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Full text of "Le Bestiaire"

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ALTFRANZÔSISCHE 

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VIERZEHNTER  BAND. 


Le  bestiaire. 


DAS  THIERBUCH 


HORMANNISCHEN  DICHTERS  GUILLAUME  LE  CLERC 

ZUM  ERSTEN  MALE  VOLLSTÂNDIG 
NACH  DEN  HANDSCHRIFTEN  VON  LONDON,  PARIS 
A  UND  BERLIN 

MIT 

EINLEITUNG  UND  GLOSSAR 

HERAUSGEGEBEN    VON 

DR.  ROBERT  REINSCH  (f). 


LEIPZIG 

O.    R.    R  F  I  S  L  A  N  D 

1892. 


f&~    Die   Bande   XIII    u.    XIV    der    Altfr.    Bibl.    sind  bereits  im 
Jahre  1890  als  Separatwerke  erschienen  und  werden  jetzt  der  Altfr.  Bibl. 
u    billigeren   Preisen    eingereiht.     Die   Abgabe   zu  kleinerem  Preise  be- 
:i "ànkt,  sich  auf  die  Abnebmer  d^r  Altfr.  Bibliothek. 


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ALTFRANZOSISCHE 


BIBLIOTHEK 


VIERZEHNTER  BAND 

GUILLAUME  LE  CLERC:    LE  BESTIAIRE. 


LEIPZIG 
O.    R.    REISLAND 

l8û2. 


LE  BESTIAIRE. 


DAS  THIERBUCH 


DES 


NORMANNISCHEN  DICHTERS  GUILLAUME  LE  CLERC 

ZUM  ERSTEN  MALE  VOLLSTÂNDIG 

NACH  DEN  HANDSCHRIFTEN  VON  LONDON,  PARIS 

UND  BERLIN 


MIT 

EINLEITUNG  UND  GLOSSAR 

HERAUSGEGEBEN   VON 

DR-  ROBERT  REINSCH  (t). 


LEIPZIG 
O.   R.  R  E  I  S  L  A  N  D. 


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Inhalt: 


Seite 

1.  Einleitung 1—218 

'.    3estiaire  und  Lesarten 219—404 

|    Worterbuch  und  Eigennamen 405 — 441 


I.  Die  Ausgaben  der  altfranzosischen  Bestiarien 

des  Philipp  von  Thaon,  Ge^yaise  nnd 

Griiillanme  le  Clerc. 

Unter  den  Sprachdenkmâlern ,  welche  sowohl  fur 
die  Philologie  als  auch  fur  die  Geschichte  der  Natur- 
wissenschaften  von  Bedeutung  sind,  nehmen  die  im 
Mittelalter  sehr  beliebten  und  in  zahlreichen  Hand- 
schriften  verbreiteten  Bestiarien  eine  hervorragende 
Stelle  ein.  Die  lateinischen  Uebersetzungen  und  Be- 
arbeitungen  des  griechischen  Physiologus,  dessen  erste 
Spuren  bis  in  das  zweite  Jahrtausend  vor  Chr.  zuriïck- 
reichen ,  und  welcher  seinerseits  auf  der  biblischen 
Zoologie  basirt,  fanden  friihzeitig  im  Abendlande 
Verbreitung  und  wurden  in  die  Volkssprachen  um- 
geschrieben.  Die  alteste  poetische  Bearbeitung  dieser 
christlich  gefarbten  Naturgeschichte  im  Altfranzosischen 
liât  Philipp  von  Thaon  zum  Verfasser  und  ist  um  1125 
entstanden.  Dieselbe  ist  unkritisch  herausgegeben  von 
Thomas  Wright  in  den  »Popular  Treatises  on  Science 
written  during  the  Middle  Ages«.  London,  Historical 
Society  of  Science  1841;  eine  neue,  hoffentlich  bald 
erscheinende  Ausgabe  dièses  sprachlich  so  wichtigen 
Denkmals  hat  der  Herausgeber  des  Computus  von 
demselben  Dichter,    Ed.  Mail,    in  Vorbereitung.     Die- 

1* 


selbe  ist  trotz  Mann's  Abhandlung  in  Anglia  VII  und 
IX  noch  nicht  entbehrlich.  Ungefâhr  ein  Jahrhundert 
spater,  jedoch  ebenfalls  in  der  Normandie  abgefasst,  ist 
das  Thierbuch  oder  »li  livres  des  bestes«,  welches  Ger- 
vaise  zum  Verfasser  hat  und  von  Paul  Meyer  1872  in 
der  Romania  I  p.  420  fg.  nach  der  einzigen  Londoner 
Handsehrift  herausgegeben  worden  ist.  Von  weit 
hoherem  Werthe  als  letztere  Nachbildung  des  Physio- 
logus.  ist  der  Bestiaire  des  normannischen  Geistlichen 
Guillaume,  dessen  ausgezeichnete  ebenfalls  zu  religioser 
Erbauung  bestimnite  Dichtung  aile  Thierbiicher  der  fran- 
zosischen,  deutschen  und  englischen  Literatur  stilistisch 
weit  uberragt.  Guillaume 's  Werk  ist  zweimal  ungenugend 
und  unvollstândig  nach  schlechten  Handschriften  des 
14.  Jahrh.  veroffentlicht  worden,  welche  dem  im  Jalire 
1210  (1211)  geschriebenen  Originale  zu  fern  stehen.  Die 
erste  „Ausgabe"  ist  veranstaltet  worden  von  dem  Je- 
suitenpater  Charles  Cahier  (geb.  1807)  in  den  zusammen 
mit  Arthur  Martin  herausgegebenen  uniibersichtlichen 
und  sehr  kostspieligen  »  Mélanges  d'Archéologie,  d'His- 
toire et  de  Littératures  Paris  1847—1856.  Bd.  II 
p.  111—232,  m  205-288,  IV  60—87  auf  Grand  des 
Ms.  fr.  902,  ehemals  7268 3  A3,  einer  Hs.,  die  nach 
L.  Delisle's  Urtheil  im  »Inventaire  général  et  métho- 
dique des  mss.  fr.  de  la  Bibl.  Nationales  Paris  1876. 
I  p.  10  dem  14.  Jahrh.  angehôrt,  wâhrend  sie  der  Heraus- 
geber  des  Bestiaire  in  gânzlicher  Verkennung  ihres 
Alters  in  der  ersten  Hâlfte  des  13.  Jahrh.  geschrieben 
glaubte.  Benutzt  hat  Cahier  noch  3  Pariser  Hss.  des 
14.  Jahrh.,  nâmlich:  Ms.  fr.  25  408,  fonds  N.  D.  273  w\ 
Ms.  fr.  20046,  fonds  St.  Germain  1985;  Ms.  fr.  1444, 
ehemals  7534,  und  gekannt  die  Hs.  des  Supplément 
fr.    632 25,    jetzt  Ms.   fr.    19  969   der  Pariser   National- 


—    5     - 

bibliothek.  Bei  der  stttckwêisen  Verôffentlichung  des 
normannischen  Bestiaire  war  es  Cahier  als  Archâologen 
hauptsâchlich  darum  zu  thun,  einen  guten  lateinischen 
und  zuletzt  einen  griechischen  Text  des  Physiologus 
herstellen  zu  konnen;  deshalb  bricht  er  im  dritten  Bd. 
p.  67  (vgl.  IV  287)  der  Mélanges  mit  uncor  m'estuet 
que  vus  devis  =  V.  3436  der  vorliegenden  Ausgabe  ab, 
indem  er  un  ter'  „Etc."  die  Bemerkung  giebt:  »Je  re- 
tranche sept  cents  vers  de  pur  (!)  péroraison  ascétique, 
sans  lûîrie~~reIatTo~n  avec  le  bestiaire  ancien  «  mit  dem 
Hinzufiïgen  in  der  Anmerkung:  »La  publication  du 
bestiaire  rimé,  faite  récemment  par  M.  Hippeau,  m'a 
encouragé  à  cette  suppression «.*)  Ehe  nâmlich  die  mit 
kostbaren  Abbildungen  gezierten  fur  dieKunstgeschichte 
wichtigen  Mélanges  d'Archéologie  im  Druck  fertig  er- 
schienen  waren,  hatte  Célestin  Hippeau ,  zuerst  im 
19.  Bande  der  »  Mémoires  de  la  Société  des  Antiquaires 
de  la  Normandie  «  p.  423 — 476,  dann  séparât  u.  d.  T.  :  »Le 
Bestiaire  Divin  de  Guillaume,  clerc  de  Normandie,  trou- 
vère du  XIIIe  siècle,  publié  d'après  les  manuscrits  de  la 
Bibliothèque  Nationale,  avec  une  introduction  sur  les 
bestiaires,  volucraires  et  lapidaires  du  moyen  âge,  consi- 
dérés dans  leurs  rapports  avec  la  symboliojie^chri&eïme. 
Caen  1852.  «  p.  189—321  den  unvoïlstândigen  3943 
Zeilen  enthaltenden  Text  der  Hs.  des  14.  Jahrh.  Ms.  fr. 
25  408,  fonds  N.  D.  273  Ms  unkritisch  zum  Abdruck  ge- 
bracht.  **)    In  der  Einleitung  p.  72  kennt  dieser  zweite 

*)  Es  ist  ûberflûssig,  aile  Versehen  Cahier1  s  hier  aufzuzahlen, 
so  wenn  er  ûbersieht,  dass  V.  32  der  vorliegenden  Ausgabe  in  seiner 
Hs.  fehlt,  oder  wenn  er  V.  416  druckt:  »li  notunere  qui  par  vond«, 
oder  wenn  er  beim  Fuchs  Y.  1309  die  Worte  «des  gelines  costains 
de  nœs«  erklârt:  «Cela  signifierait-il  que  les  lai'cins  et  les  fraudes 
du  renard  sont  constantes  et  bien  connues ?«  Die  wunderliche 
Interpunktion  weist  viel  falsch  verstandene  Stellen  auf. 

**)    Eine    Probe   von   Hippeau1  s    Erklârungen    sei    die   unver- 


Herausgeber,  der  «pâter  in  der  Revue  de  l'art  chrétien 
t.  V  sich  mit  dem  Gegenstande  weiter  beschâftigte,  noch 
andere  Hss.  der  Nationalbibliothek ,  deren  inzwischen 
verânderte  neue  Nummern  hier  folgen  mogen,  nâmlich  : 
Ms.  fr.  24428,  N.  D.  193;  Ms.  fr.  14969,  Suppl.  fr. 
632/25;  Ms.  fr.  14970,  Suppl.  fr.  632/23;  Ms.fr.  14964, 
Suppl.  fr.  660;  Ms.  fr.  902,  7268 3  A3,  wofûr  Hippeau 
falseh  7268  83  a  citirt;  Ms.  fr.  1444,  ehemals  7534;  diesen 
fiïgt  er,  von  den  3  bis  dahin  in  England  nachgewiesenen 
Hss.  abgesehen,  noch  die  falsche  No.  7882  hinzu.  Schon 
1869  konnte  Gaston  Paris  in  der  Revue  Critique  No. 
30  p.  54 — 60  dièse  von  falscher  Interpunktion  strotzende 
Publication  Hippeau' s  mit  dem  Pradicat  »  introuvable  « 
und  -o  bien  peu  satisfaisante  «  bezeichnen.  Die  zahl- 
reichen  Lticken  im  Text,  die  Fliïchtigkeiten  und 
Fâlschungen  des  Herausgebers  werden  im  Commentai- 
nachgewiesen.  Eine  neue  Ausgabe  ist  also  seit  einer 
Reihe  von  Jahren  ein  desideratum  und  auch  deshalb 
nothwendig,  um  statt  des  17  Jahre  spâter  von  Guillaume 
abgefassten  Besant  de  Dieu  einen  alteren  terminus  ad 
quem  fur  die  Marie  de  France  zu  gewinnen,  deren 
altestes  Werk  nach  Ed.  Mail  die  Bearbeitung  des  Pur- 
gatoriums  des  heil.  Patricius  ist.  Mehr  zu  den  Lapi- 
darien  gehôrt  der  mit  einem  Plantarius  verbundene 
Bestiaire  in  franzosischen  Versen  des  14.  Jahrh. ,  der 
unvollstândig  erhalten  und  nach  der  Pariser  Hs.  fr. 
12  483  herausgegeben  ist  in  der  Romania  1885  p.  442 — 
484  von  G.  Raynaud.  Die  Eigenschaften  der  Thiere 
sind  hier  am  Ende  jedes  Abschnittes  auf  die  heilige 
Jungfrau  gedeutet. 

standene  Anspielung  auf  den  Eoraan  de  Renart;  er  erklârt  «Les 
gelines  costanz  de'nœs«  mit:  »Les  poules  côtoyant  les  prairies; 
nœ  est  resté  dans  le  patois  norm.«  Die  zahlreichen  ûbrigen  Ver- 
sehen  werden  unten  im  Commentai*  besprochen. 


-     7    — 
IL   Literatur  zu  Guillaume's  Bestiaire  bis  1888. 

Schon  lange  vor  Hippeau  und  Cahier,  nàmlich 
»An  VII  «  war  von  dem  Jesuiten  Le  Grand  d'Aussy 
(f  1800)  in  den  »  Notices  et  Extraits  des  Manuscrits  de 
la  Bibliothèque  Nationale  «  u.  d.  T.  :  Poème  moralisé 
sur  les  propriétés  des  choses,  tome  V  p.  275 — 278 
(Notice  sur  deux  ouvrages  manuscrits  du  XIIIe  siècle 
intitulés  Bestiaire)  auf  4  Guillaume's  Werk  enthaltende 
Hss.  hingewiesen  worden:  zuerst  nennt  er  eine  Hs. 
in-8°  ohne  No.  aus  dem  Ancien  fonds,  angeblich  im 
13.  Jahrh.  geschrieben,  die  er  bereits  in  einem  Artikel 
liber  die  Image  du  Monde  besprochen  und  als  »  très- 
lisible,  bien  conservé,  figures  mieux  dessinées  que  dans 
la  plupart  des  autres  «  bezeichnet;  dieselbe  enthâlt 
ausser  der  Image  du  Monde  und  dem  Bestiaire  noch 
den  Lapidaire.  Als  zweite  Hs.  fuhrt  Le  Grand  an  : 
N.  D.  n°  18  Fol.  54;  als  dritte:  Belg.  in-4°  n°  225; 
als  vierte:  »in-4°  p.°  mar.  r.  sans  n°,  estampillé  de  la 
Bibliothèque,  et  mis  par  erreur  parmi  ceux  de  la  Bel- 
gique «  ;  dann  fugt  er  hinzu  :  »  Ces  deux  derniers  con- 
tiennent aussi  le  poëme  du  Lapidaire;  et  tous  quatre 
ont  beaucoup  de  miniatures,  mais  fort  mauvaises. « 
Daraus,  dass  Le  Grand  aus  der  erstgenannten  Hs.  die 
Zeile:  >Guillaumes  qui  forment  se  dielt«  citirt,  aus 
welcher  sich  der  ehemalige  Besitzer  der  Hs.  den  Namen 
Guillaume  Forment  gebildet  hat,  geht  hervor,  dass  Ms. 
fr.  14964,  Suppl.  fr.  660  gemeint  ist.  Auf  den  Inhalt 
des  Bestiaire,  den  er  gleichwie  den  Bestiaire  d'Amour 
des  Richard  de  Fournival  (éd.  Hippeau  Paris  1860)  als 
nin  mauvais  traité  de  physique  ou  d'histoire  naturelle, 
rédigé  d'après  les  connoissances  erronées,  ou  très-bornées 
du  siècle  où  ils  parurent*   so  ohne  Weiteres  aburtheilt, 


I 


geht  Le  Grand  nur  oberflâchlick  ein.  An  einer  Stelle 
versteht  er  den  Wortlaut  der  Hss.  gar  nicht  und  fâllt  ein 
Urtheil,  das  jetzt  nur  historischen  Werth  hat;  demi 
wâhrend  der  Dichter  nieint,  dass  das  Einhorn  nur  ge- 
fangen  wird  mit  Hiïlfe  eines  Mâdchens,  das  noch  Jungfrau 
ist,  und  in  dessen  Schoss  es  sich  niederlâsst,  nennt  Le 
Grand  unter  andern  Thieren  des  Bestiaire  auch  »  la  licorne 
qu'on  ne  peut  prendre  qu'en  faisant  marcher  vers  elle 
une  pucelle  qui  a  la  gorge  nue«,  ein  Missverstândniss, 
das  die  Herausgeber  der  Histoire  littéraire  de  la  France 
Bd.  XVI  p.  221  veranlasst,  von  einer  »  pucelle  attrayante 
zu  sprechen.  Hôchst  intéressant  und  erwâhnenswerth 
ist  das  Schlussurtheil  des  Jesuiten  :  »H  suit  de  tout 
ceci,  que  notre  poëte  a  fait  un  ouvrage  détestable. 
Mais  si,  au  lieu  de  traiter  des  bêtes,  il  eût  écrit  sur 
les  différens  d'Innocent  III  et  du  roi  Jean,  je  présume, 
d'après  le  courage  et  l'impartialité  dont  il  annonce  le 
germe,  qu'il  nous  eût  transmis  des  choses  intéressantes.  < 
Ein  so  unbesonnenes  Urtheil  ist  von  spâteren  Forschern 
nicht  wieder  abgegeben  worden.  B.  de  Roquefort,  De 
l'état  de  la  poésie  françoise  dans  les  XIIe  et  XIIIe 
siècles«.  Paris  1815,  p.  254  fiïhrt  die  folgenden  5 
Pariser  Hss.  auf,  deren  neue  Nummern  weiter  unten 
folgen  werden:  Ms.  7989—2;  7534;  fonds  N.  D.  9, 
17  und  18;  aus  dieser  letzten  schon  von  La  Curne  de 
Sainte  Palaye  benutzten  Hs.  giebt  Roquefort  eine  Probe 
in  der  Table  alphabétique  des  auteurs  seines  Glossaire 
de  la  langue  romane  p.  763.  Aus  eben  dieser  Hs.  18 
des  fonds  N.  D.  theilte  Jacob  Grimm  in  seiner  Ab- 
handlung:  „Die  Sage  von  der  Turteltaube"  in  den 
Altdeutschen  Waldern,  IH.  Bd.,  Frankfurt  1816,  p.  41 
neunzehn  Zeilen  mit.  Eine  neue  Hs.  taucht  auf  bei 
A.  C.  M.  Robert,    »Fables  inédites  des  XIIe,  XIIIe  et 


XIVe  siècles  et  fables  de  La  Fontaine*.  Paris  1825,  t.  1 
p.  LVIII  fg. ,  wo  aus  Ms.  fr.  O  16  der  damaligen 
Bibliothèque  du  Roi  eine  liïckenhafte  Stelle  liber  Reineke 
Fuchs  (V.  1307  fg.)  uncl  Bd.  I  p.  CXXI  der  Anfang  des 
Best,  ausgehoben  ist.  Da  eine  solche  Bezeichnung  auf 
der  Bibl.  Nat.  nicht  existirt,  so  ist  hier  nicht  zu  ent- 
scheiden  moglich,  welche  Hs.  dieser  Bibliothekar  der 
Bibliothèque  Ste.  Geneviève  benutzt  hat;  verniuthen 
kônnte  man  Ms.  fr.  25406,  friiher  N.  D.  192,  wo  auf 
dem  vorgebundenen  Blatte  017  durchstrichen  uncl  >  à  la 
bibliothèque  de  l'église  de  Paris.  Ecriture  du  13e  à 
14e  siècle«  daruntergeschrieben  ist,  oder  Ms.  fr.  24428, 
N.  D.  193:  doch  stimmt  der  Wortlaut  zu  wenig  itberein. 
Der  Abbé  G.  de  la  Rue  in  seinen  »Essais  historiques 
sur  les  Bardes,  les  Jongleurs  et  les  Trouvères  «.  Caen 
1834.  Bd.  III  p.  23  kennt  und  nennt  die  2  Hss.  des 
British  Muséum  in  London:  Old  Royal  16  E  VIII 
und  Cotton  Vespas.  A  VII,  welchen  er  die  Pariser  Hs. 
2560  hinzufiïgt,  eine  Angabe,  die  auf  eineni  Irrthum 
beruht;  denn  die  heutîge  No.  dieser  Hs.  19525,  fonds 
St.  Germain  1856  enthalt  zwar  andere  Werke  Guil- 
laume's,  aber  nicht  den  Bestiaire.  Francisque  Michel 
in  den  »  Rapports  à  M.  le  ministre  de  l'instruction  pub- 
lique sur  les  anciens  monuments  de  l'histoire  et  de  la 
littérature  de  la  France,  qui  se  trouvent  dans  les 
bibliothèques  de  l'Angleterre  et  de  l'Ecosse «.  Paris 
1838,  p.  23,  94  uncl  120  fg.  erwâhnt  wieder  die  beiden 
genannten  Hss.  des  British  Muséum,  indem  er  aus  dem 
Cotton  Ms.  ebenfalls  eine  Probe  mittheilt,  nâmlich  die 
ersten  16  und  die  letzten  8  Verse  des  Best.  Ausser- 
dem  ist  ihm  die  damais  Fr.  Douce  gehorige  aus  einer 
alten  Bibliothek  in  Edwardstone  bei  Sudbury  stammende 
mit  Bildern  gezierte  Hs.  bekannt,   die  heute  der  Bod- 


—     10     — 

leianischen  Bibliothek  zu  Oxford  vermacht  ist  ;  aus 
dieser  theilt  er  die  ersten  15  und  die  letzten  10  Zeilen 
des  Best.  mit.  Vgl.  auch  Fr.  Michel,  » Charleniagne. 
An  Anglo -Norman  Poem  of  theXII.  Century«.  London. 
Paris  1836,  p.  XXII.  In  de  la  Rue's  Fehler  verfâllt 
Michel,  vvenn  er  in  »Le  Roman  des  Aventures  deFregus«. 
Edimbourg,  Club  d'Abbotsford  1841,  p.  VII  auch  die 
Pariser  Hs.  2560  als  Bestiaire-Hs.  namhaft  macht.  In- 
zwischen  war  eine  neue  Hs.  des  14.  Jahrh.  besprochen 
word en  von  Paulin  Paris  im  Bulletin  du  Bibliophile, 
No.  7.  II.  série.  Paris  1836,  p.  246  und  271;  dieselbe 
gehôrte  ehemals  dem  Pariser  Buchhandler  Techener, 
wurde  dann  nach  Belgien  an  Barrois  verkauft  und 
hgurirte  dann  als  Ms.  Barrois  XI  in  der  nun  an  die 
italienische  und  englische  Regierung  verkauften  Biblio- 
thek des  Lord  Ashburnham  in  Ashburnhamplace  ;  der 
Bestiaire  steht  hier  Fol.  140 — 163.  Inseiner  »Biographia 
Britannica  Literaria«  I  p.  428  fg.  theilte  1846  Th.  Wright 
Anfang  und  Schluss  nach  dem  Royal  Ms.  mit.  Nach 
Daunou's  kurzem,  auf  Le  Grand  d'Aussy  beruhenden 
Artikel,  der  1824  im  16.  Bande  der  Histoire  litt.  de 
la  France  p.  220 — 221  erschien,  wurde  im  19.  Bande 
desselben  Werkes  p.  660 — 661  von  Victor  Le  Clerc 
eine  kurze  Notiz  nebst  Probe  gegeben,  in  welcher  ohne 
Weiteres  die  alten  Sprachformen  durch  moderne  er- 
setzt  sind-,  in  der  fehlerhaft  mitgetheilten  Probe  von 
V.  2707  fg.  wird  espos  (V.  2714)  —  époux  (le  pape 
ou  J.  C.)  gedeutet,  wo  nur  Christus  verstanden  werden 
kann;  als  Titel  acceptirt  Le  Clerc  den  des  Ms.  fr. 
1444,  den  Hippeau's  Ausgabe  trâgt.  In  seiner  Aus- 
gabe  des  Besant  de  Dieu  von  Guillaume  le  Clerc  de 
Normandie.  Halle  1869,  p.  XXII  fg.  zahlt  Ernst 
Martin  im  Ganzen  12  Hss.  des  Bestiaire  auf,  nâmlich 


—  11   — 

die  2  Londoner,  die  eine  Oxforder  und  die  folgenden 
Panser Hss.:  Ms.fr.  14964;  902;  25408;  1444;  24428; 
14970;  14969;  20  046.  Julius  Brakelmann  in  Zacher's 
Zeitschrift  fur  deutsche  Philologie  Bd.  III  p.  219  kennt 
noch  die  3  Hss.:  Ms.  fr.  2168,  friiher  7998—2;  Ms. 
fr.  25406,  N.  D.  192,  âlter  M  17  der  Pariser  National- 
bibl.,  und  Ms.  132  der  Bodleianischen  Bibl.  zu  Oxford; 
derselbe  weist  darauf  hin,  dass  sowohl  die  Zabi  wie 
die  Folge  der  Rubriken  in  den  verschiedenen  Hss. 
sehr  verschieden  ist.  Bald  darauf  wurde  eine  neue 
Hs.  aufgefunden  in  der  Vaticanischen  Bibliothek  zu 
Rom,  nâmlich  Ms.  Regin.  1862,  âlter  738  oder  776, 
durch  E.  Stengel,  der  dieselbe  in  Bohmer's  Romanischen 
Studien  III,  Strâssburg  1873,  p.  381,  dann  in  Grober's 
Zeitschrift  fur  romanische  Philologie  Bd.  V  (1881) 
p.  381—385,  hier  mit  der  No.  1682,  âlter  738  oder  776 
des  fonds  der  Kônigin  Christine  unter  Verweis  auf 
Bohmer's  Studien  IV  496  fg.  und  Seeger's  Disser- 
tation p.  4  fg.  ausfuhrlicher  beschrieben  liât.  Im 
Jahre  1875  theilte  M.  Sepet  im  36.  Bande  p.  141  der 
Bibliothèque  de  l'Ecole  des  Chartes  bei  Beschreibung 
des  Ms.  fr.  25408  die  zwei  ersten  Zeilen  des  Best, 
mit.  In  demselben  Jahre  gab  Ch.  Gridel,  »  Histoire  de 
la  littérature  fr.  depuis  son  origine  jusqu'à  la  renais- 
sance «  p.  348  eine  Notiz  und  eine  Probe  von  zwei 
Zeilen.  L.  Delisle  im  »  Inventaire  général  et  méthodique 
des  mss.  fr.  de  la  Bibl.  Nat.«  Paris  1876,  I  p.  9  citirt 
die  3  Hss.:  Ms.  fr.  1444;  902;  25408,  und  in  Bd.  H, 
Paris  1878,  pt  217— 218:  Ms.fr.  25406;  20046;  14970; 
14969  nach  dem  geschriebenen  Katalog  der  Bibliothek. 
Die  von  Delisle  und  vorher  von  E.  Martin  mitgetheilte 
Angabe  liber  Ms.  fr.  14969,  âlter  Suppl.  fr.  632/25: 
»Ce  ms.,  catalogué  par  Méon,  est  en  déficit«   ist  dahin 


—     12     — 

zu  berichtigen ,  dass  dièse  Hs.  am  5.  September  1878 
mit  der  Aufschrift  an  die  Nationalbibliothek  zuriick- 
geliefert  worden  ist:  »Restitution  après  décès«.  Dem 
verstorbenen  Léop.  Pannier,  »Les  lapidaires  français  du 
moyen  âge«.  Paris  1882,  Bibliothèque  de  l'École  des 
Hautes  Etudes,  52  fasc. ,  p.  232  galt  dièse  Hs.  nocli 
als  verschwunden.  Auf  eine  Lyoner  Hs.  machte  1882 
W.  Forster,  »Lyoner  Yzopet«.  Altfz.  Bibl.  V  p.  I  auf- 
merksam  ;  dieselbe  (=  T)  befindet  sich  in  der  Bibliothek 
des  Palais    des  Beaux  Arts   in  Lyon   und    enthalt  nur 

2  Stucke  unvollstândig.  Eine  neue  Hs.  des  Bestiaire 
weist  F.  Mann  nach  in  seiner  wâhrend  des  Druckes 
erschienenen  Abhandlung:  »Der  Bestiaire  Divin  des 
Guillaume  le  Clerc.  «  Heilbronn  1888  (Franzôsische 
Studien  hrsgb.  von  G.  Korting  und  E.  Koschwitz. 
VI.  Bd.  2.  Heft)  p.  7—8,  nâmlich  No.  4156  der  Sammlung 
des  Sir  Thomas  Philipps  in  Middlehill,  jetzt  im  Thirle- 
staine  House  zu  Cheltenham  im  Besitz  des  Rev.  John 
E.  A.  Fenwick.  Dieselbe  wird  unten  mit  U  bezeichnet 
werden.     Im  Ganzen  fiihrt  F.  Mann  15  Hss.  auf,  also 

3  mehr  als  E.  Martin;  auffallender  Weise  hat  er  in 
dem  unvollstândigen  Verzeichniss  der  Hss.  p.  2  fg.  die 
schon  Brakelmann  bekannte  Pariser  Hs.  25  406,  N.  D. 
192  (=  D)  ubersehen,  ebenso  die  vaticanische  (=  Q) 
und  die  Berliner,  Hamilton  273  (=  S),  ferner  fehlt  die 
Pariser  Hs.  2168,  ait  7989 2  (=  C).  Bemerkenswerth 
ist  (p.  100)  das  âsthetisirende  Schlussurtheil  dièses 
durch  seine  fruheren  Forschungen  zur  Physiologus- 
literatur  bekannten  Gelehrten:  „Der  Bestiaire  Divin 
ist  ein  Werk  von  bleibendem  Werthe  fur  die  Literatur- 
geschichte.  Freilich  athmet  er  weder  den  zauberischen 
Duft  der  Minnepoesie,  noch  nimmt  er  den  heroischen 
Flug   der  Heldengesânge ,    aber   das   ehrwitrdige  Alter 


-     13     - 

seines  Stoffes,  der  Charakter  semer  Sprache  und  der 
naive  Ausdruck  seiner  Tendenz,  den  Meuschen  zur 
Betrachtung  des  Gôttlichen  anzuhalten,  werden  ihm 
eine  achtunggebietende  Stellung  in  der  Literatur- 
geschichte  sichern  fiir  aile  Zeit."  Diesem  nicht  gerade 
ûberschwengiichen  Urtheile  eines  Kenners  des  Bestiaire 
glaubt  G.  Korting  seine  Zustimmung  versagen  zu  miissen, 
ohne  jedoch.  Griinde  anzugeben. 

III.    Die'  20  Handschriften  des  Bestiaire 
Guillaume' s. 

Die  beste  und  vollstandigste  der  20  Hss.  des  Best., 
deren  mehrere  wie  das  Werk  selbst  datirt  sind,  be- 
findet  sich  im  British  Muséum  zu  London;  es  ist: 

A  =  Egerton  Ms.  613,  die  Grundlage  der  vor- 
liegenden  Ausgabe;  die  Hs.  ist  in  dem  geschriebenen 
Katalog  dieser  Sammlung  signalisirt,  und  schon  Ed. 
Matzner  &  Goldbeck,  „Altenglische  Sprachproben" .  Ber- 
lin 1867,  p.  53 — 55  drucken  daraus  nach  Th.  Wright7 s 
Vorgange  in  den  Reliquiae  Antiquae  I  p.  89  und  102 
zwei  Marienlieder  ab,  indem  sie  liber  das  Alter  der 
Hs.  bemerken,  dass  dieselbe  „dem  13.  Jahrh.  angehort 
und  vermuthlich  vor  der  Mitte  desselben  gefertigt  ist". 
H.  Lewin,  »Poema  m  orale  «.  Halle  1881,  p.  7  jedoch 
meint,  dass  die  Hs.  im  Anfange  des  13.  Jahrh.  im  Stiden 
Englands  geschrieben  ist.  Auch  E.  Martin  kennt  dièse 
Hs.  ;  vgl.  A.  Schmidt  in  Bohmer's  Romanischen  Studien 
Heft  16.  Bonn  1880,  p.  496  und  503,  was  F.  Mann  in 
seiner  genannten  Abhandlung  liber  Guill.'s  Best,  ganz 
iibersehen  hat,  da  er  p.  3  behauptet,  dass  er  zum  ersten 
Maie  auf  dièse  Hs.  aufmerksam  mâche.  Was  den  In- 
halt   dieser  Hs.    betrifft,    so   bildet   den  Anfang  Fol.  1 


—     14    — 

das  Fragment  eines  Calendariums,  wâhrend  Fol.  lb  das 
als  Prosa  geschriebene  mittelenglische  Gedicht  »Somer 
is  conien  and  winter  gon«  enthâlt;  vgl.  Wûlcker's 
Anglia  I,  3.  Auf  Fol.  2  schliessen  sich  die  genannten 
Marienlieder  an,  nebst  einem  anglonormannischen  Stiïck, 
beginnend:  »En  une  mâtine  me  levoye  e  l'autre  er 
pensif  de  amorettes«  etc.  und  in  Versen  endigend.  Nach 
wenigen  mittelenglischen  Zeilen  folgt  Fol.  3  —  6  eine 
prosaische  Anrede  an  eine  »soer«,  und  nach  »Amen 
sine  fine  amen«  steht  dreisprachig  vom  Schreiber: 

Ki  escrit  istud  carmen 

Hiblessed  be  he  Amen 

E  de  ly  pensez 

And  is  gode  wille  remembrez. 

Auf  Fol.  6b  stehn  nach  einem  lat.  Gedicht  (Nostri 
régis  filia  ]  Tua  de  familia  etc.)  vier  agn.  Gedichtzeilen  : 

Très  duce  Katerine, 
Seez  nostre  mescine. 
De  une  pucele  chanteray, 
Ke  tut  jur  de  quer  ameray. 

Auf  Fol.  7— 12b  findet  sich  dasselbe  mittelengl. 
Gedicht  »Ic  am  elder  paenne  ic  was«,  das  Fol.  64 — 70 
orthographisch  abweichend  wiederkehrt ,  vgl.  Lewin, 
»Poema  morale  «  p.  8. 

Nach  einem  kurzen  agn.  Prosatractatmitmoralischen 
Vorschriften  nach  Gregor,  Seneca  u.  a.  folgt  Fol.  13 
eine  Prosabearbeitung  des  >^evangelium  Nicodemi«  u.  d. 
T.:  »Ici  comence  la  revelaciun«,  dann  Fol.  21 — 25  in 
Prosa  »La  venjance  de  la  mort  nostre  seignur«,  Fol. 
25  —  27  und  Fol.  27  — 29b  die  zuletzt  Romania  XV 
p;  326  besprochene,  von  W.  Meyer  und  von  Suchier 
in  den  Provenzalischen  Denkmâlern  behandelte  Légende 


—     15    — 

von  der  Aiiffindung  des  heil.  Kreuzes  durch  Helena 
nebst  >  l'estorie  de  rexaltaciun  de  la  sainte  cruiz«  ; 
endlich  folgen  nach  der  Légende  von  der  heil.  Anna 
und  den  3  Marien  ebenfalls  in  agn.  Prosa  Fol.  31  die 
15  Zeichen  vor  dem  Untergange  der  Welt.  Mit  Fol. 
31 — 59  beginnt  eine  bessere  Hand  mit  schonen  Schrift- 
ztigen  den  Bestiaire  Guillaume 's.  Zuletzt  sind  nach 
dem  Gedicht: 

Dame  Anne,  fille,  sorur, 
Saluz  vus  mand,  joie  e  honur, 
Entendez  bien  ceste  parole 
Cume  vroie  en  bone  escole  etc. 

noch  4  Blâtter  mit  agn.  lat.  Recepten  der  Hs.  beige- 
bunden.  —  Der  Bestiaire  in  dieser  anglonormannischen 
Hs.  Egerton  613,  die  mit  Sicherheit  wenigstens  in  die 
Mitte  des  1 3.  Jahrh.  gesetzt  werden  darf  und  hôchstens 
30  bis  40  Jahre  spâter  als  das  Urexemplar  nieder- 
geschrieben  ist,  enthâlt  keine  Ueberschriften  zu  den 
Abschnitten  der  4136  Zeilen,  ist  aber  mit  Abbildungen 
der  einzelnen  Thiere  geziert.  Die  Initialen,  die  wohl 
hatten  bunt  genialt  werden  sollen,  fehlen  in  Folge 
Vergesslichkeit  des  Illuminators  bei  den  einzelnen  Ab- 
schnitten. Die  Schlusswidmung  an  Raul  ist  hier  vom 
Schreiber  weggelassen,  welcher  glaubte,  dass  nach  dem 
doppelten  Amen  am  Schluss  das  Werk  zu  Ende  sei. 
In  A  ist  gleichwie  ee ,  so  auch  aa,  z.  B.  in  gâcrigna 
2082  und  oo  in  pôôrs  3358  mit  2  Accenten  versehn. 
Oft  ist  t  abgefallen,  so  in  don  1712 ,  fon  1236,  mon 
3367,  dirron  1803  u.  ô.  Nach  2822  steht  in  A  fluehtig 
zwischen  den  Text  geschrieben: 

Quatuor  ex  paris  vitam  ducunt  elementis 
Gamalian  talpa  maris  allée  aeris  salamandra. 


—    16    — 

Dies  Citât  *)  stammt  aus  Bartholomâus  von  Glanvil, 
den  Jean  Corbechon  in  das  Franzôsische  iibersetzt  hat  -, 
vgl.  die  ganze  Stelle  bei  Berger  de  Xivrey,  »  Traditions 
tératologiques«.  Paris  1836 ,  p.  512,  und  Cahier's 
»  Mélanges  d'archéologie  «.  Paris  1856,  IV  p.  78,  An- 
merknng  3  **).  Der  ziemlich  sorgfâltige  Schreiber  dieser 
altesten  Bestiaire-Hs.,  der  keinen  einzigen  Vers  durch 
Fliïchtigkeit  ausgelassen  hat,  hat  die  Schreibweise  des 
Originals  noch  am  treuesten  bewahrt.  Die  Anglonor- 
mannismen  dieser  Hs.,  deren  Varianten  aile  im  Apparat 
verzeichnet  sind,  werden  im  Text  mit  Hulfe  der  Reime 
in  Guillaume*  s  Werken  und  der  continentalen  Hand- 
schriften  beseitigt.  Anch  werden  die  Verse,  welche 
hier  um  eine  Silbe  zn  kurz  sind,  mittelst  der  nur  Acht- 
silber  enthaltenden  continentalen  Hss.  anf  die  richtige 
Silbenzahl  gebracht.  Eine  Umstellung  von  4  Zeilen 
war  nur  V.  979—982  nôthig,  dann  2981—2982,  2993— 
2994,  4039 — 4040.  Die  nach  dem  Reim  voie:  joie  als 
verdachtig  zu  betrachtenden  Verse  1561 — 1562  sind  mit 
Sternchen  versehen;  um  die  das  Original  ersetzende  Hs. 
nicht  zu  zerstiickeln,  sind  dieselben  unten  mitgezàhlt 
worden.  Bei  der  noch  mangelhaften  Kenntniss  des 
Anglonormannischen  und  der  Unbrauchbarkeit  der 
iïbrigen  Hss.  durfte  von  der  verstandigen ,  obschon 
nicht  ganz  vollkommenen  Schreibweise  dieser  bis  auf 
die  Widmung  einzig  vollstàndigen  Hs.  nicht  ohne  Grund 
abgewichen  werden. 

*)  Auch  in  Eaynaud's  Gedicht  (Romania  1885)  findet  sich  beim 
Salamander  derselbe  von  Chiaro  benntzte  Gedanke  in  anderem 
Wortlaut: 

Talpe  terra  cibus,  caméléon  in  aère  vivit, 
Alec  unda  fovet,  flamme  pascunt  salamandram. 
**)  Anf  Fol.    40a    steht    nnten   von    spâterer   Hand,    "wohl   ans 
dem  Roman  de  Renart  stammend: 

le  baucyn  fet  le  dolkere  porveire 

et  le  gopil  trote  après  &  les  chace  arreyre. 


—     17    — 

B  =  le.  fr.  14969,  Suppl.  fr.  632.  25.  Fol.  I— 
LXXIVb.  Dièse  anglonormannische  Hs.  des  14.  Jahrh., 
die  Abbildungen  und  Ueberschriften  enthâlt,  ist  un- 
vollstândig,  indem  2  Blâtter  ausgefallen  sind,  = 
V.  3333—3384,  3903—3966;  die  erhaltenen  3669  Zeilen 
stimmen,  ohne  eine  Copie  davon  zu  sein,  meist.  zu  A. 
Die  Schlusswidmung  ist  hier  unvollstândig,  indem  die 
liïckenhafte  Hs.  mit  V.  4157  der  vorliegenden  Ansgabe 
abbricht.  Die  Hs.  enthâlt  noch  den  bekannten  Lapi- 
daire: »Evax  estait  nn  riche  rais  «,  der  auf  dem  letzten 
Bl.  endigt:  »snn  pomnn  errant  vomera.  Explicit.«  Auf 
dem  letzten  Bl.  in  der  Mitte  steht:  »explicit  le  bestiaire«, 
am  Rancle  »amen«.  Der  Titel  Fol.  1  vor  dem  Bilde 
lautet  in  rother  Schrift:  »Ci  comence  le  bestiarie«.  Auf 
Fol.  30  steht  vom  Paginator  in  die  Ecke  geschrieben  : 

Augusto Darunter  »  gorge  uescu«,  vielleicht  der 

Name  des  ehemaligen  Besitzers.  Die  Reihenfolge  der 
Absehnitte  ist  wie  in  A.  Hier  erseheinen  schon  grôbere 
Angionormannismen  wie  8  Fraunce,  145  graunz  u.  a. 
Durch  Fliichtigkeit  des  Schreibers  fehlen  auch  einzelne 
Verse,  so  454,  1321,  1494,  3484.  In  B  allein  fehlen 
4039—4040,  3890—3893,  wâhrend  andere  Liicken  mit 
den  folgenden  Hss.  gemeinsam  sind. 

C  =  Ms.  fr.  2168,  ehemals  7989 2,  Fol.  188b— 209b. 
Dièse  beachtenswerthe  Hs.  aus  der  zweiten  Hâlfte  des 
13.  Jahrh.,  welche  im  gedruckten  Katalog  der  National- 
bibl.  beschrieben  ist,  enthâlt  nur  drei  Viertel  des  Besti- 
aire, genau  noch  nicht  3000  Verse,  indem  der  picar- 
dische  Schreiber  ganze  Absehnitte,  so  den  Ibis 
(1171-1306),  den  Wildesel  (1829—1926),  die  Fulica 
(1965—2028)  sowie  den  Schlusspassus  3437—4120  aus- 
gelassen  hat  ;  einzelne  ttbersetzte  Bibelstellen  hat  er  ge- 
kiirzt.    Die  Reihenfolge  der  32  Absehnitte  ist  wie  in  A. 

Rein  s cli,  Le  Bestiaire.  2 


—     18    — 

Der  Titel  lautet  hier  Fol.  188b  in  rother  Schrift: 
»Chi  coinmenche  li  drois  bestiaires  de  le  devine 
escripture«.  Den  Ueberschriften  folgen  hier  keine 
Bilder.  Die  Widmung  fehlt.  Der  Schreiber  ândert 
eigenmâchtig,  so  V.  92  u.  o.     Vgl.  die  Varianten. 

Auch  hier  fehlen  einzelne  Verse  ganz  in  Folge 
Flûchtigkeit,  so  128,  161,  860,  1094,  1150,  1950,  2033, 
2253,  2372,  2402,  2482,  2489,  235-236,  253-254; 
1037—1038;  2911—2912,  von  gemeinsamen  Lucken 
abgesehen.  Das  Ganze  endet  mit  4136,  indem  das 
Fabliau  des  Eustache  d'Amiens:  »Du  bouchier  d'Abe- 
vile«  éd.  Montaiglon,  Fabliaux  III  p.  227—246  folgt, 
ohne  dass  der  Schluss  des  Best,  noch  besonders  verni erkt 
ist.  Die  Picardisnien,  wie  98  ccmgierent,  171  seneftanche, 
331  omechide,  2191  clouch,  814  U  essampïe,  1552  glise, 
1640  dix,  3212  menwre,  195  haiïlie  als  Femin.  des 
Particips  kônnen  hier  nicht  aile  aufgefùhrt  werden. 

D  =  Ms.  fr.  25406,  N.  D.  192.  Fol.  3-33  (30b). 
Dièse  recht  nachlâssig  geschriebene,  s  und  z  nicht  unter- 
scheidende  Hs.,  die  mehrfach  von  Wiirmern  zerfressen 
und  fleckig  ist,  so  dass  einzelne  Buehstaben  fehlen.  ist 
am  Anfange  unvollstândig,  indem  Fol.  1 — 3  ausgefallen 
sind,  sie  beginnt  deshalb  erst  mit  V.  118.  Von  Fol.  1 
jst  nur  die  Spur  sichtbar,  indem  oben  auf  dem  Frag- 
ment des  Blattes  roth  zu  lesen  ist  »In[cipit]«,  wahrend 
auf  Fol.  1  von  neuerer  Hand  als  Inhalt  der  Hs.  be- 
merkt  ist:  »Bestiaire.  Fables  d'Esope,  à  l'église  de 
Paris  N.  D.  192«.  Der  aussen  geschriebene  Titel  der 
Hs.  ist:  »Bestiaire.  Fables  d'Esope,  Horace,  Phedrus, 
Auenus  et  autres«.  Die  neuere  Seitenzahlung  beginnt 
mit  Fol.  1  des  Fragments.  Den  Fabeln  der  Marie  de 
France,  die  Fol.  49(42)  endigen,  geht  ein  spàter  hin- 
zugefiigtes  Verzeichniss    voran.     Oberhalb   des   letzten 


-     19     - 

Bl.  bat  der  ehemalige  Besitzer  der  Hs.  seinen  Namën 
eingetragen  :  '  »  Je  sui  a  frère  Joham  Cholet«.  Dieselbe 
wird  in  clem  geschriebeneii  Kataloge  noch  dem  Ende 
des  13.  Jahrh.  zugewiesen.  Zuletzt  ist  D,  aucb  C  und 
H  von  Léop.  Hervieux,  »Les  fabulistes  latins «.  Paris 
1883/1884,  I  p.  632  ohne  neue  Ergebnisse  genannt. 
Bei  den  Absehnittûberschriften  ist  hier  Raum  zu  Ab- 
bildungen  frei  gelassen.  Die  Anordnung  des  Ganzen 
ist  hier  willkûrlich  und  verkehrt  ;.  dieselbe  stinimt  bis 
zum  zweiten  Abschnitt  incl.  mit  der  gewohnlichen 
uberein,  aber  V.  350—586  fehlen;  da  mit  V.  350  ein 
neues  Blatt  beginnen  miisste;  so  scheinen,  obschon  das 
folgende  Blatt  von  neuerer  Hand  mit  3  paginirt  ist, 
mehrere  Bl.  ausgefallen  zu  sein,  d.  h.  es  fehlen  die 
Abschnitte  3,  4  und  5  ganz  und  der  erste  Theil  von  6 
(Pelikan).  Dann  lâsst  D  dem  Abschnitt  8  (Adler),  den 
Walfisch,  das  Rebhuhn  und  das  Wiesel  (26,  27,  28) 
folgen  und  schiebt  ohne  Zusammenhang  die  Predigt 
des  Schlusses  ein  -,  hieran  schliessen  sich  die  Abschnitte 
(28—36)  von  der  Schlange,  dem  Strauss,  der  Turtel- 
taube,  dem  Hirsch,  Salamander,  den  Tauben  und  dem 
Paradixion ,  dem  Elephanten ,  der  Mandragora ,  dem 
Diamanten.  Dann  ist  ohne  Zusammenhang  der  Schluss 
mit  der  Stelle  von  den  3  Feinden  des  Menschen  ein- 
geschoben,  uncl  es  folgen  die  Abschnitte  (9 — 19  und 
22 — 25)  vom  Affen,  dem  ungenannten  Vogel,  dem 
Panthei\  dem  Drachen,  dem  Phonix,  dem  Wiedehopf, 
den  Ameisen,  der  Sirène,  dem  Igel,  dem  Ibis,  dem 
Fuchs,  dem  Einhorn,  dem  Biber,  der  Hyane,  der 
Wasser schlange,  endlich  die  Abschnitte  (21)  vom  Wild- 
esel  und  (20)  von  dem  Ziegenbock  nebst  dem  Gebet 
4121—4136.  Die  Hs.  schliesst  nach  4136  mit:  »Explicit 
bestiarium.    Qui  scripsit  scribat  /  Semper  cum  domino 

2* 


—     20     — 

vivat  *,  dazu  ein  Kopfbild.  Die  Sehlusswidmung  feblt 
in  dieser  continentalen  Hs.7  die  die  imsinnigsten  Les- 
arten  bietet  und  nur  -wenige  normannisclie  Eigenthum- 
licbkeiten  bewahrt  hat.  Viele  Verse  feklen,  abgesehen 
von  .gemeinsamen  Liicken,  so  135 — 136.  139.  285—286. 
888.  1027—1028.  1043—1044.  1084.  1097.  1135—1136, 
1175  —  1176.  1183—1184.  1189—1190.  1193-1194. 
1205—1206.  1239—1240.  1253—1256.  1262.  1267- 
1268.  1356  —  1357.  1383—1384.  1392.  1399—1400. 
1447  —  1448.  1539  —  1542.  1551.  1579-1582.  1617. 
1639.  1669—1670.  1674.  1683.  1690.  (In  CD  fehlen: 
1051—1052.  1094.  1118.  inBD:  2343-2344).  1703— 
1704.  1743—1744.  1758.  1760.  1837—1844.  1847— 
1848.  1875  —  1878.  1887  —  1888.  1912.  1930—1931. 
1951—1952.  1997—1998.  2032.  2067—2068.  2100. 
2103-2110.  2125—2126.  2133—2134.  2181—2182. 
2187.  2197.  2203  —  2206.  2332.  2343-2344.  2358. 
2472.  2488.  2530.  2605.  2637  —  2638.  2721—2722. 
2755—2756.  2986.  2989.  3069—3070.  3204.  3439— 
3440.  3450.  3453-3458.  3521-3522.  3566.  3607— 
3608.  3611-3612.  3929—3930.  3949—3950.  3979— 
3980.  3985—3986.  3992.  4015—4016.  4034.  4059— 
4060.  4063  —  4064.  4067—4072.  4089—4090.  Der 
âusserst  fltichtige,  wohl  von  einer  Augenkrankheit  ge- 
plagte  Sckreiber  aus  déni  nordlichen  Frankreich  hat 
seine  Vorlage  vielfach  gar  nieht  verstanden  und  scheint 
eine  aus  losen  Blattern  bestehende  Handschrift  copirt 
zu  baben.  Trotzdeni  leiten  die  verstiminielten  Worter 
ofter  auf  das  Ricbtige  liber. 

E  =  Ms.  fr.  14964.  Snppl.  fi\  660.  Fol.  118-181. 
Dièse  continentale  Hs.  mit  Bildern  und  Uebersehriften, 
aus  dem  Ende  des  13.  Jahrh.  stammend.  stimnit  meist, 
auch  in  den  Auslassungen,  mit  C  iiberein,  jedoeh  ist  die- 


—     21     - 

selbe,  da  eine  Anzahl  Blatter,  ohne  dass  eine  Spur  sieht- 
bar  ist,  herausgerissen  ist7  unvollstândig  :  es  felilen  nâm- 
lich  dadurch  V.  585— 628,  735-782,  999-1052,  1113— 
1158,  1375  —  1421,  1477—1572,  2587-2632;  noch 
kommt  von  grosseren  Llicken  dazu  2111 — 2182,  2419  — 
2466,  2735—2784.  Ausserdem  hat  E  =  C  den  Ab- 
scimitt  23  =  V.  1965 — 2028  ausgelassen  ;  es  felilen  ferner 
335—336,  1770—1771,  1796  (wie  in  C),  1841—1842, 
1879—1880,  3917—3918.  E  beginnt  mit  déni  rotlien 
Titel:  »Ci  commence  li  bestiaires  «.  Die  Zeilenzahl 
betrâgt  in  dieser  sorgfaltigen  Hs.  3537.  Die  Schluss- 
widmung  ist  hier  vorhanden,  und  erst  nach  4174  liât 
E  in  rother  Schrift:  »Ici  fenist  li  bestiaires«.  Die 
Blâtter  der  Hs.  sind  nicht  einzeln,  sondern  lagenweise 
zu  je  8  Bl.  gezàhlt.  Der  Best,  beginnt  auf  dem  zweiten 
Bl.  der  15.  Lage.  Die  16.  Lage  hat  nur  6  Bl.,  eben- 
so  die  17.  ;  die  18.  nur  5,  die  20.  nur  6,  die  21.  nur  7. 
Das  Ganze  endet  auf  dem  4.  Bl.  der  24.  Lage,  wo 
auf  der  dritten  Seite  nach  der  rothen  Ueberschrift  »Ci 
commence  li  lapidaires  «  das  Steinbuch  beginnt:  »Cil 
qui  aimment  pierres  de  pris&.  Léop.  Pannier,  »Les 
lapidaires  fr.«  p.  234  glaubt,  dass  dièse  Hs.  in  Paris 
oder  der  Umgegend  geschrieben  ist.  Nach  dem  Schluss 
des  Lapidarius  steht  auf  der  letzten  Seite  Jehan  Verdier 
als  Besitzer  der  Hs.  mit  beigeftigtem  apartena[it]  .... 
1599.  Die  Jahreszahl  1265  dieser  datirten  Hs.  stammt 
aus  dem  darin  ebenfalls  enthaltenen  und  den  Anfang 
bildenden  Livre  du  clergie;  vgi.  Fr.  Fritsche,  »Die 
Quellen  der  Image  du  Monde  «.  Halle  1880,  p.  7. 
Neben  dieser  Zahl  hat  ein  Ignorant  bemerkt  »per 
Guillelmum  Forment  Normannum,  ein  Missverstàndniss 
des  21.  Verses  des  Best.,  das  sich  bereits  auf  einem 
dem   ersten  Pergamentbl.   vorangehenden  Blatt  Papier 


—     22     — 

findet,  wo  noch  hinzugefiïgt  wird:  »Ce  guillaume  est 
peutetre  un  moine  de  Citeaux  apellé  guillaume  de 
guilleville  ou  de  caro  loco  (de  chaliu  l'abbaie),  car  au 
moins  outre  ce  Rouman  il  est  sur  que  guilleville  a  écrit 
[trois  ist  durchstrichen  und  des  iibergeschrieben]  des 
romans  des  3  pèlerinages,  a  la  fin  du  traitté  des 
bestiaires  guillaume  loue  vn  raoul  qui  peutetre  est 
Raoul  de  ferrieres  en  Normandie,  qui  vivoit  en  1250«. 
Dièse  als  Curiositât  treu  wiedergegebenen  Worte  be- 
diirfen  keines  Commentars  weiter.  —  Auch  die  An- 
ordnung  in  E  bestatigt  die  Reihenfolge  der  Abschriitte 
in  A.  Einzelne  Zeilen  am  Schluss  von  Capiteln  sind 
hier,  besonders  vor  ausgerissenen  Blâttern,  um  Raum 
zu  fiïllen,  in  die  Lange  gezogen.  Der  Schreiber  hait 
Aethiopien  V.  2226  fiir  eine  Stadt;  der  Nil  gilt  ihm 
V.  1653  als  einelnsel;  derselbe  kennt  die  Hundspeter- 
silie  nicht,  sucht  deshalb  V.  1662  seine  Kenntniss  des 
Maikâfers  anzubringen. 

F  =  Ms.  fr.  1444,  âlter  7534.  Dièse  kaum  noch 
dem  Ende  des  13.  Jahrh.  angehôrige,  von  Cahier  mit  Z 
bezeichnete  und  in  die  ersten  Jahre  des  14.  Jahrh.  ge- 
setzte  Hs.  endet  unvollstandig  mit  V.  3468.  Im  Katalog 
der  Nationalbibliothek  wird  bei  Beschreibung  dieser 
picardischen  Hs.  das  Ende  des  Best,  falsch  angegeben, 
indem  ein  anderes  Werk  mit  diesem  vermengt  wird; 
nâmlich  nach  der  Endzeile  >&  de  nostre  segnour 
blasme«  sind  Fol.  256  die  zwei  untersten  Zeilen  der 
zweiten  Spalte  leer  gelassen,  und  es  folgt  in  der  dritten 
Spalte  die  Ueberschrift  roth:  »De  l'arbre  del  monde-, 
darunter  roth:  »De  V arbre  dou  monde «.  Das  kleine 
Gedicht,  das  sonst  De  l'unicome  et  del  serpent«  be- 
titelt  ist,  ist  von  A.  Jubinal,  »  Nouveau  Recueil  de  Contes, 
Dits,  Fabliaux*.    Paris  1842,  II  p.  113—123,  auch  von 


—     23     — 

Wollenberg  herausgegeben  ;  12  andere  Hss.  hat  Paul 
Meyer  in  der  Romania  VI,  19 — 20  zusammengestellt. 
Der  Best,  enthalt  hier  nur  3381  Zeilen  uncl  keine  Wid- 
mung.  Die  rothe  Ueberschrift  von  Fol.  241 —  Fol.  256  : 
»Dou  bestiaire  devin  «  hat  Hippeau  dazu  bestimmt, 
seinem  Abdrucke  den  unberechtigten  und  aus  den 
Literaturgeschichten  zu  streichenden  Titel  »le  bestiaire 
divin  «  zu  geben,  den  F.  Mann,  »Der  Bestiaire  Divin 
des  Guillaume  le  Clerc«.  Heilbronn  1888,  p.  2  beibehalten 
hat,  obschon  er  nicht  vom  Dichter  selbst  herriihrt.  Die 
liïckenhafte  Hs.  wird,  trotzdem  sie  nur  geringen  text- 
kritischen  Werth  hat,  mehrfach  herangezogen  werden. 
Die  36  Abschnitte  enthalten  Abbildungen  und  ent- 
sprechen   genau  der  allein  richtigen  Anordnung  in  A. 

G  =  Ms.  fr.  14970,  Suppl.  fr.  632/23.  Dièse 
picardische  Hs.  des  14.  Jahrh.  mit  Ueberschriften  und 
Abbildungen  enthalt  erst  den  Best,  der  hier  3991 
Zeilen  zahlt  mit  der  Schlusswidmung,  die  hier  voll- 
standig  ist  ;  an  zweiter  Stelle  steht  der  Lapidaire. 
Pannier,  »Les  lapidaires  fr.«  p.  335  setzt  die  Hs.  in  den 
Anfang  des  14.  Jahrh.  ;  Delisle  rilckt  sie  zu  hoch  hinauf. 
Der  Titel  ist  hier  Fol.  1  roth:  »li  biestiaires«.  Das 
Ganze  endigt  mit  4174.  Die  34  Abschnitte  dieser  un-, 
vollstândigen  Hs.,  in  welcher  die  Fulica  und  der  Drache 
(Abschnitt  23  und  25)  fehlen,  folgen  wiederum  der 
Reihenfolge  in  A.  Die  Vergroberung  der  Orthographie 
ist  hier  schon  schlimmer  als  in  F  und  weit  entfernt 
von  der  Gleichmâssigkeit  in  A. 

H  =  Ms.  fr.  24428,  N.  D.  193.  Fol.  LIV  — 
LXXVIIP.  Dièse  Hs.  des  14.  Jahrh.,  die  mit  Abbildungen 
und  Ueberschriften  versehen  ist,  ist  unvollstandig,  in- 
dem  sie  nur  3287  Zeilen  enthalt,  und  die  Schluss- 
widmung  fehlt.     Ein    Inhaltsverzeichniss   der   Hs. ,    in 


—     24    — 

der  die  Image  du  Monde,  ein  davon  losgetrennter 
Volucraire  von  Omont,  der  Lapidaire  wie  in  E  und 
die  Fabeln  der  Marie  de  France  nebst  eineni  Prosa- 
tractat  iiber  die  Sûnde  stehen,  trâgt  die  Signatur 
GrDLR,  d.  i.  Gr.  de  la  Rue.  Die  rothe  Ueberschrift 
des  Best,  stimmt  mit  E  iïberein.  Unter  den  Abbildungen 
ist  Fol.  LXIX  der  Panther  vergessen.  Auch  dièse 
Hs.  hat  die  Jahreszahl  1265.  Nach  Léop.  Pannier, 
»Les  lapidaires  fr.«  p.  234  scheint  dièse  Hs.  der  Cham- 
pagne anzugehôren.  Vgl.  E.  Martin  in  Bôhmer's  Roman. 
Studien  IV  p.  496.    Der  Best,  endigt  hier  mit  V.  3454  : 

de  tout  ce  vous  cri  ie  merci. 

ici  fenist  li  bestiaire 

dont  oi  aveiz  Tessamplaire, 
worauf  noch  in  rother  Schrift  folgt:  »Ci  fenist  li 
bestiaires  «.  Die  34  Abschnitte  stimmen  in  der  Reihen- 
folge  zu  A,  doch  fehlen  wie  in  Gr  die  Fulica  und  der 
Drache.  Die  Thiernamen  zeigen  schon  arge  Entstellung 
in  H,  so  astalon,  la  Jcalendre  neben  caladricus ,  la 
choete  neben  nicorace  ;  frémis  (Ameise)  ;  hirecon;  Vybeu, 
hybeus;  gourpiï;  perdris  neben  pertris  u.  a.  Dièse 
Hs.  steht  mit  CEFGr  in  engem  Connex. 

I  =  Ms.  fr.  25408,  N.  D.  273 bis.  Der  Text  dieser 
von  M.  Sepet  in  der  Bibl.  de  l'Ecole  des  Chartes  be- 
schriebenen  luckenhaften  Hs. ,  die  vom  Jahre  1260 
datirt  ist,  —  Cahier,  Mélanges  II  p.  91  giebt  1267 
an  und  nennt  sie  X,  —  ist  von  Hippeau  abgedruckt 
worden;  so  fehlt  hier  die  Stelle  am  Anfang  des  Best., 
wo  Guillaume  Philipp  von  Frankreich  und  sich  noch 
einmal  nennt:  11 — 25.  Auch  der  Ameisenlowe  fehlt 
hier  ganz  (1009  —  1052);  ferner  31—32,  231—238, 
736-737, 1055—1070, 1155—1156, 1241—1244, 1409— 
1412,    1699—1700,   1825—1830,  1847—1848,  1922— 


—     25     — 

1924,  2317-2320,  2341-2344,  2432—2435,  2582— 
2587,  2734-2735,  3172—3173,  ebenso  die  Schluss- 
widmung.  Der  Titel  des  Best,  lautet  hier:  »Ici 
commence  le  bestiaire  en  franceis«.  Das  Ganze  endet 
tmvollstândig  mit  4136  der  vorliegenden  Ausgabe.  Die 
36  Abschnitte  beobachten  die  Reihenfolge  von  A,  und 
Hippeau  zàhlt  3943  Zeilen. 

K  =  Ms.  fr.  902,  alter  7268 3  A3  (Colbert  3745). 
Dièse  im  Katalog  beschriebene  anglonormannische  Hs. 
des  14.  Jahrh.,  die  Fol.  CXXXVII  ohne  Titel  mit  Zeile 
2  des  Best,  beginnt,  ist  ohne  Bilder  und  ohne  Ueber- 
schriften,  nur  am  Rande  stehen  die  Namen  der  Thiere 
zu  den  einzelnen  Abschnitten.  In  den  5  ersten  Zeilen 
sind  Rasuren,  Fol.  CL VI  hat  2  Risse  und  Fol.  CL VII 
ist  die  Ecke  des  Blattes  unten  weggeschnitten.  Der 
mit  A  sich  beruhrende  grobere  Text  bildet  die  Basis 
zu  Cahier's  Abdruck,  der  sie  mit  V  bezeichnet;  das 
Ganze  zâhlt  hier  3864  Zeilen.  Einige  Verse  fehlen 
ganz,  so  351,  435,  982—987.  Die  Schlusswidmung 
findet  sich  hier  vollstândig  Fol.  CLIXa.  Paulin  Paris, 
>Les  mss.  fr.«  VII  p.  207  beschreibt  dièse  Hs.,  die  er 
zu  hoch  in  das  13.  Jahrh.  (Cahier  sogar  in  die  erste 
Hâlfte  des  13.  Jahrh.)  setzt;  der  Text  erschéint  ihm  als 
»du  françois  pour  rire«.  Die  Reihenfolge  der  35  Ab- 
schnitte ist  wie  in  A;  der  dritte  Abschnitt  iiber  die 
2  Steine  fehlt  und  folgt  bei  Cah.  erst  nach  der  serre, 
dann  baladrius  (sic)  etc.  Cahier  hat  die  Reihenfolge 
der  Hs.  willklirlich  geândert.  Wie  in  CL  ist  fur 
chèvre  geschrieben  lièvre  in  Abschnitt  20,  wo  der 
Schreiber,  am  Ende  schon  miïde,  ein  amen  setzt.  Die 
wichtigeren  Lesarten  finden  unten  Beriicksichtigung. 

L  =  Ms.  fr.  20046,  St.  Germain  1985,  Coislin 
2738.    Fol.  1 — 36.    Dièse  unvollstândige  Hs.  vom  Jahre 


—     26     — 

1338  beginnt  wie  K  mit  Zeile  2  uncl  ist  voiler  Fehler, 
Die  Abbildungen  sind  ziemlich  ungeschickt  ;  nach  dem 
ersten  Bilde  Fol.  1  folgt  keine  Ueberschrift.  Nach 
déni  Schluss  folgt  hier  die  Widmung  vollstândig. 
Seeger,  »Die  Sprache  des  Guillaume  «  p.  6  bezeichuet 
die  Hs.  als  francisch;  einzelne  normannische  Eigen- 
heiten  haben  sich  trotz  verschlechterter  Orthographie 
erhalten.  Die  Anordnung  der  35  Abschnitte  in  dieser 
Hs.  ohne  besonderen  Werth  ist  wie  in  A.  Der  Ab- 
schnitt  (13)  vom  Igel  fehlt,  indem  auf  serainne  gleich 
ibes  folgt.     Cahier  bezeichnet  dièse  Hs.  mit  Y. 

31  ==  Old  Royal  Ms.  16  E  VIII.  Fol.  2  —  71». 
Dièse  anglonorinannische  Hs.  des  13.  Jahrh.  ist  zuletzt 
von  E.  Koschwitz,  »  Karl' s  d.  Gr.  Reise  nach  Jerusalem«  : 
Altfranzôs.  Bibl.  éd.  W.  Forster  II  p.  9  und  1883  von 
D.  Ward,  »  Catalogue  of  Romances  <  I  p.  176ff.  und  625  ff. 
besprochen.  Es  finden  sich  in  derselben  Abbildungen 
ohne  Ueberschriften  vor  den  Abschnitten,  die  Widmung 
ist  hier  vorhanden.  Das  erste  Bl.  der  Hs.  ist  leer, 
und  Fol.  2  findet  sich  eine  fehlerhafte  Ueberschrift 
von  jiingerer  Hand  mit  einem  Hinweis  auf  den  „  Prolog 
zu  dem  Bûche  von  der  Natur  der  Thiere,  Fische  und 
Vôgelu.  Dièse  Hs.?  in  der  einzelne  und  mehrere  Verse 
fehlen,  so  450,  736—737,  1050—1051,  1829—1830  u.  a. 
weist  agn.  Sprachformen  des  ausgehenden  13.  Jahrh. 
auf,  ist  also  viel  jitnger  als  A,  dessen  Anordnung  sie 
befolgt.  Trotz  einiger  Lûcken  ist  die  Hs.,  die  mit 
V.  4174  endigt,  zur  Textherstellung  von  Nutzen;  der 
unvollstândige  Text  zâhlt  noch  nicht  3900  Zeilen.  Nach 
G.  Paris  &  A.  Bos,  »  Trois  versions  rimées  de  l'Evangile 
de  Nicodème«.  Paris  1885,  p.  XXIV  ist  dièse  1879 
noch  vorhandene  Hs.  seit  einigen  Jahren  »en  déficit'-. 
Als  Textprobe  werden  im  Anhang  die  ersten  12  Blatter 
der  Hs.  ungeândert  abgedruckt  werden. 


—    27     — 

N  =  Cottoii  31s.  Vespas.  A  VII  Fol.  2*-3K 
Anglonormannische  Hs.  des  14.  Jahrh.7  in  der  Fol.  1  aus 
einem  lat.  Codex  beigebunden  ist.  Der  Abschnitt  (3) 
V.  345  —  397  folgt  hier  erst  nach  dem  von  der  serre 
(4),  worauf  nicticorace  (7)  folgt,  nnd  nach  dem  Adler 
(8)  kommt  erst  der  càladrius  (5),  daim  der  Pelikan  (6) 
nnd  Phonix  (9)  ;  die  folgenden  Abschnitte  bieten  keine 
Abweiehungen,  nur  zuletzt  geht  der  Schreiber  von  der 
Turteltaube  [(30)  gleich  znr  Mandragora  (35)  ûber, 
worauf  der  Salainander  (32)  und  der  Abschnitt  von 
den  Tauben  (33),  dann  der  Hirsch  (31),  der  Eléphant 
(34),  der  Diamant  (36)  folgt.  Am  Schluss  ktirzt  der 
Schreiber,  dessen  Umstellungen  willktirlich  sind,  da 
der  Dichter  im  Abschnitt  vom  Elephanten  aiisdrttcklich 
auf  die  nachher  erst  zu  erwâhnende  Mandragora  Bezug 
nimmt  (3212).  Dièse  liickenhafte,  die  Schlusswidmung 
enthaltende  Hs.  ist  far  den  Text  entbehrlich  und  ver- 
di ent  kaum  Beriicksichtigung  •  so  fehlt  1037  — 1052, 
1826  —  1829,  1922  —  1925,  2342—2343,  2734—2735, 
4116—4119. 

0  =  Ms.  Barrois  XI  Fol.  140—163.  Den  Inhalt 
dieser  aus  Nordfrankreich  stammenden,  einst  Techener 
gehorigen  Hs.  des  14.  Jahrh.,  in  der  als  Jahr  der  Nieder- 
schrift  1329  steht,  bilden  ausser  dem  Best,  der  Roman 
de  la  Rose,  der  Lai  du  moigne,  der  Lai  de  la  dame 
&  des  3  chevaliers.  Die  Schlusswidmung  ist  hier  vor- 
handen.  Eine  Beschreibung  dieser  sehr  fehlerhaften  Hs., 
die  durch  Triibner  im  Austausch  gegen  die  Manessische 
Hs.  wieder  nach  Paris  gekommen  sein  dlirfte,  findet 
sich  in  dem  gedruckten  Katalog  der  ehemaligen  Biblio- 
thek  des  Lord  Ashburnham -,  vgl.  auch  Fr.  Michel,  »Lais 
inédits  des  XIIe  et  XIIIe  siècles*. ,  Paris  1836,  p.  H.  Zu- 
letzt ist  dieselbe  aufgefiihrt  von  F.  Mann,  > Der  Bestiaire 
Divin  des  Guillaume  le  Clerc«.    Heilbronn  1888,  p.  5 — 6. 


—     28     — 

P  =  Bodley  Ms.  132   Fol.   63  —  81.     Dièse  einst 

Fr.  Douce  gehôrige  Hs.  enthâlt  u.  a.  auch  die  Fabeln 
der  Marie  de  France.  Vgl.  den  »  Catalogue  of  the 
Printed  Books  &  Mss.  bequeathed  by  Fr.  Douce  to  the 
Bodl.  Library«.  Oxford  1840,  und  Brakelmann  in 
Zacher's  Zeitsclirift  fur  deutsche  Philologie.  Halle 
1871 7  III  p.  219.  Die  mit  Abbildungen  versehene 
und  in  England  entstandene  Handschrift  des  14.  Jahrh, 
bricht  unvollstândig  am  Schluss  mit  V.  3436  der  vor- 
liegenden  Ausgabe  ab.  F.  Mann,  »Der  Bestiaire  des 
Guillaume  le  Clerc«.  Heilbronn  1888,  p.  5  setzt  dieselbe 
trotz  der  mitgetheilten  fehlerhaften  Textproben  in  das 
13.  Jahrh.  und  meint,  von  den  3  Hss.  Douce  132,  Egerton 
613  und  Cotton  Vesp.  A  VII,  die  zweifellos  zu  einer 
Gruppe  mit  Ms.  fr.  25  408  gehôren,  biete  die  erstgenannte 
den  besten  Text.  Aber  ein  Vergleich  der  Lesarten  dieser 
beachtenswerthen,  doch  orthographisch  ungleichmàssigen 
Hs.  weist  ihr  einen  untergeordneteren  Rang  an. 

Q  =  Ms.  Regin.  Vatican.  1862  oder  1682.  Fol. 
4a— 26e.  Das  Verhâltniss  dieser  mit  Ms.  fr.  24429 
(La  Vall.  41)  verwandten  Hs. ,  in  der  als  Verfasser 
des  Best.  Guillem  genannt  ist,  zu  den  ûbrigen  Bestiaire- 
Hs.  ist  aus  Stengel's  Beschreibung  in  Grober's  Zeit- 
sclirift (1881)  V  p.  381  fg.  nieht  recht  ersichtlich;  dieselbe 
scheint  dem  centralfranzosischen  Gebiet  anzugehoren. 

R  =  0,  16.  Nach  C.  M.  Robert,  »Fables  inédites« 
I  p.  LVH  gehorte  dièse  Hs.  der  Bibl.  du  Roi,  miisste 
also  in  der  Nationalbibliothek  sein.  Dieselbe  muss  ur- 
sprunglich  dem  fonds  N.  D.  angehort  haben.  Die 
Vergleichung  der  gedruckten  Probe  stimmt  nicht  ganz 
genau  zu  Ms.  fr.  24428,  N.  D.  193.  In  dem  urspriing- 
lich  dem  fonds  N.  D.  angehorigen  Ms.  fr.  25  406  ist 
die  Bezeichnung  0  17  auf  dem  vorgebundenen  Blatte 


—    29    — 

durchstrichen.  Môglicherweise  hat  Robert  die  jetzt 
verlorenen  ersten  Blâtter  von  D  noch  benutzt  und  die 
Stelle  liber  den  Fuchs  H  entnommen. 

S  =  Hamilton  Ma.  273.  Fol.  45b— 73*.  Im  kgl. 
Muséum  zu  Berlin.  Dièse  von  1324  datirte  Hs.  ent- 
halt noch  das  in  11  Hss.  bekannte  Gedicht  »  Généalogie 
de  la  Sainte  Vierge  «  mit  der  Légende  vom  Kaiser 
Plianuel  (vgl.  Suchier  in  Grober's  Zeitschr.  1884 
p.  428  und  C.  Chabaneau's  Ausgabe  in  der  Revue  des 
langues  rom.  1885  p.  118  fg.),  die  Sage  von  den  3 
Marien,  Brunetto  Latini's  Trésor,  den  Brief  des  Priesters 
Johannes  nebst  dem  Elucidarius  in  Prosa.  Die  von 
einem  picardischen  Schreiber  geschriebene  Hs.  nennt 
wîe  I  im  Eingange  den  Dichter  nicht  namentlich.  Die 
Schlusswidmung  feblt  hier.  Der  Best,  fiïhrt  keinen 
Titel  und  enthalt  keine  Ueberschriften.  Die  Abschnitte, 
die  die  Reihenfolge  von  A  beobachten,  beginnen  mit 
grossen  durch  Bilder  gezierten  Initialen.  Das  Ganze 
enthalt  gegen  3850  Zeilen,  ist  also  unvollstândig.  Mit 
V.  4136  endet  das  Werk  mit  der  Notiz:  »Chi  faut  li 
bestiaires  don  sermon«.  In  S  fehlen  V.  10 — 25.  33 — 
136.  231—238.  321—322.  519—520.  737—738.  931— 
932.  1037—1038.  1051—1052.  1155—1156.  1241— 
1245.  1559—1562.  1699—1700.  1825—1830.  1847— 
1848.  1923—1926.  2105—2106.  2111—2158.  2193— 
2194.  2205  —  2206.  2341—2344.  2433-2436.  2468. 
2470.  2472.  2583—2588.  2648.  2707—2736.  2917— 
2918.  2936-2937.  2949—2950.  3565—3585.  3646— 
3650.  3929—3930.  4107—4108.  Der  Schreiber,  der 
zuweilen  andert,  hat  ans  einer  Hs.  abgeschrieben,  die 
CE  sehr  nahe  stand;  wenigstens  zeigen  die  falschen 
Lesarten  mit  diesen  2  Hss.  die  meiste  Uebereinstimmung. 
Dièse  Hs.  ist  von  Wattenbach,   „Die  Hss.  der  Hamilton- 


—     30    — 

Sammlung"  (N.  Archiv  cl.  Ges.  £  Aelt.  cleut.  Geschichtsk. 
VIII.  Hannover  1883  S.  327—346)  nicht  mit  beschrieben. 

T  =  Ms.  de  Lyo»  650,  jetzt  78.  Fol.  36-58. 
Dièse  Lyoner  Hs.  ist  zuerst  genannt  von  Delandine, 
»  Manuscrits  de  la  bibliothèque  de  Lydn«.  Paris.  Lyon 
1812,  I  p.  409—410;  derselbe  vermengt  die  Image  del 
monde  (er  schreibt  Lunage)  mit  dem  Bestiaire  und 
datirt  das  Gedicht  ungefâhr  vom  Jabre  1000.  Nach 
Anfiïhrung  der  fur  einen  bestimmten  Dialekt  nicht 
charakteristischen  Schlussworte  in  der  Hs.  »Cest  la- 
bor  —  Por  signor  Raol  son  signor«  meint  er  sonderbar: 
»Ce  Raol  peut  être  le  gendre  de  Robert,  qui  régna  sur 
la  France  depuis  923  jusqu'en  936.  H  avoit  épousé 
la  reine  Emme,  qui  contribua  à  lui  faire  obtenir  la 
couronne.  Le  manuscrit  paroît  dater  du  temps  de 
Raol;  il  a  été  acquis  à  un  assez  haut  prix  par  M. 
Adamoli  et  a  passé  de  sa  Bibliothèque  dans  celle  de 
la  ville  «.  Einer  Widerlegung  bedtirfen  die  seltsamen 
Angaben  dièses  Bibliothekars  nicht.  Zuletzt  ist  dièse 
unvollstândige  Hs.  des  14.  Jahrh.,  in  welcher  der  Anfang 
des  Bestiaire  fehlt,  wâhrend  die  Schlusswidmung  vor- 
handen  ist,  kurz  besprochen  von  F.  Mann,  »Der  Bestiaire 
Divin  des  Guillaume  le  Clerc «.  Heilbronn  1888,  p.  6 — 7. 
Da  in  dieser  Hs.  nur  30  Abbildungen  in  Gold  vor- 
handen  sind,  so  fehlen  6  Abschnitte  ganz. 

U  ==  Ms.  4156  des  Sir  Thomas  Philipps,  jetzt  im 
Thirlestaine  House  zu  Cheltenham.  Dièse  Hs.  ist  zuerst 
nachgewiesen  von  F.  Mann,  »Der  Bestiaire  Divin  des 
Guill.  le  Clerc*.  Heilbronn  1888,  p.  7—8  (sub  p)  und 
beschrieben  nach  dem  selbst  in  den  grossten  europaischen 
Bibliotheken  nicht  vorhandenen  Kataloge  der  Sammlung 
des  Sir  Thomas  Philipps.  Die  von  einem  Anglonor- 
mannen  geschriebene  A  nahestehende  Hs.  gehôrt  noch 


—     31     — 

dem  13.  Jahrh.  an.  Das  erste  Stiiçk  derselben  ist  von 
Herman  von  Valenciennes,  das  letzte,  12,  von  Wace; 
der  Bestiaire  von  »Gillealme«  steht  an  achter  Stelle. 
Leider  sind  nnr  V.  1  und  5 — 14  als  Textprobe  gedruckt 
worden. 

Yerschollene  Haudschriften  des  Bestiaire  Guillaume' s. 

V  =  ?  Ans  dem  Inventaire  des  Viglius  vom 
Jahre  1577  wird  im  »  Catalogue  des  manuscrits  de  la 
bibliothèque  royale  des  ducs  de  Bourgogne  « ,  t.  I. 
Bruxelles  &  Leipzig  1842  unter  1340  aufgefuhrt:  »Cest 
le  livre  du  bestiaire  «,  beginnend  auf  BL  2  :  »Mes  par 
le  pechie«  (=  V.  48  des  Bestiaire).  Aber  No.  1340 
in  der  »  Bibliothèque  Pro typographique ,  ou  Librairies 
des  fils  du  Roi  Jean,  Charles  V,  Jean  de  Berri, 
Philippe  de  Bourgogne  et  les  siens  «.  Paris  1830  weîst 
auf  den  Bestiaire  d'Amour.  Wenn  nicht  ein  Versehen 
von  Barrois  vorliegt,  waren  beide  Bestiarien,  der  des 
Richard  von  Fournival  und  der  des  Guillaume,  in  der 
Hs.  enthalten. 

W  ?5=  ?  In  derselben  Bibliothèque  Protypogr.  p. 
196  No.  1341  wird  eine  Pergament-Hs.  mit  dem  Titel: 
»  C'est  le  livre  du  Bestiaire  «  und  dem  Anfang:  >Qui 
bien  quemenche  bien  deffine«  genannt,  die  circa  1467 
in  der  Bibliothek  zu  Briigge  war. 

X  =  ?  Ebenso  sicher  ist  unter  No.  2107  der  Bibl. 
Protypographique  p.  299  an  dem  Titel  »Le  Bestiaire  « 
und  dem  mit  V.  48  beginnenden  zweiten  Blatt  Guillaume's 
Dichtung  erkennbar,  die  1487  in  Briissel  vorhanden  war. 
Âus  den  tibrigen  Nummern  mit  dem  Titel  Bestiaire 
lasst  sich  dieselbe  nur  vermuthen.  Vgl.  Mann,  »Der 
Bestiaire  Divin  des  Guillaume«  p.  8—9. 


—    32    — 

IV.    Verhâltniss  der  Handschriften. 
Ueberschriften. 

Aus  der  Uebersicht  der  Hss.  ergiebt  sich,  dass 
die  Schlusswidmung  an  Raoul  in  ACDFHIPS  fehlt, 
wâhrend  sie  in  BEGKLMNOT  vorhanden  ist.  Dass 
dieselbe  mit  zum  Best,  gehort,  geht  auch  daraus  her- 
vor,  dass  erst  nach  derselben  in  E  steht:  »Ici  fenist 
li  bestiaires  «.  Es  fragt  sich  nun,  ob  aile  Hss.  von 
einander  unabhângig  sind  oder  ob  die  eine  der  andern 
beim  Abschreiben  als  Vorlage  gedient  hat.  Beliufs 
Classification  der  Hss.  ist  zu  untersuchen ,  ob  Lucken 
oder  Zusâtze  vorhanden  sind,  und  ob  sich  gemeinsame 
Fehler  oder  absichtliche  Aenderungen  nachweisen  lassen, 
die  auf  gemeinsamen  Ursprung  hinfiihren  kônnten.  CE 
fehlen  gemeinsam  99—100,  1965—2028,  2085—2090, 
2111—2182,  2341—2344,  2480,  3351—3352.  E  allein 
fehlen  335—336,  1770—1771,  1841-1842.  BCEM 
fehlen  519—520.  Es  fehlen  CD  1051—1052,  1094, 
1118;  BD  1193—1194,  2343-2344;  BCDE  2735— 
2736;  BCDEIMN  1829—1830;  BDENS  1923—1926; 
BCDGH  1559  —  1562;  BCDEMIKLS  2917  —  2918; 
BCDEIKLS  2935—2936.  BCD  haben  Zusatz  1158. 
ABIM  stimmen  tiberein  135—136,  wo  CEGH  einen 
Zusatz  haben.  BCDEGH  haben  948  einen  Zusatz, 
wâhrend  CEGH  815—820  und  BCDIKMN  737—838 
fehlen.  In  Anbetracht  der  vielen  Auslassungen  der 
einzelnen  Hss.  ist  anzunehmen,  dass  die  vollstândigste 
dièses  zur  weiteren  Verbreitung  bestinimt  gewesenen 
Werkes  die  beste  ist,  und  dies  ist  A;  die  Widmung 
ist  hier  mit  Hiïlfe  der  tibrigen  Hs«.  leicht  herzustellen. 
So   stellt   sich   die   Frage   des   Verhâltnisses   der  Hss., 


—     33     — 

deren  Gruppirung  durch  Vergleichung  im  Einzelnen 
kein  befriedigendes  Résultat  ergiebt,  zum  Original  hier 
recht  giinstig  dar.  Die  Zunahme  des  anglonormannischen 
Charakters  der  Sprache  in  den  Hss.  lâsst  sich  veran- 
schaulichen  durch  die  Reihe  AUPMKBN,  wâhrend  die 
Reihenfolge  der  continentalen  Hss.  nach  ihrem  kritischen 
Werthe  ist  ECDHIFGSQO.  Je  weiter  die  Hss.  dem 
Originale  entfernt  stehen,  desto  mehr  nehmen  die  Ueber- 
schriften  zu.  Dass  dieselben  im  Urexeinplare  nicht  vor- 
handen  waren,  geht  aus  dem  Abschnitt  (23)  liber  das 
Wasserhuhn  und  den  Drachen  (25)  hervor.  Die  4  Hss. 
BCDE;  um  nur  dièse  hier  anzufuhren/  haben  folgende 
Ueberschriften  zu  den  einzelnen  Abschnitten: 

1)  B  hat  vor  dem  Bilde  roth:  »Ce  est  le  leon«r 
dann  auf  der  folgenden  Seite  noch  ein  Bild  mit  der 
rothen  Inschrift:  »  Nature  del  leon«  und  am 
Rande  roth:    »Le  sarmun  del  leon«.    Chat  roth: 

Veschi  d'un  lion«.  D  hat  erst  spater  Ueber- 
sehriften am  Rande.  E  roth  :  »  De  la  nature  dou 
lion;-   nebst  Bild. 

2)  B  hat  wieder  roth:  *Ce  est  le  sarmun  de  l'apta- 
lops«  nebst  2  Bildern  mit  der  Bemerkung  am 
Rande:  »Ce  est  le  aptalops«.  C  hat  ohne  Bilder 
wieder  roth:  »  Veschi  de  rastalon«.  D  am  Rande 
bei  freiem  Raume  zu  einem  Bilde:  »Aptalops«. 
E  wieder  roth:  »De  la  nature  de  Tastalon«  nebst 
Bild  wie  im  Folgenden  immer. 

3)  B  hat  nebst  Bild  am  Rande:  »Dous  perres  ke 
ardent  «.  C:  »Li  vertus  de  II  pi  erres  «.  D  fehlt 
hier.  E:  »De  la  nature  de  H  pierres  qui  sont 
masle  &  femele  se  siéent  sor  une  montaigne«. 

4)  B:  »  Sarmun  delà  serre  «.  C:  »  Veschi  de  le  serre  «. 
E:     >De  la  nature  de  la  serre «. 

Reins  ch,  Le  Bestiaire.  3 


—    34    - 

5)  B:  »Ce  est  le  sarmun  del  kaladre«.  C:  »Veschi 
de  caladricus*.    E:    »De  la  nature  de  la  cliandre«. 

6)  B:  »Ce  est  le  kaladre«,  darunter:  »C.e  est  le 
sarmun  del  pellican«.  C:  »Veschi  del  pellican«. 
E:    »De  la  nature  dou  pellican«. 

7)  B:  »Ce  est  le  sarmun  del  nieticorace«.  C: 
»Veschi  de  runicorache«.  D:  »Nuticorace  .i. 
fresoye«.     E  felilt. 

8)  B:  »Le  sarmun  de  Tegle«.  C:  »Veschi  de 
Taigle«.  D:  »L'aygle«.  E:  »De  la  nature  de 
F  aigle  «. 

9)  B:  »Ce  est  sermun  de  fenix«.  C:  »Veschi  del 
fenis«.    D:    »Fenis«.    In  E  ist  wieder  eine  Lticke. 

10)  B;  »Ce  est  le  sermun  de  la  hupe«?  spâter  ist 
noch  ein  Bild7  dazu:  »Ce  est  la  kupe«.  C: 
»Veschi  de  la  hupe«.  D:  »La  hupe«.  E:  »De 
la  nature  de  la  huppe«. 

11)  B:  »Le  sarmun  de  la  formie«.  C:  »Veschi  de 
la«  . .  .  [der  Rest  ist;  weil  verschrieben,  ausradirt]. 
D:    »Formiz«.    E:    »De  la  nature  dou  fourmis «. 

12)  B  :  »Le  sarmun  de  la  sereine «.  C:  »Veschi  de 
la  seraine«.  D:  »Seraine«.  E  hat  hier  keine 
Ueberschrift ,  indem  an  dieser  Stelle  der  Text 
nach  einer  Lticke  wieder  beginnt. 

13)  B  :  »Ce  est  la  sereine  «  ;  dann  »Ce  est  le  sarmun  del 
herecun«.    C:   »Veschi  de  rirechon«.   InELiicke. 

14)  B:  »Le  sermun  de  l'ybex«.  In  C  Lticke.  D: 
»Ybeus«.     E:    »De  la  nature  dou  lybeu«. 

15)  B:  »Le  sermun  del  gopil«.  C:  »Veschi  de 
renart«.  D:  »Du  renart«,  dartiber  »De  goupil«. 
E:    »De  la  nature  dou  gourpil«. 

16)  B:  »Le  sarmun  de  l'unicornes.  C:  »Veschi  de 
runicorne«.     D:    »Unicorne«.     In  E  Lticke. 


—    35    — 

17)  B:  »Le  sarmun  del  bevre*.  C:  »Veschi  de  le 
bievre«.  D:  »  Castor  «.  In  E  vor  der  Liicke  :  »De 
la  nature  de  la  byevre«. 

18)  B:  »Ce  est  le  sarmun  del  hyenne«.  C:  »Veschi 
de  liue«.     D:    »Hyan<. 

19)  B:  »Ce  est  le  sarmun  del  cokadrille  e  de  la  ser- 
pente«.  C:  »Veschi  d'un  serpent«.  D:  »Ydrus«. 
E:  »De  la  nature  dou  serpent  c'om  apele 
ydrus«. 

20)  B:  »Ce  est  le  sarmun  de  chevre«.  C:  »Veschi 
d'un  lièvre «.  D:  »De  la  chivre«.  E:  »De  la 
nature  de  la  chievre«. 

21)  B:  »Le  sarmun  de  l'asne«.  In  C  Liicke.  D: 
»Asnes  sauvages «.  E:  »De  la  nature  de  l'asne 
sauvage  «. 

22)  B:  »Ce  est  le  sermun  de  la  singe«.  C:  »Veschi 
d'un  singe«.  D:  »Singe«.  E:  »De  la  nature 
dou  synge«. 

23)  B:  »Ce  est  le  sarmun  de  l'oysel  ke  mangue  le 
bon  peisson«.  CE  haben  gemeinsame  Liicke. 
D:    »Avis  innotus«. 

24)  B:  »Ce  est  la  pantere« ,  dazu  2  Bilder  und: 
»Le  sarmun  de  la  pantere«.  C:  »Veschi  d'une 
pantere«.  D:  »Pantere«  und  »pantiere«.  E:  »De 
la  nature  de  la  panthère  «. 

25)  Beim  Drachen  fehlen  Ueberschriften  und  Bilder. 

26)  B:  »Ce  est  le  sarmun  del  cete«.  C:  »D'un 
pisson  de  mer«.  D:  »Balainne«.  E:  »De  la 
nature  de  la  balainne«. 

27)  B:  »Ce  est  le  sarmun  de  laperdriz«.  C:  »Veschi 
de  lapiertris«.  D:  »Perdrix«.  E:  »De  la  nature 
de  la  piertrys«. 

28)  B   hat  vor  dem  Bilde:    »Ce  est  la  perdriz«  und 

3* 


—    36    — 


vor  einem  neuen  Bilde:  »Ce  est  le  sarmun  de 
la  belette  «.  C:  >Veschi  de  la  belete«.  In 
D  Raum  zum  Bilde.  E:  De  la  nature  de  la 
belete«. 

29)  B  giebt  sogar  der  Episode  ilber  den  Reichthum 
eine  Ueberscbrift  und  hat  erst:  »Cestui  buta  sun 
or  enz  la  nier«,  dazu  ein  Bild,  dann:  »Ce  est 
le  sarmun  de  l'ostrice«  nebst  Bild.  C:  »Veschi 
de  rostrïsse«.     D:    »Otruce«.     In  E  Liïcke. 

30)  B  :  »Ce  est  le  sarmun  de  la  turtre«.  C:  »Veschi 
de  le  tourterele«.  D:  »Tourete«.  E:  »De  la 
nature  de  la  tourteruele«. 

31)  B:  »Ce  est  le  sarmun  del  cerf«.  C:  »Veschi 
d'un  chierf«.  D:  »Du  cerf«.  E:  »  De  la  nature 
[dou  cerf]  «  :  was  in  Klammern  steht,  ist  undeut- 
lich  lesbar;  darauf  folgt  Lticke. 

32)  B  hat  ein  Bild  ohne  Beischrift.  C  :  »De  le  sali- 
mandre«.  D:  »  Salamandres.  E:  »De  la  nature 
de  la  salemandres. 

33)  B:  »Ce  est  le  sarmun  del  columb«.  C:  »Veschi 
des  coulons«.  D:  »Du  eoulon«.  E:  >De  la 
nature  dou  coulon«. 

34)  B:  »Ce  est  le  sarmun  de  l'olifant «.  C:  »Veschi 
de  l'olifant«.  D:  »01ifant«.  E:  »De  la  nature 
de  rolyphant«. 

35)  B.:  »Ce  est  le  sarmun  del  mandragun«.  C: 
»Veschi  de  le  mandeglore«.  D:  »Mandragore<. 
E:  »De  la  nature  d'une  herbe  qui  a  non  mande- 
gloyre.. 

36)  B  hat  vor  dem  Bilde:  >Ce  est  le  mandragun«, 
dann  fehlt  ein  Blatt.  C:  »D'une  pierre  qui  est 
en  oriant«.  D:  »Diamans«.  E:  »De  la  nature 
d'une  pierre  qui  a  non  dyamans«. 


—     37    — 

Sclion  aus  diesen  Ueberschriften  der  Schreiber  zu 
den  einzelnen  Artikeln  geht  hervor,  dass  Guillaume 
die  Eintheilung  in  bestiae,  volucres,  lapides  wie  Philipp 
von  Thaon  nicht  hat,  sondern  der  Abwechslung  wegen 
sind  Thiere,  Steine  und  eine  Pflanze  in  buntem  Wechsel 
wie  im  Lateinischen  abgehandelt.  Auch  bilden  die 
Typen  fur  Christus,  die  Kirche,  den  Teufel  und  den 
Menschen  kein  Eintheilungsprincip,  wie  sich  aus  dem 
Folgenden  ergiebt. 

V.    Reihenfolge  der  Stiicke  des  Bestiaire  und 
deren  Typen. 

Die  Anordnung  der  Thiere  und  der  ùbrigen  Stiicke 
in  A  ist  durch  die  Hss.  sicher  gestellt.  Die  Eintheilung 
in  A  ergiebt  folgende  Uebersicht,  in  welcher  8  Thiere 
der  Sage  angehôren,  wâhrend  bei  den  tibrigen  Wahres 
und  Sagenhaftes  gemischt  ist.  V.  1—136  bilden  die 
Einleitung. 

1)  V.  137—238  ==  Lion  (Typus:    Christus)  =  Lowe. 

2)  „    239—350  =  Aptalos  (Menschen)  =  Aptalos. 

3)  „    351—398  =  II  perres  (Mann  und  Frau)  =  2 

Steine. 

4)  8    399-456  ==  Serre  (Stinder)  =-  Serra. 

5)  „    457 — 520  =  Caladrius  (Christus)  =  Caladrius. 

6)  „    521—614  =  Pellican  (Gott)  =  Pelikan.      . 

7)  „    615 — 656  =  Niticorace  (Juden)  =  Schleier-Eule. 

8)  „    657—738  =  Aigle  (Mensch  :  Heide,  Jude,  Christ) 

=  Adler. 
.9)    „    739—820  =  Fenis  (Christus)  =  Phonix. 

10)  „    821—870  =  Hupe  (Mensch) '=  Wiedehopf. 

11)  „    871—1052    =    Formù    (Christen,    Juden)    = 

Ameise. 

12)  „    1053—1112  =  Sereine  (Teufel)  ==  Sirène. 


—    38     — 

13)  V.  1113— 1170  =  Herigon  (Teufel)  =  Stachel-Igel. 

14)  „  1171—1306  =  Ybex  (Siinder)  =  Ibis. 

15)  „  1307—1374  =  Renart  (Teufel)  =  Fuchs. 

16)  „  1375— 1476  =  Unicorne  (Christus)  =  Einhorn. 

17)  „  1477—1566  =  Bevre  (der  Weise)  =  Biber. 

18)  „  1567— 1642  =  Hyaine  (Kinder  Israël)  =  Hyâne. 

19)  „  1643—1728    =    Idrus    (Christus)    =    Wasser- 

schlange,    Cocadrille  (Tod,  Holle)  =  Krokodil. 

20)  „    1729—1830  =  Bue,    Chèvre  (Gott)  =  Ziegen- 

bock  (Steinbock). 

21)  „    1831—1926  =  Asne  salvage  (Teufel)  =  Wildesel. 

22)  „    1927—1964  ==  Singe  (Teufel)  =  Affe. 

23)  „    1965—2028  =  [Fulica]  (Christ)  =  Wasservogel. 

24)  „    2029—2206  =  Panthère  (Christus)  =  Panther 

(Luchs). 

25)  „    2207—2238  =  Dragon  (schlechter  Mensch)  = 

Drache. 

26)  „    2239—2344  =  Cetus  (Teufel)  ==  Krake. 

27)  „    2345—2418  ==  Perdriz  (Teufel)  =  Rebhuhn. 

28)  „    2419— 2588  =  Belette  (Abtriinnige)  =  Wiesel, 

Aspis  (die  Reichen)  ==  Natter. 

29)  „  2589—2648  =  Ostrice  (der  Fromme)  =  Strauss. 
80)  „  2649—2736  =  Turtre  (Kirche)  =  Turteltaube. 
31)    „    2737—2822  =  Cerf  (Christus)  =  Hirsch. 

°32)    „    2823—2882  ='  Salamandre  (der   Œâubige)  = 
Salamander. 

33)  „    2883—3174   =.  Coloms   (Christus   nebst   seinen 

Anhângern)   =  Tauben,    Paradixion  (Gott)  = 
indischer  Baum. 

34)  „    3175—3296'  ==    Olifant    (Adam   und   Eva)   = 

Eléphant. 

35)  „    3297 — 3332  =  Mandragoire  =  Alraunwurzel. 

36)  „    3333—3426  =  Diamant  (Christus)  =  Diamant. 


—    39    — 

37)  V.  3427—4100  =  Besant,  Ovrers. 

38)  „    4101— 4120  .=  III  enemis. 
V.  4121—4136  =  Schlussgebet 

S  omit  ergiebt  sich  die  Reihenfolge  der  Abschnitte, 
die  friïher  bei  oberflâchlicher  Einsicht  der  llickenhaften 
Hss.  ràthselhaft  erschien  und  durch  die  Hs.  D  noch  ver- 
wirrt  wurde,  bei  Vergleichung  der  Hss.  in  einfacher, 
dem  Lateinischen  des  Cod.  Reg.  2  C.  XII  entsprechender 
Weise.  Die  Anordnung  m  der  poetischen  Nachbildung 
stimmt  also  mit  diesem  der  Originalvorlage  nahe- 
stehenden  Prosatext  vollig  liber ein. 

VI.  Das  normaimische  Original  und  die  Sprache 
des  Guillaume  le  Clerc. 

Die  Basis  des  kritischen  Textes  bildet  die  dem 
franconormarmischen  Urexemplar  am  nâchsten  stehende 
Hs.  A,  aus  welcher  die  Anglonormannismen  nebst  den 
iïberfltissigeii  Buchstaben  zu  beseitigen  sind;  zur  Uni- 
formirung  der  Schreibweise  geben  die  Reime  in  den 
Werken  des  Dichters,  der  ohne  Zweifel  nicht  ganz 
uniform  geschrieben  und  seine  Muttersprache  nicht  vollig 
dialektfrei  gehandhabt  hat,  einen  ziemlich  sicheren  An- 
halt;  doch  bleiben  einige  dem  Normannischen  eigen- 
thiimliclie  Doppelformen  bestehen.  Durch  die  Disser- 
tation von  H.  Seeger,  „Ueber  die  Sprache  des  Guillaume 
le  Clerc  de  Normandie  und  iiber  den  Verfasser  und 
die  Quellen  des  Tobias",  Halle  1881 ,  sind  die  wichtigsten 
sprachlichenBesonderheiten  schon  erortert  worden  ;  doch 
rst  manches  in  den  Varianten  nachzutragen  oder  zu  be- 
richtigen.  Zur  Construction  des  Originals  ist  die  erste 
Person  des  Plural  -oms  und  -ons  in  A  beseitigt  und  die 
schon  aus  den  Reimen  Besant  2991  sich  ergebende  Endung 


—    40     — 

om  eingesetzt.  Wo  he  fur  hi  steht,  wird  qui  fiir  den  Nom., 
que  fur  den  Accus,  durchgefiïhrt.  Auslautendes  loses 
à  in  ad  141 ,  menad  2089  u.  ô.  (daneben  trova  483, 
gmrfa  484)  kann  wegen  des  Reinies  ça  180  nicht  bei- 
behalten  werden.  Fiir  mut,  molt,  mult  wird  letztere 
Forai  durchgefiïhrt  wegen  multiplier  3463,  midtipliable 
2103.  Fiir  lat.  o  in  offener  Silbe  ist  oe  als  die  haufigste 
Form  adoptirt  worden:  poeples  646,  poples  102,  noces 
3953,  woeces  1034,  1037;  vgl.  Gr.  Paris,  Nuptias  en 
roman:  Romania  t.  X,  3  (1881);  Sucbier,  »Biblio- 
theca  Normannica«  I  p.  XVII;  Seeger  p.  12.  So  ist 
doelt  21  :  voelt  u.  ô.  voelent  3345:  soelent  3346  als 
normannisch  beizubehalten ,  ebenso  estoet  2581  :  poet 
2582,  foer  3868:  quoer  3867.  Correct  ist  o«7  1593: 
voil  1594;  dagegen  o^  2821  :  meh  2822  ist  in  eh  =  oéh 
geândert  wegen  eh  857  :  veh  (Hs.  A  vieh)  858  ==  663  : 
664,  wo  veih  ùberliefert  ist;  jedoch  das  Pron.  els  reimt 
mit  doels  554,  wofiir  Seeger  p.  13  logisch  eus:  deus  ein- 
fiihren  môchte,  dadurch  aber  drei  Formen  =  lat.  Deum, 
dolum  nnd  duos  schaffen  wiirde.  Nebenwo?Y3374begegnet 
nuit  3891  :  tuit,  vgl.  Mail,  »Li  Cumpoz  Philippe  «  p.  60. 
ei  fiir  e  steht  in  A  meist  richtig,  doch  568  aver ,  so 
mit  aver  4070  =  habsiichtig  zusammenfallend ,  vgl. 
Suchier  im  Literaturblatt  fiir  roman.  &  gérai.  Philol. 
1882.  III,  1,  15—18.  Fiir  lat.  ô  findet  sich  liu  2429: 
fiu;  lius  2810,  leus  2872,  feu  2827,  feus  2830,  sogar  fit 
2937.  Lat.  e  und  u  begegnet  in  deus  3827,  im  Verse 
meist  deu  als  Nom.,  im  Reime  par  De  3514:  gardé; 
vgl.  Seeger  p.  13,  Pohl,  „Untersuchung  der  Reime  in 
Maistre  Wace's  Roman  de  Rou"  :  Vollmoller,  Romanische 
Forschungen  II,  2  p.  321  fg.  Das  Zahlwort  fiir  2  er- 
scheint  als  dons  283,  1637  u.  o. ,  deus  533;  ferner 
ambedous   364,    1942;    der  Reim  Magdal.  93  erfordert 


—     41     — 

deus.  Wie  g  neben  j  hergeht  in  manjue  2740  und 
mangue  1995  u.  o. ,  so  sépulcre  123  neben  sepidchre 
2139,  bêcher  1535  neben  bekker  549.  #  miàgu  wechseln: 
guerre  2718,  guerreiant  4072,  gerreiant  2736  -,  guaignages 
2912,  gaignart  4064;  fur  langue  steht  ?<m#e  1330  = 
1595;  longes  1736,  longement  1908  u.  o.  —  7a  ist  hinzu- 
gefiigt  in  /^efe  665,  fehlt  umanite  1433.  7,  das  hâufiger 
als  w  auftritt,  ist  aufgelost  in  autre  24,  /bws  1370  u.  o., 
abgefallen  in  wmi  824,  doz  1271,  docement  2321.  Die 
Verdoppelung  des  r  ist  allgemein  in  den  Futuren: 
dirrai  1375  u.  ô.  Die  Metathese  in  pernez  3883, 
espernent  363  ist  beibehalten.  —  s  flir  ss  ist  Nach- 
lâssigkeit  des  Schreibers:  asez  1307,  asembla  2526  u.  o. 
Das  Futur  auerrad  2182  ist  ==  avra  gesetzt,  und 
yvresce  1081  ist,  da  dièse  Schreibung  nur  das  Lesen  von 
m  ères  ce,  das  E.  Martin  im  Besant  hat,  verhtiten  sollte, 
zu  ivresce  geândert.  Das  weibliche  e  ist  ôfter  vor 
Vocalen  in  A  vernachlàssigt  :  un  isle  2263 ,  un  àleine 
2753.  a  fur  e  in  assart  2910  ist  agn.  Forai  fur  essart 
wie  im  Brandan:  asart  Mit  Suchier  wird  gegen  Th. 
Miiller  im  Roland  und  Mail,  Cumpoz  das  a  in  essample 
als  correct  nicht  angetastet.  Conséquent  begegnet  neer 
2548,  preerent  2779,  preer  916;  dagegen  spricht:  Joies 
N.  D.  1043  pri:  merci.  Aucli  deables  4101,  2307,  das 
nach  Suchier,  Reimpredigt  p.  XXVII  im  Agn.  beliebt 
ist,  und  leon  138:  dion  wird  beseitigt.  Unorganisches 
w  findet  sich  in  cowe  1935,  1956,  Nowes  1309;  jowes 
1310;  alowa  3759.  Die  zweite  Person  Plur.  im  Futur 
auf  eiz  wird  als  durch  die  Reime  gesichert  durchgefuhrt, 
vgl.  Seeger  p.  20;  ebenda  p.  18  liber  ceo  und  jeo  im 
Hiatus.  Wie  bei  Adjectiven  Doppelformen  erscheinen, 
z.  B.  leel ,  leali  mortels,  mortals,  espiritel,  espirital,  so 
auch  beim  Substantiv  oisel,    oîsele,    tormenz,  tormente, 


—    42    — 

cor,  corne.  Beini  Verbimi,  wo  sonst  die  erste  Conjug. 
im  Imperfect  mit  sich  selbst  zu  reimen  pflegt,  erscheint 
zweimal  die  zu  beseitigende  Endung  eit  neben  out, 
vgl.  Seeger  p.  20  und  unten  V.  2767.  Also  raathe- 
matisch  durch  Proportion  ausgedriickt,  miïsste  man  fitr 
das  Agn.  sagen:  forment:  tormente  =  tormentout:  tor- 
menteit.  Fere  fur  faire,  Veir  fur  Vair,  eise  fur  aise  war 
zu  tilgen.  Die  Tripleformen  mais,  meis,  mes  (lat.  magis) 
mussten  auf  die  gleickwerthigen  Doppelformen  reducirt 
werden  wegen  des  Differenzirungstriebes  der  Sprache 
von  meis  =  Monat.  Die  weicben  Consonanten  ini 
Âuslaut,  so  in  second,  quicï  sind  natiïrlich  wegen  der 
Ausspraclie  durch  die  barten  ersetzt  worden.  Aile 
sonstigen  i^enderuDgen  sind  im  Commentai'  verzeichnet. 

VIL   Das  Versmass  nnd  die  Reime  Gnillaiiiïie's. 

Ueber  das  Versmass  —  der  Dicbter  bat  in  seinen 
"VTerken  nur  den  Acbtsilbler  zur  Anwendung  gebracbt  — 
ist  nur  zu  bemerken,  dass,  wo  der  Vers  zu  kurz 
ist,  eine  durch  die  Fliichtigkeit  angionormannischer 
Schreiber  ausgefallene  Silbe  erganzt  werden  muss; 
demi  die  Gresetze  der  anglonormannischen  Metrik  sind 
auf  ein  normannisches  Werk  nicht  anwendbar;  vgl. 
Suchier,  „Ueber  die  vie  de  seint  Auban"  p.  24  fg., 
Tobler,  „Vom  franzosischen  Versbau"  p.  8  ;  J.  Koch. 
»Chardry«  p.  XXXIV;  Seeger  a.  a.  O.  p.  15—18  und 
Vising,  »Sur  la  versification  anglo-normande «.  Upsala 
1884.  So  muss  3880  fur  kui  geschrieben  werden  jehui, 
oder  3427  ist  gent  zu  suppliren;  ofter  steht  com  fur 
corne,  tel  fur  itel,  ceo  fur  iceo  u.  a.;  meist  haben  die 
continentalen  Handschriften  das  Richtige. 

Von  den  Reimen  sind  die  folgenden  hervorzuheben. 


—    43     — 

Vereinzelt  steht  esparne  3915:  superne,  welcher  Reim 
schon  aus  dem  Besant  bekannt  und  Marot  noch  ge- 
lâufig  ist;  im  Besant  lindet  sich  auch  bastarz  2375: 
colvers;  in  den  Joies  N.  D.  985  plusors:  bosoignos  ist 
von  G.  Paris  zn  pluros  gebessert.  Dem  Dichter  im 
Best,  gelâufig,  jedoch  kein  Kriterium  des  Normannischen 
ist  447  perilz:  deïiz;  573  ftz:  norriz;  vgl.  Mail,  Cumpoz 
p.  105 — 106;  Andresen,  Roman  de  Rou  II  p.  529. 
Den  Reimen  2691  reveigne:  teigne  steht  gegeniiber 
2055  tenge:  venge.  Bemerkenswerth  ist  von  esprendre 
die  Form  2904  espraignent  :  s'entreacompaignent  Dass 
die  Stammauslaute  c,  b,  f,  g  vor  flexivischem  s  aus- 
fallen,  ist  beim  Dichter  Regel:  831  becs:  ades;  2937 
coïoms:  longs;  459  neifs:  corteis;  1400  mer  es:  convers. 
Auslantendes  m  hat  sich  erhalten  in  2241  vernis:  divers, 
Da  ai  in  geschlossener  Silbe  von  offenem  e  nicht  ver- 
schieden  ist,  so  bieten  die  Reime  621  malves:  ades 
nichts  Auffalliges.  V.  3193  saches:  feiz  ist  nicht  an- 
getastet  worderi.  Ein  seltener  Reim  ist  2571  Cleopatras: 
pas;  dièse  Erscheinung  begegnet  auch  bei  Jean  de 
Thuim.  Der  Reim  doint:  sormont  in  Joies  N.  D.  617 
erfordert  die  Beseitigung  von  doint  V.  4125.  Aus  den 
Reimen,  in  denen  man  lat.  aqua  =  ewe  und  den  Namen 
Guillaume  vergeblich  sucht,  geht  hervor,  dass  der 
Dichter  wie  in  seinen  iibrigen  Werken  auch  im  Best. 
die  Declinationsregel  verletzt;  vgl.  177,  569  u.  ô. 
Grammatische  Schwierigkeit  bietet  der  Reim  V.  2325 
transglot:   gïot,  vgl.  unten  das  Worterbuch. 

VIII.    Entstelmngszeit  des  Bestiaire  und 
Heimath  des  Dicliters. 

Auf  die  Frage  nach  der  Entstehungszeit  des  Best. 
giebt    der  Dichter   V.   10   fg.   und   2707—2736   selbst 


—    44    — 

die  Antwort  :  nârnlich  wâhrend  des  iiber  England  ver- 
hângten  Interdictes  unter  der  Regierung  Philipp's  von 
Frankreich,  auf  dessen  Hof  Guillaume  ebenso  schlecht 
zu  sprechen  ist  wie  auf  den  englischen,  doch  wagt  er 
seine  Meinung  nicht  zu  âussern.  Das  Jahr  der  Ab- 
fassung  ergiebt  sich  genau  aus  V.  2710,  wo  die  Hand- 
schriften  abweichen:  ABDFKLMN  haben  in  dem 
Artikel  iiber  die  Turteltaube,  in  welchein  der  Ver- 
fasser  des  Best,  den  traurigen  Zustand  der  Kirche  in 
Gross  -  Britannien  beklagt,  II  ans,  dagegen  CEGHIP 
III  ans  (S  liât  hier  eine  Liicke).  Der  Umstand,  dass 
-8  Hss.,  darunter  die  âlteste,  gegen  6  sprechen,  be- 
rechtigt  zu  der  Annahme,  dass  der  Best.  i.  J.  1210 
entstanden  ist,  also  zwei  Jahre,  nachdem  Innocenz  III. 
das  Interdict  iiber  England  verhângt  hatte.  Somit  ist 
das  Werk  etwa  85  Jahre  nach  Philipp's  Bestiaire  ab- 
gefasst,  in  welcher  Zeit  der  Dichter,  wie  er  selbst  V. 
3572  —  3581  sagt,  noch  nicht  in  den  „Hafen"  ein- 
gelaufen  war.  F.  Mann,  »Der  Bestiaire  Divin  des 
Guillaume  le  Clerc«.  Heilbronn  1888,  p.  13  entscheidet 
sich  wie  E.  Martin  fur  1211,  weil  Hs.  Douce  132  frète 
ans  hat.  Eine  andere  zur  Vergleichung  dienende  Zahl 
begegnet  in  den  andern  Hss.  im  V.  3307,  wo  A  nicht 
das  Richtige  hat:  nârnlich  es  ist  von  der  Alraun- 
wurzel  die  Rede,  die,  wenn  sie  ait  ist,  von  den 
Aerzten  gesammelt  wird;  BCDEHN  schreiben  ent- 
sprechend  Cod.  Reg.  2  G.  XII  des  Brit.  Muséum  (» corpus 
eorum  post  triginta  annos  caute  colligitur«):  „wenn 
sie  30  Jahre  ait  ist".  Ein  paar  andere  Schreiber- 
stiickchen  bieten  noch  folgende  Stellen.  Y.  2782  bitten 
Teufel  Christum,  „dass  er  sie  in  eine  Herde  Schweine 
schicken  solle".  A  hat  fiir  Herde  une  foie,  B:  fosse, 
C:    IUI  fous,   D:    une  fosse,   LK:    foie,   I:    les  cors. 


—    45    — 

Richtig  allein  ist  un  foie.  Der  Schreiber  von  C  lâsst 
den  Philosophen  V.  2526  seine  Habe  in  einen  grossen 
Koffer  packen  und  im  Meere  versenken.  V.  511  ist 
zu  ubersetzen:  (Christus  trug  unsere  Siinden)  am 
heiligen  Kreuzesstamme  :  B  hat  fiir  Stamm  fuy  CE: 
un  saut  fist  en  (dusqu'en)  la  crois  veraie  (vraie),  A  hat 
,  richtig  fust  (lat.  fustis).  V.  1864  versteht  A  das  saillir 
der  Vorlage  ==  beschalen  (vom  Hengste)  nicht  und 
schreibt  assaillir.  V.  3185  hat  A  Tcemelez  reimend  mit 
mêliez  in  falscher  Construction,  da  nicht  die  Holzstâmme, 
sondera  Thiïrnie  gemeint  sind,  die  mit  Schiessscharten 
versehen  sind.  V.  2260  hat  A  :  VesJcerde,  BF  :  Veskede, 
C  :  U  creste,  D  :  le  teide,  I  :  Vescherde,  K  :  Veskerdes, 
L:  Vescharde,  EG  richtig:  la  creste.  Die  Schreiber 
dachten  an  Vescharde  =  Schuppe  (nfz.  écaille),  wovon 
das  Verb  escharder  =  abschuppen  im  Ménagier  de 
Paris  éd.  Pichon.  Neinnich,  „Polyglotten  -  Lexikon 
der  Naturgeschichte" .  Hamburg  und  Halle,  I  p.  1280 
sub  Crista  bemerkt  jedoch,  dass  dies  Wort  auch  „hautige 
Kamme  auf  clem  Kopfe  der  Schleimfische,  Finnaale  etc." 
bedeutet,  oder  „die  Reihe  Graten,  welche  sich  am 
Rlickgrat  einiger  Fische  gegen  dem  (sic)  Kopf  zu  be- 
iindet".  — 

Seine  Heimath,  die  Normandie,  giebt  Guillaume 
V.  34  selbst  an;  jedoch  ist  es  jetzt  noch  nicht  môg- 
Hch,  die  Gegend  nâher  zu  bestimmen,  aus  der  er 
gebttrtig  ist.  Das  Meer  scheint  er  nach  V.  2239  fg. 
aus  eigener  Anschauung  kennen  gelernt  zu  haben. 
Der  Umstand,  dass  er  vom  franzosischen  und  eng- 
lischen  Hofe  nicht  gtinstig  denkt,  konnte  eine  wohl 
der  Zeit,  jedoch  nicht  dem  Orte  nach  passende  Per- 
sonlichkeit  vermuthen  lassen,  welche  von  L.  Delisle, 
^Catalogue    des   Actes    de   Philippe   Auguste «.      Paris 


—    46     — 

1856,  p.  353  No.  1553  also  erwâhnt  wird:  »Vers  1215, 
avril  ?  Note  constatant  que  Gautier  de  la  Ferté  et 
Raoul  d'Airaines  ont  garanti  que  Guillaume  de  Caieu  ne 
sera  jamais  l'adversaire  du  roi  ni  du  prince  Louis «.  In 
England  muss  er  spâter  bei  Kenilworth  in  Warwickshire 
gewohnt  haben,  wie  aus  der  Ortsangabe  im  Tobias- 
gedicht  V.  25  hervorgeht.  Dièse  Angabe  Kenilworth  en 
Ardene  findet  ihre  Erklarung  in  K.  Elze's  Shakespeare 
p.  14,  wo  auf  das  seltene  Buch  von  J.  Hannet,  The 
Forest  of  Arden«.  London  1863,  verwiesen  ist.  Der 
Bestiaire  jedoch  ist,  wie  sich  aus  der  Bezeichnung  des 
Fuchses  V.  1342  ergiebt,  noch  vor  der  dauernden 
Uebersiedelung  des  Dichters  nach  England  geschrieben. 

IX.     Die   Verbreitung   der   romanischen,   ger- 
manischen  nnd  orientalischen  Bestiarien. 

Fur  die  Herstellung  des  normannischen  Textes 
konnen  die  bisher  veroffentlichten  Thierbucher  nur 
geringe  Dienste  leisten.  Der  griechische  Physiologus, 
der  auf  die  Weltliteratur,  die  Kunst,  Kultur-  und  Sitten- 
geschichte  des  Orients  und  Occidents  grossen  Einfluss  ge- 
ubt  hat,  ist  noch  bei  Guillaume  erkennbar  in  dem  Baume 
Paradixion,  einem  Missverstàndniss  von  Ttaqà  ôéÇiov. 
Selbst  die  uralten,  von  Heliodor  erwàhnten  heiligen 
Bticher  der  alten  Egypter  liber  Thiere,  in  denen  die 
ersten  Anfânge  des  Physiologus  zu  suchen  sind,  haben 
ihre  Spuren  im  Artikel  iiber  den  Phonix  und  Ibis  zu- 
ruckgelassen.  Beilaufig  erwâhnt  sei  hier  ein  poetischer 
griechischer  Physiologus,  der  49  Thiere  behandelt  und 
herausgegeben  ist  von  Ch.  Gidel,  »Etude  sur  un  poëme 
grec  inédit  intitulé  cO  Ovoioloyog.  Suivie  du  texte 
grec  par  M.  E.  Legrand«  in  dem  »  Annuaire  de  TAsso- 


—    47     - 

dation  pour  V encouragement  des  études  grecques  en 
France  .  VII  année.  Paris  1873,  p.  188—286  und 
287—296.  Leider  liaben  beide  Herausgeber  Pitra's 
Publiaction  iibersehen,  dessen  Text  àlter  ist  ;  dock 
sucht  Gidel  in  seinen  »  Nouvelles  Etudes  sur  la  litté- 
rature grecque  moderne «.  Paris  1878  (Les  littératures 
de  l'orient  III),  am  Schluss  seiner  Abhandlung  liber  den 
Physiologus  p.  401 — 443  sich  damit  zu  entschuldigen, 
dass  er  unbenutzte  Handschriften  zum  Abdruck  ge- 
bracht.  In  den  gereimten  Bestiarien  der  National- 
sprachen  ist  die  Anzahl  der  Thiere  geringer. 

Philipp  von  Thaon  —  iïber  ihn  handelte  zuletzt 
F.  Mann ,  „Der  Physiologus  des  Philipp  von  Thaiïn 
und  seine  Quelle":  Wulcker's  Angiia  VII,  420—468, 
IX,  391 — 434  —  hat,  wenn  die  Reihenfolge  in  der  ab- 
gedruckten  Hs.  richtig  ist,  in  seinem  Bestiaire,  dem 
der  Lapidaire  folgt,  36  Abschnitte,  namlich:  1.  Leun. 
2.  Monosceros.  3.  Pantere.  4.  Dorcon  —  chèvre.  5.  Idrus. 
6.  Cocodrille.  7.  Cers.  8.  Aptaïon.  9.  Furmie.  10.  Hono- 
centaurus.  11.  Castor.  12.  Hyena.  13.  Mustelete.  14.  Asi- 
da.  15.  [Grjylio?  16.  Serena,  17.  Elefant.  18.  Man- 
dragora.  19.  Aspis.  20.  Serra.  21.  Herizun.  22.  Grulpis. 
23.  Onager.  24.  Singe.  25.  Cetus.  26.  Perdtx.  27.  Egle. 
28.  Caladrius.  .29.  Fenix.  30.  Pellicanus.  31.  Colums, 
Dragim.  32.  Turtre.  33.  Huppe.  34.  [l]bex  =  Cigonie. 
35.  iFJullica.    36.  [NJicticorax  =  Fresaie. 

Der  Normanne  Grervaise,  der  in  seinen  »livres 
des  bestes«  V.  39  —  40  Johanz  Boche  d'or  als  Quelle 
nennt,  stimmt  in  dieser  Berufung  auf  Johannes  Chry- 
sostomus  mit  dem  Gottweiher  Text  und  Cahier7 s  Hs. 
D  uberein,  aber  er  weicht  von  Heider's  Text  in  der 
Anordnung  ab,  wahrend  die  Zahl  der  Thiere  ziemlich 
dieselbe   ist.     Die  Reihenfolge    der  29  Thiere  ist  nach 


-     48     - 

Meyer's  Ausgabe  :  1.  Lion.  2.  Panthère.  3.  Unicorne. 
4.  Hydre,  Crocodile.  5.  Sirène.  6.  Centaure.  7.  Hyène. 
8.  Singe.  9.  Eléphant.  10.  Antida.  11.  Serpents. 
12.  Corbeau.  13.  Goupil.  14.  Castor.  15.  Hérisson. 
16.  Fourmi.  17.  Aigle.  18.  Caradrius.  19.  Pélican. 
20.  Perdrix.  21.  Chamoi.  22.  Huppe,  23.  Phénix. 
24.  Orf.  25.  Tourterelle.  26.  Serre.  27.  JBeZetfe. 
28.   As^'c.     29.   ifos. 

Der  von  G.  Raynaud  1885  in  der  Romania 
p.  442  fg.  herausgegebene  fragmentarische  Bestiaire 
enthâlt  nur  14  Thiere,  deren  Eigenschaften  von  dem 
Plinius,  Solinus,  Isidor  und  Bartholomaeus  von  Grlanvil 
benutzenden  unbekannten  Dichter  am  Schluss  moralisch 
gedentet  werden.  Es  sind  dies  :  1.  panthère.  2.  hirondelle. 
3.  cigogne.  4.  brebis.  5.  baleine.  6.  calandre.  7.  safa- 
mandre.  8.  abeille.  9.  cygne.  10.  rossignol.  11.  pigeon 
=  coulon.     12.   tortue.     13.    chameau.     14.   faucon. 

Neben  dem  1860  von  C.  Hippeau  herausgegebenen 
Bestiaire  d'Amour  des  Richard  von  Fournival,  dessen 
TYerk  zu  profanem  Zwecke  geschrieben  ist,  und  wo 
hochstens  die  Tniernamen  zur  Vergleichung  dienen 
konnen,  ist  die  picardische  Uebersetzung  in  Prosa  des 
Pierre  beachtenswerth ,  die  aus  dem  Anfange  des  13. 
Jahrh.  stammt.  Dieser  Uebersetzer,  der  auch  die  Chronik 
des  Pseudo  -  Turpin  1212  in  Beauvais  in  franzôsische 
Prosa  brachte,  arbeitete  nach  seiner  eigenen  hochst 
komischen  Angabe  »  selon  le  latin  dou  livre  que  Phisio- 
loges,  uns  bons  clers  d'Athènes,  traita  et  Jehans 
Crisostomus  en  choisi,  en  les  natures  des  bestes  et  des 
oisiaus*  *),     P.  Paris,    »Les  mss.  fr.«,  Paris  1845,  VI. 


*)  Die  gleiche  Yerwechslung  des  Titels  eines  lateiniscken 
"Werkes  und  des  Verfassers  diïrfte  in  dem  unaufgeklàrten  »Aucupre« 
des  Roman   de  Renart  vorliegen,    zu  welcher  Verstiïmmelung  wohl 


—    49     - 

394  —  396  wies  zuerst  auf  dies  Werk  hin  und  theilte 
die  Titel  der  36  Kapitel  mit.  Vollstândig  gedruckt  ist 
dièse  Uebersetzung  nach  Ms.  BLF  283  Fol.  CCIII  fg. 
des  Arsenals  in  Paris  und  nach  2  Hss.  des  14./15.  Jahrh. 
von  Cahier,  >:  Mélanges  d'Archéologie  «  II  p.  106  fg.  III 
p.  203  fg.  IV  p.  55  fg.  Hier  enthâlt  das  Ganze  mit  den 
spâteren  Znsâtzen  72  Artikel,  also  doppelt  soviel  Ab- 
schnitte  als  Guillaume's  Bestiaire.  Daraus  ergiebt  sich, 
dass  Pierre,  wenn  ihm  ailes  angehôrt,  noch  aus  ab- 
geleiteten  Quellen  geschôpft  hat. 

Godefroy,  »  Dictionnaire  «  sub  Hupelot  citirt  einen 
Bestiaire  in  Ms.  Montp.  H.  437,  f°213  r°;  es  ist  der 
des  Pierre. 

Von  franzôsischen  Prosabearbeitungen,  in  die  durch 
Missverstandniss  mancherlei  hineingeheimnisst  ist,  ist 
noch  zu  nennen  eine  Kompilation  aus  Plinius ,  Isidor, 
Solinus  u.  a.  in  18  Abschnitten,  betitelt:  »Proprietez 
des  bestes  qui  ont  magnitude,  force  et  pouoir  en  leurs 
brutalitez«.  Das  Ganze  stimmt  zu  dem  neunten  Bûche 
des  Romans  von  Alexander  und  ist  herausgegeben  von 
Berger  de  Xivrey  mit  kundigen  Anmerkungen  in  seinem 
Alexander  v.  Humboldt  gewidmeten  Bûche  :  »  Traditions 
Tératologiques  ou  Récits  de  Y  antiquité  et  du  moyen 
âge  en  occident  sur  quelques  points  de  la  fable  du 
merveilleux  et  de  l'histoire  naturelle?.  Paris  1836, 
p.  441—568. 

Hierher  gehort  auch  Brunetto  Latini's  »  Livres 
dou  trésor  «  hrsgb.  von  P.  Chabaille.  Paris  1863,  I.  Buch, 
V.  Cap.  CXXXI  (von  den  Fischen)  bis  zum  Ende  des 
ersten  Bûches  Cap.  CCII.  Der  alte  Kern  der  Thier- 
sage   erscheint   hier   schon   erweitert,    und   es   werden 

nicht  «Oppian's  de  aucupio«  Anlass  gegeben  hat.    Ein  Gegenstuck 
jst  „Tullius  und  Cicerou. 

Reins c h,  Le  Bestiaire.  4 


—    50     - 

Zweifel  an  âlteren  Ueberlieferungen  laut;  so  in  Cap. 
CLXXXI  vom  Wiesel.  Einzelne  Fabeln,  die  Brunetto 
aus  der  Volksuberlieferung  aufhimmt,  erzàhlt  er  in 
unnachahmlicher  Weise.  So  weiss  er  beim  Ybes  Cap. 
CLXII  unter  anderen  naiven  Dingen  zu  berichten, 
dass  Ovid  »li  très  bons  poètes «,  als  ihn  der  Kaiser 
ins  Gefângniss  werfen  liess,  ein  Buch  schrieb,  in 
welchem  er  denselben  mit  dem  Namen  dièses  Vogels  be- 
zeichnete;  »car  il  ne  savoit  penser  plus  orde  créature «, 
fiigt  er  hinzu. 

P.  Rajna,  Codici  francesi  dagli  Estensi:  Romania 
1873,  II  p.  52/53  verzeichnet  sub  37(58)  »Libro  uno 
chiamado  de  la  natura  de  li  oceli«  in  franzosischer 
Sprache.  Die  franzosischen  Bestiarien  finden  noch  im 
16.  Jahrh.  einen  matten  Nachhall  in  dem  ohne  Jahr 
gedruckten,  1830  neu  aufgelegten  Bûche  »Les  Dictz 
des  bestes  et  aussi  des  oyseaux«,  hrsgb.  von  A.  de  Mon- 
taiglon,  »Recueil  de  poésies  fr.  des  XVe  et  XVIe  siècles«. 
Paris  1855,  I  p.  256—264.  Erst  im  18.  Jahrh.  wurden 
die  biblischen  Thiere  und  Pflanzen  von  Samuel  Bocharot 
(f  1 767),  dem  Bearbeiter  der  Geographia  sacra,  in  dem 
Hierozoicon  (éd.  Rosenmuller,  IV.  Leipzig  1793/96) 
untersucht. 

Der  Abschnitt  »De  besties«,  der  aus  dem  catala- 
nischen  »Libre  de  Maravelles«  des  Raimon  Lull  von 
Conrad  Hofmann  in  den  Abhandlungen  der  bayrischen 
Akad.  Bel.  XII  Abth.  3  herausgegeben  ist,  kommt 
wegen  seiner  Verschiedenheit  hier  nicht  in  Betracht; 
vgl.  Littré's  Untersuchung  im  29.  Bd.  der  Histoire 
littéraire. 

Eine  altvenezianische  Naturkunde  findet  sich  in 
Ms.  Addit.  22  557  des  Brit.  Muséum  zu  London.  Eine 
italienische   Rédaction   des  Physiologus,   die  F.  Mann, 


-     51     — 

Der  Bestiaire  Divin«.  Heilbronn  1888,  p.  18  ohne 
nâhere  Angabe  nennt,  ist  in  Gaspary's  „Geschichte  der 
italienischen  Literatur"  nicht  berlicksichtigt.  —  Ueber 
Leonardo's  da  Vinci  Physiologus  des  15.  Jahrh.  vgl. 
Springer,  Berichte  d.  Sachs.  Ges.  der  Wiss.  Leipzig 
1885,  p.  244—271. 

Das  provenzalische  Thierbuch  behandelte,  durch 
Bartsch's  Chrestomathie  p.  331  angeregt,  Ad.  Kressner 
in  Herrig's  Archiv  Bd.  57,  wo  aus  déni  Elucidari  Mit- 
theihmgen  gemacht  sind. 

Drei  Fragmente  eines  flâmischen  Physiologus  weist 
F.  Mann,  »Der  Best,  des  Guill.«  p.  28  in  der  Brusseler 
Hs.  19  571  nach. 

Die  hollàndischen  Bestiarien  haben  Willem  Uten- 
hove,  einen  Priester  von  Aardenburch,  dessen  Werk 
verloren  und  Jacob  van  Maerlant,  dessen  Naturen 
Bloeme  ans  der  Mitte  des  13.  Jahrh.  eine  Uebersetzung 
von  Thomas  Cantipratensis  »De  naturis  rerum«  bildet, 
zu  Verfassern.  Vgi.  Jonckbloet's  „Gesch.  der  nieder- 
lândischen  Lit.  iibersetzt  von  Berg".  Leipzig  1870, 
p.  238  fg.  Ausgaben  existiren  von  H.  Bormans,  Briissel 
1857  und  E.  Verwijs,  Groningen  1871. 

Das  von  Grein,  der  1854  mit  dem  ags.  Ged. 
„Der  Vogel  Phônix"  in  deutscher  Uebersetzung  nebst 
lat.  Original  auftrat,  1857  in  der  Angelsachsischen 
Bibliothek  I  p.  215  —  238  abgedruckte  Fragment  des 
âltesten  englischen  Physiologus,  das  den  Phônix,  den 
Panther,  den  Wallisch  und  ein  Stiick  liber  das  Reb- 
huhn  enthalt  und  nach  Ebert,  „Geschichte  der  lat. 
Lit.  des  Mittelalters"  III,  Leipzig  1887,  p.  73-80, 
den  âltesten  Physiologus  der  Nationalliteraturen  des 
Abendlandes  darstellt,  bespricht  ten  Brink,  „Geschichte 
der   englischen  Literatur".     Berlin  1877,  I  p.  63—64; 

4* 


—    52    — 

vgl.  auch  A.  Ebert,  Der  angelsâchs.  Physiologus: 
Anglia  VI,  241 — 247  und  Wiïlckers  „Grundriss  zur 
Geschichte  der  angels.Literatur".  Leipzig  1885,  p.  184 — 
186,  201—204;  356.  Ebenda  ist  p.  245—246  das  Ge- 
dicht  »The  Bestiary«  beurtheilt,  das  viermal  gedruckt 
ist,  zuerst  von  Th.  Wright  1837  in  den  Altdeutschen 
Wâldern  II,  dann  1841  in  den  »Reliquiae  Antiquae  I 
208—227,  danach  in  Maetzner's  „Altengl.  Sprachproben", 
zuletzt  von  R.  Morris,  »An  Old  English  Miscellany«. 
London,  E.  E.  T.  S.  1872,  p.  1—25  nach  Ms.  Arundel 
292  mit  den  Metra  des  sogen.  Thebaldus  im  Anhange  I 
p. 201—209,  die  bereits  1854Migne,  >Patrologia<  Bd.  171 
p.  1218  — 1224  unter  Hildebert's  Werken  nach  einer 
Pariser  Hs.  veroffentlicht  hatte.  Die  von  dem  Dichter 
behandelten  13  Thiere  sind:  1.  Lowe.  2.  Adler. 
3.  Schlange.  4.  Ameise.  5.  Hirseh.  6.  Fuchs.  7.  Spinne. 
8.  Walfisch.  9.  Sirène.  10.  Eléphant.  11.  Turteltaube. 
12.  Panther.  13.  Tauben.  E.  Martin  im  Besant 
p.  XXIII  und  Brakelmann  in  Zacher's  Zeitschrift  III 
p.  210  nehmen  nach  de  la  Rue's  Vorgange  in  dessen 
»  Essais  sur  les  Bardes  «  III  p.  23  eine  altengl.  Ueber- 
setzung  des  Best.  Guillaume's  an,  die  angeblich  unter 
den  Hss.  der  Bibliothek  von  Norlk  [Norfolk?]  vor- 
handen  sein  solle.  Auch  Seeger  p.  26  spricht  von  dem 
Gespenst  dieser  Hs.  und  dem  Phantom  genannter 
Uebersetzung  ;  ebenso  F.  Mann,  »Der  Bestiaire  Divin 
des  Guillaume  le  Clercc  Heilbronn  1888,  p.  28.  wo 
jedoch  die  Existenz  einer  altengl.  Uebersetzung  Guil- 
laume's  bezweifelt  und  eine  neue  altengl.  Bearbeitung 
vermuthet  wird. 

In  der  irischen  Geschichte  von  Philipp  und  Alexan- 
der  von  Macédonien:  E.  Windisch,  „Irische  Texte". 
Leipzig   1887,    II.   Série,    2.   Heft,    p.    63    begegnen 


—    53     - 

sagenhafte  Gesehopfe,  darunter  ein  Thier  Distrianus, 
das  grosser  ist  als  ein  Eléphant,  kleinen  schwarzen 
Kopf  hat  und  durch  Feuer  geht.  Eine  irische  Bear- 
beitung  des  Physiologus  ist  noch  nicht  bekannt. 

Von  altdeutschen  Bestiarien  ist  die  Prosauber- 
setzung  des  12.  Jahrhunderts  zu  nennen,  die  Mass- 
mann,  „Deutsche  Gedichte  des  12.  Jahrh."  Quedlinburg. 
Leipzig  1837,  p.  311 — 325  veroffentlicht  hat;  eine  Hs. 
der  Wiener  Hofbibliothek  ist  abgedruckt  von  H.  Hoff- 
mann, „Fundgruben"  I,  p.  17 — 22,  dann  von  Miïllenhoff 
und  Scherer,  „Denkmâler  deutscher  Poésie  und  Prosa". 
Berlin  1864.  Die  altdeutsche  poetische  Bearbeitung, 
die  mit  der  prosaischen  in  Anordnung  und  Anzahl 
der  Thiere  29  ubereinstimmt ,  ist  herausgegeben  von 
Karajan,  „Deutsche  Sprachdenkmale  des  12.  Jahrh." 
Wien  1846,  p.  73—106-,  vgl.  Kolloff  in  Raumer's 
Historischem  Taschenbuche.  4te  Folge,  VIII.  Jahrg. 
Leipzig  1867,  p.  179—269. 

Eine  eigenartige  Stellung  in  der  Bestiarienliteratur 
nimmt  in  Bezug  auf  Inhalt  und  Versmass  der  gleich 
hier  zu  erwâhnende  czechische  Physiologus  ein,  indem 
jedes  Thier  in  je  drei  Verszeilen  abgehandelt  ist.  Der 
Name  des  Thieres  bildet  jedes  Mal  das  erste  Wort. 
Die  Anordnung  ist ,  was  nur  hier  vorkommt ,  alpha- 
betisch.  Quelle  und  Name  des  Dichters  sind  unbe- 
kannt.  Dies  Kleinod  der  czechischen  Literatur  ist  nach 
einer  Wittingauer  Hs.  des  14.  Jahrh.  herausgegeben  von 
Dr.  Fr.  Palacky  u.  d.  T.  Physiologus,  in  »Casopis 
Musea«,  Prag  1875,  Bd.  49  p.  127—133.  Die  Reihen- 
folge  der  Thiere,  von  denen  jedes  moraliseh  gedeutet 
wird,  ist:  1.  Bobr  =  Biber  (dieser  begegnet  zwei  Mal 
in  Zeile  1—3  und  3 — 6,  ebenso  der  Esel,  Zaunkonig 
und    Wiedehopf).      2.    Baèant   =    Fasan.      3.    Biibol 


—    54    — 

=  Biïffel.  4.  Berâneh  =  Bockslamm.  5.  DremïiJc  = 
Zwergfalke.  6.  Jednoroèec  =  Einhorn.  7.  Jezovcova  = 
Dachs.  8.  Jeïen  =  Hirsch.  9.  Jezek  =  Igel.  10.  Hra- 
nostdj  =  Hermelin.     11.  Had  =  Schlange.    12.  Hrdlicka 

—  Turteltaube.  13.  Hus  =  Gans.  14.  Jastràb  = 
Habicht.  15.  Kavky  =  Dohle.  16.  Kocka  =  Katze. 
17.  Kuroptva  =  Kebhuhn.  18.  Kopr  =  Karpfen. 
19.  Kuna  =  Marder.  20.  Kàlanâer  =  Kalanderlerche 
(Caladrius).  21.  Krahujec  =  Sperber.  22.  JSTâwe  = 
Stosser.  23.  Koba  =  Rabe.  24.  Kozel  =  Ziegenbôck. 
25.  Zitô  =  Pferd.  26.  Zofotf  =  Halin.  27.  #ac«ce  = 
Ente.  28.  Lcmit  =  Hirschkuh.  29.  Losos  =  Lachs. 
30.  Liska  =  Fuchs.  31.  Labut  =  Schwan.  32.  Lev  = 
Lowe.  33.  Jfys  =  Maus.  34.  Medvèd  =  Bar.  3b.  Noh 
=  Greif.  36.  OMw  =  Barsch.  37.  Ose?  =  Esel. 
38.  Oj^ce  =  Affe.  39.  Osla  =  Esel.  40.  Psfrti*  = 
Forelle.  41.  Papiisek  =  Papagei.  42.  Vanter  =  Panther. 
43.  Pàv  =  Pfau.  44.  i&/s  =  Luchs.  45.  Rarohu  = 
Wiirgfalke.  46.  Rak  =  Krebs.  47.  Strieskovi  =  Zaun- 
kônig.  48.  Stika  =  Hecht.  49.  /S7on  =  Eléphant. 
50.  /S0&0Z  =  Falke.    51.  Stris  =  Zaunkonig.    52.  Straka 

—  Elster.  53.  Spacek  =  Staar.  54.  /SW?a  =  Reh. 
55.  #0J&w  =  Hâher.  56.  Svinè  =  Sau.  57.  San  = 
Drache.  58.  Sup  =  Geier.  59.  Slepice  —  Henné. 
60.  Pctafejfe  =  Wiedehopf.  61.  tffcor  =  Aal.  62.  Fe/n/6 
==  Walfisch.  63.  F#tf™  =  Fisckotter.  64.  VelbUd  = 
Kameel.  65.  Fta=Wolf.  66.  FoZ^Ochs.  67.  Fae»$ 
=  Windhund.  68.  Veverice  =  Eichhorn.  69.  Vdedek 
=  Wiedehopf.  70.  Zajiec  =  Hase.  71.  Zobr  = 
Auerochs. 

Ein  von  Carus,  „Geschichte  der  Zoologie",  Miinchen 
1872,  genannter  islandischer  Physiologus  ist  herausge- 
geben  von  Th.  Môbius,   »Analecta  norroena«.    2.  Ausg. 


—     55     — 

Leipzig  1877,  p.  246—251  und  auszugsweise  in  deutscher 
Uebersetzung  gedruckt  von  Fritz  Hommel,  „Die  Aethio- 
pische  Uebersetzung  des  Physiologus,  nach  je  einer 
Londoner,  Pariser  und  Wiener  Hs.  hrsgb.,  verdeutscht 
und  mit  einer  historischen  Einleitung  versehen" .  Leipzig 
1877  *).  Hommel,  welcher  die  âthiopische  Uebersetzung 
in  den  Anfang  oder  die  Mitte  des  5.  Jahrh.  setzt,  ver- 
muthet  die  Existenz  eines  koptischen  Physiologus  auf 
einer  europ.  Bibliothek. 

Der  armenische  Physiologus  ist  ins  Franzôsische 
iibersetzt  von  Cahier,  »  Nouveaux  Mélanges  I  p. 
117  fg. 

Der  syrische  Physiologus  mit  ca.  80  Kapiteln  ist 
seit  1875  in  musterhafter  Ausgabe  vorhanden  in  den 
»Otia  Syriaca«  (auch  »Anecdota  Syriaca«  t.  IV)  von 
N.  Land,  der  eine  lateinische  Uebersetzung  beigefiigt 
hat.  Aus  einem  syrischen  Original  ist  der  eine  der 
beiden  arabischen  Physiologi  tibersetzt  und  von  N.  Land 
edirt. 

Endlich  sei  bemerkt,  dass  ausser  dem  griechischen 
oben  genannten  Gedicht,  das  betitelt  ist:  »(DvgioIo- 
yoç«,  in  der  mittelgriechischen  Literatur  ein  Gedicht, 
^z/iriyrjOig  rcaidiôqjQaGTOç  twv  TeTgairôôtov  ttôtav^  (Ms. 
Paris.  2911  und  Cod.  theol.  Vindob.  297),  nach 
W.  Wagner,  »  Médiéval  Greek  Texts.«  I.  London 
1870,  p.  IX  vom  Jahre  1365,  und  ein  anderes 
in  demselben  Wiener  Cod.  theol.  297,  jetzt  244  Fol. 
84 — 103  mit  dem  Titel  »noulol6yoç« ,  ebenfalls 
Thierfabeln  enthaltend  — >-  den  Anfang  druckte  1690 
D.  de  Nessel  im   »Catalogus  cod.  graec.«,  —  sowie  ein 


*)  Der  âthiopische  Physiologus  hat  48  Abschnitte  und  ist  aus 
einem  dem  griech.  Cod.  À  sehr  àhnlichen,  nach  Hommel  fast  iden- 
tischen  Original  ùbersetzt. 


—     56    — 

neugriechischer  Prosabest.  existirt  von  1568;  dieser 
hat  den  Erzbischof  Damascenus  Stouditis  von  Naupaktos 
zum  Verfasser  und  ist  Venedig  1695  gedruckt. 

Spâter  wurde  der  Physiologus  vergessen  und  neu 
erfundene  Naturberichte  gingen  in  die  gedruckten 
Naturbeschreibungen  tiber. 

X.    Die  lateinischen  Bestiarien. 

Bevor  die  „ Section"  des  normannischen  Bestiaire 
vorgenommen  werden  kann,  sind  die  lateinischen  Quellen 
in  Betracht  zu  ziehen.  Leider  fehlt  es  noch  an  einem 
kritischen  lateinischen  und  altgriechischen  Text  des 
Physiologus,  den  Cahier  herzustellen  beabsichtigt  hatte  ; 
aber  sein  Plan  ist  1871  clurch  die  preussischen  Bomben 
und  durch  die  Kevolution  der  Communards  in  Paris 
vereitelt  wordén,  wo  er  nach  seiner  Riickkehr  statt 
der  wohlgeordneten  Papiere  einen  Augiasstall  vorfand. 
In  einem  langeren  Artikel  :  »Du  bestiaire  et  de  plusieurs 
questions  qui  s'y  rattachent  «  hat  sich  Cahier  in  seinen 
»  Nouveaux  Mélanges  d'Archéologie,  d'Histoire  et  de 
Littérature  sur  le  moyen  âge«.  Paris  1874,  p.  106 — 164, 
nochmals  mit  seiner  Lieblingsidee  beschaftigt  und  den 
armenischen  35Thiere  enthaltendenBest.  inUebersetzung 
mitgetheilt.  Zur  weiteren  Losung  der  Quellenfrage  hat 
Paul  Meyer  in  seiner  Ausgabe  des  Gervaise  nicbts 
Aveiter  beigetragen  ;  derselbe  begniigt  sich  vielmehr  da- 
mit,  zu  erklaren,  dass  die  Bestimmung  der  lateinischen 
Vorlage  des  Gervaise  nur  bei  vorausgehender  Classi- 
fication der  unzahligen  Werke  dieser  Art  môglich  sei, 
welche  die  franzôsischen  und  englischen  Bibliotheken 
besitzen.  Dièse  Aufgabe  hait  er  fur  ein  »  travail  énorme, 
dont  je   n'ai   pas  les  éléments  et  qui  ne  pourrait  être 


—    57     — 

entrepris  incidemment^,  ehe  er  sich  fiir  die  Annahme 
eines  von  Cahier's  Texten  und  von  Philipp's  und  Guil- 
laume's  Quellen  verschiedene  Vorlage  entscheidet.  — 
Der  Physiologus  in  griechisclier  Prosa  von  Epiphanius, 
der  urspriinglich  39  Capitel  enthielt  und  vom  Pater 
Petau,  »Epiphanii  opp.<^  II  Paris  1622,  dann  von  Migne, 
»Patrologia«  Bd.  41  II,  189,  ferner  nach  einer  liicken- 
haften  Hs.  von  dem  Herausgeber  der  Zeitschrift  »Helle- 
nomnemon«  ^4..  MovOToÇvdrjç  und  J.  'Sylva  Bvtavr- 
in  der  »SvXXoyri  à7io07iaOf.iâxcov  àveudoTtov  ellrjvixtov 
jneià  orjiiieicuOECûv*.  Venedig  1817,  p.  7 — 22,  und  von 
Pitra,  »Spicilegium  Solesmense«  III  herausgegeben  ist, 
ist  zuerst  vom  Cardinal  Guillaume  Sirlet.  dann  1587 
von  Ponce  de  Léon  in  das  Lateinische  libersetzt  worden, 
kommt  aber  hier  nicht  in  Betracht.  Von  unbenutzten 
Hss.  lateinischer  Bestiarien  ist  zu  nennen  das  unvoll- 
stàndige  Ms.  Barrois  CLXXVIII  aus  dem  12.  Jahrh.; 
dasselbe  gehôrte  dem  Lord  Ashburnham  an.  Die  Hss. 
der  Pariser  Nationalbibl.  Ms.  lat.  11  207,  11  280,  14297, 
14429,  15  256  sind  theilweise  von  Cahier  benutzt.  In 
der  Bibl.  St.  Martial  de  Limoges  befand  sich  im  13.  Jahrh. 
nach  Chabaneau  in  der  Revue  des  langues  romanes 
1880  p.  112  ein  solches  Werk.  In  Oxford,  wo  Coxe 
im  »Catalogus  cod.  Oxon.«  9  Bestiarien  in  lat.  Hss. 
nachweist,  enthàlt  Ms.  Burney  327,  wie  zuerst  Wright, 
»PopularTreatises«  p.  XIHnachwies,  einen  lat.  Bestiarius 
des  12.  Jahrh.;  Mann  a.  a.  0.  p.  447  citirt  527,  vor- 
her  327;  derselbe  weist  p.  445  einen  Cod.  Tolet.  nach. 
In  London  ist  Addit.  Ms.  11283  des  British  Muséum 
erwahnenswerth.  Ebenda  sind  im  Harley-Ms.  219  aus 
dem  14.  Jahrh.  einzelne  Thierfabeln,  die  wohl  Odo 
von  Cerington  angehôren,  so  die  vom  Einhorn  und 
dem  Menschen,  der  sich  auf  einen  Baum  tfiichtet  (dièse 


—     58    — 

Episode  ist  auch  von  L.  Uhland,  der  aus  dem  Divan 
des  Dschelaleddin  oder  aus  Kalilag  und  Dimnag  oder 
dem  Roman  Barlaam  &  Josaphat  geschopft  haben 
diirfte,  nachgeahmt  und  stimmt  tiberein  mit  dem  pro- 
venzalischen  von  C.  Chabaneau  in  der  Revue  des 
langues  romanes  1883  p.  161  mitgetheilten  Text  und 
dem  altspanischen  »Libro  de  los  Gatos*  bei  P.  de 
Gayangos,  »Escritores  en  prosa  anteriores  al  sigio "XV«. 
Madrid  1860,  p.  557),  der  Beachtung  werth.  Das  bis 
jetzt  von  lateinischen  Bestiarien  im  Druek  vorhandene 
Material,  dashierberucksichtigtwerdenmuss,  beschrânkt 
sich  auf  das  Folgende.  Von  einer  Briïsseler,  zwei 
Berner  und  zwei  Pariser  Hss.  gab  Cahier  miter  Be- 
nutzung  des  Textes  bei  Vincentius  Bellovacensis,  der 
im  »  Spéculum  majus«  ofter  als  Quelle  Jorath,  »  Liber 
de  animalibus<'  nennt,  in  den  »  Mélanges  d'Archéologie  « 
Bd.  II — IV  einen  parallelen  Abdruck;  aber  da  die  Hss. 
nicht  in  das  12.  Jahrh.  hinaufreichen,  so  ist  der  Text 
durch  die  Schreiber  vielfach  ganz  corrumpirt;  noch 
einigermassen  brauchbar  sind  die  Hss.  A  und  D.  A 
hat  36  Abschnitte  wie  Guillaume,  aber  nur  bis  zum 
Phonix  stimmt  die  Anordnung  tiberein  ;  der  Strauss 
wird  hier  Isida  statt  Assida  genannt,  der  Onager  be- 
gegnet  zweimal,  beim  Igel  folgt  ein  Stiïck  iiber  den 
Ibis,  der  indische  Baum  heisst  Perindex,  zuletzt  werden 
drei  Steine  Agaten,  Adamas  und  Lapis  indicus  behan- 
delt,  und  das  Ende  bildet  der  Panther;  kurz  das  Ganze 
ist  hier  in  Unordnung.  In  D  erscheinen  schon  40  Ab- 
schnitte, indem  der  Thierschatz  vermehrt  ist  durch  die 
Artikel  Herodius,  Locusta,  Scorpion,  Culex,  Camelus, 
Lacerta,  Pulïi  hirundinis,  Milvus,  Pulli  corvorum,  Aranea 
und  VII  virtutes  columbae;  der  letzte  Artikel  dièses 
»  Liber   Joannis    Chrisostomi    qui   Physiologus   appella- 


-     59    — 

tur  XL  articuloruïïK  ist  von  anderer  Hand  hinzu- 
gefiïgt;  vgl.  Cahier  II  p.  95. 

Fast  gleichzeitig  mit  Cahier  veroffentlichte  G.  Hei- 
der  im  „Archiv  fur  Kunde  ôsterreichischer  Geschichts- 
Quellen"  III.  Jahrg.  Wien  1850,  II.  Bd.  p.  552—582 
einen  lat.  Physiologus  nach  einer  Gottweiher  Hs. 
des  11.  Jahrh.  Derselbe  ist  betitelt:  »Dicta  Joh. 
Crisostomi  de  naturis  bestiarum«  und  enthàlt  27  Thiere, 
darunter  keine  Steine.  Auch  hier  ist  die  Anordnung 
abweichend,  nâmlich:  1.  Léo.  2.  Panthera.  3.  Uni- 
cornis.  4.  Ydra.  5.  Syrene.  6.  Hyena.  7.  Onager. 
8.  Elephas.  9.  Autuïa.  10.  Serra.  11.  Viper  a. 
12.  Lacerta.  13.  Cervus.  14.  Capra.  15.  Vulpes. 
16.  Castor.  17.  Formica.  18.  Ericeus.  19.  Aquïla. 
20.  Pellicanus.  21.  Nocticorax.  22.  Fulica.  23.  Perdrix. 
24.  Assida.  25.  Upupa.  26.  Caradrius.  27.  Phoenix. 
Eine  âusserlieh  theilweise  von  dem  Gottweiher  Text 
abweichende  spâtere  Hs.  aus  dem  12.  Jahrh.  beiindet 
sich  nach  Heider  in  der  Hofbibliothek  zu  Wien  No.  1010 
(friiher  346),  nur  hat  dieselbe  am  Ende  noch  den  in 
der  Gottweiher  Hs.  fehlenden  Spruch,  der  in  Guillaume' s 
Quelle  gestanden  hat:  »Sic  erit  ed  [lies:  de]  scriba 
in  regno  colorum  [lies  :  celorum]  qui  profert  de  thesauro 
suo  nova  et  vetera«,  wahrend  ihr  wiederum  die  Verse 
bei  den  einzelnen  Abschnitten  fehlen;  der  zweiten 
Wiener  sonst  gleichlautenden  Hs.  des  13.  Jahrh. 
Suppl.  502,  jetzt  13  378  7  fehlen  angeblich  die  Ab- 
bildungen  und  die  Verse,  und  am  Schluss  hat  scriba 
das  Epitheton  dodus.  Der  Wiener  Cod.  15071,  Suppl. 
1893  enthâlt  Fol.  54  —  57  nur  eine  datirte  »  glosa 
super  Physiologum«. 

Die  von  Pitra,  »Spicilegium  Solesm.«  III  418  — 
419    edirten    Fragmente    eines    lat.    Physiologus,    die 


—     60     — 

er  vielleicht  fur  das  alteste  lateinische  Werk  dieser 
Art  hielt,  kommen  hier,  da  die  moralisirenden  Aus- 
legungen  fehlen,  und  es  nur  22  Thiere  sind,  nicht 
in  Betracht.  Aehnliche  Bruehstùcke  hatte  Cardinal 
Mai,  »Class.  Auct.«  bekannt  gemacht.  Der  »Liber 
de  bestiis  et  aliis  rébus  «  des  Hugo  von  St.  Victor 
wird   bei  den  Quellen  des  Dichters  behandelt  werden. 

Einen  lat.  Bestiarius  von  1187  mit  vielen  Malereien 
besitzt  das  kgl.  Muséum  zu  Berlin  unter  den  Hss.  der 
Hamilton  -  Sammlung  (No.  77  des  Auktionskataloges), 
kommt  aber,  da  der  Vogel  Grreif,  der  Eber,  ein  Thier 
mit  Stierkopf,  Pferdeschweif  und  vielfach  gewundenen 
Hornern,  Namens  bonacon  *)  aufgefiïhrt  ist,  hier  gleich- 
falls  nicht  in  Betracht. 

Der  von  Fôrstemann  ausser  Cod.  351  in  Ms.  1305 
Fol.  54b —  63b  der  Univers.  -  Bibliothek  nachgewiesene 
Leipziger  Physiologus  enthâlt  37  Abschnitte  und  endet 
nach  dem  Diamanten  mit  den  vultures,  die  hier  ohne 
Mânnchen  gebâren. 

Die  11  Miinchener  Physiologus-Handschriften  vér- 
dienen  eine  nahere  Untersuchung. 

Noch  sind  beachtenswerth  zwei  Handschriften 
der  Bibliothek  zu  Wolfenbuttel.  Der  Mischcodex  des 
11.  Jahrh.  No.  131  Gud. ,  der  von  Schônemann, 
„Hundert  Merkwurdigkeiten  der  Bibl.  zu  Wolfenbuttel". 
Hannover  1849,  II  p.  15  unter  172  beschrieben  ist,  ent- 
hâlt sub  VIII  einen  »  Liber  de  animalibus  nonnullis  ano- 
nymi«  und  ist  nach  Dr.  Ficker's  undWaitz's  Vermuthung 
identisch    mit  No.  148  das  Catal.  Griid.     Auf  Fol.  159 


*)  Gemeint  ist  hiermit  der  (iôvaaoç,  den  Aristoteles  genau  be- 
schreibt,  und  den  Plinius  bison  nennt,  d.  i.  Bison  -Ochs,  der  nach 
Brehm  einst  iiber  ganz  Europa  und  einen  Theil  West-Asiens  ver- 
breiret  war. 


i 


—     61     — 

steht  als  Ueberschrift  roth:  »Incipit  liber  bestiarum. 
De  leone  rege  bestiarum  et  animalium  :  &  enim  Jacob 
benedicens  Judam  ait:  Catulus  leonis  Juda« ,  daim 
folgen  die  drei  Natiiren  des  Lowen.  Es  sind  zusanmien 
40  fehlerhafte  Absclmitte:  1.  Léo.  2.  Austulapsa. 
3.  II  lapides.  4.  Serra.  5.  Caradrio.  6.  Pelicanus. 
7.  De  necticore.  8.  Aquïla.  9.  Foenix.  10.  Fjpopa 
(ans  epopus  corrigirt).  11.  Onager.  12.  Vipera. 
13.  Serpens.  14.  Formica.  15.  Sirène.  16.  Erifnajtius 
(na  ist  durehstrichen).  17.  Vidpis.  18.  Perindex. 
19.  Eli  fans.  20.  De  Dorconi  sive  capriola.  21.  De 
Agate.  22.  De  lapide  Adamante.  23.  De  Onagro. 
24.  De  lapide  Sentidico.  25.  Herodius.  26.  De  7eowe 
etf  panteram  (sic).  27.  De  Celon.  28.  De  perdice. 
29.  De  vidtore.  30.  De  mustella.  31.  Unicornis. 
32.  Castor.  33.  Sullus  (corrigirt  hidrus).  34.  De 
Cineomone.  35.  De  turtore.  36.  De  hirtmdine.  37.  (7er- 
vws.  38.  Hiena  (das  Folgende  von  anderer  Hand). 
39.  Aettuïa.     40.  Lacerta. 

Einen  ursprunglich  abgesonderten  Physiologus  weist 
W.  Wattenbach  nach  in  einem  Mischcodex  der  Eis- 
leber  Kirchenbibliothek  zu  St.  Andréas  aus  dem 
15.  Jahrh.  Vgl.  „Neues  Archiv  der  Gesellsch.  fiir 
altère  deutsche  Geschiehte"  VIII.  Hannover  18837 
p.  289.  Die  in  dem  Glockenthurme  der  Kirche  auf- 
bewahrte  reichhaltige  Hs.  969  enthàlt  Fol.  211— 219a 
nach  einer  Einleitung  den  bekannten  Physiologus  »Tres 
leo  naturas«  etc.  und  schliesst  mit  dem  Panther,  dél- 
ais 13.  Thier  beschrieben  wird. 

Dièse  Hss.  miissen  nebst  den  in  England  vor- 
handenen  und  jetzt  von  F.  Mann,  »Der  Bestiaire 
Divin «,  Heilbronn  1888?  p.  21  fg.  genannten,  abgesehen 
vom   Londoner   Cod.    2   C.    XII,   bei   einer   kiinftigen 


—     62     — 

kritischen    Ausgabe     des    Physiologus     berticksichtigt 
werden. 


XI.    Fischnamen  bei  Guillaume  uud  im 
Altfranzosischen. 

Namen  von  Thieren  und  Vôgeln  werden  ausser 
in  den  Thierbiïchern  in  àlteren  franzosischen  Werken 
oft  genannt.  .,Die  Thiere  im  altfranzosischen  Epos"  ist 
der  Titel  einer  fleissigen,  aber  einseitigen  Abhandlung 
von  Fr.  Bangert,  Marburg  1885:  StengePs  Ausgaben 
XXXIV  p.  1 — 244.  Jiïngst  erschienen  ist:  R.  Schrôder, 
„Glaube  und  Àberglaube  in  der  altfranzosischen  Dich- 
tung".  Erlangen  1886,  175  S.;  doch  ist  das  Gebiet  der 
Thierdichtung  nur  beilâufig  beriihrt.  Seltener  finden  sich 
Namen  von  Fischen.  Guillaume  nennt  deren  6  :  balaine, 
cetuSj  turbot,  esturgon,  graspeis,  porpeis.  Unter  porpeis 
ist  eine  Delphinart  (Delphinus  phocaena)  zu  verstehen. 
Du  Cange  unter  Porpaiz,  JPorpecia  iibersetzt  marsouin. 
Pitra,  Spicileg.  III  p.  624  hat  porco-piscis.  Die  von 
Du  Cange  aus  Guillaume  nach  einer  schlechten  Hs. 
unter  Craspicis  mitgetheilte  Stelle  ist  wiederholt  in  den 
;> Notices  et  Extraits  des  Mss.«  t.  23  (1872  77)  p.  600 
sub  Pupa,  wo  ungenau  bemerkt  wird:  »Le  vieux 
français  peut  nous  mettre  sur  la  voie  :  il  désignait  par 
poupois  [pupa-piscis ?]  un  poisson  de  grande  dimensions. 
Dieser  Fisch  ist  der  Porco  pesce  der  Italiener,  der 
Porpesse  oder  Porpoise  der  Englânder,  bei  denen  er 
zu  Heinrich's  VIII.  Zeit  ein  royal  disk  war;  eine  Ab- 
bildung  findet  sich  bei  Ch.  Knight,  »The  English 
Cyclopaedia.  Natural  History«.  London  1854,  I  p.  906. 
Albertus  Magnus,  De  anim.  XXIV,  Opp.  t.  VI  650 
sagt:    »Hujus  piscis  lardum  est  quod  graspois  vocatur«. 


-     63     — 

Mit  graspeis   dagegen,    von  Du  Cange   unter  crapois, 
craspiscis    einfach   als    eine   Art   Meerfisch  bezeichnet, 
wird  der  Pottfisch  {cachalot  oder  phoque)  gemeint  sein. 
J.    G.    Schneider,     »P.    Artedi    Synonymia    piscium«. 
Lipsiae  1789,  p.  155  hait  Grampus  fur  eine  Entstellung 
aus  piscis  crassus;   vgl.  Ménagier  de  Paris  II  p.  200. 
Nach  dem  Gedicht  des  Guillaume  de  Villeneuve,   »Les 
crieries   de   Paris  «    wurde   der   craspois  im  13.  Jahrh. 
in  den  Strassen  von  Paris  als  Waare  ausgerufen,  was 
Crapelet,  »  Proverbes  et  dictons  populaires  «,  Paris  1831, 
p.  139  mit  pois  gras  (fricassés)  tibersetzt  hat!  Vom  cetus  — 
Brunetto  Latini  erklàrt  cete  mit  vns  poissons  craspois  — 
ging   die   schon   der  Brandanlegende  gelâufige,   zuerst 
in  den  1001  Nacht  vorkommende  und  noch  C.  Gesner, 
»De   piscibus    et  aquatilibus  omnibus  libelli  III  novi«, 
Zurich  1551,  p.  119  bekannte  Sage,  dass  die  Seefahrer 
dies    Seeungeheuer    fur    eine    Insel    oder   einen   Berg 
halten   und  auf  seinem   Rucken  Feuer   anziïnden.     In 
der  Image  du  Monde*),  in  der  nach  Fritsche,   „Quellen 
des  Walther    von   Metz"    p.  33    die   Fische   nach   der 
Historia   Hierosol.    beschrieben    sind,    gilt   dièse   Sage 
nach  Ms.  fr.   1444  Fol.  202  vom  Walfisch: 
Li  plus  grans  pissons  de  le  mer, 
Que  on  seut  balaine  clamer, 
Si  grans  et  si  mervilleus  est, 
C  arbre  et  terre  sor  li  tant  crest, 
Que  sanle  une  isle  ou.  i.  grant  mont, 
Dont  les  gens  qui  par  le  mer  vont, 
Sont  aucune  fois  decëu, 
Qu'il  cuident  terre  avoir  vëu, 


*)    Vgl.    hierûber    die  Abhandlung   des  jungen   schwedischen 
Romanisten  C.  Fant,  «L'image  du  monde,  poème  inédit«.  Upsala  1886. 


—     64     — 

Si  font  tant  que  la  se  sont  trait, 

Et  quant  il  ont  fait  lor  atrait 

De  fu,  de  loges  et  d'autre  estre 

Con  cil  qui  terre  cuident  estre, 

Et  quant  li  beste  le  fu  sent, 

Si  s'esmuet  si  soudainement 

Et  se  fiert  en  l'iave  parfont. 

Si  que  tout  après  li  affont. 

Nef  et  gent  ensi  sont  péri, 

Qui  cuidoient  estre  wari. 

Petite  bouce  a  cis  pissons 

Ne  mengnut  fors  petis  pissons. 
Einzelne  Fischarten  sind  zuerst  von  Le  Grand 
d'Aussy,  »Histoire  de  la  vie  privée  des  Français «. 
Paris  1782,  I  p.  66 —  67  alphabetisch  geordnet  ohne 
Angabe  der  Hs.  und  mit  Lesefehlern  (so  Anons,  haleigne, 
bar,  barbue,  bertelette,  besque,  brème,  carramkes,  congre, 
escrafin,  goumaux,  grisniers,  hearans,  rnaqueriaux,  port 
de  mer,  quarriaux,  scellans,  soteriaux) ,  dann  von 
Crapelet,  »  Proverbes  et  dictons  «  p.  115—116  fehlerhaft 
und  unvollstandig  bekannt  gemacht.  Die  folgenden 
fur  die  franzosische  Kulturgeschichte  des  Mittelalters 
nicht  unwichtigen  Fischnamen,  die  Rabelais  theilweise 
im  Pantagruel  im  Capitel  uber  die  Gastrolatres  ge- 
nannt  hat,  finden  sich  in  der  Pariser  Hs.  fr.  25545 
Fol.  19(31)  unter  einander  geschrieben  mit  dem  Titel: 
»Ce  sunt  les  menieres  des  poissons  que  on  prant  en 
la  mer«.    Dieselben  folgen  in  der  Hs.  ohne  Nummern. 

1)  Baleingne  =  Walfisch  (Balaena),  nfz.  baleine. 

2)  Pourpois  À.  porc  de  mer  =  Meerschwein  (D.  pho- 
caena).  Dièse  Angabe  bestâtigt  Ménagier  de 
Paris  n  p.  198:  »Porc  de  mer,  Marsouin,  Pour- 
pois    est   tout   un«.     In   dem   »  Livre  des  métiers 


-     65     — 

d'Etienne  Boileau«  éd.  Depping  p.  268  wird  der 
pourpcis  als  ein  auf  den  Pariser  Markt  gebrachter 
Fisch  genannt.  Belon  jedoch,  »  Nature  des  pois- 
sons «  1555  trennt  richtig  porc  de  mer  vom  mar- 
souin als  besondere  Art. 

3)  Esturjons  (Hs.  esturions)  =  Stor  (Acipenser  sturio), 
nfz.  esturgeon.  Beriïhmt  waren  im  Mittelalter 
die  Esturjons  de  Blaives,  vgl.  Ménagier  de  Paris 
II  p.  199. 

4)  Saumons  =  Salm  (Salmo  salar),  nfz.  saumon; 
bei  Rabelais  :    saulmons. 

5)  Mules  =  Meerbarbe  (Mullus),  nfz.  mulet 

6)  Sormules  =  gestreifte  Meerbarbe  (Mullus  sur- 
muletus  oder  surmulus),  nfz.  surmulet. 

7)  Briemes.  i.  besques  =  Brasse  (Cyprinus  brama 
oder  bresma),  nfz.  brème  und  becquet,  béquet. 
Im  Ménagier  de  Paris  stelit  bresme. 

8)  Goumax  A.  lièvre  de  mer  —  Knurrhahn,  Seehalm 
(Trigla  gurnardus),  nfz.  gourneau,  auch  im  Mé- 
nagier de  Paris  und  bei  Rabelais  guourneaidx, 
vgl.  Du  Cange,  Gornius. 

9)  Bouges  =  Rôthling,  nfz.  rouget.  Crapelet  liât 
diesen  und  die  folgenden  Fische  ausgelassen. 

10)  Grismers  =  Weissling?  Im  Ménagier  de  Paris 
II  197  findet  sich  Grimondin. 

11)  Coques  =  Nach  Le  Grand  d'Aussy  =  salicoque. 
An  coque  Muschel  =  lat.  concha  kann  hier 
nicht  gedacht  werden. 

12)  Morues  =  Kabeljau  (Gadus  morrhua),  nfz.  morue. 

13)  Asnons  —  Schellfisch,  bei  den  Alten  ovoç  oder 
asellus  genannt,  nfz.  ânon;  nach  Crapelet  wâre 
es  âne  de  mer  ou  merlus. 

14)  Escrafins  =  Schellfisch  (Gadus  aeglefinus) ,    nfz. 

R  e  i  n  s  c  h  ,  Le  Bestiaire.  5 


—     66     — 

égrefin;  im  Ménagier  de  Paris  II  p.  198  Aigrefin; 
ebenso  bei  Ste.  Palaye. 

15)  Maqueriax  —  Makrele,  nfz.  maquereau;  bei 
Rabelais  macquereaulx. 

16)  Carrambes  =  Seegarnele,  nfz.  caramote,  carani- 
bot.  Crapelet  liest  falsch  imd  ubersetzt  das 
Wort  nicht;  er  dachte  wohl  an  nfz.  la  carangue, 
vgl.  Cuvier,   »Le  règne  animal»   7  p.  133. 

1 7)  Herans  =  Hâring  (Clupea  harengus),  nfz.  hareng. 
A.  Scheler,  »011a  Patella«.  Gand  1879,  p.  20 
sub  Alec  liest  lierene  statt  herenc.  Vgl.  Diez, 
„Ronianische  Wortschopfung"  p.  53.  Die  Hâringe 
von  Fécamp  waren  beriïhint. 

18)  Seellans  —  Pilchard?  nfz.  sceïlan. 

19)  Mellans  =  TVeissling  (Gradus  merlangiis  oder 
merlanus),  im  Livre  des  métiers  ebenso,  im  Mé- 
nagier: merlant,  nfz.  merlan,  nach  Guillaume  de 
Villeneuve  im  13.  Jahrh.  in  den  Strassen  von 
Paris  ausgerufen. 

20)  Mariniers  (Hs.  mâniers)  =  Meerrische  (scil.  pois- 
sons). Crapelet  liest  muniers  =  nfz.  meunier; 
Le  Grand  liest  Manniers.  In  den  Verordnungen 
des  13.  Jahrh.  werden  unterschieden  mercatores 
piscium  marinorum  und  m.  aleceium. 

21)  Congres  =  Meeraal  (Muraena  conger),  nfz.  congre. 
Einst  waren  die  Aale  von  La  Rochelle  geschatzt. 

22)  Bars  =  Barsch,  nfz.  bars.  Crapelet  ubersetzt 
falsch  barre  et  barbeau.  Im  Ménagier  II  187  ist 
bar  ein  Siisswasser-Fisch.  Gautier  de  Coinsy  éd. 
Poquet  p.  710  V.  66  hat  die  Form  bars. 

23)  Borées  =  Goldnsch,  nfz.  perche  dorée,  auch  im 
Ménagier ,  nach  Crapelet  =  dorade.  Rabelais  : 
dorades. 


—    67    — 

24)  Heirons  =  Schwertfisch,  nfz.  héron. 

25)  Wivrcs.  hien  de  mer.  louf  de  mer  =  Vipern  (nfz. 
gtiivrè),  Seehund,  Seewolf.  Le  Grand  und  Cra- 
pelet  verstehen  unter  Wivres  die  Lamprete, 
letzterer  liest  falseh  beuf.  Im  Glossar  von  Tours 
hgb.  von  L.  Delisle  p.  328  ist  lupus  marinus 
— -  luz.  Prov.  merlus  Stockfisch  (maris  lucius). 

26)  Paons,  i.  escrevisses  =  Meerpfau  (Labrus  pavo), 
nfz.  paon  y  ital.  pesée  pavone.  Le  Grand  hait 
irrig  escrevisses  fiir  houmar. 

27)  Oistes  =  Auster  (Ostrea),  nfz.  huître. 

28)  Hanons  =  Archenm'uschel,  nfz.  hannon.  Crapelet 
iibersetzt  falseh  âne  ou  merlus.  Pichon  im  Mé- 
nagier  de  Paris  II  204  bemerkt:  ^Suivant  Bel  on, 
c'est  le  nom  rouennais  du  coquillage  dit  pétoncle«. 

29)  Moulles  =  Miesmuschel  (Mytilus),  nfz.  moule; 
bei  Rabelais:  moules.  Auch  im  Ménagier  folgt 
Moules  nach  Hanons. 

30)  Soteriax  =  Goger,  nfz.  sauterelle  ?  Nach  Crapelet 
==  saumoneau. 

31)  Sardes  —  Sardelle,  nach  Le  Grand  und  Crapelet 
=  nfz.  sardines. 

32)  Mullus  =  Meerbarbe  (Mullus),  nach  Crapelet  = 
mulet.     Bei  Le  Grand  fehlt  dies  Wort. 

33)  Alloses  =  die  Aise  (Clupea  alosa),  im  Ménagier  : 
alo0e,  bei  Rabelais:  aloses,  nfz.  alose.  Beriihmt 
waren  die  Alsen  von  Bordeaux. 

34)  Flectan  —  Flunder,  nfz.  flétan.  Du  Cange 
sub  Aquaria  nennt  einen  Fisch  Flet  nach  einem 
Document  des  13.  Jahrh.  Crapelet  liest  flettan  = 
raoulles. 

35)  Raoulles  =  Steinbutte,  span.  rodaballo ,  port. 
rodovalho. 


—    68    — 

36)  Barbues  =  Bartmânnchen,  nfz.  barbue. 

37)  Bais  =  Roche  (Raia),  nfz.  raie;  ira  Ménagier 
und  bei  Rabelais  :  rayes  :  Pantagruel  IV  cap.  LX 
éd.  Burgaud  des  Marets  &  Rathery. 

38)  Plais  —  Platteischen  (Pleuronectes  platessa),  bei 
Etienne  Boileau:  pleiz,  bei  Rabelais:  plyes,  im 
Ménagier:   plays,  nfz.  plaise,  engl.  plaice. 

39)  Quarriax  =  Glattbutte,  nfz.  carreau  oder  carrelet, 
bei  Rabelais  carrelets,  im  Ménagier:  quarrelet. 
bei  Eustache  Deschanips:    carrel,  carreaux. 

40)  Flairs  —  Flunder,  nfz.  flet;  im  Ménagier  :    Flays. 

41)  Berceletes  =  ?*) 

42)  Seules  =  Meersole  (PI.  solea),  nfz.  so?e,  bei 
Rabelais:  so/es. 

43)  Polletes  =  Krabbe,  nfz.  poulet;  im  Ménagier 
und  bei  Rabelais:   pôles. 

44)  Seiches  =  Sepia,  Tintenfisch,  nfz.  sèche,  saiche. 
Im  Ménagier  II  205  folgt  Seiche  nach  den  Es- 
crevices  de  mer. 

45)  iMinancles  =  der  Lumpen  (Blennius  lumpenus), 
nfz.  lumpène?  Le  Grand  und  Crapelet  verstehen 
hier  »  limande  «.  Bei  Rabelais  findet  sieh  Limandes, 
ebenso  Ménagier  II  202.  Hier  von  zu  unter- 
scheiden  ist  engl.   lump-fish,  luwp-sucker. 


XII.    Die  Quellen  Guillanme's**). 

Die  Vorlage  Guillaume 's.  der  keine  abgeschlo^sene 
vollstandige  Naturgeschichte   liefern,    sondera,    wie  er 


*)  Auch  dieser  Meeresbewokner  ist  in  àlteren  Specialwerken 
nicht  îiacrnveisbar;  dersell)e  dûrfte  mit  einer  der  Fischarten  zu 
identificiren  sein,  die  neuerdings  der  den  Zoologen  als  Ichthyolog 
bekannte  Fiirst  Albert  von  Monaco  entdeckt  liât. 

**)   In  semer  wâhrend   des   Druckes   nach    mehrjâhriger   An- 


—    69    — 

V.  28  selbst  erklàrt,  nur  die  Eigenthumlichkeiten 
einiger  Thiere  auseînandersetzen  wollte,  war,  nach  den 
bisher  gedruckten  lateinischen  Bestiarien  zu  urtlieilen, 
kein  einheitliches  Werk  ;  jedoch  zeigt  das  meiste,  wie- 
wohl  die  Anordnung  verschieden  ist7  Uebereinstimmung 
mit  dem  »Liber  de  bestiis  et  aliis  rébus  «  des  Hugo  de 
St.  Victore,  ungeniïgend  herausgegeben  von  Migne, 
»Patrologîae  cursus  complétais  « .  Paris  1854  ,  Bd.  177 
p.  15  —  84,  wahrend  einige  Einzelnheiten  mit  dem 
Werke  des  Pseudo  -  Chrysostomus  der  Pariser  oder 
Gottweiher  Hs.  iibereinstimmen.  In  dem  Artikel  iiber 
Hugo  in  der  »  Histoire  littéraire  «  XII  p.  1 — 72  ist  das 
Tliierbuch  un  ter  dessen  Schriften  nicht  erwâhnt;  ein- 
zelnes  wird  Hugo  von  Fouilloi  (f  um  1173)  nach  der 
Hist.  littéraire  XIII  p.  336  fg.  zugeschrieben  *).     Wohl 


kùndigung  erschienenen  Abhandlung:  «Der  Bestiaire  Divin  des 
Guillaume  le  Clerc«.  Heilbronn  lfc?88  (Franzosische  Studien  VI, 
2.  Hel't),  p.  73  fg.  behauptet  F.  Mann,  dass  die  Vorlage  Guillaume's 
in  Wesen  und  Wortlaut  getreu  erhalten  sei  dureli  den  von  ihm 
p.  37 — 73  ohne  Verbesserungen  herausgegebenen  Bestiarius  der  Hs. 
Eeg.  2  C.  XII  des  British  Muséum.  Das  Ganze  bildet  jedoch  nur 
eine  Compilation  aus  dem  Pliysiologus  und  Isidor  s  »Etymologiae«, 
deren  Text  hier  combinirt  ist,  und  ist  nicht  besser  und  nicht 
schlechter  als  der  Bestiarius  des  Hugo  von  St.  Victor.  Dass  der 
Dichter  als  Vorlage  nicht  den  in  der  Anordnung  vorziïglichen 
Bestiarius  in  Cod.  Reg.  2  C.  XII  benutzt  liât,  obschon  derselbe 
an  vielen  Stellen  wie  andere  Redactionen  Uebereinstimmung  zeigt, 
wird  im  Folgenden  gezeigt  werden.  Ebenso  wird  aus  Guillaume's 
Wèrk  selbst  nachgewiesen  werden,  dass  dem  Dichter  keine  einheit- 
liche  Quelle,  wie  man  angenommen  liât,  vorgelegen  hat.  In  der 
nachstehenden  Quellenuntersuchung  musste  der  directe  und  natùr- 
lichste  Weg  eingeschlagen  werden,  wahrend  F.  Mann  in  Ermangelung 
eines  kritischen  Textes  und,  um  nicht  den  altfranzosischen  und 
lateinischen  Text  neben  einander  abzudrucken,  nicht  anders  konnte, 
als  sich  mit  einer  Vergleichung  der  Abweichungen  Guillaume's  vom 
Lateinischen  oder  mit  Auffûhrung  der  frei  behandelten  Stellen  zu 
begniigen.  Die  Ergebnisse  seiner  Arbeit,  die  hier  mehrfach  berich- 
tigt  und  vervollstandigt  werden  muss ,  konnten  in  der  folgenden 
Untersuchung  wahrend  der  Drucklegung  grôsstentheils  noch  Ue- 
rucksichtigung  finden. 

*)  In  neuester  Zeit  bat  B.  Hauréau,  »Les  Oeuvres  de  Hugues 


—     70     - 

zu  beachten  ist,  dass  Guillaume  sich  im  Capitel  von 
den  Tauben  V.  3114  mit  ceo  me  dit  ma  lettre  e  mon 
vers«,  was  bisher  ubersehen  worden  ist,  auf  zwei  Quellen 
beruft.  Mit  vers  deutet  er  entweder  auf  die  Verse 
hin,  welche  in  der  Gôttweiher  Hs.  jedem  Absclmitt 
vorangehen,  und  welche  bei  Hugo  von  8t.  Victor  an 
einzelnen  Stellen  innerhalb  des  Textes  stehen,  oder  auf 
eine  uns  unbekannte  lateinisclie  Dichtung;  in  Gabier' s 
latein.  Hss.  und  in  F.  Mann's  Cod.  Reg.  2  C  XII 
fehlen  dièse  Verse.  Ausserdem  citirt  der  Dichter 
folgende,  bisher  nur  unvollstandig  zusammengestellte 
Autoritâten,  die  er  nattirlich  aus  zweiter  Hand  benutzt, 
also  aus  dem  latein.  Bestiarius  entnimmt:  David  525, 
645,  1443,  2010,  2116,  3247,  2200,  2819.  Salomon 
871,  1627,  2101.  Job  1883.  Ysaïe  572,  2122,  2866, 
3149.  Jeremie  1590,  2628.  Pol  1207,  2113,  2879. 
Perrel889.  Weiter  nennt  er  :  Tescrit  224,  2415,  2522; 
li  escris  oder  li  livres  358,  1571,  1833,  1837;  la  lettre 
1984,  2087,  2171,  2418,  2747,  2969,  3201,  3443;  la 
sainte  lettre  3379;  Testoire  escrite  532;  V évangile  480, 
719,  1297,  1435,  1464,  1636,  1776,  2022,  2475,  2644, 
3088,  3470,  3473,  3655;  le  bestiaire  1113,  1316,  1575, 
2570.  Unbestimmt  nennt  er  Vapostre  1233,  1528, 
2795;  li  prophètes  1721,  3365,  2091;  Tem  dit  1596, 
1602;  alcuns  client  3357.  V.  9  sagt  er:  de  bon  latin 
ou  il  le  troeve;  3817  e  uncore  en  altre  latin;  3594  un 
livre  de  sermon;  3816  Morices. 

Der  Dichter  war  von  den  Victorinern  abhângig, 
wie  sich  aus  den  Joies  N.  D.  ergiebt,  wo  einzelne  Be- 
zeichnungen  fiir  die  Jungfrau  Maria  sich  in  den  Ge- 
dichten   des  Adam   von  St.  Victor  nachweisen   lassen. 


de  St.  Victor.     Essai  critique.    Nouvelle  édition.-    Paris  1886  sich 
mit  dieser  Fra&'e  beschafti^t. 


-     71     - 

Dass  Guillaume  nicht  seinen  Vorgânger  und  Lands- 
mann  Philipp  von  Thaon  benutzt  liât,  mit  dem  er  sich 
in  der  Polemik  gegen  die  Juden  beruhrt,  gelit  aus 
der  obigen  Vergleichung  der  innerlichen  Anordnung 
und  aus  den  jetzt  von  F.  Mann,  »Der  Bestiaire  Divin 
des  Guillaume  le  Clerc*.  Heilbronn  1888,  p.  91—92 
zusammengestellten  Abweichungen  im  Einzelnen  her- 
vor.  Hier  nur  ein  Beispiel.  Beide  Dichter  handeln 
von  der  Alraunwurzel,  die  Atropa  mandr agora  in  der 
Naturgeschichte  genannt  wird.  Philipp  erzâhlt:  ,,Wer 
sie  brechen  will,  muss  sanft  um  sie  herum  graben,  um 
sie  ja  nicht  zu  beriïhren;  dann  binde  derselbe  einen 
Hund  daran  fest,  der  drei  Tage  gefastet  hat  und 
hungrig  ist.  Diesem  zeige  man  Brot  und  rufe  ihn 
ans  der  Ferne  lier.  Der  Hund  wird  so  die  Wurzel 
ausreissen;  dièse  wird  einen  Schrei  von  sich  geben, 
und  der  Hund  wird  todt  niederfallen  in  Folge  dièses 
Schreies,  den  er  hôrt.  Solche  Kraft  hat  dièses  Kraut, 
dass  niemand  dessen  Geschrei  horen  kann,  ohne  dass 
er  davon  stirbt;  von  jeder  Krankheit  kann  es  heilen 
ausser  vom  Tode,  fiir  den  kein  Kraut  gewachsen." 
Anders  Guillaume,  der  berichtet,  dass  man  aus  der 
Wurzel  der  Mandragora  mancherlei  Arznei  bereite. 
Betrachte  man  die  Wurzel  genau,  so  finde  man  darin 
eine  menschenâhnliche  Gestalt,  und  die  Schale,  im 
Wasser  gekocht,  sei  nittzlich  bei  mancher  Krankheit. 
Ist  das  Kraut  30  Jahre  ait,  so  wird  es  von  den  Aerzten 
abgebrochen,  wobei  es  klagt  und  schreit,  und  wer  den 
Schrei  hôrt,  wiirde  davon  sterben;  doch  die,  Avelche 
es  pflucken,  verfahren  dabei  so  vorsichtig,  dass  ihnen 
kein  Leid  geschieht.  Der  Stengel  ist  zu  mancherlei 
nutzlich  und  heilt  kôrperliche  Schmerzen;  wird  er 
zerrieben   und   getrunken,    so   wirkt   er  einsehlafernd. 


-     72     — 

Es  giebt  eine  doppelte  Art,  die  eine  mânnlich,  die 
andere  Aveiblich  ;  das  Blatt  beider  ist  schon  ;  das  weib- 
liche  Kraut  liât  diclite  Blâtter  wie  Zaunlattich.  Dièse 
alte,  theilweise  schon  im  9.  Jahrh.  im  Reichenauer 
Glossar  und  im  10.  11.  Jahrh.  angelsâchsich  vorhandene 
Sage  von  dem  schwarzen  Hunde  nebst  der  Anweisung 
zur  Erlangung  der  Alraunwurzel  theilt  Th.  Grasse 
mit  nach  spater  erweiterter  Fassung  in  den  „Beitràgen 
zur  Literatur  und  Sage  des  Mittelalters."  Dresden 
1850  ,  p.  45 —  46  Cap.  II  (vom  Galgenmânnlein  oder 
Mandragora),  wo  zuletzt  hinzugefugt  wird:  „Diese 
Wurzel  nimmt  man,  wâscht  sie  mit  rothem  Wein 
sauber  ab,  windet  sie  in  ein  weisses  und  rothes  seidenes 
Tuch,  giebt  ihr  ein  weisses  Hemdlein  jeden  Xeumond, 
badet  sie  aile  Sonnabend  und  setzt  sie  in  seinen 
Kasten  -  Schrank  und  spricht  dabei  sein  Gebet ,  dann 
ist  jedermann  sein  Freund,  man  hat  Geld  in  Ueber- 
fluss,  und  ist  man  unfruchtbar,  bekommt  man  Kinder." 
Noch  Shakespeare  in  Romeo  und  Julie  IV,  3  und 
Henry  VI,  II,  3  kennt  dièse  Sage  von  der  mandrake, 
vgl.  Shakespeare  -  Jahrbuch  XX  p.  310.  Eine  Be- 
schreibung  der  Mandragora,  die  Pythagoras  ccv&qcotzo- 
fuoçyoç  genannt  hat,  mit  Abbildungen  flndet  sich  in 
dem  in  Paris  o.  J.  gedruckten  Pflanzenbuche  :  Le 
grant  herbier  en  françois«  Bl.  LXXXXII.  Spater 
hat  Celsius  in  seinem  Bûche:  »Hierobotanicon  sive  de 
plantis  sacrae  scripturae  dissertationes  brèves.  «  Upsala 
1745,  p.  3 — 11  derselben  eine  werthvolle  Untersuchung 
gewidmet.  Bekannt  ist  das  1504  verfasste  Lustspiel 
MachiaveFs  und  die  Erzâhlung  La  Fontaine' s  mit 
dem  Namen  dièses  Tollkrautes  als  Titel.  Vgl.  A.  de 
Montaiglon,  »  Contes  de  La  Fontaine  «.  Paris  1883,  II 
p.  83—96. 


73 


XIII.    Hugo's   de  St.  Victore  Liber  de  bestiis 
und  sein  Verhâltniss  zu  Guillaume's  Bestiaire. 

Hier  mag  der  Nachweis  der  Quellen  Guillaume's 
im  Einzelnen  folgen.  Die  lateinische  Vorlage  des 
Dichters  auf  Grund  des  normannischen  Textes  und 
der  .  verschiedenen  lateinischen  Bestiarien  Wort  fur 
Wort  zu  reconstruiren,  dtirfte  auch  ohne  F.  Mann 's 
Cod.  Reg.  2  C.  XII  keine  schwere  Aufgabe  sein.  Da 
jedoch  Guillaume's  Werk  meist  leicht  verstândlich  ist7 
so  werden  hier  uur  einzelne  bemerkenswerthe  Stellen 
des  Lateinischen  ausgehoben,  die  das  Verstândniss 
schwieriger  Verse  erleichtern  und  des  Dichters  Ab- 
hângigkeitsverhâltniss  wie  seine  Gestaltungsgabe  ver- 
anschaulichen  konnen;  sonst  mag  nur  auf  den  un- 
nachahmlichen  Inhalt  der  Quellen  hingewiesen  werden. 

Die  Einleitung  des  Bestiaire  V.  1 — 136  ist  Zuthat 
des  Dichters;  derselbe  verspricht  ein  Buch  mit  einem 
guten  Anfang  und  einem  guten  Schluss  zu  schreiben 
und  aus  dem  Lateinischen  zu  tibersetzen,  will  jedoch 
liber  das  Interdict  in  England  diesmal  nichts  weiter 
sagen  und  wagt  nicht,  sich  iiber  die  Falschheit  an 
beiden  Hofen  zu  aussern.  In  seinem  Bûche  7  das  er 
V.  35  »romanz«  nennt,  willer  die  Eigenschaften  und 
Gewohnheiten  einiger  Thiere  unter  moralischen  Aus- 
legungen  kennen  iehren.  Nicht  die  Geschichte  des 
Heils  von  der  Schôpfung  der  Welt  bis  zur  Mensch- 
werdung  und  das  Wachsthum  der  Kirche?  den  Tod 
der  Martyrer  wie  die  Thaten  der  Apostel  wolle  er 
sehildern,  sondern  das  Thierbuch  beginnen.  —  Die 
Anspielung  auf  das  Gleichniss  vom  verlorenen  Schafe 
V.  114  ist  nicht  der  Bibel  entnommcn,  sondern  bildet 


—     74    — 

eine   Reminiscenz    an    des   Moritz    von   Sully    Predigt 
Dominica  III.     Die   Angabe   V.    118,    dass   mehr   aïs 
140  000  Kindlein  (in  Bethlehem)  getôdtet   wurden,   ist 
eine  im  Mittelalter  allgemein  verbreitete  Sage  -,  gewohn-  s» 
lich  werden  144  000  angegeben. 

1)  Der  Lowe  =  V.  137—238  =  Hugo  de  St.  Victore, 
»  Liber  de  bestiis«  II  Cap.  1. 

In  Cahier's  lat.  Hss.  ist  wie  in  der  Gottweiher 
Hs.  nur  von  drei  Naturen  des  Lôwen  die  Rede,  bei 
Hugo  p.  56 — 57  von  firnf.  Guillaume  spricht  erst  von 
treis  natures  principàls,  denen  er  225 — 230  die  beiden 
andern  ohne  Zabi  hinzufiïgt,  gleicbwie  Pliilipp  von 
Tbaon  erst  drei  typische  Naturen  nennt,  die  andern 
aber  binzufiigt.  —  Die  erste  Natur  des  Lôwen  ist  im 
Lateinischen  Hugo 's  (dessen  Text  Maun  in  der  Unter- 
sucbung  liber  Philipp  von  Tbaon  erst  zuletzt  kennen 
gelernt  bat),  dass  er  auf  Bergspitzen  baust  (per  cacu- 
mina  montium  amat  ire),  den  Geruch  der  Jâger  merkt 
und  mit  dem  Scbweif  seine  Spur  verdeckt,  damit  die- 
selben  ihn  nicht  ausfindig  macben  konnen.  Ebenso 
Guillaume,  nur  ubersetzt  er  amat  ire  durcb  habite  und 
nennt  die  Berge  gross;  aucb  fiigt  er  hinzu,  dass  der 
Lowe  vor  dem  Speere  des  Jàgers  grosse  Furent  hat, 
und  dass  der  Jâger  seine  Hôblen  nicht  erreieben  soll; 
V.  150  de  mult  loing  ist  Zusatz.  Die  zweite  Natur, 
dass  er,  wenn  er  scblaft,  die  Augen  offen  zu  baben 
scheint,  giebt  der  Dicbter  treu  wieder,  nur  bezeicbnet 
er  die  Augen  durcb  epitheta  omantia.  Die  dritte  Natur, 
dass  die  Lowin  ihre  Jungen  todt  gebiert  und  drei 
Tage  bewacbt,  bis  der  Lowe  dieselben  durcb  seinen 
Haucb  belebt,  stimmt  beim  Dichter  tiberein,  nur  sagt 
er,  dass  das  Junge  todt  zur  Erde  fâllt,  und  der  Lowe 


-     75    — 

es  anhaucht  und  aus  Liebe  beleckt  (donec  veniens 
pater  eorum  in  faciem  eorum  exhalet,  ut  vivificentur). 
V.  168  ist  natiirlich  Zuthat.  Den  drei  Naturen  làsst 
der  Dichter  die  allegorische  Auslegung  folgen.  Das 
naive  Gleichniss  voni  unverletzten  Sonnens  trahi  in  der 
Kerbe  eines  abgehauenen  Baumes  iin  Vergleich  mit 
der  gôttliehen  und  menschlichen  Natur  Christi  V.  201  — 
216  fehlt  im  Lateinischen,  ist  also  Zuthat  Guillaume's. 
Zuletzt  folgt  die  vierte  Natur,  dass  der  Lowe  nur  ge- 
reizt  in  Zorn  gerâth  (quod  nisi  laesus  fuerît,  non  facile 
irascitur),  und  dass  sein  Zorn  die  prostrati  schont; 
endlich  die  fiïnfte,  dass  er  arme  Wanderer  nur  ans 
Hunger  todtet  (Captivos  homines  sibi  obvios  repedare 
perinittit,  et  non  nisi  prae  magna  famé  interimit). 
Beide  verknilpft  der  Dichter  ohne  Zahlenangabe  mit 
dem  Hinzufiigen,  dass  der  Lowe  seine  Kraft  in  der 
Brust  bat,  und  er  wiederholt  die  Bemerkung,  dass  der- 
selbe  sich  vor  dem  Schwert  des  Jagers  ftirchtet.  Den 
Zusatz  bei  Guillaume  am  Schluss7  dass  der  Lowe  den 
weissen  Hahn  und  das  Geklapper  von  Wagenrâdem 
ftirchtet,  hat  ebenso  wie  der  Cod.  Reg.  2  C.  XII, 
Philipp  und  Pierre  auch  Hugo:  »Rotarum  strepitus 
(scil.  leones)  timent,  sed  magis  ignem.  Et  cum  ad 
nullum  paveant  occursum,  feruntur  album  gallum  valde 
timere«,  eine  Bemerkung,  die  sich  in  Cahier' s  lat.  Hss. 
und  in  der  Gottweiher  Hs.  nicht  iindet*).  In  V.  225 
ist  auf  den  Namen  des  Kônigs  der  Thiere  in  der 
Thierfabel,  Noble,  angespielt. 

2)   Aptalos  =  V.  239—345  =  Hugo,  »Liber  de 
bestiis«  II  Cap.  2. 

Dies   Capitel    veranschaulicht   das   Verfahren   des 
Dichters    sehr  gut;    von  dem  Guss  in  die  dichterische 

*)  Im  Alterthum  -\veiss  zuerst  ï*linius  8,  16,  19  zu  berichten, 


—     76     — 

Form  abgesehen,  ruhrt  clas  Wenigste  von  ihm  her 
nur  verfâhrt  er  V.  291  —  344  erweiternd.  Cahier's 
Hs.  C  ist  in  diesem  Abschnitt  jâmmerlich  corrumpirt, 
wâhrend  lat.  A  einen  von  Guillaume  abweichenden, 
aber  zu  Vincentius  Bellov.  Specul.  nat.  liber  XIX 
theilweise  stimmenden  Text  bietet.  Das  Thier,  mit 
welchem  die  Sage  die  Antilope  gemeint  hat,  heisst  in 
der  Gottweiher  Hs.  Aîttuïa  in  Abschnitt  IX ,  wo  der 
Sehluss  unvollstandig  ist.  Odo  de  Ceringtonia  gebraucht 
die  Form  antilo'ps:  Haupt's  Zeitschrift  1879,  Bd.  23 
p.  288.  Hugo  de  St.  Victore  p.  57  nennt  das  Thier 
antula,  von  dem  er  nur  sagt,  dass  sich  ihm  als  einem 
animal  acerrimum  kein  Jâger  nahern  kônne,  es  habe 
lange  Horner  wie  die  serra,  mit  denen  es  die  grossten 
Eichen  zerschneiden  konne.  Diïrste  es,  so  gehe  es 
zu  dem  grossen  Fluss  Euphrat  und  trinke*).  Nach 
Guillaume,  der  mit  Absicht  wegen  des  Folgenden  von 
zwei  Hornern  spricht,  die  er  schneidend  wie  eine  Klinge 
nennt,  kann  der  Aptalos  einen  grossen  ausgewachsenen 
Baum  damit  abschneiden.  Der  Dichter,  welcher  in 
der  Auslegung  nicht  unterlâsst,  das  weltliche  Treiben 
der  clercs  zu  tadeln,  ûbersetzt  in  V.  251  —  344  theil- 
weise  ausmalend  das  Folgende  aus  dem  knapp  und 
pracis  geschriebenen  lat.  Texte:  »Sunt  autem  ibidem 
virgae  vimineae  virides  et  molles.  Ineipit  autem  illud 
animal  ludere  in  virgulis  illis,  et  ludendo  obligat  semet- 
ipsum    cornibus,    obligatisque    cornibus  vociferatur  in- 


dass  der  Lôwe  ein  sich  drehendes  Rad,  einen  leeren  Wagen,  aber 
noch  mehr  den  Kamm  und  das  Krâhen  des  Haïmes  und  am  aller- 
meisten  das  Feuer  fùrchtet. 

*)  Dies  fabelhafte  Thier,  eine  Antilopenart,  in  dem  Physiologus 
verschieden  genannt,  bietet  den  Ursprung  des  Naraens  Antilope. 
Vgl.  Lichtenstein,  „Ueber  die  Antilopen  des  nôrdl.  Afrika",  der  die 
Kenntnisse  der  Alten  davon  in  den  Abhandl.  d.  Berliner  Akad.  d. 
Wiss.  1824  S.  19-5  geprûft  hat. 


—    77    — 

genti  rugitu,  quia  evadere  non  potest  gracilibus  virgulis 
cireumseptum,  et  tune  quilibet  venator  absconse  venans, 
audiens  vocem  ejus  currit,  et  inveniens  ligatum  occidit. 
Cave  ergo,  homo  Dei7  ebrietatem,  nec  obligeris  luxu- 
riae  voluptate,  ut  non  interficiaris  a  diabolo.  Vinum 
enim  et  mulieres  apostatare  faciunt  homines  sapientes 
(Eceli.  XIX).  Verum  vir  sapiens  et  prudens  a  vino 
et  a  muliere  se  arvertet.«  (Hier  ist  dureh  Versehen 
des  Schreibers  aus  déni  folgenden  Abschnitt  iiber  die 
lapides  igniferi  eine  Zeile  in  den  Text  gerathen.)  »Tu 
igitur.  professor  prudentiae,  intellige  multos  periisse 
propter  vinmn  tanqnani  virum,  et  propter  feminas,  id 
est  voluptates,  et  cautus  esto  ut  salvus  évadas.  Ergo 
hoc  animal  supra  scriptum  signineat  viros  habentes 
cornua  bonorum  operum,  sive  scientiam  duorum  Testa- 
mentorum,  qui  quandiu  in  his  studuerint,  non  solum 
modica,  sed  etiam  grandia  vitia  resecant.  Si  vero  inde 
reversi .  ad  illecebras  hujus  vitae  et  voluptates  atten- 
derint,  gulae  ac  lenocinio  servierint,  non  solum  virtutem 
bonorum  operum,  sed  etiam  praemia  perdunt  habenda.« 
Dièse  Probe  gentigt,  um  das  Abhangigkeitsverhaltniss 
des  Dichters  von  seiner  Quelle  kennen  zu  lernen. 
F.  Manu's  inzwischen  gedruckter  Cod.  Reg.  2  C.  XII 
niacht  die  ausfuhrliche  Aushebung  weiterer  Stellen  des 
Lateinischen  entbehrlich. 

3)  Zwd  Feuersteine  =  Y.  345-398  =  Hugo  II  Cap.  19. 

Dies  Capitel  mit  Hugo 's  kràftiger  Ausdrucksweise 
ist  vom  Dichter  môglichst  getreu  nachgebildet  ;  doch 
hat  er  den  griechischen  Kamen  ftir  die  zwei  Steine, 
den  mannlichen  und  weiblichen  auf  einem  (nach  seiner 
Zutliat  hohen)  Berge  des  Orients  (quos  Graeci  vocant 
chirobolos  id  est  manipulos)  unbeachtet  gelassen.     Bei 


—     78     — 

Philipp  heissen  dieselben  Turrobolen,  was  ans  tivqÔ^oIol 
verderbt  ist.  V.  354  giebt  igniferi  wieder.  Die  Frage 
356  —  358  gehôrt  dem  Dichter  als  Eigenthum  an,  der 
weiter  treu  Hugo' s  Angabe  folgt,  dass,  wenn  dièse 
Steine  getrennt  sind  (ad  invicem  separantur  =  sont 
loing  a  loing),  kein  Feuer  in  ihnen  entsteht,  wenn  sie 
sich  jedoch  durch  Zufall  nahe  kommen,  in  ihnen  so- 
gleich  ein  solches  Feuer  lodert,  dass  ailes  ringsum  in 
Brand  gerath.  Dass  das  Feuer  so  sehr  zunimmt,  dass 
es  das  ganze  Gebirge,  und  was  zu  beiden  Seiten  ist, 
in  Brand  setzt  (V.  365  —  368),  ist  bei  Hugo  nieht  ge- 
sagt,*steht  jedoch  im  Cod.  Reg.  2  C.  XII.  Die  alle- 
gorische  Auslegung,  in  der  Hugo  die  hommes  Bei,  die 
ein  Klosterleben  fiïhren,  auffordert,  sich  fern  zu  halten 
von  Weibern,  weil  bei  der  Annâherung  sogleich  ein 
schâdliches  Feuer  entstehe,  und  ailes  vom  Herrn  ver- 
liehene  Gute  vernichtet  werde,  giebt  der  Dichter  treu 
wieder-  doch  hat  er  im  Folgenden  aus  âsthetischen 
Rticksichten  den  doppelten  Parallelismus  des  Lateini- 
schen  vermieden  und  die  ihm  wohl  nicht  so  wie  Eva 
bekannte  Susanna  V.  388  fg.  iibergangen:  »Sunt  enim 
angeli  Satanae,  qui  semper  impugnant  viros  sanctos, 
sed  et  feminas  castas.  Meniores  esse  debetis  bellorum 
quae  peregerunt  sancti  viri,  sicut  Samson  et  Joseph. 
Ambo  siquidem  tentati  sunt  per  mulieres,  sed  alter 
vicit,  alter  victus  est.  Eva  quoque  et  Susanna  tantatae 
sunt,  altéra  victa  est,  altéra  vicit.  «  Die  Aufforderung 
Hugo 's,  nicht  sorglos  zu  sein,  sondera  sich  mit  gott- 
lichen  Lehren  zu  wappnen  gegen  die  triigerische  Liebe 
der  Weiber  (quarum  peccatum  ab  initio,  id  est,  ab 
Adam  usque  nunc  in  filios  inobedientiae  debacchatur) 
und  die  TVerke  des  Teufels,  hat  der  Dichter  zusammen- 
gezogen. 


—     79     — 

4)  Serra  =  399-456  =  Hugo  II  Cap.  22. 

Der  Àbsclmitt  liber  dies  apokryphe  Meerungeheuer, 
der  in  Cahier' s  Hss.  AB  insofern  etwas  abweicht,  als 
er  mit  einem  bei  Hugo  und  Guillaume  nicht  stehenden 
Bibelspruch  endigt,  ist  vom  Dichter  ziemlich  genau 
ohne  grosse  eigene  Zuthat  mit  wenigen  durch  die 
Poésie  bedingten  Erweiterungen  reproducirt  worden, 
nur  sprieht  er  deutlich  aus,  dass  der  Teufel  es  ist, 
der  unablâssig  die  Guten  bekampft,  ohne  dass  dièse 
Schiffbruch  leiden  in  den  Stiirmen  dieser  Welt.  Die 
Angabe  des  Lateinischen  iiber  die  Serra,  dass  sie 
gennas  immanes  habe,  druckt  der  Dichter  nicht  aus, 
wahrend  Bellua  ihm  die  V.  402 — 403  eingiebt;  das  lat. 
élevât  alas  suas  erweitert  er  zu  V.  404.  Das  Lat. 
auch  des  Cod.  Reg.  2  C.  XII  sprieht  nur  von  einem 
Schiff.  gegen  das  die  serra  30  oder  40  Stadien  weit 
zu  laufen  sucht  ;  der  Dichter  fiigt  zu  den  Schiffen  noch 
die  dromonz,  lâsst  aber  die  Angabe  der  Entfernung 
aus.  Dass  das  Thier  den  Wind  in  seinen  Fliigeln 
auffângt  und  gegen  das  Schiff  segelt  (V.  407 — 408), 
ist  nur  aus  dem  Lat.  zu  entnehmen;  ebenso  steht 
409  —  410  nicht  bei  Hugo  ausgedriickt,  sondera  ist 
Zuthat  und  poetische  Ausschmuckung.  Die  Worte: 
Cum  vero  déficit,  ponit  alas  suas,  et  eas  tandem  ad 
se  retrahens  lassa  subsistit,  ipsam  vero  fluctus  in  pro- 
fundum  maris  ad  locum  suum  tune  temporis  reportare 
consuevit«  sind  in  V.  411 — 420  insofern  etwas  ab- 
weichend  wiedergegeben ,  als  der  Dichter  nur  sagt, 
dass  die  serra  so  lange  segle,  bis  sie  nicht  weiter 
konne,  dann  niederfalle,  die  Segel  streiche  und  vom 
Meere  verschlungen  werde.  Auch  dass  die  Schiffer 
der  serra,  die  oft  das  Schiff  untergehen  lâsst,  als  einem 


-     80     — 

grossen  péril  de  mer  (V.  418)*)  ausweichen,  ist  im 
Lat.  nicht  ausgesprochen.  Die  allegorische  Auslegung 
des  Meeres  als  dieser  Welt,  der  Schiffe  als  der  Ge- 
rechten,  der  Serra  als  der  anfânglich  Guten,  dann 
aber  durch  die  Laster  Besiegten  stimmt  im  Lat.  mit 
Guillaume's  Ausfiihrungen  uberein.  Nach  Philipp  von 
Thaon  hat  die  Serra ,  die  an  die  echineis  oder  rémora 
des  Alterthums  erinnert,  einen  Lowenkopf  und  Fiseh- 
schwanz. 

5)  Caladrius  =  457  —  520  =  Hugo  II  Cap.  31  = 
I  Cap.  48. 

Nur  der  Anfang  zeigt  bei  Hugo  Uebereinstimmung, 
doch  sagt  Guillaume  niclit,  dass  der  charadrius  der 
Bibel  zu  Folge  ein  unreiner  Vogel  sei  ;  auch  stimmt  er 
mit  Hugo's  von  ihm  anstossig  gefundener  Angabe: 
»Physiologus  dicit  de  eo  quod  est  totus  albus,  nullam 
partem  nigri  in  se  habens,  cujus  interior  iimus  oculorum 
caliginem  curet«  nur  halb  uberein  **).  Die  etwas  ge- 
kiirzte ,  von  biblisclien  Reminiscenzen  durchzogene 
Stelle  liber  diesen  Vogel.  der  die  Genesung  oder  den 
Tod  des  Kranken  anzeigt,  wie  die  beiden  Spruche 
Johannes  14,  30  und  I.  Pétri  2,  22  finden  sich  mit 
der  moralischen  Auslegung  auch  beim  Dichter,  doch 
hat  er  den  dritten  Bibelspruch  Hugo's  in  V.  514 — 520 


*)  Der  Beiname  der  Abtei  Saint-Michel  del  Péril  an  der  nor- 
mannisch  -  breton.  Grenze  bei  Avranches  wird  im  Roman  dn  mont 
Saint  Michel  429  erklart  :  —  Péril  de  meir  rest  apelez  ;  —  Quer  uiolt 
souvent  i  sunt  trovez  —  Pèlerins  passanz  perilliez,  —  Quel  gort  de 
mer  aveit  neiez  —  Ou  a  Taleir  ou  au  venir. 

**)  F.  Mann,  »Der  Bestiaire  Divin  des  Guillaume*.  Heilbronn 
1888 ,  p.  74  versteht  unter  interior  fémur  {curât  caliginem  oculorum) 
das  Knochenmai'k  ;  aber,  obschon  Pierre  wie  der  Dichter  des  frag- 
mentarischen  Bestiaire  »cuisse<  ûbersetzt,  muss  wohl  interior  femus 
(=  jimus)  mit  A  —  lat.  B  hat  intérim  fcmus  —  gelesen  werdèn. 


-    81    — 

durch  Johannes  3,  14 — 15  ersetzt",  dieser  letztere 
Spruch,  der  bei  Hugo  fehlt,  steht  in  Cahier' s  Hss.  ABC 
und  Cod.  Reg.  2  C.  XII.  Ohne  die  Bibelstellen  findet 
sich  derselbe  Abschnitt:  De  caladrio  ave  bei  Hugo, 
Liber  I  Cap.  48.  Weder  bei  Hugo  noch  in  Cahier' s 
Hss.  noch  in  der  G-ottweiher  Hs.  noch  im  Cod.  Reg.  2 
C.  XII,  der  hier  noch  mehr  Bibelverse  enthâlt,  steht 
die  Bemerkung  des  Dichters  (V.  461 — 462),  dass  man 
den  caladrius  zuweilen  finde  el  païs  de  Jérusalem.  — 
Mit  diesem  Vogel  kann  nicht  die  Kalanderlerche,  nfz. 
la  calandre  (Alauda  calandra)  gemeint  sein,  sondera 
derselbe  ist  mit  dem  Eisvogel  verwechselt  worden; 
das  Etymon  xagaÔQLog  bedeutet  einen  Regenpfeifer. 
Die  Form  halendres  findet  sich  in  der  Chanson  de  geste 
»Graydon«  éd.  Guessard  V.  325;  la  calandres  in  W. 
Fôrster's  »De  Venus  la  déesse  d'amors«.  Vgl.  unten  das 
Wôrterverzeichniss  zum  Bestiaire.  Sonst  steht  die 
Lachtaube,  die  man  gewohnlich  Turteltaube  nennt,  in 
dem  Rufe,  sie  ziehe  Krankheiten  an  sich,  weshalb 
man  sie  im  Zimmer  hait. 

6)  Pelikan  =  521-614  =  Hugo  II  Cap.  27. 

Auch  in  Buch  I  Cap.  33  hat  Hugo  einen  Abschnitt 
liber  die  Natur  des  Pelikans,  aber  der  Dichter  hat 
daraus  nur  das  Citât  Psalm  102,  7:  »  Similis  factus 
sum  pelicano  solitudinis.«  Ausgenommen  den  Schluss- 
satz  iibersetzt  der  Dichter  ohne  eigene  Zuthaten  das 
27.  Cap.  ganz  nebst  der  Allégorie.  Das  Lateinische 
zeigt  eine  von  Migne  unbeachtet  gebliebene  Lucke; 
demi  nachdem  angegeben,  dass  der  Pelikan  ein  im 
Nil  wohnender  egyptischer  Vogel  sei,  heisst  es,  es  gebe, 
wie  man  berichte,  2  Arten  Pelikane;  doch  wird  nach 
unum  scil.  genus  spâter  nicht  mit  der  Beschreibung  des 

Reins  ch,  Le  Bestiaire.  6 


—     82     — 

aïterum  genus  fortgefahren,  Der  Dichter  berichtet  von 
den  2  Pelikanarten  :  die  eine  Art  lebe  im  Wasser 
und  nàhre  sich  nur  von  Fischen,  die  andere,  die  nicht 
von  Fischen  lebe,  niste  in  der  Einode  und  fresse  nur 
Gewttrm,  wobei  sich  Guillaume  auf  die  estoire  escrite 
d.  i.  Hugo's  Text  beruft,  déni  natiirlich  der  Spruch 
des  Jesaias  I,  2  in  V.  572 — 576,  nicht  der  Bibel  direct 
entlehnt  ist.  In  Cahier's  Hss.  ABC,  in  der  Gottweiher 
Hs.  und  bei  Pierre  fehlt  die  Angabe  uber  die  2  Pelikan- 
arten ganz.  Nach  Cod.  Reg.  2  C.  XII  lebt  die  zweite 
Art  von  giftigen  Thieren,  nâmlich  Eidechsen,  Schlangen 
und  Krokodilen.  In  V.  363 — 368,  einer  Zuthat,  spielt 
der  Dichter  auf  die  Karlssage  und  die  ihm  wohl  durch 
Wace's  Brut  bekannte  Artussage  und  auf  die  chanson 
de  geste  des  Raimbert  von  Paris  »Ogier  de  Dane- 
marche«  (éd.  Barrois  1842)  an.  —  Die  Sage  vom 
Pelikan,  dem  Symbol  der  miitterlichen  Liebe,  der  sich 
die  Brust  aufreisst,  um  seine  Jungen  zu  futtern,  — 
auch  in  der  Vita  Merlini  V.  1365  —  1368  bei  San 
Marte,  „Die  Sagen  von  Merlin."  Halle  1853,  begegnet 
sie  —  enthâlt  insofern  nichts  Falsches,  als  der  Vogel 
wirklich  den  Schnabel  weit  ôffnet,  um  den  Jungen  die 
darin  befindlichen  Fische  zu  geben.  Nur  meldet  die 
Sage  weiter,  dass  die  alten  Pelikane  ihre  Jungen,  die 
ihnen  ins  Gesicht  hacken,  im  Zorn  tôdten,  dass  aber 
der  Pelikan  am  dritten  Tage  sie  mit  seinem  Blute 
wieder  belebt.  In  der  Wirklichkeit  riihrt  das  Blut  von 
den  Fischen  her,  die  der  Pelikan  aus  seiner  Unter- 
schnabeltasche  seinen  Jungen  zur  Atzung  rei'cht.  in- 
dem  er  den  Sack  gegen  seine  Brust  presst. 

7)  Schleier-Eule  =  615-656  =  Hugo  I  Cap.  24. 

Der  normannische  Text  ist  hier  ktirzer  und  stimmt 
mehr   zur   Gottweiher   Hs.   und   zu  Cahier's  Hss.  AB, 


—    83     — 

in  denen  die  Bibelstellen  Johannes  19,  15  =  V.  632 
und  Psalm  17,  45,  sowie  Psalm  17,  46  (Filii  alieni 
mentiti  sunt  mihi,  filii  alieni  inveterati  sunt,  et  clau- 
dicaverunt  a  semitis  tuis)  —  [Heider  liest  falsch  a  sen- 
siiis  suis]  —  wie  beim  Dichter  eingeflochten  sind. 
V.  636  bezieht  sich  auf  Jesaias  9,  2.  Den  Spruch 
Psalm  107,  7,  der  sich  bei  Hugo  und  in  Cahier's  Hss. 
AB  findet,  tibergeht  der  Dichter,  wohl  weil  vom  Pelikan 
eben  erst  fast  dasselbe  wie  vom  nydicorax  ausgesagt 
war.  Die  den  Juden  beigelegten  Epitheta  sind  Zu- 
that  des  als  Antisemit  bekannten  Dichters.  Hugo  hat 
in  dieseni  Capitel  auffallend  viel  Bibelspriiche.  —  Mit 
niticorace  =  fresaie  des  Mittelalters  kann  nur  die 
Strix  der  Alten  und  die  Strix  flammea  der  neueren 
Naturgeschichte  oder  das  Kauzchen  gemeint  sein,  liber 
die  viel  Mârchen  verbreitet  sind  *).  Dieser  unsaubere 
Vogel,  der  die  Nacht  und  Finsterniss  liebt,  dessen  Ab- 
bild  die  Juden  sind,  ist  vom  Dichter  mit  Absicht  dem 
Konig  der  Vôgel  gegenubergestellt. 

8)  Adler  =  657—738  =  Hugo  I  Cap.  56. 

Der  Anfang  bei  Hugo  stimmt  nur  theilweise  ;  der- 
selbe  geht  von  der  Etymologie  von  Aquila  aus,  dann 
heisst  es,  dass  der  Adler  angeblich  ein  so  scharfes 
Auge  habe,  dass  er  iiber  den  Meeren  fliegend  und 
menschlichen  Blicken  unsichtbar  aus  der  Hôhe  herab 
die  kleinen  Fische  schwimmen  sehe  »ac  turbinis  instar 


*)  Wie  der  nicticorax  zum  Kammerdiener  des  Kônigs  David 
-\vurde,  erzâhlt  Bouche,  «Essai  sur  l'histoire  de  Provence*.  Marseille 
1785,  II  p.  367.  Als  nàmlich  Ludwig  XIV.  vor  dem  Cardinal  Forbin 
Janson,  der  nur  sehr  wenig  Latein  verstand,  die  Worte  des  Psalms 
^sicut  nicticorax  in  domicilio*  las  und  diesen  nach  der  Bedeutung 
von  nicticorax  fragte,  sagte  der  Cardinal:  «Sire,  c'était  un  valet 
de  chambre  du  roi  David.  « 

6* 


-     84    —  . 

descend ens  raptam  praedam  pennis  ad  littus  pertrahat<, 
was  in  Y.  681 — 688  wiedergegeben  ist.  Was  der 
Dichter  vorher  erzâhlt  liât,  dass  der  Adler  in  hohem 
Alter  sich  bei  hellem  Sonnenschein  eine  klare  Quelle 
aufsuche  und  der  hellstrahlenden  Sonne  zufliege,  in 
deren  Glanz  er  seine  Augen  so  lange  richte,  bis  er 
ganz  brenne;  dass  er  dann  in  die  Quelle  hinabfliege, 
sich  tauche  und  dreimal  bade,  bis  er  ganz  verjiïngt 
von  seiner  Altersschwàche  genesen  ist,  entspricht  mehr 
Cahier's  Hss.  AB  und  der  Gottweiher  Hs. ,  in  denen 
wie  ini  Cod.  Reg.  2  C.  XII  das  dreiinalige  Untertauchen 
erwâhnt  ist.  Der  Zusatz  V.  689 — 697  iïber  eine  andere 
Adlerart,  der  auch  im  Cod.  Reg.  2  C.  XII  fehlt,  scheint 
auf  einem  Missverstândniss  einer  orientalischen  Fabel 
von  der  Priïfung  der  Brut  zu  beruhen  ;  denn  wàhrend 
der  Dichter  sagt:  wenn  jemand  deren  Eier  vertauschen 
und  andere  an  die  Stelle  in  das  Nest  legen  wiirde, 
ohne  dass  der  Adler  es  wisse  und  sehe,  so  wiïrde 
dieser  die  Jungen ,  ehe  sie  gut  fliegen ,  empor  in  den 
Glanz  der  Sonne  tragen,  und  wurde  das  Junge,  das, 
ohne  zu  blinzeln,  den  S  trahi  der  Sonne  ansehen  wurde, 
lieb  haben,  das  jedoch,  das  nicht  die  Kraft  hâtte,  in 
den  Glanz  zu  blicken,  als  Bastard  verlassen  und  sich 
nicht  mehr  darum  kummern,  —  berichtet  Hugo  nur: 
»Nam  et  contra  radium  solis  fertur  obtutum  non  flectere, 
unde  et  pullos  suos  ungue  suspensos  radiis  solis  objicit, 
et  quos  viderit  immobilem  tenere  aciem,  ut  dignos 
génère  conservât,  si  qùos  vero  perspexerit  reflectere 
obtutum,  quasi  dégénères  abjicit.c  Der  ubrige  Text 
bei  Hugo  ist  ausfuhrlicher  und  weicht  ab  auch  in  dem 
Citât  aus  der  Bibel,  das  sich  in  Cahier's  Hss.  AB,  im 
Cod.  Reg.  2  C.  XII  und  in  der  Gottweiher  Hs.  vor- 
findet,  namlieh  Joh.  3,  5  =  V.  720-725.    Die    Stelle 


-     85    — 

Psalm  102,  5  ist  vom  Dichtefr  tlbergangen.  Die  Gott- 
weiher  Hs.  beruft  sich  gegen  das  Ende  auf  Augustinus 
und  Hieronymus.  —  Die  Auslegung  des  Adlers  als 
Sinnbild  des  Menschen,  der  den  alten  Adam  erneuern 
will,  der  Quelle  als  der  Taufe,  der  Sonne  als  Jesu 
Christi,  bietet  ansser  den  Schlusszeilen  keine  Zuthat 
des  Dichters.  —  Obige  in  Tobler's  lateinische  Bei- 
spielsammlung  (Grober's  Zeitschrift  1888,  XII,  p.  57  fg.) 
aufgenommene  Sage  von  der  Vevjiingung  des  Adlers 
kennt  Garnier  de  Pont  St.  Maxence,  »Vie  de  saint 
Thomas  le  martyr  <  éd.  Hippeau.  Paris  1859,  p.  27. 
Dieselbe  bezieht  sich  auf  den  Fisch-  oder  Seeadler 
(Falco  haliaëtos)  der  Naturgeschichte.  Die  Sage  vom 
hohen  Alter  des  Adlers  kniipft  sich  an  die  Etymologie 
des  griech.  àevoç  (ctei  und  troc).  Schon  Homer 
preist  den  Vogel  des  Zeus  wegen  der  Schârfe  seines 
Augenlichtes.  Nach  Aristoteles  hat  der  Adler  ein 
scharfes  Gesicht  und  zwingt  seine  unbefiederten  Jungen, 
in  die  Sonne  zu  schauen;  weigern  sie  sich,  so  hackt 
er  sie  und  stosst  sie  •  dann  passt  er  auf,  wessen  Augen 
zuerst  thranen.  Dièses  todtet  er,  jenes  zieht  er  auf. 
Vgl.  0.  Keller,  „Thiere  des  class.  Alterthums".  Inns- 
bruck  1887,  p.  267—268. 

9)  Phonix  =  739-820  =  Hugo  I  Cap.  49. 

Vom  Ursprunge  des  Namens  Phonix,  dem  der  alt- 
egyptische  im  Todtenbuch  oft  genannte  Sonnenvogel 
bennu  entspricht,  und  der  zuerst  von  Herodot  (II  73)  be- 
schrieben  worden  ist,  —  Lenz,  „ Zoologie  der  Griechen 
und  Romer"  p.  340  vermuthet  besonders  aus  Plinius 
Beschreibung  den  mânnlichen  Goldfasan  —  sowie  von 
der  Angabe  Arabiens  als  der  Heimath  des  Vogels 
weiss  Guillaume  nichts,  wie  auch  die  Auslegung  etwas 


—     86    — 

abweicht.  Genauer  findet  Uebereinstimmung  mit  Cahier's 
Hss.  AB  statt,  wo  der  Text  in  Unordnung  ist,  indem 
die  moralische  Auslegung  den  Anfang  bildet.  Die  darin 
genannten  Bibelstellen  :  Johannes  10,  18  =  V.  808 — 
810,  Matth.  5,  17  =  V.  812—814  und'Matth.  13,  52: 
»Sic  erit  omnis  scriba  doctus  in  regno  caelorum  qui 
profert  de  thesauro  suo  nova  et  vetera«  =  V.  815 — 820 
sind  vom  Dichter  wiedergegeben.  Die  auch  zuletzt 
fehlerhafte  Gottweiher  Hs.,  in  der  nur  der  erste  Bîbel- 
spruch  steht,  schliesst  mit  dem  Phonix  als  letztem 
Abschnitt.  Der  Name  der  in  der  Gottweiher  Hs.  gar 
nicht  genannten  Stadt  Heliopolis  lautet  in  Cahier's 
Hss.  AB  und  ini  Cod.  Reg.  2  C.  XII  Eliopolis  wie 
bei  Philipp  von  Thaon  und  fehlt  ganz  bei  Hugo,  der 
hier  Isidor,  »Etymologv  lib.  XII  p.  462  ausschreibt, 
uild  bei  Pierre,  wâhrend  Guillaume's  Hss.  Neopole, 
Leopole,  Loepole  haben.  Die  zwei  althochdeutschen 
Thierbiicher  des  12.  Jahrh.  haben  am  Schluss  den 
Spruch  Matth.  13,  52  in  Uebereinstimmung  mit  den 
zwei  Wiener  Hss.  der  Hofbibliothek  No.  1010  und 
Suppl.  502  ubersetzt.  Dagegen  der  Picarde  Pierre 
hat  die  Stelle  ausgelassen,  und  einzelne  Abschreiber 
des  normannischen  Bestiaire,  der  in  diesem  Abschnitt 
Schwierigkeiten  bot,  scheinen  die  Stelle  fur  eine  Inter- 
polation gehalten  zu  haben,  so  CEGH,  wo  dieser  auch 
von  Guillaume  nicht  gerade  in  engen  Zusammenhang 
mit  dem  Vorhergehenden  gebrachte  Passus  fehlt. 

Wâhrend  der  hier  sehr  verderbte  Physiologus  be- 
richtet,  dass  der  Phonix  nach  500  Jahren  die  Gehôlze 
des  Libanon  betritt,  seine  beiden  Fliigel  mit  Wohl- 
ger lichen  erfiillt,  was  einem  Priester  der  Stadt  Eliopolis 
gemeldet  ist,  der  einen  Altar  von  Reisig  errichtet,  auf 
dem  der  Vogel  sich  selbst  verbrennt  ;  dass  der  Priester 


—    87    — 

am    andern    Tage    in    der    Asche    einen    kleinen    von 
Wohlgeruch  duftenden  Wurnr,   am  zweiten  Tage  aber 
schon    einen    ausgebildeten    Vogel    vorfindet.    der    am 
dritten  Tage  davonfliegt  nach  seinem  friiheren  Aufent- 
haltsorte,    weiss    Guillaume,    bei    dem    die   arabischen 
Namen  der  Monate  natiirlich  nicht  stehen,   der  jedoch 
schon   klarer   ist  als  die  lat.  Quellen,    nur  zu  melden, 
dass  der  Phônix  in  Indien  und  zwar  immer  allein  lebt, 
dass   er  nach  500  Jahren,  wenn  er  ait  zu  sein  glaubt, 
mit  verschiedenartigen  Spezereien  aus  der  Einôde  nach 
Leopolis   fliegt,    wo   seine  Ankunft  einem  Priester  der 
Stadt  gemeldet   ist;    dieser  lâsst,  wenn  er  weiss,    dass 
der   Vogel   kommen   soll,    ein  Biindel  Reisig  sammeln 
und   legt  es  auf  einen  Altar;   mit  den  Spezereien  ver- 
sehen  kommt  der  Vogel  dorthin  und  zlindet  mit  seinem 
Schnabel    an    dem   harten   Stein   ein   loderndes   Feuer 
an,  in  dem    er  sich    zu    Staub    und   Asche   verbrennt. 
Der  Priester  kommt  jetzt  herbei,  findet  die  aufgehàufte 
Asche,    zertheilt   sie    sanft   und    findet  ein  Wurmehen, 
das   besser  als    eine   Rose    oder   andere  Blume   duftet. 
Am  andern  Tage  kommt  der  Priester  zuriïck,    uni  zu 
sehen,  wie  der  schon  fertige  Vogel  sich  befinde.t.    Am 
dritten  Tage,    wo  der  Vogel  seine  vôllige  Gestalt  liât, 
verneigt  er  sich  vor  dem  Priester,  wendet  sich  frohlich 
hinweg    und    kommt    nicht    vor    500    Jahren    zuruck. 
Die   Auslegung    des   Phônix   als    Sinnbild   des   Herrn, 
der  am  Kreuze  geopfert  wurde,  am  dritten  Tage  aber 
wâeder   auferstand,    zeigt   keine   Zuthat   des   Dichters. 
Schon  Crestien  de  Troyes,  »Cliges-<  2725  fg.,  hgb.  von  W. 
Fôrster  kennt  die  Sage  vom  Phônix  in  der  Schilderung 
der  Schonheit  der  Fenice: 

Fenice  ot  la  pucele  a  non 

Et  ne  fu  mie  sanz  reison. 


—    88     - 

Car  si  con  fenix  li  oisiaus 
Est  sor  toz  autres  li  plus  biaus 
N'estre  n'an  puet  que  uns  ansanble, 
Ausi  Fenice,  ce  me  sanble, 
N'ot  de  biauté  nule  paroille. 
Auch  die  Image   du  Monde  handelt  vom  Phonix 
vgl.    Le    Roux    de   Lincy,    »Le   livre    des    légendes  «. 
Paris  1836,  p.  221—222.    Das  »  Carmen  de  Phoenice« 
von  Lactantius   (éd.  Martini,   Liïneburg  1825)   ist  von 
einem   angelsâchsischen   Dichter,    vielleicht  Kynewulf, 
in   ziemlich   700  Versen   bearbeitet   worden;    vgl.  Ad. 
Ebert,     „Geschichte    der    christlichen    lat.    Literatur". 
Leipzig  1887,   III  p.  73-80,   Anglia  VI  241  fg.  und 
Berichte    der    Sàchs.    Gesellschaft   der   Wissenschaften 
zu   Leipzig.     Das    ital.   Gedicht    »La  feniee«    ist    von 
G.    Scandianese    (Ganzarini),     dem  Verf.    des     Lehr- 
gedichtes   »La   Caccia«.      Auch    Odo   de   Ceringtonia: 
Haupt's    Zeitschrift     1879,     Band    23    p.    287    kennt 
die    Sage,    die    schon    S.    Grundtvig    (Phénix - Fuglen, 
Kjôbenhavn   1840)    und   P.  Cassel,    „Der  Phonix  und 
seine   Aéra.     Ein    Beitrag   zur  alten  Kunst,    Symbolik 
und  Chronologie."    Berlin  1879,  in  einer  Monographie 
behandelt  haben.    Der  Troubadour  Richard  de  Barbe- 
zieux  kennt   die  Sage   vom  Phonix,    und  Peire  Vidal 
sagt  seiner  Geliebten,    er  wolle  ihr  fenics  sein.     Noch 
Freiligrath    spricht   in    einem    Gedicht    (Werke,   New- 
York   1858.    Bd.    1,   pag.  300)    von    den  500  Jahren 
und  dem    „wiïrz'gen   Horst"    des  Phonix.     (Ueber  die 
Thiere  im  Talmud   vgl.  L.  Lewysohn,    „Die  Zoologie 
des  Talmud".     Selbstverlag  des  Verf.  1858.) 

10)  Wiedehopf  =  821-870  =  Hugo  I  Cap.  52. 

Der  Gôttweiher  Text   ist   bedeutend   gekiirzt  und 
enthalt  auch  nicht  die  Citate  aus  der  Bibel  Exod.  20, 


—     89     — 

12  und  Exod.  21,  17  =  V.  865-870.  Auch  V.  841—848 
sind  dem  Lat.  nachgebildet,  wie  Cahier's  Hs.  B  bezeugt, 
in  der  si  statt  sicut,  nos  statt  vos,  edocuistis  statt 
educavistis ,  nostrum  statt  vestrum,  impedisti  statt  t'm- 
pendistis  nach  dem  normannischen  Text  corrigirt  werden 
kann.  Hugo  ist  ausfiïhrlicher,  doch  nur  der  Schluss 
mit  der  Angabe  des  Physiologus,  dass,  wenn  der 
Wiedehopf  ait  geworden  und  nicht  mehr  fliegen  kann, 
seine  Jungen  kommen,  um  ihm  die  alten  Federn  aus- 
zurupfen,  ihn  wârmen,  bis  wieder  neue  Federn  wachsen, 
und  futtern,  bis  er  mit  wieder  gewonnener  Kraft  aus- 
fliegen  kann,  ebenso  die  Vergleichung  dieser  vernunft- 
losen  Creatur  mit  dem  Menschen,  der  seine  Eltern  im 
Alter  nicht  ehrt,  zeigt  bei  Guillaume  Uebereinstimmung. 
Auch  hier  riihrt,  von  der  Angabe  V.  821 — 823  ab- 
gesehen,  dass  das  Nest  aus  Koth  und  Schmutz  her- 
gestellt  ist,  was  auf  eigene  Anschauung  deutet,  in- 
haltlich  nichts  vom  Dichter  her.  Nach  Philipp  von 
Thaon,  der  hier  Isidor  folgt,  kommen  zu  dem,  der 
sich  mit  dem  Blute  eines  Wiedehopfs  salbt,  wenn  er 
schlâft,  Teufel,  die  ihn  umbringen. 

11)  Ameise,  Ameisenlowe  =  871  —  1052  =  Hugo  II 
Cap.  29. 

Der  Gottweiher  Text  und  besonders  Cahier's  mit 
Fehlern  gespickte  Hss.  sind  unvollstândig ,  indem  die 
àthiopische  Ameise  sowie  die  List  der  Leute,  ihnen 
das  ausgescharrte  Gold  zu  nehmen,  und  der  Abschnitt 
liber  den  Ameisenlowen  ganz  fehlen.  Der  Dichter 
ischliesst  sich  hier  beinahe  wortlich  an  Hugo' s  Text 
an,  der  eine  recht  lehrreiche  Vergleichung  darbietet, 
hat  jedoch  die  zuletzt  im  Lateinischen  genannten  Ketzer- 
namen,  von  denen  Philipp  von  Thaon  wie  Cod.  Reg.  2 
C.  XII  den  Fotin,  Sabelliun,  Donet,  Arrianon  auffuhrt, 


—    90    — 

tibergangen.  Wie  bei  Guillaume  bildet  bei  Philipp 
der  Ameisenlowe  keinen  besonderen  Artikel,  indem 
auch  hier  keine  allegorische  Deutung  versucht  ist7 
sondern  an  die  Darstellung  der  Ameise  ist  die  andere 
Ameisenart  und  der  Ameisenlowe  unmittelbar  ange- 
schlossen.  Der  Dichter  beginnt  wie  Hugo  mit  Salomo's 
Spruch  uber  die  Ameise  :  Prov.  6,  6—8  =  V.  871—875. 
Hugo  jedoch  fâhrt  fort:  der  Physiologus  nenne  drei 
Eigenschaften  der  Ameise,  deren  erste  sei.  dass  die 
Ameisen ,  wenn  sie  aus  ihrer  spélunca  kommén,  ge- 
ordnet  einhergehen  und  allerlei  Samenkôrner  suchen; 
wenn  sie  sie  aber  gefïïnden,  so  ergreifen  sie  die  einzelnen 
Kôrner,  indem  sie  sie  nach  ihrem  Bau  tragen.  Die 
anderen  Ameisen  jedoch,  die  keine  Kôrner  im  Munde 
haben,  sondern  den  Beladenen  entgegenkommen,  sagen 
nicht  zu  ihnen  :  Gebet  uns  von  euerem  Getreide,  sondern 
suchen  solches,  indem  sie  den  Spuren  jener  folgen,  und 
bringen  es  dann  in  den  Bau.  Was  von  diesem  nicht 
einmal  mit  Vernunft  begabten  Geschôpf  gilt,  das  so 
weise  handelt,  gilt  noch  vielmehr  von  den  5  thôrichten 
Jungfrauen,  die  wie  die  weisen  auch  Oel  in  ihren 
Gefassen  hatten  haben  sollen,  ehe  der  Bràutigam  kam. 
In  dièse  vom  Dichter  wiedergegebene  Stelle  werden 
die  Spruche  Matth.  25,  3—4;  8—10  —  V.  909—928 
aus  Hugo  eingeflochten  ;  vorher  giebt  jedoch  Guillaume 
ohne  jede  Zahl  an,  was  im  Lateinischen  spàter  folgt, 
dass  die  Ameisen  am  Geruche  des  Haïmes  zu  unter- 
scheiden  wissen,  ob  das  Getreide  an  der  Aehre  Gerste, 
Roggen  oder  Weizen  ist  *).    Wahrend  es  im  Lateinischen 


*)  F.  Mann,  »Der  Bestiaire  Divin  des  Guillaume  le  Clerc*. 
Heilbronn  1888,  p.  76  behauptet  falsch,  dass  in  der  naturgesckicht- 
lichen  Schilderung*  bei  Guillaume  die  dritte  Natur  der  Ameise 
auffallenderweise  fehle,  und,  da  sowolil  die  von  Cahier  und  Hippeau 


—     91     — 

weiter  heisst,  dass  die  Ameisc  die  Korner  in  ihrem 
Baue  birgt  (recondit),  damit  sie  nicht  in  Folge  von 
Feuchtigkeit  keimen,  und  sie  selbst  im  Winter  Hungers 
sterbe,  sagt  der  Diehter,  dass  die  Ameise  jedes  Korn 
in  der  Mitte  spalte  —  (Cod.  Reg.  2  C.  XII:  »dividit 
illa  [grana]  per  medium«)  —  und  es  so  aufbewahre, 
dass  es  nicht  verderbe.  faule  und  keime.  Die  Aus- 
legung  V.  941  —  960 ,  in  der  dem  Christen  die  dem 
Buchstaben  folgenden  Juden  gegeniibergestellt  sind,  ist 
zusammengezogen ,  indem  Hugo  ausfuhrlicher  ausser 
dem  Spruch  II  Korinther  3,  6  =  V.  948  —  949  noch 
Romer  7  und  I  Korinther  10  citirt  und  zuletzt  die 
Etymologie  von  Formica  aus  Isidor  beibringt.  Die 
Erzahlung  von  den  Ameisen  in  Aethiopien,  die  so 
gross   sind   wie   ein   Hund   und  Goldsand   ausscharren 


benutzten ,  wie  auch  die  englischen  Handschriften  (Egert.  613, 
Douce  132,  Cott.  Vesp.  A  VII)  sich  hierin  gleich  verhalteri,  so 
dûrfe  man  wohl  annehmen,  dass  Guillaume1  s  lat.  Vorlage  dièse 
dritte  Natur  gar  nicht  aufwies.  Hiergegen  ist  zu  bemerken,  dass 
der  Dichter  doch  V.  885  fg.  und  933  fg.  die  beiden  anderen  Naturen 
ganz  deutlich,  wie  Hugo's  Text  ohne  Zahlangabe,  besclireibt,  indem 
dort  nach  den  Worten:  «Physiologus  dicit  très  habere  virilités 
formicam«.  «Prima  ejus  virtus  est«  folgt,  und  bei  Beschreibmig 
der  zweiten  und  dritten  Natur  secunda  und  tertio,  nicht  steht, 
wâhrend  der  Cod.  Reg.  2  C.  XII  die  Bezeichnung  secunda  und 
tertia  natura  hat.  Ein  aufmerksames  Studium  des  normannischen 
Textes  làsst  die  einzelnen  Naturen  der  Ameise  leicht  erkennen. 
Dass  Mann  dieselben  in  den  Drucken  und  in  seinen  Hss.  nicht 
gefunden,  ist  auffallend.  Also  sowohl  Guillaume's  Text  als  auch 
seine  lat.  Vorlage  enthalten  die  dritte  Natur,  nur  ist  im  Nor- 
mannischen die  Reihenfolge  der  zwei  letzten  Naturen  umgekehrt. 
In  Tobler's  latein.  Beispielsammlung  (Grôber's  Zeitschrift  1888.  XII 
p.  57—88),  wo  einige  von  den  Bestiarien  abweichende  Einzelheiten 
fur  die  Geschichte  des  Physiologus  von  Bedeutung  sind,  heisst  es 
von  der  Ameise,  dass  sie  die  Gerste  verschmâhe,  wenn  sie  sie  finde 
(si  inuenit  ordeum,  réfutât  illum).  Sowohl  bei  Hugo  als  im  Cod. 
Reg.  2  C.  XII  findet  sich  Isidor's  Angabe,  dass  die  Ameise  (zur 
Erntezeit)  Weizen  wahlt,  Gerste  aber  nicht  anruhrt.  Nur  im  Cod. 
Reg.  2  C.  XII  wird  als  Grund,  warum  dieselbe  von  der  Gersten- 
âhre  zur  Weizenâhre  kriecht,  angegeben,  dass  Gerste  die  Nahrung 
vernunftloser  Thiere  ist. 


—     92     - 

uncl  aufbewahren,  die  aber  diejenigen,  die  ihn  rauben 
wollen,  tôdten  (ad  necem  perseqmmtur)  —  der  Dichter 
liber treibt  und  sagt  V.  972  „verschlingen"  — ,  ferner 
die  List  der  Leute,  die  ihnen  dadurch  das  Gold  rauben, 
dass  sie  Stuten  mit  deren  Flillen  drei  Tage  hungern 
lassen,  dann  die  Fullen  am  Ufer  des  zwischen  ihnen 
und  den  Ameisen  fliessenden  Flusses  festbinden,  die 
Stuten  gesattelt  liber  das  Gewâsser  treiben,  wo  dièse 
auf  den  jenseitigen  Feldern  frische  Krâuter  abweiden, 
und  wo  die  Ameisen  die  Schreine  und  die  Sâttel  mit 
Goldsand  beladen,  um  ihn  dort  zu  bergen,  bis  die 
Stuten  gegen  Abend  gesâttigt  und  goldbeladen  beim 
Wiehern  ihrer  hungrigen  Fullen  zuriickkehren,  ist  von 
Guillaume  in  engem  Anschluss  an  das  Lateinische 
ubersetzt;  nur  sind  V.  966,  968,  970,  972,  974—975, 
978,  979,  982  (al  quart),  990,  994—999,  1002,  1006— 
1008,  von  Epithetis  abgesehen,  als  poetische  Aus- 
schmtickung  erkenntlich  *).  —  Der  Ameisenlôwe  wird  im 
Lateinisehen  nur  klein  genannt  und  als  Feind  der 
Ameisen  geschildert,  die  er,  wenn  sie  Getreide  bringen, 
im  Staube  verborgen  uberfâllt  und  todtet.  Der  Dichter 
nennt  ihn  auch  den  Lowen  der  Ameisen,  fiigt  jedoch 
hinzu,  dass  er  der  kleinste,  kuhnste  und  tapferste  von 
allen  ist  ;  Hugo  meint  nur,  er  werde  Lowe  und  Ameise 
genannt,  weil,  wie  der  Lowe  unter  den  tibrigen  Thieren, 
so  er  unter  den  tibrigen  Ameisen  am  tapfersten  ist. 
(Seine  List  ist  bekannt  und  beruht  auf  Wahrheit.) 
Zuletzt   schârft   der  Dichter   zum  dritten  Maie  (seinen 


*)  Die  Behauptung  F.  Mann's,  »Der  Bestiaire  Divin  des 
Guillaume  le  Clerc  «.  Heiibronn  1888,  p.  77,  dass  dièse  Erzâhlung 
von  den  goldgrabenden  Ameisen  zuerst  im  Cod.  Eeg.  2  C.  XIE 
airftrete  und  in  sammtlichen  Redactionen,  die  unter  dem  Namen 
Hugo\s  von  St.  Victor  gehen  oder  in  dièse  Kategorie  gehôren, 
ùbergangen  sei,  ist  also  ganz  falsch. 


—     93     — 

Zuhorern)  ein,  das  Beispiel  der  weisen  Ameise  zu  be- 
achten  und  sich  zum  Winter,  d.  i.  zum  jiingsten  Tage, 
zu  riisten,  uni  mit  dem  Bràutigam  zur  Hochzeit  zu 
gelangen.  V.  871  —  872  erinnern  an  das  Sprichwort: 
Celuy  qui  est  trop  endormy 
Doit  prendre  garde  à  la  fourmy, 
bei  Le  Roux  de  Lincy,  »Le  livre  des  Proverbes  «. 
Paris  1842,  I  p.  113.  —  Die  Sage  von  den  gold- 
grabenden  Ameisen  geht  auf  Herodot  3,  102  zuriïck, 
dessen  Bericht  auf  indischen  Ursprung  hinweist,  und 
Plinius  7,  2,  2  berichtet  von  den  einâugigen  Arimaspen7 
dass  sie  mit  den  Greifen,  geflugelten  Thieren,  wegen 
des  Goldes  in  den  Bergwerken  immer  in  Streit  leben 
und  es  stelilen*). 

12)  Sirenen  =  1053-1112  =  Hugo  II  Cap.  32. 

Cahier' s  3  Hss.  wie  der  Gottweiher  Text  weichen 
hier  ab  und  spreehen  von  mehreren  Sirenen  und  den 
Onocentauri.  Guillaume  behandelt  erst  nur  die  Sirène, 
spricht  aber  dann  von  mehreren;  derselbe  citirt  hier 
keine  Bibelstelle,  auch  nicht  Jesaias  13,  22.  Hugo 
fiïgt  nach  der  moralischen  Deutung  noch  hinzu,  dass 
die  Sirenen,  drei  an  Zahl  und  halb  Jungfrauen,  halb 
Fisch,  in  Wirklichkeit  aber  Buhlerinnen  gewesen 
wâren;   den    onocentauros ,   der   auch   im    Cod.  Reg.  2 


*)  Eine  Monographie  iiber  die  Ameisen  schrieb  Latreille, 
-«Histoire  naturelle  des  fourmis«.  Paris  1802.  Schon  in  semer 
«Histoire  des  fourmis  de  la  France«  hatte  derselbe  die  âthiopisclie 
Ameise  beschrieben.  Eine  Reminiscenz  an  den  Physiologus  ent- 
halt  noch  La  Fontaine1  s  Angabe,  dass  sich  die  Ameise  von  Stroh- 
halmen  nahre.  Das  1806  in  Schnepfenthal  erschienene,  noch  heute 
mehrfach  aufg-elegte  „Ameisenbùchlein"  von  C.  G.  Salzraann  liât 
nicht  natuvhistorischen,  sondern  pâdagogischen  Inhalt,  indem  es 
sich  selbst  eine  „Anweisung  zu  einer  vernûnftigen  Erziehung  der 
Erzieher"  neiint. 


-     94     - 

C.  XII  iigurirt,  beschreibt  letzterer  Buch  II  Cap.  3 
und  33.  Der  Dichter  schildert  die  Sirène  als  das 
schonste  Wesen  der  Welt,  vom  Nabel  an  mit  Frauen- 
gestalt,  die  andere  Hâlfte  als  Fisch  oder  Vogel,  Avelches 
die  Schiffer  auf  dem  Meere  durch  Gesang  bezaubere 
und  todte.  Die  Auslegung  der  Sirène  als  des  Teufels, 
ihres  Gesanges  als  der  irdischen  Lust,  vor  der  sich 
manche  Schiffer  (Menschen)  dadurch  schiïtzen,  dass  sie 
sich  die  Ohren  verstopfen,  schliesst  sich  ebenfalls  eng 
an  das  Lateinische  an.  Nach  Philipp  singen  die 
Sirenen  beim  Nahen  eines  Sturmes,  bei  schônem 
Wetter  weinen  und  klagen  sie.  —  Die  aus  Homer's 
Odyssée  Buch  XII  geflossene  Sage  von  den  Sirenen 
liât  eine  reiche  Literatur  entwickelt.  Deutsche  und 
hollândische  Sagen  von  Nixen  und  Meerminnen  berlihrt 
A.  Landrin,  »Les  monstres  marins «.  Paris  1870, 
p.  257—291,  wo  p.  268  V.  1055—1099  des  Bestiaire 
Guillaume's,  eines  »  clerc  picard  «  mitgetheilt  sind; 
Grimm,  „Deutsche  Mythologie"  p.  455  und  „Deutsche 
Sagen"  p.  54;  A.  Maury,  »Les  fées  au  moyen  âge«. 
Paris  1843;  G.  Kastner,  »Les  Sirènes«.  Paris  1858; 
A.  Coelho,  »Tradicoes  relativas  as  Sereias  e  mythos 
similares«  in  Pitrè's  »Archivio  per  lo  studio  délie 
Tradizioni  Popolari«.  Palermo  1885,  vol.  IV  p.  325. 
In  der  Chanson  de  geste  Rainouart  au  tinel  ver- 
nimmt  der  Held  auf  der  Fahrt  nach  Odierne  die 
melodische  Stimme  der  Sirène,  die  er  naiv  anredet 
und    auffordert,    mitzugehen  *).      In    den    Nibelungen 


*)  Im  provenzalischen  Elucidari  erscheinen  die  Sirenen  als 
Meerfische  mit  Frauengestalt  und  als  geflûgelte  Schlangen  Arabiens, 
wâhrend  sie  im  Livre  des  Vices  &  Vertus  mit  Frauenleib,  Fisch- 
schweif  und  Adlerkrallen  dargestellt  werden. 


—     95     — 

heissen  die  Meerweiber  Hadeburg  und  Sigelind*). 
Die  neuerdings  als  Sehenswiïrdigkeit  in  Europa  zur 
Schau  gestellten  Sirenen  (Seekiihe)  der  Naturkunde, 
welche  die  Mitte  zwischen  den  Seehunden  und  Walen 
einnehmen,  haben  mit  den  Sagengebilden  des  Alter- 
thums  und  Mittelalters   nichts  als  den  Namen  gemein. 

13)  Igel  =  1113-1170  =  Hugo  II  Cap.  4. 

Heider  in  Abschnitt  XVIII  druckt  unverstândlich, 
wenn  nian  nicht  an  den  Vergleich  des  Igels  mit  einer 
ocçàÏQa  im  âthiopischen  Physiologus  denkt,  nach  der 
Gôttweiher  Hs. :  »Erinatius  habet  lactei  circuli  [lies: 
porcelli  lactantis]  quandam  similitudinem.«  In  der- 
selben  Hs.  fehlt  die  Bemerkung  iiber  die  Art  und 
Weise,  wie  sicb  der  Igel  gegen  Menschen  und  Thiere 
vertheidigt ;  ebenso  in  Cahier's  Hss.  ABC.  Hugo's 
Text  ist  bis  auf  den  Schlusssatz  fast  ganz  vom  Dichter 
treu  wiedergegeben.  V.  1113  —  1115  bildet  gleichsam 
die  Einleitung  zu  diesem  Abschnitt.  Hugo  beruft  sich 
im  Gegensatz  zum  Dichter  auf  den  Physiologus,  nach 
welchem  der  Stachel-Igel  wie  ein  Ferkel  aussieht  und 
ganz  stachelig  ist;  zur  Zeit  der  Weinernte  geht  er 
in  den  Weinberg,  steigt  auf  den  vollen  Weinstock 
und  schiittelt  die  Beeren  zur  Erde,  dann  steigt  er 
herab  und  kugelt  sich  in  den  Beeren ,  so  dass  sie  an 
seinen  Stacheln  hàngen  bleiben;  so  bringt  er  seinen 
Jungen  Nahrung.  Ebenso  der  Dichter  V.  1129—1147, 
der  nur  aus  eigener  Beobachtung  hinzufugt,    dass  der 

*)  Nach  Paracelsus  (1493 — 1541),  der  eine  Abhandluiig  von 
den  Undinen,  Sylphen,  Gnomen,  Salamandern  und  den  anderen 
Elementar-Geistern  schrieb,  sind  die  Sirenen  Monstra,  die  nichts 
gebâren,  die  aber  singen  kônnen  oder  mit  Rôhren  pfeifen.  Vgl. 
Val.  Schmidt,  „Beitrâge  zur  Geschichte  der  romant.  Poésie". 
Berlin  1818,  p.  167—168. 


—    96    — 

Igel  in  Gehôlzen  und  ini  Gebiïsch  hause;  vorher  jedoch 
V.  1121 — 1129  schildert  er,  was  bei  Hugo  zuletzt 
steht,  dass  der  Igel,  wenn  er  Leute  oder  Thiere  in 
der  Nahe  merkt,  sich  mit  seinem  Panzer  zusaminen- 
kugelt,  ûbersetzt  aber  et  velut  plaustrum  stridet  nicht 
mit,  sondern  fûgt  nur  V.  1124  hinzu,  ebenso  1126 — 
1128.  Wâhrend  der  Dichter  1125  sagt,  der  Igel  kônne 
sich  nicht  gegen  den  Menschen  vertheidigen ,  meint 
Hugo,  der  Igel  schiïtze  sich  gegen  aile  Nachstellungen 
des  Menschen  dadurch,  dass  er  sich  mit  seinen  Stacheln 
umgebe.  Die  Angabe  V.  1148  — 1150,  dass  der  Igel 
es  mit  den  Aepfeln,  so  lange  die  Jahreszeit  dauert, 
ebenso  wie  mit  den  Beeren  mâche,  fehlt  wie  im  Cod. 
Reg.  2  C.  XII  auch  bei  Hugo,  der  seinerseits  allein 
die  Bemerkung  hat,  dass  der  Igel  als  Heilmittel  ge- 
kocht  und  gegessen  gut  sei.  Wie  Hugo  fasst  Guillaume 
den  Igel  als  den  Teufel  auf,  der  die  Fruchte  des 
Geistes  vernichtet.  Der  Dichter  hat  keinen  Bibel- 
spruch,  Hugo  und  Cod.  Reg.  2  C.  XII  einen.  —  Nach 
Pichon,  »Ménagier  de  Paris«  H  p.  261  wurde  der 
bei  den  Zigeunern  wegen  seines  Fleisches  noch  heute 
beliebte  Stachel-Igel  einst  von  den  Franzosen  gebraten 
und  —  verspeist  wie  heute  der  Schweins-Igel.  Die 
Sage  vom  Igel,  der  mit  Frtichten  an  seinen  Stacheln 
beladen  ist,  ist  weit  verbreitet;  so  kennt  sie  auch  der 
dânische  Dichter  Helt.  Nach  den  Beobachtungen  der 
Naturforscher  schafft  der  Igel,  indem  er  sich  auf  dem 
Boden  herumwàlzt,  an  seinen  Stacheln  nicht  nur  Obst 
sondern  auch  Laub  u.  a.  in  seine  Winterwohnung. 

14)  Ibis  =  1171—1306  =  Hugo  I  Cap.  15. 

Dieser  Abschnitt  iiber  den  Ibis  fehlt  ganz  in  der 
Gottweiher   Hs.     Auch   Cahier' s  Hs.  A    liât   hier    eine 


—    97     — 

Liïcke,  die  durch  BH  ausgefiïllt  wird.  Hugo,  der  noch 
Buch  II  Cap.  15  De  ibice,  aber  abvveichend  handelt, 
wird  vom  Dichter  mit  geringen  Kiirzungen  treu  iiber- 
setzt.  An  dieser  S  telle  heisst  bei  Hugo  der  Vogel 
ibis,  der  hier  als  unrein  nach  dem  Gesetz  vor  allen 
Vogeln  bezeichnet  wird;  der  Dichter  jedoch,  der  den 
Namen  des  Nilreihers  auf  romanisch  nicht  weiss,  sagt, 
dass  derselbe  von  schlechter  Lebensart  sei,  und  kein 
Vogel  schmutziger  und  schlechter  wâre.  Nach  dem  Latei- 
nischen  lebt  dieser  Vogel  Tag  und  Nacht  am  Ufer  des 
Meeres  oder  der  Fliïsse  oder  der  Teiche  von  todten 
Fischchen  oder  Aas;  nach  dem  Dichter  lebt  er  immer 
am  Ufer  eines  Teiches  oder  des  Meeres  von  Aas  oder  ver- 
faulten  Fischen.  Das  lat.  »cadaver,  quod  ab  aqua  jam 
putridum  vel  madidum  (Cod.  Reg.  :  marcidum)  ejectum 
fuerit  foras  «  verbessert  der  Dichter  durch  prâcisere  Aus- 
driicke  V.  1182.  Dass  der  Ibis  sich  furchtet,  in  das 
Wasser  zu  gehen,  weil  er  nicht  schwimmen  kann  und 
sich  nicht  Miïhe  giebt,  es  zu  lernen  (quia  mortuis 
cadaveribus  delectatur  bleibt  absichtlich  uniïbersetzt, 
da  dies  schon  ausgedriïckt  ist,  wird  jedoch  mit  ver- 
ândertem  Ausdruck  durch  V.  1189—1190  reprâsentirt), 
dass  er  deshalb  nicht  in  tiefes  Wasser  gehen  (in  alti- 
tudinem  aquae  ingredi)  kann,  um  frische  Fischchen 
als  Nahrung  zu  fangen,  wird  auch  vom  Dichter  be- 
richtet.  Ebenso  stimmt  die  ,Auslegung,  in  welcher  der 
Ibis  als  der  Sunder,  der  nicht  die  geistlichen  Lehren 
als  Speise  annhnmt,  gedeutet  wird,  nebst  den  Spruchen 
Galater  5,  19  —  20  =  V.  1210-1216  und  Galater 
5,  22  =  V.  1233  —  1236  im  Gedicht  iiberein.  Auch 
der  Vergleich  der  Welt  und  des  Meeres  ( —  die 
Worte  Psalm  103,  25  sunt  illic  reptilia  quorum  non 
est   numerus    sind  in  V.  1244  falsch  iibersetzt,    indem 

Keinsch,  Le  Bestiaire.  7 


-    98     — 

der  Dichter  màla  gelesen  hat  — ),  die  mit  déni  Zeichen 
des  Kreuzes  zu  iïberwinden  sind,  die  Spriïche  Psalin  4,  7  : 
>Signatum  est  super  nos  lumen  vultus  tui«  =  V.  1254 — 
1255,  die  auch  von  Philipp  von  Thaon  nachgebildete 
Stelle  ùber  die  Sonne  mit  ihren  Strahlen,  die  Vogel 
mit  ihren  Fliigeln  und  die  Schiffe  mit  ihren  Segeln 
V.  1275 — 1281,  ebenso  die  Bemerkung  liber  den  Kampf 
der  Kinder  Israël  gegen  Amalek  nach  II  Mos.  17,  11 
=  V.  1282—1287,  endlich  der  Spruch  V.  1299—1300 
—  Matth.  8,  22  zeigen  nur  das  Uebersetzertalent  des 
Dichters,  dem  nur  die  Schlusszeilen  V.  1301  — 1304 
angehoren.  —  Die  Notiz  Hugo 's  nach  dem  Physiologus, 
dass  der  Ibis  Schlangen  verscheuche  (quod  serpentes 
violente[r]  fugat)  passt  nicht  in  den  Zusammenhang. 
Philipp  von  Thaon  hait  den  Ibex  und  den  Storch  fur 
denselben  Vogel.  Dass  der  Ibis,  weil  er  Schlangen 
vertilgte  oder  weil  sein  Erscheinen  das  Wachsen  des 
Nils  ankundigte,  von  den  alten  Aegyptern  in  Tempeln 
fur  heilig  gehalten  und  einbalsamirt  wurde,  wird  im 
Bestiaire  nicht  gemeldet*).  —  Im  »Partonopeus  de 
Blois«  éd.  Crapelet  V.  1071 — 1072  ist  bex  als  ein 
Thier  beschrieben,  das  weisser  ist  als  „frischer  Schnee 
auf  dem  Zweige"  ;  an  Hermelin.  an  den  Hirsch  (portug. 
veado),  an  den  Marder  (kymr.  bêlé)  ist  nicht  zu  denken, 
sondern  an  ibex. 

15)  Reineke  Fuchs  =  1307—1374  =  Hugo  II  Cap.  5. 

Die  Gottweiher  Hs.  ist  am  Schlusse  dièses  Ab- 
schnittes  unvollstandig  und  uncorrect.  Cahier 's  Hss. 
ABC  weichen  ab,    insofern  sie  mit  Bibelstellen  durch- 


*)  Savigny,  der  1805  eine  Schrift  ûber  den  Ibis  lierausgab, 
hat  die  Beobaclitungen  der  Alten  ûber  die  schwarzen  und  weissen 
Ibisse  mit  den  seinigen  an  Ort  und  Stelle  verglichen. 


—    99    — 

flochten  sind,  die  aile  beim  Dichter  fehlen.  Der  Cod. 
Reg.  2  C.  XII  enthâlt  hier  5  Bibelsprtiche.  Aus 
Hugo 's  Text,  der  zuletzt  aus  4  auf  den  Fuchs  beziig- 
lichen  Bibelstellen  besteht,  stimmt  zum  Gredicht  V.  1315 — 
1340,  wo  der  Bestiaire  als  Autoritât  genannt  ist,  die 
Bezeichnuiig  des  Fuchses  als  »  animal  fraudulentum  et 
ingeniosum«  ;  doch  heisst  es  im  Lateinischen  :  wenn  er 
Durst  hat  und  nichts  zu  fressen  fîndet,  wâlzt  er  sich 
in  rother  Erde,  um  gleichsam  blutroth  zu  erscheinen, 
streckt  sich  auf  die  Erde  nieder  und  hait  den  Athem 
an;  die  Vogel  aber,  die  ihn  so  nicht  athmen  sehen, 
wahrend  er  die  Zunge  aus  dem  Munde  heraushângen 
lâsst,  halten  ihn  fur  todt  und  fliegen  herab,  um  sich 
auf  ihn  zu  setzen;  er  aber  raubt  sie  so  und  verschlingt 
sie.  Der  Dichter  dagegen  spricht  noch  anschaulicher 
(wie  die  »Ecbasis  captivi«  éd.  E.  Voigt  1875)  vom 
Fuchs  als  einem  sehr  listigen  Thiere,  das,  wenn  es 
etwas  hungrig  ist  und  nicht  weiss,  wo  es  wegen  des 
quâlenden  Hungers  Beute  finden  soll7  sich  in  rother 
Erde  wâlzt  und  besudelt,  bis  es  ganz  blutig  scheint; 
dann  legt  dasselbe  sich  an  einer  den  Vôgeln  offenen 
Stelle  nieder,  hait  den  Athem  in  seinem  dicken  Wanst 
an  und  hângt  die  Zunge  aus  der  Kehle,  schliesst  die 
Augen,  fletscht  die  Zahne  und  uberlistet  so  die  Vogel, 
die  es  liegen  sehen  und  fur  todt  halten.  Dann  fliegen 
sie  herab,  um  es  zu  hacken,  dièses  aber  verschlingt  sie 
mit  Fleisch  und  Knochen.  In  der  liber einstimmend en 
Auslegung  —  der  Fuchs  ist  der  Teufel,  der  sich  gegen 
die  fleischlich  gesinnten  Menschen  todt  stellt,  um  sie 
zu  verschlingen ,  wahrend  der  Weise  sich  nicht  wie 
der  Thor  fangen  lasst  —  nennt  der  Dichter  abweichend 
vom  Lateinischen  zwei  Vogelnamen  V.  1359,  den  Holz- 
schreier   (jms)^  und   die  Elster   (pie)  ;    dieselben  fehlen 


—     100    — 

in  den  lat.  Prosabestiarien ,  und  nur  in  den  Versen 
des  sog.  Thebaldus,  Migne,  »Patrologia  lat.«  Bd.  171 
p.  1220  wird  in  dem  Abschnitt  liber  den  Fuchs 
V.  7 — 8,  wo  ebenfalls  die  List  desselben  beim  Vogel- 
fange  erzàhlt  ist,  gesagt,  dass  die  Kràhe  oder  der  Rabe 
(cornix  aut  ater  corvus)  sich  auf  seinem  Balg  nieder- 
lassen,  um  ihn  mit  Bissen  zu  zerfleischen.  Im  Alt- 
spanischen  »Libro  de  los  Gatos«  p.  558  No.  53  heissen 
dièse  beiden  Vôgel  Cuervo  und  mïlano.  Sollte  der 
Dichter  cornix  und  corvus  falsch  iïbersetzt  oder  auf 
Geais  à  deux  pieds,  wie  La  Fontaine  in  Fable  IX  sagt, 
angespielt  haben?  Dieser  Abschnitt  iiber  den  Talley- 
rand  der  Thierwelt,  den  Raubritter  Reineke  Fuchs 
in  Guillaume's  Bestiaire  ist  ein  locus  classicus,  da  der 
Verfasser  sich  im  Eingange,  wo  vom  Raube  der  Hiïhner 
des  Constant  des  Noes  durch  den  Fuchs  die  Rede  ist, 
auf  den  Roman  de  Renart  hgb.  von  Martin  II  30,  49  u.  o. 
IX  20  und  V  645  bezieht  und  gleieh  Jacobus  von 
Vitry,  sowie  Gautier  von  Coinsy  ein  Zeugniss  liefert? 
wie  beliebt  und  verbreitet  dièses  Werk  im  Anfange 
des  13.  Jahrh.  gewesen  ist.  Vgl.  E.  Martin,  »  Roman 
de  Renart«.  Strassburg  1882,  Branche  I  b.  V.  2205 
und  XIII  V.  1125;  Méon,  »Roman  de  Renart«, 
Branche  XXa;  W.  Knorr,  „Die  XX.  Branche  des 
Roman  de  Renart  und  ihre  Nachbildungen."  Eutin 
1866,  p.  3  —  4;  »Histoire  littéraire  de  la  France^ 
t.  XXII  p.  912  fg.  Die  Episode  vom  rothgefàrbten 
Fuchs,  der  sich  todt  stellt,  um  Vogel  zu  fangen,  kommt 
schon  im  Pantschatantra  :  Benfey  I  333  vor  und  hat 
auf  ihrer  Weltwanderung  den  Ursprung  zur  Erzâhlung 
vom  gelbgefârbten  Fuchs  in  Branche  XXI — XXII  des 
Roman  de  Renart  abgegeben.  Vgl.  auch  Al.  Bieling, 
«Gôthe's   Reineke    Fuchs,    nach   dem   àltesten    Druck 


—     101     — 

von  1794  mit  Proben  der  altérai  Thicrepen  hgb." 
Berlin  1882;  Gottsched's  „Reineke  Fuchs",  Abdruck 
der  hochd.  Prosa  -  Uebersetzung  von  1752.  Halle  1886. 
Wie  beliebt  die  Fuchssage  noch  heute  ist,  zeigt,  dass 
sie  selbst  zu  Unterrichtszwecken  verwendet  ist  von 
C.  Engelbrecht ,  „Eeineke  Fuchs  fiir  Schul-  und 
Privât  -  Studium.  Neu  bearbeitet  und  erweitert  durch 
grammatische  Bemerkungen  und  einen  Anhang  eines 
reichen  Worterverzeichnisses  nebst  Schliissel  der  eng- 
lischen  Aussprache  und  Bedeutungen."  Kôln  1884. 
Aus  der  jtidischen  Literatur  des  13.  Jahrh.  sind  die 
Fuchsfabeln,  >Mischle  Schualim«  des  Berachjah  ha- 
Nakdan  bekannt,  die  in  das  Lateinische  und  zum  Theil 
in  das  Deutsche  tibertragen  wurden.  Vgl.  L.  Zunz, 
„Zur  G-eschichte  und  Literatur".  Berlin  1845,  p.  127 
und  D.  Cassel,  „Lehrbuch  der  jildischen  Geschichte 
und  Literatur".     Leipzig  1879,  p.  371. 

16)  Einhom  =  1375-1476  ==  Hugo  II  Cap.  6. 

Hier  stimmt  die  Gottweiher  Hs.  ziemlich  genau 
zu  Cahier' s  Hss.  AB  und  hat  wie  dièse,  obwohl 
fehlerhaft,  gleich  Cod.  Reg.  2  C.  XII,  die  Bibelstelle 
Deuteron.  33,  17,  welche  der  normannische  Bestiaire 
nicht  enthâlt.  Letzterer  ist  fast  ganz  nach  Hugo's 
Text  gearbeitet,  nur  der  letzte  Satz  ûber  den  Grund 
der  Aehnlichkeit  des  Einhorns  und  des  Ziegenbocks 
ist  vom  Dichter  ubergangen;  ebenso  lasst  er  die 
griechische  Bezeichnung  monoceros,  die  Philipp  von 
Thaon  (monosceros)  hat,  weg,  ferner  die  Angabe  Hugo'.s, 
der  sich  auf  den  Physiologus  beruft,  dass  das  Einhorn 
die  Eigenschaft  habe,  dass  es  ein  sehr  kleines  Thier 
(pusillum  animal)  und  dem  Ziegenbock  ahnlich  sei. 
Das  Lateinische   spricht   nur  von  einem  acerrimum  m 


-     102     — 

capite  cornu  unum,  der  Dichter  von  einem  Home  des 
Thieres  in  der  Mitte  der  Stirn.  Kein  Jâger,  sagt 
Hugo,  kann  ilim  mit  G-ewalt  zuvorkommen  oder  es 
fangen;  sondern  genau  genommen  fângt  man  es  durch 
folgende  Erdichtung  und  List.  Man  fiïhrt  ein  schones 
jungfrâuliches  Mâdchen  (puellam  virginemque  specio- 
sam),  das  man  allein  lâsst,  an  den  Ort  seines  Aufent- 
halts;  sobald  das  Mâdchen  das  Thier  erblickt,  offnet 
es  seinen  Busen,  bei  dessen  Anblick  das  Einhorn 
seine  Wildheit  aufgiebt  und  seinen  Kopf  in  den  Schoss 
(gremium)  der  Jungfrau  legt,  und  so  wird  es  schlafend 
von  den  Verfolgern  gefangen  (deprehenditur)  und  in 
den  Palast  des  Konigs  gebracht  (exhibetur).  Der 
Dichter  dagegen  nennt  das  Thier  so  kampflustig  und 
kiïhn,  das  kraftigste  aller  Thiere  der  Welt,  das  den 
Kampf  mit  dem  Elephanten  aufnimmt  und  so  scharfe 
Krallen  an  dem  festen  schneidigen  Fusse  hat,  dass  es 
ailes  durchbohrt  und  mit  dem  wîe  eine  Klinge  spitzen 
Fusse  dem  Elephanten  vollstândig  den  Bauch  auf- 
schlitzt.  Die  es  fangen  wollen,  lauern  ilim  erst  auf; 
finden  sie  seinen  Aufenthalt  und  bemerken  sie  seine 
Fusstapfen,  so  gehen  sie  zu  einem  Mâdchen,  von  dem 
sie  wissen,  dass  es  noch  Jungfrau  ist;  dièses  lassen  sie 
sich  setzen  und  an  der  Hôhle  warten,  uni  das  Thier 
zu  fangen.  Ist  das  Einhorn  zuriickgekehrt  und  hat 
die  Jungfrau  erblickt,  so  geht  es  gleich  zu  ihr,  lâsst 
sich  in  ihrem  Schosse  (devant)  nieder,  und  das  Mâdchen 
nimmt  es  wie  den,  der  sich  ihm  hingiebt  (Greliebten). 
Mit  der  Jungfrau  spielt  es  so  lange,  bis  es  in  ihrem 
Schosse  eingeschlafen  ist.  Alsbald  springen  die,  welche 
ihm  auf lauern,  herbei,  binden  es  und  filhren  es  mit 
Gewalt  und  unter  Widerstand  (desrei)  zum  Kônig. 
Nach  dem  Lateinischen  und  nach  Gruillaume  ist  das 
Einhorn  Jésus  Christus,  der  in  der  Jungfrau  Wohnung 


—     103     — 

nahm  und  von  den  Juden  gefangen  uncl  gebunden  vor 
Pilatus  gefùhrt  wurde.  In  den  Treis  moz  297  des- 
selben  Dichters  ist  das  Einhorn  (wie  im  Roman  Barlaam 
und  Josaphat)  der  Tod;  Guillaume  ist  also  nicht  consé- 
quent in  seinen  Darstellungen,  er  schliesst  sich  eng  an 
seine  verschiedenen  Quellen.  Der  Dichter,  der  unter  dem 
einen  Horn  des  Einhorns  die  Menschwerdung  versteht, 
ftihrt  die  Allégorie  weiter  als  Hugo,  der  dies  nur  mit 
dem  Spruch  Johannes  10,  30  =  V.  1436  deutet.  Auch 
die  Bibelsprliche  Lucas  I,  69  =  V.  1437  — 1441,  wo 
das  Beiwort  des  Zacliarias  uncl  son  bon  ami  Zuthat 
sind,  ferner  Psalm  92,  11  (bei  Hugo  steht  Psalm  CXI, 
was  falsch  ist)  =  V.  1443 — 1445  sind  wiedergegeben. 
Ein  Citât  aus  Psalm  28  oder  vielmehr  Psalm  29,  6  iïber 
das  Einhorn  und  II  Korinther  1 1  hat  der  Dichter  iiber- 
gangen.  Die  Auslegung  der  Wildheit  des  Thieres,  dass 
weder  die  principatus  noch  àiepotestates  noch  die  throni 
noch  die  dominationes  Gott  wie  er  ist  erkennen  kônnen, 
stimmt  uberein,  nur  spricht  der  Dichter  statt  von 
Gott  vom  Werke  der  Menschwerdung.  Dass  der  listige 
Teufel  (subtilissimus  diabolus)  das  Geheimniss  der 
Menschwerdung  nicht  zu  erforschen  vermochte,  giebt 
der  Dichter  V.  1458  —  1460  wieder.  Denselben  Ge- 
danken  driickt  Guischart  von  Beaulieu  in  einem  Ver- 
gleich  mit  dem  Aale  aus*).     Endlich,  der  Schluss  mit 


*)  V.  889  fg\: 

Deus  en  la  char  ne  se  volt  demustrer  : 
Granz  fud  le  sacrement,  por  ce  le  volt  celer. 
Semblant  fist  d'anguille,  k'ai  veu  dubpler, 
U  l'um  met  le  vermet  al  peissun  afoler. 
Le  peissun  prent  le  verm,  k'il  quide  user, 
Le  verm  trove  duz  &  trove  amer. 
Quant  le  peissun  co  sent  k'il  nel  pot  guster, 
Volenters  le  larreit,  s'il  le  poust  eschiuver. 
Se  diable  seust  dampne  Deu  asmer, 
Ja  ne  fust  tant  hardiz  k'il  osast  adeser. 


—     104     — 

den  Spriichen  Matth.  11,  29  =  V.  1464—1468  und 
Johannes  I,  14  =  V.  1469  —  1476,  wo  voni  Dichter 
nur  hinzugefugt  ist,  dass  die  Jungfrauschaft  unverletzt 
blieb,  stimmt  mit  dem  Lateinischen  mehr  uberein,  als 
man  wiinschen  môchte  oder  erwartet.  Die  Stelle 
Hiob  39,  9  hat  noch  nicht  in  den  Bestiarien  gestanden. 
Im  Lateinischen  wird  dnrch  den  Spruch  Matth.  11,  29 
die  Kleinheit  ansgelegt,  die  der  Dichter  jedoch  hier 
wie  im  Eingange  nicht  erwâhnt  hat.  —  Nach  Philipp 
von  Thaon  hat  das  Einhorn  die  Gestalt  eines  Ziegen- 
bocks  und -wird  im  Walde,  wo  sein  Schlupfwinkel  ist, 
gefangen,  indem  eine  Jungfrau  ihre  Brust  vor  ihren 
Busen  hait*,  dièse  riecht  das  Einhorn,  das  zu  der 
Jungfrau  geht,  die  Brust  ktisst  und  in  ihrem  Schosse 
einschlâft.  So  hndet  es  den  Tod  durch  den  Menschên, 
der  es  alsbald,  wahrend  es  schlâft,  tôdtet  oder  lebeudig 
fângt*).  —  Fritsche,  „Quellen  der  Image  du  Monde" 
p.  27/28,  der  liber  die  daselbst  V.  2255  —  2372  be- 
schriebenen  wunderbaren  Thiere  nichts  Naheres  an- 
giebt,  fiïhrt  das  Versehen  an,  dass  die  imicomes 
griechisch  Rhinocerotes  genannt  wurden;  dasselbe  be- 
gegnet  in  dem  Cod.  Reg.  2  C.  XII  und  in  der  brauch- 
baren  lat.  Jîs.  A  bei  Cahier,  »  Mélanges*  p.  221.  — 
Bartsch's  hochkomische  Erklârung  des  provenzalischen 
e  sa  fanda  ist  in  der  dritten  Auflage  seiner  Chresto- 
mathie  Provençale  334,  14  beseitigt.  —  Bei  Shakespeare, 
Julius  Caesar  II,  1  ist  die  einer  Vergleichung  in  den 
europaischen  Literaturen  wiirdige  Sage  vom  Einhorn,  die 
schon  Aldhelm  im  7.  Jahrh.  in  seinem  Râthselbuche 
kennt,    wohl  durch  Corruption  des  Textes    anders  ge- 


*)  Im  »  Bestiaire  d'amour»  des  Richard  de  Foumival  weigert 
sich  die  Dame  im  Wechselgesprâch  mit  dem  Dichter,  einem  so  ge- 
fahrlichen  Einhorn  gegenûber  die  Rolle  als  Jungfrau  zu  ûbernehmen. 


—     105     — 

staltet,  indem  darin  von  trees  als  Mittel  zum  Fange 
die  Rede  ist.  Die  Erklârung  von  Al.  Schmidt  befriedigt 
nicht.  Auch  Rudolf  von  Ems  kennt  die  Sage,  vgl. 
Doberentz  in  Zaeher's  Zeitschrift  1881,  XIII  p.  179  fg. 
Das  Einhorn.  das  dem  Oryx  der  Alten,  einer  Antilopen- 
art  vergleichbar  ist,  soll  neuerdings  in  Tibet  aufgefunden 
sein.  Vgl.  Cari  Ritter,  „Erdkunde\  Berlin  1834, 
Theil  4 p.  98  fg.  Brehm  in  seinem  „Thierleben"  identificirt 
dasselbe  mit  dem  Nashorn.  Eine  seltene  Monographie 
existirt  von  W.  v.  Miiller,  „Das  Einhorn  vom  geschicht- 
lichen  und  naturwissenschaftlichen  Standpunkt".  Stutt- 
gart 1853,  und  „Die  Sage  vom  Einhorn"  inden  Publicat. 
des  Miinsterbau-Vereins  zu  Constanz  1881.  Noch  sei 
erwâhnt,  dass  die  Légende  vom  Einhorn  sich  nebst 
der  vom  Biber,  Affen  u.  a.  Thieren  (vgl.  Ebert's  Jahr- 
buch  XII,  149  und  J.  Ulrich  in  der  Romania  1884 
p.  39  fg.)  in  einem  italienischen  Lehrgedicht  L'Acerba 
des  Gegners  Dantes,  des  Cecco  d'Ascoli  (Francesco  de 
Stabili)  findet,  —  vgl.  »Sulla  vita  e  sulle  opère  di  Cecco 
d'Ascoli.«  Appunti  di  G.  Castelli.  Ascoli  Piceno.  1887  — 
dessen  Hs.  vom  Jahre  1475  mit  colorirten  Federzeich- 
nungen  die  Hamilton  -  Sammlung  in  Berlin  enthalt. 
Hier  ist  dasselbe  im  Bilde  dargestellt,  wie  es  sich,  von 
dem  mit  einem  Speer  bewaffneten  Jâger  verfolgt,  in  dem 
Schosse  einer  donzella  niedergelassen  hat.  A.  Gaspary, 
„Geschichte  der  italienischen  Literatur"  I.  Berlin  1885, 
p.  348  setzt  das  Gedicht  um  1326*). 


*)  Nach  Paracelsus  ist  das  Einhorn  das  keuscheste  und  reinste 
Thier,  das  Jungfrauen  und  Frauen  am  Geruch  erkennt.  Noch 
Gesner,  „Thier-Buch",  ùbersetzt  von  Forer,  Frankfurt  a.  M.  1669 
beschreibt  p.  77  mit  Berurang  auf  Albertus  und  Arlunnus,  wie  das 
Einhorn  mit  Hùlfe  einer  Jungfrau  gefangen  werde. 


—     106     — 

17)  Biber  =  1477-1566  =  Hugo  II  Cap.  9. 

Die  Gottweiher  Hs.  und  Cahier 's  Hss.  AB  stiminen 
hier  fast  ganz  iïberein,  nur  dass  erstere  etwas  gekiirzt 
ist  und  hier  wie  in  Abschnitt  1 — 6,  8,  9,  13,  16,  19, 
21  nach  der  Ueberschrift  einen  oder  zwei  Verse  hat, 
die  sonst  wie  bei  Cahier  fehlen.  Der  Dichter  libergeht 
den  Schlusssatz  Hugo 's  iiber  den  Namen  Castor  und 
setzt  nur  V.  1478  hinzu,  dass  der  Biber,  wie  er  glaube, 
ein  wenig  grosser  sei  als  der  Hase.  Der  Zusatz  des 
Lateinischen  zu  castor  vel  fiber:  »nimis  acri  ingenio 
et  nimis  mansuetuni  animal*  —  der  Cod.  Reg.  2  C.  XH 
hat  als  Epithetonnur  mansuetus  nimis  —  ist  vom  Dichter 
V.  1479 — 1480  falsch  verstanden,  indem  er  sagt,  dass 
der  Biber  sehr  sanft,  âusserst  weise  und  nicht  zahm, 
sondern  wild  ist.  Dass  man  ans  den  Geschlechtstheilen 
des  Bibers  Arzneien  zu  verschiedenen  Dingen  bereitet, 
stimmt  ziemlich  zu  Hugo,  welcher  sagt,  dass  die 
testiculi  in  der  Medicin  zur  Heilung  verschiedener 
Krankheiten  niïtzlich  sind.  Wie  Hugo,  der  den 
Physiologus  nennt,  erzâhlt  der  Dichter,  dass  der  Biber 
sich  im  Angesicht  des  Jâgers,  wenn  er  nicht  mehr 
entkommen  kann,  die  Gescklechtstheile  ausbeisst  und 
so  sein  Leben  rettet-,  der  Jager  folgt  ihm  nun  nicht 
weiter  und  kehrt  zuriïck.  Guillaume  setzt  hinzu,  dass 
Gott  dem  Thiere  so  viel  Gnade  verliehen  hat,  dass  es 
weiss,  warum  man  es  jagt.  Auch  das  steht  in  der 
Vorlage,  dass  der  Biber,  wenn  er  ein  zweites  Mal  vom 
Jâger  (alter  venator)  verfolgt  wiirde,  diesem,  wenn  er 
nicht  mehr  entkommen  kônne,  seine  ausgerissenen 
virilia  zeigen  wiirde,  damit  er  zuruckbleibe.  Auch 
die  Auslegung,  nach  welcher  der  Biber  die  vom  Teufel 
verfolgten   Weisen    (Hugo    meint   die   Keuschen)    vor- 


—     107     - 

stellt,  bietet  sammt  dem  Beiwerk:  Rômer  13,  7  = 
V.  1528—1532,  Galater  5,  22  (der  Spruch  fehlt  hier 
bei  Hugo)  =  V.  1555 — 1558  keine  eigene  Zuthat  des 
Dichters,  der  den  schon  beim  Caladrius  (V.  482)  vor- 
kommenden  und  auch  im  Cod.  Reg.  2  C.  XII  stehenden 
Spruch  Joh.  14,  30  nicht  mit  tibersetzt  hat.  Nur  die 
Schlusszeilen  V.  1559 — 1566  gehoren  ihm  wieder  an.  — 
Dass  die  Geschlechtstheile  des  Bibers  zu  Arzneien 
dienen,  ist  nattirlich  eine  Fabel,  die  die  stark  riechende 
Feuchtigkeit  aus  zwei  Driïsen  am  After,  Bibergeil, 
gemeint  hat.  Schon  Plinius  8,  30,  47  berichtet  dièse 
Sage  vom  Castoreum.  Noch  im  16.  Jahrh.  ist  Olaus 
Magnus,  Bischof  von  Upsala,  obschon  er  dem  Solinus 
nicht  mehr  glaubt,  dass  sich  der  Biber  selbst  castrirt, 
im  18.  Bûche  der  »Historia  de  gentibus  septentr.«  (Ant- 
werpen  1558)  von  der  medicinischen  Wirkung  des 
GeiFs  bei  Pest,  Fieber  und  allerlei  Krankheiten  uber- 
zeugt,  und  im  17.  Jahrh.  schrieb  ein  Ulmer  Arzt, 
Marius,  ein  1685  von  Joh.  Frank  vermehrtes  Buch 
tiber  die  Benutzung  des  Bibers  als  Heilmittel. 

18)  Hyâne  =  1567—1642  =  Hugo  II  Cap.  10. 

Dieser  Artikel  ist  in  der  Gottweiher  Hs.  am 
Schluss  in  Unordnung,  da  das  Wasserhuhn  (fulica) 
zuletzt  eingefugt  ist;  die  fehlerhafte  Berufung  auf 
Salomo,  die  in  den  althochdeutschen  Thierbtichern 
wiederkehrt,  findet  sich  hier  auch  wie  in  Cahier 's  Hss. 
AB,  im  Cod.  Reg.  2  C.  XII  und  bei  Gervaise  V.  360. 
Auch  Guillaume  spricht  diesen  wenig  Bibelkenntniss 
verrathenden  Fehler  nach  V.  1627.  Hugo  (oder  Migne) 
dagegen,  der  an  zwei  Stellen  Notizen  liber  das  nâcht- 
liche  Herumschweifen  der  Hyâne  und  iiber  den  Stein 
im  Auge   des  Thieres   aus  Solinus  entlehnt,    citirt  die 


—    108     — 

Bibelstellen  richtig,  nâmlich  Jeremias  12,  9:  ^Facta 
est  mihi  hereditas  mea  quasi  spelunca  hyaenae«,  = 
V.  1591 — 1592,  ferner  Jacobus  I,  8  und  nicht  Salomo, 
wie  in  den  Bestiarien  steht:  »Vir  duplex  animo  in- 
constans  est  in  omnibus  viis  suis«  =  V.  1627  — 1635 
und  Matth.  6,  24  =  V.  1636—1639.  V.  1567—1574 
ist  nattirlich  Zuthat  des  Dichters,  der  nur  den  griechi- 
schen  Namen  der  Hyâne,  nicht  den  franzosischen  (en 
franceis)  kennt.  S.  Bochart  »Hierozoicon«.  Lipsiae 
1786,  II  115  bezeichnet  richtig  mit  Lynx  den  lupus 
cervarius  =  ïoupcervier.  Philipp  von  Thaon  jedoch 
ùbersetzt  den  Oriu  num  mit  teste  und  erklârt  ihn  durch 
lueervere.  Guillaume  bezeichnet  V.  2030  mit  lovecervere 
(en  dreit  romanz)  den  Panther(î).  V.  1579  —  1582 
stimmen  bei  Philipp  und  Guillaume  inhaltlich  und  in 
den  Reimworten  dem  Lateinischen  entsprechend  tiberein. 
Dass  die  Hyàne  die  Todten  frisst  und  in  deren  Grâbern 
wohnt,  eine  Angabe,  die  ira  Cod.  Reg.  2  C.  XII  ganz 
fehlt,  dass  ihr  Fleisch  zu  essen  nach  dem  Gesetz  ver- 
boten  ist,  stimmt  mit  der  Quelle  tiberein.  Auch  die 
Notiz  liber  den  Stein  in  den  Augen  (in  oculis)  der 
Hyàne  (lapidem  hyaenium),  der,  unter  die  Zunge  ge- 
halten,  die  Zukunft  prophezeien  lassen  soll,  hat  der 
Dichter  V.  1593 — 1598  aufgenommen,  nur  spricht  er 
vom  Steine  im  Auge  ;  dieselbe  fehlt  jedoch  in  Cahier 's 
Hss.  AB  und  in  der  Gôttweiher  Hs.  Als  die  beiden 
Naturen  des  Thieres  wird  V.  1602  — 1606  dies  an- 
gefûhrt,  dass  man  es  einmal  mannlich,  ein  ander  Mal 
weiblich  —  wie  der  Dichter  hinzufiigt  —  „mit  Zitzen 
und  Briisten"  bei  verândertem  Aeusseren  finde*). 
Dièse    Stelle   ist  von    F.  Mann,    »Der  Bestiaire  Divin 


*)  Cuvier,  »Le  règne  animal  «  1  p.  188  meint,  dass  der  tiefe 
und  drùsige  Sack  unter  dem  After  der  Hyâne  die  Alten  zu  dem 
Glauben  verleitet  hat,  dass  dièse  Thiere  Zwitter  sind. 


109    — 

des  Guillaume  le  Clercs.  Heilbronn  1888,  p.  78  nicht 
richtig  verstanden,  wenn  er  behauptet,  dass  hier 
Guillaume  ein  Missverstândniss  „unterlaufen",  indem 
er  als  die  eine  Natur  der  Hyâne  auffasse,  dass  sie  in 
Grabstâtten  sich  aufhalte,  und  als  die  andere,  dass  sie 
mannlich  und  weiblich  ist.  Aber  der  V.  1600  (Qui  si 
habite  es  sépultures)  ist  nur  eine  beilâufige  Wieder- 
holung  des  schon  Y.  1585  ausgedriïckten  Gedankens, 
und  V.  1603 — 1604  ist  deutlich  der  lateinische  Wort- 
laut:  »aliquando  quidem  masculus  est  aliquando  vero 
femina«  zur  Bezeichnung  der  beiden  Naturen  wieder- 
gegeben.  Auch  die  Auslegung  der  (doppeltgestalteten) 
Hyàne  als  der  Kinder  Israël,  die  erst  an  Gott  glaubten, 
dann  aber  ihn  verliessen  und  Gotzen  anbeteten,  sowie 
die  Vergleichung  dièses  Thieres  mit  den  Leuten,  die 
in  Wort  und  That  Zwitter  sind,  ist  wie  sonst  in  der 
Quelle  nachweisbar.  In  diesem  Abschnitt  beriïhren 
sich  die  Vorstellungen  von  gespenstigen  Wehrwolfen 
(Lnbins)  und  den  Vampyrn.  Von  diesem  widerwartigsten 
aller  Thiere,  das  nach  dem  Aberglauben  sich  in  Menschen 
verwandeln  kann  (Lycanthropie),  geht  noch  heute  die 
Fabel,  —  Freiligrath  nennt  es  „die  Entweiherin  der 
Griifte"  im  Gedicht  „Lôwenritt"  —  dass  es  Leichen  aus- 
grabt  und  auch  Kinder  raubt.  Vgl.  zu  dieser  Sage 
W.  Hertz,  „ Der  Wehrwolf".  Stuttgart  1862.  Nach  Marie 
de  France  ist  das  bretonische  Bisclavret  (75 — 85)  das- 
selbe,  was  die  Normannen  Garwalf  (lies  :  Garulf)  nennen. 
Diesen  Namen,  welcher  sich  in  dem  pleonastischen  nfz. 
loup-garou  wiederfindet,   kennt  der  Dichter  nicht. 

19)  Wasserschlange   und  Krokodil  =  V.  1643—1728 
=  Hugo  II  Cap.  7—8. 

In  der  Gôttweiher  Hs.  fehlt  wie  in  Cahier's  Hss. 
eine    Beschreibung    des    Krokodils    gânzlich.      Ebenso 


—     110    — 

findet  sich  dort  der  Zusatz  nicht,  den  man  V.  1677— 
1684  fur  Eigenthum  des  Normannen  ansehen  mochte, 
dass  alte  Weiber  —  Cod.  Keg.  2  C.  XII  hat:  »De 
stercore  ejus  unguentum  fiebat,  imde  vetule  et  rugose 
meretrices  faciem  suam  perunguebant«  —  sich  mit  der 
aus  der  Schwarte  des  Krokodils  hergestellten  Salbe 
salbten,  wodurch  sich  die  Runzeln  des  Gesichtes  und 
der  Stirn  glâtteten,  und  dass,  wie  hinzugefiigt  wird, 
viele  es  noch  so  machen,  aber  dass  dieselbe,  wenn  Scliweiss 
daritber  komme,  nichts  helfe  *).  Hugo  jedochmeint,  dass 
der  Dunger  des  Krokodils  altenWeibern  zur  Salbe  dient: 
»Stercus  ejus  fit  unguentum,  unde  vetulae  et  rugosae 
mulieres  faciès  suas  perungunt,  fiuntque  pulchrae  donec 
sudor  defluens  faciem  lavet.  «  Die  franzosischen  Schreiber 
haben  fast  aile  das  Missverstândniss,  dass  dièse  Salbe 
aus  dem  Schweife  des  Krokodils  bereitet  wird**).  Sonst 
kiïrzt  der  Dicliter  in  diesem  Abschnitt  theilweise  Hugo' s 
Text.  Uebereinstimmend  wird  die  Wasserschlange  von 
beiden  —  der  Dichter  nennt  sie  sehr  weise  —  als 
Feindin  des  Krokodils  geschildert;  dasselbe  wird  nach 
Hugo  im  Nil  geboren,  ist  ein  vierfussiges  Thier,  das 
auf  dem  Lande  und  im  Wasser  lebt,  meist  20  Ellen 
lang  ist,  ungeheure  Zàhne  und  Krallen  hat,  und  dessen 


*)  Nach  Du  Cange  (Fronssatus)  salbten  sich  alte  Buhlerimien 
so.  Flavius  Vopiscus,  de  Firmo,  berichtet,  dass  sich  Kaiser  Firmus 
mit  Krokodilfett  salbte  und  dann  mitten  unter  Krokodilen  herum- 
schwamm;  derselbe  lenkte  einen  Elephanten,  ritt  auf  einem  Fluss- 
pferd  und  auf  grossen  Straussen. 

**)  F.  Mann,  »Der  Bestiaire  Divin  des  Guillaume*.  Heilbronn 
1888,  p.  78  fasst  coane  nicht  richtig  auf,  wenn  er  von  jenem  Toiletten- 
mittel  spricht,  „welches  âltliche  Damen  aus  der  Krokodilhaut  zur 
Verschôneining  des  Teints  zu  bereiten  pflegten."  Von  den  alten 
Egypterinnen  vvaxrde  Krokodilfett,  Eselshuf,  Gazellenkoth  u.  a.  als 
Salbe  verwendet,  wâhrend  das  bei  den  Komerinnen  beliebte  Schôn- 
heitsmittel,  die  pinguia  Poppaeana,  aus  Eselsmilch  und  Brotteig 
bestand. 


—  111   — 

Haut  angeblich  so  dick  ist,  dass  es,  wie  sehr  es  auch 
auf  dem  Riicken  durch  Steinhiebe  getrofFen  wird,  gar 
nicht  verletzt  wird.  Des  Nachts  ruht  es  im  Wasser, 
am  Tage  auf  dem  Erdboden;  wenn  es  einmal  einen 
Menschen  findet,  frisst  es  ihn,  wenn  es  ihn  bewâltigen 
kann,  und  nachher  beweint  es  ihn  immer.  Einzig 
aber  vor  allen  Thieren  bewegt  es,  wenn  es  frisst,  die 
obère  Kinnlade,  wâhrend  die  untere  unbeweglich  bleibt. 
Ebenso  der  Dichter,  der  hinzufiïgt,  dass  das  Krokodil 
dem  Ochsen  an  Gestalt  etwas  âhnlich  sehe,  dass  es  so 
dick  wie  ein  Baumstamm  ist  und  starke  Schlàge  mit 
zaekigen  Steinen  fiir  nichts  achtet.  Niemals  h'at  man 
es  gesehen,  fiigt  er  hinzu.  V.  1670  ist  poetische  Zu- 
that.  V.  1475  — 1476  iibersetzt  »solus  prae  omnibus 
animalibus«.  Die  Angabe  liber  die  Wasserschlange, 
dass  sie  im  Wasser  lebt  und  das  Krokodil  todtlich 
hasst,  wiederholt  der  Dichter  V.  1685—1687.  Eigene 
Zuthat  ist  1688 — 1690.  Hugo  berichtet  nâmlich,  dass 
die  Wasserschlange  die  Natur  und  Grewohnheit  habe, 
wenn  sie  das  Krokodil  am  Ufer  schlafen  sehe,  sich 
im  Schlamm  zu  wâlzen,  um  desto  leichter  in  den 
Eachen  des  Krokodils  hineinzuschlûpfen.  Dièses  ver- 
schlingt  sie  lebendig,  dièse  aber  zerfleischt  ihm  aile 
Eingeweide  und  gelangt  nicht  nur  lebendig,  sondern 
sogar  un  verletzt  heraus.  In  V.  1702  —  1706  schmtickt 
der  Dichter  das  poetische  Bild  durch  synonyme  Aus- 
driicke  und  fiigt  den  Tod  des  Krokodils  hinzu.  Der 
Auslegung  nach  ist  das  Krokodil  der  Tod  und  die 
Holle,  deren  Feind  Christus  die  darin  Gefangenen 
herausfuhrte.  Der  Spruch  Hosea  13,  14  =  V.  1723 
findet  sich  auch  in  der  Quelle.  Mehr  Bibelstellen  ent- 
halt  wieder  der  Cod.  Reg.  2  C.  Xn.  Der  Schluss 
V.  1724  —  1728,   in  welchem  nur  V.  1725  der  Quelle 


—     112     — 

entspricht,  ist  Zuthat.  —  Auch  bei  Philipp  von  Thaon 
bildet  das  Krokodil  keinen  besonderen  Abschnitt. 
Von  der  Sage  der  Alten,  dass  ein  Vogel  (bei  Herodot 
2,  68  Trochilos  genannt,  ebenso  bei  Ammianus  Marcell. 
22,  15)  Freundschaft  mit  dem  Krokodil  halte  und  ihm 
die  an  das  Zahnfleisch  kriechenden  Schnaken  oder  die 
Blutegel  im  Rachen  wegpicke,  was  in  Wirklichkeit 
ein  Regenpfeifer  oder  ein  Strandlaufer,  der  Krokodil- 
wâchter  der  Araber,  besorgt,  findet  sieh  im  Bestiaire 
nichts  ;  ebenso  ist  der  Heiligkeit  des  Thieres  bei  den 
alten  Egyptern  nicht  gedacht,  die  es  zâhmten  und 
mit  goldenen  Ringen  schmiickten  sowie  nach  dem 
Tode  einbalsamirten.  Die  Erzâhlung  vom  Krokodil, 
das  Mensehen  frisst  und  dann  beweint,  geht  bis  auf 
Em.  Geibel's  „Lob  der  edlen  Musiea"  herab.  Eine 
andere  Fabel  ist  die  Geschichte  von  den  Krokodils- 
thrânen,  dass  das  Thier  nâmlich  winsele  und  heule, 
um  seine  Schlachtopfer  herbeizulocken.  Dass  der  Hydrus 
der  Sage  auf  das  Ichneumon  als  den  Hauptfeind  des 
Krokodils  geht,  dessen  Eiern  es  nachstellt,  verdient 
kaum  noch  bemerkt  zu  werden.  Auch  Odo  de  Cering- 
tonia  kennt  die  Fabel  »De  ydro  et  cocodrillo«.  Nach 
dem  provenzalischen  Elucidari  legt  das  Krokodil  Eier, 
die  so  gross  sind  wie  Grànseeier,  was  G.  Cuvier,  »Le 
règne  animal  «  V  p.  29  bestatigt.  Vgl.  noch  Lenz, 
„Zoologie  der  Griechen  und  Romer".  Gotha  1856, 
p.  122. 

20)  Ziege,   Ziegenlbock  (Steiubock)  =  1729—1830  == 
Hugo  II  Cap.  13. 

Die  lateinischen  Quellen  stimmen  im  Allgemeinen 
iiberein;  doch  der  Dichter  verwebt,  indem  er  zuletzt 
in    den    Predigerton    verfâllt,    Einzelnes    tibergehend, 


—     113    — 

folgende  theilwei.se  in  den  lat.  Texten  fehlende  Bibel- 
spriiche:  Matth.  25,  34—36  =  V.  1777-1790;  Matth. 
25,  41—46  ==  V.  1791—1816.  Angedeutet  ist  in 
V.  1754  —  1758  Psalm  137,  6:  »Excelsus  Dominus, 
et  humilia  respicit  et  alta  a  longe  cognoscit«.  Der 
Cod.  Reg.  2  C.  XII  weist  hier  wieder  mehr  Bibelstellen 
auf,  aber  gerade  aus  Matthâus  nur  25,  35.  Der  Ab- 
sehnitt  enthâlt  im  Eingange  eine  neue  Anspielung  auf 
den  Roman  de  Renart,  indem  V.  1731—1732  der  Hase 
coart  und  die  Ziege  foie  genannt  wird.  Dass  die  Ziegen- 
bôcke  (Steinbocke)  lange  herabhàngende  Barte,  lange 
scharfe  Horner  und  zottige  Felle  haben,  gern  in  den 
hochsten  und  steilsten  Gebirgen  hausen,  in  den  Thâlern 
weiden  und  ein  so  scharfes  Gesicht  haben,  dass  sie  Jâger 
und  Wanderer  von  fern  unterscheiden  kônnen,  ailes 
schliesst  sich  ebenso  wie  die  Auslegung  des  Thieres  als 
Gottes,  der  ailes  sieht  und  die  Gedanken  der  Menschen 
kennt,  eng  an  das  Lateinische  an.  Der  Schluss  V.  1817 — 
1830  mit  der  Ansprache  an  die  seignors  ist  Zuthat.  —  In 
der  Sage  von  den  Ziegen,  wie  sie  die  Thierbùcher 
enthalten,  ist  die  gemeine  Ziege  (Capra  hircus)  und 
der  Steinbock  (Capra  ibex)  der  Naturgeschichte  ver- 
mengt,  wenn  man  nicht  den  Paseng  oder  die  wilde 
Bezoarziege,  von  der  die  Hausziege  abstammt,  an- 
nehmen  will. 

21)  Wild-Esel  ==  1831—1926  =  Hugo  II  Cap.  11. 

In  der  Gottweiher  Hs.  ist  der  Artikel  De  Onagro 
am  Ende  im  Einzelnen  unvollstândig  und  in  Un- 
ordnung-,  der  Schreiber  hat  nàmlich  den  im  Ver- 
zeichniss  fehlenden  Abschnitt  vom  Affen  hier  ange- 
schlossen  und  mit  dem  vom  Wild-Esel  verbunden,  was 
Heider   ganz   ubersehen   hat.     In   Cahier's   Hss.   fehlt 

Reinsch,  Le  Bestiaire.  8 


-     114     - 

die  Angabe  der  Heimath  des  Onager ,  jedoch  hat  AB 
die  Lesart:  »Physiologus  dicit  de  onagro  quia  vigesimo 
quinto  die  mensis  faminoth,  qui  est  martius,  duodecies 
in  nocte  rugit* ,  wo  Hugo's  Text  imdechno  die  mensis 
Famochi«  liest,  und  wo  auch  die  Gottweiher  Hs.  und 
der  Cod.  Reg.  2  C.  XII  die  Zabi  XXV  bat,  wahrend 
die  lat.  Hs.  D  den  21.  Màrz  angïebt.  Cabier's  Hss. 
AB  erwâhnen  beide  gleicb  der  Gottweiher  Hs.  zuerst 
die  Eifersucht  des  Onager  nicht,  aber  A  entbâlt  einen 
zweiten  Artikel  liber  dasselbe  Tbier  mit  diesem  Zusatz. 
Die  Scbreiber  scbeinen  die  Worte  bei  Hugo  :  Xa- 
scentibus  masculis  masculi  zelant,  et  eorum  testiculos 
morsibus  detruncant,  quod  caventes  matres  eos  in 
secretis  occultant  «  beanstandet  und  absicbtlicb  aus- 
gelassen  zu  baben.  Der  aucb  bei  Albertus  Magnus 
begegnende  Zusatz  in  Hugo's  Text:  »Sînguli  autem 
feminarum  gregibus  praesunt«,  den  Cahier 's  Hs.  A 
nur  im  zweiten  Artikel  entbalt,  und:  »Africa  babet 
bos  magnos^<  ist  vom  Diehter  poetiscb  ausfiibrlicher 
bebandelt  worden.  Die  Sprilebe  Hiob  6,  5  =  V.  1883 — 
1885  und  1  Pétri  5,  8  =  V.  1889  —  1894  sind  mit 
iibersetzt.  Dass  im  letzten  Sprueb  vom  Teufel  als  dem 
briillenden  Lowen  die  Rede  ist,  ist  den  Compilatoren 
der  Bestiarien  gleicbgultig. 

Der  Diehter  beginnt  mit  einem  Lobe  seiner  Quelle, 
deren  kostliche  Beispiele  er  dem  Sinne  nach  erklàre. 
Die  Wild-Esel,  sagt  er,  findet  man  in  den  Wiisten 
des  grossen  Afrika  ungezahmt;  die  Gestiite  sind  in 
den  Wiisten  und,  wie  hinzugesetzt  wîrd,  in  Laub- 
wàldern,  Thàlern  und  Bergen  in  grossen  Trupps. 
Jedes  Gesttit  hat  nur  ein  Mannchen,  das  die  YVeibchen 
in  der  Ebene  und  auf  Wiesen  beherrscht.  Im  Gesttit 
giebt  es    nur  einen  Beschaler  (Zuchthengst),    was  wie 


—     115    — 

der  nâchste  Zusatz  im  Lateinischen  nicht  angegeben 
ist.  Wenn  das  Weibchen  ein  Junges  hat,  weiss  es, 
ob  dièses  weiblich  ist.  Wenn  aber  das  Mânnchen 
merkt,  dass  es  mânnlich  ist,  so  beisst  es  ihm  mit  den 
Zâhnen  aus  Eifersucht  die  Geschlechtstheile  ab.  Im 
Mârz  jahnt  der  Wild-Esel  in  der  Ebene  oder  im  Ge- 
hôlz  zwolf  Mal  am  Tage  und  zwolf  Mal  des  Naclits, 
dann  wissen  die  Landleute,  dass  Tag-  und  Nachtgleiche 
ist*).  In  der  Ausfiïhrung  und  in  der  Auslegung  des 
Wild-Esels,  der  nur  vor  Hunger  jahnt,  als  des  Teufels, 
der  noch  am  En  de  der  Welt  Kummer  haben  wird,  ist 
vom  Dichter  an  dem  Gedankeninhalt  der  Quelle  nichts 
Wesentliches  geândert.  Die  Schlusszeilen  V.  1923 — 
1926  sind  Zuthat.  —  Von  dem  sâugenden  wilden  Esel 
der  Alten,  der  unter  dem  Namen  làlisio  als  Lecker- 
bissen  (eine  von  Maecenas  aufgebrachte  Mode)  beruhmt 
war,  weiss  die  Sage  des  Mittelalters  nichts.  Der 
Onager,  den  Olaus  Mugnus  im  16.  Jahrh.  mit  dem 
Elch  verwechselte,  ist  naeh  Brehm  mit  dem  Kulan  oder 
Gurkur  identisch. 

22)  Affe  =  1927-1964  =  Hugo  II  Cap.  12. 

Dieser  Abschnitt  fehlt  als  besondere  Rubrik  in 
der  Gottweiher  Hs.,  die  unter  Onager  nur  Spuren  da- 
von  enthâlt.  Cahier 's  unvollstandige  Hss.  AB  sprechen 
nur  von  einem  AfFen,  D  von  mehreren.  Hugo 's  Text 
handelt  von  den  fiinf  Arten  :  Cercopitheci  (Meerkatzen), 
Sphinges  (gemeine  Paviane  oder  Schimpansen),  Oynoce- 
phàli  (Paviane  oder  hundskopfige  Affen),  Satyri 
(Orangs),     Gallitriches    [lies:     Callitriches**) ,     griïne 

*)  Bei  Horapollo  (éd.  Leemans  I,    16)  ist  es  der  Hundskopf- 
affe,  der  die  Tag-  und  Nachtgleiche  durch  sein  Uriniren  anzeigt. 
**)    Buffon    theilte    die  Affen    in    fùnf  Arten:    singes,  papions, 

8* 


—     116     — 

Wedel  -  Affen].  Der  Dichter  sagt,  seine  Vorlage 
kiïrzend,  V.  1955,  es  gebe  mehr  als  drei  Arten 
Affen;  derselbe  deutet  mit  den  geschwânzten  und 
mit  den  hundskôpfigen  die  Cynocephali,  mit  den 
einheimischen  melancholischen ,  die  nur  bei  zu- 
nehmendem  Monde  frohlich,  bei  abnebmendem  traurig 
sind,  keine  bestimmte  Art  an;  denn  Hugo  sagt  von 
diesen  simiae:  »Hae  elementorum  sagaces  in  nova 
luna  exsultant,  in  média  tristantur« ,  worauf  er  als 
die  Natur  der  Aeffin  angiebt,  dass  sie,  wenn  sie  Zwillinge 
geboren,  das  eine  Junge  lîebe,  das  andere  hasse.  Wird 
sie  von  Jâgern  gesucht,  so  umarmt  sie  das  Aeffchen, 
das  sie  liebt,  das  andere,  das  sie  hasst,  tràgt  sie  am 
Halse.  Fâllt  sie  jedoch  beim  Laufen  auf  zwei  Fûssen, 
so  wirft  sie  unwillig  das  geliebte  Junge  hin  und  be- 
hâlt  das,  welches  sie  hasst.  Ebenso  der  Dichter, 
der  nur  hinzufùgt,  dass  hochgestellte  Leute  mit 
dem  Affen  Liebhaberei  treiben,  dessen  Hasslichkeit 
vorn  und  hinten  er  besonders  hervorhebt;  dabei  fiïgt 
er  die  Bemerkung  hinzu,  dass  der  Affe  einen  Kopf,  aber 
keinen  Schwanz  habe*).  Ohne  Zweifel  ist  hier  der 
Dichter  gegeniiber  seiner  Vorlage  in  Verlegenheit  ge- 
wesen,  wie  er  dieselbe  in  decenterer  Weise  wiedergeben 
soll  ;  denn  nach  Hugo  ist  der  Teufel,  den  schon  Kirchen- 
vâter   der    ersten    christlichen  Jahrhunderte   fur   einen 


guenons,  sapajous,  sagouins.  Bei  Plinius  ist  callithrix  der  Name  eines 
bârtigen  und  gesehwânzten  athiopischcn  Affen.  Auch  dièse  Be- 
zeichnung  Schônhaar  stammt  ans  dem  Griechischen.  Xach  Brehm 
diirfte  letzterer,  in  dem  man  den  abessin.  Guereza,  den  schonsten 
Affen  vermuthet,  mit  dem  rothen  Affen  (Cercopithecus  raber).  der 
von  Plinius  Cynocophalus,  A-on  Juvenal  Cercopithecus,  von  Agathar- 
chides  Sphinx  genannte  mit  dem  Mantelpavian  (Cynocephalus  Ha- 
madryas)  identisch  sein. 

*)  Das  Fehlen  des  Schweifes  bei  Thieren  galt  im  Mittelalter 
als  ein  Zeichen  teuflischen  Wesens. 


—    117    — 

Affen  Gottes  erklârten,  das  Abbild  des  Affen  und  hat 
einen  Kopf,  aber  keinen  Schwanz,  und  wenn  er  auch 
schon  ganz  hàsslich  ist,  so  ist  sein  Hintertheil  unend- 
lieh  hàsslich  und  entsetzlich;  denn  der  Teufel  hat 
einen  Anfang  mit  den  Engeln  im  Himmel  gehabt,  aber 
weil  er  innerlich  heuchlerisch  und  hinterlistig  war, 
verlor  er  den  Schwanz  (quia  totus  in  fine  peribit  wird 
noch  hinzugefugt)  *).  Der  Dichter  hat  die  hinkende 
Allégorie  des  Lateinischen ,  die  spâtere  Hss.  nicht 
mehr  glauben,  der  Gleichmâssigkeit  wegen  in  der  Be- 
schreibung  des  Affen  und  des  Teufels  geândert.  Zu- 
letzt  beschreibt  Guillaume  die  mehr  als  drei  Affen- 
arten  ohne  jegliche  allegorische  Auslegung.  Bibel- 
spriiche  finden  sich  hier  in  dem  Abschnitt  auch  beim 
Dichter  nicht,  trotzdem  der  Affe  1  Konige  10,  22 
und  2  Chronika  9,  21  genannt  wird.  Cod.  Reg.  2 
C.  XII  hat  eine  Bibelstelle.  In  dem  Ganzen  ist  kein 
originaler  Gedanke  zu  entdecken,  dessen  Erfindung 
Guillaume  zugeschrieben  werden  kônnte.  F.  Mann, 
der  in  der  Anglia  a.  a.  O.  den  vorstehenden  Abschnitt 
mit  dem  Philipps  vergleicht,  citirt  nicht  Hugo,  sondern 
Stellen  aus  Plinius  und  Solinus,  aus  denen  Philipp 
nicht  geschopft  hat. 

23)  Wasservogel  (Blass-Huhn)  =  1965— 2028  =  Huffo  I 
Cap.  58. 

Cahier' s  Hs.  A  ist  hier  ausfiihrlicher  als  die  Gott- 
weiher,  welche  ubereinstimmend  nur  den  Spruch  Psalm 
103,  17  erwâhnt.  Der  Dichter,  der  den  Vogel  gar  nicht 
nennt,  wohl  weil  er  den  Namen  nicht  weiss,  kiirzt  Hugo' s 

*)  G.  Roskoff,  „Geschichte  des  Teufels".  Leipzig  1869,  I  317 
nimmt  mit  Caesarius  Heisterb.  als  allgemeine  Vorstellung-  des 
13.  Jahrh.  an,  dass  der  Teutel  kein  Hintertheil  besitze. 


—     118    — 

Text  theilweise.  Nach  dem  Lateinischen  ist  die  fulica 
ein  ziemlich  einsichtiger  und  sehr  kluger  Vogel  vor 
allen  Vôgeln;  dieselbe  frisst  kein  Aas,  sondern  weilt 
immer  an  einer  Stelle,  wo  sie  Nahrung  hat  und  aus- 
ruht.  Der  Dichter  fugt  noch  weiter  hinzu,  was  Hugo 
erst  zuletzt  hat,  dass  dieser  Vogel  immer  im  Wasser, 
in  Teichen  lebt  und  mitten  im  Wasser  sein  Nest  baut 
oder  zwischen  Steinen  im  Meere,  wo  kein  Mensch 
wohnen  kann.  Im  Lateinischen  widerspricht  der  Zu- 
satz:  »maritimoque  semper  delectatur  profundo«,  den 
Guillaume  unbeachtet  lâsst,  der  friïheren  Angabe,  dass 
die  fulica  immer  an  einer  Stelle  bis  zuletzt  ausharre. 
Das  lateinische  :  »dum  tempestatem  praesenserit,  fugiens 
in  nido  [lies:  vado]  ludit«  erweitert  der  Dichter,  in- 
dem  er  sagt  :  wenn  der  Vogel  merkt ,  dass  Sturm 
kommen  soll ,  so  badet  er  sich  und  belustigt  sich 
und  kehrt  dann  in  sein  Nest  zuruck.  Die  Bemerkung 
Guillaume's,  welche  auch  Cod.  Reg.  2  C.  XII  enthâlt, 
dass  das  Fleisch  des  Wasservogels  so  schmeckt  wie 
das  eines  Grundhasen,  fmdet  sich  weder  bei  Cahier 
noch  bei  Heider  noch  beim  Picarden  Pierre;  der 
Dichter  beruft  sich  auf  die  Schrift,  d.  i.  Isidor, 
»Etymolog.«  liber  XII  éd.  Migne  p.  466:  »Fulica 
dicta,  quod  caro  ejus  (leporiname)  leporinam  sapiat«  ; 
den  Schluss  hiervon  hat  Hugo  entlehnt.  Nach  Hugo 
und  Guillaume  bezeichnet  dieser  Vogel  den  wackeren 
Mann,  der  in  der  Kirche  bleibt,  dort  wacht  und  betet 
und  vom  Worte  Gottes  lebt.  Den  in  F.  Mann's  Cod. 
Reg.  2  C.  XII  nur  angedeuteten ,  erst  beim  Panther 
wortlich  citirten  Spruch  Psalm  119,  103  =  V.  2010— 
2014  tibersetzt  der  Dichter  mit  Berufung  auf  David 
ganz;  in  Cahier's  Hss.  AB  und  in  der  Gôttweiher 
Hs.  ist  dièse  Bibelstelle,    die  auch  Hugo  nur  andeutet 


—     119     — 

und  erst  beim  Panther  hat,  nicht  vorhanden.  Der 
Dichter  schliesst  mit  einer  Ermahnung,  in  die  er  den 
Spruch  Matth.  10,  22  =  V.  2022  —  2023  verwebt. 
Der  Spruch  Matth.  4,  4  der  Vorlage  =  V.  1991—1994 
ist  von  Guillaume  nur  angedeutet,  wahrend  die  Stellen 
Psalm  104,  17  und  Psalm  68,  7  des  Cod.  Reg.  2 
C.  XII  ganz  fehlen.  Auch  dieser  Abschnitt  enthalt, 
von  einigen  Predigerfloskeln  abgesehen,  nichts  Eigenes 
vom  Dichter.  —  Die  Angaben  der  Bestiarien  ûber  den 
Wasservogel  lassen  unter  Fulica,  nfz.  foulque  das  Wasser- 
huhn  oder  die  Horbel  erkennen,  wovon  die  Naturwissen- 
schaft  13  Arten  auffuhrt*,  vgl.  Nemnich,  „Polyglotten- 
Lexikon  der  Naturgeschichte"  I  p.  1678—1681. 

24)  Panther  =  2029—2206  =  Hu^o  II  Cap.  23. 

Die  lateinischen  Texte  weichen  hier  wenig  von 
einander  ab*  die  Gottweiher  Hs.  schreibt  an  zwei 
Stellen  die  Bibelcitate  nicht  aus,  sondern  theilweise 
nur  die  ersten  Buchstaben  der  letzten  Worte.  Hugo 
hat  zuletzt  einen  lângeren  Passus  aus  Plinius  und 
Isidor,  den  der  Dichter  iibergeht.  Der  Panther  (ïove- 
cervere),  der  nicht  seines  Gleichen  hat  und  weiss, 
dunkelblau,  lichtfarben,  gelb,  griin,  roth,  schwarzlich 
und  buntgefarbt  ist,  liebt  nach  dem  Bestiaire  aile 
Thiere  ausser  dem  Drachen,  der  ihn  hasst.  Aile  Thiere 
lieben  seine  Gesellschaft  Wenn  er  im  Gebirge  oder 
im  Thaïe  wohl  gesattigt  ist,  so  geht  er  in  seine  Hôhle 
und  schlâft  dort  bis  zum  dritten  Tage;  dann  verlâsst 
er  dieselbe  und  làsst  bis  weit  in  das  Land  ringsum  ein 
lautes  Gebriill  hbren.  Durch  den  lieblichen  Geruch 
aus  seinem  Munde  kommen  aile  Thiere  zusammen  zu 
ihm  und  folgen  ihm;  der  Drache  jedoch  zieht  sich 
zuruck,    sobald   er   die  Stimme   hôrt   und   den   stissen 


—     120     - 

Geruch  merkt;  er  muss  zu  Boden  fallen  und  in  die 
Tiefe  fliichten,  uni  dort  regungslos  zu  bleiben.  Der 
Panther  bedeutet  das  Thier,  das  ailes  nininit,  und  be- 
zeichnet  Jesuni  Christum,  der  ani  dritten  Tage  auf- 
erstand  und  die  Welt  gewann,  der  in  der  Holle  den 
Drachen  band;  nach  seiner  Aufersteliung  wurde  die 
Welt  durch  die  Worte  aus  seineni  Munde  erlost.  Der 
Dichter  schliesst  zuletzt  eine  zweimalige  Anspraehe  an 
die  seignors  an  mit  der  Nutzanwendung  und  in  einem 
kurzen  sermon,  der  auf  den  folgenden  Abschnitt  iiber- 
leitet,  die  Yergleichung  des  Drachen  mit  dem  bosen 
Menschen,  der  das  Wort  Gottes  nicht  lioren  kann.  — 
Das  Wort  Panther  wird  in  Cahier' s  Hs.  B  wie  im 
Cod.  Reg.  2  C.  XII  durch  omnia  capiens.  in  der 
Gôttweiher  Hs.  durch  omne  capiens,  in  Hugo's  Text 
durch  omnîs  fera,  quasi  omne  animal  odore  capiens  er- 
klàrt.  Der  Dichter,  der  treu  tibersetzt,  hat  chose  oder 
beste  qui  tôt  prent.  Der  normannische  Text  enthàlt 
die  zahlreichen  Bibelsprtiche  aus  Hugo's  Werke,  wo 
wie  in  allen  lateinischen  Q.uellen  die  Stelle  Johannes 
12,  32  =  V.  2085—2086  fehlt.  Verderbt  tiberliefert 
ist  auch  im  Lateinischen  Hosea  5,  14  =  Y.  2091 — 2095, 
wo  Cahier's  Hs.  B,  Cod.  Reg.  2  C.  XII  und  die  Gôtt- 
weiher Hs.  ziemlich  richtige  Lesart  haben.  Der  Spruch 
Weisheit  Salomonis  7,  22  —  23  =  V.  2101—2112  ist 
bei  Hugo  nur  angedeutet  und  lautet  in  Cahier's  Hs. 
abweichend  von  der  Vulgata.  Dem  Lateinischen  ent- 
nommen  sind  noch  die  Spriiche  1  Korinther  1,  24  = 
V.  2113—2114;  Psalm  45,  3  =  V.  2115—2118;  Jesaias 
62,  11  =  V.  2122—2126;  Johannes  16,  33  =  Y.  2160— 
2161;  Johannes  17,  22  (Mann  hat  Johannes  17,  12)  = 
V.  2163—2166;  Johannes  14,  26  (Mann  hat  Johannes 
20,  17)  =  V.  2176—2180;  Psalm  86,  3  —  Y.  2201— 


—     121     — 

2202;  Psalm  47,  9  =  V.  2203—2204;  Epheser  4,  8 
=  V.  2088  —  2090.  Noch  mehr  Bibelspriiche  bietet 
der  lange  Abschnitt  vom  Panther  im  Cod.  Reg.  2 
C.  XII.  V.  2098  —  2100  wird  erklârt  durch  das 
Lateinische:  »Ac  per  hoc  significabatur  jam  tune,  quia 
Ephraim  idolis  servi  ébat,  quod  vocatio  gentium,  et 
plebis  Judaeorum  debuerat  per  adventum  Christi  im- 
pleri.«  Die  Zuthaten  des  Dichters  beschrânken  sich  auf 
poetische  Beiworter.  —  Der  Torso  des  angels.  Physio- 
logus  behandelt  nach  Ad.  Ebert,  „Gesch.  der  lat.  Lit." 
III  77,  Anglia  VI  241,  der  Reihenfolge  im  Lateinischen 
entsprechend ,  den  Panther,  Walfisch  und  das  Reb- 
huhn.  Der  im  provenzalischen  Elucidari  erwâhnte  Stein 
Panteron  *)  entspricht  dem  nach  der  Hyâne  benannten. 

25)  Drache  =*  2207-2238  =  Hugo  II  Cap.  24. 

Die  Gôttweiher  Hs.  und  Cahier's  lat.  Hss.  ent- 
halten  diesen  Theil  liber  den  Drachen  liberhaupt  nicht. 
Im  Cod.  Reg.  2  C.  XII  ist  die  Isidor  entnommehe 
Beschreibung  des  Drachen  dem  Artikel  vom  Panther 
angeschlossen.  Deshalb  hait  es  F.  Mann,  »Der  Bestiaire 
Divin  des  Guillaume  le  Clerc«.  Heilbronn  1888,  p.  80 
fur  ungerechtfertigt ,  wenn  Hippeau  den  Abschnitt 
iiber  den  Drachen  als  selbststândigen  Artikel  auffasst, 
der  zum  Ganzen  dieselbe  Stellung  einnehme  wie  der 
Excurs  liber  das  Krokodil  zum  Hydrus.  Gegen  dièse 
Ansicht  spricht  der  Absatz  in  den  Handschriften  und, 
vom  Uebergange  abgesehen,  der  Vergleich  des  spâter 
nochmals  genannten  Drachen  mit  dem  bosen  Menschen. 
Der  Dichter  iïbergeht  Hugo's  Nutzanwendung  auf  den 


*)  Plinius    37,    11,    73    nennt    den  Pantherstein  pardalios,  und 
27,  2,  2  die  giftige  Pflanze,  au  der  der  Panther  erstickt,  pardalianches. 


—     122    — 

Teufel  als  die  ungeheuerste  Schlange,  weil  schon  beim 
Panther  davon  die  Rede  war,  ebenso  den  griechischen 
Namen.  Hugo  nennt  den  Drachen  das  grosste  aller 
Geschôpfe  (omnium  serpentium  sive  omnium  animan- 
tium)  auf  Erden,  der  Dichter  das  grosste  aller  Reptilien, 
Nach  Hugo  erhebt  sich  der  Drache  oft  aus  seinen 
Hôhlen  in  die  Luft,  die  durch  ihn  in  Bewegung  ver- 
setzt  wird  und  leuchtet;  er  hat  einen  Kamm,  kleinen 
Mund  und  geoffneten  Schlund,  durch  den  er  athmet 
und  die  Zunge  herausstreckt  ;  die  Kraft  hat  er  nicht 
in  den  Zâhnen,  sondern  im  Schweif  und  schadet  mehr 
durch  den  Schlag  als  durch  den  Biss  oder  aufgesperrten 
Rachen  ;  denn  er  ist  nicht  giftig,  aber,  um  zu  tôdten, 
braucht  er  kein  Gift,  weil  er  durch  Schlagen  todtet 
(si  quem  ligaverit).  Sogar  der  Eléphant  wird  von 
ihm  durch  die  ungefesselte  Grosse  seines  Korpers  ver- 
nichtet;  denn  an  Seitenwegen  verborgen,  avo  die  Ele- 
phanten  zu  gehen  pflegen,  umschlingt  er  deren  Schenkel 
mit  seinem  knotigen  Schweif  und  todtet  sie  durch 
Ersticken.  Als  Heimath  des  Drachen  giebt  Hugo 
Aethiopien  und  Indien  an  ;  der  Dichter  sagt  nur,  dass 
der  richtige  Drache  sich  im  Kônigreich  Aethiopien 
findet,  kleinen  Mund  und  grossen  Leib  hat,  in  der 
Luft  wie  feines  Gold  leuchtet,  langen  Schweif  und 
grossen  Kamm  hat  und  dem  Elephanten  grossen 
Schaden  zufugt;  denn  mit  seinem  Schweif  schlagt  er 
ihn  an  den  Beinen  zu  Boden;  desselben  Gift  ist  nicht 
tôdtlich,  aber  er  ist  gross  und  stark,  und  mit  seinem 
Schweif  allein,  mit  dem  er  ailes  in  seinem  Bereich 
beherrscht,    richtet   er  grossen  Schaden   an*).  —  Be- 


*)  Nach  Plinius  8,  11,  11  (vgl.  8,  12,  12)  leben  in  Indien 
ungeheuer  grosse  Drachen  mit  den  Elephanten  in  Feindschaft, 
umschlingen  sie  nnd  ersticken  sie  in  ihren  Windungen.  Der  Kampf 
ist  beiden  tôdtlich  ;  denn  der  Eléphant  erdrûckt  beim  Stnrz  den  Drachen. 


-     123     - 

merkungen  liber  friïhere  Vorstellungen  vom  Drachen, 
wie  sie  die  vergleichende  Literaturgeschichte  bietot, 
miissen  liier  unterdriickt  werden. 


26)  Krake  und  Meerfische  =  2239—2344  =  Hugo  II 
Cap.  36. 

Dieser  Abschnitt  liber  den  Krake  (Cetus)  fehlt  in 
dem  Gôttweiher  Text  ganz.  Cahier's  Hss.  BC  flihren 
die  Uebersehriften  »De  Aspedocalone«  und  »De  Ceto 
Magno  Aspidochelunes«.  Hugo  spricht  erst  von  einem 
Seeungeheuer,  das  griechisch  Aspidochelone,  lateinisch 
aber  aspidotestudo  heisse,  um  dann  wie  Cod.  Reg.  2 
G.  XII  mit  Cetus  fortzufahren.  Die  Namen  der  Fische, 
von  denen  im  normannischen  Text  der  Walfisch,  der 
Stôr,  die  Steinbutte,  das  Meerschwein  und  der  Pott- 
fisch  erwahnt  sind,  finden  sich,  von  dem  Seeungeheuer 
Cetus  abgesehen,  nicht  in  Cahier's  Hss.,  im  Cod.  Reg.  2 
C.  XH  und  bei  Hugo;  der  Dichter  wird  dieselben  als 
Anwohner  des  Meeres  dure  h  eigene  Anschauung  kennen 
gelernt  haben;  denn  der  Walfisch  ist  nachweislich  im 
Mittelalter  an  den  westlichen  Klisten  Frankreichs  vor- 
gekommen.  Hugo  bezeichnet  den  Cetus  als  gross?  der 
liber  seiner  Haut  gleichsam  einen  Wall  aus  Sand  hat 
und  oft  dicht  am  Gestade  des  Meeres  lebt;  mitten  auf 
dem  Meere  hebt  er  seinen  Rlicken  empor  liber  die 
Wogen  des  Meeres ,  so  dass  er  den  SchifFern  als  eine 
Insel  erscheint,  besonders  wenn  sie  die  ganze  Stelle 
wie  am  Gestade  mit  Sand  bedeckt  sehen.  In  der 
Meinung,  dass  es  eine  Insel  ist,  landen  sie  hier,  steigen 
aus,  rammen  Pfahle  ein  und  binden  das  SchifF  fest; 
dann  zlinden  sie,  um  sich  nach  der  Arbeit  Speisen  zu 
koehen,    daselbst   auf  dem  Sande   gleichwie   auf  dem 


—    124    — 

Lande  Feuer  an.  Sobald  aber  das  Thier  die  Gluth 
des  Feuers  merkt,  taucht  es  plotzlich  in  das  Wasser 
und  zieht  das  Schiff  mit  sich  in  die  Tiefe  des  Meeres. 
Guillaume  fiïgt  einer  einleitenden  Vorbemerkung,  in  der 
er  hervorhebt,  dass  man  von  den  Fischen  nicht  in  gleicher 
Weise  wie  von  den  andern  Thieren  die  natiïrlichen  Eigen- 
schaften  wissen  kônne,  aus  eigener  Kenntniss  den  Stôr, 
Walfisch,  die  Steinbutte,  das  Meerschwein  und  den 
Pottfisch  hinzu,  ehe  er  Hugo 's  Bericht  liber  den  Cetus 
als  Insel  iibersetzt;  nur  sagt  er,  dass  die  Schiffer,  durch 
die  Grosse  des  Thieres  getâuscht,  auf  diesem  wegen 
des  Sturmes  Zuflucht  zu  finden  glauben  und  die  Anker 
auswerfen,  wahrend  er  zuletzt  hinzufiïgt,  dass  das 
Thier  das  Schiff  mit  hinab  in  die  Tiefe  tauchen  und 
die  ganze  Mannschaft  umkommen  lâsst.  Die  Aus- 
legung  —  die  getauschten  Schiffer  sind  die  Unglâubigen, 
das  Thier  der  Teufel,  der  mit  ihnen  in  die  Holle  hinab- 
taucht  —  stimmt  zu  dem  Lateinischen  ;  nur  spricht 
Hugo  in  dem  Vorhergehenden  von  der  Schlauheit 
des  Thieres,  um  dann  die  zweite  Natur  desselben  zu 
beschreiben.  Wenn  es  nàmlich  Durst  hat  (der  Dichter 
sagt:  Hunger  hat),  offnet  es  sein  Maul  und  haucht 
einen  lieblichen  Geruch  aus;  sobald  diesen  die  kleinen 
Fische  merken,  sammeln  sie  sich  in  seinem  Maul,  das 
es  plotzlich  schliesst,  um  sie  zu  verschlingen.  Ebenso 
der  Dichter,  der  nur  hinzusetzt,  dass  das  Thier  die 
Fische  aile  mit  einem  Schluck  in  seinem  Bauch 
verschlingt,  der  so  breit  ist  wie  etwa  ein  Thaï.  Zu- 
letzt wird  der  Cetus  auf  den  Teufel  gedeutet,  der  nach 
denjenigen,  welche  schwachen  Glauben  haben,  schnappt 
und  sie  verschlingt,  wahrend  die  Guten  stark  im 
Glauben  an  Gott  sind.  Ausser  dem  Schluss  V.  2341 — 
2344    ist    dies    noch    Zuthat    des    Dichters,    dass    er 


—    125    — 

V.  2313—2336  von  einer  anfanglich  lieblich  duftenden 
Lockspeise  spricht,  die  der  Teufel  den  Schwachglâubigen 
bereitet  ;  dièse  duftet  anfangs  sehr  stiss ,  wie  es  mit 
einem  fleischlichen  Genuss  ist,  eine  schône  Frau  im 
Bett  zu  haben,  gut  zu  trinken  oder  zu  essen  oder 
nach  Reichthum  gierig  zu  sein;  hat  er  sie  am  Koder 
gefangen,  sperrt  der  Unersâttliche  den  Rachen  auf 
und  verschlingt  sie.  Bibelspriïche  enthâlt  dieser  Ab- 
schnitt  keine;  nur  Hugo  hat  wie  Cod.  Reg.  2  C.  XII 
einen  aus  Prov.  27.  —  In  dem  Torso  des  angels.  Physio- 
logus  wird  der  Walfisch  Fastitocalon  genannt,  d.  i. 
nach  Ad.  Ebert,  „Gesch.  der  lat.  Lit."  III  77  die 
Meerriesenschildkrote  ao7tido%£ltôvrj.  Auf  dièse  folgt 
wie  unten  das  Rebhuhn.  Ueber  die  Légende  von  den 
Kraken,  die  Pontoppidan  (1752)  und  A.  Bergen  ge- 
sammelt  hat,  vgl.  Fr.  Michel,  »Les  voyages  merveilleux 
de  St.  Brandan«.  Paris  1878  und  A.  Landrin,  »Les 
monstres  marins «.  Paris  1870,  p.  21 — 32.  Cl.  Fleischer, 
„Die  Sage  von  wunderbaren  Wassergeschopfen  und 
Wassergeistern"  in  der  „Europa"   1883,  No.  48—50. 

27)  Rebhuhn  =  2345—2418  =  Hugo  I  Cap.  50. 

Cahier's  Hss.  AB  und  die  Gôttweiher  Hs.  stimmen 
im  Einzelnen  nicht  mit  dem  Wortlaute  des  Normanni- 
schen  uberein;  es  fehlt  namlich  in  diesen  drei  Hss. 
eine  Angabe,  die  ursprunglich  von  Isidor  ausgeht. 
Zwar  beruft  sich  Hugo  auf  eine  Stelle  aus  Rabanus 
und  aus  Isidor,  dieselbe  ist  jedoch  in  dem  gedruckten 
Text  Hugo 's  unvollstândig.  In  der  Stelle  bei  Isidor, 
»Etymolog.«  lib.  XII  éd.  Mïgne,  »Patrologia  lat.«  t.  82 
p.  467  heisst  es  namlich  vom  Rebhuhn,  das  als  listiges 
und  unreines  Thier  bezeichnet  wird,  dass  das  Mannchen 
sich  mit  dem  Mannchen  paart  (insurgit),  und  die  heftige 


—     126     — 

Begierde  das  Geschlecht  vergessen  lâsst  ;  so  betriigerisch 
aber  ist  dasselbe,  dass  es  die  Eier  raubt  und  ausbriïtet, 
doch  tragt  der  Betrug  keine  Frucht;  wenn  schliesslich 
die  Jungen  die  Stimrne  ihrer  eigenen  wirklicken  Mutter 
horen,  verlassen  sie  in  natiirlichem  Instinct  die,  welche 
sie  ausgebriitet  bat  und  kebren  zu  ihrer  rechten  Mutter 
zuriick.  Der  Zusatz  vom  Rebhuhn  als  Speise  V.  2348 
—  dasselbe  war  also  auch  ini  Mittelalter  eine  Zierde 
der  Tafel  der  Feinscbmecker  —  und  betreffs  der  nicht 
klaren  Sthnme  desselben  V.  2366,  ebenso  V.  2374 — 
2380  ist  Eigenthum  des  Dichters,  der  sich  hier  wieder 
wie  in  fruheren  eigenen  Zusâtzen  echt  normannischer 
volksthùmlicher  Redeweise  bedient.  Nach  der  iïberein- 
stimmenden  Auslegung  ist  es  mit  dem  Rebhuhn  wie 
mit  dem  Teufel,  der  die  Kinder  Gottes  raubt  und 
nahrt  als  die  seinigen;  dièse  jedoch  verlassen  ihn, 
wenn  sie  die  Stimme  ihres  Vaters  in  der  Kirche,  ihrer 
rechtmassigen  Mutter  horen.  V.  2381  —  2382  ist  als 
Zusatz  des  liber  das  schone  Beispiel  erfreuten  Dichters 
erkennbar,  der  am  Schluss  Y.  2412 — 2418  die  in  den 
Quellen  fehlende  Bibelstelle  Lucas  15,  7  in  das  Ge- 
dicht  einfiigt,  wâhrend  er  die  auch  im  Cod.  Reg.  2 
C.  XII  aufgefiïhrte  Stelle  Jeremias  17,  11  unbeachtet 
gelassen  hat.  Die  Etymologie  von  perdix,  die  sich 
auch  in  Tobler's  latein.  Beispielsammlung  findet,  ist 
in  V.  2385  wie  bei  Philipp  von  Thaon  nur  angedeutet 
und  geht  auf  Isidor  zurtick. 

28)  Wiesel  und  Natter  =  2419  —  2561  =   flug;o  II 
Cap.  18. 

Die  Gôttweiher  Hs.  enthàlt  das  Wiesel  nicht  und 
beschreibt  in  Abschnitt  XI  »De  Vipera«  drei  Arten 
schâdlicher  Vipern.     Cahier's  Hs.  B  und  Hugo's  Text 


—     127     — 

behandeln  das  Wiesel  und  die  Natter  (aspis),  doch  ist 
erstere  liïckenhaft,  insofern  darin  nicht  erwâhnt  ist, 
dass  das  Wiesel  Schlangen  und  Mâuse  hasst.  Der  in 
Cahier's  Hs.  B  und  im  Cod.  Reg.  2  C.  XII  ara  Schluss 
dièses  Abschnittes  stebende  vom  Dicbter  wiedergegebene 
Sprucb  Mattb.  25,  41  =  V.  1791  fg.  stebt  bei  Hugo 
am  Ende  des  vorigen  Abscbnittes.  Guillaume  wâhlt 
aus  seiner  Vorlage,  in  der  zAvei  Wieselarten  wie  im 
Cod.  Reg.  2  C.  XII  beschrieben  sind,  nur  Einzelnes 
aus.  Das  Wiesel,  fiïbrt  er  aus,  gebiert  durch  das  Ohr 
und  empfângt  vom  Manncben  den  Samen  durch  den 
Mund;  es  trâgt  oft  seine  Jungen  von  Ort  zu  Ort  und 
weehselt  seinen  Aufenthalt;  die  Schlangen  und  Mâuse 
hasst  es  und  verjagt  sie,  wo  es  sie  vermuthet.  Bei 
Hugo  dagegen  heisst  es:  Einige  sagen,  das  Wiesel 
empfange  durch  das  Ohr  und  gebare  durch  den  Mund; 
andererseits  sagen  einige,  es  empfange  den  Samen 
durch  den  Mund  und  gebare  durch  das  Ohr.  Die 
Worte:  »Haec  [scil.  mustela]  ingenio  subdola,  in 
domo  ubi  habitat,  cum  catulos  genuerit,  de  loco  ad 
locum  transfert,  mutataque  sede  locat.  Serpentes 
etiam,  ac  mures  persequitur«  hat  der  Dichter  ganz 
ilbersetzt.  Dass  er  die  bei  Hugo  stehenden  und  im 
Cod.  Reg.  2  C.  XII  wiederholten  Worte  des  Isidor, 
der  schon  Zweifel  hegt  und  es  fur  falsch  hait,  dass 
das  Wiesel  mit  dem  Munde  empfângt  und  mit  dem 
Ohre  gebiert,  in  V.  2433 — 2436  mit  iïbersetzt,  ist  auf- 
fallend  genug.  Auch  in  der  Auslegung,  nach  der 
einige  Glâubige,  die  zwar  den  Samen  des  gottlichen 
Wortes  gern  empfangen,  aber  das  Gehôrte  vergessen, 
nicht  nur  mit  dem  Wiesel,  sondern  auch  mit  der 
tauben  Aspis  verglichen  werden,  die  ihre  Ohren  ver- 
stopft,   uni  nicht  die  Stimme  des  Zauberers  zu  hôren, 


128 


folgt  der  Dichter  genau  seinem  Vorbilde.  Hugo,  der 
bei  Beschreibung  der  Natur  der  aspis  den  Physiologus 
nennt,  spricht  genauer  von  einer  Hôhle  der  Schlange, 
vor  der  ein  Mensch  sie  durch  allerlei  Spriiche  so  zu 
bezaubern  sucht,  dass  sie  herauskommt.  Die  Ver- 
gleichung  der  Schlange  (aspis)  mit  den  Reichen  bot 
dem  Dichter  Gelegenheit,  ausfiihrlicher  als  in  der  Vor- 
lage  iiber  den  Reichthum  zu  sprechen;  deshalb  fiïgt 
er  hier  das  Beispiel  von  dem  Philosophen  V.  2491 — 
2552  ein,  der  seine  ganze  Habe  ausser  Hose  und 
Hemd  verkaufte  und  gegen  Gold  umtauschte,  um  dièses 
an  einer  Kette  von  einem  Felsen  herab  ins  Meer  zu 
werfen.  Schon  hier  sind  die  Keime  des  17  Jahre 
spâter  von  Guillaume  gedichteten  »Besant  de  Dieu« 
erkennbar,  indem  dieser  Passus  hier  an  V.  865  fg. 
(vgl.  E.  Martin' s  Ausgabe  p.  25  fg.)  erinnert  und  sich 
Anklange  sowie  Uebereinstimmungen  zeigen  :  V.  2486 — 
2487  =  Besant  959  —  960.  Noch  Christine  von  Pisa 
verwendet  dies  Gleichniss  von  dem  Philosophen,  das 
J.  Ulrich  in  der  Romania  1884  nach  einer  Londoner 
Hs.  des  14.  Jahrh.  in  altitalienischer  Prosa  (Recueil 
d'exemples  21)  mittheilt,  in  ihrem  von  R.  Piischel 
veroffentlichten  »  Livre  dou  chemin  de  long  estude«.  — 
V.  2454,  wo  der  Dichter  in  der  ersten  Person  des 
Singular  sagt,  dass  er  die  aspis  nie  gesehen,  ist  natiïr- 
lich  Zuthat.  Die  Angabe  V.  2455  —  2464,  dass  die 
aspis  aus  Furcht  vor  dem  Zauberer  ein  Ohr  gegen 
die  Erde  druckt  und  mit  dem  Schweif  das  andere 
verstopft,  um  den  Zauberer  nicht  zu  horen,  beruht 
auf  Psalm  58,  5—6,  wâhrend  Matth.  19,  24  = 
V.  2476 — 2480  entspricht.  —  Dass  das  Wiesel  seine 
Jungen  tâglich  an  ein  en  andern  Ort  trage  und  die 
Schlangen    verfolge,    erwâhnt  zuerst  Plinius  29,  3,  16 


—     129     — 

nach  Cicero.  Die  noch  heute  verbreitete  Meinung, 
dass  das  Wiesel  seine  Jungen  aus  dem  Munde  gebàre, 
fiihrt  Brehm  im  „Thierleben"  p.  549  darauf  zuriick, 
dass  man  die  Mutter  oft  ihre  Jungen  von  einem  Ort 
zum  andern  tragen  sieht  wie  die  Hauskatze.  Ueber 
die  Namen  des  Wiesels  in  den  europâischen  Sprachen 
vgl.  das  in  neuer  Auflage  erschienene  Buch  von 
V.  Hehn,  „Kulturpflanzen  und  Hausthiere  in  ihrem 
Uebergange  aus  Asien  nach  Griechenland  und  Italien". 
Berlin  1870,  p.  448. 

29)  Durstschlange,  Prialis,  Aspisarten  =  2562—2588 
=  Hugo  II  Cap.  30. 

Dieser  Theil  liber  die  Schlangenarten  fehlt  ganz 
in  Cahier's  lat.  Hss.  und  in  der  Gottweiher  Hs. 
Guillaume,  der  die  Durstschlange  (dipsas  von  dtr/^ 
diirsten),  die  prialis,  die  Blutschlange  und  noch  eine 
andere  ohne  Namen  auffiïhrt,  ist  hier  Hugo 's  auf 
Isidor  beruhendem  Texte,  doch  weniger  eingehend 
gefolgt.  Nach  Hugo  ist  dipsas  eine  Aspisart,  die 
lateinisch  scythaïe  (Isidor  sagt  »Etymolog.«  lib.  XII 
éd.  Migne,  »Patrolog.'<  t.  82  p.  444  wie  das  proven- 
zalische  Elucidari  situla)  genannt  werde,  weil  der,  den 
sie  beisst,  vor  Durst  umkomme  *).  Ebenso  der  Dichter, 
der  nur  den  griechischen  Namen  beibehâlt  und  den 
lateinischen  tibergeht.  Die  zweite  Aspisart  heisst  nach 
Hugo  hypnàle,  weil  sie  im  Schlaf  tôdtet;  durch  dièse 
habe  sich  Cleopatra  quasi  somno  getodtet.  Beim  Dichter 
heisst  dièse  Art  prialis,  die  im  Schlaf  todte,  wie  der 
Bestiaire   sage;    die   Konigin   Cleopatra,    die  den  Tod 


*)  Das  Neufranzôsisclie    bezeiclmet  wie    das  Lateinische    mit 

scytale   (Cuvier,    »Le   règne  animal«  5  p.  110)   die  Walzenschlange, 
mit  situle  die  egyptisclie  Wassernatter. 

Reinsch,  Le  Bestiaire.  0 


—     130    — 

fiïrchtete,  habe  sich  durch  eine  Natter  wie  im  Schlaf 
getodtet.  (Nach  Plinius  29,  4,  18  hat  die  Aspis  das 
todtlichste  Gift  ;  der  von  ihr  Gebissene  verfâllt  in  Ge- 
fiïhllosigkeit  und  Schlaf.)  Die  dritte  Art  wird  bei 
Hugo  hemorrhois*)  genannt,  weil  der  von  ihr  Ge- 
bissene Blut  schwitze,  so  dass  aus  den  zerstôrten 
Adern  aile  Lebenskraft  durch  das  Blut  ausstrome,  wo- 
mit  er  auf  die  griechische  Etymologie  (ai /Lia,  çéco) 
hinweist.  Der  Dichter  spricht  nur  von  einer  andern 
gefâhrlichen  Art,  deren  Farbe  wie  Blut  sei,  und  die 
so  heftig  steche  und  driïcke,  dass  jede  Ader  platze 
und  der  Gestochene  am  Blutverlust  sterben  mtisse. 
Weiter  erwâhnt  Hugo  die  praesier,  die  immer  mit 
offenstehendem  und  zischendem  Munde  krieche,  wobei 
er  eine  Stelle  aus  Lucan's  »Pharsalia«  citirt;  der  von 
ihr  Gestochene  schwelle  an  und  sterbe  an  ungeheuerer 
Dickleibigkeit,  denn  der  Anschwellung  folge  Fâulniss. 
Der  Dichter  spricht  nur  von  einer  Giftschlange  ;  der 
Kôrper  des  voii  ihr  Gestochenen  faule  unheilbar  und 
werde  zu  Staub  und  Asche.  Die  Aspisart  seps,  deren 
Name  nach  G.  Cuvier,  »Le  règne  animal«  V  p.  88 
aus  dem  Griechischen  (von  oiqTico)  stammt  und  Fâul- 
niss bewirkend  bedeutet,  hat  Guillaume  ganz  iïber- 
gangen  **).  Philipp  von  Thaon  nennt  keine  Schlangen- 
namen,  sondern  spricht  unbestimmt  nur  von  mehreren 
guiveres  mit  verschiedenen  Naturen  und  verschiedenem 
Stich,  indem  er  dem  Inhalt  zu  Folge  die  praester  und 


*)  Im   Alterthum   wird   dièse  Schlange  zuerst  von    Celsus   de 
med.   5,  27  nebst  der  Hornviper  und  Dipsas  erwâhnt. 

**)  Die  Seps  chalcidica  (Erzschleiche)  der  Naturgeschichte  wird 
von  den  Leuten  fur  giftig  gehalten,  ist  aber  in  Wirklichkeit  un- 
schâdlich.  Die  Behauptung  Kressner's  in  Herrig's  Archiv  Bd.  55 
p.  285,  dass  Guillaume  die  vier  Arten  Diphas,  Hypnalis,  Haemorrhois 
uncl  Praester  anfùhre,  ist,  wie  aus  dem  Text  hervorgeht,  ganz  falsch. 


—    131     - 

Durstschlangc  andeutet,  wâhrend  er  von  Cleopatra  zu 
berichten  weiss,  dass  dièse  dieselben  an  ihre  Briiste 
(traianz)  legte  und  sich  das  Blut  aussaugen  liess,  bis 
sie  todt  war.  In  Wirklichkeit  hat  sich  Cleopatra  nicht 
mit  der  Aspis,  wie  Vellejus  Paterc.  2,  87  und  Sueton. 
de  Octaviano  17  melden,  sondern  mit  der  egyptischen 
Schlange  Coluber  haje  getôdtet,  derselben,  mit  der 
Moses  die  Zauberer  des  Pharao  zu  Schanden  machte. 
Iliren  Tod  hat  Plutarch  im  Leben  des  Antonius  aus- 
fûhrlich  beschrieben.  —  Bei  Brunetto  Latini  heissen 
obige  Schlangen  aspide,  priàlis,  emorois ,  preste.  (In 
dem  phantastischen  Ritterroman  von  Alexander  d.  Gr., 
—  eine  Hs.  des  14.  Jahrh.  besitzt  das  konigl.  Muséum 
zu  Berlin  in  der  Hamilton  -  Sammlung  —  der  die 
Schlangen  besiegte,  werden  keine  Namen  genannt.) 
Eine  allegorische  Auslegung  ist  in  diesem  Capitel  ohne 
Bibelspruche  vom  Dichter  nicht  versucht  worden*). 
Ueber  die  hierher  gehôrigen  Sagen  vgl.  den  Aufsatz: 
Die  Schlange  im  Gewande  der  Mythe  und  Sage  in 
der  „Europa"  1880  No.  50;  dazu  E.  Rolland,  »Les 
charmeurs  de  serpents«  in   »Mélusine«   III  23. 

30)  Strauss  =  2589—2648  =  Hngo  I  Cap.  37. 

Hugo 's  hier  wenig  ubereinstimmender  Text  ist 
viel  ausfiihrlicher,  indem  mehrere  Vogel  mit  zahl- 
reichen  Bibelcitaten  beschrieben  werden.  Mehr  Ueber- 
einstimmung  zeigen  Cahier's  Hss.  AB  und  die  Gott- 
weiher  Hs.  in  Abschnitt  XXIV  »De  Assida« ,  welche 
unter  Berufung  auf  den  Physiologus  angiebt,  dass  der 

*)  Im  Cod.  Reg.  2  C.  XII  fiïhrt  der  Excurs  ûber  die  Schlangen 
die  Ueberschrift :  »De  aspide,  et  quare  sic  vocatur«.  Trotzdem 
hat  F.  Mann  diesen  Abschnitt  nicht  von  dem  zusammeng-ehôrigen 
Capitel  iiber  Wiesel  und  Natter  getrennt. 


-     132     — 

Strauss  ein  Vogel  sei,  der  nicht  fliege  und  Fiisse  habe 
wie  ein  Kameel,  und  verkehrt  hinzufiigt:  >  ideoque 
Greci  strucionem  vocant  Latini  camelum«.  Der  Dichter 
erzahlt  nach  dem  Lateinischen,  dass  dieser  wunderbare 
Vogel,  den  die  Hebrâer  Assida,  die  Griechen  camélon 
nennen,  vergesslich  ist,  dass  er  Fusse  hat  wie  ein 
Kameel  und,  trotzdem  er  Feclern  und  grosse  Fliigel 
habe,  doch  nie  fliegt;  wenn  er  Eier  legt,  verbirgt  er 
sie  ira  Sande  und  vergisst  sie;  er  legt  nur  zur 
Sommerszeit  etwa  im  Juni,  wenn  er  ara  Hinimel  das 
Vigiliengestirn  aufgehen  sieht.  Aber  durch  Gottes 
Htilfe  gedeihen  die  Eier  im  Sande  und  bringen  Junge 
hervor,  was,  so  wird  hinzugefiïgt,  eins  der  Weltwunder 
ist.  Bei  Hugo  wird  das  Gestirn  nicht  genannt,  in 
Cahier' s  Hs.  A  heisst  es  Virgiliaca,  in  B  und  Cod. 
Reg.  2  C.  XII  Virgilia,  in  D:  Virgiliae;  bei  Pierre: 
Virgile,  bei  Philipp:  Vigilia.  Dieser  Vogel  bedeutet 
nach  der  ubereinstimmenden  Auslegung  den  Menschen7 
der  die  irdischen  Dinge  verlâsst  und  sich  an  die  himm- 
lischen  hait.  Aus  dem  Lateinischen  entnimmt  der 
Dichter  die  Stellen  Jeremias  8,  7  =  V.  2628—2633 
und  Matth.  10,  37  =  V.  2645  —  2647.  In  Cahier 's 
Hss.  AB,  im  Cod.  Reg.  2  C.  XII  und  in  der  Gott- 
weiher  Hs.  wird  auch  die  im  normannischen  Text 
nicht  iibersetzte  Stelle  Hiob  9;  9  genannt,  wo  die 
Vulgata  abweicht  und  wo  Luther  „Pfau"  iibersetzt. 
Im  Cod.  Reg.  2  C.  XII  bietet  Isidor's  Text  noch  mehr 
unbenutzte  Bibelstellen.  —  Anlass  zu  der  Sage,  dass  der 
Strauss  nicht  selbst  briite,  sondern  dies  Geschâft  der 
Sonne  liberlasse,  hat  der  Umstand  gegeben.  dass  er 
in  den  heissen  Gegenden  oft  lange  sein  Nest  verlâsst 
und  seine  Eier  so  lange  im  Sande  verscharrt.  Vgl. 
Wood,   »The  Bible  Animais.     London  1869,  p.  450. 


-     133     — 

31)  Turteltaube  =  2649—2736  =  Hugo  I  Cap.  25. 

Mehr  als  Hugo 's  Text  stimmt  hier  der  Cahier's 
liberein.  Aus  der  Stelle  der  lat.  Hss.  AB,  in  der  es 
heisst,  der  Physiologus  sage,  dass  die  Turteltaube  das 
Mannchen  sehr  lieb  hat  und  keusch  mit  ihm  lebt  und 
ihm  allein  Treue  bewahrt,  geht  hervor,  dass  der  agn. 
Schreiber  des  A-Textes  in  V.  2654  eine  Reminiscenz 
an  das  Rebhuhn  im  Widerspruch  mit  den  andern  Hss. 
einsetzte  ;  auch  ist  von  der  Essbarkeit  der  Turteltaube 
in  keiner  lateinischen  Quelle  die  Rede.  Nach  dem 
Ménagier  de  Paris  II  p.  261  allerdings  und  zur  Zeit 
Rabelais's  wie  im  17.  Jahrh.  waren  Turteltauben  in 
Frankreich  eine  beliebte  Speise.  Dem  Lateinischen 
gemâss  berichtet  der  Dichter  von  der  Turteltaube, 
dass  sie  sich  meist  im  Gehôlz  aufhâlt,  immer  mit  dem 
Mannchen  gepaart  ist  und,  wenn  sie  ihren  Gefàhrten 
verliert,  sich  aus  Grain  nie  auf  Grtin  setzen,  sondern 
immer  aus  Treue  ihren  Genossen  erwarten  wird. 
Anders  die  Mânner  und  Frauen,  die  das  Geliibde  der 
Keuschheit  brechen.  Hat  ein  Gatte  die  Gattin  eben 
erst  beerdigt,  so  will  er,  ehe  er  zw.ei  Mahlzeiten  ge- 
halten  hat,  eine  andere  in  seinen  Armen  haben.  Die 
Turteltaube  bezeichnet  die  Kirche,  die  sich  nur  an 
ihren  rechtmâssigen  Gatten,  Jesum  Christum,  hait.  Nur 
die  poetische  Ausschmiickung,  nicht  der  Gedanken- 
inhalt  gehôrt  dem  Dichter  an.  Auch  der  Schluss  des 
Abschnittes  V.  2707  —  2736,  in  welchem  der  traurige 
Zustand  der  Kirche  in  England  in  Folge  des  Inter- 
dictes geschildert  wird,  diïrfte  nur  der  Ausfuhrung 
nach  Eigenthum  Guillaume's  sein;  denn  aus  dem 
»Memoriale  Fratris  Walteri  de  Coventria«  wird  von 
Seeger  p.  4   eine  âhnliche  Klage  zum  Jahre  1210  an- 


—     134     — 

gefiïhrt  :  »Dura  erat  hiis  diebus  ecclesiae  sanctae 
conditio.«  Im  Gegensatz  zu  Cahier's  Hss. ,  zuin  Cod. 
Reg.  2  C.  XII  und  zu  Hugo 's  Text  findet  sich  im 
Bestiaire  kein  Bibelcitat.  —  Ein  lateinisches  Gedicht 
liber  die  Turteltaube  findet  sich  in  den  Werken  des 
Hildebert  von  Tours  éd.  Beaugendre,  Paris  1708. 
Die  Turteltaube,  in  den  Bestiarien  das  Sinnbild  der 
Keuschheit,  im  Alterthum  das  der  Wollust  am  Wagen 
der  Venus,  erscheint  als  Singvogel  im  Godefroi  de 
Bouillon  363  éd.  Hippeau,  Paris  1877.  Erwâhnt  sei 
noch  die  Stelle  aus  Maurice  de  Sully  nach  ms.  fr.  13  314 
(Ms.  lat.  17509  Fol.  138/139):  »L'on  trueve  que  la 
turturelle,  quant  il  avient  que  ele  pert  son  premier 
per,  que  ele  ne  s'ajostera  jamais  a  autre,  et  la  bone 
femme,  quant  ses  sires  est  aies  en  pèlerinage,  ele  se 
tient  et  garde  d'autre  homme,  quar  ele  n'a  cure  d'autre 
que  de  son  segnor«.  Im  Provenzalischen  ist  mehrfach 
von  der  Turteltaube  die  Rede,  so  im  Gedicht  von  den 
sieben  Freuden  der  Jungfrau  Maria. 

32)  Hirsch  =  2737-2821  =  Hugo  II  Cap.  14. 

Die  Gôttweiher  Hs.  spricht  von  zwei  Arten  von 
Hirschen  und  hat  nur  eine  Bibelstelle:  Psalm  41,  2. 
Cahier' s  Hss.  BC  enthalten  nicht  die  Bemerkungen 
Hugo's,  namlich  dass  die  Hirsche  sich  liber  den  Klang 
der  Rohrpfeifen  (sibilum  fistularum)  wundern,  dass  sie 
mit  gespitzten  Ohren  scharf  hôren,  mit  gesenkten 
nichts,  und  dass  sie  beim  Durchschwimmen  grosser 
Fllisse  oder  Meere  die  Kopfe  auf  die  Hinterkeulen 
der  vorderen  legen  und  dadurch  ihre  Schwere  nicht 
fiïhlen*).    Cahier's  Hs.  B  jedoch  stimmt  darin  liberein, 

*)  Tobler  in  Grober's  Zeitschrift  1888,  XII  p.  84  weist  die 
Art,   wie    die   Hirsche   ûber   das   Wasser  setzen,    nur  bei  Plinius, 


—     135     — 

dass  in  derselben  die  bei  Hugo  und  in  der  Gôttweiher 
Hs.  fehlende  lângere  Stelle  Matth.  8,  29  =  Lucas  8, 
27—39  steht  *)  ;  sie  liât  funf  und  Cod.  Reg.  2  C.  XII 
vier  Bibelcitate,  Hugo  nur  eins,  Psalm  120,  1,  das  der 
Dichter  zuletzt  verwerthet  hat.  Im  nonnannischen 
Text  bildet  dieser  Abschnitt  zwei  Theile:  der  erste 
handelt  nach  dem  Lateinischen  vom  Hirsch,  der,  wenn 
er  ait  ist,  die  Natter  frisst,  indem  er  die  Hôhle  auf- 
sucht,  in  der  sie  schlâft  ;  am  Eingange  derselben  spritzt 
er  das  Wasser,  mit  dem  sein  Mund  gefullt  ist,  aus, 
und  die  Natter  kommt  in  Folge  des  Athems  aus  seinen 
Nlistern  und  dem  Munde  mit  aufgesperrtem  Rachen 
heraus,  und  der  Hirsch  todtet  sie.  Ebenso  Jésus 
Christus,  der  die  Pforten  der  Hôlle  zerbrach  und  den 
Teufel  vernichtete.  Hieran  schliesst  sich  V.  2765 — 
2790  die  Austreibung  der  Teufel  nach  Lucas  8,  27 — 39 
=  Marcus  5, 1—20  und  V.  2795—2800  =  Hebrâer  2,  H. 
Im  zweiten  Theile  V.  2801—2822  heisst  es,  dass 
der  Hirsch  sich  iiber  den  Klang  der  Flôte  wundert, 
dass  er  mit  gespitzten  Ohren  deutlich  hort,  dass  aber 
das  Gehôr  aufhôrt,  wenn  er  sie  senkt,  und  dass  er  im 
Nothfall  einen  grossen  Fluss  oder  Meeresarm  passiren 
kann.  Hier  hat  der  Dichter  das  Lateinische  etwas 
geândert  oder  nicht  ganz  richtig  verstanden.  Zuletzt 
fïigt  er  hinzu,  dass  der  Hirsch  gern  in  Grebirgen  weilt. 
Dieser   Zusatz    fehlt    im    Cod.    Reg.   2    C.   XII   ganz. 

Aelian  und  Brunetto  Latini  nach;  doch  ist  auch  ausser  in  den 
Metra  Thebaldi  im  Cod.  Reg-.  2  C.  XII  nach  Isidor  davon  die  Rede. 
*)  Die  Antwort  des  Teufels:  «Legio,  quia  intraverunt  dae- 
monia  multa  in  eum«  weicht  beim  Dichter  von  der  Vulgata  ab. 
F.  Mann  s  Angabe  in  seiner  Abhandlung,  »Der  Bestiaire  Divin  des 
Guillaume*.  Heilbronn  1888,  p.  82,  dass  zwischen  dem  afz.  und 
lat.  Texte  durchaus  Uebereinstimmung  herrsche  und  besonders  die 
in  allen  ùbrigen  Texten  fehlende  Benutzung  von  Matth.  8,  29  fg. 
beiden  g-emein  sei,  ist  also  uncorrect. 


-     136    — 

"Die  Berge  sind  die  Propheten  und  Apostel  ;  der  Hirsch 
bedeutet  die,  welche  sich  Gott  ergeben  wollen.  Der 
Abschnitt  endet,  ebenfalls  der  Quelle  folgend,  mit 
Psalm  120,  1  =  V.  2820  —  2822.  —  In  Bezug  auf 
obige  Sage  ist  zu  bemerken,  dass  der  Hirsch  in 
Wirklichkeit  Musik  ungemein  liebt  und  dem  Klange 
einer  Schalmei,  einer  Flôte  oder  eines  Waldhorns  auf- 
merksam  horchend  nachfolgt.  Von  den  Hirschthrânen 
als  wundersamem  Balsam  weiss  der  Bestiaire  nichts. 
Dass  der  Hirsch  Schlangen  vertilge,  sie  in  ihrer  Hôhle 
aufsuche  und  durch  Einathmen  der  Luft  herausziehe, 
glaubte  schon  das  Alterthum.  Lenz  jedoch  (Zoologie 
der  Griechen  und  Romer  p.  222)  erklârt  dies  fur  Fabel. 
Trotzdem  behaupteten  Naturforscher  des  18.  Jahrh. 
noch,  der  Hirsch  suche  in  bestimmten  Krankheiten 
Krôten  und  Schlangen  auf.  Nicht  100  Jahr,  wie  das 
Alterthum  annahm,  sondern  nach  neueren  Beobach- 
tungen  wîrd  er  hôchstens  40  Jahre  ait. 

33)  Salamander  =  2822  —  2882  =  Hugo  II  Cap.  16. 

Dieser  Abschnitt  fehlt  in  der  Gôttweiher  Hs.  ; 
denn  No.  XII  »De  lacerta  i.  e.  saura«  stimmt  nicht 
iiberein.  Cahier's  Hss.  ABC  sind  nicht  vollstandig, 
da  in  denselben  nicht  davon  die  Rede  ist,  dass  der 
Salamander  durch  sein  Gift  Menschen  und  die  Aepfel 
auf  einem  Baume,  sowie  das  Wasser  in  einem  Brunnen 
vergiften  konne.  Guillaume,  der  auch  in  seinem  Fabliau 
»Treis  moz«  8 — 9  vom  Salamander  als  einem  Feuer 
und  Wârme  liebenden  Geschopfe  spricht,  ûbersetzt  aus 
Hugo  wieder  nur  Einiges.  Philipp  von  Thaon  hat  fiir 
„Molch"  noch  eine  andere,  jedoch  in  der  Hs.  Nero  A.V 
des  British  Muséum  fehlerhaft  iïberlieferte  Form  (grylio) 
als   die   gewohnliche,    die   er  anwendet;    ohne  Zweifel 


—     137     — 

liât  er  das  lateinische  steïlio  ubersetzt,  das  Hugo  neben 
salamandra  fur  dies  Reptil  citirt.  Wâhrend  Guillaume 
sagt,  dass  der  Salamander  am  Schweif,  Kopf  und  Leib 
der  Eidechse  âhnlich  sehe,  sehr  verschiedenfarbig  sei 
und  Feuer  nicht  fiirchte,  meint  Hugo  nur,  der  wie 
Cod.  Reg.  2  C.  XII  einen  Spruch  aus  den  Prov. 
Salomonis  30  erwâhnt,  er  sei  einer  sehr  kleinen  Eidechse 
(lacertuïae  pusilïae)  von  verschiedener  Farbe  âhnlich. 
Im  Lateinischen  heisst  es  dann  nach  dem  Physiologus, 
dass  durch  den  Salamander,  wenn  er  zufâllig  in  einen 
brennenden  Ofen  oder  in  ein  Feuer  falle,  dièses  so- 
gleich  gelôscht  werde;  ferner  dass  er,  wenn  er  auf 
einen  Baum  kriecht,  aile  Aepfel  vergiftet  und  die  da- 
von  essen,  dadurch  todtet;  endlich  wenn  er  in  einen 
Brunnen  fâllt,  so  todtet  die  Kraft  des  Giftes  die, 
welche  aus  demselben  trinken.  Ebenso  der  Dichter, 
bei  welchem  auch  die  Auslegung  —  die  Gerechten, 
wie  Ananias,  Misael,  Azarias,  lôschen  um  sich  die 
Gluth  der  Laster  aus  —  mit  dem  Lateinischen  ùber- 
einstimmt.  Nicht  ganz  vollstândig  hat  Hugo  den  V. 
2866  —  2868  entsprechenden  Spruch  aus  dem  Briefe 
Pauli  an  die  Hebrâer  11,  33—34;  bemerkenswerth  ist 
hier  der  Fehler  Guillaume's,  der  sich  in  diesem  V.  2866 
auf  Jesaias  statt  auf  Paulus  beruft,  ein  Versehen,  das 
von  Cahier  und  Hippeau  nicht  beachtet  ist.  Der  Cod. 
Reg.  2  C.  XII  citirt  erst  Paulus  (Hebrâer  11,  33)  und 
dann  Jesaias  (Jes.  43,  2).  Weder  in  Cahier's  Hss. 
noch  bei  Hugo  noch  im  Cod.  Reg.  2  C.  XII  ist  die 
V.  2869—2872  entsprechende  Stelle  aus  Matth.  17,  20 
genannt.  Richtig  citirt  ist  Paulus  in  V.  2879—2882, 
wo  der  Dichter  die  in  den  lat.  Bestiarien  fehlende 
Stelle  1  Korinther  13,  2  ubersetzt  und  damit  den  Ab- 
schnitt   schliesst.    —    Nach    der  mittelalterlichen   Auf- 


—     138     — 

fassung  galt  der  Salamander  auch  als  Vogel,  wâhrend 
Philipp  von  Thaon  und  Guillaume  denselben  auf  den 
Baum  „steigen"  lassen.  Im  »Partonopeus  de  Blois« 
jedoch  bei  Crapelet  V.  10699  —  10  702  heisst  es  bei 
Beschreibung  der  Frauentoilette ,  dass  die  Feder  vom 
Salamander  herriïhre,  der  das  Feuer  und  die  Flamme 
mit  dem  Athem  aus  den  Ntistern  zu  loschen  pflegt; 
fangen  konne  man  ihn  mit  grosser  Miihe.  In  dem 
provenzalischen  Briefe  des  Priesters  Johannes  :  Suchier, 
„Denkmaler  provenzalischer  Literatur  und  Sprache". 
Halle  1883,  p.  352  ist  der  Salamander  ein  Wurm,  der 
„vom"  Feuer  lebt.  Der  Ursprung  der  Sage  vom 
Feuersalamander ,  der  das  Feuer  auslôscht,  geht  auf 
Aristot.  5,  17,  13  zuriick.  Die  erst  aus  Bovilli's  Prov. 
bekannte  sprichwôrtliche  Redensart:  »Plus  froid  que 
la  salamandre  «  findet  ihre  Erklârung  im  Physiologus. 
Zu  dem  Capitel  ist  zu  vergleichen  die  Abhandlung  von 
Lichterfeld,  „Der  Salamander"  :  Westermann's  „Monats- 
hefte"  No.  220. 

34)  Tauben,  Taradixion  =  2883—3174  =  Pseudo- 
Hugo III  Cap.  39,  1  Cap.  1-11. 

Dieser  Theil  fehlt  in  der  Gottweiher  Hs.  Cahiers 
Hs.  A  allein  bietet  fur  dies  Capitel  einen  brauchbaren, 
wenn  auch  uncorrecten  und  im  Einzelnen  abweichenden 
Text.  Schon  besser  ist  Cod.  Reg.  2  C.  XII.  In  Hugo' s 
Ausgabe  ist  der  Abschnitt  iïber  die  Tauben  zu  breit 
gehalten  und  trâgt  zu  sehr  den  Charakter  der  Compi- 
lation, wâhrend  das  Capitel  iiber  den  indischen  Baum, 
dort  Pendens  genannt,  ziemliche  Uebereinstimmung  zeigt. 

Von  Naturgeschichtlichem  zunâchst  erzâhlt  der 
Dichter  Folgendes.  Die  Tauben,  die  ohne  Galle  und 
Bitterkeit   sind     haben  die  Gewohnheit,    dass  sie  sich 


—     139    — 

gegenseitig  kûssend  begleiten  und  unter  Kûssen  in 
Liebe  entbrennen.  Sind  sie  im  Taubenschlag ,  so  be- 
wegeri  sie  sich,  wenn  sich  die  eine  kluge  bewegt,  aile  ; 
dièse  fûhrt  dieselben  tiberallhin  ins  Gebirge  und  nach 
den  Gereuten.  Findet  sie  die  wilde  Taube,  so  zieht 
sie  sie  in  ihren  Taubenschlag  und  lâsst  sie  die  Wild- 
heit  vergessen.  Ebenso  Jésus  Christus,  der  oft  aus 
Sarazenen  und  Heiden  gute  Christen  gemacht  hat. 
Gott  ist  die  geistliche  Taube  mit  so  grossen  Flûgeln, 
dass  sie  die  ganze  Welt  bedecken.  In  Indien  ist  ein 
Baum  mit  grossem  Schatten,  auf  griechisch  Paradixion 
genannt,  was  „zur  Rechten"  bedeutet;  unter  demselben 
wohnen  Tauben,  die  von  der  Frucht  gesâttigt  und  vom 
Schatten  erquickt  werden.  Ihr  Feind  ist  ein  Drache, 
der  sie  verschlingt,  wenn  sie  nicht  unter  dem  Baume 
bleiben.  Wirft  der  Baum  seinen  Schatten  nach  rechts7 
so  ist  der  Drache  links  und  umgekehrt.  Der  Baum 
ist  Gott,  die  Frucht  Jésus,  der  Schatten  der  heilige 
Geist  und  der  Drache  der  Teufel.  Zuletzt  wird 
unter  den  Tauben  die  verschiedenfarbige  auf  die  12 
Propheten  *),  die  aschfarbene  auf  Jonas,  die  luftfarbene 
(bei  Philipp:  brâunliche)  auf  Elias,  —  im  Cod.  Reg.  2 
C.  XII  ist  von  aerius  coïor  die  Rede  —  die  weisse 
auf  Johannes,  die  rothe  auf  die  Passion  und  die  griin- 
liche  (stephanin),  im  Cod.  Reg.  2  C.  XII  stephanitus 
genannte  auf  den  heiligen  Stephan  gedeutet.  Auch 
dièse  Auslegung  fand  der  Dichter,  wie  Cahier's  Hs.  A 
bezeugt,  in  seiner  Vorlage.  Zu  beachten  ist  jedoch, 
dass  Guillaume   sich  V.  3114   auf  seine    „Schrift   und 


*)  Im  Cod.  Keg.  "2  C.  XII  heisst  es  :  «Deinde  struninus  (vor- 
her  stui'minus)  color  significat  diversitatem  prophetarum  duodecim«  ; 
ebenda  wird  aurosus  color  auf  die  drei  Mânner  im  Feuerofen  Dan.  3, 
18  gedeutet  und  meleneus  color  auf  Heliseus.  Der  Text  zeigt  hier 
grosse  Ausfûhrlichkeit. 


—     140    — 

seinen  Vers",  also  zwei  Vorlagen,  bei  Beschreibung 
der  verschiedenfarbigen  Tauben  beruft.  Indem  der 
Dichter  sich  V.  2969  auf  „die  Schrift"  bezieht,  bezeichnet 
er  den  Schatten  des  indischen  Baumes  als  „gross",  ein 
Epitheton,  das  in  den  bekannten  lat.  Queïlen  fehlt; 
ebenso  findet  sich  dort  nicht  V.  3092 — 3104,  erinnert 
jedoch  stark  an  Moritz  von  Sully.  Bibelspruche  sind 
folgende  libersetzt:  Matth.  10,  16  =  V.  3090-3991. 
Lucas  1,  35  =  V.  3045  —  3048.  Jesaias  1 ,  16  = 
V.  3151 — 3154.  Die  Angabe  tiber  das  neue  Feuer, 
V.  2895 — 2900,  das  eine  weisse  Taube  jedes  Jahr  am 
Abend  vor  Ostern  nach  Jérusalem  zu  bringen  pflegte, 
wovon  viele  alte  Schriftsteller  berichten,  fehlt  in  Cahier'» 
Hs.  A  und  im  Cod.  Reg.  2  C.  XII,  wo  wieder  viel 
Bibelspruche  stehen.  Der  Dichter,  der  dies  einen 
Abschnitt  bildende  und  von  F.  Mann  im  Cod.  Reg.  2 
C.  XII  in  zwei  Theile  getheilte  Capitel  von  den  Tauben 
V.  3168  lang  nennt,  verfâllt  hier  aus  dem  Princip  der 
Deutlichkeit  in  beredte  Breite.  —  Ueber  den  jetzigen 
Unfug  mit  dem  heiligen  Feuer  in  der  Grabeskirche  zu 
Jérusalem  vgl.  Voss.  Zeitung,  Sonntag  d.  28.  Mai  1882. 
Die  Taube  ohne  Galle  und  Bitterkeit  V.  2901  war 
nach  Le  Roux  de  Lincy,  »  Proverbes  «  I  p.  110  noch 
im  15.  Jahrh  sprichwôrtlich. 

35)  Eléphant  ==  3175—3296  =  Hugo  II  Cap.  25-26. 

In  der  Gottweiher  Hs.  stimmt  Cap.  VIII  ziemlich 
wortlich  mit  Hugo  uberein.  Cahier's  Hss.  AC  weichen 
im  Einzelnen  ab  und  enthalten  wie  die  Gottweiher  Hs. 
die  Notiz  nicht,  dass  die  Indier  und  Perser  die  Ele- 
phanten  im  Kampfe  verwenden,  und  dass  das  Weibchen 
zwei  Jahre  trâchtig  ist;  ebenso  fehlt  dort  die  Angabe 
der    Heimath    und    des    Aufenthalts    der    Elephanten- 


—     141     - 

Aus  Hugo's  Cap.  26   hat   der  Dichter   nur  wenig  ent- 

nomnien    und    ini    Ganzen    treu    iibersetzt    miter    ge- 

ringen    poetisehen   Beigaben.     Xacli   Hugo    bezeichnet 

der    Physiologus    den    Elephanten    als    ein    sebr    ver- 

stândiges    Thier,     das    jedocli    angeblieh    keineswegs 

wolliistig    sei.      Der    Diebter    nennt    ihn    das    grosste 

Thier.    das  die  sehwersten  Lasten  triigt  und  sebr  ver- 

stândig    wie    in    der    Sehlaeht   niïtzlieh   ist.      Letzteres 

erwâhnt  Hugo    ebenfalls.    aber    erat  zidetzt.    und  fiigt 

hinzu.    dass    die  Indier  und  Perser  von  holzernen  auf 

ihni   erriehteten  Thtirmen   gleichwie   von   einer  Mauer 

herab  mit  Wurfspiessen  kainpfen.     Der  Diebter  nennt 

die  Thiïrme   gross.    aus    abgebobeltem  Holz  bestehend 

und    mit    Scbiesssebarten    wobl    versehen  :    auf   dièse, 

fàhrt   er   aus    eî gêner  Kenntniss    des  Kriegswesens    er- 

weiternd  fort  steigen  in  der  Sehlaeht  die  Bogenschiitzen, 

die  Knappen   und   die   Ritter,    uni   auf  die  Feinde  zu 

sehiessen.     Dass    das   Weibehen    zwei   Jahre   trachtig 

ist  und  nur  einmal  ein  Junges  wirft,  stimmt  in  beiden 

Werken    iiberein  ;    ebenso .    dass    es    aus   Furent    vor 

einem  Draehen,  uni  das  Junge  vor  diesem  zu  seliiitzen, 

im  TTasser  gebiert,  wahrend  das  Mannehen  ausserhalb 

zu   ihrem    Schutz    wartet;    nur    sagt   Hugo7    dass    das 

Weibchen    bis   ans    Enter   in    einen   grossen  See   geht 

und  liber  dem  Wasser  ein  Kalb  wirft.    Das  Alter  der 

Elephanten   giebt  Hugo   wie  Cod.  Reg.  2  C.  XH  und 

Tobler's    lat.    Beispielsammlung    auf    300    Jahre    an, 

Guillaume   auf  gut  200*).     Dass  sie  fruher  in  Afrika 

und    Indien    allein    geboren    wurden ,     jetzt     nur    in 

*)  Die  Angabe.  dass  Elephanten  200—300  Jahr  ait  werden, 
ist  naeh  Brehm  dureli  Beispiele  anf  Ceylon  erwiesen:  in  der  Ge- 
fangensehaft  sollen  einzelne  ein  Alter  von  mehr  als  140  Jahren 
erreieht  und  so  die  normale  Lebensdauer  um  die  Halt'te  der  Jahre 
ûberschritten  haben. 


-     142     - 

Indien,  zeigt  Uebereinstimmung.  Will  der  Eléphant 
Junge  zeugen,  so  geht  er  mit  seinem  Weibchen  nach 
Osten  bis  zu  einem  dem  Paradiese  am  nâchsten 
liegenden  Punkte,  wo  die  Alraunwurzel  (herba  man- 
dr  agora)  wâchst,  —  im  Cod.  Keg.  2  C.  XII  wird  die 
Mandragora  Baum  genannt  —  von  deren  Frucht  erst 
das  Weibchen  kostet  und  dann  das  Mânnchen  iïber- 
redet,  davon  zu  fressen.  Nachdem  beide  gefressen, 
begatten  sie  sich,  und  das  Weibchen  empfângt  sogleich. 
Ebenso  berichtet  der  Dichter,  nur  dass  er  von  einem 
Berge  nahe  dem  Paradiese  spricht,  wo  die  Mandragora 
wâchst,  und  dass  nach  seiner  Angabe  das  Mânnchen 
vom  Weibchen  getâuscht  wird*).  Auch  die  allegorische 
Deutung  auf  Adam  und  Eva,  die  vom  verbotenen 
Baume  kostete,  ist  im  Bestiaire  treu  wiedergegeben  ; 
dazu  die  Bibelspriiche  Psalm  69,  2  =  V.  3249—3252  ; 
Psalm  40,  2  —  3  =  V.  3255  —  3258  nebst  den  An- 
spielungen  Matth.  6,  9  =  V.  3275—3278  und  1  Kor. 
10,  4  =  V.  3270.  Den  auch  im  Cod.  Reg.  2  C.  XII 
genannten  Spruch  1  Thessal.  5,  23  hat  der  Dichter 
nicht  verwerthet,  sondern  zuletzt  nach  Hugo  ausfiïhr- 
licher  die  Bemerkungen  angekniïpft,  dass  die  Haut 
des  Elephanten  gut  ist,  uncl  dass  der  Geruch  seiner 
im  Feuer  verbrannten  Knochen  giftige  Schlangen  ver- 
treibt;    ferner    dass   man   aus   den   Knochen  Elfenbein 


*)  Cuvier,  »Le  règne  animal»  1  p.  281  bemerkt,  dass  man 
seit  undenklichen  Zeiten  die  Elephanten  zur  Dressur  und  als  Zug- 
und  Lastthiere  brauche;  aber,  fûgt  er  hinzu,  man  habe  sie  noch 
nicht  in  der  Gefangenschaft  zûchten  kônnen,  obgleich  es  unbegriindet 
sei,  was  man  von  ihrer  vermeintlichen  Schamhaftigkeit  und  ihrer 
Abneigung,  sich  vor  Augenzeugen  zu  paaren,  gesagt  habe.  Brehm 
bestâtigt  die  Beobachtung,  dass  gefangene  Elephanten  sich  vor 
einer  Menge  Zuschauer  begatteten.  Derselbe  bemerkt,  dass  das 
Weibchen  drei  Monate  nach  der  Paarung  trachtig  wird  und  nach 
einer  Tragzeit  von  mehr  als  20  Monaten  ein  Kalb  wirffc. 


—     143     — 

herstellt,  und  dass  der  Eléphant  mittelst  des  Riissels, 
um  nicht  niederknieen  zu  mlissen,  auf  grasreicher 
Wiese  weidet.  Dièse  zwei  letzteren  Angaben  fehlen 
ira  Cod.  Reg.  2  C.  XII,  sind  jedoch  angedeutet.  Nach 
Hugo  ist  der  Riïssel  der  Klaue  àhnlich.  Im  Cod. 
Reg.  2  C.  XII  wird  die  Eigenschaft  der  Haut  und 
der  Knochen  des  Elephanten  besonders  ausgelegt.  — 
Nach  Richard  de  Barbezieux  kann  der  Eléphant,  wenn 
er  hinfallt,  nicht  wieder  aufstehen,  wâhrend  er  nach 
dem  Elucidari,  wo  die  Krankheit  Elephantiasis  erwahnt 
wird,  sich  vor  dem  Grunzen  des  Schweines  furchtet. 
Philipp  von  Thaon,  der  den  Elephanten  ein  ver- 
standiges  nicht  oft  trachtiges  Thier  nennt,  das,  wenn 
es  gefallen,  nicht  wieder  aufstehen  kann,  und  um  zu 
schlafen,  sich  gegen  einen  Bauru  lehnt,  beruft  sich 
auf  die  Beschreibung  Isidor's,  der  zu  Folge  die  Ele- 
phanten unermesslich  gross  sind,  die  Gestalt  von  Bocken 
(lies  :  Ochsen ,  bei  Isidor  :  bores)  haben  und  Zahne 
ganz  aus  Elfenbein.  Erst  1255  kam  der  erste  Eléphant 
nach  En  gland  als  Geschenk  Ludwig  d.  H.  an  Hein- 
rich  III.  Mit  dem  Abschnitt  vom  Elephanten  schliesst 
der  eigentliche  Bestiaire,  indem  der  Abwechslung  wegen 
das  Fragment  eines  Herbarius  und  eines  Lapidarius  folgt. 

36)  Àlraunwurzel  =  3297—3332  =  Hu^o  II  Cap.  26. 

Die  Beschreibung  der  schon  beim  Elephanten  kurz 
erwahnten  Alraunwurzel,  der  Airopa  mandr agora  der 
Botanik,  findet  sich  nicht  in  Cahier's  Hss.  und  in  der 
Gottweiher  Hs.  Hugo,  der  sich  auf  Isidor  beruft,  hat 
einen  nur  theilweise  tibereinstimmenden  Text;  nach 
ihm  hat  die  Mandragora  lieblich  duftende  Friichte  in 
der  Grosse  von  Haselnussen,  weshalb  sie  im  Lateinischen 
auch  Erdapfel   (malum  terrae)  heisse,    und  die  Dichter 


—     144    — 

bezeichneten  sie  als  menschenâhnlich  (anthropomorphon), 
weil  sie  eine  mensclilicher  Gestalt  nachgebildete  Wurzel 
habe,  deren  Schale  in  Wein  gemischt  bei  Sectionen 
als  Schlaftrunk  diene,  damit  man  den  Schmerz  nicht 
fuhle;  es  gebe  zwei  Arten,  eine  weibliche  mit  lattich- 
âhnlichen  Blâttern  und  pflaumengrossen  Aepfeln,  und 
eine  mannliche  mit  mangoldâhnlichen  Blâttern.  Nach 
Guillaume  bereitet  man  aus  der  Wurzel  dièses  Krautes 
mancherlei  Arzneien;  betrachtet  man  die  Wurzel ,  so 
findet  man  eine  nienschenâhnliche  Gestalt.  Die  Schale, 
in  Wasser  gekocht,  bilft  gegen  manche  Krankheit.  Ist 
das  Kraut  30  Jahr  ait,  so  pfliïcken  es  die  Aerzte,  wobei 
es,  wie  man  sagt,  klagt  und  schreit.  Wer  den  Schrei 
hort ,  stirbt  davon  ;  deshalb  verfahreri  die ,  welche  es 
pflticken,  um  nicht  Schaden  zu  nehmen,  vorsichtig. 
Aus  der  Erde  herausgenommen,  ist  es  gut  gegen 
korperliche  Schmerzen.  Bei  Uebelbefinden  nimmt  man 
dies  Kraut,  zerreibt  es  und  trinkt  es,  dann  wird  man 
ohne  Schmerz  gut  schlafen.  Es  giebt  eine  doppelte 
Art,  eine  mannliche  und  weibliche;  das  Blatt  beider 
ist  schon,  das  weibliche  Kraut  hat  Blatter  wie  wilder 
Lattich.  So  hat  der  Dichter  die  Sage  von  der  Alraun- 
wurzel  in  etwas  freierer,  jedoch  ungenauer  Weise  nach 
der  Tradition  dargestellt,  und  zwar  in  einem  besonderen 
Abschnitt  ohne  allegorische  Deutung.  Bei  Philipp  von 
Thaon  —  F.  Mann  hat  keine  Quelle  zu  der  Art  der 
Erlangung  der  Mandragorawurzel  entdecken  konnen 
in  der  Untersuchung  ûber  Philipp  —  gehort  die 
Mandragora  wie  im  Cod.  Eeg.  2  C.  XII  zum  Artikel 
vom  Elephanten.  Bei  Guillaume  bildet  die  Mandragora, 
trotzdem  ihre  Eigenschaften  wie  im  Lateinischen  nicht 
typisch  ausgelegt  werden,  einen  selbststàndigen  Artikel  ; 
denn  der  Dichter  sagt  beim  Elephanten  V.  3212,  dasa 


—     145     — 

er  nachher  derselben  Erwâhnung  thun  werde  ;  er  fasst 
dieselbe  also  als  etwas  Selbststândiges  auf  wie  die 
Hss.  des  Bestiaire.  F.  Mann  foïgt  seinem  Cod.  Reg.  2 
C.  XII,  wo  die  Schilderung  der  Mandragora  aus 
Isidor  entlehnt  ist  und  den  Schluss  des  Abschnittes 
vom  Elephanten  bildet*).  —  Die  Sage  lâsst  sich  vom 
Mittelalter  zuriïck  bis  in  das  graueste  Alterthum  ver- 
folgen;  denn  schon  bei  Homer  reisst  Hermès  dem 
Odysseus  ein  zauberkràftiges  Kraut  aus  der  Erde,  das 
in  der  Gottersprache  pûlv  heisst.  Vgl.  Plinius  éd. 
Lemaire  VII  p.  663  fg.  ;  J.  Grimm,  „Deutsche  Mytho- 
logie", IL  Ausgabe.  Gottingen  1844,  II  p.  1153—1154; 
„Deutsche  Sagen".  Berlin  1865,  I  p.  117—118,  wo 
auch  auf  G.  Roth,  »Dissertatio  de  imagunculis  Ger- 
manonun  magicis  quas  Alraunas  vocant«.  Helmst.  1797 
verwiesen  ist;  C.  Meyer,  „Der  Aberglaube  des  Mittel- 
alters".  Basel  1884,  p.  62  liber  Galgenmânnlein.  Grimm 
muthmasste,  dass,  da  das  frz.  vnandagloire  fur  mandra- 
gore stehe,  die  fée  Maglore  aus  mandagloire  entsprungen 
sei.  Ob  die  Dudaim  (Liebesâpfel)  der  Bibel,  1  Moses 
30,  14,  die  Ruben  semer  Mutter  Lea  vom  Felde 
brachte,  identisch  sind  mit  der  Alraunwurzel,  ist  frag- 
lich.  Letztere  dient  heute  noch  im  Orient  als  Liebestrank. 

37)  Diamant  =  3333—3426  =  Hugo  II  Cap.  34. 

Im  Cod.  Reg.  2  C.  XII  geht  dem  sehr  ausfùhr- 
lichen  und  sehr  viel  Bibelspruche  enthaltenden  Passus 
liber    den    Diamanten    ein    durch    ein    Bibelcitat    des 


*)  In  G.  Raynaud's  «Poème  moralisé*  (Romania  1885)  ist  die 
Mandegloire  zweimal  sub  VII  und  XXXII  verschieden  behandelt: 
erst  heisst  es  hier,  dass  sie  den  Tâubchen  Schutz  vor  dem  Drachen 
bietet,  dann  folgt  die  Beschreibung  des  Krautes.  Raynaud  hat 
nicht  erkannt,  dass  hier  die  Mandragora  mit  dem  indischen  Baume 
(Paradexion)  verwechselt  ist. 

Reins  eh,  Le  Bestiaire.  10 


—     146    « 

Physiologus  veranlasster  Abschnitt  liber  den  Propheten 
Amos  voraus,  dem  der  Schluss  iiber  die  Perle  Mar- 
garita  folgt.  In  der  Gottweiher  Hs.  und  in  Cahier's 
Hss.  BCDE  fehlt  die  Beschreibung  des  hier  mit  dem 
Magneten  in  eine  Sage  zusammenfliessenden  Diamanten, 
wâhrend  desselben  Hss.  AM  liïckenhaft  sind  und  nicht 
iïbereinstimmen ,  insofern  die.  Bemerkung  fehlt,  dass 
der  Diamant  mit  einem  in  frisches  warmes  Bocksblut 
getauchten  Hammer  zertriimmert  werden  kann,  dass 
die  Stticke  zum  Steinschneiden  benutzt  werden,  und 
dass  er  gegen  eitle  Furcht  und  Gift  gebraucht  wird. 
Der  aus  Isidor,  »Etymolog.«  lib.  XVI  Cap.  13  éd. 
Migne,  »Patrolog.«  Bd.  82  p.  557  ausgeschriebene  Text 
Hugo's  stimmt  grosstentheils  tiberein.  Nach  dem  Phy- 
siologus wird  hier  berichtet,  dass  der  Diamant  auf 
einem  Berge  des  Orients  gefunden  und,  weil  er  leuchtet, 
.  nur  des  Nachts  gesucht  wird  ;  am  Tage  leuchte  er 
nicht,  weil  die  Sonne  ihm  seine  Leuchtkraft  entziehe. 
Eisen,  Feuer,  Steine  vermôgen  nichts  gegen  die  Hàrte 
dièses  eisenrostfarbenen  kiystallhellen  Steines.  Auch 
dass  er  mit  frischem  und  warmen  Bocksblut  miirbe 
gemacht  und  so  durch  viele  Schlâge  mit  einem  eisernen 
Instrument  zerbrochen  wird,  dass  die  Stticke  von 
Steinschneidern  zur  Bearbeitung  von  Edelsteinen  (pro 
gemmis  insigniendis  perforandisque)  gebraucht  werden, 
und  dass  er  gleich  Bernstein,  wie  man  sage,  Gift  und 
eitle  Furcht  vertreibt,  sowie  bôsen  Ktinsten  widersteht, 
wird  hier  im  Bestiaire  ktirzer  nacherzàhlt.  Nach  der 
Auslegung  bezeichnet  der  Diamant  Christum,  der  Berg, 
wo  er  gefunden  wird,  Gott,  und  dass  man  den  Stem 
des  Nachts  findet,  bedeutet,  dass  der  Herr,  als  er  Mensch 
wurde,  sich  der  himmlischen  Gemeinschaft  verbarg.  Von 
Bibelspriichen ,  die  in  den  Bestiarius  eingestreut  sind^ 
ubersetzt  der  Dichter  in  V.  3367— 3370,  sich  auf  den 


—    147    — 

Propheten  berufend,  Amos  7,  7,  wo  die  Vulgata  ab- 
weicht.  Auch  Philipp  von  Thaon  hat  dièse  Stelle  dem 
Physiologus  entnommen,  nur  sagt  er  deutlich,  dass  der 
barun,  der  auf  dem  Magnetberg  —  im  Cod.  Reg.  2 
C.  XII  steht  super  murum  adamantinum  —  sass,  den 
Diamanten  in  seiner  Hand  hielt  und  inmitten  eines 
Volkes  stand,  Jésus  Christus  war.  Ausserdem  sind 
noch  zwei  Spriïche  in  den  Text  yerwebt,  die  im  Cod. 
Reg.  2  C.  XII  ganz  fehlen:  Johannes  10,  30  ===  V. 
3382  —  3383  und  zuletzt  Psalm  23,  8  und  10  =  V. 
3417  —  3426.  Mit  dieser  letzten  Stelle,  die  sieh  bei 
Philipp  von  Thaon  wie  in  F.  Mann's  Cod.  Reg.-  2 
C.  XII  im  Capitel  vom  Lowen,  also  dem  Anfange 
des  Werkes  findet,  endigt  der  Abschnitt  des  Stein- 
buchfragmentes  iiber  den  Diamanten  und  damit  dàs 
eigentliche  Thiérbuch.  F.Mann,  »Der  Bestiaire  Divin 
des  Guillaume  le  Clerc «.  Heilbronn  1888,  p.  84  hait 
die  Vorlage  des  Dichters  gegen  das  Ende  hin,  da  im 
Cod.  Reg.  2  C.  XII  der  im  Bestiaire  fehlende  Artikel 
von  der  Perle  Margarita  hinzugefugt  sei,  fur  ver- 
sttimmelt,  also  fur  nicht  ganz  vollstândig.  Im  Glegen- 
theil  ist  eher  anzunehmen,  dass  Guillaume  eine  inter- 
polirte  Erweiterung  der  Stelle  »simile  est  regnum 
coelorum«  im  Artikel  des  Cod.  Reg.  von  der  Perle 
nach  Moritz  von  Sully  vorgelegen  hat. 

XIV.    Der  Schluss  des  Bestiaire,  sein  Verhâlt- 

îiiss  zu  Maurice  de  Sully,   und  die  Allégorie 

von  den  drei  Feindeii  des  Mènschen. 

In  dem  auf  das  Capitel  "  vom  Diamanten  folgen-deu 
Schlusse  V.  3427  — 4120  kommt ',  kurz  nachstehender 
Inhalt  zur  Darstellung. 

10* 


—    148    — 

V.  3427—3602.  Der  Dichter  bittet  seine  Zuhorer 
(seignors,  dames,  gent  nobire),  nachdem  er  bis  hierher 
die  Beispiele  des  Thierbuches  miihsam  nach  der  Schrift 
erzàhlt  hat,  wegen  etwaiger  Aeusserungen ,  in  denen 
er  sich  selbst  vergessen,  um  Verzeihung;  wolle  ein 
Gelehrterer  und  Besserer  das  in  der  Abhandlung  Be- 
richtete  besser  erzahlen,  so  hege  der  Dichter  keinen 
Neid  gegen  ihn.  Er  habe  am  Anfange  des  Bûches 
einen  guten  Schluss  versprochen  ;  diesen  môge,  fâhrt 
er  fort,  Gott  gewâhren.  Gott  gebietet  uns,  dass  wir 
die  uns  anvertrauten  Pfunde  vermehren.  Wie  im 
Evangelium  [Matthâus  25,  14—30]  geschrieben  steht, 
sprach  der  Herr  ein  Gleichniss  von  einem  Menschen, 
der  eine  Pilgerreise  unternahm.  Die  Auslegung  ist 
dièse:  der  Mensch  ist  der  Herr,  die  beiden  Knechte 
sind  die,  die  seinen  Namen  erhôhen;  diejenigen  jedoch, 
die  den  Schatz  in  der  Erde  vergraben,  werden  nicht 
in  den  Himmel  gelangen.  Noch  vertraut  der  Herr 
jedem  seine  Pfunde  an:  dem  einen  giebt  er  Tapfer- 
keit,  dem  andern  Macht,  dem  einen  Talent,  dem  andern 
Wissen,  Vernunft  oder  Beredsamkeit.  Dem  Dichter 
ist  die  Gabe  schôner  Rede  und  Beredsamkeit  verliehen, 
darum  darf  er  nicht  zogern,  das  anvertraute  Pfund  zu 
mehren.  Wissen,  das  nicht  mitgetheilt  wird,  ist  ver- 
loren.  Gesunder  Menschenverstand  ist  ein  reicher 
Besitz,  wie  ein  Predigtbuch  sagt. 

V.  3603—3802.  Erinnert  euch  der  schonen  Bei- 
spiele des  Thierbuches!  fâhrt  der  Dichter  fort;  seht 
die  Schlechtigkeit  der  Welt  !  Niemand  unterlasse,  Gott 
zu  dienen  !  In  seinem  Weinberge  lâsst  sich  gut  arbeiten. 
Der  Herr  sagte  einst  seinen  Jiïngern  ein  Gleichniss 
vom  Hausvater,  der  Arbeiter  miethete  fur  seinen  Wein- 
berg  [Matthâus  20,    1 — 16].     Dieser  Hausvater  ist  der 


—    149    — 

Herr,  der  zuerst  Abraham  miethete,  dann  um  die 
dritte  Stunde  zuriickkehrte ,  um  Moses  zu  miethen, 
und  um  Mittag  David,  um  die  neunte  Stunde  Daniel, 
Jeremias,  Joël  und  die  andern  Propheten.  Gegen 
Abend  stieg  der  Herr  hinab  auf  den  Markt  der  Stadt, 
nahm  Wohnung  in  der  reinen  Kônigin  und  predigte 
den  Weg  zum  ewigen  Leben.  Da  fand  der  Herr  Un- 
glâubige  und  lehrte  sie  das  Gesetz;  jetzt  berief  er 
Petrus,  Paulus,  Johannes,  Andréas  als  seine  Arbeiter 
und  gab  ihnen  den  goldenen  Denar. 

V.  3803— 3864.  Das  Ende  der  Welt  bedeutet  das 
Ende  des  Tages.  Wie  der  Tag  bis  zur  Abendstunde 
langer  gedauert  gegeniïber  der  Zukunft,  so  hatte  die 
Welt,  als  Gott  herabkam,  langer  bestanden  im  Ver- 
gleich  zu  der  spâteren  Zeit.  So  lernte  es  der  Dichter 
vom  Bischof  Moritz  von  Paris  und  ausserdem  in 
anderer  Rede.  Gott  miethet  Arbeiter  am  Morgen,  d.  h. 
Menschen  in  der  Kindheit;  um  die  dritte  Stunde  miethet 
er  die  meisten ,  d.  h.  Leute  im  Alter  von  etwa  30 
Jahren;  der  Mittag  bedeutet  die,  welche  die  Gnade 
des  heiligen  Geistes  um  das  40.  Jahr  heimsucht;  um 
die  neunte  Stunde  miethet  Gott  solche  in  reifem  Alter 
und  gegen  Abend  solche  im  Greisenalter. 

V.  3865—4080.  Gottes  Hulfe  ist  sehr  nahe;  nie- 
mand  zogere  in  seinem  Weinberge  zu  arbeiten  und 
warte  nicht  bis  naeh  der  Jugendzeit,  denn  keiner 
kennt  sein  Ende.  Wappnen  wir  uns  rechtzeitig  gegen 
den  Teufel  wie  die  Ritter  in  der  Herberge,  die  einen 
nachtlichen  Ueberfall  fiïrchten.  Riisten  wir  uns,  ehe 
es  Abend  wird;  denn  bald  kommt  der  Tod.  Wie 
thoricht  sind  wir,  so  lange  zu  warten.  Wehe  dem 
Baume,  der  keine  Frucht  trâgt!  Wie  lange  sollen  wir 
im   Dienste    des   Stadtburgers   hungern   und   diïrsten? 


—    150    — 

<îrott  dagegen  wird  uns,  wenn  wir  umkehren,  ein 
grosses  Gastmahl  bereiten;  aber  wir  gehen  gerade  den 
verkehrten  Weg.  Betet  und  wachet,  ehe  der  himm- 
liscjiè;  Brâutigam  kommt!  Riisten  wir  uns  zur  Hoch- 
zeit!'  Haltet  euch  an  die  Beispiele  des  Thierbuches 
als  ein  Samenkorn  auf  fruchtbarem  Lande,  daniit 
ihrJ  die  ewige  Freude  erlanget!  Wir  leben  in  der 
schlechtesten  Zeit  seit  der  Geburt  Jesu;  die  christlichen 
Tugenden  herrschen  auf  tausend  Menschen  nur  in  einem. 

V.  4081—4120.  Wer  durch  dièse  treulose  Welt 
wandert,  hat  einen  harten  Kampf  zu  bestehen  gegen 
drei  Feinde:  den  Teufel,  die  Welt  und  das  Fleisch; 
wer  jedoch  mit  Glaube,  Liebe  und  Hoffnung  gewappnet 
ist,  besiegt  sie. 

V.  4121—4136  bilden  das  Schlussgebet. 

Die»  Predigten  des  Moritz  von  Sully  (f  1196),  die 
auch  fur  die  von  der  Early  English  Text  Society 
herausgegebenen  »Kentish  Sermons  «  die  Quelle  bildenr 
liegen  leider  noch  nicht  in  einer  kritischen  Ausgabe  vor. 
Die  zahlreichen  Hss.  sind  zusammengestellt  von  Paul 
Meyer  in  der  Revue  des  missions  scientifiques,  2.  sérier 
V  p.  247  und  Romania  V  p.  466  —  487.  Die  poite- 
vinische  Umschrift  bei  Boucherie,  »Le  dialecte  poitevin 
au  XIIIe  siècle «,  Paris,  Montpellier  1873  und  die 
franzosischen  Ausgaben  der  Predigten,  deren  Daunou 
in  der  »Histoire  littéraire  «  XV  p.  158  zwei  nenntr 
ohne  sie  eingesehen  zu  haben,  kommen  hier  als  Vor- 
lage  nicht  in  Betracht.  Nach  dem  Druck  aus  dem 
15.  Jahrh.  zu  urtheilen,  den  G.  Brunet,  »La  France 
littéraire  au  XVe  siècle  «.  Paris  1865,  p.  74  beschreibtr 
und  von  dem  Exemplare  in  Paris  und  London  vor- 
handen  sind,  ist  hier  der  Dichter  vom  Bischof  von 
Paris,   den  er  V.  3816  nennt,  und  dessen  Predigtbuch 


—     151     — 

er  nach  V.  3817  nebst  einem  andern  Werke  benutzté, 
'sehr  abhângig.  Der l  Inhalt  des'  letzteren  weist  auf  die 
•Gemma  animae  des  Honorius  Augustôdunensis  in  Migne's 
»Patrologia«  Bd.  172  p.  616  fg.  Die  pessimistische 
Weltanschauung  in  V.  3605—3642  erinnert  an  Guischart 
de  Beauliu  Und  an  Innocenz  III.  Schrift  »De  miseria 
cônditionis  humanae«,  hrsgb.  von  Achterfeld,  Bonn  1855 
und  Migne,  »Patrologia«  Bd.  217  p.  701—746.  —  Die  be- 
liebte  Allégorie  von  den  drei  Feinden  findet  sich  in  Hugo's 
»Liber  de  bestiis«  I  Cap,  23.  Bekannt  ist  Marbod's 
»De  tribus  inimicis  hominis^  liber  elegiacus«,  beginnend  : 
»Plurima  cum  soleant  sacros  avertere  mores  «  und  hrsgb, 
von  Jac.  Hommey,  »Suppl.  Patr.«  p.  547.  Ein  anderes 
Werk  ist  das  Gedicht  :  »Mundus,  caro,  daemonia  Diversa 
movent  proelia«  etc.  In  der  Arsenal -Hs.  5201  ist  ein 
jetzt  von  P.  Meyer  in  Romania  XVI,  1,  bekannt  ge- 
machter  »Roman  des  trois  ennemis  «  in  franzôsischen 
Versen  von  Simon.  Auch  in  Suchier's  Reimpredigt 
p.  106  und  in  Pierre's  von  Peckham  »Lumiere  as 
Lais«  werden  die  drei  Feinde  erwâhnt.  Im  Besant 
de  Dieu  V.  405  fg.  ist  die  Reihenfolge  abweichend: 
Welt,  Fleisch,  Teufel,  im  Bestiaire  Teufel,  Welt,  Fleisch, 
in  den  Treis  Moz  heissen  sie  Rauch,  Regen  und  boses 
Weib.  Also  hat  der  Dichter  denselben  Stoff  gleichwie 
die  Sage  vom  Einhorn  spâter  in  einer  andern  Quelle 
kennen  gelernt  und  bearbeitet.  Vgl.  Tobler  in  Grôber's 
Zeitschrift  1887  p.  430. 

XV.     Der   Bestiaire   und   Gruillaume's   Besant 
de  Dieu. 

Das  Verhâltniss  des  Bestiaire  zu  dem  von  Martin 
herausgegebenen  Besant  de  Dieu  ist  von  J.  Brakel- 
mann     in     Zacher's    Zeitschrift    III    p.    220    beruhrt 


—     152    — 

worden.  Dorselbc  sagt  vorsichtig,  dass  die  Ueberein- 
stimmung  beider  Werke  durch  Interpolation  ihre  richtige 
Erklàrung  zu  finden  scheine  und  fiigt  hinzu,  dass  die 
betreffenden  Stiicke  des  Besant  sich  in  den  Hss.  des 
Bestiaire  nicht  allein  an  ganz  verschiedenen  Stellen 
fânden,  sondern  auch  so  âusserlich  in  den  Zusammen- 
hang  eingeflickt  seien,  dass  eine  Interpolation  unschwer 
ersichtlich.  Zn  dieser  Ansicht  hat  ihn  die  Hs.  D  mit 
ihrer  verworrenen  Anordnung  verleitet.  Auch  Seeger, 
„Sprache  des  Guillaume"  p.  5  hait  den  Besant  fur 
interpolirt  in  den  Bestiaire  -  Hss.  Eine  nahere  Ver- 
gleichung  ergiebt  Folgendes: 

Bestiaire  3475—3560  =  Besant  2683—2768. 

3561—3564  =        „       2779—2782. 

3647—3666  =        „       2913—2932. 

3669—3707  ==        „       2933—2970. 

3707-3744  =        „       2973—3010. 

3747—3758  =        „       3011—3022. 

3759—3762  =        „       3025—3028. 

3765—3766  ==        „       3029—3030. 

3775—3778  =        „       3035—3038. 

3783—3828  =        m       3041—3086. 

3831—3904  ==        „       3087—3158. 

3909—3922  =  „  3161—3174. 
Dagegen  fehlen  3667—3608,  3745—3746,  3763— 
3764,  3773—3774,  3829—3850,  3897—3898  des  Bestiaire 
im  Besant.  Umgekehrt  fehlen  2971 — 2972  des  Besant 
im  Bestiaire;  ebenso  3023—3024  des  Besant.  3767— 
3770  des  Bestiaire  sind  im  Besant  in  zwei  Verse  3031  — 
3032  und  3779—3782  des  Bestiaire  in  3039—3040  des 
Besant  zusammengezogen.  3771  des  Bestiaire  ist  = 
Besant  3033,  doch  weicht  3772  ab  gegen  3034  des 
Besant.     Mit  3905—3908,   die  den  V.  3159—3160  des 


—     153    — 

Besant  cntsprechen,  aber  abweichen,  ist  der  Bestiaire 
wieder  ausfiihrlicher.  Nach  3922  des  Bestiaire  = 
3174  des  Besant  gehen  dièse  beiden  Werke  ganz  aus- 
einander.  Aus  diesen  Uebereinstiramungen  und  Ab- 
weiehurigen  ergiebt  sich,  dass  die  Keime  der  Besant- 
diclitung  schon  im  Bestiaire  zu  erkennen  sind.  Der 
ini  Jahre  1210  noch  in  der  Entwicklung  begriffene 
Dichter,  dessen  Productivitât  noch  gering  war,  denn 
zum  Bestiaire  hat  er,  von  Einleitung  und  Schluss  ab- 
gesehen,  recht  wenig  hinzugethan,  wiederholte  sicb  in 
seinen  andern  Werken  nicht  nur  in  einzelnen  Gedanken, 
sondern  fiihrte  auch  frûhere  Lieblingsideen  nach  neuen 
ihm  bekannt  gewordenen  Quellen  weiter  aus;  so  in 
dem  spâteren  Besant  und  den  Treis  Moz,  wobei  ihm 
sein  Compositionstalent  zu  Statten  kam.  Die  Einheit 
des  aus  einzelnen  Abschnitten,  nicht  einer  vollstandigen 
Naturgeschichte  zusammengesetzten  Bestiaire  ist  durch 
den  Schlusstheil  nicht  gestort;  denn  den  Mittelpunkt 
des  Ganzen  bildet  die  Predigt  und  die  Besserung  der 
Leute  durch  Beispiele,  indeni  der  Dichter  mitten  im 
Thierbuch  V.  2207  von  cest  sermon  spricht.  Auch  er- 
klart  der  Dichter  V.  3441 ,  dass  er  sich  sehr  bemiiht 
habe,  die  Beispiele  des  Thierbuches  zu  erzàhlen;  da- 
gegen  bezieht  sich  der  Ausdruck  traité  V.  3455  auf 
den  naturgeschichtlichen  Theil  vor  der  allegorischen 
Auslegung.  Wollte  man  nach  V.  3426  den  Schluss 
des  aus  einem  Bestiaire,  Volucraire  und  Lapidaire 
zusammengefiigten  Ganzen  annehmen,  so  wurde  Ein- 
leitung, Ausfiihrung  und  Schluss  in  keinem  Verhâltniss 
stehen,  und  das  lange  Werk  wiirde  zu  schroff  ohne 
ein  ubliches  Gebet  oder  Nennung  des  Namens  des 
Verfassers  abbrechen.  Ein  ebenso  bunter  Inhalt  mit 
verschiedenen    Theilen    ist    in    den    Joies    N.    D.    des 


—     154    — 

Dichters  zusammengeschweisst ,  fur  den  seine  Kunst 
die  milchende  Kuh  war,  die  ihm  und  den  Seinigen 
den  Unterhalt  gewâhrte.  Lâge  dem  Werke  eine  eigene 
originale  Conception  des  Dichters  und  nicht  der  Ge- 
dankenkreis  des  Physiologus  zu  Grande,  so  wûrde  der 
Bestiaire,  âsthetisch  betrachtet,  eine  moderner  Ge- 
schmacksriehtung  mehr  entsprechende  Form  erhalten 
haben.  Endlich  betont  der  Dichter  die  Einheit  seines 
Gedichtes  selbst  V.  347.  Kurz,  an  eine  Interpolation 
aus  dem  nur  in  einer  Hs.  vorhandenen  Besant  in  die 
zahlreiehen  âlteren  Hss.  des  Bestiaire,  dem  der  Ver- 
fasser  von  vornherein  einen  guten  Schluss  hat  geben 
wollen,  kann  mit  E.  Martin  nicht  gedacht  werden,  zu- 
mal  die  Anrede  an  die  Zuhorer  zuletzt  - —  erst  seignors, 
dann  seignors  e  dames  gent  nobire  —  nichts  beweist. 
F.  Mann,  »Der  Bestiaire  Divin  des  Guillaume  le  Clerc.  « 
Heilbronn  1888,  p.  13  stimmt  E.  Martin's  Griïnden 
bei  und  hâlt  es  fur  hôchst  wahrscheinlich ,  dass  ein 
Abschreiber  die  ihn  besonders  ansprechenden  Stellen 
des  Besant  dem  Bestiaire  anhangte. 

XVI.    Der   Dichter   im   Verhâltniss   zu  Marie 

de   France,    Benoît   und   die   Schlusswidmung 

an  Raoul. 

Guillaume's  Bestiaire  beginnt  mit  dem  Verse,  mit 
welchem  der  »Lai  de  rEspine«  der  Marie  de  France 
endigt  :  »Qui  bien  commenche  et  biel  define«,  wie  Roque- 
fort, »  Poésies  de  Marie  de  France  «.  Paris  1820  druckt. 
Derselbe  sucht  p.  40  de  la  Rue's  Bemerkung  in  dessen 
»  Ouvrages  des  Bardes  armoricains  «  p.  16  zu  wider- 
legen,  dass  der  Lai  de  FEspine  dem  Guillaume  le 
Normand  angehore;    schon  der  Stoff,    nicht  die  Reime 


—     155     — 

sprechen  dagegen.  Jedoch  hat  Guillaume  die  Lais 
seiner  Landsmânnin  gekannt;  denn  der  Prolog  der 
Marie  de  France  1 — 4  (éd.  Warnke,  »Bibl.  Norman- 
nica«  III)  stinimt  zum  Bestiaire  3562 — 3571  und  3589 — 
3592.  Auch  der  Anfang  des  Lais  Guigemar  erinnert, 
von  Wendungen  im  Bisclavret  abgesehen,  an  Bestiaire 
5 — 6.  An  Benoît  von  Ste-More,  »Roman  de  Troies« 
éd.  A.  Joly.  Paris  1870 ,  V.  19  fg.  erinnern  die  V. 
3591  —  3592 ,  ohne  dass  eine  direkte  Herubernahme 
dièses  bei  Dichtern  beliebten  Gedankens  —  auch  der 
arbalestrier  Gautier  von  Belleperche  fiïhrt  ihn  aus  — 
sich  nachweisen  làsst.  Noch  Gothe  sagt:  Sich  mitzu- 
theilen  ist  Gewinn  ;  Mitgetheiltes  aufzunehmen  Bildung. 
Wie  Philipp  von  Thaon  seinen  Bestiaire  der  Konigin 
Alice  von  England  gewidmet  hat,  so  Guillaume  den 
seinigen  einem  sire  Raul,  der  den  Dichter  fiir  seine 
Arbeit  reich  belohnte.  Eine  bestimmte  Persônlichkeit 
lâsst  sich  unter  den  zahlreichen  Mânnern  dièses  Namens 
nicht  leicht  ermitteln-  vielleicht  ist,  da  der  Dichter 
den  Namen  in  der  Schlusswidmung  mit  ratio  in  Ver- 
bindung  bringt,  an  Radulphus  de  Ratos  (Ms.  lat.  14859 
Fol.  173  in  Paris)  zu  denken,  der  bei  Wadding  II 
624  Radulphus  Radiatorius  heisst.  Die  etymologische 
Spielerei  des  Dichters  mit  diesem  Namen,  den  er  nach 
einer  unbekannten  Vorlage  in  lateinischen  Versen  auf 
ratio,  dulcedo,  fultus  zuriickfuhrt,  wahrscheinlich  durch 
Isidor's  Etymologien  verfiihrt,  ist  aus  der  dankbaren 
Gesinnung  gegen  seinen  Gônner,  dessen  Dienstes  er 
sich  riïhmt,  hervorgegangen.  De  Laborde,  der  an 
Raoul  de  Couey  gedacht  und  Guillaume  le  Clerc  mit 
andern  Trâgern  dièses  Namens  verwechselt  hat,  theilt 
in  seinen  »  Essais  sur  la  musique  ancienne  et  moderne  «. 
Paris   1780,    II   p.   198    die    sechs    ersten   Zeilen    der 


—     156    — 

Schlusswidmung  mit,  ohne  die  benutzte  Hs.  zu  nennen  ; 
zu  vermuthen  ist  R.  Die  Widmung  ist  nach  den  vor- 
handenen  Hss.  leicht  herzustellen. 

Moge  die  vorliegende  Einleitung  liber  die  von  Afrika 
bis  nach  Island  urid  Russland  gedrungenen  Bestiarien 
im  Abend-  und  Morgenlande  einen  Beitrag  zur  Ge- 
scbichte  der  Naturwissenschaften  im  Mittelalter  und  zu 
einem  abschliessenden  Verstândniss  des  Normannen 
Guillaume  le  Clerc  bilden,  sowie  Anregung  zu  einer 
weiteren  Untersuchung  des  Thierschatzes  in  den  ein- 
zelnen  romanischen  Literaturen  geben;  moge  ferner 
die  vorliegende  zum  ersten  Maie  als  Ganzes  erscheinende 
Ausgabe  des  besten  romanischen  Bestiaire,  nachdem  die 
Textschwierigkeiten  aile  gliicklich  gehoben  sind,  als 
Vorstufe  zu  einer  Gesammtausgabe  den  iibrigen  nun- 
mehr  vollstandig  im  Druck  vorliegenden  Werken  des 
Dichters  sich  anschliessen. 


Nachtrâge. 

A.  Die  rumâuische  Bearoeitung  des  Physiologus,  ihre 
slavische  Quelle,   ihre  Heimath  und  Entstehungszeit. 

Der  rumânische  Physiologus,  dessen  Existenz  kaum 
zu  bezweifeln  war,  liegt  erst  seit  kurzem  in  einer  treff- 
lichen  Ausgabe  vor.  Dieselbe  ist  i.  J.  1887  u.  d.  T. 
»I1  Physiologus  Rumeno,  edito  e  illustrato«  in  Ascoli's 
Archivio  Glottologico  Italiano.  Vol.  X  p.  273  —  304 
von  M.  Gaster  nach  der  einzigen  spâten  Hs.  vom  Jahre 
1777    veranstaltet   und  von  dem  jiïngst  verungluckten 


—    157     — 

Pietro  Merlo  *)  mit  italienischer  Uebersetzung  versehen 
worden.  Der  rumânische  Prosatext  ist  leider  nicht 
ganz  vollstândig  und  weist  vielfach  verderbte  Stellen 
auf,  wo  der  Copist  die  alterthlimlichen  Wortformen 
seiner  Vorlage  oder  Vorlagen  nicht  richtig  gelesen  hat. 
Mit  Sicherheit  lassen  sich  zwei  Vorlagen,  obschon  das 
erste  Capitel  im  dritten  geândert  wiederkehrt,  nicht 
annehmen,  da  im  poetischen  czechischen  und  im 
prosaischen  serbischen  Physiologus  ebenfalls  Thiere 
doppelt  erscheinen.  Ausser  dem  Phonix  ist  der  Elé- 
phant (PU)  in  den  zwei  zusammengehorigen  Capiteln 
4  und  5  behandelt.  Weiterhin  erscheint  der  Geier 
(Vip)  zwei  Mal.  Der  Herausgeber,  welcher  die  Hs. 
treu  wiedergiebt  und  nur  die  auffailendsten  Versehen 
berichtigt,  hat  bei  einigen  Capiteln  altère  rumânische 
Quellen  entdeckt  und  in  den  Varianten  aufgefûhrt. 
Dièse  Zeugnisse  altérer  Zeit  sind  von  Wichtigkeit,  da 
sie  auf  die  engere  Heimath  des  rumânischen  Physiologus 
hinzufûhren  scheinen.  Das  eine  dieser  Werke  wird 
dem  walachischen  Salomo,  dem  Woiwoden  Neagoe,  zu- 
geschrieben,  der  1517  zur  Ehre  Gottes  und  der  heiligen 
Jungfrau  die  Kirche  von  Arges ,  eines  der  schonsten 
Baudenkmâler  Rumâniens,  wiederaufbauen  liess.  Da 
jedoch  seine  Autorschaft  nicht  weiter  bezeugt  ist,  so 
wird  der  Verfasser  des  durch  seine  Anregung  ent- 
standenen  Werkes  in  einem  Geistlichen  des  anstossenden 
Klosters,  das  heute  im  Verfall  begriffen  ist,  gesucht 
werden    mtissen.      Der    rumânische    Physiologus,    der 


*)  Merlo,  der  als  Professor  der  vergleichenden  Sprachkunde 
in  Pavia  thàtig  war  und  zuletzt  in  den  Rendiconti  del  R.  Instituto 
Lombardo  Bd.  21  tiber  die  Wurzeln  und  grammatischen  Bildungen 
des  Arischen  schrieb,  hat  im  Oktober  1888  in  einer  Felsschlucht 
der  lombardischen  Alpen  einen  frûhen  Tod  gefunden. 


—    158    — 

gleichsam  die  Briïcke  zwischen  den  abendlândischen 
und  morgenlândischen  Bearbeitungen  bildet,  ist  von 
grôsster  Wichtigkeit,  da  er  auf  einer  unbekannten, 
verschollenen  slavischen  Quelle  beruht,  die  auf  ein 
griechisch  -  byzantinisches  Original  zuruckfûhrt.  Die 
slavischen  Namen  einzelner  Thiere  und  der  vom  Hauche 
des  Orients  durchwehte  Inhalt  verleihen  dem  ganzen 
Werke  eine  eigenartige  Stellung  in  der  Physiologus- 
literatur. 

Der  Herausgeber  des  rumânischen  Physiologus 
hat,  da  ein  Einfluss  des  Abendlandes  auf  das  Morgen- 
land  hier  ausgeschlossen  ist,  zur  Vergleichung  nur  die 
orientalischen  Redactionen,  nâmlich  Epiphanius  hrsgb. 
von  Migne,  F.  HommeFs  „Aethiopische  Uebersetzung", 
N.  Land's  »Anecdota  Syriaca«,  Pitra's  »Spicilegium  So- 
lesmense«  und  eine  von  St.  Novakovic  1877  mitgetheilte 
Probe  des  serbischen  Physiologus  zu  Rathe  gezogen. 
Nicht  benutzt  ist  u.  a.  die  seit  1879  vollstândig  im 
Druck  vorliegende  serbische  Bearbeitung,  die  oben  in  der 
Einleitung  zu  G-uillaume's  Bestiaire  nicht  mit  aufgefuhrt 
ist  und  weiter  unten  besprochen  werden  wird.  Im  Ver- 
gleich  zu  den  meisten  abendlândischen  Bearbeitungen 
ist  der  rumânische  Physiologus,  weil  un  vollstândig, 
kiirzer,  indem  er  nur  25  Capitel  enthàlt,  in  denen 
drei  Thiere  doppelt  vorkommen;  hierzu  treten  noch 
die  Capitel  26 — 29,  welche  der  Herausgeber  aus  andern 
Quellen  hinzugefiigt  hat.  Zur  Vergleichung  des  Ru- 
mânischen mit  den  abendlândischen  Bearbeitungen  des 
Physiologus  moge  hier  eine  kurze  Inhaltstibersicht 
nebst  Quellenangabe  folgen. 

1.  Phônix  und  Adler.  Der  Phônix  ist  grosser 
als  der  Pfau;  er  hat,  wie  man  sagt,  kein  Weibchen 
und  lebt  500  Jahre  ;  dann  fliegt  er  gen  Osten  und,  da 


—    159    — 

er  weiss,  dass  er  nach  500  Jahren  sterben  wird,  bringt 
er  Zimmt  und  Gewiirznelken  vom  Berge  Libanon  (Hs. 
Savanului)  mit,  fliegt  nach  Osten  auf  einen  hohen  Punkt 
und  breitet  seine  Fliigel  aus.  Dann  entziïnden  ihn  die 
Strahlen  der  Sonne  und  verbrennen  ihn  zu  Asche  ;  aus 
dieser  entsteht  ein  Wurm,  der  sich  wieder  zum  Vogel 
Phonix  gestaltet  und  nach  Arabien  fliegt.;  —  Die  Aus- 
legung  fehlt  hier,  so  dass  der  Text  liickenhaft  erscheint. 
Das  Rumânische  weicht  hier  von  allen  ubrigen  Versionen 
wesentlich  ab.  —  Der  Adler  lebt  100  Jahr;  dann  wird 
er  blind,  und  das  Fliegen  wird  ihm  schwer.  Jetzt 
badet  er  sich  in  einer  Quelle  und  fliegt  in  die  Hôhe, 
bis  er  von  den  Strahlen  der  Sonne  entziindet  ist.  So- 
bald  er  die  reine  Quelle  erblickt,  wendet  er  sich  um, 
taucht  von  neuem  drei  Mal  unter  und  wird  wieder 
jung.  —  Vor  der  Auslegung  steht  als  Bibelspruch 
Psalm  102,  5.  Wie  der  Phonix  im  3.  Capitel  wieder- 
kehrt,  so  der  Adler  im  7.  Am  meisten  entspricht  dem 
Rumânischen  Pitra's  griechische  und  Land's  syrisehe 
Rédaction,  wie  Gaster  a.  a.  O.  p.  290 — 291  nachweist. 

2.  Pajar.  Der  Vogel  Pajar  liebt  seine  Jungen 
sehr  und  fiïttert  sie  gut;  dièse  aber  schlagen  ihn  mit 
den  Fliïgeln  ins  Gesicht.  Aus  ■  Zorn  dariiber  todtet 
er  sie,  nachher  aber  schmerzt  es  ihn,  und  er  klagt 
drei  Tage.  Dann  ôffnet  er  seine  Seite  und  belebt  mit 
seinem  Blute  die  Jungen  wieder.  In  der  Auslegung 
auf  die  Juden  und  Christus  iindet  sich  der  Spruch 
1  Joh.  6,  55.  —  Die  vorliegende  Sage  vom  Pajar 
(ital.  pigargo?)  entspricht  der  vom  Pelikan  und  kehrt 
im  14.  Capitel  etwas  geandert  beim  Specht  wieder. 
Dieselbe  erinnert  an  Uran,  Uranbad  bei  d'Herbelot, 
»  Bibliothèque  Orientale  «  p.  915b. 

3.  Phonix.     Der  Phonix   ist   der   schonste  aller 


—    160    — 

Vogel,  schoner  als  der  Pfau,  der  wie  Gold  und  Silber 
aussieht,  aber  der  Phonix  glânzt  wie  ein  Kaiser  von 
kostbaren  Steinen  mit  einer  Krone  auf  dem  Haupt 
und  mit  einer  Fussbekleidung.  Er  nistet  nahe  der 
Stadt  Eleopul  (Heliopolis).  Neun  Jahre  sitzt  er  ohne 
Nahrung  auf  den  Cedern  des  Libanon  uDd  wird  vom 
heiligen  Geist  ernâhrt.  Nachdem  er  seine  Fltigel  mit 
Wohlgeriichen  erfullt,  kommt  er  mit  dem  Priester  von 
Eleopul  in  die  Kirche  und  verbrennt  sich  auf  dem 
Altar  zu  Asche.  Am  andern  Tage  findet  der  Priester 
einen  jungen  Phonix,  der  am  dritten  Tage  wieder  wie 
friiher  ist.  Dann  klisst  ihn  der  Priester,  und  er  kehrt 
an  seinen  Aufenthaltsort  zuriïck.  Die  Auslegung  wendet 
sich  wie  der  Anfang  des  rumânischen  Physiologus 
wieder  an  die,  welche  nicht  an  die  Auferstehung  Christi 
glauben.  —  Der  ausfuhrlichere  Inhalt  dièses  Capitels 
weicht  vom  ersten  ab;  die  meiste  Uebereinstimmung 
zeigt  die  griechische  Rédaction.  Die  Zahl  9  beruht, 
wie  Gaster  p.  292  bemerkt,  auf  Verwechslung  von 
cp    und  #'  durch  den  Schreiber. 

4.  Eléphant  (PU).  Wenn  der  im  Gebirge  ge- 
borene  Eléphant  die  Mandr agora  (manguruane  *))  findet, 
so  frisst  er  davon,  wird  briïnstig  und  begattet  sich.  Das 
Kalb  wirft  er  im  Wasser,  wo  es  bleibt,  bis  es  auf  den 
Fussen  stehen  kann.  Da  der  Eléphant  ohne  Gelenke 
in  den  Knieen  ist,  so  geht  er  in  das  Gebirge,  um  sich 
an  krumme  Baume  zu  lehnen  und  auszuruhen.  Aber 
der  Jâger,  der  seinen  Ruheplatz  kennt,  sàgt,  um  den 
Elephanten  lebendig  zu  fangen,  den  Baum  so  an,  dass 


*)  Nicht  Meiran  (lat.  majorana,  ital.  maggiorana)  ist  zu  ûber- 
setzen,  womit  der  Physiologus  fortgesetzt  wûrde,  da  sonst  nirgends 
davon  die  Kede  ist,  sondern  manguruane  ist  aus  mandragora  verderbt. 


—     161     — 

er  mit  dem  sich  daranlehnenden  Thiere  umsttirzt.  Die 
Auslegung  fehlt  hier,  indem  das  folgende  Capitel  mit 
dem  vierten  unmittelbar  zusammengehort. 

5.  PU.  Wenn  der  grosse  Eléphant  hinfâllt,  so 
schreit  er  laut,  bis  ein  andrer  kommt,  um  ihn  aufzu- 
heben;  dieser  kann  aber  nicht,  ebensowenig  die  andern 
zwolf.  Der  grosse  Eléphant  bezeichnet  Adam,  der 
kleinere  Moses,  die  zwolf  iibrigen  die  Apostel,  die 
nicht  wie  Christus  den  Adam  aus  dér  Holle  befreien 
konnten.  —  Dass  ein  kleiner  Eléphant  den  grossen 
auf  hebt,  ist  in  der  Erzàhlung  nicht  gesagt,  geht  jedoch 
aus  dem  Zusammenhang  und  aus  Tobler's  lat.  Beispiel- 
sammlung  hervor.  Die  Angaben  des  Physiologus,  dass 
der  Eléphant  Beine  ohne  Gelenke  hat,  sich  an  Baume 
lehnt,  um  auszuruhen  und  vom  Jâger  dadurch  gefangen 
wird,  dass  dieser  die  Baume  ansâgt,  zeigen  grosse 
Uebereinstimmung  mit  Caesar's  von  Brehm  ungenau 
ubersetzten  Berichten  iiber  die  Elche  im  hercynischen 
Walde:  Bellum  Gallicum  VI  27.  Am  meisten  stimmt 
mit  dem  Inhalt  des  rumânischen  Textes  der  serbische 
(Cap.  3)  uberein,  wo  beim  Elephanten  (slon)  die  Pflanze 
mandogar  (Gaster  schreibt  falsch  mandorar)  erwàhnt 
wird.  Die  Form  PU  ist  nach  d'Herbelot's  »Bibliothèque 
Orientale  «  altpersisch,  entsprechend  arabisch  Fil. 

6.  Hirsch.  Der  Hirsch  lebt  50  Jahre;  dann 
sucht  er  Schlangen  auf,  beschniifFelt  sie  drei  Mal  und 
verschluckt  sie;  nachdem  er  Wasser  getrunken,  lebt 
er  wieder  50  Jahre.  —  Eigenthûmlich  ist  hier  in  dem 
nicht  ganz  klaren  Text  die  Deutung  der  Erneuerung 
auf  die  Taufe,  Beichte  und  Busse;  die  Lebensquelle 
ist  die  Lehre  der  heil.  Schrift  ;  das  Wasser  ist  das 
Wasser  des  Lebens,  das  Abendmahl.  Als  Bibelspruch 
iindet  sich  Psalm  41,  2.    Ziemlich  nahe  steht  Epiphanius 

Reinsch,  Le  Bestiaire.  H 


-     162    — 

Cap.  V.     Mehr  Uebereinstimmung   zeigt  der  serbische 
Physiologus  Cap.  13. 

7.  Ad  1er.  Der  Adler  lebt  100  Jahre;  daim 
wâchst  ihm  der  Schnabel  so,  dass  er  nicht  niehr  jagen 
und  fressen  kann,  und  er  erblindet.  Nachdem  er  in 
die  Hôhe  geflogen,  stiirzt  er  sich  von  einem  Felsen, 
an  dem  sein  Schnabel  zerbricht.  Jetzt  badet  er  sich 
in  einem  reinen  See  und  fliegt  zur  Sonne,  von  deren 
Gluth  ihm  die  Federn  ausfallen;  so  wird  er  wieder 
jung.  Die  Deutung  auf  den  Siinder  enthâlt  den 
Spruch  Hiob  9,  30.  Die  Darstellung  weicht  hier  im 
Einzelnen  vom  Cap.  1  ab.  Auch  das  Griechische  und 
Serbische  Cap.  4  zeigt  nur  theilweise  Uebereinstimmung. 

8.  Aspida.  Das  Mânnchen  der  Natter  lebt  im 
Osten,  das  Weibchen  im  Westen.  Zur  Paarungszeit 
kommen  beide  zusammen,  uni  sich  zu  begatten.  Das 
Weibchen  frisst  den  Kopf  des  Mânnchens,  wird  trâchtig 
und  wirft  zwei  Junge,  die,  kaum  geboren,  ihre  Mutter 
auffressen.  Sobald  sie  gross  geworden  sind,  leben  sie 
ebenfalls  getrennt  im  Osten  und  Westen.  Dièse  Er- 
zâhlung  ist  ziemlich  ubereinstimmend  nur  im  serbischen 
Physiologus  Cap.  14  nachweisbar.  In  einer  griechischen 
Rédaction  des  Physiologus  muss,  wie  aus  dem  folgenden 
Abschnitt  erhellt,  von  Aspidogorgon,  der  starksten  der 
sich  auffressenden  Aspides,  einer  Sage  egyptischen 
Ursprungs  die  Rede  gewesen  sein. 

9.  Gorgonia.  Die  Gorgonia  ist  ein  entsetzlicher 
morderischer  Vogel,  der  aussieht  wie  eine  tippige  Frau; 
sein  Schopf  ist  wie  beim  Drachen,  sein  Blick  ist  todt- 
lich.  In  den  Meeresstrudeln  im  Westen  lebend  singt 
sie  und  spricht  mit  Menschen  und  Thieren,  deren 
Sprache  sie  versteht,  und  die  sie  wie  eine  Fee  ver- 
zaubert.     Wer   sie   sieht   und   hort,    stirbt.     Auch  die 


—     163    — 

Sternkunde  vérsteht  sie.  Ihre  Brunstzeit  dauert  einen 
Tag.  Der  Jâger  jagt  sie,  indem  er  ein  Loch  gràbt, 
in  welchem  er  sich  verbirgt,  um  nicht  durch  ihren 
Blick  getodtet  zu  werden.  Mit  ihr  sprechend  schlâgt 
«r  ihr,  ohne  sie  anzublicken,  den  Kopf  ab.  Menschen 
oder  Thiere  werden  durch  dessen  Anblick  versteinert. 

Die  antike  Légende  von  der  Médusa  (Gorgo)  und 
dem  Medusenhaupt  ist  hier  verschmolzen  mit  der  Sage 
von  den  Sirenen.  Die  Verzauberung  der  Thiere  ist 
eine  Reininiscenz  an  die  Circe,  die  die  Gefahrten  des 
Odysseus  verwandelte.  In  dem  Aufsatz  von  O.  Mailand 
liber  mythische  Wesen  im  rumânischen  Volksglauben  : 
„Ausland"  1887  No.  52  p.  1021—1023  fehlt  die  Gorgo. 
Berger  de  Xivrey,  »  Traditions  tératologiques«  p.  135 
fiïhrt  im  Liber  de  monstris  et  belluis  eine  Stelle  aus 
Athenaeus  an,  wonach  die  Nomaden  in  Libyen  ein 
Thier  gorgone  nannten,  das  einem  wilden  Schafe  oder 
Kalbe  gleiche,  durch  seinen  giftigen  Athem  tôdte  und 
eine  von  der  Stirn  liber  die  Augen  herabhângende 
Art  Màhne  habe,  die  es  schwer  schiitteln  und  bewegen 
konne;  wer  es  ansehe,  den  tôdte  es  sofort.  Nach  G. 
Paris  in  der  »  Histoire  littéraire  de  la  France  «  Bd.  30 
p.  140  erscheint  die  Medusensage  in  Stricker's  Gedicht 
Daniel  und  in  einer  Prosafortsetzung  des  Roman,  von 
Merlin.  Vgl.  »Gesta  Romanorum«,  hrsgb.  von  Oesterley. 
Berlin  1872,  p.  626.  Gaster,  der  in  den  Varianten 
die  Légende  vom  Basilisken  beigefiigt  hat,  weist  als 
dem  Rumânischen  allein  entsprechend  von  den  orienta- 
lischen  Yersionen  Pitra  p.  369  Cap.  LUI  nach  :  neoi  zrtç 
rooyôvrtç. 

10.  Bison  (Zambru).  Der  Bison  ist  das  mâchtigste 
aller  Thiere  ;  seine  Stirn  ist  stàrker  als  die  der  ubrigen 
Thiere,  von  denen  keines  ihn  ubervvâltigen  kann.    Bleibt 

11* 


—     164     — 

er  an  einem  Baum  hângen,  so  schiïttelt  er  mit  den 
Hôrnern.  Wenn  er  auch  am  Wasser  steht,  so  ertràgt 
er  den  Durst,  und  er  schTiiiffelt  immer  an  der  Erde. 
Trinkt  er  dann  vom  Wasser,  so  beranscht  er  sich  und 
wird  lustig  und  biickt  sich  zur  Erde  wie  ein  Ochs. 
Stosst  er  auf  âstige  Baumstamme ,  wenn  er  lustig  isty 
so  verwickelt  er  sich  mit  Kopf  und  Hôrnern  in  den 
Zweigen.  Dann  kommt  der  Jâger  und  tôdtet  ihn. 
Dies  Thier,  mit  dem  die  Sage  den  Ur  (Auerochs) 
meint,  wird  auf  den  Menschen  gedeutet;  die  Horner 
sind  das  Kreuz  und  Gesetz,  der  Jâger  ist  der  Teufel. 
Aus  der  Bibel  findet  sich  hier  der  Spruch  Psalm  43,  6. 
Der  naturhistorische  Theil  stimmt  hier  zum  Serbischen, 
wo  in  Cap.  2  das  Thier  Zoiibar  heisst.  Vincentius 
Bellov.  »Specul.  hist.«  XIX  Cap.  125  (Le  Zabrone)  be- 
ruft  sich  auf  den  Liber  de  nat.  rerum.  Dem  Ur  (oigoç) 
bei  Epiphanius  entspricht  bei  Pitra  vâçcoip,  der  im 
Rumânischen  im  folgenden  Abschnitt  behandelt  ist. 
Auch  die  Sage  vom  Antholops  (Aptaïos)  stimmt  theil- 
weise  mit  der  vorstehenden  iiberein. 

11.  Edrop.  Der  Edrop  im  Meere  gleicht  halb 
einem  Pferd,  halb  einem  Fisch  ;  wie  ein  Halbgott  durch- 
schwimmt  er  das  Meer.  Jedes  Jahr  zieht  er  mit  allen 
ubrigen  Fischen  zu  einem  Goldfisch,  der  immer  an 
einer  Stelle  weilt,  um  ihm  wie  einem  Kaiser  zu  huldigem 
Von  dort  kehren  aile  Fische  einzeln  zuruck.  Den 
Mânnchen  folgen  die  Weibchen,  die  nach  deren  Rogen 
schnappen,  um  ihn  zu  verschlingen  ;  so  vermehren  sie 
sich.  Der  Endrop  bedeutet  die  Kirchenlehrer ,  die 
Fische  sind  die  Menschen,  der  Goldfisch  ist  das  christ- 
liche  Gesetz.  Aus  der  Bibel  ist  der  Spruch  Lukas  12,  4 
eingefugt.  Im  Griechischen  fehlt  dieser  Abschnitt  ganz  ; 
nur  im  serbischen  Physiologus  Cap.  9  findet  sich  dièse 


—     165     — 

Sage  vom  Edrop  wieder,  der  dort  Endrop  heisst,  eine 
Form,  die  Miklosich  im  Lexicon  palaeoslovenico-graeco- 
latinum  p.  259  auf  vôgcoip  zuriickfiihrt.  Im  armenischen 
Physiologus  hat  Cap.  II  die  Ueberschrift  :   De  hydrippo. 

12.  Vip.  Der  Vip  (Geier)  ist  sehr  listig,  und 
wenn  er  nichts  zu  fressen  findet,  so  fastet  er  40  Tage  ; 
findet  er  jedoch  Nahrung,  so  frisst  er  so  viel  als  er  in 
40  Tagen  gefastet.  Die  Deutung  auf  den  gefrâssigen 
Menschen  enthâlt  keinen  Spruch.  Dem  Griechischen 
yvxp  bei  Epiphanius  und  Pitra  Cap.  20  qivoiç  II  ent- 
sprechend  kann  mit  dem  rumânischen  vip  nur  der 
Geier  gemeint  sein.  Nach  Gaster  fehlt  dièse  Er- 
zâhlung  in  allen  iibrigen  Versionen;  dieselbe  findet 
sich  jedoch  wieder  im  serbischen  Physiologus  Cap.  11 
(soup  und  vip). 

13.  Vip.  Der  Vip  steht  auf  einem  Felsen  un- 
beweglich  und  blickt  gegen  Mittag.  Bemerkt  er  irgend- 
wo  Aas  und  werden  die  Krallen  vom  Blute  warm 
(Pitra  Cap.  20  :  fiàni&zm  nvvt;  6  tov  tzoôoç  deÇiov),  so 
schnellt  er  in  die  Hôhe,  weshalb  er  Vip  heisst.  Am 
Kopf  hat  er  eine  Feder,  die  ihn  zum  Aas  leitet.  Die 
Deutung  auf  den  Menschen  enthâlt  keinen  Spruch. 
Dièse  Erzâhlung,  der  nach  Gaster  bei  Pitra  Cap.  XLIII 
(ôoçy.cov)  nur  theilweise  nahesteht,  der  jedoch  Cap.  XX 
<ptGiç  III  besser  entspricht,  ist  nur  im  serbischen  Phy- 
siologus Cap.  11  in  ziemlich  gleicher  Fassung  nach- 
weisbar. 

14.  Specht  (Ghionoiea).  DasWeibchen  desSpechts 
lîebt  die  Jungen  so  sehr,  dass  es  dieselben  aus  grosser 
Liebe  tôdtet;  aber  der  Specht  belebt  sie  wieder  durch 
sein  Blut.  (Der  Text  enthâlt  hier  eine  Lucke.)  Der 
Specht  fliegt  von  einem  Baum  zum  andern,  hôhlt  das 
Holz   aus    und   horcht.     Findet   er  das  Holz  hart  und 


—    166    — 

gesund,  fliegt  er  fort;  findet  er  es  morsch  und  hohIr 
hohlt  er  es  ganz  aus,  baut  sein  Nest  hinein  und  briitet. 
In  gleicher  Weise  nimmt  der  Teufel  in  den  Schwachen 
Wohnung.  Die  keine  Auslegung  enthaltende  Erzahlung^ 
von  der  zu  grossen  Liebe  des  Spechts  zu  den  Jungen 
bezieht  sich  auf  die  Sage  vom  Pelikan  (Pajar  in  Cap.  H). 
Nach  dem  Griechischen  bei  Epiphanius  wird  das  Nest 
von  beiden  Spechten  abwechselnd  bewacht.  Im  Ail- 
gemeinen  stimmt  dieser  Abschnitt  zu  Epiphanius  Cap.  24 
(devôçoxofavip),  zu  Pitra  Cap.  48  (Jsvôçoy.6laq>oç)  und 
zum  serbisehen  Physiologus  Cap.  6.  Die  Darstellung 
des  Pierre,  der  sich  auf  den  Physiologus  beruft: 
Cahier,   »  Mélanges  «  II  160,  weicht  hier  ab. 

15.  Taube.  Die  Taube,  der  sanfteste  aller  Vogel, 
—  eine  Angabe,  die  nochmals  wîederholt  wird  —  fliegt 
immer  in  Schwarmen,  uni  dem  Falken  zu  entgehen. 
Dieselbe  kann  nicht  an  einem  unreinen  Orte  leben. 
Das  Kôrnchen,  das  sie  fressen  will,  verschlingt  sie 
nicht  gleich,  sondern  sieht  erst,  ob  der  Habicht  sich 
nicht  auf  sie  stiirzen  will.  Letztere  Bemerkung  fehlt 
in  den  Quellen,  wahrend  der  Anfang  mit  dem  Griechi- 
schen bei  Pitra  Cap.  41  und  mit  dem  Serbisehen  Cap.  8- 
Uebereinstimmung  zeigt.  Die  Deutung  auf  den  Men- 
schen,  der  sich  vor  dem  Teufel  hutet  und  auf  den, 
der  Reinheit  liebt,  enthâlt  keine  Bibelsprtiche. 

16.  Pfau.  Der  Pfau  glànzt  wie  Gold  und  Silber 
und  ist  stolz  auf  seine  Schônheit.  Will  er  ein  Rad 
schlagen,  so  buckt  er  sich  und  blickt  zu  Boden.  Der 
Deutung  auf  den  Menschen,  der  nicht  auf  seinen  Reich- 
thum  stolz  sein,  sondern  sich  erinnern  soll,  dass  er 
von  Erde  ist  und  zur  Erde  zuriickkehren  wird,  folgt 
eine  Liïcke.  Die  andere  Angabe,  dass  der  Pfau  sich 
seiner  Schônheit  freut,    wenn  er  aber  auf  seine  Fitsse 


-     167     — 

blickt,  sich  wundert,  dass  sie  nicht  wie  sein  libriger 
Kôrper  sind,  bietet  in  der  Deutung  auf  den  Menschen 
den  nicht  ganz  tibereinstimmenden  Spruch  Psalm  J35, 
23  oder  Colosser  3,  12.  Beiden  Theilen  entsprîcht  bei 
Pitra  Cap.  51  und  im  Serbischen  Cap.  24.  Bei  Cahier, 
»Mélanges«  II  161  ist  die  Darstellung  abweichend; 
Pierre  beruft  sich  u.  a.  auf  den  Physiologus,  indem 
er  sagt,  dass  der  Pfau,  wenn  er  Nachts  schlâft,  plôtz- 
lich  aufwacht  und  schreit,  weil  er  glaubt,  dass  er  seine 
Schonheit  verloren.  Letztere  Bemerkung  stimmt  zu 
Vincentius  Bellovacensis ,  »Specul.«  lib.  16  Cap.  122, 
wo  als  Quelle  der  Liber  de  nat.  rerum  citirt  wird. 
Bartholomaeus  Anglicus  in  seinem  Liber  de  proprie- 
tatibus  rerum  sagt  treffend  nach  dem  Ausspruch  eines 
quidam,  der  Pfau  habe  »vocem  daemonis,  caput  serpentis, 
passum  latronis«. 

17.  Storch.  Der  Storch  liebt  seine  Brut  und 
seine  Eltern  sehr;  seine  Jungen  lâsst  er  nie  im  Nest 
allein,  sondera,  wenn  er  fortfliegt,  bleibt  die  Storchin 
zuriick  und  wârmt  dieselben.  Die  Deutung  auf  Christus 
enthàlt  keinen  Spruch.  Dièse  Erzahlung  ist  nach 
Gaster  nicht  nachweisbar,  indem  bei  N.  Land  nur  die 
zweite  Halfte  des  Abschnittes  iïber  cornix  Aehnlichkeit 
zeigt.  Der  bei  Basilius  genannte  Vogel  ossifraga  (Fisch- 
adler),  der  die  vom  Adler  verlassenen  Jungen  annimmtj 
heisst  bei  Ambrosius  »Hexaëm.«  lib.  V  Cap.  18  éd. 
Migne,  »Patrolog.«  XIV  col.  232  (prjvrj  =  fulica.  Obige 
Angaben  iiber  die  Liebe  zu  den  Jungen  und  die  Ab- 
wechslung  zwischen  Mânnchen  und  Weibchen  im  Nest 
iinden  sich  bei  Pitra  p.  368  Cap.  50  (7tehaçy6ç).  Im 
Serbischen  bietet  auch  das  nâchste  Capitel  nichts  Ent- 
sprechendes. 

18.  Storch.    Wenn  die  Storche  ait  werden,  fallen 


—    168     — 

ihnen  die  Federn  aus,  so  dass  sie  nicht  mehr  fliegen 
und  Nahrung  suchen  kônnen.  Ihre  Jungen  jedoch 
schiïtzen  sie  mit  ihren  Fliigeln,  wârmen  und  fiittern 
sie ,  bis  die  Federn  wieder  wachsen.  Ebenso  soll  der 
Mensch  seine  Eltern  ehren.  Dièse  Erzâhlung  wird  in 
andern  Versionen  vom  Wiedehopf ,  nicht  vom  Storeh 
berichtet,  so  bei  Pitra  Cap.  10  (IVroi//),  bei  Guillaume 
V.  821—870  und  im  Serbischen  Cap.  7. 

19.  Kranich.  Die  Kraniche  haben  eine  laute 
Stimme.  Abends,  wenn  sie  sich  versammeln ,  stellt 
sich  einer  als  Wachtposten  auf;  derselbe  nimmt  einen 
Stein  und  hâlt  ihn  mit  einem  Fuss,  wâhrend  er  auf 
einem  Bein  steht,  um  nicht  einzuschlafen.  Schlummert 
er  nun  ein,  so  fâllt  der  Stein  aus  der  Kralle,  und  sein 
Geschrei  weckt  die  andern  Kraniche  auf,  damit  sie 
sich  vor  dem  Jâger  huten.  Ebenso  soll  der  Mensch 
den  Ruf  der  Kirche,  die  Glocke  hôren  und  vom  Schlafe 
des  Todes  erwachen.  Ausser  bei  N.  Land  finden  sich 
ziemlich  gleiche  Angaben  bei  Cahier,  »Mélanges<<  II 
142;  Bochart,  »Hierozoïcon«  II,  1,  2  und  II  620— 626; 
Bartholomaeus  Anglicus,  »De  propriet.  rer.«  lib.  XII 
Cap.  15;  Vincentius  Bellovacensis,  »Specul.«  lib.  XVI 
Cap.  9i — 92,   und  im  serbischen  Physiologus  Cap.  21. 

20.  Seeigel.  Der  Seeigel  ist  ein  grosser  Fisch, 
der  nur  Stacheln  hat  wie  ein  Stachelschwein  ;  stets  ruht 
er  an  einem  und  demselben  Ort.  Bei  Wellenbewegung 
im  Meere  bedeckt  er  sich  mit  Steinen,  um  nicht  vom 
Wasser  auf  das  Trockene  geworfen  zu  werden.  Ebenso 
sollen  dem  Menschen  im  Ungliick  seine  Freunde  mit 
Gottes  Hulfe  beistehen.  Dem  Abschnitt  bei  N.  Land 
Cap.  79  (echinus)  entspricht  Ambrosius,  >Hexaëm.«  V 
Cap.  9  p.  216,  auf  den  sich  die  Gesta  Romanorum  éd. 
Oesterley  p.  6QQ  berufen.    Vgl.  Cahier,   »  Mélanges.  IV 


—    169    — 

74  (essinus).     Im   serbischen  Physiologus  ist  mit  hinen 
in  Cap.  19  echinus  gemeint,  doch  weicht  der  Inhalt  ab. 

21.  S ch lange.  Die  Schlange  ist  das  grausamste 
giftige  Thier  und  Feindin  des  Menschen.  Die  Aus- 
legung  hierzu  fehlt.  Will  die  Schlange  Wasser  trinken, 
so  speit  sie  ihr  Gift  gegen  einen  Felsen,  um  nicht 
Jemand  zu  vergiften.  Sobald  sie  Wasser  getrunken, 
saugt  sie  ihr  Gift  wieder  ein.  Ebenso  soll  der  Mensch 
gegen  Mitmenschen  Neid  und  Groll  ablegen,  bevor  er 
in  die  Kirche  geht,  um  nicht  den  heiligen  Geist  zu 
erzurnen.  Die  Schlange  flieht  vor  dem  Menschen,  der 
sie  vertilgt;  sie  schutzt  alsdann  ihren  Kopf,  so  dass 
nur  ihr  Leib  vernichtet  wird,  weil,  wenn  der  Kopf 
allein  unversehrt  bleibt,  der  Korper  wieder  heilt. 
Ebenso  verliert  der  Mensch  die  reine  Seele  nicht, 
wenn  der  ganze  Korper  wund  ist.  Zu  den  von  Gaster 
nachgewiesenen  Quellen,  von  denen  bei  Pitra  p.  348 
Oap.  13  (Oq)iç)  am  meisten  stimmt,  tritt  Cap.  22  des 
serbischen  Physiologus.  Vgl.  die  Physiologusfragmente 
aus  Ansileubus  bei  Pitra,   »Spicileg.«  III  p.  419. 

22.  Ochs.  Der  Ochs  ist  ein  dem  Menschen 
niïtzliehes  Thier.  Sieht  derselbe  auf  der  Erde  das 
Blut  eines  andern  Ochsen,  so  beschnuppert  er  es,  seufzt 
tief  und  lobt  Gott,  dass  er  ihn  wird  wieder  zur  Erde 
zuruckkehren  lassen.  Ebenso  soll  der  Mensch  den 
todten  Freund,  wenn  nicht  laut,  so  still  im  Herzen 
beklagen.  Der  schon  im  vorhergehenden  Abschnitt 
erôrterte  Gedanke  in  der  Auslegung,  nicht  neidisch  zu 
sein  gegen  Freunde,  um  nicht  die  Seele  zu  verlieren, 
kehrt  auch  im  serbischen  Physiologus  Cap.  23  wieder, 
der  mehr  Uebereinstimmung  bietet  als  die  von  Gaster 
genannte  syrische  Version. 

23.  Nashorn.      Das   Nashorn    (Inorod)    ist    ein 


—     170     — 

mâchtiges  grosses  Thier,  das  ein  Horn  liber  der  Scbnauze 
hat  und  mit  der  Zunge  das  Gras  abweidet.  Andere 
Thiere  durchbohrt  es  mit  dem  Horne,  kleinere  schleudert 
es  mit  diesem  empor  und  todtet  sie.  Sein  Fett  bildet 
seine  Nahrung.  Wie  dies  Thier  sich  nicht  um  Futter 
kummert  und  doch  lebt,  indem  es  taglich  drei  Mal 
nach  Osten  blickt  und  Gott  dankt  fur  die  Nahrung, 
so  soll  der  Mensch  Gott  fur  ailes  Gute  danken  und 
sich  demuthigen.  Dièse  Erzâhlung  vom  Rhinocéros 
weist  auf  eine  unbekannte  orientalische  Quelle. 

24.  G  r  e  i  f.  Der  Greif  ist  der  grosste  der  Vôgel  ; 
er  lebt  im  Lande  Avial  im  Flusse  Achean  (Océan). 
Geht  die  Sonne  aus  dem  Meere  auf  und  verbreitet 
sie  ihre  Strahlen,  so  breitet  der  Greif  seine  Flligel  aus, 
um  dieselben  damit  aufzunehmen.  Dann  kommt  ein 
anderer  Greif,  und  beide  rufen  den  Spender  des  Lichtes 
an ,  und  der  Erzengel  Michael  wie  die  Mutter  Gottes 
bitten  Gott  um  Frieden  fitr  die  Christen.  So  soll  der 
Mensch  erkennen,  von  wem  ihm  das  Leben  gegeben 
und  Gott  allezeit  danken.  Die  vorstehende  Erzâhlung 
schliesst  sich  sehr  eng  an  das  Griechische  bei  Pitra 
Cap.  42  an,  nur  ist  dort  als  Aufenthaltsort  des  Greifen 
angegeben:  iv  ecua  yfj  sic  xbv  Xi^éra  vov  w/.emov 
Ttoraf-tov.  Einen  Beleg  aus  dem  18.  Jahrh.  weist  Gaster 
aus  einem  Bukarester  Mischcodex  in  einem  Dialog  nach, 
den  er  mit  dem  rumânischen  Lucidarius  behandeln 
wilL  Nach  Pierre's  Beschreibung  bei  Cahier,  »Mélanges« 
II  226  sind  die  Greifen  Vogel  in  den  Wiisten  Indiens, 
welche  mit  einem  lebendigen  Ochsen  bis  zu  ihren 
Jungen  fliegen  kôrmen.  Bei  Bartholomaeus  Anglicus 
erscheinen  die  Greifen  ein  Mal  als  Vôgel,  dann  als 
Vierfussler,  die  die  Berge  bewachen,  wo  sich  die  kost- 
baren  Steiné  Smaragd  und  Jaspis  befinden.    Vgl.  Vin- 


—    171    — 

centius  Bellovacensis,  »Specul.  hist. «  IV  37,  Berger  de 
Xivrey,  »  Traditions  tératologiques«  p.  485 — 490  und 
Hugo  von  8t.  Victor  éd.  Migne  Bd.  177  p.  84. 

25.  Frôsche.  Der  Wasserfrosch  sucht,  wenn 
das  Wasser  vertrocknet,  einen  grosseren  Weiher  auf; 
der  Landfrosch  dagegen  bleibt,  wenn  Trockenheit 
herrscht,  an  seinem  Aufenthaltsorte  und  bittet  Gott 
um  Regen.  So  soll  der  Gottesmann,  wenn  im  Kloster 
Speisen  und  Getrânke  fehlen,  nicht  nach  einem  andern 
Kloster  fliehen,  um  seinen  Baueh,  die  Speise  der 
Wiïrmer,  zu  fiïllen,  sondern  Kummer  und  Noth  er- 
tragen  und  Gott  um  das  Nôthige  bitten.  Dièse  Er- 
zâhlung,  die  Pitra  Cap.  38  (Bâvçaxoç)  entspricht,  ist 
in  engster  Uebereinstimmung  im  Serbisehen  Cap.  27 
nachweisbar.  Vgl.  den  Artikel  Rana  bei  Bartholomaeus 
Anglicus,  »De  proprietatibus  rerum«  lib.  XVIII  Cap.  89. 

Die  hier  noch  folgenden  Capitel  hat  Gaster  aus 
einem  slavisch-rumânischen  Worterbuch  in  einer  Buka- 
rester  Hs.  von  1673  und  âlteren  rumânischen  Be- 
arbeitungen  des  Physiologus  entnommen. 

26.  Krokodil.  Das  Krokodil,  das  dem  Kameel 
gleicht,  lebt  im  Wasser,  und  wenn  es  einen  Menschen 
tiberwàltigt,  frisst  es  ihn  ganz  und  betrauert  ihn  drei 
Tage.  Gregorius  vergleicht  dièse  Thiere  mit  den  jâh- 
zornigen  Menschen,  die  uber  ihre  That  Reue  empfinden. 
Gaster  hat  keine  Belegstelle  fiir  dièse  Erzàhlung  ge- 
funden,  welche  in  die  Volkssage  gedrungen  ist.  Vgl. 
Guillaume's  Bestiaire  V.  1643 — 1728.  Dem  liber  ex- 
perimentatoris  zu  Folge,  einem  naturhistorischen  Werke 
aus  dem  Anfange  des  13.  Jahrh.,  von  dem  noch  keine 
Hs.  bekannt  ist,  trauert  das  Krokodil  um  den  Menschen, 
den  es  frisst.  Die  Sage  ist  zum  Gegenstand  einer 
besondern    Abhandlung    von    Nicol.    Brand,     »Croco- 


-     172    — 

dilus   lacrymans«    geworden,    welche   erschienen  ist  in 
Jena  1733. 

27.  Luchs.  Der  Luchs  (Lâvan)  hat  ein  so 
scharfes  Gesicht,  dass  er  durch  die  Wânde  sehen  kann. 

Vincentius  Bellov.  XV  Cap.  91  und  XIX  Cap.  78 
(lynx)  beruft  sich  bei  der  Angabe,  dass  der  Luchs  mit 
seinem  Blick  feste  Korper  durchschaue,  auf  einen 
Alexander  und  fugt  die  besondere  Bemerkung  bei, 
dass  der  Luchs  mit  seinem  scharfen  Blick  angeblich 
durch  neun  Wânde  sehen  konne.  Nach  dem  Elucidari 
kann  das  Glasauge,  ein  kleiner  Vogel,  durch  die  Wand 
sëhen. 

28.  Salamander.  Der  Salamander  ist  der 
Eidechse  sehr  àhnlich  und  so  kalt,  dass  er  Feuer  frisst 
und  die  Flammen  auslôscht. 

Ueber  die  von  einander  abweichenden  Ansichten 
orientalischer  Schriftsteller  vom  Salamander  als  Vogel, 
als  marderàhnliches  Thier  oder  als  Reptil  vgl.  d'Her- 
belot,   »  Bibliothèque  orientale  «.     Paris  1697,  p.  750. 

29.  S  t  r  a  u  s  s  (Gripsor).  Der  Strauss  (Stratocamil) 
ist  ein  grosser  Vogel,  der  kluger  ist  als  aile  andern 
Vogel.  Wenn  er  seine  Eier  ausbruten  will7  setzt  er  sich 
nicht  wie  die  andern  Vogel  darauf,  sondern  legt  sie  in 
das  Wasser,  bewacht  sie  scharf  und  sieht  immer  danach 
Tag  und  Nacht,  bis  sie  offen  sind.  Wendet  er  sein 
Auge  weg,  so  sieht  er  die  aspida,  die  wie  eine  Schlange 
aussieht;  merkt  dièse,  dass  der  Strauss  seine  Eier  be- 
wacht, so  wartet  sie,  bis  er  den  Blick  wegwendet,  dann 
haucht  sie  ttber  die  Eier  und  vernichtet  sie  ganz.  Die 
Form  gripsor  ist  entstellt  aus  dem  hebrâischen  tsippor, 
und  gemeint  ist  der  sagenhafte  Vogel,  der  Eisen, 
Nagel  und  gliihende  Kohlen  verschlingt  und  ailes  in 
seinem  Magen  verdaut  ;  derselbe  heisst  OTQOt^oy.cc/nr'/.og 


-     173    — 

bei  Pitra  Cap.  49.  Nach  Bochart,  »Hierozoïcon«  II 
723  fiihrt  Festus  als  Volksnamen  des  passer  marinus 
an  struthwcameïus.  Vincentius  Bellov.  XVI  138  be- 
richtet,  dass  der  Strauss  Eisen  frisst  und  seine  Eier 
im  Sande  durch  den  Blick  ausbrlitet;  den  struthio- 
cameïus  bezeichnet  er  als  eine  Straussenart.  Nach 
Pierre  bei  Cahier,  »  Mélanges  «  IV  85/86  ist  es  ein 
namenloser  indischer  Vogel  von  grosser  Schonheit,  der 
seine  Eier  im  Meere  (mer  darenoise)  legt.  Dem  Ru- 
mânischen  entspricht  am  genauesten  das  Cap.  12  des 
serbischen  Physiologus,  wo  der  Vogel  Strkokamil  heisst. 
Auch  in  einem  altrussischen  Physiologusfragment  zu 
St.  Petersburg  begegnet  derselbe.  Vgl.  im  armenischen 
Physiologus  Cap.  33  (De  ave  Zerahav). 

30.  Turteltaube.  Stirbt  das  Mânnchen  der 
Turteltaube,  so  weint  sie  bitterlich,  setzt  sich  nicht 
mehr  auf  einen  griinen  Baum,  und  wenn  sie  Wasser 
trinken  will,  trtibt  sie  es  erst  mit  den  Fiïssen;  denn 
ihr  Herz  ist  nicht  mehr  froh. 

Dièse  Sage  von  der  Turteltaube,  die  Gaster  auch 
in  der  rumânischen  Volkspoesie  nachweist,  entspricht 
in  vorstehender  Fassung  weniger  dem  griechischen 
Physiologus  bei  Pitra  Cap.  30  (TQvytôv),  wo  die  Zu- 
rtickgezogenheit  der  Turteltaube  vom  Schwarme  der 
Mânnchen  und  ihre  treue  bis  ans  Lebensende  dauernde 
Liebe  (/novoy a/nia)  gepriesen  wird,  als  vielmehr  dem 
Cap.  5  des  serbischen. 

Obschon  der  rumânische  Physiologus  mehr  nach 
ëinem  slavischen  als  nach  einem  griechischen  Vorbild 
in  Prosa  gearbeitet  zu  sein  scheint,  so  ist  doch  die 
Môglichkeit  nicht  ausgeschlossen,  dass  eine  dem  czechi- 
schen  Physiologus  ahnliche  Dichtung,  in  der  ebenfalls 
einzelne  Thiere   doppelt   behandelt  waren,    vorgelegen 


—    174    — 

bat  Jedenfalls  bleibt  den  Orientalisten  die  angenehme 
Aufgabe  iibrig,  dièse  und  zahlreiche  andere  Fragen 
liber  die  Schicksale  des  Physiologus  im  Orient  zu  er- 
ôrtern  und  weitere  Nachforschungen  nach  âlteren 
Handschriften  anzustellen. 

B.   Der  serbische  Physiologus. 

Jiinger  als  die  czechische  oben  genannte  Physio- 
logusdichtung,  die  71  Thiere  in  alphabetischer  Reihen- 
folge  behandelt,  ist  die  serbische  Prosabearbeitung  des 
das  Geprâge  eines  biblischen  Bûches  tragenden  Physio- 
logus. Nachdem  zuerst  V.  Jagic  Mittheilungen  liber 
dieselbe  gemacht  hatte,  welche  von  St.  Novakovic  in 
seinen  »Primeri  knjizevnosti  i  jezika  staroga  i  srpsko- 
slovenskoga«.  Belgrad  1877  wiederholt  wurden,  liegt 
seit  1879  in  Bd.  XI  der  »Starine«  p.  181—203  eine 
Ausgabe  des  ganzen  Werkes  nach  der  Agranier  Hs. 
vor  ;  zu  derselben  hat  der  Herausgeber,  St.  Novakovic, 
eine  Einleitung  uber  die  gesaminte  Physiologusliteratur 
und  zum  Text  Annierkungen  hinzugefiigt.  Besonders 
benutzt  ist  die  von  déni  Russen  Kotlarevski  kritisirte 
Abhandlung  von  Kressner  in  Herrig's  Archiv  Bd.  55; 
nur  genannt  ist  ein  von  Matthaei  in  Moskau  1811  er- 
schienenes  griechisches  Werk  liber  53  Thiere,  das 
schon  Pitra,  » Spicilegium  Solesmense«.  Paris  1855, 
III  p.  LU  erwàhnt,  wahrend  N.  Land's  »Otia  Syriaca« 
u.  a.  fehlen. 

Die  andere  serbisch-bulgarische  Hs.  weist  Miklosich, 
welchem  H.  Barb  daraus  Mittheilungen  machte,  im 
»  Lexicon  palaeo  -  slo  venico  -  graeco  -  latinum  « .  Wien 
1865/68,  p.  XV  dem  16.  Jahrh.  zu.  Dieselbe  gehôrt 
jetzt  der  Universitâtsbibliothek  in  Wien  (Ms.  I,   120); 


—     175    — 

der  Physiologus  steht  Fol.  13 — 28  ;  die  20  rothen  Ueber- 
schriften  sind  theilweise  verwischt;  der  Zoubar  folgt 
hier  nach  dem  Elephanten.  Bei  Slon  sind  zwei  Ueber- 
schriften,  dann  folgt  nach  dem  nâchsten  Capitel  das 
Einhorn,  weiter  Endrop,  Adler,  Soup  und  Vip,  StrJco- 
kamil,  Hirsch,  Wolf,  Fuchs,  Aspida,  Kranich,  Specht, 
Pfau,  Frosch,  Schwalbe,  Biene.  In  der  Ueberschrift  zu 
der  „Rede  iiber  die  gehenden  und  fliegenden  Thiere" 
wird  den  „Briïdern"  gemeldet7  dass  der  Erzengel  Uril*) 
dem  Theologen  Johannes  das  Folgende  geweissagt 
habe.  Das  Ganze  enthâlt  28  Thiere  mit  Ueberschriften 
ohne  Capiteleintheilung.  Eine  gedrângte  Inhaltsuber- 
sicht  môge  hier  zur  Vergleichung  folgen. 

1.  Lowe.  Der  Lôwe,  der  Kônig  der  Thiere, 
gebiert  sein  Junges  todt,  das  er  durch  seinen  Hauch 
wieder  belebt.  Wenn  er  schlâft,  bliekt  er  nach  sieben 
Seiten ,  um  nicht  vom  Jâger  gefangen  zu  werden. 
Wenn  der  Lôwe  einen  Menschen  sieht,  frisst  er  den 
Kopf  nicht,  sondern  begràbt  ihn.  Die  Ausleguug  der 
drei  Naturen  des  Lowen  bietet  nichts  von  andern  Be- 
arbeitungen  des  Physiologus  wesentlich  Abweichendes. 

2.  Zoubar.  Der  Auerochs  verwickelt  sich,  wenn 
er  Wasser  getrunken  und  sich  berauscht  hat,  mit  seinen 
Hôrnern  in  den  Zweigen  und  wird  vom  Jâger  gefangen. 
Vgl.  den  ubereinstimmenden  Abschnitt  des  rumânischen 
Physiologus. 

3.  Eléphant.  Der  Eléphant  (slon)  lehnt  sich, 
um  auszuruhen,  an  krumme  Baume  ;  da  er  nicht  wieder 
aufstehen  kann,  so  fângt  ihn  der  Jâger,  wenn  er  mit 
dem  angesâgten  Baume  umfâllt.  Frisst  der  Eléphant 
und  die  Elephantin  von  der  Alraunwurzel  (mandogar). 


Hiermit  ist  gemeint  Urihel  (OtptfjA)  =  Ariel. 


—     176    — 

so  werden  sie  briinstig  und  paaren  sich  ;  ebenso  Adam 
und  Eva.  Ist  ein  Eléphant  unigefallen,  und  kann  ihm 
ein  anderer  nicht  auf  helfen,  so  konmit  einer  nach  dem 
andern  herbei,  bis  vier,  dann  zwôlf  komnien.  Dièse  be- 
deuten  Adam,  Moses,  die  vier  Evangelisten,  die  zwôlf 
Apostel  und  Christus.  Wenn  die  Elephantin  ein  Junges 
werfen  will,  so  geht  sie  in  das  Wasser;  dièses  misst 
sie  ab  und  hebt  das  Junge  mit  dem  Riïssel  empor. 

4.  Ad  1er.  Der  Adler,  der  Kônig  der  Vogel,  lebt 
100  Jahre;  wenn  er  dann  ait  und  blind  ist,  fliegt  er 
in  die  Hbhe,  badet  sich  im  Schlamm  (?),  stilrzt  sich  gegen 
einen  Stein,  wo  er  acht  Tage  sitzen  bleibt;  dann  ver- 
liert  er  die  Blindheit,  badet  sich  drei  Mal  und  wird, 
gegen  die  Sonne  fliegend,  wieder  gesund.  Das  Alter 
sind  die  Siïnden  des  Menschen,  der  Stein  ist  die  Kircher 
die  Sonne  das  Kirchengebet ,  die  Hohe  das  Fasten, 
und  der  Schlamm  bedeutet  die  Gebote  des  geistlichen 
Vaters. 

5.  Turteltaube.  Die  Turteltaube  liebt  das 
Mânnchen  und  dessen  Gemeinschaft  sehr;  stirbt  das 
Mânnchen,  so  trinkt  das  Weibchen  nur  unreines 
Wasser,  singt  nicht  und  setzt  sich  auf  keinen  grtinen 
Baum,  und  umgekehrt.  So  soll  ein  Mann,  wenn  ihm 
die  Gattin  stirbt,  zu  Gott  beten. 

6.  Specht.  Wenn  der  Specht  einen  hohlen 
Baum  findet,  so  baut  er  in  diesen  sein  Nest;  findet  er 
einen  Baum  mit  hartem  Holz,  so  fliegt  er  davon. 
Ebenso'  flieht  der  Teufel  den  Glâubigen. 

7.  Wiedehopf.  Wenn  die  Wiedehopfe  ait 
werden,  bringen  ihnen  ihre  Jungen  Futter  in  das 
Nest.  So  soll  der  Mensch  seinen  Eltern  Gutes  er- 
weisen. 

8.  Taube.    Die  Taube  ist  ein  sehr  empfindsames 


—     177    — 

Thier;  im  Schwarm  sucht  sie  sich  vor  dem  Geier  zu 
schiitzen,  indein  sie  an  ihn  denkt.  So  soll  der  Mensch 
bei  seinen  Handlungen  an  den  Tenfel  denken. 

9.  En  drop.  Der  Endrop  ist  der  Fiïhrer  aller 
Fische  und  schwiinmt  im  Wasser  am  Boden;  oben 
wie  ein  Fiseh  gestaltet,  hat  er  eine  Mahne  wie  ein 
Pferd.  An  einer  Stelle  im  Meere  ist  ein  kleiner  Fisch, 
der  Kaiser  der  Fische;  diesem  huldigt  der  Endrop 
zwei  Mal  im  Jahre,  wobei  ihm  aile  grossen  nnd  kleinen 
Fische  in  aller  Ehrfureht  folgen.  So  soll  der  Mensch 
an  Gott  denken. 

10.  Einhorn.  Das  Einhorn  ist  ein  starkes  Thier 
und  hat  ein  Horn  an  der  Stirn;  frisst  es,  so  streckt 
es  die  Zunge  seitwârts;  greift  es  ein  Thier  an,  so 
spiesst  es  dièses  mit  dem  Horn  auf;  drei  Mal  tâglich 
huldigt  es  Gott.  Der  Mensch  soll  sehen,  wie  dies  Thier 
ist,  an  Gott  denken  und  die  Armen  nicht  vergessen.  — 
Der  Text  ist  hier  ziemlieh  dunkel.  Im  syrischen 
Physiologus  bei  Land  p.  147  heisst  es  vom  Einhorn, 
dass  dasselbe  von  den  Jâgern  gefangen  wird,  indem 
sie  eine  keusche  und  reine  Jungfrau  holen;  sowie 
das  Thier  dièse  erblickt,  geht  es  zu  ihr  und  stiirzt 
sich  auf  sie;  dann  reicht  das  Màdchen  ihm  die  Brust, 
und  das  Thier  beginnt  daran  zu  saugen  und  sich  ver- 
traulich  zu  zeigen.  Darauf  streckt  das  Mâdchen  die 
Hand  ans,  uni  das  Horn  inmitten  des  Kopfes  zu  er- 
greifen. 

11.  Soup  (Geier)  und  Vip.  Der  soup  und 
ïip  —  der  Herausgeber  theilt  nicht  richtig  ab  drougo- 
vip  —  haben  dasselbe  Gesetz.  Wenn  das  Weibchen 
Eier  legen  will,  kann  es  nicht  eher  legen,  als  bis  das 
Mànnchen  einen  Stein  herbeibringt.  Hat  er  nichts 
zu  fressen,    so  fastet  er  40  Tage;    dann  frisst  er  aber 

Reinsch,  Le  Bestiaire.  12 


—     178    — 

so  viel,  als  er  in  40  Tagen  hâtte  fressen  kônnen.  Der- 
selbe  hat  eine  Feder  auf  dem  Kopfe,  welche  in  der 
Nacht  leuchtet;  zeigt  sich  Blut  an  den  Krallen,  so 
leitet  dièses  zum  Aas.  Vgl.  das  Rumânische  Cap.  12 
und  13;  Epiphanius  Cap.  VII  éd.  Migne  p.  524.  Bei 
Pitra,  » Spicilegium  Solesmense«  III  p.  352  wird  aus- 
fuhrlicher  iïber  den  yvxp  eyxvoç  und  den  M&oç  evvoxioç 
berichtet. 

12.  StrkoJcamil.  Wenn  der  StrhoTcamil  ein  Ei  im 
Wasser  legt7  sitzt  er  dabei,  indem  er  fortwâhrend  auf 
dasselbe  blickt;  wendet  er  aber  das  Auge  ab,  so  ver- 
dirbt  das  Junge  im  Ei.  Im  Schlaf  hat  er  immer  ein 
Auge  offen.  Ein  50  Ellen  langes  Thier  lauert,  bis 
der  Strlcokamil  das  Auge  abwendet;  dann  haucht  es 
das  Ei  an.  Ebenso  macht  der  Teufel  die  guten  Thaten 
des  Menschen  zu  nichte. 

13.  Hirsch.  Der  Hirsch  wird  50  Jalire  ait; 
dann  sucht  er  eine  Schlange  auf  und  frisst  sie;  nun 
geht  er  zum  Wasser,  sonnt  sich  und  wird  wieder  jung. 
Ebenso  wird  der  Mensch  jung  durch  die  G-nade  Cottes. 

14.  Aspida.  Das  Weibchen  (Aspis)  liegt  im 
Westen,  das  Mânnchen  im  Osten.  Wollen  sich  beide 
paaren,  so  geht  das  Mânnchen  vom  Osten  zum  Weib- 
chen und  umgekehrt,  und  das  eine  lâsst  Schaum  auf 
das  Nest  des  andern  fliessen;  in  dem  Schaum  werden 
die  Jungen  geboren.  Dièse  lieben  das  alte  Mânnchen 
und  zerkratzen  ihm  den  Kopf,  der  anschwillt  ;  so  stirbt 
es.  Der  Jâger,  der  die  Aspis  fangen  will,  verbirgt  sich 
im  grtinen  Grase,  das  er  mit  Essig  begïesst,  nimmt 
seinen  langen  Stab  und  ruft  laut.  Die  Aspis  aber 
sprxiht  Feuer  aus  dem  Munde  und  verstopft  die  Ohren7 
um  nichts  zu  horen.  Aber  der  Jâger  ôânet  mit  dem 
Stabe  ihr  Ohr  und  schreit:    Aspis,    stirb  vom  Schrei! 


-     179    — 

und  fangt  sie  zu  seinem  Gebrauch.  Wie  die  Aspis 
von  ihren  Jungen  getodtet  wîrd,  nicht  so  soll  der 
Mensch  seine  Eltern  behandeln. 

15.  S  tore  h.  Der  Storch  baut  sein  Nest  und 
klappert,  dass  ihn  aile  Leute  ringsum  sehen.  So  soll 
der  Mensch  Liebe  zu  seinem  Nâchsten  haben. 

16.  Nachtigall.  Das  Mânnchen  schlâft  bis 
Mitternacht,  wâhrend  das  Weibchen  wacht  und  Gott 
lobt;  von  Mitternacht  an  wacht  das  Mânnchen.  Vgl. 
Hugo  von  St.  Victor  éd.  Migne  Bd.  177  p.  96. 

17.  Schwalbe.  Die  Schwalbe  fliegt,  uni  Futter 
zu  holen,  nach  Jérusalem,  kehrt  jedoch  ihrer  Jungen 
wegen  zuruck  und  baut  ihr  Nest  bei  den  Menschen. 
Einst  hatte  sie  einen  Streit  mit  der  Schlange.  Als 
sie  in  der  Arche  Noah's  war,  schickte  die  Schlange 
die  Hornisse  aus,  uni  zu  sehen,  welches  Blut  am 
sussesten  ist.  Die  Schwalbe,  die  dies  ailes  horte,  er- 
wartete  die  Hornisse,  und  als  sie  von  ihr  erfuhr,  dass 
es  sich  um  das  Menschenblut  handle,  so  riss  sie  der 
Hornisse  den  Kopf  ab.  Die  Schlange  beklagte  sich 
liber  die  Schwalbe,  dass  sie  sie  kein  Nest  bauen  lasse. 
Die  Schwalbe  erklàrte  schliesslich ,  dass  sie  bei  den 
Menschen  ihr  Nest  bauen  wolle,  bei  denen  zu  sein 
fur  die  Schlange  nicht  gut  sei.  Deshalb  lieben  die 
Menschen  die  Schwalbe.  Dièse  Fabel  von  der  Schwalbe 
und  Schlange  ist  dem  serbischen  Physiologus  eigen- 
thlimlich. 

18.  Rebhuhn.  Das  Rebhuhn  stiehlt  fremde 
Eier,  briitet  sie  aus  und  freut  sich  der  fremden  Brut. 
Sobald  die  Jungen  gross  sind  und  die  Stimme  ihrer 
rechten  Mutter  hôren,  laufen  sie  ihr  nach,  woruber 
das  Rebhuhn  grossen  Kummer  empfindet.  So  freuen 
sich  die  Menschen  uber  das  Fremde. 

12* 


—     180    — 

19.  H  in  en.  Der  hinen  ist  bewegungslos  im  Meere  ; 
ausser  einem  Russel  hat  er  nichts  zu  seiner  Wehr. 
Hort  er  den  Siidwind,  so  rollt  er  sich  zusammen,  dass 
der  Wind  ihn  nicht  auf  das  Trockene  wirft.  So  soll 
der  Mensch  stark  werden  durch  Fasten  und  Gebet, 
damit  ihn  der  Teufel  nicht  betriigt.  —  Vgl.  den  syrischen 
Physiologus  Cap.  79  (echinus). 

20.  Wolf.  Wenn  der  Wolf  hungrig  ist,  geht  er 
auf  ein  freies  Feld,  blickt  gen  Himmel  und  sagt  :  Gott, 
Du  hast  mich  erschaffen  und  mir  nicht  geboten,  Gras 
zu  fressen  oder  Holz  zu  nagen,  sondern  von  Lebendigem 
zu  leben.  Als  andre  Thiere  dies  horten,  riefen  sie 
gleichfalls  Gott  an,  und  Gott  schickte  ihnen  Nahrung. 
Ebenso  soll  der  Mensch  Gott  anrufen. 

21.  Kranich.  Wenn  die  Kraniche  schlafen, 
steht  einer  von  ihnen  Wache  auf  einem  Bein ,  indem 
er  ani  andern  mit  den  Krallen  einen  Stein  hait. 
Schlâft  er  nun  ein,  so  Mit  der  Stein  zur  Erde;  dann 
schreit  er,  und  ein  anderer  ubernimmt  die  Wache. 
So  soll  der  Mensch,  wenn  er  die  Stimme  der  Kirche 
hôrt,  Wache  wegen  des  Teufels  halten. 

22.  Schlange.  Die  Schlange  speit,  bevor  sie  in 
das  Wasser  geht,  ihre  Galle  am  Ufer  aus.  So  soll  der 
Mensch,  wenn  er  in  die  Kirche  gehen  will,  vorher  die 
Bitterkeit  ablegen.  Wenn  die  Schlange  den  Menschen 
sieht,  flieht  sie;  erreicht  er  sie,  so  wickelt  sie  sich 
zusammen  und  verbirgt  mit  dem  Korper  den  Kopf  ; 
denn  wenn  sie  ihren  Kopf  rettet,  rettet  sie  den  ganzen 
Korper.     So  soll  der  Mensch  seine  Seele  schûtzen. 

23.  Ochs.  Der  Ochs  ist  gut  gesinnt;  wenn  er 
Ochsenblut  sieht,  so  betet  er  zu  Gott,  dass  er  ihn 
wieder  moge  zu  Erde  werden  lassen.  Andere  Ochsen 
kommen   herbei   und  thun  ein  Gleiches.     So  wird  der 


—    181     — 

Mensch,    der  neidisch  ist  gegen  den  Nâchsten,    wieder 
zur  Erde  zuriickkehren. 

24.  Pfau.  Wenn  der  Pfau  seine  hasslichen 
Fiisse  betrachtet,  sagt  er  zu  Gott:  Warum  hast  Du 
mir  nicht  auch  schone  Fiisse  gegeben?  So  will  der 
Mensch,  der  seinen  Verstand  nicht  zu  schatzen  weiss 
und  Gold  und  Silber  an  sich  sieht,  sich  des  Armen 
nicht  erinnern. 

25.  Fuchs.  Wenn  der  Fuchs  nichts  zu  fressen 
findet,  stellt  er  sich  todt.  Die  Vogel,  die  îhn  liegen 
sehen,  fliegen  herab;  der  Fuchs  aber  springt  auf  und 
fângt  sie.  Ebenso  macht  es  der  Teufel  mit  den 
Menschen.  Vgl.  Epiphanius  éd.  Migne,  »Patrologia 
graeca«  Bd.  43  p.  530  Cap.  19  ;  Hugo  von  St.  Victor 
éd.  Migne  Bd.  177  p.  59. 

26.  Schwalbe.  Die  Schwalbe  bleibt  ein  halbes 
Jahr  bei  ihren  Jungen  in  der  Wuste  und  schiitzt  sie 
dort,  indem  sie,  wenn  sie  blind  werden,  eine  Pflanzé 
aus  der  Wiiste  holt,  durch  die  sie  ihr  Augenlicht 
wieder  erlangen.  Ebenso  soll  der  Mensch,  wenn  seine 
Simden  gross  sind,  zum  Lehrer  gehen.  Vgl.  den  griech. 
Physiologus  bei  Pitra  III  p.  358  Cap.  31  cpvoiç  II. 

27.  Frosch.  Der  Landfrosch  ertrâgt  viel  Durst 
und  Kalte;  der  Wasserfrosch  dagegen  sucht  die  Tiefe 
auf  und  kommt  nur  an  die  Oberflache,  um  sich  an  der 
Sonne  zu  erwarmen.  Die  hermeneia  bezieht  sich  auf 
die  Mônche. 

28.  Biene.  Die  Biene,  welche  ihre  Miihe  vor 
Augen  hat(!),  ist  eine  Leuchte  der  christlichen  Seele. 
Ihre  Frucht  ist  wunderbar.  Der  Mensch  soll  sich  des 
Todes  erinnern  und  aufhoren,  Bôses  zu  thun.  —  Der 
Text,  in  den  der  Spruch  Pred.  KSalomonis  11  verwebt 
scheint,  ist  hier  ohne  die  andere  Hs.  nicht  ganz  klar; 


—     182     — 

vgl.  das  Armenische  bei  Pitra,  »Spicilegium  8olesmense« 
III  p.  390  Cap.  34;  Epiphanius  Cap.  21  und  Hugo 
von  St.  Victor  éd.  Migne  Bd.  177   p.  97—99*). 

C.   Die  russische  Bearbeitung  des  Physiologus. 

Spuren  des  Physiologus,  die  bei  dem  Wechsel- 
verkehr  zwischen  Byzanz  und  Russland  byzantinischen 
Ursprungs  sind,  lassen  sich  in  der  âlteren  russischen 
hagiographischen  Literatur  und  in  der  Volkspoesie 
nachweisen.  Schon  Novakovic  hat  in  der  Einleitung 
zum  serbischen  Physiologus  Starine  XI  p.  189  einzelne 
dieser  Legenden  beruhrt.  V.  Jagic  im  „Archiv  fur 
slavische  Philologie",  IV.  Bd.  Berlin  1880,  p.  648 
sub  XVIII  hat  zuerst  in  einem  Berichte  iiber  die 
literarische  Thâtigkeit  der  Gesellschaft  der  Freunde 
des  alten  Sehriftthums  in  St.  Petersburg  wahrend  der 
Jahre  1878 — 79  einen  mittelalterlichen  russischen  Phy- 
siologus nachgewiesen  mit  dem  Titel  :  „Die  natiïrlichen 
Eigenschaften  -der  Thiere".  Dies  Werk  aus  dem  16./17. 
Jahrh.  ist  in  dieser  Publication  facsimilirt  herausgegeben 
vom  Fiirsten  Vjazemski  p.  101 — 118.  Derselbe  hat  in 
dem  zum  Text  gehorigen  Bande  p.  47 — 83  eine  aus- 
fuhrliche  literarhistorische  Abhandlung  iiber  den  Phy- 
siologus, dessen  Ursprung  und  Verbreitung  mit  Be- 
riicksichtigung  der  Hexaëmeronliteratur  gegeben  ;  nicht 
mit  aufgefiihrt  unter  den  Textproben  sind  die  russischen 
Physiologusfragmente    der    kaiserlichen   Bibliothek    zu 


*)  Herr  Professor  V.  Jagic  hatte  die  grosse  Gefalligkeit,  ûber 
den  sehwierigen  Text  Auskunft  zu  geben  und  mehrere  dunkle 
Stellen  aufzuhellen,  wahrend  Herrn  N.  Jaksevac  aus  Serbien, 
welcher  die  slavischen  Bearbeitungen  des  Physiologus  zum  Gegen- 
stand  einer  eingehenden  Untersuclmng  niachen  wird.  fur  Mitwirkung 
bei  der  Uebertragung  des  Originals  ebenfalls  der  verbindliehste 
Dank  noch  an  dieser  Stelle  ausgesprochen  sein  môge. 


—     183     — 

St.  Petersburg.  Der  russische  Text  behandelt  fblgende 
21  Thiere:  Lowe,  Eléphant,  Einhorn,  Panther,  Bar, 
Pferd,  Ochs,  Kameel,  Maulesel,  Wildesel,  Hirsch, 
Elennthier,  Biber,  Vielfrass,  Wolf,  Fuehs,  Zobelthier, 
Hernielin,  Hase,  Ziegenbock,  Widder.  Wie,  wann  und 
wo  dies  Werk,  das  wohl  auf  einer  polnischen  Quelle 
beruht,  entstanden,  ist  bisher  noch  nicht  untersucht 
worden.  Einzelne  Thiersagen  durften  bis  zu  den  Be- 
wohnern  der  sarmatischen  Steppen  gedrungen  sein. 
Schliesslich  sei  hier  noch  auf  die  falsche  Angabe  eines 
andern  russischen  Physiologus  in  No.  XVII  des  obigen 
Werkes  hingewiesen. 

D.  Bartholomaeus  Anglicus,  »De  proprietatibus  rerum«  ; 

Thomas    Cantimpratanus ,    »De    naturis   rerum«    und 

Joannes   a   S.   éeminiano ,    »Summa    de   exemplis   et 

rerum  similitudiiiibus«. 

Einen  Beitrag  zur  Geschichte  der  Naturwissen- 
schaften  und  des  Physiologus  im  13./14.  Jahrh.  hat  im 
30.  Bande  der  Histoire  littéraire  de  la  France  p.  334 — 
388  L.  Delisle  u.  d.  T.  »Traités  divers  sur  les  propriétés 
des  choses*  gegeben;  dièse  Abhandlung  beruhrt  einen 
Theil  der  Literaturgeschichte ,  der  von  den  fruheren 
Herausgebern  der  Histoire  littéraire  sehr  stiefmutterlich 
behandelt  worden  war.  Aber  gerade  dièse  apokryphe 
Naturgeschichte  hat  im  Mittelalter  zahlreiche  theil- 
weise  noch  unbekannte  Bearbeiter  gefunden.  Von 
den  grôsseren  Compilationen  mit  naturhistorischem 
Inhalt  bespricht  Delisle  die  Proprietates  rerum  morali- 
zatae  aus  dem  Ende  des  13.  Jahrh.,  die  in  sieben 
Bûchera  vorhanden  sind  und  von  einem  unbekannten 
Verfasser    herruhren;    darin   sind   die   Vôgel   und   die 


—     184     — 

andern  Thiere  in  alphabetischer  Reihenfolge  aufgefiïhrt. 
Wie  von  Vincentius  Bellovacensis,  so  wird  hier  u.  a. 
ôfter  Jorath,  »de  aninialibus«  als  Quelle  genannt.  Die 
mitgetheilte  Probe  vom  Adler  und  dessen  26  Eigen- 
thiimlichkeiten  nebst  symbolischen  Bezeichnungen  zeigt 
die  sehwiïlstige  Darstellungsweise  m  diesem  Werke 
der  spateren  Zeit.  Wichtiger  noch  wegen  seiner  ausser- 
ordentlichen  Beliebtheit  im  13. — 16.  Jahrh.  ist  das  aus 
der  Mitte  des  13.  Jahrh.  stammende  encyklopadische 
19  (20)  Bûcher  enthaltende  Werk  des  Frater  Bartholo- 
maeus  Anglicus  (fâlschlich  de  Grlanvilla  genannt),  »De 
proprietatibus  rerum«,  das  in  zahlreichen  Handschriften 
—  nach  Delisle  besitzt  die  Nationalbibliothek  in  Paris 
allein  18  —  und  Drucken  vorhanden  und  1372  von 
Jean  Corbichon  (oder  Corbechon)  fur  den  Konig  Karl  V. 
in  das  Franzôsische  tibersetzt  worden  ist;  als  benutzte 
Autoren  werden  hier  u.  a.  die  „Philosophen"  Cicero, 
spâter  Tullius ,  ferner  Fisologus ,  dann  Jorat  Caldeus 
u.  a.  genannt.  Buch  XII  enthàlt  in  dem  Druck  von 
1505  folgende  „Vogel"  :  1.  aquila.  2.  accipiier.  3.  àlie- 
tus.  4.  apes.  5.  bubo.  6.  columba.  7.  cohimices. 
8.  ciconia  (mit  dem  Ibis  identificirt).  9.  cornix.  10.  cor- 
vus.  11.  cygnus.  12.  culex.  13.  cicada.  14.  fenix. 
15.  grus.  16.  gallus.  17.  gaïlus  gaïïinachfè  (ein  kastrirter 
Hahn,  der  die  Geschâfte  der  Henné  verrichtet).  18.  gal- 
lina.  19.  griphes.  20.  herodius.  21.  irundo.  22.  kala- 
drius.  23.  larus.  24.  locusta.  25.  mergulus.  26.  nrilvus. 
27.  nycticorax.  28.  onocrocalus  (onocracalus).  29.  peli- 
canus.  30.  perdix.  31.  pavo.  32.  passeres.  33.  strutio. 
34.  turtur.  35.  vultur.  36.  ulula  (=  bubo,  noctua, 
onocrocalus).  37.  upupa.  38.  vespertilio.  —  Buch  XIII 
handelt  von  den  Fischen,  Buch  XVI  von  den  Steinen, 
Buch  XVIII   von   folgenden  „Thieren",   zu   denen  bu- 


—     185    — 

bulcus  u.  a.  gerechnet  wird,  in  115  Capiteln,  deren 
ers  tes  iiberschrieben  ist:  de  animalibits  in  speciali. 
2.  aries.  3.  agnus.  4.  agnns  agniculus.  5.  agna.  6.  aper. 
7.  asinus.  8.  anguis.  9.  asp?s.  10.  aranea.  11.  «p?s. 
12.  &0S.  13.  (bubulcus).  14.  bubalus.  15.  basiltscu?. 
16.  botrax  =  bvfo.  17.  bombix.  18.  cameïi.  19.  ca- 
mehpardus.  20.  caméléon.  21.  caprea.  22.  capreolus. 
23.  capra.  24.  cams.  25.  caniculus  (canicula).  26.  cawes 
(Se  catulis).  27.  (cfe  catulis).  28.  castor.  29.  cervus. 
30.  cérastes.  31.  (cornu).  32.  cocodrillus.  33.  coluber. 
34.  damula.  35.  dromedarius.  36.  dipsas.  37.  dr<7<?o. 
38.  egwws.  39.  egwa.  40.  poledrus.  41.  élephas.  42.  (tfe 
tîaso  eïephantis).  43.  dépliantes.  44.  etfws.  45.  eruca. 
46.  /awm,  satyri.  47.  (feminae).  48.  (tfe  fêtante).  49.  (<fe 
fe/w).  50.  ficaritis  (Feigensammler,  Waldmensch).  51. 
formica.  52.  formicaleo.  53.  /wcws.  54.  griphes.  55. 
#Z«s.  56.  grillus.  57.  hinnuïus.  58.  hircus.  59.  Mena. 
60.  hericius.  61.  herinacius  (cirogrillus) .  62.  iuvenca. 
63.  Zeo.  64.  Zmitf.  65.  leopardus.  66.  ?<?j9W5.  67.  fyw#. 
68.  Umax.  69.  Zwpws.  70.  mulus.  71.  >wws.  72.  mustela. 
73.  migale.  74.  muriîegus  =  musio,  cattus.  75.  wocfr- 
Zmco.  76.  onager.  11.  onocentaurus.  78.  ora:.  79.  ows. 
80.  panther a.  S\.  par  dus.  82.  pilosi  (menschenâhnliche 
Ungeheuer,  Waldmenschen).  83.  pigargus  =  trage- 
laphus.  84.  pigmei.  85.  porciis.  86.  pediadus.  87.  pidex. 
88.  rhinocéros  (=  unicornus).  89.  rawcr.  90.  salamandra. 
91.  sanguisuga,  92.  stellio.  93.  serpens.  94.  simia. 
95.  syrena.  96.  scorpio.  97.  sws.  98.  taurus.  99.  Zra^fe- 
laphus  =  hircocerims.  100.  toZpa.  101.  tows.  102. 
%m.  103.  ft'wea.  104.  teredo.  105.  testudo.  106.  for- 
gea. 107.  vacca.  108.  vacca  agrestis.  109.  vitulus. 
110.  wrsws.  111.  wrsa.  112.  vulpes.  113.  vermis. 
114.   vermiculus.     115.   vipera.     Dièse  Thiere  liât  Bar- 


—     186    — 

tholoniaeus  mit  Hingebung  aus  den  verschiedensten 
Quellen  zusammengetragen,  wobei  er  seinen  Vorlagen 
gegeniïber  zuweilen  in  Verlegenheit  gerathen  ist;  so 
wenn  er  den  Greif  (griphes)  als  Vogel,  spâter  aber  als 
quadrupes  beschreibt,  der  den  Kopf  und  die  Fliïgel  wie 
ein  Adler  habe,  sonst  aber  wie  ein  Lowe  aussehe  und 
in  den  hyperboreischen  Bergen  oder  Gegenden  wohne; 
derselbe  sei  den  Pferden  und  Menschen  feindlich,  selbst 
ein  Pferd  mit  gewappnetem  Reiter  konne  er  davon- 
tragen,  wie  Huguitio  sage,  und  lege  in  sein  Nest  den 
Stein  Smaragd  gegen  giftige  Thiere  des  Gebirges.  Vom 
bubalus  heisst  es  hier,  dass  er  den  Koth  mit  dem  Horne 
emporschleudere ,  und  dass  der  Jàger,  hinter  einem 
Baum  versteckt,  ihn,  wenn  er  sich  mit  den  Hornern 
verwickelt,  todte;  der  Physiologus  nenne  dièses  Thier 
aptaleonem;  eine  andre  Art  nenne  Aristoteles  borikur. 
Den  pigargus  beschreibt  Bartholomaeus  erst  als  ein 
dem  Hirschbock  âhnliches  Thier  mit  Hornern  und 
Bart,  dann  ftigt  er  Huguitio's  Bemerkung  bei,  dass 
derselbe  ein  .  kleiner  Vogel  sei  ;  zuletzt  setzt  er  eine 
orthographische  Notiz  hinzu  :  »Nec  aspiratur  ibi  prima 
syllaba,  unde  cum  h  non  débet  scribi  :  quidam  scribunt 
philargum,  sed  maie,  ut  patet  in  libris  correctis.«  Das 
Rhinocéros  beschreibt  er  nach  Plinius,  Gregor  und 
Isidor;  dann  sagt  er,  es  gebe  vieleArten:  rhinoceron, 
monoceron,  egloceron;  wahrend  monoceron  einen  pferde- 
àhnlichen  Bauch,  einen  dem  Hirsch  âhnlichen  Kopf, 
Fusse  wie  ein  Eléphant  und  einen  Schweif  wie  ein 
Eber,  ein  zwei  Ellen  langes  Horn  an  der  Stirn  habe, 
laut  brulle  und  lebendig  nicht  gefangen  werden  konne, 
wàre  egloceron  angeblich  eine  Art  Einhorn,  das  lateinisch 
capricornus  von  egla  d.  i.  capra  und  ceros  d.  i.  cornu 
heisse;    dasselbe    sei    ein    dem    Ziegenbock    âhnliches 


—     187     — 

kleines  Thier  etc.  Das  Ganze  enthàlt  eine  Fiille  eigen- 
thiimlicher,  nui*  hier  vorkommender  Einzelnheiten. 

Das  nàchste  grôssere  von  Delisle  besprochene  Werk 
ist  der  zwischen  1228 — 1244  verfasste  »  Liber  de  natura 
reruin  secundum  diversos  philosophos«  des  Thomas 
von  Cantimpré,  welcher  ebenfalls  den  Physiologus  u.  a. 
als  Autor  nennt;  Techel  ist  derselbe,  den  Pitra,  »Spici- 
legium  Solesmense«  III  p.  335 — 337  als  Cethel  auf- 
fiihrt;  ebenso  kennt  schon  Pitra  II  p.  507,  510,  511 
den  von  Delisle  aus  Thomas  erwahnten  Experimentator, 
dessen  naturhistorisches  von  Maerlant  benutztes  Werk 
aus  dem  Anfange  des  13.  Jahrh.  noch  nicht  aufgefunden 
ist.  Zu  beachten  bleibt  auch  der  von  Thomas  citirte 
Liber  rerum. 

Von  den  19  Buchern  des  Liber  de  natura  rerum 
behandelt  Thomas  im  IV.  die  Thiere  (quadrupèdes), 
im  V.  die  Vôgel,  im  VI.  die  Meerungeheuer,  im  VII. 
die  Fische,  im  VIII.  die  Schlangen,  im  IX.  die  Wiïrmer. 
In  seinem  anderen  vom  Staate  der  Bienen  handelnden 
Werke,  »Bonum  universale«  éd.  G.  Colvenerius,  Douai 
1597  berichtet  Thomas  bei  den  Marienwundern  *)  auch 
vom  Einhorn  in  der  Wuste,  indem  er  sich  auf  liber 
de  natura  rerum,  sein  eigenes  Werk  beruft  und  fiigt 
zu  der  gelâufigen  Sage  ein  Wunder  der  Jungfrau,  das 
sie  an  einem  sieben  Fuss  langen  Horn  in  der  Kirche  zu 
Brtigge  in  Flandern  gethan.  Die  von  Delisle  a.  a.  O. 
p.  373  ausgehobene  Erzahlung  von  der  ehelichen  Treue 
der  Storchin  iindet  sich  in  den  Gesta  Romanorum 
wieder.  Auch  die  kleineren  handschriftlich  vorhandenen 
und  nach  Thomas  und  Bartholomaeus  gearbeiteten  Werke, 


*)  Vgl.  A.  Mussafia,  „Studien  zu  den  mittelalterlichen  Marien- 
legendenu  II.     Wien  1888,  p.  60. 


-     188    — 

die  Delisle  genannt  liât,  verdienen  Beachtung,  so  Ms. 
fr.  455  des  fonds  lat.  der  Bibl.  Nationale  in  Paris 
(alphabetisch) ,  No.  188  des  fonds  Libri  in  Florenz, 
ebenda  1068  und  1323.  Schon  dem  Kreise  der  fran- 
zôsischen  Mystiker  angehorig  ist  die  »Summa  de  exem- 
plis  et  rerum  simili tudinibus«  des  Joannes  a  S.  Gemi- 
niano,  die  von  Aeg.  Grauatius  in  Venedig  1576  im 
Druck  erschienen  und  in  zehn  Bûchera  in  der  ersten 
Halfte  des  14.  Jahrh.  abgefasst  ist.  Buch  IV  De  na- 
tatilibus  et  volatilibus  und  V  De  animalibus  terrestribus 
(Fol.  182 — 218)  gehôrt  speciell  hierher.  Das  Ganze 
enthâlt  mehr  als  110  Thiere  mit  einer  Ftille  eigen- 
tliumlicher  Bemerkungen;  so  wird  das  Einhorn  mit 
Hulfe  einer  nackten  an  einen  Baum  gebundenen  Jung- 
frau,  deren  Briïste  es  beleckt,  von  den  Jâgern  gefangen. 
Vom  Hirsch  heisst  es  hier  fast  ebenso  wie  bei  Bartho- 
lomaeus  Anglicus,  dass  er  mehr  als  100  Jahr  lebt; 
dies  habe  sich  an  den  Hirsch  en  bestâtigt,  die  100  Jahr 
nach  Alexanders  Tode  noch  mit  den  an  ihren  Nasen- 
lôchern  angebrachten  goldenen  Ringen  gefangen  worden 
waren.  Das  vom  naturhistorischen  wie  vom  theologischen 
und  literarhistorischen  Standpunkt  intéressante  Werk 
verdient  zum  Gegenstand  einer  Specialuntersuchung 
gemacht  zu  werden. 

E.   Der  spanische  Physiologus. 

Obschon  sich  zahlreiche  Spuren  des  Physiologus 
in  der  altspanischen  Literatur  nachweisen  lassen,  so 
ist  doch  die  spanische  Bearbeitung  eines  lateinischen 
Bestiarius  den  bisherigen  Nachforschungen  entgangen. 
Ob  die  bei  J.  Gallardo,  »Ensayo  de  una  biblioteca 
espanola«.     Madrid  1863/66,  II  p.  75  verzeichnete  Hs. 


—     189    - 

L,  192  der  Biblioteca  Nacional  in  dem  »Tratado  de 
aves,  peces  y  cuadrûpedos,  dibuyados,  con  sus  expli- 
caciones«  den  Physiologus  oder  ein  rein  naturhistorisches 
Werk  enthâlt,  kann  nur  durch  einen  Einblick  in  den 
1826  von  Antonio  Gonzalez  begonnenen  Katalog  dieser 
Bibliothek  entschieden  werden.  Schliesslich  sei  hier 
beinerkt,  dass  die  mit  dem  Schluss  von  Guillaume's 
Bestiaire  sich  beruhrende  Schrift  Innocenz  III.  y  »De 
contemptu  mundi«  *),  die  Grundlage  des  Besant  de 
Dieu,  in  der  Madrider  Hs.  (M,  69)  des  15.  Jahrh.  in 
castilianischen  Versen  bearbeitet  worden  ist. 


F.   Brunetto  Latini's  Trésor  und  der  Physiologus  des 
Leonardo  da  Vinci. 

Der  Trésor  des  Brunetto  Latini,  der  aus  den 
verschiedensten  Quellen  zusammengearbeitet  ist  und 
als  ein  Werk  der  zweiten  Hâlfte  des  13.  Jahrh.  der 
Anordnung  der  Thiere  im  Physiologus  nicht  mehr 
folgt,  enthâlt  im  V.  Theile  nach  den  Fischen  (Cap. 
CXXXII— CCII)  mehr  als  72  Thiere;  von  diesen  ist 
das  erste  das  Krokodil,  das  letzte  der  Bâr.  Einzelne 
bemerkenswerthe  Zuge  in  der  Darstellung  sind  Brunetto 
eigenthumlich.  So  berichtet  er  vom  Krokodil,  dass 
diesem  kleine  sehr  kiihne  Menschen  Widerstand  leisten, 
wâhrend  es  die ,  welche  vor  ihm  fliehen,  verjagt  und 
die,  welche  sich  vertheidigen ,  furchtet;  wird  es  ge- 
fangen,  so  vergisst  es  aile  Wildheit  und  wird  so  zahm, 
dass  sein  Herr  auf  ihm  reitet  und  es  nach  seinem 
Willen  lenkt;   im  Fluss   sieht   es  nicht  gut,    aber  am 


*)  Eine  deutsche  Uebersetzung  dièses  Werkes  erschien  von 
F.  Rudolf  1887  in  Arnsberg  u.  d.  T.:  „Ueber  das  Elend  des 
menschlichen  Lebens". 


—     190    — 

Lande  sieht  es  wunderbar,  und  im  ganzen  Winter 
frisst  es  nicht7  sondern  hungert  wâhrend  der  ganzen 
vier  Wintermonate.  Vom  Basilisken*)  heisst  es  in 
Cap.  141,  dass  er,  der  Konig  der  Schlangen,  mit  seinem 
Geruch  die  Vogel  und  mit  seinem  Blick  die  Menschen 
tôdtet,  dass  er  sechs  Fuss  gross  ist  und  vom  Wiesel 
getodtet  wird;  Alexander  befreite  sein  Heer  dadurch 
von  den  Basilisken,  dass  er  grosse  Glasflasehen  (ampoles) 
anfertigen  liess,  in  welche  Menschen  hineingïngen  ; 
wâhrend  dièse  hindurch  sehen  konnten,  waren  sie  fur 
die  Basilisken  unsichtbar,  welche  getodtet  wurden. 
Im  Cap.  176  wird  berichtet,  dass  der  Skorpionstich 
dem  Lôwen  schâdlich  ist;  doch  heilt  ihn  der  Schier- 
ling  (signe)  von  seiner  Krankheit.  Die  Lowin  wirft 
erst  fiinf  Junge,  dann  vier,  drei,  zwei,  eins.  Das 
Chamâleon,  das  nach  Cap.  187  nur  von  der  Luft  lebt, 
wird  vom  Vogel  Coras  getodtet;  dieser  stirbt,  wenn 
ihn  nicht  Lorbeerblatt  vom  Tode  rettet.  Der  Luchs 
(loup  cervier)  **)  ist  eine  Wolfsart,  die  nach  Cap.  193 
cerviers  oder  ïubernes  (ïupernes)  genannt  wird;  er  ist 
schwarzgefleckt  wie  der  Panther,  aber  sonst  dem  TVolf 


*)  Der  Basilisk  in  Wien,  der  zwischen  1212 — 1250  von  einem 
Hahn  „entsprungen"  sein  soll,  ist  von  P.  Lambecius  in  seinen 
Comraentarii  ûber  die  Hofbibliothek  Bd.  YI  p.  454  zum  Gegen- 
stand  einer  Abhandlung  gemacht  und  abgebildet  worden.  Die  Ab- 
bildung  in  Xessel's  Katalog  (Wien  1689)  zeigt  Verschiedenheit  von 
dem  eulenartigen  Ungethùm  an  der  alten  Berliner  Gerichtslaube, 
das   „Kaak"  hiess. 

**)  Richard  de  Fournival  rechnet  im  Bestiaire  d'Amour  den 
Luchs  {lynx)  zu  den  fïïnf  Thieren,  die  die  vollkommensten  Sinne 
haben  und  bezeichnet  ihn  als  einen  kleinen  weissen  Wurm,  der 
durch  die  Wânde  sieht;  der  Maulwurf  dagegen  zeichne  sich  durch 
scharfes  Gehôr,  der  Geier  durch  den  Geruch,  der  Ane  durch  den 
Geschmack  und  die  Spinne  durch  das  Gefùhl  aus.  Ausserdem  ist 
der  Maulwurf,  wie  hinzugefiigt  wird.  eines  der  Thiere,  das  von 
Erde  lebt  wie  der  Salamander,  ein  weisser  Vogel,  vom  Feuer,  der 
Hâring  vom  Wasser  und  der  Regenpfeifer  (pluvier)  von  der  Luft. 


—    191    — 

und  hat  ein  so  scharfes  Gesicht,  dass  seine 
Augen  Mauern  und  Berge  durchdringen  ;  er  hat  nur 
ein  Junges  und  ist  das  vergesslichste  Thier  der  Welt, 
aus  dessen  Urin  der  Stein  liguires  entsteht.  Der  Bar, 
der  nach  Cap.  202  den  Honig  liebt,  frisst,  wenn  er 
krank  ist,  das  Kraut  flonius  (Zwiebellauch)  ;  von  den 
Aepfeln  der  Alraunwurzel  jedoch  muss  er  sterben, 
wenn  er  nicht  als  Gegenmittel  Ameisen  (formies)  frisst. 
Von  phantastischen  Geschopfen  nennt  Brunetto  die 
Crocote  (Cocote),  Lucrole,  Manticore  und  Parande,  ein 
Thier,  das,  wie  angeblich  die  Aethiopier  sagen,  gleich 
den  Polypen  im  Meer  und  den  Chamâleons  auf  der 
Erde  seine  Farbe  nach  den  ihm  zunâchst  befindlichen 
Dingen  wechselt.  Dass  Brunetto 's  Werk,  dessen  Thier- 
schatz  hier  nicht  vollstândig  aufgefiïhrt  zu  werden 
braucht,  von  Leonardo  da  Vinci,  dem  bedeutendsten 
Bearbeiter  des  Physiologus,  nicht  benutzt  worden  ist, 
wie  man  vermuthet  hat,  sondern  dass  sich  die  Ueber- 
einstimmungen  beider  Autoren  aus  der  Benutzung  ge- 
meinsamer  Quellen  ergeben,  geht  aus  der  Verschieden- 
heit  der  Angaben  liber  das  Einhorn  und  die  Schlangen 
wie  aus  der  Nichtbenutzung  einzelner  als  Symbole 
verwendbarer  Thiere  hervor.  Der  der  Renaissance 
angehôrige  Physiologus  des  Leonardo  da  Vinci  —  trotz 
mangelhafter  Ueberarbeitung  eines  der  besten  Werke 
dieser  Literaturgattung  —  ist  mit  fehlerhafter  Inter- 
punktion  und  theilweise  ganz  falscher  englischer  Ueber- 
setzung  von  Jean  Paul  Richter  unter  den  Humorous 
Writings  herausgegeben  worden  in  den  »Scritti  Letterari 
di  Leonardo  da  Vinci  cavati  dagli  Autografi  e  pubbli- 
cati«.  Londra  1883,  auch  u.  d.  T.:  »The  Literary 
Works  «  etc.  In  seiner  Abhandlung  liber  Leonardo' s 
Physiologus,    die   in  den  Berichten  der  Sachs.  Gesell- 


—     192     — 

schaft  der  Wissenschaften  1884  p.  244 — 271  in  Leipzig 
erschienen  ist,  gelangt  A.  Springer  zu  dem  Résultat, 
dass  Leonardo's  Schrift  als  die  Bearbeitung  eines  alten 
unbekannten  Physiologus  aufgefasst  werden  muss,  imd 
dass  wôrtliche  Uebereinstimmung  mit  einem  Bestiarius 
nicht  stattfindet;  wohl  aus  Brunetto  oder  einem  ganz 
verwandten  Schriftsteller  sei  ein  grosser  Theil  der 
Thierbeschreibungen,  wenig  aus  Plinius  entlehnt.  Dass 
letzterer  und  Albertus  Magnus  benutzt  ist  7  geht  aus 
einem  von  Richter  sub  1469  mitgetheilten  Biïcher- 
verzeichnisse  des  Leonardo  hervor.  Da  dieser  die 
Thiere  (ca.  100)  der  verlorenen  Vorlage  selbststàndig 
angeordnet  und  deren  Eigenschaften  symbolisch  als 
Tugenden  und  Laster  auszulegen  versucht  hat,  so 
muss  hier,  nachdem  von  Springer  einzelne  Erzàhlungen 
besprochen  sind  und  eine  einheitliche  Quelle  nicht 
nachgewiesen  ist,  nebst  den  Symbolen  die  vollstandige 
Reihenfolge  des  naturhistorischen  Theiles  kurz  mit- 
getheilt  werden,  wie  sie  in  der  Ausgabe  sub  1220 — 1264 
abgedruckt  ist.  Am  ausfiïhrlichsten  und  eigenartigsten 
ist  der  Eléphant  besehrieben. 

1.  Callendrino  —  Liebe  zur  Tugend.  Richter 
andert  dies  Wort  in  cardeïïino  und  iibersetzt  falsch: 
gold-finch;  aber  aus  dem  Inhalt  dièses  Abschnittes  geht 
hervor,  dass,  wie  schon  Springer  nachgewiesen  hat 
Leonardo  mit  diesem  Vogel  nicht  den  Stieglitz,  sondern 
den  Caladrius  meint,  der  einen  Kranken,  wenn  dieser 
sterben  soll,  nicht  ansieht,  ihn  jedoch,  wenn  er  wieder 
gesund  werden  soll,  nicht  aus  den  Augen  lâsst.  Wie 
sich  aus  dem  hier  und  weiterhin  in  der  ersten  Hâlfte 
des  Physiologus  begegnenden  si  dice  und  aus  si  legge 
ergiebt,  hat  Leonardo  mtindliche  Quellen  neben  schrift- 
licher  Vorlage  benutzt. 


—     193    — 

2.  Nibbio  —  Neid.  Die  Weihe  hackt  ihre 
Jungen,  sobald  dièse  im  Nest  zu  gross  werden,  aus 
Neid  in  die  Seite  und  lâsst  sie  ohne  Nahrung. 

3.  G  allô  —  Freude.  Der  Hahn  freut  sich  tiber 
jede  Kleinigkeit  und  krâlit  unter  verschiedenen  leb- 
haften  Bewegungen.     Vgl.  99. 

4.  Corbo  —  Traurigkeit.  Der  Rabe  verlâsst 
seine  Jungen  mit  Klagen,  wenn  er  sie  weiss  zur  Welt 
gekommen  sieht;  erst  wenn  er  einige  schwarze  Federn 
an  ihnen  erblickt,  fiïttert  er  sie.     Vgl.  97. 

5.  Castor o  —  Friede.  Wenn  der  Biber  seiner 
heilkrâftigen  Hoden  wegen  verfolgt  wird  und  nicht 
entkommen  kann,  macht  er  Hait  und  beisst  sicli  die- 
selben   ab,   uni  mit  seinen  Feinden  Frieden  zu  haben. 

6.  Orso  —  Zorn.  Wenn  der  Bar  Honig  rauben 
will,  so  stechen  ihn  die  Bienen;  da  er  sich  an  diesen 
nicht  râchen  kann,  verkehrt  sich  sein  Zorn  in  Wuth, 
und  er  wirft  sich  zu  Boden,  indem  er  sich  mit  Tatzen 
und  Flissen  vergeblich  gegen  seine  Feinde  wehrt. 

7.  Upupa  —  Dankbarkeit.  Wenn  die  Wiede- 
hopfe,  die  die  von  den  Eltern  empfangenen  Wohl- 
thaten  kennen,  sehen,  dass  dieselben  ait  werden,  bauen 
sie  ihnen  ein  Nest  und  futtern  sie;  mit  dem  Schnabel 
ziehen  sie  ihnen  die  alten  Federn  aus  und  mit  ge- 
wissen  Krautern  stellen  sie  deren  Sehkraft  wieder  lier  *). 

8.  Rospo  —  Habsucht.  Die  Krôte  lebt  von 
Erde  und  bleibt  immer  mager,  weil  sie  sich  nicht  satt 
frisst  aus  Furcht,  dass  ihr  Erde  fehle. 

9.  Colonbi  —  Undankbarkeit.  Wenn  die  Tauben 
ait  genug  sind,  dass  sie  nicht  mehr  gefiittert  zu  werden 


*)  Zienilich    dasselbe   wird    in  Kazwîni's    arabischer   Kosmo- 
graphie  vom  Vogel  Funûn  erzâhlt. 

Reins ch,  Le  Bestiaire.  13 


—     194     — 

brauchen,  fangen  sie  an  mit  ihreni  Vater  zu  kâinpfen, 
vertreiben  ihn  uncl  nehmen  ihm  das  Weibchen. 

10.  Basilisco  —  Grrausamkeit.  Der  Basilisk 
ist  so  grausam,  dass,  wenn  er  die  Thiere  mit  seinem 
giftigen  Blick  nicht  tôclten  kann,  er  die  Kràuter  imd 
Pflanzen  mit  seinem  Blick  ausdorrt.     Vgl.  50  und  78. 

11.  Aquila  —  Freigebigkeit.  Der  Adler  ist 
nie  so  hungrig,  dass  er  nicht  einen  Theil  seiner  Beute 
den  Vogeln  ringsum  îiberlâsst,  die  sich  eigene  Nahrung 
nicht  verschaffen  konnen  und  so  von  ihm  nothwendig 
abhangig  werden.     Vgl.  36. 

12.  Lupo  —  Strafe.  Wenn  der  Wolf  behutsam 
einen  Viehstall  umkreist  und  seinen  Fuss  zufâllig  in 
eine  Falle  setzt,  so  dass  er  Gerâusch  verursacht,  beisst 
er  sich  in  cl  en  Fuss,  um  sich  fur  seine  Thorheit  zu 
strafen. 

13.  Sir  en  a  —  Lockung.  Die  Sirène  singt  so 
lieblich,  dass  sie  die  Seeleute  einschlàfert  ;  clann  klettert 
sie  auf  die  Schiffe  und  todtet  die  Seeleute. 

14.  Formica  —  Klugheit.  Die  Ameise  sorgt 
aus  natlirlichem  Verstand  im  Sommer  fur  den  Winter, 
indem  sie  die  gesammelten  Samenkorner  beschneidet, 
damit  sie  nicht  keimen;   von  diesen  lebt  sie  dann. 

15.  JBo  salvatico  —  Narrheit.  Da  der  wildé 
Ochs  die  rothe  Farbe  hasst,  so  bekleiden  die  Jager 
einen  Baumstamm  roth;  gegen  diesen  richtet  er  mit 
grosser  Wutli  seine  Horner  und  wird  von  den  Jâgern 
getodtet. 

16.  Bè  délie  api  —  Gerechtigkeit.  Der  Kônig 
cler  Bienen  ordnet  ailes  mit  Vernunft  an  :  einige  Bienen 
mtissen  sich  zu  den  Blumen,  andere  zur  Arbeit,  andere 
zum  Kampf  mit  den  Wespen  begeben,  andere  den 
Unratb     entfernen    oder    den    Konig    begleiten;    wenn 


—     195     — 

dieser  ait  ist  un  cl  keine  Fliigel  mehr  hat,  wird  er 
getragen.  Wenn  eine  Biene  ihre  Pflicht  verabsaumt, 
wird  sie  unnachsiclitig  bestraft. 

17.  Pernici  —  Wahrheit.  Obgleich  die  Reb- 
hiihner  sich  gegenseitig  die  Eier  stehlen,  kehren  doch 
die  ausgebriïteten  Jungen  immer  zu  ihrer  rechten 
Mutter  zurlick.     Vgl.  47. 

18.  G  ru  —  Treue  (Rechtschaffenheit).  Die 
Kraniche  sind  ihrem  Kônige  so  treu  und  ergeben, 
dass  einige  Nachts,  wenn  er  schlâft,  in  der  Ferne  uni 
die  Wiese  herum  Wache  halten;  andere  bleiben  in 
der  Nâhe,  indem  sie  einen  Stein  in  der  Kralle  halten, 
der,  wenn  sie  Schlaf  tiberfâllt,  zu  Boden  fâllt,  wobei 
das  Gerâusch  sie  aufweckt.  Andere  schlafen  zusammen 
um  den  Konig  herum,  in  jeder  Nacht  abwechselnd, 
damit  sie  ihni  nicht  fehlen.  (Springer  a.  a.  O.  p.  252 
bemerkt  unrichtig,  dass  der  Konig  der  Kraniche  nur 
hier  erwâhnt  werde  ;  aber  sehon  Bartholomaeus  Anglicus, 
der  sich  auf  Ambrosius  beruft,  hat  dièse  Angabe.) 

19.  Volpe  —  Falschheit.  Wenn  der  Fuchs 
einen  Schwarm  Haher  (sgarze)  oder  Elstern  oder  ahn- 
liche  Vôgel  sieht,  wirft  er  sich  sogleich  wie  todt  mit 
aufgesperrtem  Rachen  zu  Boden7  um  ihnen,  wenn  sie 
seine  Zunge  hacken  wollen,  den  Kopf  abzubeissen. 

20.  Talpa  —  Liige.  Der  Maulwurf,  der  sehr 
kleine  Augen  hat  und  immer  unter  der  Erde  ist,  lebt 
nur,  Solange  er  im  Finstern  ist;  am  Tageslicht  stirbt 
er,  gleichwie  die  Liige  an  den  Tag  kommt. 

21.  Lione  —  Starke.  Der  Lowe  furchtet  sich 
nie,  sondera,  kampft  kûhn  gegen  eine  Menge  Jager, 
indem  er  immer  den  angreift,  der  ihm  zuerst  etwas 
zu  Leide  gethan.     Vgl.  59,  68,  72,  73. 

22.  Lèpre    —    Furent    (Feigheit).      Der    Hase 

13* 


—    196    — 

filrclitet    sich    immer,    und    er    flieht    meist    vor    den 
Blâttern,  die  im  Herbst  von  den  Bâuinen  fallen. 

23.  F  aie  o  ne  ■ —  Grossniutli.  Der  Falke  inacht 
dut  auf  grosse  Vogel  Jagd,  und  lieber  will  er  zu 
Grande  gelien  als  von  kleinen  leben  oder  stinkendes 
Fleisch  fressen.     Vgl.  30,  101. 

24.  Pavone  —  Eitelkeit.  Der  Pfau  ist  eitler 
als  andere  Thiere,  weil  er  immer  die  Schonheit  seines 
Schweifes  betrachtet,  den  er  wie  ein  Rad  ausbreitet 
und  durch  sein  Geschrei  die  Blicke  der  uinstehenden 
Thiere  auf  sich  lenkt. 

25.  Feniee  —  Bestândigkeit.  Dièse  ist  das 
Symbol  des  Phonix,  der  von  Natur  seine  Erneuerung 
kennt  und  bestândig  die  brennenden  Flammen  aus- 
hâlt,  die  ihn  verzehren,  bis  er  von  neueni  entstelit. 

26.  Mon  clone  —  Unbestandigkeit.  Die  Schwalbe, 
die  immer  in  Bewegung  ist,  kann  nicht  das  geringste 
Ungemach  ertragen.     Vgl.  48,  91. 

27.  Camello  —  Mâssigkeit.  Das  Kameel  ist 
das  wolliistigste  Tliier,  das  es  giebt;  es  wtirde  dem 
Weibchen  1000  Meilen  nachlaufen.  Aber  wollte  man 
es  bestândig  mit  der  Mutter  oder  Schwester  zusammen- 
halten,  so  wiirde  es  sie,  da  es  sich  zu  mâssigen  weiss, 
nicht  beriïhren.     Vgl.  75. 

28.  Liocomo  (unicomo)  —  Unmassigkeit.  Das 
Einhorn  legt  in  Folge  seiner  Unmassigkeit  und  seiner 
ziigellosen  Liebe  zu  schonen  Mâdchen  seine  Wildheit 
und  Sprodigkeit  ab;  ohne  Furcht  geht  es  zu  einer 
sitzenden  Jungfrau,  in  deren  Schoss  es  einschlâft;  so 
fangen  es  die  Jâger. 

29.  Agnello  —  Demuth.  Das  Lamm,  das 
schlagendste  Beispiel  der  Demuth,  unterwirft  sich 
jedem  Thiere,   selbst  dem  eingesperrten  Lowen,  wenn 


—     197     — 

es  cliesem  zur  Nahrung  gegeben  wird,  gleichwie  der 
eigenen  Mutter,  so  dass  man  oft  gesehen  hat,  wie 
dieser  es  nicht  tôdten  wollte. 

30.  F  al  cône  —  Hochmuth.  Durch  seinen  Stolz 
und  Hochmuth  will  der  Falke  liber  aile  Raubvogel 
herrschen  und  immer  allein  sein-,  sehr  oft  greift  er 
den  Adler,  den  Konig  der  Vogel  an. 

31.  Salvatico  asino  —  Enthaltsamkeit.  Wenn 
der  Wildesel  das  Wasser  in  der  Quelle  getriïbt  findet, 
enthâlt  er  sich  des  Trinkens  und  wartet,  bis  dasselbe 
sich  wieder  klârt. 

32.  Vuïture  —  Gefrâssigkeit.  Der  Geier  ist 
so  gefrâssig,  dass  er  1000  Meilen  zuriïcklegt,  um  Aas 
zu  fressen;  deshalb  folgt  er  den  Heeren. 

33.  Tort  or  a  —  Kenschheit.  Die  Turteltaube 
ist  nie  dem  Mannchen  untreu;  stirbt  dièses,  so  be- 
wahrt  sie  bestandige  Keuschheit,  setzt  sich  nicht  mehr 
auf  einen  grtinen  Zweig  und  trinkt  kein  kl  ares 
Wasser  mehr. 

34.  Pipistrelïo  —  Unkeuschheit.  Die  Fleder- 
maus  befolgt  wegen  ihrer  ziigellosen  Unkeuschheit  bei 
der  Paarung  keine  allgemeine  Regel,  sondern  Mannchen 
paart  sich  mit  Mannchen,  Weibchen  mit  Weibchen, 
wie  sie  sich  gerade  zusammenfinden.     Vgl.  46. 

35.  Ermellino  —  Massigkeit.  Das  Hermelin 
frisst  aus  Massigkeit  nur  ein  Mal  des  Tages;  dasselbe 
lasst  sich  lieber  von  den  Jagern  fangen  als  dass  es 
sich  in  das  kothige  Loch  fliichtet,  um  seine  Reinheit 
nicht  zu  beflecken.     Vgl.  98. 

36.  Aquila.  Wenn  der  Adler  ait  ist,  so  fliegt 
er  so  hoch,  dass  er  sich.  die  Federn  verbrennt,  und 
die  Natur  gestattet  ihm,  dass  er  wieder  Jung  wird, 
indem   er   sich   in   das  reine  Wasser  herablasst.     (Der 


—    198     - 

Herausgeber  bemerkt  zu  cleni  sinnlosen  »nella  poca 
acqua«,  dass  der  Sinn  dunkel  ist;  nach  Springer  hat 
Leonardo  einen  Satz  ausgelassen,  und  die  Stelle  werde 
erst  durch  Vergleichung  mit  déni  Physiologus  ver- 
stândlich.  Zu  lesen  ist  natiirlich  pura  fur  poca,  das 
in  der  Hs.  verblichen  scheint.)  YTenn  die  Jungen  den 
Blick  in  die  Sonne  niclit  aushalten  konnen,  fiïttert  sie 
kein  Vogel,  der  ihren  Tod  nicht  wttnschte.  (Statt  di 
ist  zu  lesen:  »non  li  pascie  nessuno  uccello«  etc.  Der 
Herausgeber  ubersetzt  falsch:  »it  does  not  feed  theni 
with  any  bird,  that  does  not  wish  to  die«.)  Seineni 
Neste  nâhern  sich  die  Thiere  nicht,  die  ihn  sehr 
fiïrchten,  obschon  er  ihnen  nichts  zu  Leide  thut; 
immer  lâsst  er  etwas  von  seiner  Beute  tibrig. 

37.  Lumer'pa  —  Ruf.  Dièse  (lumerpa?)  stanmit 
aus  Asia  Maggiore  und  giânzt  so  hell,  dass  sie  ihren 
eigenen  Schatten  absorbirt;  wenn  sie  stirbt,  verliert 
sie  diesen  Glanz  nicht,  und  die  Federn  fallen  ihr  nicht 
aus;  die  Feder,  die  man  ausreisst,  leuchtet  nicht 
mehr.  —  (Der  Herausgeber  setzt  ein  Fragezeichen 
unter  den  Text.  Grenieint  scheint  Leonardo  den  Vogel 
Lâicidius  zu  haben,  den  Jacob  van  Maerlant  in  »Naturen 
Bloeme«  unter  Berufung  auf  Solinus  und  Plinius  er- 
wâhnt.) 

38.  Peïicano.  Der  Pelikan  hat  grosse  Liebe 
zu  seinen  Jungen;  findet  er  dièse  im  Nest  von  der 
Schlange  getôdtet,  so  hackt  er  sich  in  die  Brust  und 
belebt  sie  wieder  mit  seinem  Blute.  (Der  Zusammen- 
hang  ergiebt  als  Symbol  die  Liebe.) 

39.  Salamandra.  Der  Salamander  hat  keine 
Verdauungsorgane  ;  er  lebt  nur  vom  Feuer,  in  welchem 
er  seine  Haut  erneuert.  (Mit  »per  la  virtù«  ist  das 
Symbol  angedeutet.) 


—     199    — 

40.  Cameleo.  Das  Chaniâleon  lebt  von  der 
Luft;  hier  ist  es  allen  Vogeln  preisgegeben ,  und  um 
gesicherter  zu  sein,  fliegt  es  liber  die  Wolken,  wo  es 
eine  so  diïnne  Luft  findet,  dass  ein  Vogel  ihm  nicht 
folgen  kann.  In  die  Hôhe,  wo  das  Chamâleon  hin- 
fliegt,  gelangt  nur  der,  déni  dies  vom  Himmel  zu  Theil 
wird.     Vgl.  96. 

41.  Alepo.  Der  Hâring  lebt  nicht  ausserhalb 
des  Wassers. 

42.  Struzzo.  Der  Strauss  verdaut  Eisen;  seine 
Lier  brtitet  er  mit  dem  Blick.  (Der  Herausgeber  setzt 
hier  »per  l'arme  de'  capitani«,  was  in  der  Hs.  an  den 
Kand  geschrieben  ist,  sinnlos  in  den  Text.) 

43.  Ci  g  no.  Der  Schwan  ist  weiss  ohne  Fleck; 
er  singt  lieblich,  wenn  er  stirbt;  dieser  Gesang  be- 
schliesst  sein  Leben. 

44.  Cicognia.  Der  Storch  heilt  sich  dadurch, 
•dass  er  Salzwasser  trinkt-,  findet  er  das  Weibchen 
untreu,  verlàsst  er  es,  und  wenn  er  ait  ist,  futtern  ihn 
seine  Jungen,  bis  er  stirbt. 

45.  Ci  cal  a.  Die  Baumgrille  bringt  mit  ihrem 
Oesange  den  Kuckuck  zum  Schweigen;  im  Oel  stirbt 
sie,  im  Essig  lebt  sie  wieder  auf  \  sie  zirpt  bei  gliihender 
Hitze.  (Dasselbe  berichtet  Bartholomaeus ,  »Liber  de 
propriet.  rer.«  XII  Cap.  13  unter  Berufung  auf  Am- 
brosius.) 

46.  Pipistrello.  Die  Fledermaus  wird  um  so 
mehr  geblendet,  je  mehr  Licht  da  ist;  je  mehr  sie 
nach  der  Sonne  blickt,  desto  mehr  erblindet  sie.  Sie 
ist  Symbol  des  Lasters,  das  vor  der  Tugend  nicht 
bestehen  kann. 

47.  Pernice.  Das  Rebhuhn  verwandelt  sich  ans 
einem    Weibchen    in    ein    Mannchen,    indem    es    sein 


—     200     — 

frtiheres  Geschlecht  vergisst;  aus  Neid  raubt  es  andern 
die  Eier  und  brtitet  sie  aus,  aber  die  Jungen  folgen 
der  rechten  Mutter. 

48.  Rondine.  Die  Schwalbe  maeht  ihre  blind- 
geborenen  Jungen  mit  Schwalbenwurz  wieder  sehend. 

49.  Ostriga  ( —  Verratb).  Die  Auster  offnet 
sich  bei  Vollmond  ganz;  wenn  der  Krebs  sie  sieht, 
wirft  er  ein  Felsstiick  oder  einen  Splitter  binein,  so 
dass  sie  sicb  nicbt  wieder  scbliessen  kann;  dadurch 
wird  sie  eine  Speise  des  Krebses.  So  gescbiebt  dem, 
der  den  Mund  offnet,  um  sein  Gebeimniss  zu  erzâhlen  : 
er  wird  eine  Beute  des  plauderbaften  Zubôrers. 

50.  Basiïisco  ( —  Grausamkeit).  Den Basilisken 
fliehen  aile  Schlangen;  das  Wiesel  bekâmpft  ibn  mit 
Raute  und  todtet  ibn. 

51.  Aspido.  Die  Natter  todtet  mit  den  Zahnen 
augenblicklich ,  und  um  die  Zauberspriïche  nicbt  zu 
bôren,  verstopft  sie  sicb  die  Obren  mit  dem  Scbweif. 
(Unter  incanto  ist  nicht  Zauberer  zu  versteben,  wie 
Ricbter  meint,  sondern  afz.  enchant.) 

52.  Drago.  Der  Dracbe  umstrickt  die  Beine 
des  Elepbanten;  dieser  fâllt  auf  ibn?  und  so  sterben 
beide-,   indem  er  stirbt7  racbt  er  sich.     Vgl.  63. 

53.  Viper  a.  Die  Viper  offnet  bei  der  Paarung 
den  Mund-,  zuletzt  driickt  sie  die  Zâbne  zusammen 
und  todtet  das  Mânncben.  Die  Jungen  durcbbrecben 
dann  den  Bauch,  in  dem  sie  herangewachsen  sind  und 
todten  ibre  Mutter. 

54.  Scorpione.  Der  nucbtern  ausgespieene 
Speicbel  todtet  den  Skorpion.  Dies  symbolisirt  die 
Entbaltung  von  Gefrâssigkeit ,  aus  der  Krankheiten 
entsteben;  dièse  entfernt  und  beilt  sie  und  babnt  der 
Tugend  den  Weg. 


—    201     — 

55.  Coccodrillo  ( —  Heuchelei).  Das  Krokodil 
todtet  den  Menschen  sogleich,  den  es  fangt;  daim, 
wenn  es  ihn  gebissen,  beweint  es  ihn  mit  jammernder 
Stimme  und  vielen  Thranen  ;  ist  es  mit  Winseln  fertig, 
so  verschlingt  es  ihn  grausarn.  Ebenso  der  Heuchler, 
der  wegen  jeder  Kleinigkeit  sein  Gesicht  mit  Thranen 
netzt,  indem  er  ein  Tigerherz  zur  Schau  trâgt  und 
sich  im  Herzen  mit  klagevollem  Angesicht  liber  das 
Weh  anderer  freut.     Vgl.  85. 

56.  Botta.  Die  Krote  nieht  das  Licht  der 
Sonne*,  wird  sie  hierbei  mit  Gewalt  festgehalten ,  so 
blâht  sie  sich  auf,  damit  sie  den  Kopf  unten  verbirgt 
und  sich  vor  den  Strahlen  schtitzt.  Ebenso  der  Feind 
hellstrahlender  Tugend,  der  nur  gezwungener  Weise 
mit  aufgeblasener  Gesinnung  vor  ihr  bestehen  kann. 

57.  Bruco  ( —  Tugend  im  Allgemeinen).  Die 
Raupe  webt  sich  mit  wunderbarer  Kunstfertigkeit  und 
feiner  Arbeit  einen  neuen  Aufenthaltsort ,  von  wo  sie 
dann  mit  bunten  und  schonen  Fittigen  (àli)  sich  gen 
Himmel  erhebt. 

58.  Ragnio.  Die  Spinne  bringt  ein  kunstvolles 
und  meisterhaftes  Gewebe  hervor,  das  ihr  als  Entgelt 
Beute  liefert. 

59.  Lione.  Der  Lowe  weckt  mit  seinem  Donner- 
gebrull  seine  Jungen  am  dritten  Tage  nach  ihrer  Ge- 
burt  auf,  indem  er  ihre  schlummernden  Sinne  offnet, 
und  aile  Thiere  im  Walde  fliehen.  Dies  symbolisirt 
die  Kinder  der  Tugend,  die  durch  den  Klang  der 
Lobreden  aufwachen  und  in  ehrenvollen  Bestrebungen 
aufwachsen;  aile  Schlechten  fliehen  vor  diesem  Ruf, 
indem  sie  sich  vor  den  Tugendhaften  zuriickziehen. 
Ausserdem  verdeckt  der  Lowe  seine  Fussspuren  vor 
seinen  Feinden.     So  ist  es  fur  den  Feldherrn  gut?  die 


—     202     — 

Geheinmisse  seines  Innern  zu  bewahren,  damit  seine 
Absicliten  vom  Feinde  nicht  erkannt  werden.  (Der 
Herausgeber  iïbersetzt  »aprendo  a  quelli  tutti  li  ador- 
mentati  sensi«  falsch  durch  »teaching  them  the  use 
of«   etc.     Zu  lesen  ist  apriendo.) 

60.  Tarant  a.  Der  Biss  der  Tarantel  hâlt  den 
Mensehen  bei  seinem  Vorsatz,  dem  nâmlich,  an  den 
er  beim  Biss  denkt. 

61.  Dugo  und  civetta.  Die  Ohreule  und  das 
Kâuzchen  strafen  ihre  Verâchter  dadurch,  dass  sie  sie 
des  Augenlicbts  berauben;  denn  die  Natur  hat  es  so 
eingerichtet,  dass  sie  so  sich  nâhren. 

62.  Léo  faute.  Der  grosse  Eléphant  hat  die 
bei  Mensehen  sich  selten  findenden  Eigenschaften  : 
Rechtschaffenheit,  Klugheit,  Gerechtigkeit  und  Religion. 
Wenn  Neumond  ist,  gehen  die  Elephanten  an  die 
Fliisse,  uni  sich  dort  feierlich  zu  reinigen  und  zu 
baden;  nachdem  sie  den  Planeten  begrtisst  haben, 
kehren  sie  in  die  Wâlder  zuriïck.  Wenn  sie  krank 
sind,  werfen  sie,  auf  dem  Riicken  liegend,  das  Kraut 
gen  Himmel,  gleichsam  als  ob  sie  opfern  wollten.  Die 
Zâhne,  die  ihnen  durch  Alter  ausfallen,  vergraben  sie. 
Von  beiden  Zahnen  brauchen  sie  den  einen,  um 
Wurzeln  zur  Nahrung  auszugraben;  vom  andern  be- 
wahren  sie  die  Spitze,  uni  damit  zu  kàmpfen.  Wenn 
sie  von  Jagern  tiberwâltigt  und  mit  den  Stosszahnen 
erschopft  sind,  graben  sie  die  alten  wieder  aus,  mit 
denen  sie  sich  retten.  Sie  sind  sanftmuthig  und 
wittern  Gefahr.  Findet  ein  Eléphant  einen  Mensehen 
allein  und  verirrt,  so  geleitet  er  inn  gefâllig  auf  den 
Weg.  Findet  er  menschliche  Fussspuren,  so  fiirchtet 
er  Verra th,  bleibt  stehen  und  pustet;  auf  dies  Zeichen 
hin    bilclen   die   ubrigen  Elephanten   einen  Trupp  und 


—     203     — 

gehen  vorsichtig.  Immer  in  Trupps  wandernd  schreitet 
der  alteste  Eléphant  voran,  der  zweitâlteste  bildet  den 
Schluss.  Aus  Schamgefiihl  paaren  sie  sich  nur  Nachts 
im  Verborgenen;  erst  nach  der  Paarung,  wenn  sie 
sich  im  Fluss  gebadet  haben,  gehen  sie  wieder  zur 
Heerde.  Die  Weibchen  kampfen  nicht  wie  die  tibrigen 
Thiere.  Der  Eléphant  ist  so  giïtig,  dass  er  wider 
jseinen  Willen  minder  Starken  nicht  schadet,  und  wenn 
er  auf  seinem  Wege  eine  Heerde  Schafe  trifft,  stellt 
er  sie  mit  dem  Riïssel  znr  Seite,  um  sie  nicht  zu  zer- 
treten;  nie  schadet  er,  ausser  wenn  er  gereizt  wird. 
Wenn  einer  in  eine  Grube  gefallen  ist,  so  wird  dièse 
von  den  andern  mit  Zweigen,  Erde  und  Steinen  aus- 
gefiïllt,  um  den  Grund  zu  erhôhen,  so  dass  jener 
ieicht  herausgelangt.  Die  Elephanten  fiïrchten  sich 
sehr  vor  dem  Gequiek  der  Schweine,  vor  welchem 
sie  fliehen;  sie  richten  dann  mit  ihren  Fiïssen  nicht 
weniger  Schaden  an  den  Ihrigen  an  als  an  den 
Feinden.  An  den  Fliïssen  ergôtzen  sie  sich  und 
wandern  immer  in  deren  Nâhe  herum;  wegen  ihrer 
grossen  Schwere  kônnen  sie  nicht  schwimmen.  Sie 
verschlingen  Steine  und  Baumstâmme  (tronchi  delli 
alberi);  dièse  bilden  ihre  liebste  Nahrung;  die  Ratten 
hassen  sie.  Die  Fliegen  laben  sich  am  Geruch  des 
Elephanten,  auf  dessen  Rucken  sie  sich  setzen,  und 
wenn  dieser  sich  kratzt  und  die  Falten  in  der  Haut 
glattet,  todtet  er  dieselben.  Wenn  die  Elephanten 
Fliisse  passiren,  schicken  sie  ihre  Jungen  stromauf- 
wàrts,  und  abwârts  brechen  sie  den  reissenden  Lauf 
des  Wassers,  so  dass  die  Stromung  sie  nicht  fortreisst. 
Der  Drache  wirft  sich  dem  Elephanten  unter  den 
Bauch,  umschlingt  mit  dem  Schweif  dessen  Ftisse, 
klammert   sich   mit   den  Fltigeln   und  Armen  an  seine 


—     204     — 

Rippen  uncl  durchschneidet  ihm  mit  den  Zâhnen  die 
Kehle  :  der  Eléphant  Mit  auf  ihn,  so  dass  der  Drache 
platzt.  So  râcht  er  sich  durch  seinen  Tod  an  seinem 
Feinde  *). 

63.  Dragone.  Die  Drachen  begleiten  sich 
gegenseitig:  sie  umschlingen  sich  wie  Wurzeln  und 
passiren  mit  erhobenem  Kopf  die  Siïnrpfe,  indem  sie 
dahin  schwimmen,  wo  sie  bessere  Nahrung  finden. 
Wiirden  sie  sich  nicht  so  vereinigen,  so  wtirden  sie 
ertrinken.     So  wirkt  die  Vereinigung. 

64.  Serpente.  Wenn  die  Schlange,  ein  sehr 
grosses  Thier,  Vogel  in  der  Luft  sieht,  zieht  sie  den 
Athem  so  stark  an  sich,  dass  sie  dièse  in  den  Rachen 
zieht.  M.  Regulus,  Consul  des  rom.  Heeres,  wurde 
von  einem  ahnlichen  Thiere  angegriffen  und  fast  auf- 
gerieben;  dièses  wurde  durch  einen  Mauerbrecher  ge- 
todtet  und  mass  123  Fuss,  d.  i.  64 1/ 2  Elle,  indem  es 
mit  dem  Kopfe  aile  Baume  eines  Waldes  uberragte. 
Vgl.  94.  (Im  Liber  monstrorum  éd.  M.  Haupt  ist 
nur  von  einer  Schlangenhaut  von  120  Fuss  Lange 
die  Rede;  es  ist  also  nicht,  wie  Springer  meint,  das- 
selbe  wie  hier  berichtet.) 

65.  Boie.  Die  Riesenschlange  ist  eine  grosse 
Schlange,  die  sich  um  die  Beine  der  Kuh  knotet,  so 
dass  dièse  sich  nicht  bewegen  kann;  dann  saugt  sie 
dieselbe    aus    und    trocknet    sie   gleichsam   aus.      Von 


*)  Bartholomaeus  Anglicus  XVTII  Cap.  43  berichtet  zuletzt 
noch  aus  dem  Physiologus,  dass  man  die  Eleplianten  bei  den 
Aethiopiern  folgendermassen  jagt.  Zwei  ganz  nackte  Jung-frauen 
mit  aufgelostem  Haar,  die  in  Einôden  wohnen  und  eine  AVanne 
und  ein  Schwert  tragen,  beginnen  laut  zu  singen;  dies  hôrt  der 
Eléphant,  der  zu  ihnen  geht  und  ihre  Briiste  beleckt:  durch  den 
lieblichen  Gesang  schlàft  er  ein,  und  die  eine  Jungfrau  durchbohrt 
ihm  mit  dem  Schwerte  die  Kehle  oder  die  Seite,  die  andere  fangt 
das  Blut  auf,  mit  dem  der  Purpurstoff  getarbt  wkd. 


—    205    — 

dieser  Art  wurde  eine  zur  Zeit  des  Kaisers  Claudius 
auf  dem  vaticanischen  Berge  getôdtet,  die  im  Leibe 
ein  unversehrtes  Kind  hatte,  das  von  ihr  verschlungen 
worden  war*). 

66.  Ma  cit.  Der  Elch  stanmit  von  der  Insel 
Skandinavien  ;  er  hat  die  Gestalt  eines  grossen  Pferdes, 
ansser  dass  die  grosse  Lange  des  Halses  und  der 
Ohren  Verschiedenheit  zeigen;  er  frisst  riiekwârts 
gehend  Gras,  weil  er  eine  so  lange  Oberlippe  liât, 
dass  er  im  Vorwârtsgehen  weidend  das  Gras  ver- 
decken  wiirde.  Er  hat  Beine  aus  einem  Sttick*,  des- 
halb  lehnt  er  sich  beim  Schlafen  an  einen  Baumstamm, 
den  die  Jâger,  nachdem  sie  dièse  Schlafstelle  ausfindig 
gemacht  haben,  fast  ganz  durchsâgen,  so  dass  er  im 
Schlaf  hinfâllt  und  von  den  Jâgern  gefangen  wird. 
Jede  andere  Fangart  ist  vergeblich,  weil  er  unglaublich 
schnell  im  Laufen  ist. 

67.  Bonaso.  Der  Auerochs,  der  (wie  die  Ueber- 
schrift  besagt)  auf  der  Flucbt  schadet,  stammt  aus 
Paonien  ;  er  hat ,  âhnlich  wie  das  Pferd ,  einen  Hais 
mit  einer  Màhne;  sonst  ist  er  dem  Stier  âhnlich,  nur 
dass  seine  Horner  nach  innen  gekrtimmt  sind  ;  deshalb 
hat  er  keinen  andern  Ausweg  als  die  Flucht,  auf  der 
er  seinen  wie  Feuer  brennenden  Koth  400  Ellen 
weit  schleudert. 

68  —  71.  Leonij  Pardi,  Pantere,  Tigri. 
Lowen,  Parder,  Panther  und  Tiger  halten  ihre  Klauen 
in    der   Haut   und   bringen   sie   nicht   zum   Vorschein, 


*)  Dièse  Angabe  erinnert  an  die  „Klage",  den  Anhang  zum 
Nibelnngenlied  und  an  die  Vilkinasage,  nach  der  Sintram  von 
Krîchenland  in  seiner  Jugend  von  einem  Drachen  rerschluckt, 
aber  von  Dietrich  befreit  wurde. 


—     206     — 

ausser  wenn  sie  auf  ihrer  Beute  oder  auf  clem  Riïcken 
ihres  Feindes  sitzen. 

72.  Leonessa.  Wenn  die  Lowin  ihre  Jungen 
vertheidigt,  so  richtet  sie,  um  nicht  vor  den  Speeren 
des  Jâgers  zu  erschreeken,  ihre  Augen  zu  Boden; 
durch  ihre  Flucht  will  sie  die  Jungen  nicht  gefangen 
werden  lassen. 

73.  Leone.  Dies  so  schreckliche  Thier  flirchtet 
nichts  mehr  als  das  Gerassel  leerer  Wagen  und  das 
Kràhen  der  Hâhne.  Beim  Anblick  des  Hahnes  fûrchtet 
der  Lowe  sich  sehr,  und  mit  furchtsamen  Gesicht  be- 
trachtet  er  dessen  Kamni;  wenn  er  finsteres  (coperto) 
Gesicht  hat,  wird  er  sehr  verzagt. 

74.  Tant  ère  in  Afrika.  Der  Panther  ist  wie 
eine  Lôwin  gestaltet,  aber  hôher,  schmâchtiger  und 
langer;  er  ist  ganz  weiss  und  schwarz  gefleckt  wie 
Rosetten,  und  an  seinem  Anblick  ergôtzen  sich  aile 
Thiere.  Dièse  wiirden  immer  um  ihn  herumstehen, 
wenn  nicht  sein  schreckliches  Gesicht  wâre;  da  er 
dies  weiss,  verbirgt  er  sein  Gesicht,  die  Thiere  werden 
dreist  und  kommen  in  die  Nâhe,  um  solche  Schonheit 
besser  zu  geniessen,  bis  er  plôtzlich  das  nâchste  packt 
und  verschlingt.     Vgl.  68,  95. 

75.  Camelli.  Die  baktrianischen  Kameele  haben 
zwei  Hocker,  die  arabischen  nur  einen;  sie  sind  schnell 
in  der  Schlacht  und  sehr  ntitzlich  zum  Tragen  von 
Lasten.  Dies  Thier  achtet  im  hôchsten  Grad  auf 
Ordnung  und  Mass,  weil  es  sich  nicht  riihrt,  wenn  es 
mehr  Ladung  hat  als  gewohnlich,  ebenso  wenn  es 
einen  weiteren  Weg  zuriicklegt;  dann  macht  es  plotz- 
lich Hait,  so  dass  die  Kaufleute  einkehren  mtissen. 

76.  Tigro.  Der  Tiger  stammt  aus  Hyrcanien 
und    ist   dem   Panther   wegen   der  Flecke   auf  seinem 


—     207     — 

Fell  etwas  âhnlich;  er  ist  ein  Thier  von  fiirchterlieher 
Schnelligkeît.  Wenn  der  Jager  die  Jungen  hndet, 
nimmt  er  sie  weg,  indem  er  Spiegel*)  an  diesem  Orte 
aufstellt  uncl  sogleich  auf  schnellem  Pferd  entaient. 
Der  Panther  findet  bei  der  Riickkehr  die  Spiegel  fest 
in  der  Erde  und  glaubt  in  diesen  seine  Jungen  zu 
erblicken;  wâhrend  er  mit  clen  Tatzen  die  Erde  auf- 
scharrt,  entdeckt  er  den  Betrug  und  folgt  der  Witterung 
der  Jungen.  Sobald  der  Jager  die  Tigerin  erblickt, 
làsst  er  ein  Junges  los;  sie  nimmt  es  und  trâgt  es  in 
ihr  Lager.  Dann  kehrt  sie  zum  Jager  zurilck  und 
thut  dasselbe,  bis  dieser  in  seine  Barke  steigt.  (Das- 
selbe   berichtet  Bartholomaeus  Anglicus   nach  Plinius.) 

77.  Catoplea**).  Dies  Thier  stammt  aus  der 
Nâhe  cler  Quelle  Nigricapo  in  Aethiopien.  Es  ist 
nicht  zu  gross  und  trâge  und  hat  einem  Kopf  von 
solcher  Grosse,  dass  es  ihn  miïhsam  immer  zur  Erde 
geneigt  trâgt;  sonst  wurde  es  hochst  verderblich 
werden,  weil  der  Mensch,  den  dessen  Augen  erblicken, 
sogleicb  stirbt. 

78.  Basilisco.  Der  Basilisk  stammt  aus  der 
Provinz  Cirenaica  und  ist  nicht  grôsser  als  zwôlf  Zoll. 
Am  Kopf  hat  er  einen  weissen  Fleck  wie  ein  Diadem  ; 
durch  Zischen  verjagt  er  aile  Schlangen.  Derselbe 
âhnelt  der  Schlange,  bewegt  sich  aber  nicht  in 
Krtimmungen?  sondern  von  der  Mitte  nach  redits  vor- 
wârts.     Man    sagt,    dass,    als   ein   solcher   von    einem 


*)  Nach  Jacobus  de  Vitriaco  in  der  «Historia  Hierosoly- 
raitana«  werfen  die  Jager  Schilde  aus  Glas  hin,  in  denen  sich  die 
Tiger  wie  irn  Spiegel  sehen. 

**)  Das  Wortkommt  von  xiaoj  /SAf/rov  =  hinabblickend.  Xach 
Tolhausen  bezeichnet  span.  catoblcpas  den  athiopischen  Hirsch. 
Nigricapo  ist  entstellt  aus  Nùjri  caput. 


—     208     — 

Reiter  mit  einem  Speer  getodtet  wurde,  Ross  und 
Reiter  durch  das  auf  den  Speer  trâufelnde  Gift  umkam  ; 
er  verwiistet  die  Gewàchse,  die  er  berûhrt  und  die, 
wo  er  athniet;  das  Gras  macht  er  durr,  Steine  zer- 
malint  er. 

79.  Donnoïa  (==  hellula).  Wenn  das  Wiesel 
die  Hôhle  des  Basilisken  findet,  todtet  es  ihn  durch 
den  Geruch  des  Urins,  der  oft  das  Wiesel  selbst  todtet. 
Vgl.  92. 

80.  Céraste.  Die  Hornvipern,  die  vier  kleine 
bewegliche  Hôrner  haben,  verbergen,  wenn  sie  fressen 
wollen ,  den  ganzen  Kôrper  unter  den  Blâttern  f  und 
nur  die  Hôrnchen  bewegen  sie,  die  den  Vogeln  wie 
spielende  Wiïrmchen  erscheinen.  Um  dièse  zu  hacken, 
lassen  sich  die  Vôgel  herab,  bis  plotzlich  die  Horn- 
viper  sie  umringelt  und  verschlingt. 

81.  Ampliesib  ene.  Dièse  hat  noch  einen  andern 
Kopf  am  Schweif,  als  ob  eine  Stelle  allein  nicht  ge- 
niige,  uni  das  Gift  beizubringen. 

82.  Jaculo.  Die  Pfeilnatter  befindet  sich  auf 
Gewâchsen  und  schleudert  sich  wie  ein  Wurfpfeil;  die 
wilden  Thiere  durchbohrt  und  todtet  sie. 

83.  Aspido.  Der  Biss  der  Aspis  ist  unheilbar, 
wenn  nicht  die  gebissenen  Stellen  sogleich  ausgeschnitten 
werden.  Dièse  so  verderblichen  Thiere  iieben  ihres 
Gleichen  so  sehr,  dass  sie  immer  in  Gemeinschaft  sind  ; 
ist  eine  durch  Missgeschick  getodtet,  so  folgt  die 
andere  mit  unglaublicher  Schnelligkeit  dem  Môrder, 
und  sie  ist  so  rachgierig,  dass  sie  jede  Schwierigkeit 
iiberwindet.  Jedes  Heer  tibergehend  sucht  sie  nur 
ihren  Feind  anzugreifen ,  jede  Entfernung  muss  sie 
zurucklegen  ausser  an  einem  Gewâsser  und  bei 
schleunigster   Flucht;    da    sie    nach    innen    gerichtete 


—    209    — 

Augen   und    grosse  Ohren   hat,    so   hort  sie  besser  als 
sie  sieht. 

84.  Icneumone.  Das  Ichneumon  ist  ein  Tod- 
feind  cler  Aspis  und  stammt  aus  Egypten.  Erblickt 
es  nahe  bei  seinem  Lager  eine  Aspis,  so  làuft  es  so- 
gleicli  nach  Kiessand  oder  Nilschlamm ,  mit  dem  es 
sich  wiederholt  bésudelt  und  abwechselnd  an  der 
Sonne  trocknet,  bis  es  wie  mit  einem  drei-  oder  vier- 
faohen  Panzer  bekleidet  ist.  Dann  greift  es  die  Aspis 
an  und  kâmpft  mit  ihr,  so  dass  es  im  rechten  Augen- 
blick  ihr  in  den  Rachen  schliipft  und  sie  vernichtet. 
(Der  Herausgeber,  der  diesen  Abschnitt,  eine  Variante 
der  Sage  vom  Hydrus,  nicht  verstanden  hat,  ubersetzt 
»litta«  mit  »bed«  und  »se  li  caccia  in  gola«  mit  »catches 
liim  in  the  throat«  !) 

85.  Crocodillo.  Das  Krokodil  wird  im  Nil 
geboren,  hat  vier  Fiisse  und  lebt  zu  Lande  und  zu 
Wasser;  es  giebt  kein  anderes  Landthier  wie  dièses 
olme  Zunge.  Nur  wenn  es  die  obère  Kinnlade  be- 
wegt,  beisst  es;  dasselbe  wird  bis  40  Fuss  lang  und 
ist  mit  Krallen  und  hiebfestem  Lederpanzer  versehen. 
Am  Tage  ist  es  am  Lande,  Nachts  im  Wasser-,  es 
lebt  von  Fischen,  schlâft  am  Ufer  des  Nil  mit  auf- 
gesperrtem  Rachen,  in  dem  der  sehr  kleine  Fliegen- 
vogel  (trochilo)  die  Speisereste  von  den  Zâhnen  weg- 
pickt,  so  dass  es  behaglich  den  ganzen  Rachen  zu 
offnen  ermuntert  wird.  Wenn  das  Ichneumon  dasselbe 
so'schlafen  sieht,  schliipft  es  ihm  in  den  Rachen,  durch- 
bohrt  ihm  Magen  und  Eingeweide  und  todtet  es. 

86.  Bel  fini.  Die  Natur  hat  den  Thieren  solche 
Kenntniss  verliehen,  dass  sie  ausser  ihrem  eigenen 
Vortheil  den  Nachtheil  des  Feindes  kennen.  Daher 
weiss  der  Delphin,    wie  werthvoll  die  Flossfedern  auf 

Reinsch,  Le  Bestiaire.  14 


—     210     — 

seinem  Rucken  sind.  Beim  Kampfe  mit  dem  Krokodil 
zerschneidet  er  diesem  von  unten  den  Bauch  imd 
todtet  es.  Das  Krokodil  ist  schrecklich  fur  den,  der 
nient  und  sehr  feig  gegen  den,  der  es  jagt*). 

87.  Ippopotamo.  Wenn  das  Nilpferd  Be- 
schwerden  fiililt,  sucht  es  Dornen  oder  Ueberbleibsel 
von  abgeschnittenem  Schilfrolir  auf;  hier  reibt  es  sich 
eine  Ader  auf,  und  nachdem  Blut  herausgenossen,  be- 
schmutzt  es  sich  im  Sand  und  springt  wieder  an  das 
Ufer.  Das  Nilpferd  hat  die  Gestalt  eines  Pferdes, 
gespaltene  Krallen,  gewundenen  Schweif,  Hauer  wie 
ein  Eber  und  einen  Hais  mitMàhne;  seine  Haut  kann 
nian  nicht  durchbohren,  ausser  wenn  es  sich  badet; 
von  Pflanzen  lebend  betritt  es  die  Felder  von  rtick- 
wàrts,  so  dass  es  scheint,  als  ob  es  sie  verlassen  habe. 
(Der  Herausgeber,  der  an  »j3iaga«  dachte,  iibersetzt 
»s'infanga  colla  litta  e  risalta  alla  piaggia«  ganz  falsch 
durch:  »he  plasters  himself  with  mud  and  heals  the 
wound«  !) 

88.  Ibis.  Der  Ibis  àhnelt  dem  Storch;  fiihlt  er 
sich  krank,  so  fiillt  er  den  Kropf  mit  Wasser  und 
klystirt  sich  mit  dem  Schnabel. 

89.  Ciervi.  Wenn  der  Hirsch  sich  von  der 
Spinne,  die  Weberkneeht  (falangio)  genannt  wird,  ge- 
bissen  fiihlt,  frisst  er  Krebse  und  befreit  sich  so 
vom  Gif  t. 

90.  Lucerte.  Wenn  die  Eidechse  mit  Schlangen 
kâmpft,  frisst  sie  Saudistel. 

91.  Rondin  e.     Die  Schwalbe  giebt  den  blinden 


*)  In  der  arabischeu  Kosmographie  des  Kazwîni  (iibersetzt 
von  H.  Ethé,  Leipzig-  1868)  berûbrt  sich  die  Sage  vom  Delphin 
mit  der  von  der  Serra,  wahrend  die  vom  Krokodil  genanere  Ueber- 
einstimmung  mit  dem  Physiologus  zeigt. 


—     211     — 

Jungen    das    Augenlicht    wieder    mit    dem    Saft    der 
Schwalbenwurz. 

92.  Bellula.  Wenn  das  Wiesel  Ratten  jagt; 
frisst  es  erst  Raute*). 

93.  Cinghiale.  Der  Eber  heilt  seine  Krank- 
lieiten  dadurch,  dass  er  Epheu  frisst. 

94.  Serpe.  Wenn  die  Schlange  sich  erneuern 
will,  legt  sie  ihre  alte  Haut  ab,  indem  sie  mit  dem 
Kopf  beginnt-,  sie  verândert  sich  in  einem  Tage  und 
einer  Nacht. 

95.  Par  ter  a.  Wenn  schon  die  Eingeweide 
herausgefallen  sind,  kâmpft  der  Panther  (pantera)  noch 
mit  Hunden  und  Jâgern. 

96.  Cameïeonte.  Das  Chainâleon  nimmt  immer 
die  Farbe  des  Dinges  an,  auf  dem  es  sitzt.  Daher 
wird  es  oft  mit  den  Blâttern,  auf  die  es  sich  setzt7 
von  den  Elephanten  verschluckt. 

97.  Corbo.  Wenn  der  Rabe  das  Chamâleon 
getodtet  hat,  reinigt  er  sich  mit  Lorbeer. 

98.  Ermelino.  Das  Hermelin  will  lieber  sterben 
als  sich  beschmutzen. 

99.  G  allô  —  Voraussehung.  Der  Hahn  krâht 
nicht  eber  als  bis  er  drei  Mal  die  Fltigel  zusammen- 
geschlagen. 

100.  Pap  agalo.  Der  Papagei  setzt  beim  Herum- 
flattern  in  den  Aesten  die  Fusse  erst  dann  an  die 
Stelle,  wenn  er  sie  mit  dem  Schnabel  berùhrt  hat. 

101.  F  al  cône  —  Grossmuth.  Der  Falke  fângt 
nur  grosse  Vôgel  und  will  lieber  umkommen  als 
schlecht  riechendes  Fleisch  fressen.  — 


:)  Vgl.  die  Sage  bei  Marie  de  France  im  Lai  d'Eliduc. 

14* 


—    212    — 

G.   Die  islandisclien  Physiologusfraginente. 

Nachdem  von  V.  Carus,  „  Geschichte  der  Zoologie". 
Miinchen  1872,  p.  115  eine  Veroffentlichung  des  is- 
landisclien Physiologus  als  àusserst  wiïnschenswerth 
bezeiclinet  worden  war,  hat  Th.  Môbius,  »Analecta 
norroena.  Auswahl  aus  der  islandisclien  und  nor- 
wegischen  Literatur  des  Mittelalters.  II.  Ausgabe.« 
Leipzig  1877,  p.  246 — 251  die  beiden  Fragmente  nach 
der  einzigen  Hs.  aus  déni  Anfange  des  13.  Jahrh. 
zum  Abdruck  gebracht.  Das  erste  Stiick  der  der 
arnamagnâanischen  Sammlung  angehôrenden  Hs.  673 
A  Seite  1 — 2  —  vgl.  Kâlund's  »Katalog  over  den  Arna- 
magnaeanske  Hândskriftsamling«.  Kopenhagen  1888  — 
ist  nach  Môbius  ca.  1200,  das  zweite  Stiick  S.  45 — 56 
ca.  1220 — 1230  geschrieben;  O.  Brenner,  „Altnordisches 
Handbuch".  Leipzig  1882,  p.  13  giebt  als  Zeit  der 
Kiederschrift  kurz  nach  1200  an.  Beide  Fragmente, 
die  ihr  Herausgeber  in  HommeFs  „Aethiopischem 
Physiologus".  Leipzig  1877,  p.  99—104  in's  Deutsche 
tïbersetzt  hat,  sind  nicht  nur  fiir  die  Geschichte  des 
Physiologus  und  als  Sprachdenkmâler  von  grossem 
Werth,  sondern  auch  wegen  ihres  Verhàltnisses  zu 
den  lateinischen  Quellen;  aber  trotz  ihrer  Wichtigkeit 
sind  beide  von  Ph.  Schweitzer,  „  Geschichte  der  alt- 
skandinavischen  Litteratur".  Leipzig  (1885),  p.  199 
ganz  iibersehen  worden.  Dass  hier  zwei  islândische 
Physiologi  vorliegen,  geht  aus  der  Hs.  selbst,  aus 
der  doppelten  Erwâhnung  des  Eonocentaurus  und  aus 
der  Vergleichung  mit  den  Bearbeitungen  in  andern 
Sprachen  hervor.  Das  erste  Fragment,  das  trotz 
lateinischer  Thiernamen    auf  eine  orientalische,    dieser 


—     213     — 

Anordnung  nach  unbekannte  Quelle  hinweist,  enthâlt 
folgende  Thiere  in  kurzer  mit  hermeneia  versehener 
Darstellung: 

1.  Fenix.  2.  Vogel  (ihr  Name  wird  nicht  ge- 
nannt;  in  der  Auslegung  bezeichnen  sie  Menschen, 
die  durch  Arbeit  niïtzen  wollen)  rupfen  den  Ihrigen 
die  Federn  aus,  die  sie  verbrennen,  uni  mit  der  Asche 
ihr  Gesicht  zu  schârfen.  Gemeint  ist  hier  der  Wiede- 
hopf,  der  im  athiopischen  Physiologus  auf  den  Phônix 
folgt    un  cl    vor    dem    Capitel    vom    wilden   Esel   steht. 

3.  Sir  en  a.  4.  Kossfliegen  (cleggi).  G.  Vig- 
fusson,  »An  Ieelandic  Dictionary«.  Oxford  1874  liber- 
setzt  dies  Wort  durch  engl.  und  schott.  cleg  =  a 
horse-fly.  Dièse  in  andern  Quellen  nicht  vorkommen- 
den  Bremsen  im  Acker  zu  Babylon,  welche  das  Samen- 
korn  fressen,  werden  auf  die  Irrglaubigen  gedeutet. 

5.  Ho nocentaurus  =  island.  finngalJcan.  Nach 
Vigfusson  ist  hiermit  centaur  ùbersetzt7  ein  Wort,  das 
an  dieser  Stelle  nicht  steht.     Der  ubrige  Text  fehlt. 

Das  zweite  Fragment,  das  nur  theilweise  von  den 
gewôhnlichen  Sagen  abweicht,  behandelt  die  folgenden 
Thiere: 

1.  Aspedo.  Gemeint  ist  hier  mit  dem  Wal, 
den  die  Schiiïer  auf  der  See  fur  eine  Insel  halten, 
und  dessen  Maule  ein  siisser  Geruch  entstromt,  der 
die  kleinen  Fische  anlockt,  der  cetus;  das  Wort  ist 
eine  Abkurzung  von  aspidocheïone. 

2.  Perdix. 

3.  Hono  centaurus.  In  diesem  Abschnitt,  der 
auch  in  der  Schreibung  des  Thiernamens  vom  ersten 
Fragment  abweicht,  wird  aus  der  Bibel  Timoth.  3,  5 
und  Psalm  48,  13  (21)  citirt. 


—     214     — 

4.  Wilde  Katze  (hrysecauttr).  Die  Sage  meint 
hier  das  Wiesel. 

5.  Aspide  s.  Eigenthûmlich  ist  hier  der  Gebrauch 
dièses  Wortes  als  Singular  und  Plural,  und  dass  Marsus 
die  Schlange  aus  der  Hohle  herausruft,  was  schon  im 
Physiologus  gestanden  hat. 

6.  Turturi.  Der  Islând  er  beruft  sich  hier  wie 
noch  ofter  statt  auf  den  Physiologus  auf  Salanion, 
welcher  sage,  dass  die  Turteltaube  das  Mânnchen  sehr 
treu  liebt  und  nach  dessen  Tode  kein  anderes  haben  will. 

7.  Ceruus.  Der  Hirsch,  der  die  Schlange  mit 
getrunken,  speit  sie  aus  und  zertritt  sie  mit  den  Lâufen. 
Citirt  wird  der  Spruch  Psalm  41,  2. 

8.  Salamandra  (stellio).  Ausser  Annanias, 
Azarias,  Misael  nach  Daniel  wird  Salamon  genannt  == 
Prov.  30,  28  und  der  Spruch  II  Kor.  4,  8—9  tibersetzt. 

9.  Falke  (glepa).  Die  Heimath  des  Falken 
(der  Weihe)  ist  das  Hebrâerland;  seine  Beute  ergreift 
er  heftig  und  zerreisst  sie.    Angedeutet  ist  Matth.  11,  12. 

10.  Eber  (goltr).  Hier  heisst  es,  manche  wollen 
unter  Eber  den  Vespasianus  oder  Titus  verstehen, 
doch  die  meisten  nehmen  den  Teufel  an.  Auch  dièse 
Bemerkung  ist  auf  Bechnung  des  islând.  Verfassers 
zu  setzen.  Aus  der  Bibel  findet  sich  ein  Spruch 
Psalm  79,  17. 

11.  Nicticorax.  Bei  diesem  Vogel,  der  am 
Tage  schwarz,  in  der  Nacht  noch  schwârzer  ist,  wird 
Psalm  101,  7  citirt. 

12.  El  e  fan  s ,  islând.  fill.  In  diesem  Abschnitt, 
in  dem  auf  1  Macc,  6,  30 — 37  Bezug  genommen  wird, 
ist  eine  Lucke,  in  der  vom  Elephanten  gesagt  sein 
muss,  dass  sein  Rucken  beladen  ist  mit  allen  Waffen 
etc.    Das  Wort  fill,  altschwedisch  und  dânisch  fil,  das 


noch  in  Island  gebraucht  wird,  ist  nach  Vigfusson, 
der  es  in  der  Poésie  des  10.  Jahrh.  nachweist,  ans 
dem  Persischen  (fil)  entlehnt,  indem  es  frilhzeitig  nach 
Skandinavien  auf  dem  Handelswege  iiber  Russland 
und  Constantinopel  gekommen  sei.  Carus  jedoch, 
rGeschichte  der  Zoologie".  Mûnchen  1872,  p.  123 
meint,  dass  dièse  Bezeichnnng  des  Elephanten  mit 
dem  persischen  Namen  (PMI)  wohl  sicher  mit  der 
Verbreitimg  der  Alexandersage  nach  Norden  gelangt 
ist.  Da  jedoch  fil  arabisch  ist,  so  wird  der  Name  mit 
den  Mârchen  aus  1001  Nacht  iiber  Finnland  bis  zur 
Ultima  Thule  gedrnngen  sein. 

13.  Hidris.  Von  diesem  Vogel  am  Nil  sagt 
Salamon,  dass  er  das  Krokodil  todtet,  indem  er  mit 
Lehm  besndelt  in  dessen  Rachen  schliipft,  wenn  es 
schlâft,  und  durch  den  Bauch  wieder  herauskommt. 
Gemeint  ist  hier  der  hy ciras  und  gedacht  ist  an  den 
Vogel  Irochilos. 

14.  Dore  as  (griech.),  lat.  capra.  Der  Steinbock 
wird  nach  der  gelâufigen  Sage  beschrieben. 

15.  0 nager.  Salamon  sagt,  dass  der  Wildesel 
am  25.  Mârz  zwolf  Mal  des  Nachts  und  ebenso  am 
Tage  jahnt;  dann  ist  Tag-  und  Nachtgleiche.  Mit 
der  Bemerkung,  dass  der  Wildesel  nur  jahnt,  wenn 
er  Hunger  hat,  ist  angedeutet  Hiob  6,  5.  Auch  hier 
findet  sich  der  Spruch  1  Pétri  5,  8.  Die  Zahl  25 
stimmt  zu  Guillaume' s  Vorlage. 

16.  Simia.  Der  Teufel  hat  wie  der  Affe  einen 
Kopf,  aber  keinen  Schwanz.  Das  Islândische  zeigt 
hier  deutlich  den  Wortlaut  und  die  Satzconstructionen 
des  Lateinischen.  Die  Schlusszeilen  sind  nicht  zu 
iibersetzen:     „und    so    wird    es    ohne   Ende    bleiben", 


—    216    — 

sondern  es  sind  hier  die  lat.  Worte  erkennbar:      quia 
totus  sine  fine  peribit«   (scil.  diabolus). 

17.  Erodius.  Dér  Reiher  ist  ein  sehr  grosser 
Vogel,  der  den  Adler  bewâltigt  und  verzehrt;  sein 
Nest  baut  er  nicht  wie  andere  Vôgel,  sondern  wo  ihn 
die  Finsterniss  iïberfâllt,  schlâft  er.  Dieser  Vogel  be- 
zeichnet  einen  Monch  mit  seiner  Zelle,  in  der  er 
bleibt.  Wie  der  Reiher  den  Adler ,  so  besiegt  jener 
den  Teufel. 

18.  Fulica.  Das  Wasserhuhn  ist  von  alleu 
Vogeln  am  kliïgsten;  es  nâhrt  sich  nicht  von  Aasr 
sondern  bleibt  fortwâhrend  an  einer  und  derselben 
Stelle.  So  gleicht  es  dem  rechtglàubigen  Menschen, 
der  immer  in  einfaltigeni  Glauben  lebt. 

19.  F  an  ter  a.  Salamon  sagt,  dass  der  Drache 
ein  Feind  des  Panthers  ist.  Ist  er  gesâttigt,  so 
schlâft  er  drei  Tage;  wacht  dann  auf  und  làsst  beini 
Gebrull  seinem  Munde  stissen  Geruch  entstromen. 
Diesem  folgen  die  andern  Thiere;  der  Drache  jedoch 
schleicht  in  Erdhohlen,  wo  er  wie  todt  liegen  bleibt. 
Der  wahre  Panther  ist  Christus. 

Hier  bricht  das  Werk  ab.  Carus,  „Geschichte 
der  Zoologie".  Mtinchen  1872,  p.  115  und  138  be- 
merkt,  der  islândische  Physiologus  sei  fast  vollstàndig- 
erhalten,  er  schliesse  sich  zwar  in  vielen  allgemeinen 
Beziehungen  dem  lat.  und  ahd.  an,  stehe  aber  in 
Einzelnheiten  ziemlich  selbststândig  da  und  enthalte 
in  der  Auswahl  der  Thiere  einige,  die  sonst  nirgends 
vorkommen,  wie  den  Eber,  die  Bremsen  u.  a.7  anderer- 
seits  entferne  sich  die  Erzâhlung  zmveilen  vollig  von 
allen  tibrigen,  so  sei  die  Schilderung  des  Elephanten 
bis  jetzt   nirgendwo    anders    zu   finden.      Letztere   be- 


—    217 

gegnet  jedoch  in  den  meisten  lateinischen  Quellen,  nur 
hat  der  islàndische  Verfasser  aus  eigener  Bibelkenntniss 
sich  einen  Zusatz  erlaubt.  Dass  der  zweite  islàndische 
Physiologus  ganz  unvollstândig  erhalfccn,  und  die  An- 
ordnung  nicht  die  ursprungliche  ist  7  zeigt  eine  Ver- 
gleichung  mit  den  lateinischen  Quellen  und  mit  dem 
Normannischen  des  Guillaume,  wo  Abschnitt  26  und 
27  dem  ersten  und  zweîten  des  Islândischen  (Aspeâo 
und  Perdtx)  der  Keihenfolge  nach  entsprechen.  Den 
Uonocentaurus,  Abschnitt  3  des  Islândischen,  hat  Guil- 
laume ausgelassen,  indem  er  gleich  den  Abschnitt  28 
(Wiesel  und  Aspis)  folgen  lasst,  dem  im  Islândischen 
die  Abschnitte  4  und  5  entsprechen.  Cap.  29  (Strauss) 
des  Normannischen  fehlt  im  Islândischen,  wo  ent- 
sprechend  den  Cap.  30,  31,  32  die  Cap.  6,  7,  8  folgen. 
Die  Abschnitte  9  und  10  des  Islândischen  fehlen  bei 
Guillaume,  wo  Cap.  7  dem  Cap.  11  des  Islândischen 
entspricht;  Cap.  34  des  Normannischen  und  Cap.  12 
des  Islândischen  handeln  vom  Elephanten,  wâhrend 
Cap.  13,  14,  15,  16,  18,  19  die  Reihenfolge  der  Cap. 
bei  Guillaume  19,  20,  21,  22,  23,  24  innehâlt,  nur  hat 
der  Dichter  den  Reiher  im  17.  Abschnitt  des  islând. 
Physiologus  tibergangen.  Aile  iïbrigen  Quellen,  soweit 
sie  bisher  bekannt  sind,  weichen  von  der  obigen  Reihen- 
folge  der  Thiere  viel  mehr  ab,  so  dass  also  der  Islânder 
eine  der  lateinischen  Vorlage  des  Guillaume  nahe  ver- 
wandte  Rédaction  des  Physiologus,  die  ohne  Zweifel 
durch  Normannen  nach  dem  Norden  gebracht  wurde, 
benutzt  haben  muss.  Schliesslich  sei  bemerkt,  dass  in 
dem  kosmographischen  Werke  Rymbegla  Anklânge 
an  den  Physiologus  enthalten  sind,  die  jedoch  bei  be- 
schrânktem    Raum    hier    nicht    berlicksichtigt    werden 


—     218     — 

konnen.  Noch  i.st  zu  den  hierher  gehôrigen  Volks- 
wagen zu  vergleichen  Mohr,  »Forsog  til  en  Islandsk 
Naturhistorie«.  Kopenhagen  1786  und  K.  Maurer, 
,.lslàndische  Volkssagén  der  Gegenwart".  Leipzig 
1860,  p.  168—177. 


N  a  c  li  w  o  r  t. 

Beim  Abschluss  des  in  den  Jahren  1888 — 1889 
wiederholt  unterbrochenen  Druckes  sei  noch  hiermît 
Herrn  Professor  E.  Monaei  und  Herrn  Dr.  Cesare  de 
Lollis  in  Rom,  durch  cleren  Gefâlligkeit  die  unvoll- 
standige  vatikanische  Hs.  (Q)  des  Bestiaire  benutzt 
werden  konnte,  sowie  Herrn  Hofrath  Mussafîa  in  Wien, 
welcher  die  Giite  hatte,  den  Text  einer  Durehsicht 
zu  unterziehen  und  schwierige  Stellen  zu  bessern, 
ferner  den  Beamten  an  den  Bibliotheken  in  London, 
Paris,  Gottingen,  Wolfenbiittel,  Berlin,  Leipzig,  Dresden, 
Belgrad,  Wien  der  aufrichtigste  Dank  abgestattet. 


(<jui  ben  comence  e  ben  define, 
Ceo  est  vérité  seine  e  fine, 
En  totes  ovraignes  en  deit 
Estre  loëz  qui  que  il  seit. 
5     Livre  de  bone  eomençaille,  5 

Qui  avra  bone  definaille, 
E  bon  dit  e  bone  matire 
Voelt  Gu illame  en  romanz  escrire  * — 
De  bon  latin,  ou  il  le  troeve. 
10     Ceste  ovraigne  fu  fête  noeve  10 


Lesarten  und  Bemerkungen.  Die  Lesarten  von  À 
werden  aile  vollstândig  und  zwar  an  erster  Stelle  mitgetheilt  werden; 
Ton  den  ûbrigen  Handschriften  kônnen  nur  die  Sinnvarianten  und 
die  orthographisehen  Abweichungen  der  âltesten  Hss. ,  soweit  der 
Raum  reicht,  vollstândig  aufgenommen  werden.  Bei  der  Wieder- 
gabe  werden  u,  v,  i  und  j  unterschieden.  Auch  Cahier's  und 
Hippeau's  Text  ist  vollstândig  verglichen  worden,  und  die  Lesarten 
von  V  =  7268 3  A3  d.  i.  K  der  vorliegenden  Ausgabe,  X  =  fonds 
N.  D.  273  bis,  d.  i.  J,  ferner  Y  =  St.  Germ.  1985,  d.  i.  L,  und 
Z  =  7534,  d.  i.  F  sollen  hier  môglichste  Beriïcksichtigung  finden. 
Die  zu  ausserordentlichem  Umfange  angeschwollenen  Varianten 
der  Hss.  des  14.  Jahrh.  werden  eventuell  spâter  ergânzt  werden, 
soweit  sie  nicht  unten  sehon  aufgefûhrt  sind.  1  A  :  Ki  bien.  Fast 
aile  Hss.  schreiben  Qui  und  bien,  docli  wird  ben,  wie  A  ziemlich 
conséquent  schreibt,  durch  die  Reime  gestûtzt;  ausgesprochen  wurde 
es  wie  in  der  heutigen  Pariser  Volkssprache.  2  co.  Die  Lesart 
seue  (fur  saine)  in  BKLPN  zeigt  die  Zusaramengehôrigkeit  dieser 
Hss.  3  oueraignes.  4  ki  ke.  5  Hier  beginnt  Q:  Liures.  6  ke 
auera.  7/8  velt  Gillame  en  romanz  escrire,  translater  e  le  veir  dire. 
BCEFGIKLMNPS  :  &  bon  dit  (C  :  &  bons  dis.  FGS  :  boin.  I  :  boen) 
4&  bone  matire  (E  :  bonne.  G  :  boinne.  I  :  boene.  K  :  bon.  S  : 
boine  mathire.  MP:  matyre).  B:  velt  Guillame  en  romanz  escrire. 
I:  un  clerc.  Q:  veult  Guillem.  S:  uns  clers  (statt  des  Namens). 
Cah.  dire  =  FKLMN.     10  cest  oueraigne. 


s 


—     220     — 

El  tens  que  Phelipe  tint  France, 

El  tens  de  la  grant  mesestance, 

Qu'Engleterre  fu  entredite, 

Si  qu'il  n'i  aveit  messe  dite 
15     Ne  cors  mis  en  terre  sacrée.  5 

De  l'entredit  ne  lui  agrée, 

Que  a  ceste  feiz  plus  en  die, 

Por  ceo  que  dreiture  mendie 

E  lealte  est  povre  e  basse. 
20     Tote  ceste  chose  trespasse  10 

Guillame  qui  forment  s'en  doelt, 

Que  n'ose  dire  ceo  qu'il  voelt 

De  la  tricherie  qui  cort 

E  en  l'une  e  en  Paître  cort. 
25     Mais  a  plus  hait  dire  se  prent:  15 

Car  en  cest  livre  nos  aprent 

Natures  de  bestes  e  mors 

Non  de  totes,  mes  de  plusors, 

Ou  mult  avra  moralité 
30     E  bon  pas  de  divinité,  20 

Ou  l'em  porra  essample  prendre 

De  ben  faire  e  de  ben  aprendre. 

Rimez  ert  par  consonancie. 


11  ke.  12  grant  fehlt.  13  ke.  17  e  statt  ke.  feiz  feklt.  18 
purquei.  CE:  por  ce  que  droiture.  21  ke.  B:  doit.  CH:  se 
dieut.  E:  se  dielt.  F:  se  deut.  G:  se  diolt.  K:  se  doelt.  L: 
s'enduet.  M:  s'endelt.  N:  s'endeut  etc.  22  ki.  coe  k'il.  23  ke 
curt.  BFKN:  cort.  24  l'autre  curt.  In  den  agn.  Hss.  ÂMKN 
fehlt  das  erste  „und",  in  den  continentalen  ist  der  Vers  achtsilbig. 
N:  el  lune.  el.  (Aus  dieser  Hs.  stammt  de  la  Bue's  Probe,  vgl. 
Seeger  p.  14—15.)  Q:  Et.  et.  25  dit.  BCE:  haut  dire.  FKX: 
a  plus  dire.  Q:  au.  26  kar.  nus.  I  àndert  25/26:  En  icest  livre 
nos  aprent  |  Qui  parfondement  i  entent.  28  ne  mie.  BM:  non. 
C:  nient  d'une  mais.  EG:  si  vous  en  dirons  de  pluiseurs  (G: 
plusieurs).  H:  penre  i  porrons  mult  très  granz  preus.  29  mut 
auera  de.     32  feire.    a  ben  ;  fehlt  Cahier.     Q  :    Bone. 


-     221     - 

Li  clers  fu  nez  de  Normandie, 
35     Qui  auctor  est  de  cest  romanz. 
Or  oëz  que  dit  li  Normanz. 

Quant  Deu  primes  le  monde  fist 

E  homes  e  bestes  i  mist,  5 

A  trestotes  ses  créatures 
40     Emposa  diverses  natures, 

E  de  totes,  c'en  est  la  some, 

Dona  la  seignorie  a  home. 

A  home  dona  tel  franchise,  10 

Qu'il  sout  conoistre  la  divise, 
45     Qui  esteit  entre  ben  e  mal, 

Entre  tricheor  e  leal, 

Entre  parais  e  enfer. 

Mes  par  le  pecche  Lucifer,  15 

Qui  fu  angele  e  puis  malfez, 
50     Fu  home  honiz  e  gabez 

E  chacez  en  fu  el  désert, 

Dont  nul  qui  damne  Deu  ne  sert, 

N'istra  jamais  por  tôt  le  monde,  20 

Ainz  chet  en  abisme  parfonde, 
55     Dont  nul  ne  retornera  ja. 

De  dire  com  Adam  peccha 

E  cornent  il  fu  eissillez 


35  ki  auctur.  I  :  fu.  Man  beachte  :  „Der  clerc  war  gebiïrtig 
aus  der  Normandie".  37  In  A  fehlt  der  Initial,  mund.  40  enposa 
diverse.  41  Cahier:  ceo  est.  42  seignurie.  44  k'il.  45  ki.  bien. 
CE:  qu'est  entre  (C:  le)  bien  &  le.  46  CE:  &  paradis  &  infernal. 
47  CE  :  camque  (E  :  &  tout  ce  qui)  estoit  en  terre  &  en  mer  (E  : 
estoit  en  mer).  48  pèche.  49  ki.  B:  angles.  C:  angeles.  M: 
angle.  N:  angele.  51  e  dechacez  en  d.  BM:  e  schaciez  (M  :  chaceiz) 
,en  fu.  CE:  &  cachies  (E  :  chacies)  en.  C:  feu  en  desers.  52  dunt. 
ki,  53  jameis  pur.  54  ACE:  chiet.  B:  chet.  A:  abime.  BE  : 
abysme.  CM:  abisme.  55  dunt.  56  cornent.  Die  Période  reicht 
.bis  V.  133,  der  eine  Satz  umfasst  also  77  Verse. 


-     222     — 

E  del  seint  parais  chacez 

E  cornent  sa  lignée  crut 
0  )     E  qui  nasqui  e  qui  morut 

E  cornent  de  ses  eirs  avint 

E  cornent  le  déluge  vint,  J> 

Conient  l'arche  fu  compassée 

E  quel  gent  out  dedenz  salvee, 
G5     Comben  Noë  après  vesqui 

E  cornent  Abraham  nasqui 

E  Ysaac  e  Ysmaël,  10 

Com  d'Ysaac  vint  Israël 

E  son  jumel  frère  Esau 
70     E  cornent  Joseph  fu  vendu 

E  com  il  servi  Pharaon, 

Quant  il  fu  hors  de  la  prison,  li> 

Com  Israël  fu  en  servage 

En  Egypte  mult  lonc  eage, 
75     Cornent  Moy'ses  l'enjeta, 

Qui  tant  sovent  a  Deu  parla, 

Qui  fist  l'arche  e  le  tabernacle  20 

E  por  qui  Deu  fist  tant  miracle 

E  a  qui  il  don  a  la  lei, 
80     Quant  li  Jueu  de  maie  fei? 

Qui  son  mult  mescreant  uncor, 


! 


58  parays.  B:  chaciez.  C:  cachies.  E:  chaeies.  59  la. 
60  ki.  ki.  61  BM:  heirs.  CE:  oirs.  62  deluvie.  B:  deluives. 
C:  delouves.  E:  delugues.  M:  delunies.  Die  richtige  Form  er- 
giebt  sich  ans  dem  Eeim  3752.  63  e  cornent.  64  quels  genz. 
CEI:  quel  gent.  B  fehlt.  Vgl.  die  fehlenden  Verse  in  der  Ein- 
leitung.  66  I:  Isaac,  67  F:  Samuel.  M:  Isinael.  68  e  corne  de. 
C:  d'Isac.  69  girael.  BF:  jumel.  CG:  jumiaus.  E:  jumiax.  H: 
jumeax.  M:  jovenel.  70  puis  v.  71  corne.  72  C:  fors.  E:  issi 
hors  de  p.  73  corne.  74  e  en.  lung.  I:  Longuement  en  terre 
sauvage.  76  Cahier:  od.  76  ke  =  77.  78  pur  ki.  CE:  cui.  79 
ki.  I:  cui.  80  Gyu.  B:  Giu,  C:  Juif.  E:  Juis.  M:  Jueu.  F:  iiii. 
81  ki   sunt.     A  fehlt  mult.     CE:    molt.     BCEM:    encor.     I:    si. 


—     223     - 
Aorerent  un  veel  d'or 


Cornent  après  Moyses  vint 

Josnë,  qui  lor  lei  meintint, 
85     E  cornent  Gedeon  le  fist, 

Qui  la  gent  Madian  oceist,  5 

Com  H  juge  vindrent  après. 

Qui  jugèrent  le  poeple  engres 

Jusqu'à  Saul,  le  premer  rei7 
90     Cornent  il  fu  de  grant  desrei 

Vers  Davi,  qui  prodhome  fu.  10 

Cornent  Golie  fu  vencu, 

Com  Salomon  le  temple  fist7 

Qui  près  de  quarante  anz  i  mist, 
95     Com  après  lui  vint  Roboam 

E  corne  danz  Jéroboam  15 

Fu  donc  des  dis  lignées  reis, 

Cornent  donc  changèrent  les  leis, 

Cornent  fu  le  temple  Baal, 
100     Cornent  donc  comença  le  mal, 

Qui  al  tens  de  tanz  reis  dura,  20 

Cornent  li  poeples  meserra, 


82  de.  BCEIM:  le  v.  83  I:  et  comment  donques  après  vint. 
84  lur  gent.  I:  les  genz.  CE:  loi  M:  lei.  C:  Yosne.  E:  Josaiel. 
86  ki.  ocist.  BCEI:  quant.  C:  Medean.  E:  Madyan.  87  cornent. 
Gyu.  BM:  Gieu.  C:  Juif  E:  Juis.  H:  Gin.  1:  juge.  Cahier: 
le  greu,  wozu  er  sonderbar  bemerkt:  8orait-ce  le  graft*  des  Allemands 
(grau)?  Der  nacliste  Vers  hâtte  ihn  auf  das  Riclitige  leiten  mûssen. 
88  ki.  pople.  89  jusk'a.  B:  juske.  C  :  jusque.  E:  dusqu'a.  M: 
jusqu'à.  90  CE:  qui  fu  de  si  très  grant  desroi.  91  David  ki 
prodome.  CM  :  Davi.  C  :  si  fu  prodom.  E  :  si  preudom  fu.  M  : 
prosdome.  92  Golye.  BM:  Golie.  E:  Goalyas.  FG:  Goulias. 
HI:  Golias.  C  andert:  a  cui  il  ot  noise  &  tenchon  |  comment 
Goulias  fu  vencus  |  quant  de  la  fonde  fu  férus.  94  ke.  95  corne. 
AM:  Roboan.  BE  :  Roboam.  C:  Robouans.  96  Jeroboan.  BM: 
Jéroboam.  E:  Geroboam.  C:  &  mecheans  Gerodouaus.  97  de. 
A  felilt  donc.  B:  linguages.  EFH  :  lignies.  I:  donc  des.  99 — 100 
tehlen  CE,  vgl.  Einleitung.  100  doue  fehlt.  101  ke  as.  tant.  B: 
taunz.     CE:    tant  roi.     M:    tanz.     I:    cent.     L:  trois.     102   poples. 


224 


Com  il  fu  en  chaitiveison 

En  Babil oine,  la  prison, 
105     Cornent  Jérusalem  fu  fraite, 

Com  ele  fu  après  refaite, 

Cornent  li  bon  Macabe  vindrent,  5 

Qui  la  gardèrent  e  rneintindrent, 

Cornent  ele  fu  puis  malmise, 
110     Com  el  fu  a  Rome  sozmise, 

E  cornent  Deu  li  dolz,  li  pis 

Out  puis  pite  de  ses  amis,  10 

Cornent  il  vint  donques  en  terre, 

Por  sa  centisme  oeille  querre, 
115     Cornent  il  nasqui  de  Marie, 

Cornent  e  par  quel  tricherie 

Furent  occis  li  innocent  15 

Plus  de  quarante  mile  e  cent, 

Cornent  Jesu  Crist  preecha, 
120     Qui  la  no  vêle  lei  dona, 

Com  il  fu  puis  en  croiz  penez 

E  des  espines  coronez,  20 

Com  il  fu  el  sépulcre  mis, 


103  corne,  cheitiveison.  C:  chaitivoison.  104  Babiloigne  en 
la  p.  (=  I).  Wie  666  fonteigne  falsch  ist,  so  Babiloigne.  B:  Ba- 
billoine  la.  C:  Babiloine.  E:  Babyloine.  M:  Babiloyne  en.  105 
comen.  BFK:  faite.  106  corne,  puis.  107  B:  Machabeu.  CF: 
Macable.  10b  ki.  109  Cahier  sinnlos:  après  mainmise.  110  come 
ele.  puis.  111  doz.  M:  pius.  C:  puis.  E:  diex.  piex.  112  CE: 
de  ces  (E:  ses)  amis  piteus  fa  puis  (E:  fu  piex  pitiex).  118  donkes. 
KL:  dunt.  Cahier:  de  ciel  en  t.  =  I.  114  pur.  seintisme  oaille. 
CEFG  :  saintisme  ouelle.  (E  :  oeille.  F  :  oele.  G  :  oelle).  N  :  seinte 
oiaille.  Auch  M  hat  dièse  Anspielung  auf  das  Gleichniss  vom 
guten  Hirten,  das  auch  Joies.  N.  D.  210  erwâhnt  ist,  nicht  ver- 
standen.  Cahier  vermuthete  das  Kichtige,  setzte  aber  seintisme  in 
den  Text.  Hippeau  druckt  sinnlos:  Por  s'ancienne  ouelle  q.  und 
erklârt:  son  ancienne.  Lat.  ovicula  kann  nur  oeille  ergeben. 
117  ocis.  B:  occis.  C:  ochis.  118  Hier  beginntD:  quarente  mille. 
119  e  cornent,  prêcha.  BCDE:  preecha.  120  ki.  C:  quant.  121 
come  =  123  CDE:    sepucre. 


—     225     — 

Com  il  pramist  a  ses  amis, 
125     Qu'ai  terz  jor  levereit  de  mort, 

Cornent  la  nef  vint  donc  a  port, 

Qui  tant  out  este  en  torment, 

De  dire  vos  trestot,  cornent  5 

Seinte  église  crut  e  flori, 
130     Cornent  seint  Pol  se  converti, 

Cornent  li  apostle  le  firent 

E  li  martir,  qui  tant  s  offrirent,  — 

Ceo  me  serreit  fort  a  retraire.  10 

Mes  vos  orreiz  del  bestiaire, 
135     Si  com  vos  ai  en  co venant, 

Si  comencerai  mein tenant. 

JJreiz  est  que  primes  vos  diom 
De  la  nature  del  lion.  15 

Lions  est  une  beste  fere 
140     E  hardie  de  grant  manere. 
Treis  natures  a  principals 


124  corne.  DM:  cornent.  125  ke.  BM:  relevereit.  CF: 
leveroit.  D  :  relevra.  In  D  einzelne  Buchstaben  verwischt,  E  : 
resordroit.  Hippeau:  soffereit  mort.  126  dune.  Natûrlich  ist  das 
Schiff  der  Kirche  gemeint  mit  Petrus  als  Steuermann.  127  ke.  C 
ândert:  je  vous  dirai  trestout  comment.  128  Cah.  Ce.  C  fehlt, 
vgl.  Einleitung;  also  muss  C  aus  E  abgeschrieben  haben.  E  ==  C 
127.  131  umgestellt  in  A.  132  ki.  KL  fehlen.  B  umgestellt. 
CEH:  qui  tant  dolerex  fais  soustinrent  (E  :  dolereus).  F:  qui 
por  dieu  pener  se  laissirent.  133  coe.  serroit.  134  vus  orrez. 
B:  orez.  CE:  orres.  G:  ores.  H:  orreiz.  135  cume  vus.  D 
fehlen  135  — 136,  vgl.  Einleitung.  Hip.  je  vos  ai  covenant. 
135 — 136  sind  in  CEGH  erweitert:  essample  (G:  exemple.  H: 
essamples)  por  le  preu  (G  :  preut)  a  l'arme  (EH  :  l'ame)  |  or  prions 
(EG  :  proies.  H  :  poez)  dieu  &  nostre  dame  |  qu'ele  nous  puisse  si 
m o voir  (EGH:  puist  ci  si.  G:  nos.  mouvoir)  |  li  maufes  n'ait  sor 
vos  pooir  (EGH:  que.  E:  maufez.  G:  maufes.  H:  marfeiz  n'aist. 
EH:  sor  nous.  G:  nos).  I  fehlt.  137  Ueber  die  Capitelûber- 
schriften  vgl.  die  Einleitung.  ke.  vus.  Hip.  Oez  q.  S:  Oes.  BM: 
dium.  CDE:  dion.  138  al  leon.  B:  al  liun.  CDEM:  del  (D:  au. 
E:    dou)  lion.     S:   dou  lyon.     139  leuns.     141  ad. 

Reinsch,  Le  Bestiaire.  15 


—     22(3     — 

Li  lions,  qui  si  est  vassals. 

Chescune  vos  serra  ben  dite. 

La  premere  est  que  il  habite 
145     En  granz  montaignes  par  nature. 

Quant  ceo  avent  par  aventure,  5 

Que  chacez  est  de  veneor, 

De  son  espei  a  grant  poor. 

Se  tant  est  que  a  lui  ataigne, 
150     De  mult  loing  sent  en  la  montaigne 

L'odor  del  veneor,  quil  chace.  10 

Donc  coevre  od  sa  eue  sa  trace, 

Qu'il  ne  sache  esnier  ne  ateindre 

Le  convers,  ou  il  voelt  remeindre. 
155     De  Paître  nature  est  merveille: 

Car  quant  il  se  dort,  sis  oil  veille.  15 

En  dormant  a  les  elz  overz 

E  clers  e  luisanz  e  aperz. 

La  terce  nature  ensement 
160     Est  merveillose  estrangement 

E  merveillose  essample  done:  20 

Car  quant  la  femele  foone, 


142  leons  ke.  143  chescone  (=  K).  B:  chescune.  D:  cha- 
cune. C  :  cascune.  EH  :  chascune.  C  :  vous  saurai  a  dire.  EH  : 
en  saurai  dire.  144  k'il.  145  es  (=  I).  CDE  :  en.  146  co. 
147  ke.  del.  148  espe  ad.  pour.  BM:  espeie.  CH:  espiel. 
D:  apie.  EK:  espie.  S:  espir.  149  ke.  150  mut.  151  M: 
qui  le.  C:  qui  cache.  152  dune  covre.  C:  keue.  trache.  153  k'il. 
aceindre.  CE:  qu'il  nel  puist  sivre  (E  :  sievir)  ne  baillier.  I:  trover 
n'ataindre.  154  les  overz.  BDM:  le  convers.  CE:  el  (E:  ou)  lieu 
ou  il  se  doit  logier.  I:  deit.  156  kar.  il  dort  si  oil.  B:  &  si  oil. 
C:  &  li  iex.  DMS:  &  li  oil.  E:  &  li  iels.  I:  li  oil  li.  K:  e  si 
oil.  Uebersetze:  .,denn  wenn  er  einschlaft,  so  wacht  sein  Auge: 
heim  Schlafen  hat  er  die  Augen  offen"  etc.  157  ad.  oilz  (=  M). 
C:  ex.  D:  yauz.  E:  iels.  F:  ix.  S:  iols.  158  lusanz.  159  est 
ensement.  160  merveiluse  =  161.  162  kar.  feone.  B:  foune. 
CES:    faonne.     D:   foone. 


—     227     — 

Li  foons  chet  soi*  terre  mort. 

De  vie  n'avra  ja  confort, 
165     Jusque  li  pères  al  terz  jor 

Le  soefle  e  lecehe  par  amor. 

En  tel  manere  le  respire  5 

Ne  porreit  aveir  altre  mire. 

En  tel  guise  revent  a  vie. 
170     Or  entendez  que  signefie. 

feignefiance  i  a  mult  clere: 

Quant  Deu  nostre  soverain  père,  10 

Qui  est  esperital  lion, 

Vint  por  nostre  salvation 
175     Ici  en  terre  par  sa  grâce, 

Si  sagement  covri  sa  trace, 

Que  onc  ne  sout  le  veneor,  15 

Que  ceo  fust  nostre  salveor, 

E  nature  s'esmerveilla, 
180     Cornent  il  vint  entre  nos  ça. 

Del  veneor  devez  entendre 

Celui  qui  fet  home  mesprendre  20 

E  qui  renchalce,  por  occire: 

C'est  li  malfez,  qui  mal  désire. 
185     Quant  cist  lions  fu  en  croiz  mis 


163  founs.  C:  foons.  ES:  faons.  M:  feons.  I:  a  t.  164 
jamais.  I:  vivre.  165  jeske  le.  B:  juske.  C:  desqne.  D:  jus- 
ques.  E:  dusque.  166  D:  les  crie  &  lèche.  168  porroit  aver. 
169  tele.  vent.  I:  itel.  vient.  E:  revient.  170  ore.  ke.  CDES: 
senefie.  171  Initial,  ad  mut,  173  ki.  leon.  C:  esperiteus.  E: 
esperitels.  M:  espirital.  I  andert:  esperiteus  el  mont  |  Vint  por 
nos  sauver  en  cest  mont.  174  pur.  salvacion.  175  ci.  tere.  C: 
issi.  I:  cajus.  S:  chajus.  177  ke  une  nel.  178  ke  coe.  Cah:  fu. 
Cr  qu'il  fust  nostre  soverains  pères.  E:  li  nostres  saveres.  179 
se.  180  nus.  183  ki  renchace  pur  ocire.  E:  renchauce.  Cah. 
Tenchace.  Hip.  le  cliace.  C:  ochirre.  E:  ocirre.  184  ki.  185 
leons. 

15* 


—    228     — 

Par  les  Jueus,  ses  enemis, 

Qui  le  jugèrent  a  grant  tort, 

L'unianite  i  soffri  mort. 

Quant  l'esperit  del  cors  rendi, 
190     En  la  seinte  croiz  s'endormi,  5 

Si  que  la  la  deïte  veilla. 

Altrement  ne  l'entendez  ja, 

Si  vos  volez  resordre  a  vie: 

Car  la  deïte  ne  pout,mie 
195     Estre  baillée  ne  sentue  10 

Ne  escopie  ne  batue. 

L'unianite  pout  honi  blescer, 

Sanz  la  deïte  empeirer, 

Sil  vos  niustrerai  par  seniblance, 
200     Que  n'en  devez  aveir  dotance.  15 

Trenchez  un  arbre  hait  e  grant, 

Quant  le  soleil  serra  raiant, 

En  l'osche  del  premer  cospel 

Verreiz  le  rai  del  soleil  bel, 
205     E  com  plus  creissez  l'osche  avant  20 

E  le  soleil  partot  s'espant, 

Vos  ne  porreiz  le  rai  ferir, 

Blescer  ne  prendre  ne  tenir. 

Trestot  l'arbre  poëz  trencher, 


186  Gyueus.  187  ki.  188  CE:  l'umanites  si.  191  ke.  193 
vus.  resurdre.  194  kar.  poeit.  DEI:  puet.  195  I  stellt  die  Reim- 
worte  uni.  197  B:  hum.  C:  il.  ES:  on.  M:  l'em.  I:  en.  CE: 
baillier.  M:  blesceir.  199  vus.  Cah.  Sil  (cil?).  B:  niustra.  C: 
mosterai.  D:  mostera.  El:  inosterrai.  S:  niousterrai.  200  ke. 
aver  dutance.  202  li.  rayant.  CEG  :  luisans.  CEG  :  solaus.  203 
e  (st.  en).  B:  l'esche.  CEG:  el  trence  (EG:  ou  trenchis,  G:  trancis) 
del  (EG:  dou)  premier  colpel  (E:  coipel,  G:  copel).  Cah.  l'oschée. 
I:  oche.  204  verrez.  C:  lo  solel  cler  &  b.  D:  raier  le  solail. 
205  cume.  croisez.  B:  cressiez  le.  CE:  ferres  de  hace  (E:  hache) 
grant.  G:  croisteres.  206  li.  partut.  E:  tant  plus  li  solaus  si 
espant.     207  poez.     209  trestut. 


—     229     — 

210     Sanz  le  soleil  point  empeirer. 

Altresi  fu  de  Jesu  Cri  st. 

L'umanite,  qu'il  por  nos  prist, 

Que  por  l'amor  de  nos  vesti, 

Peine  e  travail  e  mort  senti;  5 

215     La  deïte  ne  senti  ren. 

Issi  créez,  si  fereiz  ben. 

Quant  Deu  fu  mis  el  monument, 

Treis  jors  i  fu  tant  sulement, 

E  al  terz  jor  le  respira  10 

220     Li  pères,  quil  resuscita, 

Altrési  come  le  lion 

Respire  son  petit  foom 

Or  vos  avom  del  lion  dit 

La  vérité  selonc  l'escrit.  15 

225     Li  lions  fet  mult  grant  noblesce: 

Car  nul  chaitif  home  ne  blesce, 

Si  il  Tencontre  enmi  sa  veie, 

Ne  ja,  si  grant  feim  ne  l'aspreie, 

A  nul  home  mal  ne  fera,  20 

230     Si  devant  coroce  ne  l'a. 

Li  lions,  qui  si  est  hardiz, 

Porte  tote  sa  force  el  piz. 

Quant  ateint  est  de  veneor, 


212  k'il  pur  nus.  213  ke  pur.  nus.  214  I:  travail  por  nos. 
216  ferez.  218  jorz.  solement.  B:  sulement.  CES:  seulement.  D: 
soulement.  220  ki  le.  Cah.  qu'il.  E  :  li  espirs.  I  :  qui  le  suscita. 
221  li.  leon.  E:  lions:  faons.  222  foun.  223  [OJre.  de  leon. 
224  solunc.  I:  nature.  BM:  solum.  CE:  selonc.  D:  selon.  225 
leons.  226  kar.  cheitif.  227  se.  BCDEM:  voie.  I:  le  trove. 
228  BM:  Vesproie.  CE:  l'asproie.  Cah.  Tespreie  (echt  anglonorm. 
Form).  D:  famine  enoye.  230  corece.  B:  coruce.  C:  correehie. 
D:  corrouce.  E:  courecie.  M:  coroce.  231  leons  ke  si  est.  Cah. 
est  si.     233  del. 


—     230     — 

De  son  espei  a  grant  poor. 
235     Escroissement  de  roës  creint, 

Si  m'esnierveil  dont  ceo  li  vent, 
Que  de  blanc  coc  grant  poor  a, 
Ja  qu'il  puist,  ne  l'ateindra.  5 

Or  vos  dirrai  d'une  altre  beste," 
240     Qui  a  deus  cornes  en  la  teste 

Si  trenchantes  corn  aleniele. 

Iceste  beste  est  si  ignele, 

Que  nul  veneor  ne  l'ateint,  •  10 

Si  celé  d'aler  ne  se  feint, 
245     E  si  vos  puis  ben  aficher, 

Que  od  ses  cornes  poet  trencher 

Un  arbre  gros  e  parcrëu; 

C'est  esprove  e  ben  sëu.  15 

Aptalos  ceste  beste  a  non, 
250     Si  habite  en  la  région, 

Ou  cort  le  fluive  d'Eufrates. 


234  ad.  CDEK:  espie.  BM:  espeie.  235  BEF:  crient.  D 
ândert  :  et  s'enfuit  quant  ce  li  avint.  M:  escrosseraent.  roies.  K: 
escrousemenz.  236  coe.  B:  ce  vient.  M:  co  aveint.  237  ke 
del.  cok.  pour.  C:  paour.  DE:  paor.  M:  peor.  238  k'il  peusse. 
l'atendra.  C:  puisse  nel  verra.  E:  puist  ne  Tenconterra.  M: 
i'atendera.  Cah.  poisse,  l'attendra.  239  [0]re.  d'un.  I:  diron. 
240  ki  ad  dous.  241  cum.  CES:  trenckans.  D:  trenckanz.  F: 
trencandes.  I:  trenckanz  corne  une.  M  =  A.  Da  Participien  des 
Prâsens  mit  Féminin — e  sckon  in  viel  frùkerer  Zeit  auftreten  und 
bei  alemele  der  unbestimmte  Artikel  zu  feklen  pflegt,  so  ist  tren- 
ckantes  beizubekalten.  Ygl.  Seeger  p.  17.  242  B  :  ingnele.  CEI  : 
isnele  =  Cakier.  D:  igiielle.  M:  ingnelle.  243  ke.  244  de.  Cak. 
sagt,  dass  er  diesen  Vers  nient  verstekt.  Uebersetze:  „Dies  Tbier 
ist  so  scknell,  dass  kein  Jâger  es  erreickt,  wenn  dies  nickt  lâssig 
ist  im  Laufen'"'  (Hip.  rmûde  -\vird").  245  si  i  pus.  B:  vus  pus. 
CE:  vous  os.  I:  os.  M:  vos  pois.  246  ke.  pot.  CE:  de.  247 
CEI:  grant.  248  coe.  Cak.  Ceo.  e  seu  =  BM.  249  aptalops. 
ad  nun.  CE:  astalon.  MQ:  aptalos.  X:  antalops.  BD  =  A. 
250  abite.  251  curt.  fluvie  de.  BM:  fluvie.  CE:  flueves.  D: 
flum.     F  :    fluns. 


—    231     - 

Quant  sei  la  prent,  si  cort  ades 

A  cel  fluive  e  de  l'ewe  beit. 

Quant  bêu  a;  si  vet  tôt  dreit 
255     Iloec  près  a  un  boissonei 

Si  espes  com  un  roncerei.  5 

La  sont  les  ramez  si  menuz, 

Si  espes,  si  bels  e  si  druz, 

Ou  la  beste  se  vet  frotant. 
260     lloec  s'enveise  e  jue  tant 

Des  cornes  aval  e  amont,  10 

Que  tôt  envolupees  i  sont. 

Quant  ses  cornes  sont  atachees 

Es  verge ttes,  qui  sont  delgees, 
265     E  ele  est  prise  el  roncerei 

Com  un  peisson  en  une  rei,  15 

Donc  tire  e  sache  a  grant  poeir. 

Quant  ses  cornes  ne  poet  aveir, 

Mult  s'esforce,  mes  ren  ne  valt. 
270     Donc  se  coroce  e  crie  hait 

Que  l'em  la  poet  de  loing  oïr.  20 

Donc  vent  li  vénères  d'aïr, 

Qui  la  troeve  iloec  enserrée, 


252  seif.  curt.  C:  soit.  DES:  soif.  M:  seif.  I:  sei  li. 
E:  keurt.  253  fluvie.  D:  flum.  M:  flume.  254  ad.  255  B:  bois- 
sonet.  C:  bois  dales.  E:  bos  deles.  Cah.  boissenei.  256  come. 
roncei.  B:  runcenet.  M:  rouconei.  CE:  molt  espes  &  esronchines 
(E:  enroincines).  S:  roncherai.  257  sunt.  B:  rames.  C:  li  rain. 
El:  li  rainsel.  258  beals.  CE:  si  bel  si  espes.  dru.  260  BCDEM: 
s'envoise.  I:  s'enveise.  261  od  ses.  amunt.  Cah.  corns.  D:  o 
ses  qui  sunt  igal.  262  ke  totes.  sunt.  CE  :  que  envolepees.  263 
sunt.  264  ke  sunt  deug-ees.  M:  vergelettes.  265ronconei.  A  fehlt  e. 
BK  :  runcerei.  C  :  ronsoi.  D  :  ronceroiz.  E  :  roincenoi.  M  :  roncerei. 
S  :  roncherai.  266  come.  B  :  oysel.  CE  :  roi.  D  :  roiz.  G  :  roit. 
BKM:  rei.  L:  ou  maroi.  267  B:  sake.  FM:  sace.  Cali.  sache 
et  t.  268  e  q.  269  ne  li  vaut.  270  BCDEIM:  en  h.  271  ke. 
pot.  loinz.  B:  hom.  CES:  on.  D:  l'on.  M:  l'em.  Cah.  u.  Hip. 
loinz  gegen  den  Reim.     272  CE:  muet.    M:  veint.     273  ki.    trove. 


—     232     — 

Si  la  fert  de  lance  ou  d'espee 
275     Ou  d'altre  glaive,  si  l'occit: 
Car  el  ne  poet  grant  ne  petit 
D'iloec  fuir  ne  sei  défendre; 
La  li  covent  la  vie  rendre.  5 

feeignors,  ceste  beste  par  fei 
280     Done  grant  essample  de  sei. 

Iceste  beste  signefie 

Plusors  homes,  qui  sont  en  vie, 

Qui  ont  deus  cornes  finement,  10 

C'est  l'un  e  l'altre  testament, 
285     Qu'il  ont  apris  e  recorde 

E  l'un  a  l'altre  concorde, 

Si  qu'il  en  sevent  toz  les  pas; 

Mes  por  ceo  ne  lessent  il  pas,  15 

Qu'il  n'algent  el  boisson  juer 
290     E  les  cornes  envoluper. 

E  quel  boisson  porreit  ceo  estre 

Fors  cest  malvais  monde  terrestre, 

Qui  si  est  fais  e  décevant,  20 

Ou  tant  se  juent  li  alquant, 
295     Qu'il  i  sont  pris  e  acrochez? 


274  CE:  de  hace  (E:  hache).  M:  fent  da  lance.  275  arme, 
l'ocit.  CE:  glaive.  276  kar  ele.  pot.  277  soi.  278  M:  coveint 
la  mort  atendre.  279  [SJeignors.  282  plosor  gent.  sunt.  JBKL: 
genz.  D:  plusors  de  ciauz.  283  ki.  dous.  C:  vraiement.  M: 
sulement.  284  co.  l'autre.  285  k'il  unt.  Cah.  qui  l'ont.  286 
l'autre.  B:  de.  CE:  &.  E:  encorde.  287  k'il.  C:  ensegne.  E: 
ensaingne.  M:  servent.  288  pur  coe.  Dieser  Vers  fehlt  ganz  bei 
Cahier,  der  dies  ùbersehen  hat.  289  k'il.  CE:  n'aille  (E:  n'aillent) 
au  buisson  hurter  (E:  joer).  290  CEI:  lor.  291  coe.  C:  es  quex. 
E:  &  quels.  292  malveis  mund.  293  ke.  faus.  B:  decevanz. 
DE  :  decevans.  294  B  :  esquanz.  CE  :  auquant.  D  :  aquanz.  M  : 
se  veint  les  asquanz.  S  :  la  gant.  Hip.  se  deduient  la  gent. 
295  ke  il  sunt.     C  :  atouchies.     E  :  atachie.     Cah.  Que  i. 


—     233     — 

Li  vénères,  ben  le  sachez, 

Est  cil  qui  le  fol  home  chace, 

Tant  qu'il  l'ateint  en  celé  place 

Soz  le  boisson  e  la  l'occit 
300     Sanz  défense  e  sanz  contredit:  5 

Car  Deus  l'en  soeffre  la  baillie. 

Por  ceo  fet  cil  mult  grant  folie, 

Qui  tant  se  délite  e  solace 

El  monde,  que  trop  s'i  enlace, 
305     Qu'il  ne  poet  ses  cornes  retraire,  10 

Si  me  vent  a  mult  grant  contraire 

Des  clers,  qui  les  deus  cornes  ont, 

Que  tôt  a  costume  le  font. 

Al  boisson  juent  tote  jor 
310     E  ben  veient  le  veneor,  15 

Qui  les  enchalce  por  occire. 

Mes  tôt  ades  a  sei  les  tire 

La  veine  gloire  e  le  délit 

De  cest  monde,  qui  les  occit 
315     E  qui  les  plus  sages  encombre.  20 

Tant  fet  bel  estre  desoz  l'ombre 

Del  boisson,  ou  tant  se  délitent, 

Que  trop  volenters  i  habitent. 

La  les  tenent  les  bels  mangers, 


296  Hip.  sinnlos:  Par  les  vices  de  loi-  péchiez  |  Et  cil  etc. 
B:  sachiez.  CDE:  sachies.  297  ki.  298  k'il.  D:  le  tient.  299 
l'ocit.  300  Cah.  defen.  301  kar.  soefre.  B:  soffre.  M:  soeffre. 
I  :  done.  302  pur  co.  303  ki.  304  mond  ke.  Cah.  et  qui  tant. 
305  k'il.  El:  n'en.  B:  retreire.  306  A  fehlt  mult.  E:  molt  a. 
307  ki.  dous.  unt.  I:  deus.  308  ke  tut.  funt.  D:  par  costume. 
309  tôt  en  jor.  B:  tutenjur.  CE:  toute  jor.  D:  s'en  vont  nuit  &  j. 
M:  tôt  eu  jur.  Cah.  venent.  310  veneur.  B:  vient.  M:  veint. 
311  ki.  enchace  pur  ocire.  C:  encauche.  M:  enchante.  312  tut. 
soi.  C:  de  vaine  glore  &  de  d.  M:  seif.  314  mund  ki.  ocist. 
315  ki.    encumbre.    316  l'umbre.     318  ke.     319  beals. 


—     234    — 

320     Les  bons  beivres,  sues  e  chers, 

Les  bêles  femmes,  les  bels  dras, 

Les  palefreiz  amblanz  e  gras, 

L'or  e  l'argent  e  la  pecune, 

Qui  tant  fet  mal  a  qui  l'aune.  5 

325     Tant  demorent  soz  cel  boisson, 

Que  li  vénères  a  larron 

Vent  sor  els  e  la  les  acore, 

Od  son  glaive  plus  ne  demore. 

Ha,  por  Deu,  home,  garde  tei,  10 

330     Qui  en  Deu  as  créance  e  fei, 

Fui  homicide,  fui  luxure, 

Renie  orgoil,  guerpis  usure, 

Laisse  avortire,  fui  ivresce 

E  envie,  qui  l'aime  blesce!  15 

335     Si  tes  cors  ne  poez  desaerdre, 

La  vie  t'en  covendra  perdre 

Non  pas  del  cors  tant  sulement, 

Mes  celé  de  l'aime  ensement. 

Ne  semble  pas  la  beste  mue,  20 


320  suefs.  B:  clers.  D:  clerz.  EH:  soef  couchier.  Mail 
konnte  also  sues  cochers  vermuthen,  aber  die  andern  Substantiva 
erscheinen  mit  dem  fcestimmten  Artikel.  sues  ist  zweisilbig,  wie 
V.  2125  zeigt.  321  beals.  322  CE:  cras.  C:  souef.  Hip.  soes 
et  cras.  323  la  grant  pecuine.  BCDES:  pecune.  IKM:  pecunie. 
324  ke.  ki.  325  suz.  CE:  demeurent  sous  le.  326  ke.  CL:  au. 
D:  corn.  I:  li.  K:  al.  327  sur  eus.  CE:  &  si  les.  328  gleive. 
DF:  son  (F:  sa)  glave.  M:  sa.  CE:  demaintenant  que  (C:  ke)  n'i 
demore  (dagegen  sclireiben  CE  im  V.  325  demeurent).  329  a.  a. 
pur  (so  Hs.).  BDEM:  Ha.  C:  abi.  L:  pourpense  toi.  330  ki. 
332  reni.  CE:  renoie.  M:  reine  (i  oft  verstellt).  I:  reneie.  333 
leisse.  yvresce.  CE  :  ivrement.  Cah.  Leissez  avoistre.  Hip.  druckt  : 
jurece  !  !  334  ki.  CE  :  sousprent.  335  cornes.  C  :  pues  glacier. 
D:  aerdre.  M:  desardre  (vielleicht  Form  des  Dicbters).  Cah. 
corns.  pos.  Hip.  Tes  cornes  t'estuet  desaerdre  |  Ou  la  vie  te 
covient  p.  336  en.  B:  l'ame.  C:  laissier.  337  mm  tant  del  cors 
solement.  B:  nun  pas.  I:  le.  338  I:  Mes  le  cors  et  l'ame.  339 
semblez. 


—    235     — 

340     Qui  del  boisson  ne  se  remue, 
Devant  qu'ele  i  est  entreprise! 
Si  ceste  essample  as  ben  aprise, 
E  selonc  ceo  volez  ovrer, 
Grant  ben  en  porras  recovrer.  5 

345     JN  ostre  matire  est  mult  estrange  : 
Car  sovent  se  diverse  e  change 
E  neporquant  si  est  tote  une: 
Car  les  essamples,  qu'ele  aune. 
Sont  totes  por  l'amendement  10 

350     D'orne  qui  eire  folement. 

Jun  Orient  la  sus  amont 

A  deus  perres  sor  un  hait  mont, 

Qui  mult  sont  d' estrange  nature: 

Car  el  portent  feu  e  ardure,  15 

355     Si  sont  corne  madle  e  femele. 
En  oïstes  onques  novele 
Plus  merveillose  ne  plus  veire? 
Car  li  livres  nos  fet  acreire: 
Quant  ces  perres  sont  loing  a  loing,      20 

360     Feu  n'en  istreit  por  nul  besoing. 


340  ke.  341  k'ele  soit.  BCDEMS:  est.  343  solunc  coe. 
D:  voiliez.  CF:  voles.  E:  se.  voloies.  Hip.  Et  tu  la  veuz  bien 
retenir  |  Moult  t'en  porra  bien  avenir.  344  i  en.  C:  porres.  E: 
porroies.  CEM:  trover.  345  [Njostre.  346  kar.  B:  déverse. 
CE  :  devise.  347  nepurquant.  CE  :  Neporquant  s'est  ele  t.  348 
kar.  k'ele.  349  pur.  350  de  home  ki.  C:  d'orne.  E:  d'omme. 
CE:  oirre.  G:  oire.  P:  eire.  Mann:  erre  (=  S).  351  amunt. 
Cah.  druckt  die  II  perres  erst  nach  der  Serre.  352  ad  dous  pères, 
munt.  353  ke.  sunt.  E:  de  fiere.  354  kar  il.  fu.  C:  eles.  ES: 
queles.  M:  en.  355  sunt  cume.  CE:  masle.  F:  marie.  M: 
maille.  356  iniques.  CE:  &  n'o.  Hip.  Et  n'oistes  imes.  Q:  One 
n'oistes  mes.  Mann:  E  n'oistes.  358  ke.  nus.  CE:  car.  Cah. 
Que.  359  pères  sunt.  B:  loin  e  loin.  P:  sont  loign.  360  bosoing. 
CE:  besoing. 


—     236     - 

Mes  quant  par  aventure  avent, 
Que  Tune  près  de  Paître  vent, 
Si  espernent  e  feus  en  ist, 
Qui  andeus  les  perres  bruist, 
365     E  tant  crest  li  feus  e  engraigne,  5 

Qu'il  esprent  tote  la  montaigne, 
E  quanqu'a  de  chescune  part 
De  la  montaigne  esprent  e  art. 

Ici  deivent  essample  prendre 
370     Cil  qui  a  Deu  se  voelent  rendre  10 

E  qui  maignent  en  bone  vie: 

Fuir  deivent  la  conipaignie 

Des  femmes  ententivement 

E  lor  charnel  apresmement, 
375     Que  celé  flambe  e  celé  ardor,  15 

Qui  vent  de  la  charnel  amor, 

N'arde  les  bens,  qui  en  els  sont, 

Que  Deu,  qui  est  sires  del  mont, 

A  en  els  par  sa  grâce  mis: 
380     Car  en  poi  d'ore  sont  malmis  20 

Les  bens,  ou  celé  flambe  cort, 

Qui  de  chalde  femele  sort. 


361  CEI:  Et.  362  ke.  l'autre.  363  espnent.  feu.  CS:  es- 
prenent.  El:  esprenneut.  364  ki  ambedous.  pères.  B:  ambedeus. 
CE:  andeus.  365  feu.  CE:  croist.  I:  creist.  Mann:  en  graigne. 
366  k'il  espent.  montaingne.  367  quantke  ad.  369  [Ijci.  370  k'a. 
volent.  371  ki  meinent.  BC:  mainent.  EVI:  maignent.  Cah. 
mangeient!  373  de.  Hip.  enteriguement  ;  das  Bichtige  setzt  er  in 
die  Anmerkung.  374  lui*.  BM:  aprisement.  C:  aproicement  E: 
approchement.  Cah.  aprestement.  P  :  aprismement.  375  ke.  ne 
cel  ardur.  CE:  flame.  M:  fabbe.  I:  Quer.  flambe.  376  ke. 
amur.  A  fehlt  la.  377  ne.  k'en.  sunt.  I:  Ardent.  378  ke.  ki. 
mund.  379  ad.  380  kar.  sunt.  B:  d'ure.  CE:  d'eure.  381  curt. 
M:  fable.  382  ke  de  choses  femeles  surt.  M:  des.  CEGH:  chaude 
(CG:   caude).    sourt.     I:  chose.     Cah.  choses  =  MP. 


—    237    — 
Por  vérité  saveir  devom 


Que  toz  jors  a  l'angle  félon 
385     Son  agait  por  faire  peccher 

Le  chaste  Loin,  le  dreiturer 

E  la  chaste  femme  ensement.  5 

Eve  des  le  comencement 

Peccha  par  inobedience. 
390     De  cel  pecche  remest  semence, 

Qui  toz  jors  crest  e  multiplie: 

Car  diables  pas  ne  s'oblie.  10 

Par  la  flambe  de  cest  pecche 

A  meint  hom  este  engigne. 
395     Joseph  fu  temptez  e  Samson: 

L'un  fu  vencu  e  Paître  non, 

L'un  fu  vencu,  Paître  venqui,  15 

One  la  flambe  nel  corrompi. 

Une  beste  est,  qui  a  non  serre 
400     E  qui  n'abite  mie  en  terre, 

Mes  en  celé  grant  mer  abite; 

Ceste  beste  n'est  pas  petite,  20 

Ainz  est  durement  corporue: 

Granz  eles  a  la  beste  mue. 
405     Quant  ele  veit  en  celé  mer 


383  pur.  saver  devon.  M:  savorer  dewm.  384  ke.  jorz  ad. 
C  :  li  angele.  385  aguait  pur  fere.  CE  :  faire.  386  chast  home. 
BE:  chaste.  388  del.  BCE:  des  le.'  390  remist.  CEF:  remest. 
I:  remaint.  391  ke.  jorz.  BM:  multeplie.  CEFS:  monteplie. 
392  kar.  se  ublie.  CE:  Diables  ne  s'oublie  mie.  393  Cah.  d'itel. 
BCK:  cel.  394  ad.  engingne.  396  vencu  Vautre.  Also  A  fehlt  e. 
CEFGH:  &.  I:  vaincu.  397  l'autre.  C:  venki.  N:  vesqui.  I: 
veinqui.  398  unkes.  ne  corrumpi.  CFG:  aine.  EH:  ains.  I: 
Que.  EGH:  nés.  399  [U]ne.  k'ad.  Es  fehlt  est.  400  C:  &  qui. 
Cah.  Si  nabite.  I:  nient.  Q:  noyent.  401  habite.  402  celé. 
Cah.  nest.     S:    ceste.     404  ad. 


—     238     — 

Les  nés  e  les  dromonz  sigler, 

En  ses  eles  recoilt  le  vent, 

Vers  la  nef  sigle  durement. 

Le  vent  la  porte  sus  les  ondes, 
410     Qui  sont  salées  e  parfondes.  5 

Issi  vet  longuement  siglant, 

Tant  qu'ele  ne  poet  en  avant. 

Donc  chet  aval  e  se  recreit 

E  la  mer  l'assorbist  e  beit 
415     E  la  trait  aval  el  parfont.  10 

Li  notiner,  qui  par  mer  vont, 

Ne  la  querent  ja  encontrer: 

Car  c'est  un  grant  péril  de  mer, 

Si  fet  sovent  la  nef  périr, 
420     A  qui  ele  poet  parvenir.  15 

lceste  beste  sanz  dotance 
Porte  mult  grant  signefiance. 
La  mer,  qui  est  grant  e  parfonde, 
Signefie  cest  présent  monde, 
425     Qui  mult  est  malvais  e  amer  20 

E  perillos  si  com  la  mer. 
Cil  qui  par  la  mer  siglant  vont, 
Signefient  les  bons  qui  sont, 


406  nefs,  dromimz.  C:  aler.  408  Cah.  clorement  (agn.).  409 
undes.  B:  suz.  CEI:  sor.  M:  sus.  I:  ces.  410  ke  sunt.  411 
lungement.  C:  longuement.  EMS:  longement.  412  ke  ele.  pot 
avant.  Also  en  fehlt.  Cah.  Quele  ni  poet  sigler  avant.  CES: 
en  à.  413  dune.  &  ele.  B:  se  retreit.  CE:  si  rechoit  (E:  recroit). 
I:  se  r.  414  Tasorbist.  Cah.  Hip.  la  s.  415  treit.  al  parfund. 
B  umgestellt.  416  ki.  Cah.  par  vond  (sic).  C:  notonnier.  420  ki. 
pot.  CEM:  avenir.  421  [Ijceste.  dutance.  422  signifiance.  CE: 
senefiance.  Hip.  Done.  423  ki.  parfunde.  B:  graunde.  424  munde. 
CEG:  pesant.  425  ki.  C:  avers.  E:  amers.  426  corne.  427  ki. 
la  fehlt.  CE  :  la.  428  ke  i  sunt.  CE  :  ki  (E  :  qui)  sont.  M  :  que  i. 
I  :    boens. 


—     239     - 

Qui  vont  par  ccst  monde  nagant 
430     E  lor  nef  adreit  conduiant 

Par  les  ondes,  par  les  tormenz 

Contre  les  periz  e  les  venz. 

Ceo  est  a  dire  e  a  entendre:  5 

Ceo  sont  li  bon,  que  entreprendre 
435     Ne  poet  cil  ne  faire  neier 

Q,ui  nés  fine  de  guerreier. 

Parmi  cest  monde  vont  siglant 

Li  prodhome  lor  nef  menant  10 

Si  dreit,  que  li  fel  adverser 
440     Ne  les  poet  faire  periller. 

La  beste,  dont  jeo  vos  ai  dit, 

Que  par  la  mer  sigle  petit, 

Puis  reereit  e  chet  el  parfont,  15 

Signefie  plusors,  qui  sont, 
445     Qui  comencent  a  ben  ovrer, 

A  servir  Deu  e  a  amer, 

E  quant  il  venent  es  periz 

Des  granz  aises  e  des  deliz,  20 

Des  coveitises,  qui  granz  sont, 
450     E  des  boisdies  de  cest  mont, 


429  ki.  mond.  CEI:  noant.  BM:  nàjaunt.  430  lur.  Hip. 
nés.  CE  :  conduisant.  Cali.  à  dreit.  431  undes.  turmenz.  482 
perilz.  C:  péris.  E:  périls.  I:  periz.  433  c'est  =  CEI.  B:  ce 
aprendre.  434  coe  sunt.  ki.  C:  qui.  E:  cui.  435  pot.  fere 
neer.  F:  neyer.  CES:  noier.  BM:  naier.  436  ki.  Hip.  ne.  437 
mond.  B  :  par  unt  ce  munde  vunt.  438  prodome  lur.  Hip.  Li 
boen  prodome  et  naiant.  439  ke.  CLS:  avresier.  El:  aversier. 
M:  adversaire.  440  pot  fere.  B:  feire  periler.  CES:  faire  perillier. 
M:  periller  faire.  I:  fere  perillier.  M  hat  gegen  die  andern  H>s. 
uncorrecten  Reim.  441  jo  vus.  442  ke.  E  :  nage.  443  pois.  B  : 
retreit.  C:  recroit.  E  :  recort.  M:recriet.  Cah.  retrait.  444  i  fehlt. 
ki  —  445.  Hip.  bien  a.  447  perilz.  CE:  péris.  448  eises.  CEM  : 
aises.  449  as.  ke.  sunt.  BCE:  des.  450  as.  mund.  e  fehlt. 
B:    ki   les     plusurs    renier   funt.     CEIS:    renoier  font  (I:    reneier). 


—     240     — 

Donc  recreient  de  dreit  nager. 
Idonc  les  estoet  periller 
E  chaïr  es  adversitez, 
Es  pecchez,  es  iniquitez, 
455     Qui  les  traient  el  fonz  aval  5 

Dreit  en  la  maison  enfernal. 

Oaladrius  est  uns  oisels 

Sor  toz  altres  corteis  e  bels, 

Altresi  blans  corne  la  neis. 
460     Mult  par  est  cist  oisels  corteis.  10 

Alcune  feiz  le  troeve  l'em 

El  païs  de  Jérusalem. 

Quant  home  est  en  grant  maladie, 

Que  l'em  despeire  de  sa  vie, 
465     Donc  est  cist  oisels  aportez.  15 

Si  cil  deit  estre  confortez 

E  repasser  de  cel  malage, 

L'oisel  li  tome  le  visage 

E  tret  a  sei  l'enfermete, 
470     E  s'il  ne  deit  aveir  santé,  20 

L'oisel  se  torne  d'altre  part, 

Ja  ne  fera  vers  lui  regart. 


451  dreit  fehlt.  B:  del  dreit.  Cah.  retraient.  EG:  recroient 
soi.  452  estot.  B:  idunc.  CE:  adont.  I:  adonc.  453  adversetez. 
CE:  en  aversites.  454  as.  as.  Hip.  et.  455  ki.  456  meison. 
dreit  fehlt.  Hip.  Dedenz  la.  CE  :  droit  a.  457  [Kjaladrius.  oiseals. 
BM  :  Kaladrins.  C  :  Caladricus.  E  :  Caladrius.  458  autres  curteis. 
beals.  459  autresi  blanc,  neifs.  CE:  blans.  nois.  460  mut. 
oiseals  curteis.  Cah.  parest.  461  aucone.  trove.  IP  :  l'en.  CEGH  : 
a  la  fois  prent  herbergement.  (G:  hierbegement.  H:  herbrege- 
ment.):  Iherusalent.  CE:  Iherusalem.  Also  die  continentalen  Hss. 
andern  den  Reim  l'em.  462  pays.  463  CGH:  aucuns  a.  464  ke. 
desespeire.  M:  desesspoire  sa.  Cah.  despeire  =  Hip.  CE:  & 
on  despoire.  465  oiseals.  466  se.  467  CE  :  repasses  de  son. 
468  C:  mostre  son.  469  C:  soi.  E:  li.  470  aver.  471  l'oiseals. 
autre.     CE:   d'autre.     Cah.  s'entorne.     472  fra.     CE:   fera. 


—     241     — 

Or  est  raison  que  jeo  vos  die, 

Que  cest  blanc  oisel  signefie. 
475     II  signefie  sanz  error 

Jesu  Crist,  nostre  salveor, 

Qui  onques  neire  plume  n'out,  5 

Ainz  fu  tôt  blanc  si  com  li  plout: 

En  lui  nen  out  onques  neirte. 
480     II  meïsmes,  qui  est  vérité, 

Dist  en  l'évangile  de  sei: 

Li  princes,  dist  il,  vint  a  mei  10 

De  cest  mont,  mes  ren  n'i  trova 

De  tôt  iceo  que  il  quida: 
485     C'est  a  dire  ren  qui  sen  fust, 

Ou  pecche  chalenger  pëust, 

Si  s'en  tint  mult  a  engigne:  15 

Car  Deu  ne  fist  onques  pecche 

N'en  lui  ne  fu  onques  trovee 
490     Nule  tricherie  provee. 

Icist  verais  caladrius 

Est  nostre  salveor  Jésus,  20 

Qui  vint  de  sa  grant  majesté, 

Por  esgarder  l'enfermete 


473  [0]re.  reison.  ke  jo  vus.  CES  :  raisons.  Cah.  reson. 
474  ke  cist  Cah.  cest.  475  errur.  CE  :  errour.  476  E  :  creator. 
477  ki  unkes.  I:  pennes.  478  blancs.  Der  Schluss  der  Zeile, 
der  einen  Reim  liefere,  fâllt  Cahier  als  nichtssagend  auf,  wohl 
weil  er  ihn  nicht  verstanden.  479  li.  unkes.  C:  noirte.  E: 
noirete.  LMP:  nerte.  S:  fausete.  Cah.  nerete.  480  ki.  CMP: 
verte.  E:  c'est.  Also  qui  est  einsilbig.  Cah.  mêmes  qui.  Hip. 
Cil   certes  qui.     481  dit  ===  482.     C:   Je  sui  el  père  il  est  en  moi. 

484  coe  ke.     Es  fehlt  tôt.     CE:    tout  ice.     M:    icco.     CEI:    cuida. 

485  co.  ke  soen  feust.  C:  siens.  EL:  sien.  MP:  son.  I:  soen. 
P:  fist.  486  CE:  calengier.  487  Hip.  se  t.  a  moult  enginnie. 
B:  se  entent.  488  kar.  unkes.  489  li.  unkes.  490  Cah.  nul. 
B:  pruvee.  CE:  prouvée.  491  verrai  kalidrius.  C:  ichis  oisaus. 
E:  icil  oisials.    492  Hip.  cest.     493  ki.    494  pur. 

Reins ch,  Le  Bestiaire.  16 


—     242     — 

495     Des  Jueus,  qu'il  out  tant  amez 

E  garniz  e  amonestez, 

Tantes  feiz  pëuz  e  gariz, 

Tant  honorez  e  cncheriz, 

E  quant  il  vit  que  il  morreient  5 

500     En  la  nonfei,  ou  il  esteient, 

Vit  lor  malice  e  lor  duresce 

E  lor  mal  quoer  e  lor  peresce, 

De  lor  esgart  torna  sa  face; 

Par  sa  bénigne  e  seinte  grâce  10 

505     Se  torna  donc  envers  nos  genz, 

Qui  esteiom  las  e  dolenz 

Sanz  fei  e  sanz  enseignement 

En  grant  misère,  en  grant  tonnent. 

Noz  enfermetez  visita,  15 

510     Noz  pecchez  en  son  cors  porta 

El  seint  fust  de  la  croiz  veraie, 

Dont  li  diables  mult  s'esmaie. 

Ensi  faire  le  coveneit. 

Alsi  com  Moyses  aveit  20 

515     Halce  la  serpent  el  désert, 


495  Gieus  k'il.  Hip.  genz  que.  496  B:  tant  guamis.  C: 
&  semons.  P:  guariz.  497  tante.  E:  garnis.  P:  gai-riz.  498 
honurez.  Cah.  Hip  .et  tant  cheriz  (chieriz).  E:  tant  chieris.  499 
ke.  murreient.  Cah.  Hip.  falseh  moreient.  C:  i  m  orront.  500 
CE  :  en  celé  foi.  Hip.  non  fei.  501  lur.  lur.  C  :  durte.  Cah. 
ordesce.  Cah.  theilt  oft  falseh  ab,  so  502  malquer.  CE  :  maus  cuers. 
503  lur  esgard  turna.  Hip.  Adonques  lor  torna,  was  ganz  dem 
Sinne  und  Zusammenhange  widerspricht.  504  e  fehlt.  I:  seintime 
douce,  Cah.  fehlt  „und"  =  P.  505  turna  dune.  nus.  Cah.  Hip. 
donques  vers.  CE:  si  torna  adonc.  506  ke.  CE:  qui  estoient  en 
grans  tormens  (E:  grant  tonnent).  B:  esteums.  M:  estiom.  I: 
estion.  P  :  esteon.  508  miserie.  CE  :  misère  &  en  t.  (=  Cah.)- 
509  =  510  nos.  Hip.  col.  511  CE:  i.  saut  fist  en  la  crois  veraie 
(E:  dusqu'en.  vraie).  513  e  issi.  C:  car.  E:  ensi.  Hip.  Issi  fere. 
514  ausi  corne.-  515  hauce.  BKMN:  la.  CEFGHI:  le.  C:  cachie 
EH  :   chacie, 


—     243     — 

Alsi  coveneit  en  apert 
Le  fiz  de  home  estre  eshalce 
E  en  la  seinte  croiz  dresce, 
(Por  atraire  toz  les  boens, 
520     Qui  sanz  fin  remaindront  soens.)  5 

JL/el  pellican  vos  devom  dire, 

Ou  inult  a  raison  e  matire, 

N'orreiz  plus  bêle  mes  oan. 

Damne  Deu  dist  del  pellican 
525     Par  la  boche  del  bon  Davi,  10 

Qui  de  sa  grâce  ert  repleni, 

Qu'il  esteit  fet  a  lui  semblable. 

Pellican  est  oisel  mirable, 

Si  habite  en  la  région 
530     D'un  fluive,  qui  Nilus  a  non.  15 

El  rivage  del  Nil  habite, 

E  ceo  me  dit  l'estoire  escrite, 

Qu'il  en  i  a  de  deus  maneres: 

Cil  qui  habitent  es  ri  ver  es 
535     Ne  manguënt  se  peisson  non;  20 


516  ausi.  517  eshauce.  BEKMP:  femme.  CGHIL:  famé* 
F:  le  feme.  In  A  entspricht  das  richtige  home  dem  lateinischen 
filium  hominis.  518  B:  pose.  C:  hauchies.  EGHP:  haucie.  F: 
drecie.  M:  pêne.  519  pur  atreire  tuz.  P:  acreire.  520  ki.  remain- 
dront. 519 — 520  felileii  Cah.  u.  Hip.  Die  beiden  siebensilbigen  Verse 
kônnen,  ohne  den  Zusammenhang  zu  stôren,  wegbleiben  ;  schon  der 
Reim  erweist  sie,  von  den  andern  Hss.  abgesehen,  als  verdàchtig. 
521  [I)]el.  522  reison.  Q:  Mult  y  a.  523  n'orrez.  B:  cest  an. 
CF:  mais  plus  bêle  aventure  (F:  biele  auuan).  EM:  mais  avuan 
(M  :  ovant).  H  :  owan.  GS  :  awan.  IL  :  oan.  Cah.  à  un  an.  524  C 
fûgt  eine  Zeile  hinzu  :  parole  bêle  &  avenant.  525  bûche.  Cah.  le 
voche.  526  ki.  fu.  Hip.  fu  empli.  C:  raempli.  E:  raemplis. 
527  k'il.  Cah.  Que  il  s'ert.  C:  a  moi.  530  fluvie  ke.  ad  nun. 
Hip.  Del  fleuve.  C:  flueve.  Niilis.  531  BM:  de.  C:  de  la  abite. 
E:  dou.  532  coe.  dist.  Hip.  Issi  me.  B:  l'estorie.  C:  Testore. 
533  k'il  i  ad.  CE:  qu'il  en  i  a.  534  ki.  Cah.  en  =  BCE.  535 
C:  menguient. 

16* 


—     244    — 

Cil  qui  ne  manguënt  peisson, 

Habitent  en  la  desertine 

E  ne  manguënt  fors  vermine. 

Del  pellican  est  grant  merveille: 
540     Car  onques  nule  mère  oeille  5 

N'ama  tant  son  petit  aignel 

Com  il  fet  son  petit  oisel. 

Quant  ses  pulcinez  a  esclos, 

En  els  norrir  e  char  e  os 
545     Met  tote  sa  peine  e  sa  cure.  10 

Mes  mult  fet  maie  norreture: 

Car  quant  il  sont  crëuz  e  granz 

E  alques  sages  e  puissanz. 

Si  becchent  lor  pères  el  vis 
550     E  tant  lor  sont  fels  e  eschis,  15 

Que  lor  pères  de  fin  coroz 

Les  occient  e  tuent  toz. 

Al  terz  jor  vent  li  père  a  els7 

Si  le  commoet  pitez  e  dels. 
555     Tant  les  aime  d'amor  parfite,  20 


536  ke.  pas  p.  538  E:  si  ne.  540  kar  unkes.  owaille.  B: 
oaile.  C:  jovene  oeille  E:  jone  oueille.  M:  ovielle.  542  ciun. 
543  pueins  ad.  C:  pouchines.  E:  poucines.  M:  pucieus.  I:  pou- 
einez.  Cah.  pusinès.  544  eus.  C:  norir  met.  545  Das  zweite  sa 
fehlt.  CEM:  &  sa.  546  mut.  nureture.  Cahier  setzt  noriture  = 
élève  und  vergleicht  l'élève  des  bestiaux.  Aber  das  Wort  bedeutet 
Gedeihen,  Wachsthum,  hier  Brut.  Der  Pelikan,  der  auf  die  Er- 
nàhrung  seiner  Jungen  Mùhe  und  Sorge  verwendet,  schafft  (sich) 
eine  sehr  schlechte  Brut;  demi  wenn  sie  gross  sind,  hacken  sie 
ihren  Eltern  ins  Gesicht.  547  kar.  sunt.  Hip.  norriz  et.  548  aukes. 
poisanz.  B:  pesaunt.  C:  puissant.  549  bekkent.  B:  becchent. 
CEI  :  bêchent.  KM  :  bekent.  E  :  père  ens  ou  pis.  Cah.  S'il.  es. 
550  lur  sunt.  eschifs.  BE:  eschis.  C:  cuitis.  551  ke  lur.  Hip. 
père,  corroz.  B  :  fine  coruz.  CE  :  courous.  552  ocient.  Hip.  ocit 
et  les  tue.  C:  ochist.  E:  ocist.  553  Cah.  lor.  B:  lur.  554  doels. 
Cah.  pitels  et  duels.  Hip.  Si  les  quenoist  pitié  a  d'eus.  B:  pite  de 
eus.     C:  pitiés  &  dieus.     E:  diels.     555  d'amur.     Hip.  parfeite. 


—    245     — 

Que  donc  revent,  si  les  visite. 
Od  son  bec  perce  son  coste, 
Tant  qu'il  en  a  del  sanc  oste. 
De  cel  sanc,  qui  de  lui  ist  fors, 
560     Lors  remeine  la  vie  es  cors  5 

De  ses  pulcins,  n'en  dotez  mie, 
E  en  tel  sens  les  vivifie. 

beignors,  or  oëz  que  ceo  monte. 

Ja  entendriez  vos  un  conte 
565     D'Arthur  ou  de  Charle  ou  d'Oger.        10 

Ci  a  a  beivre  e  a  manger 

A  l'aime  de  chescun  feeil, 

Qui  voelt  aveir  de  Deu  conseil. 

Deus  est  le  verai  pellican, 
570     Qui  por  nos  traist  peine  e  ahan.  15 

Oëz  qu'il  dist  en  prophecie 

Par  le  bon  prophète  Ysaïe: 

J'engendrai,  fet  damne  Deu,  fiz; 

Quant  les  oi  crëuz  e  norriz, 
575     H  me  despistrent  e  haïrent  20 

E  mes  comandemenz  desfirent. 

Certes,  seignors,  c'est  vérité, 


556  ke.  Cah.  dont  vent  et  si.  557  bek.  558  k'il.  C  :  c'adont. 
E:  qu'adonc.  559  del.  ke.  C:  de  cel.  E:  ce.  Cah.  de  iloc. 
Hip.  d'ilec.  560  lors  fehlt.  il  ist  als  uberflûssig  gestrichen.  C: 
lors  ramaine  la.  561  pucins.  dutez.  Hip.  A  ses.  562  sen.  e  fehlt. 
C:  lor  rent  la  vie.  Cah.  Ramaine  il.  as.  FI:  el.  L:  es.  563 
[S]eignors  ore.  ke  coe.  CE:  oies.  565  de.  de.  C:  d'Artu.  EL: 
d'Artus.  IKM:  d'Artur.  CEI:  d'Ogier.  I:  Challe.  566  ad.  Cah. 
Cil.  567  chescon.  B:  faeil.  CEKM:  feel.  568  ki  vot  aver.  569 
verrai.  CE:  pellicans.  570  ke  pur.  treit.  CEK:  traist.  BM:  han. 
K:  hain.  CE:  ahans.  571  k'il.  el  (=  BM).  C:  en.  EIK:  la  p. 
573  jo.  damne  fehlt.  Hip.  Je  engendre.  B  :  dampnedeu.  C  :  dame- 
diex  fix.  574  nurriz.  575  CE:  despirent.  576  défirent.  C:  des- 
dirent.    E  :  desfirent. 


—     246     — 

C'est  la  veraie  auctorite: 

Nos  sonies  ses  fiz  e  pigons, 
580     Qui  conie  malvais  e  félons 

Nostre  seignor  el  vis  ferimes, 

Quant  nos  pardevant  lui  servîmes  5 

A  sa  créature  meint  jor 

E  nent  a  lui  com  creator  : 
585     Plenerement  le  reniâmes, 

Quant  perres  e  fustz  aorames.  ^ 

Por  ceo  a  nos  se  coroça,  10 

Si  nos  guerpi  e  nos  chaça 

En  la  main  al  cruel  félon. 
590     Por  noz  pecchez  mort  esteiom. 

Quant  al  père  pite  en  prist, 

Nostre  salveor  Jesu  Crist,  15 

Son  cher  fiz  enveia  en  terre, 

Por  faire  pes  de  nostre  guerre. 
595     Deu  devint  honi  por  noz  pecchez, 

Circumcis  fu  e  baptizez 

E  por  nostre  salvation  20 

SofFri  tonnent  e  passion: 


578  verai.  CE:  vraie.  579  sûmes.  B:  pijuus.  M:  piguns. 
C:  si  faon.  E:  si  poon.  Cah.  pignons.  Hip.  giebt  als  Var.  ses 
poons.  580  ke.  malveis.  581  E:  ferismes.  582  nus.  li.  C:  venimes. 
E:  servismes.  583  Hip.  la  criature.  584  pussant.  C:  Nient  en 
lui  no  creatour.  E  :  &  vient  ou  lieu  no  c.  M  :  uent  a  lui  c. 
Cah.  neient  a  lui  creator.  Hip.  Qui  toz  nos  trest  a  desennor. 
585  reneame's.  C:  renoiasmes.  I:  reneiames.  586  pères.  B:  perres. 
C:  fus.  I:  fuz.  Cah.  fut,  in  Anmerk.  fust?  Derselbe  ist  im  Zweifel, 
ob  Anbetung  von  Holz  oder  Feuer  gemeint  ist.  587  pur  coe.  nus. 
B:  coruscat.  C:  couroucha.  I:  o.  589  B:  culvert.  C:  crueus. 
590  pur.  péchez  mortz.  Cah.  bemerkt  zu  estéora,  dass  die  Bauern 
der  Umgegend  von  Paris  noch  j'étiomes  sagen.  592  Ihesu.  Hip. 
Nostre  verai  Deu.  593  filz.  594  pur  fere.  C:  pour  faire  pais. 
ceste.  595  hoem.  nos  péchez.  B:  home.  CD:  hom.  596  C:  cir- 
conchis.  D  :  circumsiz.  597  pur.  salvacion.  598  suffri  mort.  Cah. 
Soffrit  il  mort.     B:  turment.     I:   tonnent. 


—     247     — 

Prendre  se  lessa  e  tenir, 
600     Lier,  bender  e  escopir 

E  en  la  seinte  croiz  pener 

E  od  espines  coroner 

E  cloficher  en  pèz  e  meîns.  5 

Li  salveres  de  pite  pleins 
605     Se  lessa  ferir  el  coste, 

Si  savom  ben  par  vérité, 

Que  sanc  e  ewe  s'en  issi. 

Par  cel  sanc  somes  nos  gari:  10 

Cel  seint  sanc  nos  rechata  vie 
610     E  nos  osta  de  la  baillie 

Al  félon,  qui  a  non  Sathan. 

Deu,  qui  est  verai  pellican, 

Nos  raienst  en  ceste  manere  15 

Conie  la  gent7  qu'il  out  mult  chère. 

615     Or  dirrom  del  niticorace, 

Un  oisel  de  nialvaise  estrace, 

Freseie  a  non  en  dreit  romanz. 

Cist  oisels  est  orz  e  puanz;  20 

De  jor  ne  de  soleil  n'a  cure. 
620     Toz  jors  est  tele  sa  nature. 


599  C:  pendre.  603  clouficher  e.  B:  clousfieher.  C:  claus- 
fichier  en.  DM:  clofichier.  Hip.  et  piez.  604  F:  de  la  lance 
n'est  pas  del  mains.  606  pur.  BI:  de.  CD:  par.  607  ke.  en. 
Hip.  li  sanc.  l'eve  en.  C:  s'en.  D:  ansemble.  608  sûmes.  D: 
tuit  guari.  I:  cest.  609  nos  fehlt.  I:  Cest.  C:  retraist  a  v.  D: 
tu  nostre  rechataille.     I:    rachata.     611    ki.    nun.     612  ki.    verrai. 

613  remist.  Cah.  rameint.  C:  raienst.  D:  raient.  K:  raent.  I: 
itel.     Cahier  druckt   nach   dem  Pelikan  (VI)  das  Wiesel  (XXVII). 

614  k'il.  615  [0]re.  Cah.  dirrai.  BK:  nicticorace.  C:  l'uni- 
corache.  D:  nuticorace.  I:  nicorace.  L:  nitichorace.  616  malveis. 
Hip.  D'un.  D:  malvaise  trace.  617  ad.  CMI:  fresaie.  C:  a  a  non 
en  roumans.  D:  fresoie.  Q:  Fresaye.  618  oiseals.  ordz.  619  n' ad. 
Hip.  et.     620  jorz.    tele  =  Cah.  Hip. 


—     248     — 

Nuit  e  ténèbres  aime  ades, 

Ben  est  semblant  qu'il  est  malves. 

Jim  cest  oisel  sont  figure 

Li  fais  Jueu  malëure, 
625     Qui  ne  voldrent  Deu  esgarder,  5 

Quant  il  vint  ça,  por  nos  salver. 

De  Deu,  qui  est  verai  soleil, 

Ne  voldrent  ereire  le  conseil, 

Ainz  le  refusèrent  partot 
630     E  contre  lui  furent  de  bot  10 

E  tôt  plenerement  diseient, 

Que  nul  rei  fors  César  n'aveient. 

Donc  se  mustra  Deus  a  nos  genz, 

Qui  esteiom  las  e  dolenz, 
635     En  tenebrose  région,  15 

En  l'ombre  de  mort  seeiom, 

Quant  la  lumere  nos  nasqui, 

Qui  de  la  seinte  virgne  eissi. 

Idonc  fumes  enluminez, 
640     Donc  fu  li  termes  afinez  20 

De  la  peine,  de  la  dolor, 

Qui  nos  aveit  tenu  meint  jor. 


622  k'il.  malveis.  Hip.  sert  mauves.  C:  bien  samble  que 
il  soit  malvais.  D  :  c'en.  623  [E]n.  sunt.  624  faus  Gyeu.  Cah. 
fols  Gieu.  Hip.  félon  Jeve.  625  ki.  voudrent.  B:  voleient.  C: 
voelent.  D:  vodront.  Cah.  [à]  Deu  entendre.  I:  aourer:  sauver. 
626  pur  nus.  Es  fehlt  ca.  B:  quant  cajus.  C:  cha.  D:  ca.  I: 
il  vint  ca.  Cah.  raendre.  KL  fehlt  ca.  627  ki.  verrai.  C:  li 
vrais  solaus.  628  vodreient.  le  fehlt.  Cah.  voleient.  C:  voelent. 
les  consaus.  629  partut.  630  encuntre  li.  de  but.  DM:  de  bot. 
CE:  de  bout.  Cah.  Hip.  Encontre.  631  tut.  Hip.  planiement. 
E:  trestout  plainnement.  632  ke.  C:  dieu.  633  deu.  nus.  Hip. 
monstra.  634  ki.  CE  :  qui  estoient.  636  do.  Cah.  Hip.  seion. 
CE:  estion.  637  nus.  638  ke.  BCDEM:  issi.  Hip.  essi.  641  e 
de.    642  ke.    out.    B:  aveit.    C:  avons.    E:  auiens  steht  unter  auoit. 


—     249     — 

Devant  ceo  esteiom  nos  tristiv, 

De  nos  dist  Deu  par  le  psalmistre 
645     Davi,  qui  tant  fu  ben  de  lui: 

Li  poeples,  que  jo  ne  conui, 

Fet  nostre  sires,  me  servi  5 

E  en  oiance  m'obeï, 

E  fiz  estranges  me  mentirent 
650     E  clochèrent  e  enveillirent. 

Por  ceo  veillirent  e  clochèrent, 

Que  mes  comandemenz  lesserent.  10 

Li  Jueu  sont  en  obscurte 

Ne  veient  pas  la  vérité: 
655     Les  ténèbres  amerent  plus 

Que  le  verai  soleil  la  sus. 

.Li  aigles  est  reis  des  oisels.  15 

Quant  velz  est,  si  devent  novels 
Par  mult  merveillose  nature. 
660     Une  fontaine  clere  e  pure, 


643  coe.  644  nus  dit.  salmistre.  B:  psaumistre.  C:  sau- 
mistre.  D:  psalmistre.  E:  psalfniste.  645  David  ki.  BCDM: 
Davi.  646  ke  jo.  Hip.  Le  pueple  dist  me  quenui.  648  me.  CE: 
orison.  D:  honorance.  649  CE:  &  cil  estrange.  D:  &  mes  filz 
me  tormenterent.  Hip.  Et  cil  qui  pas  ne  me  servirent.  650  clou- 
ficherent  &  envilirent.  Hip.  Clochierent  et  si  enviellirent.  B: 
clochierent.  enveillierent.  D:  avilerent.  CE  :  &  mes  commandemens 
desdirent  (E  :  despirent).  Die  Stelle  ist  von  den  meisten  Schreibern 
nicht  verstanden  worden.  651  pur  coe  me  lièrent  e  clouficherent. 
B:  veillierent.  clochierent.  D:  avilerent.  endossèrent.  CE:  &  ce 
(C:  cou)  que  je  (C:  jou)  dis  abaissierent.  M:  por  co  envilirent  e 
clioficherent.  K:  enveillirent.  S:  enviellirent.  clocirent.  Cah.  en- 
veillirent. Hip.  enviellirent.  clochierent.  652  ke.  CE:  &.  653 
Gyeu  sunt.  Cah.  oscurité.  BCD:  oscurte.  654  B:  point  de  la 
clarté.  CE:  car  il  laissierent  la  clarté.  Zu  obscurte  bildet  clarté 
einen  besseren  Gegensatz.  655  aiment.  CE:  amerent.  656  vera. 
"B:  veir.  CES:  vrai.  D:  voir.  M:  verrai.  657  [L]i.  oiseals. 
658  noveals.  B:  veilz.  C:  viex.  D:  viaus.  E:  viels.  Q:  veil. 
Cah.  Quant  volt  si  devenir  novels.  659  mut  merveilluse.  660 
fontaigne. 


250 


Ou  l'ewe  sort  vive  e  boillant, 

Quant  li  soleiz  est  cler  raiant, 

Cerche  li  aigles,  quant  est  velz 

E  niult  a  obscurciz  ses  elz 
665     E  chescune  ele  grève  e  veine.  5 

En  l'air  desus  celé  fontaine 

Conience  mult  hait  a  monter 

Contre  le  soleil  raiant  cler. 

Quant  la  sus  vent  en  la  chalor, 
670     Ses  elz  afiche  en  la  luor  10 

Del  soleil  e  tant  i  esgarde, 

Qu'avis  li  est  que  trestot  arde. 

Iloec  en  celé  ardor  esprent 

Ses  elz,  ses  eles  ensement, 
675     Puis  descent  jus  en  la  fontaine,  15 

La  ou  l'ewe  est  plus  vive  e  saine, 

Si  se  plonge  e  baigne  treis  feiz, 

Tant  que  il  est,  ben  le  sachez, 

Tôt  freis  e  tôt  renovelez 
680     E  de  sa  veillesce  sanez.  20 


661  Cak.  seit  =  Hip.  C:  Tiave.  DE:  l'aiguë.  662  soleilz. 
plus  cler  (=  Cah.).  Hip.  plus  clerc  (vorher  solel  ohne  Artikel). 
C:  plus  raians.  663  mut  est  veilz.  Cah.  veuz.  Hip.  vielz.  664 
enoscuri.  B:  oilz.  C:  iex.  E:  iels  (=  Cah.).  S:  ieus.  C:  os- 
curchis.  Hip.  Quant  li  sont  oscuri  les  euz.  665  chescone  hele. 
BS:  grieve.  CE:  grief.  Hip.  li  grieve.  Hippeaus  Uebersetzung 
der  vier  letzten  Worte  (=  lui  pèse  inutile)  ist  sehr  ungenau.  666 
l'eir.  fonteigne.  Hip.  lair.  667  haut.  668  ke  raie  (Cah.  qui  r). 
Hip.  solel  haut  et  c.     CE:  raiant  &.     D:  qui  luist.     671  Hip.  De. 

672  k'avis.    ke.    Hip.  Que  vis.     C  :  que  li  sanle.     D  :   qu'aviz  que. 

673  cel  ardur  s'esprent.  BD:  esprent.  Hip.  Ilec.  cel.  674  heles. 
675  décent,  fontaigue.  676  CE:  &  clere  &.  B:  le  ewe.  C:  l'iave. 
DE:  l'aiguë.  S:  ele.  Cah.  U  lewe  est  plus  v.  et  plus  s.  Hip. 
ele.  clere.  677  plunge.  si  fehlt.  CE:  si  se  plonge.  678  k'il. 
CES:  sachois.  D:  sachoiz.  Hip.  quil.  bien  ice  sachiez.  679  Ciih. 
freiz.  Hip.  frez.  B:  fraiz.  CE:  fres.  680  B:  veilesee.  CS:  viel- 
leclie.     DE:    viellesce.     Hip.  viellece. 


—    251     — 

Tant  a  l'aigle  clere  vëue: 
S'il  ert  si  hait  com  une  nue 
La  desus  en  cel  air  roant, 
Si  veit  il  le  peisson  noant 
685     Soz  lui  el  nuive  ou  en  la  mer.  5 

Donc  descent  por  lui  encombrer: 
A  lui  se  joint  e  tant  estrive, 
Que  par  force  le  trait  a  rive. 

Une  altre  manere  a  estrange: 
690     Car  qui  de  ses  oes  fereit  change  10 

E  en  son  ni  altres  meïst, 

Si  qu'il  nel  sëust  ne  veïst, 

Quant  li  pigon  serreient  grant, 

Ainceis  qu'il  fussent  ben  volant, 
695     Les  portereit  la  sus  en  l'air  15 

Contre  le  rai,  contre  Pesclair 

Del  soleil,  quant  melz  raiereit. 

Celui  qui  ben  esgardereit 

Le  rai  del  soleil,  sanz  ciller, 
700     Amereit  il  e  tendreit  cher,  20 

E  celui  qui  n'avreit  vigor 

681  ad  li  aigles.  Hip.  1'egle.  682  cum.  Hip.  en  haut  comme 
la.  CDES:  est.  Cah.  iert.  683  lasus.  eir.  B:  roaunt.  CE:  raiant. 
Cah.  La  sus.  685  en  fluvie.  la  fehlt  (=  Cah.).  686  pur  li.  688 
ke.  treit.  Hip.  de  r.  689  [U]ne.  ad.  690  kar  ki.  oefs  freit 
eschange.  C  :  encange.  T>  :  feist  change.  E  :  escange.  S  :  cange. 
691  D:  nif.  E:  nit.  C:  mesist.  692  k'il.  nel  v.  Cah.  ne  ne 
(=  Hip.,  der  s'eust  schreibt).  693  Cah.  pucin  (=  BM).  Hip.  poucin. 
C:  pouchin.     E:  poucin.     694  k'il.     B:  ainz  ke.    C:  anchois  qu'il. 

695  portèrent,  l'eir  (=  Cah.).  D:  l'art.  Eine  ebenso  blôdsinnige 
Lesart  hat  D   in  der  Zeile  vorher  desinant!     CE:   l'air:    l'esclair. 

696  ciel,  l'escleir.  B:  soleil.  CDE:  rai.  697  B:  e  quant  le  soleil 
meuz  raereit.  C:  mix.  698  ki.  B:  meuz.  E:  miex.  699  C 
andert:  ameroit  il  &  tenroit  chier  |  &  garderoit  molt  volentiers. 
B:  cillier.  D:  cliner.  E:  clugnier.  M:  cilier.  Hip.  clinier.  701 
ki.     Cah.  A  c.     B:  de. 


—     252    — 

D'esgarder  contre  la  luor, 
Com  avoltre  le  guerpireit, 
Ja  puis  ne  s'en  entremettreit. 

705     .L'aigle,  qui  si  se  renovele, 

Nos  done  essample  bone  e  bêle:  5 

Car  altresi  devreit  ovrer 

Home,  qui  voelt  renoveler 

Son  vel  vestement,  seit  Paen 
710     Ou  seit  Jueu  ou  Crestien. 

Quant  li  oil  de  son  quoer  serreient       10 

Si  aombre,  qu'il  ne  porreient 

Veeir  la  salvete  certeine, 

Donc  devreit  querre  la  fonteine, 
715     Qui  est  esperitable  e  vive: 

C'est  le  baptesme,  qui  avive  15 

Trestoz  cels  que  il  seintifie. 

De  ceo  trai  jeo  a  garantie 

L'évangile,  ou  jeo  truis  escrit, 
720     Que  cil  qui  d'ewe  e  d'esperit 

Ne  serreit  si  seintifiez,  20 


702  C:  de  garder.  703  corne.  704  pus.  Cah.  plus.  C:  li 
resgarderoit.  CE  :  puis.  Hip.  Et  d'entor  lui  le  jetereit.  705 
[Ljaigle  ke.  C:  ensi  r.  706  E:  molt  très  bêle.  707  kar  autres. 
708  hoem  ki.  BD:  home.  C:  li  noms.  E:  nom.  709  veil  (=  B), 
D:  viel  (=  Cah.).  DE:  ancien  (=  Cah.).  C:  anchien.  Hip.  Son 
mauves  estât  ancien.  710  Gyu  ou  seit.  C  àndert:  soit  jovenes 
ou  soit  anchien.  Hip.  Seit  jeve  ou  seit  c.  712  k'il.  CE:  em- 
(E  :  en)combre.  D  :  oscurci.  Hip.  verreient.  CE  :  verroient.  D  : 
porroient.  713  veer.  la  fehlt.  Hip.  Voie  ne  vérité  certeine.  BCE: 
voie  (B:  veie)  ne  sauvete.  D:  veir.  714  C:  doivent.  715  ki.  es- 
peritale.  CE:  esperitable  vie.  D:  espirital.  716  coe.  le  fehlt. 
CE:  c'est  li  bautesmes  (E:  baptesmes)  qui  a  vie.  717  ke.  C: 
traist  tous  chiax.  D:  qui  sont  en  vie.  E:  trestous  cials.  718  coe.; 
trei  jo.  guarantie.  719  l'euvangile.  troef.  jeo  fehlt.  B:  troes. 
CE:  trovons.  L:  trais.  720  ke.  ke  de.  721  seintefiez.  Cah.  Hip. 
einz  seintefiez.     C:  saintefies. 


—    253    — 

Qu'il  ne  fust  renez  e  purgez, 

Ne  porreit  en  nule  guise  estre, 

Qu'il  entrast  el  règne  celestre. 
725     Qui  en  ceste  fontaine  clere 

Est  baptize  el  non  del  père,  5 

Del  fiz  e  del  seint  esperit, 

Séurement  sanz  contredit 

Porra  veeir  e  esgarder 
730     Le  veir  soleil,  qui  raie  cler: 

C'est  Jesu  Crist,  li  dolz,  li  pis.  10 

Qui  en  lui  a  son  esgart  mis, 

En  l' esgarder  se  renovele 

Altresi  come  fet  l'oisele 
735     En  l'altre  soleil  que  cil  fist, 

Qui  toz  les  elemenz  assist  15 

E  qui  créa  trestot  cest  mont 

E  totes  les  choses  qui  sont. 

Un  oisel,  qui  a  non  fenis, 
740     Habite  en  Ynde,  ou  est  toz  dis, 

Aillors  nel  soelt  l'em  pas  trover.  20 

Cist  oisels  est  toz  dis  sanz  per: 
Car  ja  nen  ert  fors  un  ensemble 


722  k'il  en.  C:  qu'il  fuissent  digne  &  purgies.  E:  qu'il 
soient  sane  &  purgie.  Hip.  n'en.  D:  espurgez.  723  C:  porront. 
724  k'il.  C:  qu'entraissent.  E:  qu'il  entrent.  725  ki.  fontaigne. 
727  esperiz.  CDE:  fil.  728  contrediz.  Hip.  Icelui  tôt  sanz.  729 
veer  (=  Cah.  Hip.).  730  solail  ki.  CE:  vrai  (Cah.  verai).  731 
Ihesu.  doz.  Cah.  piz.  C:  pix.  E:  pieus  Ihesu  Cris.  732  ki.  ad. 
esgard.  734  autresi  com.  Cah.  li  o.  D  :  li  aigle.  735  ke.  736 
ke.  asist.  D:  elimens  fit  assist.  L:  alemanz.  737  ki  cria.  mund. 
738  ke  i  sunt.  737—738  fehlen  Cah.  u.  Hip.  739  [Ujn.  ki  ad. 
Hip.  fenix.  C:  D'un.  740  &  est  tut  dis.  C:  qui  maint.  Hip. 
Inde  e  maint.  741  B:  set.  C:  sieut.  D:  sont.  Hip.  seut  l'en. 
Cah.  sot.  742  oiseals.  tut  dis.  743  kar.  Hip.  Que  ne  nest  fors 
un  seul.  Nach  Hip.  wiïrde  nur  ein  Phônix  jedes  Mal  geboren. 
B:  asemble. 


—     254     - 

Ne  nul  altre  ne  li  resemble 
745     De  tel  estât,  de  tel  maneré, 

De  tel  semblant  e  de  tel  chère. 

Quant  cinc  cenz  anz  sont  acompli, 

Donc  li  semble  qu'il  est  veilli,  5 

Si  se  charge  d'espices  chères, 
750     Bones  e  de  plusors  maneres; 

De  la  desertine  s'en  vole 

En  la  cite  de  Leopole. 

A  un  prestre  de  la  cite  10 

Est  acointe  par  vérité 
755     Par  alcun  signe  ou  altrement 

De  cest  oisel  l'avènement, 

E  quant  il  set  qu'il  deit  venir, 

Si  fet  reims  de  sarment  cuillir  15 

E  lier  en  un  fesselet 
760     E  sor  un  bel  alter  les  met, 

Qui  a  cel  oes  est  adenti. 


744  Ne  fehlt.  B:  treis  cent  aunz  dure  ce  me  semble.  C: 
.V.  C.  ans  dure  si  com  moi  samble.  D  :  .V.  C.  anz  vit  bien  ce. 
Cab.  Cinc  cens  ans  vit  ce  me  s.  Hip.  Cinc  cenz  anz  dure.  745  de 
un.  de  une.  Cab.  Hip.  D'un,  d'une.  746  tele.  e  fehlt.  BCD: 
a  bon.  Cab.  A  bon  s.  a  bonne  (Hip.  boen.  boene).  747  sunt. 
Hip.  acoupliz.  B:  treis  cent.  CD:  .V.  C.  ans  (D:  ainz).  748 
k'il.  B:  enveiliz.  Cah.  qu'est  envielliz.  Hip.  se  semble  trop  en- 
vielliz.  749  d'espèces  (=  Cah.).  C:  garge  des  pecos  cbiere.  Dr 
pierrez.  S:  d'espices.  Hip.  charche.  751  envole.  BC:  s'en  vole. 
752  BD:  Neopole.  C:  Loepole.  GH:  Leopole.  I:  Leupole.  75a 
un  p.  a  en  la.  B:  a  un  prestre  est  acointe  |  ke  meint  iloc  en  la 
cite.  754  pur.  I:  Acostume  por  v.  755  Hip.  set  veirement.  757 
k'il.  758  saremenz.  BC:  sarment.  D:  serment  (am  Rande  fanol). 
Cah.  coillir.  Hip.  fanol  quellir.  759  CDK:  faisselet.  760  sur  un 
mult  beal  vesselet.  BCD:  autel  (=  Hip.)  le  met.  KN:  auter  (= 
Cah.).  761  ke.  C:  por  l'oisel  est  ilueques  mis.  D:  qui  a  cest 
oysel  est  establi.  Hip.  L'oisel  si  com  je  vos  di  |  Charchie  d'espices 
vient  a  lui  |  Quant  il  veut  avenir  au  ieu. 


—     255     — 

E  li  oisels,  si  com  jeo  di, 

Chargez  d' espices  vent  al  leu. 

Od  son  bec  alume  le  feu: 
765     Car  tant  fert  sor  la  perre  dure, 

Que  feus  en  sait  par  aventure,  5 

Qui  mult  tost  avive  e  esprent 

Es  espices  e  el  sarment. 

Quant  li  feus  est  cler  e  ardent, 
770     Si  se  met  enz  demeintenant 

E  s'art  tôt  en  puldre  e  en  cendre.         10 

Donc  vent  li  près  très  por  aprendre, 

Cornent  la  bosoigne  est  alee: 

La  cendre  troeve  amoncelée. 
775     Donc  la  départ  tôt  suavet, 

Tant  que  dedenz  troeve  un  vermet,       15 

Qui  done  assez  meillor  odor 

Que  rose  ne  nule  altre  nor. 

Li  prestres  l'endemain  revent, 
780     Por  veeir,  cornent  se  content. 

L' oisel,  qui  est  ja  figure,  20 

Al  terz  jor  est  oisel  forme, 

Si  a  quanqu'il  i'  deit  aveir. 


762  oiseils.  cum  jo.  763  charges  d'espèces.  B:  de  espèces. 
C  :  carchies.  D  :  pierez.  L  :  espices.  I  :  quant  il  veut  avenir  au 
leu.  764  son  (fiir  le).  765  kar.  sur.  père.  C:  &  t.  766  ke  = 
767.  Hip.  alume  =  BG.  768  e  es  espèces  (==  Cah.).  sarement. 
C:  &  espices  &  en.  D:  a  sez  pies  le  mest  el  serment.  G:  des 
pises  &  dou  sairement.  771  si  se.  pudre.  toi  fehlt.  Hip.  iSi  s'art. 
C  :  si  s'art  lues  en  pore.  773  Cah.  bosoinne.  Hip.  besoigne. 
775  départe.  BCS:  départ.  B:  suavee.  C:  souavet.  776  ke. 
777  ke.  asez.  778  ke.  nul  (=  Cah.)-  Hip.  ne  que  nule  f.  C: 
nule.  D:  nulle.  779  revient.  Cah.  le  1.  vent.  780  pur  veer. 
-781  li.  ke.  BC:  la.  C:  figures.  D:  défigure.  Hip.  ja  est.  782 
ja  oisel  furme.  Hip.  clame.  C:  oisiax  formes.  D:  l'oysel.  E 
setzt  erst  mit  V.  783  wieder  ein.  783  si  k'il  ad  quanke.  Cah.  si 
qu'il  ad. 


—    256    — 

Al  prestre  s' encline  por  veir, 
785     Puis  s'en  torne  lez  e  joianz 

Ne  revent  devant  cinc  cenz  anz. 

Jim  cest  oisel  devez  entendre 

Nostre  seignor,  qui  volt  descendre  5 

Çajus  por  nostre  salvement. 
790     De  bones  odors  finement 

Fu  chargez,  quant  en  terre  vint 

Por  les  prisons,  que  enfer  tint. 

En  l'alter  de  la  croiz  sacrée,  10 

Qui  tant  est  dolce  e  savoree, 
795     Fu  sacrefiez  cist  oisels, 

Qui  al  terz  jor  resorst  novels. 

Mes  plusors  ne  voelent  pas  creire, 

Que  la  chose  seit  issi  veire,  15 

Si  ont  grant  tort,  ceo  m'est  avis. 
800     Quant  F  oisel,  qui  a  non  fenis, 

Se  démet  e  se  mortefie 

E  al  terz  jor  reprent  sa  vie, 

Mult  est  a  creire  plus  léger  20 

De  Deu,  qui  tôt  a  a  juger, 


784  chapelein  encline  pur.  E:  crie.  Cah.  Hip.  chapelein 
(chapelain)  cline.  785  Hip.  liez.  786  B:  treis  cent.  CDE:  .V.  C. 
N:  .D.  anz.  Hip.  revien.  787  [E]n.  Cah.  Por  cel.  788  ki.  de- 
cendre.  789  pur.  Cah.  Hip.  Ca  jus.  790  E  :  vraiement.  792  pur. 
ke.  793  l'auter.  794  ke.  doce.  honuree.  B:  aoree  (=  Hip.). 
CS:  aouree.  DE:  honorée.  Cah.  onoree.  Aber  savoree  ist  ge- 
sichert  durch  V.  2007,  wo  dieselbe  Verbindung.  795  oiseals.  Hip. 
Fu  sacrifice  est  oiseaus,  was  keinen  Sinn  giebt.  796  ke.  resurst 
noveals.  Cah.  resurt.  Hip.  resort.  797  nel  volent,  pas  fehlt. 
Cah.  ne  le  volent  c.  Hip.  crerre.  798  ke.  est.  Cah.  fût.  Hip. 
fust.  799  unt.  coe.  800  ke  ad  nun.  801  D:  se  devient  &  de 
mort  &  vie  (charakteristisch  fur  D).  802  CE  :  revient  a.  803  Hip. 
creirre.     804  ke.    ad. 


-     257     — 

805     Ceo  que  il  dist  en  son  sermon, 

Ou  ren  n'a  si  vérité  non. 

Ceo  dist  cil  qui  est  vérité: 

Jeo  ai,  dist  il,  la  poëste 

De  poser  m'aime  e  de  reprendre.  5 

810     Veir  dist  il,  veir  nos  fist  entendre, 

Sil  devom  oïr  e  retraire: 

Jeo  ne  vinc  pas,  dist  il,  desfaire 

La  lei,  ainz  la  vinc  acomplir 

E  assommer  e  aemplir.  10 

815     Issi  ert  le  sage  escrivein 

El  règne  del  cel  soverein, 

Qui  de  son  trésor  met  avant 

Corne  proz  e  corne  savant 

lies  velz  choses  e  les  no  vêles,  15 

820     Qui  ensemble  sont  bones  e  bêles. 

.La  hupe  est  un  oisel  vilein: 
Son  ni  n'est  pas  corteis  ne  sein, 
Ainz  est  fet  de  tai  e  d'ordure. 
Mes  mult  sont  de  bone  nature  20 

825     Li  oiselet,  qui  de  li  issent: 

Car  quant  lor  pères  enveillissent, 
Qu'il  ont  perdu  tôt  lor  poeir 


805  coe  k'il.  Cah.  Et  ceo  qu'il  dit.  806  n'ad.  807  coe.  ki. 
Cah.  dit.  808  jo.  809  ma.  Hip.  m'ame.  810  Cah.  dist  et.  811 
si  le.  retreire.  Hip.  Cil  devon.  812  jo.  desfeire.  Cah.  vinf.  dit. 
813  le.  C:  voel.  E:  ving.  Cah.  vint.  814  assummer.  C:  chi 
doit  Tessample  fenir.  815  del.  Cahier  fûhrt  ôfter  nfz.  Formen  ein, 
so  écrivain.  816  Hip.  Del  reigne  de  ciel.  817  ki.  818  corne 
preuz.  D:  prouz.  sachant  F:  preus.  Hip.  vallant.  Bei  Cah. 
fehlt  818  ganz,  was  er  ûbersehen.  819  B:  veilles.  D:  vilz. 
F:  vies.  I:  viez.  K:  viels.  Cah.  novels.  820  k1  ensemble  sunt. 
Cah.  bons.  bels.  821  [L]a.  822  curteis.  824  mut  sunt.  825  ke. 
lui.  C:  oiselon.  D:  ovsellet.  E:  oiseillon.  Hip.  Les  oiselez. 
d'ele.     826  D:   parenz.  *  827  k'il  unt.     Hip.  Qui. 

Reinseli,  Le  Bestiaire.  17 


—     258     — 

E  de  voler  e  de  veeir, 

Donques  les  socorent  lor  fîz. 
830     Quant  les  veient  si  enveilliz, 

Si  lor  esracent  od  lor  bes 

Les  veilles  plumes  tôt  ades.  5 

Puis  les  eschalfent  dolcement 

E  les  coevrent  tôt  ensement 
835     Corne  cil  firent  els  ainceis, 

Tant  que  il  sont  gariz  e  freis 

E  resclarcies  lor  vëues  10 

E  lor  pênes  ben  revenues. 

Quant  il  les  ont  issi  gariz, 
840     Ben  lor  poënt  dire  lor  fiz: 

Bel  père,  bêle  mère  chère, 

Altresi  e  en  tel  manere  15 

Corne  vos  meïstes  grant  cure 

En  nos  e  nostre  norreture, 
845     Por  gueredon  de  tel  servise 

La  r'avom  nos  or  en  vos  mise 

E  rendu  bonté  por  bonté,  20 

Si  qu'il  n'i  a  ren  mesconte. 

oeignors,  quant  ceste  créature, 
850     Qui  sanz  raison  est  par  nature, 


828  Cah.  vuer.  829  donc,  sucorent  lur  filz.  Hip.  norrissent. 
C:  donques  vont  entour  aus.  E:  conjoissent.  831  e  si  racent. 
lur  becs.  CDE  :  esrachent  (=  Cah.  Hip.).  H  :  enragent.  833  pus. 
eschaufent  doceraent.  834  covent  (==  Cah.  Hip.).  C:  keuvent.  D: 
couvent.  E:  cuevrent.  835  eus.  enceis.  B:  ainz  ces.  C:  anchois. 
D:  ansoiz.  E:  ancoiz.  Cah.  tôt  (od?)  els.  836  k'il  sunt.  Cah. 
freiz,  Hip.  freis,  beide:  qu'il  sunt  tôt.  837  resclarzies.  Cah. 
reclarziez.  838  lur.  CE:  plumes.  840  lur.  lur  filz.  Cah.  poeient. 
Hip.  puent.  841  beal.  842  Hip.  autresi  en  celé.  843  Cah.  cum. 
mult  grant.  Hip.  meites.  844  e  en.  noreture.  Cah.  Hip.  en  nostre. 
845  pur.  CE:  en  guerredon.  846  le.  ore.  Cah.  li.  847  pur.  848 
k'il.  ad.  mescunte.  849  [Sjeignors.  Bei  Hip.  fehlt  quant,  hat  icest 
criature.     850  ke.    reison.     Hip.  Est  sanz  reson  mes  p. 


—     259     - 

Oevre  en  tel  sens  com  dit  vos  ai, 
Mult  poet  hom  estre  en  grant  esmai, 
Qui  tote  la  raison  entent 
E  de  sei  garde  ne  se  prent. 

855     Allas,  tant  fu  ne  a  maie  ore  5 

Qui  père  e  mère  déshonore, 
Quant  il  les  veit  devant  ses  elz 
Malades  e  fredles  e  velz 
E  si  n'en  prent  garde  ne  cure! 

860     Mult  est  de  malvaise  nature  10 

Home,  qui  descretion  set 
E  son  père  e  sa  mère  het 
E  les  maldit  mult  a  grant  tort. 
Morir  l'estoet  de  maie  mort: 

865     Car  Deu  comanda  en  la  lei,  15 

Que  nos  devom  tenir  en  fei, 
Qu'om  père  e  mère  honorast 
E  qu'om  les  servist  e  gardast 
E  pramist  que  de  mort  morreit 

870     Qui  père  ou  mère  maldireit.  20 

fealomon  dist  al  perescos, 
Que  se  il  voelt  estre  rescos 
De  malvaiste  e  de  peresce, 


851  ovre.  sen.  D:  grant  cure  met.  852  mut.  Hip.  deit 
estre  home.  CE:  devons:  entendons.  853  ki.  reison.  854  de  coe. 
Hip.  de  sei.  855  mal  hore.  C:  halas.  E:  lia.  las.  D:  helaz. 
CE:  est.  Cah.  mal  ore.  Hip.  en  maie  hore.  856  ki.  CE:  &. 
858  vielz.  B:  freiles.  C:  frailes.  D:  flebez.  E:  foibles.  Cah. 
freslez.  Hip.  fiebles.  860  malveise.  861  ke  descrescion.  CE: 
.discrétion.  E:  seit:  heit.  863  mut.  Hip.  a  moult.  864  l'estoit. 
865  kar.  ley.  866  ke  nus  devum.  Cah.  garder.  867  ke  l'em. 
honurast.  B:  l'om.  C:  &  qui.  Cah.  Hip.  Que  l'em  (l'en).  Hip. 
ennorast.  —  Oder:  Que  l'em.  onorast?  868  ke  l'em.  B:  ke  hom. 
CD  :  on.  Cah.  k'em.  Hip.  Que  l'en,  amast.  869  ke.  870  ki.  Hip. 
et.     871  [Sjalomon.     E:   as  pecheours.     872  ke.     873  malveiste. 

17* 


—     260     — 

Qu'il  prenge  garde  a  la  proësce 
875     Del  formi,  qui  est  si  petiz. 

Sages  e  proz  est  li  formiz, 

Qui  se  porveit  el  tens  d'esté, 

Si  qu'en  ivér  en  a  plente,  5 

E  nule  altre  beste  nel  fet. 
880     Quant  il  issent  de  lor  recet, 

Si  vont  mult  ordeneenient 

L'un  avant  l'altre  bêlement, 

Tant  qu'il  venent  al  ble  màur,  10 

La  ou  il  est  forme  e  dur, 
885     E  quant  il  sont  venuz  al  grein, 

De  ceo  seiez  trestot  certein, 

Par  l'odor  del  chalme  desoz 

Sevent  conoistre,  tant  sont  proz,  15 

Se  c'est  orge,  segle  ou  furment. 
890     Se  orge  ou  segle  est  finement, 

Le  guerpissent  e  avant  vont, 

Tant  que  al  furment  venu  sont. 

Donc  montent  amont  a  l'espi.  20 

Quant  s'en  sont  charge  e  garni, 
895     A  lor  recet  tornent  arrere 


874  k'il.  prouesce.  E  :  prengne.  Hip.  Si  p.  875  ki.  Cah. 
si  est.  Hip.  tant  est.  C:  pensis.  876  preuz.  Cah.  pruz.  Hip.  prouz. 
877  ki.  C:  qu'il.  Cah.  Hip.  Si  se.  878  k' en  y  ver  ad  tote.  si  fehlt. 
Cah.  Qu'en  ivern  ad  tote  p.  Hip.  a  a  p.  879  Cah.  Hip.  nul.  880 
lur.  B:  reseit.  CS:  rechet.  E:  rechest.  881  mut.  883  k'il.  B: 
maior.  CDEIS:  meur.  Cah.  major.  884  formez.  E:  drus.  Cah. 
dor,  ist  in  Zweifel,  ob  er  d'or  oder  dor  schreiben  soll.  885  sunt. 
886  coe.  mut.  Cah.  très  ben.  Hip.  trestuit.  887  chaume.  Cah. 
desuz:  pruz.  C:  des  chaisnes.  E  dou  festu.  H:  chaine.  888  sunt. 
889  si.  CE:  se.  C:  soile.  E:  soiles.  I:  seigle  o  aveine.  CD: 
forment.  E:  froument.  Cah.  froment.  890  Cah.  ensement.  I:  tôt 
par  lor  nature  demaine,  was  Hip.  mit  domesticus  =  leur  nature 
propre  erklârt.  892  k'al.  893  muntent.  l'espy.  Cah.  en.  894 
charge  se  s.  Cah.  Hip.  se.  895  arere.  CS:  ariere.  DE:  arrière. 
Hip.  par  une  meisme  chariere. 


—    261     - 

Bêlement  tote  la  charrere. 

Trestote  jor  venent  e  vont. 

E  savez  que  li  venant  font, 

Quant  il  encontrent  les  chargez? 
900     Ne  dient  pas,  ben  le  sachez:  5 

Donez  nos  de  vostre  furment, 

Ainceis  tenent  mult  sagement 

La  trace,  que  cil  sont  venu, 

Tant  qu'a  cel  leu  sont  avenu, 
905     Ou  li  altre  se  sont  trosse,  10 

Puis  se  retrossent  de  cel  ble. 

Donc  s'en  revenent  tôt  charge. 

Plus  sont  cointe  e  vezie 

Que  les  foies  virgnes  ne  furent: 
910     Car  quant  as  noeces  entrer  durent,        15 

Si  furent  lor  vessel  tôt  vui 

E  ren  n'orent  en  lor  estui. 

Les  cinc  sages  garnies  erent, 

Les  cinc  foies  lor  demandèrent 
915     De  lor  oille,  mes  point  nen  orent.  20 

Onques  tant  prier  nés  en  porent. 

Ultreement  lor  en  faillirent 

E  pleinement  lor  respondirent, 


897  trestot  en.  B:  trestut  le.  CE:  trestoute  jor.  Cah.  Hip. 
trestote.  898  ke.  veant.  Hip.  les  oisous.  903  ke.  sunt.  Hip. 
Le  chemin,  il.  904  k'al.  seient.  C:  acoru.  Cah.  parvenu.  Hip. 
venu.  905  trusse.  C  :  tourse.  D  :  trosse.  E  :  trousse.  Hip.  trose. 
906  C:  carchent.  E:  charchent.  Hip.  reeharchent.  907  trestroz. 
s'en  fehlt.  Cah.  revenent  trestot.  Hip.  se  retornent  toz.  C  :  dont 
seurement  tout  earcie.  908  B:  veszie.  C:  mix  afaitie.  D:  esviellez. 
E  :  miex  aisie.  Hip.  sages,  veziez.  909  ke.  910  kar.  BCS  : 
noces.  D:  nocez.  E:  nueces.  Hip.  aus  noces  venir.  911  voi 
(=  Cah.).  B:  void.  C:  wit.  D:  voy.  E:  vuit.  Hip.  veisel  tuit. 
Cah.  estoi.  912  n'urent.  Hip.  Et  n'orent  rien.  E:  estruit.  914 
lur.  915  Hip.  eule.  ne.  91(5  une.  preer  ne  les  p.  Cah.  proier 
ne  les  porrent.  Hip.  ne  les  sorent.  917  lur.  Cah.  oltreement. 
918  C:    plenierement.     Hip.  Planierement. 


—     262     — 

Que  ja  point  ne  lor  en  dorreient; 
920     Alassent  la  ou  el  Faveient 

Achate,  si  en  rechatassent 

Ou  altrement  en  porchaçassent. 

Tantdis  com  celés  i  alerent,  5 

Les  sages  as  noeces  entrèrent, 
925     Qui  esteient  ben  atornees. 

Quant  celés  furent  retornees, 

Si  fu  la  porte  ben  fermée: 

Onques  puis  nen  i  out  entrée.  10 

teeignors,  pernom  garde  al  formi, 

930     Qui  se  travaille  e  porveit  si, 
Qu'en  este  a  tant  travaille, 
Qu'en  iver  a  tôt  a  plente. 
Uncor  fet  il  altre  cointise,  15 

Qui  ne  deit  estre  en  obli  mise. 

935     Quant  son  furment  a  ajuste, 
Qui  durement  lui  a  custe, 
Chescun  son  grein  par  mileu  fent 
E  ensi  le  garde  e  defent,  .  20 


919  ke.  durreient.  ja  fehlt.  CDES:  donroient.  920  u  il 
(=  Cah.).  Hip.  ou  il.  E:  el.  BCDS:  il.  921  Cah.  rachetassent. 
922  purchacassent.  923  eome.  i  fehlt.  B:  tandis.  CE:  entrues 
que.  Hip.  Endementieres  qu'il.  925  ke.  927  C  :  furent  les  portes 
fermées.  Hip.  si  lor  f.  928  onkes.  n'i.  C:  c'onques.  n'i  orent 
entrées.  E:  peurent  entrer.  Cah.  Hip.  n'i  orent.  929  [S]eignors. 
B:  pernon.  D:  prenons.  E:  prenes.  930  ke.  purveit.  C:  se 
paine.  931—932  fehlen  bei  Hip.  ganz.  931  k'en.  ad.  E:  s'est 
tant  traveillies.  932  k'en  yver  est  tôt  asazie.  B  :  ad  a  plente. 
CE:  aaisiefs).  D:  qu'asez  en  yver  a  sanz  faille.  Cah.  aasie.  Der 
Dichter  meint  offenbar  nicht,  dass  die  Ameise  im  Winter  gesâttigt 
ist,  sondera  dass  sie  im  Winter  ailes  in  Fûlle  hat.  933  uncore. 
934  ke.  CE:  ne  li  vient  mie  de  riceche  (undeutlich  geschrieben) 
(E:  peresce).  935  forment  ad.  CE:  amasse.  I:  aune.  L:  ahoste. 
F:  aouste.  936  ke.  li  ad.  Cah.  coste.  Hip.  grève.  937  chescon. 
par  miliu.  son  fehlt.  Cah.  le  miliu.  Hip.  le  meleu.  E:  des  grains. 
938  si.     B:  eissi.     CE:  ensi. 


—     263     — 

Qu'il  n'empire  ne  ne  porrist 
940     Ne  que  nul  germe  n'i  norrist. 

JLu  crestiens,  qui  en  Deu  creiz 

E  l'escripture  entenz  e  veiz; 

Fent  e  devise  sagement  5 

La  lettre  del  vel  testament! 
945     Ceo  est  a  dire  e  a  entendre, 

Que  tu  ne  deiz  mie  trop  prendre 

Tôt  quanque  l'escripture  dit 

Selonc  la  lettre,  qui  occit,  10 

Mes  l'esperit,  qui  vivifie, 
950     Ceo  ne  deiz  tu  oblier  mie. 

Li  Jueu,  qui  ne  voelent  mettre 

Ne  sens  ne  figure  en  la  lettre, 

Sont  decëu  mult  laidement  15 

Ne  veient  pas  parfondement  : 
955     Le  grein  gardent  trestot  enter, 

Tant  qu'il  porrist  en  lor  gerner. 

Mult  a  li  formiz  greignor  sens, 

Qui  se  porveit  issi  par  tens,  20 


939  k'il.  Cah.  ni  ne  porist.  Hip.  n'en  père,  was  er  mit 
qu'il  ne  s'en  perde  ûbersetzt.  940  ke.  ne  nurrist.  941  [T]u  home 
ki.  Cah.  Hip.  Et  tu  home.  D:  O  tu  h.  942  Hip.  Qui  PEscriture. 
943  viel.  945  co.  946  ke.  trop  fehlt.  CE:  mie  tout  (E:  tôt). 
Cah.  mie  [le]  p.  947  quantke.  dist.  tôt  fehlt.  Cah.  Solunc  la 
lètre  qui  occit.  948  solonc.  ke  ocist.  B:  mes  solum  l'espiritel 
dist.  C:  mais  selonc  le  bon  esperit.  DEFGHIS  =  B  mit  ortho- 
graphischen  Abweiehungen.  BCDEFGHS  haben  hier  einen  Zusatz, 
der  in  B  lautet:  fend  e  devise  par  grant  cure  |  hors  de  la  lettre 
la  figure  |  ben  sez  tu  ke  le  apostle  dit  |  ke  la  lettre  tue  &  occist. 
Cah.  Mes  solunc  Tespirital  dit.  949  ki.  B  :  e  li  esperiz  vivefie. 
Cah.  Car  li  espirit  v.  950  coe.  deis.  Hip.  Li  Jeve  ne  le  veulent 
mie.  951  Gyu  ke.  volent.  Hip.  Creirre  ne  lor  entente  mètre. 
952  sen.  Ne  fehlt.  953  leidement.  B:  vileinement.  CI:  vilainement. 
D:  laidement.  S:  mauvaisement.  954  parfundement.  956  k'il. 
lur.  Hip.  sans  depecier.  957  ad.  958  ke.  D:  que  bien  le  garde 
jusqu'au. 


—     264     — 

Que  de  son  grein  a  tôt  le  preu, 
960     Quant  vent  en  saison  e  en  leu. 

Je  ormiz  d'altre  manere  sont 

En  Ethiope  la  amont: 

De  chens  ont  tote  la  faiture  5 

E  sont  ben  de  lor  estature. 
965     Icist  sont  d'estrange  manere: 

Car  de  la  terre  e  de  puldrere 

Esgratent  e  traient  or  fin, 

Tant  que  n'en  sai  dire  la  fin,  10 

E  qui  cel  or  tolir  lor  voelt, 
970     Tost  s'en  repent  e  si  s'en  doelt: 

Car  demaneis  après  lui  corent, 

S'il  l'ateignent,  tost  le  dévorent. 

Les  genz,  qui  d'iloec  meinent  près,       15 

Sevent  qu'il  sont  fels  e  engres 
975     E  qu'il  ont  or  a  grant  plente, 

Si  ont  un  engin  apreste: 

Jumenz  pernent,  qui  puleins  ont, 

Quant  joefnes  e  alaitanz  sont,  20 

Treis  jors  les  ont  fet  jëuner; 
980     Al  quart  jor  les  font  enseler. 


959  ke.  ad.  960  seison.  961  [Fjormiz  de.  962  loinz.  CE: 
la.  963  chen.  CE:  chiens.  Hip.  chien.  965  CE:  icil.  D:  issi. 
Hip.  Mes  moult  sunt.  966  kar.  la  fehlt.  pudrere.  Hip.  poudrière. 
Cah.  puldrière.  (=  B).  C:  pouriere.  D:  poudrière.  967  CE:  es- 
rachent.  D:  esgardent.  968  k'oem  ne  set.  CE:  n'en  sai.  Cah. 
qu'hom  ne  set.  969  ki.  C:  jour.  970  Cah.  Sempres  se  coroce  et 
s'endolt.  Hip.  et  moult  s'en  deut.  971  kar.  Cah.  de  malveiz. 
Hip.  maintenant.  972  Hip.  tôt.  973  ki.  974  k'il  =  975.  977 
pnent  ke.  B:  poleins.  CE:  poulains.  978  aleitanz.  B:  jofhes. 
C:  juent.  E:  jone.  Hip.  genvres.  Cah.  jofvnes.  alaitans.  V.  979 
beginnt  Fol.  38  und  folgt  nebst  980  in  A  nach  den  umgestellten 
beiden  Versen  981  und  982  auf  Fol.  37  am  Ende.  Die  falsche 
Anordnung  auch  in  FKL  stimmt  zu  A.  979  jorz.  980  Cah.  et 
au  q.  les. 


—     265     — 

Es  seles  afferment  escrins 

Alsi  luisanz  com  est  or  fins. 

Entre  els  e  la  terre  as  formiz 

Cort  un  fluive  mult  arabiz; 
985     Od  les  jumenz  al  fluive  venent,  5 

Les  puleins  devers  els  retenent. 

Puis  chacent  ultre  les  jumenz, 

Qui  ont  feim  as  quoers  e  as  denz. 

De  l'altre  part  est  Ferbe  drue 
990     E  ben  espesse  e  parcrëue.  10 

Iloec  vont  les  jumenz  pessant, 

E  les  formiz  demeintenant, 

Qu'il  veient  les  escrins  pareir, 

I  quident  bon  recet  aveir 
995     A  lor  or  muscer  e  repondre.  15 

Donc  nés  estoet  mie  somondre 

Des  escrins  emplir  e  charger 

Del  bon  or  precios  e  cher. 

Issi  vont  tote  jor  portant, 
1000     Desiqu'il  vent  vers  Fanuitant,  20 

Que  les  jumenz  sont  saolees 

E  ont  les  pances  granz  e  lees. 

Quant  lor  puleins  oënt  henir, 

Donc  se  hastent  de  revenir. 
1005     Le  fluive  meintenant  repassent.  25 


981  D  :  en  celez.  983  eus.  984  curt.  fluvie.  Cah.  est.  CD  : 
arabis.  E:  arrabis.  Hip.  arrabiz.  985  fluvie.  Cah.  mènent  (statt 
vienent).  986  poleins  vers.  Hip.  poleins  les  homes  retienent.  987 
pois.  C:  passent.  988  ki  on.  CE:  au  cuer  &  as  dens.  989  Hip. 
en.  990  Hip.  Qui  est.  bien  creue.  991  CE  :  paissant.  Cah.  peissant. 
993  k'iL  Cah.  Qui.  C:  qui  chi  voient  les  crins.  994  i  feblt. 
Cah.  Et  q.  996  Hip.  nés  estuet.  semondre.  CE:  semonre.  998 
de.  precius.  999  tôt  en.  BD  :  tut  (D:  tôt)  le.  C:  toute  j.  Cah. 
Hip.  tote  jor.  1000  e  quant  vent,  il  fehlt.  Cah.  Quant  ceo  avent. 
le  mitant.  Hip.  Desique  vient  a.  1001  ke.  1002  unt.  Hip.  Et 
sunt  lur.  1003  lur.  Cah.  Hip.  oient,  1004  Si  se.  1005  fluvie. 
CI:    trespassent. 


-     266     — 

Cil  pernent  lor  or  e  amassent 
Qui  riches  en  sont  e  mananz, 
E  les  formîz  en  sont  dolanz. 

Uncor  i  a  altre  formi 
1010     Que  nul  de  cels  que  jeo  vos  di,  5 

Qui  formicaleon  a  non. 

Des  formiz  est  cil  le  lion, 

Si  est  li  plus  petiz  de  toz, 

Li  plus  hardiz  e  li  plus  proz. 
1015     Altres  formiz  het  durement.  10 

En  la  puldrere  bêlement 

Se  musce,  tant  est  veziez  : 

Quant  les  altres  venent  chargez, 

Sor  els  de  la  puldrere  sait, 
1020     Si  les  occit,  se  les  assalt.  15 

Oeignors,  por  Deu,  qui  ne  menti, 
Pernez  garde  al  petit  formi, 
Qui  si  est  porveanz  e  sage 
De  conoistre  son  avantage! 
1025     Porveez  vos  e  aprestez,  20 

Tant  com  si  bels  est  li  estez, 
C'est  tant  com  vos  avez  leisir, 
Que  assëur  puissez  venir 

1006  pnent  lur.  Cali.  Hip.  Et  cil.  l'or.  1007  ki.  1009—1052 
fehlen  bei  Hip.  1009  [Ujncore.  ad.  ,1010  ke.  ke  jo  vus.  C: 
autres  que  ces  que  vos  devis.  1011  ke.  ad  nun.  BCH  :  formicoleon. 
MD:  formiceleon.  N:  formieleone.  S:  fourmicaleon.  1012  leon. 
Cah.  cist.  1014  hardi.  1015  Cah.  dorement.  1016  pudrere.  1017 
C:  sont  voisie.  D:  se  boute  tant  qu'est  bien  mucez.  F:  voisies. 
1019  pudrere.  1020  ocist.  Cah.  et  les  asalt.  B:  par  sun  asaut. 
1021  [S]eignors  pur.  ke.  1022  pnez.  1023  ke.  1025  Cah.  porveiez. 
C:  atraies  del  forment  assës.  1026  corne,  beals.  C:  bel  este  aves. 
1027  corne.     Cah.  Ceo.     1028  ke.     Cah.  à  séur  poez. 


—     267     — 

Al  fort  iver,  ceo  est  a  dire 
1030     A  cel  jor  de  dolor  e  d'ire, 

Quant  li  bon  s'en  irront  a  destre 

E  li  malvais  devers  senestre! 

Seiez  pensis  e  corios  5 

D'entrer  as  noeces  od  l'espos, 
1035     Si  que  voz  lampes  seient  pleines 

De  bones  oevres  e  certeines! 

Car  ja  as  noeces  n'enteront 

Qui  lor  lampes  pleines  n'avront  10 

De  bone  oille  por  vérité, 
1040     C'est  de  l'oille  de  charité. 

Cil  enteront,  jeol  vos  afi, 

Od  l'espos  al  riche  convi, 

Qui  avront  lor  lampes  emplies  15 

De  bones  oevres  en  lor  vies. 
1045     Mes  qui  sa  lampe  vuide  avfa, 

Sachez  que  ja  n'i  entera, 

Einz  remeindra  por  vérité 

En  doel  e  en  chai ti vête,  20 

El  feu  ardant,  el  grant  tonnent, 
1050     Qui  durra  pardurablement, 

Dont  damne  Deu  nos  toz  enjette 

E  en  sa  ioie  od  sei  nos  mette! 


1029  yver  coe.  1030  dolur.  de.  C:  jour  del  dolereus  ire. 
1031  s'en  fehlt.  D:  lez  benoiz  s'en  vont.  1032  malveis.  1033 
pensifs  (=  Cah.).  corius.  1034  Tespus.  1035  ke  vos.  soient. 
1037  kar.  1038  ki.  n averont  (Hs.  naueront).  Cah.  pleins.  1039 
ton  (=  Cah.).  pur.  1040  coe.  Cah.  Ceo  est  d'oille.  1041  jol.  I: 
i  enterront  je.  di.  B:  entrerunt.  1043  ki  averont.  1043 — 1044 
bei  Cah.  umgestellt.  1045  ki  la.  voide  avéra.  1046  ke.  D: 
entera.  H:  enterra.  Cah.  qu'il  ja.  1047  pur.  1048  cheitivete. 
1050  ke.  C:  dura.  1051  toz  fehït.  1052  soi.  In  A  am  Schluss 
des  Abschnittes  Amen.     1051 — 1052  fehlen  bei  Cah. 


—     268     — 

.De  la  sereine  vos  dirrom, 

Qui  mult  a  estrange  façon: 
1055     Car  de  la  ceinture  en  amont 

Est  la  plus  bêle  ren  del  mont 

A  guise  de  femme  formée.  5 

L/altre  partie  est  figurée 

Corne  peisson  ou  oom  oisel. 
1060     Tant  chante  dolcement  e  bel, 

Que  cil  qui  vont  par  mer  nagant, 

Si  tost  com  il  oënt  cel  chant,  10 

Ne  se  poënt  mie  tenir, 

Que  la  nés  covenge  venir. 
1065     Tant  lor  semble  le  chant  suef, 

Que  il  s'endorment  en  lor  nef, 

E  quant  trestuit  sont  endormiz,  15 

Donc  sont  decëuz  e  traïz: 

Car  les  sereines  les  occient, 
1070     Que  il  ne  braient  ne  ne  crient. 

.La  sereine,  qui  si  ben  chante, 

Que  par  son  chant  les  genz  enchante,      20 

Done  essample  a  cel  s  chastier 

Qui  par  cest  mont  deivent  nager. 


1053  [D]e.  vus  dirron.  1054  ke.  ad.  1055  kar.  amunt. 
Cah.  centure.  Hip.  cainture.  1056  raimd.  Hip.  riens.  1057  Cah. 
Hip.  en  g.  Cah.  est  f.  1059  corne.  1060  ducement  (=  Cah.). 
Hip.  douchement.  1061  ke.  ki.  Cah.  negant.  Hip.  naiant.  1062 
cum.  1063  Hip.  pueent.  1064  ke.  C:  que  la  ne  l'estuece.  E: 
=  Hip.  que  la  nef  n'i  facent  venir.  Cah.  covenge.  1065  Hip. 
cis  chans  soef.  1066  ke.  Hip.  enmi  la.  1067  Hip.  très  bien. 
1068  C:  honi.  Cah.  trahis.  Hip.  trahi.  1069  kar.  ocient  (=  Hip.). 
1070  CE:  si  coiement  (E:  soutilment)  que  mot  ne  dient.  D:  sanz 
brait  ne  noise  qu'il  ne  crient.  Hip.  si  solidement  que  mot  ne  dient 
(I  fehlt  hier  nach  Hip.).  Cah.  Sanz  brai  sanz  noise  qu'il  ne  crient. 
Nach  Cah.  jedoch  hat  I:  si  solidement  qu'il  nés  deffient.  1071  [Lja. 
ke.  Hip.  haut.  1072  ke.  1073  C:  as  gens  castoier.  1074  ke. 
mond.     C  :    vient.     E  :   vont  nagier. 


—    269     — 

1075     Nos  qui  par  cest  monde  passom, 

Somes  decëuz  par  tel  son, 

Par  la  gloire,  par  le  délit 

De  cest  monde,  qui  nos  occit, 

Quant  le  délit  avom  amors  :  5 

1080     La  luxure,  Taise  del  cors, 

E  la  glotonie  e  l'ivresce, 

L'aise  del  lit  e  la  richesce, 

Les  palefreiz,  les  chevals  gras, 

La  noblesce  de  riches  dras.  10 

1085     Toz  jors  nos  treom  celé  part, 

De  l'avenir  nos  est  mult  tart. 

Iloeques  tant  nos  delitom, 

Que  a  force  nos  endormom. 

Idonc  nos  occit  la  sereine:  15 

1090     C'est  li  malfez,  qui  nos  mal  meine, 

Qui  tant  nos  fet  plonger  es  vices, 

Qu'il  nos  enclôt  dedenz  ses  lices. 

Donc  nos  assalt,  donc  nos  cort  sore, 

Donc  nos  occit.  donc  nos  acore  20 

1095     Alsi  com  les  sereines  font 

Les  mariners,  qui  par  mer  vont. 

1075  ki.  moud.  1076  sumes  decels.  som.  1077  veine  g-lorie 
=  Cah.  I:  la  g.  1078  ke.  ocist.  Cah.  ceo.  1080  l'eise.  Cah. 
l'aise.  Hip.  l'ese  del  mont.  C:  l'aisse  délite  la  riqueche.  E:  le 
déduit.  1081  la  yvresce.  Das  erste  „und"  fehlt  (=  Cah.).  1082 
Cah.  Laissez  délit  et.  Fragt:  Les  sept  deliz?  1083  Cah.  palefreis. 
Hip.  les  dames  et  les  chevaus  cras.  1084  BC  :  des  (=  Cah.  Hip.). 
1085  jorz.     Cah.  de  cel  p.     1086  Cah.  Hip.  de  la  venir.     I:    trop. 

1087  ilokes.     Cah.  Hoc.    endelitom.     I:    demoron.     Hip.  demorons. 

1088  ke  tôt  a.  Hip.  y  endormons.  1089  e  donc,  ocist.  Hip.  A- 
donc.  1090  ke.  Cah.  mal  nus.  Hip.  la  nos  maine.  1091  ke. 
Hip.  plungier.  1092  k'il.  enclost.  CE:  endort.  1094  ocist.  Cah. 
Si  nus.  et  nus  dévore.  1095  ausi  corne,  serenes.  1096  ke.  C: 
maronier.  C  fïïg-t  hinzu:  ne  la  quierent  ja  enconter  |  car  c'est  .i. 
grans  péris  de  mer,  -vvas  eine  Eeminiscenz  des  Schreibers  an  die 
Serre  V.  417 — 418  bildet,    Auch  Cahier' s  Hs.  hat  dièse  Interpolation. 


--   — — 


—    270     - 

JVJLes  il  i  a  meint  mariner, 

Qui  s'en  set  garder  e  gaiter. 

Quant  il  vet  siglant  par  la  mer, 
1100     Ses  oreilles  soelt  estoper, 

Qu'il  n'oie  le  chant,  quil  deceit.  5 

Tôt  ensement  faire  le  deit 

Li  hom,  qui  passe  par  cest  monde  : 

Chaste  se  deit  tenir  e  monde 
1105     E  ses  oreilles  estoper, 

Qu'il  n'oie  dire  ne  parler  10 

Chose,  qui  en  pecche  le  meint, 

E  issi  se  défendent  meint: 

Lor  oreilles  e  lor  elz  gardent, 
1110     Que  il  n'oient  ne  qu'il  n'esgardent 

Les  deliz  ne  les  vanitez,  15 

Par  quei  plusors  sont  enchantez. 

JfcLil  bestiaire  a  mult  a  dire, 
Bêle  essample  e  bone  matire, 
1115     Bone  sentence  e  grant  raison. 

Or  vos  dirrom  del  heriçon,  20 

Qui  est  fet  corn  un  porcelet, 

Quant  il  alaite  petitet. 

Mult  par  est  richement  arme: 


1097  [M]eis.  ad.  1098  ke  se.  guaiter.  Cah.  gueiter.  Hip. 
guetier.  1099  la  fehlt.  Cah.  va.  E:  naiant  par  la.  1100  prent 
a  (=  Cah.).  B:  seut.  C:  sot.  DE:  fait.  I:  fet.  1101  k'il.  ke 
li.  Cah.  qui  les.  Hip.  qui.  D:  n'oye  la  sereine  chanter.  1102  fer  e 
(=Hip.).  1103  hoem  ki.  Hip.  sage  =  BC.  1106  k'fl.  E:  conter. 
1107  ki.  meinst.  1108  defent.  1109  lur.  oilz.  Cah.  les.  1110  k'il. 
k'il.  CE:  ne  voient.  1111  Hip.  et  les  mauvestiez.  1112plosors.  Hip. 
engignez.  1113  [E]l.  ad.  Am  Rande  klein  e  heigeschrieben.  Cah. 
Del.  ai.  C:  Au.  BD:  Al.  S  :  Ou.  1114  grant.  &  bêle  (=  Hip.). 
Cah.  Sunt  ess.  1115  e  sentence  bone  reison.  D:  &  science. 
Cah.  Et  s.  bone  raison.  Hip.  et  semence  et  bêle  reson.  1116  ore. 
Cah.  dirai.  B:  herecun.  C:  l'irechon.  D:  herison.  M:  hyricon. 
L:  iricon.  1117  ki.  purcelet.  1118  aleite.  Cah.  alleite.  Hip. 
alete.     1119  Cah.  parest. 


—    271     - 

1120     Car  de  nature  est  espine, 

E  quant  il  oit  ou  veit  ou  sent 

Près  de  lui  ou  bestes  ou  gent, 

En  ses  armes  s'enclôt  e  serre, 

Puis  ne  dote  gaires  lor  guerre.  5 

1125     De  home  ne  se  poet  il  défendre, 

Mes  si  beste  le  voleit  prendre, 

Ne  sai,  cornent  le  devorast, 

Que  malement  ne  s'espinast. 

Mult  est  comtes  li  heriçons,  10 

1130     Qui  meint  es  bois  e  es  boissons. 

Une  mult  grant  cointise  fait, 

Quant  sa  viande  querre  vait. 

Tote  sa  petite  alëure 

S'en  vait  a  la  vigne  maure.  15 

1135     Tant  fet  qu'en  la  vigne  est  monte, 

Ou  plus  a  de  raisins  plente, 

Si  la  crolle  si  durement, 

Que  il  cheent  espessement. 

Quant  a  terre  sont  espandu  20 

1140     E  il  est  aval  descendu, 

Pardesus  s'envoltre  e  enverse 

E  al  lonc  e  a  la  traverse, 

Tant  que  les  raisins  sont  fichez 


1120  kar.  C:  esprouves.  Im  Kenart  heisst  der  Igel  Espinart 
wegen  seiner  Stacheln.  1121  ot  (=  Hip.  Cah.).  B:  out.  C:  voit 
ou  oit.  1122  Das  erste  ou  fehlt  1123  s'enclost.  Cah.  se  clost. 
Hip.  se  clôt.  1124  dute  gueres  lur.  Cah.  Hip.  gueres  la.  1125 
Cah.  D'omme.  Hip.  D'ome.  1126  volent  (=  Cah.).  B:  voleit. 
1128  ke.  s'enpeirast  (=  Cah.).  B:  laidement.  Hip.  Tenpeirast. 
C:  s'espinast.  1 130  ki.  &  as.  Cah.  en.  Hip.  buisons.  1134  visgne.; 
Cah.  majore.  BC:  vingne.  1135  k'en.  visgne.  Cah.  Hip.  qu'a  la. 
1136  ad.  reisins  plante  (=  Cah.).  Cah.  Hip.  resins.  1137  croulle. 
C:  crolle.  Cah.  Hip.  croule.  1138  ke.  CI:  chient.  1140  decendu. 
C:  Cil  est  jus  aval.  1141  C:  se  couce  &.  D:  s'envote  &  verse.' 
Cah.  se  croulle.  Hip.  se  voutre.  L:  voûte.  1142  long.  Hip.  lonc. 
1143  ke.    reisins.    afichez.     Cah.  Hip.  fichées. 


—     272     — 

Es  bronçonez,  qui  sont  delgez. 
1145     Quant  se  sent  charge  durement, 

Si  s'en  retorne  bêlement 

A  son  recet,  a  ses  foons, 

E  tant  com  dure  la  saisons,  5 

De  pomes  fet  il  altresi 
1150     Com  des  raisins,  dont  jeo  vos  di. 

-Don  crestien,  qui  raison  as, 

Ceste  essample  n'oblie  pas, 

Mes  gai  te  tei  del  heriçon,  10 

Del  traïtor  culvert  larron! 
1155     Garde  ta  vigne  e  ton  pomer 

Del  suduiant  larron  fraiter, 

Del  malfe,  qui  toz  jors  engigne, 

Com  il  ait  le  fruit  de  ta  vigne!  15 

Se  nule  bone  ovraigne  as  faite, 
1160     Li  diables  toz  jors  agaite, 

Qu'il  t'ait  trahi  e  engigne 

E  bote  en  alcun  pecche, 


1144  ke  simt.  Cah.  brocimes.  dougees.  Hip.  brochettes, 
deugees.  B:  broscones.  C:  broce=.  I:  prochetes.  1145  Hip.  et 
quant  s'est  charchie.  1146  si  s'en  rêvent  tôt  erraument.  B:  reveit 
tut  bêlement.  C:  revient  molt  b.  Cah.  revent  tôt  dreitement. 
L:  s'en  retorne  droitement.  Hip.  s'entorne  tôt.  1148  corne,  seisons. 
Cah.  saisons.  Hip.  sesons.  1149  BC:  des  (=  Cah.  Hip.)  1150 
corne,  reisins.  jo.  Hip.  que  je  di.  1151  [B]on.  ke  reison.  D: 
Hon.  Hip.  Boen.  Cah.  cristiens.  1152  nobliez.  1153  guaite. 
Hip.  garde.  1154  traitre  culverd.  Cah.  Hip.  colvert  (cuvert) 
félon.  1155— 1156  fehlen  Hip.  1155  visgne.  1156  sudduiant.  C: 
fuitier.  D:flatier.  F:  frotier.  G:  fosier.  L:  franter.  Cah.  séduianz 
laron  f.,  vermuthet  fruitier?  1157  ke.  jors  fehlt.  1158  eit.  Hier 
folgen  in  BCDS  noch  zwei  Zeilen,  die  in  B  lauten:  mult  est  pensif 
e  curius  |  come  ert  (CS  :  ait)  tun  portier  escus.  Cah.  Que.  Hip.  fet. 
1160  jorz  aguaite.  1161  k'il  t'eit.  Cah.  te  ait  tien,  vras  er  mit 
tenu,  saisi,  pris  ùbersetzt.    Hip.  Quant  t*a  trai  (=  IL).    1162  alcon. 


—     273     — 

Tant  qu'il  puisse  le  fruit  escorre, 

Qui  te  deit  aider  e  secorre, 
1165     Desque  li  diables  aprent, 

Que  la  cure  del  mont  te  prent. 

De  ben  boter  tei  enz  se  haste,  5 

Tes  fruiz  espiritels  degaste, 

Ta  vigne  e  ton  pomer  escot: 
1170     Issi  te  guerreie  il  partot. 

Un  oisel  est,  onc  ne  fu  tex, 

Qui  en  latin  a  non  ybex;  10 

Son  non  en  romanz  ne  sai  mie. 

Mes  mult  est  de  malvaise  vie: 
1175     Nul  n'est  plus  ord  ne  plus  malves. 

Icest  oisel  habite  ades 

En  rive  d'estanc  ou  de  mer,  15 

Saveir,  se  il  porreit  trover 

Ou  caroigne  ou  peisson  porri: 
1180     Car  de  tel  viande  est  norri. 

La  caroigne,  que  la  mer  gette, 

Home  ou  beste,  peisson  ou  glette,  20 

Celé  atent  e  celé  mangue, 

Quant  est  a  la  rive  venue. 


1163    k'il    peusse.     Cah.  frait.     1164  ke.     Hip.  edier.     1165 
deske.     Cah.  Hip.  deables.     1166  ke.    mond.     1167  Cah.  Hip.  enz 
(en)   tei.     Cah.    verrauthet  falsch:    De   se    bouter   enz  toi   etc.     C: 
Toi    fors   de  bien  bouter.     D:    de  tôt  embler  ton  fruit.     1168  Hip 
Ton  fruit.     CDI  :  te  gaste.     1169  escut.     1170  partut     I:  guerreie 
debot.    Hip.  partout.    1171  [U]n.    une.     DES:  teus.    Hip.  tex.    F 
teus  :  ybeus.     L:   tes:  ybes.     1172  ki.    ad.     B:  ybex.     DE:  ybeus 
Q:    ibex.     S:    illeus.     1173   Cah.    Hip.   ne  sai  en  roman  (romanz) 
D:  ne  sai  en  fransoiz.     1174  malveise.     1175  malveis.    Cah.  ni  p 
I:    ort.     L:   ors.     1176  cest.     Cah.  Cest.    si  h.     Hip.  est  tôt  ades 
E:     son   habit   fait.     1179   purri.     DE:    charoigne.     S:    carongne 
Cah.    Charoinne.      Hip.    charonne ,    nachher    charogne.     1180  kar 
mirri.    1181  ke.     Cah.  gecte.     Hip.  giette.    1182  beste  fehlt.    DES 
glete.    Cah.  U  home  u  peisson  u  glecte.    1183  Hip.  ceste.    E:  s'ele 
l'ataint   si.     1184  a  la  rive  est  (=  Cah.). 

Eeinsch,  Le  Bestiaire.  18 


-     274     - 

1185     En  l'ewe  n'ose  pas  entrer: 
Car  il  ne  set  mie  noër 
Ne  il  ne  s'en  voelt  entremettre 
Ne  a  l'aprendre  peine  mettre. 
A  la  rive  atent  fameillos:  5 

4190     Tant  est  malves  e  perescos, 
Qu'en  la  clere  ewe  n'entera 
Ne  bon  peisson  n'i  ruangera, 
Mes  toz  jors  se  prent  a  ordure; 
De  netteté  n'a  jamais  cure.  10 

1195     JDon  erestien,  qui  voelt  aprendre, 

Deit  a  ceste  parole  entendre, 

E  si  orra  que  signefie 

Cest  oisel  de  malvese  vie. 

Il  signefie  veirement  15 

1200     Le  chaitif  peccheor  dolent, 

Qui  en  pecche  se  gist  e  meint 

E  a  nule  feiz  ne  ateint 

As  viandes  espiritels, 

Mes  toz  jors  entent  as  charnels.  20 

1205     E  quels  sont  les  charnels  viandes? 

Par  fei,  quant  tu  les  me  demandes, 


1185  Cah.  il  p.  1186  kar.  set  pas.  D:  nient.  Cah.  Ne  il. 
sait  naient  noier.  Hip.  saureit  pas.  1188  Hip.  de.  1189  famillos 
(=  Cah.).  B:  fameillus.  E  umgestellt  (=  I):  est  tous  familleus. 
IL:  famellous.  1190  malveis.  perecos  (==  Cah.).  1191  ja  en(=  Cah.). 
Hip.  Ja  dedenz  la  mer  n'enterra.  E  :  ja  vers  la  clere  iave  n'ira. 
1194  n'ad.  1193  —  1194  fehlen  bei  Cah.  und  Hip.  1195  [B]on. 
ki  voel.  1197  ke.  1198  raalveise.  1199  verraiement.  B:  veraie- 
ment.  DE:  voirement  (=  Cah.).  Hip.  finement.  1200  cheitif 
pecheor.  Cah.  chaitif.  1201  ki.  se  fehlt.  Cah.  en  son  p.  Hip. 
sejorne  et  maint.  B:  git.  E:  demeure.  1202  a  fehlt.  B:  fiée. 
D  :  foiz.  ES  :  fie.  Cah.  atent.  1203  Hip.  espiritex.  1204  jorz  vit 
des.  Cah.  se  vit.  Hip.  Totes  voies  vit  des.  D:  viandez  charnelz. 
E:  mais  ades  entent  as.  1205  Cah.  queles.  Hip.  queus.  1206 
me  fehlt.     Cah.  le  (=  A). 


—    275    — 

Jeo  te  dirrai,  que  seint  Pol  dit, 

E  que  jeo  truis  en  son  escrit; 

Nul  nel  deit  tenir  a  eschar: 
1210     Les  oevres,  dit  il,   de  la  char 

Sont  apertes  e  mult  malvaises,  5 

A  l'aime  engendrent  granz  mesaises. 

Cornent  ont  ces  oevres  a  non? 

Orgoil  e  fornicacion, 
1215     Coveitise,  ivresce,  avarice, 

Envie,  qui  mult  est  mal  vice.  10 

Tels  viandes  use  li  las, 

Qui  n'ose  ne  qui  ne  voelt  pas 

En  la  bêle  clere  ewe  entrer 
1220     Ne  iloec  aprendre  a  noër 

As  bons  peissons,  qu'il  trovereit,  15 

Si  en  la  clere  ewe  veneit. 

.Don  crestien  fet  altrement, 

Qui  est  baptizez  seintement 

1225     E  renez  d'ewe  e  d'espérit: 

Cil  entre  sanz  nul  contredit  20 

Es  cleres  ewes  delitables, 
C'est  es  mesters  esperi tables, 
Ou  les  bones  viandes  sont, 


1207  jo.  dirra  ke.  D:  dira.  Hip.  Paul.  1208  ke  jo.  Et 
fehlt.  Hip.  Si  com  je.  son  escrit.  Cah.  Et  q.  B:  tenc.  E:  on 
traeve.  1198 — 1204  sind  in  X  spâter  geschrieben.  1209  Cah.  ne 
doit.  1210  ovres.  1211  malveises.  D:  au  pecheor.  1212  meseises. 
E  :  &  molt  ordes  &  molt  pugnaises.  1213  unt.  nun.  Hip.  ovraignes 
non.  1215  yvresce.  1216  ke.  maie  (==  D).  1217  teles.  Cah. 
Hip.  tele  viande.  1218  k'il.  k'il.  Hip.  Qu'il.  1219  bêle  ewe  clere. 
Cah.  Hip.  eve  c.  B:  bêle  clere  e.  1220  n'aprendre  iloec  (=  Hip. 
ilec).  1221  k'il.  E:  vis.  1222  Cah.  en  clère  ewe  entrerait.  E: 
venoit.  L:  entroit.  1223  [B]on.  1224  ki.  Hip.  baptiziez  est 
sainement.  1225  E:  Arrousez  d'aiguë.  1226  nul  fehlt.  I:  cestui. 
1228  coe.     El:  mostiers.     Hip.  monstiers.     1229  sunt. 

18* 


—     276     — 

1230     Qui  raençon  a  l'aime  font. 

La  vit  Pem  de  viandes  pures, 

Bones  e  seines  e  sëures. 

Que  Fapostre  por  vérité 

Apele  joie  e  charité,  5 

1235     Humilité  e  pacience, 

Fei,  chasteté  e  continence. 

Icestes  viandes  por  veir 

Font  prodhome  vivre  e  valeir. 

Por  cestes  se  deit  l'em  pener  10 

1240     De  ben  nager,  de  hait  noër. 
Nos  somes  alsi  en  cest  monde 
Com  en  la  halte  mer  parfonde, 
Qui  nos  tormente  e  nos  encombre: 
Tant  i  a  mais,  qu'il  n'i  a  nombre.         15 

1245     Sagement  estovreit  noër 

Qui  toz  les  voldreit  sormonter. 

Porter  li  coveut  une  enseigne. 

Qui  el  non  Jesu  Crist  se  seigne 

E  le  prie  dévotement,  20 

1250     Cil  noë  ben  e  salvement. 
Dévotement  devom  orer 
E  noz  meins  vers  le  cel  lever 
E  dire  a  Deu  od  simple  chère: 
Sire,  ton  volt  e  ta  lumere  25 

1255     Est  signée  pardesus  nos 


1230  ke  raoncon.  funt.  D  :  le  plaisir.  Hip.  de.  sunt.  1231 
l'en.  Cah.  Hip.  des.  1233  ke.  pur.  1236  concience.  Hip.  es- 
pérance et.  E:  force  &  chaste.  1237  pur.  1238  fon  prodome. 
1239  pur.  Cah.  Hip.  ceste.  1240  manger.  Cah.  Hip.  et  h.  1241 
sûmes.  Hip.  Et  toz  maus  vices  eschiver  Mes  qui  bien  les  veut  sor- 
monter |  Porter  li  etc.  1243  ki.  1244  ad.  ke  ni  est.  Cah.  mal 
que  il  n'est.  E  :  tant  que  jamai?  n  en  sera.  1245  E  :  unigestellt. 
1246  ke.  E:  contremonter.  Cah.  totes.  1248  ki.  Ihesu.  1250 
Cah.  à  s.  Hip  Celui  est  bien  a  sauvement.  D:  sagement.  1252 
Cah.  Hip.  ciel.  1255  le  signe  (=  Cah.).  EGH  :  &  tes  sains  signes 
glorios. 


—    277     - 

En  ton  seint  signe  glorios. 

Quant  nos  levom  en  hait  noz  meins, 

Signe  de  croiz  i  a  al  meins, 

E  si  nos  de  bon  quoer  orom, 
1260     Tôt  dreit  vers  damne  Deu  noom  5 

Parmi  cest  monde  perillos, 

Ou  li  plusors  sont  fameillos 

Des  viandes  espiritels 

N'il  ne  se  voelent  faire  tels 
1265     Ne  mettre  peine  ne  entente,  10 

Que  il  sachent  par  la  tormente 

De  cest  malves  monde  noër. 

Por  ceo  les  covent  enfondrer. 

Por  Deu,  seignors,  car  apernom, 
1270     En  quel  guise  noër  devom!  15 

A  Deu,  qui  est  dolz  e  humeins, 

Devom  lever  e  quoers  e  meins. 

C'est  l'enseigne,  que  nos  portom, 

Par  quei  vers  damne  Deu  noom. 
1275     Si  la  nef  ne  dresçout  sa  veile,  20 

Quant  el  sîgle  al  curs  de  l'esteile, 

El  ne  porreit  mie  sigler. 

L'oisel  ne  porreit  pas  voler, 

Se  il  ses  eles  n'estendeit. 
1280     Si  la  lune  ne  descovreit  25 


1256  &  ton.  E  :  est  bien  saignies  par  deseur  nous.  1257 
nos  m.  1258  ad.  1259  orum.  1260  tut.  noura.  1262  plosor.  B: 
peissun.  1264  fere.  Hip.  tex.  1266  ke.  1267  malveis  mond.  1268 
pur  coe.  enfundrer.  E:  afondrer  (==  Hip.).  1269  pur.  kar.  1271 
ki.  doz.  1272  B:  e  pez  e.  E:  devons  en  haut  lever  nos  m.  Cah. 
cors.  Hip.  cuer.  1273  le  sigle  ke.  portum.  Cah.  Hip.  li  (le) 
signe.  E:  li  signes.  1274  noum.  1275  B:  drescot.  D:  drecot  la. 
E:  drecoit  son  voile.  Cah.  dresceit.  Hip.  dreiceit  son.  1276  el 
fehlt.  E  :  el  nage.  BDE  :  cors.  Hip.  Quant  el  cort  au  sigle  de 
teile,  was  er  ûbersetzt  à  la  voile  de  toile!  1277  ele.  Hip.  Elle, 
pas.     1278  mie  (=  Cah.).     1280  EG:  &  sa  plume. 


—     278     - 

Ses  cors,  orbe  serreit  toz  dis. 

Quant  li  fiz  d'Israël  jadis 

Contre  Anialech  se  combateient, 

A  totes  les  hores  venqueient, 
1285     Que  Moyses  ses  meins  levout,  5 

E  si  tost  coin  il  les  bessout, 

Li  Jueu  erent  le  peor. 

Por  ceo  fet  mult  riche  labor 

Qui  cest  monde  poet  trespasser, 
1290     Si  que  ne  Testoce  enfondrer  10 

Es  adversitez,  qui  granz  sont, 

Qui  traient  home  el  val  parfont. 

Mult  est  malves  qui  ci  n'aprent 

A  noër  espiritelment 
1295     E  des  charnels  viandes  vit:  15 

Od  les  morz  nioert  sanz  contredit, 

Si  corne  dit  en  Tevangire 

Jesu  Crist,  nostre  verai  sire: 

Lessez  les  morz  les  morz  covrir, 
1300     Enterrer  e  ensevelir.  20 

E  Deu,  qui  toz  les  bons  governe, 

Seit  nostre  veile  e  nostre  verne, 

Que  nos  par  cest  monde  présent 

Puissom  passer  sëurement 


1281  cornes,  serroit  totdis.  Hip.  son  cors.  E  :  tout  ensement 
sachies  ensi.  1282  de.  Hip.  Israël.  1283  BD  :  Amalec  (=  Hip.). 
1284  Hip.  Trestotes  les  ores.  1285  ke.  DE:  levoit.  Hip.  Quant. 
les.  1286  DE:  baissoit.  1287  Gyu.  BD:  peior.  E:  piour.  Hip. 
au  peor.  1288  pur  coe.  1289  ki.  mond.  Hip.  veut.  1290  ke. 
enfundrer.  Cah.  lui  n'estuece.  Hip.  nel  covienge  afondrer.  1291 
adversetez  ke  grant.  1292  ke  treient.  D  :  mal.  1293  malveis  ke. 
B:  fous.  E:  vilains.  1295  charneles.  1296  mortz.  E:  ou  li  mort 
muèrent  sans  respit.  1298  doz.  B:  vera.  Cah.  verrai.  1300 
Hip.  en  terre.  1301  ki.  boens.  Cah.  bens.  Hip.  biens.  E:  tout 
le  mont.    1303  ke.    mond.    BD  :  présent.    E  :  pesant.    1304  pussom. 


—    279    — 

1305     A  no,  que  nos  ne  perissom, 

Mes  a  dreit  port  venir  puissom  ! 

Assez  avez  oï  fabler, 

Cornent  Renart  soleit  embler 

Des  gelines  Costeins  de  Noës.  5 

1310     Volenters  fist  trosser  ses  joës 

Li  gopiz  en  totes  saisons 

De  gelines  e  de  chapons. 

Tôt  ades  vit  de  roberie, 

De  larrecin,  de  tricherie  ;  10 

1315     Tant  est  malves  e  deputaire. 

Oëz  qu'en  dit  le  bestiaire: 

Li  gopiz  est  mult  artillos; 

Quant  il  est  alques  fameillos 

E  il  ne  set,  ou  querre  preie,  15 

1320     Por  la  feim7  qui  forment  l'aspreie, 

S'en  vet  a  une  ruge  terre. 

La  s'envoltre  e  toeille  e  merre, 

Tant  qu'il  resemble  tôt  sanglent. 


1305  a  nou  ke.  périssons.  BL:  a  nou.  M:  a  no.  Cah.  a  noi. 
Hip.  Que  nos  del  tôt  ne  perisson.  1306  veignons.  Am  Ende  dièses 
Abschnittes  lasst  A  wieder  Amen  folgen.  1307  [A]sez.  1308  renard. 
Hip.  comme.  C:  ala.  1309  Nowes.  B:  costome  de  noiz.  CEGHS  : 
Coustant  (S  :  Coustans)  des  Noes.  F  :  cointes  des  noes.  M  :  Costeins 
de  Noes.  D:  chapons  &  oies.  N:  e  des  owes.  Hip.  Les.  1310 
trotes  ses  jowes.  Hip.  fait  croisir,  was  er  mit  bruire  =  englisch 
to  crash  ùbersetzt.  BD:  trosser.  CEFGH:  troter.  C:  les  oies. 
EGH:  les  oes.  BF:  joes.  D:  joues.  N:  fet  gras  ses  jowes.  I: 
dou  vent  en  fist.  1311  gupilz.  seisons.  B:  gopilz.  CE:  gourpils. 
D:  gopiz.  1313  tut.  1314  larecins.  E:  larrecin.  1315  traitre  & 
(=  Cah.  Hip.).  Hip.  deputehaire.  1316  k'en.  1317  gopilz.  Cah. 
alque  arteillos.  1318  alkes.  Cah.  mult  ben  f.  1319  Hip.  trouver 
proie.  1320  pur.  ki.  Cah.  l'espreie.  L:  esproie.  1322  se  voltre. 
toille.  B  :  s'envoltre.  C  :  touelle  &  vieutre.  D  :  la  son  cors  toolle 
&  enterre.  E:  se  touaille  vieutre  &  mère.  F:  se  viltre  &  toelle. 
G:  touelle  veutre  &  maire.  H:  toaille  &  veautre.  L:  vostre.  toille. 
I:  voutre  &  roolle  (Cah.  toole).  S:  voitre.  toueille.  Cah.  se  voltre. 
toille.     1323  kril  semble.     CES  :  resamble.     D  :  resemble. 


—     280    — 

Puis  s'en  vet  cocher  bêlement 

1325     En  une  place  desco verte, 

Qui  est  a  ces  oisels  aperte. 

Dedenz  son  cors  retent  s'aleine, 

Si  a  la  pance  dure  e  pleine.  5 

Li  culverz,  qui  tant  set  de  bule, 

1330     Met  la  langue  hors  de  sa  gule, 
Les  elz  clôt,  des  denz  reschigne 
E  si  feiterement  engigne 
Les  oisels,   qui  gésir  le  veient:  10 

Car  certeinement  mort  le  creient. 

1335     Donc  descendent,  por  lui  beccher. 
Mes  quant  il  les  sent  aprocher 
Près  de  ses  denz  e  il  veit  aise, 
Si  felonessement  les  baise,  15 

Quant  en  sa  gule  sont  enclos, 

1340     Que  tôt  dévore  e  char  e  os. 

Oest  gopil,  qui  tant  set  de  fart. 

Que  nos  apelom  ci  Renart, 

Signefie  le  mal  gopil,  20 

Qui  le  poeple  met  en  eissil. 


1326  k'est.  oiseals.  1328  ad.  Hip.  Puis  a.  1329  ke.  Cah. 
Hip.  bole.  1329—1330  bei  Hip.  umgestellt.  1330  lange,  la  Cah. 
Trait.  CDE  :  trait.  CE:  langue.  D:  lengue.  1331  oilz.  B: 
clost  les.  C  :  &  ses  dens  requigne.  D  :  &  des.  rechine  (=  IL). 
E:  rechigne.  G:  eskigne.  BK:  reschine.  S:  rechingne.  1332 
BCDES  :  &  en  ceste  manière  (B:  manere).  Hip.  en  itele  manière. 
1333  oisals  ke.  1334  kar.  Cah.  Que.  1335  se  d.  pur.  bêcher. 
B:  becchier.  C:  lechier.  D:  berchier.  E:  bechier.  K  beker. 
N:  becker.  1336  E:  l'ont  bien  approchie.  1337  eise.  CE:  sent. 
Hip.  et  de  sa  bouche.  Cah.  voit.  1338  beise.  Hip.  toche.  1339 
sole.  C  :  sent,  Hip.  sunt  lors.  1340  ke.  Hip.  Toz  les  d.  1341 
[C]est.  ke.  CE:  de  l'art*  D:  de  fait.  S:  barat.  Hip.  malart. 
1342    ke   nus.     CE:    vous    apeles.     1344  ke.    pople.    essil  (=  IL). 


—     281     — 

1345     C'est  H  malfez,  qui  nos  guerreie, 

Chescun  jor  vent  sor  nos  en  preie. 

A  cels  qui  vivent  charnelment, 

Se  feint  tôt  mort  certeinement. 

Por  ceo  que  plus  près  les  atraie.  5 

1350     Mes  il  n'i  a  point  de  manaie: 

Puisqu'il  les  tent  en  son  goitron, 

Tost  les  dévore  cel  larron 

Corne  li  gopiz  fet  l'oisel, 

Quant  le  sent  près  de  son  musel.  10 

1355     Mes  il  i  a  oisels  plusors. 

Qui  les  guisches  e  les  trestors 

Del  gopil  aparceivent  ben, 

Si  n'i  descendreient  por  ren. 

Li  jais  i  descent  e  la  pie  15 

1360     E  meint,  qui  ne  se  sevent  mie 

De  la  grant  traïson  gai  ter, 

Léger  sont  mult  a  engigner. 

De  foie  gent  est  altresi: 

Tant  sont  apris  e  adenti  20 

1365     A  leccherie,  a  malvaiste, 

Que  ja  n'en  serront  chastie, 

Jusqu'il  cheent  es  denz  Renart. 

Idonc  vent  le  chastier  tart. 


1345  nialfe  ke  nus  guerroie.  1346  nus.  proie.  1347  cel  ke. 
eharnelement.  Hip.  a  chascun  qui  vit.  1348  CEFS:  fait.  I:  fet. 
1349  pur  coe  ke.  1350  ad.  1351  puisk'il.  C:  giron.  1352  L:  li 
gloton.  1353  gopilz.  1354  Hip.  muisel.  1355  ad.  plosors.  1356 
ki.  B:  trichurs.  C:  cuiches.  E:  guises.  Hip.  baraz.  estors.  1358 
descenderoient  pur.  1359  décent.  B:  vais.  CEG:  gais.  D:  jas. 
H:  jais.  N:  jays.  1360  ke.  se  fehlt.  Hip.  s'en  gardent  m.  1361 
guaiter.  Hip.  Qui  legiers  sunt  a  engignier.  1362  engingnex*.  Hip. 
Quer  ne  s'en  sevent  porguaitier.  1363  Hip.  des  foies  genz  vet. 
1364  Hip.  adeti.  E:  adempti.  1365  e  a  malveiste.  Cah.  a  leicheires. 
Hip.  es  lecheries  es  mauvesties.  1366  ke.  1367  jesk'il.  C:  kieent. 
E  :  ehieent.  Cah.  cheient.  Hip.  chient.  1368  e  donc  (=  Cah.). 
CE:   a  tart. 


-     282     — 

Li  sages,  qui  ben  aparceit 
1370     Le  larron,  qui  les  fols  deceit, 
Se  tret  ensus  des  leccheries, 
Des  ivresces,  des  beveries, 
Dont  les  granz  ordures  norrissent,  5 

Que  le  cors  e  l'aime  i  périssent. 

1375     Or  vos  dirrai  de  l'unicorne, 
Beste,  qui  n'a  que  une  corne 
Enz  el  mileu  del  front  posée. 
Iceste  beste  est  si  osée,  10 

Si  combatanz  e  si  hardie, 

1380     Qu'as  olifanz  prent  aatie. 

La  plus  egre  beste  est  del  mont 

De  totes  celés  qui  i  sont. 

Ben  se  combat  od  l'olifant.  15 

Tant  a  le  pe  dur  e  trenchant 

1385     E  l'ongle  del  pe  si  agu, 

Que  ren  n'en  poet  estre  féru, 
Qu'ele  ne  perce  e  qu'ei  ne  fende, 
N'a  pas  poeir  que  s'en  défende  20 

Li  olifanz,  quant  le  requert: 

1390     Car  desoz  le  centre  le  fert 


1369  ki.  Cah.  Mes  li.  qui  aperceit.  1370  ke.  fous.  1371 
de  lecheries.  Hip.  des  beveries.  1372  d'yvresces  &  de.  Hip. 
leckeries,  1373  Cah.  Que.  1374  ke  les  cors  e  les  aimes  p.  DEK  : 
porrissent.  1:  enordissent.  Cah.  Dunt.  Wohl  périr  hier  ==  zu 
Grunde  richten.  1375  [OJre  vus.  Hip.  diron.  1376  ke.  ke.  Hip. 
beste  est  qui  n'a  fors.  1377  Hip.  meleu  de.  1378  Cah.  tant.  1379 
Cah.  combatante.  tant.  1380  k' as.  C:  fait  envaie.  Hip.  a  l'olifant 
porte  envaie.  1381  rnond.  C:  n'a  plus  hardie  beste  el  m.  Bei 
Hip.  und  Cah.  fehlt  est.  1382  ke.  1384  ad.  C:  pesant.  1383—84 
bei  Hip.  umgestellt.  1386  ke.  1387  k'ele.  &  k'ele.  C:  que  ne  le. 
ou  ne  le.  Hip.  nel.  ou  qu'ele  nel.  Cah.  u  ne  le.  1388  n'ad.  poer 
ke  se.  B  :  poer  (=  Cah.).  C  :  pooir  de  soi  desfendre.  D  :  poaîr. 
Hip.  poor.     1389  Cah.  Hip.  ele  requiert.     1390  kar. 


—     283     — 

Del  pe  trenchant  coin  alemele 

Si  forment,  que  tôt  Pesboële. 

Ceste  beste  est  de  tel  vigor, 

Qu'ele  ne  creint  nul  veneor. 
1395     Cil  qui  la  voelent  enlacer,  5 

La  vont  primes  por  espier, 

Quant  ele  est  en  déduit  alee 

Ou  en  montaigne  ou  en  valee. 

Quant  il  ont  trove  son  convers 
1400     E  tresben  avise  ses  mers,  10 

Si  vont  por  une  dameisele, 

Qu'il  sevent  ben  que  est  pucele. 

Puis  la  font  seeir  e  atendre 

Al  recet,  por  la  beste  prendre. 
1405     Quant  Tunicorne  est  revenue  15 

E  a  la  pucele  vëue, 

Dreit  a  li  vent  demeintenant, 

Si  s'umilie  en  son  devant, 

E  la  dameisele  la  prent 
1410     Corne  cil  qui  a  li  se  rent.  20 

Od  la  pucele  jue  tant, 

Qu'endormie  est  en  son  devant. 

Atant  saillent  cil  qui  Tespient: 

Iloec  la  pernent,  si  la  lient. 
1415     Puis  la  meinent  devant  le  rei  25 

Tôt  a  force  e  a  grant  desrei.    . 


1392  ke.  1394  k'ele.  crent.  BCI:  crient.  1395  ki.  Hip. 
essaier.  1396  vent.  Hip.  prendre  par  engin  et  lier.  1400  mercs. 
1401  damoisele.  1402  k'il.  ke.  Hip.  qui  seit.  C:  soit.  1403  seer 
(=  Cah.).  Hip.  seier.  1404  pur.  1405  Hip.  venue.  1406  ad. 
1407  lui.  1408  se  humilie.  Hip.  se  chouche.  Cah.  sornilie  (s'o- 
milie?).  C:  se  soumeille.  1409  damoisele.  1409  — 1412  fehlen 
Hip.  1410  ki.  lui.  C:  celé  c'a  li.  FL:  li.  1411  Cah.  eDvoise. 
I:  jeue.  1412  k'endormi.  1413  ki.  Hip.  Adonc  sallent.  1414  e 
la.  Hip.  Ileques.  prennent  et  lient.  1416  grant  fehlt.  D:  Tôt 
par  force  a  grant  desroy.     Hip.  ou  a  d. 


—     284    — 

Iceste  merveillose  beste, 

Qui  une  corne  a  en  la  teste, 

Signefie  nostre  seignor, 
1420     Jesu  Crist,  nostre  salveor: 

C'est  l'unicorne  espiritel,  5 

Qui  en  la  virgne  prist  ostel, 

Qui  tant  est  de  grant  dignité. 

En  ceste  prist  humanité, 
1425     Par  unt  al  monde  s'aparut. 

Son  poeple  mie  ne  le  crut  10 

Des  Jueus,  ainceis  l'espierent, 

Tant  qu'il  le  pristrent  e  lièrent. 

Devant  Pilate  le  menèrent 
1430     E  iloec  a  mort  le  dampnerent. 

Celé  corne  veraiement,  15 

Que  la  beste  a  tant  sulement 

Signefie  l'umanite, 

Si  com  Deu  dist  par  vérité 
1435     En  l'évangile  aperte  e  clere: 

Nos  somes  un,  jeo  e  mon  père.  20 

E  li  bons  prestres  Zacharie, 

Ainz  que  Deu  nasquist  de  Marie, 

Dist  que  en  la  meson  Davi, 
1440     Son  bon  enfant,  son  bon  ami, 


1417  [Ijceste.  1418  ke.  1422  ki.  1423  ki.  dignete.  Hip. 
est  tant.  1425  mond  se  apparut.  CG:  parcoi.  E:  parquoi.  D: 
paronc.  S:  parou.  Hip.  parquei.  Cah.  par  ù.  I:  ne]  quenut. 
1427  de  Gyus  einz  le.  Cah.  anceis.  1428  k'il.  1429  l'amenèrent 
(=  Cah.).  1430  e  fehlt.  C  :  traitierent.  1431  verraiement  (=  Cah.). 
Hip.  Icele  beste  veirement.  CE:  tout  vraiement.  1432  ke.  ad. 
solement.  Hip.  N'a  qu'une  corne  seiilement.  B:  sulement.  1433 
Hip.  sollenpnite.  I:  solempnite.  1434  pur.  Cah.  dit.  1436 
sûmes,  mun.  C:  .i.  &  .iii.  Hip.  un  deu  et  un  p.  Cah.  jo  è  le 
Père.  1437  B:  Zakarie.  C:  Zacaries.  1438  ke.  nasqui  (=  Cah.). 
CE  :  nasquist.     1439  k'en.      1440  Hip.  boen  norrî. 


285 


Drescereit  damne  Deu  son  cor. 

E  Deu  meïsmes  dist  uncor 

Par  Davi,  qui  ceo  crie  e  corne: 

Si  com  li  cors  de  Tunicorne 
1445     Serra  li  mens  cors  eslialce.  5 

Si  com  Deu  Fout  covenance, 

Fu  ceste  parole  acomplie 

E  le  dit  en  la  prophecie, 

Quant  Jesu  Crist  fu  corone 
1450     E  en  la  vraie  croiz  pêne.  10 

La  grant  egresce  signefie, 

Dont  ceste  beste  est  raemplie, 

Ceo  que  onc  ne  porent  saveir 

Les  Po estez  del  cel  por  veir, 
1455     Throne  ne  Dominacion  15 

L'oevre  de  Pincarnacion. 

Onques  n'en  sout  veie  ne  sente 

Li  diables-,  qui  grant  entente 

Mist  al  saveir  e  sotilla, 
1460     Ainz  ne  sout,  cornent  ceo  ala.  20 

Mult  fist  Deu  grant  humilité, 

Quant  por  nos  prist  humanité, 

Si  com  il  meïsmes  le  dit 


1441  Hip.  cors.  CE  :  la  metra  Hiesu  Cris  son  cors.  1442 
CE:  encors.  Cah.  encor.  Hip.  uncors.  1443  ki  coe.  Hip.  si 
crie.  1444  corns  (=  Cah.).  Hip.  corn.  C:  com  corne.  D:  le 
cor.  E:  cors.  1445  corns  (=  Cah.),  CE:  cors  (=  Hip.).  1447 
Cah.  Hip.  aemplie.  C:  anonchie  (mit  Accent  auf  i).  1448  CE:  & 
si  dist  en.  Hip.  Si  comme  dist  la.  1450  verraie.  Cah.  verrei  crois. 
Hip.  neire.  B:  seinte.  C:  crois  verais.  E:  vraie  crois  poses. 
1451  C:  angoisse.  E:  anguisse.  Cah.  agresce.  Hip.  egrece.  1452 
Hip.  aemplie.  1453  coe  k'onc.  Hip.  qu'onques.  1454  Hip.  pootes 
de  ciel.  1455  E:  throsne.  I:  trône.  1456  BD:  Tovre.  CE  :  l'uevre. 
Hip.  Tore.  1457  onc  ne.  1458  ki.  1459  e  fehlt.  Hip.  moult 
soutilla.  1460  une.  coe  Cah.  Hip.  onc.  1462  pur  nus.  1463 
dist.     Hip.  issi.    dit  (ohne   le). 


—     286    — 

En  l'évangile,  ou  est  escrit: 
1465     De  mei,  ceo  dist  Deus,  aperciez, 

Que  entre  vos  ici  veez. 

Corne  jeo  sui  suef  e  dolz, 

Hoemble  de  quoer  ne  mie  estolz.  5 

Sul  par  la  volente  del  père 
1470     Passa  Deus  par  la  virgne  mère 

E  la  parole  fu  char  faite. 

Que  virginité  n'i  out  fraite, 

E  habita  en  nos  meïsmes,  10 

Si  que  sa  grant  gloire  veïsmes 
1475     Corne  del  verai  engendre 

Plein  de  grâce  e  de  vérité.  { 

Une  beste  est,  qui  a  non  bevre, 

Un  poi,  ceo  quit,  greignor  de  lèvre,  15 

Mult  sueve  e  durement  sage 
1480     N'est  pas  privée,  einz  est  salvage, 

Si  fet  l'eni  de  ses  genitaires 

Mescines  a  plusors  afaires. 

Quant  de  veneor  est  chace  20 

E  de  si  très  près  enchalce, 
1485     Qu'il  veit  qu'il  ne  poet  eschaper, 

Donc  se  haste  de  tost  colper 

Ices  membres  tôt  a  un  mors. 


1464  ou  fehlt  =  Hip.  Et  en.  1465  moi  coe.  1466  ke.  Cah. 
cime.  1467  jo.  I:  simplex.  L:  soez.  1468  Cali.  homble.  nenr; 
estuls.  I:  humble,  non  pas  estouz.  1469  sol,  1470  Bei  Cah. 
mehrfach  por  fur  par.  1471  feite.  1472  ke.  freite.  1473  Hip.  o 
nos.  1474  ke.  Cah.  la.  Hip.  veimes  1475  verrai.  Hip.  verai 
Deu.  1476  E:  &  de  honte.  1477  [U]ne.  k'ad.  Hip.  fehlt  est. 
1478  co  qui.  Cah.  quid.  Hip.  d'un  lièvre.  1479  mult  est.  Cah. 
cointes.  Hip.  senee.  1480  Cah.  privé  mes.  1481  l'en.  1482  & 
plosors.  F:  médecine.  I:  mecines.  1483  chasce.  Hip.  del.  chacie. 
1484  enchausce.  B:  enlascie.  Cah.  si  près  pur  veir  chalcie.  1485 
k'il.    k'il.     Hip.  qui  ne  puet.      1486  tôt  couper.      1487  I:    iceus. 


—     287     — 

En  tel  guise  raient  son  cors. 

Tant  li  a  Deu  done  de  grâce, 
1490     Que  ben  set,  porquei  l'ein  le  chace. 

Issi  se  raient  chèrement 

Par  ses  membres  demeinement.  5 

Devant  le  veneor  les  laisse, 

E  li  vénères  ne  s'eslaisse 
1495     Ne  vent  avant,  ainz  le  guerpist: 

Car  il  a  donc  ceo  que  il  quist. 

En  tel  guise  raient  sa  vie  10 

E  son  cors  par  l'une  partie. 

E  si  altre  feiz  aveneit, 
1500     Que  il  refust  en  tel  destreit 

E  que  veneor  le  chaçast, 

Que  ses  membres  i  esperast,  15 

Quant  vendreit  a  l'estreit  bosoing, 

Qu'il  ne  porreit  fuir  plus  loing, 
1505     Trestot  envers  se  tornereit 

E  al  veneor  mustereit, 

Que  ren  n'i  a  de  son  espeir.  20 

Issi  le  fereit  remaneir. 

Altresi  oevrent  finement 
1510     Les  sages  homes  sagement, 

Quant  les  enchalce  li  vénères, 


1488  tele.  reint.  1489  Cah.  i.  la  g.  1490  k'il.  purquei. 
Cah.  Que  il  seit.  1491  reinst.  1492  pas.  Cah.  demaintenant. 
Hip.  meesmeraent.  1493  leisse.  Cah.  lesse.  I:  sache.  1494  s'es- 
leisse.  Hip.  Et  le  veneor  ne  le  chace.  1495  nent.  Ne  fehlt. 
Cah.  naient.  Hip.  neient.  C  :  noient.  D  :  nient  1496  quant, 
coe  ke.  donc  fehlt.  Cah.  en  ad  ceo  qu'il  en  q.  C:  qu'il  i  q.  D: 
a  pris  ce.  1497  reinst.  Cah.  la.  1498  Cah.  A  son.  une  (=  Hip.). 
1500  ke.  fust.  Hip.  refust.  1501  ke.  la.  Hip.  Que  le  v.  1502  ke. 
menbres.  Cah.  Hip.  Que.  1504  k'il.  porret.  1506  B:  mustrereit. 
C:  mousterroit.  I:  mosterreit.  1507  ke.  C:  ensi  le  laisse  remanoir. 
1509  [Ajltresi.     1511  enchace.     Hip.  enchauce.    venieres. 


—     288     — 

Li  suduianz,  li  culverz  leres, 

Qui  tôt  ades  lor  mal  porchace. 

Mes  il  li  gettent  en  la  face 
1515     Ceo  qui  soen  est,  ceo  est  a  dire: 

Fornieacion  e  avoltire,  5 

Tote  manere  de  pecche. 

Quant  home  a  ceo  de  sei  trenche 

E  gete  al  diable  el  vis, 
1520     Cil  le  guerpist,  jeol  vos  plevis. 

Quant  veit,  qu'il  n'i  a  ren  del  soen,  10 

Si  ne  li  semble  mie  boen. 

Quant  prodhom  se  veit  enchalcer 

Al  diable,  donc  deit  trencher 
1525     De  sei  toz  vices  e  toz  mais. 

Issi  poet  ben  eschaper  sais.  15 

A  Tessample  de  ceste  beste 
Li  apostre  nos  amoneste, 
Que  servage  e  trëu  rendom 
1530     A  celui  a  qui  le  devom 

E  la  ou  nos  devom  honor,  20 

Rendom  od  crème  e  od  amor. 
Por  vérité  devom  entendre, 


1512  sudduianz.  culvert.  Cah.  Hip.  lerres.  1513  ki  tut. 
lur.  purchaee.  1515  coe  ke.  c'est.  B:  son  (=  Cah.).  CDL:  sien. 
I:  soen.  1516  Cah.  Hip.  ohne  et.  1518  ad  coe.  se.  D:  trichie. 
Hip.  chacie.  1519  enmi  le  (=  Cah.)-  1520  jol  vus.  I:  je.  1521 
k'il.  ad.  CLS:  sien.  Cah.  de  soen.  I:  suen.  1522  coe.  B:  ben. 
CLS:  bien.  I:  boen.  Cah.  Ceo.  ren  de  boen.  Wie  in  K,  kominen 
in  A  die  Formen  boen:  soen  hier  nach  519  wieder  vor.  1523 
prodome.  enchacer.  1524  Cah.  de[a]ble  si  d.  Hip.  De  deable  si  d. 
chastier.  1525  soi  tuz.  1526  salfs.  1527  [A].  Cah.  cette.  1529 
ke.  1530  ki.  Cah.  cette.  1529  ke.  1530  ki.  Cah.  Hip.  cil  nus 
(nos)  le.  1531  Hip.  ennor.  1532  BD:  crieme  (=  Cah.).  C:  devons 
creanche  aourer.     Hip.  o  oriente.      1533  pur.     C:    deves. 


—    289     - 

Que  al  diable  devom  rendre 
1535     Primes  ceo  que  nos  li  devom. 

E  quei?    Que  nos  le  reniom 

E  totes  ses  oevres  a  plein. 

Issi  serrom  hors  de  sa  mein.  5 

Peccheor,  qui  sages  serreit, 
1540     En  tel  guise  se  gardereit 

E  se  raiembreit  vers  celui 

Qui  toz  jors  brace  son  ennui. 

Les  oevres,  qui  la  char  délitent,  10 

Ou  toz  mais  creissent  e  habitent, 
1545     Trenche  de  sei  cil  qui  est  sage. 

Quant  il  lui  a  icel  trevage 

Rendu  corne  ceo  qui  soen  est, 

Corne  sa  preie  e  son  conquest,  15 

E  lui  gete  enmi  sa  face, 
1550     Cil  remaint  e  en  pert  sa  trace, 

Que  il  ne  sent  ne  ne  veit  mie, 

Puisque  il  entre  en  seinte  vie. 

Idonc  troeve  il  les  fruiz  itels  20 

Com  jeo  dis  einz,  espiritels, 
1555     Fei,  pacience,  humilité, 


1534  ke.  1535  coe  ke  primes  d.  nos  li  fehlt.  1536  ke. 
reneiom  (=  Cah.).  Hip.  reneon.  Cah.  A  ce  que.  C:  comment  ke. 
1537  overaignes.  Cah.  overainnes.  Hip.  de  plain.  1539  ke.  serroit. 
1540  ceste.  garderoit.  1541  remembroit.  B:  reumbroit.  C:  ren- 
deroit  envers.  Cah.  Hip.  raendreit.  1542  ke.  jorz.  C:  qui  tous 
brace  sans  anui.  1543  ki.  C:  désirent:  avivent.  Cah.  oevreins. 
1545  ki.  Hip.  oste.  1546  ad  itel.  C:-  ices  servages.  Cah.  i  ad 
itel  triwage.  Hip.  cel  treusage.  1547  eoe  ke  son.  C:  raison 
comme  cou  qui  sien  est.  Cah.  soen.  Hip.  suen.  1549  la.  Cah. 
gete  lui.  1550  en  fehlt.  Cah.  Hip.  la.  C:  grasse.  1551  kar. 
set.  Der  Gedanke  ist  so  nicht  klar.  Hip.  zeigt  durcli  falsche  Inter- 
punktion,  dass  èr  dièse  Stelle  nicht  verstanden.  1552  k'il.  C:  est 
entres  en  sainte  glise.  D:  en  la.  1553  donc.  BCD:  iteus.  1554 
corne  jo.  Der  Dichter  bezieht  sich  hier  auf  den  Abschnitt  vom  Ibis 
und  zwar  V.  1234  fg. 

Reins  ch,  Le  Bestiaire.  19 


—     290     — 

Continence  e  benignete, 

E  charité  e  joie  e  pais, 

Joie,  qui  ne  faldra  jamais. 

[Iceo  troeve  il  enmi  sa  face, 
1560     Par  unt  il  a  perdu  sa  trace.  5- 

De  lui  ne  set  ne  vent  ne  voie* 

Ne  dreiz  n'est  qu'il  sache  de  joie*.] 

E  Deu,  qui  de  joie  est  seignor, 

Nos  meint  a  la  joie  greignor, 
1565     Qui  ne  fine  ne  n'est  muable,  10 

Ainz  dure  toz  jors  pardurable. 

JViult  a  a  dire  e  a  retraire 
Es  essamples  del  bestiaire, 
Qui  sont  de  bestes  e  d'oisels. 

1570     Profitables  e  bons  e  bels  15 

Est  li  livres:    car  il  enseigne. 
En  quel  guise  le  mal  remaigne, 
E  la  veie,  que  deit  tenir 
Cil  qui  a  Deu  voelt  revenir. 

1575     Le  bestiaire  nos  recorde  20 

D'une  beste  malvaise  e  orde, 
Qui  a  non  hyaine  en  gregeis. 


1556  Cah.  bénignité.  1557  peis.  Das  erste  e  fehlt.  Cah.  et 
bone  pez.  1558  ke.  1559  coe.  1560  ad.  1559  —  1562  fehlen 
bei  Cah.  nnd  Hip.  =  BCD  etc.  Der  nicht  neue  Gedanke,  das 
Fehlen  der  Verse  in  den  andern  Hss.,  sowie  der  Reim  voie: 
joie  weisen  auf  eine  Interpolation,  aber  vielleicht  sehrieb  der 
Dichter:  De  lui  ne  set  veie  ne  sente  |  N'est  pas  dreiz  qu'il  de 
joie  sente.  1562  k'il.  1563  ki.  C:  qui  est  de  tôt  segnor.  1564 
meinst.  1565  ke.  C:  finable.  Hip.  nen.  1567  [M]ult.  I:  est. 
1569  ke.  d'oiseals.  1570  beals.  Hip.  Moult  p.  boens.  beaus. 
1571  kar.  1573  voie  ke.  1574  ki.  voldra  venir.  Hip.  revertir. 
C:  vient  revenir.  1576  malveise.  1577  ki  ad.  grezeis  (=  I). 
B:  gregeis.  CE:  grijois.  D:  grezoiz.  F:  grigois.  Q:  grezois. 
Cah.  yeine.      C:  yeue.     D:  hyan.     F:  yeule.     I:  yenne. 


—     291      - 

Son  non  ne  sai  pas  en  franceis. 

Mes  la  lei  devee  e  defent, 
1580     Que  Fem  ne  la  manguce  nent 

Ne  chose  qui  li  seit  semblable. 

Car  el  n'est  raie  covenable,  5 

Ainz  est  tote  malvaise  e  orz: 

Car  ele  mangue  les  morz 
1585     E  en  lor  sépulcres  habite. 

Trestoz  cels  dévore  e  sobite 

A  qui  ele  poet  avenir.  10 

Por  ceo  s'en  deit  Fem  atenir. 

De  ces  te  beste  issi  haïe 
1590     Dist  li  prophètes  Jeremie: 

La  fosse  al  hyaine  salvage 

Ceo  est,  dist  il,  mon  héritage.  15 

Une  perre  porte  en  son  oil 

Ceste  beste,  dont  dire  voil: 
1595     Qui  soz  sa  langue  la  tendreit, 

L'em  dit,  que  il  devinereit 

Les  choses,  qui  a  venir  sont  20 

Des  aventures  de  cest  mont. 


1578  sa  (=  D).  C:  franchois.  D:  fransoiz.  E:  francois. 
Cah.  ne  lasai  nomer.  1579  Hip.  nos  d.  1580  ke.  mangut.  B  : 
mangust.  CE  :  menjust  (=  Hip.).  I  :  menjue.  Cah.  mainjust 
liaient.  1581  ke  de  li.  C:  nus  nom  ne  soit  a  li.  1582  kar  ele. 
Cah.  car  el.  1583  kar  ele  est.  malveise.  CE:  puans  malvais  & 
ors.  1584  kar.  CE:  cors.  K:  car.  L:  qu'ele.  1585  sépultures, 
e  fehlt.  C:  seputure.  E:  sepouture.  S:  sepucres.  1586  cels  fehlt.. 
B:  asorbite.  C:  labite.  D:  sorbite  (=  Hip.).  E:  soubite.  Cah. 
subite.  1587  ki.  1588  pur  coe  s'en  fet  mult  ben  tenir.  BS  : 
atenir  (=  Hip.).  CDE  :  se  fait.  S:  s'en  fait  boin.  Cah.  s'en  fait 
mult  bon  tenir.  1589  Cah.  si  aie.  1591  hyane.  BD  :  hyaine. 
C:  foie  a  l'aine.  E:  hyène.  Cah.  à  l'yaine.  Hip.  la  foie  yenne 
la  sauvage.  1592  coe.  Cah.  dit  1593  Cah.  père.  IL:  pierre. 
C:  une  beste  porte  sor  l'uel.  D:  en  son  col.  E:  suer  l'uel.  1595 
ki.  la  lange,  tendroit  (=  Cah.).  CEL:  sor.  Hip.  a  sa.  1596  ke. 
Cah.  devineroit.  CE:  adavineroit.  1597  ke.  1598  mond.  Cah. 
qu'el  mond  sunt.     KL:  Les. 

19* 


—     292     — 

Iceste  beste  a  deus  natures, 
1600     Qui  si  habite  es  sépultures. 

Ja  de  teles  parler  n'orreiz. 

L'em  dit,  que  vos  la  trovereiz 

Une  feiz  madle,  altre  femele  5 

E  od  traianz  e  od  maînele. 
1605     Grant  merveille  est  estrangernent, 

Que  si  change  son  vestement. 

Oeste  beste,  ne  dotez  mie, 

Les  fiz  Israël  signefie,  10 

Qui  ben  crurent  premerement 

1610     El  verai  père  omnipotent 

E  lealment  a  lui  se  tindrent, 

Mes  après  femeles  devindrent. 

Quant  il  furent  suef  norri  15 

E  as  délices  adenti, 

1615     A  la  char  e  a  la  luxure, 

Plus  n'orent  de  damne  Deu  cure, 

Ainz  le  guerpirent,  si  folerent, 

Si  que  les  idles  aorerent.  20 

JViult  i  a  gent,  si  com  mei  semble, 
1620     Qui  a  ceste  beste  resemble, 

Si  vos  dirrai,  quels  genz  ceo  sont. 


1599  ad  dous.  I:  deus.  1600  ke.  1601  n'orrez  (=  Cah.). 
1602  ke.  troverez.  1603  BCE  :  masle.  Hip.  malle.  C:  eure.  1604 
Hip.  o  trehanz.  1606  ke.  CFL:  qu'ensi.  CE:  erremeut.  Hip. 
testament:  dieser  druckt  solchen  Unsinn  ohne  Bemerkun^.  1607 
[C]este.  Cah.  Hip.  n'en.  1608  filz.  Cah.  d'I.  1609  ke.  Verraie- 
ment.  Cah.  veraiment.  C:  creirent.  I:  premièrement.  1610  verrai. 
1612  Hip.  deviendrent.  1613  soef.  1614  Hip.  adeti.  L:  adeuti. 
C:  ententis.  D:  atendri.  E:  tout  assenti.  1616  puis  (=  Hip.). 
Cah.  pois.  1617  foloierent.  C  und  F  ândert:  Ains  le  guerpirent 
folement  |  Et  firent  fol  aourement.  C:  pour  des  idres  aourement. 
1618  ke.  Cah.  idres  (=  C).  I:  et  les  ydoles.  BE:  vdles.  1619 
mult.    me.     B:  mei.     CE:  moi.     Hip.  me.     1620  ke.    1621  co. 


—    293    — 

Trop  grant  plente  en  a  el  mont, 

Qui  ne  sont  madles  ne  femeles: 

En  dit,  en  oevre  sont  jumelés, 
1625     Dobles  e  feinz  e  non  creables 

Ne  en  nul  leu  ne  sont  estables.  5 

De  cels  parole  Salomons, 

Qui  fist  le  livre  des  sermons  : 

Home  doble,  fais  e  feignant, 
1630     Qui  nule  ore  n'est  parmainant 

En  ren  qu'il  face  ne  qu'il  die,  10 

Mult  par  est  de  malvaise  vie; 

Servir  voelt  a  vos  e  a  mei, 

A  nul  de  nos  ne  porte  fei. 
1635     Jesu  Crist,  nostre  verai  sire, 

Dist  tel  parole  en  Tevangire:  15 

Nuls  hom  a  deus  seignors  servir 

Ne  poet  suffire  ne  furnir;  . 

L'un  amera,  Paître  harra. 
1640     Ceo  que  Deu  dist,  ja  ne  faldra. 

L'un  voldra  despire  e  haïr  20 

E  l'altre  amer  e  sustenir. 

U  ne  manere  est  de  serpent, 
Qui  en  ewe  a  habitement: 


1622  i  ad.  mond.  1623  ke.  1624  fet.  giemeles.  Cah.  no- 
veles.  Hip.  oevres.  BC:  jumelés.  E:  diverses.  1625  CE:  faus 
&  nient.  Cah.  doblez  feinz  et  naient  c.  I:  lerres  et  faus.  1626 
liu.  1627  Salomon.  CE:  Salemons.  1628  ki.  livre  &  le  sermon. 
Cah.  del  sermon.  1629  faus.  Hip.  l'home  double,  vagant.  1630 
ki  nul  hore.  B:  en  nul  liu.  E:  nule  eure.  Hip.  permaignant. 
1631  k'il.  kil.  1632  malveise.  1633  siwre.  e  vos  e.  BCDE: 
servir.  1635  verrai.  1636  l'euvangire.  Cah.  le  vangire.  Hip. 
le  vangile.  1637  hoem.  dous.  CE:  nus  hom.  1638  Hip.  soufere. 
B  :  obéir.  1639  e  l'altre.  Cah.  u  l'un  h.  1640  coe  ke.  faudra.  Hip. 
dist  Dex.  n'i  faudra.  1641  CE  :  vaura.  Hip.  voudra  amer  et  chierir. 
1642  Hip.  L'autre  despire  et  vil  tenir  |  N'en  puet  à  nul  boen  chief 
venir.  F:  cier  tenir.  S  fugt  hinzu:  n'en  puet  a  nul  boin  chief 
venir  |  ce  vos  di  jou  bien  sans  mentir.  1643  [U]ne.  de  la.  (Hip. 
fehlt  est.)     1644  k'en.    ad.     BCE:    abitement. 


—     294     — 

1645     Idrus  a  non,  si  est  mult  sage: 

Car  mult  set  ben  faire  damage 

Al  cocadrille,  qu'ele  het; 

Sagement  engigner  le  set. 

Ben  vos  dirrai  avant,  cornent  5 

1650     Ceste  Tengigne  cointement. 

Le  cocadrille  est  beste  fere 

E  meint  ades  en  la  rivere 

De  cel  fluive,  qui  Nil  a  non. 

Boef  resemble  alques  de  façon;  10 

1655     Vint  cutees  a  ben  de  lonc, 

Si  est  si  gros  com  fust  d'un  tronc. 

Quatre  pez  a  e  ongles  granz 

E  denz  aguës  e  trenchanz. 

De  ceo  est  il  mult  ben  arme.  15 

1660     Tant  a  le  quir  dur  e  serre, 

Que  grant  cols  de  perre  cornue 

Ne  prise  un  ramet  de  ceguë.  ► 

Onques  hom  tel  beste  ne  vit: 

Car  en  terre  e  en  ewe  vit:  20 

1665     La  nuit  se  tent  en  ewe  enclos 


'  1645  ad.  BCDEI:  ydrus.  Cah.  est  salvage.  1646  e.  fere. 
I:  demage.  L:  domage.  1647  k'ele.  CE:  cocatris.  D:  corcordrille. 
I  :  coquatrix.  S  :  eocatrix.  Die  Pariser  Strasse  Rue  Coeatrix  zeigt 
picardische  Schreibweise.  1648  engingner.  1650  E  :  molt  sous- 
tilment.  Hip.  moult  coiement.  1651  Cah.  La  c.  =  AB.  1652  e  nest. 
Cah.  vait.  Hip.  vet.  CE:  maint.  1653  fluvie  ke.  ad.  C  :  Uil.  E: 
de  celé  ille.  1654  alkes.  Hip.  Buef.  1655  ad.  long.  Hip.  coûtes 
a  il.  lonc.  Cah.  cotées.  1656  un  (=  Cah.).  Hip.  est  un.  1657 
ad.  les  ungles.  1658  C:  dens  agus.  D:  aguz.  E:  agues.  1659 
coe.  1660  ad.  Hip.  cuer.  1661  coups.  Que  fehlt.  B:  kernue. 
DI:  cornue.  C:  coux.  E:  caus.  CE:  de  pierre  ou  (C:  &)  de 
baston.  Hip.  Nule  beste  tant  seit  cornue.  1662  D  :  ramer  de  sigue. 
F  :  ne  doute  fuelle  de  eeue.  I  :  un  grain  de  cegue.  Cah.  segue. 
Hip.  grain  d'une  ciguë.  CE:  ne  doute  plus  cun  haneton  (E: 
henneton).  1663  unkes.  tele.  Cah.  vist.  1664  kar.  L:  en  aiguë 
et  en  t.     1665  noit.    clos.     Hip.  l'eve.     Cah.  l'iave  c. 


—     295     — 

E  a  terre  a  le  jor  repos. 

S'il  home  encontre  e  il  le  vekit, 

Mangue  le,  ren  n'en  remeint; 

Mes  toz  jors  puis  après  le  plore, 
1670     Tantdis  coin  en  vie  demore.  5 

De  ceste  suie  beste  avent, 

Que  les  gencives  desoz  tent 

Tôt  en  pes,  quant  ele  mangue 

E  iceles  desus  remue. 
1675     Ceste  nature  n'est  donee  10 

A  altre  créature  née. 

De  sa  coane  veirement 

Sqleit  l'em  faire  un  oignement. 

Les  velles  femmes  s'en  oigneient: 
1680     Par  cel  oignement  s'estendeient  15 

Les  fronces  del  vis  e  del  front, 

E  plusors  uncore  le  font. 

Mes  puisque  la  suor  sorvent, 

Sachez,  que  nul  preu  ne  lor  tent. 
1685     L'altre  beste,  que  vos  ai  dite,  20 

Qui  toz  jors  en  ewe  habite, 

Het  le  cocadrille  de  mort 

E  il  li,  si  n'a  mie  tort. 


1666  ad.  Cah.  en  t.  1667  encontre  home  (=  Cah.  Hip.). 
1668  il  le  m.  Hip.  lei  riens  ni.  1669  jorz  après  puis.  B :  deplure. 
CE:  pleure.  Cah.  après  pois.  1670  Hip.  Tant  com  il.  1671  sole 
(=  Cah.  Hip.).  1674  Cah.  icele  de  sor.  1677  cowe  seurement. 
B:  couwe.  CE:  keue.  D:  coue.  F:  keue  veraiement.  K:  coue 
veirement.  I:  coane  solement  =  Hip.  S:  couane  seulement.  Cah. 
coue[ne?].  1678  soelt.  fere.  CE:soloiton.  1679  veilles.  E:  dont. 
CE:  vielles  (IK  fehlt).  1681  B:  frunces.  D:  ronflez.  E:  tronches. 
Cah.  ronces.  1682  plosors.  1683  puiske.  survent.  Hip.  lor  vient. 
1684  ke.  1685  dont  (=  Cah.).  1686  ke.  jorz.  Hip.  en  eve  toz 
jorz.  1687  Hip.  Si  het;  coquatriz.  C:  cocatrisse.  E:  cocatrice. 
H:  la  cocastris.     1688  n'ad.     Hip.  et  cil  celé  n'a. 


—    296     — 

Mùlt  s'entreheent  de  haïne, 
1690     Mes  celé  set  plus  de  trahine. 

Quant  a  terre  le  -veit  dormir 

E  en  dormant  la  gule  ovrir, 

En  tai  e  en  limon  se  moille  5 

E  iloec  se  devoltre  e  soille, 
1695     Por  estre  plus  escolurable. 

Puis  vet  tôt  dreit  a  cel  diable: 

Tresparmi  sa  gule  se  lance 

E  cil  la  transglote  en  sa  pance.  10 

El  n'i  a  mie  este  grant  pece, 
1700     Qu'ele  li  derompt  e  depece 

Del  ventre  totes  les  entrailles 

E  les  boëls  e  les  corailles. 

Issue  quert  delivrenient,  15 

Si  s'en  ist  hors  tôt  salvenient 
1705     E  cil  moert:    car  morir  Pestoet, 

Que  des  plaies  garir  ne  poet. 

Ici  poet  l'em  essample  prendre 

E  grant  signefiance  aprendre.  20 


1689  Cah.  s'entreheinnent  de  grant  heine.  Hip.  se  heent  de 
grant  haine.  1690  BCEI:  traine.  1691  Hip.  Quant  le  eoquatriz 
veit  d.  F:  q.  ele  voit  l'autre.  1692  gole.  F:  bouce.  1693  tav. 
lime.  BCES:  limon.  D:  boue.  Hip.  el.  1694  C:  se  vieutre  & 
rouoille.  D  :  se  devoutre  (=  Hip.).  E  :  se  trait  &  tooulle.  H  : 
se  veautre.  S:  se  devoitre  &  soulle.  1695  pur.  esculurable.  B: 
escoluriable.  C:  escousonoable.  D:  escoloriable  (=  Hip.).  EH: 
escoulorable.  L:  escolurable.  S:  esconlourable.  Cah.  escororiable. 
1696  Hip.  vient.  1697  gole.  1698  tranglote  (=  D).  B:  transglute. 
C:  l'engtrenglout  (Hs.).  D:  tôt  ouren  meintenant  la  lance. 
E  :  le  transglut.  S  :  tranglout.  Cah.  transglute.  Hip.  trans- 
glot.  1699  ele.  ad.  Cah.  Si  ni.  1699  —  1700  fehlen  Hip.  1700 
k'ele  ne  d.  Cah.  desront.  despiece.  L:  deront.  1701  Hip.  cerche 
les  entralles.  1702  boeals.  C:  boiaus.  E:  buiaus.  Hip.  corralles. 
1703  e.  1704  Hip.  fort  isnelement.  Cah.  fors,  suavement.  1705 
kar.  1706  kar.  Cah.  car.  Hip.  quer.  1707  [I]ci.  1708  L:  an 
tandre.     Hip.  cil  qui  a  Deu  se  veulent  rendre. 


-     297     — 

Li  cocadrilles  signefie 
1710     Mort  e  enfer,  n'en  dotez  mie. 

Altresi  corne  la  serpent, 

Dont  jeo  vos  dis  premerement, 

Occit  le  cocadrille  e  tue  5 

E  salvement  porchace  issue, 
1715     Fist  nostre  seignor  Jesu  Crist: 

Car  en  la  char,  qu'il  por  nos  prist, 

Si  sagement  s'envolupa, 

Que  mort  e  enfer  estrangla.  10 

D'iloec  osta  ses  bons  amis, 
1720     Qui  renies  i  erent  chaitis, 

Si  corne  li  prophètes  dist, 

Quant  il  prophetiza  de  Crist: 

0  tu  mort,  jeo  serrai  ta  mort.  15 

Deu,  qui  est  nostre  bon  confort, 
1725     Destruist  nostre  mort  en  morant, 

Dont  toz  jors  ert  enfer  plorant. 

En  resordant  rapareilla 

Nostre  vie,  qui  ne  faldra.  20 

lJestes  sont  mult  foies  e  sages  : 
1730     Des  privées  e  des  salvages 
Vos  tenez  por  coart  le  lèvre 


1709  Hip.  Le  eoquatriz  si  senefie.  1710  enfern  ne  dutez. 
1711  Hip.  le.  1712  don  jo  vus.  1713  ocit.  1714  purchace.  Hip. 
en  sauvement.  Cah.  sagement.  1715  si  f.  ilr^u.  1716  k'il  pur. 
car  fehlt.  1717  Hip.  s'envelopa.  1718  ke.  enfern.  1719  e  d'i. 
C:  Dïluec.  ses  bons  a.  1720  ke  remis,  cheitifs.  Hip.  remes 
esteient.  D:  &  cez  ii.  remistrent.  1722  de  ilfu  Crist.  il  fehlt. 
C:  la  prophesie  descrist.  Hip.  bien  devant  la  mort  Ihesu  Crist. 
1723  jo.  tu  fehlt.  1724  ki.  leon  fort  (=  Cah.).  Hip.  lion  f. 
CE:  lions  fors.  Der  Verg-leich  mit  dem  Lôwen  hier  ist  anstossig; 
vielleicht  verlesen  aus  bon  9  fort.  1725  destruit.  murant.  1726 
jorz.  enfern.  1727  e  en  resnrdant  apareilla.  Cah.  reparilla.  L: 
raparilla.  1728  ke.  faudra.  1729  [Bjestes.  1730  de.  de  (=  Hip.). 
Cah.  des. 


—     298     — 

E  por  foie  tenez  la  chèvre. 

Mes  de  la  chèvre  neporquant 

Avom  essample  conoissant. 
1735     Bue  a  non  le  madle  en  romanz. 

Barbes  ont  longues  e  pendanz  5 

E  cornes  longues  e  aguës 

E  les  pels  durement  velues. 

En  granz  nionz  meinent  volenters, 
1740     Es  plus  halz  e  es  plus  pleners; 

Es  valees  d'entor  se  paissent  10 

E  se  norrissent  e  engraissent. 

Mult  de  clere  vëue  sont: 

Quant  sont  la  sus  en  som  le  mont, 
1745     Mult  veient  loing  e  hait  e  cler. 

Quant  il  veient  gent  trespasser,  15 

Demeintenant  por  veir  savront, 

Se  veneor  ou  errant  sont. 

Ceste  beste,  qui  si  cler  veit 
1750     E  qui  de  si  loing  aparceit 

Son  enemi,  qui  mal  li  quert,  20 

A  l'essample  de  Deu  afert: 

Car  Deu,  qui  est  sires  del  mont, 

Qui  meint  la  sus  el  plus  hait  mont, 
1755     De  loing  esgarde  e  veit  e  sent 


1732  pur.  1733  nepurquant.  1734  C:  a  bon.  Cah.  Hip. 
bel  et  grant,  1735  ad.  BCDE  :  bouc.  Hip.  boc.  malle.  1736  ou 
lunges.  1737  lunges.  E:  dures  à.  1738  peals  (=  Cah.).  CD: 
piaus.  E:  pials.  1739  Hip.  es.  maignent.  C:  grans  montaignes. 
1740  Das  zweite  es  fehlt.  Hip.  plânieïs.  1741  peisseut.  Cah. 
poissent.  Hip.  paissent.  1742  engreissent.  Cah.  enereissent.  Hip. 
engressent.  CE  :  encraissent.  1743  Cah.  Hip.  mes  de.  1744  Cah. 
snz  el  som  del.  Hip.  de  sor  le.  1745  loinz  (==  Hip.).  1746  home 
(=  Cah.  Se  veient).  1747  pur.  Cah.  de  vérité  errant  sauront. 
CE:  saroient.  1748  Cah.  si.  I:  erranz.  F:  ou  autre.  1749  ke. 
1750  ke.  loinz  (=  Hip.).  1751  ke.  lui.  Hip.  Se  son  anemi  mal. 
1753  kar.  ki.  mond.  Cah.  Hip.  sire.  1754  qui  fehlt.  Cah.  Maint 
la  desuz  =  Hip.  (desus). 


—    299     — 

Quantque  font  ça  e  la  la  gent. 

Tôt  veit  e  sent  corne  veir  sire, 

Quantque  Fem  poet  penser  e  dire: 

Ainz  que  el  quoer  seit  concëu, 
1760     Le  penser  a  il  conëu.  5 

Es  églises,   qui  suef  sont 

Establies  parmi  cest  mont, 

Est  Deu  pëuz  e  abevrez 

Des  alruosnes,  des  charitez, 
1765     Que  font  li  crestien  feeil,  10 

Qui  ont  sa  grâce  e  son  conseil. 

Quant  nos  por  l'amor  Deu  paissom 

Un  povre  ou  quant  le  revestom, 

Quant  en  chartre  le  visitom, 
1770     En  maladie  ou  en  prison,  15 

Quant  le  pèlerin  herbergom, 

Qui  n'a  ne  bordel  ne  maison, 

A  Deu  le  fesom  purement, 

Qui  le  receit  benignement: 
1775     Car  si  com  il  meïsmes  dit  20 

En  T  évangile,  ou  est  escrit: 

Quant  tôt  le  mont  juger  vendra, 


1756  quantke  funt  la  e  ca.  Hip.  Quanque  fet  a  tote  la  gent. 
1757  BC:  set,  C:  haut.  E:  vrai.  Cah.  Si  veit  et  sent.  1758  quantke. 
1759  ke  al.  Cah.  qu'en  le  quer.  Hip.  cuer.  1760  ad.  El:  la 
pensée.  Hip.  la  il  a  veue.  Cah.  ad  le  il  connu.  1761  ke  sowes. 
B:  sues  (=  Cah.).  D:  souez.  CE:  ore.  L:  soies.  I:  ici.  S:  ichi. 
Nur  das  adv.  suef  giebt  einen  vortrefflichen  Sinn.  1762  inond. 
1763  Hip.  abevre.  1764  Hip.  de  charité.  1765  ke.  feel.  B:  feeil. 
DIKS:  feel.  E:  foiel.  Cah.  cristien.  1766  ki.  Hip.  consel. 
1767  pur  anv\  peissom.  Hip.  par  amor  repesson.  1768  vestom 
'{=  Cah.)-  Hip.  Le  p.  ou  nos  le.  1770  C:  ou  quant  de  no  pain 
li  doutions.  Hip.  Ou  quant  de  dras  le  recovron.  1771  Cah,  un  p. 
1772  ki.  nen  a.  meison.  CEIL:  borde.  Cah.  Hip.  meson.  1773 
B:  Eûmes  (==  Cah.).  Hip.  feson.  1774  ki.  1775  kar.  1776  Teu- 
vangile.  Hip.  Et  en.  1777  moud.  Hip.  quant  le  monde.  C: 
monde  jugera. 


—     300    — 

A  cels  de  destre  part  dirra: 

Venez,  les  benurez  mon  père, 
1780     En  sa  meson  e  halte  e  clere, 

Qui  apareillee  vos  fu, 

Ainz  que  home  fust  concëu.  5 

Quant  nu  e  povre  me  veïstes, 

Donc  me  pëustes  e  vestistes. 
1785     Quant  jeo  oi  sei,  vos  m'enbevrastes 

E  en  chartre  me  visitastes. 

Por  ceo  en  avez  deservie  10 

Joie  de  pardurable  vie. 

Ceste  bone  parole  orront 
1790     Cil  qui  de  destre  part  serront. 

Cil  de  la  senestre  partie 

Itel  pramesse  n'orront  mie,  15 

Ainceis  orront  tôt  le  contraire: 

Deu  lor  dirra:    Gent  demalaire, 
1795     Alez  el  feu,  qui  ne  faldra, 

Mes  pardurablement  durra! 

One  n'ëustes  pite  de  mei,  20 

Quant  jeo  aveie  feim  e  sei, 

Ne  me  volsistes  herberger 
1800     Ne  doner  beivre  ne  manger. 


1779  beneurez.  C:  benoit.  E:  beneoit.  Cah.  bonurez.  Hip. 
venez  en  la  meson  mon  p.  1780  Cah.  la  meson  h.  Hip.  Qui  tant 
par  est  et  bêle  et  c.  B:  joie.  CE:  maison  qui  est  bêle.  1781 
ke  aparaille  vus.  Cah.  aparillee.  Hip.  aparrelliee.  1782  ke. 
CE:  anchois  (E:  ancois)  que  fussies.  Hip.  enceis  que  hom.  1785 
jo.  seif.  Hip.  En  cherite  me  visitastes.  E:  m'abuvrastes.  1786 
Hip.  Hostes  fui,  vos  me  herbergastes  |  Enferm  fui,  vos  me  visi- 
tastes. Ebenso  mit  geringen  Alrweichungen  BCDES.  1787  pur  eoe. 
1788  e  (statt  de)  =  Hip.  1789  orrunt.  1790  ki.  B:  esteront. 
Hip.  a  d.  1791  icil.  Hs.  E  wieder  umgestellt.  1792  C:  parole. 
1793  aneeis  (=  Cah.).  CE  andern:  il  n'aront  pas  itel  promesse  | 
ancois  (C:  anchois)  orront  plus  felenesse.  1794  CE:  gens  demalaire 
diex  dira.  1795  ke.  1797  kar  une.  CE:  aine.  1798  jo  avoie. 
Cah.  avaie  et.    1800  a  b.    a  m. 


—     301     — 

Visiter  ne  ensevelir 

Ne  mei  chalcer  ne  revestir. 

Donc  dirront  cil:    Sire,  merci, 

Quant  vos  veïsmes  nos  issi? 
1805     Deu  respondra  a  la  parsome:  5 

Quant  vos  veïstes  le  povre  home 

Ou  povre  femme  ou  orphanin 

Ou  le  mesaise  pèlerin, 

Qui  por  m'ainor  quereit  del  ben, 
1810     E  vos  ne  lui  feïstes  ren,  10 

Donc  me  veïstes  pain  querant 

E  povre  pèlerin  errant. 

Por  ceo  irreiz  el  val  parfont, 

Ou  Sathan  e  ses  angles  sont. 
1815     Cel  leu  vos  est  apareille,  15 

Desque  le  mont  fu  comence. 

Por  Deu,  seignors,  entendez  ci, 

Que  tantes  feiz  avez  oï, 

Que  l'almosne  esteint  le  pecche. 
1820     Fêtes  donc  ben  al  mesaise,  20 

Quant  il  por  Deu  vos  requerra. 

Oëz,  comben  ceo  vos  valdra. 

Deu  vos  en  metra  a  sa  destre 

Amont  en  la  gloire  celestre, 


1802  vestir.  Hip.  cliaucier  ne  mei  v.  1803  dirroii.  Hip. 
diront  il.  1804  BCI:  veimes.  D:  meis.  1805  BC:  parsone.  Cah. 
persomme.  Hip.  parsumine.  1806  O  (statt  ou).  1807  C:  orfenim. 
D:  orfalin.  E:  orphenin.  IS:  orfelin.  1808  meseise.  CE:  ou 
mesaaisie.  1809  ke.  B:  requist.  1810  en  f.  Cah.  Hip.  ne  l'en. 
1813  pur  coe  irrez.  1814  Cah.  é  si  angle.  I:  ses  angres.  1815 
liu  vus,  aparaille.  1816  deske.  mond.  1817  pur.  1818  ke.  D: 
com  l'aiguë  esteint  le  feu  ausi.  1819  ke  almosne.  le  fehlt.  Hip. 
le  pechie.  1820  meseise.  Cah.  Faites  [la?]  dunt  al.  Hip.  Aidiez, 
bien  au  mesaisie.  1821  pur.  1822  co  vus.  Cah.  il  vus.  CE  :  oies 
quel  bien  vos  (E:  ques  biens  vous)  en  venra.  1823  vus  amerra. 
B:  enmerra  (=  Cah.  Hip.).  CDE  :  en  metra.  FL:  enmenra. 
1824  Cah.  a  sa  glorie.    Hip.  en  la  joie. 


—     302     — 

1825     A  la  joie,  qui  ne  faldra, 

Mes  tôt  ad  es  sanz  fin  durra. 

E  Deu  nos  dont  issi  ovrer, 

Que  la  puissom  sanz  fin  régner. 

Hors  de  la  peine  e  del  pecche  5 

1830     Nos  mette  Deus  a  salvete. 

i/e  l'asne  salvage  dirrom 

Le  veir,  que  ja  ne  mentirom, 

Si  com  li  livres  nos  aprent, 

Qui  pas  ne  fait  ne  ne  niesprent  10 

1835     De  mustrer  essamples  resnables 

E  veraies  e  delitables. 

Li  livres  n'est  mie  d'oisoses, 

Essamples  i  a  delitoses, 

Ou  il  a  mult  riche  mistere,  15 

1840     Dont  nos  fesom  la  lettre  clere, 

Que  l'em  porra  en  descovert 

Veeir  le  mistere  en  apert. 

Es  deserz  d'Alfrique  la  grant 

Troeve  l'em  qui  les  vait  querant  20 

1845     Ices  asnes,  dont  jeo  vos  cont, 

Si  n'a  si  granz  en  tôt  le  mont 


1825  ke.  faudra.  1826  toz  jorz.  Hip.  mes  ades  sans,  duerra. 
Cah.  sanz  f.  toz  jorz.  C:  duera/  D:  dura.  1827  ACEF:  doinst. 
BD  :  doint  (=  Cah.).  1828  ke.  1829  de  peine  &  de.  Cah.  U  il 
vit  et  il  régnera  |  Per  seculormn  secula.  Amen.  1830  In  A  ara 
Ende  des  Abschnittes  wieder  ein  Amen.  1829 — 30  fehlen  Hip. 
1831  [D]el.  I:  arne.  1832  ke.  meintirom.  B:  ke  est  i  meterum. 
1833  nus.  1834  ke.  I:  ne  faut  p.  1835  B:  resonables.  E:  non 
fables.  1836  verraies.  1837  de  oisuses.  B:  de  trifleures.  E:  d'ui- 
seuzes.  1838  ad.  Cah.  ad  mult  dilituses.  1839  iad.  B:  misteire. 
E:  matere.  1841  ke.  1842  veer.  misteire.  en  fehlt.  L:  voir 
la  matière  espert.  Hip.  veier.  B:  la  m.  1843  Alfrike.  B: 
d'Aufrike.  E:  d'Aufrique.  1844  le  ki.  1845  jo  vus.  1846  nad. 
mond.     Hip.  D  n'a. 


-     303     — 

E  si  ne  sont  mie  dantez. 

Es  deserz  e  es  bois  ramez, 

Es  valees  e  es  montaignes 
1850     Sont  les  haraz  a  granz  compaignes. 

En  chescun  haraz  finement  5 

N'a  fors  un  madle  sulement, 

E  cil  les  femeles  mestreie 

E  en  la  plaine  e  en  l'erbeie. 
1855     El  haraz  n'a  qu'un  estalon. 

Quant  la  femele  a  un  foon,  10 

Si  femele  est,  femele  seit, 

Mes  si  li  pères  aparceit, 

Qu'il  seit  madles,  ne  targe  gaires, 
1860     Qu'il  ne  colpe  ses  genitaires 

Od  ses  denz  :    car  il  ne  voelt  mie,  —       15 

Jeo  quit,  que  ceo  seit  gelosie,  — 

Que  od  ses  membres  tant  crëust, 

Que  le  haraz  saillir  pëust. 

1865     louant  le  meis  de  marz  est  entre 

E  vint  e  cinc  jors  sont  passe,  20 

1847  E:  itels.  H:  iteus.  1848  EH:  rameus.  Cah.  vermuthet 
remes  =  retiré,  solitaire!  1847  — 1848  fehlen  Hip.  1850  com- 
paingnes.  Cah.  harraz.  1851  chascon.  Cah.  chescon.  Hip.  chas- 
cun.  1852  n'ad.  solement.  1853  Cah.  Et  si  les.  Hip.  Icel.  1854 
plaigne.  BK:  l'erbreie.  D:  l'arboie.  EH:  l'arbroie.  F:  herboie. 
L:  arberie.  S:  l'erboie.  1855  n'ad  ke.  1856  ad.  Cah.  Et  q. 
ad  feon.  Hip.  a  foon.  1857  DEL:  soit:  aparcoit.  (D:  aparsoit, 
E:  aperçoit.)  Cah.  s'aparceit.  1859  k'il.  EL:  n'atarge.  D:  que 
maie  soit  ainz  qu'il  past  gairez.  F  ândert:  qu'il  les  tue,  tant 
par  est  maires.  1860  ne  li  coupe.  Cah.  ne  li  [ni?]  coipe  les.  Hip. 
Que  li  coupe  les.  E:  caupe  les  genitailles.  1861  k'il.  Cah.  dens 
que.  Hip.  quer.  1862  e  quid  ke  coe.  Hip.  je  cuit.  1863  ke. 
E:  qu'il  ait  ses  membres  si  creus.  1864  ke.  assaillir.  BE:  saillir. 
DIL:  sallir.  S:  salir.  1865  [Q]uant.  FK:  mai.  L:  may.  1866 
jorz.  Hip.  vint  et  cinc.  I:  quint  et  cinq.  ABDELS  :  XXV.  K: 
quinze  jorz  =  F.  Trotz  des  lat.  Textes  D,  wo  richtig  der  21.  Marz 
steht,  wird  25  mit  den  Kss.  beibehalten. 


304 


Donc  rechane  l'asne  salvage 


Ou  en  la  plaine  ou  el  boscage. 

Le  jor  rechane  doze  feiz 
1870     E  la  nuit  doze,  ceo  sachez. 

Donc  sevent  ben  li  païsant,  5 

Qui  près  d'iloeques  sont  manant, 

Que  donc  sont  la  nuit  e  le  jor 

D'un  estât  e  d'une  longor. 
1875     Por  ceo  que  doze  feiz  s'escrie 

Des  l'enj  ornant  desqu'a  complie,  10 

Doze  feiz  la  nuit  ensement, 

Conoissent  il  veraienient, 

Que  donc  est  Tequinocte  dreit 
1880     En  tel  ternie  e  en  tel  endreit. 

Iceste  beste  par  dreiture  15 

Porte  del  malfe  la  figure. 
Job  reconte,  qui  ne  ment  mie, 
Que  Fasne  salvage  ne  crie 
1885     Nule  feiz,  si  feim  ne  l'aspreie. 

Altresi  cil  qui  nos  guerreie,  20 

Kostre  enemi,  nostre  adversaire, 
Qui  ne  fine  de  nos  mal  faire. 


1867  E:  rechasne.  F:  recane.  1868  en  plein,  en.  1869 
Cah.  dozze.  1870  noit.  coe.  Cah.  sacheiz.  Hip.  sachiez.  1872 
ke.  cTiloec.  I:  d*ileques.  L:  d'illuques.  Cah.  de  iloe.  1873  ke. 
noit.  E  :  les  nuis  &  li  jor.  Hip.  les  nuis,  les  jorz.  1874  Hip. 
longuorz.  1875  pur  coe  ke  1876  desk'a.  E:  l'aj ornant.  Cah. 
le  joruant  dusqu'à.  Hip.  de  F  aj  ornant  siqu'a.  F:  de  jor  mouvant 
dusqiva.  1877  noit.  1878  verraiement.  1879  ke.  B:  le  equinoxe. 
D:  Fequinoistre.  Cah.  la  quiuoce.  Hip.  equinoce.  1880  Cah. 
termine,  dreit.  1881  [ÏJceste.  Hip.  nature.  1882  Hip.  malle. 
1883  ke.  E:  que  n'avient.  L:  recite.  1884  ke.  E:  braie  &  crie. 
1885  B:  Fespreie  (=  Cah.).  Hip.  Faproie.  FI:  asproie.  1886  ki 
noz.     Hip.  guerroie.     1888  ki.     Cah.  II. 


—     305     — 

Por  qui  seint  Perre  nos  chastie, 
1890     Que  nos  ne  nos  endormom  niie7 

Mes  que  nos  en  veillant  orom  : 

Car  toz  jors  nos  vet  environ 

Corne  lion  por  dévorer,  5 

Si  sanz  garde  nos  poet  trover. 
1895     Quant  il  vit  le  poeple  venir 

En  la  lei  Deu  e  convertir, 

Qui  seeit  en  l'ombre  de  mort 

E  en  ténèbres  sanz  confort,  10 

Donc  out  doel  e  si  rechana, 
1900     E  uncor  plus  rechanera, 

Quant  il  verra  tote  la  gent 

Venir  a  Deu  comunement. 

Quant  il  verra  les  Sarrazins  15 

E  les  Jueus,  qui  sont  frarins, 
1905     En  la  lei  Deu  realier, 

Donc  porra  de  feim  baailler: 

Car  sa  viande  avra  perdue, 

Qu'il  a  si  longuement  eue.  20 

Quant  il  les  verra  en  la  fei, 
1910     Donc  avra  il  e  feim  e  sei. 


1889  pur  ki.    Père.    B:  Perre.    E:  Pierres.    S:  Pieres.    Cah. 
Pur   quei.    F:    cui.     1890   ke   =   1891.     1891    kar.    jorz.     I:    nos 
vellon  et  oron.    1892  F:  waite.    1893  leon  pur.    1894  sanz  coe  nus 
E:    sans  garde.     S:    garant  (=  Hip.).     Cah.  Se  il  sanz  eeo.     1895 
pople.     Cah.   vist.      1896   I:    a  la.     1897   ki.     DE:    estoit.     1900 
uncore.     1902   communément.     Hip.   au  D.    comandement.     1903 — 
1904    sind    in   FKL   umgekehrt  gestellt.     1903  Cah.  Sarazins.     E 
Arrabis.     1904  Gieus   ki.     Hip.   genz.     Cah.  Hip.  qui  or  sunt.    E 
&  les  païens  &  les  Juis.     1905  B:  e  agalier.    D:  toz  retorner.    E 
trestous  torner.     F  :    egillier.     I  :    esbaleier.     S  :    &  banloier.     Cah. 
Dieu  à  égailler,  wobei  er  als  Bedeutung  vermuthet:    devenir  égaux, 
s'unir,    se   confondre  (se  fondre).     1906    Hip.    baallier.     E:    braire 
&  r.     1907  kar.     Hip.  quant.     1908  ke.    longement  ad.     1909  rer- 
rad.     Cah.  quant  les.    en  bone  f.     1910  Cah.  avérât  et. 
Reins  ch.  Le  Bestiaire.  20 


—     306     - 

Aisi  com  li  asnes  reehane 

A  mienuit  e  meriane, 

A  vint  e  quatre  ores,  qui  sont. 

Qui  une  nuit  e  un  jor  font, 
1915     Avra  le  Sathan  doel  e  ire,  S 

Quant  verra  del  mont  tôt  l'empire 

Venir  en  créance  e  en  fei 

A  Jesu  Crist,  le  verai  rei. 

Qui  tôt  deit  salver  e  juger. 
1920     Donc  avra  grant  doel  l'adverser,  10 

E  cil  doel  ne  faldra  james. 

Donc  porra  rechaner  ades 

Com  cil  qui  toz  jors  remeindra 

En  la  dolor,  qui  ne  faldra. 
1925     De  tel  dolor  Deu  nos  défende  15 

E  de  noz  trespas  nos  amende. 

Une  altre  beste  est  mult  vileine 
De  laidure  e  d'ordure  pleine. 
C'est  le  singe,  que  vos  veez, 
1930     Dont  li  halz  homes  font  chertez.  20 

Le  singe  est  laid  e  malostru, 
Soventes  feiz  l'avez  vëu. 
Ja  seit  ceo  qu'il  seit  laid  devant, 
Derere  est  trop  mesavenant. 


1911  ausi  corne.  1912  rnienoit  &  a  meriene.  B:  meriane. 
E:  par  nuit  &  a  meridiane.  Cah.  et  à.  1913  hores  ke  i.  e  fehlt. 
I;  vint  et.  Cah.  vinte  [vint  é?].  1914  Cah.  un  jor  et  une  noït, 
1916  verrad.  mond.  1918  ih>u.  verrai.  Cah.  nostre  vrai  r.  1919 
ke.  1920  BE:  Taversier.  D:  due  Tavesier.  1922—1926  fehlen 
bei  Cah.  und  Hip.  1923  corne,  ki.  1924  ki.  faudra.  1925  celé. 
1926  Am  Ende  des  Abschnittes  hat  A  wieder  ein  Amen.  1927 
[U]ne.  best.  Bei  Hip.  fehlt  altre.  192S  leidure.  de.  Hip.  ledure. 
C:  laidour.  1929  co.  ke  vus.  1930  ces  h.  Cah.  Hip.  les.  1931 
laidz.  CE:  lais.  Hip.  lai.  1932  sovente.  E:  souventes  fois. 
1933  coe  k*il.     leid.     1934  Hip.   derrier.     I:  desriere. 


—     307     — 

1935     Chef  a,  mes  de  eue  n'a  mie. 

Tôt  ades  pense  félonie. 

Quant  la  mère  ses  foons  a, 

Cel  que  plus  aime,  portera 

Entre  ses  braz  par  devant  sei.  5 

1940     L'altre,  dont  el  ne  prent  conrei, 

Par  derere  s'aert  a  li 

E  ambedeus  les  porte  issi. 

Oeste  beste,  si  com  mei  semble, 

Al  diable  afert  e  resemble.  10 

1945     Li  diables  premerement 

Out  chef:    car  al  comencement 

Fu  angle  el  cel,  mes  par  envie, 

Par  orgoil  e  par  presumpeie 

Perdi  le  chef,  ceo  est  le  veir,  15 

1950     Si  chaï  en  enfer  le  neir, 

Dont  il  jamais  ne  resordra, 

Mes  sanz  fin  en  dolor  meindra. 

Al  singe  de  ren  ne  m'acort: 

Car  il  est  tôt  malvais  e  ort.  20 

1955     Plus  de  treis  maneres  en  sont: 

Tels  i  a  qui  granz  eues  ont 


1935  ad.  cowe  n  ad.  Cah.  coue.  Hip.  coe.  1936  tut.  1937 
ad.  1938  celui  ke.  I:  cel.  1940  ele.  1941  se  hert.  B:  se  ert. 
CDEF:  s'aert.  Cah.  s'ahert.  I:  se  prent.  1942  ambedous.  e  fehlt. 
CE:  &  ambes  deus.  Cah.  Ambedeis.  I:  amedeus.  L:  ambedex. 
1943[C]este.  corne  me.  1944  deable.  1945  deables.  1946  kar.  1947 
L:  angele.  1948  B:  presomeie.  1949  co.  Cah.  Pardi,  ben  voir. 
Hip.  chief  que  il  aveit.  1950  enfern  pur  veir.  B:  le  neir.  DE: 
le  noir  (=  Cah.).  Hip.  enfer  tôt  dreit.  1951  resurdra.  il  fehlt: 
Cah.  dont  jamès.  retornera.  1952  dolur.  1953  derere.  m'acord. 
BCDE:  de  rien  (B:  ren).  Cah.  Hip.  m'aeort.  1954  kar  la  est  il 
malveis  e  ord.  Cah.  Hip.  ort.  CE  fûgen  hinzu:  d'autres  singes 
parler  orrons  (E  :  voirons)  |  dont  .i.  petit  raconterons  (E  :  vous 
conterons).     1956  ad  ke.    cowes. 

20* 


—     308     - 

E  plusors  teste  coine  chen. 
Des  altres  singes  savom  ben, 
Qui  habitent  ci  entre  nos, 
1960     Qu'il  sont  mult  melancolios. 

Tant  corne  dure  le  creissant,  5 

Sont  il  mult  heite  e  joiant; 
Mes  puisque  al  decurs  atorne, 
Si  sont  dolenz,  tristes  e  morne. 

1965     (Jr  vos  conterom  d'une  oisele, 

Qui  mult  par  est  corteise  e  bêle  10 

E  mult  sage  e  ben  entend  able; 
Toz  jors  est  en  ewe  manable. 
En  ces  estans  ades  sojorne, 

1970     Enmi  l'ewe  son  ni  atorne 

Ou  entre  perres  en  la  nier,  15 

Ou  nul  hom  ne  poet  habiter. 
Toz  jors  meint  assiduelment 
En  une  place  sulement; 

1975     Nule  feiz  ne  s'en  quert  moveir: 

Car  tôt  i  a  son  estoveir,  20 

E  neporquant  quant  ele  sent, 
Que  estre  deit  alcun  tonnent, 
Donc  s'en  vet  a  un  gue  baigner 


1957  plosors  testes  (=  Cah.).  CE:  ont  testes.  1959  ki. 
1960  k'il.  1962  Cah.  haitez.  F:  haitie.  I:  ketie.  1963  ke.  dé- 
cors (=  Cah.).  Hip.  retorne.  Cah.  vermuthet  :  pois  que  kaudecors 
=  quand  ils  entrent  en  chaleur!  1964  Hip.  sont  il  dolent  et 
triste.  1965  [0]re  vus.  d'un  oisel  (=  Cah.  Hip.).  F:  oisiele.  L: 
oisele.  1966  ke.  cortois.  bel.  Cah.  parest  mult  eorteis  et  bel. 
1967  Hip.  umgestellt:  et  moult  e.  1968  jorz.  1969  estancs.  su- 
jorne.  B:  sujurne.  D:  sejorne.  1971  pères.  Hip.  entres  pierres. 
1972  nuls  hoem.  1973  jorz.  1974  solement.  1976  kar.  ad.  1977 
nepurquant.  il.  1978  ke  deit  estre  alcon.  Cah.  Hip.  Que  il  deit 
estre.     1979  Hip.  en  l'eve  baignier. 


—    309    — 

1980     E  déduire  e  esbaneier. 

Puis  s'en  revent  a  sa  maison. 
Toz  jors  mangue  bon  peisson: 
De  nule  car  oigne  ne  vit, 
E  sachez,  que  la  lettre  dit, 

1985     Que  sa  char  est  de  tel  manere 
Corne  d'un  lèvre  de  bruere. 


lcest  oisel,  c'en  est  la  some, 

Signefie  le  bon  prodhome, 

Qui  en  seinte  église  demore  10 

1990     E  iloec  veille  e  prie  e  ore 

E  vit  del  pain  cotidien 

A  guise  de  bon  crestien: 

Ceo  est  de  la  parole  Deu, 

Que  il  retent  e  met  en  leu.  15 

1995     Son  cors  mangue  e  son  sanc  beit, 

Dignement  le  garde  e  receit. 

En  ben  maint  desiqu'en  la  lin 

Corne  bon  crestien  e  fin 

Ne  vet  pas  sus  e  jus  folant  20 

2000     Ne  as  viandes  aerdant, 

Qui  font  l'aime  a  dolor  périr, 

Por  le  cors  a  aise  servir. 

En  seinte  église  maint  ades 


1981  s'en  fehlt.  meisoii.  Cah.  Et  pois.  en.  Hip.  se  remet. 
1982  jorz.  1983  Cah.  charoine.  Hip.  charungne.  1984  ke.  Cah. 
savez  (-=  Hip.).  li  livres.  1985  ke.  Cah.  chair.  1986  Hip.  de 
lièvre,  bruiere.  1987  [C]est.  co  en.  Cah.  ceo.  FL:  ceste  oisele 
(oisiele).  1988  prodome.  bon  fehlt.  Hip.  boen  p.  1989  ki.  1990 
B:  e  plore  (=  Cah.).  Hip.  prie  et  velle.  1991  de  (==  Cah.  Hip.). 
1992  Hip.  en  g.  1993  coe.  1994  ke.  Hip.  a  preu.  1997  jesk'en. 
Cah.  Hip.  desiqu'a.  F:  dusques  en.  1998  F:  et  en  vient  a  tres- 
boene  fin.  1999  foleiant.  BD:  folant.  S:  volant.  Cah.  ne  jus. 
2001   ke.  dolur.    Hip.  morir.    2002  pur.    eise.    Hip.  ese.    2003  seint. 


—    310    — 

En  joie,  en  anior  e  en  pes  : 
2005     C'est  la  bone  viande  e  pure, 

Qui  l'aime  garde  e  assëure 

E  plus  est  dolce  e  savoree 

Que  n'est  nul  mel  ne  nule  ree.  5 

Oëz  que  le  psalmistre  dit, 
2010     Davi,  qui  le  psalter  escrit: 

Plus  me  sont  dolz  tes  parlement 

A  mes  joës  e  a  mes  denz, 

Bels  sire  Deus,  qui  mainz  el  cel,  10 

Que  n'est  la  ree  ne  le  mel. 
2015     Seignors,  por  Deu,  le  rei  de  gloire, 

Mettez  en  oes  e  en  mémoire 

Ces  essamples,  que  vos  oëz! 

Eu  seinte  église  demorez  15 

En  bone  fei  e  en  créance, 
2020     En  charité,  en  espérance! 

Si  vos  persévérez  en  ben, 

L'évangile  vos  pramet  ben, 

Que  vos  serreiz  a  la  fin  sais  20 

Corne  bon  crestien  leaK 
2025     N'avez  mère  fors  seinte  église, 

Qui  par  anior  e  par  franchise 

Vos  amoneste  e  vos  chasrie, 

Que  vos  maignez  en  bone  vie.  25 

2005  coe.  bone  fehlt.  2006  ke.  aseure.  Hip.  asseeure.  2007 
ke.  Cah.  Que  est.  Hip.  Plus  très  douce  et  meius  salée.  2008  ke 
nul  mel  ke  seit  eu  ree.  Cah.  Plus  que  n'est  miel.  Hip.  Que  n'est 
le  miel  ne  que  la  r.  L:  assavouree.  2009  ke.  2010  David  ke. 
B:  psautier.  D:  la  sautere.  Cah.  Davit.  2011  doz.  2012  jowes. 
I:  orelles.  Hip.  sens.  2013  beals.  ki  mains.  Hip.  mainz.  2014 
ke.  2015  pur.  Cah.  glorie:  memorie.  2016  metez  (=  Cah.).  I: 
a  ovre.  F:  oevre.  2017  ke  vus.  Cah.  Hip.  Les.  2020  B:  e  en 
bone  persévérance  (==  Cah.  Hip.).  2021  si  vus  apareevrez  ben. 
Cah.  Car  si  vus  persevereiz  ben.  Hip.  Se.  2022  ke  Teuvangile. 
2023   ke.     serrez,    salfs.     2024  Cah.  cristien  et.     2026  ke  =  2028. 


-     311     - 

J-ja  beste,  qui  a  non  panthère, 

2030     En  dreit  romanz  love  cervere, 
Deit  ben  ci  estre  amentëue: 
Onques  sa  per  ne  fu  vëue 
Ne  plus  dolce  ne  plus  sueve  :  5 

Car  ele  est  blanche  e  ynde  e  bleve 

'2035     E  jalne  e  verte  e  russe  e  bise 
E  colorée  en  meinte  guise. 
Totes  bestes  comunement 
Fors  le  dragon  tant  sulement  10 

Aiment  toz  dis  sa  compaignie, 

2040     Mes  cil  la  het  tote  sa  vie. 
Quant  ceste  beste  est  saolee 
Ou  en  montaigne  ou  en  valee 
De  bones  viandes  plusors,  15 

Nule  beste  ne  quert  meillors, 

2045     En  sa  fosse  s'en  entre  e  se  pose: 
Desqu'al  terz  jor  dort  e  repose. 
Al  terz  jor,  quant  ele  est  levée 
E  de  sa  fosse  fors  alee,  20 

Donc  jette  un  grant  mugissement, 

2050     Qu'oem  la  poet  oïr  clerement 

2029  [L]a.  ke  ad.  pantere.  2030  loucervere.  B:  franceis 
loue  cerviere.  D:  non  serniere.  CE:  lœe  &  chiere  (C:  ciere). 
S:  louve  cervere.  2031  amentue.  Cah.  ameinteue.  Hip.  Veit. 
2032  une.  2033  doce.  soeue.  B  :  sueve.  D  :  n'est  pluz  douce  odor 
•de  la  seue.  E:  seue.  Cah.  sueue.  Hip.  blanche,  soeve.  2034 
e  si  est  (=  Cah.).  CE  :  inde.  Hip.  Quer.  rouse.  E  fùgt  hinzu  : 
&  en  trestoutes  couleurs  fleue.  2035  jaundne.  BD  :  jaune.  C: 
gausne.  E:  g-anne.  D  hat  hier  ohne  Zusammenhang :  et  en  bone 
peseverance  |  &  si  vos  di  bien  sanz  doutance.  Cah.  rose.  Hip. 
neire  et  b.  2036  colore  de.  Hip.  Colorée  est  de.  2037  communé- 
ment. 2038  solement.  2039  tôt  dis.  2042  Das  erste  ou  fehlt. 
2043  plosors.  2045  s'en  fehlt.  Cah.  Hip.  et  pose.  2046  desk'al. 
2047  ele  fehlt.  Cah.  quant  est  relevée.  2048  Hip.  et  de  dormir 
bien  saoulée.  2049  don  jette.  C:  nullement.  EIS  :  muiement.  D: 
.aspirement.    L  :  jemissement.    2050  k'oem.    Cah.  Corn.    Hip.  Qu'on. 


—    312    — 

Par  trestot  le  païs  entor. 

Donc  ist  une  si  bone  odor 

De  sa  boche  por  vérité, 

Qu'en  tote  la  veisinete 
2055     N'a  nule  beste,  qui  se  tenge,  5 

Que  demaneis  a  li  ne  venge. 

A  li  venent  totes  ensemble 

Por  l'odor,  qui  bone  lor  semble, 

E  totes  sivent  la  panthère. 
2060     Mes  li  dragons  se  tret  arere:  10 

Si  tost  com  il  la  voiz  entent 

E  la  dolçor  de  l'odor  sent, 

Ne  la  poet  longuement  soffrir, 

Ainz  l'estoet  a  terre  flatir 
2065     E  enfuir  sei  el  parfont,  15 

Qu'il  ne  s'en  poet  por  tôt  le  mont 

En  nule  guise  plus  moveir. 

Iloec  le  covent  remaneir. 

Jim  ceste  beste  sanz  dotance 
2070     A  mult  bêle  signefiance.  20 

Panthère  dit,  qui  dreit  l'entent, 
Tant  corne    >  beste  qui  tôt  prent« 
E  signelie  sanz  error 


2051  Cah.  Hip.  De  t.  2052  Hip.  tant  boene.  2053  pur. 
2054  k'environ  la  sanz  fausete.  B  :  k'en  l'aviron  senz  f.  (=  Cah. 
Qu'en,  sanz.)  C:  que  de  toute  sa  uistute.  ES:  qu'en  toute  la 
voisinete  (S:  vesinete).  Hip.  veisinite.  2055  n'ad.  ke.  B:  tienge 
(=  Hip.).  C:  taingne.  DE:  tiegne.  Cah.  s'en  rage.  2056  ke.  lui. 
Cah.  auge.  Hip.  maintenant,  vienge.  2057  lui.  Hip.  wieder  le. 
2058  pur.  ke.  2059  siwent.  pantere.  Hip.  sevent.  L:  seguent. 
2060  Cah.  s'en  trait  à  rère.  Hip.  s'entret  arrière.  2061  Hip.  comme 
sa.  2063  longement.  2065  Hip.  enfoir  si  en  p.  2066  k'il.  se.  pur. 
mond.  Cah.  s'en.  2067  pus  (agn.  oft  fur  plus).  Cah.  pois.  2096 
[E]n.  dutance.  2070  ad.  2071  ki.  entent.  C:  dort  &.  Hip. 
bien  e.     2072  chose  ke.     CFL  :    cose.     IKS:   chose.     EGH  :    beste. 


—    313    — 

Jesu  Crist,  nostre  salveor, 
2075     Qui  par  sa  grant  humilité 

Vesti  nostre  charnalite 

E  traist  tôt  le  secle  a  soi. 

Por  nos  soffri  e  feim  e  sei  5 

E  mort  en  croiz  fu  al  derein 
2080     Com  verais  Deus  e  soverein. 

Al  terz  jor  de  mort  releva 

E  tôt  le  monde  gaaigna. 

Il  meïsmes  out  dit  avant,  10 

Quant  el  mont  alout  preechant: 
2085     Quant  de  terre  eshalce  serrai, 

Totes  choses  a  mei  trarrai. 

Àillors  redit  la  lettre  tant. 

Que  Jesu  Crist  en  hait  montant  15 

Mena  nostre  chaitivete 
2090     E  as  homes  a  dons  done. 

E  uns  altres  prophètes  dist 

De  nostre  seignor  Jesu  Crist: 

Jeo  sui  en  la  Judas  maison  20 

La  seignorie  e  le  lion, 
2095     En  la  maison  Efrem  panthère. 

Issi  est  en  meinte  manere 

Nostre  salveor  figure: 


2074  il^u.  Cah.  Senneor.  2075  ke.  2076  Cali.  charnelite. 
2077  e  treit.  BCE:  traist  (=  Cah.).  Hip.  et  trest  toz  les  siècles. 
F:  trait  trestot  le  siècle.  2078  pur.  2079  Hip.  en  la  croiz  au 
desrain.  Besser  ist  mort  al  s  Hauptwort  und  Object  zu  soffri  auf- 
zufassen  und  la  croiz  zu  schreiben.  2080  come  verrai  deu.  Hip. 
roi  soverain.  B:  veirs.  2082  Cah.  degainna.  2083  Hip.  première- 
ment: en  dist  quant  il  alout  prêchant.  2084  mond  ala  prêchant. 
2085  halce.  Cah.  eshalcie.  2086  moi.  Hip.  trairai  a  moi.  Cah. 
trerrai.  2088  ke.  2089  menad.  cheitivete.  Cah.  chaitivete.  2090 
ad.  2093  joe.  meison.  C:  ies  tu.  EG:  je  sui.  CEG:  es  Juis 
fais  maison.  Cah.  Jo  sus.  2094 leon.  2095  meison  enfem.  B:  Efferri. 
D:  Effren.     CEG:  en  sa  maison  a  fait  p.     2096  Hip.  de. 


—     314     - 

Car  il  a  a  sei  apele 

Gent  paene  e  gent  judaïsme, 
2100     Qui  creient  une  lei  meïsme. 

Salomon  dit  en  sa  sentence, 

Que  Crist  est  de  Deu  sapience,  5 

Un  esperit  multipliable, 

Sotil,  movant  e  enteudable, 
2105     Certeins,  verais  sor  tote  ren, 

Suef  e  net  e  amant  ben, 

Plein  de  pite  e  amiable,  10 

Assëur  e  ferm  e  estable, 

Qui  nul  ben  ne  destorbe  a  faire, 
2110     Dolz  e  leals  e  debonaire, 

Qui  tôt  esgarde  e  qui  tôt  veit, 

E  par  qui  toz  li  monz  esteit.  15 

Seint  Pol  nos  redit  en  un  leu: 

Crist  est  la  sapience  Deu. 
2115     Por  la  panthère,  qui  est  bêle, 

Redist  Davi  altre  novele, 

Quant  de  la  belte  Crist  parla  20 

El  vers  »speciosus  forma  . 

De  la  beste,  qui  suef  est, 
2120     Ravom  nos  Fessample  tôt  prest. 


2098  pur  coe.  Hier  haben  BCDEFGIKLS  einen  Zusatz,  der 
in  B  und  D  lautet  :  de  rneinte  guise  colorée  |  car  il  ad  a  sei  apelee. 
D  :  seignor  por  dieu  or  escotez  |  por  ce  fu  pautere  apelee  |  de  meiute 
guise  colorée  |  car  issi  est  apelee.  2099  BCE:  paiene.  Hip.  genz 
Ymaisme,  was  er  mît  Ismaélite  erklàrt.  2100  ki.  2102  ke.  2103 
CE:  montepliable  (=  Hip.).  I:  moutepliable.  Die  Y.  2104—2107 
fehlen  bei  Hip.,  der  sie  nur  als  Variante  giebt.  2104  Cah.  moveaiit. 
2105  verrais.  2106  suefs  &  netz.  Cah.  nés.  CE:  loial.  2108  Cah. 
Hip.  Et  seur.  2109  ke.  feire.  Hip.  destorne.  2110  doz.  deboneire. 
2111  ke.  ke.  fait  (=  BD).  Cah.  vait.  FL:  voit:  estoit.  2111— 
2153  t'ehlen  Hip.  2112  quei  tôt.  mondz."  BD:  estait.  2113  sein, 
nus  dist.  Cah.  dit  en  altre  liu.  2114  F:  est  sapience  de  Diu. 
2115  pur.  ke.  Cah.  Sur.  2116  redit  David.  2117  bealte.  2119 
ke.     Cah.  ert.     2120  nos  felilt.     Cah.  apert. 


—    315    — 

Sor  Deu  fert  la  suavité. 

Ysaïas  por  vérité 

Dist  la  prophecie:    Porquei, 

Fille  Syon,  esjoïs  tei? 
2125     Ton  rei  vendra  suef  e  dolz,  5 

Qui  n'est  mie  fels  ne  es  toi  z. 

La  beste,  qui  est  replenie 

E  puis  repose,  signefie 

Jesu  Crist,  nostre  salve  or, 
2130     Qui  a  Judas  le  beiseor  10 

Se  laissa  e  livrer  e  vendre 

E  as  Jueus  lier  e  prendre, 

Batre,  bender  e  escopir 

E  tormenter  e  escharnir. 
2135     Quant  il  fu  saols  des  laidures,  15 

Des  tormenz  e  des  batëures, 

En  la  seinte  croiz  s'endormi. 

Puis  demora  tresqu'al  terz  di 

El  cher  sépulcre  glorios. 
2140     Donc  ala  briser  a  estros  20 

Enfer  e  lia  le  dragon, 

Qui  teneit  sa  gent  en  prison. 

E  quant  il  fu  de  mort  resors, 

Tant  issirent  bones  odors 
2145     De  sa  parole  e  de  son   non,  25 

E  tant  en  ala  loing  le  son, 


2121  B:  fiert.  D:  de  dieu  vient.  2123  purquei.  2124  B: 
esjoise.  D:  esjoye.  Cah.  Sion.  2125  soef.  2126  ke.  2127  ki. 
Cah.  quant.  2130  Cah.  baiseor.  B  :  traitur.  D  :  boidissor.  L  : 
boiseor.  2131  leissa.  Das  erste  e  fehlt.  2132  Gyeus.  Das  erste 
e  fehlt.  2133  Cah.  bander.  2135  sauls.  leidures.  Cah.  saul. 
2138  domora  tresk'al.  Cah.  desquai.  2139  sepulchre.  BD:  sé- 
pulcre. L:  gioriox:  estrox.  Cah.  estrois.  2141  enfern.  2142  ki. 
2143  resurs.  2144  de  bons  odurs.  D:  de  bonz  odorz.  2145  nun. 
2146  loign.    sun. 


—     316    — 

Tant  s'espandi  sa  bone  odor, 

Que  toz  li  monz  en  fu  meillor. 

L'odor  del  resuscitement 
2150     Odora  si  très  dolcement, 

Que  toz  li  monz  esteit  gariz,  5 

Qui  devant  ceo  esteit  periz. 

L'odor  de  l'incarnacion, 

De  sa  mort,  de  sa  passion, 
2155     Si  le  resordement  ne  fust, 

Ja  nul  mester  ne  nos  ëust.  10 

Tôt  fu  el  resuscitement 

Acompli  nostre  salvement. 

Donc  dist  nostre  seignor  Jesu, 
2160     Qu'il  aveit  le  monde  veincu, 

E  que  grant  joie  en  feïssom,  15 

E  dist,  si  corne  nos  lisom: 

Bel  père,  jeo  ai  ben  garde 

Ceo  que  tu  m'aveies  livre, 
2165     Si  qu'onques  nul  sul  n'en  perdi 

Fors  celui  qui  par  dreit  péri.  20 

Ces  moz  dist  il,  ne  dotez  pas, 

Por  le  malëure  Judas. 

A  ses  desciples  s'aparut, 
2170     E  a  Thomas,  qui  le  mescrut, 

Mustra  les  leus,  ceo  dit  la  lettre,  25 

Es  li  flot  uncr  son  dei  mettre, 


2148  ke.  mondz.  Cah.  Quen  tôt  le  mond  n'en  fa.  2150 
ducement.  2151  ke  tôt.  mondz.  Cah.  en  fu  gari:  péri.  2152  ke. 
coe.  2156  Cah.  estut.  2160  k'il.  vencu.  Hip.  veincu.  2161  ke. 
2162  dit.  Hip.  dist  si  que  nos  l'oisson.  2163—2190  fehlen  Hip. 
2168  beal.  jo.  2164  coe  ke.  2165  ke  une  un  n'en.  Cah.  que 
unques  un  n'en.  2166  celi  ki.  D:  par  soi  mori  (peist  durchstrichen). 
2167  coe.  dutez.  moz  fehlt.  Cah.  Et  ceo  d.  n'en.  2169  apparut. 
Cah.  disciples.  2170  ki  coe.  Cah.  ceo.  2171  coe.  Cah.  lius.  dist. 
2172  uncore. 


-     317    — 

Ou  les  clous  aveient  este. 

Puis  dist,  quant  furent  ajuste 
2175     ïrestuit  ensemble  li  apostre: 

Jeo  vois  a  mon  père  e  al  vostre, 

E  quant  a  lui  venu  serrai,  5 

L'esperite  vos  enverrai, 

Qui  vos  enseignera  trestot, 
2180     Que  vos  devez  faire  de  bot. 

Icestes  paroles  lor  dist; 

Ben  averra  ceo  qu'il  pramist.  10 

feeignors,  por  Deu,  le  verai  rei, 

Car  pensom  e  pernom  conrei, 
2185     Cornent  nos  e  en  quel  manere 

Sivrom  la  veraie  panthère. 

Por  Deu  e  por  la  vraie  croiz,  15 

Oiom  sa  parole  e  sa  voiz: 

Car  de  sa  boche  ist  une  odor, 
2190     Onques  hom  ne  senti  meillor. 

Plus  sont  dolz  ses  comandemenz 

Qu'aromates  ne  oignemenz.  20 

Si  ses  comandemenz  fesom, 

Riche  en  serra  le  gueredon. 
2195     Deu  nos  merra  en  son  paies, 


2173  D:  cloz.  F:  claus.  S:  cleu.  2174  dit.  D:  dit  quant 
cil  out  taste.  F:  ostele.  Cah.  oste.  2176  jo.  D:  voiz.  2178 
l'esperit.  B:  enverai.  D:  envoieray.  FS:  envoierai.  Nothvvendig 
ist  enveierai  nicht,  obschon  Seeger  p.  20  envoirrai  schon  durch 
die  Silbenzâhlung  als  viersilbig  gesichert  ansieht.  2179  ke  = 
2180  fere.  2181  Cali.  parole.  2182  averrad  coe  k'il.  Cah.  avenra. 
promist.  2183  [Sjeignors  pur.  verrai.  2184  kar.  2185  quele. 
nos  fehlt.  2186  siwerom.  verraie.  B:  siverruni.  C:  seromes.  E: 
sievrons.  Cah.  sieverom  le  verrai.  2187  pur.  verraie.  2188  oioms. 
2189  kar.    un  =  BD.    S:  une  odour.    2190  onkes  hoem.    2191  doz. 

2192  ke.     E:   qu'aromata.     Hip.  que  n'est  miel  ne  nul  oignement. 

2193  Cah.  fesoms:  guerdons.    2193—2194  fehlen  Hip.    2195  paleis. 
Hip.  palais.     C:  raenra.     DE:  metra. 


—     318    — 

En  la  bêle  cite  de  pes, 

En  Jérusalem  la  celestre, 

El  hait  m  ont,  ou  tant  fet  bel  estre, 

Ou  james  nul  ne  serra  triste. 
2200     Donc  porrom  dire  od  le  psalmiste  :  5 

Cite  de  Deu,  glorios  diz 

Sont  de  tei  contez  e  escriz. 

Issi  com  nos  oï  l'avom, 

En  tel  manere  le  veom. 
2205     En  tel  guise  Pavom  vèu  10 

En  la  cit  al  rei  de  vertu. 

feeignors,  entendez  cest  sermon 

Ne  semblez  mie  le  dragon, 

Qui  ne  poet  la  dolçor  soffrir 
2210     Ne  la  parole  Deu  oïr.  15 

C'est  le  malves  home  por  veir, 

Qui  ne  poet  mie  remaneir 

En  place,  ou  l'en  espant  l'odor 

De  la  parole  al  salveor, 
2215     En  muster  ou  en  cimetire,  20 

Ou  il  oie  bon  sermon  dire, 

N'i  poet  arester  ne  atendre, 


2197  iherusalem.  la  fehlt.  C:  terrestre.  2198  Cah.  feit.  2199 
Cah.  nul  ne  sera  james.  2200  psalmistre.  Hip.  porra.  2201  CE: 
chites  (E  :  citez).  Cah.  glorieus.  Hip.  gloriosiz.  2202  es.  Hip.  De 
tei  sunt  trestoz  nos  escriz.  E  :  soit  de  toi  chantez  &  escris.  2203 
Hip.  avon.  2204  E:  la.  Cah.  verrom.  Hip.  veon.  2206  cite  le 
(==  Cah.).  CE:  cit  au.  Cah.  Hip.  rei  Ihu  (Ihesu).  F:  chite  le 
roi  Artu.  2207  [SJeignors.  Cah.  son.  Hip.  cest  raison.  2209  ki. 
dolor.  Hip.  doucor.  2211  coe.  malveis  hoem.  2212  ki.  2213 
Cah.  Hip.  l'en.  2215  F:  mostier.  cimentire.  Hip.  monstier.  Cah. 
cimitere.  Nicht  nur  in  der  Kirche,  sondern  auch  ausserhalb  auf 
dem  Friedhofe  wurde  im  Mittelalter  wie  noch  heute  theilweise  in 
England  gepredigt.  2216  Hip.  ou  l'en  deit  le  boen  sarmon  d.  S: 
ou  on  doie  le  sermon  d.     2217  Cah.  Hip.  Ne. 


-    319    — 

Einz  dit,  qu'il  va  aillors  entendre. 
La  bone  odor  est  fes  e  some 
2220     Al  dragon  e  al  malves  home. 

JM.es  dreiz  est,  que  nos  vos  diom 

De  la  faiture  del  dragon.  5 

De  totes  les  bestes  rampanz 

Est  li  dragons  tôt  li  plus  granz. 

22J5     Le  dreit  dragon  si  est  trove 
En  Ethiope  le  règne. 

Boche  a  petite  e  grant  le  cors,  10 

En  l'air  reluist  corne  fins  ors. 
Longue  a  la  eue  e  creste  grant, 

2230     Grant  ennui  fet  a  l'olifant: 
Car  od  sa  eue  le  débat 
Par  les  jambes,  si  qu'il  l'abat,  15 

Ne  porte  pas  venim  de  mort, 
Mes  durement  est  grant  e  fort 

2235     E  od  sa  eue  discipline 

Tôt  ceo  qu'il  a  en  sa  saisine 

Ne  fet  mie  grant  nuisement  20 

Fors  od  sa  eue  sulement. 


2218  k'il  ad  aillurs.  Hip.  que  allors  va.  2219  bon  =  BD. 
Cah.  fais.  Hip.  ce  est  la  summe.  2220  malveis.  Hier  fiïgt  I 
hinzu:  Del  sarmon  ce  vos  dis  je  bien  |  Si  loi*  semble  estront  de 
chien.  2221  [M]es.  ke.  2222  al.  2223  les  fehlt.  CEG:  rapinans. 
2224  le  dragon  le.  tôt  fehlt.  2225  dret.  CE:  en  grant  calom\(E: 
chalour)  est  engenres  (E:  engendres).  Hip.  Et  en  grant  chalor  en- 
gendrez. 2226  C:  Echiope.  E:  Ethyope  la  cite.  Hip.  sunt  il 
nez.  2227  bûche  ad.  2228  l'eir  relust.  E:  li  ors.  Hip.  Et  si 
reluist  comme  fin  ors.  2229  longe  ad.  cowe.  F:  teste.  I:  ungles 
granz.  CE:  &  le  crin.  S:  &  ongles.  2230  CE:  anui.  2231  kar. 
cowe.  2232  k'il.  2235  cowe.  e  fehlt,  F:  dessepline.  I:  et  ove 
sa  coue  asouplie.  2236  coe  ke.  ad.  seisine  (=  Cah.).  I:  toz  cens 
qui  sunt  en  sa  baillie  (Hip.  ballie).     2238  cowe  solement. 


—     320     — 

XI ui  mes  vos  volom  reconter 
2240     D'une  grant  merveille  de  mer. 

En  mer  sont  li  peisson  divers 

Com  en  la  terre  sont  les  vers 

E  li  oisel  amont  en  l'air.  5 

Li  un  sont  blanc,  li  altre  vair, 
2245     Li  un  neir  e  li  altre  bis. 

Alsi  en  mer,  jeol  vos  pie  vis, 

Sont  li  peisson  diversement, 

Mes  Fern  ne  poet  mie  ensement        e    10 

De  cels  les  natures  saveir 
2250     Com  l'em  poet  des  bestes  por  veir. 

En  la  mer,  qui  est  grant  e  pleine, 

Est  l'esturgon  e  la  baleine 

E  le  turbot  e  le  porpeis  15 

E  un  grant,  qui  a  non  graspeis. 
2255     Mes  un  mustre  i  a  merveillos, 

Trop  culvert  e  trop  perillos: 

Cetus  a  non  selonc  latin. 

As  mariners  est  mal  veisin.  20 

Altretel  est  corne  sablon 


2239  [H]ui.  volum.  Cah.  conter.  Hip.  Iuies.  vodron  raconter. 
2240  de.  Hip.  mervelle.  2241  sunt.  2242  vernis.  Cah.  corne  en  t. 
2243  Teir  (=  Cah.  Hip.).  BCDE:  l'air.  2244  neir  (=  Cah.  Hip.). 
CES:  vair.  D:  noir.  2245  vert,  e  fehlt.  CES:  noir.  D:  sont 
var  li  antre  biz.  Cah.  veir.  Hip.  vair  =  FI.  L  :  verz.  2246 
ausi.  jol  vus.  E:  ensi  entrials  je.  2247  pesson.  2243  Hip. 
esement.  l'en  ==  Cah.  2249  celés  la  nature.  ES:  les  natures. 
2250  altres.  E:  on  fait.  Hip.  des  bestes  2251  k'est  grand.  Hip. 
saine.  2252  B:  l'estorgon.  CG:  l'esturgons.  D:  l'osterin.  E: 
l'esturions.  Cah.  l'estorgun.  I:  l'esturjon.  5253  B:  pux-peis. 
EG  :  pourpois.  F  :  porpois.  I  :  torbot.  graspeis.  2254  altre  ki 
ad.  D:  graspeiz.  CEFG:  li  craspois.  H:  graspois.  I:  porpeis. 
S  :  poupois.  Cah.  gras  peis.  Hip.  porpeis.  2255  ad  merveillus. 
B:  munstre.  CE:  moustre.  D:  maistre.  S:  monstre  (=  Hip.). 
2257  ad.  solonc.  C:  Senis.  D:  cestui.  Cah.  latins.  2258  Cah. 
malveisins. 


—     321     — 

2260     La  creste  de  son  dos  en  som. 

Quant  il  se  levé  en  celé  mer, 

Cil  qui  par  la  soelent  sigler, 

Quident  ben,  que  une  isle  seit, 

Mes  espérance  les  deceit.  5 

2265     Por  la  grandor,  qui  est  en  lui, 

Iloeques  venent  a  refui: 

Por  la  tormente,  qui  les  chace, 

Estre  quident  en  bone  place, 

Lor  ancres  gettent  e  lor  pont,  10 

2270     Lor  manger  quisent,  lor  feu  font, 

E  por  lor  nef  ben  atacher, 

Font  granz  pels  el  sablon  ficher, 

Qui  semble  terre  a  lor  avis. 

Puis  font  lor  feu,  jeol  vos  plevis.  15 

2275     Quant  le  inustre  la  chalor  sent 

Del  feu,  qui  desus  lui  s'esprent, 

Donc  se  plonge  par  grant  rador 

Aval  en  la  grant  parfondor 

E  fet  od  sei  la  nef  plonger  20 

2280     E  tote  la  gent  periller. 


2260  Feskerde.  BF:  l'eskede.  CEG:  li  (EG:  la)  creste.  CE: 
amont.  D:  le  teide.  K:  l'eskerdes.  L:  Fescharde.  S:  Tescarde. 
Hip.  Les  ckerde.  Cah.  kennt  das  Wort  nicht  und  meint,  der  Zu- 
sammeiihang   zeige,    dass   es  den  Riicken  eines  Fisches  bezeichne. 

2262  ki.     Cah.  suelent.     CE:  suelent  (vuelent)  aler.     Hip.   deivent. 

2263  ke  un.  Cah.  ydles.  F:  ydres.  I:  ille.  Hip.  Cuident.  2265 
par.  ke.  Cah.  le.  en  li.  2266  ilokes.  D:  se  mettent  sor  lui. 
2267  pur.  ke.  D:  les  tormenz  qui  la  lez.  2268  Hip.  entrer  cui- 
dent. 2269  CE  :  lor  avoir  getent  en.  S  :  lor  angres  getent  sour 
le  mont.  I:  gietent  lor  feu  font  |  lor  mangier  cui  sent  sor  cel 
mont.  2271  pur.  2273  ke.  C:  c'a  terre  sont.  2274  jol.  I:  grant 
feu  ce  vos.  2275  B:  munstre.  CD:  mostre.  E:  moustres.  Hip. 
cel  monstre.  2276  ke.  esprent  (=  Hip.).  Cah.  desor  li.  2277 
plunge.  raddor.  Cah.  reddor.  I:  rador.  L:  roidor.  F:  roidour. 
CEG:  radour.  2278  la  aval  el  parfunt  grandor.  C:  grant  par- 
fondour.  D:  lavai  el  parfont  sanz  sejor.  E:  mer  p.  I:  parfondor. 
FL  :    parfont  grandor. 

Keinseh,  Le  Bestiaire.  21 


—    322     — 

_Lot  altresi  sont  decëuz 

Les  chaitis  dolenz  mescrëuz, 

Qui  el  diable  ont  lor  fiance 

E  font  délai  e  demorance 
2285     Es  ovraignes,  que  pecche  voelt,  5 

Dont  la  chaitive  aime  se  doelt. 

La  ou  il  meins  se  donent  garde, 

Vent  li  leres,  que  mais  feus  arde. 

Quant  ben  les  sent  a  sei  aers, 
2290     Od  els  se  plonge  tôt  envers  10 

Dreit  en  enfer  el  plus  parfont: 

Cil  sont  periz,  qui  la  enz  vont. 

lcest  peisson,  quant  feim  le  prent, 

Bee  la  gule  durement. 
2295     Donc  ist  de  sa  boche  une  odor,  15 

Qui  mult  est  de  bone  savor. 

Celé  part  venent  de  randon 

Meintenant  li  petit  peisson, 

Si  se  lancent  a  mult  grant  fuie 
2300     Trestuit  ensemble  enmi  sa  gule  20 

Por  Fodor,  qui  bone  lor  semble, 

IE  cil  clôt  ses  joës  ensemble. 
Quant  il  sent  ben  sa  gule  pleine, 


2281  [T]ut.  2282  cheitifs.  2283  ki.  2285  overaignes  ke. 
CE  :  en  (&)  ouvraigne.  2286  cheitive.  2287  il  fehit.  Hip.  el  m?ins. 
C:  done.  2288  lerres  ke.  BCE:  leres.  2289  Hip.  le.  D:  se  bien 
a  li  sont  athachiez:  trestoz  lies.  2290  plunge.  Hip.  O  sei  le 
plunge.  evers.  2291  enfern.  puz.  Hip.  En  mi  enfer  el  plus  par- 
font. 2292  ki.  Steht  am  Eande.  CES  :  la  en.  D  :  laienz.  L  : 
laiens.  2293  [C]est.  Cah.  Tesprent.  2294  gole.  C:  bouce.  2295 
un  (=  Cah.  Hip.).  2296  ke.  2298  Hip.  li  autre  p.  2299  B:  foie. 
CDEI:  foule.  S:  forche.  2300  trestut.  Hip.  ens  en.  2301  ke. 
2302  clost.  jowes.  Hip.  Et  cil  les  transglout  toz  ensemble  (I:  si 
les  transglotit).     2303  Cah.  sent  si  sa.     2303—2304  fehlen  Hip. 


-     323     — 

Toz  les  transglote  a  une  aleine 
2305     En  sa  pance,  qui  est  si  lee 
Corne  serreit  une  valee. 

Là  diables  fet  ensement: 

8a  gule  bee  durement  5 

Vers  la  gent  de  petite  fei, 
2310     Tant  qu'il  les  a  atret  a  sei: 

Car  ci)  qui  petite  fei  ont 

E  de  feble  créance  sont, 

Sont  mult  léger  a  acrocher  10 

De  celui  qui  les  set  ascher. 
2315     II  lor  fet  un  aaschement, 

Qui  primes  oelt  mult  dolcement, 

Com  est  d'alcun  charnel  délit 

De  bêle  femme  aveir  en  lit,  15 

De  ben  beivre,  de  ben  manger 
2320     Ou  de  richesce  coveiter, 

Qui  primes  oelt  mult  dolcement, 

Mes  puis  define  amèrement. 

Quant  de  ceo  les  a  aaschez,  20 

Tant  qu'il  les  sent  ben  acrochez, 


2304  tranglute.  B  :  transglute.  C  :  estrangle.  D  :  tranglote.. 
E  :  transglout.  S  :  si  les  tranglout.  Sis  ?  2305  e  sa.  ke  si  est. 
Cah.  mult  est.  2306  serroit.  Hip.  ce  fust  =  C.  2307  [L]i  de- 
ables.  2308  la  gole  (=  Cah.  Hip.).  2309  C:  paisible.  2310  k'il. 
ad.  Cah.  les  atrait.  2311  kar.  ki.  2312  Hip.  fieble.  2313  crocher. 
ÇDES:  acrochier.  2314  eeli  ki.  B:  aschier.  C:  enbuschier.  D: 
ataehier.  E:  embuschier,  vorher  eslongier  verschrieben.  S:  aachier 
(=  Hip.).  2315  B  :  aaschiement.  CE  :  aaisement.  D  :  aspirement. 
Hip.  aachement.  2316  ke:  mut.  B:  oit.  CE:  lor  est  molt.  D: 
plait.  S  :  eut,  Hip.  est  moult.  Hier  fûgt  I  hinzu  :  Apres  desfine 
en  raarrement.  2317  d'alcon.  Cah.  corne  d'à.  2319  ou  ben.  Das 
zweite  de  fehlt.  2320  Cah.  richesces.  2321  ke.  docement.  B:  oeL 
CE:  est.  D:  plait.  F:  flairent.  2322  CE:  laidement.  2323  coe. 
ad.  C:  alaities.  D:  atachies.  E:  aaisies.  S:  aachies.  Cah. 
acliiez.  Hip.  aachiez.  2324  k'il.  Cah.  que  les.  Hip.  les  a  moult 
enlaciez. 

21* 


—    324     - 

2325     Bee  la  gule,  sis  transglot, 

Ja  n'ert  saol,  tant  par  est  glot. 

Li  grant  peisson  se  gardent  ben, 

Que  il  ne  lor  mesfet  de  ren. 

E  savez  vos,  qui  li  granz  sont?  5 

2330     Les  bons,  qui  bone  créance  ont, 

Qui  ades  sont  ferm  e  estable 

En  Deu  le  père  esperitable. 

En  cels  qui  lui  ont  en  mémoire, 

N'avra  ja  diable  victoire.  10 

2335     Mes  li  dolent,  li  mescreant, 

Qui  vont  en  la  fei  Deu  dotant 

E  sont  en  créance  petiz, 

Cist  corent  après  les  deliz, 

E  li  diables,  quis  deceit,  15 

2340     Bee  la  gule,  sis  receit. 

Mes  damne  Deu  l'omnipotent 

Nos  mette  en  le  soen  salvement 

E  en  sa  grant  joie  nos  meine 

Grariz  de  pecche  e  de  peine.  20 

2345     Jl  laist  mei,  que  des  hui  mes  vos  die 
D'un  oisel,  ou  mult  a  boisdie. 


2325  gole.  tranglot.  B:  si  transglot.  C:  ses  englont,  D: 
&  lez  tranglote.  E:  englout.  S:  ses  tranglout.  Cah.  Hip.  s1  es 
transglot  (transglout).  2326  CE:  glous.  D:  glote.  Cah.  nest  sauls. 
Hip.  n'iert  saoul.  2327  Hip.  s'en  garde.  2328  ke.  CE:  forfait. 
Hip.  forfet.  2329  ki.  B:  queus.  2330  boens  ki  bo.  2331  ki 
en  deu  sont,  CDE:  ades  (E  :  adez).  Hip.  boen  et.  2332  ki  est 
père.  Hip.  A  Deu.  2333  a.  ke.  Cah.  qui  en  lui  ont  meinorie. 
liip.  de  lui  ont  m.  2334  deable.  2336  ki.  la  lei.  dutant.  C: 
noant.  2337  Hip.  Qui  s.  2338  ovrent.  B:  curent.  CE:  &  keurent. 
D:  corront.  I:  courent.  2339  deables  kes.  Hip.  Et  deable  qui 
les.  2340  gole.  Cah.  Hip.  s'es.  2342  B:  sun.  DK:  son.  Cah. 
en  son.  2341  —  2344  fehlen  Hip.  2343  Cah.  Qui  vit  et  règne  et 
régnera  J  In  seculorum  secula.  Amen.  2344  Auch  A  hat  am 
Ende  des  Abschnittes  Amen.  2345  [Pjlaist.  ke.  B:  des  homes. 
Cah.  des  lionnes.     Hip.  de  ymes.     2346  ad.     Cah.  voisdie. 


-     325     — 

C'est  la  pçrdriz,  que  nos  veom, 

Que  nos  si  volenters  mangom, 

Si  n'est  pas  nette  neporquant, 
2350     Ainz  est  e  orde  e  mesfesant 

E  si  a  un  mult  malvais  point:  5 

Car  madles  od  madle  se  joint. 

Itant  est  ardant  lor  luxure, 

Qu'il  oblient  dreite  nature. 
2355     La  perdriz  est  mult  traîtresse: 

Car  a  guise  de  larron  esse  10 

Emble  e  cove  les  altrui  oes, 

Mes  li  pulcin  ne  li  ont  oes 

Por  le  larrecin,  qu'ele  en  fait. 
2360     Or  entendez,  cornent  ceo  vait. 

Quant  les  altrui  oes  a  covez  15 

E  les  pulcinez  alevez, 

Tantost  eom  il  veient  e  vont 

E  que  aparcëuz  se  sont, 
2365     Quant  il  oënt  crier  lor  mère 

Od  sa  voiz,  qui  n'est  mie  clere,  20 

De  celé  part  aler  s'angoissent: 


2347  coe.  ke.  C:  piertris.  E:  pertris.  S:  pétris.  2348  ke. 
2349  nepurquant.  2350  Das  erste  e  fehlt.  Cah.  Anceis.  Hip. 
Eiuceiz.  2351  ad.  molt  malveis.  Hip.  Si  i  a.  2352  kar  madle 
od  le.  Hip.  Quer  le  malle  au  malle.  2353  tant  est  ardente  lur. 
CE  :  itant.  ardans.  D  :  ardant.  S  :  tant  sont  ardant  de  grant  1. 
(=  Hip.).  Cah.  ardante.  2354  k'il.  2355  traiteresse.  Hip.  traîtresse. 
2356  kar.  laronesse.  Hip.  en  g.  2357  altri  oefs.  F:  autres  oeus. 
L  :  autruiz  oez.  2358  poucin.  Hip.  mes  cest  preu  ne  li  vient  a 
oes.  2359  pur.  larecin  k'ele  feit.  en  fehlt.  B:  larcin.  CS:  larre- 
çhin.  D:  traison.  2360  ore.  co  veit.  2361  altri  oefs  ad.  les 
fehlt.  2362  poucins  en  ad  levez.  BE:  alevez.  C:  pouehines. 
Cah.  })ocines  ad  1.  Hip.  perdriaux.  2363  en  tant  corn,  volent 
(==  Cah.).  CE:  tantost.  volent  (E  :  pueent)  s'en  vont.  S:  oient  & 
voient  &  vont.  2364  ke.  2365  lur.  Hip.  oient,  père.  2366  lu. 
pas.  C:  mie.  E:  &  lor  serours  &  puis  lor  père.  2367  s'anguois- 
sent.     B:  s'enjoisent. 


—    326     — 

Car  par  nature  la  conoissent 

E  ben  l'entendent  par  le  cri. 
2370     Celé  lessent  qui  les  norri: 

A  lor  dreite  mère  s'en  venent 

E  tôt  ades  a  li  se  tenent.  5 

La  false  mère  remeint  suie, 

Par  son  tripot  e  par  sa  bule 
2375     Pert  la  meite  de  son  eage, 

Si  ne  se  tent  mie  por  sage 

De  sa  peine,  que  ele  a  mise  10 

Longuement  en  altrui  servise: 

Car  donc  veit,  que  tôt  son  travail 
2380     Ne  li  a  pas  valu  un  ail. 

oeignors,  ci  a  essample  bêle, 

Qui  tôt  le  quoer  me  renovele.  15 

Altresi  corne  la  perdriz, 

Qui  altrui  enfanz  a  norriz, 
2385     E  puis  al  daerrein  les  pert, 

Avent  il  trestot  en  apert 

Al  diable,  ben  est  raison:  20 

Quant  il  la  generacion 

De  Deu,  nostre  soverein  père, 
2390     Einble  e  norrist  corne  fél  1ère 

En  malvestez,  en  leccheries, 


2368  kar.  Hip.  le  quenoissent.  2370  ki.  2371  lur.  CE:  s'en 
vont.  2372  od.  I:  a  le.  FL:  a  li.  2372  fehlt  ganz  wie  in  C 
bei  Hip.,  was  er  ûbersehen.  E:  &  trestout  adez  od  lui  sont. 
2373  sole.  2374  boule.  BEK:  tripot.  CD:  triboul.  I:  barat. 
2375  I:  aage.  2376  pur.  se  fehlt.  Hip.  la  tient.  2377  k'ele  ad. 
Cah.  la.  2378  longement.  altri.  2379  kar.  ke.  2380  lui  ad.  Hip. 
a  valu  un  sol  ail.  2381  [Sjeignors  ceste.  est.  2382  e  tôt.  m'en. 
2334  ke  altri.  ad.  E:  poucins.  Hip.  qui  a  autrui  effanz.  2385 
derein.  Cah.  daerein.  Hip.  desrein.  2386  Hip.  Autresi  trestot. 
2387  e  ben.  reison.  E:  raisons:  les  générations.  2388  Hip.  a  g. 
2390  com.    Cah.  norit.    Hip.  emblez.  norriz.    2391  lecheries.    Hip.  es. 


—     327     — 

En  luxures,  en  beveries, 

Si  en  quide  faire  ses  fiz. 

Quant  longuement  les  a  norriz 
2395     E  il  oënt  la  voiz  lor  père 

En  l'église,  lor  dreite  mère,  5 

Donc  sevent,  que  traï  les  a: 

Car  a  lor  père  les  embla. 

Mes  puisque  sa  parole  entendent, 
2400     A  lui  venent,  a  lui  se  rendent, 

E  il  les  receit  e  norrist,  10 

Soz  ses  eles  les  garantist. 

Seignors,  par  fei,  ceo  n'est  pas  dote, 

Ja  n'ert  en  si  malvaise  rote 
2405     Nul  peccheor  dolent  chaitif, 

Se  tant  com  il  est  sein  e  vif,  15 

Se  voelt  retraire  e  repentir, 

Qu'il  ne  puist  a  Deu  venir. 

Seinte  église  le  recevra, 
2410     Soz  ses  eles  le  défendra, 

Quant  a  li  vendra  a  garant.  20 

E  li  angle  sont  plus  joiant 

D'un  peccheor,  qui  merci  crie 

E  se  repent  de  sa  folie, 
2415     Si  com  testmonie  l'escriz 

Que  de  nonante  noef  esliz,  25 


2392  C:  usure,  roberie.  E:  rauberie.  D:  glotonie.  2393 
fere.  filz.  2394  longement.  ad.  2395  lur.  2397  ke.  ad.  Cah. 
trahiz.  Hip.  traiz.  2398  ki.  2399  ke.  2400  C:  sans  nule  atente. 
D  :  &  descendent.  E  :  sans  plus  d'atendre.  2402  E  :  si  les  ioist. 
2403  coe.  2404  malveise.  Hip.  de.  2405  cheitif.  2406  cum. 
se  fehlt.  Cah.  =  BC  si  tost  cum.  2407  s'il  se.  retreire.  Hip. 
retrere.  B:  repenter.  2408  k'il.  peusse.  BCE:  revenir.  Cah. 
poisse.  Hip.  puisse.  2409  Hip.  deffendra.  2410  defendera.  Hip. 
norrira.  2411  lui  (=  Hip.).  2413  ki.  Hip.  qui  s'umilie.  2414  C: 
&  humelie.  E:  &  s'umelie.  Hip.  &  merci  crie.  2415  corne  test- 
moine  li.    Cah.  Hip.  tesmoigne.     2416  ke.    D:  IX  et  sis.    I:  juste. 


—    328     — 

Qui  n'ont  mester  de  penitance. 
Ceo  dit  la  lettre  sanz  dotance. 

Ue  la  belette  est  grant  merveille: 
2420     Car  ele  enfante  par  l'oreille 

E  parmi  la  boche  receit  5 

La  semence,  dont  el  conceit. 

Del  madle,  quant  il  li  aproche, 

Prent  la  semence  par  la  boche, 
2425     Qui  dedenz  son  ventre  norrist 

E  parmi  l'oreille  s'en  ist.  10 

Ceste  petite  beste  mue 

Porte  ses  chaels  e  remue 

S  o ventes  feiz  de  leu  en  leu 
2430     Ne  tent  mie  une  place  en  feu. 

Les  serpenz  e  les  sorriz  het,  15 

De  la  les  chace,  ou  el  les  set. 

Sont  cil  fols,  qui  vont  affermant, 

Que  ele  receit  e  espant 
2435     La  semence  parmi  l'oïe? 

Sëurement  ceo  n'i  a  mie.  20 

A.  ceste  sont  aparagez 
Plusors,  qui  sont  acoragez 


2417  ki.  2418  coe.  dutance.  2419  [D]e.  2420  kar.  2422 
ele.  Cah.  par  quoi.  2423  ele  l'aproche  (==  Hip.).  B:  ele  i.  C: 
il  i.  2425  ke.  2427  beste  petite.  2428  B:  caieus.  C:  faons.  D: 
chayaus.  Hip.  Por  se  ses  founceaus  r.  Cah.  faons  2429  sovente. 
lin.  lin.  D:  leu.  C:  liu.  lieu.  2430  fin.  BDS:  fieu.  C:  fief. 
Cah.  bemerkt  falsch:  On  dirait  que  c'est  l'expression:  n'avoir  ni 
feu  ni  lieu.  2431  C:  le  serpent,  la  souris.  Hip.  moult  durement 
het.  2432  ele.  2433  ki.  B:  sunt  fols  cil  (=  Cah.  sont).  CHr 
fol  sont,  au  formant  (H:  froment).  D:  mult  sont  fous,  disant. 
F:  si  sont,  afremant.  M:  fols  sont.  2433  —  2436  fehlen  Hip. 
2434  k'ele.  2436  coe.  ad.  D  :  ce  ne  fait  m.  K  :  ceo  ne  li  a  il  m. 
Cah.  ne  lui  ail  m.  2437  [A]  ceste  beste  sunt.  CG:  aparillie.  D: 
comparagez.  Cah.  Ceste  beste  sunt  parafiez.  Hip.  aconparagie. 
2438  ki.      Cah.  encoragiez.     Hip.  encoragie. 


—     329     — 

De  ben  ovrer,  de  Deu  servir, 
2440     De  la  parole  Deu  oïr. 

Corios  sont,  mult  i  entendent, 

En  lor  corage  a  Deu  se  rendent 

E  comencent  a  ben  ovrer,  5 

A  Deu  servir  e  a  amer; 
2445     Mes  en  petit  d'ore  recreient 

E  ceo  qu'il  ont  oï,  inescreient, 

Si  ne  sont  mie  obedienz 

A  faire  ses  comandemenz,  10 

Com  il  aveient  einz  pramis. 
2450     Al  serpent,  qui  a  non  aspis, 

Resont  a  comparer  tels  i  a, 

Si  vos  dirrai,  quel  costume  a 

Celé  serpent,  dont  jeo  vos  di,  15 

Neporquant  onques  ne  la  vi. 
2455     Mes  ceo  est  vérité  provee: 

Quant  el  creint  estre  enchantée 

Par  l'enchanteor,  qu'ele  creint, 


2439  Hip.  bien  oir.  C:  bien  joir.  2440  coe  lor  vent  mult  a 
pleisir.  BCD:  de  la  parole  deu  ourir  (C  :  dieu  oir.  D:  oyr).  2441 
C:  sunt  curious  molt  longuement:  rent.  Hip.  Sunt  curious  a  le 
entendent.  2445  mes  quant  lor  prent  a  ennuier.  BCD:  mes  en 
petit  ure  recreient  (C:  mais,  d'eure  recroient.  D:  d'oure  mescroient). 
Cah.  Et.  2446  sil  mettent  trop  a  nonchaler.  BC:  &  ce  (C:  cou) 
k'il  unt  (C  :  qu'il  ont)  oi  mescreient  (C:  mescroient).  D:  iceus  qui 
en  dieu  bien  ne  croient.  S  :  &  chou  que  il  aimment  mescroient. 
Hip.  et  ce  que  il  aiment  m.  2447  e  ne  (=  Hip.).  2448  fere 
(=  Hip.).  2449  si  com  a.  B:  premis.  C:  estoient  apris.  Hip. 
si  com  il  li  orent  p.  2450  a  la.  k'ad.  Hip.  Du.  2451  ne  sont 
compare  tels  i  a.  B  :  resont.  C  :  se  font  compare  il.  D  :  bien 
orrez  ja.  G:  si  sont.  S:  sont  acomparagie  tel  gent.  Der  Sinn 
der  von  den  Schreibern  nicht  recht  verstandenen  Stelle  ist,  dass 
nicht  nur  mit  dem  Wiesel,  sondern  aucli  mit  der  Aspis  manche  zu 
vergleichen  sind.  Cah.  ke  sont  compares.  Hip.  sunt  a  comparagier 
tel  gent.  2452  vus.  costome  ad.  Hip.  Dirai  vos  s'acostumement. 
2453  jo  vus.  C  :  icil  serpens.  Hip.  Icest.  2454  nepurquant  une. 
Hip.  le.  2455  mest  co.  2456  ele  crent.  BDIS  :  crient.  C  :  croit. 
Cah.  craint.     2457  pur.    k'ele  crent.     BCD:   crient. 


—    330     - 

L'une  de  ses  oreilles  preint 
A  la  terre  mult  durement 
2460     E  od  sa  eue  finement 
Estope  l'altre  oreille  si, 
Que  de  li  ne  poet  estre  oï  5 

L'enchanteor  en  nule  guise. 
De  tel  manere  est  sa  cointise. 

2465     JJ'altretele  manere  sont 

Les  riches  homes  de  cest  mont. 

Tôt  sont  encombrez  e  chargez  10 

De  richesces  e  de  pecchez. 

Quant  il  oient  de  Deu  parler, 

2470     L'oreille  n'i  poënt  torner. 
Par  richesces  sont  assordez 
E  par  coveitise  assorbez,  15 

Qu'il  n'oient  ne  ne  veient  gote, 
Toz  jors  tenent  malvaise  rote. 

2475     L'évangile  meïsme  afiche: 

Plus  gref  chose  est  a  home  riche 

En  la  gloire  del  cel  entrer  20 

Que  de  faire  un  cameil  passer 

Par  le  chaas  d'une  aguillette, 


2458  prent.  BDIS:  prient.  2460  cowe.  2461  Hip.  issi. 
2462  ke.  lui.  Hip.  d'ele.  B  :  pot.  C  :  puist.  2465  [D]e  altretel. 
C  umgestellt.  Cah.  D'altre  tèle.  Hip.  D'autretele.  2466  mond. 
2467  tant.  ODE  umgestellt.  2468  Hip.  coveitise.  pechie.  2469 
Hip.  parler  de  De.  2470  atorner.  B:  turner.  C:  douner.  Hip. 
por  richeces  sunt  asorde.  2471  asordez.  CES:  asourde.  2471 — 
2472  fehlen  Hip.  2472  asorbez.  C:  essorbe.  E:  asote.  2473 
k'il  n'oent.  2474  malveise.  2475  l'euvangile.  2476  grève.  Hip. 
d'un  h.  B:  gref.  CDE  :  grief  est.  Cah.  est  un.  2477  glorie. 
Hip.  gloire  Deu  fere  entrer.  2478  ke  feire.  chamail  trespasser. 
de  fehlt.  CE:  que  de.  passer.  C:  camel.  DEI:  charnel.  2479 
chas  d'un.  B:  chaas  (=  KM)  de  un  agoillette.  C:  casse  d'une 
aguille.  E:  treu  d'une  agullette.  D:  les  chasse.  F:  casse.  Hip. 
la  chasse. 


—    331     — 

2480     Qui  seit  estreite  e  petitette. 

Maldite  seit  celé  richesce, 

Qui  l'aime  meine  en  tel  destresce, 

En  la  peine,  qui  toz  jors  dure 

En  la  furnaise  e  en  l'ardure  5 

2485     De  la  puor,  qui  toz  jors  art. 

Richesces  sont  de  inale  part: 

Car  a  grant  travail  sont  conquises 

E  a  grant  poor  sont  porsises 

E  a  grant  dolor  sont  guerpies  10 

2490     E  perdues  e  départies. 

Por  ceo  fist  ben  jadis  un  sage, 

Qui  rnult  aveit  tôt  son  eage 

A  ses  richesces  entendu, 

Tant  que  la  mémoire  out  perdu  15 

2495     De  Deu  servir  e  honorer. 

Un  jor  se  prist  a  porpenser; 

Esgarrez  fu,  que  il  fereit, 

Se  il  a  ses  vignes  irreit 

Ou  a  ses  falceors  as  prez.  20 

2500     Durement  esteit  esgarrez 

De  ses  bestes,  qui  se  moreient, 


2480  ke.  Hip.  deugee.  2481  icele.  2482  ke.  E:  destroit: 
ou  tout  adez  tonnens  li  croit.  Hip.  la  d.  Cah.  à.  2483  de.  ke. 
jorz.  C:  qui  l'orne  maine  en  tel  ordure:  en  la  paine  qui  tous  jors 
dure.  Cah.  Hip.  De.  2484  furneise.  BDE  :  fornaise.  Hip.  fornese. 
2485  puur  ke.  2487  kar.  Hip.  Qui.  2488  pour,  pursises.  Hip. 
et  puis.  2489  dolur.  E:  &  perdues  &  départies:  quant  faire  en 
couvient  départies.  Cah.  donées.  Hip.  deguerpies.  2491  pur  coe. 
B:  fist  deu.  C:  dist  bien.  2492  ke.  Hip.  aage.  2493  a  la 
richesce.  2494  ke.  2495  honurer.  Hip.  De  Deu  qui  tôt  a  a  sauver. 
2496  purpenser.  2497  ke.  CE:  &  garde  en  soi  que  il  feroit. 
2498  B:  faucheurs.  Hip.  faucheors.  2499  falcors.  B:  vines  ou 
a  ces  blez.  C:  blés.  Hip.  a  ses  vignes  ou  a  ses  p.  2500  fu. 
B  :  en  tud.  2501  avers  ke.  se  fehlt.  B  :  pecunes.  C  :  bestes.  E  : 
bestailles.     K:  pecunies.     Hip.  qui  li  m. 


-     332     - 

De  ses  nés,  qui  par  mer  eoreient. 

De  ses  molins  ert  en  porpens, 

Qu'il  eussent  ewe  toz  tens. 
2505     Donc  lui  veneient  messager, 

Que  la  porreit  tant  gaaigner.  5 

Altres  messagers  reveneient, 

Qui  altres  no  vêles  diseient 

De  ceo  que  tant  perdu  aveit, 
2510     Que  nuls  le  nombre  n'en  saveit. 

La  ou  il  ert  en  tel  destresce,  10 

Regarde  amont  e  les  elz  dresce 

Vers  Deu,  qui  tôt  le  mont  forma, 

E  de  sa  richesce  pensa, 
2515     Qui  lui  aveit  fet  oblier 

Ceo  que  il  dëust  plus  amer,  15 

E  tant  i  aveit  mis  son  quoer. 

Qu'il  ne  s'en  poeit  a  nul  foer 

Desvoluper  ne  départir 
2520     Ne  honoreement  eissir. 

Donc  se  porpensa  mult  estreit.  20 

Que  tôt  ensemble  guerpireit. 

Ses  pecunes  e  son  trésor 

Vendi  tôt,  si  achata  or. 
2525     Q.uanqu'il  out,  en  or  ajusta: 


2502  nefs  ke.  E:  aloient.  2503  purpens.  2504  k'iL  par 
toz.  Cah.  Qui  n'avoient.  Hip.  eve  en.  2505  Hip.  li  veneit  un 
mesagier.  2506  ke.  Cah.  agaainner.  2507  Hip.  autre  mesage 
reveneit:  diseit.  2508  ke.  li.  2509  ke  ja  tant,  de  eeo  l'ehlt. 
Hip.  Que  del  suen.  2510  ke.  ne.  D:  reeoveroit.  Hip.  Que  pas 
le  numbre.  2511  Hip.  destreit:  amont  el  ciel  tôt  dreit.  E:  tristresce. 
2512  oilz.  Cah.  Garda.  2513  ki.  inonde.  2514  Cah.  mult  p. 
2515  ke.  Hip.  li.  251t.  k*il.  Cah.  qu'il,  le  plus.  2518  k'il. 
s'en   fehlt.     2519  despartir.     BCDE:  départir.     Cah.   devoluper  sei. 

2520  honureement.     E  :    ni  ounerablement.      CDE  :    issir  (=  Cah.). 

2521  purpensa.  Hip.  porpense.  2522  ke.  2523  pecimies.  Hip. 
richece*.  ses  trésors.  2524  Hip.  ors.  2525  quanke.  justa  (=  B). 
C:  ot  tout  aune.     D:   ajosta.     I:  ehanja.     S:   tourna. 


-     333    — 

En  une  masse  l'assembla 

Com  une  moele  de  molin. 

Quant  il  out  tôt  vendu  enfin, 

Que  ren  n'i  out  renies  a  vendre, 
2530     Dont  Fem  pëust  un  dener  prendre,  5 

Toz  ses  dras  vendi  a  devise 

Fors  ses  braies  e  sa  chemise, 

Que  plus  a  vendre  n'i  laissa. 

►Son  or  devant  sei  roulla. 
2535     Quant  il  out  trestot  assemble  10 

E  il  Tout  issi  atorne, 

Qu'od  une  chaene  le  tint, 

One  ne  fina,  desiqu'il  vint 

Sor  une  roche  lez  la  mer. 
2540     Lors  comença  floz  a  monter.  15 

Quant  il  fu  tôt  rasez  e  pleins, 

Cil  empeinst  od  pez  e  od  meins 

Son  or  es  greignors  parfondesces, 

Puis  si  a  dit:    Alez,  richesces, 
2545     A  mil  e  cinquante  diables!  20 


2526  l'assembla.  B:  massa.  C:  maie  a  asanle.  2527  C:  la 
maie  fu  molt  grande  enfin.  D  :  mole.  E  :  muele  (=  Hip.).  2528 
Tout.  2529  ke.  remis  (=  Cah.).  C:  si  vendi  ni  remest  a  v. 
DE:  reniez.  2530  Hip.  l'en.  2531  Hip.  a  divers.  2532  for  sul 
ses.  Hip.  sa  chemise  et  le  braiers.  2533  ke.  ne  leissa.  Hip.  ni 
lessa.  2534  BS:  roela.  C:  asambla.  D:  rooula.  E:  amassa. 
Hip.  roola.  2535  asemble.  Hip.  Tout.  2536  kar.  Hip.  Quer. 
2537  ke  d'une,  teneit.  B:  clieine.  C:  caaine.  E:  chaîne.  Cah. 
Que  un.  Hip.  En  une.  2538  une.  jeske.  veneit.  E  :  tant  le  charoie 
que.  Hip.  Puis  ne.  2539  sur.  grant  roche.  E:  lez  une.  de  mer. 
Hip.  soz.  grant  r,  de  mer.  2540  le  flot  (=  D).  C:  commanda  sus. 
E:  commença  sus.  IS:  flo.  K:  le  floz.  2541  la  mer  tu  (=  Cah.). 
C:  li  flues  fu  rassis.  E:  li  flos.  CE:  plains.  D:  q.  en  la  mer. 
granz  &  pleinz.  IS  :  tôt  haucie  (S:  hauchie)  &.  2542  l'empeint. 
Hip.  si  enpeint.  E:  si  empainst  des.  2543  parfundesces.  Hip. 
es  plus  granz  p.  CE  :  en  grandes  p.  2544  ad.  Cah.  si  ad  dit  pois. 
Hip.  Puis  lor  a.  2545  deables.  B  :  cinequante.  CES  :  &  LX  diables. 
D:  a  cent  a  cinquante  dyahle.     Cah.  et  cinc  cens.     I:  sexante. 


—     334 


Ne  serreiz  mes  od  mei  manables: 
Car  vos  me  quidastes  neier, 
Mes  jeo  vos  neierai  premer. 
Maldit  seit  tôt  le  vostre  acost! 
2550     Qui  en  vos  a  son  quoer  repost,  5 

Ne  poet  bone  veie  tenir 
N'a  la  halte  joie  venir. 

feeignors,  por  Deu  l'omnipotent, 

Ne  semblez  mie  la  serpent, 
2555     Qui  ses  oreilles  clôt  e  serre  10 

Od  sa  eue  encontre  la  terre, 

Qu'ele  n'oie  Penchanteor. 

Quant  la  parole  al  salveor 

Orreiz,  ne  vos  estopez  mie 
2560     Ne  la  vëue  ne  l'oie.  15 

Aspis  creint  mult  l'enchantement. 

De  son  lignage  i  a  grantment. 

Dipsas  en  est  la  felonesse, 

Qui  mult  est  maie  traîtresse: 
2565     Si  tost  com  a  un  home  mors,  20 

D'angoisse  de  sei  moert  le  cors. 

Une  altre  en  i  a  prialis, 

Qui  est  de  la  lignée  aspis, 


2546  serrez  od  moi  mes.  CE:  plus.  Cah.  od  mei  mes.  Ilip. 
estables.  2547  kar  vus.  neer.  2548  jo  vus  neerai.  2549  tôt  fehlt.  G: 
cors.  E  :  acors.  S  :  acort.  Cah.  escost.  2550  ki.  vus.  a  fehlt.  2551 
Cah.  vie.  L:  voie.  2552  ne.  parvenir.  2553  [Sjeignors.  Hip. 
omnipotent.  2554  Cah.  Hip.  le.  2555  ki.  Cah.  les.  2556  cowe 
contre.  Hip.  De.  coue  et  de  la.  2557  k'ele.  Hip.  Que  il.  2559 
orrez,  estupez.  2560  Hip.  De.  ne  de.  2561  crent.  2562  ad.  D: 
grant  gent.  E  :  granment.  Hip.  gramment.  2563  BCIS  :  dispas 
(=  Cah.  Hip.).  D:  dispaz.  E:  dypsas.  Hip.  a  non.  2564  ke. 
traiteresse.  2565  corne  une  home  aura.  E:  mort.  2566  d'anguoisse. 
2567  un.  ad.  en  fehlt.  Hip.  Un.  2568  ke.  del  lignage.  E:  de 
la  lignie. 


-    335    — 

Qui  en  dormant  la  gent  occit, 

2570     Si  com  le  bestiaire  dit. 
La  reïne  Cleopatras, 
Qui  tant  cremeit  de  mort  le  pas, 
En  mist  od  sei  une  poignant,  5 

Si  morut  si  com  en  dormant. 

2575     Altre  en  i  a,  qui  mult  est  fere 
E  de  perillose  manere: 
Corne  dreit  sanc  est  sa  color, 
Si  point  de  si  fere  vigor  10 

Home  ou  femme  e  tant  li  grève, 

2580     Que  chescune  veine  li  crevé, 

Si  seigne  tant  com  seigner  poet: 
Apres  le  sanc  morir  l'estoet. 
Uncor  i  a  une  plus  maie,  .  15 

Qui  mult  a  venim  en  sa  maie; 

2585     Ceo  qu'ele  point,  ja  ne  garist: 
Car  le  cors  meintenant  porrist 
E  chet  tôt  en  puldre  e  en  cendre. 
L'aime  li  covent  tantost  rendre.  20 

De  Fostrice  ne  larrai  mie, 
2590     Que  sa  nature  ne  vos  die. 

C'est  une  oisele  merveillose, 


2569  ki.  ocist  2571  CE:  roine.  D:  raine.  2572  ke.  Hip. 
doutot  2573  e  (statt  en).  D:  ot  mise.  2574  alsi.  Hip.  tôt  cum. 
2575  ad  ke.  2576  Cah.  pelirose.  2577  Hip.  la  suor.  2578  poinst. 
2579  itant  le.  Cah.  Hip.  L'orne,  la  feme  (famé),  le  g.  2580  ke 
chescone.  2581  k'il.  BD  :  sis.  C:  saine.  E:  sainne.  Hip.  saine, 
saignier.  2583  uncore.  ad.  2583-2589  fehlen  Hip.  2584  ke.  ad. 
B  :  en  sei  m.  C  :  qui  molt  par  a  venim  nuisable.  D  :  qui  a  la 
pointure  si  sale.  2585  coe  k'ele  poinst.  guarist.  2586  kar.  2589 
[D]el.  C:  l'ostrisse.  D:  D'ostruce  F:  octrisse.  IL:  Tostruce. 
Cah.  lerrai.  Hip.  lairrai.  2590  la  vérité  ne  vos  en  die.  B  :  ke 
sa  nature.  2591  un  oisel  merveillos.  C:  une  oisse.  Hip.  Ce  est 
un  oisel  mervellose. 


—     336     — 

Qui  par  nature  est  obliose. 

Assida  l'apelent  Ebreu 

E  camelon  a  non  en  greu. 
2595     Itels  pez  a  corne  cameil. 

De  sa  nature  m'esmerveil:  5 

Car  plumes  a  e  eles  granz 

E  si  n'est  nule  feiz  volanz. 

En  la  saison,  que  ele  pont, 
2600     Enz  el  sablon  ses  oes  repont, 

E  la  les  guerpist  e  oblie,  10 

E  sachez,  qu'ele  ne  pont  mie 

Fors  entor  join  el  tens  d'esté. 

Quant  el  son  terme  a  esgarde 
2605     E  ele  veit  el  cel  lever 

Une  esteile,  qui  raie  cler,  15 

Quel  esteile  Vigille  a  iiod, 

Donques  pont  en  celé  saison 

E  el  sablon  ses  oes  enfue, 
2610     Que  plus  nés  cove  ne  remue. 

A  ses  oes  ne  retorne  mes,  20 

Dreit  a  l'esteile  muse  ades 

E  ses  oes  oblie  e  guerpist. 


2592  ke.  oblios.  Hip.  Mes  p.  2593  asida  (=  Cah.).  C: 
assicria.  Grien.  D:  asi.  Hébreu.  G:  assycrea.  Griu.  2594  ad. 
CG:  camelou.  Ebrieu  (G:  Ebriu).  F:  thalamon.  2595  ad.  B: 
chamail.  Ç:  camous.  D:  chameil.  I:  charnel.  2596  nie.  Hip. 
nie  mervel.  C:  est  mervillous.  2597  kar.  ad.  heles.  Cah.  plomes. 
Hip.  plumes  et  eles  a.  2599  seison  ke.  punt.  2600  oefs  repunt. 
2601  Hip.  muce  et  les  o.  2602  k'ele.  punt.  Hip.  Mes  sachiez. 
2603  B:  loing.  (':  jugne.  Hip.  juig.  I:  juing.  2604  ad.  el  fehlt. 
C:  ele  a  lonc  tans.  2605  quant  (statt  e).  B:  kant.  C:  à  ele 
voit.  Hip.  en  mi  cel  eir.  2606  ke.  Hip  reluit  cleir.  2607  kel. 
Virgille  ad.  BDH:  Virgile.  C:  Vigile.  PL:  Vergile.  Hip.  Qui 
Testeile.  CH:  celé.  Im  Lateinischen  Virgilia  (A:  Virgiliaca).  2608 
donc  punt.  2609  oefs.  e  fehlt.  BCDI:  enfuet.  S:  enfeut.  2610 
ke.  B:  remuet.  CDI:  ne  ne  muet.  S:  meut.  2612  Hip.  A  eele. 
2613  oefs. 


—    337     - 

Mes  Deus,  qui  tôt  le  monde  fist, 

2615     Li  aide  par  tel  devise. 

Que  el  sablon  e  en  la  lise 

Par  l'air,  qui  est  dolz  e  serein 

E  le  tens  al  seir  e  al  niein  5 

Suef  e  de  bone  manere, 

2620     Dedenz  la  moiste  sablonere 

Germent  li  oef  e  pulcins  font: 
C'est  un  des  miracles  del  mont. 

iceste  oisele  signefie  10 

Le  prodhome  de  seinte  vie, 

2625     Qui  lest  les  choses  terrienes 
E  se  prent  as  celestienes. 
De  ceste  qui  ses  oes  oblie, 
Dist  le  prophète  Jeremie,  15 

Que  ele  esteit  de  si  grant  sens, 

2630     Que  conoisseit  el  cel  son  tens. 
Quant  li  oisel  guerpist  arere 
S'engendrëure  en  la  puldrere, 
Por  ceo  que  al  cel  apartent,  20 

Sire  Deus,  porquei  ne  sovent 

2635     A  home,  que  Deu  fist  resnable 
E  conoissant  e  entendable, 


2614  ke.  Hip.  Et  Dex.  2615  lui.  Cah.  Hip.  tele.  L:  itele 
guise  2616  ke.  CI:  glise.  D:  en  falise.  2617  l'eir  ki.  C:  ades 
est  serain.  D:  Tar.  2618  li.  2620  el  sablon  en  la  pudrere  (dies 
ist  schon  durch  2616  ausgedrûckt).  BDP  :  dedens  la  moiste.  BCD  : 
sabloniere.  CF:  la  (F:  le)  maistre  sablouniere.  S:  la  morte. 
Cah.  mote.  Mucre?  2621  oefs.  2622  C:  ouracles.  Hip.  une 
mervelle  de.  2623  [I]cest  oiseal.  Cah.  Hip.  Icest  oisel  nos.  2624 
prodome.  Hip.  de  bone.  2625  ki.  terriens  (=  Cah.).  Hip.  let. 
terriennes.  2626  celestiens.  Hip.  a  celestiennes.  2627  ki.  oefs. 
C:  de  cou  qu'ele.  2629  k'ele.  Hip.  haut.  2630  k'ele  conut.  Cah. 
conuit.  Hip.  quenoist.  C:  connissoit.  P:  conoist.  2632  sa  en- 
gendrure.  poldrere.  C:  s'engenreure.  2633  pur  ki.  ceo  fehlt. 
Hip.  qui.     2634  purquei.     Cah.  purque.     2635  ke. 

Reinsch,  Le  Bestiaire.  22 


—     338     — 

D'oblier  les  choses  terrestres 


Por  aveir  les  joies  celestres? 

Ne  poet  mie  a  Deu  parvenir 
2640     Qui  ne  voelt  lesser  e  guerpir 

Les  falses  joies  de  cest  mont;  5 

Ja  n'ateindra  al  cel  amont. 

Nostre  sire  meïsmes  dit 

E  en  Pevangile  est  escrit: 
2645     Qui  plus  de  mei  aime  son  père, 

Son  nz  ou  sa  soer  ou  sa  mère,  10 

N'est  pas  digne  de  mei  aveir. 

Issi  dist  Deus,   issi  est  veir. 

Or  vos  dirrom  d'un  altre  oisel, 
2650     Qui  mult  par  est  corteis  e  bel 

E  mult  aime  e  mult  est  ame,  15 

Le  plus  sojorne  en  bois  rame. 
C'est  la  turtre,  dont  nos  parlom. 
Qui  tant  aime  son  compaignon. 
2655     La  femele  al  madle  s'assemble, 

Toz  jors  sont  dui  e  dui  ensemble  20 

Ou  en  montaigne  ou  en  désert, 
E  si  par  aventure  pert 


2G37  C:  guerpissies  les  goies.  Hip.  De  guerpir  la  joie 
terrestre.  2638  pur.  gloires  (=  Cah.).  C:  la  goie.  E:  gloire. 
Hip.  la  joie.  2639  venir  (=  Cah.  Hip.  nient).  C:  parvenir. 
2640  ki.  2641  fauses.  mond.  B:  choses.  2642  n'atendra.  lamont. 
Cah.  n'ataindra.  2644  l'euvangile.  2645  ki.  Hip.  aime  de  mei. 
Cah.  frère.  2646  filz.  Hip.  sa  famé.  2647  moi.  G  fugt  hinzu: 
et  ki  ensi  ne  le  fera  |  ja  en  paradis  n'enterra.  2648  C:  ensi. 
&  si  dist  voir.  Hip.  Issi  le  poez  bien  saveir.  2649  [0]re  vus. 
In  A  steht  im  Bilde  turtre.  Cah.  dirrai.  2650  ke.  curtois. 
2652  Hip.  es.  2653  C:  tourtre.  D:  tortre.  Hip.  tuertre.  2654 
ke  nos  si  volenters  mangom.  Dièse  Eeminiseenz  des  Sehreibers 
an  das  Rebhuhn  (V.  2348)  ist  auch  in  D.  BCES:  qui  (B:  ke)  tant 
aime  son  (B  :  sun)  compaignon.  Cah.  compainnon.  2655  femmele. 
s'asemble.     2655—2658  fehlen  Hip.     2656  CE:    doi  &  doi. 


—    339    — 

La  femele  son  conipaignon, 

2660     James  puis  en  nule  saison 

N'ert  ore,  qu'ele  ne  s'en  doille, 
James  sor  verdor  ne  sor  foille, 
Qu'el  puisse,  ne  s'asserra.  5 

Toz  jors  son  pareil  atendra, 

2665     Saveir,  se  il  retornereit. 
A  altre  ne  s'ajustereit 
Por  ren  qui  pèust  avenir: 
Tant  lui  voelt  lealte  tenir.  10 

Quant  ceste  meintent  chasteté 

2670     E  se  garde  tôt  son  ae 

En  lealte  vers  son  pareil, 

D'orne  e  de  femme  m'esmerveil, 

Qui  chasteté  a  Deu  pramet  15 

E  puis  après  son  vou  malmet. 

2675     Mult  i  a  de  la  gejit  vileine, 

Qui  n'aiment  pas  d'amor  certeine, 

Si  corne  fet  la  turturele, 

Qui  ses  amors  ne  renovele  20 

Aillors  qu'a  son  premer  ami, 

2680     James  nel  mettra  en  obli, 

E  se  cil  moert,  d'altre  n'a  cure. 


2660  seison.  Cahier  hat  wieder  ganz  tibersehen,  dass  dieser 
Vers  in  seinem  Druck  fehlt.  2661  liore  k'ele.  se.  CEF:  duelle. 
D:  deule.  L:  duille.  Hip.  N'iert  que  il  ne  se  duelle.  2662  sur. 
sur.  CEF:  ruelle.  D:  feulle.  L:  fuille.  Hip.  Ja  puis.  2663  k'ele 
s'aserra.  Hip.  Que  ele  poisse.  2664  Hip.  conpaig.  2665  se  a 
lui  tornereit.  B:  returnereit.  Cah.  Saver  s'a  lui  retorneroit. 
Wohl  :  s'a  li.  2666  Hip.  A  nul  autre,  se  joindreit.  2667  pur.  ke. 
2668  li  volt.  CE  :  loiaument.  2669  Hip.  Avant  ceste  maintient 
chatee.  Cah.  chastéé.  2670  B:  aee.  CDE:  ae.  2672  Hip.  me 
mervel.  2673  ke.  2674  B:  sun  quer.  CE:  si  la  maumet.  DS: 
lor  veu  (=  Cah.  Hip.).  2676  ki.  2677  issi.  Hip.  tuertrele.  2678 
ki.  2679  k'a.  Hip.  Quant  el  a  son  premier.  2680  ubbli.  Hip. 
Ja  puis.     2681  Cah.  Hip.  muert.     CE:  nature. 

22* 


—     340     — 

No  sont  mie  de  tel  nature 
Plusors  genz,  qui  el  secle  sont: 
Car  ja  a  un  ne  se  tendront 

2685     Espos  ne  espose  a  son  per. 

Quant  l'un  vent  de  l'altre  enterrer,         5 
Ainz  que  mange  ait  deus  repaz, 
Voelt  altre  aveir  entre  ses  braz. 
La  turtre  ne  fet  mie  issi: 

2690     Toz  jors  esgarde  a  son  ami, 

Toz  jors  atent,  que  il  revenge  10 

E  que  compaignie  li  tenge. 

Jja  turtre,  qui  ben  i  esgarde, 

Que  chaste  e  nette  ades  se  garde, 
2695     Nos  signefie  seinte  église, 

Si  vos  dirrai  par  quel  devise.  15 

Quant  seinte  église  vit  lier, 

Batre  e  pendre  e  crucifier 

Jesu  Crist,  son  leal  espos, 
2700     Mult  en  out  le  quoer  angoissos. 

Toz  jors  s'est  puis  a  lui  tenue  20 

Ne  se  volt  faire  a  altre  drue 


2683  plosors  ki.  genz  fehlt.  2684  ke  ja  a  ami.  Cah.  Hip. 
Que  ja  a  un.  CE:  qui  ja  a  .i.  2686  C:  veut  a  l'autre  aler.  E: 
voit  l'autre  enterer.  D  àndei't:  ne  veulent  mie  droit  ester  j  quant 
l'un  vat  en  terre  lonteine  |  donc  se  porpense  cil  ou  celé.  2687  ke. 
dons.  Hip.  qu'il  menjuce  deuz.  2688  C:  vauroit  une.  2690 
jorz.  13:  se  garde.  C:  atent  a.  mari.  S:  se  tient.  2691  esgai'de 
(—  Cah.)  k'il  reveigne.  BI:  revienge.  CE  umgestellt.  2692  ke. 
teigne.  B:  tienge.  CS:  tiengne.  E:  tiegne.  Cah.  revigne:  tinne. 
Hip.  tienge.  2693  [L]a.  ki.  ben  s'esgarde.  D:  qui  bien  y  prent 
garde.  Cah.  que  se  ben  se  garde.  Hip.  Qui  si  bien  sa  chastee 
garde.  2694  ke.  2695  nos  fehlt.  Cah.  Hip.  Si  s.  2696  e  vus. 
2698  Hip.  Batre  pener  crucefier.  2700  en  fehlt.  Hip.  angoisous. 
2701  jorz.  li.  2702  a  altre  fere.  CEIS:  Tout  (I:  tôt)  ades  atent 
sa  venue.  Hier  fûgen  CEIS  hinzu:  Tous  jours  (I:  toz  jorz)  le 
croit  (I:  creit)  tous  jors  l'espoire  (I:  toz  jorz  l'espeire)  |  ne  se  vieut 
(IS:  veut)  a  (I:  o)  autre  connoistre  (I:  contraire.  S:  parcroire). 
(E:  vielt.    autrui). 


—    341     — 

Ne  joindre  ne  acoinpaigner. 

A  lui  est  tôt  son  désirer. 
2705     Toz  jors  se  tent  a  son  pareil, 

Jesu  Crist,  son  leal  feeil. 

Quant  Fauctor,  qui  rima  cest  livre,  5 

Deveit  ici  entor  escrivre, 

Huit  esteit  tristes  e  dolanz: 
2710     Car  ja  aveit  este  deus  anz 

Seinte  église  si  dolerose 

E  si  mate  e  si  poorose,  10 

Que  meint  quidouent  par  folie, 

Que  son  espos  l'éust  guerpie: 
2715     Car  el  n'osout  le  chef  lever; 

Poi  i  entrout  gent  por  orer 

En  tote  Pisle  d'Engleterre.  15 

Mult  ert  la  dame  en  dure  guerre 

Par  tôt  le  reaime  a  cel  jor 
2720     E  en  péril  e  en  dolor: 

Car  si  enfant  demeinement 

Li  moveient  torneiement.  20 

Li  plus  de  la  chevalerie 

Plus  qu'en  une  mahomerie 
2725     N'i  entrassent  a  cel  termine. 

Mult  esteit  en  grant  discipline 


2703  Hip.  D'autre  ne  veut  acompaignier.  2704  Hip.  umgestellt. 
C  :  a  lui  atent.  E  :  a  dieu  a  tout  son  desirrier.  2705  tient. 
2706  ihesu.  2707  l'autor  ki  rime  a.  CK:  l'auctor.  B:  l'autre. 
EG:  l'actor.  2708  CEGH:  endroit.  CEGFI:  escrire.  2710  kar. 
dous  (==  BKM).  DF:  II.  LN:  deus.  CEGHI:  III.  I:  aveit  passe. 
2712  pourose.  C:  angoissouse.  EG:  maie.  Cah.  paurose.  I: 
perilose.  2713  ke.  CE:  cuidoient.  Cah.  quidoient.  2714  ke. 
2715  kar  ele.  Cah.  n'osoit.  2716  pur.  CEH:  anchois  li  estovoit 
(EH  :  ancois  li  couvenoit)  cliner.  2717  trestot.  de.  Cah.  trestote. 
2718  C:  d'une.  K:  dore  guère.  2719  Cah.  en  tel  jor.  2721 
kar.  Cah.  demêmement.  2722  Cah.  movoient.  Hip.  meneient.  2724 
k'a.     2725  Cah.  Hip.  en. 


—     342     - 

E  tornee  en  chaitiveison 

N'aveit  mes  gent  si  petit  non 

En  tote  Bretaigne  la  grant, 
2730     Qui  ne  fust  fais  e  mescreant. 

Por  l'aveir,  que  il  gaaignouent  5 

De  l'église,  que  il  gardouent, 

Erent  li  plus  hait  a  devise 

Contre  la  pais  de  seinte  église 
2735     Par  roistie  e  par  rnanace 

Guerreiant  e  Deu  e  sa  grâce.  10 

JN  e  devom  mettre  en  obliance 

Le  dit  ne  la  signefiance 

Del  cerf,  qui  estrangement  oevre, 
2740     Quant  il  mangue  la  coloevre, 

Ceo  est,  quant  il  est  enveilliz.  15 

Puis  est  tôt  seins  e  refreschiz. 

Quant  vel  e  endeble  se  sent, 

Si  vet  querre  tôt  bêlement 
2745     La  fosse,  ou  la  coloevre  dort, 

Qui  mult  le  creint  e  het  de  mort.  20 

La  lettre  nos  testemonie, 

Qu'il  a  d'ewe  la  boche  emplie. 

A  Tentree  del  croes  l'espant, 


2727  tornee  e  cheitiveison.  Cah.  Torneie.  Hip.  Et  tornee  en 
cheitifeison.  2728  Cah.  Hip.  se.  2729  BN:  Bretaine.  G:  Bertagne. 
H:  Bretengne.  K:  Britainne.  L:  Bretoigne.  2730  ke.  false.  Cah. 
fut  false.  Hip.  fussent  faus  m.  2731.  pur.  ke.  CE:  gaaignoient. 
I:  gaagneient.  K:  gaainnoent.  2732  k'il  gardoient.  C:  tenoient. 
E  :  gastoient.  I  :  robeient.  Cah.  gardoent.  2734  peis.  seint. 
2735—2736  fehlen  Cah.  u.  Hip.  2736  gerreiant.  Das  erste  e  fehlt. 
2737  [N]e.  2738  Cah.  dist.  2739  kar.  2740  manjue.  culovre. 
BDI:  colovre.  C:  culuevre.  Cah.  colevre.  2741  coe.  Hip.  Ce  dit 
l'en,  vielliz.  2743  veil.  C:  q.  il  est  viex  frailes  &  lens.  L:  endiablé. 
2744  u.  colovre.  Hip.  guerre  moult  b.  2746  ke.  erent.  Cah. 
Hip.  crient.  2747  nus.  Cah.  testimonie.  Hip.  tesmonie.  C: 
senefie.     2748  k'il  ad.     Cah.  d'ewe.     2749  D:  don  pertuiz. 


—     343     — 

2750     E  la  coloevre  meintenant 

S'en  ist,  que  remaindre  n'i  poet: 

Car  des  narilles  al  cerf  moet 

E  de  sa  boche  ist  une  aleine, 

Que  par  force  hors  l'en  ameine.  5 

2755     Tôt  hors  s'en  ist  béant  la  gule, 
E  li  cers  l'occit  e  defule. 

Altresi  fist  nostre  seignor 

Jesu  Crist,  nostre  salveor, 

Quant  les  portes  d'enfer  brisa  10 

2760     E  le  diable  defula. 

En  lui  sorst  la  clere  fonteine, 

Qui  est  de  sapience  pleine, 

Dont  diables  ne  poet  soffrir 

La  parole  ne  sustenir.  15 

2765     Quant  par  terre  alout  preechant 

E  coine  verais  Deus  ovrant, 

Un  diable  en  un  home  entrout, 

Qui  durement  le  tormentout, 

E  quant  nostre  sire  vint  la,  20 

2770     Li  diables  li  demanda: 

Fiz  Deu,  porquei  venis  si  tost, 


2750  colovre.  Cah.  coleovre.  2751  ke.  Hip.  quer.  2752 
kar.  B:  nariles.  C:  narines.  2753  un.  2754  ke.  le  meine.  B:  l'en 
ameigne.  C:  la  maine.  Cah.  amené.  2755  baant  (=  Cah.).  B: 
vaant.  C:  béant.  2756  cerf  Toscit.  Hip.  dévore.  Cah.  defole.  2757 
In  A  hier  kein  Absatz.  tôt  altresi,  das  Verb  fehlt.  B  :  fist.  C  :  fust. 
2759  d'enfern.  2761  li.  2762  ki.  C:  si.  Hip.  de  sapience  est. 
2763  suffrir.  2764  Cah.  sostenir.  Hip.  soustenir.  2765  prêchant. 
2766  verrai,  overant.  Hip.  verai  Deu.  D:  sarmonant.  2767  deable 
dedenz  (=  KLN).  esteit.  2768  ki.  tormenteit  (=  K).  B:  turmenteit. 
CD:  tormentoit.  S:  tourmentoit.  Schon  Seeger  p.  20  weist  darauf 
hin,  dass  die  Eeime  esteit  :  tormenteit  hôchst  unwahrscheinlich  dem 
Dichter  angehôren,  trotz  der  Uebereinstimmung  der  Ueberlieferung. 
Deshalb  muss  hier  gegen  die  Hss.  geândert  Averden:  entrout.  Im 
Lateinischen  ist  intrare  (ingredi)  gebraucht.  2770  deables.  2771 
filz.     Hip,  Porquei  il  ert  venu. 


—     344     — 

Por  tormenter  nos  e  nostre  ost? 

Ceste  parole  en  oiant  dist, 

E  nostre  sire  li  enquist, 
2775     Non  pas  por  ceo  qu'il  ne  sëust, 

Quel  non  cil  diables  ëust,  5 

E  cil  respondi  :    Légion, 

Mil  somes,  qui  de  ceo  servom. 

Donc  prièrent  Jesu  meïsme, 
2780     Qu'il  nés  enveiast  en  abisme, 

Mes  s'il  d'iloeques  les  getast,  10 

Que  en  un  foie  les  enveiast 

De  pors7  qui  près  d'iloec  esteient 

En  un  plesseiz,  ou  il  pesseient. 
2785     Nostre  sire  lor  dist:    Alez! 

Atant  sont  cil  es  pors  entrez.  15 

Deus  millers  en  i  aveit  ben, 

Qui  puis  n'orent  mester  a  ren, 

Mes  dreit  a  la  mer  s'avancèrent 
2790     E  en  milieu  se  trébuchèrent. 

Seignors,  de  ceo  n'estoet  doter:  20 

Diables  ne  poet  escoter 

La  parole  nostre  seignor, 

Qu'il  nen  ait  torment  e  dolor. 


2775  pur  coe  k'il.  Cah.  Hip.  nel.  2776  icel  deables.  Hip. 
le  deable.  2778  mil  &  plus  ke  de  co  servom.  B:  mil  sûmes  ke 
de  ce  servum.  C:  m.  somes  qui  de  cou  servons.  2779  preerent 
ib/'u.  Cah.  meismes.  Hip.  meimes.  2780  k'il.  Cah.  Hip.  n'es, 
abismes.  2781  d'ilokes.  Cah.  se  d'illuques.  Hip.  Une  grâce  lor 
otriast.  2782  k'en  une  foie.  BD:  fosse.  C:  iiii.  fous.  KL:  foie. 
I  :  dedenz  les  cors.  S  :  un  cors.  Cah.  vermuthet  foc.  2783  ke. 
2784  B  :  pleisez.  C  :  une  place.  D  :  pleissiz.  S  :  paistis.  Cah. 
plesseis.  Hip.  pestiz.  2787  dous.  avoit.  E  :  Il  mile.  Hip.  i  en. 
2788  ke  pus.  2789  me  se.  2790  milliu.  Cah.  el  mi  leu.  tré- 
buchèrent. Hip.  meleu.  2791  coe  n'estot  duter.  2792  deables. 
escuter.  Cah.  esculter.  2794  ke  ne  li  torne  en.  B:  k'il  n'ait  tur- 
ment  e  dolur.     C:  n'i.     Cah.  Hip.  ne. 


—     345     - 

2795     L'apostre  dit  veraiement, 

Que  nostre  sire  al  finement 

Le  félon  diable  occira 

Par  la  parole,  qui  istra 

De  sa  boche  benëuree.  5 

2800     Ceo  est  ben  chose  assëuree. 

Lii  cers,  si  com  jeo  vos  ai  dit, 

Se  reforme  e  longuement  vit. 

Del  son  del  frestel  s'esmerveille. 

Quant  il  a  susleve  l'oreille,  10 

2805     Si  oit  cler,  e  quant  il  l'abesse, 
Si  vos  di,  que  l'oie  cesse. 
Al  bosoing  poet  ben  trespasser 
Un  grant  fluive  ou  braz  de  mer. 
Es  montaignes  meint  volenters:  15 

2810     Ceo  sont  les  leus,  qu'il  a  plus  chers. 
Par  les  monz  entendre  devom 
Les  prophètes  de  grant  renom, 
Qui  l'avènement  Deu  conurent, 
E  les  apostles,  qui  od  lui  furent;  20 

2815     E  par  le  cerf  devom  entendre 

Cels  qui  a  Deu  se  voelent  rendre: 
Car  il  troevent  en  la  montaigne 
Qui  salvacion  lor  enseigne, 


2795  verraiement.  2796  ke.  2797  deable  oscira.  2798  ke 
hors  istra.  Cah.  que  fors  istrat.  I:  l'esperit.  2800  coe.  ben  fehlt. 
Cah.  est  la  ch.  2801  [L]i  cerf,  corne  jo  vus.  2802  longement. 
2803  sun.  E:  fertel.  Hip.  de  fretel.  2804  C:  drechie  s'o.  Cah. 
dresce.  I:  drecie.  2805  oit.  l'afceisse  (la  beisse).  CE:  oit  E: 
l'abaisse.  Cah.  baisse.  Hip.  besse.  2806  vus  ke.  di  fehlt.  E: 
quasse.  2807  ben  fehlt  (=  KL).  Hip.  a  besoig.  2808  fluvie. 
Hip.  ou  grant  bras.  2809  Cah.  Hip.  est  v.  2810  coe  sunt.  lîus 
k'il  ad.  C:  ens  el  liu  ou  il.  2813  ki.  2814  k'od.  Cah.  od  Deu. 
2815  Cah.  les  cerfs.  Hip.  les  elers.  2816  ki.  Hip.  a  lui.  2817 
kar.    2818  ki. 


—     346     — 

Si  corne  le  psalmistre  dit 
2820     En  un  psalme,  qui  est  petit: 
Es  monz,  fet  il,  levai  mes  elz, 
Aïe  en  oi,  si  m'en  fu  melz. 

Lia  salamandre  est  une  beste,  5 

Qui  de  la  eue  e  de  la  teste 
2825     E  del  cors  resemble  lesarde, 

Si  n'a  poor,  que  nul  feu  Farde: 

Del  feu  ne  dote  la  chalor. 

Mult  est  de  diverse  color.  10 

Si  en  feu  vent  par  aventure, 
2830     Li  feus  esteindra  a  dreiture; 

Ja  ne  serra  si  alumez, 

Qu'il  ne  seit  tost  tôt  aquassez. 

Venim  porte  de  tel  vertu,  15 

Que  mult  tost  a  home  abatu 
2835     E  si  fereit  grant  destorber, 

S'ele  montout  en  un  pomer. 

Les  pomes  em^eiiirue  issi, 

Qui  en  mangue,  il  est  fini.  20 

E  si  en  un  grant  puiz  chaeit, 
2840     Tote  l'ewe  envenimereit, 


2819  psalmistre.  2820  en  une  (=  DEH)  psalme  petit,  qui 
est  fehlt.  DE:  qui  est  p.  C:  petite.  2821  oelz.  Cah.  oils:  miels. 
Hip  euz.  2822  Hip.  Donc  l'aide  me  vint  de  Dex.  2823  [Sjala- 
mandre.  La  fehlt.  C:  Salimandre.  E:  Dalemandre.  2824  ke. 
cowe.  2825  CE:  laisarde.  2826  n'ad  pour  ke  2827  de.  nule. 
Cah.  Hip.  crient  nule.  2829  Hip.  S'en.  2830  CE:  par  (sa)  nature. 
Hip.  Il  l'esteindra  quer  c'est  d.  L:  fex.  2831  Cah.  tant.  2832 
k'il.  aqssez.  BI  :  achassez.  D  :  acoisez.  E  :  quassez.  Cah.  Que 
tant  tost  se  seit  esclassez.  wobei  er  an  ital.  schiacciato,  pic.  écaché 
denkt.  2833  de  gr*.ut  (=  Cah.).  2834  ke.  ad  tost.  Hip.  a  tost  h. 
2835  fet.  desturber.  2836  Cah.  Que  s'ele  monte  (=  Hip.).  2837 
fehlt  ganz  bei  Cah.,  was  er  ûbersehen.  2838  ki.  Hip.  honni. 
2839  puz.     C:  puis  oloit.     Cah.  puis.     Hip.  se  ele.    puiz. 


—    347    — 

Que  nul  liom  n'en  bevreit  sanz  mort. 
Taut  est  le  venim  de  li  fort. 

lceste  beste  signefie 

Le  prodhonie  de  seinte  vie, 
2845     Qui  tant  est  de  parfite  fei,  5 

Que  il  esteint  environ  sei 

Le  feu  e  l'ardor  de  luxure 

E  des  vices  la  grant  ardure. 

Ne  quidez  pas,  que  jeo  vos  mente. 
2850     Le  feu,  qui  les  aimes  tormente,  10 

Ne  poet  aveir  vers  cels  vigor, 

Qui  ben  servent  nostre  seignor 

De  bone  fei  parfitement 

Ne  crement  nul  embrasement, 
2855     Que  diable  lor  puisse  faire,  15 

Qui  tant  est  fel  e  deputaire. 

En  feu  furent  Ananias, 

Misael  e  Azarias: 

Onques  de  ren  malmis  n'i  furent, 
2860     Por  eeo  qu'en  bone  fei  esturent.  20 

Seignors,  ceo  n'est  nule  dotance: 

Par  fei  e  par  bone  créance 

Poet  l'em  veintre  sêurement 

Tote  manere  de  tonnent. 


2841  ke.  hoem.  Cah.  nul  n'en  bevereit.  Hip.  Quer  uns  lioms 
nen  beivreit.  2842  Cah.  lui.  Hip.  d'ele.  2843  [I]ceste.  2844 
prodome.  Hip.  bone.  2845  ke.  Cah.  parfeite.  Hip.  de  très  leal  f. 
2846  k'il.  I:  qu'il  esteint  tôt.  2847  l'ardur.  2848  de.  2849  kejo. 
Cah.  quidez  vus.  2850  ke.  2852  ki.  2855  ke  deable.  peusse. 
Bei  Cah.  jedes  Wort  ein  Fehler:  Que  li  debles  leur  poisse  fere. 
Hip.  puisse.  2856  ki.  fels.  F:  fans.  Hip.  el  fel.  de  pute  ère. 
8257  el.  2858  C:  Missael.  E:  Mysael.  B:  Zacharias.  2859  nu- 
ques. Cah.  ne.  2860  pur  coe  k'en.  C:  furent.  E:  crurent. 
Hip.  se.     2861  coe.     Cah.  Hip.  mie.     2863  Cah.  Hip.  veincre. 


—     348     — 

2865     La  lettre  nos  testemonie, 

Si  est  escrit  en  Ysaïe, 

Que  par  fei  ont  trestuit  li  seint 

Pecche  vencu  e  feu  esteint. 

Qui  si  bone  créance  avreit  5 

2870     E  ferme  fei  com  il  devreit, 

Les  monz  fereit  par  comander 

De  leus  en  altres  remuer. 

Certes,  qui  est  leel  en  fei, 

Mult  a  riche  vertu  en  sei.  10 

2875     Totes  veies  al  desus  vent 

Qui  fei  e  charité  meintent. 

Mes  si  il  charité  n'aveit, 

Nule  vertu  ne  li  valdreit. 

Seint  Pol  nos  dit,  que  ne  valt  ren  15 
2880     Almosne  ne  nul  altre  ben 

Ne  créance  ne  lealte, 

Si  ovoeques  n'est  charité. 

P-iiitre  toz  les  altres  oisels 
Est  li  coloms  corteis  e  bels  20 

2885     E  en  bone  signefiance. 

Seinz  espiriz  en  sa  semblance 

Descendi  al  baptizement 

De  Jesu  Crist  veraiement, 

E  meinte  feiz  est  avenu,  25 


2865  la  lei.  CE  :  tesmoigne  &  crie.  D  :  loiaute.  Cah.  testi- 
monie.  Hip.  tesmonie.  2866  Ysaye.  2867  ke.  out  trestut.  2869 
ki.  Cah.  Qui  bone.  averoit.  2871  freit.  2873  ki.  feel  (=  Cah. 
Hip.).  CE:  fermes.  D:  laial.  2874  ad.  2876  ki.  2877  navoit. 
Cah.  Hip.  se.  2878  vaudroit.  2879  dit  fehlt.  2880  Ne  a  (=  Cah. 
Hip.).  nul  fehlt.  2882  ovokes.  Cah.  Hip.  oveqoes.  2883  [E]ntre. 
oiseals.  C:  D'entre.  2884  curteis.  beals.  Hip.  la  columps  tôt  li 
plus  beaus.  2886  decendi.  2888  ih>u.  verraiement.  2889  Cah. 
meintes. 


—     349     - 

2890     Que  en  sa  seuiblance  est  venu 
Seint  espirit,  por  conforter 
Cels  que  oem  soleit  tornienter, 
Por  faire  lor  cel  Deu  guerpir, 
Qui  tôt  poet  salver  e  garir.  5 

2895     Jadis  chescun  an  soleit  l'em 
En  la  cit  de  Jérusalem 
La  veille  de  pasche  veeir 
Un  colom  blanc  venir  por  veir, 
Qui  aportout  le  feu  novel.  10 

2900     En  colom  a  mult  dolz  oisel 
E  sanz  fel  e  sanz  amertume, 
Si  a  une  bêle  costume: 
Car  en  baisant  s'entraconipaignent, 
Que  en  baisant  d'anior  espraignent.  15 

2905     Quant  il  sont  enz  el  colomber 

Deus  cenz  ou  treis  ou  un  miller, 

Un  en  i  a,  qui  mult  est  proz: 

Quant  il  se  moet,  si  moevent  toz. 

Cil  les  meine  de  totes  parz  20 

2910     Es  montaignes  e  es  essarz 


2890  ke.  sa  fehlt,  B:  descendu.  2891  pur.  2892  ces  k'oern. 
turmenter.  Cah.  om.  Hip.  Ceus  quenemi  seut  t.  CE:  on  voloit. 
2893  pur  fere  lur.  Cah.  lor  faire  icel.  Hip.  Por  fere  lor  se  dé- 
guerpir. 2894  ke.  deit  (=  Cah.).  Hip.  Ihesu  qui  toz  nos  puet 
garir.  2895  soelt.  Hip.  Ven.  2896  cite  (=  Cah.).  C:  chit.  2897 
veer.  CEI:  pasque.  G:  paskes.  Cah.  de  la  Paske  veir.  2898 
colum.  Cah.  ver.  2899  ke.  Cah.  aportot.  2900  el.  ad.  doz.  Hip. 
bel.  2902  unt.  Cah.  S'unt  une  mult  b.  Hip.  Se  ont.  2903  k'en 
beisant.  s'entreacompaignent.  Cah.  s'entrecompainnent.  Hip.  be- 
sant.  EH:  quant  il  sont  en  une  champaigne  (H:  champengne: 
s'entraeompengne).  2904  beisant  d'amur.  que  fehlt.  Cah.  esprain- 
nent.  Hip.  esprennent.  C:  quant  il  vient  dales  sa  compaigne.  D: 
empreignent.  E  :  que  eni  baisant  s'entracompaignent.  S  :  d'amours 
empraignent.  2905  simt.  columber.  Cah.  enz  un.  Hip.  en  un  colum- 
bier.  2907  ad  ke.  plus,  pruz  (=  Cah.  Un  i  en  ait).  2908  Cah. 
s'en  moet.  Hip.  s'esmuet  (=  CES).  2909  totez.  2910  &  as  assarz 
(=  Cah.).  BD:  e  es  essarz.  CE:  par  essars.  Hip.  agraz  (dies 
Wort  liât  Godefroy  aufgenommen). 


—     350     — 

E  es  pleins  chams  e  es  arez, 
Es  gaignages  e  es  semez. 
E  quant  il  troeve  les  salvages, 
Il  est  tant  vezîez  e  sages, 
2915     Qu'il  les  trait  a  son  colomber.  5 

Issi  lor  fet  le  bois  lesser 
E  la  salvagesce  oblier 
E  od  lui  les  fet  converser. 

lcest  oisel  nos  signefie 
2920     Jesu,  qui  tôt  a  en  baillie,  10 

Qui  tôt  governe  e  qui  tôt  fait 

E  qui  de  totes  parz  atrait 

Les  coloms  a  son  colomber 

E  le  champestre  e  le  ramer. 
2925     Son  colomber  est  seinte  église,  15 

Ou  il  atrait  a  son  servise 

Par  bone  prédication 

Nos  qui  salvages  esteiom. 

De  Sarrazins  e  de  Paens 
2930     A  fet  sovent  bons  crestiens  20 

E  fera  vers  le  finement 

Tote  la  gent  comunement 

Assembler  en  la  fei  comune. 


2911  chans.  Das  erste  e  fehlt.  B  =  Cah.  arrez.  Hip.  ares. 
2912  gaaignages  &  as.  D:  as  aiguez  coyez  ou  corablez  (Unsinn!). 
E:  es  gaaignies.  Cah.  gaainnes.  I:  gaaigniez.  2914  B:  vesziez. 
CErvoiseus.  F:  viseus.  L:  avisez.  Hip.  si  veiziez.  2915  k'il.  treit. 
columber.  2916  si  le  fet  tôt  le.  C:  lor  boiax  laissier.  Hip.  Si.  toz 
les.  2917  la  fehlt.  2917—2918  fehlen  Cah.  u.  Hip.  2919  [I]cest. 
nos  fehlt.  (oisele?)  2920  ih^u  ki.  ad.  2921  Das  zweite  qui  dièses 
an  das  Epos  erinnernden  Verses  fehlt.  Cah.  et  tôt  atrait.  2922  ki. 
tantes  (=  Cah.).  2924  C:  les  ramiers.  Cah.  Et  le  salvage.  2925 
columber.  seint.  2928  salvage.  2929  Cah.  sarazins.  paiens.  2930 
Cah.  ad  sovent  fait.  2932  communément.  Hip.  Totes  les  genz. 
2933  commune.     C:  asaillir.     E:  saillir  ens. 


—    351     — 

Donc  vendront  les  deus  leis  a  une: 
2935     Car  la  lei,  qui  esteit  salvage, 

Serra  remise  en  dreit  veiage. 

Deus  est  esperitals  coloms: 

Bons  est  e  bels  e  lez  e  Ions,  5 

E  ses  eles  si  larges  sont, 
2940     Que  acoevrent  trestot  le  mont. 

La  veie,  que  il  nos  enseigne, 

Devom  aler,  nuls  ne  s'en  feigne! 

Si  ceo  fesom  sëurement,  10 

Toz  nos  merra  a  salvement. 
2945     Vos  ne  devez  espérer  mie, 

Que  Moyses  ne  Ysaïe 

Ne  prophète  ne  messager, 

Que  onques  Deus  ëust  tant  cher,  15 

Nos  meïst  a  salvacion. 
2950     Mes  cil  par  s'incarnacion, 

Qui  del  hait  père  descendi, 

Salu  e  vie  nos  rendi. 

Deu,  qui  voleit  humein  lignage  20 

Raeindre  e  oster  de  servage 
2955     E  assembler  en  seinte  église, 

Enveia  ainz  en  meinte  guise 


2934  dons,  les  fehlt.  Hip.  totes  leis.  2935  —  2936  fehleii 
Cali.  u.  Hip.  2935  ki.  kar  fehlt.  2936  mise.  2937  Cah.  esperitel 
colombs.  Hip.  esperitex.  2938  beals.  longs.  Hip.  Long,  dreiz  et 
beaus  et  bons.  2939  heles.  Hip.  tant.  C:  longues.  2940  k'il 
coevrent.  mond.  CES  :  qu'eles  aeuevrent  tout.  Cah.  Quele  coe- 
vrent.  Hip.  Qu'il  acouetent  tôt.  2941  k'il  nus.  2942  k'uns  ne  se. 
C:  nus  ne  s'en  faingne.  Cah.  se  fainne.  2943  coe  félons.  2944 
nos  toz.  C:  menra.  DEI:  nietra.  2945  vos  ne  désespérez  mie. 
2946  ke  ne  fist  Moyses.  2948  ke  unkes.  2949  Cah.  meinst. 
CEF:  mesist.  2949—2950  fehlen  Hip.  2950  sa.  2951  ki  =  2953. 
2951  Hip.  Salu  et  vie  nos  rendist  |  Fors  le  Sauveor  Ihesu  Crist. 
2953  Hip.  rumain.  2954  reindre.  hoster.  Cah.  Hip.  raendre. 
CDE  :  raiembre.  I  :  jeter.  2955  Hip.  En  colump  et  en  meinte 
guise  |  Est  venu  dedenz  sainte  iglise.     2956  envea. 


—    352     — 

Çajus  en  terre  preecher 
Meint  prophète,  meint  messager, 
Ou  li  seinz  esperiz  parlout 
2960     E  en  meinte  guise  prechout, 

Cornent  nostre  sire  vendreit  5 

Salver  le  mont,  qui  perisseit. 
Uncor  avom  assez  a  dire 
Des  coloms  e  de  lor  matire. 

2965     Un  arbre  a  en  Ynde  la  grant 

Bel  e  foillu  e  ombreiant.  10 

Fruit  porte  bon  e  dolz  e  cher, 

E  si  vos  os  ben  aficher, 

Si  com  la  lettre  le  m'aprent, 

2970     Que  grant  est  l'ombre,  que  il  rent. 

Bels  est  dedenz  e  environ,  15 

E  si  dient,  que  il  a  non 

Paradixion  en  gregeis: 

Ceo  sone  altretant  en  franceis 

2975     Corne  dire  »  environ  la  destre«. 

Soz  cel  arbre  fet  mult  bel  estre.  20 

La  dedenz  maignent  e  habitent 


2957  seintz  en.    B  :  cajus.    C  :  les  sains.    D  :  ciauz.    E  :  sains. 

5  :  chajus.  Cah.  Ça  jus.  por  prêcher.  2958  Hip.  et  meint  mesagier. 
2959  parleit.  CES:  parloit:  disoit.  2960  diseit.  CES:  disoit. 
Gegen  die  Hss.  muss  der  Reim  parleit:  diseit  beseitigt  werden; 
vgl.  2768.  2961  CES  :  venroit.  2962  mond  ke.  2963  uncore  avoms 
asez.  C  umgestellt.  2964  Cah.  inartire.  Hip.  Del  colump.  la. 
2965  [U]n.    ad.     CDI:  Inde.     2966  foilli.    B:  ombrant.    CE:  foillu 

6  verdoiant.  Hip.  follu  et  verdeiant.  Cah.  umbrajant.  F:  um- 
broiant.  2967  Hip.  monte.  2968  Cah.  pois  b.  2969  le  fehlt. 
Cah.  li  livres.  Hip.  nos  aprent.  2970  ke.  ke.  2971  beals.  2972 
ke.  ad.  2973  paradixon  (=  D).  C:  paradysion.  E:  paradyxion. 
H:  paradixion.  IS:  paradision.  Cah.  Paradixcion.  Hip.  grezeis. 
Cah.  griseis.  2974  coe.  E:  si  vaut.  Hip.  Et  s.  2975  com. 
Hip.  Cum  verdure.  Environ  la  destre(!).  C:  abit.  2977  BC: 
mainent.     E:  mainnent. 


—     353     - 

Coloms,  qui  forment  se  délitent: 
Car  il  sont  del  fruit  saolez 

2980     E  desoz  l'ombre  reposez. 

Ja  d'iloee  nés  estoet  moveir, 

Por  aveir  tôt  lor  estoveir.  5 

Un  dragon  a  en  cel  païs, 

Qui  as  coloms  est  enemis  : 

2985     Car  il  les  mangue  e  dévore. 

Mes  cil  qui  soz  l'arbre  demore 

E  desoz  l'ombre  ades  se  tent,  10 

De  ren  nel  dote  ne  nel  creint. 

Li  colom,  qui  conoissent  ben, 

2990     Que  cil  les  het  sor  tote  ren, 
Se  tenent  soz  l'arbre  toz  dis, 
Si  n'est  alcims  fols  e  jolis.  15 

Qui  d'iloeques  ist  folement, 
Quant  il  s'en  ist.  tost  s'en  repent. 

2995     Le  dragon  crement  les  coloms, 
E  altr étant  creint  li  dragons 
D'aprismer  a  l'arbre  e  a  l'ombre.  20 

Nule  feiz  les  coloms  n'encombre, 
S'il  nés  troeve  de  l'ombre  eissuz- 

3000     Se  il  les  troeve,  si  sont  perduz: 

2978  ke.  si.  Cah.  Li  colombs  qui  rault.  2979  kar.  Hip. 
Quant.  2980  Hip.  l'arbre  repose.  2981-2982  in  ABD  umgekehrt. 
29-2  pur.  2983  uns  dragons  ad.  Cah.  est.  2984  ki.  2985  kar. 
2986  ki.  Hip.  Tantost  sanz  nul  point  de  demore.  2987  tient. 
Hip.  Mes  cil  qui  soz  l'arbre  se  tient.  2988  crent.  ne.  ne.  de  fehlt. 
Cah.  Ren  ne  le  cl.  ne  nel  le  crient.  Hip.  ne  le  crient.  2989  coloms. 
qui  fehlt.  Cah.  conneissent.  2990  ke.  2991  e  se.  tôt  dis.  Cah. 
sor.  2992  alcun  très  fols  jolis.  Cah.  S'il.  Hip.  S'en  est,  2993— 
2994  waren  umzustellen:  ki  d'iloke.  Cah.  Hip.  d'iloc  (d'ilec)  isse. 
2994  en.  2995  li.  Hip.  criement  les  columps.  2996  cren.  2997 
dap'mer  (so  Hs.).  B:  d'aprismer.  D:  d'apremer.  CE:  d'aprochier. 
S  :  d'aproismier.  D  umg'estellt.  Cah.  de  prismer.  Hip.  D'aprouchier. 
2999  C:  se  il  ne  sont  de  l'abre  issus.  D:  tant  soulement  qu'il 
soit  veu.  E:  se  d'iluec  ne  les  trueve  issus.  Cah.  Hip.  issuz.  3000 
son    p.     Cah.    Si    les.     Hip.    Sil   en  issent  il  =  CE. 

Reinsch,  L  23 


—    354    — 

Car  il  est  toz  dis  en  agait. 

Quant  cel  arbre  son  ombre  fait 

En  la  partie  devers  destre, 

Donc  est  li  dragons  a  senestre. 
3005     Quant  l'ombre  vers  senestre  torne,  5 

Li  dragons  a  destre  retorne: 

Il  ne  porreit  l'ombre  soffrir, 

Qu'errant  ne  l'estëust  morir. 

Les  coloms,  qui  sont  proz  e  sage, 
3010     Se  tenent  ades  soz  l'ombrage  10 

De  l'arbre,  que  lor  adversaire 

Ne  lor  puist  nul  ennui  faire; 

Mes  s'alcuns  folement  s'esmoet, 

Icil  le  prent,  qui  faire  le  poet. 
3015     Ignelement  l'a  dévore:  15 

Car  mult  li  semble  savore. 

JN  os  crestiens,  qui  ben  savom. 
Qui  est  cel  arbre  e  corn  a  non. 
Nos  devriom  toz  jors  tenir 
3020     Desoz  l'ombre  e  a  lui  venir:  20 

Car  d'iloec  moet  tôt  nostre  ben. 
De  maie  chose  n'i  a  ren. 
C'est  nostre  père  omnipotent, 


3001  kar.  tutdis  agueit.  Cah.  aguait.  Hip.  aouet.  3002 
leit.  3005  ver.  3006  arere  (=  Cah.).  C:  vers  d.  se  torne.  3007 
suffrir.  3008  ke.  Cah.  Que  lui  n'estent  errant.  Hip.  Que  il  ne 
Testent  m.  D:  tôt  meintenant  ereroit  m.  3009  ki.  3010  Hip.  en. 
3011  ke.  3012  encombrer  ne  lor  peusse  taire  (=  Cah.  poisse.  Hip. 
enconhrier.  puisse).  B  :  nul  mal.  C  :  puist.  T>  :  eneombrier  puisse. 
E:  anui.  3013  si  aleun.  moet.  CI:  s'esmuet.  3014  cil.  ke.  CE: 
cui.  Also  qui  ist  hier  =  oui.  3015  l'ad.  CE:  &  isnelement  le 
deveure.  3016  kar.  Cah.  Et.  Hip.  Mes  n'en  est  pas  del  tôt  saole. 
C:  set  hone  saveure.  E:  ni  quiert  porlonge  ni  au  autre  eure. 
3017  [X]us.  ke.  3018  ki.  ke  ad.  3019  devrioms.  jorz.  Hip. 
Bien  nos  devrion  coi  tenir.  3020  Hip.  Et  d.  3021  kar  d'iloke. 
CI:  muet  et  vient.  DE:  vient  &  muet.  Hip.  tôt  bien.  3022  ad. 
Hi|».  Quer  le  deable  n'i  a  rien. 


—     355     — 

Qui  son  ombre  e  ses  reims  estent 
3025     Sor  toz  cels  qui  venent  a  lui, 

Por  aveir  garant  e  refui. 

Le  fruit  de  l'arbre  signefie 

Jesu,  le  fiz  seinte  Marie.  5 

Ceo  est  le  fruit,  qui  nos  gari, 
3030     Quant  esteiom  mort  e  péri. 

Par  le  fruit,  que  Adam  gusta, 

De  joie  nos  deserita; 

Le  fiz  Deu,  qui  gusta  le  fel,  10 

Nos  rendi  la  joie  del  cel. 
3035     Li  fruiz  de  l'arbre  nos  trahi, 

Li  fiz  Deu  nos  reinst  e  gari. 

Qui  el  fust  pendre  se  lessa, 

L'aisil  but  e  le  fel  manga.  15 

Or  devom  ben  entendre  tuit, 
3040     Quel  est  l'arbre,  quel  est  le  fruit. 

L'arbre  est  père,  le  fruit  est  fiz, 

E  l'ombre  est  li  seinz  esperiz, 

Si  com  l'angle  dist  a  Marie,  20 

La  seinte  reine  norie: 
3045     Li  seinz  esperiz  survendra 

En  tei,  en  qui  s'aombera 

La  vertu  del  treshalt  seignor; 


3024  ke.  CE  :  &  son  rai  esprent.  D  :  son  ventre  &  cez  reis. 
Cah.  Hip.  rains.  3025  ke.  Hip.  Soz.  3026  pur.  3027  In  E  Initial 
gross.  3028  ihesu.  BE:  Ihesum.  3029  coe.  ki.  3030  estoiom. 
Cah.  trahi.  3031  ke.  3032  déshérita.  C:  deshireta.  D:  enchasa. 
E  :  desireta.  Cah.  Hip.  deserita.  3033  ki.  BCDE  :  fiel.  303b'  le 
filz.  Cah.  raenst.  Hip.  raient.  B  :  raint.  C  :  raienst.  E  :  raient. 
In  I  fehlt  Deu.  3037  ki.  3038  l'eisil.  C:  l'aisil.  E:  l'aizil.  D: 
&  mirre  &  fiel  por  nos  gosta.  Cah.  Hip.  gosta.  3039  ore.  C: 
aprendre.  E:  apenre.  3040  Hip.  Qui.  et  qui.  3041  filz.  Hip. 
le  Père,  le  fiz.  3042  E:  espirs.  3043  corne  l'angele.  Hip.  l'angre. 
3044  flurie.  3045  C:  en  toi  venra.  3046  ki.  B:  s'aumbera.  CE: 
s'aomberra.  Cah.  s'aumbrera.  Hip.  en  qui.  3047  Hip.  Par  la. 
de  haut, 

23* 


—     356    — 

De  tei  nestra  le  salveor. 

En  l'arbre  devom  sanz  mesprendre 
3050     La  persone  ciel  père  entendre, 

El  fruit  la  persone  del  liz, 

La  terce  est  li  seinz  esperiz,  5 

Qui  de  l'un  e  de  l'altre  veut. 

Issi  creire  le  nos  covent. 
3055     Si  nos  aimes  volom  salver. 

Si  hors  de  ceo  nos  poet  trover 

Li  niais  dragons,  qui  nos  délie.  10 

Maintenant  nos  toldra  la  vie. 

Oeignors,  de  ceo  nos  porpensom. 
3060     Desoz  cest  arbre  nos  tenom: 

Car  nos  somes  del  fruit  peuz 

E  de  l'ombre  ben  defeuduz,  15 

Que  ja  n'aprismera  a  nos 

Le  félon  dragon  envios. 
3065     Tenom  nos  dedenz  seinte  église 

En  bone  fei,   en  Deu  servise. 

Si  hors  de  la  créance  issom,  20 

Xos  serrom  livrez  al  dragon, 

Qui  n'atent  fors,  que  hors  s'en  isse 
3070     Le  fol  dolent,  qu'il  le  saisisse.    • 

De  ceo  seiom  sëurs  e  liz: 


3050  Hip.  de  Père.    3051  Hip.  de  Fiz.    3052  Hip.  Et  l'ombre. 

D  :  <fc  tos  trois  sont  en  .i.  corz  mis.  3053  ke.  3054  le  t'ehlt.  Hi]). 
crerre.  3055  Hip.  Se  nos  ame  volun.  3056  eoe.  Hip.  Se.  de  l)en. 
3057  ki.  3058  BDI:  tondra.  C:  tanra.  E  :  tolra.  b059  [S]eignors. 
eoe.  3060  devom.  Cah.  Desas.  3061  tenir  kar  del  frnit  ben  peuz. 
nus  somes  fehlt.  Hip.  snmmes  de.  3062  snmes  &.  ben  fehlt 
Hip.  par.  3063  ke.  CEI:  n'aprochera  o  (a)  (I  :  de).  D:  napres- 
mera.  S  :  n'aproismera  de.  Cah.  n"aprismerat.  3064  Hip.  Li  ouvert. 
CE:  cuivers.  D:  feus.  3066  BCDEIKS:  qui  (B:  ke)  ceste  créance 
(C:  creanche)  devise  (D:  divise).  3067  Hip.  Se.  sa.  issum.  3069 
ke.  ke.  CE:  &  qui  sont  cil  qui  fors  s'en  (E:  hors  en)  issent  :  que 
il  saisissent.     3070  k'il.    seisisse.     3071  eoe  soioms. 


—     357     - 

Si  el  non  del  père  e  del  fiz 
E  ciel  seint  espir  nos  tenoin 
En  la  seinte  religion, 
3075     Que  seinte  église  nos  enseigne, 

E  al  dolz  cri  e  a  l'enseigne  5 

De  la  seinte  croiz  aoree, 
Nostre  vie  ert  benëuree. 
E  sachez  ben,  qui  ceo  ne  creit, 
3080     Qu'uns  Deus  en  treis  persones  seit, 

Qui  tôt  .créa  e  qui  tôt  fist  10 

Il  est  de  la  gent  antecrist. 
Nos  somes  li  colom  feeil, 
Qui  de  la  grâce  e  del  conseil 
3085     Nostre  seignor  vivre  porrom, 

Tant  com  soz  l'arbre  nos  tendrom.  15 

Jésus  meïsmes,  nostre  sire, 
Nos  amoneste  en  Fevangire, 
Dont  nos  ben  creire  le  devom: 
3090     Seiom  simples  corne  colom 

E  si  sages  corne  serpent!  20 

E  quels  est  or  F  entendement 
De  ceste  parole  coverte? 
Jeo  la  vos  mosterai  aperte. 
3095     C'est  a  dire,  que  nos  seiom 


3072  filz.  Hip.  C'est  el.  de  Fiz.  3073  esperit.  CE:  espir. 
D:  esperil.  Hip.  Et  de  Saint  Esperit  tenon.  3074  Hip.  Sainte 
vie  et  r.  3075  ke.  3076  Cah.  duz  Criz.  F:  Dieu  Crist.  3078 
honorée.  Cah.  iert  benuree.  Hip.  est  =  CE.  3079  ki  coe.  3080 
ke.  en  fehlt.  C  fûg-t  nach  soit  hinzu:  &  il  cria  trestout  le  mont. 
3081  ki.  criad.  ki.  C:  cria.  E:  créa  (=  Cah.  Hip.).  3082  E: 
andeerist.  3083  sûmes,  feel.  Hip.  de  la  gent  feel.  D:  féal.  E: 
foiel.  3084  ki.  Hip.  de  consel.  3086  Cah.  serrom.  3087  ihesu. 
Hip.  meimes.  3088  l'euvangire.  Hip.  l'Evangile.  3089  devoms. 
le  fehlt.  3090  seoms.  coloms.  3091  serpenz.  3092  li  entendemenz. 
or  fehlt.  C:  ore.  Cah.  entendemens.  Hip.  Quel  est  or  Fe.  3094 
joe._  B:  mustrai.  C:  dirai  toute.  D:  mosterai.  E:  mousterrai. 
3095  coe.    ke.    soiom. 


—     358     — 

Si  simples,  que  nos  n'engignom 
Vers  nostre  proisme  félonie, 
E  si  sages,  que  la  boisdie 
Ne  l'agait  de  nostre  adversaire 
3100     Ne  nos  puist  en  nul  leu  mal  faire.  5 

Seignors,  por  le  haltisme  rei, 
A  seinte  église  e  a  la  fei 
Demorom  e  .parseverom  : 
Car  en  la  fin  salf  en  serrom. 

3105      Uncor  m'estoet  que  vos  devis  10 

Des  coloms,  qui  sont  blans  e  bis. 

Li  un  ont  color  aerine 

E  li  altre  l'ont  stephanine. 

Li  un  sont  vair,  li  altre  ros, 
3110     Li  un  vermail,  li  un  cendros,  15 

E  des  coloms  i  a  plusors, 

Qui  ont  trestotes  ces  colors. 

Cil  qui  est  en  color  divers, 

Ceo  me  dit  ma  lettre  e  mon  vers, 


3096  ke.  n'engingnom.  Hip.  ne  cheun.  C  :  Simple  &  ke  nous 
ne  pensons.  D  :  porchacon.  3097  proeme  felenie.  B  :  prosme. 
D  :  presme  (=  Cah.).  CE  :  proisme.  S  :  prime  (=  Hip.).  Hip.  En. 
3098  ke.  Hip.  Et  sachiez  bien,  boidie.  Cah.  voisdie.  3099  l'a- 
gueit.  C  :  l'esgart.  3100  peusse  nul  mal  f.  en  und  leu  fehlt. 
Cah.  poisse  nulli  m.  Hip.  puet  puis  nul  grant  m.  BCDE  :  puisse. 
3101  deu  le  haltime.  C  :  dieu  le  souvrain  père.  E  :  le  sovrain  roi. 
D:  hautisme  roi.  S:  l'autisme  roi.  Hip.  Deu  l'autisme.  3102  C: 
glise  nostre  mère.  3103  Hip.  perseveron.  3104  kar.  sauf.  Hip.  a. 
saus.  C:  en  saverons.  3105  [Ujncore.  ke.  3106  ki.  blancs.  3107 
ahermine.  BEG  :  aermine  (=  Cah.).  D  :  ermine.  Q  :  aorine.  S  : 
aigrine.  Hip.  aierine.  Gegen  die  Hss.  muss  aerine  =  luftfarben 
in  den  Text  gesetzt  Averden,  Avie  aus  dem  Zusammenhange  3137 
hervorgeht.  3108  B:  stefanine.  C:  defavine.  D:  stefenine.  E: 
Stéphanie.  F:  d'estamine.  G:  sebeline.  3109  veir  (also  Hs.  ueir) 
(==  B).  CDEG:  noir.  C:  vor  bis  ist  gris  verschrieben.  D  umgestellt. 
Cah.  vermeil.  Hip.  neir.  3110  li  altre  c.  B:  li  un  e.  C:  &  li 
autre  sont  comme  gris.  Cah.  Li  un  sont  veir,  l'altre.  Hip.  vermel 
l'autre.  F:  vair.  3111  de.  ad.  3112  ki  =  3113.  I:  les.  3114 
coe.     CE  :  la.    li. 


—     359    — 

3115     Demostre  la  diversete 

Des  prophètes  por  vérité, 

Des  doze,  qui  diversement 

Anoncerent  Y avènement 

Nostre  seignor,  mes  neporquant  5 

3120     Trestuit  sont  a  un  acordant, 

Qui  de  chescun  savreit  entendre 

Les  paroles  e  raison  rendre. 

Mes  il  covendreit  en  la  lettre 

Dreite  interpretacion  mettre.  10 

3125     El  colom,  qui  resemble  cendre, 

Devom  certeinement  entendre 

Le  corteis  prophète  Jonas, 

Ceo  ne  devez  mescreire  pas, 

Qui  en  haire  e  en  cendre  ala  15 

3130     As  Ninivens  e  preecha 

Nostre  seignor  corne  leals 

Al  poeple  mescreant  e  fais. 

E  Deu  l'en  rendi  gueredon, 

Quant  il  el  ventre  del  peisson  20 

3135     Le  salva  e  gari  de  mort 

E  puis  le  mena  a  bon  port. 

Li  coloms,  qui  a  l'air  resemble, 

Signefie,  si  com  mei  semble, 

Le  prophète,  qui  fu  ravi:  25 


3116  pur.  3117  clozze  ke.  CE:  de  tous  chiaus  (E:  cials). 
3118  anonciereut.  3120  trestut.  B:  a  un  ben.  C:  acordemant. 
Cah.  Hip.  trestoz.  3121  ki.  chescon.  3122  la  parole,  reison. 
B:  la  vérité.  C:  as  p.  E:  les  paroles.  Hip.  La  p.  et  la.  3123 
Hip.  Mes  qu'il  quémandent  en  la  Letre.  3125  ki.  3126  si  devon 
veirement.  CE:  tout  vraiement.  3128  coe.  3129  ki.  heire  (=  Hip.). 
BCE:  haire.  3130  ou  il  prêcha.  C:  a  mescreans.  Hip.  Au  Nini- 
veis.  3133  li.  geredon.  Cah.  Deus  l'en.  Hip.  Dex  lor.  guerredon. 
L:  li  en.  3134  Hip.  de.  3136  D:  l'emuena.  E:  l'amena.  Cah. 
dreit.  3137  ki.  l'eir  (=  Cah.).  BCDE1L  :  l'air.  3138  me  (=  Hip.). 
CE:  moi.     3139  ke.     Cah.  fust.     Hip.  fut. 


—     360    — 

3140     C'est  Elias,  dont  jeo  vos  di, 

Que  nos  quidom  uncor  en  vie. 

E  li  blans  coloms  sîgnefie 

Seint  Johan,  qui  premerement 

Comença  le  baptizement  5 

3145     El  non  de  celui  qui  veneit, 

Qui  uncor  a  venir  esteit. 

El  baptesme,  ben  le  sachez. 

Est  home  lavez  de  pecchez. 

Le  prophète  Ysaïes  dist,  10 

3150     Lonc  tens  einz  que  Johan  venist: 

Lavez  vos  e  seiez  mondez  ! 

Mais  pensers  de  vos  quoers  ostez  î 

Car  si  devant  esteiez  neir, 

Trestuit  serreiz  donc  blanc  por  veir.  15 
3155     Li  roges  coloms  par  raison 

Signefie  la  passion, 

Ou  Jesu  son  sanc  espandi, 

Qui  vie  e  veie  nos  rendi. 

Altrement  fussom  mort  sanz  fin.  20 

3160     Li  coloms,  qui  est  stephanin, 

Nos  deit  seint  Estefne  noter, 

Qui  por  Deu  se  laissa  pener 


3140  Helies  (=  Hip.).  joe.  B  :  Elyes.  CD:  Elyas.  E:  Helyas. 
Cah.  Helias.  3141  ke.  quidons  nncore.  3142  blancs.  3143  ki. 
CE:  Jehan.  Cah.  Job. ans.  3144  comencad.  baptisement  (=  Cah.). 
Hip.  baptesmement.  3145  celi'  ke.  3146  ki  nncore.  3147  Cah. 
baptisme.  sacez.  Hip.  En.  sachiez.  3148  lave,  péchez.  Cah.  li 
hom.  Hip.  sauve.  3140  Ysayes.  Cah.  Li.  Isaie.  Hip.  Ysaie. 
3150  long.  3151  mundez.  E:  soies  monde  &  vous  lavez.  3152 
penseez.  Hip.  Mauves  pensez  des  cuers.  3153  kar.  3154  trestot 
serrez.  Hip.  Donques  sereiz  tant  b.  3155  reison.  3158  ki.  Hip. 
&  joie.  C:  &  goie.  EG:  joie  &  vie.  3159  Hip.  fussons.  B:  tus- 
sum.  CDE:  fuissiens.  3160  ki.  C:  detbuin.  D:  stefenin.  F: 
estamin.  H  :  stephanim.  Ueber  die  Farben  bat  Diez  ein  Werk 
von  Rossler  benutzt.  3161  Estephene.  B:  Estefiie.  CS:  Estevene. 
D:  Estiene.  E:  Estevenes.  H:  Estene.  Hip.  Estievre  noncier. 
3162  ki.    leissa. 


—    361     — 

E  premerement  deservi 

Par  le  martire,  qu'il  soffri, 
3165     Veeir  le  fil  Deu  a  sa  destre 

Estant  en  la  joie  celestre. 

Or  avez  oï  des  coloms  5 

Le  chapitre,  qui  ben  est  Ions, 

E  si  ben  l'avez  retenu, 
3170     Mult  vos  en  est  melz  avenu: 

Car  bone  essample  i  poëz  prendre, 

Si  la  raison  volez  entendre,  10 

E  en  après  voiliez  ovrer: 

Grant  ben  i  porreiz  recovrer. 

3175     JJe  l'olifant  ne  devom  pas 
La  parole  tenir  a  gas. 
C'est  la  greignor  beste  qui  seit  15 

E  qui  greignor  fes  portereit, 
Si  est  ben  sage  e  entendable. 

3180     En  bataille  est  mult  covenable: 
Iloeques  a  mester  mult  grant. 
Li  Yndien  e  li  Persant,  20 

Quant  il  venent  en  granz  estors, 
Soelent  desus  charger  granz  tors 

3185     De  fustz  dolez  ben  quernelees. 

Quant  il  venent  en  granz  niellées, 


3164  k'il.  3165  veer.  filz.  3168  ke.  longs.  Cah.  qui  en. 
Hip.  Un.  qui  est  moult.  C:  capitre.  E:  chapistre.  3170  Hip. 
bien.  3171  kar  bon.  3172  reison.  3173  en  fehlt.  3173—3174 
fehlen  Hip.  3174  porrez.  3175  [D]e.  3176  en  (=  Cah.).  CDEQ  : 
a  g-.  3177  ke  =  3178.  3180  est  fehlt.  Cah.  Et.  Hip.  bien  c. 
3181  ilokes  ad.  Cah.  Hoc  est  a  m.  3182  E:  Pysant.  Hip.  Et  li 
Indeu.  3183  Hip.  Quant  aloient  es.  3184  Cah.  Soient.  Hip.  Seu- 
lent.  3185  kernelez.  C:  desus.  quarelees.  E:  fust  dolei.  quarre- 
lees.  B:  fuz.  kerneleez.  D:  fuist.  creneleez.  Cah.  fust.  kernelees. 
Hip.  quernellees.     3186  niellez.     CE  :   meslees.     D  :   mellees. 


—     362     — 

Iloeques  montent  li  archer, 

Li  sergant  e  li  chevaler, 

Por  lancer  a  lor  enemis. 
3190     La  femele,  ceo  m'est  avis, 

Porte  deus  anz,  quant  ele  est  preinz.  5 

Idonques  foone  e  nent  einz, 

Ne  jamais  nule,  ceo  sachez, 

N'enfantera  que  une  feiz 
3195     Ne  donc  n'avra  que  un  foon. 

Si  grant  poor  a  d'un  dragon,  10 

Qu'en  une  ewe  vet  fooner, 

Por  son  foon  de  mort  garder, 

E  li  madles  dehors  atent, 
3200     Qui  andeus  les  garde  e  defent. 

La  lettre  dit  des  olifanz,  15 

Qu'il  vivent  ben  deus  cenz  anz. 

En  Ynde,  en  Alfrique  est  lor  estre, 

En  ces  terres  soleient  nestre; 
3205     En  Alfrique  ne  naissent  mes, 

Mes  en  Ynde  maignent  ades.  20 

Quant  li  madles  voelt  engendrer 

En  sa  compaigne  e  en  sa  per, 


3187  ilokes.  Cah.  Hoc  si  m.  Hip.  liée  montouent  les.  3188 
E:  escuier.  3189  pur.  3190  coe.  3191  prenz.  B:  preinz.  CE:  prains. 
Cah.  preins.  S:  III  ans.  3192  idonc.  E:  vient  mains.  Hip.  Adone 
founne  et  vient  a  mainz.  Cah.  &  liaient.  3193  coe.  Cah.  sacez. 
Hip.  sachiez.  I:  sacheiz.  L:  sachoiz.  3194  ke  =  3195.  Hip.  ne 
foenera.  3195  Cah.  Et.  feon.  3196  Cah.  Hip.  del.  3197  k'en  un. 
Cah.  feoner.  Hip.  va  founner.  3198  pur.  3199  Hip.  le  malle, 
latent.  3200  ke  andous.  B:  ambedous.  CE:  andeus.  D:  qu'a 
son  poair  g.  3201  Cah.  elefanz.  Hip.  de  l'olifant.  3202  ke.  Cah. 
dous  cent.  Hip.  Que  il  vit  bien  par.  3203  &  en  Aufrike  soelent 
estre.  B:  soleient.  CDE:  en  Ynde  en  Aufrique  (D  :  Affrique)  est 
lor  estre  (D  :  aistre).  Cah.  Aufrique  vont  pestre.  3204  en  ces  dous 
terres  pur  veir  nestre.  C  :  suelent.  Cah.  soient.  C  :  estre  (=  Cah. 
Hip.).  3205  Aufrike.  neissent.  Hip.  maignent.  3206  C:  sont  tout. 
3207  Cah.  vait.     I:   veut. 


—     363     — 

Vers  orient  andui  s'en  vont 
3210     Juste  parais  a  un  mont, 

Iloec  ou  creist  la  mandragoire, 

Dont  nos  ferom  après  mémoire. 

La  femele  de  l'olifant  5 

Aprisme  a  l'erbe  meintenant, 
3215     Si  mangue  de  l'erbe  einceis, 

E  li  madles  sanz  nul  gabeis 

En  mangue,  quant  il  ceo  veit: 

Car  la  femele  le  deceit.  10 

Quant  ambedui  en  ont  mange 
3220     E  ont  déduit  e  enveise 

E  assemble  a  lor  afaire, 

Si  corne  bestes  deivent  faire, 

La  femele  tantost  conceit,  15 

E  le  foon,  qu'ele  receit, 
3225     Porte  deus  anz,  com  dit  vos  ai. 

Vers  son  terme  est  en  grant  esmai 

Por  le  dragon,  qui  les  espie. 

En  une  ewe  grant  replenie  20 

Vet  fooner  por  le  dragon, 
3230     Qu'il  ne  li  toille  son  foon: 


3209  B:  amedous.  CE:  andoi.  Cah.  andous.  3210  parays 
ad.  CE:  en  (=  Cah.  Hip.).  E:  vers  orient,  haut  m.  IL:  joste. 
3211  iloekes.  crest.  ou  fehlt.  C:  mandeglore.  D:  mandraglore. 
E:  mandegloire.  S:  le  mandagloire.  F:  croist.  Cah.  creit.  Hip. 
creist.  3212  from.  memorie.  3214  herbe.  CE:  aproche  (C:  a) 
l'erbe.  D:  apresme.  S:  aproisme.  3215  herbe.  3216  Hip.  Que 
le  malle  bien  le  sacheiz.  3217  Hip.  Lors  en.  3218  kar.  Cah.  Et. 
Hip.  Que.  3219  B:  ambediu.  E:  ambedoi.  I:  emmedui.  3220 
envoise.  I:  enveisie.  3221  asemble.  E:  si  s'assamblant.  3222 
E:  com  tels.  3224  k'ele.  3225  corne.  3226  est  fehlt.  C:  vers 
le  terme  ke  jou  ne  sai.  Cah.  est  mult  en  esmai.  Hip.  effrai. 
3227  un.  ki.  3228  un.  C:  une  iave  molt  aquoie.  E:  aiguë  est 
raemplie.  Hip.  replanie.  Cah.  schreibt  bald  ewe  bald  ewe.  3230 
k'il.     CDI:    toile. 


—     364     — 

Car  si  dehors  l'ewe  l'aveit, 
Le  dragon  le  devoërreit. 

Jim  ces  bestes  par  vérité 

Sont  Eve  e  Adam  figure. 
3235     Quant  il  furent  en  parais  5 

En  plente  e  en  joie  assis. 

Ne  saveient  que  mal  esteit 

Ne  dont  charnel  délit  veneit. 

Mes  quant  Eve  le  fruit  gusta 
3240     E  son  seignor  amonesta,  10 

Qu'il  en  mangast  sor  le  defens, 

Si  furent  eissillez  par  tens 

E  getez  en  l'estanc  parfont 

E  es  granz  ewes  de  cest  mont? 
3245     Es  granz  periz  e  es  tormenz,  15 

Qui  neier  i  font  meintes  genz. 

Dont  li  prophète  Davi  dist 

En  un  psalme,  que  il  escrist: 

Salve  mei,  Deu,  par  ta  merci, 
3250     Des  granz  periz,  ou  jeo  sui  ci:  20 

Car  desqu'a  m'aime  sont  entrées 

Mult  granz  ewes  e  dérivées. 

E  en  un  vers  redist  aillors, 

Que  damne  Deu  li  fist  socors: 


3231  kar.  CDE:  le  voit.  Cah.  la  veit.  Hip.  le  veit.  3232 
devorreit.  B  :  devoreit.  C:  devoueroit.  D:  devoreroit.  E:  de- 
voerroit.  Cah.  Hip.  devorereit.  3233  [E]n  ces  dous.  pur  (=Cah. 
veirte).  3236  asis.  Cah.  En  joie  et  en  p.  Hip.  mis.  3237  sa- 
voient  ke.  3239  Hip.  del  f.  g-osta.  3241  k*il.  3242  eissille.  3243 
Cah.  gettez.  C:  Testât.  3^44  mond.  3245  perilz.  E:  peviels. 
3246  ke  neer  (=  Cah.).  Hip.  perillier  f.  3247  David  (=  Cah. 
Hip.).  3248  une.  ke.  Hip.  seaume.  3249  Cah.  Deus.  Hip.  Dex. 
3250  de.  perilz.  joe.  E:  periels.  mis.  3251  kar  deske.  C:  que 
ja  en.  I:  dedenz.  L:  jusque.  3252  awes.  CE:  desrivees  (=  Cah. 
Hip.).     3253  redit  (=  Cah.  Hip).     e  fehlt.     3254  ke.     Cah.  le  fit. 


—     365     — 

3255     J'atendi,  fet  il,  mon  seignor, 

E  il  m'oï  par  sa  dolçor 

E  m'osta  del  lac  de  misère, 

Del  tai  e  del  fens,  ou  jeo  ère. 

Quant  Adam  fu  deserite  5 

3260     E  hors  de  parais  gete, 

En  peine  e  en  perdicion 

Fist  donc  sa  generacion. 

Mes  nostre  sire  en  out  pite: 

Por  raancon  de  cel  pecche  10 

3265     Espira  le  novel  Adam, 

Qui  por  nos  traist  peine  e  ahan 

E  toz  nos  mist  a  raancon. 

C'est  totes  veies  ma  chançon, 

Que  ades  vos  chant  e  recort:  15 

3270     Par  lui  somes  gari  de  mort. 

Cil  qui  del  sein  al  père  vint, 

Prist  char  humeine,  hom  devint. 

Sor  ferme  perre  mist  noz  pez. 

En  nostre  boche,  ceo  sachez,  20 

3275     Mist  novels  chanz  e  nos  aprist 

La  seinte  oraison,  que  il  fist, 

Que  »pater  noster«   apelom. 

Tôt  ades  dire  la  devom. 


3255  joe.  Hip.  J'entendi.  3256  Cali.  m'oi.  Hip  a  mei. 
3257  me.  D:  de  la  grant  m.  Hip.  de  laz.  3258  tay  de.  joe. 
e  fehlt.  BCF:  liens.  Cah.  des  f.  Hip.  De.  de.  3259  "déshérite. 
Hip.  deserite.  3260  parays.  3263  Hip.  père.  3264  pur.  Cah. 
raencon.  I:  son  pechie.  3265  Cah.  Hip.  un.  3266  ki.  treit."  B: 
han.  Cah.  Qui  tint  pur  nus.  Hip.  trest  hahan.  3267  Cah.  Qui. 
3268  coe.  tote  veie.  Cah.  Hip.  totes  veies.  3269  ke.  Cah.  Qui. 
nus.  Hip.  Quer.  chante.  3270  li  fumes  (=  Cah.).  Hip.  summes. 
C:  turent.  3271  ki.  CE:  saint  père.  Hip.  de.  3272  home.  3273 
père.  nos.  Hip.  fine  pierre.  3274  coe.  3275  noveals.  Hip.  mit 
novel  chant.  32 < 6  oreison  k'il  dist.  Hip.  fist.  E:  &  sa  sainte 
orison  nous  dist.     3277  ke.     D:   apele  l'en. 


—     366     — 

De  l'olifant  dire  vos  os: 
3280     Bone  est  la  pel,  bons  sont  li  os, 

E  qui  en  feu  les  bruillereit, 

Sachez,  que  l'odor  chacereit 

Toz  les  serpenz,  qui  près  serreient  5 

E  qui  venim  en  els  avreient. 
3285     Nul  venim  ne  soelt  habiter 

La  ou  l'eni  fet  les  os  bruiller. 

Des  os  fet  hom  yvoire  chère, 

Dont  l'em  oevre  en  meinte  manere.  10 

L'olifant  est  mult  corporu. 
3290     Quant  il  vent  en  un  pre  herbu, 

Hors  de  sa  boche  ist  un  boël, 

Od  quei  il  se  pest  el  prael. 

Altrement  n'avendreit  il  pas,  15 

Sanz  sei  agenoiller  si  bas, 
3295     E  si  a  genoillons  esteit, 

Ja  par  sei  ne  relevereit. 

Jiiandragoire  est  une  erbe  fere, 
Nule  altre  n'est  de  sa  manere,  20 

E  vos  di,  que  de  sa  racine 
3300     Poet  l'em  faire  meinte  mescine. 


3280  bon  ad.  3281  ki.  e  fehlt.  B:  broileroit.  C:  brusleroit. 
D  :  brueroit.  E  :  brulleroit.  Cah.  le  broille  roit.  Hip.  el  f. 
brullereit.  3282  ke.  Hip.  'd'ilec  (statt  l'odor).  3283  ke.  3284 
Hip.  en  eus  v.  3285  Cah.  seit.  Hip.  seut.  3286  feit.  C:  sieust. 
E:  sielt.  Cah.  broiller.  I:  bruller.  L:  brûler.  3287  Cah.  fait 
l'em.  Hip.  l'en  yvere.  3288  l'en  fet  oevre.  Hip.  l'en  ovre.  3289 
tant  (=  Cah.).  3290  el  pre  (=  Cah.  Que  q.).  Hip.  vient  el  pestiz 
erbu.  D:  s'en  vait  el.  3291  Cah.  boiel.  3292  Cah.  peist  enz  el  p. 
Hip.  il  pest  par  le  p.  3293  n'atendreit  (==  Cah!).  D:  nateindroit. 
CE:  ni  avenroit  pas.  S:  nataindroit.  Hip.  n  ateindreit.  3294  Hip. 
agenollier.  3295  CE:  agenoillies.  F:  agenoullons.  G:  agenollies. 
Cah.  agenillons.  Hip.  agenollons.  3296  soi.  C:  foi.  3297  [Mjandra- 
goire.  herbe  chère.  BCDEIS:  fiere.  N:  clere.  Hip.  Mandagloire. 
3298  Hip.  Nul.    3299  ke.   Hip.  la.    3300  hoeni  fere.    Cah.  Hip.  meeine. 


—     367     — 

Si  la  racine  esgardiez, 

Une  forme  i  troveriez 

A  la  forme  d'orne  semblable 

L'escorce  en  est  mult  profitable. 
3305     Quant  est  ben  en  ewe  boillie,  5 

Mult  valt  a  meinte  maladie. 

Ceste  erbe,  quant  ele  est  d'ee, 

Cuillent  cil  mire  vezie, 

Si  dit  l'en,  quant  ele  est  cuillie, 
3310     Qu'ele  se  pleint  e  brait  e  crie,  10 

E  si  alcuns  oeit  le  cri, 

Mort  en  serreit  e  malbailli. 

Mes  cil  qui  la  cuillent,  le  font 

Si  sagement,  que  mal  nen  ont. 
3315     Quant  de  la  terre  est  mise  hors,  15 

A  meinte  chose  valt  le  cors. 

Si  hom  èust  mal  en  son  chef 

Ou  en  son  cors,  qui  li  fust  gref, 

Ou  en  son  pe  ou  en  sa  mein, 
3320     Par  celé  erbe  serreit  tôt  sein.  20 

La  ou  home  mal  sentireit, 


3301  ben  esgardez.  C:  regardes.  D:  est  bien  gardez.  Cah. 
Hip.  Et  si  (se),  esgardez.  3302  troverez  (==  Cah.  Hip.).  B:  furme. 
E  :  figure  i.  F  :  faiture.  3303  E  :  samblance.  3304  mut.  en  felilt, 
CE:  l'estoire  en.  D:  l'escorce.  E:  porfitanee.  Hip.  L'escorche 
est  moult  prophetizable.  3305  quant  ele  est  (=  Hip.).  Cah.  ben 
est.  B  umgestellt.  3306  D  :  sachiez  ce  n'est  pas  flaterie.  3307 
herbe,  de  é  (so  Hs.).  C:  erbe.  quant  est  de  XXX  ans.  Ebenso 
lassen  BDEHIKN  dièses  Wunderkraut  30  Jahr  ait  sein  Avie  das 
Lateinische.  Hip.  a  trente  anz.  3308  vezzie.  B:  coillent  cil  ky 
sunt  mescinanz;  denselben  Eeim  bieten  obige  Hss.  3310  k'ele. 
breit.  se  fehlt.  Hip.  bret.  3311  Hip.  oiet.  3312  serroit.  3313  ki. 
B:  coilent.  P:  on  apriz.  3314  ke.  Cah.  Hip.  n'en.  3315  la. 
Cah.  de  terre  l'ont.  3316  DE:  vaut  au.  3317  home,  a  son.  Cah. 
Hip.  aveit.  C:  avoit.  3318  ke.  Cah.  lui.  3320  herbe.  Im  Lat. 
stelit:  cujus  cortex  vino  immistus  ad  bibendum  datur  iis  quorum 
corpus  propter  curationem  secandum  est,  ut  soporati  dolorem  non 
senti  ant.     3321  li  h.     Cah.  li  hom. 


—     36S     — 

Si  prendreit  l'en  iloec  enclreit 

De  l'erbe,  qui  serreit  batue, 

E  quant  Tome  l'avreit  bëue, 
3325     Mult  dolcement  s'endormireit, 

Ja  puis  nul  mal  ne  sentirait.  5 

De  ceste  erbe,  qui  si  est  fere, 

I  a  toz  jors  doble  manere: 

L'une  madle,  Paître  femele; 
3330     La  foille  d'ambedeus  est  bêle. 

La  femele  a  la  foille  drue  10 

Tel  corne  salvage  laitue. 

-La  sus  amont  en  Orient 

A  un  hait  mont,  qui  loing  s'estent, 
3335     Ou  l'em  troeve  une  perre  dure, 

Quant  l'en  la  quert  par  nuit  obscure.  15 

Mes  el  ne  luist  mie  de  jor: 

Car  idonc  pert  sa  resplendor. 

Li  soleiz  clers  por  vérité 
3340     Li  reboche  sa  grant  clarté. 


3322  Cah.  mette.  Hip.  d'ilec.  3323  herbe  si.  Cah.  L'herbe 
qui  ben.  Hip.  si  sereit.  3324  B:  le  home.  C:  li  hons.  E:  li 
hom.  Cah.  l'home.  3325  se  dormireit.  3326  nul  fehlt.  Cah. 
pois  le  m.  n'en.  Hip.  dolor.  3327  herbe  ke.  Hip.  est  si  fiere. 
3328  ad.  Hip.  Si  a.  3329  Hip.  est  malle.  3330  E:  d'ambes.  II. 
C:  d'ambe.  II.  Cah.  d'ambedous.  Hip.  feulle  des  deus  est  moult. 
Das  Lat.  ist  ungenau  Aviedergegeben  :  Hujus  species  sunt  duae, 
femina  foliis  lactucae  similibus,  mala  generans  ad  similitudinem 
prunorum.  Masculus  vero  foliis  betae  similibus.  3331  ad.  3332 
tele.  leitue.  BD  :  letue  (=  Hip.).  CE  :  laitue  (=  Cah.).  I  :  comme 
est.  3333  [L]a.  3334  ad.  ki  loinz  estent.  Hip.  grant  m.  qui  haut. 
3335  père.  3336  par  aventure  (=  Hip.).  Q:  Et  la  quiert  l'en 
par  nuit  oscure.  Cah.  por  noit  oscure.  Lat.  .  .  .  ita  tamen  ut 
nocte  quaeratur.  Schon  ans  dem  Zusammenhange  ergiebt  sich  ein 
Gegensatz  zwiseben  nuit  und  jor,  vgl.  3374.  3337  ele.  lust.  Cah. 
Hip.  par  j.  3338  kar.  CE  :  adont.  D  :  splendissoi\  Hip.  Adone 
giete.  3339  solels  cler.  Cah.  soleils  clers.  Hip.  Quer  le  solel 
c'est  v.  o340  C:  rebouce.  D:  estoupe.  E:  reboute.  K:  reboke. 
S  :  rebouque.     FI  :  rebouche.     L  :  rebourse.     Hip.  Si  li. 


—    369    — 

C'est  diaruanz,  dont  jeo  vos  cont, 

Si  dure  perre  n'a  el  mont. 

Nule  altre  perre  ne  la  freint 

Ne  fer  ne  feu  ne  la  destreint. 
3345     Mes  cil  qui  dépecer  la  voelent,  5 

Od  mail  de  fer  briser  la  soelent. 

Quant  en  sanc  de  bue  est  tempree, 

En  tele  guise  est  engroignee. 

Mes  il  covent,  que  le  sanc  seit 
3350     Tôt  freis  e  ne  seit  mie  freit.  10 

Des  peces  poet  l'em  entailler 

E  gemmes  e  fer  e  ascer. 

Tant  vos  apreng  de  Tannant, 

Que  la  perre  n'est  mie  grant. 
3355     A  fer  resemble  sa  color  15 

E  a  cristal  sa  resplendor. 

Alcuns  dient  de  l' aimant, 
Qu'il  est  contre  venim  puissant 
E  qu'il  chace  veines  poors 
3360     Ne  que  l'art  des  enchanteors  20 


3341  co.  jo.  Hip.  Ce  est  l'aimant.  3342  père  nad.  3343 
nul  altre  kar  ren  ne.  Cah.  Ne  nule  altre  ne.  CE:  autre  cose 
(chose),  fraint.    3344  Hip.   fust.    3345  ki.    depescer.    Hip.  depecier. 

3346  C:    a  max.     E:    a  mal.    pecier.     Cah.    mailz.    Hip.    O  maus. 

3347  bouc,  tempre.  Cah.  buck.  Hip.  boc.  3348  engroigne. 
CE:  esgrumelee.  D:  brisée.  H:  engrumelee.  IS  :  esgrunee.  Cah. 
esgrumee.  Hip.  erklârt  esgrunee  =  Ebréchée,  écrasée,  engl.  to 
grind,  deutsch  „grûnden".  Im  Lat.  steht:  hircino  tamen  sanguine 
recenti  et  calido  maceratur.  3349  ke  li.  CE:  sans.  3350  seit 
fehlt.  Cah.  freiz.  Hip.  chaut.  3351  hoem.  Cah.  pères.  Hip.  l'en 
entallier.  I)  :  on  tailier.  3352  e  gemmes  fere  en.  Cah.  Et  g.  asseer 
et  ascier,  wobei  er  an  ital.  assettare  denkt.  FIL  :  acier.  3353  DE  : 
dyamant.  Cah.  nus  aprent  del  diamanz.  Hip.  apren.  3354  ke. 
père.  3355  Lat.  ferrugineum  habens  colorem.  3357  [A]lcuns.  C: 
auquant.  Cah.  diamant.  Hip.  La  Letre  dit.  3358  k'il.  3359  k'il 
enchace.  (Cah.  Hip.  vaines.)  3360  ke.  Hip.  enchantoors.  C: 
peours  :  de  l'encanteour.     E  :  ne  nule  ars. 

K ein s ch,  Le  Bestiaire.  24 


—     370     — 

Ne  devreit  celui  enchanter. 
Qui  ceste  perre  soelt  porter. 

±j' aimant,  qui  a  tel  vertu, 

Signefie  le  rei  Jesu, 
3365     Si  com  li  prophète  record e,  5» 

Qui  a  ceste  lettre  s'acorde: 

Jeo  vi  sor  un  mont  d'aïmant, 

Fet  le  prophète,  un  home  estant 

Enmi  le  poeple  d'Israël. 
3370     Cel  home  fu  corteis  e  bel.  10 

Li  monz,  ou  la  perre  est  trovee, 

Qui  tant  est  dure  e  esprovee, 

Signefie  Deu,  nostre  père. 

La  perre,  qui  par  nuit  est  clere, 
3375     Deit  signefier  JesU  Crist,  15 

Qui  por  nos  humanité  prist. 

En  ténèbres  nos  visita, 

De  clarté  nos  enlumina. 

En  la  seinte  lettre  trovom, 
3380     Celé  qu'évangile  apelom,  20 

Que  li  salveres  dist  de  sei  : 

Jeo  sui  el  père  e  il  en  mei, 

E  qui  me  veit,  il  veit  mon  père. 

Cil  qui  nasqui  de  virgne  mère, 


3361  E:  porroit.  3362  ke.  père  soleit.  C:  sieut.  DI:  seut. 
E  :  vielt.  Cah.  soit.  3363  [Lji  aimanz  ki  ad.  C  :  l'aimant.  E  : 
Dyamans.  Cah.  Le  Diamanz.  3364  ihesu.  3365  corne.  CE  :  prophètes. 
3366  ki.  3367  joe.  mon  d'aimant.  C:  d'aimant.  EGK:  diamant. 
H:  d'aymant.  Hip.  Je  sui  sor  un  mur.  3368  H:  la  profete. 
3369  de.  Hip.  pueple.  3370  Hip.  cest.  esteit.  3371  père.  CE: 
mons  en.  337*2  ke.  D:  aprovee.  3373  Cah.  Hip.  Si  s.  le  père. 
3374  ke.  noit.  3375  doit.  ih'u.  Hip.  Si  senefie.  3376  ki.  3377 
Hip.  teniebres.  3380  ke  l'euvangile.  Cah.  Cel  qu'evangelie.  Hip. 
que  E.  3381  ke.  Cah.  dit.  3382  jo.  3383  ki.  CE  :  vient  (vielt). 
3384  ki.  de  la.  Cah.  Virgine.  C:  il  est.  moi.  C:  virgene. 
DEFI:  virge.     L:  verge. 


—    371     — 

3385     Jesu  Crist,  nostre  salveor, 
Nos  visita  en  tenebror. 
Mult  par  dust  hom  estre  joiant, 
Quant  il  trova  tel  aimant, 
Qui  de  ténèbres  Ta  hors  trait.  5 

3390     Ceo  est  li  salveres,  qui  vait 

Sor  les  perres  fermes  e  dures, 

Qui  por  cols  ne  por  hurtèures 

Ne  lui  faillent  ne  ne  faldront, 

Mes  toz  dis  fermes  se  tendront.  10 

3395     En  cestes  perres  entendez 
Les  apostres  benëurez, 
Les  prophètes  e  les  bons  seinz, 
Qui  onc  ne  furent  fais  ne  feinz. 
Onques  por  torment  ne  fléchirent,  15 

3400     Mes  por  Deu  martire  soffrirent 
E  tel  travail  e  si  grant  peine, 
Que  or  en  ont  joie  certeine. 
Ceo  que  home  la  perre  troeve, 
Signefie  par  bêle  proeve,  20 

3405     Que  nostre  sires  se  cela, 

Quant  çajus  en  terre  avala. 


3385  ih^u.  3387  hoem.  Cah.  parduit  home.  C  :  dut  estre  home 
goiant.  E:  molt  dust  biem  hom.  Hip.  duit  estre  home.  3388  Cah. 
diamant.  3389  ki.  l'ad.  Cah.  traist  =  Hip.  hors  le.  E  :  &  de.  3390 
co.  ki  s'estait.  B:  esteit.  C:  cest  tait.  D:  ce  fait.  E:  s'estait.  S: 
se  trait.  Gegen  den  falschen  Reim  der  Hss.  muss  vait  in  den  Text 
gesetzt  werden,  indem  der  Erlôser  gedacht  ist,  wie  er  auf  den  festen 
und  harten  Steinen  (d.  i.  den  Aposteln,  Propheten  und  Heiligen) 
wandelt;  dièse  bilden  die  Grundsteine  und  Trâger  seiner  Lehre. 
3391  pères.  3292  ke.  coups.  B  :  cops  (=  Cah.).  C  :  cox.  DFI  : 
cous.  E:  cals.  S:  cos.  Cah.  horteures.  3393  li  (=  Cah.  Hip.).  3394 
totdis.  Hip.  esterunt.  CE  :  tenront.  3395  pères.  Hip.  iceste  pierre. 
In  E  Initial.  3396  CE:  bons  eures  (E:  eurez).  3398  ki  une.  Cah. 
Une.  feins.  Hip.  Qui  ne  f.  ne  faus.  CE  :  c' onques.  3399  onc  pur. 
C:  fleuquirent.  Cah.  Une.  se  f.  Hip.  Unques.  3400  pur.  3401 
C:  en.  3402  ke  ore.  3403  coe  ke  hoem.  père.  E:  uns  hom.  3404. 
Hip.  boene  prove.  3405  ke.  C:  chela.  3406  ke.  B:  ala.  C: 
chajus  a.    D:  sa.    Hip.  (cajus  fehlt)  se  revala. 

24* 


—    372     - 

Les  compaignes  del  hait  repaire 

Ne  sorent,  que  çajus  vint  faire, 

Ne  cornent  il  prist  char  humeine. 
3410     Mes  quant  il  out  soffert  la  peine 

E  fu  de  mort  resuscite  5 

E  la  sus  el  cel  remonte 

Verai  hom  enter  e  parfait, 

Donc  en  démenèrent  grant  plait 
3415     La  celestial  compaignie 

E  demandèrent  sanz  envie:  10 

Dont  vent,  qui  est  cest  rei  de  gloire, 

Qui  tant  a  honor  e  victoire? 

Qui  ceo  est?     C'est  léger  a  dire: 
3420     C'est  li  sires  de  tôt  l'empire, 

C'est  cil  qui  tôt  tent  a  sa  destre,  15 

C'est  le  glorios  rei  celestre, 

Ceo  est  li  sires  de  vertuz, 

Cil  qui  por  nos  s'est  eombatuz; 
3425     En  bataille  est  puissant  e  fort: 

Car  il  a  occise  la  mort. 20 

feeignors  e  dames,  gent  nobire, 
Boche  d'orne  ne  porreit  dire 


3407  repeire.  C  :  li  compaignon.  D:  compaignie  de.  3408  ke. 
volt.  Cah.  vint.  Hip.  que  ca  deveit  f.  3411  Cah.  de  mort  fu 
resucite.  3412  Cah.  Et  fu  la  sus  el  cel  monte.  Hip.  amont  r. 
E:  ou  ciel  portez.  3413  verrai  home,  parfit.  CE:  vrais,  parfais. 
Cah.  Hip.  parfet:  plet.  3415  Cah.  celestien.  Hip.  celestiel.  C: 
selestieus.  FL  :  celestiau.  Die  Schlusszeilen  erinnern  an  Philipp 
von  Thaon,  der  dièse  Stelle  im  Abschnitt  vom  Lôwen  hat.  3417 
vient  ki.  3418  ki.  ad.  Hip.  ennor.  3419  ki  coe.  3421  sa  fehlt. 
Hip.  tient  tôt.  3423  c'est.  Hip.  le  sire  de  vertu:  combatu.  3424 
ki.    Cah.  Qui.  nus  toz.    3425  pussant.    Cah.  poissant.    Hip.  batalle. 

3426  kar.  ad  ocise.  IS  fûgt  noch  hinzu:  ne  cuidies  (I:  cuidez) 
pas  que  Crist  morist  |  mais  (I:  mes)  Crist  en  soi  (I:  sei)  la  mort 
ochist(I:  conquist).  Der  eigentliche  Bestiaire  hat  hier  ein  Ende, 
uncl  es  folgt  dem  Programm  der  Einleitung  gemâss  der  gute  Schluss. 

3427  [Sjeignors.    gent  fehlt.     CDE:  nobile.    BHPS:  nobire. 


—     373    — 

La  some  de  Tumilite 

3430     Ne  la  dolçor  ne  la  pite, 

Que  nostre  sire  fist  por  nos, 

Quant  de  son  cher  sanc  precios 

Nos  raienst  e  nos  rachata  5 

En  la  bataille,  que  faite  a, 

3435     Ou  il  a  enfer  despoille 
E  confondu  e  eissille. 

Done  gent,  que  Deu  ben  vos  face 

E  vos  dont  s'amor  e  sa  grâce,  10 

Or  oëz  e  si  m'entendez 

3440     E  voz  corages  amendez. 

Pêne  me  sui  mult  de  retraire 

Les  essamples  del  bestiaire 

Selonc  la  lettre  desque  ci.  15 

Or  vos  criom  por  Deu  merci, 

3445     Si  nos  i  avom  chose  dite, 

Qui  deive  estre  a  bonté  escrite, 

Q,ue  vos  i  prengez  essamplaire 

E  de  ben  dire  e  de  ben  faire,  20 

E  si  dite  i  avom  faillance 


3429  humilité.  3430  pieté.  Das  erste  ne  fehlt.  KP:  pite. 
IL:  pitié.  Cah.  De  la.  de.  3431  ke.  Hip.  fust.  3432.  C:  saint. 
P  :  cler.  3433  reinst.  rechata.  Cah.  raainst.  Hip.  raient.  3434 
e  (statt  en),  ke  fet.  Hip.  fête.  3435  ad  enfern.  3436  C:  avillie. 
P:  eissillie,  Hier  bricht  P  ab;  ebenso  Cahier,  Mélanges  IV  p.  67. 
3437  [B]one.  ke.  Hip.  Dex  bien.  3438  doinst  (=  FS).  BDI: 
-doint.    3439  Hip.  fehlt  me.    3440  vos.    3441  Hip.  Penez  nos  summes. 

3443  solonc.    deska.     Hip.   selon,    jusque.    B:  jeske.     E:   dusque. 

3444  ore  vus  cri.  EH:  pri  je.  F:  proi.  S:  crions.  Hip.  criun. 
Der  Uebergang  aus  dem  Singular  in  den  Plural  ist  auffâllig,  ist 
jedoch  gesichert  durch  den  Reim  3451.  3445  ke  si  joe  ai.  i  fehlt. 
3446  ke.  Hip.  deie  a  b.  estre.  E  :  eslite.  3447  ke.  Hip.  prengiez. 
D  :  preignez.  E  :  prengnies.  F  :  prenes.  3448  Hip.  fere.  3449 
DI  :    fallance.     E  :    marance.     H  :    marrance. 


—     374     — 

3450     Par  nonsens  ou  par  obliance, 

Por  amor  Deu  vos  demandom 

De  la  nonsavance  pardon 

E  de  l' obliance  altresi. 

De  tôt  ceo  vos  cri  jeo  merci.  5 

3455     Si  mesdit  ai  ren  el  traite 

E  par  alcun  seit  afaite, 

Qui  plus  seit  sage  e  qui  melz  vaille, 

Nule  envie  ne  m'en  travaille. 

Jeo  vos  dis  al  comencement  10 

3460     E  pramis,   que  bon  finement 

Avreit  cest  livre,  e  Deu  l'otreit! 

Deu  nos  comande  e  si  a  dreit, 

Que  ses  besanz  multipliom 

E  nostre  travail  empleiom,  15 

3465     Por  acreistre  sa  grant  richesce, 

E  si  ceo  lessom  par  peresce, 

Mult  en  serrom  achaisonez 

E  de  nostre  seignor  blasmez. 

\Jr  oëz,  que  il  nos  en  dit  20 

3470     En  Y  évangile,  ou  est  escrit, 

Qu'il  parla  d'un  prodhome  sage, 
Qui  ala  en  pèlerinage. 


3450  nonsen.  3452  B:  nunsavance.  EH:  négligence.  F: 
nonsachance.  Hip.  mesparlance.  3453  alsi.  3454  coe.  joe.  Hip. 
criun.  Mit  diesem  Verse  endet  H.  3455  rens.  EF:  rien.  Hip. 
Se.  avon  el  traitie.  3456  alcon.  Hip.  Par  aucun  si  seit  effacie. 
3457  ke  plus  sache  e  ke.  B:  plus  v.  Hip.  valle:  travalle.  3458 
nul.  me.  B:  me  traille.  EF:  m'en.  3459  jo.  3460  ke.  3461 
livres.  Hip.  Dex.  3462  ad.  3463  ke.  B:  multiplium.  E:  monte- 
plions.  Hip.  nos  bezans  montepleion.  3464  Hip.  traval  enpleaon. 
3465  pur  acrestre.  EF:  acroistre.  Hip.  A  a.  3466  coe.  Hip.  se 
ce  lesson.  3467  Hip.  seron  achesonez.  3468  blâmez.  D:  blasmez. 
EF:  blasme.  Hiermit  endigt  F.  3469  ore.  k'il.  A  hat  keinen 
Absatz.  3470  l'euvangile  u.  Hip.  Et  en.  ou  fehlt.  3471  k'il. 
prodome.     Hip.  Qui.    et  s.     3472  ki. 


—    375     — 

L'evangire  nos  fet  acreire, 

Que  einz  qu'il  se  meïst  en  l'eire, 
3475     Apela  treis  de  ses  serganz, 

Si  bailla  a  l'un  cinc  besanz, 

A  l'altre  deus  e  al  terz  un.  5 

Selonc  ceo  bailla  a  chescun, 

Que  sa  vertu  sout  e  conut. 
3480     Puis  s'en  ala  la  ou  il  dut. 

Maintenant  que  il  fu  mëuz, 

Li  serganz,  qui  out  recëuz  10 

Les  cinc  besanz,  espleita  tant, 

Qu'il  en  gaaigna  altretant, 
3485     E  li  seconz  fîst  ensement. 

Mes  li  terz  ovra  folement: 

Car  une  fosse  en  terre  fist,  15 

Le  besant  son  seignor  i  mist. 

E  quant  li  sires  retorna, 
3490     Ses  treis  serganz  araisona, 

Qu'il  orent  fet  de  son  aveir. 

Li  premereins  li  conta  veir.  20 

Sire,  fet  il,  tu  me  baillas 

Cinc  besanz,  quant  tu  t'en  alas, 
3495     E  jeo  en  ai  puis  tant  ovre, 

Qu'altres  cinc  en  ai  recovre. 

Tu  as  ben  fait,  fet  il,  amis,  25 

De  mon  gaaing  t'es  entremis. 


3473  le  euvangire.  Hip.  L'Evangile,  acrerre.  3474  ke  einz- 
k'il.  al  repeire.  B:  en  l'eire.  E:  en  oirre.  S:  l'oire.  Hip. 
Qu'anceis  qu'il  Terre.  3475  apelad.  Hip.  serjanz.  3476  Hip. 
Et  balla.  3477  dous;  Hip.  tiers.  3478  coe.  3479  ke.  Hip. 
quenut.  3481  e  m.  k'il.  B  :  muez.  E  :  meus.  Hip.  meu  :  receu. 
3482  sergant  ki.  3484  ke.  3485  secondes.  Hip.  segont.  3486 
Hip.  tierz.  D:  fit  tôt  autrement.  3487  kar.  3490  areisona.  Hip. 
aresonna.  3491  k'il.  Hip.  Quil.  3492  Hip.  primerain.  3495  ioe. 
3496  k'altres.  D:  gaaigne.  3497  Hip.  fet  dit.  3498  Hip.  fies. 
E  :  gaaig. 


-     376     — 

Or  serras  por  ta  fealte 
3500     Seignor  de  mult  bêle  plente, 

Si  te  baldrai  aveir  greignor; 

Entre  en  la  joie  ton  seignor! 

Li  seconz  li  redist:    Bel  sire,  5 

De  meie  part  vos  puis  ben  dire: 
3505     De  vos  deus  besanz  ai  fet  quatre. 

Donc  ne  te  dei  jeo  mie  batre, 

Fet  li  sires,  por  ton  servise. 

Le  men  avras  a  ta  devise,  10 

Issi  le  te  pramet  e  veu. 
3510     Li  terz,  qui  n'aveit  fet  nul  preu, 

Vint  al  seignor,  si  li  dist  tant: 

Sire,  veez  ci  ton  besant, 

Trestot  enter  ben  l'ai  garde.  15 

E  li  sires  respont:    Par  De, 
3515     Tu  n'es  bon  sergant  ne  feeil 

Ne  tu  ne  serras  mon  conseil 

Ne  ma  joie  ne  partiras*, 

Hors  de  ma  meson  t'en  irras  20 

E  de  tote  ma  compaignie: 
3520     Car  laisse  as  par  félonie 

A  multiplier  mes  chatels. 

Seignors,  li  escriz  est  itels. 


3499  ore.  par.  B:  fiance.  E:  loiaute.  Hip.  seras  de  moût 
grant  plente.  3500  Hip.  por  ta  grant  leaute.  3501  baudre.  gregnor. 
B:  bauderai.  E:  donrai.  3503  secondz.  dist  beal.  Hip.  segont. 
E  :  a  dit.  3504  moie  par.  3505  dous.  Hip.  deux.  3506  jo.  3507 
pur.  Hip.  sire  de  mon  s.  3508  Hip.  mien  auras  tu.  3509  le 
fehlt.  B:  veou.  D:  issi  promet  &  a  fait  vou.  S:  veu.  3510  ki. 
3511  Hip.  a  son  s.  et  dist.  3512  Hip.  vez  ici.  3513  Hip.  entier 
l'ai  tôt  g.  3514  Hip.  sire.  3515  feel.  B:  feil.  E:  loials.  S: 
loial.  Hip.  nies,  leel:  consel.  3516  sauras  =  Hip.  E:  seras 
mes  consals.  3517  Hip.  N'a  m.  3518  Hip.  maison,  iras.  3520  kar 
leisse.  Hip.  Quer  lessie.  felonnie.  E  :  ta  folie.  3521  Hip.  monte- 
pleier.    chatex  :    itex. 


377     — 


M, 


es  grant  signefiance  i  a: 

Nostre  sire,  qui  tôt  créa, 
3525     Deit  estre  entendu  el  prodhome. 

Li  deus  serganz,  ceo  est  la  some, 

Sont  tuit  cil  qui  son  non  eshalcent  5 

E  sa  lei  meintenent  e  halcent, 

E  cil  en  sa  joie  enterront, 
3530     Quant  totes  choses  fineront, 

Mes  cil  n'i  mettra  ja  le  pe, 

Qui  son  trésor  avra  musce  10 

Alsi  corne  tels  i  a  font. 

Mult  par  est  fols  qui  le  repont 
3535     E  le  laisse  en  terre  porrir, 

Mes  qui  del  creistre  e  del  norrir 

E  del  multiplier  se  peine,  15 

Cil  avra  la  joie  certeine. 

Uncore  baille  chescun  jor 
3540     A  ses  serganz  nostre  seignor 

Ses  besanz  a  multiplier, 

Quant  il  fet  un  bon  chevaler  20 

Ou  un  bon  clerc  ou  un  sage  orne, 

Qui  a  tôt  l'empire  de  Rome 
3545     Porreit  par  son  sens  conseiller, 


3523  [M]  es  mult  g.  ad.  Hip.  senefiance.  3524  ki.  criad. 
BDEI  :  cria.  3525  prodonie.  Hip.  tenu  por.  3526  coe.  dous. 
Hip.  dui  serjant.  summe.  B:  don.  E:  qui.  ii.  3527  ki.  Hip. 
essaucent.  E  :  enhaucent.  3528  Hip.  maintienent  :  haucent.  E  : 
tienent.  essaucent.  3529  enteront,  sa  fehlt.  B:  enterunt.  E: 
enterront.  3530  ke.  B:  finerunt.  D:  finiront.  E:  feniront.  Hip. 
joies.  3531  Hip.  metra.  pie.  3532  ki.  Hip.  mucie.  3533  iad. 
Hip.  Issi  comme  itex  ja  f.  B:  je  di  tels.  3534  ki.  par  fehlt. 
Hip.  fous.  E:  fais.  3535  leisse.  le  fehlt.  Hip.  lesse.  3536  ki. 
Hip.  de.  de.  3537  Hip.  de  montepleier.  3539  il  chescon.  Hip. 
balle  chascun.  E  :  encore  baille  il.  3540  Hip.  son  serjant.  3541 
Hip.  Sez.  3542  Hip.  chevalier.  3543  bonc.  ou  un  (=  Hip.). 
home.  B  :  bonhome.  3544  ki.  Hip.  trestot,  wobei  a  fehlt.  3545 
sen.     Hip.  conseiller.    B:  conseiler.     E:  consillier. 


-     378    — 

E  cil  ne  s'en  voelt  travailler. 

Mes  trestote  sa  vie  niuse, 

Que  ren  de  sa  bonté  nen  use 

El  servise  nostre  seignor. 
3550     Quant  vendra  al  daerein  jor,  5 

Quidez,  que  Deu  ne  li  déniant, 

Qu'il  avra  fet  de  son  besant? 

Oïl,  jeol  sai  veraiement.. 

Damne  Deu  done  largement 
3555     A  l'un  proësce,  a  l'un  poeir,  10 

A  l'un*  vertu,  a  l'un  saveir, 

A  l'un  raison  ou  éloquence, 

E  qui  de  ceo  ne  fet  semence 

Tant  dementers  corne  il  poet, 
3560     Le  besant  son  seignor  enfoet.  15 

Donc  pruis  jeo  par  ceste  evangire: 

Quant  Deu  m'a  done  de  bel  dire 

La  grâce,  ne  m'en  dei  targer, 

Mes  son  besant  creistre  e  charger. 
3565     De  faconde  m'a  fet  Deu  riche,  20 

Ne  fust  fortune,  que  m'en  triche. 

Grant  mester  me  pëust  aveir, 

Mes  ne  science  ne  saveir 

Ne  corteisie  ne  valor 


3546  cil.  B  :  e  il.  E  :  vielt  travillier.  Hip.  Cil  qui  ne.  veut 
travailler.  3547  trestute.  Hip.  Et  t.  3548  ke.  Hip.  rien,  n'enuse. 
E:  n'i.  3550  derein.  Hip.  desrein.  B:  drein.  E:  deesrain.  3551 
ke.  Hip.  Cuides.  Zwischen  3551—3552  steht  bei  Hip.  S.  469  oline 
Zusammenhang  und  Eeim:  Vos  sovienge  qui  bêles  sunt  d.  i.  3605. 
3552  k'il.  3553  joel.  verraiement.  Hip.  je  le.  3554  Hip.  Dam- 
ledeu.  3555  Hip.  proece.  D:  l'autre  avoir.  3556  D:  poair  a  autre. 
3557  reison.  3558  ki.  coe.  3559  corn.  Hip.  En  deinentieres. 
que.  puet:  enfuet.  3561  proef  joe.  cest  ewangire.  Hip.  Don  le. 
cest  Evangile.  BD  :  prues.  El:  pruis.  3562  m' ad.  3563  Hip. 
me.  targier.  3564  crestre.  Hip.  De  son.  creistre.  charchier. 
D  :  se  de  savoir  estoie  riche.  E  :  croistre.  cangier.  3565  m'ad. 
3565—3580  fehlen  Hip.     3566  ke.     3569  cortesie. 


—    379    — 

3570     Ne  afeitement  ne  honor 

Ne  poënt  vers  li  estriver. 

One  ne  me  laissa  ariver 

Uncor  a  port,  einz  me  demeine 

Totes  hores  par  mer  halteine  5 

3575     Pleine  de  tonnent  e  d'orage, 

Tant  a  vers  mei  félon  corage. 

Mes  al  seignor,  qui  trestot  veit 

E  qui  set,  comben  jeo  coveit, 

Pri  jeo,  que  il  de  li  m'acort,  10 

3580     Si  qu'une  feiz  me  mette  a  port: 

Car  ben  en  fust  saison  e  hore. 

Ci  ne  ferai  altre  demore. 

Le  besant  Deu  mettrai  a  gable,  - 

Por  desconfire  le  diable.  15 

3585     Divisions  de  grâces  sont, 

Si  les  deivent  cil  qui  les  ont 

Mettre  a  gaaing  e  a  usure. 

Por  ceo  vos  di,  que  jeo  n'ai  cure, 

Quant  Deu  m'a  son  besant  livre,  20 

3590     Qu'il  seit  musce  ne  enterre. 

Icele  science  est  perdue, 

Qui  n'est  départie  e  sëue. 

Sens  est  riche  possessions, 


3572  une.  leissa.  D  :  laisse.  3573  uncore.  3575  de  horage. 
B:  d'utrage.  3576  ad.  3577  ke  =  3578  joe.  3579  joe  ke.  il 
fehlt.  3580  k'une.  B  :  meine.  DE  :  mete.  3581  kar.  seison.  Hip. 
Quer  bien,  est  et  tens.  ore.  3582  frai.  Hip.  Si  n'i  ferai  plus 
de  d.  3583  Hip.  métrai.  E  :  garbe.  3584  deable  (=  Hip.  desconfere). 
3585  In  E  grosser  Initial.  3586  ki.  Hip.  ceus.  3587  Hip.  mètre, 
gaaig.  3588  coe.  ke  joe.  3589  m'ad.  3590  k'il.  Hip.  Qu'il, 
mucie.  3591  Hip.  escience.  Der  Spruch  erinnert  an  das  Lat.  : 
Scire  tuum  nihil  est,  nisi  te  scire  hoc  sciât  alter.  Gothe  :  „Sich 
mitzutheilen  ist  Gewinn,  Mitgetheiltes  aufzunehmen  Bildung."  3592 
ki.     Hip.  partie  ne  =  B.     3593  possession  (=  Hip.). 


—     380     - 

Ceo  dit  un  livre  de  serinons. 
3595     Mes  qui  n'a  cure  de  seignor, 

Ja  od  lui  ne  fera  sojor. 

Od  celui  maint  qui  la  départ 

E  l'abandone  e  tost  e  tart,  5 

Si  li  vent  de  mult  grant  noblesce  : 
3600     Car  ele  tant  aime  largesce 

E  aver  home  tant  desdeigne, 

Que  od  lui  remaneir  ne  deigne. 

-Done  gent,  dolce  e  debonaire,  10 

Des  essamples  del  bestiaire 
3605     Vos  sovenge  que  bêles  sont. 

Veez  la  malice  del  mont, 

Corne  toz  jors  creist  e  avive, 

Veez,  corne  tence  e  estrive  15 

Tricherie  contre  dreiture, 
3610     Veez,  com  a  chère  veiture 

L'em  trespasse  parmi  cest  monde, 

Veez,  com  grant  mal  i  abonde, 

Veez,  com  home  est  decëuz,  20 

Veez,  com  il  est  concëuz, 
3615     Veez,  com  est  envolupez, 

Veez,  a  quel  doel  il  est  nez, 


3594  coe  dist.  sermon.  Hip.  sarmon.  3595  nad.  qui  fehlt 
=  Hip.  d'aveir  s.  B:  de  aver  seignur.  E:  d'avoir  signor.  3596 
li.  fra  sujor.  Hip.  o.  sejor.  E  :  en.  3597  ki.  Hip.  O.  le.  3598 
Hip.  fehlt  das  zweite  e.  3599  vient,  mult  fehlt.  Hip.  noblece.  3600 
quant.  Hip.  Que.  Largece.  3601  Hip.  aviel.  B:  aveir.  D:  avers, 
soeigne.  3602  mult  est  franche  e  non  vileigne.  B:  ke  od  lui 
remaner  ne  deigne.  E  :  que  avec  li  manoir  ne  daigne.  3603  [B]one. 
Hip.  douz.  debonere.  3604  Hip.  de  b.  3605  ke.  D:  soveigne. 
E  :  sovaigne.  Hip.  sovienge  qui.  3607  jorz  crest.  Hip.  Comment, 
creist.  3608  Hip.  comme  creist  et.  3610  corne.  Hip.  o  cum  chiere. 
3611  par.  Hip.  L'en,  munde.  3612  le  grant  mal  ke  i.  Hip.  le  grant 
mal  qui  habunde.  3613  cornent.  Hip.  cum.  conceu.  3614  Hip.  cvm. 
deceu.    3615  ou  il  est.    Hip.  ou  est  envelopez.    3616  Hip.  delor  est. 


—    381 


Veez,  cornent  il  est  enfant, 


Com  il  est  fol  e  nonsavant, 

Veez,  quant  il  vent  en  eage, 
3620     Com  il  s'orgoille  de  corage, 

Quant  il  devreit  celui  loèr,  5 

Qui  l'a  fet  aler  e  parler, 

Sentir  e  veeir  e  oïr. 

Donques  ne  li  voelt  obeïr. 
3625     Quant  il  est  bel  e  riche  e  fort 

E  il  n'est  tels,  qu'il  se  recort  10 

De  son  seignor,  qui  tel  l'a  fet 

E  hors  de  chaitiveison  tret, 

Tôt  le  monde  ne  prise  maille 
3630     Ne  quide,  que  james  li  faille 

Son  grant  poeir  ne  sa  richesce.  15 

Mes  quant  la  mort  vers  lui  s'adresce, 

Qui  le  gaite  gule  baee, 

Donc  est  remese  sa  podnee: 
3635     Le  cors  est  en  terre  enhulez, 

De  vers  mangez  e  defolez.  20 

Donc  l'aime  s'en  part  esgaree, 

Qui  ne  poet  mie  aveir  denrée 


3617  corne.  Hip.  Et  veez  quant  il  est  effant.  3618  Hip.  non 
sachant  ==  DE.  3619  Hip.  vient,  aage.  3620  Hip.  Cum.  s'orguelist. 
3622  ki  l'ad.  Hip.  le  fet.  3623  veer.  Hip.  veir.  3624  donkes. 
Hip.  Adonc.  veut.  3626  cil.  k'il.  Hip.  tex.  3627  ki.  Fad. 
3628  cheitiveison.  3629  Hip.  li  mont,  maalle.  D:  maaille.  3630 
james  ke  Hip.  cuide.  falle.  3631  poer.  Hip.  richece:  s'adrece. 
3633  gette  (=  B).  D:  geite.  E:  gete.  Hip.  giete  goule.  3634 
remise.  E  :  remese.  Der  Anglonormannismus  remis,  mis  (statt  mes 
von  maneir)  begegnet  auch  bei  Adgar  mehrfach.  Hip.  ponee.  D  : 
pousuee.  E:  posnee.  3635  B:  enholez.  I):  enterrez.  E:  boutez. 
S  :  envolepes.  Hip.  fehlt  est.  envelopez.  3636  verms  mange,  defulez. 
D:  derongez.  Hip.  mengiez.  3637  s'empart.  B:  départ.  Hip. 
l'ame  se  p.  3638  ke.  aver  durée.  B:  une  deree.  D:  derree.  E: 
denrée.  Hip.  puet.  d'erree,  was  er  ==  la  possession,  heredium,  mit 
dem  Sinne  des  deutschen  „Herrschaft"  setzt!! 


—     382     — 

De  quanqu'il  onques  gaaigna. 

3640     Un  novel  eir  son  aveir  a. 
Qui  ja  por  lui  ne  fera  ren 
Ne  lui  n'en  chalt  plus  que  d'un  chen. 
Por  ceo,  par  De,  fet  que  dolent.  5 

Qui  en  ceste  vie  est  trop  lent 

3645     De  Deu  servir  e  aorer. 

A  ceo  ne  deit  nul  demorer. 

Quanque  hom  fet  en  ceste  vie, 

Tenc  a'oidivesce  e  folie  10 

Fors  que  de  cel  seignor  servir, 

3650     Qui  done  vie  après  morir. 
En  sa  vigne  fet  bon  ovrer: 
Car  puisqu'il  vent  a  l'avesprer, 
I  poet  l'em  gaaigner  son  pain,  15 

Ja  nul  n'i  o verra  envein. 

3655     Or  oëz,  que  dit  l'evangire: 

El  me  conte,  que  nostre  sire 

Dist  a  ses  desciples  un  jor 

Une  essample  de  grant  dolçor:  20 

Car  il  lor  dist,  que  un  prodhoni 
3660     Eissi  un  jor  de  sa  meson 

Matin,  por  ovrers  aloër, 


3639  quank'il  unkes  gaaingna.  E  :  de  quanques  li  cors  g.  Hip. 
quanqu  ele  unques  aima.  3640  ad.  Hip.  Et  n.  B  :  heir.  D  :  usurer. 
E:  oirs.  3641  ke.  li.  Hip.  n'en  dorra  rien:  chien.  3642  li.  ke 
de.  nen  fehlt.  Hip.  Ne  ne  l'en  chaut.  E:  nés  que.  3643  coe. 
deu.  ke.  Hip.  Por  Deu  por  ce.  3644  ki.  3645  B:  aloer.  3646  coe. 
3647  quanke  home.  3647—3650  fehlen  Hip.  3648  B:  vanité.  D: 
muser.  E:  tieng  je  a  oiseuse.  3649  ke.  de  fehlt.  E:  fors  seul 
que  cest  signor.  3650  ke.  3651  In  E  grosser  Initial.  Hip.  boen. 
3652  kar.  k'il.  a  avesprer.  Hip.  puisque  vient.  3653  hoem.  Hip. 
peut  l*en  gaaignier  del.  E  :  si  puet,  3654  overrad.  Hip.  nus. 
3655  [0]re.  ke.  Teuvangire.  Hip.  L'Evangile.  3656  il.  ke.  Hip. 
Et  le.  3657  Hip.  deciples.  3658  un  (=  Hip.  doucor).  E  :  valour. 
3659  kar.  ke.  prodom  (=  Hip.).  3661  olower.  E  :  matinet.  louer. 
Hip.  ovriers. 


—     383    — 

Qu'en  sa  vigne  pëussent  ovrer. 

Cels  que  il  trova  meintenant, 

Loa  par  itel  covenant, 
3665     Qu'a  chescun  dorreit  un  dener. 

Cil  n'en  firent  mie  danger.  5 

Tost  furent  en  la  vigne  entre, 

Si  ont  foï  e  labore. 

Quant  vint  avers  terce  après  prime, 
3670     Estes  vos  le  sire  meïsme, 

Qui  encontra  al  très  ovrers,  10 

Sis  enveia  od  les  premers 

E  lor  pramist,  qu'il  lor  dorreit 

Del  soen  tant  eom  raison  serreit. 
3675     Endreit  midi  en  retrova 

Genz  oidis,  si  les  aloa.  15 

Vers  none  en  retrova  d'ocios, 

Si  lor  a  dit:    Que  fêtes  vos? 

Alez,  si  ovrez  en  ma  vigne! 
3680     Cil  ne  firent  altre  barguigne, 

Ainz  i  alerent  demaneis.  20 

Mes  li  jor  torna  en  descreis 

E  la  relevée  aprisma, 

E  li  prodhom  s'en  dévala 


3662  ki.    Hip.  alassent.    3663  k'il.    Hip.  Ceus  qu'il,    primiere- 
ment.    3664  lowa  il.    tel.    BD  :  aloua  par.    Hip.  Aloa  il.    tel  covent. 

3665  ke.     chescon    durreit.     a    fehlt.     Hip.   K'a   chascun.     denier. 

3666  ne.  Hip.  unques  dangier.  3668  D  :  si  orent  mult  fort  1.  3669 
vers.  la.  Hip.  vers  tierce.  3670  Hip.  Est  ce.  li.  3671  ki.  Hip. 
Si.  ouvriers.  3672  si  les  venead.  E  :  ses.  Hip.  Si's.  o.  premiers. 
3673  k'il.  Hip.  que  lor.  3674  soent  tan  corne  reison.  Hip.  soen. 
reson  sereit.  3675  miedi.  rotrova.  Hip.  medi.  B:  si  returna. 
3676  oidifs.  lowa.  BD:  musanz.  E:  oiseus.  loua.  Hip.  Des 
oisos.  3677  B:  oscius.  D:  oysos.  E:  d'uisous.  Hip.  d'oisous. 
3678  ad.  ke.  3680  bargaigne.  Hip.  n'en,  unques  barquigne. 
B:  bargaine.  D:  bargigne.  3681  Hip.  erranment:  Le  jor  tome 
au  definement.  3682  decreis.  3683  B:  aprisma.  D:  aprima.  E: 
approcha.  S:  aprocha.  Hip.  apresma.  3684  prodome.  Hip.^le 
prodom  se  d.     D  :  râla.     E  :  avala. 


—     384    — 

3685     Dreit  el  marche  de  la  cite. 

Soi*  les  estais  a  regarde, 

Si  vit  ovrers  oidis  assez, 

Qui  la  esteient  amassez. 

Qu'avez,  fet  il,  tote  jor  fait?  5 

3690     Sire,  font  il,  mal  nos  or  vait; 

Nos  ne  pëumes  hui  trover 

Home,  qui  nos  volsist  loër. 

Donc  vos  est,  dist  il,  malement. 

Alez  la  sus  delivrement  10 

3695     En  ma  vigne  as  altres  ovrers! 

E  jeo  vos  dorrai  volenters 

Del  men  tant  com  serra  raison 

Selonc  le  jor  e  la  saison. 

Cil  saillent  sus  e  vont  ovrer,  15 

3700     Mes  onc  nés  i  covint  suer: 

Car  tost  fu  tens  d'oevre  lesser. 

Lors  apela  son  despenser 

Li  prodhom  e  dist:    Bels  amis, 

Or  va,  si  com  jeo  ai  pramis,  20 

3705     Si  paiez  trestoz  mes  ovrers 

E  comencez  as  dereners, 

Si  t'en  va  jesqu'al  premerein 


3685  dreit  fehlt.  BK:  marcheil.  Hip.  Enz.  marchie.  3686 
ad.  BDI:  estaus.  3687  asez  =  Hip.  ouvriers  oisous.  3688  ke 
ja.  3689  k'avez.  toten  jor  feit.  B:  tut  le  jur.  E:  vous  ci  tute. 
E:  fet.  Hip.  tote  j.  fet.  3690  estait.  B:  esteit.  D:  estât.  E: 
trop  mal  nous  est.  Eeim?  Vgl.  3390.  3692  ki.  lower.  Hip. 
Hom.  vousist  aloer.  3694  E  :  lassus  isnelement.  3695  Hip.  la. 
ove  mes  ovriers.  3696  jo.  endorra.  Hip.  je.  dorre  volentiers.  3697 
corne,  reison.  Hip.  mien,  sera  se  son.  3698  solonc.  seison.  Hip. 
Selon  le  tens.  seson.  3699  faillent.  Hip.  sallent.  3700  unkes. 
E  :  mais  ains.  Hip.  einz  les  i  covient.  3701  kar.  de  ovre.  Hip. 
de  ovre  lessier.  3702  Hip.  despensier.  3703  prodom.  beals.  3704 
ore.  jo.  Hip.  comme  j'ai.  3705  paez.  Hip.  paie  =  E.  3706  Hip. 
Et  si  commence  au  desreniers.  B  :  si  corne  as  draigners.  3707  jesk'al. 
Hip.  Et.    vers  le  primerain. 


385 


E  met  a  chescun  eu  sa  mein 

Un  dener,  sis  lessez  aler. 
3710     Donc  les  comence  a  apeler 

Li  serganz,  sis  fist  arenger 

E  baille  a  chescun  un  dener.  5 

Cil  qui  matin  venuz  esteient, 

Quiderent  ben,  quant  il  veeient 
3715     A  chescun  son  dener  aveir, 

Qu'il  dëussent  plus  receveir, 

Si  grondirent  e  murmurèrent  10 

E  od  le  seignor  en  parlèrent. 

Sire,  font  il,  ceo  cornent  vait?   . 
3720     Des  hui  matin  avom  nos  trait 

La  peine  e  le  travail  pesant. 

Or  n'a  chescun  que  un  besant,  15 

E  cil  qui  orendreit  i  vindrent, 

Qui  del  travail  ren  ne  sustindrent, 
3725     Ont  altretant  com  nos  avom. 

Seignors,  ceo  respont  li  prodhom, 

Ne  vos  faz  nul  tort,  ceo  savez,  20 

Quant  vostre  covenant  avez. 

Peise  vos,  que  jeo  faz  ma  grâce? 
3730     Ne  me  list  il,  que  del  men  face 

Ma  largesce,  ou  il  me  plest? 

A  icest  mot  chescun  se  test.  25 


3708  chescon.  la.  Hip.  chascun.  3709  BE:  si  les  laisse.  Hip. 
denier  puis  le  lesse.  3711  serjanz.  Hip.  Le  serjent  s'es.  arengier. 
3712  chescon  =  3715.  3713  ke.  Hip.  venu.  3714  Hip.  Cuiderent 
bien,  veient.  3716  k'il.  E:  lors  cuidierent  plus  recevoir.  3717 
grandirent.  E:  grouchierent.  3718  Hip.  o  lor.  3719  coe.  Hip.  vet. 
3720  Hip.  Des  gee.  avon  tret.  3721  Hip.  traval  moult  grant.  D: 
le  chaut.  3722  ore.  ke  chescon  un.  3723  ki.  i  fehlt.  Hip.  oren- 
dreites  v.  D  :  nagairez.  3724  ki.  Hip.  de  rien,  soutindrent.  3725 
corne.  3726  coe.  prodom.  3727  coe.  BD :  fas.  E:  fais.  3729  kejoe. 
Hip.  Por  ce  se  je  lor  faz.  3730  B:  laist.  D:  plait.  E:  loist.  Hip. 
lest.  mien.  3731  la  (statt  ou).  Hip.  largece  la  ou  mei.  3732  cest. 
Reinsch,  Le  Bestiaire.  25 


—    386     - 

Quant  Deus  out  ceste  essample  dite, 

Si  lor  a  overte  e  descrite 
3735     Une  sentence  assez  légère. 

Issi,  fet  il,  serront  arere 

Cil  qui  sont  venu  premerein  5 

E  devant  els  li  daerein. 

Des  apelez  i  a  grantment, 
3740     Mes  li  eslit  sont  elerement. 

\Jr  avez  l'évangile  oïe, 

Mes  ne  savez,  que  signeiie,  10 

Plusors  de  vos,  si  clers  ne  sont 

Ou  si  de  clers  apris  ne  l'ont. 
3745     Mes  jeo  vos  dirrai  endreit  mei 

Iceo  que  jeo  entent  e  vei. 

Li  prodhom,  qui  primes  le  jor  15 

Mist  ses  ovrers  en  son  labor, 

Signefie  le  rei  de  gloire, 
3750     Qui  done  a  ses  ovrers  victoire. 

Puisque  Deus  out  el  grant  déluge 

Salve  Noë  dedenz  sa  huge  20 

E  sa  mesnee  e  ses  enfanz, 

Sempres  en  fu  li  mondes  granz 
3755     E  restorez  e  recrëuz. 

Donc  est  nostre  sires  eissuz 


3733  Hip.  Dex  a.  3734  ad.  escrite.  Hip.  descrite.  3735 
asez  legecere.  3736  Hip.  seront  arrière.  E:  ensi.  3737  ki.  Hip. 
primerain.  3738  derein.  Hip.  eus.  desrein.  B  :  le  drein.  D  :  darrein. 
E  :  deesrein.  3739  ad.  Hip.  gramnient.  B  :  apostles.  D  :  ygaument. 
3741  [0]re.  Teuvangile.  3742  ke.  Hip.  senefie.  3743  plosors.  Hip. 
se.  3744Hip.se.  clerc.  3745  jo.  Hip.  dirai.  3746  icoe  kejoe  entenc. 
Hip.  Ici.  3747  prodome  ki.  Hip.  el  point  de  jor.  B:  a  prime.  D:  au 
matin.  3748  son  fehlt.  3750  ki.  B:  a  soens.  3751  puiske  deus 
oit  dedenz  sa  huge.  D  :  une  bûche.  E  :  sa  huche.  Hip.  Dex  el 
déluge  out.  3752  el  grant  déluge.  Hip.  si  com  li  plout.  3753  B: 
meine  (so  auch  Adgar).  D  :  manees.  E  :  maisnie.  Hip.  effanz.  3754 
li  fu.  Hip.  Puis  refu  le  munde  si  g.  D:  pluz  g.  3755  E:  revenus. 
D  :  acreus.     3756  sire.     Hip.  Seignor  venus. 


—     387     — 

De  sa  ineson  e  si  vint  querre 

Ovrers,  por  laborer  sa  terre. 

Donc  aloa  Deu  ses  ovrers. 
3760     Abraham  fu  tôt  li  premers, 

Qui  fu  prince  des  prodeshonies,  5 

De  la  qui  semence  nos  somes. 

Endreit  la  terce  s'en  revint, 

Si  corne  venir  le  covint, 
3765     Aloër  le  proz  Moyses, 

Qui  out  de  la  vigne  grant  fes.  10 

Puis  revint,  si  com  jeo  vos  di, 

Nostre  seignor  endreit  midi, 

Si  aloa  le  bon  Davi, 
3770     Qui  de  sa  grâce  ert  repleni. 

Endreit  none  prist  Daniel  15 

E  Jeremies  e  Johel 

E  les  altres,  qui  devinèrent 

Les  choses,  qui  a  venir  erent. 
3775     Vers  le  vespre  est  Deu  dévale 

Dreit  el  marche  de  la  cite:  20 

Car  il  vint  en  la  fin  del  monde 

E  prist  en  la  reïne  monde 

Son  ostel  e  son  habitacle 
3780     Par  deïte  e  par  miracle 


3758  alower.  B:  aloier.  D:  laborer.  E:  cultiver.  3759 
alowa.  3760  Hip.  primiers.  3761  ki.  prodehonies.  D:  prodez- 
homes.  E:  de  preudes  homes.  3762  de  ki.  sûmes,  la  fehlt.  B: 
de  la  ki.  D  :  de  la  quel.  E  :  de  la  quele.  Hip.  De  la  cui.  summes. 
3763  s'en  fehlt.  Hip.  Endreit  tierce  Dez  si  r.  3764  Hip.  cum.  li 
reconvint.  3765  alower.  Moises.  B:  pruz.  D:  prophète.  3766  ki 
de  la  vigne  out.  Hip.  out  moult  g.  3767  jo.  3768  Hip.  medi.  3769 
alowa.  D  :  seint  Abraaham.  3770  ke.  fu.  Hip.  fu  empli.  E  :  raemplis. 
3772  Hip.  Jeremie.  Joël.  B:  danz.  E:  dant.  3773  ke  =  3774. 
3775  Hip.  Au  vespre  s'est  Dex  dévalez.  E:  avalez.  3776  dreit 
fehlt.  Hip.  Enz  el  marchie.  citez.  B:  marchiel.,  3777  kar.  Hip. 
de  munde.    3778  Hip.  Et  puis  en.    munde. 

25* 


—     388     — 

E  covri,  c'est  chose  certeine, 

Sa  deïte  en  char  humeine 

E  vint  el  monde  preecher 

E  veie  de  vie  enseigner. 
3785     Donc  trova  gent,  qui  ne  creeient,  5 

Si  lor  demanda,  qu'il  feseient, 

E  cil  li  respondirent  donques, 

Que  il  n'aveient  trove  onques 

Qui  lor  ëust  dit  ne  mostre 
3790     La  veie  de  lor  salvete.  10 

Donc  lor  enseigna  Deu  la  lei, 

Donques  apela  il  a  sei 

Perre,  Pol,  Johan  e  Andreu: 

Cil  furent  en  la  vigne  Deu 
3795     Ovrer  si  leal  e  si  fort.  15 

Onques  por  do  tance  de  mort 

Ne  faillirent  a  lor  seignor, 

E  il  lor  fist  si  grant  honor, 

Qu'il  lor  dona  le  dener  d'or 
3800     E  qu'il  lor  bailla  son  trésor  20 

A  départir  e  a  despendre, 

E  cil  si  firent  sanz  mesprendre. 


U  ncor  est  dreit,  que  vos  esponde, 
Porquei  li  termine  del  monde 


3781  BE:  ceste.  3782  Hip.  en  forme  humaine.  3783  Hip.  au 
munde  prechier.  3784  Hip.  enseignier.  3785  ki.  Hip.  Si.  creient. 
3786  k'il.  3787  donkes.  3788  k'il.  unkes.  Hip.  unques.  3789  ki. 
demustre.  3790  voie.  3792  donkes.  Hip.  o.  3793  Pères,  e  feldt. 
Hip.  Pierres  e.  3795  Das  zweite  si  fehlt.  B:  leel.  I):  loyal.  E: 
loial.  3796  onkes.  Hip.  Conques.  3797  Hip.  fallirent.  379*  Hip. 
ennor.  3799  k'il.  Hip.  un  denier.  3800  k'il.  Hip.  Et  si.  3802 
e  il.  Hip.  Et  issi.  3803  [U]ncore.  ke.  Hip.  responde.  B:  respunde. 
E:  desponde.  3804  li  hore.  B:  le  terme.  D:  lez  termes.  E  :  li 
termine.     Hip.  les  termines. 


—    389     - 

3805     Sont  assigne  a  cels  del  jor, 

Si  vos  avrai  gete  d'error. 

Tant  com  li  jors  a  plus  dure 

A  Tore,  qu'il  est  avespre, 

Envers  ceo  qui  est  a  venir,  5 

3810     Altresi  poëz  vos  tenir, 

Que  li  monz  aveit  dure  plus, 

Quant  Deu  vint  en  terre  çajus, 

Avers  ceo  que  plus  en  i  a. 

Issi  le  me  signefia  10 

3815     Li  bons  evesques  de  Paris, 

Morice,  de  qui  jeo  Tapris, 

E  uncor  en  altre  latin. 

Deus  aloë  ovrers  al  matin, 

Quant  il  prent  homes  en  enfance  15 

3820     En  bone  fei  e  en  créance. 

A  terce  aloë  les  asquanz, 

Quant  il  les  prent  endreit  trente  anz 

En  sa  lei  e  en  son  servise. 

E  li  midis  nos  redevise  20 

3825     Cels  qu'endreit  quarante  anz  visite 

La  grâce  del  seint  esperite. 

Endreit  none  reloë  Deus 

Ovrers,  quant  il  en  prent  de  tels 


3805  B  :  par  un  sul  jur.  E  :  assené  a  cials  dou.  Hip.  assinez. 
ceus,  3806  Hip.  jeté.  3807  corne,  jorz  ad.  D:  cors.  Hip.  le 
jor.  3808  k'il.  3809  coe  k'est.  Hip.  Ovec  ce.  E:  avers,  avesprir. 
3810  Hip.  Autresi  povez.  3811  ke.  mondz.  Hip.  monde.  3812 
jus  =  B.  E:  cajus.  3813  coe  ke.  Hip.  Ovec  ce.  3815  eveskes. 
Hip.  Le  bon  Evesque.  3816  ki  joe.  BE:  Morices.  3817  uncore. 
D  :  encore  trovons  en  1.  3818  alowe  ovres.  3819  home.  B  :  aprent. 
Hip.  un  home,  effance.  3821  alowe.  asquanz.  B:  esquanz.  DE: 
auquans.  Hip.  autre  genz.  3823  e  fehlt.  Hip.  la.  3824  Hip.  le 
medi.  3825  k' endreit.  3827  releue.  B:  raloe.  DE:  reloue.  S: 
relewe.  Hip.  r'aloe  Dex:  tex.  3828  kar.  en  fehlt.  B:  teus.  D: 
tieus.     E:  tiex. 


—     390     — 

A  faire  son  comandement 
3830     Qui  eage  ont  passe  grantment. 

Vers  le  vespre  redescent  il 

Corne  dolz  e  come  gentil: 

Car  il  les  prent  en  lor  feblesce  5 

E  en  la  fin  de  lor  veillesce, 
3835     E  quant  vent  al  point  de  la  mort, 

L'em  troeve  alcun  qui  se  remort 

E  se  repent  e  merci  crie 

E  regeïst  sa  tricherie  10 

E  par  mult  grant  devocion 
3840     Requert  a  Deu  confession 

E  une  horette  el  champ  labore. 

Avent  que  donc  la  mort  Facore 

Ben  repentant  e  ben  confes,  15 

Il  n'a  pas  sustenu  tel  fes 
3845     Veirement  come  li  premer, 

Mes  il  avra  tôt  le  dener. 

Tant  par  est  Deus  larges  e  dolz. 

Or  seit  pose,  qu'alcuns  estolz  20 

Parolt  a  Deu  e  si  li  die: 
3850     Deus,  ja  ai  jeo  tote  ma  vie 

Ci  en  ta  vigne  labore 

E  soffert  la  pluie  e  Tore, 


3829  fere  (=  Hip.).  D  umgestellt.  3830  ki  âge.  grantement. 
D:  grantment.  E:  granment.  Hip.  aage.  gramment.  3831  D: 
revint.  3833  kar.  Hip  Quant,  la  feblece.  B:  veillesce.  E: 
foiblesce.  3834  Hip.  Et  el  tens.  grant  viellece.  3835  Hip.  Ou 
quant.  3836  en  trove  alcon  ke.  Hip.  En  trove.  3839  Hip.  par 
boene  d.  3840  requert  deu  par.  Hip.  Requiert  a.  3841  un  hore. 
B:  en  un  hure  el  chaump  labure.  E:  &  en  une  eure  en  camp  laboure. 
Hip.  Et  en  poi  dore  Deu  labore.  3842  e  vent  la  mort  ki.  Hip. 
Et  vient  la  m.  qui    tost  l'acore.      3844    nad.      Hip.  eu  si  grant  f. 

3845  corn.     Hip.  Veraiement  cum.    primier.     E:  ne  tel  paine   com. 

3846  tost.  3847  Hip.  Dex.  douz.  3848  ore.  k'aucuns.  Hip.  qu'aucun 
estouz.  3849  parout  (=  Hip.).  B:  parlout.  EG:  parant  3850  jo. 
Hip.  Dex.    ge.     3851  Hip.  En  ta.    tant  1.     3852  Hip.  sofert.    ore. 


—     391     — 

E  tu  faiz  celui  per  a  mei 

Qui  n'a  labore  endreit  sei 
3855     Ne  mais  une  horette  petite. 

E  Deu  respont:    Jeo  sui  tôt  quite 

Vers  tei  par  raison,  bels  amis,  5 

Tu  as  quanque  jeo  te  pramis: 

Tu  as  le  règne  pardurable. 
3860     Ne  me  list  il  estre  merciable 

Vers  cestui  qui  vint  orendreit? 

Ma  seignorie  que  valdreit,  10 

Si  del  men  doner  ne  poeie 

Tôt  por  nent,  si  jeo  le  voleie? 

3865     Or  poëz  entendre,  seignors, 

Que  mult  est  près  li  Deu  socors 

A  qui  l'apele  de  bon  quoer.  15 

Mes  nul  ne  se  deit  a  nul  foer 

Por  ceste  espérance  targer 

3870     D' estre  en  la  vigne  Deu  ovrer. 

Meint  fol  pense  en  sa  conscience: 
Deu,  jeo  puis  ben  aveir  licence,  20 

Fet  il,  de  faire  cest  pecche, 
Tant  que  veillesce  m'ait  merche 

3875     E  gete  hors  de  ma  jovente. 

Ceste  pensée  est  mult  dolente 


3853  e  fehlt.  Hip.  fez.  D:  et  celui  est  fait.  3854  ki  n'ad. 
3855  meis.  urette.  D  :  orete.  E  :  une  seule  eure  p.  Hip.  mes. 
ore  moult  p.  3856  joe.  3857  reison  beals.  Hip.  reson  beaus. 
3858  quanke  joe.  Hip.  je  t'ai  p.  3859  parmenable.  Hip.  reigne. 
3860  B:  laist.  D:  laiz.  E:  loist.  Hip.  lest  estre.  3861  ke.  ore 
endreit.  3862  ke.  3863  porreie.  B:  purreie  E:  pooie.  Hip. 
mien,  poeie.  3864  jo.  le  fehlt.  Hip.  nient  se  je  v.  3865  [0]re. 
3866  ke.  Hip.  del  Deu  secors.  3867  ke.  a  fehlt.  Hip.  Cil  qui. 
boen  cuer  :  fuer.  D  :  tendre.  3868  ne  se  deit  nul.  3869  Hip.  targier. 
3871  Hip.  fehlt  fol.  D  :  science.  3872  joe.  ben  fehlt.  Hip.  Dex. 
3873  fere  (=  Hip.).  3874  ke.  m'eit.  Hip.  viellece.  charchie.  3875 
juvente.     Hip.  Et  iere  h.     3876  Hip.  trop  d. 


—     392     — 

E  mult  pesnie  e  mult  decevable 
E  vent  par  engin  del  diable  : 
Car  nul  n'a  terme  de  sa  fin. 
3880     Tels  est  morz  puis  jehui  matin, 

Que  Pem  pëust  trover  er  seir  5 

Plein  de  santé  e  de  poeir. 

feeignors,  por  Deu,  pernez  i  garde, 
Que  li  leres,  que  mal  feu  arde, 

3885     N'atent  fors  qu'endormi  vos  truisse, 

Si  fort  que  desrober  vos  puisse.  10 

Fêtes  com  li  chevaler  font 
Es  herberges,  quant  poor  ont, 
Que  la  nuit  assailli  ne  seient: 

3890     Lor  enemis  sevent  e  veient, 

Que  vendront  entor  els  la  nuit.  15 

Donc  verreiz,  qu'il  s'armeront  tirit, 
Que  des  armez  sorpris  ne  seient. 
Alsi  font  cil  qui  en  Deu  creient: 

3895     Car  d'almosne  e  de  charité 

E  d'amer  Deu  en  vérité  20 

E  son  proisme  alsi  corne  sei 

En  lealte,  en  bone  fei 

Font  entor  els  un  si  bon  mur 


3877  Das  zweite  mult  fehlt.  D:  trop.  3878  deable  =  Hip. 
de.  3879  kar.  n'ad.  Hip.  nus.  3880  pus  hui.  E  :  puis  gehui.  I  : 
puis  gee.  S:  gewi.  3881  ke.  B:  her.  D:  hier.  Hip.  l'en  poeit. 
3882  Hip.  Pleins.  3883  [Sjeignors.  i  fehlt  oder  car.  Hip.  i  g. 
3884  ke.  ke.  Hip.  Quer.  lerres.  D  :  maufeu.  E  :  maufeus.  3885 
k' endormi  nos  troisse.  3886  ke  destorber  nos  poisse.  Hip.  fet. 
BP  :  dérober.  E  :  desrober.  3887  corne.  Hip.  Se  mes  cura. 
chevaliers.  3888  Hip.  As.  quant  il  i  sont  =  D.  3889  ke.  noit. 
ne  fehlt.  Hip.  assali.  3890  E:  oient.  3891  entor  els  ki  vendront. 
Hip.  Qu'il  ne  viengent  sor  eus  la  n.  E:  qu'il  venront  entor  als. 
3891  —  3892  bei  Hip.  umgestellt.  3892  verrez  k'il  se.  3893  ke. 
Hip.  soupris.  3894  ki.  3895  kar.  Hip.  d'aumône.  3896  de.  3897 
proeme.    DI:  presme.    ES:  proisme.     3899  entur.     B:  bel. 


—     393     — 

3900     E  si  espes  e  si  sëur, 

Que  il  n'i  a  pertuis  ne  fraite 

Ne  li  leres,  qui  toz  agaite, 

Qui  mult  volenters  i  entrast, 

Ne  poet  trover,  par  unt  il  past.  5 

3905     Or  nos  armom  en  tel  manere, 

Que  ja  a  la  nostre  banere 

Li  traîtres  medler  ne  s'ost 

Ne  qu'onques  par  trestot  son  ost 

Ne  seiom  demi  pe  ruse.  10 

3910     Nos  qui  tant  ainz  avom  muse, 

Qu'atendom  nos  a  laborer, 

S'il  comence  a  avesprer 

Que  la  nuit  nos  truisse  en  oisose, 

Qui  tant  est  neire  e  tenebrose?  15 

3915     Ceo  est  la  mort,  qui  ren  n'esparne. 

Jamais  jor  del  règne  superne 

Ne  verrom  clarté  ne  lumere, 

Jamais  de  la  basse  fumere 

N'istrom  por  nule  destinée,  20 

3920     Si  nos  en  ceste  matinée 

Ou  einz  la  nuit  ne  nos  armom. 


3900  Hip.  tant.  3901  ke.  ad  pertus.  3902  ke.  aguaite. 
Hip.  Que.  lerres.  toz  jorz  gaite.  3903  ke.  Hip.  si  entrast.  3904 
DEI:  par  ou.  3905  ore.  3906  ke.  Hip.  baniere.  3907  medler. 
se.  Hip.  Le  traitor  merler  ne  sost.  3908  ke  onkes.  Hip.  Ne  que 
nos  ja  por  tôt.  3909  un  demi,  reuse.  D:  demi  pie  ruse.  E: 
plain  pie  refuse.  IS  :  ruse.  Hip.  seiun  james  puis.  3910  ki 
tanz  anz.  D  :  puiz  que  tant  ainz.  E  :  tant  jor.  Hip.  grant  tens 
avons.  3911  k'atendom.  Hip.  Or  entendon  a  1.  3912  Hip.  Se  il. 
D:  evesprer.  3913  e.  noit.  troisse.  en  fehlt.  Hip.  A  la.  troisse 
oisouse.  D:  truisse.  E:  trueve.  3914  ke.  Hip.  si  est.  3915  coe. 
ki.  DE:  n'espargne.  Hip.  C'est,  qui  n'espargne  riens.  3916jameis. 
de  fehlt.  E:  de  supargne.  D:  soveraigne.  Hip.  Par  le  fenissent 
toz  les  biens,  worauf  noch  folgt:  James  jor  del  reigne  celestre  |  Se 
nos  summes  en  si  lai  estre.  3917  Hip.  lumière:  fumiere.  3918 
jameis.     3919  n'isterom.     S920  Hip.  Se.     3921  noit. 


—    394     — 

Fols  sonies,  que  i  atendom. 

Grant  péril  est  e  grant  dotance 

De  trop  atendre  en  espérance. 
3925     Meint  home  en  atendant  merci 

Est  engigne,  jeol  vos  an  :  5 

Car  endementers  qu'il  atent, 

L'estoet  chaïr  en  jugement, 

En  jugement  e  en  justise, 
3930     Si  l'estoet  venir  a  juïse. 

X  or  Deu,  seignors,  e  por  ses  seinz,  10 

Ne  seiom  perescos  ne  feinz. 
Trop  atendom  de  jor  en  jor 
De  venir  a  nostre  salveor. 

3935     Qui  aise  atent,  aise  le  fuit. 

Mal  ait  l'arbre,  qui  ne  fet  fruit!  15 

Trenche  deit  estre  e  el  feu  mis. 
Trop  somes  longuement  jolis, 
Trop  somes  as  vices  amors. 

3940     Comben  garderom  nos  les  pors 

Al  citezein,  que  nos  servom?  20 

Grant  feim  en  son  servise  avom 
E  grant  sei  e  mult  grant  mesaise, 
E  ben  savom,  que  a  grant  aise 


3922  sûmes  ke.  Hip.  Fous  summes  qui  tant  atendon.  3923 
dutance.  3925  Hip.  Moult  homes,  ateudent.  3926  jol.  Hip.  Qui 
en  atendant  sont  honni.  3927  kar.  k'il.  E:  De  se  muet:  chair  en 
jugement  Testuet.  Hip.  en  dementres  atendent.  3928  Hip.  N'en 
sevent  mot,  les  âmes  rendent.  3929  Hip.  Au.  et  au  juise.  3930 
Hip.  Testuet.  en  justise.  3931  [P]ur.  3932  pereeos.  Hip.  seions 
perecos.  fainz.  3933/34  bei  Hip.  umgestellt.  3934  Hip.  Seignor. 
D  :  d'aler.  3935  ki.  Hip.  aten  ese,  ese.  3936  ke.  3937m.  Hip. 
Trenchie.  3938  sûmes  longement  jolifs.  3939  sûmes,  a  vices 
a  smors.  Hip.  au.  3940  Hip.  Combien.  3941  ke.  E:  citoien. 
Hip.  Du  crestion.  3943  meseise.  mult  fehlt.  Hip.  fain  et  tote 
mesese.     3944  k'a.    eise.     Hip.  ese. 


—    395    — 

3945     Est  tôt  li  daerein  garçon 

Ches  nostre  père  en  sa  maison. 

E  si  nos  torniom  arere 

Merci  criant  od  simple  chère, 

Nos  savom  ben,  que  il  vendreit  5 

3950     Encontre  nos,  si  nos  fereit 

De  noef  revestir  e  chalcer 

E  fereit  por  nos  grant  manger 

E  gra.nz  noeces  e  grant  convi. 

Onques  si  foie  ren  ne  vi  10 

3955     Com  nos  somes,  si  Deu  me  veie, 

Qui  conoissom  la  dreite  veie 

E  tôt  de  gre  alom  la  torte. 

En  noz  cols  laçom  la  rohorte, 

Qui  nos  destruit  e  qui  nos  pent.  15 

3960     Mult  est  fols,  qui  ne  se  repent, 

Tant  com  il  a  tens  e  espace. 

Seignors,  que  Deu  merci  vos  face, 

Alez  merci  querre  e  rover, 

Tant  com  vos  la  poëz  trover;  20 

3965     Altrement  ne  l'avreiz  james. 

Apelez,  tant  com  il  est  près, 

Nostre  seignor,  si  vos  orra. 

Ja  sanz  merci  ne  vos  lerra, 

Si  vos  la  requérez  a  hore.  25 

3970     Mes  si  vos  i  fêtes  demore, 


3945  derein.  Hip.  lederrein.  3946  meison.  Hip.  sire,  la 
meson.  3947  Hip.  se  nos  nos  tenon  arrière.  D:  or  tost  car  retournon. 
E:  retornons.  3948  Hip.  ou.  chiere.  3949  ke.  3951  Hip.  nuef. 
chaucier.  3952  freit.  un  g-.  Hip.  mengier.  3953  noces  =  Hip. 
grant.  3954  unkes.  Hip.  Unques.  rien.  3955  come.  sûmes.  Hip. 
sutnmes  se  Dex.  DE  :  voie.  3956  ki  ben  veiom.  3958  nos.  E  : 
cals  laçons.  DE  :  la  corde.  S  :  la  roote.  Hip.  noz  cous  portons, 
roorte.  3959  ke.  Das  zweite  qui  fehlt.  3960  ke.  3961  ad.  3962 
ke.  3964  come.  3965  l'aurez  (=  Hip.).  3969  Hip.  le.  ore.  B: 
requere.    D:  querez.     3970  Hip.  se. 


—    396     — 

Tant  que  vos  ne  puissez  parler 

Ne  li  prier  ne  apeler, 

Donc  vos  ert  il  si  esloigne, 

Qu'a  peine  i  trovereiz  pite. 
3975     Aprismez  vos  par  repentance,  5 

Par  confesse  e  par  penitance. 

Ben  avez  oï  recorder, 

Qu'em  se  poet  a  lui  acorder 

Par  fei  e  par  confession, 
3980     Par  almosne  e  par  oraison.  10 

Quant  ceste  mescine  savez, 

Tant  corne  leisir  en  avez, 

Entremettez  vos  de  garir 

Ne  laissez  voz  plaies  porrir: 
3985     Car  si  eles  sont  sorsanees,  15 

A  peine  serront  puis  curées. 

Entendez  le  sens  de  l'escrit 

De  l'évangile,  qui  nos  dit: 

Frères,  orez  e  si  veillez, 
3990     Seiez  prestz  e  aparaillez:  20 

Car  vos  ne  savez,  quant  vendra 

Li  baners,  qui  vos  somondra 

E  criera:    Levez  sus,  levez, 


3971  ke.  Hip.  puissiez.  3972  preer.  Hip.  lui  preier.  Br 
requere.  D:  rapeler.  3973  esloignez.  Hip.  iert  issi  esloignie. 
3974  par  vos  mesfeiz  par  voz  pecchez.  B  :  ke  a  peine  i  troverez 
pite.  D  :  qu'a  peine  i  meterez  vos  le  pie.  E  :  mesfaiz.  In  BDI 
folgt  noch  :  B  :  mais  si  de  deu  estes  esloignes  |  par  vos  mesfaiz 
par  vos  péchez.  Hip.  pitié.  3975  aprimez.  Hip.  Aprochiez. 
3976  Hip.  confesser  par.  3977  D:  oy  le  pardon:  qui  est  par  la 
confession.  3978  k'oem.  li.  Hip.  Qu'en,  puet.  3980  oreison.  Hip. 
aumône.  3981  Hip.  mecine.  3982  Hip.  lesir.  3983  entremetez 
de  vos.  3984  leissez.  Hip.  lessiez.  3985  kar.  Hip.  se.  3986 
Hip.  seront  mes  sanees.  3987  sen.  3988  l'euvangile  ke.  nos  fehlt. 
3989  horez  si  esveillez.  Hip.  oiez.  velliez.  B:  plorez  orez.  I): 
oiez.  vees.  3990  BD  :  prest.  E:  près.  Hip.  prez.  apparelliez. 
3991  kar.  3992  baneurs  ke.  BI:  baniers.  E:  sires.  Hip.  se- 
mundra.     3993  E:  sus  alez.     Hip.  Venez!    Venez! 


—     397     — 

Od  l'espos  as  noeces  entrez! 
3995     Si  donc  avez  vostre  oille  a  querre, 

Li  porters,  qui  la  porte  serre, 

Vos  forsclorra,  n'en  dotez  mie, 

Hors  de  la  bêle  compaignie,  5 

De  la  joie,  qui  toz  dis  dure. 
4000     James  de  la  valee  obscure 

N'istreiz,  mes  toz  dis  sanz  fin 

Meindreiz  el  pullent  sozterrin, 

En  la  jaole  pardurable  10 

Dedenz  la  maison  al  diable. 
4005     De  la  aler  Deu  nos  défende! 

Car  puis  n'i  a  mester  amende, 

Merci  crier  ne  altre  chose. 

Mes  einz  que  la  porte  seit  close,  15 

Seiom  prestz,  si  ferom  que  sages: 
4010     Car  ja  est  mëuz  li  messages 

E  mult  grant  alëure  vent, 

Qui  uncor  a  nuit,  si  devent, 

Nos  somondra  ou  le  matin.  20 

Toz  jors  s'aprisme  nostre  fin. 
4015     Nos  savom  ben,  que  nos  morrom, 

Nule  ren  plus  certe  n'avom. 

De  ren  ne  somes  meins  certein, 


3994  Hip.  O  lampes  au  noces.  3995  Hip.  eule.  3996  porter 
ki.  Hip.  portier.  3997  forclorra.  ne  dutez.  E:  clorra  fors.  3998 
Hip.  conpaignie.  3999  ke  totdis.  Hip.  tozjorz.  4000  oscure  (= 
Hip.).  4001  n'isterez.  totdis.  Hip.  toz  tens  et.  4002  meindrez. 
4003  B:  jahole.  E:  gaiole.  Hip.  dolor  qui  est  durable.  4004  de 
la  meison.  deable  (=  Hip.).  D:  c'est  en.  4005  Hip.  Dex.  deffende. 
4006  kar.  ad.  4008  ke.  Hip.  Einceis  q.  4009  front  ke.  Hip. 
Seiun  prez.  sage  :  venu  le  mesage.  B  :  près.  D  :  prest.  E  :  preu. 
4010  kar.  4012  ki  uncore.  Hip.  Qui  au  vespre  tost  se  devient. 
D:    devint.     E:    puet   estre  bien.     4013  Hip.  semondra.    au  matin. 

4014  jorz  s'aprime.    Hip.  aproche.    D:  ne  savons  quant  sera  la  fin. 

4015  ke.     B:  sovum.    4017  sûmes.     Hip.  riens,    sommes.    D:  plus. 
E  :  mains. 


—    398     — 

Quant  ceo  serra,  hui  ou  demein, 

E  quant  cert  somes  de  morir 
4020     E  ne  savom,  quant  deit  venir, 

Ben  nos  dëussom  porveeir 

E  jor  e  nuit,  matin  e  seir,  5 

Que  si  aparaille  fussom, 

Qu'as  noeces  entrer  pëussom, 
4025     Desque  nos  serriom  somons. 

Seignors,  por  Deu  e  por  ses  nons, 

Gardez,  que  jeo  n'aie  semé  10 

Ne  ma  semence  ne  mon  ble 

Entre  espines  n'en  terre  veine 
4030     Ne  sor  perres  ne  en  l'areine, 

Mes  en  terre,  qui  face  fruit. 

Seiez  si  garni  e  estruit  15 

Des  essamples  del  bestiaire, 

Que  vos  en  lessez  mal  a  faire 
4035     E  al  ben  ovrer  mettez  peine, 

Por  aveir  la  joie  certeine: 

Car  ceste  joie  ci  terrestre  20 

Ne  poet  mie  longuement  estre 

Ne  poet  tenir  ne  poet  durer. 
4040     Nuls  ne  se  deit  assëurer: 

Car  avis  m'est  selonc  mon  sens, 


4018  coe.  4019  sûmes.  D:  sanz  faille  il  nos  covient  m. 
4021  E:  deussiens  porveoir.  4022  noit.  Das  erste  e  fehlt  Hip. 
nuit  et  j.  et  main.  4023  ke.  feussom.  Hip.  aparelliez.  4024  ke. 
Hip.  Que  au  noces.  4025  deske.  i  fehlt.  Hip.  serions  semons. 
4027  ke  joe  n'eie.  4028  Ne  fehlt.  Hip.  De  ma.  4029— 4030ifehlen 
Hip.  4029  E:  vainne.  4030  pères.  B:  l'araingne.  D:  mon- 
taigne.  E:  arainne.  4031  ke.  Hip.  En  t.  qui  ne  f.  4032  Hip. 
instruit.  E:  vos  trestuit.  4033  Hip.  de.  4034  ke.  Hip.  lessiez. 
fere.  B:  laissez  de  malfaire.  4035/36  bei  Hip.  umgestellt.  4035 
metez.  Hip.  a  bien.  4036  aver.  4037  kar.  Hip.  iceste  joie  t.  4038 
longement.  4039  aseurer.  Hip.  A  ce  ne  deit  nul  demorer.  40394040 
umgestellt.  Hip.  Nul  ne  se  deit  aseurer.  4041  kar.  solonc.  Hip. 
Que.    selon. 


—    399     — 

Que  nos  somes  el  peior  tens, 

Qui  fust  puis  l'incarnation 

En  nule  génération, 
4045     Qui  tenist  crestiene  lei. 

Ou  est  hiuVJealte  e  fei?  5 

Ou  est  almosne  e  charité? 

Ou  est  dreiture  e  vérité, 

Chasteté  e  religion? 
4050     Ou  est  merci,  ou  est  pardon? 

Ou  est  honor,  ou  est  largesce?  10 

Ou  est  amor,  ou  est  simplesce? 

Ou  est  dolçor  e  corteisie? 

Ou  est  pite,  ou  est  aïe? 
4055     Ou  est  veirdit  ne  jugement, 

Qui  vers  le  loier  ne  se  prent?  15 

Ou  est  concorde  e  bone  pes? 

Cestes  vertuz  ne  régnent  mes, 

E  si  els  régnent  en  alcun, 
4060     Entre  mil  n'en  trovereiz  un. 

Li  monz  est  hui  si  desleals  20 

E  si  traîtres  e  si  fais, 

Si  culvert,  si  de  maie  part, 

Si  torcenos  e  si  gaignart 
4065     Si  envios,  si  mesdisant, 

Si  menteor,  si  enquisant,  25 


4042  ke.  sûmes.  E  :  soions.  piour.  Hip.  peor.  4043  ke  fist. 
BE:  fust.  4045  ke.  Hip.  crestienne.  B:  teneit.  4046  Hip. 
Ou  est  1.  ou  est.  4048  D:  chaaste  et  virginete.  4049  Hip.  chastee. 
4051  Hip.  ennor.  largece:  simplece.  4053  curteisie.  4054  pieté. 
B:  pite.  D:  pietie.  E:  pitiés.  4055  Hip.  et  j.  4056  ke.  lower. 
E:  qui  devers  loier.  peut.  Hip.  Qui  divers  loier.  4058  Hip. 
reignent.  4059  eles.  E  :  s'ele.  Hip.  se  il.  4060  ne  troverez. 
Hip.  cent.  4061  mondz.  Hip.  Cest  mundes  est  si  deloiaus.  4063 
Hip.  ouvert  et  de.  4064  E:  torconneus.  Hip.  torconnos.  g^gnard. 
4066  E  :  encusans.  D  :  poi  en  y  a  de  voir  disant.  Hip.  mentoor. 
acusant. 


—     400     — 

Si  vilein  e  si  garçon  er, 

Si  malvais  e  si  paltoner, 

Si  gaiteant,  si  plaideor, 
4070     Si  aver,  si  fais  jugeor, 

Si  orgoillos  e  si  tyrant,  5 

Si  eschif  e  si  guerreiant, 

Si  coveitos  en  tote  guise, 

Si  oblios  de  bon  servise, 
4075     Si  traître,  si  engignant 

Si  usurer  e  si  marchant  10 

Si  blandissant,  si  losenger, 

Si  glot  de  beivre  e  de  manger. 

Si  plein  de  vices  e  d'ordure, 
4080     Que  c'est  merveille,  que  tant  dure. 

Quant  li  monz  est  si  desleals,  15 

Donc  di  jeo,  que  mult  est  vassals 

Qui  parmi  trespasser  s'en  poet. 

Si  que  chair  ne  li  estoet 
4085     Xe  n'est  recréant  ne  veincu 

E  del  baston  e  de  l'escu.  20 

Lui  estoet  saveir  a  plente 

Qui  Deu  done  del  poëste. 

Ceste  bataille  est  a  meschef 
4090     E  dure  e  perillose  e  gref: 


4068  malveis.  pautener.  E:  pautouniers.  Hip.  pautonnier. 
4069  B:  guaitant.  E:  si  plaidieres  &  si  gaitieres.  Hip.  guetant. 
pledeor.  4070  E:  jugieres.  Hip.  et  si  fans.  4071  orguillos.  E: 
tirans.  Hip.  orguellos.  tirant.  4072  E  :  haities.  guerroians.  4073 
Hip.  totes  guises:  genz  servises.  4075  E:  traitres.  mareheans. 
Hip.  engignanz:  marcheanz.  4076  E:  useriers.  engignans.  4080 
ke.  ke.  Hip.  mervelle.  4081  monde.  Hip.  mont,  desloiaus. 
4082  joe  ke.  Hip.  dis.  vasaus.  4083  ke.  Hip.  s'esmuet.  4084 
ke.  Hip.  chaer.  estuet.  4085  vécu.  Hip.  veincu.  BD:  vencu.  E: 
vaincus.  4086  Hip.  de.  4088  ki.  Hip.  poote.  E:  cui.  4089  Hip. 
batalle.    meschief.    4090  perillnse. 


—    401     — 

Car  desque  home  est  el  champ  mis, 

Si  l'estoet  a  treis  en  émis 

Combatre  sei  e  nuit  e  jor, 

Qui  mult  li  rendent  dur  estor. 
4095     Trop  par  est  li  estors  pesanz:  5 

Car  si  il  viveit  cinc  vinz  anz, 

Si  l'estoet  il  ades  combatre 

Contre  cels  quil  voelent  abatre. 

De  ces  treis  li  covent  défendre 
4100     Ou  la  recreantise  rendre.  10 

JJiable  est  l'enemi  premer, 

Qui  l'agaite  a  faire  peccher. 

Cest  mont  est  Penemi  secont, 

Qui  li  gette  meint  colp  parfont. 
4105     Li  terz7  ceo  est  sa  char  demeine,  15 

Qui  plus  Tassait  e  le  demeine 

Que  nul  des  altres  deus  ne  fait. 

C'est  li  pire  enemi,  qu'il  ait. 

Mult  deit  estre  tenu  a  ber, 
4110     Qui  de  ces  treis  se  poet  garder.  20 

Li  prodhome  s'en  defent  ben, 

Qu'il  ne  conquerent  sor  lui  ren: 

Car  armes  a  por  sei  covrir 


4091  kar  deske.  D:  mont.  Hip.  Que.  en.  4092  Hip.  treiz 
anemis.  4093  noit.  4094  ke.  Hip.  grant.  4095  estor.  4096  kar 
se.  Hip.  s'il,  quatre  vinz.  B:  sine  vinz.  DE:  .V.  .G.  4098  ke  le. 
Hip.  qui  le.  batre.  4099  Hip.  le  covient  deffendre.  4100  B:  la 
creantise.  D:  recreance.  E:  a  la  recreandise.  4101  [L]i  deables. 
B:  Diables.  D:  Diable.  E:  Maufez.  Hip.  Deable.  l'ennemi.  4102 
ki  l'aguaite.  fere.  D:  &  fait  pechier.  4103  mond.  segond.  Hip. 
l'anemi.  4104  ke.  coup  parfond.  Hip.  giete.  cop.  4105  coe.  Hip. 
la.  humaine.  E:  la  chars  humainne.  4106  ke.  Hip.  l'asaut.  de- 
maine.  4107  ke.  dous.  feit.  4107—4108  fehlen  Hip.  4108  k'il 
eit.  4110  ki.  4111  prodome  se.  Hip.  s'en  moult  bien.  4112  k'il. 
li.  Hip.  Que  il  ne  le  conquièrent  de  rien.  4113  [K]ar.  ad. 
Rein  se  h,  Le  Bestiaire.  26 


—     402     - 

E  por  défendre  e  por  garir. 

4115     Ces  armes  sont  por  vérité 
Fei,  espérance  e  charité. 
Qui  de  cestes  est  ben  covert, 
En  la  bataille  ren  ne  pert,  5 

Ainz  veint  les  treis  ultreement, 

4120     Qui  ci  l'assaillent  durement. 

\Jr  priom  Deu,  qui  nos  créa, 

Qui  nos  fist  nestre  e  qui  nos  a 

Mis  el  champ  e  en  la  bataille,  10 

Qu'il  nos  conseit  e  qu'il  nos  vaille 

4125     E  qu'il  nos  dont  par  sa  merci 
Si  ben  combatre  e  passer  ci 
Par  entre  les  bens  temporals, 
Que  nos  les  bens  espiritals  15 

Ne  perdom  en  nule  manere. 

4130     Tels  deit  estre  nostre  prière. 

E  Deus  par  sa  seintisme  grâce 

Si  nos  conseit  e  tels  nos  face 

E  nos  dont  tel  repentement,  20 

Que  nos  al  jor  del  jugement 

4135     Seiom  a  sa  destre  partie. 

Amen,  amen  chescun  en  die.  — 


4115  ses.  4117  ki.  4118  la  fehlt.  Hip.  En  la  batalle  rien. 
4119  Hip.  treiz  communément.  4120  ki  si.  Hip.  Qui  o  lui  ba- 
tallent  forment.  4121  [Ojre  prions,  ki.  eriad.  Hip.  priun.  S:  tout. 
4122  ki.  estre  (=  Hip.).  ki.  ad.  4123  cha  [durchlôchert]  mp. 
e  fehlt.  S:  eus  ou.  4124  k'il  conseud.  k'il.  B:  consele.  CEG: 
consaut.  Hip.  consente,  valle.  4125  k'il.  doinst  (=  CGS).  DLI: 
doint.  Q:  pardoint.  4126  si.  4127  CG:  temporeus.  E:  temporels. 
BS:   temporaus.     Hip.  temporaux.     4128  ke.     4129  Hip.  en  itel  m. 

4130  Hip.  Deit  estre    fet   n.  preiere.    Q:  ne  sa  joie  ne  sa  lumière. 

4131  seintime  (=  Hip.).  CEGS  :  saintisme.  4132  conseit.  B: 
conseilt.  CEGS  :  consaut.  4133  doinst.  BDI  :  doint.  M  :  duinst. 
Hip.  Qu'il  nos.  4134  ke.  4135  seioms.  Hip.  Seion.  4136  chescon. 
M  :  chescons.    Hier  endet  A,  ebenso  CDIQS.  — 


—     403     — 

vJuillame,  qui  cest  livre  fist, 

En  la  deiinaille  tant  dist 

De  sire  Raiil,  son  seignor, 
4140     Por  qui  il  fu  en  cest  labor, 

Qu'il  li  a  ben  guerdone,  5 

Pramis  li  a  e  ben  done. 

Ben  li  a  covenant  tenu. 

A  Raiil  est  ben  avenu: 
4145     Car  il  a  son  non  aempli 

Ne  l'a  mie  mis  en  obli.  10 

Tels  est  corne  son  non  devise, 

E  jeo  m'en  lo  de  son  servise. 

Cest  non  Raiil  sone  grant  chose. 
4150     Ore  vos  aprendrom  la  glose: 

Treis  sillabes  i  a  ajustées,  15 

Qui  de  treis  nons  sont  recolpees. 

Treis  sillabes  i  a  sanz  plus  : 

Le  ra  e  le  dul  e  le  fus. 
4155     Le  ra  est  pris  de  ratio 

E  le  dul  vent  de  dulcedo,  20 

E  la  terce  sillabe  fus 

Dit  altretant  corne  fultus. 

Si  le  non  est  adreit  glose, 


4137  B:  Vvillame  ky.  EG:  Guillaumes.  K:  Villams.  L: 
Guiir.  MN:  Guillame.  KN:  romanz.  4138  B:  diffinaille.  G:  de- 
finalle.  N:  en  le  fin  a  il  tant  en  dist.  4139  BM:  Raol.  EG: 
Raoul.  K:  Raul.  L:  Raou.  jST:  Rauf.  E:  labour.  K  umgestellt 
4141  BN:  guerdone.  E:  guerredonne.  K:  guerdonee.  4142  B: 
prenais.  GN:  pramis.  4143  EG:  bien  li.  K:  ben  lui.  4145 
EG:  car.  KX:  acompli.  M:  aempli.  4146  EG:  oubli.  K:  obli. 
N:  ubli.  4147  K:  tels.  N:  teus.  4148EGM:.lo.  K:  lou.  4149 
E:  cist.  K:  cest.  4150  EG:  pardirai.  K:  enprenderai.  M:  enpren- 
drai.  N:  dirrai.  4151  BK:  justeez.  E:  ajoustees.  G:  joustees. 
4152  B:  recoupez.  E:  recaupees.  K:  recoupées.  4153  EG:  sans. 
K:  sanz.  4157  EG:  tierce.  Hier  bricht  B  ab.  K:  terce  sillebe. 
N:    silable.     4159  EG:    adroit. 

26* 


—     404     — 

4160     Fultus  ert  en  mileu  pose. 

,Tunc  erit  fultus  undique 

Ratione  dulcedine.' 

Cest  non  Raul  est  apuie 

E  de  raison  e  de  pite:  5 

4165     Pite  e  dolçor  e  raison 

Ont  en  son  quoer  fait  maison. 

E  Deus  li  otreit  par  sa  grâce, 

Que  il  si  bon  ostel  lui  face 

E  tant  le  serve  e  itant  ahnt,  10 

4170     Qu'en  la  halte  joie,  ou  Deu  maint, 

Puist  monter  a  icel  jor, 

Ou  li  juste  e  li  peccheor 

Devant  le  juge  trembleront 

E  lor  jugement  atendront.  15 

Amen. 


4160  KX:  est.  E:  fulcus.  plantez.  G:  plantes.  EG:  fust. 
K:  iert.  N:  ert.  KN:  pose.  GE:  fust.  plantez  (plantes).  4163 
E:  cis.  G:  cil.  KX:  cest.  4165  E:  pitiés,  doucor.  K:  pite. 
dolcor.  N:  pieté  docor.  4166  EGK:  faite.  4167  E:  otroit.  K: 
Totroit,  N:  l'ottreit.  4168  GKLM:  lor.  X:  lur.  4169  EG:  aint. 
G:  &  si  les.  KX:  eimt.  4171  K:  poisse.  X:  peust.  4172  E  :  pecheor. 
G:  peceour.  O:  pecheour.  K:  pechor.  4173  EGLO:  trambleront. 
O:  juste.  X:  tremblerunt.  4174  EG:  &  lor.  Hier  bricht  E  mit 
oben  genannter  Unterschrift  ab.  In  KLMX  folgt  am  Ende  noch 
Amen.  In  L  ist  explicit  roth  durchstrichen.  O  hat  nacli:  ainsi 
Voçroit  li  rois  du  mont  ebenfalls  Amen. 


Wôrterbuch*) 


A. 

Aaschement  2315  tôijber,  Socffpeife, 
IRetg.  23ei  Burguy  fefjlt  bteë 
2Bori.  %1.  Godefroy,  Diction- 
naire de  l'ancienne  langue 
française  :   Aeschement 

aascher,  ascher  2314,  2323  ïobern, 
ftrren,  in  bie  %-a\le  ïorfen.  9îfg- 
aicher  =  écher  ben  $ober  an 
bie  2lnge(  ftecfen. 

aatie  1380  J^eftige  ftembfdjaft, 
©treit,  $ampf. 

abandoner  3598  ûberlaffen,  mit» 
tfjeilen. 

abatre  2232  nieberrcerfen. 

abesser  2805  fenfen,  fjerabfjangen 
laffen.     Sftfg.  abaisser. 

abevrer  1763  trdnfen.  3îfj.  ab- 
reuver. 

abisme  54  Jthift,  2fbgrunb,  ôoï!en= 
fajhinb.     9tf3-  abîme. 

abiter  400  rooïjnen  =  habiter. 

abonder  3612  in  Ueberflufs  oor= 
Çanben  fein. 

achaisoner  3467  anflagen. 

achater  921  faufen. 

acointer  754  oerfimbigen,  funb= 
tf>un. 

acomplir  813  erfûUen. 

acoragez  2438  mutfjtg,  fùfjn,  ge* 
neigt,  uon  acorager  ermutfjtgen. 

acorder  1953  (refl.)  fia)  oergïeidjen, 
3ufammenftimmen. 


acorer  327,  1094  burdjboÇren,  er- 
ftetfjen,  tobten. 

acost  2549  9?aa)6arfa)aft,  ©emein* 
Woft. 

acostume  308  geioofjnt. 

acovrir  2940  bebetfen. 

acreire  3473  glauben.  D^fj.  ac- 
croire. 

acreistre  3465  oermeljren. 

acrocher  295  anÇacfen,  enter  n, 
fongen.    ïïîfj.  accrocher. 

adrescer  3632  refl.  fidt)  roenben. 

adentir  761,  1364,  1614  beftbnmen 
fur  etroaè,  refl.  fia;  ergeben, 
fief»  ûberlaffen.  $gl.  Godefroy: 
Adetir. 

ades  1176  unaufljorïio),  ununter* 
brodjen,  immer. 

adreit  430  gerabe. 

adversaire  1887  ©egner  =  ad- 
verser  1920. 

adversetez  453  ÏBibenudrttgfeit, 
Srùbfal,  Stotfj. 

ae  2670  2l(ter  =  éé. 

aemplir  818  uollfiïfyren ,    erfiïllen. 

aerdre  1941,  2000,  2289  antyeften, 
oerbinben,  naÇern;  neutral: 
Çangen  an  erra.,  fid^  an  etma$ 
Çalten. 

aerin  3107  luftfarben.  £ie  Suft 
mujj  eine  %avbe  fyaben,  ba  bie= 
felbe  a)emiftt)e  SBirfungen  au& 
iibt.    É>tr  nennen  biefe  unfern 


*)  2)aê  2Bi>rteroerjei<$niJ3,  baê  ooUftànbig  ift,  Çat  ben  3icecf,  einen  ©inblict 
in  ben  2£ortt>orratf)  beè  S)idjterâ  ju  geroafjren  unb  joli  roeniger  ^adjfennern,  bie 
immerÇin  einige  feltene  SBorter  finben  roerben,  aie  oielmefjr  iceiteren  tëreifen  atè 
§ulfêmitte(  bienen. 


406     — 


2(ugen    rtid)t    fid^tbare    garBe 

ber  £uft  ba$  gerftreute  £ageê= 

lidjt. 
afaire  1482  3)ing. 
afaiter    3456    uerBeffern,    Beffer 

tnctajen. 
afaitement  3570  (Sdjmud:,  <Sd>on= 

fyeit,  23tïbung. 
aferir  1752  fid)  gepren,  geBiifjren, 

paffen,  uergïetdj&ar  fein. 
affermer  980,  2433  uerftcïjern,  auë* 

fagen  =  nfj.  affirmer;  Befeftt= 

gen    =    nfj.    affermir.      $gl. 

Brachet ,      Dictionnaire     des 

doublets,  Suppl.  p.  6. 
aficher  245  Be^aupten,  uerftcbern; 

670  Çeften,  ritf)ten. 
afier  1041  uerfiajern. 
afiner  640  enbigert. 
agait  385   §inter^a(t;  aveir  son 

a.  cmf  ber  Sauer  liegen ,  auf=  j 

fouern.   9tfj.  aguet;  von  afyb.  ] 

wahta. 
agaiter  3902  Befauern,  nacfjftetten. 
agenoiller  3294  (se)  nieberïmeen, 

nfj.  agenouiller, 
agréer  16  ùBereinfthnmen,  jnfrieben 

fein. 
agu  1385  fdjarf. 
aguillette  2479  9tobel;   boppelteë 

SDiminutio,     pro».     aiguilleta, 

nf§.    aiguille,    non    lat.    acus 

9îabel,  mlat  Qiminut.  acucula, 

prou,  agulha,  gulha. 
ahan  570  SDrcmgfal,  Slnftrengung, 

Unrnfje. 
aider  1164,  2615  Çelfen   (Praes. 

aïde). 
aïe  3822  êiUfe. 
ajuster  935,  2666,  4151  uereinigen, 

orbnen,   bel  «Seite  ftellen,   refl. 

fid)  jugefetten. 
aigles  657  Stbfer. 
aignel    541    Sdmmlein,     ^ungeë 

(nom  ^e(tfan). 
ail  2380  eig.  tënoMaucf)  (lat.  alirnn): 

Ijier  33erftdrfung  ber  légation. 

%(.  St.  Palaye,  Dict.  s.  v. 


aimant    3388    diamant.     9?eBen= 

form  uon  diamant,   proo.  adi- 

man    =    aziman,     fdjon     Bei 

^fjilipp  «on  £f)aon. 
ainceis  que  694  Beuor. 
ainz  3192  vorfjer,  frù^er,  je. 
air  683,  695,  2617  Suft. 
aïr    272    Ungeftum,    (Site.      SBgr. 

Godefroy,  Air. 
aire  1794  êerïunft,  2trt,  Gfjorafter. 

(Siefje    debonaire,    demalaire, 

deputaire.       35g(.     Godefroy, 

Aire  1. 
aise     1080,     1337     SBoÇIbe&agen, 

SBergniïgen,  gùnftige  ©e(egen= 

Çeit. 
alaiter  978  fdugen. 
alcim    3357    irgenb    einer  (fuBft. 

u.  abject.), 
aleine  1327,  2304  2(tl)em:  ©d&fotf, 

nfv  haleine, 
alemele  241  H  linge,  Sdjnetbe. 
aler   920   gefjen.  "  $rdf.   1.   Perf. 

jeo  vois  2176  (mit  bem  ©erun= 

bium  1844). 
alever  2362  cmfatefjen,  grofoiefjen. 
alëure  1133  Sctirtrt,  ©nng. 
allas  855  ad). 
aime  334  ©eele. 
almosue     1764    SUmoîen,     gute» 

2Ber£ 
aloër  3759  mietfjen. 
alquant  294,  3821  einige. 
alques  1318  ein  îoenig,  etilHrë. 
alsi  979  ebenfo  =  altresi. 
alter  793  Stttar. 
altre  24   ein  anberer,   bacon  ber 

casus  obi.  altrui  2378. 
alumer  764  anjiinben. 
amasser  1006  aufÇaufen,  fammeïn. 
ambedui.    ambedeus,    andui.    an- 

deus  364,  3209,  3219  Beibe. 
amblanz  322  ben  ^afegang  gebenb, 

langfam  geïjenb. 
amender  1926  beffern. 
amende  4006  53efierung  =  amen- 
dement 347. 
amener  2754  fûfyren,  Çjeruorlotfen. 
amenteivre  2031  errcdlmen. 


407 


amer    2651     tteben. 
amer  425  bitter. 
amertume  2901  Sitterfeit. 
ami  2690  ftreunb,  ©enoffe. 
amiable      2107       lieben3roùrbig, 

freunbïio). 
amonceler   774   auffa)io)ten,    an= 

tydufen. 
amonester  496  ermaïjnen. 
amont  261  Çinauf,  oben. 
amor  376,  2904  £iebe  (fém.). 
amordre  3939  beifjen,  fig.  foften. 
an  2895  3aÇr. 
ancre  226£  Slnïer. 
angele,  angle   49  ©ngel  (Tobias 

1313  angélus), 
angoisse  2566  2(ngft. 
angoisser  2367  (se)  fia;  angftigen, 

r)ier:   fia)  beeiïen. 
anoncer  3118  t)erfitnbigen. 
antecrist  3082  antid)nft(id). 
anuitant  1000  Sâmmerung. 
aombrer    712,    3046    umfd)atten 

(»om  fyetligen  ©eift);  oerbtmïetn 

(»on  ben  2lugen). 
aorer  82  anèeten. 
aparager  2437  =  comparer, 
apareiller  3990  rùften. 
apareir  2169  erfd)etnen. 
aparceveir  1357  bemerfen. 
apeler  3380,  3475  nennen,  berufen. 
apert  158,  1211  offen,  offenbar. 
aporter  465  fjerbeibringen. 
apostle,  apostre  132,  2175  2lpofte(. 
aprendre  26,  4150  (ernen,  lefyren. 
après  65  nacrer,  83  naa). 
aprester  976,  1025  bereiten,  rûften. 
apris    1364   ber  gelevnt,   ftd)   an 

etroaê  geroofynt  i)at:  Tobler  in 

Grôber's  3eitfd)rift  V  p.  186. 
aprismement  374  2(nndï)erung. 
aprismer    (se)    2997    fia)    ncu)ern 

(Brandan  :   apresmer). 
aprocher  2423  fia)  naljem. 


aptalos  249  2lpta(o§  (fagenljafteS 
Xfyiex),  eig.  „ungefïûgett"  *), 
rocu)rfd)einltd)  ein  9JîiJ3rjerftanb= 
ntfi  beè  gried).  Originale. 

apuier  4163  ftiitjen,  tragen. 

aquasser  2832  bcimpfen,  (oftt)en. 
S3g(.  Godefroy,  Acoisier. 

arabiz  984  reifcenb,  fdjneU  ftiefjenb. 
dlad)  Godefroy  Çiefje  eè  ara= 
biftt):  nad)  G.  Paris  =  en- 
ragé.    $g(.  Fontarabie. 

araisoner  3490  anreben. 

arbre  2965  (mascul.)  23cmm. 

arche  63,  77  tëaften,  2trd)e. 

archer  3187  33ogenfd)û|e ,  lat. 
arcarius,  ital.  arciere,  £atfd)ier. 

ardant  2353  feurig. 

ardor  673  &lutf),  23rcmb. 

ardure  2484  ©Uttï),  23ranb. 

ardre  =  ardeir  368  oerbrennen 
672  brennen. 

areine  4030  <Sanb. 

arenger  3711  orbnen,  in  Orbnung 
auffteUen. 

arer  2911  pfliïgen,  bebauen. 

arere  3736  §urùtf. 

arester  2217  ôaït  mad)en,  fia) 
auffjaiten. 

ariver  3572  fanben. 

armes  (pi.)  1123  ^an^er. 

armer  1119  roappnen,  panjern. 

aromates  2192  2£oï)lgeriïd)e,  ©e= 
raùrje. 

art  3360  £unft. 

artillos  1317  Itftig.  »gt.  Diez, 
(Stnmol.  SQBorterbuo)  :   Artilha. 

ascer  3352  <Staï)l 

asne  1831  @fel. 

aspis**)  2561  $iper,  Natter. 

aspreier  228,  1320  qudlen,  ital. 
aspreggiare. 

assaillir  4106  ùberfatten,  angreifen. 

asazier  932  fcittigen,  oerforgen. 


*)  9Hdjt  antilope.  Dîatf)  Cuvier,  Le  règne  animal  1  p.  311  ift  ber  nidjt  dite 
îictme  Stntilope  entftellt  auê  antholops,  baâ  fic^  bei  Eustathius  finbe  uni  fitf)  auf 
bie  fajimen  Slugen  bes  Sljiereë  ju  bejieljen  fdjeine.    33gl.  oben  ©inleitung. 

**)  SDie  2Ifpté  ober  afriïamfrfje  ©djilboiper  (Naja  Haje)  galt  ben  alten  ©gnptern 
aie  ©innbilb  ber  2Jïad»t,  roe3Ijalb  fie  ouf  SJîonuntenten  aie  geïrbntei  2Hlb  erfà)etnt. 


—     408     — 


asseeir  736,  2663,  3236  erricïiten, 

feftfe|en;  refl.  fic^  fe^en. 
assembler  3221  oerfammeïn,  ftdj 

paaren. 
assëur  1028,  2108  ficher, 
assëurer  2006  fid^ern,  fdjiï^en. 
assez  1307  genug. 
assida:  ftelje  ©tgennamen. 
assiduelment  1973  beftdnbig,  nfj. 

assidûment, 
assigner    3805    befttmmen,     gu= 

raeifen. 
assommer  814  ïronen,   bie  ^rone 

cmffe|en. 
assorber  2472  in  âtnfprutf)  nefjmen, 

fig.  Menben;   im  Besant  301 

essorbe. 
assorbir    414    oerfd^Itngen,    »er= 

ftf)Iucfen.      33gï.    A.    Scheler, 

Trouvères  belges  p.  285. 
assorder  2471  betduben,   nf§.  as- 
sourdir, 
atacher  263,   2271  befeftigen,  an= 

ietten. 
atant  1413  barauf,  alôbalb. 
ateindre     149,     1202     erreidjen, 

ftreben. 
atendre  238  erraarten. 
atenir  1588  fid)  entÇalten. 
atorner  925,  1963,  1970  juncfjten, 

bereiten   (»on   ator   êdjmutf); 

fidj  neigen:  en  decurs  =  ab* 

neïmten. 
atraire  519  an  fidj  giefjen- 
auctor  35,  2507  «erfûffer. 
auctorite  578  geugnifi,  Stusfprudj. 
âiiner     324,      348      oeretntgen, 

fctmmeln. 
aval  261  fjinab. 
avaler  3406  Çerabïommen. 
avantage  1024  33orif)ei(. 
aveir  2318  fyabtn  (Umfdjreibung 

mit  ^articip  1734). 
avènement  2813  2fnfunft. 
avenir  61,  146,  420  fttf)  eretgnen, 

gefdjetyen,  Çercmïommen. 
aventure  146  3ufatt. 
aver  4070  Ijabfûcfytig. 


averrer  2182  »errairïlitf)en,    mafyv 

mctdjen. 
avers  3813  gegen. 
avesprer   3652,    3808    bdmmern, 

âlbenb  raerben. 
avis  2278  2tnftdjt,  2J?einung. 
aviser  1400  geraaljr  raerben,    er= 

fennen,  bemerïen. 
aviver  716,  767  beleben;  flatfern, 

3607  junefjmen. 
avoltire  1516  ©Çebrudj. 
avoltre  703  23aftarb. 


baailler  1906  ba$  Waui  auf* 
fperren,  raarten,  nf$.  bâiller. 

baer,  béer  2755,  2325  auffperren, 
nfj.  bayer. 

bailler  195  lenfen,  berûtyren; 
3712,  3501  geben,  (eiÇen. 

baillie  2920  SdmÇ,  2ftad)t. 

baigner  677,  1979  baben. 

baiser  1338, 2904  fùffen,  ftfjndbeln. 

baiseor  2130  $iïffenber,  $errdtljer. 

baleine  2252  SBatfifcÇ.  Cuvier, 
Le  règne  animal  1  p.  344 
fyalt  bie  53emerïung  fur  raefent* 
lirf),  bafi  bie  Sateiner  im  2tft- 
gemeinen  ben  -Iftamen  SBalfiïdj 
in  unbeftimmter  SBeife  fur 
atte  grofjen  Getaceen  gebraudjt 
fyaben  raie  bie  norbifdjen  $olfer 
whale  ober  wall  nebft  2lb= 
leitungen. 

banere  3906  Canner,  panier. 

baners  3992  gctÇnentrdger. 

baptesme  716  2aufe  =  2887 
baptizement. 

baptizer  726  taufen. 

barbe  1736  $art. 

barguigne  3680  53ebenïlict)feit. 
$gl.  Godefroy,  Bargaigne. 

baron  4109,  c.  obi.  oon  ber  ©bel* 
mcmn,  £err. 

bas  19  niebrig,  irbifcr). 

baston  4086  <Stctb,  nfj.  bâton. 


—    409     — 


bataille  4123  ©0)(arf)t. 

batëure  2136  ©cf)(ag. 

batre   3323,   3506   falagen;   jer* 

ftofjen. 
bec  557  ©ajnabel,  pi.  bes. 
beccber  1335   mit  bem  ©dmabel 

ïjacfen.    Q«  biefem  ©inné  noa) 

neunormanmfcf).   5Rfj.  becquer. 
beivre  320  ©etrànï.    beivre  2319 

trinfen. 
bel  2318  fdjon. 
belte  2117  ©djonfjett. 
belette  2419  2Ciefer,  fpan.  beleta, 

eig.  ©ct)ontI)tercf)en. 
ben  1  gut,  roof}!,  fetyr:   bas  ©ut. 
bender  600,  2133  feftfdjnûren. 
bénin,   bénigne  504,    1774  gùtig. 
bénignité  1556  ©ùte. 
benurez  1779  glùcffelig. 
besant    3463    Ranimer    ((Mb* 

mûnje).      3>g(.     L.    Holland, 

Crestien  p.  66. 
besser  1286  fenfen,   nfj.  baisser, 
beste  139  Xi)kx. 
bestiaire   134,   1113,  1316,  1568, 

1575  ïljterbucf),  Iat.  bestiarius. 

Godefroy  betegt  nur  bestiaire 

=  bête  sauvage, 
beverie  2392  Xrtnfgetage. 
bevre  1477  mbev  (lat.  fiber). 
bis  3106  fd)iDdr3[ia). 
blâmer  3468  tabeln  =  blasmer. 
blanc,   blanche   478,   2034   raetfc 

(9îom.  blans). 
blandissant  4077  ftf)meid)(enfcf> 
ble  883,  4028  ©etreibe,  tëorn. 
bief,  bleve  2034  Ua)tfarben,  bmu, 

nfj.  bleu, 
blescer  197  befcfjdbtgen,  gerf cfjmgen, 

uer(e|en. 
boche  2421, 2753  2Kunb,  ©ajnauje. 

yiît.  bouche, 
boef  1654  Da)fe,  9ttnb,  nf§.  bœuf, 
boël  1702,  3291  Sarm,  pi.  @in* 

geroeibe;  fftûffel  (oon  botellus 

Sffiurftdjen). 
boillant   661    fiebenb,    fjetft   (oon 

boillir,     3805     foc^en,      nf§. 

bouillir). 


bois    2916   ©eÇoIj  (picarb.   bos)f 

mlat  boscus. 
boisdie   450    23etrùgerei,    $re»e(, 

3lrgïift,  SBoâÇett. 
boisson  291,  1130  «uftt),  ©e6ùfd), 

nfj.  buisson, 
boissonei  255  Q3ùftf)d)en.    ^n  C. 

Hofmann's   ©loffar   fteljt    Iat. 

frustetum=byssoney;  Philipp 

von  Thaon  fyat  bte  <yorm  buis- 

sunet  =  nf§.  buissonnet. 
boen  519  ber  (Bute.    Ueber  biefe 

©oppelform  ngl.  F.  Neumann, 

Stiteraturbl.  III  470. 
bon  1992  gut. 
bonté  847,  3446,  3548  gute  (Stgen* 

fdjaft,  £iicf)ttgïeit;  Sefferung; 

©utes. 
bordel  1772  Dbbad&,  SBoÇnung. 
boscage  1868  fyain,  ©etjo(§. 
bosoigne  773  ©efdjaft,  ©aa^e. 
bosoing  2807  «Rot^fatt. 
bot  2180  de   bot  fog(etd).     S3g[. 

Vollmôller,    9JZùnd)ener    Brut 

p.  110. 
boter  1162  ftojjen,  treiben. 
bracer  1542  fjtnarbeiten  auf  etroas. 
braies  2532  .èofen  (%[.  Chassant, 

Vocabulaire  latin-français.   P. 

1877  p.  54),  naa)  Mahn,  ^ro= 

nenjal.  ©r.  p.  5  oom  fat.  braca, 

mtat.  braga,   einem  gaïïtfdjen 

SBBort. 
braire   1070,   3310  fd&reien  (non 

ïftenfdjen  unb  non  ber  2Uraun* 

rourgel). 
braz  1939  2lrm. 

briser  2759  jerbreajen ,    fprengen. 
bronçonez     1144    ©tacf)e{.     3)aê 

9Bort  feï>lt  bei  Godefroy.    $g{. 

Diez,  @t.  20.  bronco. 
bruere     1986     £etbe(anb,      nfj. 

bruyère, 
brailler    3281    oerbrennen,     nf§. 

brûler, 
bruir  364  in  33ranb  fet^en. 
bue    1735   33ocf,    Siegenbotf  (ba$ 

SOort  ift  cetttfajen  Urfprungeê). 
bule  1329,  2374  Sift,  £rug. 


—    410     — 


ça  1756  Çter. 

çajus  789  fyevah. 

caladrius  457,  491  ©aïabrius 
(fagenï).  $oge().  %(.  Godefroy, 
Caradril.  Ueber  bte  $ctlanber= 
£ertf)e  »gl.  Du  Cange,  Calan- 
drus  unb  K.  Sittl  im  2trdÉ)it» 
fur  latetn.  £e£ifograpï)ie  II,  3. 

cameil  2478,  2595  lameeL 

camelon  2594.  Oriect)ifc^er  -ftame 
fur  ©trctufj. 

car  26,  1269  benn;  boaj. 

caroigne  1179,  1983  Sïaê,  nfo. 
charogne. 

ceguë  1663  ©djterltng ,  §unbs* 
peterfttte,  nfj.  ciguë,  fat.  ci- 
cuta,  t)ier  SBerftârfung  ber 
légation.  3toa)  èet  Eutebeuf 
II  197  ift  bteferbe  Slebenëart 
gebrauajt:  Ne  pris  pas  un 
rain  de  segue.  $gï.  Scheler, 
Adenes  li  Rois  1279,  2027. 
fyer)lt  bet  Godefroy. 

ceinture  1055  ©urt,  Dîabel,  Senben. 

cil  735  (9tom.)  berjemge:  cel  608: 
celui  701  (Slccuf.). 

cel  =  ciel  2605  ôimmeï. 

celestre  2197  fjtmmlifdj  =  celes- 
tial  3415  =  celestien  2626. 

celer  3405  uerbergen. 

ceo  2  btefes  (etnftlb.). 

cendre  771  âlfc^e. 

cendros  31 10  af dj flecïtg,  af d)f arben  : 
ber  %otm  nad)  nfj.  cendreux, 
bem  ©inné  natf)  =  cendré. 

centisme  114  Çunbertfte. 

cenz  2906  ïjunbert. 

cercher  662  auffudjen,  nfj.  cher- 
cher. 

cerf  2739  $)irfcrj. 

cert  4019  ftdjer. 

certein  2676  ficher,  beftanbtg. 

certes  577  fta)erltd). 

cesser  2806  auffyoren. 


cetus  2257  (griecï).  xrjrog,  it.  ceto) 

2BaI,     tôrafe,    ëeeungefyeuer  ; 

Breymann    ùberfe^t   cete   bet 

Jehan  de  Journi  mit  ,,^-ifay', 

Godefroy  cetun   mit  éatfifd), 

2Gaffifcf>r 
chaas,    chas   2479    Oe^r.     35ieâ 

2Bort   fefjlt   bet  Burguy,   Du 

Cange,  Godefroy. 
chael  2428  Sunges  (oom  9Biefeï), 

ïat  catulus. 
chaene,   chêne  2537  tôette,    «f$. 

chaîne, 
chair  163,  1138,  3928  fatlen. 
chaitif:  fier)e  cheitif. 
chalcer  1802  (2tf)ul)e  an$tef)en,  nf}. 

chausser, 
chald    382    ïjetfjbiùttg,    brunftig, 

gett.  E.  Zola  nennt  biefe  <Stnn= 

Itd^feit  odeur  de  femme,    ©e* 

Ictufig    roar    fur    etne    fotaje 

Jrau  bte  Q3e3etcf)nung  chienne 

chaude, 
chalenger  486  anfdjulbtgen,  tabeïn, 

„3ei^en"  :  engf.  challenge, 
chalme     887     (masc.)     Stoppe!, 

©toppelfetb,    £a(m,    iat    ca- 

lamus. 
chalor  669  £>t£e,  SBdrme. 
chalt  3642  (impers.)  eè  gtlt,  oon 

chaleir. 
champ  4123  g-e(b  :  pi.  chams  2911. 
champestre   2924  scil.  colom  = 

g-elbtaube,  #etbf(iïtf;ter. 
chançon  3268  Steb. 
change  690   Skrioedjsuutg ,    $er= 

taufajuttg. 
changer  98  roectjfefn. 
chant  1065,  3275  ©efang. 
chanter  1071  fingen. 
chapitre  3168  tfàpitel. 
chapon  1312  tôapaun. 
char  1471  #(etfd). 
charité  1039  Siebe. 
charnalite  2076  #letfd)eôgeûalt. 
charnel  374  fletfajïtcf). 
charrere  896  2Ceg. 
chartre  1769,    1786  flerfer,    6e* 

fcingmfj. 


411     - 


chascun   =   chescun   143  jeber; 

autf)  abjectiotfd^  2895. 
chaste  1104  jiïdjttg,  rein, 
chasteté  1236  tëeufcÇIjeit,  ©ittfam* 

fett 
chastier  1073  tabeln,  unterraetfen. 
chatel3521  ©ut,  (Simwfjme,  ©eftfc. 
chef  1935,  3317  tëopf. 
cheitif  226  e(enb,  lat.  captivus. 
cheitiveison  103,  2727  ©efcmgen* 

fd&aft,  dlotï).    %(.   Godefroy, 

Chaitivaison. 
cheitivete  1048,  2089  ©lenb. 
chemise  2532  §emb,  Unterïïeib. 
chen  1957,  3642  £unb;    bUblic^ 

juï  SScrftatïung  ber  légation 

aïs   SKimmalroertï).    %l.  nfj. 

mener  une  vie  de  chien;   un 

chien  de  temps, 
cher  841  lieb. 
chère  1253  2(ntïifc,  9ïïiene. 
chertez  1930  £iebï)aberei. 
ches  3946  fret, 
cheval  1083  «pferb. 
chevaler  3887  «Riiter. 
chevalerie  2723  Dtitterftanb,  Witter* 

fd&aft. 
chèvre  1732  3iegc. 
ci  566  ïjier. 
ciller  700  blinjeln,    bltnïen  (oon 

cil,  lat.  [super]  cilium).    ©a* 

bon    leitet    Diez    aua)    siller, 

ciller  ab  =  eincm  ^alïen  bie 

2lugenlieber  jufammennafjen. 
cimetire  2215  âirajïjof,  nfg.  cime- 

tière. 
cinc  1866  fiinf. 
cinquante  2545  fimfjig. 
circumcis    596    befrfjnitten,    oon 

circumcire  befajnetben. 
cist,   f.  ceste,   c.   obi.  cest  618, 

623  2)emonftratiopron. 
cit  2206  =  cite  2201  ©tabt. 
citezein    3941    ©tabter,     ©tabt* 

bûrger;  nf3-  citoyen, 
clamer  3856:  fteïje  quite. 
clarté  3378  tëforÇeit,  <5cf)etn,  £elle. 
cler  660  Ijell,  glanjenb. 
clerement  3740  raenig. 


clerc   34,    3543   ©etftïid&er,    lat. 

clericus. 
clocher  650  Ijinïen,  lat.  claudicare. 

SBgl.  Scheler,   Li  Bastars  de 

Buillon:    Notes  3052  u.  nfj. 

cloche-pied, 
cloficher  603  feftnageln,  ïreujigen. 

(3m  Tobias   302  clofiz:   fiz.) 
clore  1665  oerbergen. 
clous  2173  «Ragel. 
coane  1677  9Jftft,  @d)raarte,  rtfj. 

couenne. 
coart   1731    feig    (@pitï)eton    beê 

Ôafen). 
coc  237  çafyx. 
cocadrille    1647    Hroïobtl.      $gl. 

Godefroy,  Cocatris. 
cocher  1324  fia;  nieberlegen,  nfj. 

coucher, 
coë  152,  1935  ©djroeif,  ©damans, 
cointe  908  artig,  fajïau. 
cointise     933,      1131     Strttgfett, 

©d&fouÇeit,  Sift. 
col  3958  Sais, 
coloevre  2740,  2745  «Natter,  nfj. 

couleuvre, 
colom  3106  Saube:  in  ben  Joies 

N.   D.    794    columbele,    983 

columbe. 
colomber      2904      Xaubenfdjlag, 

£aubenl)aus. 
color  2577  %avbe. 
colorer  2036  fdrben. 
colp  1661  ©ajlag  pi.  cols, 
colper  1486,    1860  fd&fogen,    ah* 

fajneiben,  genitaires:  faftrtren. 
com,    corne  205  raie  =  cornent? 
comander  865  befef)ïen. 
comandement  2448  &ebot 
combatanz  1370  fampfluftig. 
combatre     1383     refl.     ïdmpfen, 

$ampf  aufne^men. 
comben  65,   3940  raie  utel,   raie 

lange, 
començaille  5  Slnfang;    bei  Jean 

de  Journi  comenchalle.     %(. 

Godefroy. 
comencer  1  begtnnen. 
commoveir  554  beraegen. 


412     — 


comparer  2451  oergteid^en. 
compaignon,  c.  obi.  oon  compainz 

2654  ©efafirte. 
compaignie  372  ©efeïïfdjaft,   ©e= 

meinfcbaft. 
compasser  63  auêmeffen,  errtdjten. 
complie  1876  Slbenb^eit  btê  97Htter* 

nad)t,   prot).   compléta.     $g(. 

Godefroy. 
comun  2933  gemetnfam. 
comunement  2932  gemetnfam. 
conceivre,   conceveir  1719,    3223 

empfangen ,    tracfottg    roerben  ; 

erfinnen. 
concorde  28,  4057  (Stntradjt. 
concorder  286  in  ©tnftang  bringen. 
conduire  430  tenïen. 
confes     3843     bufcferrtg.       Sgl. 

Tobler,  Vrai  Aniel  329. 
confesse  3976  93ufce,  Setcbte. 
confession     3840     SBetcbte,     23e= 

ïenntntfs. 
confondre   3436    oernrirren,   oer= 

berben,  oernttf)ten. 
confort   1898  Sroft.    %(.   1724. 
conforter  466  trôften,  ftârfen. 
conoistre  44,  646  fennen. 
conquerre    2487,    4112    erobern, 

abgerotnnen,  erroerben. 
conquest  1548  ©erotnn,  ïïeute. 
conrei  1940  SUtêrùftung  ;  prendre 

c.  fitf)  ïiïmmern. 
conscience  3872  ©emtffen. 
conseil  3516  ïftafy,  SiatÇgeber. 
conseiller   4132  ratben  (Gonj.  3. 

^Serf.    conseit:    seit:    Tobias 

688). 
consonancie  33  ©(etd&Iaut,  ©teia> 

fïang,    gletcbïltngenbe    9îetme, 

(at.  consonantia. 
conte  564  ©rsablung. 
conter  1965  erjablen. 
contenir  780  reft.  fid^  befinben. 
continence  1556  ©ntfjaïtfamfett. 
contraire  1793  ©egentfoeil. 
convers    154,     1399    âlufentbaït, 

©cblupfrotnïel,  ^'6i)le. 
converser    2918    roobnen.      $gï. 

Godefroy. 


convertir  130,  1896  (reft.)  fia)  be* 

feÇren. 
convi  1042  ©aftmabl. 
corage    3576,     3440    ©efinnung, 

£erj. 
corailles   1702    ©ebarme,   Singe* 

roetbe. 
corios   1033,    2441   bebacïjt,    be* 

forgt,  eifrig. 
cor,    corn   1441   §orn  =  corne 

1431. 
corner  1443  pofaunen,   mit  bem 

£orne  blafen,  buten. 
cornu  1662  etfig,  jactig,  lat.  cor- 

nutus,    proo.    cornut.      $g(. 

Tobler  in  ©otttnger  Stnjetgen 

1877  p.  1612.    Cah.  bcnft  III 

214  an  £>ornftetn  ober  silex? 
corocer  230  erjùrnen. 
coroz   551    3orn,    de   fin   c.  im 

bbcbften  Jorn. 
coroner  122  fronen. 
corporu  403  ftarï,  rooblbeïetbt. 
corre    23,    2502   laufen,    fabren, 

nfj.  courir;  1093  c.  sore  ùber= 

fafren. 
cors    1195,   3316    borner,    Seib; 

©tenget. 
cort  24  §of. 
corteis  460  Ijbftfa),   boflta),  artig, 

fittfam,  biïbfa). 
corteisie   3569   Sittfamfett,    2ln* 

^tant). 
cospel    203     <5pan,     ftobelfpan, 

©cbeit;  mlat.  coispellus.    Fr. 

Michel,    Chronique  des   ducs 

de  Normandie,   Glossaire  fyat 

coispel.      23gl.     rtfjj.    copeau. 

Godefroy  bat  nur  copeis.   $gl. 

Du  Cange,  Coipellus. 
coste  557  évite. 
costume  2902  ©eroobnbeit. 
cotidien  1991  tagïttf). 
coveiter  2320,  3580  gierig  ftrebeu 

nad)  etro. 
coveitise  2472  ©ter,  33egterbe. 
coveitos  4073  begierig. 
covenable  3180  paffenb,  brauajbar. 


413    — 


covenant  3728  Uebereinfommen, 
$erfpredjen. 

covenir  1064  (impers.)  paffen,  ftd) 
gepren,  mùffen. 

cover  2357  brùten,  ausbrùten,  nf§. 
couver. 

covrir  152,  834,  1299  bebecïen; 
fyibbem. 

creable  1625:  fteïje  noncreable. 

créance  1917  ©laube. 

creator  584  ©djopfer,  von  créer 
fdjaffen  737. 

créature  583  @efdjopf. 

cremre,  creindre  2457  fùrdjten. 

creire  129,  941  gïauben. 

crème  1532  Jyurd)t. 

creste  2229,  2260  £amm,  £aube, 
©djopf;  ^ûcfgratftûcf,  £rone, 
lat.  crista. 

crestien  710  djriftttd);   ©Ijrtft. 

creistre  205,  3211,  3564  meÇren, 
oergrofient:  59  nmdjfen. 

creissant  1961  9ftonbftd)eI ,  ju= 
neljmenber  9ftonb. 

crever  2580  pla^en,  berften. 

cri  2369,  3311  sJîuf ,  ©djrei, 
fôrficfaen. 

crier  1875,  2365,  3310  fdjreten, 
rufen,  brùUen. 

crier  737  fdjaffen  =  créer. 

cristal  3356  ftrnftaU. 

croes  2749  ioofyte,  £od),  nfj.  creux. 

croiz  121  Sreug. 

croller  1137  fd)ûtte(n,  roadetn, 
proo.  crollar,  it  crollare.  93g(. 
Godefroy,  Croler. 

crucifier  2698  freujigen. 

cruel  589  graufam. 

cuillir  758  pflùcïen,  fammctn. 

culvert  1154,  1329  fptpiibtfd), 
gottfos,  lat.  culum  vertens  = 
fetg.  Cahier  II  200:  Si  ce 
mot  vient  du  latin  coluber 
(fraus  serpentina),  Colbert  au- 
rait fort  bien  traduit  son  nom 
en  choisissant  pour  armes  par- 
lantes un  serpent  (couleuvre). 

■cure  545  ©orge. 

curer  3986  Çeifen. 


curs  1276  Sauf. 

custer  936  ïoften,  §u  ftef)en  ïommen. 

cutee  1655  (Stfe,  nfg.  cdéeou. 


daerein,  derein  3550  ïe^te. 
daigner  3602  geru^en. 
damage  1646  ©djaben. 
dame  2718  £errin,  $rau. 
danger     3666     Sebenïen,      $er« 

gogerung,  nfj.  ©efaljr. 
damne  52  £>err. 
dameisele   1401,    1409   9ftabd)en, 

^rdulein. 
danter  1847  jciljmen. 
danz  96  £err. 
debonaire  2110  gut  geartet  =  de 

bon  aire, 
debot  630  fteïje  bot. 
deceveir  953  taufdjen. 
decevable  3877  trùgerifdj. 
decurs  1963  2lbneï)men. 
decreis    3682    2ïbnaï)me:    li   jor 

torna   en  d.   ber  %aa.  begcmn 

ftd)  ju  netgert. 
dedenz  1327  innerÇalb. 
déduit  1397  $ur*n>etf,  Bettoertreib, 
déduire  1980,  3220  ftd)  behifttgen. 

Suft,  ^agboergnûgen. 
défense  300  SBetyr,  $ert§etbigung. 
défendre  1125  »ertïjeibigen,f  d)û£en, 

oertoe^ren. 
defens  3241  SBerbot. 
definaille  4138  ©d&lufe,  @nbe. 
definer  1  enbigen. 
|  defoler  2756  tobten,  oermdjten. 
degaster  1168  oernmften. 
deïte  191  ©ottÇett. 
dei  2172  Singer, 
deigner    3602     bte    ©eroogenï)ett 

fyctben. 
délai  2284  2tuffdmb. 
delge  264  ^art,  fd)tcmï. 
délice  1614  £uft  =  deliz:  Joies 

N.  I).  184. 
delitable  1227  ttebltd),  ïofttid^ . 
délit  313  £uft. 
déliter  317  refl.  ftdj  erfreuen. 


—    414    — 


delitos    1838    Çerrlid),    treffiidj. 

(delicios  in  Joies  N.  D.  177.) 
delivrement  3694  fdjneïi,  fogleicf). 
deliz  1111,  2317  ©rgo^en,  ©enu£. 
dels  554  =  doels. 
déluge  62,  3752  ©ûnbflutf). 
demalaire  1794  fdjtecïjt  geartet. 
demander  3786  fragen. 
démener  3414,  4106  fiïïjren. 
dementers  3559  injroifd^en. 
demaneis  3681  fogleicf). 
demorance  2284  Skrjug. 
demore  3582  âTufentïjalt. 
demorer  3646  jogerrt. 
demostrer  3115  jetgen,   èejeugen. 
dener  3799  Senar,  Silberlmg. 
denrée    3638    2Bertf).      SSgr.    Du 

Cange,  Denariata. 
denz  1337  3af)n. 
départir  775,  2597,    2519,   3592 

tïjeiïen,  mittfjeiren,  trennen. 
dépecer  3345  gerftiïcfeln,  jerrei^en. 
deputaire    1315    fd)lecf)t    geartet. 

%(.  Godefroy,  Aire, 
derener  3706  fe£te. 
derere  1941,  1934  fjinien. 
dérivée  3252  tâanal,  Strom. 
derompre    1700    5er6redjen,    ytx- 

reifjen. 
descendre  1335  f)erabfteigen. 
desciple  2169  ^ùnger. 
desconfire   3584   oerblûffen,   au§> 

ber  ^aff  ung  bringen,  uemid^ten.  j 
descovert  1841,  1325  en  d.  offen. 
descretion  861  Urtjjeil,  9JZenfc^en= 

cerftanb,  9îecf)tltcf)ïeit. 
desdaigner  3601   rerarfjten.    !Rf&. 

dédaigner, 
deserdre  335  foômacfjen. 
désert   51  28ûftenet,    @infamïeit, 

einbbe. 
desertine  537  ©inobe. 
desfaire  576,  812  jerftoren ,    cmf= 

Ibfert,  3unid^te  madjen. 
déshériter  3032  ente  ré  en  =  de- 

seriter. 
deshonorer  856  befcfjitnpfen,   oer=  j 

unefyren. 


désirer  184  roùnfc^en. 
désirer  2704  <Sel)nfucf)t. 
desleals  4061  unrebltdj,   treulo^ 
desoz  887,  Ï672  unter,  unten. 
despendre  3801  oert^eiten. 
despenser    3702    ^auêoernmtter 

Ôauêoater. 
desperer464  oersroeifetn,  aufgeben. 
despire  575,  1641  ceracfjten. 
desque  1165  bis  =  desique. 
desrei  90,   1416  Unorbentficfjfett, 

$ampf,  ÎSiberftanb. 
desrober  3886  berauben. 
destinée  3919  ©efcfntf,  ÏRiÈgefcÇut 
destorber  2109,  2835  oerljinbern  ; 

fubft.  Sterling,  Un§eil. 
destre  1031  Redite, 
destreindre   3344    nerfefcen,    jer= 

brùcfen,  lat.  destringere. 
destresce  2482  ïïofy,  Unglùcf. 
destreit  1500  ©tige,  9totf>. 
destruire  1725  jerftoren,  uernicfjten. 
desus  666  ùber. 
desvoluper  2519  fier)  ïoêmacfjen. 
Deus,  Deu  37  ©ott. 
deus  533  jroei. 
dévaler  3775  fjinabgefjn. 
devant  1408,    1412  nacf)  Wolter, 

^ubenïnabe  p.  128  =  ©djurje; 

beffer:  ScfjoÈ:  biefe  23ebeutung 

fcfjon   bei  Philipp  von  Thaon 

unb   in   ben  Joies  X.  D.  47. 

Godefroy  fjat  ungenau  :  «partie 

antérieure  du  corps,  poitrine*, 
deveer  1579  nerbieten. 
deveir  1535,   3222,   3586  biirfen, 

folfen,  fcfjufben,  (ôfter  aie  Um- 

fcfjreibung   beô   nfj.    rut.   ober 

conçiit.) 
devenir  595  merben:  4012  f)erab= 

fommen. 
devers  986  gegen. 
deviner     1596,     3773    erratfjen, 

nropfjejeien. 
devise  44, 3508  Unterfcf)teb;  îfjeil; 

SBunfà. 
deviser  943  tÇetfen. 
devoltrer    1694  (se)   fief)   roahen, 

nn.    se  vautrer.     %(.    unten 


415 


voltrer    unb    Godefroy,    De- 

volter. 
dévotement  1251  fromm,  ergeben. 
dis  2138  £ag  (ferbftftctnbigeè  SBort). 
diable  1696,  4101  £eufe(;  Unpolb 

(bas  SBort  ift  fyiev  breifilbig). 
diamant  3341  diamant, 
dignete  1423  SBùrbe. 
digne  2647  roûrbig,  roertÉ). 
dipsas    2563    2)urftf  change,    lat. 

coluber  dipsas,    nfj.  dipsade, 

dipsas,  dipse.  2tud)  nad)  Aelian 

6,  51  ift  bte  dipsas  tieinev  ais 

bie   $iper,    aber   gefafjrliajer; 

bte    oon    tfjr    ©ebtffenen   be= 

ïommen  entfetjlicfjen  Surft  unb 

trinfen,   bis  fie  p(a£en.    9îacb 

Godefroy  ift  dipse,    dise  eine 

2(rt  ïletne  Solange, 
dire  1053  fagen. 
discipline  2726  £ef)re,  ©trafe. 
discipliner  2235  in  Su^  ^alten, 

jùtfjttgen. 
dit  1448,  2101  SBort,  ftebe,  Sfuâ* 

fprud),  Sprud). 
divers  2241  oerfcÇieben;  2247  2(oo. 
diverser  (se)  346  abtoedjfein. 
diversete  3115  $erfcf)iebenï)eit. 
divinité      30     ®otteêgefaÇrtf)eit, 

îfjeologie. 
divise  44  ^^eifung,  &ven^et  Unter= 

fcf)ieb  ==  devise, 
division    3585    2(btbeilung,     3(6= 

ftufung. 
doble  1629  boppelt,  fcfjroanfenb. 
doels554  Sdjmerj,  £eib,  &ummer. 
dolçor  3430  SRUbe. 
doleir  21  (se)  f^merjen,  fief)  tirgern. 
dolent  506,  2282  betrùbt. 
doler  3185  atyobeln,  beftfjnetben, 

fig.  im  Rendus  de  Moliens. 
doleros  2711  traurig. 
dolz,    dolce    2617    mtlb,    gelinb. 
domination  1455  ôerrfdjaft,  oierte 

Crbnung  ber  ©ngeï. 
donc  3414  beêÇatt),  bann,   ba  = 

donques  113. 
dormir  1691  fcfjlafen. 
don  2090  ©efcfjenï. 


doner  919  geben. 

dos  2260  Lucien,  ftutfgrat. 

dotance  2418  $urtf)t,  ftvoetfel 

doter  1124  jroeifeln. 

doze  1869  jrootf. 

dragon  2141  ®rad)e. 

dras  321  ©toff,  £(etb.  (©tmtnuttn 
drapelez:   Magdal.  587). 

dreit  137  recfjt. 

dreiture  18  Ûed)t,  ©eredjttgïeit. 

drescer  1275,  2512,  1441,  518 
(bas  @ege()  auffe|en;  en  la 
croiz  an  berè  $reuj  pngen; 
(fein  2(uge)  ridjten. 

dromonz  406  f($nel(faf)renbeê 
ecfjiff.  $gt.  2t.  Bfyulià,  2)a§ 
fjbftfdje  Seben  3ur  3eit  ber 
9)?tnnefanger,    II  275. 

(druz)  drue  989,  2702  ©efàÇrtm, 
©eliebte. 

druz  258  bicï)t,  gebrangt,  nfj.  dru. 

dui  2656  srcei. 

dur  3391  Çart. 

durement  1479  fer)r. 

durer  101,  1566  bauern. 

duresce  501  $erftotftï)ett. 


e  1  unb. 

eage  74,    3830  3ett,   Sebenêjett, 

2Uter. 
ebreu  2593  fyebratfd). 
éé   3307    2((ter.     Siefeïbe   $orm 

bei  Fantosme,  Marie  de  France, 

Benoît  unb  im  Brandan. 
église  129  tôircïje. 
egre  1381  fjeftig,  ïraftig. 
egresce  1451  23itterïeit,  @rott. 
eir  61  @rbe. 
eire  3474  2Beg,  SRetfe. 
eise  1337:  fieÇe  aise, 
eisil  3038  ©ffig.     33gl.  Godefroy, 

Aisil. 
eissil  1344  $erberben,  Untergang, 

lat.  exilium. 
eissiller  57,  3242  oerbannen,  oer* 

treiben. 


416 


eissir    3756    ausgeÇn:    toie     im 

Brandan    jeigt    fid^     in    ben 

ftammbetonien   ^ormen   i,    in 

ben  auf  ber  ©nbung  betonten  ei. 
el,  ele  106  fie. 
els  553   betonteë    ^ron.  ber  III. 

$erf.  <piurali§. 
ele  404  ^(ûgef. 
éloquence  3557  Serebfamïeit. 

em  461  1',  man.    (Joies  N.  D. 

142    l'un:   façun;     alfo    l'oni 

9?ebenjornt.) 
embevrer  1785  trdnfen. 
embler  1308  ftefjlen,  escamotiren. 
embrasement  2854  Sronb,  ^-euers* 

glutb. 
empeindre    2542    frofeen,    tjeftig 

fdjlagen,  lat.  impingere,  prou. 

empenher.    £aô  ©u&ft.  iautet 

nad)  Tobler  in  Grôber's  3eit= 

fdjrift    V    p.    207     empeinte. 

©ct)on    Cotgrave     fenut    Em- 

paindre. 
empeirer  198  fcpbiqen. 
empire  1916  9îeidj/ 
empleier    3464    gebraudjen,    an= 

roenben. 
emplir  2748  anfûllen.    (Joies  X. 

D.  729  emplom). 
emposer  40  uerleiben,  uiertljeilen. 
en  1007  SlboerG  unb  fJrôpofttion. 
en  2213  1',  mon  =  Pem. 
encbalcer    311,    1484    uerfolgen, 

natf)fe£en,  non  lat.  ealx. 
enchantement  2561  gauberet,  33e= 

jauberuna,. 
enchanteor  2457  non  enchanterres 

gauberer ,     SBefdjroôrer.       3m 

SUtertÇum   galten   bie   ÏJÎarfer 

aïs  Sdjlangenbeftfjroorer,  beren 

©ottin  Anguitia  r)ieB- 
enchanter    1072    einfmgen,     be= 

wibern. 
enchérir  498  Iteben. 
encliner  (se)  784  fidt>  nieberbeugen, 

oetneigen. 
enclore   1665,    1092   ettifdjltèfjen, 

oerbergen. 


encombrer    315    in    SBerlegenÇeit 

bringen. 
encontre  2556  gegen. 
endeble  2743  gefc^tr>dct)t. 
endormir   1088  einidjlâfern,  refl. 

einfdjlafen. 
i  endreit  1880  Dri. 
enemi  4101  g-einb. 
enfance  3819  ^tnbfjeit. 
enfant,  von  enfes  2384,  3617  £inb, 

gungeë.    (2)iminutio  enfantet 

unb  enfançon  in  Magdal.  562, 

591.) 
enfanter    2420,     3194    gebâren, 

^unge  roerfen. 
enfermete  469  £ronfi)eit. 
enfer  2759  ôolïe. 
enferaal  456  ftoUifct). 
enfin  2528  îojltetsiïcf). 
enfoïr  2609,   3560  (Tobias   1000) 

nergraben. 
enfuer  2609  uerfdjarren ,  =  uer= 

graben  nn.  enfouir, 
enfondrer   1268,    1290  oerftnïen, 

ui  @runbe  gelin. 
engendrer  573,  3207  geugen,  3nnge 

geugen. 
engendrëure  2632  93  ru  t. 
engeter  75  berauôfùfjren,  f)eraus= 

bringen. 
engigner  394  toufdjen,  ùberliften. 

La  Fontaine,   Fable  XI,  fjalt 

bieo  ÏÏSort  roie  cuider  fur  trop 

vieux, 
engin  976,  3878  ©rfinbung,  Stft, 

ïrug. 
engraigner   365   roadjfen,    groBer 

roerben. 
engreisser  1742  (se)  fret»  mdften. 
engres    88,    974     biçtg,     tjeftig, 

leibcnfdjaftlttr).     Cahier  û&er* 

fefct  en  grès  =  à    1" amiable? 

Hippeau     mit     triste,     engl. 

angry.  (!) 
:  engroigner  3348   gerbrôcfeln ,  nfj. 
^engrainer.      Littré    fùt)rt    gu 

Engrener  ein  Setfjriel  be»  13. 

Sftb.  an.    Godefroy  fennt  bieie 

Sebeurunq  unb  ftovm  nient. 


417 


enhuler  3635  einÇù'Hen,  nerfenïen. 

9?aa)   Godefroy  roâre  enolier, 

enhuilier  footel  als>  bie   Ie|te 

Dhmg  geben.    %(.  Du  Cange, 

Inoleare. 
enjornant  1876  2lnbrutt)  be§  £ageë. 
enlacer   304,    1395   umfd)(ingen, 

feffetn. 
enlesser  4034  unterlaffen. 
enluminer  639  erieud)ten. 
enmi  1559  tnmitten. 
ennui  1543  3a)aben,  $erbru|. 
enquerre  2774  bitten,  fragen. 
enquisant  4066    anïlagen.     $gl. 

Godefroy,  Acuisant. 
enseignement   507   Unterroeifung, 

Sefyre. 
enseigner  1247  leÇren,  bejeidjnen. 
enseler  982  îattein. 
ensement  159  ebenfalfê. 
enserrer    272    umfd)lmgen,    ein= 

fc^Iie^en,  fangen. 
ensi  513  ebenfo,  atfo. 
ensus  1371  de  fjinroeg. 
entailler  3351  emïerben,  fo)neiben. 
entendable  1967  oerftdnbig. 
entendement  3092  @rï(drung,  2Iu3= 

legung. 
entendre  564, 3746  oerftefyn,  fjbrert. 
entente  1458  2ïufmerïfamfett. 
ententivement   273    (2Ibo.)     auf- 

merïfam. 
enterrer    3590,    2886    oergraben, 

begraben. 
entor  1741  ïjerum,  umfyer. 
entracompaigner    2903    (se)    fia) 

gegenfeittg  begletten. 
entrailles  1701  ©mgeroetbe. 
entre  180  srrjtfo)en,  unter. 
entredire  13   mit   bem  ^nterbict 

beïegen. 
entredit  16  $nterbict. 
entrée   928,  2749  ©intritt,  @in= 

gang, 
entrehaïr  1689  (se)  fia)  gegenfeitig 

Çaffen. 
entremettre  704,    1187   (se)   fia; 

ïùmmem,  fia)   bemiïljen,  ner= 

fua)en. 

Reins cli.  Le  Bestiaire. 


entreprendre  341  fangen. 
entrer  1041  etntreten,  gelangen. 
enveillir  650  ait  roerben. 
enveier   2178  ftt)tcfen;   bie  brttte 

^Serfonfut.enveierarTobias  815. 
enveiser  260,   3220  (se)  fptelen, 

fia;  nergnûgen. 
envenimer  2837  nergiften. 
envers  505  gegen. 
envers  1505,  2290  ftradfê. 
enverser   1141    featè    ûber   $ocf 

Çtnftur§en,23ur5elbaumfd)iefien, 

burjeln.     2lutf)   bei   Gervaise. 

$  g  I.  Godefroy. 
envie  3416  ïïîetb. 
envios  3064  neibifti). 
environ  2846  ringêum. 
envoltrer   1141    (se)  fia)    roaljen. 

$eï)It  bet  Godefroy. 
envoluper  262,  3615  nerroicïeln. 
enz  1167  Çtnetn,   laenz  =  léans. 
equinocte  1879   £ag=  unb  9Raa)t< 

gletdje,     Aequinoctium ,     nfj. 

équinoxe. 
er  3881  geftern  =  nf&.  hier, 
erbe  989  =  herbe, 
erbeie  1854  SBiefe. 
errant  1748  SÊanberer. 
errant  3008  fogretd). 
errer  350  raanbern. 
error  2073  ^rrtïjum. 
esbaneier   1980  fia)  ergb^en,  be= 

(ufttgen. 
esboëler    1392   ben    SBautt)    auf= 

fa)li|en,  entroetben. 
eschalfer  833     nrnrmen. 
eschange  690  $ertaufd)ung. 
eschaper  1485  entroifdjen. 
eschar  1209  ©pott,  Qofyn. 
escharair  2134  nerfpotten,  fybÇnen. 
escherde    2260:      (lie§     creste.) 

<Stt)u»»e     (bei     Philipp     von 

Thaon    1486    echede.)     $g(. 

Godefroy,  Escharde. 
eschif  550   fd)eu,   nerjagt.     -Kfj. 

esquif, 
esclair  696  ©kng,  nf§.  éclair, 
esclore  543  auëbriiten.  ïïîfj.  éclore. 
27 


418    — 


escopir  196,  600  getfjeln. 

escorce  3304  ffiinbe,  33aft,  Sorfe, 
nfj.  écorce. 

escorre  1163,  1169  abfcptteln. 

escoter  2792  ïjiken,  agn.  ascoter: 
Joies  N.  D.  80. 

escrin  980  Serein,  (Serran!.  Sftfj. 
écrin. 

escripture  942  ©dgrift,  23tbel. 

escrire,  escrivre  7,  2708  frijreiben. 

escrit  1208,  c.  obi.  »on  escriz. 

escrivein  815  (ScÇriftgeïeÇrter. 

escriz  2415  ©djrift. 

escroissement  235  ©eïlapper,  ©e- 
raffeï.  SBet  Crapelet,  Proverbes 
p.  21  finbet  \id)  escrois  de  ton- 
nerre; prot).  croissir  tmrfdjen. 

escu  4086  @tf)tlb,  Ictt.  scutum, 
nfj.  écu. 

esculorable  1695  fdjtùpfrig.  2)aê 
2Bort  ûberfe|t:  quo  possit 
facilius  illabiinfauces  erocodili. 
Waà)  C.  Hoffmann,  2)aê  stt>eit= 
attefte  tëHoffar  sub  lubricare 
ift  lubricus  =  escoulouriable. 
%(.  W.  Fors  ter  $u  Adgar's 
Segenben  191,  190  u.  Godefroy, 
Escolorgeable.  Gervaise  ge= 
bramât  baê  SSerb  escalorgier. 
SBet  Chassant,  Vocabulaire  p. 
22  fter)t  discolor  =  descoulo- 
rable. 

esforcer  (se)  269  fia)  anftrengen. 

esgarder  733,  2690,  2693  anfeïjen, 
auêfàjauen  nad^,  barauf  ac§ten. 

esgarrez  2497  unentfrfjieben;  3637 
trregeteitei. 

esgart  732  33Iid. 

esgrater  967  auêfd&arren.  $lfo. 
gratter,  égratigner. 

eshalcer  1445  evî)'ôi)en. 

esleisser  1494  (se)  rennen,  eilig 
ïctufen.  Cahier  faïfdj  =  se 
précipiter,  s'élancer. 

esliz  2416  2lu§erroaf)(ter. 

esloigner  3973  entfernen. 


esjoïr  2124  (se)  fief)  freuen.    $gl. 

nfe.  réjouir, 
esmer  153  ctuèfpiïren. 
esmoveir  (se)  3013  ïjerausgeljn. 
espace  3961  geitrewm,  gett. 
espandre  1139,  2749   ctusbreiten, 

t)ergiefjen,  auëfprtfcen. 
esparner  3915  t)erftt)onen. 
espee  274  <Sa)tt)ert,  nfj.  épée. 
espei  148,  234  <Sptef$,  gcmgeifenr 

Godefroy:  Espiet. 
espeir  1507  ôoffnung  =  espérance 

espérer   1502  ctuf   etroas   Çoffen, 

feine  £offnung  fe^en. 
esperit,  esperite  3826  ©etft. 
esperitable  1228  fyimmliftt). 
espes      258,      990      bief,      nfj. 

épais, 
espi    839    Sltyre,    nfj.    épi,    von 

spicum  ober  spicus. 
espices  749  ©eroùrj,  @pe§erei. 
espier  1396,   1413  ctuffouern,  er* 

fpcujen,  fangen. 
espine  122  2)om. 
espiner  (se)  1128  ftcf)  ftaa)eln. 
espine  1120  ftad)eftg. 
espirer    3265    beleben,    erroecïen; 

bagegen    espirer    in    Magdal. 

289  bct§  Seben  auêfjaudjen  = 

(ût.  expirare. 
espirital  4128  geiftig  =  espiritel 

1554,  1203. 
espleiter  3483  ausridjten. 
espondre  3803  auseinanberfefcen. 
espos  2685  &atte,  nfj.  époux, 
espose  2685  ®attin. 
esprendre    366,    368    ent^ùnben, 

reft.  2904  entbrennen. 
esprover  3372  erproben. 
esracer  831    ctusrupfen,   ï)erau§= 

reifjen,    eig.    entrourjeln,    bei 

Marie  :    esrachier.      Plautus  : 

exradicare. 
essamplaire  3447  2>orbtïb,  2)iufter. 
essample  1568  Seifptel,  £eÇre. 


*■)  Godefroy  tieft  mit  Hippeau:  escrousemenz. 


419 


essart  2910  auêgerobeter  SBalb* 
boben,  ïat.  exsaritum.  Diez, 
@t.  2B.  essart  ===  ©ereute.  33ei 
Chassant,  Vocabulaire  p.  37 
unb  E.  Stengel,  2)ie  jroei 
ciïteften  proo.  ©rammatiïen  p. 
43  ift  baê  2Bort  mit  lat.  novale 
ùberfe^t. 

estable  1626  beftdnbtg. 

estai  3686  ©tufe,  3tuf  entrait, 
©tellung  :  nacï)  bem  ©loffar  §u 
Gilles  de  Chin  =  place,  de- 
meure, ma)  Godefroy  =  plate- 
forme. Hip.  ûberfefct  estaus  = 
près  des  boutiques,  engl.  stall. 

estalon  18553ud)tï)engft,  SBefcpler, 
nfj.  étalon.  Siefe  33ebeutung 
fefylt  bei  Godefroy.  Littré  fyat 
ein  SBeifptel  auê  bem  Traité 
d'agriculture. 

estanc  1969  STeicf),  ©umnf. 

estât  1874  3uftanb. 

estature  964  ©tatur. 

esteile  1276  ©efttrn. 

estendre  1279  auêbreiten  (se)  1680, 
3334  fia)  glatten  ;  fia)  erftrecfen. 

ester  3368  ftefjen. 

estez  1026  Sommer,  nfj.  été. 

estolz  1468  ftolj,  iïbermiïtfyig. 

estoper  2461  oerftopfen,  nfg. 
étouper. 

estors  3183  £ampf,  ©treit,  Hrtegë* 
getùmmel.  %(.Scheler,Bastars 
248. 

estoveir  864,   1976  (impers.)  ge= 

jiemen,  miiffen;  bas  sJïotf)ige. 
estrace  616  £erhmft.     $gt.   St. 

Palaye  unb  Godefroy. 
estrange  649  fremb. 
estrangler  1718  erbroffeln,  tobten. 
estre  517  fein,  estre  ben  de  in 

gutem  èinoerne^men  bfeîben. 
estre  3203  SïufentÇatt. 
estreit    1503    eng,    (nfj.    étroit) 

genau  (2521). 
estriver  687,  3571   ïâmpfen,   e3 

aufnefymen  mit. 


estros  2140:   a   e.  (Cahier  ûber* 

fe|t  avec  fracas)  oÇne  llmftdnbe, 

auf  ber  ©teïte. 
estruit  4032  auëgerûftet,  oerfeïm, 

ïat.  exstructus. 
estui  912  33etyaltnif$,mlat.estugium, 

nfj.  étui, 
esturgon  2252  ©tor. 
esveiller  3989  roatym. 
évangile,   evangire  3561   ©octnge* 

tium. 
evesques  3815  SBtfapf. 
ewe  253,  607  SBaffer,  ©eraaffer. 

P. 

fabler,  1307  fabuliren,  ersafiïen. 
face  503,  1549  ©eftcÇt. 
façon  1054  $orm,  ©eftalt. 
faconde  3565  23erebfamfeit. 
faillance  3449  «erfefjn. 
faillir  3393  feÇlen,  unterlaffen. 
faim,  feim  1885  ôunger. 
faire  93,  3002  tÇun,  madjen,  laffen, 

(©ajatten)  roerfen. 
faiture  963  ©eftalt. 
falceor  2499  ©àjnitter,  uon  lat. faix, 
fais  4062  falfo). 
fameillos  1189,  1262  fjungrtg. 
fart  1341  «erftellung,  £rug.    $gl. 

nfj.  fard  ©tfmxinïe. 
fealte  3499  £reue. 
feble  2312  fcfm)act). 
feblesce  3833  ©a)ît>aa)l)eit. 
feeil  567,  1765  treu,  aufridjttg. 
fei  4116  ©(aube,  Xreue. 
feindre   (se)  244,    1348   oernact)* 

laffigen,  fief)  ftellen,  taffig  fein. 

Hippeau  ûberfefct  se  faint  = 

se  fatigue  (!). 
feinz  1625,  3398  nadpfftg,  trâge. 
feiterement   1332:  si  f.  alfo,   in 

foltfjer  2Beife. 
feiz  677   9Jîal  (bei  Marie  de  Fr. 

feiee,  fiée), 
fel  2901  ©aile  =  fiel, 
félon  384  c.  obi.  von  fels  boêÇaft. 
felonesse  2563  $erràtï)erin.    $gl. 

Phil.  de  Mousket  19159. 
27* 


420     — 


felonessement      1338     graufam, 

nmtfyenb,  fraftig. 
félonie  1936  SBoë^eitr  @a)urïeret, 

«errata 
fels  974  fa)urïtfà),  freoterifdj,  nfo. 

félon, 
femme  1057  $rau. 
femele  162,3190  roeibUa),  SSetbdjen. 
fendre  937,  1387  fpalten,  tyziten. 
fenis    739    «pijôms.      3lad)    bem 

SBriefe  be§  ^riefterê  So&anneS 

tft  baë  $Ieifd&  beê  ^Eioniç  baê 

èefte  ber  28eït  jum  ©ffen. 
fens  3258  (s  ftammï)aft)  ©àjtatnm, 

£)rea%  9ftift,  proo.  fems.    Ms. 

Harl.    219  fiens  =  iat  fimus. 

$gl.   Diez,   Foin;    Godefroy, 

Fien. 
fer  3352  @ifcn. 
fer,  fere  139  roilb,  ftotg,  ityn. 
ferir    273,    581    fd&ïagen.      «gl. 

nf§.  sans  coup  férir;    impers 

2121     =    aferir;     §utreffen, 

paffen. 
ferm  1626  feft. 
fermer  927  oerfajliefeen. 
fes  2219  Saft,  Sûrbe,  nfe.  faix. 
fesselet75923ûnbel.  «gl.  Godefroy, 

Faisselet. 
feu  2857,  3937  $euer  (lat  focus.) 
feu  2430  (lat.  feudum)  Sefin,  nfj. 

fief.   Hippeau  rtdjtig  =  fief, 
ficher  2272,   1143  befeftigen,  ein* 

rammen. 
figure  952,  1882  ©eftalt,  «StnnbUb. 
figuré  781  geftattet,   auègebtlbet, 

fertig. 
figurer  623,  1058  oerfmnbitbltajen, 

geftatten. 
fille  2124  £oa)ter. 
fin  4014  @nbe. 
fin  2,  1998  fein,  lauter,  tem,  coU* 

fommen,  ooUftanbtg. 
finement  790  zukÇL 
finement   283,  2796  2931,  @nbe, 

ÎBeïtenbe. 
finer  3530   enbtgen  (Magdal.  405 

fterben). 


finir  2838  (^aff.)  enbigen,  fterben. 

(Tobias  557  fenir  ses  jorz.) 
fiz  840,  2393  SoÇn,  Sungeê. 
fiz  3071  ficher,  ûberjeugt. 
flambe  375  %lamme.   »gl.  Faulde 

in  Grober's  3fo)r.  IV  p.  550. 
flatir  2064  $u  Soben  fatten.    $gl. 

Scheler,  Bastars  3019. 
fléchir  3399  ftdfj  beugen,  fia)  unter* 

roerfen. 
flor  (toetbt.)  778  «(urne, 
florir  129  blùf)en. 
floz,  flot  2541  ftlutÇ,  2tfeere§frutfi. 
fluive  251  ftluft. 
foer  2518,  3868  a  nul  f.  fetne§- 

tnegs. 
foille  2662  Sfatt,  nfj.  feuille, 
foillu  (Hs.  foilli  ift  unmbgaa))  2966 

belaubt. 
foïr  3668  graben. 
fol  3871  Zfyov,  Dîarr. 
foie  2782  (=  ahd.  ags.)  £eerbe. 

©O)on  tm  Seobegar   unb  ben 

9ieia)enauer    ©[offert.        $gl. 

Scheler,  Olla  Patella  p.  34. 
foler  1999  ti)oviâ)t  Çanbeln.   S8al. 

Joies  N.  D.  198. 
folie  2414  £fjor$ett. 
fontaine  660   Quelle  (ber    9îetm: 

pleine  fa) on  tm  Brandan). 
fonz  455  2lbgrunb. 
foon    163    Sunges,    £alb.      33ei 
Philipp  feun,   bei  Marie  foun. 

3ttf5-  faon, 
fooner  162  ^unge  roerfen,  taibtn. 
force  232,  1088  ©eroalt,  £raft. 
forme  3303  ©eftalt. 
formez  782,  884  ausge&Ubet,  auê= 

geroaa)fen. 
forment  21  (2lbo.)  fjefttg,  feïjr. 
formicaleon    1011     2(meifen(oroe. 

Godefroy  fùÇrt  nur  baê  23ei= 

fptet  Philipp's  von  Thaon  an. 
formiz  961  (masc.)   Sïmeifc,    nfj. 

la  founni. 
fornication  1214  foureret. 
fors    292    aufcer,  ^2048    Çtnauo, 

559  ^erauê. 
forsclore  3997  auêfa)ïtefeen. 


—    421 


fort  133,  1029  ftarï,  ftreng,  forcer. 

fortune  3566  ©lutf. 

fosse  1591,  2745  ©rube,  §b$Ie. 

fraindrel05, 1472, 3343  jerbredjen, 
cerle^en. 

franc  3602  freimutljtg. 

franceis  1568,  2974  franaôftfd&. 
2Bie  Wace,  Philipp  von  Thaon 
unb  ber  Ueberfe^er  beê  23ud)e§ 
ber  â'onige  nennt  ber  2)icr)ter 
feine  ©pradje  franceis. 

franchise  2026  greimutÇ. 

fraite  3901  9ttfce,  23refd)e. 

fraiter  1156  @inbrea)er,  2)teb. 
Godefroy,  Fraiteur. 

frarin  1904  arot,  eïenb. 

fredles  858  gebrecblid),  nfj.  frêle. 

freis  679,  836  frifd),  nfs-  frais. 

freit  3350  fait. 

frère  69  Sruber. 

freseie  617  (=  niticorace  615) 
tâaujajen,  9ïa$teule,  £obten= 
oogel,  iat  nycticorax  9?acï)t= 
rabe.  Dîacï)  Ménage,  bem  Littré 
bie3  SJetfpiet  be§  Best.  ent= 
nimmt,  fommt  bas  2Bort  oon 
praesaga,  roetl  ber  SSoget 
SobesfaUe  oerfùnbtgt.  %n  C. 
Hofmann's  ©(offctr  ift  Iat. 
lucifuga  =  fresoie.  9ifj. 
fresaie  ift  ©^(eier*©ule(enraie) 
unb  giegenmelïer.    Godefroy, 

frestel  2803  giote,  $f  eif  e.  Guillaume 
ûberfe^t  ba3  (oon  galoubet 
toof)l  t>erfcr)iebene)  (at.  fistula. 
Ms.  Harl.  219  t;at:  fretele, 
tiphieset  ==  fistula,  flogot, 
fluhute  =  parva  fistula. 

fronce  1681  ^unjet,  $alte. 

front  1377,  1681  ©tirn. 

froter  259  reiben. 

fruit  3936  $rud)t. 

fuir  372  flie&en. 

fuie  2299,  2782  9Jîenge. 

fumere  3918  9ïaud). 


furment  889  SBeijen,  nf§.  froment, 
furneise  2484  ©djmeïjofen,  Dfen, 

$euerfd)lunb,  von  Iat.  fornax. 
furnir    1638  erfùUen,  au3fiïï)ren. 
fristz  586,  511   §0(5,  ôoïjftamm, 

fat.  fustis. 

G. 

gaaigner3639  getmnnen,  erroerben. 
gaaing  3587  ©eroinn,  gins, 
gabeis  3216  @pafc,  <Bà)ex^. 
gaber  50  oerfpotten. 
gable   3583:     mettre   a    g.    auf 

3infen  legen. 
gaignage  2942  befdteè  £anb,  2lcïer= 

felb,  uon  gaaigner  bebauen. 
gaignart4064  geroinnfûcfytig.   $gt. 

Scheler,    Bueves    de    Comm. 

3529. 
gaires  1124,  1859,  nfj.  naguères. 
gaiteant  4069   fyinterltftig ,   ï)evm* 

tutfifd>. 
gaiter    1098    Dbad)t  fyaben,    be= 

roa^ren.    9îf3.  guetter 
garant  2411,  3026  (Ba)uÇ. 
garantie  718  23ûrgfd)aft. 
garantir  2402  fd)iï£en. 
garçon  3945  $urfa)e,  33ube,  £auge= 

nitf)t3,  ©d)alï. 
garçoner4067  fd)atf§aft,  fd)e(mifd), 

letdjtfmnig. 
garde    1894,   859   2td&t,   Dbaa)t, 

<5d)u|. 
garder  4110  fjiïten,  beraaajen. 
garir  839,  4114  tyeilen,  retten. 
garnir  496  cerforgen,  oerfe^en. 
gas  3176  <Spafc,  ©djerj. 
geline   1309  $enne.     ©djon  nad) 

ben  Dial.  St.  Greg.  éd.  Fôrster 

p.  40   ftieïjlt    ber  $ud)3   bie 

§ùï)ner. 
gelosie     1862     ©iferfudjt,     nfg. 

jalousie, 
gemme  3352  ©beïftein. 


*)  3}gl.  A.  t.  Edlinger,  Grïlârung  ber  ÏÇiernamen  au$  aUen  Spradjge&ieten. 
Sanbèimt  1886. 


422     — 


gencives  1672  3aï»nfletfd),  tëtnn* 
ïabe,  lat.  gingiva,  nfj.  gencive. 

generacion  2388  ©eftf)(ed)t. 

genitaires  1481,  1860  §oben,  ©e* 
fajledjtôtïjetle,  ©enttalten,  nfj. 
genitaires. 

genoillon  3295  a  g.  cwf  ben 
iînieen. 

gent  505  Seute,  Sotï,  £etben,  fot. 
gentes,  biblifo)  =  les  Gentils. 

gentil  3832  v>oxmf)m,  ebeï. 

germe  940  $rucï)ttnoten,  $etnt. 

germer  2621  ïeimen,  ausfdjlagen, 
ÎBurjeï  fdjïagen. 

gerner  956  ©peiner,  $orratï)ôs 
ïatnmer,  nfj.  grenier. 

gésir  1201,  1333  refl.  Itegen,  oer= 
tyarren. 

geter  2269  roerfen,  auëroerfen. 

gimel,  giemel  69,  1624,  lat.  ge- 
mellus,  pro».  unb  bet  Marie 
de  Fr.  gemel:  fte^e  jumel. 

glaive  328  ©cÇroert. 

glette  1182  27tofd&el,  (2luënmrf 
bes  2fteereë).  9îad£)  Diez,  (St. 
2B.  =  „©ttberglatte";  berfelbe 
ftellt  bem  nfg.  galet  bas  prot). 
galeta  gegeniïber  ==  ein  oom 
SKeere  ausgeroorfener  platter 
unb  gtatter.  ©tetn.  3Sgf.  Gode- 
froy,  Glettus.  Hip.  ûberfe^t 
pourriture;  pat.  glot  =  ver 
blanc  qui  se  trouve  dans  la 
viande  gâtée. 

gloire  3417  ShtÇnt,  ©lorte. 

glorios  3422  rufjmretcïj,  gïorreidj. 

glose  4150  ©rïtârung. 

gloser  4159  auslegen,  erfïdren. 

glot  2326,  4078  gefrafetg,  gierig, 
©ajlemmer. 

glotonie  1081  ©efrdjjigïett. 

goitron  1351  $ropf,  ©ajlunb, 
Sîatt^en,  nfj.  goitre. 

gopiz  1311,  1341,  1343  gudjs, 
lat.  vulpecula.  2)tes  alte  SBort 
n>urbe  aHmftEjtfd)  burd)  ben  6t= 
gennamenRenartoerbrdngt,  unb 
Renart  tourbe  âlppellatto.  6r= 
ïjalten  f>at  fitf)  ber  -iftatne  Goupil. 


gote  2473  £ropfen  (légation). 

governer  1301  regteren. 

grâce  1489  ©nabe. 

grandor  2265  ©rofie. 

grant  401  grofc. 

grantment  3739  retajltcl),  otel,  in 

Stage, 
gras  322,  1083  fett,  bief, 
graspeis     2254     ^ottftftf).      %m 

Ménagier  de  Paris  II  p.  200 

rotrb  craspois  mit  baleine  salée 

erïtdrt.    3)er  ©petf  biente  in 

ber  ^aftenjett  ber  armen  Se* 

oolferung  oon  $arts  aïs  ©petfe. 

$gï.  Godefroy,  Craspois. 
gre  3957  3Btlle,  2l6ftdjt. 
gref,    grève    665,    4090    Çeftig, 

ftt^roer. 
gregeis  1577  grted)tfd£).    %l.  nfj. 

feu  grégeois, 
grein  937  £orn. 
greu  2594  grted&tfcï). 
grever  2579  brùcfen. 
gros  1656  bief. 
grundre,  grundir  3711  brummen,. 

murren,    ftcf)    beflagen,    nfj» 

gronder, 
gue   1979   gfurtfj,   feinte   ©telle, 

nfj.  gué,  lat.  vadum. 
guerre  594  gnrift,  tôrteg,  $antpf. 
guerreier  1170  oefdmpfen. 
gueredon  845  23elof)nung,   £of)n, 

mlat.  widerdonum,  nad)  Mann 

ein  Çtbribes  ober  3^^tern)ort, 

Pr.  Gramm.  p.  106. 
guerdoner  4141  belofynen. 
guerpir  2714  oerlaffen. 
guische  1356  Sift,  £ntff,  ©djlau* 

r)eit.     $gl.  Guiscard. 
guise  169  2lrt  unb  2Betfe. 
gule    1330,   2294    £eÇle,    2Kaul, 

nfe.  gueule, 
guster  3031  foiten,  nf§.  goûter. 

Gyu  80:  fiet)e  Jueu. 


ha  329  ï)a,  et! 

habitacle  3779  SBoljming. 


—     423 


habitement  1644  2Cufent$aIt. 
habiter  529  rooïjnen,  niften. 
haine  1689  £afj. 
haïr  575,  1589  Çaffen. 
haire3129ï)àreneê@ercanb.  (<5tfmn 

im  fragment  oon  $alencienneê.) 
halcer  2085  erf)ol)en. 
hait  1740, 1938  Çocï),  ÇeH,  oorneÇm. 
haltein8574{)oa),tt)ogenb,6raufenb. 
haltisme  3101  pdjfte. 
haraz  1850,  1855  ©eftut,  ©tuterei, 

nom  lat.  haracium,  arab.  faras 

^Pferb,  fpan.  alfaraz. 
hardi  140  fù^n. 
haster  1167  refl.  fia)  beeilen. 
heite  1962  frotta),  Çeiter. 
henir    1003    roietyern,    nom    fot. 

hinnire,  nfj.  hennir, 
herbe  3297  £raut  =  erbe. 
herberge  3888  #erberge. 
herberger  1771  befyerbergen. 
herbu  3290  ïrauterreta). 
heriçon  1116,   1129,   1153  3gel, 

étaajeligel,  lat.  hericius.  SDori) 

fjat  ba3   ^ranjofifaje  eine  ab= 

çjeleitete  $orm  a(ê  ©runblage. 
héritage  1592  @rbtf>eil. 
home,  hom  3692  2Renfc$,   9D?ann. 

$gl.  E.  Schwan,   ©rommatiï 

§  339,  2lnm.  3. 
honir  50  fd)ànben,  befajtmpfen. 
honor  4051  Sfyre. 
honoreement  2520  mit  ©Ijre,   in 

efjrenooller  233eife. 
honorer  2495  efyren. 
hore  3581  ©tunbe  =  ore. 
horette  3855  Stiinbdjen. 
hors  72  tyerauê. 
hui  2239  fjeute.     $g{.  jehui. 
huimais  2239  non  Çeute  an,  je£t, 

no  a), 
huge    3751    tëaften,    SXrdje,    lat. 

hutica. 
humanité  197,   1424  9ftenfa)enge= 

ftatt,  2flenfd)ïta)ieit. 
humein  3272  menfd)(id). 
humilier  J408  bemiitï)igen,  ernte- 

brigen. 
humilité  1235  $emut()  =  umilite. 


hupe  821  28iebeï)opf.  2>ie3  ono= 
matopootifaje  2Èort  Fiat  im 
^ranjofifdjen  bie  23e3eia)nung 
fiir  ben  ©ajopf  ober  bie  |>aube 
(25olte)  ber  $ogeï  abgegeben. 

hurtëure  3392  ©tofc  (cett.) 

hyaine  1577  §nâne. 

I.  J. 

i  1619  bort  (2lbo.). 

icel,  cel  683:  fielje  cil. 

icist,    cist  1527  abject.  2)emonftr. 

ici  1466  Çter. 

idle  1618  ©ofcenfciïb,  nfj.  idole. 

idonques  3192  =  donc  bann  = 

idonc  452. 
idrus  1645  £nbra,  28afferfd)lange, 

lat.  hydrus,  nfj.  hydre, 
ignel  242  fdmell,  gemanbt. 
il  71  er,  fie. 

iloec,  iloeques  3211  bort. 
incarnacion  1456  SJÎenfdjroerbung. 
iniquitez  454  Ungereti)tigïeit. 
innocent  117   unfd)ulbtg,  pi.  bie 

tôinbtein  non  33etï)teem. 
interpretacion    3124    2tu§legung, 

©eutung. 
ire  1030  £orn. 
isle  2717  3nfe(,  nfj.  île. 
issi  1108  fof  ebenfo. 
issir  2751    IjerauëgeÇen ,    Ijeroor= 

ïrieajen.    $n  Tobias  124  retmt 

isse:  languisse, 
issue  1703  Slusgang,  Stusmeg. 
itel,  tel  2595  fola)  ein. 
ivoire:  fier)e  yvoire. 
ivresce  1081  £runfenï)eit(yvresce). 

Hippeau  lieft  382  jurece. 
jadis  1282  einft. 
jamais,  james  3193  niemalâ. 
jambe  2232  SBein. 
jais  1359  ^cujer,  §otsfd)reier,  mlat. 

gaius,  bei  Rabelais  gays,   nfj. 

geai(norbif  a)  gassi  <Sa)natterer). 

9îatf)    Diez    leitet   Le  Duchat 

baê  nfg.  jaser  nom  itat.  gazza 

(SIfter   ab.     2)aï)er  ber  9lamt 


424    — 


Agace  in  ber  £ï)ierfabe(.  2)er 
§etb  ber  Chanson  de  geste 
Gaydon,  ber  erft  Thierris  Ijiefj, 
rourbe,  aie  fid^  ein  jay  (gay) 
auf  femen  £etm  fe£te,  Gaydon 
genannt.  3Sgf-  Gaydon  éd. 
Guessard  35.423-426.  Gode- 
froy,  Gai.  33  ei  Shakespeare 
beseicr)net  ber  Jay  im  ©egen- 
fa|  §ur  £urteltaube  a  loose 
woman. 

jaole  4003  fôcifig,  ©efangnijî,  nfj. 
geôle,  eng(.  gaol,  jail. 

jalne,  jaundne  2035,  nfj.  jaune, 
ge(b,  nttot.  galbinus. 

jehui  3880  Çeute.  $gl.  W.  Fôrster, 
Chevalier  as  II  espees  p.  XL VI. 

jeo  2176  itt). 

jesque  165  bis. 

jeter  =  geter. 

jëuner  981  faften. 

joë  1310  SBacfe,  nfo.  joue. 

joefhes  978  jung,  nfj.  jeune. 

joiant  785,  2412  erfreut,  freubig. 

joie  2343  $reube. 

join  2603  !3unt,  ©rntemonat. 

joindre  687,  2352  (se)  fia)  »er- 
binben,  begatten. 

jolif  2992  ausfajroeifenb,  rooUûftig, 
frbÇttd).  £>er  aftnorbifa)e  Ur= 
fprung  biefe§  SBorteê  jeigt  fia) 
nott)  in  „3ulfeft". 

jor  3698  £ag. 

jovente  3875  ^ugenb. 

judaïsme  2099  jùbifa). 

Jueu  710  Sube. 

juer  260  fpieten,  ftijerjen. 

juge  87  éditer. 

jugeor  4070  9îtct)ter ,  33eurtï)eUer. 

jugement  4055  ©eridfjt,  UrtÇeiï. 

juger  804  ridjten. 

juise  3930  @erttf)t. 

jument  977  ©tute. 

jus  675,  1999  Çinab,  sus  e  j.  auf 
unb  ah,  Çin  unb  Çer. 

juste  4172  gereajt. 

juste  3210  naïje  bei. 


L. 

la  1756  bort. 

labor  4140  2Trbeit. 

laborer  3758  bearbeiten. 

lac  3257  ©ee,  Çfuljr. 

lacer  3958  fdjniïren. 

laidement  953  arg. 

laidure   2135,    1928    fcftfcficÇfeit, 

SBerunftaïtung. 
laier  2589  laffen. 
laiz  1931  fyàhlid),  garftig. 
lampe  1035  Sampe. 
lance  273  Sanje,  ©peer. 
lancer  3189  fcÇiefcen,    1697   rcfC. 

fia;  fiûrjen,  fajleubern. 
langue  1595  gunge. 
largement  3554  retcÇttd),  freigebig. 
largesce  3600  ^retgcèigïeit. 
larrecin  1314, 2359  $iebftaf)l  (brei= 

ftfbig.     Sgl.  Tobler,  33er§bau 

p.  29.) 
larron  1352, 2390  oon  1ère  dauber; 

a  1.  Çetmltrf),  oerftofiïen. 
larronesse  2356  9îduberin,  2)iebtn. 
laisser,  lesser  1299  laffen. 
laitue  3332  Sattta),  lat.  lactuca. 
las  1217  ungïûcf(id),  elenb. 
latin  3817  lateintfa). 
laver  3148  raaftt)en. 
lesarde  2825  ©ibeajfe,  nf$.  lézard, 
lettre  1984  ©d&rift. 
le,  lee  1002,  2305  breit,  rat.  latus. 
leu  1994, 2429  Drt  ;  aua)  gef  cÇrteben 

liu,  eine  %oxm,  bie  md)t  blofc 

picarbifa)  ift. 
lez  785  frofjltd),  tat.  laetus. 
lez  2539  naÇe  bei. 
leal  46  treu. 

lealte  19  Xreue,  SRebK^feit. 
leccher  166  lecfen,  nfj.  lécher, 
leccherie     1365     £etfer§aftigfeit, 

Siifternrjeit. 
léger  1362  ïeidjt. 
leisir  1028  HRufee. 
lent  3644  ïangfam,  fâfftg. 
lever  1285  emporÇeben,  125  aufer= 

ftetyen. 


—     425     - 


lèvre  1478  §ofe.*) 

li   1941    betonteê  ^xon.  ber  III. 

SPerfon  ©g.  fem.,  unb  2ïrtifel. 
lice  1092  ©change,  ©djnur,  lat. 

licium,  nfj.  lisse, 
licence  3872  ©rlaubmB,  ^reiÇeit. 
lignée  59,  97  ©tarnm,  ©efd^ted^t- 
limon  1693  SeÇm,  ©rbenfrofe. 
lion  138  Sbtoe. 

lise  2610  fdjleimiger  £reibfanb. 
list  3730   von   leire  (lat.   licere) 

erlaubt  fetn. 
lit  1082,  2317  33ett. 
livre  26,  2707  33ud). 
livrer  2164  ùberïiefern,  ûbergeben. 
loier  4056  ©olb. 
loing  150  fem  :  1.  a  loing  =  fem 

von   etnanber.     %I.   près    a 

près  im  Cliget. 
loër  4148  loben,  refl.  fid^  rûïnnen. 
lonc  1142,  1736  rang,  Songé, 
longor  1874  S  ange. 
lors,  ilors  2540  bann. 
losenger  4077  fajmetajterifdj. 
love  cervere  2030  ^antfjer,  ber 

mit  bem  2uo)ô  »erroea)feït  ift, 

nfj.  loup-cervier,    lat   lupus 

cervarius.**) 
lui  687  betonteê  ^Sron.  ber  ni. 

^perfon  <Sg. 
luire  3337  leurijten. 
lumere  637  Sia)t. 
lune  1280  9Jlonb. 
luor  670  ©tons, 
luxure   1080,   2353    ©dnoelgerei, 

Srunft. 


ma  3679  fem.ju  mes  c.obl.  mon  mein. 
madle  2352  Sftannajen,  nfj.  mâle, 
mahomerie  2724  9ftofa;ee,  ©o|en= 

tempet. 
maint  3871  mander  (fubft.  unb  abj.) 
mail  3346  £ammer,  lat.  malleus. 

(Brandan  1135). 


maille  3629  £eiter. 

main  2618  9Korgen,  frûÇ. 

maindre  4002  bletben. 

maison  1780,  1981  §ouê,  Sftcft. 

majesté  493  9Jîajeftat,  £err(ia)ïeit. 

mal  1343  fd&led&t,  bbfe.  ©u&ft. 
Uebeï,  23ofe3  (229). 

maladie  463  ^ranï^eit. 

malage  467  $ranïf)eit,  Setben.     • 

maldire  870  ûbel  reben,  oerfhtdjen. 

maie  2583  tëimtfobe,  lat  mala 
3Sange;  Diez  erïïart  bieè  bei 
Burguy  fef)lenbe  SBort  fur  ge= 
ftfjnmnben.  Raynouard  jeboa) 
im  Lexique  roman  ïennt  proo. 
mala  =  nf§.  mâchoire,  joue. 

malëure  624  unfelig. 

malfez  49,  184  Seufel.  $gK  G. 
Paris,  Maufé  in  Romania  V 
p.  367. 

malice  3606  «oëÇafttgïeit. 

malmettre  2674  befajabigen,  ûbel= 
prid^ten. 

malostru  1931  fd^Iec^t  gebaut.  Sgl. 
Littré  in  Hist.  litt.  XXU  p.  35. 

malvais  616  fri)lea)t  =  malves. 

malvaiste  1365  (5a)rea)tigfeit. 

mamele  1604  Sruft,  £t£e. 

manable  1968  bteibenb,  raeitenb. 

manace  2735  2)rof)ung. 

manaie  1350  <§a)ufc,  ©djjonung. 
(Cah.  =  Merci,  quartier?) 

mandragoire  3297  âtrraunnmrjet, 
im  Flos  &  Blanschefl.  244 
li  mandegloire,  nf  ^.mandragore. 

manger  2270  @ffen. 

manguër  535  effen.  E.  Schwan, 
©rammatif  beê  SHtfrj.  Seipgig 
1888.  §  441  nimmt  nur  bie 
©runbform  mangier  an,  oljne 
ben  <Subj.  manguce  oben  23. 
1580  ju  erïldren. 

marchant  4076  ïaufmânnifdO, 
rrâmerÇaft. 

marche  3776  ïïtatït 


*)  S) aS  fpatere  ©ebiajt  Le  lièvre  ï)at  Simon  de  Bullandre  jum  SSerfaffer  unb  ift 
non  E.  Jullien,  Paris,  Jouaust  1885  Çerairêgegeben  (Cabinet  de  Vénerie). 

**)  Aelian  ï>at  2tnlafj  ju  biefer  SSerroeàjêtung  gegeben,  rote  Buffon,  Quadrupèdes 
III  p.  304  nacÇroeift. 


—     426 


mariner  1096  (Schiffer. 

martir  131  -Uft&rtnrer. 

martire  3400  2Jîdrtnrertljum. 

marz  1865  aftdrj. 

masse  2526  9Kaffe,  $lumpen. 

mat  2712  trqurig,  mebergefd) ïagen 

(oom  perftftfjen  schach  mat), 
matin  3661  9Jïorgenê. 
matinée  3920  3Korgen. 
matire  522  ©egenftanb,  ©toff. 
maur  883  reif,  nfj.  mûr. 
mein  2618  2ftorgen. 
meindre  1739  =  maindre. 
meins     1258    roeniger,      al     m. 

roenigftenê. 
medler    =     meller     3907     eig. 

mtfdjen,  beïdntpfen. 
meis  1865  9ftonat. 
meïsmes  480  felbft. 
meite  2375  §alf  te.        „ ,  h 
meï  2008  ôonig.       .   W° 
melancolios    1060    melcmdjoïifd), 

fajroermiitfyig. 
mellee  3186  êtreit,  tëampf. 
mémoire  2494  Stnbenfen,  érinne= 

rung. 
men  3697  meintg. 
mendier  18  betteln. 
mener  3136  fûÇren.    1107   ©ubj. 

meinst. 
menteor  4066  liigenfjaft. 
mentir  649  ïûgen,  uerteugnen. 
menuz  257  ïïein,  nùngtg. 
mer  2240  2Reer  (nur  tnei&f.) 
merc    1400    3ettf>en,     ^u^tapfe, 

rroo.    marc.      Cah.    benït   an 

frj.  la  souille, 
merci  3454  ©nabe,  3)anï. 
merciable  3860  barmfyerjig,   gnd= 

big. 
mercher    3874     bejeidjnen,     ben 

©tempel  aufbrùâen. 
mère  oeille  540  3Jîutterfcr)af. 
meriane  1912  aJlittagëjeit. 
merrer    1322   (se)    ftdj    befubeht, 

befa)mutsen,   von   lat  merda, 

nfg.  merde.    33ei  Shakespeare  : 

to  mire.    SBgl.  Burgny,  Mare, 

Marer. 


merveille  2240  Sffiunber. 
merveillos  160  rounberbar. 
mesaise  1808,  1212  bebûrfttg,  nfj- 

malaisé, 
mesavenant  1934  unanftdnbig. 
meschef  4089  ungtùcfftcÇer  2tuê^ 

gang,  ^Berïjdngmfj,  XtntyeU. 
mescine  1482,  3981  Strjnei. 
mesconter  848  fatfd)  redmen. 
mescreire  81,  2170  nitf)t  gtauben. 
mescrëuz   2282  ungldubig.     $gl. 

Tobler  in  Grobêr's  Seitfdjrift 

V  p.  190. 
mesdisant     4065    nerleumberifd),. 

fajmdïjfûtfitig. 
meserrer  102  ùbet  betyanbetn,  fia) 

fa)led)t   fiïljren.     Hippeau  er= 

ïïdrt  misera  mit  fut  misérable  !  î 
mesestance  12  Ungïiïtf,  9?otï). 
mesfaire    2328     23ofe§    jufûgen, 

ftt)dbigen. 
mesfesant  2350  boê&aft. 
mesnee  3752  !oauèï)alt.     (Tobias 

1095  im  9ïeim  mit  enseignée.) 
mesoan   523  fûrber,   in  3uïunft, 

jefct    (auê    magis    hoc  anno). 

%I.  W.   Zeitlin  in  Grôber's 

3ettfdjrift  VII  p.  9. 
mesprendre  118,  3049  beletbigenr 

fia)  irren. 
messager  2505    33ote.     (message 

2507  93otfd&aft.) 
messe  14  SJÎeffe. 
mester,  1228,  2156  Dïufcen,  SDienft^ 

©otteêbienft. 
mestreier  1853   beljerrfdjen ,  nfj. 

maîtriser, 
mettre    15    legen,   38   fe^en,   94 

rerraenben,  braua)en,  732  xxa)ten 

(Slicf). 
midi  3768  «TOittag. 
mie  946  £rume,  etroas  (Serft.  b- 

Stegat.) 
mil  118  taufenb,  pi.  mile  Çnperbo* 

(ifd)   oerroenbet  2545. 
millers  2787  taufenb.  2>gl.  Knôsel., 

£>as  afs.  3«^uiort.  "  ©rtangen 

1884. 
mileu  937  SKitte. 


—     427     — 


mirable    528    nmnbertid).      $gl. 

admirable:  Joies  N.  D.  68. 
miracle  2622  2Bunber. 
mire  168,  3308  Slrjt. 
mistere    1839  ©eÇetmnifj,    ©tnn, 

3nÇaIt. 
moele   2527   mùï)tftem,    ©djleif* 

ftein,  lat.  mola. 
moillerl693  erroeitfjen,  ncrjsmacïjen. 
moiste   2620  fdnnufctg,  ogl.   nfj. 

moisi  ©djimmet.    &ielletd)t  ift 

oom  Sicfcter  mucre  gefdjrieben. 

SBgl.  Evangile  de  Nicodème: 

B  360.*) 
molin  2503  TOÇte. 
monde  =  monz,  mont  483,  1425 

SBelt. 
monde  3778  rein, 
monder  3151  reinigert. 
mont  3210  «erg. 
montaigne  2910  23erg,  ©ebirge. 
monter  563, 667  fteigen,  beseidjnen, 

befagen. 
monument  217  Srabmaï. 
moralité      29       9ïu£anroenbung, 

mpralifc^e  2(us(egung. 
mordre  2565  beijjen. 
morir    4015    fterben,     refï.    2501 

frepiren. 
morne  1964  niebergef  d)(agen,  bùfter. 
mors  27  ©itten,  nfj.  mœurs, 
mors  1487  23tfc. 
mort  1687  £ob. 
mort   1296,  2079   ber  ïobte,  ge= 

tobtet. 
mortefier801  (se)  ertobten,  ïafteien, 

lat.  mortificare. 
mostrer  1835  âetgen. 
mot  3732  2Bort. 
moveir  1975,  2722,  2752  (se)  fief) 

aufmacÇen,  auêgefjen,  erregen. 
mu  2427  ftumm. 
muable  1565  oerdnberfitt). 
mugissement  2049  ©ebrùU. 
mult  3304  oiel. 
multipliable  2103  tneïfcUtig. 


multiplier  3463  oenne^ren. 
mur  3899  2Rauer. 
murmurer  3711  murren. 
muscer    995  (se)  ftd}   nerbergen, 

nf$.  musser. 
musel  1353  ©ctynauje,  9Jîauï,  nfj. 

museau, 
muser  2612,  3547  cergebftdj  raar* 

ten,  mufjig  geljen,  gaffen. 
muster  2215  SJÎunfter. 
mustre  2255  UngeÇeuer,  ©djeufaï. 

N. 

nager  451, 1061  f  tfjroimmen,  faÇren. 

naistre  60  =  nestre. 

narilles  2752  «Rùftern,  9?afenlodj, 
nfg.  narine. 

nature27, 40, 145  9îatur,  natiirfic^e 
©igenfd^aft,  @igentÉ)umïid)feit. 

nef  126  Srfjiff  (ber  £tra)e). 

neier  435, 2547  ertrànïen,  erfàufen. 

neir  2244  fajiDarj. 

neirete  479  ©djroarse. 

neis  459  <Sa)nee  (roie  in  Brandan.) 

nent  1580  ni^tâ,  584  nidgt. 

neporquant  347  bennod). 

nestre  3204  geboren  roerben. 

nés  2780  =  ne  les. 

netteté  1194  ftetnltcÇfett. 

netz  2106,  2349  rein,  f.  nette. 

ni  822,  1970  «Reft. 

niticorace  615  9îctd)teu(e  =  freseie  ; 
aus  wxTixôçaÇ  entftanben.  %n 
bem  oon  U.  Robert  ïjgb.  Vo- 
cabulaire latin-fr.  ftet)t  niti- 
corax  =  vesperan.  2at  ardea 
nyeticorax  ift  9ïacf)tretf)er, 
it.  nitticorace. 

nobire  3427  oornefym. 

noblesce225@betmut().(2lnf»telung 
auf  ben  Dîamen  beë  Soroen  in  ber 
£{)  ierf  abel);  1084  23orneï)mï)eit. 

noeces  910  £>od)3ett,  nfj.  noces. 

noef  10,  3951  neu. 

noef  2416  neun. 

noër  684,  1220  [cïjroimmen. 


*)  3>n  Adgars  DJiarienlegenben  éd.  Neuhaus. 
fid)  muiste. 


§eilbromt  1886,  18,72  ftnbet 


—     428 


nombre  2510  3dj(. 
non  249  sJlame. 
nonante  2416  neunjtg. 
noncreable     1625    nidjt     g(aub= 

nmrbtg. 
none  3827  neunte  Xagesftunbe. 
nonfei  500  lînglaube. 
nonsavance  3452  Unroiffen^eit. 
nonsavant  3618  unraiffenb. 
nonsens  3450  llnfitm. 
norrir  544,  940,  2425  erndïjren, 

aufsteljn,  roatfifen,  gebetljen. 
norreture   546,   844   ©mâ^rung, 

«rut. 
nos  582  rcir. 

nostre  581  unfer,  pi.  noz. 
notiner  416  (Sd&iffer. 
nou  1305  a  nou  burd)  ©d&nnmmen, 

nf$.  à  la  nage, 
novel  658  neu,  jung. 
novele  2508  Sîeuigïeit,  9îad)ridf)t. 
nue  682  2BoKe. 

nuisement  2237  Sdjaben,  Unïjetl. 
nuls,  nul  52,   1637  irgenb  einer, 

fetner. 


O. 

oaille,  Ueâ:  oeille  114,  540  <3d(jaf, 
lat.  ovicula,  6tt>ttfcf)  unb  tnt 
eigenttio)en  (Stnne  gebrcwd)i. 

oan  523:  fier)e  mesoan. 

obedienz  2446  ge^orfam. 

obéir  3624  ge^orc^en. 

obli  934,  4146  SergefîenÇeit. 

obliance  3450  «ergefcltdjïett. 

oblier  2613  oergeffen. 

oblios  2592  oergefcttdE). 

obscur  4000  bunfeï. 

obscurte  653  Sunfelfjeit. 

occire  183  tobten. 

ocios  3677  mûfctg. 

od  3346  mit,  bei. 

odor  2144,  2301  ©erud),  fém. 

odorer  2150  buften. 

oef,  pi.  oes  2361  (Si. 

oes  2016  Stenft,  9ht|en,  «ebiirf* 
ntfj. 


oevre  1210,  3701  SBerf,  Slrbeit, 

Stctgeroerf. 
oiance    648    2Biafcu)rigfett ,     ©e* 

Çorfam. 
oidif  3676  mù$ig. 
oidivesce  3648  Sâfftgfeit,  fyaufl&ett. 
oie  2435  ©e§or. 
oignement  1678  <Sa(be. 
oil  157,  1593,  pi.  elz  2luge. 
oïl  3553  ja. 

oille  915,  3995  Del  (fem.). 
oindre  1679  falben. 
oïr  134,  3254  pren,  erpren. 
oisel,    oisele  734,    1176   Stogel, 

SSogelroeibc^en. 
oiselet  825  $ogeïct)en. 
oisose    1837,    3913    9ttufeiggang, 

Unnù|(ia)ïeit. 
oleir  2316,  2321  oelt,   lat.   olet 

buften.    Set  Diez,  ©rammattf 

II  249  fefjft  biefes  SSerb.    St. 

Palaye,  Dictionnaire  fiiïjrt  3U 

Oloir  pet  23etfpiele  an.    (2)aë 

^Sarttcip  olanz  in  Magdal.  587, 

oleient  590.) 
olifant  1380  ©levant, 
om  2050  man. 
ombrage  3010  Sd^atten  =  ombre 

2997. 
ombreiant  2966  befdjattenb,  <5a)aU 

ten    toerfenb.      23gl.    Scheler, 

Bastars.  Notes  1959. 
omnipotent  3023  aUmâcÇttg. 
onc,  onques  3399  j entais, 
onde  409  SSette. 
ongle  1385  §uf,  Stalle, 
or  967  @olb. 
or,  ore  1375  je£t. 
orage  3575  llnroetter. 
oraison  3980  ©ebet. 
orbe    1281    bunfeï,    o§ne    Std>t, 

bltnb.  Cahier  falfct)  :  =  Ronde 

(orbis)  ou  borgne  (orbus?) 
ord,  orz,  fem.  orde.  618,    1576, 

1583  f  cï)mu£tg,  unrein,  ftmfenb. 

£)aè    $em.    lautet    orz    unb 

orde.    SSgï.  Seeger  p.  22. 
ordeneement  881  (3lbo.)  georbnet, 

in  Drbnung. 


429 


ordure  828  ©djmufc,  UnretnÇeit. 

ore  855  =  hore  ©tunbe. 

oré  3852  2Binb,  proo.  aurat. 

oreille  1109  DÇr. 

orendreit  3723  eben  erft. 

orer  3989  beten. 

orge  889  ©erfte,  lat.  hordeum. 

orgoil  1948  llebertjebung. 

orgoiller  refl.  3620  fia}  ûberljeben. 

orgoillos  4071  ftolj. 

orient  351  Dften. 

orphanin  1807  2Saife,  nf§.  or- 
phelin. 

os  3280  £notf)en. 

osche  203,  205  £erbe,  @tnfd&nitt, 
catalan,  osca,  afj.  ocher 
brecben.     Dîf}.  coche. 

osé  1378  fecf,  oertoegen,  fùïjn. 
9îatf)  Tobler,  Settfcgrift  Vp.  189 
norf)  ùblia). 

oser  22,  3907  toagen. 

ost  2772  ôeer,  ©cÇaar. 

ostel  1422  2Bo!jnung. 

oster  558,  3152  fjerauêjteljen,  ent* 
fernen,  fern  Çalten. 

ostrice  2589  ©traufc. 

ostru:  ftelje  malostru. 

otreier  4167  gerociïjren. 

ou  2346  loo,  in  roeldjem. 

ovoeques  2882  mit  =  avec. 

ovraigne  3  2BerE. 

ovrer  2338, 3662  aroetten,  Çanbeïn. 

ovrer  3759  2(rbetter. 

ovrir  157  ôffnen. 


paen  709  £eibe. 

paier  3705~be3afjlen. 

pain  3653  «rot. 

paistre  1736,  1767  naÇren,  pflegen, 

unterfjalten,  betoirtï)en. 
pais  462  Sanb. 
païsant  1871  £anbleute. 
palefreiz  322  Setter,   ^Sferb,   lat. 

paraveredus,  nfj.  palefroi, 
pales  2195  ©aal,  £immefsfaal. 
paltoner  4068  SBagabunb,  ©lenber. 


pance    1002    23aud),    Setb,    lat. 

pantex. 
panthère    2029    $antï)er.      9îaa) 

Guillaume  mare  ber  romamfaje 

•ïïame  love  centre.  (3>aë  Sua) 

oonH.Todd,  Panthère  d'amours 

par  Nicolas  de  Margival  ift  oben 

nitfjt  benu^t.) 
par  1119,  2368  burd),  feÇr. 
paradixion  2973  ^Sarabtjton  (tn= 

btfdjer  33aum),  tooïjl  entftanbett 

auô   7T«çà   déÇiov  be§  gried). 

^Bfmftotoguê. 
parais  47  ^parabteê. 
pardevant  582  oor. 
pardon  3452,  4050  58er5ei^ung. 
pardurable,  parmenable  1050, 3859 

eroig. 
pareil  2705  gtetd). 
pareil*  993  erfc^einen,  [comment, 
parfit    555    oollfommen,    parfait 

3413. 
parfondesce   2543   =   parfondor 

2278  £iefe. 
parfont  4104  tief. 
parlement    2011    2Bort,    Unter= 

fjaltung. 
parler  3718,  3849  |prett)en.    ($gl. 

Romania  1884  p.  113—114.) 
parmainant  1630  beljarrenb. 
parmi  1697  unter,  in. 
parole  2773  SBort,  2luê)prud). 
parsome  1805  a  la  p.  julefct,  am 

©nbe. 
part  1778  ©cite, 
partie  1058  Xtyeil. 
partir  3517  tljetlen. 
s'en  partir  3637  baf)infal)ren. 
parvenir  420  gelangen. 
pas  30,  287  ©telle,  SÇetl. 
pasche  2897  Dftern. 
passer  3830,   3904  geÇen,   ûber* 

fdjreiten,    oergeljn.     3    ^jSerf. 

©ubj.  3904  past. 
passion  2154   ^affton. 
pater  noster  3277  SSaterunfer. 
pe  1385  %u$  =  pie. 
peals  1738  §ell,  oom  lat.  pellis. 


430     — 


pece  1699  nft.  pièce:  grant  pece 

lange, 
pecune  323  ©elb,  33aarfd)aft. 
peior  1287,  4042  fdjtedjter,  fat. 

pejor. 
peine   3401    2JUt£)e;    a   p.    3974 

mùfjfam  =  3986. 
peisson  536  gtfd). 
pèlerin  1771  prger. 
pèlerinage  3472  plgerfafjrt. 
pellican  521  ^eliïan. 
pels  2272  ^faïjï.     %r.  Brachet, 

Doublets  p.  32. 
pendre  2698  rjcmgen. 
pêne  838  geber. 
pener  (se)  121,  1450  fief;  bemûfien, 

marient. 
penitance  2417  Dîeue. 
penser  3871  benfen. 
pensis  1033  c.  obi.  pensif  nad> 

benflta),  bebaajt. 
per  742  gteta). 

percer  557,  1387  jerreifien,  ftedjen. 
perdicion  3261  33erberben. 
perdre  4118  oerlieren. 
perdriz  2347  ^ebfntÇn. 
père  165,  553  «ater;  Sttter  (Soroe 

unb   ^eltf an);    549,    826   pi. 

(Srtern  (-^elifan  unb  3Btebeï)opf). 
périr  419,  1374  umfommen,  fac= 

tttto:  oerberben. 
peresce  402  ^auttiett. 
perescos  871  faul. 
periz  447  ©efafjr. 
perillos  2576  gefaÇrooK. 
periller  440  @a)iffbrutt)  leiben. 
perre  1971  Stetn  (rote  tm  Dçforber 

^falter). 
persévérer  2021  austyarren. 
persone  3050  ^erfon. 
pertuis  3901  §of)lung,   Oeffnung, 

nom  lat.  pertusus  burd)ïod)ert. 
pes  594  tfriebe. 
peser  3721, 3729  argern,  mttJfalTen, 

befa)roerlia)  fetn. 
pesme  3877  fetjr  fajteajt. 
pestre  991, 3292  roetben  =  paistre. 
petit  2311  frein,   jdjroatf).     2)aè 

neutraïe  petit  ift  276,  442  ju 


betegen.  Xavon  bas  2)tminutio  : 

petitet     1118,     2480     fient, 

^ungeê  fôerfef);  f.  petitette. 
pie  1359  ©ffter,  rat.  pica. 
pigon  579,  693  Xiïubdjen,  3unge§, 

it.  piccioni,  non  pipire  ptpen. 
pire  fc$rtmmfte  4108  =  peior. 
pis  111  fromnt,  rat.  pius. 
pite  112  attttretb. 
piz  232  Sruft. 

place  2430  ^w£,  Stufent^alt. 
plaideor  4069  gânfer. 
plaie  1706  SBunbe. 
plaine  1854  ©bene. 
plaire  2345  gefaUen. 
plait  3414  $ortrag,  9?ebe,  Strett. 
pleins   (lat.    planus)    2541    eben, 

ruÇtg. 
pleins  (lat  plenus)  604  coll. 
pleinement     918     (2lbo.)     offen. 

1537  a  plein? 
plener  1740  fteU,  abfa)ùfftg. 
plente  975,  1620  plie, 
plesseiz  2784  Umjàimung,   3au= 

parf,  oom  lat.  plectere.    $gl. 

Du  Cange,  Pleisseicium. 
plevir  2246  oerftdjent. 
plonger  1091  taudjen. 
plorer     1669,     1726     beroetnen, 

roeinen. 
pluie  3852  îftegen. 
plume  477  $eber. 
plus  3723  meÇr:  li  p.  bte  9Jîef)r* 

iaï)L 
plusors  28  meÇrere. 
podnee  3634  âlnmaflung. 
poeir   267,    1388,   3555  fomten; 

SBermogen,  ^raft. 
poëste  4088  9)îaa)t;  1454  Potestas 

(êngelèorbnung   =   Joies   N. 

D.  781.) 
poi  2716  roentg. 
poignant  2573  Natter 
poindre  2578  ftea)en. 
point  210,  2351  $unft,  ©igenljett. 
pome  1149  2Ipfet. 
pomer  1155  2lpferbaum. 
pondre  2599  (©ter)  legen. 
pont  2269  Sa)tffbrùcfe. 


431 


poor  148  Jurent, 
pooros  2712  furdjtfam. 
porc  2783  ©djroein,  ©au. 
porcelet  1117  gerïel,  lat.  porcellus, 

nfà.  pourceau, 
porchacer   922,    1714   nerfoïgen, 

futt^en. 
porpeis  2253  afteerfdjroein. 
porpens    2503    @ebanfe,    Ueber* 

legung. 
porpenser  2496  ûbertegen. 
porrir  956,  3535  uerfaulen. 
porseeir    2488    umgeben,    aufbe= 

roaïrren. 
port  3580  .ôafen. 
porters  3996  ^fortner. 
porter  354,   3178,  3191   fùÇren, 

enttyalten,  tragen,  tràajtig  fein. 
poser  809,  2045,  3048  legen;  ben 

%ali  fe$en;  ref[.  fia)  legen. 
possession  3593  23efi£. 
povre  19  arm. 
prael  3292  fleine  SBiefe,  ftafen, 

lat.  pratellum. 
pramesse  1792  $erfpred>en. 
pramettre  124  »erfpred)en. 
precios  998  ïoftbar. 
prêcher,  preecher  119  prebigen. 
prédication  2927  sJ>rebtgt. 
preie  1319  23eute. 
preinz  3191   fajnmnger,    traajtig, 

con    preindre    2458    =    lat. 

premere  preffen,  brûcfen. 
prendre  591,  977*)  neïvmen,  er= 

gretfen.    2)ie  2ftetatï)efe  beè  r  ift 

rote  im  33ranban.  $gl  Hammer, 

3)te  ©pratfje  ber  agn.  33ranban= 

regenbe:  3f$r.  IX  p.  75—115. 
prestre  784  Çrtefter. 
présent  1303  gegenroàrtig,  je£ig  = 

424. 
presumpeie    1948    Sùnïel,     2tn= 

mafjung. 
près  94  nai)e,  faft. 
prest  2120  breit,  nfj.  prêt, 
preu  1684,  3510  9hi£en. 


prez   2499    2Btefe,    lat.   pratum, 

nfe.  pré. 
prialis   2567    Italie    (©a) lange, 

2tfprêart). 
prier  916  hitten  (Gonj.  3.  ^Serf. 

prit:  Magdal.  127). 
prime  3669  erfte  ©tunbe. 
primes    37,    137,    3747    guerft, 

erftens. 
prince  482  fÇiirfi 
principals  141  ^auptfcitt)lia). 
priser  1662  aa)ten. 
prison  104,  792  ©efangene,  ©e= 

fangenfajaft. 
privez  1480  jaÇm. 
prodhome  91  @f)renmann,  roatfrer 

2Jïann. 
proësce  874  £apf  erf  eit,  £udjtigfeit. 
proeve  3404  Seroeis. 
profitable  1570  nù^Iid). 
proisme  3097,  3897   9ïacf,bar  (in 

A  :  proeme,  bei  Adgar  prome). 
prophète  572  $ropï)et. 
prophetizer  1722  prop^eten. 
prover  3561  beroeifen. 
proz  818,  876,  888  tapfer,  tuapttg, 

roatfer,  ftug. 
psalter  2010  $fa£ter. 
psalme  3248  ^falm. 
psalmistre  614  SPfalmtft. 
puanz  618  ftinïenb. 
pucele  1402  9Jîâba)en,  ^ungfrau. 
puisque  1963  fobalb. 
puis  4043  fett,  bann. 
puissant  3358  toirtfam;  548,  3425 

tnarfitig,  ftarï. 
pulcinet  543  ^ungeê,  non  pulcin 

561,  2358  £ûa)Ietn,  §û^na;en, 

Sungeè,    lat.    pullicenus,    in 

ben   Œaffeler  ©loffen   pulcini. 

9lfo.  poussin, 
puldre    771    (Staub   =  puldrere 

2633,  nf§.  poussière, 
pulein  977  Julien,  nfs   poulain. 
I  pullent  4002  eïeïÇaft,  ftinïenb. 
puor  (fem.)  2485  ©eftanï,  £oilen= 

feuer. 


f)  refl.  anfangen  25. 


432     — 


pur  1231  rein. 

purement  1773  lebiglia),  grabeju. 

purger  722  reinigen. 

put   abfdjeutidj:    fie^e   deputaire. 

puz  2839   Srunnen,  ^bïlenfeuer, 

eig.    puz    se.    feu    ===    proo. 

putnais  fuec  d'infern  ftinfenbeê 

£blïenfeuer. 


quant  37,  447  aie,  bet,  roenn. 
quantque  3888  fomet  aie. 
quarante  94,  118,  3825  trier§ig. 
quart  982  tnerte. 
quatre  1657  oter. 
quel  3092  roeïdjer,  rote  befdjaffen. 
quei  1536  roas?  (^ttterrogat.) 
quernelez    3185    auêgejatft,    mit 

©djiefefdjarten  oerfeïjen,  frêne* 

lirt,  nfo.  crénelé, 
querre  3995  fua)en. 
qui  1  roeïdjer  (S^efat.)  *) 
qui  3417  roer. 
quider  2263  benïen. 
quil  4098  =  quile. 
quir  1660  &aut,  $ett,  lat.  corium. 
quire  2270  ïodjen  (fo  im  Brandan 

neben  cuire.) 
quis  2339  =  qui  les. 
quite  3856  quitt,  q.  clamer  Io3= 

geben. 
quoer  502  £erj. 

R. 

racine  3301  SBurgcI. 

rador  22773a£,  ©prung,  ©a)nellig= 
fett.  $m  Renart,  23ranri)e,  XIII 
1573  ftnbet  ftd)  redor.  £a§ 
2(bj.  lautet  rade  (iat  rabidus), 
2Xbo.  radement  =  fd^nell:  Brun 
de  la  Montaigne  éd.  Meyer 
3203. 

raeindre  =  reiembre  1488  Io§- 
ïaufen,  erlofen. 


raençon  1230  Sbfegeïb,  ©ûïme. 

rai  204  etraÇI,  lat.  radius. 

raier  202  [irakien. 

raisin  1136  £raube. 

raison  473  $emunft. 

ramer  2223  scil.  colom  9îingel* 
toube.  -ftadj  Tobler  bebeutet 
ramier  im  Rendus  de  Moliens 
nrilb. 

ramet  1662  groeigtein,  3tefto)en. 
33ei  -ftegat.  jur  Slngabe  be£ 
afttmmalroertÈjes  bienenb. 

ramez  257,  1848  geâftet,  aftreid^r 
bois  r.  2652  Saubroalb. 

rampanz  2223  ïriedjenb. 

randon  2297  ©eroalt  ;  de  r.  fogleidj. 

rapareiller  1727  roieberljerfteu'en. 

rasez  2541 ,  Qlatt,  fpiegelglatt. 
Cahier  iïberfe|t:  Quant  il  cou- 
vrit ses  bords;  franc,  rasade. 

r'aveir  846,  2120  roieber  Çaben. 

ravir  3139  rauben,  fjimrjegneïjmen. 

realier  1905  roieberjulammen^ 
fommen. 

reaime  2719  $ônigretd). 

reaindre:  fiebe  raeindre. 

rebocher  3340  entjie^en. 

recet  880,  994,  1147,  1404  «au, 
Soa),  ëibfyk,  Shneifenïjaufen. 

receivre,   receveir  2421  erljalten. 

rechaner  1867  bïbfen,  ftfjreien, 
jaljnen.     31%.  ricaner. 

reenater  609  (oèfaufen,  erïofen. 

recoillir  407  fammeln,  auffangen. 

recolper  4152  abftf)neiben,  toeg* 
nefjmen. 

reconter  2239  er^d^fen. 

recorder  285,  1575,  3626  erinnern, 
berfagen,  memortren,  refï.  fia) 
erinnern. 

recréant  4085  feige. 

recreantise  4100  ©ingeftanbnifj 
beë  23ejïegtfeinë:  la  r.  rendre 
ben  Sïùtfaug  antreten,  fia;  fur 
beftegt  erftâren. 


•)  2?gl.  A.  Darmestetter,  Le  démonstratif  ille  et  le  relatif  qui  en  roman  in 
ben  Mélanges  Renier.    Bibl.  de  Técole  des  hautes  études,  73me  fascic.    Paris  1887. 


433 


recreire  413,  443,  4085  abfoffen, 

bie  SBaffen  ftrecfen,  bie  ©egel 

ftretcr)en. 
recreistre  3755  raieber  oergrofjern. 
recuillir  407  raieber  fammeln. 
redescendre  3831    raieber   r)inab= 

fteigen. 
redeviser  3824  raieber  bejeidjnen. 
redire  2087  rateberfagen. 
ree  2008  2Sa6e  (=  Joies  N.  D. 

953);  fo  fcr)on  in  ber  $arapr)rafe 

beè  rjorjen  £iebe§. 
refaire  106  raieberrjerftelïen. 
reformer  2802  (se)  fier)  oerjûngen. 
refreschir  2742  erfrtfc^en. 
refni  2266  2tfol,  3ufiud^tsort. 
refuser  629  t)erfa)mdi)en. 
regarder  2512  blitfen. 
regart  472  23(icf. 
regeïr  3838  eingefter)n,  befennen. 
région  529  ©egenb. 
règne  724  ^onigreid^. 
régné  2226  ftonigreicr). 
régner  1828,  4058  Ijerrfd&en. 
rei  266   (fem.)  9îeÇ,   SReufc.     33ei 

Marie:   reit.     SBgf.  Diez,   @t. 

303.  ré. 
reims  758  3roeig,  2ïft,  fat.  ramus. 
reine    2571    tëomgin,    §immel§* 

ïbntgin. 
reis  657  £onig. 
relevée  3683  9Jîorgenroir)e. 
relever   125,  3296  raieber  aufer= 

fterjn,  fter)  errjeben. 
reloër  3827  raieber  mietr)en. 
remaneir  1508,  2373  auriïcfbïeiben 

=  remeindre. 
remener  560  ^urùctfûrjren. 
remettre  2936  guriïcïbringen. 
remordre  3836  (se)  fier)  ïafteien. 
renart  1308  3îeineïe,  9îein^arb. 
remuer   2872    fortberoegen 

fefcen,  refl.  340. 
ren  1056,  4112  nid&tê;  2Befen. 
renom  2812  Htuf,  SerttÇmtÇeit. 


oer= 


rendre  189  oerfaffen,  278  faffen, 

1410  fid^  r)ingeben. 
renez  722,  oon  renestre,  raieber= 

geboren. 
renier  585  oerleugnen. 
reno vêler  679  erneuem,  uerjiïngen. 
repaire      3407       SfofentÇaltôort, 

2Bof}nung,   Sefjaufung,   $ini' 

melêjeït. 
repasser  467,    1005   rjeiten,   ftd) 

raieber  erïralen,  gefunben,  raieber 

ï)inûberger)n. 
repaz  2687  ©eridjt,  Wla^dt. 
repentement  4133  9îeue. 
repentir  3842  bereuen. 
repondre    995,    2550    oerbergen, 

fe£en. 
repos  1666  Dïurje. 
reposer  2128  rur)en. 
rescorre  872  ratebergerainnen ,  be= 

freien. 
reschigner    1331    f£etfcr)ert    (oom 

$ucf)è);  pnra.rechignar  fnurren, 

fnuttern.    $gl.  nfjj.  rechigner 

fctuertopftfd)    auêferjn.*)     23ei 

Adgar    24,     153    finbet    fier) 

reschine  de  dens.    Cahier  erïl. 

=  Montrer  les  dents,  mais  le 

sens     précis     de     ce     mot 

m'échappe, 
resclarzir  837  ffaren,  err)etten. 
resnable  1835  tjerniïnftig. 
resordement  2155  2tuferfter)ung. 
resordre  193,    796  raieber  ctufer* 

ftelm. 
respirer  167  raieber  beteben.    %n 

Magdal.  623  se  resperir  raieber 

aufleben. 
resplendor  3338  ©fans,   Stbgfang. 
respondre  918  antraorten. 
resuscitement  2149,   2157  enfers 

fierjung. 
retenir  3169  berjalten. 
retorner  2611  juriïcrrerjren. 


*)  Le  Roux  de  Lincy,  Wace's  Brut  1147  brueït  Dens  treskigner,  rco  bie  anbern 
4}jj.  ridjtiger  rechignier  unb  recinier  Çaben.  3)ie  2lbleiturtg  won  breton,  rech  unb 
bie  Serbtrtbung  mit  de  fruits  rèches  ift  unftdjer. 


Rein  se  h,  Le  Bestiaire. 


28 


434     — 


retraire  305,  1567 ,  2407  juriî& 
3teï)n,  ref{.  umïeïjren;  ev%àï)kn. 

retrosser  906  (se)  fic§  roteber  be= 
ïûben. 

revenir  1004  jurûcffommen. 

revestir  1768  roieber  beïleiben. 

riche  1007  reicr) 

richesce  2544  Éeid^t^um. 

rimer  33,  2707  reimen,  bicÇten. 

rivage  531  =  rive  688  Ufer. 

roant  683  ïreifenb.  Burguy,  Koe: 
„Du  Cange  s.  v.  rotulare, 
rapelle  un  verbe  roer,  aller 
autour,  rôder,  tournoyer,  de 
rotare".  Cahier  II  p.  167: 
Serait  ce  un  analogue  de 
l'italien  rovente,  par  allusion 
à  la  sphère  du  feu? 

roberie  1313  SMebftaljr,  9îaub, 
engl.  robbery. 

roche  2539  gelé. 

roë  235  mat). 

roistie  2735  ©eroaltt^at  (oom  lat. 
rusticus). 

rohorte  3958  2Beiben=33anb  ;  son 
Littré  faïfd),  oon  Tobler  rtdj= 
itg  erffart,  it.  ritorta,  nfj. 
rouette. 

romanz  7,  1735  romcmifd);  35 
Stontan. 

ronçonei  256,  265  SornenÇecfe, 
fat.  rumex,  nfj.  ronceraie 
Srombeerbecfe.  %n  C.  Hof- 
mann's  ©ïoffar  ift  lat  vepre- 
tum  =  ronsonnei.  $gl.  it. 
ronca  ôippe. 

rus  2035,  3109  rotÇgelb,  fudjsrotï), 
lat  russus,  nfe.  roux. 

rose  778  Dîofe. 

rote  2404  ©efcUfc^aft.  33gl.  Bra- 
chet,  Doublets  p.  44. 

rote  2474  SQBeg,  nf§.  route. 

rover  3963  bitten,  forbern. 

roùller  2534  ÇinroUen,  fortroaljen. 

ruge  1321  rotï),  lat  rubeus. 

ruser,  rëuser  3909  jurùcfraetfen, 
oom  mïat.  refutare,  prou,  rëusar, 
rehusar.  %I.  Ebert's  S^5 
bud)  XII,  113. 


sablon  2259  ©anb. 

sablonere  2620  ©anbïjaufen,  ©anb* 

grube. 
sacher   267    jerren.      %[.    engL 

shake. 
sacre  15,  793  geroetÇt,  Çetftg. 
sage  924  raetfe,  flug. 
saillir   766,    1864   fpringen;   be* 

fpringen,  becfen,  befcptcn. 
saigner  2581  bluten. 
sain  2,  822  rein, 
saison  2608  ^aïjreëâeit. 
saint  2018  Çetlig  =  seint 
saisine  2236  Sefifc,  SBeretcÇ. 
saisir  3070  pacfen. 
salamandre     2823     (Safomcmber, 

îiïtold),  (yeuermoldj. 
sale  411  falgig. 
sais  1526  ïjetl,  gerettet. 
salu  2952  oeil:   in  Joies  X.  D. 

241  ©ru£. 
salvacion  2818  ©rrettung. 
salvage   1831    roiïb    (Magd.    178 

ungefïûm). 
salvagesce  2907  SGBUb&eit. 
salvement  789,   2158  £eU,   ©r* 

fofung. 
salvement   1250   2tbo.   salf  xoo\)U 

beïjalten. 
salveres,  salveor  3390  ©rlofer. 
salvete  713,  3790  ©dju£,  ©tcÇer* 

r)ett. 
sànc2582  23(ut,  $erblutung(roegen 

ber  ^ràpofition  sanz  in  biefer 

saner  680  Çetlen. 
sanglent  1323  blutig. 
santé  470  ©efunbÇeit. 
sanz  210  o^ne. 
saoler  1001,  2979  fatttgen. 
saols  2135  ùberfcttt,  nfv  soûl, 
sapience  2762  ÎBetéïjett. 
sarment  758  9îeiftg. 
Sarrazin  2929  ©arajene. 
saveir  3556  rotffen,  1460  sout  (= 
sapuit). 


435    — 


savor  2296  ©efdjmcrô,    2tnnetjm* 

Rd&ïeit. 
savorer  2007,  3016  fcïjmetfen. 
science  3568  SBiffen. 
secle  2077  3Mt. 
secont  4103  ber  sroeite. 
secoiTe  1164  ïjelfen. 
seeir  636,  1403  ftfcen,  fidj  feÇen. 
segle    889   Sftoggen,    (at.   secale, 

nfe.  seigle, 
sei  312  ^eflejtopron. 
sei  252,  1785  (im  Sersinnern  seif 

rote  im  Brandan)  ©urft. 
seigner    1248    ba§    ,3eicï)en    ï>e3 

tëreugeê  mod^ett. 
seignor  1021  c.  obi.  oon  sire  £err. 
seignorie  42  §errfc§aft. 
sein  3271  33ufen,  ©cÇofc. 
seir  4022  2T6enb. 
sele  980  Mattel,  iat  sella,  nfe. 

selle, 
selonc  224  gema£,  naà). 
semblance  199  GHetd&nifj,  93itb. 
semblable  527  aïjnlidj. 
semblant  746  2tuêfef)n. 
sembler  748  fdjeinen. 
semence  2435  ©amc 
semer  4027  fâen. 
semez  2912  ©aaifett). 
sempres  3754  afêBalb. 
sens    3545    Binn;    aWenfd^cn»cr= 

ftanb. 
sen  1521  fein. 
«ente  1457  ©teg,  Iat.  semita,  nfj. 

sentier, 
sentence  1115,  2101,  3735  ©leitfj* 

nifj,  ©pnttfj. 
sentir  195,   1121  fûtylen,  merfen, 

fûfylen  madjen. 
sépulcre  123   ©rab  =  sépulture 

1585. 
serein  2617  ïjeiter. 
sereine     1053    ©irene,    3Baffer= 

jungfrau. 
sergant  3188  2)iener,  $nappe. 
sermon  1628,  2207,  2216  ^rebigt. 


*)  Boileau,  Satires  III  176  nertnt  u. 
SBJerïe  î>ei  bem  tëâfefrâmer  enben. 


serpent  1643  ©djlange. 

serre  399  ©erra  (fagenÇafteê  ©e= 

fcppf.      9lad)    Forcellini    be= 

beutet  serra  auà)  einen  $ifd). 

Serra  marina  =  ©âgefifa).*) 
serrer   1123,    1660  feft  madjen; 

reff.  ftd)  sufammenrugeln  (3gcï). 

s.  la  porte  =  bie  £f)ûr  %\x- 

fyalten,  gefc^loffen  ïjalten. 
serré  1660  feft,  fteif. 
servage   1529  ©eïjorfam,  2>ienft, 

^nect)tfc^aft. 
servir  52,  2002,  2439  btenen  (Ace.) 
servise  4074,  4148   Stenft,  Çter 

mascul.,  boeï)  oben  845  femin. 
sëur  3071  fidjer. 

si  142,  236,  228  unb;  roenn;  fo. 
sigler  1273  fdjiffen,  fegeln. 
signe  1258  )&\è)t\\. 
signer  1255  bejeic^nen,  auêpragen, 

Iat.  signare. 
signefiance  1708  Sluslegung. 
signefier  474  bebeuten. 
sillabe  4151  ©tlbe. 
simple  3090  etnfeittig. 
simplesce  4052  ©infalt. 
singe  1958  2lffe. 
sire  4139  ôerr. 
sis  156  fein  (^ron.),  c.  obi.  son, 

fem.  sa. 
sis  2340  =  si  les. 
sivre  1633  folgen. 
sobiter  1586  uerfdjlvngen. 
socorre   =   secorre    829    tyelfen, 

nf§.  secourir, 
socors  3866  £ùlfe. 
soen  520,  1515  fein. 
soer  2646  ©djroefter. 
sofirir  131  bulben,  leiben. 
sofler  166  anÇautfjen,  Iat.  sufflare. 
sojor  3596  SiufentÇalt. 
s  oj  orner  1969  ftd^  aitflj  a  (ten. 
soiller  1694  (se)  befc^mu|en,  fitf) 

im  ftotfe  roaljen,  nfj.  souiller, 
solacer  303  (se)  fttf)  ergo|en. 

a.  einen  2tutor  La  Serre  aU  einen,  beffett 


28 : 


-     436     — 


soleil  662  c.  obi.  von  soleiz  ©onne 
(retmt  nrie  im  Brandan). 

soleir  3285  pftegen ,  soelt  =  Ictt. 
solet. 

som  2260:  en  s.  oben,  auf  ber 
©pi£e. 

some  2219  Saft,  Sabung;  SnÇalt. 

somondre  976  einlaben,  maljnen. 

son  1076, 2803  £on,  £Iang,  ©djall. 

soner  4149  tonen,  bebeuien. 

sordre  2761  quetten,  entfpringen. 

sorsaner  3985  »erf)arfdjen. 

sorriz  2431  9)ïau3,  lat.  sorex,  nfj. 
souris. 

sotil  2104  $att,  fetn,  fdjïau. 

sotiller  1459  finnen,  auëbenfen, 
fuçfyen. 

sovenir  3605  (impers.)  fia)  erinnern. 

sovent  1932,  2429,  2930  oft. 

soz  1595  unter. 

sozmettre  110  unterroerfen. 

sozterrin  4002  §olle.  Sîfj.  souter- 
rain. 

stephanin  3108  grùnlia)  (?> 
£)iefe  ntajt  belegbare  $arbe 
ber  £auben  roirb  auf  ben  Çeil. 
©tepïjan  gebeutet;  bie  @tnmo* 
togie  beê  2Bortes  ïann  nur 
OT6(pocvoç  ^ranj  fein.  2(ud) 
Pierre  brauajt  bie§  2Bort  in 
feiner  UeberfeÇung  beè  ^3^t)fio= 
loguê.    fiât,  stephanites. 

suavité  2121  2lnneï)mltdj!eit. 

suavet  775  fanft,  beïjutfam. 

suer  3700  idjimfcen. 

suef  320,  2125  fanft,  mtlb,  Mag- 
dal.  368  2tboerb.  raie  Best. 
1761  =  aUmafylid),  langfam. 

suffire  1638  gemigen. 

Bill  2373  aiïetn,  eingig,  nfj.  suel. 

suor  1683  ScÇroeifi. 

supeme  3916  ûberirbifa),   fjtmm= 

m- 

sus  1999,  3993  (lever  sus)  obert, 
s.  e  jus  auf  unb  ah,  i)in  unb 
f)er. 

suslever  2804  aufÇeben,  fpiÇen. 

sustenir  1642,  3724  aufredjter= 
ïjalten,  tragen,  auêïjalten. 


T. 

ta  3851  fem.  ju  ton  bein. 
tabernacle     77    SBoÇnung,     lat. 

tabernaculum. 
tai   823,    1693   £ot$,   ©cÇIamm, 

ficil.  taja  Seïjm  jum  Sauen; 

nieberlânb.  taai,  nïjb.  gâÇe. 
tant  3847  fooiel,  fo  feÇr. 
targer  1859  jogern,  fdumen. 
tantost  3223  balb. 
taisir  3732  fajroeigen. 
tart  3598  fpat.    1086:  „mit   ber 

3uïunft  ïjat  eè  bei  une  ïeine 

©ile." 
tels,  itel  3828  foId&,  fo  befd&affeiu 
tels  i  a  3433  manche, 
temple  99  £empel. 
temporals  4127  jettlidj,  irbifa). 
temprer    3347    einroeidjen,     lat 

temperare,  nfj.  tremper, 
tempter  395  oerfudjen. 
tencer  3608  ftreiten. 
ténèbres  3389  =  tenebror  3386 

ginftemifi. 
tenebros  635  finfter. 
tenir  864,  2987  Çatten. 
tens   11,  2618  3eit;   2Better;   iti 

oen  ptcarb  ôff.  tans, 
terme  640  geit,  geitraum. 
termine     2725     &itpunït,     laU 

terminus, 
terre  966  Sanb,  ©rbe. 
terrestre  2637  irbtfd). 
terrien  2625  trbtfa),  lat  terrenus. 
terz  165  britter. 
testament  944  £eftament. 
teste  2824  £opf. 
testmonier  2865  bejeugen. 
throne  1455,  lat.  thronus,  Dîang= 

orbnung  ber  ©ngeï. 
tirer  267  jiefjn. 
toiller,    toeiller    1322    (se)    fta> 

roafdjen,  baben.    9îf3-  touiller, 
tolir  969,  3230  roegneÇmen. 
torcenos  4064  ungerea)t. 
torment,     tormente     127,     2267 

Cual;  Sturm. 
tormenter  2134  qudïen. 


—     437 


torneiement2722£ournier,iîam»f, 

©efec&i 
torner  468,  2470  roenben,  pïeljren. 
tors  3184  $f)urot,  lat.  tmTis. 
tort  1688  Unredjt. 
tort  3957  von  tordre,  oerïeÇrt. 
tôt,  trestot  2223,  3278  gang  (aud) 

aboerbtal). 
trahir,  traïr  1068  oerratïjen. 
trahine  1690  SerrctÇ. 
traire    469    $ief)n;    570    bulben, 

718  aufûfjren,  967  au§roùf)(en. 
traître  4075  $errâtl)er. 
traîtresse  2355  $errtitf)erm. 
traianz    1604   3i£e,    Strid)    am 

@uter,   von  traire  455  ^teïm, 

lat.  trahere.    $gl.  nfj.  trayon 

unb  trayant, 
translater  8  iïberfeften. 
transgloter  2302,*)  1698,    2325 

Derfdjlucfen.  Du  Cange,  Trans- 

gulare  belegt  nur  Transgloutir. 
travail  3401  2ïrbett. 
travailler  931  arbetten. 
traverse  1142  Duere,  SBrette. 
trébucher  2790  ftûrjen,  faljren. 
treis  141  bret. 
trembler  4173  si  tient, 
trenchant    241,    1384    fdjneibig, 

fdjarf. 
trencher246  abfdjnetben,  fd)neiben. 
trente  3822  bret|ig. 
trésor  2523  Sd&afc. 
trespas  1926  6ûnbe,  SBergeÇung. 
trespasser  20,  2807,   1746  ùber= 

geÇn;  roanbeln,  naffiren,  t>or* 

iibergeïjn. 
trestor  1356  SEenbung,   ©efd&i(ï= 

lidtfeit,  tëniff,  edjlid). 
treu  1529  tribut,  3inê. 
trevage  1546  Stbgabe,  3mô. 
tricher   3566    betriigen,   engl.  to 

trick. 


tricherie  23,  116,  1314  Strug, 
ftarfdjïjeit. 

tricheor  46  Setrùger,   $erratï)er. 

tripot  2374  fal|a)eê  @piel,  $aïfa> 
Çeit.  $a§  2Bort  ift  geftd)ert 
unb  dlter,  inbem  e§  fia)  fd)on 
tm  12.  %ï)b.  bei  Etienne  de 
Fougières  1117  aie  tripout 
finbet.  %t.  Jos.  Kehr,  Ueber 
bie  <Sprao)e  bes  livre  des 
manières.     £oln  1884  p.  62. 

triste  2199  traurig. 

tronc  1656  SBaumftamm,  lat.  trun- 
cus. 

trop  318  aïïju,  $u  fefjr. 

trosser  905,  1310  bemben.  ($gl. 
Romania  IX  334.)  9îf  j.  trousser. 

tu  941  bu. 

trover  483  finben. 

tuer  1713  iôbten. 

turbot  2253  ©tein=33utte,  (Rhom- 
bus  maximus)  bei  Rabelais 
turbotz.  33g(.  Diez,  (St.  2B. 
^  m  Besant  de  Dieu  éd. 
Martin  2255,  2427,  2429  be* 
gegnet  la  torbote  =  303affer= 
roirbel.  $laà)  bem  Ménagier 
de  Paris  II  p.  203  r)iefe  ber 
turbot  in  Béziers  Ront. 

turtre  2653  ïurteltaube,  lat.  tur- 
tur  ;  etn  onomatopoetif  ajeâ 
2Cort  von  bem  SKucffen  ber 
©timmcturr-turr.  LaFontaine, 
Fables  XXVIII  fruit  auf  bie 
$eftanbigfeit  berfetben  an: 
Tourterelle  à  l'amour  est 
rarement  rebelle. 

turturele  2677  £urtettaubct)en. 

tyrant  4071  ttjranntfd). 

U. 

ultre  987  jenfeitê,  fjinùber. 
ultreement  4119  oollftànbig,  unbe= 


*)  23ei  Ste.  Palaye,  Dict.  reimt  s.  v.  Transglotir  dont  (1.  ^erf.)  mit  transglout 
(3.  ajerf.)  Burguy  i)at  nur  gloz  non  gluttire  =  engloutir.  2Bte  6et  Chardry  plurt 
=  lat.  plorat  oorfommt,  fo  ift  Çier  ein  morpfjologifajer  SSorgcmg  anjuneÇmen,  in» 
bem  e  auë  lat.  a  nerloren  ging.    £ie  %oxm  transgluter  ï>at  aud)  Adgar  22,  92. 


438     — 


bingt.  $gt.  St.  Palaje,  Dict. 
sub  Outréenient. 

unicorne  1375  ©inÇorrt,  lat.  uni- 
cornis.*)  -Kart)  St.  Palaye  s. 
v.  ïonnte  man  ba$  ©inÇorn 
tobten,  raaÇrenb  es  ben  nacften 
SBufen  eineê  jungen  9ftabtf)en§ 
fcetraajtete. 

uncor,  uncore  4012  nodj. 

unt  1425,  1560,  3904  roo,  rat. 
unde,  im  Slnglonormanmfdjen 
unb  ^ormanmfàjen  meift  mit 
par  =  rooburrf),  roorauf.  $gt. 
Vollmôller,  SMnrfjener  Brut, 
2lnm.  «.  1438. 

user  1217  èrauajen,  oerbrauajen. 

usure  3587  2Bud)er. 

usurer  4076  2Bua;erer. 

V. 

vain  4029  ettet,  unfrudjt&ar,  niajtig, 

fd^taff  ;  nad)  Tobler,  oerbor&en, 

fauïtg. 
vair  3109  uerfdjiebenfaroig,  ftf)il= 

ternb,  lat.  varias. 
val  1292  %i)al  =  valee  1741. 
valeir  269,  1238  gelten;  fjetfen. 
valor  3569  2Bertf),  Sapferïeit. 
vanitez  1111  ©iteïïeit,  ïïUdjtigïett. 
vassal  142,  4082  tapfer,  furdjtïoê. 
veiage  2936  ftaÇrt,  9ïeife,   2Beg. 

9?f§.  voyage, 
veeir  828  feïjn. 
veel  82  Ralb,  nfj.  veau, 
veie   1457,    1561    2£eg  (Magdal. 

468  voie:  quoie). 
veile  (féminin)  1275  ©egeï,  =  Joies 

N.  D.  964,  nfj.  voile  (Magdal. 

veil;   le  veil:  Joies  N.  D.  543 

SBorfjang). 
veiller  3989  macfjen. 
veillesce  680  2Hter. 
veillir  651,  748  ait  roerben. 
veine  2580  2tber. 
veintre  92,  2863  beftegen. 


veir  730  roaljr. 

veirdit    4055    SBaÇrfprud) ,    QnU 

fajetbung,  nfa.  verdict, 
veisin  2258  9îad)bar. 
veisinete  2054  9?aa}barfa)aft. 
veiture  3610  SBagen. 
vel  2742  ait  =  nfj.  vieux,   vieil, 
velu  -1738   beljaart.      Littré    Çat 

erft  ein  23etfp.  beè  14.  $Çb. 
vendre  70  oerfaufen. 
veneor  147  ^âger. 
venim  2333  0tft. 
venir  2266  ïommen. 
vent  1561  2Cmb,   SBitterung,  @e= 

rua;, 
ventre  3134  23aud). 
verais   1298  mafjrljaft,   oom   (at. 

veracus. 
verdor  2662  ©rùn,  nf5-  verdure, 
vergette  264   ©ertajen,   aua)   bei 

Brunetto  Latini. 
vérité  480  2BaE)n)eit. 
venu  2242  28urm,  lat.  venais, 
vermail  3110  rotlj,  nfj.  venneil. 
vermet  776  2Bùrma)en. 
vermine  538  SBurm,  ^n^dt. 
verne    1302    2Raft,     ©egelftange, 

9ïae. 
vers  91  gegen. 
vers  3114  $er§. 
vert  2035  grùn. 
vertu  3423  £raft,  %)ïaa)t,  pi.  3421 

sires  de  v.  „^onig  ber  (rfjren". 
vespre  3831  2(benb. 
vessel  911  @efà^. 
vestement   709,    1606    JUeibung, 

$Ueib,  3teu£ere§. 
vestir  213, 1768  berTetben,  an$iel)n. 
vëue  681  ©eÇïraft,  ©eftdjt. 
veziez  1017,  2914  gefdjicft,  fdjlau. 
viande  1132  9cal)rung. 
vice  1091  Safter. 
vie  1044  Seben. 
vif  676  lebenbig,  frifa). 
vigne  1135,  3794  SBeinberg,  2Sein* 

ftocf. 


*)  Voltaire  Princ.   de  Babyl.  bejcfiretbt  btei   ïbjer  aïs  le    plus   bel  animal, 
le  plus  fier,  le  plus  terrible  et  le  plus  doux  qui  orne  la  terre. 


—    439 


vigor  2851  tëraft. 

vilein  821  abfcfjeultd),  pjiltd). 

vint  1655  groanstg  =  vinz  4096. 

virginité    1472    ^ungfrauïic^ïeit, 
^unaferfdjaft. 

virgne  1470  ^ungfrau. 

vivre  65,  1231  leben. 

vis  549,  581  ©eficÇt,  SïniliÇ. 

voër  3509  gefoben 

voler  1278  fliegen. 

voleir  370  roolien. 

volt  1254  2(ngeficf)t,  Iat.  vultus. 

voltrer  1322  (se)  fid&  malien. 
Diez,  6t.  2S.  Der§eidjnet  vautrer 
(refl.)  fief)  umfjerrodtaen  =  veau- 
trer,  voutrer,  voitrer  ctu§  ben 
2Borterb.  beê  16.  3ïjb.  unb 
auè  bem  Renart  II  124  vol- 
trer =  it.  voltolare,  mon  iat 
volvere.  W.  Fôrster,  De  Venus 
la  déesse  d'amor.  $8onn  1880. 
p.  58  giebt  mit  23ejug  auf 
Grôber's  3eitfd&r.  I  83  unb 
Romania  IX  167  devalter 
devoltrer,  geio.  voltrer. 
vautrer  =  nfj.  vautrer. 

vos  1025  ifyc. 

vostre  901  euer,  pi.  voz. 


frj. 
pic. 


vou  2674  ©eliibbe  (Magd.  198  la 

voee). 
vui  911  leer,  iat  viduus;  f.  vuide 

1045. 


ybex  1172  Sert,  9tae  beê  3bi§. 
Du  Cange,  Ibex  beïegt  bief  en 
33oge(  niâ)t,  fonbern  nur  ben 
©teinboef.  3n  Hugo's  Bestia- 
rius  Ms.  Iat.  14297  fol.  148 
ift  ber  SBogeï  ibex  genannt. 
3n  Forcellini's  Sejiïon  Çetfit 
er  ibis.  SMe  $orm  ift  rooÇt 
bura)  ben  xqH  =  2Sadjte(= 
ïontg(Herodot  2,  75)entftanben, 
ber  ïfeiner  aï§  ber  %btè  ift. 

yvoire  3287  ©Ifenbein,  nfj.  ivoire, 

ynde  2034  bunïetbmu,  blau.  $gï. 
Constant,  Le  légende  d'Oedipe 
5415.  — 

Sctteiniftfje  SOBorte:  dulcedo, 
dulcedine  4156,  4162.  erit 
4161.  forma  2118.  fultus 
4158,  4160,  4161.  pater 
noster  3277.  ratio,  ratione 
4155,  4162.  speciosus  2118. 
tune  4161.    undique  4161. 


Stâdte-,  Volker-  und  Eigennamen. 


Abraham  QQ,  3760. 

ba$    ïjebrâtfcfje    hasidâh    ge 

Adam  56,  3031,  3259,  3265,  3234. 

rao^nïid^    buref)    „9îeif)er"   ge= 

Alfrique  1843,  3203,  3205  Stfrtïct. 

beutet. 

Amalech  1283  2Imaïeï. 

Azarias  2858. 

Ananias  2857. 

Baal  99. 

Andreu  3793  âlnbreaè. 

Babiloigne  104  23abnfon. 

Arthur  565  2(rtuê. 

Bretaigne  2729  Sritcmmen. 

Assida     2593     (@traufc).       3)te 

Camelon  2594  (©traufj). 

Sefttarten   betiefyn   bteê  ÎGort 

César  632  Gctfar. 

auf    ben   ©traufs;    bod)    roirb 

Charle  565  tel  b.  @. 

*)  SSiele  ©rflarer  bejeidjnen  mit  biefem  2(u§brucf  ben  StorcÇ,  ber  hasidâh  = 
liebreid)  fjei^e  megen  fetner  giirforge  fur  bie  i^ungen.  Luther  iiberfefcte  oué  raham 
3  3Kof.  11,  18  unb  5  2Jîof.  14,  17  mit  (Storcf),  ber  §tob  39,  14  fur  ©traufj  ftet>t. 


—     440 


Cleopatras  2571  Gteopatra. 

Costeint  1309. 

Crist  2114,  2117  dÇnftuê. 

Davi  =  Daviz  (Joies  N.  D.  233.) 
91, 525, 1443, 1439, 2010,2116, 
3247,  3769  Scunb. 

Daniel  3771. 

Ebreu  2593  §e5ratfd&. 

Efrem  2095  ©pfjraïm. 

Egypte  74  2Iegnpten. 

Elies  3140  (sliaë. 

Engleterre  13,  2717  ©ngfonb. 

Esaù  69  @fau. 

Estefoe  3161  ©tepljanus. 

Ethiope  96^f  2226  2(tï)topten. 

Eufrates  251  (Supfjrat. 

Eve  388,  3234,  3239  ©pa. 

France  11  $-ranïrettf). 

Franceis  2974  fJrartjofifcÇ. 

Gedeon  85  ©tbeon. 

Gieus,  Gyueus,  Gyeu,  Gyu,  Gyus, 
Gyeus  (fo  in  A.)  80,  186,  495, 
626,  653,  1904,  710,  951,  1287, 
1427,  2132  3ube  =  jueus. 

Golie  92  ©oliatf). 

Greu  2594  ©riect)ifc^  =  Gregeis 

2973. 
Guillame  7,  21,  4137. 
Jeremias  1590,  2628,  3772. 
Jérusalem  105,  462,  2197,  2896. 
Jéroboam  96. 
Jésus  492. 
Jesu  Crist  119,    211,    476,    592, 

731,   1248,  1298,  1420,  1449; 

1635,   1722,  1918,  2o74,  2088 

etc. 


Israël  68,  73,  1282,  1608,  3369. 

Job  1883  £to6. 

Johan3143,  3150,  3793  Cannée. 

Johel  3772  3oel. 

Jonas  3127. 

Joseph  70,  395. 

Josue  84  3*>ïua. 

Judas  2093,  2130,  2168. 

Judas  2093  =  Suba. 

Légion  2777. 

Leopole  752  £eopoIi<§. 

Lucifer*)  48  (@ngel,  £eufel). 

Madian  86  93îibiamter. 

Macabe  107  ?)îaccabaer. 

Marie  115,  1438,  3028,  3043. 

Misael  2858. 

Morice  3816  Wlovi*. 

Moïses  75,   83,  514,  1285,  2946, 

3765  SRofeê. 
Noë  65,  3752  DîoaÇ. 
Nilas  530,  1653  3lxl 
Xinivens  3130  Dîmiotten. 
Xoes  1309. 
Normandie  34. 
Xormanz  36  Dîormanne. 
Oger  565  Cgier. 
Paris  38LS. 
Paradixion  2973. 
Pen-e  1889,  3793  $etru§. 
Persant  3182  $erfer. 
Pharaon  71  ^^arao. 
Phelipe  11  Wltpp 
Pilate  1429  ^itatu*. 
Pol  130,   1207,  2113,  2879,  3793 

^autus. 


*)  $n  einem  flor>enifd)en  Sd)ulbud)e  „Zvon",  §al)rg.  1881,  r>on  einem  f.  ï. 
^rof.  unb  Se5tr!ê=2d^ulinfpector  ftnbet  fid)  nad)  einer  îDHttbeilung  bes  Dr.  Weitlof 
im  bfterreid).  SIbgeorbnetenbaufe  nom  10.  *iïlai  1887  folgenbe  3telle:  JUS  ëactfer 
ben  £eilanb  brei  iiîal  in  ber  SBiifte  oerîudjteunb  nicbts  au§gerid)tet  Çatte,  nmrbe  er 
ber  <ooUe  oerroiefen  unb  îoUte,  ber>or  er  ir-ieber  bort  ju  (Bnaben  fam,  bie  fc&Iediteiten 
©trefd)e  auf  ber  Grbe  aushifiren.  Gr  fdmi  bie  ïeutïdjen.  Qt  bat  namlicti  um 
©efellfcÇaft  ou§  ber  S>'oUe  unb  erÇielt  non  bort  jugeroonen  ?roei  SSeiber:  bie  @e= 
liebte  eineê  Solbaten  unb  bie  etnes  ginanjers.  îlïit  biefenoerreorfenen  Seibern 
erjeugte  ber  §oUenfiirft  bie  33orfatiren  ber  îeutid)en.  îaÇer  fommt  es,  ba%  bie 
£eutjd)en  fo  feinblid)  gegen  (Sort  unb  bie  gottesfùrdjtigen  Slooenen  unb.  2£ie 
ibnnten  aud)  bie  9ïad)fommen  bes  £Snig§  ber  £>olIe  fid)  um  bie  Gtyxe  ©ottes  fûmtnern 
unb  bie  9ïad)ïommen  oon  ïïiïilitàr  unb  ^inan^ers  bie  ïlooeniîdie  dation  lieben?" 


441     — 


Raiil  4139,  4144,  4149,  4163. 
Renart  1308,    1342,   1267  Stem* 

Ijarb. 
Roboam  95. 
Salomon   93,    871,    1627,   2101 

<Balomo. 
Samson  395  ©imfon. 
Sathan  611,  1814,  1915  ©atan. 
Saùl  89  <Banl 
Syon  2124  3ion. 


Thomas  2170. 

Ynde    740,    2965,    3203,    3206 

^nbien. 
Yndien  3182  Snbier. 
Ysaac  67,  68  %jaal 
Ysmael  67  ^êmaet. 
Ysaias,  Ysaies  572,  2122, 

2946,  3149  Sefatcrè. 
Vigille  2607  Sigitta  (©efttrn). 
Zacharie  1437  gatffaricrê. 


28' 


Pierer'sehe  Hofbuchdruckerei.     Stepban  Geibel  &  Co.  in  Altenburg. 


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