:  ,,Redet! 
Ich  bin  befeit,  euch  mit  Vergnügen  zu  hören." 
pa  trug  ihm  MQ^aab  den  (slaiu  voi;  un4  las.  ihiH 
\Jen  Kpran. 

'  Diefea  Buch  gefiel  59ad  dermafsen ,    dafii  er 

ausrief;  „Bei  Gott  F.*  „Wir  kennen  die  Vortrefflich- 
„keit  des  Islam  und  fein  Wefeiiffohon  hinlänglich.  , 
„Wasbfäuchts  hierviefl  Wtjrte?  Sprecht,  wiehabt 
f^ihrs  gemacht}  als  ihr  euch  zum  Islam  bekennen 
^wolltet? '^  * —  Das  erklärten  ihn  Mofaab  und 
Afaid,  und  er  ward  Mufulman,  Von  .da  ging  er 
in  <ias  Gemeindehaus  und  trat,  nebst  Afaüd,  deni 

.  Sopn  Hofai^Sj^  in  die  Verfammlung^. 

Pie Leute  feines  Stammes,  da  fie  ihn  gegriifst 
hatten,  flüsterten  einander  zu:  „Mein  Gott!  wie 
jjyhat  fich  Saads  Geßcht  verändert!  Ist  er  doch  ein 
„ganz  anderer  Menfch  geworden ,  als  er  War,  da 
„er  von  uns  Wegging!^*  Saäd  wird  ihr  Erftaunen 
gewaht  und  fragt;  „Was  habt  ihr  denn,  ihr  Kinder 
Afchals?  Hat  fich  das  Gerücht  von  meineir  Sachtf 
fcbon  zu  euch  verbreitet?  **  Aber  fie  antworten  , 
ihm  nur  durch  lautes  Riefen :  „Unfer  b^er  Hwr! 
'  unfer  trefflicher  Fürft !  <*  Hierauf  nimmt  Saad  wie- 
der das  Wort:  „Dafs  ihrs'nur  wifst,  (fagt  er,)  4iit 
,|Freudengefchrei,  dia  Beifalltufen,  das  ich  yoji 
j^euch  höre,  von  Männern  fowohl  als  Weibern^  , 
^wM  Ztt  nichts  dienen^  als  euch  deilo^  firafl>ffref 


^xu  macbeti,  wofern  ih^  nicTir^tn  Gatt  und  Mnin 
,,  Apostel  gltiibf  Diere  Reden  bttten  eine  folcbe 
^Wirkangi  .dars  von  dem  ganzen  Haufe  der  Kinder 
Ahdol-Afchals  i^ht  ein  einziger  war,  der  fein  Be. 
kenntm^  a;oiii  liüm  bif  «af  4eii  Abend  verf<;hobeii 
Wtte, 

Mofaab  faamte  nicbt»  an  4tn  Aposliel  za 
fcbreiban,  und  ihm  den  ^lacUtchen  Fortgang  feU 
^  nef  Sendung  zu  «i^lden;  ungleich  bat  er  um  £r^ 
laubniss  eine  Verfammlung  aller  derer  halten  zn 
dürfen ,  die  den  lalam  angenommen  hatten.  Ata 
Mohammed  ihm  das  ertaubte,  verfammelte  er  die 
, Gläubigen,  die  fich  auf  4Q  Perfoneif  beliefen i  in 
der  Wohnung  Saada,  dec  Sohna  Kaithama..  So  ift 
alfo  Mofaab  der  erftegewefen,  der  zu  Medina  etue 
Verfammldng  der  Mnf  BlmSnner  hielt,  ehe  det  A« 
pOstel  Gottes  felbst  dabin  Icam« 


S^ht^ehntea  Kapt^« 

X^  Prophet  läßt  lieh  zum  zufeitenmat  dm  Eid 
der  T)rm§  und  des  Gehorfams  ieißen.  Di$ 
Furcht  vor  defi ,  Kgreifchitm  nSthigt  ihn^  di$ 
fhcht  zu  n$hmen^ 


I 


m  folgenden  Jahr»  a)  dem  dreizehnten  der  prophe» 
tifchen  Sendung,  im  Monat  DhuhHadfcba,  sana 
Moiaab,.  in  Gefellfchaft  der  neuen  Profeiyten  dea 
Islams,  nach  Mekka  zurück.  £s  waren  73  Manba« 
und  a  Weibaperfonen,  teils  Awiiten,  teils  Chasrei« 
fehlten«  Auch  waren  einige  Ungläubigen  dabei» 
die  Von  ihrem  abgo^ttfcben  Landsleuten  hetmlich 
.      >  fort. 

a)  AM/€d.p.^^  Pfcham¥^.p.r7. 


tPAcht  hättea^   dem.  PUgerfefiCe  zu  Mekka  beizu* 
wobaen.  ^ 

i5oba14  üe  hier  «Q^ekoAimeti  waren«,    verrpra«    - 
eben  fie  dein  Apostel,   Nachts  zu  ihm  auf  den  Ha- 
gel Al-Ak^ba  zakomriien,  gleich  nach  gefchehenem ' 
ScMachtppfer»  welchen  Zeitpunkt  Gott  ajaserfebea 
Iiai)tej^ '  den  Mam  zM  Aixken^    und  hingegen  da^ 
Volk,  des  Itzizms  ay  zu  deamtUgen. 

Da  alfo.  die  FeierUcbk.elfc^  z^  Epde  ^ar  und  die 
verabredete  Nacbt^erbeikam,  verliefsen  alle^  die 
ilch  zum  lehüi,  bekannten  ^  Miiuier  und  Weibetv 
insgeheim  ihi'e,  Herberge,  und  begaben  lieh,  frölu  ' 
lieh,  doch  ordentlich,  nach  denxHugeL  AI*  Akaba.  ^ 
liier  kiUnen  fie  in  der  dritten.  Nachtwache  ah  und 
erwarteten  den  Apostel;  diefec erCchieu. in. ßeglßi* 
tung  feines  Oheims  AI- Abba5,,der,  obfchon  ein 
Heide,  fi^h  dennoch  feines  Neffen  annahm  und  iha 
\auaallefi  Krifteu.  unterflidtzte« 

Al.Abbas  er3fffiete  die  Verhandlungen  mit  ei* 
jJÄTpathetLfchen  Anrede :  „Euch,  verfammeiteChäs«« 
^redfehifeenl  ist  es  night  unbekannt,'  in  welchen  - 
j^jVerdrufsliche«  Umftänden,  in  ttinficht  auf  uns, 
j^fich  Mohammed  gegenwärtig  befi;idet;  wie  wir  • 
^Mekkaner  ihn  behandelt,  \yie  wir  ihn  abgefon- 
,)dert,  aus  uqferm  Volk  ausgeftofsen  haben,  weSt 
^cr  fich  vergangen,  weil  er  Neuerungen  in  dkr 
fiKeltgipn  elngeCdbr.t  hai^i^  aufweiche-  Acht  und 
'^      "  .      ■  ^»Bana 

m)  Sofpiäi  Dfch(ifmabi  fnit  diefen  beiden  K^orten^ 

^  wovon  das  emä  den  DUnfi  des' wahr eti  Gattes  und 

V     das  andere  dU  Ab^tterei  bedeutet^  da  man  mii 

:    J^f eilen  das  Leos  ziehet  und  U^ahrjagerei  treibt. 


y^diefer  Noth  nichts  klareres  than »  als  feine  Z6»( 
j^j^eht  so  «i^cli  nehnren,  Dnd  fich  euth  in  die  Aiv 
>«me  werfen.  Wenn  ihr  älfo  aufriclitig  gehandelt»- 
^yW^iin  ihr4hti  hi^lirlicber  Abficht  hiebet  befcbiedea 
^,habt :  fo  feid  ihr  fchaldig»  Ihn  geg^n  feine  Feinde 
y,zu  vetteldigen;  ulid  wenn  ihr  es  efnftUdi'beber'^ 
,,zfgt>  fo  tnofst  ihr  das  Verfprechen  halten,  das  ihf 
^ihm  gethan  habt,  im  QegenteH ,  Wenn  ihr  dia^ 
,,Abfickt4)eg%,  ihn  9  ider  fich  «oern  Dlnden  fondef 
^»Argwohn  anvertrauet,  zq  veriafTen,  iind  zu  ver* 
t^ratnen:  fo  ertrirt  eucfh  gleicfa>  entlafst  Ihn  lieber 
y,lils  tihrlicbe  Lente,  nnd  begebet  keine  Niedetw 
„träcbtigkeiV  keinen  fchandtiöben  Verrathl  •• 

Hierauf  gaben  £e  fammtHch ,  ^\^  mit  Einer 
Stimme,  zitr  Antwort':  >,Wir  haben  feör  i^ohi  verw 
ftanden,  wasda  gerprochea  haft  *'  c)  Dawandtft 
fich  AUAbbas  Zti  Mohammed  tind  fagte:' Nun  mein 
KefFe ,  ist«  an  dir>  fiit  detn6  Angelegenheiten  zu 
'forgen  und  die  Sache  deines  Herrn ,  '  nach  dein^di 
beften  Ermeflen ,  wahr^nefamen.  Nun  fing  der 
Apostel  an,  thn^n  den  Komn  zu  lefe« ;  darauf  be« 
ffief  er  fie  zum  IHeoft  des  Höcbsten/nnd  flöfste  ih* 
'  «enmit  robrerrden  Worten  ein  grofsea  Verlangen 
ein»  immer  fester  im  Bekentnis  da«  Islan^  zu  w«r* 
4en;  endlicfa  fcUoft  er^ 

Ich 


ü^  Dhje  AniwoH  uTtfi  dnltdrän^  Ks./tfwJ* 
irfkklick  bemerktx  ^^ErmnerA  euch  der  Gnacte 
f9  Qottes  und  des  S^ndes^,  wekken  tr  mt  hich  ge^ 
f^machti  da  ihridif  Antwort  gabt :  If^ir  haben 
ffdich  verßanden  u^td  wir  wolV^nfotg^. 
,Jam  fein.  DrumfardUk  üolf^  ihn,  der  die 
0,Hirisen  hmnt/^ 


tch  geb»  «neb  mettieAEid,  tiniier  ifit  Beüü* 
Rtingi  dafs  ihr  mich  eben  foverteidigeif  wollt,  \rie, 
ihteufe  Weiber  und  Kinder  zu  verteidigeQ  pflegt^ 

Hierauf  gab  der  Apödtel  telhetti  jedeti  die  Fr*H 
hmtf  zu  reden;  und  iie  leisteten  ihm  den  Eid  iet 
Treue  und  de$  Gchorrams,  mit  dem  Verfprechen  t 
die  WAlirhelt  und  Gerechtigkeit  zu  verteidigen  und. 
gegen  Schwarz,  und  g^gen  Roth»  i,  u  gegen  allit 
Feinde  der  neuen  AeÜgion»  Ktieg  ^q  fahren»        .  . 

Denn»  >vie  Ebn-Ifc^atr  ftntn^rkt»  vor  dlefeü 
Zweiten  Einweihung  huttp  der  Prophet  die  Erlaub, 
nis,  Krieg  zu  führen»  noch  nicht  gehabt ^  es  wäf 
ihm  nur  aufgetragen»  die  Menfchen  zum  DienftGot* 
les»  des  Höchste/i»  zu  fufcn»  und  der  Verfolgung 
ttnwiH'ender  Leute  nichts  entgegen  zu.ftelleuj  hl$ 
Geduld  und  Vergebung. 

Allein,  dla  die  fCorei fehlten  an^eH»  ^g^Uö« 
£e  Reden  gegen  Gott  zu  fähren,  dem  I^ropheten  LS* 
gen  Schuld  zu  geben  und  auf  alle  Weife  die  Glau^ 
bigen  zu  mifshandeln»  wenn  fie  Gott  dienen  und. 
Gsine  Einheit  bekennen  wollten  i  da  gab  Allah  f4i*. 
i|em  Apoitel  die  Erlaubnis,  Krieg  zu  fiihre^»  Gei 
'  Walt  mit  Gewalt  zu  vcrtfeiben  und  Hülfe  und  Bei* 
ftand  zu  fliehen.  Die  erft^  atrophe  'des  Koran* 
we'che  vom  Himmel  kam  und  ihm  die  Erlaubnis* 
Krieg  zu  führen»  brachte»  istdiefe;  a)  >>  Vergönnt 
^,i8t  ihnen»  zu  bekämpfen»  wef  fich  unterfängt,  fi« 
^zu  beleidigen,  Qott  hat»  Hülfe  znzufenden# 
;,Macht  g<«nug  "  ff;  Dtef^ErlaubniU  wlederhoWt 
Gott  wohl  an  hundert  Stellen  und  endlich  wird  fie 
kam  ausdrücklichen  Gebot;  M 

•        .   •  liiht« 


a)  Surä  ix  V.  4t» 


*1t 

o  mein  Prophet!  Sei  ihnen  hart!   Denn  ihr 
BebaltlijB  wird  Üer  Pfuhl  Geh^nnai  fein. 

Und  an  eihett juüclöttt  Öt\6  befiehlt  er  ihm,  di«( 
Seiirigen  alfo  lau^Hatohtern :  a) 

iB^kamptet  fid>  Vi^  dats  kein  Wideri^facti 
mehr  ist,  Und  die  Religion  aliein 
von  Gott  abhängt    Bekehten  fie  lieh  denü» 
gewifi^  fo  ^ifd  Gott  {irü&n»  Waa  fie  thun.  *)  . 

Da* 

*^  Der  JCorßn  kam  ßüdiweißf  i)om  Simmilt  nadi 
idemjedesmaligen  Biäürfnis  def  Prophetin.     U^eur 
feine  Herrfchaft  zu  unterßuizen;  war  an  GefeU, 
zu  gehen  ^  um  tmreiffmden  üfunrdnungen  zufieu*^ 
tm;    Httifste  das  Muffen  feiner  Anhänger  übet 
:.     fein  knllkuhrUdkes  Virfahtin  geßUttder  eini  har* 
te  Maafiregtl  gerechtfertigt  werden;  war  eiwt 
Privatleidenfchaft  «i  befriedigen  ff.  fo  ftieg  eint. 
Sure  araiijiher  Ferft  vom  FßmtheL      EUiigf 
^  fmd  auch  kleine  Igrifche  RhapfodifUi  vieUächt  aii 
Frucht  feiner  ei^amen  Kontemplazian  und  •Eif^je*> 
bungen  der  Mufe  von  Hera  [f.  oben  f.  ii}.]    £s 
ist  daher  kein  (i^under^.wenn  der  Koran^  in  An^ 
fehung  des  Inhalts^  kein  Ganzes  ist^  und  we)m 
feine  lehren  kein  bündiges  Sffstem  ansmachsn,  <*— 
So  lange  er  in  Mtkka  war  und  die  mächtigen  Ko^ 
rtifchiten  fchonen  mußte,  predigte  er  Toleranz; 
^  allein  in  Medina  und^  unter  dem  ßeißand  der  An* , 
farentMrdJkin  Ton  rauher  mdH-  bedrohett  fei- 
ns  hartnäckigen  Landsleute  mit  d^m  ewigen  Feuer; 
Auch  kam  der  Befehl^  Krieg znfuhrtn^  nichteher 
Vom  Himmel i  als. bis, er. —  ffaffen chatte:  ,Ue* 
hrigens  halten ßch  die  gutmiUkigen  Mi^uknafmeri 


«7» 

Damit  aUb  (ais^cr  Apro^tri  den  Setnigen  i^n  Krieg 

empfahl)  nahm  ^bol-Haitham.    ein  Chasredlfchit» 

da«  Wort:  ,,2w1fchen  und  und^wifchcn  RewlffeBi 

.  Ständern,  die  bei  ans  find ,  [er  meint«  die  Jtideii  zii 

jiMedba,]  iateJn  unaafhotlichef  Streit,  ein  ewigef 

i^Krieg  gewefenj  wir  haben  lleaber  endfith  befiegt 

i^and  unterjocht    Wenn  wir  nun  tbun,  was  d^a  von 

«  )>uns  ve;iangft,  und  Gott  dir  nachher  befiehlt^  aa 

^deinen  Mitourgern  surackzokehren :  wirft  da jant 

»^dann  nidit  verlafTeo  and  uns  un(em  Feiaden  Preia 

„geben  ?*•  -^ —  Lächelnd  erwiedefte  der  Apostel  2 

y^Onter  uns  ist  alles  gemein  ;  das  Blut  des  einen  ist 

.i,das  Biilt  der  andern ;  der  Untergang  des  einen  idt 

„auch  der  Utitergang  der  andern.    l)ch&&t2e|Ai|bh 

„auf  euch ,  ihr  euch  auf  thich  —  kraft  def  gegen* 

4;(eitigen  j^ufage,   die  wir  einander  g^thftn  haben» 

j^Icfa  wiil  Kri^g  fahren  xhit  federn  t    der  euch  be* 

»krlegti  und  auch  mit  euch  den  Frieden  teilen/* 

•  „Aber»  fragten  fie  Mt  zufammen,  a)  Wenn 
wir  nun  für  dich  unfer  Leben  laiTen,  was  wird^uht 
dafiir  werden?"  -^,,Das  Paradies!"  verfetzte  der 
Prophet;  Auf  diefe  Veriicberung  iagten  fie:  ^^So 
reiche  uns  deine  Han^!*'-  £r  that  es  und  fie  wle^ 
derboiten  den,  Eid  des  Gehorfart)9, 

Diefe  Verhetfsung  des  Paradiefes  gtändet  fich     j 
,  ftuf  diefe  aosdritekUchen  Worte  des  Korans  s  b) 


Monders  du  Ösmmm^  M  dif  heßfn  tihreft  duh 
'nieranz^  die  mrkUch  in  vielen  Stetkn  ihret  ßU 
bei  mit  ^Warnte  und  Nathdtnck  emf^len  wird^ 
Und  hier  mögen  die  FratUfm  tion  Umen^leiment    . 

a)  Almlf.p.  43. 

kj  Kor.  Sur.  47.  t^«  f» 


^  au 

IKe  l&f  dem  Wendet  (ferrfi  ay^ThAenlkffen, 
ite  werdm  ihrer  guten  W^rke  Frucbt 
tinft  tiicht  v^^iieren«     Netti>  mit  g>Qükiicbiiii 
Erfolg  Wird  ihre  Th»t  von  GottRekront:    . 
«r  fährt  fi«  etvi  iti«  Paradies»  u-ovon 
«r  ihtven  faiet  fcboft  einen  Vorlbt&ack  gab. 

In  lAvtr  Hftdern  Stelle  ft) helft  es«  dtA  fich  diefe  herirti^  ^ 
che  Wrheifsan^  eben  fowohl  suf  da^GefetsMofeg" 
Qnid  dasB^9ngditHn»aU tnf den  Kortn  gründe.  ,,Gott  ^ 
)iabe  Gotjunü  Blut  tden  Glaabigen^  abgekauft;    fo 
\\ivteh  fie  das  Paradies  erworben  t    fie  miifsten  fdr 
^ie  Wt^  Gottes  kSmpfeA  und  Leib  und  Leben  w*.- 
wn.      Das  habe  Gott  verheifscn*  im  Gefets»    irn^ 
£^nngttiuto.  und  i^  Koran;   und  niemand  halte: 
öo€h>  ^as  er  vi^rfptaicbi  Ib  treu  «Is. Gott     D  ar- 
n m>  huift  «s  «iidlich: 

'     Er&wt  «uch  dei  Vetgleiehs»  mit  Gottge^ 

macht! 
Er  llchett  eioft  den  groCiten  Lohn  eiuch  zu. 

In  diefen  Verhandlungen  fi^l  noch  etwts  (ehr  merk« 
würdiges  vor>   wie  4^  foefüfamtefteu  Gelchicht«.^ 
feiMTelber,  tfnter  andern  Ebn-Ifchak  melden.  ^Nach 
»/iiefem  (erzübtt  der  letztere^ )  fagte  der  Apostel 
»»Gotte«:  »Stellt  mir  uus  euer\p  Mittel  zwölf  Für.^ 
lüften  von  welebe.  Jeder  über  fein  Gefchlecht»  die^ 
>»7\uf&ehc  und  Regierung  führen  föÜ  **  ~  »,Da  wlihL . 
^-ten  fie  2Wölf  Ob«rhi^pCer»    nämlich  toeun  Chas- 
Hmlfi^itea^   deuAfakd;  SmcI»  den  Sohn  Rabes; 
».AbdoUab»  d^u  Sohn  Rawahas)  Rebe»  >AX-Bera, 
VfAbäoiliJi»  den  Sohn  Omars;  Ahadaj  Saad>  d^n  v 
»iSobuAbadas»  ttudAl^oodhAT;  und  drei  Awfiten: 
.        '  „den 

'  .  ^)  d.  i.  die&eHgiM. 


a?f: 


fen  pfaid,  jSaarfv  den  [Soh^ChlÜthÄ^iasHiiili^deft 
afaa."  "  ^'  •     .      . 


„Diefe  i\vplf  Oberhäupter  redte  der  Apostel 
alfoan:  ,4hr  feid  hiermit  zu  Auffeljftrn  und  Vor- 
^münd^rn  eures  Vplks  eragejfeltaJtK  .mit  demfel)5eri 
„Anfebh  und  derfelbtfi\  Gewalt,  welche  die  Apos- 
,^^ijeftt,  des  Sobns  der 'M^n»>  befafte;».  ä^  Uod 
,^ch  will  .der  Oberauffeher  ,und.  Vormtfqd  meine*' 
,^yoikes  feia.".  ^.  Gutl  ^ßiv  ihre  An^wai^t/*  ' 

^  ^  jjUs  fie  im .BegriiT  wären,  fich  zu  trennen,  er*. 
eignete  fich.et^vas  Ungeheures, ,  wgduccfh  di^  gau> 
^q.yerfammlung  in  BeftiirÄöng  gerjeth.  Folgen- 
des ist  die/Na^cb rieht«  die  Kaab.>  einer  der  ^Rwes* 
feiiden  Aniaren  jdavi>»i. gegeben  j.  umd  Ebn-lfchÄk. 
ebenfalls  aufbehalten  hat^  .  ,     - 

,,Wh:  hÄtten  fo  eb^n  .den^  ,Apo§tel  QQtJSe$'deti 
^,t}d  gcTeiftet;  auf  Einmal  fchrie  der  Satan  vom 
„Hügel  Al- Akalja , mit  vernehitiUciJer  Stiö^bie-Iher- 
^,utit^r,  dafsich  die  Worte  vcrttand: 

\  .  ,>lhr  öä^tß  aus  den  Herbergen  der  St-adt }  Wie? 
iHr  trauet  idem  Mohammed,.  dpmSabäer?  Mit.den&a«»: 
bäern  fteht.er  im  VerlVandnisj    fie  v3^rianimelft«'lfiÄ. 
ttuter der tiaBd>  lim j|Uch/eiadfe|ig aozti^llevv'i'o.« . 

per  Apostel  hörte  es  und  fagte5»,dasdst  der;, 
iJwerg  des  Hagels  AI-Akaba,  e1iuSob»de«  Ve^;.^ 

"/        .  .     ,         .  .      '      ^-        ..  •     .^b^'-.,, 

'I,ti)  Abiil'Peda  übergeht  diefen  fnef'inriirdiginyiJifh.;^ 
ßand^  'aber  Dfchawia^bi  und  die,j»brlgpi.  ÄrAtu/lW, 

*  ßelUr  melden  ilin  und  fagen,  diefe  IVahl  fei  ein 
Gegefifliick  der  H^ahl  ^efy  gewffm^, als.tr {die 
zwQlf  Aposteln  erftannte:  —  wie  fiu^  Mstham^ 
pieds  If^Qrte  deutUchjbefagatii  > ' 


JStimrh«:  ,',Höre,  da  feifid  Gottes!  Deivie  Schelme» • 
tti  wirdAittiichtslielfeii !"  "Sandte  fitrh  dtno  gegen 
•dte  Verfatnmlttng  und  fafgte :    Grfit  irea  wieder  i«  . 
«toetLogi*  und  fchUft  rtrfiig,^ 

Hief  Vitd  «e  Atittfei*«ftg  M  ihrer  Stelte  fefn»  v 
tftis  der  Vorwurf,     ei«  Sai^äer  z»  fein^    iie&  d«?. 
Teufel  d«m  Propheten  macht,  devfelbe  ist>    wel«      ' 
«chen  -i-^  wje  der  betdhmte  Gefchichtfchreiber  Eben- 
tH- Athircrzählt—  die  Kof-eifehitenv  kraft  des  Wortt 
*S  a  b  a ,  ihin  bereits  gemacht  hatten.     Denn  dis  be» 
deutet  einen  AbtÄni|igJen;>  einen  ü^be^länfer  voa 
'eJner  Religion  ^ut  andern  —  weil  er  nämlich  dea 
Irfam  einfahren  woUte>  ftatbder  alten  abgottifchen 
Relig^OA,  weJdie^e  K^rejfchiten  b«kfcAnten;  — 
nach  andern  «ber;  ^yei^*ef>^S«biiÄtftJÄ•€itte  der  drei 
Religionen  ist)  welchen  Mohammed  imfCoran  a} 
Schutz  und  gleicbfam  fichet  Geleit  gegeben  hattHrf 

:-     .  •     .  .  -^.^   :  •  K 

iFurwahr!  Von  allen  MufuJmSnnerh,  allen. 
Sabäern,    Juden  oder  Christen  —  wer  ^      ;  ,  -* 
an  Gott  nnr  glaubt  unfl  an* das  Weltgericht     '  ^ 
ind  das,  was  Recht  ist,  thatj  derwir^deteinft  ^ 
'  _  von  ieinein  Herrn  des  Guten  tt)hn  etiapratei^    *   > 

ICaum  liat^^n 'die  neuen  Profelj^cn  von  Medin* ' 
'Zeit^  in  ihr  Logis  zarückÄUgebnv  eiö;5upacken  «n<l> 
}^r  (b  gut  et  konnte,  eilig  die  FlucTit  zö  nehrfieow . 
.Da»  Kleräcfiit  Vjon,  diefer  merkwürdigen  Vefhdndi^'  ' 
lang  hatte  fich  fcho^nia  die  Stadt  Verbreitet)   und. 
die  ^Qreifctiit!^,'  die  zeitig  \Viild  davon  hekamen> 
feizten^)^  Än&Teix,auf  der  Ste%  hach.      Sie  Ver* 
folgten  *fie  eine  gutö  Strecke  und  hbfteri  Tögar  ein ; 
Piur  ein^  nämlif  n  Saad,  den  Sohn  Abädas^  Und  Al- 
«fondbar,  welche  beide  zu  deii  zwölf  eben  ef^^ähU 
•  ^  & »   ,  .  teÄ 


tra  Oberiiioptern  gebeerten.  Indefg  AlmMdhtlr 
wir  ein  fo  leichter  Uiufer»  daft  er  ihren,  (cbon  ^s^ 
ipreifendeii  Händen  ehtfchlupfte;  aber  den  Sead  er- 
griffen fie,  be^deii  ihm  die  Hände  «üf  den  Racken 
und  rührten  ihn  wieder  tiAcb  Mekka.  Naehdem)er 
hier  viel  nble  Behnndlupg  erfahren  hatte  t  £ind  er 
•ndSifch  Gelegtonbeit,  ^a  entwichen  and  nach  M^ 
dtnä  XU  entfliehn.  ^ 


Steibtiehntes  Kapitel'  

JütMamnai  en^iHti  von  Mekka  naeh  MicÜnOk 
.  U^MHder,  di^feini  jnufhtbeffUUnk    Er  kehrt 
zu  Koba  em  imdbaneiißeyetbfl  die  Mrfy  Mih 
fAee^ 


E. 


^  /iidlle1i:ward  der,  Prophet  Gotte«  derd^abläf^« 
gjtn  Verfolg^anKeni  und  Hudeleien  feiner  Feind» 
m&de  ifod  entfcliloft  fich,  darch  die  flucht  iür  fe^ 
na  Sicherheit  zu  ibrgen.  a)  Er  befahl  dahet  vor-  . 
läufig  den  Seinigen,  nach  Medina  zu  entweichen^ 
und  die  Medinäer  um  Beiftand  anzuiprecben  «-— 
UlkCfa  der  Erlaubnia»  die  ihm  Gott  gegeben  hfitte. 

/  Der  allereffte,  der  die  Fluc/rt  ergriff,  war  Afcü- 
SÜtma,  der  Machzamit,  mit  feiner  Frau  f  er  hatte 
den  Eid  der  Treue  und  dea  Gehorfam^auf  demflu- 

Xel  Al-Akaba  geleiftet      Amer  folgte  ihm;  darauf 
hdoUah,  der  Sohn  Dfchabaa,  und  fo  gbg  immer 
einer  nach  dem  audern  fort»   bia  zuletzt  ih  Mekka 
keiner  mehr  war,  fkla  der  Apostel  mit  Abn-Bekker 
«hd  Ali.      Denn  der  Prophet  wöDte  erft  abwarten 
.  ^  bi^*' 


917 

Vta^a»  ^  Herr  #&  Erlij&bnjk  f^bti,  «•  Sfeldt  su 
xerUibo.  •  Vor  ^cn  bexeocte.Aba'Bekkfr  grorse 
V^g^uld^  den.  Apfai^en  £u  fojg^ni  ftllein  der  Pro» 
«hfit  liieideitfete  an»;  M^üe  doch  niqht  fo  fehf! 
AfMIeiofat  fntLch^  Qojtt,.  d^Ä  da  dei;  Gefährt«  meioer 
Flucht  ^}rh.*f  Doch  di^fe  Wort^  ditntfin  our  da« 
^,  fei^.»  Ungeduld  zu  vetmehreo.* 

Deo  KgreirchHen  >lieb  es  U^ef^  0Kb(  unvee» 
borgen ,.  defs  fich  ^  Aohingec  des  Apostele,  in 
dem  MafiM^i^  wie'  fie  an  dec  neifen  Sj6b<e  Teil  nah« 
man,  aus.  Mekba  so^nck^ogenj  fie  Caben.  klarUch» 
dafs  ihre  Abfischt  fi^s.  ^ich  aadesswo  fed;  %n  (etxen 
nod  einen  Zufloxrbtfljort  :(U|  fochen,  von  wo.  aus  £e 
kampfenJ^öHnte&j^  fie  maitoiANn  eniHkh.,  dafii 
fidi  der- Apostel  an  fehlte,  igoAb  foi^^a^din,  um 
yielleicht  mit  bewaffneter  Hfnd  ;zaruekzukehrett« 
Parumbefchloffen  fie»  ihm  zavorsnkqiAmen  ui^ 
ficb  feiner  Perfon  zu  ver^cbern,^ 

S{je  verdämmerten  fich  allb  aarser  der  Ordnung  ' 
in  dem  Gemeinjdebanfe ,  das  Tprmala  der^I^alaft  Ko« 
(as,  dea  Sobng  von  Kelab»  jdes  weireften  nnter  den 
lloieifcbiten,  geviferen  war;  und  eben^dieiea  Han« 
ist  er,  wo  fie  alle  ihre  BerathfchUgungeA  über  c|ie 
^Ke  d^  AP^^l^^^  |E^^<^^^^9  ^I^^iii^   ' 

pet*Te^.feU  A^  der  ke^e  OeUgenbeilr  verlor« 
dem  Propheten  2«  (bhadenj^  verfi^umte  s^^ch  dieiTe' 
ni^bt»  £r  nahm  die  Geftalt  eines  ehrwürdigen 
Greires  aji  iMid  ftellte  fich  an  <Ue  ThQre  dea  Palaftea* 
Hi^r  bemeHite  ihn  jenatand  U^nd  fragte,  wer  er  feit 

^jESn  alter  Bürger  ans  der  Stadt  Nsdfehed«  war 
laii^MAt^wp.rt;  d^r  fehnlicb  ^unfcht»  eure  Beratb» 

fcUf 


^7ii  •'         : 

.man  ihm  isrhubte,  deDTelb^n  beizuwohaen^  kÖQiw 
te  ^r  fikipn  gute«  Rath  geben^*' 

'  «.  ' 

««Gebt  biaeiaf  fi^t^jeoher^  ergk^bittemund 
jfetete  ficfc  .        * 

Nun  l^rach  einer  von  4er  Vcrfäminlang  alto'j 
Xegt  ilitfl  in  Eifen »  ^^ei»ft  ihr»  in  einen  liefen,  fin« 
'  fiern  Kerker;  fchlierst  die  Tbüi^e  Mk  binter  ibmzU 
Vq4  lafst  iba  Hungexs^fterben:  .      - 

Aber  äer  GiTeis  ergrUF  das-  Wort  Qnd  fiigtet 
^Neia,  b^iGcxtt,  meine  Herren!  <hzu  kann  ich' 
i^eucb  tdckt  xathea»  eures  eignjen  Nutzens  Wiegeii. 
^niQht.  Auch  die  kleinfte  Frift  w^e  gef  ährHcb,^ 
^^e  ihr  iha  liu^er  leben  laflet;  (lena  fobald  feine 
i^Veshaftung  mähbar  wird»  werden  (wb  feine  An* 
^Hänger  mit  vermehrter  Hactaäckigkeit  feiner  an* 
^nehmen,  >vetjen  mit  bewaflfneter  Hand  kommen; 
^das  Gefängnis  etbrechen^  ihn  euch  zum  Trptz  be^ 
^ireien,  und»  d^ifie  aua4ie  Starkem  Aod'»  eucEer« 
^drücken.  ^     v 

Nan-^emi  t  fagte  eh  andrer»  wir  wollen  ihn 

lieber  verbannen»  ihn  und  alle-feine  Anhänger. 

„Thpt  das.bei  Leibe  njcbl!  riefderAlte jauch 
,^da2u  kann  ich  eiicb  nicht  rathen»  a,U8  Liebe  zu 
j^each  nicht*  Seht  ihr  nicht»  Wie  beredt  diefep 
,^ant^ist?  wie  frachtbar,  Mäbrcben  zu  erAnden? 
„Ihr  habt  es  er&Mren ,  wie  grafe  der  Zauber  feiner 
^füfsen  Reden  ist.  Welche  Herrfchaft  bat  er  fich 
j^idit  fehon  erworben  1  und  welche  Gewalt  iiber 
',>die  Gemiitber  wird  er  fich  nicht  noch  verfcbafien» 
,^r  wende  fich  hin,  wo  er  wollet  Solltet  ihr  das 
-  ^jemals  thun,  «lein  Gott!  wie  viele  Araber  wird 


^ep  »itht- verführen* ?' Er  'wifd'Acli  liftfg  bei  ^fcn^a 
^^einfchleichen  und  fte  fo  gut  befchwstt^en,  dafs  fle 
^ibm  folgen  -werden.     Und  dann.>vird  er  mit  ihrer 
„ge&mmten  Macht  liber'.euch  fterfat^n  and  euqU  " 
^unterfcinth  Gehorfent  bringen,"  '  ^ 

Endlich,    Bach  vielen  Debatten,^  fiigte  Abp, 
Dfchehel,    der  Uttverföhnliche  Feind 'des  Prophe-^ 
^ten:    „leh  bafec  einen  Vorfchlag,  den  ibr.,  dqnk** 
icb^  emofriltbig  «npefhiaea  follt/*  .    ' 

^  •     •  .  ." 

^    »yLafs  hören,  Abu-Hakam!"  a)  riefifn  iiq;  xxnä^  i 
er  gab  zup  Antwort :     ' 

'  ,;W2hlt  ans-  ]^dent  Stamme  Einen  Mann  „  tmd 
,,U(8t  diefe^  Alle  zofam^eo,  ihn  za  gleicher  2eit 

'^,mit  ihren  Degen  dtirchboi^en«  Dorch  diefes  Mi4> 
^,tei  Vttd  ikln'  Blot  auf  allo  Stämme  zugleich,  koia- 
„men,  ufid?  di»  Rinder  Abd-  Men^fs  werben  fleh 
^ntcht  unterfangen,  feinen 'Tod  tu  rächen  ,  oh^ 
„alle  Stämme  anzugreifen.       Das  aber  werden  fle 

'  ^nicht  wagen ,  weil  fie  dem  Geg^teii  nicht  ge- 
„wachfen  li'nd*^'  .       x     .    . 

Hier  rief  der  Al^e  t  „M6ine  Herren,  wa»  Abq- 
.  Hakam,  gefagt  hat^  fag'  ich  aaph,  and  fein  Rath  ist  '  ^ 
«ttch  der  meinige.  <* 

'*■"*.  *  f '  ■  ' 

Die  ganaie  Verftmmhing  billigte  den  Vorfchlag, 
^hd  einftimmig  beichloflen  6e,t    ihi>  ins  Werk  »a 

rieh- 


O)  Das  heiß  Vater  der  U^eisheit;  es  war  feinwirk^  ^ 
iicher  Bniinme-,  dfn  feine  Feinde  xnm  Spott  in 
jlbU'Dfchehel,  d.  i,  Vater  der  Narrheit  verttfan^  . 
fiW/  käUen.     Sein.  Eigenname  war  Amru ,  Sohn 

,  Befchams,  der  Madixumit.   Ä  die  Einleitung. 


rieht«»'  ymuwt  ditm  ein  jHn  rm-im  JümA  «t^ 

Haüfe  ging. 

'Alteia  der  Engel  Gabriel  erfcbien  dem  Proplie« 
ten>  entdeckte  ikm  die  ganze  Verfcliwörung  and 
fchlofsi  mit  den  Worten:  ,^cMaf  diefeNaeiic  nicht 
In  dem  Bette,  wörinn  da  fonft  zu  fchufi?n  pflegft.*^ 
In  der  Tbat,  fobald  ea  Naebt  geworden  war*  ver^ 
fan^melten  fichdie  Verfcbworaeo  vor  der  ThSre 
feibef  Wohnung»  hielten  Wa^e  ond  lauerten»  bis 
er  eingefcbUCea  fein  wurde»  am  iha  zu  oberfaUen« 

Indefii^  'wie  gefiigt^  der  Apoatel  war  von  ibren^ 
heimUchen  Unternehmungen  gegeir  C^ine  Perfon 
wohl  unterrichtet 9  and  tegie  eu  Ali^  dem  Sohn 
'  Abu-Taleba:  .»Lege  dich  in  mein  Bette^  decke  dicti 
,,mit  meinem  grünen  Bocke  zu%  (cbl^f  lieber  und  , 
jyV ollkommen  unbeforgt.  Waa  die  Pfander  anbe« 
i^trifTt»  die  %mir  anvertrauet  findt  fo  wirft  du  fie  de* 
^nen  einhändigen»  welchen  fle  angebuteu^^  Die» 
fen  Bi^feU  folgte  AU  punktlich« 

Der  Prophet  ofihete  hierauf  heimlich  fein«  Tbn« 
*re  und  fand»,  dafs  Gott  die  Wache  tn  tiefen  Schlaf 
,  fallen  laflen,  und.  die  Augen  der  Vbrfehwornen  mit 
Blindheit  gefcblagen  hatte.    Er  ging  durch  fie  hin»., 

!(riff  eine  Hand  voll  Staub  auf  und  ftreute  ihn  auf^ 
bre  Kopfe/  wobei  er  die  Worte  dea  Korana  aua^ 
Cpraeb:  ,,Wirliaben  fie  mit  SUuh  bedeel^ti  undfie  . 
Mvempc^t^n  nicht  «u  f^hn»*"  a>  '    . 

Ala  der  Prophet  in  Sfcherfaeit  war»   t*at  ein 
gewiffer  Menfcb,    der  von  ungefähr  zugegen  ge- 

-welea 

a)  Sur.  38.  —  Einer  üeberthferimg  zufi^i,  fol- 
kn  atliäiefi  SefläubUn  nackmals  in  dU  SAtdckf 
hii  Beirt.umgikammiu/H9h 


i^BTt^uMwangefelielitii  Win  mit  tootfelim;  ^ 
h^ttff^  %u  d«r  Wache  der  VerCehworBcn  und  fagte; 

^j.Woiiach  treibt  ihr  euch  iwtk  h^romf  *' 

fJWk  fliehen  Uoha^edi^  fagten  {le. 

MWabthaftig«  verret^e  jenen  Gattmafaevh 
•wer  Sime  beraubt  habend    Mohammed  ist  lange    ; 
•  fort«'  qnd  was  noch  menr  ist»  er  hat  euch  alleo^  im 
Vorbeigeho»  Staub  aaf  die  KöpCe  geftreot»  ohoe 
dar«  ihr  ih^  gefeho  habt, 

ErftaoQt  &ber  diefe  Reden,  ribltenfich  die  Ver« 
fchi^omen  auf  den  Kop(  und  ftr^deii  den  Slaab 
m  irklich.  Von  dieftm  Eretgnia  wird  im  Koran  in 
iiefen  Wortengerede,  womit  Qott  914  dem  Prö<> 
phctenl]p>icbt;  «J 

£tioiife  dicbs,  da  die  Unglanbigeii 
.fo  lift*ge  Rinke  fpannen,  dich  zu  taiin» 
zu  tödten»  oder  aus  der  Vaterftadt 
.   dich  zu  verbannen.     Sie  gebraachteh  Lift; 
docb  Gott  g^braacbte  Gegenlift;  denn  Cr 
if(  aller  Kiagen«  aller  Lift  gen  Mei$ter, 

Waa  fie  fb  eben  ertSihren  hatten,  hielt  die  Ver« 
fchwornen  gleichwohl  nicht  ab»  dem  Propheten 
writer  atifiMattern.  Sie  guckten  durch  die  Ritzen 
der  Tbure,  und  da  fiel  Ali  auf  dem  Bette  liegen 
Und  mit  Mohammeds  Kleidung  zugedeckt  fabefi» 
riefeta  fie:  Äri  Gott!  M^h^mmei  fchüft  noch.  Sie 
ftanden  aifo  noch  immerfort  W^che,  bis  endlich 
der  Tag  anbrach;  da  fchlugen  fie  die  Thojre  ein, 
$ie  fragten  AU;  ditr  Ihnen  in  den  Wurf  kam;    IFo 

ist 

0}  Sur.  8.  fß.%% 


•  ] 


ist  drin  Fhundf  ,jDts  Wrft  icb'tilbht*^  vntt  'lUne 
Anjtwort.  Bis  4>e£reindet9  fie^&Wht*.. wenig.;  ^ 
thaten  ihm  indefs  nichts  zu.  leide. 

Sehr  Qaiv  hat  Ali  die  verfchiedenew  Berwegnn* 
gen  feines  Her^^ns  bei  dier^r'Gefohr  VefchriebenÄ. 
welcher  er  in  diefer  Nacht  aosgefetzt  ^ewefca  ist. 
Diefes  befagen  V^rfe,  die  man  ihn»-zufcbreiht,  (oL 
gendes  I»halts:    „Wohl  denn!    wohl  d^m!-  Ägf 
„ich  za  mir  felbst,   der  jeat  nicht  fchlufen  darf,  auf 
„weichen  ßeltMl     der^  aus  heiliger  Andacht  mit 
/jfeinen  Fufsen  die  harte  Epde'tpitt»    der.fiebesmal 
,5^den  Un^?5*"g  thut  um  das  alte  Ten)pelhaas,  die 
^heilige  Kaaba",  und  detr  fchwatzen  Stein-  mit  In» 
^^bronft  Teufst    Def  Apostel*  Qottes  ist  der  Gefahr 
„entronnen  und  doch  furchtet'  ev  .^vielleicht  das. 
„Schwert,  das  ihn  verfolgt j    ifber  äott,  der  AH. 
„mächtige  wird  ihn  retten.     EK)ch  ich,  ioh^tiiiei^! 
,',\yachgefchreckt  von  dem  Gefchrei  und  dem  Ru- 
j^jfeii  der  Wütigw,  die  michuioringen,  denkt  meia 
„Geist  nichts,  als  das  traurige  ßild  voa  Mor^,  un<i 
„Gefangenfchaft» " 

'Gefcliichtfchreiber  und  Re6nev  k3nneii  die(V 

edIe"That  Alis  nicht  genog  erheben.,  weil  er,  um 

das  Leben  feines  Vetters  Mohammeds  zu  retten, 

Rin  eignes  fo  grofser  Gefehr  Preis-  gab,       Gazafi 

unterwandern,   der  berühmte^Vcrfitfler  des  Buch« 

von  denver/chi&denm  Gattungen  der  ReligionskennUiis^ 

•erzählt,  in  derfel^ben  JIachii,'dÄ  Ali  iu  dem  Bette 

4es  Propheten  fchlief,  habe  ftch  Gott  zu  dei;i  beiden 

£ngeln  Gabtiel  und  IVKchael  gev^^ntlt  und  ihnen 

'  diefe  Frage  vor-^*;etegt:     „Gefetzt  ihr  wäret  ^wei 

^Menfchen,  die  ich  durch  die  Bande  der  BrüAe»- 

^jfchaft  enj^je  verblenden  hätte,    ut^d  es  wäre  mein 

„Rathfcblufs,  dafs  einer  von  beiden  —  doch  ange* 

'^wifs,  welcher?   —  eines  längern  Lebens  genie- 


^fbehfblite,  als  ftän  Binder  t  wer^on  etidi  b^ideft 
^wnrde  feinem  MUbriider  4di^a^Vorteil|'^de9.^än- 
^^ro  Lebens^übcrUffen?"^"  ^ 

Bei  iiefev  Frage  ftanden  die  beiden  lEn^teV  nicht 
lange  an,  wozi^  fie  fich  entfchliefsen  foUten  ;  der 
eine,  wie  der  andere  ^wählte  ficb  leibst  ein  Knge-. 
res  Leben^als  feinem  Freunde.  Dapüber  machte 
ifanen  Gott  den  Vorwurf:  „Keiner  al(b  von  eticli 
„gleicht nAli,  dem  S»hft  At^u-Talebs.  Er  ist  ein 
„iwber  Anverwandter  und  Frednd  Mohammed», 
i,und  feh^t^  er  fchiäft  diefe  ^oht  in  dem  Bette fci^ 
„nes  Vetters,  um  ihn  mit  Gefähr  feines  Lebens  zu  ' 
y,erhatten.  So  überliefst  er  ihm  edelm'dthig  den 
„Vortheil,  fötoger  z«i  leben.'  Geht  dfemnach  äugen« 
^blicklich ,  i|eigt  beide  hinab  zar  Erde  und  rottet, 
j^ihxi  ans  den  Handln  feiner  Feinde !  '* 

Die    beiden   Engel   gehoj-ehten    tm^efänrntj    . 
Arhon  ifanden  fie  bei  Alis  Bette,  Gabriel  zu'n  Häup- 
ten  und  Michael  zu4i  Fufsen  und  riefen:    Getroft! 
getroft!  Wer  ist  dir  gleich,  o  Sohn  Abu-Talebs! 
o  du,  in  dem  fichGott,  der  Allerhöchste,    m«br> 
verherrlicht,,  als  in  feinen  Engeln. 

.  'i 
Bei'dlefer  Gelegenheit  war  es,  ((b  fchlfeftt 
Gazali  feine  Erzählung,)  dafs  Gott  die  Strophe  des 
Korans  vom  Himmel.fahdte,  wovon  der  Inhalt 
iat:  „Gott  ehre  von  den  Menfbhen  am  höchsten 
den^  der  fein  Leben  verpfändet  und  Prefs  j!;ei;ebM 
babe,  aus  heifsem  Eifer,  nach  Gottefe  Wohlgefal- 
len zu  thun.  penn  Gott  Ist  fromm  und  feinen  Die- 
nern hold.**  a)      '        '^  •  > 

Wir  kommen  Wieder  auf  den  Propheten,     So- 

batder  auf  die  erzählte  Ati  aus  feinem  Haufe  War, 

*  ging 


gtojSt^  Bti't^es.  Wtfsi».  Met)  #kr  Woiwiflig  AkiK 
B^kkers  ui^  mach^^ÜMTä  bekvuot»  dafs  ihm,  Gote* 
die  Erlaubnis  ^ege^^ix  ^ab«,  ,^u  fn.tfliehnu  Werdf 
ick  dick  i^gkken^^  u»terbi*ach  Abu-Kekker.  Ja» 
erwiedere«^  d«r  Praph^,  «nd  Abo -ß^^ker  weinte» 
Alft>  mAQl)|^9  fi^  fleh  auf,  wob^i  üfi  einen  gewiffen 
^AbdoUab»  deQ  $oha  Otaikatgt^  eieeo  Hei^a»  fär 
6el<l  aU  'Wegw^ifer  i^itnahn^ei»«  $ie  erreichiea 
die  Hole  fn  dem  Berg^  Tli|]r>/  der »  UneefiUir  eine 
Stunde  \f(e^t9^  ixid:^e9l^ixU^on  iyi^kka  liegt  und 
fieh  nach  der  Seekühe  J^nsiebe^.  .  An  4jiefii^9l  Ort 
l^eltep  fle  (ich  drei  T*^;^  lf>)g  verb^i^en^ 
.  '<  ,•       .         .        •  /         .-.      •  ' 

B^iin  Wegg^eben  hatte  Aba-Bekker  feinem  Sohn 
Abdollah  Befehl  gfgebj^n«  s^u  Mekka  211  bleiben; 
«mTage  zu  etforfcbeu,  wae  das  Volk  von  ihnen 
fpreche  und  am  Abend  d^vq«  Nachriobtaiu  bringen. 
Auch  hatte  er  dafür  geforgt»  d^f«  fie  etwas  tu  le» 
hea  bätten;  deun  (^n  1  Diener  Anaer  tn^ftte  ei|^ 
Lamoi  zubereiten  und  ^ebst  andern  iMuedvorrath». 
des  Abends  in  di^  Hole  tri^efe.  Uebetdis  pQegte. 
^e  Afama»  Abij^-Bekkera  Tochter»  in  der  Dämme- 
rang  zu  befücben  und  ihnen  ^r^ifchwi^en  j^u.  bi^ia*. 

Unterd^a  waren  die  Koreifthlten  beider  Naeh^. 
licht  von  der  £ntweichung  des  Aposteta  in  di^ 
jlufserfte  Befturaung  gerarbed^  Upgefäumt  Tchickt 
ten  fie  ihm  Kuhdfchafterund  Eilboten  in. allen  Rieb* 
ibungei^  der  Gegend  Y.on  Mekka  nach*  Nachdem 
diefe  Leute  das  Land  durchitrtcben  und  dvtchftöf 
bert hatten,  kämen  fie  endlich  aubb^an  die  Hole. 
Von  ungefähr  befand  ficb  hier  ein  MenlcH,  der  fie 
to  eifrig  fachen  iah^  „In  diefer  Hole  ^ ,  rief  er  ib« 
Ben  zu»  kann  das  unmöglich  ftecken»  was  ihr 
Ibcfit/*  Abu-Bekker  hörte  das  und  bebte  vor 
$dhjrecken;  aber  der  Prof het  ibelebte  feiben  Muth 

wieder 


%teäer  tinil  üigt%>  Atemj^  luclit :  fiott  ist  mit 

.  Wähife«^  iüt  Ü^^it  #^iir^fi  die ,  Spiher  ^m  dtt 
^le,  r«chtt  tnid  links  heraingetaufeD>.  oiiMi  kamtn  • 
jest  sn  den  SiDgaif^p.^  Ali  lie  -^hen  btnelvrfehen 
wcllrelnv  b'iewgftktfe^  fii^  ttfi.^st  l^aobie^,  dte  hier 
ein  Pfeft  '^ebauet  ttii  swei&ier  'gelingt  batteti» 
Weiter  wurden  fie  'eiii^  S(>inne  gexv^his  die  ihr  G^ 
W^b^  doer  Ub^t  ^eih  £tt)gatip;  ge^poiiheti  hatte» 
bei  dieferi^  Anblick  ikhlOiTeü  die  Leute  1^  nWir» 
iefaand  i^  dilefe  Hök  gegstigeft  ^  ^o  Ihatte  et  ui^tefak 
i^ar  die  Taubei^eier  lasertrc^en  ttnd  iäs  Spinftgcw^  . 
iserriffe'n»^    Und  damit  f^ogeft  fie  zdrödb» 

T)cr  Apostel  kitte  ihi^  Reden  |ö^rt  lind  eH 
kannte  daraus>  dab  Gote  ihn  wnnderbare^  W^eifii 
mit  Hülfe  der  Tauben  und  des  SpiUffgewdbi  errel»  \ 
Ifet  habe.      »Sie  habeti  g^giaubt^   fagte^^  udsft*' 
^diefe^Tänbeli  ein  fichiere^  MeVkmal  meines  Nicht* 
•^hierfeink  wacen ;   fie  hab^fr  drs  Spinngewebe  fuf 
„ein'#  Anzeigt  gehatten,   dars  ith  nicht  in  diefer 
„Hole  Teh     So  ^ahr  ist  es ,  dafs  dlerKraftoQatte« 
„mehr  wetthist>  als  ein  doppeltet  Bar rrirch  gegefl 
iy^itzigt  Schwerter;  mehir,  tl^  eine  hohe But^ge^* 
jvgen  die  Anfalle nnfret  Feiniäe.**  —  Al- D*aiiri  in 
fein^er  ThiBMst&rie  verficheit«  Wm  Andenke»  dtCB. 
{es  ElreigHiiTek  wetde  die  TanbebeidM  MufälmÜI^.; 
Hern  tut  heilig  gehalten;  tind  ans  demfetben  6rnn« 
ide  vetbol;  det  A|>ostÜ  id  d)er  Forge>'*die  fipana^A 
Hg  tadten/ft) 
.  ,  .    Nadh* 

ä)  iHi  PinUrung,  Ufö^rinn  die  Tauhe  bei  dm  M»^ 

•    fihoä^hifnßBkt,   hat  vkHmckt  den  Chtiite^  Aiu 

iofi  gfg^efh  ihst  Mikrchen  vm  dir  Tcmbe  »$  «> 

,   ßubm^  d»  MQhammedxahm  gimaiht  md  ttbgtk 

tickt  ' 


'  IficWefti  dfe^Ka»^fcft>[ffc^f  (oft  >X'^i^ft;  iäm*'* 
ihr  Wegwerfer  Abdo Hall  2«  ihnen  in  die  Hole  und  * 
brachte  zwei  kameele  mit,  eins  zum  Reiten  und 
ei$'aiitler«s,'  dai^fieihjrtefohleftliatten.  itifchläch». 
teA  Qtid  furdie  Reife  zuaubereiteti.  Diefes  andere 
•war  ei«^  Stute.' mit  Namen  Al-Kaisum^  d.i.  die  Ge* 
ftutzte,  weä  ihr  die  •  Cäittäppchen  aÄgrfohnitt<?n ' 

'^t^j  \ ".  .■  .      .  •  "' 

.-•   Aüch^Aiama,  Abu^Bekkefs  TochtfefV  blfaöhte 
amen' Lebensmitteh  ^  Da  fie  aber  den  Riemen^  das  - 
Ckfiacke  f^^ujbindeti,  viBflgefleti  hatte»  und  die  : 
N«hrongsniittei2io  Gpfabr  kameit ,  änf  die  Brae  zu 
fallen,  Co  ,&ii  fie.  ivih  gendthigt,   ihre^  .Gnrtel  in 
Kwei  Stiickfe  t\x  fchneiden;    mit  dem  einen  Stück 
bcnd  fi«  d35lSflp|icke  föft,  und  rAit  Jeni  andeirn  gür-  \ 
teteii«  fichv    Dis  hat  in  der  Folge  Gelegenheit  gev  - 
geben-;  ihUsmatifie  das  ^Mdichmmit  dOppeUemGii^^  \ 
*Ä>tiannte* 

.   .•  i(-)     './.../'....•       ■  .'■ 

JDerÄpOatel  befticgAW  fietfferö  Kät*i«e!,'  Aöfleti 
Wertti  ec.Abu-Bekker  bezahlt  hattj^  *  Nun  befaiia 
len  Äejfich  dih»,Sohüfcst  Gottes,  dös  Höchsten,  und  . 
begabep  fich  auf  die.Strafse  nach  Mijdind.  D\etl^ 
SUKit  4frewiabrte,  den*  Propheten ,  wie  ein  leuchten;-  ,i 
der.  Pharua  dfjta  Schtfepsf  jeztalle feilte  fifoffhung; 
MwA  wwn^l^tfanv  befrfcietfe  ihn  Gott  von  neuen  Ge» 
fabcen«  dielt  ibn>uht<irweg^ «rwaitetön«  .       *• 

"...   ••  -    .»  '      itt        »I.    ..ij  .'  ■]. 

r  1«L  i^et/Fhiit;  hatte  der  erfte- ttfifilürtgehe  V^r»^' 
lach  die  Koreifchiten  keinesweges  aiigeföhreckt  f*^ 
fi#'befthloflen,  es  kofte>  waseawoUe>  den  Pro» 

'bhe- 

-  ^ritbteikabifijbU,  ähfän  Ohr.zußiig^,  umierA 

-  FotkweisiSHmtfchm,  äaßir'gittlkhe^'Sfngebtm' 
.:   gmkabSk  f.  PocB^iMsUm  Arabr^.  i»j6i     Reh 

^   kmd,  d$iRtU  Mahotn.p.  3S0.  Ed^IIäa, 


ph^f€Ä  toit  bSeft  Ifeb^mJlgf  itr-arr  SeAVurt  z«  W-  . 
lu»inin*en,^  ob  fie  glrich  nö ch»  nicht  wufsterts  'nach 
welclier  Seite  er  feinen  Lauf  genommen  hattf.  •  Si^  * 
verfprac^eii  dem,    der  ihn  aumckbtingen  würde, 
fine  BeJ^ohnang  von  htfuderfc  Kameelen»  -Utjter  de* 
n^n ,   die  fieh  aufmachten ,  um  ihn  zu  verfolgen; 
nennt  inan  beföYfdeis  Emen , -NMnens  Soraka ,  ei*:» 
liefi^Sobn  Malfeks.  a)    Er  haJte  erfahren,,  dafs  der 
Pxt)phet  fefneh-  Weg»  tiach  Medina  gekommen  hat,* 
t«-;;  doch,   uiir.rie&  EffolfTs  feinei' . Unternehmung 
dellto  -ficberer  «u  fean,  wo  Ute  er  erft — ^vermittelft 
weiflagender Pfeile  b)  —«-das  Loos. befragen;  tittd  " 
wiewolilihin  das  Loöb  nicht  aafagte;  fo  lifs  ihn 
doch  die  Ungeduld»  fein^Gliiek  z&  verfuchenj  v6r^ 
wic^s,>]ODdergiTig  dabei  farafch  zu  W^tke^  daia  et 
de»  PdTQplieten  wirklicii  einbobitc^  .  ,;  .1 

jy)faKB«kfe0r'fah  i1ih-ha»(:nnd  i«lF^ 
l^tTtzt'^OJSpoiteH  D*\f erfolget  «reift  uns  J  Aber . 
i3er  Prophet  wiederhöhlte  die  "ostmlichen  Wort«»- 
-die*  er  itt  der  Hole  gefprochen  hatte :  Verzügenicht  t 
Qüttfsfhift uns. '  HierairfNvBÖdto  er'fichgegcnSo« 
raka  und  nannte  ihn  bei  feinetn  Nanujn« '  In  diefefll  \ 
Nu  Äolperte  Sora^kas  Pferd  mit  eibem  Vorderfufse^ 
ftärzte  undSprak*  fiel  za  BM€h\   -  So  gewannt  der .  * 
Praphet  Zeit, :- meder  einen  Vorfprung  zu ^bekom--» 


Soraka  \Vär  indefs  bald  wieder  auf  äei>  Beinen  , 
tind  wär£  dlis.tx>«ft  vön.fteiwm.;  '^ber  ^s  Wit  ihm    , 
niöht  güriltiger^  -üls  das ^erfl?©eB«is  -    Dann ottilieftf"^ 
er -nicht  «nach;  inr  GegenteHv  er  verfolgte  feinen  * 
Vor&txaoch  baertnvckigef^niKis  zuvx!>r^  und  nteht 
.♦ i.-      .1  .■•J,  ^  ■  .'    1        "  *    iinge» 

m)  Abulf.p.^U    Dfchann.p.  6%. 

bj  Üeber  die  Art^  dis  Laos  oder  Orakel  Sn^  befra^ 


m 

Tetkn  Mni  driatif^e  ihn  hart      Da  that  er^icfM 
kortre  Gebät^    „Gott!   halte  ^tefeti  Menfchieii  ««•  ' 
rftck,  iufdie  Art,  diedir  am'iw)hlgefalligften  isf.** 
AiigenbiTcfciich  fätik  Sülitkad  Pferd  mit  aUeii  Eeinen 
iD  die  Knie  and  v^arf  feinen  ft*eitl»r  2a  Böden.  Jest 
erieannte  Soraka»  dafa  Qott  fekmm  Vorhaben  ent> 
gegen  und. det  Pr6pbet  «tu  heilig  Mann  fei     De** 
mathig  bat  er  ihn,  rtertoöebte  Gott  fdt  ihn  Mtten^. 
ihtn  tiefer  Sache  iialben  Straf'  and  Schuld  011 
IbhenkenT  er  ^oDe  ihn  auch  nW  wiedei"  verfoU 

fl^n>    Der  Prophet  er&'iUte  feine  Bitten  und  Sora* 
a  wtitofchte  Imit  Abu.Bekker  fl^u  reden;  auch  di^^ 
Ward  ihm  hev^iUigt.    Ais  fie  teil  einander  Ijpracbeih 
nühertB  fich  der  Prophet  feinem  Qefahrten  und 
firagtei:  IVas^erlofigi^  i)<munsf\, 

.^  t^^t flehet»,  verletzte  teAei^»  t)in  einen i$kheN 
Keitsbrief»  der  ihm  soln  Zeiclieh  der  Treue  nhd 
Freniidfchafe  diene»^ 

>,Schrei1>  Ihn  liefen  Brbf  in  meinem  Kamen» 
tnnri^derte  der  Ftcphet 

AbttrBekker  nahm  daa  erfta  beatei  was  ihm  in 
die  Hand  kam»  Sorekaa  Kocher^.und  (bhrieb  dan'l 
Huft  »»dafs  Mohammed  dem  Soraka  feine  Treue  und 
Freundfcbaft  verfichere.*« 

Bei  diefist Gelegenheit»  fiigM  die  GefchicML 
fcbreiber»  a)  gefphahM»  dafii  Gott  ein  fehr.^iam 
«endea  Zeugnis  von  d^r  WeifTaguhgsgabe  femea  - 
Apostels  ablegte.    Denn,  der  Prophet»  mit  featewy 
Bitck  auf  Sofaka»  fiigte  diefe  merkwürdigen  Wor» 
te:    »O  Soraka»  wie  fchon  Wird  dirs  einft  ftehn^ 

Weom 

U)  Abulf. p.  Ja^, . D/chami\p. 70^  •>  -'.  ' 


W«fRi  in  fnxt  daft  AiWl>Mgf  ft  des  KoiTMi  Ptrwit 

Sefchtnuckt  fein  wirft  l "  — ^  Und  das  gefchah  auch; 
enn  als  der  Kalif  Omar«  im  fttn&ehuten  Jahre  der 
Hedlbhra,  darch  ttinp  Generale  den  behihmtea 
Si^g  )>eLKadei]ii>  übet ,  Jesdefcherd »  den  letzte« 
Perierkrieg»  von  der.  Dynaftie  der  Saflanklen ,  g^ 
Nroonen  hatte >  und  man  ihm  die  Armbänder,  dat 
\irehrgehän(l(e  and  d^a  Diadem  dea  Koaroes  Parwit 
brachte:  lie(s  er  Söfaka  .ko.mmen.uxid  bekleidete 
ihn  ttiit  diefem  kosiglicben  Scboiack/  Da  diefer 
SO¥)ika  )»in  feltfatties  Ahfehen»   granes^Haar  qndi 

?ans  rauehe  Arme  hatte  ^  fo  machte  er  in  diefedi 
önigsfbhmockVoUeadd  erfteineHberaua  po&ierii« 
\che  Figur.  Omar  befahl  ihm :  »»Die  Hände  in  die 
^Höfae»  Süraka!  Sprich  mir  diefe  Worte  nach: 
^Aßa  Akbar!  [d.i.  Gott  istgrofii!]  Gelobt  fit  Goti, 
^^äer  Hefen  reichen  Sthmuck  von  Kosfoes,  dem  Sokn 
y^äormos,  genomM»  Und  Soraka^d^mit  bdtleidet  hait 
>^f — Trotzig  pflegte  di&fer  Schach  zu  fagen:  Ick 
y,bin  der  Merr  und  fferrfchet  aller  Menfcken!''  Diefe 
Worte  isdedethoblte  Omar  m^hrefe  male,  ii|« 
dem  ^  mit  der  Stimme  immer  höher  and  hö^ev 
fiiegw 

Ab  Söraki  da«  fiebere  Geleit  dea  PropHettf  ^ 
erhalten  hatte »  kehrte  er  zurück  and  Iiefs  den  A« 
postei  Und  die  Sefnigen  ziehen/  Sorgfaltig  b^ 
Wahrteer  feitdem  die  ihm  gegebne  Schrift/  Und 
kelgte  de  niemand  eher,  ^la  nach  der  Schlacht  bei 
llonatki  and  der  Belagerang  von  Taief ;  und  da*  , 
mala  half  fieihnv  di$  Ueben  retten j.  ?^ie  wir  geh% 
tigoa  Ort»  fehen  werden. 


Ujitar 


2VO    -  , 

Unter  den  7bnierb*i«H  feiagthy  ^le  * ieh  Peo^ 
phete'n  und  Abu-Bekker  auf  der  Reife  begegiKteni 
wrd^uGh  folgendes  erzählt  a)  Sie  gingen  in  ei. 
jieh  Flecklen,  genannt  Dfchamaä,  tn  der  Landfchaft 
Ködaid,  einen  Nvtifferreidien  Ort,  und  kamen  vor 
das  Eielt  einer Ffau,  NamehsOtnm.Mabed,  dereti 
Eli^manh',  ein  Taimit,  .Sarsra  biefs^  Sie  hatte 
fich  gerade  Tn  iie  Thüre  iRres  Zeltes  gefetzt,,  unä 
traiJk  und  J^fs  mit  Vollen  Bacfken.  iSefe»  Weib 
baten  fiie,  ihnen  fii'r  Geld  nnd  gute  Worte,  FriichtÄ 
tnaFleifch'äbzaUffeb;  aberfie  wollte  nichts  her- 
geben;  glefchwohl  fingeti  fie  wirkiich  fdron  air, 
Mangel  zu  fuhteb.  Unterdefs  bemerkte  de^  Apos- 
teldureh  die  Ritzendes  Zeltes  ein  Sdiaaf,  das  äu;* 
feerft  mager  und  kraftlos  war ;  er  lockte  es^  zu 
fich,  ftreichelte/ihm  mft  feiner  gefegnete^  Hand 
fanft  aber: den  Euter,  und  pIoYzUch  vntfluöU  ihiA 
ein  VeicheVMrldiftrom.  Er  liiefs  eine  Schale  bria- 
gen,  fdllte  fife  und  reidire  fie  Omm.Msbed,  die  ile, 
mir  tiichts  dir  hichtr^  au^njnk;  gab  dämi  auch 
feinen  GefihrteA  daveti,  d?d  fich  dimijfc  Vollkönü 
inen  den  Dufft  läfcihteli^  und  trank  eniÄTcfh  felbit^ 
fo  viel  er  bedurfte«  Hierauf  füllte  er  die  Srfial« 
noch  einmal,  iiberliels  Üc  de^rFrau,  bezahlte  fie^ 
und  fetzte  feine  Reife  fort.  Da  der  Mäött  diefe« 
Welbeä  zu  Häufe  ka'ih  und  fcrfntir»  was  vorgefab 
,  len  fei,  lief  er  eilig  dem  Propheten  nacbufidgititi^ 
te  ah  ihnv 


Als  ße  nicht  nleibif  weit;  von  Bledinä  waren,  b) 
ftiefsen^fi^  9uf  einen  der  angefeh^nften  Herren,  des 

a)  Ebfuffefckam. 

b)  Dfchannäbii  S,  71. 


t:ber  dem  Apostel  ent|;e{;6n  kam,  begleitet  von 
«tnem  Haufen  von  ^ebtig'  RvfteM ,  lauter  Kerm 
trnppen,  läQter  Verwandte  vOn  ifim,  Gott  h^ 
kehrte  ihn;  indem  er  das  Bote  i  dfta  In  ihm  -S^ar>  ift 
Gutes  vt&rwindtfltt ;  et  legfe  das  Bekentliis  des  U» 
HoA  in  die  Haade  des  Apostels ;  Teine  gan2e  Faliiii 
fie  tJrat  e^  auch ,  und  öhn^  'den  gertngften  Wider« 
ftand  teiftetert  fie  dem  Propheten  ii'üttes  den  Eii 
4et  Tt^oe  und  des  G^iorfiims^ 

*  Am  itffderh  Möi^en  fagte  fioVai^at  i,A^Ä*l, 
feötte«  1  du  wirft  iezfa  deinen  Einziig  in  MedhiA 
•tiicht  öh«e  eitre  Stamlarte  halten  /  die  vor  dir  hfcr- 
Iretragen  wird?^*  «^  tont  diefen  Worten  «nlfaltetA 
^  fbgleic*  feinen  Turban ,  befeftigte  ihn  ab  eitt* 
§ahn%  aber  eine  Lanze>  md  inarfcbirte  damit  vof 
flem  Apostel  *er>  *is  fie  in  Mediök  ifringeasogea 
Värem 

Der  Prophet  miichte  jcdöcli  wft  \dch  1h  ritfrtl 
Theken  Halt,  Reicher  Ktjta  hiefs  irtidVon  Nfedrn* 
bngefahY  «wei  Meiten  nordöstiidi  entfernt  lag,' 
hier  t^ii^te  er  bei  Kafthtim>  de^  Sohn  Hadatniein. 
Er  kÄtt  g^gen  Mittag,  tih  12.  des  Monats,  welcheA 
taali  dÄi  erfte«  Rabi  nennt,  .*n  eitiem  Mofidtagevo^ 
tlieb  "dafelbst  Ws  den  Domierftag ;  Mi  legte  hlei^ 
tioch  itä  Tage  feiner  Aiikntifti  den  Gruifd  zu  et 
Wer  Mofthevj  genannt  Al-Takwa,  d.  l  Tempel  der 
iTSmmigkeit.  a)  $ie  wütde  von  den  AlWüit;ett 
«[ebaiiet^  die>  aisdas  Werk  vollendet  ^arjPnach 

T  i  Me-, 


a)  Kcr.  SuK9:  ^*  »*» 


lAedfifift  Jetten  \silddeti  Äpoirte}  e1nlitd«jl,  fei|''(ji» 
l^t  darion^u  verrichten  —  was  er  detiti  au'ch^gef 
thtti  haty  }i(^t  wit  noien  höreo  werden*  a) 

f  ''■..'        .  /   ..      .  

Während  feines  Anfehthalt«  zu  iCobä  bekiifh^ 
der  Prophet  einen  Profelyten>  deflen  Nattie  und^ 
Ruf  feitdem  unter  den  Mohammedanern  (ehr  groik 
gewefen  find;  auch  ist  er  den  Christen  nidit  unbe« 
kannt  geblte'ben.  Ois  ^ar  der  berühmte  Solimaii 
Al-FarS,  d.  i.  6et  Perfer.  Hier  ist  fdne  GefcWch^ 
te^  to  wie  er  fie  felbst  in'einer  UeberliefernnC^  bei 
Ebn-Ifchfiky  erzählt  hat  ») Ich  bin  tneineaBefkom> 
iifnetiB  ei)i  Perfeir  und  aus  der  Stadt l^spafhah  gebün» 
«ilig.  Nein  Vater  war  Dekan  -^  oder  Befehlshaber 
f»der  Burg). und  ich  beftr^bte  mith,  ihm  a)fr  ein 
liWohlgexognes  Kind>  In  Allem  geh'drfam  zu  feilt 
^JLio^  Tages,  als  er  mich  nach  ileierem  Schlofft 
i^fandte^  kam  ich  vor  tiAer  Chrisleukirche  vorbei^ 
^und  da  ich  fie  ihre  Lieber  fingen  härte»  reizte 
^oiicb.  die  I«^eägie)r;  hineinzugehen.  Da  ward  ich 
^^von  ihrer  Andacht  fö. gerührt,  izC$  idh  eine  beftr« 
l^ge  Neigung  fühltet  in  ihreri  Oräeh  tu  treten.  Ich 
fobegab  mich  nachher  auf  Reifen  und  befu'chtd  Kloe»' 
„ftcr  für  Klofter^  um  tnlA  mit  den  {rSthini^'n  und 
^gelebrteften  chriftliehen  Manchen  zu  unterhalte!^ 
i^Zuletzt,  als  ich  ins  Klofter  Aihuria  kain,  traf  ich 
^•inen  febr  alten  Mö«^h  «b,  der  feiueth  £ude  nahö 
^waf.  Zlsdiefemiai^e  fcb:  Metn  Vat'i^ri  weci 
^wirftda  micb  duir<^h  dein  Teilament  empfehlen? 
^«^and'wjls  rathft^ü  Mr,  fuf  ni^ine  Seligkeit  ZU 
i^thon?  -^  ^Mein  Sohn,  erwiedetie  er,  tb  viel 
iv&ch  V«Ms>  fo  itk  gegMWartiK  ein.  MauÄ  in  det 


0)  f.  Dfikahnabi,  ;$.  2<4k 


^Wi^l»,,  4ep  4wit  Stifter  nnft^r  Religlim.  gl^iciit«: 
,^t)en  mq&t  du,  »uffin^eix.  Denn  die  Zeit  d.er  Ao« 
^ktini^<es  ^rpphcten,  der  mit  der  Religion.  |jbr«« 
„bims  gefai^dt  werden  Coli,  isi.t  eingetreten^  wA, 
^in.  Afabieo  fall  er  errcheipen.  Er  trügt  »wifchen. 
„ leinen  Sphulterndfts Siegel  dec  WeilTagung»  Weo» 
^du  bis.  zu,  diefi^m  lAnde  kommen  kaonft»  fo  tfau^ 
«es,** 


«jKaom  hatte  er  dlefe  Worte.  geQ)rocbe»».  To 
^ftarb  ^r.  Ich  machte  mich  alHo  auf  den  W^g». 
y^reirte  durch  Syrien  durch  >  und  kam  uuNveitMe^ 
^dina  in  einem  Orte,  Namens  Koka,  an.»  wo.  der 
„Prodhet  fo.  eben  vpn  Mtekka  angelangt  war«  Ich 
i^ruwe  ihn,  und  fchritt  dai^auf  immer  hinter  ihm 
^er,.  cth  ich  das  Siegel  nicht  (ehen  könnte»  wo« 
^von  mir  mein  Lehrer  ge&gt  hattf.  Da  er  mich 
j^,nun  fo  nm  fich  herumdrehen  (kh,  merkte  der  A« 
^»po&t-el  meine  Ahficht  und  liefs  den  Mantel  hinten 
^ab  faUeKi;  ich  fah  das  Siegel  der  WeiiTagung  und 
»»erkannte  ihnj**. 


Die  Austeger  des  Kortns  opiehieA«  diefer  SolU 
fn.^Q,  fei  der  Biann,  VQxi  dem.  io,  der  fechaehnten 
Suregeftgt  ^*itd,  man  ha)>e  den  Verds^cht,  dafii 
0ch  Moha.fiimed  hei  Verfertigung  feines  Korans 
yon  Itmen  helfen  laQe«  Denn  daheifi  e«  unter 4m« 
dern i  f»WiK  willen  wohl,  dafs  die  Abgätter  fpre- 
^chen :  Traun !  eingewifTerlM^nn  gibt  ihm  den  Un« 
^^terricht.  Altein  de^  JMannes  Si)r«iehe »  den  fie 
^»mein^n»  ist  Perferfpra^he ;  des  Korai^  aber  reitf 
,.Arabifch>^  -  M.an  verfichert,  er  fei  in  der  Stadt 
Üadajji  ge^CM'ben »  der  damMi^en  Hauptftadt  Per« 
flens,  tttier  v^eUha  Uii^  Oo^ar^   ^m  jf.  Jahre  der 

*  Hei 


/" 


Hedfbhrt  snm  StatthaMr  g'efezt  katte^  —  lF»I»rl- 
geos  mufs  tnao  diefen  SoHman,  den  Perfrr«  nicl^^ 
mit  einem  undetQ  berShpilei^  Profi^lyten ,  Naaien% 
AMotlabjt   Sobti  Salams,  einem  Ju.den  verwech^ 

iirerdem 


^^ben 


lieben  Mohammeds. 
Drittes  B^uch. 


Leben  Mohammeds. 
PrUJ«s  Buch. 

Crftes  Kapitel. 

Efnzug  äis  Prophüen  in  Midm($.  '  jSr  hm^ 
ßch  dajelbst  ein  Haus,  heirathet  Aiefcka,  und 
ßiflei  eine  Bruderfchaft  der  MuftÜmSw^K 

^obal4  die  Akdioäer  erf&bren  hatten^  der  Apostel 
liabe  Mdtka  veriaflenji  verfaQfnten  Ae  keiu^n  Mon^ 
^CB«  kattlenvcia  vor  die  Stadt  ^u  gehen ,  ui^  ihi\ 
na  empfangen ;  und  erft  am  Qiäteften  Abend  zpgei\ 
^^  fic)i  zurock«  ländlich,  am  f  reitage,  den  fech- 
asetioten  des  Monats i  war  ein  Jade  auf  die  Höhe 
.  eines  Turms  der  Stadt  geftiegen  und  fab  den  A« 
poat^i  mit  f<?inen  Begleitern  im  langfamen  Schritte 
Beb  ni^en.  Er  konnte  Ach.  nicht  halten,  aus  allen 
Kiifteiijso  fchreien^  »»Bürger!  Borger!  feht,  d4 
komiBt  euer  Gluck  nadHeil!"  ~  Augenblicklich 
ftromten  die  Einwohner  Medinas,  wohl  fünfliun-^ 
^er^^zom  Thore  hinaus.« 

Wirklich  war  der  Apostel  am  frübeften  Morf». 
gen  von  Koba  abgegangen*      Je^  begegneten  fie 
ihfli{  er  kam  fiiibef  unter  einer  Art  yoa  Sonnen«» 
-     •  fchirm^     i 


Ä9«l    . 

iTcliirni,  ans  Ptlmrasveigeft  j[;9tiucht»  ABn.Bekk» 
fiti  d^r.  Seite*  Weil  »bjer  die  meiftet^Aofarea  den 
Prophet^  poch,  nie  gefehen  hatten,  ib  glaubten 
iie,  AKH-Bekker  fifi  w;  und  wünfcbten  ihm  Gla<?k 
ZVL  feiner  Ankunft.  AbiKBekker  trat  ^is  d^m  Son« 
nen&bicm  vor  uxid. empfing  fie  mit  viekr  Höflich. 
kett.  Wahrend  diefer  Zeit  hielt  fich  der  Prophet 
y  hinten,  fm  Schirm,  gus  ftiU;.  da  fich  aberder  Schatz 
ten  vQn  feinem  Kopf  weggezogen  hatte  und  Abu* 
Bekker»  um  ihn  vor  der  Sonnengluth  zu  fiebern^ 
feinen,  Mantel  über  Ihn  zog ,  fo  erkannte  das  Volk 
(einen  Irthum  and  unterfchied  den  Prophetea 
^eutli^h. 

Als  er  in  dem  fo  benannten  thfm  Tliale,  dem 
entfernteften  Quartiw  von  Medina,  einer,  ^rt  von 
Vorftadt,  angekommen  war»  machte  der 'Apostel 
Halt,  um-miUeu  in.  depi  Vo^ksJba.uf^p  fein  Gebatzu 
thun;  dis  ist  die  erfte  Verfammlung  (n  Medina,^  in 
welcher  er  gebätet  hat.  Die.Einvyohner  desQoaJrJr 
tiers  baten  rhn  um  dieEhre^  bei  ihnen  abznfteigen^ 
,,fie  wären ,  fagten  fle ,  eine  vornehme  und  viek.. 
vermögende  FamiUe;/-^  u^nd  damit  griffen  fie  fcfa^ia 
dem^KameeHn  die  ZugeK  AUein  der  Pi;ophelrieFi 
,,Platz  genucht^  lafat's  Kameet  ducch!-  es.  hat 
^.Mukken  ^  ist  fehr  hitzig  und  f<pbwer  zuregieren.  *4 
So  zog  er  weiter. 

Er  ritt  noch  durch  einige  andepeStämme,  ^ei\ 
^heficKaHe  beeifeiten»  ihm  da ffelbe  Kompliment 
2a  inachen;  er  aber  gab  aUed  diefelbe  Antwotrt; 
bis  er  dem  Haufe  der-  Kinder  Maleks  gegen,  übet  ' 
kam.  Hier  blieb,  das  Ka^neet  auf  einmai'  ftehn# 
sah^ite  feine  Hitze  uud  fiel  auf  die  Kniee,  gerade 
an  dem  Orte,  viro  Ae  Pforte  dergtofseaMofchee 
^es  Apostels  fein  foUte.  Das.  war  damals  ein  SjNitH 
ßyr^i  JängUngeu  g«faöri{^,  die.  noeh^  uoteir'  eiaria 


P^MOmA,  dem  Matdb»  ft«ttd#n^  ji»eb«BiAevn  wa^ 
fm  €8  Kipder  Madfehars,  un4  der  Ort  felbst  einß 
Veidnifch^  Grafeftätte,  wohin  überdis  aua  de^  S^t 
»iUrieiUnreiiMgVeit  hiag«fi*rt  wi^rde- 

EtWM  v^ifc^r  hin  ^ar4  df^r  Pj«aph^t  vqä  Abön 
Aiab  hewUlkonunt;  diefer  trug  Sorge  für  das  Ge. 
päeice,  Befc  die  KaüWele  iu  feinen  StaH  ztehei^ 
Spd  nah»  den  Propheten.  \n  ftiuem  Haufe  auf,  Def 
Af>ostel  wohnte  bi^r  (alange,  biscrfeUeMpCcbee» 
pebsl  einer  Gaftwohnur«  t«?  fich  felbst ,  erbauet 
liatte.  Abtt-Aiab.  liefs  ihm  die  Walü  zwifclien  den\ 
ch^rn  und  untern  Sto^k ;  und.  ej:  wählte  d^a  unte- 
re;  ♦»weil  dis^  Cigte  er,  bequemer  fein  wird  fowoh^ 
für  VHS  feibat ,  aU  W^b  fa^  dÄ«  Gä4e»  die  i^is  k^ 
fßch^u,  wollen/*: 

Sobald  der  Aposijel  b^t  Ahu*  Ahili  eingczogeia 
var,  a)  erkundigte  er  fich ,  w^ip.  d«r  &tali  gehp- 
re^  vor  dem  fein  Kameel  niedergekniet  fei?  — 
llo^uHii  der  sugegei^  war,  «rwiedett^;  0^eim 
Waifen„  Der-  Prophet  liefs  fie  kpjmoien,  erkläifto 
UiBeft,  dafii  er  die  Abßcht  habe,  auf  il?reni  Grund 
Dod  Rodeipeine  Mpfchee  zp  baneu^  und  |.arn  mi^ 
ihnen  über  den  Preis  des  Stalles  über^in.  Si^  fa|?- 
te^  zwv:  ,,tAppi?tel  GottesJ.  wii^  treten  ihn  dir  als 
^in  Gefch^ti>  ab.**  Der  Prophet  wollte  ihn  aber 
keinesweges  gefchenkt  haben,  un4  Abu,Bjkker 
hesiddte  vm^  von  (ei^^e^a  Qeld#. 

Sogleich  gab.  der  Prophet  die  nö^hiKen  Qefeh^ 
le,  dieMofehee  zub»».»;  ijind.  i;in^  das  Werk  di^rpH 
fein  Beifpiel  ?^n  fördern r  legte  «r  felbst  Hand  an 
lind  half  mit  »rheitw.  Eine»  d^r  Gläubigen  fahes 
^Ml4.  konnte  ftch  laicht  entltalten,  äu  fagen:  i^Wenn 

4ec 


Sö4 

der  Pf OKphefr  Mhst  mit-  ft)  vielem  Eifer  «fbeiteti^ 
Wa^w(iF<ie  man  von  unlrer  Arbeit  denken,  wenn 
wir  müftig  blieben  ?  **  -—  wprauf  der  Prophet  er* 
wiederte.;  „Wer an  öieTem  Werke  arbeilet,  bauet 
fär  daa  ewige  Leben.  O  Gott,  i^ew^ife  Gnade  den 
An.r9ren  nndMabadfcheren!'<  *) 

Der  Prophet  vw^^Hte  ip  dem  Hanfe  dea  Abu- 
Aiii^  vou  dem  Monat»  get^annt  der  erfle  ttabi^  big 
asnm  näcbften  Monat  SaUf»  4  t  elf  Monat»  nach 
deren  Verlauf  ^feine  Mofehee,  ftin  eignes  Haus, 
und  nocb  zwei  andr&  daran,  ftofiende  Hiufer»  in 
welchen  feine  Weib.er  AiefcHa  und  Sawda  wohnen 
foHten^  aufgebauet  waren« .  Denn  man.  mur«  be- 
merken,, wenn,  der  Prophet  eine  Frau  na^hm,  fo 
bauete  er  ihr  gewöhnlich  ein  befonderes  Haus;  fo 
dafa  man  deren  in,  der  Folge  9  zählte,  f ämtlich  auf 
der  westlicben  Seite  der  Moichee,  in  wfl<;lic  ^in 
jedes  feirien  befördern  £ingang  hatte. 

''  t 

Der  Apo.stel  hafct^  fich  ijjit  Äi.efip|#^^r  Toch- 
ter Ai>u.ßekker8»  (phon  in  ihrem/li«bfti^n  Jahre  - 
veribbt ;  aber  er  vollzQ^g  die  H^irath  erft  zwei  Jahr 
fp'ater,  acht  Monat  nach'  feiner  Ankunft  in  Medtna« 
iSawda  9her  hatte  er  bald  nach  dem  Tode  der  Ka« 
d^dfcha  {genommen  1^  wie  Mfir  (chojci  oben  erwühat 

,  /  ^  Da  alle*  fartig^ebaeet  war  ,T>e30g  *en  Apos^ 
t^l  feine  eigne  Wohnung;  hier  hatte  et?  beftan4ig 
»ahlreichen  Befuch-von  den  neuen  Profelyten,  die. 
liaufenweis  zu  ihm.  käme?,  lun  den  Islam  anzu- 
nehmen. In  dteftim  neuen  Kaufe ,^  das  fich  an  die 
'     Mofiphee  anfdilo(^,  fuchte  er  die  bei4^  Klaffen  der 

^)  i\  L  den  Anhängern  Rffohavmeds  aus  Midina^ 
und  den  AnsgewanAerien  aus  Mekka.     ' 


VniL^älinShne^  titmlic^  die  Mdbadfcliefefi,  o^rdi« 
Apsgewanderten  Mekkaner,  und  dieAnfareä  ode¥ 
ttie  treuglaubigen  Medtnaer,  zn  vereinigen  und 
noch  fefter  an  feine  Sache  zu  knüpfen ,  und  ftiftete  n 
in  dieftr  Abficbt  unter  ihneii  erne/  Briiderfchafi. 
Die  vorneHmffe  Satzung  diefer  GefelUch&(t  war: 
däfs  fie  £c.h  einander  tncht  hur  als  BÜÜder  behand(Um 
fonderti  atichg^genfeitigah  Bruder  liebiH  foflteo.f 
Er  ftellte  detn'ktach  ^'^ei  lind  ^wei  beißimmeii»  utt^ 
•beii  fö  Viele  fftiiderpaare  daraus  zti  ma^cheh;  fdU 
gende  find  ^aVon  die  Vörnehcnften :  ( —  ich  nenne 
jedesmal  erft  den  Mekkaner  und  dann  deh  Med!»  - 
«aer:  —  )  Abu-Bekkernnd  Haredfcha —  Abu -CK  . 
baida  und  Saad,  Moaidha  Sohu  ^  Omar  ui^d  Othati 
B^  Abdol-Rahtfiah  utd  Saad>  A^-Rabis  Sohn  — 
'Othtnan  und  Aws  —  Tellia  und  Kaab  ^$aid  un4 
'DfrbiK 

'^6  fuhr  de>  Prbphfct  ?ort>  fie  alle  zÄ  paäfen> 
Wa  Zuletzt  Ali  allein  übrig  blieb,  und  da  niemand 
%eitef  da  war,  der  ihm  zuth  Bruder  aifgewiefeit 
Verden  konnte,  fo  rief  er':  „Aber  ich.  Apostel'Göt* 
W!  foll  tchdcnti  keinen  Bruder  haben  V^'  Da  eV- 
IgrifiTibn  der  Apostel  bei  der  Hand  und  fagte  :  ,Jch 
telbst^  i^ch  will  dein  Bruder  felA«  ich  wilis  in  diefer 
Welt  Qlftd  einft  im  andern  Lehen  fein.'*  Ali  gbübt 
leScb  duircli  diefeh  Nämen  fo  geehrt^  dafs  et  irt 
}itt  Folge,  als  er  fchon  Kaife'r  war^  in  einer  Pte* 
dig't^  die  er  in  det  Molche«  tu  Kufa  hielt,  laut  Von 
der  Kanzel  herabrief:  ^.Ich  bin  dev  Kaeöbt  Qottea 
ttjDd  defr  Bruder  Von  Gottes  Apostel!'* 

i)  Abutfeda,  Ä  JJ*  Djfckafk;  Ä  ^f.  bn  ä^  ä^  iet 
AdfiAra, 

^     «     >■■  ■  r  1       fi  !■  ■  I  ' 

-    .    2wei. 


IM 


« 


Zweites  J^apIteK 
¥)er  Prophet  Gotfes  tr^eift,  zum  t^^ÜHIkill^ 


tn.cJie  i^Iitte  ä)  deftelberi  MöoaVs  Sa6ir%  liü  Ani 
lange  des  zwölften  Mcmits  feiler  Artwefentett  ZVL 
Medjfta,  begab  Bch  der  Apostel  ins  Feld^.  uih  glsgeH 
ai^  Kbrei feinten  den  Jieijig^  Krieg  zn  fuhren ;  nfichi 
deni  er  vorher  äeh  Saad,  Abads^s  ,Sohii,  des  Gha« 
iredfcBilien ,  ^en  achten  der  zwölf  erwähitön  Voit 
flehet-  der  Anfareni  iafeinem  Stellvertreter  in  Mei 
dina  Ernannt  hatte.  Mit  <?inem  rruppenköjcps  mati" 
ichirle.'er  bis  an  deti  Fleckfeu  Ah^a^.  ungiefähr  auf 
halben  Wege  zwifcheA  Medina  und  Mekka;  aber 
die  Damriten»'  die  Einwohner  dv8,Orts,  baten  unl 
Frieden  und  er  bewilligte  ihn.  Weil  er  alfo  kelL ' 
hert  Feind  aliträfi  to  köhrte  fe'r  nach  Medina  zu* 
i-iick»  wo  er  hoch  vot  Knde  de^  Motiats  ankam f 
^r  bracht^  ihti  vdÜehds  in  Äuhe  tu,,  fö  wi^  auch 
den  näcbfteh  MOnät^  den  erften  Rabi> 

tili  AhFatigi^  des  zwelitetl  ^abi  Sandte  iie'r  Proi 
btiet  den  Obaida  ^  Mit  60  oder  so  Reutern;  läütei^ 
Möhadfcheten^  ins  Feld;  diis  war  die^rÖe  Fahne^' 
die  er  jemand  übert)*ageh  hak.  dbaida  fet2te  lieh 
in  Marfch  Und  kam  an  das  Watifer  KainOtoUHairaa 
!tt  der  Prbvinis  Hedfchas^  Wo  er  auf  eiheh  Haufen 
Koreifehibn  fttefs^  aber  auibh  hier  kam  es  nichb 
znui  Schlagen;  aufser  dais  Siäad^  Aba.  Wakkat 
SoHto)  einen  Pfeil  abdruckte,  Uhd  damit  eineik  Voii 
den  Feinden  diitchbahrtG;  dis  war  der  erfte  PfeiU 
der  ^eit  dem  Ürfptünge  des  IsUms  voim  fii>g^n  flo^/ 

Da 


f  ^1 

)Mt  dte  Heiden  ^ImMen»  tltifii  th>  Mofühnihiner 
von  einer  ftarkern  Anz^ahl  ante/ilatzt  wurden  ^  (o 
%SLm  Schrecken  nnteryfie  und  fieergriiTen  eilends 
die  Flacht;  tu  gleicher  Zeit  tfahmfen  ein  Paafr  Mn* 
f  ulmäntier>  die  bei  ihnen  waren , .  die  Geiegenheifc 
Vahr,  ^gin^en  dorch  und  fchlöflVn  fich  flin  div  Glair*/ 
bigen  Kn ;  diefe  erften  tJeiberläufer  faeifteii  AI  •  Mflk> 
"dar  and  Otba.  % 

Nicht  knge  darauf  ftndte  d*  At)65telHafmfsk>» 
feineh  XJbeim»  'mit  )o  Reiterp.,JanterM6hif drehen 
rtOp  nach  <fer  S^ekuste.  Biefe  kamen  in  eitle  waU' 
4ige  ^eg^nd  und  fiie&eii  iaaf  'einen  .Trupp  Von  gö 
Uekktnetn  zu  Pferde.  Als  fie  tfbet  fchon  'händige* 
.mein  werdet»  .'Sollten ,  fchhig  fich  Mftdfcha  injr' 
Mittel  nnd-nöthigte  üe,  frieden  zn  machen^nnd 
fich  gegenfeitige  Treue  'zu  Veriprecfaeir«  So  tr^itnw 
ten  Se  fich  ohne  Sdiweft^eicb. 

in  ^etn  Moniit  d^a  efften  DfchofiMla  Iffhieb^e^ 
Apostel  Nachrrcht  von  dein  Marfch  einer  Karawa;» 
jie  Kbreifchften  von  i<<ao  KÄmeeleii  tinter.  Bedek^ 
'  käi*g  Van'2oöM*nn,/"tind  befdilofs,  fie  beimOnrchi 
^ug^  anzugreifen. .  Nachdem  er  de'^nfi  Al-Thaiub  za 
ifcineiiVer^'eTer  {LieuteliafltJ  ifl  Medina  befteilt 
hatte,  maffchnte  er  mitvoo  Mann  Kefntfnppen  bis 
toach  Banratv  s'm  Faft^  des  Ber^^es  Radwa  >  fiebeft 
Staiäenen  von  der  S«;ää't.  Uöch  Äa  fich  kein  FernA 
fehen  liefs,  ke)>rte  er  nnv^richteter  Sä(äe  'WJeÄr 
ä^urufük.  ---  Auf  eiifeh  abnlii^en  ßerfcht,  dafe  ei» 
sie  aindere  Karawane  unter  Abu.  Sofian«  Anfüi^ung 
Von  BJekiii  Tiach.  Syrien  ziehe,  lieft  der  Apostel 
den  AfUtJia  Sjum  Verwefer  Zurück  und  hiarrchirt^ 
jnit  feineh  Truppön  nach  Afchirfc  im  Thal  Janbaöj 
Allein  da  er  der  Karawane  über  einen  Mona^  lang 
vergeblich  aufgelauert  hatte,  Tab  er  fithgen'öfhigt^ 
tlii verrichteter  $sfche  Üeimzvikeiiteii»    iMels  zwang 


und  ih  Ozinril^n  f^teti  gat  für  fie. 

Wahrend  fi#b  der  Prophet  in  diefen  Gegeb^eil 
Mfbieft,  trug  firh  el^tn  SonderWres  20,  dat 
Dfchanoabi  alg  eine  Probe  von  Mohainmeds  ))roi 
pbetirchem  iGebt  Anfuhrt  ä)  -Ali  und  Amair  Hat^ 
ten  fich  in  di^  Gefellfirhaft  de^  Modiedrcbiten  ge» 
inifcbt  und  wohnteh  elneih  heidnischen  Opfef  bei» 
das  diefe  an  eiftet.Qtrelle.brRtliten;  Und  hachdent 
fie  fich  mit  Ih^ien  der  S<^hwelgerei  ub^rlaiTen  hatl 
ten>  Tchliiefen  fie  dafelbst  %in  Und  befhdelten  fieh 
toit  4er  Afche  des  Göts^enopfera.  ,  Dft  fie^der  Pro» 
bhet  in  diefem  Zuftande  erblickte^  fprach  er  im  hiafe 
tigfhen  Unwillen  t  ,^lhr  VeHientet»  dafa  ich  'eueh 
Hie  Beine  abhauen  liers,  alä  den  verWorfenften 
MeniVhen.''  Plötzlic^h  fahrekk  fie  aUd  deüi  ScMafd 
tind  riefend  „Gott  beWahte>  lieber  Apioetel!  ^ä^ 
«/  vcrfetztte  det  Apostel»  indem  ef  fith  ah  Ali 
«sandte,  b)  d&,  welekj^'^^t  KaiheitfitAedts  Propkt. 
im  Saleh  nlle  Beine  bitäeh,  war  roth^  kndrfiO^  üffHi 
tinfifein,  der  dtck^  0  Ati/fthlagen  witd!  äei  dlePeti 
Worten  ftreckte  er  die  Hand  ttabh  der  Stirb  aiisi 
Und  indem  er  ibft  beim  Backenbart  atafatstl^,  Uhf 
er  fort:  fö  rolh,  daß  atie;s  dis  voll  Bluts  ist.  Seit 
der  Zeit  nanUte  ef  ihn  eui^reilen  AH  -  Kor<m^  deh 
trebörnten,  det  ein  Hof n  auf  der  Stirn  trägt.  Und 
in  der  Tbat  Viratd  AU  in  der  Folge  zu  Kufa  in  dei^ 
^ofcbee  von  Abdol-  Rahmen  durch  einen  Sühlag 
tuf  die  Stif n  ermordet,  c)  Er  fta^b  daTon  drei 
Tage  nachher  i  der  M eucbeltnördef  iaber  ward  ^r^ 
ritten^  und»  nachdem  tUaU  ihm  2ange,  Hinde  und 
üdie  abgefehnitten»  lebendig  verbrannt»  — -   tJn«> 

tex^ 

b)  Koran  Sur^'yi  ^t,  —.  tti  ^%  — >lt  i|t 
r)  Elmaüfh  &  49* 


c 


\etie(k  hftt¥e  ief  A))OtfUi  i^fk  SAtii  tiA  eIWi  go 
{(eiterh  abgefchickt;  diei^r  rückte  zwar  bis  Dfcho- 
ijar  in  HedTchäs  vor,  kam  aber  Wieder  ^uräck»  oh« 
iie  eioete  F^ind  angetrafien  sii  habeo; 

•  *  •     ' 

katftn  war  der  Apostel  Von  feinem  Zag«  nach 
AÄrBirä  wieder  zn  Haufe,  fö  erfuhr  er,  dafs  Karze^  ' 
•ider  Feiint,  an  def  Spitze  leineir  Partei  Ko)*eifcbiteii 
"das  tiind  bis  an  die  Thore  voti  Medina  verheert 
liabe.  Scbtiell  rückte  ^  ans*,  um  ihn  eu  vef£rek 
f>en,  und  verfolgte  ihn  bis  Ina  Thal  S^k>)Kran  in  dem 
tja1)iet  ßeder;  doch  Karze  rettete  fich  durch  die 
¥JtO:cht,  und  der  fropchet  kehrte  utm 

Hierauf  fdiickte  der  Apostel  den  AbdoUahi 
jnTt  acht  Mohädfcheren  ab  \ind  gab  ihm  den  A^^ 
trag^  bis  nadi  Nakla,  eiwer Stadt zwifchen  ALTajef 
tind  M^kka  z^  gehn;  Posten  däfelb&t  zo  falTen  und 
auf  die  Koteiftifriten  )ind  ihr*  Bewegungen  Arht , 
Sbu  gebei^*  Als  fit^  aut  diefer  Sendting  waren,  kani  ' 
i^ine  Karfl(wane  kOreffcheY  Kaufleute»,  beladen  nilt 
Roünehund  andern  friärchten ,  auch  reichen  Wa- 
ren, unter  Anfuhrung  des  'Ebnol .  Hadratha.  Sit 
fielen  über  fie  her»  trieben  die  Bedeckungen  die 
Flucht >  t6dteten  einen  Manntind  Mhnieii  s^«l 
tadere  gefangen,  von  Weichen  der  eine  Nifir  hiefs« 
Sie  maditen  lieh  darauf  Meister  Von  der  Beute  und 
teilten  fie  in  fünf  Porxionen,  wovon  eine  für  den 
jApostel  bei  Seite  gelegt  ward»  obgieicfa  daa  Qefetit 
Harftber  noch  nicht  gegeben  wah 

AÜeinv  t^a  diefer  Angriff  ürtd  äiefe  Plündrung 
,  im  Xlonat  Redfcheb  t  einem  der  vier  heiligen  Mo« 
natCy  getehibf  in  welchen  e*  feit  ewigen  Zeiten 
verboten  Wi^*,  irgend  ein§  felhdliche  Handln  Dg  au 
«begehen;  fo  fuhr  fie  deir  Apostel  bei  ihrer  Rück« 
kehf  SU Medina alfoaB:   JTrr  kat  $uch befahlen,  in 


10« 

finem  der  heiligm^  Monate  Kfifg  x^  fuhrm  f  Er  Wlbi» 

Serte  lieh  fchlechterdings,  von  feinem  Anteile  an  ' 
^r  Beute  etwas  2U  nehmen«.  Da  ihnen  zu  gleU 
eher  2^it  auch  die  übrigen  Mufülmänner  die  grn« 
fiie  Gottlofigiceit  vorwarfen»  die  fie  begangen' hat* 
teUf  (o  geriethen  fie'  darober  in. eine. folche  Verwir« 
rung  i^nd  Schaanii  d«fs  fie  vot  Kummer  fchier  ge« 
Sorben  waren.  .Damals  iiefs  Gott  folgende»  aiv 
feinen  Apostel  gfericbtete  Worte  vom  Himnrel  fteU 
gen:  a^  „Sie  werden  dich  befragen  vom  heirgen  . 
nM'ondf  in  dems  zu  kämpfen  unerlaubt  fei.  öib 
iidiefe' Antwort :  Wohl  ists  Sunde,  in  einem  folchea 
jyMonat  kriegen;  doch  den  Weg  dcis Höchsten  und 
,^(binen  Fortgang  .ftörenVitn  Unglauben  ftolz  beu 
lybarren»  deni^  Diener  Gottes  Zutritt  zur  Mofchee^ 
^um  heirgen  Haufe  Mel^kas  v^ehreui  ihn  aus  der 
'^Stadt  vertreiben  mit  all  den  Seinen  -*>  das  ist  vor 
„Gott  weit  gröfsre  Siinde."  — r  Diefer  Verfikel 
dies  Korans  kam  gerade  zu  rechter  Zeit  und  zen»^ 
ftreuete  bald  alle  Traurigkeit  ihres' Herzens,  und 
alle.  Zweifel  ihres  ängftlichen  GewifTens;  ja  der  A» 

Jostel  felbst  Iiefs  ficb  gefallen,,    feinea  Anteil  vo^ 
er  Beute  anzunehmen, 

m)  ÄTi  t.  V.  2174 


'i 


Prit. 


1^7 


Drittes  Kapitel. 

Dir  Prophet  rietet  flfc»  Dimfi  und  die  keiti» 
gen  Gebräuihi  der  neuen  Retiffon  ein. 

ANach  diefeÄ  ferfteti  ktiegerirctien  Verfuchen  ge* 
gen  die  KoreiA:hiten  \(^andteder  Prophet  alle  feine 
GedahK^n  auf  die  Einrichtung  des  Gotteadienatei 
Und  der  heiifgen  Gebräuche  feiner  neuen  Religion. 
Das  wicbtigfte  wart  eine  Weltgegend  zu  beftim« 
tnen»  nach  >velcher  fioh  die  Mufiilmiinner  beioiGe. 
bat  hinwenden  tollten;  das  ist  die  fogenaniite 
JCeblUf  ein  Wort,  das  iiberhai>pt  die  Richtung  nach 
einer  gewiflen  Gegend  bedeutet,  im  engern  Sinn 
•  aber  einen  beftitnniten  PanKt  pder  ein  Herligthum 
anzeigt,  nach  welchem  man  fich  bei  Verrichtung 
des  Gebäts  zu  wenden  pflegt.  Es  ward  alfo  fest 
gefetzt,  dafs  hinfort,  in  Welchem  Teile  der  Welt 
man  auch  fei,  diefe  Richtung  allemal  nach  derKaa» 
ba»  oder  dem  Tempel  von  Mekka  gefohehen  folfe* 
«^  nach  dem  ausdriicklicfaen  Gebot  im  Koran :  aX 

^lin  Bäten  wende  du  dein  Antlitz  ftäts 

^dem  Tempel  Haram  *)  zu,  und  wo  du  immer 

bist, 
i^nach  diefer  Seite  richte  deiuiäeficbt.*^ 

Diefer  Tempel  heist  die  Kaaba,  d.  i.  das  TiereckU 
ge  Gebibde.  «,Gott,  fpricht  der  Korart,  b)  hat 
„die  Ka^ba  geftiftet,  dafs  lie  eine  Stazion,  e\tx 
^Stskuiott  der  Me&fcben  fei,  *'   das  beisC  nach  dedi 

ü  a  Dfche* 

a)  Sur.  a,  V.  t^6.  ^ 

*)  d.  I.  dem  Heiilgen. 

t)  Sur.$.v.  io(.  -  .. 


30«  .    '        . 

iDfchdäloddih ,  ^v6fÄ^f  ihfe  gkwe^  Ri&H^n  lefit^, 
het,  6dcr  w^cl^es  der  emaigeGegenftand  ihrer  Re- 

»        • 
Vor  af^Ter^Zelt,  rtigt.Abul-Pea^,  ^ä)  vorrichte- 
ten die  Müftilroanner  zu  Mekka  und  zu  Medina, 
in  den  erften  achtzehn  Monalen  ihr  Gebät  mit  dem 
,    Geficht  nach^/e^uf&li^tn;  jel»  Veritidrung  gcfchah 
in  d^r  Mitte  des  Monats  Sd^abaiiw  —  tJm^ber  den 
Gnind  einer  fp   wichtigen  Verätfdrurtg  .  recht  zft 
yerftehefl,   muf^  tna^  wiflTen,   dafs  e«  im  Anfang 
'des  Islams  »och Iteitie  Kebla,  keinen  festen  Punkt 
gab  ^  wohin  fich  die  MufulmS^nner  lui  Bäten  gei 
wandt  hätten ;  einjeäer  wandte  ficb  nact  der  Sei* 
te,  die. ihm  gefiel;    wie  deutlich. aus  einer  Stelle  * 
dea 'Kärana  erhellte 

^,ber  Öat  Und  ^ll^eat  ist  Gottes !  tTeberaÜ, 
„wohin  ihr  fchauti  ist  Gottes  Angefleht.   ' 
„Denn  Gott  fit  unermefslicli  5  Gojttiieh't  AileV^ 

Ahtr;'  fert^em  der  Prtyphet  von  feineV  tiachtUchcri 
Reife  von  Jer\ifalem  ziiriicJcgekopi^en  war.  bei 
wog  ihn  die  Ehrfurcht  für  einen  fo  heiligea  Ort^ 
wo  er  raitdea  Propheten  gebätet  hätte,  ihn  «u  feii 
»er  Ijcebla  mn^utiehmen.  .Hierdurch  that  er  denn 
allerdings  etwas,  >das  den  Christen  bichtmi&faüenv 
de»  Jude«  mber  ungemein  gefallen  roufste.  Denik 
von  den  letztern  zog  er  manchen  in  feine  Sekte 
herüber;  uiid  andere^  die  nicht  gern  übergehen 
wollten,  geftand  er  die  Freiheit,  ihre  Religion  z^ 
bekennen ,  nebst  allerlei  Nvichtigeti  Vorrechten  2q> 
worüber  er  ihneh  eine  Urkunde  in  bester  FbrÄ 
•uafertigen  liefs.  Indefs,  da  er  (päterhin  ihre  Trerh 
lofigkeit  erfuhr,  ward  er  ihfonverföhnliciieir  Feind» 


y>9 

>»fe  wir  ln^diefef  ||«qz^  (KefchicKle  oft  genug  ft- 
heu  werden«  Und  aus  Hafs  gegen  dif  Volk  Dtthnx' 
^r  die  Veründrung  mit  d^r  fj^ehia  vor«  yon  we.l- 

^ber  wir  fprech^ru  -  ^ 

Man  muffte  diefe  Ver'dvdf nng  dnrch  eine  ^ott« 
liehe  Oifenbiirung  beftätigen.  Denn  die  Juden  ftg. 
^n.  zu  4«o  Mofülmannern ;  ,,UnQ-e  Kebia  iat  alter» 
fds  die  eurig«»  und  das  heilige  Haus  xu  Jerafklem 
ist  vortrefflicher,  als  eure.Raaba/^  —  „Umge* 
kehrt  i  yerfMsten  die  Ittafulmäpner»  an  Altecthum 
.  und  VortrefjQichkeit  geht  die  Kaaba  dem  Tempel 
'  xox^y  Um  atfo  dielen  Stjrei«  2o  etQt(bh«iden »  ftteg 
4^r  Vers  des  Korans  vom  Himmel,  welcher  befagt: 
^dafs  das  erfte  hcüUge  Haus«  das  den  Menfcb^^n  ge* 

feben  ist,,  das.  HauÄ  7A  ^Ms^K  &i  '^      B^kra  iat 
lekka.  »  ' 

Hieraufwar  die  Frage,  a)  aufweiche  Ai'l>^iind 
Weife  dieMufülmanner  zum  Gebät  berufen  werden 
ibilten.  Seijtdem  der  Prophet  zu  Medioa  ang^om* 
men  war,  verfammelte  lieh  das  Volk  bei  ihm.«  um 
an  den  vorgefchriebenen  Stunden  das  Gebät  zu 
'verrichten.  Anfaiigacdachte  derPrpphet,  d]a$yolk 
4arch  dea  Schall  ein^r  Trompete^  odeiiaacb  MM 
Uorns,  deflen  fich  die  Juden- oedienten,  zjuiammen 
20, berufen;  aÜeiodiefe  Weiiewar  aiclit  recht^nach 
ieiaem  Gefehmack  t^nd^er  ti^fs  daher,  eine  Klapper 
oder  Schnorre  machen,  dem  Inftrument  ähnUph 
4as  beiden  Chfisteo  innGehraucltwan 

.  Indefs,  auch  dis  Mittel  wollte  dem  Propheten 
j^icht-fagana  gQ^liea^  nnd^die  Sache  blieb  eine 
Zeitlang  u&ßntlirbi^d^a;  bia.Ab;]0UahiL  Zaids  Sohni 
^in  Anfar,  den  wahren  Gebrauch.^  das  Ge^al:  an;^u* 

^  •  fagen. 


gen,  in,  einem  Tranme  kennen  lernte.  ^  Er  kam 
im  Apostel  und  erzahlte  ihm  feinen  Traam :  ,»lch  * 
labe  iliiere  Nacht  im  Schlaf  eine  gewifle.  Perfoa 
frefeben » xlie  ein  doppeltes»  griinea  Ge\^and  on4  ^ 
in  der  Hand  eine  Klapper  trog.^  ,Da  ich  fie  be*  ^ 
nerkte»  fagte  ich  zumir  felbst: 

nAbdollahy  laAi  nns  diefe  Klapper  kaufen !  Je« 
»  Perfob  liatte  mich  fprecbeki  hören  und  fragte: 

»Was  woUteft  du  denn  damifc  machen?  ** 

lyDns  Volk  zum  Gebät  rufen ,  Tagte  ich.^ 

/ 

i^Nicht  doch !  verfetzte  jener;  \ph  will  euch 
ne  andre,  weit  beflere  Methode  lehren/* 

„Und  worinn  beftebt  diefe,  wenn  ich  bitten 
irf.« 

«jDarin,  erwiederte  er,  dafs  ihr  mit  lauter 
iihme  folgende  Formel  berfagt: 

„Gott  ist  grofsl  Gott  Ist  grofs!  —  Ich  bc. 
uge,  dafs  kein  andrer  Gott  ist,  als* Gott!  Ich 
zeuge,,  dafs  kein  andrfcr  Gott  ist,  als  Gott!  — 
b  bezeuge,  dafs  Mohammed  der  Apostel  Gottes 
Ich  bezeuge,  dafs  Uohammed  der  Apostet 
>tte8  ist!  —  Kommt  zum  Gebät!  Kommt  zum 
jbät!  —  Kommt  zum  Gottesdienst!  Kommtzum 
)ttesdienst!  Gott  ist  grofs !  Gott  ist  groft !  ^ 

„Wenn  es  des  Morgens  lst,*.fö  fetzt  hin«u: 
ten  ist  befler,  als  Schlafen  {  Biren  ist  befler  als 
hlafen,** 


Ab 


^ 


4tft  der  Apostel  i\^tetk  Bcncht'  angehSrt  h^X^ 
♦e^  rief  CT  nus:  „(fewifs,  das  ist  ein  wahrhafte! 
Seficbt,  wenn  es  Gotfes  Wohlgefalieu  iat!  So^eh 
itxxTx  gleich  ?u  BeUlx«^  und  lehre  ihn  die  Formel, 
damit  er  hipfort  da^^  Gebiet  ankündige*,  .'penn  ier 
hat  ^ine  ftar^er^  S^i^^wen  al^  di^/*  , 

Zti  derfelhen  ^^It,  ein  lahrui^d  fieben  Monat 
nach  der  H^dfchr«»  werden  auch  die  grofaeo  Fas- 
ten angeordnet«  die  in  den  Monat  Ramadhan  fal. 
len.  Sie  gehören  «n  dc4i  fünf  Havptttucken  des 
mohammedanirchen  Gefetzes»  und  werden  iai  Ko« 
ran  auf  folgende  Art  befohlen  \  b) 

„Gebo'ten  find  euph  Gläubigen  die  Fasten« 
,,Nne  euren  Ahnherrn'  fie  gebot-en  waren, 
yyden  ganzen  Monat  Ramadhah  hindurch, 
•    ;  yyWoripn  der  Kpirati  ran  dem  Hi^imel  kam«^ 

Auch  ward  das  Almofefi  beftimmt«  und  Yer# 
fchledene  Gefetze  über  erlaubte  und  unerlaubte 
Dinge,  iiber  PoUzcii  und  gute  Ordnung  gegeben. 

Im  Anfahg  des.  Monats  Raniadhan  c)  ehlichtd 
AH  die  Tochter  dea  Pro'phet^n  Fatm?;  die  Heirath 
vollzog  er  erft  im  Monat  Dhul-Hadfcha.  Die  Mit« 
gäbe  war  480  Drachmen ,  wovon  ein  Drittel  im 
haaren  Gelde,  ein  Drittel  ^n  Spezereiwaren  und 
Gerüchen  beftand,  undein  Drittel  auf  Brautfch muck 
und'Mobilien  verwandt  wurde  *--»  alles  nach  den 
«.Befehl  und  der  Anordnung  des  Propheten.  Nach 
einten  beftand  die  Mitgabe  in  a;wölfUn2euStrau(si 
federn.  ,  .       / 

Fatme 

aj  /.  OkUys  GefMchti  itr;,Saruzenen,  S.  jz^. 

b)  Sur.  2.  V.  14g.     ^     . 

c)  Dfchannabi  Ä  35^ 


Patme  w&r  danali  fo»feeli»  quA  ^n.lialW« 
Jahr,  andere  fagea,  aohtzebti  Jabr»  und  Ali,  Uilr 
Bräutigam  ein  und  zwanzig  Jahr  und  fiinf  Manat 
alt  Uni  die  Vortrefflichkeit  Fatmens  defto  heflet 
^u  ^x^ebetif  vprficherl;  ein  berühmler  Sqhriftfteller» 
a)  auf  die  Autorität  ei^er  Ueberli^frung  des.  £buv 
Abba^,  dafs  in 'der  Nacht,  da  der  Apostel  in  ietx 
liimniel  ftieg*  (aach  feiner  eignea  Erzählung)  ihn 
^er  Engel  Gabriel  ins  Paradies  geführt  und  voct 
den  allerkö^tiichften/ Flochten  habe  eiTe^'Uflen; 
9US  diefen  Habe  üch  in^  &in,en  Nieren  da^  Wafler  ^ 
(f^eivgt  ^  d^s.  Khadidfcha  enEipfiugf.  9is  ile  mit  Fat* 
me  fcbwanger  w^rd^*  „IJnd  daher  konunt  e^«.' 
pflegte  dpT  Prophet  zu  fagen ,  dafs  ich  allemal, 
vrem^ich  f2^me  kiiir<^t  dea  li^btÜcheix  Gerijich  der* 
Früchte  f^re»  ^e  ich  im  Paradies  gegeflen  hatte/^ 
•»  Verdrufsiich  indefs  ist  es«  dafs  fichdi^  chrono«  > 
logifiphe  Berechnung  nüt  diefer  artige^  Üeberlief« 
hing  nicht  verträgt.  Denn  wäre  f  atme  in  der 
lischt  4fr  hinmlifchen  Reife »  di^  ist  im  zwölften 
Jahre  der  pfophetifcben  SenduAg^  im  zwei  ^«4 
lunfzigileix  Lebensjahre  des  Pi^opheten»  empfange^ 
worden^  fo  würde  folgen,  dafs  Fatuie  bei  ihrer  Hei- 
yath^.  die  in  diefes  zweite  Jahr  der  Jleclfchra  fällt, 
^aüm  viei^  Jahr  alt  ge.weCeri  >väre,  N^as  doph  gegeo 
die  Ausfage  der  Gefchich,tfcbmber  läuft ,  die  ihr 
yenigfiens  funf^^ehn  jähre  b&ilegen.  Der  Abt  |Aa» 
l'a.ccio  b)  fp.richt  auCb  von  diefer  \Yur\derb.areu 
EmpßngnifsA  aber  die  cbronologifcbe  Schwierig, 
keit  beri0irt  er  nicht;  er  fagt  nur,  dafs  ficb  die  (Je- 
perliefrung  auf  Ebn-Abhas  Zeugnis  gründe,  einef 
|4%Qn(s  yqn  fai^  gött^ic^eo]^  Anfe][ien^   ' 


Abttt,  ' 

h)  Prodrmx  iL  ^^. 


Siim  u^ire  Vek^cli^fimtg,  die  f&r  nicht  we^ 
fiiger  ai\th«nlirch  gilt ,  als  die  vorige,  und  die  auf 
4ev  n'imlicben  Quelle  fliefet,  befchrtlbt  den  fei^rlu 
chen  Zag,  in  welchem  Fatme  bei  Fackelschein  ina 
Ifloehztltbißit  geführt  ward.  Per  Apoatel  aottea 
ging  voran,  ihnf  folgte  die  Braut»  zur  Rechten  der 
Engel  Gabriel  und  &ur  Linken  der  {Ingel  Michael» 
die  riiigaum  voi\  einer  .Schaar  von  70000.  £ngela 
begleitet  Waren,  Dicfe  waren  iix  viele  Chöre  ge- 
teilt und  fangen  heilige  Hymnen ;  dieiJ»  Syi^poO;» 
«i«  4«uc«te4  bis  dejp  Morien  a«i.b W9h^ 


Viertos  KapHd 

Pif  Krieg  von  Sedir^  genannt  flbr  grcß^ 
&rißg.  Der  Prophet  erkämpft  einen  Steg 
über  die  Kor^iJßhitefiM     Todfiiner  T<9Aier  Ro^i 

^,»-*iefeswkrd«r  Krieg,  fagt  Abal-Peda,  'a)  inwet. 
^hem  Gott  die  Religion  durch  einen  ausgezeich« 
iieteii  Sieg  geoflFtnbarfe  hat.**  Der  Prophet  hatte 
durch  feine  Kuodfchafter  erfahren,  dafe  Abu-Sofiao^ 
Karbes  Sohn,  aus  Syrien,  mit  nicht  mehr  al»  90 
pder40  Mann  zuplickko,mine,  mit  welchen  er  eiae 
koreiiche  Karawane  decke.  Es  war  die  nämliche» 
um  derentwillen  ^er  Apostel  die  E«\pedlzion  nachl 
Afchifa  gemacht  ^  und  die  er  nicht  hatte  kriegen 
können,  h)  Sie  beftand  \ingerahr  aus  taufend  Ka» 
meelen  «nd  führte  reiche  Zeuge,  aufiser  einer  Men. 
Ce  Weizen  und  Gei-fte«  Rofineqi  i^od  a^idre  Mate- 
^     , r'   '      '     \  /    rial- 


»)  S.  57. 


ilalwaren.  ßer  Prophet  fand^e  ein  fComtnando  ab« 
«im  fie  zu  beobachten,  und  gab  ihia  den  Befehl^ 
$9ti  \n  einen  IJinterbalt  za  legen. 

Auf  der  andern  Seite  war  Abu*Sofiati  wohl 
«nf  feiner  Hut^  fobsitd  er  an  den  Grenzen  der  Land« 
Ichaft  Hedfchas.  anj^ekomnien  war,  fchickte  erLIiu* 
fer  nach  allen  Seiten  ab;  und  da  er  erfuhr,  dafs 
I  jhm  Mohammed  auflauern  laffe,  fandte  er*eineii 
Eilboten  an  die  Koreifchiten  nach  Mekka,  dafs  fie 
ihm  Truppenbeiftand  fchicken  mochten,  wofern  fie 
ihre  Karawane  verteidigt  haben  wollten. 
'.  ' 

Auf  diefe  Nachricht  liefen  die  Mekkaner  zu  den 
Waffen  ^Was?  riefen  fie,  glaubt  Mohammed  die- 
,)fe  Karawane  ^uch  fo  leichten  Kaufs  zu  haben,  als 
j,clie;  welche  EbnoUHadrama  führte?  Mitnichten* 
„Bei  Gott!  wir  wollen  ihm  was  kuders  weifen/* 
Sie  zogen  alfö  mit  grofsem  Eifer ^aus,  und  alle 
Haupter  der  Koreifchiten  nahmen  Teil  an  derphre^ 
dievAarawane  zu  verteidigen,  d«^  einzigen  Abu* 
Lahab  ausgenommen/  Inre  AnzahL  belief  fich  auf 
95oMli^n,  unter  welchen  fich  100  Reiter  befanden« 

rUnterdefs  riickte  der  Apostef  aus  Medina  im 
.Anfang  des  Monats  Rapiadhan,  nach  einigen  ^ftm 

dritten ,  nach  andern  am  achten  Tage.  -  vorher 
,  fibergab  er  die  Regierung  der  Stadt  während  feiner 

Abwefenheit  dem  Omar,  Om-Maktums  Söhn«  Sein 

fanzes  Heer  beftand  aus  911  Mann»  wo.von  77  Mo«. 
adfcheren  alle  übrigen  aber  Anfaren,  Awfiten  und 
Chasredfcbicen,  waren.  Sie  hatten  nur  zwei  Pfer« 
de  bei  fich,  wovon  das  eine  dem  Mokdar,  das  an* 
dre  aber  dem  ZcTbair,  oder,  wie  einigje  woUen^ 
dem  Hamfa  gehörte«  Die  Zahl  ihrer  Kameele  wa^ 
70,  und  fie  ritten  darauf  wecbfelsweile;  den  Nacfa^ 
tfupp  führte  £bn.Atu>Saf4aa« 

Sq 


Vi 

8q  gerfift^t  hsTh»  der  ApoMtl  i^n  Weg.  4«^ 
Won  Meoina  nach  Mekka  fuhrt,     £r  kam  bis  nach 
Safre»  einem  Flecken  zwifchenswet  Hügeln,  watvd«    ' 
te  lieh  TO»  da  rechts  und  fchlug  im  Thal  Dataran 
tjtin  Lager  auf.      An  diefem  Orte  bekam  er  Nach«   ' 
Tichty  oafs.die  Koreifchjten  ihrer  Karagane  in  £iU 
i&arfchen  zu  Hälfe  zu  kommen  fuchten.     Darüber 
verfammelteereine/i  Kriegsrath»   in  welchem  zwei  , 
Vorfchläge  getiian  wurden,   ^  Üer  eine  war»  man 
follte  der  koreifcben  Armee  gerade  entg^gengeha 
und  fie  on^rfehrooken  angreifen  ;*  der  andere,  man 
follte  fich^iiber  die  Karawane  werfen  undüe  aus« 
plündern. 

Die,  welche  |)egieriger  nach  Beute,  alstiaeh 
Rühm  waren  9  hieltens  mit  diefem  zweiten' Ratbt 
iind  (agten:  während»  dafs  man  iich  mit  dem  Fein« 
de  berumfchlage»  wurde  die  Karawane  Zeit  gewin. 
nen  und  entwlfchen.  Allein  der  Apostelgab  durch  • 
feine  feste  Mine  und  durch  Kopffchättein  zu  erken« 
nen,  dafs  er  diefe  letztere  Mein-ong  picht  billige; 
und  Mokdad»  xAswads  Sohn,  ftand  auf  a^  und 
fa'gte:  „Führe  küfanlich  auTs,  Apostel!  was  Gott. 
'n^ir  eingibt)  xWir  find  bereit  dich  zu  unterftatzen. 
^Wir  wöfien  picht  fprechen,  wie  die  Kinder  Iprael 
,,zu  Mofes  fjprachen:  Geh  dock,  du  und  dein  aeer! 
f^ßreitet  ihr!  wir  woBe^i  unterdeß  hier  bleiben  und; 
jydie  Hände  im  Sckooß,  eurer  uiarten.  b)  Sonderm 
,,wir  fagen  vielmehr:  Streite  du  und  dein  Herr! 
^,und  wurtoollen  auehflreiten  und  dir  helfen.  Ja,  bei 
jjdem  Gott ,  der  dich  in  der  Wahrheit  gefandt  hat; 
^Wenn^  du  uns^  ftihreki  willft  bis  hin  zu  den  Tiefen  ' 
ppSeeni  *^  wir  find  bereit,  dich  zu  begleiten  und 

Mtnuthk 

m)  Uochari  in  der  Sorma. 

b)  Koran,  Sup.  5.  v.  :je.  >     . 

/  ^J  d^  i*  dir  üauftßadt  if  jüthiopien. 


^ternefatnuDg  kommft/'  —  Bravöl,  rief  ihm  der 
Apostel  zu ;  wohl  gefprochen!  IJJerauf  fpracb  Saad  ' 
im  Namen  der  Anfaren  ia  demfelben  Sinn ,  and  d^r 
ApoateV  war  damit  fa  zufrieden  ,  dars  er  ausrieft 
'So  marfchirt  detm^mii  Fnetidenl  iJimn^  GM  bat  mir 
^inen  vSUigm  Sieg  verfpro^hiH^ 

Da.  diefkr  EDtfoblufa  g^fafst  wa»»  Uefk  derPro^ 
phet  zum  Adarfch  bUfea«  um  der  feindlichen  An* 
snee  eojfcgegen  zu  gehn.  Got^begiinüigte  dtefen 
Al:»|f«b  durch  fvhdn#8t,  helles  WeUer;  dar  Thai 
hatte  ebnen,  dichten  Sand  und  der  Boden.gab  Aem 
Fufa  der  MufüLtnänner  ein^n  festen  Tritt;  kurz, 
nichts  hindertafie,  mit  Leicht;ig)(Qit  zamarfchirea; 
iiüch  waren  fie.  nuc  leicht  bewafbet  Die  Kcä?ei- 
icliiten  im  aegeoteil,  befphwert  mit  Gßpäcte,  uml 
Xchw^r  bewaffnet,  ruckten,  nui;  l^ngiam  vorwärts. 
;Der.  Apoßteli  ging  daher  fo.rafch  zu  Werke»,  daAior 
ihnen  ^M^voirkam  und,  eh.  als  iie,  an  einem  WafT^r 
bei  Bedec  anJ^ngte^.  w.o.  «r  ein.e  vo^^eiiUaJEiCe  Stei- 
tangnabiik  .  * 

Beder«,  eil)  Orti  den. der  erüe  Sieg  des  fTOfhf:^ 
ten  üiber  feine  Feinde  (o  foer&hmt  gemacht  bat* 
tuid.  vpn  dem  im  Karan  fo  oft  die  Rede  ist^  heift 
«in  ßrufMim*  der  dmtejx  Nanouen.  auch  demi'Tfaale 
«mitgeteilt  bar»  da»  ungefähr  vi^r  Aleilen  voa  der 
t^eekuilew  in.di&r  Nähe  des  Berges  Rad;wa liegt.  Das 
Thalist  an  dsm.  Holze. frachtbar,  das  man  Arak 
j^ennt.  ^~  Dar  Prophet  verga&  niiphts,  unv  fich 
^n  diefem  Posten  wohLzabefeftigen^  uad  befolgte 
dabei  den  Rathi  feiner  erfahrexilteoi  OSiziere^  ^  JEU^ 
4t<?jC  unter  diefen,  ä)  Namerfs  Dfchanab,  fagte  ün* 
tejf  >.pdern  folgendes :  „Siehft  da  wobi;^  Apostel 
-  uGofct 


fT7 

j^fiottesl  ifa  >fras  fui'  eiftÄljrrt  *8'6oft  gefkTIetitiit 
1^ dich  zu  bringen?  Sie  ist  foDefcha/Ten,  dafs  esun* 
^'tnöglich  Ist,  vor.  oder  Tttck wärt«  za-goJin»  wenfi 
i^es  nicht  eu  ^inbm'^tfchvidcfnden Treffen  k'ommt^ 
j^'Hmft.dfi  Luft  zu  fchtagen,  un'd -^gleich dem  Feind 
^eifie  Kriegslrft  2tt  fpielen?"  Aia  der  Prophet  en» 
Wiederüe,  da(s  *er  ffieüich  Luft  habe  zu  dem  einen> 
wie ^ti  dem  andern,  fo  ftthr  Dfchanab  fort:  ^„NaH 
^Wöhl !  in>. der  erften  Abiicht  weciic  den  M«th  dei- 
i^tter  Krieger-j  ^rld  in  der  andern  —-'well  dodh  äer  , 
j> Vorteil  iriifter  StiäUong  darin  betehb,  daft  wir 
^dem  Waflerifiahen  afe  dcrPeHid,  fiiid  —  tat  es 
i^Wfthtift,  fich  diefes  zu  Nutzö  zu  .machen.  .  ZU 
^dieTem  Zweck  mufl^n  wirnach  unfrer  Seit6  eicteii 
I) tiefen  Graben'!  in  Geftatt  eines  Baffina«  ittchen^ 
jyiilsdatni  den  'Brimneh  -abgraben  niid  durch  einc^ 
i^Kainal  hi  das  Bafiin  leiteii.  Davon  werden  wiir 
i,deh  Vorteil  haben ,  dafs  Wir  uns,  iu  der  «itipe  'de» 
ijGefocht?»  des  Waflfefs  zur  Erfrifchung  bedienen 
l^köitnefT»  und  daöi^a.  dem  Teinde  datan  tnangelii 
^,wkd.**  —  Der  Prophet  bilÜgte  diefen  Rath  i  ort» 
^efaumt  machte  man  fich  ans  Wert,  "urtd  Ja  ICür» 
-zefH  war  es  zu  Stande  gebracht. 

Pefirner  >hal  iSaaä ,  üiüs  Eifer  für  die  Erhaltung 
dfcr  Perfon  des  Propheten,  diefen  Vörfchlag-:  „En 
j^laube  uns-,  Apostel  Gotte^ !  dir  eine  Bude,  ddter 
i,Loge  *)  zQ  bauen^    in  welche   du  dich ,  (Vttea 

VjkAbnft, 

^)  Dasarabifcke  tl^drtdes  Ahvtjt^Pedn,  Ms  Gagniet 
hier  durch  Loge,  ffuitcketi  überfetzt,  gibt  Kehh 
durch  SoHufMf  St^ggestus  edititir^  ein  Thfon^  ein 
hoher  SeJfeL  fTenn  der  Dentfche  richtiger  dolL 
tnetfcht,  fo  konnte  Mohantnied  derSchlätht  ana^ 
feken  ^ndjle  ktten ,  Itas  Vm  klug&  fildker^-  nickt 
^     unier/afen  0mß;  -*   umn  uvtr  der  Franzofi 

\rf€hf 


^trannft ,  tfitd  auf  jeden  Tatt  einige  Laft.  Ktffieelt 
y^neben  dir  bereit  zu  halte»:  wir  werden  dem  Fein« 
i,cle  fodann  mit  weit  mehr  Freudigkeit  und  Math 
„die  Stirn  bieten«  Denn  Wenn  Gott,  der  HÖchs* 
„te>  uns  beifteht  und  uns  den  Sieg  gibt»  fo  ist  iin« 
^ferbeifseft^r  Wonich  errüllt.  Wenn  aber  -^  Wa$ 
i^Gott  verhüte!  --^  das  Gegenteil  erfolgt,  fo  darfft 
„du  nur  hurtig  die  Kameele  befteigen  und  dich  a« 
j^urifern  Nachtrupp  anfchli^fterti  welcher  beim 
„Rückzüge  vorangeht.  Auf  diefe  Art  Werden  die  ' 
;,ünglaubigen  dich  nicht  erreichen^  indem  wir  ih* 
;,retti  Angriff  kräftig  widerftehen  und  dir  ßewetre 
^,unfrer  Liebe  und  Treue  geben.  Sollte  fich  übri» 
i^gens  jemand  einbilden  9  du  fuchtelt  dem  Gefecht 
^jgefliifentlich  auszuweichen  —  weil  Wir  den  Feind 
„von  dir  abhalten  —  fo  wird  dich  Gott  vor  fei» 
„nem  Hohn  und  feinen  Vorwürfen  fchirhien.**  Dlet 
fe  Vorfchläge  lobte  *  der  Prophet  ungemein  und' 
fiberhäufte  ihren  Urheber  mit  Segen.  Man  bauete 
in  der  Gefchwtndigkeit  eine  Bude  von  HoIä  und 
Laubwerk »  und  der  Apostel  fetzte  fich  mit  Abu» 
Bekker  hin^u« 

Schon  waren  fie  mit  diefem  allen  «u  Stande» 
ftla  fleh  die  Koreifchtten  bei  friihem  Morgen  au£ 
den  Anhohen  fehen  liefsen»  Sobald  fie  der  IprOiT 
phet^rblickte,  that  er  folgendes  Gebät:  »»Sieb,  o 
))Gott«  diefe  Kofeifbhiten!  Sie  kommen  in  ibrein 
^Stolz  und  Uebefmuth,  um  deinen  Aj)08tel  der  La* 
j^gen  zu  zeihen.  So  (ch^nke  uns  denn  deine  Hüi^ 
iifej  wie  du  tidt  verhei(a9tt  ha&» 

So. 


fichmb^fettt^  fo  konnti  tr  im  falliet  Nieder- 
tage.  Keffer  tm^hhpiy  was  der  AhfidU  der  AU» 
/chin^  tnikr  zu  mtfff  ecken  fJuini^ 


fcliickten  fie  einff^e  Mannfchafc  ^ach  dem  W^iTrr* 
behalter  ab;  dar  Ptt>)>h'?t  "^Avd  es  aber  gewahr  und  . 
befahl:  Leiäet  es ^ickt)  Sogleich  kam  es  da  sü  «i«. 
nem  fö  blnttgen  Qefecfatv  iia(s  von  allen»  die  hat- 
ten triukeA  wolleA,  toioht  mvhr^  aU  ein  einlige^ 
«ntratin>  diefeB  >9fät.  Hakim,  der  lieh  auch  in  der 
Folge  beehrt  htt  Und  Muf  älmun  geworden  ist 

Hierauf  fchi^kten  ^le  den  Öftiat^  ab,  unl  daü 

Heer  der  Qlaubigen  za  Verkutidfchafiten;     DieTeg 

Ibat  €r,  kam  zurück  und  gab  ihnen  folgenden  Be* 

rieht:    «Drei  hundert  Mann,   taird  Man/pricktn^ 

„wollen  wenig:  rageo>  Und  eine  folthe  Handvoll 

^Leute  kann  nur^veräcbllicb  fein.    Ich  geb'  es  zil# 

^Indefsy  meitii?  Berreh  Köreifcfait^n^  erlaubt  mir 

„io  bemerken»  dafa  man  ans  tollen  und  tfaöHchtett 

^Unternehmungen  wohl  eher  di^  tfaurigften  Kat«^ 

i^ftrophen  hat  erfolgen  fehh.     Jatfebs  Kameele  tra» 

^»gen  überall  Schreien  und  Tod  hin  l  und  die  Man* 

,,ner,  nie  fie  reiten>  fetzen  allen  SchutZi  Altes  Heil 

9,auf  ihren  Degen.      Bei  öottl    nie  fah  ich  «inen 

^,ihrer  gemeinen  Krieger  fallen^    ohne  da fs  hich^ 

'  »zugleich  auch  ein  Anfuhrer  vqn  euch  die  Erdege« 

^»deckt  h'ftt(e.     Wenn  fie  euch  an- Zahl  welchen  -^ 

i^wjife  Xireit  gfehn  &^  euch   an   Tapferkeit  vor?** 

Diefe  Reden  fchlugeü  den  Muth  der  KomA:hiteo  fo 

fehr  nieder»  daft  viele  fchon  auf  dett  Rttck^ug  dath- 

ten.      Aber  Abu  ».Dfchehel  hielt  fie  «zurück  j  feine 

GegeävorfteUungeu  'fchWätfatea  ihnen  Sinn  Und 

Verftand» 

Als  fie  nahe  g^nug  gekommen  ^afei^>  träten 
MS  der  koreifchen  Armee  drei  Krieger  hervor» 
nämlich  Otba»  Schaibti  und  AI Walid.  Stolz  fcfaric^ 
ten  fie  vor  die  erften  Reihen  und  fod)(rten  die  Bf** 
VM  der  inufBlaiuufiBhttt  Armee  zum  Kampf  Jber« 

'^      »US, 


^itg/Äigf  auf  deni  Schiachtfelde.  Allein  die  Kö^ 
teifchitea  riefen  ihnen  ztt :  f^ZUrüek  f  mit  Imck  ka^ 
bmwirmckiszufckaffitni**  —  Da)-ätif  traten ,' aaf 
Befehl  deg  Apostels  Obaida  dl^in  Otba  «nt^^^geti^ 
HämfMv  des  Ptophetea  Oheim ,  dem  Sch^ibb,  und 
iUi>  Aba.Talebs  St>hn^  demAl-Walid.  <  Hathftaand 
Ali  warden  mit  ihren  Gegnern  bald  fertig;  ^bet 
zwtfchen  Obaida  und  Otha  daoerte  der  Kampf  viel 
langers  Cererwiindetieti  eihanderge^^hbüch.  t^och 
ftritteh  fie  heftig,  ala  Hambdund  Alilhreih Kriegs^ 
pefiihrten  zu  Hulke  kernen ,  übter  Otha  herfielen^ 
Ibntödteten,  und  Obaida  zati^cktriigeh.  Diefem 
\rar  ein  Fais  abgehauen^  und  er  ftarb  bald  nach« 
ter»      '  '  .  ^ 

ÜnVerziigUch  wuinden  die  betdeh  Arinei^n  bandb 

gitiieln.  Der  Apostel  munterte  die  ^einigen  taii 
igenden  Worten  aaf :  ),Math;  lieben  Leu^^  l  Der 
^»Ta^  istiendigckiilHg;  treibt  die  Teihde  thit  PfeiU 
^fchufljpn»  zurück !  fchliefiit  eure  Reihen  und  kanu' 
^^p^t  ata  Heiden/'  Hierauf  ginj^  er  in  feine  Loge 
zurück  uttd  nahm  hUr  den  einzigen  Abu -Becker 
mit  hineid ;  Saad»  Moadhs  Sohn;  trat  vor  die  Thtp 
re,  wo  er«  den  Degen  iii  der  Hatid,  nebst  rineni 
tüchtigen  anfarifchen  Kriegsmann  >  SehiMwathsl 
hielt. 

ünierdeis  bSbte  cler  Apostel  td  feiner  Logil 
l&it  gro&er  Inbruoftr  »^Wenit  dudiefen  Haufen' dee 
Deidigen  umJiommen  läfiit^  o  AUah!  fo  wird  mail 
dich,  auf  Erden  hinfort  nicht  miehr  anbäten.  O 
0ott  thur  was  du  verHeifsen  haft!*^  Dabei  (bhlug 
0r  fich  unAuffadiiifcfa  auf  die  Bruft,  bis  ihm  der  Miin:» 
ttl  von  den  $chultetn  fiel;  Abu-Bekkef  Hob  ihni 
Wieder  auf..  *  Jezt  fühlte  der  Apostel  ^In  heftiges 
HonEjioehea,  wov^ft  ec  ijx  Qbnaiaifh«  jgtU    Aia  er 

aber 


i1»er  Wleä«r  xa  freh  ktm,  fiigte  tt  M  Abti-Bekker; 

»»Freue  dich  der  guten  Zeitung!  Gottea  Hiiife  iit 
gekommen."  Sogleich  verlie/s  er  feine  Loge  ia 
Haftt  und  dlte,  feine  Leute  zu  ihrer  Pflicht  zu  er* 
mantern ;  er  flieg  zu  Pferde,  Bod  Wollte  iich  ebea 
in&  Gedränge  werfen^  als  der  £ngel  Gabriel  katn, 
fein  Pferd  beim  Zaüuie  nahm  und  (ihn  nach  dem 
Rande  des  Waflerbehäiters  führte,  wo  klekierKies« 
fand  War.  Als  fie  hier  angekommen  waren,  btefii 
er  ihn  eine  Handvoll  Sand  nehmen  tind  gegen  die 
Koreifchiten  werfen«  £r  that  es  mit  den  Worten« 
Bis  blende  ihmn  das  Angefickt!  Und  plötzlich  hal^ 
ten  alle  Un;(laubigenl  Aug*  und  ^^ie  voll  Sand. 
Hierauf  wandte  er  ficb  zu  den  Seinigen  iii|4  riefi 
^tSchiagt  2a,  fchlagt  zui'^  und  augenbliekiick 
wich  die  gan^e  feindliche  A,rmee;  die  Niederlage 
Ward  allgemein  und  viele  Koreifchitea  wttfdeA 
biedergemetzcit; 

Der  Kbtan  ftellt  liefen  grofs^n  Sieg  als  eine 
Witkvng  «-  ntoht  tler  snufülmanfiirchen  Tapfer« 
keit,  fondern  der  Kraft  Gottes  vor,  die  hier  durch 
den  Dienst,  feiner  Engel  wirk&m  war«  Dean  GotC 
tedt  Mohammed  aifo  an ; 

^Nickt  de»  aela  Gott  liaft  feibst  den  Kiesg^ 

itreut/* 

und  ao  einettk  tadetn  Ort«  lefeu  wir  die  Worten  a) 

^,Bei  Bedra  in  der  Schlack  half  Allah  eucfa^ 
^,da  ettcb  der  Feind  an  Änl^ahl  übertraf. 
.),War8  nicht  genug,  dafs  von  dem  Himmel  £f 
»pdrei  taufend  £ngel  euch  a;u  UiUfe  fandte?     . 

/,ünd 

X 


^2% 

„Ündhitt*«  NothgetTian,  leicht  hatV  cr^Wf, 
y^ämtaüfend  mehr,  in  Schlachfordnungj   ge* 

fände." 

Dfchelalodäin  verfichert,    diefe   kämpfendeA 
£ngel  hatten  weis- und  fchwarzgefprenkelfe  Pfer- 
4e  geritten  nnd  auf  ihren  Köpfen  gelbe  und  weiise 
Diademe  getragen,  von  welchen  lange  Bdnder  auf 
die  Schaltern  hingeh    und    im   Winde  flatterten. 
Dtvfe  Engel  ftritten  in. den  erften  GUetTern',  richte, 
ten  link«  und  rechts  fchreckliche  Verwüftang  ftn 
"Mnd  ftar;tten  gan2e  SchWidronen  des  FeVndes  txx 
Boden ;  obgleich  die  Mufülttiänhel'  alU  BeVejjiiiT* 
gen  machten,  dietapfeVe  Sfreifer  äö  matheh  pfle- 
gen.   Denn  Wenn  einer  den  Arm  aufhob^  fo  fah  ^ 
ibhoh  den  Kopf  in  der  Luft  fliegen,  eh  er  ihm  nocft 
ihit  der  Schneide  ties  Degens  an  dert  Hals  kani, 
y,Nicbt  ihr«  nitrhtihr«  fagt  der  Koran>  habt  fie  er« 
fchlagen;  d^rfie'errchlug^  was  Gott/' 

biefe  Schwadronen  de¥  Engel  hatten  den  Gn^ 
briel  an  der  Spitze,  welcher  feitien.  Renner,  -  da« 
Pferd  Haisunl,  d.  i.  den  Kraftvolle'n,  ritt^  at)d>  in 
Äine  Wolke  , gehüllt, .  die  Götzendiener  überall 
fch  reck  lieh -iu  Boden  fchlag.  Folgendes  furchtba- 
re Beilpiel  erzihlt  Ebrt.Ifchak,  nach  feiner  üfeber* 
liefrungvori  Abu- Bekkerä  Sohne,  dem  Abdoilah, 
der  BS  von  ein'em  AogenzeQgen  gehört  hatte.  Die- 
Ter  ZeUge  war  vöm  btamtn  der  Gafariten  «hd  er^* 
2äbfte:  „Ich  befand  .hfich  in  Gefellfchaft  tneines 
,1  Vetters,  der,  eb«nwi<jich  felb?t,  eiii  Götzendiener 
/  ji^är.  Wif  ftiegdn  mit  einander  auf  eine  Höhei 
„wo  wir  difr  gan^e  £bne  von  .Beder  vbr  uns  ^lat- 
„ten.  Hier  fingen  wir  ah,  die  Schlacht  mit  Aüf- 
,itnerkfamkeit  iistt  beobachteri^  um  zu  fehen^  auf 
),\velche  Seite  fich  der  Si^g  neigeh  werde^  uns 
,)fod*nn  auf  die  ftarker^  zil  Tcblageii  Und  lult  die. 

»fer 


9*9 

^ter.ite  Beut»  zn  (eÜeti;  WleNvfr  iü  Aetet,  SteL 
^^iong  ftuf  dem  Berge  w^ren ,  ndhete  iieh  ans  ^iot 
^^girofs^  Wolke,  aus  der  wir  das  Getöfe  kotnmei^ 
i^der  RoiTe  vernahmen,  Und  vernehttiliirh.die^Stiil»^ 
j,iiie  hörten :  2iii!  tu!  Haizim!  Und  in  diefeih  Att« 
jjgenbiick  war  meinem  Vetter  das  Hers  mit  ^inem 
„Schwerte  durchbort;  entfeelt  fiel  er  vor  ttitfiti» 
^^Fdfse  hin,  und  wenig  fehlte^  fd  war'  ich  felbst 
^jdes  Todes  geWefen.  ^' 

Diefe  grotse  tüiedeilage  der  Koreifchiten  eif« 
Eignete  fich  am  fiebzehnten  des  Ratiiadhan^  aneiiiea' 
Freitage  des  Morgens,  ä)  Nach  dem  Tteffeii 
brachte  Abdollah,  lyiafuds  Söhn«  den  Kopf  AbU^ 
Dfchebels  za  dem  Propheten.  Abu- Dfchehel^  He« 
fcbflins  Sohn  i  der  Erzfeind  dcft  Apostds»  ward  iü 
dem  Alter  von  fiebzig  Jahreji  getÖdtet.  Er  Wm: 
ein  Machztimit  utid  feiii  eigentliche^  Nande  Amrtu^ 
Folgendes  find  die  aäheJra  Umftämie  feines  Todes* 

Möadli  ftiefs  auf  ilitt^  von  Uttfte^tif;  iiü  ök» 
drttilge  der  Schlacht,  and  bl-achte  ihm  out  Teinem 
Säbel  einen  fo  gäwaltigeti  Hieb  bei^  dafi  etihmdeit 
Sehenkel  abmahetetitid  ihn  vom  Pfetdef  Wtftf;  AbdoU 
Iah,  MaAids  Sobn^  ging  dstaaf  vorbei  tehd  fondil^tt 
in  de»  letzten  Zögen.  ,jAls  ich  ihn  itt  diitfem  Zu«* 
j,ftande  fab,  etzahlt  Abdullah  Weiter  i  b)  fetzt'  ioh 
j,ibm  den  f  ufs  auf  die  Bruft  üdd  fsgtei 

»,Siehft  do!   du  Feind  Gotte«i   fd  gifiitt!  ütifi 
bist  du  geftraft,  ^ie  da  verdient  bäÜ^V 

i^fir  gab  ^tt#  Antwort!    . 
a)  Jihulfedäi  Ä  ||.,        ,      „ 


3«4 

„Ist  «Ä  denn  ein  'grofteb  Wanden  Wenn  Bö- 
fcen./Wie  eures  Gleichen,'  ^inen  ehrlichen  Mann 
ermorden?"  Darauf  fopte er bi neu:  Sage  mir docb^ 
wovon  hing  das  <2lück  diefes  Tages  «b  ?  ^< 

„Nun,  von  wem  fonft,  als  von  Allah  und  feU 
nem  Apostel?"  • 

„Er  «l>er  verfetzte:  Da  wirft  fehrhochmüthig» 
du  kleiner  Wicht,  du  fohlechter  Hirtenjunge;  cm 
roheri.  aufgeblaf 'ner  *  - 

^Mehr  lie(s  ich  ihn  nicht  red«n;  ich  hieb  ihm 
den  Kopf  ab  und  trug  ihn  sura  Apostel.  .  Als  der 
ihn  fafa,  fiel  er  zur  Erde  nieder«  priefs  Gott,  und 
fagte:  Di?fer  Menfch  ist  der  Pharao  unfres  Voik^ 
gewefen.** 

Der  Bruder  Abu-Dfchehelsr  AK  As>  ward  in 
diefem  Gefecht  auch  getödtet ;   upd  kaum  war  die 

^  Kachcicbt  von  der  Niederlage  'der  Koreifchiten 
nach  Mekka  gekommen,  fo  befiel  den  Abu-Lahab 
«ine  folche  Traurigkeit,  dafs  er  am  fiebenten  Tag0 

;  fiarb»  Die  Zahl  der  Götzendiener,  die  erfchlagea 
wurden  ^  beUef  fleh  attr7o,  und  jeben  fo  viel  wur- 
den gefangen.  Aufser  den  fchon  erwähnten  wa- 
ren unter   den  Erfchlagenen    die  anfehnlicbfl:en ; 

^Hantala;  Obaida,  getödtet  durch  Ali;  JZamaa^  ge- 
tödtet durch  Hamfsa  und  Ali ;  Abu-Bechteraf  durch 
Modfchar;  Nawfat^  Khadidfchas  Bruderi  einer  def 
kiihnften  Koreiicfaiten,  ward  getödtet  durch  AU; 
Omaitt  durch  Ali;  Mahd^  OtnaiasSobn,  durch 
Hamfsa;  AbdoBah^  AUMondhars  Sohn,  durch  Alii 
JMornba,  durch  Ab(|-Jafer;  AI* As  und  ffonia»  Söh- 
ne  Mombas,  beide  durch  Ali;  Saad,  Aba-Wakaa 
Sohn»  ftoch  durch  AU. 

Der 


$%1 

Der  Apostel  befAL,  dl*  Leiehnatne  ier  von. 
nehmften  Koreifchiren^-geg^n  vier  und  zwanzig» 
in  eine  grojQie  offne  Grube  zu  werfen.  Um  dieft 
gingen  die  Mufälmanner  rings  herum ^  fingen  ai^ 
ne  zu  verhöhnen  und  fangen:     * 

„Sagt,  ihr  Bewohner  der  Grubt^ 
hat  euer  Gott  gehatten« 
bat  Hobal  euch  gehalten, 
was  er  verheifsen  hat? 

Wir  felber  kr>nnen  euch  (agen» 
dafs  unfer  Gott  gehalten, 
daft  Allah  uns  gehalten, 
was  er  Verheifsen  hat.** 

So  ergötzten  fie  iich;  Omar  aber,  dem  fie'sznian« 
getrieben,  fagte  zum  Propheten:  „Kufe  iie  zu« 
Mräck;*^die  Leichname  fiingen  fchon  an,  übel  zw 
„riechen  *^  »^Meinft  du,  erwiederte  der  Prophet^ 
„dafs  fie  fleh  bedeuten  liefsen?  Sic  find  von  Freu«- 
^de  fo  trunken,  dafs  mein  Befehl  nur  taubp  Ohrea 
„finden  wäräe.** 

Zu  den  vornebmften  Gefangenen  gehorten4 
Al'AbbaSf  der  Oheim  des  Propheten;  fein  Neffe 
Okaüt  Abu-Talebs  Sohn;  und  Nawfalf  AU  Hareths 
Sohn,  AbdoIMotallebs  Enkel.  '  Ich  wjll  hier  an« 
merken,  dafs  die  Gefangennehmung  diefer  und  der 
Sbrigen  nicht  weniger  ein  Werk  der  Kraft  Gottefl 
war,  die  durch  ihre  dienstbaren  Engel  ftritt,  alsdio 
Niederlage  der  Erfehlagenen  und  die  Flucht  dec 
Verjagten.  Wir, haben  den  Beweis  davon  an  Ak  ' 
Abbas  felbst,  der  bisher  in  der  Abgötterei  verharrt 
war .  und  zur  Zeit  diefer  Schlacht  gewagt  hatten 
die  Koreifchiten  zu  begleiten;  denn  er  ward  voa 
einem  mufulmanfchea  Anfiur^  einem  fefar  kleinen 

Men- 


Mepfchfeti  %0hn^v  gtttiQimara  und  fpr^^efuhrt« 
^Is  er  vor  den  Prapheten  kam»  fagtß  AI  -  Abbas ; 
^Nicht  der  kleine  Men ich  da  hat  mich  zum  QeCangec 
^nen  gem|cht;  nein»  Apostel  Gottes^eine  i^aazandr^ 
„Perfon,  die  ein  unendlich  \ehr^yürdjger  An fehn 
chatte,  als  alle  ^ndre  Mf^nfchen.  Er  ritt  auf  ei? 
„Dem  PferdjPy  desgleichen  ich  niemals  gefehe^  ha« 
„he.**  Dpr  Anfar.  hingegen  behauptete  fteif  und 
fefty  er  habe  ihp  gefapget)  genommen«  Aber  der 
Apostel  fagte ^  j^Schwi^ig  du!  Ganz  gewi^i^wird 
„dir  Gott  durch  feinen  herrlichen  Engel  Gabriel 
*y,geholfenJiat>en««<*'  Diefer  Anfar  war  unter  dem 
liamen  Abul-Jäfer-K^ab  begannt.  Wenn  >iian  Al- 
Abbas  d^mit  peckte,  dafs  e;^r  —  ein  fo  ftatdichep 
Mann,  der  ap  Höhe  und  Starke  feinem  Vater  Ab« 
doLMotalleb  gleiche  —  fich  von  einem  fo  kleinem 
Wicht,  wie  Aburjafer»  habe  gef^ng^n  pehmen  laf* 
fen^  fo  gab  er  ^ur  Antwort:  ,„Nicht  doch!  der 
welcher  mich  gefangen  nahm,  hatte  eine  wunder- 
bare Gröfse}  er  Y^sir  l)ö]ierf  als  d^r^erg  Ken- 
^ama.^ 

'  Pie  Zahl  derer,  die  fich  auf  Seiten  der  Muf  üU 
inänner  die  Märtyrerkrone  erwarben,  ^ar  i^} 
lümlicb  6  Mobadfcheren  i^nd  8  Anraren. 

Der  Apostel  verweilte  drei  TagÄ  tuf  dem 
Schlachtfelde,  und  wandte  diefeZeitan,  die  ge- 
machte  Beute  unter  die  Seinigen  zu  vierteilen.  Weil 
fich  aber  iinter  ihnen  grofser  Streit  erhob ,  fo  dafs 
es  auch  zu  Schlagen  kam,  (o  konnte  der  Auffuhr? 
aur  dadurch  geftillt  werden,  dafs  ein  ganzes  Kapi- 
'  tei  des  Komns  yon^  Himmel  ftiegi  es  heiß  die 
S^oHen  und  enthält  die  Gefetze  von  Verteilung 
der  Beate«  und  unter  «ndern  die  mert^wurdigeQ 
Worte: 

5a 


So,  waffet  ienn  I  ftx  oft  Hir  Beut*  m^ht^ 
fi)H  Gott  und  fein  Prophet  den. funfteii  Tei^ 
des  Ganzen  haben.     Gebt  den  Armen,  auc^^ 
den.  Waifen  und  den  durft*geri  Pilgern  i^b, 
und  glaubt  an  Gott,  von  dem  der  Tag^  der  et 
^(r(h\e4  —  4«?  T^B  ^^^  Sphlacb.t  —  VQö\ 
.     Himn\el  ftieg. 

Am  2^wai)izigi|en  Tage  des  Kaniadhai),  an  eineni 
Mondtage ,^  brach  die  Arna.ee.  vqi\  ßeder  auf  un4 
ging  znru.cj^/bis  zum  Hafen  Safra,  An  diefem  Or^P 
te  gab  d^r  Apostel  ieü\  Ali  den  Öefehl,  dem  AU 
Nadhra ,  einem  Gefangenen  den  Kopf  abzuhauen. 
Diefer  fttenfch  hatte  Ach  ftäts  als  einen  der  giftig* 
ften  Feinde  des  l^ropheten  bewiefen»  Denn  wenn 
der  Prophet  den  Koran  las»  pflegte  er  zu  den  Ko« 
reifchiten^zu  fagen :  >,  Was  ^wUl  doch  der  Mohanr« 
med  Neues  verbringen !  Pas  ilnd  iaute^  idte  W^U 
bermäbrchen«'^ 

Der  Prophet  liefs  fiuch  den  Okba  hinrichten 
und  zwar  kraft  eines  ausdri]ickii9henGefetzes,  das 
im  Koran  gegeben  ist  und  wonach  „allen  denen, 
^die  fich  für  Gegner  Allahs  pnd  feines  Apostels 
-^erklären,  Hände  un4  FiJfse  und  Hals  abgehauen 
„werden  fpllen,  Dmm  wer  fich  Gott  und  feinem 
,,Apostel  widerfetze»  verdi^^e  na^h  ^Uer  Strenge 
^beftrftft  zu  ^erden>c  c^^  ^ 

JJach  diefen  Hinrichtungen  fetzte  die.  Armee  • 
ihren  Marfch  nach  Medina  fort,  wo  der  Prophet 
Gottes  im  Triumph  yu^  mit  lautem  Freudenge* 
jchrei  des  Volks  empfangen  wurde.  Doch  ward 
jeine  Freude^ etwas  gemäfsigt,  als  er  erfuhr,  daft 
l^ine  jochtfr  {tokai^  vor  Kurzem  gellorben  fei. 

•  „In 

9)  Sur,  %.u.H.M*i^, 


^In  dem  ABJ^etibUck,    da  wir  <IIe  tTeaigkdt  Ten 

^dem 'Siege  bei  Beder  erfuhren,  (erzählt  Mama, 
„Zaids  Sohn,)  hatten  U'ir  die  Erde  iiber  dem  Gra-  ' 
j^be  Rokaias«  der  Tochter  des  Propheten,  eben  ^e« 
,Jmacht,  Sie  war  bei  Othman,  ihrem  Gemahl»  . 
^krank  zurück  geblieben ;  ihm  und  mir  hatte  fi# 
^,der  Profxhet  bei  feiner  Abreife  dringend  empfoh« 
„len/*  a)  Rokaia  war  die  zweite  Tochter  Moham« 
meds  and  Khadidfchafl.  Sie  war  zuerft  an'  Otha^ 
Abu- l^ohabs  Sohn,  verheirathet.gewefen;  diefer 
verftieft  fle,  der  Feindfchaft  wegen,  die  feinen  Va- 
ter und  den  Propheten  entzweie^e«  Znih  andern« 
mal  ward  fie  an  Othman  vermählt,  Ton  welchen^ 
fie  einen  Sohn  hatte,  Namens  AbdöUah.  Sie  be« 
'  gleitete  ihren  Ehemann  auf  der  Flocht  nach  Ae- 
thiopJen,  und  ging  mit  ihm,  als  er  nach  Medina 
floh :  hier  ftarb  fle  im  zweiten  Jahreder  Hedfchra? 
ihr  Sohn  aber  ist  im  vierten  Jahre  de'r  Hedfchra^ 
im  fechsten  feines  Alters  geftorbenV  Ein  Hahn 
liapKte  ihm'  ein  Auge  aus,  und  dis  w^rd  dieUrfach , 
ftines  Todes.  —  Die  Zelt  der  Abwefenheit  des  A* 
postets  hatte  aeitna^ebii  Tage  gewährt. 

'Kaum  war  der  Prophet  nach  Medina  asur&ck* 
gekommen,  als  die  Koreifchiten  wegen  Aeslöfung. 
der  Gefangenen  zvt  ihm  ftbickten.  Dieft  geftand 
man  ihnen  .für  ein 'l:öfege?d  von  4^00  Drachmea 
^u,  welche  unter  die  Befitzer  der  Gefengnen  ver- 
t^ilt  wurden,  nach  dem  Stande  und  Range  der  Ge- 
fangenen feihst.  Einige  bekamen  auf  taufend 
Drachmen  zu  ihrem  Anteile;  die  aber,  welche  nur 
wenig  oder  gar  nichts  bekanien,  belohnte  der Pro-i 
phet  mit  reiehlicljen  Gaben ;  fo  dafs  jedermann  ver* 
griiTgt  war.    Diefe  Auslöfung  der  Gefangenen  mlfe- 

fiel 
■  • 
a)  Abnlf.  f.  6u  DJchann.  S.  95.  Al-Kodas  Jtttg. 

Ge/ch. 


fiel  Goity  und  wir  werden  In  der  Folge  fehen,'daft 
die  Mofulmdnner  diefe  Nachficbt  teuer  haben  he» 
xahlen  moflen. 


Ffinft«;  KapifcA 

Die  ICoretfchiten  fiichen  fich  wegen  ihrer  Nieder^ 
tage  zu  rHchen  und  /enden  Abgeordnete  an  den 
Mnig  von.  Aethiopiem. 


D 


ie  KoreifcfaUen  indefii  a}  konnten  den  SchiapC 
ihrer  Niederlande  nicht  ertragen ;  iie  waren  in  Ver«t 
«weifluRg,  daß  ihnen  die  erfte  kriegrifche  Unter« 
nehmung  gegen  Mohammed  fa übel  gelungen  war; 
nicht  allein  der  Verlull  ihrer  Karawane  fchmTerzte 
£e,  fondem  auch  der  Verlud:  ihrer  tapferften  Krie« 
ger,  die  auf  dem,  Schlachtfelde  geblieben  waren;  . 
und  fie  dachten  daher  auf  Mittel,  ücb  z\x  rächen, 
es  kofte,  yaa  es  wolle« 

In  diefer  Ahficht  verfammelten  fie  ilch  !n  dem 
Gemeiudehaufe.  Man  nahm  fogleich  die  Beratb«' 
fchlagung  vor,  was  in  diefer  kritilchen  Lage  zu 
thun  fei,  und,  nachdem  mehrere  ihren  Rath  jjegt^ 
ben  hatten,  trat  einer  in  der  Verfammiung  auf  und 
fprach:  ,»Wir  haben  ein  fchones  Mittel  in  Händen,, 
^^meine  Herren ,  um  unfre  gerechte  Rache  zu  be. 
pfriedigeiü  Diefes  beftehet  darinn,  dafs  wir  die 
.^Gefährten  Mohammeds,  die  nachÄethiopien  gcw 
Züchtet  find ,  umbringen,  und  den  Unfrigen,  die 
a^in  der  Schlacht  bei  Beder  getodtet  find,  eben  fo 

„Vi©- 

aj  Abdo^Bakides  Gefck.  der  Abejjßnier^  7%.  2.K.  2. 


iivi«le  yon  jenen  op&r?.     >^D«8  hei^  in  Wthrh^t^ 

^ydas  GeCe^z  dex  Widerv^rgeltung  ausüben.  Zu  die« 
„feq^  Z.wecji  lafst  uns  das  Seltenfte  und  Koftbarftei- 
,,\vas  fich  zu  Mekka  findet  z ufanitnen bringe n,^  dem 
„Nadfchaffi  [oder  Konig  von  Aethiopien,]  ein  Ge* 
„fcbenk  damit  machen  und  ihn  bitten»  daft  er  un« 
^yunfre  Landsleute  ausliefere,  ^\e  bei  ihm  wohnen. 
,,üm  diefen  Auftrag  wcdil  auszurichten,  muffen  wir 
,,^wei  unfre^  angefehcnften  Männer  als  Gefandte 
*  ^abfcliickeii.  (Jebrigens,  dais  Selcenfte  ädd  Koft. 
^barfte»  was  man  ih<q  (chenkecr  konnte,  därftea 
„die  fellp  ^nd  Pelzwerk  vpR  Mfkia  fein.** 

Ölefer  Ratb  erhielt  Beifall  üngef^umt  bracht 
te  man  eine  grofse  Anzahl  diefer  Felle  fiir  den  Kö- 
f»1g  zufammen;  auch  wurden  ^Jie  grofsen  Herren 
Aethiopiens  nicht  vergeften ;  für  alle  beftimmte 
fnan  Gefchen'ke.  Hierauf  wurden  zu  Äbgefandten 
erwählt  Amru,  AUAs  Sohn ,  und  AbdQÜah,  Rabias 
Sohn:  doch  andere  nennen  den  Amara,  Abu-Moaita 
Sohn-  A«f  <ler  Stelle  reiften  fie  ipit  den  Fellen  und 
indem  Gefqhenken  ab,  fetzten  über  das  MecY  und 
erreichten  Aethiopien.  Hier  fingep  fi^  damit  an» 
dafs  fie  ihre  Gefchenke  an  den  König  und  an  die. 
Herren  d^s  Hofs  verteilten;  fodann  fuchten  fie 
fich  bei  diefen  in  Gunst  zu  fetzen,  damit  fie  ihnen 
bei  feiner^Majeftät  zu  cier  Gna(ie  j^ebillfli^h  -waren^ 
|}ip  die  fie  batep. 

Da  fie  zur  Audienz  zugeUflen  wurden,  warf^q 
fie  fich  vor  dem  Könige  am  Fufse  des  Thrones 
•  tileder,  brachten  ihren  unterfhänigen  Grufsan  und 
^  ,  Richteten  folgende  pede  an  ihn:  „Sire,  wir  und  un- 
^fre  Mitbürger,  die  Einwohner  von  Mekka,  find 
,,detü  Nutzen  Eurer  Majeftät  von  ganzem  Heczeo 
„zugethan ;  wir  find  für  alle  die  Wohlthaten,  die 
tt^rif  vop  derfeiben  empfanden  habe»«  iuaig^ft  dank%. 


Jk99  wÄ  thaiKÄr  feqiigften  Wötifche  far  ihre  WoM. 

^f%brt.       Wir  find  insbefondere  (deshalb  abgefandt, 

^dafs  wir  Eure  Majeftät  vor  gewilfen  Flüchtlingen, 

^die  fich^in  ihre  Staten  begeben  haben,   warneii 

^und  den  Rath  geben  foUen,  ibn^n^iicbtzu  trauen. 

^Es  find  diefcs  I^ute,  die  fich  unglücklicher  Weife 

^yon  einen^  Lügner  habep  verf»jfirenlaflen,  4er un« 

^ter  uns  aafgeftanden  ist  ur»d  fich  eingebildet  un'4 

^in  denjiopf  gef(?t;£t  bat,  er.  fei  ein  Apostel,  ge- 

^fandt  von  Gott.      AOein  difsiVr  blende  hat  keine 

,,andern  Anhänger,    als  aus  dem    unverftandigeW 

^Pöbe)  und  dem  Hefep  des  Vplks;  darum  haben 

j,\vir  uns  ihm  aus  allen  Kräften  widerf«it^t,  .    Wir 

^hatten  }hn  gezw<üngen,  fich  in  ei^e  Burg  zu  weW 

jjfen,  wo  wir  ihn  einfcbloflen  und  niemand  wpdef 

„hiaein  poch  herausliet^en ,  fq  dafs  er  dem  Hun« 

^gertQ4e  nabe  kam.    In  dif  fer  Noth  fiel  er  darauf^ 

^^feinen  V«tter  mit  einem  Haufen  feiner  elenden 

jjAnhäiiger  zu  Euch  zu  fenden ,  um  Eure  Religion 

^zu  verfalfcben  und  den  Frieden  Eures  Reichs  zi^ 

jjftöhreft»      Ams  diefer  ürfacji  bitten  wir  untertb'a- 

«öig»  fieupg  auszuliefern/*   —    M^nilUh  JetztefA fiti 

fkinzu:  «^Ein  Kennzeipben  ihrer  Tborheit  und  ihrep 

^^Schwärmerei,  Sire,  ist  dieC&s,  dafs,  ^wenn  £are 

„Majeftät  befiehlt,  vor  ihr  zu  erfcheinen ,   fie  fich 

„weigern  werden,   vor  Euch  niedera;ufallen ,  un4 

^die  Ehrfni^cbt^u  bezeigen«    die  Euch  alle  andere 

,,Menfcben  zu  befiseigen  pflegen,  teils  aus   Liebe,. 

^,teils  aus  Achtung  für  Eure  Religion,  ja  ai^s  urf)!^ 

,,tem  Herkpmmeni  4^<  4U  fo  gebeut, '^ 

.  ,  .  Der  König  gab  fogleipb  Befehl,  die  ai|«gewan«  . 
derten  Mufulmäuner  zu  rufen  qndvor  ihn  zubrin^ 
gen.  Sobald  ihnen  der  Gerichtsfrohp  diefe  Voyrla« 
düng  gebracht  hatte,  berathfchlagten  fie  fich  mit 
einander,  was  fie  zu  fagea  hätten,  um!  befchlolTea 
fiümätbig ,  nicht«  a^u  fagea  «nd  nichts  zu  (Ivpn» 


*5* 

tls  was  der  Prophet  getefirt  und  vorgefAHebew 
habe,  es  möge  daraus  erfolgen,  t^as  da  wolle.  Du 
fie  alfo  eingeführt  waren,  blieben  fie  ftelien  und 
fielen  ni9ht  nieder.  „Seht  Ihr  wohl ,  Si^e ,  rief 
„Amru,  dafs  fie  viel  zu  hochmöthig  find,  ficb  vor 
,.Eurer  Majeftät  niederzuwerfen  ?  *'  —  Der  Nad* 
fthafli  fragte  fie  daher:  ^Was  hält  euch  ah,  euch 
Xvor  mir  niederzuwerfen  und  mich  auf  eben,  die 
,,Art  zo  begräfeen,  wie  alle  auar  nUen  Teilen  der 
,, Welt,  didi zu  mir  kommen?'*  '  t 

„Wir  werfen  uns  vor  Gott  nieder/  gaben  fi# 
i^zur  Antwort,  vor  ihm,  der  Euch  erfchafien  und 
,yZuai  Könige  g«mächt  hat.  Zwar  ehedem,  als  wir 
„noch  den  Götzen  dienten  ,  erwiefen  wir  die  Ehr» 

s  „der  Anbätung  auch  Königen,  und  fielen  vor  ihnen 
„zur  Erde ;  allein  Gott  hat  aus  unfrer  Mitte  einen 
„Propheten  erweckt,  einen  ^ah rhaf^en  Propheten  i 

.  „der  hat  uns  eine  Art  zu^grüfsen  gelehrt,  die  Gott 
„gefällt,  nämlich  durch  das  Wort  Friede f  Dis  ist 
,,der  Grufs  der  Kirger  des  Paradtefes.**  —  Diefem 
allen  konnte  der  König  feinen  Bieifall  nicht  verfi^ 
gen;  er  wufste,  da(^  es  im  Gefetz  und  im£vange* 
£um  genau  eben  fo  ftehe./tfj 

„Was  die  Religiofi  betrifft,  die  wTr  bekennen^ 
„fuhr  Dfchafar,  der  Wortführer  der  Muf ülmänner, 
„fort,  fo  ist  fie  die  Religion  des  Islams,  die  uns  im 
yyNamen  Gottes  ein  Apostel  gebracht  hat,  von  de& 
',^fen  edler  Abdämmung,  Wahrhaftigkeit,  Trene> 
„RecbtfrhafFenheit  und  Unfchuld  wir  völlig  über- 
„zeugt  find.  Er  hat  uns  zu  Gott,  dem  Alimächti- 
„gen  und  Herrlichen,  berufen,  dafs  wir  feine  Ein-  ' 
,iheit  bekennen,  ihm  allein  dienen,  und  allem  enti' 

„fa- 

«)  Kor.  Sur.  zo.  v^  ii«  -Smr.  14.  v.-2|.  iSbr.  56. 


m 

fifkgfin  foQeti,  Wus  wir  uhd  unfte  Vater  bis  dabia 
y^angebätet  hatten,  desgleichen  die  Steitie.  dieSta« 
9,tuen  und  Idole  find.  Wir  habpn  (eine  Wabrhat 
^»tigkeit  erkannt  und  an  das  geglaubt,  was  er  un« 
^)gelehrfc  bat.  Er  fahrt  ein  vortreffliches  Buch  .bei 
gjüth,  das  dem  Buehe  Jefu,  des  Sohns  der  Mari« 
'  9«gl^c1bty  und  voUkommen  damit  iibereinfiimmV' 

.  Diefer  Bericht  machte  grofsen  Eindruck  aul 

den  König ;  und  er  fagt  zu  Drchafar :    ,^Du  fprichft 

,,da  von  Dingen,  die  äufserft  wichtig  find.      Ich 

y^nis  mieb  aber,  mit  dejner  Erlaubnis,  >ion  ihrer 

,, Wahrheit  genauer  unterrichten."    Hierauf  befahl 

«r  fogleicb,    daft  man  die  Klapptr  fchlagen  und 

itile  Prtefter  und  Mönche  verfammeln  follte.     Alt 

.djefe  gekommen  waren«   redte  er  fie  fo  an:  ,,Ich 

.befchwörc  eu«h  bei  Gott,  der  dem  Herrn  Jefu« 

,das  Evangelium  vom  Himmel  gefandt  bat;  fagt 

\mir,   ob  ihr  in  der  Schrift  findet,   dafs  ^wifcben 

^Jefus  und  dem  Tage  der  Äuferftehung  noch  eia 

\Prophet  kommen  foU?**  —    „Ja  wohl  t    erwie« 

^dertenfie|  denn  Jefus  hatihn  felbst  verkuhdigt 

^j,und  von  diefem  Propheten  gefagt:    fl^er  an  im 

^^gtauben  mrd,  der  glaubt  an  mich^  und  wbt  ihn  ver* 

^^werfm  wird,  der  verwirft  mich.**    Der  Konig  wand-< 

-te  fich  wieder  zu  Dfcbälar  und  bat,  ihm  doch  die 

.Mauptlehreti  diefer  neuen  Keligion  aca  erklären '$  und 

^«is  diefes  ge&hehen  war,  fuhr  er  fort :    „Habt  ihr 

fetcht  etwas  von  dem  Buche;  das  ihm  öott  gefandt 

bat?««    vl^,  fagte  Dfchafar,    und  las  ihm  fogleich 

das  dreifsigfte  ivapite)  mit  der  Auffchrift  dU  Mämet 

vor,  und  diefe  Vurlefang  riihrte  den  König  und 

die  ganze  Verfammiung  zu  vielen  Thränen.  u) 

Hier  ftach  den  Ämro,  den  Gefandten  der  Ko» 
reifchiten,  der  Neid,  and  am  den  König  zum  Zorn 

0)  £or.  Süt.  S.v.^^, 


jtti  feiten,  rief  er:  «*AW<^fe{<^  Leute  i^efJenil'Mrtt^ 
^ich  von  Ji^fli  und  feiner  Mutter  j  Maria^  und  las« 
tem  fie*  ** 

;,ti}uti,  was  fpfecht  ttit*  denn,  fragte  der  kop!^ 
^ön  Jefu  und  feiner  Mütter?"  Da*  las  rDfchafarj 
um  ihn  befl'erzu  beleht-en,  das  neunzehnte  Kapitel« 
mit  decAuffchtift  "Maria.  Öfeidiefer  Vorlefung  wein- 
te der  gerührte  König  nücrh  viel  heftiger,  Und  auch 
-die  Bifchofe  weinten  und  vergöffen  fo  viel  Thrä- 
iiefi^  daft  ihre  Barte  triefteh  und  ihre  Evatigelien» 
buchet  wie  aus  dem  WaiTef  gezogcfn  waren. 

Als  Dlchafcr  aufhörte  i  rief  der  König  ^u«: 
i,tjei  Gottl  Der  Meffias  felbst  hat  von  ihr  nicht 
mehr  gefagt  als  was  du  da  gelefen  baft/*  Damk 
umarmte  er  Dfchäfaf  und  feine  Gefaht ten«  hiefefie' 
gutes  Muths  und  fröhlich  feirt }  er  verfichere  fie 
feines  ganzen  ScbüfzeSi  Kurz,  er  legte  felbst  das 
Bekenntnis  des  Islattisiri  die  Hände  des  Dfchafari 
^\)\  dem  Amra  aber  Und  feinem  Begleiter  gab  er 
die  Koftbariceiten  zurück,  die  iie  ihm  gefchenkt 
hatten«  und  fagtel  ^Geht  tiacfh  Haufe  und  hehmlb  " 
die  Gefchenke  \X^iedef ,  die^hr  mir  gebracht  Tiabt^ 
tim  mich  zu  beftechen."  So  wurden  ihre  HoffnUQ. 
'gen  ä^Q'^Waffe^  Und  mit  Schaatii  ürid  Schande  über 
die  thifslurrgette  UntertAbmungi  kehrten  fie  nach 
iViekka  zurück« 

Ati  deiAfeibetj  l'age,  «fi  wefctiehi  fich  der»Kö- 
fi\^  von  Aethiopieu  zur  mufulmannifchen  Religioti  ' 
bekehrte^  ward  hadh  Abdpl.Bakides Bericht^  dein 
Apostel,  der  damals  in  Medina  war #  voiii  Himmel  • 
die  Stropbe  des  Korans  ^^  gefandt^  weiche  befagt: 
«idafs  üun  v^i^klich  die  Fitf&nder  Ibrabintiten  auch 

Ibrt- 


}bfahtms  Glauben  liÄben,  wie'.der  Prophet  tthd  TeinÄ 
"Janger."  Wenig  Tage  darauf  erhielt  der  König 
einen  Eilboten  von  Mohammed  mit  der  angeheh- 
taieri  Neuigkeit,  dafs  er  bei  Beder  den  Sieg  ober 
die  Koreifchiten  erUttgt  habe.  Daräber  hatte  d^r 
gute  König  ein^aufserordentliche  Freude,  und»  um  . 
.Gott  dafür  feinen  Dank  zM  bezeigen ,  hielt  er  es 
für  das  Beste,  eine  befondre  Handlung  der  Derniith 
2u  Terrichten.  lEr  zog  einen  harnen  Sack  an  und 
fetzte  fich  auf  die  platte  Erde  in  ^lie  Afche.  Hier, 
auf  liefs  er  Dfchafar  und  die  übrigeb  ausgewandert 
\ta  Mufülmänner  rufen* 

,  ^  Äh  fie  liineinge^r):  wä'reH^  erilaanien  iU 
iiicfat  wenig,  den  Furften  in  diefem  Zuftand  zu  («• 
hen,  und  nahmen  ficb  die  Freiheit,  ihn  umdieUrfii^ 
che  zu  fragen,  , Jm  Evangelio  fteht  gefchriebem 
>»(R«bfer  zur  Antwort,)  daü  Gott  befohlen  hat:  fo 
i,oft  einer  feiner  Diener  einen  heuen  Beweis  feiner 
^,G'üte  empfangt  ^  foil  er  gehalten  (eidi  eine  Hand^ 
^,luhg  der  Demuth  zu  verrithteni  -  ^  Ist  keirter  uo« 
,iter  euch>  der  eine»  Ott  mit  Namen  Beder  kehnt?«* 
Da  fi^  fäffltntlioh  erwiederfe»)  dafs  fie  ihn  kernt« 
ten,  fuhr  er  fort:  i,Auch  ich  fclbst  kenne  ihn  fchr^ 

.  „wohl;  denn  ich  habe  dort  ehehials  das  Vi^h  ge* 
i,hüteti  >a)  fdr  einen  gewiffen  Said^  einen  Dhamri- 

r  l,ten^  Hif  der  Seekuste  langi  neben  «Einern  Waller; 
^p,das  L«nd  iat  froch^tbat  an  Arakholz  j  •  •  dach  ich 
^wollte  euch  nUt  das  Andenken  die(es  Orts  ein 
9,wenig  auifrlrchem  Ich  will  euch  älfo  fagen^ 
^,dafs  ich  fu  ebeii  einen  eignen  Boten  von  dem 
oPtoJibeten  mit  einem  Bfiefe  erhalten habe^  Woriit 

.        B^t 

4)  ßiefef"  Furß  iviiivoi^mals  aus  fetnnn  Meicki 
vertrieben  werden^  und  hatte  feine  Zuflucht  nach 
äef  Landjchaft  Hedfchas  'genoHimen^  wo  er  ßA 
mtet  der  JSkidUng  ünei  SchUfirs  tefbarg. 


»^er  mic^  wiffisti  litftt,  daft  er  im  Thfil  Beder  feinea 

yyF^indeo  eine  Schlacht  geliefert  ^    und'  uqter  Ciot»  . 
jftes  Beift^nd,  zum  Heil  feiner  ReligIoa>  etueaaus« 
i^nehmetidea  Sieg  gewonnen  bat  ** 


N. 


Sechstes  Kapitel. 

yerfchiedetje  KriegsufttemehfkungM  des  Prd^ 
fhtten.    Er  geräth  in  Lebensgefahr. 


flch  feiner  Rftckknnft  in  Medina  4)  tuhete  det 
Prophet  nicht  länget»  als  fieben  Tage  aus.      I^adt 
Verlauf ^diefer  Zeit  erhielt  er  Nachricht»  dafs  e|a 
Haufen  Solaihiiten  und  Gatfaniten  bei  einem  WäH 
fer«  genannt  Kafkatol*Kodre  an  der  Strafae  ficjti 
Vetfamtoelt  hätte,  auf  welcher  die  Einwohner  def 
benachbaften  Proirinzen  Eraks  die  Wallfahrt  nach 
Mekka  machen;  und  befchlofa»  fie  von  da  zu  ver* 
jagen.    £r  nafani  alfo  zweihundert  wohlbewaffnete 
Leute  mit|  vertrauete  dem  £bn^  Onun-Maktum  die 
Verwaltung  der  Stadt  an»    und  riickte  im  Anfanf^ 
'des  Monats  Schamal  den  Feinden  entgegen ;  alleia 
er  traf  fie  nicht  mehr  an;  auf  das  Gerücht  von  fei* 
tiem  Marfch  hatten  fie  fich  zerftreuet.     Er  begnüg- 
te fich  daher,  ihr  Vieh,  das  in  grofset  Atizahl  auf 
dem  Felde  lief ^  in  Hefchiag  zu  nahmen ,  liefs  ea 
«vor  fieh  hertreiben,  nahm  auch  die  Sehüfer  miC 
und  kehrte  nach  Medina  zurück»      Nahe  vor  de^ 
Stadt  verteilte  er  die  Beute»  wovon  er  den  fun£- 
ten  Teil  für  fich  behielt;  es  fand  fich,   dafsjedef 
Soldat  zu  (einem  Teile  ein  PaajT  Kamede  [oder  ih» 
ren  Werth]  bekommen  hatte* 

u)  Abtä'Seda,  S.  i^k 


f*7 

unter  deii  Gels^geiieii,  die  dem  Propbeteii  so» 
fielen,  befaRd  fich  ein  Jüngling,  Namens  Soitr» 
Diefer  mifchte  fich  unter  die  Mofnlaanner  ttnd 
that  mit  ihhea  das  Gebiit;  dahjer  fchenkte  Ihm  der 
Prophet  di^  Freiheit  and  machte  ihn  zu  (einem 
Schäfer.  «Hierauf  zog  man  in  Medina  ein»  wo  de;r 
Apostel  den  ReftdesMonaU  Schawal  uoddeoDfaulp 
Kada  zubrachte. 

Im  folgenden  Monate^  dem  Dhul-Hedfcha,  d^ 
regten  fich  die  Feinde  wieder.  Al>u-Soj5an,  der 
nach  dem  ver^*  rnen  Spiel  bei  Beder  gefchworen^ 
ja  durch  einen  teieriicbeu  Eid  fich  verpflichtet  h|it- 
te,  nicht  eher  fein  Haupt  mit  Oekzu  falben  und 
nicht  eher  ein  Weib  anzurühren»  bis  er  fich  im  ofr 
fenem  Feld«  mit  Mohammed  würde  gemefTen  ha- 
ben, rtickte  mit  zweihundert  Reitern  von  IMekka 
aua^.  Er  nahm  den  Weg  durch  das  Land  der  Nad« 
hiriten^  kam  Medina  aufdrei  Meilen  nah  und  fchick« 
te  einen  Kaufen  feiner  Leute  nach  einem  Flecke«, 
genannt  Oraidh.  Hier  warfen  fie  Feuer  in  ein*- 
Scheune- und  verbrannte  einen  Menichen«  derCie» 
treide  fiebte;  fodann  drangen  fie  bis  unter^ieMa»» 
ern  von  Medina  vor  und  ermordeten  zwei  Men» 
fchen^  einen  ^nfiren  und  noch  einen  andern;  - 

4)ie  Nachricht  von  diefem  Frevel  kam  fchncll 
in  die  Stadt  i  und  ungef 4umt  räckte  der  Prophet 
aus,  fie  zu  verjagen.  Aber  Abu- Sofian  wagte  ea 
nicht,  ihn  mit  festem  Fufs  zu  erwarten;  es  war 
ihm  genug»  das  Land  gefchreckt  zu  haben,  und  er 
wandte  nach  Mekka  um.  Seme  Leute  nahmen  die 
Flucht  io  folcher  £il,  dafs  fie,  um  leichter  zu  fli^ 
hetkp  anterweges  die  Sacke  Niregwarfeiij^  1^»n« 


33«  '  ,         '  ' 

fie  ihren  MeWvomth  hatten.    Daher  hat  man  die* 
fen  Feldzug  dm  Mehlkrieg  genannt. 

Um  diefe  Ze^t  a)  ftarb  Omm^ia,  Abul'-  Salats 
Sohn»  vor  Schmerz  und  Traurigkeit.  Diefös  ging 
To  Tfn.  Er  gehörte  zu  den  Hviuptern  der  unglaubi* 
gen  Koreifchiten  und  hatte  fich  durcfi  flcifsigesLe* 
fen  Kenntnifle  erworben.  Er  glaubte  daher  der 
Mann  zu  fein,  der  die  Sendung  des  göttlichen  A- 
posteis  priifen  und  kritifiren  könnte,  aber  er  trieb 
feinen  Vorwitz  zu  weit;  aus  Neid  und  Eiferfuuht 
leugnete  er  dje  Wahrheit  diefer  Sehdung  und  fiel 
endlich  in  dieThorheit,  dafs  er  hoffte,  man  werde 
ihn  reibst  fiir  den  Apostel  halten,  der  in  die  Welt 
kommen  füllte,  / 

Diefer  Mann  hatte  vor  Kurzem' eine  Reirenjich 
Syrien  gethan,  und  als  er  von  dadurch  das  Land 
Hedfchas  zurückkehrte,  kam  er  vorder  Grube  vor» 
bei,  in  die  man  n^ch  der  Schlacht  bei  Beder  die 
Leichname  der  Erfchiagenen  geworfen  harte.  Da 
man  ihm  fagte,  dafs  fich  unter  diefen  Erfchiagenen 
auch  Otha  und  Schaiba,  fejne  leiblichen  Vettern, 
■befanden,  ergriff  ihn  ein  folcher  Schmerz,  ugddapit 
eine  folche  Rachfucht  und  Wuth,  dafs  er  fein 
Schwert  zog  und  feinem  K^meele  die  Ohren  ab- 
hieb. Hierauf  ftieg  er  ab,  ging  an  die  Grube  und 
überliefe  fieh  ganz  der  Verzweiflung,  klagte  und 
heulte,  bis  er  endlich.* dem  Schmerz  unterlag  und 
an  diefer  Stelle  den  Geist  aufgab. 

Im  Anfange  des  dritten  Jahres  der  Hedfchra  b) 
heirathete  Othman  die  dritte  Tochter  des  Prophe» 
ten>  Namens  Omm*Koltfaam«      £r  bekam  von  ihr 

keine 

V  a)  Abutf.  S.  65. 

,  b)  Dfchßftnabi,  S.  f^ 


S3P^ 

keSn^  Kinder;  et&ig«  f^^^  {ndefis,  er  habef  zw«r 
welche  bekommen ,  fie  wären  aber  eben  (b  wenig 
leben  geblieben,  als  die  er  von  ihrer  Schwester  Ro« 
kida  hatte. 

Um  eben  die  2e!l  bekam  der  Prophet  die  Niach- 
xicht/  dafs  lieh  die  Thaabiten,  Moharabitea  uwi 
Amroiten,  bei  dem  Orte  Dha- Atnr  zahlreich  ver-  ' 
f ainmelt  hätten  >  ia  der  Abficht»  ins  Gebiet  von 
Medina  einzufallen  lind  Feindfeli^eiten  aasza« 
fiben.  Er  befchlols,  ihnen  2avoraHikotnmeay 
machte  rinen  ganzen  Monat  lang  grofse  Vorberel« 
tungen  zum  Kriege,  fteilte  fich  dann  an  die  Spitae 
von  funfliandert  und  fanfeig  Reitern  and  drang  la 
^ie  Länder  des  Feindes  em.  Diefet  ward  dadurch  . 
fo  beftlirzt,  dafs  ef  die  fliK^  ^r^^iff  «od  ficfa  m 
die  Gebirge  zarückzog. 

Maa  verfichert>,  dal^  def  Praphet  In  tiefem 
Fddzuge  9  itaf  feiner  Kameelftute  fitzend  und  daa 
tleficht  nach  Osten  gekdirt ,  das  Gefäbde  ^ethaa 
habe,  fich  ganz  dem  heiligen  Ktiege  za  Weih^» 
Aach  erzähtt  man ,  er  habe  £ch  eines  Tages  tu 
grofeet  Leben sgeßihrhefonden^  tmd  fei  wnnderba* 
rer  Weife  beft-Set  wordea.  Dtefea  Nt^ird  autfoU 
geoden  Umftanden  efzäMt. 

*  . 

Der  Prophet  hat^e  fich  Sro^  den  Seidigen  ent- 
fernt und  war  am  Fufs  eines  Baums  eingefchlafen. 
'  In  diefem  Ziaftande  öberiiei  ihn  e!li  feindlicher  Of- 
^zier,  nahete  frch  ihm  mit  dem  Degen  in  der  Hadd 
und  als  war*  er  feiner  Sache  fchon  gewi6,  rief  er 
&in  zu:  „Mohammed,  ^ojf  ^ird  dfch  nun  gegen 
mich  verteidigen?"  —  „Das  wird  Gott  thun,«« 
erwiederteder  Prophet^  indem  er  plötzlich  erwach« 
te;  und  augenblicklich  gab  der  Engel  Gabriel  deiu^ 
Offizier  €tntn  fo  onfiinlten  Schlag  anf  die  Bruilb» 

Va-  -      dafii 


J4« 

dafs  Ifam  d«f  Deeeii  aus  den  Händen  fiel.  '  Riirch 
griff  der  Apostel  darnach»  hielt  jenem  nun  auch 
die  Spitze  vor  und  fragte:  »>Wer  wird  dich  nun 
gegen  mich  verteidigen?"  —  »»Leider,  niemand!'* 

iab  der  beftarste  Offizier  «uf  Antwort-  „So  lerne 
enn  lebetit  fagteder  Prophet,  und  tritt  zuderbet 
.fern  ParteL"  Damit  gab  er  ihm  Pardon  ond  fchenk* 
te  ihm  den  Degen  wieder.  Von  diefer  GrofsmiKh 
gerfthrt*  ward  der  Offizier  Mufülman;  auf  def 
Stelle  (agte  er  das  doppelte  Glauber^sbekeantnis 
her«  und  begab  lieh  mit  dem  VerCprechen  zurück» 
.  wider  den  Propheten  niemals  die  Waffen  zu  fdh« 

Der  Prophet  war  nach  Medtna  zurückgekom^ 

\0ien»  aber  dismal  nur  auf  kurzt^  Zeit,  ü)     Denn 

mf  das  Gerücht,  dafs  die  Koreifchiten^  von  einem 

zahlrei/Cben  Haufen  Solaimiteh  unterftützt,  im  FeU 

de,  waren,  zog  er  von  neuem  aus.     £r  ging  ibneti 

'  mit  dreihundert  Reitern  bis  Rehran  entgegen,  wek 

eher  Ort  in  Hedfchas^  im  Gebiet  Fara  liegt,  wo 

.  Goldgruben  und.    Aber  die  Feinde  hatten  (ich  fchon 

:  zurückgezogen.     Der  Prophet  verv;eitte  in  diefea 

Gegenden  die  beiden  Monate  des  zweiten  Rabi  und 

erden  Dfchomada,  worauf  er  nach  Medina  zurück* 

zog.      Hier  aber»  innerhalb  der  Stadt  feibst»  Hihe 

snan  bald  darauf  einen  Burgerkrieg  ausbrechen* 

und  2War  zwifchen  den  Muf  ulmännern  und  Juden« 

Sei^t  dem  Biindniffe  zwifchen  den  Juden  und 
Mtifnlm'annern »  das  fie  gleich  damals  fchloffen« 
tls  fich  der  Prophetin  der  Stade  Medina  niederließ» 
hatten  die  erfien  in  Fi^ieden  gelebt  und  ihre  Vor^ 
rechte  und  ihre  GeWiffeosfVeiheit  ungeftört  gebof» 
.  fen»     Durch  einen  böfen  Zufall  verletzten  fie  das 

Bund» 


\  ■  ,  -  ,'  w- 

6findo!«p  velche«  ftgf^ieb  KdtjP  Qitd  ifiren  f^bsIU 
chen  Unterganf  veraatafttiii  wir  .liroUeo  ^  1& 
hern  UmiUmie  craMliIe««     - 


Sidientes  lUpitd. 

Das  B^dnis  zmfcken .  den  ^tukn  mtt  Mo» 
'  kammiäainfm  wird  giäirochm  ^  Folg§n  dtnuok. 
Hikath  des  ProphHin  mit  Haffa.      Er  ktH 
fti^  kormfihi  KarawoM  mf. 


E 


^ine  urabifche  Mifohffau  0>  war  vom  Lwde  hr 
die  Stadt  gekommen»  um  ihre  Milch  aaf  einem  5& 
feot lieben  Platte»  der  Aainoibi  biefs,  zu  verkaufe«; 
Diefes  war  daa  Quartier  efnea  Stammes  mediniU 
fcher  Juden  •  die  man  die  Kinder  Kainohas  nannte. 
Mit  diefer  Frau,  die  fich  neben  der  Bude  eines  CSold* 
fchmids  niedergefetzt  hatte »  wollten  einige  junge 
Leute  Kurzweil  treiben;  fie  baten  fie»  doch  etnmii 
ihren  Schleier  zu  Taften  und  ihr  Geficht  zq  zeigen  | 
aber  fie  that  ihnen  den  Willen  nicht.  Untefdeft 
trat  der  Goldfchmid  hinter  fie,  hob  leife  den  un« 
tern  Teil  ilu'es  Rocks  auf  und  heftete  ihn  fo  ge« 
fchickt  auf  ihren  Rücketi,  da(a  fie*s  nicht  gewal^ 
ward.  Als  fie  nun  aufftand,  faheman.  was  die 
Schaambaftigkelt  nicht  zu^nennen, erlaubt.  Es  er« 
hob  fich  ein  lautefl  Gelachter,  das  Weib  fing  an 
zu  fehreien,..und  ein  Mufulman,  der  voh  nnj^efahr  ^ 
zugegen  war,  warf  fich  über  den  Goldfchmid  her« 
Und  ftiefs  ihm  im  Handgemenge  de«  Degea  dutck 
den  Leib, 

Pie^ 
O  EH-J^kOu  D/duHm.  S.  9%. 


14» 

DleAr  GclU^ehnäi  wAr^lQ|Mf ;  dalier  eprte.' 
-  tliM  die.ttbrigeD  ^uden  meinen  folchen  Zorn»  dafii 
fie  den  Mufulman  umringt^  und  in  St'öckeii  zer* 
tiflen.  Nicht  lange,  fo  waren  auch  die  Muf ulmän« 
Her  fertig»  den  Tod  ihres  GlaiihensgenolTen  zu  ra«. 
eben;  fie  machten  in  dem  anftofsenden  Quartier 
Al-Salam  Lärm»  riefen  Hälfe;  hanfenweis  lief  man 
}iinza;  und  es  kam  an  dem.  Orte  za  einer  grofsen 
ScUiigerei. 

Sobald  das  Gerocht  von  diefem  Anfimlir  dem 
Propheten  »tt  Ohren- gekommen  war,  begab  erfich 
sn  Ort  und  Stelle^  liefsdie  Juden  verfammeln  und 
redte fiefo an:  »^Fürchtet,  fürchtet» «ihr Herren va» 
i^der^ Synagoge»  dafs  euch  diefer  Handel  eine  ahn« 
sfliche  Racne  zuziehen  wird»  wiedenKoreifchiten» 
s^Diefer  zu  entgehen»  nehmt  in  diefem  Augenblick 
i^den  Glauben  des  Islams  an.  Denn  am  linde  wifst 
<pihr  doch  mehr»  als  zu  wohl»  dafs  ich  der  Prophet 
j^bin»  welchen  Gett  gefandt  hat*  Ihr  findet  ihn 
^mit  deutlichen  Worten  in  euern  Schriften  bezeich» 
^net»  und  Gott  hat  euch  in  Wahrheit  verkündigt^ 
•»dafs  er  ihn  fanden  werde/*  Hierauf  gaben  die 
Juden  zur  Antwort:  )>Ihr  fehet»  dafs  wir  euer 
j^Volk  find»  mit  euch  im  Bunde  ftehn  und  im  Ver- 
i^trauen  auf  die  gemachten  Verträge  leben.  •  Nicht 
jy weniger  ist  euch  bekannt»  dafs  wir  eineNazion 
„iind»  die  fich  aofs  Kriegshandwerk  i^icht  verfteht 
3,.und  nichts  fo  fehr  liebt»  als  den  Frieden.  Indefs 
j^fcheint  es»  dafs  ihr  nur  Gelegenheit  fucht,  una 
j^zu  bekriegen.  Wenn  ihr  uns  denn  zwingt,  uns, 
j^miteuchzu  fchlagen,  wenn,  ihr  unfre  Kühnheit 
,j weckt,  una  mit  euch  zu  meflen;  fo  werden  wir 
j^zu  diefem  letzten  Nothmittel  nur  darum  fchrei. 
^^ten»  um  euch  zu  zeigen»  dafs  wir  Leute  iind^  die 
^Herz  im  JLeibe  haben/* 


.341 

Da  ftifo  <Ier  Apoüfel  filit  dft6fid-bei  ArtrWeii 
gerunp;»  fich  ihm  za  unterwerfen ». hartnäckig  ver« 
harrten  9  befchloff^  er»  iie  föro^licb  3a  bekriegenf. 
£r  vertrauete  dem  Barcbir»  Abdel!. Mondhars  Spho» 
die  Aufficbt  der  Stadt  an  und  belagerte  die  Jaden 
in  ihren  festen  Plätzen  und  Verfcbanzut^en  fünf» 
2ebn  Tage  lang,  da  iie  fich  denn  endlich  auf  Gnade 
und  Ungnade  ergeben  mufsten.  £r  üefs  ihnen  dla 
Hiinde  auf  den  Rucken  binden  und  fcbon  fcbickte 
man  iich  an,  Iie  auf  feinen  Befehl  fämtliGh  zu 
wiirgen«  alsAbdoUab,  Obba-Soluls  Sohn«  derChas« 
redfchit,  ein  Mann  von  grofnem  Anfehn,  obwohl 
damals  noch  kein  Glaubiger,  für  fie>  als  feine  Bus* 
deageDolTen»  um  Gnade  bat. 

Anfangs  kehrte  ihm  der  Apostel  den  Rucken; 
Abdollab  verdoppelte  feine  Bitten ;  da  er  aber  (ab, 
dafs  ertauben  Öhren  pcedige,  legte  er  dem  Pro-* 
pbeten  feine  Hand  auf  die'  Bruft,  und  fuchte  ihn 
mit  den  Worbn  zu  rühren:  ^»Lieber  Apostel Got« 
„tesl  habe  doch  Mitleid  mit  meinen  armen  Bundes«, 
„genoffen,  meinen  Mitbürgern!"  Gek^  erwiederte; 
der  Apostel  J  laß  mich!  —   »Nein,  bei  Gott  nicht, 
rief  AbdoUah,  ich  laße  dich  nicht,  bis  du  dich  ih« 
rer  erbarmt  baft. "      Endlich  gab  der  Prophet  fei. 
iiem  Ungeftüm  nach  und   fagte:    „Nm  wohlan! 
nimm  fit  hin!  Sogleich  band  man -fie  los;  doch  un^ 
ter  der  Bedingung,   dafs  üe  aus  Medina  verbannt. 
fein,  und  (ich  ohne  Verzug  nach    Syrien  in  die 
Stadt  Adbara  begaben  foilten.      Sie  gingen  auch 
bald  darauf  ab,  a)  zulammen  flebenhüodert  Mann, . 
unter    welchen   dreihundert  Geharnifchte   waren. 
Alle  ihre  Güter,    all'  ihr  Reicbthum  blieb  die  3eute^ 
der  Mnfülmänner.    Unter  den  fchönen  Waffen,  die 
üe  zurückUefsen^  nahm  derApostelzu  feinen  Teile 

drei 

u)^  Dfihannabh  S.  100« 


344 

drei  Eogen»  drei  Ltnztn,  zwei  Hamlfelie  ttni  drei 
Degen'.    Von  den  beiden  Harnifchen  war  der  eine 
Davids H^rtAfch i  eben  der»  welchen  ertrüge  ats  - 
•r  den  Riefen  Goliatli  eriegte. 

Im  Monat  Schaaban  diefee  dritten  Jahres  beira« 
thtte  der  Prophet  Hafka,  die  Tochter  Omara.  Sie 
war  Wittwe  von  Hobaifch ,  Khodafaa  Sohn ,  dem 
Sabamiten,  und  hatte  ta  ihrer  Mitgift  vierhundert 
Drachmen.  Sie  lebte  bei  ihm  gegen  acht  Jahre, 
und  ist  erfl^im  Monat  Schaban  des  mnt  und  virzig« 
ften  Jahrader  Hedfchra«  unter  dem  Kalifiit  Moamiaa, 

Eeftorben.  Sie  war  es»  n)  in  deren  Hände  das 
xemplar  des  Korans  niedergelegt  ward »  das  Abu« 
Bei^Ker,  der  erfte  Kalif  oder  Nachfolger  Mohami» 
nueds^  hatte  fathmeln  laflen.  Von  diefem  Exem« 
plar,  dasHaffa,  oder  Affa,  in  Verwahrung  hatte» 
liefs  Othman »  der  dritte  XaliC^  eine  grofse  Anzahl 
Abfchriften  machen  und  in  'alle  Provinzen  dea 
Reichs  verteilen ;  wobei  er  zugleich  alle  übrigen 
Exeihplare  unterdrückte,  die  mit  dem  Original  Af- 
fiis  nicht  ttbereinftimmten.  —  In  dem  folgenden 
Monat  Ramadkan  ward  AUHafan ,  der  altefte  Sohn 
Atis  und  Fatmensj  der  Tochter  des  Propheten,  ge^ 
boren. 

Der  ApoateU  b)  der  keine  Gelegenheit  verlor, 
ftine  Feinde  zu  zwacken  und  ihnen  die  Karawaneil 
wegzunehmen,  erhielt  unterdefs  von  feinefhKund« 
fcbaftern  die  Nachricht ,  da(s  den  Koreifchiten  die 
l^wöhhliche  Strafse  bei  Beder,  die  für  fie  fo  nn« 
glücklich  gewefen  war,  nicht  mehr  ficher  fchei» 
ne,  um  ihre  Waren,  auch  unter  Bedeckung  nach 
Syrien  zu  fchickeu;  dals  fie  daher  einen  .andern 

Weg, 

m)  Abutfeda  In  Abuf^Bekkers  Leben* 
b)  D/dumnabi,  S.  loi. 


I4i 

Weg,  fi^ticheiaengrofseti  üiDWegy  namtfcli  ostJ 
Wirts  durch  die  Provinz  Ecak  dazu  gewählt,  und 
Äalii  ficfa  wirklich  bereits  viele  Kaufleute  auf  dt(^<eii. 
Weggemacht  hätten,  unter  welchen  fich  der  bei 
rühmte Karawanenanf ährer  Abu-Sofian  befinde»  der 
eine  grofse  Summe  Geldes  bei  fich  habe;  denn  dar^ 
int^  befiehe  dismal  der  ganze  Handel  d^r Karawane« 

Auf  diefe  NachricbC  fehickteder  Prophet  deil 
Zsid,  Harethas  Sohn ,  mit  dreihundert  Reitern  ab, 
um  fie  anzugreifen ;  und  Zaid  ging  dabei  fo  rafeh 
zu  Werke,  dafi  er  fie  nahe  bei  dem  Orte  Al-Karda 
eitthoblte;  Ais  ist  ein  Waflerin  der  Provinz  Nad- 
iched.  Er  fchlug  und  zerftreuete  die  Soldaten,  did 
ihoeh  zur  Bedeckung  diente^i »  niachte  fich  Meis- 
ter von  der  Karawane  und  allem  Reichthura,  den 
fi^  bei  fich  hatte,  und  führte  fie  nach  Med^na ,  wa 
der  Apostel  die  Beute  teilte.  Der  fünfte  Teil,  der 
ihm  zukam»  belief  ficfa  allein  auf  zwanzig;,  andre 
fageo,  auf  fünf  und  zwanzig  taufend  Drachmen. 


AcQtos  KiptM* 

Memiutmmri^  a«,  dem  ^uäen  Jüab.  Airafs 
Sohn,  nicht  obn$  Mahammids  Geheiß,  begatu 
gen. 


N. 


'ach  dem  grofsen  Unfall  und  Verluft,  a)  dea 
die  Koreifchiten  in  der  Schlacht  bei  Beder  erfuh« 
ren»  b.atte  es  Gott»  dem  Höchsten,  gefallen»  den 
Mnth  der  Ungläubigen  jganz  niederzufchlagen  und 
das  Feuer  der  wothtrfullten  Gottlofen  .  auszul& 

fcbenj 

0}  AMfeä^p  S.S4.  Ujfdmmabi,  S*  xoa«  ^ 


feh«n  I  die  H^rzeti  ier  ShaMgn  hivfS^^I^  Vaiif 
derfam  ZQ  erheben  j»  und  durch  den  täglich  ge&g« 
uet'en  Erfolg  ihrer  Unternehmungen ,  der  wthi^q^ 
lUfUgion  und  dem  U^m  immer  gr<>r8ere  Starke  za 
geben.  Endlich  aberüngen  diefe  Unglaub^eUt  »Is 
'  waren  fie  aus  tiefer  Lethargie  erwacht,  plötzUcH 
von  neuem  an ,  ficb  eiaander  atizufeuern ,  auf  die 
Muf  iilmänner  loszugehn  und  fie  mit  allem  Grimoi 
%u  bekriegen.  Indefs  lieft  Gott  dis  alle«  nur  dar. 
tuu  zu»  damit  die  \Vs^hrhf  it.am  Ende  mjc  defto  mehr 
Giaii^e  triumpfairea  könnte» 

Unter  denen ,  die  am  meiften  h|9itn]^f ja  f  4^t 
Feuer  des  Krieges  wieder  anzufachen  und  die  G<^ 
inüther  zu  erbittern,^  war  kaab/AU  Aarafs^  Sohn, 
«in  geborner  Jude»  ^tner  der  eifrigft^o^  .  Diefer  \m* 
fubige,  aufriihrifche  Kopf,  hatte  kaum  von  derr^«' 
lernen  Schiacht  bei  Beder  und  dem  Umftande  ge«. 
liört,  dafs  man  die  Leichname  in  eine.  Grube  ge« 
warfen  habe,  fo  verliefs  er  Medina  und  ging,  nach 
Mekka,  um  das  Volk  zur  Rache  und  zu  den  W*a£. 
len  ZD  erwecken ;  er  trat  auf  und  deklamirte  Verfe» 
in  weichen  er,  wirklich  auf  eine  ruhrende  Art,  das 
traurige  Loos  jener  Unglücklichen  beklagte.  AI» 
er  darauf  nach  Medina  zurückgekommen  war,  bat- 
te  er  die  Dreuftigkeit,  diefe  Verfe  dem  gemeinen 
Volk  und  felbst  den  Weibern  derGlaubigen  — zuai 
grofsen  Verdrufs  ihrer  IMiänner ' —  vorzi»fin>gen* 

Das  Betragen  und  die  Drohungen  diefes  Juden 
hatte  auch  der  Apo«tel  erfahren.  Eines  Tages  f^g. 
te.er:  „Wer  wird  mich  doch  von  diefem  Sohn  AI-  • 
Asrafs  befreien?"  Und  fogleich  verfetzte  Moham. 
med  (Mofalamas  Sohn,  ein  Anfar,  vom  Stamm  der 
Awfiten:)  .J^h,  ich,  Apostel  Gottes,  will  dich 
von  ihm  befreien,  **  und  iiuf  der  Stelle  ging  er,  'be- 
gleitet von  einigen  andern  Mufulmannern,  unter 


3*7 

-  beleben  fidi  mch  SflOunn ,  d«r  Milchbmder  Kaab«» 
befand. . 

Um  Kaabdestdlbe^er-izTii  überfallen  nnd  Mn$ 
feiner  ^yobnung,  einem  fehr  festen  Schlöffe,  zn 
Äiehen,  ging  Salkan  in  3er  Öäinmerung  allein  zff 
ihiÄ.  Erflirg  mit  ihm  eine  Unterredung  an,  fpracb 
von  diefem.und  jenem,  und  erzählte  ihm' verfchied* 
jie  Hiftön^hen  von  dem  Apostel,  von  welchen  er 
-^afste,  4a&  fie  ihm  Yergtmgeä  machen  Vürden. 
Endlich ü:ellte  er  {Üxihy^fiCs  es  2Seit  fei,,  au  geha» 
und  na*hni:den  We^nach  der.Tbare. 

Was  Sälkan  vorher  gefefaen  hatte,  gefcbab. 
Kaab  sollte  um  au^  Höfliobkeit  hegleiten  und  vet* 
lieArmit  ihm. das  Schloß;  fie  fetzten  dabei  die  Un^ 
terbaltuog  fövt,  kamen  unvermerkt  vom  Haufe  ab 
-and  gelangten  an  .den  Ort,  wo  üch  Mohammed^ 
Iftofalamas  Sohn,'  mit  den  übrigen  verfteckt  hielt. 
PlStzUch  fprängen  &e  aus  ihrem  Hinterhalt  hervor, 
fielen  über  ihn  her  und  dorcbborten  ihn  mit  ihren 
Dolchen.  Nach  diefer  That  gingen  fie,  gegen  da» 
Ende  der  Naeht,  2um  Apostel,  und  gaben  ihm  Be* 
rieht  Von  dem,  was  vorgefallen  fei«  Als  fie  ilnn 
auch  etzShlten,'dafs  AlrHaretb,  Aws  Sohn,  im 
Handgemenge  und  im  Dunkeln,  unglücklicher  Wei*. 
fe  mit  dem  I>egen  eines  Gefährten  fei  verwundet 
worden?  fo  lie&  ihn  der  Prophet  herbeikommen 
und  tegte  ihm  ein  wenig  Speichel  in  die  Wunde^ 
wovon  fie. augenblicklich  heil  watd* 

Seit  diefem  Ereignis  fürchtete  jeder  Jude,  der 
iw>ch  zu  Medina  war,  für  fein  Leben.      Und  fo  ge* 
.   reichte  Kaabs  Tod  den  Glaabigen  zum  Troft  und 
den  Ungläubigen  zur  TrübfaL 


Keun* 


4i» 


Kteinitl^  Xtpttfll* 

Der  Krieg  von  Okod  Diefir  fSUifur  iii 
Miriitmänmr  nachteilig  ,ms.  BetraAhmg 
darüber. 


Di 


Me  Anfalle  und  Plandrongea»  dtti«|i  fie  aulgo* 
itixt  waren,  und  der  wiederholte  Verlud,  den  fie 
von  Seiten  Mobamineda*  feit  der  Schlacht  bei  Be» 
der.  Schlaff  auf  Schlag  erfuhren»  fetzte  die  Korei* 
fehlten  in  Wuth»  und  fie  fchnoben  nichts,  aU  Ra« 
che»  Die  Eltern  uäd  Freunde  derer»  die  "an  iefiem 
unslucklichen  Tage  gefallen  waren,  befcbioflen 
.endlich,  einen  entfcheidendto  Streichen  wagen 
und  mit  allen  Kräften  die  Mufüimanner  In  Medin« 
ielbst  an2Ugreifen.  Gerade  jezt  bfigte  AbuSofiao 
mit  den  Kaufleuten  feiner  unglQcklichen  KaraNira« 
ne,  die  ^id  alles  ihres  Reichtfaum«  beraubt  hatte» 
wieder  in  Mekka  an.  Diefer  traurige  Anblick  Ver* 
mehrte  ibire  Rachbegier  noch  mehr;  .die  Koreirchi. 
'  ten  kamen  zu  ihm  und  baten,  .fich  an. ihi^  Spitzes« 
fiellen  und  fie  gegeu  den  gemeinfchafidichen  fein4 
SU  fuhren. 

Abu.  Sofien,  defien  Privatvorteil  mit  d^rge* 
meinen  Sache  enge  verknäpft  war,  nahntdaiKooi« 
mando  mit  Vergnügen  an ,  und  gsb  die  ncSthigen 
Befehle,  um  gute  Truppen  auf  die  Beine  zi^  brin« 
gen  Man  lud  zu  diefer  Ver)»in^ung  auch  die  vor* 
nehmften  Stamttie  der  Araber  ein,  unter  andern 
die  Staipme  Kenana  und  die  Einwohner  des  Liandee 
Tehama;  dadurch  ward  die  Armee  im  Kurzen  auf 
drei  taufend  Mann  ftark,  unter  Welchen  fiebenhun- 
dert  Geha^ifcbte  unft  zveibundert  Reiter  waren^ 

ttuge» 


949 

{eo»  'WOSQ  aH«m  dreitaafiräd  Kameele  geborten» 
'A^^a-S^fien  ftellte  Heb  «n  Jk  SyijUe  ^diefer  Armee» 
.iiitd  mihiii  mach  feine  Gemalin  Hefida,  Othas  Toch* 
ter«:  ti^ii.Qpcli  |i;^iiGB|e]i|i  andero  Hor€iA:hea  Dt« 
äW!ß  VQ^  otude)  mit  ins  Feld.  Oiere.  tragen  die 
Tlommeln  ^^^  nach  den  Sitten  der  Araber»  welpb# 
&berbao{»t  di^fe  Art  derinftrumen  te  Kuerft  beiKriegs» 
lieeten  gebrancht  haben  follen.  Diefe  Weiber 
fdilngen  die  Trommel»  erft  iangfiim»  indem  fie  ei* 
ne  Webklage  erhoben  über  die  Erfchlagenen  in  der 
Schlacht  bei  Beder;  dann  fcbneller»  indem  lie  .die 
Krieger  ermahnten »  im  Kampf  mathig  zu  ftreiten. 
«■^  Mit  dem  allen  verfeben»  marichirten  fie  von 
Mekka  aus  und  fchlugen  ihr  Lager  zu  DbuLHolai« 
fa,  einem^  Marktflecken  suf»  der  von  Medinaunge«^ 
fähr  fbths  Meilen  entfei'nf't  ist  Diefea  Posten  be« 
Tetet^n  i^e  Mittwochs»  $m  vierten  Tage  des  Ma« 
nats  SchaWal 

Dtr  ApDste)»  der  von  der  Ankunft  diefer  an« 
lebnlicben  Armee  Nachricht  bekommen  hatte,  hielt 
«8  fiir  befler»  fich  In  den  Mauern  von  Medina  ein* 
zuibfaliefisen^  die  feinde  ftandhaft  za  erwarten  und 
ihre  Angriffe  zuräckzofchlagtn » .  als  iith  ins  ofiäe 
Feld  2U  begebe«.  Diefer  Meinung  waren  auch  Ab* . 
dollah»  -Obba*Solnls  Sohn»  undeinige  andere  Nicht- 

5 laubige.  Was  ihn  darinn  ^eftärkte»  war  ein 
Vaum)  ä)  den  er  in  der  Nacht. des  Freitags^  am 
fiebenten  des  Monats,  hatte,  und  am  andern  Mor* 
gen  fo  eraahlte:  »^Diefe  Nacht  hab*  ich  vierfonder- 
.^hsre  Dinge  gefehen.  Das  erfte  war  ein  gewtlTeä 
^StWaS)  das  mir  da/i  atlerbisit  Tohien.  Das  2Wei^ 
i^war  eine  Ai4»  die  man  abfchlachtetef  das  dritte 
,a»eine  ückarU  in  der  Scbneifh  meines  Degens  unjd 

9)  DfäusmAi^  S,i%^ 


350 

„ia^  vierte  khfelbst:  ifch  fth,  JöofieichmlfdefHrfhd 
„über  einen  hieb -und  ftich -festen  Harnifch  fetit. 
„Heft  non,  fuhr  er  fort,  die  Ausleguftg^  iitidi 
„von  meinem  Traume  mache.  Das  ^rfte,  «lÄras  fcffi 
„gefehen  habe,  ist  MediHa^  aB  derbefil»>  fiir  ttrk 
^jvorteilhaftefte  Posten.  Die  abgeKlilachtete  HiA 
„deutet  auf  die  Von  den  Meinigen  ^  die  hh  G^f^^TTt 
^umkommen  werden,  wenn  wir  eins  wikg6x>V  Die 
„Scharte  in  meinem  Degen  weiflagtmirv  dafs^e^ 
„mand  vt^n  meiner  eignen  Fadilieiti  der  flitze  S^ 
„Streits  das  Leben  verlieren  wird;  endlich,  derfes* 
„te  Harnifch  verkündigt  mir,  dafs  mir  felbst  eine 
„fo  grofiie  Gefahr  bevorfteht,  dafs  ich  den  gant  be- 
„(bndern  Schutz  Gottes  nötblg  haben  werde^  wena 
„ich  ihr  entgehen  foU.^ 

Doch  aller  Grande  des  Propheten  ungeachtet« 
vrar  bei  Weitemder  grgfsc^  Teil  für  die  Meinung^ 
man  miifle  aus  der  Stadt  rucken  und  den  Feind  an* 
greifen ;  alfo  gab  er,  wiewohl  ungern,  diefem  Ra» 
the  nach,  Hierauf  Wird  im  Koran,  (in.  lai.)  an* 
"gef^ielt,  wo  Gott  su  ihm  fagt:  „Erinnere  dich  der 
"„Zeit,  da^u,  mit  alLdenDeinetf,  gezwungen  wardft 
„hinaus  vors  Thor  zu  gehn,  das  H^er  der  Glau^i- 
„gen  zur  Schlacht  zu  ordnen.**  In  der  Thät,  noch 
den  Freitag,  nach  dem  MorgengebKfi  zog  der  Pro- 
phet mit  taufend  Mann  aus  der  Stadt  aus  und  la« 
gerte  fich  an  einem  Orte  zwifchen  Medina  und 
dem  Berge  Ohod,  an  der  Seite  des  Thals,  die  fich 
gegen  den  Berg  erhebt^  fo  dafs  erdiefen  imRuckea 
hatte.  Diefer  Berg  Ohod^  oder  Wie  es  andere  aus« 
fprechen,  Ohud,  der  durch  die  hier  VorgefallAie . 
Schlacht  fo  bekannt  geworden  ist^  liegt  npch  iia 
Gebiet  von  Medina,  etwas  weniger  als  eine  Par«* 
fiiBge  *)  von  derStadt,    Abal«.Fedii  fetgt  iho  nada. 

•)  Ä  obmS,26t. 


yrord^n/ womit  nntb  Etlrifilibereihftiinmt,  der  ihn 
aber  fechs  Meilen  yon  Medina  entfernt.  Er  inrird 
OHod  geusinnt ,  das  helft,  der  Eine  oder  AUeioige« 
"Weil  er  ron  den  übri^ren  Bergen»,  die  ihn  nm^ben, 
*iii^ie  abgefchnitten  und  gefondert  erfcheint.  E$ 
gab  indefs  mehrere  unter  feinen  Leuten ,  die  fich 
iRreigerten»  dem  Apostel  bis  dal;)in  zu  folgen:  uu« 
ter  diefen  waren  AbdoUah,  Solols  Sohn»  und  noch 
drei  an'dere,  die  ihm  eine  beträchtliche  Zahl  der 
lliehtglaubigen  abwendig  machten;  „fie mißten ear 
woki.  Tagten  fie»  daß  der  Stecken  des  Treibers  fäum 
gegen  ßejelbst  erhoben  fei.  Und  fo  kehrten  ue  in 
die  Stadt  zutwk. 

Die  Zahl  derer ,  die  dem  Propheten  folgten» 
blieb  noch  neunhundert  und  fünfzig ,  )2nter  wel« 
chen  fich  zweihundert  Geharnifphte  befanden.  Rei* 
'  tere}  hatte  er  gar  nicht;  wenn  man 'nicht  iw«i 
Fferdein  Anfchlag  bringen  will,  wovon  das  ein0 
dem  Apostel  felbst  und  das  andere  dem  Abu«  Barda 
gehörte.  Der  Prophet  verteilte  drei  Fahnen  an  di0 
Awfiten,  Chasredfchitten  und  Mohadfcheren;  di» 
grofse  Fahne  trug  Mofaab,  Oma\rs  $ohn,  vor  deiu 
Apostel  Gottes  her.  Hinter  fleh  pbstirte  er  fun& 
^g  Bocenfchützen«  "deiche  den  Kern  feiner  Arme« 
musmacnten;  und  wiewohl  ihre  Zahl  klein  war, 
^ab  er  ihnen  doch  den  Abdoll^b,  Dfchobairs  Sohn» 
9cum  Anführer»  und  erteilte  ihnen  den  gemeiTeneii 
Befehl ;  ,yHaltet  euch  £efi:  auf  eaetn  Posten  und  wei- 
,,chet  nicht»  Wenn  ihr  gleich  fehen  foUtet»  dafsder 
„Feind  den  Vorteil  über  uns  hat;  auch  wenn  wir 
,ydie  Oberband  haben  folltj^n»  weichet  nicht»  in  der 
„Meinung,  unfern  Vorteil  zu  verfolgen«  lÄfst  es 
^eüer  einziges  Gefchäft  fein ,  die  feindliche  Reite* 
„rei  mit  Pfeilen  zu  bedecken  und  fie  zuruckzutrei- 
„ben^  damit  fie  uns  nicht  in  den  Rucken  falle. '^ 
Wir  werden  bald  fehen»    wie  .klug  diefer  Befehl 

•^  •'  war. 


\«^tr.     Die  übrlgefi  Trappen  ftdtte  tt  auf  beideii 

.  Plageln  zur  Rechten  und  zur  Linken »  wie  es  ihm 
am  zWeckoiäfsigften  fehlen.  Endlich  verbot  er 
der  ganzen  Artoiee,  eher  anzugreifen»  als  er  das 
Signal  gegeben  hätte.  *) 

An  diefem  Tage  war  es,  dafs  der  Apostel  dem 
i^bu-Dadfchana  einen  D^n  mit  den  Worten  reich- 
te:  „Wer  diefen  Degen  tuhrt,   wird  ficher  fein." 

^  A»t 

»^  Diefe  Einordnung  feines  kleinen  llmfen  zeigt  von 
Mohammeds  taktycken  Einßckten.    Sie  war  dar- 

,  Oiuf  berechnet  9  den  Feind  durch  den  ertlen  Stoß 
zii  werfen  und  in  ünordnimg  zu  bringen.  (Denn 
mehr  ward  dan^ais  nicht  erfodert^  tun  zufchla* 
gen.)  Darum  fostirte  erßch  auf  den  AbHang 
des  Berges^  wo  er  feine  Leute  fest  hielte  und  m* 
hen  ließt  währehd  der  Feind  aufwärts  marfckirtB 
und  mHde  ward..  Er  deckte  feine  Flanken  durch 
die  Bogenfchützen^  in  der  Abfickt,  die  feindliche 
Seiterei  abzukalten^  Wßnn  fein  Mitteltreffen  fick 
plötzlich  auf  den  anrückenden  Feind  und  deffen 
^Zentrum  hinab fiurzen  würdig  denn  es  war  vor* 
mtszufeken,  dafi  Truppen,  von  einem  weiten  Marfck 
ermüdet^  den  Anprall  der  kiiknen  Mufulmänner 
von  oben  her^  nickt  würden  auskalten  können» 
Vndfo  kam  esauck,  er  würde  gefiegtkäbeUf  wenn 
d^  Satan  nicht  feine  Leute  geolendet  kälte.  Dit 
jSckützen  befolgten  feine  Ordre  nicht*,  die  Begier» 
de^  Beute  zu  macken^  ßegte  dismal  idfer  die  Stih» 
^rdinazion.  Und  in  der  Tkat^.  die  Liebe  zur 
Beute  wax,  auch  okne  Zweifel  dasfldrhfie  MotiVf 
das  diefe  kriegerifcken  Räuber  zufammen  hielt: 
und  das  de^  Fropket  fönst  fettest  nähren  mufste, 
wenn  er  treue  Streiter  kaben  wollte*  U^as  ff^mu 
|(^,  wenn  die  Subordinazionf  als  ein  untergeord^ 
netes  Motiv,  in  diefem  Fall  vergejfen  ward? 


Autier'ltöin^;^^eslbfg€m  iind,  ha^ti  der  et 
tieti  Seite:  Qottes  fftilfe  kommt:  der  Sieg  ist  da; 
liuf  der  Ändern  las  idan :  Furcht  ist  dem  Krieger 
Schande;  ivier  fiiehetf  intgeltt  dem  Feuer  nicht,  fvenn 
Üiefer  Degen  Ungtaubite  tf^ifft,  fo  kerfchnetteri  erfie 
hndßremfie  ^  Soden.  ■ 

-Mrief  andern  $e]rfe  i^uckte  äfe  loreifefafe  An 
mrt  In  guter  Ordnung  vor)  fie. bildete  etnen  haU  , 
Veih  Mondv  "^öi^oh  Abu^^fian  das. Zentrum ,  den 
rechten  Flügel  aber  KhaTed,  AUWalids  Söhn,  und 
den  linken  Adrema,  Aba-DfcheheU  Sohn,  konu 
tnandirten,  jeder  an  der  Spfta?e  Von  hundert  Reitern* 
Im  ftinteVtfeffen^  Vö  dJö  Referrekorps  war^  fchritt 
die  ßeldin  ffehda,  Abu^oiiahs  Üemalin  ^  einher, 
^nnd  die  übrigen  Mati^oneta  begleiteten  fie,  'JDiefe 
^atäfen  fchlugen  alle  hinter  den  Soldaten  dieTrom* 
inel V  und  TeaeVteh  Ixe  ^sü  ihrer  P^lGhl  an.  iFfend« 
rief  aus  allefn  KrSften:  ^yMnthi^,  ihr  Kinder  Ab« 
^;äol-Dars,  mufhig!  Häufet  zu  mit  all' e«ern  braven 
»Degen"!  <•  tflefe  Kinder  A^döl-Dau  ViffeudiePiai. 
nentrilger  der  Ariiae^    . 

Alk  mkh  antSc1kti%weite  gekommen  wah  g»ll 
'iihv  Apostel  dais  Signal.  Sogleich  gltiffeh  dfeMu- 
fiilttiani^er,  £e  ^em  f eind  nicht  gern  Zeit  liefsen« 
ficb  zu  fefefinnb'n,  mit  Ungetlüni  an,  und  brachten 
feiti  Z«nti-Qm  gieiclb  tfürch  d^n  effteä  Stofa  zum 
Weichen,  .a^  AH  «riegte  den. Oberfahnenträger 
der  KoreifchTten, /wodurch  ein  lölthes  Schrecken 
unter  fie  fuhip»  )äaGs  fie  den  Racken  wandten/  und 
fliehend  fich  auf  das  Hiaj(ertreffen  NTarfeb» 

Durch 

4^  Dfckämahi,  £io^, 

2   -^    •  •. 


85+     ' 

Durch  dief(?ii  glücklichen  A^i&ngi^ola^getntcht 
tind  von  Pliinderungsfucht  hingerinen,  kam'  jezt 
iie  Arm^eder  Gläubigen  aus  ihrer  Öi-dnung;  die 
Schützen  infonderheit  brachen  aus  ihren  GHederii^ 
yerliefsen  den  angewjerenen  Posten  und  fingen  von 
iiUen  Seiten  an>  zu  rufen:  Zum  PIünd^Fn!  Zum 
Plündern!  a)  Denn  die  Feinde  waren  fo  voltkom« 
xnen  geworfen^  dais  man  in  der  Ferne  Henda  mit 
aen  übrigen  Frauen,  die  ihr  folgten,  über  Haisund 
Kopf^äüchten  upd  dann  tnübfam  den  entgegenfte- 
fienden  Hügel  aufklimmen  fah. ' 

Vergeblich  fuchte  Abdollah ,  der  Anführer  der 
Schützen,  der  Unordnungzufteuern;  es  half  nichts, 
um  fie  Zurückzubringen,  dafs  er  ihnen  den  Befehl 
des  Propheten  vorhielt,  fie  follten  nicht  vom  Pfat* 
ze  gehn ;  fie  thaten ,  aU  hörten  lie's  nicht  Ueber  * 
dielen  Fehler  macht  ihnen  der  Koran  Vorwür* 
fe:  b) 

Die  aber,  die  das  Antlitz  wandte«,  da 
die  beiden  Heere  auf  einander  ftiefsen, 
hat  Satao  durch  zu  grofse  Gier  nach  Raub 
'     y erführt.  Denn  der  v  erhei&ang  treu,  gab  Gett 
euch  Sieg;  doch  ihr  wart  fonder  Festigkeit,, 
verfagtet  euerm  Feldherrn  den  Gehorfa.m, 
und  wurdet  wider  ihn  Empörer,,  weil 
euch  Satan  liftig  reiche  Beute  wiefs. 

Da  nämlich  Khaled  fah,  dafs  das  Mitteltreffen 
der  Mufulmänner  durch  die  ZerftreuungihrerSchiiz- 
zen,  («einer  vornehmften  Verteidigung  beraubt  fei, 
liefs  er  die  Kavallerie  der  Götzendiener  eine  zweck« 
mäfsige  Bewegung  machen,  ftürzte  fich  von  hinten 

her 

u)  Bocharu 
•     bj  Sur.  3,  V.  155. 


her  auf  die  Gläubige  ond  richtete  unter  ihnen  em 

grQfses  Blutb^dan.  Er  tliat  noch  mehr:  er  verbandl 
Lift  mit  Tapferkeit,  und  fing  mft  läuterStimme  an,  zu 
rufen  ,  dafs  Mohammed  getodtet  fei.  "  Diefes  (Je- 
ificht  verbreitete  lieh  fchnell  durch |das  Heer  der 
Glaubigen  uod  erregte  darinn  grofse  Beßurzung;  ' 
Muth  und  Kräfte  v^rUefsen  fie,  und  von  allen  Sei«v 
ten  fahen  ^e  den  Feind  in  ihre  Glieder  brechen. 

Diefer  Tikg,  ein  Sonnabend«  der  fiebente  de» 
Monat  SchaWal»  war  für  die  Mufiilmäoner  ein  Un* 
gluckstag.  Doch,  wenn  Gott  fein^  fegnende  un^ 
fchotzende  Hand  eine  Zeitlang  vori  ihr>en  abzogt 
fo  tbat  ers  nur,  dafs  fie  Gelegenheit  hatten,  fich 
'  ein  weit  gröf^eres  Gluck ,  die  Ehre  des  Martyr« . 
thums,  zu  erwerben,  a)  Mofaab,  Omairs  Sohn, 
der  die 'Fahne  Vor  dem  Apostel  Gottes  herlrug, 
fiel  todt.zu  feinen  Fufsen  nieder;  £bn:Kamia\  der 
Laithit,  brachte  ihm  dentödtlichen  Streich  bei,  und 
in  der  Meinung,  den  Apostel  Gottes  felbst  erleg)b 
zu  haben,  rief  er  den  Koreifcbiten  t\x\  ich  habe 
Mohammed  getöJtet!  Aber  der  Prophet  gab  nach 
MoCrahs  Farll  die  Fahne  an  AU,  den  Sohn  Abu-Ta- 
lebs.  '  Man  rechnet,  dafs  fich  die  Zahl  der  Muful- 
mamier,-  die  bei  diefer  Gelegenheit  als  Märtyrer 
ftarben,  auf  fiebzig  belief,  und  dafs  die  Götzepdie- 
uer  auf  zwei  und  zwanzig  Todte  hatten. 

ünterdefs  benutzte  der  Feind  feine  erlangten 
Vorteile;  er  draicg  bis  an  die  Stelle  vor,  wo  def 
Apostel  war,  und  liefs  einen  folchen  Hager  vöh' 
Pfeilen  und  Sternen  auf  ihn  fallen,  dafs  er  davon 
ganz  bedeckt  wurd.  Wirklich  wurde  der  Prophet 
auf  diä  Seite  zur  Erde  geworfen,  feine  Vorder* 
sihneausgefchiagen;  fein  Gefreht  gefährlich  ver- 
;    '  Tä  %        '  •  '  WttUi 

ä;  AM-tHa,  S.66. 


Wühlet  und  feine  Lippe  «ufgerijäfen.  '  )bet  K^ftnir^ 
der  den  Apostel  Gottes  fcfalug  und  verwundete, 
tiiefs  Öttia,  Abtt-\\^akas  Sohn,  und  war  ein  iB^rudec 
Saäds.  Als  das  Blut  dem  Propheten  über  das  IjfocH« 
gelobte  Angefleht  ranni  trocknete  er  es  ab,  und 
Tagte :  ,-^0  wie  wird  das  Volk  glücklich  werdeä 
^jkänhen,  dasYeines  Propheten  Angefleht  mit  Blut 
ijbeTudelt,  zu  der  Zeit,  da  er  feinen  Dienft  verfieJit 
^Qtid  üeznta  Herrn  beruft,  dafs  iie  £eb  i>ekebren  !^ 

Bei  dieter  Gelegenheit  fliegen  folgende  Wörtlk  - 
{jQttes^  des  Hochsbnv  Vom  Himmel:  a) 

Nicht  äich  (oH  diefe  TreVelhafte  Tha^ 
l)ekumtnern ;  jiUäh  wirds  fchon^a«!reii#  Wtd« 
vielleicht  beftrafen  oder  .auch  veTzeihn  7^ 
Vie's  ihm  gefällt,  —  fo  fefai:  fie  Si^nder  ifind. 

Von  zwei  Würffplefsen  Waren  dem  A|)oStei 
iild  eiferten  Spitzen  ins  Geficht  gefiihren  Und  hat* 
ten  Ihn  fchwer  verwundet^  AU  Abu-  Obiudä,  AU 
Dfchaäs  Söhfiv  da^  eine  Eifeh.heiraoaäsog^  Hei  dem 
l^rapheten  fogleich  ^ein  Zahn  aus ,   und  ab  ec-clat 

Jndere  aufzog,  fiel  der  ändere  Zs^hh« .  \\^ähTend 
iefer  Operäzion  füchte  Sünan  Abu. Said  da&  B)u| 
Üü  ftillen,  das  deäi  Apostel  iib^t  das  Gefleht  lief^ 
und  legte  ihm  Kömpreflen  tii^f.  Darüber  fagte.dei^ 
Prophet /ZU  ihm :  „Wer  nait  forgetid'er  Hand  meih 
^Blut  anrührt,  der  wird  fein  Blut  durch  Eilen  nii* 
j^Veigoflen  fehn/* 

Mah  efzSMl  Von  felha,  wahrend  er  ieiä  k^ 
posM  einen  doppelten  Harnifch  angezogen  ftabe^ 
um  ihn  gegen  die  Anfälle  der  Feinde  zu  fichern^ 
fei  er  feibat  durch  einen  fp  ftarkei^  Hieb  in  die  tin« 

band 

Hj  Jö^.  Sitt.  $•  i>.  lag. 


VT 

UtL}fikvetpn^n^vrQfßm^  dtQp  er  fit  iile.wiedef«. 
(nauchen  könaeit  So  viel  ist  gewifi/ajl  da  die 
Aiafulmanner  den  Propheten  fallen  fatin»  verlie« 
fien  ihn  die  nieiften,  aU  wär^ertodt.  Abu-BekKer 
i{nd  dinaF  wurden  aöflh  Verwandet,  i|nd  Othmaii 
ward,  gleich  ander^^  m  dem,  Gedränge  den  Flach. 
tigen  mit  fortgeriflkn«  Da  fie  aber  bald  darauf  er.' 
'  &nren,  Atkt$  der  Bropbet  noch  am  Leben  fet,  kehr* 
tfin  fie  um »  griffen  ui  grofser  Ansalii  von  neuem. 
Mj  und-  tragen  den  Propheten»  nac^i  einem  hart» 
Backifien  Gefebbt»  au»  dem  Qet&mmel  in  ein  nabe^ ' 
tort 

Gans  erfchopft  von  den  Strapazen  nndgequiHfc 
vom  he^gften  Durfte,  den  fein  (tarker  BlutverluÄ 
i^ocb  y^rmelbrte ,  ättfiierte  hier  djcr  Prophet,  dea 
Wunfch:  da(it  ^an'  ihm  doch  jein  wenig  Wafier 
^ringen  möchte,  womit  er  ficb  emifchen  konnte* 
Sogleigii/ sprang  Ali  fort,  ati  die  Quelle  Mehraa,' 
Schöpfte  Wa'iäer  in  feinen  Sphild,  brachte  undVeichi» 
^ea  ^emlPrQpheten;  aHein  er 'weigerte  lieb,  da* 
\oxL  zU^  trinken  und  wbfeh  fioh  nur  das  Blut  abj 
4|iui.  auf  fein^ni.  Gelichte  war^^ 

Wahren^  der  Prophet  an  djefem  Orte^    einem, 

Iar  nicH  Sehern.  Aufenthalte,  war,  kam  Obba|^ 
alfa.  Sobn^  einec  c)er  entfehlqflfeaften  unter  den 
ungläubigen,  herg^fturmt  und  fchrie:  ,)Wo.  iat~ 
Mohammed?- Ich  werde  nicht  eher  ruhn,  i>is  er 
to^t  istt^  Hier  fragte  einer  dfc  anWefetiden  Mo« 
fBlmjinner:.  ApQSter  Gottes,^  foU  ihn  jemandPpnjlu  ' 
]Len?^t  iRii/'  im  mir  keriinp  erwied^rte  er»^ 

Kaum:  war  Qbba  hereingekommen,  fo  rifi  der 
Apoatel  den;.  AUHareth  die  Li^ze  «Qfi  dertiaindond 

"   ■  V' "ftieft 


358  \ 

ftiefs  .fie  Obba  fo  nachdrücklich  in  itn  Hals,  daQi 
er  riicklingg  vom  Pferde  fiel  and  auf  der  Sfelle  dea 
Gei9t  aafgab.  So  ftarb  diefer  Feind  Gottes.  Ei* 
pige  Jahre  vorher»  trls  fie  noch  beide  zu  Mekka 
.  ^aren»  hatte  er  eines  Tages  die  Frechheit,  dem 
Propheten  zu  drohen,  er  wolle  ihm  einft  das  Le» 
||en  nehmen.  Der  Apostel  aber  gab  zur  Antwort! 
^Ja  dir  werde  icbs^  einft  nehmen ,  wenn  es  Gott^ 
dem  Höchsten«  gefällt*^*  Diefe  Weiffagung  ward 
jezt  wahr  gemacht.  Den  Körper  Obbas.  brachte 
man  nach*  Mekka. 

Allein  die  Nachricht  von  dem,  Tode  Haoirsat, 
feines  Oheims»  die  in  diefem  Augenblick  einlief 
fcbmerzte  dend  Apostel  ungemein.  Von  Anfangje 
^er  Schlacht  hatte  Hamfsa  geftritten,  erit  Arta,  ei- 
lten Fahnentra^c^r  der  Götzendiener  erfchlagen» 
\ind  dann  im  VordertrefTen  wie  ein  Löwe  gekämpft 
nnd  alles  I  was.ibm  vorka^m,  in  Stucken  gehauea 
und  in  die  Flucht  getrieben.  Zu  dem  erften  Vor« 
tcilf  den  die  Mufuimänner  erhielten»  hatte  ernich^ 
^wenlg  beigetragen»  und  da  er  den  Seba»  Abdol  OC- 
fas  Sohn  gewahr  ward»  a)  deflen  Mutter  zu  Mek- 
^a  das  Gewerbe  trieb»  Kinder  zu  befchneiden»  rief 
^r  ihm  zu:  »»Her  mit  dir»  du  Menfchenkind»  deflen 
Mutter  den  kleinen  Jungen  das  zu  viele  Fleifch 
wegfch  neidet"  Und  er  erlegte  ihn  durch  einen 
Hieb,  der  ihm  den  Kopfnahm.  Allein»  wie  er  kaum 
mit  ihm  fertig  war»  bekam  er  felbst  von  Wafcha, 
^i.nem  Sklaven  Dfchobairs»  einen  Stich  mit  der 
Lanze»  wovon  er  todt  darnieder  fiel. 

Diefer  Wafcha  war  ein  A^thiopier,  Er  hat 
tiach^jer  felbst  erzählt»  wie  er  diefcn  Mord,  nicht 
Sttfälliger,  fondern  vorfetzlicher. Weife,  mit  Plan 

M)  AbuUFeda  S.  65. 


3J$ 

Tind  Vst  bef^tngen  habe^  »»Vfamfsa,  fiigte  er» '  hat. 
,^te  in  der  Schlachf  bei  Beder  den  Toaima^  dem 
a^Obeitu  meines  Herrn  Dfchobairs  getoJtet.  Nun 
mfagte  tneiix  Herr!  Wafcha,.  weiin  du  Hamfsa  erlegen 
fpkannß-f  um  den  Toa  meines^  OkeirHs  zu  rächen  ^  Jö 
^,wiU  ich  dir  die-  Freiheit  geben,  a).  Da  ich  mich 
^alfo  nebst  andern  in  der  Scblacht  hei  Qhod  befand 
„und  Hamfsa  gewahr  ward ,'  als  er  eben  dem  Seb» 
ij erlegt  hatte,  ftellteich  mich  hinter  einen  grofsen 
^Stein  in  Hinterhalt  ,t  un'd  als  er  da  vorbeiginfr, 
Huftiers  ich  ihm  meine  Lan^^ömitrotchemNachdruck 
^'\n  den  Bauch,  daf&fieihm  durch  denHintern  wie« 
jgder  heraus  fuhr«'*  —  Ein  folches  Ende  nahm 
Hamfanu 

Die  fiegreichen  Köreirchiten»  andatt  ihre  Sa« 
che  zu  betreiben  und  fich  ihr  Gluck  zu  Nuta:e  zu 
taachen,  dachten  nur  darauf»  wiefiean  den  Leich« 
iiamen  der  Gefährten  Mohammeds  ihre  Kiithe  befrie* 
digten«  Henda  und  die  Weiber  ihres  Gefolgs  hat» 
ten  fich  van  ihrem  erften  Schrecken  erhohU,  kamen- 
Auf  das  Schlachtfeld  zurück  und  verübten  an  die« 
fen  todten  Körpern  die  gröf&ten  UnmenfchUcbkeJ« 
ten,  von  denen  die  Gefchichte  weifs*'  Sie  fchnlt- 
ten  ihnen  die  Nafen  und  Ohren  ab,  reiheten  fie  an 
Faden  auf  und  machten  fich  davon  Leibgürtel^ 
Halsketten  und  Armbänder.  Endlich  verfiel  Hen- 
da  in  ein  folches  (Jebermaafa  wilder  Wutb,  dafs  fie 
Hamfsa  den  Bauch  auffchnitt^  die  Eingeweide  her« 
ausnahm  und  —  o  Greuel  und  Abfcbeu!  ^-^  feine 
Leber  tn\t  den  Zähnen  ^emäuete« 

Er  felbst,  Abu^Sofian«  Hondas  Gemahl »  hieb 

^.yon  Hamfsas  Kopfe  die  Kinnlade  ab,  fteckte  fiie, 

iüvie  einen  halben  Mond y  ai^f  eine  Lanze;  ftieg  da« 

mit 

•J^  Bochatu  * 


$6^ 

«dt  «of  ^inci  Aqjbojbe  iani  Heß  mik  U»ter  S&näi^ 
leinen  Si^g  tas:  ,^Wa;ffeQgluck  ist  nicht  von  6e« 
„ftand :  die  Schlacht  vQ.n  öbod  ist.auf  di^. Schlacht 
j^von  Pedre  gefolgt  T^incaph !  Jriiimpli !  Hoch« 
^gelfibit  b|s^  4v»  qHoWj.  ^J  4«?^  Religion' i^i 
^Siegerio.^*  ,  '         ' 

Pleft  PraW^w  Ahm,- SqjSviji  bli^V  ludeft  yoi^ 
Seiten.  Mohaxnoieda  nipht  qbne  Antwort.  Denn^ 
^|e  uns  Bo/^bari  ^ra^ählt,  da  Abiv.Sofiari  die  Wor- 
te^ HofhsetqH  bisf  dif^  o^Hohal!  %,usge(proVhea 
hatte,  befand,  djer  Prophet  feineQ  C^efah^rten»  ifai^isu 
i|^ntworte%.  ,jiWa8,  fojlien  wir  denn  ai>tNi{arten? 
fragten  fie.  ^prechU  fagte  er,  Allah  ist  noch  wei^ 
höher  getobt  und  herrlicher.    Auf  diefe  Antwort  veN 


jß^chtftzer^  Alläki  ihr  habt  einen,  foichen,  i^chf.  — . 
Vnten»  bei  der  ^inaajbin^  von  Mekka,  werden  wir 
Uiiß}»',  wie  4^<:  arme  Ab^-Spfianj^  der  jezt  fo^  vielen^ 
Stiplz;.  an.  d^n.  Tag  liegte,  4<^ch  die  furclit  vor  dem^ 
Tode  endliclji.  doph  geiwungi^n  yfW4»,  fe^??,  W§r- 
Vl^^  ^plipn  zi),,entfa^em 

lezt  erzfli,br  l/^h  ^  yie  ftch  djiefe  pjcftbl^ndip  Un,»^ 
^emehiQQQg  geepdigt»  y?elch^  F^iich^te  ein  Co  fchö^ 
9e%*  Sieg  gebbt  h^t  Qott  fphluff  daA  Uerz  der 
Götzendiener  plQt:^lich  ^itfolcbem  dcbrepken,  daf^ 
^^.nocb  denfdben  Tag  aufbracben  u,nd  üj^.^r  Hals^ 
und  Kopf  die  Flacht  nach  Mekk;  nahtnqn.  Nivibts^' 
4JA  ftn  pan^fehes  Schrecken  l^onnte  fie  zu.  einem 

'^ ' fpU 

q^}  ffpbal.  wa^'  das  ^ornehmfle  Idol,  das  di^^  Araber 
anbSteten.  S.  ttfUen  bei  dem  achten  gahre  der^ 
ffedfchita. 

tj  Pi^ßs  if^ort  bfdidUH  die  Mäcbti^^^ 


MdiAi  Veffiilijreii.  bj^gem  üenn  fte  N^acea  flirea 
'Regnern  ah  Macht  bei  weitem  übe^Iegenj,  undliat,^ 
tan  noch  dazu  einen  groftenSj^g  gewonnen,  Abu- 
Soiian  fan4.tc  ibgjar  einen  Herold  ab,^  yn;[  einea 
yergleicb  anzi^tragi&n^  unt!  fchlug  iii  diefer  Ab'ficii^ 
eine  ^iil^ttimjßnkui^(^  ati6  iHlchl\e  J[ahr  vor;  det 
Ort  dieles  Kohgreffes  (bllte  Beder  fein^  Pfr'Apo/fe 
tel  nabm  diefen  Vnricdlag  an»  und  lief^ ihm  faged^ 
er  wecde  nicht  eripang^eln  ^^  fiph  zi\r  beftim;nte& 
2^t  einzu:find^n.  a}  '^'    ' 

D^  ^h'  dfc  Koreifchiten  zi^ii^ckges^pgen  hat. 
|cn^  feihg  der  Apostel  felbst  auf  d»s  Schlachtfeldi[ 
i^m  in  PerCom  den  Leichnaiu  feines  Oheims  "Haj^^fsa 
unter  ^en  iihrigen  Toflten  aufeaftirhcn.  ^r  fand 
ihn  ijrn  Gründ,e  des  Thals,  ^usgeweldetji  ohae  Nafe,' 
phne  öhVen  und  ohne  Kinn.  Bei  diefem  traurigen 
Anblick ^u^t^  er  tief  ^ind  verfai^k  In,  Webmuth  ; 
darauf  erhbblte  er  fich  wieder  und  fprach  im  Tot< 
^es  hÖchs.t;en. Zöri^s :  ^a,  ja!  Gott  hat  mjr  qB\st\m 
hart»  dafs  er  an. dreifsig  KoreHbhiten  eine  gleichat 
Kache  nehmen  wird/'  'Öernach  fetzte  er  Hinzu: 
^Ty^t  Engel  Gabriel  hat  mir  angezeigt,  da fis  Ham'fsal 
^nter  die  Einwohner  des  %benten.  ^immels  aufge- 
oomt^jen  und  den  ruhmvöilei^  Titel  erhajiten  hat: 
i^fHämßa,  Abioi- ^otallebs  Sohn',  df^  Lmve  CioU^i^ 
imi  der  Uwe  feines  Apostels.  ^'*  Zuletzt  redte  er  den 
Todt^n  telbst  an:  M.MtiQ  HamGia!  Wäje.  die.d^enft« 
ijfertige  Sorge  eines  treuep^  Freund^es  nicht,  dci; 
^Wd  über  den  j^ntfbhlafenen  trä^t,  fo  könnte  ea 
^kommen»  daft  er,  aus  IVlangel  ap  etnen:\  Grabe^^ 
liien  Vögeln  des  ^iintpela  zur  Speiflif,  und.  den  Thie. 
^ren  des  Feldes  zun»  Rau^e  dienie.  So  will  19h  den^ 
'fo  furdeiineu  Ruheplatz  forgen,  dafa  da  dielbm 
^tei^urigeix  LpjpXe  entgehen  foUl^**  ' 

Htck 


'i6x 

Nici)  dieten  Redtft  iieft  er  denTCorperitt  einen 
fclhwarzen  Mantel  >^4ckeln  und  (brach  daza  fieben^ 
mal  die  Formel:  jillah  Mbar^  d.  l  Gott  ist  grofa« 
Sodann  kvn  er  zu  den  übrigen  Todtea»  elneni 
l>ach  dem  andern, '  machte  es  auch  fo,  fchlofs  aber 
jedesmal  jden  Hamfsa  mit  ein»  fo  ^afs  erzw^i  anil 
ii<ebzig  (Se^üite  iiber  ihp  ff  räch«  .  .  ^' 

Hierauf  betrachtete'  der  ApösW  die  Todteh 
'  iDSgefammt  und  Tagte ;  „Ich  leiste  die  Gewähr  fiir 
^diefe  da,  Co  >vi^  fur.alle  die»  welche  f'nr  die  Sa« 
,,che  Gottes  noch  verwundet  werden,  datsfieGott 
,^am  Tage.der  Auferfrehung  in  einpm  fo  hcrrlichea 
„Zufl-ande  erwecken  wird,  dafs  ihre  Wunden  wie 
„Purpur  ftrahlen  und  wie  Bifam  dufVen.  werden, 
„Seht  ihr,  wie  die  meiden  Paar  und  Paar  auf  der 
„Erde  liegen«  als  umarmten  iie  lieh  einander? 
„Legt  fie  daher,  fo  wie  fie  da  find,  jeden  nfsben  fei. 
„nen  Gefährten  in  das  Grab."  Diefes  gefchahVman 
begrub  fie,  zwei  uud  zwei,  drei  und  drei,  in  der- 
felben  Lage ,  in  welchen  man  fie  fand,..  '  Zwar 
wollten  einige  Muf  ülm'anner  dennoch  die  Körper 
ihrer  Verwandten  und  Freunde  mit  nach  Medina 
nehmen ,  um  fie  da  zu  begraben ;  abbrder  Prophet 
gab  es  nicht  zu  und  fagte :  „Begrabt  fie  an  derfel* 
Den  Stelle,  wo  iie  gefallen  find. "  a) 

Die  Zahl  der  fiebzig  Mufiilmänner,  b)  die  in 
der  Schlacht  bei  Ohod  getödtet  wurden,  war  ge- 
heimnisvoll; Gott  felbst  hatte  fie  beftimmt,  um  fie 
der  Zahl  der.  fiebzig  Gefangenen  entgegen  xu  lez. 

fen,  die  fie  in  der  Schlacht  bei  Beder  gemacht  und 
enen  fieiiir  ein  Lofe^id  das  Lebto  gefchenkt  hat* 

tep. 


m)  Abutf.  S.  69. 

b)  Dfchmnab.  S.  ith^ 


ten,  wofür  die  Koreifchiteo  bezahlten ,  ^  wie*  wir 
oben  gcfehen  haben  Diefe  Nachficht  hatte  Gott 
mirsfaÜen*  Nach  einer»  dem  Ali  zugefchrieb.enen 
Ueberlieferung  wardie  Sache  fozngegangen«  Gott 
Batte  ihnen  die  Wahl  gelaflen,  entweder  allen  ih^ 
ren  Gefangenen  den  Kopf  abzufchlagen,  oder  ein 
Löfegeld  unter  der  Bedingung  für  fie  anzunehmen«^ 
läafs,  wenn  £•  ihnen  das  teben  fchenkten,  eine 
gleiche  ^\nzahl  Mufulipänner  umkommen  foUte.  , 
Pariiber  lieisen  iie  (Ich  alfo  aus:  i>Dtefe  Leute  find 
,,unfre  Verwandte  und  Brüder;  alfo  wollen  wir 
„das  Löfegeld  nehmen;  durch diefes Mittel  werden 
j,wir  zugleich  reicher  werden ,  als  uufre  Feinde, 
g,Und  immerhin  mag  eine  gleiche  Anzahl  der  Un« 
„frigen  den  Tod  der  Märtyrer  fterben."  Bei  die* 
fer  Gelegenheit  fliegen  die  Worte  des  Korans  [VlIL 
76]  vom  Himmel»  nach  weichendes  dem  Prophe« 
ten  nicht  ge^ttet  war.  Gefangene  zu  machen,  bis 
er  unter  den  Ungläubigen  der  Erde  ein  groftes 
Blutbad  gemacht  hätte.  »»Die  Menfchen ,  heift  es 
da,  fehn  hur  auf  Dinge  diefer  Welt,  doch  Gottfieht 
weiter»  fleht  aufs  andre  Leben ;  er  ist  fo  weifji^ 
als  ftark  er  ist." 

Diefe  Ausnahme,  ,,bisier  unter  den  Unglanbi» 
gen  ein  grofses  Plutbad  gemacht  habe/'  bezieht 
ßch  blofsauf  dieabgöttifchen  Koreifchiten/die  er 
ausdrucklicb  auszurotten  befohlen  hatte;  a)  weil 
4ie  fich  der  neuen  Religion  fo  hartnäckig  widerfetz. 
ten;  in  Anfehung  andrer  Völker  ist  es  erlaubt»  für 
^ie  Gefangenen  Löfegeld  zu  nehmen;  und  fie  bat« 
ten  diefe  £r)aubni8  nur  falfch  gedeutet«  Daher 
entfchuldigt  fie  auch  Gott  cewiiTermafsen  felbst 
und  fchränkt  {hre  Strafe  auf  die  Wiedervergeltung 
ein.    »,Wenn  diefes  Buch^  (welches  Sie  allgemeine 

„Er. 


1^^ 

^Ychotn  geweCen  wäre:  ncher,  eure  Strs^  för  daf. 

„Genommene  foUje  dqcä  vielgrofser  fein."  a) 

*     '  ^*  .  '  -         •  •  i .        .  ^.^         •         .. 

*  Die  MvCiilmäTiRer  Sjfid.e(s,  ^!e  biaber  fl^t;^  fieg« 
reich»  liind  eine«  QhunterbrQcboen  Glucks  gext^ohnti 
gewefen  waren,  fanden  das  Unglükck,  das  fie  be» 
«ro0en;  hatte,  fehr  hart  Per  Kofan,  ,ftellt  fie  dar^ 
.V\rie  üf  die  Urfache.  ehier  fo.  traarigen' Niederlage 
^uEfacVea:  „Werl  in  der  Scblaph't  bei  Ofiod.  eucl|. 
,,das  Glück  nicbt  g^ftigi  war  •  obwohl  bei  Boeder 
^ibr|  den  ^äinde^^  «foppelten  Verluft  gebrja^hfc :  A> 
,;fragfc  ihr  ea/?h;  wo  kömmt  dt^s  her?  "  Auf  diefe 
Klage  iafst  ihnen^ött  durch  Mohammed  antwor« 
ten;  jjDas  kommt' nuti  von,  eucli  felber  her."  bj. 
Vnd  Drchplajod4ifi8  l^igrapfirafe  lugt  hinzu':  ^Iht;. 
habt  eure  Glieder  verlaffen  und  durch  eiipr^n  Ünge« 
hof (am  euch  felbst  yerrathen." 

Di^  mp^atplped[an|n;hen  Theologen  habenSbei* 
4ie  Schlacht  bei  Öhpd  yiel  moraliiirt.      Hier  fini  , 
Tut  lyol^ie  einige  ihrer  Bemerkungen  and  Sitten^  * 
^ruche,  die  4^^.  Gefebichtfehreiber  £)i9hannabi  ge* 
ftmmelthat».  .  -  -    .    . 

1,  »,pie  Gerechtigkeft  Gottes  mufii  Üngehon. 
^ßim  mid  £nipöruf]g  beftraP^n  ,  und.  zwar  durcfi. 
,,einA  Äiichtigung,  die  der  Grofte  des  VerbrecbenÄ 
„angeoTteOren  istrdie'feaiwar  dei^iFaU,  da  di|9^chul> 
j»zen,  g^gen  d(?n  a^sdrücklichea  öefi?hl  desj.Pro^. 
^j^heten/ihjq^ Glieder  yeirli^fseqif*^  "'  v  .^ 

^%  Aposteln  ijnd-  Propheten  begegnet  es  of^; 
,;^ra^  iie.  in  LVerfuchujngen  g^ratben  und  Fehler  be^ 
^  ,  .  .  .^  «,g<?hc^ 


#>  Sur.  8. 17,    . 


,    J6j 

^Mtien,  wojfar  üe  Gott  ttr^Stf  wie^'andere  Metr» 
^u:heV  Einefi  folchen  P^Ier  beging  Mohämmedp 
9»da  er  geilen  das  Verbot' Gottes ^  das  Löfegeld  für 
^die  GefaDgenen  llniiatifii.,  Dafdr\wärd  er  denti 
\jip'aucb  hart  beftraft  durch  äen 'fcbpiahligeti  Tod  ei- 
^nes  ntffaen  Blntsfreundes»  feinet  Oheims  Hablssi/* 

^3.  Eine  erfreölicbe  Bcfmerkung  ist  es,  <fs(^ 
^ieifellye  Scbrjftfteller,)  dafs,  Vena  fich  Jer  Sieg 
i^fär  dje IMorulmänher  erklart»  die  Folge  ist»-  daft 
Jülich  die  üefiegten  gr&fstenteils  fretwiliig  Oder  ge« 
',^z\vungen  bekehren ,  wenn  Se.  noph  Xe^e  Gia9b^ 
Yigen  ^nd.  Hingegen,  wenn  die  Murdlmänner  be- 
i^Segt  werden»  unterwerfet)  fieiiehdeQiRatbfchIii<; 
^fe Gottes  inGedaM  Und  behsfreh  fiandhaftin  dem 
^Befienntnis  ihrer  fteligion*.  Die  Weisheit  gibt 
„ihneh  aflemal  leih,  fich  zwifchen  4.en  beiden  Ek^« 
i^trenien  des  günfUgen  tinll  iHiganftigen  .GlQcJts^ 
>^[dem  Üebermuth  und ^er  Verzweiflung,]  ih  der 
ijMittc  zu  halten.** 

^4.  Wenn  in  eitlem  Gefecht  Ate  gSttUcbe  Hol. 
^le  zögerts  fo  mafsigen  üe  fich  und  ertragen  in 
^Geduld  die  Streiche  de)s  Mifsgercbicks.  l^nn  <die 
i^GiaiYbigefi,  Wenn  fie  durch  TrübOiie  g^riiflt  V^r» 
'„den>  .Verlieren  doch  nie  die  MofFnuTig;  die  Uh- 
^glaäbigc^n  hingegen  benehmen  licli  rfiederträch<> 
i^ttg.  verlieren,  den  Mtitb  Und  iiberlffffen  ifi$h  der 
^Verisweiflung. 

„5.. £8  ist  gewifs,  dafs  Gt>tt  in  fe|hen  himmli« 
t^fipbei)  Wohniingen  für  feine  treuen  Diener  einen 
i^ürt  bereitet  hst,  wo  fie  fich  von  ihrer  Atbeit  aöf 
^.immer  ansrüben  werden.  iEinen  folciben  Lohn 
^^empfing  Hamfsa  und  Wfttd  In  den  fiebenten  Him« 
,,uM  yerfetzt* 


A.^i 


enn 


i66 


J 


,<.  Wenn  Gott  feine  Feinde  vertilgen  und  ih. 
»»ren  Unglauben  ftrafen  Will  9  M  gibt  er  ihnen  Ge^ 
,,legenbeit,  in  ihr  eigen  Verderben  zu^  rennen; 
odergleichen  find  die  Gewaltthätigkeiten »  die  Be«i 
,idruckungen  und  argliiligen  Nachttellungen,  w(K- 
„mitfie  ihre  besten  freunde  verfolgen.  Solche 
„Leote  waren  die  KoreiTchiten,  die  den  Prophetea 
y^auf  Leben  und  Tod  verfutgtep,  welches  denn  die 
„ÜrfaiCh  ihres  üntergaags  ward.  •*  -—  „Und  foU 
»ycher  fchönen  Lehren,  fetzt  Dfchannabi  hinzo^ 
»»könnte  man  noch  mehr  daraus  ziehen/'  Wir  aber 
wollens  dabei  bewenden  laßen  und  den  Faden  uiw 
frer  Gefchicht^  aufnehmen. 

Kaum  a)  hatten  die  Koreifchiten  die  H'^lfto 
des  Weges  von  Medin»  nach  Mekkia  zuriickgelegt^ 
fo  erbohlten  fie  (ich  von  ihrem  pa.nifcben'  Schrdi* 
ken,  fcbämten  fich  ihres  iibereilten  Rückzuges» 
machten  Halt  und  berathfchlagten,  was  iiezuthmi 
hätten.  Sie  befchlolTen»  ungefaumt  umzukehren^ 
und,  fagten  fie,  alles  was  noch  Mufülmankeifif  von 
der .  Erde  zu  vertilgen^ 

Da  das  Gerücht  diefes  neuen  ^farfches  dem  A« 
po^tel  zu  Obren  kam,  befchlofs  er,  ihnen  entge« 
gen  zu  gehn  und  den  halben  Weg  zii  erfparen.  £r 
Uefs  durch  den  Herold  ausrufen»  dafii  alle  die  Sei« 
ntgen«  keinen  einzigen  ausgenommen,  fich  zu  ih« 
ren  Fahnen  begeben  folken;  fontt  werde  diefe 
zweite  Schlacht  fchlimmer  für  fie  ausfallen,  als  dia 
erfte;  und  fo  fetzte  er  fich,  am  Mondtage  nach  der  * 
SchUcht  bei  Ohod ,  in  Marfch ;  rückte  mit  allen 
feinen  Truppen  bte  an  einen  Ort,  acht  Meilen  voa 
Uedina,  genannt  Hamraoi«  Afad,  WO  er  fein  Lagee 
nahm. 

Solmld 

u)  Dfckamabh  &iii* 


1^7 

So^aia  die  Koreifchiteti  Ntcbricht  hatte»,  .d^fs 
ihnen  der  Apostel  gerade  entgegen  komme,  über« 
fiel  fie  ein  i^eues  Schrecken;  fie  machten  Halt  und 
kielteu  abennals  Kriegsrath;  aber  ea  diente  2^a 
nichts ,  als  ihre  UnentfchipiTeDheit  20  Vermeliren. 
Sie.  wufsten  nicht»  Was  lie  von  der  Kühnheit  iihrer 
Feinde  denken  foUten>  die  fleh  auf  offnem  FeMeder 
Qefahr  ausfet^ten»  zum  andertmiale  geicbbgen  211 
werden.  Dia  bewog  die  Furchtfamften »  vorzu» 
fielien»  dafs  Mohanimed  und  die  Seinigen  ifanea 
entgegenkamen.  Weil  fie  die  Nothwendigkeit  fühl« 
teil,  2u  üegen  oder  zu  fterben;  dafsiie  ohne  Zwei«  ^ 
fei  alle  Ihre  Kräfte  zutammen  genommen  hätten;' 
da6  die.  Awfiten  und  Chasredfchiten»  die  In  der 
vorigen  Schiacht  z,uruckgeblieben  Valren »  lieh  mit 
ihnen  wurden  vereinigt  habi&n  \  und  dafs  fie  in  fte^ 
fem  Treffen  wie  Verzweifelte  fechten  würden,  um 
fbfen  Fehler  wieder  gut  ZQ  machen.  »«Sonach,  fag« 
ie  fie,  durfte  der  £eg,  der  ]ezt  auf  unfrer  Seic# 
fcbt,  leicht  auf  die  ihrige  treten.** 

Diefe  Betrachtungen  machten  {6  ftarken  Ein- 

ilrack  auf  ihre  Gemüther,  uhdGött  rührte  zu{;leich 

ihr  Herz  .mit  folcber  Angft,  dafs  fie,  gleich  ula  oV 

Ihnen  Xtohammed  fchon  auf  dem  NacKen  fici&e»  fd 

^IcfaoeU  ala  möglich  nach  Mekka  zurückeilten»^ 

Untetdefa  Verwartete  fie  der  Apostel  festes  Fo* 
ftea  auf  feinem  Posten  und  verweilte  da  den  Mond- 
big,  Dienstag.!|ind  Mittwoch.  Endlich»  dafichder 
Jfeind  nicht  iehen  Jiefs,  ging  er  nach  Medina  ^ti» 
rück,  wo  tr  Togleich  ein  Paar«  unterwegea  ge«* 
«naci^te  GeAmgene»  den  Moavia  and  Abal-Ozza» 
)iinrichteu  hefa. 


Zehn. 


m 


l 


Zehntes  Käpitfu; 

^MxHg  der  fJnfütmänner  gegindie  ^ßuttim 
Per\Proptktilint  SofiM,  Khaleds  Söhn,  heitti^ 
'Üch  ufhbfingin.  Färriaherei  det  Bkrgtr  voik 
Xikel  und  ALKara\  fo  f^>  der  ^ßinitokner 
des  Land^  NaOfched.  ^^ 


m  Ati&ng^  des  folgenden  Jahres,  Vi^tbhei  da« 
Vierte  JaJhrd^VHedfchraw^r».  erfübt  depApostet> 
'difs  Jaliha  uod  Safamav  z^^X Häupter  dei:  Amditeft 
ünji  beides  Söjine  k|i>owaileds,  fi.cb  j^nführckten) 
mit  €;,iner  Raakerba.i\de  in  die  Felder  von  Medina 
einzufallen.,  d)  Er  fql^itkte  ge^en  fie  buVidett  und 
fünfzig  Matln ,  Mphadfcheren  und  Anftren\  «oteif 
iÄnfahr|)ing  Ai>a-Sitlaaiss  ^b.  Diefer  nahm  den  Taii 
ten  Walid  zürn  Wegwuifer  mit*  Un.d  fiel  Ja  ihre 
Felder  ein,  verwuftete  iie  \ind  triet  ihr  Vieh  Wegw 
Vp^n  deti  Hirten  erj^riff  er  drei  ?  di^  libr^en  ent^ 
^ifctiten  und  trachten  ibr^^A  Hefrett  die  Nachricht, 
Abu-Sal^ma  fei  mi|k  fo.  undfo  viel  Volk  ins  jLündge) 
liillett.  AU  lie  es  hörttn,  vcrliefteä  fie  ihre  Wohnun* 
gen,  wovon  fich  ^bu- 5atonift  fofört  Mei8ltLer.mach& 
te;  er  plünderte  fie  aus  üna  kehrte  danh  mit  fchw^ 
xer  Beute  und  einem  grofsen  Haufen  Vieß  nach 
Medina  zurück.  Den  fünfte^  Teil  legte  er  für  deti 
Apostel  bfei  Seiten  belohnte  Ceiuen  Wegweifer  .und 
Verteilte  das  llebrige  unter  feine  Kriegsgefahrteth: 
.Von  diefen  bekam  ein  jeder  zu  feinem  Teil  fiebetk 
Kameele  und  einen  Haufen  Schafe,  AllM  di&  ffi^ 
fehah  blühen  sehn  tägeük 

Um 

•)  tttAis  ^akr  der  fledfckt% 
ig  Ufdumabh  £11}« 


Ktchricht  erhalten»    dafs  Sofiab»   Kbaleds   Sc 
Vom  Stamme  Lahian^  feirte  Lente  Verfattmle» 
ihn  fkiit  Krieg  tn  äberfallen;   deshalb  gab  er  d 
Abdollah,  OnaiiSobn,  mit  «iem  Zonamen  D 
Madhral^    d.  Lder  ^agthaU^  den  Auftrag» 
lieimlich  za  ermorden.    In  diefer  Abficht  ging 
fiollah  am  fdnften  de^  Monats  Moharram  von  1 
dina  ab.    Er  begegnete  Sofian  an  einem  Orte^ 
toena  Batti-Arna,  im  Thale  Orfa,  fchlieh  heran» 
die  Geiej^enheit  ab,  die  ihm  Cott  gab»  fiel  ihn 
dem  Degen  ati  und  erlej^te  ihn»    Ueber  den  tod 
Körper  warf  er  einen  Haufen  KameetSättel,  ma 
te  fich  davon  und  eilte  fogleich  jsum  Prophet 
dem  er  ibhon  von  weiten  zurief:  »»Getangen ! 
Streich  ist  gelungen!/*   Da  gab  ihui  der  Pfopl 
Sfcuin  Merkmal  feiner  iTreundfchaft«  das  Rohr» 
t»r  i<)  der  Hand  hatte»  und  feitdem pflegte  ea . 
doUah  beihindig»  mit  feinem  Degen»  fita  tragen ' 
ala  er  lber(^en  wollte»  befahl  er»   dafs  man  die 
Stab  zu  Ihm  in  fein  Leithentach  Wickeln  uud 
fo  begraben  follte. 

tm  Moiiat  Safar  kim&n  Abg^fandte  Yon  \ 
£it)Wohnern  der  Städte  Edhelund  Al-Akafa  n 
Medina  und  baten  den  Pi'ophetet)  \  ») Apt>stel  G 
j^tea!  der  lalam  ist  fthon  Unter  Uns;  fende 
^doeh  einige. von  deinen  Gefährten»  di^mitfie  ' 
)»in  den  Gefetzen  der  Religion  unterrichten.*'  J 
Prophet  gab  ihnen  fechs  Mannet  mit»  hämli 
Thabet;  Rhobaib»  Adas  Sohn»  Morthad;  Khal 
Al-Bokaira  Solmf  Zatd»  A^DathnasSohn»  und 
dolfah»  Al-Tareks  Sohn.  Den  einen  davon»  \ 
Morthad »  ernannte  er  itum  Vörfteher  diefe«  I 
fiottsgeflshüflts«  ' 

Ai 


Ais  fie  ati  den  Ort  AI  -  Rkdichi  f^ameJi^  tkrticbe) 
Jet  Name  eines  Brunnens  der  Hodailiten  ist,  viK 
Ahn  Meilen  von  Osf«n,  da  umringten  diefe  Verriji 
thef  die  Freunde  des  Apostels,  ermordeten  drei 
und  ^i1alTmen  die  drei  andern' gefangefi»  iiihnlicti 
Zaid,  Khobaib  Jind  Abdollah;  diefe  führten  fie  aitf 
Melka'za.  Uftterweges  wcrflte  AbdoJlah  entwi« 
fichen^  es  kam  za  einete  Gefecht»  wörttin  et  es 
l««iBö  «^g«*^  yö  «nshieft,  bis  fie  ihn  endiicli  mit 
Steinen  verfolgten,  wovon  er  aof dem  -Platze  Wieb; 
Htetanf  fetzten  fie  mit' Said  und  Kh(:|ba%  ihre  Reh. 
fe  förtf  und  verkauften  beide  an  die  Koiteifchitenv 
von  weihen  £e  f;ewaitfkmer  W^ife  umgebracht 
•wurdem 

Dfe  GefcMchtÄ  von  frt)'ö1>aibS  M^ttyrthom  isfc 
hl  ihren  Utnftänden  to  fanderbar,  dafs  lie  Bochari 
ftr  werth  gehalten  hat,  «uf  die  Nadi^t?it,ztikom. 
«eni  er  hat  fie  in  die  Sonnav  die  authentifche 
Samitilung  der  mohahiifiedanifcheii  Ueberiiefenmi 
gfett  angenommen;  ntid  fie  grfindet  fich  «nf  did 
Ausfii^  Abn.Horairas,  des  beriibmteften  Urhebers 
der  TrMtzion.  So  bore  man  detiii  feine  JSrzäii. 
lung{ 

Öite  Kin^eP  Al-Öfairetihli  hatten  kliöbaib  ge* 
lauft,  um  ihn  ihrer  Rache  zu  opfern;  denn  Khoi 
baib  hatte  "ihren  Vater  AU  Hareth  in  der  Schlacht 
bei  Beder  erlegt,  üntendeft  mufste  er  bei  ihnen 
bleiben,  bis  fie  fich  verfammelt  hätten,  um  Sinhini 
zurichten.  Eines  Tages,  .da  er  fidi  rAfiren  wolfc 
te,  bat^erdie  Tochter  a1  -  Hareths  um  ein  Sche*r. 
meffer,  und  fie  lieb  ihpi  eins  in  allerUnfc&üld^  v,Ün- 
^terdefs  hatte  ich  (erzählte  diefe  Frau  weiteir,)  oh- 
,^ne  dran  zu  denken ,  meinen  kleinen  Jutigen  von 
„mir  weglaufen  iaffen,  und  unvermerkt  war  das 
^Kind  an  die  Stelle  gekotnpxen^  #b  Khöbaib  fafs. 

'  -  «So. 


^»^(^Idcli  igrffrlfnim  Khobaib  tmd  tchtoik  ihii  z^M^ 
-^fcfa^  feine  K^ie.  Bei  diefem  Anbiick  überlief 
,,inich  kaltes  Entfetzefi  und  fprstdilos  bH«rb  ich  fte» 
,,hen.  K'hobaib  fiih  mich  ein  WeHcii6ii  «ti ;  daaQ 
^,fagte  er:  Uu 'fürckteß  wohl,  ick  werde  ihn  erwur* 
i^^hif  'Du  fei  Gott  für!  einfoichts  l^erbrechen  m^dt 
^fich  nicht  br^ehen.  «^  leb  kann  euch  verfichem 
ij<-fuhr'fief(n^)  mi'ter  den  vielen  Gefangenen  >  die 
„ich  ^efehen  habe',  ist  kein  fo  ehrlicher,  brayet 
„Menfch«e\vefen,  ate  Khobdb.  Einmal  hab'  ich 
j^thn ^ine Weintraube  cffen  febir,  ch 'es^Jifeiich  nicht 
*,,die  Jahfszeft  War,  obs  gleich  damals  keine  Traii^ 
^»yben  in  Mekka^gaby  nnd>er  dteFüffaeiti  Feflelnhat. 
*j,te.  <jew!fs,  nienmnd  als  Gt)tt  kann  es  gevlrefea 
^,fein,  der  iWm  «^  Speife  gereicht  bat*  " 

Da  endlich  der  Tag  feiner  Hinrichltung  geloto. 
men  NÄTÄf,  fiilfrte  tÄan  ih*  aber  tlie  Gtetizen  itn 
heiligen  G^bi^s  von  Mekka  ztim  Tode.    Hterfag^ 
te'er  Ktt  fernep  Mördei'nt   Verkämt  mir,  hfein  Ge^  • 
bat  nüt  ztSei  y&irbeuffmgewzH  thun.      Sie  ertaubten  - 
es,  tind  ai^  er  fertig  war,,  wffttdcs.  Y^r  fich  wieder 
sa  ihnen  und  fagte:  Ihr  könntet  euch  einbilden,  ich 
handelte  fa  aus  ^Furcht  vdr  dem  Tode ;  wUre  dasiiickf^ 
fo  w^ de  ich  nachweine  taeit  gf'Bßf^  Jlnxakt  von  Ver^ 
-beugtikgün  machen.    Man  lra.t  angemerkt >  er  fei  det 
i^rfte  gewefeft,  der  den  Mofiilmäiimtfm  daa  Beifpiel 
gabv  vdt  einem  gewaltfamen  Tode>  iläs  Gebät  mit 
ftwei  Verbeqgnngen  zu  thvfk.     Hierauf  ilprarch  ert 
a)  ^ottt  zähle  fiefamt  und  fonders^;  mdlafifieflen^ 
ten  einen  nctch  dem  andern-^  daß  deiner  gerechten  Jioi  ^ 
ehe  keiner  entrinne,  uiid  das  Ende  diefes  ^hrs  nichSt 
^inen  ath  Leben  findei   Zaietzt  fagte  et  nt>ch  ein« 
Reifre  von  Verfen  her,  die  Ton  ihm  felbst  auf  fei^ 
iren  Tod  gejftaeht  tmd  folgendes  Inhalts  waren-:  - 

Aa  2  \Vtt 

i^  Dfckamdb*  S^iti^ 


Was  frag^icih  viel,  dafch  welche  ToJedatt 
Jch  fterben  foll:  fterb*ich  nur  Mafulmanl 
Um  Gnade  £eh'  ich  blofs  tu  Gott  allein   ^ 
in  tiefer  Detnuth,  dem  Bekentnis  treu« 
nur  Er  (ei  Gott«    Gefällt  es  ihm,  fo  wird  ' 
mein  Leib>  hjabt  ihr  ihn  gleich  zerftixckt^  der* 

einst 
2ttm  Ganzen  wieder^  Glied  mit  Glied  vereint^ 
fo  wie  zuvor.  'Nach  meiner  Pilgerfchafk» 
dem  Üebergang  von  hier  in  jene  Welt» 
^  verklag*   idi  euch  vor  Gotf^    dafs  mit  dei 

'     ^     '  •  Schwerts 

,  blutgieriger  ^pitzc^  ihr  mich  hing^wiirgt 
.  Und  o!  wie  heiter  lächelt  mich^  von  fern^. 
in  dieftm  Züftand  meines  Elends  fchon» 
die  Seligkeit  des  andern  Lebens  an ! 

Daraufnäherte 6ch  ihmOkka,  Al-Hareths Sob^ 
tind  todtete  ihn.  f,MaH^kawtihn  alfo  zu  den  Freim* 
den  Gottes  zählen^.  Tagt  d^  Gefcbichtfchrelber,  weit 
er  vor  feinem  TodtiUe  glorreichen  Eigenfckaften  GoU 
4es  aitfeinefö  würdige  Af^  zu  erkenne  g^gih^  k^t*^ 

tn  demfelben  Monat  Safar,  a)  kamen  auck 
Abgefandt^  von  den  Raaliten  und  den  übrigen  Ein» 
^ohnern  des  Landes  Nadfcbed,  gaben  vor,  fie  wi« 
ren  MufiUmänner,  und  baten  um  Hülfe  gegen  ihre 
Feinde.  Sie  wandte  ficb  ansAbu-Bekker  und  baten 
ihn  um  fein  Vorwort»  Abu-Bekker  ging  deshalb 
S(um  Propheten  und  nahm  einen  gewilTer  Hamer, 
Maleks  Sohn  mit.  Dia^wai*  ein  Mann  von  luiHget 
Laune,  der  gern  einen  Spas  machte;  er  hatte  fich 
zwar  noch  nicht  für  einen  Müfutman  erklärt»  doch 
liegte  er  auch  keinen  grofsen  Widerwillen  gegen 
den  Islam.    Diefer  alfo  fagte  zum  Propheten : . 

Traun  J 

•)  Abulfeda  S.  7Q.  DfckMiaH  &  ii^i 


fch^x  V^.^£^  verlangen  9,  einige  von  deinen  Ge^, 
lihrteA  dafür  rcbickÜ:  fcT  ^erd.eo  fie  iicb  vielleicht 
4^iA^f  (3sl^>»^iK  unterwerfen,  *) 

fj«k  ^^Vi«derte  der  Prophet,,  ich  förcMefelbst 
füj  9ieiR^a«f4l?.rtep-.*^ 

AUwAbaftekker  ftgte,,  ^r  geb^  fein  Wort 
fiir  fie  fuin,  OiQ^terpfand, 

Der-  Apostel  gab  alfo  den  Ab^efandtea  den  AU 
Hondar,,  Omare.  SQhn<  und  noch  fiebzig  andere 
Anrar^i\  Qiit,  lauter  wackere  Mufiilmanner;  maii 
fiannte  fie  gewöhnljiph  die  Lefer  das  Korans*,  yo». 
terÜmen  wi^r  auch  Amer»  Fohairas  Sphn»  Abu« 
Qekkera  Freigelaflener,  der  zur  Zeit  der  Flucht  feL 
nem  Herrn  gefolgt  war  und  mit  aUer  1>eu9  ge- 
dient hatte.  Sie  gingen  zuiamnien  ab,  und  lager« 
ten  fich  hinter  Bjr-Mauna,  (d.  h.  ßrunnen  der  Häl- 
fe,.) einem  Ort  zwifchen.  Mekki^  und  Oafan,  vier 
Ta^ereifeu.von  Medina«  Von  hieraua  rcfaickten 
^  fie  einen  Brief  de&  Apostels  an  Amer,  TofailsSobn^ 
der  alle  diefe  kleinen  Völker  beherrfchte. 

Kaum  hatte  diefer  Feind  Gottes  den  Brief  be- 

Kommen.»  Ta  tödlete  er  den  Boten,  zog  mit  einer 

ijberlegn^n  Macht  ins  Feld  und  roarfcHirte  mit  be- 

walTnet^r  Hand  den  Qefahrten  des  Propheten  ent« 

^  g«g«n. 

^)  Hßmer  wollte  wohtji^verftehm  geben  9,  iafifk 
Betrüger  waren.  Den  Islam  annehmen  (was  fie 
wollten  getkan  haben)  und  fich  Mohammeds  Qe* 
wall  unterwerfen^  war  einerlei  Sie  thaten  fo^ 
als  Hütten  fie  dem  Propketenfi:hon^ehHld^i :  £fa. 
wer  aber  Jagte  ironifch,  fie  Wdrdens  vielleicht 
thun,  wenn  er  ihnen  Geifeln  gäbe» 


'374- 

Segen.  ITtivermuthe*  RVJfl^er  fte  an,.'  ;pi  ehier  Zer^ 
a  fie  fieh  nichts  weptger,  als.  eines  Kampfs  verf*» 
hen;  d-enn  fie  hatten  ihre  Kam eele  mit  ein  Paar 
i^euten  aaf  die. Weide  geibhickt.  AMb  hieb  er  fie 
»11^  nieijefi^  bi^  auf  einen  einzigen«  Na)nen.s  Kaab,^ ' 
EaHs  Sphn,  der  verwundet  unter  die  Todten  fiej^ 
liegen  blieb,  doch  nachher  fich  aufraffte  und  zom 
Prppjieten  s^jirückging;.  In  dei:  Folge»  in  der- 
Sclilacht  am  Graben ,  b^t  *au(jh  er  die^  ßhr^  def. 
MartyrtbuDsa  ei;Ui]gt. 

Etwas  f^hr  wunderbares  wjjrd  erzalhk  ajf  yogi, 
'Amer,  dem  Sphn  Fohairas  und- Freigel afleneo  Abu* 
JBekkerSy^  der  au.ch  in  diefe  allgenjeine  Metzelei  gew 
«eth  und*  yot)  A.m^rs,  des  Tofailiden,^  eigner  Hand 
-ijarb..  Sobald,  et  tiämlich  fiel,  kamen  die  Engel 
^nd  trugen  ffeinen  Körper  in  den  Bimmel;  auch 
Amer,.  fein  MÖTder,  war  Augen^ceuge  diefts  Wunn. 
^er«,  un*  nach  (eijier  Bekehrung  hat  er  es  dcih. 
Propheten  felbst  erzählt.  Er  fragte  ihn  einft  bei 
,einer  Unterhaltung i  „Sage  mir,  M6hamn>ed,  wer 
"war  der  Msym  ji  der  in  4^n  Himm<cl  aql^enpmmeni. 
ward,  da  ich  ihm  meinen.  Degeit  durch  den  Leib; 
geftofeen  hatte?"  BaswarArher,  Fehairas  Sohn, 
ervicied?rte'der  Propthet.  „üod  in  der  That,  fetzt 
^,B<'^*^.^i^iA  d^r  Erzähler  djefes  Wunders  hra^u,.„alf, 
i^maifi  Amers  Körpers  Mixtur  dei?  Todten  fuchte,  ec. 
3^ blickte  man  dielEn^el,,  di^.  ihn  hoch  in  d^rLttf^ 
^trogen  und- feine  Beftattung  betorgten." 

^  Waa  die  b.^i^ep  Leute  feetrifl^l:,  welche,  ^uf  ^ie. 
weidenden  Kameele  Acht  gaben,  CP.wurdenfie.vorv  ^ 
fern  eine  gro.fse  ^len^e    Ravibv^)gel  gewahr,   die. 
ober  ihrenat  Lagerplatze  fchwärmten  y   da   fie  aber 
9i<;h.t  wnO^ten^  v?as  das  bedeuten  f^Ute^  fp  ^ilebei^ 

^  ' '         '     fii^ 

a)  Bochari  rn  der  Sowu^     ^       ^  ' 


it»  tviäg  iß  deo  Fhreh  ^rJ'eiade.    PIqtältcb  ^ärz- 

V  A<^  der  TofaUide  aber  fie  her;  töd^ete  den. ei*  • 
S)^n»  4^  eio  Anfar  war,  und  nahxn  den,  andern- ge- 
fangen; «^iefi^a.  war  Amrn,  ^Omt^aias  Sohn,  d^r 
iphamrit;  doch  weil  er  zu  den.Nachjkomn)en  Med« 
hars  gehöhte«  fo^gab  ihn.  Aper  fre^and^liefe  Uinge* 
ken.  —  Au£  diem  Rückwege,  kam.  diefer.  Amra 
durch  eineji  Stamm  Juden«  die  ficfa  die  Kinder  Nad-* 
birji  nannten.;,  er  ftiefs^aii^aweldiefer  Juden ji,  hieU: 
fie  für  Feinde,  wiewohl  fie  unbe^vaffnet  waren,  fipl 
fie  an  und  erfchlug  fie;  fodann  fetzte  er  ß$ine  Rei« 
^  fort,  kaj9  n^,cb  MedinM^  ben^chte.fogl^igb  d^n 
Fropheten  und.  erzählte  i)im  alles>  was  vargefallea 
wat*  Der  Prophet  gerieth  darube^Jn.  einen  fol- 
<;hen  Unwillen «  dafs  er  zu  baten  anfing  und  im 
Feuereifei;,  wider  die  Raaliten ,  Dhakwaniten  und 
(«hiantteu  fch wer/s  Vertun fcbungen  ausfprach.  a) 

Der  Aupatel  batt«  d,^n.  Vorfats;.  gefaßt,  feinen 
Erzfeind  Abu,-  Sofian,  heimlich  a^s.  dem,  Wege  zu 
xäumen,  und  glaubte  zu  diefem  Mord  qi^mand  bef« 
£er  gebrauchen  zu  können»  als  diefen  Amru,  Qq|» 
maias  Sohn,  den  Dhamritenji  von  dem  .wi/  fo  e^en 
gefpro^en  haben.  Das  war  ein  wahrer  Wagehals, 
lind  eh  er  Mufülman  geworden  war,  fiand  er  in 
dem  H^f  eines  ausgeiemten  Banditen.  Diefen  alfo 
^ndte  der  Prophet  ab,  mit  detp  Auftrage,  wenn 
die  Gelegenheit  günfttg  wäre,  Abu-Sofian  mit  List 
zu  tödten;  hierzu  gab  er  ihm  ehien  Gehijlfen  von 
^ben  dem  Schlage  mijt;  doch  nennt  man  diefea 
nictit.  Amru  kam  nach  Mekka  nnd.  fing  damit  an, 
dafs  er  des  Nachts  um  Aj»tt;-^Soäans  fkus  utnher- 
fichlich.  Hierbei  bemerkte  ihn  Moavia,  Abu. So- 
lans Sohn ,  und'  zeigte  es  ibgleich  den  Koseifchi- 
l^en  atis   ja  er  wiefa.  ihnen  auch  d^i|  Orti^ach,  ,wo 

er 

0j  Dfchanmhi,  S.  iif.  i^«  . 


tr  fich  aofhicAt,  Die  KoreirchitoB  eribhmken  nicht 
vetiigs  d%  fie  ibn  nur  nennen  borten;  denn  fie 
kannten  den  Vögel  und  htfaten  ihn,  wie  d]^  Pest« 
Ste  fcHickten  fich  alfo  an,  ihn  feftzsunehmen ;  aber 
Amru,  da  er  fich  entdeckt  fah.  entfloh  eilends  mit 
feinem  Gebfilfen.  ünterwcges  begegnete  er  dem 
Obaidöllab,  Maleks  Sohn,  und  ftreckte  ihn  todts&a 
Poden;  einige  Schritte  weiter  todtete  er  einen  an« 
dern;  dann  traf  er  auf  dem  Felde  ein  Paar  Kund, 
fchafter  an,  die  die  Koreifchiten  auf  Entdeckung 
iHsgefehickt  ha^en ,  erlegte  einen  davon ,  nahm 
4eii  andern  gefangen  un4  führte  ihn  iiacti  Medinst 


Elftes  Kapitel 

J6^eg  des  Propheten  mit  den  naMritifchen^H^ 
den.^  Pen  Mt^lmnner^  wird  der  Wein  ver^ 
tfoien, 

nterdefa  waren  die  nadbiritifchen  Juden  aber 
den  Mord  der  beiden  Leute  aus  ibr^m  Volk«  die 
Amru,  der  Phamrit»  auf  feinem  Wege  durch  ihr 
Landgetödtet  hatte,  nicht  wenig  aufgebracht;  fie 
iHnnen  mit  ihren  Klagen  yqr  den  Apostel  und  f»« 
derten  Genugthuung  des  vergoiTenen  Blutes  durch 
dieC^n  Zwiefachen  Todtfchlag,  Der  Prophet  fand 
ihre  Foderung  billig,  verfprach  das  Strafgeld  zu 
geben  f  das  die  Gefet^e  in  folchen  Fallen  beftim^ 
men,  und  reiste  felbst  hin,  um  fich  mit  ihnen  ubctr 
di«  Summe  «u  vergleichen^  die  er  ?u  zahlen  hättt. 

Da  die  Sache  zur  Zufriedenheit  der  Parteien 
«^^than  war«  ludeo  die  Juden  den  i\postel  und 

^   .      feint 


4«8  fte  zubereitet:  hatten.  £r  nahm  die  Einladung  ' 
willig  nn  und  begab  fich  in  ein  Haus.  Wahr^na 
mao  bei  Tifche  war,  lafaten  die  Juden  einen  ivti- 
fchlag  auf  fein  Leben  •  und  kaa»en  heimlich  s^uAui- 
men,  om  ein  Mittel  3Mi  erdenken«  wie  Ae  ihr  Vor« 
liaben  ina  Werk  fetzen  könnten.  Einer  «^  Namena 
Hoia«  Acbtaba  Sohn,  tbat  ihnen  folgenden  Vor« 
fchlag :  ^Meine  Herren »  ihr  febet,  dafa  iich  Mo* 
nyhamniied  mit  einigen  Gefährten  Mbst  in  ^re 
«Hände  geliefert  hat;  nicht  zehn  Mann  hat  er  bei 
yfich  und  keinen  weiter,-  ala  Abu«Bekker,  Qmar« 
„AU,- Al^Zobair,  Telha,  Saad«  Mo«dhsSohn,  S«ad, 
^Abadaa  Soha ,  und  Qßid.  Werft  alfo  von  der 
,,Decke  diefea  Hauffs  Steine  auf  ihn  hinauf  und 
,yzeniial<>it  ihn«  *)  Niemala  werdet  ihr  wieder  ei« 
^,iie  fo  fchöne  Gelegenheit  finden ,  wo  er  fo  von 
„allem  BeiftandeentbiöTat  wäre,  wieindieferStun« 
.„de.  Habt  ihr  ihn  erft  todt,  fo  werden  fich  feine 
„Anbanger  aujsenblicklich  zerftreuen.  Die,  wet* 
„che  Koreifchiten  find,  werden  bald  in  ihr  Vater- 
„land  Mekka  zuriäckziehen ;  die  öhrigen,  die  ini 
„Lande  bleiben ,  find  teils  Awfiten ,  teils  Cbasred« 
„fehlten.  Ihr  wifst  aber«  dafs  die  Awfiten  unfre 
„Bundesgenoflen  find  Und  dafs  fie  folglich  mit  dem 
^zufrieden  fein  werde«,  waä  ilir  verlangL«^ 

~  Als  er  ansgeredt  hatte,  nahm  Amni,  Ofchahaa 
Sohn,  ein  andrer  Jude,  das  Wort:  „Die  Ausfuh. 
„ruDg  nebln'  ich  auf  luich;  gleich  will  icb  auf  das 

^)  Man  nmß'fich  varft eilen  ^  daß  mam  hd  iiefm 
V  '  Gastmahl^  Weh  fH&rgeniändifetier  4rU  unter  fr  rim 
Himmett  efwß  unter  hvckßämmigen  Pßhnenf  und 
imfiofejpei^e;  undfich  zugleich  erinnern t  däff 
4ie  m^genidndifchen  Häufer  oben. platt  und  mt 
großen^  breiten  Stejmm  belegt  fmd.  . 


97«  .   / 

^Daeh  des  Haufes  ft<»i^  und  etneii  gi^Aea  ^li^ 

^auf  ih.n  hinabwerfen.**  Schon  war  er  aiif  das 
Haus  hinauf  geftiegen,  fcbon  im  Begri£^  den  tödt- 
Heben  Wurf  zu  tban :  da  hatte,  der  Aposfcel,  der 
ffiit  dem  I^ncken  an  der  Mauep  lag,  eine  geheime 
£iiieet)ung  vom  Htcnmel,  die  ihm  anzeigte,  wel-. 
che  Gefiihr  feinem  H^iupte  düohe.  Schnell,  als 
wenn  ihn.  ein,  Bedüfftiis  treibe,  ftander.auf,  ging 
2um  Haujfe  hisaua  uni}  kehrte  eilends  naph  Medinä 
aur-uck.  Kaum  war  er  liier  angelangt,  fo  gab  er 
fchon  die  nöthigen  BeCebie.|^  die  uadhiritifchei^.  Ju^ 
4en  zu  bel^riirgeii« 

Die  t^adhiriteti  a>  waren  einer  dec  reichftea 
U!id  mächtigsten  Stämme  der  Juden.  Sie  befalsea. 
ein  A*hr  festes  Schlofs,  d^^  kau^i  drei  Meilen  vpa 
Medrna,  an  der  Strafte  von  Mekka  laf^.  Hier  be* 
relteten  &e  fh;h  zn  e'met  tapfern  Gegenwehr,  ia 
^üflnung,  dai's  ihnen  Abdollah y  ObbasSohn,  der 
Gbasredfchi^  mit  feifien^ruppenzy,  Hülfe  koinmeu. 
werie.  , 

Der^  Apostel  beftelke  Ebn-Omm  Maktofn  ztt 
feinem  Verwefcr  in  Medina,  ging  im  Monat  des 
erden  Rabiab,  ujid  belagerte  die.  Juden  in  ihrena 
SchloOe.  Sie- verteidigten  fich  lechs  Tage  lans 
mit  Mu,fli  l  am  ficbenten  aber,  da  der  Prophet  alle 
Vaim'^n  rings  um  6en  Ort  hatte  -abhauen  und  ver- 
brennen lafl^n,  und  die  Belagerten  fahen;  dafs  der 
Sehoffte  ßeiftand  aoftenbleibe,  verlangten  $e.a^f 
ie  Bedingung  zu  kapituliren,  idafs  ihnen  erlaubt 
Ware,  ficher  aus  dem  Schlöffe  zu  ziehn,  und  voh 
'ihren  Grtitern  und  Sachen  fo-  viel  mit  za h^hpien» 
als  e\u  Kameel  tragen  könte;  dis  ward  ihnen  zu-, 
^e&au^en.      Sie  zoge]\  sdlo,  ajusiN  4em.  Schloj^Te  aua 

und 

*         "■ 


4er  Trommel y  die  mofÜKalifchen  Inftrame&te  ge- 
brauchtet, die  Machmer  ^erlDoden  hatte;  und  bi^* 
uMefen  ^ü-becbaiipt  auf  diefem  Rückzugs  yifiX  gvyfcefli 
T^uzh  und  S^aadhafttgheitw 

Aller  Reichthum  der  Kinder  Nadhb,  oebaj^ak 
len  ihren  liegenden  Gründen  u,nd-  al^en  unbi^weg« 
liehen  Gätern,  ward  das  Anteil  des  Propheten  j^ 
Ciott  gaii  es  Hirn  au  einem  Eigentiiufn,  woirliber  er 
mit  voUem  Recht  nach  ßutdünken  fchaltea  und 
walten  könnte.  Fr«iludi  fcbteö  diefe  Verfügung 
fonderbar;  ja  einem  ausdrücklichen  Gefetze  des  Ko- 
räps  entgegen,  'der  nur  den  fönfken  Teil  der  gan^r 
zen  Beute  dem  Propheten,  zogeftekt  Man  raufst^ 
eiiie  neue  göttliche  Offenbarung  zu  Hülfe  nehmen» 
"Qtn  dem  Mi&Vergnugen  und  Korrea  der  Armee 
zu  begegnen.  Diefes  war  derGrund,  wfeum  das 
neun  und  fiii^fzigfte  Kapitel  des  Korans,  welches^ 
d^  Vtrhannung  betitelt  ist  und  voa  Anf&n|^  bis  za 
Ende  von  diefen  Kriege  gegen  die  Nadhiriten  han- 
delt, recht  wie  gerafea,  vom  Himmel  kam.  ln\ 
iechsten  undfiebentea  Verfikel  «^feftKapttelü  wird 
^n  Muf  ülmännern  gezeigt,  ,,dars  Gott  alle  Beute 
jj^jenes  Volks  fernem  Apostel  darum  gegeben  habe, 
^weii  die  Truppen  wedec  Pferd  noch  Kamee!  gi- 
jjjgen  daÄ-Scblofs  gefuhrt,  und  weil  Gott  aUein  ihn 
^Meister  davon  gemacht  habe;  woraoisdeon  folge, 
^'dafs  alles,  wasiSott  von  den  Gütern  diefer  Stadt 
^yfeinem  Apostel  gegeben  habe,  keinem  zukomme^ 
,^als  Gott  un.d  feinem  Apostel,  deffen  Verwandten, 
„den  Waifcn,  den  Armen  und  den  Pilgemj  f<x  daf« 
j^auch  gar  nichts  iibrig  bleibe,  was  an  die  Reichet^ 
jp[des  H^ers]  könnte  ausgeteilt  werden***        "  . 

Ki^aft  diefer  Erklärung  verteäte  der  Prophet 
4if  ^eute  unter  ^  Mphadfcheren^  4.  h.  die  Ge- 


führten  ffetner  Flocht«  und  gnh  dea  Ail^ftfw  Ode^ 
feinen  Aohingem  aus  Medina,  nichts  davon;  aus^ 
frenammef^,  dafa  cp  gegen  Sahat  und  Abu-Dafaann 
f'eigebig  war,  weil  üe  rechtfch&ffne,.  aber  arme 
Leute  waren.  £twaa  gab  er  auch  zwei  armen  nad* 
hintifchen  Jtiden,  den  einzigen »  die  Mttfulmanner 
wurden;  alle  übrigen  zogen  fort«  teüa  nach  Khai*. 
bir  *)  teil«  ni^ch  Syrien. 

Um  die  naniUeh^  Zeit  ftieg  daa  Verbot  deg 
Weins  vom  Hii>ioAeL  Ea  iat  in  folgende  Aosdrui« 
%e  gefa&t«  daQottimKo/an».  9U  Mohammed  fagt: 

Wenn  fle  vom  Wtin  und  von  des  Gl&ckeaSpM^ 
dt€h  fragen,  fpric^ :  d^fa  beide«  Sunde  fei. 

Uq  V  an  einem  andern  Orte  iQch  beftimmter,  nebst 
derürftchdea  Verbot»:  »J 

Ihr  Gläubigen  l  der  Wein,  des  biiickea  Spiel 
Stataen,  LpOies-Pfeile  find  das  Werk 
des  leidigen  Satans :  darum  fliehet  ^e^ 
damit  ihr  wahrhaft:  giiicklich  feid, 

EinIge.Aualeget  fliehen  die  Strenge  diefesVer« 
bota  zu  mildern  und  fagep:  nar  das  Uebermaaia  iti 
Weiotrinken  fei  verboten;  denn  an  einem  andern 
Orte  c)  werde  gefagt:  „dafadje  Mufüimänneraua 
»^den  ifrachten  der  Palme  und  des  Weinftocks  ei* 

„nen 

^}  Kkaibar^  Kfl'tbar^  Chaiban  Gabara^  eim  Siaü 
pt  Nßdßhei^  einem  TtU  des  wüsten  Arabiens*  f. 
oben  S.  41. 

•  j  Alm^  Feiet  f.  7u  Dfcham.  f .  1 1  j^  Kwcm 
S^mzx  V.  219., 

*Ji  Si^r.  5-  «^^  99* 


5«l 

^«^ft  iäk  \Mtibtny  ief  "b^tänteU  üfid  nab^e^  und 
^hierin  lidge^gleichi^if^  geheimnisvolleii Zeichen*' 
<odef  ein  MetkiBHiaelrtöttlröheii  VoffehangO  JixT 
rieft  KlOgett.*'      Altein  die  ftlr^Hgern  Mur&hnätiner 
halten  detk  Wfeih  tit  tJurctitaa  verboten  ofid  trin- 
ken kieineü}  nur  Lrideriiche)  nur  ihre  Freigeister. 
Irinken  ibn>  \irobl  ftttth  imUebermaars.    Viielieicht» 
dflfs  dad  lettle  Qastmahl,  wobei  fitk  der  Apostel 
'  mit  den  Jnden  bi»fand|  \irb  der  Wein  freiliefa  nicht 
gel\»«n  >varde  und  Tein  Leben  in  {b'grörse  Gefahr 
^    kam^  ihn  Venhotbt  hat,  rogleich^-als  ef  ihr  ent^ 
gangien  War»  dis  Verbot  zU  geben.     Andre  fchrei* 
ben  e«  einem  Staatsgrunde  zu  und  (agen>   er  habe 
Urnen  den  .Wein  und  die  tlatatdfplele  aiia  keinem 
andern  Qfüode  verboten  >  als  wjeil  er  fie  zu  näch- 
tern i  befonnenen  Leuten  machen ,   unddieStbIa* 
Sereien  und  Mordthaten  verbäten  wollte^  Wozu 
iefe  Aosfcfa^\neifongen  fo  «ft  Anlafa  f^ebttt» 


2wölftt»  Eapitel« 

Zweiter  Peldtüg  des  Pr&pheien  in  daS  Lima 
Nadfiked.  Er  länft  Gefahr,  erfnotdtt  pM 
UferdeHi  und  begibt  fick  Jodam  Hack  Bid^  zu 
den  ÜktitkimmigeHp  aber  die  Kwreifckitm 
kommen  mekt  hin.  £r  keifUtkei  ZoiM  und 
nackker  Om^Sälatta,  Sein  Fddxng  gegen  dii 
,  Arg&e^  an  det  fyrifi^  Grenze^ 


V 


aehdem  ä)  lieh  def  Prophet  VOA  deh  SträßtöeA 
diefed  Krieges  gegen  die  Juden  zwei  Monate  au^ 
geruhet  hatten  ^  unternahm  fer  einen  neuen  iPeld« 
2ug  in  da«  Land  Nadfched  gegen  die  Kinder  Mo- 

^'  hareb 

a)  J^fidaS^n,    pfckdnnabi^  S.  ti^ 


38%^ 

kareb  nxiA  Tbaaibi  vntft.  Stamtn  der  C3ttftnlUb.  JB^ 
ging  im  Monat  des  erften  Dfchomadi^  mit  vi.erhan- 
^ert,  nacli  andern  mit  fiebenfaaodert  Mann  vpn  Me« 
^tna ab^  tind  überfiel  fogleich  e^nen Haufen  tiefer  Gat- 
faniten  an  ein^m  Öfte^  der  feitdem  Dhat-dUkeka»  d.u 
Ort  der  Bith'orwng  ist'genanöt  worden»  weil  fie 
bei  der  Ankunft  des  Fropheten  in  der  Tba(  wie  be^, 
ihärt  und  der^eftallt  beftür^  wurden )  dafs  fie  ei« 
lends  die  Flacht  nahmen,  fich  in  die  Gebirge  zbgeii 
,i;nd  nur  \hrh  Weiber  zurückliefsen,  -  Diefe  ergriff 
der  Apostel^  und  es  fand  fK:h  unieir  ihnen  ein  jun:. 

Ses  Mäde)ieti  von  felttierSchötiheit,  Naifiens  Wafia; 
[ierauf  kehrte ^r  wieder  .uq[i,.  öhn,e  dafs  ?s  zu  eU 
üiem  Gefectite  kam;  tndefs  {jefiel  iioAh  In  einem' 
gewiOen  Pa(te^  feine  Leute  ein  foldies  ^anifcheU 
$Qhreck^n.  dafs  er^  um  de  zu  be^^uhigeti^  das  Gu 
hat  wider  die  Fvirckt  fprecben  mu^te. 

Wälirend  diefes  Feidzugs  a)  War  unter  dcd 
Mohareblten  eih  Menfch ,  ^er  fragte  feine  Kamera-' 
den?,,  Würde  ichvcuch  Vergnügen  machen ,  wenii 
ich  Mohammed  uakbräcl)te  ?  ^*  ^a  iffokl,  verletzten 
fie,  das  v&ßehtßch  vonfelbst  Uogefäumtging  dei^ 
Verwegene  nach  dem  Pf^pheten  bin  v  del^  damaU 
allein-,  abwärts  Voti  den  Seinigen  auf  der  Erde  fafs> 
lind  neben  ucb,  ,auf  eiiietn  Steint  feinen  Degen  Ue. 
gen  hatre.  ,,Mohammed^  fing  «er  ah,  iafa  midi 
,,doch  eihmal  deinen  Degen  befeheü.  ^*  MY  P'er» 
miügen^  fagtei^'er  Prophet.  Es  war  bin  fehönei> 
fpiegelheller  Pegen$  fei|i  StichUatt  war  von  SiU 
ber>  feiir  kühTlreich  gearbeitet  Eir  nahm  ihn,  aog 
ihn  aus  der  Scheide»  und  fing  an^  in  die  Luft  au 
feehteh,  vttXi  der  Abficht,  cleni  Prophöien  eined 
Stofs  zu  verfetzen  ukid  ihx\  zu  dureHböreb;  Alleiri 
Gott  warf  ihn  zur  Erde^  urtd  der  Di^geh  ehtfiei  let» 


m 

¥A>  kofnd.  ^r  rdße  lic^  trifft  IM  >dpj^<l^  äo^, 
iftchte  feine  Befturzonf;  2a  verbergen  and  fragte*; 
^McrhatnAied*,  warft  da  denn  nicht  in  furcht,  da 
ich  drefen  BegeHi  fchwenkte^''  iV>i»%  fagte  der 
Prophet,  p^as  Mite  ich  xufürckun,  da  mkh  Soitge^ 
gm  diAfchutztt?  Defr  Aben teurer  nahm  dibfn  Degen 
wieder  auT,  gat>  ihn  gan?  demotfaig  deni  Apostel 
h)  diefland  Dlid  machte  fich  fchnell  davom  Bef 
diefer  Gelegenheit  ftieg  fo%ender  Verfikel  d^s  Ka* 
Tftns'A^  VomHiibmel: 

Ihr  Gl^ubigeni  vergcßt  ifler  Gnade  nicht, 
tlie  Gott  each  gab,  da  er  des  Feinde$  Hiifnff, 
isaia  Mord  fcl^n  «n^gefb^cKt,   a^vöneüc^ 

hfeit. 

Der  Zafage  Vrei,  die  iÄ  dem  'Abti  -  Sofiah  'gei 
^ban  hatte,  irch  nach  Beder>  detft  zur  Unterhand* 
Hrng  befkiQimtcn  Ort  211  begeben*,  ging  der  'Ptti^ 
phet  im  folgenden  ^fonkt  Schaban  von  Medina  ab-, 
Ceg^eitet  von  fünfzehn  hundert  Fafsgäng^rn  und 
«hin  Rditem.  .  Ali,  Abu-lTalebsSoTiir,  trngdtefah* 
jie  vor  ihm  her;  er  kam  txx  Beder  .an>  und  ver^effc 
te  daIHbst,  m  ErwarttiYig  Abn.Sofiäns,  at^bt  Tage. 
Diefer  ^afr  ao-ch  feiner  Seits  mit  feinen  Kc^eHchi^ 
,ten  von  Mekicatibgegat^'en  undfchon  bis  AfcSraioi* 
Tarik',  tmch  andern  bis  nacii  Macbaba  ifl^  i;a'nde 
irboran*,  oder  gar  bis  n'ach  OsfAti  ^ekoranten.  Weil 
ers  «ber  iifcht  fnV  rathfam  bielt,  weitet  211  gehiH 
trs^  er  hier  den  Rückw^  an,  iifidiiefarteitapdlfi«tt. 
fe  zurück. 

*  jfn^efa  verloren  b)  die  Mafnimänner^bre  Zeit 
tiicht  mit  Warten;  fie  hatten  eine  igcobe  Menge 

Waren 

»3  Sau  5. 14. 

b)  JD/chamtabi,  Ä  liU      * 


'  Wateh  Met  Art  ikii^elitiirlilii  fingen  jert  4«^»  fi« 
Jkhzufetzen,  kauften  ttod^verkaoften  lind  tbacbteii 
anrehnlichen  GeWinti.  Denn  inati  muts  wiflen» 
(laft  zur  Zeit  der  Ün>^'(fenbeit»  d.  i.  tut  Zielt  des 
Heidenthuma  und  Vor  Stifen»g  de^  Islam»»  diefer 
Flecken  Beder  *<*-  jgetiatlat  Klein-Beder»  2um  Uli« 
tisirfchled  von  6fo(s-Beder,  wo  die  Schlatbt  Vor» 
flel  —  eih  fobr  berühmter  Marktplatz  der  Arabei^ 
war.  Alle  Jabr  >Vdfd  bief  eine  Meile  gebalteit» 
die  abht  Tage,  vom  Neumund  dea  DbuKKaada  bia 
zum  achten»  dauerte,  utid  von  uuzShligen  Kaufleu» 
ten  aua  allen  Gegenden  befucfat  ward.  Distnal  abeir 
hatte  auch  daa  Gerücht»  dar«  hier  ein  Kongrefs 
follte  gehalteh  werden»  noch  weit  mehr  Menfchen» 
ala  gewöhnlich  >  dahitf  gezogen^  Daa  war  der 
Crund»  Warum  die  Medinäer  fo  ftarke  Gefcbäfte 
und  To  viel  Gewinn  machten«  Doch»  als  fie  end» 
lieh  Taben,  dafa  die  Mekkaner  anfaen  blieben»  kebN 
tetv  fie»  mit  Gelde  und  reichen  Waten  beladen»  üach 
Madina  zuriack* 

Im  Monat  ftama  jhan  ü)  beirathete  der  Pro« 
)>bet  Zainab»  Chozaimas  Tochter  S  Kabaira,  Amrua 
Sohn»  gab  fie  ihm  mit  vierhundert  Dracbi^en  Mit* 
gift  zur  Ehe»  Ea  war  die  WittWe  voo  Toi^il»  AU 
Haretha  Sohn.  Sie  ftärb  noch  bei  Lebzeiten  dea 
Tropheten»  doch  batfman  die  Zeit  nicht  genau  be». 
Inerkt;  und  fie  iat  die  einzige  feiner  Frauen  gewe» 
(brt»  die»  nach  Khadidfcha»  bei  ihm  geftorben  iat( 
alle  übrigen  haben  ibii  äberlebt»     . 

.Bald  nachher  h)  heiratbete  det  A(k>8tei  Ott. 
SaUma»  Ommaiaa»  daa  Machzmniten  Tochter;  ihr 
Beiname  war  Hendi  und  ihm  Mutter  foU  Ateka» 

Ab. 

»)Jt.KodaL 

h}  Dfchannath  S.  iik4* 


AMbt.i*6kaHet>^  Toilitef ,  g»>Ärefert  feift  |  fölglfch 
^raire  fie  die  Tante  des  Apostels  gewefen,  Oiü* 
Stfatea  \v:af  tixjit  Dftlne  vo&  gfofser  Sefidnheit^ 
Wittwe  vDfr  Aba»"Salatti»)  die^ft«,  die  tnit  ihrem' 
Ceöiahl  nät*  Aethiopien  flöh ,  i^ind  die^tfte,  dWy 
tait  ihm,  die  Flaeht  nath  Medihi  nahm.  ;Sfe  lebte 
"Ächt  Jahre  mit  dem  iPropheten  ,  iVbeflebte  ihn  Ächt 
«^  virzig)  ftarb  unter  denn  Ktialifat  Jafids,  in  dein 
Alter  von  vie«  und  «cfatzig  Jahren,  und  ward:.in 
äeift  Qrabmiihl  AI-  Baki  beerdigt.' 

In  dtefem  Jahre  b^kam  Ali  einen  zweiten  Sohn;  ^ 
tÄen  Al-Hofain ;  verlor  abcT»  feine  Mutter  Fatvoia^  * 
ttne  Tochtet  Afada  und  Snklln  Hafdiems^  Sie 
bt  die  erftn  Hafchemitiir  gewefen »  die  den  Islam 
nnnahin«  Der  Apostel  ftaod  ihr  in  ihrer  Krankheit 
bei^  und  trug  Sorge  far^far  Begräbnis  i  er  20g  ibf 
^s  Sterbeheffld  an  and  legte  fie  in  die  Cirufi  a) 

P^t  Apostel  erfahr  hWr«üf>  *)  Ms  fich  dte 
Ataber^  die  an  den  Öfenzen  Syrien«  wohnten,  in 
grofee^  Aö^Ährver&rtmeit  hätten ,  die  Ueerftrafs« 
Bnfwher  machten ,  nn^  riles^  was  darch  ihreGe^ 
t^end  k^m,  ausp^iindetten  und  mifshandelten.  Weil 
diefeGeWäUthatigkeiten  dem  Handel  gfofsett  Stha- 
den  that^o,  fo  befchloßi  ör,  fie  äu  verjagen.^  Er 
tuihm  alfo  taufend  Manii  zn  ficFi  und  ging-  gerade 
«uf  ihren  Haup^fammelnlfttg  1(^  das  war  die  Stadt 
DawAatol4Drchandal,  funf2elfl(bder  feehsK^hn  Ta«^ 
;  gereifen  Von  Medina,  uudfünre  von  DäYnss.  Sie, 
marfcbirten  des  Nachts  und  ruheten  am  Tage>  um 
der  snrofsea  tiie^e  ausbleichen»  Ak  et  in  ihre 
V  .  Fluren 

.   a)  AbuUFidä  Ä  f  }•    t)fckamahi^  $.m.     -    . 
^      ^)  Fmtftes  gakr  a&  Stdfchra.  . 


a86  , 

Floren  kacüf  traf  er'einö  gröfse  Menge  Vieh  tn» 
nahm  ea  weg»  ergri^  einen  Teil  der  Hirten  und 
trieb  den  «ndern  in  die  Fli^cht.  iDiefe  trugen  das 
Schrecken  in. die  Stadt;  die  Einwohner  flohen  und 
gaben  fie  Preis«  Hierauf  zog  4er  Prophet  ohnf 
Widerftandein,  verweilte  ein  Paar  Tage ,  um  fich 
auszuruhen»  und  bereicherte  fich  durch  die  vorge* 
fnndne  Beute;  \iroraufer,  fehr  vergn'ugC  iiberlei» 
aen  Fddzug,  nach  Medina  zurückging«  a) 

a)  Dfchannabi,  &  laa.  ^ 


1 


Leben 


Löb6A  Möhammedfi. 


•V  ,  I 


Bb> 


\-. 


itcben  Mohammede 

Viert«  Buciv 

Erftes  Kapltet 

Ihr  Krieg  am  ürßbm  oiir  dir  Tittkirbneg^* 
Ver  JfyostetQoUfs  ika  Wmd»r< 

JL'e»  Pw>pb«t  )[eao&  im  F)rU4cn  die  Ffikhtc  jM- 
r^  £lobniiigM$  denn  er  hatte  fowofal  in  Per9>^ 
air  4arcb  feine^i  Ktiegeaöberften,,  die  meisten  w- 
lUfcben  StttUM  in  &q  Ländern  um  Medina  MT 
v^^  i^yxoxttm  «ebrickt  I  alteia  fciw  Feinde  fahem 
ftine  Vergrorsning  mit  Midüchen  Aogeaan;  dto 
nadhiritifchen  Joden  infonderheit,  die  er  ans  der 
Gegaml  voi>^  ^fr^ina  vertrieben  lia)^< »  warea  m 
'<en  Orten  „  wo  £e  ein  Afyl  fachen  tnoftten,  ke^i 
<ii0aweg8  maUig.  Viele  von  ihnen  hatten  fich  nach 
]llek)c%  beg^bea^  |uid  bchten  die  KpreKchiten  un« 
alhlärsig  SU  ErgreifoDg  4pr  ^%Se^  za  ermontem» 
indem  ue  ihnen  zagieich  grofteo  Beiftaad  ▼ert^fa» . 
cben^  fo^wohl  Yon  Seiten,  ibser  Nazlon,  ak  -ven 
$eiten  ihrer  Bandesgenoflen ,  &  l  der  Einwohner 
4?r  Länder  NadTcbed  nnS  Tebama,  die  nur  da#  ^-' 
fte  Signal  erwarteten^  om«  alle  auf  einmalf  mdtJ 
nach  ibrep  AuadrticlK»  wi^  von  Sinem  Bogen  ihre 


Pfeile  nttf  in  |;eifte|oß:hftfkUchen  Fm4  Azqfohie* 
ften,     .  ^ 

Im  Grunde  waren  die  KoreiA:hiteti  mehr  dent^ 
flu  geneigt»  den  Krieg  wieder  anzufangen;  nur  die 
Furcht  vor  dem  iiiblen  ^usgan^e  hielt  fie  ab«  Sie 
hatten  ;>ichtvergefleny  daf&fich  ihren  wiederhol- 
ten  Anftrepgnngen  zitm  Trotz  aller  Vorteil  auf 
Mohammeds  Seite  gewandt  hatte ,  und  ße  fühlten 
iS^hr  wohl«  dafa  ihm  daa  IVlotiv  der  Religion»  daa 
er  für  fich  geltend  macbteA  die  Behauptung,  /e/n^> 
JteliffioH  fei  dU  Inste j  eine  Allgewalt  aber  die  Ge« 
müther  derer  verfchafft  hiatte ,  die  3su  feiner  Partei 
getreten  waren«  '  Aus  diefem  Grunde  hielten  fie  ei^ 
ne  VerAmmlung  auf^er  der  Ordnung«  worinnfie 
-4«  Juden  folgende  Frag^  vorlegten ;  „Ihr  Herren 
^von  der  Synagoge !  Ihr  feid  das  Volk  de«  öuchs^ 
pUnd  durch  den  Befit^  eurer  heiligen  Schriften  he«  , 
ipbauptet  ihr  einen  Vorzug  vor  allen  andern  VßU' 
ukernS  ihr  feid  di^  Inhaber  der  ErKenInts  und  wifst 
.„febrwohU  worlnnwir,  in  Hinfichl  aof  Keligion« 
^Ton  Mohammed  abgehen^  fagl^  una  alfo  frei  her< 
j^au9«  was  ihr  davon  denKtw  Welches  ist  die  besti^- 
19 von  den  beiden  Religionen  ^  ^\t  onffige  oder  di^ 

^^IteUgi^q  MQhammeda?** 

Dicft  Frage  «a  beantwortei^ «  liatte  fBrXeute, 
4ie  von  Kachhegier  gegen  Mohammed  brannten« . 
keine  Schwierigkeit,  Die  Juden  erwiederten  phn^ 
ärgern;  ,»AUerd)nga  i«t  eure  Religion  hefler,  als 
„die  feinige;  fie  Ist  «uf  ^ncn  festern  Grund  ge. 
^bauet/*  fWefe  Erklärung  erfüllte  die  Koreifchiten 
mit 'Freude«  und  wunderfam  ward  ihr  Hßtz,  ge^* 
ftMt;  ße  gaben  deiji  Aufmunterungen  der  Juden 
»ach:  der  Krieg  ward  befchloflen  und  YOn  allen 
ScieiD  li«f  man  %^  den  Waffen, 

•    .  Pf  r. 


per  PropTiet  crMelt  von.  alktn,^  wo  zu,  Melden  . 
vorgefallen  war,    darch  feine  Kufidfchafter  ffchr 
t^ald  Nachricht;   ungefaünat  feti^te  er  fich  in.  Ver* 
teidigungsftaTid  und  traf  Vorbereitungen,  dedFeiod 

' •wohlzu  ^mpfarig^n.  Irn  Monat  ScS^awal  liefs  er, 
fich  zu  verfchanien,  rings,  um  Medina  einen  tiefen 
Grabenlführen/^aaber  man.  auch  diefen  Kriege  4^n 
Krieg  'Al^K0i0ak\^^  i.  des  Graft«?«:  genannt  batj 
ibnft  tiennt  man  ihn^ucb  den  Krieg  AlAzäb^  4L 

•  äen  Fölke^kriegf  der  verfchiedeneh  Völker  wegen^ 
die  (ich  verbunden  hatten»  den.  Propheten  anssui^ 

{reifen ;  die  letztere  Benennung,  iat  auph  die  üe- 
^rfcbrift  ded.  drei  und  dreifsigften  Kapitels,  des.KQ- 
rtLxs,  in,  welcbem  dieC^s  Krieges  Erwähnung  ge* 
fchiehet  Man  fagt,  diefe  Verfchanzung  fei  auf 
denRatli  des  bekannten  Salman^  des  Perfers,.  ge« 
snacUwordea,  von  welchem  wir  fchqn  oben  ge- 
iprocien  haben,  ^o  wir  feine  Gefchi(;hteer^älilten« 

W^^hreo^  tnan.  äieC^n  Graben  ausftaph,  iam  ei- 
ne gro(^  M^nge  Wunder  und  Zeichen  zum*  Vor- 
fchein,  g^  die  ZU  Gunilen  des  Appstels  gewirkt 
wurden,  die  die.  Wahrheit'  (einer  Sendunp  volU 
kommen  bjjweifen  und  alle  Menfchen' vonderVor- 
trefflicbkelt  und  Wiirde  feiner  Perfon  überfuhren 
nfiüffen.  Vor.  diefen.  Wundern  find  alle  Gegenwär- 
tigen, Gläubige  und  Ungläubige,  ^eugen'gewe. 
fen.  Folgendes  find  davon  die  merkwur^igften,  and 
aus  den  glaubhafteften  Trs^dizioneo  genommen. 

^;,  fcfchaber,  AbdpUahs  Sohn,  erzahlt  das  erflre 
Jiefer  Wunder  fo.  ,,Da  die  Schanzgraber  in  ihre« 
^  Wege  bei  der  Arbeit  auf  einen  grofef  n  Felfen  von 
^fehr  hartem  Geftein  geftofsen  waten,  liefs  iich  der 
^Prophet  etwas  Wafler  bringen;  nakm  davon  in  < 
;  „den 

a)  Abulf.p,74,    JD/ckahn.  p.  194^ 


j^den  MoQ^  und  in4<A  er  et  ittdM  Hähloogwde« 
^GiiUiJi^n  und  der  Backe»  hin  and  her  gurgelte« 

•  j^rief  ^  Gott  iiK^  Geiste  durcb  ein  ftiUes  Gebit  an« 
y(jp.ritzte  aUdann  das  Wafler  auf  den  felfen  und 
yfprach  die  Wort«;:  fieicUmi  dgr  mich  gejhndt  hat! 

.  nDieJer  peljkn  werde  von  dem  Naß  derg(giatt  durch» 
t^rpngen^  ß^ß  tr  fiib  von  fetbst  i»  feinden  Sand  m^ 
^e  und  mkn  nicht  nothig  habe^^-Pii^e  und  Ifynt  zu 
^ngebrauchen.      Sogleich  erwei^te  fich  der  gwz^ 

^^FelfeQ  fo,  daft  er  voa  felbst  scrfitl«  ^ii'  ihn  %tw 
*^ten  upd  Hwc  berührteou*^  ' ' 

."^  Das  aweite  Wuoder  h«ftatid  ia  der  Verv^lfll 
ilgoog  trockner  Datteln.  Die  Tojchter  Rafchifli^ 
^aes  Anfaren«  ward  von  ihrer  Matter  ausgefcbickti^ 
Patteln  aufi^ui^fen^  die  ihr  Vater  getrocknet  h^tte* 
Wie  fie  voa  ungefähr  vor  deo;i  Apostel   v^rbef 

f^ng,  fragteer;  Mein  T^chier^  tpas  trü^ßdidaf 
ie  Tagte  es  ihm  und  bot  ihm  mit  freigebige.'  Höf^ 
iichkeit  ihre  Datteln  an ;  es  konnten  etwa  «wei 
Hinde  voll  fein.  Der  Apostel  befahl,  eii?  weitet 
T^cb  ZSL  bringen  und  fchuttete  fie  darauf;  alsdana 
Itefä  er  den  Scbanzgrabern  Tagen »  fie  folten  %am 
J^fferi  kommen«,  $je  kamen«i  und  unter  Jem  Eßet^ 
vermehrten  fich  die  Datteln  fo  ftark»  (fafs  fie  iich 
liicbt  allein  völlig  fatt  afsen,  fondera  auch  nT>ch  ' 
ein  folcber  Haunp  übrig  blieb»  daß  fie  auf  dem 
"ruche  nicht  Platä  hatten  und  hinahr^llten« 

Das  dritte  Wunder  war  der  fkichtbare  Segen« 
den  der  Prophet  &ber  eine  Mahlzeit  DTchabere 
i^racb,  der  davon  Augenzeuge  gewefen  ist.  ,,I<* 
jphatte»  erzählt  er,  in  meineo)^  Stall  ein  thagref 
,«ScHaf ;  und_  befahl  meine  Frau,  es  für  den  Apostel 
,iGottea  braten  zu  Uffen,  nnd  da^u  eine  Torte  von 
^Gerftenbrpt  zu  backen.  Nun  waren  uir  gewohn« 
«^ch  alle  Tage  in  tiem  Graben  bei  der  Atbeit,  und 

pWe» 


i^D«  wir  nan  4/eren  Abend*  zaruc^gipgein,  fagteich^ 
^som  Aiu>ftel : .  Jch  habi  dir  ein  kleimt^  Sfhafsmge* 

.  ^,riclUet^  nebst  ei»  wjtnig  Gerßeniroi;  erzeigt  mir 
ffdoA  die  Ehrep  heute  jibend  bei  nfir  scufpe^en^  Der 
Apostd  iitbm  et  tn  >  tieft  aber  za  gleicher  Zeit 
durch  eia?ii  H^roM  tanufeii :  daGi  fich  die  Gmb«* 
bleute  pat  ifani  n^cb  deäi  H«u{^  Dibhaber^«  den 
^Sobns  AbdoUftbs,  begeben  (bllteni  Da  icb  dii 
^VHte»  (fahrt  Dfcbaber  fort«)  fagte  icb  •  wie  im 
^tCoran  fteht;    If^irfaui  von  GoH,   und  miißn  heien 

.  t^tikmi  etil  Sprach,  den  man  anzufahren  pfi^^ 
^wepQ  lieh  etwas  zutritt,  4w  wir  g^  nkbt  er« 
„Wertet  hatten.*^ 

In  def  Thal  war  Dftbabers  Welnc^nii;^  daft  i^t 
Appstel  ^//fiM  kommen  follte;    aber  er  kam  in  Ge^ 
feUfeiHrftt  mit  allen  denen,  die  er  eingeladeo  hätte, ' 
in  der  beftimmteo  Abficbt,  daOl  .^e  «Ue  mi(  \hm 
(peifen  foUteq, 

AU  man  daa  Schaf  aufgetrai^n  Katt?  $  ftg^nete 
'  ^r  die  Mahlzeit«  indem  er  die  Formet  fprach:  „Ia\ 
^amen  Gattee,  des  Gnadigen  und  Barmher^gen.^ 
;£r  as  mit  feinem  Wirt  und  eifiem  Teil  der  Gast«; 
Hierauf,  ats  diefe  Alt  waren ^  kamen  andere  an  ih. 
re  Stelle  j,  und  dann  fofort  wieder  andere^  bis  die 
S^pbanzgraber  alle  gegeflen  hattei^ 

Daa  vierte  Wunder  ist  nicht  weniger  erftanm 
'  lieh,  als  die  drei  vprigen.  £s  befteht  in  der^Er^ 
ibheinung  drei  auf  eiuai^er, folgender  pilt^e 9  und 
gründet  fich  auf  das  Zeugnis  Salmans,  des  Perfers, 
welcher  es  fo  erzählt:  „Ich  war  in  der  Verfchan« 
^^ng  bei  dem  Apostel  und  half  den  Schanzleu^en 
^ygraben.  Weil  aber  an  der  Stelle  ,  wo  ich  grub, 
^ein  rauber  fiodeuj  voll  Steinet  und  Kiefc;!  wsr,  fo 


^ergriff  der  Apdstfel*  der  e«,  gewahr  ward ,  eineA 
\^itz\gen  Hamthei:  und  tba^  einen  fo.  gewaltigen 
^Schlag  damit,  dafe  augenblicklich  ei^.  Blitz  her- 
'^^aus  fuhr;  er  wiederholte  den  Schlag  zum  andern- 
^mal  und  es  kaca  cip  a^ndrcr Blitz.;  u.rid  aü  er  eüd- 
ylich  zum  drittenmale  zufchlug,  ectthien  ein  drit- 
„ter.  Um  Himmels  U^tUm^  rief  ich,  wasJbUäie^ 
^er  wiederholte  große  *  Lichtglanz  bed^iUn  ?  ". 

„Haft  du  das  ^efeh^n ,,  SalmaaT   fragte  er  dt« 
jje^^n;/'-        .  .   .* 

tfh  freilich,  erwiederte  ich,  und  er  verfetzte: 

^,Nun  fa  wiflfe^.dw  ©rfte  BUtsp.  bedeutet«  daf< 
i^mir  Gott  einen  W^g  zeigen,  wird,.  diusLandJemea 
„[das  glücUicbe  Arabien.]  zu  unter\yerfen ;  der 
j^zweite  tilitz  weifl^gt  mir,  dafs  ijiich  Gott  das 
,,tand  Sohfim,  [d.  i.  Syrien,  und  das  Abendland,] 
^  „wird  erobern  Uffen ;  und  der  dritte  yerfpricht 
^V^XV,  dafs  Qott  Q^ch.  vqm  Morgenlan,de  Meister 
„tpachen  wird."  —  Man  fagt,  d'afs  diefea  leuch- 
tende Liebt  alles  fo.  erhallt  habe»  d%fs  man  dabei 
die  Paläfte  deaCäf^i'uad  des  Kosroes,  *)  ja  fogar 
die  $qh4tze  in  dem  eineaOawo.hl».  als  in,  dem,  an* 
dern,  crblicHeniönn^ri.  aj 

K^um  b).  haitte  man,  den  Gi:sben  vollendet, 
(icKverfchanzt  und  in  Wehrftand  verfetzt»  fo.  erfchle- 
nen  die  Kofeifchitea  mitein^r  Armee  von  zehntau«^ 
fend  Mann,  die  aus  zufammengerafften  Leuten  von 
«U^dei  Völkern  keftand,    Unte^  anderi\  waren  die 

Kepa- 

♦^  Des  bjfxantmifchßn^aifers  und  des  Königs  von 

Perften.  * 

a}  Dfchantiabi,  Ä  124. 
bi  Abul'Feda,  S.  76, 


IM 

Kentniten  nni  AliaUfcWt^Ki  dabei,  jwei  ufablfche 
$it'4mine*  un4  ekie  |;rofse  Menge  Juden  von  <fen(  ' 
Stammt;  genannt  die-  Äintier  Kor(\idhß.  Pieie  frat» 
ten  dep  Kaab,  Afa'ds  Sohn,  an  der  Spitze.  ,Gle:ch# 
Vohl  ftanden  fie  mit  dem  Propheten  im  Biin^niiTe; 
aberlCaab,  hatte-fie  fowohl  zu  befchwatzen  Re^v^fsW ' 
das  fie  da&  Bändnia  brachen  nnd  'fleh  an  die  Trup^ 
pen  anfchloflent  die  gegen  den  ApoateJ  die  Waffea 
ergriffen  hatten^  Diefe  g;an2e  Awnee, lagerte  fiöh 
bei  Kawtnt»  einem  Flecken  zwifch^a  Dfpharf  un4 
Kegaba,  zwei  Meiftn  voi^  |14edinat 

I  tu 

Def  Pfepbet  Hefa  diefe  feindliche  Armee  ra, 
kognosciren  und  erhielt  genaue  ^fachfipht  vda  ih* 
rer  Ailiabl  und  Stärke:  ^uch  erfuhr  er,  diifch  üe- 
berlauferi  die  Trenlofi^eit  und  Verrätherei  der 
Koraidhiten«  H^*elchea.  ihm''yiel  zn  denken  gab. 
J)enn  kaum  hatte  fich  daa  Gerücht  davon  unter  - 
die  MuCüimünner  verbreitet,  fo  überfiel  fie  ein  ( 
Schrecken«  und  ulterlei  Gedanken  beunruhigten  ibr 
Jlerz,  {b  dafe  fie  endlich  wider  Gott  murrten,  „der, 
,,wie  fie  wähnten»  fie  verlaflen  habe  und  dimit 
j^UTngehn«  fie  ihren  Feinden  Preis  zu  geben.**  Di» 
wird  ihnep  von  Gott  in  folgenden  Worteti  dea. 
Korane  vorgeworfen :  ^} 

»  '  • 

Gerenkt  daran,  dl^  euch  die  Völker  ring$  • 
umzingelt  hatten,  vor  und  hinter  euch, 
?ur  Rechten  und  zur  Linken  ihre  Reih'n, 
War  nicht  das  Aug'  euch  vor  ßeftür^qngft^rrf 
War  nicht  das  Herz,  vor  Schreckc*n  fo  empört, 
•    dftfs  «8  euch  hoch  bis  an  die  Kehle  fchlug? 
Pa  dachtet  ihr  von  Gott,  was  man  njcht  folL  s 
Und  damals  war  es,  dafa  der  Gläubige  ffelhst^ 
.     dw  Unruh  voll^  f^  fein  Vertraue  verlor, 

; .    •  ■  '    :  ^         Pie 


:S5«  \  ':.'     ^    ' 

'liuofa»  Qc^  wieder  zu  regen,  nntl  Verfacbtett,  ea 
^uok  Aufruhr  zxx  brinfren.  Uater  todero  giig  c^in 
gewi&r  Moatfteb  in  feinem  Frevel  und  feiner  SpotU 
fuc}ift  fo  weit,  dafit  en  frei  und  offeafclich  fagtes 
n^Geftern^^hetm  Schatxsen.  ver^raeh  uns  Moham^ 
^mei»  dafii  wir  die  Scliätze  dea,  Cä&rs  ond  Kosroec 
,,verfcbUDgen foUfceii.^und  {ebt.'heutes^ttr felbst 
^ftlnes  Lebens  fo  unfre^wifs,  dafs  er  fich  fehler  iii 
,^d^n  Graben  eine«  geheimen  Gemachs  verkriecbea 
j^möchte.**  Auch  dlefirr  Leute  frefchieh^iiu  Koraa 
'  a)  Li^\vähtiU|K,  wo  gefaxt  wird,  dftfs  die  Unglau« 
bftgen  und  alle,  die  die  gleiche  Selei\kraakheiCi  [di^ 
Furcbt}  befiel^  akfo  gefprocbea  i 

Wa&  Allah  9tif»  was  der  Prof  he*  v^f(]prtefa^ 
ist  eitel  tug  u«d  Trug«  ^ 

I  Der, Apostel  indeb  verbarg  feiaeUarij^  und 

ieiaen  Kummer«  und  fiellte  ficb  ftandbsft^    Er  liefs: 

'  Ebn^Omm^Maktum  als  {eioen  Viseregenten  in  Me.^ 
dina^  und  rockte  mit  drettaufend  MufulmHnnera 
SOS»  die  (ich  von  der  Stadt  bis  an  die  Grabe«  er* 
Itrf^Kten«.  19^  welche  di0  Verfeha»z9ng  auslief s  fo. 
dann  (teilte  er  die  Armee  i^  Scblai^htordnung«.  fo» 
dafs  fie^dle  Verfchanzung  in  der  Fronte  hatte  undt 
dadariih  von  dejit  F^Me  g^ennt  war^   , 

Sa  ftandeix  beide  Heere  langer  als  «wan^gTs» 

He.  elaancier  im  Gebebt«,  ohne  dats  man  iicheinatu 

'  der- Schaden,  that«  au(^r  durch  Bagenf<?biil3re;  and 

snftgrofaer  Festigkeit  ase^te  fich  der  Prophet  iou 

in^r  geneigt»  dem  Feinde  diQ  Spitze  zu  bjieteji. 

E^d^Qh,^rO;hJwetJ   einige  i^Qr^vf^fee  Rentier« 
.YPnden  kuKafteo  weiche»  unter  andern  2  Amru^ 

*       Abd,> 


A,M.Wdddt  S6h)ä  i  Akrenia,  Abu . bfcb^beU  Sbbt)  { 
l^obfttra;  Dhortr;  Nawfcl,  derMacteümit.  Ditfe 
ileldeci  nähBften  fieb  dem  Graben  nnd  befahen  ititi 
«ttft  vewkhtlidhen  MHien.  Hm4  Ägtcfie,  einfrl^ 
Air  SlJumzfffaben  ist  mctt  im  Staftidf  dfH  Mut'h  äet 
2Arttb&  isulummeni  Datmt  gtägen  fie  eiti  wenig 
rockwärta^  kauin  fo  weit^  als  der  Gral^en  breit  wtilV 
gaben  den  Pferden  die  Sporen,  letzten  fich  in  Latif/ 
^rengteti  leicbt  über  €ie  Verfeh^Manff  bii^xvefr, 
und  iDdem  iie  fich  nocb  immer  feft  im  Sattel  liiel. 

^  ttn,  fthwehkteti  fib  die  Pferde  ihkä  und  tethta  un'dl 
liefsen  ^fie  in  fiatbeu  Kreifen  Carnigen  —  'alles  ai^ 

'  dem  Pkitze  xwiftrhen  den  Ausv^ängen  des  ürabetic 
iindtien  vorderften  Glied)»rYi  der  muf  uimännifdhen 
Arme^,  tfus  40t  fie  die  fCuhnlteti  sum  Kampfe  9ln(* 
foderteth 

^      Diefer  HohYi  reizte  Ali»  Slom ;  er  f  äumtte  nf  cbt 

'  lafige,  fich,  nebst  einigen  andern  Kfufülmänneirii   . 

«üf  dem  Platze ^u  zeigen;  -fie  nahmen  ih>e  Stella 

l^Dg  fo  dicht  bei  den  G^nern,  dafs  ih^h  ihre  Pfeti^ 

de  mit  der  Stirn  beftibrfeen^  fo  da^s  Amru  den  Alf# 

dem  ^r  ^genüber   kam^  erkannte  und  ausrieft 

iTeUh  Virgmgen ßr\MA9  Äi^  Vetter^  daß  ich  dir 

kaae  vcm  ISreti  keifen  kahn-t  —  UmgekehrtI  Cver^ 

, fetzte  Alil)  ich  werde  dir  den  Diifrflihun,  ttndzwar  ' 

'mit  noch  größere  Vtrgfmgen.      Bei  di^fen  Worten  . 

Ibraog  Amfa  vor  Aerger  mom  Pferde^  bi^b  in  d«t 

.Wuth.dem  Threrin  die  hinttm  Kniee,  und  (bhlug^ 

ihm  mit  umgekehrten  Degen  insGeficbt;   alsdann 

fcbritt  er  trotzig  ftolz  dem  Ali  entgegen»  der  auch 

fciion  abf^elftiegen  war  und  feine  Stellung  nahm» 

um  ihn  zu  empfangen.      Sie  begannen  ein  lekha& 

tea  Gefecht,  thaten  mehrere  Gänge  und  drehten 

fidi  lia)ba  und  recfota^  einer  um  den  «ndern,  um 

£ch  in  die  Flanke  zti  fallen^     Aber  jezt  erhob  fidi 

ein  grofser  Wirbelwind  mit  foWiea  «taube ,   dafn 

die 


dte  ZiSfcluuer  fie  tos  dem  Öeficht  VtdbrcITJ  Mf 
das  KlirreA  der  Degen  hörte  man,  und  dasKrachekf 
der  gewaltigeh  Schläge ,  die  fie  einander  gaben^ 
Endlich  erfchien  Ali  Sieger,  denn  Auf  eini^ai  höft^ 
da$  Waffehgetöf^  auf^  der  Staub  Tank,  urtd  maii 
erblickte  Ali,  wie  er  dem  nieder geftrecklen  Feipd^^ 
das  Knie  auf  die  Bruft  fetzte  >  uAd  ihn  erwürgte» 

l3ei  diefem  Anblick  kehrten  die  ubrigeti  Rittei^ 
tim  Aind  ginget^  gar  fcbiieUvubef  den  dtaben  2th 
rück.  Ali  bli^b  Meikitel:  vom  Schlacbtfelde  un<} 
rief:    ,„ViVtqria[  Viktoria!   Er  ist  geftllen  durch 

'  ^dic  Schwere  meineS/Arros,  der  NArr,    der  unbe^  ' 
^fOnnene  Thür !  Ich  habe  durch  grüekUchen  Sieg 
i^Möhammeds  Gott  Und  feiile  fehre  {gerächt;   nlt 
,,Si6ger  kehr'  ich  um>  ut)d  lafle  den  Feind  latirbo« 

.  „denliegen>  gleich  dem  aftlöfenStainm  eines fiaumsi 
y^wekfaen  Sand  und  Staub  begräbt.^ 

Von  den  iJbrigen  hatte  Nawfal  das  Unglück» 
dAta  er  befm-  Ueberfpringen  in  dert  Graben  fiel. 
$dglei6b  liefeil  die  N£af  ülmarther  hinzu,  warfen  eU 
nen  Steinhagel  Auf  ihn  tmd  hätten  ihn  ohne  Zweifel 
cermal/Bt  wenn  er  hicht  gerufeh  hätte ;  Ach^  ikt 
HwTiH  ATTobefi  liebet  will  ith  durch  deh  Degen  ßer- 
hifiy  üls  auf  diefe  Art.  Augenblickiiüh  fprang  AU 
in  den  Graben  und  fpaltete  den  Feind  mitdef^Sthnei« 
de  feines  Schwerts  mitten  von  ein  Ander*  Hierauf 
lief  er  hinter  dem  fliehenden  Akrema  her,  fchoft 
und  verwundete  ihn  mit  der  Lanze;  fetzte  ihm  und  ' 
feinen  (übrigen  Gefährten  hitzig  nach  und  verfolge 
te  fie  bis  in  ihr  Lsger.  Hier  erzählten  fie  die  fchlim» 
me  Neuigkeit  von  dem  Tode  ihret*  beideri  Kriegs» 
geehrten,  Atnfu  und  NswfaU  und  ei^regten  dadurch 
^in  folcheS  Schrecken  in  der  ganzen  koteirdieü 
^rmee»  dafii  weiiig  fehlte,  fo  hätten  fie  in  derfeL 
bell  Stiiiide  die  f  lucbl  ergriffen»     Abei^  dii^  kofüu 

Idhl. 


,     '  .    ,  '  •  :/      . 

sdhifcben  jiid^n  .dene'tl .  der  Erfaifi  Ahfen  krie^ges 
jTehr  axn  Herzen  lag >  hielten  fie  zorück  xiud  ver« 
fprachen :  wenn  ro^ati  ihnen  ieine  hinlängliche  Mann- 
Schaft  gäbe »  fo  wollten  £6  ^des  Nachts  idte  Stadt  • 
Medina  überrumpeln« 

.-  .  ^  ■  •       •  ■    •  •       '        ' 

Gruckliciber  Weife  ward  diefcr  Plan  ausge^ 
fchwatzt  Der  Äpo^Al,  der  thn  du^ch  feine  Kund« 
fcbafter  erfuhr»  fcbibkte  auf  der  Stelle  den  Sklama, 
Al-AsllrösSohnv  mit  zw'ethünderriULano^  und  tien 
Zaid»  Al-Ha'reths  Sohn,  äb>  den  einen,  um  die 
Garnifon  deffSchloiTea  zu  verftärkeh,  und  den  an* 
dern»  un^  im  Fall  eines  Angriffs,  die  Aufsönwerke 
der  Stadt  Zu  Vef  teidlgeu.  Als  daher  die  Feinde  fa- 
ben»  ^fs  man  wohl  auf  (einer  Hut  fei,  wagtenÜIes 
oichty  etwas  zo  unternehmen»  » 

\ndeb  Verliefs  (ich  de^  Apostel  Gottes  nicht 
auf  feine  eigne  Macht;  bei  diefer  wichtigen  Gele« 
genheit  nahm  er  feiüe  Zuflucht  feu  feinem  Herrn^ 
£r  ging  wieder  in  die  Stadt  und  begab  fich  in  die 
Mofchee^  wo  er  drei  ganze  Tage  faiYiter  einander 
disfes  Gebät  thatt  »»O  Gott,  der  du  das  Buch  ä) 
^von  Himiiiel  fandteit}  Du  kennft  fie  alle  :  treibe 
„fie  zur  Flucht  >  die  wider  uns  verfch dornen  V6U 
„ker;  treibe  fie  zur  Flucht,  und  gib  fie  der  Beftfir- 
„zung  Preis]«*  b)  Am  MondUge  fing  det  Prophet 
i;u  h'iteti  an^  uhd  fuhr  dsmit den  Dienstikg  und  Mitt* 
woch  fort  Att  diefem  let^terh  Tage  erhörte  ihn 
Gott,  in  der  Zwifcbenzeit  der  beiden  gewöholi» 
chen  Gebäte,  de$  Mittags ^ Und  AbendgebSts;  Und 
diefes  glückliche  Ereignis  Verrletb  fich  deh'  AAwe* 
fenden  fogleicb  dureh  die  keitre  Freude^  die  auf 
feinem  Geficfat  erfchiett.    ^Damals  (erütablt  Dicha- 

wber,)  . 

0)  Dm  JüraH.   . 

f)  Koran,  Sur,  ä.  V.  sö^. 


^ablafiiig  am  Graben^  die  2^eit  ausgenoitaih^ »  itl 
„tktich  das  Gebät  abwiartete,  Und  gerade  in  diefem 
„Ntt  etkannte  ith,  dafa^ef  Apostel  Gottes  erhört 
^,war/-  Die^rgebung  |ind  At)dacht>  woiliif  deif 
Prophet  fein  Gebät  that.,  wird  im  Koran  ger&hmt^ 
^o  Qütt  z\l  d^tt  Müfalminnerki  iprkht:  ä) 

Ei^oh  g'a1>  aiti  (bhones  Bei/piel  der  Prophet t  - 
Er  ferne  feine  Hoffhang  ganz  aaf  Gott 

tti  der  Tbät  fimdte  Gott  )inter  die  Unglanbb 
geh  den  Geist  der  Zwietracht »  ^ödoreh  fie  ihtetit  * 
eignen  Besten  ttntred  wurden ;  und  um  die  Ver^^ 
wirrung  und  Unruh  £u  Termebren ,  lief«  er  einett 
äufaerft  kalten  Ostwind  wehen  ^  der  Regen  und 
Schlofsen  brachte,  ihre  Zelte  niederfchlug,  ihre 
rel<)tc>pr^  aüd  ini  i'ibrrg«  Geräth  um^afir  und  fit. 
felbst  in  eine  (bicbe  Beftärcung  rerfetate,  da(% 
beim  Anbruch  der  Nacht>  diefe  gahee  grofse  Men« 
fidiertmaiT»  aus  allerlei  Volkv  mit  ungUubltcherEll* 
fertigiKit  die  Flucht  ergriff  und  fich  ^erftreuete^ 
fo  dafs  ein  jeder  den  nädisten  Weg  Bach  feineif 
Heimath  nahm;  Endlich  zogen  fich  auch'  die  Ko« 
reifchiten  felbst«  die  fich  nun  von  ihrem  Blindsgeo 
noITen  verlaflen  faha^  mit  ihrem  Getterai  Abu. So» 
fian,  fo  gut  fie  konnten,  jKurack.  Ah^dieflsr  fludht 
der  Fesode  hattet!  die  Legionen  der  Engeln  will 
der  Koran  verfiebert»  nicht  wenig  Anteili  denn  et 
b^ift  darinn  von  diefer  gro&en  Begebenlieit:     * 

Ihr  Gläubigen^  erinnert  eucb^^  ^as  Gott 
für  Gnad'  euch  gab»  da  eucti  der  Feinde  Schiil 
^  untiagert  hielt ;  wir  aber  wider  fie        " 
den  Sturm  und  Legionen  fandten»  tfafa 
Yor  euch  fie  kampneni  obfdipn  ungefehfi* 


40t 

1>«6  ei  ef n  Oitwihd  gewefes^  ht,  htweUt  man 
mit  der  Ueberliefruog  des  Ebn^Abbts,  der,  necb- 
feiner  Verfiebrung,  den  Propheten  einst  Tagen  hör« 
te:  Ich  trug  dm  Sieg  davon,  unter  Begknfiigungides 
Osikrinds,  und  verlor^  als  der  IViui  aus  K^estm 
bließ.ä) 

Am  andern  Tsee^in  sro&er  Fr'dbe,  kam/aus  dem 
feindlichen  Lager,  Uodaitii,  AlJamansSohnan,  wel- 
chen derProphet  dieNacht  vorher  aufKundfcbaft  aus* 
gefchiekt  hatte.  Er  brachte  die  angenehme  Ne^jl^ 
keit  vpn  dem.  Riickzug  der  Feinde  $  denn  er  wa^ 
Von  aUeoi,  Was  vorfiel,  2^age  gewefen,  und  ha^ 
te  fie  etidlich  mit  Sack  and  Pack  fortaiehen  febn. 
Pa  wandte  üch.der  Apostel  2u  den  MufiUmknnern 
und  fagte:  Zahlt  von  diefem  gkicklichefi  ^akre  an; 
von  nun  an  mifst  ihr  es  fein,  di€  diu  .Feind  angreifen; 
anth  wßfdeu  die  Koreijchiten  nie  teneder  die  Dreustig^ 
keit  haben,  euch  angriff switife  zu  bekriegen*  Und  m 
d,er  That,  feilfdieCem  Tage  fchor  und  zwackte  fie 
der  Apostel^  mit  unaufhörlichem  Kriege^  bis  ihn 
Gott,  der  Höchste,  endlich  Meister  von  Mekka 
iiiacbtt.  bj 

Um  Ho^aifa  fiur  die  trenen  Dienste  za  belote 
Ben,  die  er  ihm  je^t  geleiftet  hatte,  rief  ihn  der 
Prophetin  fein  Gemach,  gab  ihm  geheimen  Un» 
^terncht  und  wetbete  ihn  in  die  Mysterien  der  \Vi(^ 
fenfcfaaft  und  Weisheit  ein«  Diefer  Mann,  und  mit 
ihm  augleic^  der' Emir  oder  Fürft  der  Gläubigen, 
Ali ,  waren  die  beiden ,   denen  der  Prophet  feine 

Siysterien  und  die  himintifchen  Offenbarungen  über . 
en  Sthn  der  Verfe  des  Korans,  insgeheim  mitge«  , 
teilt  hat.  .       '       ^ 

X  Zwefc 

a)  Mhannabip  S.  im. 


\(.0t 


Zweites  Kapiteti 

Krieg  mit  dm  Kmdern  Kotaidha*     Dü^  ^ra* 
phet  läßt  den  ^den  Salam  etynorden. 

An  d«fn reiben  Morgen  ä^  Verlieft  äer  Apoftel 
d^n  Graben  und  ging  nach  Nfedina  2urack;  alle 
'Murülmänner  thaten  daflelbei  und  die -Waflen 
wurden  niedergelegt.  Aber  um  die  Mittagsftande 
.erfchien  der  Enjjel  Gabriel  vor  dem  Apostel;  tt 
trug  auf  feinem  Haupte  eioe  Tiare  vc/n  feinem  Lin« 
nen,  mit  Streifen  von  verfchiedenen  Farben  >  und 
,ritt  ein  Maulthier  mit  einer  Satteldecke  von  Atlai« 
• 

Nun,  Apostel  Gottes^  fprach  er,  Iiaft  du  ilie 
1!Vaffen  (chon  niedergelegt  ? 

Ja,  crwiederte  der  Prophet, 

Aber,  fahr  Gabriel  fort,  die  Engel  haben  fi# 
noch  nicht  niedergelegt,  und  da  foUft  wiflen,-  dafii 
du  in  dieCem  Kriege  darum  den  Sieg  erlangt  ^aft^ 
um  ihn  auch  in  einem  andern  zu  gewinnen.  Gott 
befiehlt  dir  alfo,  ungefäumt  wider-  die  Kinder  Ko« 
'raidha  zu  marfchir^n ;  und  auch  ich  will  mitgehnj 
fie  fchrecken  und  in  Unordnung  bringen.    -^     - 

Sogleich  liefs  der  Apostel  dutcli  einen  Herold 
in  der  y;anzen  Stadt  bekannt  machen:  „Werdiefen 
,,Befehl  hört  und  fich  geho^fam  beweifen'will^  der 
yifoll  im  Abendgebat  feine  Abficht  au£  nichts  an« 
„ders  rtehten ,  ^s  auf  die  Kinder  Koraidha  **  — 
Bierauf  ging  der  Prophet  zk  AU ,  um  mit  ihm  dit 

Ope. 
a)  Id.  f.  igo,   Abutf.p.  TT*  * 


40i 

Op^rwooen -diefes  oeueji  Kriege  sni  v^tahredc»; 
ohne  Zeit  zu  verlieren,  lit.»fs  er  Ebn  O'imi  Maktum 
als  feinen  Statthalter  in  Medina,  ging  mit  denen, 
die  marfchfertig  waren»  ab^  und  lagerte  (ich  bei 
dem  Brunnvn  i3ha«£na  [d  h.  dej^Gefäfs  klaren  VV  af« 
fers,]  wo  iich  die<  übrigen. feiner  Leute^  nach  und 
nachi  bei  ihm  einfanden« 

Unter  den  let2tetn  waren  auch  einige,  die  Ceht 
ipät  kamen,  ujid  die  ihr  Abendgebär  nicht  einzig 
tind  atlein  wider  die  Kinder  Koraidha  g<?richtethaC* 
tcn;  ihre  Gedanken  waren  nur  mit  der  Art  und 
Weift  beschäftigt  gewefen,  wie  fie  den  Feind  ad* 
greifen  and  tödten  wollten.  Ind^ß  ilndet  man  in 
dem  giorreiclien  Buche  des  Korans  nSciit»  dafsüütt 
fie  -diefes  Fehlers  wegen  geftraft  oder  getadelt  hat* 
te ;  und  eben  fo  wenig  hat  ihnen  der  Apo&tel  des« 
halb  Vorwürfe  gemacht. 

-Am  andern  Tage  in  gröbster  Frühe  fetzte  die 
ganze  Armee  ihren  Marfch  fürt;  uwd  Gabntli  fei* 
per  Zufage  treu>  that  bei  den  vordf  rlien  .  Truppen 
den  Dienft  des  Vorläufers  Zu  diefem  Behut  und 
um  verborgen  zu  fein,  hatte  er  .die  Geftalc  j^ohias, 
des  Sohns  von  Kholaifa,  angenommen,  weiches 
auf  ff^gendo  Weife  bekannt  ward.  Der  Prophet 
holte  auf  feinem  Marfch  einen  Häufen  feiner  Leute 
'  ein,  die  auf  einer  mit  Palmen  bepflanzten  Ebne  et» 
was  langfamer  gegangen  waren,  und  fragte  fie: 
Kinder,  habt  ihr  nicht  einen  vor  euch  vorbeireiten 
lehn,  der  euch  nun  zuvorgekommen  ist?  „Ja,  A» 

Jo^tel  Gottes,  erwiederten  fie.  Wir  haben  Dohia, 
holaifas  Sohn,  den  Kalbiten,  gefehen;  der  ist  ku* 
riermäfsig  vor  uns  vorbeigekommen;  er  ritt  ein 
weiises  Maulthier  init  ei;jer  Decke  von  AtUs/* 
„Das,  fagte  derApostei,  ist  Gabriel,  der  wider  di* 
Koraidhiten  abge&hickt  ist,  um  ihren  Mutb ^  ttnd 

Cc  a  ihre 


^4-  \  ■      ' 

ihre  Sefalofler  dazu,  wankend  «tt  machen  i  und  th« 
rem  Harzen  Furc1lt^einzujagen;" 

Sobald  der  Prophet  angelangt  war,  belagerte 
,  er  fie  in  ihxem  Schlofle.  ^  Diele  Belagerung  war- 
langwierigi  als  muthvolle,entrchloflene  Leute,  die 
keinen  Pardon  hofften,  thaten  fie  hartnsickigen  Wi« 
derßand;  lie  dauerte  volle  fünf  und  zwanzig  Tage, 
andere  Tagen,  den  ganzen  Monat  Dhul^Kaada.  £nd« 
lieh,  um  die  Belagerten  in  Furcht  z^^  fetzen,  ritt 
Ali  nah^  an'  das  dcbloTs  und  fing  an,  aus  allen 
Kräften  zu  fchreien:  Mir  nach!  Kameradin ,  wir 
nach,  ihr  braven  Sireiter  des  Glaubens!  Da  er  abet 
fahe,  dafs  esdie  Belagerten  nicht  rührte,  fo  näher- 
te er  ficb,  in  Begleitung  Zobairs,  noch  mehr ,^  er« 
'  hob  feine  Stimme  und  rief:  Bei  Gott!  Entweder 
wotUfi  wir  fckmecken,  was  Hamßa  gefchmeAt  tiatf 
[d.  i.  den  Tod]  oder  wir  woileji  dis  Schloß  mit  Sturm 
irobern^  Dieft  Worte  machten  Eindruck  auf  daf 
Gemiith  der  JCoratdhiten,  die  fchon  aufa  Aeufserfle 
-  gebracht  und  einer  fo  langen  BelagerungWiide  wa«' 
'  ren  ;  zumal  da  Gabriel ,  feinem  Verfprechen  zofoU 
ge,  er  wolle  fie  it^  Unordnung  bringen,  ihrem  Her« 
zen  Furcht  und  Schrecken  eingejagt  hatte,  Sie 
hielten  alfo  Rath,  was  zu  thun  fei.  Einer  aus  ih« 
rer  Mitte,  nämlich  Kaab,  AfadaSohn,  eben  der, ^ 
der  fie  in  diefen  traurigen  Krieg  verwickelt  hatte» 
tbat  ihnen  folgenden  Vorfchlag  :  „Ihr  fehet,  meine 
„Herren,  dafs  ihf  in  eurer  Lage  aufs  Aeufserfte  ge* 
^jkommen  feid  :  hört  alfo  den  Rath ,  den  ich  euch 
„geben  kann.  Er  beliebt  darinn :  dafs  wir  Profe- 
„lyten  diefes  Mannes  werden  und  bekennen,  dafs 
„auffejineT  Seite  die  Wahrheit  fei.  Am  fi^ide  wifct 
„ihr  fe^bst  mehr,  als  zu  wohl,  dafs  er  der  Prophet 
"„ist,  der  in  die  Welt  kommen. foH,'  eben  der ,v  der 
-  „euch  in  euern  Sch/iften  geweiflagt  ist.  Nur  fo* 
fjdert  eine  Kapitulazion  und  bedingt  euch  Sicher- 


405 

•  »^Keit  für  euer  Leben,  «iure  GSter,  eure  Weiber  und 
^Kinder. ••  Sie  gal«n  zur  Antwort :  ^^Wenn  dem 
^ib  ist,-  fo  wollen  wir  der  Weiflagung  onfres  eigir 
,,nen  Gefetzes  nicht  länger  wiederftreben/' 

Nachdem  üe  diefen  Eetfchlufir  gefi^fat  hatten» 
Tagten  fie  zum  Apostel:  Mohammed ,  vfhr  irgebin 
uns  dir,  und  iiberkißen  uns  dem  fchhdsrichterUchm 
Atvsfpruch  SäadSf  des  Sohnes  Moadhs,  Wirklich 
kamen  &e  von  ihrem  SchloiTe  herunter  und  erga* 
ben  ficb  auf  Gnade  nnd  Ungnade:  fo  grofs  war 
ihre  Angft  und  Betäubung.  Der  Koran  a)  druckt"  ^ 
£ch  darüber  fo  aus: 

Von  ihrer  Burg  hinab  zu  fteigen, 
zwang  Gott  vom  Vqlk  des  Buches  t)  die#> 
V    die  dem  Mekkaner  Beiftand  brachten, 
und  fandte  Schrecken  in  ihr  Herz. 

Weil  nun  die  Awfiten  r>  Bundsgenoflen  dii^^  ko« 
raidhifchen  Juden  waren,  fo  wollten  fie  ilinifn,  des 
Bundes  wegen,  ihre  guten  Dienste  leisteu  tind  fich 
bei  dem  Apostel  für  ne  verwenden.  .Sie  baten  ihn 
daher,  da(s  er  fie  doch  frei  laffen  mpchte,  fo  wie 
'er  die  kainokaifchen  Juden  (ireigeUjDen  häbe.iiiif 
Bitte  AbdoUahs,  des  Sobns  Obba-^oiuU  ^es  Furiteti 
der  Ghasredfcbiten ,  ihrer  Bundesgenoflem  Aber^ 
,  ^wiederte  der  Prophet,  fiewoUenja^  dafs  Saad^ 
*  Moadhs  Sokn^  in  differ  Sache  Richter  fei.  Nun  war 
Saad  ein  Awfitenfurft.  Gut,  er  fei  es  f  fagten  fie, 
in  der  festen  Meinung,  Saad  werde  zu  ihrem  Vor« 
teil  fprecisen  und  für  ihre  Freilaflung  entfcheiden ; 

uni 


«^  JKbr.  Sur.  'Jj.  v.  ä6. 
b)  d  f.  von  den  ^iden. 
0  Abui/eda,  p.  7%. 


4C^  .  *  " 

-und  Mobammeil  gab  fogleich  Befehl,  tfafs  man  Saad 
bringcfn  foUtet 

Allein  S?ad  lag  fehr  krank  an  einer  Wunde, 
d^e  er  in  der  Schlacht  am  Graben  bekonwncn  hatte; 
ein  Pfeil  hhtte  ihm  eine  Schla^r^der  zerrinVn.  Er 
hütete  das  B^^tte  unter  der  Pflege  eines  Weibes  aus 
Burg  KaHda,'  die  fich  datpit  abgab,  Wunden  zu  hel- 
len. D^r  Prophet  hatte  ihn  in  die  Mofchee  voit 
Medina  bringen  laflen»  um  ihm  nah  zu  fein  und  ihn. 

-  delto  öfter  bt'fuchen  zu'können.  Während  feiner 
ganzen  Krankheit  hatte  Saad  feinem  Gebät  allemal 
die  Klaufel  angehängt:  „O  Gott^  ich  habe  den  leUn- 
ten  Kampf  mit  dm  Korei fehlten  ein  wenig  überlebt : 
läfs  mich  dach  auch  diefe  ßelagntng  ein  wenig  iiberle* 
ben^  und  hpifs  mich  nitlit  eherjlerben,  bis  mein  yiugi 
ßch  erquickt  hat  durch  den  AnblUk  des  Bluts  der  Aa* 
raidhitetiJ^^ 

Die  Awfiten  gingen  ,  holten  Saad  und  brach* 
ten  ihn  von  Medina  ins  Lager.  Sie  fetzten  ihn  auf 
eiri^n  Efel,  legten  ihn  über  ein  ledernes  Killen  und" 
hielten  ihn  unter  den  Achfeln;  --  es  war  ein  dik* 
ker,  fleifchl^er  Mann.  In  diefem  Aufzuge  führten 
iie  ihn  vor  den  Apostel, 

Sobald  die  Juden  den  Saad  erblickten ,   fo  ric« 

-  fen  iie:  Abu-Amru^  [dis  war  fein  Eijgenname,]y^l 
gut  gegen  deine  Bmidsgenoßen  /  Darum  hat  Moliam- 
mtd  dich  gemacht  zum.  Schiedsrichter ^  dajs  du,  JpJ(fl^ 
hßben  HJitleid  mit  deinen  Freunden^  . 

Der  Prophet  iagte:    Macht  euerm  Farßen  die 

Aufwartung.     Dis  legten  die  Mohadfcheren  foaus:- 

^  Der  Apostel  Gottes  fagt  das  den  Anfaren.      Die  An- 

^  fareri  hingegen  fprachen:    Nein^  erfagt  es  den  Mu^ 

'  fülmännern  Hbarhaufft,     U^terdeft  widerbplten  jene 


407 

mrmtn  Unglo^^lilteheii  iinMf hddich :   MH-Artm^ 

hob  Mitleid  mit  deinen  Freunden  l 

Aber  jezt  blickte  fie  Sa*d  nlt  ftrengetn^  zorh« 
erfülltem  Auge- aß,  und  fagte:  ,»£8  würde  detü 
Saad  gar  fchlecht  iihftehn,  wenn  ihm  iemand  vor 
Gott  ein  ufigefechteg  Verfahren  nachugto  kontN 
te."  Diefe  Worte,  in  tiefem;  ernftem Ton  gefpro- 
eben,  galten  allen  Umftehenden  für  eine  böfe  Vor-  ^ 
bedeatung,  und  niemand  glaubte ,  dafs  hier><Tnad^ 
tind  Heil  zxx  hoffen  fet  Und  in  der  That,  da  er 
£th  dem  Apostel  und  den  Mulülmännern  noch  et- 
^}iS  näher  hatte  bringen  laflen,  fprach  erfolgendes 
Urteil  aus;  Ich  erkenne  fitr  Recht ,  dafs  die  Männer 
vom  Leben  zum  Tode  gebracht  ^  dafi  thre  Guter  ein, 
gezogen  und  verteilt  ^  und  dafs  ihre  Kleiber  und  Kiih 
der  zu  Sklaven  gemacht  werden* 

Kaum  hatte  er  ausgeredt,  fo  rief  der  Prophet: 
fTahrhafHgl  da  haß  du  ein  gottliches  Urteil  gefpra- 
eben,  eins,  das  vom  höchsten  der  ßeben  Himmel' kam. 
Hierauf  Hefs  er  fie  in  Ketten  legen,  und  als  er  nach 
Medina  gekommen'war,  untei^einer  ftarken  Wache 
t^n  Anfafen  in  ein  Hau^  bringen ,  das  AI-  Haretha 
Tochter  zugehörte,  der  Frau  eines  Mannes  au§ 
den  Kindern  Nadfehar.  Alsdann  begab  er  fidh  auf  . 
einen  öffentlichen  Platz,  welcher  feitdem  rf^r 
Markt  der  Koraidhiten  ist  genannt  worden,  lieft 
tSroben  graienl^Uhd  fchlckte  den  Nachrichter  hi!^ 
JDiefer  kam,  brächte  de,  einen  nach  dem  andern^ 
geführt,  u^nd  würgte  fie  alle  in  die  Gruben  ab;  Die 
Anzahl  befieffich,  wieejnigefagen,  auf  fiebenhunw 
dert  Meiifchen,  oder  doch  nicht  viel  weniger.s  Di\c 
beiden  angefehnften  waren  Hoia,  Achtabs  Sohnv 
%ben  der  Feind  Gottes/  der  den  nadhiritifcben  Ju* 
den  den  Rath  gegeben  hatte,  den  Propheten  beim 
Schmaufe  mltSt^iaea  ttAlt  aiu  werfen;  ~-  iind- 
^  '   ■■'■  K^b, 


4»t  ' 

JCtftb»   Afkdfl  Soho;   der  di^  Konldbiten  empört 
bitte.  ^ 

Die  Beate  beftand  io  dreihandert  Htrnlfchen» 
tenienc)  Lanzen,  fünfhundert  Piken,  anfaer^den 
Mobilien  ond  dem  Hauageratb;  daneben  gab  ea 
tach  einegrofae  Anzahl  Kameele  ond  ander  Vieh; 
Der  Apostel  teilte  die  Güter  der  Koraidhiten,  nebat 
ihren  Weibern  und  Kindern  unter  die  Mufälman.' 
Her 9  nachdem  er  den  fünften  Teil  für  fich  felbat 
bei  Seite  gelegt  hatte.  .  Jeder  Reiter  hatte  drei  Lqo«, 
fe»  swei  feinea  Pferdes  wegen»  ond  eina  Cur  fich 
felbat«  In  diefem  Kriege  hatten  iiberhaupt  fecha 
und  dreiftig  Mann  zu  Pferde  gedient. 

Der  Apostel  a)  fandte  Saad ,  Zaids  Spbn ,  ei. 
nen  Anfaren,  mit  den  Gefi^ngenen  in  die  Provtnt 
Madfched  und  gab  ihm  den  Auftrag,  fiezu  verkau« 
fsn  od^r  gegen  Pferde  und  Waffen  zu  vertaufchen; 
doch  wählte  ifich  der  Prophet  die  Rihana,  Simeons 
Tochjter,  aus  ,\ die  anter  dem  Frauenzimmer  die 
fcb^nate  war»  und  behielt fie.  by  Er  that  ihr  den 
Vorfchlag»  eine  Mufulm'annin  zu  Verden»  allein 
fie  weigerte  fich  ftahdhaft.  Da  er  alfo  ihre  gegen»' 
wartige  Abneigung  in  diefem  Stücke  kannte»  (b 
fchwieg  er  und  liefs  lie  in  Ruhe.  Endlich^  als  er 
fich  einea  Tagea  mit  feinen  Freunden  vertraulico 
unterhielt»  horte  er  hinter  fich  die  Fufstritte  eines 
kommenden  Menfchen«  Da  fagte  er:  doj i&t  ThaaL 
hos  Gang,  der  bringt  mir  die  atigenehms  Neuigkeit 
wn  Hikanas  Bekehrung.  Und  wirklich  trat  ThaaU 
ba  vor  ihn  ond  fagte ;  Apostil  Gottes »  fo  eben  hat 
.  Xiluma  das  Bekentnis  des  Islams  abgelegt.  Pariiber 
bezeugte  der  Apostel  fehr  viel  Freude« 

D* 


^chännabit  S.  134. 


"  •   4^ 

D«  «er  Krieg.  gfg«n  die  liorsidliifcheti  Juden 
fchon.Ränrrich  beendlRt  >yar.  ging  dem  Sa«d,  den 
Sohn  Moadba  dJ«  Wunde  wieder  auf,  *r  verRoft 
eine  erofsfe  Meng«  fllat  und  die  Krankheit  ver» 
fcblimmerte  fich  dadurth  to.  dafs  er,  beim  An- 
brach der  Nacht,  daran  ftarb.  a)  Die  Engel  fr«oe- 
tenfich  feiner  Ankunft;  ja  felbst  der  Thron  Got- 
tes hiipfte  fröhlich  auf,  während,  dafs  fem;  Grab 
«o  enge  befunden  ward,  feinen  Leib  zu  f«ffen. 

rrte  Tradizlbn  befagt,  dafs  fich  der  Apostel 
bei  Saad«  Leichenbegängnis  zu  feinem  Lobe  fehr 
auseebreitet  habe;  als  man  ihn  nach  der  Urfach« 
fraete  warum  er  ihn  denn  fo  aofserordentlich  er« 
hoben  habe;  gab  er ziir  Antwort:  „Fdtwahr.  feia 
Grab  würJe  zu  enge  fem  imd  er  würde  davon 
"leiden,  wenn  ein  einziges  Lob,  das  er  Verdient, 
"mit  Stillfchweigen  wäre  übergangen  worden, 
"oenn  Saad,  Moadh«  Sohn,  war  ein  fthr  redlich« 
^Mann;  und  auf  feinem  Hingange  aas  dieferWelt 
**in  die  andre,  ist  er  mit  allen  Tugenden,  die  nur 
*ein  SterJ)Ucher  mit  hintber  nehmen  mag,  umge. 
Ilben  gewefen.!^ 

Die  Zahl  der  MofaimSflo^r,  &e  im, Kriege  am 
.  Graben  zur  Ehre  des  Märtyrthuros  gelangt  find, 
•war  fecbs,  Saad,  Moadhs  Sohn,  n^it  einbegriffen; 
♦on  den  Qätzendiewern  waren  nur  drei  getödtet. 
Bei  der  Belagerung  der  Koraidhenburg  ward  nur. 
Encr  aum  Märtyrer}  dieffer  wnrde  durch  einen 
Mühlftein  ^erftshmettert ,  den  man  herunter  warf» 
er  hiefs  Abn-Sonan.  und  ward  in  dem  Grabmal  der 
Koraidhen  beigefetzt.  —  üebngens  wird  die  blo. 
tlge  Hinrichtung  .'oder  vielmehr  die  fcbauderDafi» 
JkUtzelel  der  koraidhifchcn  Jaden,  im,  Koran  als 


41* 

Hin  Werk  dergottUcfcen  AlImaclitgepriefeTi,  »beiiR 
^dafs  iie  die  Feinde  teils  getödte^,.  teils  gefangen; 
i^dafs  fie  ihr^Feld,  ihr<lut,  ihre  Häafer  zum  Erbe 

-  licrhalten;  d'afsiieein  Land  bezogen,  welches  nie« 
,,0iais  Äuvor  ihr  Fufs  betrat,  das  (heid  es,)  hab«' 
^Gott  getban«  iier  mächtig  über  alles  i$U** 

Unter  den  gefährlichsten  Feinden  des^Apos- 
"  tets  a}  war  noch  ein  gewifTer  Jude  übrig,  Näme'nS 

-  Salam»"AbuI-Hakiks  Sohn  und  Rafes  Bruder.^  Er 
>var  einer. der  eifrigften  gewefen,  die  die  verbün*- 
bieten  Völker  ^egen  den  I^ropheten  aufgehetzt  hat. 

^  te;  und  nach  den  unglücklichen  Ausgange  des 
Krieges  amQrabenhatteer  ficb  nach  Khaibar,  auch 
«inem  festen  Platze  der  Juden»  begeben,  von  wel- 
chem wir  in  der  Folge  fprechen  werden.  Oben 
iiaben  wir  fcbon  gefehen,  dafs.die  Awfiten^  die 
4em  Dtenft  des  Apostels  mit  JLeib  und  Seele  zu. 
gethan  und  auf  feine  geringft^n  Winke  aufmerk fam 
waren,  vor  der  Schlacht  von  Oliod,  den  berübm» 
ten  Juden  Kaab,  At-Asra^  Sohn,  puch  einen  Erz«  _ 
fcind  des  Propheten,  ermordet  hatten.  Nach  ih- 
fem  Beifpiele  kamen  jezt  die  Cb^sredfchiten,  von 
gleichem  Dienfteifer^ befeelt,  zUm  Propheten,  ba^ 
ten  um  Erlaubnia I  deu  Salam  %\x  ermorden«  uod 
erhielten  fic, 

ynter.diefen  beiden  Stämmen  der  Anfaren,. 
namlicli  den  Awfiten  und  Chasredfchiten,  war  eihe 
folcbe  Eiferfucht,  däfs,  wenn  der  eine  dtefe  oder 
jene  denkwürdige  That  gethan  hatte,  der  andr« 
ficb  fqgleich  auf  diefelbe  Art  hervorthun  wollte^ 
gleich  muthigien  Rollen,  deren  keins hinten bleibea 
will.  Fünf  Chasredfchiten,  aus  dem  Haufe  Sala'ma, 
nahmen  ea  auf  üch»  dlefea  Mord  zu  begeüeuj  Atr. 

dpi« 


«^  Dfcbamabi,  Ä  t}?. 


;^  W 


41« 

AbJoÜab»  Atiks  Sohn«  foUtd  dabei  ihr' Anfähref 
fein.    -    .  ^        "  • 

Als  iie  zu  Kbaibar  an^ekomtnen  >varen,  giu« 
genr  fie  des  Nachts  vqr  Sslams  Wohnung  um)  klopC 
ten  an.  Da  SaUn^j^  Frau  fragte ^  wer  fie  waren, 
gaben  fie  zur  Antwort:  If^ir  Jini  Araber  md  taolL 
'  ten  gern  IVaren  einkaufen,  <-—  Ihr  feid  uns  wiUh(mu 
Uff«,  erwiederten  fie;  mein  Mann i^ ein  guier  ßunds^ 

fenoß  von  euch ,  und  ganz  zu  euem  üienßen,  ffur 
erein,  ^Sie  machte  üuf;  fie  fiürtnten  hinein  und 
verriegelten"  fügleich  die  Thüre  hinter  fich.  Die 
Frau,  die  aas  ihren  Gefichtem  nichts  Gytes  ahnde« 
te,  thut  einen  lauten  Schrei;  aber  fie  gehen  wei# 
ter,  fangen  an  Salam  z,u  fuchen,  d'er  fchon  im  Bei« 
te  lag;  ileigen  in  feine  Kalnnrier  hinauf,  tappen  Jm 
Finstern  umher ,  kommet)  vors  Bette  und  geben 
ihm  mehrere  Stiche  mit  dem  Degen  in  den- Leib. 
£r  fchrielaut  über  Mord  und  rief  einnial  über  das 
andre  Katonif  Katoni»  d.i.  Kinder^  4cu,  Hälfe,  Jünder^ 
zu  Hülfet  -      • 

Als  dre  blutige  That  gethan  war,  zogen  fich*^ 
die  ChasredVchiten  fbhleanig  zurück;  allein,  da  fi^ 
rdie  Treppe  herabfliegen,  trat  Abdullah  fehl,  ftürzi 
te  «nd  verrenkte  fich  den  Fufs."  Sejne  Kameraden 
nahmen  ihn  auff  entwifchteii  aus  dem  Haufe  und 
verfteckten  fich,  nicht  weit  davon  hinter  eine  Wa{l 
Verleitung.  Unterdefs  waren  die  Bedienten  auf  das 
Gefchrei  hinzugelaufen,  fteckten  die  Lampe  an  und 
fuchten  überall. f  Als  fie  aber  nichts  fanden,  gin. 
gen  fie  zurück  zu  ihrem  Herrn ,  der  fchon  in  den 
letzten  Zügen  lag.  Die  Mörder  nahmen  fo  gute 
Maafsregeln,  dafs  fie  unter  Begünstigung  der  Naelit, 
ohne  entdeckten  werden,  aus  der  Stadt  entkamen« 
Auf  diefe  Weife  nahm  Gott,  der  Höchste,  den  Ju« 
'den  Salam;  sumTroft  dem Atufolmätiiieti  «us  diefef 
Welt, 

Pnfc. 


4" 


Dnttes  Kapitel« 

Sie  Gi/chichie  des  Zaii.      JVlohämtmä  ksira* 
iket  die  ^Mtnab. 


Q. 


e^en  das  Ende  des  Jalm »  im  Montt  DfauUKsa. 
^  da,  heirathete  der  Apo$tel  die  Zainab,  die  Tochter 
Dfchahas,  welche  vorher  den  Zaifl»  den  Sohn  Ha« 
rethas,  den  FreiselafleneD  des  Apoateiai  zum  Mann 
gehabt  hatte.  Weil  aber  diefer  Freigelaflene  noch 
völlig  am  Leben  war»  da  Mohammed  diefe  feine 
gewcfene  Frau  heirathete,  und  diefer  Schritt  anter 
den  Mufälmännem  viel  Aergernis  jgab,  fo  ist  es 
li6thig,  die  Sache  umQändlich  zu  berichten  s  doch 
will  ich  erft  vorher  die  Gefchichte.  Zaids  felbst  er- 
tählen.  Er  ist  in  der  Lebensgafchichte  Moham« 
meds  eine  fehr  wichtige  Perfon,  und  .unter  allen 
Gefährten  des  Propheten  der  einzige«  des  Name  im 
Koran  a)  ausdriicklich  gefchrieben  fteht;  nämlich 
bei  Gelegenheit  diefer  Heirath,  wie  wir  weiter  un« 
ten  fehen  werden« 

Zaid,  der  Sohn  des  Haretha  nnd  der  Saad,  ward 
^ehn  Jahre  nach  dem  Propheten  geboren.  '  Einft^ 
als  er  noch  ein  kleiner  jKnabe  war,  ging  feine 
Mutter  mit  ihm  über  Feld,  um  ihre  Eltern  zu  befu- 
chen.  DaJ>egegnete  ihnen  unter weges  ein  Hau* 
fen  Reiter  von  den  Kindern  Al-ICain,  die  fprengten 
heran ,  nahmen  der  Mutter  den  Kleinen  und  mhr« 
tenlhn  in  die  Gefangenfchaft.  Einige  Jahre  dar* 
auf,  als  er  alt  genug  war,  um  Dienfte  ia  thun» 
brachten  fieitin  zu -Markte;  es  kaufte  ihn  Hakin^ 
für  feine  Tante  Khadidfcba»  .KowtUeds  Tochter 

und 


UtiA  gab  vierhondert  Drachmen;  Kbadidfcht  aber 
Ichepkte  ihn  dem  Propheten,  als  er  ihr  Mann  ge. 
worden  war^  SowardZaidderSklavdes  Apostel^; , 

Sein  Vater  Haretha  war  fiKer  feinen  Verladt 
untröstlich.  Indefs  ereignete  fichs  in  der  Folge» 
daOheitiige  Landsleute  als  Pilger  nach  Mekka  ka- 
.  men^  den  Zaid  iahen  und  erkannten.  Sie  redfen 
ihn  an,  gaben  iich  ihm  za  erkennen  ur^d  fragten, 
ob  er  .keine  Lu^f  habe,  feine  Freiheit  zu  erhalten 
und  zu  finnem  Vater  zurückzukehren.  Aber  er 
gab  zur  Antwort,  er  habe,  einen  fo  guten  Her-rri^ 
dafs  ^r  feinen  Skiavenftand  .'der  Freiheit  vorziehe^. 
Die  Filger  reisten  darauf  nach  Haufe  und  Erzählten 
dem  Vater,  in  welchen  Umftänden  lie  feinen  Sohft 
gefunden  hätten. 

Auf  diefe  Nechricht   fiumte  Haretha  nich^ 

nach  Slekka  zu  reifen,   und  fein  Bruder  Kaab  be« 

,  gleitete  ihn.    Er  nahm  eine  Suoime  Geldes  mit,  um 

"  feinen  dohp  loszukaufen.    Als  (ie  angekommen  Wa*. 

ren>  baten  fietden  Apostel,  ihnen  den  Zaid  auszu- 

.  liefern  und  das  Löfegeld  anzunehmen        L^ßtjhn 

ioHtmeih  (Agit '  ier  Prephet  h^aßiihn  wählen;  will  er 

mit  euch  ziehifif  fo  nehmt  ihn  hitif    ohne  löfegeld; 

ioiU  er  übir  bei  mir  bleiben,  wcM-um  fallt*  ich  iin  nicht 

behs^ltcn?  -^    ^,Nimm  lieber  das  Löfegeld  zwiefach, 

verfetzten^fie)  nur  handle  bieder  mit  uns!*'  Doch 

I    Zaid  kam  und  fagte  frei  heraus:  ,,Warumfollteich 

^nicht  lieber  bei  dem  Manne  bleiben,  der  mich  be- 

,,handelt,^  als  wenn  ich  {ein  einziger  Sohn  wäre?^* 

Sobjild  dis  der  Apostel  horte,  nahm  er  Zaid 
bei  der  Hand  und  führte  ihn  zu  dem  fchwarzeo 
Steine  der  Kaaba,  wo  er  diefe  Worte  aulsfpracK : 

/        „Ich 

/• 

*J  \f  Gefchictite  des  Zaid.'[  -^  Dfkhamah.  ^.  194« 


4»;f      ■        '  , 

^jTcti  nehme  euch  ajle  zn  Zangen,  üe  ihr  hier 
Wgegen  feid,  dafs  di'efer  Zaid,'  den  ihr  hier  fefiei^ 
mein  Sohri  jst.  Ich^nehm'  ihn  auf  an  Kinäes  Statt 
•und  feu^  ihn  «u  tBeinem Erben  ein;  er  aber,  in  der 
Eigen  fchaft  als  mein  £rbe,  erkennt  mich  f^rfeinea. 
Vater  an." 

ÜaZftlds  Vater  und  Oheim  diVe  rechtsbeftli!» 
4lKe  Handlung  Fähen,  gaben  fie  ficb -zufrieden  und 
kehrten  nai^h  Haufe  zurück.  Von  diefer  Zeit  an 
v^ard  Zaid  immer  Mohammeds  Sohn  genannt,  bis 
Gott  den  Islam  offenbarte;  nachher  gilb,  ihm-  der 
Ptophet  die  Zainab,  Dfchabas  Tochter,  zur  Frau« 

So  ft^flden  die  Sachen,  bis  einft  den  Apoatrf 
^eine^  Gefchäfte  in  Zaids  Wohnung  führten.  Zaid 
>var  nicht  zu  Haufe.  Zufälliger^  Weife  fielen  di«  ~ 
Augen  des  Propheten  auf  Zainab,  die  gerade  in 
fehr  einfachem  Negügee  M:ar;  denn  fie  trug  nur 
ein  Hemd,  und  auf  dem  Kopfe  einen  Schleien  Sie 
ivar  weifs,  wie  Schnee,  von  reizender  Schönheit 
Und  dabei  von  fo  vorzüglichen  Geistesgaben  >  wie 
man  fie  unter  allem  kor^^chen  l'rauenzimmer  nicht 
leicht  faud.  Alje  diefe  fei  tuen  Ei^enfchaftcn  mach»  , 
ten  einen  fo  ftarken  Erfidruck  auf  das  Herz  det' 
Propheten',  dafs  er,  hingeriflen  von.Bewundruog, 
in  die  Worte  ausbrach:  Gott  fä gelobt !  cr^  der (fas 
Herz  ändert  und  €s  hinwtudßt^  wo  es  ihm  gefüBK 
Mehr  fprach  er  nicht  und  zog  fich  fchneli  zurück« 

Zainab  hatte  dicfen  Ausbruch  feiner  Ernpfid» 
düng  wohl  gehört.  Sobald  ihr  Mann  Zaid  nach 
Haufe  kam,  erzählte  fie  ihm  die  Sache.  Zaid  ftell« 
te  ftber  dis  Abenteuer  ernrthalte  Betrachtungen  aa^ 
und  fchlofs»  das  Beste  ^  Was  ef  thun  könne  j  fey 
lieh  von  feiner  Frau  zu  ti>ennenv  fowohl  ußl  fei» 
Den  eignen  Vorte/1  Wahrzunehmen^^   als  auch  um 


ifm  Apostel  in  feiner  .Liebe  zu  ^reneQ.  Er  g&b 
«Ifo  vor*  a)  daCr  er  'Zainab  nicht  mehr  liebe;  j« 
er  that  fich  Gewalt  an,  eine  Art  von  Abfcheu  ge- 
gen (ie  zu  bekommen ,  in  dem  Maafs^  wie  erdi« 
Liei^e  des  Apostels  zunehmen  fah. 

Endüclt  ging  er  eines  Tageg  gerade  2n**dem  A* 

?>ostel  und  erklaite :  Uhteill  Zainab  verfloßm:  AI* 
ein  der  Prophet  fürchtete  das  Aergernis  und  fuch» 
te  ihn  von  diefem  Vorhaben  abzubringen.  SeiftiB 
Antwort  fteht  ausdrfirtüch  fm  Koran,  wo  diePer 
|reheime  Liebesbande}  fehrfein  enthüllt  wird.  Gott 
Wird  (in  der  n«  Sure)  redend  eingeführt  und  fprtcht 
XU  dem  Propheten : 

Erinnere  dich ,  da  z«  jem  Mann  da  fpracbsti  ^ 
(zu  ihm,  dem  Gott  fo  reichlich  wohtgethan» 
,  imd  dem  auch  du  viel  GvlVs  erwiefen  haftO 
„Behult  dein  Weib  und  furchte  Gott;  **  doch  da 
behielteft  felbst  im  Herzen,  b)  was  >m9  Licht 
Gott  bringen  woÜte.    Menfchen  fcheuteft  du^ 
doch  befTer  wäfa  gewefen»  Gott  zu  fcheum 

In  der  That  hatte  auch  Zaid  Scharffinn  genttg« 
um  eiuzufehn,  dafs  diefe  Antwort  ein  blofaesKom' 
pliment  fei»  und  dafs  /der  Prophet  im  Innerften  fei« 
ties  HerzenSi  heftig  verliebt,  nichts  fofehnlichwttn« 
fche,  als  dafs  er  die  Frau  verllofsen  möchte.  Er 
Iteia  fich  alfo  nicht  ^taufchen ;  anf^att  Zainab  zu  be« 
halten,  verftiefs  er  fie  wirklich ;  und  der  Apostel, ' 
dcrfirh  nun  völlig  in  Freihejt  fah,  feine  Leiden« 
Tcbaft  zu  befriedigen ,  unterliefs  nicht ,  fobald  die 
Scheidungsfrift  vorüber  war,  ficb  mit  Zainab  za 
verloben  und  £e  darauf  zu  beirathen, 
•    •       .  .Nie- 

m)  Dfchelatoddin,  über  das  55,  Kap.  des  Koran* 
Jf}  n/Xmlich  dehn  Liebe^zu  feiner  Frau» 


Niemals,  bei  allen  feinen  votigen  Frauen«  liaf» 
te  er  ein  Co^  grofses  und  prüclitlges  Hochzeitfest 
gehalten,  als  er  bei  diefer  Gelejirenheit  gab,  um  fei« 
se  Vermahlung  mit  Zainab  2u  leiern.  aU^  Arten 
der  auserlefenften  und  feltenften  Frnchte  zierten 
dis/Mabl;  man  trng  die  fchmackhkfteften  Gerichte 
auf  von  Gerllenmehl  und  Honjg,  eine  Meng« 
JFleifchfpeifen,  gebratene  Schaafe  und  ander  Vieh; 
und  reichte  dazu  die  iieblichßeti  Getränke  Erliefii 
das  Publikum  nach  zahlreichen  Gefelirchaften  ein« 
«laden;  und  fb  wi^  ein  Trupp  Giste  abge(]}eist  hat- 
te, liefs  er  einen-andern  an  feine  Stelle  treten;  d  ir* 
aufnahmen  wieder  iindere  ihren  l'latz  ein,  und  Co 
fort,  bis  alle  völlig  gefättigt  waren«  «. 

Un^^eachtet  aller  Maafstegeln ,  die  man  bei  ei« 
ner  fo  kitzlichen  Sache. aus  Vorficht  nahm»  blieb 
das  befocf^te  Aergernis  doch. nicht  aus,  zQinal  un« 
ter  den  ^jichtgl^)ubigen;  fie  tadeltep  nicht  allein 
die  .Scheidung,  fondefn  lie  fprach^o  auch  febriaut 
dagegen,  dafs  der  Prophet  die  Frau  feines  Sohns 
geheirathet  habe.  Selbst  die  GlauMgen  itiurrten* 
Man  brauchte  alfo  eine  bimmlifche  OiFenbaruhg« 
die  klar  und  deutlich  wäre,  und  ein  fo  fchreiendeg 
Verfahren  rechtfertigen  könnte.  Das  ist^  dem  In« 
halt  nach,  folgende,  in  welchef,  um  auch  niclit 
die  geringst^  Zweideutigkeit  übrig  ^u  lafT^n,  fogaif 
der  Name  der  intereflirten  Perfon  ausdrücklich  ge« 
nanntsst:  ,,DaZaid das  ausführte,  wa^erQWrfein 
yyVVeib  befchloflfen  hatte,  verbanden  wir  fie  als 
y^Gattin  mit  dir;  Um  durch  dis  Beifpielden  Glaubt« 
„gen  hinfort  allen  Zweifel  zu  benehmen,  ob^  fie 
„mit  Weibern  fich- vermählen  durften,  dfe  ange« 
„nommene  Söhne  verftofsen  haben.  Was  Gott 
,^,gebeut,  mufs  gefchehen^  Der  Prophet  verging 
„uch  nicht,  da  er  that,  was  Gott  befahl;  erfolgte 
,,nur  dem  Bedfpiel  der  Frppheten/  die  vor  ihm  wa« 

j^ren. 


4'7 

jjTco,  tdle  Äe  Gebote  ßottes  lehrten  und  Gott  furch, 
„teten  ;  doch  f^rc^teten  fie  niemand  weiter,  ais  Gott 
mileiri.'*  Endlich  umdenbofeu  Zungen  allen  Vor  wand 
2Q  benahmen, mursteZa^d,  aufGocceAB«  fehl,denNa* 
ipen  Mohammeds  Sohn  ^blegen^  und  wieder  den 'Na* 
nien  feines  ei4;nen  Vaters  führen}  ,>und  fo  foIU 
^aucit  in  Zauur<t>:  fem  mit  allen  angenommeneii 
^Kindern;  ruft  fie  bei  ihr«s  Vaters  Namen/*  „Un.d 
^vlICo  (fcbliefst  der  Gott  des  Korans,;  foii  Mohatn* 
^med  hinfort  der  V*ater  keine»  Msnfchen  feijn;  er 
t^roll  nur  äer  AfiosUl  Gottts  und  der  Propheten  Sii* 
y^gel  heifsen. " 

Zainah  lebte  bei  dem  Propheten  fechs  Jahr; 
ftafb  im/iinf  und  zw;anzig(len  der  Hedfchra»  da  iie 
ihr  drei  und  fd||fzi^ites  suriickgeiegC  hatCe>  Und 
ward  in  dem. Begräbnis  Ai-Baki  beigeretzt.^  Sie  ist 
die  erfte  gewirfen )  die  fich  in  einer  Sänfte  tfage^ 
liefs;  w*iewohi  andre  fagen»  dis  habe  fatmei  die 
Tochtür  de«  Propheten,  «uerft  gethaa» 


Viertes  KapiWl» 

Ftl4xii§  j^iffm  einen  Hainen  di^  ßni&  S^ 
ker.  Der  Pri>phet  fuhrt  Krieg  mit  d.n  Kin^ 
dem  Lahian  Einige  kleiner$ZUg€^  auf  fiU 
nm  Befehl  unternommen.  ^) 

^m  Monat  Moharram  a)  des  folgenden  Jahres^ 
des  (ecbsten  der  MedfcfaVa^  fchickteder  ApPfitelden 

^       Mo- 


♦;  Sechstes  ^ahr  der  HedfckMh 
m)  üffkmmabi,  &  119. 

Dd 


,  4t«.   . 

Mohammed,  Salamas  Sohn^,  mifc  dr«ifstg  Reitera 
wider  die  Kinder  Bekker,   die  fich  an  einem  Orte, 
genannt  Al-Dharia  gelagert  hatten ;  disist  ein  Flek- 
kenfieben  Tagereifen  von  Medina,  aaf  dem  Wege 
von  Mekka  nach  ßosra.     Mohammed  ging  am^zehn« 
ten  deiTelben  Monats  von  Wdina  ab,  und  rückte 
fo  fchnell  vor  —  indem  er  bei  Nacht  marfchirfe^ 
und  am  Tage  rastete  —  daß  er  fie  zerftreuet  auf 
den  Feldern  antraf  und  überfiel  .    Er  todtete  eini-' 
ge,  nahm  ihren  Anführer  Teharaa  gefangen ,  und 
jagte  die  übrigen  in  die  Flucht;  fujifzig  Kamelie 
und  dreitaufend  Schafe  fielen   ihm  in    die  Hände; 
und  er  trieb  dis  Vieh  nach  Medina.     Der  Prophet 
teilte  die  Beute  unter  feine  Gefährten  und  behielt  den 
fünften  Teil  für  fich.     Mit  diefem  ifeidzuge  hatten. 
fie  neunzehn  Tage  zugebracht. 

.  Mohammed  Hellte  dem  Propheten  feineti  Ge« 
fangenctt  Tehama  vor,  und  diefer  Fürft  ward  Mu- 
Tulman.  Als  e.r  wieder  nach  Haufe  gekommen'war 
Und  fiir  die  gute  Behandlung,  die  er  bei  dem  Pro« 
phetcn  gefanden  hatte»  gern  erkenntlich  Tein  wolU 
te,  fo  luchte  er  den  Mekkanern  durch  Streifereien 
Abbruch  zu  thun,  und  fing  ihnen  mehrere  Karawa- 
nen mitGeireide  auf»  die  iie  aus  der  Provinz  Jama« 
ma  erhielten.  Diefe  Feind relii;keiten  verfetzten 
die  Koreifchiten  durch  den  -Mangel  an  Leberämit. 
teln  in  eine  folche  Noth,  dÄfs  fie  eine  Gefandfchaft 
an  den  Apostel  abfehickten  und  ihn  bitten  lielsen: 

3r  mochte  doch  Mitleiden  mit  ihnen  haben,  und 
em  Tbemama  verbieten,  ihnen  die  Zufuhr  Abzu. 
fchneiden.  Dis  bewog  den  Propheten,  aus  befon- 
derer  Gro&muth  an  ihn  zu  fchreiben;  „LafJ^  mem 
Volk  leben  und  verflatte  ihren  Lebensmitteln  den 
Durchgang/*  «»*-  Diefes  that  Themama* 


Der 


4^9 

'  Der  Apostel  a)  rühete  2u  Medina  die  Monate 
Dtiul-Hedfcba,  Mobarram,  SaFar,  und  den  erften 
und  zweiten  Rabi ;  endlich  aber  im  erften  Dfcho^ 
mada,  dem  fechsten  Monat  nach  dem  Siege  über 
die  koraid}\irchen  Juden;  unternahm  er  einen  Feld« 
rüg  wider  die  Kinder  Lahian,  um  «in  gewiiTes  U^« 
recht  zu  ahnden,  das  lie  den  Eiiiwoimern  von  Rad* 
fehl  zugefügt  hatten.  Um  fie  desto  heflerzttüber» 
fallen,  trat  er  einen  falfchen  Marfch  nach  Syrien 
an,  wandte  lieh  aber  plötzlich  und  ging  auf  lie 
felbst  los»  Siv  waren  indefs  auf  ihrer  Hut,  batteit 
fich,  gleich  beim  erften  Gerücht  von  feinem  Marfch, 
auf  die  Anhöhen  geflüchtet  und  ftark  v^rfchanzt. 
Er  verlu'fs  fie  und  rückte  mit  zweihundert  Reitern 
liis  Osfanvor,  um  den  Mekk'jnerti  einen  Schreck 
einzujagen,  \rorauf^er  wieder  uoikehrte  und  fei- 
nen Weg  nach  Medina  nahm. 

Man  erzählt  hierbei  noch  folgendea«  Als  er 
bei  dem  Flecken  Al-Abwa  vorbeikam,  machte  er 
plötzlich  Halt,  fah  fich  rechts  und  links  um  und 
Ward  das  Grabmal  feiner  Mutter  Amena  gewahr» 
Er  ritt  hinzu;  ftieg  vom  Pferde,  Wufch  fich  dann 
mit  der  Abwafchung,  die  hian  Wodfha  nennt,  Und 
^at'das  Gebät  mit  zw^i  Verbeugungen.  £r  wein* 
te  und  fein  ganzes  Gefolge  weinte  auch;  doch 
enthielt  er  'fich ,  Gott  für  fie  um  Erlaffung  ihrer 
Sünden  zu  bitten,  weil  fie  noch  in  der  Zeit  der  Ab- 
götterei geftorben  war.  Hierauf  wandte  er  fein 
Geficht  nach  dem  Lttnie  der  Ungläubigen  und 
fpracb:  ,,Ich  habe  das  Vertrauen  z\i  Gott,  dafs  fich 
y^diefe  Empörer,  diefe  VViderfpenftigen  eines  Tage« 
„bekehren,  und  wir  dann  endlich  von  fo  vielea 
i^Befchwerden  ruhen  werden ,  die  uas  ihre  Bekeh* 
„rang  macht.** 

Dda  Bint 

0)  Abulf.p^  go.  Dßham.  p.  14^.  ^ 


4^9    .     '" 

l^inige  ^age  mch  feiner  Zorucfckonft  in  Medi* 
na»  that  Osna,^  der  Fararit  an  der  Spitze  einiger 
gatfanitifchen  Reiter  einen  Angriff  auf  die  KameeU 
heerden  des  Apostels ,  die  in  der  Gegend  von  G%^ 
ba  auf  der  Weide  waren.  Es  war  nur  ein  einziger 
Mann  aus  den  Kindefn  Gafar  dabei;  diefen  etfchlu* 
gen  üe  und  trieben  einige  Kameele  fort.  M^ftler«- 
weile  hatte  lieh  Amru,  der  Aslaftiit,  von  einenl 
Piener  des  Telba  begleitet,  vor  Medina  auf  dea 
Weg  nach  Gaba  gemacht,  und,  als  er  auf  die  Spiz* 
Ze  dea  Hijgels  kam»  einige  von  jenen  Reitern  ent- 
deckt. Sogleich  Wandte  er  fich  nach  der  Seite  voa 
Medina  und  rief  um  Beilland;  unterdefs,  weil  er 
feinen  Bogen  bei  fich  fahrte,  fing  er  an,  fie  mit 
Pfeilfchuflen  zu  verfolgen;  bis  der  Apostel,  der 
^as  Signal  verftanden  hatte,  einige  Reirer  abfchick* 
te,  die  zu  ihm  fliefsen,  die  Feinde  einhohlteVi,  alle» 
die  fich  widerfetzten,  niedermachten ,  die  ubrigei| 
in  die. Flucht  jagten  und  ihnen  die  Kameele  zum 
Teil  wieder  abnahmen. 

Unterdefs  liefs  der  Apostel  den  Saad ,  Abadai 
Sohn,  mit  zweihundert  ^lann  in  der  Stadt;  fetzte 
fich  mit  fiiuf,  nach  andern  mit  fiebenhundert  Ma«ii 
iü  Marfch  und  lagerte  iich  zu  Db'ul-Kard,  zwei  Ta* 
•gereifcn  von  Medina,  an  dem  Wege  von  Kaibar* 
Hier  ftiefs  er  zu  den  Seinigen;  höhlte  feine  bbri« 
gen  Kameele  ei^»  und  da  fich  die  Feinde  zerftreuet 
hatten,  machte  er  grofte  Beute,  Hierauf  gab  er 
fcinen  Truppen  einen  Schmaus  Und  liefs  daza.auf 
jede^  Hundert,  ein  Kameel  fchlachteh;  und  kehrte 
dann,  nach  einem  fünftägigen  Zuge^  nach  Medina 
zurück. 

Der  Apostel  fchickte  in  der  Folge  den  Aka. 
fpha,  den  Afaditen,  ab,  om  einen  Einfall  in  das  Ge- 
biet von  Ghemar  Marzuk  zu  thun^   Welches  ein 

Waffer 


4^1 

Waflör  ist  dM  .d«h  Kindern  Aikd  gehört,  swri  Ta^ 
ll^reif^n  von  dem  Flecken  Kaid;  diefes  ist  ^in« 
btazion  der  Pilgjer,  die  nach  Mekka  wallfahrten* 
Akafcha  hatte  vir^i^ig  Reiter  hei  (ich;  aher  beim  er» 
ften  GefchreivoiT  feiner  Ankunft,  nahmen  die  fein* 
de  die  Flueht  Die  Mufülmänner  ruckten  alfo  im*  ' 
gelindert  ifi  das  Land  der  Unglaabigen  ein  und  fan. 
den  nichts  zu  thbn,  ajs  zu  plündern  ;  üe griffen  die 
Ueerden  an^  nahqaen  zweihundert  Katm^el^  we(r 
und  zogen  damit  nagh  Häufig 

Bald  bemacb  fchiokte  der  Prophet  den  Mobsrt« 
imed^  Salamas  Sohn«  mit  nicht  mehr,  als  zehen 
Mann  wider  die  Kinder  Thaalba  a>  Als  er  nach 
Dhul-Kura,  vier  und  zwanzig  Meilen  von  Medina 
gekommen  War «  überfiel  ihn  die^  Nacht ;  er  ward 
von  hundert  Mann  Feinden  angegriffen  und  um* 
ringt  Indefs  hielten  üch  die  MaTülmänncr  gut» 
verteidigten  fich  heldenmuthigeine  Stunde  lang  und 
hielten  die  Feinde  mit  Pfeilen  zuriickj  doch  diefd 
riickten  endlich  von  allen  Seiten  zugleich  an  und 
tödteten  fie  mit  ihren  Lanzen  fänitlicb  ^  dea  einau- 
gen  Mohammed  ausgenommen,  der,  auch  nach 
vielen  Stichen»  fich  aufrecht  hielt  und  wie  ein  Lö- 
we  focht.  Endlich  A  entkräftet  durch  den  ftarken 
BlutveiluftA  fiel  auch  er,  gleich  den  übrigen.  Ward 
ausgeplündert  und  liegen  geia0*en.  Ein  Paar  Stuf -- 
den  daraufkam  ein  Mufülman  vorüber,  nnd  da  er 
fah,'  dafs  er  noch  lebe,  nahm  er  ihn  auf  die  Achfeln 
vnd  trug  ihn  nach  Medina, 

Um  den  Tod  der  Seinigen  zu  rächen ,  fertigte 
der  Apostel  wider  die  Thaalbiten  den  Abu-  Obaida, 
Al^Dfcharas  Sohn,  mit  virzig  Mann  ab,  Diefe  bra« 
chen  in  die  Landereien  der  Feinde  ein  und  zwan* 
n  fie,^  fich  auf  die  Berge  zu  retten^  dann  grifTe« 
e  die  Heerden  an  und  nahmen  fie  mit  fort.    Von 

Man- 


4^» 

Menrchen  trafen  fie  nicht  me^r/ils  ^neo  einzlgoii 
•n;  weil  er  fich  aber  zuqi  Islam  bekannte ,  Uefsen 

fie  ihn  laufen*  * 

*  -  ^ 

In^. Monat  d^s  erften  Dfchomada  erfahr  der 
Apostel,  dafs  eine  reiche  Karawane  der  Koreifchi« 
ten  auf  dem  Rückwege  von  Syrien  fei^  diefe  aazo* 
^  greifen,  (chickte  er  den  Zaid,  Haretbas  Sobm,  mit 
fiebzi{;  Mann  ab.  Zaid  rückte  bis  AI-Ais,  vier  Ta« 
gereifen  von  Medina,  vor,  le^te  fich  in  Hinter* 
halt»  ftiirzte  d^nn  unvorfehens  Über  die  Karawane 
her  und  machte  iich  Meister  davon,  fo  wie  von  ei- 
ner ^rofsen  Summe  Geldes;  das  auf  Rechnung  Sa£. 
wans  ging.  Er  machte  auch  einige  Gefangene» 
unter  welchen  fich  Abul-As,  der  Ehemann  Zainabs» 
der  Tochter  des  Apostels,  befand.  Als  iie  nach 
Medina  gekommen  waren,  bat  Zainab  für  ihren 
Mann  vor  und  erhielt  nicht  allein  feine  Freiheit, 
fondern  auch  die  Zurückgabe  alles  deflen,  was  man 
ihm  abgenommen  hatte,  a) 

In  eben  dem  Monat  ging  Zaid,  Harethas  Sohn; 
noch  auf  eine  andere  Expedizion  aus,  nämlich  nach 
Tarf,  fecbs  und  dreifsig  Meilen  von  Medina.  £r 
drang  in  die  Ländereien  der  Kinder  Thaalba  mit 
fünfzehn  Mann,  trieb  die. Araber,  die  die  Heerden 
hüteten,  in  die  Flucht,  und  da  er  keinen  Feind  an* 
.  traf,  kam  er  am  andern  Tage  mit  dr-eifsig  Kamee* 
len  nach  Medina  zurück. 

Um  diefe  Zeit  trieb  der  Apostel  felbst  einen 
ftarken  Handel  mit  Waren,  k)  Um  nun  dis  Qewer- 
be  in  den  Lindern  des  Kaifers  Heraklius  zu  fichem, 
fchickte  er  Dohia,  Kholaifas  Sohn,  den  Kalbiten, 
feinen  vomiknften  f  aktor»  aU  feinen  Agenten  n^ch 

'  Kon« 

§)  Dfchmnab.  Ä  Ii4. 


4*3 

Konftantinopel^  um  den  KuC^t  um  feinen  Schute 
Und  die  ErUabnis  zu  bitten ,   in  feinen  Staten  ban- 
deln zu  dürfen :  dis  ward  ihm  bewilligt      Da  alfo 
Dobia  die  nöthigen  PäfTe  und  kaiferlicben  Patente 
fdr  ficheces  Geleit  mit  dem  Siegel  und  der  Hand 
des  Gifars' erhalten  hatte»  machte  er  lieh  mit  einer 
groben  Menge  Waren,  dieer  fiirdie  Rechnung  de;t 
Aposteln  eingekauft  hatte ,   auf  den  Rückweg  nach 
Medina.      Als  er  aber  durch  Hesma  zog,  welches 
ein  Thal  im  Gebiet  der  Dfcbodamiten  ht,  -fiel  ihn 
«in*  Räuber,  ein  gewifler  AUHonaid,  derDobait, 
liebst  feinem   Sohne  Udh,  an,  plünderte  Hm  und  v 
»ahm   ihm  ülles,    was  er  hatte.      Allein  da  fieh 
Dohiabei  den  Dobaiten,   auch  Refaiten  genannt, 
einem  anfehnlichen  Gefchlecht  der  Dfcfaodamiten, 
darüber  befchwerte,  fo  erregte  diefe  Sache  grofses 
AuCfehn  im  Lande;  fie  verfolgten  Al-Honaid  un^ 
feinen  Sohn,   nahmen  ihnen  alle  die  Gilter,  die  fie* 

geraubt  hatten,  mit  Gewalt  ab,  und  ilellten  iiedem 
•ohia  wieder  zu;  diefer  fetzte  feine  Reife  ruhig 
fort  und  kam  in  Medina  an.  Hier  erzählte  er  dem 
Apostel  fein  Abenteuer,  und  bat,  zurGenugtbuung 
für  die  empfangene  Beleidigung,  um  AI- Honaids 
und  feines  dohne»  Blut<  Der  Apostel,  den  diefer 
Schimpf  fo  nahe  anging,  befcMoM  durch  den  Weg  . 
der  Waffen  dafür  Rache  zu  nehmen;  er  wählte 
fünfhundert  feiner  besten  Soldaten  ans,  ernannte. 
Zatd,  Haretbas  Sohn,  zum  Anführer  in  diefem  Zu« 
ge,  und  gab  ihm  einen  Brief  an  die  Refaiten  mit» 
in  welchem  er  Eingangs  für  ihre  großmüthige , 
Hülfe  dankte ,  und  dann  die  Inftrukzion  be(chrieb, 
die  er  Zaid  gegeben  habe,  und  wonach  diefer  bei 
dem  Unternehmen  zu  verfahren  hatte. 

Zaid  ging  felileunig  ab  und  kam  in  dem  Thale 
Hesma  an,  das  hinter  dem  Flecken  Dfaafot-Kara. 
liegt»  ej  griff  die  Feinde  in  gro&er  Frühe  an,  fchlug 

fie, 


4«4      •  •.  . 

fie,  erlegte  viel»,  unter  atiderti  ihren,  Aivf&hrer  AU 
Honaid  und  ieineti  Sohn;  trieb  die  übrigen  in  die 
Flucht,  n^Bchtc  (ich  Meister  von  ihrem  Vieh  und 
von  ttfufend  Schafen,  und  auch  damit  nicht  zafrie«. 
den,  nahm  er  ihnen  ihre  Weiber  und  Kinder«  sog  aa 
der  Zahl«  tq  der  Abüchtt  S^^  iu  dl6  Sklaverei  ^a 
liihreat 

Ala  die  letztere  Gewaltthätigkeit  den  Refaiteii 
bekannt  ward,  fliegen  fie  eiligft  zu  Pferde  und  ka« 
men  am  andern  Tage  zm  Zaid.  Einer  von  ibnen^ 
Namens  Hafan«  ihr  Wortführers  fagte;  ^Dein  Siej^ 
^isgibt  dir  zwar  daa  Recht,  von  Schafen  und  Kühen 
,)die  Milch  zu  nehmen;  in  Anfehung  des  Viehet 
yO&lbst  aber,  deifen  du  dich  bem'achtigß'«  und  noch 
,^mehr,  in  Anfehung  der  Weiber  und  Kinder,  di^ 
^du  za  Sklaven  machen  willßj^  übertritt^  da  di» 
j^Vorfchriften  der  Gerechtigkeit  undhandelfVgera» 
,)de  gegen  die  Inilrukzion  und  den  Inhalt  des  Briefän 
jjden  du  mitgebracht  haft/*  —  Da  er  aber  fabe» 
dafs  Zaid  nichta  nachisCflen  wollte  f  liefs  er  fein 
Pferd  bringen,  iUeg  auf  und  ging«  in^Begleitung 
einiger  Landsleute»  nach  Medina  ab»  wo  er  nach 
drei  Tagen  ankam.  £r  brachte  feine  Kiage  vor 
den  Apostel  felbst,  und  zeigte  feinen  eigeden  Bri«f 
vor«  Da  ihn  der  Apostel  gelefen  hatte»  erklärte 
er«  dafs  alle  Be^te^  herausgegeben  werden  folite» 
.nnd^damit  gab  er  dem  AU  Befehl»  fich  an  Ort  und 
Stelle  zu  begeben  und  aUe&  erftatten  zu  laden,  was 
genommen  fei ;,  s^ugleich  händigte  er  ihm  Palmfa« 
(efh  ein»  damit  Zaid»  wenn  er  fiefäfae,  fich  dem 
überbrachten  Befehl  ohne  Verzug  .unterwürfe«  Ali 
kam  und  beforgte  feinen  Auftrag  oiinktlich ;  er  liefsi 
alles  erfiatten»  und  die  Refaiten  ir^re^  Seits  ftanden 
zur  Vergeltung  von  ihrer  Foderung  für  da4^  vergoß 
ftoe  Blut«  i^b« 

^ntg« 


Einige  Zeit  darauf  tfug  fleh  eine  Begebenheit 
fm«  die  ein  Verbrechen  veranlafste«  das  an  den 
Urhebern  fchwer  j^cahndet  ward.      Acht  Perfoncn 
•US  einem  arahifchen  Gefchlechte,  die  Orainen  ge« 
Qannt,  waren  nach  Medina  gekommen  undMufuU, 
männer  geworden.       Nach  einiger  Zeit  fcHen  die 
Luft  diefer  Stadt  ihrer  (jefundbeit  nicht  zutiaglich ; 
deshalb  ibhickte  fie  der  Apostel  aus  befondarerGö^ 
te  auf  das  Land  in  die  Gegend,   wo  feine  Kameej^e 
auf  der  Weide  waren;  und,  als  ein  wohläiatiger 
Arzt,    hiefs  er  fie  die  Milch  der  Kameelftuten,  ja 
auch  etwas  ihres  Urins  trinken.    Sie  befolgten  fei- 
xien  Rath,  erlangten  ihre  Gefundheit  wieder  und 
wurden  in  Kurzem  dick  und  fett.       Allein  aus  beu 
0)ieirofer Undankbarkeit  niacbteQ  fie  ein  Komplott« 
überfielen  den  Hirten  des  Apostels,  d^nSoiar,  er« 
würzten  ihn»   nahmen  die  Flucht  nn'd  trieben  die 
Kameele  fort«    AufdieN^chricht  vondiefem  zwie* 
fachen  Verbrechen  Uefs  jße  der  Apostel  fchleunig 
von  einem  Haufen  Reiter^  unter  Anfuhrung  Kar« 
zen,  des  Fehriten,  verfolgen«       Diefer  höhlte  fit 
J^och  vor  Sonnenaufgang  ein  pnd  fuhrt«  fie  in  KeU 
ten  nach  Medina  zurück.     Der  Apostel  liefs  ihneii 
Bande  und  fiifse  abhauen,   die  Augen  mit  gliiheii* 
dem  £ifen  ausfiecben  und  fie  dann  ans  Kreuz  fehlt« 
gen,  wo  fie  unter  (Qualen  den  Geist  aofjgaben« 


I 


«»« 


tt 


Fünftes  Kipttd. 

Makamfwds  Bemühungen,  die ' Christen  ihum 
Islam  zit  bringen^ 


^m  iie  nämlicbe  Zeit  #J  dachte  der  Apostel  dar. 
«ufi  die  Christen  zum  Islam  su  bringen.      Er  hielt 
es  aber  nicht  für  rath(am»   gegen  fie  den  Weg  der. 
Waffen  einzufchiagea  9  und  nahm  lieber  den  We^ 
der  Güte  und  der  Ueberredung»    Za  diefer  friedli- 
-   chen  Sendung  wählte  er  den  Abdel- Rahman,  und 
fchickte  ihi>  su  ^en  Kindern  Kalb^  den  Einwohnern 
der  Stadt  Dawmatol.Dfchandal,  y/o  der  Prophet 
Jm  vorigen  Jahre  felbst  gewefcn'war.      Er  trug 
Ihm  diefe  Sendung   folgendergeft^lt^auf:    Abdol- 
Kahman  mu($te  kommen  und  feinen  Sitz  ihm  ge- 
genüber  nehmen;    dann  letzte  er  ihm  mit  Teiner 
gforrctchen  Hand  den  Turban  auf  und  fprach  die(% 
Worte:   JZH^  hin  undfiihre  den  Heiligest  Krieg;  im 
Namen  Gottes  und  für  die  Stimme,  (d.  i.  fiir  die  Re- 
ligion Allahs.)       IfW  Gott  leugnet^   den  bekämpfe^ 
handle  ntcht  treulos  ufid  todte  nicht  die  Kinder  in  der 
^fugend.      Denn  (  fetzte  .er  propheti(bh  hinzu,)  es 
wird  gefchehen  t   daß  fie  zum  Gekorfam  kehren  ^  und 
daß  du  die  Tochter  ihres  Königs  zum  H^eibenimmfi.\* 

Obgleich  die  Äusdriicke  diefes  Auftrags  ge- 
vriflermafsen  eine  kriegrifche  Stimmung  zu  erken- 
nen geben »  wenigftens  in  der  erften  Hälfte  die&r 
Anrede  des  l^ropheten ,  fo  fuhrt  gleichwohl  der 
Gefchlchtfchreibe^  nicht  an»  da(a  er  dem  Abdel-  . 

'  Rah. 

'  0)  .Dfchannabi,  S^Hf* 


'      4»7 

-Rfthmati Trafen  initKf geben  habe;  •)  erjagt  hloü^ 
«r  fei  nach  Oawmatol-DrchandalaJbg^gangen,  haW 
fiob  drei  Tage  dafelbst  aufgehattetu#  and  die  Ein. 
wobaer  zar  ^Annahme  desislams  eingeladen«  Ibt 
Furft,  Namens  Afchag,  ein  ebriat»  ward  von  fei« 
ner  Predigt  fo  gerührt,  dafa  er  das  Bekentnis  des 
Islams  aUegte»  tiit  ihm  glaubte  aaeh  ein  grofser 
Teil  feines  Voiles >  und  die,  welche  bei  ihrer  Reli. 
gion  beharrl;eQ,  bequemten  ficb,  einen  Tribut  zu 
bezahlen.  Abdol^ahmauheirathete Afcbags  Toch# 
te?  wirklich;  und  nach  ihrer  Zuruckkonft  in  Me- 
dina  kam  diefe  mit  einem  Knaben  niedef «  der  d^n 
Namen  Abdoüah-Al-Asgar  erhielt.  Diefer  ward  in 
der  Folge  ein  fehr  grofser  Lehrer  des  Getetzes  zu 
Medina,  und  gehörtp  zu  den  fogenannten  ^/.  T(U 
beiien,  d.  l  den-Nach/oigem  oder  denen,  dfe  auf 
die  erden  Gefährten  und  die  gläubigen  Zeitgenof. 
■^en  de&  Pro{)heten  unmittelbar  gefolgt  find.  Voa 
diefen  verfcbiedenen  Klaffen  derMufülmännerwer» 
<(en  wil  am  Ende  diefer.  Gefchichte  fprechen.^ 

'  Mittlerweile  erhiek  der  Apostel  Nachricht, 
da(s  die  Kinder  Saad,  Nachkommen  von  Bekker, 
welche  die  Stadt  und  das  Land  Fadak  zwifchen 
Khaibar  und  Kufa  bewohnten,  viele  Truppen  ver- 
fammelten,  iuni  den  Juden  von  Khaibar  Betftand  zu 
leisten«    Sogleich  liefs  er^  ^m  iie  aus  einander  zu 

trel. 

♦^  Die  angefahrten  Uferte  fcheinen  die  attgemeina 
Formel  gewefen  zti  fein,  womit  der  Prophet  feine 
Chefs  zu  einer  Expedizion  gleichfam  inßaUirte. 
Daß  fie  aber  Dfckannabi  gerade  hier  anführt ,  wa 
fie  weniger  pap,  gefchiehet  wohl  deswegen  ^  weit 
der  zweite  Teil  eine  U^i^iffagung  enthielt,  die  der 
gläubige  Gefchichtfchreiber  um  fo  weniger  auslaß .. 
Jen  wollte,  weil  fie  fö  raßh  in  Effulkng  gegangen 
war. 


4»« 

treihetift  AlU  AbtuTatebs  Sohn »  an  der  Spitze  von 
hundert 'Mann,  wider  fie  marfchiren.  Ali  traf  dl* 
Feinde  ewirehen-'Kbaibar  und  Fadak ,  wo  fie  unw 
JierftreißreD ;  als  er  aber  näherkam,  ergrffFen  fie 
die^lttcbe.  Er  benutzte  die  Furcht,  worin  fie  wa- 
rent  nahm  5«o  Stack  Kameeie  6nd  ^oo  Stuck  Scha« 
fe  weg;  fchob  das  Beste  für  den  Propheten  bei  Sei- 
te,  verteilte  das  iibrige  unter  feine  Leute,  und  da 
er  kernen  Feind  mehr  zu  bekämpfian  fandV  kehrte 
€»r  nach  M^dina*^aruck, 


Sechstes  Kapitel 

Jigohatnmed  fuhrt  mit  den  iKindem  AI-  Mastatik 
>        Kriege  und  trägt  den  Sieg  davon.      Er  heira- 
/  thete  die  DfchowairiH^ 

•»m  Monat  Schaaban  a)  diefes  Jahrs,  des  fechsten 
der  i^edfchra»  trug  der  Apostel  einen  merkwürdU 
gen  Sieg  übet  die  Kinder  Al-Moftalek  davon«  Das 
war  ein  mächtiger  ^tamm  der  Araber,  ein  Zweig 
der  Koreifchiten«  die  ihr  Gefchlecht  durch  Kahl^Op 
v«n  dem  Semiten  Kathan  (.Qder  Joktan  )  b)  herlei» 
teten.  ,  Von  dieCem  Feldzüge  "wird  kein  andrer 
Grund  angeführt»  als  weil  fie  ficb  in  der  gemeinfa^ 
men  Abficht  verfammelt  hatten,  den  Propheten  nut 
Krieg  2u  überziehen,  Ihr  Anführer  war  der  Fürft 
Al-Hareth,  Abu-Dharats  Sohn  und  Vater  der  fchS- 
nen  Drchowairia,  die  nachher  die  Frau  dea  Pro«' 
pbeten  w>r4L 

Auf, 

ü)  Ahulfedap.  go*  l)fdimmabip.  41« 
h)  /  oben  S.  10. 


Auf  äe  erfte  Kachritiit  von  ibfflii^  M*rfeh  ef* 
Idärte  der  Apostel  feierlich  den  Heiligen  Krieg  g^ 
gen  die  Mostalekiten.  Er  nahm  dfeifsig  feiner 
tiipfe?Ren  ßeiiet^^mit»  ven  welchen  ein  Dritttii  Mo« 
kadfcheren  und  .  awei  Drittriie  Anfaren  waren ; 
tefsef  diefen  hatte  er  auch  ein  Tr«lpLpi?nkorps»  da» 
«ar  Nichtglaubigen  befand.  Von  einem  Paar  fei«» 
Her  Frauen «  Aiefcha  und  Omm^Salaoia»  lieft  er 
fich  begleiteii« 

Die  l>eiden  Aftkieen  begegneten  ^h  auf  def 
^bne  MOraifi,  die  ihren  Namen  von  einem  bei^hnw 
len  Brunnen  hat,  im  Gebiet  von  Kodaid,  ftinf  Mei^ 
leA  vom  Meer  und  viet  und  *£wa»zig  von  Oüfiin* 
Qieieh  anrfeiiga  ward  der  Füi*(l  Al-Hareth»  der,  die 
miifümatinirche  Armee  2U  rek;oghosciren»  flch'ztt 
weit  gewagt  hatte»  durch  eineii  Pfeil  getödten 
DteferZufiillJiyhliiginders  den  Math  der  Mostale* 
kiten  nicht  nieder;  ifie  fteltten  fich  in  Sehlachtörd» 
iiiing,  und  der  Prophet  that  dia  fistfiier  Seit«  auch« 
'Man  befchofsÜch  eine  gute  StUltdi^  mit  Pfoitem- 
Endlich  auf  ein  gegebnes  Signal  des  Apostels  fturz- . 
'  tendie  MufSlmänner,  den  Degen  in  der  FaQft,\iber 
die  l'nglaubigen  her^  tödteten  :Sehen«Mann  auf  di^ 
Stelle  und  zwangen  die  übrigen»  um  Pardon  SU 
bitten  und  fich  zu  Gefangenen  2a  ergeben.  Alles 
ohneAusnahme,  Mähner,  Weiber  und  Kinder,  nebst 
ihrem. Reichthum,  mrem  Gepäck  und  Ihrem  Vieh, 
ward  die  Beute  de»  Siegers.  Ein  fo  voUftänäiger 
Sieg  würde  unglaubHch  fcheinen,  wenn  man  nicht 
4urch  authentffche  Ueberiieferüng  WiiGste,  dafii  der 
EngerGabriel  geholfen  hat.  Ein  Gefangener,  der 
Dachher  Mufülman  watd,  hat  die  Sache  iö  etKahltf 
^Wir  erbliclEten  in  deti  erften  Gliedern  der  mnfttU 
„manifchen  Armee  einen  Mann  in  weifsem  Ge>Van» 
,^de,  auf  einem  braunen  Pferde»  fo  furchtbar,  d^fii 
,,wir  oiemala  fekiei  Gleichen  gefeben  hatten;  xind 

«iit 


4J^     . 

jjio  d^mfelben  Ao^etibUDlt;  gab  der'  Ptopbefc  du 
^igoal  zum  Angriff/'  ' 

ÖWresZengnU  hdt auch  Dfcbewairia,  dieTöcIu 
^r  des  Geirerals  der  Ungläubigen ,  i>eftätigt.  Simi. 
b.^j^nd  ilch  untjer  den  Gefangenen  und  verficherte» 

'  ffie  habe  vor  der  Schlacht  ihren  Vatef  fagea 
^börfiii :.  hmte  begegt^t  ans.*,  was  uns  bisher  nodt  mt 

'  »Mgegnet  ist.  Nämlich  ein  panifchea  Schrecken» 
„das  unter  alle  unfre  Truppen  kam,  weil  die  feind« 
»lithe  Ariliee  ihren  Augen  viel  gröfaer  und  zahU 
»iCeicher  fehlen,  als  fie  in  der  That  war.  Jttirging 
^ea  eben  fo;  ich  fah  ein^.  (o  grofse  'Menge  Men«r 
„fchen,  Pferde  und  Waffen,  das  icha  gar  nicht  ansi 
,>f|^rechen  kann.  Als.  ich  aber,  tnit  den  andern  Q^ 
j^fangent^n,  m  daa. Lager  geführt  würde  und  die 
„Mufülmänner  ih  der  Nahe  betrachtete,  wie  er« 
,,ft»unte  ich,  dafs  e^  fo  blutwenig  waren!  Ich  be« 
„griff,  aber  gar  bald»  dafs  ea  ein  Werk  des  alitnacfa^ 

/  »t^g^n  Gottes  gewefen  fei ,  welcher  den  Götsen^ 
^dienern  Schre^i&eiy  einjagte.'^ 

Bei«  der  Teilung  der  Gefangenen  fiel  Dfcho« 
wairia  auf  das  Lopa  Thabets;  und  fie  machte  fielt 
durch  eine  Handfchrift  anheifchig»  ihm  das  Löfe«  . 
*  geld  zu^2;ablen.  Allein  der  Apostel  zahlte  die  be* 
dungep^  Summe  {elb$t  aus,  und  nahm  Dfchowai« 
ria  zur  Frau.  Ala  fie  diefe  Neuigkeit  hörten«  rie«' 
fen  die  Muf ulmänner :  ,^un  find  die  Mostaleklteit 
,yBundsgenoflen  ynd  Schwager  des  Apostels  ge^ 
^worden  I"  Und  wirklich  fchenkten  fie,  d(eferHei- 
rath  wegen ,  hundert  Hauptern  oder  Familienvä« 
tei:n,  die  Freiheit,  und  diefe  ehiiche  Verbindung 
gereichte  den  Befi^gten  zu  grofsem  Vorteil. 

Pie  Baute  beftand  in  taufend  Kan^eelen  and 
fiknf  taufend  Schafen »  aufser  dea  (aefangeaen^  die. 

,ficli 


4?« 

fict  «if  cwriboliiert  btliefefi ,  nebst  dem^nzen 
«2ag  von  Bagage  und  ^eltgcrätb. 

Auf  murülmanilcher  Seite  ward  nur  dn  einzi* 

Ser  Mann  getödtet»  und  auch  dis  nur  durcl  JZahlU 
;V  hiefs  Itlefcham,  der  Laithit,  von  denKindera 
Bekker.  £in  Anfar,  Ainru,  Awfs  Sohn.t  fah  ihn 
iut  einen  Ungläubigen  ao  und  borte  ihn  dm  Degeit 
durch  den  LeiL).  Als  die  Nachrijcht  davon  nach 
Mekka  kam»   machte  ficb  der,Brudef  deiErfchla« 

Siien,  Namens  Mekii^s,  ein  Götzendiener  unge« 
umtauf  den  Weg  nach  Medina.  ♦  Hiei  gab  er 
VCNT,  Mufülman  werden  eu  woHen,  uhdfoderte 
4«n  Preis  für  das  Blut  feines  Bruders.  Der  Apos* 
t^l  be£ihl,  daGl  ihm  diefer  nach  den  au6drä)kltchen 
'Gefetzea  des  KoransS^ezahlt  werden  foUe»  wt^naeh 
€B  Heid»  a)  „dafs  es  keinem  Glaubigen  erhubt  ist, 
kleinen  Gläubigen  zu  tödten;  aofser  im  Fall  des 
ytirthums;  weV  aber  aus  Irrung  einen  G;aubigen 
^etödtet  haty  füll  einem,  glaubigen  Sklaven  die 
^Freiheit  geben,  und  dabei  dem  nächsten  Blutsver- 
^wandten  des  Erfchlageiien  die  Bufse  für  das  veiw 
t>gofl*ene  Blut  bezabien  :  wofern  er« ihn  nicht  felbst 
,,nachlaflen  wiU. "  '  Dicfe  Bufse  oder  Strafe  ist» 
fiach  derEntfcbeidungderSonna»  huodertKameele» 

Einige  jZeit  nachher  überjGel  ^lekias  verrätbe» 
rtfcher  Weife  den,  der  feinen  Bruder  getödtet  hat- 
te, ermordete  ihn  und  entfloh  nachMel^ka,  wo  er 
den  IsUm  abfchwor  und  mit  lauter  Stimme  diefen 
Fluch  ausfprach  :  .^Gott  verfluche  ihn  ton  derHö^ 
„he  feiner  himmlifchen  Wohnungen  herab!  Ich 
^habe  an  ihm  Rache  genommen ;  ich  bab*  ihn  ge* 
^yftraft»  ich  habs  ihm  wieder  vergolten!  Jezt  kehr* 
^icb  zurück  zu  dem  Dienft  der  vaterländifcbenGot-. 

„ter!«* 

m)  Sur.  4.  \ 


Geächttten,  die,  wie  wir  aiu  feiner  ^^eitfcheo  Pfer- 
den ^  Da:h  der  Einnahme  Von  Mekkä>  «uf  BefehL 
des  Projpheteti  hidgerichtet  wurden» 

Als  (ie  Schltübt  VprWi  Walf ,  ^droHten  fich  dtd 
Soldaten  am  Brunnen  MoraiG  erfirifchen»  und  ka« 
men  in  U  grcfs^n  Haufen  dabih)    da&>    in  dem 

■    Ge» 

*J  iitmerkuditdiges  Beifpiel  der  fogimännien  BhU 
rächt,  einer  barbarifchen  Gewohnheit  der  Ara^ 
her^jo  wie  anderer  halbknUi^irten  /^ö/ii^,*  bei 
denet  das  Shrgefaht  fckarf  und  li/ckt  zu^fMii^leSf* 
.'  aeih  die  Gefetze  aber  zu  fckwachjmd^  dem  Beltu 
digtm  Geuugthttung  zu  verfchußm  und  die  SelbsU 
räch  zu  verhindern.      Bei  den  Afabem  haben 

.  "^uchdie  einzelnen  Stämme  feiten  die  Obirherr*^ 
fchajt  eines  dritten  anerkannt  ^  'md  ein  Stctfum 
konfite  das  Unrecht  9  das  einem  feiner  Mitglieder 
durch  ein  Mitglied  eines  aniem  widerfahren  wär^ 
rüihl  beflrafen^  wenn  er  nicht  den  ganzen  Stamm 
bekriegen  wollte,  Alfa  Heß  man  lieber  die  Pri* 
vatraaie^  das  kleine  Üebel^  zu^  um  das  größere^ 
Sßhlt liehe»  Kriege  zu  Vermeiden.  Ahtr  auch 
die  Mitglieder  deffelben  Stammes »  die  fuk  belti* 
digt\  befonders  an  ihrer  Ehre  gekrcmt  habht^ 
pfl^g^n  ah  einander  blutige  Rache  zu  nehmen^ 
Jber  Beleidigte  lauert  feinem  Feinde  ofLmit  jähre* 
langer  Geduld  auf^  bis  er  Gelegenheit  findet^  ihn 
füU  tndten;  die  Familie  des  Erfchlagenen  halt  es 
für  ihre  Pflicht,  diefen  Mord  zu  rächen»  Und  der 
n'ichste  verwandte  ermordet  den  Morder  y  oder 

'  aui\  wenn  dis  eine  zu  fchlechte  Perlon  iti^  einen 
andern  anfehnlichern  Mann  aus  feiüer  Familie i 
diele  vergilt  rfef  erßen  Familie  dasnämticke  wie» 
d.ef,  und  Menfchenalter  gehen  oft  kin,  bevor  4$$ 
Ilackfucht  befänftigt  wirfl.  ^       '       - 


■4« 

Getumtnel^  Dfcbadfcha  (Saajs  Sohii  und  pmarg 
Stallknecht,)  dem  Sonata  Einern  Diener  Amras 
(des  Sohns  von  Awf ,  des  Chasredfchiten)  einen 
derben  Stofs  gab;  und  da  dlefer  den  andern  eben 
fo  unfanft  zuruckftiefs,  kam  esefilzum  Wortttrei. 
te,  und  von  Worten  ^u  Schlägen  '  Indem  fie  fich 
fo  herumbalgten ,  nahm  fich  ein  Mohadfcher,  von 
densärraften  einer,  des  Drchadfcha  an  und  gab  dem 
Sunan  eine  derbe  Ohrfelge.  Diefer  fchrie:  „Mord! 
„Hülfe,  Anfaren!  Hülfe,  Chasred fehlten!"  Dfchad- 
icha  feiner  Seits  fing' ebe-nfalls  zu  fchreien  an: 
„Hülfe,  Kenani'ten!  Hülfe,  Kor  ei  fehlten !  *•  Anfdie- 
.fen  Lärm  lifefen  fie  von  beiden  Teilen,  den  Degen 
in  der  Hand,  .hinzu,  und  wollten  fchon  auf  einan- 
der losfchlagen.  Aliein  die  Mohadfcheren  als  die 
ilärkern,.  dioheten  den  Sonan  fogleich  nieder  zn 
machen,  wenn  er  den  Gegner  nicJht  losIalTe.  Das 
mufste  er  denn  auch  thun ;  der  Zank  härfe  auf  und 
die  Hitze  der  Streitenden  legte  fich. 

Als  Abdollah,  Obba-Solüls  Sohn,  diefe  Bege-' 
benheit  erfuhr  und  hörte,  dafs  fich  der  Streit  zum 
Vorteil  der  Mohadfcheren  geendigt  habe,  konnte 
er  feinen  Verdrufs  nicht  verbergen  v  and  fagte  im 
heftigden  Zorn:  a)  ,,Diefe  Menfcben  wollen  uns 
„meistern  in  un(brm  eignen  Lande;  aber  bei  Gottl 
„kommen  wir  nach  Medina  zurück,  fo  foll  der 
„Edelße  den  Schlechteften  bald  verjagen."  (Unter 
dem  Edelften  Sollte  er  fichfelbst,  und  unter  dem 
Schlechtellen  den  Apostel  verftanden  haben.^  Und 
indem  er  fich  zu  den  Seinigen  wandte,  die  eben 
zugegen  waren,  fetzte  er  hinzu:  „Alles,  was  ihr 
„heute,  Qiit  fo  fröhlicher  Bereitwilligkeit  zu  ihrem 
„Dienst,  gethan  faabt>  hilft  zu  nichts,   als  euch 

jpftlbst 

a)  Kor.  Sur.  63. 


4H 

»^felbst  zu  verrathen,  Ihr  liefprl:  ihnen  etief  Vt- 
y^terland  in  die  Hände,  urid  mächt  fie  darch^eure 
„Güter  reich.  Aber,  wenn  ihr  meinem  Rathe  foU 
^, gen  wollt,  fo  behaltet  ftandhaft,  was  das  Eure  ist, 
„und  ihr  werdet y?f  meistern  liönnen." 

Kaum  hatte  AbdoUah  diefe  ^lufrfihrerifclien  Re- 
den gefprochen,  als  Zaid,  Orkams  Sohn,  feiri  Lands« 
mann,  aber  ein  treuer  Mnfulman  und'deminterer. 
fe  des  Propheten  eifrig  zugethan,  mit  einer  Dreus- 
tigkeit,  die  man  von  feiner  Jagend  nicht  erwartet 
hätte,  ihm  zur  Antwort  gab:  „'Das  bistdil  felbst; 
„bei  Gott  dii  bist  der  fchlechstete,'  nichtswurdigfto 
^Menfch,  mit  famt  deinen  bofen,  übelangebrachten 
„Minen,'  um  deine  Mitbürger  zur  Empörung  zd 
„reizen.  Mohammed  hingegen  ist  ein  vortreflicher 
„Mann,  den  Gott  ehrt  und  alle  Mufülmänder  un* 
„endlich  hochachten.  **  Einen  folchen  Verweis, 
zumal  aus  dem  Munde  eines  fo  jungen  Menfchen; 
konnte  Abdollah  nicht  mit  Geduld,  anhören.  »«Halt 
„dein  Maul,  fagte  er,  du  junger  Schwindelkopf! 
„dubist  ein  Uflfe!" 

Zaid  ging  gerades  Weges  zum  Propheten  und 
.  Erzählte  ihm,  was  vorgefallen  war.  Omar,  Al- 
Kettabs  Sohn,  war  bei  diefem  Bericht  zugegen  und 
rief  aus:  „O  Apostel  Gottes!  befiehl  fogleich  dem 
„Abdollah,  Bafchirs  Sohn,  •)  diefem  Frevler  den 
„Kopf  abzufchlagen.  Da  fiehft»  fetzte  er  htnzn, 
„wie  viel  du  von  diefen  Leuten  von  Jathreb  •O  zu 
„furchten  haft!"  Allein  der  Prophet  gab  ihm  die 
weife  Antwort:  „Was  würdedie  Welt  dazu  fagen? 
„äT/^?  dtfr/ MöAafWfKPflf  feine  Gefährten /o  ,  mir 
^^nichts,  dirnicftts,  umbringen?^*   —    AMb  gab  er 

lie» 

*^  Der  Scharfrichter.       . 
•*J  Medina;  /•  obtn  S. 


BefeM  ^Qtn.Marfch^er  Armee  nach  MedSba; 
felbst  blieb  zurück ,  um  die  Sacbe  desto  uageil 
ter  in  Erwägung  zu  ziehn. 

AU  die  Truppen  mit  dem  Lager  anfgebrocl 
waren»  kam  Oiaid»  .Holains  Sohn,  derOberfour 
sum  Apostel  und  Tagte:  ,^Da  bleibft  ja  zurück, 
„ea  nicht  mehr  Zelt  iat,    zurück  zu  bleiben! " 
jaidf^  verfetzte  der  Prophet,   weist  in  denn  fd 
%oas Abiollah^  Obha-Soluls  Sohn^  gefprochen  hat? 
»Nun,  was  denn  ?*•  fragte  Ofaid;    Der  Apostel 
zählte  ihm*,  die  Sache/   worüber   Ofaid.  ausri 
i^Mein  Gott!  es  lieht  ja  nur  bei  dir»  dich  von  < 
^,fem  Empörer  zu  befreien';  er  ist  eine  nit  di-ige 
»,Ie,   ein  Nichtswürdiger,  und  du  bist  der  Kde 
«,aUer  Menfchem  **  .    , 

Wahrend  üe  noch  mit  einander  fprachen ,  i 
AbdoUahs  Sohn  berein ;  er  fahrte  auch  den  Nar 
Abdollah  und  war  ein  aufrichtiger  Mufdiman 
^„worden*^  Apostel  Gottes,  finget  an,  ,,da 
„fahr*  ich  fo*  eben ,  was  mein  Vater  gefagt  1 
^Wie  willll  ^u  ihn  dafür  bfifsen  laflen?  Es 
,;Recht,  dafs  er.  die  gehörige  Strafe  für  feine  \ 
„wegenheit  bekomme.  Befiehl;  fo  will  ich 
yygieich  feinen  Kopf  bringen  und  dir  zu  Füfsen 
^cn.**  —  Nein,  nein^  mein  Söhn,  verfetzte 
Afotte],  fei  nicht  fo  hart  gegen  deinen  Vater;  l 
den  Entffpndungen  treti,  die  dir  die  Bande  des  £ 
md  die  kindiichs  Liebe  eitifl^en  müßhu 

Hierauf  liefs  der  Apostel  den  Abdollah»  0 
Soluls  Sohn,  felbst  vor  fich  kommen,  und  fa| 
Bist  du  denn  wirl^lich  Urheber  der  Reden  ^  die 
mrhinterbr achthat?  —  „Ich  fchwöre,  gab  Ab 
^,iah  zur  Antwort,  bei  dem,  der  dir  das  Buch 
^^Korans  vom  Himmel  gefandt  hat,  dafs  ich 


4J«  ■      ^   ■; 

„dem  allen  nichts  gefa^rthabe,  und  dafe  Zaid  eilt 
„Lögner  ist.'*  Zujrleich  beteuerten  die'anwefen- 
den  Anfaren  Abdoilahs  RechtfchaflTenheit,  und  ver- 
fieberten,  däfs  er  vollkötiin>en  unfchuLdig,  Zaid 
hingegen  ein  Erzlügner  tind  Verläumd^r  fei. 
'  _  /• 

Diefea  Zeugnis  befchämte  deii  armen 'Z^id  fo, 
dafg  er  den  ganzen  Weg  über  nicht  wagte;* dem  A- 
postel  nahe  zu  kommen,  bis  Gott  nach  ihrer  Zu- 
.yockkunftin  Medina,  das  drei  und  fechzigste  Kapi. 
tel  des  Korans,  betitelt;  die  Ungläubigen,  vomHinfi. 
mel  fandte,  um  Zaid  zu  rechtfertigen  und  Abdoltah 
feines  abfcheulichea  Meineids  zu  überführen.  Gott 
^  fpricht  darinn  unter  andern:  „Die  Ungläubigen  ka- 
,,men  und  fprachep  zu  dir:  If^ir  geben  dir  Ztugnis 
f^als  Allahs  Apostel,  Wohl  weis  es  Gott,  dafs  du 
„fein  Apostel  bist;  aliein  zugleich  erklärt  er  üe 
„für  Lugner.  Sie  haben  den  Eid  gebraucht,  ficK 
,,z>i  verbergen  ;  fie  haben  andre  voroVVege  Gottes 
„abgeführt  Es  ist  fürwahr  ein  grofees  Verbrechen,  • 
„was  fie  begangen  haben.  **  —  —  Siefprachen: 
^^  Kommen  wir  nach  Medina  s^iirüclt,  fo  fall  der  Edler e^ 
die  Unedlen  verjagen  Allein  —  gibt  Gott  zur  Ant* 
Wort:  die  Macht  ist  Gottes ,  ist  des  Propheten  und 
feiner  Glaubigen  Eigenthum  /  " 

Durth  diefe  göttliche  Offenbarung  a)  von 
Zaids  Unfchuld  und  Wahrhaftigkeit  'überzeugt, 
fprach  ihn  der  Apostel  völlig  frei;  und  da  dief^r 
junge  Mann  von  heftigen  Ohrenfch merzen  geplagt 
ward,  fo  fuchse  ihn  der  Prophet  für  die  erlittene 
Befchämung  zu  trösten,  indem  erihiümitderHand 
ans  Ohr  fuhr,  ein  wenig  daran  zupfte  undfagte: 
Gott  erklärt  dichfiir  aufrizhtig  und  wahrhaft;  fii  aU 
fo  fögleich  von  deinem  Ohr^nfchmerz  befreiet!  Und  au- 
genblicklich war  er  befreiet. 

Der 
a)  Dfchannabi,  p\  lya. 


437 

Der  Proptet  feierte  hierauf  die  Hochzeit  mit 
feiner  neiieo  Frau  Dfchowairie.  Sie  war  Wittwfe 
und  mit  ihrem  leiblichen  Vetter  vermählt  gewefen 
- —  ein  vollkommen  fchön-es  Weib,  von  luftii^em 
Geist^  und  angenehmen  Sitten.  Sie  fehen  und  fie 
lieben,  war  Eiitf;  auch,  der  Apostel  erblickte  fie 
Xaam,  als  er,  von  ihrer  Schönheit  gefeflelt;  fchon 
.  berchlofs,  fie  zu  feiner  Frau  zu  machen.  Sie  lebte 
mit  ihm  fünf  Jahre,  und  überlebte  ihn  fünf  und- vir* 
2ig;  denn  fie  ftarb  im  ff.  Jahr  der  Hedfchra  und  im 
6;.  ihres  Alters.  Merwan,  AUHnkams  Sohn,  det 
damals  MoaA^ias  Statthalter  von  Medina  war,  that' 
ihr.llas  Leichengebat  Unter  ihrem  Namen  finden 
fich  verfcbiedene  Ueberlieferungen  in  Bocharis, 
Mqsiems  und  andern  Schriften. 


Siebentes  Kapitel/ 
Gefckichte  derfaifcken  Anklage  gegen  Aiefcha. 


I 


n  dem  Ki^iege,  von  welchem  wir  zuletzt  gelpro- 
chen  haben,  trug  fich  auch  ein  Abenteuer  zu,  das 
unter  den  Mufiilmännern,  ja  in  der  Familie  des  A- 
posteis  feibat«  viel,  Unruh  machte.  Man  nenut  es 
die  Gefckichte  der  f alfchen  Anklage  gegen  Aiefcha^  die 
-geliebte  Gattin  des  Propheten;  und  es  wird  In 'der 
Sonna,  oder  wie  man  iie  auch  nennt,  in  der  Sum- 
me der  authentifckcn  Tradiziofien  des  Bochari^  auf 
folgende  Art  erzählt.  Aiesh^,  die  Krau  des  Propbe- 
tea.  und  die  Mutter  der  Gläubigen,  fpricht  feibat. 

„WennderApostelGottesim  Begriff  war,  eine 
„Reife  anzutreten,  fo  hatte  er  die  Gewohnheit,  über 
y^feine  Irauen  dus  Loos  zu  werfen^   und  die,  auf 

„wel. 


438 

„MP^elche  das  LoosftSbcben  fiel,  h»He  die  Ehre,  ih« 
9iZU  begießen ;  (b  oJFt  eraifo,  eine^  Krieges  wegen, 
y,zu  F.elde  £lng»  {^eriethen  wir  alle  in  gar  grofse 
^.Bewegung.  So  fiel  denn  das  Loos  auf  mteh,  um 
^yihm  In  den  Krieg  gegen  die  Mostalekiten  zu  foU 
^,gen  ;  er  hing  mir  einen  Schleier  über  den  Kopf, 
y»und  ich  ging  ab;  ein  Kameel  trug  mich  in  einer 
„wohlverwahrten  Sanfte.  So  machten  wir  die 
„ganze  Reife,  bis  wir  uns,  nach  glticklicber  Be« 
',',endigung  des  Krieges «  auf  den  Kuckweg  nach 
„Bftedina  begaben.**  ' 

„Einsmals,  in  der  Nacht^  hatte  derPr(Jphet 
9,Befehi  zum  MaiTch  gegeben,  und  jedermann  fchick- 
„te  iich  an,  zu  gehorchen.  Da  der  Marfch  fchon 
„den  Anfang  genommen, hatte,  begegnete  mirs» 
i,dafs  ich  ,  eines  gewiflen  dringenden  Bedürfntflea 
„wegen,  hinter  den  andern  anhalten  und  abfteigen 
9,mu&te.  Schon  will  ich  mich  wieder  aufs  Kameel 
„fetten,  als  ich  mir  von  ungefähr  auf  die  Btnst 
„faiVe  und  gewahr  werde,  dafs  ich  mein  flalsband 
„ — es  war  vpn  Perlen  aus  Dh^far  •)  — verio- 
„ren  habe.  Schnell  kehrte  ich  um,  und  fing  mit 
.„vieler  Aengftlidikeit  zu  fuchen  an.  Aber  wäh« 
y,rend  ich  entft^rnt  und  mit  Sachen  beOchäftigt  bin^ 
„kommt  ein  Haufen  Leute  vorbei;  die  feh6n  meine 
„Sänfte  auf  der  Erde  ftehn,  glauben  ich  fei  dartnn, 
„und  beben  fie  wieder  auf  dasKameeL  In  derTbat 
„pflegen  die  Frauen  auf  den  Reifen  leichter,  als 
j^fonst,  zu  fein ,  weil  fie  nur  wenig  eflen ,  um  fich 
^nicht  zu  Überladen  i  übcrdis  war  ich  damals  noch 

„febr 


*)  Dftafar,  Thaphar,  Safar,  eine  Stadt  im  gtiick. 
cken  /trabieUf  an  einem  Meerbitfcn,  mit  einem 
Hafen .  uro  jezt  fiarker  Handel  mit  Weihraitkck 
getrieben  wird 


.439 

,itf«br]anK  und  ktelnllch.    Atfo'felzten  fieihrcRel- 
pfe  fort  und  nahmen  mein  Kameelmif 

«»Ak  ich  nein. Halsband  gefunden  hatte»  woll« 
„te  ich  das  Kameel  wieder  befteigen ,  aber  das  war 
^^fort,  leb  ging  vorwärts  bis  zur  nächsten  Stazion 
^»der  Armee«  aber  ich  traf  keine  lebendige  Seele 
y^an.  Ich  entfchlofs  mich  daher,  an  diefem  Orte 
^zn  bleiben,  in  Hoffnung,  dafs  man  mich  fchon 
^abholen  werde;  fetzte  nouch  nieder  und  fchlief 
„ein." 

„Unterdefs  war  Safwan»  Moatels  S^hn»  der 
^Mann,  der  nachher  mit  mir  fo  viel  hat  leiden  müf« 
i^fea»  hinter  der  Armee  geblieben  und  erft  gegen 
^»Morgen  aufgebrochen.  Als  er  an  den  Ort  kommt« 
^,wo  ich  rufaete^^eht  er  am  Wege  einen  Menfchen 
^»liegen,  der  zu  fchlafen  fcheintj  er  reitet  näher 
^,nnd  erkennt  mich'fogleich;  denn  ich  war  oJine 
^»Schleier.  Ich  wachte  augenblicklich  auf,.  Und 
^,hörte  ilm  zweimal  xu  mir  die  Worte  fprechen: 
-j^yWir  find  von  Gott  und  muffen  heim  zu  Ihm  f  *) 
y^aber  fogleich  zog  ich  den  Schleier  fibers  Geliebt« 
p»Ich  bezeuge  vor  Gott,  dafs  er  mir  nichts  gefagt 
»yhat,  dais  weiter  nichts  ans  feinem  Munde  gekom« 
^mcn  ist>  als  diefe  Worte,  die  er  zweimal  wieder* 
y,hohlte.  Hierauf  ftieg  er  ab,  macbte  den  Sattel 
^feines  Kameeis  zurecht  und  liefs  mich  aufCetzep, 
^Denn  er  felbst  ging  zu  Fufs  und  führte  das  Ka- 
^meel  am  Zaum.  in  diefem  Aufzuge  erreichten 
•,wir^  ungefähr  gegen  Mittag  und  lehr  ermVet^  > 
j^die  Armee«.      Damals  aber  war  es^  dafi  meine 

^ein- 


*)  Ein  Vers  cUs  Kbran,  der  als  ein  Sprichwort  ge- 
kraucht  wirdf  um  Ferumndrüng  oder  Mrßaunen 
suszudrückin. 


440 


Feinde  alle  Kräfte  aufboten  >  nnt  mich  zu  Herder- 


Wirklich  waren  4ie  Lente,  die  Aiefcbas  Ka- 
meel  ins  Lager  geführt  haften,  nicht  wenig  er- 
ftaunt,  fie  in  der  Sanlte  nicht  zu  finden.*  Als  fi^ 
aber  darauf  in  Gefellfchaft  Safwans,  der  den  Nach- 
trupp der  Armee  anführte,  ankara,  fchopften  iie 
wider  iljfe  Keurchheit  ftarken  Verdacht.  Man  gab 
ihr  endlich  öflfehtlich  Schuld,  fie  habe  mit  Safwao 
Ehebruch  getrieben.  Die  vornamften^Urheber<Jie- 
fer  fchwarzen  Befchuldigung  waren  Mestah,  Grofa« 
enkel  AbdolMotallebs  und  Sohn  einer  Tante  Abu- 
Bekkers;  Hctjfan;  AbdoBah,  Oti\>Z'So\\xH  Sohn,  und 
Uamna,  Dfchahas  Töchter.  Aber  über  keinen 
fuhrt  Aiefcha  fo  bittere  Klage,  als  über  den  Abdol. 
Iah,  der  fehr  froh  war,  dafs  er  eine  fo  fchone  Ge- 
legenheit'gefunden  hatte,  dem  Propheten  weh  zu 
thun;  der  diefe  falfche  Anklage  öufs  unbarmher« 
zigße  betrieb  und  ^fie  durch  feine  kruiatlich^n 
Lügen  befchönigte  ~  «lies  aus-dem  aiten  Groll 
gfegen  den  Apostel,  wovon  er  fehon  Beweife  gc^ 
geben  hatte,  >Vie  wir  oben  ^efehen  haben» 

Kach  der  Ankunft  in  Medina  machte  das  ar» 
gerliche  Gerücht,  dasfchon  die  ganze  Stadt  durch- 
lief,\die  arme  Aiefcha  £6  befchämt,  dafs  fie  fich  in 
die  Einfamkeit  ihres  Haufes  zurückzog,  fich  der 
Traurigkeit  öberliefs,  und  Tag  und  Nacht  in  grp- 
fsem  Herzeleid  weinre,  ohne  zu  eflen,  zu  trinken 
und  zu  fchlafen:  daher  fie  auch  endlich  in  eine 
Kranklieit  fiel.  Der  Prophet,  den  es  nicht  wenig 
bekümmerte,  befuchte^fie;  fragte  fie  anUngs  nach 
ihrem  befinden  nnd  liels  das  Gefpräch  aUmählig 
auf  ihr  Abentcuc^r  fallen.  Darüber  vergofs  Aiefcha , 
einen  Strom  von  Thräne»,  beteuerte  ihre  Unfcbuld 
und  nahm  Gott  zum  Zeugen  ihrer  Aufrichtigkeit 

und 


44« 

utid  onverloftKten  Treue.  Dem  Propheten  war 
das  Herz  davon  beklommen;  er  konnte  es  nicht, 
länger  aushalten  und  zog  fich  mit  der  Ermahnung  ' 
zurück«  fie  möchte  Sorge  fiir  Ihre  Gefondheit  tra- 
gen.  Er  gab  ihr  nachher  noeh  einen  Berucb»  der 
jeben  Ibi  ablief. 

Unterdefs-fiahm  das  Aergernis  nnter  den  M«- 
-  fölmännern,  und  noch  mehr  unter  den  üngtaubi-' 
gen,  an  deren  Spitze  Abdollah  ftand,  immer  mehr  ^ 
«u.  EtnJ^  fliehten  fie  zu  entfcbaldigen ,'  andere 
behacptcten,  fie  fei  fchuldig:;  drs  veranlafste  hadk 
ligen  W ort wech fei  Unter  beiden  Parteien;  es  fehl. 
te  wenig,  fo  war*  es  zu  Schlägen  ,  ja  zu  ofFenba. 
rem  Aufruhr"  gekommen.  Der  "Apost^?!  Uefa  All, 
AbU'Tatebs  Sohn,  und  Oiaiha^  Zaids  Sohn,  zu  fich 
kommen/um  Über  diefe  A>igelegenheit,  die  fetn^ 

• -eignen  iFamilie  fo  grofse  Unruhe  machte,  ihren 
guten  Rath  zu  vernehmen.  Ofama  verteidigte 
Aiefchas  Unfchuld  in  ftarken  Ausdrucken;  er  führ» 
te  alles  das  Gute  au,  dafa  er  felbst  voii  ihr  infon- 
derbeit  wufste,  und  fiigte  hinzu,  überhaupt  habe 
der  Prophet  lauter  Leute  von  Ehr  und -Recht.' 
fchaffenheit  in  feiner  Fümjlie ;    daher  rieth  er  ihm, 

.  fich  nichts  anfechten  zu  laflen  und  ihre  Ehre  utrd 
ihren  guten  Namen  zu  behaupten.  Was  den  Ali 
betrifft,  derzu  denen  gehört  hal>enfoll,  die  Aiefcha 
nicht  für  unfchuidi^ hielten^  fo  Hefs  er  fich  fo  aus; 

'  j^Mein  guter  Apostel!    Da  bist  nicht  der  einzige» 
„dem  Gott  folcbeTrübfale  zufchickt;  es  gibt  noch 
^viel  mehr  Weiber,  diederDeinigen  gleichen.   Fra- 
j^ge  nur  ihre  Kammerjungfer,  die  kann  dir  vieU^ 
„leicht  Auskunft  geben.  ^  '-**' 

Der  Apostel  liefs  Barira  —  fo  hjefs  die  Jung- 
f4er-—  rufen  und  fagte:  Barira^  haß  du  in  Aiefchas 
Aufführung  etwas  bmirkt,  das  dir  ^verdächtig  vorge^ 


44» 

kommen  ist  9  „Wai  mich  betrifil:,  «rtirtede^6  £• 
^y naiv 9  fo  fchwör*  ich  dir  bei  dem,  der  dich  in  cier 
j^Wshrheit  i^efandt  hat,  dafs  ich  an  ihr  nichts  ee- 
^merkt  habe.  Nur  miifs  ich  dir  fageo,..  dars  uch 
^einige  über  fie  aufhalten  und  fageo ,  fie  fei  noch 
»,ein  fo  junges,  zarte^  Fräulein,  und  doch'  habe 
^,{ie  fich  einmal  neben  den  Weizmteig  ihres  Mach« 
^bara  ibhlafen  gelegt  feiunvermerJtt  hinziigeriickt 
^and  habe  genafehV'^  *^ 

Der  Prophet  blieb  bei  dem  elften  Rathe  und 
befcbtofs  «die  Ehre  und  den  guten' Namen  fein^ 
Gattin  zn  behaupte».  £r  ftieg  fogleicb  auf  die 
Kanzel  der  MoTchee,  foderte  die  Seinigeyi  zum  Bek 
.ftand  gegen  die  Verlaumdungen  Abdoliahs»  dof 
Sohns  V09  Obba  und  Enkels  von  Solul,  auf,  und 
iagte;  ,»Verfammlong  der  glaubigen  Murdlm'anrier!^ 
»^Wer  von  euch  will  mir  mit  be^t^affne^er  Hand  wi- 
y^der  einen  Mann  beiftehn,  der  meiee  FamiUe  ent« 
.^^ehrt?  Ich  kann  euch  verGehern,  dafs  in  meinein 
i^Haufe  lauter  Leute  vou  Ehre  und  RechtrchaJBfes« 
^heit  find. " 

Da  erhob  ficfa  Saad,  der  Fiirft  der  Kinder  A«' 
jchal,  undfagte:  .Das  will  ich ^  Apostei  Gottes  f 
ichtßiU  J^  mit  bewaffneter  Hand  boftehn. wider  aOe 
imd  gißen  alle^  und  wären  ße  vom  Stamm  der  Ai/^fi-^ 
fiten;  ich  will  ihnen  die  HiUfe  brechen;  und  wären  ße 
,von  den  Chasredfchiten^  unfern  Briidern:  ich  willjße 
ni^bt  verfdionen.  Darüber  entftand  grofses  Murreit 
,  in  der  Verfammlung;  die  beiden  Parteien  erhoben 
Ach  gegen  eiaa«der  und  droheten  fich  Tod  uqd 
Verderben;    und  der  Prophet  hatte  nicht  wenig 

Muhe, 

'  ^)  Sie  hatte  diefim&tichen  Aiisdf ticke  der  Läftmr^ 
mmler  im  eigentlichen  Verfiande  genommen  und 
wachte  dieß  kleine  Gefchichte  daraus* 


44t 

iK&he,  den  Lärm  zb  ftiltM  und  die  Gem&tber  dorck 
igQte  Worte  zn  beränftigen. 

Einen  Monat  lang  hatten'' fchon  'die  S<chen  fo 
l^eftanden,   ohne  dafs  es  dem  Propheten  möglich 

fewefen  Nfüre,  fich  aus  diefem-yerdrüfslichen  und 
itzlichen  Handel  zo  ziehn.    £fees  Tages  aber,  da 
AbuBekker  und  Omm-RawmaiH  der  Vater  und  die 
Mutter  Aiefchas,  bei  diefer  ihrer  Tochter  waren^ 
um  fie  Zu  trösten ,  trat  der  Äpoefc^t.  plötzlich  ioe 
Haus,  gräfste  die  Gefellrchftf):  mit  ffetuhdlicher  ver- 
^nftgtcV  Mine,  und  fetzte  üch^h^i  4ibrcha  nieder» 
v;as  er  feit  dem  Anfange  diefer.  DngUicklicheo  Be« 
gebenheitnicht  gethan  hatte.  ^^ Als  er  darauf  die 
formel  des  GlaabensbekenntniiTesgefpfochen  hat- 
te, wandteer  fich  mit  diefeii  Worten, zu  ihr:  Eni' 
iich,  meine  liebe  Gattin,  ist  mir  vom  Himmet  das  %mA 
das,  nndfo  undYo,  verkkncUßt  worden.     (Hier  fagte 
er^  die  eignes  Worte  dei  Korans  (Sur.  a4c)  felbst 
her  und  fuhr  dann  fort : )    Daraus  fchließe  ick,   daß 
du  uafchuldig  bist,  und  daß^  wenn  du  auch  fchutdig 
foSreßp  Gvtt  dir  doch  vergehen  will,  a)    Hierauf  be« 
gab  er  fich  weg,       Aieichas  Thränen  hörten  nun 
auf  zu  fliefsen.      Sie  wandte  fich  zu  ihrem  Vater 
und  ihrer  Mutter.    „Wagdenkt  ihr,  fragte  fie^  von 
der  Gate  des  Apostels,    und  von  feiner  Liebe,  die 
er  mir  fo^eben  zu  erkennen  gegeben  hat.M  —  U^ir 
ivijfefrfelbst  nickt,  erwfederten  fie,    une  wir  ihm  xmu 
,  fem  herzlichen  Dank  daßr  bezeugen  foüen. 

\  Aiefcha  nahm  das  Wort  und   fprach  welter: 

•  „Ich  bin  nur  noch  ein  Kind  undbab'  in  meinen  ]un- 

„gen  Jahren  den  Korau  noch  nicht  viel  gelefen; 

,,allein  von  euch  weis  ich  gewift,  dafs  die  gaoae 

pGefchichte,  die  ihr  fo  eben  gehört  habt,  grofsen 

»i£iu« 

0j  Sur.a^.  ,     .  ♦ 


44* 

^,E!ndnick  anFeuer  Gem'dth  gemacht  W;'  und  ich 
,,f«h' es  euch  an,  dafs  ihr  herzlich  froh  dariiber 
„(e\A  ond  mich  von  aller  Schald  los  fprecht«  Als 
,,ich  each  fdilechtweg  Tagte;  ich  bin  unfohnidig, 
,yda  mofstet  ihr  mir  glauben  oder  mich  wenigaCens 
„nicht  fogleich  verdammen.  Fürwahr*  kein  ^all 
i,ist  dem  unfrigen  to  ahnlich,  als  der,  worimi  neb 
yjofeph  und  fein  Vater  Jakob  befanden »  da  diefer 
„zu  feinen  übrigen  Kindern  fagte:  Ick  will  geduldig 
^,harrm  und  GMUm-  Beiflandflehn  bii  dem,  was  ihr 
t^erzählt.  a}\  Ibk  hatte  alfo  von  Anfang  an,  das 
»»Kecht,  ins^l)le)$^e  KettV  zurückzukehren;  denn 
9,kqrz9  Gottttant^^voh  Stund*  an  meine  Unfchuld. 

^^Aberich  hätte  nie  gedacht,  daft  Gott  fo  gnädig 
„fein  würde,  für  mich  recht  eigentlieb,  diefer  Sa. 
„the  wegen,  eine  Offenbarung  vom  Himmel  her- 
y^abzulaflen ;  ich  bin  ein  zu  geringes,  armfeliges 
„Gefchöpf,   als  dafs  Gott  meinetwegen  einen  aus- 

;,,drue)Llichen  Befehl  aussprechen    möfste.      Indeis 

\,mufs  ich  geftehen,  ich  habe  immer  gehofft,  der 
»Apostel  werde  einmal  im  Traum  ein  Qefipht  ha- 
y.ben,  worinn  ihm  Gott  meine  Unfchuld  zu  erken« 

.„nengäbe.** 

Da  diefe  beri^hmte  Offenbarung  auPunfre  dunk-» 
le  und  zweideutige  Gefchichte  fo  viel  Licht  wirfk 
und  auch  an  lieh  viel  Merkwürdiges  enthält,  fo  ist 
'  es  n/öthtg,  iie  etwas  umitändlicher  anzufahren»  Qe 
fteht  der  Länge  nach,  im  vier  und  zwanzigften  Ka. 
pitel  des  Korans,  das  deswegen  die  Ueberfchrift 
das  Licht  fuhrt.  Bochari,  von  dem  wir  die  ganze 
Gefchichte  entlehnt  haben,  fährt,  der  Ueberliefe- 
rung  zafolge,  die  iich  von  Aiefcha  feibst  berfpbreibt» 
in  feiner  Erzählung  alfo  fort. 

Seit 

s)  Sur,  12.  v*i^ 


445 

Seit  dem  letzten  Aufruhr,  der  bei  Gelegenheit 
feiner  Predigt  in  der  Mofchee  entftanden  w«r,  be- 
kammerte  fich  der  Apostel  um  die  öffentlichen  An* 
gelejf^enheiten  fast  gar  nicht  mehr  und  kam  in  kei» 
ne  Verfammlang;  ei'  hielt  fich  in  feinem  Haufe  ein- 
gefchlofien«  und  felbst  von  feiner  Dienerfqhafk  fah 
man  keinen  ausgehn.  In  diefer  Zwifchenzelt  ge« 
fchah  es  9  dafs  die  himmüfche  Offenbarung  herab* 
üieg.  Der  Prophet  ward  anTangs  von  einer  Krif# 
oder  einem  ungewöhnlichen  Paroxismus  befallen» 
der  ihnTo  heftig  angriff»  dafs  ihm  derSchweisvom 
ganzen  Körper  rann,  wie  einem  Menfchen »  der 
ein  ftarkes  Fieber  hat ;  gleichwohl  war  es  ein  kal- 
ter Wintertag;  atiein  diefer  2^ufall  hatte  feinen  gu- 
ten Grund  in  dem  Gewicht  der  Offehb4irang»/die 
auf  ihn  hernieder  ftieg.  Als  der  Anfall  voriiber 
ivar,  wich  die  Traurigkeit  von  feinem  Herzen  und 
feine  Stim'ward  heiter. 

Di^Losfprechung  Aiefchas  findet  man  in  fech« 
Verfi kein- des  erwähnten  Kapitels  des  Kprans;  a) 
£e  ist-^ folgende:  ,,Die  falfche  Anklage,  die  ein 
,, Haufen  Empörer  unter  euch  erhoben  Hat,  wird, 
„kein  Uebel,  fondern  ein  Gut,  C^ine  Keilfame  Be- 
„lehrung)  für  euch  fein.  Doch  jene  foll  die  Stra* 
/,fe  des  Verbrechens  treffen ,  das  fie  begangen  ha- 
lben; und  der,  fr^^  Weicher  die  Läftrung  vergröfker- 
,,te,  noch  härter  geziichtigt  werden.  aIs  ihr  ihn 
„fo  unverfchämt  rprechen  hörtet:  haben  da  nicht  ' 
„viele  der  glaubigen  Männer  und  der  gläubigen 
„Frauen  gut  davon  gedacht  und  dreuft  gefagt: 
^^O/enbar!  das  ist  eine  falfche  Anklage!?  —  H^ben 
,  „äe  vier  Zeugen  aufgeftellt?  Nun,  weil  fie  denn, 
^.keine  fteiien  konnten,  fo  waren  fie  Lügner  Vor 

„Gott 

*^       ■       .  / 

a)  Kor.  Sur.  24*  v.  tr. 

b)  AbdoVak,  Obbas  Sohn,  Soluts  Enkel 


4»<  -       . 

9>GQtt  .  Jtlatt«  eoch  Gott*  nkht  feine  befondert 
y^Gti^de  g/efcbenfct  and  feine  Barmherzigkeit  iif  die* 
9>fer  und  der  andern  Welt:  fdr^Ahr  mit  fchwerer 
»»Strafe  wurdet  ihr  büfsen»  fdr  den  Leich^finn'»  die 
9,Laftrang  zu  glauben  und  auszubreiten,  da  ihr  mit 
„eurer  Zunge  fpracbt  und  itiit  euerm  IVIunde  red^ 
^»tety  was  ihr  nicht  wufstet»  da^  ihr  für  Kleinigkeit 
„hieltet«  was  vorXi'ott  eine  Sache  von  grofsemGe- 
>, wicht  war.  Und  wie?  Al^  ihr  bei  d€;m  Geriicht 
„fagtet:  ff^as  geht  das  uns  an? /was  brauckm  wir 
„dacM)»  zu  reden?'  hätte  tnan  euch  nicht  einwendeih 
„können:  Merkt  wohl  darauf!  feid  nichtfo  gleiche 
ffguitig!  Hier  ist  die  Hede  von  der  fehwarzeßen  aller 
j^Feridumdungen!  •*—  Gott  warnt  euch,  ia einen  ' 
„folchen  Fehler  nicht  wieder  zu  fallen,  wofern  ihr 
„Gläubige  fein  wollt.  Darum  erklärt  euch  Gott 
„feine  Zeichen  [ Vorfchriften  im  Koran;]  denn  er 
„i^t  ailwiflend  und  weife.  Die,  welche  den  Glau« ' 
„bigen  fo  gern  Verbrechen  aufbürden,  wefden  ei« 
5,ne  qualvolle  Strafe  leiden  in  diefer  und  in  der  an« 
;,d^rn  Welt.  Gott  weis  alles  >  auch  was  ihr  nicht 
„wiftfel"  '. 

Der  Apostel  fchritt  (i>  hierauf  zur  Beftrafung 
der  falfcben  Ankläger  und  Uefs  ihnen  achtzig  Peit« 
fchenbiebe  geben,  dem  Ausfpruch  zufolge»'  def  in 
demfelben  Kapitel  des  Korans  gethan  wird:  „Wer 
„ein  Weib  der  Unkeufchheit  zeihet  und  nicht  vier 
«»Zeugen  (teilt:  foil  achtzig  Streiche  empfahn/^ 
Abdolla^,  Obba-SolulsSohn,  ward  gleich  Wohl  über« 
gangen  und  nicht  gegeifselt,  weil  er  ein  mächti- 
ger Manu  war,  den  man  fcfaonen  mufste. 

Abu-Bekker  wollte  feine  Rache  gegen  den  ar« 
men  Mestah,  der  doch  feine  Züchtigung  ausgeftan« 

dea 

a)  DfCkann.  S.  15a.  jibulf.  S.  g;*  i&r Ai  24.  tr.[g« 


den  hatte,  Bödi  ^T^iter  treibet!.  <  Dieter  wat  mit 
ttm  nahe  verwandt  und  der  Sohn  feiner  Tante,  leb. 
te  aber  in  Armnth  und  Abu -Bekker  hatte  ihnl>ia^  > 
bj^r  mit  Almofen  unterftützt.  Er  fcbwor  alfo,  ihm 
nicht  das  Gerlngfte  wieder  zu  geben,  weil  er  feine 
liebe  Tochter  Aiefcha  verlästert  habe..  Mehrere 
andre  Reiche  woiltenf  feinem  Beifpiel  folgen  und 
es  mit  denen  eben  fo  machen,  über  die  fie Klage 
zu  fahren  hatten.  Da  liefs  Gott  folgende  Worte 
betreiben  Kapitels  vom  Himmel  heMb:  a) 

Ist  Jemand  unter  euch  im  Ueberflufs,    .  . 
geniefset  er  der  Gater  reiche  Fülle, 
der  fcbwöre  nicht,  dafs  er  den  Armen  tiichts 
mehr  geben  will,  nichts  mehr  den  An  verwand» . 

ten, 
und  wer,  für  Gottes  Weg,  fein  Land  verliefe.  *) 
I       ^ Er  habe  Mitleid!  handle  liebevoll 

mit  feinem  Nächsten!  Wanfchetihr  nichtauch^ 
dafs  Gott  euch  nachfichtsvoil  behandle?  «««*• 

Nun, 
Gott  ist  voll  Nachficht,  voll  Barmherzigkeit 

Zur  Zeit  des  nämlichen  Krieges  wider  die 
Mostalekiten'  flieg  auch  die  Stelle  des  Korans  vom 
Himmel,  worinndie  Reinigung  oder  die  Befreiong 
von  Schmutz,  welche  man  Talamon  nennt,  anbe- 
fohlen wird.  Diefes  Wort  bedeutet  eigentlich 
Aufhebung  eintT  ^%A\e  y  z.B.  einer  Hand  voll  Sand, 
um  iic6  Hände,  Geiicht  und  andere  Teile  des  Kör- 
p,ers  damit  zu  reiben,  in  der  Abücii* ,  bei  Ermang- 
lung de^  Waffers,  womit  die  gewöhnliche  Reihi- 
gung  oder  die  Wodha  (die  Abwäfchung)  gefchie- 

het^ 

♦J  DU  armen  Mokadfcheren,  den  Ausgewanderten 
ihis  Mekka. 


4^'  '    ^      ' 

het,  -iie  vom  Schtnut^  su  reinigen ;  w«nn  manent* 
Nieder  kein  Wafler  fanden  *  kano «  oder  w^na  es 
Scbwächlichen  und  Kranken  nachteilig  wäre. 

Zu  diefcfr  Verordnang  gab  Folgendes  Anlaft« 
AU  die  Armee  einstmals  durch  eine  trockne ,  d  \r» 
re  iief^end  gHij;  uad  die  Stunde  des  Gebäts  eintrat, 
vor  welcher  d«e  Reinigung  nothwendtg  gefcbehea 
mufs»  To  fchd^bfie  Gott  aus  gnadiger  Herablaflungt 
in  folgenden  y|ßcten. vor :  a)  „Seid  ihr  krank  oder 
A,iiLu(  Re'xCenjßlt^^t  ihr  zurück  vom  heimUchea 
„Gemaq^.;  f'bdef  liabt  ihr  «in  Weib  berührt:  fo 
„nehmt,  falls  ihr  kein  Wafler  findet,  vbnt  Boded 
,,rduen  Sand  und  reibt  euch  Hände  und,  Geficht 
.,,damit.  Gott  will  euch  feine  Gebote  nicht  er- 
„fchweren;  er  will  euch  reinigen  und  feine  Gnade 
y,an  euch  erfüllen»  auf  dafs  ihr  dankbar  feid.''  Ue-  . 
ber  diefen  Gegenftand  kann  man,  wenn  man  will* 
ftine  Neugier  noych  weiter  aus  einigen  Anmerkun- 
gen  befriedigen,-  die  wir  in  unfrer  lateinifchen 
Ausgabe  von  Mohammeds  Liben  dnrck  Abulfeäa,  S. 
{4,  gemacht  haben.  ' 

a)  Kor.^Sur. S.v. 7. 


Achtet 


44» 


Achtes  Kapitel 

JSaid  nimmt  die  Fürftki  0mm-  Forka  in  ihrem 
Schlöffe  gefangen  und^  läßt  fie  himrid^en.  Der 
Prophet  that  eih  ff^under. '  Znge  feiner  Feld- 
herren. 

1 

•*m  Monat  Ramadhan  diefes  Jahr^  des  fechsten 
der  Hedfchra,  kehrte  Zaad,  a)  Harethas  Sohn,  aus 
Syrien  zurück,  wohin  er,  des  Handels  wegen,  ei- 
ne Reife  gethan  hatte,  und -führte  viel  reiche  Wa.~ 
ren,  auf  Rechnung  der  Gefährten  des- Apostels, 
bei  fich.  Als  er  abey  durch  das  Gebiet  von  WadiU 
Kora  b)  kam,  ward  er  von  Räubern  aus  den  Kin« 
dern  Fazara  und  Beker,  angegriffen,  nebst  den  Sei« 
»igen  gemifshandelt  und  aller  feiner  Waren  beraubt 

Diefe  Räuberbande  "geborte  einer  gewiflen 
mächtigen  Frau  im  Lande,  Namens  Omm- Forka, 
aus  depDL  Stamm  der  Fazariten.  Sie  refidirte,  in  eit 
n^  festen  Schlöffe,  das  jxiit  Waffen  und  Krieges* 
geräth  aller  Art  reichlich  yerfehe'ri'*  war.  Unter 
andern  fah  man  an  einer  Wand  des  Zimmers»  das 
fie  bewohnte,  fünfzig  Degen  hangen,  für  ebenTo 
viele  Tttänner,  die  cntfchloflenften  ihrer  Untertha- 
nen,  die  ihr  zur  Garnifbn  dienten  und  Streifziigd 
in  die  umliegenden  Gegenden  thaten,  dieReifendett 
beraubten  und  die  Karawanen  plünderten.  Diefe 
Förftin  war  fo  gefürchtet,  dafs  man  von  einem 
mächtigen  Menfcben  im  Sprich  wort  zu  fagen- pfleg- 
te: er  fei  mächtiger»  als  Omm- Forka.    Sie  watr 

.         6at. 

'  e^)  I)fihannahi^  S.  i^.  '.     ? 

.  h)  Einer  Stadt,  7  Tagereifen  von  Medina* 


45^ 

Gattin  Malek«^  Sobiis  von  Qodhaifa  und  Enkel«  voa 
'Be4er,         '•/... 

Als  Zaid  nach  Medina  kam»  «rzahtteer  dem 
Apostel  das  Unglück ,  das  ihm  und  dein  Seinigen 
^ageftofsen  war.  Aufgebracht  aber  diefe  Gewalt« 
thätigkeit,  fchickte  ihn  der  Prophet  mit  einem  ftar« 
ken  Korps  Ungefaumt  wieder  ab.  Zald  marfchirte 
n^it  folcher  Eilfertigkeit,  dafs  er  bei  Tagesanbruch 
'das  SchiofapiötzHch  umringte,  worauf  er  eineu 
wiithenden  ^turm  unternahm,  es  mit  dem  D^gea 
in  der  Fauft  ^foberte  und  die  Soldaten  teils  tödte» 
te,  teils  gefangen  machte.  Unter  den  letztern  war 
auch  ihr  Chef,  Kais,  den  er  in  Ketten  legte ;  end« 
)ich  fiel  ihm  Omm*Forka  felbst  in  ^die  Handel,  die 
er  auf  eine  fehr  graufame  Art  vom  Leben  zum  To« 
de  brachte.  Er  liefs  fie  mit  den  Füfsen  an  j^wei 
Kameele  binden,  fo  dafs  ein  jedes  an  einem  Fu6e 
zog ;  dann  trieb  er  die  Thiere  nach  entgegenfte« 
bendeti  Seiten»,  bis  fie  den  Körper  mitten  von  ein« 
ander  riflen.  Ihre  Tochter  fiber,  die  nochi^anz 
.  jung  \^ar,  nahm  man  mit  fort,  fo  wie  alle  Beate 
.und  allen  Reichtbom  diefer  unglücklichen  Frau* 

Bei  feiner  Rückkunft  zu  Medina  ging  Zald  ge« 
rades  Weges  nach>dem  Haufe  des  Propheten,  klopf« 
te  an  die  Tburei  legte  feine  Kleider  ab  und  blieb  fo 
lange  entblofst  davor  ftehen,  bis  der  Prophet,  zu 
ihm  k^m.  Der  Apostel  umarmte  ihn  asartUcfa,  frag« 
te  ihn  nach  dem  Erfolg  feines  Unternehmens  und 
Zaid  erzählte«  dafs  ihm  Gott«  der  AUerhöcbst^ 
den  Sieg  verliehen  habe,  .  ' 

In  demfelben  Monat  ^amadhan  (i^  entftand 
e^ne  grofse  Teurung  der  Lebensmittel,  woran  die 
aufserordentliche  Darre  d^^r  Jahresseit  Schuld  war« 

Die. 
ß)  Dfchann.  Ä  ij}« 


,4P     • 

IXeft  fiffeDtiiclie  Kotk  jftimiiefte'deii  Apostel ;  'er 
lief  Gott  in  eioetn  Qebät  um  Regen  an ,  tind  redte 
mit  folgenden  Worten  zum  Volk:  ,>Alle,  die  ihr 
-,,«tt  Gott  glaubt,  and  dem  5terdendiet)St  eotfagt' 
„habt/  ftehet  morgen  gans  früh  aaf!**  Und  ib* 
gleich  ^als,tttan  aufftand,]  fiel  ein  ftarker  Regeti^ 
der  unanterbrocberh  fieben  Tage  und  fiebeh  Wick^ 
te  anhielt,  fo  dafs  tchpti  die  Stadt  Medint  durch 
diefe  Art  von  ^ndfloth  in  Noth  kam.  V 

Die  Munilmänner  gerietben  darüber  in  Angif, 
Aiciiten  den  Apoatel  auf  und  fcbrien :  O  Apostil 
Gottes  l  dii  Erde  irfäuft ,  diff  Häufer  fmken  und  fikt*  . 
;un  xufimmm^  aUt  "Straßen  find  iwwfckwemnit :  bitte 
Hoch  Gott^  daß  er  diefe  Plage  von  uns  wende.  D#r 
Apostel,' der  damals  gerade  in  der  Mofchee .^v'ar 
und  auf  die  Kanzel  ftieg,  brach  bei  diefen 'Reden  * 
ip  ein  fo  ftarkea  Qelachter  aus,  dafs'ihm  der  Mund 
und  dieFaitei|rUm  dem  Munde  bis  ans  Ohr  ge^aU 
Im  fchi^nen ;  er  bewunderte  dabei  die  Unbeftän- 
digkeit  der  Kinder  Adaihs  in  ihren  Sorgen;  hob 
Hände  und  Aug^n  2um  Himmel  auf,  und  that  die« 
fesGebät:  ,,0  Gott,  lafs  den  Kegen  nm  una  her, 
^nicht  met>r  afz/una  falleu*  lafs  ilm  fallen  auf  ge« 
„pflügtes  Land  und  auf  Brachfeld !  aöfden  Ast  und 
,^Stamm  des  Baums,  in  die  Fluren  der  Auen  und 
„die  tragbaren  ilügel;  aber  fchone,  der  Stadt  iiad 
„der  Dörfer}« 

Kaum  hatte  er  d!s  Gebit  geeridigt,  fo  brachen 
fich  die  Wolken  über  Medinai  trennten  ficb  und 
bildeten  einen  grofsen  Kreis,  der  einem  Krause 
oifer  dem  Kontour  eines  Schildes  glich,  und  wie' 
Aurorens  Licht,  von  allen  Selten  Strahlen  warf« 
Unterdefs  erg<5t2ten  fie  fich  mit  dem  Anblick  de« 
leru^  Regens  i  in  reicher  Fülle  ftrömte  er  dort 

hin« 


45»   ' 

hinab  tofdie  Mftttm  rings  um  die  Stadt}.  :wahrtfid 
auf  fie  felbst  nicht  ein  Tropfen  flek 

lo  dem  folgenden.  Monat  Schawal  erhielt  der 
Apostel  NacV*richt,  daCs  fich  die  Gat&niten  von 
neuem  regten  und  mit  a'^ndf  rn  arabifcfaen  Stämmen 
Verfammelt  hatten,  uqa  ihn  anzugreifen.  Er  erfuhr 
.auch  dutph  feine  Kundfchafter,  dafa  es  die  Jude» 
von  Khaibar  mit  ihn4$n  hielten ,  und  dafs  fie  ^inen 
gewiffeh  Ofair,  Razeais  Sohn ,' einen  ehrgeizigen, 
imternebmenden  Mann  aua  ihi-em  Volk,  zum  ober« 
ften  AnfiUirer  an  die  Stelle  ^es  Salam  erwiihlt  hat* 
teUf  der,  wie  wir  oberi^gehört  haben,  im  vorigen 
Jahre  von  den  Chasredfcbiten  war  ermordet  wor- 
den. Der  Apostel  befchlofs  daher,  fich  vorfallen 
Dingen  diefen  neuen,  gefährlichen  Feind  vom  HaU 
fe  zu  fchaffen.  Zu  diefem  Behuf  wählte  .er  dreifsig 
Manner,  lauter  kühne,  entfchloflene  Leute,  und 
iändte  fie  unter  Anfiibrung  Abdoliaha«  des  SobnaJ 
ypn  Ravaha,  nach  Kbaihar,  um  den  Ofair  in  einen 
iilntesibalt:  zu  locken  und  umzubiingen. 

Ihrem  Auftrage  zufolge  gingen  die  Muf  ülmao- 
sier  zii  ihm  undthatenihm  hübfcbe  Vorfchläge,  um 
felneoi  Ehrgeiz  zu  fchmeichelh.^  ,yDer  Apostel, 
^fagten.fie,  kennt  deine  Verdienste  und  deine  Tap- 
'^ierkeiit  und  hat  uns  abgefchickt,  dir  u^hter  der 
,,Hand  wiffen  zu  laflen,  dafs  er  dir  •*-•  wenn  du  ihn 
^,in  Medina  beluchen  willft  -—  einen  Beiftand  an 

y  ^Truppen  geben  wolU ,  der  hin  reicht  ^  dich  vpn 
^Khubar  Meister  zu  machen;  alsdann  foUft  dja  hier 
^fein  Statthalter  werden  und  Giiick  und  Ehre  ba» 
„ben."  Ofair  Tiefs  ficbhefchwatzen  und  verfprach, 
fie  zu  begleiten;  doch,  zu  gröberer  Vörfichtund 

.«ar  Sieherheit  für  feine  Perfon  nahm  er  dreifsig 
lyohlbewaffnett  Juden  mit»  nach  dej:  24ablder  Mh. 

fül- 


\   ,4Si 

fAlWiinieri  '<l!d  iho  einhidei} ;  und  fd  gifig|en  £• 
niit  «inander^ab.  '  '     .  •  ^  . 

Als  fie  an  dneri  Ort,  Namen»  Korka  kattien» 

firirchte  lieb  Abdollfib ,  Onai«  Sohn,  ')  *defi' Degen 

unterm  Rock,  unvermerkt  unter  den  Hapfet,  uci4 

verfetzte  ihm  einen  fo  gewi\ltigen  >jieb,    dafis  er 

todtToni  t'feffleHarÄte.      Zn  gleicher  ZeifgrifFen 

die  andern  MufSImänner,  nach  der  Verabredung^ 

feine  Ikd^ckung  mit  fo  vielem  Gefchfck  und  Mu« 

tlif  ati,  dafa  fie  fie  alle  in  Stiitken  hieben,  ohn« 

.von  den  Ihrigen  einen  einzigen  Mann  zu  verlieren; 

BieraHf  kehrten  fie  nach  Medina  zurück.     Als  fie 

4er'Brophet  kommen  fab ,   rief  er  ihnen  entg^ga»  i 

^Jchvraia  es  fchon,.   Gott  hat  uns  von  fthr  bÖflin 

,5Feiödail  befreiet.«  ^ 

Iti  eben  dem  iHonat  a)  myfa^e  Zatd,'Haretbi|a 
Sohn,  auf  Befehl  dea  Apostels,  eine  Streifar#i  U 
das  Land  Madian  machen.  Dis  ist  eine  beräbmt» 
Gegend  von  Syrien,  .Gaza  giegenäbfir^  ea  wird  da- 
von  auch  im  ßuche  Gottes  geQ)rochen.  b)  Hier 
wohnten  Dfcbodbam  Und  Sehoaib ,  (Jetbro,)  der 
Prophet,  der  an  feine  Landaleute«  die  Madüniten» 
gefandt  ward.  Der  Verfaflfer  des  Werks  An^imo)-— 
Tanzil  c}  ^^g^  Madian  ist  die  Stadt  des  SchVaib; 
fie  hatte  den  Namen  von  Madian ,  Ibrahims  Sohn» 
und  gehörte  nieht  zum  Gebiet  des  Pharao.  Aböl« 
,feda  fcfareibt,  if^  iieoflges  Tages  fei  Madian  eine 
zerilörte  Stadt ^  *am  Ufer  dea  Tothen  Meers,  fechs^ 

Tl. 
^)  S.  oben  S.  .  - 

a)  Dfchannahi^  ä  154.  ^ 

b)  JCoran,  Sure  7. 1;  36. 

0  Daskeifl:  das  Licht  des  vom  Himihel  geftie. 
genen  Buchs.    Es  ist  ei^  berühmter  KommitU^r 
,  dei  Korans;  der  f^erfaßer  keist  Baidhairi.      . 
d)  GAgr.  Jrab.p.  47, 


4H 

TUgereifeo  von  Tabulu'  Man  fieht  da^tiQcfc  A^ 
Brunni^nt  ^o  Mofe«  die  Heerden  des  Scboaib 
(Jetfaro)  tränkte.  An  diefem  Ort  ist  d^s  rothe 
^feer  ungefähr  loöooo  Schritt  breit;  Auf 'der  an» 
dern  Seite»  an  dem  westlichen  UCer  liegt  Mofa»* 


AU  i^aid  hier  angekommen  wir«  fiberfiel  er 
finen  Haufen  der  Einwphner  von  Naba«  einem 
Mmrktfl ecken  an  der  Seeküste.  Er  führte  eine  gro« 
fte  Anzahl  Gefangner  nach  Medina ».  wo  man  fie 
verkaofte«  (o,  dafa  dabei  die  Mütter  von  ihren 
lUndern  getrennt  wUrden«^  Der  Apoatel»  der  ge- 
rade yoi:abetrgiQg  •  horte  daa  Jammerj^efcbrei  £e« 
ier  armen»  verladenen  Mütter  und  daa  Wimmern 
ibrer  Kinder»  und  fragte  nach  der  Urfacbe.  Ale 
erfie  erfuhr,  fo  befahl  er,  „die  Kinder  jedesmal 
«lit  ihren  Muttern  suiammen  und.  ungetrennt  zu 
verkaoCen,^' 


E^de  dei  erfttn  9^ndei» 


'Leben' 

Mo  ha  m  meds; 


des 


Proj»hctcn. 


Nach  dem  Franzofircheti  des  J.   Gtgnler^ 
mit  einigen  Anmerkungen* 

rön  C  F.  R»  V^tterleim 


Zweiter  Band« 


Köthek^    bei  LA.  Aue.    1804. 


iriMMMto 


Inhaltdes  xwetten  Bandet. 


FQnft.es  Buch, 

'l*  Kapittl.    Traum  des  Apostels  un4  WallfWirt    ' ' 
nach  Hodaibia,     .  S.  )» 

%.  Kap.    Freiwillige  EinweibaBg  des-  Brophe. 
:      ten.  S.rt. 

3.  Kap*    Von  dem  Frieden  swifcfieq  Moham* 

med  und  den  Koreifchiten.  S.  f^ 

4«  Kap.  Mohamthed  rafft  lieh  eiti  Siegel  ftechett. 
Warum  er  das  that.  Er  fchickt  Gefandte 
•an  verfcbieden^  F'drften.  Was  er  for  Ant« 
Worten  erhielt.      '  *  '  S.  a<^I 

5«  Ki^p.    Der  Prophet  wird  bez9(|bert  S«  42. 

6.  Kay,    Der  Krieg  von  Kbaibar. '  Der  Apostel 
.    .    wild  vergiftet  S»45. 

7«  Kap.    leilung  der  den.  Jaden  abg.f  nomme- 

hen  BeDTe,  S.61. 

)C  8.  W- 


'/ 


n     ^  I  n  h  Ä  1  ti 

••  Kap.    MohüBOaed  heirathet  Omm-Habiba. 

Verfchiedene -Feldzüge  feiner  Generale»     S.(;* 

^  Kap.    Mohammed  bekommt  Gerchenke.  Er 
begeht   das  Verbrechen  der  ifornikazion 
^     und  wird  «bfolvirt.  S.  73. 

jo.  Kap,    Die  WaUfahrt  Kadha.  S.76. 

XI.  Kap.    Merkwürdige  Bekehmnfr  dreier  Ko-  * 
reifcbiten,  die  nach  Medina  kommen  und 
den  Islam  annehmen.      teidzü|^e  einiger 
Centrale  dea  Propheten«  S*  89* 

Jl.  K(^    Di«  Schlacht  b«i  Mata«  S*9r» 

Sechstes  Buch. 

3»  Kap.     Friedensbruch  und  Einnalime  von 
Mekka,  S.to;» 

a»  S^P'     Der  Apostel  wirft  die  Idole  derKaabt    ' 
zu  Boden.       £r  vergibt  die  .vornehmsten 
^efehlshaberfteUen  in  Mek'ka,      Seine  Ein. 
weihung.  S.  li}. 

}«  Kap.    Die  Geachteten ;  Namen»  Anzahl  und 

SchickraL  S.  IH* 


/ 


4.  Kap.    Urfpr ung  des  Götzendienstes  der  A- 
raber.    Der  Krieg  der  Idole.    .  S.  147. 

f.  Kap,    Der  Krieg  von  Honain»  S.  1^4. 

£.  Kap.     Mohammed  belagert  ALTajeC  S.  169. 

7.  Kap.    Teilung  der  Beute«  S.  1S2. 

8*  Kiy, 


Inhalt  m 

ter  Er  kehrt  nach"  Medina  zamck.  Ge- 
burt feines  Sohns  Ibrahim«  S.  i87« 

9.  iTi?/»     Der  Apostel  flsndet  Leute  atts,    AlU 

moren  zu  ftmmeln«  Expedizloti  einiger 
Generale.  S.  19}« 

10.  TT/?/?     Zerftorung  des  Idols  AI. Fatas;   die 

Bekehrung  Adis,  des  Sohns  von  Hatem* 
Per  Prophet  erhält  verfchiedene  Gefand- 
fcbaften«  S.  19g. 

11.  KajR.    Der  Krieg  von  Tabak«  S.  20C. 

12.  Kap.     Der  Apostel  zerfrort  den  Tempel 
der  Ganamiten.  •  S^dO^S. 

H.  Kap.    DieTakeflten  nehmen  den  Islatn  an; 
Erklärung  des  Propheten  über  deof  Gotzeii-     ' 

dienst  etp.  S.  2^8* 

■•  '  '  \    \ 

14   Kap.    Tod  eh)?ger  nahmhaften  Perfonen, 
G^fchichte  des  Nadfch&iTvoder  Königes  von     ^ 
Abeflinien^   '  -    •.    .      ,  .  S.2}6. 

•    jj.  Kap     Der  Prophet  empfangt  Qefkndfbhat 

ten.     Er  fcndet  feirte  Statthalter  nach  vefw    .<> 
■fchiedenen  Gegenden.     Tod  feines  Sohits 
Ibrahims.      Bekehrung  des  Far>ya«     Feld- 
sfugAlis.     .1  ^S.24». 

x6.  Kap.   per  Px<ophet  tbu^dle  Wallfahrt  nach 

Mekka,  S.afi. 

'  Xt*  Kap.    M^hanmed  verbeflert  den  Kalender 

der 


IV  I  Ä  h  t  I  t.         . 

.4er  Araberi  und  CthnSt  yerfchiedtne  Mifs« 
brauche  ^b«  S.  163 

Igw  Kjf,    Er  empfangt  GeHetnäte.  Letzter  Feld' 
'   \  Slug.   den  er  anordnet      Er  wird  krank. 
-.Umftünde  bei  feiner  Krankheit  S.  t66. 

19.  'Kap.    ]Uobammed9  Tod.  S.  384. 

99.  Kilgi7*    Von  deip  Begräbnis  Mohainineda. '  S.  294. 

Siebentes  Buch. 

.1«  Kap.    Von  der  körperlichen  Befchaffenheit 

des  Apostels*  4  S.jor. 

s«  Ka/y.    Von  den  Natorgaben  des  Propheten ; 

von  feinem  V^rftande  und  feinen  Sitten.    S.3I2« 

3.  Kjp,    Kinder  des  Pf  opheten«  S.319* 

4.  Kflf.     Weiber  des  Propheten,  S.330. 

f.  Kap.  Von  den  Gefährten  des  Propheten 
überhaupt  ^und  von  ihren  v^rfchiedenen 
KUffen.  S.319. 

'  i.  Kap.  Von  den  Bafenfreiindeii  des  Prophe-  ^ 
ten ;  von  feinen  Vertrauten ;  Von  den  Die- 
nern  und  Auf &|)ern  feines  Hatifes;  von 
ieinen  Sklaven ;  von  feinen  Freigelaflene»; 
von  feinen  Eoiirn  oder  Statthaltern  der  Pro» 
vinzen;  von  TeiAen  Sekretaren  und  Schrei, 
bern;  von  feinen  Richtern;  von  feinen 
Thurftehern ;  von  feinen  öffendickeii  Aus« 
rnferti  and  von  ftiiten  Poeten»  ^    $.}}}• 

7.  Kap.  ^ 


I  n  h  t  1  te  V 

7.  Kap*  Von  den  Pferden  des  Propheten ;  vött 
feinen  Maulefeln,  Kameeien  und  iibrigen 
Tbieren,  ^.34%, 

9.  Kap.  Von  feinen  Def^n»  feinen  Lanzetk» 
feinen  Köchern,  feinen  Harnifcben,  feinen 
Scbiiden»  feinen  Helmen«  feinen  Piken  und 
Stöcken^  Von  feinen  Fahnen «  feinen  Klei* 
dern  und  Voto  feiner  Toilette:  S.  ^d. 

9.  Kj^  Voti  def  Zahl  feiner  Kriegt  and  keld- 
zage«  &*  }^« 

lo«  Kap*    Von  den  Vorrechten  and  befonc^ern 
Eigenfchaften  des  Propheten»  in  Anfehung 
^    feiner  Perfon  in  diefer  Weit»  nach  den  Glay  r 
benslehren  der  Mofülmänner.  ^«.Sn« 

11.  Kap.    Die  Vorrechte  tin^  £igehthiinvlich^ 

ketten  des  Propheten  in  Hinlicht  auf  (ein 
Gerecs>  in  diefer  Welt  S.3^«. 

12.  Kap.    Von  ^en  Vorrechten  nn^  Eigenth&m. 

lichkeiten  des  Propheten  in  Hinücht  auf 
fein  Volk,  in  diefer  Welt  S.  3(1^ 

1).  Kap.    Voh  ^en  Vorr^clitäli  tin^  tigenthüm. 
t        lichkeiten  dea  Propheten ,  in  Hinficht  auf 
feine  Petfotti  iü  dem  andern  Leben.         S.  1664 

14.  Kap.  Voh  dl^rt  Vof i'echteh  nti^  Eigetitbum. 
lichkeiten  de^  Propheten  in  Hinücht  auf 
fein  Volk^  in  der  andern  Welt.  S.  363« 

If.  Kap.  Voq  den  Vorrechten  und  Eigenthäm« 
lichkeiten  des  Propheten  in  Hinficht  auf  die 
nicht  gebotenen  Pflichten  feiner  Landsleu« 


VI  Inhalt* 

te,  wektie  fie  aüseuiiben  h^ben»  wenn  fie 
zu  einer  mehr»  aU  gewöhnlich  hohen  Stu- 
fe des  Ranges  und  der  Vollkominenheit 
gelangen  wollen.  S.  37^« 

.jff.  K^^  Von  den  Vorrechten  des  Propheten 
in  Hinficht  auf  die  Dinge>  die  ihm  verboten 
waren.  •  S  37^^ 

tj.  Kap»  Von  den  Vorrechten  Und  Eigenthom- 
lichkeiten  des  Propheten  tn  Beziehung  auf 
das,  was  ihm  erlaubt  war,  S*  373» 

18.  Köp.  Von  den  Vorrechten  und  Eigenthüm« 
lichkeiten  des  Propheten  in  Hinficht  auf 
feine  vortrefflichen  Eigenfchaften  und  Tu** 
genden*  S*  nS* 

19.  Kap.  ^  Von  •dem  Befuch  oder  der  Wallfahrt 

nach  dem  Grabe  des  Propheten,  nebst  den 
Gebräuchen,  die  dabei  zu  beobachten  find.  S^jgo« 

20.  Kap.    Von  detai  Adel  und  der  Vortreftlicb- 

keit  der  Stadt  Medina,  S.393« 

f 

Sl.  Kap.  Wifienfchaft  des  Propheten  in  der 
Arzneikunde,  S»  396» 


Leben  Mohammeds. 

Fünftes  Buch« 


X 


/ 


y  « 


Leben  Mohammeds. 

Fünftes  fiiiclu 

Erftes   Kapitel 

Tiraum  des  jiposUts  und  Wallfahrt  nach  Ha. 
daibia. 

*m  Monat  Dhql-Kaada^esfeclisteii  Jahrs  der Htfdp 
fchra  hatte  der  Apostel  eftien  Traain,  aj  in  wel« 
ehern  ihn  bedankte ,  dafs  er  mit  feinen  Gefährten 
in  den  Tetnpeiza  Mekka  ginge;  dafs  erden  Schiat 
fei  zur  Kaaba  oder  zum  viereckigen  Haafe,  in  fein« 
Hand  nelime;  dafs  er  alsdann  mit  den  ^^l^'S^n  den 
fiebenmaligen  Umgang  am  die  Kaaba  halte  und  ia 
Andacht  auch  die  übrigen  heiligen  Oerter  befuche; 
dafs  fich  der  eine  denlCopf  fchete,  der  andere  den 
Bart  abfchneide,  kurz,  daGf  fie  alle  Zeremonien  de« 
Pilgerfestea  verrichteten.  Als  er  am  Morgen  eiv 
wachte  y  erzählte  er  feinen  Gefährten  den  Traum^ 
worüber  fie  aufserordentlich  vergnügt  wurden) 
denn  fi^  glaubten  fchon,  diefer  Traum  prophezeie 
ihnep,  dafs  fie  bald  Meister  von  Mekka  fein  wür- 
den. Von  diefemTrauW'wird  auth  im  Koran»  al«  ^ 
von  einem  Geficht  gefprochen,  womit  eine  iidfer^ 
;■     A  a  *  •  ,     '      •   Vefi 

0)  Dfchannabi^S.  i^s* 


4 ^ :-. 

Verheiföiwig  verbunden  gewefen  fei,   eine  Verhci. 
Äang,  die  in  Erfüllung  ging:  * 

«  «* 

Und  Gott  hat  das  Geficht  fchon  wahr  gemacht, 
das  (ein  Apostel  fall.     Gewifs,   wofera 
esAUah  yobigeffilltv  Vefucht  ihfrbald, 
in  rile/^chÄfreit  und  ohne  Furcht, 
da's  Haupt  gefchoren  und  den  Bart  geftutzt, 
in  Mekka:  dort  da«  beilegt»  Tempelhaus» 

Allein  diefesmal  betrogen  fich  Mohammed  und 
die  Seinigen  in  d^r  Auslegung^  des  Traums:  fie 
fiberfprangen  die-^eit  d^r ' VerHeifsung ,  und  erft 
'  zwei  Jahre  fpäter,.d.  i.  im  achten.Jahre  der  Hed- 
'fchra,  da  Mekka  ^ingteno^mmen  ward;  giiig  fie  in 
Errdllung«  Gott  felbst  erinnert  fie'  in  der  angeführ- 
ten Stelle  an  ihr  Mifsverftändnis :  „er  hab*  ein  Ding 
«»gewußt,  das  fie  alcfat  .^ufTten*;  er  habe  vorher  . 
^^ertt  hoch  einen  »ndern«Si(;;;g  befeueren  wollen;" 
•»-  das  heist,  bemerken  die  Ausleger,  die  Einnah* 
jne  von  Khaibar,.  und  ein  Jahr  darauf  (bllte  das  Ge- 
weht in  Erfdllupg  gehen/^  Allein  Mohammed  und 
die,  guten.Mufuimau^er,  die  vorBegierde* branten, 
jeinoiail  wieifer  den  Tempel  von  Mekka  zu  befu- 
icbeiii  wa^fie  feit  mehrefu  Jahren  nicht  hatten  thun 
)[önnen  •—  fie  fetzten  fich  leicht  in  den  Kppf$  dafs 
£e  nun  gleich  gehn  und  ihre  Andacht  befriedigen 
svürden. 

.  Mohammed  machte  alfogro&e  Vorbereitungen 
fXk  diefer  berufenen  Expedizibn,^  welcher  die  Ge. 
ichicbtfchreiber  den  Namen  des  Krieges  oder  viel« 
•inebr  der  Wallfahrt  von  Üodaibia  geben,  welches 
^n  Blecken. ist^. den  dl^fe  Gelegenheit  bepubnlt  ge. 
lai^cht  ha(.  ,  Denn  er  war  das  Ziel  diefer  Unterheh- 
muQg,  6\e  einen  fo  grofsen  Anfang  ünci  einen  fd 
kleinen  Ausgang  hatte^  -r?  Wie  wir  gleich  hören 
werden» 

.  .Aus 


Ans  £if«r  for  die  .]^«HKt<m  W  !d  der  Al^cht» 
der  Welt  allen  Verdacht  zu  nehmen»  daf^^  er  .Mekr 
km  bekriegen  wolle,  liefs  er  allenthalben  mit  grofser 
FeierKchlnritden  Marfch  zum  Befach  des  Tempels 
und  des  heiligen  Hanfes  ausrufen,  a)  Mit  vieleni 
Pomp. und  grofsen  Anftalten  lief^  er  das  Schlacht- 
vieh fchmücken»  das  zu  dem  grofsen  Opfer  be- 
ftimmt  war;  es  beftand aos  fiebzig  Kameelen»  weU 
che  von  fiebenhundert  Merifchen  gefuhrt  wurden^ 
aof  jedes  Kameel  zehen  Mann  gerechnet.  Und  weil , 
der  Prophet  vorausfah»  dafs  die  Koreifcbiten  aus 
feinem  Unternehmen  Verdacht  fchöpfen  und  ficb 
feinem  Einzüge  iq  die  Stadt  wid^rfetzen  würden, 
fo  nahm  er  feine  besten  Truppen,  fpwohl  Mohad- 
ifcfaaret^als  Ani^uren,  gegen  1400  Mann  mit»  aufirer 
einer  unglaublichen  Menge  Beduinen  oder  noma. 
difcher  Arabers^ die 9  def  Feierlichkeit  halber^  voa 
ftllen  Seiten  heibeiftrömtqn« 

I>er  Apostel  trat  feine  Wallfahrt  im  Monat 
phnUKaada  an »  aach4^m  er  den  Gaila  zu  feinem 
Statthalter  in  Medina  gelaffen  hatte.  Von  den 
Müttern  der  Glaubigen,  dasheist,  von  feinen  Wei* 
berafaatjte  QqfiQi-Salama  die  Ehre»  ihnzubegleiten. 

Sobald  das  Gerücht  feines  Marfches  nach  Mek^ 
kakam»  hielten  die  Koreifcbiten  Rath  undbefchlöf- 
kn  einmüthig,  ihm  den  Eingang  zum  Tempel  zn 
verwehren.  In  diefer  Ablicht  brachten  fie  Soldaten 
auf  die.  Beine.,  lieisen  Hülfstruppepi  vornämiich 
von  den  Ahabiichiten  kommen,  und  als,  üe  ein 
tücfitiges  Korps  beifaramen  hat^^n,  n)ar()chjj^tenüe. 
in  Schlachtordnung  aus  und  lagerten  fich  bei  Bol* 
dah.  Von  djsr  fchickten  fie  den,  tapfern  l^h^led  und 
den  Akrema  mit  200  leichten  JElekern  al^,  um  das 
..     .      *  *  offne 

*'  "•'  * 

a)  AbuUFeda,  S.  84.    Dfckanjf,p.  I5j5^ 


offne  Land  zn  darcliftrelfefi'und  von  denBewegttn* 
gen  der  Feinde  Nachricht  einzuziehen» 

Indefs  fetzte  der  Apostel  feinen  Marßrh  fort 
Als  er  zu  Osfan  anlangte,  kam  Bafchir»  eineriiei« 
Her  Knndfchafter»  und  fagte  ihm,  dafsfich  die  Ko. 
reifchiten  mit  ihren  arabifchen  Hülfstruppen,  bereits 
der  Heerftrafse»  die  nach  Mekka  führte,  bemäch- 
tigt hätten  und  willens  wären,  ihtn  den  Weg  abzu- 
fchneiden  und  auf  dem  Manfbhe  zu  äberfallen*  Bei 
diefer  Nachricht  verlieft  der  Prophet:  die  Strafse, 
auf  welchier  ihm  die  Koreifchiten  entgegen  riickten 
und  zog  fich  in  die  Befgthäler  durch  enge,  fteinige 
Päfle  hinein,  \ifodie  Mufulmännervielaiiszuftehea 
hatten  und  fich  nach  dem  geraden  Wege  In  der 
Ebne  zuriickfehnten.  Allein  der  Prophet  fuchte 
ihnen  Muth  einzufprechen :  ,^Kommt,  rief  er,  wir  , 
wollen  miteinander  bäten!  fprecht:  Laß  uns  AU 
Iah  um  Gnade  anflehn  und  uns  zu  ihm  bekehren.^ 
Dann  fprach  ier,  weiter:  »,BeiGott!  Eihst  befanden 
£ch  die  Kinder  Israel  in  eben  diefer  Lage;  aberfie 
bäteten  fo  nicht " 

Die  Koreifchiten  ihrer  Seit«,  da  fie  vergebli- 
cher Weife  einen  langen  Marfch  gemacht  und  ihre 
Soldaten  ermüdet  hatten ,  kehrten  um  und  gingen 
denfeiben  Weg  zurück,  um  die  Miifnlmänner  zu 
empfangen,  wenn  fie  von  den  Anhöhen  h'erabftei- 
g^n  würden.  Aber  der  Apostel  täufchte  fie  zum 
zweitenmale;  er  wandte  fich  rechts  und  fchlngdte 
Strafse  von  Thantatol-Märar  ein,  um  Hodaibia^  in 
der  Ebne  Vefu  Mekka,  zu  erreichen. 

Wie  er  nun  durch  Thanfatol-Marar  ging,  n^ 
fiel  feine  Kameelftote  aufdie  Knie  zur  Erde.    „Da* 

Tbier 

a)  Dfchmn.  13*. 


Thier  i8tA2Hg,**  ftgttn  ^:B0Kleiecr  deiApoitelvi 
„Keineiweges !  •*  verfetzte  er;  ,)daf  ist  gut  ftin^ 
Art  nicht;  fondern  derfetbe  Gott,  der  vormals  dea 
Elepbanten  hinderte,  ift  Mekka  einzagehn,  der  hält 
jezt  auch  mein  Kameel  davon  ab.  Was  mich  be* 
trifft,  fo  fchw6re  ich  bei  dem,  der  meine  Seele  itl 
feiner  Hand  hat»  dafs  mich  die  Koreifcfaiten  durch 
ihre  fchlecbte  Behandlung  nie  za  der  Vermeflen« 
heit  verleiten  foUen,  feine  heiligen  Oerter  durch 
Gewalt  zu  verletzen,  wie  lie  durch  ihre  Verbre* 
eben  und  ihren  Götzendienst  taj^taglich  thüft.  Ich 
räume  fie  ihnen  vor  der  Hand  ein,  bis  es  Gott  ge- 
fällt, etwas  anderes  darüber  zu  verfügen/*  'Nach 
tiefer  Erklärung  der  vollkommsten  Ergebung  in 
*ijstk  Willen  Gottes  gab  er  feiner  Kameeiftute  ein 
Paar  derbe  Hiebe:  —  leicht  fpning  fie  auf  die  Fufse 
und  trog,  wie  im  Fluge,  den  Apostel  in  das  Gebiet 
Hodaibia« 

Abul-Feda,  infiHnerErdbefchreibung,  gibt  von 
dietem  beriihmten  Flecken  folgende  Nachricht. 
,)Hodaibia  ist  ein  Ort,  der  zum  Teil  auf  dem  heilu 

fen,  zUm  Teil  auf  dem  weltlichen  Gebiet  vonMek* 
a  liegt;  hier  war  es,  wo  die  Götzendiener  den 
Apostel  Gottes  aufhielten,  als  er  das' Haus  der 
Kiaba  befuchen  wollte:  es  ist  das  äufserfte  Ziel 
ütid  gleicbfam  der  Grenzpunkt  des  heiligen  Gebiets» 
etwas  über  eme  Tagereife  vom  Tempel/'  AI-Makin 
fetzt  ihn  auf  die  Strafse  von  Dfchodda  nach  der 
See  zu;  er  bat  feinen  Namen  von  einem  Baume^ 
Hodba  genannt,  bekoinmert,  unter  welchem,  wi^ 
"^ir  weiter  unten  fehen  werden»  die  Einweihung 
des  Propheten  gefcheben  ist, 

An  diefem  Orte  fchlug. der  Apostel  fein  Lager 
auf;  a)  aber  nicht  lange,  fo  fehlte  es  der  Armee 

ä)  Jlnü-Fid,  p.  %%.    Dfchann.  15$. 


IUI  Wafler;  der'Biruntieii  wir  (bbnell  aosgefcbSpft 
und  alle  Zisternen  leer.  Da  kamen  die  Murülmän» 
Her  und  klagten  dem  Propheten:  »»Wir^erfchinach- 
.ten  aus  Waflermangell'^  Sogleich  zog  der  Prophet 
einen  Pfeil  aus  feinem  Köcher,  legte  ihn  einö-m  ge- 
wiflen  Nadfcha,  dem  Auffeher  der  Heerden«  )n  die 
üajpd»  und  befahl:  ihn  in  den  Grund  einer  Zisterne 
zu  Hecken.  Kaum  war  diefes  gefchehen  fo  ent* 
quoll  ihr' das  Wafier  in  foicher  Fülle,  dafs  man  nur 
em  Rande  niederzuknien  hatte,  um  gemächlich  za 
fchöp|;n.  Diefes  Wunder  gehört  unter  die  erwie- 
fenstenund  beglaubtesten  Wunder»  die  der  Prophet 
gethan  hat. 

Unterdefs  fatidteiy  die  Koreifchiten  den  Bodail^ 
Warakas  Sohn,  ab,  um  ihn  um  die  Urfach  feiner 
Ankunft  zu  befragen.  Der  Apostel  gab  zur  Aqt* 
wort,  „er  komme  auf  Antrieb  der  Religion :  er  ' 
wolle  das  heilige  Haus  befuchen  und  die.P£Lichtei| 
frommer  Gottesverehrung  erfüllen  ;  er  habe  nicht 
^ie  mindeste  Abficht,  jemand  KU  bekriegen.^*  Mit 
^iefer  Antwort  kehrte  Bodail  zupri^qk ;  ^ber  dieKo« 
reifchiten  fandten  noch  den  A^rwa«  einen  Thaki- 
fitenfiirften  ab,  welchem  der  Apostel  diefelbe  Ant« 
wprt  gab,  die  er  dem  Bodail;gegeben  hatte.  Arwe 
fagte:  ,,Die  Koreifchiten'baben  .die  Leopardenhäu- 
te angezogen,  und  bei  Gott  gefchyt^oren,  dafs  fie 
-^ich  mir  gutem  Willen  nie  wollen  einziehen  lafien/^ 
f^  Nachher  fing  Arwa  an,  ganz  vertraulich  mit  dem 
Apostel  zu  plaudern ;  er  liebkofte  ihn  und  fuhr  ihm 
^it  feiner  Hand  unter  dem  Barte  durch.  Allein 
Alogaira/  der  neben  dem  Aposttd  ftand  Und  es  be« 
merkte«  fchlug.  ihm  die  H^nd  mit  Ungeftiim  zo*. . 
rück.  „Die  Hand  Weg^**  tiefer;  ,,vom.Ang€^ht 
des  Apostel  Gottes,  weg,  ehe  fie  dir,  Verwegner, 
erfturrt!"  i,Nun,  nun,  erwiederte  ihm  Arwa,  ich 
thue  dir  ja  nichts  zu  Leide,  weder  mjjk  V^ orten 
ipQcb  mit  Werken  P'  Der  Apostel  lächelte  dazu. 


c9 

Hierftvftrat  Arwa  ▼ojQLjVpostel  etwa$  :|«ruck 
und  betrachtete»  wie  üch  ^die  Gefährten  gegen  deil 
Propheten  betrugen.  H>er  find  einige  Bei'lpielev 
Weniv^er  ßch  mit  der  heiligen  Abwafchung  gerei. 
»igt  hatte,  fo^iiefenfie  eilends  herbei,  um  ipitfröm.. 
mer  Ehrfurcht  das  WafchwaiTer  zu  nehmen;  £pt^ 
er  aus,  fo  warfen  fie  fich  hurtig  zu  Boden,  um  dei^ 
Speichel  zu  bammeln ;  und  fahn  fie  ein  Paar  Haar 
Ton  feinem  Haupte  fallen,  .fo  lafen  fie  fid  emfig  aut. 

Da  nun.  Arwa  zu  den  Koreifcbiten  zur&ckge^ 
kommen  war,  liefs  er  fich  alfo  vernehmen:  »,M6i. 
xie  Herren  Koreifcbiten!  ich  habe  die  Ehre  gehabt, 
die  Könige  von  Perfien,  die  Kaifer  von  Romun4 
die  Negus  von  Abyflinien  in  der  Nähe  zu  fehen, 
alle  in  der  Pracht  und  Herrlichkeit  ihres  Reichs. 
Aber,  bei  Gott!  niemals  hab'  ich  einen  König  mit- 
ten unter,  feinen  Unterthanen  fo  verehrt  ^gefefbeot' 
als  Mohammed  unter  feinen  Gefährten  ist.  Ueber- 
dis,  ich  fah^  da  ein  Volk ,  das  ihn ,  in  keiner  Be« 
deutung  des  Worts,  jemals  verl aßen  oder  verrathen 
Mrifd«    Bedenkt  alfo  wolil,  was  ihr  zu  thunbabt!  ^ 

Endlich  a)  kam  ein  dritter  Abgefandter ,  .eia 
Mann  von  hoch  gröfserm  Anfeben^  als  die  beidi^a 
^rfieni  das  war  Dfcholais ,  der  Fijrft  der  Ahabir 
fchen  HiUfstruppen.  Diefer  blieb  auf  einer  Anhöbe 
fiehen,  wo  er  den  Propheten  und  feine  Gefährten 
mit  grofser  Aufmerk famk ei t  betrachtete.  Der  Apos^^ 
tel  ward  ihn  gewahr  und  fagte  zu  feinen  Leuten: 
'^^Das  ist  doch  noch  ein  Mann,  der  bei  dem  Anblick 
des  heiligen  Schlacht- und  Opferviehs  fromme  Ehr.* 
furcht  fiiblt.  Treibt  die  Heerden  nach  ihm  hip^  daffi 
er  fie  in  der  Nähe  fehen  kön/ie/*  . 

ß)  Dfchann.  157. 


lo 

Dtefen  Befehlen  gemSfs  Iiefiie&  die  Aafleher 
ihre  Heerden  htntreibeo  und  boten  ihm, von  der 
Milch  an ;  Al-Dfcholai»  nahm  fie  und  trank«  t^i^''* 
auf  fah  er  unten  im  Thale  die  heilige  .Gabe^  das  will 
fagen :  die  zum  Opferfest  beftimmten  Kameeie  vor- 
beifuhren, alte  mit  fchmucken  Bindern  geziert»  unS 
die  langen  Halle  und  flatternden  Mähnen  mit  Blu- 
men und  Blumenkränzen  behängen. 

Da  Xl-Dfchdlais  das  alles  gefehen  und  bewuo« 
eiert 9)atte,  kehrte  er  zünden  Koreifchiten  znriick 
und  gab  ihnen  einen  getreuen  Bericht  davon.  Nie» 
tnals  hatte  die  Gegenwart  des  Aoostels  auf  jemand 
einen  fo  tiefen  Eindruck  der  Hocnachtung  und  Ehr* 
Ibrcht  gemacht,  als.auf  Al-Dfcholais;  was  Wun- 
der*, dafs  er  den  Koreifchiten  den  ganzen  prächti-- 
gen  Aufzug,  alle  das  gefchmtickte,  ftumOpfef  be- 
•  ftimmte  Vieh  mit  Ausführlichkeit  und  Wärme  be» 
fchrieb ,  und  hoch  beteuerte ,  desgleichen  habe  er 
in  feinem  ganzen  Lebea nietet  gefehen?        * 

^  Den  Koreifchiten  fielen  feine  Exklamazionen 
surLast;  fie  legten  ihm  Stillfchw^igen  auf  und  Tag» 
tens  »jSetze  dich  nur  hin;  du  bist  ein  ungelehrter  < 
Araber,  du  verftehft  das  nicht."  Diefe  verichtU- 
chen  Reden  verdroffen  Al-Dfchoiais;  zornig*  fuht 
er  fie  kn:  „Das  ihrs  nun  wiflTt,  ihr  Herren  Köret* 
fchitert!  Wir  haben  ut^  nicht  deswegen  mit  euch  in 
ein  Biindnis  eingeladen,  um  euch  beizuftehen,  wena 
ihr  vom  Haufe  Gottes  fromme  Leute  abhalten  wollt, 
die  dahin  kommen,  um  ihre  Andachf^zu  verrich- 
ten. Ja!  ichfchwörebeidem,  der  die  Seele  Dfcho* 
lais  in  feiner  Hand  bat :  ihr  mSift  einen  Unterfchied 
machen  zwifchen  Mohammed ,  euerm  Feinde ; 
und  Mohammed,  dem.  religiofen  Manne ,  der 
aus  Frömmigkeit  diefes  Haus  befnchen  will;  wo 
liichti  fo  entlaflft  alleAhabifchiten  ans  euerm  Diens- 
te, 


fl 

<e,  bis  tnf  den  leteten  Matin."  —  Sie  gaben  ihth 
)iber  zur  Antwort :  „Geh  ,  dfchol^isj  und  lafs  nng 
•inen  Befchlaft  faffen»  wie  wir  es  fiir  rathram  bat- 
tem« 

Unterdefs  kamHaras,  Oramaias  Sohn  an»  den 
der  Apostel  *abgerehickt  hatte,  um  ihnen  zo  erkla- 
ren, was  die  Absicht  feiner  Ankunft  fei.  Allein  die 
Köreircbiten  hieben  dem  Kaineet,  das  Haras  ritt, 
grafifamer  Weife  die  Beine  entzwei,  und  yrnrden 
ibn  felbst  umgebracht  haben,  wenn  fich  nicht  die 
Ahabifchiten  widerfetzt  und  ihm  behülflich  gewe- 
fen  wären,  zu  entwifchen. 

Der  Apostel  rief  hierauf  den  Omar,  AI  -  Chet* 
tabs  Sohn ,  um  'ihn  an  die  Koreifchiten.  abzufc)\ilu 
ken  und  ihnen  von  neuem  «u  erklären,  dafs  er  an 
keiner  feindfeligen  Abficht  gekommen  lei.  Allein 
Omar  entfchuldigte  fich  und  fagte,  er  habe  zu  viel 
Urfach,  den  Kpreifchiten  aus  dem  Wege  zu  gehn, 
teils  weil  er  ihnen  überhaupt  mit  Hand  und  Mond 
ziemlich  wdh  gethan,  teils  auch ,  weil  er  unter  ilf- 
nen  viele  Privatfeinde  habe."  Alfo  fandte  der  A- 
postel  einen  andern,  den  Othman,  AfTans  Sobny 
und  trüg  ihm  auf,  den  General  Abu-Sofiaaund  alle 
Färften  der  Kof  elfchlteti  zu  verfichem,  dafsesgan^ 
und  gar  fein  Vorfatz  nicht  fei,  Krieg  zu  fuhren» 
Ibndern  Uoft  die  heiligen  Orte  zubefuchen  und 
-dem  Haufe  Gottes  feine  Ehrfurcht  zu  beweifen. 

Othman  kant  vor  die  Koreifchiten  und  eröff- 
nete ihnen  den  InhaR  feines  -Auftrages ;  fchneH  aber 
machte  er  fich  fertig,  wieder  zurück  zu  reifen,  dm 
fie  ihm  fagten:  ^yDu  kannfl:  den  fiebenmaligen  Um« 
gang  um  die  Kaaba  halten,  wenn  du  Andacht  dazu 
bast;  dir  Wollen  wtrs  erlauben.^  Othman  gab  zu^ 
'Antwort  t  ^^Das  werd*  ich  bleiben  laffien!  Ettt  foli 

der 


I» 

a^r  Apostel  felbst  f#in  Geii!U>4  erffilltund  deti'hel^ 
ligen  Umgang  gehalten  haben/*  Diefe  Antwort 
brachte  £e  fo  auf ,  dafs  ile  ihn  feft  nahmen  und  ia 
Ketten  legten. 

Diefe  Oewaltth'atfgkeit  ond  da«  Ailj&enbteiben 
Othmans  veranlagte  fchon  im  mufolmännifcbelt 
Lager  das  Gerächt ,  er  fei  wirklich  umgebracht 
worden.  Dem  Apostel  fchmerste  dis  einpfiqdlich 
pnd  er  rief  aus:  „wir  werden  hier  nicht  eherwejt» 
kommen,  bis  wir  den  Feinden  eine  Schlaeht  gelie« 
Iprt  haben/'  Ungefäumt  liefs  er  die  ganze  Armee 
safammenberufen,  um  fich  feierlich  äfucuwuiketu, ,: 


Di 


Zweities  Kapitel. 
Frehmltige  Eimtmhung  dis  Propheten^ 


/iefe  berühmte  Einweihiing  wird  von"  den  Ge- 
fcfaichtfch reibern  die  freiwillige  genannt«  weil  fio 
'mit  einmüthiger  Zuftimmung  .aller  Mufälmänpeuc 

J^efchab»  die  gegenwärtig  waren,  yom^- ifooMeft* 
eben,  alle  dem  Dienst  d^s  Proplieten  treulich  zUf 
gethan,  Nur  ein  einziger  *-  er  hieft  AUHad  —  ent> 
zog  fich  der  Zeremonie  und  verfteckte  fich  hinteir 
fein  Kameel,  um  den  Eid  nicht  leisten  zu  diirfen. 
^fMle.vcrfprachen-  feierlich  voilkommnMrGehQrfam 
.und /»aKerbruchlicbe  Treue»  und.leUtc^tenihmdea 
Eid..,  ,•  '       .  ..   • 

Als  die  Keihe,  den  gegenfeitigen  Ejd  zu  leis-* 
ten«  ,an  den  Apwc>stel.kam,>y<u;U<igte<\  einige^  4la^ 
«r  fich  ibiien  l^/Va»aiii7a^^f^verpfliebtenjim4F'>t9; 
•        '     '   *' "      '       ''        "'   *      Dfchal 


II 

DfcH^ber  tber  fagte :  £r  tifinfs  ficli  uns  eidücli  ver* 
Michten,  nicht  eben  bis  zumTode,  fondern  fo  weit^ 
bis  v«n  uns  nicht  Ein^r  mehr  übrig  ist,  um  einer 
Verfammlung  2u  bilden/*  Er  leistete  auch  dem 
Othman  den  Eid»  ob  er  fefaon  abwefend  war,  und 
er  verrichtete  dis  dadurch ,  dafs-  or  feine  eine  Hand 
kl  die  «ndre  fchiug.  •  «Während  dlefer  Zeremonie 
"War  fiebere  Nachricht  eingeiaufea,  jdafs  Othmaa 
flicht  umgebracht  fei« 

Diefe  Einweihung  gefchah  auf  dem  Platze  un« 
ter  dem  Baume  Hodba,  der,  wie  gefagt,  demFlek* 
ken  Hodaibia  den  Nameri  gegeben  |iät.  Hodba  be« 
deutet  etwas Erhabhes,  Konvexes,  ein  Gewölbe  tc* 
weil  der  Baum  feine  Aeste  bogenförmig  ausftreck- 
te  und  bin  Scbattengewolbe  bildete,  'Nach  Dfche« 
laloddin  war  es  der  Samra  oder  der  aegyptifche 
Porn.  AUMakin  merkt  an,  dafs  er  in  der  Folge 
durch  eine  UeberfchwemmHng  fei  umgeriiTen  wor» 
den. 

Diefer  Einweihung,  ja  fogar  des  Baums,  unter 
welchem  fie  vorgenommen  ward ,  wird  auch  im 
Koraw  erwähnt,  Sur.  48.  wo  es  heist  r  „voll  Gnad* 
^;und  Gunst  war  Gott  den  Glaubigen ,  da  unterm 
;,Baume  fie  dir  die  Weihe  gaben.  Er  wnflle  wohl, 
,;was  fie  im  Herzeri  hatten,  und  wohlgefällig  liefd 
^^er  die  Sekina  {die  goHltche  Gegiftwarf)  auf'fieherniei 
jjder,  unH  belohnte  fie  durch  eijien  nahen  Sieg;* 
das  ist  durch  die  Einnahme  der  Stadt  Khaiban 

Was  den  Erfolg  der  Schlacht  betrifflr,  did  def . 
Prophet  den  Koreiftjhiten  liefern  wollte,  um  Oth- 
mans  geglaubten  Tod  zu  rächen,  fo  wurde  fie  eiof 
zuverläm^er  Sieg  gekrönt  habeh,  wii  der*  Koran, 
ä.  a,  O.  verflthert,  wonach  „das  Heer  der  Unglau- 
j^bigen^  wenn  es  zum  Treffen  kam,  den  Moslemim 

„den 


^^en  Rücken  rcbn\»II  ((ewiadt,  und  lndetFoI((Meit 
^flicht  Freund»  nicht  Bundsgetiofe  gefunden  hätte.'* 
Das  will  Tagen,  dieAhabifchiten,  die  ihre  vornehm- 
fte  Starke  aasmachten,  wurden  fie  verlaflen  haben. 
Doch  da  Othman  geTund  .und  wohlbehalten  ins  L«- 

fer  zurückkehrte,  bekam  der  Prophet^uch  die  fried« 
artigen  Gefinnungeo  wieder»  die  die  fromme  Pilger- 
fihrt  ihm  eingab» 


Drittes  KapiteU 

yioH  dem  Frieden  zwifchtn  Molutmmed  und 

den  Kareifckittn. 


w. 


as  die  Koreifchtten  geneigt  machte»  Frieden 
2U  fchliersen,  ja  fogar,  darum  zu  bitten/  das  war 
Hiebt  Gewalt  der  WuSen ,  ^noch  fonat  ein  MotiT 
der  Furcht;  es  war  eine  edle,  grofsmuthige  Tbat 
Ton  Seiten  des  Apostels.  Die  Koreifchiten  hatten 
•ine  Partei  von  go  Mann  ausgelchickt,  die  um  das 
Lager  der  Mufülmäuner  umher  ftreifen  und  verfo- 
eben  follten,  ob  fie  ihnen  etwa  einen  Posten  weg. 
nehmen  köntiit^n ;  allein  die  Scbildwache  entdeck* 
te  fie ;  fi^  wurden  umringt  und  zu  Kriegsgefang* 
nen  gemacht.  Man  führte  fie  vor  den  Apostel,  der 
ihnen  fogleich  Pardon  gab ,  die  Freiheit  fchenkte 
und  erlaubte  nach  Haufe  zu'gehp*  D^n  Ruhm*  die- 
.tßr  Handlung  fchreibt  fich  Gott  im  Koran  gan^  aU 
lein  zu.  ^^Er  wars,  heifst  es  da,  der,  euch  zu 
i^fchaden,  ihren  Händen  wehrte;  er  wars,  der  eo« 
^ern  Händen  wehrte,  fich  zu  rächen,  in  Mekkas 
i^bne,  da  tt  über  fie  den  Vorteil  euch  verfchaffce. 

„Denn 


^em  Gott  beiefatet  alles,  war  ihr  thnt  Er^liHh. 
^Obfcbon  Unglaabige  iie  wareb^  obwohl  den  Zu« 
,^gang  üe  verfagten  zum  Tempel  Gottes  und  euch 
^yWebrteoy  die  Opfergabe  hinzubringen/'  a) 

'  Durch  drefe  That  von  depi  friedlichen  Geist 
des  Apostels  überführt,  befcblofTen  nun  die  Korci- 
rcbiten  wirklich,  ihn  um  Frieden  anzufprecheOp 
nnd  fchon  fah  man  eiqen  gewiffen  Merkaz  im  La« 
ger  ankommen.  Sobald  ihn  der  Apostel  erblickte,, 
rief  er  aus :  Seht  da,  Merkaz!  einböfer,  treulofec 
Bube!  Dafs  nur  keiner  von  euch  mit  ihm  rede!^ 
Er  nahm  es  felbst  auf  fich^  mit  ibm  zu  fprecben. 
Während  er  fleh  aber  mit  ihm  unterredte,  fa^  maa 
den  Sobail,  Aipruf  Sohn»  ankommen.  Als'dicfen 
der  Prophet  gewahr  ward.  Tagte  ef  zu  den  Umfte* 
henden.  „Nun  werden  wir  bald  unfre  Angdegen« 
heiten  ausgleichen  können.  Man  fieht,  e^  ist'  den 
Feinden  £rns(  um  den  Frieden :  darum  fend^n  Um 
•inen  fo  wac|c»rn  Mann.  ^*       .  •       . 

Wirklich  näherte  fich  Sohi^U  deoi  Propheten  fo.^ 
gjleich  mit  detp  Vorfchli^e : .  „Recht  gern  wollen 
^die  Koreifcbiten  frieden  mit  Dir  mächen,  Mo* 
nhammed,  aber  unter  diefer  vorläufigen  Bedin* 
sigung,  dafs  du  dich  noch  ein  ganzes  Jahr  gedul* 
„deft,  Mekka  zu  befucben,  von  diefemMonaC  deia 
Mphul-Kaada  diefes  Jahrs,  angerechnet,  bis  sufli^ 
,iDbul.Kaada  des  nächst  folgenden  Jahrs/*  Der  A^ 
postel  willigte  in  diefe  Bedingung  ein  und  die  Un»^ 
terhandlungen  über  die  Artikel  des  Vertrags  nah* 
ipen  ihren  Anfang.  Endlich  d4  man  jeden  Punkt 
IjiQg«  genug  durchftritten  hatte,  ward  zwifcbeai 

beif 
» 
.  a)  Kor*  48.  V.  ik. 
if)  Erjfieüe  auf  den  Namen  Soka^tan,  welcher 
gleich,  eben,  bedeutet^ 


be!<f^ii/iils  dei  e^titigeh  UnterÜanAero,  der  Frieda 
abg^fchtoflen ;  man  nahm  fich  voK  die  ausgeniachteti 
Punkt»  fchriftlich  abämfaiTeti  und  eine  feierliche  Ur« 
künde  auszufertigeo.  * 

Hier  trat  Omar;  al^  er  fali ,  dafs  der  Apostel 
feine  {Einwilligung  2ur  Abrchliefsung  de?  Friedens 
gegeben  hatU»  vor  und  /ragte;  a)  ,)Apbstel  Got« 
tea,  find  wir  nicht  Mufulmänner?"  —  „Freilich«* 
erwiederte  der  Prophet  —  „Nun,' warum  ftellft 
du  denn  durch  diefen  Vergleich  unrre  Religion,  ge- 
gen die  Religion  diefes  Männer  in  ein' zweideutiges 
Licht?**  -^  Der  Apostel  fuchte  ihn  aber  mit  der 
Antwort  zu  beruhigen :  „Ich  bin  der  Diener  und 
Apostel  Gottes;  ich  fürchte  ihn'  und  werde  mich* 
nie  gegen  fein  Gebot  empören. " 

Sogleich  üefs  der  Apostel  den  Ali,  Abu-Talebg 
Sohn,  feinen  Qeheimfch reiber  rufen:  „Schreib, 
fagteier:  In  Lottes,  indes  Aübmnnherzigen  Namen  t 
„Qiefen  Styl  verlieh'  ich  nicht,  erinnerte  Sohail» 
„fchrelb  lieber  2  O  <Sottf  in  deinem  Nätnenr  Als  Ali 
diefe  Formel  niedergefchrieben  hattet,  diktifte  der- 
Prophet:  Fi)tgendesfmi  die  Bedingungen ^  imterwetL 
ehm  Mohammed^  der  Apostel  Gottes^  mit  SohaiU  den» 
Sohn  AmruSy  Frieden  macht.  Sohail  protestirte  ge« 
gen  diefen  Titel:  „WennJch  dich  als  Apostel  Got« 
tes  anerkennte,  fo  erklärte  ich  damit,  dafs  ich  Un« 
fechc  hatte,  dich  zu  bekriegen;  alfo  fchreib  nur 
ichleehtbin  deinen  und  deines  Vaters  Namen.**  — 
„Streiche  diefe  Worte:  Apostel  Gottes ^  aus,  Ali! 
tind  fetze  an  ihre  Stelle :  Mohammed^  der  Sohn  AbdoU 
lahs.^*'  v^B^i  Gott,  rief  Ali,  nimmermehr  werdeich* 
dich  ausllreichen»  Würde  ich  nicht  dadurch  deinen 
ruhmvollen  Titel  verdurikeln?  Und  wie  könnte  ich 
den  Anblick  deiner  ausgeftrichu^n  Würde,  wie  ei« 
^  *  ne 

ß)  AbuUFed.  %7.  .    .        , 


II e  folcbe  EntweibQtig,  ertrftgent**  —  D»  ergriff 
der  Apostel  die  Feder  felbst»  und,  wiewohl  er  nie 
fchreiben  gelernt  hatte,  fchrieb  er  Sokti  äis  AbioL 
Iah  hin.  Es  gehört  unter  die  Wunder  des  Apos* 
tels,  daß  er,  obfchon  in  dei\  Schreibekaust  völlig 
unerfahren,  mit  eigner  Hand  alfo^efch rieben  hat« 
Man  verfichert,  dafe  der  Prophet  bei  diefer  Gele- 
genheit Ali'mit  festem  Blick  angefehen  und  gefagt 
habe:  „Mein  Ali,  dir  .wird  einst  in  demfelben  Fall 
.  eben  das  begegnen.**  Hiefdurch  zielte  er  prophe- 
tifch  auf  das,  was  fich  bei  dem  Friedensabfchlufs 
zwifchen  Ali  und  Jloavia  ereignen  foUte,  nach  der  " 
Schlacht  bei  Safein,  im  37.  Jahre  derHedfchra.  wie 
wir  einst,  wenn  Go,tt  will,  in  dem  Leben  des  KalU 
fen  Aty  fehen  werden.  Unterdefs  kapn  man  dar- 
über den  Abul-Faradfch  in  der  Gefchichte  der  Dy- 
nastien,  S.  la.  nachlefcn. 

.  Die  Artikel  enthielten : 

'  X.  Dafs  zwifchen  den  Mof  ulmannern  und  den 
Koreifchiten  ein  Waffenftillftand  auf  zehn  Jahre  ftatt 
«haben  foUte; 

3.  dafs  jeder  Uet>erläufer»  der  etwa  ^  die  Partei 
der  Koreifchiten  verlaflen  und  fich^auf  Moham- 
medä  Seite  begeben  möchte,  ohne  da/u  von  feinen 
Obern  Erlaubnis  zu  haben »  treulich  ansgeliefert 
werden  foUte; 

5.  hingegen,  Wenn  einer  von  Mohaniraed  zu 
den  Koreifchiten  überginge,  follte  er  nicht  aus« 
geliefert  werden; 

4,  dafs  kein  Teil  an  dem  andern  heimlichen 
Raub,  Betrug  oder  fönst  eine  Handlung  begehen  foU- 
te/wodurch  der  Vertrag  verletzt  .werden  könnte; 

B  5*  *«ö»> 


i8 

5.  dufs,  w^tin  ^ti  arabifchet  Stamm  mit  iet 
einen  oder  der  andern  Partei  in  ein  Bündnis  treten 
wollte,  es  ihm  vergönnt  wär^; 

6.  dafs  Mobami&ed  und  die  Seinigen  gehalten 
fein  feilten,  daa  Gebietvon  Mekka  in  diefem  Jahre 
a;Q  räumen; 

7..  dafs  went)  Moliammed  und  die  Seinigen  die 
heiligen  Oerter  befuchen  wollten,  es  ihnen  im  Mo« 
nat  Dhul-Kaada  des  nächften  Jahres  vergönnt  feia 
follei 

t.  doch  dürfe  keiner,,  weder  Mohammednoch 
dieSeinigen«  bewa£Fnet  nach  Mekka  kommen,  aus- 
genommen mit  dejji  Degen,  aber  in  der  Scheide; 

9.  und  weder  er  felbst,  noch  einer  von  deti 
Seinigen  dürfe  fich  läpger  als  drei  Tag^  in  d^r  Stadt 
verweilen ; 

to»  dafs  er  keinen  von  den  Bargern  Mekkas 
zwingen  follte,  mit  ihm  auszuziehn,  wer  dls  nicht 
gern  und  ireiwillig  thun  wolle. 

Piefe  Artikel  wurden  von  den  Bevollmächtig« 
ten  feierlich  befchworen,  und  fodann  von  den 
fämmtüchen  Mufulmännern  und  Heiden  geneh» 
migt  und  beftätigt. 

Je^  erfchienen  a)  die  Araber  vom  Stamm  der 
Khofsaiten  und  erklärten,  kraft'  des  fünften  Arti- 
kels, da{s  fie  fich  auf  Mohammeds  Seite  begäben 
und  in  fein  Bündnis  träten.  '  Auf  der  andern  Seite 
ergriffen  die  Kinder  fiekker,  auch  ein  arabifbher 

Stamm^ 

0)  Dfckann.  f.  i£e* 


19 

Staftim»  die  Partei  der  Koreifchlten  und  traten  in 
ihr  Bündnis* 

Gerade  in  der  Zeit,  da  die  Bevollmächtigten 
befcbüftigt  waren,. die  Friedensartikel  abzufaflen^ 
hatte  Abu-Dfcbandai,  ^Sohatls  Sohn,  den  Plan  ge« 
macht,  Mafülman  2a  werden  and  in  Mohammeds 
Lager  2a  flachten.  Die  Gelegenheit  dasu  verfchaff. 
te  ihm  die  Abwefenheit  feines  Vaters,  wiewohllha 
diefer  fchon  in  Verdacht  gehabt  und  unterdefs  mit 
Riemen  hatte  anbinden  lafT^n;  erfand  aber  Mittel^ 
fich  los  za  machen ,  lief  quer  über  die  Ebne  ^  die 
Rietnen  hinter  fich  herfchleppend,  fchlich  in  das 
Lager  hineih  und  verfteckte  fich  hinter  demRnqkea 
der  Mufülmanner.  Allein  fein  Vater  ward  ihn'  ge» 
wahr,  und  rief  dem  Propheten  zu:  »Hier,  Mohanu 
med»  istdererfte,  deflen  Aosliefrang  ich  kraft  na« 
fres  Vertrags  von  dir  verlange."  Der  Apostel  liefii 
•Aba-D(bhandal  fest  nehmen  und  übergab  ihn  dem 
Vater.  Sobald  er  ihn  in  feine  Gewalt  bekam,  fchlug 
der  harte  Mann  fo  gewaltig  auf  ihn  los,  dafi  es  alle  , 
Atiwefende  jammerte.  Der  Apostel  fachte  den 
armen  Unglücklichen  zu  trösten  und  fagte:  „Ge- 
dold»  Abu-Dfchandal»  Math  gefafst!  Es  wird  nicht 
lange  wihren»  fo  wird  dir  Gott  Glück  und  Freiheit 
fehenken,  fo  wie  den  andern  Maf  ulmännern  auch', 
die  ein  ähnliches  Schickfal  haben/*  « 

Der  Anblick  b)  einer  (o  graufamen  Behand» 
lang,  verbanden  mit  dem  drückenden  Gefühl  ihrer 
eignen  fchlimmen  Lage»  zog  die  armen  Mufulman. 
ner  fast  zu  Boden.  Sie  hatten  Medina  in  der  Hoff, 
nung  verlafTen,  dafs  fie  eiiiem  fiebern  Siege  entge- 
gen gingen;  der  Traum,  den  ihnen  der  Prophet 
erzählte,  hatte  iie  ihnen  eitigefiöst;  und  nun  faheai 

B  a  '     fi# 

* 


I 


fie  Frieden«  fcbimpflichen  Frieden  fcbiiefiien.  KetA 
Wunder^^daffl  Traurigkeit  ifinen  das  Herzeinetij^^» 
dafs  fie  vof  Gram  xuäi  Schwermuth  ftst  geftorben 
wären. 

Der  Apostel  a)  batte  fein  Zelt  auf  dem  welt- 
lichen Gebiet  von  Mekka  aiifgefchiagen ,  docli  Co, 
dafs  er  fein  Gebat  auf  dem  heiligen  verrichtete. 
AU  das  Friedensgefchaft  beendigt  War»  rief  er  mit 
lauter  Stimme  feinej^  Gefährten  zu :  », Aaf :  auf! 
SchlachUt  die  Thiere»  dictum  Opfer  beftimmt  find ; 
und  dann  fcheret  eure  Häupter!"*  Allein  niemand 
rührte  fich.  'Er  wiederhobite  ijieCe  Worte  zum 
xweiten,  zum  drittenmahl;  allein  fie  hörten  nicht» 
Beilürzt  und  aufser  fich  ging  er  zuriick ,  kam  zu' 
feiner  lieben  Gattin  Omm-^alama  und  erzählte 
ihr,  was  fich  zugetragen  hatte* 

,,Wiilft  du»  Apodtel  Gottea»  fragte  Omm-  Sab- 
ma,  dafsfie  alles  tbun»  was  du  verlangst?  Geh  da 
felbst^.fchreite  mitten  durch  fie  hin»  ohne  einem  ein 
Wort  zu  fagen;  ergreif  deine  Kameele»  fchlachte 
fie  ab  und  bringe  das^  Opfer.  Hierauf  rufe  deinen 
Barbier  und  lata  dich  rafiren !  **  Diefer  Rath  gefiel 
:dem  Propheten;  er  befolgte  ihn  Punkt. für  Punkt 
auf  der  Stelle»  und  kaum  fahen  ihn  die  Mufiilmän» 
ner.  in  diefer  Verrichtung»  fo  fl:and^n  fie  auf.  Nach 
feinem  Beifpiei  fchlachten  fie  ihre  KameeJe  ab»  er- 
greifen hierauf  die  Scheermeffer  und  rafiren  einan« 
iler  mit  folchem  Wetteifer»  mit  folcher  Eilfertigkeit 
und  gleichfam  mit  einer  folchen  verzweifelten  Wuth» 
^fs  es  ausfah»  als  wollten,  fie  fich  alle  erwürgen. 

Der  Prophet  benutzte  diefen  gönstigen  Augen« 
klick  und  fagte :    »»Gott  habt  Bar«üiersigkeit  mit 

dem 

b)  D/ckann,  p.  i6u    - 


&in  ({efclionien  HSupfero !  **  Sie  erwreJerten :  «»Und  , 
aocb  mit  den  abgenommenen  Barten!^*  Der  Pro- 
phet wiederhohlte  i  »»Gott  habe  Barmherzigkeit  mit 
den  gefchornen  (Auptern !  und  fie  wiederholilten, 
was  fie  gefprochen  hatten  ^  dreimal  hinter  einan- 
der. 

Eine  Ueberiiefmng  befagt«  dafs»  da  Kopf,  und 
Kinn  gefchoren  waren ,  Gott  einen  heftigen'  Wind 
gefandt  habe «  der  aliei  Haar  von  Haupt  und  Bart 
auf  das  heilige  Gebiet  von  Mekka  fährte,  wo  et 
hierhin  und  dahin  verwehete.  . 

Man  erzahlt  auch,  dafa  eina  von  denKameeleut 
die   abgefchlachtet  werden  follten,  vormals  dem 
Abji-Drchehei  gehört  hatte  und  nach  der  Schlacht 
bei  Beder  in  der  Verteilung  der  Beute  iem  Apostel , 
zugefallen  war.     Die  Götzendiener  hatten  den  Ver«" 
lusf  diefea  Kameeis  fchme^zUch  empfunden.      Jezt 
••«-  verfichert  die  Tradizion  — -  war  es  mitten  aus 
dem  Haufen  der  Opferthiere  entwif<^ht >   lief  nach 
"Mekka  zu  und  ging  gerades  Weges  in  Abu-Dfche« 
bels  Haus;  aber  der  Prophet  fandte  hin  und  liefses 
zuruckfodern.      Einige  unkluge  Leute  ^nter,  den 
Xoreifchiten  riethenzwar,  es  nicht  herauszugeben, 
aber  Sohail  widerfetzte  fich  diefern  Rath  und  führte 
die  Friedensartikel  an  »   nach  welchen  es  nicht  er«  * 
tiubt  war.     Sie  wollten  einen  Vergleich  treffen  und 
boten  hundert  Kamelie  dafür«  allein  der  Apostel 
fchlug  fie  aus  und  fagte:    ,,Wenn  diefe,  Kameele 
nicht  zum  Opfer  beftimmt  waren,  fo  wurde  ich 
gern  in  den  Taufch  willigen ;  ja  ich  würde  es  für  ' 
ein  einziges  hingeben. <*      Alfo  ward  es  ituruckge^ 
geben  und  fogleich  abgefchlachtet 

,  Der  Apoatei  verweilte  zn  Hodaibia  ungefähr 
zwanzig  Tage.    Wahrend  diefer  Zeit  kam  ein  H^u* 

fea 


99 

fen  gläubiger  Wriber  im  Lager  ati^  die  von  Mekk» 
'ausgewandert  waren.  Die  Götzendiener  verlang- 
ten zwar  ihre  AusIiefruDg;  allein  da  die  Weiber 
nicht  aiisdriicklich  in  dem  Vertrage  begriffen  waren» 
fo  frblug  fie  der  Prophet  ab :  Was  ihm  zu  diefer* 
Verweigrung  die  Vollmacht  gab,  das  war  ein  Vera 
des  Korans,  der  in  diefer  Abücht  vom  Himmel  ftieg. 
Indiefemwar  „den  Glaubigen  geboten,  wenn  za 
ihnen  ausgewanderte  Frauen  kämen,  fo  fdliten  fie 
ihr  Gewifien  prüfen.  Gott  wiffe  wohl,  wer  Glau« 
ben  habe;  «rkennte  mftn  fie  denn  für  Glaubige,  fo 
follten  fie  den  Ungläubigen  nicht  ausgeliefert  wer« 
den.**  —  Diefe  Art  von  Weibern  fah  man  oft  an* 
komWn ;  fie  wollten,  fagten  fie,  den  Islam  anneh^ 
men;  das  habe  fie  bewogen,  ihr  ungläubiges  Volk 
SU  verlüflfen  und  fich  zu  den  Mufülmannem  zu 
flüchten.  —  Diefen  Weibern  aifo  wollte  Moham« 
med  das  Gewiflfen  geprüft  wiHyi  und  die  Probe  be«- 
ftand  in  einem  Eide;  maA  liefs  fie  fchwören:  ,^da(a 
fie  ihr  Volk  aus  keiner  andern  Urfache  verlafien 
hätten,  als  aus  Verlangen,  die  wahre  Religion  an- 
zunehmen, und  nichiietwa  darum,  weil  fie  in  dea 
einen  oder  andern  Mufülmann  verliebt  wären/* 

Unter  diefen  Weibern  war  eins,  mit  Namen 
Sebaia.  Nachdem  fie  d^n  Eid,  den  die  Weiberleis« 
ten  mufften,  abgelegt  hatte,  fchied  fie  der  Apostel 
von  ihrem  ungläubigen  Gatten,  einem  Fuhrmann, 
dem  er  das  Braut'gefchenk.zurückfchickte,  das  er 
der  Frau  bei  der  Verlobung  gegeben  hatte.  Hier- 
auf heirathete  fie  Omar.  Diefe  neue  eh'iibhe  Ver- 
bindung gefchah  kraft  eines  ausdrücklichen «Gefez- 
zes  im  Koran,  a)  wonach  die  Ehe  zwifchen  glao« 
'bigen  Weibern  und  ungläubigen  Männern  für  un* 
gültig  erklärt  wird.      „Solche  Frauen,  heist  es  da. 

..find 

•     d)  Sur.  60. 


«I 


^find  nicht  fBr  fie  gefetztich  und  fie  find«  nicht  far 
^fblche*  Frauen.    So  gebt  dc%»n  diefen  Männern  die 

»r         -  - 


^^Brfttttgefchenke  wieder »  die  lie  einst  machten. 
9,lhr  that  nicht  Sünde,  wenn  ihr  fie  zur  Ehe  nehmt, 
^, wofern  ihr  nur  dem  erften  Ma&a  den  Braotfchatar 
j^habt  zupücit bezahlt^ 

Endlich  muffte  man  den  6.  Artikel  des  Ver- 
trags erfüllen ,  wonach  Mohammed  und  die  Seini« 
gen  in  diefem  Jahr  das  Gebiet  von  Mekka  räumen 
follten.  Die  Mufülmänner  brachen  das  Lager  ah, 
um  nach  Medina  zurückzuziehen,  aber  mit  fchmerz« 
lieber  Betrübnis»  dafs  ihnen  der  Feldzug  (b  traurig 
abgelaufen-  ur^d  alle  ihre  fehonen  Hpffnungen  za 
Waffep  geworden  ^^ten.  ,  Als  die  Armee  bei  ei- 
nem Berge  «angekommen  war,  der  den  Namen  So- 
haba  Kaskaran  fuhrt ,  und  ungefähr  zwei  Tagerei« 
fbn  von  Mekka  entfernt  ist:  a)  datföstete  fie  Gott 
wunderbarer  Weife,  indem  er  das  acht  und  vir. 
zigste  Kapitel  des  Korans,  mit  der  Auffchrfft  die 
ßrobrung  vom  Himmel  fteigen  Uefs.  Diefes  fängt 
mit  folgenden  Worten  an :  „Gewifs,  den  Sieg  hab* 
„ich  dir  zugedacht.  Gern  will  dir  Gott  verzeihn, 
„was  du  zuvor  gefehlt  und  was  nachher:  um  feine 
„ganze  Gn«ide  an  dir  zu  zeigen,  um  auf  den  Pfad» 
„den  rechten ,  dich  zu  leiten  ,  und  dir  mit  ftarker 
„Hülfe  beizuftehn.  £r  ists,  der  Ruh  und  Frieden  in 
^das  Herz  der  Frommen  giest,  um  ihren  Glauben 
„mit  Zuverficht  zu  mehren.  Gottes  find  des  .Hirn« 
„mejs  und  der  E^de  Heere ;  Gottes  ist  die  FiiUe  der 
„Erkentnis  und  der  Weisheit'^  b) 

Diefcr 

t 

*4t)  Dfchann.p.  i^a. 

bj  Die  Ttirken  pflegen  nochjezt  diefe  vier  Verfe  des 
Korans  mit  großen  ßuckßaben  muf  ihre  Paknen 

'  und 


34  • 

Dierer  Sie^,  diere  Erobfoiig  itt  die  Erobnifie 

TOQ  Mekka ,  die  Gatt  dem  Propheten »  zwei  Jahr 
fpäter,  verhiefs.  Gott  verzieh  ihm  die  Fehlet  im. 
Anfang  und  am  Ende»  daa  ist»  fein  thöricbtes  Un- 
teri^ehmen  und  den  fchimpflichen  Frieden »  den  er 
*  mit.den  Götzendienern  abfcblofs^  um  fich  aus  fei- 
ner fchlimmen»  feibst  ^erfchuldeten  Lage  zu  zieho. 

Der  Apostel  war  kaum  wieder  in  Medina»  als 
man  einen  Koreifcbiten»  mit  N'amen  AbuBofair an- 
kommen fab«  Diefer  war  ein  Ueberläi^fer»  der  den 
Islam  annehme A  wollte;  allein  ihm  folgten  zwei 
Koreifchiten»  von  den  Kindern  Amer  auf  dem  FnCse 
nach,  verfolgten  ihn  bis  in  die  Stadt  und  reklamir« 
ten  ihn :  9»Wir  berufen  unsauf  den  Vertrag»  den  ihr 
mit  ans  gemacht  habt !  '*  —  ,,  Mein  Freund »  fagta 
,ider  Apostel  zu  Abu-Bofair»  wie  du  -felbst  weist» 
i^wir  find  verpflichtet»  dich  den  Händen  diefer  Len- 
kte zu  iVberljefern.  Betrug  und  List  vertragen  fich 
\,mit  unfrer  Religion  nicht  Doch  tröste  dich;, 
^denn  Gott  wird  ^ir  und  eilen -übrigen»  dieVerfoL 
,^ung  leiden»  Freiheit  und  fröhlichen  Auagang  au« 
„der  Trühfal»  fcbenkeo.« 

Der  Apostel  gab  alfo  Abu. Borair  den  beiden 
Mannern  zurück»  und  diefe  führten  ihn  bis  Dhul- 
Holaifa ;  hier  entrifs  Abu-Bafair  dem  einen  das 
^Schwert  und  gab  ihm  damjt  einen  fo  gewaltigen 
Hieb»  dafs  er  ihn  zu  Boden  ftreckte;  deu  audern 
trieb. er  in  die  Flucht »  kehrte  dann  um»  und  kam» 

ganz 

uni  Standarten  xufchreibm,  wenn  ßi  gegen  dU 
Christen  zu  Felde  ziehen,  wie  man  da^  untA*  aii* 
dem  an  den  Fahnen  fah,  die  bei  der  Betagnmg 
von  ß^ien  undnack  den  Siegen  des  umiherurindUcken 
Prinzen  Eugens  den  Christen  in  die  Hände  ge. 
fatlenßnd.  ♦ 


51BZ  tnfter  fieh,  ntch  Medio»  gelaufen.  Er  fnnd 
ie  Mo fchee  offen  und  ftorzte  mit  folchein  Unge^» 
ftum  binein,  dafs  fein  nacbfchleppendea  Schwert  auf 
demfteinern  Pflafter  ein  Getöje  machte»  worüber 
mlle  Anwerende  erfchracken.  Der  Apostel fah»  wie 
beftürxt  und  entgeistert  er  war»  und  Tagte:  »»Ohne 
Zweifel  hat  diefer  Menfch  ein  furchtbarei  GeFpenst 
gefehen."  Er  rief  ihn  zu  fich  und  fragte:  Unglück« 
lieber»  was  ist  dir?  —  „Ach,  war  die  Antwort,** 
ich  habe  meinen  Herrn  erfcblagen!  ihn»  dem  da 
mich  ausgeliefert  hast»  und  komme  von  /elbst* 
tim  die  Strafe  meines  Verbrechens  zu  leiden.  .  .  «  » 
Aber,  beim  Himmel!  (fuhr  er  fort»  und  trat  dabei^ 
die  Faust  auf  dem  Degengriff»  in  ftolzer  Stellung 
Tor  den  /Apostel  bin  ;)  »»ich  war  mit  Gottes  Hülfe 
'  entflohn  und  hatte  mich  in  deinen  Sbhntz  begeben ; 
aber  du  hast  mich  doch  meinen  Verfolgern  ausge« 
liefert;  nun»  Gott  hat  mich  befreiet  l  ^  Der  Prophet 
crftaunte  und  rief  aus:  „Wehe  dem  Weibe»  das  ihn 
ge^ohrenhat!  Diefer  Menfch  wäre  im  Stande»  das 
Kriegesfeuer  wieder  anzufachen»  wenn  er  Leute 
finde»  die  fich  mit  ihm  verbitiden  wollten.'^*  -** 
Hieraus  begriff  Abu-Bo fair  fehr  wohl»  dafs  ihn  der 
Apostel  zum  zweitenmale  ausliefern  werde  und 
befchlofs  auf  der  Steile»  zu  fliehn.  Er  ver« 
Uefs  Medina  von  neuem»  lief  fort  und  lief»  bhi 
er  an  das  Ufer  des  Meeres  kam ;  da  machte  er  Halji; 
an  einem  Ort  mit  Namen  AU  Ais»  an  dem  Wege» 
welchen  die  koreifchen  Karawanen  nahmen»  wenn 
%fie  nach  Syrien  reisten«^ 

An  diefem  Ort  kamen  zu  ibm  alle  die  MufuU 
männer»  die  in  Mekka  mit  Gewalt  waren  zurück« 

J ehalten  worden  und  den  Vorgang  erfahren  hatten; 
e  waren  ungefähr  fiebzig  Mann  ftark  und  -hatten 
den  Abn-Dfchandal»  Soh^iiils  Sohn»  an  der  Spitze. 
"  Viele  Ga£iriten^   viele  Dfchonainiten  und  andere 
*  /        benach« 


Wnacbbtrte  Artber  fcMoflen  floh  ebeiiiUls  an  fie 
an,  fo  dafs  (ich  bald  mehr  als  dreihundert  wtfien- 
fähige  Männer  beifammen  fanden«  Sie  wurden 
fainintlich  Muf iilmänner  und  Abu-D(bhandal  verfah 
das  Amt  des  Priesters ,  fprach  das  Qebät  und  pr«. 
digte.  Unterdefs  tieften  fie  keine  Karawane  vor« 
bei,  ohne  fie  anzugreifen  ,  die  Bedeckung  zu  zer« 
jtr^uen ,  die  Führer  zu  tödten  und  die  Waren  zu 
pliindera« 

Durch  diefen  mannigfaltigen  Unfug  nicht  we- 
nig beunruhigt,  fchickten  dieKoreifchiten  den  Abiu 
Sofian  als  Depuf^rten  an  den  Apostel,  um  für  diefe 
Teindfeligkeit  Genugthuung  zu  fodern.     Der 'Pro- 

Jibet  gab  zur  Antwort:  »^es  gefchehe  aUes  ohne 
ein  Geheifs,,  er  nehme  keinen  Anteil  daran;  Abo- 
Bofair  fei  feinen  Händen  entronnen,  eben  als  er  ihn 
>  «usiiefern  wollen  *•'  Hierauf  bat  ihn  Abu  Sofian 
dringend;  dem  Abu- Bofair  und  Abu- Dfchandal  mit 
allen  ihren  Anhängern  zu  ficfa  zu  rufen.  »Wir 
willigen  ein,  fetzte  er  hinzu,  dafs  der  Artikel,  der^ 
aus  verfehen,  in  den  Bedingungen  ist  ausgelaflen 
worden,  dem  Vertrage  noch  beigefügt  werde» 
nämlich :  *  f(^er  fick  in  Zukunft  :tu  Mohammed  flmk* 
M,  fdlt  in  allsr  Sicherheit  dkfelbst  bleiben  dürfen.*^ 
Diefe  Klaufel  ward  genehmigt  und  der  zweite  Ar* 
tikel,  wonach  die  koreifchen  Ueberläufer  von  Mo- 
liammed  ausgeliefert  werden  follten,  aufgehoben 
und  vernichtet 

Diefe  Einwilligung  von  Seiten  der  Koreifcfai- 
ten  aus  eigner  Bewegung  machte  einen  fehr  guten 
Eindruck  auf  das  Gemiith  derjenigen  Muf'ulmän- 
ner,  diefichder  Ausliefernng  Abu-Dfchandals  wi- 
derfetzt hatten :  fie  bewiefen  fich  in  der  Folge  viel 
unterwürfiger  und  gehorfamer  gegen  den  Apostel^ 
da  fie  faben,  dafii  er  weitkiüger  fei^  als  fie«    In  der* 

That 


9T 

Thtt  bitte  d«r  ftaatAloge  Maoa  irtoM  voratu  k«u' 
lehen,  dafs  die  Vollziehung  de^  zweiten  Artikel«' 
für  die  Koreifchiten  felbst  fo  nachteilige  Folgen 
baben  werde»  'dafs  fie  fich  gezwungen  teheit  wucw 
den,  ihm  zu  entfagen.  Und  das  lehrte  denn  aacit 
der  Ausgang ;  denn  im  Gr,ande  war  die  Entweichuag 
AbuBofairs  dem  Propheten  gar  nicht  zuwider  ge« 
vefen. 

Per  Apostel  fcbrieb  alfo  an  Aha-Dfchandal  and 
'Abn-Bofair  und  befahl  ihnen »  mit  allen* Mofolniän« 
aern,  die, bei  ihnen  wären,  nngeföumt  nach  Medina 
zukommen.  Der  Brief  lief  gerade  in  dem  Augen- 
blick «in»  da  Aba-Bofsir  in  den  letzten  Zögen  lag; 
er  nahm  ihn»  wollte  lefen  und  verfchied.'  Abo- 
Dfchandal  begrub  ihn  an  diefem  Orte  und  erbaiTete 
•ine  Mofcbee  über  dem  Grabmaale;  hierauf  kehrte 
•r  mit  denen,  die  ihm  folgen  wollten,  nach  Medi« 
xia  zurück,  und  die  übrigen  gingen,  ein  jeder  nach 
Haufe.  Seit  diefer  Zeit  hat  Abu  ^Dfchandal  den 
Apostel  nie  wieder  verlaflen ;  er  begleitete  ihn  über- 
aJi  auf  feinen  Feldziigen  bis  an  den  Tod  des  Prc»« 
pbeten.    Auch  Sohatl,  W\n  Vater,  kam  in  der  Fol« 

ge  nach  Medina  und  ward  ein  Emir  pder  General 
^mavs.    Er  verweilife  einen  Monat  zu  Medina»  ging  > 
dann  nach  Syrien  ab,   um  den  heiligen  Krieg. zu 
führen»  und  hier  und  fie  endlich  beide  geftorben. 

Um  diefe  Zeit  a)  kam  eine  mufülmannifche 
Frau  Namens  Chawla  zu.dem  Apostel,  klagte  ihm. 
dafs  ihr  Mann  Aws  fie  verftofsen  habe,  und  fragte 
ihn  um  Rath  in  ihrer  Noth.  Der  Prophet^gab  zur 
Antwort:  „Ich  habe  über  diefen  Gegenftand  noch- 
keinen  Befehl  von  Gott  «erhalten;  geh'  jezt.wieder 
nach  Haufe;   wenn  mir  Gott  etwas  onenbart,  fa 

will  ^ 

0)  Dfchann.  p.  164. 


viU  ich  Aebi  wiffan  laffen.^^  Sie  f^iif;,  ertobffhn? 
Hände  sum  Himmel  nnd  flehete  zu  Gott.  Unter^^ 
Jeff  liefs  Gott  diefe  Worte  vom  Himmel  fteigen  : 
0)  „Gott  hat  gehört»  waa  zu  dir  daa  Weib  gefprc 
^cben  hat 9  die  fich  mit  dir  iiber  ihren  Ehgemahl 
«ftritt  tfiAl  über  Gott  Klage  führte.  Gott  hgk  euer 
MQeQ)r'ach  gehört;  denn  Gott  fiehet  und  höret.  Die, 
„welche  ihre  Weiber  mit  den  Worten  verftofaen : 
^du  hast  für  mich  dm  Rucken  meiner  Nhitet^  [d.  i» 
„ich  will  dich  künftig  fo  betrachten,  alaofb  damei- 
„ne  Mutter'wärest;]  obgleich  fie  ihre  Mtttter  nicht 
„find;  denn  daa  find  in  Wahrheit  nar  die«  welche 
^fie  gebohren  haben ;  die  gebrauchen  freiitcb  einen 
„Ausdruck,  der  ungereimt »  der  &ifch  iit;.doch 
„Gott  entfchuldigt  und  vergibt** 

Ala  der  Prophet  diefe  Oflenbamng  empfanges 
hatte»  liffs  erChawla  kommen  und  Tagte:  fie  habe 
kein  Recht  zu  fodern »  dafa  ihr  Mann  wieder  mit- 
,  ihr  leben  folle;  denn  er  habe  die  übliche  Sehet* 
dungsformei  ausgefprochen ;  wiewohl  Gott  diefe 
Formel  gemirabilligt  'Und  ungereimt  und  äfch  ge» 
Aannt  habe ;  ea  hange»  fagjte  er. hinzu»  von  ihrem 
Mann  allein  ^b»  ob  er  fie  wieder  nehmen  und  es 
bereuen  wolFe»  dafa  er  fie  verftofaen  habe;. auch 
müfle  er»  zur  Strafe  feinea  Unbeftanda»  Genugthcu 
ung  geben  und  eine  Bufae  bezahlen«.  »»Denn  dte^ 
„fpricht  Gott»  b)  die  eine  ihrer  Frauen  den  Rucken 
^,mrer  Mütter  nennen  und  hinterher  bereuen »  fie 
„veriH)lben  zu  hjiben »  die  follen » >  bevor  fie  fie  be* 
„rühren»  einen  Sklaven  in  Freiheit  fetzen.  Gott 
„weis  aUea ,  waa  ihr  thut  lat  aber  der  Ehmana 
„nicht  im  Stande»  einem  Sklaven  die  Freiheit  zu 
„geben»  fo  foU  er»  bevor  fr  feiner  frao  fich  nShert» 

„zwei 

ß)  Sur.  cg/  •     . 

»J  Ebenda/. 


'^tWfA  Kf oiittliinter  eitifttidi^  hsten.  Ist  er  nicht 
^,iiD  Staade  zu  fasten,  fo  feil  er  diefe  Zeit  über 
\,f«chztg  Armen  Nahrung  reichen/*  —  Die  Brm# 
Fraa  Tchlieh  traurig  fort;  denn  fie  vuflVe  wohl» 
dais  ihr  Mann  nichts  weniger,  als  geneigt  fei»  die 
Scheidung  su  bereuen  und  ue  wieder  su  nehmeiu. 


Viertes  KapiteU 

MohafHmed  ISfftßch  ein  Sieget  Hecken.  War^ 
um  er  das  that.  Er  fchickt  uefanäte  an  ver» 
fchieiiM  Fürflen.  fTas  er  fikr  uiptworten  «r- 
kielt. 

\m  Anfange  b)  des  fiebenten  Jahres  der  Hedfchra 
liefs  fich  der  Apostel  ein  Siegel  oder  ein  filbernee 
Pecfcdaft  machen,  auf  welchem  folgende  drei  Wor« 
te  in  drei  teilen  geftochen  waren :  Mohammed 
Raful  Allah.    IMpkammed,  Prophet  Gottes."] 

Die  Urfacbe»  wsrxim  er  fich  eines  folcben  Sie* 
gels  bedienen  wollte,  war  diefe.  Er  hatte  den  Plan 
gemacht»  an  die  Könige  und  Färften  der  Erde  Brie* 
fe  zu  fenden,  um.fiezur  Annahme  der  mufülman. 
nifchen  Religion  einzuladen  j  aber  man  gab  ihm  zu 
verftehn,  dafs  die  Könige  und  Fürften  feine  Briefe 
Bicht  annehmen  wikdep»  wenn  das  Siegel  nicht 
aufgedruckt  wäre/  Et  liefs  anfangs  ein  goldnea 
Riegel  giefsen ;  doch  hernscü  begnügte  er  üch  mit 
fiuem  iiiberneni 

A« 

et)  Dfdümn,  p.  li^. 


30  . 

An  Aftern  Tageies  Monttf  Moba^nn  l^fttte  der 
Apostel  die  Kanzel  beftiegen  und  fing,  nach  feiner 
Gewohnheit  an,  Gott  zu  preifeannd  (ein  Lok 
zn  predigen ;  hierauf  fpracfa  er  das  GiaubensbekenN 
nis  und  (chlofa  feine  Rede  mit* den  Worten:  ^Ick 
^abe  dan  Plan  gemacht»  aus  euch  Gefandte  zu 
^y wählen  y  und  iie  an  die  auswärtigen  Könige  mit 
„Briefen  zu  fchicken«  in  welchen  ich  Iie  einlade^ 
„den  Islam  anzunehmen.  Hierin  befchwor*  ich 
„euch,  fich  mir  nicht  zu  widerfetzen»  wie  fichi  di* 
„Kinder  Israel  Jefu  widerfetzten»*'  Die  M ohadfcbs- 
ren  erwiederten :  „0  Apostel  Gottes !  Wir  \rerdeiK 
uns -dir  nie  widerfetzen,  nie,  bis  in  den  Tod.  Sen« 
de  uns  hur  !  '* 

Der  erfte  König,  an  welchen  der  Apostel  Got- 
tes einen  Gefandten  mit  einem  Schreiben  abfchick« 
te,  war  der  König  von  Perfien  Khesra  oder  Koi- 
toes»  der  Sohn  des  Hormuz»  mit  dem  Befnamen 
Parwis»  aus  der  Dynastie  der  Saflaniden.  Unter 
der  Regierung  diefes  Fiirften,  und  zwar^  wie  AbuU 
Feda  berichtet  9  gerade  in  der  Mitte  des  fechsten 
IMonata  des  31.  Jahres»  war  die  bc^kannte  Flucht  des 
Apostels  von  Mekka  nach  Medina  vorgefallen.  Der 
Gerandte  war  Abdoliab »  Hodhafas  Sohn »  der  dem 
AulFtrage  des  Propheten  zufolge»  den  Brief  zu  dem 
F&rften  von-  Bahrain  trug,  weicher  dieCbs  Land  ale 
Statthalter  des  perfifchen  Königs  regirte;  der  Fütft 
von  Bahrain  ijbergab  ihn  dem  Kosroes;  diefer  lieft 
fogleich  feinen  Sekretär  und  DoUn^etfehef ,  einen 

I^ebornen  Araber  aus  Hira,  kommen  und  hiefs  ihn 
efen.  Der  Brief  fing  aUb  an :  ,  Jm  Namen  Gottes^ 
„des  Gnädigen  und  Barmherzigen!  Mohammed» 
„Abdollabs  Sohn ,  der  Apostel  Gottes,  ah  Khesra» 
„den  Kalfer  von  Perfien/'  Diefer  Styl  befremdete 
den  König;  ergerieth  in  heftigen  Zorn»  dafs  der  ' 
Name  des  Propheten  .dem  .ftinigen  vorgefetzt  fei» 

•  und 


f«: 

nnä  'riH*  iir  ftol^er  An^^Uafelikeit  t  »»Wüs  unter* 
fteht  jSch  der  Menfcb,  der  mein  SkUv  ist,  fo  an 
mich  zu  fcbreiben?**   Und  damit  nahm  erim  Aer« 

S^r  dem  Dollmetfcber  den  Brief  ungelefen  aus  den 
anden  und'zerxifa  ihn  in  Stucken.  «^-^  Als  dem 
Propheten  diefes  gemeldet  wurde»  fagfe  er:  „Gotl» 
wird  fein  Reich  eer reiften,  wie  er  meinen  Brief^er- 
rifi'en  bat."  . 

Kbesra  indeft  fcbrieb  an  Badhan»  feinen  Statt* 
Iialter  der  Provinz  Jemen  oder  des  glacklicbea 
Arabiens:  ^Jich  erfahre »•  dafs  dort  ein  Mann»  ein 
,,Koreifchit  aus  Mekka»  lebt,  der  vorgibt»  er  fei 
„ein  Prophet.  .  Sprich  mit  ihm  und  fache  ihn  zar 
Unvernunft  zu  bringen;  wo  nicht»  fo'fchicke  mt 
,, feinen  Kopf.^'  —  Als  BaiTan  diefen  Brief  erbalten 
hatte»,  fcbrieb  er»  zum  Zeichen  feiner  Freundfchaft^ 
diefe  Worte  darunter:  ^Oer  trägtf'bier  den  Sieg  da- 
5^voD»  der  auf  Weiner  Hat  zu  bleiben  Weift  ;'^  und 
fchickte  fodano  zwei  Perfer  ab »  um  ihn  zu  uberw 
bringen ;  einer  von  dieftn  bieft  KhiCrkara» 

Als  fie  zo  Medina  angekommen  waren»  erfchie«« 
nen  fie  vor  dem  Propheten  und  zwar»  zum  Zeichen 
ihres  fchlimmen  Auftrags»  mit  glattem  Kinn  undge« 
fchornem  ßart.  Aber  der  Apostel  würdigte  fia 
nicht  einmal  feines  Anblicks.  »»Ungi&ck  über  euch  t^ 
iprach  er ;  »»wer  hat  euch  einen  iplcbeb  Auftrag 
gegeben?"  —  »»Unfer  Herr!  erwiederten  fiie  und 
»meinten  den  Kbesra."  —  Das  wäre  l  Verfetzte  der 
Prophet.  .  «»Nup»  mein  Herr  und  Meister  hat  mic 
auch  befohlen»  mir  den  Bart  zu  fcheeren  und  das 
Kinn  glatt  zu  machen."  —  Hierauflegten  fie  ihm 
die  Abücht  ihrer  Reife  vor  und  fagten :  MSoUtedira 
aber  Mühe  machen»  fo  wird  Badhan  an  Kbesra 
fchreiben  und  f  iir  dich  fprechen  j    detin  das  ist  ein-t 

mal 


8» 

inil  gewifs,  wenn  du  dich  veigerft»  thm  gehorfiMi 
SU  fein»  fo  ist  dein  Verderben  unausbleiblich/' 

Bei  diefen  Worten  Ucbte  der  Prophet  Itot  auf  ;^ 
dann  nahm  er  feinen  Ernft  wieder  an  und  lud  fie 
SU  dem  Bekentnis  des  Islams  ein.      In  diefem  Au* 

Senblick  wurden  die  Äbgefandteu  von  der  MajeftaC 
es  Apostels  fo  geblendet,  von  Bewundrung  fo 
durchdrungen,  von  Furcht  fö  angst «  dafs  fie  oh n« 
nächtig  niederfanken  und  zu.  fterban  glaubten. 
Endlich,  da  fie  fich  wieder  ein  wenig  erhohlt  bat* 
ten,  fagtenfie:  „Wenn  du  nicht  mit  uns  kommen 
,  willft,  fo  gib  uns  wenigstens  eine  fchriftliche  Ant- 
wort auf  das  Schreiben  des  Khesra  an  Badhan.''  -— 
^Geht  nur  für  heute,  fagte  der  Apostel,  und  kommfc 
morgen  früh  wieder  zu  mir." 

Unterdels  bekam  er  einen  Boten  von  HimmeL 
Das  war  der  £ngel  Gabriel ,  der  ihm  die  Neuigkeit 
brachtet  Gott  habe  den  Schiruia,  Khearas  Sohn,  er* 
weckt,  diefen  feinen  eignen  Vater  zu  ftiirzen  und 
umzubringen.  ,Jn  der  That,  fagt  der  Gefchlcht- 
Ibbreiber  Mir-Kond,^'  Kosroes  Parwis,  der  im  Lau* 
fe  fei<i^  Regierung  taufend  fdCim  Thaten  gedma 
hatte,  verdunkelte  feinen  Ruhm  durchweine  Menge 
höjer^  gegen  das  Ende  feines  Lebens«  £Ue  Grofsen 
des  Hofs,  die  ihn  nicht  länger  ertragen  könnten, 
bemächtigte  fiel}  feiner  Perfon,  fperrten  ihn  in  ein 
Gewölbe  unter  der  Erde  ein,  in  welchen  er  feine 
Schätze  zu  Verwahren  pflegte,  und  fetzten  feinen 
Sohn  Schirula  auf  den  Thron."  Diefes  ist  der  K& 
aig,  den  die  Griechen  und  Lateiner  Siroes  nennen. 

Um  fich  feines  Throns  zu  verfichem,  begann 
der  neue  Monarch  feine  Rftgirung  mit  einem  ab* 
fcheulichen  Vatermorde.  AbuUFeda  erzählt :  Schi« 
f  uia  habe  feinen  Vater  aus  dem  *Gef  ängnis  hohlen» 

ihn 


9i 

vor  fich  briiu;en'Uflen  und  fo  zvt  ihm  gefproebent 
,»\Vu(vdre  dich  nicht,  wenn  ich  dir  dM  Leben  neh* 
i^me;  ich  folge  darin  biofs  deinem  Bei ff^iela;  dena 
yyiu  hftst  vormals  deinem  Vater  daa  Leben  genom^ 
„men«  nac!)dem  du  ihm  suvor  mit  »tnem  gluhen» 
„den  Eifen  die  Augen  hatteft  ausftecben  laflen. 
»»Wenn  du  nicht  zuerft  ein  folchea  Verbrechen  be«> 
»ygangen  hatteft,  Co  konnte  dich  jezt  dein  Sobrf 
»»nicht  nachahmen."  -^  Nach  diefen  Worten  befahl 
er  der  Wache^  ihn  hinzurichten;  Ditt  gefchah :  um 
fcboflea  ihn  mit  Pfeilen  todt. 

Am  anäern  Morgen  »)  liefa  der  Apostel  die 
Abgefandten  •  Badhans  zu  ficb  kommen  und  Tagtet 
»»Mein  Herr  und  Meister  hat  in  diefer  Nacht»  nack 
fieben  Uhr,  euern  BeherrCcher  umgebracht  £rer« 
weckte  feinen  Sohn  Schiruia  wider  ihn»  und  diefer 
hat  ihm  den  Leib  durchbohrt  **  (Dis  w^r,.  fiigt  der 
Gefchichtfchreibei:,  die  Nacht  vom  dreizehnten  de« 
erftea  UfchömadarMonats.)  ,»Geht  nun,  fetzte  der 
Prophet  hinzu,  und  bringt  diefe  Nachricht  BadhaOf 
«uerm  Herrn."  —  Die  Abgefandten  ejrftaunteii 
nicht  wenig ;  endlich  baten  fie,  ihnen  diefe  fonder- 
hare  Nachricht  in  die  Feder  zu  diktiren ,  damit  fie 
«e  fchriftlich  hätten;  —  „Ihr habt  Recht!  fagteder 
Prophet  und  diktirte  fie.  „Thut  auch,  fuhr  er  fo* 
dann  fort»  euerm  Statthalter  in  meinem  Nsmen 
noch  zu  wifTen,  dafs  meine  Religion  und  mein  Reich 
2u  dem  Qipfel  der  Gröfse  gelangen  Werden  >  wohin 
das  Reich  de»  Kosroes  gekommen  war ;  und  dafii 
fich  die  Grenzen  beider  in  der  Folge  bis  dahin  er« 
ftrecken  werden»  wo  nur  derFufstritt  desMenfchea 
hinkommen  mag«    Sagt  ihm  auch»  er  foUe  Muf ül> 

man  werden/'  . ; 

Ais 

a)  CidriH.  Bist.  Comfmd.j^.  419.  Dßhann.  p.  \U. 

C 


34^ 

Als  4\e  AbgeAndten  nach  Hunfekameiit  gäben 
fie  Badhan  vOn  allem  Bericht.  ErerftauntedarJber, 
fo  dafs  er  lange  nicht  fprechen  konnte.  Endlich 
rief  er  aus:  »yWenn  Mohammed  wahrhaftig,  ein  Pro« 
phetisty  fo  mufs  fich  da$  zugetragen  haben »  was 
er  gefagt  hat/*  Und  in  der  That,  nicht  lange,  fo 
erhielt  Badhan  Briefe  von  Schiruia  feibat,  worinft 
er  ihm  feine  Thronbefteigung  und  den  «Mord  feines 
Vaters  meldete.  Diefen  hatte  er  gerade  auf  die  Art 
und  Inder  Stunde  begangen,  welche  der  Prophet 
angegeben  hatte.  »»Und  nun,  fugte  er  hinzu ,  be- 
unruhige den  Propheten  nicht  weiter."  —  Da  be- 
kannte fich  Badhan  zum  Islam  und  alle  Perfer,  die 
bei  ihm  waren,  folgten  feinem  Beifpiele.  Er  fchick- 
te  ap  den  Apostel  einen  eignen  Boten  ab,  um  ihm 
davon  Nachricht  zu  geben;  und  in  Betrachtung 
diefes  Schrittes  beftätigte  ihn  der  Prophet  in  der 
Statthalterfchaft  des  glückiichen  Arabiens,  um  es  in 
ftinem  Namen  zu  regiren.  T)  Badhan  genofs  die« 
fe  Wiifde  bis  an  feinen  Tod,  welcher  vier  Monate 
vor  dem  Abfterben  des» Apostels  erfolgte»  wie  wir 
weiter  unten  hören  werden, 

•  Der  zweite  Fürft  der  Erde ,  an  welchen  der  A- 
fostel  einen  Gefandten  abfchickte,  war  der  Cäfar 
oder  König  der  Römer«  Das  war  der  Kaifer  Hera« 
klius  zu  Konftaatinopel,  der  fich,  (nach  Achmed 
Ben  Jofephs  Zeugnis)  damals  zu  Hems  oder  Emefla 
in  Syrien  aufhielt,  a)  Hier  ward  ihm  Dohia,  Ho- 
laifas  Sohn  ,  der  Kaibit,  durch  den  Statthalter  von 
Bostra  *)  vorgefteilt  und  überreichte  ihm  fein 
Schreiben.  Der  Kaifer  empfing  ihn  mit  vieler  Höf- 
bthkeit,  nahm  den  Brief  und  las  ihn*  Sein  Inhalt 
war»  wie  folgt: 

s  „Im 

^)  v^U  Bd,  I.  iS  J7}.  die  Antik 

a)  Hist  Gen.  Äff.  5*4.  C.f.^ 

^y^gl.  Bd.LS.^'i.Anm. 


is 

,Jm  Namen  Gottes,  ie§  Gnädigen  und  Barm« 
,i1ierzigen!  Mohammed,  der  Sohn  Abdollahs  und 
9) Apostel  Gottes,  an  Heraldias,  den  Kaifer  der. 
,,iftömer.** 

',, Friede  fei  mit  dem,  \irelcher  der  Leitung Got» 
,,te8  folgt!  Ich  lade  dich  zum  Bekentnis  des  Islami 
»^etn.  Nimm  iie  an,  die  Religion  des  Islams,  Wer- 
,,deMufülraan!  Das  wird  dir  Gott  zwiefach  vergel« 
,,ten.  Wenn  du  dich  weigerft,  diefes  zu  thun,  fa 
^machft  du  idich  der  Siinde  der  Heiden  fchnldig. 

,iO  Volk  des  Buchs!  *)  Kommt,  nähert  euch 

der  Art' 
lyZu  fprechen,  welche  beiden,  euch  und  uns^ 
^ygemetn  fei,  uns  vereine'.   Laflet  uns 
,,nur  Einen  Gott  anbäten,  keine  Kreatur 
9,iHm  zugefeiten ;  lafst  uns  ferner  nicht 
3f einander  ftolze  Titel  geben,  die  ' 
9,die  Ehre  Allahs  fchmälern       Doch,  wo  ihr 
f^n  dis  Verlangen  euch  nicht  fugt,  fo  nennt 
„uns  wenigstens  Mostemer  und  bezeugt^ 
„dafs  wir  allein  des  rechten  Glaubens  find/' 

Unter  dem  Briefe  jftanden,  zum  Beweife  der: 
neuen  Religion,  noch  einige  Verfe  des  Korans* 

Als  der  Brief  gelefen  war,  legte  ihn  der  Kaifer 
mit  vieler  Ehrerbietung  auf  fein  Kiffen  und  begana 

{ine  vertrauliche  Unterredung  mit  dem  Gefandtei^ 
>ohia  über  die  Perfon  des  Apostels,  über  feine  Re- 
ligion und  über  feine  Wunder.  Dohia  gab  ihm  Aus- 
kunft über  alles;  er  erzählte  ihm  unter  andern  die 
Gefchjchte  der  nächtlichen  Reife  und  der  Patriarch 
von  Jerufalem,  der  eben  zugegen  war,  bekräftigte 

Ca  di« 

•    » 
»^  d.  u  ChrißiH^  .    . 


l6 

die  Wahrhek  derreLben wie  wir  ichoö  6\>en  •), 

gefeheh  haben.  Einige  Ge^chlcbtfchreiber  kehAa\>A 
t^n,  Heraklius  fei  Mufüln^ah  geworden»  doch,  aus 
Furcht  feinen  Thron  zu  verlieren  >  habe  ers  nicht 
gewagt,  das  öffentliche  Bekentnis  abzulegen.  Dem 
fei  indefä  ^\lc  iimi  wolle:  der  Kaiser  entliefs  den  • 
Gefandteri  mit  prächtigen  ^Gefchetaken» 

Der  dritte  I  \(relcben  der  t'f op^et  zum  Bekent* 
ois  des  Islams  einlud,  war  Maka^wkas«.  der  Beherr« 
fcher  von  Aegypten^  Herakli^ua  hatte  ihn  in  dia 
Land  gefchickt  und  ihn  zum  Intendanten  der  Stea* 
ern  ernannt.  £r  War  einjai^obit  UndhafTte  aus  die* 
fem  Grunde  die  Griechen»  welche  Melchiten  waren^ 
*^)  aber  er  wagte  es  dennoch  nicht,  iich  öffentlich 
fiir  unabhängig  zu  erklären.  Er  Iratte  gern  den 
Suverän  gefpielt»  und  Teit  der  ßelagerung^onftan«. 
tinopels  durch  die  Perfer  hatte  er  die  Einkünfte  von 
Aegypten  zurückbehalten;  daher  fürchtete  er,  dem 
Kaifer  in  die  Hände  zu  fallen;  denn  diefer  Würde 
i^n  mit  dem  Leben  haben  büfsen  iaffen.  Der  Ge* 
fan3te,  den  der  Apostel  an  ihn  fchickte»  hiefs  Ha. 
tfrb,  und  der  Brief,  den  er  ihm  fchrieb»  war  in  eben 
den  Ausdrucken  abgefafllt,  wie  der  Brief  an  Hera- 
Uius. '  MakaWkas  empfing  den  Hateb  febt  böäich, 

'  *;  /;  A  2.  Kap.i4. 

'^  **)  Die  ofakobiten  waten  eine  im  £.  ffakrltunäert 
'  ^  -enißanäne  Sekte  der  orienMifcheii  Christen;  fii 
hatten  ihren  Niimen  von  einem  Mönch  ^ßkob  ßa** 
raä<iu.\  und  fialimen  mit  den  Monofihtjfithi  nur  Ei» 
ne  Natur  in  Cltnsto  an;  die  Melchiten  ßnä,  im 
Ge^enfatz  derfeiben,  die  orthödthxen  Griechen;  fii 
Siißen  fo,  weil  fie  nach  dem  Edikte  des  griechifchen 
JCöwgSt  IMelech.j  oder  Kaifers^  das chalcedonifche 
Konzilium  annahmen^  das  die  Lehren  der  Mono* 
pliyjiten  verdammt.  ,-.     ' 


lU  den  BHeft^dtftol^telhii  chrdrbirftigftYi  feine  Brqit 
und  fteckte  ihd  dann  forgfsm  in  eine  elfenbeinern 
Biichre»  aufweiche  er  f-'in  Siegel  driictcte^  Hier- 
*«i»f  lieft  er  (Wtnen  Sekretär  rofen  und  fugte  ihm  foU 
getide  Antwort  in  griechtfther  Sprachein  die  F<^ 
deri  d^  DoUmetfcher  aber  (ehri^  fie  arabifch  iiuf. 

Vi  An  Mohammed  4  den  Sohn  AbdoUabs,  AU 
5,Makawka^t  der  Fürft  der  Kopten.*^ 

i^Ich  bi^be  deinen  Brief  f(el#(^.  We*  die  Eiil. 
y,Iadung  zur  Annahtne  Di^iner  Religion  anbeltrifft,  (b 
^ist  daa  eine  Sache,  die  reifliche  Ueberlegung  er- 
fodert;'  tchbabe  freilieh  fbhon  Ungegewufl>,  dafs 
»,noch  ein  neuer  Prophet^komoven  fällte,  allein ieh 
ngUubte  immer;  er  tnüiTe  ftus  Syrien  kommen.  In. 
j^defa  bat  dein'GeAindter  eine  ehrenvolle  AufhiiA. 
,,nie  bei  mir  giefunden.  Ich  (Vnde  dir  ^wei  junge. 
,1  Mädchen  von  vornehmifcr  Herkunft  aus  den  Kop» 
„ten;  übefdia  ein  weifses'Mtiutthier  und  einen- wet- 
^,f8en£fel,  neiist  Kleidern  von  feiner  Mfi^vpti'fehijr 
,,I^i&wand,  köstlichen  Honig  und  Butter/< 

Ana  diefer  Antwort  fils)ie»tiia>t,  dafsdi«  Gründe 

des  Propheten  den  MakaWkMilrttiht  ganz  überzeugt 

hatten ,   wiewohl  Dfchannabi  verfiehert,*  et  hate 

-wenig  gefehlt»  dafa  er  Mafutttvan^geworden  fei  p  tl« 

lein  erbeharrte  ftäte  bei  dercbriflrljchen  Reltgicrtt. 

Denn  im  neunzeHnten  Jahre  der  Hedfcbra,  daunter 

Offlars  Kalifat  Aegypten  unterjocht  ward  und  eben 

dieferMakawkaa,  dervorgeUtcheKoptenfürft,  ver« 

rätherifcher  Weife  die  Partei  der  Griechen  verliera^ 

fchlofs  er  mtt  Amru,  Omars  Feldherrn  in  Aegyp.  • 

ten,  einen  Vertrag,  wonach  eV  gegen  einen  jahrlf« 

cbeuTritiut»  für  ficb  und  die  Seinigen  die  Freiheit 

erhielt»  das  ChAftenthum  zu  bekennen;  auch  ver- 

»ordaete  er/  dafs  fein  Körper  nach  feinem  Tode  in 

der 


der  Kirche  des  heiligen  Johannes  'zu  Alttttodriea 
'begraben  werden  foUte. 

Voti  den  beiden  kpptifchen  Mädchen,  die  Ma» 
.kawkas  dem  Propheten  ichickte^  hiefs  die  eineScht« 
rin  und  blieb  ilat§  Magd;  die  andere,  mit  Namen 
IMarie,  ward  Beifchläferin,  doch  nichr  Ehefrau,  des 
/Apostels.  Et  zeugte  mit  ihr  einen  Sohn»  Ibrahim, 
von  dem  wir  in  der  Folge  fprechen  werden.  Das 
IMaulfhier  hiefs  Doldol  und  der  Efel  Jafur;  beide 
follen  auch  ihr  Platzchen  in  diefer  Gefchiohte  ha- 
ben. 0 

>     .   Der  vierte  zum  Bekenntnis  des  Islams  einf^ela» 

dene  Fürft  war  dergrofse  und  machti^re  König  von 

Aetbiopien,  der  Nadfckaß ^  wie  ihn  die  arabifchen 

.  Gefchtchtfchreiber  nennen»  oder,  wie  wir  zu  fage« 

pflegen  ,  der  Ne^us,     Wir  haben   fchon    gefehen, 

dafs  diefer  Fiirft  im  zweiten  Jahre  der  H^dfchradas 

-Bekentnis  des  Islams  in  die  Hände  Dfchafars«  eines 

Sohns  von  Abu-Taleb  und  Gefährten  vom  Apostel, 

abgelegt' ba^te;  denn  diefer  befand,  fich  damals  ia 

Aefhiopien, , wohin  er,  nebst  den  übrigen  Ausge- 

VPanderten,  im  füniten  Jahreder  prophetifchenSen- 

dunf^  feine  Zuflucht  genommen  hatte.     Der  Prophet 

•indefa>   der  entweder  feine  Bekehrung  noch  nicht 

.!Wuß^e,-  oderdie/e  ailgetpeirie  Sendung  feiner  Bot- 

ichaftfi^r  dadurch  feieriiicher  zu  machen  fuchte,  wenn 

•er  einen'fo  j^rofsen  Fürften  mit  ein  fehl  öfle,  fertigte 

idemungoaohtet  de.n  Amru»  Ommaias  Sohn,  an  ihn 

Jäh,  und  ^ab  ihm  einen  Brief  folgendes  Inhalts  mit 

« 
„Int  Namen  Gottes,  des  Gnädigen  und  Barm* 
fiherntffv !  Mohzmm^d,  der  Apostel  Gottes» 
„an  den  Nadfchafii  Afchanxa^  König  von  Ha» 
„bcfch. 

,        ,   .  .  •  «Ich 

^J  7  Buch,  7  Kap.' 


99 

'  ,iTeh  (bhreibe  'aX$n  dicb«  indem  ich  Gott  lobe^ 
^»«tirser  welchem  es  keinen  Gott  gibt.  Er  ist  der 
5tKönig,  der  Heilige»  de«  Friedensftifter,  der  Treue, 
9$4eT  B^fcbutzer,  .^er:  Starke«  der  Hohe,  der  Grofe^, 
^yLob.und  Preis *fei  Gott  über  alles,  was  ihm  etwa 
•^'tZU^ikWet  wird.  -^  Ich  bekenne»  dafs  Jefus,  der 
,^Sobo  MarienSf  vomGreiste  Gottes  and  fein  Wort 
^,ist,  <^as  er  auf  die  Jungfrau  Marie»  «U^  gebenedeie» 
^,te  Mti^  unbefleckte»  hinabgefandt  fast  Sie  hat  Je« 
^,fum  empfangen  9  Gott  hat  ihn  von  feinem  Geiste 
^^yerfehaffen  und  ihn  auf  eben  die.  Art  augebUfen» 
«^wie-^er  Adam  erichiifFen  und  angeblafkiii  bat.  — * 
fflJm  auf  mich  zukommen:  ich  berufe  dich  zu  dem 
^eip^igcn  Gott«  ^u  ihm»  der  keinen  Gehuifen  neben 
fffich  hat  und  unter  deiTen  Gehorfam  alle  Wefen  und 
y^Kräfte  ftehn.  Glaube  alfo  an  mich;  folge  mir  und 
y^vermehre  die.  Zahl  derer,  die  zu  mir  gekommen 
,,find:  denn  ich  bin  der  Apostel  Gottes.  -^  Ichha- 
^>be  bereits  meinen  Vettex  «Dfchafar  uud  mit  ihm 
y^einige  Mufülmanner  zu  dir  gefchickt;  trage  Sor« 
j^gefürde  und  unterftütze  fie.  Du  felbst  lege  Stolz 
'y,und  HofFarth  ab  l  Indefs  berufe  ich  dich  und  deit^e 
;,,Heere  zu  Gott,  dem  AllcrhöcKsteu.  —  Und  nuc| 
K,ba{>e  ich  mich  der  Pflicht  meines  Berufsamts  ent« 
,,led]gt:  ich  habe  dich  ermahnt:  es.  t^ehlt  nichts 
>y,mehr,  als  dafs  du  die  Ermahujung  annimmst«  Der 
-yyfriede  komn;ie  überden^  welcher  der  Leitung  Qot* 
^,teß  folgt  !^*  .  ^        . 

Sobald  b)  der  Nadfchaili  diefen  Brii&f  bekon»^ 
men  und  gelefen. hatte»  hielt  er  ihn  über  Ceine  Au- 
tkf  ftieg  dann  von  feinem  Thron  herab  and  fetzte 
cb^  .^um  Zeichen  tiefer  Derauth»  auf  die  Erde  nier 
der.    Hierauf  nahm  «  den  Islam  von  neuem  an, 

indem 


Ä>  Kor,  Si*r.  LJZ  IV.  FIL 
bX^bdol  ßdkides,  P.  II  c.  3. 


indem  #r  dtaBekentnis  4«s  ffliiilbens  »blef^te;  dann 
iprach  er:  ,,0  wollte  "Jott,  es  wäre  mir  verßönn^ 
^thm  meine  Aufwartang  In^  eigner  Perfon  zu  m». 
^ychen,  damit  ich  ihm  dia  in  feiper  Oegenwart  h^ 
yyf^jtigen  ubd  bekräftigen  kannte}««  Endlich  liefser 
fich  ein  elfenbeinernes  Kastchen  bringen  und  legte 
He  beiden  Briefe  hinein«  dieser  von  dem  Apostei 
erhalten  hatte«  wobei  er  fligte:  nSo  lange  wird  A^ 
^ybyfitnienglüicfcUcb  fein,  fo  lange  Ueberflufs  an  ak 
,ylvm  Goten  haben«  als  diefe  beiden  Briefe  im  B*. 
i,fitz  feinea  Vc^Iks  bleiben  M«  —  Weiter  unte«^tireiu 
den  wir  noch  von  einem  iSriefe  fprechen,  dfen  er* 
von  dem  Apostel  erhielt  Der  Madfchuifi  fchrieb 
bern  ach  folgende  Antwort;  auf  den  6rieftlee  Prebi 
pheten;  .  * 

<  film  Pffimm  iSoites^  des  GnSdigen  und  Burm* 

•  ^,hfr:üiiim!    4n  Moh^nifnfiy  dm  AposM  G0U 
^^tes^äer  Nadfäiofj^  Afchmnm^  Apf^rf  Sohn^^ 

;,Der  Friede  Gottea  komn(ie  i^ber  dich«  Apostel 
i^Gottes,  und  fc^ine  Barmherzigkeit  und  fein  Segen! 
>,Es  ist  kein  anderer  tiott,  aufser  dem»  der  mieK 
i,zum  Ulatioi  gef  lihrt  hat«  Ich  habe  deinen  Brief- 

j^empfangen,  Apostei  Gottes!  und  in  Anfehung 
^^defleo,  was  du  von  Jefu  darir^n  iagst,  bekenne  ich 
^iUr*4  fchwör^  bei  dem  Herrn  des  Himmels  und  der 
^,Erde,  d^fs  ^u  dem,  was  du  von  ihm  meldeft«  J*- 
„fua  felbst  nichts  mehr  liin^ufetaen  könnte.  Zwar 
i^-v^aren  wir  bifrei^a  völlig  unterrichtet  und  hatten 
>,di^  Lehren  dfeines  Briefi  für  währ  erkantit  j  \^ 
»«bekenne  indef^  noch  einmal ,  daPs  du  der  Apostel 
i^des  wahrhaftigen  Gotteä  bist  und  die  Wahrheit 
»«redest  -  Auch  hab'  i^h  dir  und  deinem  Vetter  den 
$,£id  des  Gehoriams  geleistet  und  zu  gleicher  Zeit 
„in  deflVi.  Hände,  Gott  dem  Herrn  der  Welten  das 
fiTeierlicbe  Bekeatnis- des  Islams  gethan.     Jezt,  o 

„Apoa. 

/ 


,, Aposttt  ($ott«8,  fende  it^h  dir  mtrinen  Söhn  Xfika» 
j^dtiDir  du- liehest,  dafs  ich  dir  «lies  anvertraue  und 
„uichti^surilekbvhaite.  alt  mein  Leben  ;  aber«  ^emt 
,,du  es  verlangst«  will  ich  auch  i^ibat  zu-dir  koQl« 
fernen,  üebrigena,  o  Apostel  Gottes,  bekenne  tabj 
y^dafs^  was  d«  lehrN;,,  die  Wi^rheit  i#t/^ 

Der  fünfte  zum  Islam  berufene  Furft  war  AU 
Hai^th,  Abu^Scha'marsSohn,  derGaffimit,  der  über 
««incfn  Teil  Arabiens,  bis  an  die  Qrenzen  von  Sy« 
tien  und  üamas  regirte  Der  Abgefandte  war 
*  Skadfcha,  ern  Afadtt!  Der  Fürft  las  den  Brief  und 
[um  einer  beftimmten  Antwort  auszuweichen,}  Tagte 
«r:  tylohorerd«  nächstens  feibat  kommen  und  ibAi, 
meinen  Beftjch  machen/'  Da  es  aber  der  PropheC 
erfuhr,  rief  er  au$:  Üntergehn  mufTe  fein  König- 
Wichl' 

OerfebhslewarHowada«  der  König  de»  Landes 
Al^J^^smah,  an  welche^n  Solait  abgefandt  wurde. 
Howada  war  Christ  gewelen  und  MufulmangewoN 
defi;  er  hatte  anfangs  einen  Mann  an  den  Prophe^r 
ten  abgalbhickt,  war  hernach  auf  Zureden  felbtft 
zu  ihm  gereist,  und  hatte  das  Bekentnis  des  Islams 
abgelegt  Seine  Erleuchtung  hatte  er  vornämlich 
der  Lektüre  des  zweiten  Kapitels  im  Koran  mit  der 
Auffchrift  die  Kuh^  zu  verdanken.  Allein  nach 
feiner  Zurückkunftin  Jemamah  war  er  abtrönnig 
geworden,  und  Tagte  unverholen ;  „der'  Apostel 
^^Gottes  habe  fich  in  dem  Prophetengefchaft  mit 
,,dem  falTchen  Propheten  MoTatlamab  verbündet** 
*)  0 'Ver  rah  er  jezt  dieTe  .Antwort:  „Wenn  er  n4r 
jyT.ocb  eiiimiil  e'fnen  (bicben  Antrag  thut,  ttiir»  d6r 
„ich  ihn  perCbnlich 'kennen  gelernt,  den  Islam  an* 
„genofftmen  und  ihn  unteritätzt  habe :  fo  kann  er 

nüch 

*J./.  Ai.  Ä4^ 


f 

^^itch  TctTpreelien^  iäCf  ichB  dürdi  offenen  KHeg 
j,an  ihm  ahifden  werde  ^*  ^— »  Al^  er  diefe  Antwort 
erfahr,  (tjErte.der  Prophet;  „Nun  wöUlI.Vein«  ich 
will  ihm,  diefe  grofse  Ehre  in  Zukunft  nicht  wieder 
erweifen.  —  O  Gntt!  halte  diefen  Mann  auf!  o 
möcht'  ich  bald  von  ihm  durch  feinea  Tod  befreiet 
fein ! " 

Der  fiebente  war  M ondar»  Sawas  Sohn»  König 
.von  Bahrain,*  an  welchen  der  Apostel  den  ALOla» 
«inen  Hadratniten,  fandte.  •  Diefer  König  ward  Mi^ 
fQlman  pnd  da  er  in  der  Folge  in  einer  grofsen 
Schlacht  gegen  die  Perfer  den  Sieg  gewann,  nah«, 
.men  alle  Araber  feines  Landes  die  Religion  des  R^ 
gente^  an.  . 

Der  achte  war  Al-Hareth,  Kolals  Sohn^  emetr 
von  den  Königen  von  Hemiar  oder  von  den  Ho- 
nieriten,  die  in  Jemen  wohnten,  .  Zu  diefl^ra  fandte 
der  Prophet  den  Mohadfcher,  den  Sohn  Abu^Om- 
.snaias;  feine  Antwort ,  ^ebst  den  Antworten  von 
vier  andern  Königen»  wird  unten  beim  Anfang«  des 
SKeboten  Jahres  der  Hedfehra  vorkommen. 


Fünftes  KapitcU 
Der  Prophet  wird  bezaubert 


u. 


'-m  diefe  Zeit  a)  muffte  der  Apostel.4ai^h  Kraft 
der  Befchwörung  und  Zauberei  von  Seiteq  der  Ju- 
den Schrecklich  leiden.    £s  war  fchon  4^b^c  ein  hal- 

bes, 

aj  Dfchann.  f .  iä6. 


Im«,  andere  ftgeo ,  über  ein  ganzes  Jabt,  tiafs  er 
ilch  am  ganzen  Körpef  unbehaglich  und  kranUkb 
fühlte;  er,  war  mager,   blafs  und  Tchwach  gewor- 
.den«  fo  dafs  er  zufehends  hinzufterben  fehlen ;  fei- 
ne Sinnewaren  davon  angegriffen;  er  hatte  das  Ge^ 
diichtnis  fast  ganz  verloren  und  wulllte  oft  in  die- 
ier  Stunde  nicht  mehr.,  was  er  in  der  vorigen  ge. 
than  hatte.       Die  Juden  indefs»  da  iie  fahen,  dalb      i  - 
ihre  Befchwörun^et?  noch  nicht  ftark  genug,  nooh 
nicht  nach  ihrem  Wunfche  wirkten,  gingen  end- 
lieh  zu  einem  gewiden  Mann  aua  ihrer-  Nazion,  Ne- 
mensLobaid,  Afams  Sohn,  einem  berühmten  Za«- 
berer,  baten,  ihn  vollkommen  zu  bezaubern ,  und 
.zahlten  ihm  dre|  Goldftucke  dar.     Diefer  Jude  thaü 
te  einige  Töditer,  die  fich  auf  diefe  Teufelskttnsi: 
^ueiateriich  verftanden,  fie  bereiteten  einen  fo  kräf- 
tigen Zauber,  dafs  der  Prophet  iir.  weniger  als  drei 
Tagen  in  einen  Zuftand  aufserordentlicher  Ermat- 
tung und  Schläfrigkeit  Ank,  und-da  das  Ue^bel  im- 
mer  ärger  ward,    üel  er  endlich  in  einen  tiefea    ' 
Schlaf,  in  welchem,  er  zwei  EO'gei  f^h,  dieeioerdeo 
•  andern fragten,  wieer  fleh  befände  V  Der  eine  fprach.: 
.„Er  ist  krank  von  Bezaube.rung/*  —    ITer  hat  ihp  .* 
denn  bezaubert?    fragte  der  andere.  ' —    „Das  hat 
•Lobaid,   Afams  Sohn» .  der  Jude,. getban."  —  Und, 
jfttbr  jener. fort,  wodurch  hat  er  denn  diefen  Zauber 
.bereitet  9  «m  ihn  auf  eine  folchß  Art,zu  befchwören?  — 
„Durch  einen  Kamm,  ^var  die  Antwort,  und  durch 
„die  .Gefchicklichkeit,  zu  kämmen.  \''on  einer  Frau, 
„die  zum  Beifchlaf  mit  einem  Manne  grofse  Lust 
„hatte,    hat  er  einen]  Büfchel  Haar   genommen; 
„diefen    Biifchel.  Haar    mit   der  Senne  eines  ßo- 
„gens,  einer  Darmfaite,  in  viele  Schleifen,  in  Ge- 
„ftait  eines  Mestelbandes  gebunden  und  ihn  alsdann 
.„unter  ein  kleines  Bildnis  von  Wachs  gedeckt,  das 
„den  Propheten  vorftellte;  undeodlich  filleszufam- 


44      ■ 

4,inen  tuf  dem  'GrttQ^e  ''4ef  0m&tmu  Dharwan  rer« 

Der  Apostel  fahr  plotzifcb  aag  dem  Schiafe, 
iland  aOf,  119hm  einige  Teiner  Gefährte»  mit  fich 
«na  ging  gerades  Weges  zam  BranneA«  Sobald  er 
]hti  erblickte»  rief  er  aus:  ««Da«  ist  der  Brunneil, 
,den  ich  im  Traum  gefehen  habe!'*  Nun  mufs  m«ti 
.  wiflcn^  dafs  das  Wafler  diefes  Brunnens  vor  dierer 
^2eit  durch  K-ra,ft!  defl  Hqizes  Troene  geronnen  und 
irerdicVtgeM^efen  wetr  |rber  d^r  furft  der  Qümonen 
Inktte  es  fluflTig  gemitcht  UngefSumt  ftieg  ein  Mann 
)ti  den  Brunnen,  fchöpfte  das  Wafler  aus«  bis  er 
ertlich  aufdem  Grundeeine  kleine  Wachsfigur  fand, 
■äi^  den  Propheten  vorfiellte  und  in •  welch?  Nestd- 
iiadeln  gedeckt  waren)  darunter  war  eine  &>gea* 
fenne  mit  elf  Schleif^n^ 

In  die(^m  Augenblick  ftieg  der  Engel  Gabriel 
vom  Hiinpet  und  brachte  die  beiden  letzten  Kapi- 
t^Voder  Stiren  des  Korans,  (.die  iij.  und  a4,>  wd- 
che  man  die  beiden  Amulette  oder  Verwahrung^« 

'  mittel  wider  Be^auherung  nennt«  und  die  sufatai. 
-men  elf  Verfe  oder  Stropheii  enthalten,  nach  der 
Zahl  der  Knoten  in  dem  Bande  des  Zauberers.  D^r 
Engel*  las  fie  und  fo  wie  er  einen  Vera  ablas,  lasten 
fleh  die  Knoten  von^felbst«  und  bei  jeder  Nestel, 
die  er  aussog,  rann  Waffer  heraus«  Unterdeft  fühl, 
te  fich  der  Prophet  allmahlig  erleichtert,  bis  er,  nach 
Ldfung  dea  elften  Knotens»  fich  wie  ein  JMenibb  vor- 
kam^ der  lange  {geknebelt  gewefen  und  vpn  den 
Feffeln  plötzlich  befreiet  wird  ;  endlich  fab  er  fich  v^- 
lig  hergelteilt.  Da  <^rach  Gabriel  diefe  Worte: 
,iDürch  diefe  Amulete  entzaubre  ich  dich  }e2t  und 
„verwahre  dith  für  die  Zukunft  gegen  alleBefchwo- 
„rung  und  Gaukelei  der  Zauberer/*    Hierauf  liefii 

'der  IProphet  die  Werkzeuge  der  Zauberkunst  tief  in 

die 


^       .   '  45 

tljci  Efd^  vergrtben»  Der  Urheber  der  BeztukerooK 
ward  auf  Befehl  iei  Apostels  faingerichtet,  wie* 
^ohi  andere  fagen»  er  habe  ihn  begnadigt. 

'  .  In  diefe  Zeit  fällt  attch  die  Bekehrung  Abu-Üo* 
tairsfi  zum  Islam.  Diefer  ist  einer  von  den  f^^clii 
Urhebern  der  authentifchen  Traditionen«  Er  ^ar 
i)er  Freund  und  Vertraute  des  Apostel  Sein  £i« 
gennaoie  *)  war*  der  gemeinen  Meinuhg-nach»  Ab* 
dol-Rohman»  Sakars  Sohn* 

Kach  feiner  Zurückkanft  vofi  dem  Feldzsgt 
von  Hodaibia  verweilte  der  Apostel  zu  Medina  vona 
Uooat  Dhul-Hadfcha  bis  zur  Mitte  des  Moharram» 
Als  er  von  feiner  Bezaubernng  völlig  wieder  her« 
geftelit  war,  wandte  er  alle  feine  Gedanken  auf  fei« 
ne  unverföfanlichen  Feinde,  die  §fUdeft,  die  n4H:h 
immer  zu  mächtig  "Omaren »  und  machte  widef  fit 
fürchterliche  Anftalten  zum  Kriege* 


Sechstes  KftpitdL 

Der  Krieg  iion  Chaibar,    Det  Apostel  wird 

vergißet 

xNach  ihren  grofsen  Niederlagen/  die  wir  im  Vo^r 
xigen  erzählt  haben»  hatten  lieh  die  Juden  von  allein 
Seiten  in  dem  GeUet  von  Chaibar  verfammelt»  iich 
hier  in  eine  Menge  Schlöfler  geworfen  undinWehr- 
))aften  Zuftand  gefetzt..  Chaibar  **)  war  nach  den 
Geographen  Al^Edriü  und  AbuUFeda  eint  kleine 

,   Stadt^ 

.  *;  /  Ä  h  S.%3. 


4<? 

Stadt»  dieemer  kleinen  Festung  glicli.  ^^Dieffes 
„Wort,  fagen  fie,  bedeutet  in  der  Sprache  der  Ja^ 
„den,  was  Äip/«,  im  Arabifchen  bedeutet,  näinlicift 
y^eine  Burg,  eine  kleine  Festung."  In  diefem  Sinn, 
könnte  es  von  dem  bebräifchen  Wort  Kabar  ^  ftark^  • 
müchtigf  herkommen,  oder  wie  Herbelot  will,  vieU 
mehr  von  Chabar,  eine  Verbindung^  eine  KanfdderO' 
zion'f  dergleM^en  eben  die  war,  \C^elche  die  Juden 
gegen  die  erftM^Mufülniinner  fchloflen.  Das  wur- 
de beweifen,  dafs  diefer  Name  neu  fei.  Indefs  er« 
Sibt  fich  aus  dem,  was  Abul-Feda  fagt,  dafs  die 
tadt  fcbon  fehf  ait  war.  Denn  im  erllen  Teil 
feiner  Gefchichte,  in  dem  Abfchbitt  von  den  Ama- 
lekiten,  fuhrt  er  an,  „dafsMofes,  nacn  dem  Durch'* 
j^gange  durchs  rotihe  Meer,  ein  Heer  gegen  die 
„Amalekiten  abgefchickt  habe,  welche  damals  Jatfa* 
j^rek  und  Ch^ibar  bewohnten.**  —  „Chaibar,  fagt 
,)Abul-Feda,  ist^von  Medina  ungefähr  fechs  Tage-  ^ 
,;reifen,  nordostwärts,  entfernt.  Die  Gegend  ist 
„fruchtbar  an  Palmen  und  hat  gutes  Ackerland/^ 

Der  Aposteliiatte  virzehn  hundert  Fufsgänger 
undzweihundertjleiterbeificb;  von  feinen  Frauen 
begleitete  ihn  dismal  Omm-Saiama.  Als  er  die 
feindliche  Stadt  ins  Geficht  bekam,  wandte. er  fich 
gegen  die  Seinigen  und  rief :  „Marfch,  marfch,  im 
gefch  winden  Schritt!"  —  Zugleich  that  er  folgen- 
des Gebät:  »jGott,  Herr  der  Himmel  und  Aller,  wel- 
3,che  die  Himmel  mit  ihrem  Schatten  decken  1  Herr 
„der  Erden,  a)  und  Aller,  welche  die  Erden  tra- 
„gen!  Herr  der  Dämonen  und  Aller,  die  fie  in  Ir- 
„thum  führen;  Herr  der  Winde  und  Aller,  die  fie 
„"Äerftreueftl  wir  bitten  dich .  uns  in  Gnaden  die 
j^Güter.dieferStadt,  ihrer  Einwohner  und  ihres  gan« 

„zen 

a)  Nach  dem  ^JSoran^  gibt  es  ßeben  HitHmet  und ßi* 
ben  Er4en, 


4r, 

,)Ken  Gebiets  SU  fGhenken!  Wir  flielien  zu  dir«  fiu 
,>cben  Schlitz  bei  dir  und  bitten»  uns  vor  allem  He- 
bbel zu  bevi^ahren,  das  in  ihr,  in  ihren  Einxyohnerit' 
yyund  in  altem  ist,  was  daza^eliört!**       ^-'^ 

Unter  den  Gütern  verftind  der  Prophet  dieVer- 
beifsung,  die  ihm  Gottgethan  hatte,  als  er  zu  Ho- 
daibia  war,  wonach  „ihm  grofse,  reiche  Beute 
Gott  verhiefs.  **  a)  Untcjr  den  Ue^eln  aber  fürch- 
tete er  vornämlich  die  Bezauberungen  der  Jude», 
wovon  er  die  traurigen  Wirkungen  unlängst  em- 
pfunden hatte.  Aber  ein  weit  furchtbareres  Uebe!/ 
das  jezt  über  ihm  fchwebte,  ein  Uebel,  das  fein  Le- 
ben untergrub  und  endlich  feinen  Tod  nach  fich 
zog,  das  fah  er  nicht  vorher,  das  Gift  nämlich,  da9 
ihm  eine  Jüdin  gab,  wie  wir  weiter  unten  hören. 
Verden« 

Da  er  dis  Gebät  gethan  hatte ,  wandte  fich  der 
Apostel  zum  zweitenrnsrhie  zu  feinen  Leuten  und 
rieft  „Rückt  an  im  Namen  Gottes!''  Sie  rückteti 
"vor  bis  auf  einen  fteinigen  Platz,  genannt  Manfela, 
wo  der  Apostel,  der  fich  in  der  erften  Stunde  der 
Nacht  fchlafen  gelegt  hatte,  wieder  aufftand  und 
das  fo  gentinnte freiwillige  oder  mbefohlne  Gebät*) 
verrichtete,  worauf  er  um  einen  Felfen,  der  in  der 
Gegend  ftand,  fiebenmal  den  heiligen  Umgang  hielt. 
Dis  war  die  Stelle,  auf  welcher  er  jederzeit  fein 
Geb'at  zu  verrichten  pflegte,  fo  lange  er  vor  Chal-^ 
bar  zu  Felde  lag.  Heut  zu  Tage  ficht  man  hier  ^i- 
»e  Mofchee,  die  in  grofser  Verehrung  fteht. 

Die  Juden  von  Chaibar  waren  die  Ankunft  des 
Propheten  gar  nicht  gewahr  geworden  ;*  er  über- 

rafchte 


n)  Kor.  Sur.  4S. 

*3  /.  a.  Buch,  XL  Kap. 


48 

mfclite  fie  im  tiefSm  Schlafe^  und  frl^ichwohl  bit- 
ten fich  ihre  Spione  unglaubliche  M'Uir  i^egebeo^' 
in  feine  Plane  einzudringen  und  feine*  Schritte  zu 
beobachten;  und  Von  Medina  her  War  fo^^ar  ein 
dunkles  Gerücht  gekommen»  Mohammed  fei  fciiOR 
•usmarfchirt» 

Am  andern  .Morgen»  da  fich  allea  ruhig  ver- 
hielt und  die  Feinde  nichts  von  fich  hören  iiefseo, 
rückte  er  an  der  Spitze  eines  Korps  iii  aller  Frühe 
bis  zum  Schlöffe  Naem  vor  und  nahm, es  beim  er« 
ften  Anlauf  ein;  dis  war  die  erfte  Erobrung.  Von 
bier  ging  er  in  gleicher  Abficht  nach  der  Burg  Na- 
taa,  die  dem  Afab  zugehörte.  Er  machte  diefen 
Weg  zu  Pferde  und  traf  die  nöthige  Veranftaltun- 
gen  zum  Angriff.  In  diefet  Burg  lag  eine  Befaz- 
zung  von  jüdifchen  Soldaten.  Bei  Tagesanbruch 
waren  die  Arbeitsleute  {lus  dem  Platze  gegangen , 
mit  Schippen  und"  Spaten,  mit  Hacken  und  Schanz- 
körben  verfeben»  um  ein  gewUTes  Befestigungswerk 
vollends  fertig  zu  machen.  Fast  waren  fie  dem, 
Korps  des  Propheten  in  die  Hände  gefallen,  wurden 
•8  aber  noch*zur  rechten  Zeit  gewahr/  machten 
Halt,  gaben  Lärmjund  fchrieen:  »,Da  kommt  Mo^. 
'  bammed  und  feine  ganze '  Armee ! ''  nahmen  dann- 
die  flucht,  zogen  fich  eilends  in  ihre  Verfchanzuo« 
geozuruckundliefsen  alle  ihre  Weri^zeuge  im  Stich» 
um  desto  fchneller'zu  laufen.  Sogleich  erhob  der 
Prophet  fein  Feldgefchrei:  Allah -Akbar!  Gort  ist 
grofs;)  und  fagte:  '  |^,Chaibar  ist  zur  Zerftdrung 
^retf!  und  weil  uns  die  Werkzeuge  dieler  Keinde 
„gebracht  werden,  fo  wird,  an  einem  nahen  Mor* 
^gctn«  Verderben  über  diefe  Lärmgeber  kommen !  •* 
Wirklich  fah  der  Prophet  diefe  geAindnen  Werk* 
jl^nige  *der  Zerftörung  für  eine  Vorbedeutung  «n» 
dafs  die  Stadt  feiner  Gegner  zerftört  und  gefchleift 
werden  wiirde. 

Der 


I     t)äi  Apostel  bette  zwei  Stmd^rteiit  wovon  d^4 

eine  der  fckwarzi  Adler  und  die  andere  die  Sofmi 
kiefA;  hieraos  hucten  diejudehgefchlofl'en,  daGidec 
Krieg  ihnen  g^lte»  Aus  dittem  Grunde  hatten  fi^ 
Utre  Palmbäumef  auf  vierhundert  an  der  ZaM«  felb&t 
umgehauen^  hngS'umher  aile^  verwüstet  und  das 
platte  Land  überall  verheert,  umdediNitirulmänneril 
die  Mittel  der  Subliatenz  zu  rauben ;  daher  diefe 
denn  auch  wirklich  bei  der  Belagerung  gföf^eNutb» 
Hunger  und  Kummer  zu  leiden  hatten.  Eined  Ta» 
gas' kamen  üe  Vor  den  Propheten  Und  kiagteiit 
^1  Apostel  Gottes J  toit  uns  ist  es  aüäi  Wir  könneü 
nicht  mehr!*'  üiefe  Klagen  rührten  deri  Propheten 
fo  fehr,  dafä  feine  Enipiindung  in  daa  laute  Gebät 
»lisbrach  :^»,Gott^  .du  kennft  den  bejanifctiefnswürdU 
ledigen  Zuiiand»  in  den  iiegerathen  find.  IchkAnil 
^^ihnen  nichts  gebeoi  ich  habehichti:  ö  foi  öffne 
»jihnea  doch  durch  einen  nahen  Steg  diefe  grofse 
^Burg^  die  mit  Lebensmitteln«  mit  fettem fieifck 
,5 aller  Art  fo  reichlich  Verfehen  iatl'* 

Das  äebat  ies  Propheten  :Virärd  erhört:  öott. 
öffnete  ihnen  den  Weg  des  Siegs  ^  «bis  ist^  er  lidft 
£e  das  Schtob  deä  Afab  einnehmen,  in  die&lii&nd 
man /Waffen  und.  Lebensmittel  im  Ueberfluis  und 
von  allerlei  Art^  Orchaber^  der  bei  der  Aufeahmft 
'des  Inventatiuma  zugegen  war^  gibt  fie  umftändli» 
eher  an*  ,i  Wir  fanden ,  fagt  et^*  in  Afabs  Schlöffe 
^ygroiae  Magazine«  in  welchen  eine  unglaubliche 
„Menge  voxi  üer^e«  Datteln,  Oel«. Honig«  fetrem 
«jFieilch  aufbewahrt  wurde;  ferner  groÜse  Ueerde« 
«;von  Schaaferi«  Ochfen  und  Kfeln;  auch  ward  eiü 
^ungeheurer  Haufen  von  Waffen  und  KriegSi^erätK 
«jaut'gefcnrieben,  Mafchinen^Steinbaluteh«/irmbrüs«  • 
j,te,  Schleudern  ü.  f.  w.  niclat  ander«,  als  hätten  die 
„Juden  erwartet«  fie  Wiirdeii  die  Belagerung  ein 
iigaues  itkKthuMiMt  lang  ausiiaitKm  mülieiu^*  -^ 

D  AU 


ff- 

^ten  auch  eine  grofse  Kämeelshaat  voll  Halsbäa^ 
y^defi  Armbänder»  Ktiiebänder»  Ohrgebünge,  Schnal* 
^)len»  alles  TTon  Golde;  aulser  einer  grofsen  Menge 
,,,PerIen-aQd  Smaragden •  Sehe urcn  undgoidoeSie* 
»geiringe.** 

"^  Während  diefer.  Belagerung  war  döf  Ptopbet^ 
nach  Aiefcha's  Bericht,  fo  entiaaltram,  dafs  erwe» 
der  Qerftenbrot  kostete t  noch  Fruchte  getiofs,  bitf 
das  Haus  der  Kinder  Koikia,  *(dis  ist  dcrNameeiBet 
jüdifohen  GefchlechtsO  eingenommen  war». 

Der  Prophet  belagertehieraufdie  Cittadelle  von 
Chaibarv  die  den  Namen  Al-Kamas  führte  ;iihre  Lag« 
machte  üe  fehr  fest;  denn  fie  war  auf  einen  Felfea 

gebauet,  dem  fchwer  beiEukommen  war.  Det 
ommandant  war  K^nana,  ALRabis  Sdhn^  der  reiche 
te  und  mächtigste  der  ganeen  Nai&ion ;  auch  führte 
er  wirklich  den  Titel  eines  jädifchen  Königs.  Er 
hatte  hiefalle  feine  Schätzein  Verwahrung  gebracht 
und'  war  entfchloilen ,  fich  aufs  Aeu&erAe  zu  ver« 
teidigen.  Die  Starke,  die  dem  Platze  fcbon  feine 
oatüriiche ' Loge  gab»  hatte  Kenana  noch  durch 
Kunst  vermehrt  und  Werke  angelegt,  diedasSchlob 
fast  unjiberwindlich. machten.  AlTo . muifte  es  re» 
gelmäfsig  belagert  werden.  Man  liefs  Mmu^rbre* 
eher  und  andere«  Kriegsmafchinen  kommen,  erö£ 
nete  die  Graben  «nd  war  nach  mehrern  l'agen  end- 
lieh  im  Stande ,  eine.  Brefche  in  die  Mauer  zu  ma* 
chen«  wo  ma^  zu  wiederholten  malen^  einen  hefti' 
gen  Sturm  verfuchte,  den  aber  die  Belagerten  mit 
Tapferkeit  aushielten.  Der  Prophet  war  beftandig 
gegenwärtig  und.  fuchte  die  Soldaten  durch  fein 
Seifpiel  zu  ihrer  Pflicht  zu  ermuntern.  Da  fich 
aber  die  Belagerung  in  die  Länge  ;&og  und  fein  eig* 
nea  Leben  fi^hon  mehr  $1b  einoul  auf  dem  Spiele 

geftaa- 


5« 

geftan^en  liatt:«  «^^  4ttin  er  wagte  feine  Perton  fm» 
0ier  da,  wo  die  meiste  Gefahr  war  Hefa  er  mit 
dem  Angriff  auf  ein  Paar  Tage  inne  halten»  iim  fei» 
aen  erfchöpften  Truppen  einige  Erholung  sugebea» 

In  diefef  Zwlfchenzeit  hatte  Abu-fiekker»  nm 
feiöen  Muth  sii  beweifen,  von  felbst  den  Einfall» 
^e  Heerf'ahrte  aufzunehmen»  £r  lief«  iicfi  ^on  ei» 
nigen  der  Kühnsten  begleiten,  (lieg  in  die  ßrefche 
und  kämpfte  heldenmuthig;    allein  er  ward  zurück* 

Sedrdckt  und  genöthigt,  unverriehteter  Sache  wie* 
er  umzukehren.  Mun  nahm  Omar  die  Fahne^ 
fchritt  hilnan  und  kämpfte  noch  herzhafter  in  der 
Brefcbe,  aber  er  ward  auch  gezwungen»  fich  zu« 
rückzuziehen  und  war  nicht  glucklicher.  Er  ging 
fodana  zum  Apostel  und  erzählt^  es  ihm  Es  waü  ' 
je2t  Abend.  „Morgen  -  fing  der  Prophet  auf  ein* 
^mal  mit  ftaficer  Stimme  an  —  ^^morgen  wird  die 
Fahne, einem  Mann  gegeben  V^rerden^  der  Gott  und 
j^feinen  Apostel  liebt  und  gegenteils  auch  von  Gott 
^und  (einem  Apostel  geliebt  wird/ einem  erfohrock* 
^nen  Manne»  der  nicht  weis,  was  ^iVA^ii  heist.  Et 
^,wird,  ftatt  diefer  Männer^  die  Fahne  nehmen  ua4 
j,Gott  wird  ans  durch  ihn  den  Sieg  verleibn/* 

Da  der  Moi^gett  anbrach,  Vörfamtnelten  fich  dfd 
MuCiilmänner,  Mohadfchat%n  undAnfiireo»  häufen« 
weia  vor  dem  Zelte  des  Apostels,  ftfeckten  die  HäU 
fe  vor»  um  den  Glücklichen  zu  lehen«  demdieFah« 
lie  gegeben  werden  foUte  und  Jeder  Von  det>  Kuh* 
Hern  und  Tapfrem  hofite,  er  würde  der  Mann  fein^ 
dem  der  Prophet  eine  (b  grofse  Ehre  erWeifen  Wer- 
de* Endlich  trat  der  Apostel  au^  feinem  ^Zfclte  und 
fragte;  tf^o  ist  AU*  Abu-Talebs  Sohn?  —  „Er  bat 
eine  Augenkrankheit« "  gab  jetnand  zur  Antwort* 
Lajjt  ihn  kothmen!  W'ft  will  ihn  mir  herfuhrm?  So- 
cleich  ging  Salama»  Akwas  Sohn,  hin,  ^ibahm  All 
^  Da  M' 


52 

bei  cfef  HaTid  und  führte  ilin  vor  deh  Apostel,  fif 
trug  eine  Binde  um  den  Augen;  der  Prophet  fchob 
fie  zarück,  fpritzte  ihm  etwas  von  feinem  Speichel 
in  die  Augen,  that  ein  Gebät  zti  Gott  and  heilte  ihn 
fo  vollkommen,  dafs  nicht  die  geringste  Spur  des 
üebeb  ubjig  blieb.  Da  fagte  Ali*  „Ich  fühle  gar 
keine  Schmerzen  mehr.  Der  Apostel  gab  ihm  nun 
die  Fanne;  Ali  nahm  fie  and  hüpfte  vor  Ffeuden. 
Ertrug  aber  damals  einen  röthen  Rock;  dariiber 
Ifefs  ihn  der  Prophet  einen  eifern  Harnifch  anlegen 
und  hing  ihm  an  die  Seite  einen  Degen  >  der  dea 
Namen  Dfitil-Fakarf  (der  duVchdringende,)  führte^ 
drehete  ihn  fodann  mit  dorn  Gefleht  nach  der  Seite 
der  Barg  und  fägte:  „Marfchire  niin  allgemach  hin, 
^Jbis  du  zudenVerfchanzüngendetFeinde  kommst; 
,)da  folllt  du  iie  zum  Islani  berufen  und  ihnen  ahdeu-i. 
„ten,  dafs  fie  die  Wahrheit  Gottes  glauben  und  die 
„Formel  des  Bekentniffes  thun  follen*  Ja,  ich 
,^fchwöre  dir,  follte  Gott  durch  deine  Hand  tach 
i,n*ur  einen  einzigen  Menfchen  auf  den  rechtun  Weg 
„fuhren,  fo  würde  dir  das  grofsern  Nutzen  bringen^ 
j,3ls  wenn  du  dip  feistesten  Schaafe  der  Heerde  be* 
j,fs*Tseft/*^  Ali' gab  ihm  zur  Antwort:  ^leh  will 
„hin 9  ich  wilffie  bekämpfen,  bis  fie  fich bekehren 
ffj^nd  uns  gleich  werden.'* 

An  der  Spitze  eines  Haufens  voa  ICerntfuppett 
rockte  Ali  gegen  die  ßrefche  an  und  pflanzte  feine 
Fahue  über  einem  grofsen  Steinklumpen  auf.  Eiii 
Jude;  der  ihn  von  der  Burg  herab  erblickte,  fchrie 
ihm  zu:  „Wer  bist  du'?*'  —  Alibin  ich,  Abu-Talchs 
Sohn.  -^  Der  Jude  fagte t  „Kommtherauf,  ihr  da! 
J,'wehn  ihr  Herz  habt!  Denn,  was  mich  betrifft,"bcl 
^Mofes  und  den  Propheten  !  ich  komme'  zu  euch 
•ijtiic'ht  hinunter.  Nun,  wie  lange  wahrt  es?  waä 
iögertihr?'*  «^  Alihielt'festenFufsaufdieferStel- 
;  '  ^     '  -  '  le> 


13 

le»  bi«  ijiti  Qfljttdaqcb  feiiMi^)^U|fliI(filtcr  von  der 

Burj;  roactte.  '   '  -».   . 

..  ,  Der  «r^e  Jode^  der  dife.|C'uhiibeit  hatte»  aus  dem 
^^chlofie  hecftps  zu  kommen,  war  Abu-Ijareth,  Ms^r- 
liabs  Bruder;  ein  Schwärm  feiner  ^riegsgefahrten 
folgte  ihm  un<)  beim  er&en  Anlauf  tödt^te  er  ein ' 
Paar  UuCülquaner;  allein  AU>iGtrecktf»  ihiijtodtza 
Boden*.  ... 

D4  Mafhab  ftinen  Bruder  tödten  fah,  kam  er 
eilfnds  herbei,  von  einem  Haufen  der  Seidigen  uoak 
geben.  £r.  war  der  ScblofsbauptnianaiUnd  kom^ 
*  mandirte  im  Namen.  Kenanas,  des  Furilen.  PieGe« 
fchicbcfchreiber  fchildern  ihn  uns  als  einen  Riefen, 
und  ads  ali^  Juden  von  Chaibar  kam  ihm  kein  ein.' 
^iger  an  IVluth  und  Kühfiheit  bei.  An  dlefem  Tage 
.war  er.  mijt  einem  doppelten  Harnifch  bekiit^idet  und 
mit  zwei  Schwertern  umgurtet;  er  trug.^wei  Tup» 
bane  auf  dem  Kopfe;  über  diefen  iTucbanen  hatte 
er  einen  Helm. und  auf  dem  Helme  blitzt^  fin  Dia- 
mant von:der  Gröfse  ein^s  Hühnereies;  Inder  Hand  . 
bielt  er  einen  Speer»  in  der  Geftalt  eines  Tndents* 
£r  fah  fo  furchtbar  aus «  dafs  kein  Mufulman  das 
Herz  hatte»  mit  ihm  anzubinden ;  AU  war  der  ein- 
zige, der  ihm  Stand  hielt.  Marbab  ujaü  ihn  mit 
verächtlichen  Blicken  undf^te;  ^,Das ist  Chaibar 
„nnd  ich  bin  Marhab,  in  voller  SiUtaag^  der  Kiih- 
^ne,  dfjr.Held,  der  verfuc^te  Krieger."  .„Undich^ 
«» ver fetzte  ^li»  bin  der,  den  feine  Mat(;e^,})^  (kr  Ge- 
ii^burt  Haidara ,  den  ßark$fi  Löwen  nannte ;,  ich  will 
j»euch  mit  dem  Schwerte  i^eflen,  nacb.de'm'grofsen 
ifMais^  nämlich,  und  euch.allenn  Stucken  bauen«*' 

Man  hat  eine  Trü^i^p^tu^^J  wonach  Ma^hab 
im  Traum  einen  Löwen  •gf$f;^n  hatte,    der  ihn  iii 


a):.Dfckanndbif  f « 173, 


>   ,*,^..,.         u,    .  Stücken 


StBekeÄ  nrr!ft;Aeflbfi  Thmiii  fiatte  Gott  dem  AH 
ofiVnbart«  f>arutn  erifmerte  er  ihn  jezC  daran,  am 
ihn  dcfsto  i^ehr-zufcbrecken,  Docb  wie  dem  auch 
ttiti  mag:  fie  wurden  hand^etnein.  Marbab  fuch- 
te  auf  AU  einen  StreJqhÄu  führen;  allein  diefer  war 
gewandter^  kam  ihm  zuvor,  fcbwang  ftin  Schwert 
iDhut  Fakar  und  fbhmetterte  es  den  Gegner  mit  foU 
obetb  Urijreftüm  auf  den  Kopf,  daft  ea  nicht  nur 
den  empor  gt'hahnen  Schild,  den  Diamant»  deA 
llelm»  den  doppelten  Turban,  fondern  auch  den 
HimfchadeT  faltete  und  bis  in  die  Backenzähne  fuhr, 
piefer  fllfch herliche  Streich  ftreckte  Marhab  Äft 
Länge  lang  2u  Beden.  Einem  L6wen  gleich  ftt)rzte 
£ch  Ali  ibdann  auf  die*Juden,  die  ihm  In  den  Wurf 
'kamen  und  fthliig  fie  n  eder;  die  übrigen  floheB 
baufenwels  in  das  Schlofs  zurück;  dahin  folgrea 
ihnen  die  Mufülmannei*  mit  raflchem  üngeftümp 
drangeh  im  tletämmet  mit  hinein  und  machten  üeh 
Meister  von  dem  Platze 

in  der  Hitze  des  Kampfs  gefchah  von  AK  eine 
That  welche  eineabermmfchlicheStärke  verrietb. 
Abu-Rafe,  ein  Freigelaflener  des  Apostels,  weh*her 
Augenzeuge  gewefenwar,  erzählt  fie  auf  folgetide 
Art  \,Wir  begleiteten  AH,  da  ihn  der  Apostel  ge.  • 
y^geii  Chaibär  abfchickte.  Die  Soldaten  der  Burg 
fftnaten  einen  Ausfall  und  während  er  fleh  mit  iht 
„nen'hemmfchhig,  brachte  ihm  ein  Jn de  einen  fo 
,,heftigen  Schlag  bei,  dafs  ihm  der  Schild  i^ua  der 
,,Uand  fiel.  Schnell  faflVe  Ali  das  Burgthor  an,  hob 
„esaus'Mnen  Angeln,  gebrauchte  es  zum  Schilde 
f,\xxld  tfug  es  fo  lange  in  der  Hand,  als  der  Kampf 
„währeti?  und.  ef'fich  vom  Schlöffe  Meister  gern  acht 
„hatte;  da  lieft  <.r  es  niederfallen.  Ich  habe  es, 
,,fezt  Abu-Rafe  hinzu,  nr.bst  fieben  Männern  (elbst 
j,bUehn,  fieben  waren  *es  und  ich  war  der  achte} 
^,wir  verfuc?7ten  '^^  "thbr'aiifzuheben,  aber  wir 
I, waren  nicht  im  Standei   ea  ^u  rähreo,  ** 

Wena 


^1 

*  Wenn  inati  Atlfii  de(  Potj^e  auf  diefe«  WtmM 
von  KFtftäüfseruog  brachte,  fo  gab  er  die  befcheidk 
^e, Antworte  „Ich  habe  das  Thor  vonCbatbar  vod 
^der  Steile  gehobmi,  aber  nitht  durch  meine  ngni 
^Leibesftsrke,  fondern  mU  HätfitdBcrhvBinlifQilieii 
'„Kraft,**  .         j  ^ 

'.     .  •»  • .    • 

Utiterdeiv  €reAitigeoen>  ih  der  Apostel  bei  det 
Sinnahme  diefe»  SchioSes  Al-iCaoUis  machtet  be« 
anerktte  man  aueh  die  fehöne  Safia»  di^  TOehter 
Hoia»  und  Enklin  AcbtabB»  de»  Jude»,  det  nebafc 
4en  äbpige»  koraifcfaen  jQdei>,  auf  Befehl  des  Apos* 
tels  in  der  Grobe  erwärgt  worden  w«r —  wie  v^ir 
ker^ks  ohengefthen  haben.  *)  Sie  ^ar  Kömg  Kei. 
vianaa  Gemalki  and  an  ihaerft.  feit  der  Zeit  verhei« 
kathet,  dader  Prophet  die  Behigeruiig  von  Cbaihair 
anfing.  Damals •  follfi«  einen  Traft»  gehabthaben^ 
worin eeibsTorkami  als o^die Sonne  vom  Himmel 
fteige  und  fich  anfuhren  Schoofs  niederlege.  DM 
Sen  Traum  erzahlte  fie  dem  Könige,  ihrem  GemahL 
^Nan»  beioft  Himmel,  rief  er  aus>  iv'h  fehe,  du  wün» 
ftheft  dirkeinen  andern  ZAum  Mann«^  alS'dieren.Ko« 
»ig  da,  der  un»  fo  eben  belagert  hat.'*  ün^  mife 
diefen  Witten  gab  er  ihr  eine  ftv  derbe  Ohrfeige^ 
daß  er^ihr'das  eine  Auge«  verietzl^e»  ..D«  fi«  deai 
Apostel  anter  den  Gefangenen  in  die'Hatide  fiel,  be«^: 
ftunokte  er  fie  ^oi  feioereigehen'GemaMin;  and  weit 
Saiiii^  anch  den  Idatn  wmaluiu  fehenkto  e&  ihr  2>at 
Morgengabe  die  Freiheit. 

•  Hierauf  liefe  der  Apostel  di»fr  Kenana  Tor  fie&> 
IcottimeD  und  fragte  um,  wo  er  feinen  Schatz  hm«' 
gelegt- habe*  Deni»  er  hatte-  wirkKeb  allen  Reictw 
thum  der  NadbiritenunddesAbuLHakikiu  Verwalw 
rang  und  eine  grolae  Kammer  dajiut  angefüllt;  er 

beftamd 


IwAuid  in  Tjoia,  SiMrr,  Hal9keüeii/  Atmliltldera, 

Perlen  und  kostbaren  Steinen  von  allerlei  Art.  '  Ak 
Jtin  er  verfirhertp»  dafs  er  von  dem  allen,  nichts 
liabe*  »fAbul-^Kafem;  (Tagte  er  zu  dein  Prophet 
twn.)  in  den  nuncberlei  Widerwärtigkeiten  und  ün* 
läHen,  die  uns  trafen,  haben  wir  alle  unfre  Schatze 
2:u  fetzen  nniflenv  fo  dafs  uns  gar  nichts  mehr  übrig 
gt  olit'ben  tst,>--  •  •  Ab«^r  «der  Prophet  warnte  ihn: 
NitPin  dich  in  A^ht{  Wenn  wir  diefen  Scbats  hei 
f|i|:  e|it()ecker\«  •  fo  wird  e$  dir  ^^  Leben  Ke^ten.^^ 
49-»  hP^s  bin  ich  zufrieden ,  **  <ywiederte  Kenana* 
P^  tr-dt  einer  yay  denanweCenden  Juden  herbei  und 
V^errieth  feinen  Herrn,  indem  er^ewifl'«  Spuren  und 
Mrrkaiale  vcui  4«tn  Orte  angab«,  wo <)er  Schatz  vei^ 
borgen  hegeu  mulTe..  •  ,JcK  habe,  fegte  er»  all« 
iEage  wahrgenommf  n»  dafs  der  König  nachdenkend 
mn  dis  Gemäuer  -^ITlhe^  fpa€ziren;gi:r>g/'  Uc^ge» 
fäiimt  grub  man  die.  £rd^  .9uf  und  entdeckte  wiriu 
)ict)  einei^  Teil  des  Schutzes ;.  das  iibrige  aber  woll* 
te  Kenana  durchaMS  nicht  entdecken^  Der  Apostel 
Vergab  ihn  d^her  4em  Zobair  >  um  ihq  die  Folter 
9Lii  geben  u^d  (Jurch  die  ftrengften  Martern  ssuKwiifc 
^n,  alles,  waa  er  verborgen  hatte,  zn  bekenneiH 
&^fem  BeftHile  aufcJi^e,  wvf  ih,n  J^obair  auf  di» 
^de  nieder  K  feti^te  ihm  ein  Ff%i>erzeugf.  oder  ei« 
|ie  Mafchine«  womit  man  im  Orient»  Feuer  ana&uma« 
iiben  pflegt«  a)  9uf  die  Brust  Mrid  iGbhlug  die  beid^ 
Ijäi^er  diefea  inftrMments  mitt  fodoher  Gewalt  e» 
^fiian^ter«  d^fs  {^enana  immer  der  Geist  iiuagehe^ 
wollte  Allein^  ^a  ihm  diefe , Tortur  dennoch keiu 
Cfeftandn^s  abis&w^Pg«  fo  iibergah  ihn  der  Prophet 
dea  Händen  Moiiamrnedsy  de»  Sohns  von  Salaoae^ 
4ef  ihm  P^U  (^ip?m  Hielte  d^ti  l^ofi  abfchiug  und  Uk 

dfw  ^  i'f  iib.efäü  fieiigion  der  alUu  Per/er  von 


ff 

im  ihm  4^  Mofj  Mtietl'6]M94«rs.Ma€htntid  rächte^ 

airelchem  -KeniMi  ein  .Stück  van  «inem  MiihUi^» 

Hn  d^D  Ha!«.|;ebundeii  und  ih»  fo  voa  da^r  Mauer 

Nach  d\^Ur  wicbtif^en  U.nterneh mutig  ^)  öffr 
.  Aet9  Gott  feineuj  Propheten  auch  die  SchiöiVer  mit 
N^n^en;  K^lavtoKZobair,  H^fa-Obba  und  Hefnol» 
Bara.  Nun  warro  nur  noch  awei  übrig,-  nanalieb 
Ai*Wat]b  und.Al'Salait^m;  und  da  die  Einwohner  . 
£ch  fo  hart^zugHVtzt  und  ihr  uf^vernieidlichesVer* 
Serben  vor  Augen  fahn^  baten  fie  um  Pardon  •-  er# 
goben  fiob  anfiGn^de  und  Ungnade,  undbedunfrea 
fich  nur  4at>Ltbc«i  aus «  da«  itoeo  der  Sieger  audi' 
«ugeftand; 

Uoterdefs  hatte  'der  Apostel  den  Mohaifa«  den 
Harethiten,'  nach  der  St^dt  Fadak  gefandt»  um  ^ 
£inwohner  zur  Annahme  des  islama  e;in<s(utadefN 
Aber  während  dafs  fie  zögerten  und  iidi  berath« 
ichla;;ten,  was  ^u  thrun  fei»'  li^f  die  Nachricht  von 
dtr  Uebergabe  jener  beiden  leUlten' SchlöHer  eitii 
Daa  war  ihnen  genug,  um  ficb  su  beftimmen;  fie 
Icbickten  Deputirte  ab,  mit  dem.  Anerbieten,  £cli 
auf  die  Bedingung  zu  unterwerfen,  dafa  die  Hälfte 
^r  £inkönfi:e  von  ihren  Lai^ern  dem  Propheten^ 
IBUgehören  und  fie  felbat  die  andere  Hälfte  bebalrea 
foJiteq;  hierzu  gab  der  Prophet  feine  £iqwilUgung« 

Endlich  dachten  auch  die  Einwohner  dev  Stadt 
Chaibar  felbst  auf  die  Uebergabe.  b)  Denn  nach 
llem  Verlust  aller  ihrt-r  SchiöÖer  und  festen  Plätze, 
ixe  fie  alle,  einen  nach  den  andern  teils  durch  Geir 
weit«  teilail«»rcfa  Vertrag  verloren  haüteii^  f^hetifie 

•       .        fich 

a)  Dfchann  f?.  17?*  '  -> 

b)  Abulf,p.  ^\.    J)fchanp.i7i» 


lieh  altef  HoiShtifif;  Kencb^»  tihig#f  wl^rftelin  im 
können.  Sie  verlangten  alfo  zu  kapitttliren  ondbi» 
ten  den  AfOBtel,  fich  mit  ihnen  in  ihre  Gäter und 
Ländereien  zuteilen,  wobei  fie  fieh  erboten,  di^ 
letztern  aucb  ferner  zu  bauen/ weil  fie  (ich  befler 
suf  d«n  Ackerbau  verftänden.  Auf  dieft  Bediiigun« 
gen  ging  der  Prophet  den  Frieden  ein,  a)  dochoiw 
«er  der  Einfchränkiing,  „dafs  (Tagte  er)  wenn  es 
^>uns  etwa  gehWen  (blite,  wir  euch  aus  diefemLait« 
lyde  anders  wohin  verfetzen  können/*  Auf  diefil 
Art  bMeben  die  Juden  von  Chaibar  noeb  ferner  im 
Genu(8  und  ruhigem  Befitz  ihres  VaterUndes,  biit 
«u£  die  Zeiten  des  Kalifen  Omar,  der  fie  endlich  auf 
faimer  verbannte.  Er  kaufte ihsienjedock  di6Hälfl 
te  ihrer  Stadt  und  ihrer  Schlöfler  mit  Gelde  »b,  weä 
thnen,  kraft  des  Vertrags  mit  dem.  Apostel,  der 
Ihilbe  Werth  zugehörte;  und  tat  die  Lihid^Feien» 
4i«fi«  verloren»  wief»  eir  ihoe»,  aaob  VerhiUlni| 
•ndere  iu  Syrien  an. 

,  Ais  Urfa^h  «Heftr  Vertreibung  führt  Ah  Bfakin 

ms  den  ^hlchrichten^  des  Al-Tsberi  folgendes  an« 
^Es  gefehah ,  fagt  er,  weil  fich  Omar  an  das  erin« 
»erte,  was  d«r  Prophet  ki  feine»  letzten  Krankheit 
»it  de»  Worten  anbefoblea  h«tte;   „Es  follin  der 

#^)gftnzen'  IJi^lbrnM  Arabiens  nicht  zweierlei-  Reli* 
j^glonen  geben,  die  walte  einander  um  den  Vorzog 
i^ftreiten/'  Daher  kommt  es,  dafs  bisaufdiefea 
Tse  nur  die  mufuliaatxoifebe  Religion  in  Arabien 
geduldet  wird« 

Die  Einnahme  i^>vonChalbarereignetefi<^h  im 
Monat  Safar  des  fiebenten  Jahrs  derHedfchra,  und 
4teier  ganM  Krieg  dauerte  etwasüber  eineuMonat; 

.blofa 

0)  Etmacin  Hist,  Sarac. ».  g. 


19 

befchafttgtedieniwrhltnannirch«  Arm««  ^ebeiH  Mch 
tndern  gar  zwanzig  Tage». 

Wk  kommen  jez^  »uf  dii-  Gefthkkt^  thr  fthoii 
«rv.  ahnten  Fir^ifun^  (hs  Prophetin,  a>  weiche  ia 
#fe  em  Kriege  gegen  die  jaden  von  Ch»ibar  ge* 
ic  ai>  Als  er  in  dep  unlängst!  eingenom^nen 
Bi  rg  Al  Kamus  wi^r  and  (ieh  m  vollkommner  Si- 
€>  erhek  zu  befinden  glaubte»  befehkiOfr  Zainiib,  Ak 
llareths  Toehterund  Schwester  des  Marha^»  weÜ 
eben  Aü  mit  Co  groO^em  Ruhme  im  Zweikampf  ei^ 
legt  hat^e,  den  Tod  ihres  Bruders  z«  rä<9hen.  Si« 
tiiat  Gifb  in  »in  gebratenes  Srhaaf,  das*  auf  die  Tafel 
4es  Prepbef«n  komme»^  foUte  und  infoaderbeit' m 
das  Sehulterftü<^k  mehrGift,  als  in  dast'dyrtge;  demn 
fic  hatte  die  Vorficht -gehabt»  zuvor  die  Etedienten 
•UBZufra^en.  von  welchem  leil  dea  Sohaafr  ihr 
Herr  am  liebfteo  e(Te»  und  fie  hatten  i^hrgefagU  vmn 
Sctiuitei  it.ick.  Von  diefem  Brateu  legte  fie  ihm 
vor;  fie  fchnirt  ein  Stikifr  ab»  wovon  fie  ehiM  Bit 
fen  in  den  Mund  nahm  und  kauete;  fie  (bhlucktd 
ihn  aker  nicht  hi«unter.  Unter  i^inen  Gasten  ftflr 
€iu  gewifler  Bafcbar  dicht  nebe»  ihm 9  diefer  nahm 
auch  eine«  Mund  voll  und  fcb^okte  »  himinDeiv 
Per  Apostel  empfand  1»  dem  Biflen,  de«  er  kauete^* 
toSoPt  etwas  vkelhaftes«  (^ie  ihn  fehneil  wieder  ail% 
«nd  Tagte  ztt  den  Gästen  :  «^UfTt  ftebn,  lafic  ftehn« 
data 'SchaaEw'arnt  mich,  es  ist  vergiftet  i^«  Aberd«c 
miglueUiche  Bafchar  hatte  fchon  davon  gegefleti 
und  eh*  er  noch  aufflehn  konnte,  ward  Ofin  Geficht 
bleich  und  nahm  eine  Farbe  an.  wie  A(bhe  oder  eu 
tie  Kappe  von  Ziegenhaar.  Erfiel  in  heftigeKräm«  * 
pfe,  alle  Glieder  wurden  ihm  fieif,  endlich  börto 
alle  Bewegung  auf,  er  gab  kein  Zeichen  des  l»e« 

bene 

0)  li.  p.  9a,    Dßian.  f.  174« 


bens  mebr;..  dion*  blickt:«  er  noch  efafnid  nndvOTi 

'^  Um  die  Wirkung  de)9  Gifts  tbjsuleiten,  liefsfich 
itr  Prophet  fpgleich  Schröpfkdpfe  auf  die  Schul- 
^ro  fetzen.  Hierauf  befflihl.er,  das  ^ckaaf  Im 
.  Feuer  zu  werfen  und  fo  lange  brennen  su  lafle% 
bis  es  ganz  2&u  Afche  zerfiel.  Er  liefs  fodann  .ZoW 
nab  vor  ficb  kommea;  «»Ungluckfeltg^l  rief  er, 
was  h«t  dich  bewogen»  ein  folch«}«  Verbrec)iea  zu 
begehen ?^V  Sie  gab  ihm  zur  Antwort:  ,Jch  b«|t^ 
meine  Landaleute  fagen  hören,  dafs  dir  fiichCs  veiv 
borgen  fei.  Da  dachte  icb  bei  mir  felbstt  ist  er 
blofs  ein  König»  fo  werden  wir  von  feiner  Tyraii* 
yei^ befreiet;  ist  er  aber  ein  Prophet,  fo  wird  ef9 
Mcht '  felbst  gefwabr  werden.^'  .  Der  Apostel  vefi- 
liieh  ihr;  endere  fagen.  indefs,  er  habe  fie  Bafcbars 
Freunden  auag^lii^&rt  und  di«fe  biitteu  ibr  dts  L^ 
bM  g^non^men. 

Dßt  Pro|diet  überlebte  .4ie(t9  Begebenheit  ntcbt 
Üager  als  drei  Jahc«  Und  als.  er  in  die  Krankheit  iieU 
woran  er  g<^orben  ist»  fagte  er  911  Bafchars  Mut* 
ter»  di«  ihnbefuchte;  „Ach»  Mütttrcben!  derGifiU 
^ü'en  von  Ch^il^tr,  der  mir  fowohl,  als  deinem 
^Sohn  gegebi^n  .wurde,  Ifat  mich  von  Zeit  zu  Zeit 
g^heimgefucht;  dismal  aber  hat  die  Gewalt  dai 
^fchieiobenden  Gißs  überhand  genominen  und  ich 
i|{ubl'  <h  4<^«  ^^  vd^  ^^  ^^^^  abdrucken  wird!^^ 


Sie« 


tfj 


D. 


Siebentes  Kapitel 
Teilung  det  den  ^\den  abgenommenen  Beute. 


'a  der  Krieg  von  Chaibar  ä)  glücklich  beendigt 
war;  iiefs  der  Apostel  alle  Beutet  auf  eineh  HAufen 
iufammen  bringen.  Er  teilte  da^  Gan2e  in  fech« 
tind  dreifSjig  gleiche  Porzioften,  wovon  er  du 
Hälfte  züriicl^lcgte^  teils  ^a  eignem  Gebraoch,  teilt 
tim  die  Kostender  Wallfthrt  von  Mekka  zu  beftrei* 
ten,  welche  er/  kraft  des  Friedensfbhluffes  mit  deil 
Koreifchiten^  in  diefem  Jahre,  im  nächsten  Mon^t 
Dhul.Kaada  zu  halten  Willens  war.  Die  andere 
Hälfte  teilte  er  unter  die  Mufölmänner  und  wieft 
Jedem  Hundert  vom  Fufsvolk  eine,  jedem  Hundert 
yon,Jer  Reiterei  aber  zwei  Porzionen  an. 

Witirend^ch  dieie  Begebenheiten  zutrugen^ 
kam  Dfchafar^  Abu-Talebs  Sohn»  mit  den  übrigefr 
Mjafiiknännern,  die  nach  Abyflinien  geflohen  wa** 
jren,  auä  diefem  Lande  zurück.  Diefe  llefs  der  A* 
postel)  mit  Einwilligung  der  übrigen  -Mufälfn^ViA 
ner,  ebenfalls  Teil  an  der  ^eute  nehmen  ^  di#  m«« 
den  Juden  von  Chaibar  abgenommen  hatte. 

Dfchafar  erzählte  bei  feiner  Ankunft  «Ueö,  W«i 
detl  Konig  von  Abyflinien  betraf t  die  Ehre,  die  et 
ihm  angethan,  die  grofsen  Wohlthateh,  die  diefef 
türft  ihm  ued  feinen  Gefährteti  mit  milder  Han4 
etwiefen  babp;  desgleichen,  auf  welche  Art  et 
Mof  üiman  geworden  fei  und  wie  et  fo  feierlich  dad 
'  Glatt. 


Qhabeftitrejc^nhiis  herpri^fagt  .Und  gefproctii^n  habet 
•8  fei  kein  aiidref  Gott^  dis  ^ott/  und  Mohaiomte^ 
fei  der  Apa^slei  öotte^;.  Er  fügte  noch  liinzu ,  def 
Konig  hai>e  ihm  aüsdrötklich  den  Auftrag  gegeben; 
^Sagt  ihm  (dis  wären  die  eignen  Worte  des  Atonar* 
„chenö  e^  tolle  für  nfiith  zu  Gbtt  bätön  and  ihn 
,ifur  mich  um  Vergebung  meiner  Sunden  bitten.^ 

I^ach^em  er  fich  durch  die  heilig)^  Abwaichung 

Seteinigt  hatte ,  bätete  «Ito  der  Prophet  tar  den 
önig  von  Abyffinton,  indem  er  mi^  lauter  Stimm* 
dreimal  folgendes  Gebät  aasfprach^  nGott,  ver» 
fiirich  mir  Vergebung  für  den  NadfchaJTi !  *'  Bei  die* 
fem  Gebät  riefen  die' Mufulmäuner  jedesmal  aüat 
Amen!" 

Man  ereäblt  aoöh^als  der  Prophet  feinen  Ve^ 
tet  Dfcbafar  zurückkommen  fah»  war  er  vor  Freu« 
den  fo  entzückt»  dafs  er  ihn  zärtlich  umarmte  und 
ausrief:  Ich  weis  nicht«  Dfcbafar,  was  mir  mehr 
Kreude  gibt^  ob  die  Einnahm«  von  Ghatber  oder 
deine  Wiederkunft  l 

.  .  Was  die  Beute  atis  der  Stadt  Fadak,  a)  das  ist 
die  Hälfte  aller  Gäter  ihrer  Einwohner  und  dieLin* 
koofte  ihrer  Felder  betrifft,  (b  ward  die^e  nicht  ver* 
teilt,  weil  diefes  dem  l-ropheten  ganz  als  £igea* 
jthum  zukam,  da  er  den  K^tarz  allein  und  durch  Ver- 
trag 2ur  Uebergabe  gebrachjt  hatte,  .  ohne  dafs  die 
lAufälmänner  mit  Pferd  oder  Kameel  davor  go- 
TÜckt  wären;  —  und  ewar  nach  einem  befopdera 
Gefetz  des  Korans ,  das  oben  bei  einem  ähniicbea 
Fall^ist  angeführt  worden» 

Di* 
0)  Dfcham.  p.tfJ^  ^ 


H 

Die  ZMAh  MnfiiltiiaYiMf,  d)e  in  diefem  Kri«* 

Evon  Chaibar  die  Ehre  des  Martyrthmni  erlaitgl 
b^D»  wftf  ungefähr  zwanzig,  a) 

Als  man  mit  Teilang  der  Beate  fertig  war,  bj 
trat  der  Apostel  feinen  Riickmarfch  nach  Medinn 
•n$  unter wess  fchlug  dt6  Armee  an  einem  Orte» 
genannt  Sahba,  das  Lager  auf  Hier  feierte  def 
Prophet  feine  Vermählung  mit  Safia  >  welche  vona 
Stamm  Aarpns  war;  er  fchiois  fich  mit  ihr  in  fein 
2elt  ein  und  vollzog  die  Heiratb  in  der  fblgendeA 
Nachtr.  Dtefe  ganze  Nacht  hindurch  hielt  Abu-Aial^ 
iein'Quartiermeister  bei  ihm  Schild  wache,  und 
ijpatzirtet  den  Degen  an  der  Seite,  um  das  Zelther^ 
um  den  Apost^  gegen  jeden  Ueberfall  zu.  fichers« 
Diefer  Eiter  und  diefe  Zuneigung  gegen  feine  Per* 
ibn  blieb  von  dem  Propheten  nicht  Unbemerkt ;  de 
gefiel  ihm  und  er  that  fiir  ihn  das  Gebät:  mO  Gottl 
gtbewacbe  Aba.Aiub  lauf  eben  die  Art,  wie  er  za 
y^meiner  Erhaltung  die  Nfachtfür  mich  Wachehält  M' 
"^ —  An  diefem  Ort  verweilte  er  drei  Tage  Und  gab 
feiner  neuen  Gemalin  zu  Ehren  einen  präcfatigeft 
Hochzeitfehmaus,  wobei  man  unter  andern  dat 
köstliche  Gericht  eufcrug,  das  die  Araber  AUHaif 
nennen  und  durch  eine  Mifchung  von  Datteln,  Ho» 
9ig  und  gefchlagener  Sahne  bereiten  |  zu  diefea% 
teste  lad  er  alU  feine  vertrautem  Freunde  ein,  undi 
£e  hatten  die  Ehre  mit  ihm/  zu  fpeifen. 

Safia  lebte  mit  dem  Propheten  drei  Jahre  und 
einige  Monate ;  geftorben  ist  fie  im  fünfzigsten  odeit 
swei  und  fünfzigsten  Jahre  der  Htdfchra« 


im 


ä)  Td.p.  tfi;' 


Ia  Montt  d«B  swetten  DiV^finmadii  a)  (etzk€ 
ftch  der  Apostel  in  Mnrfrh,  um  Wadil  Kora  zu  t>e# 
lagern;  den  letzten  Platz»  den  die  Juden  in  Arm^ 
bieh  noch  inne  4iatten  Wadil -Kord  bedeutet  das 
^Tkal  dir  Marktflecken,  Wegen  der  frroTsen  Nfenge 
der  Flecken  und  Dörfer,  womit  es  angefüllt  ist» 
Nach  Dfohannsbi  ist  es  Heben  Tagereifen  von  Ate* 
di)ia  und  nach  dem  Geographen  Ldrifi  Eine«  nach 
AbnUFeda  aber  fünf  Tagefeilen  von  Hagen 

Die  jaden  hatten  Nachricht  von  dem  Marfcbö 
d^s  Propheten  und  gingen  ihm  mit  ihren  Truppen 
entgegen,  um  ihm  ein  Treffen  zu  liefern.  Der  Pro- 
phet machte  Halt  und  lud  lie  zur  Annahme  des  Ja-^ 
lamS  ein,  wobei  er  ihnen  vorteilhafte  Bedingungen 
anbot»  Aliein  fie  fchlugen  (le  au^.  Dafür  griff  fie 
denn  aber  auch  der  Apostel  fo  lebhaft  an,  dafs  fo* 
gleich  zehen  Mann  auf  dem  Platze  blieben  und  die 
äbrigen  die  Flucht  ergtiifeh.  Er  fetzte  ihnen  bis 
unter  ihre  Mauern  nach  und  belagerte  fie  Mach 
einer  viertägigen  Anftrengung  ward  er  Meister  des 
Platzes;  die  Mufüimänner machten  an rehnh'eheBctt'» 
te  und,  mit  Geld,  Kostbarkeiten,  Häusgerath  alief 
Art  wohl  beladen^  kehrten  fie  nach  Haufe. 

Während  diefef  Belagerung  ereignete  tich  ein 
änderbarer  Vorfall  h)  Ein  Pfeil  flog ,  mati  weis 
nicht,  woher?  traf  und  durchborte  einen  Jüngling, 
Namens  Modlcham«  einen  Sklaven  'd^s  Apostels. 
Er  fiel  auf  der  Stelle  todt  darnieder,  und  gerührt 
riefen  feine  Kameraden  aust  ,,0  wie  glucfiiicb  et 
,,ist!  Gerades  Weges-wirderins  i-aradies  etngehn!** 
Der  Prophet  hörte  diefe  Reden  und  fagte :  „Nein! 
keinesWeges !   ich  fchwöre  es  bei  Gott^  in  deflen 

Hau* 

u)  Dfchmn.p.  iy7* 
h)  Dfcham.p.  17%, 


4f 

BliifciiidleSftettMobMimedi  Utn  das  Zeug»  d«f 
#r  trügt«  wird  verbrennen  im  höüificfaftn  Feuer;  dennf 
er  hats  den  Moriitauinnern  bei  4|eCf£inn»hpie  vo» 
flhaibar  von^der^ote  geftoMen/t..  **.  Hiemal  bat 
einer  der  Anwefenden:  „£rlaDbe':iin8  wenigstejM^ 
Ap<»stel  Gottea,  ihm  die  Riemen  fdner  Schabe  ab« 
mlöfen.**  ----  Kh  ratbedirabers'lafaesbleiben^'^ver« 
letzte  der  Prophet;  allea ,  was  er  an  feinem  Lelb4 
hat»  mufii  mit  ihm  Terbraant  werdeta^  im  böüifohea. 
^  feiler/*  ^       •  .,ut 

Dte  Juden  y  welche  -die  JStadt  Jetamä  bewehn^ 
ten^  erfahren  nicht  fa  bald  das  Schlckfal  ihrer  Nach« 
Imta,  -die  weit '  aBÜchtiger  denn  fie  waren :  mU  fie»- 
10er'  Schrecken  .zitternd»  eilend«  Abgefandtean  den. 
Propheten  fchickten,  den  Frieden  nachfachten  undi 
£ch  erboten»  einen  jährlichen  Tribut  flO  beaaUeni 
dieib  Bitte  ward  ihnen  gewahrt 


-  AdlM  Kapitel» 

MbhänmeihHratHH  Omm^BM$0.    yHrfikh,. 
:         dene  FeldbMgi  ßinkf  amer^:  ^<t 

l^b  der  Apostel  im  Monat  Ucdfcheb  nachMeaiöe* 
awttckgekommen  War,  vollzog  er  feine  Heirath 
«Vit  Omm.  Habiba ,  der  Tochter  Abu  -  Soflaps .  def 
Kofeifcblten,  Sie  war  U^ittwe  vpu  AbdöUah,  dem^ 
SQhn  Plchabafch,  und  hatte,  iiie^en  ihren  Mann/ 
nebat  den  übrigen  ausgewanderten  Murulrtiafioiftni« 
nach  Abyffinien  begleitet  j  in  diefem  Lande  War  fie 
fittt  einer  Töcbur  nijtdergi^ömme»»  die  Habiba  ge« 
^T  '••*       '   •jj '     '  nadnt 


4« 

Mbot^'wafit!«»  iwalitdf  fie  ficK  MUk  ^in  BeintfmMK 
9faa-Habiba«  dldkiicist  Hablbens  litotfci!»  beigelegt 
karte;.  deoBieigedtliob.bieni  ikiHaiitiii;  IhrGemabl 
Abdoikh  iWaF-aachmAk  Clirtat  ^inotrdcn  Und  ia 
J^£[imen  goftorbea.  •  > 

•C  .      .  .  *v"'  '       ■  .«!/    .?«• 

•;^# Sobald  deeAposttlvoti  dem  T«de  diefea  Ab» 
ia/ÜtA  Nachricht  eriialteo  hatte/  -wät.ron  ihm  Am« 
m^.der  Dhamrit  nit/eioem  Sebreibbisan  den  Kö» 
nig  von  Abyf&nien  abgefaitdt  worden»  in  W^idieaii 
er  diefen  Herrn,  erfachte,  dafs  er  ihm  doch  die  Ehre 
mtm^Sen  undifaiidfit  O/nm^HabfiMS  dm'VVittive  dea 
AKdotiab^  vermählen  ootfehte ;.  sco^eich  bat  er  apclt 
uoifdin  freien  Ah2ug  aller  dev  II«iriilMnner».^d«i 
in  feinem  Reiofae  einen  Zuflucfabiorfc  gefacht  haCir 
tkav '  •    ,       .  .  .     ....t^-i^  ,  '-:- 

;#.%-.    . .       »   -  .     '     .  '     -  '• 

Der  König  von..A«thiqpiai  JtriUsgte  aiit  Ve€- 
gn'ügen  in  die  Bitten  des  Propheten  und  feierte  die 
Vermählung  giit  prächtigen  Zeremonien»  •  Der  Be« 
Tollmächtigte»  der  fich  im  Namen  dea  Apostels  mit 
Omm«>Habiba  verband »  war^Kfaaled«  jLaids  Sohn; 
denn  et  war  damals  in'Aethiopien.  Der  König  a) 
liefs  das  Brautpaanv^or  fich  kommen»  ftieg  auf  fei« 
nen  Thron  und  tprach  dieCe  Worte:    ,yGelobt  fei 


ai^ip  Dinner  und.  Apostel  ist^ .  Jch  bezeuge  )  d^ 
^  trfx'eis  ist»  von  welchem  Jfefitsr'der^Sohn-Mart^nt 
^em  Gott  feinen  Segen  und  fcTui'Heil  gibt,)  v^ar« 
J^undigt  hat»  däfs  er  kommen  werde.  — -.  DarA-; 
a^pQ^t^r Gottes  hat  midh  fcblftUcfi  erfttcbt/  äibmte 
|^Vaiim.Habiba^  <ter  t:6chter  AbUiSofi^na^  au^er* 


a)  AbioU  Säliits  Mistori»  iäuküf,-^,  ffc  t.  3.' 


i^ttthlett.  '  lull  U^itlige  dem  Apöstet  dli^fe  8ttt4 
^tnit  Vertttiugeti:  idi  vermähle  fie  mit  einaiVdet 
^«iBd  fcheske  überclis  der  Neu-  Vermählten  zuf  Mitf 
^frabe  die  Summe  von  vierhundert  Guldftücken,  **' 
^>  —  Naeb  i^fen  Worten  zahlte  er,  fn  Gegenwart 
deAlKitiarea...VaUis«  die  Summe  wirklich  dar,  'fögt« 
dann  noc^iHehf  Gerchetike  feiner  köhiglleh^n  Frd« 
gebig^e't  hinzu  und  iiberrandte  fie  dem  Apo^Mt*  • 

.  '.^  •         *  •  '  •   • 

Otnm-Hkibtba^  nebst  Dichafar  ntti  den  nbrigell 
kttsgewanderten  *M4if älmännefn ,  war»  wie'wif 
oben  ^ereheii  hftben»*  nach  def  Eintmhme  von  Chai* 
Var  in  Arabien  airgekoBjftoeti;  damals  War  fie  et« 
Wa«  über  drerfsig  Jähr  alt  *  Sre  Hat  mit  deth  Pföphe» 
teil  dfet  Jahre  und  einige  Mort9t  gelebt  tmd  Ist  im 
42*  oder  44»  Jahre  der  Hedföhra  unter  d^m  Kalifat 
4^4  Moawia  geftotben;  IMerw^'i  deCSohn  AI  Ha^ 
Mms»  hielt  ihr  das  Leiehengtebat/^  Einige  Schfift« 
,  fteller  wollen^  fie  fei  in  Syrienfgeftorben.  Nach 
dem  Scherefeddin  AÜ/  dem  G^chicHtf^hfeibef  des 
Tiour  Bek  oder  Tame^laiy,  ünd^tKöh  lArGrabmai» 
liebst  dem  GrabtMl  det  Omm.Silabtt  7m  I>att>aS« 
Mao  iefe  hier  feiste  Worte,  »>*ftyieh  def  Uebeffez* 
kung  *;  des  Petis  de  ia  Croix:  ^»Tiiiiari  der  Kein« 

E  2  ,     ,|Gele^ 

Mre  de '  TirMtr*  Bee,  4:owmf&its  W  noni  du'  XPrcmd 
Tarnfttht^  EmpfriUilr  vt^^^^^MägdirMTärtäfiSp 
in  forme  de  ^otinlal  kistoriqü^  difes  Vietoires  et 
Conmetes  dani  PAfie  et  dans  ^Burope;^  ecrite  en 
Perfan  par  Chertfeddins  AH ,  mtif  de  Texedp 
Autriw  cofitempöräin:  ^^  ^T^MMt^m  ^Frandöis  pst 
Ordre  di.Mr.Cöibfrt  d-dtftfUf.'U  märquis  di 
&eignelai,  farfm  Mt.  P^fis4e  la  Croipc,  Prö^ 


4t* 

i^GekgtiAeik  «ur  Andattit  vorbdigehi  \ie(k\  b»* 
^yfucbte  die  Grabmaler  der  Outnine  Selma  und  der 
i^OttiHDie .  Habib» ,  zweier  Gematinn««  Mohatn« 
^med««  und  nachher  das  Grabmal  de» Belalht-Bt» 
nfchU  ood  bat  fie  demäthig  mn  ihre  Vorrprache  bet 
„Gott.**  An  einem  andern  Orte  (S:  540.)  efzahit 
öiefer  Schriftfte)ler:  «»Bei  dem  Anblicitder  prächtU 
,»geQ.  Gebäude  sa  Oamas  rief  Timnr  ans:  Ist  ea 
p^nicht  eine  Schande,  dafs  die  Menfchen  in  diefemi. 
yiWeitliuftigen  Königreiche»  wo  fie  ficb  freilich  nur 
>,den  Vergnügungen  überlaflen»  alle  diere  fchöneit 
,;Haurer  gebauet  haben«  um  tbren Sinnen  eu  fchmeia 
^»chcln,  und  daft  fie  für  die  beUtgen  GemaUnneil 
»yMohammeds,  dt^ttnterdiefeDHogetn  ruhen,  nicfat 
^«^inmnl  fo  viel  U^be  haben,  ihre  Gräber  mit  vie^ 
»,Mauern  einsufäfle»!*'  —  Und  auf  der  Stelle  gab 
g^er  Befehl,  über  den  GräNm  «tiefer  heiligen  Fraüei# 
,,vwei  prächtige  Koppelnoder  gewölbte  Dächer  zq 
p^erbauen.  .  Man  machte  lieh  al(b  ans  Werk  und 
^.arbeitete  mit  fo  grnfsem  Fi'eifse  danan,  dafs  er 
yibinnen  2WawigTagen  zu  Stande  kam.  Diefebeii» 
,iden  Kiuppeln  fio4  von  weUiem.  Marmor  und  nnt 
^»Skulpturen  uJid  Künsten  des  Grahftichels  reichlich 
^ges^iert/V .     .,    .    .  ..  ,^  .".'i 

"Als  die  Nachricht  a)  von  der  Helratb  des  Pro. 
pheten  mit  Omif^^FffbiJtia  nacb^M«kba  kam,  fiigte 
Abu-Sofian,  der  Vater  der  Neuvermählten,  inBe^ 
^ijehufijK^4f  ItiiMMlled :  ,,Diele»  Zuchtkameel  ist 
lyTo  brüi^tig  und  üppig«  dafs  fejne  Nafe  durch  kei« 
^nen  Aiaulkorb  j^ebändigt  werden  kium**' 

^- ^      '      .     '  Die. 

V  Mmrtu  Jßiigii0^4täb0  au  CeUigt  Jloyat,  ei  Si^ 
cvetairi  fyteijptetf  ctik  Roi  pottr  Us  iamgun  Ori&n* 
iaics.  4  f^oLAM'^tt/ielf4.x7St9,  . .     t 

^  0}  JbuUfid0,  f.  ^  VJchan.  i^f. 


IMl^fer  H«irfttii  wird  im  Korao«  Afn  Aiid4(«ni 
sufolge,  als  einer  Verbindung  erurShnt,  die  sbwI« 
ibiien  den  beiden  gröfiiten  Feinden  gefcblofleti  wer« 
den  folite.  ,,Vielleielin  (ib  hmt  es  im  Text)  vitU 
«gleicht  wirds  (ich  begeben,  darsAUahPrevndrchaft 
»yftifeet  zwifchen  uhs  und  ^v^i (oben  jenen,  die  ihr 
y^fär  Feinde  neheat :  denn  Gott  iit  machtig«  grofik 
,,iniithig  und  barmhensig/' 

Nach  diefer  Heirath  ndiete  der  Apostef  von 
fbinen  Kriegeftrapasen  «us;  er  blieb  den  Rest  des 
Jahrs  zu  Medine,  bis  zum  Monat  Dhul-Kaada,  and 
begnügte  &ch ,  in  diefer  2>vifchenzeit  feine  Ge^e» 
rale  auf  verfchicdene  UnlerneiiBiiMig^o  ^auszu* 
fchicl^ei».. 

Zuerft  a)  fairdte  erdeo  Omtr^  AkKettabsSol»a# 
mit  jo  Maonnaeh  einem  Orte  ab,  der  Torba  biefl^ 
von  Mekk%  abhing  und  von  Hawaniten  bewohnt 
iverd.  Ali««  diefe  hatten  Nachricht  von  feinem 
Anmarfch  and  fterftreueteii  ficK  darcb  die  Flucht  2 
aifo  mufste  Omar  unverrichteter  Sache  wifdtr  ab« 
aichOb 

Im  Monat  Sehaabim  marfchirte  Abo-Bekker  ge« 
gen  die  Kinder  *Kelab  im  Gebiet  von  Pazara;  ,er 
iikerfiel  fie,  t&ltete  einen  Teil  »nd  trieb  den  andern 
io  die  Flucht, 

In  eben  dem  Monat  ging  Bafchar»  der  Anfar» 
iiit  90  Mann  ab,  am  >  die  Kinder  Morra  im  Gebiet 
Fadak  i^izugreifen ;  allein  er  fiel  in  einen  Hinter« 
halt,  ward  von  den  Ungläubigen  hart  bedrängt  und 
verlor  einen  Haufen  feiner  Leute.  Did  Muflilman« 
ner  haben  indefa  im  fplgf^ded  Jahr^  fdr  dinCei  Min« 
derlege  Rache  genommen. 

Im 
«>  Dfcban.p*  ija 


Ifll  Mtftitt  lUm^Aian  fiitidte  i^r  Apostel  4«it 
Gtleb,  den  Lftithiten,  mit  130  Mann  nach  Monis  im 
Gebiet  Ntdfched,  (echstinddreirsig  Paraftngenvoa 
lleditia:  Diere  Expedia^ion  war  wider  diQ, Kinder 
A  wal  und  Abd  ((lerichüet.  Galeb  brach  in  ihre  Woiu 
Hangen  ein,  tödtete  ihre  Häupter  and  machte  |^ro* 
fte  Beute  an  Kwit^kn  Uod  Schaff o«  die  ft  nacli 
Medina  tri^b, 

^  Im  Monat  Schakal  mit0mahmderfelbeBa&har, 
der  Anfar»  eine  neue  ExpedJsion,  in  welcher  er 
gläcliUcher  war.;  nämlich  in  das  Land  von  Dfcha- 
bar,  in* Jemen;  er  rückte  mit  360  Mann  gegen  ei« 
nen  Haufen  Feinde,  die  (ich  in  der  Abücht  verfam-» 
ineit  hatten«  in  das  platte  Land  von  Medina  einen 
Einfall  zu  thun.  Allein  bei  dem  Gerücht  von  fei« 
ner  Annäherung  ergriffen  fif  die  Flucht.  Die  Mn« 
f  nlmänner  bemächtigten  fich  ihrer  Heerden  und 
'  führten  einen  grofaen  Teil  davon  fort«  Auch  mach* 
ten  fie  ein  Paar  Gefangene  und  ftellten  üe  dem  A« 
postd  vors  heid^  werden  Mufaimilcineri 

Um  diefe  Seit  0)  fchrieb  der  Apoat^  einea 
Brief  an  Dfchabala,  AI- Aihams  Sohn,  den  letzten 
König  der  Gasfantten,  d^r  zu  Tadmoriwfidirte,  und 
lud  ihn  ein,  den  Islam  anzunehmen.  Dieter  Fnrft 
ward  Mufulman:  er  fohrieb  an  den  Propheten  und 
verficherte  ihn  feiner  Bekehrung.  Er  verharrt« 
aucl*  (landhaft  in  dem  Bekentnia  dea  Islams  bis  auf 
die  Zeigten  <ieB  Kalifen  Omar,  Denn  als  er  sit  der 
JSeit  zu  Mekka  das  Piigerfc^stfeierte,  b^egneteihoi 
^(was»  da$  ihn  äu«  Abfall  bewog^ 

Dfchäbafa  hielt,  nebst  andern  Pilgern,  den  fie«i . 
bmmaligea  heiUgea  Umgang  um  di«  Kaid».    Bei 

dicfiv 


dieferGelfgenheifc  ergriff  ihn  esn  gewiffer  Ftsrii^ 
€tn  grbber  Kooll,  beim  Arm,  und  zerrte  ihn  »u 
der-  Reihe  heraus«  Diefer  Schimpf  fetzte  den  Dfchju 
bala  in  Wuth;  er  gabljeoem  eine  derbe  Ohrfeige, 
'serfchlug  ihm  die  Nafe  und  deckte  ihn  mit  Schlägen 
Und  Schmähungen  Weidlich  zu.  Der  Fazarit  kam 
'mit  feiner  KUge^iror  den  Omar  irnd  foderteGenug- 
thttung.  Der  Kalif  liefs  den  Dfchabala  vor  fioi 
iLommen  und' befahl  ihm»  eins  von  beiden  zu  wah- 
lea :  entweder  deo  Beleidigten  auf  den  Knien  uoi 
Vergehung  zu  bitten ,  oder  die  Strafe  der  Wieder«« 
Vergeltung  zu  tragen.  Diefe  Sentenz  empörte  den 
{^ürft^n  von  Tadm^r:  er  konnte  üch  weder  zudem 
einen,  noch  zu  4em  andern  entfchliefaen;  er  fabd 
Mittel»  zu  entfliehen  und  begab  ücb  nach  Konftan^ 
tinopel,  wo  er  Hbfiel  und  ein  Christ  ward.  »tlA& 
uns  Gott  bitten,  ClgtderGefchicbtfchreiberOfchan« 
^bit  ^dafs  er.nna  vor  einenivfo.  grofsen  Unglück 
^und  einei  ^fo  heiliofiein  Verbrechen  bewahre/^ 
»  *  . 

In  demfel}>en  Jahre  ÜJ^h  df^  Ipönig  Schiruin 
oderSyroea  vonPerfieUt  der,  wie  wir  oben  gefe- 
ben  haben,  fernen  eignen- Vater  i^mgebracht  hatte; 
in  def  Folge  hatte  er.auch.fiebzebn  feiner  Brudec 
ermorden  UfTen.  Die  Sitten  diefes  Furften  waren 
liöchst  verderbt  und  unrein,  .und  fein  Herz  fo  ga» 
fohlloa,  dafaerdie  abfcheulichsten  Verbrechen  mit 
kaltem  Blute  beging*  £rfielinverfchiedeneKrank# 
beiten  und  ftarb  unter  fchrecklichen  Quäle«  nach 
^ipitf  fechemonatUchen  Regierung» 


Neui 


^ 


/   Neuntes  Ktpltel. 

iammii  bekommt  Gejcketii^*      Er^big^ 
/  FwbriAen  dir  Fomibazion  uud  wird  ak»: 
Ivirt 


G, 


^egeti  das  Endediefe^  Jahrfikamen  die  Gefchenlce 
«n.  welche  Makawkas,  der  Fürft  von  Alexandriea 
«tnd  Aegypten^  ap  den  Propheten  abgefchickt  hatte. 
Sie  beftandeh  aus  c^inem  Paar  Schwestern,  Marie 
und  Schirin» -nebst' zwei  andern  Madchen  und  ei« 
Sem  Eunuchen,  Namens  Maiudh.  Ferner  empfing 
er  eine  Schaale  von  Alabaster;  Kleider  von  feiner 
agjrptircber Leinwand^  von  blendender  Weifse;  ein 
Gef  fs  Oel;  taufl*nd  Unzen  GoM;  Honig;  ein 
Pferd,  f^enannt Lazios,  der  Leichte;  eäi Maulthier« 
senannt  Doldolt  das  trampelnde;  einen  £fel^  def« 
len  Name  Jafot,  d.  i.  der  Kähne,  war. 

Der  Apostel  war  von  der  Schönheit  Mariens  (b 
Mtzuckt,  da&er  in  Veribchung  gerieth,  aus  der 
Sklavin»  die  fie  war,  ftine  Beirchläferin  oder  Mä. 
treffe  zu  machen.  AUein ,  er  enthielt  fich ,  weil 
die  Harerei  im  Koran  ausdrücklich  verboten  ist.  a) 
„Ihr  foUt  der  Hurerei  euch  niemals  nahn ;  denn  die* 
„fe  Sünde  ist  abfcheulich,  ist  ein  böfer  Weg  1  •*  — 
Gott  hatte  auch  bereits  fchwere  Strafen  darauf  ge« 
fetzt  und  verordnet,  dafii  man  beiden  Teilen,  die 
fich  ihrer  fchuldig  gemacht  hatten,  ohr^e  Mitleid 
nicht  weniger»  als  honderl  Geiftelbiebe  geben  folL 
U.bJ  *    . 

D» 

ä)  Sur.  17,  3t. 
1^  Ar.  34,  a. 


liAndnAhm,  i^r^vb  ihn  Gott*  aus  befonderer  Hold. 
^rch  eine  Offenbaronfjr  von  dem  Gefetze  frei  und 
«rlaabte  ihm »  feine  Megd  xu  ftenieften.  Um  ]«• 
doch  Aerfrernis  zu  verhüten,  fachte  der  Apostel 
i^tne  Begierde  Insgeheim  z»  befriedigen.  £ine« 
Tages»  da  Uafla,  eine  feiner  Fraoen.  avisgegsn)(ei| 
\^ar,  um  ihrfn {Vater  Omar  sä  i^e&chen,  .fcfalieb  er 
mit  Marien  in  ihr  Haas  und  fchlief  bei  ihr.  Aber 
mit  aller  feiner  Vorficht  konnte  er  doch  nicht  hin» 
dern»  dafs  es  Haffa'  erfuhr.  Sie  \rat  unterdeft  zu« 
Yuck gekommen  9  «nd  ertappte  den  Propheten  mit 
Marien  in  ihrem  eignen  Hälfet« 

aIs  ^tk  die  Magd  wegbegeben  hatjbe,  (bgte 
Haffa;  «»denkft  du  etwa,  Apoatel  Gottes,  ich  hatte 
y^ieft  da  nicht  gefefaen,  die  Aät  fo  eben  be^dir  ge. 
i^habt  hast,  in  meinem  Hanfe  and  auf  meinem  Bet^ 
^te?^*  —  .»UeiG^tt,  verfetate  der  Prophet,  ,,icb 
fthwore,  dafil  ieb  dir  von  nnn  an  zu  Gefallen  le« 
ben  will;  |«  ich  febw&re,  daib  ich  niemals  mehr  bei 
Ihr  fchlafen  w91-  Die  einzige  Gefälligkeit,  i|mdi# 
ieh  dich  bitte,  ist,  niemand  etwas  <lavon  zu  fagen/^ 
— r  Allein  Hzffii  ging  auf  dar  Steile  zu  AWcba,  und 
erzählte  ihr  die  Gefcbichte. 

Demale  wer  ee»  dafs  Gott  den  (iabriel  z«m  A^ 
postel  fandte  «nd  ihmdiefbn  Vorwurf  machen  liefst 
^)  M Warum,  o  mein*Prophat ,  warum,  blofs  dei«. 
i^Be»  Weibero  zu  gefallei^,  enthaltft  du  dich  defTeen 
3, was  Gott  dir  erlaubt  faat?^  —  Und.weil  derPrd«^ 

Jhet  fo  eben  einen  Eid  gethan  hatte,  nicht  mehr 
ei  Marien  zu  ftblafen,  fo  i)>rach  ihn  Gabriel  förm«  , 
lieh  davon  ios  und  fagte:  „Gott  erklart  dir  die  Ak.* 
i^folozion  deiner  Eidfcbwüre;  Gott  ist  deia  Herr 

«;  Ar.  61. 


u 

^^md  Metiterf  et  Wfb  «lltf «  tf  Üt  wrffe,«*  Zo 
Itli^icher  Zeit  ofienbarte  er  ibm,  dafirHsfTt  Aiefidien 
4f9  Geheimnis  entdeckt  habe,  ob  fie  der  Prophet 
gif iofa  gebatea  hatte,  aieq^aad  etwas  90  Tagen, 

In  der  That,  wie  denn  die. Weiber  kein  Ge. 
beimais  lange  bewahren,  zumal  wenn  es  Liebes« 
Sändei  betrifft,  die ifaceEiferfacbt  erregen.:  derVer« 
dfofs  über  die  Unenthaltfamkeit  ihres  Gemabis  fetx« 
ti)  Aiefcha  in  Feaer  and  Flamme;  fie  fehnob nichts, 
als  Rache,  ging  nnd  beklagte  fich  bitterlich  bei  ihl 
rem  Vater  Abu-Bekker ;  nicht  lange«  fo  gab  man 
dem  Omar,  Haffas  Vater,  aach  Nachricht  davon  and 
aof  diefe  Weife  kam  eh  man  fichs  verfah «  die  ehe* 
liehe  Untreue  des  Apostels  ins  Pubtikim« 

....  Der  Prophet,  der  dorcb  den  Engel  Gabriel  al» 
les  erfuhr  was  voirfiel,  liefsHafTa  kommen  und  fets« 
te  fie  zur  Rede.  Hier  find  davon  dia«ignen  Wor« 
te  des  Korans:  a)  „der  Prophet  lieft  eine,  feiner 
^Frauen  (die  Haffa)  insgeheim  hören,-  vras  fie  neu» 
iilich  getliau  hatte,  da(s  fie  qamlich  {[Aiefcben]  das 
„Geheimnis  entdeckt  h^e.  Er  wiederhohlte  ihf. 
^/ogar  einen  Teil,  (ihres  Gefpr^chSimit  Aiefcha,) 
^und  übergiDg  den  andern  mit  StilKbhweigen.  D% 
a,Haffsi  fo  den  Prophetenr  (die  befbndern  Umftkndef 
„die'fie  und  Aiefcha  allein  wüTen  konaten,)  erzSh* 
'^en  hörte,  da  rief  fie  voll  Erftaunen  aus:  Wer  hat 
^dir  das  berichtet?  Und  der  Apostel  verfetzte  s 
i^das  hat  der  gethan  9  der  alles  weii  uad  aUe«  er« 
^febrt;  der  h^t  e^  mir  berichtet.** 

Um  Haffa  für  die  Schwatzhaftigkeit  zu  beftra« 
fyfkt  wodurch  fie /ein  .fo  ^grofses  Aergernis  verur« 
jiiebt  hatte,  verl^isJe  4er  Apostel  aus  «er  Ehe» 

er 

0)  Ätr.  66. 


gen  Frauen  «i»f  eiitea  gansio  Monat  und  braehl« 
AieGe  Zeit  in  dem  HMfe  d«r  Marie  ;»uVirait  yvcklctiof 
«r  fich.  einfrefebloSrn  hatte«  Gott Mr^it  *  ^M  4«% 
inn  vorging!  --^  Omar  fuchte  unterdefs  feine <g0«« 
liebte  Tochter  Haffa  za  trp&ten.  ,t  Acb»  <)^ffte  er, 
^xrenn  R«kbthum  utid  Ue^rflaik  io  der  Fmiiie 
ül  Kettabe«  meines  Vatera,  eijoheinoifeh  waren»  ^ 
wurde;  dich  der  ApoaM  Gott««;  ni^tT^rftofaeabi^ 

Nach  Verlaof  des  Monats  ftieg  der  Engel  ^ 
briel  vom  Himmel  Und  fagte  zw  dem  Propheten.; 
„Nimm  Haffa  wieder!  -Denn  diefe  Frau  fuhrt  eii| 
»ttsterbaftes  Leben,  fie  übt  die  Fasten  und  widmet 
'fich  ganz  "dem  Gebat  und  den  Werken  der  Fröm^ 
sbigkeit;  auch  ist  fie  beftimmt,  eine  deiner  Gema# 
ttalinnen  im  Paradiefe  tXL  fein.^^  Der  Apostel  g#^ 
horchte  diefem  Befehle;  er  nahm  Haffa  za  fich  und 
fetzte  iift  in  alle  ihre  Vorrechte  wieder  ein.  Hieiw 
auf  liefs  er  feine  Weiber  zafammen  kommen  und 
hielt  folgende  Anrede  an  fie,  die  auch  im  Koran  an 
fie  gerichtet  wird:  ,,Wenn  ihr  euch  zu  Gott  be# 
„kehrt,  (  fo  wird  fr  euch  verzeihen.)  D^nn  eure 
„Herzen  find  abgewichen  von  dem  geraden  Wege« 
„Wenn  ihr  euch  hingegen  {ßem  Propheten)  wider« 
„fetzt:  fo  Wifiet,  dafs  Gott  fein  fiefchutzer  ist; 
„dafs  ihm  Gabriel  und  alle  recbtfchaffenen  Gllium« 
^gen  forthin  beiftehen  werden«  Und  wenn  er  fleh 
„genpthigt  fiebet,.  euch  zu  verftofsen,  fo  Virdf 
^„vielleicht  gefebehen^  dafs  ihm  Üpin  Herr»  an  eortf 
^Statt»  andere  Weiber  gibt«  die  befier  find,  alsibr« 
„die  gläubig  find,  gutmufälmannifch,  folgfam,  an# 
„dächtig 9  iromm«  die  gern  die  Fasten;  gern  di# 
^Wallfahrt  halten  —  ee  fei,  dafs  fie  vpn  andern 
„Männern  fchon  zuvor  erkannt,  ea  fei«  M$  fie 
„noch  Jungfrau'u  find,^   . 


Ntcli  A^ftmi  ViNVfIfr  f(liipRi  ite  AmoiHlcli  Im 
Ihre  Wohnün({en  zurSek;  und  der  Prophet  fbhr  riu 
liig  fortt  (bine  neue  Beifchiäferiti  m  geniersen;  £• 

S;*b  ihm  Auch  ctaea  Solin^  wU  ^rtr  kaU  fehen  wer* 
en. 

ITtbrigeni  betraehten  die  mufülminiiifriieft 
Hieologen  die  Erlaubnis  der,  Forntkasion  an  ihrem 
/Propheten  ata  ein  perfönUches  Vorrecht,  als  ein 
elgenth&mliches  Privilegium ,  das  Gott  ihm  allaio» 
mit  AusfchluGi  aller  andern  Mufulmiinnerzageftan- 
den  h|be«  „Ihm  ist  erlaubt  gewe(bo,  ftgt  D(bhaD« 
;,nahiy  fremde  Weiber  anzufehn  und  vertraateni 
i;Umgang  mit  ihnen  zu  halten/'  Und,  wiewohl 
fich  die  Tdrken  heut  zu  Tage  im  wirklichen  Leben 
iVenig  darnach  richten  (b  verdammen  doch  ib. 
re  Moralisten  diefe  Ausfcbweifung*  ala  eine  grofia 
Sonde  wider  das  Gefetz,  worinn  die  Hurerei  ans» 
driicklich  verboten  wird*  wie  wir  oben  mit  dea 
#ignen  Worten  de«  Korans  bewiefcn  babea 


Zehntes  Kapitd. 
DU  fFatlfahrt  Kadim. 

A 

^^\9  der  Monat  DbaUKaada  diefesfiebetttea  Jabrea 
der  fiedrcbra  gekommen  war,  a^)  ^-  in  welchem, 
die  ungläubigen  im  vorigen  Jahre  dem  Apostel  dea 
Einzug  in  Mekka  verwehrt  hatten  «•  ging  er  voti 
Medina  ab,  um  dismal  in  allem  Ernft  die  Wallfahrt) 
siach  den  heiligen  Orten  zu  halten.  OieCe  Wall, 
labrt  oder  diefcr  Befucli  wird  Al-Kadba«  d.  L  die 

Er* 

''  •>  AM'Feiap.  fr*    Dfdumik  p.  i%%» 


w 

ArfSIldtiff;  VcAisMitfiltgtteinitf'iirM  ef^^ltliireh 
in'  aller  Freiheit  fiiriti«  Gelübde  voiigagen  hat,  'kl'aft 
dea  fiebenten  Artikela  feinea  mftden  Komtahitam 
Ml  Hodaibia  abgefelibotffi^ea  Friedene;  i 

'  'Alle  Mofolmimier»  die  den  Propheten  «nlder 
•rften  R^ife  begleitet  oad  an  den  verdriifiAicheii 
Um&inden  derftlb»  Teil  gdiabt  hatten ,  felgtim 
ihm  bei  dierer  GeleKetohest.  ^  Br  nahm  flebsig  Ke^ 
theele  mit»  die  er  zum  Opfer  beftimmt  hatte;  fto» 
faetdem  aach  hundert  PJerde;  ttberdis  fähete  er 
«tnft  gfofge  l|enn'W«ffcliv  HtmliUi*  nnd  Lannat 
hei  ficb.  : 

Ab  man  M  dem  MttktiBoctenriiMinlwNcdaitiv 
fecba  Meilen  von  Medina»  anfehotemen  mr^^'^v^^i^^ 
hete  ficb  der  Apoatel  dnrch  einen  feierlichen  Ak^ 
ein,  alte  Zeremomeo  und  Gnbrinche:  der  heUigeiif 
Wallfahrt  zu  b«frebcn;  unddi»  MüFälmänner«  dB«S 
ihn  begleiteten»  thiten  alle  daflelbe ^lellibde.  Ali«, 
tr  hierauf  bia  Batii.Jadrch.areh  vorger'nckt  nndnnt. 
noch  einige  Meilen  von  Mtkkn.entfernt  war»  IM^ 
der  Prophet  die  Wtffen  nnd  Bagage  nlederlenQ, 
und  vertraoete.die  Wache  dicoker  diBm  Awa»  dra^. 
Sohne  Kofaaay  beidameritweibandert  M«nn  M^^ 
BMocknngjsBfadUidW  v ;:; 

•'»■'.* 

Bei  feiner  Annäherung  g!n(ten  alle  Korelfcht» 
teil  aua>MekiLa^hinBda  und  kamen  4hm  entgegen* 
Um  ihn  frei  durobnolaflen  und  ihm  Ptats  20  auU* 
tktny  sogen  fie  lieh  auf  den  Abhang  der  nahen  Ber-- 

EAof  diefe  Weife  ftand  Mttka  fast  von  all<Ml 
nwohnern  entbldibt$  nur  eine  ganz  kleine  A»i 
tahlvop  Koreifebitett  blieb  in  der  Stwlt;  dicdlewniU 
ten»  nmtdeo  Zug  der  ttufulmifauier  mi  fefaen»  mi* 
das  RatUmos-ceiiegem 

-     j  .;  •,  .•  ^   i 

Uä%fk 


n 

fetter  ÜtrdDttng  fiort,  Schort  beftieg  er  den  Hügel 
«•An».,  der  einen  Teil  dea  Berf$to  Hadfchun  ftui* 
macht«  mit  wetcbem  die  Anfaoketi  ^aa  MaUa  aot 
fangen*  Hierauf  ging  er  queer  über  den  geraden 
Weit*,  der  die  BrrgedttreHfchaeidcti  und ftfeg  dann 
Üefef  hinab  zu' derb  Gotteaacktn  kW  anch  den  Ma* 
»en.Ai*HaditiiQnjfiilirt^  tttid  begab  fieh  eiMlUdi id 
die:A>genitnBta  Kie&leboe«  />  < 

«.  LAfidiefetaOrte.b^tieg  der  Prophet  ferne  fCii 
awelftiltc^'KavUflii^eMiniit^  un/d^m^aü«  rnkurseai 
Schritt  y  mit  langfamen  Ernft»  vorzurücken,  fie 
war  von  allen  Seiten  mit  Muriilmannern  umringt» 
4ßii  aifeStkw^rfrariddte^M,  idleteit'iinv^wand« 
Um  Attgen »  fififldnihai>  hin4hefi '  arAhditltair«  ftiit 
OklurftaHmeifter^inatrchinte  air  f  ii(a  vcnrihm  hievi 
yeit  den  Zauor'fdticaa ''Kameeis  «ivd.  rief^nit  buter. 
Sdtntiie:  ^PlatiBal  PiteftLAii8.de*  Wege ^  ihr  Kin« 
geerdet  UfigtaiMi^^t  Htete  ist:  der 'Sag»  da  der 
^Pro^etj  geleitet  dttrcb  g/ittlkfae  Offenbaningir 
i|dkivoavHiflHBel)gekoitrtneB/iat4  aber  euch  Tric 
tiurnph  fault  Mit'eihcin  .'eimeifi^en  Schlage  fei  nee 
^iikrnett . Keule  kannte  er  ettft-b.  aUen  dtp  Kepl 
ijurrchm^tterd«;..  Murietne.  Lanae  beaochte  et  's« 
^^fchwingen»  um  euer. Hers  laitfttrohl und  Schdelti 
i^kea  zu  Tctilagen.  *' 

...tJitpgetMreii  ^.vcmi  . mltgi«leiii"fitfibf  irertanf^ 
Qamc^.Abdöttah  foUtebis'änfiddo^  heiligen  Bodketf 
vordcingeti  ^  ttudvva»  dieKoDeifakteennay.höbfiedv 
dafelbat  didelbeif  Wdrte  dodi  ^einidtal  ;wiederholH 
1cm  :.  Aliein  der  Brechet* gab  es  otcfat  2u :  »»Lafli 
ihm  lief  er^Ut^  dii»  Omar,  AM^ib  oft  deIv/rahle^ 
i^t,  latir'du.(eihat.vwauaund'Uffldicb«iit  einem. 
Hagel  von  Pfeilen  zudecken«  4(^iiitJttV0ta^jddnfltb 
Narrenapoffen  doch  etwaa  haat** 

•r/    r       .  Dt 


H 

^  Dt  tiikr  düft  A^Mc«,  'Mf^Mtl^'^tt,  tn^UM4 
tineezogen  wäiV^fiRg  en  fotort  4i«  ZereAiOTyi#«^>i>ikf 
Gebräoche  der  Wallfahrt  za  verricbten  an,\^4g^ 
an  die  Ecke  dis  fckwarzen  Steins  kam «  der  in  die 
Mao^rderSa^a^tiKetiiefaeii  lat^  da  utoarnite  und 
käiTte  er  die&n  Stein  andaobtavoU«  '  \ 

Die  Kdreifokitan,  die  ihp  von  def  PÜttfoflli 
ihres  grofaen  Raäi4>  oder  WrfattinÜQtig^lniofea  «ult 
AuAnerkfagftkait  betMehtetMv  4>llde^n  ficb  tf{fi,  :^ijü 
nofket  und  die  Mivf  olffiänner  würen  von  ihrei^Reti 
fe.Vielsitamüdet  tmd  erfebopftt  «um  den  fiebeA* 
ilulUgei»lie9{geii  Umgang  om  die  Kaaba  halten  ttf 
kfitwen«  (yDie  f^doGpe  Hitxe  v\>n  Jathreb  V  €<iiefe»tf 
fta^hat  fie  witb  und  W«ibiibh  gettfaclvt  *'  Der  A^ 
dMtei  hafte  4lieAii4pöttifcb«ii  Arenen  und  befo&loftii^' 
lleivoa  Qefeetea  0q  übdrfiilieefi.  Br  Tohtckte' jßeK 
A6|idiuEU  an.^  tti&e;dte;eln0  Hälfte  4ein#9  Haut»)» 
.  ttnter'  4en  Arm.  anfammen »  warf/  die  anden^  Obp^ 
diAÜiike  Seh«lle0oaKi  fa^^^^O"  dnis  Goft^^^^Ü 
Mittc^ttlen  mit^dierenH  WciWhittfiU^  i>>tlafa  t^  di^cb 
laente  seigeniaKJdrte,  Waa  e^MbebrfärKritfta^hilii^ 
VtsA  fogleieh  "fing  «r  anverdroiTen  an,  die  fl«betf 
Umgänge  uar  tien  Tempel  zte  Baltfen»  iHlmUch  ttd 
^tek  er&n  laufmi^  in  einem  leiehttrabenden  Sebritl^ 
unter  häufige«  Sprängen  tuhd  mit  ol't  anfgewöff»' 
aen  Schaltern;  die  vier  letzten  $bet  langßmi  in' 
gefetstem»  Ordtmiichen  S(?br!tt.  Die  MnfiiltBäkiw 
neri  befotf^en  1^  Beifpiel  ond  thiiten  ^  waa  fie  Ihn 
Ibun  fabn»  .  J      ' 

.  ^  Der  Grand  t  ^^tarnm  6er^afhet  indeti  viM 
letzteiil  Umgängen  kngi^iaiAri^ing.;*  ward^r^  «reÜ 
er  die  Mufülmäniier  und  ihre  etwas,  erfchapftea 
Kräfte /rAofffn  wollte;  denn  die  Strapazen  der  Rei* 
fe  hatten  fie  wirklieh  angegriffen ;  er  hielt  es  fiif 
hinreichend^  den  Koreifchiten  darck  die  drei  e/ften 

.»...•>     Uln* 


tJüilfige  s«Mi(|«if>  jRM.teMtff  i^/wfon^nad 
W  a^km  Gebräuche  kt  es  feit^m  bis  aof  dielett 

Ts|^  geblieben. 

Als  4fr  iiebentntlige  Urngtiiii:  vaUendet  waf^ 
befahl  der  Apostel  dem  BeUU  feioem  Ausrufer^  daa 
Gebät  vor  der  Kaaba  zu  verkündigen,  und  da  auch 
diefetf  Gebät  gefchebeti  War,  beftieg.  der  Prophet 
l^ia  Kameel  und  that  trabend  den  fiebenmaligeii 
JUtt  swifchen  den  beiden  Hagein  Safa  Bttd  Merwa» 
ä^'Die  Marulniaaiier  machten  fich  jaber  ein  Gewi^ 
fen,  diefe  Zeremonie  zu  verrichten»  weil  auf  die* 
fen  beiden  Hügeln  zwei  Idole»  mit  Namen  Afaf 
nud  Naiela  ftanden»  welche  die  Koreifcbiten  anMU' 
teten.  Doch »  um  diefe  Schwterigkrit  zu  Jieben^ 
liefs  Gott  folgendie  Worte  des  Korsiis  vom  Himmd^ 
steigen:  b)  „Die  beiden  Hiigel.  Safa  and  Merwa^ 
die  find  zwei  Zeichen  und  DetikiiilUer  Gottes  I.  Uüil 
^er  die  heilige  Wallfahrt  thun  oder  diu  Haus  der 
Kaaba .befachen  wird,:  fi^ll  keift  Bedemken  trafrM^» 
«llde.  den  Lauf  ZU  mllelld«n.'^  Man  verfiebert» 
ÄeCe  2^remon1e  fcbreibe  fichaiiis«dem  hohen  Ab 
tetthtime»  aus  den  Zeiten  der  Hagart  der  Mutter 
Xsmaels»  her.  Endlich  fchlachtete  man  die  Kameei 
le»  die  zum  Opfer  beftimmt  waren»  im  Thal  Muna» 
Uad'die  Mufüiminnef  fchoren  firh,  nach  .Pilgerfit* 
'tet  Geficht  und  Hdupt.  Der  Apostel  fcbickte  jezt 
•meu  Haufen  feiner  Geführten  nach  Batll*  Jedfch«^ 
«fchft  w6  die  Waffen  und  die  Bagage  ibfiden«  mie 
dem  Befehlt  die  zweihundert  Mann /die  .er  -da  zur 
Bedeckung  gelaifen  hatte,  abzulöfen»  damit  fie 
auch  nach  Mekka  kommen  und  ihre ^  Andacht  ver« 
lichten  mQchten«   'Dieies  gefchah» 


Am 


a)  D/chitataädm.  ^ 


Am  vierten  Tage»  dt  alles  ebgethan  war,  ver- 

lieiii  der  Apostel  Mekka  wieder,  zog  ungefähr  ii^ 

,der  Mittagsftunde  aus  and  nahm  fein  Nachtquartier 

m  Schorf»  einem  Orte  etwa  fechis  Meilen  von  der 

Stadt,  wo  er  d»ß  Abendgebät  hielt 

An  dielem  Orte  war  es,  wo  der  Prophet  feine 
Heirath  mitMaimuna,  der TocbtierAitHaretha,  voll« 
jeog;'fie  war  die  Wittwe  von  Raham,  dem  Sohlt 
AbdoUOzzas«  Schon  einige  Zeitvorher,  da  er 
noch  den  Pilgerrock»  (oder  das  Kleid  Ekram^  das 
keiligip  a)  tru(u*hatte  fie  der  Prophet  zur  F^ao  ge« 
nommeni  und  dis  krafk  eines  neuep  Privilegiuma, 
das  ihm  ganz  eigen  war,  gethan ;  indeß  fchiief  er 
.  nicht. eher  bei  ihr,  als  bis  er  die  Pilgertracbt  abge- 
legtJiatte.  Sein  Oheim  ALAbbas  b)  verrichtet«* 
dabei  die  Zeremonie  der  Trauung.  Dtefe  Maimuna 
war  die  letzte  Frau,  die' der  Apostel  geheirathet 
hat;  und  öe  ist  auch  die  gewefen,  die  von  allen 
zuletzt  geftorben  ist.  Mab  erzählt,  als  fie  in  ihre 
letzte  Krankheit  fiel,  welches  zu  Mekka  gefchab^ 
habe  fie  den  Umftehenden  befohlen :  »»Tragt  mich 
aus  Mekka !  Denn  der  Apostel  hat  mir  vorher  ge« 
fagt,  dafs  ich  in  diefer  Stadt  nicht  fterben  werde. <* 
Man  trag  fie  alfo  fort  und  brachte  fie  nach  Schorf| 
hier  fphlug  man  ihr  ein  Zelt  unter  dem  nämlichen 
Baume  auf»  unter  welchem  der  Prophet  mit  ihr  ge» 
fchiafen  hatte,  und  hier  ftarb  fie; 

Der  Gefohichtfthreiber  Dfehannabi,*  dcfr  diirtW 
hefondern  Umftände  anführt»  erzählt  hier  auch  et- 
was von  fich  felbst.  »»Er»  -  der  nur  ein  armer  Knecht 
*f, Gottes  fei  und  von  Gottes  Barmherzigkeit  die  Ver« 

#fg«bttiiK 

a)  BochaH. 
0  Dfcham^p.  XS4» 
.     .  I 


Sa  .      . 

,,g^bung  feinef  Sfttfden  erwtrte»  fei  auf  feiner  Pil. 
„gerftthrt  von  Mekka,   im  Jahr  der  Hedfchra  963 
„fn.  Ch.  1555.]  und  auf  dem  Wege  nach  Medin^i, 
,)WO  er  Aas  Grabmal  des  Propheten  befuchen  woN 
y^len»  auch  durch  diefen  Ort,  Schorf,  gekommen  ; 
9,er  habe  fich  dafelbst  ein  wenig  aufgehellten,  um 
««das  Mittagsgebät  2u  verrichten,    und  darauf  das 
^^Grab  der  Maimüna  befucht.      „«Wir  fahen  hier 
.  ^,  „eine  Kuppel  oder  ein  gewölbtes  Dach  von  jfckurar^ 
^yyyZen  Stetfim ,    zur  Ehre  der  Maimuna,    an  dem 
j,  „nämlichen  Orte,  wo,  wie  man  verfichcrt,  der 
„  „Apostel  Gottes  bei  ihr  gerahet*hat,     Gott  weit 
„„das!    fo  wie  er  auch  weis,    wie   diefe  Steine 
„ „fchwarz  geworden  find!  Es  fst  dabei  eine  Trän- 
^,  „ke  und  eine  Mofchee,  die  aber  fcbon  febr  bau- 
„  „fällig  geworden  ist."  "  • 


Elftes  KapkeU 

Merkwürdige  Bikehrwtg  dreier  Koreifchifen^ 
die  nach  Medina  kommen  und  den  Islam  anneh' 
fnen.    Feldziige  einiger  Generale  afs  Prof  he* 


1 


itt  ADfiinge  des  folgenden  Jahrs,  des  achten  der 
üedfehra,  als  der  Apostel  zu  Medina  war,  kamen 
bei  ihm  drei  der  angefehensten  KoteiTchiten  von 
Mekka  an»  xivBt^iA\  Khalei^  Al-WalidsSobn,  Amni^ 
yii-As  Sohn,  und  O^Aman«- Tatbas  Sohn;  and  wur- 
den  Mufdlmänner.  Sobald  lie  der  Prophet  erblick- 
te,  rief  er;  „Endlich  hat  Mekka  feine  Galle  auch 
auf  0ucb  auagefchüttet!««  Hiaraiif  wandte  er  fich  zu 

Kha. 


8} 

Khaled  und  Tagte:  ^^Sobafd ich  dich,  als  einenf Mann 
,9 von  Geist  und  Verftande  kennen  lernte,  fchSpfte 
,,h:h  die  angenehme  Hoffnung,  dafs  dir  Gott  die 
yyGnade  erweifen  würde,  zum  Heil  feiner  Religion» 
„dich  mir  zn  unterwerfen,"  Dicfer  Khaled  war, 
vor  und  ^ach  feiner  Bekehrung,'  ohne  Widerredis 
der  tapferfte  Krieger  unter  den  Arabern;  wir  fahen 
ihn  fchon  oben  In  der  Schlacht  bei  Ohod,  wo  er 
den  rechten  Fldgel  def  Koreifchiten  kommandirte 
und  den  Sieg  auf  ihre  Seite  lenkte;  und  in  der  Fol« 
ge  werden  wir  ihn ,  «als  Mufiilman ,  Wunder  der 
Tapferkeit  verrichten  fehn, 

Amrü,  der  Sohn  Al-Aa,.  war  der  namHche, 
den  die  Koreifchiten,  als  Botfehafter  an  den  König 
von  Aethiopien  ab^efchickt  hatten,  um  die  ausge- 
wanderten  Mufalmänner  zurückzuverlangen  ;  al- 
lem Anfehn  nach  ws^r  er  nachher  ry>ch  einmal  da» 
Kin  gekommen;  denn  er  war  noch  da,  als  Amru, 
der  Ühamrit,  von  Seiten  des  Propheten  in  der  An- 
gelegenheit der  Omm-Habiba  dahin  gefchickt  war, 
mit  dem  Auftrage,  zugleich  fdr  den  Dfchafar  und 
die  übrigen  Ausgewanderten  um  freien  Abzug  ZQ  - 
bitten.  Diefe  zweite  Gefandfchaft  Ward  die  gele- 
gentliche Urfache  feiner  Bekehrung,  wie  er,  nach 
tbn-lfchaks  Bericht,  in  der  Folgefelbst  erzahlt  hat. 
Aus  diefer  Erzählung  lernen  wir  zugleich  einige 
merkwürdige  Umftände  kennen. 

„Zu  der  Zeit,  fagte^r,  da  ich  am  Hofe  des  K3. 
„nigs  von  Aethiopien  den  Gefandfchaftsposten  der 
„Koreifchiten  verfah,  kam  Amru,  der  Sohn  Om- 
„maias,  als  Botfehafter  des  Apostels  Gottes ,  in  Sa- 
„chen  Dfchafars  und  feiner  Gefährten,  ebenfallt 
„dafelbst  an.  Er  ward  bei  dem  Könige  zur  Au- 
„dienz  gelaflen  und  kam  dann  wieder  heraus.  Ich 
„fah  ihn-  und  fagte  zu  meinen  Leuten;   Seht  da^ 

F  a  „Amru, 


^^Amni,  der  Sohn  OfBfliidtf!  Dlefim  Aosenblick 
^geh'  ich  zum  Könige ,  und  bitte  ihn ,  mir  dieren 
^^M^nfcben  zu  überliefern  i  damit  ich  ihm  den  Hals 
yybrecbe ;  ücher  werden  mirs  die  Koreifchiten  Dank 

^,\iiflen,  wenn  ich  Mohammeds  Abgefandten  er- 
y^würge.  **  Da  ich  alfo  vor  den  König  gekommcm 
war»  bezeigte  ich  ihm  meine  Ehrfurcht,  nach  der 
Gewohnheit»  und  warf  mich  vorihm  nieder.  £c 
fagte:  .»^ei  mir  willkommen  1  Was  bringst  da 
ytl^eues?  Wir  find  Freunde ! "  —  MSire,  erwieder« 
,,te  ich,  da  hab*  ich  (o  eben  einen  Menfchen  von 
,yEurer  Majestät  herauskommen  fehn ;  das  ist  der 
ftAbgefandte  unfres  ärgsten»  unfers  Todfeindes, 
^»Uebergib  ihn  mir,  damit  ich  ihm  das  Leben  neh- 
fernen :  er  hat  unfre  Herren  und  unfre  Obrigkeit 
,,^öchlich  beleidigt.**  —  Diefe  Foderung  verfetz- 
te  den  Königin  den  äufserften  Unwillen»  tyWei« 
^»c'he  von  mir!  fcbrie  er  ftreckte  dabei  feine 
y^Hand  mit  Un^f^um  aus  und  gab  fich  damit  einen 
^f(o  heftigen  Schlag;  ins  Gefleht  »•  daß»  ich  glaubte» 
,,er  halte  fich  die  Nafe  zerfchmettert.  Ich  aber  — 
^yhätte  fich  in  diefem  Augenblick  die  Erde  au%e« 
^,tban,  ich  wäre  mit  geraden  Fiifsen  in  den  tiefften 
»»Abgrund  gefprungen ,  um  der  zornigen  Majestät 
,^au9  den  Augen  zu  kommen*  ^»Wenn  ich  ge- 
»^glaubt hätte,  Sire!  (dämmerte  ich  endlicA,)  dafs 
f^diefer  Vorfchtag  Eurer  Majestät  mifsfalleQ  könn« 
,,re,  fo  bätt'  ich  deshalb  niemals  den  Mund  geöfF« 
^net.**  „Was?  (verfetzte  er,  im  höchsten  Zorn») 
,yWas?  4a  verlangst,  dafs  ich  dir  den  Qefandten  et^ 
^,nes  Mannes  ausliefern  fotl,  der,  vom  Himmel  her- 
,,ab,  ein  Gefetz.empfangen  hat,  das  vortreffliche^ 
i^,ais  das  .Gefetz  «ist ,  das  Mofes  empfing?  Und  du 
^,will^t  feinen  Gelandten  ermordend   —    „Das  ist 

.  „wahr,  Site,  (er wiederte ich,)  ich  geftehe  es."-— 
„Ungläck  über  dich,  Amru!  (fuhr  er  fort;}  aber 
9,glaabemir!  Tbae  da  gerade  das  Gegenteil»  wo« 

„fern 


■'.♦'*' 

,;fern  du  vren{b  hht;  tritt  m  feiner  Partei,  halt*  et 
y^mit  ihm!  Denn  (bine  Sturze  i^t  die  Wahrheit  feibat; 
»,er  wird  den  Sieg  davon  tragen  Über  alle  nndiedet 
y^die  fich  ihm  Widerfetzen,  fo  wie  einst  Mofea  qb« 
»y^egte  uberHiarao  iind  f«in  Heer/'  Hier  nahm  ich 
mir  oie  Freiheit,  ihn  zu  fragen:  „Und  wäre  denA 
,,Eure  Majestät  wohl  felbst  geneigt ,  ihm  den  Eid 
,)9uf  den  Islam  70  leisten?*'  „Ja  freilich  |*  verfetx- 
te  der  KSnig«  ftreclite  fogleich  (bin«  Hand  auä  uiui 
leistete  den  Eid  auf  den  Islam. 

„So,  wider  meine  Erwartung,  lief  diefe  Au- 
,,dienz  ab;  ich  ging,  ein  ganz  anderer,  als  icH  ge« 
;,kommen  war,  und  wiewohl  ich  im  Herzen  Mu- 
„fülman  geworden  war,  verbarg  ich  doch  meine 
„Bekehrung  vor  meinen  Gefährten.  Als  ich  aber 
„aus  Aethiopien  wieder  nach  Haufe  kam,  ftste  ich 
,,den  ernstlichen  Vorfatz,  mich  biei  der  nächsten 
yjGetegenheit  dem  Apostel  Gottetf  zu  ftellen.'  aU 
^,ich  mich  auf  den  weg  gemacht  hatten  um  diefiie 
„Vorhaben  auszuführen,  ftiefs  ich  auf  Khaled,'def 
y.auch  vonMekkskam.  „Wohin,  Vater SoUmansf 
fragte  ich.  —  „Ei!  (erw^ederte er)  ich  bin  willen» 
„auf  die  MefTe  zu  reifen*  und  mich  von  da  zu  d^m: 
„neuen  Propheten  zu  begeben  und  Mufälman  zv. 
„werden.  U»  ja!  bei  Gott,  ich  thue  es»  und  zwar 
9)jezt  gleich  auf  der  Stelle.''  „Und  ich  auch,  (fag« 
;,te  ich;)  in  keiner  andern  Abficht,  als  in  diefer» 
„hab*ich  mich  auf  den  Weg  gemacht."  —  „Alfo 
„fetzten  wir  mit  einander,  die  angefangene  Reife 
„fort  und  kamen  nadi  Medins.  IChaled  meldete 
^,iich  bei  dem  Apostel  zuerft ,  nahm  den  Islam  an 
;,und  leistete  feinen  Eid.  Hierauf  erfchien  ich  und 
i^fiigte:  „Ich  verpflichte  mich  durch  den  Eid,  doch, 
i>Apostel  Gottee»  unter  der  Bedingung,  dafs  du  mir 
;,meine  alten  Siinden  Veransibeo  und  das  Vergangen 
f»ne  vergefiev  irilUL'*'^— »  Darauf  gab  mir  derApos-^ 

tel 


tel  folgende  Antwort:  ^Leiste  du  nurdeti  Eid,  Am«. 
,fX\x\  uas  ist  genug;  denn  das  blofse  Bekentnis 
,,zum  Islam  tilgt  alles  Vc^rgangene  und  die  Flucht 
f,i)is  dem  Vaterlande  zum  Besten  der  Religion 
'i),lpicht  alle  Sünden  aus,  die  jemand  w)rher  began- 
ffgeo  hat/*  Ich  leistete  alfo  den  £id  uad  begab 
mich  weg. 

Ot^man»  Talbäs  Sohn,  bekleidete  eine  hohe 
Würde  z\x  Mekka;  er  war  Präfekt  oder  OberaufTe« 
her  des  Tempels  der  Kaaba  und  hatte  die  SchiialTel 
dazu  in  Verwahrung,  eine  Wurde,  dit;  er  und  fei- 
nen Vorfahren  fchon  feit  mehrern  Menfchenakern 
befefien  hatten  Wir  werden  auch  unten,  nach  der 
Einnahme  von  Mekka  fehen,  wie  er  in  dem  Beiitz 
feines  Amts  voh  dem  Propheten  ist  betätigt  wor- 
den. Seine  Bekehrung  hat  er,  nach  dem  Bericht 
des  Al- Wakedi,  auf  folgender  Art  erzählt« 

„Als  der  Apostel  am  Tage  der  Wallfahrt  Al- 
^Kadha  nach  Mekka  kam,  fchuf  Gott  in  mir  ein  ganz 
^^anderes  Herz,  als  ich  bis  dahin  gehabt  hatte,  und 
„ich  fuhlie  heifse  Liebe  zum  Islam.  Ich  verab* 
,,fcheuete  den  Götzendienst«  welchem  wir  zuge* 
^tlian  Waren,  und  fchämte  mich.  Steine  anzubäten» 
,<^die  weder  hören  noch  fehen,  weder  lieben  noch 
^jhaiTen.  Auf  der  andern  Seite  fah  ich  den  Apos* 
,^tei  und  feine  Gefährten,  wie  fie  lieh  von  den  Din- 
„gen  diefer  Welt  fo  ganz  losgemacht  hatten;  mit 
ftillem  Ernft  erwog  ich  diefes  alles  in  meinem  Her- 
9,zen  „Wohin,  fagte  ich  zu  mir  felbst,  wohin 
,,rnnflen  denn  die  Bemiihungen  des  Menfchen  in 
9i,diefer  Welt  gerichtet  fein,  als  dahin,  dafs  er  gute 
„Werke  thue,  wofür  er  die  Belohnung  in  der  an- 
^dern  eiyipfaiigen  wird?**  -r-  „Alfo  fing  ich  an> 
„den  Apostel  mit  Lieb'  und  Ehrfvrcbt  zu  betra^h- 
,iten»  und  da  i^*h  iha  vorüber  vfii  unter  dem  Thor 

„der 


87 

^der  Kinder  §cb«bt«  darcbkoiamcn  f«b,iifi|k  übet 
«»die  Kierelebne  und  von  da  wieder  in  fm  Logis 
^;zu  gehen,  eDtfchlofs  ich  mich,  ihn  aazur^den« 
^»ergriff  feine  Hand  i|nd  that  das  Bekentniß  des  Is«. 
^»lams« ,  Alliein  er  achtete,  damals  wenig  darauf. 
M  Als  ev  daher  wieder  nach  Medina  zurückkehrte, 
,»fetste  ich  mir  vo^,  ihm  nachzureifen;  in  aller 
y^Frühe  brich  ich  von  Mekka  auf^  kam  nach  Bati^* 
yjedfch-afcb,.  traf  hier  Khaled  und  Amru  und  reis- 
,,te  in  ihrer  Gefeüfchaft  nach  Medina.*'  —  -*-* 

•Im  Monat  Safar  a)  fchickte  der  Apostel  dea 
Galeb,  den  Laithitea,  wider  die  Kinder  AL-Malah» 
die  au  einem  Orte,  Namens  Al-Kadia  wohnten;  mit 
Beute  befchwert  kam  Galeb  zui?&ck. 
* 

In  eben  diefem  Monat  fchickte  der  Prophet  dea 
Galeb  zum  ändejnmale -aus »  nämlich  nach  Fadal( 
wider  die  Kinder  Morra,  .um  an  ihnen  Rache  zu 
nehmen  für  die  Gefährten  Bafchars.'des  Anfaren, 
welche  fle  im  Monat  Schaaban  des  vorigen  i  Jahrs 
erwürgt  hatten.  In  diefer  Abficht  gab  er  ihn>  eia 
Korps  von  200  Mann.  Alsfie  bei  Fadak  angekom- 
men waren,  thaten  die  Feinde  einen  Auafall  und 
griffen  n^hdrijckiicb  an.  Die  Mufülmanner  em- 
pÄngen  üß  eben  fo;  es  erhob  fich  ein  grimmiger 
Kampf»  in  dem  die  Kinder  Morr;i  grdfsteateils  nie- 
dergemacht wurden;  was  nicht  fiel,  ward  gefaqir 
gen  genommen*  Die  Mufulmänner  machten  gro- 
&e  Beate,  und  föhrten  die  Kaa^eele  d?r  Ifein^j^  mit 
fort.  •       • 

I«  diefem  Gefecbt  ereignete  fich  eip  fafider« 
l»arec  Vorfall,  der  aupb  ß\k  einer  gQttliQ^en  Offen» 
baruBg  Gelegenheit  gegeben  hat.      Ein  Muf  ulman 

Na- 

a)  Dfchan.p.ii%. 


88 

NaraeiW'OAimft  Atzte  elaetnlFeindr  nacb  und  hoHE^ 
te  ihn  eins  da  Tagte  diefer  Mann  mit  lauter  Stinx-* 
me  das  Glaubenbbekentnisher:  Es  ist  kein  aode^ 
ter  Gott»  als  Gott,  iF.  Allein  Oraina  glaubte»  eir 
thne  das  nur,  um  fich  das  Leben  zu  retten  und  ^%m 
Sch^x^ert  von  ficfa  abzuwenden,  das, er  fchon  in  der 
Seit^  hatte;  tflfo  durchbohrte  er  ihn.  Da  aber  di» 
Truppen  wieder  nach  Haufe  gekommen  w^ren,  er« 
»ahke  man  diefe  Begebenheit  dem  Propheten ;  >die* 
fer  Uefs  fogleichdenOrama  rufen  :  »ttlngliicklicher 
Ofama,  fuhr  er  ihn  an;**  ist  es  wahr*  dafs  da  den 
lAann  getödtet  hast,  der  bereits  die  Worte :  Es  ist 
kein  anderer  Gott»  als  Gott,  ausgefproc'hen  hatte? 
Ist  das  wahr?  ist  das  wahr?  '* .  Und  weil  der  Pro- 
phet diefe  Worte  in  grofrer  Bewegung  mehrmals 
wiederbohlte,  fo  gerieth  Ofama  in  Beftürzungund 
fagte:  „Wollte  Gott,  dafs  ich  vor  diefetn.Tage 
noch  kein  Mufulman  gewefen  wäre!**  Damals  flieg 
der  V*er(ikel  4es  Korans  vom  Himmel,  in  welchem 
den  Glaubigen  befohlen  wird:  „wenn  fie  für  die 
Sache  der  Religion  kämpfen,  fich  wohl  vorzufe- 
ben,  und  zu  dem,  der  fich  für  einen  Mufulman  er- 
klärt, nicht  zu  fprechen,  du  bist  kein  Mufulman! 
Denn  das  tieifse  nur  einen  Vorwand  ftichen ,  um 
ihn  Za  tödten  und  fich  von  den  vergänglichen  Giv 
tern  diefer  Welt  zu  bereichern ;  bei  Gott  fei  viei 
modere  Beute,,  wodureb  er  fie  eotfchädigeit  kön- 

.  Utti  die  nämliche  Zeit  b)  ward  ßr  den  Apos- 

tel  eine  Tribüne  oder  KanzelzumPr^sdigen  erbauet« 

'  Per  Zimmermann ,  der  fie  verfertigte ,  war  ,  nach 

der  gemeinsten  Meinung^  ein  gewiffer  Nakam,  ein 

geborner  Grieche  and  in  Diensten  einer. Chrfsteo» 

dame^ 

m)  Kar.  SMr.4;9j. 
hj  Df€hcmn,p.  117. 


8f 

itme,  Namens  Aief«h«.  Dlefe  ITtnzet  war  ms  drei 
Stufen  zufatnmeng^efugt,  fodafsderProphet»  wenti 
er  auf  der  dritten  nnd  höchsten  fafs,  feine  Fufsft 
auf  die  zweit«  fetzte.  Sein  Nachfolger  Abu-  Bek. 
ker  fetzte  fich  auf  die  zweite  Stufe  und  fto^te  die 
Fnfte  auf  die  erfte  oder  unterfte«      In  der  Folge 

5 pflegte  ßch  Omar  auf  die  unterfte  Stuf»  zu  fetzebj 
b  dafs  feine  Füfse  auf  der  blofaen  Erde  ftandtai 
Eben  fo  machte  es  Othman  in  den  erften  fechsjah« 
ren  feines  Kalifats,  nachher  aber  IHeg  er  auf  die  er# 
fte  Stufe 9  den  gewöhnlichen  Sitz  des.  PropheteiK 
Als  endlich  Moawta  die  höchste  Gewalt  an  uch  ge. 
riffen  hatte,  erhöhete  er  diefe  Tribüne  bis  auf  fech» 
Stufen.  Othtnan  war  der  erfte,  der  fie  mit  einem 
Teppich  bedeckte;  dtefen  Teppich  raubte  ein  Weib» 
*  Streicher  Othman  dafiir  die  Hand  abhacken  üefs  naek 
dem  Gefetze  des  Korans:  „Einem  Mann  oder  eL> 
„nem  Weibe,  die  Raub  begehen,  follr  ihr  die  Hatid 
^^abbauen/*  a)  Im  Jahr  der  Hedfchra  50  wollte 
Moawia  diefe  berühmte  Tribüne  nach  Damas  fuh- 
ren latTen ;  allein  in  dem  Augenblick,  da  man  Hand 
anlegte  und  fle  von  der  Stelle  riieken  wollte,  er- 
eignete (ich  eine  Ib  totale  Sonnenfinsternis,  daft 
man  mitten  am  Tage  die  Sterne  am  Himmel  fehen 
konnte.  Abti*Horaira  that  deswegen  dem  Moawia 
Gegeovorftellungen  und  bewog  ihn»  davon  abziv 
ftehn.  £r  fagte  aber  zu  feiner  Entfchuldigungt 
^Ich  wollte  ja  nur  einmal  darunter  febn,  um  zu 
wiffen»  ob  das  Holz  verfault  wäre/* 

Ehe  diefe  Kanzel  erbauet  wurde,  h)  ]ß  feit  fei. 

'  »er  Ankunft  zu  Medina,  pflegte  der  Prophet  im 

Stehen  zu  predigen,  wobei  er  Ich  mit  dem'Riickea 

an  den  ^tamm  einer  Palme  lehnte«    Als  er  nun  das 

erfte« 

a)  SüT.  f,  44,  .Jlt.UrakeäK 
hj  Gazali. 


• 

^rftetnal  dief«  P%lne  verlief«»  dt  vernabpi  man  mtm 
dem  Stamme  des  Baam^  eine  fea&eode  Stimme, 
gleich  dem  dumpfen  Brüllen  eines  Kameeis.  So- 
gleieh  (lieg  der  Prophet  von  dem  Fredigtftuble  wie* 
der  hipab,  ging  hin  zu  dem  Stantr^ne,  der  ficbdar« 
aber  beklagte,  daft  er  ihn  verlaflen  wollte»  und 
umarmte  und  Uebkofte  ihn  fo  Uoges  bis  er  ücb  zu* 
iki^en  gab. 

'  Im  Monat  deserften  Rabi  a)  unternahm  Schad- 
^ba^  Wababs  Sohn  ,  einen  Zug  wider  die  Kinder 
Amerr  neben  einem  Wafler  das  ihnen  zugehörte 
und  auf  der  StraCse  nach  Bosra  fünf  Stazionen  von 
Medina  entfernt  lag«  Er  hatte  füjrtf  und  zwanzig 
Mann  bei  fich.  Mit  diefen  verwüstete  er  die  Län- 
dereien  der  Feinde  und  nahm  ihnen  ihre  Kiimeelf 
j}9d  Schafe  Wfg.  In  der  Teilung^ der  Beute  fielen 
$u£ jeden  Soldaten  zehen  Kameele  und  von  jedex|| 
jSebend  fteikc  m^n.eins  für  den  Apostel  bei  Seite. 

In  demfelben  Monat  noiiarrcbir):e  Kaab«  der  Ga. 
larit»  mit  nicht  mehr,  als  fünfzehn  Mann  bis  nach 
0hatal'-Talttli»  das  hinter  Dhat-ai.Kora  liegt.  Hier 
ftiefe  auf  ihn  ein  Haufen  feinde,*  der  ihm  an  An# 
0abl  weit  überlegen  war«  £s  erfolgte  ein  fo  blutig 
ger  K^mpf,  da(s  von  allen  Mufülmännern  nicht 
mehr »  als  ein  einziger  entkain»  und  der  war  noc)|  • 
Idazufchwer  verwundet.  Mogaltai nvsificber^ 
diefes  fei  der  At^fübrer  feibat  gewefen. 


Zw  Alf- 


»* 


Zwölftes  Kapitel 
Die  Schlicht  bei  Muta. 


i 


^m  Monat  des  e^'ften  Dfchomadt  fiel  die  nerkwür* 
.  dige  Schlacht  bei  Mata  zwiCcben  den  Murülmän» 
Sern  und  den  Römern  vor*  So  nannte  man  nam* 
lieh  zu  jenen  Zeiten  die  Griechen,  die  Unterthane« 
des  Kaifer«  HerakHus  vonKonfrantinopel,  welpher 
'  fich  den  Titd  des  Cafars  der  Römer  beilegte*  wie 
alle  andere  Nachfolger  Konftantina»  des  Gro&en» 
liuch  gettian  hatten«  Diefer  Krieg,  der  einzige^ 
welchen  der  Prophet  gegen  dieGHechen  unternpni^ 
men  hat,  ist  gleich fatn  die  Epoche  der  vielen  blu* 
tigen  Kriege,  weichte  die  Mufdlmanner  von  dei: 
Zeit  an »  den  ganzen  langen  Zeitrautn  von  naehr 
als  acht  Jahrhunderten  unaufhörlich  mit  den  Grie- 
chen geführt  haben,  bis  fie  fich'dis  grofse  Reich 
endlich  völlig  unterwarfen,  welches  im  Jahr  der 
Hedfchra  %$j  oder  im  Jahr  Her  chriftHchen  Zeit- 
rechnung  i^sh  gefehab»  da  der  Snltan  der  ofchma« 
nircben  Türken,  Mohammed,  der  Vierte,  Konftan« 
^tinopel,  die  Haaptftadt  des  Kaifertbums»  eingenomr 
men  hat,  ,    .  . 

Folgende^  war  die  Urfacbe  diefes  Krieges« 
Nach  feiner  Zuriickkunft  in  Medina,  vom  Belucb 
*  der  heiligen  Oerter  zu  Mekka ,  hatte  der  y\po«t'el 
den  Al-Hareth,  Omairs  Sohn,  mit  einem  Scbr^ibea 
und  in  der  Qualität  eines  BQtfchafters ,  an  (}eq  K^ 
nig  von  Boara  abgefandt,  fo  wie  er  dergjeichea 
fchon  vorher  an  die  übrigen  Könige  und  Fürfteä 
der  £rde  abgfeiandt  hat^.     W[.e  |&iin  der  ^ef^nj- 


99 

te  in  der  Stadt  MaU  Angekommen  war»  liefs  ihn 
Amru,  derQailanit,  der  kaiferliche  Kommandant 
des  Platies ,  in  feiner  Herberge  durch  MeucheU 
morder  umbringen,  £s  ist  dahtei  2u  bemerken, 
dafii  er  von  alleVi  Gefandten  de^  Apostels  der  ein* 
Sigegewefen  ist,  an  deflen  Leben  man  (ich  ver* 
griffen  hat.  Den  Propheten  krankte  fein  Tod  fehi^ 
und  er  berchlofst  Rache  dafür  su  nehmen.  In  dl^ 
fer  Abficht  brachte  er  ein  Heef  von  3000  Mann, . 
lanter  Kerntruppen»  auf  die  Beine ,  und  gab  ihnen 
den  Zaid»  feinen  Freigelaffenen,  2um  General.  Er 
ftellte  ihn  den  Truppen  vor  und  fagte:  ,,Wenndie- 
fer  umkommt,  fo  töli  Dfchafar,  Abu-Talebs  Sohn, 
Chefder  Armee  fein;  wenn  Dfchafar  fällt ,  fo  foll 
Abdöllah,  Rawahas  Sohn,  General  fein,  Qnd*^wenn 
tie  endlich  auch  diefen  dritten  verlieren;  fo  folleä 
fleh  die  Mufulmänner  felbst  eineii  General  wäh- 
len." Hierauf  befahl  er  ihnen ,  bis  an  den  Ort  zii 
.tnirfcbiren ,  wo  Al-Hareth,  OmairsSohn,  umge« 
bracht  war;  die  Einwohner  zur  Annahme  des  Is- 
lams aufzofodern,  und,  falls  fie  ilch  weigerten,  fie 
mit  den  WalFen  anzügreifen.  Mit  diefer  Inftruk- 
zion  fetzte  fich  die  Armee  in  Marfch  nach  Muta. 

Muta  ist  eine  Stadt«  die  zu  S3Hrien  gehört;  fie 
liegt  Al  Karak  gegenüber,  in  der  Herrfchaft  von 
Balka,  diefleits  Damaskus.  Nach  dem  Erdbefchrei« 
ber  Al£drifi  ist  Balka  viertehalb  Tageretfen  voA 
Jeralalem  entfernt,  in  denr  Lande  oberhalb  des  Jor- 
dans, oder  in  dem  vormalfgen  Peraea.  Was  Karal^ 
betrifft,  fo  ist  da  nachher,  in  den  krlegerifchen 
Zeiten  der  Kreuzznge  ein  fehr  beräbmtes  festes 
S,chlo(1i  gewefen,  da5  Von  unfern  'afteiy  Gefchlcht* 
fchreibern  Crac  de  Montreal  genannt  ^ird.  Mati 
kann  dsriVber  dasjenige  nachlefen,  was  wir  in  on« 
'iVer  arabifch-lateinifchen  Biographie  Mohammeds 
iarch  Abu t Feda,  S.'  tox.  angemerkt  haben. 

Auf 


fl 

.  Avf  dl«  CSeritelit  toi»  äe»  Ifirrebe  1er  MufäU 
aaäooer  brachted  die  Feinde  eine  Armee  von  hun» 
dert  taafend  Manila  teils  aas  Römera»  teils  aus  ara^ 
biß:heD  Hiil&truppen,  aofamm^n.  Als  die  Slufäi* 
snänner  von  diefer  furchtbaren  Macht  der  Römer 
hörten «  machten  iie  an  dem  Orte  Halt,  wo  fie  Um 
Nachriebt  bekamen;  hielten  Kriegesrath  und  be* 
ratbrchiagten»  was  Iie  unter  den  gegenwärtigem 
Umliänden  zu  tbon  hätten.  Die  allgemeinere  Met 
nung  ging  dahin,  dafs  man  an  den  Apostel  fcbrel« 
ben  mufle,  um  ihm  die  grofse  Menge  der  Feinde  ca 
melden  und  zugleich  um  eine  tüchtige  Verftärkung 
zu  bitten;  oder  wenigstens  feine  nahem  Verbal, 
tangsbefehle  zu  erwarten« 

Allein  Abdollah,  Rawabas  Sohn»  erhob  fich  . 
und  Tagte :  Auf,  auf»  lieben  Kameraden !  lafst  uii» 
Vell.Mutb  und  Zuverficht  dem  Feinde  zu  Leibe 
gehn  9*  nur  Eins  von  beiden  kann  uirfer  Loos  fein^ 
entweder  Sieg  oder  die  Märtyrerkrone  !^'  Kaum 
hatte  er  es  gefagti  fo  weiheten  fie  ilcb  einmüthig 
dem  heiligen  Kriege,  .und  bereit,  zu  fiegen  oder 
zu  fterben,  macfchirten  fie  gerade  den  Feinden  ent* 
gegen. 

Unterdefs  a>  war  die  romlfche  Armee  bis  an 
einen  Flecken»  Nameps  Amfcharef,  an  den  Gren- 
zen von  Balka  vorgerückt,  um  den  Mufdlmännern 
eine  Schlacht  anzubieten;  diefe  aber  Verfolgten  ib* 
ren  Plan,  gingen  fie  vorbei 9  und  rückten»  nach 
dem  Befehle  des  Propheten,  bis  vor  die  Thore  vofli 
lluta,  wo  es  wirklich  zur  Schlacht  kirn» 

Gleich  anfangs  kam  Zaid,  der  in  den  erften  Li* 
»ien  focht  und  die  f «hne  des  Olaubens  trag,  ums 

Leben» 
*• 
a)  DJckann.p.  190« 


94 

Ltfbeii.  Sagle!eb  ergrifF*  Dfbbafar  die  Fmhne  und 
'  fetste  heldenmothig  den  Kampf  fort,  bis  ihm  die 
jrechle  Hand  abgehaaen  ward ;  rafch  nahm  er  die 
^i^hne  in^die  Linke,  ond  dh  auch  diefe  abgehauen 
wurde,  uoiklam'merte  er  (ie  mit  beiden  Armen  und 
drückte  fie  fest  an  feine  Brust.  J^zt  aber  fchwang 
ein  Römer  feinen  Säbel  und  gab  ihm  einen  fo  ge« 
Wmltigen  Hieb^  daft  der  Kopf  in  zwei  Teile  fpalte- 
te.  Abdollah,  Rawabas  Sohn,  hob  ungeräuml  die 
Fahne  auf  und  ftellte  das  TreiSfen  wieder  her ;  «i- 
lein ,  da  üuch  diefer  getödtet  ward ,  ^eriethen  die 
lAufttlmanne/  in  Unordnung  und  nahmen  die  Flucht. 

Upterdefs  hatte  Thabet ,  Kais  Sohn,  die^Fahne 
aufgehoben  und  dem  Khaled,  Walids  Sohn,  in  die 
Hände  gegeben.  Diefer  hielt  fie  hoch  empor,  rief 
die  Flüchtigen  zurück,  ftelke  fich  an  di^  Spitze  der 
Tapferften  und  erneuerte  den  Angriff;  mit  Wuth 
fiurzte  er  auf  eine  Schwadrone  der  Feinde,  durch, 
brach  fie  und  verfolgte  fie  weit,  bis  endlich  die 
Nacht  diefem  böfen  Kampfe  ein  Ende  machte  Die 
bdden  Heere  übernachteten,  ein  jedes  auf  dem 
Platze,  wo  es  fich  zuletzt  befand ,  iTifd  die  MufaK 
männer  übertrugen  ,  mit  allgemeiner  Zuftimmung^ 
dem  Khaled  das  Kommando. 

Am'  andern  Morgen ,  mit  Anbruch  des  Tages, 
rückte  Khaled  an  der  Spitze  feiner  Mufulreänner, 
in  guter  Ordnung ,  aus  feinem  Lager  und  ftellt'e 
feine  Truppen  in  Schlachtordnung.  Sobald  er  den 
Feinden  in  die  Augen  fiel,  liefs  er  feine  Leute  vor« 
fchiedene  Bewegungen  machen,  Märfche  und  Kon- 
ter-Märfche;  er  liefs  das  Hinrertretfen  an  die  Stelle 
anrücken,  wo  das  Vordertreifen  geftanden  hatte,, 
und  gab  Ordre,  dafii  der  Kchte  Flügel  mit  dem  lin-* 
ken  Flügel- die  Plätze  wechfelte;  za  gleicher  Zeil 
«luiRen  fich  die  Glieder  f*  auf  verfchiedene  W^eife, 

bald 


M 

ttld  fttisdehneti ,  bald  iiirteder  fchliefien  und  züGiai;. 
menziehn.  Die  Feinde,  die  beftändig  neue  Gefichv 
ter  zum  Vorfchein  kommen,  fahn ,  wurden  durch, 
dis  Stratagem  getaufcht  und  bildeten  lieh  ein »  dafii 
frifch^  Truppen  bei  den  Mufttlinännem  angekooa* 
tnev  waren;  kurfe,  diefe  Truppenbewegung  jagt# 
ihneii  ein  folches  Schrecken  ein»  dafsfie  in  Unord- 
nung geriethen »  und  in  der  Befturzung  auf  nicbti 
dachten,  als  auf  die  Flucht.  Die  Mufälmänner 
fetzten  ihnen  auf  dem  Fufse  nach,  richteten  eitt 
Ichretkliches  Blutbad  an,  machten  fich  Meister  von 
ihrem  Lager  und  kehrten,  mit  der  Beute  der  Ueber« 
wundnen  wohl  befcbwert,  fiegreich  nach  Medisa 
SEuriick. 

Auf  dem  Rückzüge  kam  Khaled  bei  einem  Flek« 
ken  vorbei,  der  an  feinem  Wege  lag  und  durch  eia 
Ihrkes  Schiofs  befchutzt  wurde.  Die  Einwohner 
hatten  einen  Mufülman  Umgebracht,  als  das  Heer 
auf  dem  Marfche  nach  Muta  durchging;  darum 
0iachte  er  Halt,  belagerte  das  Schlofs,  nahm  es  beim 
#rften  Anlauf  ein  und  iiefs  die  ganze  Befatzungüber 
die  Klinge  fpringen. 

Unterdefs  hatte  der  Apostel  durch  eine  Offen, 
barung  zu  Medina  umftändlich  erfahren,  wie  es  in 
dei^  Schlacht  bei  Muta  hergegangen  war;  er  be- 
schrieb fie  den  Seinigen,  ehe  der  Eilbote  ankam  und 
die  Nachricht  iiberbrachte.  ^,Aber,  fchlofs  er  mit 
entzückter  Freude,  (bhaid  der  Mann,  der  das  Schwert 
der  Sctiwerter  Gottes  a)  ist,  die  Fahne  des  Islams 

in 

aj  Diefer  ruhmvoUti  Beinahme:  ^^hwert  Gottes ^ 
der  Khaled  hier  gegeben  mrd ,  ist  fetbst  feinen 
Feinden  nieht  unbekannt  gebliehen  ^  wie  dis  uiu 
verdäcktigi  SSeugnis  des  grisekifchen  Gejchicht* 

fchrei^ 


9e 

in  die  Htnd  niha»  litt  tttis  GAnt  Ttpfefkdt  ^n 
Sieg  gegeben/^ 

In  der  That  find  alle  Gerchichtrchreiber  voll 
YOnKhaleds  Lobe;  er,  Tagen  fie>   nahm  an  allett 
kriegerifchen   Unternehmungen    thätigen   Anteil^ 
Tornämüch  aber  half  er  dem  Apostel  bei  der- Ein« 
^ahme  von  IMiekka,  bei'  der  Schiacht  von  Honain, 
in  dem  Kriege  von  Tabuk  und  endlich  auf  der  Wali- 
fahrt  des  Lebewohls,   wo  ihm  der  Prophet,  als  er 
lieh  den  Kopf  hatte  fcheeren  laffen,  ein  Gefcbenk 
^it  feinen  Locken  machte.      Khaled  nahm  fie  mit 
frommer  Ehrfurcht  an  und  heftete  fie  an  feine  Stir- 
ne  und  an  feinen  Turban ,  und  nie  hat  er  feitdem 
einen  Feind   angegriffen«   ohne  delTen  Sieger  sa 
werden.    Folgendes  hat  Khaled  von^fich  feibst  er- 
jEählt:  ,>In  der  Schlacht  hei  Muta  zerbrachen  mir 
neun  Schwerter  in  der  Hand  und  ich  hatte  endlich 
weiter  keine  Waffen»  weder  zur  Verteidigung,  noch 
zum  AngrHF,  als  einen   kleinen  Schild   aus   Hols 
von  Jemama/^    Von  Kbaleds  äbrigen  Kriegsthatea 
werden  wir  einst«   wofern  es  Gottes  Wille  ist,  i« 
der  Gefchichte  der  Kalifen  Abu-Bekkera  und  ümara  - 
Q>rechen. 

.^  Die  Freude  über  diefen  grofsen  Sieg  ward  durch 
Alt  traurige  Nachrichfr  dafs  die  drei  fapfern  Gene* 
ttale  als  Märtyrer  gefallen  wären .  nicht  wenig  ge- 
mäisigt.     Die  Betrübnis  war  allgemein  und  die  Be. 

ftur. 

JchreibitXs^Tlmöpkanes  beßatigt.       Er  fagt  in 
feiner   CUrniogrofkie ,    (p    arg.   Ed    Parts»} 

f/Laxcti^AV  tu  Biy,  d  i.    ^^Es  kam  ein  Emir  her» 
aus.  NamAs  Ckalgd;  denßi  das  Sduaeri  GoUes 


»7 

Horziitig  fo'gro&j  >  ditfii  *  feU>st  der  Af>ostel  feinea 
Schmerz  ^iclit  unterdrücken  konnte.      Er  nahm 

.  Dicbafars  kleinen  Sohn  in  feine  Arme,   und  knSte 
und  badete  das  Kind  init  feinen  Thranen.      Als  er 
liieraof nach  Zaids  Haufe  ging^  begeßni?te  er  auf. 
dem  Wege  der  Tochter  diefes  geliebten  Freundes^' 
^r  fiel  ihr  an  den  Hals  und  weinte »  feufzte  und 

.  ibhluchztefo  herzlich,  dafs  er  nur  gebrochne  Wdr« 
te  hervorbringen  konnte.  In.diefem  Gemiithszu« 
fiande  fah  ftif  ein  gewifler  Saad  und  fragte  verwntu 
dernd:  „Was  ist  das,  Apöstfel  Gottes? **^ —  „E* 
ist,  war  die  Antwort,  der  wehmuthsvoUe  Schmers 
des  Freundes  um  den  Freund/* 

Oben  haben  Wirdie  Gefchichte  ZaIds,  desFref- 
gelaffenen  unfres  I^ropheten,  fchon  umftändlicher 
erzählt;  er  war  fun/ und  fünfzig  Jahr  alt,  da  erbet 
Muta  nn^is  Leben  kam.  Wir  haben  auch  fchon  von 
Dfcbafar,  Abu-Talebs  Sohn,  gefprochen,  und  wasf 
wir  noch  von  ihm  zu  fagen  haben,  wollen  wifhier 
nachfragen.  £r  war  zehn  Jahre  junger,  als  feia' 
Brader  All,  der  Kaifer  der  Gläubigen*  Als  er  nach 
Abyffinien  ins  Exil  ging,  nahm  er  feine  Gattin  Afa«' 
ina,  die  Tochter  Omais,  mit;  von  ihr  hatte  er  eu 
nen  Sohn,  den  Abdollah,  mit  dem  Beinamen  Mo« 
hammed.  Er  hatte  die  Ehre,  dafs  der  König  von 
AbyUinten  *das  Bekenntnifs  des  Islams  infeineHäni 
de  niederlegte;  Uebrigens  war  er  ein  fehr  wohl« 
thätiger  Mann  gegen  die  Armen,  sie  welchen  et 
liebreich  und  vertraulich  umging;  er  war  unge» 
mein  befeheiden,  zumal  in  Gegenwart  des  Apos- 
tels. Diefer  liebte  ihn  gegenfeitig  auf  das  zärtlich* 
fte,  und  als  er  ihn,  nach  der  ^2^uri]ckkunft  aus  A^ 
byfiinien,  zum  erftenmale  fprach,  äufterte  er  unter 
andern  den  Gedanken:  ,,Mein  Herz,  Ueber  Dfiehtu 
far,  und  dein  Herz  find  von  Natur  fo^emacht,  daft 
£e  fich  in  wechfelfeitiger  Hiebe  einander  auffuchea 
mütfen," 

«  G  Dfcl^a. 


98 '  ; 

Dfciiafar  a)  vr%t  ireiCAg  Jthf  %%  k\i  et  im 
Treffen  bei  Matü  fieL  Min  hateineTradizionvsn 
Abdollah»  <3em  Sohn  Omars»  nach'  Welcher  et  FoU 
gendes  erzählt  hat»  .  „Ich  war  in  diefer  StblacItC, 
zugßgen.  Als  wif  Dfchafar^  Körper  gefanden  hau 
tßVf  zählte  ich  auffunf^ig  Wunden  ab  ihoii  fowobl 
von  Lanzettllichenj,'  als  von  Hieben  mit  deito  Säbel  ^ 
tber  auf  dem  R'ubken  hatte  er  tiicht  eine  einzige. 
Sein  Kofper  ^^ard»  hebst  den  beiden  andern,  nach 
Medina  getragen »  m^o  man  ihnen  am  dritten  Tage 
ein  prächtiges  Leichenbegängnis  hielt.  AU  diere 
^eierlichkeicen  Vorbei  waren,  Wandte  fiöh  der  Pro* 
phet  zu  den  AnWefenden  and  fägte;  ,,  Weinet  non 
lucht  mehr  überikieinen  geliebten  Bruder  Dfchafar; 
denn  für  die  beiden  abgehauenen  Hände  und  ihm 
cjp  Paar  iPlugel  gegeben«  mit  Welchen  er  gegen« 
wär'tig  ImParadlefe  hinfleugtj  Wohin  ps  ihih  wohl- 
gefällt."  Seit  diefer  Zeit,  fetzte  Abdollah  hinzu, 
l^atr  ich  Dfchafafä  Sohn  >  w&nn  ich^  Ihn  fah  ^  nicht 
anders,  als  mit  den  Worten  gegrufstt  «^Friede  fei 
mit  dir,  du  Sohn  des  Manoes  mit  dem  Flugel-Paar  !^ 

Im  Monat  ^es  ^WeitbQ.  Dfchohtada  bekam  def 
Apostel  Nachricht,  dafs  die  Kodaitish  in  Bewegung 
waren  und  Truppen  verfammelten  >  um  in  daa  Ge* 
biet  von  Mekka  einen  Streifzugzuthun«  Erfchick» 
te  ibnenalfo  den  Amrui  AI- As  Sohn,  entgegen,  miC 
400  Mahn  zu  l**ufs  und  300  zu  Pferde  1  einer  Ma'nn^ 
fchaft,  die,  nach  gleichen  Teilen,  aus  beiden^  den 
Mohadfcharen  und  Ai}fai*en>  ausgewählt  War$ 
aucn  gab  er  ihnon  zwei  Fahnen,  eine  Weifse  und 
eine  fcbwarze.  Schon  waren  fie  auf  demMarfche« 
jÄs  üe  erfuhreil,  dafs  ihnen  die  Feinde  an  An:£ahl 
weit  überlegen  Wären;  fie  fchickten  daher  an  den 
Apostel  und  baten  um  V«rftärkaog»  £r  fandte  ih* 
*  tierf 

'^^M)  J)fchan,p.i9Q. 


falft  eine  Fahne  gab*  Vntet  dtefem  HAafen  befan« 
den  (ich  auch  Abu-Bekker  un<t  Omaf »  dem  efftea 
gab  er  den  BefehU  fich  mit  Ämrtt  seU  vereitiigei| 
und  ohne  feine  ZttiKmmane  hiehta  ztt  antefneh« 
inen^  welchen  Aba  Bekkerde^n  auch  befolgte.  So 
kamen  fie  mit  einander  in  guter  Ordnung  bid  imeh 
•DhatoKSolafeti  das  heist»  zu  dem  ketiet^ormig ßck 
mhuknäen  ff^aßer^  hier  griffen  fie  den  Feind  mi( 
folchöm  Glück  an>  da(k  fie  einen  voliftatidigen  Sieg 
erfochten»  .  ^  i   . 

Weil  der  Apostel  Voraüäfali»  dafii  die  Kor«t* 
fehlten  den  Waffenftillftand  in  Kurzem  verletzen 
>9^Qrden»  fo  hielt  er  es  fiir  atweckmäPflig»  Truppen 
nach  der  Seekiidte  t\k  fenden»  damit  fie^  im  fall  eU 
ue^  ßracbeü»  bei  der  Hahd  wären»  Ihre  Karawanen 
lü^gzunehmen.  Zu  diefem  Behuf  Wählte  er,  Im 
Monat  Red fcheb^  }öo  Mannaus^^Mohndfbharen  Und 
Atifaren,  von  jeden  die  Hälfte»  Und  gab  ihnen  Abu* 
Obatda  Zum  Anführer»  mit  der  tnftrukzioni  fich  in 
einen  Hinterhalt  zu  legen  und  fich.  auf  allen  Fall 
bereitzuhalten.  Omar»  Al-Köttabs  Sohn»  Und 
Kais»  Sakds  Sohn»  nahmen  freiwillig  Anteil  an  die- 
fer  Expedizioni  doch  ohne  Kommando»  *  Sie  lager- 
ten deh  an  dem  ]D£erdefiMe»rdi  aber  ihr  Aufenthalt 
ieog  fich  hier  fo  in  die  Läng6^  daft  ihnen  der  Vor^ 
fath  ihrer  Lebensmittel  ausging  bhd  der  Hunger  fii^ 
ttWang»  Baümblätterr  zu  efleo^  di^  aber  ihrer  Ge«- 
fimdhett  fehr  nachteilig  Waren.  Denn  Mund  und^ 
Lippfcn  wurden  ihnen  voll  Skorbut  und  Gefchwiire^*^ 
Wodurch  fiö  in  einen  bejammernawerthen  Zufl:an4 
geriethen.  jKndlieh  Warf'das  Meer  dn  grofses  See^ 
thier»  genannt  Anbar»  ans  Ufer;  diefea  ergriffen  fie» 
fchlacht^ten  es»  afsen  Von  feinem  Fldfch  und  wur* 
deris dadurch  binnen  ein  Pier  Wochen  VoUkOfl^men 
Wieder  bergeftellt;  .  « 

6i    ,  MAn 


loo    .      »  . 

Man  bat  eine  Tradtiilon  von  ürclitbör,  AbdbU 
libs  Sohn,  def  anwefend  warund  folgendes  erzählt 
bat.  ^,Als  wir  diefes  Meerungeheuer  herankom- 
i,nieri  fdhen,  fehlen  es  uns  fo  hoch  über  dem  Wa& 
,',fer,  als  ein  Berg  Von  Flugfand  in  der  Wüste»  — . 
^VWif  fingen  damit  an,  dafs  wir  aus  den  Höhlungen 
), feiner  Augen  eine  erftaunliche  Menge  Od  aus^ 
jurcHö^ften  und  mehrere  grofseKriige  damit  anfälU* 
5,ten.  Wir  hieben  ihm  den  Zapfen  im  Hälfe  ab,  der 
i^den  Umfang  eine«  ganzen %Ocbfen  hatte.  Abo«' 
^jObalda  liefs  in  die  Augenhöien  des  Ungeheuer» 
^^dreizehn  Perfonen  fteigen  und  zwar  die  dickflen, 
^ive'ontei*  Uns  waren.  Hierauf  liefs  er  ihm  eine 
,,Ribb0  ausziehn  und  fie  in  Bogengeftalt  auf  der  Er» 
j)de  aufrichten;  da  konnte  ein  Mann  von  der  gröfs- 
^tetiLange,  fitzend  auf  dem  gröfsten  Kameele»  daa 
i^wir  bei  uns  hatten,  unten  durchreiten,  ohne  an« 
;,2uftofsen,  fo  hoch  war  fie.  Wir  ließen  fein  Fleifch 
„in  lange  Streifen  hauen  und  fieden;  hoben  uns 
jygrofse  Schnitte  auf  und  zehrten  davon  auf  unferm 
^Riickmarfche.  <  Als  wir  zu  Medina  angekommen 
2^ waren ,  erzählten  wir  diefe  Gefchichte  dem  Apos« 
„tel;  und  diefer  fagte :  Gott  felbst,  derAllerhöchs-* 
^jte  und  Allgütige,  hat  euch  diefe  Speife  gefandtl 
^Habt  ihr  von  dieiem  Fleifcb  noch  etwas  übrig? 
^ Wir  reichten  ihm  davon;  er  kostete  und  as  und 
^fand  es  fehr  gut/* 

'  Im  Monat  Schaban  fiel  die  Expedizionvor,  die 
Abti-Kottada  nabh  Kosra  in  Nadfcned  piit  i;  Mann 
unternahm;  er  dfang  in  diefen  Flecken  ein»  tödte«^ 
^  die  Vorni^hmsten,  machte  viele  Ge&ngene  und 
erbeutete  too  Kameele  und  loöo  Sebafe.  Auf  die« 
Vnternefimuirg  verMrandte  er  fünfzehn  Tage« 

Zu  derfelben  Zeit-  erhielt  der  Apostel  Nach« 
.rieht,  dafsihn^efaa,  KaisSohi^,  mit  einer  Unter« 

-    •  neh- 


,   nebmuoK  beA-öbe  und  fcli^fi  ins  Feld  ger(ücl(t  /«;• 
Da  Tcbickte  er  den  AbdoUah,  Abu  ..Hardads  Sohn» 
mit  zwei  Mann  naclf  Gaba  und  gab  ihnen  den  Auf- 
trag; denRefaa,  wo  möglich»  aufzuheben.      Ab<i 
dollah  machte  fich  auf  den  Weg  und  ftellte  feine 
beiden  Kameraden »   bei  Untergapg  der  Sonne»  iin 
einen  Hinterhalt  und  zwar  an  zwei  verfchiedenen 
Orten,  und  fagte:  ,Jch  felbst  will  mich  hier  in  det 
,,Nähe  auch  verftecken ,   und  fobald  eä  Zeit  fein 
y^wird»  ein  grofses  Gefchrei  erheben  und  auf  dea 
^feindlichen  Haufen  zu  laufen;  thi^t  ihr  dann  eurer 
t^Seits  das  nämliche«       Alfo  hielten  wir  uns  ftiil^ 
,,(fo  erzählte  Abdullah  feine  Expedizion  nachmals 
yy weiter,)  und  der  feindliche  Haufen  kam  uns  un« 
,,terdefs  immer  näher.     Nun  Iiatten  fie  einen  Hir- 
i^ten  bei  fich,  der  ihnen  eine  Heerde  nacHtrjeb,  wo« 
,) bei  er  das  Vieh  nach' Gefalleri  weiden  liefs,  und  "" 
jyfich  eben  nicht  übereilte/  der  kleinen  Armee  nach- 
),zukommen.     Refaa,  der  über  diefe  Saumfeligkeit 
„feines  Hirten  die  Geduld  verlor»  trennte  fich  von 
„dem  HauptkorpSy  um  ihn  anzutreiben ;  feine  Leu« 
„te  warnten  ihn»  allein  umfonst    Es  traf  fich,  dafs 
„er  gerade  vor  mir  vorüberging,  den  Bogen  ge« 
„fpannt  und  den  Pfeil  bereit  zum  Schufs.    Unver- 
„muthet  fiel  ich  ihn  an,  ergriff  ihn  beim  Haar,  warf 
„ihn  zu  Boden,  ohne  dafs  er  ein  Wort  fagte,  foer- 
„fchrocken  war  er;    und   mit    einem  Säbelhiebe 
„trennte  ich  ihm  den  Kopf  vom  Rumpfe.    Sogleich    • 
„erhob  ich  ein  ftarkes  Gefchrei  und  fejtzte  mich  in 
„Lauf  gegeif  die  feindliche  Armee;  meine  beiden 
„Kameraden  fprangen  in  gleichen  Nu  aus  ihrem  Hin« 
„terhalt,    erhoben  auch  ein  grofses  Gefchrei  und 
„trab'ten  heran.    Hilf  Himmel!  welche  Beftürzung» 
„welch  panifches  Schrecken  fuhr  in  dis  Heer!    alle 
„flohn,  alle  liefen  durch  einander,  alle  fuchten  nur^ 
^was  fie  in  der  Eil  noch  retten  könnten».  Weiber» 
,;Kinder  oder  Gepäcke»      Wir  aber  bemächtigten 

„uns 


ipt 

^Hfi«  «llet  d^n  t  VM  fi«  Im  Stich  Uefteti .  nabef 
^einer  grofsen  Anzahl  Kampele  und  Schafe  nndks- 
^inen  dann  mit  reicher  Beate  zw  dem  Apo&t?) ;  ich 
„aber  brachte  ihm  Refiias  Kopf^  Von  dief^r  Beute 
^gah  mir  der  Prophet  dreizehn  Kameele  ^um  Hei- 
^ratb^gat  der  Fraq,  die  er  mir  unter  meinen  MiN 
„biirgerinnen  xur  Qattiii  wähltet  und  überdis  norh 
yydie  Summe  von  hundert  prachmen.  Hiermit 
ykehrto  ich  fröhlich  in  mciriQ  Heimath  ^sutücIl.« 


Leben 


Leben  Mohammeds. 

$eohste9  Buch« 


Leben  Mohammeds. 

Sechstes  Buch. 

« 

Erftes  Kapitel 

Friedensbruch  und  Einnähme  von  Mekka. 

T 

«^m  Anfange  des  Monats  Schaaban,  a)  welches.der 
2\vei  und  zwanzigste  Monat  feit  dem  txi  Hodaibra 
Bbgefchlofienen  Frieden  war»  begingen  die  Kinder 
•Bekker,  die  zar  Zeit  des  Friedensfchlafles  dem 
'  Bündnis  der  Koreifchiten  beigetreten  waren,  Feind« 
feiigkeiten  gegen  die  Khozaiten ,  die»  kraft  defleU  ' 
ben  Vertrags,  ein  Bündnis  mit  dem  Apostel  Gotte« 
gemacht  hatten.    Mit  diefer  Sache  giog  es  fo  zu. 

Die  Bekkriten  befchloffen^  die  Kliozaiten  an* 
zugreifen.  Warum?  wird  nicht  gefagt,  aufser, 
dafs  ihr  alter  Groll  wieder  aufgewacht  fei  und  dafs 
lie  mit  ihnen  nicht  in  Frieden  hatten  leben  können. 
In  diefer  Abficht  verlangten  fie  von  den  Häuptern 
der  Koreifchiten  Unterftiitzung  an  Truppen  und 
Waifen  und  erhielten  fier 

Mit  diefer  Verftärkung  und  unter  det^  Autoru 
tat  der  Koreifchiten,  die  ftill  dazu  fch wiegen,  riick- 


a)  Dfckan.f*  sco«    Ahulf.f.  \qi^ 


ten 


i«6  .  ^ 

*tei^  (lie  Qekkrtlen  widpr  di#  Kbo2«iteii  ins  Feldfj 

drangen  des  Nachts  in  eine  ihrer  Wohnungen,  /ge« 
nannt  Wi^thir  ein«  die  auf  di^r  mekkanifchen  Ebne 

•  lag,  tädteten  hier  Kwan^ig  Perfonen  nii^  zogen 
fich  dann  wieder  zurück«  Am  midern  Tage  fetzte 
fich  Amru,  $aIetQ$  Sobii,  einer  der  vara^hmften 
Khozaiten«  za  Pferde  und  ritt«  mit  ^iwv^  Gefolge 
von  virztg  andern  Reitern«  nach  Medina;  hier 
ttrachten  uir  ihr^  Klage  vor  den  Apostel  und  baten 
um,  f<pinen  Beiftand«  Nachdem  der  Prophet  ihre 
Klage  gehört  hatte»  wandte  er  üch  w  feineq  Ge- 
fiihrten  und  fagte:  »«Seht,  da  kommt  Abu-Sofian» 
„um  den  Briedetuvertrag  zu  ^rneuerq  und  noch 

.  »«einige  neue  Beftimmwigen  binzuzufi^^n/^  Kaum 
hatte  er  diefe  Worte  gefprochen,  fo  kam  Aba-Sc 
jlan  Ibhon  in  der  Stadt  an.  WirHlich  hatten  di# 
Koreifchiten  eingefehut  dafg  fie  durch  die  Unter- 
fiiizzungderBekkriten  mit  Truppen  und  Waffen  den 
Frieden  verletzt' h atten ;  fi^  bereueten  diefen  Schritt 
und  fandten  unverziiglich  Abu-Sofian  ab,  um  die 
Sache  beizulegen  und  jec^e  ArtvQn  Genugthnung 
imzubt^ten,  um  die  fchlimmeu  folgen  diefes  Un« 
rr^ht«  wieder  gut  zu  macheu, 

Aba- Sofien  ging  zuförd^rfl  zu  feiner  Tochter 
Omm^Habiba,  die  Gattin  des  Propheten;  wie  er 
tber  hinasutrac,  um  fich  auf  i%n  Bette  **)  des  Apos« 
teU  uiederzulaflen ,  wickelte  fie  es  gefcbwind  zo- 
fammen.  itNun«  meine  Tuchter«  fragte  er,  iüt  dir 
'  denn  dsk  Bette  .lieber»  als  ich  felbst?''  —  «Ja» 
verfetzte  fie,  ,^das  ist  das  Bette  des  Apostels  Got« 
tes,  und  dui>ist  ein  «bgottifcber,  unreiner  Menfch; 
Seh  werde  nicht  leiden ,  dafs  du  dich  auf  das  Bette 
des  Apostels  fetzeft/*  Diefes  brachte  ihn  fo  in 
Hitze^  itib  er  ihr  im  Weggehn  feinen  Fluch  gab. 

wVer- 

*)  Ausgibr&teti  M9Uwum  airf  im  Fii^oim. 


1^7 

3,VeMammtt   f|ir«ch  er;    „daft  di^h  4aft  Uoglack 
treffe,  fobal4  kh  Wie4er  foi:t  Wnl*< 

Von  da  ging  er  zxktXK  Ppopbetei^  und  machte 
41>m  fein  Kompliment  j^  allein  der  Prophet  gab  ihm, 
nicht  .eine  Sylhe  ^ur  Antwort«  Abu  ..Sofian  ging 
und  befucbte  die  Vornehmsten  feiner  Gefährten^ 
Der  elfte,  an  d^n  er  fich  wandte«  war  Abu-Bekker; 
er  bat  ihn,  bei  den  Apostel  eiq  Wortfdr  ihn  Zttfpre. 
eben,  Daa  tha'  ich  i^,cht  yerfetzte  Abat3ek&er. 
Hieraaf  kam  er  zu  Omar,  d^r  ihn  derh  abführte« 
und  zu  Alt,  der  es  ihm  ohn,e  Umitände  abfbhlug.. 
Endlich  wandt^  er  fich  2^1^  Fatmetv  und  bat  fie  höf- 
lichst, fie  möchte  doch  ihrem  Sohn  Al-Hafan«  der 
noch  eip  Kind«  ein  Knabe  von.&Jahreti  war,  be^ 
fehfen,  wean  er  vor  ihrem  Vater  (fielen,  für  ihn 
ZM  bitten.  Allein  fie  wollte  nicht.  £rlliebkoste 
.darauf  das  Kind  felbs^  und  fa^e;  Al-Hafan,  mein 
lieber  Junge,  mein  kieiner^Liebling }  ich  hin  jeztia 
Noth^  von  allen  Seiten  hedrangt:  waa  gibft  du 
mir  für  einen  Rath?**  —  »,Ich  J^ann  dir  keinen  bef« 
fern  Rath  gßben»  fagte  das  Kind«  als  *dafs  du  es 
machst«  wie  der  Fiirft  der  Ki»der  Kenana  ^  daft  da 
alles  wieder  in  den  vorigen  Zuftand  fetze^  und  alle 
dein  Anfehn  gebrauqhst,  umdieGemiither  zur£in- 
tracht  zu  bringen.  -  Reife  alfo  wieder  nach  Haufe 
und  arbeite  an  diefen  guten  Weilte,**  —  nAber 
liehst  du  nicht,  (fagte  Abu^Sofian,)  dafa  dis  eine 
Sache  voller  Schwierigkeiten  ist,  eine  ganz  an* 
mögliche  Sache? ••  —  Aber  Haftin  verfetzte; 
y,Ntcht8  weniger,  fo  yxel  ich  davon  urteilen  kann  | 
und  ein  befierea  Mittel ^^  dir  9U  helfen,  weia  ich 
nicht/*     , 

In  Verzweiflung,  fo  zuruckgeftofgen  zu  wer* 
den,  und  ohne  alle  Auswege,  wofern  erden  Rath 
(diefes  Kiades  nicht  befolgte^  ging  Abu-Sofian  nach 

^■'    '  dec 


108 

der  Mofchee  und  Tagte  in  Gegenwart  def  gfinMn 
Volks:  yyMeine  Herren,  ich  gehe  und  will  mich 
Bemühen,  ciie  Eintracht  zwifcnen  beiden  Parteien 
'wieder  herzuftellen."  Nach  diefen  Worten  ftieg 
er  wieder  aaf  fein  Kämeel  und  reiste  nach  Hanfe^ 
wo  er  den  Koreifchiten  Bericht  von  der  fohlecbten 
Aufnahme  gab,  die  er  in  Medina  gefanden«  hatte. 

Der  Apostel,  der  zum  Kriege  völlig  entfchloü 
fen  war»  gabunterdefs  die  nöthigen  Befehle  zu  den 
Vorbereitungen,  ging  aber  fo  geheimnisvoll  dabei 
XU  Werke,  dafs  er  hoiFea  konnte,  die  Koreifchiten 
zu  überfallen,  bevor  fie  fein  Vorhaben  erführen 
oder  von  feinem  Marfche  Wind  bekämen.  Da  al- 
les imstande  war,  erklärte  er  öffentlich  ^  dafis  er 
enttchlpflen  fei,  in  Kurzem  eine  Reife  nach  Mekka 
zu  unternehmen;  und  tbat  dabei  folgendes  Gebät: 
„O  Gott,  halte  die  Kundfehafter  an  und  verhindere, 
„dafs  die  Neuigkeitstrgger  den  Koreifchiten  Nach- 
^,richt  bringen ,  damit  .wir  £e  ttl>erfallen  mc^en  in 
„ihretn  eignen  iLande !  '< 

Es  ereignete  fich  demungeachtet,  dafs  der  Pro« 

phet  durch  einen  feiner  treuesten  Diener  verrathen 

ward..    Diefes  war  Hateb,  Abu-Baltaas  Sohn  ,  der, 

aus  blofsem  Eigennutz,   es  wagte;. .einen  Brief  zu 

fchreiben,^und  ihn  einem  gewiffen  Weibe,  Nameng 

Sara,  anvertrauete,  um  ihn  nach  Mekka  zu  tragen; 

iie  war  eine  Magd  der  Hafchemiten  und  bekam  voa 

Hateb  zehn  Gold-Denare  zum  Botenlohn.    Der  In* 

halt  diefesBrief(p8  war:  „Hateb,  Abu-BaftaasSohn, 

„an  die  Mekkaner  feinen  Grufs..      Ihr  foUt  wifien, 

9,dafs  der  Apostel  Gottes  den  Plan  bat,  euch  anzu- 

, »greifen ;  feid  alfo  auf  eurer  Huti  '*  Nach  einer  an- 

•dern  Ueberiieferung  war  er  in  folgenden  Ausdriik- 

Jken  abgefaflBt :  „Der  Apostel  Gottes  marfchirtigh- 

'^^genwärtigmit  einem  furchtbaren  Heere  [auf  euch 

«los. 


^Iot|  Tuid  k6tt0ft«  4^eich  eioem  fetftemleti  ^Strom^^ 

9^Ioh  fchwöre  euch  bei  Gott!    wenn  er'  auch  K&na5> 

'  9,ttllein  käme»  Gott  würde  ihm  wider  euch  l>ei&bn 

^uod  die  Verhelfsaog  erfiUlea,  die  er  ihm  gethan 

Sobald  ^ara abgeganKen  war,  £äeg  der  Enge} 
thbri^  vom  Himmel  und  offenbarte  dem  Apoatel,  • 
Cottea  das  ganse  Geheimnis.  Ungefaamt  fchickt^ 
er  ihr  AU,.Ama£».Zobdir,  Talha»  Al-Mok4at  und 
Abu-Mörthad  oach»  alle,  fechfe  wohl  l^eritt^n»  un4. 
lagte:  »»Reitet  rafch »  dafaihr  na,ct^  Rawdatol.Kl]iä1i' 
^»kommt;  da  werdet  ihr  ein  fremdes  Werb  antrefr 
^fon,  die  einen  Brief  Ton  Hateb, trägt»  den  er  an' 
^die  GötzeniUener  gefchrieben  hat*  -  Nehmt  ihr  den. 
^^rief  ab  und  laiTt  fie  gehen.  Sollte  fie  fich  inde& 
^weigern y  ihn  aua^nUefern^  to  hauetibr  dea  Kopf 

.  ;  ^  RawdatoUKbah  li^gt  fiahi^  Itei  Dhul-Hoiaifiii,; 
xwölf  Meilen  Ton  Medina.  Si^^itten  mit  verh'ai^g* 
fem.  Zuge!  und  höhlten  das  Weib  an  der  Stelle  einji. 
die  ihnen  der  {Prophet  vorbergefagt  hatte*  9fWo^ 
käst  da  den  Brief?  <^  fchrien.  ne  ihr  m^  .Aber  &e^ 
Termafsfich  mit  hundert  Scbwürem»  daO?  fie  keinen. 
Brief  hatten  Sie  durchfuphiien  £a.and  rchuttelteri' 
adle  ihre  Kleidungsftücke  aus;  aber  umfonst;  nir-^ 
gends  fanden  fie  einen  Brief.  Schon  dachten  fie.an, 
dien  Riickweg  als  Ali»  ganz  zornig»  ausrief;  »»Beim' 
^Himmel  I  Wir  find  keine  Narren»  uaif  du  foUst  uns 
,f  nicht  betrügen.  Ohne'Umftände»  Weib!  den  Au- 
genblick den  Brief  her,  oder  ich  haue  dir  den 
^Kopf  vom  Rumpfe !  **  Mit.  diefen  Worten  zog  er 
£e\n  blankes  Schwert  *Sie  erfchrak  und  höhlte  den 
Brief^anter  ihrem  Hai^rzopf  hervor»  wo  fie  ibn.ver-. 
flieckt  hatte.  jSie  nahmen  ihn ;  (baten,  ihr  nun  wei- 
ter nichts  zu  leide,  liefsen  fie  gebn  mit  dem,  wis 

fie 


fie  föliät  Htto)  Hfi^  bfäctitefi  deüi  Brief  Mm  Apol» 
i^V  Diefer  lieffs  fogleich  den  H«teb  kommen  i 
^Keünft  du  die  HattÖ?  ••  fragte  ef.  >  J«»  vrwieder« 
»)te  er.  Und  ^Ver  hiil:  dir  das  gehetrseti?  *^  Hatei^ 
warffich  Huf  feine  Kklieet  ^,0  Apostel  Gottes!  fog- 
i,teer»  ich  bcfichwöfe  dich^  iibeirelle  dich  nicht. 
»^Seitdem  ich  Muf atMafi  ^lurAi'h^W  \th  dem  GUu. 
«jben  bicht  Mtfagti  feitdem  ich  mich  kUit  dir  ver^ 
„band>  bab'  ich*mieh  nie  voti  dem  Gehorfatti  qo^ 
,;der  Tfeae  entfernt,  die  ich  dif  fchüidig  bin ;  feit^ 
„4em  ich  die  Koreifchiten  Verlietsi  hab'  ich  ß& 
^nicht  geliebt»  Dtt  Weist^  dafi  Unter  allen  MohaA.: 
.^^fcharen  oder  Aulge^vanderten  VonMeklta»  nicht 
,>ehief  ist)  welbher  in  diefer  Stadt  hicht  ein^ti  Ver.* 
,,wandtett  odef  Freund  bfltte^  der  faf  (bine  eorädu 
jogelaflene  Familie-Sorge  trägt.  Aber  mit  mir  ist 
,ies  anders)  leh  war  Unter  den  Kef  eiibblten  nur  ein 
^armer  Fremdling  und  geborte  zu  den  fogehannceOK 
j^Bundesgenoflen  $  alfo  hab'  ich  bei  ihnen  M^der 
^Freund  noch  Vef^tibdteU»  Um  för  Meiue  Fatüiüe^ 
),d)e  ich  dort  iKur&ckgelaiTen  habe»  Sorge  lu  tragen» 
^/Diefen  Mangel  an  Verwandten  und  Freubden  hab^ 
^ich  daher  durch  eineh  guten  Dienst  erfetzen  und 
^e  durch  diefes  Mittel  verbinden  wollen^  meiner 
^^armen  Familie- Brot  £u  geben.  Uebrigens  wufste 
^ich  mitGewifsheit»  dafs  alles»  waiich»  deb&ScheU 
^^ne  nafph  zu  delttemMaehteilthan  möchte,  aufkek 
^ne  Weir  dir  (bhadeu  könnte.  Ich  wuf^te »  dafir 
,yGott  feinen  Zorn  über  die  Koreifchtt;en  ausgie^ 
iifsen  aud  fie  feilie  Rache  fühlen  laifeti  Werde;  folg», 
^licb  konnte  ihnen  mein  Brief  nichts  helfen.  Gott 
I, verhüte,  dafs  ich  dis  in  der  Abficht  gethan  habM 
^^foUte,  um  dem  Glauben  und  der  Treue  zu  entA«- 
,)gen»  die  ich  dir  zugefagt. habe!"  '--*  Der.Apoa^ 
tel  hörte  diefe  Entrchuldiguhgen  an,  fatid  £•  bit^ 
tig»  fprach  ihu  frei  und  Ueä  ihn  gefam 
•        •  .     .    •  .  i 

Omar 


.  Hl 

Omtr&ber,  ÄetiMgegünSlfräf,  tostiihdall Worts 
^ferlaobe  mir,  Apostel»  oafk  ich  dierem  unglaabi^ 
(en  Hunde«  diefetn  Heuchler  den  Hals  breche/^ 
i^Uein  der  Ap95tei  Tagte:  »^Nicbtdoch!  Hateb  M 
einer  voii  denen»  die  in  der  Schlacht  bei  BederheU 
delmütbig;  geftritten  halbem  Vielleicht  weist  du 
sioch  nicht»  dafg  Gott  ifaixi  eb^H  föM^oht)  als  mir  6(^ 
fe.ibart  hat»  dafs  ich  Mekka  einftfehttetl  '^evAe,'* 
Kacbher  fet2te  er n'oeh  hinzu :  ^»Gegenwärtig  könnt 
ihr  die  Koreifchit^n  Vt}n  meinettt  Plane  fo  viel  wif- 
fenlaffen»  als  euch  beliebt;  ich  Vericeih^  es  euch« 
Und  du»  Omar»  fieh  du  den  Hateb  ins  Künftige  mit 
günstigem  Augen  an!*" 

tndefs»  Weil  Matebs  Tbat  itrimer  fchr  tinvor. 
fichtig  blieb/weil  man  beforgen  mufste»  daft  ein  fo 
böfes  Beifpiel  ähnliche  Verfuche  veranUflTen*  möch« 
te»  tind  damit  nieixiand»  unter  irgend  einem  Vor« 
wände»  einen  Briefwechfel  mit  dem  Feinde  führe» 
was  allemal  die  gefährlichsten  Folgen  hat:  ib  lieft 
Gott  bei  dielet  Gelegenheit  folgende  Worte  desKo» 
tans  aj  vom  Himmel  fteigen:  „Ihr  Glaubigen !  feht 
nicht  als  Freunde  an>  die  meine  Feinde  und  eure . 
Feinde  fibd ;,  erweist  ihnen  keine  Wohlthaten^ 
Denn  diefe  Menfchen  haben  die  Wahrheit  verleug* 
neV,  welche  euch  Verkündigt  Ward  l  üe  haben  den 
Apostel,  fie  haben  euch  vertrieben«  blofs  Weil  ihf 
an  Aliah>  an  euern  Herrn»  glaubtet»  Wenn  zu  def 
Zeit»  da  ihr  fdr  meinen  Glauben  und  aus  Vettan«» 

8en»  mein  Wohlgefallen  zu  verdienen«  in  den  bei- 
gen Krieg  ziehet;  wenn  ihr  ihnen  dann  insgeheim 
Wohlthaten  erweist»  fo  denket  nur»  dafs  ich  alles^ 
Waft  ihr  heitnlich  thut»  eben  fo  Wohl  Weifs»  als  was 
ihr  öffentlich  vornehmt;  und  idi  erkläre  euch»  wer 
folche  Dinge  thut,  begeht  Verrath  und  irrt  vom 
rechten  Wege  ab.'* 

Da 


...  IH  die&  Sac^9  beejndigt  a;)  und  alle  Anftalten 
in  ä^ergsofsen  Unternehmung  p;emachtwar^c,  tS^^K 
er  VOR  Medina  ab«  Dlefes  gefcbah  an  ein^m  Mitt- 
Voch»  am  zehnten  des  Monats  Ranuidhan  im  ach- 
ten Jahre  der 'Hedfchra»  gleich  nach  dem  Abend-, 
Sebät.  Es  begleiteten  ihn  feine  Mohadfcharen  und, 
^nfsfr.en»  oebstden  arabifcben  Truppen,  die  den  Is- 
lam angenommen  hatten ,  fo  wohl  aus  den  umlie- 
flepden  liegenden  von  Medin«»  als  aus  den  ent- 
ftrnterti  ProvinzeHf  in  welche  er  deshalb  fein  Auf- 
gebot gefchickt  hatte ;  dergleichen  waren  die  Ga- 
fiirlten,  Mazeniten,  Dfchohainjten,  Solaimitenund 
viele  andere,  die  teils  nach  Medina  felbst  gekom« 
l&en  waren,  teils  auf  dem  Marfche  zu  ihm  ftiefsen« 
Seiu  Heer  fcbwoll  alfo  immer  ftärker  an,  fo  dafs 
es  lieb,  bei  feiner  Ankunft  bei  Mekka ,  auf  zehen 
tiiufend  Streiter  belief.  Diefe  beftanden,  nach  ei« 
Jii^r  Tradizion  des  Abdollah,  des  Sohns  von  AU 
Abbas,  b)  namentlich  aus  folgenden ;  1300  Solai- 
initen;  400  Gafariten;  400  Aslemiten;  1900  Maze- 
niten.  Die  übrigen  waren  Mohadfcharen »  Anfa«. 
ren  und  ihre  BundsgenoiTen ;  ferner  Kozaiten,  Ta- 
/mimiten,  Afaditen  und  andere  arabifche  Molfstrup« 
pen.' 

Auf  dem  Marfche  beobachteten  der  Apostel  und 
alle  Mufulmännerdifi  Fasten  des  Monats  Kamadhan 
bis  fie  nach  Kodaid  kamen ,  welches  zwifchen  dea 
beiden  heiligen  Städten»  Medina  und  Mekka ,  liegt 
und,  nach  Edrifis  Angabe,  von  der  letztern  70  und 
vom.  Meere  ^  Meilen  entfernt  ist.  An  diefem  Orte 
iradun  iie  die  Fasten,  wiewohl  der  Mpnat  noch 
nicht  zu  Ende  war;  die  Strapazen  der  Reife  mach- 
ten ihnen  den  Hunger  zu  fcbwer. 

.    .  !>'> 

^)  AbtUf.  p.  löj*    Dfchamabip,  Im^ 
Vj  ßßluinn.  p,  2is* 


Die  Anliefe  hätte  ferä  den  F'leckeii  aW««  $öMeL 
li^nvon  Kodaid  erreicht,  als  ein  gewifler  Abu^So« 
iian»  (nicht  der  koreifche  Fürft  diefes  Vamens«  (ea^ 
dem  der  Sohn  Al-Hareths  ond  H^ilimens,  der  Am« 
me  dea  Propheten  O  in«  Lager  ankam  und  feinea 
Sohn  Dfch^tar«  nebst  feinem  Neffen  Abdoliah  mit« 
«brachte.  Diefer  Abu-Söfian  war  vormals  ein  ver« 
trauter  Freund  des  Apostels  gewesen  ^  Mohammed 
hatte  ihn  i  feit  der  Stiftung  (einer  neuen  Religioh» 
sar  Annahme  deflelben  eingeladen  \  allein  Abu-So« 
fian  hatte  auf  diefe  Einladungen  nur  durch  Schmä« 
hangen  und  fatyrifche  Verfe  geantwortet  End« 
lieh  nach  aiehrern  Jahren  ward  er  vernünftiger^ 
entfagte  dem  Geiste  des  Spottes  und  derSatyreund 
Wünfchte  nichts  fo  fehr,  als  fich  mit  dem  Prophe« 
ten  ausföhnen  und  vor  ihn  kommen  zu  dürfen,  la 
diefer  Abficht  wandte  er  fich  an  Omm^Salama«  die 
Gemahlin  des  Apostels,  welche  die  Schwester  fei« 
Bes  Nefien  AbdoUah  war»  und  erfachCe  fie  um  ihr^ 
Vorfprache.  Sie  bat  fdr  ihn;  aliein  der  Apostel 
gab  ihr  zur  Antwort:  ,,ich  habe  mit  diefen  Leuten 
nichts  zu  tbun/'  Hiefauf  fuchte  Ali  ihre  Attslcihw 
nung  zu  vermitteln.  ^«Du  mufft  (fagte  er  2u  Abu^ 
Sofian)«  zum  Apostel  Gottes  die  nämlichen  Worte 
fprechen«  die  vormals  Jofeph  in  Aegypten  zu  fei^  ^ 
Den  Briidern  fprachs  ^^FürWahr!  Gott  felbst  hat 
,,dich  über  uns  erhöhet)  wir ^  ach  wir  find  nichts^ 
j^als  Sander  M*  «)  Ein  fo  ftolzer  Mann  nun  auch 
Abu-Sofian  war^  (denn  er  glaubte  in  der  Wohlre- 
denheir  feines  Gleichen  nicht  zu  haben,)  fo  unter-f 
Warf  er  fich  doch  und  fagte,  ais  er  vorgeia (Ten  ward# 
diefelben  Worte  demiithig  her«  worauf  der  Prophet 
die  unmittelbar  folgenden  Worte  in  eben  dem  Ver« 
fikel*2ttr  Aolwort  gab;  ^^Heute  keinen  Vorwurf! 

„Gott 

H 


114 

^Gott  venreibet  dir;  denn  er  ist  dtr  barmJierel^e 
^yvon  allen,  welche  Barmherzigkeit  üben!** 
•i  • 

AU  er  zu  Kodaid  Angekommen  war,  wickelte 
iier  Apostel  die  Standarten  und  Fahnen  auFund^'er« 
teilte  fie  unter  die  Stamme;  hierauf  rückte  er  in 
Scniaciitordnung  immer  weiter  vor  bis  nach  Mar«/ 
h>l-Dhoran,  vier  Parafangen  von  Mekka;  hier  la- 
gerte fich  gegen  Abend  die  ganze  Armee;  Der  A»' 
postel  li«fs  zehn  taufend  Wachtfeuer  anzünden  and 
iibergab  dem  Omar,  AUChettabS  Sohn»  die  Auf« 
ficht  über  das  Lager,  der  fich  denn  auch  als  Gene- 
ral- Wachtmeister  feines  Amtes  mit  fo  grofser  Wach» 
remkeit  entledigte,  dffs  kein  einziger  Ueberläufer, 
kein  einziger  Kundfehafter  zu  den  Feinden  durch* 
kam ;  daher  auch  die  Koreifchiten  wirklich  keine 
gewifle  Nachricht  von  feiner  Annäherung  hatten; 
indefs  waren  fie  in  allgemeiner  Beilurzung,  da  der 
Ungstgefurchtete  Krieg  auf  einmal  fo  drohend  aber 
fie  hereinbrach. 

Unterdefs  hatte  Abu-Sofiani  HarbsSohn,  tnBe* 
-gleitung  Hakims  und  Bodails^  die  Stadt/verla!len, 
tsm  Entdeckung  zu  machen  und  Kundfchaft  eiazu» 
^iehn«  Auf  der  andern  Seite  hatte  fich  AUAbbas* 
der  Oheim  des  Propheten,  Welchen  der  Gedanke  aa 
das  Unglück ,  das  über  det)  Koreifchiten  fchwebte» 
die  ganze  Nacht  nicht  hatte  fchlafen  laflen»  —  am 
frühesten  Morgen  auf  dem  filberfari>nen  Maulthier 
des  Propheten  auf  den  Weg  gemacht»  t,Ich  wilU 
^fagte  er  bei  fich  felbst,  nach  AUArak  auf  den  Berg 
»,Arafa  retten  und  fehen«  ob  ich  da  nicht  etwa  e'u 
»jUen  Holzhacker,  einen  Ziegellireicher  oder  Glafer 
„antreffe,  den  ich  in  die  Stadt (chicken  könnte,  um 
,)den  Mekkanern  die  Ankunft  des  Propheten  zu 
„melden  und  anzuzeigen,  wo  fie  ihn  treffen  kon» 
„nen,  damit  fie  felbst  kommen^  £ch  ihm  freiwiUig 

«un. 


^^heit  erhalten^  eh*  er  Geh  mit  Gewalt  vonderStiTdt 
»,Meister  knabhtl  denn  fobst  ist  es  Um  fie  gefche- 
»yhen^  und  fie  laufen  Gefahr>  alle  zu  Grunde  zn 
„gehn.*»»  Alfo  reit*  ifcli  Joirt,  {to  i^tiählte  Al-Abbag 
^9 fein  Abetateueir  weitel^O  indeni  ich  iaber  amber. 
^, ibh weife,  hqf'  ich  Abu-Söiiabs  und  Bodails  Stirn' 
^ytne^  die  voii  den  Anhöhen  herab  mit  Schrecken 
„die  angeiiindeten  Wachtfeuer  wahrgertommeA 
^yhatteti  und  daher  i^iedef  Qfhkehrten.  On  fing  ich 
i^M  zu  rufen*  ^,He  dal  Abü.Hantala!  ä)  -^  Abu^ 
„Sofian  machte  TogleichHalt  Und  rieft  ,,6t8t  du  es» 
„AbuFadhl?"  —  ^Ja  >  ich  bitt  es »  Verfetzte  ich* 
^•^^  V)Nun^  da  bid  ich;  ^aä  gibt  es  denh»  fragte 
^Abtt-Sofian;  „>as  feh*  ich  denn  da  hintei?  dir?  «^ 
•-«-  ,)Das  ist^  gab  ich  Ihifi  tut  Antwort  ^  det  Apos«  1 
i,tel  .Gottes«  der  euch  äo  der  Spitzt  von  Zehti  tau« 
i^fend  Mufüimätinern  einen  Befüch  geben  will/*  ^ 
,)Was  gibst  du  mir  denn  fuf  güjten  Rath?  fragte 
,) Abu-Sofian  und  ich  erwiederte :  ^Setze  dibh  iiim 
^,tel^  mir  auf,  komm  mit  üttd  bitte  den  ApöSteh  euch 
^fdr  Leben  und  Eigehtbüm  Sicherheit  zu  fchenken; 
j,wö  nicht,  fo  lauft  ihr  Gefahl*»  den  Kopf  zu  ver* 
lulleren»  —  Er  that  es  ühd  fetzte  lieh  hinter  mir 
i,auf  das  Maülthidri'  Und  fo  führte  ieh  ihn  zum  A> 
jjpoisteU' 

uAU'  ich  Vöf  Örtäf  ^ört>ei  kam»  rief  er  t  >,Ei, 
$,{ehtdä«  Abu-Sofian!  Gott  fei  gelobt,  der  dich  in 
^.meine  Hände  liefert,  ohne  Pai's  Und  ohne  Geleits» 
abrief!"  —  Mit  diefert  Worten  fpiräng  er.fortzÄ 
dem  Apostel  und  ith  folgte  ihm  auf  dem  FAfse  tiäcb« 

H  2  ),Apo»* 

ü)  d.  u  Väier  ftahialai^  Hti  Beinämi  Abf^^oficmi, 
*  ff(9Htala  war  in  der  Schlacht  bei  Beder  ufHgekom» 
men,    Alm-Faikly  war  tin  Snnami  du  Al^Ab^    / 


,, Apostel  Gottes»  fagte  Ornftr,  eVltnbö  tnfr,  ihm 
^,den  Kopf  abzuhftuen/^  Doch  auf  meine  Vorfpra« 
che  begnadigte  ihn  der  Apostel  and  fagte:  ,4ch 
geh*  ihm  Schatz ;  du  aber,  Al^Abbas*  begib  dich 
wieder  in  dein  Quartier  und  wenn  es  vollends  Tag 
geworden  ist»  fo  komm  und  fteile  mir  Abu  Sofian 
vor.'^  Ich  nahm  ihn  alfo  mit>  und  er  brachte  den 
Rest  der  Nacht  bei  mir  zu. 

,,Sobald  es  T^g  geworden  war»  luhrteich  Abo* 
Sofian  zum  Apostel  zuriick »:  rwelcber  ihn  mit  die« 
fen  Worten  anredte:  »Nun»  Abu -Sofian»  istend* 
yilich  die  Zeit  gekommeti ,  da  du  weist»  dafs  kein 
^»anderer  Gott  ist»  als  Gott?**  —  Er  erwiederter 
Ja  das  weis  ich  gewifs,  —  Der  Prophet  fuhr  fort: 
9»lst  endlich  die  Zeit  gekommen»  da  du  auch  weist» 
dafs  ich  der  Apostel  Gottes  bin?**  — ^Er  erwie- 
derte:  »»Wad  diefen  Punkt  betrifft»  fo  erlaube faiir» 
frei  zu  fagen»  dafs  ich  mich  davon  noch  gar  nicht 
habe  überzeugen  können*** 

,»Hicr  nahm  ich  das  Wort:  „Ha{  Wehe  dir! 
Abu-Sofian  l  Unverzüglich  lege  das  Bekentnis  des 
Ifiams  ab  und  erklare:    dafs  kein  anderer  Gott  ist» 

.  als  Gott»  und  dafs  Mohammed  der  Apostel  Gotte« 
ist;  wo  nicht)  fo  wird  man  dirofane  Umftiiode,defi 
Kopf  abfchlagen.  —  Nun  legte  er  das  Bekentms 
des  Glaubens  ab  und  ward  Muf filman »  Hakim  and 
Bodail  wurden  es  ebenfalls.  Hierauf  fagte  ich  zma 
Propheten :  »,  Abu-SofianJ$i>eln  Mann»  der  die  Eh« 
re  und  den  Rubt^  liebt;  daram»  Apostel  Gottes» 
gib  ihm  einen  Beweis  der  Auszeichnung  und  des  Vor* 

/  ssugs»  um  ihm  bei  feinen  Mitbürgern  Anfebn  und 
Zutraun  zu  verfchaffen,  **  —  Mit  Vergnügen! 
fagte  der  Prophet  und  that  hierauf  folgende  £rklü« 
rupg:  »»Wer  in  Mekka  feine  Thürewohl  verfcWof. 
fen halten  wird^  derfoll  Schutx  haben!   ^tt  fich 

in 


I 


»^7 

In  Abu-SofiaM  Ham  begeben  wird,  der  Ibll  Schote 
haben!  Wer  fich  in  den  Tempel  begeben  wird»  der 
folt  Schutz  babeai'' 

„Als  ich  gehn  and  Abfcbied  nehmen  wollte» 
flasterte  mir  der  Apostel  zu:  Halt  ihn,  bei  dem^ 
etigen  Pafle  im  Thale^  etwas  auf,  bis  die  Armee 
Gottes  vorübergegangen  ist,  dafs  er  fie  fiebt  und 
als  Augenzeuge  davon  fprechen  kann.'*  Ich  nahm 
ihn  alib  mit  und  hielt  mich»  diefcsm  Auftrage zufoU 
ge,  an  dem  bezeichneten  Orte  eine  Weile  mit  ihm 
auf;  doch  fo,  als  gefchah'e^  aus  Zufall.  So  wie 
nun  die  verfchiedenen  Stämme  der  Araber  yor  uns 
»»vorüberzogen,  befragte  er  mich  über  einen  jeden 
^»und  ich  nannte  iie  ihm,  einen  nach  dem  andern» 
,f£ndlich'  kam  der  Apostel  "Gottes  in  Perfon  und 
yy^iarfchirte  vorbei  in  der  Mitte,  feines  Korps,  das 
9,au8  den  Kerntruppen  der  Mohadfcharen  und  An« 
,,faren  beftand,  lauter  Leute  von  gutem  Anfehn» 
^^vollftändig  bewaffnet  und  im  Stande,  durch  ihren 
syblofsen  Anblick  Schrecken  einzujagen.  Grofser 
,,Gott!  i*ief  Abu-Sofian,  ^^er  find  denn  diefe,  mein 
,,lieber  Al-Abbas?  —  Das  ist,  erwiederte  ich,  der 
,,Apostel  Gottes  mit  feinen  Mohadfcharen  und  An« 
,,faren«  —  „ Fürwahr  ,v  fagte  er,  das  Reich  deines 
^Neffen  ist  ein  firoßes  Reich  geworden.**  —  Ja 
„wohl,  Abn-Sofian)  aber  das  macht  die  Majestät: 
„und  Würdeties  prophetifchen  Amts!"  —  Wohl 
„wahr!  fagte  er  verwundernd ;  ich  aber  fetzte  hin« 
„zu:  Nun  Abu^Sofian,  kehre  jezt  zurück ,  und 
„wenn  du  heim  kommft,  fo  gib  deinem  Volk  den 
„guten  Rath ,  ja  mit  aller  Vorficht  zu  Werke  zu 
ygehn."  a)    So  weit  Al-Abbas  Jjrzählung! 

Auf 


Auf  4er  Stelle  reiste  Aho-Sofian  ab,  kam  in  die 

Stadt,  verfammelte  da^s  Volk  und  hielt  ihm  eine 
Rt^e  des  Inhalts;  „Meine  Herren  Koreifchitea! 
„Mohammed  kämmt  in  Perfon,  begleitet  von  eiuer 
^fo  grofsen  Anzahl  Trappen«  dafs  es  euch  fchlech- 
^yterdings  unmöglich  ifilt,  ihm  Widerfrand  zu  leis. 
„^en.**  —  »«Wenn  es  fo  ist»  fragten  fie  in  groil^ 
„BL'lturzung,  was  für  Bedingungen  will  er  uns  be* 
ij^illigen?  --  Hier  find  fie ,  ei'wiederte  er :  Wer 
l»fich  in  Abu-Sofians  Haus  begeben  wird ,  der  foll 
^Schuts  h'dben ;  denn  er  ist  rin  Mii(Viinian  gewor- 
l,den.**  —  «iGott  verdamme  dich!  (unterbrachen 
fie,)  was  für  Schutz  wird  uns  dein  Haus  gewah- 
ren ?'<  —  Hernach  fpVach  er  die  Bekanntmachung 
des  Propheten  vollends  aus:  ««Wer feine Thüre hin« 
ter  fich  verfchHefsen  wird,  der  foll  Schutz  haben. 
Wer  fich  in  den  Tempel  flUghtw  wird*  foU  Schuta^ 
Men,**      ' 

Der  Apostel  feiner  Seits  fthickte  Hakim  und 
Bodail»  die  ihm  fo  ebeji  den  Eid  der  Treue  geleis- 
tet hatten,  nach  Mekka  ab,  und  gab  i^neq  aufn  di^ 
Koreifchiten  zaiQ  Islam  einzuladen^ 

Hierauf  ordnet^  er  den  Marfoh  der  Armee  auf 
folgende  Weife  in  Er  gab  AI  Zobair  Befehl,  mj^ 
einer  Abteilung  der  Armee  auf  der  Strafsedes  Ho» 

iels  Kada  vorzurkcKen;  den^  Saad  aber,  deb  i^ur« 
en  der  Chasredfchiten,  den  Auftrag,  mit  einer  an^ 
dern  Ahteilun;^  gegen  die  Höhe  von  Koda  zu  mari 
fchiren;  welche  die  £bne  von  Mekka  beherrfcht« 
Ali  führte  den  linke»  Flügel  der  Armee,,  der  in  dcy 
Kelterei  der  Mohadfcharen  und  Ai^f^ren  beftand^ 
Per  Apostel  gab  ihm  die  grofs^Standartedea  Islams 
in  die  Hände  mit  dem  I^efehl ,  feine  Stellung  auf 
dem  Berge  Hadfchun  zu  nehmen;  hier  die  Standarte 
aufzupflanzen  und  nicht  ^bei*  vom  f  iatze  zu  wd* 

chen. 


'■'  MS» 

dies,  biser.feibst  ankommen  and  Saad,  dervorr 
aufging,  das  Signal  geben  wurde,  indem  er -mit 
lauter  Stimme  rief:  ,»Dis  ist  der  Tag  des  Blutver- 
giefsetis !  Dia  ist-  der  Tag,  an  welchem  man,  wenn 
es  die  Noth  erfodert,  feibst  die  heiligen  Afyie  ver- 
letzen darf !  *'  Khaled  kommandirte  den  rechten  Flü- 
gel, auf  dem  alle  arabifchen  Stäi^ine  waren,  die 
den  Iali|m  angenommen  hatten,  nämlich  die  Kod- 
halten,  Solaiuiiten,  Gafariten,  Dfchohainiten,  Ma» 
seniten  q.  a.  m.  und  hatte  den  Auftrag,  (ich  der 
Ebne  von  Mekka  zu  bemächtigen«  Aba-Ohaida 
kommandirte  im  Zentrum  das  Mitteltreffen,  das  aus 
dem  Fufsvolk  beftand.  0er  Apostel  inPerfon  führ«» 
te  den  Machtropp  an,  uip  allenthalben  dienöthigen' 
Befehle  geben  zu  könpen.  £r  verbot  Khaled  und 
den  übrigen  Generalen  ausdriicklinh ,,  fich  mit  dem 
Feinde  in  ein  Gefecht  einzulaiTen,  wofern  fie  nicht 
«i|er((  angegrilEFen  würden, 

.  Als  das  Zeichen  zumMarfch  gegeben  war«  fetz* 
te  fich  die  ganze  Armee  in  Bewegung  Der  Apos* 
tel  folgte  auf  feinem  Kameele  und  in  feinem  rothen 
Kleide.  Als  er  bei  Dhu-Tava  anlangte,  machte  er 
Halt;  er  neigte  fein  Haupt,  blickte  fich  tief  vor 
Gott,  dem  Allerhöchsten  und  brachte  ihm  feinea 
demiithigen  Dank  dar,  dafs  ihn  di^  göttliche  MajeS« 
tat  fo  geehrt  und  fo  weit  gefuhrt  habe,  dafs  er  im 
Begriff  liehe,  fich  Meister  von  Mekka  zu  machen, 
Jezt  war  von  allen  Seiten  eine  folche  Menge  Volks 
herbeigeftrömt,  dafs  er  mitten  im  Gedränge  ritt  und 
mit  dem  Sattel  feines  Kameeis,  das  kaum  fchreiten 
konnte^  niclit  feiten  die  Leute  beri^hrte^ 

Unterdefs  hatte  AUZobair  die  Anhöhen  von 
Mekka  erreicht,  und  ida  fich  ihm  niemand  in  den 
Weg  Hellte,  leicht  und  ohue  Schwertftreich  fich 
derfeiben  bemächtigt.      Khaled  aber»  der  nach  der 

■       '        '         Ebne 


I»0 

Ebne  tntrfcbirte»  ftieft  ««fein  ftftfkes  Korps  KoreU 
fchitehi  das  von  den  Bekknten  und  Ahabifchiren, 
ihren  Hulfstruppen,  unterftützt  wurde.  Sie  mach- 
ten Mine,  den  Mufülmännern  widerftehh  zu*  wol- 
len, und  fchöflen  ihre  Pfeile  gegen  fie  ab.  AUeiii 
Khaled  gab  den  Seinigen  .Befehl  zum  Schlagen; 
picht  lange,  fo  waren  fie  handigemein. 

Mit  gewohnter  Kühnheit  ftiirzte  fich  Khaled 
liuf  den  dickften  Teil  ihrer  ^Schwadronen;  der  An« 
•  griff  war  blutig}  er  »brach  ein,  ftreckte  acht  und 
zwanzig  Abgötter  zu  Boden  und  trieb  die  übrigen 
in  die  Flucht^  fodann  verfolgte  er  fie  mit  fortwar- 
gendem  Schwert  und  drang,  in  der  Verwirrung,  za* 
gleicJj^mit  den  Flüchtigen  in  die  Stadt  ein,  wo  er 
alles,  was  ihm  auf  den  Strafsen  und  öiTentlichen 
Plätzen  vorkam,  zertrat  und  niedermachte,  bis  hia 
vor  die  Thüre  xiea  Tempels^  in  welchen  fich  die 
Bed/äiigten  fchirenweife  hineinwarfen.  Die,  weU 
che  nicht  mit  hineinkommen  konnten,  wurden  bis 
in  ihre  Häufer  verfolgt,  welche  fie  fodann  hmter 
iich  zuArhloffen  und  verrammelten;  die  aber,  die 
keine  Häufer  hatten,  ftiirztert  zur  Stadt  hinaus  und 
flüchteten  fich  auf  die  Berge,  unaufhörlich  gejagt 
von  den  Mafülmännern  und  ihrem  flammenden 
Schwerte;  wieder  andere  entrannen  nach  der  See- 
küsre  und  manche  bis  zu  den  entfernteften  Gren« 
^en  von  Jemen  oder  des  glücklichen  Arabiens. 

Auf  einer  andern  Seite  hatte  fich  Obaida  mit 
dem  Vortrabe  der  Armee,  weichem  das  von  ihm 
komrpandirte  Mitteitrefi'en  nachfolgte,  bereits  der 
Voritädte  bemächtigt.  Während  dicfer^Zeit  be* 
fiif  $4  der  Apostel  mit  dem  Nachtrabe  die  Anhöben 
und  erreif^hte  die  Stelle,  wo  ihn  All  mit  der  Stand« 
urte  d^'s  Islams  erwartete  ;  fie  wehete  auf  der  Spit« 
ise  des  fierges  Hadfchttu,  Welchen  AU>  dem  ,erhai. 

teoeo 


tenen  BefieTile  zufolge,  tilchfvarlaiTcfA  hatte.  Hier 
fchlu^  man  für  ihn  ein  Zelt  aaf.  Jezt  nahm  er 
den  fchwarzen  Turban  und  bekleidete  (ich  mit  dem 
Pil^errocke»  genannt  Ehram»  d.  l  der  heilige,  a) 
Ais  er  aber  von  diefem  Posten  hinab  in  die  Ebn^ 
fchauete»  ward  er  das  Blitzen  der  Schwerter  ge- 
'Wahr  und  entdeckte  das  Blutbad,  das  Khaled  unter 
den  Götzendienern  anrichtete  ,,Was  ist  das  ?^  rief 
er,  hab'  ich  nicht  verboten,  ßch  in  ein  Gefecht  ein- 
ssulaflen?^'  Die  Ntt^hadfcharen  fa^^ten:  „Wir  ver- 
muthen,  dafs  man  Khaled  zum  Kampf  gereizt,  und 
daf^  ihn  dis  genöthigt  habe»  loszuichlagen ;  dena 
wir  find  überzeugt,  dafs  er  fönst  deiper  Ordre  nicht 
entgegengehandelt  oder  fleh  ungehorfam  wurde 
.  bewiefen  haben;  gewifs,  er  mufs  dazu  gezwungen 
fein."  —  Nun  ftieg  der  Apostel  von  den  Anhö» 
lien  hinab,  um  feinen  Einzug  in  die;  Stadt  zu  hat« 
ten;  und  Al-Zobair;  von  feiner  Hitze  fortgerifien« 
war  bereits  bis  vor  das  Thor  der  Kaaba  gedrun« 
gen.  •  * 

Der  Apostel  hielt  (b)nen  Einsiug  in  Mekka  in 
dem  Augenblick;  da  die  Sonne  über  dem  Horizont* 
erfchien;  er 'ritt  feine  Kameeiftute,  genannt  AL 
JKaswa,  und  war  begleitet  auf  der  rechten  Seite  von 
Abu^ßekker  und  auf  der  linl^en  von  Ofaid ;  ihm 
nachfolgte  Ofiima,  Zaids  Sohn.  Jezt  blickte  er 
lieh,  wie  er  fchon  einmalgethan  hatte,  wieder  mit 
tiefer  Demuth  und  fprach  mit  lauter  Stimme  das 
acht  und  virzigfte  Kapitel  des  Korans  aus,  das  di« 
Aul'fchrift  tuhrt :  die  Minuakmi  oder  der  Sieg^ 

Als  er  durch  das  Stadtthor  ging ,  kam  ein  gd« 
wiflerKoreifchit,  ganz  aufser  Athem^  gelaufen  und 
rief  ihm  zti;  »O  Apostel  Gottes  llU^ialed^  dergrach 

famo 

a)  Dfchanmbi  p.  10%. 


(hme  Kbaled'fticht  und  haoet  un«  alle  todt!**  So- 
gleiph  rief  der  Prophet  einen  Anfaren  and  befahl 
ihm:  ,,Geb,  fache  Khaled  auf  und  Tag' ihm  :  derjL 
postel  Qottes  verbietet  dir,  jemand  in  JMekkm  zu  tikL- 
'  ten, "  Der  Meofcb  gebt  auf  der  Stelle ;  allein ,  aa- 
^ilatt  feinen  Auftrag  auszurichten-,  kommt  er  und 
fagt  2;u  Khaied:  ^Der  Apostel  Gottes  befiehlt  dir» 
ItlleSt  was  dir  in. den  Wurf  kommt,  über  die  Klinge 

2 »ringen  zu  iaflen/^  Mit  erneuerter  Wath  fiel  nua 
baled  iU>er  alles  her,  ^as  ihni  vorkam,  tödtete 
<(Qf  70  Menfchen  und  wiirde  damit  fortgefahren  und 
niemand  Pardon  gegeben  haben,  wäre  picht, ein  an- 
derer Koreifchit  laufend  zum  Apostel  gekommen: 
,,0  weh,  Apostel  Gottes !  rief  er,  es  ist  aus  mit  aU 
leü  Koreifchiten ;  nicht  Einer  wird  am  Leben  blei. 
hen,  eh  es  Abend  wird.  Khaled  mordet  fie  ohne 
Barqiherzigkeit^  alleii  di^  ihus^  \V^  deii  Wurf  koniR 

Anf  <liefe  neuen  Klagen  lief?  der  Apostel  den 
](haled  felbst  hohlen.  „Hab'  ich  dir  nicht  einen 
Boten  mit  der  Ordre  gefcbickt,  von  d^r  Metzelei 
libzuftehnV*^  fragteer.  -^  „Neinf  erwlederte Kha^ 
led;  im  Gegenteil,  du  haft  mir  die  Ordre  gefchtckt» 
lilles,  wasmir^n  den  Wurf  käme-,  iiber  die  Klinge 
i\>ringen  zu  laflTen/*  *  Hierauf  gal^.der  Prophet  Be« 
fehl;  „Ruft  mir  gleich  den  Anfaren  her,  der  meine 
Ordre  überbracht  hat!"  MänthatSt  erkam.  „Hab* 
iqh  dir  nicht  befohlen,  fragte  der  Apostel,  „Khaled 
^u  fagen,  er  foiie  niemand  in  Mekka  tödten?^'  — 
„Daa  ist  wohl  wahr,  verfetzte  der  Anfar  mit  rahi. 
gern  Geficht  und  Ton;  ,,auch  wollt  ich  mich  mei- 
lies  Auftrages  getreulich  entledigen;  allein  Gott 
)iat  es  anders  gewollt  and  der  WiUe  Gottes  ist  gie. 


Zwei. 


12} 


Zweites  Kapitd« 

Der  Apostel  wirft  die  Idole  der  Kaaba  »i  Bo- 
den. Er  vergibt  die  vornehmsten  Befehlsha^ 
herfletlen  in  Mekkß.    Seine  Einweiliung. 


A 


la  fich  daa  Get&mpiel  und  die  Verwirrang  aaf 
diefe  Art  geleg^hatt«  und  alles  ftill  geworden  war,^ 
ß)  ging  der  Apostel  geradea  Weges  '^ur  Kaaba, 
vnd  ganz  fO|  wie  er  auf  dem  Kamelie  ritt,  htelr  ep 
in  grufser  Andacht  den  fiebenmaligen  heiligen  Um^ 
gang.  Hierauf  berührteer  mit  der  Spitze  des  Hohra« 
ilas  er  in  der  Hand  hielt,  ehrfurchtsvoll  die  v\:k^ 
des  fchwarzen  Steins.  Um  fod^nn  in  die  Kaab^ 
felbst  hineinzugehn»^  ftieg  er  ab;  allein,  da  er  im 
Innern  Götzenbilder  und  Geftalten  vop  Engelp,  fo 
"wie  auch  dsa  Bild  Ibrahims  erblickte ,  der  in  der, 
Jiand  P%ile  oder  Ruthen  hielt,  welcher  fic6  dit?' 
(Götzendiener  zur  Wahrfagerei  und  zum  Looszie^ 
hen  bedienten;  fo  blieb  er  auf  einmal  am  Eingange 
fiehn  und  rief:  „Gott  ftrafe^fiel  Pa  haben  fie  daa 
^ild*  meines  Ahn^herrn  verfertigt  und  ihn  mit  Loq- 
fespfeilen  yorgeftellt.  .Waa  hat  denn  Ibrahim  mit 
dief^p  Pfeijen  gemein?  Eben  fo  haben  fie  es  mi( 
Jsmael  gemacht^  .  Aber  fie  follen  wifleu,  A^Cs  we^ 
der  Ibrahimt  nocblsmael  diefe  Teufelskunst  |emaU 
-getrieben  oder  mit  Hiilfe  der  Pfeile  .gewahrfagt  ha* 
^en/^  Und  fogleich  befahl  er«  iie  umzuwerfen;; 
dann  liefs  er  Cie  aus  der  Kaaba  fchleifen  und  i^ 
Stu<;^9Q  C<phlageq.    1!^  war  auch  eiqe  hölzern^  Tau*t 

.     ßJi  4bulf.  f ,  107,  ^ 


124 

be  in  dem.  Tempel ;    dicfc  sefbrach  er  mit  eignen 

händen  und  warf  fie  zur  Erde,  a) 

Nun  ging  der  Apostel  in  die  Kaabi  hinein  and 
rief  mit  lauter  Stimme :  Allah  Akbar  !   d.  i  Gott  ist 
groft!  Diefes  that  er  zu  wiedenhohlten  malen.  Wo- 
bei er  (ich  nach  allen    Seiten  der   Kaaba  wandte« 
Hierauf  ging  er  weiter  und  trat  zwifcheD  die  bei- 
den Säulen,  wo  er  daa  Gebät  mit  zwet  Verbeugun- 
gen verrichtete.    Dann  fprach  er:  .,Seheti  das  ist 
die  Kebia;  'das  hei^t,  der  Punkt  oder  der  Teil  der 
Welt,  gegen  welchen  von  nun  an  alle  Murulraan- 
nerfich  wenden  muffen*,    wenn  fie  bäten  wollen.** 
]^r  ging  hierauf  hinaus,  that  noch  einmal  das  Ge- 
bät mit  zwei  Verbeugungen  ,    in  einer  Entfernuiig^ 
dreier  Elen  von  der  Kebla;  dann  ging  er  wieder  in 
die,  Kaaba,  und  hielt  eine  Predigt,  worauf  er  von 
neuem  hinausging;  doch  diefe^mal  verrichtete  er 
das  Gebät  nicht. 

Außerhalb,  rings  um  das  Haus  der  Kaaba,  ftan« 
^  den  dreihundert  und  fechzig  Idpfe,  nach  der  Zahl 
der  Tage  im  Jahr.  Der  Apoatel  ging  rund  herum« 
und  fo  wie  er  vor  ein  Idol  kam,  berührte  er  es  mit 
der  Spitze  feines  Rohrs  und  (^rach  die  Worte: 
„Die  Wahrheit  ist  gekommen;  der  Irthnm  follveN 
fchwinden.  Der.Irthum  ist  eit^l  Trug  und  Wahn«*' 
.  h)  So  wie  er  fie  nun  berührte,  (b  ftürzten  fie  um 
und  üelen  auf  den  Racken.  Das  gröfste  diefer  Ido- 
le war  HabaL  Diefes  Idol  war,  der  Erzählung 
nach  9  von  Balka  in  Syrien  durch  einen  gewifleii 
Amru,  einen  Sohn  Lohas.  nach  Mekka  gebracht 
worden.  Denn  auf  einer  Reife  in  diefes  Land  er. 
fuhr  er  voa  den  Anbätern  diefes  Abgottes^  dafs  fie 

eiuft 

a)  Dfchannabi,  p/iii*  \ 
tf)  Kor,  Sur,  17, «,  34. 


elnft  in  einer  größien  D&rre  dnrcb  feine  I^ulfe  Re« 
geti  vom  Himmel  erhaltep  hätten.  Er  bat  fie  da* 
lier,  es  ihm  2U  geben,  erhielt  es,  brachte  es  mit« 
und  ftellte  es  zu  den  übrigen  die  rings  um  dieKaa»' 
ba  ftanden.  —  lieber  die  verfchiedenen  Ableitun- 
gen diefes  Worts  Hobdl^  kann  man  nachlefen,  wad 
der  gelehrte  Doktor  Pococke  in  feinem  Verfuch 
&ber  dtearabifcheGefchichte»  S.  96,  gefagthat;  wo 
•r  auch  die  Worte  meiner  Gewährsmänner  anfahrt 
und  du^ch  einen  gelehrten  4(ommentar  erlantefti 
Am  bequemsten  wird  es  vielleicht  von  dem  hebräi«  ^ 
fchen  Worte  Hebel^Aeeter  Dunst,  TVufchung,  her* 
geleitet  *) 

Die  Statue  des  Idols  Hobal  War  von  fothem 
Stein ;  fie  hatte  die  Qeftalt  eines  alten ,  ehrwürdig 
gen  Mannes  mit  langem  Bart.  Seine  rechte  Hand 
war  ihm  auf  der  Reife  zerbrochen  worden ;  dieKo* 
reifchiten  hatten  ihm  aber  eine  andere, ^  und  ^waT 
von  Golde,  machen  lalTen;  in  diefe  Hand  hatten 
fie  ihm  fieben  Wahrfager*  Pfeile  gefteckt,  dergiei* 
chen  auch  Ibrahim  und  Ismael  in  den  Händen  hieU 
ten.  Diefes  Idolftand  neben  demFufsfchemellbra« 
bims,  dem  Thore  der  Kaaba  gegenüber. 

Nachdem  er  diefes  abgethan  hatte,  beftieg  der 
Apostel  wieder  feine  Kameelttute  und  hielt  den  fie* 
benfachen  Umgang  zum  zweitenmalej  dann  fijeg 
er  ab,  machte  die  beiden  Verbeugungen  und  ging 
aach  dem  Brunnen  Zemzetfi,  voh  welchem  er,  aus 
göttlicher  Begeistrung,  folgendes  fprach :  ,^Hättert 

die 

^J  ffohal  fchiinl  vieknekrVoH  dem  hibräifckin  ft^of^^ 
te  Baalf  Herr,  mit  dem  vorgefetzten  Artikel  he, 
herzukommen^  welches  die  Benennung  vieler  alten 
mertrenländifchen  Götter  und  Götze%  war*     S* 
SeldenusdeDiis  Syris,  paffim, 


tit6 

^fcinierAkdoUMeaab  hiebt  Upfer  j^ekimpft  tot 
die  Freiheit,  von  diereni  Wafler  za  trinken»  (o  wa« 
re  ich  gegenwärtig  feine» Genoffes  beraubt'* 

Von  da  ging  er  hacb  dem  Füfsfchemel  Ibri» 
tiima»  blieb  nahe  dabei  ftehn  and  Uefa  ficb  einen 
Eimer  Waflet  bringen ;  er  trank  daraus  in  langeil 
Zögen  und  \vu(cb  ficb  kiach  den  Gebräuchen  der 
Wodha^  d.  i.  der  heiligen  Reinignng^  a)  Sobald 
fii  diefea  faben»  liefen  die  Mufüimänner  ille  ber^ 
bei  und  tbaten  daiOfeibe ;  reinigten  Heb  und  wufchen 
^  £cb  das  Angefleht«  Unterdefa  ftanden  die  Götzens* 
diener»  welche  diefe  heiligen  Uebutigeti  tnit  anfa« 
ben,  voll  Erftaunen  da  nnd.  fagten  endlibh:  „Ha» 
ben  ^ir  doch  joieiliaU  einen  König  gefehen  ^  odef 
Von  einem  fprechen  hören«  der  di^em  an  GroGid 
Und  Majestät  gleich  gekommen  Wäre}'* 

Noch  war  das  Idol  der  Kbozaiteii  iibi;|g,  dü 
%\it  dem  Gipfel  der  Kaaba  aufgehellt  war.  b)  Die- 
fea beftand  aus  kunftlicb  verbundnen  Stdcken  ron 
'  Glas  und  gegollenem  Erz«  Der  Apostel  fagte  ta 
/Vli:  »iStürze  das  herab!'*  Zu  gleicher  Zeit  legte 
er  feinen  Kopf  feft  an^die  Mauer  an«  und  bot  Ali 
den  Riicken  daf.  Diefer  klimmte  hinauf,  fetzte 
beide  Fufse  auf  feine  Schultern »  erreichte  fo  daj 
Idol  und  hob  es  aui  feiner  Läget  krachend  &eti. 
^ur  Erde  und  zerbrach  in  taufend  Stucken» 

Üäth  diefer  tbat  fragte  der  Prophet  i  ,,Wai 
dathteft  du,  Ali,  da  du  hinauEOie^i];  und  dich  auf 
meine  Schulter«  ftutiteftV  **  --  „Mir  war*  erwie- 
derte  Ali)  als  würd'  ich  emporgehoben  zü  dem  Ge^ 
Wölbe  detf  HimmeiSi  der  feiigen  Wohnung  der  £n« 

gel* 

a)  kor.  i,  V.  Ta6-3«  v.  97-9.  v.  id* 
i)  Dfckan^p.  sio« 


gelfchtiri  ei  kiiii  ithir  vor,  alt  könnte  üh  einen 
Schwung  nehmen  und  einen  Fing  thun  fiberallefie» 
Sen  Himmel/*  -^  ,>0  wie  glücklieb  bist  du ,  rief 
def  Prophet,  eine  fo  fchöne  Tbat  gethan  zu  habea 
fcnr  Verteidigung  der  Wahrheit!  Und  wie  gluck, 
lieh  fchätz'  ich  mich  felbst^  meine  Schultern  darge* 
boten  zu  haben^  zur  Begrdnfluhg  diefer  Wahrheit! 
O  welch*  ein  fchänes  ScbaUf^iei! '' 

Man  hat:  angemerkt,  ä)  iatd  iet  t'rbph^t  teit 
der  Hedfchra  oder  Teiner  Flucht  aus  Mekka,  über* 
llaup^ viermal  in  'die  Kaaba  eingegangen  ist.  Das 
erftemal  gefcbäh  dis  bei  ilem  Beiach  AkKodha^  d.  i. 
dtr  Elrfiillung;  das^ändere  mal  am  Tage  der  Einnah«- 
ae  von  Mekka  und  das  vierte  tind  letztemalbeidef 
Wallfahrt  des  Lebewohls.  Der  Einzug  am  Tage 
der  Einnahme  von  Mekka  War  indefs  der  feierlich* 
&e  von  allen. 

Endlich  hielt  der  Apostel  im  Stetien,  Vor  dief 
Thiire  der  Kaaba  folgende  Rede  an  die  KoreKbhi* 
ten: 

,»Csist  kein  inclrej^  Sott,  als  Ciot^  der  fein^ 
Verheiisung  erfüllt,  der  feinem '  Knechte  Beift'atid 
geleiftet  und  allein  die  feindlichen  Truppen  ih  di« 
Flucht  gefchlagen  hat.  E>  hat  noch  mehr  gethan  i 
er  bat  alles»  was  man  ringsherutn  mit  AUgen  fehen 
kann*  unter  meine  Füfse  gegebe«:  Menfchen  und 
Vieh,  ündHab'undGut/undKeichthum  Und  Machte 
ausgenommen  die  Auffich^über  die  Kaaba  und  den 
fieficzthum  des  Bechers«  aus  welchem  die  Pilget 
trinken«  —  O  ihr  Koreifchiten !  Endlich  hat  Gott 
euern  Hocbmutb  gebrochen ;  endlich  denStol«  des 

Hei. 

a)  thr  V.iii  Buch  Sckafaoh Garam,  M^Uim 
morborum,    DJchan^p.  %ii. 


Hei^enlfm^i^gftbettgt  au«  tuelch^m  ihr  unffe  Vöf^ 
Väter >  Ibrahim  und  {gmaet,  als  Götter,  angebetet 
habt^  ob  fie  gleich  nur  Menfchen  wäre«,  nur  Kin- 
der von  Adam.  Adam  aber  war  ein  Gefchopf,  aas 
Erde  gemacht/^  Hier  fagte  er  den  folgenden  Ven 
ftttf  dem  Koran  (49, 13.)  her: 

Wir  haben  eaöh,(fpr!cht  Gott)  ihr  Menfcben !  nur 
von  einem  Mann  und  einer  Frau  gefchafreo. 
Ihr  wurdet  mit  der  Zeit  zu  manchem  f^olk; 
erkennt  euch  alfo»  und  vergeflet  nicht» 
dafs  ihr  von  einem  Urfprungftammt.        Jeraeh^ 
man  Gott  gehorcht,  jemehr  ist  man  geehrt 

Hierauf  wand6e  fleh  der  Apostel  ati  did  ge^ 
famtxiten  Mekkaner,  welche  ihm  Gott  an  diefem  Ta- 
ge durch  die  Gewalt  der  Waffen  und  durch  das 
Reclit  des  Sieges  unterworfen  hatte  und  die  folg* 
lieh  feine  Sklaven  geworden  waren;  er  fragte: 
j^Wie  denkt  iht,  dafa  ich  h^ute  tnit  euch  verfahren 
werde?*'  —  Sie  riefen}  „Mit  Gute  und  Milde,  ö 
edelmuthiger  Bruder^  o  Sohn  eines'  edelmuthigeü 
Vaters  f" 

Ef  gab  «uf  Antwort  t  „Wohlah!  Öebet  hin^ 
ihr  feid  freigelaffen  l '*  Alfo  gab  ihnen  der  A;* 

postel  die  verfchewste  Freiheit  wieder;  denn  ein 
FreigelaiTener  ist  ein  Gefangener,  der  fich  unter«. 
Worfen  hatte^  ein  Sklav«  der  Ketten  trug«  und  nuti 
die  Freiheit  wieder  gewonnen  hat* 

t>er  Apostel  wui\fchte  fehnlich  4  fibef  das  Amt 
des  Auffehers  oderPräfekts  der  Kaaba  disponiren  zu 
können  und  verlangte  deshalb  von  Otrtman,  dem 
Sohn  l^albas,  dem  Hafchem.iten,  die  SchiüiTel;  al< 
lein,  weit  entfernt,  iie  ihm  zu  geben,  fchlofs  Oth- 
man  die  Tbüre  det  Kaaba  au  und  gitigiiach  feinf^m 

Haufe« 


Haaie.    ^  Der  Prophet  fptungjhm  buch»  Bthm  ih« 

die  SchlufleL  abi  kam  2ur  Kaaba  2Umck  Uttd  ölFn«^ 
te  die  Tbiire.  Wie  er  bineingingv  tfat  Al.  Abbai' 
vor  ihn  und  bat  um  das  Amt  des  TempeUufreheri 
Und  die  Verdrahtung  des  Becfaefa»  «ua  N^elehem 
die  PUgtt  trinkeiii 

Schon  Warider  Prophet  Wirkllcli  itt  Begriff» 
ihm  das  eine  iind  das  andere  ^.geN^ähren,  alsGötl 
diefe  Worte  Vom  Himmel  ftetgen  liefs:  ^^Gott  bd« 
£ehlt  eucb^  das  Amt  der  TempelaUfficht  dem  alten 
Eigner  wieder  tu  geben.  ^*  a)  Sogleich  fat^dte  der 
Apostel  deitt  Othman  die  Scblüdel  durch  den  Ali 
zurück  ^  mit  dem  Auftrage  i  ihn  bestens  su  ent* 
fchuldigen  und  ihm  in  feinem  Mamen  zu  Digeiit 
>^ihr  Kinder  Talbas.  nehmt  die(e  Schlaflei  mit  dem 
Amte  der  Oberaurfeber  iibef  die  Kaaba»  das  Gote 
felbst  euch  wieder  gibt;  übt  eS  aus  und  geniö^set» 
Vor^ienachi  alle  feine  £inkunfte,  Gehalt' und  Za« 
bebör;  von  nun  an  foli  fiif  euch  niemaoii  kiehme«^ 
Weder  mit  Gewalt  noch  teit  List;  und  wer  ei  den* 
tooch  Wagt)  foli  als  ein  Kircbentaubet  angefehen 
Werden»^'  AU  richtete  diefen  Auftrag  getreulieh 
Ms  und  überlieferte  die  Schlüffel  in  fttne  Hände» 

/  Diefea  '  ub^rfafchte  Othmfin  fehf  übgetieKai» 
^Vor  wenig  A^genblickeu,  fsgbe^r»'  habt  ihr  midt 
gekrankt  und  beleidigt  >  und  nun  kommt  ihr  mit 
Schmeicheleien  x\x  tnir.  Was  ist  dnä?*^  -n-  ^M 
erwiederte  Ali»  das  macht%  dafs  uns  Gott  beibhlett 
hat»  dir  die  Schliifiel  wieder  einSubtindigisin.**  2)tr 
Beftatigubg  &gte  er  ihm  die  Worte  ber>  die  diefer« 
halb  vom  Himmel  gekommen  waren»  Sogleich 
machte  fich  Or^man  auf»  dem  Propheten  äu  denken 
Und  den  Islam  anä^unehmen^  das  is^  das  ^Uubeni«« 

b6» 


HO 

beketfintofs  xu  mneuim;  äMntehön  oben  tiabeft 
wir  die  Gerchichte  feiner  Bekehrung^  fo  wie  zcu 
gleich  Kbaleds  und  Amrus»  gehört;  man  miirste 
denn  etwa  Tagen,  er  fei  abtrünnig  geworden, 'waa 
ftbep  nicht  wahrfcheinlich  ist.  Diefe  AnmerkuD^ 
machtvde^  Gefchichtfchf  eiber  Dfcbannabi*. 


:  "  Der  V^tfafler  des  Baeba  ^ Artnet  &t  die  Krau- 
ken^*  fuhrt  denOthman  folgendergeftaltTedendein: 
«,,Zur  Zeit  der  Unwiflenheit  pder  dea  Heklenthuraa, 
vor  dem  lalam,  pflegte  ich  micb^  nach  den  Pflicht 
.ten  meinea  Amts,  als  Oberaoffeher  ^s  Tempek» 
Montaga  and  Dienstags  jedesmai  an  der  Thure  der 
:Kaaba  aufzuhalten/    Nun  kam  eines  Tages  der  Pro« 

J»het  mit  den  Seinigen  und  wollte  hineingehen;  ai- 
ein  ich  wiefs  ihn  fehr  unfanfc  ab  und  lagte  ifam 

.fogar  grobe  Seh niähungen  insOeficht.  Aber^  oh* 
tie  fich  zu  erzürnen »  redte  der  Prophet  in^  höfli- 
chen Tone  mit  mir:   Othman,  es  dürfte  vielleicht 

•geschehen»  dafs  du  diefen  Schiiiflel  einft  in  meinen 
Händen  fäheil»  und  dafs  ich  darüber  zu  Gunaten 
desjenigen  disponirte»  der  mir  gefiel/*  —  ,,£it 
fagte  ich|  da  müflleft  du  ja  erft  die  Koreifchiten 
bezwungen  und  gedemuthigt  haben/'  —  »Ja»  ja» 
«^  efWiederte  er  mit  der  Mine  der  höchsten  Zuver- 

^iicbt,  —  fo  lange  werd'  ich  leben»  ich.  werde  lle 
bändigen/*      Hierauf  ging  er  in  die  Kaaba  hinein. 

:Und  in  der  Tbat;  alles,  Punkt  für  Punkt  traf  ein, 
wie  era  vorhergefagt  hatte;  Nachdem  er  mir  die 
Schiüflel  j^ruckgegeben  hatte  und  mich  das  erfte* 

-mal  wieder  fiih»  fragteer:  »|Nun,  Othman,  was 
ich  dir  einmal  vorher  gefagt  habe  *--*  ist  es  nicht 
eingetroffen?^*  r*<  Ich  gab  zur  Antwort:  nlch  bt« 
kenae^  dafs  da  AlUfaa  Apostel  bist.  ^ 


Ais 


Ali«  ä)  Mm  Tage  iet  Emtiahme  von  Mekka^ 
der  Apostel  in  die  Kaaba  leinging,  begleitete  ihn 
untef  andern  auch  Belal»  welchem  er,  zur  Stande 
'des  mittäglichen  Oebüts ,  den  Befehl  gab;  auf  dir 
Kaaba  hinauf  zu  fteigen  und  von  da  herab  zum  er« 
fienmai  dem  Volk  das  Gebat  zu  verkündigen.  Die* 
fe  Zeremonie  bat  fich  feitdem  beftändig  erhalten» 
und  zu  dieiem  Endzweck  find  die  kleinen  fehinaien 
T&rme  oder  Minarets  auf  die  Mofcheen  gebauet 
Worden»  wo  die  Ausrufer  daa  Volk  zum  Gebät  m^ 
fen,  indem  fie  die  Formel  herfagen»  die  wir,  nebst 
der  Gefchichte  ihrer  Einfetzung»  bereits  oben  ange- 
fiihrt  haben. 

.Wahrend  dafs  diefes  vorfiel,  hatten  fich  Abu- 
SoGan«  Atab,  Ai-Hareth  undDfchomairetha,  (Abu* 
Dibhehels  Tochter»)  in  {einen  Winkel  dar  Kaaba 
niedergefetzt  und  fpracben  insgeheim  und  gahzlei« 
fe  mit  einander.  Dfchomairetha  fagte:  ,yGott  Ver« 
iseihe  mir!  Der  Belal  eilt  s^uf  das  Dach  de.  'laba 
zu  fteigen»  da  er  doch  noch  nicht  einmal  dasGlaa*« 
bensbekentnis  abgelegt  hat !  *'  —  Al-Hareth  fagt^; 
,,  Wollte  Gott,  ich  wäre  geftorben  vor  diefer  Zeitl" 
—  Atab  druckte  fich  fo  aus :  „Diefer  angluckfell* 
ge  Tag  ist  auch  von  Verunretnigang  des  heiligen 
Haufes  nicht  frei.«*  — ^  Abu-Sofian  fetzte  hin**»: 
;,lch  weis  wohl»  was  ich  denke;  aber  fagen  mag 
ichs  nicht;  einer  von  euch  könnte  hingehnundihm 
hinterbringen»  was  ich  gefprochen  hätte.** 

Wie  fie  fich  das  einander  noch  zufiästerteüf 
trat  der  Apostel  plötzlich  hinzu  und  fagte :  »,Ich 
W^is  alles,  was  ihr  da  gefprochen  habt«**  Und  fo« 
gleich  erzählte  er  einem  jeden»  wat er  gefagt hat- 
te*   Xk  ftand  Al>Hareth  auf  und  rieft   nlch  beken« 

I  a  ne^ 


ti% 

ne  f  dafs  da  Allahs  Apostel  bist!  Denn  -,  bei  Gott, 
hier  i^st  niemand  auf  der  Lauer  gewefen »  d^r  uos 
behbrcht  hätte  und  von  dem  wir  Tagen  könnten : 
der  und  der  hat  ^^  dir  hinter  brächt.^ 

Hierauf  ftieg  der  Apostel  aafidert  Hügel  Ai* 
Safa»  Während»  da6  er  hier  fein  Gebät  verrichte* 
te,  verfammelte  fich  ein  Haof<en  Anfareii  und  hielt 
«ine  geheime  Unterredung.  „Seht  ihr  wohl  ^  Tag- 
fen  iie  unter  andern^  was  der  Apostel  vor  hat? 
Nun»  da  er  durch  Gott  Meister  von  Mekka ^  und 
Sieger  feines  Vaterlandes  geworden  ist»  denkt  ef 
darauf»  wie  er  fich  hier  fest  fetsen  und  Wohnhaft 
niederlaffen  will."    '  ' 

*  Als  der  l>rbphel  lein  Gebit  Vollendet  haite^ 
'jjing'er  auf  üe  zu  und  fragte:  „Wovon  habt  ihr 
jezt  mit  einander  gefprochen  ?  **  ^,Von  nichts-^  er- 
wiederten  Iie,  Aber  er  drang  fo  heftig  in  fie»  dafs 
fie  CM  ihkn  geftabden..  Da  that  er  ihnen  die  förmli- 
che Erklärung:  „Gott  bewahre  mich!  Ich  fchwö« 
Fe  eUch  bei  dem,  der  mir  das  Leben  erhält  Und  euch 
auch ;  der  ttiich  kann  fterbep  laflen  und  euch  auch  t 
ich  habe  gar  die  Abfieht  nicht »  mich  hier  festza- 
fetzen  oder  Wohnhaft  nieder  zu  laflen.  Ich  kehr^ 
Jiächstens  mit  euth  nadi.Medina  zur&ckt  " 

Man  hatte  die  Ein'wohhfer  Von  Mekka  d)  Vor* 
geladen^  fich  zur  Einweihung  [Huldigung]  ien  A« 
postels'einzttftellen.  Jezt  kamen  iie  in  Haufen^ 
Männer  und  Weiber,  ntodverfammelten  fich  auf  dem 
Hügel  ALSafa/  Der  Prophet  fetzte  fich  ihnen  ge- 
gen uber^  unter  ihnen  ftand  9^^r^  Al^ChettUbi 
Soh^ ;  die  Miinner  näherten  fich  lind  Omar  empfing 
für  äe  den  £id^  welchen  ihnen  der  Prophet  kuer^ 

ikblei^ 


able(^^  AUdano  ]aliteteii  fie  ihrer  Seiti  dfeni  Pro- 
phetea  den  ^id,  in  welchem  iie  verrprachen ,  ihni 
getreu*  fu  fein  und  in  «llem»  Wfis  er  befehlen  wür- 
de»  a^a  gehorchen«  Hierauf  Jcaroen  die  Weiber 
und  leisteten  thm  ebenfsills  den  >^.dder  Treue.  Un<» 
ttfiHliefen  befand  ficb  auch  Henda«  Abu-Sofians  Qe* 
mahlin,  die  nämliche,  die  in  der  ScMacht  bei  Qhod 
die  Leber  Ham^as  mit  ihren  S^ahnen  zernHen  und 
*  gegeflen  hatte.  Sie  war  vermummt,  hatte  fleh  in 
'den  Haufen^  der  l^oreifchen  Damen  gemifeht  und 
leistete,  gleich  den  dbrigen,  den  Eid.  Allein  der 
Prophet  erkannte  ile;  augenblicklich  ^elüe  iiimza 
f'iifsen  und  bat;  ,,Ich  bin  Händig;  vergib  mir«  was 
gefchehen  ist!  ^'  Und  er  verzieh  ihr.  Hiermit  en* 
digte  ficb  die  Zeremonie  n  WQrauFQch  ein  jeder 
pach  H^ufe  begabr 

Am  andern  Tag«  a )  nach  der  Einnahme  von 
Mekka  machten  die  Kbozaiten,  feine  eignen  Bun. 
desgenoffen  und  Kriegsgefährten,  dem  Apostel  Ver» 
drufs.  Stolz*  auf  das  Qluck  ihrer  Waffen  und  voll 
Uebermuth ,  liefsen  fie  ihreq  Groll  und  ihre  Feind* 
feligkeit  an  einem  gewiflen  Mann,  vom  Stamme 
der  Hodhailiten,  Namens  Anza  aus  und  ermorde* 
ten  ihn.  Diere$  war  ein  Götzepdiener.  Sie  gin« 
gen  noch  weiter;  fie  tödteten  auch  einen  andern, 
Namens  Ahmar,  einen  Murülman  und  guten  Men« 
fchen;  der,  welcher  ihn  umbrachti^,  hiefs  Korafch^ 
Da  dem  Apostel  di^fer  Mord  berichtet  ward,  er« 
klärte  er  ihn  des  Todfi^hlags  fchuldig;  verrammeU 
te  (bdann  ajifserordentlipher  Weife  daa  Volk  und 
kielt  folgende  Rede: 

yyMeine  Herren !  An  demfelben  Tage,  daCfott 
Himmel  and  Erde  erfchof  ^  bat  er  Mekka  erkoren 

•  za 


»J4 

ZU  eiMtn  Htlligdiuiii  und  nnverletzUchem'AfyU 
Dierer  Ort  ist  tllo  heilig  darch  göttliche  Stiftung, 
und  heilig  mufs  er  bleiben  bis  tn  den  Tag  der  Au& 
etftehang.  Damin  ist  es  hier  keinem  Sterblichen, 
keinem ,  der  an  Gott  glaubt  und  an  den  j'angfteit 
Tag«  vergönnt:  Menfchenblut  zu  vergiefsen  oder 
tuen  nur  einen  Baom  unuBuhauen.  Das  ist  ein» 
Frevelthsty  die  niemals  erlaubt, gewefen  ist'und 
»ach  mir  keiner  lebendigen  Seele  erlaubt  fein  folU 
Ei  ist  mir  fogar  felbst,  zu  jeder  andern  Zeit,  nicht 
erlaubt,  ausgenommen  in  diefer  Stunde,  um  die 
Mekkaner  meinen  Zorn  fühlen  zu  Isflen.  Aber» 
ist  dis  gethan ,  fo  hör'  ich  auf;  und  in  Zukunft 
Werd'  ich  diefe  Stadt  für  heilig  und  unverletzlich 
kalten  >  mit  eben  der  Gewiflenhaftigkeit,  die  ich 
hierin  geftern  bewiefs.  Hierüber  nehm'  ich  den 
grofsen  Gott,  der  allenthalben  i  obwohl  aniicbtbar 
i$U  zum  Zcugtn  an/« 


w„ 


Drittes  Kapitel* 
Die  Geächteten}  Namen,  *  Anzahl  vnd  SMdU 


ir  haben  oben  gefehen,  .^afs  der  Prophet  dem 
Xhaled  und  den  übrigen  Generalen  ausdrücklich 
verboten  hatte»  mit  dem  Feinde  zu  ftreiten ,  wo« 
fern  üe  nicht  zuerft  angegriffen  würden«  Piefea 
Verbot  war  allgemein  |  indefs  gab  es  doch  eine 
Ausnahme,  die  wir  aus. einer  Tradizion  ken« 
neUf  welche  fich  von  dem  Propheten  felbst 
herfchreibt  und  von  Bochari  in  dem  Sabib,  einem 


Bochie  der  Soana,  folgendermaMn  enlMt  yrirü 
y^Vttter  diefer  ganzen  Ansabi  waren  ^Männer und 
fichs  Weiber  von  der  allgemeinen  Amneftte  ausn 
nopiäien;  ^^diefe  —  fo  lautete  fein  Befehl  — ^  tod*^ 
tet  wo  ihr  fie  findet,  es  fei  anf  profitnem  oder  auf 
heiligem  Gxund  und  Boden;  ja,  (bUten  fie  fiel^ 
Schutzbund  Afyi  fachend,  unter  dem  heiligen  VoSp 
liange  der  Kaaba  felbst  verfteckt  haben:  tödtet  fie 
»Qcb  da !  **  —  Nach  AbuLFeda  find  ea  jedoch  nur 
fechs  Männer  und  vier  w  eiber  gcwefen, 

.i  *  /  • 

Aus  der  Gefchichte  der  Einnahme  von  Mekka 
üehtman,  dafa  keiner  von  den  (geächteten  den  Ge- 
neralen in  die  Hände  gefalleii  ist  Dahec  wollte  £• 
der  Prophet  an  dem  andern  iftnd  folgenden  Tagt 
«uffuchen  laßen,  um  fie,  nach  Qutbeflnden,  ent^ 
weder  zu  bef  (trafen  oder  zu  begnadigen.  WirwoU 
len  zuerft  von  den  Männern  und  hernach  von  den 
Weibern  fprechen.  a) 

Der  erfte  Geächtete  war  Akremafa,  Abn-Dibhe« 
liela  Sohn.  An  dem  Tage,  da  der  Prophet  feinen 
Einzug  in  Mekka  hielt,  warf  fich  Akremafa  auf« 
Pferd  und  floh  nach  der  Seekuate;  allein  feine  Fraa 
Ömm.Hakim,  eine  Tochter  AI  -  Hareths,  die  vor- 
mals den  Islam  angenommen  hatte  ^  fiel  dem  Apos.»* 
tel  zu  Füfsen,  erhielt  feineh  Pardon  und  eilte' au« 
genblieklich  ihrem  Manne  nach,  «  Als  fie  an  die 
Küste  kam,  erblickte  fie  den  Akremah  fchon  auf  ei. 
nem  Fahrzeuge,  das  im  Begriff  >var,  abzufegelnv 
Schnell  warf  fie  ficfa  in  ein  Boot,  erreichte  dai 
Sehiff,  ftieg  ein,  verflcherte  ihren  Mann,  da(a  er 
Pardon  habe,  und  bewog  ihn,  wieder  mit  umzu* 
kehren.  Sie  führte  ihn  in  daa  iUmmer  des  Prophe-. 
ten,  4er  ihn  mit  vieler  Gute  empfing;   «^Sel  npir 

&)  Abulf.p.  leg,  io9.ausäem^Bucke  Safwa. 


%UlkoBim0fiA  tii»}nfl&ehtf|;efHerf lütter!  (kgteers 
Ichvemeihe  dir«  doc)i  i^nter  der  Bedingung«  dafii 
4tt  dft»  swiefikcbe  Bekentnia  des  GUuhens  abtegft.** 
Akrotnab  gehorchte  auf  der  Stelle,  neigte  dannauc 
Befcheidenheit  fein  Haupt  und  fagte ;  „Da  bist  der 
Üebreiche  Vi^ter  der  Menfchen ;  ich  habe  das  volle 
Zutrwen«  dafs  du  mir  dein  Ver/precheo  halten 
wirft.  Was  mich  bt?Wffr,  fo  fei  v^frfichert ;  je  meht 
ich  bisher  dein  Gegner  war  und  mich  den  Wegea 
Qottes  widerfet^te;  defto  mehr  werdj  ich  nun  dein 
treuer  Diener  und  Qottcs  Wegen  55ugethan  fein  und 
bis  Z^  ineinem  letzten  Blutstropfen  zu  feiner  Ver« 
teidigung  kämpfen/'  Akremab  upd  feine  Frau  wa« 
Ten  Neqvermühite^  ubi  ihnen  ein  Reichen  feiner 
.Guntf  zu  geben»  ernannte  der  Prophet  den  Akre« 
tnah  zum  Obersten  des  Regiments  der  H^waKok 
ten ;  das  war  die.  Mitgabe  fetner  Frau.  Akremab 
bat  in  der  Folge  allen  Kriegen  beigewohnt  und  für 
die  neue  Keligtan  tapfer  gvfochten «  bis  er  zuf^etzt 
die  Kbre  des  Märtyrtbuma  davon  trug.  Denn  er 
£e)  in  der  Schlacht  bei  Herrn  uk«  unter  dem  Khalifat 
Abu-Bekkers»  mit  dem  merkwürdigen  Umftande» 
dafs,  als  man  feinen  Leichnam  fand,^  an  ihm  mehr 
«Is  fiebzig  Wunden  gezählt  wurden,  die  er  durch 
SchMrerterj^  Lana5enfpit??en  und  Pfeile  ^oipfannea 
butte, 

DtP  zweite  Geächtete  war  Hobar«  A^  Aawadi 
Sohn^  Das  war^ein  reicher  Mann«  der. den  Apos^ 
tel  fchwer  beleidigt  harte,  teils  durch  fchlechte  ße»  * 
Handlung,  deren  er  fich  vormals  oft  in  Mekkai 
gegen  ihn  feibat  fchuldig  macht  »  teils  aber». 
«lud  noch  mehr,  durch  den  Atiteil«  den  er  an  der 
Gewaltthätigkeit  nahm«  die  ALHowaireth'  auf  dem 
WegezwiTchen  Mekka  und^Medina  an  den  Töcb« 
terndes  Propheten  begangen  hatte,  wi©  wir  wei- 
ter unten  erfühlen  vollen^    Parum  b>t(e  n  ibn  auf 


13» 

lU»  VrafkrtinEiQMUst«  ^eftist.    Am  Ttge  der  Ein« 

liahme  von  MeKka  verbarg  er  Qv^h  fo  wohl«  4«f8  et 
untDÖglich  wiir,  ihn  7u  finden  In  der  Folge  aber« 
9^9.  der  Prophet  fcKön  nuch  iVledtna  ZQHick  gel^ehpt 
war^  fchlug  ihm  daa  GewiiTen^  und  er  kam,  mtl^ 
den  Empfindungen  herzlit^her  Reu^,  zu  ihma  wein« 
%e  bitterHch  aber  feine  be;|ilngenen  Sunden  und  Tug^ 
te;  er  fei  hülflpÄ  und  verlalTen  und  abjreirrt  voni 
rechten  \Vege.  £r  nahm  den  Islam  an  und  legtQ 
das.  zwiefache  Bekentnisdes  Qlaubens  ab;  derPro^ 

?het  nahnji  ihn  mit  grofser  Qiite  auf  und  fprach  ibnx 
Tost  za:  Ich  verzeihe  dir,  Hobar!  denn  dei:  Ja« 
hm  löfcht  alle  vorigen  Siinden  aiis^*> 

Der  dritte  ^var  Abdollah «.  Suada  Sohn^  ein 
Milcbbrader  Qthmana,  des  Sobüs  smn  Affan.  Er 
vrar  lange  vor  der  Einnahme  von  Mekka  MafuL 
man  gewordejh.     f^  war  in  der  Schreibetanst  (eht 

gefchtcktund  der  Apostel  Uefsibn  gewöhnlich  die 
^ffeübarangen  auffchreiben;  alleiner  ging  indier  ^ 
fem  Amtells  ein  Betriiger ^a  WerK^«  und  indem,  er 
den  Te^t  des  Korans  niederfcbri^b  ,  pflegte  er  ge« 
Hiffentlicbdi^  Worte  ZM  ändern  und  zu  verfälfcheot 
fo  d^fs  oft  ein  ganz  anderer  Sinn  heranskam*  Herw 
nach  nahm  er  davon  Gelegenheit,  den  Propheten 
%\M  fcbmahen  und  lächerlich  zo  machen«  ,,MQh9m^ 
med.  fagte'er,  weis  nicht,  v^  er  fpricht."  Alt 
»ber  feine  Schelmerei  entdeckt  wurd ,  wagte  ert 
nicht  länger  in  Medina  zu  bleiben «  «nt^oh  pacU  ' 
lAekkA  und  fiel  vom  IsUnA  ^b. 

Man  erzählt  folgendes  von  ihm«      Als  er  dai    , 
Kapitel  des  Korans  mit  der  Auffchrif^  die  Glaubi^m  . 
ßj  fchri^D  und  m  di<«$teU9  i^^iLonuueu  wtr; 


»S8         .  .^ 

Den  erftenMenfthen  fbhofeni}^  mos  Mo^mTbon  1 
bts  3tt  den  Worten: 

Dit  ist  die  SchdpfQngsart  nach  der  wir  nim 
dem  Menffahen  DaCein  geben,  •«»  ..^  -^ 

fo  hielt  er  9  bei  diefer  vortrefflichen  Beflrhrelbong 
der  Schöpfung  des  Menfchen»  aus  neidtfl;hem  Er» 
fiaanen  plötzlich  inoa  und  fagte  die  jezt  darauf  foU 
genden  Worte;  ^ 

*6eloBet  (ei  der  Herr !  der  beste  Schöpfer! 

nur  her»  ohne  fie  vollends  niederzufchreiben.  Aber 
der  Apostel  befahl:  ,',Schreibe  fie  nheder,  diefe 
Worte,  wie  fie  vom  Himmel  gekommen  find!' 
Er  gehorchte  endlich,  lagte  aber  nachher  zo  eiiii» 
cen  Vertrauten  :  Wenn  Mohammed  der  in  diefen 
Worten  bezeichnete  Prophet  ist,  (b  hab'ich  eben 
fo  viel  Recht,  als  er,  mich  fdfr  den  Propheten  aus« 
zugeben,  von  welchem  fie  fprechen.     ^ 

AbdoUfth  begab  (ich  alfonach^Mdika  und  ver« 
einigte  fich  mit  den  Ungläubigen.  Allein  bei  der 
Einnahme  diefer  Stadt  ichlug  ihm  das  G^wiifen;  er 
nahm  feine  Zuflucht  zu  Othman,  AffansSohn,  wel« 
eben  er,  vor  Furcht  zitternd,  um  Schutz  anflehe« 
te.  Othman  hielt  ihn  fo  lange  in  feinem  Haufe 
verborgen ,  bis  fich  der  Tumult  und  die  Verwir« 
rung  gelegt  hatten;  fodann  führte  er  ihn  zu-deoL 
Propheten  und  bat  für  ihn  um  Gnade.  ^     Lange  zö* 

{erte  der  Prophet,  lange  fchwieg  eriftill  und  gab 
eine  Antwort.  Othman  wiederhohlte  feine  drin« 
gende  Bitte;  endlich  erhielt  fetnUngeftiim  Patdon 
für  ihn,  worauf  Abdollafa  fein  Glaubensbekentnii 
erneuerte^  Nachher  wandte  fich  der  Prophet  9^a 
fmw  G^sibrtw  wi  Agte;  «,Biofi  daroui  fchwieg 

^  ich 


i3«r 

leb  fo  lattge,  vrdl  ich  einem  oietdem  tndeni  gern 
Zeit,  geben  wollte»  über  ihn  berzufiiUen  nndthnzu' 
M^ürtren/*  Sie  erwiederten :  „Hätteft  du  uns  deine 
Abficht  oiebt  durch  eid  Zvichen  mit  den  Augen  zu 
erkennen  geben  follen?^*  «»Neio»  verfetzteer,  Zei«. 
eben  ipit  den  Augen  geben»  fleht  Propheten  nicht 
vofalao/* 

\ 
AbdolUh  ftemmte  von  den.  Kindern  Amers  zb ; 
man  zählte  ihn  zu  den  kli'igften  ,  geehrteften  und 
mngefehenften  Männern  unter  den  Koreifchiten. 
Er  war  ein  vollkommener  Reiterund  liebte  die  Pfer^ 
de  mit  folcher  Leidenfchaft,  daft  et  noch  in  feiner 
Sterbeftunde  das  hnndertfte  Kapitel  des  JCorahs  las« 
.welches  die  Auffchrift  die  jagenden  RoJf§  hat.  Er 
flarb  zu  Askalon»  nach  andern  zu  Remla  in  Palästi« 
na  •  wohin  ihn  Othman  im  Jahr  der  Hedfchra  jjS 
oder  %7  gefandt  hatte.  £r  wa^  auch  Statthalter  von 
Aegypten  gewefen. 

Der  vierte  Grilchtete  warMekias»  der  Sohn  So. 
babas»  deflen  Verbrechen  wir  oben  lerzählt  haben, 
piefer  Mekiaz  war,  nach  der  Einnahme  der  Stadt« 
auf  nichta  bedacht,  als  auf  Belnstigung ;  er  ibhiofs 
fich  einst  an  einen  Haufen  Götzendiener  an  und 
fiberliefs  fich  mit  ihnen  dem  Weintrinken«  Einer 
feiner  Landsleute»  Namens  Tamila,  erfuhr  es»  kamj 
ertappte  ihn  auf  der  That  und  jtödtete  ihn.  jsj 

Der  fünfte  war  Abdollah,  Chaiala  Sohn,  von 
dem  Gefchlecht  der  Kinder  Taim,  ein  Muf  iilman.  6) 
Der  Apoatei  hatte  ihm  zum  KoliektörJderlAUmo« 

fen 

a)  Dir  F.  des  Buchs  Moattem  aUT/mssit.  Dfikmi 

p.  129. 
t)  Dw  F.  dis  Bmhs  SckßfoQU  ßaram.  DJikm, 

P^  216. 


i4«  ■    ; 

fca  gemacht  and  ihm  In  diefetii  GeifbMft  tintn  A^ 
(krem  20m  GebüifeD  gegeben ;  aufiser^em  hatte  ep 
noch  einen  Sklaven«  der  Mufülman  war«  zu  Tetneff 
Bedienung  bei  fick  Eines  Tages,  in  einer  Herber« 
ge,  befahl  er  feinem  Dienerin  eine  junge  Ziege  zi^ 
firfalachten  und  fie  ibm  z^tn  MittagaeQea  zci^obe* 
reiten;  ^r  w<iile  ficb  unterdefs  fchlafen  iegea.  AI« 
er  wieder  erwachte«  fand  es  (ich»  dafader  Diener 
riichta  zubereitet  hatte.  Diefe  Nachlafligkeit  brach« 
te  ihn  in  Hitze»  er  fiel  iiber  ihn  her  und  ^rfchlug; 
ihn.  In  der  Faige  fi^l  er  vom  Itlacn  ah  und  kehr- 
te  zum  Götzendienst  zurück,  £r  zog  umher  und 
führte  ein  Paar  Sai\gerinnen  bei  f^ch  9  wovon  die 
eine  Fariata  und  die  andere  Kafiba  bteCs;  diefe  fau^ 
gen  Spottlieder  auf  den  Apostel  ab.  Darum  war 
er  auf  die  Profkripzionsliste  gekomaien  und  die 
Süngerinneu  ancb«  wie  vir  Weiter  untei>  boren 
werden,' 

Am  Tage  der  Etnuahme  von  Mekka  nahm  Ak 
4allah  feine  Zuflucht  in  die  Kaaba,  als  in  ein  fiche. 
res  Afyl  Allein  am  spdern  Tage,  zu  der  Zeit,  alft 
der  Prophet  eben  den  Umgang  um  die  fCaaba  hielt, 
kam  jemand  und  fagte:  >,Will%<iQ  wiflen,  wo  Ab«, 
doliah«  Cbatsls  Sohn  ist%  Er  hat  fich  unter  dem 
Vorhange  des  Heiligthums  verfteckt/*  Sogleich 
gfbot  der  Prophet;  Man  tqdte  ihn{  Mau  ^ing  un4 
thate^ 

Der  Apostel  hatte  i)ch  fcbon  im  Voraus  in  fei« 
«er  Rede  an  das  Volk  deshalb  zu  Verteidigen  und 
iietß  Qewaltthatigkeit  und  Verletzung  des  heiligen 
Orts  der  Kaaba  dadurch  zu  entfchuldigen  gefucht^ 
dafs  er  fagte:  dis  fei  ihm  blofs  fiir  dieie  Stunde  er« 
laubt  und  zwar  kraft  der  Vorrechte,  die  nebst  vie* 
Jen  andern  Prärogativen,  welche  wir  am  Ende  die» 
tn  Oeftbicht«  uabmhaft  macheu  woUeo,  allein  auf 

Jeioer 


feiner  ftttan  falietett^  Ans  äie/S^fo  ärtnA»  battt 
er  auch  (einem  Heroli}i^>.  dem  Stad,  den  Befehl  g^ 
geben,  mit  lauter  Stimme  aus^nrüfen:  ,,Dis  ist  der 
Tag  des  Blutv^i-giefsens !  D\t  ist  der  Täg^  an  !^eU 
them  man^  wenn  es  die  I^oth  effodert,  felb^  die 
heiligen  Afyle  Vei^letzen  dar^i'^'  IndeOs  tbat  et  die- 
fes^   an  dem  erfteA  Tage  doch  nicht»      Denn  ala» 

.nach  Bochafis  £i>zühiung  fti  def  Sonns)  der  Apoi« 
te\  auf  feinem  Wege  dem  Abu-lSofian  begegnete» 
fragte  er  ihn:  »^ Weist  da >  was  Saad  fo.  eben  itis^ 
gerufen  and  bekannt  gemächt  bat?"    «--*    ^liein»' 

^erwiederte  er;  was  hat  er  denn  ausj^emlen?  **  -^ 
i^Das  and  das*^  Tagte  der  Prophet ;  aber  Abu«- So^ati 
rief  aus:  ,)Saad  is^ein  unverfl:häliiter  Lügner!  Im 
Gegenteil »  gerade  an  diefem  Tage  mufs  Gott  die 
Kaaba  noch  heiliger  und  unverletzlicher  machen ; 

^  ün  diefem  Tage  muis  man  fie  fchmücken,  mufs  man 

'fie  mit  den  kostbatften  und  reichsten  Teppithen 
von  Seide  behängen.''  In  der  ThatrSbrnte  fidi 
der  Apostel  am  Ende  leiner  Rede  felbst»  dafs  er  fo 
gewifl'enhäft  ge>9irefen  fei  und  die  Stadt  Mekka»  vor*^ 
züglicb  aber  den  Tempel  der  Kaaba  heilig  und  nn^ 
irerletzlieh  gehalten  habe.  Denn  was  die  Mettelei 
betrifib>  die  Khajed  inner- und  aufserhalb  der  Stadt 
angerichtet  hatte,  fo  erklarte  der  Prophet  ansdrfick» 
lieh»  dafs  diefes  alles  gegen  feinen  Befehl  itnd  ok» 
He  fein  Zuthun  gefcbeben  feL 


ber  fechste  in  iet  Äc)itwar  Al-MoWiteih»  der 
Sohn  Nokaids,  ein  Urenkel  von  Kofii  und  folglich 
ans  einem  fehr  edlen  Gefchie&hte  der  Koreifohiten  ; 
auch  befafs  er  ein  grofsea  Vermögen.  Er  geh6rte 
zu  denen  I  >9(^elche  den  Propheten  &bel  behandelt 
hatten ;  doch  fein  fchwerftes  Verbrechen  war  die 
VerhöhnunK  \iQd  GewaltdiSti^keit,  die  et  an  dea 
Töchtern  des  Propheten  iNrubt  hatte»  Die  Ge* 
'  febich. 


^4«  ^ 

fchifchtd  davon  M^iffl  voh  Ebn-Hefchant  a)  alfo  €N 
sahlt:  v,Al8  AUAbbas»  der  Oheim  des  Propheten, 
die  beiden  Töchter  delTelben»  Fatme  und  Zainab, 
von  Mekka  nach  Medina  fährte»  begegnete  ihnen 
AUllowaireth  auf  dem  Wege  und  gab  beideti  fo 
harte  und  gewaitfame  Stöfse,  dafs  fie  zor  £«4^  fie* 
ien»  undZainab,  die  eben  damals  fch wanger  war, 
befbhädtgte  fich  durch  diefen  Fall.  Hobfir»  AI*  As- 
wads  Sohn»  begleitete  den  Al-Howaireth  und  hatte 
Anteil  an  diefer  That,  wofür  er  ebenfalls  geächtet 
vrard.  Nach  der  Einnahme  von  Dllekka  erhielt  Ali, 
Abu-Talebs  Sohn,  vom  Prö]Uieten  den  Befehl,  Al- 
*  Ho  waireth  umzubringen  I  erging»  griff  ihn  an  und 
brachte  ihn  um. 

Der  fiebente  war  Safwan»  Ommaias  Sohn  $  ein 
fehr  reicher  Mann  und  auch  einer  von  denen »  die 
den  Apostel  gemifshandelt  hatten,  b)  Weil  er 
wufate^  dafa  er  geächtet  war,  fo  flohfer»  am  Tage 
der  Kinnahme  von  Mekka»  nach  Dfchodda,  c)  dem 
näehabeii  Seehafen »  ungefähr  40  Meilen  oder  Ewei 
Tagereifen  von  der  Hauptftadt  entfernt*  Er  liefii 
iich  nur  von  feinem  Diener»  Namens  Jefar»  begtei« 
ten,  und  hatte  die  Abficht»  iich  nach  Jemen  oder 
dem  glücklichen  Arabien  einzufcbiflen.  '  Kaum  war 
-er  von  Mekka  abgereist»  fo  kam  Omair  zu  dem^A« 

(»ostel^nd  fagte:  „Prophet  Gottes I  Safwan,  Oma« 
as  Sohn;»  der  Fiirft  meines  Volks,  ist  ausgetreten» 
um  übers  Meer  zu  gehen )  ich  bitte  dich  ünterthäA 
ftlg»  gib  ihm  Pardon**'  — •  „Ich  geb'  ihm  Pardon»" 
erwiederte  der  Prophet»  und  Omair  bat  Weiter: 
Wenn  es  dir  gefällig  ist»  fo  gib  mir  ein  Pfand»  an 
Wjbichem  er  erkennen  mögei   dafs  du  ihm  Pardon 

gegc* 

a)  Im  BU£h  SckafaoLGarmH.    Dfihan.p.  aiy« 
bj  Vfckann.  p.  öao* 
O^Ahulfida  Giogr.  ArBb.p.  50« 


j^Afi^n  hkttJ*  Dt  bandigte  Ihm  4tr  Apostel  Aen 
Turban  ein ,  welchen  er  am  Tage  feines  Einzuges 
iii  Mekka  trug.  .  Omair  nahm  ihn»  eilte  fort  und 
kam  zu  Dfchodda  in  dem  Augenblick  an,  als  Saf. 
.Vrao  fich  einfchiifen  wollte,  ^O  Safwan  I  redte  er 
ihn  im ,  „der  vortrefflichste  von  allön  MenfcbeD» 
der  recbtfchaffenfte  von  allen  Menfcben »  der  beste 
Van.aUeii  Menfehen»  def  itft  dein  Vetter  I  feine  Tu« 
gend  ist  deine  Tagend ;  fein  Adel  ist  dein  Adel; 
ja  fein  königliches  Reich  ist  dein  Reich."  —  ^Ji, 
wandte  Safwan  ein«  ich  traue  nicht;  ich  halte  midi 
dort  nicht  fiir  flehen  ^*  Da  zeigte  ihm  Omair  den 
Turban  und  fagte:  „Hier  nimm!  lafs  dich  dis  Un- 
terpfand überzeugen;  es  verdient  alle  Achtung P* 
Jfun  kehrte  Safwan  mit  ihm  zurück«  Als  er  vor 
den  Apostel  kam»  fagte  er.:  „Diefer  Mann  hat  mich 
verfichert,  dafs  du  mir  Pardon  «gegeben  habeft»** 
— -  y,Ja»  das  hab'  ich»  erwiederte  der  Prophet» 
^Wenn  dem  fo  ist,  fprach  Safwan  weiter»  fo  lafs 
mich  noch  zwei  Monat  in  meiner  Freiheit  leben/' 
.Der  Propblet  gab  Zur  AntwoHs  ^yLebe  vier  Monat 
in  deiner  Freiheit/*  Hierauf  begab  er  fich  Vegund 
ward  vor  der  Hand  noch  nicht  Mufiilman*  Wir 
.werden  aber  in  der  Folge  fehen,  wie  er  ilch  be- 
kehrt hat» 

.  .  - 
Der  achte  auf  der  Profkriptionsliste  war  Hs* 
reth,  Talatalas  Sohn  $  auch  einer  von  denen»  weU 
che  den  Propheten  beleidigt  und  gemifshandelt  hat» 
ten.  Ihn. fertigte  Ali  ab»  indem  er  ihm  den  JKopf 
mbhieb. 

Der  nennte  war  Kaab»  ein  ^ohn  2ohAirs  Qlid 
Enkel  Abu-Salamas»  der  Mazenit»  .ein  berBbmter 
Dichter  U]\d  Verfafler  des  Liedes  i  »>£s  nahet  i&ch 
snelQ  Gliick;  mir  lacht  Ein  fchöner  Tag»  ein  Tag 
der  Freude  ff»    Diefer  Dichter  batte^  darch  feine 

fiity* 


>4* 

ten  angegriffen  and  v^riaftert;  darum  ward  er  ge« 
•achtet.  Aber  am  Tage  der  Einnahme »  entfloh  ef 
aus  Mekka  und  li^fa  fich  nicht  ^hef  \(^ieder  fefaeiH 
Ida  im  folgenden  Jahre;  und  bU  dältin  verrparea 
Wir  den  Re^t'  feiner  Gefchichte.  * 

bef  tehhte  ^tit  W^ahichä^  f)ai*l>d  ^tin»  «ift 
Aetbiopier»  welcher  in  der  Schlacht  bei  Ohod  den 
Barnza»  den  Oheim  *dea  Propheten»  umgebracht 
mtte*  Diefes  Morde»  Wegen  hatten  die  MufäU 
mämier  eint&n  tÖdrlichen  Hafs  ^u(  ihn»  geworfen; 
HBQCh  wa^  er  der  (erfte,  der  am  Tage  der  Einnahme 
Voii  MelKlea»  die  Flucht  ergriff;  er  begab  Geh  nach 
Tajef  und  kam  von  da  hiebe  eher,  ala  im  folgenden 
Jahre  zurück»  wie  wir  ebenfalls  Zü  feiner  Zeit  fe* 
'hen  Werden» 

Der  elfte  War  Abdollah^  2abaras  Soho.  DaS 
War  auch  einer  der  berühmten  Dichter  der  Araber. 
Er  hatte  den  Propheten  Und  feinen  Gefährten  iiU 
cberlicf!  gemacht  Und  die  Götzendiener  ermuB» 
tert»  Ce  anzufallen  Und  zu  Würgen.  Da  er  erfah. 
ten  hatte I  dafa  er  zu  den  Geächteteh  gehöre,  Ib 
entdoh  er  am  Tage  der  Einnahme  von  M^kka  nach 
Nadfdhan  ^  a)  Wo  er  Hch  eine  2eit  lang  aufhielt 
Endlich  (bhlug  ihm  das  Gewiil'en  Und  er  kam  hach 
Mekka  zurück.  Sobald  ihn  der  frophet%von  Wei* 
tem  erblickte,  fagte  er:  „Sehet  da  den  Sohn  Zä* 
baras  f  Der  bat  gewifa  gute  Abliehten.*'  Und  in 
der  That»  Abdollah  kam  herbei  und  rief:  ^^Der 
Friede  fei  mit  dir,  Apostel  Gottes!  Ich  bekenne» 
dtfs  keirt  andrer  Gott  isC|  als  Gott»  und  da&  du  der 
WVpoatel  Gottes  biet»** 

•  Wä 
•)  AM/.  Giögt.  Ar  ah.  f.  0* 


US 

.Was  die  f^lelitetm  Weiber  betrifft,  deren  BlaC  . 
4er  Ap6Btel  bei  der  Sinnahme  von  Mekka  2U  Ver^' , 
gtefsen  befchlo&ii  hatte ;  ib  war 

Die  erfte,  Henda,  die  Töchter  Otbas/Aba-So« 
fians  Gemalin  und  Moawiaa  Mutter »  berüchtigt 
durch  die  Schmähungen  9  die  lie  gegen  den  Pro« 
p1>eten  ausj^eftofsen,  und  noch  mehr  durch  die  ab^ 
feheuliche  That»  die  fie  an  dem  K6rper  Hamzas 
begangen  hatte.  Doch  wir  haben  bereits  gefehen, 
wie  fie,  bei  d^r  öffentlichen  Huldigung  des  Apos- 
tels, vermummt,  und  das  Geßcht  mit  einem  Schleier 
behangen  >  den  £id  der  Treue  ablegte  und  begna^ 
digt.ward«  ^ 

» ^  Die  2Weite  war  Fariata,'  eine  von  den  Sünge^ 
rinnen  odeHnftrumentenfpielerinnen, die  jnDjensteti 
Abdolta^»  des  Sohns  vonChataU  ft^den.  -Siehat^ 
te  Spottileder  auf  den  Apostel  abgingen ,  wa? 
aber  jezt  fo  glücklich,  fich  durch  die  Flacht  zu  ret^ 
ten;  nachmals  «rbiek  fie  Pardon  und  nahm  den  Isl 
lam  an. 

Die  dritte  war  Kariba«  oder»  wie  andere  fld 
nennen  9  Kainata^die  andere  Sängerin  Ab'doUaha» 
des  Sohns  von  Chatal.  Sie  ward  ergriffen  und  ans 
Kreuz  gefchlagen,  wo  fie  unter  Qualen  den  Geist 

aufgab. 

Die  Vierte  war  eine  Magd  deflelben  AbdoUab, 
deren  Namen  man  nicht  auf  behalten  hat;  fie  ward 

hingerichtet. 

.... 

Die  fünfte  war  Sara»  die  Magd  der  Hafchemi«  • 
ten»  die  nämliche^  welche  den  Brief  wegtrug»  den 
Hateb  an  die  Koreifchiten  gefchrieben  hatte.    Sie 
fachte  dorch  Bittea  und  Thränen  Pardon  zu  erlan^ 

K  gen 


4 


gen,  und  erbiet  ihn ;  auch,  hat  Ce  bis  In  die  Zeitefli 
des  Khaiifen  Omar  gdebt»  da.  ein  Mann,  d«r  fiege- 
legentlich  hinter  fich  aufs  Pferd  ^nommen  hatte, 
aus  ihren  Reden  jene  VerrÜthrifche  Briefcrägerin  in 
itir  erkannte»  ijje  zur  £rde  ^arf  Und  tödtete. 

Die  fechste  uixd  letzte  Nvar  eine  gewiffe  Omtti- 
Saad-Arnab»  von  der  ^an  nicbta  gemeldet  bat,  als 
dafs  üe  hingerichtet  ward. 

Die  Einnahme  von  Mekka  a)  ereignete  £ch 
]im  ai.  des  Monats  Raltiadhan  diefes  achten  Jahrs 
der^Hedfchra,  weiches  ein  Tapr  der  T^erfammli^ng 
"war,  das  ist^  nach  unfrer  Art 2a  zählen >  ein  Frei* 
tag.  .         . 

Die  tj^ufujitiiannirche^. Theologen  werfen  die 
Frage  auf:  oh  MedUa  gütlicher  und  friedlicheri 
oüer  ob  es  gewakUmer  Weife  fi^l  eing^iiommen 
worden  V  —  Nach  der  gemeinen  Meinung»  —  die 
ich  vom  AIfchafei,  dem  Stifter  einer,  der  vier  or* 
thodoxen  Hauptiekten  der  Moslemer»  herfchreibt» 
f-*-  i^ach  die/er  ist  es  auf  eii^e  friedliche  und  ruhige 
Art  eingenommen  wocden«  ^In.der  That  fagt  M^ 
'  Tabari  (  bei  dem.  AI  -  Makin , )  «»der  Apostel  Gottes 
ist  ohne  Kampf  in  Mekka  eingezogen  und  bei  die» 
1er  Erobrung  hat  es  keiner  Gewalt  bedurft»"  Nur 
Abu-Horaira  und  einige  andere  behaupten,  es  fei 
durch  Kriegjesgewalt  eingenommen  worden.  JDie- 
"iCe  beiden  entgefi^ngl? fetzten  Meinungen  kann  maft, 
^jnicht  anders  vereinigen,  als  wenn  man  fagt,  dtGi 
die  Einnahme  zwar  Von  Seiten  des  Apostels  auf 
^ine  friedliche  Art^efcheheri  feit  wie  denn  dis, 
iiac;h.dem  Vorigen,  feine  Ablicht  war;  dafs  aber 
von  Seiten  Kbaleds  keine  gewaltfamen  Mittel  dabei 
gefpart  worden  und. 

Der 
^    a)  Abulf.  p.  io6.    DfchgwTkp.  2iy.  ti6. 


Der  Appstel  hielt  fich,  nafcü  der  Einnahme  von 
Mekka,  fünfzehn  Tage  lang  in  diefer  Stadt  fluC 
Während' (Äiefer  Zeit  befehäfftigte  er  fich,  die  Re^' 
gierungsangele^genheiten  in  Ordnung  ziT  bringen, 
feine  Untergenerale  auf  verlchiedene  mllitärifcher 
Expedizionen  tfuszufeniien,  durch  iie  den  Götzen» 
dienst  auszurotten  und  feine  Erobrungen  zu  efweU 
tfer«.  Indem,  er  diefe  grofsen'  GeCchäfte  unter 
Händen  hatte,  bemerkte  man  an  ihm»  dafs  er  im] 
Gebät  etwas  nachliefs;  anftatt  v/Vr  Verbeugungen 
Inachte  er  nUr  noch  stwei.  So  verVveilte  er  zu  Mek- 
ka bis  zum  Siebenten  des  Monats  Schawal;  dani^ 
aberging  et  ab,  um  die  Hawa^eniten  und  Thiki» 
fiten,  die  bei  Honain  fchon  ein  Lager  bezogen  hat- 
ten, mit  Krieg  Zii  überziehen.  Doch,  eher  als  die- 
fes,  muffen  wir  berichten,  was  fich  noch  währendt " 
feines  Aufenthalte  in  Mekka  felbst,  zugetragen  hat. 


* 
4  Viertes  Kapitd. 

ürfprung  des  Gotzendiinstes  der  Araber.  Der 
Krieg  der  Idole. 

Am  Fünf  und  zwanzigsten  de«  Monats  RamaAian» 
welches  der  vierte  Tag  iiach  der  Einnahme  von 
Mekka  war,  fandte  der  Apostel  den  Khaled  nach 
der  Stadt  Nachla,  eine  Tagereife  von  Mekka,  nahe 
bei  ALTajef.  Er  gab  ihm  den  Auftrag,  das  Idol 
AUOzza  zu  zerftSren,  das  aus  einem  Bauftiftanam 
gemacht  war  und  von  den  Kindern  Kenana  angebt- 
tet  wurde.  Nichts  lag  dem  Propheten  mehr  am 
Herzen,  als  die  Abgötterei  auszurotten ,  die  Meax 
fchen^ayon  abzubringen  und  fie  zum  Dienst  Got* 


14«, 

Un,  desl  AUerhochsteQ»  Knrackzü^uhren.  Wir  ht* 
beti  fchongefeben,  y/le  viel  Idole  er  innerhalb  und 
auTserhalb  der  Kaaba  ümge'ftur£t  liacte;  jezc  trieb 
iVn  fein  Eifer  an,  eb^  fo  die  übrigen  zu  zerilören, 
die  in  Arabien  hier  upd  da  zerftreuet  waren. 

Ufli  dieteii  Krieg  mit  den  Idolen  öder  Götzen* 
bildern  desto  betfef  zu  verliehen ,  mülTen  wir  hier, 
eh  wir  weiter  gehen,  eine  Abfchweifang  machen» 
und,  öÄch  der  Vorftellungsart  der  moslemiCchen 
belehrten,  von  dem  Urfprunge  und  Fortgange  der 
Vielgötterei  beiden  Arabern,  handeln.  Ebn-Tfchalc 
fagt  darüber  Folgendem,  a)  tn  den  früh eftenZei* 
ten»  das  ist,  nachdem  Ibrahim  Und  fein  Sohnismael, 
auf  ausdrüctdicfii^n  Befehl  Gottes,  dieKaaba  erbauet 
^attet),  igab  es  unter  den  Kindern  Ismaei  keine  Götm 
dendiener,  fo  lange  niemand  von  ihnen  Mekka 
Verlief»,  um  in  Trfenide  Lander  zu  ziehen.  Als  fich 
aber,  in  der  Folge,  die  Anzahl  der  Einwohner  fo 
vermehrte,  dafs  ihne«  die  Stadt  zu  enge  ward, 
fingen  iie  an ,  das  Freie  zu  fuchen ,  fich  in  die  um» 
liegenden  Lander  auszubreiten  und  dafelbst  Kolo* 
nien  anzulegen.  Um  die  Ehrfürtht  und  Hocfaach» 
tuog,  die  fie  für  den  Tempel  der  Kaaba  fühlten,  auch 
im  Auslände  zu  behalten  ^  nahmen  Iie  von  feinem 
Heiligthume  »^eiue  mit  Bndfteilten  fie  in  Hiren  neuen 
Wohnfitzen  auf.  Sie  hatten  anfangs  nur  die  Ge* 
wohnheit , '  um  dtefe  Steine  den  heiligen  Umgang 
SU  halten,  eben  Co,,  wie  fie  ihn  yormab  um  die 
Kaeba  felbst  gehalten  hatten«  Allein  diefer  religio« 
fe  Gebrauch  artete  unvermerkt  aus,  und  fie  gingen 
endlich  fo  weit,  4^b  fie,  aus  Aberglauben,  die 
nämlichen  Steine  anbäteten  und  Götzenbilder  dar* 
aus  machten,  denen  fei  d^nn  auch  allerlei  Verzierun- 
gen gaben  und  als  Gottheiten   alle  das  Gute  zu» 

fchrie. 

a)  Seirat  ^biutfefchm.    t)fAann.  jp.  224.  2^5. 


H9 

föhtithett,  das  itineft  zu  Tel!  Virtf.  '  Auf  diefe  Art 
verf^afsen  fie  die  urrprunglicbe  Stiftnufr  ihrer  Väter 
gänzlich»  verwandelten  £e  eiBfache-Religion  Ibra« 
hims  und  Ismaels  in  Viefgotterei  und  fielen  unglöck-i 
lieber  Weife  in  die  Icthumer  dfSr^ten  heidoKchea 
Aberglaubens  zunick.  Indefs  gab  es  denuoeh  un« 
terihnea Quallen  Zeiten  einige rechtfeJiaflTene Miuv- 
netf  welche  die  Religion  Ibrabitps  ftaridhaft  und 
nach  ihren  Kräften  bei  ihrer  ReiQJ^keit  zu  erhalten - 
Tuchte^»  regelmäfsig;  alle  Jahr  nach  Nel^ka  ^all« 
'fahrteten  und  andachtsvoll  den  üebenmaligeu  heb 
ligen  Umgang  um  die  Kaaba  hielten« 

^  Vit  vornfehiQstea und  berQjhmtesteu  Idole  oder 
iSotzen  der  arabifchen  Stämme  waren,  außer  Hq« 
bal  und  deii  fchcui  (bnst  angeführten«,  folgende ; 

ITMdd^  dem.  Stamme  Kalb  zugehörig,  zu  Da^« 
matol-DfchandaL 

Säuta^  in  dem  flamme  der  HodhailiteiiA  tu 

Rohat; 

^agtith,  iD  dem  Stamme  der  MedbadfcMten, 
in  Jemen. 

.  ^awK  ic  dem  Stamme  Hamdan; 

*Nasr,  in  dem  Stamme  DhuNKala,  im  Land» 
Hamiar. 

At'  Lat,  in  dem  Stamme  der  TaUfifcea  za  AL 
Taief.     N 

Mona,^  Xn  dem  Stamme  der  Chasredfchlteii^  za 
^Jathreb^  nacLIier  Medink  getfaüut 

\ 


AUOzza »  m  dem  Stammp  der  Keoanitea«  wql 

;Kacbla« 

JJaf,  «uf  dem  Hiigel  Stfsu 

Najela,  auf  dem  Hügel  Merwa. 

Ueber  die  Namen  diefer  Idole  und  vieler  andern 
jpotzen  und  über  ihre  Bedeutung  kann  man  dasjeni. 
ge  vergleichen ,  was  dei*  gelehrte  Pococke  in  fei- 
nem  Verfuch  über  die  Gefchichte  der  jiraber^(S.  I9.£) 
'davon  gefagt  hat.  Jezt  wollen  wir  auf  unire  Ge- 
fchichte zurückkommen. 

Da  alfo  Khaied  a)  zu  Nachla  angelangt  war, 
fo  fchofs  er  aus  allen  Kräften  einen  Pfeil  gegen  das 
Idol  Ai  Ozzas  ab  und  Tagte:  Da^  nimm  das»  Ozza! 
Es  gef^hiehet  dir  nicht  zur  Ehre»  fondem  zumZei. 
chen,  dtfs  ich  dich  verabfcheue;  denn  du  bist  Gott» 
deAi  Höchsten»  vechaflt  und  verdienst  nichts»  als 
,l»uter  Verachtung!  Augenblicklich  fprang  eine 
Teuflin  heraus  mit  ftrupiigem  Haar»  den  Kopfin 
ihre  Hand  gelegt,  wie  einer,  der  trauert  und  weh- 
klagt.  Auf  das  Geräufch  lief  d^r  Küster  der  Göttin 
herbei  und  erhob  ein  gräfslichGefchrei;  allein  Kha- 
ied zog  feinen  Degen,  fpalt^te  fie  entzwei  und  todU 
tete  fie.  Hierauf  kehrte  er  zum  Propheten  zurück 
lind  fagte:  „Ich  hab's  zerßört! "  Der  Prophet  hör- 
te feinden  Bericht  an  und  fragte:  j,Hail  do  fönst 
•  »ichts  gefehn  ?  "       ^' 

^Neii),  erwiederte  Kbaied* 

„Nun»  ver fetzte  der  Apostel;  dann  haft  du  es 
auqh  f^ocb  nicht  vqlli^  zerftört«  Geh  noch  einmal 
l)iä  und  zerftör'^^^^bis  ai^f  den  Grund/* 

Er 
*^^  «^  Moattem  AUTcmmL    Dfcham.  p,  sad. 


»st 

* 
Er  ein JL  alfo .  wjf  der  Mn  und  kehrte  da$  unter* 
fte  zu  ober«.  Plötzlich  fprang  ein  Ätfea  Weib  hi?r> 
susr  die»  fchwarz,  nackt«  mltftrupfigeni  Maar^fich 
welyte,  wie  eine  Furit,  fChaled  erlegte  fie  indefir 
bald  und  kam  dann'ssom  Propheten  zurück,  um  ihm  ' 
Bericht  zugeben.  ^Dipimal  i)ist  du  giacklich  ge«  . 
wefcn,  fagte  der  Apostel ;  dis  letzte  Weib  wä  A1- 
Ozza  reibst;;  nun  ists  um  fie  gefch^Iin;  fie  wird 
nicht  mehr  an  gebätet  werden,  bis  üni  Ende  dec 
Tage.**  '    •'-'' 

i 

Zu  gleicher  Zeit  Tchickte  deff'Apoatel  den  Ara- 
TUy  Al-AaSohn,  nach  Rohat/ ungefähr  3  Meilen 
von  Mekka,  um  das  ld9l  der  Hodhailiten,  Sawi 
genannt,  zu  zerftören.  Amru  kirn  hin,  hiebet 
entzwei  und  fchlug  es  in  Stacken.  Der  Küster  ward 
Mufulraan.  Man  verfichert,  diefes  Idol  habe fchon 
vor  der  Sündflath  existirt,  und,  da  es^von  dem.  ' 
WafTer  des  Meers  a)  länge  Zeit  bedeckt  gewefen^ 
•habe  es' der  Teufel  herausgezogen  und  den  Hod^ 
hailiten  gegeben,  die  es  feitdem  anbatetea  und  zu 
ihm  Wallfthrt  hielten. 

Hierauf  b)  Tandte  der  Apostel  den  Saad,  dea. 
Sohn  Zaijs,  geg^n  die  Mana  ab,  das  Idol  der  Av« 
*  fiten,  Chasredfchiten  und  der  £inwohner  von  Me- 
dina,  lauter  Völker,  die  durch  gemeinfchaftliche 
Abdämmung  und  einerlei  Religion  mit  einander 
verbut^den  waren.  Das  Götzenbild  ftand  am  ^Ufer 
des  Meers  auf  dem  Gipfel  eines  Hügels,  an  deflen 
Fufs  der  kleine  Flnfs  Kodaid  nnAt  Es  war  eia 
Stein,  vor  welchem  fich,  nebst  den  Awfiten  und 
Chasredfchiten,  ^uch  die  Kodfaalliten,  Khozaiteti 
und  Tbakifiten  zu  veffammiAn  und  Schlachtopfer 

^^^: 

Äjf-  Firuzahad  in  feinem  Lexikof^f 

b)  Dfchannobipüg.olxi.^^      '     .  • 


15» 

4»r3ubrio(;eti  pflegten»  Sttd  ging  dthia  tb  mit 
swanzi^  Reitern.  Bei  feiner  Ankunftktm  vor  fei«' 
aen  Augen  ein  Weib  heraus,  das,  fchwarz,  nackj^ 
*|iiit  ftrupfigem  Haar,  lant  wehklagte:  Ach  tlngUuk! 
4ch  Unglück l  wobei  fie  fich  auf  eine  klägliche  Wei- 
fe mit  geballter  Faust  auf  die  Brust  fchlug.  Saad 
griff  fie  mit  feinem  Degen  an  und  erlegte  ue.  Hier- 
auf warf  er,  mit  Hülfe  ftiner  Gefährten,  das  Idol 
wer  den  Haufen  und  fchlug  es  in  Stucken. 

Im  folgende»  Monat  Schawal,  a)  da  Khaied 
Ton  feiner  Expedizion  gegen  das  Idol  Al-Ozzas 
"wieder  zurückgekommen  war,  gab  ihm  der  Apostdl 
den  Befehl,  mi^  drei  hundert  und  fünfzig  Mann  ins 
Feld  zu  rücken,  um  den  Islam  zu  predigen  und  die 
>lenfchen  zur  Annahme  defielbenzu  gerufen ;  docb 
vor  allen  Dingen  empfahl  er  ihm,  niemand  anza- 

f  reifen,  wofern  er  nicht  zuerft  angegriiFen  wurde« 
nt  dit^fer  inftrukzion  ruckte  Khaied  aus  und  be- 
|blg;te  üe  nach  feiner  Art.  Er  marfchirte  gerades 
\Vege8  auf. die  Dfchadimiten'  los;  denn  diefe  vor 
ändern  anzugreifen ,  glaubte  er  befouders  gutpa 
Grund  zu  haben.  Zur  2^it  des  Heidenthums  näm- 
lich und  noch  vor  der  Stih:ung  des  Islams  hatten 
die  Dfchadimiten  den  Awf,  Abdol-Rahmans  Vater, 
und  neben  ihm  auch^den  Oheim  Khaleds,  als  fie 
Ton  einer  Reife  aus  Jemen  zurückkamen»  angegriC- 
fen,  rein  ausgeplündert  und  ermordet.  Diefe  Gele, 
genheit,  fie  für  diefe  Mordthaten  zur  Rache  zu  zieho, 
\i;ar  daher  dem  Khaied  lehr  willkommen.  Er  fchlug 
neben  einem  Wafler,  das  ihnen^  gehörte,'  fein  Lag^ 
'  suf.  Kaum  hatte  ar  diefeq  Posten  gefafst,  fo  ka« 
snen  ihm  die  Dfchä4i(^iten,  wohl  bewaffnet,  entge- 
gei^.  Khaied  fchlug  ihnen  anfangs  vor»  Muful« 
inanner  zu  werden,  f)    Allein»  da  es  shnen  niofat    ' 

"  gefie^ 

et)  Dfcharm.  p^  h2f.    Abulf.p.  xiu 

p)  Bockari  in  noU  ad  Abulfed^ 


.gelle!,  zu  (kgeo:  wir  nehmen  dtn  Isltn  »n;  dtfi# 
am  Gegenteil  mit  lauter.  Stimme  riefen:  „Wir  b»; 
kennen  den  Sabaiimus!  \rir  bekennen  den  Sabiie» 
xnus !  **  (b  fing  Khaied,  dem  dis  eben  recht  war^  dat 
Gefecht  an»  todtete  einen  Teil  diefes  Volks,  machr 
te  die  übrigen  zu  Gefangenen,  und  verteilte  lie  aiu 
ter  feine  Leate.  Als  er  aber  nachher  verlangte» 
daft  jeder  Soldat  feinen  Gefangnen  iodten  Cbllte, 
.^viderfetzte  fich  Abu^Saleni,  einer  der  Offiziere, 
diefem  graufamen  Befehle  mit  Nachdruck  und  fag« 
te:  Nein,  bei  Gott,  ich  werde  meinen  Gefangnen 

Sicht  tödten,  und  von  denen,  die  unter  meinem 
Kommando  ftehn,  foll  fie  auch  keiner  tödten.^* 
Khaled  hatte  unterdeisThnr^i  Gefangnen  die  Hände 
.Huf  den  Riicken  binden  UiTen,  ftiirzte  fich  dann  mit 
dem  Degen  über  fie  her  und  metzelte  allea  nieder» 
was  ihm  vorkam, 

«>Ats  er  nach  Haufe  gekommen  war*  und  die(W 
barbari(che  That  erzahlt  wurde,  hob  der  Prophet 
feine  Hände  fo  hoch  zum  Himmel  auf,  da(s  man 
das  Weis  (einer  Acfafeln  fah ,  und  rief  dabei :  ,,0 
Gott,  ich  bin  unibbstdig  «i  dem  fchrecklichen  Ver- 
brechen,  das  abermals  ist  begangen  worden!^*  Und 
ungeräumt  fchickte  er  Ali  mit  einer  Summe  Gelder 
und  dem  Auftrage  ab,  den  Preis  des  unfchuldig  ver. 
gofienen  Bluts  zu  bezahlen  und  die  Beute  zu  erfeas- 
zen.'  Ali  richtete  feinen  Auftrag  piinktlich  aus, 
und  als  es.  gefchehen  war»  fragte  er  die  Dfchadimi« 
ten^:  ,^oh  noch  mehr  zu  bezahlen  fei?  ob  fie  noch 
etwas  j,  als  Blutgeld  oder  als  Erfatz  fdr  die  i^bge- 
.nommene  Beute  verlangten? '*  Sie  erwiederten: 
Nein!  Doch  Ali|^  der  vou  dem  mitgebrachten  Gel- 
der noch  etwas  übrig,  hatte»  teilte  es  zum  Ueber« 
fiufs  noch  unter  fie  aus,  um  .fie  zu  trösten«  Der 
Prophet  hilligte  und  bewun4efte  au  Ali  diefe  edle 
That. 

Etnlge 


.»S4  .  • 

Einige  Tage  tiftcbher  rankte  fich  ^bdoU  Rah- 
man  mi»:  Khaled  aus  folgender  ürfache:  a)  Khaied 
hatte  za  ihm  ge&gl;;   ,Jch  habe  den  Tod  deines 
Vaters  gerächt."  —  ,>Nein,  verfetzte  AbdolrRah- 
man,  du  hast  vielnxehr  den  Tod  deines  Oheims   ra- 
eben  wollen,  der  fein  Reiftgefährte  war^    Doch  am 
£nde'  hast  du  doch  eine  That  begangen»   die  fich 
eher  für  die  Zeiten  des  Heideixtbumst  als  Tdr  die 
Zeiten  des  Islams  fchickte."  —    Als  diefer  Zank 
dem  Apostel  zu  Ohren  gekommen  war,  warnte  er 
,den  Khaied:    ,,Höre  auf^  meine  Gefährten  fchlecht 
zu  behandeln!  Kürwahr,  wenn  du  einen  Berg~  von 
Gold  befäfseft,    fo  grö6s  als  der  Berg  Ohod,  und 
du  verwändefl*  ihn  ganz  für  die  Sache  Gottes:  den- 
noch wurde  dein  Verdienst,    fo  gut  es  an  fich  wä- 
re,  dem  Verdienste  keines  einzigen  meiner  treuen 
Jänger  beikommen.  ^ 


A 


Viertes  KapiteU 
Der  Krieg  von  Hanain. 

afdie  wiederhohlten  Nachrichten,  fcj),  die  er 
täglich  von  dengrofsen  Kriegsanftalten  feiner  Fein- 
de erhielt,  befchlofs  der  Propfiet,  ihnen  mit  allen 
feinen  Truppen  entgegen  zu  gehn.  Vor  feiner  Ab# 
reife  fetzte  er  den  Ofab,  Of^idsSohn,  zum  Statt- 
halter von  Mekka  während  feiner  Abwefenheitein 
und  ernannte  den  Moadb^   Dfchabals  Sobo,  zum 

Imam 

a)  Ahulfidaf  p.  iijz.  \     ■ 

h)  Dfchann.  p.  227. 


/ 


Imum  oder  t}berpriester  und  mm  Lehrer  des  Ge- 
fetzes  für  das  Volk,  in  Sachen^  diefich  auf  die  Re- 
ligion beziehn.  — ;    Otab  hatte  fich  erft  am  Tage 
der  Einnahme  von'  Mekka  zütix  Islam' bek eh rt^    Er 
•  wrar  damals  erft  ein  und  zwanzig  Jahr  alt;  in  die« 
fem  Jahre y  dem  achten  der  HedTchra^  war  erPräfl- 
dent  bei  dem  Pilgerfeste;    Statthalter  von  Mekka 
blieb  er  bis  zum  Ableben  des  Propheten;  er  ward 
aber  von  Abu-Bekker  in  feinem  Amte  beftatigt  und 
verwaltete  es  bis  an  fein  Ende.       ^r  ftarb  an  dem- 
felben  Tage,    an  welchem    Abu-Bckker  ftarb.  — 
Nachdem'  er  diefe  Maafsregeln    genommen   hatte, 
trat  der  Apostel  den  Feldzug  nach  Honain  an,  und 
rückte  am  fjschsten  Tage  des  Monats  Schawal«  in  • 
diefem  achten  Jahre   der  Hedfchra,    von  Mekka 
aus. 

» 
Die  VeranlalTung  zu  die.fem  Kriege  war  folgen* 
de.  Nachdem  Gott  feinem  Apostel  Mekka  geöffnet* 
und  das  Volk  dafelbst  fämmtlich  den  Islam  ange« 
nommen  hatte,  fo  kamen  die  arabifchen  Stamme < 
von  allen  Seiten  herbei,  um  ihm  Gehorfam  zu  gc^ 
lobend  der  mächtige  Stamm  der  Hawazeniten  aber, 
verbunden  mit  dem  Stamm  der  Takifiten  oder  /1er 
Einwohner  der  Stadt«Al-Tajef,  und  einem  Teil  der 
Saaditen,  den  Kindern  Bekker,  (unter  welchen  der 
Apostel  feine  Amme  und  erfte  Pflege  gefunden  hat- 
te;) waren  die  einzigen,  die  fich  ihm  nicht  unter« 
warfen;  ja  diefe  Völker,  die  eine  naturliche  Nei- 
gung zu  Unruhen  und  Aufruhr  und  dabei  warme 
'  Anhänglichkeit  an  den  Dienst  ihrer  Idole  hatten» 
und  die  Vergröfserung  und  zunehmende  Macht  dea^ 
Propheten  fchon  lange  -mit  eiferfuchtigeo  Augen' 
anfahn  —  fie  kamen  fogar  auf  gemeinfchaftlicbo 
.Verabredung  zufammen,  ihre  Häupter  hielten  Krie» 
gesratb  und  einer  von  ihnen  fpr^ch:  „Mohamtnfd 
*hat  die  Mekkaner  aogj^grjffen,   ehe  fie  zom  Kriege 

^efafiit 


15*  ^ 

gefafst  und  vorbereitet  waren;  er  batite  nnver* 
muthet  überfallen;  gegenwärtig,  da  er  die  Macht 
Iq  Händen  hat,  gebt  er  mit  dem  Plane  um,  feine 
Waffen  gegen  uns  zu  kehren  5  folglich  mtiffen  wir 
ihmzuvorkomn^en,  eV  er  uns  angreift  und, uns  auf 
dem  Nacken  fitzt/*  Jedermann  gab  diefer  Vorftel« 
lung  Beifall  und  der  Krieg  ward  einmuthlg  befchlof« 
fen. 

Daa  Haupt  der  Hawazentten  war  Malek,  der 
Sohn  Awfs»  ein  Nafsrit;  die  Takiiiten  iber  hatten 
an  ihrer  Spitze  ihren  Landsmann,  d^n  Fdrften  Ke- 
nana, den  Sohn  Abd-Jalils  und  Vetter  AUAswada« 
Unter  ihnen  befand  (ich  auqb  Doraid,  der  Soha 
Semmas,  welcher  die  Dfchofchmiten  anführte;  eio 
alter,  ehrwiirdiger  Greis  von^  mehr  als  hundert  Jah- 
ren ,  ein  wahres  Skelett  von  eineni  Menfchen,  in 
■  dem  kaum  noch  ein  Hauch  des  Lebens  war.  Zit- 
ternd pflegte  er  zu  fagen :  „Ach !  wollte  Gott,  mei- 
se  Seele  war  erft  befreiet  von  die(er  unnützen  Last! 
ach,  ruhete  fie  im  Frieden  mit  mir  in  meinem  Gra- 
be!"  Er  war  blind,  hatte  aber  noch  völlig  feinen 
gefunden  Verftand.  .Als  ein  Mann  von  feltner  Klug- 
heit und  vieljähriger  Erfahrung  im  Kriegswefen  gab 
erden  Rath,  dafsmahfich  mit  dem  langen  Gefchlepp 
von  Weibern  und  Kindern  und  unnützer  Bagage 
nicht  beläftigen  folje;  doch  Malek  und  die  öbrigen 
Anführer  waren  andrer  Meinung.  Sie  marfchirten 
alfo  aus,  und  da  fie  ihr  Heer  die  Musterung  pasfiren 
liefsen,  fand  es  lieh  vier  taufend  Mann  ftark,  unge« 
rechnet,  was  i!nan  an  Sklaven,  Weibern  und  Kin* 
i^tn  mitgenommed  hatte« 

ünterdefs  hatte  der  Apostel,   dem  ihre  Bewe« 

gongen  nicht  unbekat^nt  geblieben  waren,  noch  eh* 

^•er  Mekka  yerliefs,  einen  Spion,  Namens  AbdoUah, 

•Aba^Dfcbardas'Sohn»  ein  Aslamiten^  abgefchickt; 

.  mit 


iBiitS  dem  Befehlt  in  iu  Lager  der  Feinde  zu  (cMeL 
chen«  iich  unvermerkt  in  den  Haufen  zu  niifchen 
Vndfo  lange  dazu  bleiben,  bis  er  von  ihren  Ab« 
achten  voUlländig  unterrichtet  Tei;  dann  aber  eilig 
fitu  kommen  und  Nachricht  2U  bringen.  AbdoUah 
entledigte  fich  diefes  Auftrags  mit  vieler  Gefchick» 
lichkeit;  er  belaurchte  fogar  den  Malek  ielbst»  als 
er  feinen  Dfii2ieten  und  Soldaten  die  Ordrea  aua» 
teilte« 

Auf  diefe  Nachricht  hefchleunigte  der  Prophet 
(blnen  Marfch  an  der  Spitze  von  zwölf  taufend . 
Streitern;  nämlich  den  zehen  taufend»  die  er  voa 
Medina  mitgebracht  hatte,  und  zwei  taufend  Mek* 
ianern,  ala  feinen  neuen  Unterthanen.  Zu  den 
letztern  gehörten  auch  achtzig  Götzendiener,  von 
welchen  §afwan,  Ommaias  Sohn»  der  angefehenfte 
\var;  denn,  wie  wir  willen >  er  hatte  den  Isli^ta 
iiocb  nicht  angenommen.  Ais  der  Apostel  eben  im 
fiegriff  ftand,  ins  Feld  zu  rücken,  hatte  er  ihn  er^i 
fucht^  Waffen  und  Krie^sgeräthe  herzugeben.  Sa& 
wan  aber  fragte  ihn  mit  ftolzer  Mine:  „Wie  fo» 
JMohammed  ?  willft  du  fie  etwa  mit  uewalt  haben  7^ 
• —  »»Nein,  erwiederte  der  Prophet  fehr  höflich, 
,.ich  will  fie  nur  geborgt  haben,  bis  wir  fie  dirtrea^ 
lieh  und  mit  d^m  Mietbsgelde  wiedergeben  können.*! 
^— -.„Wohlt  fagte  Safwan,   „das  heist  prdentlich 

Sefprochea ;  auf  diefe  Art  ist  weder  Schaden  noch 
iwang  zu  befurchten.**  Und  fomit  iiberiieferte  er 
ihm  hundert  Harnifche  und  fo  viel  W^ff^n  und 
Kriegsgeräthe,  als  er  noch  bedurfte*      ^ 

'  Der  Apostel  kam  zu  Honain  gegen  Abend  an» 
Üonain  liegt  zwifchen  Mekka  und  Al-Tajef.  Di« 
tiawazeiiiten  .waren  fchon  bis  in  die  Ebne  Awtaa 
vorgerückt,  welche  zwifchen  Honain  und  Al-Tajeif 
liegt  und  auf  dereinen  Seite  den  Flecken  DhatErak 

Wud 


^5»  / 

und  auf  der  afTdern  Atara  h^ib;  hier  fchlageu  fie  ihr 
Lager  auf.  Doraid  a)  hatte  gemerkt,  dafs  die  Ar- 
nieeHalt  mache;  erfragte  die  Leute:  »,ln  welchem 
Thale  feid  ihr  denn?  --  „Im  Thal  Awtas,  war  die 
Antwort.  ,,Nttn,  das  ist  gut,  f^gt«  er;  „ich  ken- 
ne es;  das  ist  ein  gutes  Terrain  für  die  Kavallerie; 
hat  ebnen  Boden,  den  lieine  Steine  hoiperich  ma- 
eben. "  '  [ 

Malek  machte  lieh»  als 'ein  gefchickter  Gene« 
ral,  die  vorteilhafte  Lage  der  Gegend  zu  Nutze  qd^ 
fuTgte  auch  eine  Kriegslist  hinzu.  £r  dehnte  wäb- 
rend  der  Nacht  feine  Armee  über  die  beiden  Hügel 
aus  9  .welclie  die  Ebne^beherrfchten,  und  wiefs  et- 
nem  Truppenkorps  in  dem  engften  Teile  des  Thals 
feinen  Stand  an;  er  ermahnte  fie,  fich  brav  zu  hal- 
ten» ttnd  gab  ihnen  die  Ordre,  fich  fürs  erfte  in  Hin- 
terhalt  zu  legen,  mit  Anbruche  des  Tages  aber  ih- 
re Pfeile  von  allen  Seiten  auf  die  Feinde  abzufchie^ 
fsen,  fodann  mit  Ungeftüm  iiber  fie  herzufallen  und 
ihnen  nicht  fo  viel  Zeit  zu  laflen«  dafa  iie  fich  be- 
finnen  könnten. 

Seiner  Seits  ftellte  der  Apostel  noch  vor  Son- 
nenaufgang feine  Armee  in  Schlachtordnung;  er 
wickelte  feine  Fahnen  und  Standarten  auf  und  ver- 
teilte fie  an  die  Truppen.  Hierauf  beftieg  er  feia 
weifses  Maulthier,  genannt  Daldal;  er  trug  einen 
doppelten  Harnifch  auf  der  Brust  und  einen  eifer« 
nen  Heini  auf  dem  Kopfe.  So  gqrüftet'gab  er  das 
Signal  zum  Marfch. 

.  Hierbei  wird  folgende  Anekdote  von  einem  ge- 
wiflen  Mufiihnan  erzahlt.  Ein  fo  fchones  Heer, 
das  aus  fo  sahireichen  Gefbhwadem  ^u  Fufs  und 

Zü 

ä}  Abutf.  p.  uj.       .     ^ 


•»ü  Pferde  heftand  und  in  der  besten  Ordnung  Vor- 
^wärts  2Qg»  erjegte  fein<&  Bew'andrung  und  erbrach 
«U8  eitler  Zuverücht  in  die  Worte  "züs:  v>NeiD,  ea 
ist  nicht  möglich»  xl^ifa  diefeMäntier  befiegt  werden 
lEÖnnten,  2utnal  vO\i  einer  kleinern  Zahl!^*  Man 
*weis  nicht  mit  Gewifsheit,  wer  diefe  Worte  gefpro. 
ich/en  bat*  Einigte  ragen>  es  fei  AbuBekker^  ande^ 
re,  es  .fei  Salema,  ALSalamas  Sohn»  gewefen}  ei- 
aiige  nennen  den  Al-Abhas,  den  Oheim  ded  Prophe- 
ten» andere  fchreiben  fie  fogat  dem  Apostel  telbst 
zu«  was  ^ber  gar  nicht  wahrrcheinlich  ist;  wohl 
erzählt  mart,  er  habe  tliefe  Reden  gehört  und  fich 
darüber  geärgert;  denn  mit  diefen^ftolzen  Worten 
fuhr  der  Geist  der  Eitelkeit  in  feine  Mufülmänrier 
luiid  flöfste  ihnen  ein  iibermäfsiges  Selbstvertrauen 
Bufihre  eignen  Kräfte  ein.  Bei  diefer  Gelegenhelc' 
liefs  Go^t  folgenden  Vers  dea  Koranö  (Sur.  9.)  vom 
Himmel  fteigen: 

2,Schon  liat  ^ucli  Gott  in  manchem  Fall  geholfen ; 
auch  in  der  Schlacht  Honains»  da  ihr  fo 
auf  eure  Menge  pochtet;  unterdefs 
.    half  fie  euch  nichts;  der  Erde  weiter  Raum 
ward  euch  zu  eng^  und  endlich  kehrtet  ihr 
dea)i  Feinde  fchimpflicfa  eure  Rucken  zu/* 

In^der  That  war  die  mufBlmannifche  Armee 
kaum  in  das  Thal  gekommen;  als  fchon  ein  IJagel 
von  Pfeilen  auf  fie  niederfuhr;  d^nn  die  Unglaubi. 
gen^  welche  die  Anhöhen  zur  Rechten  und  Linken 
))efetzt  hatten ;  fchoflen  allenthalben. auf  fie  hinab. 
Jezt  geriethen  die  beftürzten  Mufülmänner  jn  U/i- 
Ordnung;  fie  ergriffen  die  Flucht  mit  fo  allgemei- 
nem Schrecken»  dafa  nicht  «in  einziger  auf  dem 
Scblachtfelde  Stand  hielt  Man  höre »  wie  Dfchsu 
ber»  Abdollabs  Sohn»  ein  Augenzeuge,  diefe  Nie- 
derlage bjefcbreibt;  i^s  wir  zu  Honain  angekom. 

men 


meti  waren«  ftiegen  wir  in  ein  Thal  h|nal)«  du  nn» 
ter  allen  Tbäiefn  der  Provinz  Tehama  leicht  das 
tieffte  fein  mag ;  unvorfichtig  und  blindlings  liefen 
wir  hinein ;  aber  die  Feinde  waren  uns  aaf  diefem 
Posten  fchon  zuvorgekommen ;  iie  hatten  ihn  be. 
tetztt  noch  ehe  der  Himmel  grauete^  undfich  in  die 
Spaicen,  öchiüfte  und  Fälle  in  Hioterhatt  gelegt,  aua 
welchen  fie  jezt,  wie  ein  Donnerwetter  hervorbra* 
dien»  und  über  nna  . berftürzten.  Hilf  Himmel! 
welche  Beftürzung!  wir  wufsten  nicht,  was  wir 
thun  follten;  um  and  um  fabn  wir  uns  mit  feindli* 
chen  Truppen  umringt,  überall  fielen  Iie  uns  an» 
überall  i^wsckten  und  plackten  fie  uns.  Alle ,  wie 
wir  waren,  wir  dachten  jezt  auf  nichts,  als  auf  an* 
fere  Rettung»  ein  jeder  that  fein  Mögliches,  nm  za 
entfliehn ;  die  Verwirrung  ward  aligemein  und  nie» 
mand  blieb  mehr  in  Rang  und  Gliede/^ 

Indiefer  Gefahr  befchlofs  der  Prophet»  fich  brf- 
feits  nach  dem  rechten  Flügel  zu  begeben,  und  als 
er  dahin  gekommen  war,ling  er  aus  allen  Kräften 
za  rufen  an:  ,, Hierher»  Kameraden!  hierher!  zu 
mir,  dem  Apostel,  zu  Mohammed»  dem  Sohn  Ab- 
dollahs!"  unter  denen,  welche  kamen  und  bei  ihm 
Standhielten,  nenntman  den  Mu-Bekkirund  Omäri 
und  ans  feiner  eignen  Familie  den  Ali,  feinen  Vet* 
ter;  AlAbbas  feinen  Oheim;  ^^-«Sb/!an,'Al-Ha. 
reths  Sohn,  nebst  deiTen  Sohn,  Dfcha/mr;  Al^Fadl, 
Ai-Abbas  Sohn;  J^adiVl,  AI- Hareths  Sohn;  Ofama, 
Zaids  Sohn.  Hier  war  es,  dafs  Aimän^  von  Lan« 
2en  durcbbort,  zuden  Füfsen  des  Apostels  nieder» 
Ael,  eben  fo,  wie  AbdöBah,  Zobairs  Sohn  und 
Okait,  der  Sohn  Abu-Talebs  und  Bruder  von  Ali.   . 

Die;  neuen  ProfcAyten  des  Islams  aus  Itfekkt 
freucted}  fich  imi  Grunde  über  die  Niederlage  iet 
Armee ;  }a  fic  konnteo  die  Freudej  die  ile  dabei  im 


H'er2eii.JfQhlte>^toicbt  vnb^fgefii  fiö  tufgerten  fi* 
iichtbar  und  drockten  fie  anter  andern  durch  beii» 
fende  Spöttereieu  atts.     Aba^Sofian»    Harbs  Sohti^ 
fagte:    ^Traub!   dismal  (legen  die  Hawazentten!  , 
Unfern  Leuten  ist  das  Laufen  fo  in  itie  Beine  gefiih*  - 
Fen»  dais  fie  nur  das  Meer  zum  Stehn  bringen  kann/* 
Safvi^a^»  Omibaiaa  6oho,  nickte  ihm  BeM^li.     ^Oii 
bist  ein  angenehmer  Spötter*  **  fl'dsterte  er  ihm  zu» 
Abu^Sofian  führte  Loofespfeile  bdef  Wahrfagerftäb« 
chen  bei  fich ;  er  hielt  fie  in  feinem  Köcher  ¥er«  . 
fteckt  und  befragte  fie  heimlich.    Kalda  rief:  »^End« 
Uch  weicht  die  Bezauberung!^*    Diefer  Kalda  War« 
Safwana  Bmder  von  miittetiicher  Seite.      Safwan 
fagte  leife  ZU  ihm:    ^>Schweig!    Halt  dein  Maul! 
Sonst  *^irft  da  uns  Händel  machen. <'  Nachher  fag* 
te  er  felbst:  ,,Bei  Gottr  Wenn  ich  ja  einen  Herra 
haben  foIK  fo  will  ich  lieber  einen  Hawatenifeheii» 
als  Koreifchen  haben»** 

,  Ünterdefii  verfolgten  die  Peinde  ihr  6liiek  uti4 
gingen  fchon  damit  um»  den  .Propheten  nebst  dem 
kleinen  Haufen  der  Seinigen  *  die  er  bei  fich  Hatte^ 
zu  umzingeln.  Jezt>  da  er. fich  in  der  äufaerfteti 
Gefahr  und  von  feinen  Truppen  VerlaiTen  fab«  £a(s* 
te  erden  £ntl(bhiafs^  fich  in  den  dickften  Haufen 
der  Feinde  su  ftiirzen»  um  entweder  ;&u  fiegen  oder 
Zu  fterben.  Schon  fpornte  er  fein  Maalthier  mit  al* 
len  Kräften  an;  fchon  fetzte  es  fich  in  Lauf,  aU'AU 
Abbas  hinzufprang  und  das  Maul  beim  Zaum  er« 
griffe  zu  gleicher  2eit  falfte  Abu^Sofian^  Hafetht 
Sohn»  feinen  rechten  Steigbiigel  mit  fester  Hand,; 
t)er  Apostel  indefs  hörte  nicht  auf»  au  rufen  t  „Ich 
bin  der  Prophet,  der  nicht  lugt  |  ich  bin  der  Sohftt 
AbdolMotailebs;  O  Allah  >  fendt  deinen  Beiftand 
herab'/* 


„Hier 


ttz 

,,Hier  fei  es  fcnseritiibt,   fagl  der  Gefctiib^tv 

fchreiber   (  Dfcbannabt,)     dbn    beroifclieh    Math 

und  die  unvergleichtate  Tapferkeit  de«  Propheten 

2u  bev^üTidern.    Am  Tag?  ?iner  fo  grofseo  Schlacht 

befgniigte  er  fich,  ein  fo  fc/»lechtes  Thier,  wie  ein 

Mtiulefel  Ist,  zu  feiten,  wiewohlea^veder  die  Star* 

,ke,  noch  die  GttchwiTidtgkeit  hat,  di*  in  fo  gewähr- 

tidien  LagA  oft  nöthie  werden,     tedefs  'wollte  er 

fich,  auch  ^ider  den  Wfllen  feiner  Gefährten,  aK 

lein' und  blindlings,    in  den  dickften  Haufien  det 

Feinde  Äürzen,  und  fcheiiete  llrh  nichts  feine  Ww> 

de  tind  geheiligte  Perfon  der  Gefahr  Preis  itt  |;eben> 

DftrF  läan  tius  deflfi  allen  nicht  fchlie&en,   daia  et 

drfrcfi  ein  höheres  Motiv  getrieben  ward?    dafii  ef 

kraft  des  Zutrauens^  d^s  er  auf  Gott  fetzte^    und 

kr^ft  der  fivhern  Erwartung  deS  gottlidien  Beiftaa« 

dar,  ^elthe  ihlin  auch,  Svo  es  nöthig  wiT^  in  det 

Ttiftt  nie  gefehlt  iiat,  gehandelt  h^bef  <* 

Da  er  alfo  den  Propheten  zurückhielt,  fagte  ef 
z6  Al-Abbas,  feinem  Oheittt:  »yWeil  ihr  denn  nicht 
wollt j  dafs  ich  mich  in  das  Getümmel  ftürze,  fo 
raft  die  Flüchtigen  zurück  und  tagt  ihnen  diefe 
Worte i  Böti,  kort!  ikr  BuHdesgenößen!  ihr,  die  di$ 
Kämtelt  mit  Akazien  futtctni  ihr,  die  die  Kuh  im  Äo^ 
rän  *)  kfeni  ***  Soglfeich  fing  AlAbbas,  der  an  Star. 
ke  der  Stimme  alle  Menfchen  übertraf,  ^us  voller 
Kehle  zu  rufen  an ,  und  wiederhohlte  in  drei  ver« 
fcMednten  Anfätzen  dlefelben  Worte,  die  ihm  der 
Prophet  vofgfcfprochen  hatte.  Diefer  gewaltige 
Ruf,  der  in  den  Bergen  undTh'älern  ^iderhalltfe,  — • 
kflum  Vernahmen  ihn  die  zerllreueten  Soldaten,  als 
£b  ungef aumt  herbeiliefen  und  fagten :  „Hier  find 
M^iri  hier  find  mt[^  Es  waren  ungefähr  hundert 

Flacht. 

^)  das  xwiiti  Kapitel  mit  dir  Au/fdtrift  Mtara, 


16$ 

TVachtllnge^  die  dem  feinde  dt»  Geficht  Mketirtea 
und  lieb  bei  ihrem  General  raimnelten;  fie  formir*  . 
ten  eip  ^Bataillon  utn  den  Propheten ,  erneuerten 
den  Angritf  9  ftellten  das  Treffen  mit  frifcher  Leb* . 
haftigkeit  her  und  verfchafften  dadurch  auch  den 
übrigen  Zeit»  ailmählig  wieder  sUrück  tu  kommen 
und' ihre  Stelle  in  den  Gliedern  einzunehmen* 

'Utiterders  trat  der  Prophet  in  die  Steigbügel 
feines  Maulthie^'s  und  betrachtete  aufmerkfam  den 
neuen  Anprall  der  beiden  Armeen ;  er  feuerte  die 
Seinigen  durch  Gebärden  nnd  Wort^  an  und  fagte 
unter  andern  :  »«Seht«  (eht!  dc^- Ofen  beginnt  Feuer 
zu  fangen !  **  -i—  ^,Er  verglich,  fagt  Dfchannabi,  a) 
den  Kampf  mit  einem  Oien,  worinn  die  Gluth  des 
Feuers  in  dem  Maaise  zunimmt,  als  man  Brennholst  . 
hineinwirft;  ein  zierliches  Gleichnis»  worauf  vor 
dem  Apostel  Gottes  noch  niemand  gefallen  war/* 
Als  er  aber  fah»  dafs  ficb  das  Gefecht  durch  de^ 
hartnäckigen  Wideriland  der  Feinde  in  die  X4nge  - 
sog»  nahm  er  wieder  die  Kriegeslist  2a  Hülfe,  die  , 
er  fchon  in  den  vorigen  Schlachten  mit  glücklicheoa 
Erfolg  angewandt  hatte,  *)  Er  jedte  fein  Maul- 
thier  an:  ,,naldal»  bucke^  bücke  dich»  bis  auf  die 
Erde! ^*  Das  folgfame  Mauilegte  fich  miJUdem  Bau« 
che  auf  den"  Boden;  der  Apostel  bog  fich  nieder», 
nahm  eine  Handvoll  Staub  auf  und /Warf  fie  den 
Götzendienern  mit  den  Worten  ins  Geficht:  (,Ge- 
blendet  und  verwirret  werde  ihnen  das  Geficht 
kraft  die(es  Staubes»  aus  dem  Gott  den  Menfchen  , 
gefchaffen  hat!  Nicht  einer  mü(te  fagen  können» 
fein  Auge  fei  ungetrübt  geblieben  von  diefer  Hand- 
voll  Staub!  "  —  Wie  er  fagte»  fo  gefchahes,  felbst  ^ 
nach  dem  Zeugnis  der  Feinde :   fie  haben  nach  der 

La  Schlacht 

a)  S.  ti^t. 


i«4 

Srtilacbt  verfichert,  daft  fich  kein  einziger  rahmet* 
könne»  von  diefetn  Sande  nichts  in  die  Angen  be« 
kommen  zu  haben.  Und  fogieieÄ  wichekidie  Pein* 
de  und  begaben  fich  aufdieFluebt 

Die  Mufülhianhef  ^kirden  iti  dieler  Schlatfit 
euch  durch  den  Beiftand  Gottes,  des  Allerböchsten»- 
unterlVdtzt ;  denn  dis  befagt  der  Text  des  Korana 
aaadräcklich,  Sun  9.  \vq  es  helft:  ,,Schon  in  mehr 
als  einer  Schlacht  habeihiienCiOttgehx)lFeb}  infon* 
derhcit  aber  in  der  Schlacht  bei  Monain.  —  — 
Da  habe  er  feine  Sekina^  (göttliche  (legenwart)  auf 
.den  Apostel  und  die  Glaubigen  hetabgeiaflen  ubd 
eine  Legion  Et^gel  gefandt^  die  fie  nit^ht  fahn.  Sa 
bab*  er  die  UnglaAbtgen  belärsft;  mid  fö  deit  Un- 
gläubigen Vergolten." 

Die  Mufülminnef  fetzteti  den  t^iiehehdeh- leb- 
bafb  nach)  erreichten  Viele,  tödfeten  de  oder  mach* 
ten  fle  2u  Gefangenen,  Und  ald  die  ubrigeii,  die  im 
Anfange  der  Schlacht  die  Flacht  ergHfien  hätteo» 
i9(^iedef  zuruckksmen»  fahen  fie  Ihit  V^rwundiniiig 
vor  detn  Agostei  eine  Unzählige  Menge  Gefangene 
^  ftehit,  denen  die  tiände  auf  den  Rucken  gebunden 
wareil.       , 

Nach  iet  Flucht  def  gefchhgeAeli  ftaWazeni. 
ten  fuchten  fleh  dieTakifiten  dennoch  eti  behiiupten 
und  das  Treffen  förtzufetzen.  Sie  verteidigten  fich 
auch  mit  einer  folchen  Tapferkeit,  dafs  fie  fich  lie- 
ber in  Stliöken  haUeti  liefsen,  aU  daß  fie  den  Riik« 
ken  gekehrt  hätten.  Siebzig  fielen  auf  diefe  Art» 
von  Schwertern  2:erfetzt,  Und  fanken  unter  ihre 
Fahnen*  Endlich  ward  die  Niederlage  allgemein 
und  die  ganze  Ebne  \(rar  iiberaU  mit  Todten  be- 
deckt. 

Maiek 


t6s 

Malek,  der  General  der  Hawazenitoti«  nebst 
den  vornehm&ten  feiner  Leute,  kam  glucklich  da« 
von  und  warf  fich  in  das  Schlofs  Abu-Taif;  diex 
Ijbrigen  entflohen  fiach  N^cbla,  Doraid  aber,  der 
Sobn  Al'SemmäSi  der  (bines  hoben  Alters  weyen 
fo  fcbndl  nicht  fortkommen*  konnte,  fetzte  fich 
mit  den  Dibhosmiten  zu  Awtas,  xyeloheS  denn  zu 
einem  andern  Gefecht  Anlafs  gabt  wie  wir  gleich 
hpren  werden. 

Unter  den  gefangenen  Weibern  a)  befand  fich 
auch  Hadhama,  mit  dem  Beinamen  AUSchima»  eine 
Tochter  Al-Hareths,  deffen  Ehefrau  Halime,  wie 
wir  wi  (Ten,  *)  die  Amme  des  Apostels  g^wefen  wdr» 
Sie  gab  fich  ihm  felbst;co  erkennen,  und  zum  Be*  • 
weife,  ,dafs  fie  es  fei,  zeigte  fie  ihm  ein  fieberet 
Merkmal,  nämlich  eine  Narbe  auf  dem  Rucken,  die 
ihr  der  Prophet  als  ein  kleines  Kind  durch  einen  Bifii 

{remacht  hatte,  und  die  noch  nicht  ganz  verwach« 
en  war.  An  ^efem  Merkmil  erkannte  fie  der  A- 
postel  wieder;  er  breitete  feinen  Mantel,  zum  2»* 
i:hen  des  Wohlwollens  gegen  fie  aus,  gab  fie  frei» 
jchefikte  ihr,  mit  milder  Hand,  Reifekosten,'  und, 
fchickte  fie,  ihrem  Wunfcbe  gemäfa,  in  ihr  Vater« 
land  zurück« 

Ali  die  Schlacht  bei  Honain  fchoh  zu  Ende 
war,  aj  erhielt  der  Apostel  Nachricht,  dafs  Doraid 
mit  den  Truppen  der  Dfchosmiten  noch  zu  Awtae 
ftehe.  Er  fchickte  den  Obaid ,  mit  dem  Zunamen 
Abu-Amer,  mit  einem  Teil  des  Heers  wider  ihn  ab; 
diefer  ftiefs  auf  fie  in  der  Ebne  Awtas,  welche  Do« 
raid  fo  febr  gepriefen  and  für  ein  Terrain  erklart 

hatte» 


u)  Abutfidaf.  115, 

•3  Bi.  u  Ä 

•3  AUBockari.    AMfidä  p.  iif« 


i6e 

liatte,  dag  der  Reiterei  itif^emeflen  fei.  Hier  giog 
der  Kampf  ven  neuem  an ;  er  war  hartnäckig;  vtnd 
blutig;  endlich  gab  Gott  den  Mufaimännern  den 
Sieg ;  aber'  er  kostete  ihrem  General  das  Leben« 
Abo^Amer  fiel  und  Abu-Mufa,  fein  Neffe  und  Gene« 
rallieutenant,  übernahm  das  Kommando  der  Armee. 
AbaMufa  bat  diefen  Vorfall  folgendergeftalt  feibst 
erzählt : 

,,Der  Apoitel  hatte  mich  nebat  Abu«  Amer  mit 
dem  Kommando  abgefcbickt.    Nun  ereignete  fichs» 
dafs  «während  der  Hitze  des  Tireifens,  ein  Dfchos- 
mit  (feinen  Pfeil  abfchof«  und  Abu-Amer  damit  fehr 
gefährlich  in  das  Knie  verwundete.    Ich  lief  hurtig 
fiinzu  und  fragte:    Lieber  Oheim ^  wer  hat  dick  ver^ 
umndetf^*  Abu-Amer  zeigte  mir  ihn  mit  dem  Fingcer 
und  ftgte :    Das  ist  der  Morder ,   der  den  Pfeil  nach 
frnr  ahgefchoßen  hat.    Sogleich  (bring*  ich  fort,  lau- 
fe auf  den  Mörder  los;   allein  da  er  mich  kommen 
£eht,  reifst  er  a^as,  ich  folge  ihm  auf  dem  Fufse  nach 
und  fchreie  aus  aller  Macht:  .,,Steh!  Schämst  du 
dich  nicht»  du  feiger,  ehrlofer  Kerl,  du  Ausrei(ser 
du,  fteh  * "  Ois  hielt  ihn  auf  und  er  jkehrte  mir  das 
<5eficht  zu  ;  wir  fechten;  un(Ve  Degen  klirren;  wir 
thun  verfchiedeni  Gänge;  endlich  llreck*  ich  ihn 
ZU  Boden.     Ich  ginghier^iuf  zu  Abu*Araer  zurück: 
'.jlch  habe  deinen  Feind  getödtet!  fagteich;  erab^r 
bat  mich,    ihm  den  Pfeil  aus  dem  Knie  zu  ziehn» 
•ich  that  es  und  es  flofs  Wafler  heraus,  worauf  er 
Sprach:  „Üeber  Neffe!  ichfterbe;  grulse  den  Pro- 
pheten in  meinem  Namen  und  bitt'  ihn  ,  er 'mochte 
tur  mich  zu  Gott  um  Vergebung  meiner  Sünden  blu- 
ten/*    £r  iibergab  mir  darauf  das  Kommando  und 
ftarb, 

Unterdefs  (etzten  die  Mufulmänner  denJFIie. 
benden,  welche  die  Strafte  auf  Nachla  einfcbiugeo, 

Mck 


IÄ7 

nocH  imtntr  Mcb.  Auf  df^fer  Fhiclit  verior  auch 
Poraid,  derfeindlicbeGeocral^feiii  Leben,  undzwtr 
jiof  eine  i^räfeUche  Weife«  £itv  junger  Mafälma«f 
voll  wilden  FeaerSf.mil;  Nemen  Rabia,  verfolg 
um.  Ala  et  ihn  eingehoblt  hatte»  fiel  er  dem  Riu 
sneel  in  den^  Zaum  und  hielt  ea  an.  Er  glaubte  an« 
fangSi,-  ea  fei  eine  vernebn^e  D^me  d;u:io ;  denn  Do- 
.  raid  hatte  ficb  im  Hintergründe  feines  Tragefeffels 
fo  wohl  verfieckt,  dals  man  ihn  nicht  (ah>.  Rabie 
#ntdeckjte ihn ,  griff  ihn  ungeftüm  beim  Arm,  zag, 
ihn  beraua  und  (chiug  mit  feinem  Degen  aaf  ihn 
loa;  er  koynnte  ihn.  abei:  nicht  todt  kriegen.  £.n4« 
lieh  fagte  Doraid:  »»Nimm  meinen  Säbel,  der  hio- 
t^n  an  meinem  Gepäcke  hingt/'  £r  nahm  ihn^ 
bielt^au9  und  gab  dem  Greife  einen  fogewaltigea 
Schlag  auf  den  Kopf,  daa  ihm  da«  Gehirn  entquoll 
\ind  er  entfeeit  zu  Boden  fiel.  Der  Körper  ward  fo« 
fort  geplündert  und  ausg^s^ogen:  Pferde  gingen^ 
Wagen  renken  über  ihn  hin  und  ftampfte9  undfchlu« 
gen  ihn  fo  platte  daQier  einer  Pcvgamenthaiitglich. 

AU  die-  fiegrelche  Armee  surückgekommen 
war«  ging  Abo-Mufa  w  dem  Propheten  Ina  Zim- 
mer» um  ihm  über  den  Erfolg  der  Expedizion  Be- 
richt zu  erftatten  und  fic^  zugieicn  dea  Auftrag!?  za 
entledigen,  welchen  ihm  fein  Oheim«  derfterben- 
deAbu-Amer,  gegeben  hatte.  Man  merkt  an,  dafa 
4er  Apoatel  damala  auf  einem  Throne  fa&,  unter 
welchem  eine  kleine  Hatrazze  auagefpannt  war* 
Diefer  Thron  war  mit  einem  Teppich  behängen^ 
der  von  Edelfteinen  ftarrte«  fowohl  an  d^r  Rück- 
wand» ala  an  den  Seiten.  ^Alfo»  f^hrt  Abu-Mufa 
in  der  angefangnen  Erzählung  fort»  ftattete  ich  ihm 
Bericht  über  unfre  Expedizion  ab;  ich  meldete  ihm 
die  letzten  Worte  Abu-Amers»  meinea  Oheims,  und  . 
die  Art  und  Weife»  wie  er  geftorben  war.  ^  Da  Uefa 
£eh  der  Prophet  Waffer  bringen  und  reinigte  fich 

durch 


h  diehtUif;o.Abw«rchun|;  Q^er  die  fcgeaannte 
hq.      Hierauf  erhob  er  feine  Hände  fo  Iiocli 
HimmeU  dafs  ich  da$  Weifs  feiner  Acfafeln  fab. 
Tagte;  „Allah,  vergib  Qbaid- Abu« Amer  feine 
e^**  Hier  hielt  er  eine  Weile  ein;  dann  Führer 
fort;  4>Allah,  am  Tage  der  Auferftehung  weiP 
.  einen  Platz  an  iiber  dem  edelften  Teile  der 
öpfang  und/  vor  allen  ändern  Menfchen!**  — 
bat  darauf;'  Apostel  Gott^aJ,  bitte  doch  aoch 
nich  um  die  Vergebung  meiper  Sonden  I  -«^ 
statte  er  hinzsa;  ,, Allah,  vergib  AbdoUah,  Kaie 
in»  genannt  Abu-Mufa,  feine  Sünden,  und  am 
;e  der  Auferftehung  ffthr'ihq  ehrenygU  in  4a4 
idieieiul"  aj 

^  Di^ 

Hier  uni  au^ andern  SteHm  Üefi^  GffiMchU  fi- 

m.  wir^  daß  Mohammed  das  Qefckäft  eines  Mt^ 

iateurs  oder  Mittlers  fowokl  für  Lebende ,  als 

ir  Geßorbne  aasiiht  und  daß  ihn  die  Mf^ulmän^ 

T  m  diefem  Amte  anerkennen     Sie  pflegen  zu  . 

^m  .^  am   Tage  des  Gerichts  wird  er  der  erflt 

Uttter  fein  una feine  f^er'mittluHg  wird  von  Gott 

r  alten  andern  angenommen  werden      In  der 

\at^  im  Koran  (§nr.  47.)  befiehti  ihn  Gott: 

htte  mich  um  Fer gehung  deiner  Sunden  und  fer 

\mden  der  glaubigen  Männer  und  fronen  I** 

^£li  kann  man  aus  diejer  Stelle  fowohK  als  aus 

4S  Sure  fckließen,  daß  fick  Mohammed  für 

n  Smder  hiHti  —  wiewohl  einige  Theologen 

lock  vorgeben^  fr  fei  voH  Sunden  frei  gew^en, 

^etahddin  u  ß^  mildert  die  angeführte  Stelk  . 

h  die  Brklärt0!ig  :   „  Gott  Jpricht  deswegen^  in 

fen  Ausdruckt»  zu  ikm^  ob  er  gleich  von  Sau 

frei  war%  um  ihn  hierdurch  zum  Vorbild  feu 

f^olkszu  machen  ^*>  —  Bfchantiabi  fagt ;  die 

ebung  der  Smnde  fei,  ihm  verheißei^worden, 

WUT' 


ltf9 

Die  Weibef,  welche  die  Mufulm^^iuier  bei  Ho: 
nain  -und  Awtas  gefangen  genommen  hatten»  g«, 
ben  Gelegenheit  zu  einem  Streite  aber  die  Frage:, 
ob  es  erlaubt  fei,  bei  folchen  zu  ibhiafen,  die  Man- 

•  »er  hätten?  Weil  nun  manche  darüber  Zweifel  halt- 
ten»  fo  ward  der  Gewifl*en5fall  dem  Apostel  zur 
Fntrcheidung  vorgelegt.  Allein  Gott  Hefa  foigeo. 
den  Vers  des  Korans'  #Dm  Himmel  fteigep:  „Die. 
freien  Weiber  (d.  i,  die  NicbtfkUvinnen)  find  euch' 
unterfagt.  Erlaubt  find  die«  die  eure  Rechte  euch 
erworben  hat,"     Die  letzten  Warte  legt  det  Ge* 

•  fchichtfchreiber  fo  aus:  „Diefes  find  die  Frauen, 
vrelche  im  Kriege  gefangen  genommen  find»  un4 
ivelche  ungläubige  Männer  gehabt  haben ;  diefefind 
denen^ erlaubt«  von  welchen  fie  gefangen  genommen 
find.  Hieraus  folgt  a)fQ  (fcbliefst  er,)  daGs  die  Ehe 
eines  Mufiilmans  mit  einer  gefangen  j^euommeneo 
i?)emden  frm  erlaubt  und  recht  fcji,<* 


u. 


S^stes  Kapitel« 

Mohammed  belagert  4l*Tajef^ 


(•m  diefen  groften  Krieg  mit  den  Howa^ieniteti  zti 
beendigeut  blieb  noch  die  Einnahme  von  Al-Tajef 
übrig ;  denn«  wie  gefagt,  dahin  hatte  fich  Malek  mit 
den  Trümmern  feiner  Armee  zurückgezogen  und 
war  entfehloffen,  fich  im  Fall  des  An^riffi  wohl  zu 
•verteidigen.  Der  Apostel  kannte  die  Wichtigkeit 
-des  Platzes,  4er  durch  ein  ftarkes  Schlofs  befchätzt 

wurde 

yneraclua  ,er  fetbst  ein  fleekenlöfes  Leben  gefiikrt 
habe. 


170  • 

wurde  n^d  entwarf  daher  äen  TMan«  fhn  ISm)}tch49i 
belagern«,     Da  er  aber  die,  Schwierigkeit  der  Bela- 
grung  vorher  Tab,  dachte  er  im  Voraus  auf  die  Mit- 
tel, um  die  nöthigen  VeranftaltangeQ  zu  treffen. 
Er  brauchte  vornehmlich  Mauerbrecher,  Steinftük«- 
Jfe\  Katapulten  und  andere  Mafchioent.  um  Mauern 
umzuwerfen;  auch  .febitjft  es' ibnx*  an   lugeniöreot 
die  Arbeiten  zu  leiten,  undanSphanzgräbern,  fie  za 
verrichtea.     Die  gefchickteften  Araber  in  diefem 
fache  waren  damals   die   Uawfiten ;   er  fliehte  ile 
daher  zu  gewinnen  und  auf  feine  Seite  zu  ^ieha« 
a)  I7Q  dtefer  Abficht  fandte  er  zu  ihnen  den  AU  To« 

>  fall,  den  Sohn  Amrus«  aus  dem  Stainm  Daws,  folg- 
ich  einen  ihrer  Landsleute ,  mit  dem  Auftrage,  fie 
^um  Islam  einzuladen  und  ihm  Ib  viel  Leute  van 
ieiqeni  Stamm ,^  als  möglich»  zuzufdh/ent  .£r  he« 
fahl  ihm  zugieichi  unterwegs  das  Idol  Dhul-Kaffain 
(d.  i.  den  Zweihändigen)ft:u  ^erfl-oren.  Diefes  Idol 
war  von  Holz  und  gehörte  einem  gewiflfen  Amru, 
Dfchamaas  Sohn.  Der  Prqiphet  fetzte  noch  hinzu,  ' 
wenn  AUTofail  diefe  Auftrige  ausgerichtet  hatte, 

'  {a  follte  er  mit  ^er\  neuen  Bundesgenoflen  zurück, 
uud  zu  ihm  nach  Al-Tajef  kommen;  denn  dabin 
wolle  er  uoverz'^lich  absgehn,  um,  die  Belagerong 
anzufangen. 

ALT^fail  reiste  eilig  ab  und  ging  gerades  We« 
ges  nach  dem  Idol;  er  befahl  feinen  Leuten«  eine 
grofse  Menge  Holz  und  andere  brennbare  Sachen 
^ufammen  zu  bringen;  die&s  häufte  er  rings  um 
den  hölzernen  Gott  auf  und  legte  Feuer  hinein,  mit 
den  Worten:  »,Ich  gehöre  nicht  zu  deinen  Anba« 
tern,  Dhul-Kaffainl  Meine  Vorfahren  hüteten,  lan« 
ge  vor  den  Deinigen,  öott,  den  Höchsten,  allein 
an;  üch^  ich  bringe  Jt>uer  zu  dir  uud  bis  in  dein  lo« 

aerftea 

-    a)  Dfcbann,p.  233% 


171 

jierftet  Toll  d!e  versehrend^  Ft^mme  driageft^^   tS^ 
verwaudette  er  diefes  Idol  in  Arche. 

Die  Dawfiten,  welche  Zeugen  dleferHandiatig 
'Waren,  wurden  dadurch,  keine&weges  aufgebracht ^ 
fie  verachteten  vielmehr  einen  Gott,  der  die  Feuer« 
probe  nicht  hielte  Sie  bekannjten  den  Islam  und  bo-s 
ten  Tofaii  ihre  Dienste  an;  der  deonancfauf  vier- 
liundert  feiner  Landsleate  mit  fich  nahm»  alle  mit 
Krieg^marchinen  verfehen ,  mit  SteinftQckdn^  u?i« 
^archieften,  mit  Hauen,,  um  zu,  (bhanzen,  und  nut 
Picken,  um  die  Mauern  zu.  fhppiren.  ß)  So  ka« 
Jtnen  fle  am  vierten  Tage  vor  Tajef>  wo  der^poi-^ 
tel  bereits  fein  Lager  aufgefehlagen  hatte^ 

DJe  Sfadt  Al-Tajef „  wie  wir  fchon.  ein  anderb 
fiial  angemeckt  haben,  liegt  von  Mekka  nach  Osten 
und  ist  davon  fechzig  Meilen  oder  Staziooen  ent- 
ferot  h)  ,^Ea  iat  eine  kleine  Stadt^  fagt  AbulFeda» 
*  ),deren  Gebiet  an  Frachten  Ueherflurs  hat;  fie  liegt 
^im, Süden  des  Berges  Gaswan,  gewohnlich  Aswan 
j^genannt.  Diefer  Berg  Ut  die  kälteste  Gegend  fn 
^der  ganzen  Provinz  Hedfehas;  daä  WaiTer  tn  den 
^Spalten  de«  Klippen  gefriert  hier  oft  zu  Eis.  Die. 
^besten  Fruchte,  welche  man  hier  gewin#f,  flndRo« 
y^finen,  die  an  der  Sonne  getrocknet  werden.  Di« 
^Luft  ist  gefand.''  Dfchannabi  fezt  binzu^  DaaGe. 
biet  Al-Tajefs  habe  einen  grofsen  Umfang ;  der  Bo« 
den  eigne  fich  wohl  zum  Feldbau,  und  Quellen  be« 
wäfferten  ihn.  Der  Name  At  Tajef  bedeutet:  knu 
find,  und  hat  Gelegenheit  gegeben,  allerlei  Mahr« 
eben  zu  erfinden,  was  die  Stadt  für  einen  JJrfjfvun^ 
gehabt  habe.  Wir  wollen  hier  ein  Paar,  der  vor« 
nehmsteo  anfuhren^ 

Aböl. 


h)Ah 


^buXf,  Gtogu  Ar  ah.  p.  }& 


in  ^   '      .  I       / 

AbjJÜ-Fedfü  in  eben  der  Stelle  feiner  Geogeu 
'  phie,  er  zihlt  den  Urfprungdiefer  Stadt  auf  folget^ 
de  Weife.    „Al-Tajef  foU  diefen  Namen  deswei^en 
^»erhaUen  haben ,  weil  das  St'dck  Land,  worauf  es 
:  tyliegty  zur  Zeit  der  naachifcben  Flütb  ,  durch  die 
'  ^,Gewalt  des  Waflers,  (ich  von  Syrien  fr4i  losgerit 
^fen  haben  ynd  fortgefchworamen  fein  i  es  kreiJHt 
^^unaufhörlich  auf  den  Fluthen  hin«  bis  es  endfidi 
yySn  der  Stelle  fel^ftandt  wo  es  noch  i&t    Zorn  Zei- 
,,cbea  fleht  man  hier  noqh  jezt  lauter  foLohe  Frücb«' 
■  Me»  wie  die  find «  die  in  Syrien  w«chfen/'    Nuch 
dem  Dfchannahi  0)  indefs  ist  die  Verfet^sun^  nicht 
^nr  Ztlt  der  Sundfluth,  fonderii  zur  Zeit  Ibrahian 
gefchehen.    Nachdem  der  Patriach  den  Tempel  ^a 
Mekka  gebauet  hatte  und  fiih  t  daft  di«  nmlieg^rode 
Gegend  undankbar  und  unfruchtbar  fei»  baterGott^ 
dafs  er  doch  die  Einwohner  und  die  Pilger»  welche 
AfLch  den  heiliget^  Orten  walifabrteteOf    mit  dem 
npthigen  Unterhalt  verfehen  möchte.     Qott  erhör« 
'  te  fein  Gebät  und  verfetzte  diefes  Stuck  Land  aus 
Syrien  in  die  Nachbarfchaft  von  Mekka.     »«Doch, 
fagt  der  verftändigeG^fchichtr<phreiber>  Qott  weifs, 
ttWWfWJihres  daran  ist  |*^ 

^  Die.  »weite  Nachricht  von  Tajefs  Urfp'runge 
wird  nns  von  eben  diefemDfchannabi  auf  fulgende 
Art  gegeben,  b)  ».Die  Einwohner  verficbern»  der 
y^Engel  Gabriel  habe  ihnen- einen  Garten  zugetragen, 

„welcher  mitten  im  Sande  von  Jemen  angelegt 
yygewefen  war.      Diefer  Garten  lag  ^wei  Parafan- 

\fgen  von  Sanaa,  der  H^uptftadt  Jemens  (oder^des 

fyglücklicben  Arabien^,)  entfernt.     Gabriel  nahm  ihn 

^i^iuf ,   JLam  auf  feinem  Wege  durch  Mekka ,  hielt 

>         .  '      „hier 

a)  Dfchann  p.  a^y* 

b)  U,  p.  234.  der  Verf.  des  Bucks  Anvar^ul.  Um- 


^fhiet  an,  that,  den  Öarteik  !n  dfer  Ilandy  denfiAeA- 
^^f^ftligen  Umgang  um  dii  Kaaba,  fettte  liieraof  fei«  ' 
„ne  Reife  fort  und  ftell'te  ihn  ^n  denX^rt,  wo  et 
,,noch  jeit  ist.      Und  dah%r  k'oktimt  der  Naüne  AI» 
,A»jcf;    Vor  ief  JLeit  Uefii  diefer  Ort  Wiidfch.»* 

Dacii  Wlt  iaäen  iU  dahm  Seftellt  felA.    ^Der 

Apoitel  ging  am  zehnten  de«  Monate  Schawal  Von 

Honaio  nach  AUTaj|ef  ab>  Um  et  tn  belagern  $  vor- 

ans  liefser  dtoKfaaled,  Al<^Waiid»  Sob&,  mit  der 

Avanitgarde  tnarfchiren»  timden  Platz  zU  b^rentoetf; 

während  dar«  (»r  relbst>    mit  den  übtigen  Truppen 

gerades  W^gts  auFKachta  losging  und  fich  davon 

Meister  machte;      Von  hier  rückte  er  na&b  Kume^ 

dann  nach  AtMatih  und  ah  den  Baum  Roga^  dem 

Labba  gehörig,  wo  tr  ^inh  Möfchee  erbatietej  fo« 

dann  verlief  er  die  Heerftrafse  Und  WaAdte  fich 

feitw'arta  nach  einepi  Schlöffe >  das  dem  Malei^zn* 

gehorte,  in  der  Abficht  es. 2USBerftoreli{    vOft  df 

sog  er  fich  linkd  uAd  fchlug  fein  Lsger  Unter  Und 

neben  einem  Adelsbeetbaum  auf,  welchen  mau  Sß.^ 

dera  nannte.    Hierauf  verwüstete  er  xlie  lEbne  und 

serftörte  und  plünderte  einige  SchloiFer  der  Taki& 

ten«       Endlich  kam  ef  vor  Al-Taje&au  und  uahm^ 

feinen  Standort  dem  ^chloffe  gegeuübef.      Aileitt» 

da  fein  Lager  fast  unter  den  FeftungaWefkeU  Und 

den  Pfeilen  der  Feiude  erreichbar  war  Utld  da  d\it 

Befatsung  eine  fogrofiil^  Meng^derfelben  abfchoft» 

dafs  einige  feiuef  Gefährten*  getödtet  wurdeu»  fo 

fah  et  fich  genothigt»  l^ine  "Stelle  eu  verändern | 

er^og  fichweiter  zurück  ueben  eine  iMeirerei)  die 

jezt  Salama  beist^  und  fcblug  fein  Lager  auf  ^  Hitr 

liefs  er»  aofser  dem,  feinigen/  uoch  2wei  ^ttt  mL 

fchlagen  j  eins  füf  Ömm-Salama  Und  das  andere  tat 

Zakiab^  die  beiden  feiner  Frauen,  die  ihn  in  diefem  . 

Kriege  begleitetet).      So  lang^  der  Krieg  dauert^^ 

hatte  er  dit  Gewohnheit^  awifchen  diefen-  beidef^ 


t7*. 

Zelten  lein  iSebSt^fn  Tfrrichten;  Spaterliin^  ^acti» 
idem  ficli  die  Takifiten  zum  Islam  befkehrt  hatten^ 
l)auete' Amru,  Ominaias  Sehjei,  einen  Tempel  an 
iderfelben  Stella»  wo  der  Prophet  vormals  zu  baten 
pflegte^  und  in  der  Völge  erweiterte  der  Khalif  AU 
Motafem- Billah  a)  diefe  Mofcliee  dergeftallf-,  dafs 
iie  eine  grofse  Verfammlung  lafTen  konnte  ^  unA  er 
feibst  begab  fich  ati  allen  Ifreitagen  i^nd  an  andern 
boben  Festen  dahin.  £r  erbauete  auch  auf  <lem 
Grabe  Abdoliah8>  Solins  von  Al-Abbaa,  feines  (X 
hetm8>  ein  prächtiges  Mauroleum  und  zwei  kleine 
Tempel  mit  Kuppeln  voti  Quaderfteinen  >an  detii 
Platze  der  beiden  Zelte,  welche  der  )^rophet 
für  (eine  beiden  Weiber  hatte  «ufrcblagen  laflen» 
Diefer  Tempel  Svard  nocli  von  den  b^den  Khalifen 
AlNafey.LitdiniUati  h)  und  AI.  Mostanfched-ßillah 
€)  ausgebefTert  und  verichönert.  Der  Gefchiciht-  ' 
fchreiber  Dfchannabi  verfichert  Uns»  dais  et  im  Jahr 
der  Hedfchra  97g ,  ti.  Cbr.  kj^i'NiIs  er  auf  feinem 
Wege '-von  Mekka  tiach  Medina  durclikam,  ück 
bielr  eine  Zeitlang  aufgetialteU)  In  allen  Freitagen 
und  allen  Festen  im  Sommer  in  diefer  nehmlichea 
Mofebee  fein  äebat  verrichtet  habe  und  da&  ^et 
Tempel  und  die  beiden  Kuppeln  noch  bi  gutem 
Stande  gewefen  wären« 

So  felitfe  fich  älfo  dWr  Ajioslel  gegen  die  ffek» 
kefeien  des  Feindes  in  Sicherheit;  hieraufgab  ef 
Befehl,  die  Belagerutig  Iok*mlich  anzu&ngen;  die 
Laufgraben  ^X^urdenge^net,  die  KlauerbreCbe)'  auf^ 
gepflanzt,  die  Katapulten  zum  Steinfchiefsen  ge* 
richtet^  noch  andere  Kriegsmafchinen  auf  der  £b* 
Ae  in  Stand  gefetzt;  und  viete  Tage4ang  ohne  Auf- 

hören 

ä)  £rfinjiän  ää  irigferenim  ^.  at|.  <fer  ßeitchra. 
b)  Seine  RegimiHg fing  an  im  0.  575  der  Heafchra. 
i)  S^nä  RegitrlMgfing  M  $nf  ff*  SSi  der  Jätdfchra, 


i7f 

kior^'n  änrtü  gearbeitete   ^leMaüfm  eitizuftar^^en^ 
— »►  atif  viröig'^lche^  Mafcliincn  liefe  <ler  Prophet 
täyich*(pielen.      Als  die  Brefch^n  weit  genug  wa»  * 
rcn,  liefen  die  kohnep  Miifülmanner  Stlirtti ,    \vür* 
idett  aber  Von  defi  ßelagerteti  tapfer  abgefcfaUgen.;  . 
^in  Hagel  Von  Pfeilen  trieb  fie  zurück.     Bei  diefem 
Widerftande  zweifelte  der  Prophet  all  dem  glSckli-^* 
chen  Erfolg  feines  Unterm^hmen^y  tind  am  licli  än\ 
den  Einwohnern  zu  rächen,  befahl  erden  Soldaten» 
alle  Weipgärten  ringsam  abzuhauen  und  dafi  HolJS  ' 
0u  verbrennen«     Diefes  gefchah  ohne  Verzug |  iGe  ' 
liiWben  fie  ab  und  banden  fie  in  grofse  Bündel  $  dtit:h^ 
bevor  fie  Feuet  daran  legten ,  baten  fib  erft  den  A«  ! 
t>Ö8tei»  4,fie  Qott  uf|d  feiner  Barmherzigkeit  zuwei«> « 
hen.*^    Da'fagte  der  Prophet  mit  lauter  Stimme diew 
fe  Worte  her:    yjch  ^eihe  Gott  und  feinet  Barm*» 
lierzigkeit  diefe  Rebenl'    Sogleich  fteckte  teah  &^ 
tn  Brand  und  Verwandelte  fie  in  Äfche^     Die  Bela*  * 
eerteni  fahen  diefem  Verfahr'en  Vofl  ihren  hoben  \ 
liaiieim  tvi  und  verloren  ihren  Mutfa  nitht. 

Det  Apostel  bediente  tith  noch  einer  andern 
Ktlegesiist  Er  fchickte  einen  llerold  untfr  die 
Mauern  des  Platzes  und  Iiefs  folgenden  Aul^uf  an 
die  Einwohner  efgehä.  y,Ein  jeder,  de^  Sklav  i8t> 
komm  herab  von  der  Bürg  lind  flieh)»  zu  uns;  fo 
foll  Ter  feine  Freiheit  haben}'*  —  Ühg"efaumt  ka* 
mea  drei  und  zwanzig  SkUveh  heraus^  def  PM» 
pbet  gab  ihnen  die  Freiheit  und  wiefs  ihnen  eben  fo 
viele  Mufülmänhef  2u  Kriegskameraden  an.  Doch 
der  Verlud  diefer  geringen  Anzahl  von  Sklaven» 
die  zu  ihren  Feinden  übergingen»  war  nicht  im 
Stande,  den  festen  Math  de^  fiefagerteA  Zu  bte^ 
chen. 

Schon  waren  ^Waiii^ig  Tage  mit  i^ei:  Belage» 
roDff  verlaufen,  ohne  dafs  man  die  getingftt  AUs» 

ficht  . 


ithl\\iAlt,  ietk  platz  zü  erobern»  was  denn  dem 
Apostel  keitte  geringe  Unruh  machte.  ,  Einft,  des 
Naifhta^  hatte  er  einen  Traum,  wj^lcbeti  er  am  an- 
der^ Mörgenij^mAWBekkeralfö  istzahlte:  MMich 
bat  die  Kacht  getl^aomti  dafa  taiir  jemand  eineScha. 
le  Voll  Milchtah m  telchte. ;  'äbef  ea  kam  ein  Hahn  und 
nickte  Unit  feihem  SchftUDbl  fo  gewaltig  auf  die 
Schale,  dafs  oller  Rabfti  Verfehuttet  Ward/'  Abv- 
B^kker»  der  gerchickt^fte  Traumdeuter  unter  den 
Arabern,  gab  ihm  Ztkt  Ant>^ort!  «Ja^  ich  mu(s  dir 
fageir»  was  ich  Urlaube;  dein  Verlangen»  die  Stadt 
eihzunehmen>  wird  vor  der  Hand  nicht  befriedigt 
wer^deti, "  Def  Apostel  Verfetztet  Ich  glaube  feibst " 
bicht»  dafa  ei  möglich  ist/<  von  Srundan,  be. 
fchloß  er;  die  Belagerung  aufzuheben^  und  gab 
Omar»  feinem  Quartie]^me]9ter•  den  Befehl ;  in  der 
Armee  bekannt  machen  zu  laflen  >..  dafs  man  unge» 
faumt  etnpakken  Und  fich  toarrchfertig  halten  folL 
te.**  Diefer  Befehl  erregte  unter  Otözieren  und  Ge- 
meinen  altgemeined  Murren.  ^Waa?  Tagten  lie, 
WirfoUenabziehn,  eh»  nna  dieThore geöffnet  find  ?•• 
.*^  Um  ihnen  ZM  steigen  ^  dafa  lie  Unrecht  hätten, 
liefa  def  Apostel  diefeü  neuen  Befehl  bekannt  m'a- 
chen:  »»Morgen  früh  hultet  euch  bereit»  Sturm  za 
laufen  1'^  —  Sie  liefen  Stui^m;  allein  die  guten  Mu- 
f  ulmanner  Wurden  mit  grofsem  Verlust  zurückge- 
trieben; unter  andern  Verlor  dabei  AbU-Sofian,  Da^ 
beS  Söhn  »ein  Auge;  (das  andere  biifste  er  in  der 
Folge  in  der  Schlacht  bei  Barmuk  ein.)  Hierauf 
tröstete  der  Apostel  feine  Leute  mit  den  Worten : 
»»Bald,  bald»  fo  Gott  will»  Wollen  wir  wieder  kom. 
men/'  Bei  diefen  Worten  beruhigten  fich  die  Mu- 
f ulmanner  und  machten  fich  ans  Einpacken»  um 
ab^QKiehen«^  Lachend  —  oder,  wieBocharis  Ue. 
b.erli0ferung  be&gt»  auf  lächelnd  •—  f^h  der  A]poa« 
Ul  ihrer  Arbeit  zu. 

Die 


^77' 

Di«  Zahl  der  Getihtten,  die  der  Apostel  bei 
der  Belagerang  von  Al-Tajef  verlor,  jjod  dtefich 
die  Martyrerkrotie  erWarben»  war  zwölf ;  uämlicli 
fieben  Koreifcbiten,  vier  Anfaren  niideiti  Laithit^ 

Als  der  Apostel  von  Al-Tajef  aafbraeh ,  (j^radi 
er  feinen  Gefährten  alfo  zu:  „Sprecht:  Es  ist  krein 
anderer  Gott,  als  Gott  allein]  Er  bat  feine  Ver« 
heifsung  erfällt!  Er  hat  feinen  Dienern  Beiftahd  ge^ 
fchenlit  nnd  in  die  Flacht  gefchlagen  alle  Trappen 
der  Völker,  die  fich  wider  ihn  verfcbwsren  hatten.**, 
"JVäbrend  des  Marfches  pflegte  er  fie  mit  frommes 
Sprächen  zu  unterhalten;  », Sprecht  einer  zum  an« 
dern:  That  Bafse!  Bekehrt  euch  zum  Herrn,  on- 
ftrm  Gott»  und  fingt  ihm  Lobgeßnge!^ 

Zu  dcfr  Zeit,  da  er  die  Belagerung  der  Taki^ 
tenftadt  aufhob»  hatte  jemand  die  Vorbitte  für  fie 
eingelegt:  „O  Apostel  Gottes!  mäfsigeVSeinen  Zbm 
Wider  dieTakiftten  undlafs  fie  in  ^üh !  <'  Und  wirk- 
lieh  that  d6r  Prophet  zu  ihrer  Bekehrung  folgendeik 
Gebät  zu  Gott:  .yAUahf  höre  mich!  Thue  wohl 
den  Taklfiten!  habe  Gliade  mit  ilmen! ''  Weiterun. 
ten  werden  wir  feben,  dafs  diefea  Gebät  erhört 
ward» 

Auf  dem  Rdckmarfche  nahm  der  Apostel  felnea 
Weg  durch  Waba.  Diefer  Flecken  war  mit  grofsem 
Reiehthuni  angefüllt  und  gehörte  den  Einwohnern  > 
von  iU.Tajef.  Aufser  einer  beträchtlichen  Anzahl 
Kamcele  und  einer  grofsen  Menge  von  allerlei  an« 
dern  Vieb  t  führte  der  Prophet  auch  alle;  übrige, 
Was  er  in  dem  Orte  fand,  mit  fich  fort.  Safwan 
betrachtete  diefe  reiche  Beute  und  konnte  kein  Au- 
ge davon  wenden.  Der  Apostel,  welcher  feine  Auf* 
sberkfamkeit  wahrnahm,  fragte  ihn:  »«Nicht  fo,  Al« 
waai?  (diefea  war  fein  Beiname i)  das  findfcböne 

M  *  GU- 


178 

Güter?,  ~  „Jt  Wohl,  ercvicdeiptc jefler;  >sTst*li*rtu 
lichl"  —  \VotiUn]  fahr  der  Prophet  for«:,  dis  ml- 
Ict  geh*  iilfc'dir  für  die  Waffen,  die  du  mir  geliehen 
billy  fdrltapital  und  Zins/*  —  Kaum  hatte  Safwaä 
diefe  \^orte  gehört,  To  rieTer,  >gana^  äußrer  ficb  vor 
Freuden:  ,,ln  der  ganzen  weiten  Welt  Ist  keine  fö 
grpfsmi^t^ige Seele»  als  die  Seele  des  f'rophetet^ 
item  es. Vergnügen  üt>  fo  lierrlicke  Gefclrenke  z« 
machen/* 

Von  Waba  zog  fidi  der  Apostel  auf  Karnol« 
Manzal,  marfchirte  wieder  dutcfb  Nachia  uudlager- 
ta  fich  endlich  am  fünften  des  Dhul-Kaada,  mit  der 
ganzen  Armee  bei  Al-Dfcheiana.  aj  Au  diefem  Or- 
te hatte  er  alle  die  Beute,  die  SpoHen  und  die  Skla- 
ven zuruckgelaßen^  die  er  den  Ho^azenite'n,.  nach 
den  Schlachten  bei  Honain  und  Awtaa  abgetiom*- 
qien  hatte.  /Der  Flecken  liegt  zwifchen  AI -|Ta|ef 
und  Mekka/  doch  diefem  näher;  er  dient  den  Pik. 
gern  aus  Irak  uYid  Bagdad  auf  ihrer  Wallfahrt  nach 
cken. heiligen  Orten  zu  einer  Stazron;  hier  beklei- 
den üe  lieh  mit  dem  Pilgerkleide,  welches  fie  £b- 
raln,  das  heilige,  nennen» 

Sobald  er  zu  Dfcherana  angekomm^en  war,  liefs 
^er  Apostel  ein  Inventarium  von  aller  B^ate.auf* 
nehmen  und  eine  Liste  aJUer  Sklaven  verfertigen; 
diefem  fügte  er  noch  die  Bente  und  die  Sklaven 
hi«zut  die  er  auf  feinem  Zuge  in  das  Land  und 
gegen  die  Stadt  AI -Tajef  gemacht  hatte;, da  fich 
denn  folgende  Summen  fanden^  6000  Gefangene» 
nämlich  Männer,  W<eiber  u^d  Kinder;  2400p  Ka- 
meele;  iiber  40000  Schafe  und  400«  Unzen  Silber, 

Der 

a)  S.  Bobov.  van  der  tt^aV fahrt  nach  Mtikap.21. 
Abulf^.  1 1 8.    Dfchamiab^  p,  23%. 


if9 

drei2ehn/TaKe#  Towohl  um  die  Beut^  ^riter  die  Sei» 
nfgen  suverteiieD«  aH  tun  die  Ankjupft  der  Haw«^ 
ss^niten  ab^owirten«  j^s  währte  an.ch  in  de^  Thi^t 
uicbt  lange^  (b  erschienen  Abgeflindte  von  Seitea 
der  Hawazeniten  im  Lagen  Der  Prophet  empfing(. 
üe  fehr  huldreich ;  ja  er  ftand  ihheti  zur  Ehre  Vena 
Throne  auf)  üe  aber  nahmen  tut  der  Stelle;;  den  Iß*, 
lam  an.  Hiemnf. brachten  fie  ihre  demäthige  Bitte 
zti,  daft  er  ihnen  ihre  Gäter  und  ihre  Aogehqrigeti 
herausgeben  mächte;  denn  diefe  waren  alle  zxx 
Sklaven  geniacbt.  Allein  der  Prophet  iWte:  Glaubt 
ihr  denn,  da6  die  Meinigen  damit  zutrieden  fein 
wurden  ^  wenn  ich  dich  diefeis  zwiefache  G^fiich 
bewilligte?  Glaubt  ihr ^  dafs  ich  felbst  dieses  Ge* 
fuch  fiir  recht  und  billig  hait^?  Wählt  alfo  von  bei« 
.  deh  Eins:  entweder  die  Guter  oder  die  Gefangenen^ 
Geht  hin  2*  ich  gebe  euch  Bedenkzeit  zu  diefer  Wahl»'* 
Sie  gingen  und  der  Apostel  wartete  ungefähr  zehi^ 
Tage»  bis  fie  von  AU  Tajef  mit  dem  Entrchlufa  th« 
rer  Kommittenten  wiiMen  zurück  gekommen  fein. 

Die  Abgefaifdten  kamen  nach  Al-Tajef  und  ga^i^ 
ben  ihren  Mitbürgern  Bericht,  daft  der  Apostel  nur 
die  eine  Hälfte  ihrer  zwiefachen  Bitte  gewähren 
wolle.  'Da  riefen  fie:  wir  wählen  die  Gefangenen!. 
Als  die  Abgefandten  mit  diefem  Entfchlufle  wieder 
kamen,  hielt  der  Apostel  zufor4etft  eine  aligemei- 
ne Verfammlungder  Muf&lmanner,  worinn  er  da- 
mit begann»  dais  er  Gott  priefa  und  ihm  Dank  (ag. 
te,  weil  er  und  die  Muf  iumänner  d0s  Volk  Gottes 
wären.  Hierauf  fuhr  er  fort :  »,Eure  Briider  find  zu 
uns  gekommen,  voll  aufrichtiger  Reue.  Esfcheint 
mir  atfo  billig  zu  fein,  ihnen  ihre  Gefangenen  wie- 
der zu  geben.    Wer  von  euch  geneigt  ist,  in  die« 

M  a  fes 

a)  4i^Bochari.    Abutf.f.  iig.     Dfcham..p.  2^%. 


\ 


gen»  derthu/ee«;  weraber  nicht  willenfl  ist,  dietem 
Vertost  sinders,  als  anter  der  Bedingung  cu  tragen  ; 
dafs  wir  ihm,  -robald  uns  Gott  wieder  Beute  aastet 
len  liift,  Entf chüdigung  gf ben ;  der  thu*  es  auch  !  ^ 
—  Hierauf  erwiederten  einige.:    ,^Wir  gienebmigea 
es,  Apostel  Gottesi    und  WHlligen  -ohne  Vorbehalt 
«!«!*•  —  „Reiht  guti    fprach  er;  aber  weil  wit 
«die  unter  eudi  tioch  nicht  gena«  genug  kenneo, 
welche  einwilligen  und  welche  nicht  einwilligten  ^ 
fe  gebt  wieder  hin»  bis  uns  eure  Hauptleute  Bericht 
erftattet  haben »  was  ein  jeder  von  euch  iosbefo». 
^e  thun  andlaiTen  will. **    Alfo  fammelten  di^  0£ 
£2dere  die  Stimmen  von  alleif  und  jedem,  uedi  be* 
sichteten^  dafs  nun  «Ue,  ohoe  weitem  Vorbehalt^ 
«ingewilli^  bitten. 

Als  er  fo  feiner  Sache  gewiGi  war»  berief  der 
Apostel  eine  neue  Versammlung,  wo  die  Abgefand* 
ten  der  Hawaceniten  eingeführt  wurden«  Diefet 
gefchah  nach  dem  Mittagsgebit  Der  Apostel  nahm 
das  Wort,  wandte  fich  an  die  Abgefandten  und  fag* 
te:  »yAtle  Ge^angene^  die  «uf  mein  Looa  und  auf 
das  Loos  der  Kinder  Abdol-Motdlebs  gefallen  find» 
foUen  ^«r  fein/^  Hierauf  fagten  die  Mohadfcb«» 
ren:  „Alle,  die  auf  unfer  Loos  gefallen  find,  fteha' 
dem  Apostel  Gottes  zu  Gebote/'  Die  Anfareo  Tag« 
ten  ebenfalls :  Alle,  die  auf  unfer  Loos  giefalleu  find» 
ftehn  dem  Aposte|^Gottes  zu  Diensten.^  Man  gab 
Ihnen  alfo  ihre  Gefangenen,  deren  Anzahl  ficJi  aoC 
lechs  taufend  Köpfe  beließ  f ämmtlidi  aunick. 

Aus  befonderer  Grofsmuth  verteilte  der  ApoSi. 
tet  unter  die  Mufulmänner,  die  ihre  Gefangenen 
wieder  herausgegeben  hatten»  um  fie  für  den  erlit« 
tenen  Verlust  zu  entfchädigen ,  alle  fechs  Porzio« 
nen,  die  ihm  von  der  Beute  als  Eigenthum  sukt«    ^ 


ist 

IM»,  %ni]«demMB,  wir 'damit  ToUkoanieA  zo- 
friedeo. 

DAdivftwttlltrge  AngehgeBkeit  zutZnfrieden* 
heit  aller  Parteien  alfo  beendigt  war,  entliefs  der 
Apostel  die  Abgefandten»  indem  er  ihnen  unter  der 
l^and  zaverftehengab:  «»Wenn  Malek,  Aw&Sohfli« 
9«ihr  Fridherr,  ikolBlnet^uDdMof&lman  werden  woU«  ' 
,,te :  (b  konnten  fie  ihm  die  Zoficherong  geben»  dafii 
^tr  ilmmcht  allein Veine Ftinilie,  fondern  anckal* 
^ie  feine  Guter  heraaagebea,  ]aaulserdein.aiieheta, 
ifjSefcbenk  von  kiindert  Katneeleo  Backen  worde%*^ 

Darcfa  fo  gikatige  Bedingungen  angelockt,  ver» 
fiefii  Malek  heimlich* die  Takefitea  und  begab  fidi 
so  dem  Apostel»  det  ihn  mit  offenen  A^men  mm* 
pfing^  and»  als  er  Mafülmaa  ward^  ihm  alles  hielt» 
was  er  ihia  hatte  verfprechen- lalTen.  Ii»  der  Fol- 
ge»' da^ücb  Malek  als  ein  eifriges  Mufulmanbewjefifp^ 
machte  ihn  der  Apostel  zum  General  eller  feiner 
Lsndsleiitey.  die  den  Islam  angenommen  betten« 
Malek  ftellte  iich  an  ihre  Spitze»  behandelte;  nuA 
dl«  Tdkifiten  feindlich  i^  und  that  ihnen  g<rofsen 
Schaden»  indem  er  alle  Heerden»^  die  fie  ai|f  die 
Weide  fchickten »  plötzlich,  überfiel  und  wegnahm» 
wodurch  er  fie  in  kurzer  Zeife  ia  die  äufserfte  Noth 
verfetzte.- 

Diefer  Bekehrung  d^r  Hamflzeniten»'fa  felbst 
der  Takifiten »  (wiewohl  fich  die  letztere  erft  fpä» 
terhin  ereignete,)  gefchiehet  im  Koran  anderfi^iben  - 
Stelle-  a)  Erwähnung»,  wo  ¥oa  diefem  Kriege  die 
Rede  ist«  ,,Gott  (  heist  esda » >  bat  fich  darauf  ge* 
wandt,  zu  wem  es  ihm  gefiel;  denn  Gott  ist  gna« 
denreial^  und  fehr  barmherzig/* 
"  Sieben« 


Sbbetites  Kuppel 
Tiitung  ekr  BsiiUe^ 

AT  0)  noch  abrig,  dS^  Beut«  an  cHeg^tosim 
lee  ZQ  verteiten^    Aber  der  Apostel- hatte  es 
der  rergeffen  oder  fühlte  ficb  zvk  ermüdet; 
er  wollte  dia  (Jefchäft  auf  eine  aiKlere  Zeit 
leben.    Unvermutbet.ftieg  er  zu  Pferde«  am^ 
i»  nicht,  wohin  zu  reiten.    Allein  die  Soldait 
Ten  hinter  ihm  her  und  riefen;  „Apostel  Got* 
ile  uns  doch,    was  uns  von  de» Beute  zu- 
^**    Sie  fet2ten  ihm  ^uch  dermafsen  zu/  dafa 
gegen  einen  Ba,Q,m  drängten ,   wo  fein  Ma»- 
igen  blieb.     Diefer  fiel  jedoch  bald  zur  Erde 
i  Soldaten  hoben  ihn  auf.       Nun-  lenkte  def 
tum  Qnd  rief  feiner  Seita :  „Kameraden»  gebt 
leinen  Mantel  wieder!  Bei  Qott!  hätt'icli  fo 
Zieht  Als  iu  diel^m  I^ande  Tehama  Baume 
;  ich  wollte  es  euch  alles  verteilen.    Glaubt 
»  (tafs  ich  ein  geiziger,  fchlechtdenkender« 
irüchiger  Af^nn  W\ ,    und  hört  auf,   mich  zu 
igen  ^'    Er  kehrte  alfo  an  Ort  und  Stelle  zu- 
verteilte  xlie  Beute  und  llellte  fie  damit  zu« 


^rbei  Itefs  er  es  nicht  bewenden;  uniit  fich 
tung  und  Liebe  der  angefehensten  Koreifchi^ 
rnamlich  aber  der  neuen  Profelyten  zu  er- 
» *deren  Treue  und  Anhänglichkeit  et  fich 
rfichern  Wollte»  machte  er  allen  köstliche 
ke  an  Silber  und  andern  Sachen  zu$  eignem 

Ver. 

ihann.fi.  23^ 


'>8f 

V^rm^gea.  Upiier  6üftt^  befiitidfn  ficH  Abu^Sofian 
i}nd  fein'e  beiden  Söhne.  Jefid  und  Moawia;  Sahil; 
^  Akrenia,  Ab^-DfchehelsSohn;  Al-Hvetii,  Hefchamt 
Sohn,  Abu- Dfchetrela  Bruder;  und  Safvan»  Om* 
maias  Sohn,  Unitär  Koreifchiten.  An  diefem  Tag« 
fchenkte.er^  Abo-Sofian  dreihundert  Kameele^Ad 
zwjKnzig  (Jnaien  Silber;  den  übrigen  gab  er  n«ch , 
V«rhältiii3f  J&r  hoffte»  dafs  fie  nun  eiuiUch  aofhö* 
Ten  würden;*  ihn  zu  lästern,  wie  fie  feit  langer  Zeit 
ipit  unverfohnlichem  Hafs  zu  thuo  pflegten;  däfii 
er  ^bre  böfeZungen^d^scfadierefi  Mittel  zum  Schw'ei« 
gen  bringen  und  fie  aBhaltea  v^ei:de,  l^üaftig  ge||eii 
iJiA  Kabalen  ;(u  m^.cben.  *^ 

Er  befchenkte  mit  freigebiger  H«nd  fogar  dte  • 
Frenuien  und  ()ie  Angehörigen  der  übrigen  arabi« 
fchen  Stamme,  t.  B.  den  Al-Akw%,  Habea  Sohn, 
den  Tamiten.;  den  Otaina^  Hafan^  Sohn,  den  phfu« 
baniten ;  den  IVblek ,  Awf«  Sohn ,  den  Oeneral  der 
Hawazeniten,  und  viele  andere;  einigep  fcbenkte 
er  hundert,  einigen  virzig  Kameele,  und  alle  wa» 
ren  vergnügt. 

Nur  der  einzige  AUAbbas,  MardasSohn»  der 
Salemit,  war  mit  den  Kameelen  nicht  zufriedetof , 
die  er  empfing,  a)  Er  beklagte  fich  laut  darüber 
und'fa^e^  »^M^ine  Abkunft  ist  von  mütterlicher 
Seite'fehr  glänzenil  AI-Akwa  aber  und  Oiaina  Ha* 
ben  mit  einander  ein^  ttiedrige  Herkunft  gemein; 
Habes  und  ^afan,  ihre  Väter,  haben  nie  einen  ho- 
hem Rang  gehabt,  a]ß  Mardas,  mein  Vater,  in  der 
VoULSverikmmiung  behauptet  hat     Und  ich  fclbst 

Sehe  keinem  von.beiden  im  Geringften  nach.  Glaubft  > 
u  denn  nicht,  dafs  fich  ein  Mann,  wie  ich,  den  da 
heute  mit  fo  viel  Geriagfcbätzong  bebandelft,  ei- 
ne« 

0)  Abutf.  p.  ii8. . 


'l«4 

neg  Tages  hShtr  erheben  könne?*'**-'  Mmn  ver« 
fiebert,  als  er  diere  Worte  hörte,  habe  ergeäuftert: 
„ich  mois  dem  Menfcbeo  nur  du  Maul  ftopfen'!  ^ 
und  za  gleicher  Zeit  habe  er  ihn  mit  fa  vielen  Ge- 
fchenken  überhäuft,  daß  er  endlich  rahig  ward  und 
verftummte.  a) 

Indem  ficb  der  Apostel  gegen  dieKoreifcbiten 
und  die  übrigen  Zünfte  der  Araber  (o  freigebig  bei 
.  vrieGi,  machte  er  den  Anfaren  nicht  das  geringfte 
Gefchenk.  Sie  glaubten  alfo  Urfach  zum  Klagen 
SU  haben  un^  fingen  an,  z\x  murrei).  Der  Apostel, 
der  es  gewahr  ward»  liefs  fie  allein  in  fein  Zelt  kom« 
anen  und  redte  fie  alfo  an:  Ist  es  wahr,  ihr  Herren 
Anfaren,  dafs  ihr  murrt,  weil  ich  die  vergänglichen 
Güter  diefer  Welt  gebri^uche,  ulh  die  Liebe  meines 
Volks  XU  gewinnen  und  es  noch  fester  an  den  Is- 
lam zu  knüpfen?  Schon  lange  habt  Ihr  euch,  durch 
4as  Bekentnia  des  Islams ,  ein  ficheres  Pfand  der 
ewigen  Glückfeligkeit  erworben.  Was  wollt  ihr 
anehr?  Könnt  ihr  es  nicht  leiden,  dafs  ich  durch 
Ausfpendung  der  Kameele  und  anderer  Sachen  von 
diefer  Art  meine  Profelyten  der  wahren  Religion 
zuführe?  So  kehrt  deniizurück  in  euer  Quartier, 
und  feid  zufrieden ,  dafs  euch  der  Apostel  mit  fei- 
ner Gegenwart  beehrt  und  dafs  ihr  feine  Garde  ans« 
anacht  Ja,  ich  fchwöreeuch  bei  dem,  der  meine 
Seele  in  feinen  Händen  hält:  ich  habe  v^n  jeher  fo 
grofiset  Zutrauen  zu  euch  gehabt,   da(s  ich  auch 

gleich 

a)  Als  diefer  At-Abbas,  Marias  Sohn,^  ^och  ein 
Beide  warf  hatte  er  in  feinem  Haufe  ein  eigus 
Jdal,  fast  nach  Art  romifcher  Peftatenf  Namens 
AlDhemar.  Diefer  HäusgStze  war  feit  undenk» 
ticken  Zeiten  in  der  Familie ,  vom  yateranfdm 
Sohn,  verehrt  wordin.  Er  verbrannte  ibot  daer 
Mufutmann  ward*    St^ddin  f,  107« 


i8f 

gleich  dainate»  als  ich  euch  auf  demHngtl  Akabt 
begegnete,  den  Häuptern  der  Anfaren  in.  die  Atme- 
würde  geworfen  haben»  hätt' ich  nicht  gehofft,  daft 
mir,  Gott  die  Mittel,  die  Flucht  2U  ergreifen,  fchen. 
ken  werde.  Noch  mehr,  wenn  .mir  meine  Feinde» 
die  Koreifchiten,  in  dem  SchiotTe,  in  das  ichmicli' 
geworfen  hatte,  härter  zugefetzt  hätten,  fo  würde 
ich  mich  von  da  weg  und  in  ein  Schlofs  der  Anfa« 
ren  beg^eben  haben.**  -r-  Er  endigte  diefe  Vorftel«* 
lüngen  mit  einem, Gebät,  das  er  mit  grofser  War- 
Bie  fprach:  „O  Allah  ^  erzeige  Barmherzigkeit  ita 
'  Anfareo  und  den  Kindern  der  Anfaren!'*  Vergnügt 
gingen  fie  nun  nach  Haufe  und  fagten  im  Weggeht : 
j,  Wir  unterwerfen  uns  dir,  Apostel  Gottes  und  neh« 
^men  dieftn  gerechten  Verweis  in  Den^uth  an/*  oj 

Es  ereignete  fiehauch,.  dafs  einer  mit  dem  Na- 
men  oder  vielmehr  mit  dem  Beinamen  DboI«Cbo« 
waifara',  vom  Stamm  der  Tamimiteu,  aus  Neidp, 
dafs  der  Apostel  dem  Abu-Sotian,  Oiana  undandera 
folche  Gefbbenke  gemacht  hatte,  keck  auftrat  und 
dem  Propheten  Vorwürfe  ins  Geficbt  ftgte:.  ,,Nein» 
iph  (ehe gar  nicht,  daß  du  darinn  gerecht  gehan« 
delt  hätteft! <*  „Unwillig  verfetzte  der  Prophet: 
Unglücklicher!  wenn  die  Gerechtigkeit  oichj(  bei 
mir  ist,«  bei  wem  folke  fie  denn  ftin  ?"  Omar  fagt»  t 
„Erlaube  mir,  Apostel  Gottes!  diefbn  Unverfcbära- 
ten  zutödten.**  —  ,,Nc^,  gab  der  Prophet /ur 
Antwort;  „lafsihn!  denn  von  diefem  Menfchen 
wird  einst  eine  Sekte ^ von. Leuten  ausgehen,  die 
-unter  dem  Vorge^n,  die  Religion  gatiz  tu  ergrün^ 
den,  fie  veriaiTen  werden,  gleicli  dem  Pfeil»  wel- 
cher der  Hand  des  Schätzen  entfleugt.**  —  Auf  die» 
fe  Art  wird  diefe  Tradizion  von  Mohammed,  Ebn« 
Ifchacks  Sohn«  erzählt^  andere  aber  erz'äilen  fie 

a)  Dfckann.  f.  240» 


(fb.  »,A.h  Al-Ghowai&rt  ge'^ftert  hattf :.  ^äiefe 
'^P'irteitung  ist  nickt'  geru^^  witfie  vor  Gott  fein 
^miijße,**  U)  Tagte  der  Aju^stel :  Vpn  diim  Gefchlecht 
,^diefe«  M.enfchen  wird  eine  Art  von  Leuten  tus« 
,ygebn,  welche  die  Religiop  verlaflen  werden»  fo 
^wie  ein  Pfeil  den  Dogen  desi  Schützjen  vei:Iiflrt. 
i^Und  ^nmÖ^lich  wird  es  dann  bleiben ,  <}als  der 
j^GIaube  fije  jemals  wiedj^r  erleucjhte/^  Und  Co  wie 
f^der  Prophet  es  vorher  geiagt  hatte »  kaip  es  wirk- 

'  tfUch«    Denn  yon  dic^fera  Dhul-Chowaifara  ftammte 

'  ^Harkus,  der.Nahslit  her.  mit  dem  Beinamen  Dhul- 
9,Masmß;  d»  u  Tadetswerth^^  und  da^  war  dec  erftc 
ji^der  ChawaredfQbiten,9  urelcher  den  Glaub^^n  in 
«ydem  Artikel  vom  Hoben  Priefter  (oder  Kalifen) 
^»verfalfchte«  ein  Schisma  tnaqhte  und  eine  befon« 
Vjdere  Sekte  ffiftet^."  —  Das  Wort  Z?W-  Ckowau 
jara  bedeutet  den  Scktttähfuchtigen,  4^8  Lästermaui; 
4er  Apostel  g»b  ihm  dieren.  Beinamen  bei  eben  die* 
(er  Gelegenheit;  wie  (ein  Eigennanae  hiefs,  istun-' 

*  bekannt,  ^lähaueNacbricbt  von  jenen  Ketzern. wird 
man  einjnial-  in  unterer  Gefchichte  des  Kalifen  Ali 
lefen;  ^>  untecdefi  kann  ipan  das  nach fehen»  was 
wir»  bei  diereiji  Vorfall ,  in  AouUFedaa  Leben  Mp- 
J^ammed^^  S.  119  aqgeqaexjit  haben» 

♦)  Der  Ferfaffir  wollte  das  Leben,  4^,  Kniffen  her* 
auögebu^  ein  l^qrfats;^  ^rn  ^.nifkiflusgcfk/fi^ 
hat^ 


rfsmmm 


Acbta 


IlT 


AcKte  Kapitel; 

> 
JVhhamfuedhffncht  die  heiHfrtfi  Qert4r.       Er 
kehrt  flach  Medina  zuriick.  Geburt  ftines  Sohns 
Ibrahim.  .  • 


a 


^a  diefe  Asi^iegenliextt  die  Verteilavs  der  Ben». 

te,  eiidlkfa  »b^ethaa  wtc,  «^  ging  der  Apostel  «m 

.  ftchtzehnteti  des  Moniits  DbuKKaada»  niteisem  nUÄt 

^ahl^ekben,  Qefolge  9  aus.  dem  Lager  AKDfcheraiii^ 

ihf  am  noch,  bevor  er  nach  Medliia  ^^rückkehr^t 

diebeiligea  Qerter  211  befticb^n.     Er  legte  dae^  PiU 

gerkleid  ao,  veifaete  fich  zor  Wallfahrt  ein,  und  bew 

trat  alsdann  Mekka  fi^lbst*     Hier  bieit  er  die  fieben 

•Utngange  um  die  Kaajba,.  fegte  den  Lauf  zwUcbeti 

•den  beiden  Hügeln  Sab^  und  Meswa  tjat'ick»  Qpdi 

beftboT  fein  Haup);. — 

^Nachdem  e1^  alle  0.ebrättche^  welche  die  Befrie. 
digung  {eines  fromn^n  Eifers  verlangte«,  -tre^lieh 
verrrohtet  hatte  1,  wandta  er  ^inige  T*g^'  dazo  an,^ 
die  Aogelegenbeiten  des  Staats  in  Ordnung  zohrin* 
gen.  Er  hieftätigte  Otab  in  dem  Porten  i^ines Ver. 
wefers  Z9  Mekka  j(  und  Moadb  io  dem  Amte  dei^ 
Imaois  oder  Oberprieatersv  um  das  Volk  in  der  Re« 
Ugion  zu  unterrichten.  Endlich  kehrte  er  Nachts 
nach  AUDfcherana zurück»  brach  am  andern  Ta^^ 
das  Lager  ik  UQ,d  marfchierte  auf  Medina  zu^räck* 

Während,  d.aA  die  Armee,  tu  |;ii|ter  Ocdnung 

weiter  rückte  u^  der  Apostel  an  der  Spitze  una 

.  von  feiner  Qardf ,,  de^  Anfare 9  umgeb^u  war  — 

ük 


\i 


fall  m»fi  roti  fern^itien  lbnderb»re«  Mettfthea»  mi 
einer  wiinderlicbenGeficbtsbildaDg»  mof  einem  Efcl 
in  ilarkem  Trott  hera»  konun/en.  An  einem  Baa. 
de  vom  Hälfe  hing  hinter  ihm  ein  Köcher;  in  die* 
ftm  Aufeuce  wollte  er  mitteiif  in  den  volLften  Haa. 
len  4f  r  reitenden  Garde  dringen.      Ahep  die  Reiter 

.  liielten  ihm  die  I^nzenfpitzen  entgegen  and  ridea 
ihm  zu:  Vorgifiknl  ^\ch  will  den  Propheten  ihre. 
eben !  ftgte  er  trotzig.     Sie  offiieten  alfo  ihre  Güe- 
der  und  Heften  ihn  durch ,  nicht  ohne  grofiies  6e- 
Kchter  iibef  Figur  und  Aufzug  des  Sondefüngi. 
Doch  wir  wollen  lieber  hören,  wie  ev  Tein  Aben. 
teuer  nachher  feibat  erziihtt  hat.    „Ich  benahm  mich 
,yfo,  dafa  ich  dem  Apostel»  der  mitten  unter  (einen 
ifAn&ren  aaf  einer  Kameelftute  ritt»    genx  nahe 
^»kam.      Mein  Gottt  Weich'  ein  Schrecken  befiel 
„mich»  ata  ich  ihn  erblickte f  voU  Majestät  wer  er 
»^und  ^n  ernftem»  drohendem  T6n  fragte  er  mic^, 
,»wer  ich  fei  und  wag  ich  wollte?   Er  mllein  Tcbiea 
,»mir  fo  furchtbar»  ala  ein  ganzes  Gefehwader  rei* 
^»tender  Krieger.      De  hob  ich  meinen  Köcher  fo 
y^hoch»-  eis  ieh  konnte»  empor»  zeigte  ihm  die  dar» 
9»auf  ftehenden  Schriftzüge  und  fiigte:    »»Apostel 
5»Gottes»  ichbinSoraks;  fiehe.  das  istdeine  Schrift.'^ 
^,_  Per  Apostel  erkannte  fie  und   fprsch :  »»das 
^Wort»  das  ich  damals  gab.    (oll  bdate  beOüigt 
^(ein{«'  Hierauf  kehrte  ich  fröhlich  um  ood  ireuete  . 
^»mich»  dem  Apostel  einen  wahrhafteu  Beweis  mei-^ 

•  »^ner  Treue  und  Aufrichtigkeit  gegeben  au  haben.'* 
•^  Oben  haben  wir  bereits  die  berühmte  Wetfiagung 

.  gehört»  die  der  Apostel  diefem  Soraka  gab»  als  er 
muf  feiner  flucht  von  HAekka  naqb^Medint  von  ihm 
Tcrfölgtward.  *) 

Bie 

» 

•)  f.  B.  L  S,  ct%%: 


pie*Annee  fcMe  ihren  Matfcli  fort  ood  d«r 
Apostel  kam»  gegen  das  Ende  des  Monats  DhoU 
Kaada  zn  Medina  an»  wo  er,  unter  lauten^  FrohloL. 
k«fi  des  Volks>  feinen  triuoiphirenden  Etnzugbielt. 
I>ie  Frende  der  £invir<^hner  von  Medina  war  ttfadea»  • 
to  grötseTy  je  mehr  fie  befor$^  hatten,  dsfsderPro» 
^het»  nach  der  Erobrangeron  Mekkai,  den  Sitz  fei» 
irer  Heltfphafit  in  diefer  Stadt  auffchiagen  weMe.    , 

Einige  iTage  a)  nach  feiner  Ankunft  hi  Med!» 
na  erhielt  der  Apostel  einen  Brief  von  Monclar>  dem 
SohnpSawaS)  dem  Könige  von  AUBahrain,  in  Ant« 
wort  auf  das  Schreiben,  das  ihm  der  Prophet  durch 
Al-Ola,   den  Hadhramiten  zugefcfaickt  hatte»     Die* 
fer  Fiirft .druckte  firh  in  feinem  Briefe  alfo  aus: 
9tDiirch  Gottes  Gnade  und  deine  Vermittelang»  A* 
tipostel  Gottes,  hab*  ich  den  Islam  angenommen, 
i  Jch  habe  deine  Briefe  meinen  Unterthanen  vor|;e» 
yylefen^  den  Einwohnern  von  AI-Bahrain;   dereine 
»»Teil  bat  den  Islam  angenommen>  der  andere  aber 
„verweigert  feine  Unterwerfung.     In  unferm  Laa* 
^de  gibt  es  viele  Anhänger  der  magifchen  Religion; 
y^ich  bitte  daher  um  aeine  Vorfchrifl:,  Wie  ich  mich 
»ygegen  fie  benehmen  muffe.  **  —  Die  Antwort  des 
Propheten  lautete  alfo:   t,Alle  und  jede,  die  dein 
f»Aberglaubeii  der  Magier  zugethan  iind>    follen» 
„kraft  diefes  unfres  Befehlsgehalten  fein,  Trlbutza 
„befahlen«    Wir  verbieten  den  Muf  iilmänneru  aus« 
„drucklich ,  fich  mit  ihnen  durch  Heirath  zu  ver« 
„binden ,  und  unterfagen  ihnen ,  von  ihrem  Opfer 
„2U  eflen*''*    £r  fchrieb  zugleich  an  Al-Ola  und  gah 
ihm  den  Aufh*ag»  die  Allmofeaeinzufammeln^  wel- 
che die  Mufäfmänner  von  ^ameelen,  Ochfen,  Scha« 
feo,  Getreide»  Fruchten  und  Handelswaren  gebeft 
mufsten.      Al*Ola  las  diefes  Schreiben  dem  Volke 

vor, 

4)  Dfikafm.p.  341. 


vor,  hiifett  ^ttt  tPoUdkte  tinä  nfttiito  diefe  fofceimnii. 
t^  Aiimofen  ein. 

Der  KSnig  Äl-Nföndat  vertnttrtt  b«i  dem  Isl^lii 
fcis  ati  feinen  Ttfd,  welcher  noch  Vor  der  Zeit  er- 
folgte»  in  welcher  die  Ei-nwolinef' von  AI- Bahrain 
von  der  mufülmännifcheff  Religion  abfielen.      AU 
CH«  blieb  ftäts  bei  diefemForlten  ih  der  Eigenrchoft 
des  Abgefahdten  und  des  Statthalters  des  Prophe- 
ten  in  diefem  Rdche.     Es  war  ein  Mann  von  gro- 
<  fser  Tröramigkeit  and  Gott  ethörte  feioe  Gebär« 
•tfergeftallt>   daft  er,  Wenn  er  Gott  daram  pnrief, 
auf  den  Waflern  des  Meers  Itiftwandelti  konnte.  Er 
hat  auch  viel  Anteil  an  der  Schlacht  gehabt^  die,  un- 
ter  Abu-Bekkers  Kalifat,  den  Abtrünnigem  von  Bali- 
rain  geliefert  ward,  ä)  wie  wir.  Wenn  Gott  will, 
•Inst  an  einem  andern  Orte  tnnftändlich  erzählen 
N^erden. 


Der  Apostel fchlckte  lileraiif  den  Kais  mit  vier- 
hnodert  Mann  nacTi  der  Gegend  von  Jemen  aus  und 
gab  ihm  fiefehl,  anterwegs  die  Saaditen  zu  bekrie- 
cen.  Da  Zaid>  Al-Hareths  Sohn /der  Saadit,  die. 
^s  faötte^  kam  er  zum  Propheten  und  bat  ihn  fle* 
hend/  dlefen  Befehl  zurück  «u  nehmen:  ,, Apostel- 
Gottes,  fagfe  er,  ich  verbärge  mich  für  fie;  ich 
ftelle  mich  zum  Geifsel  meiner  Lan^Ieute.^  0er 
Prophet  rief  atfo  den  Kais  und  feine  Truppen»  die 
ichon  bis  Kabat  vorgerückt  waren,  wieder  zurück, 
und  virzehn  Tage  darauf  kamen  die  Saaditen  felbst 
lind  untetwarfen  fich  dem  Apostel:  , 

Gegen  das  Etide  diefes  Jahrs ,  des  aditen  der 
Redfchra,  ftarb  Zatnab,  .die  Tochter  des  Propheten, 
gewefene  Qattin  von  Abul-As^   der  fie  wieder  frri 

.  gc 


^eUffen  hafte,  \[inä  tte  llifon^tBhtil.Iiiiiffelit  ward 
dem  Apfdstel  ein  Sohn  geboren,  nämlich  von  Mo- 
rien, der  Kopdn^,  (einer  Beifchläfe'rin.'  Ucber  di** 
Geburt  dieres  Sohns  hktte  der  Prophet  *ine  gfofse' 
Treude;  er  nannte  ihn  Ibrahim  und  am  fiebentenr 
Tage  liefs  er  zwei  Läihmer  zum  Gastmahl  fchUch« 
tÄ,  An  eben  diefem  Tage  liefs  et  auch  tlem^ Kinde 
das  ßaar'^'bfc'beren  und  £0  viel  Geld ,  als  es  wog» 
als  Aümofen  an  *dte  Arftien  austeilen,  worauf*  da'd 
Haar  in  die  Erde  verfcharrt  Ward. 

•l^in  heftiger  Wet tftreft. erhob  fich  tinter  de«' 
atifarifchen  Fraäen:  welche' das  Khd  bekömmeti' 
(bilte>  um  es  zu  ftiiren;  aber  der  Propliet  gab  es* 
endlich  der  Omm-Öorda,  der  "fochter  Mondarsun^- 
£nklin  Zaids,  deten  Ehemann  AI- Barahiefs.  Wefl 
nun  der  Apostel  dieie  Omm-Borda  fleifsig  befucb*' 
te^  ja  fogai*  um  fein  Jiebes  Söhneben  defto  mehr  zvc* 
fehen,  emigemahl  bei  ihr'fpeiste,  fo  "erregten  diefe- 
wiederholten  Äefuche  des  Propheten  die  JEiferfucht. 
feiner  W'eiber  und  iie  beklagten  lieh  darüber»  dafa. 
man  ihnen  die  )Pflege  des  Kindes  nähme.  . 

Um  eben  diefe  Zeit  ftartf  av^h  Hauern,  Sohn 
ÄbdoUahsi  von  der  NachkOmmenrchaTfc  des  Tal« 
Er  war  kein  MuP^lmani  (bnj]ern,blieh  demBekent-' 
nis  des  Chriftenthums  bis  an  fein  Ende  treu ;  denn 
er  war  Chriil,  fo  wie  die  meisten  feiner  Lavdsien* 
te,  die  Taiten»  wiewohl  es  unter  ihnen  auch  QÖz* 
flcendiener  gab,  wie  wir  weiter  untentfehen  werden. 
Er  lebte  in  dem  Lande  Nadfched^  welches  von  det 
Provinz'Hcdfchas  abhängig,  ist,  and  war  Eigenthö« 
tner  eines  Scblofles,  genannt  Käfer,  das  zwifcheh 
den  Bergen  Ad fcha  und  Salmalagj  .diefe  Berg«  nennt 
man  aacli  das  Gebirge  Tai« 


Alb 


.  Alle  arftbtfcben  Sdhriftfteiler  greifen  Bieten  Ha» 
tem,  als  «inen  der  «delften  and  mhtevollften  Ulan* 
x»er,  die  vor  ^detn  Ulam  in  diefer  grorseo  Nation 
i;elebt  habeo.    Fol^eade«  ist  die  Lobrede,  die  Mai* 
dao,   in  feinem  Buche  voo  arabircbeti  Spcich^roN 
tern,  in  gedrängter  Kürze  auf  ihd   gemacht    hat 
^Hatem  war  freigebig  und  tapfer ;  eingrafser  Dich- 
^ter  utid  ein  fiegreicher  Held.    Kämpfte  er,  fo  gc- 
^,wanii  er  den  "Sieg;  wenn  er  ki  den  kleinen  Krieg 
/#zog,  fo  kehrte  er  zurück  mit  Beute  beladen ;   bat 
y,man  ihn  um  etwas»   fo  gab  ers  mit  milder  Hand; 
,^,fptelte  er  ein  Gliicksfpiel  odei:  «og  er  das  Loos: 
„fein  war  der  Gevirinn^    übte  er  fich  im  Wettlau^ 
^,fo  kam  er  vor  allen  ans  Ziel;   und  wenn  er  Ge- 
^angene  machte,   fo  fcbenkte  e*  ihnen  die  FrÄ 
Jäheit  ,  Docti,  was  feinen  Namen  ata  ber'iihmtefteB 
„gemacht  hat,  war  feine  Freigebigkeit.    Erhatdiew 
»te  Tagend,  fo  zu  fagen>   um  ihren  Namen  ge- 
*,bracht;   denn  wenn  die  Arab'er  einen  Menfchea 
'y wegen  feiner  Freigebigkeit  loben  Wollen,  fo  neo« 
',nen  fie  ihn  nur  Wirten  Hatem;  und  es  ist  ein  Sprich- 
V,wort:  Freigebige^'  als  Hälefn/*  —  Er  führte  den 
Beinamen  Abu-Sofana,  das  ist  Sofanfts  Vater.    Von 
dic^fer  feiner  Toobter,  fo  wie  von  feinem  Sohne  > 
Adi,  werden  wir!  weiter  unter  Sprechen»  da  Wo  wif 
erzählen  wollen >  wie  beide  vom  Chriftentbum,  in 
dem  fie  erzogen  Waren,  abgefallen  uad  sam  Islam 
übergegangen  find. 


Kcua- 


tf  f 

KraiHrs  JKifutet»  ,] 

DfT  Apostel  fendH  Ltüit  aus,   Allmoftn  sM 
^fammelft.    Expedizion  einiger  Generate, '  ' 

''III  AnAiDge  des  folgenden  Jahrtf  welches  dssnenn^** 
te  der  Hedfchra  vent,  a)  fsnatii  der  A|kHi^  den 
Bafchi^,  den  Sohn  Sofinw  ai  den  Ktfbfttin«\^d^ 
che  einen  Zweig  vpn  dett-Khosetten  #iisi|Miffhteav 
nni  von  ihnen  die  AUmofm  eii^oufateoieltl.»  Wi*  e| 
eben  im  Begriff  ftand,  ue  elnzoaehaet>#  iMMpep  4kk 
Tstni Alten,  iftre  Nachbarn,  einxieidifeh^  wi  ti%^ 
fttchtiges  Volk,  südenKaabiten»  Md  fagt^O^^M^A 
^fodert  euch  ja  unerfcbwlnglicbe  Summen  ?i^(  Sei4 
y^doch  mit  dem  Eurigen  nicht  fe  Terfcti^^end^rficb 
^gegen  diefr  AUmofen-Rättber;  —  nicht  AUmpfett]^  ^ 
»lErprefliingen  finds!*^  Zugleich  griffen  fiesa  dem 
Waffen  ubd  verwehrten  dem  Sammler  mit  Gewalti 
die  Allmofen  einzunehmen«  Ziemlieb  (chi^  mach* 
te  fich  Bafchir  atif  den  Riichweg%  htm  -nach  Mcdi^ 
na  nnd  gab  dem  Propheten  Bericht  von  der  Qe» 
waltthieigkeit  der  l^imimite». . 

Dieiia  Nettigkeit  fetst^'den  Propheten  in  4eiV 
befli^giten  Zorn;  und  um.fiürdiefen  Hohn  Rachn 
t^  nehmen,  fchickte  erOteinarmit  fönflion^ert  Rei« 
tern  ab,  welches  Unter ^.direter  waren,  ohne  alle 
Mohadfcharen  und  AofiitML  tOiaina  nMrfehir^e  fb 
ta<Vh»  dafii  er' an-  einem  Orte^  igmannt-Soheri^  dif 
Tamimiten  äberfiel,  alsAe  fiobniehts  Weiugsir,  aU 

diefet 

0k^  DfAann.f.2^ii> 


dlefes  v^rraheo;  d^on  «UV  ihr  Vieh  Ibiij  nit  Smm 
Jelde  ttnd  hatte  fich  dahin  und  dortbin  zef  ftreaet. 
Sobald  fi«  nun  den  dicken  Haufen  Kavallerie  ^erada 
auf  üch  loakotomen  fajin »  ergrifTen.  fie  eilig  die 
Flucht«    Die  Mur&lihiiHlef  aber  verfolgten  fie  and 

Sciffen  etf  Minnen  dransen  hierauf  bis  in  eine 
äravtranfarai  *)  vor  und  fanden  darintt  elf  W'eiber 
Und  dreißig  Kinder.  Alle  diele  Führten  lie^fan» 
gen  nach  Me.dina,  wo  man  fie  ina  Gefängnis  warf« 

'  •'  ^'liVflfaVte  nkbt  Jange»  fo  kamen  eehn  vornefa«^ 
iM Miniite  von  dem  Stammder  Taminntbn. xu  Me« 
dina  An  y  ii«i  Oenugthumg- su  geben  und  om  di» 
K&ekgabelhrer  Oefongenen  zn  bitten.  Unter  die- 
ttm  DeM^ rten  befand  fich  unter  andern  Kais»  Sobn 
INyn  Avem^  Otared»  Sohn  von  Hageb;  AlZ^rbe» 
kan^  S«fan  von  Bederi  «ind  AI* Akra,  Sohn  von  Ha» 
tet ;  und  weil  fie  alle  viere  grpfse  Redner  und  vor* 
trefSiöhe  Dichter,  waren,  fo  fingen  fie  an,  AnfTiuu 
,tt  in  PPOfe  und  Verfen.  öffentlich  2U  deklaaiiren, 
tind  fi^evten  die  Muf iilmänner  auf,  etwas  ahn&. 
ebes  hören  en  laflen.  pieNfuf  älmanner,  die  ihnen 
in'dH^ftm  Stuck  keineaweges  nachgaben  t  «ahmen 
•dte'Ausfodernngan,  undThabet»  ein  An&r,  dec 
Hofredner  des  Propheten,  fiegte  io  der  Wohlredeo*  * 
beit  über  den  Redner  der  Taminoiteo;  .diu  Otaredf 
in  derPoefie  aber  fiegte  Hafan,  ThabetsSohn,  über 
den*  fVemd^n  Dichter 'Ai>  Akra.:  DedilUngeachtet 
Var  der  Prophet  mit  ihrem  artigen  und  geiftreichea 
Betrage  Ai  tsuffiedes,  dafa,"^  fo  fiegreich  anch/eifif 
JLeutt'ih  dem  Kampfe  der  £isre  gewefen  waren«  er 
filbst  fich  doch  entwaffnen  lieft;  er- gab  ihnen  nicbt 
nur  ihre  Gefangoefi  suräek»  fondern  teilte  auch 
reiche  fiefoheiske  unter  fie  aua,  und  zwar  (alcii0 
eefoifehkb^  wie  er  fonft  nar  den  Abgefandten  ge- 
krönter Hiupter  2u  machen  pflegte* 

^)  JSim  öffentliche  Herberge^ 


\9S 

Biia  ttaebliftr  ibbicktelder  A}K>sti^l  Aen  Al-^W^^ 
Jüd»  Okbag  Sobn»  als  AllmoreniBmtnKer  zu  denKio« 
4erQ  Ai-Mostalek »  •inem  andern  Zweige  der  Khcu 
Saiten,  Weiche  Ichofi  feit  geraiimer  Zeit  gute  Miu' 
f  ültnanner  gewefen  wareu»  nanilich  feit  dem  fechs^  ^ 
ten  Jahre  der  Hedfcbra,  da  licr^.id  einer  grofsetf 
Schlacht  befiegt,  det  Islam  angenommen  hatten  $ 
Mcb  liatten  fie  fchon  Mofcheen  vofa  dem  Gelde  ef^ 
^auet».  das  VQA  den  AUniofen  eiokam.  Nun  muti 
man  Wiften,  dafsder  Ofiiauer,  den  der  Prophet  zii 
ihnen  fcbick-te,  vormals«  zur  Zeit  des  Heidenthums; 
in  grofser  Feindfcbaft  mit  den  AU  Mostalekiten  ge« 
isbt  hatte.  Dem  ungeachtet»  Ibbald  (ie  feine  Ab« 
reife  erfahren,  gingen  iiq  ihm  entgegen  |  (es  Wa« 
ren  aaf  swansig  der  angefeKenfte;n  Manner;)  und^ 
brachten  Wildprett,  Lammileifch  und  andere  Erfrfi^ 
•ü^ongen  nutf^  um  ihn  recht,  ehrenvoll  ail£2uneh« 
inen,  uch  iiber  feine  Anknortzu  freuen  und  ihm 
Qlück  Stt  wünfchen,  dafs  es  fo  wohl  ftehe  mit  dea 
AngelegenbeiteQ  Allahs  und  feines  Apostels.  Al» 
lein  der  Saun  fetzte  demAl^Walidinden  Kopf,  da» 
.diefe  Laute  in  der  Abficht  Mmen^  ihn  fchlecht  ztt 
empfangen  and  zu  ermorden;  plötzlich  ergriff  ihti 
«i&  panUtiief  Schrecken^  fp  dMS-  er»  ohne  fie  eiq« 
mal  anzureden^  aber  Hals  und  Kopf  umkehrte,  zti 
dem  Apostel  Kam  und  ihm  erzählte:  die  Mpstalekv« 
ten  hätten  ihn  mit  bewaffneter  U^nd  angegriffen 
«nd ihn mnbringen  wollen.  t        .' 

Der  Pi^öphet«  der  Aicbfs  t^enigef ,  $ls  e!fi  foL 
ehes  Verfahren  von  ihnen  erwartet  hatte»  g^ri^ 
bei  diefer  Nachricht  in  einiia.  heftigen  Zorn  und 
dachte  fcbon  darauf»  einen  äeneral  geg^n  fle  abzu« 
fcbickeu  ond  lie  mit  Krieg  2a  über^sielMA.  AUeih 
dit  Deputirten  der  Mostalekiten»  welche  AL Walidf 
fibereilte  Rückkehr  wahrgenommen  hatten,  waren 
ihq  «of  denoL  Fufiie  nasfagefplgt  und  kernen  fast  zU 


|t'eTcher  2ieit  mttiVfin'ia  Sfefliitk  ün.    •  Sie  l*Ätn 
rö  ium  Propheten:  ,•  Apostel  Gottes*'  ftibsld   wir 
,^die  Abreife  deines  Qefandten  *rfiihren  Iftttett,  ini 
„wir  ihm  entgegen gegangeh^  urii  jhfrtzhteiner  An* 
ykunft  Glück  ±\x  wönföhen;  atteiii  et  iHit  lins  den 
^iiucken  zugewandt.*    -Auö  dfefetn  tSruride  —  \v^il 
J^\vir  beforgtfn^  darstins  das  Schteifeen»,  das  er  o»i§ 
«vielleicht  von  dir 'überbrachte,    nicht  fibergeben 
r,fciü  dürfte  und  daft  Al.Waitd/ünfe'r  tHefem  VT>r- 
,jWande  Gelegenheit  finden  in3tKtei  uns  bei   dit 
jjanzufchwärzen  —  darum  kominen  wtrtclbst,  cm 
'„dir  unfern  Gehorf«m   tind  untre   unrerleft/lic!» 
,/Peue  zu  vetflchern ;  und  Qbtt  zn  bitten,  drfs  er 
^feinen  Zorn  und  fernes  Aposteis  2o'rii  Von  uns  ab» 
j^wenden  wolle.** 

Diefe  Worte  berühig|ten  den  Äpofetel und  erW 
«eugte  feinen  Verdrufs  äbi?r  denünverftand  feine« 
Abgefandten.  Weil  ef  glefchwoM  north  einigen 
%^erdacht  hatte,  fo  behielt  er  die  Deputirten  zurück 
jaiid  Tchickte,  um  hinter  die  Wahrheit  zu  kommem 
unter  der  Hand  den  Khaled  mit  ein'em  Haufen  tacb* 
^^iger  Truppen  ab:  »Geli,  fagte  er;  f«fch«inag#. 
'ieim  nach,  \vrie  fich  dieMostalekiten  aufführen  unl 
'ob  ihre  Thaten  itiif  Ihren  Worteri  überemftimmen^ 
^Venn  dem  fo  iit.  fo  nimm  ihre  Alhnofe'n  eiti;  ^^ 
hicTiV;  fo  beh'anme  He  als  Üng!aub|ge/V  Khjiled 
s  niarfchirte  mit  Eil,  kam. an,  legte-feit^e^oppen  M 
eioen  Hinterhalt  und  ging  ^ann  incognito  in  ihr 
iand  hinein.  Hier  hörte  er  fo^leich,  dafsderAus« 
if  ufer  das  Vespergebüt,  und  dartiufd*^  Abendgeba^ 
nach  deü  verordneten  Gebrauchen,  afifagte.  Nfifti 
^tcug  er  kein  Bedenken,  fich  am  ändern  Morgifen  » 
^erkennen  Slh  geben*und  die  Allmofen  von  atn  Ah 
'  Hostälekiten  einzuhehtnen;  deiVn  erbemerkte  nickte, 
,iias  dem  Gehörfam  und  der  Tfeüe'entgegen  gewe« 
,ifta  wäre.  —  &el  "drefer  G^legeWre«  fceg  die  SteDe 
.  -  <i  ^    '  .  des 


.  «? 

,jc;eii  geboten  wkd,  (b  oft  zvl  liTnen  ein  AngeBor 
^^komroeiL  ficb.  wohl  vorzufehen;  damit  fie  nient 
,^mua  (JftwilTenlieiteinem  Unf(phuldigeri  Uebefd  tfiäif, 
«yUnd  nicht  bereaen  durfeiv  was  fie  gethan  haVeh'; 
,,xfie  foUten  wüTen».  dar$  Gatte«  Apostel  unter  ifinft 
y,fei;  denj;iwär*  er  ibneninmänphem  StSck  gefolfä^ 
9,Co  würden  üe  iich  oft  (bhwes  Ttrfundigt'hafaeit!^ 

Kbaled  gab  bei  ieioer..Zurttck^unftdem'Apo| 
Jtel  völlig  benj^bigende  Kacb'richtenV  Sogleieh  11^1 
-der  Prophet  die  Depi^lrteii  zuj&ch  komi^en/ff 
ibnen  die  Steli;e  deß  Kpratls  vor,, e^tliers  fii^.tind t^l 
ihnen  den  OWa,  Bafcb^urs  Sphn^  mit,  i)m^k{)nftfl 
die  Allmofefi^n^z^nebmenA^fie  zuglefcb  in  den  CyI 
fetzen  und  Gebräuche^  deslslaois  zA  unterl-itibtiH 
und  ihnen  den  Koran  so  lefen.  ^  ' '  '^ 

Hie|*aiif  fchickte  d«r  Apostel  dSn  Kotb«  tnifc 

^  swanzig  Mann  gegen  die  £bathamiten  ab ;    allein 

diefe  ruckten  ihjien  entgegen  und  empfingen  fie 

mit  fo  viel  Bravioir,  4iafir  islo jUutiges  Gefecht  er« 

folgte*  .  Eff nqoch  trugen  die  MUfulmänner  «*-  un« 

>er  Gottes  Beiftand  —  den  Sieg  davon,  fiebemäch- 

tigtenflch  der-Kameele  und  Sel)afe  derChatbami- 

,    teiv  und  machten  auiserdem -viele  Gefangene.  Man 

itellte  den  fünften  Teil  ^er  Beute  für  den  AjM^tfl 

>ei  Seite,  teü^das  Uebrige  und 'Ta  fielen  autj«!^ 

SQl4sten  vier  Kameeie  uad.zwf/iZig,  Schafe. . 

"'     .  '•  . 

Der  ^ Prebet  fandte  auch  noch  den  Dhob«^f 

.Sphn  Spfians,  zu  den  Kindern  Kelab  b)  und  Iie&  fie 

z,Mr..Af^nabaie  4es  islao;»  j^Uiladen ;.  allein  fiewcm- 

^(en  nicl^ta  idavon  bör9tti'ttii4  fchlOi^eo  uch'  in  d^ 

^-  ;    •  •  •        -^       ■       ^  /    -'fi^Üt 


Mnfcßmm 


^drK  t)blifilii$'«in/  ttle  MufälmilnAep  belaf^ttitn 
ße  bi^r»  jagten  flehera^8und  machten  fleh  Meiater 
von  %U  ihren  Gäterp.  £inrge/  Schriftfteller  ▼erfi. 
.ehern,  der  Apostel  1)abe  fie  mit  VemonftgründeB 
)jSU  bekehren  gefucht;  allein  ea  find  ]a,  aueb  jest 
iiocba  y^Menfcben  von  Lehm  und  Erdei  alleifeioen 
^}pn«»  tUea  Scharffipn«  beraubt/* 

Unterdeft  hatte  der  Apoatel  Nächriebt  erhal« 
!ten^  dafa  die  Aethiopier  d|e  Gegend  Von  Dfchod- 
Tdla,  fjer  Seefts|dt,'  vcrWii^teten.  Er  fcbickte  »l(b 
den'Olkam  mit  dreihundert  Mann  gegen  fie  ab;  aber 
!]bei  fbiher  Annisiherbni^  zogen  fie  uch  zqräck«  Weit 
'er  älTo  l^einen  Feindcnebr  antrafund  nichts  zu  tbun 
|»r>^4  HeJTte  Qlki^p^  Wieder  um  und  k«tii  nach  |l^ 

4kM  36UIUClÜ        *     * 


iu> 


>  ^» 


:  Zehntes  Kipket\  ^ 

.  .  .iSirßämHg des. Idols  AUFata$}  dieBitdrmg 
jidis^  des  Sohns  von  ffaiim. ,  JOertFrofkit 
€rkaU  vtrfibiidene  Gefimdfchafttnm 

TT 

^^»ermiidet  In  feinem  Eifbf ,  die  Abgötterei  aui- 
surotten »  fandte  de^  Apostel  den  "Alf  ab ,  um  daü 
Idol  AUFataa  zu  zerftSren ,  das  den  Taiten  gebor- 
gte; und  weil  .er.  den  Widerftand  von  Seiten  diefe* 
'mächtigen  Stamines  '^b'hiutffah,  Ib  gab  er  ihm  hna- 
^^tt  und  fünfzig, Manh  zu FAfs»  iaiiter  Anftreu'aebat 
hundert  Kamede'h  *uHd 'fiünfeig  Pferden  mit.  Ali 
gnif  die  Taiten  an  und  fchlug  fie;  er  imtftoftt  du 
Idol  und  machte  ficfa  Meitter  von  ihren  Kameelen 
und  von  den  Heerden  ihrer  Sehtfe;     Per  Fisrftib« 


MBä$^mmi$%bet9  ntbfllicli  AdU;  derlMiaJes'btf 

riibmteD  HateiB«  entfloh  nach  Syrie»;  feifie^cbweir 

ter  war  mit  la  die  GefftOf^efifclMift  gtratfce»;     Der 

Prapfaet  frhenkte  didfi^r  e4«ln  D%me  die  f  mlhett^ 

vp;elche4  ihren  Bruder  AiK  bewog,  den  UXwm  aimi^ 

fiehoteiK.Diefe  Bekehrung  Adle»  dercinCbriftwar» 

Sii^  wie ftine  Schwester  Soiiion  euch». ist xn  widir 

tig,  omtli$^tnach  ihren  UmftaodenemUtkA^wei;» 

4ea. .     Diefe  Umftande.  belichtet  uns  Adi  felbgt  in . 

•iner.UeJ^eiiieferaDg,  widchAEbnifchtk  auf  be^cidut 

kat    folgendes  ist  feite. ErsiUilttng.   ^Jb^demZ^ 

s^tea  der  Unwiflenheit»»   4db  L  eh'^  ieh  JrfvEuhMO 

^wardO  kann  memand  gelebt  liabefi,  derdeiiAppsr 

i^tel  mit  »»verföbnlicherm  Groll  gebafst  hatte»  aly 

^ich  tbnhaflU»  fettdete  iehhSrte»  was  '^oia.  ih« 

^tfyrochtn  ward.    Ich  war  Chrift;  ich  waiFnrftf 

»auf  eiaena  Wi«en  mit  ^^iet  Pfaidmi  bfffibhat»  Beff 

^icb  mich  oft  mitten  90ter  meih  Volk  iabite^   Itk 

nberedte.mieh  felbst,  daft  ich  den  waltran  ^ubeb 

wbalte.  u  Du.  Volk»  deflen  Ko^g  ich  hiefk,  war  mir 

,, vollkommen  gehorUm.  und  ontertfmnB;.  .  Wetui 

y^man  von  dem  Apostel  i^ach »  &>  fohlte  ich  tödt» 

^»Hche«  Haft  gageri  ih».      [Etnes  T^^es  kaai'»  mein 

MDienet.iifidriagte:  |,Ioh  iehc^  Falmea  k^mmmfc 

»yloh  füagte. weiter  ns<d>,i  "wsaa  es  ii»  welaha  wiren» 

^mni  mftn-gab  mir  2ur  AatN^toft^r   Ea  find  Mobanu 

,,m^da Trappaik^      lehbefobPmeinem  Diea/ie^^fid 

nin  der  NSbe  attsaukandfchifteii»  ob  es  etwanötbig 

^wäre»  MaaTsregelnaame&ne^äcberheitzatreffert« 

9i£rgdit»  kommil  wieder  luid  gibt  mir  Beeicbt.  So» 

libaU  ich.'di^ieo  häre»  packe  ich  hurtig  ein  und  mt^ 

^qhe.miisb  rei&finrtig  mit  meiner.  Familie  and  ihei^ 

^tl^n:lüi|dera,  ^öbei  ieh<.f«gte:  Inl^riea»  beidea 

(^Christen,  die  eben  die  Religion  bekennen»-  .abJcfa^ 

,,da  werde  ich  fchon  einen  fiebern  Zufluchtsort  fin« 

^eß^*\n::,S>mt  m&nt  Sth^g^estcrSofina  ksm' jnicht 

j^mltn  fifejMUb  k  Kbadjur^  .  Wtt  mich,  b^trift,^ 

•*ich 


i^lr  liiir  .0fft  den  1liil^ti::4M  AfKiflftlft  wotrot^meik 

,^ivttrvjfo<ksm  icli  gefaAd  und  mutitor  In  Syrien  s». 
nBleinef  £e]fwestlir  wardp  (h  gut  aicfaf;  ^t^  er. 
i^wäGäitirn  f  e  uml  fäbiten  ß»  «inis  eine  Gefangene 
^fßm  i^m  ApowkmU      Dft  fi^oun  von  einem  Haufea 
^fMÜBkUn  vor  diieThare  derMofctieehuigefebleppt» 
)i^l^h  «Bdern  Qefrnenen  mk  Ketten  be£ing0D  und 
^«m  Vetk  tnf  atugefteill  war :   fo*  c^ing  der  Apoa. 
^tet  vahiateefähr  vaTfaei.aRd.ft}ie  le.      Sie  ftand 
jyibgleiifa  vQrlhtn  enif,.  und^-n-  wie  fle  dfi^n  eine 
i^Ktao  yoft. vielem  Verfiaade  wer  -w  wandte  fich 
ftwH  Ml^nden  WoiTlk^  an  ihn^:    jtpesUt  Gafttesi 
)|dyrf ;^  fi/oHclm!  mir  das  Ltbm  g^^bm  kat^  üt  giflwr^ 
^^hem  ^ni  -der  ^n  l^omamd  fetn  foBt$^  ist  mtfiel^m^ 
fp>\f  iekilntiidick^Jaßmnck  tTälan  der  Gabe  nikmiu, 
l^4m.GMA;erhikin  iirti  i  Der  Apoiitai  fmgte  fie: 
i,mexistäiimFortm$tif3a^istAtH,  m^amSt^lm, 
^alrwjadefit  fie.    litereiif  ikgte  er  9a  Hat :   IMä  6a. 
^H^fmtilisdk'hitteß^/ndkrjgiwiikrtmJ^^     G^ 
l4tßF  mgi  ßaies \4pßstels^     »Aitf  diefe  Att.Qa6a  fie 
V»deil'tslaQiarfc.i^  ,  j    »^u'  •  -  . 

Ti  'iinaeftlkeScihtiMUIlerJMldet  weiter,  daftder 
AfMoitol  «ofinKtä  die  ¥Mh6\t  gegebea^ood  iie  »1 
ihfleiri'/Brddisr  zariiekgafUiidbt  liabd,  nathdem  er 
Uirv  mtt 'milder  Handy  die  ^Koeten  aar  Reffo-ge* 
feheakt  hlitte.  DiefrGote>tuid  Groibaiutli  deePro^ 
^betea  rührte  Adi  fo  ftbr,  .daib  er  in  Perfbn  au 
shmkam»- Mohammed  fihr  den  Propheten  erkannte^ 
I  dei"  iti  die  Weit  kommen,  folhe ,  und  das  Bekentaia 
desilsfama  that.  •  i  Wieman  verfichert«  foU  er  auf 
hnndehrtnnrd  awanaig  |alir  alt  geworden  Tein.  Er 
Jlarb  «i«JCufay  im  acl?^-  und  focbvgflen-  Jabr  der 
UedMtra« 

Um  iuf  Alts.  Expedialon  anriiekimkommeft,  Ib 
fbjgt  mm,  da  ^  das  Idol-Jd^S^HfiMAäit  baHtoi 

'  :•■  habe 


•IleK  Rei€htkiun  herMdgefiomtnen.  Unter  tnderfi 
fiitid  er  Mef  dfei  Degeii^  die»  jeder  eines  keTonder«: 
Mamett'f&brten ;  der  erftfe  hiefis  At-Xpstdf,  d  i.  der 
'^•indriivftt^bts  ans  Heft}  der  andere  AU  S/hckc^tm^ 
4.  i  der  durch  «lod  dureli  bohrt;  und  der  dritte  Ak^ 
^^amUiff  d.  i.  der  gerade.  Die  beiden  fehoiDite»-^ 
beftiliitote  Ati  för  dea  Propheten,  den  dritten  b«. 
Mek  er  itet  fith  felbst,  und  Ereilte  hierauf  die  Beote 
Hiiteff  feine  Kriegsgef  akrten^ 

Dtefte  MiiMe^  Jalvr  der  HedTchra  wat  vdm'dni* 
-Bdidtffph  den  Zuiatif  ond  Zufammenfina  der  Ab. 
geftndt^  iwd  Depotkten  merkwürdig ,  die  ,voo  aK 
le^  S^ten  haii&o weife  nach  Medkia, '  derReidenv 
diea  Pv^pfieten»  kasaen^  a)  ^ Sie, folgten  inkner  ek 
•iKMr  auf  den  andern,  ft>  gedrängt «  wie  Datteln  UL 
4eii.'df»  MT  Zeit  der  Reife  ein  Windf^oft  YOn.  %mk 
Palmen  (bhuttelt  Diefer  Zutaof^er  GefliiffdteiiJ»di* 
te  ficb  mit  der  Bekantnaachung  der  ReHgion  der 
Propheten  angefangen;  er  dauerte  fort»  datb^Gotfc 
zum  9hger  feiner  Feinde  machte;  er  vemf ehrte 
fieh-anfiferordentlieh  feit  der  Einnahme  von  Mek- 
ka; %bet«lua  allerftärkfteti  ward,  der  Zofliramenflufil 
in  diefem  Jahre,  das  aus  die(em  Grunde  das  iBhßt 
4&  uäfandfchaftin  ist  beninot  wo^deti/* 

"  :  *} 

Die  Haimiür Aehe  t»M  der  ftarkfte  BewcMugt, 
*KlnSiid  zu  dtefen  viekn  Gefandfchaftea  warfolgeo« 
der.  Bis  dabdn  hätten  die  Araber  in  Erwartung 
gelbhwebt  und  gleit'hfam  Zufcbauer  abgegebeti» 
was  endKch  aus  den  Koreifthiten  werden  wSird«» 
die  feit  fo  langer  Zeit  Sund  voll  Erbitterung^  ttit 
i4^n  Apostel  u&d  feinen  Qe«er«leii  Krieg  'Ehrten, 
•»   ^  .      Dief» 

.  a)  Abutfeda p.  mt.    Dfdumn,  p.i^^.  247.,^^  AU 
ESefM.  EbfhHefckßtn.         '    •.    .  •  v* 


\ 


Dieftr  JRfhg  KtMe  dto  Anftnark Amkeft^  4er  Atmher 
um  fo  mehr  aaf  fich  gesogen ,  weil  die  Koreifchi* 
ten  für  di#  Häupter  und  Fiibrer  2»eUer  Me»fcben«' 
gehalten  wurden.  CteAo  als  die  echten  Nachkom- 
jAen  Ismaete,  wereo  fi«  feitundeokUchen  Zeiten  is 
dem  Befits  de^  HaMfes  d«r  Kaaba  oder  49«  Tempek 

/  VOR  Mf»kka«  und  dea  hei Ug^en  Gebiets  |  iFplgUcbwa- 
ren  fie  allerdiiigs  die  £rften  und  Vortieh«islen  aller 
Arabien  .  Diafes  Vorrecht  leugnete  ihntii>  aäemand 

.  eb;  niemand  machte  esr  ih^oA  ftreitig.  fifliebde«! 
£ch  aber  der  Apoatel  .Meister  von  Mekka  gemacht 
und  die  Koreticbicen:  ficb  firljbst  untet worfen  und 
den  laUm  angeaommen.halteiik:  da  begriffen  die  A-* 
raber  wobU  dafa  fie  ferner.  nt<:ht  im. Stande  fein  war« 
den,  den  Krieg  gegen  ihn  fortzuietzen»  Ana  die. 
fem  Grande  tafl'ien  fe  .nun .  auch  den  Eal(ehbi&» 
üch^tt  unterwerfen ;  und  daher.kemder  Zulauf  and 
diaa  Ged  ringe  der  Gefandte^,  wovon  der  K^IW  i» 
l^geiidfn  Worten  fpricbt;  a) 

SoUl<l  die  Hülfe  dir»  (bbald  der  Sieg . 
vom,  HiAi»ei  kkm,  fo  traten  fcbMrenweia 
d^e  Menfcben  aueb  dem  wahren  Qlauben  beL 
;       Woblta  i  fo  f eire  denn  das  Lobi  den  jH^r»  l  . 

Ber  Apostel  empöng  alle  Qefaiidfcbafteii  nit 
4eiB  ftirkften  Ausdruck  des  Wobiwollens  nnd  der 
JHttm$nflat;und  ehrte  ei^ip  jeden  «acb'SMad  und 
Würde<  Die  Gefchichtfchreiber  geben  una  bier  ei- 
ne umttandliche.  Nachricht  von  den  einzelnen  Ge- 
ifandtpDhaften«  Alfter  denen  «  die  fcbon  im  Vori- 
,gen  vargekommen  find  und  im  Ffdgenden  nodt 
•vorkommen  werden^  wa.r  die  Deputazion  der  Kn^ 
d^Hqnaifaelnj(deraM^k>yor4igften*  Die(«r$taBiai 

ßX^Snr^  ^le*  . 


^a,  die  dem  Liiade  felb^t  den  Name'n  gegeben  het«. ' 
'und  AhHagira.     An  der  Spitxe  «liefer  Gefiuidfchaft 
^and  def  &rti«Irtigte  MoMilama,    Fnrft  und  Heft 
von  Jemama»  der  t^i  diefer  Gelegenheit  itMiie  Hao« 
*^e  ites  Propheten  das  Bekentnie  de»  lalams  aUeg«^.^ 
'AHein»  kaam  war  er  nach  Haufe  gekammen»  fofi^" 
er  Mieder  iah;  }a  er  oiaftte  fkh »    mit  ungiaubdicfaer 
Frechheit,   felk»st  da«  PrDphetenamt  an,,  und  affdi« 
-tirle  diefe  Ehre  mit  dem  Apofttel  zu  teilen.      Wir 
^lenken  eioft»  i»  detA  Leben  des  Kalifen  Aba«Bek- 
'kery^  di^  Empdriing  und  das  fcbjmbüche  Esde  die^ 
fes  Mannea  20  erzablem  *  ;   / 

T»  dieftr  Zelt  erefgnete  fich  atieh  die  Bekeh- 
rttng  ArufärSf  des  Takifiten»  a^  welcher  beMSele« 

Senbeit  des  Fetdzugea  von  Al-Hodaihia  unter  dei% 
^eputirten  der  KoreUehiten  gewefen  war;    Damala» 
'«1$  die  Stadt  At-Tajef  vop  denv  Prc^heteiv  belagert 
wurde,  warmer  eben  abwefend«     Diefer  Mana  kam, 
jezt  zu  ihfh  nachMediha  und'  i>ahm  den  Islam  an* 
•Um  ich  (bglekb  als  eifciger  Mof  iUaaa  zu^igeQ« 
verfprach  er:  », Apostel  Gottes! .  ich  gehe  nach  Al<« 
JyTafef^  um  meine  Landale^te  zur  A»iiahme  de»  Ia-> 
lams  emzolade»;'^     Aberdu wkfi ihren  Widerßand 
imgflnckn,  verfetarte  der  Apostel;    Dochdi^rerWar« 
%iiTig  ungeachtet,  entfchlofs  er  fich  kinzugebn«  Et 
thats  und  die  Weiffaguog  des  Propheten,  ging  in  Ev*. 
fttUftng'.      Denn  indem'  Arwar  feiuen  Liindsleateti 
vom  Islam  vorpredij^te ,   fbhofs  ihm  ein  Takifit  ei» 
'jben  Pfieit  in  den  Afiu  wnA  zerQsbnitt  ihm  die  Pola« 
•aideram  EUbogeo,  woran  er  verblutete  und  ftkrh^ 

•    ;    In  dief^rZ^,  b)  der  Zeit  der  Geftndlbbafteit» 
/|(efth«ib  eeauobj,  dafs  der  heiilhmte  Dichter  Kfüab» 

''^    '••'.'•  ^      '  SÄto^ 

<    tj  Abulfeda  f.  uz.    I>fck$m.  f.  sai»# 


Älut  bei  d«r  EtaiMlitn«  vqd  IHekkt  ifliefseii.  feilte« 
^  4tr  fich  iber  mit  der  Flacht  geratet  haue  — «  oach 
'|K«4il^ft  ztzm  ApQAtftlkAi&y  um.ihii*iMii.^n«4e  unaHi- 
i^irecbeo.    Er  wtMte  d«2u  die  Zeit,  ab  der  Prophet  ' 
In  der  MöCcbe^  Wer,  trat  bioeiiy,  fagte  mit  lauter 
'^etiiMv  dag  GkuibeaabekentD)^  her  uo.d  ward  Mq* 
^dliBati»    Um  aber  4«h  Apoatel  noch  belfer^  zu  ent- 
«Waiffoen»  machte  er  aofihri  ein.  Lobgediqht  «tid  d#« 
"litmirte  e&  in  Gegenwart  dtr^M^enVerfammtung. 
•£s  i^efat  noch  }ezt  bei  den  Arei>efn  in  dem  Ruf  ei» 
/  «>es  poetiftsfaen  Me^fterftäcka;    feinen  lafaatt  kann 
mm.  auf  folgender  SteUe  abaehiM»;: 

•     JCstiähetfichmeiaGKickf  ö^  Fmi4e9Cl\K 
#r(bhesnet  meinemi  Aage»  fi^phlich  kommt» 
mit  festem  Riefen ibhritc  kommt  er  bevao; 
.  *   «  ^r  eilt  und  nichtsi  kemmt  feiqf «  fichem  LanC 
Mein  Ohr  vereahm  den  Raf ;  wie  der  Proghet*— 
^m  zu,  zerfehmettern  feiner  Feinde  Seh^ar  — * 
'    »St  ftark^r  Hand  da»  Racberfchwert  ergriS*?  I 

^Dif  ist  4faa  Seh  wert  jt  daa,  wenna  det^  Scheid* 

'  cntÖhrtt 
Yor  ailea  ScbwerteMi  Gottes  Stralfleu  wirft;) 
da  faiTr  ich,  fandet  Schrecken^  SttverfiehC.  ' 

es  werde  -der  Ap«atel  Gottes  einat 
in  feirten  Bund  mich  «ehmen.    Denn  bei  ihm 
ist  Grofsmuth  eine  Tugend»  welcher  fich» 
wer  reuend  za  th«iiammt|,  gewifr  erfreut«    - 

Da  Kaab  fein  Qedicht  ge<|»ochen  h$ttm%  wi^« 
te  fich  der  Probet  za  den  Umftehendeo  and  fas^^: 
„Habt  ihr  woJil  gehört,  was  er  gcfagt  hat ?  •^^  Und 
1^  der  Thtt,  manverfichert«.  dshabciihm  fo  (efir  ge. 
•Iilton,  dafa  er  ftinen  Mantei-vön  den  Schaltern  ab- 
(«og  und  ihn«  als  den  Preis  ftinea  Gedichts,  deih 
Ka4a  umbing.    Kaab  verwahrtei  dieita  'MAnteli  als 


Kalif  Moawi«  eehti^^ttfetld  Dntobiiiraf).'^a£or.,    ftP 

l^in  «r  Tchlug  'fie  aitt.      Ate  «riiber.gaftorbcfn.H^«]^ 

IWttiM  MöiSvk  6«ii  Leictinum  llda>  Dichtet«  feinen. 

£i>beti ,  rtehst  der  Samme  voi»  xtvenzip,  oder  nacir 

Abb)»Pe4»>  von  lrtf2tg  timfend  prathttM  cu-,  Unit. 

ifempfing  von  ihnetr^n  J^lmtitclL  #^   .S^iterbiti  bdk 

teti  die  Kalifen,    dte  Thronfolger  des  Praphet^ti, 

den  Gebtauich»  fich  befFe^ea  unfl  feierKcben  Au(> 

^ägeii  damit  zu  bekleiden  jun^d  tfao  fttt  trftgen^  fob 

w<)hl  wenafie  aoff  dem  Throne»    als  wenrfi  fie  cW 

Pferde  fafiren.     AI  -  Mostafem- Bülah,  der  fecbs  and 

dreifsigste  Kalif  ttn4  dei*  lets^te  Irom  Hasfe  der  Ab. 

baiiiden,  war  mit  diefem  Mantel  angethai^  ats  eiy  . 

aus  den  Thoren  ^o-n*  Bagdad^  Ik^cis,   feinem  Sie^ 

ger»  dem  Erobrer  Holaka>  dem  Mogo^enkaifer  *) 

^n^S^K^^'^S^^K'  ^^  ^f uj^  A^cht  den  Stab  des  Prophesk 

ten  hl  der  Hand.       Allein  Holaka  entrifs  ibm  bci>> 

des,  Mantel  und  Stab,  verbrannte  fie  mit  elRander 

*  in  einem  ßekk-en  und  ichiittete  die  Afche  in  den  T.i* 

|(er,.  wobei  er  iagte*^    Nicht  aus  Verachtung  hab^ 

ieh  fie  verbrannt,  fondern  vielmehr  aus  Ehrfuräit^ 

mm  ihre  Reinigkeit  und  Heiligkeit   zu  bewahren, 

damit  fie  von  Gottlofen  nitht  mebr '«Qtheiiigt  weiw 

den' k6nfnen/*     .Der  «rme  Kalif!    dief^i^,  R€iiqitiei&' 

£cherten  ihn  nicht  vor  der  Wu^h  des  barbarircbeni. 

UlogQten;  er  liefs  ihn  in  den  Straüran  der  Stadt«n(»- 

herfchleifen,  bis  erentfeelt  war.  6^    Dieife^  gefchiAi 

mm  acht  und  zwnozigften  des  Moharran  im  Jabe 

der  Hedfchra  656,  oder  nach  Christi  ttebixrt»  lajS^ 

-p^  Von  einem  andern  Mantel  desl^ropbi^efijWef^ 

den  wir  ebenfalls  bald  «1  «r«&bl^n  baboa*  .^^  , 

*  «)  Achmed  Ben  §of0pksätlg.  GefckfiS.  40». 

^♦;  Enkil  DftkiHgülum.  ^      '     ' 
^    h)  AUMakm.  .        ...         :-, 


jSdden  Wietbera  Jiml  fiigte  01t  ihnen :  Ich  wet^e  die. 
xüi^nMontt  bindiirtii  ^ei  euch  nicbt  fchUfen.  Er 
Mthitit  fich  aaeh.iiUerGft^tniftle.  Ate  der  Mona^ 
▼eri|i«f»n  <w«r*  kern  er  en  Teiner  vorigen  (Sewofaji. 
torit  suräck  und  bejfuchte  in  der«wansig6t<^a  Nttcfa^ 
^erft  wJeiler  feine  Gattin  AiefcMi. 


£lftd  Kapitel» 

A    ' 

**m  fechsteh  Tage  des  Monats  Redfcheb  Aitte$ 
Jahrs ,   des  neunten  det  Hedfchra,    ierbieit  def  Pro* 
phct  Naebricht,  *>  dafs  die  Römer,  —  eiferfiich. 
tig  auf  feine  Verjirofserüng  Und  feine  Erobrungen 
•i—  ftch  rasteten ,  um  die  Mufaimänner  mit  Krieg 
«u  überiiehen;  ]i,  dhCs  fie  befeits  ein  ftarkeaTrup- 
^enkorps  in  ein  Lager  bei  Balk'a  tafamtnenge^ogen 
hatten.    Ohne  Verzug  liefs  tr  ,^den  heitigen  Krieg 
gegen  die  Römtr"  ausrufen  und  munterte  die  Sei- 
ttigen  aüf>    die  Waffen  gegen  die  Ungläubigen  zu 
ergreifen.     Diefes  ist  der  letzte  Krieg  gewefen,  in  x 
•Welchem  fich  der  Apostel  in  Perfon  befand.    Es  iat 
inerk^ardig»  dafs  er  frei  und  ^fentUth   erklarte, 
dafs  er  diefen  Krieg  gegen  die  Römer  uhtcrnehme; 
und  düi»  er  fogaf  den  Mufulmännern  im  Voraus 
die  Länge  nnd  die  Schwit?rigkeiten  des  Weges,  den 
fi*2U  nehmen,  und  die  Stärke  Tind  Tapferkeit  des 
Feindes,    den  fie^za  bekämpfen  hätten,    bekannt 
machte^  anftatt^.^dafs  es  bei  allen  andern  Kiieg^n, 

die 


JK«  tr  Ui  Ai1)!tt.gi|a|irt  tmit^  feiM^Wftliif liehe 
Politik  geweren  twär ,  ftioe  w^hred  Abfichten  sa 
vetfteipkei)  ttnd  sn  ^trheimiicbefi.  i 

Die  Römer  ued  $yrtor  werett  von  4e^2irit  M 

4le  fercbtbarftee  Feinde  der.Mafüiiniieoer:   dafatü 

traf  «ach  der  Apostel  euf^erordentliclte  Atiftaltea 

eum  Krfegje.    Allen  denen>  die  nntcr  feinen  Anhdn» 

Hem  VorzQglich  retcb  waren »  legte  er  auf »  einen 

Beitrag  SM  den  Kosten  des  Krieges  2a  geben  ^  und 

das  thaten  fie  denn  auch  mit  freigebiget  Hand.  Der 

erfte  und  eifrigfte  von  allen>war  Aboi-Bekker,   der 

dasu  Ikin  ganzts  f^ermS^ih  weihete ;    Omar  gab  4ii^ 

Hillfte  des  Setnigen  ^er;  Al- Abbas  fcfaois  eine  ge* 

faltige  Summe  Geldes  vor,  und  alle  wohihaben» 

de  Lettte  zahlten I   nach  Verhältnis,  ebenfalls  be» 

trüchtliQhe  Summe)).    Othitoan^  AffansSobn>  eeieb« 

iiete  ficfa  am  meisten  dadurch  aus»  dafs  er  {ich  an* 

,  heifchtg  machte»  drei  Regimenter  auf  feine  Kosten 

%xi  unterhalten ^ond  fie  mit  Mundpfovifion  und  den 

übrigen  Kriegsbedürfniflen  zu  Verfehen ;    man  veri« 

ikhert.   er  ha^e  dreihundert   Kameele  fchlachtei» 

taflen  clid.mebf«  als  taufend  goldne  Dinare  *)  aulL 

gewandt«     Hierüber  drückte  fich  der  Prophet,  einer 

^  Tradiaion.  zufolge,  alfo  ans:    (,9 Was  Oxhm^n  jezt 

gethan  hat,  das  wird  ihmriwr^  nicht  Schaden  thun.^^ 

•*-^  Othman  ward   nachher  Kalif  oder  vNachlolgeg 

Mohammeds,  nach  Abu-BeUter  und  Omar. 

Bei  dem  allen  ^aren  noch  grolse  Scbw|erlgi 

kdten  zu  überwinden»      Es  war  gerade  mitten  ittk 

Sommer  nnd  die  Hitze  ubermafsig;  das  ganze  JLan4 

Utt  dureb  die  Diirre  und  den  Mangel  an  t^ahrungs« 

,  sutrel  fik'  Menfchen  uf|d  Vieh»   aa&erordentUcbi 

Ueber. 

*)  GrieMfchromifchi  Gotdßk/Aen  xu  uHgeßkrtmri 


Uebtfrdto,  WMfi#e  Friclfte  4H:Fd[Aik  cit  MifeA 

•fangen  ond    die  Luft  fich.  ftteakuMtiL  begann» 
yr&nfchten  di^  Letito  feotft  IMkt  2«  Hanfe  am  bleL* 
ben,  um  du  Getreide  und  die  übrigen  Früchte  ein- 
aefaiHflielfi'^  itjeht  aber  z^  Marfeben  und  Kriegs- 
^tenaten  gezwungen  %a  weldee,    Mocb  mebrl  ob 
iicb  gleich  die  arabifeben  Stamme  im  AUgentieinen 
unterworfen^  und — dureh  Ueberredung  oder  Zwang 
-—  den  laiam  angenommen  hatten  :   &  gab  es  den« 
Hoeh  viele  Ungläubige»  die  def  gegenwärtigen  Ke^ 
gierung  eben  nicht  fehr  ergeben  Waren;  ja  eine  be« 
träebtHche  A;isahl  —  ea  waren  über  achtzig  —  ka. 
men  vpr  den' Apoatel  und  verbingten,  er  mochte   - 
fiediefea  Feldeuga  überbeben;  und ibebrent Staats« 
kiitgheit»  als  aas  andern  Gi^ünden  gab  er  ?ihnea  die 
Erlaubnis,  wegzubleiben.     Viele\Arafoerv«mplat« 
ten  Lande  lieisen  fich  bei  ihm  entfcbuldigen ;  »,docb 
i^Goet  (fpricht  derKoranü^entfchuldigtafienicbC 
Endlich  kamen  aucK  fiebea  AnOire«»  rechtfchatfe» 
ae,  aberätt&erft  dürftige  Leute  vor  ihn  und  baten 
den  Propheten  dem'dthig>  fich  doch  ihres  Elends  zu 
erbarmen  und  ihnen  Lafttbiere  zur  Reife  zu  geben« 
AUeio  der  Prophet  wiefa  fie  ab:    »»ich  bin  ntchtim 
Stande»  euch  alle  auf  meine  Kasten  fortbringen  s» 
lalfen,**      Mit,  diefem  Befcheid  kehlten  fie  um^  die 
Augen  voll  von  Thranen»  die  Herzen  von  BeträU 

•k  voiu  yj  ' 

Alier  diefergrofsen  Schwierigkeiten  ungeacb« 
tet  brachte  der  Apostel^  durch  nnermndete  Sorg* 
fak,  eine  Atmee  voadreifsig  tauCend  Mann  auf  dii 
Beine»  bei  welcher  fich  zehn  taufend  Rester  befan* 
^en.  Efa'  er  abging,  übergab  er  Ali»  dem  Sohn 
iU>tt^TalehSf'  die  IC^eruftg  ven  Medina  in  feiner 

Ab. 

ij  *r.j;  94^    .  . 


Aliwefe^obeity  und  fetzte  ibii  zngleicb  zum  Auffe« 
her  und  VerWefcr  über  feine  Familie.  Darüber  er-* 
grimmten  die  Ungläubigen  vor  Neid  und  Eiferrncfat. 
^yBiofi  dtrum«  fa^en  fie,  lädt  er  Ali  zarick.  •  -^it 
v»er  ihm  nicht  zur  Last  fallen  .foll.f'  Da  Ali  diefe 
Reden  hörte»  verdrofs  es  ihm;  er  nahm  Teine  Wa& 
Sen,  ging  zu  dem  Propheten  und  geklagte  hch  Die« 
fer  aber  tröstete  ihn  und  fagtr:  >,Sie  haben  es  «:e» 
„loge'n ;  denn  ich  habe  dich  wirkltcli  zu  meinem 
^Verwefer  und  zum  Aufi'eher  über  alles  gefetzt 
„was  ich  zuriicklafle«  Geh*  alfo  und' verlieh  das: 
„Amt  eines  Verwefers  meines  HaufeS.  WilliV  da 
Runter  mir  nicht  auf  der  nämlichen  Stufe  der  Ehre 
„ftehn,  auf  weicher  Aaron  unter  Mofea  ftand?  ,a> 
„Denn  w«s  die  Würde  dis  Propheten  betrifft,  fo 
„wird  nach  mir  niemand  da  fein,   der  fie  bekleiden. 

Das  Wort,  das  wir  hier  durch  Ferwefer  nhet'^ 
fetzt^iabcn,  bedeutet  im  Arabifchen  eigentlich  dea 
Nachfolger^  welches  der  Titel  isr,  den  alle  Naphfol- 
ger  Mobamoieds»  und  zwar  zuerst  Al)u-Bekkeo 
dann  Oihar,  darauf,  Othman  und  nach  diefem  Ali 
felbst  und  alle  übrigen  geführt  haben  Allein  die 
Perfer,  welche  Schuten,  das  ist,  Schismatiker  oder  , 
Ketzerfind  ^^  Im  GegenfatzvondenSonniten,  den 
orthodoxen  Anhängern  der  Tradizion,  welches  jezt 
die  Türken  find  —  diefe  Perfef  behaupten,  kraft 
dicArJ letztem  Worte  äires :  Propheten  :dafs  nicht 
jene  dxei,  fogenannten  erften,  fondt^rn  vielmehr  Ali 
der  wahre  und  rechtmäfsige  Kalif  und  .Vachfolger 
im  Reicbe^ewefen  fei,  und  dafs  die  Ommiadc^i^  «- 
belebe  die  Fatemiden,  die  Kmder  von  AH  und  Fat-  - 
men^  der  Tochter  des  Propheten,  von  der  Nachfol- 

ge 


9t  m 

ge  yerdrSiigteti  — •  nneclite  Nachfolger  und  Tln*<xi« 
r&iiber  gewefen  find.  Hieraus  ist  der  unveriobnli* 
€^e  Hafs»  hieraus  find  die  ewigen  Kriege  entftaii- 
den»  iu  welchen  ficb  heide  Nazionen  bis  auf  aafere 
Zeit,  serfleifcht  haben^  a) 

Da  alles  in  Berritrchaft  war,  brach  der  Apos- 
tel  auf  mit  Fahnen  und  Standarten  und  fetzte  ßdk 
gegen  den  Feind  in  Marüch.  Unter  denen,  ^«reiche 
ihm  bei  diefem  Aaszuge  aus  Medina  folgten ,  war 
auch  Abdullah,  Ohka^Soluis  Sohn,  welcher  eine 
Kompagnie  Hülfstruppen,  aus  Juden  und  Heiden, 
anführte.  Unterweges  pflegte  er  immer  in  einer 
kleinen  Entfernung  hinter  dem  Propheten  feki  La- 
ger  au&ufchlagen  und  fich  da  fo  lange  zo  halten, 
als  die  Armee  ttUle«lagi  diefes-  fetzte  er  eine  Zeit- 
lang fort,  bis  er,  eines  Morgens,  da  die  Hauptar- 
mee  aufgebrochen  war,  plötzlich  umwandte  und 
mit  feinen  Ungläubigen  zuriick  kuf  Medina,  mar- 
fchirte,  wobei  er  fagte:  „Der  Mohammed  föbeint 
za  glauben,  dafs  der  Krieg  nur  ein  Pfeifferfpiel  fei, 

^  womit  .er  fich,   auf  unfre  Unkosten«    belustigen 

'  könne/* 

Die  Ungläubigen,  welche  AbdoUab  begleite, 
ten,  hatten  eine  ausgelafiene  Freude,  daik  ihr  Haupt- 
mann fie  zurückführte,  und  drückten  fie  unter  ein- 
ander durch  fpöttrfche  Reden  aus :  ^Schont  euch 
,,ein  wenig,  ihr  Leute!* es  jst  gewaltig vbeiCs!  Mar- 

„fchirt 

*  a)  Der  Leferkann,  wrnntrwtßf  kwruberdainadu 
tifen,  was  ich  in  meiner  Ausgabe  des  Lebens  JMo* 
hammeds  von  Abulfeda  p.  90  angemerkt^  nndp. 
f  19  über  die  Fergleichung  gefagt  habe,  die  der 
Prophet  hier  zwacken  dem  Ali  und  Aar^  machte, 
—  Dicke  Bücher  find  von  beiden  Alten  iAer  di^e 
wichtige  Streitfrage  gefchrieben  worden! 


^ytchuft  doch  nfeht  (o  ßcrk  für  4ie  neügemacTiteRe« 
ijligion  !  Ihr  wHt  ja  noch  nicht  recht,  ob  alles  wahr 
ijist*  was  maneirdi  predigt.!^  tn  Hi^^'^^^  auf  dit 
Betragen  liefsCrOtt  foigeiide  Worte  vom  Himmel 
fteigen:  «»^ie,  Welche  auf  dem  Marfche  suruckblie« 
i»h«n,  freueten  fich,  den  Apostel  nicht  begleiten  zu 
i^diirfen ; '  und  weigerten  lieh,  Hab*  und  Gnt,  Leib 
^^ond  Le^n  fär  den  Wepr  des  Herrn  zu  >a  agefi«'  Sie 
i^fpracben :  fetzt  euch  det 'Hitze  nickt  aus! "  Aber  fai^ 
i,ge  da  ihnen :  das  Feuer  der  Hoffe  wird  ftock  kiißef 
tjein.  O  hätten  fie  diefes  wohl  bedacht!  Mdge;n 
„fie  jezt  lachen»  fo  viel  fie  wollen!  DocheineaTa* 
„gea  werden  Üe  mit  Thrinenftroinen  für  ihre  San* 
„den  b'ufsen.**  a) 

'  Es  gab  reibst  unter  den  Hüfulmannern  einige»- 
die«  ohne  dafs  ihnen  der  Prophet  den  gerin^ften 
Aniafs  zutk  Mifsvergnligen  gegeben  hätte»  ausFeig* 
beit  plötzlich  feine  Fahnen  verüefsen.  ,  Die  vor- 
nehmsten davon,  waren  Kaab,  Sohn  von  Maiek^ 
Merara,  Sohn  von  Rabi»  und  Helal»  Sohn  von  Om« 
mala,  alle  drei  Anfarea.  Weiter  unten  werden  wir 
Von  ihrer  BekehroAg  und  von  der  Bafse  hören^ 
'  di^  ihnen  auijgelegt  wurde. 

Die  Arm^e  hatte  vor  Dürft  und  von  der  er* 
ftickenden  Hitze  der  Jahrszeit  aufaerordentlich  zu 
leiden.  Enditcb,  nach  einem  langen  Marfche,  ge- 
langten iie,  höehft  erfchöpft,  in  Hegr^  an.  Diefes 
Hegra  i>it  das  Land  der  alten  Thamuditen ,  deren 
Gefchichte  wir  in  der  Einleitung  *)  erzählt  haben» 
Esisttain.  Thal»  ringsum  von  Bergen  und  Felfen 
umgeben,  eine  TagereiFe  von  Wadii-Kora.  £bn« 
Hawkal  fagt  davon  in  feiner  Geographie:     „Ich 

O  a  felb»t 

M)  Sur.  9.  ' 

'»^  Bd,l  S.  15-17-  .        . 


«12  ' 

* 
felbst  habe  dlefe  Fetfenmaflen ,    nebst  den   in  die 
Klippen  eingehaaenen  Holen  gefehen»  in  ^arelebea 
in  der  Vorzeit  jeneThamaditen  wohnten«  deren  im 
Koran. gedacht  wird."  a)  —  Die  Umgebungen  die- 
fer  Berge  beifaen.  der  umherliegemien  FülfenAücke 
wegen «  Al-AtaUb^  .d;  i.  Stein •  Brocken^      Nach  der 
M^holbgie  der  Araber  Tollen  di^feThamuditen  Rie» 
fen  von  unermelslicber  ^röfse  gewefen  fein.    .  AL 
lein  Achmed  Ben.Jofeph  in  feiner  Allgeiheineo  Ge- 
fchichte'verficbert:    „dafs  diefe  Wobnungen,  die 
man  noch  beut  zu  Tage  fiebt»  nicht  gröfser ,  als 
Vnfre  gewöhnlichen  Hauferfind ;  woraus  er  fcbUefit; 
dafs  aacb  ihre  Körper  nur  das  gewöhnliche  Maa(s 

der  Menfchen  gehabt  haben," 

* 

Sobald  die  Soldaten »  anf  ihrem  heififen  Hsn 
fcbe,  dis  Thal  erreicht  Jiatten,  liefen  fie  fcbaareo- 
Weis  zu  den  tbamudifchen  Schöpfbrunnen,  um  ficb 
SU  erfrifchen  und  Waffer  zu  trinken.  Als  es  der 
Apostel  gewahr  ward,  hüllte  er  fein  6eficht  in  den 
Schoofs  feines  Mantels,  fpornte  fein  Maulthier,  gs« 
loppirte  zu  ihnen  hin  und  rief  dabei  aus  allen  Kraf. 
ten:  ,,Kinder,  trinkt  von  duofem  .Waffer  nichtJ 
Geht  nicht  in  die  Wohnungen  diefer  Menfchen,  die 
einft  fehv  grofse  Sünder  waren;  weinet  vieln&ehr, 
dafs  euch  nicht  eben  die  Strafe  treffe,  wie  fie.  ^  -— 
So  warnte  er,  behielt- fein  Geficht«  noch  immer  in 
den  Mantel  gehüllt  und  ritt  mit  verhängtem  Zügel 
weiter,  bis  er  heraus  aus  dem  Thale  war.  Da  faielt 
er  ftill  und  fagte :  Wenn  jemand  von  tiefem  Waf- 
fer getrunken  hat,  fo  fpeie  ers  wieder  vo«i  fich! 
Wenn  ihrs  zum  Knäten  des  Teigs  gebraucht  habt, 
fo  gebt  den  Kameelen  den  Teig  zum  Futter  und  hü« 
«  "  tet  eu<:h  }a,  davon  zu  effen!  Ueberdis  fotlt  ihr  wif- 
(en,   dafs  fidi  in  diefer  flacht  ein  heftigerSturm  aof- 

machea 

a)  Snr.  7*  und  89.  .  \       1  .'  \. 


»«3 

madieti^  wird  ;  a)  daft  tlfo  niemand  fein  Zelt  Ver- 
lane, wenn  er  nicht  etwa  einen  Kammertd  bei  fioh 
hatj«     '  ' 

AUetfaaten,  ^ie  ihnen  der  Prophet  befohlen  hat« 
te;  ausgeaomi^en  awei  Männer  vom  St^inm  ßaad^ 
wovon  der  eine  aas  dem  Zelte  ging ,  ftiner  Not]u 
darftwegen»  der  andere,  um  fein  Kameel  za  fu« 
chen.  Kaam  hstte»dier  eine  den  Taft  herausgefetzt, 
als  ihn  der  Wind  erftickte/und  der  zweite  hatte 
noch  nicht ^drei  Schritte  gethav,  alsihn  der  Sturm 
empor  in  die/Loft  hob  nnd  auf  den  Berg  Tai  fetz» 
te.  Da  dem  Propheten  diefe  beiden  Vorfölle  berich« 
tet  wmrdeD»  f*Ste  er;  ,/Hab'  ichs. nicht  allen  und  je« 
•dem  verboten»  ohne  Begleiter  ans  dem  Zelte  zu 
gebn?''  Hierauf  befahl  er,  den  einen ,  der  erftickt 
war,  vor  ihn  zu  bringen;  dis  g^fchah,  und  er  gab 
ihm  Qefundbeit  und  Leben  wieder.  -  Der  andere 
aber,  den  der  Sturna  auf  den  Tai  geworfen  hatte»  , 
fehlen  verfchwunden  ;  bis  der  Apostel  auf  feinem 
Ruckmarfche  wieder  durchkam;  da  brachten  ihn 
die  Taiteu  gefund  und  wohlbehaiten  zur  Armee. 

Als  der  Ptophet  den  Flecken  Wadil-Kora,  eine 
Tagereife  von  Hegra  hinter  fich  hatte,  gebrac^bs  dem 
ganzen  Heer  an  waffer;  feine  Leute beftiirmten  ihn  . 
mit  Klagen  und  fagten,  fie  wurden  alle  vor  Dürft 
umkommen.  Da  that  der  Prophet  fein  Gebat,  wo- 
bei er  das  Geficht  gegen  die  Kebla,  d.  i«  nach  der  - 
Seite' des  Tempels  zu  Mekka  wandte,  welcher  ihm 
damals  in  Süden  lag.  In  diefem  Augenblick  war 
am  ganzen  Himmel  nicht  ein  Wölkchen,  aber  nicht 
lange,  fo  fah  man  von  allen  Seiten  dicke  Wetter- 
wolken zufammenziehn  und  bald  fiel  ein  (6  fl:arker 
Kegen^  dafs  alle  ficb. nicht  blo&  fatt  trinken  konn« 

ten, 

'  ^9)  JD/ckann^p.  229^    Bochari.  M>stfm^ 


^■4 

ItfH  foD^eni  tiieh^  Tom  erften  his  zum  leteteir»'^Intf * 
«tf  dhr.  Haut  »afii wurden ;.arU(^  ftn^oofie  für  Vor* 
rath  und  fuBteo  ihre  Schlauche»  Biefe»  %9b  eines 
MufiUmtn  Getegeitbelt»  ^a  einem  Nichtfrl^ubigea 
zu  ia$;jen:  »^Crießs^Wcmder  »Ifeittitt  imStm^le,  sllr 
•jire  Zweifel  zu  löFenJ*-  Docb.  der  Prophet  fiigte 
teiclieiden:  „Sezt  ihaei»  »irht  fo  kart  zu/^ 

In  der  Folge,  ris  die  Araween  einem  gewi£ 
fett  Orte  im  Leger  fteivd,  ereignete  (ich«  ,  da6  fieb 
At-K«»wa,  d&  KaiBeehftute  det  ProfSietea,  meii 
weiH  aicfat  wie?  rom  Wege^  vertcrts^.  Sogleich 
teaehten  fich  feine  Leute  wAf  und  fechten  fie  hier 
und  de  auf  dem  FeUte.  Bei  diefer  Geke^^enbeit  fpöt^ 
tette  elTkUnglftuhiKer:  „NTim,  ilas  gefifilt  mir!  Mo. 
katnmed  robpit  ilehv  Pnyphet  zu  fein  nnd  gibt  vor, 
dttb  ihm  Gi^t  {eine  Geheimnifle  mitteile  nndbianii. 
Kfcbe  Dingo  offenbare;  aber  wo  (eine  Stute  ist^  dae 
waii  er  nicht/*  AU  dem  Propheten  cbeefe  Spötterei 
/  binterbracht  wurde»  ^te  er  r  ^Mein  Gott !  ich  ge- 
ftehegern,  dare;khntcfat»«reifii,  als  wa^  Allah  wohl- 
l^faUt  nnch  wiflea  ssa  taflen^  indefe»  der  (Mt^  wo 
mein  Kameelist t  gehört  unter  die  Dinge ,  die  er 
mir  effenhart  hat  Seht  ihr  w&hIrdenFleeliefrdart? 
Ja  dem  Thale  unterhalb  iat  mehie  Stute*  Gebt 
nach  «fiefer  Seite  hin ;  4*  werdet  ihr  Fufitapfe» 
fehn,  ifie  euch  zum  Fleelien  fuhrenv  Wen«  ihr  de* 
hin  kommt»  ib  folgt  der  Spur  ^  da  werdet  ihr  fiea» 
einem  Banme  finden^  an  welche^  fie  mit  dem  Zau* 
Hke  hangen  geblieben  iat  Bindet  fie  ah  und  fahrt 
fiehena>  —  Sie  thatea  eat  gingen,  fiindei^  krad^ 
tenfie. 

AitFdem  Marftfae  war  Jemand  hhrterd'er  Armee 
simiekgeblaebeii;;    ein  andeter  kam  und  aeigteta 

dam 

0}  Dfchinm,p.%$i.:m^imB(tlM^iVi*AbitrNä9i^ 


vpb«t»)  freanillich  zurück.     Ist  Gut^s  indem  Menf 
',^fchen*  fo  wird  ihn  Gott  wieder  zp  euch  Mngeni 
,y wo  nicht  fo  wird  euch  Gott  vpn  feiner. tiefen  Ger 
„iWlfebaft  befreien.'* 

Noch  ein  andrer  kam  and  fagte:  „Apostel  Got# 
teel  Aba^Dh^r  bleibt  hinter  der  Armee  zurück.  Der 
Prophet  gab  ihm  diefelbe  Antwort,  wie  dem  vor* 
hergehenden.  Abu-Dhari  der  Gafarit,  ritt  namüch 
ein  trage«  Kameel;  weil  er  feiner  Lang&mkidt  über« 
drüAtg  watd,  ftieg  er  ab>  packte  ftio^rSacb^n  ttn4 
Bandei  loa;. lud  fie  ficl^  anf  die  Schultern,  utid  mar^ 
fchirte  zu  Fnfs,  um  dem  Apoatel  gefchwtnder  zu 
feigen.  Indefa  m^ar  der  Apostel  auf  /fem  Platzet 
wo  er  fich  lagern  wolltet  fi^hen  angtkoQsmen';  eit^ 
ne  ScbiidWacbe  fcbanete.die  zntückgel^e  Heer^^ 
ftralse  entlang  and  rief:  ,,lcb  frhe  in  4er.  ferne  ei» 
\iiefl  Menfchen^  der  zo  Fufs  marfcbirt;  ^*  woi^auf  der 
Apostet  fagte;  „Es  ist  Abu-Dhar.^*  •-^  Noch  kono? 
te  man  nichts  erkennen^  aUe  Anwefenden  ftreng« 
teo^dir  Attgenan  nnd  blickten  anverwandt  und  Totl 
Erwartung  hin ,  wer  «is  wohl  fei.  £odlicb  riefe« 
alle,  wie  mit  Eänem  Munde :  „Wahrhaftig!  es  .ts| 
Abtt-Dhar  l  ^  Der  Apostel  aber  fagte :  „Gott  icfaeti« 
M  Abu.Dhar  (eine  Gnade!  Er  marfcbirt  allein;  er 
Jürbt  dereinft  aliein  und  fieitt  allein  von  d«n  Todtea 
stt£«'  ,j.  . 

Diefe.  ProphesEeiong  ist^t  nach  ihrem  «weiten 
Punkte,  genaüdn  Erfdllulg  gegangen.  Nach  dem 
Kathfehlufle  tles  Höchateo  ereignete  ficb#  in  der 
Folget  data  Abn-Dhar.dwfiliv  den  Kalifen  Othman  v 
verbannt  und  nach  Al-Rabadha'  ins  Exil  verwiefen 
wuade«  ^  Er  reiste  dahin;  unterweges  aber  befiel 
ihn  eine  Krankbeit,  woran  er  ftarb.  Er  ha^te  nie- 
numd  bei  fich «  als  feine  £raa  und  feinen  Diener«  ^ 

/  .  Als 


AU  €r  Iran  fein  nahes  Ende  fAbUe,   Tagte  er  zu  Ib. 
»en :  „Wenn  ich  todt  fein  werde/  fo  wäfcbt  mich 
tb  und  hüUt  mich  in  mein  Schweistuch;  hiermoflegt 
fiieifi^A  Körper  neben  die  Heerftrafse  euf  eine  An. 
liöhe  nieder  und  fa^t  zu  dem  erften  besten  Reifen« 
den  :  „Daa  ist  Abu-Dhar,  weiland  eia  Gefährte  dee 
Apotftela:' hilf  ihn  uns  begraben/*  —  Ale  er  todt 
^hl,  thaten  fie,  wie  er  ihri<U)  befohlen  hatte«  Kaun 
waren  fie  damit  ferfig«  fo  kam  AbdoÜah,    Malods 
Sohn,  auf  der  Riickreife  von  Erak  mit  einem  gro- 
ßem Gefolge  feiner  Diener  bei  der  Stelle  vorbei, 
>Vo  Abu-Dbara  Leichnam  bingeUgt  war;    Anfange 
fab  er  dabei  weder  die  Frau»  noch  d^  Diener;  er 
ward  nur  eine  Bahre  an  der  Strafae  gewahr.     Doch 
nicht  lange  ^    fo  kam  der  Diener  herbei  und  fagte 
4ie  Worte 9    die  ihm  fein  Herr  aufgetragen  hatte, 
SbbaM  AbdoUah  fle  hdrte,tffiel  er  zur  Erde  und  fag* 
te  mit  grauen :  »,  Was  ihm  einft  der  Apostel  Got. 
tea  geweiflagt  hat»  da^  ist  jezt  in  Erfüllung  ge^ao- 

5en ;  du  wirfi  aHßin  wahdtm;  du  wirft  allein  ßerben; 
n'^firfl  altein  auf erfittm.*^  —  Unterdeft Nvaren  Ab. 
dolhhs  Leute  abgeiHegea.  Sie  erwiefen  nun  dem 
Todten  die  letzte  Pflicht  and  begruben  ihn  an  dvtm 
ftm  Orte»  det  AI- Rabüäkaf  d.  i.  Thdesangft,  ge- 
nannt worden  ist  Abulfeda  ia  feiner  Geographie 
a)  rechnet  dis  AURabadhazu  den  nahen  Marktflek« 
ken  von  Medina  und  fagt^  dafb  hier  <(as  Giabmal 
Abu-Dhars,  des  Gafaritec,  zu  fehen  fei;  die  xeo* 
graphifche  Länge  des  Orts  fei  67  Grad,  joHinutan; 
die  nördliche  Breite  24  Grad»  2  Minuten.  Diefes 
alle$  hat  Abdollab  in  >ler  folge  erzittiitz  das  Aben. 
teaer  Abu.Dbars  agf  dem*  Marfcbe  aach  Tabuk»  die 
Prophezeiung  des  Apostels  und  ihre  Irfällaog. 

.•   ■•         ■  ♦•■  •     '  ■   ■      t  ■•--  •«"• 


2X7 

'     Wu  die  Erfattanlt  des  letzfen  PBnl^ts  fder  WeiC 
fegiiiftg  betrifft»  wonach  er  alieio  auferftefaen  wird, 

^fe  hat  fie";  (in  Verbindung. mit  der  Bedeutfaml^eit 
dea  Vaniens  Rabädha,  )  Gelegenheit  zu  der  gemei« 
aen  Meioung  gegeben ,  dafs  der  Ort  des  jüngfteii 
Gerichts  bei  dem  Schlöffe,  das  Abu^  Dfaar  gehorte, 
das  ist  bei  Al4(abadha»  TeiA  werd^.  Dei:  Ort  ist  in 
der  Folge  in  den  Ruf  der  Heiligkeit  g^lcommen ; 
«Beb  ha^'D  ihn  mehrere  Färften&ttlichausgezierl! 
und  hier  einen  prächtigen.  Dom ,  eine  Mofchee  mit, 
einer  Kuppel  eroauet,  in  welcher  allerlei  Stellen 
•QsdemKoran,  als Infchriften angebrachtfind;  über« 
di»  haben  fie  ihr  auch  fo  anfehnliche  Einkünfte  an- 
^ewiefen»  dafs  fich  wenig  Stiftungen  darinn  mit  ihr 
vergleichen  können« 

(  .      ■ 

Endlich,  nach  einem  längen  Vnd  befchwerlu 
chen  Mtrfche,  kam  der  Apostel  mit  der  ganzen  Ar^ 
mee  zq  Tabnk.  an,  a)    Tabuk  ist   e^n  berühmter 

'  Ort  auf  halbem  Wege  zwifchen  Medina  und  Damas« 
„Diefe  Stadt,  fagt  AbuUFeda,.  liegt  zwifchen  Hegra 
uiid  Syrien;  es  ist  dafeibst  eine  Quelle,  nebst  vie- 
len  Palmen.  Man  gUubt,  di^fs  das  Volk /das  im 
Koran  „des  dichten  Walds  Bewohner"  heflst,  b) 
und  zu  welchem  Gott  den^Schoaib  oder  jetbro 
fandte,  in  diefer  Gegend  gewohnt  habe*  Schoaib 
gehörte  nicht  zu.  ihnen ,  fondern  zu  den  £inwoh« 
oern  von  Madian.  Edris,  der  Erdbefchreiber,  fagt, 
von  Madian  bis  Tabuk,  ostwärts  durch  die  WQste; 
waren  fechs  Stationen  oder  Tagereifen  einer  Kara- 
wane. Von  Tabuk  bis  an  die*  Grenzen  von  ^rien 
zählt  man  vier  Stazionen« 

•-   ..  :  Kaum 


a),  Abulf.  f.  124.    ör^ögr«.J»..43»    :J)fcham.p,2^t. 
hj  Sur.  15.  wirf  ^J8» 


"^        Ktutti  Iittfft  ^e  Aftiiee  e!h  Ltger  l>ecogM  ,  <b 
Kefen   die  Soldaten  haufenweife  nacli   der  Quelie, 
deren  Bach  mtsht  ftärker  rann ,   als  ein  Strohhais 
breit»    Man  fchöpfce  Wafler  für  den  Propheten  ^« 
m»;  er  trank  davon»  wufchfich  Geficbt  und  Haiw 
de  und  gofa  daa  übrige  wieder  rn  das  Beek»B  der 
QueHe.     UrptotzHcb  entquoll  das  Waflerin  Melier 
Fälle,  daft  es  hinreichte,  die  ganxe  Armee  t^nkca 
SU  laffen.     At-Gasall,  Espahani,  AI  -  Kodai  and  an* 
dere  berähmtie  Schrift (Mier-nehr,  (agen,   das  Sek- 
ien  oder  der  Napf,  womit  man  iba  Wafler  far  de« 
Propt\eten  einfchdpfte,  fei  (b  klein  gewefe»,  daft 
•r  kaum  feine  Hand  hinehiftecken  konneii,  «iiddeii» 
,BAch,  fobald  er  getrunken  hatte,  fei  augenblickticb 
•in  fo  retchlicher  Waflerqueli  zwifiBhe»^  feineit  fhh 
gern  aufgefprudelt,   dafs  nicht  nur  die  ganze  Ar- 
mee ihren  Dürft  töfcbte,  Sondern  daft  man  auch 
noch  gcnujg  hatte,   um  die  heilige  Abvafchuogzo 
▼errichten,  ond  Kameele  und  alles  äbrige  Vieh  su 
tränken. 

Als  fich  das  Geracht  Von  der  Ankunft  des  A* 
posteis  in  der  ganzen  Provinz  verbreitet  hatte,  fo 
errchiehea  mehrere  Gerandfchaften,  um  ihm  im  Na* 
men  der  V6lkerrchaften  diefer  Distrikte  zu  holdi* 
gen;  Ja  eskameo  auch  einige  Furften  in  Perfon  ao^ 
unter  andern  Johanna,  Sohn  Rawbas,  Herr  von 
Aila,  einer  Stadt  an  derSeekuste»  im  Winkel  de« 
Bafens,  den  man  das  rothe  Mar  nennt  AbuUFe- 
da,  in  feiner  Geographie,  a).  gibt  da  von  folgenden 
Bericht:  MArla,  ein  Städtchen»  defien  Gebiet  eben 
nicht  fruchtbar  ist ,  gehörte  vornaatsS  den  Jaden» 
TOn  welchen  derKora»  b)  fagt,  fie  wären  in  Af- 
'|ru  und  Schweine  yerwandelt  worden,    weil  fie 

den 

m}  Giogr.  Ärah:f^4;, 


4m  Sabbat  eirttieitigt'  un^  das  Idol  Ttfrnt  imgeba- 
«•t  hatten^  Sie  Kegt  an  der  Kiistedes  Meers  AU 
Kolfam.  Dorch  diefe  Stadt  jreht  ^er  Weg,  vtret. 
#het>  heutiges  Tages  d!e  Pilger  nehmen »  die  von 
Aegypten  nach  Mekka  kooMi^n«  Es  ist  ein  Tarm 
fcier,  m  welchem  der  Gotnrerneur  wohnt ;  diefer  ist 
^on  Aegypten  abhängig.  •—  Angebauete  Felder 
gibt  es  hier  nicht.* —  Vormals  ftand-  hier  ein  Kas« 
tel;  da  dBefes  2erftdrt  wurde,  zog  der  GouTerneur 
itt  die  Stadt r  an»  Ufei;  des  Meers."  —  Al-Edrift 
fii^t ;  Vofi^  Arla  bis  Madian ,  das  auch  an  der  See« 
kiiate  Hegt,  2'aUe  mäe  fünf  Staflsioaen  oder  Tagew 
f  eifen  einer  Karawane« 

Johanna^  der  Christ  war^  xirurd'e  fehr  gunstfg 

fufgenommen ;  der  Prophet  bewilligte  ihm  denFrie» 

den  untef  der  Bedingung,  dafser  einen  Tribut  vo» 

drekaufend  Denaren,  oderGaldi^üeken,.  bezahlen* 

'  follte/  .  Atifserdem  Kefs  ihm  d^  Apostel  ein«?  Ur* 

kunde^  in  Form  eines  Patents  ausfertigen  und  d»^ 

durch  groi^e  Privilegien  erteilen  fiir  ihn  felbst,  (ef- 

»e  Unterthanen ,  wid  alle  d'ie,  welche  mit  ihm  em 

Bündnis  eingehen  oder  fönst  feinem  Interefi%  för^ 

dertieh  fein  mochten»      IMefe  Urkunde  lautete  un- 

gefähr  alfo;  „Im  Namen  Gottes,  desGnad^genusdi 

«Barmhersrigen!  iMefestst  das  Patent  und  derficbe- 

^re  Oeleitsbrtef^  wekhen  Allah  und  Allahs  Prophet 

jfUnd  Apostel  dem  Johanna^  Sohne  Rawbas,  und 

^'der  BSrgerfbhaft  der  Stadt  Aila  erteilen.      Dem« 

,^nach  werden  hiermit  ihre  Frachtfchiife  und  Kara» 

^waue»,.  die  zn  Wafler  oder  zu  Lande  hin  und  wfe^ 

^der  reifen,   fortan  unter  Schutz  und  Schirm  Ai- 

^lahs  und  Mohammeds^  fernes  Propheten,  gethan; 

^und  foli  fich  diefes  Privilegium  auf  aUe  diejenige» 

»^Kinwafaner  von  Syrien  und  Arabieh,  wie  auch  » 

,^den  am  Meere  belegenen  Landen  erfEreeken,    f4» 

^etwa  ein  Büodtna  mit  ilmeii  abfehliefiienv      W^ 


?2d 

jffern.non  eicief  oder  der  andere' Ufifer  ihMti#  krufk 
^idiefer  gegenwärti|;en  Urkunde,     ficb  Reichth-um 
^erwirbt,  fo  foll  er  ihn  nicht  höfter  achten«   als  das 
^iHeiLfeiner  Seelen;  woferu  er  Gefangne  macht,  foll 
^^er  ihnen  mit  Milde   und   Glimpf  bt^fregnen;  und 
yyWenn  diefe  Gefangnen  fleh  loskaufen  wollen,  fbU 
^er  ficb  nicht  hart  gegen  fie  beweifen;   vielmelir 
«yihnen»  als  ein  verbürgtes  Darlebn«  anverweiger« 
yylich  die  nöthigen  Bedurfnifle  und  Lebensmittel  zu- 
^kommen  laSen,  welche  fie  ihm  zu  W^afler  oder  zu 
yiLande  treulich  und  fonder  Gefährde   wieder  zu 
yyfchicken  verfprechen  möchten/'   r-  Die  Einwoh- 
ner von  Aila  haben  diefe  Urku'nde»   als  ein  kostba- 
res Kleinod  9  bis  auf  den  heutigen  Tag  forgfältig 
tttfbewahrc*  * 

Nicht  zufrieden,  fie  fo  begünstigt  zu  haben, 
machte  ihnen  der  Prophet  auch  ein  Gefchenkmit 
dem  Mantel,  welchen >er  damals  trug.  Man  lefe 
hier,  was  Achmed- Ben- Jofeph  von  diefem  Mantel 
erzählt;  „Al-Dahabj,  in  feiner Gefchichte»  will wiO  " 
9,ien,  dafs  der  Staatsmantel,  welcher  den  Kalifen 
•„gehörte,  eben  der  gewefe^  fei,  den  der  i  rophet 
„den  £inwobnern  von  Aila  zur  Zeit  des  Krieges 
9,\on  Tabuk  gefchenkt  hatte,  damals,  als  er  ihnen 
y,auch  das  Patent  des  fiebern  Geleits  ausfertigen 
„liefs;  und  dafs  ihn  in  der  Folge  AbuUAbbas-Al- 
^Säßah  für  die  Summe  von  dreitaofend^ Denaren 
,,von  ihnen  gekauft  habe.  Aliein  ich  glaube  viel- 
g^mehr,  dafs  dis  der  Mantel  fei,  der  ein  EiBgenthum 
yider  Othomanifchen  Sultane  geworden  ist,  eben  der, 
„den  fie  noch  jezt  aufbewahren  itnd  deflen  ffefitz 
,iihnen  fo  grofsen  Segen  bringt.  Denndiefer  Man- 
„terhat  eine  fb  grofse  Kraft,  \lafs  wenn  man  Kxan- 
„ken  von  dem  Wafler,  in  das  «r  ist  eingetunkt 
«»worden,  zu  trinken  gibt,  fie,  nach  Gottes  ZalaC 
•ifung«  ihre  Gefandhelt  wieder  erbalUn.^* «—   Sol« 

tan 


fidt 

tan  Morad  Chan ,  Söbti  von  Selitn  Chto ».  Vekher 
im  J.  C  1574  za  refriren  anfing ,  He&.6iii  goMnej 
Kästchen  machen»  hundert  taafend  Dukaten  fcb\v«ir> 
und  legte  aus  Ehrerbietung  gegen  dieft  kostbar« 
Reliquie,  den  Mantel  hinein.  • 

£s  kamen  auch  a^  Deputirte  der  l^nwohner 
von  Dföharha  und  Adroh »  welches  zwe^:8tädte^iif 
Syrieft  find}  die  ungefähr  drei  Tagereifen,  eihevod 
der  andern,  liegen.  Der  Apostel  bewilligte  auch 
ihnen  den  Frieden  ,und  legte  einer  jeden;  für  aili 
ihte  Ländereien  und  liegenden  Grunde »  einen  Triv 
but^on  Zweihundert  Denaren  auf.  Eben  das  thart 
er  mit  allen  übrigen  Städten,  die  Deputirte. CaAdtenj; 
er  legte  ihnen  einen  Tribut  auf  nach  Verhältnis  ikä 
res  Vermögens« 

Der  Apostel  verweilte  zwanzig  Tage^zu  Ta^ 
buk;  weiter  rückte  er  nicht  vor;,  denn  ^  erhielt 
die  Nachricht»  dafs  fich  die  Römer,  auf  das  Gerücht 
von  feinem  Marfche,  s|u rückgezogen  und  alle-  Ge«' 
danken  aufgegeben  hätten,,  den  Krieg  nach  Arabien 

.  zu  fpielen :  worüber  fich  der  Prophet  von  Herzen 
frenete.  Weil  er  fich  jezt  anf  dem  Grund  und  Bo- 
den befand ,  welcher  dem  Kaifer  Heraklius  unt^r- 
than  war»  fo  nahm^er  davon  Gelegenheit,  an  ihn 
einen  Höflicbkeitsbrief  zu  fchreiben  und  ihn  darinn 

t  ilioch  einmal  zur  Annahme  des  Islams  zu  ermahnen» 
Der  Kaifer  nahm  diefe  Einladung  wohl  auf,  liefs 
ihm  auch  mün$ilicb  fein  Komplimen^t  machen;  ei^ 
nen  Brief  aber  fchrieb  er  an  ihn  nicht. 

Wahrend  h)  diefer  Periode  ftsrb  Abdollah,  der 
Mazenit,  mit  dem  Zunamen  Dhul-Nedfchadain,  daa 

hcist* 

a)  Dfchann.    jibuifeda'pys^.not.  6» 
bj  Dfcham.f.  äöj. 


Met,  der.swiaW^1irKebttiixet^t      Das  w^r  A 
ser  4er  ungofehenften  Gefährten  des  Apostels^  der 
um-  auch  mit  groAem  Pomp  des  Nacht«  begra^a 
Kefs*    Der  Prophet  fährte  den  Trauerzug  in  PeWim 
an»  trug  In  der  Hand. eine  brennende  Fackel  und 
Hefa  fich  von  Abu-Bekker,  Omar  und  Belal,    dem 
Herold,  begleiten;   aoch  Abdallah,  Mafuds  Sofao» 
vermehrte   das  Gefolijre.      Der  Apostel  half  de« 
Leicbaam  msteigtter  Hatid  in  die  Gruft  fenkeit«  iiad 
that  fodftnii  zur  Ruhe  der  abgefchiedtieii  Seele,  tue» 
fes  Gebat:  ^O  AUab!  ich  feibat«  ich  bin  ihm  tchom 
gewogen;   Xq  fei  denn  du  ihm  auch  gewogt» i^ 
AlsAbdoHah,   Maf4ids  Sahn,   diefe  Worte  hörte, 
^•(^A:  „O,  wollte  Gott,  dafs  auch  icbeiamaieia 
fe  ehrenvolles  Begnbtiis  hätte  J'^ 

Sdioii  ftand  der  Ap<$8telim  Begriff,  an&ebre. 
eben  und  sach  Medlna  zurückzukehren«  als  ih« 
eioliel,  daiser  nichts  hinter  fich  lafiea  mäfie,  was 
Verdacht  erregen  könnte,  a)  Unfern  von  Tabnt 
wohnte  ein  fahr  fnächti|(sr  arabifeher  Forft«  der 
fvch  den  Titel  eines  Königs  von  DawmatplOfchan« 
dal  gab,  welches  eine  Stadt  an  den  Grenzen  von 
Syrien  ist«  fünf  Tagereifen  von  Damas  und  fiinf- 
selin  von  Medina.  Diefer  König,  der  Christ  war, 
liiefs  Okaider,  und  war  ein  Sohn  Malek«,  ein  Ken- 
dit;  er  hatte  dem  Apostel  weder  feinen  Befach  ge« 
flucht,  noch  feine  Unterwürfigkeit  bezeugt  Sei« 
iie  gewöhnliche  Refidenz  war  ein  festes  Scfalofs^ 
Namens  Madheo,  am  tufs  des  Tai-Gebirgs.  Der 
Apostel  fchickte  ^Ifo  den  Khaled  mit  nicht  mehr« 
als  Vierhundert  und  zwanzig  Reitern  gegen  ihn  ab, 
und  gab  ihm  den  Auftrag,  den  Okaider  aufzuheben 
und  zu  iiringen.  Khaled  erftaunte  über  diefe  Au£> 
gäbe  und  iagte :  », Abef^  Apostel  Gottes»  wie  ist  es 

mög- 

s)  Abutftia  p.  115«     Dfckann.  p.  a^ 


^fSfsj6tK  •^»fs  lehc  iUSkn  F&rftm  jfi  1mm  fo  festen 

PUtze  zur  Uebergabe  bringe  und  zwar  mitten  im 
JUmnde  der  Kalbitea«  und  mit  fo  wenig  Leuten  Vt^*^ 
^Ich  vidU  dir  fagen,  erwiederte  der  Prophet^  ^Nirie 
4l^dni  anfangen  >l?irft.  Du  wirft  ihn  auf  der  Jagd 
«iner  Kub  antreffen  und  ibn  durch  eine  Ki;iegslis<s . 
fangen ««  Der  Erfolg  hat  die  Wahrheit  diefer  Weif« 
filgung  .bewi^an ;  unterdeft ,  nach  Abfendung  des 
Kbafed,  fetzte  fich  der  Apostel  felbst  mit  def  gau«^ 
seil  /^mite  in  Marfiih  und  trat  den\Räc)^weg  nicb 
Medifia  an. 

Khaied  feiner  Seits,  der  mit  &iner  kleinen  Afi- 
#ieevon  Tabuk  abgegangen  war,  näherte >ficb  beim 
Eintritt  der  Nacht  dem  Schlofle«  las  war  faellec 
Moodfcbein »  und  weil  man  jest  gerade  im'  heifiiet 
ften  Sommer  lebte,  fo  war  die 'milde  Küble  dec 
Nacht  desto  erquickender.      Um  fie  zu  geniefsen* 

Sing  Okaider  mit  feiner  Gemalin  auf  der  Platform 
es  Schlofies  fpatziretK  Nun  ereignete  fichs,  durch 
!;dttliche  Schickung,  dafs  eine  Kuh,  die  man  unge- 
ahr  feit  einem  Monate  ins  Gras  vor  dem  Schlöffe 
triebe  um  fie  fett  zu  machen,  fich  unvermerkt  dem 
Thore  näherte  ,und  es  mit  ihren  Hörnern  aufzufto« 
t&en  fuchte..  Okaider,  der  es  oben  auf  derfBrust« 
wehr  am  Graben,  gewahr  ward,  glaubOe^  es.  fei  ein 
wilder  Efel  oder  fönst  ein  wildes,  vomGebirg^fier- 
abgekommenes  Thier:  „Ist euch  jemals  dergleichen 
vorgekommen?  fragte  feine  erfchrockne  Gemah- 
Un«  „Nein,  wahrhaftig  nicht!  erwiederte  er.  „Und 
wer  wird  die  Kühnheit  haben,  es  zu  erlegen?'*  — — 
„Ich  feibst,  verfetzte  der  König,  „ich,  und  kein 
Anderer/*  —  Sogleich  ftieg  er  vom  Scbiofle  herab, 
befahl  fein  Pferd  zu  fattein,  bewafihete  fich  und 
fetzte  fich  auf.  Einige  feiner  Diener  folgten  ihm;, 
auph  war  fein  Bruder  Hafan  dabei,  ebenfalls  zu 
Pferde;  und  aun  macüten  fie  fich  fammtlich  auf, 

di# 


die  Kuh  20  vaifelgm«  Jeat  Mrzte  Khafed,  mi  der 
Spitze  feiner  Leute  plötzlich  hertor,  oberfiel  £e 
und  fiihrte  den  König  fort.  Hafanr,  {ein  Brader, 
wollte  lieh  wehren,  blieb  aber  todt^auFdem  Platsef 
die  abrlgeii  flohen  in  grofserBaftüfsanginsScliloii 
Zurück.  '  " 

HaHitt  trog  ein  feidnea.  Ober^leid»  dM.iIarch 
tind  durch  reichlich  niitOolde^eftiekt  wur.  ^  Kha» 
led  zog  ea  ihm  ans  und  fchiokte  es  auf  der  Stelle 
dem  Apostel,  als  eine  Trophäe,  zu       Als  es  die. 
Mufüimäaner  fahen,    waren  fie  aufser  fich  vor  Be- 
wunderung.     Anas,  MaleksSohn,  einer ' der  Ge« 
fthrcen  des  Apostels,  der  zugegen  war,  hatnadi- 
mala  erzählt:  „Ich  habe  das  Oberkleid  HaHins  Teiost 
^igefenen,  als  es  dem  Propheten  gebracht  wurde. 
'  9,üie  Mufulmänn^r  nahmen  es  in  die: Hand,    betas-* 
safteten  es-mit  den  Fingern i  und  konnten  fich  nicht 
^fatt  fehen,  nicht  fatt  bewundern.       Darüber  fagte 
jlyder  Apostel  zu  ihnen :  ^^  Bewundert  ihr  liefen  Roci 
^jf&fehrp  fchjhhw'dre  euch  bei  dem,  dtr  meine  Seele  in 
^ifeinen  Händen  hat^  haß  die  Servietten  und  Händtiu 
früher  ^  deren  fick  Saadjeztim  Paradiefe  bedient ,  tair 
^^endlirh  kostbarer  find,**  -    Diefes  ist  der  Saad,  Mo- 
ndhs  Sohn,  der  das  ftfenge  Urteil  aber  die  Korat. 
dhlten  ausfprach»  als  der  Prophet  fie  befiegt  hatte.  *; 

Unterdefs  Tagte  Khaled  zu  Okaider,  feinem  Ge- 
fangenen: Es  dient  lehr  zu  deinem  Besten,  wenn 
^a  dein  Leben  erhalten  wiilft,  dafs  du  mir  das 
'Schlofs  und  die  Stadt  Dawmatol-Dfchandal  ubeN 
lieferft,  eh»  ich  dich  ror  den  Apol^el  bringe.  — 
„Ich  bin  es  zufrieden,  fagte^der  König.  Allein  da 
Mafad,  ein  anderer  Bruder  von  ihm,  den  König 
in  Ketten  Tab,  weigerte  er  fich^  den  thtz  2U  über- 

^ebeiL 


üiQ  vorläufig  in  Freiheit  fetzen  %  uod.  verfpraeb ,  iW 
s»en  das  Schtofs  su  fiffnen»  fo  di^B>m^t  feiiiem  6r<if'' 
4er  Ttlbst  aum  Aposle)  2a  •i^o^nnv»«  *  und  ich  ibo^ 
9u  Fäfsea  zu  werfei»,  Die  uehoi  KlMiled  aater  deif. 
Bedingung  ab*  dad  er  ihm  erft  teafend  Hzme^t^t^ 
«chtfaundert  Pferde  and  vierhundert  HärniArbe  folK 
teaustiefern  laffen..  Diät  gefchahijaqd.  a)p  es  ltb% 
l#d  «rhaiten  hatte ^  .fetste  er.Dkaider. in.freihiei^ 
der  ihm  auch  fi^gleich  die  TtfPse  iUneSr  Sebl^ffslf 
öffnete».:  ..       j'     •     •  .  ..j  /•     ,-.       .  ;'.....t.;i' 

So  (etsUr.fii^b  Kbaled  m  ftirfits  £efts  fSistea' 
Plat^esj  deipKonig^  Mnd  feinfat.Sni4^  fcdfnkitt 
er  das  Leben,  ^e^gingett  bi^tieuf  mit  einetudert  eilt 
U9|l  kamen  naeb  Medina  zuati  .l?ropheten,  4er  Ä^. 
pHt  Gfite  aWit^hxn  und  ibneo  ««nteyr.  ider  Gedingeiig; 
^  den  Frieden- bewilligte»:  jdafiy  fi;e  Tribut^ b«;sahlt)eii« 
£r  liefii  tbnen.dasrPatent  aiiifi  i^ff |^0<4eM:  auafeai^ 
^(ea^ad  efidjüieh  io  Freibeitf .ya^ht  Wenfe  dysbn«. 

'.  -■       •       -•  •  *  *     •      ".    rr   ',    ' 

'.   ""••••         •    fr  •    «♦  '.   H\'i 

Zwölftes  KfpkU«. 

Dir  J^oiM  Mefjttrt  dm  Tmif9l  4ew  ÜmmA  \ 
'teti.'    ■    ••  ,.  ■  '  *       •'  "'J 


Auf  dein  Rii^kwege  nach  UefiiW  kern  der  A|  ^ 
lel  durch  das  Land  der  Kinder  Ganam»  welche  BriL# 
der  der  Kinder  Amru  ware^n.  Die  letztem  warea 
im  Befitz  des  temnels  zu  Koba,  wozu  der  Prophet 
damtls  den  Grund  gelegt  hatte  gi  als  er  auf  feiner 
Flucht  nach  Medina  bei  thnen  emfprach;  and  aU  fie 


/ 


f#  EiilMuttg  wieder ^H^gekömm^nliiilf  liatre  den 
Tetaipel  durch  eif^^feiVrlkhes  Gebäf '  >ingc^eihen 
9i«f«  |Ar«»  ^iMtf  Tempel  zii haben,'  in  welchem 
dM  Pr^rphet  geblAtet  \mttef  ward  de»  Kind^n  Afli« 
jttinon  den  Gioahiitefi  b«ne!d«fi  ,/LafllK  uns  aocli 
•ttit^  T^tnpel  bauen  /  fprach^n  fie^  „und  Moham^ 
ftted  einladen  4  darlnn  dAs  G^bat  zu  thuD>  fb  wie 
#  in  dem  Ttfnifi«l'MA^r  Brüdeivg^^than  bne;  rtach* 
ter^o)temwtrd«i»4lSnfrh^Abü^'A^rii  ans  Syrien 
kommtn  laffep  ^  am  das  Amt  dea  Gebäts  zu  verfis 

«•»laÖm  £efe8l>;atfiä  ^  yei^ft^fertV'^,oWI*'»Tiih  wiA 
fhit#  tfaib  4ie  Oatia«»^efi  Chrisfe^  wJk^  i' \^¥k'a^iU 
J^HfMeMer,  W^tcl«)e<«i»AbfinhUf»ttenvdierefr7>iti« 
ftH  dem  Temwl>Üu  Ikiba^  ent^^g^n^^fetE^n«  n« 
:l|ifH;IIliehteillle1Plm;t«ni,  dfeAi^daeht  des  VoNra 
all  üeh  ^stohA^.  -Ablei.  Amm  abef "war  ihr  Lands« 
«linn «  dar  Vatat  deli  Hintlla ,  d^rdön  Beinamen 
AbdokMalainn4di'hi:finc;eMMnn»)Hf(ib|fie.  SAofi 
vor  den  Zeiten  dea  lalama  war  er  vom  Heidentho« 
Bie  znm  Christenthuhi  öbergegangen  $  hatte  dea 
Mdncbaftand  erwählt  und  ging  in  einem  Haarhemda 
einher.  Et  war  von  ]eher  ein  abgetagtef  Feind  dea 
Propheten  geWnfen  und  pflegte  ftäta  auf  ihn  za 
fchmühenond  zi|!diiattB)f%aik9tn5tla  der  Isiam  die 
großen  Fortrchritte  that,  fah  er  fich  genotbigt»  di^ 
ikmW^ia  ir|t««»lfiBa  md  ficb  nacfe.Syfien  tu  bege. 
bm*  per  Prophet  nannte  ihn  gewöhnlich:  Abu« 
Amru  AUFafdL^  d*  !•  Abu-Amru«  denöottlofen. 
Ea  wirdftuch  vprfichert,  diefer  Mönch  (jri  zum  Kik 
Ifer  Mertiltlios  gdrÄötVomvon  ihrti "Truppen *zu  er- 
halten» mit  dieiVti  de^  Propheten  zii  bekriegen  und 
,  Verwirrung  uhd  Zwietracht  unter  die  Uttfulmib' 
Bar  zubringen,  ä}  ' 

'  la)  D/ckelaUddin  über  dk  9,  -Snri  des  JSorans. 


Da  imn  iiv  Apoatel  bei  ihnen  dtircMcam,  lateÄ 
Ibn  die  Gäiiamiten »  in  ihrem  Tempel  das  fiebat  za 
thun..  wenn  er  vollends  wurde  erbauet  fein.*  Der 
iPrOptietjVder  von  Ihren  böfen  Ablichten  nichts  wuft. 
te,  verl^racfa  es.  Alleih,  da  er  nach  M^dina  zu* 
rück'gekammen  war^  und  auf  die  Nachricht  von  der 
Vollendung  des  Teropefe,  fchon  im  Begriff  ftand^ 
fich  dahin  zu  begeben»  ^a  fandte  ihm  Gott;  den  En- 
gel GabHel,  der  ihm  diefe  Reife  unterfaßte*  und  die  ^ 
ganze  Kabble  aufdeckte«  die  feine  Feinde  (^egeti  iho 
2a  (fielen  dachten.  Die  Worte  des  Korane  a)  ent« 
•  hüllen  dis  Geheimnis  def  Bosheit  ganz  deutlich : 
„Sie  haben  einen  Tempel  aus  if^etd  gebauet,  (fpricht 
Gott;)  um  dir  zu  fchaden,  um  den  Unglauben  zu 
fördern,  Zwietracht  unter  die  Gläubigen  zu  faea 
und  ihn  allen  denen  zur.  Fteiftäte  zu  mächen,  dte 
vorde^  wider  Allah  und  feinen  Apostel*  kämpften  j 
~  wiewohl  fie  fchwören  und  mit  Eiden  bekräftig 

J;en :  wir  erbauen  diefen*  Tempel  bloß  aus  guter  Ab* 
cht.  Doch  Allah  ist  Zeuge,  dafs  fie  Liigner  find» 
So  fetze  denn  nie  den  Fufs  auf  ihre  Schwelle;  be« 
fuchc  vielmehr  den  Tempel,  ferner,*  der  auf /rÄif 
migkeit  gegründet  ward  vom  erften  Tage  an.  *•  b) 
ip^  Diefts  bewog  den '  Apostel  f  leine 'Kompagnie 
Soldaten  bmufcbicken^  die  den  lieuen  Tempel 
verbrannten,  fchleifte»,  und  daraus  einen  fchmutzjl- 

8 en  Ort  machten,   auf  welchen  man  nun  die  Aefä:    * 
es  todten  Viehfes  warf.  ♦ 

* ,    Was  dte  drei  Anfafen  bötrift ,  Äe  dnrchgegan* 

V  gen  und  dem  Heere  nach  Tabtfit  nicht  gefolgt  wsk 

I<en,  fo  begnadigte  fie  zWar  deif  Apostel,  legte  ih» 

Ben  aber  eint  harte  Bufse  auf:  er  fonderte  lie  von 

P  Ä        ♦  allet 

#)  Sut.  9.  V.  !ö9* 

ti)  i.  1.  die  Mofchee  Sm  Koha^  mUtie  wtaii  den  T)sm^ 
pei  der  Frömmigkeit  zu  netmen  gflegte. 


fllermenfcbliciientGerelKchaftaby  Bod.  verbot  at 
leo  und  jedem,  mit  ihnen  zu  fprecben;  ja'er  lanteF* 
iägt^e  ihne»  fogar  die  GemeinfcKaft.  mit.  ihren  Wei* 
bern.  In  diefem  Zuftande  blieben  iie  fönfzig  Ts- 
gc;  nach  dem  /Verlauf  derfelben  liefs  Gott  von 
Himmel  folgende  W^i'^^^ftfig^Of,  die  ihre  Bof^e  und 
Bekebrang  attsdriicken.  ^J   ,       '       .  , 

Drei  Minner  hatten  feig  dem  Heereszug 
den  Rucken  zagewandt;  bald  aber  ward 
der  Erden  Kreis  — *  fo  grofs  und  weit  er  ist—* 
den  Sündern  viel  zu  eng',  ihr  Bufen  viel 
zu  enge  ihrem  bangen  Herzen,  bis.  .  , 
fie  reuevoll  gedachten^  dafs  vorGott, 
nicht  Freißatt,  nicht  AM  erretten  kann. 
jj       Nun  kehrte  Gott,  da  er  bekehrt  fie  fah', 
üch  ihnen  zd  :  deifin  Gott  verzeihet  gern* 


Dretxthntes  Kapitel 

Die  Takefiten  nehmen  den  Islatn  an";  ErUSnmg 
des  Propheteil  über  den  GStzendiehst  etc^ 


E. 


^s  war  im  Monat  Ramadhan ,  dafs  der  Apostel 
von  demPfeldzuge  nach  Tabuk  in  Medina  zurück« 
kam.  b)  Kaum  war  er  angelangt,  fo  erhielt  ar 
auch  fchon  eine  Gefandfchaft  von  den  '^akifiten, 
Sie  fühlten  fich  zu  Cch^wacb»  den  Krieg  mit  den  Ära* 
bern,  die  fie  von  allen  Seiten  umgaben»  länger  fort* 
scufetzen«   *  Denn  da  nun  aile^den  Islam  angenom. 

^^ 
a)  Kor»  Sur.  >. 
tt)  Abutfedaif.  126.  -  •   " 


ineq  und  Uöhkmmed  deri*Erd  der  Treii^gf leistet 
hatten,  fo  plagten  und  zwackten  fie  die  Takifiteti 

'  unaofbörlicb,  und  hielten  fie  in  ihrer  Stadt»  (Tsjef,) 
wie  belagert;  daher  fie  denn  endlich  aufe  Acu&er- 
fie  kamen.  Sie  befchloflen  alfo»  fich  zu  anterwer; 
fen ,  i^hd  fchickten  in  diefer  Abficht  eine  Gefandl 
fchafl  an  den  Apostel.  Durch  diefe  verfprachen  fie, 
dien  Islam  anzunehmen,  aber  unter  gewiflen  B^din* 
gungen,  die  ihnen  der  Apostel  nicht  nur  bewilH*> 
gen,  fondern  auch  durch  eine  Urkunde,  durch  et* 
ne  authentifcheichriftliche  Erklärung  in  befterForüt 
beftatigen  foUtc^.  Die  Gefandfchaft  befand  aus 
fechs  Perfonen,  den  angefehensten  Mannern  dörTa« 
kifiten;  ihr  Chef  war  Othman,  Abul-AsSoha,  det 
zwar  der  jungtl^  war,  aber  in  der  Kentnis  theolo« 
gifcher  Gegeirftände  alle  andern  übertraf;  er  hätte 
ein  belb.nderes Studium  daraus  gemacht,  batte  den 
Koran  gelefen  und  fich  über  alle  Gebrauche  UndZe* 
remonien  des  Islams  grijindlich  unterrichtet*  I—* 
Sie  kamen  ebenfalls  im  Monat  Ramadhan  an»  un^ 

^die  Mafulmäpner  hatten  eine  grofte  Freude  dar« 
über;  der  Prophet  feibst  ging  zu  Abu«Bekker,  un& 
ihm  diefe  frohe  Nachricht  mitzuteilen,  und  fcfaick« 
te  fich  an»  fie  zu  empfangen. 

Sobald  die  Gefandten  herein  zur  Audienz  ge* 
kommen  w^ren,  führte  fie  der  Apostel  in  die  Kup« 
pel,  welche  das  Gebäude  der'Mofchee  verbindet, 
damit  fie  hier »  wo  man  von  einer  Porkifche  das. 
Ganze  überfieht ,  die  Vorlefung  des  Korans  af\hö* 

.  ren  und  Augenzeugen  der  innigen  Andacht  fein 
möchten,  womit  das  Gebät  gefchah.  Sie  nahmen 
dann,  di^rch  Gottes  Gnade,  den  Islam  an«      Hier« 

^  auf  trugen  fie  ihm  Vorfchläge  ui^d  Bedingungen 
vor.  •  Die  crfte  war :  der  Apostel  follte  ihnen  er- 
lauben, das  Idol  Al-Lat  vor  der  Hand  beizubehaU 
ten  und  es  binnen  drei  Jahren  nicht  zu  serjjtören; 

damit  V. 


#50 

weil  fich  ihr  Volk  MmpSten  duri^«»    v^nn    €$ 

gefchehe»  .bevorder  Islam  bei  ihnen. festen   Fufs 
.geftffthitee,  , 

Diefes  Idol»  Al-Lat^  ftellte  eine  grofse  Gottin 
vor,  welche  fönst  von  allen  Arabern  angeOätet  ward» 
vorzuglich  aber  von  den  Jak i fiten,  welche  die  ftei. 
Herne  Statue  derfelben  befa&en  und  fie  auf  ein» 
ganz  eigne  Weife  verehrten ,  wie  wir  denn  fchoa 
würben,  dafs  jeder  Stamm  der  Araber  fein  eigentbum« 
Ijches  Idol  hatte. 

..DiefeFoderunj;  fchlug  d^r  Prophet  den  Gefand, 
ten  ^uiid  ab.  Sie  iiefaien  in  der  verlangten  Frift  bU 
•uf  einen  Monat  nach|  allein  er  wollte  davon  nichts 
liören, 

Eine  aVidere  Foderung  war,  dafs  fle  von  dem 
fünfmaligen  Gebät  frei  fein  Voltten ;    allein  der  A* 

Jiosfel  erwiederte:  ,,Eine  Religion  taugt  gar  nie bts» 
n  wtichei  leine  Gebate  gefchehen.  "  Alfo  unter- 
warfen ^Ve  fich  eadiich  ganz  dem  Gutdünken  des 
Propheten  u»'id  legten,  ohne  allen  weitern  Vorbe. 
halt,  das  Hek'eutnis  des  Islams  ab« 

Der  Apostel  fcbickte  mit  diefen  Gefandten  den 
AUMogaira  und  Abu-Sofian  (Harbs  Sohn)  nach  AK 
lajc'C  und  gab  ihnen  den  Auftrag«  das  Idol  Al-Lat 
2u  zerfiören.  Sobald  fie  angekommen  waren,  eK 
^rifif  Abu-Soiian  eine  SpiCzbaüe  und  fchiokte  fich 
an, -auf 'das  ^dol  zu  fchlagen.  *  AlMogaira  warnte 
ihn:  „Sieh  dich  wohl  vor,  dafs  du  fie  gleich  nie» 
^erwirftt:  fonll  machft  du  dich  bei  den  Takiiiten 
;^um  Qefpqtte.V  Doch  unverzagt  gab  Abu-Sofiaa 
Äuerft.  dem  Idol  mit  feiner  Haue  einen  gewaltigen 
Schlag;  allein  fei  es  von  feiner  grofsen  Anftren- 
^ung  oder  yQo  eifern  plötzlichen  Ücfarecken  —  er 

ftnrz- 


g|«)|ol>en  ilifi  T*tfcifltfo  ein  Sf^C9te9^reud^n^f€h$m$ 
ll#jK)  ftgten  fiir:  Wantet!'  AUMog*u«  wM  acb-ob» 
iie  Zweifel  alK^  rianm  maebeir^;  aber  AULftlt^xiritfil 
i|ip  «benfalU  niederwerfM.*'  Sie  itlnriiifi;tM  ib« 
ipfid  ragteir:  ,,0  idoi  ariner  MogairaJ  .wiebaa«  d4i1^ 
^  fcbltijQiit:  bedacht:!  konunik  bi!^  ulti  wUIft  €h> 
Sohao!d9;hp}t^D!  Verfticb' ^deeb,  ob ii# dir beSpr 
gehorc()en  wird. '  W^fr  fluiiii^bf«:  4afii  fi#  4a8  V«4^ 
derben  aller  ihrer  Feinde  ist?**  Al-Mogaira  trat  ife^ 
ipen  kttho;  e4it|^gei9  und  höbiiti^ikr:  *  ,»0  ihi^ai'miW 
Ligen  Götzent^lkecbte!  |ch  will  MpbvgMcb  iseiMi 
^afä  ich  auch  fpQtUf  f>  kftnm^'  Mit  dier«!  Woafca« 
erhob  er  den  Hatniner  iBtiit.«fubrttihttib  wobl,  Iliii 
nachdrikkliqh  ^^d  ^nhalte'tidiy/^aib  d«rIdoiiiiil  dieii 
Boden  ltürj(t;#,  .  Er  fachte  ftdureb;  nahm  Al-ütf 
4»M  Schöofte  und  Be$t:e,  W9ui  £t  «n  fidi  battte»  b#4 
fo^deffi  die  praohtigien  Fpf^ivn^ltiflef ,  die  fie  tnai^ 
und  die  Armfpangen »  goldnen  Ohrringe  und  4^ 
böatliehe  Se&inge(bhmeide,  womit  iie  gefchmücbt: 
VPari  und  iiefa  fte  dann'nafk^  ü^nd-btoft  tüf  Mt  Er* 
de  liegen.  .Wahrend  dis  gerchab»  erhoben  di««atA 
ten  Weiber  d^r  TakiüSen  ein  lautes  Jammerge«^ 
(jßhrei;  h<^ul(en,  Ceuf^len,  ftöhnt^n  dMWifeben  md 
Wagten:  - 

Weinet^  weine*  alle  f  .  ^    ; 

Weinet  ThtänenftrönieJ 

Junge  Knaben,  weinet!  .  * 

Jung0  Mädcheat  weinet;  ,    ' 

Kiuder,  noch  an  Buiba 

eVr«Jf  Miitfer,  weiftet!  .  .       i 

Saj^t  der  guten  Göttin 

Lebewohl!  auf  ewig.  —  —-i     '^ 

Die  kleinen  lieben  Vdget«  ^  j 

die  ihr.gewei))«t  war^n« 

und  immer  um  fie  flogeut 

ihrreiUt,:(ie,.iHcfat.nifftel^^  -        ^ 


KMteQ  4es  Prophelnni  im  Triawph  mid  mit  der  rdb 
«dien  B^nt»  ziiriiek;  Sie  Hib^rÜrachten  )illc«  4e« 
lApotVelt  4tereF  vefteiVte  et,  ond  iMtolmte  ^mnnt 
irornäfniich  die  beiden  tapfer ti  Mittiier,  die  fich  Ih« 
fea  Auftrag«  ft>  rubtnlieb  entledigt  liatten.  »«Gott 
«etgelobt»  (fofdflie&tDfchannabiMefb  Erzahlong,} 
w; -der  dem  Propheten denSieg  gegeben  and  {eine 
teligioii  ^rfaerrlieht  hat  { <^  f > 

%'  ' .  Im'  Monat  SobaWal  dierea  ntanleii  JwhH  iet 
Ifcift'fcra  fkttdte  det  Prophet  den  Aba.Bekker  nach 
Mdkk»,  wn  den^Peierlichkeiten  dea  Pilgerfestea  vor« 
•eOiehen;  wefoliee  iri  dem  folgenden  Monat  Dbol-» 
Kaadft  p^Mü0eii^  Werdet»  rollte.  .  Abo-Bekker  begab 
fich  auf  den  Wifg  mit  dreibnndert  Niann  und  f^r« 
te  aueh  zwanzig  Kameele  bei  fleh«  die  nach  der  Be. 
jftmmang  des  ApOitela»  in  feinem  Namen  geopfert 
werden  foUten.  ^ 

•  :  Unmittelbar  naeh  Aar  AbreKb  Abo-Bekkers lieft 
Gott  vom  Himmel  die  Verfe  der  Sure*  iteig'en,  wd* 
ehe'  im  Koran  die  Auffchrift  Barat,  das  lieist  Be* 
J¥ri$ing,  I^ifofgung  f&hrtf  und  il^elche  einen  Wie- 
derrut  der  Edikte  enthält»  die  za  Gunsten  der  Go2* 
sendiener  gemacht  waren  nnd  alle  vorher  mit  ih- 
nen abgefirhloflenen  Vertrage  aufhebt;  ja  auch  alle 
Privilegien  und  Geleitabriefe,  die  ihnen  waren  be* 
willigt  worden,  für  null  und  nichtig  erklart  Die» 
tt  Sure  beginnt  fo :  ,{£rklarung  im  Namen  GottH 
und  feines  Aposteh  ah  alle  Gdt^endienert  b}  mit 

wei. 

b)  £igi9Ulidi  äii  Feninigfr^  wiimr  wäAem  If^ 
mm  von  den  M^^emifn  äfe  Heiden^  dk  SabSiff 
dif  Chrktsüf  du^'ffudm  %Mi,^ibirkmft  «fl!r  diqh 

mgm 


*ll 

f  zieht»  ihr  Abgotter»  noch  vier  Monate  da&  Lamif 
tUNi  wiflk,  dafe  ihr  ea  nie  vermdgett  AHahs  Macht 
911  fcfawachen  {  er  a:ber  kann  die  Ung^abjpren  mit 
Sohat^de  belegen.  —  -^  Dia  ütt  der  Ausruf,  def 
•mm  Tage  des  grofiien  Pilgerfeatee  fjelchehen  follt 
KSmtt  und  fein  Apoatel  erklaren  ficb  frei  von  jede^ 
VerbindlichKeit  und  fagen  ficb  k>3  voa  ajlen  ibreil. 
Verträgen  mit  den  Gät2endier>ern.  Wenn  die  hei«- 
l^gen  Monate  vor&ber  find ,  fo  todtet  die  Götzen* 
dienefiiberaU»  wo  ihr  fie  findet;  fangt  und  iibef«' 
lidtetiie  dorch  |ede  Art  dea  Hinterhalts.  Bekel^ 
ttm<fie  fifh  aber»  than  fie  das  Gebäf »  bezahlen  fie 
das  AllAoren;  dann  iafft  fie  in  freflieit  ibrea  We. 
geati^ii.^^ 

DieTe  heiligen  Monate»  von  welchen  hier  die 
K>de  ist»  find  der  Monat  Sdi4Wal»  in  Welchem  das 
Kapitel  vom  Himmel  kam»  nnd  die  drei  folgenden« 
Dhal-Kaada»  D|)ulHadfcha  und  Moharram.  Als  et. 
Wfts«  befonders  wird  angemerkt»   dafs  diefem  Kspi- 

tel 

fiigm  vefflandm  werden  ^  wefeke  den  Istam  nicht 

/    bekennen,  und  denen  fie  Schuld  geben,  daß  fie  mit 

Gott  vereinigen^  was  nicht  Gott  ist.     Im  zu  be^^ 

Weifen  t  daß  ^uden  und  Christen   Götzendiener 

ßna,  berufen  ße  fich  auf  die  ff^orte  des  Korans; 

Sier,  IX:  Die  gfuden  jprechen  Ozair  ist  der  Sohn 

Gottes,  und  die  Christen  fprecken  :    Christus^  ist 

der  Sohn  Gottes J     Dieft  fTorte  fkhren  fie  fläts 

im  Munde  und  ihnen  f&gens  die  Unglaubigennachf 

die  fie  erfi  beßritten  haben.    Aäah  wirdße  bekänt* 

^     fftn.       0  welcV  ein  Irthum  !  Anflatt  Gott  eÜein^ 

Vertrauen  jme  den  hohen  Priestern  9  und  dießeik^ 

ren  Mönchen  und  dem  Sohne  Mariens.     Unddpch 

ist  beiden  verboten^  memand  zu  dienen^  als  Gott 

aBein!** 


tel  die  f^M^Im^cIl»  Attbn^slovvi«:  J^  Ifhtti« 
Gottes«  des  Gnidigen  und  3ariaherzige<i ^  .lahlt:. 
Zur  Urfache  geben  die  Aüsb&g«sr,.  einer  Trmöt^ioa 
Aus  zufolge,  djefes  opz  weil  die  befig^e  Fornief 
Cvnndc  unxi  Sicherheit  mit  fieh  2u  bringen  fcheint^ 
fo  (bhicke  fie  ficb  für  ein  Kapitel  nicht,  wor|no  «!• 
|e$  fichefe  QeUit  dur^h  das  Scbwen  rnfgeiipbe« 
wird.*< 

.'  •  ' 

Sobald  4ep  Apostel  diefe  Er^lärnng,  in  ftefes* 

jiea  Form«  vom  Himmel  empfangen  hftte,  fishickte 

#r,  in  aller  t^il•  den  Ali  damit  nach  Mekka«  oia  fie 

lia reibst,  wänrerfd  der  Feier  defiPilgerfesret,  inGe^ 

Jienwart  aller  verfammelten  ar^btfi^hen  vStämifie«  öt 
entlich  vor%ulefen.  Ali  ging  auf  der  St«lie  Mb^ 
höhlte  Abu.Bekker  zu  DhuU  Holaifa,  Techs  Meilen 
%*on  IVfedtna«  ein,  und  erzahlte  ihm  feinen^ Auftrag. 
AbU'Bekker«  dem  dis  gar  nicht, recht  war«  kehrte 

Jfleioh  wieder  um.  nach  Medin«.  „Apostel  Gottes! 
ragte  er,  ist  deiii^für  mith  nichts  vom  Himxqel  ge^ 
kommen,  daa  ich  an^ii;ht<^n  könnte i?**  -r-  ,^Netn* 
erwiederte  der  Trophet;  „auch  pflegt  mir  nie  ein 
Befehl  vom  Himmel  zu  kommen,  den  ich  nichteiit- 
Vreder  felhst,  odev  do^^h  jemand  ^au^thieineF  Familie 
bekannt  machen  müirte.  Du  aber,,  AbjU-Bekker» 
mufft  dich  mit  der  Ehre  begnügen .  mit  mir  alJeia 
in  der  Hole  und  mein  Gefährt  am  Brunnen  (beiße» 
dre)*)  geWefen  SRufein.**  —  »«Xungut,  Tagte  Abo. 
fiekker,  «^ich  b^n  damif:^ufrieden/*  Er  machte  fieh 
fogleich  wieder  auf  den  Weg  nach  Mekka,  ver- 
gntigt,  daTa  er  Befehlshaber  Hn4  Vorfteher  bei  den 
Gebrauchen  des  Pilgerfeates  war«  Sie  Tetsten  nun 
ihre  Reife  mit  einander  fort,  und  Ali  ritt  dabei  die 
Kemeelftutedea  Apostels,  N^meos  Adha,  von  weL 
dier  wir  am  f^nde.diefeir  GifcbM^bte  fprechw  wer« 
I  :  *  .  den, 

•J  JBAi.  S.  JX8.  * 


4^fkf  !v^  "Vit  mchAiß  ytWxg^n  TbierAaiifäbrM« 

"WiclQne  der  r;rophet  «u  reitern  pfl^gtii 

'\  '    Am  Gebenten  Tage  dfes  Festes  ä)'  welcher  vor 
dem  Tage  der  PoUtion  hergeht,  ,da  aUe  Pilger  in 
langen  Zügen  aus  dem  Brunnen  Zeuizem  trinken 
m'iißen,  hielt  Abu-Bekker  eine  Rede  an  dis  Volk, 
v^orinn  er  es  über  die  Gebräuche  und  Zerenoniea 
beiehrte  ,    die  beider  Opferung  zu  beobachten  find. 
Hierauf  erhob  fich  Ali  und. lag  da9  neunte  Kapitel 
des  Korans  vor.    Am  zehnten  Tage^  da  die  OpPer^ 
tbiere  wirklich   gefcWachtetMfurden,    hielt  Abo» 
Bekker  eine  Rede  und  mar.hte  darinn  die  Verord* 
nongen  bekannt»  die«  er  von  dem  Propheten  empfän« 
gen  hatte.     Sie  enthielten  ;  ,,dafs  Min  Ungläubiger 
^jemals  ins  Paradies  kommen  werde;    dafs  n^c)i 
,,Verlauf  diefes  Jahres  niemand  ^ur  Fei^r  des  Pi^ 
^gerfestes    zugelaflTen   werden    folirc,    wqfefn  er 
„nicht  ra.it  dem  heiligen  Gewand  bekleidet  fti;  — 
.„nacb'detn  ausdrücklichen    Worteir  des   Korans; 
„Ihr  Gläubigen   vernehmt:    alle  Götzendienfei*.  find 
„unheilig.  '    Darum  foUen  fie,  nach  dicfem  Jahre, 
j^nicht  mehr  dem^  heiligen   Schauplatz   fich  nahn, 
„Verboten  auf  immer  fei  ihnen  die  WallftihrtJ  Gö^ 
ijzendienern  gebührt  es  nicht,   den  Tempel  Aliaha 
„2tt1)efuchen^  d€t>n  fie  zeugen  gegen  fleh  felbst, 
„fp  lange  fie  im  Unglauben  beharren,     Ihre  Werke 
„find  verloren !   Ewig  werde^n  fie  im  Feuer  brenr 
j^nent"  —   Daher  gelchiebet  es  noch  heutige^  Ta* 
jres,  dafs  jeder  Nichtmufiilman,   er  fei  Jude,  odef 
Christ  oder  Heide,   wenn  er  fith  dahin  w»g^    auf 
der  Stelle  umgebracht  wird.      Endlich  erklärte  All 
*  noch,  daf«  die  Götzendiener,  um  fich  zu  bekehren, 
eine  Frift  von  vier  Monaten  haben  foUten,  nach  de# 
ten  Verlauf  werde  fich  der  Prophet  von  allen  Ver- 
träge«» 


a)  Dfcbann.  ju  ^7Z.    Bobo^,  f.  %%•    Kar.  IXi 


,% 


traget! «  Vergleichen  AVerabredaiigeii  und  BpiHSotf. 
fen,  die  er  mitibnea  gemacht  hatte,  frei,  los  und 
entbunden  halten.  AU  er  diefe  Erklärung  getiian 
hatte,  entliefa  Ali  da^  Volk  und  reiste,  am  Ende 
des  Monats  DhiU-Kaadaj^  niit  Abu-Bekker«  |nacb 
Medina  zurück.  x  * 


Viertehntes  üapiOsL 

Tod  einiger  nakmhaftm  Perfaneri,     Gifcikkte 
iis  N(^djchaß  oder  Königs  von  Apyjfinien. 


ü. 


^m  (^en  diefe  Zeit  a)  ftarb  zu  Medina  Abdoliaft» 
Pbbas  Sohn,  ge>v6h.nlich  £bn-So)ul,  d,  h.  Soiols 
Sobn  genannt,  weil  fein  J/ater  Obba  den  fieiDaincn 
Sqlul  fahrte.  Diefer  Abdoilah  war  ein  Furft  der 
Chasredichiten.  .Eine  Partei  derfelben  hatte  fich, 
kurz  vor  dem  Ende  d&s'Heideathums,  zu  ihm  ge- 
ichlagen.und  ihm  die  königliche  Wurde  übertragen: 
diefes  war  dieUrfache,  •  warum  Ebn-Solul  fo  hart- 
oäckig  bei  feinem  Unglauben  beharrte«  Allein  fei- 
ne vernaeinte  Würde  fank  endlic))  fo  tief,  dafs  er 
feibst  glaubte,,  der  Prophet  werde  ihm  bald  feines 
königlichen  Titels  berauben.  Zwanzig  Tage  nach 
der  Zurückkunft  von  Tabuk  ward  er  krank  und 
ftarb  im  Monat  Dhul-Kaada.  Der  Apostd  befucb- 
te  ihn  in  feiner  Krankheit  und  benahm  iicb  fo  ge* 
fchickt  dabei,  dafs  fich  Abdoilah  bej^ehrte  und  zum 
Islam  bel^annte:  Der  Prophet  that  daher  auch  das 
.Gebät  auf  feinem  Grabe  und ,  tröistete  feiaeaSohn 
im  der  Gruft.  —5  .. 

Ein« 

mj  Abulf.  p.  ug.    Dfchann.  piai$. 


-Eine  Tnuii^iofi  btt  hiervon  nocb  folgende 
Anekdote  aofbehalten.  Als  (ich  nämlidi  der  Pro* 
•pbet  infchickte»  das  Gebät  für  AbdoUah  zu  thun« 
fpra6g  Omar  dazwifcben  und  fagte:  „Wie,  Apos- 
tel  Gottes?  Willft  db.fur.Obbäs  Sohn  bäten,  für 
diefen  Menfchen«  def  die  und  die  Reden  ^von  dir  ge« 
fuhrt  hat?"  Hier  erzählte  er  verfcbiedene  Schmä* 
Iiungen,  die  AbdolJab  wider  den  Propheten  ausge- 
fipfaen  hatte.  '  Allein  der  Apostel  unterbrach  ibnr 
lächelnd:  „Tritt  zurück ,  Omar;  ich  bitte  dich." 
Da  aber  Omar  noch  heftiger  darauf  beftand,  ver« 
fetzte  der  Prophet:  „je  nun!  ich  bin  ihm  gewogeh, 
ich  verzeihe  ihni!  Uud  wüüt'  ich,  dafs  du  mehr» 
als  fiebzig  Schmahreden  von  Abdollah'  anfuhren 
'könteft,  meine  Gebate  für  ihn  follten  auch  diefe 
Zahl  öbeffteigeo."  Alfo  bietete  er  für  ihn  und  be^ 
gab  fich  dann  nach  H^üfe. 

%»tz$  Zeit  nachher  ftiegen  folgende  Worte  de^ 
Korans  Vom  Himmel :  y,Und  ob  du  gleich  fiebzig^ 
mal  für  fie  bäten  woIUeft,  fo  würde  Ihnen  Allah 
dennoch  nicht  verzeibn.  Sobäte  denn  für  niemand 
unterihnen,  wenn  er'geftorben  ist,  nnd  ftehe  nich£ 
«uf  feinem  Graheshugel!  Denn  fie  find  Ungläubige 
gegen  Allah  ^und  Allah«  Apostel/^  ä^  AlsOmaf; 
diele  Worte  vorlefen  hörte,  Sprach  er;  „Ich  hielt 
ihn  [Abdollah]  für  einen  folchen;  ind^fs  erftaune 
ich  jeztl  Celbat  über  die  verwegne»  anmafsende 
Dreustigkeit,'  womit  ich  damals  den  Apostel  vom 
Gebät  abzuhalten  (lichte.  Doch  Gott  und  fein  A», 
postel  wiiTen  beffer,  was  an  der  Sache  ist**  « 

Nach  der  Ueberlieferunf;  Dfchabers  begab  fich 
der  Prophet  einige  Tage  nachher  zu  Abdollahs  Gra« 
be,  befahl  ihn  aufzufcharren.ond  aui  der  Gruft  zia 


iichmefi  J  ll&gte  feinen  Köpf  aViPfeineü  Schooft,  licfii 
etwas  Speichel  in  feinen  Mund  fallen ,    Und'  b«Uei. 
(ieteihh  endlich  mit  feinem  eignen  Leibrocke^    fa 
ilAfs  das  Sterbekleid  davoki   ganz   verdeckt  ward, 
hieröuf* wandte  er  ficK  2ü  den   Urnftehenden  nni 
Tagte  i  »,Mein  Leibrock,  womit  ich  fö  eben  den  Ab- 
öollah  bekleidet.    Und  daa  Öebät,.  daö  ich   für  ihn 
•gethan  habe,  Werden, nicht  ohne  glückliche   Wir- 
Kiincen  bleibert.     Fürws^hr,  iöh  hoffe,  dafs. taufend 
ieinör  Znhftgen offen  fich  bekehren  Werde p-"     I^ie- 
f<ii  Hoffnung  ward  ^ar  wahren  \J^eiflfaguiig ;  den.i 
da  diie  Chaöredfchiteh ,    dehfen  es  nicht  entgaTi^en 
tt^ar,  dafs  dejr  Prophet  d^n  kranken  Abdoliah  flet- 
ffiig  befucbt  hatte,  piin  audh  fahen»  dafs  ihn  der  A- 
postel  na<^h  dem  Tode,   durch  die  ßeklelduDg  mit 
leinem  Leibröcke  zu  ehfen  fuchte,  lo  nahmen  wohl 
taufend  von  ihnen  wirklich  den  iisiam  an. 

Um  dieielbe 2eit  ffarb OmmKolthum,  df^ drit» 
te  Tochtter  des  Apostels ;  fie  war  vermählt  an  Otb« 
tnan,  dtn  Sohn  AflTans,  der  nachmals  Omar«  Nacli- 
iolger  im  Kalifat  geworden  ist.  ä) 

Gegen  dad  Eiide  diefes  Jdhrs  ward  sacb  ein 
gameditifbkea  Weib,  eine  Verbrecberin/  auf  Befehl 
des  Apostels  gefteinigt; 

Am  Ende  diefes  neUnteU  Jahfs  ftarfc  auch  der 
Kadfchafü  oder  Negus,  d.  i.  Konjig  von  Aethiopien 
•)  defleri  NWie.Afithattni  war.  ein  Fürft,  Neffen  An» 
denken  den  Mnf  iilmänriern  auf  e^ig  wt^rF.  fein tnufs» 
weil  er  ihre  Glaubehsgenöfietl,  die  zaerft  in  feir 
he  Staaten  :dachteteh,  fi^nädig  aufgenommen  und 
fnenfcblich  behandelt  hat  {    vomäiäicb  ab^p  WeS 

-  tt 

/    ä)  Dfchänn.  p  tt6^. 
•J  oder  jlbeßniiH^ 


^t'rM^i'MnhlAAti't/^l^n^W^r^  '^%  trff  dftft 
kW^d  berHts  obeiT  ef?ahl^ 'habett  -  Fb  igen  des  fe- 
fcPift  jDöch  zur  Gefchichte,  diefesK6htgs  und  feinet 
Th'roTierhebiirig;  «s-fst  atis  den' authehtifchen  üe*^ 
Verliefl^ungefl  SaHkbifs»  BigawN^  ttbd  ^er  Omni« 
SaUoia  gebominem      ^ 

Äbhar,  fehrVAtrt,  ItaiO^f  VÖrt  Atfttliiopieh,  feat- 
It^Jn^n  Brudef,  der  von  den  Aethiopiern  Allge^ 
im\f^  g<S!<^bt  ^ärd ,  teils  feiiier  vbrtreftBbheti  Ei* 
geWrchan^ii;  tfeil«  ÜAMi  «ahlretch^rt  Familie  we* 
ffte.'  Denh  fef'Wnt'VAtef  von  2\^lf  Printen,  die 
üb  die  Stifze  tfe«  kdniglichen  H^üfes  angtftfben 
iR^urd^;  ani>«tt  dWs  der  Kai^r  felb^  nur  ishitn  ein^, 
iäg^h  SöÄn  hatte',  auf  d^n  riilsin  nicht  fehr  reehne* 
te,  Weil -er  n<yeft  dn  Kind*  war.  Die  Herfen  dei 
IteWH^Vei^ritntneltien'ffcb  eihstj-  tiftd  einer  trat  auf 
tmd  ftg!e:*  ,iWie*?  WcHh  wir  den'Kaifer  umbrach* 
j^tian -OÄd'  feinen -Briider  auf  den  Thron  fetzten? 
^-j^ttftTh- Wnnten  wh -verfithert  fefn>  daftMririn  fei« 
^neÄ  ÄwSt/SÖhbi^n  eine  zahlreiche  Linie  haben,  di* 
,iaüf  ewigi?  Zeilen  tiem  Reiche  NJchfolger  gebeil 
„hanti/'^  Diefef  VtirfcHag  sirätd  angenooimen.  Die 
Verfcbwomen  mordeten  am  folgenden  Tage  dea 
XfaiTef  ut)d  fetiti^n  fi^irten  Brtfder  auf  den  Tbrota. 

'Dei<rieueIi[«Life¥;  ein  Fut^ftvotfgetatdSgetii  Sinn» 
tntfpfaeh  den  Erwartungen  derer  hiebt,  die  ihn  auf 
4#A  Tbrbn  «rht)ben  hatten;  er  lief«  feibeih  NeSeA 
tiieht  nur  das  Lebieh^  fondern  behielt  ihn  auch  atnt 
H^fe  und  trug  9öt^  tei'Teihfe  Ei*Biehuiig.  Dei*  jttn« 
l^e^Prinz  waV  (Ittfam  und  klug,  und  nahm  tt\  Ttt^ 
gend,  wie  an  Jahretf,  zu,  *  Sein  Oheim  zog  ihn  z^ 
den  Gefchäfteri  der  Regieruhgl  und  räuhite  ihm  fä* 
1^1^  lAnfffhen  eihv  dafs  alle  Staataimtet  Und  Ho(? 
ftettiNi  tCMi  feiner  WUlkäbr  äobingeo« 


»4^ 

Eift^  fo  KCDfit;  CfWaKk^Kfwredbttt  dem  W^M  dw 
Gro&en,  ja  fie  fingen  an,  zu  (urcnteo^  der  Oheim 
^erd«  ihm»  zum  Nifchteil  .feiner   eignen    Kinder« 
^ohl  gar  zum  Kaifer  einfelzen,  und  ^enn  der  Prinz 
einst  den  Thron  befteige, .  werde  er  den  Mord  fet. 
nes  Vaters  rächen«      Sie  erfchieeen  alfo  vor  dea 
König  und  Tagten:    »Wir  haben  den  Vater  diefes 
jungen  Pt'\i\zen  umgebracl|t,  jxm  Euch  zihn  Regen. 
ten  zu  machen;    a0er  wir  können   uns  nicht  für 
iicher  halten,  fo  lang^  er  lebt      Wir  bitten  Endi 
^Ifa»  uns  von  ib«  zu,  befreien  und  ihn  entweder 
fierben  zu  laflenf  oder  doch  auf  ewig  au«  dem  Lao« 
de  zu  verbannen/*  «-  »,Weh  euch!    verfetzt^  der 
KaLfer»  unUngft  habt  ihr  d^n  V^r  ermordet  uni 
je^t  wollt  ihr,  di(ls  tob  a»cb  den  Sohn  erwurgea 
foU!  Mein,  das  werd*  ich  nicht  tliun.   «^  Alle% 
Was  ich  euch  beY^iUigen  kaifn,  ia^f  .ihn  aufter  Lan* 
des  zu  fchiciien.^'    tjngefaijmt  ward  der  Prloji  fest 
{genommen,    auf  den  öffentiiicheB  Marktplatz  ge- 
führt  und  für  die  Summe  von  fechabundert  Draob. 
snen  an  einen  Kaufmann  verbandelt;  dieCer  lieft  ihn 
%uf  fein  Schiff  bringen  und  .hielt  flch^  bereit»  mit 
-  dem  erllea  giiastigen  Winc^e  unter  Siq^c4za  gehiu 

Genn  A^end  v^rliefa  der  Konig  feinen  PalU&i 
nm  im  Kiihten  fpatzieren  zu  gehn.  ,  Plötzlich  Sber* 
^el  ihn  ein  Regengufsmk  Sturoi,  Blitz  nnd-Doo^ 
Her;  er  nahm  in  gröjQiter  Eil  die  Flucht^  aber  de| 
Blitz  traf  und  tödtete  ihn;  -^'  fq  hülste  er  für  fci» 
]ie  feige  Nachgiebigkeit  SeipfX^ute  liefen  be* 
ftcirzt  und  ai^fser  ficn  in  die  Stadt  und  verbrc^tteten 
überall  die  fchreckensvoUe  Nachricht»  Diefes  raaclk 
te  grofsen  Eindruck  auf  das  Volk;  ea  vertammek 
te  fich  und  rief:  ,,Unfer  Könie  ist  durch  das  )t«r«ch« 
te  Gericht  des  Himmels  umgdcommen;  nun  muffet 
wir  wieder  zu  dem  rechtmäfsigep  Prinzenji,  ^^/Vl 
verkauft  hat»  «nfte  .Zuflucht  nahmen.«  — »    Daaiit 

Ma- 


tnit  Gewalt  den  Händen  des  Kaufmaim»;  fetzteft 
ihm  die  k6nigUelt^  Krönte  «tif  dai  Haupt  Uud-fUbti 
ten  ibn  mf  defa  Tbrob.         ' 

Am  ütidern  Morgen  kahl  det  Sktov^tfyMt)d}^i| 
]er  ihn  gekauft  hatte,  ohne  feinen  Stand  zu  ken&^ 
ien,  zu  <^n^rtv  abs  deren  Band'er  ihn  hatt^C  Und' 
/erlangte fein -tidd  wieder;' allein  fie  woürenVih^ 
licht  gieb^n  Auf  di^r  SteüeÜtof  er eum  Pl^llast  Qod 
»rächte  ifeine  Klage^vot  den  König,  t^Sire;*  fprritk 
fr,  „itb-hatte  einen  jungen  Menfchen  gekauft,  ab«r 
liejehfgenv  Welche  ihn  mir  verkauft  hatten,  find 
re<n:ern  Nieder  gekommen  uitd  haben  Ihn- mir  mit 
jewalt  entKiTen«  Ich  vtrr(ange  .wenigQ#l2^  Sin'^iii 
jeld  wieder-»  allein  fie  wollen  mir»  nicht  geb^.*^ 
3er  KöKfg  tit^is  fle  (ti^felcb  Vdr  iich  k^ottimeil  un4 
prach  folgende»  Urteil  R^RCii  fie  Wg:  \^tc\\\sihA 
,le  eutht  ^ntWed^r  gebt  ihmdasG'eldzurupk.xfd«^ 
^liefert  thm^den  Sklaven  wieder  aus^«  daii)it>r  ihi^ 
,in  Kmi?if..%infiihr(?,  woWner  tu»«'*^  Di^fVe'iilDi^ 
ex  crfthrakeii''  darauf  ra^ten^fie't  üWir-Wtokbei^ 
hm  lieber  das  Ge4d.  wieder  g^be«),:*?.  J[>ieAa,  %UHr 
lie  crfte  Ptobe,  die  er  von  der  Richtigkeit  feiner  Uir* 
t'ilskraft  Und  Von  feiner  Liebe  zurGerechtigkeit  g^  ^ 
;eben  hat» 

Hierteir  •gehört  auch  fplgfehdest  AU  Atoru^ 
U'As  Sohn  Und  Amärh ,  Ah  Walfdis^  Sohn i  als  Ge« 
andte  der  Koreifchiten  zu  ihm  ^ekbmtnen  wared 
thd  aitl  dte  ^urü^kgf^be  d^f  aus^e^s(nde'r|en  Mu«  ' 
ülmä'hnettoachgefufchfc  hatten;  g^b  fer  ihnön,  wid 
vir  bereit«  wtflert-,  *)  ihrij^jWiitinke  zuflfckj  und 
agte  unter  andern  zu  ihnen:  >iG^Ct  hal'lL^in  G^ 

irsblni 


ftbenkVoo  mtrfitfioflGnQfn,  tb  W  Mif^bTVMIer  auf 
^eii  .Thron   meiDer  Vorfahren  isinl^Kte:'  , —    wi« 

Meine  eignen  Unterthanen  hiibeii  ^mir  eif|st  deo 
fchuldigen  Geborfam  verfagt:  —  und  ich,  einKo* 
lligj.  («S^tteatib,  <r%miieil  Leuten,  geborishaD?«' 

i  AU  .nun  d!e(er  gcofi^e  Fürft  geftorbe»  war,  er- 
kielb  der  Prophet  .augenblicklich  au«  dem  Himind 
Kachricht  d^v^n^  Und  tnachte  fie  den  i)(lu/*uliiiän- 
Ikern  bctkannt.  Hierauf  ging  er^  in  Pro^eflioii,  be. 
gleitet  von  einem'  zahlreichen  G^fo^ge  fijioer  Geu 
Uiirteui  nach  dex  Mofchee  und  Tprach  viermal  hiiK 
ter  einander  die  feierliche  Formel  ß^g^  Allah  Ab« 
bar. jf*  [aott  iac  grob  ff.}        . 

'*  '■*. .  .  I  » 

4.  >  DieTradizfon  hat  .hier  oocb  einer  Anekdote 
lad^tm  Augenblick*  da  der  Schleier  d^r.Mofcbed 
:»uigeboben  ward,  erblickten  «Ua  Ge&hrtea  das  A- 
fo^tels  ,1  fo,  viel  ihrer  gegen wärikig  waren »  ganz 
diitMichf  obfcho»  mitten,  in  M^diq%,;den4^trichnam 
liflsJ^gus»  wieder«  au6geftreckt  in  fetnem Sarge^ 
mal  dmm  Paradebette  in  Äbyffyai^n  lag. 


ll  ;  .    Fimfiehntes  KapiteL 

^.  ...  i^ikr  Prophet  empfangt  Gefandfchqfttn.  Er 
./endet  fein^  Statikalier  nach  ueifjUedmeti  Ge- 
.  gpiden.  T^d/Hnes  Sohns  Ibrjmm.  BekeL 
\f]fngies  Fflrwa,,   Felizug^Üs., 

er  Anfang  de«  ^lehnten  Jahrea  der  Hedfchraward 
^ornamüch  durch  einige  feietlicbf(-(^fiuidü:haften 


Mk^flrdiff ^  <8e A«r  ft^phet  'dumaU  besiMCnir» . vm, 
ohl  'M^ere  fie:  noch  t^okn  SchJ^ifl«:  de§  VarigeQ* 
throt  W»Ö*f>n.  ii>  Wi«  defn  tb?r.  wjch'ffi.;  «:. 
iiPi  H#!fcei^iiMem  ein«  äefÄndfch*ft  ypÄ  4w.  K^oif» 
e  v^n-ti^tniar,  oder  den  (ogenannt^n  H9m^f^tf^, 
n.  nU(fes  w<r4rn  fünf  Färften  ;  namlieh  Ayäarethi0 
^r  Sobti  voiQ  Abd-Colal»  .und  feinSriuli^  K^i^i^ 
mec  AifVocu^M;  HaoMra  und  Moiafei».  :  An  li^iv 
rften  di^fer  KÖQig^,  fo  wie  an  mancheih andere 
iii*(^tliLlbr£r4r«  lil^tte  der  Apoäfe^  fohqn  vorb^ 
inen  .QeraAdCen  mit  eiMOi  Schreiben  abf^efchi^ktriT 
i  dief(siii  Jahre  uberfchickten  ihm  nun  Al^Hartfdi 
nd  fern«  .v.ie«,Nacbbaren,  ihre  Antwort»  Sit  Veiw 
chertendtnAp9.stei«  d^fa  (ie,  auf  feine  Einladung» 
en  lajam  »ngenonoMiien^  denfi  Irtbum  at^tillgt;  upÄ 
an  Gotzendienat  veriaflen  hätten ;  ^dafii  fie  >gegedk' 
rärttg  feioer  Leitung,  folgten  und  £cb  ay«  allein 
Taften  beftr^bten»  die^  Abgöttern  ?u  bebiiingfen. 

Ujeber  diefe  gute  I!|Iaph.ri<hfe  Wjar  dar  Proph^  • 
ntzttckt^ ;  ^r  fcbrieb  ihpep^.^on  neiuftji ,    wunrcjit^ 
inenj  QlAck  zvk  ihrer  Bekehrung  ih)c|  erklärte  ihnte 
ogkWh,4ie  vornämften  Wahrbeiteo  und  Stat|itti| 
&a  mAsi,ti|^((ph>en.UlaMibeos.  .  /  .    . «  :  r  ^^ 

■"      ■'.  , •:.  .    -      '  !•'     -i 

>  I|n  .Monat  Mobarraniv  bald  »ach  der  Abmift 
iefer  Gj^ffindten^  b)  fcbickteder  Apostel  auch  dett 
lückUchen  Arab^e^  ,:^wel  feinor.  treueiieo  fiefäbr^ 
en,^als  ifiuf  ^^atths^t^ty  upi  4>^<f#  grofteLand  2NI 
edieren;  der  eine  war^y^dwvJWttfjjjE.Jcr  ,Afebaarit| 
liefer  follte,  von  Zabid  uiid  Aden  aus^  in  der  Pi-o- 
irfz  MecbUf  .befabUf^T  4«i^;ifm^d  i(W  V'Hf  Mo- 
dh»  W9ip>er  9a  A)-I)jcii,^ndre$diren  O^llte^      Daf 

a^  Jbulf^  p.  13g.    Dfckam.  p.  266* 
k)  üfchamup.  27^*    MoiUiki. 


d^fi  TUfbsn  *au<t<srzte>    beim  Atffftt^igen    Mif   feia 
NtultMet^  tialf  UTfd  fo  lange  den  Steif^g^   liielt, 
bis  er  fV»st  hü{     Noch  niebr !  tlBchd^^&^  alle  Mo« 
Ifadfbhflfen  «wd  Anfarei^  v  riie  ihn-  auf  tfielWf  Reife 
liegleite»rotitenv  fmmehiHchiiuf|geriifeii'bftttet  E^^^S 
der  Apos^felGotree- eine- lange  Strecke  Wefres  «u 
FUfse  riebefl  feinem  Madlthier  her  QH^^fr^b  -ihm  da.* 
ISiei  feiner  Aufträge/      Von^fo  vieVen  Höflichkeiten 
de«  Propheten  gaHz  befchämt,  brach  Möadh' In  die 
Worte  aus  t  O  Äposrei  Gottes!  Du'gehfti:a  Faise, 
ürähnttd  dafs  ich  aaf  einem  Maullhiere  reitt?!    Ich 
\»rill  lieber  abfteij^ert   Uud  mit  dir  urfd -deinl^n' Ge* 
Cährten  auch  äu  Füfse  gebn.**  *  Aber 'der  Apostel 
^ab  ihrn  zur  Antwort:  „Nein,  'ffiein  >liebef  MoadbS 
Waadafur  eih  Zeichen  det-  Unhöflichkeit  Und  ei- 
Äen  Vertofs  gegen  die  mir  fchuldtg^  Ehrerbtetting 
bäUfty:- da&  fst^e«ungeadhtet  dem  Wege  Qottes^ 

ianz  gemäfs;  es  muß  fo  fein,  weil  da  mit' der  Wur- 
e  des  ße1tehirti8Hei»s'  bek'ieiÄetr Bist"  Nachher  fett- 
te  er  mit  einem*  tiefen  Seufeer  hinzu:  „-Aeh,  wentf 
ti^ir  nach  dem  heutigen  Tage  uns' wieder' föhea 
gern- wollte  ich -die  AuftiVage  abkürzen,  die  ieh  dir  . 
zu  geben  habe;  aber  es  ist  des  letcte^mehl,  de&icb 
mit  dir  fprecbe,  und  wir  werden  uns  nicht  wieder 
keiflitnmeti  fihdeft,  ^  bisziKtlTägeder  Auferftebüng.** 
Nach  dtefem  webtaüth'igeri'Gef\)räch  fcfiieden 'fi^ 
tron  einander»  das  Auge  ¥öll  von  Thränen.  — i. 
Weiter  unten  werden  wi*r  h6ren,  wiediefe  WciDfa« 
gang  in  £rrdUttB|igegan^etf  ist.  •  *:  -  • 
i-     ,    .        .       ..  ♦'  '..  ij  >       .    *  .'  , 

^  .  i«'denrielberf>Möftate  fcMMLÜe  cl^UpoStel  den 
Khaledr  AUWalidiSohn/ÄU  den  Abdol-Modaniten, 
«inem  ^amA  iti4MdftbiYliii;  gnd  iie  bekehrten  fich 
jdun  Islam»     "         ^  V 


-  -Auf 


ien  Dfohocair»  *)  den  BadCbhalitea»  zn  -dr^ir  Gi»«^ 
disacnken,  xim  ihr  Idol  Dbnl^Chatafa  xn  zfrilorpti. 
Dietl^ihiolfta»4  iirje«.T4Kei»iGeit  von  Melck tf,  nnbn 
fielen  andern  in  einem  Tempel,  welchen  man  die 
Kaaba  v(fn  ^anvamti  und  doj^'  Hü%S''dir  GäUer  dfinnte« 
OfpfaoriAr  aerfiörte  es  von  Gmnd  va%*  '  -m 

..,:'.;.     ..>     •    .     ...^  .-      .  •   •    -    ;:--f 
Kram  mar  DficborAir.wtedber  na^rb  HäuAr  Kf* 
koamen^.fafandteihnder  Apoatdi  v.on  jReü^inauf» 
DämB^h  wideir  den  DhoIr-KcriV^d^^n  E^kei  Ual^ifafei 
*"")  Das  wAr  ^tner  der  mÜ/Qhtigft^n  Herren  ^x^^* 
lajef  und  .Aiii  •ReiabtbttiO:  A»^  b.etrÜ€bt)i€b  t  dafa-tt 
dcb  eine  A#t  "Von  fierrfcbaft  Uh^  alle  Mv^  Landtf. 
Leute  an»a{ste  Und  G^h^r&in».  wie  ein  König»  ¥«f* 
tanslew,"  Üddiado^Tbat;  ift&n  Xaw ihm d^ttRf^ 
arabifcber  Konige  nicbt  abfprechent    Er  nahip,  mp 
t£inladang  des  Propheten ,  den  Islam  an»  fo'wie 
aocft. feine üQüiiiUfi;  SbrMmur^a^'TQdtteir  Abra« 
hn«  '  :Mao^  (V«|fiirbtfrt  iyideiTsv ^feiipe  B^kehrungtfi|i 
nicht  «itfriubfcig  got^efen»-  <r  Xe^beini  ÜngUMb^ 
vrerbmrti  foOanKb  MabamiM41eb|te.    I>Qch]b«&ic)l- 
te  er  ia/dar Folgte  4e6  KaltfWi^  (^^.init  eintivi^GQ. 
foUr^von  zwäUte^fesd  SUft^im«    ..D^e^  fiXAfi^^ 
Aiiem.    Damals  legte  Dhul-Koladas  Bekentnis  des 
Ißlami  mi^;ä}^kige^  Wtwn  tfbr'Oiid«  iuii\feihe 
^ttfrijobtigkeitaa  bewalftiig.  fch^tikteer  viertaiifißin4 
Sklaven^diav  Freiheit.    Bei  diefet  ß^l^nbeif  Aigt^ 
Omart  »IcbbiniwiUen/i^.dir  die  übrigen  Sklavefii 
ibzakwfbn«  .  Den  döllen  IVit  dea  KauflUmme  will 
lchdlrifl4»«arMR  Geldebesahlen»  und  die  iibrfgen 
swei  Drittel. dir .itito  auf  die  üinkaiifc^  von  Syrie9| 
:eiüs.iof  4ie.£inhilofce  vonjemeu  4RWeifen,^  -^ 
'■.•.-■■        .    .     .  •  .Qib 


*0 

'  <3M  mir  Beimdbsäif  »f^rt^Jerte  MralJCdk;  iligrg« 
'WiB  uh  dir  Jntinoft  bringiU.     Er  giogr^aber.foMU 

£Mn  fein  LogM  2ur tick Kekomnitfii /war»  btiMf  « 
ine  Sklaven  und  (bbenkte  atten  dieFretb«iC 

'  Am  andern  Tage  fragte  Omar.  «Nan»  weL 
eben  EntfchUtfa  haft  da  aber  nieinen>geatr%e<i  Voa. 
fcbiagy^efafst?'*  —  Gott,  (erwiederte  Dhitl-Kola) 
*to^ nbirmichimt meine' ^lavm mUfckMen^  mmä,  tm 
mich  dimkt^  uBes  wM' gemacht  *-*  ^,^ie  verfbaUl 
^  daa?''  fragte  Omar  vervandert.  -^  «Sb  /M 
JSmmthch  freiplaffen.  im  Namen  Ääaks ,  ekr  BStk^K 
w.  ^0}  rief  Omar,  welch  eine  Icfaane,  «dleTliat 
^uyn  din  DhaUKoIal«"  ^  Diefer  DhuUKoU  faatin 
der  Folge,  im  ^.  Jalire  der  tiedfchra,  in  der 
Schlacht  bei  Safafn»  die  £bre  dae  Martyrthiun  er« 
■lengt 

Die  Ghnbigen  vdfi  Nadfcbran  baten  den  Afou 

te],  er  möchte  ihnen  doch  einen  fWner  Gefabraen 
dsum  treaeii  FftbTer  ihrer  Pilger  •Kerawane  nach 
Mekka,- geben.-  Erfandteihnenatfiaden  Aniniv  AU 
Dicktraha  Sohn»-undAigte  dabei:  i^Derkann  der 
treae  Fährer  der  ganMn  Naotion  i(bin«^ 

'Am  zehnten  deg  erften  Monata  Rnbi,  weicben 
^n  Dinatftg  war,  ftarb  zn  Meditia  Ibrahim,  derSoba 
des  Propheten,'  alt  er  ungefähr  fdnftebn  Monat  mit 
war;  deAn.er  war  im'^onatrDhttUKaada  den  neb* 
ten  }ahfa*  der  Htdfchra  geütyrenf,  •  Aboifeda,  der 
^dd^rdenMOrtat  feiner  Geburt;  oocb  den  MonaC 
leinea  Abfteitena  bemerkt,  meldet,  aafdie  OewUir 
des'Al-Maifadt,-  er  habe*  ein  lahr  und  2eha  Monat 
);eiebt.  Al-Bochari  aber,  in  dem  Bache  Sahih,  fagt, 
er  fei  fiebzehn  oder  achtsehn  Monat  alt  gewefen 
und  in  das  Grabmal  AUBaki  beig^Aitzt  worden.  »Er 
fttgt  nocbfainzu;   an  dem  Tage«  dai  er  Aarb^  habe 

.; —       -fich 


leli  411111' Sbf»tAiifisist#rhil  #rot|;ntt»  ialietdirVolk 
[efagt  Hube:  ^Die  SoniM^  btt  fich  verünst^r)-,  weil 
brahim'  gieftorben  Ist.**  Der  Prophet  gab  ihnen 
;ur  Antwort:  Zwar  find  die  Sonne  nfid  der  Mond 
.w«i  2!iidim  äes  ^Uerböcbsten ;  aber  fie  verfini» 
ern  ficb  nicht,  weil  irgend  ein  Menfch  ftirbt*  öi^i 
;eboren  wilrd.  Noch  andere  Algen,  „die  Sonn% 
labli  Abb  erft  am  acht  und  ufwamigflm  defielbetrMKK 
lats  verfinstert,  da  Ibrahim  fcton  ata  zehntm gH- 
borben  fei;  doch  das  V^olk  bl^eb  dabei  undfagte: 
fti«  Tod  ist  die  Urfach  der  Finsternis/^     ••  ^ 

Der  f^ophet  rdhlte  den  Verlttft  diete  gell^kte& 
lohns  desto  fehmerzlichei",  je -mehr  er  iich  eineft 
nänniiehen  Erben/ der  feitfen  NameAauf  dieNaeb^ 
vebt  brächte,  ^dorch  den  Tod  deiTelben  beraabt'fah| 
ufser  dttÜi  ev^diidiircl)  dea  Spotte  feiner  Pelndevott 
leuem  aosgefetzt  ward,  wie  es  fchon  einmal  nach 
lern  Tode  feines  Erftgebornen,  Al-Karems,  derPail 
^ewefeh  War;  denn  diefer  ftarb  ihm  auch  im  Kiiü 
lesalter.  Biriem  gewifl«n  Al«Ab,  einem  Sohne 
VaielSt  gtb  es  Aniäfii,  ihn  zum  Spott,  AU  Abtat 
Ohf»efchwant)  Ko  nennen.  «^  Diefer  beleidigem 
le  £kdriame  war  dem  Propheten  fo  empfindlich^ 
tafs,  Um  ihn  «u  trösten,  Gabriel  das  Kapitel  dei 
iorahs  bringen  mufste»  das  den  Titel  AUCawthar 
lihrt.  b)  Die^  Ut  der  iJam^  eine«  Fluffes  im^Pa« 
adiefe;  das  Wort  felbst.  bedeutet  f\ille,  Ueberflitß. 
.Fürwahr,  fpricfat  Gott  darinn,  „wir  haben  dir  den 
:awth4r  veriiebn.  So  danke  Allah  denn  und  brin^ 
hm  Upfepl  Dein  Hafler  aber  felbst  wird  ein  AUAo« 
ar  fein'^'  —  Die  A«sieger  diefes  Kapitels  Tagen 
lucb  «wirklich :  „dafs  ihn  Gott,  (tatt  eines  männli- 
(ben  Erben^  nut  allea  Arten  g^Ifitgefond  Mitllcher 
1  '    •'♦'  -..  :'i  •  ■    '..:         :  ..-^        •  Gätet 

n)'DjHlfUlteddin.    '^^  -*-  ,  .:  . 


>l'i<Tenrcba&9^mit  gateo  Werken  »tDit  Anhiingent 
leiner  Lehm»»*  fiait  FurftenraBg,  mit  grois^^ik  K^ 
toea«  mit  uneingeCchrftßktem  Anfehn«  mit  Er^uii* 
4^n%  oit  gFäazendefi  Thaten«  oit  Wundern  foft^rl 
UolerWitge,  die  Gott  feinem  Proph^en  .fchom  auf 
diefer  \Velt  i9  Ucb^rßuß  verlieb,  ohne  van  4er  Glo* 
i^e  zu  fprechetjt«  die  er,  wie  4i^  AHfile|(#r  v^rfic^n^ 
10^  i'«w4iefe  geftie&t*^ 
*'■-■.  » 

Eiivige  .Zeit  nachher  kam  QahrM  und  l^raelrtf 
jem  Propheten»  von  Seiten  Gottes,    einen  neoen 
Tro^;  .^  £r  befaad  äch  4iim4lft  gerüde  in  2#hlref* 
(her  Vejrfammiungfein^r  Gefährten  }  der£j9gelertt 
jaltten  unt^r  fie«  .aber  in  .einer  auberordeiitlicb  fah^ 
lilen.ulHlifietneR.  jSeftfilt}   wandte  fich  aa  dem  Pro- 
pht^ea.iio4  Ihat  varfcbie^ne  tr^ceii  an  ibn,  fo  wi# 
snan«  Kajif cHiCizton  bäk^  üb.er4en  GUaben»  denla- 
lum,  die  Belohnung  der  guten  Werbe ^    iUe  Aofcr* 
ilehuag.      Der  Prophet«  gleich  einem  wohlonterv 
lichteteo  Katechumenen ,  gab.  iibec  alle  4ieA  Ar« 
tikel  dieriphtigfteQ  Antworten*  vomamlich auf  die 
vorgelegte  Fragen  ubej^tdie  Ai^f^rftehang  oeddia 
pichen,  die  fie  begWitei)  fdllea.    Erftaont  ober  fa 
viel  Witfenfriiafn  brach  Qabriel  in  i|ia  Wocie  aus; 
j,0  Wuader!  Hier  weiadier  Gefragte  mebr,  ab  der 
fragar!'*  -r-   „Qiafesit  (agt  4er  Gefcbichtfchreiber 
Dfchann^ibi«  »Jat  ein  wobl  ^nifiiiirtq9  FaktiW  ttn4 
wird  durch  alle  Becker  der  gl||juj?^WQr4i|(eu  Tradi- 
Ikonen  bfi^ät^t.     '  Gabriel. hatte  d^b^i  die  Abficbt« 
4ie  lMrur&tti|äni»er  zum  Vpr^ua  Ja  der  Kienti^a'4«f 
yornaqiBtei^  CU%ub^n$artiML?«4  befrsti^e^;^ 

I!>a«tfi)$  :b^  ^WCJl}  ?«¥?«  ^^  P^rfer  iPOtt  Ge* 
bttrtt-aus  der  Provin^'Q^U^mit  nach  Medina«  und 
ward  Mufülman.  Diefeaisl  4en  Firaz,  der  Im  elf« 
teJQ  Jahre  der  H^dfcbra  4ea  falf<;bw  flx^fibeteaAl« 

AtWii 


•WfttMigehMebft  kill«  .^«li  wiv  gffcerigeft'' Ortt 
hen  wordea.  .»•!> 

L^%^Af00M  hBkiLm  mth  Briefe  ran  Farwi» 
em  Dlcho-Diamiteo,  der  ihm  meldete,  er  hab»  den 
(Um  tngennmmen. *  aj  Diefer,Farwil  war  Stat^ 
alter  dfMi  Herakliua  io  Syrien  uhd  Gouv^rnör^Jer  . 
tadt  Amipen  oder  Ammon,  dervormjaHiteiYHauptfk 
adt  der  Ammoniter,:  die  in  der  hetlig^t>  Sobrift 
^mmoii  .Rabbat  heist  und  in  der  Folge  Philadelphia 
enannt  w^rd.  *  Er  afoerßiodte  dem  Propheten  z4^ 
;leich  reiche  Qercbenke,  nimticfa  einen  Leibrocjc 
on  Mnsfeliik;  ein  vcdUläpdigea  Prachtbette  tnif: 
Uen  4*2^  gehörigen  Deckeii  von  Spados »  ein^iR 
o  ben»nten  Stoff  von  Seide,  mit  Qold  geilickt;  fe^ 
ler  ein  W^Q^s  l\Jaulthier»  genannt  Fadha^  (Silber^ 
-  ein  Pferd,  Naa&ens  Sareb  ,.,«er  Stut^fchwanzj;) 
ind  endlich  einen  f)fel^  genannt  Q^afir^  das  heis| 
Icr  Rehbock.  -      -      ' 

Da  dem  K^lflsr  diefer  Schritt  feine»  Statthaltern 
var  binterbraeht  worden »  liefs  er  ihn  feftnehmeii 
Hid  ii^a  Gefängnis  w,erfen,  in  welchem  er  lange 
^eit  fitze»  mulVte*  f^ndlich  liefs  «r  ihm  fageif: 
A'^enn.  er  ^um  Christenthume  zuniokkehrte,  fo  woi)^ 
:e  er  ihn  in  febien  Posten  wieder  einfeitzep.  Allein 
üarwa^  fchicfcte  ihm  diefe  Antwort:  »^Ihr  felbst^ 
nein K.aiCer»  wifllt  gar  wohl,  dafs  Mohammed  der 
Prophet  ist,  des;  in  die  SH^e\a  kon^meu  foll,  wie  Je» 
fus  wahrgefflgt  bat.  .  Aber  Ihr  fuirchtet,  £^aer  Reich 
za  verlieren,  wenp  Ibr  ihi)  aperkennt.  Das  ist  der 
^ahra  Grqnd«.  warum  Ihr  lieber  imlrthuinbebarrt.*^ ' 
Für  dis  Betragen  ward  Farwa  von  den  Römern  gee* 
fcfe^zigt,  nämlich  zuOfra»  einem  Orte  in.Paldftin^ 
»,AUah  fchenk'  ihpi  feinjQ  |ig.rmber^ig)[^i^*  fagt 
der  Gefchichtfchreiben 


den  Ali;  Abu-Taleb^  Sohn,   nach  jMieti  odl^r  int 
glück  liehe  Arabien.    '  Er  öbarreichte  ihm  die  Staiv 
4arte  uitd  Tetzte  ihm  ftiit  efgnen'Handi»^  4eA  't'iirbaii 
aüff  Haubt    Ali  fagte  dabei :   ,,0t  Apostel  Gottes! 
^u  (endett  mich  su  Völkern,  bei  welchen  e»  eralK 
mn^^^hnliche  Männer  gibt,  die  viel  ilter  fiiifi,  -älMick, 
'4tjr  ich  nur  noch  ein  junger  Menfch  biti.     Ich  wer- 
ide  dort  fchwerlich  fm  Stanrde  fein»  die Juftie  su  ver« 
aralten  und  richterliche  ÜVteile  zn  rprefehen***    Dm 
tagte  ihm  der  Apostel  dfe'Hand  ssuerftaaf  dei^Muid 
und  denn  auf  die  Bruft;  und  that  folgendes  Gebat: 
üO  Gott,  löfe  feine  Zunge  und  lenke  fein' Herz!' 
-i^  Hernach  (\)rach  er;     „Mein. AH!    wenn  zwei 
Leute  mit  ihrer  Klage  vor  dir  effrheinen,   (b  ({Mriel 
niemals  das  (jrte?l  zu  Gu'nst^n  des  einen»  bevorfda 
ideo  endern  gehöre  baft.^' 

Mit  diefer  Inihukzion  und  an  der  Spitam  vae 
dreihundert  Mann  ging  Ali  ab.  Als.  er  angekom* 
•men  war,  ritten  feine  Leute  im  Lande  umh%T,  fin- 

«en  an  zsi  piQnd^rn , '  die  M%nner  niedersabaoeo; 
ITeiber  und  Kinder  gefangen  iku  nehmen  nnd  das 
Vieh  wegÄutrt&ib^.  Nachher  berief  Ali  feine  Par- 
teigänger wieder  eh)  und  predigte  den  Einwohnern 
den  Islam.  Allein,  anibitt  ihn  anzunehmen  und  fich 
flto  unterwerfen,  fchöffen  ße  ihre  Pfeile  auf  Ali  aK 
Nuri '  griff '.fie  AH  mit  gezognem  Degen  iin,  drang 
mit  den  Seiivfgen  in  fie  ein  und  erlegte  zwanzig 
auf  der  Stelle;  die  übrigen  nahmen  voller  Beftftr« 
fisung  die  Flucht.  AH  mafstgte  ihdefs  die  Hitze (H. 
'her  Leute,  die  (bhon  anJingen»  den  Feinden  wo- 
gend nachzufetzenr,  und*  predigte  diefen  ebermals 
den  Islam.  Niin- hielten  fie  Stand«  unterwarfen 
lieb»  Uikd^di^  Anführer  %iahmen  den  Islam  an« 

NaA 

a)  Dfchann.p.  07  J.    Abtdfi  129. 


Nacb  diefer  Uhtornehmiiiijt  ruckte  Ali  In  das 
l>and  des  Stammes  Hamd.an  «in«*  Er  berief  die  Eixw 
x^ohner  xaimmiDen  und  las  ihnen  den  Brief  des  A« 
>ostels  vor«  .Da  iiahmen  fie,  alle  an  Einem  Tage» 
lenTsIam  an;  hierauf  fertigte  er  einen  Kurier  mit 
iriefen  ab^  ttm  dem  Propheten  dlefe  Nachricht  fH 

'      .        •  •    *  • 

Da«  Beifpiel  der'Hamdaniten  ahmten  viele  an* 
lere  Stamme 'liaeh»  worauf  Ali  abermals  einen^B»- 
:en  mit  diefer  guten  Neuigkeit  abfchickte»  Für  tß 
Heles  QlQek  braobte  der  Apostel  dem  H^era  öffeni- 
[ich  feinen  Dankiiar;  Ali  aber  fchrieb  er,  di^s  4r 
^on  jenen  Völkern  die  Almofen  einfammdi»»  ond 
luf  dem^  Rückwege  von  denjenigen  Ein.^M>biiern  ii| 
Nadfctoftiny  dBe.noch  Christen  wären,  den  ruckftan- 
digen  Tribut  beitreiben  foUte.  All  entledigte,  fii^ 
ilfer  diefer  Aofträge,  und'  langte  dann,  zu  Mekka 
in,  wo&in  ificb  der  Prophet  ^on  Medit>a  begeben 
hatte»  Penn^  wie'wiir  i^eich  hören  werden,  « 
hielt  ]9tt  die  WallAibrt:,  die  man  die.  WaUfcAri  des 
LibnffMs  %u  nennen  pflegt 

•  ■      \ 

Am  Ende  das  Monate  Sobawal  u)  ftarb  Ba. 
dfaan;  derPerfer,  Statthalter  vormi^s des  perüfch^n 
Königs  Köaroes  im  glücklichen  Atabiett,  und  feit« 
dem  er  Mufülman  geworden  war,  Stattiuilter  desi 
Apostels.  Sobald  der  Prophet  davon  Nachricht  er- 
balten hatte,  teilte  er  die  Regierung  diefes  Landes 
unter  Schahre,  Badhans  Sohn»  und  fechs  feiner  eig« 
nen  Gefährten,  welchen  er,  jedem  fein  befon4efei 
Gebiet  anwiefs. 

ä)  Dßskami.  p.  M^ 

I 


«Jf 


S^hiehntes  Ifapftet  *      \'^   ^ 
'  JDir  Apostel  thut  die  fF^ßUfahrinach  IVtektm. 

Am  Lmr«  diefesg^tizen  Jahrs»  des  zehntes  4mt  Hed. 
fchra.,    war  der-  Apostel  nicht  aiis  Mcd^na  f^ekoin- 
-tnen';'  unwrlhörlich  war  er  innerhalb  be<bhiRft|g:t  ge. 
v^ePeti,  idie  Angelegenheiten  der  Religion'  tind-dtf 
't^taats  zu  ordnen,  die  Ahgerandten  gekeönterHiNip- 
ter  »a  empfangen»  den  Uepurirteo  der' Stac&nieeiid 
•^dte  Audienz  zu  gehen,  die  Huldigttn|r;<i^^/ct(beii 
•nzuifiehinen ;    ode^  ferne.  Qef  ährten  auf  krteg^eii- 
fche  £x|iedizionen  BuszufchickeD»       £o<UM»t,.  in 
Monat  Dhu4.Kaada,    entfcblofs  er  fich^  4te  WaU«  . 
'fiibrt  nach  Mekka  za  thun:»  . 

Disarabifche  Wort,  das  W'altfalirt  .h^AeuM, 
'4st'Al4iadfcb,  und  komatvon'dem  hebi^ifcbeftiia- 
•gag  h^r.     Diefisa  batat  i ;  «in  üest  .feiern,  sl  ixh  Taa- 
zt  fpringen»  i|pd  fich  Ü19.  Kreife  dr ehnv  .  Jm  Arahi- 
fchen  bedeutet  diefes  Wort  noch  l^zt:    i.  irgend 
wohin  geb'en;'  2,  willens  fefn^  dta  oder  das  J^.dban; 
aber  im*  kirclilichen  Gebrauch  heist  ea  bei  den  Mi^ 
fnimüfMiernreine  Wallfahrt,  eine  Reife  nach  dem 
HftufeGortea  oder  dem  Tempel  von  MeUa  tkiio« 
imd  zwar  in  einen  gewiflen  Monat  des  Jahrs,  der 
aus  diefera  Grunde  Dhul  tiadfcha^    der  Wallfahrta«' 
inond>  genant  wird,  in  der  Abficht,  gewiffe  Pfiich- 
«j^en  sni  erfüllen  and  gewüTe,  im<ie£^tz  vorgefchrie« 
^eue  Zeremonien  auszuüben.  ^    ^ 

Piefe  W^Ifaltrt  ist  derfuolte  OrutidUirtikelder 
«raktifchen  Religion  der  Muf  ulmänners  fie  i«t  im 
Apran  a)  mit  dea  W^NBteib«ebatefli : 

»Voll. 
•  ^j^Sur.  a. 


'^;d«zrTeitipeLQotti54  4er  £ir  Mekka  ist! «'    .  i 
*%•, O  cSJ  uo:h'  *.'--!•,    5  *'  :  i.'".'  •>  »  •  ». 

le  Gebrauche  ititd  Zerete<>nieit,  die  dabei  jsu  äbeiv 
nd«  werden  in  ebeh  diefer  Stelle  ausführlich  be- 
K^i^ton/ftUMfrififefiss-i^tdi^^bifttitungl  .der  Walk 
htt  dun^trden^Kotaii'iKtr^i^ihl^j?  4txm  ijMJias9% 
'it^d^tt  erften  2eittto  der.£rde  bei-den  Airebem  ior 
ebraveln^>md<iAaobeinicrptt;t  fof^r;  dars  fie  Aiiam#- 
WMm'P'UmtHA  noA'  atb-  Pro}9het«n  andarbtsvolÜ 
elTa4jfcTvlMftntr'<  auch' *di«i  «Apostel  de^  Meiisaa  ha< 
en'^^l  einer  Tr^dMomüei  AMi^Abbas  zofaifre^.ge^ 
h^avtMWil  AtDrc^Rt^  AI  ftkteih  J9ucbe  ,,i«!cm  def 
i^  äHfihrt':flrach.  Mrtika^i^  :rerüchertv  dafbjefi»!  «defl 
öhn  Ma^Hienar  Weim  «^denehrtb  mit  fieteig-tttafendi 
elifren  vom  Hammel  fteigM  wirdv  i«  Peribli  diefi^ 
l^allfablN:  #ereni  wärde.  DiefeH  Gebot  ist  flir  ad» 
e,  iHe-'eB'fHtlS^ff  Iräniii^n:»  .von.  fö  jftarker  Vecbiudk 
khiv^;  datgieln  Mann«  der  obne  ^ewallfahttl^t  rif 
labeh/'dahinHirbt^  als  ein  Heide,  ^deoder  Christ 
letrac^etwirdk 

£»  ist  eine  the^lORifÖhe  FVagU  r  wie  oftr^l^  A« 
)0^eldfe  Wallfahrt  nadi  Mekka  getban  habe9i>4rf 
.velche  Äl-DfcHttii  fö  beantwortcrt:  ^,Efi.  iat  f^wift|r 
lafs  artfet  Prcrphet,  fett  feiner  Vhtnht  naehMedinlf 
lur  ^i^  «frtnsigeamal  die  Wttllfaiivt  gehalten  baibe/r 
lämlich  dipj,  von  w.elcber  wir  fo  eben  fprecbanif 
\/or  feiner  Tlucht  hat  er  fiei  ohne  Zweifel  mebr- 
rtnals  g«^baif;  IbWOM  vot  alS'liach  der  prüpheti^ 
eben  Sendfing;  indefs,  wie  oft:  •«  gefcbeken  feit 
Sasiflflt  iich  mit  Gewifabeit  nrictit  fagen»*^    -  y       .\ 

ißinfexWeitö  FfägeUtt.öb  dei»  Wophet  beidirt 
zugleich  be'^ngelfthab^^  da«  Feet  der  /Tailfhhri  iibÄ 
da»  Fest  des  Befuchs?  Abul  Feda  meint,  die  feierli- 
che, Art ,  womit  er  wallfa^ete^  beweife  genag« 


fni,  tfSnt  eins  fdiirohlv.'lft1i^  dii  utidM»  «^tb%»  ftir 
be.  Aber  wir  MFeuienikaiii.liötfD^*  daft  die  «Bt)ieii« 
tt<c)ten  UeberlieferuDgen  ausdrdcklich  das  Qmfjtu* 

tvU  beftgjw,  ' 

>^     N««bd€JD  ficb  der  Ai>ost«l  gebtdat,  *ay  mi%  Ofk 
gcCilhtjuttd  «Sn  doppellM  GtwavHi  anKeaageli  liat» 
tVi  woron  dfts.ftinrin  «{nem  Ufttei^ieide  umA  dM 
«iidere  in  ciii9nr'Mlaiitel''bvftind:  Cbfetat«.  er  vo^ 
Medtfis  nb:    .  Diefes  ge<bh«h^  an  aiMmSoniHibeodL' 
am  fünf  ot)d  zwanagfte»  Tagedcart  fiktlrJEMda^ 
nioK d«m  MittagsgebiL    fir waTvon  aeiinzi|t»tav- 
&nd  Menfcbeo.  tegteitrt(    andtrt  ibS|Btt  ^Ratr,  von 
kttttdattund  vir^chn  tanftnd  and  darüber.-  .DleTea 
darf  uns,  nicht  fo  -fehr  iiafranidffn;  den .  Dfi^aber« 
der  tnit'  Von  der  ^GefelirclNift'  vi^iir».  v«rfikbert^  «m; 
dafs^  Sobald  der  Prophet  fem  Voribabea  «ttamfeft 
Ufl'ed^^us  allen  Teilen.  Arabienst  sabltofe  Scbaren 
Y.cir  Atetiichen  berbdgeeitt  waren.    .  £r:  oahjb  alle 
flfeina  Weiber  mit;  £e  reisten  in .  zagema^heei^  Sitd* 
ten,  Nt^elcb^  von  Kameelen  getragen  ^wurdeO'^soQl 
Opfer  aber  ftihrte  man  ein«  unzählrge  Menge  ande» 
9^4Cameele  beifieh;  di^fe. waren  mit fihii&e*  be- 
iMurn^'  und  mit  Bmderm  liiert» .     So.  kam  ma% 
^cb  an  demfelben  Abeitd^  <  au  Dbol-HolaHa,  feehi 
lleilen  vonMedina«  an «  und  der  Prophet  Verrieb« 
tete  dafelbft  das  Veapergebat  mit  swei  Verbeegun^ 
geoc  '. 

.  bb<iUHolaifa  ist  eine  Herberge  fiir  die  Reifea* 
den.  £a  hateuien  bekannten  Brunneiif».der  dem 
Ali  gehörte.  Db^fer  hatte  ihn  wi^er  hergeftcUt' 
und  lieh  dabei  eine  Wohnung  erbauet»  wo  er  fich 
S^fVeiJen  zum  V^gaueHi  aufhielt.  .I>a8  Raffer 
^ieiiea  Brunnena  iat  fete  geiuod.  Dei;  ^postd 
»     ■       •  birufa« 


«i  lifchann.  p.  079. 


ag  M)^r»€^]^  veijrtchtete  ^r^ia  der  Mofcbee 'SO, 
»hul-Hpiaifa,  das  Frühgebät  mit  2wei  Verbeugun. 
elf  ungdrb^^^^  d^nn  feine  Kameelftute  Ka^wa; 
iefe  trug  ihi^,  im  tejichten  Lauf,  über  die  EboeB«)^ 
a.  Hier  hielt  der  Prophet  m«»  iobte  Gott^.^  un4 
)rac)i  oftitiaiiCer  Sstimme  folgende  FortDeliiua,;'weW 
hp  fin  ßeM^tais  der  Einheit  Gottes  enthält  r  ^Ich 
bi»  bereit» .  a  Gott!  dir  zu  gehorchen ;  ich.  bin 
bereit»  -  di^  ^u  g^QTQben.  pkk  haft  keiaen^  Mi^gt« 
noiTen!  ich  bin  bereif»  dir  zu  gehoncbfn;  denft 
das  Lob,  die  £hre,  die  Macht  gehören  dir  allein: 
dubaft  keinem  A^tgenoO^ ! ''  —  MUs^  Volk  be-^ 
olgte  fein  Beifpiel»  f€)ier€e  dts  I^b  Gettei,  «sA^ 
pracb  ihm  diefelbe  formel  i^acb,.    \     -      /    ^  :     .  i 

Hierauf  verpflichtete  fich  der  Apostel,  dorcK 
^in  förmliches  Gelübdje;  ?ur  rWaUfahrt»  undUefil 
uisrufen,  dafs  es  eine  U^aüfohrt  und  nicht  ein  blo« 
*ser  jBtfuckiiiiT  Kaaba  fei«  .  Diefes  wi rd  durch-  eiiii 
Tradizioo  t>ewieren*  die  fichvon  Aiefbha,  derfraa 
iea  Appatela  berfchreibt«  Diefe  erzahlte:  „Wif 
»reiaten  tnit  dem  Apostel  Gottes  ab.  Einige  von 
yuns«  d»  fie  die  Formel  berfagten»  richteten  ihr« 
„Ged^l^en  auf  einen  Bftfuch»  andere  aaf  eineWall^ 
^fahrt^  und  wiederi^ndere»  auf beidei,  auf  ftefucii 
,und  Wallfahrt  zugleich,  Aber  der  Apoetel  Gottet 
»richtete  feine  Gedanken  nur  anC  eine  Wallfahrt* 
»»Doch  jene  fowohl,  als  diefe  —  fie  moobten  iibrU 
,,geng  eine  Abficht  haoen»  welche  fie  wollte.-*^  bcH 
.>hie>€en<das  PilgerHleid,  Ebran  genannt,.  u»d  legs; 
.ytenes  nicht  eher  ab,  aJaamTage«  da  dieOpfer  gSw 
,/chlacbtet  Wurden.  D0r<  ünterfchied  zwifchea 
0  Wallfahrt  und  Befuch  befteht  darinn,  daAi  bei  der 
»,erllen  viel  meh/  Zeren^onien  beobachtet  werden^ 
,)aJ,a  bei|der  andern  >  aiibefdena  wird  der  Befucf)  Ml 


^rf  nar  im  Montt  Dhul-Hadrcha  ^reb^eiu** 

W«8  ^e  aebrüathe  ttnd  Zet*ettiötii«ii  fc^trifft^ 
tt«  d^r  Pirophöt  auf  dteferb^rolmil^  WallFmhrt  be- 
4bacbMt  »Mit  *-  einer  Wettfahrt,  die  das  Muster  ge« 
^ortlen  istf  da^  feitttein  alle  Mufdlmänner  in  läUen 
Menfchenattern  b^fol^t  haben  -^  fo^fiAteben  def 
0A:h«ber  eme  ^enaur  BerchretbutiK  davon  ge^ 
Wn»'die  ^na  EkH:h«ri  in  den  Bikchera  der  SoiHia 
gUfeehaHeti  ^ati  */    .'.     ' 

.-  JDm  in  MierkkA  eirtziilsieben  ^  tt^hm  der  AposM 
Jbstr  wieder  den  Weg, '  den  er  bei  der  Erobrang  def 
Stadt  genommeifhatm«  iviililich  über  dfe  Anbdbea 
des  Hügels  Kada,  die  gewöhnliche  Srrafse  nach 
Amri;  VdW'da  •gih;f 'e*  fbrt  zum  Hilgel  Al-had. 
Ibbun^  &i^g  dann  in  Hie  Stadt  felbft  hinab ,  ilnd 
pfijr '.^  her  Sonneriaufgan^»  am  Viet*te^Tage  dea 
Monats  Obül-  Hadfcha  -^  geNde  naeh  .der  Kaaba, 
S^tifSrderft  kUfste  er  AndUchtig  die  Ecke  des  Schwarz, 
zen  Steins ;  «Isdann  Kielt  er  die  fiebeh  Uni|iri||||(eniK 
div  Kaaoa»  Dämlich  die  drei  erften  tnäftig  laufendi 
ineineitikufsen,  nrnntetn  Tr,ott,  mitunter  (po»' 
getid  nnd  htt]yfend  und  die  Arme  (bhwfngetlA^  die 
vier  übrigen  tjmgänge  abe^  Im  geii^dbnli^hefi  ge» 
feteterti  männlichen  Schritt.  Uierünf  näherte  er 
ficb  dem  Fuftibhemel  Ibrahims  nnd  kam  2^r  Eck^ 
deaiSehWarzen  Steins  «arnck)  welchen  ef  abermals 
kufste.  -t;  Non  ging  kt  ditf  ch  dal;  Thor  der  Kinder 
i!lahäom,.feiir  Stadt  binäds  nnd  ftieg  aUf  deil  Högel 
AUSafa:  'von  da  aus  betrachtete  er  die  Kaaba^  rtdi« 
tete.den  BHck gegen  den  Pufnkt  der  KebU  undfptach 
mit  lauter  Stimme  fdlgdnde  «Fofmel  aus;  >j^elcbe 
l»inBekenttli^ der  göttlichen  Einheit  enthalt:  „Gott 
ist  grdikt  Sa  ist  kein  aitdrer  Gott^  als  Gott^a)tm( 
iirbiit  keinen  Mitgenofien!  üaa  Reich  ist  fein!  Ihm 

sUai« 


..M^e.  Es  i8t  kein  anderer  Gott;  als  Gott  ;  Er  hat 
^elmn  Mitoenpfien,  '.  £r  allein  ist  ^er  Starke  und 
icht^gi^j   er  ist  (einem  JDierter  zu  HÄtfe  Rekom- 


ftien  ünd.liat  allein  die  Legion^eh  (biner  Fbiüde  ilX 

^V,'  Deir  Apostel  ftieg  äaraüJrVoft  ^eitt  iiöj^ei  KerabJ 
ftlid  betrat. deb  W^,  der  auf  den  Hügel  Merwii 
frhrt.  „kh  folgte  ihm  (erzälilt  Ltchaber  ti^eijrer J 
Hbf rall  auf  dein   Fufse  dach;  bii  i(r  in  den  Grunl 

Sei  ThAles  kamj  dli  verdojjpelte.et  'feine  Schrirti 
i$  irnren  hn  den  Hflgel  Merwä.  Diefeh  erftieg  ei 
tnk  et^bs  laiigfaniern  S'chtitt  und  erreichte  ehdlicfi 
feine  hlLichft'e  SjJitz'e/* .  —  Von  da  ging  er  über  zixti 
Berge  Arafa,  als  fich  fdiöh  Üie  ^obhe  ztirti  Vnt^'A 

f'  ^ngeneifife;  auf  dem  Berge  hielt  ^rieine  Refe  aii 
ds  Volk  Uild  Belehrte  es  däriVin  über  die  Jßebifauchii 
t^nd  2«teit)Dhien  der  Wallfahrt;  er  bli^b  dabei  ftati 
feilf  feiaeo  Fiifiefi,  bis  die  Sonne 

teb  ^ar.  Hüh  ging  er  nach  i 
Ibsdälcfi;  l[d.  i  Safomiel^latÄ)  i 
Arälü  Und  detti  Thale  NJüha,  und  vorrichtete  dlL 
fcfbstdks  ybs|)er'  und  Abehdgebät;  miir^iner  Lobl 
|r#]fd^g  ttnd^\(^imialigem  Niederfallen.  Hierüuif 
Vntte  ei*  ficb  küf  die  platte  £rde  fbhhfeb;  bbütt 
ifforgenrÖthe  anbrach j  da.  erhob  er  fic^,  ^ij^rac^« 
"^  itki  Friilvgebät  und  ging  äatin  lii  im  Umfang  dej 
lliriligkl^Ufhs,  bdbr  der  Kaaba^.  Hiei*  blieb  et  fteTieä 
iihd  betete  fö  lange;  als  die  Morgenrmhi?  arriiHim- 
ill  ftilnd;  fobald  aber  die  Söhne  aüfgeHeii  wollte 
tef  br  fchnell  durch  das  Thal  Mohaflet  iH  diis  Thal 
ünip  wo  die,  Kiefel  liegen  iind  warf  fie  ii^ch  ÜeiH 


V 


*?"-.«>   ••  ..   -,  .-.     .     r  ■    .:  .   .      . 

^^^Dam^ls  w'^jl  eSf  *.fc)  «^ars  folgende  Woite  Öofcj 
tpf  ,^des  Hochsf ep,  vom  Himmel  (liegen.:  ^wehe  de^ 
ncn,  die  ^eme  "Religion  verleugnet  haben  J.jfiirclit^ 
t\e  njcht,  fondern  furchte  mich!  Heute h^b' ich  dei- 
i^Rt*iifeiort^«üj,i,brer.  Vollkommenheit  erhoben  und 
l^^int?  Gnade  gn  dir  vollendet,  Uhies  ist  mei»  W9hl| 
gt;fairea,  daß  der  Islam  dei'ne  ReJigiuD  fei.  '•  At^ 
^bu.Bekfeer(er2:ah^'man,)  .jälefe  Worte liorte^  bracl| 
fcTn'^einen  Stron^.  .v/m  Thranen  aasj  denn  er  b"e^ 
fachte,  dafs  cruocly  bei  weitem  nicht  zur  Vollkom^ 
menheif  gelangt  fei  und  noch  vieles  ihm  mar  gele^^ 
J>QcTi.fabder  wieder.  Trost  in  gänzlicher  Ergebung 
Jind  in  der  Vorbitte  .d«s  Prppbert?!!. 

.  "'  'Die  Mufiilmanne'r  (agen/  dafs,  man.  feler  untef 
jUm  Worte  Rflidon  alle  Kntfcbei3i^rigen»^t|tfuteg 
jjna  (jebote  des  GejTetzes  verfteheii  mu(re  und  mt^ 
eben  dabei  die  Anmerkung:  „'dafs  nachdiefem  ^\u 
genblick  nicht  einje'6iD2ige  Lehrvjprfchri^,  wedijr 
in  pofitiven  noch  negativen  SfpnV vom*  Himmel  gi^ 
kommen. fdi.  ..  FofgUbti  find  diefcletzteiiy Woo-te  t^ 
^ie  Ecfnllun^.urid  der  ßefchlufs'des^g^nzjen  Kor^oa 
yjid  des  niufulmännifchen  Gefetzes  zu  i)etraqitea^ 

^  .  Die  Herabkunftdiefer  böriihmten  SteJIe'd^i  1(gi^ 
cans  ist  nicht  ohne  ein  gro|ses  w  ^ndec  ^efcf\ehe|| 
penn  —  fagen  die  GefchicIttTghreibc'r  — :.  ihi  .01} 
Karrieelftute  Kasw^i,  auf  welcher  der  Prophet  äamfU 
fafs,,  diefe  Worte  hSrte,  ftiirzte  fie  nieder  und  fi^ 
y  unter  dem  öewicht  der  got^tjichen  Offembarunn 
jind  aus  tiefer.fibrfurcht  geg^q liw-Korao^  pip^ 
Jich  tut  ihre  Kmee,  ,.,  .  , 

Vj "  Abulf.  ibid.    Dfchhun,  p.  2%i. 


SS9 

Wa's  Atn  Standort  des  Propheten  d^er  drfttPiaU 
)>6triff%  auf  welchem  fich  damals  der  Prophet  un4 
4lie  Kaawa  befanden ^v.  als  diefes  Wunder  gefchah^: 
io  hatten  ihn  dieGefchichtrchrelber  nicht  t^nau-ani^ 
gemerkt^  Und  viele  jahrö  tan^  war  .er  unbekannt 
geblreben,'  bis  er  eadlioh  im  Jahr  der  Hedlchm  964, 
oder  nach  Christi  Gel^urt  ffs^«   durch: ein  neues» 

8'  ai^:  ähnliches  Wunder  entdeckt  Worden  ist      Die» 
ts  hat  derisefchichtrchreiber-DfchaAnabi,  der  AUr 
girnzeuge  wAr»  fol{(enderge();alt  erziblt: 

^     *■,'••-'    .  -     •         ^  ^  ' 

i,bieifes  Agt  der  arme  Knecht  Gottes^  de^'Herrn 
ii'der Gnade  und  der  Langmuth;  er»  welcher  diefe 
lyBucbfta^en  Und  Zeilen  ge fch rieben  .h^t.  .  ,  Unfei; 
jjFürftj  der  eine  Tiefe  der  Erkentnis  und.eiiL  Meer 
„des  Verftandes  ist,  der  edle  ^weig  eines  edlen 
^,H«tifes,  glänzend  durch  Herkunft,  vöilendefcdarch 
^Bildttiyg  und  Tugend,  und  unvergleicbücfa  ail  tnü 
i^ren;^  unfer  Tanftmüthiger  Fürft  Al- Waied,  unfef 
^Muht^  der  Söhn  deft  fürften  Senari  des  Hafchemi* 
^teh^Herrter  Kadi  dder  Oberrichter  des  gldrreicheft 
iyheiligen  Gekttets  von  Mekka  und  aller  Lande  def 
,,Moslemer  und  Ofchmanen:  [Allah  geb'  ihm  der<i 
i^einft  ein  Haus  in  den/Wohnurigen  der  Seligkeit 
1^ und  der himmlirchen Glorie!]  — '  DieferFütB:  feiet'* 
^yte  das  Pilgerfest  im  Jahr  der  Hedfchrä  964;:.  Da 
ly fühlte,  er  ein  fehnliches  Verlangen»  den  ^wahren 
„Standort  deä  Propheten  ZU'  finden  und  hatte  ^at 
^hohe  Glück;  ihii' auf  folgende  Weife  zu  «^ntdek. 
^ken.  btffltftls  lebte  zu  Mekka  ein  frommer;  got» 
^ytesfiirchtiger  MMin*,  der.  fich  ginzlich  mit  dem 
„StudluA  def  verborgensteh.  Geheimniile  befchäf* 
'^ytfgteund  aucti  bimmlifcher  Offenbarungeii  gewik« 
„digt  ward  Er  hiefs  der  Scheich  Hdfain ,  der  Mo« 
yy^rebit.'  DiePer  Mann  tt-ai  vbr  den  Fürfteh  AI  Wa. 
^led«  als  ert^ben  auf  feiner  Kameelftute  ritt,  und 
^^fagte  diefe  Worte  su  ihm:    Gnädigfler  Herr!  ge- 

R  a  .  ,yflem 


^fii¥nh»m  den  AfMtel  ümis  U¥r  auf  der  'SttSe 
^giffhen^  WQ  Ihr  euch  gegenwärtig  befindet       Mehr 
^fprach  er  nicht  Mrfd  ging  dann  fogleich  fieane^  Wm^ 
a^ges.    Kaum  wir  der  Fiirft  An.  Paar  Scbtitt^  ^^ 
,yter  geritten,  fi>  ftol^ert«  fein  Kat&eel  unter  ihm 
^and  fiel  auf  feine  Kntee  aied»n  %^i^  «af  die  Art) 
^wie  die  KimeeKhite  det  Prtoheten  weibrad  gr«^ 
^thm  hakte.  \  Nun  xweifelm  der  Färfr  keinen  Ao» 
^(enbKck»  daft  tiefes  der  wahr^  StA^ddrt  Aar  Proi 
^pbefen  gewefen  fei.      Ich  war  sug^genv   als  üjch 
^diefet  wunder  ereignete.      Der  Ort  ist  auf  dem 
/^^flat^^en  SFeiiiwege^  gerade  denk  Haufe  fcegen- 
,iUDer,  daa^mtn  noch  heutiges  Tages  aus  Hans  A^ 
^itumt  [dem  OOtt  leinen  Frieden  ^ebelj  sa  neo« 
^nen  pflegt" 

Der  Apoltelvi^fchlechteteuod  opfert^  mit  öigilen 
Händen  drei  und  fechzig  Kameeie,  n*ch  detZldll  dsr 
Jahre  feines  Lebensi  Hierai^f  gab  er  Ali  iUbenttn^ 
dreiftig  ändere  Kameele,  um  ne  zu  öpferfa  ^  damil 
^ie  Zahl  hundert  vbli  w'drde.  Von  diefen  Kamee* 
len  hatte  der  Pronhet  eini^n  Teil  von  Medina  mit« 
gebracht»  den  andern  "hatte  Ali  M  Jemen  ei^beutet 
und  tnit  nach  Mekka  geführt.  t}enn  Ali  wunfchti» 
dem  Pilgerfeste  beizuw.obnen;  er  kttaa  Mitten  nn» 
ter  den*2>eremonien  dalelbst  an»  erfcHien  im  Pilger« 
kleide  und  fagte  som  Apostels  y^Erleube^ir,  o  Af 
postel  CotsteSt  es  fo  ssn  macbent  wiedeine  Sbrigen 
ßeföhrtem  Jai  ich  will  Gott. nach, eben  der  Arj( 
Mtii  Formel  preifeh^  wie  d^r  Aptfatdi  Gottes  es  thufi 
wird,**  —  l>ecProphet  fchenkteauc)^  drei  und  fecb* 
ssig  Sklaven  die  Freiheit^  ebea£alU  ntcb  ^r  Zahl 
feiüer  Lebensjahre» 

Hierauf  befUior  fich  der  A^otfSl  das  Haupte 
wobei  er  auf  der  rechten  Seite  anfing  und  auf  der 

\  .         .         .        liß. 

n)  AUDamirL    UjfcJiänn,  p.  aih 


it6t 

liiskeh  en^'gte«  SM«  Agekhn\ti$Mn  Eeekea  warf 
er.  auf  einen  TtUHt-Balicn,  welches  eine  Art  der  Wii« 
dm  Akazie  ist,  damit  der  Wind- fie  oatar  das  Voüc 
vorwebcte.    Kbsleilaber,  AlWsKdsSobA,  derfrhr 

S wandt  Wßtf  eAutchte  tinen  ilarken  Bäiehel  diei» 
i  Haafs  vom  Vorderhaupce  uni  kefieftigU.  ihn  a,a 
ftin^n  torbaa.  Dis  kam  ihm  wohl  zu  VMtent  in 
allen  Schlaj^en.  aad  Kämpfen,  denen  ec  io  derPol^ 
ffe  betwohhtei  haa  er  4io  Kraft  oiid  dea  Beiftaiai 
davon,  eiap&Qdeii«  äj 
.  •  •    • 

.  Unterdefsbattedar  ApOitelbefehtetH  dafavail' 
die ^ Teile  dec  geopferten  Kamaele  serftochan^  in* 
TöpfQ  ^thdn  und  kochea  ibilte.    Da  allea  aubeieite^ 
War,  r^btck^  ar.fick  an«  die  UflMmeii  einzuneiü  - 
men,^  wobei  er  niemand  an  feine  Tafel  aog,  als  den 
am;  '    &0  abeafie  beiw«^  ia  GereUfehafb  das  Fteiich, 
und/taabken  dieBr$))ie»  in.  wejif  her  es  {gekocht  wafv 
Nach  der  Mahlzeit  beftieg  der  Prophet  fein  Kameel' 
wieder  und  ritt  nach  dat.  Kaaba;  In  dieibr  v^rridi». 
tetner  das  Mittagsgebat,  trank  daVaof  in  langen  Zä^ 
gen  WaQer  anp  &m  Bronnen  Zemzem»  hielt  di^fie»  * 
ben  Umgänge  um  den  Tempel:  und  legte  endlich 
den  Lant  zwilcliqn.  dem  beiden  Hageln  $a&  und  > 
Merwa  ^of  iick«.  •        , 

'  Am  qanntnn^Taga  dea/FesIep  verriclitcto  er 
feine.Andachtanf  dem  Btnte  Ara&t  angelahreinft 
Meile  yon  Mekka«  Die  Mufaltnanfier  tragen  fdr 
diefen  Berg  grofse  Ehrfurcht.  Sie.^rzahlen  r  'Adam 
1|ind  l^ya,  nach  ibrer  Vertreibung  aus  dem  Paradie« 
üf  wnrdj^nt  z^r  Bufsefdr^re  SSnde,  ganze  hun» 
4ert  und  zwanzig  Jahrelans  vqa  einander  getrennt^ 
Sie  fuchten  fich  und  O^chtep!  Endlich  kamen  fie 
zugleich  aof  die  Spitze  diefes  Berges ,   faben  fich 

nnd 

1^}  DßAunn.  p.  zii*    ALSch(tfit. 


S8t 

ouderkMütA  %eh  ^leAf      VoiitlieretB  Umfhmde 
bflt-tor  auch  den  Vamen  einhalten.  •   Denn  das  Wort 
bedeutet  im  Arabifqhen  erkennen.      Diefer  Ort  ist 
ganz  eigentlich  beftimmt,    Bufse  za  thun.  und  Gott 
um    V«rgebnpg  feiner  Siinden   ansnru&n  <*—   zur 
Nacbalimun^  untrer  erften  »Eltern.  *  Der  PropKet  er- 
füllte dtefe  Pflicht  mit  vieler  Demdtb  ;  er  rief  Gott 
um  Gnade  an  und  bat  inbrünstig  um  Vergebung  fei« 
Her  Sünden  ^     Dj^fer  Ändachtsiibung»  fo  v^'tc  des 
Orts,    wo  fie  gefchehen  foll,   wird  im  Koran  er- 
wähnt   a)    „Wenn  ihr   wiederkehrt  vom   Arafa- 
Berge,',  (b  gedenlee  AtUh's  am  heiiiger  "State  .'.«•• 
Ui'tr  thut  Bafae,  wie  allen  Sterblichen  gebiibrt,  und 
«l'fbebtettch  Vergei)ung  von  Gott»  .von  ihm^  dec 
gciJidenvoil  euch  gbtn  die  Schuld  erläfft.'.*. 

Demuthsvotl  erfälke  ^er  Probet  diefe  Pflicbt;; 
auch  rief  er  die  görtU9he.  Gnade  ari  und  b»tete  mit- 
Ii^rQnft  um  Sünjdan'vejnf^ebüng  für  alle  Muf  ulmao« 
n^.  Auf  diefe  Bitt««rwiederte  Gott  in  folgenden 
Werten :  Ich  will  aUen  vjergeben  |  felbst  Ungerecht 
tigkeitennehmMch  nicht  aus.  Ja«  begnadigen  will 
icA  ihn«  der  Unrecht  begangen  hat  *f  Der  Prophet 
fagfe:  tyH^rr«  weandiadein  Wohlgefallen  ist;  wenn 
du  dem  vergibst,  der  ün^erechriglbeit>  begangen 
hat:  wirft  du  den,  der  Unrecht  leidet,  vom  Tara- 
diefe  ilu^j^chliefse^  ?  **  'Aliein  %u£  Viieta  trage  erhielt 
cf  keine  Antwort.    .        . 


Sitk^ 


S;eBteShtes  Käpitct    '  -   -     : 

*',;  ..  !  Nohßmfn/Hts^iiferb^Jfert  ßm  iKatenHer  .der  ^t^ 
«  ,  •     jb^^rii  umi^ßhafft  uerfihitdent  Mißbraucht  aoi 
*^^         •-    .1    ^  '.       . 

«^^i^ffe- W^illfMrt  to  Mekkt,  wo  der  A?K)St^ 
^.is-VMIf^M  (M*  Gefet^^  imd  Statuten  des  F««te^ 
IfelUhtte,  i(ahih  er*»ciHT^G^Ie]^enheie,  eine  Refbrni 
^«  affftlitftliefi  t^lilWde¥Ä  v&r^anehtti\en\  in^Hh  «f 
i^V^i  '^rdfse  Wifttfriiicfiifc,  "*«•  ftcb'eingefohii^W» 
Ihfttteni^D  iKiefehi  Behuf  a)»fdhäfi^e.i]iM  die  gat»2<f 
Sache  wieder  auf  den  Fufs  ihrer  ur(])Vutigl4eliet)  StMk 
turtg  zurackführte.  Wie  er  denn  aber,  weder  ia 
'li1rchlich^i^''ndch  in*Stilitsracli%tiV'etNrai  wtcbtige/i 
ö^'ne  d«g  Anfehncka  Korana  M^^ftrnaKaii;  fo  hi9«r 
Üjch^efe^ÄMlein^^V^rfefbi;  dievo  fintJemZwek^ 
Ve  dienten/  umd «folfJAndea  Irrhalra  Wlir&h : '  a)        ^ 

*  •*•      i'  '  ;  '  T?'.  .        .•    '    ••    f*i> '  •    -,]     "  \'     '«\ 

Die  Zahl  d^i^üfOfifden,  die,  iliieli<1;««tVein.JahriP^ 

*  etn  gMi»^(^^  Völtend«^,  ^«  (Vi  zwSift      J 
So  VchmW^Vn  Ehgfl'in«  dalQotteibucii     li 

-    '  "itmTage^ih,  da  Qo«  Öi^  We»«  erfcbif.   ♦•    t 

•     Voft  ditffWi  föWri  •vi>r«4>^iltß  feiii  t'  '        '.4 

;  .    So  lehita'd^  Glaube  «ueb,  det' richtig  iat«  '\ 

Hierbei  rtoÄ  ich  ä!nnierk^'7^^(b  Mohammed^ 
linter  rfc^m  BüdM  Gbttt^,  hibhPden'Äb^,  de*  fonalP 
rfüch'-diefe^  V*men  fiihrte,  Tonderi^  diAs'  veffteht^ 
was  eratich  A>  Td/f/  nennt,'  d^  von  Ikn^Enf^Hn  auf^ 
ft'tfakrt  v4rä ,  fr J^  «eine  Trfe»,  wei^feh«  di»  ewigia-'^ 
tfjthtchlnffeGmtHi  enthalt;-  die  Wnge  ««(tf^tafell 
ist  gleich  deV  Hc>hj^"voff  der  Erde  bia  eein^mmmelit 
dre 


iii 


Breite  ab&f  d«r  Entfernuiig2wiMi€fidl»aft  Osten* 


iSitr.  is*    Dfchtlaloidin. 


fiod  w«stt9 .^  ^  ^^M%  m  ^m  i;(t!fi^«v9  Stil 

De  öd«  f^ijis  etn«r  wejypien  Pi^e.^  .^"^ 

.  Auf.  di^e  Stjiüe  Rrnn^fte  (ich^dec  P^Jöpiet  i^ad 

Jigte  ium" Volke:  Cbie  Zek  *ijj«;fi<:»i  ti|  Kreift 
r^hen  näch*d^r"Obdri(iRf;\^  die'j^te^U  dem  Tagt 
«ingd'fihrt  hat,  da^  er  Himmel  oad  Erde  ^rTcht^ 
t>4s^iU  filmten  :.-d^J|iltr^  i0.¥ni<i|;||U^)irlvJi  4fti<ft 

fbJÄr.lipCrb«Kungi  di>rcf>;  triebe.  tM!{«VetWH7«|i« 
Wt%e^ti    PpOD  dfirch  ^^^  Z^f^V^nj^nA.  Emßrhiefcc^ 

fet^ftr.  Vif«»  d^>^h  d^«:  gö«;li«lM8Ä,iiiP]r«)*upg  R^«<*? 

.  .,  iDei:  eiAe  Miff^^^pli. «IT»., . . 4#n  fr  4ireheAe«, 
^IFur.  dieln^frkfflMicHli.  d|e<  .  i)agb.  Abttlfi^i^  dariii% 
btUlfiad  •  daft  4if .  ikrt^berj^^ea.  (&-|^.  Ji^ii:  drmipeki^ 
JVrorntfziMtm-..  A4..  4i«fr«n  Gfitn>«fili  htt/tc  üt^na^ 

die  /iPti///aürr/ von  MekKa  Gelegenheit  gegeben*  Die« 
^^.^f.rjd/fVIloJicil,.  (#it.  i))rai}HQ«  UfiAlfff^lfi  Zeiteot 
>d(4n^ffjvij[i  drniise>Q  ^.rQ^nTfgftn  4#«*Aoi|«t9Dbalf 
"^dß^fin.  ge<mer t»  .>MQher  ^i^d^i^Ei  M^R,  4<^  >»  <m« 
lufe.iieit'J^bW»  -^aff  n»h  eKi^Qf^o^r:  VQo,  «wqIi 
onaten  >)rar«  die.  Wallfahrt  na|:^  una  n|icfa  in.  allt^ 

Sabt0SpHte%  fif K    D«PI>  Mfet|P.ivq4mMport«  "?<*. 
dem  Umlaufe  des  Mpndea  berechoeti  fo  istdoj^br 
i*Mi,«ö¥ölf  Mgntttn  unteftl^jr  rif.  T^.künBer,    alt 
^.Sonntr^ißkr^  vaducQli  die  go^tpieUffi  l^e^mt 
^ifftrdi^u«  '  UtfL^lfq  dierer.Vnbj^quftmli^k^f  4i^.>^ 
4eavWec>f^l  dfr  iaiH*  W^iten,far  dic^Piigf^i^eqtfp^^ 
eha^ubfilfee«  V  9ffÄ  4^  Ws^Hfabrt,  .jqdjesmal  auf  i$ü^ 
Hcttb^aRyorlegea,;  -^  diebeqiiemftfi^il^rßzeiti;^. 
^ptiiRfiiren,  "«^eU,  ficb  d^  di«i  Hit9^  ge^ia/sict,  bttp 
t«i4»;.Wia£/Q¥ft)9f»  weiMie  Fjücii|)j  >4fiiijB;i{dp  r^ 
iiltf^J  -^  ^o  bedienten  ücb  die  alten.  Araber  der  üi 
terkalazimp  die  fie  yQn  dep  Jadeii  gelebt  l?f^!fU 


jiffitfi\  ^og  die  gö^t^cl^^  Stiftung  «Her  Becjuemlich^ 

nrljltt  fft9  rejin^  and  tinbeftimmte  MQndjahr  vfitdet\ 
^f  rj  und  dis  bVol|(;fQ  die  BLiif  üimiianer  ijp^b  hei^* 

Cter  tfid^e  Il^iü^rftQicIi^  d^a  der.  Propst  vetb^C^ 
^i;te//watMB  ge,wiuer  KaiH^griff^  wodurch^  die  A«^ 
rmber  ^^m  göttlicbeo.  Gebot  aaswicbei; »  das  ibiie% 
l^efiihL  vier  Mopate  d.es  X&hrslieiUg  ^i^  halten,  nänw 
Cd)  <bn  Moh^rca^n»  %d(cJbeb,  DJ)uj^-KaiLdauud.Dj)tt^ 
fiafdfcbfi»  in.  wejifhen  f%  nic?bt  erlai^bt  i^ar.  Kriejj 
XU  fuhren  oder  irgend  eine  Art  vqn  f^ipdr^ligkei^ 
muszuuben*  Denn  wenn  fie  Geh  ift  einen»  diefef 
^onat,ein.ein^Feh^e einladen  >»'olUei|f  fo  machten 
Üe  üch  kei^n,  gedenken»  d^as  GeBot  2;^  ubj; ttreten,  doci^ ' 
f6/daf$l}e  die  Beobachtung  defTelben  anf  den'fbU 

8end^  Mona^t;  übertrügen;    :j.  B.  Wenn  iljneij  eii^^ 
Tiel^im^ona^  Moharram'vocfieU  fb  ins^chte'n  fi6 
fich  l^einGewiflVn  daraus .   ihn 'zuführet!',  nndheij 


oer  Zeit -auf  die  andere.     Diefen  betruglichen  Kunft* 
^rriff  nun  verdanamte  der  Propbi?t,  wpbei  er  iicb  aijt 
einige  Verfe  des  Koraiys  (Mutzte,  die  in  der  neuntefi  > 
Sureftebn,  und  welcbe»,die  A)rNafe  (dieyej;legort|; 
des  einen  Monats  au^  de»  a;idero)^ein^*NeaetQng 
Äenntn^  die  der  Unglaube  etfonnen  habe.**    DpcK 
v^^ily  au(  .4$r  iinder/i  Seite ,    eine  :^a  ftrei\ge  BeOf 
Bächtiinß  dlefer  vier  heiJigeijL Monate  ^ancfcecUn^ 
6e<)uemHchlieit  *'tintc?twörfen  w%r  und  in  d^  Fplge 
dem  Staate  felbit  nachteilig  werden  konnte  :.(viren0 
etwa  die  IMufulmanner  von  ihren  Ifeindep  angegrii» 
f(^ A^f iirdfi? '.}  (9  l]^bt  der.  K6r%|i, di^fe,  S<?h«iieriK 
^ait  völjlig  utjid  Cfriaui)(ibiieO|(,  so  ^^m  ^tJ^^'^Xi,^. 

letjB 


^(fagt^rO  foAArn  bekimpi^^är^'JSot^iidfi&iier^m 
ijaüen'MQnaten  des  Jahrs,  fö  >i^i^  ftVeücH  in-'alfeQ 
.jMonafeTi  h«?kampfen  r  uti(l  wflTf,  iafe  Allafi  tnft  dea 
,;rromTiipri  fat."-    Schort  o1i>*rt-?ilili*iT  Vir  eine  iftn- 
liche  Löfung  diefes  Gewiffenfall»  gefehri.    •  •  fntfi^ 
^ofern  rs. erlaubt  Ut,   f^ie^  eine  kleine  Bern  eck  üfig 
eiozu^^^ben,  fchtint  es  docfi;  däfs  diegtir^«Ä+tber 
der  Vorzeit  nlclnt  fogar  fudelnsWerth  waren /a^ 
der  Koratrfie  macht;    denn  fie  gaben  för   dfct  Ver^ 
t^tzun^  des  Gebpts   wenigftehs    einen  Erfatz;   da 
Wngegen  die  Mufülmanner  das    Gebot  ohne   alte 
Strafe  verletzen.      Doch/^ehn  der  Koran  {priebr, 
fo  mufs  manYdhweigeQ!  *  ^ 

So.  cnclv^U^^'"  Prbphe'^  ijai  Fest  dw  Wallfahrt 
Man  haf  ej  rf/^  PT^llfahri.  ä$i^^X,eb'euio^Js  ^enannf^ 
y^dl  fie  die.l^f;frt  geyeefen  i^t,  die  er  gefeiert  bat 
und  weil  er,  io  dep  Rede  a)f\  di^s.  Volk»  dea  Zubo-r 
fern  ein  Lei)ewp|i\  fagt«. .  Üis  gab  ihnen  Gelegen*. 
Seit,  zu^/preche.!):;  .„Üis.  ist  dje  Wallfahrt  dea  Lebe, 
^ohls.**  JEr  r^t.iste  nierauf  nach  Medina' zurück 
^d  l^lieb  da(ii^Il>st  .bis  zum.  Sciti]iul]ie  des  Jahrein 


o        jAch^Zfiinfcs   kapiteU  ,  , 

\ .        ti' cmpfanf^  Gffnndft      Letztir  FeUzu^^  dm 
pr  anßrJurt.      Er  wird  kroftk,     JJmflsUdi  bH 

i  m  etft-h  ta^^c  'öeT"  HMfcl^ra;  um  flie  Mitttf  dwMo^ 
nata  'Mti^.hirUV'' ^^m  ein^ 'Zahlreich«  Gefatid*- 
'—'  fchaft 


bliaft' Wti  Seitttf  der^TihclMiHeir,  rar  Jethen  oder 
lern  fctäcklkhen  Arabien  ,  im  Medina  mn.  E»ws«. 
en  auf  hundert  Perfonen»  f amtliche  fchot^  in  den' 
slaaA  «ingeweihet. '  Deilii  bereits  iiv  ihroin  Vitter«^' 
ün^e  hatten  fie  den>  Ead  dir  Tteae  la-tbeHandi" - 
VI oadhs*  Sohns  von  Dfchahal«  abfliegt.  Diere» 
«^ar  die  letzte öefandfchaft/  diea^dem  Apostel ge«; 
kommen  ist  »      •  » 

'  •      .  •.  r  '  '     '.      .•..'•:?         -    •    .  .       ^    '    A 
Im.  Monat  Safar«  am  fnnf  und  ZNymiiifrften  def*' 
reiben  9  welches  ein  Sonnabend  war,   ernannte  der 
Prophet  den  Ofama  zum  Chef  einer  kriej^^rifchen 
Ut>leniehmung,  bnd  diefVs  war  der'  allerietzteAuf. 
ttag.  den  er  einem  der  Seinigen  gegeben  har.       Ef* 
trug  ihm  auf,  fich  an  den  Ort  zu  bigeben,  woiein» 
VaterZ^idf    in  der  Schiacht  bei  Müro  ^  gefallen  fe{i 
und  dort  ftinen  Tod  zu  rächen»      Ofama;  wa^r  dfu. 
mals  iwanzig  Jahr  alt,  "^        .       *"   **   .. 

Am  folgendea  Montage,  9.}  welche« der  fiebern: 
und  zwanzigfte  des  Nfonaca  Safar  war.  .i^I$  (ich  dee 
Apostel  in  dem  Haofe  der  Zaina^,  einer  feiner  Frau eti- 
beland,  (denn  er  pflegte *fich  täglich  bei  einer  fei*' 
ner  Frauei)  wechfelsweife  aufzuhalten , )   beüel  ihn ' 
die  Krankheit,  i|n -welcher  er  geltorben  ist.      Sie. 
fvng  mit  Kopffchmer^  und  einem  kleinen  Fieber  an.i 
das  it»  der  Folge  fo  zunahm  und  das  Gehirn  (b  hef«^ 
t)g  angriff;  daft  ec'davon  ia  ein  Delirium  <fiel ,  wie! 
wir  weiter  unten  hören  werden.     Die  Urfache  die^ 
fer  Krankheit,   wie  bereits  oben  ist  btemerkt  wori^ 
den,  lag  in  demGtfte,  wovon  er  etwas  verfchluck- 
te,  atsihm  ein  J;aden.weib,  nach  der:'£ini^abme  Von 
Kaibar r  einen,  yergifteten.Schöpfenbraten  vorg#2( 
fetzt  hattew      Die  Bösartigkeit  diefes  Giftes,  dasifiJ 
(einen  Adern  tobte;^  *xkanhm  immer  z,%k  oad  brafchttfl 
'i-  vihmfr 

ü)  Abutfeda p.  t^i^ 


w9- 

Amhef  So(k  oenneo  and  wcteho  ecfolgt,  urenn  & 
Venen  des  Mtgent  durch  eine.  äitf$ere  Urr^cbe  a«. ! 
g^fteckt  cwkr  vergiftet  fiad^  und  (ich  da& JJebk$*idiicrk 
die.  Qrbici^fi^^n  dem  Kp{t]l^mttteilt  oaddariiuifte. 
«hee<ft  Scboieriseii  mtQht.  DiWe  Schmerze»  wer« 
den  i((n««r,  beftiger.,  h|a  der  Kranke  ettdüdi  » 
Schwindet  und  Phantafiren  fällt  Der  Bröpbet  ^ 
klagte  ficb,   wehrend  feiner  KriAUielt»  mehr  tfa( 


Am  eadera  M^M'gen  in  allen  Fr&he«  («  "wtr.wat 
Blenftage,  d»n  sg.)  ging  der  Prophetin  des  Hans 
der4Maimuoa«  einer  aiidtfra  ieioer  Kragen  und  ifber« 
gab  hier  die  Seichsflrahdacte  den  Händen   OXamaa 
,mit  den  Worten:    ^^i^Q^  ^^^®  Standarte  h-  Fohre, 
ihn  tapfer»    den  heiligen  Krieg !<  un4b^kiaip&a]le 
4ie,  welche  Gott  verTeugtien !  **   Der  iVpOstel  trieb 
Ibiv'iV)»  daiaec»  begleitet  vop  allen,  die  xunSxpe«' 
dizioo  «mannt  waten,  MobadTcharea  uiül  AMveni 
^f  ditf  Stelle  abging  ^,  aucih  ^r  nicht  ein  eioxiger 
unter,  ibiien,  der  nicht  foriwiUig  fein  Leben  diefem 
Kriege  gew,exhet  h&ttn^      Diß.  vornamften  -  waren 
Abu .  Bi^kk^,  Oinar^  Saa4  Abia.  Wakas.Sohn«  nnd 
noch,  viele  andere  voa  dei^  angerehetisten.G^iah& 
t^  deaApoateis.      Oboia  foblng  .diefen  Abend  za/ 
IXcborf,  iifigcfihc.dae  Meilq  i(on.|LediiiJ|,  fo^^i^. 
|ec.ai|&   "^ 

Hack  Ofamasl  Abmaefch  «f4tielt  der  Apostel' 
K«Qhrichtvon  dem  Abfall  nnd  der.Empomog  der. 
bffi<jtoa  heruclitigft^n  ftetrüiger  und  falfchm.  Propku 
im»  dk  hAfirinem: Lehen  aiilgetrrtea.nndu:JDer.er^ 
ßmiHW  Mofaiiamaf  Herr  in  Jemina»  von  dem  wir 
fehoneininai  gei^jrqchen  haben  jy  v^  4^^^°  ^ 


■  ■  ■  •* 

Tailcfn<fe  erzihlta.'  Julien.    ,        ' 

4Dlpr  anderer«  de^  liiicht  !#<fril^;(iir  fbfchtbtr  wao' 
hieft  AUAswai,  jd«f  Ahaüt    Sein  Stamm  hutte  .d«i| 
N«itt«T)  Von  Anas,  der  ein  Soho  von  Af«if«tf fch»  deni 
f  ärften  von  Sirfai^  einer  Stadt  in  ietnefH-  iiuar»    ,AV' 
As^adii&tte  fich  bei  Alten  Stammen  diefes  t^eitUu^ 
tSgen  Landes, gröfses  Anfehn  et'Wbrben;   et  Wctf  . 
i;war.  ^Is  diele  Stämme  fich  bekehrten,. die  fiekent» 
xris  d6ii  IsUms  gethan;  'e(>er  bald  darauf  wi^rii  ^tk^ 
it\st\x\\^  und  warf  iieb  fetbft  t^xa  PrQpfaetrtt.  aaJF^ 
Man  fjTibt  ihm  den  Betbemen.AiaJi,    d  I  delverli^ 
deritchen,  iinftaten,   unbandigei^^  freciiei).      Sonsl   ^ 
wa^>r  einr  M4ni»  von  Geist;   f((br  benpdt  iinll  ge^ 
fchitkt  th  der  Kuikät,   die  Herserr^feinfifr  Ziubörer 
inrcK  verfängliche  Reden  2u  ge^ihneb^      Er  walr  . 
ein  W«l)rrB|T|.r',  tabfchte  die  Uiciit^tilubifrkeib  del 
Päbiefls  .mit  BefchwörUngeh  und  ßaukeleifriru    an« 
feinen  Liigeh  desto  mehr  Glaubet)  2ii  verfchaffeh^ 
rihmte  er  fich,  dafsjhm  Sohaik  und  Sphöraik, göt^ 
liehe  Qfiehbarungert  brächten.      »iDitfes  findäWlii  ' 
£j3geU  fap^te  er»  die  meine  Zdti|j^  beWegeh;  >»^ie  '^% 
Sinen. gefallt.**,.  E$  wären , vielmehr iwej  Damo.neif 
oder  Spiritus  familiäres,  die  ihm  feine  Urig^reimt« 
heitei)  eingaben.     Der  eine  diefer  Geister,  n'ämlicli 

t>haifc;  (id.Mx  d^  fich  reibende, ).b»Cte  )hm  |lnea 
fei  verkauft.,  ein  gar  gelehriges  Xhier;  d^äs  allein 
^  lei  i(un.fi!liche  Bewegungen  machen  könnte;  :dahet 
sab  man  'dem  iFalfcbeh  Propheten  dfen  £kelnam«q 
PhuUHomsftr  oder  Efeltreiber,  1^e)Urs|i  fegen  pde|^. 
te,  ,jder  Herr  d)es£fels  hat  .mich  befachjt«V  :  Oeran# 
dere  Geist,  nämlich  Schbraik,  d  i«  d«^r  tickiglänzM^ ^ 
de,  Itefiden  Augen  des  grofsen  Haufena  Qe(])eiisret' 
und  Tru(lgeft«iteD  trfcheäaeoi.  um  fie  sn  Tj^rbleä« 


Statthalters  von  Jemen,  .v  Üitikn  UinfVand  benatiC 
At- Aswad^  geftiitzr  auf  die  Ergebenheit  desgrofs-t 
Sauf^nV  It^U^  ^  die  M^Mike  ab,  mafst  fich  di»  k& 
Iitf|rticff«'aeviralt  an,  tödtet  SchVe,  den.  Sohn  Bai 
SfiniB,  w<Hclfen^r  Apostel  zum  ttatthairer  deri¥o> 
irhiz  ernannt  hatte;  tieürathet  dafien  Wittwe  uai 
l)Hngt*demuDgeacVitet4hren  Vater,  den  Onkel  des 
Firuz,;Oni.'  Auf fchrtfrlUrhe  (^.inladung  der  £invo6- 
t»ef  vdnNadfcbfan  kam<^r  hin  und  becnächtrjrte  fick 
ihrer  Stadf.  ^  Sie  lieferten  ihm  ein  Paar  Mafuiraia. 
f)er  aut,  die  eben  bei  Ih'nVn  waren,  namlieh  dea 
Amru,  ftaiTams  ^ohn,  •  undRhaled/  Saids  Soba«  \ 
Von  Nadfthran  marfchirt^  ertiach  Sinaa  der  Haupt-  | 
fliidt,  machte  fich-Meister  davon  Und  brachte  über«  j 
hnupt  den*  gröfsteti  Teil  des  Glücklichen  Ambieni  ' 
finter  4inen  Gehorfatn.-  Er  fetzte  den  Amra,  Mc» 
kdhs  Sbhn,  tut  feineyn  Vef  wefer  und  Statthalter  über  ' 
deti  (tarken  Stammtet-  Mafedfchiten ;  kürx  j^ieich  | 
^iner  grdfsi^n  Fetter8bta4ist  harte  (%th  ErobrergläcJc  i 
fchoti  weit  und  breit  um  fibh  gegriffen,  ala  dasGe.  [ 
flicht  da^rtn  dem  Apostel  aü  Ohren  kam.  Ohne 
Aarßber  zu  ^rfchr^tken;  nahm  er  fogleich  feine 
Maafsregeln,  ikn  dem  U'ebel  abzuhelfen^  wo  es  aa 
l^dfihHicbfteh  wär;[  • 

ber  t^rophet  fchiekte  einen-  Botan  «ait  gebet« 
üfieri  Aufträgen  an  fdne  bVeunde  und  die  Harm  ia 
Jemen,  die.feiniem  Int^rt-ilV  aafrichtig  zugethan  wa« 
f'en.  Et  befahl  ihhen^  drefenAswad  äu^demWegt 
ZU  (bhül&h,  es  fei  dur^cH  List  öder  durch  Gewalt; 
»ngleieh  nannte  er  ihnen  gewUfe  i^erfonen  unter 
den  Heibiäriten  und  Hamdaniten,  die  fich  dazu  eig- 
neten, bei  Alisführung  dielet  AbfiMit  behulflicb  za 
feto  Def  -Erf^lj^  bat  feinet  Vorficbt  voUkommea 
^htfprocbeü .—  ,wie  wir  weiter  unten  feben  wer, 
den. 

Pt 


^efs  der  l^ropnet  Mlle  tein^  .Weiber  ^uummen  W8|r 
SDep.und  verlängte,,  d^is  es  ihm  erla^i^ipc  fei»  bei^i^ 
^er  derfelben  za  ruhen;  alfo  ward  aosgeniacht,  daff 
«r  r(^]t]^.KrankenjaA«p  in  Aiefchas  HaV^I^  i^abeo/allj^ 
tej  i^lpd  man  b^acli^  ihn  dahin  Mltt^frochft»  am,nea|i 
^a4.  z^^aQ;(i^ftell  iä^s  M^onats.  a^.^.pLedch  aofangf 
yigt^  er:  .,Mcine  Aiefcha,  fei^  dem  jch  4eA  bölea 
ci(rea.,as»  den  n^an  n^ir  in  Kaibar  gab  ^j)) ab*  ich  feU 
}ie  ijpJili'inme  Wirkung  fad  una,^tnöciich'  gefuhiti 
»^t;  aber' will  mir.du*  Qewalt  de^  Giftes  ganz  dM 
Urz  abdrücken/*  £iben  das  Tagte, er, aiich  zu  def- 
iuUer  Büfchars,  (der  V(»ii  eb^n  dt*n]i,(^>fte  aijf  de| 
Steile  geftorbea  war>)  als  fie  »u'il»q|i;9UI|i  B^facbf 

^Aiefchä.  frj^ählt  bj  in  ihren..UebetlIeftrmiKeii 
d{e.fr(Ve  Unter refli^iflv  die  fie  jezt  mit  dem  Prophe« 
tcVygebabt  hatte,  .auf  fblg-eude  Art :  „AU  der  Apos« 
tel  zu  mir  kam^  litt'  ich  Xelbft  an  fehr  ilark^n  Kopf* 
icjimerzen  und  batihi?:,  ,^ApQStel  Gattes,  zei^^remif 
J^ichrein  Mittel  an;!,'",  —  Das  ist  mir  ji^t^lkftiger^ 
als  dit\,  (  er wJederte  er« )  .9:8ifre  dumirßibit  sin^  a% 
Kachber  ferzte  er  hina^u:  „£j  würde  dir  aUcht  nacht 
Uilig  foin^  wenn  du  vor  miir  fterben  folltefii  x^^jch  wiirdk 
iuc  air.  hintreUn;  ich  unirde  dich  in  cU^n  Sl4ßbehJf'i4jU 
A}i^  luäteHj  würdf  das.  Gebäf  fiir  dick  ih^i^  und  dic^ 
hefFrahen*  —  ,y  Gerade  fa  (ver fetzte  ia^h,)  wm*ät  ukt^ 
initAir  auch  mdclani^.  \dher.  ich  glai^e^f^\ f^m»  d^  f^'% 
mal  m^hur  'Leiche  diefe  letzten  Oienße\gßß,kBfn  hättef^ 
w^düarauf  in  mein  Haus  zurikkfte^ommen  vpärß  --^ 
liifihrhaftiiT^  kemeiuzM  deiner  ubrige^i.  Frß^^  yfür^ 
de  ferner  bei  dir  fchlaßn  sollen,  ^er  f Af  oitf4  14f 
cbcUedazu."  '      j.      .  .    •     .  ,       j; 

-  .    .     :  .      m;         Hi^* 

^b)  Abul/,p.ii^    ,  •       * 


4im  Propheten  uifid  feiuel*  geliebten  TbchteV  bmtine 
toq^efvfle'n  fe!,      »,Wir  Weiter  rfei  Propheten  wai 
irrn  TäthtHch  M  ibtn  irt  feiner  Schlaf kämmery  als 
F&tiii%  her^ih'trat,  geride  mit  dehi  Gange,    «feit  ihr 
Vater,  äeir  PWjihet,  hitte.     Sobald  er  M  erblickte« 
fa|{teer:  Sii  mir  ^UikomiHen,  Humi  Uebt  Tadtigrt 
Sie  ffittiTtlft  (ich  Heben  ilin  Tetzet) ,  er  bog  fich  *z^  ihr 
und  flus^ef^e  ihir  ganz  Ulfe  ^l^a^  Geheimes  zu« 
Nach  dierehi  Bereife  tteis  Zabraiieris  fiiig  Fatiüe  ÄH 
bitteKieh  zu  wteinen.      AU  fii^  abeir  der  ^ropb^t  Id 
Ib  gk-öfa^^  betirübtlit  Tali ;   flüsterte  er  ihr  etil  Mde. 
l^eg  Gehialmtiia  zu :  d A  lädielte  fi^      Ich  iTragtrt;  fie: 
Wk  geht  dus  xuf  Der  Apostel  tsr^^eiß  tStJo  met  Eh* 
re,  Qis  er  nitmals  fithen  eignm  H^eibtm  erwlefin  Akif^ 
und  (iu  Wft^P  fiis  der  Prophet  .hernach  von  Ceinef 
Stella  anfgeftanderi  \l^ar;  nahm  iibh  Fahren  ßefoit 
dehs  uhd  nagte  fie,  wa«  er  ihr'^i^raj^t  habe?   ABer 
fie  etwiederte  t    „  fch  darf  die  üehätknijfe  in  Ap0i* 
Ms  nlefnand  entdecken.'^    Dbch;  alt  der  Apoatbl  ge*' 
ftorben  ^^ai^;  drang  ith  von  tieüem  iii  fie  und  wie^ 
dethbhite  diib  Bitte ,  difs  fie  nieine  Kbngier  beMe:^ 
iigeii  triöchb;    \yfch  vertpi-eifk  dir  arkk  aHin  tkei^ 
Beffland  ün4  de^  ganzen  Einßhfll  den  ich  dir  als  FremL 
äinfchüiiig  btn;  y/ekn  du  mir  erzMlß,   was  der  A- 
fostil  GoiteS'zu  dir  gefägf  hat^  aü  \^,ir  in  feineni  Ör: 
madi  virarHi/* -^s,  Mit  t^erghkjgm  (erwiedertb  üe;i 
jezt  darf  fcA  ei'y    Was'er  fni'r  HritteiHi^  war  diejiil 
£rß^te:  »jDerEhgel  Qabtiel  pflfegte  rfiir  biahet  dU 
|e  Jahr  Ehf^l  iii  erfcheineh,  mit  dem  Koran  iii der 
Mtfnd;  aber  fn  diefenl  Jahre  ist  er  mir  fchdn  Är\W- 
taal  (b  ^Hl;bietieh:      Und  riun  weH'  ich  ihn  nicht 
tl^ieder  (hH»,*  bii(ich*lprHegrH£e  ftehe,  aus  der  Weit 
au  gehiis    .  Wal  äiicb  lietrifft,  fo  freu*  ifcb  MtM  tii- 
Itigi;  AäUM^  vor  dir  äbfcheiden  (oll  ''      Uiertiber 
Vf  einte  ich  nun  [4 ;  vifie  du  ^fehn  hist  ,  Da  er  aber 
knim  Jirmtrigkät  fah^  teilte  er  mir  dds  ändere  'Ge- 

.  ^        aar» 


I  • 

JtAmHhimt.''  Meineftttot«  fprack$r^  frraeftdudicti' 
tii^nn  nicht  unendlich  darüber;  daCs  du  die  in  me^. 
tier  Familie  bist,  die  itiiir  2uerft  folgen  M^ird,  un4 
dmfs  du  gac  bald, die^  Für (tln  aller  Weiber  der  Gbu. 
bifi^en  Und  die  erfte  Frau  der  Mazion  fein  wirft  j? 
Und  dMs  maehtf  mich  tactteüg,  ^ie  du  damals  ibs^faltf 
lleiMri^  hafi* 

tä  der  TW;  Saline  fttTbkur^  Zeit  pach  ihrem 
VaterJ  Sie  i^berlebtt»  ihn»  wie  einige  Tagen  auf 
.^rittehalb  Monate ^  andere,  die  fie  am  längfteQ  le^ 
^en  laiTed,  berichten  acht  Monate. 

ti^acbdiet^n  vertreulichen Uiiiteirhalt^ngen,  voll 
üU^tUcbkeit  und  Wefamuth,  nahm  die  Freberhitce 
'^es  Propheten  foeu,  dafs  ihm  niemand  den  Pule 
.Wfublen«  od^er  die  Hand  auf  feine  Bruft  legen  kpute^ 
ibhxkt  eine  unertraglicheHitf  e  zu  empfinden.  Einmal ' 
brach  er^ilmUebetmaafs  feines  iichmer;^«,  in  dieWor« 
iten  äus^:  „Kein  Prophet  vor  mir  ist  durch  eine  fo 
lieftige  Triibfal  geprüft  worden«  als  ich;  doch  je 
Ibeftiget*  die  Prüfung  ist »  desto  gröf^er  wird  der 
liobn  fein^  der  ihr  nachfolgt.  *^  ^ 

Uta  ^)  ihdefs  die  fituth  des  Fiebers,  das  ihn 
tairterte^  ^Wenigitens  et>Ara8  zu  mildern >^  befahl  er 
feinen  Weibern  J  »»Giefst  WaflTer  über  mich,  fo  ^viql 
-£ebeb  grofse  wohlgefüllte  SchUudhe  fa (Ten  $  vicd« 
leitbt  gibt  mir  dia  einige  Erqpickuog»  damit  ich  fä* 
Mg  >i^erde,  da&  Volk  noch  einmal  ai>£ureden  i|n^. 
ihm  die  leteten  Worte  meines  Teftaments  beHant 
SU  mat*ben/^  Sie  befolgten  diefen  Befehl,  höhlte^ 
WaiTer  und  go0en  ihm  aus  vollen  Sqhläucben  fo 
Viel  üb^r  den  Leib ,  dft(^  ^  fich  $o4iipli  a^ge£u(4t 
«od  erquickt  füblte*  '       J 

t)an« 
a)  DfckaHH.  p.  29^. 

5  >     - 


«74  ^ 

;       1>onner«bigö;  m  ert«  Ttfr©  Ate  «rfC-eti  Mob 

nats  Rab'i  lUnd  der  Prophet  auf  und  ^in%   nach  ider 
^Hofche«,  um  da  ^u  predigen.       Er  llefs  ficb   voi 
Fadhel,  dem  Sohn  von  Ai-As,  und  von  Ali  fährea 
tind  (Mutzte  ficiv  auf  di^  Svhulter  baid   des    einem 
%ald  des  andern  ^    bis  er  endlrch.  zum  Rredigtftubi 
kam»  auf  welchen  er  üch  niederliela.>.a^ 
• 
Er  fin^  damit  an,  dafs  er  die  Formel  des  Lobes 
Gottes  herfttgte,    und  fodann  Tiott  um  Vergebung 
feinerSiinden  anrief.    Hierauffpracher  alfo:  ^Hort^ 
,,i1ir  Menfchen!    Wenn  ich  Jemandes  Bücken  bajie 
^ydie  Geifsel  geben  laden:   hier  ist  der  tneiniffe;  er 
ijfodcre,  dafs^  ich  eben  fo  viele  Streiche  empfange. 
^,Wenn  ich  jemand  feinen  guten  Namen  durth  Be. 
;,fchimpfung  gekränkt  habe,  (b  mache  er  t  mit  mei- 
^^nem  guten  Namen  eben  fo.       Wenn  ich  jemsod, 
^^ungerechter  Weife,  Qeld  abgenommen  habe ;  hier 
•„ist  mei«  GeW,  er  nehme  eben  fo  viel.       Und  nie- 
„msnd  glaube,    dafs  ef  fich  dadurch  meinem  Haft 
^,und  meine  Feindfchnft  zuziebn  werde.     Nein,  es 
jjist  tneine  Art,   mein  Charakter  nicht,    fo  zu  ver* 
„fahren."  —    Er  ftieg  darauf  von  der  Kanzel  her- 
ab,  that  das  Mittagsgebät,  *)  und  ftieg  wieder  hin- 
auf/ .  Wfe  er  aber  (eine  Rede  wieder  anfangen  woU' 
ye§  trat  ein  Mann  hinzu,  der  ibm  drei  Drachmen  ab« 
forderte,  die  er  ihm  fchuldig  feL.     Er  gab  fie  ihm 
auf  der  Stelle  mit  den  Zinfen,  und  fagte:  „Weit 
^Jeichter  ist  es»  die  Unehre  diefer  Welt  zu  tragen, 
-als  die  Unehre  der  andern  Weltl"  'Er  bat  Gott  för 
die  Glaubensmartyrer,  die  in  der  Schlacht  hei  Ohod 
geblieben ;  fo  wie  für  alle,  welche  auf  dem  Gottes- 
-acker  Al-Baki  begraben  waren,  lind  tbateineFor« 
bitteför  £e^ -nach  der  Gepieinfchaft,  die  zwifcben 

m)  jfbul/edap.  13^. 

^J  CAUen,  wegen  des  dabei  üblichefi  Niiderf altem. 


Xebendiffen  und  Todteo  befteht  a)    Endlich  fett* 

f^  ^r  noch  hinzu :    »^Gott  hat  eineoi  feiner  Diener 

^,die  Wahl  geladen,  ob  er  diefe  Welt  oder  das.  wa0 

„bei  Gott  ist,  haben  wolle:  und  diefer  Mann  hat^ 

^,das  erwählt;  was  bei  Gott  ist!**  (Hiermit  verftand 

er  fich  Telbft  )    Den  Abu  Bekker  riihrten  diefe  Wor» 

.  te  bis  zoTfarin^D     Seine  Wetcblicbkeit  entfchal« 

digend,  fagte  er :  „Da  kannft  doch  auch  alles  auf 

nns  mathen!" 

Hierauf  b )  gab  der  Prophet  den  Anfarin ,  al0 
feinen  treueaten  und  eifrigsten  Gefährten»  die  letz* 
ten  Befehle.  Diete  Befehle,  welche  von  den  Ma« 
f  ulmännern  als  wefentliche  Artikel  feines  Teftamentt 
betrachtet  werden,  waren  drei:  „i  Verjagt  alte  ^ 
jjGötzendiener  aus  der  Halbin(el  Arfibiens  2.  Ver*  ' 
,^gönnt  den  ProlVlyten  bei  euc)i  eben  die  Vorrech- 
,,te ,  die  ich  ihn^n  bewilligt  habe.  3«  Befleifsigt 
^eucfa  treulich  des  Gebats.^ 

Was  den  erften  Befehl  betrtift,  fo  kommen  ihm 
die  Mufuluianner  noch  jezt  in  aller  Strenge  nach«  * 
Denn  fie  leiden  keine  andere  Religion  in  Arabien, 
«Is  die  ihrige ;  ob  fie  gleich  fonst^,  (wofern  fie  nar 
Tribut  bezahlen,)  Christen,  Juden,  Magier  oder, 
Gawren  dulden,  welche  fie  f amtlich  als  GStzendiSm 
ner  betrachteiu 

Der  zweite  Befehl,  die  Profelyten  betreifend, 
wird  noch  jezt  Von'  der  Pforte  befolgt;  denn  fie 
pflegt  die  Renegaten  fowohl.  als  diegebohraenMlft- 
(ülmaaaer  zu  Aemtern  zu  befördern.  \ 


Sa  Und 


a)  Dfhänn  p.  4^4* 

b)  Abulf.f.  «s. 


•7^ 

Und  wai  dts  dritte  Wriffti»  fo  Ut  in  Kam 
ilichts  fo  febr-biid  ing;elegentlich  empfohlen,  ak 
das  Gebät  Es  Ut  einer  von  den  f  linf  Grund  «rä- 
deln der  Reli((ion ;  auch  haben  wir  oben  f;efirheB, 
dafa  derProphefden  Takifiten»  alafie davon  dispea- 
firt  fein  wollten«  die  Antirort  gab:  ,>cine  Reli^fOii 
ohne  Gebät  tauge'  nt(ihts ;  **  und  einier  Tradlzioa 
luFolge,  a)  die  6eh  yon  0mm  -  Salama «  derFna 
des  Propheten,  hetfchreibt«  hat  er  anf  feinem  Ster« 
bebette  nichts  fo  nachdrücklich  empfohlen  und  ge« 
boten»  als  das  Gebat.  Er  fagte  dabei:  »,Zura  GUm- 
bm  bab*  ich  euch  nie  gezwungen;  nur  bätet!** 

Endlich  fchlofs  der  Prophet  mit  einer  fchredc 
Uchen  Verwönfchnng  der  Juden»  feiner  onverCoho* 
lichsten  Feinde.  Nach  Atefchens  Bericht  bedienet 
er  Qch  dabei  unter  andern  der  Worte:  »,Gott  ver* 
0uche  die  Juden,  denn  fie  haben  die  Gräber  ihrer 
Propheten  in  Tempel  verwandelt  I^*  —  Atercbt 
macht  dabei  die  Anmerkung:  «»Wenn  der  Prophet 
/iuvch  feine  Verwünfchung  das  Verfahren  der  Ja* 
den  nicht  gemirsbilligt  hätte»  wer  weis,  ob  fcia 
j^igen  Grabmal  dem  Schickfal  entgangen  wäre»  ia 
f ine  Mofchee  verwandelt  zu  werden  ?  f ' 

.  ,  Eine  der  letzten  Handlungen  des  Apostris  in 
feiner  Krankheit  war,  dafs  er  alle  feine  Sklaven  eot* 
Uefs  und  in  Freiheit  fetzte,  b) 

r  Pen  l^reitag  und  alle  folgenden  Tage,  fo  langt 
jßch  id^r  Apostel  ftark  genug  fühlte,  (die  drei  letz- 
ten Tage  vor  fei/iem  Ende  aus^^enommen,)  ver.^ 
hchtete  er  das  Gebät  regelmäfsig  in  der  Mofchee 
Tor  49m  Volk»  und  wetin  er  nach  Haufe  kam»  fprtch 

er 

ä)  Dlchann.  p.  994« 
hj  Dfchanm.  p.  290. 


'irf 

t  Mit  fe!nra  Frenti^n  entwe^  von  frommen  St«» 
hen  oder  von  dem,  was  fie  nach  feinem  AMebea 
lan  follten.  £^  ^eifp^el  dayop  ist  folgende  Uiu 
erredung.  *  .  •       - 

Einet  Tages,  a^  als  dte  ganze  Familie  in  Aifl^ 
chas  Haure  um  i^B  verfammelt  \^ar^  fiel  ihr  Ge» 
präch  auf  das  Geblt.  Er  empfahl  ihnen,  nach  fei» 
lem  Tode  für  ihn  20  baten;  fie  aber  fragten:  ^aU 
ein ,  Apoptel  Gottes ,  wer  foU  eigentlich  für  dich 
)iÄten1**  —  „Das  will  ich  euch  (bgleich  fagen !  ** 
»rwiederte  der  Prophet  »»Hier  brachen  wir  alle  itf 
Thranea  aus»"  <fagt  der  Urheber  diefer  Ersihlung^  - 
welcher  gegenwärtig  war»)  und  det  Prophet  wei^  , 
te  ac(9l^.    Oieraiif  fuhr  er  alfo  fori; 

ii,Wenn  ich  to^t  fein  werde  und  wenn  ihr  micl^ 

,,abgewafchen»  eingekleidet,  und  hier  in  meinem 

1, Haufe  in  meinen  Sarg  gelegt  habt»  fo  fetzt  mich 

,,an  den  Rand  meiner  Gruu»  tafle  mich  daftfhen 

^,und  geht  fämtlich  hinaus.     Denn  alsdann  wird  z^ai 

,»erft  rar  mich  fein  Gebat  thun  mein  lieher  und  ver« 

getrauter  Freund  Gabriel;    hierauf  werden  Michael 

,)Und  Asräfel  bäten»  nach  diefen  der  Todesengel» 

,,yon  feinen  L#egionen  begleitet»  und  enditch  die 

„übrigen  Erzengel  mit  ihren  dienstbaren  Scharen« 

^^Hierauf  foUt  ihr»  in  guter  Ordnun|(»  einer  nach 

,^dem  andern  hineinkommen,   für  mich  baten  un4 

s^mir  d^n  Frieden  wunfchen.      Aber  vor  allem  emi 

,,pfehl'  ich  euch ,  mieb  durch  kein  Wehklagen  und 

^Schreien  zu  beunruhigen«       Meine  eigne  Famili« 

,)foU  den  Anfang  machen,  die  Trauer  zu  tragen  und 

,^far  mich  das  Gebat  zu  thun.      Uebrigens  geb*  ich 

,)euch  allen»  die  ihr  hier  gegenwärtig  feid,  meinen 

,,Scg;eii j|„  und  l)itteeach  zugleich»  meinen  Gefahr« 

\  jften; 

«>  Aklfida  p.  141.    Jil-  Tabari,  v.  Ebn.  IfihaA. 


«?8 

„ten,  die  abwefonditid,  tReint«  SagMi  iiiimcfii 
«iNHOien  zu  g^ben  Endlich  neboi*  ich  euch  aUe  a 
»,Zeugen,  dafs  ich  auch  denen  meines  Segen  gdw^ 
•  9,die  einigt  in  künfftigen  Zeitaltern  koindien  and  fiel 
„zu  meiner  Religion  bekehren  werden ;  and  zvtr 
^,TO»  jest  an,  bis  aMin  Tage  der  /Vuferftehong.** 

^Aber,  Prophet  Gottea,  wer  foU  au  dir  in  ik 
Gruft  binabflfeigen?  —  fristen  wk  ihn.*^ 

„Metre  FatniKe^  verfetzte  er;  ftaufzer  einer 
unzählbaren  Menge  von'  Engeln ,  •  die  each  iebca 
Werden»  «wiewohl  ihr  üt  nitht  feht.** 

Weiter  unten  werden  wir  finden,  dafz  allein 
Punkt  für  Punkt  verrichtet  ward»  wie  es  derA« 
poatel  Vorgefchrieben  hatte. 

Den  Donnerstag.  «)  am  achten  Tagede»e*ffen 
Rabi,  befand.(ich  der  J'rophet  in  einer  heftigen Kri» 
fe,  phantaiirte  im  Fieber  und  rief:  ,,Bringt  mir  iia- 
^te  und  Papi<^r,   damit  ich  euch  ein  Buch  (chreibe, 
tydureh  delWn  H^(e  ihr,  pach  m    nem  Tode,  allen 
g^lrtbum  vermeiden  könnt  **     '  Wahrhaftige  (agten 
die   Ümftehenden»    der   Apostel  Gottes  ndt   irrr. 
^Freih^ch,  fetzte  Omar  hinzu,  «»das  Uebal  wird  dem 
f^Apostel  zu  mächtig       Ihr  habt  ja  den  Koran  ia 
^Händen;    das  Buch  Gottes  ikt  ans  genug'**    -^ 
HitTi^ber  erhöh  fich  ein^  ftarkes   Murmeln  ia  dem 
Zimmer  und  die  Gefährten  des  Propheten  fingen 
wirklich  an,    mit  einander  zu  Ikeiten.     Einige  fag. 
ten:  ««Gehtöoch  hin,  lafst  euch  doch  den  Apostel 
»»ein  folches  Buch  fchreiben!^'     Andere   hingegen 
hielten  fich  an  das,  was  Omar  foeben  gefegt  hatte» 
pnd  widerfprachen.      Der  Streit  erbit^tb  fich ,  ü4S 

Mur« 

#J  Abutf.  p.  1^6.    Dfckam.  p*  29U    Bocbaru 
a 


l|jarm«ln  ii«tini  rmnifif  metir  soisiid  wnrä  snmjGe- 
töfe  ;  bis  endlich  der  Prophet  die  Geduld  verlor  und 
cornii;  fagfe:  »,Hebt  euch  weg»  ihr  Schreier!  und 
seriprengt  nvir  den  Kop^  nicht  vollends  Es  ftebt 
gar  nicht  fein ,  in  Gegeawwrt  eiae«  Propheten  zä 
zanken  und  za  ftreiten.'* 

hinn  aufs  Geh  wandern,  dtfs.  der  Prophet  t\tf 

'BMch  fch reiben  wollte,  er,    der  doch  weder  lefifa 

noch  fchreiben  konte;  wofern  er» nicht  etwa  durch 

ein  Wunderwerl^  tbur\  wollte,    wie  ?.  B.  gefchab, 

al«  er,  nach  Obigem,  den  Ffiedenstraktat  mit  den 

Koretichiten  abfafate.       Die  Klügften  fchreiben  da. 

her  diefea  Einfall  der  Zerriittung  Ceines  Gehirns  za» 

D  iQungeachtet  gab  es  wieder  andere,  welche  den 

Verluft  diefea  vermeinten    Buphs   beklagt  haben» 

Äu.ch  Abdollab,   Al-Abbas  Soba».    rief  einft  ans: 

»,AchL!    wie- Schade,    wie  Jammerfcbade!   dafs  iie 

i^durch  ihr  Schreien  und  Zanken  den  Apostei  abge« 

„halten  haben,  diefes  Bucb  zu  fchreiben  ?  ** 

Am  Freitage»  m)  als  dem  gewoliolichen  Tage 

derVerfamnünng,  da  der  Aufruf  zum  Gebote,  wie 

immcrr,  gefcnehen  ws^r,  fcbickte  der  Prophet  dem 

Aba-Bekker  den  Befehl  zu,  iir  ihn  das  Gebät  in 

der  Mofcheezu thun.     Abu-Bekker  beftieg  alfodie 

Ki^nzel  undhattefchon  einige Gebatsformeln  herge- 

fagt,  als  der  Apostel  wieder  mehr  Kräfte  fühlte,  Ali 

und  AbdpUah  rufen  lieft,   aufftand^  und,  aufihr^ 

Schultern  gelehnt,  nach  der  Mofchee  ging.    Als  er 

bioeintritf  gab  das  Volk  fc^ine  Freude  di^rch  lauten 

Zuruf  ?ij  erkennen;  Abu- Bekker, 'welcher  Kirche 

hielt,  merkte  fogleich,  dafsdle  Gegenwart  des  Pro« 

pheten  die  Urfach  fei  und  hörte  zu  bäten  auf.    Der 

Apostel  aber  Hellte  fich  hinter  ihn  und  fi^te :  ^»Fahn 

re 

$)  Dfcham.  p,  a9U    Bocharu 


Bi4 

te  har  fort:,  «etfi  V8lk'«  <fftff«Mriell>  ItFlMllhe» 
fetzte  fleh  der  Apostel  ^ebea  AbiirBekker  nieder« 
Welcher  fogleicb  aufftand«  I^ttft  fing  tet  Prophet 
iel,b8tan,  jG.tzendxii  baten  f  Aba.Bt'kker  wi^derbohl» 
t»  ea  ftetiend,  and:  diefeni  (^rach  H  öaji  Vote  ftach. 

M^n  bemerktt  dafa  der  Prophtt  daa  Gebit  niti» 
|kia]8  no^A  eineiki  (etti.er  Gfrfäbftes  gethan  hut,   wie 
Ki  diefer  Gdegetiheit  ge/chak,   «in  ettviiKes  aial 
ausgenommen,  da  er  nach  dem  Abdel- Rakümao  fc^ 
tete.    Denn  da  der  Apostel  eines  Tagea,  lauf  einet 
Keife  daa  Gebat  tha.t,  nothigte  ihn  ein  Matttrbeiort 
Ais  bei  SHte  zu  gehn,  da  denn  Abdol-RAbman  dai 
Gcbät  in  (einer  Abwefenheft  (örttttrt;   doch  baM 
kehrte  der  Prophet  zuriick  ond  Sbernahna  esi  wie. 
der«      Diefes  veranlaflte  ihn  zq  der  BenerkiiBg; 
ijKein  Prophet  ist  der  Welt  entnammen  wordM. 
^ohne  zuweilen  einem  Teiner  Schiller^  eitiMi  frcMn- 
^meti,  tugendhaften  Manne»  den  Voirang^  üu  GebÜ 
»»gelaOen  9u'hat>en.^ 

Am  Sonnabend«  &)  gaitic  frllHl,  kametf  thiiga 
Offiziv  ^  von  der  Armee,  4i«  tinter  dein  Kodknande 
des  Ofama  bei  DHchorf  im  Lager  ftand,  unn  den  A* 
postei  zu  brefuchen ;  und  nachdem  le  ihm  Hir  Lebe^ 
wo|ii  gefegt  hatten,  kehrten  fie  ins  Lager  suruck* 

An  demfelben  Tage  O  "^^td  der  EngelGäkriel 
V6tn  Gott  abgefchickt,  am  fich  tn  erkandi|pen,  leie 
Äch  der  Prophet  befände,  und  während  der  drei 
letzten  Tage  ferner  Krankheit  kam  und  ging  er  be- 
Itändig  and  fragte  Tedesm^lt    ,,Wie  iiefindeft  4^ 

dich?** 


'a)  Das  Bufk  AlSafw^u, 
h )  Dfchanp  p.  «85. 
£)  Dfchann.  p,  293, 


819 

t 

«irhf '«  Dtefti  1ai«tf  fr  fort  i^t^  S^foibf*««  Soi^ 

In  4er  Na^bt  m)  vomSaombtnd  suf  den  Sott# 
teg  hinterbrachte  Gabriel«  bei  einem  feiner  Befiu 
^he,  dem  Propheten  die  angen? hme  >reuigkett,  daft 
der  falfche  Prophet  AUAswad  todt  fei,  £r  hattet 
darüber  eine  foiche  Freude;  dafaef  ficb  2:0  den  Um« 
fiehenden  wandte  nnd  fagte :  ,,So  eben ,  in  die(er 
s^Nacht,  ist  AUAawad  umgebracht  worden«.  Bin  ^ 
^frommer,  heiliger  Mann,  der  AbkömoAling  einer 
i^fromraen »  heiligen  Familie .  hat  ihn  mit  List  er« 
ayfchlagen/*  Die«  welche  gegenwärtig  waren,  frag«  ' 
ten :  „Und  wer  iat  dtefer  Mann ,  o  Apoatel  Got. 
tea?**  —  j,Firuz  •)  iat  es,  erwiederteer;  ».Flruft 
kat  ficb  dadurch  die  ewige  Seligkeit'verdient/'  — 
Laift  uns  hören ,  wie  diefer  Meuchelmord,  der  dei| 
Vnruben  von  Jemen  ein  |jlnde  9i|tcbtet  au^ef  öbrt 

IHejenigen«  welchen  der  Anostel  geibhriebeii 
|ialte,  dafsfie  Al-Aiwad  aus  dem  Wege  riMimen  folU 
^en»  wandten  ficb  an&nga  an  einen  gewiifen  Kaie^t 
welchen  Al-Aawad  fcblecbt  bebandelt  hatte»    Ver- 

f;nugt,  eine  Gelegenheit  zur  Rache  za^  finden,  veiw 
and  ficb  diefer  Menfch  mit  dem  Firuz,  dem  Oail&r 
*mtten.  Firus,  wie  wir  gehört  haben,  war  vor  kur- 
zem Muf  iilman  geworden ,  und  nicht  weniger  aul 
den  AU  Aawad  erbittert,  weil  diefer  feinen  Oh'elni» 
den  Schwiegervater  des  gewefehen  Statthalters 
Scbareh,  und  den  Schareh  felbst  ermordet  und  dar- 
auf feine  Wittwe  geheirathet  hatte.  Alfo  ver« 
fthworen  fie  ficb  mit  einander,  den  Al-Asw^d  um- 
sobringen«  Sie  befucbten  feine  Gemalin,  um  mit 
Ihr  di«  Mittel  zu  vef«;^rede|i,   wie  fie  ihr«.  Abficht 

av^s- 
a.)  Id.  f,  2%% 


•usfuhrefr  |[8inten.  '  Dtefer  PfaH ,  gaben  fte^vor^  fei 
kein  anderer,  als  den  Tod  ihres  erften  geliehteo 
Matxne^,  d?sSchareh,  zu  rächen,  fo  wie  den  Tod 
ihres  Vater8>  den  At-A8>3i^d' ebenfalls  ermordet  hat- 
'  tev  »  Sit  gab  ihnen  zur  Antwort:    ^Bei  Gott!    icä 
i> würde  mich  bei  der  gpinzen-  Wett  verbafit  macheii, 
J,wenn  ictt  diefe  Tbat  feibft  jbegtitge.        Doch  ich 
,, will  euch  fagefi»    difs  (bine  G^rde  gegen  Ab^nd 
^) wenig  auf  ihrer  Hut  ^a  f^in  pflegt.-      Macht  miCo 
^;einLoch  m  das  Haus^»  warinn  ef  wohnt.*'  —    I>ie» 
res  thatet>*fie.     Firuz  drang  mit  Kais  hinein  und  er* 
mordete  ihn.      Wie  Firuz  ifain  den  Dolch  in  die 
Bruft  ftiefs,  ntfchfe  er  ein  Gebfiilt,  wiedas  Gebrüll 
eines  Stiers.     Die  Waeb6  lief  nach  ^der  Thiire  des 
Biiures  und  rief:  ^.Was  ist  das  für  eine  Stimme V'^ 
Sogleich  erfbBien  feine  Frau  Bndfagte:  »,Es  ist  die 
^Stimme  des  Propheten«  der  durch  eine  hiinmiiJTche 
^/Begeiftrung  getrieben  wird.*'      Und  gleich  darauf 
gab  er  den  Geist  auf       Beim  Anbruche  des  Tages 
fieckt^  man  die  Fahnen  des  Islams  auf  und  beühl 
dem  öffentlichen  Ausrufer  fbtgendes  s&u  prokiami* 
ren :  [ch  bekenne,  daß  Mohammed  der  Apostel  Gottet 
ist,  Aiala  aber,  ein  Betrüger  und  Lü^ewprophet  t^  Hteiw 
in  ftimmtedas  ganz^  Volk  unter  grofsem  Freuden- 
gefchrei  liberal!  ein  y*  undfo  ward  dieHerrfbhaftdes 
Propheten  in^  allen  diefen  Landern  wieder  hergefteltt 
und. befestigt.     Sogleich  fertigte  man  Eilboten  mit* 
Briefen  an  den  Apostel  ab,  um  ihm  diefen  glueklt 
eben  Erfolg  der  Unternehmung  zu  melden;  aber, 
vir  wiffen  es  fchon,   fie  kamen  viel  foäter  an,  als 
der  himmlifcheßote,  und  übergaben  inr^  Bride erft 
unter  dem  Kalifat  Abu  Bekkers.  nach  dem  Tode  des 
Propheten,  am  £ndedes  erftenRubi,  nach  dem end* 
liehen  AufbruchOfamaszu  feiner  Gxpedizion  gegea 
die  Obnaiten  i-n  Syrien ;  und  damals  hat  maiv  denn 
di«f  Wahrheit  desjenigen  erkantf  was  dei^fterbende 
«PrdpheC  gefagt  hatte^ 

Man 


Man  htfc  •!••  CR»berUttfeniiig'  vtm  Abdollal^ 

Aba-Rekkera  Sohn»   iiacii  welcher  der  AposleL  ii| 

einer  Red«  ai^  das  Volk  unter  andern  getagt  haa| 

y,Ihr  Herren,  in  der  Macht  AlKadar  (d.  i.  des!  gött« 

liehen  Katbfeblufles,  )   hab'  ich  ein  Geficht  gehabt^ 

vrobei  ieh  in.  Entzückung  gerietb;    mich  diinkte^ 

dafs  mir  zwei  Skorpionen  auf  die  Hand  fielen.    Bei 

di^feni  AnblicK'e1^rif^IKlich^in>cha^der;  ichTchlen« 

kerte  fie  ab,  fie  encffohen^'kretBten  in  der  Luft  und 

flatterten  um  mich. her;   doch  endlich  bändigte  ich 

fie.       Jezt  will  ich  euch  Tagen/ was  dlefe  beiden 

Skorpionen  bedeuten ;   fie  bedeuten  die  beiden  hU 

fehen  Propheten •    von  weichender  eine ».  Mofail*. 

an«,  Herr  von  Jemama»  und  der  andere,  Ak-Aswad» 

Hevrivon  Sofar  Ist.    Und  bevdV  fie  kommt,  die  let^. 

te  Stunde  des  Weltgerichts,  werden  mehr  als  drei» 

fiiig  Betrüger  erfcheinen »  voa  d^nen  jedec  lagen 

Wird,  er  fei  Prophet**^ 

Die  Ermordung  des  Al-.Aswad  ereignete  ficb 
•inen.  Tag  und  eine  Nacht  vor  dem  Ableben  des  A* 
pi>arels;  vom  Anfange  feiner  Empörung  bis  an  den 
Tag,  da  ep  umkam,  waren  gerade  vier  Monate  ves^ 
flöten.  Was  den  Mofailama betrifi't,  foba^erflcb 
noch  etwas  länger  gehalten  und  ist  nieht  eherbe« 
fiegt  und  getödtet  >yorden,  als  unter  Abu^Bekkert» 
Kalifat,  am  Ende  diefes  Jahrs,  nachdem  er  zu\or 
den.  Mufiilmäunem  eine  blutige  ^ehlacbl  geliefert 
hatte. 

Am  erften  Tage  der  Woche  oder  an  unferm . 
Sonntage^  kamOfama/dem  die  zunehmende  Krank« 
beit  des  AposteU  gemeldet  w^ar,  aus  dem  Lager  bei 
Dfcborf  nach  Medina,  um  ihn  zu  befuchen.  .  Er 
.  fand  ihn  in  einer  ftarken  Ohnmacht,  Als  der  Pro* 
phet  wieder  ein  wenig  z&  ficb  kam,  hob  er  die  Hän^ 
de  gen  Himmel,  liefii  fie  wieder,  finken  und  legte  fiie 

*     '    OiV 


«4 

Ofam«  tuf  Itn  Köpf^  f;aK  Itim'fetn««  Sef^en  und  bä. 
tete  für  ihn.    Oftma  kehrte  daraaf  ins  Lager  zurück 


Kfontel^nles  Ka{nteU 
liäohammids  Jo4> 

^^m  MoiitiK0f  ciben  als  Gabriel  bei  dem  Afogtd 

war*  zeigte  fich   der  Todeaengel,  (deilen   NuM 
Ezraeliaty)  an  der  Thure  feines  Ziinniers,    obae 
jedoch  hineinzukommen.      Gabriel  ward  ihm  ge- 
wahr unit  Tagte:  ,,Moh«nimed,  da  ist  der  Todese» 
5(el;  erbittet  um  Erlaubnis»  herei'ozukommeo  ;  die« 
0  Erlaubnis  hat  er  vor  dir  noch  niemals,  vob einem 
Sterblichen  verlangt  und  wird  fie  nach  dir  aocli  nie. 
mala  von  einem  verlangen.  **     Der  Apostel  erwie. 
derte:   ttlch  geb*  ihm  die  Erlaubaifs.**      Schleich 
trat  der  Todesengel  hinein  und  machte  ihm  diefes 
Kompliment;  m Achmed«  du  Apostel  Allahs!  Go^ 
hat  mich  zu  dir  gefandt  und  mir  ail^etrageo»  dir 
in  allem  zti  gehorchen,  waa  dir  zu  befehlen  beliebt» 
Wei^n  du  mir  bcfiehlft,  deine  Seele  zu  nehmeo,  C^ 
vill  ich  fie  nehmen;  wenn  du  mir  befiehlft,  fie  dir 
zu  laden,  fo  will  ich  fie  laiTen.  *'  —    s^Nimmfie 
bin»  o  Todesengel,  fpruch  der  Prophet.  —   „Weil 
dtt*sdenn  fo  befiehlfti   fagte  der  Engel;    mir  liegt 
e^h,  dir  in  allem  gehorfam  zu  fein."  —  Hieriuiba 
Gabriel  das  Wort  und  fagte:   „Ich  kann  dir  verfi- 
ehern,  dafg  Gott  fehnliph  wüafchtp  dich  zu  befiz- 
^en.*<  ~»  «, Wohlan  denn!  gebot  der  Prophet  dem 
Todesengel:  „eile,  und  tbu,  was  ich  dir  befoblen 
babe.^^      Jezt  nahm  Gabrid  Abfebied  und  fi^e: 

wApos. 


4^Apa9te\  Ocft^,  'feh  MtferQ<e  toibli;-  iittei  ist  das 
letzte  muU  dafs  mein  FqA  die  £rde  berührt;  ich 
Hielte  empor,  (fo  mufs  es  fein,)  und  verUiTe  diefe  ' 
'  V^elt!''  Uhd  tndieftm  Augenbltck  beftafld  derPrb. 
phet  feitien Todeskampf.  --  'Von dem  Tod^seng^l 
l^eftoiebt  aach  im  Koran  Erwähnang; 

^»Einst  kommt  der  iToe^sehgel,  dem  6ewalt 
>,gegeben  ward,  gebeut  zn  fterben ,  tafflt 
.»eocb  fort  und  ftellt  tttcfa   %\6r  dea  Rlq^teri 

Stuhl.  •*  4^ 

Heben  defh  Apbsfei  ftand  Win  ^eckeii  itiSt  W^flc^^ 
und  fo  oft  er  in  Zackungen  fiel»  tunkta  et  die  Hand 
$t)8  Waflfer,  befprengte  fich  damit  daa  GeficTit  bnd 
fagte:  f^OGoÜf  erkSre  fnich  ifi^diefem  fhdiskimpf  !** 
Aiefcba»  feine  g^iebte  Fraa,  die  ihn  bff  zum  let^ 
ten  Haücti  nicht  verlaifen  hat,  erziUt  die  Umftfto» 
(da  feihea  Tt>dea  folgendermafse^ : 

mAIs  dei^  Äj^oafei  toöch  be^  VöUkbmmner  6e« 

^fundheit  vrar«   pflegtiser  2U  tagen:  iCrin  "Profhtt 

^,ist  äiäfer  Witt  fntftpnmm  icotdeHf  dein  nßcht  vorher 

^äer  Ort  feiner    ff^ohnmg    im    Paradiefe  gezei^ 

.^wordin  wäre.      fTenn  dis  gefchehen  istf   n  wird 

^ikm  die  U^ahl  getaffen^r^  er  hin  und  es  genießen,  oder 

^noch  femer  in  diejer  iTett  verbleiben  will?  So  fagte 

^er;  als  er  nun  in  die  Krankheit  fiel,  in  Welcher  er 

iigeftorben  ist,  ood  der  Aagenblick  feiner  Vollen- 

„dbng  herbeikam ,   hatte  er  eben  feinen  Kt>pf  auf 

.^meiaen  Scboofs  gelegt,    ward  immer  (ch^chef 

„und  fiel  in  eine . Ohnmacht      Hernach  kam  #p 

.^wieder  ein  wenig  sa  fich  felbft»  fchlug  die  Aiigeb. 

„auf,  richtete  den  BHck  ftier  gegen  die  Decke  dea 

^»Zimmera  und  iUmmelte,  wie  ein  Sterbegder :    At 

fyläh  .... 


28< 

l^tak  ,•••/«•:•.  vHter  dm  KKHfürgfrn  d^s  Bim, 
'^mels.  -^  Ja,  j«,  (dacktelch  d« gleich  bei  mir  lelb&) 
),^eU  «r  nicht  mthr  mit  uns  fpricht,  fo  merke  leb 
ununwohl,  dafs  er  ^|ie  Wahl  getroffen  hat,  von 
I,  weither  er  uns ,  hei  noch  gefunden  Tagen,  zd  fa^ 
„gen  pflegte.  Und  wahrend  ich  ihm  A»  die  Hand 
^hielt»  bekam  er  wieder  neue  Kräfte  und  (agte  gaitf 
ip vernehmlich  folgende  Worte  des  Korans  herr 

'    D10  find  fie^  die  Propheim^  welchen  Gott 
gefchenkt'  hat  feine  Gnade:  die  von  Ad^ßM, 
entfprufsten»  die  mit  Moab  in  dem  Schiff 
auf  Waflern  fchwammen,  die  von  Ibrahime 
und  Ismaels  Gefchiechte  waren ,  die 
wir  fönst  eritohren  haben,  alle,  die» 
Wean  Allahs  Offenbarung»  Vers  für  Ven^ 
fie  leien  h^^rten,  aof  ihr  Angefleht 
in  Thranen,  tief  anb'ätend,  niederfankes»  . 

j^Diefe  Stelle  wiederhohlte  er  dreimal  hinter  einan« 
„der.  Endlich  h6rt'  ich  ihn  diefe  Worte  fageo  - 
„feine  letzten:  „Allah!  Vergib!  erbarme  dich  mes. 
„ner!  Nimm  mich  auf  unter  die  Bürger  de»  Hibp 
„mels!  ••.Und  fogleich  gab  er  feinen  Gcift  auf^  und 
„Gott,  der  Höchste,  nahm  ihn  zu  fich  und  gefeit 
i,te  ihn  zu  den  Propheten,  den  Gerechten,  denMaiw 
„tyrern  und  den  feiigen  Bekennern  des  Glaubens; 
^ydenn  diefe  waren  es;  die  er  fich  zu  feinen  Mitbtir- 
yigern  und  Gefellfchaftern  auserfehen  hatte.*' 

Die  frßiH  Worte,  a)  die  der  Apostel  Gottes 

'jefproehen  Kot,   nämlich  bei  feiner  Geburt,   oder, 

'  nach  andern,   als  er  bei  feiner  Ammt'  Halime  war, 

foUeogewefen  fein;   AUah  akbar^   GoU  ui  grofit 

ilie 

ä)  iSur  Tf 

bj  Dfckann.  p.  i^4. 


dKe  tifyi^in\hw,  d{e^\  terbetid/iiakhereiiUflA; 
mMir  die  Bürger  des  Himmels^ 

'Hier  tfaut  Dfchatiiitbi —  eio  (o  guter  und  Trom* 

teer  Maräiman,  al«je  einer  gelebt  bat!  ^—  mit  feu- 

ji|2ter  Andacht  folgeodes  Gebät  für  feinen  Propheten ; 

9,0  Allah»  icherike.  deinen  Segen  t und -deinen. grie« 

ideo.dem  Prophefon,  deinem  Diener* Mustafa,  [d^  i* 

idem  Auser^äblten>]  deinein  Mohammed,  ihm,  der 

iibec  »lies  dus  Gebot  befahlen  hat,  damit  wir>  durch 

diefes  Mittel,  zur  höchsten  Ehre  und  zur  ewigen 

jGlocffeUgkeit  in  den  himmlifchen  Wohnungen  ge« 

langen  möchten !  Segne  auch  (^\t\e  Familie,   feine 

Gefährten  und  feine  Anhänger,    fo  lange  Hinfmel 

*tittd  Erde  beftehn«  jkraft  d.einer  Barmherzigkeit,  o 

^ ,  der  aUerbacsa^rzigfte  derer»    die  barmherzig 

find!** 

?    •      •    •  '•    '  •         • 

Der  Tod  dea  Propheten  B)  ereignete  fich  am 
zweiten  Ferieotage  oder  am  zwölften  dea  erftea 
JAonats  Rabi,  im  elften  Jahre  der  Hedfchra,  Mon- 
tags in  der  Mittagsftunde;  und  diefer  Berechnung 
sufolge  fallt  fein  Abfterben  auf  denfelben  Tag  und 
<diefelbe  Stunde,  wie  feine  Geburt :  nämlich  auf  e\^ 
Hen  Montag.  Man  hat  auch  eine  Tradizfon  dea 
Ebn-Abbaa,  nach  welcher  alle  merkwürdigen  Beg^ 
benheiten  feines  Lebens  auf  einen  Montag  gefallen 
find.  „Der  Prophet  ward  an  einem  Montage  gebo- 
„ren;  an  einefti  Montage  begann  er  fein  propheti- 
«,fches  Amt;  erverliefs  Mekka  und  nahm  die  Flucht 
„nach  Medina  an  einem  Montage;  er  eroberte 
„Mekka  an  einem  Montage;  endlich  fiel  auch  feia 
i,Abfcbied  aua  diefer  Welt  auf  einen  Montag/' 


Dfikp. 


Vo« 
ß)  Ahul/eda p.  nt,    JDfikp^i^s,  ^     . 


"Vö^  *im  Jlttir  iet  1^föp}itteii>«rfieti^  «nt 
die  Traäizion  eben  dieres  Ebn-Abba«  ff^ßndest 
,»Die  gdttUch'^  Offenbaran^  kam  maf  dei^lHpofitel 
^yGdttea  herab,  sl^  er  virzigjabr  alt  Wat;  von  der 
i^Zeit  afn  wohtito  ef  dreizehn  Jahr  zu  Mekk4  nni 
i,z6hen  zu  Mctfina,  fol};;licb  fast  #r  drei  änd  f«chzig 
M Jahr  gelebt.      Dl«,   w«tchethih  füiif  und  feefang 
v,zrufchrteibe)i,  ^ethnea  das  Jährinit^  in  tineteii^eDi  er 
i^geborcHd,  tiM  daa,  in  weichen  er  geftorb^n  ist; 
,,die,  welche  nur  -^o  fagen,  gebrauchte  eine  ninde 
t^Zahl  uhd  laflen  Bräche  und  ungerade  Zahlen  aas; 
,idie  iber,  streiche  es  anders  wifen  woll6o^  Verr* 
^then  nitfata^  ab  ihre  UnwiSebbeit.  ^' 

tta  Aem  ÄiigenbHck,  a)  ja  de^  A^osf;^  in  det 
Todeakahnpf  ge&llen  wat«  hatte  «an  einen  Botea 
nach  Dßrhoff  gefchickt,  um  d^mOetteral  Oraina  za 
melden,  dafs  er  feinehi  Ende  tiah^  ühd  an  Hihdea 
und  F'uftien  (bboA  ertaltet  fei.  Ofama^  ditt  völlig 
marfehfeHig  und  eben  im  Begriff  war,  |a«fii  Pfeid 
zu  fteigen  und  die  Ahnee  nach  Syrien  sb  fibrei^ 

S'  ab  (bgleicb  Gegenbefehl  zum  Käcklnarfch  Bi|cb 
ledina.  Ak  er  biet  in  der  erfteti  Üacbmietigaftuir- 
de  anlangte»  erfahr  er,  dafii  dei^  Apostel  fo  efcea 
verfcbiedeit  feii  Sogleich  ftelite  Jerida,  der  Fab. 
nentrager  des  Ofama,  die  Fahne  des  lalama  vor  die 
Tbäre  des  Apostels  au£ 

In  eben  ä)  dem  Augenblick,  da  der  t^ropiiet 
feinen  Todeskampf  begann»  befand  ficb  Moadl^ 
Dfchabals  Sohn,  (welchen,  wie  wir  üben  grtort 
haben,  der  Prophet,  vii^ehn  Monat  vorher,  nach 
Jemen  gefandt  hatte,)  zu  Sanaa,  der  Hauptftadt  die^ 
fea  Landes  und  lag  gerade  damals  gana&  ruhig  sof 

feioeiB 

m)  JDfcham.pü6. 
h)  Ijfcha$m.p.  374. 


tssr 

feinem  Sofa;    ViBtaüth  hörte  ers  Sber  ftinenr  Kop^ 

fe  iti  einem  dom^fen  Irauertone  rufen:  .^QMoaclh^ 

Moadb,  Vi  it  mfig  dir  das  Leben^füfa  fein«  wiih,rend» 

dafs    Mohanjitked-mit  dem  Tode  ringt?''    .Moedn 

fuhr  auf,  warf  (ich  auf  den  Boden  und  batetecsa 

Gott^  ^^bewafapeiiiieb  vor  dem  Aflf<aUeit  Satana;  dte 

Böfewichts!  '*  Einige  Tage  .iiachher«  da  er.  {liaobta^ 

im   Bette  lag»  hörte  er  diefeibe  Sttmtne  imiAicli 

klaglicherm  Tone  fangen:  „Aeh»  ach;  Moadh !  a^ie 

mag  dir  daa  Leben  fufa  fein,  \i^ih«ehd  daft  Motviau 

med  begraben  und  niedergelegt  wird  in  den.  Staub 

der  To(^tengruft?**  Hier  fprang  Moadh  auf  aus  dem 

Bette  und  fing  an  zu  klagen,  sn  jammern  und  za 

"Weinen^  bie  der  Tag  anbrach;  dann  beftieg  er  fetn^» 

Kbit.Kameel  und  marfcbirte  in  grofsen  Tagcrf^tfea 

auf  Medina  zu.     Als  er  nicht  mehr,  aia  drei  Stazio« 

Iren  davon  entfernt  war,    kam  ihiBä  Amer,    Jafere 

Sohn,  entgegen  und  brachte  ihm  die  Nachricht  yo% 

dem  Tode  des  Propheten»     Moadh  fing  vx>n  nenem 

zu  Vlftg^n  und  zu  jammern  an  und  weinend  zpg.^    • 

in  Medina  ein» 

-^  •''  ' 

Sobald  fich  das  Genicht^.der  Prophet  fei  todl; 

in  der  Stadt  verbreitete,    erhob  fich    grofiies  G»  . 

fcbraÜ  and  die  Befiurzung  ward  allgemein.     ^  Wäl^ 

rend  aifo»  difaibn  die  £ngel,  triumpbirend  in  ifm 

Himmel, .trugen  und  zu  feinem  Lobe  fröhliche  Ju« 

bellreder  fangen,    waren  die  armen  Erdbewohner 

wie  vom  Donner  gerührt  und  ihr  Herz^voll  Scbmer« 

und  Angft;  ihre  Lebensgttfter  fanken  in  eine  folehe 

Betäubung ,. dafs  fie ,  gleich  Leuten,   deren  Gehira 

aairegrtiFen  ist,  den  tLopf  ^rückfchlagen  und  im 

Schwindel  dahin  und  dorthin  wankteo      Einige  vef-. 

loren  alle  Befonnenhett,  geriethen  wie  Befeffenein 

Wutb,  und  erhoben  ein  Geheul,  zum   £ntfetzen;*> 

andere,   denen  Gram   und   Schwermuth  dAS  Her« 

einengten,  fchlichen  in  triibem  StiUfchweigea  «im- 

T.  .  ,      .   her; 


lier  ;>M«  koiit^h  ficii  :^ör  Sibimh^  nicKt  «afreds^ 
«rlutten,  werfen  fich  eu  Boden  und  wälzten  fich  im 
kei^ctgen  Zucktingeh  Kerum.     Alles  20gf  onruhvoi^ 
umher  ^  niemand  wTfnochte  211  bleibeov  wo  er  war. 
|>as  ifemeitie  Volk  lief  fchaarertweire  herbei»   ua 
den  Propheten  zu' fefan  and  wolifce  dilrehaus  nicfar 
glauben;  dafis  er  todt  fei;  viehnehr  fingen  fie  aas 
*be«  K^'aften  zu  Tchreien  an  s  ,)Was?  todt  IbJlte  er 
feifl;:  er  anfecZeiiKe*,    unier  Mittler  und   Föripre. 
cherbei  Gottf^  Neia,  wahrhaftig  nichr!  ef  ist  niclit 
todti  fondern  in  Entzückung  gefallen  v   fo.wle  Ja> 
fus/^  Mierauf  verdoppelte  fich  ihr  Toben  vor  den 
ah&van  und  nngeftüm  riefen  fie  hinein:  ,^Daisihr 
ihn  nur  nicht*  begrabt  i  ^deoii  der  ApoatefXlottes  ist 
aricht-todtj**  a^ 

• 

•  In  eben  diefifrh  Irthiirafc  lief.  at]tbX)cBar  b)  faiii& 
cu,  arbeitete  fiel?  durchs  Ge<fränge  und  faj^te  in  ei« 
liemsuverfichtiichem Tonet  „Nein,  neun)  Moham^ 
'  iBicdv  -der  Prophet  Gottfea  iati  nicht  todtv  wie  die 
Ungläubigen  vorgeben.     Er  ist  nur  zu  feinem  Herm 

Segangen,  eben  U>  wie  Mofes,  Ararams  Sohn»  der 
ich?vtrzif(  läge  iahg  Von  feinedi  V'Olh  entCerofe 
<lhd  hernech  wieder  zurückkam/*  Ja,  er  drokete 
-Ibgar,  eiaemfeden  Arm  und  Bein  zu  zerfchkigeiit 
4de'r  fag^n  wurde,  der  Prophet  fei  todt  .  ,or    :*   1 

Da  der  Auflauf,  der  Lärm,  die.VerwIrrahg'inr- 
^er  fisärker  ward,  ^^  (zeigte  fich  Al-Abbas,  der 
^Oiiitim  des  Propheten^,  dem  Volke,  und  tagte*:  „ich 
ffebtwöne  eUch  bei  Allkb ,  dem  ^einzigen  Gott,  und 
ibetevre  euch^  dafs  der^postel  Qot^ea  wirklich  ge>> 
•ftofbiea  ist,**  • 
«  ^  Docl 


bj  Dfchann*  p.  290. 

c^  Jlbulfidap.  i39,A 


-::  ..i 


I>ot1i  >^er  a«  metftep  beitroc»  defi  Streit  bmi^ 
te-geti,  «las  war  Abu-fiekker,  der  gerade  zu  rechter 
^eit  dazu  kam  und  mit  übe reeugenden  Granden^ 
die  ausdier  VerrianFt  und  dem  Koran  a  )  hergenom- 
men >yaren,  dem  Volke  bewiefs,  dafs  Mohammeil 
Nirahrh^ftig  geftorben  fei.  Diefes  ging,  nach  elnee 
UeberlieflrrU^g;  die  fich  yO«  Aiefcba  hecfchreibt, 
folgetidecgeftalt  za»    . 

i^iA)s  der  A^oat^l  ftarb,  befand  fich  Abu-Bekker 
\n  einem  Virtel  der  Städte  das  Al'Sonoh  heiat.    Auf 
dieCe  Nachricht  eilte  er  heffaei«  ging  ia  das  Zimtner 
hinein^  deckte  den  Körper  des  Propheten  aul  un4 
küfste  il«i>        Hernach  fagte  et;  ^,0  Appfltel  Get- 
utes! V^ertrittmirVatetuhdMatteriteHe!    —  Nocii 
^}eat  verbfeite(V  da  Wohlgefuch  ita  Tode»  wie  iaa 
,) Leben!  —  Ich  fchwore  bei  dem,  der  meine  Sele 
,^)in  feinen  Händen  hat,  dafs  dich  Gott  aichf  zwei» 
j,mal  wird  fterben  iaflen/*  —  Sogleich  ging  er  hin« 
ans,  trat  mitten  unter  den  Haufen  des  v^erfammeU 
teo  Volks  t/nd  redte  alfo«  „lhr>  die  ihr  hier  zuge» 
»)gen  feid  und  ^fo  fchrekliche  Schwüre  thut>  dafa  det 
ijApostel  Gottes  nicht  todt  fei,  —    mit  eurer  Er- 
ftiaubhifl  —  hörtmieb  tin  NVeüiganl"  AteOmaf 
diefe  Vorrede  hörte,   fetzte  et  fich  ruhig  nieder» 
Abu-Bekker  nahm  wieder  daa  Wort)  fchickte  erft 
die  LobeseHiebang    Gottes  in   der  gewöhnlichen 
Form  V9r»us>  und  k^m  denn  auf  die  Sache  fel6ft$ 
.     j^Wettn  jtmaad  >  fl;>rach  er>  feine  Verehrung  gegen 
^Mohamm«d|fo  übertreibt»  daft  er  glaubt^  er  fet 
^nicht  geftorben,  weil  er  nicht  Äefben  könne^   der 
),betrugt  {ich.     Mohammed  ist  gewifs  und  wahrhaf« 
„tig  geilorben.       Wter  hin|;eg^n  Gott  anbätet,  der 
j,ist  auf  dem  rechten  Wege;    denn  Gott  lebt  und 
wftirbt  nicht»  in  Ewigkeit  nicht    Düb  «ber  Uoh am» 
Ta  ^  »me4 


fterbltcti  gewefirn  ist«  hat  Sott  Mh&  in  fol 
enden,  an  ihn  gerichteten  .Worten  erklärt: 
r/,  Achmed,  wirft  duftfrben;  ahmr  fie^  die  Gaz- 
Hener^  fterben  fie  dock  auch.**  Und  an  einem  aa- 
Orte  fact  Gott: 

nichts  mehr^  ala  flu  Prophft^  ist  MolMumsedr 
rleich  den  Propheten,  die  die  Verweit  kanfe« 
Jl^as  wollt  ihr  denn  ?  Wenn  er  einft  fterben  wird, 
^enn  ihn  Natur,  wenn  Üin  Gewalt  euch  n tarnt: 
itinn  wolltet  ihr  zorüi^k  aof  eaernL  Wef^ 
mch  wenden?  wieder  Götzen  dienen?   Wiffi^ 
s^er  um  iich  kehrt  auf  feinem  Wege»  wird 
em  Glauben  AUahs  gar  nicht  fchaden»  aber^ 
;er  dankbar  gegen  Gattes  Gnade  ist, 
en  Treuen,  wird  einft  grofser  Lohn  erfroDO« 

Rede  befänftigte  die  Gemüther;  Wehmoth 
fie  lind  fie  vergofTen  einen  Strom  von  Tbri 
ufeten,  ftöfanten;  klagten;  denn  nun  kontea 
\t  mehr  zweifeln ;  dafs  der  Prophet  wirklich 


hrend,  dafs  fich  diefes  vor  dem  Hanfe  te 
en  zutrüg,  f&ndte  Gott  denen,  die  Innerhalb 
Verftorbenen  waren»  einen  beruhigenden 
i:  Sie  hörten  eine  Stimme,  ob  fie  gleich 
fahen;  es  rief:  ,,Frtede  fei  mit  euch,  ihr 
r  verlaflTenen  Familie  des  Propheten!  Die 
rzigkeit  Gottes  und  fein  Segen  komme  aber 


Todes  mufs,  wer  lebtauf  Erden,  fterben; 
1  werdet  ihr  am  Auferftefaungstage 
xiaubens  Lohn  empfahn.  --•  —  a) 

»For. 

Sur.  i.und  Sur.  21. 


^djefer  Welt;  dkandere  aber  gewährt  euch  reicheii 

-^-,£rf«t^  des  erlittenen  Veriuites  und  ein    fiebere^ 

.,,Afyl  fj^egen  »lies  Unglück  und  alle  Widefwärtigw 

^Ketr  des  Lebens.-      Setzt  alfo  euer  Vertraaen  suf 

V'Qot!^'tt^<^^<>^>^*^f^'^*  Im  Gegenteil  wird  nieman4 
^hetr&bt  fiiin«.:  ntemsnd  wahrhaftig  Unglück felig, 
y^^ln  w^eceiffftid^t  himmlifchen  Vergeltung,  entbajir 
„Ten  wird^  Noch  einmal  wiederhole  ich  eucfi : 
^Friede  fei  mit  euch  und  nie  Barmherzigkeit  ,Got* 
^tes  und  fein  Segen  !  ** 

So  fpracby;  da  wandte  jich  Ali^  zn  der  erftaun- 
ten  Gcfellfchaf^und  fragte;  „Wifft  ihr  wohl,  wer 
das  ist»  dar  jezt  gefprochen  hat?  Es  ist  Al-Khedar^ 
a)  dem  Gott  feinen  Frieden  gefeet**  —  Hierauf 
tiefen  fie  allei  wie  mit  Einem  Munde:  ^Nun  isit 
f^ge^ifsl'Nan  kann  kein  Zweifel  über  den  Tb^  des 
„Propbeten^mehr  Aatt  finden  f* 

Doch  fie  bekamen  noch  einen. faandgreifiichem 
Beweis»  dafs  er  ^rklich  todt  fei.  Denn  da  Asma» 
die  Tochter  des  Omais»  dem  Propheten  mit  der 
Hand  zwtfchen  die  Schultern  gegriffen  hatte,  «fagte 
iie»  laut  auffchreiend :  ,» Ach !  der  A|>ostelGotte« 
ist  wirklich  todt!  Denn  das  Siegel  der  ;Weiffii(;nngi 
das  zwifchen  feinen  Schaltern  war»  ist  fort!^'  Nu^  * 
hielten 'fit  €$  i'üt  gewils  und  aosgemachti  dafs  er 
todt  fei, 

'  Als  man  demnach  von  dem  'virkliehen  Tode 
des  Apostels  überzeugt  war»  fchrittman  nngefäumt 
tnt  Wahl  eiares  Kalifen  oder  Nachfolgers.  Allein 
dtt  WM'  fo  leicht'  niefat;   erft *  nach' : vielen  Streitig«. 

>i  wiiw.;.  ...  hei» 

r. .  5 
a)  Diefir  foB  dir  Prophet  Elias  fein.     Shhi  Her> 
behts  Oriem$L  Biblioiluk.   ' 


swlfch^n  den  Komp^erttM'  irad.  ifiriBii  Ftr. 
fiel  die  \\  »hl  wf  Abu.Bekker,  denSeh^wieger- 
des  :  ropbeten.  Diefen  benrnfkten.  all«  aaw^e- 
1  Mufülmanfter  eiiiiKmiiii{ttiulhtil(Ji|rtea  ihoi 
pem  Kalifen,  und  noch  an  dem  nämlicbeK  Ta^ 
(Veten  fie  ihm  den  Eid  depTneoe.  V^n  dtefe 
lerhebung  Abu-Bekker«  wenten.  ww  ia  der  Ge- 
lte (eine&liaÜftt«  iiioil;wöti«hqr  1mi.d4s^19« 


Z\r«ntigftcf    ITapitet». 
Po%  dem  BegnäbnU  Mokai/nmeAu  . 

veygtngen  drei  voll«  Tage«  ehe^  mnn  dtra« 
konte,  den  Leichnam. de j  Apo«l^i&  zu  t»^« 
;  die  Urftuhen,  in  welchen  der  Staat  damak 
te».  wann  SchuU  an  dteCer  Versögerung« 
rtete  folanf(e,  Us  fein  Letb  aaberordeitf' 
cbwoll^  welches  deim  als  eia  neuer  Beweif 
'irkiieh  erfolgteA' Todes  angerehen  ward, 
l^ig  oia«  im  £rnfte  an»  die  Anftakeasu  kl^ 
)h«nbegäiigai04a  ao^rcffea 

tnige,  d«r  das  Leicb^agepiin^  MiocdoeU 
den  Vorfit2  hatte,  war  Ai-Abbas,  iit 
s  Apostels.  ZuFörderftmufste  der  Körper 
lea  werdesi^  Zu  dem  EMk  Ueft  AtAbbu 
ofTchlagen  und  mit  Teppichen  aus.  gr<v 
I  und  von  dickem,  undurchficbtigem  Ge^ 
;ben;  snitteo  iadewGeJJbQn.warddQc.Leicb^ 
ftreckt^  worauf  Al-AbbM  folgende  Per- 

foacs 


nH.y/ü^S^    Jbulf.puX^ 


^neii  rofen  Itefts  merftdetiAli»  ^dtirti  feioeMden 
ignen  Söhne,  AL  Fadhl  und  Kotbain;  hernacbia«! 
kbu-Sofiah,  Al-Hareths  5(obn;  ferner  den,Ofamt^ 
len  vertranten  Freund  des  Propheten»  und* endlich 
len  Schokran,  eineii  Kretgelafienen  deffelken*  Al4 
e  diefe  traten  in  das  Zelt.  Die  übrigen'  HaiEckemi* 
en  ftellten  fich  aufserhalb  in  den  Raum  *.  der  zwU 
eben  dem  Zelte  und  den  Mauern  wwr,  die  dasZelt 
imgaben.  Hieraufkam  Aws»  ein  Anfiir  uaä  Cfaas« 
redfcbit,  griYg^um  das  Zelt  herum  lUiid  riefs  ^OAlU 
)Ali!  ich  beichwöre  dich  bei  der  Uebe  Gottes!  o 
ydut  der  in  gerader  Linie  von  dem  Qefcbleoht  des 
,, Apostels  ftammt:  lafs  mich  hinein!'^  —  Ali  gab 
sui?  Antwort:  ,,Kofflni  berein  !<*  Er  kam  alfo  ber* 
ein  and  wohnte  der  Abwafchung  des  Propbeteti 
bei,  ohne  jedocji  felbft  bei  der  Saale  etwas  sn  ven 
richten^  aufser  daia  er  das  Waffar  germ:bt  habe^ 
folU  Man  wufcb  den  Korper  mit  reinem,  klarcoi 
Wafler»  kleidete  ihn  in  fein  Hemd  und  feine  Jacke» 
in  welche  vorn  ein  Schlitz  eingeriiTen  war;  maa 
balfamirteihn  mit  Kampfer  ein»  und  trocknete  Henul 
und  Jacke»  indem  man  d«a  Waffer  tropfen  weife  her« 
ausprefste.  Hierauf  beftrich  man  mit  wohlriech|ssi| 
den  Oelen  die  fieben  Gliedeßdeii  Könpers ,  welcHtf 
beiflä  Gebit  die  Krdeberiibren»  nüinlick  beide  Fäfai^^ 
beide  Kniee»  beide- Hände  und  die- Stirn«i/  Endl^cji 
wufcb  man»  nach  den  Gebräucheg  der  heiligen  Ab* 
wafchungoderder  Wodhu^«GitfidM»:.Artte». di(K ho- 
len Hände  fund  die  Fnfsfohlen*  JDlae  WaÜ'er^  idh^ 
deffen  man  fich  xudiefer  Abwarchnng  bediente^KWas 
aus  einem  Bdrunnen  gebohlt»  der  den.Dram#n  Gax« 
fahrte  und  dem  Saad  gehörte;  dc^r. Prophet  pflegte 
das  Waffer  diefes  Brunnens  zu  trinken«  Jezt  bat» 
te  mau  ea  milTamartadenöi  vermifcht«  .i 


Mi 


ü)*Dfikam.p.2Si. 


Alf  verririitettfAleZdremonieäer  Abi]ir«rciini}g 
aUeiiii  kraft  des  Rechts»  da(s  ihm  der  Pro- 
phet* eiing*  Zeit  vor  (^tneinr  Tode  gep^ebeo  hatte: 
^Daüi  nur  oiemand  mich- abwafche,  (iaRte  er.)  so- 
fter du  ailetn!  Wer  itieine  Naektheit  Tirlie,  v^arde 
•af  der  Steila  erblinden  '*  •  Deswegen  hieltet)  fie 
fich  wahrandder  AbwarchiM)g,  alle  die  Hand  tot 
die  ^Asigen ,  um  nicht  iri  diefe  Gefahr  zu,  kommen. 
AtAbbasund  feine  beiden  Söhne,  KadhI  und  Ko^ 
liste V^ (halfen  den  irKeirper  mit  umwenden  ;  Ofami 
und  Scbokran  ^flftfn'das  Wafler  darauf,  und  Ali 
ferbfl- 'verrichtet«' die -Abwafchung.  •  Wähnend  die. 
'  fea  Qefchafts  Uefs  ßch  abermais  eine  .unfichttmre 
Stimme  hören,  wMche  iie  warnte^  die  ^odkafea 

des  »Propheten  nicht  süfeiideckeilir.  :« »    Alf 

fiind  auch,  dafs  4*ein  ganzer  Körper,  im  Tode,  wie 
fons^  im  Leben /^efhen* (ehr  angenehmen  Geruch  von 
fich  gab ,  und  zwar  ^ein^n  Bifamgeruch.  Otefes 
Ferfichert  uns  0mm « Salsois ,  eine  d%r  Weijier  des 
Propheten,  in  folgenden  Worten:  „Als  der  Apos* 
tel  todtwar,  legte  ich  meine  Hand  auf  feine  Brost, 
i;nd,  ob  ich  gleich  ftit  ein^r  ganzen  Woche  weder 

fegeffen,  noch  die  heUige'  Abwafchohg.  verrichtet 
atte,  fo'Wa^  ich  dennoch  gewahrv  dafii  meine 
ganze  Hand  einen  «fehr  Hebiichei»  Bsfamgevuch  ganz 
«ngenx>mmen  hatte«  *^  ^** 

'\;j  M^abrend.daäk>er  die  Abwafchung  verrichtetet 
tahm  Ali  heiaaUch  ein^ätuck  Tuch  oder 'den  Lappea 
eiMStS^rrhVttfi^n  Rocks,  tunkte  ihn  in  dhB  Wafcb. 
%raj%er.nnd  fteckte  ihn  in  den  Bufen  unter  das  Heinr 
de,  -iWenn  er  in  dST  Folge  damit  Verfuehe  msck 
te,  fo  waren  feine  Wirklangen  lauter  Wunder.  Ali 
man  ihn  eines  TageS'iragte^  woher  er  A ine  lefalist 
te  Urteilskraft  und  fein  ungeheures  Gedächtnis  ht» 
be*.  gab  er  folgende  Antwort,  „Zu  der  Zeit,  dt 
ich  den  Körper  des  Propheten  Wttfcb,  bemerkte  icb 

einigt 


iniK«  Wcf6rtA»p(8fivAB'*m  fefirfn*AtigfinhriDnen 
md  Wimpern  hingen^;  ich wifchte fieab Aind fchlarft 
e  fie  ein,  und  von  Stutid  tn  merkte  ich,  dafs  meitf 
jedächtnis  wunderbarer  Weife  geftärkt  fei.*'  — 
tJieD^ei Tagte  Aiefbha:  ,,0^  hatten  es ^roeine  Samt- 
igen Umftan^e  erlaubt'«  als  man  den  Apostel rGot- , 
:esat»wuich,  fawir'ieht  mit  Aosfchlofs  aller  fei. 
ler  übrigen  Weiber^  keineo  Aogenbück.  voD'leiner 
Seite  gewichen  !•*  ^      , 

•    •-  •      .  '    '7 

AI*  die  Abwafchiing  zn  Ende  war;  fchritt  mali 
tum  Leichenbegängnis  felbft^  um  ihm  die  ktJzteEb« 
re  stt  erweifen.'  Matv  kleidete  ihn  in  drei  Gewäoj 
der^  von  welchen  zwei  weis,  das  dritte  abl^r  ein  ge- 
ftreifter  Rock  im  Gefchmack  von  Jemen»  war;  mas 
zog  es  ihm  Sber  Hemde  und  Jacke;  dann  beftreue- 
te  mtfnsües,  umondum,  mit  wohlriechendeitf  Hoia; 
Diid  einem  Pulver  aus  Ambra»  Mofchns  -und  Aloe; 
nachher  nahm  man  den  Leichnam  auf,  legte  ihn  in 
den  Sarg  und  lieft  ihn  fo  drei  Tage  mr  Faradn, 
fiebn»  ... 

Hierauf  verrichtete  man  das  Gebit  für  ien  Pro- 
pheten Den  Anfang  in  dem  Z^ge  zxxr  Mofchee 
machte  feine  Familie*  nebft  Al- Abbas  iinSilen  Ha- 
fchemiten;  die  Mohadfcheren  und  Aofiiren  traten 
daraa£*in  die  Reibe :  nach  ihnen  kamea  die  ffemein 
tien  Leute  und  die  Burgerfchaft  und  endÜeh  Weiber 
und  Kinder,  JiingUrige 'und  Madeben;  alk?,  einer 
hinter  dem  andern,  mit  fo  viel  Ordnung  and  Wohl« 
ftaadytdafs  nian  keinem  zu  fagen  brauchte,  -  was  er 
2U  thun  habe«  wie  doch  fönst  bei  Zeremonien  die^ 
fer  Art  fo  nöthig  ist».  .Well  Upordnuog  uojd  Verwir. 
rang  dabei  faft  unvermeidlich  find.  Allein  das  war 
eben  eins  von  den  Privilegien  und  befondern  Vor« 
rechten  des  Propheten. 

Dai 


'       JHt  G*b3ltt'4«$  man  betdiefer  Gete^R^nhett  für 

den  Apostel  tbat;  gmtidete  fick  auf  eioeo  ikas4rock, 
Sehen  Befehl  Gotlea  im  KOfanr  aji 

Fttf  den  Propbe^n  hitf  t  ""O  Gott,  es  bäle^ 
für  ihn  die  Engel;  a.ihr  Gieubi|;en«  . 
>fo  bätet  aach  Air  ihn  und  bringet  ihm 
denFriedfAS*Grofsr  .     i  . 

piefes  Gebet  gründete  fich  gleicbralU  enrdte  l'rn* 
dizron,  die  wir  oben  angefahrt  haben  iM»d  \ironna 
alle  Umftande  und  Zeremonien  angegeben  find,  die 
bei  der  letsten  Pflicht  beobachtet  werden  foUfeen. 
-*-  Man  iprach  für  den  Projxbeten  swei-  und  fieben. 
9ig  Gebate. 

Nachdem  die  Familie  .des   Propheten   ^obaf^et 
hatte,  war  das  gemeine  Volk  wegen  der  Oebässfor« 
inel  verlegen,  deren  es  fich  bei  diefer  Gelegenheit 
bedienen  muffe.    Sie  wandten  fich  al(b  in  diefer  Ab. 
ficht  an  den  Ebn-Marud,  welcher  fie  wieder  an  Ali 
wiefs       Ali   verfertigte  ihnen  folgende   Formel: 
MBier  und  wir,   o  Allah,  o.  Aerr,   bereit  dir  zu 
^dienen!    Die  Segnungen  des  bermhersigen  Scb^ 
y,fers  und  die  Gebäte  der   Engel,  die  am  Throne 
„Gottes  ftehn ;  auch  die  Gebäte  der  Propheten,  dar 
„Gerechten,  der  Märtyrer,  de^  heiligen  Bekenoer 
„des  Glaubens,  )a  die  Gebate  aller  We4en,  diefihid; 
;^fmd,  Gl^t,  (den    Herrn  der  Welt  und  aUer  Ge. 
„fchöpfev  zu  loben  ~  o  dafs  fie  jezt  alle  gefehebea 
„für  Mohammed,  den  Sohn  AbdoUahs!  färüin«  das 
„Siegel  der  Propheten,  den  Furften^  der  lAüostd, 
^den  Imi^pft  '^)  den  Apostel  des  Herrn  der  Wekeo, 

»     •  »      _         '      '" 

^)  Sur.  5?. 

:^)  dtn  Hobiftpriefler  äis  Gtaubm$^ 


«9» 

len  :ira|)60  a«r  W^vbei«^  d^P^edigefier  firohli« 
LhenBothfcbaft;  för  ibn^-  welcher,  flljS  ein  ftrah^ 
leades  Lichs,  aUe  Menfc^n,  2(u  deipeui  QehorfaiQ 
fe>erufeahtU  —  der  friede  kPOME^e  A^ex  ihVil"* 

Alft  es  4sur  Firage  kam,  0),wq  num  dea  ApiOdtel 
egtaiien  «liifle«  erhob  fich  eü»  grp&er  Wortwech« 
?i  U0tHBr  (eir^en  G^jFahrteo«  Die  M^ohadCpherei)^ 
welches  Mekkaoer  waren ,  verlangten  ^  dafs  ipajp. 
m  nach  Mekka,  den  Ort  feinerGeburt»  tcag^nfollf 
e;  aber  die  Anßiren,  als  Medinäer,^  bebaupteten^ 
afa  er  bei  ihnen  bleibeii  noüfle,  weil  M^edina  def*- 
)rtfeU  wa  er  Schutz,  und  Hülfe  gefundeahabei,  tC|k 
;ab  noch  eine  'dritte  Partei,  we)cbe  fagte«  ma^  vaxxtf 
e  UvQ  n«ch  Jerafaben^  tniogen«,  weiJL  dU  der  Ort  des 
J^gCÜbniflVs  d.er  P(o^etea.  fei^  fi\&  die  SteUendeQ 
Tchon  hitzig  wurden^^k.^ffq^ ^^bja^geklier  d^-zu  ijti^ 
mtfchied,  er  foUe  zu  Medinabegraben  werden,  wb.« 
>ei  e^  verfichei^e  ^  voaa  Apostel  {elb&gjchort  zu 
laben»  dafs  ein  Prophet  nar  ai^  dem  Ol:te  begrabeii 
A^erdeD  dürfen  WO;  ei  geftorl^eÄ  i$U 

Mm  h)  "^9^!  alfo.  it).  Aiefchens  Ha.iiCedie  Erd^ 
luf,  und  zwar  unter  dem  Bette,  ii^  welchem  er  ge« 
legen/hntte ;  iner  begrub  soan  ibtk  Ali  w^r  der  er^ 
fte^  der«  «Is  die  Leäcb^e  beigefetzt  wai;,  ix^  die  Gr4(( 
ftiegn  und  uachih^iQ  iV^g.^>3L  alle  die,  welche  bei  den» 
Leichenbj&gäugais^  tb^jn  jbatten ,  in  der  Ordnung« 
einer  nach  dem  aoderB»  hinunter;  Koth^Q»,  Ai^Aa« 
bas  Solin»  war  der  letzte »  der  hinab(tie|(  und  folg, 
lieh  derjenige»  d^r  zu  allei;letzt  dem  Körper  des  A« 
postejA  ganz  Aahe  ^ewefen  ist»  '^  Abl^TsJüb^y  deit 


Per 


n)  Dfeham.  p.  300«  Abutfara^A  f.  lo% 


Der  BlTdenTfef  Qfuft  wtr'  tat  g^brtfDten  Qni. , 
aerfteit^eh  ^epfliftert,   wozu    fn»h  neun  Staek  ge. 
braucht  hatte;  Hngs  um  den  Sarg  warf  man   Erde' 
hmein,  um  die  Höhlungen  au5«ü füllen,  und  <b«nt 
^and  ein  kleiner   Grabhügel  über  der    Oberfläche 
des  Platzes.  '  Nicht  ohne  Grand  hat  6cfi   daher  der 
gelehrte  j^okto^  Pocock'e  über  die  gemeine^  Mei. 
nung  luftig  gemkcht^  wetchFe  di»' Chrwten Von  Mo. 
liämmeds  Grabmal  haben  ■  a)    Stefagen,  fein  Leicli> 
tiam  ffl  tn  einen  eiferneo  Sarg  gelegt  worden -und 
diefer  fchwebe  !n  der  Luft  —  krafi  der  Magneeftei- 
fie,  womit  fein  Grab  gewölbt  (et.     Wenn  mm  den 
Mufülmäfinefn    diefe   F»fc^l  «'2*^^  /  <o  »Wichen  6t 
laut  und  fpotter  übet  die  thöfichte  Leich^glittbig- 
keit  unfrer  Qlaobensgenaflfefi, '  die  aaf  ditffe  Weife 
Jhre  gänztiebe  Unwifl'enheit  ii  Atx  G^fcMcbteder 
mrabifchen  N^ion  veirrattien.     ' 

Was  die  Lage  fcetfilft,  die  da«  GfabdM  Prophe. 
ten  gegen  die  beideri  andi^rn  Graber  der  zwei  erften 
Kalifen,  feiner  Nat:hfolger,  hat :  (denn  diefV^ruf. 
den  ebenfalls  neben  ihm  in  Akfehens  Haufe  beige- 
fetzt;)  fo  find  «e  Meinönge»  «h^ber  geteilt«  *) 

Nach  der  gemeinfteh  Meinung  e)  ist  ins  Gral 
ie»  Apostels  d»s  vorderfte  von  de*  dreien  na«hdct 
Kcbla  zä,  das  ist,  nachlüden,  wo,  von  Medfn« 
•US,  Mekka  Hegt;  neben  ihm,  Äeflfeits,  ruhet  Abu# 
Bekker ,  fo  dafs  fein  Kopf  den  'Schult\»rn  des  Pro. 
pheten  gegen  aber  ist  und  feine  Fdfse  ficb  folglich 
nber  die  Fhf»e  des  Propheten  Hinaus  erftrecken ; -nei 
hen  Abu  Bekker, 'sruch  dieffeitsliegtOmar^  meben 
der  Lage  gegen  Aba*Bekker^  weiche  drefer  g«g«A 
den  Propheten  hat. 
.    .        *^      ^  At 

ß)  rerfuch  einer  arab.  Gefchidd»  ^  p;  Uo. 

h)  Dfckann  fi  y:ii. 

c)  Acknud  Ben  ^ofephs  BefokuMußg^Hm  MMiM. 


• 

AUeln  diefer' Volksm^innng  wird  (lerade  zu 
jrch  .eine  s^utbentjfeiie  Tradition  widerrprocben« 
)  die  .fich  von  Moliamliied,  Abu*Bekkers  S^n 
erlcbreibc  und  oncb  welbber  er  folgendes  eitsähk 

,,Ich  legte  Aierchen  eines  Ttges  diere  Frag^ 
vor:  SeifosfrUt  Ueiße  Schwester^  (  (agte  ich,)  iM4f 
zngB'niir  dock ,  was  für  eine  Lage  dös  Grab  dcf 
Proph$ten  und  der  hfiden  Kalifen  hat ,  die  neben  ihm 
rtithn»  -Sie  zeigte  mir  fteund  ich  befahe  diefeGra^ 
>er.  Sie  waren  gar  nicht  yngewöbnlich  hpcl^ 
.doch  auch  nicht  platt  oder  der  Oberfläche  gleich«  ^ 
ylanglicbtrnDd,.  auf  ebnem»  festen  Boden  und  von 
jöthiicher  Farbe»  Das  Grabmal  des  Propheten  lag 
ysaf  .der  Vorderfeite;  hierauf  folgte  Aba-Bekker. 
ydeflTen  Kopf  den  Schultern  des  Propheten  gegecn 
,,i]ber  waren;'  und  ^anr^,  etwas  höber,  Omar,  t« 
,der  n^Ucben  LiniA  mit  den  Prophet«;^ ,  fo  dafs 
,,fein  Haupt  an  die  Füfse  des  Apoatels  ftiefe.^ 

Diefe  Lage  der  drei  Graber  fcheint  die  wahr* 
und  der  vierte,  leergelaflene  Platz,  nach  diefena 
Plane,  für  den  Othnian,  den  dritten  Kalifen ,  b^ 
ftimrat  gewefen  zu  fein.^  Allein »  da  diefer  Fiirft 
b)  durch  eine  Verfchwörung  umgebracht  wurde^ 
an  deren  Spitze  Mohammed,  Abu- BekkersSohn,  und 
Aiefcha,  feine Tpchterftanden;  fotwoUten  fie nicht 
leiden,  dafs  ihm  die.£bre  widerfübreyin  Aiefchens 
Haufe,  neben  dem  Propheten  und  ihrem  Vater,  bo« 
erdigt  zu  werden.  Daher  kam  ea,  4afs  er  drei  Ta- 
ge unbegraben  liegenblieb;  nach  Verlauf  diefer  Zeit 
ward  er,  in  feine  noch  gans  blutigen  Kleider  ge- 
hiillt,  in  einem  uartent  elngefchafrt,  ohne  abgewa« 
fchen  zu  fein  und  ohne  dafs  das  öffentliche  Gebat 
für  ihn  verrichtet  ward. 

'  -         .Blic- 

ayAt'Bochari. 

b)  AUMakin  Gefckichte  der  Sarazenen^  p.  3f. 


3oa 

Dzele  Läge  ief  Gräber  ftiiciftit  «ü«h  febr  worl 
mit  einem  hiftorifcben  Faktum  äbervin»  das  im  vier 
und  neundgsten  Jahre   def  Hedfcfara    vorfieL   a 
Ais  Omar»  AbdoKAsiz  Sohn«  Statthalter  von  Medl 
na,  auf  Befehl  des  Ka(tfen  Al- Walida,  die  verfalle-»« 
Mofbhee  des  Propheten  v^iedetaurbauen  leflVa  wall- 
te und  die  Arbeirer  die  Erde  aufgruben»  am  ein» 
neuen  GfUnd  zu  legen,  (ttefsen  fie  auf  den   Fuft  e^ 
fies  Grabmals.    i>a  glaubten  nun  die  Umftt^hendea 
Hü  alle»  ^^^  dtefes  def  untere  Teil  Von  dem  Grabe 
des  Apoatelt  fei.«   Lan^^e  war  man  ungewils,    weit 
nian  niemand  fand,  der  die  Sache  genau   {^ewufst 
hätte;  doch  endlich  zeigte  fich  ein  alter  Greis,  Na* 
mens  Arwa,  derfagte:  ^^BehüteGottt  das  ist  nicht 
su'n  Ji^affen  des  Propheten >   fondefn  Omars!    Dena 
diefe  Stelle  liegt  viel  zu  dicht  im  Winkel  des  Ge- 
Mudes»  als  dmfs  der  Körper  de«  Propheten  die  gan* 
se  breite  ausrüllen  und  von  einem  Ende  «um  an* 
dern  reichen  köhte!" 

Der  Apostel  Wurde  des  Nachts,  am  Donnerstt« 
ge»  den  fünfzehnten  des  eriben  ftabi  zur  Erde  be* 
ftattetv  b)  Belal  begofs  die  Gruft  mit  WaiTer^  am 
einem  ledernen  Schlauche,  wobei  er  vom  Köpfen« 
de  an'flng  und  zu  den  -Fu(^en  aufhörte.  - 

Da  das  Leichenbi^ängnis  alfo  vorüber  und  je» 
derman  nach  Haufe  gegangen  War^  c)  kantFatjie^ 
die  Tochter  das  Apostels ,  zu  dem  Grabe  ihres  Vm* 
ters  Mohammed)  fetzte  fich  neben  daOTelbe»  fingta 
zu  weinen ,  und  begann ,  unter  einem  Strome  von 
Thränen,  folgende  Klage:  »Ach,  mein  lieber  Va* 
,)ter!  ach,  Apostel  Gottes,  ech^  Prophet  des  barm« 
^herzigen  Gottes  (  Alfo  wird  es  keine  göttliehe  OU 
•    ' #>fcn- 

^)  Achmed  Ben  ^ofephin  feiher  Befikreihmg  v<m 

MedUMk 
b)  DfckaHH,  p.  iot.    Jl^BahL 
cj  D/cHam.  p.  Joj» 


,y«!ibafaifg'tnAi»  R^eft!  ßdr  Ertlgi!  bftflef  Ist  an« 
^aWuwig  verfchNÄ^undle».  O  Gott/lhAch^,  infk 
)inem<*Getsl  feiiveiii  'QcH^te  4>fi{d  iVacKfolgel  Laft 
^michfein  AngefifclMl  Wfeti«hrehet/!  Ntmtn  mirnic^t 
,den  'böihii  ferner.  .V«tli(ffaite  tinid '  fenielr  Votrprarf>e 
,am  Tag«  der  Au6ttfftWKi?ig."  —  Hier  ftt^cltte  6e 
hre«hljd.Ti*tb'd^iä-St»\«>t'aiti,  tfet^trt  Körper d*« 
\po!^elated^d(t«'und  tftthta  davori  fo  viel>  al^'fia 
swifd^e»  den  Fmgerfpttzeti  halten  kont^,  hielt  ihn 
ii>  die  Nafe,  To^ttaod  rief  aus:  -j/ChfUsliebKrh^IrGe«. 
•uch!  Wer  den  Staub deai'ropbeten^ri^clft,  dervetw 
ichtet  hemadi  d<e  •  tfüseHeftnfteii  WohTgerüchel 
Ooch  tadi!  die  Trtbfai,  ifie  tnfch  telaftet,  !st  fta 
rroff,  idaft,  ^0iiin  Üfe  Traurigkeit  ^u  Wolkefti  \vür«i 
ie,  t)er4i4ikfte,  fehöhftt  Tag  fich  ^anddte  in  trö» 
)«,  gramenvoUe-Naöhtf**  -       ' 

Aie&iia  hatte  6c7i  tfntetdefir  in  Äf^  Kabinett  ge. 
tohloff«0i  Anas»  einet  Tradiztön  zufolge,  verfi* 
rheft,  daftiar*e>  irfi  Votbeigehn  T^orlhterThüfe^ 
ngebrochnton  Tönen,  unter  Seofzen  ^nd  ScMffch- 
5en>  fdlg^de  Worte  habe  fagen  höreir:  „O  «ei» 
7eUebter  Gemahiv  det  du  dreh  nun  nkbt  mehr  fat€ 
iTetV  von  diefent  Gt*rftenbrot  O  PfOphe* ,  der  An 
iO€h  aaC  dem  Sterbebette  Mifkigkeft  tirid  Enthalt» 
laa^aeic  ut>teiV>  and  nicht  tiie  ganze  IQacht  dnrch 
6U  fchhifen  wagteA,  um  nicht  in  da^ glühende,  1o« 
jernde  Feuer  ^er  HcJUe'zti.raUen.'^  .  .  •' »  .  I>oeh 
lier  erftickten  Seufzer  ihre  Stimi»e,  Anaa  verfta'nd 
hre  Worte  nitcht  writer,  und  nachher  Ißel  fre  in 
Idmpfes  Stitlfd»»e1gert. 

-  Wahrend,  v)  daft  aHes  fp  in  Tratiler  ttnd  Be- 
Tübnis  war,  kam  Sofia  ^(Abdor.Mdtalli^bte  Töchter; 
Tante  des  Apostels  und  Mutter  2obairs;)  t^iid 
Tomme  I>iitte«von  foherdlfchem  Geiste»  >X^ie»^r  bef 
hrem  Gefchlecht  nicht  leicht*  gefunden  wifd,  trat 
lut  und  dekkußit^teeif^Lols^edtchtZttfihrendesver'i 

•      '     i  ^  ••  ilorbf* 
"tt^'tl^hann.p.  J04. 


S04 

ftorboe^  PrQplie^ti,  dei  InTitUi:   ^O  Gotte«  Apw- 
^tel!  bist  d^  nicht,  auch  im  Tode  noch«  unfre  ina  ^i- 
stigeHoffoann?  Warft  da i»ichu  fo  lange  da  unter 
ii4ins  gelebt  halt  rein»  unfichuii^^and  gerecht  V  Da 
^ warft  mitleidsvoil  und  barmlierzig ;  da  warft  ein  gu- 
^ter,  einficbtrer»  ein  wefrekündiger Fahrer.   Sotlich 
«über  dich  ^evuep?  O»  weintn  rnögie«  wer  Thränci 
„vergiefsen-ka^jQ,!  Ich  aber»  ich  fchwöre  bei  der  Sc- 
yligkeit^diedugeniefseft,  dafs  ich  darüber  nicht  wei. 
j^nen  kann,  dafa.  wir  die  Gegenwart  des  Propheeea 
i^entbährea«  Denn  welches  Uebel  haben  wir  von  fei. 
^ntr  £ntfernDiJg  zu  furchten?  Wird  Mohamoiedi 
i^Gott  dem  Strome  feines  Segcfna.  über  ans  £inhalc 
„thun?   Nein«  mit  noch  gröifsrer  Milde  wird  er  iba 
^über  uns  ergieAen^  kraft  der  Vorfprache  des  i  'rophe^ 
i^ten«  Ich  aber  harre  in  Ruhe  an  feinem  .Grsbeshugel 
^in  der  Stadt  Jatbreb ;  ja  altes,  w^as  mir  das  lieOfte  auf 
i^der  Welt  ist  --  meine  Bafe«  meinen  Oheim,  meine 
i^Mutter^meinm  Vaten]ameine1ccnesL^ben   -  feez* 
^,ich  zum  Unterpfande,  dafsGott  feine  Verheifsunger- 
igfujllen  wird,    Uenn»  wenn  es  wahr  ist,  (und  es  ist 
n  wahrhaftig  wahr  i^  dafs  unfer  Prophet  der  Herr  und 
^Fürft  aller  Menfchen  und  der  wahre  Apostel  ist:  fo 
^bat  erden  Grund  za  unferm  ewigen  Heil  gelegt,  ned 
„das  Werky.das  er  begonnen  hat»  wird  gewifs  guten 
„Fortgang  und.  glücklichen  Erfolg  haben.  —  0  du» 
„  AllahsApostel !  der  Friede  Gottes  komme  aber  dich 
„in  feiner,  ganzen  Fülle!  Dc'nndubift  nun  eingeführt 
„in  das  Paradies  der  Freuden,  wo  da  fie  fuhlft,  die  an- 
„ausforechlichen  Vergniigen  der  ewigen  Seligkeit" 
5o  hätten  wirdenn  das  Leben  and  dieThatendes 
grofsen .  Pr-opheten  der  Mufülmänner,  nach  ihrea 
glaubhafteften  Ueberlieferungen  beCchrieben    Nsa 
wollen'  wir,  im  folgenden  BüTche«  nach  MaifsKtbe 
ebendieferTradizionen,  feiji  G^ifiaMe.entwerfeo^nnd 
^warfowohi  qach  feinen  körfirlickm,  als  nach  feioei 
ceiftigm  Üligenfchaften* 

-  Sieben. 


Leben  Mohammeds. 

Siebentes  Buch* 


Lebeil  Mohammedjs.     ^. 

Siebentes  Buch*^ 


Erfies   Kapitel 
Fon  «br  hSrferlichiu  BifehaffmAiit  des  Jlpof^ 

^  on  der  körperlichen  BercYisffenheit  des  Apostel« 
n)  bat  uns  Ali  >  fein  Etdsm ,  ein  Gemilde 
entworfen»  .  das  wir  hier  auszngsweife  geben« 
,,Der  Prophet,  fagt  er,  war  von  mittler^tatur ;  er 
hatte  einen  ftsrken  Kopf  und  dicken  Bart;  feine 
I^ande  und  Füfse  waren  grofs,  nervigt  und  garnkht 
zierlich.  Seine  Knochen  waren  ftark  und  robufir» 
feine  Gefichtsfarbe  rothbraun  £r. hatte  fchwarze 
Augen  und  fchwarzes,  dickes,  ungekraufeited  Haar« 
Die  Bildung  feber  Backen  war  angeui-hm,  fie  ^ftan* 
den  in  völligem  Ebenroaafs,  und  einem  cylindri« 
fchen  Waffergefäfs  von  Silber  glich  fein  fcböner 
Hals/*  ^ 

Es  gibt  aber  noch  eine  andere  Ueberlieferunf^ 

ebenfalls  unter  Alis  Namen,  welche  diefe  Skizze  mit 

Us  ,     leb. 

^)  In  diefor  üeherfitxung  hin  und  UfUder  abgi" 

kürzt    '  r 

a)  Abulfidskp.  115. 


30t_  _ 

lebhafte!*!!  und  Itclitero  Farben  auatnahlt«  aogefiii- 
foigendergeftalt.    ^,Er  war  weder  zu  grofs»    'wie er. 
Riefe»  noch  zu  klein,  wie  ein  Zwerg ;   feine  Staru: 
waruRterfetzt,  hielt  das  Mittel,  hatte  fbhönes  £bes. 
tnaais  und  war  nichts  weniger,    als  gemein.      Clog 
er  neben  Miff^M^rq^itfi»  Votii^hcCaniie»   fo  ober- 
traf  er  ihn  durch  leinen  vorteilhaftefn  Wachse  uni 
fafs  er,  fo  war  ^r. von  $chi)(tern  hoher ^     als  alle, 
die  am  und  neben  ihm'fafsen,  '    £r  war  korpaleot, 
fett  und  fleifchicht;  fein  Geficht  war  wie  der  Voil- 
inond;  feine  Farbe  fo  lebhaft,   dafs  es  fcbien,  die 
Sonhe  throne  auf  feinem  Angefichte;  —   das  macb- 
te  das  prophetifche  Licht, *das  von  Adam  her,  voi 
»Vater  .auf  Spha»  bis  %u  ihm  über^egaog;en  war. 
Seine  Haut  war  rothllch,  wie  Milch  und  Blut.     Er 
hatte  grofse  und  regelmäfsige  Ziige  und  nach  alleo 
Seiten  fchofs  fein  Geficht  Strahlen,  gleich  den  Straf- 
fender Sonne  und  des  Mondes;  feine  Wangen  w^ 
ren  voH.tleifehioht  und  hatten  di^gehörigaRunduDg; 
der  Teil  feiger  Stirn,  der  iiber  den  Schläfen  aixfiUe^ 
wat  breit  und  geräumig;  feine  Augeabraaneo,  laag 
'l^nd  fein,  näherten  lichoftwechfelsweife,  obneficfc 
^letföch  zn  berühren  bder  za  verraifchen  ;  und  zwi- 
'ibhen  beiden  Braunen  quoll  eine  bläuliche  Ader  vor> 
'-^^deren  ftärkerer  f'ulsfchlag  dag  Kentzeichen  feinet 
•*Zörns  war.      Seine  Augen  waren  frrofs»  von  Far- 

*  Je  f<phwarz*  dot^hhiit  einer  Art  von  Kotb  gemifirH 
*JD\t  W'oipern  feiner  Augenlieder  waren  lang.  Er 
"fahe  nach  -hinten. bk  fo  gut,  als  nach  vorne;  denn, 
Xfo  erklärt  es  die  Sage,}   er  hatte  zwifchen  des 

Schullefn  ein  faar  kleine  Augen,  ungefähr  von  der 
*Gr'öY*s?  eines  Nsideiöh^i;  damit  unterftbied  er  die 

*  Gegenftände  hinter  fiCh ,  ohna  dafs  die  Diehtigkdc 
"deiner  Kleider  ihre  Sehkraft  aufgehalten  hätte.  Sei« 

Hern  Blicke  auf  die  Erde  gab  er  jeine  folcbe  Rieb- 
'IHDg^'  dafs  er  zugleich  auch  zum  Rimmel  auflah. 
Seine  Mine  war  edeL      Wenn  er  fchlief»  fo  waren 

»wir 


9t§ 

^sr  feifi^  Alleen  iTffcMöffen,  ibtrfelnHersIbhHef 
icht ;  denn  es  harrte  ftits  der  göttlichen  Offenb^. 
inj;«  Ueb'rigens  athmete  et  im  Schlafe  fehr  fapft 
nd  icbnarobtt  niemalii. 

Er  hatte  eine  Habicbtsnaie  nnd  einen  grofiien» 
rett  gerpaltenen  Mand;  die  oberen  Vorderzi4hn# 
anden  ein  wenig  ron  einand*;'  fonft  war  die  gan* 
e  Reihe  fehr  fauber,  fcbön  geordnet  nnd  glich  dei 
.ahnen  einer  wohlgefcharften  Sage.  Wenn  er 
ichte  and  die  Zähne  zeigte»  fo  fielen*fi^  ins  Auge» 
/ie  Perlen  oder  kleine  Hägelicdrner;  die  wie  Ster» 
te  biitztem  Sein  LScheln  war  voll  MaJMtüt ;  und 
i^enn  er  liebelte»  nachte  er  auf  eine  gefällige  Art 
^inen  kleinen  Mund ,  indem  er  die  Lippen  Tond  zu* 
ammtfnzog«  Sein  Speichel  war  fchonackhaft»  wit 
Vafler,  das  mit  Salz  angemacht  itft;  daher  kam  ew, 
lafa die eifrigften feiner  gläubigen  Geführten,  wenn 
fr  auafeie^  fo  hurtig  ws^en»  den  Speichel  aufeulek. 
;en ;  *)  er  feil  auch  fo  nahrhaft  gewefen  fein .  dlift 
nan  ihn  kleinen  Kindern  tn  der  Bruft,  ftatt  der 
^ilch,  hatte'  geben  können.  Er  hatte  ein  (ehr  fei* 
les  Gehör  und  eine  fchöne»  fonore  Stimmt»  Dt0 
Jnterlippe  hatte  bei  ihm  ein  kleines»  fcbwarzes 
ländeben»  das  dazu  diente»  feine  Schönheit  ufid  Am 
nuth  noch  mehr  zu  heben.  Sein  Haupthaar  war 
lark  und  fiel  ihm  in  Locken  bis  an  die  Ohrlappen, 
las  übrige  flog  leicht  auf  feinen  Schultern,  doch 
3hne  Kraufe;  er  pflegte  es  wohlriechend  zu  ma* 
;hen  und  mit  Indigo  zu  färben »  wovon  es  einen 
>räunliehen9  fchimmernden  Anftrich  bekam.  Eh  er 
im  Vorabend  des  Freitages  zum  Vespergebat  in  die 
l^lofchee  ging»  hatte  er  die  Gewohnheit»  fleh  jedes. 
nal  feinen  Knebelbart  zurecht  zu  ftreiclien  und  die 
Üigel  zu  verfehneiden«      Gott  Uefs  nicht  zu ,  dab 

fein  . 

^)  vgL  okm  As, 


fein  HftUptliftai^'gattz  weifii  wtrd,  ntcli  fblj^endc« 
'Spruche  der  Sonna:  ,, Propheten haopt  wird  meatls 
wcifs.'*  '  Der  Grund  davon  itt,  w.eil  die  weifseo 
Haare  ein  Werk  des  TeuFela  find.    Und  nls  der  A* 

{»oatel  ftarb,  hatte  er  auf  feinem  ganzen  Kopfe  und 
n  feinem  ganzen  Barte  nicht  mefarr«  als  2\t'an2ig 
Veifae  Haare;  damals  indefs  fing  fein  Vorderhaupc 
und  fein  Bart  an,  fio^  ein  wenig  2U  bleichen.  Seilt 
Hais  glich  dem  Hälfe  einer  Statue  von  Marmor  oder 
Ton  Elfenbein»  die  ein  Meister. gemacht  hat«  oder 
euch  dem  Umrifs  einer  cyiindrifchen  Schopfkanae 
TOM  Silber;  er  war  voll  Eoenmaafii  und  fchloft  ficb 
gefällig  en  den  Rumpf  an. 

Sein  Korper  war  ohrfgens  fleifcMeht,  nvsge> 
oommen  an  Magen  und  Bauch;  feine  Brust  war  in 
der  Gegend«  diefich  unter  die  Achfidn  hinziehet; 
ungemein  breit;  feine  Knochen  waren  festandhart. 
^uf  dem  Rücken,  zwifchen  beiden  Scbulterblittem 
War  ihm  das  Siegel  der  Weiffagüng  eingedrückt; 
diefes  war  ein  Ueberbein  oder  ein  erhabnes  Stück 
Fleifch,  mit  Haaren  bewacbfen,  von  der  Grofsees« 
iiea  TaubeneieSy  und  mit  dem  übrigen  Körper  von 
gleicher  Farbe  *  wiewohl  es  nach  einigen  etwas 
rötblicher  geweien  ist» 

Man  erzahlt  von  einem  gewiflen  Arzt,  Namen« 
Abn  Rothama»  dafs  er  fich  einsmala  erboten  habe; 
,, Apostel  Gottes ,  verftatte»  dafs  ich  dir  das  Ueber- 
bein  heile,  das  zwifchen  deinen  Schultern  iat."^  Aber 
er  gab  zur  Antwort :  „der  es  gefchaffen  hat»  .wird 
es  heilen  *'  Und  in  der  That,  wie  wir  oben  gefe» 
hen  haben,  das  Ueberbein  verfchwand,  als  er  ge» 
fiorbcn  war  Nach  den  mohammedani(cbeo  Theo» 
logen  war  diefes  Siegel  derWeiflagung  fchondurck 
den  Propheten  Je^aias  verhergefagt  worden,  nanw 
lieb  in  dem  6ten  Verfe  feines  f.  Kapitels»   weicher 

gewöba* 


9» 

^wSVinKcli  ft>  flbevf^sfe  wird:  fJjM  itteinKtfiil 
leboren»  ein  Sohn  tst  uns  gegeben^  «mf  delTeo 
'rhulter  die  £hrrfckafi  ftin  wtsd. ''  Die  Moham* 
nedaner  äberfetzen:  ,,auf  deflen  Schalter  ein  Mäht 
i\a  witi.  Denn,  fiigen  fie,'  das  bebräircbe  httnfrah 
«deutet  auf  aPftbifch  al-fchama«  auf  deutfch  eiaeö 
lecken,  ein  Mahl,  a)  j 

Wenn  der  Prophet  nackt  war,  fo  erfchien  fei» 
le  Haut  rein,  glänzend,  in  angenehm  natiirlicber 
'arm,  ohne  alle»  Haar,  aufser,  dafs  er  von  derGru« 
le  am  Hälfe  bis  an  den  Nabel  einen  Streifen  kleiner 
isape  hatte,  die  eine  feine  Linie  bildeten  und  den 
)rt  bezeichneten,  wo  die  Narbe  oder  Natb  zurück- 
geblieben war,  als  ihn.,  in  feinei^  Jugend,  die  £>• 
cel  den  Leib  aufgefchlizt  hatten.  *)  Aufser  diefer 
Lmie  war  auf  der  glänzen  Brust  und  auf  dem  Bau* 
:he  fönst  weitet  kein  I^ssr;  hingegen,  w^en  feine 
\rme  und  Achfeln  aufserordentUch  rauch,  fo  wie 
le  auch  fehr  fleifchicht  waren.  Sein  Bauch  war 
>latt  und  eingedruckt^  eine  Wirkung  (bines  häufigen 
5'asten.s  und  (einer  groften  Enthaltfamkeit,  wie  wir 
Qt^etter  unten  fehen  werden.  Seine  Schenkel  und 
Beine  waren  dünn  und  feine  Ferfen  leicht;  er  hatte 
^inen  groften,  majestättibhen  Tritt  und  einendes« 
ten  Gang.  Er  befafs  gfofse  Leichtigkeit  und  Ge.* 
(^andheit  in  ibinen  Bewegungen  und  einen  unge« 
Ewungenen  Anftand;  kaum  fahe  man  im  Sande  die 
Sporen  feiner  Sohlen ;  Steine  und  Pelfen  erweich, 
ten  fich  unter  fmnen  Fußten.  Er  pflegte  feine  Fufs«> 
fohlen  einzufalben ,  (b  dafs  fie  kein  WaiTer  antiah« 
men.  War  er  fpatziren  gegangen,  es  fei  bei  Sonn-» 
oder  bei  Mondenfehein,  fo  (kh  man  ihn  nie  vom 
Tbaae  nsfs.    Fiiegmi  und  Hiicken  hingen  fich  nicht 

an 

u)'Mi>taui  Prodr.  Part.  L  jp.  «4-  ^^^*  >• 


5fW 

M  <flne  Kleiderand  ftAcfienih'ti  frf<r,  «tfm Voll  ISrtvM 
Blate  zu  trinken  Der  Schwet(s  rmDii  von  feiaem 
Korper,  wie  flöfB^e  Korallen;  mu  b«di«iite  fei 
defferi  fogar,  um  Wohlriechendes  and  feine  Spei» 
reien  zo  bereiten,  und  wettn  .er  über  öfientlicfat 
Plätze  i^ing»  fo  duftete  ihm  ftÜtt  ein  Paar  Mintttei 
lang  ein  lieblicher  Bifapigerueh  nsich  un4  feine  Acb. 
fein  hauchten  nur  Wohtger'dche.  Kurz«  fa  Cchlieisc 
Abu^Horaira,  ich  habe  nie  einen  fcböaera^Menlcbea 
gefeben»  ats  den  Apottel  Gottes« 


Zweites  Kapitel« 

Von  dm  Na^ur^ahm  d^et  Propheten  i    vmfiu 
nem  Ferßande  und  feinen  Sitten* 


u, 


'.n  auf  die  n»tQrIichen  Anlagen  des  Apostels  nod 
auf  die  VoUkammenheiten  feiner  Sele  zu  kommen« 
fo   übertraf  er   an  Verftand  un4  Urteilskraft  alle 
übrigen  Menfchen;  er  befafs  eine  Vernunft  höherer 
Art»  ein^glttcklicbes  Gedächtnis«  eine  fchneiiet  ein- 
dringende  tFafinogskraft  —  herrliche  Naturgabenl 
Seine  Sitten   waren,  vom  Aagenblick  feiner  £r. 
fchaffung  an»  zum  Guten  gebildet;  die  Tugend  war 
ihm»  auT  eine  wunderbare  Art»    angebohr^n  und 
nicht  erworben  durch  Gewöhnung    und   Uebocg. 
Eben  fo  waren  auch  die  Propheten,  vor  feiner  Zeit, 
tugendhaft  gewefen.       £r  redte  wteig  and  redte 
nichts  ohne  Noth;  er  drückte  fich  mit  Anmutbaas 
und  fprach  mit  Wofalredenheit,  die  ihm  natürlich 
wan      Wenn  er  öjpfentlich  und  vor   dem  Volke 
fprach»    fo  war  fein   Vortrag  gedrängt  und  voll 
Nachdruck,  weder  zu  weit fch weifig»  noch  au  fcuri' 

Er 


Vi 

It  vftr  immer  heiter  undunfgeränmt«  fanft  im  Ui% 
^»ni^e  und  ftat«  gleich  geftimmt  Jedern^ann «  .der 
hm  feioe  Aa^ftrtWj^  machte»  l^am  er  mit  Höfliche 
neit  suvor»  unterhi^U  lieh  vertraglich  mit  ihm^ 
tröstete  deo  Berr&bteK,  nahm  Anteil  au  feinen  An« 
Gelegenheiten  uod  entliefa  ihn  aÜemal  ver|;ndßt« 
Er  war  gerecht  und  billig  g^en  Freunde  und  Bei* 
kante»  und  nicht  minder  gegen  all^,  di^  <^s  nicht 
waren ,  fie  mochten  hoch  oder  niedrig  fein.  '  Et 
verachtete  die  Armen  nicht,  weil  fie  dürftig  y^sLten, 
and  fchätzte  die  Reichen  darum  nicht  höher,  weil 
fie  begiitert  waren.  .Durch  vertraulichen  Umgang 
erwarb  er  fich  die  Gunat  der  Edeln,  'und  ging  auch 
mit  feinen  Gefährten  auf  einem  vertraulichen  Fufa 
vm;  niemaU  behandelte  er  fie.  auf  eine  herabwdrdi^ 
gende  Art.  Gegen  gemeine  Leute  war  er  herab« 
laflend,  horte  die,  die  etwas  bei  ihm  ftichten,  mit 
grofser  Geduld  ap  und  ftanc^  niemals  zuerft  auf| 
wenn  man  ftehend  mit  ihm  fprach,  fo  hörte  er  auch 
flehend  zu  und  verweilte  fo  lange«  bia  derande^ 
von  felbst  fortging« 

Wenn  er.  feine  Gefchäfte  abgethan  hatte,  fQ 
pflegte  er  fich  mit  feinen  Freunden  über  ernfi:hafte 
und  erbauliche  Gegejoibinde  zu  unterhalten,  und  er 
machte  fein  gewöhnliches  Studium  daraus,  dpch 
ohne  Zwang  und  Pedanterei.  Wenn  er  Unt^rVe* 
düngen  liber  wichtige  und  ernfthafte  Dinge  Ü^te, 
fo  war  er  doch  keineawegea  davon  fo  eingenom^ 
men,  dafa  er  nicht  zuweilen  feine  Stirn  entrunzelt 
und  die  Unterhaltung  mit  muntern  und  witzigen 
Reden  gewürzt  hätte.  Die  Ueberiieferung  hat  unt 
davon  unter  andern  folgendes  Beifpiei  aufbehalten« 
)>£r  fcberzte  zwar  zuweilen,  blieb  aber  dabei  alle* 
mal  der  Wahrheit  getreu.  Eines  Tages  erfchien 
vor  ihm  ein  frommes ,  altes  Weihlein  und  bat  ihn 
faft  fubfäilig,  dafs  er  Gott  für  fie  bitten  mochte, 

daie 


3'* 

dtfs  fie  Ins  Partidtes  kante/  Er  ftab  ^h>  rvtr  Ant- 
wort: „Ja,  MStterchen,  eiiüB  alte  Frau  tom^  nirbt 
ins  Paradiee/*  'l)a  fing  das  arme  Wetb  birterKclr 
an,  zu  weinen«'  and  ging*  £r  liefs  fie  aber  ^j^ieder 
fl^ruckrufbn,  erkWrte  ihr,  zu  ihrem  Trotte,  das 
WortQ)leI  and  machte  ihr  bep^reiflich  r  ,yda(s  alle  al. 
te  Weiber ,  bevor  fie  kis  Paradies  kommen ,  ven* 
|ungt  werdeq  (bllen^  ni^cb  deri  Worten  de^Koraos: 

Färwahr!  um  wollen  wir  fie  (chafien«  ne«e 
Gefchöpr  aps  ihnen  machen,  fie  in  Junglrmoii 
verwandeln,  dafs  fie  ihren  Gatten  wieder 
der  Liebe  wertb  find  und  an  Jugend  gtetcbe«» 

Und  fb  entliefs  er  fie,  v6ilig  sofi'tedeB  gefteHtw     * 

Oft  befochte  er  feine  Gefabpten  uad  erkundif- 
te  ficb,  was  bei  ihnen  vorfalle;  und  er  war  hnmer 
unerihudet.  Feinde  auszuföhnen,  wobei  er  niemalf 
die  Partie  desjenigen  hielt,  der  Unrecht  hatte« 

Wenn  man  ihm  ein  Gefchenk  machte,  und  war 
•s  noch  fo  gering,  fo  bezeugte  er  fein  Vergnugea 
dafüber^und  fehlen  es  fthr  hoch  zu  halten.      Dit 
^Welt  famt  allem,    was  darinn  ist,    war  nicht  in 
Stande,  ihn  zu  erfchiittern,    (b  gleichgültig  war  fie 
ihm;  allein  wenn  fich  jemand  aus  ßosheit  oder  ans 
Trot^der  Wahrheit  *)  widerfetzte,  fo  gefiel  er  im 
heftigen  Zorn  und  hatte  oi^ht  eher  Ruhe,  als  bis 
ers  geahndet  hatte,'indefs  fchonte  er  dabei,  fo  viel 
möglich,  der  Perfon  und  grifi*  nur  das  Laster  an. 
Hatte  er  ficb  vom  Zorn  (Aerrafchen  lafien,  fo  hielt 
er  an  fich  und  fuchte  ficb  zu  mäfsigen.      Wenn  er 
fich  von  einer  AufSvailbng  der  Freude  hatte  Imu 
reißen  lafien,  (o  hielt  er  ebenfalls  aa  fich  und  fchltig 

befcfaei- 

'  ♦^  dem  Islam. 


Sit 

befclieMeii'die  Aü^eB  «Uder;  Wenn  ihm  etwat 
lei^^e^nef?,  da^  ihm  g^ip  fo  pflegte  er  ^u  fahren: 
Gelobt  fei -Allah,  der  Herr  aller  Gercböpfel  Wenn 
es  aber  etwaa  war,  das  ihm  mißfieif  fo  fagte  er:'^Al* 
Ish  fei  gelobt  für  alles»  was  er  uns  zofchickt ! 

Er  war  der  gefalltgfte  und  diefistfertigfte  Man« 
von  der  Welt,  al>er  der  Wahrheit  uhverbr&cHich 
2u^tthan  und  treu  in -Erfallong  feines  gegebneir 
V  '  rti^ ;  J*anft  und  friedlich,   ohne  Stols,  ein  änge« 
ne^  mer  Gefellfchaffer,  ohne  äberiäiVtg  zn  Clin.     £r 
pf  egtc  ficb  off  bei  feinen  Gefährten  einxuquiirtiren»' 
bald  bei  dem  einen,  bald  bei  dem  andern,  ttm  fie  fui 
feine  Abfichten  zo  gewinnen.     Wenn  er  nun  fo  un« 
ter  ihnen  fafs,  fo  ftreckte  er  nicht  einmal  die  Fufse 
etf^,.  machte  ihnen  Ptatx,   wenn  der  Raum  enge 
war,   and  ruckte  den  Vorübergehenden  aus  dem 
y^ege.       Er  bediente  willi)^  die,  die  ihn  bedienten 
iind  unterfchied  fich  von  niemand  in  Lebensart  und 
Kieidnng.      Alles  war  ihm  gleichgültig,  was  man 
ihm  zueflen  vorfetzte;  er  lobte  es  nicht  and  t^deU 
te  es  mcht       Wenn  er  im  Sprechen  feine  Zuhörer 
wovon  oberreden  wollte,    fo  pflegte  er  die  umge- 
kehrte flache  Hand  vorzuftrecken ;   wenn  er  fich 
verwunderte,  fo  hob  er  iie  in  die  Höhe;  erzählte 
er  einen  Vorfall  oder  eine  Gefchichte,  fo  fehlofs  er 
beid'  Fäuste  zußimmen  and  fcblag  mit  dem  rech, 
tcn  Daumen  leicht  auf  den  linken.       Er  fahe  dem» 
irit  iftTelchem  er  fprach,  niemals  ins  Geficht.  Seine 
Gegenwart  gebot  allenthalben  Ehrfurcht,  |wo  er 
$ch  zeigte;  wenn  ihn  jemand  onvermuthet  gewahr 
ward,  fo  flöfste  ihm  diefer  Anblick  Ehrerbietung 
für  den  Propheten  ein ,    und  hatte  man  das  Gliick 
mit  ihm  za  fprecben^   fo  miiflle  man  ihn  gewift 
auch  lieben» 


Er 


Er  war  freljfebiKrifrttfsmäthiR,  liberal»    gut- 
thitig  und  voll  Mldei^  g^^n  Arm«  and  Nothlei* 
dende.       Er  pflegte  beO^tnd^  virzig  Perfonen  auf 
feine  Koaten  so  unterbniteni   auffer  den  vielen  A^ 
inofent    di^  er  unter  die  Dürftigen   zu    verteilet 
pflegte.     Man  mochteihn  bitten»  warum  manwolL 
te,  nie  ^ab  er  ein  frofl-iges  Veim  spr  Antwort.    Die 
2>it  im  Jahre,    worlnn  er  fcine  Freii^ebigkeit  an 
meisten  aufwerte,    war  der  Monat  Ramadhan  ,  weil 
in  diefem  Monate  der    Englei  Gabriel  alle  Mehre 
vom  Himmel  kam  und  ihmden  Koran  brachte.  (Ga* 
briel  ritt  dabei  jedesmal  ein-Rofty    das,   wenn  ei 
ging,  der  Wind  hinter  (ich  lieft.)'   Seine  Prefgei»ig« 
leit  grentte  wirklich  an  Verfcb Wendung.    To  da& 
er  zuweilen  keinen  Dinar,   ja  keine  Draehme  m 
Haufe  hatte.       Von  allen  den  vielen  Gütern,,  die 
Ihm  Gott  mit  milder  Hand  fchenkte,    behielt  er 
nichts  für  fich,  um  feine  Familie  zu  unterhalten*  sIs 
was  für  die  Bedürfnifle  des  lanfenden  Jahre  fcblecb* 
tetdings  nothwendig  war.      Den  gröfscen  TeU  der 
Datteln  und  der  Gerste,  die  er  arntete»  legte  eribei 
Seite,'  um  feine  Almofen  beftreit'enzu  können;  ja 
oft  nahm  er  dazu  auch  noch  etwas  voq  dem  Tetls^ 
der  zur  Unterhaltung  (Viner  Familie  beftimmt  war, 
fo  dafs  er  fich  felbf^  nicht  feiten  im  Mangel  befand. 
Gott  bot  ihm  die  Schliiflel  %u  den  Schätzen  4er£r« 
de  an  j  apf  in  er  WpUt^  öe  wicht  pebmeo* 

nie  Nfichternheit  und  {^nthaltfamkeit  des  A- 
{»Qstel$  war  fsst  heifpielloa.  ß)  Man  höre  faierr 
was  Ahn  Horaira  d^von  fagt:  „Der  Apostel  Gottes 
ging  fl^uader  Welt^  ohne  fioh  jemals  gaqiaTatü in  Gers» 
tenbrot  gegeflen  zu  haben«  .  Es  gefchah  auweilen 
in  Mohammeds  Familie,  dafs  ein»  zwei  Monat  ver« 
gingen,  Qhqe  dafil  Feuer  auf  den  Heer4  io  irgend 

einer 

a)  Abutf.f.  146. 


Vf 

eihetn  -feiner  Haarenf^öiBitieTi  ^re')  unterjefsl^b« 

te  man  voo  Datteln  und  Wafler,  und  um  ^ee  Huo* 

fi^er  ZU'  bezähmen^    band  er  ficb 'einen  breiten  Stein 

fest  auf  den  Magen.      -Wenn  er  fich  niedeüfetzte« 

fo  umgürtete  er  tichevft  Seite  undUäfteo  mit  einer 

Bintte.'Oder  mit  einem  Schnupftucbe.**     Im  3)^^^a 

pflegte  er  so  hocke«  und  die  Beinr  kreaz'Nyeis  fxn^ 

terzufchlagen»   fo  dafs  er  entweder  darauf  ruhete 

oder  da|s  fie  vorn  ilen  Batith  berührten^     Er  trank 

bald  fitzend»  bald  ftehend;  ergriff  4aa  Gefdbirr  und 

that  drei  Schlucke.    .Auf  Reifen»   die  er.saiFferde^ 

oder   auf  einem    Efel  oder  Maulelel  zm   machen 

pfle((te»  afs  er  immer. mit  feinem  Dieser;  denn  ec 

liefs  fich  gewöhnlich  von  feinem  Diener ioder  fontfl 

iemand  begleiten«  .der  denn  Unter ^ilm  auf  dem 

Pferde  oder  £fel  fafa. 

.;  Erwür  indefs  Ireiit  fb  Abgefa^r  Feiord^efev 

Welt^  dafs.erfich  niqht  den  Genuft  des  Vergnügens« 

und  cwar  der  köstlichsten  Arten  des  Vergnügens, 

ftii Weilen   erlaubt  hatte.  '     VomÜmlich   liebte   er 

ifohlgerüehe^  parfämirte  fich  fehr  oft  and  empfand 

ptne  befonde/e  Freude  daröber;   zum  andern  hatte 

er  einen  grofsen  Hang  tximfckonm  GifchiuhL      Er 

pflegte  daher  zu  fagen:  ,^Zwei  Dinge  fitid.in  diefer 

„Welt,  .die  find  mir  vor  andern  angenehm  ;    Wel* 

i,ber  und  Wohlgeruche.    *  Dtefe  beiden  Dinge  er« 

„freuen  mir  das  Auge  und  erwecken  meinen  Eifer 

„im  (tebät*"    Er  teilte  die  Stunden  des  Tages  und 

der  Nacht  unter  feine  Weiber  und  fchtiefbei  ihnen 

wechferlsweife  und  nach  der  Reihe,  heute  bei  der 

einen  und  morgen  bei  der  andern.       Ihrer  waren 

elf.     Wenn  er  ei»  febÖM^  Frauenzimmer  fah.  4b 

rieb  er  fleh  die  liitirn  und  kämte  fein  Haar«  •     Eineji 

Tages  tratet*,  in  Ermanglung  eines  Spiegels,  an  ein 

Waffer  und   fing  an,  fein   Haar  zierlich  zü  legen; 

und  da  fich  einige  darüber  aufhielte«  und  ärgerten» 

fo 


V9 

(o  Tagte  er t  «,Gott  fiebt  et  gern,  dift  diet  Veldbe 
in  Ceinein  Dienfteftehn,  (ich  rchmiicken  und  pus- 
ten, eh  (Te  fieh  an  feinen  Tifcb  fetzen.**  Er  pfleg, 
te  auch  xu  Tagen:  ,Jn  vier  Stacken  überfreff*  ich  i*j. 
,>le  andere  MenTchen:  in  der  Tapferkeit ^  in  des 
^Freigebigkeit,  in  der  Stärke  zum  Rinfiren  aad  Lb: 
jydem  Vermögen  zur  eh'iichen  Pflicht.'*  aj 

Endlich«  nm  dis  Gemälde  za  vollenden»  letzei 
wir  noch  feine  Demiith  hinzu.  Er  tru^  keine  in- 
dere,  ala  wollene  Kieider ;  er  nahete  (ich  feine  Srho» 
he  felbft  und  flickte  fich  feine  Rocke;  er  pflegte 
feine  Schafe  felbft  zu  melken ;  oft  fetzte  er  üch  aaf 
die  platte  Erde  nieder;  er  machte  fich  mit  eigo«i 
Banden  Reuer  an  und  kehrte  feine  Stube  aus ;  er 
wartete,  fich 'felbft  aufj  er  empfing  feine  Giste  uni 
bereitete  ihnen  auch  dma  Eden  zu;  er  fpeiste  mit 
leinen  Nachbarn ,  ja  fogair  mit  feinem  Bedienten. 

«,Einea  Tagea,  b)  (To  etzifaU  Atefcha  in  der 
Tradiziun»  welche  uns  Moslem,  einer  von  den  Ur« 
hebern  der  Sonna  aufbehalten  hat«)    eines  Taget 
fand  ich  den  Propheten  fo  eifrig  m(t  AusbeiTerung 
feiner   Schnhe  befchaftigt,    dafs  ihm  die  Seh  weis- 
tropfen über  das  Geficht  rannen«      Oiefes  machte, 
dafs  das  prophetifche  Licht  meinen  Augen  nicht  Co 
glänzend    vorkam,  als  Tonst;    daher  ich   ausrief: 
ßiim  Hinrnut!  U^enn  dick  der  Dithter  Abu   Kabirin 
diifem  Zuftande  fiiki;  fo  wi^rde  er  zweifeln^  oh  die 
Verfe^  die  er  dir  «u  Ehren  geSungen- hat .   ßch  nickt 
eben  fo  gut  fM'  jeden  andern  jchickten^  als  per  dich.'* 
—  Nun^  fragte  er,  was  für  Verfekat  denn  der  Aba-^ 
Kabir  gefimgenf    Ich  Tagte  ihm  die  Verfe^  die  fok 
gendes  Inhalts  waren ; 

Kaoffl 

a)  Anas-An^Matek»     . 

b)  Dfckaemabif  f.  393» 


Kavin  b$tf  ich  ibn«  dts  erft»  nuliK  eri^lickt^ 
£b  ftaSidicb  wonnetrunken»  froh'entz&ckt. 
Wie  Wetterwolken  Blitze  fprün,   ^ 
.Iah*  ich  fein  fcbönes  Antlitz  glubo* 

Als  der  Prophet  diefe  Worte  horte,  trocknete  et 
fich  den  Scbweis  von  der  Stirn;  fogleich  nahm  fein 
•rheitert  Angefleht,  den  vorigen  Glapz  wieder  an, 
und  er  Tagte:  ,,Meine  Aiefchal  AlUb  fchenke  die 
feine  herrliche  Vergeltung! <' 


Drittes  Kapitel. 
Knier  der  Prophiten. 

Ile  (Sefchichtfcbreiber  ftimmen  darinn  äberein, 
dafs  die  eblicben  Kinder  des  Apostelp  ihm  rämtlieh 
von  Khadi^fcha  9  feiner. erften^Ftau/  geboren  wur- 
den, nämlich  vier  Söhne  und  vier  Töchter.  DeQ 
älteften  Knaben  bieflloian  Al-Kafem»  daher  der  Pro^ 
phet  den  Beinameni^bul  Kafem  führte,,  nach  den 
Gebrauch  der  Araber»  die  ficb  eiaeitBeinamen  voa 
ärem  fr/lgfioibmef»  geben;  der  zweite  hiefs-AU 
Tajeby  der  dritte  AI* Tafeber  und, der  vierte  AbiMU 
Iah,  Einige  Gefcbic^tfcbreiber  laflen  den  lefztea 
weg  nod  andere  fegen»  er  fei  einerlei  mit  Al-T^jeb» 
Sie  fiarben  alle  in  ihrer  Kindheit  vor  der  prophetir 
fehen  Sendung»  d.  u  binnen  den  erften  fünfzehn  Jah- 
ren der  Ehe  des  Apostels  mit  der  Khadidfcha.  Die 
beiden  erften  iebten  nur  jeder  eine  Woche»  man 
^eifs  nicht  in  \if  elchem  Jahre» ,  und  von  den  beiden 
«ndern  wird  überall  nichts  gemeldet. 

'  .     •  Die 


Die  TSditcrKn^refiZainAi  Roktta/  OmoKKol. 
thum  und  Fatme/  •  Sie  wurden  alle  verbeifatbet; 
die  idrci  erften  ftarbeti  ntch  der  hpoche  der  Hed- 
fcnra,   doch*  vor  ihrem  Vater;   Ftt^e  überlebt«  tha 

Jiir  ein  Paar  Mon^t^.       Von  tUcn  übrigen  If^tHen 
at  er  keine  Kindef  gehabt 
i'.       ,  •  ■  '       '    •  ■         ■      • 

Von  feiner  BetfcklSferift  Blfcrf^  derKopttn  bat. 
fe'der  tTophetefneir  Sohn»  MameiiB  .Tbrahim,  dft 
aberauch  vor  feinem  Väter  ftarbt  Klarie  ftarbiecht 
Jahre  nach  dem  Propheten,  im  TecbzehnteB  Jahre 
der  Hedfcbra  und  ward  auf  dem  Gottesacker  AL 
Baki  begraben. 


.    ^    Viertes,  Kapitet . 
'  if^tibtrylU  Prophitm. 


Di 


'te  moaiemircheii  Gtffirhielit&krtiber  ftimtimi  ia 
Anfehuttg  der  Zahl  der  Weihet  dea  Apostels  nicht 
oberem.  Der  Pro^h«?«  (fagt  Aböl -dFeda)  hetrathete 
fünfzehn  Weiber,  befudhte  dreisehV  und  fchiief  bei 
eM^  ;  oder,  wie  w»di^e  fageti/  befildhte  elf  tuti'die 
andern  viere  befachte  er  gar  hfcHt  Cl^il.Ifchack 
gibt  ihm  mir  dvei^ehn  »  wovon  er  bei  eifenfchDef. 
Sie,  welche  ihm  die  meinen  zuft>breiben,  (fagt 
Abul.Faradfch.)  zaAlen  fiebeehti  Flauen,  ohne  die 
BeifcM«ferinnen.  Unter  döndirUHiebenSchrtftftei^ 
lern  geben  einige  eine  noch  höhere  2afhl  an ;  Gen- 
tius,  2.  B.  fagt  <?iW  tfnd  swaosig,  and  andere'  feehs 
und  zwanzig:  -Wie  dem  aber  auch  (ei,  fo  viei  vA 
ausgemacht,    daCi  der  Prophet  in  der  Zahl  feiner 

Weiber 


I«« 

Weiber  4|e  ErlftQbi|ki\(reit«her(blintt^  hut  ^^^r 
Koran  den  Muftftinänneru  git>ti  dtfna  er  vei'fta|;t^ 
ihnen  cicbt  m^bt^  als  yiase  auf  «uimftlf  nach  dem 
Gefetfic: 

Von.  Weibern»  die  MCh  wohl^KefaUen,  nehmt 
muf  £iDm«bl  «tf^^»»  auch  dni,   und  böchateo« 

»Mlein,  (fe((t  der.fikrphicbdcbreiber  DrchRnnabi) 
daa  war  eben' ffina  voi^  den -p^rfönUcben  Vorrecfa* 
ten  des  Propheten»  daCs  es. ihm  erlaubt  ^,%rj  zu 
gleicher  Zeit  mehr  als  vier  Weiber  zu  haben.  Die» 
fea  Vorrecht  hatten  auch  die librigett  Propheten  vor 
ihm  gehabt 

Dieres  Vorrecht  ((rundet  fich  auf  eine  Steile  de» 
Korans,  die  folgendes  Inhalts  ist«  .  »^Dir  ^fo  redt 
d  arinn  Gott  den  PröphetenUn,}  ,,dir  erlauben  wir 
d-e ine  Weiber,  fowohldie,  fär  Welche  du  eine  Mor* 
fjT^engabe  gegeben»  als  <Ue»  welche  du  dir  durch  dei* 
ne  Rechte  erworben  h$fh  Sidavinneu»  dieAliahvoQ 
der  Beute  auf  dein  Loos  fallen  liefs;  —  nicht  min» 
der  die  Töchter  deiner  Oheime  und  die  Töehter 
deiner  Bafen,  die  mit  dir  nach  Jatbreb  ausgewan- 
dert find;  und  auch  ein  gewifles  glaubiges  Weib, 
das  dem  Proohaten  i&oh  ergibtr,    wofern  er.  fie  za 

iai. 

u)  SuTi  4*  Dfchilaloidinverfiehert^  daß  diefe  Fer^ 
•  feauf  FeranlaJJung  einiger  Mußlmäfin^r  \)on  fiiiiu 
mel fliegen^  weil ße  au? acht ^  zehm  JFeiber  hJtU 
ten  find  ihnen  doch  nicht  gleiche  Reüite  im  Raufe 
und  ßetU  wiederfahren  ließen^  woraus  denn  Ei» 
ferfuehif  Parteien  und  Zänkereien  ent/iandeth 
Dtefen  üebeln  abzuhelfen  ward  ihre  Zahl  auf  vie^ 
re  eingefchränkt. 

X 


3«a 

feiner  Giftin  iehm^ii  sHÜ.  DU  iit  ^in'  Vorr^dif. 
dts  wir  dir ,  mit  Ausfl^hlurs  aller  Glaobigen ,  ertei. 
)e«/'  «—  Und  damit  fich  der  Prophet  in  iemem  Ge. 
wilTen  nicht  den  geringften  Zweifel  ub«r  dis  PtWI 
legiam  machen  möchte,  das  die  Zahl  feiner  erlaub- 
ten Frauen  unbeftimdit-.  Uefa»  daea  fie  doch  bei  den 
&brl{(en  Gläubigen  auf  riereeinfchränitet.  fo  fetzte 
Gott  noch  kin^ut  Wohl  kennen  wir  das  Gefetz, 
das  wir  den  Glaubigen  wegen  ihrer  Weiber,  den 
freien  und  den  nicht*  freieni  vorgefch^ebeniiabea 
Du  aber,  mache  du  dir  kein  Gewiilvn !  Dean  AUab 
ist  nachfichtavoU  und  fehr  batmherBig.*'  aj 

'  Wir  wollet!  hier  ein  VerMichoia  von  allen  Wei- 
bern des  Prophetengeben,  deren  die  Gefchichtc£r* 
wähnung  thut,  und  zwar  nach  der  Zeitfolge,  ia 
welcher  er  fie  geheirathet  hat« 

Die  erfte  war  Kadidfcha^  Cbowaiteds  Toebteri 
aua  dem  Stamm  Korei(bh »    eine  berühmte  Dame  ia 
'  den  Zeiten  des  Heidenthuma oder  vordem  Islam; 
eine  reiche  HanddsfrauvW4ttwe  voh  zwei  Män- 
nern.    Sie  war  virng  Jahr  alt  und  der  Prpphet  fünf 
und  zwanzig,  ai«  er  fieheirathete.    Sie  ist  die  erfta 
gewefen,  die  derl  hiaiti  annahm»  und  ward  ror- 
sugaweife  die  MMter  det  Qtaubigm  genannt     Sie 
hat  acheKinder  von-ihxn  gebaut  und  if^  dtefer  iel» 
ten  Ehe  vier  und  zwanzig  Jahr,  fiinf  Monat  oocf 
acht  Tage  gelebt.    Sie  (tarb  zQ  Mekka^  im  fünf  und 
fechzigsten  Jahre  ihres  Lebens»  drei  Jahr  vor  der 
Hedfchra. 

Die  zweite  war  Sawda,  auch  eine  Koreifehitia 
und  Wittwe  von  Sokran.  Sie  war  Fatmens  Amme 
gewefen.    Sie  floh  mit  ihrem  eaften  Mann  und  den 

ubri* 

•    a\)  Sur.  55. 


Abrigtn  ttiufühsStifiirelitfl  flOcMIngeh  nmeh  Abe& 
fihieo;  als  Ü9  von  di  nach  Mekka  züt'ückgekQüOr 
in«n  iilidl  tlkr  Mann  todt  \«t«r,  heJrathete  fie  d«r;PrO» 
phet  im  Monat  Schawal  des  zehnten  Ja  irs  ^Vttyer 
Sendttifg,  «iinf^e  Monata  nach  Kbadidrchas^  Jodfu 
$!•  ftait  anter  Omars  Kalifat. 

Difer^rtetb  War  Afofelm  t :  Mu^Bakkers  TocH^^ 
•tu»  KOTeirohittn.  Sie  wat^  im  fnnttent  Jah#e  dff 
Sandan^  Kebocren$  der  Prophet  vetloi>te  ifioii>.j»jf 
Ihr  soiMektDB«  als  fie.  nicht  äUA*»  als  fiebeo  Jahr, 
und  vollzog  iieileirathi mit  tti^t .  ak  fie  nem;  Jalf 
alt  war;  acht  Monat  nach  der  Hedrchra  Diefe 
fer  die  »eintiige  vofi  dt^n  W^iberh  dei  Proplleteu» 
''\9elche  e^  ^tAs  Jat»gf«r  geheirathet  hat'«  Und  dahcoT 
r<lhrt  ihr  VattFr  den  Beinamen  Aho^Befcker^  d.  u 
if^Mttfiäm  MUdckfiigi  nMnneBn^iie  auch  Muilimäär 
Gläubigen^  und  fie  war  gteichfan  die  Kfinif^in  4<ff 
ijorigen  Weiber.  Die  Ueberliefemngen «  die  man  . 
^nter  ihre«  Nifmen  hat*  werden  fiir^dib  glaUbwar* 
digftet)  gehalten.  Sie  Jba^ht  eine  grofse  higur.  ia 
•der  Geftbieltte,  Us>  an  ihre»  Tod^  welchen.fi^k  unf» 
i:er  dem  Kalifat  des  Moawia^  im  J.  9^;  der  Hed» 
fchra,  und  ins  fiafaaa  und  feciuigstea  ibrea.Altfr# 
sutrug» 

Die  hievte  war  Qozta^  IhadanB»  od«r,  ntcti'  «ih 
dem,  Dfcbabers  Tochter.  Sie^war  WitCwe  Abu!» 
Akers»  von  dem  fie  einen  Sohn»  Matti^na  SchOraül 
kalte.  Der  Prophet befratbete  fie  eu  Medinauid 
befuchte  fie  in  ihrer  Kammer^  aber  in  der  (olge 
Verlliefs  er  fie  ^eder,  welehea  er  fonat  keiner  eäsN 
'tf  gen  gethan  bat»   die  er  einmal^efttcbc  baUa.     >  ' 

♦    ■  •  •  '     1: 

Die  fdndte  war  Haffa»  Omars.  d»s  Koreift^^ftyf^ 
Tochter  Sie  war  Wittwe  von  Hobaifch.  Der  Pro» 
Phet  heirtthete  fie  zu  M^edlna  im  M^nt«  Sckabaa 


^ei  driften  Jahn  der  Hediklirft  iind  verftiefs  fie  wie» 
4er  im  Monat  Schawal  >dfc«'fiebenten  jabra»  weil  üt 
die  Unkiü^beit  frebabt  hatte,  feineb  Uebetbendel 
mit  Marien,  der  Kopüin»  aufzufcbwatzen.  Allein 
nnf '  BeftM  des  Engels  Gkrbriel  nahm  er  fie,  einen 
Monat  darauf,  wieder  an.  Diefe  H^ififir  hatte»  ntcfl 
•Mohammeda  Tode,  das  Exemplar  des  Korank  in 
•V^waffrong)  Vbn  welchem  man  in  der  Folge,  auf 
Viba-Bekkers  BefehU  «Ue  anthentifehen  Abifebriften 
%eno«nmen  hät.^  Sie  ftarb  sn  Meriion  anter  Mo% 
Wu8  Kaiitat^  im  Monat*  Schabsn  des  4$^  Jahrs  der 
fleMAmt  im  ftcbxigaten  ihres  AÜeffS. 

:  Die  fechte  war  Zainab,  Cbozaimts  Toehtec; 
IVittwe  Toftils,:  weiche  der  Prophet  im  Rammdban 
4es  vierten  Jahcs  derHedfchra  heirathete.  Sii^and 
i(badldfeha  find  V4^r,  alle  nbrigen  Weiber  aber  nadi 
tlem  Propheten  gcAorben. 
X   .'•     .  ,.     .    '     .       •        .... 

tMe  fiebente  wnr  Omm-Salama»  Ommeias  Toek^ 
4er^  WittNim  vpn  AbuSalama,  welche  der  Prophet 
Ata  Sebawal  des  Vierteil  Jahrs  der  Hedfebra  heirb- 
thete«  Sie  fturb  unter  jenids  Kali&t,  im  .59«  Jahre 
Ider  ündfchrai .  im  84,  ihres  Alteita«    ^ 

Die  achte  war  Zainab,  Drchahafch  Tochter,  ih« 
*f#  Mcilf&r  war  AnmMra«;  die  Bafe  des  Apoatelf.    Sie 
•war  vorher  die  theft-aa  Zaids,    (Gimstlings  vcfa 
^(iohammed))  gewefen,  de^  fie  abervterftiefs,  um 
^dem  Prophffren  in  feinler  Li^be.tiicht  binderlich  m' 
fein,  WDranif  üe  denn  diefer  im  Monnt  Dhul-  Kaada 
•»des^fdnfren  Jahrs  der  Hedfebra,  heiratbete.       Sie 
ftarb  unter  OmarsKaiifiit  im  i^.  Jahre  derHedfchra, 
als  fie  eben  das  drei  und  funfieigste  Jahr  ihres  Le- 
bens amt^ckgelegt  hatte. 


«'^  ..."     Dib 


'  ier.  ihr  Cigennam«  war  Ramla  öden  Dacfi  an^e^ 
Hend.  Sie  war  Wtttwe  von  Abdollah  und  hatte 
von  üim-einea  SoKn»  Haiiiba«  von  dem  fie  den  Bei^ 
aaiden  Onm  Habiba  fuhcfe.  'Sie  war  in  Ablflmefa^ 
aU  ihriMano^  de^Cbriatge^Tord^tiwer,  im  Aofan^ 
dei^eohslenJaiieesdeFH«U&hffaftarb.  ^  Als^«r£ro| 
phet  Maohfl^hC  .^v-on  Erhielt»  fohickteer  ^ineivei$|# 
neii  Boten  mn  dien  K6ntf;  von  Abefii tuen  und  iieO| 

.  Hin  bitte«!;  ijm  mit Omm^-Habiba»  AbidoUahe  Witä  \ 
we^  £0  vemMhlÄ,  wai  denn  aitefe  der  Könif  mft 
tidlem  Pomp  tjgethan  het;  ,  *Bef(  BevpUntiehtigt^ 
^r.fielfioh,  .im  Mimen  4t al^DpiheteBv  tcntrafieii 
liefs,  war  fein  Vetter  Khaied»  welchen  Üfegeradt 
damals  an  Ort  und  Steile^  befand ;  ond  ein  Jahr  dar« 
attf^dai>«mi»Habiha  aqa  Abe^em'aarudliitHcom- 
mea  w^y  Tcilzog  .der;Pfpph«t  die  Heiraith  mi<Tiif 
au  Medina.  i«i  Monat  Redfi^hek '  Sie  ftarb  Hetev 
dei^iiaMit  Moewiasi^  im  44)«JailrederHedrchra.  m 

Die  zeknU  war  Dfchowairia  oder  Barra»  Toch- 
ter Ali^ikfr^ei'^^  Xienerala  der  MoetalekiteU  Sie 
wac  Witiwe  ^«fit  einem  •'Ihrer  Vettern  und  tH'dft 
Schlacht  ««vdie  der  Prophet  den rMoatalekken.Uefdi^ 
te, :  {(e&ngen  genommen  worden«'i  Der  Pn6phet  be^ 
.  saliltei  fdr  fie  t)aa  Löfegefd'  ted  l)jeirttb?te  fie  tel 
Mosat  Schaban  de«  fephsjteq  lahfti  flef  Hedfcbr« 
Sie  ftarb  im  fünf  und  vierzigsten  Itthre  der  Hedr 
fohra  unter  dem  Kalifat  Moawias,  drei  und  fech« 
ti%  lahrealt.  -    »  fn- 

■        '         ;*,•'»'  .  •        :> 

Die/W/^tfwar  Sofia«  die  Tochter  HpUn^oelnM 
I«4en,  gewefeoe  Gemalinf^deeKenaoa*  deadOSf^ig» 
der  lüdei^  von  Kaibar»  welche »  bei  der  'Einn^hoBif 
diefea  festen  Platzest  in.  Gefangenfehaft  t((»ri|the9  ^ 
WltT'  Nachdem  er  ihren  Gemahl  Kenana  hatte  hiiu 
riehten  läflen»  heiratb^e  fie  der  Prophet  im  Monat 

Safer 


tt« 

niä  somSIfti  wat^Mahnufia » <  At  Hateths  d«i  He- 
lilttM  Tofchter,  Wickwe.fron  Rvhaau  Der  Prophefe 
^imkete  fia  im  Monat  Dh^lnKaada  ien  teb»«teit 
liUirt  <i^r4iedfe<»T«  aur  ZUtt»  ab  er  die  hetifgän  Oefs« 
ter  von  Mekka  befufcht^aml  «acb'init4»cii.Pilf(er. 

te wände  bekleidet'  yn^r ;  doch,  fchUef  er  eicbfe  efcep 
ei  ihr,  afaibia  er  diefea  Kleid  abgelegt  batt^  Sie 
frar^  lereteFra«,  die  der  Prophet  gefaeirathet 
kat « '  Qed  zeglelbh  nlie »  »petche  von  fdleo  snletefe 
geftortan  jae,  ob  mto  g^ieh  4aa  labr  iiiobtt|eoe« 
•DgemeHui  bar.  . 

*  ^  DMbafiedeiw»  riebdCffeeibte,  dleeurfüfWei. 
ber  des  Pvopbetee^  eo  welchen  er-  eiegiagf»  nebat 
den  chroiYologirche»  Atigeben-  der  labte  Biid  Mo« 
iiatev  in  welfhei»  Ae  geheiratbet  haken  mdgefte». 
ben  find,  (o  gut  fie  ficb  beben  faiemele  laflen« 

%  Vtni^'kMhei»  ehtsigen  diefi»r  Weiber  ftgee  die 
Cerdtichtirt-hretben  dafiiifie  nach  deerToiie  des  Kro» 
yhbeea  an  eine»  aedetil  Man«  vemihttworden  fei» 
«Mid  in  der  Tket  fteht  aech  im  Koran  ein  ausdräcfc» 
liebee  Verbot»  .vibrdärftihä  nicht  beieidigen«  den 
frdphettn!  dürft 'mmmef  nach  ihm  fei&e  Wcibet 
•ehoieni^^aj 
-   -•       i):i.j   i*i  .     ,  .1*;      -  »•     j ,  .1*'  4   • 

Es  ist  noch  übrig  von  den  übrigen  W^eibefft 
des  Propheten  zureden,  zu  welchen  er  einging, 
weil'er^ie«f{leich  ntftli  debHeihitb  wieder v^miefSp 
lind  vbfi*  Welcher  wir  In-dieferGeCbhichte  n<^h 
ivtcht«  gefag«!  haben,  ^eii  die  SchilftfteUet  die  £pO* 
che  ihrer  Vermühlung  nicht  angebet;   >  •  -  * 


r «  Die  irßt  w«f^  Asm»,  iMoNoonaM  Teebtttr, 
inrelcbe  der  Prophet  aiicb  der  Hocbseit  t^i^ätzig 
Atod  ood  wieder  fortfchickte^  ^  . 

Die  2»9^/^  wmr  Amra,  lezids  Tochter»  Dec 
Prophet  vermählte  fichmitihr,  aber  iie  fiel  fogleich  ' 
in  den  Ung^lanben  atid  in  die  Abgötterei  zurück» 
Alsfie  daher  im  Begriff  war»  in  die»  Kammer  des 
Propheten  ekisagebii,  drückte  er  feines  Abrchen 
vor  ihr  aua  und  &gte:  »^Gott^  der  mich  vor  allem 
Uebel  bewdtrt»  wiUa  nicht  haben/*  «-▼  Und  fo 
fchickteerfiefbirt, 

Wdl  Ctott  in  der  obenangeSuhr^en  Stelle  dea 
Korana  dem  Propheten  »,eiae  gapiffe  glaubige  Frau, 
die  ibm^fiob  ergibt«  ^*  xxx  heiratben  erlaubt,  fo  frar 
gen  die  moilenüCchen. Theologen:  wer  diefe  Frau 
gewefen  fei?  Al-Kodai  fagt»  die  Meinungen  wä- 
ren darüber  geteilt«  Nach  einigen  war  es  Maima- 
Ba»  die,  als  ihr  det-  Heiratsantrag  von  Seiten  des 
Apostels  gefofaab,' eben  auf  ihrem  Manlthiere  fafs 
und  reitend  die  Antwort  gab:  ,»Da$  Maulthier  und 
die  Reiterin  find  dem  Propheten  ganz  geweiht!^ 
Andere  enBahlen'  diefe  Anekdote  von  Gozia  oder 
Omm^ScborailK  l  noch  aifdere  fagen,  es  fei  eine  ge4 
wifle  Dame  von  den  Kindern:  Sama  gewefen »  die 
ficb  in  den  Propheten  verliebe  hatte«  aber  in  ibrep. 
Hofbung getaofthtiward ;  endiicb woUeitauch  ei« 
nige  diefe  gtwijfe  Frau  fei  Kawla,  Hakims  Toohtec^ 
gewefen.  Nach  einer  Ueberlieferung  des  £bn  •  Ab* 
baa  hat  der  Prophet  nie  eine  fr^fo  obpe  Heiracha. 
gut  genommen« .  ^ 

.:  -t    '  .} .    .      ' 

Was  die  gefangenen  Frauensperfonen  oder  die 
Sklavinnen  dea  Propheten  betriffl;<t<^i  die,  weiche» 
nach  dem  Styl  dea  ..Korana  ».Xeioe  rechte  Hand  er- 
^arb,  das  ist»  die  von  der  Beute  auf  leiu  Luos  fie. 

len ; 


Im  ;  tüls  di»»  wriöfie  «t  ao«  feittem  ti^nA  V«f  tfi(>(;eii 
•rkftuft« oder  die^  welche  er  xtero  Qefdttink  erhielt,  fo 
find  es  überhaupt  fZ/^gewefeD  .  a)  Die  merk  wiir« 
digften»  deren  die  Gercbichte  feines  Lebens  er  vlihnt; 
waren  folgende.  ..  .    • 

I,  Rihanay  Amms  Tochter»  eine  Koraidifcbe 
lädin  von  ausnehmender  Schönheit.  Er  wählte  fi« 
£ch  aus  etnenl  grofsen  Haufen  anderer  Itioinnen 
aus,  die 'er  zum  Verkauf  in  die  Provinx  fchickte. 
Sie  h^ieb  ^i  ihn  in  feinem  Haufe«  als  feine  Leib* 
eigntf;  bis  an  fein  Ende,  da  er  ihr«  .fo  wleaUen  üt>rL 
gen  SUaven,  die  Freiheit  fchenkte.  In  ihrer  Reli- 
gion  thater  ihr  4ielnen  Zwang  an,  aber  fie  v^jird 
i^nletzt  ffeiwillrg  Mufüloiannint  wor&ber  er  Tiet 
Freude  hstte.  £s  wird  nicht  gefagt»  dals  er  fiesa 
feiner  Beifchläferin  gemacht  habe»  ebea  fo  wenig, 
wie  von  df  r  folgenden. 

Die  zweite  war  Schirin,  die  Koptin,  die  ihm 
Makawkas,  der  Statthalter  von  Aegjrpten  xum  Ge» 
fcbenk  gefandt  hatte. 

Die  dritte  war  Marie,  dieKcpttn^  eine  Schwes- 
ter der  vorigen.  Der  Prophet  machte  fie»  verato^ 
te  einet  ausdrücklichen-  göttlkhen  Erlaubnis  in- 
Koran,  au  feiner  Bcifchläerin ,  'Wte  Wir  in  diefer 
Gefchtchte  nmftändiicber  encahlt  haben,  (v*  B.  9« 
Kap.) 

Die  viirti  nt^fünft»  waren  awei  andere  junge 
Aegyptierinnen^  womit  ihm  Makawfcaa  ebenfails 
ein  Gefchenk  gemacht  hatte» 

0}  BfchMH,  f.  ^39.    : 

Fönt 


•n 


F&nftes  Kapitei 


Firn  dm  Geßhrtin  des  Pfpkeim  ^Afrkaupi 
und  von  ihren  ver/chiedenen  luaßm. 

l^an  bat  die  Frage  aufgeworfen;  wer  deoti  ev 
gentlich  diejenigen  Und,  denen  der  ehre^ivoUejChi^ 
Takter  und  Titel  der  Sababa  oder  Gewährten  des  Prok 
^heten  «ukommt  Ueber  dieTe  Yrzgfi.  find  die  Me^. 
jiungen  geteilt  Zaid»  MafibsSohn«.  —  einer  der 
•£ei>en  berabmtea  Rechtslebrer  au&  deok  2eitaltef 
fiAch  dem  Apostel  und  das  Haupt  d^claheiteo  oder 
der  Nachfolger  der  erftea  QeMhrteni  def  Prophe« 
ten»  welcher  in»  9u  Jsbre  der  Hedfcjbra^gef^orbea 
ist  —  diefer  tnoslemifche  Doktor  fpricht:  „Nie* 
ttsnd  darf  zu  den»  Range  4;^^  Grfährfen  erhoben 
^werden»  als.  wer  ei^t  Jahr  und  drüber  mit  dem  A- 
pastei  oiBgegaag^n  ist  und  ihn  im  heiligen  Kriege 

fegen  die  Ungläubigen  begleitet  .hat.^  --*-  £tnige 
ebaupteo»  dafa  der  diefen  Titel  verdiene»  der  (o 
Hl&cklieh  gewefeA  fei«  mit  dem  Propheten  zu.fprew 
obe^  und  den  Islam  angenommen  habe,  wenn  er 
ihn  auch  vielleicht  nicht  gefeheo  und  nicht  langef^ 
*als  eine  Stunde  begleitet  hätte.  Andere  verficheri^ 
daisdieie  Ehre  demjenigen  zukpmme,  den[  der  Ptq- 
jhot  fonplich  in  die  Zahl  feiner  Gefährten  aufge« 
nommen  habe»  welches  gefchah»  wenn  er  ihn  auf 
das  V-erzeichois  feiner  Truppen  fetzen  liefs;  denn 
TOD  dem  Augenblick  an  mofst^fichein  folcherPro- 
ieiyt  dem  Dienste  des  Apostefs  widme»»  ihn  in  (ei» 
ften  Kriegen  und  auf  feinen  Reifen  begleiten  und 
ihm  in  feinem  Haufe  flei(sig  die  Aufwartung  ma« 
che«.  Nach  ditfer  letzten  Meinung  verSiente  atfa 
4|e(  deuTiteldea  Qefabrten}  der  den  Islam  angenoqp. 
i  me^ 


•«len,  4en'^rop1i«t0n  gefehen  und  ihn  begleitet  hat; 
ibUte  dis  anch  nur  auf  kurze  Zeit^efchehen  fein» 

Was  die  Zahl  der  Gefährten  betrifft',   To  wtflen 
vir  fobon  aeadMbr  Qerchicbn»,    dafs  der  Prophet 
sur  ErobruQg  von  Mekka  zehp  taufend  MuTülmäo- 
sier  mit  ficb  nahm.     Hernsch  zog  er  mit  zwölf  taa. 
Cend  in  den  Krieg  von  Honain ;   in  dem  Feld^nj^ 
von  Tabulc  (blgten  ihm  dreilsig  taufend»  und  bei  fef. 
4er  letzten  Wallfahrt,  derfobenanten  Wallfchrtdes 
i^bewobla','  zlhite  man  virzig  taufend  Pilger,    an- 
ilerefagen,  neunaig  taufend ,   andere  laflenfi«  auf 
lundert  und  virzehn  taufend  fttigen  und  wieder  an- 
dere erhöben  auch  die(V  Zahl  noch.   ^  Endlich  zur 
Zeit  feines  Todes  ftellte  man  eine  genaue  Safilung 
der  Mufälmänner  an  und  fand,  dafs  fie  fleh  auf  bua^ 
dert  und  vier  und  zwanzig  taufend  beliefert. 

Unter  den  Geführten  des  Propheten  behavipteih 
die  Mohßdfch^rm  oder  die  erften  Begleiter  fc^faet 
Tlttcht,  ohne  Wld^rfprucK  den  erften  Rang  und  ge- 
hen an  Wiirde  und  Verdienst  noch  den  Anfareiv 
'oder  GehQIfen,  vor;  die  Anihren  aber  habe»  dea 
Vorrang  verdien  dbrigen  MoHadfcheren  oder  dea 
mekkanifbh^n' Ausgewanderten  in  der  i^ätern  Zeitx 
Von  d'efen  drei  untergeordrveten  Klaflen  d^r  Gew 
fährten  Mobammeds',  in  Hinflcfat  auf  Würde  und 
Verdienst,  wird  im  fCornn  gefagt:   „Die,  welcha 

flaubten  und  glaubend  die  Verbannung  wählten, 
ie  fiir  die  Wege  Gottes  kümpften,  die  Schutz  und 
lliilfe  dem  Propheten  gaben :  die  find  (Ue  wakr€* 
Gläubigen;  fle  werden  der  Sunden  Vergebung  und 
ehrenvolle  VergeTtung  empfahn.  Auch  die,  wet* 
che  nachher  glaubten,  in  Verbannung  gingen  und 
euch  kämpfen  halfen,  aucfh  die  gehören  euDb  an» 
und  fie  (blien  an  dem  Erbe  dc^r  Ihrigen  Teil  haben. 
Allen  foU,  nach  ibrenl  befondera'Verdienjt,  indem 

Suche 


98t 

•itctieOoto#0^  «hieMhtMaitiFBiiBirlgtrtetAIe  g». 
Keben  wer4en«**  ^ 

Di*  Gefehiehtfthreitor  Mira  slle  dieft  Gerahn 
ten  loch  naeh  der  Zeitfolge  io.  vertchiedene  KlaA 
leo«  auf  folgeode  Art« 

t         .  •  •  •  •      ''*«.'•  '  ••      '  > 

Die\erfte  Klaffe  begreift  die,  welche^ unter  ah 
len  Menfcben  die  Religion  dea  Islams  zu  altenrß 
iingenonmen;babde  «^  Dergldcheii  ^irwen  Radid« 
/bhe,  die  erfte  Gefflalln  des  Propheten»  AH,^'Zai4 
:Abu«Belikeroiid' andere,  die  fich  uimiittelbAr.nacb 
Ihnen  bekehrt  und  es  nicht  fo  lange  aufgehoben  ha* 
ben,  bis  der  Apoatel  in  dem  Haufe,  daa  man  das 
Snufshims  ti^nxA'l  .^lif  dem  Bug^'  Safii  elntf  Ver. 
Atvmlung  hielt.  Denn  hiifr*  pflegte  er  fein^  neues 
Profelyten  su  empfangen  und  anaunebmen.    ^ 

Dle-z\(reite  begreif):  die,  welche  flch^u  ihm  lü 
dae  Berufungshaus  begeben  und  dafeibft  bekehrt  ha» 
ben;  zu  diefen  gehörte  Omar« 

»^  .  Die  dritte  begreift  die  Mohadfcberen  oder  Aue- 
f;ewandeften ,  die  fich  zur  Z^t  der  erften  Flocht 
Mcb  AhiriBiiien  begaben.  , 

M"';     •  '  ' 

r  IMe  vierte,  fönfte  ond  fechate  Klafle  begreift 
dlie,  welche,  zu  drei  verfehiedenen  malen,  iMif  dem 
H&gel  Al-Akaba  Mufnlmanner  wurden;  diefea  w». 
ren  die  erften  Anfkren ;  bei  dem  zweiten  aal^  be» 
kehrten  fich  zwölf,  beim  dritten  fiebzig. 

Die  fiebente  Klaffe  begreift  die  Mohadfcheren 
edereoagewandertedr  Mekkaner  naeh  derFluChtdes 
^'roplieten ,  die  zu  Ihm  itach  Medina  kamen ,  in  der 
Swifthenzeit  von  der  Epoche  der  Hedfohtfa  bis  J^ur 
Bebauung  dei  erflenJklofcbee« 
*..j  Die 


befanden;  die  neunte,  die  von  diefer  ScUaeht  a^ 
bis  zur  Einweihiini;  zu  Hodail^ia  unter  dem  Baum 
^  Hodbft.;  dt«  sehi^e  eben  -düK  ^dcbe  £ch  bat  dtefer 
ft'eiwUliRett^^w/'ihutigeinfteilten;  die  el(«e«  dt# 
nach  der  Einweibun);  aÜ8^vacrd9rten;  die  s^'olHei 
die  bei  der  Ef  obruog  yoi\  MeU;i^  4«^  isUm  anoeb- 

Die  dreii^hnteKiafle  endliek  begreif  di#^  weL 
ebe  zur  Zeit  9  da  Mohammed  «la  Prophet  auftrat^ 
noch  Kmdir  warea  und  ihn  perffinlich  K^kaat  h%« 

Anfiier  aHem  dieren.  verftbiedenei^  Klaflen  rech, 
«ete  man  auch  eine  gewifle.  Art  Leute,  die  maa 
Sitzende  nanhte,  unter  die  Gefährten  des  Apoetcia. 
Diefe  waren  arme»  fremde  Leute ^^  ohne  bleibende 
State,  ohne  Freunde  und  Verwandte,  die  (ich  blofs 
auf  die  Vcrbi|i4unK  mit iem  Af^atel  veXiefaen  und 
ihn  um  Schutz  und  Hülfe  anäeheteo.  Sie  wurdet 
die  Sitzenden  genannt,,  weil  fie  auf  einer  Banli  an 
der  Möfchee  zu  fitzeli  pflegte^;  denn  ii^  lloiVbee 
diente  ihnen  z^fd  gewöbiUichen  Qbdacbi .  Wefia 
der  Prophet  feipe  Mahlzeit  hielt,  fa  p.6%f^  nv  fif 
Herbei  zu  rufen  un^  liefi^  fie  mit  fich  eflen ;  wenn 
aber  thfe  Ans^ahl  zu  grofs,  war,^vft>  empfahl  er  einen 
Teil  dein  einen  oder  den»  andern  feiner  G^f tbrten» 
m\%  Bitte«  ihnen,  ni^ch  feinem  Bei(][>ial,  ebenfallf 
ca  eflen  zu  geben«  Unter  diefen  Sitzende»  find  ei^ 
iiiges  berühmte  Leute  geworden,  z  B«  Abu,-  Horat 
ra,  A^bai^  AfiSi  Suhni^  Abq-Dhaer  qnd  andere  inebn 

Die  zweite  Ordnung  der  Mufolm|ti|B«r,  die 
sur  Zeit  dea  Propheten  gelebt-  haben,  find. die  Ta- 
baken, daä  betft  die  ßfachfotger  oder  AfAan^er.  Sic 
ftimmen  mit  den  Gef abftea  dtriiMi  äbereio^  ^(a  fie 

meift 


8H 

ZettgenoiTen  det  Propheten  geweftn  find; 
ab^r  darinn  fitid  fie  von  ihnen  Hnterrchieden »  dafg 
fieden  Propheten  nicht  gereh^n  haben.^  noch  mit 
ihm  «riif|egt«f(eii  find;  nur  dafs  eini{|^  teit  ihm  ih 
BrrefwechlVI  ftanden,  um  ihm  ihre  'Bcfeehning  2«ifil 
Islaoi  zu  melden.  Unter  diefen  war  der  Nadfchafli 
bdcr?ii«r<Kämg  vsoif  Abefini'eaderTomehnate,  wie 
AbdoUBakiin  feiner  Gefchichte  von  AbeiBnien  ia 
folgenden  Worten  bemerkt  hat :  ,,Er  war  der  erfte 
:|,'Kc>n1gVdn  weTchefi  der  Aposfel  Gotter  gefchrie- 
;,bon  inrty  am  ihn  zur  Annahme  des  Islams  eiin^ 
^la40D*'  tknd  ZQgleidi  der  erfte  KSnSg«  defthn  i|nget> 
^nammeii  hat.  Br  War  ein  Jabeit^  denta  erbat  die 
^^Gefahften  des  Propheten  gefehen,  aber  den  Pro- 
^pfieteo  reibst- hat  er  nicht  gefeben  *'  Ein  folcber 
«wnr  auth  Badhan,  der  Perfer,  Statthalter  des  gldclDu 
4icfaen  Arabfens,  i>c4>nt  mUen  Perfern  (eines  Gefolges 
«nd  aUeti  Völkerfcb äfften,  von  welchem  wir  in  diew 
/«r  Gefbbichte  amftamHich  gehandelt  baben. 


Sechstes  Kapitel/. 

f^on  den  Bufenfreunden  des  Tropbeteu;  von  fei 
nen  Vertrauten;  vqn  den  Dienern  und  Auf  Je- 
kern  feines  Haufes;  von  feinen  Sklaven;  von 
feifien  Freigetapnen;  von  feinen  Emim  oder 
Statthaltern  der  Provinzen;  von  feinen  Sehr 9* 
t'dren  und  Schreibern  ;  von  feinen  Richtern;,  von 
feinen  Tlmrflehern;  von  feinen  offmtUchen  Aus^ 
\  rttfeni  und  von  feinen  Poeten^   . 

l^te  .vornehmste^  und  aDgefeb^ateni&Mnde  da« 
Propheten,  die  an  feinem  vertrauteften  Umgänge 
^     i-  Teil 


9H 

Teilhitten,  wtten  die  Vier  erften  KiUftm»  Ikm« 
Nachfolger:  Abo-Bekker,  Omari  Otbnian  and  Ali; 
ferner  orcbafor»  AbcuDharr»  MokSad»  Salauin,'  der 
Perfer;  Hodhaifa,  Kbn^Mafod»  Aimt  ood  B^lml, 
Irin  attentüohtt  Aasrufer* 

Voir  feinen  flaoabedlentM  mnoM  wir  wnettt 
die  Mannaperfoneiu  «  /    • 

t«  Ana«»  Maleks  Sohn»  der  Chairsdibhit^  mit 
dem  Beinamen  Al-Hamaa;  er  ist  einer  von  den 
fecha  Urhebern  der  aathentSfbhen  Ueberlteferongen* 
£r  diente  dem- Ap(>stel  n«an  oder  zehn  Jahre  in  der 
Qualität  dea  Thiirftebers  oder  Pedeiia«  welebe  SteU 
le  ihm  Gele((enheit  ku  beftandij^m  Umgänge  mit 
ihm  verrchaiKe.  Der  Prophet  berief  ihn  unter  dem 
Veffprecben»  dafa  ergrolsen  Retchthum»  eine  sah^ 
reiche  NacUMimmenfchaft  und  den  Eintritt  ins  P». 
radiea  haben.  foUte.  Nach  dem  Tode  dea  Proph» 
ten,  tinter  dem  Kalifat  Omars»  fchiug  er  feine  Wob- 
nung  eu  Bostra  auf;  hier  ftarb  er  im  ein  und  nenn* 
ztg^ten  Jahre  der  Hedfchra  und  im  hundert  und  dri^ 
ten  feines  Alters;  nachdem  er,  dem  VerQ)rechea 
des  Propheten  gemifs»  hundert  Kjnder  gezeugt  hat* 
te.  Er  ist  der  letzte  von  denen  gewefen,  welchen 
der  Titel  Sabba,  Gefahrte  des  Propheten/ mit Recbt 
2ttkommr. 

ü.  AbdöUah«  MafadsSohn,  der  Hodhailit.  Er 
war  einer  delr  fogenanten  Sabeka,  Vorläufer  Und 
Vorftrelter,  und  kämpfte  in  der  Schlacht  bei  Beder 
und  an  andern  heißen  Tagen.  Er  trug  Sorge  fdr 
das  Kopf  kiffen  des  Propheten»  den  Zahnftocher,  die 
Schuhe  und  daa  WafTef  tut  Reinigung.  £r  hielt 
dem  Abu-Dharr  zu  Al-Rabadha  das  Leicb  engebat,  tnd 
fiarbbtldoaobherMMedinsiXnlt»  Jahre  der  Hed* 
fcfara«    .'    »  . 


3?f 

!ti.'  Abtt.Dhflrr,  der.Otforit>  eih%r  der  <ra]icft«ti 
ftAnrülmänher.  • 

•^4.  Okba;  der  Dibhahamit  Er^ar  Ober-MaoU 
-^fUb^ber  dea  Propheten  und  fahrte  das  Maulthiet 
.  auf  (einen  Keifen«  Er  war  febr  gelehrt  In  detfi  Ba- 
che Gottes  oder  dem  Koran «  verftand  die  Gebrao» 
che,  Zeremonien  und  Verordnungen  des  ^Gefetzea 
undittac^iüch  Poet.  Der  Kalif  Moawia  machte  ihil 
im  Jahr  der  Hedfchr4i  44  zu  feinem  Statthalter  von 
Afgypten;  ferste  ihn  aber  im  folgenden  Jahre  fcboi^ 
Frieder  ab  utfd  den  Mofailama,  den  Chasredrchifen^ 
«n  feiate  Steile.    Okbwftarb  im4abr  der  H^dfchrafSv 


S.  ßelaU  ein  Abeilinier,  anfangs  Skia v  des  Abu^ 
fiek'fc^rv' hernach  dis  Propheten.  •  Diefer  lie<s  ihn 
Irei  und  ernante  ihn  zu  feinem  öAentliehen  Ausrn^ 
fen  um  das  Volk  ettku  Gebät  zu  berufan»  Uotem 
«nebr  von  ihoK     >' 

'        6.  Dhu  •  Mochammarfl>  Neffe  des  abeffipifcbeft 
Königs. 

f.  Rab{a>  der  Asiamit»  welcher  das  WaiTer  zur 
.Wodhu  oder  zur  heiligen  Abwafchung  befofgtef 
fiarb  im  lahr  der  Hedfchra  69* 

S.  -  Aiman ,  Obaids  Sohn »  der  den  Propheteli 
beim  Wafchen  reinigte.  Er  eirwarb  fich  die  Ehre 
des  Martyrthuros  in  der  Schiacht  bei  Honaip,  WO 
er  durchbohrt,  zu  den  Fiiften  des  Propheten  ^.od£ 
Jhiniiel. 

9i  Ai-Asia,  Sbötaiku  SohQ^  ktttt  die  Aoffitllt 
über  die  Last  ^  und  Packtfaiere» 


10- tl 


10 -16.  Stt4»  Bokair,  Abat-Samah,  Mohad- 
fcher,  HonaiDj  Naim»  Abal-Uamra. 

Dm  fecfas  Kanmerfritten  hiefsen :  Om- Aimao» 
Onim-Ofaai«i  CbawUj  Omm-Ktf,  MaimuiM»  Om»- 

Abbis« 

Von  den  Sklaven  des  Propheten »  die  nachher 
üreiKeUflen  wurden,  nennen  wir  auch  xuerft  die 
Mannsperfoiien. 

I.  Zaid,  H^rethaa  Sohn.  Er  erlangte  die  Ehre 
dea  Martyrthutns  in  der  Schlacht  frei  Huta,  ina  acb- 
ten  lahre  der  Hedfcbra. 

%.  Ofama,  dea  vorigen  Sohn.  Man  nante  ilia 
den  Liebling  und  Ganatling  .des  Apostels.  Wir  ha^ 
Jben  fchoq  oben. gehört,  dafsihm  der  Prophet  einen 
Feldzug  nach  Syrien  aufgetragen  hat »  und  dafa  dis 
der  letzte  Auftrag  gewefen  ist,  den  er  einem  der 
«Seinigen  gab«  Er  hatte  ihm  befohlen,  den  Tod 
Zatds,  feines  in  der  Scnlacht  bei  Muta  getödteten 
Vaters  2U  riehen.  Doch  der  Tod  des  Apostels  ver- 
mnlafste  den  Auffchub  diefen  Feldzuges  und  erw?rd 
nicht  eher«U  unter  dem  Kalifat  Abu-Bekkers,  im 
IMonit  des  zweiten  Kabi  deffelben  elften  lahrs  der 
Hedfchra  ausgeführt.  £r  rückte  gegen  di^  ObnA 
ten  aus,  befiegte  fie,  tödtete 'den.  Mörder  feines 
Vaters  und  kam ,  nach.  Verlauf  von  virsig  Tagen, 
triumphirend  nach  Medins  zurück  Hier  ftarb  Ofa* 
ma  im  vier  und  Virzigsten  labre  der  Hedfchra« 

^-6*  Abu-Abdollah;  Sehokran;  Abu-Salah,  der 
Abeffiitiert  Robub.^ 

7.  Soisr,  der  Hirt  des  Apostels,  ward  von  den 
oranitifchen  Arabern  erfchlagen. 

i.  Abu* 


ft3f 

BMa^v  tier  fKn  Anm  Propheten  «b.  Drefer  tihet 
fchenkte  ihm  die  Freiheit »  als  «r  ihm  die  M.athVichl: 
brache^»  dafs  iich  Al-Abbas  samL^lam  bekehrt  habe. 
Seme  t Vüii  hiefs  ^aUMna  uAdTeinSohnObaidoiih.  Et 
iR^arin  der  Folge  Sekretär  Aha.  des  KaifericierÖUlll» 
killen 9  die  ganse  Zeit  feioes  Kalifats  hindurch. 
•'    '  .     '         ■''...  •      ? 

9^  Modfeham.  Eih»t  flo^  ein  Pfeil,  m^b  weis 
pitht  Woher,  tfaf  und  löJtete  ihn»  *  •*  - 

lo.  Ma(\i^ai  der  Kopte  ^  ein  defchenkdetM»» 
tawkai.     ■        •  -:,  0       . 

'   ■        ■  ■  .1  *     , 

th^e^itik»  Aktuar  äeiiPtopbetea»   ' 

la.  AbuHend.^ 

tj.  AhdrchatTa»  fbr  StaUk&eoht  i^t  Kam^elf^ 
Aes  Propheten. 

t^.  Saiftiäh«  dert'erl^ri  «hit  dem  Beinamen  def 
Gutlt^  aus  Ispahatf  prehiittr^.  G^  fand  lieb  auerst  bei 
4em  Propheten  ein,  als  er  den  Krieg  am  Grabetifähr^ 
Jt$^  er  pilej^te  den  Islam  Teined  Vater  zu  nennen 
}h\d  zlirtliKeir,  einen  Snd^Vii  Vatef^k^A^  dr  nicht 
£!r  TqU,  wir'maki  verfichett,  febr  alu  foolahre«  ge« 
worden^  fein.  Elmakin  Tagt,  er  fei  im  ^;.  lahre  def 
HecÜTcbf^  VerftöVbeh  \ini^^6^  cMbrWieataiddire  wolU 
teo>  3{o  lahr  alt  geworden* 

)^;  •SfetieHibil  ödef  Shioloi)«  V^lHt  itt  rcli6n^ü 
Itihana.  £r  befand  firk  bei  der  jf%nhalame  von  t)a^ 
Hias,  im  t^.  Iahte  der  Hedfchra;  Er  wohnte  erftia 
Aegypten  Und'idg  deiiA  ^lA^il  liifiiCUeäu  : .  .<> 

j(»  i7«M^kawaL    KalFe. 


t3S 

Vdn  im  SidtWlot»4ei*PfOphfteii»  rif  tn  der 
'  Zahl,  haben  vir  di«  voraehoistco  fcfaon  hin  luii 
5xrieder  geaannt 

Seine  Emirn  oder  Statthalter  in  den  Ptovinzem 
Waj*en  folgende. 

1.  Badhan,  ein  Abkömmling  Beheramst  eines 
alten  Perferköniga.  Der  Prophet  beftatigte  ihn  als 
£roir  oder  Statthalter,  von  lernen»  als  er  den  Islam 
angenommen  hatt^;  vorher  war  er  der  Vicekönig 
Afkl  iierfi^th^h  Monarcljen ,  in  diefepi  Lande,  Er 
ist  der  erile  morgenländifche.oder  perfifche  F&rft 
gewefen»  der  Mufulman  ward.  Er  ftarb  im  Monat 
Schawal  des  elften  Uhres  der  HedfGfar*#  vier  Mo- 
nate vor  dem  Propheten,  der  fodann 

2.  dem  Schahre,  Badhans  Sohn»  diefe  Statthat 
l^rfchsfc  erttiHie,  dpch  fo,  dafs  er  ihm  fichs  feiner 
Gefährten  zu  Gehiilfen  in  der  Regierung  gab  uii4 
einem  jeden  feinen  befondern  Diftrikt  zu  verwalten 
»nwiefs.  Allein  Schahre  ward  einige  Monate  dar« 
auf  durcl^Aswad^  den /alfchea  Propheten,  umge^ 
bracht* 

^  Khaled^SnidsSohn,  Statthalter >ob Sanaa« 
der  Uauptftadt  dtM  glücklichen  Arabiens« 

•      4^  Ziad»  eia  Äolar,  Statthalter  von  der  Pro« 
Tinz  Hadramut 

T*  Aha-Miifa;  Emir  von  dem  Liinde  MechlaC 
fefidirte  zu  ZabiduodAdeo* 

6.  Moadfat  £imrvoaAl-DfchaQ44.  v^ 

\  *  7/ Abu. 


%  Abn-Soüan»  Htrbs  Soho^  Emir  ^§on  Nad« 
fcbtan  und  Ufchorfth,  i 

g,  Al-OU»  Emir  von  Al-Barain,  ^     , 

9.  Omar»  AI  As  Sohn,  Emir  von  Oman. 

low  Otbman,  Emir  von  At^TajeC, 

it.  Jezid,  Abtt-SofiansSolin^  Emir  von  Taimi^ 

ia«.Otab,  Emir  von  Mekka.  Diefer  Mann  hat- 
te kaum  die  Nachricht  von*  dem  Tode  des  Propht^ 
ten« erhalten,  als  er,  von  panifchem  Schrecken  be* 
fallen,  (ich  unlichtbar  machte  und  die  Gefchäft« 
ff «nes  1  Ostens  einftellte.  Dieres  fetzte  die  ganze 
S.tadt  in  Allarm  und  fchon  (landen  die  Einwohne^ 
iauBe(rj-i(r,  fich  zu  empören  ^  allein  Sohail»  Amrat 
Sohn,  tratkiihn  vor  die  Thüre'der  Kaaba»  fing  au^ 
alten  Kräften  an  zu  (chreien  und  das  Volk  zufam« 
inenzuberufen,  das  auch  aus  allen  Vlrteln  der  Stacht 
baufen weife  herbeiilromte,  worauf  er  fich  mit^einer 
jlede  folgendes  Inhalts  an  fie  wandte:  „M^^ineHer* 
liTen  Uekkaner!  Ihr  wäret  die  iet/ten^'  .die  den  Is# 
i^^m  fiQg^nommen  haben;  dafs  ihr  ia  nicht  die  er^ 
nft^n  feid»  die  abtrünnig  werden!  If^ü?  jofter glaubt 
Jibr^  Aüah  werdf  fotch\ ßm  yerratk  gefaÜtnf  Erio* 
,,nert  ihr«  euch  nicht?..  Dis  (ind  die  ei^icnen  Worte 
^^ej$  Propheten,  die.ich^ucbin  feioen^'^fMamep.wier 
^erhole/^  Diefe.Red^,.  mit  NachdruckjSdp.roehen» 
erhielt  die  Mekkaner  ihrer  P  ä  ich  r  getreu  updfteuer* 
tr  ihrejr,  Empöruj^j^«.-^  Abu-Bfkker!,heltatigte  19 
^eir  Folgff  diefen.  Otab  ip  der  Statthalter/cfaaft  vpo 
J^^kJia  und  cor  bebij^it  jlji,^  J|i8  an  feiii^a  Tod,  der  aqi 
sweite»  pfchomada  des  fV  Jahrs  def^Hedfchra,  und 
ioi^ic^  gierade  aiviUffi  Todestage)  uvt^Hr^'^l^M^^  ^^* 

y  a       *  IV. 


^     Vf.  Stlbe  Ktidl  oder  tieti^et: 

!•  jflif  Abu-Talebs.Sohn,  war  Kadi  odtff  Ober« 
richtcr 'von  ganz  Jemen.  -^  Oben  haben  wir  ^efc 
ben,  wie  ihn.  der  Prophet  in  diefe  hohe  Wiirde  ein» 
gefetzt  hat '' 

2.5.  Moadh  nnd'Afaa-Mufa  haften»  kin  Met 
in;reioem  befgndern  piftrikt  ?qd  Jemen,  die  juritf- 
'4tctiotU   '      '•• 

V.  Selbe  Moadhen/*oder  Rafor  jSUth  ofiTentli« 
ftlien  Gebät,   '    '     . 

I.  Belal,  von  Geburt  ein  Abeffinief»  anfahgl 
Sklav  Abu  Bekker«,  dannFreigelafTener  iles'  Pro- 
pheten»  der  ihn  im  zweiten  Jahre  der  HedfctiHi  m 
das  Amt  des  öffentiichen  Rufen  zu  Medina  einfefz- 
te.  Betahveifah  diePen  Dienst  in  der  Folge  zu  Melr- 
jia,  am  i^äge;  da  die  Stadt  erobert  vvard,  wo  er 
auf  das  Dath  dtr  K»aba'*ftieg  und,  auf  Befehl  det 
l^ropheterf/  dem  Volke  zum  erften  mahle  feit?rlich 
clas  Gebät  anfagVe}  und  et  behielt  auch  diefes  Amt 
bis  zumTöd^'des  Propheten.  Ali  etwas  befonderes 
jÄ^ird  än^ettierkt  dafs  Belal,  nach  dem  Tode^des  A- 
bost«Ä,  u'ntei^  feinen  Nachfötgerri  den  Kalife'hi  öiM 
tjefchüfi:  des  Rufers  nicht  teehf  vtrfehen  hat,»  »an« 
Tier  ein  einzige«  mahl  üxiter-  tfem  Kaliftt  Omars» 
\(relcher^ihm  nach  der  EPo^rüng  von  Jerufalem, 
Im  fechi«fcfit*ri7ahrederHedrebra  oder  naeh€hrift- 
Vd  637,  d^ri'Beffelil  gab,  dem  Vblk-e  das  öffentliche 
Ißebat  aniafafje*!',  was  denn"  aüefr- Belal  bei  dief^f 
ftttfserordenrtichen  Gelegenheft'getn  that;  „denn 
JfetufaleÄ,  iagte  er,  ist  jk  dte^  Wöhnong  der  alten 
Propheten)  'wVlche  die  Miiffilthännet  verehren.* 
:Als  dl^ft^Aiitöndigung^es  aM>ft«s«'gefehah  und  4u 
l&ttf  ulmännifch«  Heer  wieder  dea  alt«ii  Beläh  Sim« 
*'  -•  ma 


tn«  härte,  ward  das  Andenken  de«  -Apostels  ihrem 
Geilte  fo  lebhaft,  dafs  JbrHerz  von  wirtlicher  W^^f- 
muth  fchm^ol^^uod  0in  Tbranenftrom  i^beribre  Wan* 

.  gen  flofs.  Belal  ftarb*  in  Syrien  unr  das  rQ.  Jahrdtr 
Hedfchra,  in  einefti  Alter  von  fechzig  Jahren,  und 
Vard  entweder  zu  H^lebioder  nach  andern  zu^Da» 
snas  begraben;  das  letztere  ist  indefs  wahffchetnli- 
«:her,  ^enn  tnan  d^m,  Biographen  de$  Timuc  odejr 
Tam^rlan  trauen  darf. .  „Nachdem  ficb  dieferfroaa^ 
j^ipe  Erobrer,  der  nicht  leicht  f  ine  Qelegenheit  zur 
„Andacht  vorbeigehn  liefs,  von  den  Vofftädten  bei 
„Damas  Meister  gen^acht  hatte,  befuchteer  die  Grab* 
^,nialer  der  Omm-Salama  und  der  Qromllabiba,  wel* 
,,che  beide  Gemalinnen  des  Propheten  gewefenj^ä* 
jj^ren  nnd  darauf  das  Grab  ßelals,  des  Abeffiniers.? 
—  In  den  mufaimännifchen  üeberlieferungen  flii- 
det  man  noch  eine  Anekdote  von  dlefem  BeIaL 
Der  Prophet  faigte  eines  J^ges  t^vl  ihn^:  »^Belal, 
betrage  da  dich  immer  fo,  dafs  da  einst  nicht  reiche 
(bndern  arm  vor  Gott  erfQheinfl.      Denn  in  it^inem 

^  H^ufe  haben  die  Arn^en  den  ^rften  Rfing;.^*  . 

5.  Amru,  Belals  Kollege, 

3.  Saad,  Rnfer  in  der  Mofchee  zo  Koba ,  wel* 
cbes  die  erfte  war^  die  der  Prophet  erbauet  bat^ 
2Wei  Meilen  von  Medüha.  ' 

4.  Abu-Machdara ;  er  vepfah  das  Amt  des  Ro* 
fers  zu  Mekk%,  in  der  AbweCenheit  Bel^s,  der 
nach  der  Einnahme  der  Stadt  mit  dem  fropheten 
nach  Medina  suräokkehrte. 

VL  Seine  Dicbter^  die  feit  dem  lalam'gebluhet 
haben« 


.1.  Kaab, 


•14« 

f.  Ktab,  Zohairs  Söhn.-  TCeferbcfulifnf'eblcli. 
'tetf  deflen  Gefchichte  wir  oben,  bei  dem  $.  Jahre 
'der  Hedfchri  gehört  haben,  ftarb  unter  Moawiaa 
'KÄÜfat. 

9s  AbdöHah,  Rawahas  Sohn. 

•% 

f  Hafan ,  Thabeta  Sohn ,  ein  Anrar.  Er  lebe» 
f  30  Jahre/  nämlich  6o  in  der  Zeit  des  Heidenthums 
lind6o  unter  dem  latam.  Thabet,  fein  Vater,  Moa- 
dar^  fein  Gror$vater,  und  Hazam,  fein  Aeltervater, 
hatten  ebenfalls,  ein  jeder  iio  Jahre  gelebt.  Der 
•Prophet  gab  ihm  feinen  Segen.  Er  ftarb  im  54, 
Jahre  der  Hed<chra.  £r  und  Kaab  haben  fich  darcii 
ihre  Schriften  gegen  die  Ungläubigen  vor  allen  «■• 
idcfn  ausgezeichnet. 

4.  Amru»  Akwaa  Sohn«  der  Aslamit« 

t.  Andlchafla,  At-Aswads  Sklar.  Erwärm, 
gleich  Stalibedit^nter  des  Propheten  und  hatte  die 
ikufficht  über  feine  Kameele. 


Siebentes  Kapitel. 

Pin  dm  P/frdm  des  Propheten;   wm  femm 
JAauleJelnf  KameeUn  und  übrigen  Tkierin. 

z.  Seine  Pferde. 

/^I-Termedi«  welcher  in  dem  Bnche  von  dem  Le- 
bt n  der  Thiere  anj^eführt  wird,  zählt  auf  zwei  and 
swartzig  Pferde,  von  welchen  dieifeben  vornehms- 
ten foilgeode  Namen  hatten;    Der  Leichte,   der 

Schlepp. 


14« 

ScT)lep|»rchwafie,   der  Wrichtig^,  der  dicke  Stuau 
fcnwanzy  der  Gewt^dte,  der  Donner,  der  Fachs« 

IL  Seine  Maulefelinnen« 

AI-Termediy  in  demfelben, Boche,  zahlt  deret 
IQnf,  wovon  die  beiden  berübniteften  Daldal.und 
Fadha  waren. 

Daldaly  oder  nach  einer  andern' Anslprache, 
Doldoi,  d.  i.  die  anftäte,  die  zitternde,  war  ein  Ge» 
fchenk  des  Makawkas»  des  Fikften  von  Ar^^^ypf-en. 
Sie  hatte  ein  afchgrau^s  Fell,  in  welchem  filberhel« 
le  Haare  glänzten.  Diefe  Mauiefeiin  citt  der  Pro* 
phet  in  der  Schlacht  bei  Honain',  wo  er  üe  unter 
andern  mit  folgenden  Worten  anredte:  ^,Paldal 
backe  dich  nieder  zur  Erde  !*'  und  fie  bockte  fich 
nieder  Er  ritt  fie  gewöhnlich ,  in  Medina  fowoht 
«U  auf  feinen  Reifen.  Daldal  erreichte  ein  h'ohes 
Alter«  fo  d^fs  ihr  aucih  ihre  Backenzähne  ausfielen 
und  man  genöthigt  war,  ibr  gemahlne  Gerste  als 
Futter  zu  reiclien.K  Nach  dem  9'ode  des  Propheten 
ritt  fie  Ali*  fein  Seh  wieger fohn»  und  nach  ihm  Ha« 
fan  und  Hofain»  feine  beiden  Söhne «  znlezt  aber 
Mohammed  Honaifa,  Alis  ]iingfVer  Sohn»  bis  fie 
endlich  vor  Alter  ganz  blind  ward. 

It.  Die  andere  Manlefelin  hiefs  Fadha»  d.  i.  SiU 
ber«  ihrer  wöifsen  Farbe  wegen»  Der  Prophet  er» 
hielt  fie,  im  zehnten  Jahre  der  Hedfchra»  von  Far« 
wa.  dem  Ofchodamiten ,  zamGefchent,  und  fein 
Oheim  Al-Abbas  ritt  fie  in  der  Nacht»  die  vor  der 
linnabme  von  Mekka  vorherging* 


IIL  Seine  Efel« 
t.  Ofair. 


%  Jaf  w 


144 

9.  J«ffar,  d.i.  4er Itefiboclr }  ineli  etn'tyefcfienll 
von  MakavukM.     Der  Prophet  pflegte  ihn  :^u  reiten» 
U'enn  er  ff  inen  Gefährten  einen  Bcfiich  gtb;  '«r  lenk- 
te i)in  nütdem  Kopfe  gegen  ihr  Haus  und,  ohne  ei- 
nen Fufs  auf  die  Erde  zu  fetzen»  klopfte  er  an  und 
t'iiff  ihnen  tu.  '1  ermedi  erstählt  das  (bhmahltgeKnile 
iinfas  £feU. .  Sobald  der  Prophet  tadt  waiv  verfiel 
Jafur  in  fo  grofse  Traurigkeit  und  Unlufl:^  da6  ihm 
die  S  adt  eu  enge  ward;  erentwifchte  auf  dasFeld^ 
lief  drei  Tage  lang  umher  oiid  fturzre  fich  endUcli 
pus  VersNveiflang  in  dea  Brunnen  Abu-Botbaonsn 
'  )o  welchem  ^r  fem  Grab  fanii, 

IV.  Seine  Kameele  orid  iibrigen  Thieve^ 

I  Eine  kameelfl'ate,  genant  Al-Kaawa,  d.k 
Stutzohr;  '-^  iat  diejenige,  welche  der  Prophet 
beftieg»  da  et  von  Mekka  nach  Medina  iliehen  wolU 
tc,  nachdem  er fie  dem  Abu- Bekker,  feineoi  Schwiew 
^,(rvar«;r  ab^eKaifft hatte,  AH  erdareuf  nach  Me^ 
diiia  Ram^  fiel  fie  aufdieKnie  nieder,  gerade  an  der 
Steile,  wo  die  erfte  Moibhee  gebauet  werden  füil% 
te^  l£r pflegte  fie  bei  allen  feierlieheh  Gelegenheit 
ten  z\x  reiten,  2*  B  als  er»  am  Tage  der  Hrobrung» 
feinen  ttiumphirenden  Einzug  in  Mekka  hielt.  Kein 
anderes  Thier,  aJs  diele  Kameellkite,  hat  die  £bre> 
gehabt,  den  Propheten  in  den  merkwürdigen  Au« 
geDblicken  zi^ tragen,  wenn  die  göttliche  Ofienba* 
rur^auf  ihn  herabftteg;  die  gefcbah  iufonderheit 
bei  feiner  letzten  Wallfahrt,  gepiiAt  das  LebewohU 
Bei  diefer  denkwürdigen  Veranlaflong  gefchafa  es» 
dnCi  die  Kam^lin  A(  Kaswa  die  himmlifchen  Worte 
des  Korans  hörte  und  unter  der  Bürde  der  göttli«. 
chen  Ofieobarang  augenblicklich  nieder  auf  die  Kniei^ 
fank. 


s.  Kine 


I4f 

t.'  Etne-tndeT€  Katneelftole«  geoiint  AI .  Asbti 
4ia  Geftarninelte.  A}A  ritt  fie,  als  er  ^f9mens  def- 
Propheten  nach  M?kk»  ging*  um  daielbft  das  neun« 
te  Kapitel  dea  Korans  zu  publlziren.  Man  erzähl^ 
Von  ihr,  üe  fei  fp  fcbneil  im  Muf  geweCen«  dafii 
ijar  in  ganz  Arabien  kein  Kameel  darinn  gleich  kam^ 
tin  gewiffer  Araber  hatt«  die  Verwegenheit»  fein 
Kameel  mittibr  um  die  Wette  laufen  zu  laflen,  trufr 
9ber  nichts,  als  Schimpf  und  Schande  davon.  Ei« 
»ige  Mufülmatiner  laohtenjibn,  andere  fcha^lten  ihn 
maa«,  Bei  diefcr  Gelegenheit  fagte  der  Prophet:  ei 
fei  #ine  gewifle  Wahrheit »  dals  ihm  Gatt  von  alt 
lern,  wai  er  in  diefer  Welt  gefchaffen  hat^  daa  Vor« 
tr^Äicbalif  in  fewr  A^tgefcbenkt  habe, 

3«  Al'Dfchafa«  d.  L  Knrzohr,  folt,  nach  ein!* 
gtn,  mit  der  Al-Kaswa  eine  und  diefelbe  fein. 

4.  Eine  vierte,  ohne  Namen,  kaufte  der  Pro» 
phet  von  den  Kindern  KofchlUf  för  go  Drachmen« 
anich  eine  gute  Läuferin^ 

Aufser  diefen  vier  Kameelen  beftfs  dh  Pro- 
phet noch  auf  ^wanzi^  milchende  Kameetftuten.' 
ate  in  der  Gegend  Al-Gaba  grasten  und  täglich  zwei 
grofse  Aefebe  Milch  lieferten,  welche  ^r  unter  fei« 
ne  Weiber  verteilte.  £s  w^rd  nicht  gefagt,  dafl 
der  Prophet  Kube  und  Ocbfen  befefl'en  habe. 

Der  Apostel  liatte  aach  einen  weifeen  Hahn,  def 
an  die  wohibekante  Tradizion  vbn  dem  großen  Hahn 
in  Himmel  erinnert»  eine  Tradizion ,  die  ficb  aui 
feinem  eignen  Munde  herfcbreibt.  Al-Termedi  er« 
aihlt  fie  folgendermafaen.  »Gott,  fagte  der  Pro« 
^phet,  hat  einen  weifaen  Hahn,  deflen  Flügel  aus 
^Smaragden,  Karfunkeln  und  Perlen  geo^irkt  find; 
,ieiner  de«  Flügel  (äsftreckt  fich  bis  zum  Qat,  der 

ti^aadere 


^'andere  h\$  pam  W««tj  fein  Ünpt  erhebt  ftA  1)1« 
^^anter  den  Thron  Götte«  und  feine  Fafte  ftehir  auf 
jjder  Lufk.     Alle  Morgen  fingt  er  einen  Lobgefang 
i^und  die  B&rger  des  Himtnels  und  die  BeNt^ohner 
i,der  Erde  hören  es,  nur  die  Genien  *)  und  die  Men« 
i^fchen  nicht.     Alle  übrigen  Hahne  wiederholen  dieb 
„fen  Gefang.     Wenn  aber  der  Tag  der  Auferftehung 
^fic*  nähern  wird,    fo  wird  Gott,  der  Allerhochs» 
^te,  zu  ihm  (frechen:   Lege  deine  Fluget  zufam« 
^men,  o  Hahn!  undfchweig!  •*)    Alsdann  werden 
„die  Bewohner  des  Himmels  und  der  Erde»  doch 
„Genien  und  Menfchen  nicht,  erkennen,   dafs  die 
„letzte  Stunde  fich  nahet**  —    Diefen  wunderba- 
ren Hahn  hatte  der  Prophet  auf  feiner  himnüirchen 
leifo^efehen.  ••*) 


Achtes  Kapitel« 

Von  feinen  Degen ^  feinen  Lanzen^  feinen  XS» 
ihern^.  feinen  Harnifehen^  feinen  ScniUen^  fei- 
nen  Helmen^  feinen  Piken  find  Stöcken,  von  feL 
nen  Fahnen»,  feinen  Kleidern  und  von  feiner  ToU 

tette. 

I.  <L^er  Prophet  hatte  nfim  Degen^  die  alle  ibrebe« 
ibndern  Namen  von  folgender  Bedeutung  hatten: 
^r  I^ladeirpitzige;  der  Spitzige«  4ier  Durcbbohrer; 
(dietVr  war  ihni  von  der  Beute  nach  dem  Siege  bei 
Beder  zugefallen  und  er  trug  ihn  feitdem  in  allen 
ScbUchteo;)  dii^  KolakUnge,,   von  Kola«    einer 

SUdt 

•>  Si  Bcmd  f^  S.  4T.  ig«. 
«(^>  Eint  fßerofrtgphe  dn  ZM^ 


94f 

-"SttÄt  bei  Holwan  in  Aflyrten,  wo  teilte  1>e^enkltii« 
frentjeinacht  wurden  Der  Schneidende;  der  Tod. 
tei";  derGefchlifFene;  derDurchdrinJrer;  der  Durch» 
ftecher;  (diefe  beiden  hatten  in  den  Schatz  des  Idolt 
AI  Ta*tas  gehört  Und  waren  dem  Propheten  von  Ali 
fr-  fchenkt  worden  )  AuTser  diefen  befafs  er  noch 
einen,  der  etn  altes  Erbftack  feines^ Vater»  war  j^  folg- 
lich in  allem  zekfk 

r 

II.  iflwarm  hatte  der  Prophet  drei,  nachorchaii* 
liftbi  aber  cwei,  den  Zerftörer  und  den  •  Vetjager; 
nach  i-och  anderi)  find  diefeg  nur  zwei  Nan[»en  für 
•Ein  Gewehr  Er  i>ekam  fie  von  der  Beutc^r  Kai« 
liokaifchen  Juden.  (CB.!  8.34}.)  ^ 

IIL  B&^m  hatte  er  drei\  auch  von  der  Beute 
Her  Kinder  i^ainoka.  Einer  davon  hief»  der  Strafi» 
fe;  aber  in  der  Schlacht  bei  Ohod  f^annte  ihn  der 
Prophet  dennoch  fo  kräftig  und  fo  häufig»  daik  er 
endlich  tu  Stücken  zerbrach» 

•  IV.  Sein  Kocher  hte(s  Kafur,  BlaoeohiUte;  naeli 
undern  AI  Dfchama^  Sammlung» 

V.  Harmfche  hatte  er  fieben  ♦  mit  T<Tamjen  t  der  ' 
Vortreffliche,  der  Doppelte,  der  mit  der  Einfaflfung 
Und  "mit  Franzen;  der  Durchbrochne$  der  Wind«  - 
hund;  der  Saadit,  ein  Harnifch,  der  den  Kinder» 
Kainoka  abgenommen  war,  eben  der,  welcbeirDa* 
vid  trug,  als  er  den  Rieren  Goliath  erlegte;  endlich, 
der  iilbefne,  feiner  Farbe  wegen,  ebenfaUa  voo  der 
Beute  der  Kinder  Kainoka. 

VI.  Er  hatte  drei  Schilde^  den  Abfiofsendeti» 
den  Pesten  und  den  Strahlenden.  Auf  einem  der« 
feiben,  den  er  den  Feinden  abgenommen*  hatte,  war 
derKopf  eine«  Widders  eingegraben»  ein  Bild»  dat 

iboi    • 


W8 

ttim  äutiarft  tniffifieU  'Do€h>1i6li!  tlseram  aodera 
]4orgea  )^afftand«  fand  er«  völlig  ausgelöfcht,  \i^o,. 
von  nichts  geringeres,  als  die  Allai«chtGotttfs»-die 
Urfacbe  witf. 

VIL  HfUm  hatte  er  jweis  eineo  Unterhelm, 
4eii  9r  un(fr  feiuer  platfmäUe  trug;  er  war  aus 
kleinen  Ringen  von  Eifen  geflochten  und  pafsrr 
der  Form  des  Kopfes  genau  an;  und  ein  Oberhe/m, 
geniiniit  Mawafcha«  die  Binde.  DeQ  erftan  tru^  er 
iq  itt  Schlacht  bei  Qhod. 

.     .  VllL  Seine  lanfje  Pike  hitfs  dh  weißft    fein* 
kurze,    die  eigentlich  ein  Stock  mit  einer  ei  (erneu 
Stachel  war,  nannte  er  die  Kruch^.       Er  trug  fie  ia 
^er  Hand  und  ftützte  (ich  damit  im  Gehen;   auch 
kei   gcofsen  Festen   pflegte   er  fie  «u  tragen,  und 
veno  er  an  deii  Ort  Kam ,  wo  er  das  Gebät  verrich- 
ten oiufste,  Co  bohrte  er  fie  vor.  fich  in  den  Bode« 
und  ftüzte  fich  darauf;  fo  vertrat  de  ihRi«  >Vühren4 
er  bätete*,  gleichfam  die-Stelle  eines  Schirms.      Sie 
|bll  eheden»  dem  Nadfchaffi  von  Abefliaian  (rehort 
liaben,    welcher, damit  dem   ^obair  ein  Gefcbenk 
machte.    —    Eine  andere   feiner  Piken  hiefs  der 
Spf(>ß^ng;   noch  eine  andere  ^ie  \ZHchtPUthi;  fer« 
uer  hatte  er  eine  Sfuefsgerte  von  Eibeahola,  ge^ 
nannt  def  dünne  Siechen;  weiter  eine  Krücke  voa 
Feigenholz  mit  einem  fpitsigen  Aüswuchfe  am  Es« 
de»  womit  er  Im  Reiten  fein  Thi^r  fpQrnte,  wen^ 
es  rafcher  gehen  foUt^ ;   dtefer  war  etwas  langer^ 
als  ^0^  £le«  und  der  Prophet  trug  ihn  zu  Fufs  uod 
^u  Pferde;  zuweilen  hing| er  ihn  im  Reiten  vorfiich« 
Mit  diefetn  Stabe  beriihrte  er,  am  Tage  derEinnab« 
lae  voft  Mekka,  das  heilige  Denkmabl  des  fcbwsr« 
9en  Steins  ttD4  flriirzte  darauf  ^ie  |6o  Idoje,  weicht 
ringsum  die  Kaaba  fl:aodeii«       Aufsefdem  hatte  er 
HQcb  ^^UeineaRqh^  qi^xtiM  G^rtt»  geniaptder 


*4tf 

hielt.  Diefe  Art  von  Rohr  pflegen  In  Arabien  die^ 
ieut^  vbh  Statide  2u  tragen  •  das  gi&brftt  dort  züä; 
Wohlftande;  fie  gebrauchen  iim  aberaoehf  ich  da* 
jnitden  Kücken  zu  krauen  und  andere  Teile  dbs  K6r«i 
pers  zu  reihen  y  die  iie  mit  der  Hand  hiebt  bequedi 
•treitrßen  könAenv  '  • 

'     .        '  ^^  •     t 

fX*  Sejtie  grdfte  StMiai^e  Virat  iotiß,  Welcher 
Farbe  auch  die  meiften  übrigen  hatten;  doch«  wa/ 
dit'fen  etwas  Schwarz  beigemifcht.  Sie  waren  auf 
den  Kapp^ti  und  Schleietn  feinelr  Weibef  V^rf^ftigt 
und  «urammengenäbet/  Ihre  inrchriftefi  irt^gh^üett 
Bechi^ab^n,  War  da?  dJ3ppelte  Glarubendk^e4iei^^n<V 
da«  tndi^h  Wetten  enthdf^ff  isti  .  Es  kt  kMn  äflät*^ 
ref  Gott,'  (j/i  Ghtt;  Nhhätmfiidist  dh-  Äpömf^ot: 
tiS.  ■^— .  Siih  ^(?W;?«%H¥"war  fchwarr  uVid  etfü'ein'elt 
wollenen  lunikaoder  einem  laHg^^iObetkMtierefai 
tier  Gemahlin  Aicfcha   verfertiict.       £«   hiefs  der 

\  i    r-  .  •  ••»,'•  •.;-.  .  .•  .1.  .  >:'  ,1 

•'  XJ itei^ProiAetHätt^  J>iitte  lUffttzW  odef»Cs^ 
lotten,  'dfc  '^V'untei»  dem  TUrBan  trteg;\*^t»tr^g  eß 
fie'lnd^*  auch  ohnieTurfrÄh  iirid  oft  d*nTt»rt»tt  oliJ 
todi^ie  MötÄi/;'  Wenn  e^felnGebÜtvet'rt^ht^W^olU 
teffo  nahni'^^'^Henial  die  M&t<2^  ab ,'  «iÄt *<ife ^Vi- 
ßhen  de*n  Hähden,  neigte  fich  über  fie^»ürid^1Ät^e*i 
Di^  Mötüed»  waren  dreierlei: 'wdfse'iftMt doppelte f 
einfache;  und  mit  Zipfeln»  welche  letzten  er  •auf 
Keifen  und  im  Kriege  trug. 

-  Er  hattfe  unter  tfhdern  einfeii  Tdffc^  Vöft  iu^ 
fserordentHcher  Gföfee,  den  man  die  ÜP^dtt^b^titej* 
er  wüfst*4*n  fo  wöhFun*mit  {a  v\e\  GMAffe  «u  tra- 

Sen^  dafs  die  Spitze  wnnderfam  emporftiej;  Als  er 
ahei«  eltiefe  Tages  hoch'  ^bet;'  \\h  g(t>Me>hlSlich 
ftbien^'fiigte  derPh>phet>  nut^AoTpi^IuH^ai^i^ den 
•'    *  Namaok 


$9^ 

VaiMfi!lieftsT!ArbtBs»  eu  feinen  Gefihrteü;  „Hock 
in  die  Wolken  entrückt»  kcimm*  ich  za  euch.'*  Bei 
4er  Einnebme  von  IVk^kKa  tr  >^  er  einen  Cchwerzea 
Turbnn  un4  eine  vieigröberi^Calütte,  aU  i^ewöho- 
lieb. 

Für  den  Ttg  der  Verfiimmliing  oder  4en  Frei- 
tag hatte  er  ein  befonderea  K>eid  «  das  von  denen 
verfchieden  war,  die  er  an  den  übrigen  Tagen  der 
Woche  XU  tragen  ptlegte« 

Er  hatte  drei  baumwollene  L  ibrocke,  womit 
er.  fich  im  Kriege  bekleidete ;  über  diefen  trug  er 
^a  leicbtea,. Gewand,  von  dem  Stoffe  Sordos  oder 
Seide»  Die  j^rüne  war  feine  Leibfarbe.  Seine  Wes. 
ta  war  weHa,  fein  langer  Mantel  rorh  und  fein  Reit, 
babit  im  Felde  fchwarz.  ;  Auf  der  Reife  trug  er  ei« 
aen  woUenen  ileberroclu . 

Zur  Zeit  der  TTucht  des  Propnetei^  ypn  Mekka 
nach  Medina,  wobei  AGima,  Abu  Bekkera  Tochter« 
^filC;da«  Gepacke,  fo  wie  nip  die  Lebenei^ittel  ^  Sor- 
ge triigreofC  fie  etnft  eus  dem  Ifelleifen  ^n  Kami« 
ibl  h«rv<orf  woran  Aermel,  Sc^jitzen»  Auafchnitt 
em  Hälfe  und  EinfaiTuog  am  Hälfe  voi^  doppej^r 
Seide  4(an8»  bewundernawür^iig  geca^beitet  wa^en  | 
fieseigtei^eden  Neogierigen  und  fagte  dabei;  Seht^ 
waa  der  Apoatel  Go^ea  lur  einen  fchönen  Leibrock 

Anas»  MaleksSohn»  erzählt  als  «ine  Tradtzionf^ 
dafa  der  Kaifer  der  Römer»  Heraklius«  >dem  Prophe- 
ten zum  Gefchenk  einen  Pelz  gefandt  habe,  wel- 
cher febr  kunatreicb  mit  Seide  gedickt  \i^r. 

Sein  Mantel  war  fechs.  Elen  lang.  u,nd  drei  und 
eineSpenne.vr^;  (ei^cGurtel  w»rfa&(Spani)en  iang^ 

Sein 


551 

Sein  WehrfrehStige  wtr  von  Leder;  drei  iilber- 
pe  R?hge  waren  daran  befestigt;  die  Schnalle,  der 
Haken  und  die  Einfaflung  waren  gleicbfalla  von 
Silber, 

Nach  der  Wodbn  oder  der  Keiligeri  Abwafctutig 
pflegte  er  fleh  mit  einer  eignen  Serviette»  zuweile^ 
«uch  mit  dem  Zipfel  feines  Mantels  abzi^trocknen» 

£r  liefs  gern  fein  Hemd  nnter  den  Kleiderit 
liervorfcbimmern  unddieHemdeärmei  reichten  ihn» 
bis  an  die  Hand.  —  Beinkleider  hatt?e  erzwar,  pflege 
te  lie  aber»  wie  man  verfichert,  nicht  zn  tragen  -^ 
Er  trug  Stiefeln  und  foi-gte,  lieimmer  g&rchmeidi^- 
XU  erhalten.  Al-Termedi  verfichert',  d^fs  feine 
fchwarzen,  rotheingefafsten  Stiefeln  tin  Gefchenkf 
des  Nadfchalfi  ödei;  des  Königs  von  Äbeffinien  gei 
wefen  iind.^  * 

X»  Zu  feiner  Toilette  gehörten  folgende  Stük* 
ke:  i>' ein  Kastchen  mit  einem-Sniegel  und  einen» 
fchildkröten  Kamm ;  2)  eine  Bochfe  mit  Antimotf . 
nium  und  Augenfalbe,  womit  er  fic)i  alle  Nacht  drei, 
ihabi  die  Augen  beftrich;  3)  eineScheere;  ^  eiß 
Zahnftocher,  Vonrit  er  fich  beim  Schlafengehir/^ 
Aufvrachen  und  Anffteben  die  Zähne  reinigte;  5} 
eine  Phiole  mit  wqfifriechendem  Oele^  die  er  fogt/ 
taf  Reifta  und  in  den  Krieg  autnabm^ 


Nenn. 


%st 


KeunMs  Kapitisl 
f^on  tUf  ZMftintt  Krüge  vitd  Feldzl^t.  aj 


w. 


enn  die  öefcHcbHchreiber  VÄn  einem  Trajw 
feenkofps  fprecben»  das  der,  Prophet  in  Perfbn  ao« 
führte«  fo  nennen  fie  es  Askar,  eine  Armee;  wenn 
er  aber  einen  Gefährten »  als  (einen  Lieutenant,  aiv 
fchickte»  To  bie(s  das  unter  ihm  ftehende  Truppen« 
korps  Sjt*U#   ein  Detafchement^   eine  Kompagnie; 
die  Zubl der  Soldaten,  woraus  fie  beftand,  war  zwi* 
fchen  5  und  400.       tlin  folcher  Haufen  von  100  bis 
foo  hiers  Mach far«  ein  ßafailion;  wurde  eri>t8  goo 
Vergröfsert,  üb  wareseinDlehaifch,  ein  Regiment; 
und  wenn  es  noch  ftarker  und  reich  an  Kavallerie 
wart*  ib  war^ea ein  p{cha(al>  f ine  Brij^ade.       Ein 
liaufen»  der  von  dej:  Hauptarmee  abgefehickfc' war« 
^  i^,  hieb  ein  Baath,  eine  Partei. 

*/  \Vas  die  ^ahl  der  Kriigt  betrißt,  in  Welchen 
^4cb  der  t^ropbet  befunden  hat,  to.  rechnen  einige 
79,  andere  2£|  oder  27;;  dartnn  über  ftlmnien  die 
yerftändigften  Gerchicntfcbreibel'  überein ,  dafs  er 
in  Per(bn  in  neun  Kriegen  gefochten  hat»  nSmiicbt 
in  den  Schiachfen  bei  Beder,  ^Ohb'd.  ath  tlraben ;  iil 
den  Kriegen  gegen  die  koraifchen  Juden»  gegen  die 
Alostalekiten,  gegen  Kaibär;  bei  der  Erobrung  von 
Mekka;  in  der  Schlacht  von  Honain und  bei  derBe» 
lagrung  von  Ai-TajelT  S^eia  leüscer  Feld^ug  war 
4«riiacb.Tabuk4 


,  .^ ,  ^«  iber  HetrU^mfikin  üktimBhmMngeH  b^ 
trifft»  zu  den^n  er  Truppen  aasrchickte»  fo  2ähle|i 
einige  15«  tnclere^?,  und  noch  andere  fogar  500. 
Pol|;iich  ist  es  picht  ohne  Grund,  gefchehen;  jAüCb 
man  Moaammed  den  JGiegfiJchen  ProphetlBn  gebuniat 
\kAtX 


Zekhfes  Rapit^. 

*•  ' 

Voü  den  Vorrechten  und  bef&nd&n  Ei^enfehaf*. 
ten  des  Prophetin  \  in  Anfehumg  fehler  Perßffi 
in  diefer  U^elt,  nach  den  üiaubHiskhren  der 
MußilrH'dnAer.  a) 

Iff  -       '  — 

I.  M2Jt  war*  in  der  Ordnung  der  Schopfong,  Aet 

6rfte  der  Propheten;  und  in  der  Ordnubg  der  Sen^ 

duDg  der  letzte  von  allen.  « 

i.  Adam  und  alle  abrigeii  GefehSpfi  wttrdth 
fdr  ihn  gerehaffeh; 

).  Sein  glorreicher  Name  ist  atl  den  Throii  döb^ 
tei  gefbhrieben. 

.  4.  In  den  Schrifteü  der  alten  Propheteh  war  er 
Verkündigt  und  feine  Namen  und  Beinaben  find 
darinn  ausdrücklich  bezeichnet«  fb  «i^ie  aucli  die 
Damen  und  Heinamen  feiner  Gefähtteoi  feiner  Nach« 
fblger  und  feines  Volksi  B) 

^t.  Im 


a)  Dfehank  p.'^iii 

b)  Kor.  Ar >•  v.  ijg;' 

t 


^.  Im'  Aajtl?hMic1c  feiner  Geburt  wurde  4« 
Teufel»  ^Eblisi)  vom  Himme)  geftofsen.' 

<.  Seine  Brusfc  ward  wöiidi^rbilrei^  Weife  durch 
Äe  Engel  gefpalten. 

7.  Das  Siefrel  def  Weidagüng  war  feinem  Ruk« 

ken  eingedrückt. 

t%  Die  Ehgel  haben  ihn  gegeit  die  Hitze   der 

Sonne  mit  ihren  Flugein  gefchirmt 

9.  An  Versande  und  Einfichteil  übertragner  alle 
&origen  Menfcheiy. 

lö.  Er  ward  (auf  der  nächtlichen  Reife  in  des 
Himmel)  von  feinen  eignen  Vorfahren  begrüßt« 

ir.  Gott  verfprach. ihm  feinen  Schut^gegen  ^im 
Menfchen. 

12*  Er  ßiieg,  auf  der  nachtliDhed  Rei(V»  in  den 
fiimmel  und  legte  den  unermefslicheo  Kaum  zurück» 
der  die  fieben  Himmel  umfaßt.  ^ 

1%  Er  näherte  fich  dem  Throne  Gottes  auf  zwei 
Bogenfchufsweite  » 

14.  Er  ging  in  derfelben  Spur,  in  welcher  der 
n'achße  Prophet  vor  ihm  gegangen  war. 

f  5«  Er  ward  von  den  Propheten  und  Engels 
begrüfst  und  er  griilste  fie  feiner  Seita  wieder. 

i4«  Die  £ngei  haben  fiir  ihn  gekäinpft; 

IT. 


«I 

*       tf.  Dil  Bttch  de«  Koraii»  wfcrd  ihm  rntA-Mim. 
mei  gebracht^  ob  et  gleich  eio  Idiot^  unviflfendund 
un^elebrt  war.  and   Wedei^  lefen    Doch  fchreibea 
i       kontev 

\i^  Def  Kotaii^iEH^  ^iti  UTünderwerk  utid  ^Ird^ 
alte  Jahrhunderde  hindurcbi  vor  aller  Veränderung 
und  VerfaircliUn^heS^ahrt  t)leiberi.  Wisdierca  Buch 
vor  andern  auiüzeichttet»  da»  ist  die  wutidervoUe 
Anordtiuti^  feiinerBeftandcelle^  vvelchefind:  i)  die 
Fortntd;  im  NatiuH  GotiiS^  des  Gmdigen  Und  Barm* 
herzit^en^  die  an  der  Spitze  vdn  allen  Suren  flieht t 
s}  dire  Einleitung,  Welche  die  erfte  Sure  ausmacht; 
3)  der  betähnite  V^fs  vom  Throne  Gottes^  der  zu 
«nem  Atnulet  Oder  Verwahru^gsmittel  g^gen  alle 
y^rten  von  Üebeln  dient;  4).dicVe»fe>  welche m^n 
d^e  Siegel  nennt;  5)  die  zweite  Sure,  mit  di^r  Auf- 
Ibhrift  dit  Kuh';  h)  die  feeha  tangeil  Suren»  nämlich 
von  def  dritten  big  zur  achtelt  i  7)  die  4bge{bndeN 
ten  Suren,  alfo  benannt ,  weil  fie  aus  kurzen  Stro- 
phen beftöhn»*  wodurch  da^  Ganze  in  mehrere  Ab* 
fchnjrte  ahgeiondert  ist;  dielet  find  alle  Suren«  voa 
der  neunten  bis  ans  Ende  des  Korans. 

t^i  Dssjenige,  ^ss  vor^gsWeifi»  (ein  tFimder 
keiflti  naralicb  das  Buch  des  Korans«  eXiftirt  bis  a^C 
den  heutigen  Tag;  hingegen  die  .Wunderfthf iftea 
der  iibrigen  Propheten  find  mit  der  Zeit  grör&^teii. 
teils  untergegangen I  und  >A*enn  ja  noch  einige  vor- 
handen  find,  (o  oiniTen  fie,  als  weitWwigetf.wertb, 
dem  feinigea  den  Rang  laflert. 

20.  Ei*  bat  mehr  Wundet  gewirkt«  als  ftlle  iibri« 
geü  Propheten  zufammen«     Man  verfichert,  dafser 

Siegen  taufend«  andere  f^gen  gai^: gegen  drei  tao<^ 
endgethan  hat«  ohne  den  Koran  zu  rechnen,  der 
tn«  fich  |das  gröfste  aller  Wunderwerke  ist,   ' 

Z  %'    X        ^  ai. 


3f» 

ift  In  dsui'ltorfttiüna  ntbe'an  di^  (eeht^tmii* 
lend  Wunder  enthalten,  das  heist,  eben  fo  viel«  äüi 
erVetükel«  (Strophen)  hat»,  Jadas  arabifcbe  Wort 
A]at|  das  einen  VerfikH  bedeutet,  wird  auch  zu« 
weilen  {\xt  Zeichen  und  ^;i»(f^^enömmen,  wie  Ait 
g^lebft^  Doktcfr  Pöcocke  itigemerkt  Hat»  a) 

32.  Itföbämtned  Irat  de^Mohdv}n  ibwei  Teile 
geteirt ;  ihn  habc*n  die  Sterne  begriifsr;  der  Stalmm 
eines  Pülmbaoms  hat  in  feiner  Gegen>9^art  gefeafzti 
neue  WafVerqüellen  find  der  '£rde  imter  feinen  Häui« 
den  enrQ)radelt ;  u.  f.  W. 

3^.  An  einem  ieinzjgen  Tage  hat  er  dem  ^4iA« 
:^fi  iiren(chlichen  Gefchlechte  die  £rkentnis  de's 
wahre'n  Gottes  gepredigt,  b) 

•     24.  Zo,  ihm  kamen  alletienienv  Damoneii 'nilii 
Engeln  'nft  feilte  Lehre  ±a  hören, 

d^.  Cr  hat  mehr  Anhänger  gehabt,  als  nlleabri« 

fen  Propheten  zufamtnengenofntnen.  Denn  feine 
endung  war  eine.  Wirkung  der  göttüichen  Barm« 
herzigkeit  gegen  die  Gefchöpfe.  Daher  werden 
auch,  Voti  der  2eit  an'>  alle  Utrglaabigen  tum  ewi* 
gen  Feuer  verdammt  werdet ;  die  wahren  Glaubi« 
*  gen  aber  werdeti  fi^her  fein  vor  der  Verdammung 
der  irrglaabigea  Völker. 

a(.  Gott  hat  feInLob  und  feinen  Ruhm  mitihm 
geteilt;  fein  Name  (Veht  im  Buche  des  Korans  dem 
Namen  Gottes  zur  Seit^. 

27.  Gbtthat  der  Welt  geboten,  ihmgehorfam 
zu  fein ;  er  hat  fle  feiner  Wiükuhr  und  Leitung  un« 

ter- 
a)  Spec.  p.192.  • 
bj  Sur.  XXr.  v.l. 


5>7 

«tworfen^  Und  ihm  die  Regt^nnfr  nU  eki  Kgen. 

haai  mit  der  höchsten  Gewalt  und  voUkommner 
UnpartHlichkeit  verliehen  —  das^  lehrt  uns  ein  ^ött- 
lic^ies  .Orakel. in  feinem' Worte  felbst.  ^Denn  des 
Propheten  Herz  hat  fdtfchHck  nicht  gewähnt  ^  zufshn^ 
ehas  es  gefehn  hat !  Und  noch  ein  anderes :  ^  Sein 
M/ick  hat  fukvom  IFahrm  nicHt. gekehrt;  geirrßthat 
4Pr  flieht,  ä) 

98.  Wenn  ihn  Gott  in  dem  Koran  anrcfdt«  fo 
&ennt  er  ihn  niemals  bei  feiriem  eignen  Namen,  fen- 
d«'rn  allema[  Prophet^  Apostel.  '  Ja  er  hat  auch  fei- 
ijem  Volke  verboten,  ihn  bei  feinem  Eigennamen 
zn  nennen:  ,,Gewöhnt  euch  nicht«  heist  es  im  Kb« 
r.:n,  ^^  den göttlichen  Aposte}  auf  gleiche  Art  zu 
benhen,'  W'e  ihr  einander  za  benennen  pflegt.**  Das 
Tieist,  nach  Dfchelaloddins  Paraphrafe:  ,,Sagt  nicht 


29.  Gott  hat  ihn  mit  derFölle  feiner  Liehe  and 
feines  \Vohlgffiilens  üBerfchüttet;  er  hat  fich  ihm 
durch  fein  Wort,  feine  mlVn dl iche  Unterhaltung, 
und  durphOlFenbarung  in  nichtüchenGefichtern  in 
einem  hohen  Grade  mitgeteilt 

50.  Er  hat  ihn  auf  die  höchste  Stufe  der  Herr- 
fchaft und  äer  tischt  erho]»en. 

gr.  Er  hat  ihn  den  Gebrauch  der  Kebla,  •)  der 
erften  u,nd  der  andern,'  getehrt  und  fie  ihn  auf  ki^ 
iier  zweimaligen  Flocht  allemal  richtig  finden  laden 

a)  Sur.  sh 

b)  iSur.  24. 

*j  /  B.  L  S.  307. 


IS« 

^».  Das  Gefet^  und  4i^  W^brtieit  find  Ibn  mit* 
geteilt  worden. 

)^   Gott  b«t  ihm  damtls  feinen  ganz  befondeni 

.  ßeidand  und  feinen  befondern  Schuts(  gefchenkt, 
«Ifi  ihm,  tut  fetner  Reife  oder  Flucht  von  Mekka 
nach  M^din»,  Furcht  und  Zittern  ergri^  ^iQen  Mo- 
imt  vorhernind  eiaeq  Monat  nachher. 

34.  Ihm  w%r  die  Gabe  der  Woblredenli^tt  im 
reichlicbfn  M»>(il«  erceilt* 

i      .    35  DieSohliiflel  9bu  fl^n  Schätzen  der  prde  war- 
deq  ihm  au^^ebote^«  - 

36.  Ihm  war  di^  i^Ilgemeine  Wilfenfchnfib  aller 
Dinge  verliehen ;  fjnf  OeheimfiifTe  allein  ausgenora* 
luen ;  wiewohl  man  dennoch  verfichert*dafsGott  ihm 
auch  dieft  fünf  Geheimntfle  oftV  nbart,  aber  zugleich 
bc- fohlen  habe,  die  Kentnis  disrfclben  vor  dep  Men- 
fcben  verborgen  zu  hs^lteni 

3'r.  £r  hatte  eine  voUkommnc  Kentnia  feinet 
Stammbaum«  9  ^ine  fotob^,  wie  iie  fpnat  niemaiid 
gvhdDc  hat« 

)S.  Die  Vergehung  fetner  Si^nden  ward  ilim  an- 
l^eboten  und  veriprochen»  obgleich  fejn  L^benrein 
"Von  allen  flecken  war 4  was  er  indefs  ao&pbtlich 
irie  erwähnt  hat.  Fol(;ende$  find  die  Worte,  die 
Gott  in  diefer  Hinficht,  im  Koran  d)  zK  ihm  fpricht: 
,,üo  wilTe  denn,  ea  uc  Kein  andrer  Gott,  als  Gott 
allein !  Von  ihm  erbitte  dir  Vergebung  deiner  Säov 
de;  fo  wie  für  ^edeu  Mann  und  jedes  Weib,  das 
gbubig  ist!^*   -^   Hieriiber  macht  Dfcbeialoddia 

foL 

B)  Swr.  4f. 


folgende  ABKHn*|Ki|Qg:.  ^Oh  er  g}tufl\  ycm  Sandeti 
,,frei  und  r^in  war,  fq  vyurdep  gleich wqhl  jep^  Wor* 
„te  iu  ihm  gefagt,  ^atnit  er  ein  Master  qn4  Vor. 
^bild  feioei  Voike$>ivu,N:^*.  Und  in  der  Th^t  hat  er 
^diefa^  Gebot  auch  durch  fein  Beifpiel  attfigeubt» 
yydenn  ^r  yeröcberte.  relbatü  da%.  er  Got-i-  täglich 
^,wohl  b\indertpialum  Vergebung  fi^tn^r  Sunden  an. 
^rufe.« 

39  Niepii^U  erwähnt  man  Gottt  den  fI6ch8ten, 
>veder  in  der  Ankündigungsformel  defi^Qeb^cs,  noch 
in  dem  Eingi^nge  eiue^  Predigt«  noch  in  dem  Glau« 
bensbel^^ntnia't  noch  in  der  Vorrede  eines.  Buchg, 
dafs  man  nicht  i|ucb2Uglf^cb.  den  4pQ9teI  erwähnen 
follte. 

40^  Gott  h^t  ihm  alles»  wsis.  feiner  Nazion  mder^ 
ganzen  Folgezeit  bis  an  den  jüngften  Tag»  begeg* 
üen  fpll,  »af  d^s  deutUcbfteofiVnbant. 

41.  Er  ist. der  Fiirft  und  Herr  aller  Kinder  A- 
dpns;  er  ist  das  edellte  aller  Geibhöpfe,  inden  Au« 
gen  Gottes«  de^  Herrlichen.  Diefer  hatte  ihm  denf 
Beiftand  und  die  Hul(e  der  vier  Fngel«  feiner  Reichs»' 
verwefer,  liäqiUcb  Gabriels»  Michi|e{s,  Asrafelgund 
Asraels  gegeben  und  Ihn  dadurch  gegen  alle  An^ 
griffe  und  BeieidiguLgenderböfen  Geister  befcbiitzt 
vnd  verteidigt  r 

4a  Seine  Tocjiter  und  Frauen^  waren  die  vor« 
trefilichäen  aller  weiblichen  Gefchöpfe. 

4).  Seine  Gefährten  waren  die  w&rdigften  tUer 
Männer»  nach  dem  Propheten. 

44.  Seine  Mofchee'war  die  beÜigfte  aller  Mo«  - 
fcheen.  ' 

45» 


9€: 

4$.  Sein  VaterttQd  vtr  dts  befUimtefte  aSer 
Lände?« 

4^*  D^r  Todefengel  bat  ihn  iifl[i  Erlaubnis^  fei* 
oe  Sele  nehmen  zu  dürfen  —  eine  Höfl^'chkeiV,  die 
•r  fpnat  keinem  andern  Menfcben  erwiefen  hat» 


Elftes  Kapitel 

3k  Vorrichte  imd  Eigenthiimtichkeiten  des  /Ve- 
flutten  in  Hinßcht  aluf  f$in  Gefetz,    in  diefer 

mit.  -.^. 

V 

1.    T  Ol)  der  BeatO«  welche  4i^  Mafplminnet  ilren 

«Feinden  abn^hq[iei>,    (gehörte  ^a|i  Vortiehipste  und 

Beste  dem  Propheten  allemal  mit  vollem  Rechte  2a. 

1.  Er  h^^t  di?  ganze  Erde  in  eine  Mofcbee  ver- 
wandelt Denn  von  ihm  verrichteten  die  Menfcheq 
ihr  Gebät  nur  in  der  Kirche  df  1:  Christten  und  in  den 
Synagogen  der  Judeq.  Eraberi&eigte,  daf^diegan« 
ze  Endet  rein  ist»  indem  er  angeordnet  bat,  dais  im 
Fall  der  Npth»  ^A}^  4^^  Waffer$,  auch  der  Staa^ 
des  Bodens  z\\x  heiligen  Reinigung  get)ri^ucbt  we&. 
d^n  kann. 

3.  5.  Er  hatzixerfl:  die  Äinf  G^bäte  —  di^  ö& 
fentliche  Verkündigung  At%  Gebäts  —  un<}die  wirk* 
hche  Herfagupg  deirelb^\i  eingefetzt 

6   Eben  fo  hat  er  die  Ordnung  des  Chorf  ein- 
geführt, utQ«  fadi  defii  M(^ter  d.^r  Engelcböre,  da^ 
^  Gebät  ztt  feiern. 
•'  *.  7.  Er 


iBtVit  zu  haltMi. 

8.  Er  bat  den  Frieden^grufs  eingerahmt 

9.  Erbat  den  Tag  djer  Ver&mmlQog»  namlicb^ 
^n  Freitag  eipgefetzn  *  •       ; 

10.  Er  hat  die  gün8t;ige  Stande  zur  Erhörang 
des  Gebälig  beftimmt«        .  "  .    -    . 

it  Er  ftifrete  auch  das  Fest,  der  Ppfer»  die  aj^ 
zehnten  Tage  de^  Monats  Dhut^  Hadicha  ki  dem 
Thal  Muna  gisfchlachtet  werden  mi^flen. 

la.  Er  hat  die  Fasten  tm  Ramadhan  geftiftet, 
finem  Monate,  in  .welchem  die  Teufel  in  Ketten 
gelegt  und  das  Paradies  gerchmutkt  worden  ist; 
ü)  welchem  äer  "Wund*  Apr  toastenden  eirien  Hebli- 
eheri)  Öeruch,  als  Bifaai  haucht,  und-  die  Enget  (ur 
üe  um  ^ergel^ung  ihrer  Sunden  bitten  und  fo  lange 
liitren^^  bis  fie  <tie  fasten  endjgenj  .einem  Monate^ 
.  in  deflen  letzten  Nacht  ihnen  dif  Sande  widbUoh 
yergeben  wird. 

t;.  Er  bat  das  Frühfläct  eingeführt»  das  tnaq  in 
der  letzten  Nacht  der  Ramad/ian-Easten  vor  Tages- 
anbruch haltt  und  zwar  rnjft  einer  bewundernswer- 
S)en  Hurtigkeit  und  £il^  damit  man  die  Fasten  en^ 
ige  ^in'^  die  freihält  hab^,  den  Rest  djsr  N^acjit  bis 
an  den  halben  Morgen  nach  Herzen^  Lystzu  eflen 
urfd  zu  trinken.  Denn  diefc^s  war  unfern  Vorfah« 
ren  verboten. 

14.  Er  (fetzte  auch  die  Feier  4er  Na^ht  Al-^Ka» 

dar  d'  i.  des  Mächtbetehls  pder  de's  göttlichen  Rattv 

fphiuiTes  ein»  welche  zwifchen  den[L  drei  und  zwan- 

'  zig. 


I 

9>}g^$n  tnid  yier  qii4  «.waiMEtfiflM  Act  MoaaHi  ItUm 

tnadhan  fällt,  da  ihm  der  Kortn  xam    erftenmal« 
4uri;hden£iigelGi^briel  vamUimmel  gebracht  wurde« 

ff.  Er  bi^t  durch  fein  Beifpiel  den  heilige« 
Gebrach  ejjpiiefü.hcti  auf  dem  ße^K^  fLnif^k  bis  zum 
yntergan^^e  der  Soone  auf  den  Püfsen  zu  ftehen* 
um  (ich  die  Vergebung  der  Suaden  auf  9^wei  Jahre 
^u  verdieneo. 

I<.  Er  hat  den  Gebrauch  geftifitet«  firh  nach 
^er Mahlzeit  die  Hän^ezu  wafcben,  ei^  gutes  W^erk^ 
ißp^  ein  zwi^fa^cher  ^oba  verhetfs^n  ist^ 

17«  Er  hat  die  Art  und  Weife  gelehrt,^  wie  auf 
itm  Grabe»  nach  4er  Seite  zu »  eine  Vf ftiefan^  M 
m^pheti  tat. 

II.  Er  b^t  endlich  tuch  4«^  Mct^e  efngffijhrl^ 
den  Turban  qut  zwei  hinten  hinabhangenden  Bin« 
d^n  zu  tragen.  Dielen  iat  die  Art  und  Weife*  wie 
ihn  die  F.ni^el  fragen,  und  zu|;Uich  das  K^ntzcl- 
^hen,  das  fie  unt^rrch.9idet. 


Pon  dm   Forrechten  und  Ei^mthümticIAritm 
'  des  Propheten  in  Hinficht  ßuf  fein  JFolk,  in  die* 
ferWM. 

S.  ^ein  Volk,  daa  arabtfche  Volk»  ist  das  j^eajte 
von  allen  Volkern  und  wird  auch  langer  dauero» 
«is  alle  ibrigea  Völker  der  Erde. 

2.Er 


«.  Er  hatihnM^wei  N«tpen  gefreben,  die  bei* 
devQfidenzwei  ^^ameq  Qortes,  des  Höchsten,  hen^ 
komitient  nämlich  Muf  ulminner  und  Gläubige^  aD4 
hat  ihre  Religio^  den  Islam  gen^Dnt-, 

|.  Er  hat  fie  frei  gerprochen  von  der  Erfüllung; 
•'des  rhötichten  GeliibSes,  wozu  die  Menfchen  vor- 
mals verpflichtet  waren«  z  B  des  GeliibdeSt  einei| 
Mord  zu  begehen»  ob^f  e^gki^b  ^ereueten^  esge« 
than  9U  hf^^t?!^. 

4*  Er  hat  die  Häufer  der  Unziicht  abgefch^ft. 

t.  Die  Taxe  ihrer  Abgaben  betreffend,  Tp  bater 
dazu  dep  viertep  TeU  ihrer  £inkupfte  ^.eftirnint« 

6.  Ex  h^t  In  4«r  SeligiQiv  »wfet»  StrafJ^iirif  ^in, 
geführt 

7,  Er  hat  ihnen  die  iibertrieben^  Ausfchwei« 
fungen  in  der  Sunde ,  die  Gattesv^rgeffi^nh^it  und 
Verunreinigung  .genofntnen, 

8-v  V'T  hat  ihnen  Jdie  WahV  gelafren ,  'ob  ße  bei 
einer  Mordthat,  an  'einem  der  ihrigen  begangen» 
das  Recht  der  Wieder  Vergeltung  ausiiben  oder  den 
Preis  de«  vergoilepen  ßluts  annehmen  woU^p. 

9.  Seine  Anhänger  ßnd  vor  der  Gefahr»  in  Ir- 
tl  um  zu  fallen»  ficber.  Streiten  fie  fich  auch  mit  ein* 
ander  und  find  fie  über  rellgiöfe  Kragen  uneinSt  fo 
gereicht  es  ihnen  zur  göttlichen  Barmherzigkeit; 
hingegen  die  Religio nsiFreitigkeiten  der  Vorfabre^^ 
gereicbceo  ihnen  zur  Qual 

10.  Seine  Anhänger  fühlen  Gewiffensrube«  sn» 
dere  Völker  nichts  als  GewüTeoaangft. 

XU  Sit 


I 


IT.  Sieerf^Stsen  und Mrenleif  ficTi  an  den  Frack 
^en  ihrer  Almo^fen,  ufid  ihrq  Sändeo  find  ibnep  ver« 
grtenV 

19.  Sic  bfcben  eine  ge^lfle  und  fichere  Vertcu 
{jsung,  d»<s  fie  niemals  von  Ihren  Feinden  gänzücb 
werden  ausgerottet  werden. 

13.  Wenn  Äwei  derrelben  von  eifiem  Menrcheii 
ein  gutes  Zea^rnis  ablegen ,  fp  komt  der  Eiogaog 
11}  das  Paradies  ihm.  ^u. 

i^  S}e  vl>eiten  weniger,  aljs  die  fibrigen  Vol^ 
kier,  und  ihre  Belohnung  wird  dennoch  viel  gro- 
fser  fein.        ^ 

15.  Sie  haben  weni^^r  MenfehenaUer  geblQbe^ 
und  fie  haben  (ich  dennoch  alle  Wiflenfchaften  der 
^Iten  und  neuen  Zeiten  erworben,  und  in  der  Schrift- 
fieiUrkunst  obertreffen  fie andere Naiionen  bei  weü 
tcm.  'Nie  wiini  es  unter  ihnen  an  Leuten  fehlen, 
die  unermiidet  Wahrheit  fudien,  bfs  Gotle^  Ruf 
zum  jiipgften  Gerich):  erfcballen  wird,  aj 

1^  Unter  ihnen  gibt  es  grp&e  Furften;  ^eift 
Wagiftratsperfbnen;  tapfere,'  beherzte'  Männer; 
fromme,  dem  Dienste  Gottes  geweihete "Leute. 
Jüan  zeige  «i\ter .ihnen  einen  einzigen,  der,  um  fein 
Gebat  vor  Gott  zu"  bringen,  ficn  der  Vermittlung 
Jefu,  des  Sohns  der  Maria,  bediente!  Nein  ße  fuh- 
ren vielmehr  bl^jtigen  Krieg  mit  den  Anhängern  des 
i.ugenpropheteh !'  "*  ^     .-       .  . 

17  Ihre  Lehrer  gleichen)  den  ProphetenE  der 

Kinder,  Israeli 

*  '''"^  lt.  Von 

m)  Sur,  16. 


T«.  Von  den  Mpralmlnf1ern^wir^  es  di'ei  Klät 
fcfi  geben:  u  die*  Welche  Voratigebn  werdep,  d.  i. 
die  V6ltkoinini»M^*äiezae>ftloit  Pihadies  eingeheiv 
S.  .!%•  ^^el^chMnittelmäfsig  vollkommen  find  und 
iitlrUebereiluhg8fehlerl)egangeii  haben.  ^.  Dieeü 
frentlichen  Sunder;  dielen  wird  verziehen  werden. 
Folglich  werden  fie  famt  ulhd  föndifrs  fiaxiftiherxig^ 
keit  erlangetf. 

>9.  Sie  beobachten  die  Sonne,  /tini  darnach  djy^ 
Standen  des  Gebäts  zu  ordnen  und  iie  bäten  -mit 
reiiYefti^  froiAmen  Herzen »  das  Gott  Wohl  gefällt 

io.  Bei  zweien;  'die  im  JStreit  begriffen  fmdi 
]^fl^eD  EngA  f  ilgegeh  zu  fein. 

II.  Er  hat  ihnen,  alis  göttliche  Anordnung; 
ebei?  rfie  Ding«?  yorgefchriebet^,.  d}e.aott.vorinals> 
äU  feine  Anordnung,  den  Propheten  und  Gefand^ 
ten  vdrgefchrieben  ,hart(^,  nämlich::  di^  >y>wä- 
?chung«  genannt  Wodho.  die  AbWafehung  genanftl 
Gasl,  nach  der  eheligen  Handlung^  ferner  die  WälU ' 
fahrt  n^ch  Mekka  Und  den  heiligen  Krieg. 

.12.  Sie  thvin  mehr,  fromme  A^crkev  als  fie  -zo 
thun  fchuldig  find>  wekh'ea.attcfi  die  Propheten  get 
thftn  haben. 

'.  '  .        ■*.■'»        .  "  •• 

^).  Jm* Koran  werden  fie  itdml^r. mit  demAo«» 
dlrdck:  Ihr  Glaubigen!  die  iibrigen  Völker  aber  mit 
den  Worten:  Oihr  Armfeligen!  angeredt  Wdch 
ein  Unterfchied ! 


Drei- 


j 


|W 


I.  Er> 


rou  dm  rorrechtmund  Ei^lmikimUUhhm 
des  Fropheten^  in  Hii^ki  üt^. feine  Per/an,  in 
dem  andern  Lehen. 


r  wird  ^er  erl^e  fktrt^  dem  fich  die  Erile  «oftbuo 
^ird,  damit  eir  aus  reinem  GDibe  hervorgebie^ 

2^.  £r  wir^  d«r  «rftft  feirt  ^  de^)  auf  deo  ScftaO 
4eV  Pofaane>  erwachen  >)i^ird. 

^  5.  \X^enn  ei^  nach  iJcrti  Orte  A^  Weltgerichtl 
geht,  fo  werden  ihn  liobzig  taufehd  £n|{el  begleiten. 

4.  £r  Wifd  dAii  Thie^  i-eiteä)  geHAnn):  Borak» 

§.  All  derti  Orte  des  Weltgerichtd  wird  fei*  tin. 
«er  (einem  eigneh  Nahien  mit  Uuttr  Stimme  gerecht* 
fertigt  und  gepriefeh  werden» 

6.  £r  wir^  atsdänti ,  aii  ebeti  diefeni  Orte  del 
fierichts,  das  allerpracbtigfte  Gewund  des  Patadie- 
(es  erhalten. 

?.9.  ßr#ird  ixxf  Rechten  iH  Thfoh«  ^nfw- 
««tta  herrlichen  Fufsfchemel  fteheni  in  feiperHand 
die  Fahne  dei*  Herrlichkeit  halten;  und  Adam  nebst 
allen»  die  unten  (l^ehni  Werden  fich  txx  ihmantet 
feine  Fahne  fammeln« 

\o.  An!,  diesem  i^age  des  derichta  wird  er  de* 
rofse  Iman  fein,  d«  h.  dergrofse  Priester  derGbO' 
igen»  ihr  Anfuhrer  und  Sprecher*      -     • 

IM}' 


»«7 

*^  ¥t^x\.  Illt  itm^^ir  ^ftt^Mhi  dtte e« ergabt 
%ird,  vor  Gott  »iedtMrsnfalleii*^  <krerfte,  derfeiii 
Haupt  erheben  — -*  dep  irrfte^  der  tSott  adfbhauen 
Vird. 

i4«i5.  Er  w!rd  der  erfti^  Mittler  Teiti  >  fb  wU 
der  erfte,  deiTen  Vermittlung  und  Vorfprache  ange^ 
nommeu  wird« 

li^  Er  wird  der  erfte  feiÄ^  der  iiber  die  Brücke 
Al'Serati  d.  i.  die  etige  und  fchniale,  gehen,  wird^ 
Ist  dis  geichehen  >  fo  wird  der  ganzen .  Verfamlung 
befohlen  werden^  die  Augen  n iederisu fehl h geh ^  bis 
Falitae«  di«  Tochter  des  Propheten,  aiieh  über  diiefe 
Brücke  gegangen  i&t. 

l7-t3.  Er. wird  der  i^rÄe  feiü)  de?  an  diä  thä- 
re  des  Parädiefes  klopfen  Und  zuerft  hiheingetafGiin' 
werden  wird)  J^^acb  ihn^  tHtt  teihe  Tochter  Fatme 
bineiOi   • 

'    f^)  Hierauf  wifd  er  in  laAgeh  2iigefl  aus  denl 
Kawthar- Strome  trinken» 

itö.  Eftdtich  Vifird  er  auf  «^ürig  eine  innige  Ver* 
einigung  mit  Gott  genlefsen.  "^ 

in  0er  Stuhl »  auf  Welchem  er  zti  predigen 
pflegte«  wird  an  eine  Thure  des  Parsdiefes  geilellt 
werden« 

2^2.  Ihm  Wird  man  keine  beugen  oder  Burgen 
abfordern»  damiter  eingeladen  werde»  da  man  docli 
allen  übrigen  Propheten  welche  abfodern  wird. 

2^  Alle  Bande  der  Verwandfcbaft«,  alle  Ge- 
fchlechtsfolgen  und  Stammbaume  wcjrden ,  am  Ta- 
ge d«^  Auferitefaung»  abgefchaffb  und.verniihtet 

Wfr- 


3«  ' 


VjHdintes  Kapitel*    ^ 

Von  den  Vorrechten  und  EitrenHamiichkeitek 
dn  Profhetih  iH  Wnjicht'attf  fnn  Volk,  in  der 
andern  tf^dt 

J.  l-'ie  Afftbef  •  fein  Volk^  find  die  eV^en;  denefl 
iich,  vor  allen  ädrigen  Völkern»  die  Erde  zur  Auf* 
«Irftehunj;  öiFnen  wird. 

2*.  Sie  Vl'erde'n  tuttx  Tage  des  Weltgerfchta  in 
gfofsen  Scharen  koniimen.  und  von  eiqfin.  reinen 
Lichte  ;rlAnzeT\,  das  eine  Wirkung  der  Wodba,  4et 
heiligen  Abwafchung»  ist,  Wddurbh  fie  fich  in  di^ 
fer  Welt  gereihigt  hab^n; 

|.  Sie  werden  auf  dem  grorsen  Gericbtspiatze 
alle  auf  einer  Anhöhe  fliehen,  hoch  über  alleki  iibri* 
gen  Völkern. 

41  Sie  werden  auf  ihren  Gefichfcern  ein  MerJt. 
mal  tragen«  daa  eine  Wirkung  der  Anbätung  iiit^ 
die  fie  in  diefer  Welt  geübt  haben. 

,      $(  Ihre  Kitader  bnd  Ebl^el  virerden  Vor  ihnen 
fpieien» 

6.  Sie  wer<len  ihre  Bucher  i  ata  Zeügeu  ihres 
Glaubens  vorzeigen;  Denn  fie  werden  in  ihreCra^ 
ber-  mit  Büchern  gegangen  fein ,  in  weichen  ihrfe 
Sauden  gefehriebea  ftahden^  aber  wenn  üc  mit  di^^ 

Ten 


9^ 

fen  BSchkrn  ras  iet  (SraberA  tiervQt^g(»)ill»  Wef deh 

fie  finden»  dafs  ihre  Siinden  auagdSfcht  orid  durrh^ 
ftri'chen  find;  det^n  lie  häoen  nun^  Als  Wahlre  (iiau- 
Wge,  Vergebang  erlingt.  ^ 

7.  isie  werden  ihre  ftUtett  Werke  Äiit  fich  brin* 
gen«  neb«t  deA^ut^n  Werken,  die  andere  fdr  fie  ge^ 
than  halben;  hinj^t^gen  werdet  die  M^nfchen  aof 
den  Völkern  def  vorig\?n  Zeit  keine  krde'reA  ^UteH 
Werke  bei  fich  fdhreto  i  HU  die  li^ /dbst  geUhan  ha- 

i.  Das  (jericht  über  6e  Mi^irj  ihh'eh  günstiger 
.ausfallen,  und  eher  gehalten  Werden^  als*  über  alle 
übrigen  Gefchöpfo. 

*  ^  Sie  wercieh  Jloiiahn  Be&t2  vob  deh  Wotiniitt« 
gen  der  Gerechten  nehmen»  welche  ihnen  kraft  dei 
göttlichen  ^  ihnen  giitistigen  Urteils  Üngewtelen 
werden}  und  vor  allen  Menfchen  werden  fie  be« 
zeugen«  dafs  UineU Gott  die  höchste  Giüickreligkeit 
erteilt  hat« 

'  ■*  . 

Id.  sU  Wefdeh  irör  alleii  isbrigM  Väikerfa  za- 
tttt  in  daa  Paradies  .eingehn. 

tu  Siebaiig  tauten^  ^elrdeil  id  llis  Pahuiieiein* 
^•lin»  ohne  dafii  lie  IkeiAi  iäingaitge  tefragt  oder  ge* 
prüft  werden^. 

ü«  AU«  itiM  kleitt*il  Kimicf  ^rd«i  «iwnfalU 

'  .11      I  illiirif  ■    . 


AA  r»»<'- 


¥?unfxchntes  Kapitel. 

'^'^'  ^iTöM  den  Forrechten  und  Eigenthumfickifiten 
des  Prof  beten  in  Hinficht  auf  die  nicht  gebote- 
nen Pßchten  feiner  Landslmtt^  welche  fie  atu^ 
zuiiben  haben,  Stern' fiii  zu  einer  kiehr,  als  ge- 
ivöhnlich  hohen  Stufe  des  Randes  uftd  der  ^oB- 
"kommenhett  gelangt  wollen. 

t.  ^ie  find  gebalten,  das  Gebät  «u  thun^  we&n^ 
fcfaoti  hoch  am  Titge  ist 

ov  Sie  nmiTen  das  Gebät  ietir  Zeit  der  Nxdit 
▼errichten. 

^,  Sie  fhuflen  Sor|^#  fär  die  lleidigkteit  Ihrer 
Zähne  tragen. 

4.  Sie  find  gehalten   ihfeOpferiia  dem  vtffge. 
fchriebenen:Tage  zu  fchlachcen, 

t.  Eh  fie  gegen  den  Femd  marß:blren>  muflen 
fieKri^riithihÜteb. 

^  6.  Wenn  fie  im  Kriege  begriffen  find,  muffen 
^  deflnodi  liie  AbwvTchung  des  Freitaga  und  Mitt- 
»^ochs  üben,  bevor  fie  an  dteftn  Tagen  mit  dem  La- 
ger fiafbrecben. 

7.  StemfiiTeti  deb  Feind»  ioefa  wenn  er  ihnen 
an  Zahl  und  Stärke  überlegen  ist,  festen.Fiiftes  er- 
harten« 

8*  Sie  mufTen  in  der  Tapferkeit  mit  einander 
I  wetteifern  und  fich  einer  den.  sndera  ermaptem» 

1^  muthig  xa  kätnpfen« 

i  -  .  9.  Sie 


*  f.  Si6  ttttiflbti,  weder  iu«  Fafcht  rot  iem  To« 
je»  noch  aus  Angft  vor  dem  Gericht  kleinmäthi|{ 
vrerdeu.  Wer«  in  eine  KompaKoie  Mufiiltiiänner 
eingefchrieb^D »  das  Leben  verliert»  bat  nicht  Urfa* 
che,  über  Verluft  der  irdifchen  Dinge  su  klagen,  fi> 
v^ie  andere  Menrchen  zu  thun  pflegeui  Denn  Wer» 
mit  den  WafFen  in  der  Hand »  den  rühmlichen  ToS 
2ur  Verteidigung  der  Religion  ftirbt,  der  wird  bald 
zur  feligmachenden  Anfchauung  gelangen  und«  in 
der  Gerellfchtft  und  Unterhaltung  mit  dep  Seligen» 
auf  ewig  die  Wahrheit  betrachten.  Wer  aber  den- 
noch in  feinem  Gewiflfen  durch  das  ichmeraüiafte 
Andenken  (einer  Sunden  beunruhigt  wird»  der  foU 
au  G6tt  fiebsigmal  um  Vergeeung  flehn* 


SechleKAte^  Käpitek 

PoH  ätn  Forrtcktin  uni  Eigif^gkäflm  tfftr 
Prophettn  in  Hi^cU  auf  du  IMngei  äti  ihm 
verboten  waren^ 

t.  -C^s  warihrt  Verböten^  Steuern  Von  feinem  Vef« 
tnögen  zu  bezahlen  und  einen  Beitrag  2a  den  öf- 
fentlichen Allmofen  zu  geben* 

±.  Eben  Ib  War.eSi  hach  iet  Wuhtrchetnlicbft» 
tien  Meinung,  feiner  Familie  verboten«  Steuern  von 
Ihrem  Verisogen  zu  befahlen  und  einen  Beitrug  zu 
den  Ainioien  zu  gebeta» 

?,  Der  Grund  dlefer  Vefbnte  ist  8er,  Weil  der 
BeOtz  und  das  höchfte  Eigen thumsrecht  al|er  Gii* 
terund  liegenden  Grunde  der  ganzen  Welt  dem  Pro* 
t^heten  angehört^  uad,  nach  der  wahrfcheinlichften 

Ae  a  Mei- 


«7« 

Meinüilg^  illlcii  ith  HSapteth  "aM  F&^fteh   reines 
Haures« 

4.  Allen  Perfohen  (*einef  Pafnili^  wmf  ^« ,  oacli 
cl6rw«hr(bheinUrhft^n  Meinung,  verboten,  des  Amt 
der  Kalßrer,  Einnehnier  ühd  Samler  der  Steuern  nni 
Abgaben  zu  verwalten.  Denn  fie^hatteh  "das  Reciit 
und  die  Macht  z«  predfgen  und  das  Su1itiO|^ler  dar- 
zubringen» and  ditf  befreietefie  von  allen  berchwer« 
liehen  Aet&tern. 

t.  Et  war  ihth  verboten  >  etwAs  m  eflen,  w« 
einen  unangenehmen  Qcrach  hat,  z.  B.  Zwiebeln  osd 
KnobUacIh 

6.  Ea  war  ihm  verboten ,  fich  in  Baumwolle 
und  feines  Linnen  «o  kleiden ;  und  zum  Besten  fei- 
nes Volke  legte  ^  dieü  Art  von  Kleidern  wieder 
abt  damit  er  im  Stande  wäre«  zu  kämpfen,  nnd  dt- 
«lit  GottTichteii  möchte  s^fchen  ihm  und  feines 
Feinden«  Eben  fo  pflegten  ea  die  Propheten  zuma- 
chen« 

7»  Ea -war  ihm  Verboten »  Augentäufcheret  za 
üben,  d'.  h.  feine  Feinde  durch  Betrug  und  List  nnd 
durch  verborgne  >  Verfteckte  Mittel  und  Ränke  zu 
befchadigen  oder  zu  tödten«  Eben  fo  pflegten  es 
die  Propheten  zu  machen« 

8.  Es  war  ihm  verboten^  eine  gefchiedene  Frau 
Äuheirathen,  ja,  wie  einige  hinzuietzen^  auch  nur 
bei  ihr  za  fchlafen. 


Sieb. 


^x 


\T* 


\ 


Fon  dm  Vorrichten  und  EigenthümtickkeiteH 
des  Propheten,  in  Beziehung  auf  das,   was  ihm 

erlßifbtwar^^      "    '    ^  *  •    ' 

X.  Ej^  war  ihm,  trlmhtp  in.  d^n  Mpfcbee  za  bleu 
^en  und  das  Gebat  fortzufetsen  i  qb  es  ihm  gleich 
begegnet  wac»  d.aft  er  (ich  (Nachts),  verunreinigt 
hatte;  denn  dte.K^inigk^it,  die  er  iiQh  darch  die 
beilige  Abwafchung  erwofbw.  bitte,  verlor  er  nie- 
mals»  fielbst  im  Bette  upd  itq.  Schlafe  ni^bt;  aiich 
war  erto  [^ufeh/dafs.er  auf  keinerlei  V^ei^e  eine 
Frau  oder  ^inep  Maq^n  2;ubf  rühren  pil^gteJ 

2«  Es  warlhm  erlaubt,  dasGebätzu  tbun»  auch 
üf  enp  di^  Mitt9£sftunde  fchon  vorüber  war« 

;.  Es  war  ihnj  erlaubt,  an  Faptta^^en,  wenn  ihn 
etwa  dif  Qewalt  des  InftinHts  da^u  antrieb«  eine 
Frau  zu  küCfen,  ja  auch  mit  ihr  zif,  thijiii  ^u  babeo. 

'  4.  Es  war  ihm-  erlaubt,  zur  Zeit  4er  Wallfahrt 
paeh  Nliekka  zulommen,  ohne  mit  dem  Pilgerrockt 

Spnann^  £hram»  d.  L  dem/ heiligen »  bekleidet  2a 
ein.  . 

j.  Es  war  ihm,  erlaubt,  fremde  Weiber  anggfe« 
hew  u^nd  fiyh  mi^;  ihr^en  auf  die  Seite  ZU  begeben, 

6.  Es  war  ihm  erlaubt,  mehr,  als  vier  Weiber 
zu  nebmeiT    So  machten  es  die  {'rophecen. 


7.  Ei 


^' 


f.  ,Es  war  ihm  erlaubt,  ficli  ohae  2Sei^«ii  ver- 

snablen  sa  lafien.  So  beirathete  er  die  Tochter 
Hamlaas,  ob  fiegleiph  AbdoUahs  Nichte  und  Mo. 
hammeds  Coufine«  und  folglich  in  verbotenom  Gr»- 
4<^  mit  ihm  verwandt  w^.  ^\ 
• 
l  Es  war  ihm  erlaubt,  aui  der  Beute  der  Fehv 
4e  fich  rar  deir  Teilung  auszufuchen,  was  ihn^  be* 
Uebfe,  uad  aufaerdem,  nach  der  Teilun^^  nahm  er 
den  fdnftien  Teil  und  lte(a  %&  ^v^  $einigea  ia  die 
vier  übrigen  teile^^ 

9  Ea  war  ihm  erlaubt,  In  Mekkaj^  dem  l^iKgea 

ii^\  BiutaHi.vergiefiieiu 

K).  £^  war  ihm  erlaubt,  riehterHcb«  Aua(^ro- 
«he  nach  feiner  Willkür  zutbun. 

II,  £a  war  ihm  erlaubt,  vpn  den' flreit^ndea 
Parteien  Qelbhenke  2u  nebmen,  waa  doch  allen  ai- 
deru  Richtern  dvircb  daa  Gefet^  verboten  ist. 

^2.  Ea  war  ihm  erlaubt,  Lander  zii  verfcbeo. 
ken,  eh*  er  fich  poch  davon  Meisler  gemacht  hat- 
te.  Denn  Gott  hatte  ihm  das  Higenthdm  der  gan« 
j^en  Erde  gegeben.  Diefes  b.eweifl:  Gazali  durch 
das  Beifoiel,  da  der  Prophet  verfchiedene  FeJdeiv 
die  den  Kindern  Tamin  gehörten,  noch  vor  der  Er« 
pbrung,  unter  feine  Anhänger  verteilte, 

•J/ J./,  S.^i. 


Ackt. 


pi 


A^htiehntes  Kapiteh 

Fen  den  t^orrfchttm  und  Eigmtlaimtic/tkfitm 
tles  Propheten  in  Uinßcht  auf  feine  vortreffliekm. 
Eigenjmißen  und'  Tugenden^ 

^  b  ^r  gt^icb  irn  Gebat  bis  zur  Bewuncknog 
eifrig  war,  fo  konte  er  es  doch  wohl  leiden,  wenn^ 
ihn  jemand-  miften  in  feiner  Andacht  unterbrach, 
und  ohne  V^risug  ^aj»  er.  ihm  Befcheid;  daher,  ver- 
lor er  auch  die  Frucht  feines  Gebats  nicht»  und  er 
i^ahm.  fodann  den  Faden  deßelben  fugleich  ^ed<}r 
auf«.    Sp  pflegten  es  die  Prophetei^  za  n^cheo. 

2t.  Die  Lüge»  die  man  wider  ihn  vo|rI|»rächte9 
^ar  iho)  unendiich  verfaafutjer,  als  die,  welche  man 
-wider  andere  fagt^.  Daher,  machte  er/ auch  bekant» 
dafa  die»  welche  gern  Fabeln  und  Dn Wahrheiten,  aa 
den  Mann  brjachten,  (ich  hüten  folitep^  vor  ihm  za 
ecfcheinen.  Weno  fich  aber  jemand  dpnnoph  up«*. 
ter.ftand>»  ihm  mit  ungereimten  Dingen  den  Kopf 
w^^rra  zu.  machen»  fp  jagte  er  ihn  entweder  ohne 
Umftände  fort  oder.  eV  erhob  feine  Stimme  höher 
nndouichte  einen  vjelgrofsern  Lärni»  als  der  ande« 
re,  wodurch  erih^den^zumStillfchweigen  brachte* 

9.  Er  hatte  febr  reines  Blut  Ujid  fehr  reinen 
Urin»  fo  dafs  beides  mit  Nutzen  in  der  Heiikunst  ge- 
braucht  werden  kont?« 

4^  S^iu  Haac.war  fonder  Schmatz  und  Unrei« 
nigkeit 

S.  Er 


|7< 

f ^  E»  ww  von  )ed*r«Ait  4er  Sandk  •  felbst  der 
kleioiten,  rein  und  von  d^^  leiphttften  Fehjlern  £reL 

Sq  Maaren  dif  Froph^cen. 

6   £r  wtr  unendlich  weit  entfernt;  die  gering* 
f^p  uni^nftandige  Jh%%  %}jl  begebecu 

7.  l^r  tiAtte  ci^e  frpAci^^  Lie^^ip  fu(^^  aljle  Gefetze 
S.  2'irtlich  liebte  er  ffit^e  fi^tt^li^  Qnd  felaeGe» 


9.  \V^nn  ihn  jemand  tadeltei  fp,  y^rgab  er 


ibn.      I 


lo  Aber  Wenn  er  ficb  gegen  ihn  Ws  za  Scbmi- 
huogen  und  falfchen  (iefcbuldigungen  v^rgtog,  fo 
bri^cht^  e^  i.t)t^  um.      ^p;  macbte^A  4i^  PrppbeCeau 

'  ir  Hatte  jemand  fein^  G%ii|iiJinnen  verlian* 
det  und  hinterher  es  nicht  wiedet  bereuet,  fo  lieft 
er  ihn  hinrichten.  In  der  That,  nacl^  4e^  Ansf^m- 
che  dea  Korana,  fcbeint  er  voilkpiiiiiieni^«  Reditge« 
{labt  zu  habe»,  i\iefvheoa  Verlanrnder  mit  dem  To* 
de  za  belbrafen;  allein  maii  fand  es  rathram,  fieb 
auf  ^i^  Strafe  der^wiefavheoGeiretungeinzur^^bran- 
ken.  i^uf  ^ben  diefe  Art  liefa  er  auch  denjenigea 
heftrafen,  der  die  ^utter  einea  von  feinen  Gefähr« 
tien  fairchlipb  angeklagt  hatte «  pndifo  diel  Kinder 
feiner  Töchter  sapbti^en,(  ob  l^e  |hm  gleich  fo  na- 
he y^rw^ndt  ^ar^«. 

la.  Den^n«  die  mit  iboi  vpo  yHterKcher  oder 
m&tterlichev  Seite  verwandt  waren,  gab  eriUeine 
Töchter  nicht  zur  Ehe«  atta  FürebMn  da*  Feuer  der 
Hölle  zu  falleiu 

I}.  In 


37r- 

la«  In^  4en,  V^cfimMUli^ogefii  rertieth  er  keine 
KaogfUcht  und  «a  war  ihia  gleici?,  ob  er  9W  Rech» 
teD  odersurLuM^^n  ftEi» 

14.  Das  Gebät  wider  diaFttircht  ;«(iird.  ia,  feiae^. 
2icit  eii?ge|ührt 

15.  Si^iii  Scbfof  wareine  gdttlicbe  Offenbarang, 
Diefeswar  auch  der  Fall  der  Propheten»  d.pch  mit 
dem  Unt^rfcKiede,  diifs  die  Propheten  niemals  ei« 
nen  folcben  Eftthufiasmus  •  noch  (o  lange  Entziik' 
kungen  und  ekftatifchie  Ohni^achten  gehi^bt  babeOi^^ 
als  er  gehabt  htU  * 

ji.  Ea wai^ etwas befond^^cea an  ihnp»  ^afs  M;»ni\ 
er  richtetliche.  Urteile  und  Entrcbetdangeq  a^us.^ 
fprach,  ein}.eder'das  wollte  und  wunfchte  was  er 
wollte;  foda&die  beiden  Parteien  oft  wie  aait  Ei«; 
nem  Munde  fpraeheQ«  ,yS.el  mir  anftatt  ipeines  Va« 
ters  und  ^leiQer  Mutter!  ^*  eine  Redensart  di^VOi;. 
ihm  gar  nicht  g^ebri^a^bUch  g^ewefen  ist,         ^ 

17.  In  ftinem  Stammbaucne  findet  fich  keine 
Perfon,  die  miin  fiir  einen  blntgi^er^en,  tyranai^ 
ibhen  lM[enfch^n  gehalteii.  hätt^, 

iS  Im  AugenUapke.  feioef  Geburt  ^ürj^ten  «11^. 
idolie  ZH  BpdeQ, 

*  I9w  Sobald  er  ^en  ^chooft  Teiper  Mutter  Ter« 
Jiefs«  warf  er  fi<^  vor  Gott  andächtig  zu  Boden  un4 
ftreckte  feine  Finger  empor,  gleichfam  um  iich  zu 
demutbigen,  ukid  die  Stellung  eiqei^  den^uti^igei^ 
Baters  anziuiehnnen, 

fto.  Er  kam  befcbnitten  zur  Welt  mifabgeld^- 
ler Nabelfchnur»  ganz  rein  i^i4 ohne  «lie  fieüeckung. 

«I.  Iw 


ar.  In  ctetn  Aoffesblick ,  dti  Uitn  fotne  Mutter 
war  Welt  brachte^  f^hßßTtigleich  mit  ihm  ein  licht 
ausgehn»  von  welchem*  alli»  Schlöffet. ia  Syriea  ai^ 
fserordentUch  erleuchtet  wurden. 

S2.  Er  i^tacbfehon  in  der  Wiegen 

2|.  Die  Wolken  machten  ihm  Schatten,  gegea 
^ie  Hitze  der  Soni^e. 

^4*  S(U|i,Herr  hat  f&r  ihn  gebatet« 

25.  Die  MenTchen  haben,  nach  feineaiLTode^ 
fichaarepweire  für  ihn  gebatet,  ohne  einen  Iman, 
öder  Oberpriesteri  der  ihnen  dazii  Anw^fcuig  ge- 
geben bitte. 

a6.  Er  ist  in  Ash^em  eignen  HauA^  an  demOr« 
te,  wo  er  ftarb,  begraben  worden^  Eben  fo.  die 
l^ropheteu«  ,   '^ 

77'.%Si*  Man^hatdte  Gruft  feinet  Grabes  mit  fei- 
nem rauchen  Mantel  bedeckt.  -»  In  (einem  Grabe 
ielbf^t  ist  er  mit  keinen  Binifen  gebunden  worden. 
— *  Seine  Haut  ist  nicht  vecfchnunpft.  Eben  Co. 
>var  es  mit  den  Propheten.  Denn  ihr  EleifcTi  ist 
von  der  Erde  nicht  aiiFgelöft,  ^oocb  von  Thieren 
verzehrt  worden,  und  fie  haben  keine  der  Zafetle 
erfahren ,  die  der  Reinigkeit  ihrer  Korper  hatten 
nachteilig  fein  kennen.  Aber  mit  andern  Kien« 
ichen,  wenn  ÜA  begraben  fiufl»  l^ommt  ^a  gan^  ani» 
^ers,  ■    '  ■  "  .       '  ' 

30.  Er  ist  lebendig  in  feinem  Grabe» 

9?«  Er  th^t  in  diefem  Qrabe  jedesmal^  das' Ge« 
büt,  fo  oft  der  Rufer  es  yerkündigtt  und  gerade  za 

der 


'17t 

def  Zeitt  wenn.«  hnüt  gerpfoeliea.'  whrdi  So  ma^ 
chen^s  alle  Propheten,  Daher  pflegt  man  vonihiü 
XU  ragen :  »»di^  lApBgt  feinea  Gleigbe^.  iit  nicht  zu^ 
aüfa^n.^ 

.  s^  Auf  Tc^inem  Grabe  hält  eiiy  Engel  Wachai 
ipiid  gibt  ihm  Nachricht  vpD  deu  Gebären,  welche. 
^ie  ülaubigen  für  ihn  thun;  er  erftattet  ihm  aber 
axioh  Bericht  von  den.  böten  Thaten  feiiier.  I^nds« 
teute«  damit  er  iat^  om  Vergebung'bitte. 

3^^.  Vebec  feinen  Tod  empfindet  fein  Volk  al^. 
gemeinen  Kummer;  und  diefe  Betrubni»  wird  wahr, 
cea  bis  zum  Tage  der  Auferfteh.ung. 

34,  Seine  Veberüefi^rungea,  dba  ist  die  Ger 
ichichte  feiner  Reden  und  Thaten»  werden  ohne  Un« 
ieMafa  von  ihnen  gelefen ,  eben  Co »  wie.  der  Koraqi 
ohne  UoterlaCa  geleien  wird.  Diefe  U^berlteferun« 
gen  find  in  ^wet  ßächern  gefammelt,  welghe  den, 
Titel  Sahi,  d.  i^  der  echten»  und  den  Bochari  a} 
l^nd  MosUip  zu  VerfaiTe^n  bi^b^q. 

35;.  Es  geceicbt  ihm  ^  ungemeinem.  Vei^nn«» 

Sen  und  zu  grofser  Zufriedenheit,  wenn  er  erfahrt^ 
afs  ein  guter  Mufülman,  ^h'  ^r  die  Lektäre  feinet 
Veberlieferangen  beginnt»  die  heilige  Abwafchang 
verrichtet,  fM;h  mit  woblrieoheqdeu.  Sachen  parfiif 
xnirt  und  dann  das  Lefeii  fel.bst  auf  einem  hohen, 
CfTentlichen  Platze  vornimmt;  hingegen  ha^lTt  er  ei? 
!9en  Lef^f ,  der  $^b  in  fipen  dunkeln,  fiufiunei^ 
Winkel  fetzt, 

36. 1>as  Aogeficht  eines  Btenfehen/  welche? 
diefe  Ueberlteferungen  trä^t,  wird  .jederzeit«  rein, 
hell  ^nd  glänzend  fein. 

ii7*  Am 
a)  JErßarb  im  ^,  236. 


S86 

ST.  Am  Tage  der  AuGefftelmiig  wird  er  diefii 

Bächer  feiner  neberlieftfrungen*  qebsr  den  Bochera 
des  Korai>$.  auf  den  Thron  Gottes  leflfen.  Die  An- 
wefenden  \tterden  aUemit  gt-ofser  Ehrerbietiuig»!-. 
lehn  Ufkj^  niemanci  wird  darüber  ipufreEi^ 

38.  Alle  feine  ;Oefahi;ten  find  Gerechte.  / 

^9.  Die* Weiber,  die  fönst  gewohnlicb  vor 
Graboiahlern  einen  Abfcheu  haben«  pflegea  Snm^ 
^rab  ohn^  Widerwillen  xu  befucbea.^  .    ^  .      ■ 


Kfcunjehntes,  I^pM>, 

JTon  dem  Befheh  odftr  der  Wallfahrt  nach,  iem^ 
Grabe  des  Propheten,  nebst  4$%  Gebräuchtm,^ 
die  dabei  zt$beobacktenfmA. 

Vfas  GraK  des.  Pcopheten  befiii^beiv  aj)  Ut,  »acl^ 
4en  Lehrern  4ei^t  (Jefttjes .  ein  grofses  Veräienst; 
und  diefe  WalUiibrt  ist  beinah  fp.  verbindlich,  ab 
die  Pflicht. Gebote  de«  j^Qttlichen  Rechts,  wofi^rn 
ipan  Gelegenheit  und  Mitlel  Äur  Reife  b^t.  Daher 
pflegte  der  Apostel  felbstzu  fag^a^vi  «Wer.^ie  Mittel 
^daeu.  hat  und  mich  nichU  befucht,  der  beleidigt 
„Blich/*  —  „Derjenige,  welcher  ibein.  Greb  befu* 
i!dien,wird ,  kann  aieiner  Vo^ipracbe  ßewifs  fein; 
*dcr  Knecht  (io.ttes  wird  ihm  GefumJheit  i^uswir- 
■jken."  U**d  ein  andermahl  fagte  er;  „W^"  "*■" 
^mich  einut  n«phi  Düeinem  To«te  beiiichen  wird,  fo 
^,ist  dafli  eben  fosftt,,  eU  wenn  mwi, mich  jeÄ,  de 
„ich  noch  lehe,  befuchte/* 

Wenn 
#)  Dfekann.p.ios. 


f«! 

'^    '  Wim!  tiI(biier.Piigff¥  JBeli  ittf  deirWeg  ff^madlit 
hatp  nm  dts  Grab  zu-  befuchen«  nnd  wenn  er  feia 
AüKeficfat  Medinä  znkehrt;  fo  (o\\  er  ti|iterwe|(ei 
mehrmats  die  Pbrmel  der  Vorbitte  för  den  Proph^ 
ten  fprechex^ ,  uml  ^eon  er  die  Baatne  im  Ckbiet 
Von  Medina  vdti  tetn  erblickt,  foU  er  die  tiämUche 
Formel  noch  h8u£)^  wiederhbleit.     .  Hierauf  foU 
«r  Gort  demi'ithig  bitte«,  dafii  er  ihm  ^ie  Wallfahrt 
i^gtieti  wolle>  damit  ef  durch  diefts.  Mittel  in  diefer 
^elt  (bwohU^als  iirf  fituküiiftieert  Leben  glacklelig 
^werde«      In  diefef  Abficht  foU  er  folgende  Gebats- 
fornlel  kerfagen,  die  f^eiehrte  und  froäimi^  Münnec 
dam  entworfen  haben':.  »Gott,  hier  ist  dasHeilif^ 
thum  deines  Pruheten!    Mache  ^  dafs  es  mir  )siii 
Afyl   ^erde  gegen  das  .höllifcfae  Feuer,     und  «in 
Schute  und  Schirm  gegen  alle  Strafen  des  jiingftea 
Gerichts!^*  Eh' er  in  die  Stadt  Medina  hineingehet^ 
wird  es  tathfafcn  Te'tt^  dafi  er  fich  aus  Hochachtung 
gegeti  diefen  heiligen  Ort  durch  ^ie  A^wafchung 
reinige  9    fich  hierauf  mit  der  gröfsten  Sanberkest 
und  Zierliehkeit  und  mit  feinen  kostbarften  Klei- 
dern  fch mucke  ond   mit   wohlriftcbcoden   Sachen 
parfiimirc;    nicht  wenigef   foH  er^    hach  (einem 
Vermögen  und  Wäre  xiiefeä  auch  noch  fo  geriofg^ 
tAUmofen  geoen. 

Wetin  er  in  die  $tadt  timeingeht;  fall  et  fpfai 
chen  :  ,)Im  Namen  Gottes,  des  Gnadigen  und  ß;»rm* 
-herzigen!  Hero  lafs meinen  Eingang  und  Ausgftng 
einen  Eingang  und  Ausgang -der  Gereditigkeit  feio 
Und  fende  itoir  deitien  Beiftand  tiiid  dene  Hälfet'* 
a)  Ist  er  an^einer  Thiire  der  Mofebee^  ^welche  etf 
auch  feiy  aDgekon^men»'  fofnU  ^mitdem  rechten 
Fufse  suerft  hineintreten  und  im  HineiBgeben  fpre« 
chen :  ^^ü  Allah»  fei  Mohammed  gnadig  und  d^r  Ka* 

*  milie 


8tt 

mute  Iffohatelmdil  O  Alltlif  Vergib  ifitr  merii'^  $9»» 
de  ohd  öSm  mir  die  Thore  deiner  B^rmherzlg^jA 
und  Liebe;*  '*    Vtin  da  folt  er  üch  gerades  Wegef 
«lach  iiem  ghrriichen  ^luinengarten^  (^fonenonr  maa 
tiai  Grabmal  deaPropbetem)  begeben  ond  *uf  dem 
Hingange  an  der  Stella  llillftefaeA,  wo  de'f  Apostel 
das  Gebät  su^verrichteti  pflegte  ömd  dafelblt  i^ir  das 
fsitick  diefer  Mofvhee  ein  Gebät  thun.    Sotcfaer^Sta- 
l^tooen  foU  er  mefafret^e  taachen»  da>  wo  es  ihm 
fchickiicb  feheint.       Hierauf  Toll  et  fich  nieder  xur 
Erde  werfen»  Gott  an1>aten»  ihm  f  dr  die  igliickltchd 
Ankunft  in  diefem  glorreichen  Thale  fetn^o   Dank 
fagen  und  ihn  anflehen,  daß  er  den  Befuch  f^ünfti^ 
•ofnehmen  nnd  feine  Gnadein  ihr^  vollkommen  ma- 
chen wolle.       Wetin  er  fieh  darauf  dem  beiligeii 
Grabe  nähert»  folierauf  dem  Kopfe  ftehnv  <b  dafii 
er  das  Geficht  nach  Süden  kehrt,  wo«  von  Medina 
ftua»  die  Stadt  Mekka  liwt.      Er  foll  fich  wohl  ii§* 
tenv  dafs  er  feine  Band  nicht  aof  die  Maaer  y^n 
halber  Mannahoheiege, -welche  das  Grabumfcblieiiht; 
^enn  dia  pflegten  feibst  die  Gefährten  des  Apöstela 
nicht  tu  thun;   er  foil  fieh  demnach  auf  direi  oder 
vier  £len  weit  nähern  und  die  Forimel  der  Vorbftte 
tinddea  Friedens  über  ihn  fprecben»  fo  wie  auch 
über  feine  beiden  Nachfolger»  (ien  Abu-Bekker  und 
Omac»  die  neben  ihm  ruhen.      Hierauf  foU  et  fich 
einige  SthHtte  weit  rückling^i  entferneii  --^  na6h 
dem  Auafprttch  Al-Fakiha  und  Abul.  Laitha  und  an. 
derer  mehr,  dtesa  der  Sekte  Honäifä  gehören';  aU 
lein  nach  dem  AUSchafei  und  Malek  mufserdeii 
Rücken  der  Kebb  zukebreti  und  folglich  das  Gefiche 
nach  dem  glorreichen  Vorhofi»   und  der  heUigea 
Ringmauer  wended,  um  den  Apoatel  mit  rechtem 
Eifer  au  begräfaem 

Was  die  Art  un()  ^ei(e  betrifft,  wie  diefes  jte> 
fchehtu  mu(s»   fo  ichreibt  das  Ritual  oder  die  Kir« 

^haii» 


*f*     ^etibf4tmn^  1b1][^tide  (jcbtiiitbb  Vor.     Wenn  d«r 

"r^     iHlger  ietA  iPfopheten  begrilfst,  to  foll  eir  dabei  ftch 

<l      feen,  die  Augeffi  auf  ^en  Boden  richten  and  utiveiy 

s-      wandt  iiaf  cfifnen  Fleck  blicicifeni   das  Hers  fei  voU 

L       Van  Andacht  und  Efarfurcbt  and  von  aller  trdifcheo 

s      Leldenfi^bal^  frei,  und  der  Geift  fei  gknz  erfällt  mit 

^      tfem  d&danken  von  der  M^jea^  ond  Heiligkeit  des 

k       Örttf,  wo  ^r  fieh  jett  befindet,  nämlich  in  der  Ge* 

5       f^en^aift  des. Propheten,  der  Ihn  fleht  und*  wahi;. 

r       nimmt,  undändernXmli^enStelle,  wocrWeilän4 

i.       leibhaftig  zugegen  war«    £r  'begriifse  ihn  alfo  aus 

dem  Innerften  feines  Herzensv  mit  leifer,  fanfter» 

1^       empündongsvoUer  Stimme  und  fpreqhe  folgende 

f        Worte:  lyFrledfefeimitdin   AposteLGöttes«!   Frle- 

^        9,de  fei  mit  dir,  Prophet  Gottes!.  Friede  fei  mit  dir, 

^dn  Färft  der  Apostel!  Friede  fei  mit  dir,  du  Siei 

[        5^gel  dk  Propheten!  Friede  fti  mit  dir,  du  Obef^ 

»^haupt  von  der  Seligem  Sc|»atir,  welche  von  bellenjk 

,        ^Lichte  leuchten*  Friede  fei  mit  dir,  mit  deiner  Fit* 

j        5,mtlie,  mit  deinen  Frane«  und  ttiit  allen  deinen  G^ 

^^fährtenl  Friede  fei  mit  dir,    O  Prophet,  nnd  dfe 

ijBarmfaerzigkbitnndider'^egen  Gottes  t  -^  Icht>e« 

i^kenne,  da(k  kein  anderer  Gott  ist,  als  Gott«.   Ich 

„bekenne  auch,  dafs  du  fein  Diener  pnd  (ein  Apoa« 

),tei,    der  treue  Ausfpender  feiner  Gaben  und  das 

5>edelfte  aller  Gefchöpfe  bikt«      Ich  lekepne  ferner» 

4,dafs  du  die  höehfte  Stufe  der  iipostoUfcben  Würde 

„eingenommen  und  die  ällervollkommenfte  derRe» 

„Itgionen  geftiftet  faaft;  dafs  du  fie  die  Völker  ge* 

„lehrt»  dafii  du,  unter  Gottes  Beiftand  und  Hiilfe» 

„heilige  Kriege  geführt  haft,    um  ihre  Wahrheit  zu 

„behaupten,  und' dafs  du  dem  Dienste  Gottes,  dei- 

„nes  Herrn,  mit  bebarrlf eher  Frömmigkeit  bis  suni 

„letzten  Haup.he  deines  Lebens  treu  geblieben  bis^. 

„Endlich  bekenneich,    dafs  Gott  auf  deine  Vorfpra- 

„cbe  uns  mehr  Vorrechte  und  herrlichere  Gaben 

ttbewUügt  hat,  aj^auf^lie  VorQprache  «iues  Prophe^ 

->  .  .  .  ^         .  „ten 


384 

,,ten  oieft  Apostdltf  etofii  f tiiMi  V^ttct  ]«tai»k  «e. 
,,rcheben  iat.  —  0  Gott,  fei  imferm  Farftefi  Mo. 
„hai^toed  und  feiBer  FäiCIilie  g(lSdig>    fo  wie  da 
„Ibrahim  und  feiner  EainUie  guidig  geikrefen  biit 
„S^ne  liefern  Fürften  Mohammed. und  feine  Ftoti- 
,,Ue,  fo  wie  da  Ibrihim  und  Teine  Familie  ^legnet 
,,haft,.!n  dieferund  io  der  andeM  Wett.      Du  hitt 
,, unendlich  tobenswerth  AUd  glorreich,  OGott.  i^ 
,)eri»twahr>  derigörtlicbeiAuafprucI»»  den  doge- 
),thati  hast:    «^ Falls  fie  Vetktkrt  gegen  ihre  eigaea 
jySelen  handein,  fo  follen  fie  tu  dir  koi&ibeii  und 
,)Gott  um  Vergebung  flehi^,  ttnd  wetindu«  o  ApM- 
,,tel  ^  für  fie  um  Vergebut»g  bitrei):^  fo  foU^n  üe  er- 
), fahren  i    dafs  Gott  (ich  wieder  s|i  ilmett  wmden 
,)Und  barthherzig  fein  wird*^ 

,, Wir  haben  ed  VeHiötumen ,  ö  Gott^  ^eiil  hei« 
i,ligea  Wort  und  wir  gehorcht  deipem  Gebote: 
^,wir  rufen  den  Propheten  an  und  bitten  um  feine 
',,  Vermittlung  bei  dir^  damit  wir  die  Vergeboog  uo- 
j,frer  Sühden  erlangen^  So  wende  dich  denn  lu 
^juns,  o  Gott5  mache  unä  glücUicb  durch  die  Wall- 
,, fahrte  die  wif  SU  ihm  thun  Und)  Vermöge fetoer 
jy  Vermittlung^  nimm  uns  gnadig  en.^ 

«^DaHitü«  Äpöfftel  GotteSi  koinkheh  wir  xu  dir# 
^jtiabhdem  wir  verkehrt  gegen  unfre  eignen  Selen 
,^ge(iandelt  haben,  und  bitten  dich  in  Demutb,  dafia 
^,du  una  di«  Vergebung  ttnfrer  Sunden  bewirken 
^woUeth  Denn  Gott  Celbft  bat  dir  deU  Hamen  des 
^  BarfHherS:igin  gegeben«  i$}  der  foMat  nur  ihm  al- 
^,iein  gebiihrt.  bj  So  fei  denn  der  F&rfprecher  die- 
^^fea  Henfchen,  dethhett^  dirkoamti  nachdem  er 
4, verkehre  gegen  feii^«  eigüe  Sei«  gefaaii4eit  bat; 

nder 

Ä)  SW. /JT.  tgb. 

bJ  Sur.  IL  IX.  XFl  XXlL  tVIL  LIX. 


'38y 

„Hg  so  dem  Herin  bekehrt."  ■uincn- 

iHtienbf  foll  er  fpfe'cbehi 

.,Ö be^te»  ÄlW  effchftfRteh  WCenl ÖöWtb»* 
„Kraben  «n  dem  Ortp>  «eft.nnt  AI  Ka,  (d.  i.  ebetiV* 
„Und.)  wöfarieb  hefe  Ehrfafdht  haöe      btS  Thal  ■ 
,iAl.K»  Hftd  da»  Gr*b»  das  ttirten  darin«  Hfeet/™! 

tound  «»wärz»  der  W*lt  Ich  «ragte  taeirt  Leb« 
Äund  aMea»  W.8  mir  teuer  ist.  für  die  ErilaW 
„de»  GVabe.,  i„  ^elchem'dö  ^hnft.  tSSes  d,f 

i,  Falle  aller  Guter  ehthait.  Oii  bist  der  MsH^lf 
i,d«rch  d^fleto.  Vöffpfache  Vir  fe^ickIich  ^.h^Ä 
^fchmal*  Brücke  i/komme„  kllS^J  auftefch;; 
»ÜT«  *'*^'  **""  «"  *»  Weht  öefaS 

Üier  Vmh  der  PHger  hicii  ßeriebM  fc»  ä  k 

•a^  •nu^rr'*'^J'^*°»"''  '**•>  Auftrag  «efcbenliSr 
,den  Propheten  in  «einem  Nataen  4.AeeW6en  nfrf 
ih«  feinet  Völrbitte  ito  empfehJ^if .  Fo  C-t  Ä 
teheb:  .^Friede  fei  »itdi^^ApS^feIQoftiV^v? 
„tate*  itt.  und  d#ft,  M  eift  Sohb  it  Von  dem  und 
„dem  Er  biHfet,  dafs  du  für  ffih  b^i  dStfem  Her^ 
i,fptechen  ütadihm  Vei-gebant  feiiief  Sßh^!?K     v- 

»Glaubig».      Dfehn  da  bist  del-  Aütlei-    a^fjli  «i 
«Mittel  tritt,  du  det  batthherzige  M»;,^*'  ^^"^  ^»^ 

dett  ArigeGcbte  d^  Prophbten  ffPt»A^J^\  L^ 
komml.  Hier  bleibtet  itShTrnßÄf ff  fi«* 
Oder  dteimi  die  Form.1  der  VoJbEJdd JsqT"' 

»'»  faea, 


%i6 

ft«f  i;  Jaofi  wenAei;  tr  £t:li  rechts  iiod  verwcfilt  den 

Häupten  von  Abu^Bekkers  GraiHnale^gerade  geilen- 
über;  (denn»  nach  der  gemeinen  Meinung,    liegt 
fein  Haupt  mit  den  Scbalcern  dee  Prcmheten  in  L(- 
ner  Linie;)  hier  foU  er  fprechen:   »^Friede  fei  mit 
,,dir,  Kalif  und  N«ctifolger  des  Apostels !   Friede  Tei 
^mit  dir,  du  fein  Gefährt !  Friede  fei  mit  dir,  du  ge* 
„treuer  GelellfchatVer  feiner  Flacht !   Fried«  fei  mit 
„dir,  Abu  ßekker,  das  i8t>  Vater  der  Jungfrau  Aie- 
i^fchH,  mit  dem  Beinamen  der  getreue  Ze*kg£.     Gott 
„hat  dich»  zum  Heil  des  mohammedanifchen  Volks» 
„mit  den  herrlichen  Tugenden  ei^ies  ).maos  oder 
„Überpriefters  gefchmucltt;  darum  bist  du  der  Nacb 
„folger  des  Propheten  geworden»  ein  echter  Kalif, 
„und  oistden  bellen  .aller  Wege  gegangen.  ,  Du  hast 
„die  Abtrünnigen  undKetzer  gebändigt  und  befiegt, 
„und  bist  der  Religion  des  isiams»  die  fchon  watik*- 
„te  und  dem  Sturze  nahe  w-ar».  machtig  za  Hätfe 
„gekommen.     Du  hast  für  Mündel  und  Waifen  vi" 
„terlich  geforgt  und.  zu  gleicher  Zeit  deine  wobt- 
„thätige  Milde  an  deinen  Verwandten  bewiefeü.  "Dtt 
^,hast  unabUlTig  zur  Verteidigung  der  Wahtlieitge- 
,iredt  und  ihre  Anhanger  begünstigt^  bis  du  endlich 
„der  Natur  die  Schuld  bezahltet.       Die  Gnade  und 
„G'inst  Gottes  kqmmeiiber  dicb>  ilber  dich  fein  Se. 
„gen  und  fein  Friede]   Ich  bitte  Gott  und  rufe  iba 
„mit  Eifer  an»  dafs  er  uns  auf  eben  der  hohen  5ta» 
^fe  der  Nüchdenliebe  und  wohlthatigen  Milde  fter- 
„ben  laiTe»  auf  welcher  du  geftorben  bist^  dafs  ef 
„uns  in  die  Gefellfchaft  des  Propheten  und  \n  die 
„Deinige  aufnehmen  und  unfer  QeiUbde  und  unfre 
„Hoffnungen  nicht  verpitlen,  fondern  uns  das  Bei» 
^fpiel  deiner  Nächftenliebe  und  Milde  niitzlich  mit. 
„chen  wolle,  weil  wir  hier  erfcbeinen»  um  deia 
^Grab  zu  befuchen.    Denn  erist  voU  Naichllclit  und 
„Barmherzigkeit»*» 

Von 


.587 

Von  da  bewegt  er  fich  noch  weiter  teehtSp 
ungefähr  eine.Kle  ianj^»  bleibt  zu  den  Häuptea 
von  Oqnars  Grabe  ftebn,-  denn  fein  Haupt  liegt  mit 
Abu-Bekkers  Schultern  in  £iner  Linie ;  und  fpricht: 

),Friede  fei  mit  dir  >  Kaifer  der  Glaubigep »  Op 
„mar  Al-Farak!  a)  Friede  fei  mit  dir»  du  Bilder* 
„fturmer!  Friede  fei  mit  dir>  durch  welchen  Gott 
^die  Religion  des.  Islams  befestigt  hat«  Gott  hat 
y»dich,  sum  Heil  des  mohammedanifchen  Volks, 
„mit  den  herrlichen  Tugenden  eines  Imans  oder 
„Oberpriesters  gefchmückt/^ 

Hierauf  tritt  er  einen  Fufs  lang2nr'uck>  fteUt 
£ch  zwifchen  das  Haupt  Abu*Bekkers  uncT Omars 
Und  fpricbt:  »»Friede  fei  mit  eucb^  ihr  beiden  Ge- 
„führten  des  Apostels!  Friede  fei  mit  euch»  die  ihr 
^,beide  neben  depi  Apostel  Gottes  fchlaft!  Friede 
.„fei  mit  euch»  den.  beiden  Weffiren  oder  Reichsver- 
^wefern  des  Propheten,  die  ihr  ihm  mit  fo  viel  Ki- 
ffer i  Mnth  und  Glück  geholfen  habt»  die  Religioa 
„des  Islams  in  feinem  Volke  zu  griinden.  —  Ihr 
'.„Gefährten  des  Apostels  Gottes,  ,wir  koinmen  her, 
„um  unfern  Propheten  zu  befuchen  und  um  auch 
„dich»  Unfern  treuen  Zeugen^  und  dich  unfern  wei* 
„fep  Richter  zu  befuchen;  Wir  fchliefsen  uns  an 
„euch  an«  um  mit  einander  den  Apostel  um  feine 
„Vorfprache  und  Vermittlung  bei  Gott,  zu  bitten» 
„Wir  rufen  Gott,  den  Allerhöchsten  an>  ünfre  Ge^ 
„iübde  anzunehmen:  dals  er  uns  eure  fromme  Mächi* 
„tenliebe  nachahmen  und  fterbe^  laflen  wolle»  wie 
„ihr  geworben  feid,  damit  wir  endlich  in  eure  Ge* 
„feUfcbaft  gelangen  mögen/* 

Bb  A  Hier 

ijl  Öfhar  fuhrt ^  dm  BeiHäm^  JU  Päfak ,  der  Ün- 
terfckeidtr^  der  Richter;  der  zsüifckm  Reiht imd 
ÜhrfciU/charßnnig  utUer/cheidek 


381 

Hier  kanfa!  der  PÜRer  fdr  fich ,  fiir  feine  Frau 
und  feine  Kitider  und  für  alle  gläubigen  Männer  und 
Weiber  bäten.  ' 

Wenn  er  nun  *den  tiefucb  zu  dem  Grabe  des 
Propheten»  an  einem  Wochentage,    vollendet  h^t, 
fo  (oll  er  fich  ^andachtsvoll  am  folgenden  Freitage 
nach  dem  Qottesacker  Al-Baki  begeben«     Bei  Gele* 

fenheit  diefes  Gotfesacker^  wollen  wir  eine  f7e- 
erlieferung  anführen ,  die  fich  aus  dem  Munde  des 
Propheten  felbst  herrchreibt  „In  diefer  Welt*  fag. 
„te  er,  find  zwei  Gottesäcker^  die  den  Einwoh- 
^nern  des  Himmels  leuchten,  wie  Sonne  und  Mond 
„den  Einwohnern  der  Erde;  nämlich  der  Gottes« 
'„ackef  AI-  Bak!  zu  Medina  und  der  Gotteäaeker  za 
„Askalon  in  Palästina/*  IXerKadi  Ajas,  in  (einem 
Bache  Medarek,  (d.  L  die  Wege  oder  di6  Unterwei« 
i\iAg,)  berichtet  nach  dem  Zengniffe  Maleks,  dsA 
von  der  grofsen  Anzahl  der  Gefährten  des  ApoB^ 
tefls  ungefähr  zehntau  fend  za  Medina  geftorbenfind; 
(denn  die  i^brigen  hatten  fich  in  verfchiedene  ande- 
re Lander  zerftreuet;)  und  dafs  die,  welche  in  Me. 
dina  bei  Lebzeiten  des  Propheten  ftarben,  fast  alle 
auf« dem  Gottesacker  Al-Baki  find  beerdigt  wor- 
den. 

Auf  eben  die  Art  befuche  der  Pilger  die  Grak 
mäler  der  vornehmsten  Damen  von  der  Familie  des 
Propheten,  die  Gräber  feiner  Dienet  und  der  erfteÄ 
Nachfolger  der  urfpriinglichen  Gefä)irten  ;  er  bef»- 
che  auch  alle  übrigen  heiligen  Orte,  die  es -verdie. 
nen,  und  die  berühmteften  Gräber,  unter  andern 
das  Grab  Othmans*  des  Kaifers  der  Gläubigen,  das 
auf  einer  abgefonderten  Stelle  liegt  und  von  einem 
Dome  bedeckt  wird,  weichen  Ofama,  MenansSohut 
(tin  Ettdt  des  Salohoddin  Jo(bph  erbauet  bat 

Er 


3(9 

Er  befocbe  ferner  das  Grab  de9  AI* Äbba^  dee 
Oheims  von ^ dem  Apostel,  das  aacb  unter  eineooi 
Pom  liegt  und  aus  zwei  Grüften  beilebt;  in  deretp 
fien»  nämlich  nach  Westen,  liegt  Al-Abbas ;  iader 
andern,  nach  Osteh,  liegt  der  Leichnam  des  KaU 
fi^rs  der  Gläubigen  Ai-Hafans,  des  Sohns  von  Ali; 
neben  diefem  fein  Neffe  Zainpl-Äbedin,  und  der 
Sotbnvon  diefem^  Mohammed  Al-3aker,  auch  mit 
feinem  Sohne  Ofchafar,  Alle  diefe  find  in  demfel. 
ben  Grabmale  beigefetzt,  und  der  Kalif  Al-Nafer 
LedintUa  Achmed,  der  Abbafidef/  bat  ihnen  einen 
prächtigen  Do^  erriebt^n  laiTen. ' 

£r  befucbe  hiePAufda^  Grabmal  der  F^tme,  def 
Tochter  des  Propheten  und  Gemahlip  Alis,  welche 
jezt  in  einer  ihr  zugehörigen  Mofchee»    i^V^f  4^ni* 
Gottesacker  AUBaki  ruhet.       Man   nennt  es  das 
ffyus  der  Trauer.    Fatme  foll  anfi^ngs  in  ihrem  eig- 
lien  Haufe  begraben  gewefep  und*  nachmals  durch 
Omar,  den  Sohn  Ab4ol.A2siz,  in  diefe  Mofchee  ge«' 
liracht  worden  fein.      D^^  Grab  ist  neben  der  hol»  ' 
2ern  Kanzel,  hinter  ^^i^  heiligen  Steine,  weichet^ 
die  Pilger  zu  befuchen  pflegen.      Man  erzählt  von 
Hofain,  Alis  und  Fatni^qsSqbne:  als  er  lieh  in  ei* 
Iper  Schlacht  ^exa  Tode  weihete ,  fagte  er  zu  fei« 
nen  Leuten:    .^Begrahtmich  neben  meiner  Mutter 
Fatme  !^^  Dietes.gefchab;  er  blieb  und  ward  nach 
feinem  Wunfcbe  begraben. 

Der  Pilger  foll  auch  noch  das  Grab  einer  an«^ 
dern  Fatme  befuchen,  welche  Alis  Mutter  gewefea 
ist;  fie  ruhet  unter  einem  Dom,  und  die  Ueberlie« 
ferong  fagt,'  dafs.Haffan  den  Leichnam  feines  Va- 
ters AU  dahin  gebracht  und  neben  feiner  Mutter  be« 
erdigt  habe.  Als  Haflan  ftarb«  ward  er  ebenfalls  da- 
liin getragen« 

Hier. 


390 

Hierauf  foU  er  auf  dem  Cottestcker  Al-Baki 
das  Grab  befuchen,  in  welchem  Ibrahim,  der  Sohn 
des  Propheten,  ruhet;  er  liegt  neben  Othman,   Ala» 
tans  Sohne,  und  Abdol.  Rahman;  und  in  derf^ljcn 
Gegend  find  auch  folgende  berühmte  Gefährten  des 
Apostels  begraben:  OkaUf  der  Sohn,  und  Ahdoil  k, 
der  Enkel  Abu-Talebs;    hmael,    Dfchafars   Sohn; 
JMalek^  Aw&  Soh.i,  und  noch  andere  mehr»    wit 
auch  die  vier  übrigen  Weiber  des  Propheten« 

Aufter  den  Ringmauern  icon  Medina,  ostlich 
vom  Berge  Sala,  zeigt  man  das  Grabmal  Moham. 
meds,  eines  (Jcenkels  von  Ali«  diefer  ftarb  als  Mar« 
tyrer  des  Glaubens  zur  Zeit  des  Kalifen  Al-Manfor» 
mir  dem  Beinamen  in  H€llermawn\  feines  beifpiel« 
lofen  Geizes  wegen. 

Der  Pilger  mufs  femer  dJe  Märtyrer  befuche», 
die  in  der  Schlacht  bei  Ohod  unweit  lAt^ioM  ge^ 
fad'  n  find,  und  mit  Hamlsa^  dem  Oheim  des  Pro* 
pheten ,  den  Anfang  machen,  Diefer  liegt  In  Ei- 
nem Grabe  mit  feinem  Neffen  Abdullah ,  genannt 
der  Ferftummette^  weil  man  ihm  nach  dem  Tode  die 
Nafe  abhieb.  Diefer  Abdoliah  war  6er  erife,  der 
mit  dem  Titel  jEw/r,  Befehlshaber  der  Glaubi{(eii, 
beehrt  ward,  als  ihm  der  Prophet  eine  miUtarifcbe 
Expediaion  nach  Nachla  auftrug.  Ueber  ihrem  Gra- 
be ist  ein  prächtiger  Dom  von  maffiver  Bauart  auf 
Befehl  der  Mutter  des  Kaufen  AlNafer  Ledinilla  im 
Jahr  d^r  Hedfchra  570,  nach  C.  G.  1174  erbauet  wer- 
dtn« 

Der  Pilger  foll  ebenfalls  die  Gräber  der  übrigen 
Märtyrer  befuchen  und  alle,  die,  welche  er  nicht 
kennt,  im  Allgemeinen  begrufsen,  und  namentlich, 
welche  ihm  bekannt  find.  Zu  den  letzten  gehö* 
ren  Mofaab,  Handala»  Saad,  AnaSi  AbuUDodah« 

Mad. 


?9I 

nhidfbhidder;  tond"nocl|•"v^e^e  andere,  die  unter* 
tnifcht  2u  den  Fufseti  Hamfsas  begraben  liegen ,  ob 
snan  glfeich  die  Gräber  d'er  einzelnen  ntcht  kennt 
So^viel  aber  ist  gewiis^^  daJä  es  lauter  Miu'tyrer  ge« 
wefen  find.  , 

Wenn  er  lle  demnach  begritfi^t»  fb  (btl  er  es 
iirdieien  Worten  ^thun:  ,,Friede  fei  mit  euch\  o 
,,»H*  ihr  G^aubfgen  u^nd  Mufulmänner,  begraben  hier 
„in  diefen  Malen!  Wir  find  bereif,  euch  zu  folgen, 
„(bbald  es  Gott  gefallen  wird.  Gott  g^be  euch  das 
^I^fiind  feiner  Barmherzigkeit  und  erfreue  euchaach 
,,eciern  Leiden;  erlaffe  ficheureguten  Werke wohl- 
»)V.t'aMen  und  vergebe  ewh  die  böfen}.*^  —  Hier- 
auf Coli  er  das  112.  Kapitei  des  Korans  und  den  Vers 
des  Throns  a)  herfagen ;  denn  die  heiden  Stellen 
enthalten  grofse  Gefaeimnifle  und  haben  elneA  bo* 
hen  Sinn« 

Die  Ueberlieferung  erzählt  auch  folgende  Anek« 
dote  von  dem  Propheten,  Als  er  eines  I'a^^esi  vor 
dem  Grabe  Mofa^bsvoriiherging,  bHeber  ftehn  und 
wandte  fich  zu  ihm  unVl  den  iibrigen  hier  £rfchl«. 
genen,  mit  den  Worten:  „Ich  bezeuge,  dafs.ihr 
alle  vor  Gott  lebendig  feid.  '*  Alsdann  kehrte  er 
fich  um  undfagte  zu  feinen  Gefährten :  „So  befucht 
,,fie  doch  und  begrüfst  fie!  Ja,  ich  fchwöre  bei  dem» 
^der  meine  Seele  in  feinen  Händen  hat,  dafs  fie  aU 
,,len  und  jeden,  welche  fie  begrüf^en,  denGrufsfo« 
,,fort  erwiedern  werden »  bis  zum  Tage  der  AuFer- 
j^ftehung." 


I  Auf  dem  Ruckwege  von  Ohod  foU  der  Pilger, 

wo  möglich  an  einem  Sonnabende,  die  Mofchec  m 
^  Xoba  befucben  und  dafelbst  das  Gebät  mit  zwei  Ver- 
'       beugungen  verrichten. 

.  ^  Von 

^         a)  Kor.  Snr.  11  %s6. 


59« 

Von  d«  kooiint  er  n  dfm  Broimeii  Arif •  An« 
dier^m  Brunnen  wurdx  ficb  eines  Tages  der  Kalif 
Othmao ;  da  glitt  ihm  voa\  Finger  der  von  dem 
Propheten  geerbte  Siefi^ftlring  und  fiel  ins  Waffer. 
JKIan  wpllte  ihn  iTuchen,  allein  der  1^M(  yerl>.ot  es; 
nachher  fachte  maa  doch  •  i^ber  es  w^  amfonst; 
Qian  fand  ihn  nicht.  D^r  Brunnen  iat  nsh^  bei  der 
Mofchee «  ^m  fl.ingang^  zum  Garten.  Der  Pilger 
mufs  hier  die  heilige  Ab.^ysfcfaij^ng  verr^qhten  und 
von  deoft  W«»ffer  tfiqk^n^ 

Hierauf  foU  er  in.  die  Mofchee  des,  Segjes  gehn^ 
die  i|n  dem  Grafts  ist  erbai;^et  worden,  welcher  dem 
denkwürdigen  ^lege  des  Propfaetea  über  die  yer- 
^^nde(et\  Volke?  de«  Nanaen  gegeben  fast 

Endlich  hefucbt  er  ^l\e  iilrtgen  Mpf^beea  Qnd 
die  lidthaufef  in  Medina,  welche  fic^  iiber^upt  sof 
dreifsig  belaqfen.  Di^  Stnwo,bner  von  Medios 
«eigen  fie  ihm,  fo.  wie  s^cb  aUefecbstBraDnen,  au^ 
welchen  der  Prophet  Wai^er  su  trinken  und  ^clxvo^ 
wafchen  pflegte,  and  swar  dsrum«  damit  der  Pilge? 
daiTeib^  thi^Q  aii4  A^  (^^faAdhei^  Und  Segeq  yer- 
fQhafl[e. 


^  ,  ..    ...¥Si 


Zwan« 


D 


S93 


ybn  dem  Adel  und  der  Forireflickkeit  der 
Stadt  Medina, 


er  Prpphet  pflegte  zu  fagen:  „£!a  einziges  Ge« 
,jb8t,  in  pieiqer  Mofchee  gethau»  ist  mehr  werthn 
syalstaureiidi^  die  iq  «»ndern  Mofcheengethan  werden. 
„Indeb  mu(s  man  davon  dpcb  ^e^  bffili^en  TeQipe^ 
,;ja^^  W^kM  WWcb«?en*"  , 

Femer  fagteer;  »»EinGebät^  in  ^er  Molbbeei 
i^zn  Koba  ist  (o  viel  wertb ,  als  fünf  und  zwanzig 
j^andere,  und  eins  iq  ^^{ne^  M^ffbe;»  fq  vie^  ^1% 

Anch  ftgt^  ^f\  %%W^^  fich  vnt^rftehen  wirdj^ 
yden  Elinwobnern  von  Medina  Uebels  zu  tbun« 
„den  wird  Gott  (S^hmeljK^p.  wi^  Siilz  in^  Wafler 
,,rchmU2t^^ 

Ui^  dte  Wahrheit  (Jlefer  prophetifchei^  Verwün» 
i^cbung  ^u  beweifen,  braucht  man  nur  die  exempUr 
-  rifche  Züchtigung  anzuführen j^  d^e  Mastern^  der 
Sohn  Okb^s,  widerfahren  ist  Diefer  hatte,  im 
Jahr  der  Hedfchra  6h  unter  den  Medinäern  ein  gro* 
ises  Blutbad  angerichtet,  ward  ab.er  im  folgenden 
Jahr  daf^r  gef^raft.  penq  aU  er  fich  ^i^f  ^ei^  Weg 
begeben  hattCi^  un^  es  mit  deq  M^anern  ^ben  fo, 
zu  machen«  w^Td  er  durch  einen  pJÖtzliciien  To^ 
weggerafft.  Eben  denfelbeq  Bew^s  liefert  die  Be^ 
ftraiang  JezidSj  des  Sphni  yon|  ^os^wia»       Den^ 

die- 


# 


diefer  gottlofV  und  «bfcheuliche  Zerftorer  ier  heU 
li^en  Städte  Gottes,  ward  ebenfalls  durch  p\ötz\U 
eben  Tod  öberrafcbt  und  ftarb^  im  Jahr  der  Hed^ 
fcbra  64,  in  der  Angst  Uflid  HeraemsuDrub  feines 
böfeix  Qew^ffens,  aj 

Die  Tradizion  berlcbtet  uns  noch  vie^e  andere 
Sentenzen  und  Ausfprücbe  des  Propheten  ,    welche 
dwi  Adel  und  die  Vortrefflichkeit  diefes  berühmfea 
Thals  1)eweifen^      Z.  B.  „Wer  im  Stande  isr.  ßch 
^nach  Medina  bringen  zu  Uffen^  in  der  Abficht^ 
„dafelbst  fein  Lebea  zu  befchliefsen  und  auch  wirk<« 
^Jlich  ftirbt,  deflen  Mittler  und  Bürge  will  ich  Teiii, 
Jam  Tage  der  Auferftehung.**    Ferner:  ,,  Der  Gl  au« 
^be  oder  die  wahre  Religion  h^t  Peine 2^fiucht nach 
^Medina  genomucien,  aureben  die  Art,  wie  die  vcr^ 
„folgte  ScbUnge  in  ihüeu  Felfe^i  eptfliehtt** 

EndKch,  da  diefes  glorreiche  Thal  der  Ort  H 
wo  der  Färft  der  Propheten  begraben  liegl;  das 
^fvl  der  Auserwählten ;  der  Ort,  wo  die  göttliche 
Offenbarung  nebst  den  Verfen  des  Korans  vom  Him^ 
jnel  geftlegen^  der  Ort.  auf  welchen  alle  Arten  von 
Gütern  und  Segen  von  oben  herab  gekommen  find; 
d/CT  Ort,  wo  die  besten  piener  Gottes  teils  aus  der 
l"amUiede$  Propheten^  t<?ils  aus  feinen  Gefährteq 
ihre  CIriber  haben:  fo  bildet  dis  alles  zufammeo  ef. 
nen  augenfcbeiplicben  Beweis  und  eine  wahre  De- 
njonrtrazioo  von  der  Vortrefflichkeit  uod  von  dem 
/Vdel  diefer  Stadt,  und  zeigt  gapz  deutlich,  dafs  fie 
vor  Gott  au£  eiuec  hoben  Stufe  der  Ehre  fleht 

Ueber  die  Frage,    welche  von  beiden  Städten 
vortrefflu^hey  fei»   ob  MeU^a  oder  Midinf,  find  die 

I  '  c      « 

I        a)  Etmakm,  S,  54* 


^1 


39? 

mnfßliBftnnirchen  Theolofren  geteilt  Abu.Hooai« 
fa  giDt  Mekka  den  Vorrang;  Malek  hingegen  he* 
hauptet,  dafs  Medina  den  Vorzag  habe.  Wie  dem 
auch  fei«  fo  find  fie  darin  alle  einftimmfg«  dafs  das 
Thal,  in  welchem  das  Grab  des  Propheten  ist»  daai 
ehrwurdigfte  aller  Thaler  der  Welt  fei» 

In  dem  Mprühlmge  der  Gerechtefl » '^  einer 
Schrift  des  Zamachfchari ,  wird  Folgendes  auf  Ue* 
berlieferung  gefagt,  „Wer  in  einer  der  bei4en  hei- 
y»Hgen  Städte  Gottes«  es  fei  in  Mekka  oder  in  Me« 
,',r)ina,  fein  Leben  endigt «  der  kann  gcNdfs  fein» 
,,ön(k  ihm  Gott  am  Tage  der  AttferftehttDg  Q^nter 
ifden  Seligen  erwecken  wird.'l 


\ 

\ 


Ein 


j 


$9« 


Em  und  <|,wafiiigAe9  kapf^L 

Jfyiinfckaft   dis   PtophHm  #»   tH^   J^^Okä-, 
kundi. 

«l-^be  vir  diereGefcbicht^befcMilefiieii,  hofieo  wir« 
4nh  es  uivi  die  Gelehrten  und  vpraäinlich  die  Aerz- 
te  Dank  wiflen  v^erden«  wenn  wir  ihnen  noch  zei* 
gen»  dafs  der  Prophet  4er  Klufürmänner  -»-  der 
nach  (bhon  angeführtem  Bericht  der  Gefchichtfchrei- 
ber  eine  allgemeine  Wiflenfchi^ft  alier  Oinge  befiiftp 
glicht  eine  erworbene  durch  Studiqn(i  und  Flei^ 
(bndern  eine  yon  Gort  eingegebne   —    Qnter  «o-' 
dern  eipe  grundlicbe  Kentnis  der  A^neiliuiide  be- 
faft,  einer  Wiflenrchaft.    die  die  anentbährlichlU 
für  das  ofienfchliche  Gefchiecht  ist  und  die  fast  alle 
fibrtgen  in  ficb  begreift;    fo  nn^ruiersltch  find  die 
theoretifchen  an4  praktifchen  Ke9tmi][e,  die  man 
yon  dem  ^rwartet^  der  fie  treibt^ 

In  der  bpdlejanirchen  Bibliothek  xu  Oxford  be> 
findet  (ich  eine  Schrift  in  arabifcher  Sprache  aoter 
dem  Titel:  ,, Leichte  Methode  in  der  proDbetifehen 
Arsneikunde,^*  —  oderkprzer:  „Arzneikunde  des 
Propheten/'  In  diefer  Methode  verfacht  der  Ver« 
fafler,  der  fich  nicht  nennt»  d^rch  die  ausgemach* 
teften  und  glaubhafteften  Ueberlieferungen  zu  be- 
weifen,  dafs  Mohammed  tiefe  Einfichten  in  der 
Arzneikunde^  gehabt  habe;  und  hat  su  dem  Ende 
alle  Apbonanien  oder  Grandfatze^  des  Propheten 

über 


l^ber  die  verfchiedenen  Teile  diefer  Wiftenfctiaft 
zufamtnengetragen.       Er  merkt  aus  den  SchHfceft' 
des  AUChattabt  an«    »»daß  es  zu  der  Zeit  des  Pro- 
pheten eine  zwiefache  Arzneikunst  gegeben  habe* 
iMe«  welche  er  die  metbodifche  nennt  und  die  üch 
•uf  Theorie  gründet,   ward  in  dem  grofsten  Teile 
der  Welt  ausgeübt;  die  zweite  oder  di^  empirirche 
'Arzneikui)st ,  die  lieh  auf  Erfahrung  gründet  ^  war 
bei  den  /(rabern  und  Indiern  im  Gebrauch.       Did 
letztere  war  die  Methode»   welche  auch  def*  Pro« 
phet  befolgte;  denn  fie  war  in  Arabien,  feinem  Va* 
terlande,  iiblifch.      „Allein,  fetzt  der  VerfalTer  |tinw 
zu,  der  Apostel  Gottes  befafs,   als  ein  bctfondereü 
Vorrecht,   eine  prophetifchi  Wiflenfchaft,  die  aus 
göttlicher  Offenbarung  eritfprang;  dadurch  erreich* 
te  er,  in  Sachen  der  Arzneikunst ,  eine  Höhe,  zu 
welcher  keirt  ändrei^  Ar^fich  erheben  kann;  kurz, 
er  übertraf  aii  Einfichtenoie grofsten  Gelehrten  fei- 
ner Zeit.      Alles,  ^as  er  ih  diefer  Art  thät,  alles, 
was  er  fprach ,    hatte  den  grofsten  Grad  <ier  Vofl- 
kommenhert  und  Gott  regierte  ihn  dergeftalt,  daiii 
er  nichts  Iprach,  als  was  wahr,  und  nichts  tfaat,  ali 
was  recht  und  zweckmäfsig  wan 

Nach  dem  Ebn.AlKajem  hkh^  iet  Prophet  ^1. 
ne  dreifache  Art,  Krankheiten  zuheileti)  «e  erfte 
beftand  in  der  Anwendung  natfirlicher ,  die  zweite 
In  der  Kraft  übernatürlicher  Mittel,  und  die  drittle 
in  die  Verbindung  der  -Mittel  von  beiden  Arten* 

Die  Ei'fiYidung  und  den  Ür(i)rutfg  der  AVztt«4. 
kunstfchrfeb  der  Prophet  dem  Salomo  zu,  Wor- 
über  der  Verfaffer  verfchiedene  Ueberlieferungen 
anführt.  Die  umltandlichfte  diefer  Ueberlieferun* 
gen,  welche  fich  von  Al-Hafan  herfchreibt,  ist  fol- 
gende. ^^Als  Salomo^  der  Sohn  Davids,  den  Tem- 
pel* 


j 


pelbaa  zn  Jerafaleiii  vollendet  hstte»  itiitg  er  in  Abs 
Oratorium  oder  Heiligthum,  um  feiirGebät  zu  ver- 
richten» Siehe  t  da  ftand  ein  Baum»  über  aod  über 
beYaubt,  Vor  feinen  Augen.  Als  er  das  Gebar  ^e. 
than  hat^e»  redte  ihn  der  ßaum  mit  den  Worten  an: 
Frafrfl  du  mich  nicht 9  wer  ick  bin?  Salomo  fragte: 
ITer  bht  auf  Der  Baum  erwiederte.  Ich  bin  det 
and  der  Sa»m  und  trage  dcts  und  das  Hfifm/'ttel  ge^ 

genitasund  das  Uebek      Hteraüniefs  Salomo  den 
aum  umhauen.       Am  andern  Tage»  zu  der    nacn* 
liehen   Stunde     nnd    bei    derfelben    Gelegenheit« 
fand  er  einen  andern  Baum,  eben  fo  gepflanzt,  wie 
den  erften.      tf^er  bist  duf    fragte  Salomo  und  er- 
hielt zur  Antwort:   Ich  bin  der  und  der  Baum  und 
trage  das  und  das  Heilmittel  gegen  das  und  das  Ue^^ 
heU      Hierauf  lieb  er  ihn  umhauen.      Und  fo  gin|( 
es  in  der  Folge  fort;  jeden  Tag»    da  er  in  das  Hei«' 
ligthum  trat,  fand  er  einen  neuen  Baum  gepflanzt^ 
fräste  ihn  aus»  undemp^ng  eine  ähnliche  Antwort» 
Au?  diefe  Veranlaflfung  fchrieber  ein  Buch  über  die 
Heilkunde»  welches.er  den  Fhilofopben  zueignete*; 
diefe  arbeiteten  darüber  einen  grofsen  Kommentar 
aus  und  fetzten  alle  die  Heil- und  Arzneimittel  ge» 
gen  allerlei  Krankheiten  hinein,   fo  wie  jede  Päan* 
ze  fie  tragt »   nebst  den  Nam^  der^Bäume«   die  ei* 
ner  nach  dem  andern  in  dem  Oratorium  waren  ge« 
funden  worden..      Wenn  der  Prophet  diefes  nich^ 
durch  Offenbarung  wufste»  fo  hatte  «r  ohne  Zwei^ 
fei  von  den  Juden  gebort»  dafs  Salomo  mit  Kant» 
nis  von  allen  Pflanzen  geredet  habe»  von  der  Zeder 
auf  Libanon,    bis  zum  Yfop,    der  an  der  Wand 
Väcbst"  • 

Der  Hauptgtundfata  Mohamtneds  odet  fein  A* 
xiom  in  der  Arzneikunst»,  ist:  »»Es  gibt  keine  Krank* 
heit  in  der  Weit^  ohne  dafa  Gott  ein  HeilmitteL 

der« 


.399 

derselben  gefchiflfen  batte.'«  Er  fögte  hinzu: 
,»Per  erfahrne  kennt  diefes  Mittel »  und  der  Unef- 
fahfhe  kennt  es  nicht.**  Indefs  war  dis  Axiotfi 
doch  nicht  fo  allgemein ,  'i%Cs  er  nicht  folgende 
EinTchränkung  hinzugefügt  hätte :  Es  gibt  kein  Ue- 
bel  ohne  Gegenmittel»  ausgenommen  das  gröfste 
aller  Uebel »  der  Tod.  und  die  iichwäche.  des  höchs- 
ten Alters»  welches  eine  Wirkung  des  Uerhang-' 
niiTefi  oder  des  göttlichen  RathfcblttiFes  i^t. 

Er  fagte:  »»Der  Körper  des  Menfchen,  der  aus 
den  vier  Efementen  zuiammengefetzt  ist »  befteht 
aus  360  Gelenken  öder  Gliedern,  und  auc'h  aus  ^60 
Knochen,  nebst  36  Knöcheln/'  Und,  wie  denti 
alle  feine  Reden  dahin  gingen,  die  Pflichtfn  det 
.  Religion  ein^urcbärfen»  fo  fuchte  er  diefen  Sat2 
praktifch  zu  machen  und  fagte:  »,Der  Menfch  ist 
verpflichtet,  jeden  Tag  ein  Almofen  für  einen  Tei* 
ner  Knochen  KU  geben/'  Ab^r»  Apostel  Gottes» 
(fragte  jemand,:)  wenn  nun  der.  Menfch  die  Mittel 
dazu  nicht  hat?"  —  So  gehe  er  in  den  heiligeti 
Krieg  und  verteidige  die  Religion/'  -—  „Aber» 
Wenn  er  zu  fchwach  dazu  istV''  —  „So  foll  ep 
wenigftens  den  Menfchen  pr»digen>  dafs  fie  vom 
Böfen  ablaOen/' 

Der  Verfaffer,  oder  vielmehr  der  Satolef,  fuhrt 
in  der  Folge  eine  grofse  Menge  Aphorismen  odef 
Lehrfätze  über  die  v^rfchiedenen  öliedet  und  Teiife 
des  menfchlichen  Körpers  an,  ei^wähnt  allerlei  Rie- 
geln vom  EOen  und  Trihkea  zur  £rhaltuf)g  der 
Gefundheit,  und  mifcht  dem  allen  viel  intereflante 
Anekdoten  und  Gefchichten  bei;, abet",  es  hier  Tiu 
wiederholen,  wurde  zu  weitläuftjg  fein.  Er  fchal» 
tet^pch  lange  Stellen  aus  den  berijhmteften  Aerz« 
teflj  dem  Hippokrates^  Gaiea,  Aviccnna  und  an* 

dernV 


j 


4ÖO 

dem,  fowoliUftenlldWaehi,  Wn>  nm  dafcb  ihf 
Anfehn  die  Lehrfitxe  des  Propheten  tu  beftätigeOi 

£r  (bricht  fetnit  von  einfach^A  und  zufamtnfcni 
«fetzten  ArBneimitteln  in  tUen  Arten  von  Krank. 
Seit  fo  wie  von  Bäumen,  Früchte«,  Huidtk,  Pfl«n>. 
«en'ff.  und  eibf  divon  elA  lange«  Vierzeiclini«>  iil 
welchetn  er  Eigetifchift,  Krtft  und  Qebrtttch  eine« 
jeden  «v'tnerkt,  allfes  in  den  Wgetatbumlichen  Wor. 
ten  des  Propbeteia» 

tt  kommt  4ucli  anf  den  Wein  und  veif  wirft  ihh 
eSrtzUchi  fdbstlnmediZtMifchem  Gebrauch.     i.pelr 

Wein,  faßt  er,  ist  ein  Uebel  und  darf  taicht  xodeni 
i'Ranjte  der  Heilnrittel  erhöben  wetden.  Gott  fe» 
!  d"  die  Krankheit  u.d  dad  Mittel;  uhd  Kr  jede 
»^Krankheit  Ut  *irt  Mittel  d*,  ho  macht  alfo  von 
„diefem  Heilmittel  qebrauchj  *bet,  w«s  Verbote« 
ät?  wendet  nicht  aU  Heilmittel  Art.«  ^(Der  W«« 
ist  nämlich  im  Koran  verböten,  wie  wir  fchomäM 
diefer  Gefchifchte  wiffen.)  ..Wer  «»^  vertotene 
Sache,  als  HeiKnittel  ««braucht,  dem  wird  Gott  die 
GefundhiBit  dutch  diefe  Sache  "'«*' J''?^«^  «***,'V 
_  Einei  TÄgeaftagfe  Tarek,  der  Hadhramit ,  den 
Propheten*  „Apostel  Gottes,  ^i*' haben  m unfern 
LanSe  vortreffliche  Weintraubeb :  willftdttttn.  nicht 
trlaiiben ,  fie  zu  keltern  und  d«n  Saft  tu  trinken? 
Aber  der  Prophet  etwiedertS :  Thnket  um  ntcUf  — 
„So  dürfen  Svir  doch,  fuhr  Tarek  fort,  „^feöigften« 
den  Kranken  davot. .geben,  damit  fie  gefond  wer- 
Jen?"  -^  Judt  nickt,   verfetzte  det  Apostdj  At 

Traubmfafi  ist  ein  UeMitnd  keine  Arktm. 

Otnm.Salaiha  effalilt  dieA' We\f  ^t't'S^y 
\MAxit  Tochter  klagte  einst,  daft  ihr  mchtwohl 
?»i  i  ich  preßte  ihr  eine  Weinttaube  in  eiw  Selige, 


40« 

„«  it  den  Saft  trinkeü  zil  JaffeAj  aUa*  Apbstel  ' 
da/,u  kam  und  fragte,  was  ich  da  machte?  Metm 
Tocht^',  fagtfe.ich^  befindet  fich  nicht  wohh  daVum 
nukck  ickikr  di^  Saftrzurecht.  AbeJp  er  göb  mir 
xur  Antwbrt :  Gott  pUt  nietnahd  die  Gefündheit 
Ourch  «int  Sadßi  MederiiJn'i  üerm  Gltbrauch  ir  ^er^ 
boten  hah        ^  - 

Die  Milch  ^äf  ^ie  LieblingsfpWfe  des  PröpW 
ten  ütid  er  druckte  fich  daröoer  in  kraftvollen  W  or- 
te« aw8)  die  feine  grofse  Voriiebe  zu  diiefem  N"*!!- 
rangsmitlel  beweirert.      v,Wenh  Gott>  Cagle  ^r,  je. 
„tiMbil  die  dntfde  gibt^   Milch  zu  trinken v  fo  inulGi 
^tr  dazii  Folgehde  kleine  Gi^bätsTo^mel   fpi^ethen  i 
AlUOi-,    ^J?*J^  UHsäiefe$  köstliche  Geträ^A!    Laß  n 
uns  gedeiheit^  dafiwirJUifcbi^.  fettfmd.ß^rkdav&h, 
.werden!   Dentt  Ih  der  Welt  ist  keine  nahrhaftei*» 
,and  wöbltbitig^l*»  Steife  Als  Mücb." 

ferner  fagte  er:  ,AVehn  jemäÄ^  Milch  irinkti 
,,fo  trinkt  er  etwas,  das  Gott  felbst  tnit  folgeiideü 
„Worteti  inf  Koran  befchrieben  hat:  i^Es  ist  gerei- 
,,fkigte  Milch,  dieltebltbb  faiaab  in  des  THdkenfled 
i,K»hk  ftelgf»  »; 

Miiik  höre»  Was  ef^  ais  eiii  gefcliicktef  Afzt^ 
über  Natur ^  Sigenfchaften.uikd  Kräfte  der  Milch 
▼orfcbrieb  UHd  lehttes 

i^debiraoebi  küliMilcitj  als  Arzinei!  ^le  wird  . 
^eiibbi  —  das  hoff*  ich  zu  dem  Segen  dei  barmher' 
i^zigetiGdtties  ^  GeFutidheit  gebebt  DenhdifeKuti 
^ygetoiefst  alle  Arteh  vbd  t'flanzeki»  atadden  iind 
^»Krabtel^n  i  welche  Milbb  üiachen.  Und  bb  gleich 
i^die  Müteh  Seil  SiüMii  Mwai  tfinfacfaes  zu  feid 

4ifcbei&i» 


402 

i^rcheint  (6  ist  iftr  We7eti  demntigetcftM:  ins  dm 
i,B«ilaDdteilen  xufammenf(efetzt.** 

»»Die  Milch  beftelft  nSmlitrh,  ihrer  Natar  nach» 
,,aii9  drei  Subftanzen)  i)  einer  tetten  and  olkbten 
„Subftanz,  woraus  die  Butter  gemacbt  ^ini ;  2)  ei* 
^,ner  geronnenen  Subitanz,  aus  welcher  Käfewird; 
,jund  s)  einer  watVerigenSubftanz,  dem  Molken.*' 

„Die  fette  Subftanz  (fahrt  der  Prophet  fbrt»1  e»^ 
^h'ilt,  zu  gleichen  Teilen»  Warme  und  FeucfaHfjkeit 
^yUnd  teilt  dadurch  dem  menfchlichen  Körper,  ia 
^feiner  natiiriicheo  Mifchang,  groise  Vorteile  mit'^ 

y^Die  geronnene  Subftanz  ist  kalt  ood  finidit 
^und  trägt  zur  Nahrung  des  Körpers  bei*' 

;,Die  wäflTerige  Subftanz»  die  warm  und  feacbt 
„ist^  reinigt  die  Natur,  führt  ab  und  macht  den  Kör* 

-„per  geftrhmeidig.** 

,,Die  Milch  ist»  wenn  die  Reinignog  (oiet  Ab* 
,  ^fuhrung)  gefchiebet,  mehr  als  mittelmäftig  feucht 
,iund  warm.  Man  Tagt,  ihre  grö(ste  Kraft,  in  Hin- 
„licht  auf  Feuchtigkeit  und  Wärme,*  habe  fie  dann, 
,,wenn  fie  gemoiiien  witd;  andere  fagen»  man  muf- 
,,fe  beim  Gebrauch  fo  lange  warten,  bisfichdieKraA 
,)der  frifchen ,  warmen  Milch  ein  wenig  gemi&rgt 
„habe;  allein  das  ist  irrig,  und  gleich  nach  dem. 
„Melken  ist  fie  am  besten.  «^  Die  wahre  Gute  der 
„Milch  erkennt  man  daran,  wenn  fie  von  Farbe gian« 
„zend  weifs,  von  Geruch  angenehm  und  von  Ge- 
„fdimack  mild  und  zuckerbafc  iat.*' 

„Man  rnnfs  fie  von  einer  jungen  Ferfe  nehmen, 
„die  nicht  zu  mager  und  nicht  zu  fett  ist,  die  ge- 
„funde^W^ideaium  Futter^  und  gefundes  Wa&r 

itzum 


403 

sycnw  Sanfen  bat      Solche  Milcli  muclit  geftinde^ 
»^£rirches  Blut,  gibt  dem  trockenen  Körper  die  ver. 
«lorqe  Feuchtigkeit  wieder,   nährt  und  ftirkt  ihn. 
j,Sie  hat  {crofse  Kraft,    Gram  und  TTaurigkfit  zu 
^yZerftreuen  Und  Scbwermuth  und  Melancholie  zu 

MWetiQ  man  fie  mit  Honig  trinkt,  fo  reinigt  fia 
.»innerliche  Gefchwure,  und  fuhrt  IcfaädUche^  faule^ 
^Säfte  ab.** 

t>Wenn  qUq  fi^.  tnit  Zuokec  trinkt,  fo  erhellt 
u^e,  zur  Verwunderung,  die  tarbe  d^s^  Gcfichts 
«»und  macht  fie  weifs  and  frifch/' 

„Milch,  die  frifch  von.  der  Kuh  kommt,  verb^f. 
s^fert  die  bösartige  Konftituzian  d^  ipenfchlichen 
9,KQr{terAr  ftärkt  die  fchwache  Bl'ust  und  Lunge  und 
„macht  gefund,  wer  an  Schwindfucbt  and  Aussah* 
9,rung  krank  ist.  *< 

„Kuhmilch  nährt  and  ftarktden  Körper,  macht 
^ibn,  W^in  er  mager  ist,  wieder  tett  UQdlleirchig» 
„und  reinigt,  auch  gelinde  den  Unterleib/  "  Sie  ist 
„die  beste  Art  Milch,  und  übertrifft  durch  ihre  bef- 
j^jfern  Eigenfchaften,  befonders  ihr  zartes  und  zu- 
y^gleich  &tte5  Wefen,i  die  Schaaf-und  Ziegenmilch., 
j^bei  weitem;*^ 

9,Es  gefchiehet  aber  zuweMeti,  dafs  die  Milch 
,, verdirbt  und  fcharf,  zah,  klebrig  und  dick  wird; 
,',man  mufs  fie  daher,  wenn  man  fie  genoffen  hat, 
„dadurch  verdiinnen,^  dafs  man  Waffer  nachtrinkt*^* 

In  der  That  wird  in  den  beiden  Biichern  der 
Ueberliefei;ung,  welche  den  Titel  Sahih,  die  ech- 
ten, fuhren»  die  Anmerkung  gemacht,^ dafs  fich  der 

Cc  «        '  Pro- 


AH 

Propfiet  n^ch  dem  Qf^qfle  iPX  MHeb,  ^iwSlnäch 
W:ifler  bringen  Itefs,  um  es  z\\  trinken  unil  dadurch  < 
da^  klebrige  Weiei^  der  Milch  zu  Ferdttoeeii»   wo- 
^ei  eti  Ugte :  diefe  Milch  istfekrfftt^ 

Sqhaafmilpb  iber  ist  die  grgbfte^  zirhcAeiuij 
klebrip  ^^  vQq  allen  i  fie  ist  zogteicb.  die  feudite. 
üeg  erzeuge  viel  Phlegmii  und  Schleim  lind  dUHaat 
>vird  davon  blafs  ynd  bleich ,  N^ff nn  nian  fic  so  iü- 
ner  gewöhnlichen  Kost  qQficht  Dm  alfb.  ihrer  bo- 
fen  Wirkung  auf  den  Körper,  und  ihren  fcbidlicViea 
Eigenfchaften  zu  w^renn  muls  man  fie  fleiCsigmit 
Raffer  vermif^beii^ 

DieferAbrirs^  dankt  mich^  beweift  htnlangticbf 
dafa  der  I^rophet  ein  trefflicher  Arzt  gewefeo  ist. 
WfT  noch  mehr  davon  wilTen  will,  i^ann  feine  V«a- 
gier  aus  dem  Huche  befriedigen,  aus  welchmwir 
fielen  Auszug  gemacht  hat^o* 


l^nde  de!;  z^reUf  ^  ^^i  (^tzteq  Bandes, 


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