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ALTFRANZÔSISCHE
BIB LIOTH E K
VIERZEHNTER BAND.
Le bestiaire.
DAS THIERBUCH
HORMANNISCHEN DICHTERS GUILLAUME LE CLERC
ZUM ERSTEN MALE VOLLSTÂNDIG
NACH DEN HANDSCHRIFTEN VON LONDON, PARIS
A UND BERLIN
MIT
EINLEITUNG UND GLOSSAR
HERAUSGEGEBEN VON
DR. ROBERT REINSCH (f).
LEIPZIG
O. R. R F I S L A N D
1892.
f&~ Die Bande XIII u. XIV der Altfr. Bibl. sind bereits im
Jahre 1890 als Separatwerke erschienen und werden jetzt der Altfr. Bibl.
u billigeren Preisen eingereiht. Die Abgabe zu kleinerem Preise be-
:i "ànkt, sich auf die Abnebmer d^r Altfr. Bibliothek.
s-f
ALTFRANZOSISCHE
BIBLIOTHEK
VIERZEHNTER BAND
GUILLAUME LE CLERC: LE BESTIAIRE.
LEIPZIG
O. R. REISLAND
l8û2.
LE BESTIAIRE.
DAS THIERBUCH
DES
NORMANNISCHEN DICHTERS GUILLAUME LE CLERC
ZUM ERSTEN MALE VOLLSTÂNDIG
NACH DEN HANDSCHRIFTEN VON LONDON, PARIS
UND BERLIN
MIT
EINLEITUNG UND GLOSSAR
HERAUSGEGEBEN VON
DR- ROBERT REINSCH (t).
LEIPZIG
O. R. R E I S L A N D.
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Inhalt:
Seite
1. Einleitung 1—218
'. 3estiaire und Lesarten 219—404
| Worterbuch und Eigennamen 405 — 441
I. Die Ausgaben der altfranzosischen Bestiarien
des Philipp von Thaon, Ge^yaise nnd
Griiillanme le Clerc.
Unter den Sprachdenkmâlern , welche sowohl fur
die Philologie als auch fur die Geschichte der Natur-
wissenschaften von Bedeutung sind, nehmen die im
Mittelalter sehr beliebten und in zahlreichen Hand-
schriften verbreiteten Bestiarien eine hervorragende
Stelle ein. Die lateinischen Uebersetzungen und Be-
arbeitungen des griechischen Physiologus, dessen erste
Spuren bis in das zweite Jahrtausend vor Chr. zuriïck-
reichen , und welcher seinerseits auf der biblischen
Zoologie basirt, fanden friihzeitig im Abendlande
Verbreitung und wurden in die Volkssprachen um-
geschrieben. Die alteste poetische Bearbeitung dieser
christlich gefarbten Naturgeschichte im Altfranzosischen
liât Philipp von Thaon zum Verfasser und ist um 1125
entstanden. Dieselbe ist unkritisch herausgegeben von
Thomas Wright in den »Popular Treatises on Science
written during the Middle Ages«. London, Historical
Society of Science 1841; eine neue, hoffentlich bald
erscheinende Ausgabe dièses sprachlich so wichtigen
Denkmals hat der Herausgeber des Computus von
demselben Dichter, Ed. Mail, in Vorbereitung. Die-
1*
selbe ist trotz Mann's Abhandlung in Anglia VII und
IX noch nicht entbehrlich. Ungefâhr ein Jahrhundert
spater, jedoch ebenfalls in der Normandie abgefasst, ist
das Thierbuch oder »li livres des bestes«, welches Ger-
vaise zum Verfasser hat und von Paul Meyer 1872 in
der Romania I p. 420 fg. nach der einzigen Londoner
Handsehrift herausgegeben worden ist. Von weit
hoherem Werthe als letztere Nachbildung des Physio-
logus. ist der Bestiaire des normannischen Geistlichen
Guillaume, dessen ausgezeichnete ebenfalls zu religioser
Erbauung bestimnite Dichtung aile Thierbiicher der fran-
zosischen, deutschen und englischen Literatur stilistisch
weit uberragt. Guillaume 's Werk ist zweimal ungenugend
und unvollstândig nach schlechten Handschriften des
14. Jahrh. veroffentlicht worden, welche dem im Jalire
1210 (1211) geschriebenen Originale zu fern stehen. Die
erste „Ausgabe" ist veranstaltet worden von dem Je-
suitenpater Charles Cahier (geb. 1807) in den zusammen
mit Arthur Martin herausgegebenen uniibersichtlichen
und sehr kostspieligen » Mélanges d'Archéologie, d'His-
toire et de Littératures Paris 1847—1856. Bd. II
p. 111—232, m 205-288, IV 60—87 auf Grand des
Ms. fr. 902, ehemals 7268 3 A3, einer Hs., die nach
L. Delisle's Urtheil im »Inventaire général et métho-
dique des mss. fr. de la Bibl. Nationales Paris 1876.
I p. 10 dem 14. Jahrh. angehôrt, wâhrend sie der Heraus-
geber des Bestiaire in gânzlicher Verkennung ihres
Alters in der ersten Hâlfte des 13. Jahrh. geschrieben
glaubte. Benutzt hat Cahier noch 3 Pariser Hss. des
14. Jahrh., nâmlich: Ms. fr. 25 408, fonds N. D. 273 w\
Ms. fr. 20046, fonds St. Germain 1985; Ms. fr. 1444,
ehemals 7534, und gekannt die Hs. des Supplément
fr. 632 25, jetzt Ms. fr. 19 969 der Pariser National-
— 5 -
bibliothek. Bei der stttckwêisen Verôffentlichung des
normannischen Bestiaire war es Cahier als Archâologen
hauptsâchlich darum zu thun, einen guten lateinischen
und zuletzt einen griechischen Text des Physiologus
herstellen zu konnen; deshalb bricht er im dritten Bd.
p. 67 (vgl. IV 287) der Mélanges mit uncor m'estuet
que vus devis = V. 3436 der vorliegenden Ausgabe ab,
indem er un ter' „Etc." die Bemerkung giebt: »Je re-
tranche sept cents vers de pur (!) péroraison ascétique,
sans lûîrie~~reIatTo~n avec le bestiaire ancien « mit dem
Hinzufiïgen in der Anmerkung: »La publication du
bestiaire rimé, faite récemment par M. Hippeau, m'a
encouragé à cette suppression «.*) Ehe nâmlich die mit
kostbaren Abbildungen gezierten fur dieKunstgeschichte
wichtigen Mélanges d'Archéologie im Druck fertig er-
schienen waren, hatte Célestin Hippeau , zuerst im
19. Bande der » Mémoires de la Société des Antiquaires
de la Normandie « p. 423 — 476, dann séparât u. d. T. : »Le
Bestiaire Divin de Guillaume, clerc de Normandie, trou-
vère du XIIIe siècle, publié d'après les manuscrits de la
Bibliothèque Nationale, avec une introduction sur les
bestiaires, volucraires et lapidaires du moyen âge, consi-
dérés dans leurs rapports avec la symboliojie^chri&eïme.
Caen 1852. « p. 189—321 den unvoïlstândigen 3943
Zeilen enthaltenden Text der Hs. des 14. Jahrh. Ms. fr.
25 408, fonds N. D. 273 Ms unkritisch zum Abdruck ge-
bracht. **) In der Einleitung p. 72 kennt dieser zweite
*) Es ist ûberflûssig, aile Versehen Cahier1 s hier aufzuzahlen,
so wenn er ûbersieht, dass V. 32 der vorliegenden Ausgabe in seiner
Hs. fehlt, oder wenn er V. 416 druckt: »li notunere qui par vond«,
oder wenn er beim Fuchs Y. 1309 die Worte «des gelines costains
de nœs« erklârt: «Cela signifierait-il que les lai'cins et les fraudes
du renard sont constantes et bien connues ?« Die wunderliche
Interpunktion weist viel falsch verstandene Stellen auf.
**) Eine Probe von Hippeau1 s Erklârungen sei die unver-
Herausgeber, der «pâter in der Revue de l'art chrétien
t. V sich mit dem Gegenstande weiter beschâftigte, noch
andere Hss. der Nationalbibliothek , deren inzwischen
verânderte neue Nummern hier folgen mogen, nâmlich :
Ms. fr. 24428, N. D. 193; Ms. fr. 14969, Suppl. fr.
632/25; Ms. fr. 14970, Suppl. fr. 632/23; Ms.fr. 14964,
Suppl. fr. 660; Ms. fr. 902, 7268 3 A3, wofûr Hippeau
falseh 7268 83 a citirt; Ms. fr. 1444, ehemals 7534; diesen
fiïgt er, von den 3 bis dahin in England nachgewiesenen
Hss. abgesehen, noch die falsche No. 7882 hinzu. Schon
1869 konnte Gaston Paris in der Revue Critique No.
30 p. 54 — 60 dièse von falscher Interpunktion strotzende
Publication Hippeau' s mit dem Pradicat » introuvable «
und -o bien peu satisfaisante « bezeichnen. Die zahl-
reichen Lticken im Text, die Fliïchtigkeiten und
Fâlschungen des Herausgebers werden im Commentai-
nachgewiesen. Eine neue Ausgabe ist also seit einer
Reihe von Jahren ein desideratum und auch deshalb
nothwendig, um statt des 17 Jahre spâter von Guillaume
abgefassten Besant de Dieu einen alteren terminus ad
quem fur die Marie de France zu gewinnen, deren
altestes Werk nach Ed. Mail die Bearbeitung des Pur-
gatoriums des heil. Patricius ist. Mehr zu den Lapi-
darien gehôrt der mit einem Plantarius verbundene
Bestiaire in franzosischen Versen des 14. Jahrh. , der
unvollstândig erhalten und nach der Pariser Hs. fr.
12 483 herausgegeben ist in der Romania 1885 p. 442 —
484 von G. Raynaud. Die Eigenschaften der Thiere
sind hier am Ende jedes Abschnittes auf die heilige
Jungfrau gedeutet.
standene Anspielung auf den Eoraan de Renart; er erklârt «Les
gelines costanz de'nœs« mit: »Les poules côtoyant les prairies;
nœ est resté dans le patois norm.« Die zahlreichen ûbrigen Ver-
sehen werden unten im Commentai* besprochen.
- 7 —
IL Literatur zu Guillaume's Bestiaire bis 1888.
Schon lange vor Hippeau und Cahier, nàmlich
»An VII « war von dem Jesuiten Le Grand d'Aussy
(f 1800) in den » Notices et Extraits des Manuscrits de
la Bibliothèque Nationale « u. d. T. : Poème moralisé
sur les propriétés des choses, tome V p. 275 — 278
(Notice sur deux ouvrages manuscrits du XIIIe siècle
intitulés Bestiaire) auf 4 Guillaume's Werk enthaltende
Hss. hingewiesen worden: zuerst nennt er eine Hs.
in-8° ohne No. aus dem Ancien fonds, angeblich im
13. Jahrh. geschrieben, die er bereits in einem Artikel
liber die Image du Monde besprochen und als » très-
lisible, bien conservé, figures mieux dessinées que dans
la plupart des autres « bezeichnet; dieselbe enthâlt
ausser der Image du Monde und dem Bestiaire noch
den Lapidaire. Als zweite Hs. fuhrt Le Grand an :
N. D. n° 18 Fol. 54; als dritte: Belg. in-4° n° 225;
als vierte: »in-4° p.° mar. r. sans n°, estampillé de la
Bibliothèque, et mis par erreur parmi ceux de la Bel-
gique « ; dann fugt er hinzu : » Ces deux derniers con-
tiennent aussi le poëme du Lapidaire; et tous quatre
ont beaucoup de miniatures, mais fort mauvaises. «
Daraus, dass Le Grand aus der erstgenannten Hs. die
Zeile: >Guillaumes qui forment se dielt« citirt, aus
welcher sich der ehemalige Besitzer der Hs. den Namen
Guillaume Forment gebildet hat, geht hervor, dass Ms.
fr. 14964, Suppl. fr. 660 gemeint ist. Auf den Inhalt
des Bestiaire, den er gleichwie den Bestiaire d'Amour
des Richard de Fournival (éd. Hippeau Paris 1860) als
nin mauvais traité de physique ou d'histoire naturelle,
rédigé d'après les connoissances erronées, ou très-bornées
du siècle où ils parurent* so ohne Weiteres aburtheilt,
I
geht Le Grand nur oberflâchlick ein. An einer Stelle
versteht er den Wortlaut der Hss. gar nicht und fâllt ein
Urtheil, das jetzt nur historischen Werth hat; demi
wâhrend der Dichter nieint, dass das Einhorn nur ge-
fangen wird mit Hiïlfe eines Mâdchens, das noch Jungfrau
ist, und in dessen Schoss es sich niederlâsst, nennt Le
Grand unter andern Thieren des Bestiaire auch » la licorne
qu'on ne peut prendre qu'en faisant marcher vers elle
une pucelle qui a la gorge nue«, ein Missverstândniss,
das die Herausgeber der Histoire littéraire de la France
Bd. XVI p. 221 veranlasst, von einer » pucelle attrayante
zu sprechen. Hôchst intéressant und erwâhnenswerth
ist das Schlussurtheil des Jesuiten : »H suit de tout
ceci, que notre poëte a fait un ouvrage détestable.
Mais si, au lieu de traiter des bêtes, il eût écrit sur
les différens d'Innocent III et du roi Jean, je présume,
d'après le courage et l'impartialité dont il annonce le
germe, qu'il nous eût transmis des choses intéressantes. <
Ein so unbesonnenes Urtheil ist von spâteren Forschern
nicht wieder abgegeben worden. B. de Roquefort, De
l'état de la poésie françoise dans les XIIe et XIIIe
siècles«. Paris 1815, p. 254 fiïhrt die folgenden 5
Pariser Hss. auf, deren neue Nummern weiter unten
folgen werden: Ms. 7989—2; 7534; fonds N. D. 9,
17 und 18; aus dieser letzten schon von La Curne de
Sainte Palaye benutzten Hs. giebt Roquefort eine Probe
in der Table alphabétique des auteurs seines Glossaire
de la langue romane p. 763. Aus eben dieser Hs. 18
des fonds N. D. theilte Jacob Grimm in seiner Ab-
handlung: „Die Sage von der Turteltaube" in den
Altdeutschen Waldern, IH. Bd., Frankfurt 1816, p. 41
neunzehn Zeilen mit. Eine neue Hs. taucht auf bei
A. C. M. Robert, »Fables inédites des XIIe, XIIIe et
XIVe siècles et fables de La Fontaine*. Paris 1825, t. 1
p. LVIII fg. , wo aus Ms. fr. O 16 der damaligen
Bibliothèque du Roi eine liïckenhafte Stelle liber Reineke
Fuchs (V. 1307 fg.) uncl Bd. I p. CXXI der Anfang des
Best, ausgehoben ist. Da eine solche Bezeichnung auf
der Bibl. Nat. nicht existirt, so ist hier nicht zu ent-
scheiden moglich, welche Hs. dieser Bibliothekar der
Bibliothèque Ste. Geneviève benutzt hat; verniuthen
kônnte man Ms. fr. 25406, friiher N. D. 192, wo auf
dem vorgebundenen Blatte 017 durchstrichen uncl > à la
bibliothèque de l'église de Paris. Ecriture du 13e à
14e siècle« daruntergeschrieben ist, oder Ms. fr. 24428,
N. D. 193: doch stimmt der Wortlaut zu wenig itberein.
Der Abbé G. de la Rue in seinen »Essais historiques
sur les Bardes, les Jongleurs et les Trouvères «. Caen
1834. Bd. III p. 23 kennt und nennt die 2 Hss. des
British Muséum in London: Old Royal 16 E VIII
und Cotton Vespas. A VII, welchen er die Pariser Hs.
2560 hinzufiïgt, eine Angabe, die auf eineni Irrthum
beruht; denn die heutîge No. dieser Hs. 19525, fonds
St. Germain 1856 enthalt zwar andere Werke Guil-
laume's, aber nicht den Bestiaire. Francisque Michel
in den » Rapports à M. le ministre de l'instruction pub-
lique sur les anciens monuments de l'histoire et de la
littérature de la France, qui se trouvent dans les
bibliothèques de l'Angleterre et de l'Ecosse «. Paris
1838, p. 23, 94 uncl 120 fg. erwâhnt wieder die beiden
genannten Hss. des British Muséum, indem er aus dem
Cotton Ms. ebenfalls eine Probe mittheilt, nâmlich die
ersten 16 und die letzten 8 Verse des Best. Ausser-
dem ist ihm die damais Fr. Douce gehorige aus einer
alten Bibliothek in Edwardstone bei Sudbury stammende
mit Bildern gezierte Hs. bekannt, die heute der Bod-
— 10 —
leianischen Bibliothek zu Oxford vermacht ist ; aus
dieser theilt er die ersten 15 und die letzten 10 Zeilen
des Best. mit. Vgl. auch Fr. Michel, » Charleniagne.
An Anglo -Norman Poem of theXII. Century«. London.
Paris 1836, p. XXII. In de la Rue's Fehler verfâllt
Michel, vvenn er in »Le Roman des Aventures deFregus«.
Edimbourg, Club d'Abbotsford 1841, p. VII auch die
Pariser Hs. 2560 als Bestiaire-Hs. namhaft macht. In-
zwischen war eine neue Hs. des 14. Jahrh. besprochen
word en von Paulin Paris im Bulletin du Bibliophile,
No. 7. II. série. Paris 1836, p. 246 und 271; dieselbe
gehôrte ehemals dem Pariser Buchhandler Techener,
wurde dann nach Belgien an Barrois verkauft und
hgurirte dann als Ms. Barrois XI in der nun an die
italienische und englische Regierung verkauften Biblio-
thek des Lord Ashburnham in Ashburnhamplace ; der
Bestiaire steht hier Fol. 140 — 163. Inseiner »Biographia
Britannica Literaria« I p. 428 fg. theilte 1846 Th. Wright
Anfang und Schluss nach dem Royal Ms. mit. Nach
Daunou's kurzem, auf Le Grand d'Aussy beruhenden
Artikel, der 1824 im 16. Bande der Histoire litt. de
la France p. 220 — 221 erschien, wurde im 19. Bande
desselben Werkes p. 660 — 661 von Victor Le Clerc
eine kurze Notiz nebst Probe gegeben, in welcher ohne
Weiteres die alten Sprachformen durch moderne er-
setzt sind-, in der fehlerhaft mitgetheilten Probe von
V. 2707 fg. wird espos (V. 2714) — époux (le pape
ou J. C.) gedeutet, wo nur Christus verstanden werden
kann; als Titel acceptirt Le Clerc den des Ms. fr.
1444, den Hippeau's Ausgabe trâgt. In seiner Aus-
gabe des Besant de Dieu von Guillaume le Clerc de
Normandie. Halle 1869, p. XXII fg. zahlt Ernst
Martin im Ganzen 12 Hss. des Bestiaire auf, nâmlich
— 11 —
die 2 Londoner, die eine Oxforder und die folgenden
Panser Hss.: Ms.fr. 14964; 902; 25408; 1444; 24428;
14970; 14969; 20 046. Julius Brakelmann in Zacher's
Zeitschrift fur deutsche Philologie Bd. III p. 219 kennt
noch die 3 Hss.: Ms. fr. 2168, friiher 7998—2; Ms.
fr. 25406, N. D. 192, âlter M 17 der Pariser National-
bibl., und Ms. 132 der Bodleianischen Bibl. zu Oxford;
derselbe weist darauf hin, dass sowohl die Zabi wie
die Folge der Rubriken in den verschiedenen Hss.
sehr verschieden ist. Bald darauf wurde eine neue
Hs. aufgefunden in der Vaticanischen Bibliothek zu
Rom, nâmlich Ms. Regin. 1862, âlter 738 oder 776,
durch E. Stengel, der dieselbe in Bohmer's Romanischen
Studien III, Strâssburg 1873, p. 381, dann in Grober's
Zeitschrift fur romanische Philologie Bd. V (1881)
p. 381—385, hier mit der No. 1682, âlter 738 oder 776
des fonds der Kônigin Christine unter Verweis auf
Bohmer's Studien IV 496 fg. und Seeger's Disser-
tation p. 4 fg. ausfuhrlicher beschrieben liât. Im
Jahre 1875 theilte M. Sepet im 36. Bande p. 141 der
Bibliothèque de l'Ecole des Chartes bei Beschreibung
des Ms. fr. 25408 die zwei ersten Zeilen des Best,
mit. In demselben Jahre gab Ch. Gridel, » Histoire de
la littérature fr. depuis son origine jusqu'à la renais-
sance « p. 348 eine Notiz und eine Probe von zwei
Zeilen. L. Delisle im » Inventaire général et méthodique
des mss. fr. de la Bibl. Nat.« Paris 1876, I p. 9 citirt
die 3 Hss.: Ms. fr. 1444; 902; 25408, und in Bd. H,
Paris 1878, pt 217— 218: Ms.fr. 25406; 20046; 14970;
14969 nach dem geschriebenen Katalog der Bibliothek.
Die von Delisle und vorher von E. Martin mitgetheilte
Angabe liber Ms. fr. 14969, âlter Suppl. fr. 632/25:
»Ce ms., catalogué par Méon, est en déficit« ist dahin
— 12 —
zu berichtigen , dass dièse Hs. am 5. September 1878
mit der Aufschrift an die Nationalbibliothek zuriick-
geliefert worden ist: »Restitution après décès«. Dem
verstorbenen Léop. Pannier, »Les lapidaires français du
moyen âge«. Paris 1882, Bibliothèque de l'École des
Hautes Etudes, 52 fasc. , p. 232 galt dièse Hs. nocli
als verschwunden. Auf eine Lyoner Hs. machte 1882
W. Forster, »Lyoner Yzopet«. Altfz. Bibl. V p. I auf-
merksam ; dieselbe (= T) befindet sich in der Bibliothek
des Palais des Beaux Arts in Lyon und enthalt nur
2 Stucke unvollstândig. Eine neue Hs. des Bestiaire
weist F. Mann nach in seiner wâhrend des Druckes
erschienenen Abhandlung: »Der Bestiaire Divin des
Guillaume le Clerc. « Heilbronn 1888 (Franzôsische
Studien hrsgb. von G. Korting und E. Koschwitz.
VI. Bd. 2. Heft) p. 7—8, nâmlich No. 4156 der Sammlung
des Sir Thomas Philipps in Middlehill, jetzt im Thirle-
staine House zu Cheltenham im Besitz des Rev. John
E. A. Fenwick. Dieselbe wird unten mit U bezeichnet
werden. Im Ganzen fiihrt F. Mann 15 Hss. auf, also
3 mehr als E. Martin; auffallender Weise hat er in
dem unvollstândigen Verzeichniss der Hss. p. 2 fg. die
schon Brakelmann bekannte Pariser Hs. 25 406, N. D.
192 (= D) ubersehen, ebenso die vaticanische (= Q)
und die Berliner, Hamilton 273 (= S), ferner fehlt die
Pariser Hs. 2168, ait 7989 2 (= C). Bemerkenswerth
ist (p. 100) das âsthetisirende Schlussurtheil dièses
durch seine fruheren Forschungen zur Physiologus-
literatur bekannten Gelehrten: „Der Bestiaire Divin
ist ein Werk von bleibendem Werthe fur die Literatur-
geschichte. Freilich athmet er weder den zauberischen
Duft der Minnepoesie, noch nimmt er den heroischen
Flug der Heldengesânge , aber das ehrwitrdige Alter
- 13 -
seines Stoffes, der Charakter semer Sprache und der
naive Ausdruck seiner Tendenz, den Meuschen zur
Betrachtung des Gôttlichen anzuhalten, werden ihm
eine achtunggebietende Stellung in der Literatur-
geschichte sichern fiir aile Zeit." Diesem nicht gerade
ûberschwengiichen Urtheile eines Kenners des Bestiaire
glaubt G. Korting seine Zustimmung versagen zu miissen,
ohne jedoch. Griinde anzugeben.
III. Die' 20 Handschriften des Bestiaire
Guillaume' s.
Die beste und vollstandigste der 20 Hss. des Best.,
deren mehrere wie das Werk selbst datirt sind, be-
findet sich im British Muséum zu London; es ist:
A = Egerton Ms. 613, die Grundlage der vor-
liegenden Ausgabe; die Hs. ist in dem geschriebenen
Katalog dieser Sammlung signalisirt, und schon Ed.
Matzner & Goldbeck, „Altenglische Sprachproben" . Ber-
lin 1867, p. 53 — 55 drucken daraus nach Th. Wright7 s
Vorgange in den Reliquiae Antiquae I p. 89 und 102
zwei Marienlieder ab, indem sie liber das Alter der
Hs. bemerken, dass dieselbe „dem 13. Jahrh. angehort
und vermuthlich vor der Mitte desselben gefertigt ist".
H. Lewin, »Poema m orale «. Halle 1881, p. 7 jedoch
meint, dass die Hs. im Anfange des 13. Jahrh. im Stiden
Englands geschrieben ist. Auch E. Martin kennt dièse
Hs. ; vgl. A. Schmidt in Bohmer's Romanischen Studien
Heft 16. Bonn 1880, p. 496 und 503, was F. Mann in
seiner genannten Abhandlung liber Guill.'s Best, ganz
iibersehen hat, da er p. 3 behauptet, dass er zum ersten
Maie auf dièse Hs. aufmerksam mâche. Was den In-
halt dieser Hs. betrifft, so bildet den Anfang Fol. 1
— 14 —
das Fragment eines Calendariums, wâhrend Fol. lb das
als Prosa geschriebene mittelenglische Gedicht »Somer
is conien and winter gon« enthâlt; vgl. Wûlcker's
Anglia I, 3. Auf Fol. 2 schliessen sich die genannten
Marienlieder an, nebst einem anglonormannischen Stiïck,
beginnend: »En une mâtine me levoye e l'autre er
pensif de amorettes« etc. und in Versen endigend. Nach
wenigen mittelenglischen Zeilen folgt Fol. 3 — 6 eine
prosaische Anrede an eine »soer«, und nach »Amen
sine fine amen« steht dreisprachig vom Schreiber:
Ki escrit istud carmen
Hiblessed be he Amen
E de ly pensez
And is gode wille remembrez.
Auf Fol. 6b stehn nach einem lat. Gedicht (Nostri
régis filia ] Tua de familia etc.) vier agn. Gedichtzeilen :
Très duce Katerine,
Seez nostre mescine.
De une pucele chanteray,
Ke tut jur de quer ameray.
Auf Fol. 7— 12b findet sich dasselbe mittelengl.
Gedicht »Ic am elder paenne ic was«, das Fol. 64 — 70
orthographisch abweichend wiederkehrt , vgl. Lewin,
»Poema morale « p. 8.
Nach einem kurzen agn. Prosatractatmitmoralischen
Vorschriften nach Gregor, Seneca u. a. folgt Fol. 13
eine Prosabearbeitung des >^evangelium Nicodemi« u. d.
T.: »Ici comence la revelaciun«, dann Fol. 21 — 25 in
Prosa »La venjance de la mort nostre seignur«, Fol.
25 — 27 und Fol. 27 — 29b die zuletzt Romania XV
p; 326 besprochene, von W. Meyer und von Suchier
in den Provenzalischen Denkmâlern behandelte Légende
— 15 —
von der Aiiffindung des heil. Kreuzes durch Helena
nebst > l'estorie de rexaltaciun de la sainte cruiz« ;
endlich folgen nach der Légende von der heil. Anna
und den 3 Marien ebenfalls in agn. Prosa Fol. 31 die
15 Zeichen vor dem Untergange der Welt. Mit Fol.
31 — 59 beginnt eine bessere Hand mit schonen Schrift-
ztigen den Bestiaire Guillaume 's. Zuletzt sind nach
dem Gedicht:
Dame Anne, fille, sorur,
Saluz vus mand, joie e honur,
Entendez bien ceste parole
Cume vroie en bone escole etc.
noch 4 Blâtter mit agn. lat. Recepten der Hs. beige-
bunden. — Der Bestiaire in dieser anglonormannischen
Hs. Egerton 613, die mit Sicherheit wenigstens in die
Mitte des 1 3. Jahrh. gesetzt werden darf und hôchstens
30 bis 40 Jahre spâter als das Urexemplar nieder-
geschrieben ist, enthâlt keine Ueberschriften zu den
Abschnitten der 4136 Zeilen, ist aber mit Abbildungen
der einzelnen Thiere geziert. Die Initialen, die wohl
hatten bunt genialt werden sollen, fehlen in Folge
Vergesslichkeit des Illuminators bei den einzelnen Ab-
schnitten. Die Schlusswidmung an Raul ist hier vom
Schreiber weggelassen, welcher glaubte, dass nach dem
doppelten Amen am Schluss das Werk zu Ende sei.
In A ist gleichwie ee , so auch aa, z. B. in gâcrigna
2082 und oo in pôôrs 3358 mit 2 Accenten versehn.
Oft ist t abgefallen, so in don 1712 , fon 1236, mon
3367, dirron 1803 u. ô. Nach 2822 steht in A fluehtig
zwischen den Text geschrieben:
Quatuor ex paris vitam ducunt elementis
Gamalian talpa maris allée aeris salamandra.
— 16 —
Dies Citât *) stammt aus Bartholomâus von Glanvil,
den Jean Corbechon in das Franzôsische iibersetzt hat -,
vgl. die ganze Stelle bei Berger de Xivrey, » Traditions
tératologiques«. Paris 1836 , p. 512, und Cahier's
» Mélanges d'archéologie «. Paris 1856, IV p. 78, An-
merknng 3 **). Der ziemlich sorgfâltige Schreiber dieser
altesten Bestiaire-Hs., der keinen einzigen Vers durch
Fliïchtigkeit ausgelassen hat, hat die Schreibweise des
Originals noch am treuesten bewahrt. Die Anglonor-
mannismen dieser Hs., deren Varianten aile im Apparat
verzeichnet sind, werden im Text mit Hulfe der Reime
in Guillaume* s Werken und der continentalen Hand-
schriften beseitigt. Anch werden die Verse, welche
hier um eine Silbe zn kurz sind, mittelst der nur Acht-
silber enthaltenden continentalen Hss. anf die richtige
Silbenzahl gebracht. Eine Umstellung von 4 Zeilen
war nur V. 979—982 nôthig, dann 2981—2982, 2993—
2994, 4039 — 4040. Die nach dem Reim voie: joie als
verdachtig zu betrachtenden Verse 1561 — 1562 sind mit
Sternchen versehen; um die das Original ersetzende Hs.
nicht zu zerstiickeln, sind dieselben unten mitgezàhlt
worden. Bei der noch mangelhaften Kenntniss des
Anglonormannischen und der Unbrauchbarkeit der
iïbrigen Hss. durfte von der verstandigen , obschon
nicht ganz vollkommenen Schreibweise dieser bis auf
die Widmung einzig vollstàndigen Hs. nicht ohne Grund
abgewichen werden.
*) Auch in Eaynaud's Gedicht (Romania 1885) findet sich beim
Salamander derselbe von Chiaro benntzte Gedanke in anderem
Wortlaut:
Talpe terra cibus, caméléon in aère vivit,
Alec unda fovet, flamme pascunt salamandram.
**) Anf Fol. 40a steht nnten von spâterer Hand, "wohl ans
dem Roman de Renart stammend:
le baucyn fet le dolkere porveire
et le gopil trote après & les chace arreyre.
— 17 —
B = le. fr. 14969, Suppl. fr. 632. 25. Fol. I—
LXXIVb. Dièse anglonormannische Hs. des 14. Jahrh.,
die Abbildungen und Ueberschriften enthâlt, ist un-
vollstândig, indem 2 Blâtter ausgefallen sind, =
V. 3333—3384, 3903—3966; die erhaltenen 3669 Zeilen
stimmen, ohne eine Copie davon zu sein, meist. zu A.
Die Schlusswidmung ist hier unvollstândig, indem die
liïckenhafte Hs. mit V. 4157 der vorliegenden Ansgabe
abbricht. Die Hs. enthâlt noch den bekannten Lapi-
daire: »Evax estait nn riche rais «, der auf dem letzten
Bl. endigt: »snn pomnn errant vomera. Explicit.« Auf
dem letzten Bl. in der Mitte steht: »explicit le bestiaire«,
am Rancle »amen«. Der Titel Fol. 1 vor dem Bilde
lautet in rother Schrift: »Ci comence le bestiarie«. Auf
Fol. 30 steht vom Paginator in die Ecke geschrieben :
Augusto Darunter » gorge uescu«, vielleicht der
Name des ehemaligen Besitzers. Die Reihenfolge der
Absehnitte ist wie in A. Hier erseheinen schon grôbere
Angionormannismen wie 8 Fraunce, 145 graunz u. a.
Durch Fliichtigkeit des Schreibers fehlen auch einzelne
Verse, so 454, 1321, 1494, 3484. In B allein fehlen
4039—4040, 3890—3893, wâhrend andere Liicken mit
den folgenden Hss. gemeinsam sind.
C = Ms. fr. 2168, ehemals 7989 2, Fol. 188b— 209b.
Dièse beachtenswerthe Hs. aus der zweiten Hâlfte des
13. Jahrh., welche im gedruckten Katalog der National-
bibl. beschrieben ist, enthâlt nur drei Viertel des Besti-
aire, genau noch nicht 3000 Verse, indem der picar-
dische Schreiber ganze Absehnitte, so den Ibis
(1171-1306), den Wildesel (1829—1926), die Fulica
(1965—2028) sowie den Schlusspassus 3437—4120 aus-
gelassen hat ; einzelne ttbersetzte Bibelstellen hat er ge-
kiirzt. Die Reihenfolge der 32 Absehnitte ist wie in A.
Rein s cli, Le Bestiaire. 2
— 18 —
Der Titel lautet hier Fol. 188b in rother Schrift:
»Chi coinmenche li drois bestiaires de le devine
escripture«. Den Ueberschriften folgen hier keine
Bilder. Die Widmung fehlt. Der Schreiber ândert
eigenmâchtig, so V. 92 u. o. Vgl. die Varianten.
Auch hier fehlen einzelne Verse ganz in Folge
Flûchtigkeit, so 128, 161, 860, 1094, 1150, 1950, 2033,
2253, 2372, 2402, 2482, 2489, 235-236, 253-254;
1037—1038; 2911—2912, von gemeinsamen Lucken
abgesehen. Das Ganze endet mit 4136, indem das
Fabliau des Eustache d'Amiens: »Du bouchier d'Abe-
vile« éd. Montaiglon, Fabliaux III p. 227—246 folgt,
ohne dass der Schluss des Best, noch besonders verni erkt
ist. Die Picardisnien, wie 98 ccmgierent, 171 seneftanche,
331 omechide, 2191 clouch, 814 U essampïe, 1552 glise,
1640 dix, 3212 menwre, 195 haiïlie als Femin. des
Particips kônnen hier nicht aile aufgefùhrt werden.
D = Ms. fr. 25406, N. D. 192. Fol. 3-33 (30b).
Dièse recht nachlâssig geschriebene, s und z nicht unter-
scheidende Hs., die mehrfach von Wiirmern zerfressen
und fleckig ist, so dass einzelne Buehstaben fehlen. ist
am Anfange unvollstândig, indem Fol. 1 — 3 ausgefallen
sind, sie beginnt deshalb erst mit V. 118. Von Fol. 1
jst nur die Spur sichtbar, indem oben auf dem Frag-
ment des Blattes roth zu lesen ist »In[cipit]«, wahrend
auf Fol. 1 von neuerer Hand als Inhalt der Hs. be-
merkt ist: »Bestiaire. Fables d'Esope, à l'église de
Paris N. D. 192«. Der aussen geschriebene Titel der
Hs. ist: »Bestiaire. Fables d'Esope, Horace, Phedrus,
Auenus et autres«. Die neuere Seitenzahlung beginnt
mit Fol. 1 des Fragments. Den Fabeln der Marie de
France, die Fol. 49(42) endigen, geht ein spàter hin-
zugefiigtes Verzeichniss voran. Oberhalb des letzten
- 19 -
Bl. bat der ehemalige Besitzer der Hs. seinen Namën
eingetragen : ' » Je sui a frère Joham Cholet«. Dieselbe
wird in clem geschriebeneii Kataloge noch dem Ende
des 13. Jahrh. zugewiesen. Zuletzt ist D, aucb C und
H von Léop. Hervieux, »Les fabulistes latins «. Paris
1883/1884, I p. 632 ohne neue Ergebnisse genannt.
Bei den Absehnittûberschriften ist hier Raum zu Ab-
bildungen frei gelassen. Die Anordnung des Ganzen
ist hier willkûrlich und verkehrt ;. dieselbe stinimt bis
zum zweiten Abschnitt incl. mit der gewohnlichen
uberein, aber V. 350—586 fehlen; da mit V. 350 ein
neues Blatt beginnen miisste; so scheinen, obschon das
folgende Blatt von neuerer Hand mit 3 paginirt ist,
mehrere Bl. ausgefallen zu sein, d. h. es fehlen die
Abschnitte 3, 4 und 5 ganz und der erste Theil von 6
(Pelikan). Dann lâsst D dem Abschnitt 8 (Adler), den
Walfisch, das Rebhuhn und das Wiesel (26, 27, 28)
folgen und schiebt ohne Zusammenhang die Predigt
des Schlusses ein -, hieran schliessen sich die Abschnitte
(28—36) von der Schlange, dem Strauss, der Turtel-
taube, dem Hirsch, Salamander, den Tauben und dem
Paradixion , dem Elephanten , der Mandragora , dem
Diamanten. Dann ist ohne Zusammenhang der Schluss
mit der Stelle von den 3 Feinden des Menschen ein-
geschoben, uncl es folgen die Abschnitte (9 — 19 und
22 — 25) vom Affen, dem ungenannten Vogel, dem
Panthei\ dem Drachen, dem Phonix, dem Wiedehopf,
den Ameisen, der Sirène, dem Igel, dem Ibis, dem
Fuchs, dem Einhorn, dem Biber, der Hyane, der
Wasser schlange, endlich die Abschnitte (21) vom Wild-
esel und (20) von dem Ziegenbock nebst dem Gebet
4121—4136. Die Hs. schliesst nach 4136 mit: »Explicit
bestiarium. Qui scripsit scribat / Semper cum domino
2*
— 20 —
vivat *, dazu ein Kopfbild. Die Sehlusswidmung feblt
in dieser continentalen Hs.7 die die imsinnigsten Les-
arten bietet und nur -wenige normannisclie Eigenthum-
licbkeiten bewahrt hat. Viele Verse feklen, abgesehen
von .gemeinsamen Liicken, so 135 — 136. 139. 285—286.
888. 1027—1028. 1043—1044. 1084. 1097. 1135—1136,
1175 — 1176. 1183—1184. 1189—1190. 1193-1194.
1205—1206. 1239—1240. 1253—1256. 1262. 1267-
1268. 1356 — 1357. 1383—1384. 1392. 1399—1400.
1447 — 1448. 1539 — 1542. 1551. 1579-1582. 1617.
1639. 1669—1670. 1674. 1683. 1690. (In CD fehlen:
1051—1052. 1094. 1118. inBD: 2343-2344). 1703—
1704. 1743—1744. 1758. 1760. 1837—1844. 1847—
1848. 1875 — 1878. 1887 — 1888. 1912. 1930—1931.
1951—1952. 1997—1998. 2032. 2067—2068. 2100.
2103-2110. 2125—2126. 2133—2134. 2181—2182.
2187. 2197. 2203 — 2206. 2332. 2343-2344. 2358.
2472. 2488. 2530. 2605. 2637 — 2638. 2721—2722.
2755—2756. 2986. 2989. 3069—3070. 3204. 3439—
3440. 3450. 3453-3458. 3521-3522. 3566. 3607—
3608. 3611-3612. 3929—3930. 3949—3950. 3979—
3980. 3985—3986. 3992. 4015—4016. 4034. 4059—
4060. 4063 — 4064. 4067—4072. 4089—4090. Der
âusserst fltichtige, wohl von einer Augenkrankheit ge-
plagte Sckreiber aus déni nordlichen Frankreich hat
seine Vorlage vielfach gar nieht verstanden und scheint
eine aus losen Blattern bestehende Handschrift copirt
zu baben. Trotzdeni leiten die verstiminielten Worter
ofter auf das Ricbtige liber.
E = Ms. fr. 14964. Snppl. fi\ 660. Fol. 118-181.
Dièse continentale Hs. mit Bildern und Uebersehriften,
aus dem Ende des 13. Jahrh. stammend. stimnit meist,
auch in den Auslassungen, mit C iiberein, jedoeh ist die-
— 21 -
selbe, da eine Anzahl Blatter, ohne dass eine Spur sieht-
bar ist, herausgerissen ist7 unvollstândig : es felilen nâm-
lich dadurch V. 585— 628, 735-782, 999-1052, 1113—
1158, 1375 — 1421, 1477—1572, 2587-2632; noch
kommt von grosseren Llicken dazu 2111 — 2182, 2419 —
2466, 2735—2784. Ausserdem hat E = C den Ab-
scimitt 23 = V. 1965 — 2028 ausgelassen ; es felilen ferner
335—336, 1770—1771, 1796 (wie in C), 1841—1842,
1879—1880, 3917—3918. E beginnt mit déni rotlien
Titel: »Ci commence li bestiaires «. Die Zeilenzahl
betrâgt in dieser sorgfaltigen Hs. 3537. Die Schluss-
widmung ist hier vorhanden, und erst nach 4174 liât
E in rother Schrift: »Ici fenist li bestiaires«. Die
Blâtter der Hs. sind nicht einzeln, sondern lagenweise
zu je 8 Bl. gezàhlt. Der Best, beginnt auf dem zweiten
Bl. der 15. Lage. Die 16. Lage hat nur 6 Bl., eben-
so die 17. ; die 18. nur 5, die 20. nur 6, die 21. nur 7.
Das Ganze endet auf dem 4. Bl. der 24. Lage, wo
auf der dritten Seite nach der rothen Ueberschrift »Ci
commence li lapidaires « das Steinbuch beginnt: »Cil
qui aimment pierres de pris&. Léop. Pannier, »Les
lapidaires fr.« p. 234 glaubt, dass dièse Hs. in Paris
oder der Umgegend geschrieben ist. Nach dem Schluss
des Lapidarius steht auf der letzten Seite Jehan Verdier
als Besitzer der Hs. mit beigeftigtem apartena[it] ....
1599. Die Jahreszahl 1265 dieser datirten Hs. stammt
aus dem darin ebenfalls enthaltenen und den Anfang
bildenden Livre du clergie; vgi. Fr. Fritsche, »Die
Quellen der Image du Monde «. Halle 1880, p. 7.
Neben dieser Zahl hat ein Ignorant bemerkt »per
Guillelmum Forment Normannum, ein Missverstàndniss
des 21. Verses des Best., das sich bereits auf einem
dem ersten Pergamentbl. vorangehenden Blatt Papier
— 22 —
findet, wo noch hinzugefiïgt wird: »Ce guillaume est
peutetre un moine de Citeaux apellé guillaume de
guilleville ou de caro loco (de chaliu l'abbaie), car au
moins outre ce Rouman il est sur que guilleville a écrit
[trois ist durchstrichen und des iibergeschrieben] des
romans des 3 pèlerinages, a la fin du traitté des
bestiaires guillaume loue vn raoul qui peutetre est
Raoul de ferrieres en Normandie, qui vivoit en 1250«.
Dièse als Curiositât treu wiedergegebenen Worte be-
diirfen keines Commentars weiter. — Auch die An-
ordnung in E bestatigt die Reihenfolge der Abschriitte
in A. Einzelne Zeilen am Schluss von Capiteln sind
hier, besonders vor ausgerissenen Blâttern, um Raum
zu fiïllen, in die Lange gezogen. Der Schreiber hait
Aethiopien V. 2226 fiir eine Stadt; der Nil gilt ihm
V. 1653 als einelnsel; derselbe kennt die Hundspeter-
silie nicht, sucht deshalb V. 1662 seine Kenntniss des
Maikâfers anzubringen.
F = Ms. fr. 1444, âlter 7534. Dièse kaum noch
dem Ende des 13. Jahrh. angehôrige, von Cahier mit Z
bezeichnete und in die ersten Jahre des 14. Jahrh. ge-
setzte Hs. endet unvollstandig mit V. 3468. Im Katalog
der Nationalbibliothek wird bei Beschreibung dieser
picardischen Hs. das Ende des Best, falsch angegeben,
indem ein anderes Werk mit diesem vermengt wird;
nâmlich nach der Endzeile >& de nostre segnour
blasme« sind Fol. 256 die zwei untersten Zeilen der
zweiten Spalte leer gelassen, und es folgt in der dritten
Spalte die Ueberschrift roth: »De l'arbre del monde-,
darunter roth: »De V arbre dou monde «. Das kleine
Gedicht, das sonst De l'unicome et del serpent« be-
titelt ist, ist von A. Jubinal, » Nouveau Recueil de Contes,
Dits, Fabliaux*. Paris 1842, II p. 113—123, auch von
— 23 —
Wollenberg herausgegeben ; 12 andere Hss. hat Paul
Meyer in der Romania VI, 19 — 20 zusammengestellt.
Der Best, enthalt hier nur 3381 Zeilen uncl keine Wid-
mung. Die rothe Ueberschrift von Fol. 241 — Fol. 256 :
»Dou bestiaire devin « hat Hippeau dazu bestimmt,
seinem Abdrucke den unberechtigten und aus den
Literaturgeschichten zu streichenden Titel »le bestiaire
divin « zu geben, den F. Mann, »Der Bestiaire Divin
des Guillaume le Clerc«. Heilbronn 1888, p. 2 beibehalten
hat, obschon er nicht vom Dichter selbst herriihrt. Die
liïckenhafte Hs. wird, trotzdem sie nur geringen text-
kritischen Werth hat, mehrfach herangezogen werden.
Die 36 Abschnitte enthalten Abbildungen und ent-
sprechen genau der allein richtigen Anordnung in A.
G = Ms. fr. 14970, Suppl. fr. 632/23. Dièse
picardische Hs. des 14. Jahrh. mit Ueberschriften und
Abbildungen enthalt erst den Best, der hier 3991
Zeilen zahlt mit der Schlusswidmung, die hier voll-
standig ist ; an zweiter Stelle steht der Lapidaire.
Pannier, »Les lapidaires fr.« p. 335 setzt die Hs. in den
Anfang des 14. Jahrh. ; Delisle rilckt sie zu hoch hinauf.
Der Titel ist hier Fol. 1 roth: »li biestiaires«. Das
Ganze endigt mit 4174. Die 34 Abschnitte dieser un-,
vollstândigen Hs., in welcher die Fulica und der Drache
(Abschnitt 23 und 25) fehlen, folgen wiederum der
Reihenfolge in A. Die Vergroberung der Orthographie
ist hier schon schlimmer als in F und weit entfernt
von der Gleichmâssigkeit in A.
H = Ms. fr. 24428, N. D. 193. Fol. LIV —
LXXVIIP. Dièse Hs. des 14. Jahrh., die mit Abbildungen
und Ueberschriften versehen ist, ist unvollstandig, in-
dem sie nur 3287 Zeilen enthalt, und die Schluss-
widmung fehlt. Ein Inhaltsverzeichniss der Hs. , in
— 24 —
der die Image du Monde, ein davon losgetrennter
Volucraire von Omont, der Lapidaire wie in E und
die Fabeln der Marie de France nebst eineni Prosa-
tractat iiber die Sûnde stehen, trâgt die Signatur
GrDLR, d. i. Gr. de la Rue. Die rothe Ueberschrift
des Best, stimmt mit E iïberein. Unter den Abbildungen
ist Fol. LXIX der Panther vergessen. Auch dièse
Hs. hat die Jahreszahl 1265. Nach Léop. Pannier,
»Les lapidaires fr.« p. 234 scheint dièse Hs. der Cham-
pagne anzugehôren. Vgl. E. Martin in Bôhmer's Roman.
Studien IV p. 496. Der Best, endigt hier mit V. 3454 :
de tout ce vous cri ie merci.
ici fenist li bestiaire
dont oi aveiz Tessamplaire,
worauf noch in rother Schrift folgt: »Ci fenist li
bestiaires «. Die 34 Abschnitte stimmen in der Reihen-
folge zu A, doch fehlen wie in Gr die Fulica und der
Drache. Die Thiernamen zeigen schon arge Entstellung
in H, so astalon, la Jcalendre neben caladricus , la
choete neben nicorace ; frémis (Ameise) ; hirecon; Vybeu,
hybeus; gourpiï; perdris neben pertris u. a. Dièse
Hs. steht mit CEFGr in engem Connex.
I = Ms. fr. 25408, N. D. 273 bis. Der Text dieser
von M. Sepet in der Bibl. de l'Ecole des Chartes be-
schriebenen luckenhaften Hs. , die vom Jahre 1260
datirt ist, — Cahier, Mélanges II p. 91 giebt 1267
an und nennt sie X, — ist von Hippeau abgedruckt
worden; so fehlt hier die Stelle am Anfang des Best.,
wo Guillaume Philipp von Frankreich und sich noch
einmal nennt: 11 — 25. Auch der Ameisenlowe fehlt
hier ganz (1009 — 1052); ferner 31—32, 231—238,
736-737, 1055—1070, 1155—1156, 1241—1244, 1409—
1412, 1699—1700, 1825—1830, 1847—1848, 1922—
— 25 —
1924, 2317-2320, 2341-2344, 2432—2435, 2582—
2587, 2734-2735, 3172—3173, ebenso die Schluss-
widmung. Der Titel des Best, lautet hier: »Ici
commence le bestiaire en franceis«. Das Ganze endet
tmvollstândig mit 4136 der vorliegenden Ausgabe. Die
36 Abschnitte beobachten die Reihenfolge von A, und
Hippeau zàhlt 3943 Zeilen.
K = Ms. fr. 902, alter 7268 3 A3 (Colbert 3745).
Dièse im Katalog beschriebene anglonormannische Hs.
des 14. Jahrh., die Fol. CXXXVII ohne Titel mit Zeile
2 des Best, beginnt, ist ohne Bilder und ohne Ueber-
schriften, nur am Rande stehen die Namen der Thiere
zu den einzelnen Abschnitten. In den 5 ersten Zeilen
sind Rasuren, Fol. CL VI hat 2 Risse und Fol. CL VII
ist die Ecke des Blattes unten weggeschnitten. Der
mit A sich beruhrende grobere Text bildet die Basis
zu Cahier's Abdruck, der sie mit V bezeichnet; das
Ganze zâhlt hier 3864 Zeilen. Einige Verse fehlen
ganz, so 351, 435, 982—987. Die Schlusswidmung
findet sich hier vollstândig Fol. CLIXa. Paulin Paris,
>Les mss. fr.« VII p. 207 beschreibt dièse Hs., die er
zu hoch in das 13. Jahrh. (Cahier sogar in die erste
Hâlfte des 13. Jahrh.) setzt; der Text erschéint ihm als
»du françois pour rire«. Die Reihenfolge der 35 Ab-
schnitte ist wie in A; der dritte Abschnitt iiber die
2 Steine fehlt und folgt bei Cah. erst nach der serre,
dann baladrius (sic) etc. Cahier hat die Reihenfolge
der Hs. willklirlich geândert. Wie in CL ist fur
chèvre geschrieben lièvre in Abschnitt 20, wo der
Schreiber, am Ende schon miïde, ein amen setzt. Die
wichtigeren Lesarten finden unten Beriicksichtigung.
L = Ms. fr. 20046, St. Germain 1985, Coislin
2738. Fol. 1 — 36. Dièse unvollstândige Hs. vom Jahre
— 26 —
1338 beginnt wie K mit Zeile 2 uncl ist voiler Fehler,
Die Abbildungen sind ziemlich ungeschickt ; nach dem
ersten Bilde Fol. 1 folgt keine Ueberschrift. Nach
déni Schluss folgt hier die Widmung vollstândig.
Seeger, »Die Sprache des Guillaume « p. 6 bezeichuet
die Hs. als francisch; einzelne normannische Eigen-
heiten haben sich trotz verschlechterter Orthographie
erhalten. Die Anordnung der 35 Abschnitte in dieser
Hs. ohne besonderen Werth ist wie in A. Der Ab-
schnitt (13) vom Igel fehlt, indem auf serainne gleich
ibes folgt. Cahier bezeichnet dièse Hs. mit Y.
31 == Old Royal Ms. 16 E VIII. Fol. 2 — 71».
Dièse anglonorinannische Hs. des 13. Jahrh. ist zuletzt
von E. Koschwitz, » Karl' s d. Gr. Reise nach Jerusalem« :
Altfranzôs. Bibl. éd. W. Forster II p. 9 und 1883 von
D. Ward, » Catalogue of Romances < I p. 176ff. und 625 ff.
besprochen. Es finden sich in derselben Abbildungen
ohne Ueberschriften vor den Abschnitten, die Widmung
ist hier vorhanden. Das erste Bl. der Hs. ist leer,
und Fol. 2 findet sich eine fehlerhafte Ueberschrift
von jiingerer Hand mit einem Hinweis auf den „ Prolog
zu dem Bûche von der Natur der Thiere, Fische und
Vôgelu. Dièse Hs.? in der einzelne und mehrere Verse
fehlen, so 450, 736—737, 1050—1051, 1829—1830 u. a.
weist agn. Sprachformen des ausgehenden 13. Jahrh.
auf, ist also viel jitnger als A, dessen Anordnung sie
befolgt. Trotz einiger Lûcken ist die Hs., die mit
V. 4174 endigt, zur Textherstellung von Nutzen; der
unvollstândige Text zâhlt noch nicht 3900 Zeilen. Nach
G. Paris & A. Bos, » Trois versions rimées de l'Evangile
de Nicodème«. Paris 1885, p. XXIV ist dièse 1879
noch vorhandene Hs. seit einigen Jahren »en déficit'-.
Als Textprobe werden im Anhang die ersten 12 Blatter
der Hs. ungeândert abgedruckt werden.
— 27 —
N = Cottoii 31s. Vespas. A VII Fol. 2*-3K
Anglonormannische Hs. des 14. Jahrh.7 in der Fol. 1 aus
einem lat. Codex beigebunden ist. Der Abschnitt (3)
V. 345 — 397 folgt hier erst nach dem von der serre
(4), worauf nicticorace (7) folgt, nnd nach dem Adler
(8) kommt erst der càladrius (5), daim der Pelikan (6)
nnd Phonix (9) ; die folgenden Abschnitte bieten keine
Abweiehungen, nur zuletzt geht der Schreiber von der
Turteltaube [(30) gleich znr Mandragora (35) ûber,
worauf der Salainander (32) und der Abschnitt von
den Tauben (33), dann der Hirsch (31), der Eléphant
(34), der Diamant (36) folgt. Am Schluss ktirzt der
Schreiber, dessen Umstellungen willktirlich sind, da
der Dichter im Abschnitt vom Elephanten aiisdrttcklich
auf die nachher erst zu erwâhnende Mandragora Bezug
nimmt (3212). Dièse liickenhafte, die Schlusswidmung
enthaltende Hs. ist far den Text entbehrlich und ver-
di ent kaum Beriicksichtigung • so fehlt 1037 — 1052,
1826 — 1829, 1922 — 1925, 2342—2343, 2734—2735,
4116—4119.
0 = Ms. Barrois XI Fol. 140—163. Den Inhalt
dieser aus Nordfrankreich stammenden, einst Techener
gehorigen Hs. des 14. Jahrh., in der als Jahr der Nieder-
schrift 1329 steht, bilden ausser dem Best, der Roman
de la Rose, der Lai du moigne, der Lai de la dame
& des 3 chevaliers. Die Schlusswidmung ist hier vor-
handen. Eine Beschreibung dieser sehr fehlerhaften Hs.,
die durch Triibner im Austausch gegen die Manessische
Hs. wieder nach Paris gekommen sein dlirfte, findet
sich in dem gedruckten Katalog der ehemaligen Biblio-
thek des Lord Ashburnham -, vgl. auch Fr. Michel, »Lais
inédits des XIIe et XIIIe siècles*. , Paris 1836, p. H. Zu-
letzt ist dieselbe aufgefiihrt von F. Mann, > Der Bestiaire
Divin des Guillaume le Clerc«. Heilbronn 1888, p. 5 — 6.
— 28 —
P = Bodley Ms. 132 Fol. 63 — 81. Dièse einst
Fr. Douce gehôrige Hs. enthâlt u. a. auch die Fabeln
der Marie de France. Vgl. den » Catalogue of the
Printed Books & Mss. bequeathed by Fr. Douce to the
Bodl. Library«. Oxford 1840, und Brakelmann in
Zacher's Zeitsclirift fur deutsche Philologie. Halle
1871 7 III p. 219. Die mit Abbildungen versehene
und in England entstandene Handschrift des 14. Jahrh,
bricht unvollstândig am Schluss mit V. 3436 der vor-
liegenden Ausgabe ab. F. Mann, »Der Bestiaire des
Guillaume le Clerc«. Heilbronn 1888, p. 5 setzt dieselbe
trotz der mitgetheilten fehlerhaften Textproben in das
13. Jahrh. und meint, von den 3 Hss. Douce 132, Egerton
613 und Cotton Vesp. A VII, die zweifellos zu einer
Gruppe mit Ms. fr. 25 408 gehôren, biete die erstgenannte
den besten Text. Aber ein Vergleich der Lesarten dieser
beachtenswerthen, doch orthographisch ungleichmàssigen
Hs. weist ihr einen untergeordneteren Rang an.
Q = Ms. Regin. Vatican. 1862 oder 1682. Fol.
4a— 26e. Das Verhâltniss dieser mit Ms. fr. 24429
(La Vall. 41) verwandten Hs. , in der als Verfasser
des Best. Guillem genannt ist, zu den ûbrigen Bestiaire-
Hs. ist aus Stengel's Beschreibung in Grober's Zeit-
sclirift (1881) V p. 381 fg. nieht recht ersichtlich; dieselbe
scheint dem centralfranzosischen Gebiet anzugehoren.
R = 0, 16. Nach C. M. Robert, »Fables inédites«
I p. LVH gehorte dièse Hs. der Bibl. du Roi, miisste
also in der Nationalbibliothek sein. Dieselbe muss ur-
sprunglich dem fonds N. D. angehort haben. Die
Vergleichung der gedruckten Probe stimmt nicht ganz
genau zu Ms. fr. 24428, N. D. 193. In dem urspriing-
lich dem fonds N. D. angehorigen Ms. fr. 25 406 ist
die Bezeichnung 0 17 auf dem vorgebundenen Blatte
— 29 —
durchstrichen. Môglicherweise hat Robert die jetzt
verlorenen ersten Blâtter von D noch benutzt und die
Stelle liber den Fuchs H entnommen.
S = Hamilton Ma. 273. Fol. 45b— 73*. Im kgl.
Muséum zu Berlin. Dièse von 1324 datirte Hs. ent-
halt noch das in 11 Hss. bekannte Gedicht » Généalogie
de la Sainte Vierge « mit der Légende vom Kaiser
Plianuel (vgl. Suchier in Grober's Zeitschr. 1884
p. 428 und C. Chabaneau's Ausgabe in der Revue des
langues rom. 1885 p. 118 fg.), die Sage von den 3
Marien, Brunetto Latini's Trésor, den Brief des Priesters
Johannes nebst dem Elucidarius in Prosa. Die von
einem picardischen Schreiber geschriebene Hs. nennt
wîe I im Eingange den Dichter nicht namentlich. Die
Schlusswidmung feblt hier. Der Best, fiïhrt keinen
Titel und enthalt keine Ueberschriften. Die Abschnitte,
die die Reihenfolge von A beobachten, beginnen mit
grossen durch Bilder gezierten Initialen. Das Ganze
enthalt gegen 3850 Zeilen, ist also unvollstândig. Mit
V. 4136 endet das Werk mit der Notiz: »Chi faut li
bestiaires don sermon«. In S fehlen V. 10 — 25. 33 —
136. 231—238. 321—322. 519—520. 737—738. 931—
932. 1037—1038. 1051—1052. 1155—1156. 1241—
1245. 1559—1562. 1699—1700. 1825—1830. 1847—
1848. 1923—1926. 2105—2106. 2111—2158. 2193—
2194. 2205 — 2206. 2341—2344. 2433-2436. 2468.
2470. 2472. 2583—2588. 2648. 2707—2736. 2917—
2918. 2936-2937. 2949—2950. 3565—3585. 3646—
3650. 3929—3930. 4107—4108. Der Schreiber, der
zuweilen andert, hat ans einer Hs. abgeschrieben, die
CE sehr nahe stand; wenigstens zeigen die falschen
Lesarten mit diesen 2 Hss. die meiste Uebereinstimmung.
Dièse Hs. ist von Wattenbach, „Die Hss. der Hamilton-
— 30 —
Sammlung" (N. Archiv cl. Ges. £ Aelt. cleut. Geschichtsk.
VIII. Hannover 1883 S. 327—346) nicht mit beschrieben.
T = Ms. de Lyo» 650, jetzt 78. Fol. 36-58.
Dièse Lyoner Hs. ist zuerst genannt von Delandine,
» Manuscrits de la bibliothèque de Lydn«. Paris. Lyon
1812, I p. 409—410; derselbe vermengt die Image del
monde (er schreibt Lunage) mit dem Bestiaire und
datirt das Gedicht ungefâhr vom Jabre 1000. Nach
Anfiïhrung der fur einen bestimmten Dialekt nicht
charakteristischen Schlussworte in der Hs. »Cest la-
bor — Por signor Raol son signor« meint er sonderbar:
»Ce Raol peut être le gendre de Robert, qui régna sur
la France depuis 923 jusqu'en 936. H avoit épousé
la reine Emme, qui contribua à lui faire obtenir la
couronne. Le manuscrit paroît dater du temps de
Raol; il a été acquis à un assez haut prix par M.
Adamoli et a passé de sa Bibliothèque dans celle de
la ville «. Einer Widerlegung bedtirfen die seltsamen
Angaben dièses Bibliothekars nicht. Zuletzt ist dièse
unvollstândige Hs. des 14. Jahrh., in welcher der Anfang
des Bestiaire fehlt, wâhrend die Schlusswidmung vor-
handen ist, kurz besprochen von F. Mann, »Der Bestiaire
Divin des Guillaume le Clerc «. Heilbronn 1888, p. 6 — 7.
Da in dieser Hs. nur 30 Abbildungen in Gold vor-
handen sind, so fehlen 6 Abschnitte ganz.
U == Ms. 4156 des Sir Thomas Philipps, jetzt im
Thirlestaine House zu Cheltenham. Dièse Hs. ist zuerst
nachgewiesen von F. Mann, »Der Bestiaire Divin des
Guill. le Clerc*. Heilbronn 1888, p. 7—8 (sub p) und
beschrieben nach dem selbst in den grossten europaischen
Bibliotheken nicht vorhandenen Kataloge der Sammlung
des Sir Thomas Philipps. Die von einem Anglonor-
mannen geschriebene A nahestehende Hs. gehôrt noch
— 31 —
dem 13. Jahrh. an. Das erste Stiiçk derselben ist von
Herman von Valenciennes, das letzte, 12, von Wace;
der Bestiaire von »Gillealme« steht an achter Stelle.
Leider sind nnr V. 1 und 5 — 14 als Textprobe gedruckt
worden.
Yerschollene Haudschriften des Bestiaire Guillaume' s.
V = ? Ans dem Inventaire des Viglius vom
Jahre 1577 wird im » Catalogue des manuscrits de la
bibliothèque royale des ducs de Bourgogne « , t. I.
Bruxelles & Leipzig 1842 unter 1340 aufgefuhrt: »Cest
le livre du bestiaire «, beginnend auf BL 2 : »Mes par
le pechie« (= V. 48 des Bestiaire). Aber No. 1340
in der » Bibliothèque Pro typographique , ou Librairies
des fils du Roi Jean, Charles V, Jean de Berri,
Philippe de Bourgogne et les siens «. Paris 1830 weîst
auf den Bestiaire d'Amour. Wenn nicht ein Versehen
von Barrois vorliegt, waren beide Bestiarien, der des
Richard von Fournival und der des Guillaume, in der
Hs. enthalten.
W ?5= ? In derselben Bibliothèque Protypogr. p.
196 No. 1341 wird eine Pergament-Hs. mit dem Titel:
» C'est le livre du Bestiaire « und dem Anfang: >Qui
bien quemenche bien deffine« genannt, die circa 1467
in der Bibliothek zu Briigge war.
X = ? Ebenso sicher ist unter No. 2107 der Bibl.
Protypographique p. 299 an dem Titel »Le Bestiaire «
und dem mit V. 48 beginnenden zweiten Blatt Guillaume's
Dichtung erkennbar, die 1487 in Briissel vorhanden war.
Âus den tibrigen Nummern mit dem Titel Bestiaire
lasst sich dieselbe nur vermuthen. Vgl. Mann, »Der
Bestiaire Divin des Guillaume« p. 8—9.
— 32 —
IV. Verhâltniss der Handschriften.
Ueberschriften.
Aus der Uebersicht der Hss. ergiebt sich, dass
die Schlusswidmung an Raoul in ACDFHIPS fehlt,
wâhrend sie in BEGKLMNOT vorhanden ist. Dass
dieselbe mit zum Best, gehort, geht auch daraus her-
vor, dass erst nach derselben in E steht: »Ici fenist
li bestiaires «. Es fragt sich nun, ob aile Hss. von
einander unabhângig sind oder ob die eine der andern
beim Abschreiben als Vorlage gedient hat. Beliufs
Classification der Hss. ist zu untersuchen , ob Lucken
oder Zusâtze vorhanden sind, und ob sich gemeinsame
Fehler oder absichtliche Aenderungen nachweisen lassen,
die auf gemeinsamen Ursprung hinfiihren kônnten. CE
fehlen gemeinsam 99—100, 1965—2028, 2085—2090,
2111—2182, 2341—2344, 2480, 3351—3352. E allein
fehlen 335—336, 1770—1771, 1841-1842. BCEM
fehlen 519—520. Es fehlen CD 1051—1052, 1094,
1118; BD 1193—1194, 2343-2344; BCDE 2735—
2736; BCDEIMN 1829—1830; BDENS 1923—1926;
BCDGH 1559 — 1562; BCDEMIKLS 2917 — 2918;
BCDEIKLS 2935—2936. BCD haben Zusatz 1158.
ABIM stimmen tiberein 135—136, wo CEGH einen
Zusatz haben. BCDEGH haben 948 einen Zusatz,
wâhrend CEGH 815—820 und BCDIKMN 737—838
fehlen. In Anbetracht der vielen Auslassungen der
einzelnen Hss. ist anzunehmen, dass die vollstândigste
dièses zur weiteren Verbreitung bestinimt gewesenen
Werkes die beste ist, und dies ist A; die Widmung
ist hier mit Hiïlfe der tibrigen Hs«. leicht herzustellen.
So stellt sich die Frage des Verhâltnisses der Hss.,
— 33 —
deren Gruppirung durch Vergleichung im Einzelnen
kein befriedigendes Résultat ergiebt, zum Original hier
recht giinstig dar. Die Zunahme des anglonormannischen
Charakters der Sprache in den Hss. lâsst sich veran-
schaulichen durch die Reihe AUPMKBN, wâhrend die
Reihenfolge der continentalen Hss. nach ihrem kritischen
Werthe ist ECDHIFGSQO. Je weiter die Hss. dem
Originale entfernt stehen, desto mehr nehmen die Ueber-
schriften zu. Dass dieselben im Urexeinplare nicht vor-
handen waren, geht aus dem Abschnitt (23) liber das
Wasserhuhn und den Drachen (25) hervor. Die 4 Hss.
BCDE; um nur dièse hier anzufuhren/ haben folgende
Ueberschriften zu den einzelnen Abschnitten:
1) B hat vor dem Bilde roth: »Ce est le leon«r
dann auf der folgenden Seite noch ein Bild mit der
rothen Inschrift: » Nature del leon« und am
Rande roth: »Le sarmun del leon«. Chat roth:
Veschi d'un lion«. D hat erst spater Ueber-
sehriften am Rande. E roth : » De la nature dou
lion;- nebst Bild.
2) B hat wieder roth: *Ce est le sarmun de l'apta-
lops« nebst 2 Bildern mit der Bemerkung am
Rande: »Ce est le aptalops«. C hat ohne Bilder
wieder roth: » Veschi de rastalon«. D am Rande
bei freiem Raume zu einem Bilde: »Aptalops«.
E wieder roth: »De la nature de Tastalon« nebst
Bild wie im Folgenden immer.
3) B hat nebst Bild am Rande: »Dous perres ke
ardent «. C: »Li vertus de II pi erres «. D fehlt
hier. E: »De la nature de H pierres qui sont
masle & femele se siéent sor une montaigne«.
4) B: » Sarmun delà serre «. C: » Veschi de le serre «.
E: >De la nature de la serre «.
Reins ch, Le Bestiaire. 3
— 34 -
5) B: »Ce est le sarmun del kaladre«. C: »Veschi
de caladricus*. E: »De la nature de la cliandre«.
6) B: »Ce est le kaladre«, darunter: »C.e est le
sarmun del pellican«. C: »Veschi del pellican«.
E: »De la nature dou pellican«.
7) B: »Ce est le sarmun del nieticorace«. C:
»Veschi de runicorache«. D: »Nuticorace .i.
fresoye«. E felilt.
8) B: »Le sarmun de Tegle«. C: »Veschi de
Taigle«. D: »L'aygle«. E: »De la nature de
F aigle «.
9) B: »Ce est sermun de fenix«. C: »Veschi del
fenis«. D: »Fenis«. In E ist wieder eine Lticke.
10) B; »Ce est le sermun de la hupe«? spâter ist
noch ein Bild7 dazu: »Ce est la kupe«. C:
»Veschi de la hupe«. D: »La hupe«. E: »De
la nature de la huppe«.
11) B: »Le sarmun de la formie«. C: »Veschi de
la« . . . [der Rest ist; weil verschrieben, ausradirt].
D: »Formiz«. E: »De la nature dou fourmis «.
12) B : »Le sarmun de la sereine «. C: »Veschi de
la seraine«. D: »Seraine«. E hat hier keine
Ueberschrift , indem an dieser Stelle der Text
nach einer Lticke wieder beginnt.
13) B : »Ce est la sereine « ; dann »Ce est le sarmun del
herecun«. C: »Veschi de rirechon«. InELiicke.
14) B: »Le sermun de l'ybex«. In C Lticke. D:
»Ybeus«. E: »De la nature dou lybeu«.
15) B: »Le sermun del gopil«. C: »Veschi de
renart«. D: »Du renart«, dartiber »De goupil«.
E: »De la nature dou gourpil«.
16) B: »Le sarmun de l'unicornes. C: »Veschi de
runicorne«. D: »Unicorne«. In E Lticke.
— 35 —
17) B: »Le sarmun del bevre*. C: »Veschi de le
bievre«. D: » Castor «. In E vor der Liicke : »De
la nature de la byevre«.
18) B: »Ce est le sarmun del hyenne«. C: »Veschi
de liue«. D: »Hyan<.
19) B: »Ce est le sarmun del cokadrille e de la ser-
pente«. C: »Veschi d'un serpent«. D: »Ydrus«.
E: »De la nature dou serpent c'om apele
ydrus«.
20) B: »Ce est le sarmun de chevre«. C: »Veschi
d'un lièvre «. D: »De la chivre«. E: »De la
nature de la chievre«.
21) B: »Le sarmun de l'asne«. In C Liicke. D:
»Asnes sauvages «. E: »De la nature de l'asne
sauvage «.
22) B: »Ce est le sermun de la singe«. C: »Veschi
d'un singe«. D: »Singe«. E: »De la nature
dou synge«.
23) B: »Ce est le sarmun de l'oysel ke mangue le
bon peisson«. CE haben gemeinsame Liicke.
D: »Avis innotus«.
24) B: »Ce est la pantere« , dazu 2 Bilder und:
»Le sarmun de la pantere«. C: »Veschi d'une
pantere«. D: »Pantere« und »pantiere«. E: »De
la nature de la panthère «.
25) Beim Drachen fehlen Ueberschriften und Bilder.
26) B: »Ce est le sarmun del cete«. C: »D'un
pisson de mer«. D: »Balainne«. E: »De la
nature de la balainne«.
27) B: »Ce est le sarmun de laperdriz«. C: »Veschi
de lapiertris«. D: »Perdrix«. E: »De la nature
de la piertrys«.
28) B hat vor dem Bilde: »Ce est la perdriz« und
3*
— 36 —
vor einem neuen Bilde: »Ce est le sarmun de
la belette «. C: >Veschi de la belete«. In
D Raum zum Bilde. E: De la nature de la
belete«.
29) B giebt sogar der Episode ilber den Reichthum
eine Ueberscbrift und hat erst: »Cestui buta sun
or enz la nier«, dazu ein Bild, dann: »Ce est
le sarmun de l'ostrice« nebst Bild. C: »Veschi
de rostrïsse«. D: »Otruce«. In E Liïcke.
30) B : »Ce est le sarmun de la turtre«. C: »Veschi
de le tourterele«. D: »Tourete«. E: »De la
nature de la tourteruele«.
31) B: »Ce est le sarmun del cerf«. C: »Veschi
d'un chierf«. D: »Du cerf«. E: » De la nature
[dou cerf] « : was in Klammern steht, ist undeut-
lich lesbar; darauf folgt Lticke.
32) B hat ein Bild ohne Beischrift. C : »De le sali-
mandre«. D: » Salamandres. E: »De la nature
de la salemandres.
33) B: »Ce est le sarmun del columb«. C: »Veschi
des coulons«. D: »Du eoulon«. E: >De la
nature dou coulon«.
34) B: »Ce est le sarmun de l'olifant «. C: »Veschi
de l'olifant«. D: »01ifant«. E: »De la nature
de rolyphant«.
35) B.: »Ce est le sarmun del mandragun«. C:
»Veschi de le mandeglore«. D: »Mandragore<.
E: »De la nature d'une herbe qui a non mande-
gloyre..
36) B hat vor dem Bilde: >Ce est le mandragun«,
dann fehlt ein Blatt. C: »D'une pierre qui est
en oriant«. D: »Diamans«. E: »De la nature
d'une pierre qui a non dyamans«.
— 37 —
Sclion aus diesen Ueberschriften der Schreiber zu
den einzelnen Artikeln geht hervor, dass Guillaume
die Eintheilung in bestiae, volucres, lapides wie Philipp
von Thaon nicht hat, sondern der Abwechslung wegen
sind Thiere, Steine und eine Pflanze in buntem Wechsel
wie im Lateinischen abgehandelt. Auch bilden die
Typen fur Christus, die Kirche, den Teufel und den
Menschen kein Eintheilungsprincip, wie sich aus dem
Folgenden ergiebt.
V. Reihenfolge der Stiicke des Bestiaire und
deren Typen.
Die Anordnung der Thiere und der ùbrigen Stiicke
in A ist durch die Hss. sicher gestellt. Die Eintheilung
in A ergiebt folgende Uebersicht, in welcher 8 Thiere
der Sage angehôren, wâhrend bei den tibrigen Wahres
und Sagenhaftes gemischt ist. V. 1—136 bilden die
Einleitung.
1) V. 137—238 == Lion (Typus: Christus) = Lowe.
2) „ 239—350 = Aptalos (Menschen) = Aptalos.
3) „ 351—398 = II perres (Mann und Frau) = 2
Steine.
4) 8 399-456 == Serre (Stinder) =- Serra.
5) „ 457 — 520 = Caladrius (Christus) = Caladrius.
6) „ 521—614 = Pellican (Gott) = Pelikan. .
7) „ 615 — 656 = Niticorace (Juden) = Schleier-Eule.
8) „ 657—738 = Aigle (Mensch : Heide, Jude, Christ)
= Adler.
.9) „ 739—820 = Fenis (Christus) = Phonix.
10) „ 821—870 = Hupe (Mensch) '= Wiedehopf.
11) „ 871—1052 = Formù (Christen, Juden) =
Ameise.
12) „ 1053—1112 = Sereine (Teufel) == Sirène.
— 38 —
13) V. 1113— 1170 = Herigon (Teufel) = Stachel-Igel.
14) „ 1171—1306 = Ybex (Siinder) = Ibis.
15) „ 1307—1374 = Renart (Teufel) = Fuchs.
16) „ 1375— 1476 = Unicorne (Christus) = Einhorn.
17) „ 1477—1566 = Bevre (der Weise) = Biber.
18) „ 1567— 1642 = Hyaine (Kinder Israël) = Hyâne.
19) „ 1643—1728 = Idrus (Christus) = Wasser-
schlange, Cocadrille (Tod, Holle) = Krokodil.
20) „ 1729—1830 = Bue, Chèvre (Gott) = Ziegen-
bock (Steinbock).
21) „ 1831—1926 = Asne salvage (Teufel) = Wildesel.
22) „ 1927—1964 == Singe (Teufel) = Affe.
23) „ 1965—2028 = [Fulica] (Christ) = Wasservogel.
24) „ 2029—2206 = Panthère (Christus) = Panther
(Luchs).
25) „ 2207—2238 = Dragon (schlechter Mensch) =
Drache.
26) „ 2239—2344 = Cetus (Teufel) == Krake.
27) „ 2345—2418 == Perdriz (Teufel) = Rebhuhn.
28) „ 2419— 2588 = Belette (Abtriinnige) = Wiesel,
Aspis (die Reichen) == Natter.
29) „ 2589—2648 = Ostrice (der Fromme) = Strauss.
80) „ 2649—2736 = Turtre (Kirche) = Turteltaube.
31) „ 2737—2822 = Cerf (Christus) = Hirsch.
°32) „ 2823—2882 =' Salamandre (der Œâubige) =
Salamander.
33) „ 2883—3174 =. Coloms (Christus nebst seinen
Anhângern) = Tauben, Paradixion (Gott) =
indischer Baum.
34) „ 3175—3296' == Olifant (Adam und Eva) =
Eléphant.
35) „ 3297 — 3332 = Mandragoire = Alraunwurzel.
36) „ 3333—3426 = Diamant (Christus) = Diamant.
— 39 —
37) V. 3427—4100 = Besant, Ovrers.
38) „ 4101— 4120 .= III enemis.
V. 4121—4136 = Schlussgebet
S omit ergiebt sich die Reihenfolge der Abschnitte,
die friïher bei oberflâchlicher Einsicht der llickenhaften
Hss. ràthselhaft erschien und durch die Hs. D noch ver-
wirrt wurde, bei Vergleichung der Hss. in einfacher,
dem Lateinischen des Cod. Reg. 2 C. XII entsprechender
Weise. Die Anordnung m der poetischen Nachbildung
stimmt also mit diesem der Originalvorlage nahe-
stehenden Prosatext vollig liber ein.
VI. Das normaimische Original und die Sprache
des Guillaume le Clerc.
Die Basis des kritischen Textes bildet die dem
franconormarmischen Urexemplar am nâchsten stehende
Hs. A, aus welcher die Anglonormannismen nebst den
iïberfltissigeii Buchstaben zu beseitigen sind; zur Uni-
formirung der Schreibweise geben die Reime in den
Werken des Dichters, der ohne Zweifel nicht ganz
uniform geschrieben und seine Muttersprache nicht vollig
dialektfrei gehandhabt hat, einen ziemlich sicheren An-
halt; doch bleiben einige dem Normannischen eigen-
thiimliclie Doppelformen bestehen. Durch die Disser-
tation von H. Seeger, „Ueber die Sprache des Guillaume
le Clerc de Normandie und iiber den Verfasser und
die Quellen des Tobias", Halle 1881 , sind die wichtigsten
sprachlichenBesonderheiten schon erortert worden ; doch
rst manches in den Varianten nachzutragen oder zu be-
richtigen. Zur Construction des Originals ist die erste
Person des Plural -oms und -ons in A beseitigt und die
schon aus den Reimen Besant 2991 sich ergebende Endung
— 40 —
om eingesetzt. Wo he fur hi steht, wird qui fiir den Nom.,
que fur den Accus, durchgefiïhrt. Auslautendes loses
à in ad 141 , menad 2089 u. ô. (daneben trova 483,
gmrfa 484) kann wegen des Reinies ça 180 nicht bei-
behalten werden. Fiir mut, molt, mult wird letztere
Forai durchgefiïhrt wegen multiplier 3463, midtipliable
2103. Fiir lat. o in offener Silbe ist oe als die haufigste
Form adoptirt worden: poeples 646, poples 102, noces
3953, woeces 1034, 1037; vgl. Gr. Paris, Nuptias en
roman: Romania t. X, 3 (1881); Sucbier, »Biblio-
theca Normannica« I p. XVII; Seeger p. 12. So ist
doelt 21 : voelt u. ô. voelent 3345: soelent 3346 als
normannisch beizubehalten , ebenso estoet 2581 : poet
2582, foer 3868: quoer 3867. Correct ist o«7 1593:
voil 1594; dagegen o^ 2821 : meh 2822 ist in eh = oéh
geândert wegen eh 857 : veh (Hs. A vieh) 858 == 663 :
664, wo veih ùberliefert ist; jedoch das Pron. els reimt
mit doels 554, wofiir Seeger p. 13 logisch eus: deus ein-
fiihren môchte, dadurch aber drei Formen = lat. Deum,
dolum nnd duos schaffen wiirde. Nebenwo?Y3374begegnet
nuit 3891 : tuit, vgl. Mail, »Li Cumpoz Philippe « p. 60.
ei fiir e steht in A meist richtig, doch 568 aver , so
mit aver 4070 = habsiichtig zusammenfallend , vgl.
Suchier im Literaturblatt fiir roman. & gérai. Philol.
1882. III, 1, 15—18. Fiir lat. ô findet sich liu 2429:
fiu; lius 2810, leus 2872, feu 2827, feus 2830, sogar fit
2937. Lat. e und u begegnet in deus 3827, im Verse
meist deu als Nom., im Reime par De 3514: gardé;
vgl. Seeger p. 13, Pohl, „Untersuchung der Reime in
Maistre Wace's Roman de Rou" : Vollmoller, Romanische
Forschungen II, 2 p. 321 fg. Das Zahlwort fiir 2 er-
scheint als dons 283, 1637 u. o. , deus 533; ferner
ambedous 364, 1942; der Reim Magdal. 93 erfordert
— 41 —
deus. Wie g neben j hergeht in manjue 2740 und
mangue 1995 u. o. , so sépulcre 123 neben sepidchre
2139, bêcher 1535 neben bekker 549. # miàgu wechseln:
guerre 2718, guerreiant 4072, gerreiant 2736 -, guaignages
2912, gaignart 4064; fur langue steht ?<m#e 1330 =
1595; longes 1736, longement 1908 u. o. — 7a ist hinzu-
gefiigt in /^efe 665, fehlt umanite 1433. 7, das hâufiger
als w auftritt, ist aufgelost in autre 24, /bws 1370 u. o.,
abgefallen in wmi 824, doz 1271, docement 2321. Die
Verdoppelung des r ist allgemein in den Futuren:
dirrai 1375 u. ô. Die Metathese in pernez 3883,
espernent 363 ist beibehalten. — s flir ss ist Nach-
lâssigkeit des Schreibers: asez 1307, asembla 2526 u. o.
Das Futur auerrad 2182 ist == avra gesetzt, und
yvresce 1081 ist, da dièse Schreibung nur das Lesen von
m ères ce, das E. Martin im Besant hat, verhtiten sollte,
zu ivresce geândert. Das weibliche e ist ôfter vor
Vocalen in A vernachlàssigt : un isle 2263 , un àleine
2753. a fur e in assart 2910 ist agn. Forai fur essart
wie im Brandan: asart Mit Suchier wird gegen Th.
Miiller im Roland und Mail, Cumpoz das a in essample
als correct nicht angetastet. Conséquent begegnet neer
2548, preerent 2779, preer 916; dagegen spricht: Joies
N. D. 1043 pri: merci. Aucli deables 4101, 2307, das
nach Suchier, Reimpredigt p. XXVII im Agn. beliebt
ist, und leon 138: dion wird beseitigt. Unorganisches
w findet sich in cowe 1935, 1956, Nowes 1309; jowes
1310; alowa 3759. Die zweite Person Plur. im Futur
auf eiz wird als durch die Reime gesichert durchgefuhrt,
vgl. Seeger p. 20; ebenda p. 18 liber ceo und jeo im
Hiatus. Wie bei Adjectiven Doppelformen erscheinen,
z. B. leel , leali mortels, mortals, espiritel, espirital, so
auch beim Substantiv oisel, oîsele, tormenz, tormente,
— 42 —
cor, corne. Beini Verbimi, wo sonst die erste Conjug.
im Imperfect mit sich selbst zu reimen pflegt, erscheint
zweimal die zu beseitigende Endung eit neben out,
vgl. Seeger p. 20 und unten V. 2767. Also raathe-
matisch durch Proportion ausgedriickt, miïsste man fitr
das Agn. sagen: forment: tormente = tormentout: tor-
menteit. Fere fur faire, Veir fur Vair, eise fur aise war
zu tilgen. Die Tripleformen mais, meis, mes (lat. magis)
mussten auf die gleickwerthigen Doppelformen reducirt
werden wegen des Differenzirungstriebes der Sprache
von meis = Monat. Die weicben Consonanten ini
Âuslaut, so in second, quicï sind natiïrlich wegen der
Ausspraclie durch die barten ersetzt worden. Aile
sonstigen i^enderuDgen sind im Commentai' verzeichnet.
VIL Das Versmass nnd die Reime Gnillaiiiïie's.
Ueber das Versmass — der Dicbter bat in seinen
"VTerken nur den Acbtsilbler zur Anwendung gebracbt —
ist nur zu bemerken, dass, wo der Vers zu kurz
ist, eine durch die Fliichtigkeit angionormannischer
Schreiber ausgefallene Silbe erganzt werden muss;
demi die Gresetze der anglonormannischen Metrik sind
auf ein normannisches Werk nicht anwendbar; vgl.
Suchier, „Ueber die vie de seint Auban" p. 24 fg.,
Tobler, „Vom franzosischen Versbau" p. 8 ; J. Koch.
»Chardry« p. XXXIV; Seeger a. a. O. p. 15—18 und
Vising, »Sur la versification anglo-normande «. Upsala
1884. So muss 3880 fur kui geschrieben werden jehui,
oder 3427 ist gent zu suppliren; ofter steht com fur
corne, tel fur itel, ceo fur iceo u. a.; meist haben die
continentalen Handschriften das Richtige.
Von den Reimen sind die folgenden hervorzuheben.
— 43 —
Vereinzelt steht esparne 3915: superne, welcher Reim
schon aus dem Besant bekannt und Marot noch ge-
lâufig ist; im Besant lindet sich auch bastarz 2375:
colvers; in den Joies N. D. 985 plusors: bosoignos ist
von G. Paris zn pluros gebessert. Dem Dichter im
Best, gelâufig, jedoch kein Kriterium des Normannischen
ist 447 perilz: deïiz; 573 ftz: norriz; vgl. Mail, Cumpoz
p. 105 — 106; Andresen, Roman de Rou II p. 529.
Den Reimen 2691 reveigne: teigne steht gegeniiber
2055 tenge: venge. Bemerkenswerth ist von esprendre
die Form 2904 espraignent : s'entreacompaignent Dass
die Stammauslaute c, b, f, g vor flexivischem s aus-
fallen, ist beim Dichter Regel: 831 becs: ades; 2937
coïoms: longs; 459 neifs: corteis; 1400 mer es: convers.
Auslantendes m hat sich erhalten in 2241 vernis: divers,
Da ai in geschlossener Silbe von offenem e nicht ver-
schieden ist, so bieten die Reime 621 malves: ades
nichts Auffalliges. V. 3193 saches: feiz ist nicht an-
getastet worderi. Ein seltener Reim ist 2571 Cleopatras:
pas; dièse Erscheinung begegnet auch bei Jean de
Thuim. Der Reim doint: sormont in Joies N. D. 617
erfordert die Beseitigung von doint V. 4125. Aus den
Reimen, in denen man lat. aqua = ewe und den Namen
Guillaume vergeblich sucht, geht hervor, dass der
Dichter wie in seinen iibrigen Werken auch im Best.
die Declinationsregel verletzt; vgl. 177, 569 u. ô.
Grammatische Schwierigkeit bietet der Reim V. 2325
transglot: gïot, vgl. unten das Worterbuch.
VIII. Entstelmngszeit des Bestiaire und
Heimath des Dicliters.
Auf die Frage nach der Entstehungszeit des Best.
giebt der Dichter V. 10 fg. und 2707—2736 selbst
— 44 —
die Antwort : nârnlich wâhrend des iiber England ver-
hângten Interdictes unter der Regierung Philipp's von
Frankreich, auf dessen Hof Guillaume ebenso schlecht
zu sprechen ist wie auf den englischen, doch wagt er
seine Meinung nicht zu âussern. Das Jahr der Ab-
fassung ergiebt sich genau aus V. 2710, wo die Hand-
schriften abweichen: ABDFKLMN haben in dem
Artikel iiber die Turteltaube, in welchein der Ver-
fasser des Best, den traurigen Zustand der Kirche in
Gross - Britannien beklagt, II ans, dagegen CEGHIP
III ans (S liât hier eine Liicke). Der Umstand, dass
-8 Hss., darunter die âlteste, gegen 6 sprechen, be-
rechtigt zu der Annahme, dass der Best. i. J. 1210
entstanden ist, also zwei Jahre, nachdem Innocenz III.
das Interdict iiber England verhângt hatte. Somit ist
das Werk etwa 85 Jahre nach Philipp's Bestiaire ab-
gefasst, in welcher Zeit der Dichter, wie er selbst V.
3572 — 3581 sagt, noch nicht in den „Hafen" ein-
gelaufen war. F. Mann, »Der Bestiaire Divin des
Guillaume le Clerc«. Heilbronn 1888, p. 13 entscheidet
sich wie E. Martin fur 1211, weil Hs. Douce 132 frète
ans hat. Eine andere zur Vergleichung dienende Zahl
begegnet in den andern Hss. im V. 3307, wo A nicht
das Richtige hat: nârnlich es ist von der Alraun-
wurzel die Rede, die, wenn sie ait ist, von den
Aerzten gesammelt wird; BCDEHN schreiben ent-
sprechend Cod. Reg. 2 G. XII des Brit. Muséum (» corpus
eorum post triginta annos caute colligitur«): „wenn
sie 30 Jahre ait ist". Ein paar andere Schreiber-
stiickchen bieten noch folgende Stellen. Y. 2782 bitten
Teufel Christum, „dass er sie in eine Herde Schweine
schicken solle". A hat fiir Herde une foie, B: fosse,
C: IUI fous, D: une fosse, LK: foie, I: les cors.
— 45 —
Richtig allein ist un foie. Der Schreiber von C lâsst
den Philosophen V. 2526 seine Habe in einen grossen
Koffer packen und im Meere versenken. V. 511 ist
zu ubersetzen: (Christus trug unsere Siinden) am
heiligen Kreuzesstamme : B hat fiir Stamm fuy CE:
un saut fist en (dusqu'en) la crois veraie (vraie), A hat
, richtig fust (lat. fustis). V. 1864 versteht A das saillir
der Vorlage == beschalen (vom Hengste) nicht und
schreibt assaillir. V. 3185 hat A Tcemelez reimend mit
mêliez in falscher Construction, da nicht die Holzstâmme,
sondera Thiïrnie gemeint sind, die mit Schiessscharten
versehen sind. V. 2260 hat A : VesJcerde, BF : Veskede,
C : U creste, D : le teide, I : Vescherde, K : Veskerdes,
L: Vescharde, EG richtig: la creste. Die Schreiber
dachten an Vescharde = Schuppe (nfz. écaille), wovon
das Verb escharder = abschuppen im Ménagier de
Paris éd. Pichon. Neinnich, „Polyglotten - Lexikon
der Naturgeschichte" . Hamburg und Halle, I p. 1280
sub Crista bemerkt jedoch, dass dies Wort auch „hautige
Kamme auf clem Kopfe der Schleimfische, Finnaale etc."
bedeutet, oder „die Reihe Graten, welche sich am
Rlickgrat einiger Fische gegen dem (sic) Kopf zu be-
iindet". —
Seine Heimath, die Normandie, giebt Guillaume
V. 34 selbst an; jedoch ist es jetzt noch nicht môg-
Hch, die Gegend nâher zu bestimmen, aus der er
gebttrtig ist. Das Meer scheint er nach V. 2239 fg.
aus eigener Anschauung kennen gelernt zu haben.
Der Umstand, dass er vom franzosischen und eng-
lischen Hofe nicht gtinstig denkt, konnte eine wohl
der Zeit, jedoch nicht dem Orte nach passende Per-
sonlichkeit vermuthen lassen, welche von L. Delisle,
^Catalogue des Actes de Philippe Auguste «. Paris
— 46 —
1856, p. 353 No. 1553 also erwâhnt wird: »Vers 1215,
avril ? Note constatant que Gautier de la Ferté et
Raoul d'Airaines ont garanti que Guillaume de Caieu ne
sera jamais l'adversaire du roi ni du prince Louis «. In
England muss er spâter bei Kenilworth in Warwickshire
gewohnt haben, wie aus der Ortsangabe im Tobias-
gedicht V. 25 hervorgeht. Dièse Angabe Kenilworth en
Ardene findet ihre Erklarung in K. Elze's Shakespeare
p. 14, wo auf das seltene Buch von J. Hannet, The
Forest of Arden«. London 1863, verwiesen ist. Der
Bestiaire jedoch ist, wie sich aus der Bezeichnung des
Fuchses V. 1342 ergiebt, noch vor der dauernden
Uebersiedelung des Dichters nach England geschrieben.
IX. Die Verbreitung der romanischen, ger-
manischen nnd orientalischen Bestiarien.
Fur die Herstellung des normannischen Textes
konnen die bisher veroffentlichten Thierbucher nur
geringe Dienste leisten. Der griechische Physiologus,
der auf die Weltliteratur, die Kunst, Kultur- und Sitten-
geschichte des Orients und Occidents grossen Einfluss ge-
ubt hat, ist noch bei Guillaume erkennbar in dem Baume
Paradixion, einem Missverstàndniss von Ttaqà ôéÇiov.
Selbst die uralten, von Heliodor erwàhnten heiligen
Bticher der alten Egypter liber Thiere, in denen die
ersten Anfânge des Physiologus zu suchen sind, haben
ihre Spuren im Artikel iiber den Phonix und Ibis zu-
ruckgelassen. Beilaufig erwâhnt sei hier ein poetischer
griechischer Physiologus, der 49 Thiere behandelt und
herausgegeben ist von Ch. Gidel, »Etude sur un poëme
grec inédit intitulé cO Ovoioloyog. Suivie du texte
grec par M. E. Legrand« in dem » Annuaire de TAsso-
— 47 -
dation pour V encouragement des études grecques en
France . VII année. Paris 1873, p. 188—286 und
287—296. Leider liaben beide Herausgeber Pitra's
Publiaction iibersehen, dessen Text àlter ist ; dock
sucht Gidel in seinen » Nouvelles Etudes sur la litté-
rature grecque moderne «. Paris 1878 (Les littératures
de l'orient III), am Schluss seiner Abhandlung liber den
Physiologus p. 401 — 443 sich damit zu entschuldigen,
dass er unbenutzte Handschriften zum Abdruck ge-
bracht. In den gereimten Bestiarien der National-
sprachen ist die Anzahl der Thiere geringer.
Philipp von Thaon — iïber ihn handelte zuletzt
F. Mann , „Der Physiologus des Philipp von Thaiïn
und seine Quelle": Wulcker's Angiia VII, 420—468,
IX, 391 — 434 — hat, wenn die Reihenfolge in der ab-
gedruckten Hs. richtig ist, in seinem Bestiaire, dem
der Lapidaire folgt, 36 Abschnitte, namlich: 1. Leun.
2. Monosceros. 3. Pantere. 4. Dorcon — chèvre. 5. Idrus.
6. Cocodrille. 7. Cers. 8. Aptaïon. 9. Furmie. 10. Hono-
centaurus. 11. Castor. 12. Hyena. 13. Mustelete. 14. Asi-
da. 15. [Grjylio? 16. Serena, 17. Elefant. 18. Man-
dragora. 19. Aspis. 20. Serra. 21. Herizun. 22. Grulpis.
23. Onager. 24. Singe. 25. Cetus. 26. Perdtx. 27. Egle.
28. Caladrius. .29. Fenix. 30. Pellicanus. 31. Colums,
Dragim. 32. Turtre. 33. Huppe. 34. [l]bex = Cigonie.
35. iFJullica. 36. [NJicticorax = Fresaie.
Der Normanne Grervaise, der in seinen »livres
des bestes« V. 39 — 40 Johanz Boche d'or als Quelle
nennt, stimmt in dieser Berufung auf Johannes Chry-
sostomus mit dem Gottweiher Text und Cahier7 s Hs.
D uberein, aber er weicht von Heider's Text in der
Anordnung ab, wahrend die Zahl der Thiere ziemlich
dieselbe ist. Die Reihenfolge der 29 Thiere ist nach
- 48 -
Meyer's Ausgabe : 1. Lion. 2. Panthère. 3. Unicorne.
4. Hydre, Crocodile. 5. Sirène. 6. Centaure. 7. Hyène.
8. Singe. 9. Eléphant. 10. Antida. 11. Serpents.
12. Corbeau. 13. Goupil. 14. Castor. 15. Hérisson.
16. Fourmi. 17. Aigle. 18. Caradrius. 19. Pélican.
20. Perdrix. 21. Chamoi. 22. Huppe, 23. Phénix.
24. Orf. 25. Tourterelle. 26. Serre. 27. JBeZetfe.
28. As^'c. 29. ifos.
Der von G. Raynaud 1885 in der Romania
p. 442 fg. herausgegebene fragmentarische Bestiaire
enthâlt nur 14 Thiere, deren Eigenschaften von dem
Plinius, Solinus, Isidor und Bartholomaeus von Grlanvil
benutzenden unbekannten Dichter am Schluss moralisch
gedentet werden. Es sind dies : 1. panthère. 2. hirondelle.
3. cigogne. 4. brebis. 5. baleine. 6. calandre. 7. safa-
mandre. 8. abeille. 9. cygne. 10. rossignol. 11. pigeon
= coulon. 12. tortue. 13. chameau. 14. faucon.
Neben dem 1860 von C. Hippeau herausgegebenen
Bestiaire d'Amour des Richard von Fournival, dessen
TYerk zu profanem Zwecke geschrieben ist, und wo
hochstens die Tniernamen zur Vergleichung dienen
konnen, ist die picardische Uebersetzung in Prosa des
Pierre beachtenswerth , die aus dem Anfange des 13.
Jahrh. stammt. Dieser Uebersetzer, der auch die Chronik
des Pseudo - Turpin 1212 in Beauvais in franzôsische
Prosa brachte, arbeitete nach seiner eigenen hochst
komischen Angabe » selon le latin dou livre que Phisio-
loges, uns bons clers d'Athènes, traita et Jehans
Crisostomus en choisi, en les natures des bestes et des
oisiaus* *), P. Paris, »Les mss. fr.«, Paris 1845, VI.
*) Die gleiche Yerwechslung des Titels eines lateiniscken
"Werkes und des Verfassers diïrfte in dem unaufgeklàrten »Aucupre«
des Roman de Renart vorliegen, zu welcher Verstiïmmelung wohl
— 49 -
394 — 396 wies zuerst auf dies Werk hin und theilte
die Titel der 36 Kapitel mit. Vollstândig gedruckt ist
dièse Uebersetzung nach Ms. BLF 283 Fol. CCIII fg.
des Arsenals in Paris und nach 2 Hss. des 14./15. Jahrh.
von Cahier, >: Mélanges d'Archéologie « II p. 106 fg. III
p. 203 fg. IV p. 55 fg. Hier enthâlt das Ganze mit den
spâteren Znsâtzen 72 Artikel, also doppelt soviel Ab-
schnitte als Guillaume's Bestiaire. Daraus ergiebt sich,
dass Pierre, wenn ihm ailes angehôrt, noch aus ab-
geleiteten Quellen geschôpft hat.
Godefroy, » Dictionnaire « sub Hupelot citirt einen
Bestiaire in Ms. Montp. H. 437, f°213 r°; es ist der
des Pierre.
Von franzôsischen Prosabearbeitungen, in die durch
Missverstandniss mancherlei hineingeheimnisst ist, ist
noch zu nennen eine Kompilation aus Plinius , Isidor,
Solinus u. a. in 18 Abschnitten, betitelt: »Proprietez
des bestes qui ont magnitude, force et pouoir en leurs
brutalitez«. Das Ganze stimmt zu dem neunten Bûche
des Romans von Alexander und ist herausgegeben von
Berger de Xivrey mit kundigen Anmerkungen in seinem
Alexander v. Humboldt gewidmeten Bûche : » Traditions
Tératologiques ou Récits de Y antiquité et du moyen
âge en occident sur quelques points de la fable du
merveilleux et de l'histoire naturelle?. Paris 1836,
p. 441—568.
Hierher gehort auch Brunetto Latini's » Livres
dou trésor « hrsgb. von P. Chabaille. Paris 1863, I. Buch,
V. Cap. CXXXI (von den Fischen) bis zum Ende des
ersten Bûches Cap. CCII. Der alte Kern der Thier-
sage erscheint hier schon erweitert, und es werden
nicht «Oppian's de aucupio« Anlass gegeben hat. Ein Gegenstuck
jst „Tullius und Cicerou.
Reins c h, Le Bestiaire. 4
— 50 -
Zweifel an âlteren Ueberlieferungen laut; so in Cap.
CLXXXI vom Wiesel. Einzelne Fabeln, die Brunetto
aus der Volksuberlieferung aufhimmt, erzàhlt er in
unnachahmlicher Weise. So weiss er beim Ybes Cap.
CLXII unter anderen naiven Dingen zu berichten,
dass Ovid »li très bons poètes «, als ihn der Kaiser
ins Gefângniss werfen liess, ein Buch schrieb, in
welchem er denselben mit dem Namen dièses Vogels be-
zeichnete; »car il ne savoit penser plus orde créature «,
fiigt er hinzu.
P. Rajna, Codici francesi dagli Estensi: Romania
1873, II p. 52/53 verzeichnet sub 37(58) »Libro uno
chiamado de la natura de li oceli« in franzosischer
Sprache. Die franzosischen Bestiarien finden noch im
16. Jahrh. einen matten Nachhall in dem ohne Jahr
gedruckten, 1830 neu aufgelegten Bûche »Les Dictz
des bestes et aussi des oyseaux«, hrsgb. von A. de Mon-
taiglon, »Recueil de poésies fr. des XVe et XVIe siècles«.
Paris 1855, I p. 256—264. Erst im 18. Jahrh. wurden
die biblischen Thiere und Pflanzen von Samuel Bocharot
(f 1 767), dem Bearbeiter der Geographia sacra, in dem
Hierozoicon (éd. Rosenmuller, IV. Leipzig 1793/96)
untersucht.
Der Abschnitt »De besties«, der aus dem catala-
nischen »Libre de Maravelles« des Raimon Lull von
Conrad Hofmann in den Abhandlungen der bayrischen
Akad. Bel. XII Abth. 3 herausgegeben ist, kommt
wegen seiner Verschiedenheit hier nicht in Betracht;
vgl. Littré's Untersuchung im 29. Bd. der Histoire
littéraire.
Eine altvenezianische Naturkunde findet sich in
Ms. Addit. 22 557 des Brit. Muséum zu London. Eine
italienische Rédaction des Physiologus, die F. Mann,
- 51 —
Der Bestiaire Divin«. Heilbronn 1888, p. 18 ohne
nâhere Angabe nennt, ist in Gaspary's „Geschichte der
italienischen Literatur" nicht berlicksichtigt. — Ueber
Leonardo's da Vinci Physiologus des 15. Jahrh. vgl.
Springer, Berichte d. Sachs. Ges. der Wiss. Leipzig
1885, p. 244—271.
Das provenzalische Thierbuch behandelte, durch
Bartsch's Chrestomathie p. 331 angeregt, Ad. Kressner
in Herrig's Archiv Bd. 57, wo aus déni Elucidari Mit-
theihmgen gemacht sind.
Drei Fragmente eines flâmischen Physiologus weist
F. Mann, »Der Best, des Guill.« p. 28 in der Brusseler
Hs. 19 571 nach.
Die hollàndischen Bestiarien haben Willem Uten-
hove, einen Priester von Aardenburch, dessen Werk
verloren und Jacob van Maerlant, dessen Naturen
Bloeme ans der Mitte des 13. Jahrh. eine Uebersetzung
von Thomas Cantipratensis »De naturis rerum« bildet,
zu Verfassern. Vgi. Jonckbloet's „Gesch. der nieder-
lândischen Lit. iibersetzt von Berg". Leipzig 1870,
p. 238 fg. Ausgaben existiren von H. Bormans, Briissel
1857 und E. Verwijs, Groningen 1871.
Das von Grein, der 1854 mit dem ags. Ged.
„Der Vogel Phônix" in deutscher Uebersetzung nebst
lat. Original auftrat, 1857 in der Angelsachsischen
Bibliothek I p. 215 — 238 abgedruckte Fragment des
âltesten englischen Physiologus, das den Phônix, den
Panther, den Wallisch und ein Stiick liber das Reb-
huhn enthalt und nach Ebert, „Geschichte der lat.
Lit. des Mittelalters" III, Leipzig 1887, p. 73-80,
den âltesten Physiologus der Nationalliteraturen des
Abendlandes darstellt, bespricht ten Brink, „Geschichte
der englischen Literatur". Berlin 1877, I p. 63—64;
4*
— 52 —
vgl. auch A. Ebert, Der angelsâchs. Physiologus:
Anglia VI, 241 — 247 und Wiïlckers „Grundriss zur
Geschichte der angels.Literatur". Leipzig 1885, p. 184 —
186, 201—204; 356. Ebenda ist p. 245—246 das Ge-
dicht »The Bestiary« beurtheilt, das viermal gedruckt
ist, zuerst von Th. Wright 1837 in den Altdeutschen
Wâldern II, dann 1841 in den »Reliquiae Antiquae I
208—227, danach in Maetzner's „Altengl. Sprachproben",
zuletzt von R. Morris, »An Old English Miscellany«.
London, E. E. T. S. 1872, p. 1—25 nach Ms. Arundel
292 mit den Metra des sogen. Thebaldus im Anhange I
p. 201—209, die bereits 1854Migne, >Patrologia< Bd. 171
p. 1218 — 1224 unter Hildebert's Werken nach einer
Pariser Hs. veroffentlicht hatte. Die von dem Dichter
behandelten 13 Thiere sind: 1. Lowe. 2. Adler.
3. Schlange. 4. Ameise. 5. Hirseh. 6. Fuchs. 7. Spinne.
8. Walfisch. 9. Sirène. 10. Eléphant. 11. Turteltaube.
12. Panther. 13. Tauben. E. Martin im Besant
p. XXIII und Brakelmann in Zacher's Zeitschrift III
p. 210 nehmen nach de la Rue's Vorgange in dessen
» Essais sur les Bardes « III p. 23 eine altengl. Ueber-
setzung des Best. Guillaume's an, die angeblich unter
den Hss. der Bibliothek von Norlk [Norfolk?] vor-
handen sein solle. Auch Seeger p. 26 spricht von dem
Gespenst dieser Hs. und dem Phantom genannter
Uebersetzung ; ebenso F. Mann, »Der Bestiaire Divin
des Guillaume le Clercc Heilbronn 1888, p. 28. wo
jedoch die Existenz einer altengl. Uebersetzung Guil-
laume's bezweifelt und eine neue altengl. Bearbeitung
vermuthet wird.
In der irischen Geschichte von Philipp und Alexan-
der von Macédonien: E. Windisch, „Irische Texte".
Leipzig 1887, II. Série, 2. Heft, p. 63 begegnen
— 53 -
sagenhafte Gesehopfe, darunter ein Thier Distrianus,
das grosser ist als ein Eléphant, kleinen schwarzen
Kopf hat und durch Feuer geht. Eine irische Bear-
beitung des Physiologus ist noch nicht bekannt.
Von altdeutschen Bestiarien ist die Prosauber-
setzung des 12. Jahrhunderts zu nennen, die Mass-
mann, „Deutsche Gedichte des 12. Jahrh." Quedlinburg.
Leipzig 1837, p. 311 — 325 veroffentlicht hat; eine Hs.
der Wiener Hofbibliothek ist abgedruckt von H. Hoff-
mann, „Fundgruben" I, p. 17 — 22, dann von Miïllenhoff
und Scherer, „Denkmâler deutscher Poésie und Prosa".
Berlin 1864. Die altdeutsche poetische Bearbeitung,
die mit der prosaischen in Anordnung und Anzahl
der Thiere 29 ubereinstimmt , ist herausgegeben von
Karajan, „Deutsche Sprachdenkmale des 12. Jahrh."
Wien 1846, p. 73—106-, vgl. Kolloff in Raumer's
Historischem Taschenbuche. 4te Folge, VIII. Jahrg.
Leipzig 1867, p. 179—269.
Eine eigenartige Stellung in der Bestiarienliteratur
nimmt in Bezug auf Inhalt und Versmass der gleich
hier zu erwâhnende czechische Physiologus ein, indem
jedes Thier in je drei Verszeilen abgehandelt ist. Der
Name des Thieres bildet jedes Mal das erste Wort.
Die Anordnung ist , was nur hier vorkommt , alpha-
betisch. Quelle und Name des Dichters sind unbe-
kannt. Dies Kleinod der czechischen Literatur ist nach
einer Wittingauer Hs. des 14. Jahrh. herausgegeben von
Dr. Fr. Palacky u. d. T. Physiologus, in »Casopis
Musea«, Prag 1875, Bd. 49 p. 127—133. Die Reihen-
folge der Thiere, von denen jedes moraliseh gedeutet
wird, ist: 1. Bobr = Biber (dieser begegnet zwei Mal
in Zeile 1—3 und 3 — 6, ebenso der Esel, Zaunkonig
und Wiedehopf). 2. Baèant = Fasan. 3. Biibol
— 54 —
= Biïffel. 4. Berâneh = Bockslamm. 5. DremïiJc =
Zwergfalke. 6. Jednoroèec = Einhorn. 7. Jezovcova =
Dachs. 8. Jeïen = Hirsch. 9. Jezek = Igel. 10. Hra-
nostdj = Hermelin. 11. Had = Schlange. 12. Hrdlicka
— Turteltaube. 13. Hus = Gans. 14. Jastràb =
Habicht. 15. Kavky = Dohle. 16. Kocka = Katze.
17. Kuroptva = Kebhuhn. 18. Kopr = Karpfen.
19. Kuna = Marder. 20. Kàlanâer = Kalanderlerche
(Caladrius). 21. Krahujec = Sperber. 22. JSTâwe =
Stosser. 23. Koba = Rabe. 24. Kozel = Ziegenbôck.
25. Zitô = Pferd. 26. Zofotf = Halin. 27. #ac«ce =
Ente. 28. Lcmit = Hirschkuh. 29. Losos = Lachs.
30. Liska = Fuchs. 31. Labut = Schwan. 32. Lev =
Lowe. 33. Jfys = Maus. 34. Medvèd = Bar. 3b. Noh
= Greif. 36. OMw = Barsch. 37. Ose? = Esel.
38. Oj^ce = Affe. 39. Osla = Esel. 40. Psfrti* =
Forelle. 41. Papiisek = Papagei. 42. Vanter = Panther.
43. Pàv = Pfau. 44. i&/s = Luchs. 45. Rarohu =
Wiirgfalke. 46. Rak = Krebs. 47. Strieskovi = Zaun-
kônig. 48. Stika = Hecht. 49. /S7on = Eléphant.
50. /S0&0Z = Falke. 51. Stris = Zaunkonig. 52. Straka
— Elster. 53. Spacek = Staar. 54. /SW?a = Reh.
55. #0J&w = Hâher. 56. Svinè = Sau. 57. San =
Drache. 58. Sup = Geier. 59. Slepice — Henné.
60. Pctafejfe = Wiedehopf. 61. tffcor = Aal. 62. Fe/n/6
== Walfisch. 63. F#tf™ = Fisckotter. 64. VelbUd =
Kameel. 65. Fta=Wolf. 66. FoZ^Ochs. 67. Fae»$
= Windhund. 68. Veverice = Eichhorn. 69. Vdedek
= Wiedehopf. 70. Zajiec = Hase. 71. Zobr =
Auerochs.
Ein von Carus, „Geschichte der Zoologie", Miinchen
1872, genannter islandischer Physiologus ist herausge-
geben von Th. Môbius, »Analecta norroena«. 2. Ausg.
— 55 —
Leipzig 1877, p. 246—251 und auszugsweise in deutscher
Uebersetzung gedruckt von Fritz Hommel, „Die Aethio-
pische Uebersetzung des Physiologus, nach je einer
Londoner, Pariser und Wiener Hs. hrsgb., verdeutscht
und mit einer historischen Einleitung versehen" . Leipzig
1877 *). Hommel, welcher die âthiopische Uebersetzung
in den Anfang oder die Mitte des 5. Jahrh. setzt, ver-
muthet die Existenz eines koptischen Physiologus auf
einer europ. Bibliothek.
Der armenische Physiologus ist ins Franzôsische
iibersetzt von Cahier, » Nouveaux Mélanges I p.
117 fg.
Der syrische Physiologus mit ca. 80 Kapiteln ist
seit 1875 in musterhafter Ausgabe vorhanden in den
»Otia Syriaca« (auch »Anecdota Syriaca« t. IV) von
N. Land, der eine lateinische Uebersetzung beigefiigt
hat. Aus einem syrischen Original ist der eine der
beiden arabischen Physiologi tibersetzt und von N. Land
edirt.
Endlich sei bemerkt, dass ausser dem griechischen
oben genannten Gedicht, das betitelt ist: »(DvgioIo-
yoç«, in der mittelgriechischen Literatur ein Gedicht,
^z/iriyrjOig rcaidiôqjQaGTOç twv TeTgairôôtov ttôtav^ (Ms.
Paris. 2911 und Cod. theol. Vindob. 297), nach
W. Wagner, » Médiéval Greek Texts.« I. London
1870, p. IX vom Jahre 1365, und ein anderes
in demselben Wiener Cod. theol. 297, jetzt 244 Fol.
84 — 103 mit dem Titel »noulol6yoç« , ebenfalls
Thierfabeln enthaltend — >- den Anfang druckte 1690
D. de Nessel im »Catalogus cod. graec.«, — sowie ein
*) Der âthiopische Physiologus hat 48 Abschnitte und ist aus
einem dem griech. Cod. À sehr àhnlichen, nach Hommel fast iden-
tischen Original ùbersetzt.
— 56 —
neugriechischer Prosabest. existirt von 1568; dieser
hat den Erzbischof Damascenus Stouditis von Naupaktos
zum Verfasser und ist Venedig 1695 gedruckt.
Spâter wurde der Physiologus vergessen und neu
erfundene Naturberichte gingen in die gedruckten
Naturbeschreibungen tiber.
X. Die lateinischen Bestiarien.
Bevor die „ Section" des normannischen Bestiaire
vorgenommen werden kann, sind die lateinischen Quellen
in Betracht zu ziehen. Leider fehlt es noch an einem
kritischen lateinischen und altgriechischen Text des
Physiologus, den Cahier herzustellen beabsichtigt hatte ;
aber sein Plan ist 1871 clurch die preussischen Bomben
und durch die Kevolution der Communards in Paris
vereitelt wordén, wo er nach seiner Riickkehr statt
der wohlgeordneten Papiere einen Augiasstall vorfand.
In einem langeren Artikel : »Du bestiaire et de plusieurs
questions qui s'y rattachent « hat sich Cahier in seinen
» Nouveaux Mélanges d'Archéologie, d'Histoire et de
Littérature sur le moyen âge«. Paris 1874, p. 106 — 164,
nochmals mit seiner Lieblingsidee beschaftigt und den
armenischen 35Thiere enthaltendenBest. inUebersetzung
mitgetheilt. Zur weiteren Losung der Quellenfrage hat
Paul Meyer in seiner Ausgabe des Gervaise nicbts
Aveiter beigetragen ; derselbe begniigt sich vielmehr da-
mit, zu erklaren, dass die Bestimmung der lateinischen
Vorlage des Gervaise nur bei vorausgehender Classi-
fication der unzahligen Werke dieser Art môglich sei,
welche die franzôsischen und englischen Bibliotheken
besitzen. Dièse Aufgabe hait er fur ein » travail énorme,
dont je n'ai pas les éléments et qui ne pourrait être
— 57 —
entrepris incidemment^, ehe er sich fiir die Annahme
eines von Cahier's Texten und von Philipp's und Guil-
laume's Quellen verschiedene Vorlage entscheidet. —
Der Physiologus in griechisclier Prosa von Epiphanius,
der urspriinglich 39 Capitel enthielt und vom Pater
Petau, »Epiphanii opp.<^ II Paris 1622, dann von Migne,
»Patrologia« Bd. 41 II, 189, ferner nach einer liicken-
haften Hs. von dem Herausgeber der Zeitschrift »Helle-
nomnemon« ^4.. MovOToÇvdrjç und J. 'Sylva Bvtavr-
in der »SvXXoyri à7io07iaOf.iâxcov àveudoTtov ellrjvixtov
jneià orjiiieicuOECûv*. Venedig 1817, p. 7 — 22, und von
Pitra, »Spicilegium Solesmense« III herausgegeben ist,
ist zuerst vom Cardinal Guillaume Sirlet. dann 1587
von Ponce de Léon in das Lateinische libersetzt worden,
kommt aber hier nicht in Betracht. Von unbenutzten
Hss. lateinischer Bestiarien ist zu nennen das unvoll-
stàndige Ms. Barrois CLXXVIII aus dem 12. Jahrh.;
dasselbe gehôrte dem Lord Ashburnham an. Die Hss.
der Pariser Nationalbibl. Ms. lat. 11 207, 11 280, 14297,
14429, 15 256 sind theilweise von Cahier benutzt. In
der Bibl. St. Martial de Limoges befand sich im 13. Jahrh.
nach Chabaneau in der Revue des langues romanes
1880 p. 112 ein solches Werk. In Oxford, wo Coxe
im »Catalogus cod. Oxon.« 9 Bestiarien in lat. Hss.
nachweist, enthàlt Ms. Burney 327, wie zuerst Wright,
»PopularTreatises« p. XIHnachwies, einen lat. Bestiarius
des 12. Jahrh.; Mann a. a. 0. p. 447 citirt 527, vor-
her 327; derselbe weist p. 445 einen Cod. Tolet. nach.
In London ist Addit. Ms. 11283 des British Muséum
erwahnenswerth. Ebenda sind im Harley-Ms. 219 aus
dem 14. Jahrh. einzelne Thierfabeln, die wohl Odo
von Cerington angehôren, so die vom Einhorn und
dem Menschen, der sich auf einen Baum tfiichtet (dièse
— 58 —
Episode ist auch von L. Uhland, der aus dem Divan
des Dschelaleddin oder aus Kalilag und Dimnag oder
dem Roman Barlaam & Josaphat geschopft haben
diirfte, nachgeahmt und stimmt tiberein mit dem pro-
venzalischen von C. Chabaneau in der Revue des
langues romanes 1883 p. 161 mitgetheilten Text und
dem altspanischen »Libro de los Gatos* bei P. de
Gayangos, »Escritores en prosa anteriores al sigio "XV«.
Madrid 1860, p. 557), der Beachtung werth. Das bis
jetzt von lateinischen Bestiarien im Druek vorhandene
Material, dashierberucksichtigtwerdenmuss, beschrânkt
sich auf das Folgende. Von einer Briïsseler, zwei
Berner und zwei Pariser Hss. gab Cahier miter Be-
nutzung des Textes bei Vincentius Bellovacensis, der
im » Spéculum majus« ofter als Quelle Jorath, » Liber
de animalibus<' nennt, in den » Mélanges d'Archéologie «
Bd. II — IV einen parallelen Abdruck; aber da die Hss.
nicht in das 12. Jahrh. hinaufreichen, so ist der Text
durch die Schreiber vielfach ganz corrumpirt; noch
einigermassen brauchbar sind die Hss. A und D. A
hat 36 Abschnitte wie Guillaume, aber nur bis zum
Phonix stimmt die Anordnung tiberein ; der Strauss
wird hier Isida statt Assida genannt, der Onager be-
gegnet zweimal, beim Igel folgt ein Stiïck iiber den
Ibis, der indische Baum heisst Perindex, zuletzt werden
drei Steine Agaten, Adamas und Lapis indicus behan-
delt, und das Ende bildet der Panther; kurz das Ganze
ist hier in Unordnung. In D erscheinen schon 40 Ab-
schnitte, indem der Thierschatz vermehrt ist durch die
Artikel Herodius, Locusta, Scorpion, Culex, Camelus,
Lacerta, Pulïi hirundinis, Milvus, Pulli corvorum, Aranea
und VII virtutes columbae; der letzte Artikel dièses
» Liber Joannis Chrisostomi qui Physiologus appella-
- 59 —
tur XL articuloruïïK ist von anderer Hand hinzu-
gefiïgt; vgl. Cahier II p. 95.
Fast gleichzeitig mit Cahier veroffentlichte G. Hei-
der im „Archiv fur Kunde ôsterreichischer Geschichts-
Quellen" III. Jahrg. Wien 1850, II. Bd. p. 552—582
einen lat. Physiologus nach einer Gottweiher Hs.
des 11. Jahrh. Derselbe ist betitelt: »Dicta Joh.
Crisostomi de naturis bestiarum« und enthàlt 27 Thiere,
darunter keine Steine. Auch hier ist die Anordnung
abweichend, nâmlich: 1. Léo. 2. Panthera. 3. Uni-
cornis. 4. Ydra. 5. Syrene. 6. Hyena. 7. Onager.
8. Elephas. 9. Autuïa. 10. Serra. 11. Viper a.
12. Lacerta. 13. Cervus. 14. Capra. 15. Vulpes.
16. Castor. 17. Formica. 18. Ericeus. 19. Aquïla.
20. Pellicanus. 21. Nocticorax. 22. Fulica. 23. Perdrix.
24. Assida. 25. Upupa. 26. Caradrius. 27. Phoenix.
Eine âusserlieh theilweise von dem Gottweiher Text
abweichende spâtere Hs. aus dem 12. Jahrh. beiindet
sich nach Heider in der Hofbibliothek zu Wien No. 1010
(friiher 346), nur hat dieselbe am Ende noch den in
der Gottweiher Hs. fehlenden Spruch, der in Guillaume' s
Quelle gestanden hat: »Sic erit ed [lies: de] scriba
in regno colorum [lies : celorum] qui profert de thesauro
suo nova et vetera«, wahrend ihr wiederum die Verse
bei den einzelnen Abschnitten fehlen; der zweiten
Wiener sonst gleichlautenden Hs. des 13. Jahrh.
Suppl. 502, jetzt 13 378 7 fehlen angeblich die Ab-
bildungen und die Verse, und am Schluss hat scriba
das Epitheton dodus. Der Wiener Cod. 15071, Suppl.
1893 enthâlt Fol. 54 — 57 nur eine datirte » glosa
super Physiologum«.
Die von Pitra, »Spicilegium Solesm.« III 418 —
419 edirten Fragmente eines lat. Physiologus, die
— 60 —
er vielleicht fur das alteste lateinische Werk dieser
Art hielt, kommen hier, da die moralisirenden Aus-
legungen fehlen, und es nur 22 Thiere sind, nicht
in Betracht. Aehnliche Bruehstùcke hatte Cardinal
Mai, »Class. Auct.« bekannt gemacht. Der »Liber
de bestiis et aliis rébus « des Hugo von St. Victor
wird bei den Quellen des Dichters behandelt werden.
Einen lat. Bestiarius von 1187 mit vielen Malereien
besitzt das kgl. Muséum zu Berlin unter den Hss. der
Hamilton - Sammlung (No. 77 des Auktionskataloges),
kommt aber, da der Vogel Grreif, der Eber, ein Thier
mit Stierkopf, Pferdeschweif und vielfach gewundenen
Hornern, Namens bonacon *) aufgefiïhrt ist, hier gleich-
falls nicht in Betracht.
Der von Fôrstemann ausser Cod. 351 in Ms. 1305
Fol. 54b — 63b der Univers. - Bibliothek nachgewiesene
Leipziger Physiologus enthâlt 37 Abschnitte und endet
nach dem Diamanten mit den vultures, die hier ohne
Mânnchen gebâren.
Die 11 Miinchener Physiologus-Handschriften vér-
dienen eine nahere Untersuchung.
Noch sind beachtenswerth zwei Handschriften
der Bibliothek zu Wolfenbuttel. Der Mischcodex des
11. Jahrh. No. 131 Gud. , der von Schônemann,
„Hundert Merkwurdigkeiten der Bibl. zu Wolfenbuttel".
Hannover 1849, II p. 15 unter 172 beschrieben ist, ent-
hâlt sub VIII einen » Liber de animalibus nonnullis ano-
nymi« und ist nach Dr. Ficker's undWaitz's Vermuthung
identisch mit No. 148 das Catal. Griid. Auf Fol. 159
*) Gemeint ist hiermit der (iôvaaoç, den Aristoteles genau be-
schreibt, und den Plinius bison nennt, d. i. Bison -Ochs, der nach
Brehm einst iiber ganz Europa und einen Theil West-Asiens ver-
breiret war.
i
— 61 —
steht als Ueberschrift roth: »Incipit liber bestiarum.
De leone rege bestiarum et animalium : & enim Jacob
benedicens Judam ait: Catulus leonis Juda« , daim
folgen die drei Natiiren des Lowen. Es sind zusanmien
40 fehlerhafte Absclmitte: 1. Léo. 2. Austulapsa.
3. II lapides. 4. Serra. 5. Caradrio. 6. Pelicanus.
7. De necticore. 8. Aquïla. 9. Foenix. 10. Fjpopa
(ans epopus corrigirt). 11. Onager. 12. Vipera.
13. Serpens. 14. Formica. 15. Sirène. 16. Erifnajtius
(na ist durehstrichen). 17. Vidpis. 18. Perindex.
19. Eli fans. 20. De Dorconi sive capriola. 21. De
Agate. 22. De lapide Adamante. 23. De Onagro.
24. De lapide Sentidico. 25. Herodius. 26. De 7eowe
etf panteram (sic). 27. De Celon. 28. De perdice.
29. De vidtore. 30. De mustella. 31. Unicornis.
32. Castor. 33. Sullus (corrigirt hidrus). 34. De
Cineomone. 35. De turtore. 36. De hirtmdine. 37. (7er-
vws. 38. Hiena (das Folgende von anderer Hand).
39. Aettuïa. 40. Lacerta.
Einen ursprunglich abgesonderten Physiologus weist
W. Wattenbach nach in einem Mischcodex der Eis-
leber Kirchenbibliothek zu St. Andréas aus dem
15. Jahrh. Vgl. „Neues Archiv der Gesellsch. fiir
altère deutsche Geschiehte" VIII. Hannover 18837
p. 289. Die in dem Glockenthurme der Kirche auf-
bewahrte reichhaltige Hs. 969 enthàlt Fol. 211— 219a
nach einer Einleitung den bekannten Physiologus »Tres
leo naturas« etc. und schliesst mit dem Panther, dél-
ais 13. Thier beschrieben wird.
Dièse Hss. miissen nebst den in England vor-
handenen und jetzt von F. Mann, »Der Bestiaire
Divin «, Heilbronn 1888? p. 21 fg. genannten, abgesehen
vom Londoner Cod. 2 C. XII, bei einer kiinftigen
— 62 —
kritischen Ausgabe des Physiologus berticksichtigt
werden.
XI. Fischnamen bei Guillaume uud im
Altfranzosischen.
Namen von Thieren und Vôgeln werden ausser
in den Thierbiïchern in àlteren franzosischen Werken
oft genannt. .,Die Thiere im altfranzosischen Epos" ist
der Titel einer fleissigen, aber einseitigen Abhandlung
von Fr. Bangert, Marburg 1885: StengePs Ausgaben
XXXIV p. 1 — 244. Jiïngst erschienen ist: R. Schrôder,
„Glaube und Àberglaube in der altfranzosischen Dich-
tung". Erlangen 1886, 175 S.; doch ist das Gebiet der
Thierdichtung nur beilâufig beriihrt. Seltener finden sich
Namen von Fischen. Guillaume nennt deren 6 : balaine,
cetuSj turbot, esturgon, graspeis, porpeis. Unter porpeis
ist eine Delphinart (Delphinus phocaena) zu verstehen.
Du Cange unter Porpaiz, JPorpecia iibersetzt marsouin.
Pitra, Spicileg. III p. 624 hat porco-piscis. Die von
Du Cange aus Guillaume nach einer schlechten Hs.
unter Craspicis mitgetheilte Stelle ist wiederholt in den
;> Notices et Extraits des Mss.« t. 23 (1872 77) p. 600
sub Pupa, wo ungenau bemerkt wird: »Le vieux
français peut nous mettre sur la voie : il désignait par
poupois [pupa-piscis ?] un poisson de grande dimensions.
Dieser Fisch ist der Porco pesce der Italiener, der
Porpesse oder Porpoise der Englânder, bei denen er
zu Heinrich's VIII. Zeit ein royal disk war; eine Ab-
bildung findet sich bei Ch. Knight, »The English
Cyclopaedia. Natural History«. London 1854, I p. 906.
Albertus Magnus, De anim. XXIV, Opp. t. VI 650
sagt: »Hujus piscis lardum est quod graspois vocatur«.
- 63 —
Mit graspeis dagegen, von Du Cange unter crapois,
craspiscis einfach als eine Art Meerfisch bezeichnet,
wird der Pottfisch {cachalot oder phoque) gemeint sein.
J. G. Schneider, »P. Artedi Synonymia piscium«.
Lipsiae 1789, p. 155 hait Grampus fur eine Entstellung
aus piscis crassus; vgl. Ménagier de Paris II p. 200.
Nach dem Gedicht des Guillaume de Villeneuve, »Les
crieries de Paris « wurde der craspois im 13. Jahrh.
in den Strassen von Paris als Waare ausgerufen, was
Crapelet, » Proverbes et dictons populaires «, Paris 1831,
p. 139 mit pois gras (fricassés) tibersetzt hat! Vom cetus —
Brunetto Latini erklàrt cete mit vns poissons craspois —
ging die schon der Brandanlegende gelâufige, zuerst
in den 1001 Nacht vorkommende und noch C. Gesner,
»De piscibus et aquatilibus omnibus libelli III novi«,
Zurich 1551, p. 119 bekannte Sage, dass die Seefahrer
dies Seeungeheuer fur eine Insel oder einen Berg
halten und auf seinem Rucken Feuer anziïnden. In
der Image du Monde*), in der nach Fritsche, „Quellen
des Walther von Metz" p. 33 die Fische nach der
Historia Hierosol. beschrieben sind, gilt dièse Sage
nach Ms. fr. 1444 Fol. 202 vom Walfisch:
Li plus grans pissons de le mer,
Que on seut balaine clamer,
Si grans et si mervilleus est,
C arbre et terre sor li tant crest,
Que sanle une isle ou. i. grant mont,
Dont les gens qui par le mer vont,
Sont aucune fois decëu,
Qu'il cuident terre avoir vëu,
*) Vgl. hierûber die Abhandlung des jungen schwedischen
Romanisten C. Fant, «L'image du monde, poème inédit«. Upsala 1886.
— 64 —
Si font tant que la se sont trait,
Et quant il ont fait lor atrait
De fu, de loges et d'autre estre
Con cil qui terre cuident estre,
Et quant li beste le fu sent,
Si s'esmuet si soudainement
Et se fiert en l'iave parfont.
Si que tout après li affont.
Nef et gent ensi sont péri,
Qui cuidoient estre wari.
Petite bouce a cis pissons
Ne mengnut fors petis pissons.
Einzelne Fischarten sind zuerst von Le Grand
d'Aussy, »Histoire de la vie privée des Français «.
Paris 1782, I p. 66 — 67 alphabetisch geordnet ohne
Angabe der Hs. und mit Lesefehlern (so Anons, haleigne,
bar, barbue, bertelette, besque, brème, carramkes, congre,
escrafin, goumaux, grisniers, hearans, rnaqueriaux, port
de mer, quarriaux, scellans, soteriaux) , dann von
Crapelet, » Proverbes et dictons « p. 115—116 fehlerhaft
und unvollstandig bekannt gemacht. Die folgenden
fur die franzosische Kulturgeschichte des Mittelalters
nicht unwichtigen Fischnamen, die Rabelais theilweise
im Pantagruel im Capitel uber die Gastrolatres ge-
nannt hat, finden sich in der Pariser Hs. fr. 25545
Fol. 19(31) unter einander geschrieben mit dem Titel:
»Ce sunt les menieres des poissons que on prant en
la mer«. Dieselben folgen in der Hs. ohne Nummern.
1) Baleingne = Walfisch (Balaena), nfz. baleine.
2) Pourpois À. porc de mer = Meerschwein (D. pho-
caena). Dièse Angabe bestâtigt Ménagier de
Paris n p. 198: »Porc de mer, Marsouin, Pour-
pois est tout un«. In dem » Livre des métiers
- 65 —
d'Etienne Boileau« éd. Depping p. 268 wird der
pourpcis als ein auf den Pariser Markt gebrachter
Fisch genannt. Belon jedoch, » Nature des pois-
sons « 1555 trennt richtig porc de mer vom mar-
souin als besondere Art.
3) Esturjons (Hs. esturions) = Stor (Acipenser sturio),
nfz. esturgeon. Beriïhmt waren im Mittelalter
die Esturjons de Blaives, vgl. Ménagier de Paris
II p. 199.
4) Saumons = Salm (Salmo salar), nfz. saumon;
bei Rabelais : saulmons.
5) Mules = Meerbarbe (Mullus), nfz. mulet
6) Sormules = gestreifte Meerbarbe (Mullus sur-
muletus oder surmulus), nfz. surmulet.
7) Briemes. i. besques = Brasse (Cyprinus brama
oder bresma), nfz. brème und becquet, béquet.
Im Ménagier de Paris stelit bresme.
8) Goumax A. lièvre de mer — Knurrhahn, Seehalm
(Trigla gurnardus), nfz. gourneau, auch im Mé-
nagier de Paris und bei Rabelais guourneaidx,
vgl. Du Cange, Gornius.
9) Bouges = Rôthling, nfz. rouget. Crapelet liât
diesen und die folgenden Fische ausgelassen.
10) Grismers = Weissling? Im Ménagier de Paris
II 197 findet sich Grimondin.
11) Coques = Nach Le Grand d'Aussy = salicoque.
An coque Muschel = lat. concha kann hier
nicht gedacht werden.
12) Morues = Kabeljau (Gadus morrhua), nfz. morue.
13) Asnons — Schellfisch, bei den Alten ovoç oder
asellus genannt, nfz. ânon; nach Crapelet wâre
es âne de mer ou merlus.
14) Escrafins = Schellfisch (Gadus aeglefinus) , nfz.
R e i n s c h , Le Bestiaire. 5
— 66 —
égrefin; im Ménagier de Paris II p. 198 Aigrefin;
ebenso bei Ste. Palaye.
15) Maqueriax — Makrele, nfz. maquereau; bei
Rabelais macquereaulx.
16) Carrambes = Seegarnele, nfz. caramote, carani-
bot. Crapelet liest falsch imd ubersetzt das
Wort nicht; er dachte wohl an nfz. la carangue,
vgl. Cuvier, »Le règne animal» 7 p. 133.
1 7) Herans = Hâring (Clupea harengus), nfz. hareng.
A. Scheler, »011a Patella«. Gand 1879, p. 20
sub Alec liest lierene statt herenc. Vgl. Diez,
„Ronianische Wortschopfung" p. 53. Die Hâringe
von Fécamp waren beriïhint.
18) Seellans — Pilchard? nfz. sceïlan.
19) Mellans = TVeissling (Gradus merlangiis oder
merlanus), im Livre des métiers ebenso, im Mé-
nagier: merlant, nfz. merlan, nach Guillaume de
Villeneuve im 13. Jahrh. in den Strassen von
Paris ausgerufen.
20) Mariniers (Hs. mâniers) = Meerrische (scil. pois-
sons). Crapelet liest muniers = nfz. meunier;
Le Grand liest Manniers. In den Verordnungen
des 13. Jahrh. werden unterschieden mercatores
piscium marinorum und m. aleceium.
21) Congres = Meeraal (Muraena conger), nfz. congre.
Einst waren die Aale von La Rochelle geschatzt.
22) Bars = Barsch, nfz. bars. Crapelet ubersetzt
falsch barre et barbeau. Im Ménagier II 187 ist
bar ein Siisswasser-Fisch. Gautier de Coinsy éd.
Poquet p. 710 V. 66 hat die Form bars.
23) Borées = Goldnsch, nfz. perche dorée, auch im
Ménagier , nach Crapelet = dorade. Rabelais :
dorades.
— 67 —
24) Heirons = Schwertfisch, nfz. héron.
25) Wivrcs. hien de mer. louf de mer = Vipern (nfz.
gtiivrè), Seehund, Seewolf. Le Grand und Cra-
pelet verstehen unter Wivres die Lamprete,
letzterer liest falseh beuf. Im Glossar von Tours
hgb. von L. Delisle p. 328 ist lupus marinus
— - luz. Prov. merlus Stockfisch (maris lucius).
26) Paons, i. escrevisses = Meerpfau (Labrus pavo),
nfz. paon y ital. pesée pavone. Le Grand hait
irrig escrevisses fiir houmar.
27) Oistes = Auster (Ostrea), nfz. huître.
28) Hanons = Archenm'uschel, nfz. hannon. Crapelet
iibersetzt falseh âne ou merlus. Pichon im Mé-
nagier de Paris II 204 bemerkt: ^Suivant Bel on,
c'est le nom rouennais du coquillage dit pétoncle«.
29) Moulles = Miesmuschel (Mytilus), nfz. moule;
bei Rabelais: moules. Auch im Ménagier folgt
Moules nach Hanons.
30) Soteriax = Goger, nfz. sauterelle ? Nach Crapelet
== saumoneau.
31) Sardes — Sardelle, nach Le Grand und Crapelet
= nfz. sardines.
32) Mullus = Meerbarbe (Mullus), nach Crapelet =
mulet. Bei Le Grand fehlt dies Wort.
33) Alloses = die Aise (Clupea alosa), im Ménagier :
alo0e, bei Rabelais: aloses, nfz. alose. Beriihmt
waren die Alsen von Bordeaux.
34) Flectan — Flunder, nfz. flétan. Du Cange
sub Aquaria nennt einen Fisch Flet nach einem
Document des 13. Jahrh. Crapelet liest flettan =
raoulles.
35) Raoulles = Steinbutte, span. rodaballo , port.
rodovalho.
— 68 —
36) Barbues = Bartmânnchen, nfz. barbue.
37) Bais = Roche (Raia), nfz. raie; ira Ménagier
und bei Rabelais : rayes : Pantagruel IV cap. LX
éd. Burgaud des Marets & Rathery.
38) Plais — Platteischen (Pleuronectes platessa), bei
Etienne Boileau: pleiz, bei Rabelais: plyes, im
Ménagier: plays, nfz. plaise, engl. plaice.
39) Quarriax = Glattbutte, nfz. carreau oder carrelet,
bei Rabelais carrelets, im Ménagier: quarrelet.
bei Eustache Deschanips: carrel, carreaux.
40) Flairs — Flunder, nfz. flet; im Ménagier : Flays.
41) Berceletes = ?*)
42) Seules = Meersole (PI. solea), nfz. so?e, bei
Rabelais: so/es.
43) Polletes = Krabbe, nfz. poulet; im Ménagier
und bei Rabelais: pôles.
44) Seiches = Sepia, Tintenfisch, nfz. sèche, saiche.
Im Ménagier II 205 folgt Seiche nach den Es-
crevices de mer.
45) iMinancles = der Lumpen (Blennius lumpenus),
nfz. lumpène? Le Grand und Crapelet verstehen
hier » limande «. Bei Rabelais findet sieh Limandes,
ebenso Ménagier II 202. Hier von zu unter-
scheiden ist engl. lump-fish, luwp-sucker.
XII. Die Quellen Guillanme's**).
Die Vorlage Guillaume 's. der keine abgeschlo^sene
vollstandige Naturgeschichte liefern, sondera, wie er
*) Auch dieser Meeresbewokner ist in àlteren Specialwerken
nicht îiacrnveisbar; dersell)e dûrfte mit einer der Fischarten zu
identificiren sein, die neuerdings der den Zoologen als Ichthyolog
bekannte Fiirst Albert von Monaco entdeckt liât.
**) In semer wâhrend des Druckes nach mehrjâhriger An-
— 69 —
V. 28 selbst erklàrt, nur die Eigenthumlichkeiten
einiger Thiere auseînandersetzen wollte, war, nach den
bisher gedruckten lateinischen Bestiarien zu urtlieilen,
kein einheitliches Werk ; jedoch zeigt das meiste, wie-
wohl die Anordnung verschieden ist7 Uebereinstimmung
mit dem »Liber de bestiis et aliis rébus « des Hugo de
St. Victore, ungeniïgend herausgegeben von Migne,
»Patrologîae cursus complétais « . Paris 1854 , Bd. 177
p. 15 — 84, wahrend einige Einzelnheiten mit dem
Werke des Pseudo - Chrysostomus der Pariser oder
Gottweiher Hs. iibereinstimmen. In dem Artikel iiber
Hugo in der » Histoire littéraire « XII p. 1 — 72 ist das
Tliierbuch un ter dessen Schriften nicht erwâhnt; ein-
zelnes wird Hugo von Fouilloi (f um 1173) nach der
Hist. littéraire XIII p. 336 fg. zugeschrieben *). Wohl
kùndigung erschienenen Abhandlung: «Der Bestiaire Divin des
Guillaume le Clerc«. Heilbronn lfc?88 (Franzosische Studien VI,
2. Hel't), p. 73 fg. behauptet F. Mann, dass die Vorlage Guillaume's
in Wesen und Wortlaut getreu erhalten sei dureli den von ihm
p. 37 — 73 ohne Verbesserungen herausgegebenen Bestiarius der Hs.
Eeg. 2 C. XII des British Muséum. Das Ganze bildet jedoch nur
eine Compilation aus dem Pliysiologus und Isidor s »Etymologiae«,
deren Text hier combinirt ist, und ist nicht besser und nicht
schlechter als der Bestiarius des Hugo von St. Victor. Dass der
Dichter als Vorlage nicht den in der Anordnung vorziïglichen
Bestiarius in Cod. Reg. 2 C. XII benutzt liât, obschon derselbe
an vielen Stellen wie andere Redactionen Uebereinstimmung zeigt,
wird im Folgenden gezeigt werden. Ebenso wird aus Guillaume's
Wèrk selbst nachgewiesen werden, dass dem Dichter keine einheit-
liche Quelle, wie man angenommen liât, vorgelegen hat. In der
nachstehenden Quellenuntersuchung musste der directe und natùr-
lichste Weg eingeschlagen werden, wahrend F. Mann in Ermangelung
eines kritischen Textes und, um nicht den altfranzosischen und
lateinischen Text neben einander abzudrucken, nicht anders konnte,
als sich mit einer Vergleichung der Abweichungen Guillaume's vom
Lateinischen oder mit Auffûhrung der frei behandelten Stellen zu
begniigen. Die Ergebnisse seiner Arbeit, die hier mehrfach berich-
tigt und vervollstandigt werden muss , konnten in der folgenden
Untersuchung wahrend der Drucklegung grôsstentheils noch Ue-
rucksichtigung finden.
*) In neuester Zeit bat B. Hauréau, »Les Oeuvres de Hugues
— 70 -
zu beachten ist, dass Guillaume sich im Capitel von
den Tauben V. 3114 mit ceo me dit ma lettre e mon
vers«, was bisher ubersehen worden ist, auf zwei Quellen
beruft. Mit vers deutet er entweder auf die Verse
hin, welche in der Gôttweiher Hs. jedem Absclmitt
vorangehen, und welche bei Hugo von 8t. Victor an
einzelnen Stellen innerhalb des Textes stehen, oder auf
eine uns unbekannte lateinisclie Dichtung; in Gabier' s
latein. Hss. und in F. Mann's Cod. Reg. 2 C XII
fehlen dièse Verse. Ausserdem citirt der Dichter
folgende, bisher nur unvollstandig zusammengestellte
Autoritâten, die er nattirlich aus zweiter Hand benutzt,
also aus dem latein. Bestiarius entnimmt: David 525,
645, 1443, 2010, 2116, 3247, 2200, 2819. Salomon
871, 1627, 2101. Job 1883. Ysaïe 572, 2122, 2866,
3149. Jeremie 1590, 2628. Pol 1207, 2113, 2879.
Perrel889. Weiter nennt er : Tescrit 224, 2415, 2522;
li escris oder li livres 358, 1571, 1833, 1837; la lettre
1984, 2087, 2171, 2418, 2747, 2969, 3201, 3443; la
sainte lettre 3379; Testoire escrite 532; V évangile 480,
719, 1297, 1435, 1464, 1636, 1776, 2022, 2475, 2644,
3088, 3470, 3473, 3655; le bestiaire 1113, 1316, 1575,
2570. Unbestimmt nennt er Vapostre 1233, 1528,
2795; li prophètes 1721, 3365, 2091; Tem dit 1596,
1602; alcuns client 3357. V. 9 sagt er: de bon latin
ou il le troeve; 3817 e uncore en altre latin; 3594 un
livre de sermon; 3816 Morices.
Der Dichter war von den Victorinern abhângig,
wie sich aus den Joies N. D. ergiebt, wo einzelne Be-
zeichnungen fiir die Jungfrau Maria sich in den Ge-
dichten des Adam von St. Victor nachweisen lassen.
de St. Victor. Essai critique. Nouvelle édition.- Paris 1886 sich
mit dieser Fra&'e beschafti^t.
- 71 -
Dass Guillaume nicht seinen Vorgânger und Lands-
mann Philipp von Thaon benutzt liât, mit dem er sich
in der Polemik gegen die Juden beruhrt, gelit aus
der obigen Vergleichung der innerlichen Anordnung
und aus den jetzt von F. Mann, »Der Bestiaire Divin
des Guillaume le Clerc*. Heilbronn 1888, p. 91—92
zusammengestellten Abweichungen im Einzelnen her-
vor. Hier nur ein Beispiel. Beide Dichter handeln
von der Alraunwurzel, die Atropa mandr agora in der
Naturgeschichte genannt wird. Philipp erzâhlt: ,,Wer
sie brechen will, muss sanft um sie herum graben, um
sie ja nicht zu beriïhren; dann binde derselbe einen
Hund daran fest, der drei Tage gefastet hat und
hungrig ist. Diesem zeige man Brot und rufe ihn
ans der Ferne lier. Der Hund wird so die Wurzel
ausreissen; dièse wird einen Schrei von sich geben,
und der Hund wird todt niederfallen in Folge dièses
Schreies, den er hôrt. Solche Kraft hat dièses Kraut,
dass niemand dessen Geschrei horen kann, ohne dass
er davon stirbt; von jeder Krankheit kann es heilen
ausser vom Tode, fiir den kein Kraut gewachsen."
Anders Guillaume, der berichtet, dass man aus der
Wurzel der Mandragora mancherlei Arznei bereite.
Betrachte man die Wurzel genau, so finde man darin
eine menschenâhnliche Gestalt, und die Schale, im
Wasser gekocht, sei nittzlich bei mancher Krankheit.
Ist das Kraut 30 Jahre ait, so wird es von den Aerzten
abgebrochen, wobei es klagt und schreit, und wer den
Schrei hôrt, wiirde davon sterben; doch die, Avelche
es pflucken, verfahren dabei so vorsichtig, dass ihnen
kein Leid geschieht. Der Stengel ist zu mancherlei
nutzlich und heilt kôrperliche Schmerzen; wird er
zerrieben und getrunken, so wirkt er einsehlafernd.
- 72 —
Es giebt eine doppelte Art, die eine mânnlich, die
andere Aveiblich ; das Blatt beider ist schon ; das weib-
liche Kraut liât diclite Blâtter wie Zaunlattich. Dièse
alte, theilweise schon im 9. Jahrh. im Reichenauer
Glossar und im 10. 11. Jahrh. angelsâchsich vorhandene
Sage von dem schwarzen Hunde nebst der Anweisung
zur Erlangung der Alraunwurzel theilt Th. Grasse
mit nach spater erweiterter Fassung in den „Beitràgen
zur Literatur und Sage des Mittelalters." Dresden
1850 , p. 45 — 46 Cap. II (vom Galgenmânnlein oder
Mandragora), wo zuletzt hinzugefugt wird: „Diese
Wurzel nimmt man, wâscht sie mit rothem Wein
sauber ab, windet sie in ein weisses und rothes seidenes
Tuch, giebt ihr ein weisses Hemdlein jeden Xeumond,
badet sie aile Sonnabend und setzt sie in seinen
Kasten - Schrank und spricht dabei sein Gebet , dann
ist jedermann sein Freund, man hat Geld in Ueber-
fluss, und ist man unfruchtbar, bekommt man Kinder."
Noch Shakespeare in Romeo und Julie IV, 3 und
Henry VI, II, 3 kennt dièse Sage von der mandrake,
vgl. Shakespeare - Jahrbuch XX p. 310. Eine Be-
schreibung der Mandragora, die Pythagoras ccv&qcotzo-
fuoçyoç genannt hat, mit Abbildungen flndet sich in
dem in Paris o. J. gedruckten Pflanzenbuche : Le
grant herbier en françois« Bl. LXXXXII. Spater
hat Celsius in seinem Bûche: »Hierobotanicon sive de
plantis sacrae scripturae dissertationes brèves. « Upsala
1745, p. 3 — 11 derselben eine werthvolle Untersuchung
gewidmet. Bekannt ist das 1504 verfasste Lustspiel
MachiaveFs und die Erzâhlung La Fontaine' s mit
dem Namen dièses Tollkrautes als Titel. Vgl. A. de
Montaiglon, » Contes de La Fontaine «. Paris 1883, II
p. 83—96.
73
XIII. Hugo's de St. Victore Liber de bestiis
und sein Verhâltniss zu Guillaume's Bestiaire.
Hier mag der Nachweis der Quellen Guillaume's
im Einzelnen folgen. Die lateinische Vorlage des
Dichters auf Grund des normannischen Textes und
der . verschiedenen lateinischen Bestiarien Wort fur
Wort zu reconstruiren, dtirfte auch ohne F. Mann 's
Cod. Reg. 2 C. XII keine schwere Aufgabe sein. Da
jedoch Guillaume's Werk meist leicht verstândlich ist7
so werden hier uur einzelne bemerkenswerthe Stellen
des Lateinischen ausgehoben, die das Verstândniss
schwieriger Verse erleichtern und des Dichters Ab-
hângigkeitsverhâltniss wie seine Gestaltungsgabe ver-
anschaulichen konnen; sonst mag nur auf den un-
nachahmlichen Inhalt der Quellen hingewiesen werden.
Die Einleitung des Bestiaire V. 1 — 136 ist Zuthat
des Dichters; derselbe verspricht ein Buch mit einem
guten Anfang und einem guten Schluss zu schreiben
und aus dem Lateinischen zu tibersetzen, will jedoch
liber das Interdict in England diesmal nichts weiter
sagen und wagt nicht, sich iiber die Falschheit an
beiden Hofen zu aussern. In seinem Bûche 7 das er
V. 35 »romanz« nennt, willer die Eigenschaften und
Gewohnheiten einiger Thiere unter moralischen Aus-
legungen kennen iehren. Nicht die Geschichte des
Heils von der Schôpfung der Welt bis zur Mensch-
werdung und das Wachsthum der Kirche? den Tod
der Martyrer wie die Thaten der Apostel wolle er
sehildern, sondern das Thierbuch beginnen. — Die
Anspielung auf das Gleichniss vom verlorenen Schafe
V. 114 ist nicht der Bibel entnommcn, sondern bildet
— 74 —
eine Reminiscenz an des Moritz von Sully Predigt
Dominica III. Die Angabe V. 118, dass mehr aïs
140 000 Kindlein (in Bethlehem) getôdtet wurden, ist
eine im Mittelalter allgemein verbreitete Sage -, gewohn- s»
lich werden 144 000 angegeben.
1) Der Lowe = V. 137—238 = Hugo de St. Victore,
» Liber de bestiis« II Cap. 1.
In Cahier's lat. Hss. ist wie in der Gottweiher
Hs. nur von drei Naturen des Lôwen die Rede, bei
Hugo p. 56 — 57 von firnf. Guillaume spricht erst von
treis natures principàls, denen er 225 — 230 die beiden
andern ohne Zabi hinzufiïgt, gleicbwie Pliilipp von
Tbaon erst drei typische Naturen nennt, die andern
aber binzufiigt. — Die erste Natur des Lôwen ist im
Lateinischen Hugo 's (dessen Text Maun in der Unter-
sucbung liber Philipp von Tbaon erst zuletzt kennen
gelernt bat), dass er auf Bergspitzen baust (per cacu-
mina montium amat ire), den Geruch der Jâger merkt
und mit dem Scbweif seine Spur verdeckt, damit die-
selben ihn nicht ausfindig macben konnen. Ebenso
Guillaume, nur ubersetzt er amat ire durcb habite und
nennt die Berge gross; aucb fiigt er hinzu, dass der
Lowe vor dem Speere des Jàgers grosse Furent hat,
und dass der Jâger seine Hôblen nicht erreieben soll;
V. 150 de mult loing ist Zusatz. Die zweite Natur,
dass er, wenn er scblaft, die Augen offen zu baben
scheint, giebt der Dicbter treu wieder, nur bezeicbnet
er die Augen durcb epitheta omantia. Die dritte Natur,
dass die Lowin ihre Jungen todt gebiert und drei
Tage bewacbt, bis der Lowe dieselben durcb seinen
Haucb belebt, stimmt beim Dichter tiberein, nur sagt
er, dass das Junge todt zur Erde fâllt, und der Lowe
- 75 —
es anhaucht und aus Liebe beleckt (donec veniens
pater eorum in faciem eorum exhalet, ut vivificentur).
V. 168 ist natiirlich Zuthat. Den drei Naturen làsst
der Dichter die allegorische Auslegung folgen. Das
naive Gleichniss voni unverletzten Sonnens trahi in der
Kerbe eines abgehauenen Baumes iin Vergleich mit
der gôttliehen und menschlichen Natur Christi V. 201 —
216 fehlt im Lateinischen, ist also Zuthat Guillaume's.
Zuletzt folgt die vierte Natur, dass der Lowe nur ge-
reizt in Zorn gerâth (quod nisi laesus fuerît, non facile
irascitur), und dass sein Zorn die prostrati schont;
endlich die fiïnfte, dass er arme Wanderer nur ans
Hunger todtet (Captivos homines sibi obvios repedare
perinittit, et non nisi prae magna famé interimit).
Beide verknilpft der Dichter ohne Zahlenangabe mit
dem Hinzufiigen, dass der Lowe seine Kraft in der
Brust bat, und er wiederholt die Bemerkung, dass der-
selbe sich vor dem Schwert des Jagers ftirchtet. Den
Zusatz bei Guillaume am Schluss7 dass der Lowe den
weissen Hahn und das Geklapper von Wagenrâdem
ftirchtet, hat ebenso wie der Cod. Reg. 2 C. XII,
Philipp und Pierre auch Hugo: »Rotarum strepitus
(scil. leones) timent, sed magis ignem. Et cum ad
nullum paveant occursum, feruntur album gallum valde
timere«, eine Bemerkung, die sich in Cahier' s lat. Hss.
und in der Gottweiher Hs. nicht iindet*). In V. 225
ist auf den Namen des Kônigs der Thiere in der
Thierfabel, Noble, angespielt.
2) Aptalos = V. 239—345 = Hugo, »Liber de
bestiis« II Cap. 2.
Dies Capitel veranschaulicht das Verfahren des
Dichters sehr gut; von dem Guss in die dichterische
*) Im Alterthum -\veiss zuerst ï*linius 8, 16, 19 zu berichten,
— 76 —
Form abgesehen, ruhrt clas Wenigste von ihm her
nur verfâhrt er V. 291 — 344 erweiternd. Cahier's
Hs. C ist in diesem Abschnitt jâmmerlich corrumpirt,
wâhrend lat. A einen von Guillaume abweichenden,
aber zu Vincentius Bellov. Specul. nat. liber XIX
theilweise stimmenden Text bietet. Das Thier, mit
welchem die Sage die Antilope gemeint hat, heisst in
der Gottweiher Hs. Aîttuïa in Abschnitt IX , wo der
Sehluss unvollstandig ist. Odo de Ceringtonia gebraucht
die Form antilo'ps: Haupt's Zeitschrift 1879, Bd. 23
p. 288. Hugo de St. Victore p. 57 nennt das Thier
antula, von dem er nur sagt, dass sich ihm als einem
animal acerrimum kein Jâger nahern kônne, es habe
lange Horner wie die serra, mit denen es die grossten
Eichen zerschneiden konne. Diïrste es, so gehe es
zu dem grossen Fluss Euphrat und trinke*). Nach
Guillaume, der mit Absicht wegen des Folgenden von
zwei Hornern spricht, die er schneidend wie eine Klinge
nennt, kann der Aptalos einen grossen ausgewachsenen
Baum damit abschneiden. Der Dichter, welcher in
der Auslegung nicht unterlâsst, das weltliche Treiben
der clercs zu tadeln, ûbersetzt in V. 251 — 344 theil-
weise ausmalend das Folgende aus dem knapp und
pracis geschriebenen lat. Texte: »Sunt autem ibidem
virgae vimineae virides et molles. Ineipit autem illud
animal ludere in virgulis illis, et ludendo obligat semet-
ipsum cornibus, obligatisque cornibus vociferatur in-
dass der Lôwe ein sich drehendes Rad, einen leeren Wagen, aber
noch mehr den Kamm und das Krâhen des Haïmes und am aller-
meisten das Feuer fùrchtet.
*) Dies fabelhafte Thier, eine Antilopenart, in dem Physiologus
verschieden genannt, bietet den Ursprung des Naraens Antilope.
Vgl. Lichtenstein, „Ueber die Antilopen des nôrdl. Afrika", der die
Kenntnisse der Alten davon in den Abhandl. d. Berliner Akad. d.
Wiss. 1824 S. 19-5 geprûft hat.
— 77 —
genti rugitu, quia evadere non potest gracilibus virgulis
cireumseptum, et tune quilibet venator absconse venans,
audiens vocem ejus currit, et inveniens ligatum occidit.
Cave ergo, homo Dei7 ebrietatem, nec obligeris luxu-
riae voluptate, ut non interficiaris a diabolo. Vinum
enim et mulieres apostatare faciunt homines sapientes
(Eceli. XIX). Verum vir sapiens et prudens a vino
et a muliere se arvertet.« (Hier ist dureh Versehen
des Schreibers aus déni folgenden Abschnitt iiber die
lapides igniferi eine Zeile in den Text gerathen.) »Tu
igitur. professor prudentiae, intellige multos periisse
propter vinmn tanqnani virum, et propter feminas, id
est voluptates, et cautus esto ut salvus évadas. Ergo
hoc animal supra scriptum signineat viros habentes
cornua bonorum operum, sive scientiam duorum Testa-
mentorum, qui quandiu in his studuerint, non solum
modica, sed etiam grandia vitia resecant. Si vero inde
reversi . ad illecebras hujus vitae et voluptates atten-
derint, gulae ac lenocinio servierint, non solum virtutem
bonorum operum, sed etiam praemia perdunt habenda.«
Dièse Probe gentigt, um das Abhangigkeitsverhaltniss
des Dichters von seiner Quelle kennen zu lernen.
F. Manu's inzwischen gedruckter Cod. Reg. 2 C. XII
niacht die ausfuhrliche Aushebung weiterer Stellen des
Lateinischen entbehrlich.
3) Zwd Feuersteine = Y. 345-398 = Hugo II Cap. 19.
Dies Capitel mit Hugo 's kràftiger Ausdrucksweise
ist vom Dichter môglichst getreu nachgebildet ; doch
hat er den griechischen Kamen ftir die zwei Steine,
den mannlichen und weiblichen auf einem (nach seiner
Zutliat hohen) Berge des Orients (quos Graeci vocant
chirobolos id est manipulos) unbeachtet gelassen. Bei
— 78 —
Philipp heissen dieselben Turrobolen, was ans tivqÔ^oIol
verderbt ist. V. 354 giebt igniferi wieder. Die Frage
356 — 358 gehôrt dem Dichter als Eigenthum an, der
weiter treu Hugo' s Angabe folgt, dass, wenn dièse
Steine getrennt sind (ad invicem separantur = sont
loing a loing), kein Feuer in ihnen entsteht, wenn sie
sich jedoch durch Zufall nahe kommen, in ihnen so-
gleich ein solches Feuer lodert, dass ailes ringsum in
Brand gerath. Dass das Feuer so sehr zunimmt, dass
es das ganze Gebirge, und was zu beiden Seiten ist,
in Brand setzt (V. 365 — 368), ist bei Hugo nieht ge-
sagt,*steht jedoch im Cod. Reg. 2 C. XII. Die alle-
gorische Auslegung, in der Hugo die hommes Bei, die
ein Klosterleben fiïhren, auffordert, sich fern zu halten
von Weibern, weil bei der Annâherung sogleich ein
schâdliches Feuer entstehe, und ailes vom Herrn ver-
liehene Gute vernichtet werde, giebt der Dichter treu
wieder- doch hat er im Folgenden aus âsthetischen
Rticksichten den doppelten Parallelismus des Lateini-
schen vermieden und die ihm wohl nicht so wie Eva
bekannte Susanna V. 388 fg. iibergangen: »Sunt enim
angeli Satanae, qui semper impugnant viros sanctos,
sed et feminas castas. Meniores esse debetis bellorum
quae peregerunt sancti viri, sicut Samson et Joseph.
Ambo siquidem tentati sunt per mulieres, sed alter
vicit, alter victus est. Eva quoque et Susanna tantatae
sunt, altéra victa est, altéra vicit. « Die Aufforderung
Hugo 's, nicht sorglos zu sein, sondera sich mit gott-
lichen Lehren zu wappnen gegen die triigerische Liebe
der Weiber (quarum peccatum ab initio, id est, ab
Adam usque nunc in filios inobedientiae debacchatur)
und die TVerke des Teufels, hat der Dichter zusammen-
gezogen.
— 79 —
4) Serra = 399-456 = Hugo II Cap. 22.
Der Àbsclmitt liber dies apokryphe Meerungeheuer,
der in Cahier' s Hss. AB insofern etwas abweicht, als
er mit einem bei Hugo und Guillaume nicht stehenden
Bibelspruch endigt, ist vom Dichter ziemlich genau
ohne grosse eigene Zuthat mit wenigen durch die
Poésie bedingten Erweiterungen reproducirt worden,
nur sprieht er deutlich aus, dass der Teufel es ist,
der unablâssig die Guten bekampft, ohne dass dièse
Schiffbruch leiden in den Stiirmen dieser Welt. Die
Angabe des Lateinischen iiber die Serra, dass sie
gennas immanes habe, druckt der Dichter nicht aus,
wahrend Bellua ihm die V. 402 — 403 eingiebt; das lat.
élevât alas suas erweitert er zu V. 404. Das Lat.
auch des Cod. Reg. 2 C. XII sprieht nur von einem
Schiff. gegen das die serra 30 oder 40 Stadien weit
zu laufen sucht ; der Dichter fiigt zu den Schiffen noch
die dromonz, lâsst aber die Angabe der Entfernung
aus. Dass das Thier den Wind in seinen Fliigeln
auffângt und gegen das Schiff segelt (V. 407 — 408),
ist nur aus dem Lat. zu entnehmen; ebenso steht
409 — 410 nicht bei Hugo ausgedriickt, sondera ist
Zuthat und poetische Ausschmuckung. Die Worte:
Cum vero déficit, ponit alas suas, et eas tandem ad
se retrahens lassa subsistit, ipsam vero fluctus in pro-
fundum maris ad locum suum tune temporis reportare
consuevit« sind in V. 411 — 420 insofern etwas ab-
weichend wiedergegeben , als der Dichter nur sagt,
dass die serra so lange segle, bis sie nicht weiter
konne, dann niederfalle, die Segel streiche und vom
Meere verschlungen werde. Auch dass die Schiffer
der serra, die oft das Schiff untergehen lâsst, als einem
- 80 —
grossen péril de mer (V. 418)*) ausweichen, ist im
Lat. nicht ausgesprochen. Die allegorische Auslegung
des Meeres als dieser Welt, der Schiffe als der Ge-
rechten, der Serra als der anfânglich Guten, dann
aber durch die Laster Besiegten stimmt im Lat. mit
Guillaume's Ausfiihrungen uberein. Nach Philipp von
Thaon hat die Serra , die an die echineis oder rémora
des Alterthums erinnert, einen Lowenkopf und Fiseh-
schwanz.
5) Caladrius = 457 — 520 = Hugo II Cap. 31 =
I Cap. 48.
Nur der Anfang zeigt bei Hugo Uebereinstimmung,
doch sagt Guillaume niclit, dass der charadrius der
Bibel zu Folge ein unreiner Vogel sei ; auch stimmt er
mit Hugo's von ihm anstossig gefundener Angabe:
»Physiologus dicit de eo quod est totus albus, nullam
partem nigri in se habens, cujus interior iimus oculorum
caliginem curet« nur halb uberein **). Die etwas ge-
kiirzte , von biblisclien Reminiscenzen durchzogene
Stelle liber diesen Vogel. der die Genesung oder den
Tod des Kranken anzeigt, wie die beiden Spruche
Johannes 14, 30 und I. Pétri 2, 22 finden sich mit
der moralischen Auslegung auch beim Dichter, doch
hat er den dritten Bibelspruch Hugo's in V. 514 — 520
*) Der Beiname der Abtei Saint-Michel del Péril an der nor-
mannisch - breton. Grenze bei Avranches wird im Roman dn mont
Saint Michel 429 erklart : — Péril de meir rest apelez ; — Quer uiolt
souvent i sunt trovez — Pèlerins passanz perilliez, — Quel gort de
mer aveit neiez — Ou a Taleir ou au venir.
**) F. Mann, »Der Bestiaire Divin des Guillaume*. Heilbronn
1888 , p. 74 versteht unter interior fémur {curât caliginem oculorum)
das Knochenmai'k ; aber, obschon Pierre wie der Dichter des frag-
mentarischen Bestiaire »cuisse< ûbersetzt, muss wohl interior femus
(= jimus) mit A — lat. B hat intérim fcmus — gelesen werdèn.
- 81 —
durch Johannes 3, 14 — 15 ersetzt", dieser letztere
Spruch, der bei Hugo fehlt, steht in Cahier' s Hss. ABC
und Cod. Reg. 2 C. XII. Ohne die Bibelstellen findet
sich derselbe Abschnitt: De caladrio ave bei Hugo,
Liber I Cap. 48. Weder bei Hugo noch in Cahier' s
Hss. noch in der G-ottweiher Hs. noch im Cod. Reg. 2
C. XII, der hier noch mehr Bibelverse enthâlt, steht
die Bemerkung des Dichters (V. 461 — 462), dass man
den caladrius zuweilen finde el païs de Jérusalem. —
Mit diesem Vogel kann nicht die Kalanderlerche, nfz.
la calandre (Alauda calandra) gemeint sein, sondera
derselbe ist mit dem Eisvogel verwechselt worden;
das Etymon xagaÔQLog bedeutet einen Regenpfeifer.
Die Form halendres findet sich in der Chanson de geste
»Graydon« éd. Guessard V. 325; la calandres in W.
Fôrster's »De Venus la déesse d'amors«. Vgl. unten das
Wôrterverzeichniss zum Bestiaire. Sonst steht die
Lachtaube, die man gewohnlich Turteltaube nennt, in
dem Rufe, sie ziehe Krankheiten an sich, weshalb
man sie im Zimmer hait.
6) Pelikan = 521-614 = Hugo II Cap. 27.
Auch in Buch I Cap. 33 hat Hugo einen Abschnitt
liber die Natur des Pelikans, aber der Dichter hat
daraus nur das Citât Psalm 102, 7: » Similis factus
sum pelicano solitudinis.« Ausgenommen den Schluss-
satz iibersetzt der Dichter ohne eigene Zuthaten das
27. Cap. ganz nebst der Allégorie. Das Lateinische
zeigt eine von Migne unbeachtet gebliebene Lucke;
demi nachdem angegeben, dass der Pelikan ein im
Nil wohnender egyptischer Vogel sei, heisst es, es gebe,
wie man berichte, 2 Arten Pelikane; doch wird nach
unum scil. genus spâter nicht mit der Beschreibung des
Reins ch, Le Bestiaire. 6
— 82 —
aïterum genus fortgefahren, Der Dichter berichtet von
den 2 Pelikanarten : die eine Art lebe im Wasser
und nàhre sich nur von Fischen, die andere, die nicht
von Fischen lebe, niste in der Einode und fresse nur
Gewttrm, wobei sich Guillaume auf die estoire escrite
d. i. Hugo's Text beruft, déni natiirlich der Spruch
des Jesaias I, 2 in V. 572 — 576, nicht der Bibel direct
entlehnt ist. In Cahier's Hss. ABC, in der Gottweiher
Hs. und bei Pierre fehlt die Angabe uber die 2 Pelikan-
arten ganz. Nach Cod. Reg. 2 C. XII lebt die zweite
Art von giftigen Thieren, nâmlich Eidechsen, Schlangen
und Krokodilen. In V. 363 — 368, einer Zuthat, spielt
der Dichter auf die Karlssage und die ihm wohl durch
Wace's Brut bekannte Artussage und auf die chanson
de geste des Raimbert von Paris »Ogier de Dane-
marche« (éd. Barrois 1842) an. — Die Sage vom
Pelikan, dem Symbol der miitterlichen Liebe, der sich
die Brust aufreisst, um seine Jungen zu futtern, —
auch in der Vita Merlini V. 1365 — 1368 bei San
Marte, „Die Sagen von Merlin." Halle 1853, begegnet
sie — enthâlt insofern nichts Falsches, als der Vogel
wirklich den Schnabel weit ôffnet, um den Jungen die
darin befindlichen Fische zu geben. Nur meldet die
Sage weiter, dass die alten Pelikane ihre Jungen, die
ihnen ins Gesicht hacken, im Zorn tôdten, dass aber
der Pelikan am dritten Tage sie mit seinem Blute
wieder belebt. In der Wirklichkeit riihrt das Blut von
den Fischen her, die der Pelikan aus seiner Unter-
schnabeltasche seinen Jungen zur Atzung rei'cht. in-
dem er den Sack gegen seine Brust presst.
7) Schleier-Eule = 615-656 = Hugo I Cap. 24.
Der normannische Text ist hier ktirzer und stimmt
mehr zur Gottweiher Hs. und zu Cahier's Hss. AB,
— 83 —
in denen die Bibelstellen Johannes 19, 15 = V. 632
und Psalm 17, 45, sowie Psalm 17, 46 (Filii alieni
mentiti sunt mihi, filii alieni inveterati sunt, et clau-
dicaverunt a semitis tuis) — [Heider liest falsch a sen-
siiis suis] — wie beim Dichter eingeflochten sind.
V. 636 bezieht sich auf Jesaias 9, 2. Den Spruch
Psalm 107, 7, der sich bei Hugo und in Cahier's Hss.
AB findet, tibergeht der Dichter, wohl weil vom Pelikan
eben erst fast dasselbe wie vom nydicorax ausgesagt
war. Die den Juden beigelegten Epitheta sind Zu-
that des als Antisemit bekannten Dichters. Hugo hat
in dieseni Capitel auffallend viel Bibelspriiche. — Mit
niticorace = fresaie des Mittelalters kann nur die
Strix der Alten und die Strix flammea der neueren
Naturgeschichte oder das Kauzchen gemeint sein, liber
die viel Mârchen verbreitet sind *). Dieser unsaubere
Vogel, der die Nacht und Finsterniss liebt, dessen Ab-
bild die Juden sind, ist vom Dichter mit Absicht dem
Konig der Vôgel gegenubergestellt.
8) Adler = 657—738 = Hugo I Cap. 56.
Der Anfang bei Hugo stimmt nur theilweise ; der-
selbe geht von der Etymologie von Aquila aus, dann
heisst es, dass der Adler angeblich ein so scharfes
Auge habe, dass er iiber den Meeren fliegend und
menschlichen Blicken unsichtbar aus der Hôhe herab
die kleinen Fische schwimmen sehe »ac turbinis instar
*) Wie der nicticorax zum Kammerdiener des Kônigs David
-\vurde, erzâhlt Bouche, «Essai sur l'histoire de Provence*. Marseille
1785, II p. 367. Als nàmlich Ludwig XIV. vor dem Cardinal Forbin
Janson, der nur sehr wenig Latein verstand, die Worte des Psalms
^sicut nicticorax in domicilio* las und diesen nach der Bedeutung
von nicticorax fragte, sagte der Cardinal: «Sire, c'était un valet
de chambre du roi David. «
6*
- 84 — .
descend ens raptam praedam pennis ad littus pertrahat<,
was in Y. 681 — 688 wiedergegeben ist. Was der
Dichter vorher erzâhlt liât, dass der Adler in hohem
Alter sich bei hellem Sonnenschein eine klare Quelle
aufsuche und der hellstrahlenden Sonne zufliege, in
deren Glanz er seine Augen so lange richte, bis er
ganz brenne; dass er dann in die Quelle hinabfliege,
sich tauche und dreimal bade, bis er ganz verjiïngt
von seiner Altersschwàche genesen ist, entspricht mehr
Cahier's Hss. AB und der Gottweiher Hs. , in denen
wie ini Cod. Reg. 2 C. XII das dreiinalige Untertauchen
erwâhnt ist. Der Zusatz V. 689 — 697 iïber eine andere
Adlerart, der auch im Cod. Reg. 2 C. XII fehlt, scheint
auf einem Missverstândniss einer orientalischen Fabel
von der Priïfung der Brut zu beruhen ; denn wàhrend
der Dichter sagt: wenn jemand deren Eier vertauschen
und andere an die Stelle in das Nest legen wiirde,
ohne dass der Adler es wisse und sehe, so wiïrde
dieser die Jungen , ehe sie gut fliegen , empor in den
Glanz der Sonne tragen, und wurde das Junge, das,
ohne zu blinzeln, den S trahi der Sonne ansehen wurde,
lieb haben, das jedoch, das nicht die Kraft hâtte, in
den Glanz zu blicken, als Bastard verlassen und sich
nicht mehr darum kummern, — berichtet Hugo nur:
»Nam et contra radium solis fertur obtutum non flectere,
unde et pullos suos ungue suspensos radiis solis objicit,
et quos viderit immobilem tenere aciem, ut dignos
génère conservât, si qùos vero perspexerit reflectere
obtutum, quasi dégénères abjicit.c Der ubrige Text
bei Hugo ist ausfuhrlicher und weicht ab auch in dem
Citât aus der Bibel, das sich in Cahier's Hss. AB, im
Cod. Reg. 2 C. XII und in der Gottweiher Hs. vor-
findet, namlieh Joh. 3, 5 = V. 720-725. Die Stelle
- 85 —
Psalm 102, 5 ist vom Dichtefr tlbergangen. Die Gott-
weiher Hs. beruft sich gegen das Ende auf Augustinus
und Hieronymus. — Die Auslegung des Adlers als
Sinnbild des Menschen, der den alten Adam erneuern
will, der Quelle als der Taufe, der Sonne als Jesu
Christi, bietet ansser den Schlusszeilen keine Zuthat
des Dichters. — Obige in Tobler's lateinische Bei-
spielsammlung (Grober's Zeitschrift 1888, XII, p. 57 fg.)
aufgenommene Sage von der Vevjiingung des Adlers
kennt Garnier de Pont St. Maxence, »Vie de saint
Thomas le martyr < éd. Hippeau. Paris 1859, p. 27.
Dieselbe bezieht sich auf den Fisch- oder Seeadler
(Falco haliaëtos) der Naturgeschichte. Die Sage vom
hohen Alter des Adlers kniipft sich an die Etymologie
des griech. àevoç (ctei und troc). Schon Homer
preist den Vogel des Zeus wegen der Schârfe seines
Augenlichtes. Nach Aristoteles hat der Adler ein
scharfes Gesicht und zwingt seine unbefiederten Jungen,
in die Sonne zu schauen; weigern sie sich, so hackt
er sie und stosst sie • dann passt er auf, wessen Augen
zuerst thranen. Dièses todtet er, jenes zieht er auf.
Vgl. 0. Keller, „Thiere des class. Alterthums". Inns-
bruck 1887, p. 267—268.
9) Phonix = 739-820 = Hugo I Cap. 49.
Vom Ursprunge des Namens Phonix, dem der alt-
egyptische im Todtenbuch oft genannte Sonnenvogel
bennu entspricht, und der zuerst von Herodot (II 73) be-
schrieben worden ist, — Lenz, „ Zoologie der Griechen
und Romer" p. 340 vermuthet besonders aus Plinius
Beschreibung den mânnlichen Goldfasan — sowie von
der Angabe Arabiens als der Heimath des Vogels
weiss Guillaume nichts, wie auch die Auslegung etwas
— 86 —
abweicht. Genauer findet Uebereinstimmung mit Cahier's
Hss. AB statt, wo der Text in Unordnung ist, indem
die moralische Auslegung den Anfang bildet. Die darin
genannten Bibelstellen : Johannes 10, 18 = V. 808 —
810, Matth. 5, 17 = V. 812—814 und'Matth. 13, 52:
»Sic erit omnis scriba doctus in regno caelorum qui
profert de thesauro suo nova et vetera« = V. 815 — 820
sind vom Dichter wiedergegeben. Die auch zuletzt
fehlerhafte Gottweiher Hs., in der nur der erste Bîbel-
spruch steht, schliesst mit dem Phonix als letztem
Abschnitt. Der Name der in der Gottweiher Hs. gar
nicht genannten Stadt Heliopolis lautet in Cahier's
Hss. AB und ini Cod. Reg. 2 C. XII Eliopolis wie
bei Philipp von Thaon und fehlt ganz bei Hugo, der
hier Isidor, »Etymologv lib. XII p. 462 ausschreibt,
uild bei Pierre, wâhrend Guillaume's Hss. Neopole,
Leopole, Loepole haben. Die zwei althochdeutschen
Thierbiicher des 12. Jahrh. haben am Schluss den
Spruch Matth. 13, 52 in Uebereinstimmung mit den
zwei Wiener Hss. der Hofbibliothek No. 1010 und
Suppl. 502 ubersetzt. Dagegen der Picarde Pierre
hat die Stelle ausgelassen, und einzelne Abschreiber
des normannischen Bestiaire, der in diesem Abschnitt
Schwierigkeiten bot, scheinen die Stelle fur eine Inter-
polation gehalten zu haben, so CEGH, wo dieser auch
von Guillaume nicht gerade in engen Zusammenhang
mit dem Vorhergehenden gebrachte Passus fehlt.
Wâhrend der hier sehr verderbte Physiologus be-
richtet, dass der Phonix nach 500 Jahren die Gehôlze
des Libanon betritt, seine beiden Fliigel mit Wohl-
ger lichen erfiillt, was einem Priester der Stadt Eliopolis
gemeldet ist, der einen Altar von Reisig errichtet, auf
dem der Vogel sich selbst verbrennt ; dass der Priester
— 87 —
am andern Tage in der Asche einen kleinen von
Wohlgeruch duftenden Wurnr, am zweiten Tage aber
schon einen ausgebildeten Vogel vorfindet. der am
dritten Tage davonfliegt nach seinem friiheren Aufent-
haltsorte, weiss Guillaume, bei dem die arabischen
Namen der Monate natiirlich nicht stehen, der jedoch
schon klarer ist als die lat. Quellen, nur zu melden,
dass der Phônix in Indien und zwar immer allein lebt,
dass er nach 500 Jahren, wenn er ait zu sein glaubt,
mit verschiedenartigen Spezereien aus der Einôde nach
Leopolis fliegt, wo seine Ankunft einem Priester der
Stadt gemeldet ist; dieser lâsst, wenn er weiss, dass
der Vogel kommen soll, ein Biindel Reisig sammeln
und legt es auf einen Altar; mit den Spezereien ver-
sehen kommt der Vogel dorthin und zlindet mit seinem
Schnabel an dem harten Stein ein loderndes Feuer
an, in dem er sich zu Staub und Asche verbrennt.
Der Priester kommt jetzt herbei, findet die aufgehàufte
Asche, zertheilt sie sanft und findet ein Wurmehen,
das besser als eine Rose oder andere Blume duftet.
Am andern Tage kommt der Priester zuriïck, uni zu
sehen, wie der schon fertige Vogel sich befinde.t. Am
dritten Tage, wo der Vogel seine vôllige Gestalt liât,
verneigt er sich vor dem Priester, wendet sich frohlich
hinweg und kommt nicht vor 500 Jahren zuruck.
Die Auslegung des Phônix als Sinnbild des Herrn,
der am Kreuze geopfert wurde, am dritten Tage aber
wâeder auferstand, zeigt keine Zuthat des Dichters.
Schon Crestien de Troyes, »Cliges-< 2725 fg., hgb. von W.
Fôrster kennt die Sage vom Phônix in der Schilderung
der Schonheit der Fenice:
Fenice ot la pucele a non
Et ne fu mie sanz reison.
— 88 -
Car si con fenix li oisiaus
Est sor toz autres li plus biaus
N'estre n'an puet que uns ansanble,
Ausi Fenice, ce me sanble,
N'ot de biauté nule paroille.
Auch die Image du Monde handelt vom Phonix
vgl. Le Roux de Lincy, »Le livre des légendes «.
Paris 1836, p. 221—222. Das » Carmen de Phoenice«
von Lactantius (éd. Martini, Liïneburg 1825) ist von
einem angelsâchsischen Dichter, vielleicht Kynewulf,
in ziemlich 700 Versen bearbeitet worden; vgl. Ad.
Ebert, „Geschichte der christlichen lat. Literatur".
Leipzig 1887, III p. 73-80, Anglia VI 241 fg. und
Berichte der Sàchs. Gesellschaft der Wissenschaften
zu Leipzig. Das ital. Gedicht »La feniee« ist von
G. Scandianese (Ganzarini), dem Verf. des Lehr-
gedichtes »La Caccia«. Auch Odo de Ceringtonia:
Haupt's Zeitschrift 1879, Band 23 p. 287 kennt
die Sage, die schon S. Grundtvig (Phénix - Fuglen,
Kjôbenhavn 1840) und P. Cassel, „Der Phonix und
seine Aéra. Ein Beitrag zur alten Kunst, Symbolik
und Chronologie." Berlin 1879, in einer Monographie
behandelt haben. Der Troubadour Richard de Barbe-
zieux kennt die Sage vom Phonix, und Peire Vidal
sagt seiner Geliebten, er wolle ihr fenics sein. Noch
Freiligrath spricht in einem Gedicht (Werke, New-
York 1858. Bd. 1, pag. 300) von den 500 Jahren
und dem „wiïrz'gen Horst" des Phonix. (Ueber die
Thiere im Talmud vgl. L. Lewysohn, „Die Zoologie
des Talmud". Selbstverlag des Verf. 1858.)
10) Wiedehopf = 821-870 = Hugo I Cap. 52.
Der Gôttweiher Text ist bedeutend gekiirzt und
enthalt auch nicht die Citate aus der Bibel Exod. 20,
— 89 —
12 und Exod. 21, 17 = V. 865-870. Auch V. 841—848
sind dem Lat. nachgebildet, wie Cahier's Hs. B bezeugt,
in der si statt sicut, nos statt vos, edocuistis statt
educavistis , nostrum statt vestrum, impedisti statt t'm-
pendistis nach dem normannischen Text corrigirt werden
kann. Hugo ist ausfiïhrlicher, doch nur der Schluss
mit der Angabe des Physiologus, dass, wenn der
Wiedehopf ait geworden und nicht mehr fliegen kann,
seine Jungen kommen, um ihm die alten Federn aus-
zurupfen, ihn wârmen, bis wieder neue Federn wachsen,
und futtern, bis er mit wieder gewonnener Kraft aus-
fliegen kann, ebenso die Vergleichung dieser vernunft-
losen Creatur mit dem Menschen, der seine Eltern im
Alter nicht ehrt, zeigt bei Guillaume Uebereinstimmung.
Auch hier riihrt, von der Angabe V. 821 — 823 ab-
gesehen, dass das Nest aus Koth und Schmutz her-
gestellt ist, was auf eigene Anschauung deutet, in-
haltlich nichts vom Dichter her. Nach Philipp von
Thaon, der hier Isidor folgt, kommen zu dem, der
sich mit dem Blute eines Wiedehopfs salbt, wenn er
schlâft, Teufel, die ihn umbringen.
11) Ameise, Ameisenlowe = 871 — 1052 = Hugo II
Cap. 29.
Der Gottweiher Text und besonders Cahier's mit
Fehlern gespickte Hss. sind unvollstândig , indem die
àthiopische Ameise sowie die List der Leute, ihnen
das ausgescharrte Gold zu nehmen, und der Abschnitt
liber den Ameisenlowen ganz fehlen. Der Dichter
ischliesst sich hier beinahe wortlich an Hugo' s Text
an, der eine recht lehrreiche Vergleichung darbietet,
hat jedoch die zuletzt im Lateinischen genannten Ketzer-
namen, von denen Philipp von Thaon wie Cod. Reg. 2
C. XII den Fotin, Sabelliun, Donet, Arrianon auffuhrt,
— 90 —
tibergangen. Wie bei Guillaume bildet bei Philipp
der Ameisenlowe keinen besonderen Artikel, indem
auch hier keine allegorische Deutung versucht ist7
sondern an die Darstellung der Ameise ist die andere
Ameisenart und der Ameisenlowe unmittelbar ange-
schlossen. Der Dichter beginnt wie Hugo mit Salomo's
Spruch uber die Ameise : Prov. 6, 6—8 = V. 871—875.
Hugo jedoch fâhrt fort: der Physiologus nenne drei
Eigenschaften der Ameise, deren erste sei. dass die
Ameisen , wenn sie aus ihrer spélunca kommén, ge-
ordnet einhergehen und allerlei Samenkôrner suchen;
wenn sie sie aber gefïïnden, so ergreifen sie die einzelnen
Kôrner, indem sie sie nach ihrem Bau tragen. Die
anderen Ameisen jedoch, die keine Kôrner im Munde
haben, sondern den Beladenen entgegenkommen, sagen
nicht zu ihnen : Gebet uns von euerem Getreide, sondern
suchen solches, indem sie den Spuren jener folgen, und
bringen es dann in den Bau. Was von diesem nicht
einmal mit Vernunft begabten Geschôpf gilt, das so
weise handelt, gilt noch vielmehr von den 5 thôrichten
Jungfrauen, die wie die weisen auch Oel in ihren
Gefassen hatten haben sollen, ehe der Bràutigam kam.
In dièse vom Dichter wiedergegebene Stelle werden
die Spruche Matth. 25, 3—4; 8—10 — V. 909—928
aus Hugo eingeflochten ; vorher giebt jedoch Guillaume
ohne jede Zahl an, was im Lateinischen spàter folgt,
dass die Ameisen am Geruche des Haïmes zu unter-
scheiden wissen, ob das Getreide an der Aehre Gerste,
Roggen oder Weizen ist *). Wahrend es im Lateinischen
*) F. Mann, »Der Bestiaire Divin des Guillaume le Clerc*.
Heilbronn 1888, p. 76 behauptet falsch, dass in der naturgesckicht-
lichen Schilderung* bei Guillaume die dritte Natur der Ameise
auffallenderweise fehle, und, da sowolil die von Cahier und Hippeau
— 91 —
weiter heisst, dass die Ameisc die Korner in ihrem
Baue birgt (recondit), damit sie nicht in Folge von
Feuchtigkeit keimen, und sie selbst im Winter Hungers
sterbe, sagt der Diehter, dass die Ameise jedes Korn
in der Mitte spalte — (Cod. Reg. 2 C. XII: »dividit
illa [grana] per medium«) — und es so aufbewahre,
dass es nicht verderbe. faule und keime. Die Aus-
legung V. 941 — 960 , in der dem Christen die dem
Buchstaben folgenden Juden gegeniibergestellt sind, ist
zusammengezogen , indem Hugo ausfuhrlicher ausser
dem Spruch II Korinther 3, 6 = V. 948 — 949 noch
Romer 7 und I Korinther 10 citirt und zuletzt die
Etymologie von Formica aus Isidor beibringt. Die
Erzahlung von den Ameisen in Aethiopien, die so
gross sind wie ein Hund und Goldsand ausscharren
benutzten , wie auch die englischen Handschriften (Egert. 613,
Douce 132, Cott. Vesp. A VII) sich hierin gleich verhalteri, so
dûrfe man wohl annehmen, dass Guillaume1 s lat. Vorlage dièse
dritte Natur gar nicht aufwies. Hiergegen ist zu bemerken, dass
der Dichter doch V. 885 fg. und 933 fg. die beiden anderen Naturen
ganz deutlich, wie Hugo's Text ohne Zahlangabe, besclireibt, indem
dort nach den Worten: «Physiologus dicit très habere virilités
formicam«. «Prima ejus virtus est« folgt, und bei Beschreibmig
der zweiten und dritten Natur secunda und tertio, nicht steht,
wâhrend der Cod. Reg. 2 C. XII die Bezeichnung secunda und
tertia natura hat. Ein aufmerksames Studium des normannischen
Textes làsst die einzelnen Naturen der Ameise leicht erkennen.
Dass Mann dieselben in den Drucken und in seinen Hss. nicht
gefunden, ist auffallend. Also sowohl Guillaume's Text als auch
seine lat. Vorlage enthalten die dritte Natur, nur ist im Nor-
mannischen die Reihenfolge der zwei letzten Naturen umgekehrt.
In Tobler's latein. Beispielsammlung (Grôber's Zeitschrift 1888. XII
p. 57—88), wo einige von den Bestiarien abweichende Einzelheiten
fur die Geschichte des Physiologus von Bedeutung sind, heisst es
von der Ameise, dass sie die Gerste verschmâhe, wenn sie sie finde
(si inuenit ordeum, réfutât illum). Sowohl bei Hugo als im Cod.
Reg. 2 C. XII findet sich Isidor's Angabe, dass die Ameise (zur
Erntezeit) Weizen wahlt, Gerste aber nicht anruhrt. Nur im Cod.
Reg. 2 C. XII wird als Grund, warum dieselbe von der Gersten-
âhre zur Weizenâhre kriecht, angegeben, dass Gerste die Nahrung
vernunftloser Thiere ist.
— 92 -
uncl aufbewahren, die aber diejenigen, die ihn rauben
wollen, tôdten (ad necem perseqmmtur) — der Dichter
liber treibt und sagt V. 972 „verschlingen" — , ferner
die List der Leute, die ihnen dadurch das Gold rauben,
dass sie Stuten mit deren Flillen drei Tage hungern
lassen, dann die Fullen am Ufer des zwischen ihnen
und den Ameisen fliessenden Flusses festbinden, die
Stuten gesattelt liber das Gewâsser treiben, wo dièse
auf den jenseitigen Feldern frische Krâuter abweiden,
und wo die Ameisen die Schreine und die Sâttel mit
Goldsand beladen, um ihn dort zu bergen, bis die
Stuten gegen Abend gesâttigt und goldbeladen beim
Wiehern ihrer hungrigen Fullen zuriickkehren, ist von
Guillaume in engem Anschluss an das Lateinische
ubersetzt; nur sind V. 966, 968, 970, 972, 974—975,
978, 979, 982 (al quart), 990, 994—999, 1002, 1006—
1008, von Epithetis abgesehen, als poetische Aus-
schmtickung erkenntlich *). — Der Ameisenlôwe wird im
Lateinisehen nur klein genannt und als Feind der
Ameisen geschildert, die er, wenn sie Getreide bringen,
im Staube verborgen uberfâllt und todtet. Der Dichter
nennt ihn auch den Lowen der Ameisen, fiigt jedoch
hinzu, dass er der kleinste, kuhnste und tapferste von
allen ist ; Hugo meint nur, er werde Lowe und Ameise
genannt, weil, wie der Lowe unter den tibrigen Thieren,
so er unter den tibrigen Ameisen am tapfersten ist.
(Seine List ist bekannt und beruht auf Wahrheit.)
Zuletzt schârft der Dichter zum dritten Maie (seinen
*) Die Behauptung F. Mann's, »Der Bestiaire Divin des
Guillaume le Clerc «. Heiibronn 1888, p. 77, dass dièse Erzâhlung
von den goldgrabenden Ameisen zuerst im Cod. Eeg. 2 C. XIE
airftrete und in sammtlichen Redactionen, die unter dem Namen
Hugo\s von St. Victor gehen oder in dièse Kategorie gehôren,
ùbergangen sei, ist also ganz falsch.
— 93 —
Zuhorern) ein, das Beispiel der weisen Ameise zu be-
achten und sich zum Winter, d. i. zum jiingsten Tage,
zu riisten, uni mit dem Bràutigam zur Hochzeit zu
gelangen. V. 871 — 872 erinnern an das Sprichwort:
Celuy qui est trop endormy
Doit prendre garde à la fourmy,
bei Le Roux de Lincy, »Le livre des Proverbes «.
Paris 1842, I p. 113. — Die Sage von den gold-
grabenden Ameisen geht auf Herodot 3, 102 zuriïck,
dessen Bericht auf indischen Ursprung hinweist, und
Plinius 7, 2, 2 berichtet von den einâugigen Arimaspen7
dass sie mit den Greifen, geflugelten Thieren, wegen
des Goldes in den Bergwerken immer in Streit leben
und es stelilen*).
12) Sirenen = 1053-1112 = Hugo II Cap. 32.
Cahier' s 3 Hss. wie der Gottweiher Text weichen
hier ab und spreehen von mehreren Sirenen und den
Onocentauri. Guillaume behandelt erst nur die Sirène,
spricht aber dann von mehreren; derselbe citirt hier
keine Bibelstelle, auch nicht Jesaias 13, 22. Hugo
fiïgt nach der moralischen Deutung noch hinzu, dass
die Sirenen, drei an Zahl und halb Jungfrauen, halb
Fisch, in Wirklichkeit aber Buhlerinnen gewesen
wâren; den onocentauros , der auch im Cod. Reg. 2
*) Eine Monographie iiber die Ameisen schrieb Latreille,
-«Histoire naturelle des fourmis«. Paris 1802. Schon in semer
«Histoire des fourmis de la France« hatte derselbe die âthiopisclie
Ameise beschrieben. Eine Reminiscenz an den Physiologus ent-
halt noch La Fontaine1 s Angabe, dass sich die Ameise von Stroh-
halmen nahre. Das 1806 in Schnepfenthal erschienene, noch heute
mehrfach aufg-elegte „Ameisenbùchlein" von C. G. Salzraann liât
nicht natuvhistorischen, sondern pâdagogischen Inhalt, indem es
sich selbst eine „Anweisung zu einer vernûnftigen Erziehung der
Erzieher" neiint.
- 94 -
C. XII iigurirt, beschreibt letzterer Buch II Cap. 3
und 33. Der Dichter schildert die Sirène als das
schonste Wesen der Welt, vom Nabel an mit Frauen-
gestalt, die andere Hâlfte als Fisch oder Vogel, Avelches
die Schiffer auf dem Meere durch Gesang bezaubere
und todte. Die Auslegung der Sirène als des Teufels,
ihres Gesanges als der irdischen Lust, vor der sich
manche Schiffer (Menschen) dadurch schiïtzen, dass sie
sich die Ohren verstopfen, schliesst sich ebenfalls eng
an das Lateinische an. Nach Philipp singen die
Sirenen beim Nahen eines Sturmes, bei schônem
Wetter weinen und klagen sie. — Die aus Homer's
Odyssée Buch XII geflossene Sage von den Sirenen
liât eine reiche Literatur entwickelt. Deutsche und
hollândische Sagen von Nixen und Meerminnen berlihrt
A. Landrin, »Les monstres marins «. Paris 1870,
p. 257—291, wo p. 268 V. 1055—1099 des Bestiaire
Guillaume's, eines » clerc picard « mitgetheilt sind;
Grimm, „Deutsche Mythologie" p. 455 und „Deutsche
Sagen" p. 54; A. Maury, »Les fées au moyen âge«.
Paris 1843; G. Kastner, »Les Sirènes«. Paris 1858;
A. Coelho, »Tradicoes relativas as Sereias e mythos
similares« in Pitrè's »Archivio per lo studio délie
Tradizioni Popolari«. Palermo 1885, vol. IV p. 325.
In der Chanson de geste Rainouart au tinel ver-
nimmt der Held auf der Fahrt nach Odierne die
melodische Stimme der Sirène, die er naiv anredet
und auffordert, mitzugehen *). In den Nibelungen
*) Im provenzalischen Elucidari erscheinen die Sirenen als
Meerfische mit Frauengestalt und als geflûgelte Schlangen Arabiens,
wâhrend sie im Livre des Vices & Vertus mit Frauenleib, Fisch-
schweif und Adlerkrallen dargestellt werden.
— 95 —
heissen die Meerweiber Hadeburg und Sigelind*).
Die neuerdings als Sehenswiïrdigkeit in Europa zur
Schau gestellten Sirenen (Seekiihe) der Naturkunde,
welche die Mitte zwischen den Seehunden und Walen
einnehmen, haben mit den Sagengebilden des Alter-
thums und Mittelalters nichts als den Namen gemein.
13) Igel = 1113-1170 = Hugo II Cap. 4.
Heider in Abschnitt XVIII druckt unverstândlich,
wenn nian nicht an den Vergleich des Igels mit einer
ocçàÏQa im âthiopischen Physiologus denkt, nach der
Gôttweiher Hs. : »Erinatius habet lactei circuli [lies:
porcelli lactantis] quandam similitudinem.« In der-
selben Hs. fehlt die Bemerkung iiber die Art und
Weise, wie sicb der Igel gegen Menschen und Thiere
vertheidigt ; ebenso in Cahier's Hss. ABC. Hugo's
Text ist bis auf den Schlusssatz fast ganz vom Dichter
treu wiedergegeben. V. 1113 — 1115 bildet gleichsam
die Einleitung zu diesem Abschnitt. Hugo beruft sich
im Gegensatz zum Dichter auf den Physiologus, nach
welchem der Stachel-Igel wie ein Ferkel aussieht und
ganz stachelig ist; zur Zeit der Weinernte geht er
in den Weinberg, steigt auf den vollen Weinstock
und schiittelt die Beeren zur Erde, dann steigt er
herab und kugelt sich in den Beeren , so dass sie an
seinen Stacheln hàngen bleiben; so bringt er seinen
Jungen Nahrung. Ebenso der Dichter V. 1129—1147,
der nur aus eigener Beobachtung hinzufugt, dass der
*) Nach Paracelsus (1493 — 1541), der eine Abhandluiig von
den Undinen, Sylphen, Gnomen, Salamandern und den anderen
Elementar-Geistern schrieb, sind die Sirenen Monstra, die nichts
gebâren, die aber singen kônnen oder mit Rôhren pfeifen. Vgl.
Val. Schmidt, „Beitrâge zur Geschichte der romant. Poésie".
Berlin 1818, p. 167—168.
— 96 —
Igel in Gehôlzen und ini Gebiïsch hause; vorher jedoch
V. 1121 — 1129 schildert er, was bei Hugo zuletzt
steht, dass der Igel, wenn er Leute oder Thiere in
der Nahe merkt, sich mit seinem Panzer zusaminen-
kugelt, ûbersetzt aber et velut plaustrum stridet nicht
mit, sondern fûgt nur V. 1124 hinzu, ebenso 1126 —
1128. Wâhrend der Dichter 1125 sagt, der Igel kônne
sich nicht gegen den Menschen vertheidigen , meint
Hugo, der Igel schiïtze sich gegen aile Nachstellungen
des Menschen dadurch, dass er sich mit seinen Stacheln
umgebe. Die Angabe V. 1148 — 1150, dass der Igel
es mit den Aepfeln, so lange die Jahreszeit dauert,
ebenso wie mit den Beeren mâche, fehlt wie im Cod.
Reg. 2 C. XII auch bei Hugo, der seinerseits allein
die Bemerkung hat, dass der Igel als Heilmittel ge-
kocht und gegessen gut sei. Wie Hugo fasst Guillaume
den Igel als den Teufel auf, der die Fruchte des
Geistes vernichtet. Der Dichter hat keinen Bibel-
spruch, Hugo und Cod. Reg. 2 C. XII einen. — Nach
Pichon, »Ménagier de Paris« H p. 261 wurde der
bei den Zigeunern wegen seines Fleisches noch heute
beliebte Stachel-Igel einst von den Franzosen gebraten
und — verspeist wie heute der Schweins-Igel. Die
Sage vom Igel, der mit Frtichten an seinen Stacheln
beladen ist, ist weit verbreitet; so kennt sie auch der
dânische Dichter Helt. Nach den Beobachtungen der
Naturforscher schafft der Igel, indem er sich auf dem
Boden herumwàlzt, an seinen Stacheln nicht nur Obst
sondern auch Laub u. a. in seine Winterwohnung.
14) Ibis = 1171—1306 = Hugo I Cap. 15.
Dieser Abschnitt iiber den Ibis fehlt ganz in der
Gottweiher Hs. Auch Cahier' s Hs. A liât hier eine
— 97 —
Liïcke, die durch BH ausgefiïllt wird. Hugo, der noch
Buch II Cap. 15 De ibice, aber abvveichend handelt,
wird vom Dichter mit geringen Kiirzungen treu iiber-
setzt. An dieser S telle heisst bei Hugo der Vogel
ibis, der hier als unrein nach dem Gesetz vor allen
Vogeln bezeichnet wird; der Dichter jedoch, der den
Namen des Nilreihers auf romanisch nicht weiss, sagt,
dass derselbe von schlechter Lebensart sei, und kein
Vogel schmutziger und schlechter wâre. Nach dem Latei-
nischen lebt dieser Vogel Tag und Nacht am Ufer des
Meeres oder der Fliïsse oder der Teiche von todten
Fischchen oder Aas; nach dem Dichter lebt er immer
am Ufer eines Teiches oder des Meeres von Aas oder ver-
faulten Fischen. Das lat. »cadaver, quod ab aqua jam
putridum vel madidum (Cod. Reg. : marcidum) ejectum
fuerit foras « verbessert der Dichter durch prâcisere Aus-
driicke V. 1182. Dass der Ibis sich furchtet, in das
Wasser zu gehen, weil er nicht schwimmen kann und
sich nicht Miïhe giebt, es zu lernen (quia mortuis
cadaveribus delectatur bleibt absichtlich uniïbersetzt,
da dies schon ausgedriïckt ist, wird jedoch mit ver-
ândertem Ausdruck durch V. 1189—1190 reprâsentirt),
dass er deshalb nicht in tiefes Wasser gehen (in alti-
tudinem aquae ingredi) kann, um frische Fischchen
als Nahrung zu fangen, wird auch vom Dichter be-
richtet. Ebenso stimmt die ,Auslegung, in welcher der
Ibis als der Sunder, der nicht die geistlichen Lehren
als Speise annhnmt, gedeutet wird, nebst den Spruchen
Galater 5, 19 — 20 = V. 1210-1216 und Galater
5, 22 = V. 1233 — 1236 im Gedicht iiberein. Auch
der Vergleich der Welt und des Meeres ( — die
Worte Psalm 103, 25 sunt illic reptilia quorum non
est numerus sind in V. 1244 falsch iibersetzt, indem
Keinsch, Le Bestiaire. 7
- 98 —
der Dichter màla gelesen hat — ), die mit déni Zeichen
des Kreuzes zu iïberwinden sind, die Spriïche Psalin 4, 7 :
>Signatum est super nos lumen vultus tui« = V. 1254 —
1255, die auch von Philipp von Thaon nachgebildete
Stelle ùber die Sonne mit ihren Strahlen, die Vogel
mit ihren Fliigeln und die Schiffe mit ihren Segeln
V. 1275 — 1281, ebenso die Bemerkung liber den Kampf
der Kinder Israël gegen Amalek nach II Mos. 17, 11
= V. 1282—1287, endlich der Spruch V. 1299—1300
— Matth. 8, 22 zeigen nur das Uebersetzertalent des
Dichters, dem nur die Schlusszeilen V. 1301 — 1304
angehoren. — Die Notiz Hugo 's nach dem Physiologus,
dass der Ibis Schlangen verscheuche (quod serpentes
violente[r] fugat) passt nicht in den Zusammenhang.
Philipp von Thaon hait den Ibex und den Storch fur
denselben Vogel. Dass der Ibis, weil er Schlangen
vertilgte oder weil sein Erscheinen das Wachsen des
Nils ankundigte, von den alten Aegyptern in Tempeln
fur heilig gehalten und einbalsamirt wurde, wird im
Bestiaire nicht gemeldet*). — Im »Partonopeus de
Blois« éd. Crapelet V. 1071 — 1072 ist bex als ein
Thier beschrieben, das weisser ist als „frischer Schnee
auf dem Zweige" ; an Hermelin. an den Hirsch (portug.
veado), an den Marder (kymr. bêlé) ist nicht zu denken,
sondern an ibex.
15) Reineke Fuchs = 1307—1374 = Hugo II Cap. 5.
Die Gottweiher Hs. ist am Schlusse dièses Ab-
schnittes unvollstandig und uncorrect. Cahier 's Hss.
ABC weichen ab, insofern sie mit Bibelstellen durch-
*) Savigny, der 1805 eine Schrift ûber den Ibis lierausgab,
hat die Beobaclitungen der Alten ûber die schwarzen und weissen
Ibisse mit den seinigen an Ort und Stelle verglichen.
— 99 —
flochten sind, die aile beim Dichter fehlen. Der Cod.
Reg. 2 C. XII enthâlt hier 5 Bibelsprtiche. Aus
Hugo 's Text, der zuletzt aus 4 auf den Fuchs beziig-
lichen Bibelstellen besteht, stimmt zum Gredicht V. 1315 —
1340, wo der Bestiaire als Autoritât genannt ist, die
Bezeichnuiig des Fuchses als » animal fraudulentum et
ingeniosum« ; doch heisst es im Lateinischen : wenn er
Durst hat und nichts zu fressen fîndet, wâlzt er sich
in rother Erde, um gleichsam blutroth zu erscheinen,
streckt sich auf die Erde nieder und hait den Athem
an; die Vogel aber, die ihn so nicht athmen sehen,
wahrend er die Zunge aus dem Munde heraushângen
lâsst, halten ihn fur todt und fliegen herab, um sich
auf ihn zu setzen; er aber raubt sie so und verschlingt
sie. Der Dichter dagegen spricht noch anschaulicher
(wie die »Ecbasis captivi« éd. E. Voigt 1875) vom
Fuchs als einem sehr listigen Thiere, das, wenn es
etwas hungrig ist und nicht weiss, wo es wegen des
quâlenden Hungers Beute finden soll7 sich in rother
Erde wâlzt und besudelt, bis es ganz blutig scheint;
dann legt dasselbe sich an einer den Vôgeln offenen
Stelle nieder, hait den Athem in seinem dicken Wanst
an und hângt die Zunge aus der Kehle, schliesst die
Augen, fletscht die Zahne und uberlistet so die Vogel,
die es liegen sehen und fur todt halten. Dann fliegen
sie herab, um es zu hacken, dièses aber verschlingt sie
mit Fleisch und Knochen. In der liber einstimmend en
Auslegung — der Fuchs ist der Teufel, der sich gegen
die fleischlich gesinnten Menschen todt stellt, um sie
zu verschlingen , wahrend der Weise sich nicht wie
der Thor fangen lasst — nennt der Dichter abweichend
vom Lateinischen zwei Vogelnamen V. 1359, den Holz-
schreier (jms)^ und die Elster (pie) ; dieselben fehlen
— 100 —
in den lat. Prosabestiarien , und nur in den Versen
des sog. Thebaldus, Migne, »Patrologia lat.« Bd. 171
p. 1220 wird in dem Abschnitt liber den Fuchs
V. 7 — 8, wo ebenfalls die List desselben beim Vogel-
fange erzàhlt ist, gesagt, dass die Kràhe oder der Rabe
(cornix aut ater corvus) sich auf seinem Balg nieder-
lassen, um ihn mit Bissen zu zerfleischen. Im Alt-
spanischen »Libro de los Gatos« p. 558 No. 53 heissen
dièse beiden Vôgel Cuervo und mïlano. Sollte der
Dichter cornix und corvus falsch iïbersetzt oder auf
Geais à deux pieds, wie La Fontaine in Fable IX sagt,
angespielt haben? Dieser Abschnitt iiber den Talley-
rand der Thierwelt, den Raubritter Reineke Fuchs
in Guillaume's Bestiaire ist ein locus classicus, da der
Verfasser sich im Eingange, wo vom Raube der Hiïhner
des Constant des Noes durch den Fuchs die Rede ist,
auf den Roman de Renart hgb. von Martin II 30, 49 u. o.
IX 20 und V 645 bezieht und gleieh Jacobus von
Vitry, sowie Gautier von Coinsy ein Zeugniss liefert?
wie beliebt und verbreitet dièses Werk im Anfange
des 13. Jahrh. gewesen ist. Vgl. E. Martin, » Roman
de Renart«. Strassburg 1882, Branche I b. V. 2205
und XIII V. 1125; Méon, »Roman de Renart«,
Branche XXa; W. Knorr, „Die XX. Branche des
Roman de Renart und ihre Nachbildungen." Eutin
1866, p. 3 — 4; »Histoire littéraire de la France^
t. XXII p. 912 fg. Die Episode vom rothgefàrbten
Fuchs, der sich todt stellt, um Vogel zu fangen, kommt
schon im Pantschatantra : Benfey I 333 vor und hat
auf ihrer Weltwanderung den Ursprung zur Erzâhlung
vom gelbgefârbten Fuchs in Branche XXI — XXII des
Roman de Renart abgegeben. Vgl. auch Al. Bieling,
«Gôthe's Reineke Fuchs, nach dem àltesten Druck
— 101 —
von 1794 mit Proben der altérai Thicrepen hgb."
Berlin 1882; Gottsched's „Reineke Fuchs", Abdruck
der hochd. Prosa - Uebersetzung von 1752. Halle 1886.
Wie beliebt die Fuchssage noch heute ist, zeigt, dass
sie selbst zu Unterrichtszwecken verwendet ist von
C. Engelbrecht , „Eeineke Fuchs fiir Schul- und
Privât - Studium. Neu bearbeitet und erweitert durch
grammatische Bemerkungen und einen Anhang eines
reichen Worterverzeichnisses nebst Schliissel der eng-
lischen Aussprache und Bedeutungen." Kôln 1884.
Aus der jtidischen Literatur des 13. Jahrh. sind die
Fuchsfabeln, >Mischle Schualim« des Berachjah ha-
Nakdan bekannt, die in das Lateinische und zum Theil
in das Deutsche tibertragen wurden. Vgl. L. Zunz,
„Zur G-eschichte und Literatur". Berlin 1845, p. 127
und D. Cassel, „Lehrbuch der jildischen Geschichte
und Literatur". Leipzig 1879, p. 371.
16) Einhom = 1375-1476 == Hugo II Cap. 6.
Hier stimmt die Gottweiher Hs. ziemlich genau
zu Cahier' s Hss. AB und hat wie dièse, obwohl
fehlerhaft, gleich Cod. Reg. 2 C. XII, die Bibelstelle
Deuteron. 33, 17, welche der normannische Bestiaire
nicht enthâlt. Letzterer ist fast ganz nach Hugo's
Text gearbeitet, nur der letzte Satz ûber den Grund
der Aehnlichkeit des Einhorns und des Ziegenbocks
ist vom Dichter ubergangen; ebenso lasst er die
griechische Bezeichnung monoceros, die Philipp von
Thaon (monosceros) hat, weg, ferner die Angabe Hugo'.s,
der sich auf den Physiologus beruft, dass das Einhorn
die Eigenschaft habe, dass es ein sehr kleines Thier
(pusillum animal) und dem Ziegenbock ahnlich sei.
Das Lateinische spricht nur von einem acerrimum m
- 102 —
capite cornu unum, der Dichter von einem Home des
Thieres in der Mitte der Stirn. Kein Jâger, sagt
Hugo, kann ilim mit G-ewalt zuvorkommen oder es
fangen; sondern genau genommen fângt man es durch
folgende Erdichtung und List. Man fiïhrt ein schones
jungfrâuliches Mâdchen (puellam virginemque specio-
sam), das man allein lâsst, an den Ort seines Aufent-
halts; sobald das Mâdchen das Thier erblickt, offnet
es seinen Busen, bei dessen Anblick das Einhorn
seine Wildheit aufgiebt und seinen Kopf in den Schoss
(gremium) der Jungfrau legt, und so wird es schlafend
von den Verfolgern gefangen (deprehenditur) und in
den Palast des Konigs gebracht (exhibetur). Der
Dichter dagegen nennt das Thier so kampflustig und
kiïhn, das kraftigste aller Thiere der Welt, das den
Kampf mit dem Elephanten aufnimmt und so scharfe
Krallen an dem festen schneidigen Fusse hat, dass es
ailes durchbohrt und mit dem wîe eine Klinge spitzen
Fusse dem Elephanten vollstândig den Bauch auf-
schlitzt. Die es fangen wollen, lauern ilim erst auf;
finden sie seinen Aufenthalt und bemerken sie seine
Fusstapfen, so gehen sie zu einem Mâdchen, von dem
sie wissen, dass es noch Jungfrau ist; dièses lassen sie
sich setzen und an der Hôhle warten, uni das Thier
zu fangen. Ist das Einhorn zuriickgekehrt und hat
die Jungfrau erblickt, so geht es gleich zu ihr, lâsst
sich in ihrem Schosse (devant) nieder, und das Mâdchen
nimmt es wie den, der sich ihm hingiebt (Greliebten).
Mit der Jungfrau spielt es so lange, bis es in ihrem
Schosse eingeschlafen ist. Alsbald springen die, welche
ihm auf lauern, herbei, binden es und filhren es mit
Gewalt und unter Widerstand (desrei) zum Kônig.
Nach dem Lateinischen und nach Gruillaume ist das
Einhorn Jésus Christus, der in der Jungfrau Wohnung
— 103 —
nahm und von den Juden gefangen uncl gebunden vor
Pilatus gefùhrt wurde. In den Treis moz 297 des-
selben Dichters ist das Einhorn (wie im Roman Barlaam
und Josaphat) der Tod; Guillaume ist also nicht consé-
quent in seinen Darstellungen, er schliesst sich eng an
seine verschiedenen Quellen. Der Dichter, der unter dem
einen Horn des Einhorns die Menschwerdung versteht,
ftihrt die Allégorie weiter als Hugo, der dies nur mit
dem Spruch Johannes 10, 30 = V. 1436 deutet. Auch
die Bibelsprliche Lucas I, 69 = V. 1437 — 1441, wo
das Beiwort des Zacliarias uncl son bon ami Zuthat
sind, ferner Psalm 92, 11 (bei Hugo steht Psalm CXI,
was falsch ist) = V. 1443 — 1445 sind wiedergegeben.
Ein Citât aus Psalm 28 oder vielmehr Psalm 29, 6 iïber
das Einhorn und II Korinther 1 1 hat der Dichter iiber-
gangen. Die Auslegung der Wildheit des Thieres, dass
weder die principatus noch àiepotestates noch die throni
noch die dominationes Gott wie er ist erkennen kônnen,
stimmt uberein, nur spricht der Dichter statt von
Gott vom Werke der Menschwerdung. Dass der listige
Teufel (subtilissimus diabolus) das Geheimniss der
Menschwerdung nicht zu erforschen vermochte, giebt
der Dichter V. 1458 — 1460 wieder. Denselben Ge-
danken driickt Guischart von Beaulieu in einem Ver-
gleich mit dem Aale aus*). Endlich, der Schluss mit
*) V. 889 fg\:
Deus en la char ne se volt demustrer :
Granz fud le sacrement, por ce le volt celer.
Semblant fist d'anguille, k'ai veu dubpler,
U l'um met le vermet al peissun afoler.
Le peissun prent le verm, k'il quide user,
Le verm trove duz & trove amer.
Quant le peissun co sent k'il nel pot guster,
Volenters le larreit, s'il le poust eschiuver.
Se diable seust dampne Deu asmer,
Ja ne fust tant hardiz k'il osast adeser.
— 104 —
den Spriichen Matth. 11, 29 = V. 1464—1468 und
Johannes I, 14 = V. 1469 — 1476, wo voni Dichter
nur hinzugefugt ist, dass die Jungfrauschaft unverletzt
blieb, stimmt mit dem Lateinischen mehr uberein, als
man wiinschen môchte oder erwartet. Die Stelle
Hiob 39, 9 hat noch nicht in den Bestiarien gestanden.
Im Lateinischen wird dnrch den Spruch Matth. 11, 29
die Kleinheit ansgelegt, die der Dichter jedoch hier
wie im Eingange nicht erwâhnt hat. — Nach Philipp
von Thaon hat das Einhorn die Gestalt eines Ziegen-
bocks und -wird im Walde, wo sein Schlupfwinkel ist,
gefangen, indem eine Jungfrau ihre Brust vor ihren
Busen hait*, dièse riecht das Einhorn, das zu der
Jungfrau geht, die Brust ktisst und in ihrem Schosse
einschlâft. So hndet es den Tod durch den Menschên,
der es alsbald, wahrend es schlâft, tôdtet oder lebeudig
fângt*). — Fritsche, „Quellen der Image du Monde"
p. 27/28, der liber die daselbst V. 2255 — 2372 be-
schriebenen wunderbaren Thiere nichts Naheres an-
giebt, fiïhrt das Versehen an, dass die imicomes
griechisch Rhinocerotes genannt wurden; dasselbe be-
gegnet in dem Cod. Reg. 2 C. XII und in der brauch-
baren lat. Jîs. A bei Cahier, » Mélanges* p. 221. —
Bartsch's hochkomische Erklârung des provenzalischen
e sa fanda ist in der dritten Auflage seiner Chresto-
mathie Provençale 334, 14 beseitigt. — Bei Shakespeare,
Julius Caesar II, 1 ist die einer Vergleichung in den
europaischen Literaturen wiirdige Sage vom Einhorn, die
schon Aldhelm im 7. Jahrh. in seinem Râthselbuche
kennt, wohl durch Corruption des Textes anders ge-
*) Im » Bestiaire d'amour» des Richard de Foumival weigert
sich die Dame im Wechselgesprâch mit dem Dichter, einem so ge-
fahrlichen Einhorn gegenûber die Rolle als Jungfrau zu ûbernehmen.
— 105 —
staltet, indem darin von trees als Mittel zum Fange
die Rede ist. Die Erklârung von Al. Schmidt befriedigt
nicht. Auch Rudolf von Ems kennt die Sage, vgl.
Doberentz in Zaeher's Zeitschrift 1881, XIII p. 179 fg.
Das Einhorn. das dem Oryx der Alten, einer Antilopen-
art vergleichbar ist, soll neuerdings in Tibet aufgefunden
sein. Vgl. Cari Ritter, „Erdkunde\ Berlin 1834,
Theil 4 p. 98 fg. Brehm in seinem „Thierleben" identificirt
dasselbe mit dem Nashorn. Eine seltene Monographie
existirt von W. v. Miiller, „Das Einhorn vom geschicht-
lichen und naturwissenschaftlichen Standpunkt". Stutt-
gart 1853, und „Die Sage vom Einhorn" inden Publicat.
des Miinsterbau-Vereins zu Constanz 1881. Noch sei
erwâhnt, dass die Légende vom Einhorn sich nebst
der vom Biber, Affen u. a. Thieren (vgl. Ebert's Jahr-
buch XII, 149 und J. Ulrich in der Romania 1884
p. 39 fg.) in einem italienischen Lehrgedicht L'Acerba
des Gegners Dantes, des Cecco d'Ascoli (Francesco de
Stabili) findet, — vgl. »Sulla vita e sulle opère di Cecco
d'Ascoli.« Appunti di G. Castelli. Ascoli Piceno. 1887 —
dessen Hs. vom Jahre 1475 mit colorirten Federzeich-
nungen die Hamilton - Sammlung in Berlin enthalt.
Hier ist dasselbe im Bilde dargestellt, wie es sich, von
dem mit einem Speer bewaffneten Jâger verfolgt, in dem
Schosse einer donzella niedergelassen hat. A. Gaspary,
„Geschichte der italienischen Literatur" I. Berlin 1885,
p. 348 setzt das Gedicht um 1326*).
*) Nach Paracelsus ist das Einhorn das keuscheste und reinste
Thier, das Jungfrauen und Frauen am Geruch erkennt. Noch
Gesner, „Thier-Buch", ùbersetzt von Forer, Frankfurt a. M. 1669
beschreibt p. 77 mit Berurang auf Albertus und Arlunnus, wie das
Einhorn mit Hùlfe einer Jungfrau gefangen werde.
— 106 —
17) Biber = 1477-1566 = Hugo II Cap. 9.
Die Gottweiher Hs. und Cahier 's Hss. AB stiminen
hier fast ganz iïberein, nur dass erstere etwas gekiirzt
ist und hier wie in Abschnitt 1 — 6, 8, 9, 13, 16, 19,
21 nach der Ueberschrift einen oder zwei Verse hat,
die sonst wie bei Cahier fehlen. Der Dichter libergeht
den Schlusssatz Hugo 's iiber den Namen Castor und
setzt nur V. 1478 hinzu, dass der Biber, wie er glaube,
ein wenig grosser sei als der Hase. Der Zusatz des
Lateinischen zu castor vel fiber: »nimis acri ingenio
et nimis mansuetuni animal* — der Cod. Reg. 2 C. XH
hat als Epithetonnur mansuetus nimis — ist vom Dichter
V. 1479 — 1480 falsch verstanden, indem er sagt, dass
der Biber sehr sanft, âusserst weise und nicht zahm,
sondern wild ist. Dass man ans den Geschlechtstheilen
des Bibers Arzneien zu verschiedenen Dingen bereitet,
stimmt ziemlich zu Hugo, welcher sagt, dass die
testiculi in der Medicin zur Heilung verschiedener
Krankheiten niïtzlich sind. Wie Hugo, der den
Physiologus nennt, erzâhlt der Dichter, dass der Biber
sich im Angesicht des Jâgers, wenn er nicht mehr
entkommen kann, die Gescklechtstheile ausbeisst und
so sein Leben rettet-, der Jager folgt ihm nun nicht
weiter und kehrt zuriïck. Guillaume setzt hinzu, dass
Gott dem Thiere so viel Gnade verliehen hat, dass es
weiss, warum man es jagt. Auch das steht in der
Vorlage, dass der Biber, wenn er ein zweites Mal vom
Jâger (alter venator) verfolgt wiirde, diesem, wenn er
nicht mehr entkommen kônne, seine ausgerissenen
virilia zeigen wiirde, damit er zuruckbleibe. Auch
die Auslegung, nach welcher der Biber die vom Teufel
verfolgten Weisen (Hugo meint die Keuschen) vor-
— 107 -
stellt, bietet sammt dem Beiwerk: Rômer 13, 7 =
V. 1528—1532, Galater 5, 22 (der Spruch fehlt hier
bei Hugo) = V. 1555 — 1558 keine eigene Zuthat des
Dichters, der den schon beim Caladrius (V. 482) vor-
kommenden und auch im Cod. Reg. 2 C. XII stehenden
Spruch Joh. 14, 30 nicht mit tibersetzt hat. Nur die
Schlusszeilen V. 1559 — 1566 gehoren ihm wieder an. —
Dass die Geschlechtstheile des Bibers zu Arzneien
dienen, ist nattirlich eine Fabel, die die stark riechende
Feuchtigkeit aus zwei Driïsen am After, Bibergeil,
gemeint hat. Schon Plinius 8, 30, 47 berichtet dièse
Sage vom Castoreum. Noch im 16. Jahrh. ist Olaus
Magnus, Bischof von Upsala, obschon er dem Solinus
nicht mehr glaubt, dass sich der Biber selbst castrirt,
im 18. Bûche der »Historia de gentibus septentr.« (Ant-
werpen 1558) von der medicinischen Wirkung des
GeiFs bei Pest, Fieber und allerlei Krankheiten uber-
zeugt, und im 17. Jahrh. schrieb ein Ulmer Arzt,
Marius, ein 1685 von Joh. Frank vermehrtes Buch
tiber die Benutzung des Bibers als Heilmittel.
18) Hyâne = 1567—1642 = Hugo II Cap. 10.
Dieser Artikel ist in der Gottweiher Hs. am
Schluss in Unordnung, da das Wasserhuhn (fulica)
zuletzt eingefugt ist; die fehlerhafte Berufung auf
Salomo, die in den althochdeutschen Thierbtichern
wiederkehrt, findet sich hier auch wie in Cahier 's Hss.
AB, im Cod. Reg. 2 C. XII und bei Gervaise V. 360.
Auch Guillaume spricht diesen wenig Bibelkenntniss
verrathenden Fehler nach V. 1627. Hugo (oder Migne)
dagegen, der an zwei Stellen Notizen liber das nâcht-
liche Herumschweifen der Hyâne und iiber den Stein
im Auge des Thieres aus Solinus entlehnt, citirt die
— 108 —
Bibelstellen richtig, nâmlich Jeremias 12, 9: ^Facta
est mihi hereditas mea quasi spelunca hyaenae«, =
V. 1591 — 1592, ferner Jacobus I, 8 und nicht Salomo,
wie in den Bestiarien steht: »Vir duplex animo in-
constans est in omnibus viis suis« = V. 1627 — 1635
und Matth. 6, 24 = V. 1636—1639. V. 1567—1574
ist nattirlich Zuthat des Dichters, der nur den griechi-
schen Namen der Hyâne, nicht den franzosischen (en
franceis) kennt. S. Bochart »Hierozoicon«. Lipsiae
1786, II 115 bezeichnet richtig mit Lynx den lupus
cervarius = ïoupcervier. Philipp von Thaon jedoch
ùbersetzt den Oriu num mit teste und erklârt ihn durch
lueervere. Guillaume bezeichnet V. 2030 mit lovecervere
(en dreit romanz) den Panther(î). V. 1579 — 1582
stimmen bei Philipp und Guillaume inhaltlich und in
den Reimworten dem Lateinischen entsprechend tiberein.
Dass die Hyàne die Todten frisst und in deren Grâbern
wohnt, eine Angabe, die ira Cod. Reg. 2 C. XII ganz
fehlt, dass ihr Fleisch zu essen nach dem Gesetz ver-
boten ist, stimmt mit der Quelle tiberein. Auch die
Notiz liber den Stein in den Augen (in oculis) der
Hyàne (lapidem hyaenium), der, unter die Zunge ge-
halten, die Zukunft prophezeien lassen soll, hat der
Dichter V. 1593 — 1598 aufgenommen, nur spricht er
vom Steine im Auge ; dieselbe fehlt jedoch in Cahier 's
Hss. AB und in der Gôttweiher Hs. Als die beiden
Naturen des Thieres wird V. 1602 — 1606 dies an-
gefûhrt, dass man es einmal mannlich, ein ander Mal
weiblich — wie der Dichter hinzufiigt — „mit Zitzen
und Briisten" bei verândertem Aeusseren finde*).
Dièse Stelle ist von F. Mann, »Der Bestiaire Divin
*) Cuvier, »Le règne animal « 1 p. 188 meint, dass der tiefe
und drùsige Sack unter dem After der Hyâne die Alten zu dem
Glauben verleitet hat, dass dièse Thiere Zwitter sind.
109 —
des Guillaume le Clercs. Heilbronn 1888, p. 78 nicht
richtig verstanden, wenn er behauptet, dass hier
Guillaume ein Missverstândniss „unterlaufen", indem
er als die eine Natur der Hyâne auffasse, dass sie in
Grabstâtten sich aufhalte, und als die andere, dass sie
mannlich und weiblich ist. Aber der V. 1600 (Qui si
habite es sépultures) ist nur eine beilâufige Wieder-
holung des schon Y. 1585 ausgedriïckten Gedankens,
und V. 1603 — 1604 ist deutlich der lateinische Wort-
laut: »aliquando quidem masculus est aliquando vero
femina« zur Bezeichnung der beiden Naturen wieder-
gegeben. Auch die Auslegung der (doppeltgestalteten)
Hyàne als der Kinder Israël, die erst an Gott glaubten,
dann aber ihn verliessen und Gotzen anbeteten, sowie
die Vergleichung dièses Thieres mit den Leuten, die
in Wort und That Zwitter sind, ist wie sonst in der
Quelle nachweisbar. In diesem Abschnitt beriïhren
sich die Vorstellungen von gespenstigen Wehrwolfen
(Lnbins) und den Vampyrn. Von diesem widerwartigsten
aller Thiere, das nach dem Aberglauben sich in Menschen
verwandeln kann (Lycanthropie), geht noch heute die
Fabel, — Freiligrath nennt es „die Entweiherin der
Griifte" im Gedicht „Lôwenritt" — dass es Leichen aus-
grabt und auch Kinder raubt. Vgl. zu dieser Sage
W. Hertz, „ Der Wehrwolf". Stuttgart 1862. Nach Marie
de France ist das bretonische Bisclavret (75 — 85) das-
selbe, was die Normannen Garwalf (lies : Garulf) nennen.
Diesen Namen, welcher sich in dem pleonastischen nfz.
loup-garou wiederfindet, kennt der Dichter nicht.
19) Wasserschlange und Krokodil = V. 1643—1728
= Hugo II Cap. 7—8.
In der Gôttweiher Hs. fehlt wie in Cahier's Hss.
eine Beschreibung des Krokodils gânzlich. Ebenso
— 110 —
findet sich dort der Zusatz nicht, den man V. 1677—
1684 fur Eigenthum des Normannen ansehen mochte,
dass alte Weiber — Cod. Keg. 2 C. XII hat: »De
stercore ejus unguentum fiebat, imde vetule et rugose
meretrices faciem suam perunguebant« — sich mit der
aus der Schwarte des Krokodils hergestellten Salbe
salbten, wodurch sich die Runzeln des Gesichtes und
der Stirn glâtteten, und dass, wie hinzugefiigt wird,
viele es noch so machen, aber dass dieselbe, wenn Scliweiss
daritber komme, nichts helfe *). Hugo jedochmeint, dass
der Dunger des Krokodils altenWeibern zur Salbe dient:
»Stercus ejus fit unguentum, unde vetulae et rugosae
mulieres faciès suas perungunt, fiuntque pulchrae donec
sudor defluens faciem lavet. « Die franzosischen Schreiber
haben fast aile das Missverstândniss, dass dièse Salbe
aus dem Schweife des Krokodils bereitet wird**). Sonst
kiïrzt der Dicliter in diesem Abschnitt theilweise Hugo' s
Text. Uebereinstimmend wird die Wasserschlange von
beiden — der Dichter nennt sie sehr weise — als
Feindin des Krokodils geschildert; dasselbe wird nach
Hugo im Nil geboren, ist ein vierfussiges Thier, das
auf dem Lande und im Wasser lebt, meist 20 Ellen
lang ist, ungeheure Zàhne und Krallen hat, und dessen
*) Nach Du Cange (Fronssatus) salbten sich alte Buhlerimien
so. Flavius Vopiscus, de Firmo, berichtet, dass sich Kaiser Firmus
mit Krokodilfett salbte und dann mitten unter Krokodilen herum-
schwamm; derselbe lenkte einen Elephanten, ritt auf einem Fluss-
pferd und auf grossen Straussen.
**) F. Mann, »Der Bestiaire Divin des Guillaume*. Heilbronn
1888, p. 78 fasst coane nicht richtig auf, wenn er von jenem Toiletten-
mittel spricht, „welches âltliche Damen aus der Krokodilhaut zur
Verschôneining des Teints zu bereiten pflegten." Von den alten
Egypterinnen vvaxrde Krokodilfett, Eselshuf, Gazellenkoth u. a. als
Salbe verwendet, wâhrend das bei den Komerinnen beliebte Schôn-
heitsmittel, die pinguia Poppaeana, aus Eselsmilch und Brotteig
bestand.
— 111 —
Haut angeblich so dick ist, dass es, wie sehr es auch
auf dem Riicken durch Steinhiebe getrofFen wird, gar
nicht verletzt wird. Des Nachts ruht es im Wasser,
am Tage auf dem Erdboden; wenn es einmal einen
Menschen findet, frisst es ihn, wenn es ihn bewâltigen
kann, und nachher beweint es ihn immer. Einzig
aber vor allen Thieren bewegt es, wenn es frisst, die
obère Kinnlade, wâhrend die untere unbeweglich bleibt.
Ebenso der Dichter, der hinzufiïgt, dass das Krokodil
dem Ochsen an Gestalt etwas âhnlich sehe, dass es so
dick wie ein Baumstamm ist und starke Schlàge mit
zaekigen Steinen fiir nichts achtet. Niemals h'at man
es gesehen, fiigt er hinzu. V. 1670 ist poetische Zu-
that. V. 1475 — 1476 iibersetzt »solus prae omnibus
animalibus«. Die Angabe liber die Wasserschlange,
dass sie im Wasser lebt und das Krokodil todtlich
hasst, wiederholt der Dichter V. 1685—1687. Eigene
Zuthat ist 1688 — 1690. Hugo berichtet nâmlich, dass
die Wasserschlange die Natur und Grewohnheit habe,
wenn sie das Krokodil am Ufer schlafen sehe, sich
im Schlamm zu wâlzen, um desto leichter in den
Eachen des Krokodils hineinzuschlûpfen. Dièses ver-
schlingt sie lebendig, dièse aber zerfleischt ihm aile
Eingeweide und gelangt nicht nur lebendig, sondern
sogar un verletzt heraus. In V. 1702 — 1706 schmtickt
der Dichter das poetische Bild durch synonyme Aus-
driicke und fiigt den Tod des Krokodils hinzu. Der
Auslegung nach ist das Krokodil der Tod und die
Holle, deren Feind Christus die darin Gefangenen
herausfuhrte. Der Spruch Hosea 13, 14 = V. 1723
findet sich auch in der Quelle. Mehr Bibelstellen ent-
halt wieder der Cod. Reg. 2 C. Xn. Der Schluss
V. 1724 — 1728, in welchem nur V. 1725 der Quelle
— 112 —
entspricht, ist Zuthat. — Auch bei Philipp von Thaon
bildet das Krokodil keinen besonderen Abschnitt.
Von der Sage der Alten, dass ein Vogel (bei Herodot
2, 68 Trochilos genannt, ebenso bei Ammianus Marcell.
22, 15) Freundschaft mit dem Krokodil halte und ihm
die an das Zahnfleisch kriechenden Schnaken oder die
Blutegel im Rachen wegpicke, was in Wirklichkeit
ein Regenpfeifer oder ein Strandlaufer, der Krokodil-
wâchter der Araber, besorgt, findet sieh im Bestiaire
nichts ; ebenso ist der Heiligkeit des Thieres bei den
alten Egyptern nicht gedacht, die es zâhmten und
mit goldenen Ringen schmiickten sowie nach dem
Tode einbalsamirten. Die Erzâhlung vom Krokodil,
das Mensehen frisst und dann beweint, geht bis auf
Em. Geibel's „Lob der edlen Musiea" herab. Eine
andere Fabel ist die Geschichte von den Krokodils-
thrânen, dass das Thier nâmlich winsele und heule,
um seine Schlachtopfer herbeizulocken. Dass der Hydrus
der Sage auf das Ichneumon als den Hauptfeind des
Krokodils geht, dessen Eiern es nachstellt, verdient
kaum noch bemerkt zu werden. Auch Odo de Cering-
tonia kennt die Fabel »De ydro et cocodrillo«. Nach
dem provenzalischen Elucidari legt das Krokodil Eier,
die so gross sind wie Grànseeier, was G. Cuvier, »Le
règne animal « V p. 29 bestatigt. Vgl. noch Lenz,
„Zoologie der Griechen und Romer". Gotha 1856,
p. 122.
20) Ziege, Ziegenlbock (Steiubock) = 1729—1830 ==
Hugo II Cap. 13.
Die lateinischen Quellen stimmen im Allgemeinen
iiberein; doch der Dichter verwebt, indem er zuletzt
in den Predigerton verfâllt, Einzelnes tibergehend,
— 113 —
folgende theilwei.se in den lat. Texten fehlende Bibel-
spriiche: Matth. 25, 34—36 = V. 1777-1790; Matth.
25, 41—46 == V. 1791—1816. Angedeutet ist in
V. 1754 — 1758 Psalm 137, 6: »Excelsus Dominus,
et humilia respicit et alta a longe cognoscit«. Der
Cod. Reg. 2 C. XII weist hier wieder mehr Bibelstellen
auf, aber gerade aus Matthâus nur 25, 35. Der Ab-
sehnitt enthâlt im Eingange eine neue Anspielung auf
den Roman de Renart, indem V. 1731—1732 der Hase
coart und die Ziege foie genannt wird. Dass die Ziegen-
bôcke (Steinbocke) lange herabhàngende Barte, lange
scharfe Horner und zottige Felle haben, gern in den
hochsten und steilsten Gebirgen hausen, in den Thâlern
weiden und ein so scharfes Gesicht haben, dass sie Jâger
und Wanderer von fern unterscheiden kônnen, ailes
schliesst sich ebenso wie die Auslegung des Thieres als
Gottes, der ailes sieht und die Gedanken der Menschen
kennt, eng an das Lateinische an. Der Schluss V. 1817 —
1830 mit der Ansprache an die seignors ist Zuthat. — In
der Sage von den Ziegen, wie sie die Thierbùcher
enthalten, ist die gemeine Ziege (Capra hircus) und
der Steinbock (Capra ibex) der Naturgeschichte ver-
mengt, wenn man nicht den Paseng oder die wilde
Bezoarziege, von der die Hausziege abstammt, an-
nehmen will.
21) Wild-Esel == 1831—1926 = Hugo II Cap. 11.
In der Gottweiher Hs. ist der Artikel De Onagro
am Ende im Einzelnen unvollstândig und in Un-
ordnung-, der Schreiber hat nàmlich den im Ver-
zeichniss fehlenden Abschnitt vom Affen hier ange-
schlossen und mit dem vom Wild-Esel verbunden, was
Heider ganz ubersehen hat. In Cahier's Hss. fehlt
Reinsch, Le Bestiaire. 8
- 114 -
die Angabe der Heimath des Onager , jedoch hat AB
die Lesart: »Physiologus dicit de onagro quia vigesimo
quinto die mensis faminoth, qui est martius, duodecies
in nocte rugit* , wo Hugo's Text imdechno die mensis
Famochi« liest, und wo auch die Gottweiher Hs. und
der Cod. Reg. 2 C. XII die Zabi XXV bat, wahrend
die lat. Hs. D den 21. Màrz angïebt. Cabier's Hss.
AB erwâhnen beide gleicb der Gottweiher Hs. zuerst
die Eifersucht des Onager nicht, aber A entbâlt einen
zweiten Artikel liber dasselbe Tbier mit diesem Zusatz.
Die Scbreiber scbeinen die Worte bei Hugo : Xa-
scentibus masculis masculi zelant, et eorum testiculos
morsibus detruncant, quod caventes matres eos in
secretis occultant « beanstandet und absicbtlicb aus-
gelassen zu baben. Der aucb bei Albertus Magnus
begegnende Zusatz in Hugo's Text: »Sînguli autem
feminarum gregibus praesunt«, den Cahier 's Hs. A
nur im zweiten Artikel entbalt, und: »Africa babet
bos magnos^< ist vom Diehter poetiscb ausfiibrlicher
bebandelt worden. Die Sprilebe Hiob 6, 5 = V. 1883 —
1885 und 1 Pétri 5, 8 = V. 1889 — 1894 sind mit
iibersetzt. Dass im letzten Sprueb vom Teufel als dem
briillenden Lowen die Rede ist, ist den Compilatoren
der Bestiarien gleicbgultig.
Der Diehter beginnt mit einem Lobe seiner Quelle,
deren kostliche Beispiele er dem Sinne nach erklàre.
Die Wild-Esel, sagt er, findet man in den Wiisten
des grossen Afrika ungezahmt; die Gestiite sind in
den Wiisten und, wie hinzugesetzt wîrd, in Laub-
wàldern, Thàlern und Bergen in grossen Trupps.
Jedes Gesttit hat nur ein Mannchen, das die YVeibchen
in der Ebene und auf Wiesen beherrscht. Im Gesttit
giebt es nur einen Beschaler (Zuchthengst), was wie
— 115 —
der nâchste Zusatz im Lateinischen nicht angegeben
ist. Wenn das Weibchen ein Junges hat, weiss es,
ob dièses weiblich ist. Wenn aber das Mânnchen
merkt, dass es mânnlich ist, so beisst es ihm mit den
Zâhnen aus Eifersucht die Geschlechtstheile ab. Im
Mârz jahnt der Wild-Esel in der Ebene oder im Ge-
hôlz zwolf Mal am Tage und zwolf Mal des Naclits,
dann wissen die Landleute, dass Tag- und Nachtgleiche
ist*). In der Ausfiïhrung und in der Auslegung des
Wild-Esels, der nur vor Hunger jahnt, als des Teufels,
der noch am En de der Welt Kummer haben wird, ist
vom Dichter an dem Gedankeninhalt der Quelle nichts
Wesentliches geândert. Die Schlusszeilen V. 1923 —
1926 sind Zuthat. — Von dem sâugenden wilden Esel
der Alten, der unter dem Namen làlisio als Lecker-
bissen (eine von Maecenas aufgebrachte Mode) beruhmt
war, weiss die Sage des Mittelalters nichts. Der
Onager, den Olaus Mugnus im 16. Jahrh. mit dem
Elch verwechselte, ist naeh Brehm mit dem Kulan oder
Gurkur identisch.
22) Affe = 1927-1964 = Hugo II Cap. 12.
Dieser Abschnitt fehlt als besondere Rubrik in
der Gottweiher Hs., die unter Onager nur Spuren da-
von enthâlt. Cahier 's unvollstandige Hss. AB sprechen
nur von einem AfFen, D von mehreren. Hugo 's Text
handelt von den fiinf Arten : Cercopitheci (Meerkatzen),
Sphinges (gemeine Paviane oder Schimpansen), Oynoce-
phàli (Paviane oder hundskopfige Affen), Satyri
(Orangs), Gallitriches [lies: Callitriches**) , griïne
*) Bei Horapollo (éd. Leemans I, 16) ist es der Hundskopf-
affe, der die Tag- und Nachtgleiche durch sein Uriniren anzeigt.
**) Buffon theilte die Affen in fùnf Arten: singes, papions,
8*
— 116 —
Wedel - Affen]. Der Dichter sagt, seine Vorlage
kiïrzend, V. 1955, es gebe mehr als drei Arten
Affen; derselbe deutet mit den geschwânzten und
mit den hundskôpfigen die Cynocephali, mit den
einheimischen melancholischen , die nur bei zu-
nehmendem Monde frohlich, bei abnebmendem traurig
sind, keine bestimmte Art an; denn Hugo sagt von
diesen simiae: »Hae elementorum sagaces in nova
luna exsultant, in média tristantur« , worauf er als
die Natur der Aeffin angiebt, dass sie, wenn sie Zwillinge
geboren, das eine Junge lîebe, das andere hasse. Wird
sie von Jâgern gesucht, so umarmt sie das Aeffchen,
das sie liebt, das andere, das sie hasst, tràgt sie am
Halse. Fâllt sie jedoch beim Laufen auf zwei Fûssen,
so wirft sie unwillig das geliebte Junge hin und be-
hâlt das, welches sie hasst. Ebenso der Dichter,
der nur hinzufùgt, dass hochgestellte Leute mit
dem Affen Liebhaberei treiben, dessen Hasslichkeit
vorn und hinten er besonders hervorhebt; dabei fiïgt
er die Bemerkung hinzu, dass der Affe einen Kopf, aber
keinen Schwanz habe*). Ohne Zweifel ist hier der
Dichter gegeniiber seiner Vorlage in Verlegenheit ge-
wesen, wie er dieselbe in decenterer Weise wiedergeben
soll ; denn nach Hugo ist der Teufel, den schon Kirchen-
vâter der ersten christlichen Jahrhunderte fur einen
guenons, sapajous, sagouins. Bei Plinius ist callithrix der Name eines
bârtigen und gesehwânzten athiopischcn Affen. Auch dièse Be-
zeichnung Schônhaar stammt ans dem Griechischen. Xach Brehm
diirfte letzterer, in dem man den abessin. Guereza, den schonsten
Affen vermuthet, mit dem rothen Affen (Cercopithecus raber). der
von Plinius Cynocophalus, A-on Juvenal Cercopithecus, von Agathar-
chides Sphinx genannte mit dem Mantelpavian (Cynocephalus Ha-
madryas) identisch sein.
*) Das Fehlen des Schweifes bei Thieren galt im Mittelalter
als ein Zeichen teuflischen Wesens.
— 117 —
Affen Gottes erklârten, das Abbild des Affen und hat
einen Kopf, aber keinen Schwanz, und wenn er auch
schon ganz hàsslich ist, so ist sein Hintertheil unend-
lieh hàsslich und entsetzlich; denn der Teufel hat
einen Anfang mit den Engeln im Himmel gehabt, aber
weil er innerlich heuchlerisch und hinterlistig war,
verlor er den Schwanz (quia totus in fine peribit wird
noch hinzugefugt) *). Der Dichter hat die hinkende
Allégorie des Lateinischen , die spâtere Hss. nicht
mehr glauben, der Gleichmâssigkeit wegen in der Be-
schreibung des Affen und des Teufels geândert. Zu-
letzt beschreibt Guillaume die mehr als drei Affen-
arten ohne jegliche allegorische Auslegung. Bibel-
spriiche finden sich hier in dem Abschnitt auch beim
Dichter nicht, trotzdem der Affe 1 Konige 10, 22
und 2 Chronika 9, 21 genannt wird. Cod. Reg. 2
C. XII hat eine Bibelstelle. In dem Ganzen ist kein
originaler Gedanke zu entdecken, dessen Erfindung
Guillaume zugeschrieben werden kônnte. F. Mann,
der in der Anglia a. a. O. den vorstehenden Abschnitt
mit dem Philipps vergleicht, citirt nicht Hugo, sondern
Stellen aus Plinius und Solinus, aus denen Philipp
nicht geschopft hat.
23) Wasservogel (Blass-Huhn) = 1965— 2028 = Huffo I
Cap. 58.
Cahier' s Hs. A ist hier ausfiihrlicher als die Gott-
weiher, welche ubereinstimmend nur den Spruch Psalm
103, 17 erwâhnt. Der Dichter, der den Vogel gar nicht
nennt, wohl weil er den Namen nicht weiss, kiirzt Hugo' s
*) G. Roskoff, „Geschichte des Teufels". Leipzig 1869, I 317
nimmt mit Caesarius Heisterb. als allgemeine Vorstellung- des
13. Jahrh. an, dass der Teutel kein Hintertheil besitze.
— 118 —
Text theilweise. Nach dem Lateinischen ist die fulica
ein ziemlich einsichtiger und sehr kluger Vogel vor
allen Vôgeln; dieselbe frisst kein Aas, sondern weilt
immer an einer Stelle, wo sie Nahrung hat und aus-
ruht. Der Dichter fugt noch weiter hinzu, was Hugo
erst zuletzt hat, dass dieser Vogel immer im Wasser,
in Teichen lebt und mitten im Wasser sein Nest baut
oder zwischen Steinen im Meere, wo kein Mensch
wohnen kann. Im Lateinischen widerspricht der Zu-
satz: »maritimoque semper delectatur profundo«, den
Guillaume unbeachtet lâsst, der friïheren Angabe, dass
die fulica immer an einer Stelle bis zuletzt ausharre.
Das lateinische : »dum tempestatem praesenserit, fugiens
in nido [lies: vado] ludit« erweitert der Dichter, in-
dem er sagt : wenn der Vogel merkt , dass Sturm
kommen soll , so badet er sich und belustigt sich
und kehrt dann in sein Nest zuruck. Die Bemerkung
Guillaume's, welche auch Cod. Reg. 2 C. XII enthâlt,
dass das Fleisch des Wasservogels so schmeckt wie
das eines Grundhasen, fmdet sich weder bei Cahier
noch bei Heider noch beim Picarden Pierre; der
Dichter beruft sich auf die Schrift, d. i. Isidor,
»Etymolog.« liber XII éd. Migne p. 466: »Fulica
dicta, quod caro ejus (leporiname) leporinam sapiat« ;
den Schluss hiervon hat Hugo entlehnt. Nach Hugo
und Guillaume bezeichnet dieser Vogel den wackeren
Mann, der in der Kirche bleibt, dort wacht und betet
und vom Worte Gottes lebt. Den in F. Mann's Cod.
Reg. 2 C. XII nur angedeuteten , erst beim Panther
wortlich citirten Spruch Psalm 119, 103 = V. 2010—
2014 tibersetzt der Dichter mit Berufung auf David
ganz; in Cahier's Hss. AB und in der Gôttweiher
Hs. ist dièse Bibelstelle, die auch Hugo nur andeutet
— 119 —
und erst beim Panther hat, nicht vorhanden. Der
Dichter schliesst mit einer Ermahnung, in die er den
Spruch Matth. 10, 22 = V. 2022 — 2023 verwebt.
Der Spruch Matth. 4, 4 der Vorlage = V. 1991—1994
ist von Guillaume nur angedeutet, wahrend die Stellen
Psalm 104, 17 und Psalm 68, 7 des Cod. Reg. 2
C. XII ganz fehlen. Auch dieser Abschnitt enthalt,
von einigen Predigerfloskeln abgesehen, nichts Eigenes
vom Dichter. — Die Angaben der Bestiarien ûber den
Wasservogel lassen unter Fulica, nfz. foulque das Wasser-
huhn oder die Horbel erkennen, wovon die Naturwissen-
schaft 13 Arten auffuhrt*, vgl. Nemnich, „Polyglotten-
Lexikon der Naturgeschichte" I p. 1678—1681.
24) Panther = 2029—2206 = Hu^o II Cap. 23.
Die lateinischen Texte weichen hier wenig von
einander ab* die Gottweiher Hs. schreibt an zwei
Stellen die Bibelcitate nicht aus, sondern theilweise
nur die ersten Buchstaben der letzten Worte. Hugo
hat zuletzt einen lângeren Passus aus Plinius und
Isidor, den der Dichter iibergeht. Der Panther (ïove-
cervere), der nicht seines Gleichen hat und weiss,
dunkelblau, lichtfarben, gelb, griin, roth, schwarzlich
und buntgefarbt ist, liebt nach dem Bestiaire aile
Thiere ausser dem Drachen, der ihn hasst. Aile Thiere
lieben seine Gesellschaft Wenn er im Gebirge oder
im Thaïe wohl gesattigt ist, so geht er in seine Hôhle
und schlâft dort bis zum dritten Tage; dann verlâsst
er dieselbe und làsst bis weit in das Land ringsum ein
lautes Gebriill hbren. Durch den lieblichen Geruch
aus seinem Munde kommen aile Thiere zusammen zu
ihm und folgen ihm; der Drache jedoch zieht sich
zuruck, sobald er die Stimme hôrt und den stissen
— 120 -
Geruch merkt; er muss zu Boden fallen und in die
Tiefe fliichten, uni dort regungslos zu bleiben. Der
Panther bedeutet das Thier, das ailes nininit, und be-
zeichnet Jesuni Christum, der ani dritten Tage auf-
erstand und die Welt gewann, der in der Holle den
Drachen band; nach seiner Aufersteliung wurde die
Welt durch die Worte aus seineni Munde erlost. Der
Dichter schliesst zuletzt eine zweimalige Anspraehe an
die seignors an mit der Nutzanwendung und in einem
kurzen sermon, der auf den folgenden Abschnitt iiber-
leitet, die Yergleichung des Drachen mit dem bosen
Menschen, der das Wort Gottes nicht lioren kann. —
Das Wort Panther wird in Cahier' s Hs. B wie im
Cod. Reg. 2 C. XII durch omnia capiens. in der
Gôttweiher Hs. durch omne capiens, in Hugo's Text
durch omnîs fera, quasi omne animal odore capiens er-
klàrt. Der Dichter, der treu tibersetzt, hat chose oder
beste qui tôt prent. Der normannische Text enthàlt
die zahlreichen Bibelsprtiche aus Hugo's Werke, wo
wie in allen lateinischen Q.uellen die Stelle Johannes
12, 32 = V. 2085—2086 fehlt. Verderbt tiberliefert
ist auch im Lateinischen Hosea 5, 14 = Y. 2091 — 2095,
wo Cahier's Hs. B, Cod. Reg. 2 C. XII und die Gôtt-
weiher Hs. ziemlich richtige Lesart haben. Der Spruch
Weisheit Salomonis 7, 22 — 23 = V. 2101—2112 ist
bei Hugo nur angedeutet und lautet in Cahier's Hs.
abweichend von der Vulgata. Dem Lateinischen ent-
nommen sind noch die Spriiche 1 Korinther 1, 24 =
V. 2113—2114; Psalm 45, 3 = V. 2115—2118; Jesaias
62, 11 = V. 2122—2126; Johannes 16, 33 = Y. 2160—
2161; Johannes 17, 22 (Mann hat Johannes 17, 12) =
V. 2163—2166; Johannes 14, 26 (Mann hat Johannes
20, 17) = V. 2176—2180; Psalm 86, 3 — Y. 2201—
— 121 —
2202; Psalm 47, 9 = V. 2203—2204; Epheser 4, 8
= V. 2088 — 2090. Noch mehr Bibelspriiche bietet
der lange Abschnitt vom Panther im Cod. Reg. 2
C. XII. V. 2098 — 2100 wird erklârt durch das
Lateinische: »Ac per hoc significabatur jam tune, quia
Ephraim idolis servi ébat, quod vocatio gentium, et
plebis Judaeorum debuerat per adventum Christi im-
pleri.« Die Zuthaten des Dichters beschrânken sich auf
poetische Beiworter. — Der Torso des angels. Physio-
logus behandelt nach Ad. Ebert, „Gesch. der lat. Lit."
III 77, Anglia VI 241, der Reihenfolge im Lateinischen
entsprechend , den Panther, Walfisch und das Reb-
huhn. Der im provenzalischen Elucidari erwâhnte Stein
Panteron *) entspricht dem nach der Hyâne benannten.
25) Drache =* 2207-2238 = Hugo II Cap. 24.
Die Gôttweiher Hs. und Cahier's lat. Hss. ent-
halten diesen Theil liber den Drachen liberhaupt nicht.
Im Cod. Reg. 2 C. XII ist die Isidor entnommehe
Beschreibung des Drachen dem Artikel vom Panther
angeschlossen. Deshalb hait es F. Mann, »Der Bestiaire
Divin des Guillaume le Clerc«. Heilbronn 1888, p. 80
fur ungerechtfertigt , wenn Hippeau den Abschnitt
iiber den Drachen als selbststândigen Artikel auffasst,
der zum Ganzen dieselbe Stellung einnehme wie der
Excurs liber das Krokodil zum Hydrus. Gegen dièse
Ansicht spricht der Absatz in den Handschriften und,
vom Uebergange abgesehen, der Vergleich des spâter
nochmals genannten Drachen mit dem bosen Menschen.
Der Dichter iïbergeht Hugo's Nutzanwendung auf den
*) Plinius 37, 11, 73 nennt den Pantherstein pardalios, und
27, 2, 2 die giftige Pflanze, au der der Panther erstickt, pardalianches.
— 122 —
Teufel als die ungeheuerste Schlange, weil schon beim
Panther davon die Rede war, ebenso den griechischen
Namen. Hugo nennt den Drachen das grosste aller
Geschôpfe (omnium serpentium sive omnium animan-
tium) auf Erden, der Dichter das grosste aller Reptilien,
Nach Hugo erhebt sich der Drache oft aus seinen
Hôhlen in die Luft, die durch ihn in Bewegung ver-
setzt wird und leuchtet; er hat einen Kamm, kleinen
Mund und geoffneten Schlund, durch den er athmet
und die Zunge herausstreckt ; die Kraft hat er nicht
in den Zâhnen, sondern im Schweif und schadet mehr
durch den Schlag als durch den Biss oder aufgesperrten
Rachen ; denn er ist nicht giftig, aber, um zu tôdten,
braucht er kein Gift, weil er durch Schlagen todtet
(si quem ligaverit). Sogar der Eléphant wird von
ihm durch die ungefesselte Grosse seines Korpers ver-
nichtet; denn an Seitenwegen verborgen, avo die Ele-
phanten zu gehen pflegen, umschlingt er deren Schenkel
mit seinem knotigen Schweif und todtet sie durch
Ersticken. Als Heimath des Drachen giebt Hugo
Aethiopien und Indien an ; der Dichter sagt nur, dass
der richtige Drache sich im Kônigreich Aethiopien
findet, kleinen Mund und grossen Leib hat, in der
Luft wie feines Gold leuchtet, langen Schweif und
grossen Kamm hat und dem Elephanten grossen
Schaden zufugt; denn mit seinem Schweif schlagt er
ihn an den Beinen zu Boden; desselben Gift ist nicht
tôdtlich, aber er ist gross und stark, und mit seinem
Schweif allein, mit dem er ailes in seinem Bereich
beherrscht, richtet er grossen Schaden an*). — Be-
*) Nach Plinius 8, 11, 11 (vgl. 8, 12, 12) leben in Indien
ungeheuer grosse Drachen mit den Elephanten in Feindschaft,
umschlingen sie nnd ersticken sie in ihren Windungen. Der Kampf
ist beiden tôdtlich ; denn der Eléphant erdrûckt beim Stnrz den Drachen.
- 123 -
merkungen liber friïhere Vorstellungen vom Drachen,
wie sie die vergleichende Literaturgeschichte bietot,
miissen liier unterdriickt werden.
26) Krake und Meerfische = 2239—2344 = Hugo II
Cap. 36.
Dieser Abschnitt liber den Krake (Cetus) fehlt in
dem Gôttweiher Text ganz. Cahier's Hss. BC flihren
die Uebersehriften »De Aspedocalone« und »De Ceto
Magno Aspidochelunes«. Hugo spricht erst von einem
Seeungeheuer, das griechisch Aspidochelone, lateinisch
aber aspidotestudo heisse, um dann wie Cod. Reg. 2
G. XII mit Cetus fortzufahren. Die Namen der Fische,
von denen im normannischen Text der Walfisch, der
Stôr, die Steinbutte, das Meerschwein und der Pott-
fisch erwahnt sind, finden sich, von dem Seeungeheuer
Cetus abgesehen, nicht in Cahier's Hss., im Cod. Reg. 2
C. XH und bei Hugo; der Dichter wird dieselben als
Anwohner des Meeres dure h eigene Anschauung kennen
gelernt haben; denn der Walfisch ist nachweislich im
Mittelalter an den westlichen Klisten Frankreichs vor-
gekommen. Hugo bezeichnet den Cetus als gross? der
liber seiner Haut gleichsam einen Wall aus Sand hat
und oft dicht am Gestade des Meeres lebt; mitten auf
dem Meere hebt er seinen Rlicken empor liber die
Wogen des Meeres , so dass er den SchifFern als eine
Insel erscheint, besonders wenn sie die ganze Stelle
wie am Gestade mit Sand bedeckt sehen. In der
Meinung, dass es eine Insel ist, landen sie hier, steigen
aus, rammen Pfahle ein und binden das SchifF fest;
dann zlinden sie, um sich nach der Arbeit Speisen zu
koehen, daselbst auf dem Sande gleichwie auf dem
— 124 —
Lande Feuer an. Sobald aber das Thier die Gluth
des Feuers merkt, taucht es plotzlich in das Wasser
und zieht das Schiff mit sich in die Tiefe des Meeres.
Guillaume fiïgt einer einleitenden Vorbemerkung, in der
er hervorhebt, dass man von den Fischen nicht in gleicher
Weise wie von den andern Thieren die natiïrlichen Eigen-
schaften wissen kônne, aus eigener Kenntniss den Stôr,
Walfisch, die Steinbutte, das Meerschwein und den
Pottfisch hinzu, ehe er Hugo 's Bericht liber den Cetus
als Insel iibersetzt; nur sagt er, dass die Schiffer, durch
die Grosse des Thieres getâuscht, auf diesem wegen
des Sturmes Zuflucht zu finden glauben und die Anker
auswerfen, wahrend er zuletzt hinzufiïgt, dass das
Thier das Schiff mit hinab in die Tiefe tauchen und
die ganze Mannschaft umkommen lâsst. Die Aus-
legung — die getauschten Schiffer sind die Unglâubigen,
das Thier der Teufel, der mit ihnen in die Holle hinab-
taucht — stimmt zu dem Lateinischen ; nur spricht
Hugo in dem Vorhergehenden von der Schlauheit
des Thieres, um dann die zweite Natur desselben zu
beschreiben. Wenn es nàmlich Durst hat (der Dichter
sagt: Hunger hat), offnet es sein Maul und haucht
einen lieblichen Geruch aus; sobald diesen die kleinen
Fische merken, sammeln sie sich in seinem Maul, das
es plotzlich schliesst, um sie zu verschlingen. Ebenso
der Dichter, der nur hinzusetzt, dass das Thier die
Fische aile mit einem Schluck in seinem Bauch
verschlingt, der so breit ist wie etwa ein Thaï. Zu-
letzt wird der Cetus auf den Teufel gedeutet, der nach
denjenigen, welche schwachen Glauben haben, schnappt
und sie verschlingt, wahrend die Guten stark im
Glauben an Gott sind. Ausser dem Schluss V. 2341 —
2344 ist dies noch Zuthat des Dichters, dass er
— 125 —
V. 2313—2336 von einer anfanglich lieblich duftenden
Lockspeise spricht, die der Teufel den Schwachglâubigen
bereitet ; dièse duftet anfangs sehr stiss , wie es mit
einem fleischlichen Genuss ist, eine schône Frau im
Bett zu haben, gut zu trinken oder zu essen oder
nach Reichthum gierig zu sein; hat er sie am Koder
gefangen, sperrt der Unersâttliche den Rachen auf
und verschlingt sie. Bibelspriïche enthâlt dieser Ab-
schnitt keine; nur Hugo hat wie Cod. Reg. 2 C. XII
einen aus Prov. 27. — In dem Torso des angels. Physio-
logus wird der Walfisch Fastitocalon genannt, d. i.
nach Ad. Ebert, „Gesch. der lat. Lit." III 77 die
Meerriesenschildkrote ao7tido%£ltôvrj. Auf dièse folgt
wie unten das Rebhuhn. Ueber die Légende von den
Kraken, die Pontoppidan (1752) und A. Bergen ge-
sammelt hat, vgl. Fr. Michel, »Les voyages merveilleux
de St. Brandan«. Paris 1878 und A. Landrin, »Les
monstres marins «. Paris 1870, p. 21 — 32. Cl. Fleischer,
„Die Sage von wunderbaren Wassergeschopfen und
Wassergeistern" in der „Europa" 1883, No. 48—50.
27) Rebhuhn = 2345—2418 = Hugo I Cap. 50.
Cahier's Hss. AB und die Gôttweiher Hs. stimmen
im Einzelnen nicht mit dem Wortlaute des Normanni-
schen uberein; es fehlt namlich in diesen drei Hss.
eine Angabe, die ursprunglich von Isidor ausgeht.
Zwar beruft sich Hugo auf eine Stelle aus Rabanus
und aus Isidor, dieselbe ist jedoch in dem gedruckten
Text Hugo 's unvollstândig. In der Stelle bei Isidor,
»Etymolog.« lib. XII éd. Mïgne, »Patrologia lat.« t. 82
p. 467 heisst es namlich vom Rebhuhn, das als listiges
und unreines Thier bezeichnet wird, dass das Mannchen
sich mit dem Mannchen paart (insurgit), und die heftige
— 126 —
Begierde das Geschlecht vergessen lâsst ; so betriigerisch
aber ist dasselbe, dass es die Eier raubt und ausbriïtet,
doch tragt der Betrug keine Frucht; wenn schliesslich
die Jungen die Stimrne ihrer eigenen wirklicken Mutter
horen, verlassen sie in natiirlichem Instinct die, welche
sie ausgebriitet bat und kebren zu ihrer rechten Mutter
zuriick. Der Zusatz vom Rebhuhn als Speise V. 2348
— dasselbe war also auch ini Mittelalter eine Zierde
der Tafel der Feinscbmecker — und betreffs der nicht
klaren Sthnme desselben V. 2366, ebenso V. 2374 —
2380 ist Eigenthum des Dichters, der sich hier wieder
wie in fruheren eigenen Zusâtzen echt normannischer
volksthùmlicher Redeweise bedient. Nach der iïberein-
stimmenden Auslegung ist es mit dem Rebhuhn wie
mit dem Teufel, der die Kinder Gottes raubt und
nahrt als die seinigen; dièse jedoch verlassen ihn,
wenn sie die Stimme ihres Vaters in der Kirche, ihrer
rechtmassigen Mutter horen. V. 2381 — 2382 ist als
Zusatz des liber das schone Beispiel erfreuten Dichters
erkennbar, der am Schluss Y. 2412 — 2418 die in den
Quellen fehlende Bibelstelle Lucas 15, 7 in das Ge-
dicht einfiigt, wâhrend er die auch im Cod. Reg. 2
C. XII aufgefiïhrte Stelle Jeremias 17, 11 unbeachtet
gelassen hat. Die Etymologie von perdix, die sich
auch in Tobler's latein. Beispielsammlung findet, ist
in V. 2385 wie bei Philipp von Thaon nur angedeutet
und geht auf Isidor zurtick.
28) Wiesel und Natter = 2419 — 2561 = flug;o II
Cap. 18.
Die Gôttweiher Hs. enthàlt das Wiesel nicht und
beschreibt in Abschnitt XI »De Vipera« drei Arten
schâdlicher Vipern. Cahier's Hs. B und Hugo's Text
— 127 —
behandeln das Wiesel und die Natter (aspis), doch ist
erstere liïckenhaft, insofern darin nicht erwâhnt ist,
dass das Wiesel Schlangen und Mâuse hasst. Der in
Cahier's Hs. B und im Cod. Reg. 2 C. XII ara Schluss
dièses Abschnittes stebende vom Dicbter wiedergegebene
Sprucb Mattb. 25, 41 = V. 1791 fg. stebt bei Hugo
am Ende des vorigen Abscbnittes. Guillaume wâhlt
aus seiner Vorlage, in der zAvei Wieselarten wie im
Cod. Reg. 2 C. XII beschrieben sind, nur Einzelnes
aus. Das Wiesel, fiïbrt er aus, gebiert durch das Ohr
und empfângt vom Manncben den Samen durch den
Mund; es trâgt oft seine Jungen von Ort zu Ort und
weehselt seinen Aufenthalt; die Schlangen und Mâuse
hasst es und verjagt sie, wo es sie vermuthet. Bei
Hugo dagegen heisst es: Einige sagen, das Wiesel
empfange durch das Ohr und gebare durch den Mund;
andererseits sagen einige, es empfange den Samen
durch den Mund und gebare durch das Ohr. Die
Worte: »Haec [scil. mustela] ingenio subdola, in
domo ubi habitat, cum catulos genuerit, de loco ad
locum transfert, mutataque sede locat. Serpentes
etiam, ac mures persequitur« hat der Dichter ganz
ilbersetzt. Dass er die bei Hugo stehenden und im
Cod. Reg. 2 C. XII wiederholten Worte des Isidor,
der schon Zweifel hegt und es fur falsch hait, dass
das Wiesel mit dem Munde empfângt und mit dem
Ohre gebiert, in V. 2433 — 2436 mit iïbersetzt, ist auf-
fallend genug. Auch in der Auslegung, nach der
einige Glâubige, die zwar den Samen des gottlichen
Wortes gern empfangen, aber das Gehôrte vergessen,
nicht nur mit dem Wiesel, sondern auch mit der
tauben Aspis verglichen werden, die ihre Ohren ver-
stopft, uni nicht die Stimme des Zauberers zu hôren,
128
folgt der Dichter genau seinem Vorbilde. Hugo, der
bei Beschreibung der Natur der aspis den Physiologus
nennt, spricht genauer von einer Hôhle der Schlange,
vor der ein Mensch sie durch allerlei Spriiche so zu
bezaubern sucht, dass sie herauskommt. Die Ver-
gleichung der Schlange (aspis) mit den Reichen bot
dem Dichter Gelegenheit, ausfiihrlicher als in der Vor-
lage iiber den Reichthum zu sprechen; deshalb fiïgt
er hier das Beispiel von dem Philosophen V. 2491 —
2552 ein, der seine ganze Habe ausser Hose und
Hemd verkaufte und gegen Gold umtauschte, um dièses
an einer Kette von einem Felsen herab ins Meer zu
werfen. Schon hier sind die Keime des 17 Jahre
spâter von Guillaume gedichteten »Besant de Dieu«
erkennbar, indem dieser Passus hier an V. 865 fg.
(vgl. E. Martin' s Ausgabe p. 25 fg.) erinnert und sich
Anklange sowie Uebereinstimmungen zeigen : V. 2486 —
2487 = Besant 959 — 960. Noch Christine von Pisa
verwendet dies Gleichniss von dem Philosophen, das
J. Ulrich in der Romania 1884 nach einer Londoner
Hs. des 14. Jahrh. in altitalienischer Prosa (Recueil
d'exemples 21) mittheilt, in ihrem von R. Piischel
veroffentlichten » Livre dou chemin de long estude«. —
V. 2454, wo der Dichter in der ersten Person des
Singular sagt, dass er die aspis nie gesehen, ist natiïr-
lich Zuthat. Die Angabe V. 2455 — 2464, dass die
aspis aus Furcht vor dem Zauberer ein Ohr gegen
die Erde druckt und mit dem Schweif das andere
verstopft, um den Zauberer nicht zu horen, beruht
auf Psalm 58, 5—6, wâhrend Matth. 19, 24 =
V. 2476 — 2480 entspricht. — Dass das Wiesel seine
Jungen tâglich an ein en andern Ort trage und die
Schlangen verfolge, erwâhnt zuerst Plinius 29, 3, 16
— 129 —
nach Cicero. Die noch heute verbreitete Meinung,
dass das Wiesel seine Jungen aus dem Munde gebàre,
fiihrt Brehm im „Thierleben" p. 549 darauf zuriick,
dass man die Mutter oft ihre Jungen von einem Ort
zum andern tragen sieht wie die Hauskatze. Ueber
die Namen des Wiesels in den europâischen Sprachen
vgl. das in neuer Auflage erschienene Buch von
V. Hehn, „Kulturpflanzen und Hausthiere in ihrem
Uebergange aus Asien nach Griechenland und Italien".
Berlin 1870, p. 448.
29) Durstschlange, Prialis, Aspisarten = 2562—2588
= Hugo II Cap. 30.
Dieser Theil liber die Schlangenarten fehlt ganz
in Cahier's lat. Hss. und in der Gottweiher Hs.
Guillaume, der die Durstschlange (dipsas von dtr/^
diirsten), die prialis, die Blutschlange und noch eine
andere ohne Namen auffiïhrt, ist hier Hugo 's auf
Isidor beruhendem Texte, doch weniger eingehend
gefolgt. Nach Hugo ist dipsas eine Aspisart, die
lateinisch scythaïe (Isidor sagt »Etymolog.« lib. XII
éd. Migne, »Patrolog.'< t. 82 p. 444 wie das proven-
zalische Elucidari situla) genannt werde, weil der, den
sie beisst, vor Durst umkomme *). Ebenso der Dichter,
der nur den griechischen Namen beibehâlt und den
lateinischen tibergeht. Die zweite Aspisart heisst nach
Hugo hypnàle, weil sie im Schlaf tôdtet; durch dièse
habe sich Cleopatra quasi somno getodtet. Beim Dichter
heisst dièse Art prialis, die im Schlaf todte, wie der
Bestiaire sage; die Konigin Cleopatra, die den Tod
*) Das Neufranzôsisclie bezeiclmet wie das Lateinische mit
scytale (Cuvier, »Le règne animal« 5 p. 110) die Walzenschlange,
mit situle die egyptisclie Wassernatter.
Reinsch, Le Bestiaire. 0
— 130 —
fiïrchtete, habe sich durch eine Natter wie im Schlaf
getodtet. (Nach Plinius 29, 4, 18 hat die Aspis das
todtlichste Gift ; der von ihr Gebissene verfâllt in Ge-
fiïhllosigkeit und Schlaf.) Die dritte Art wird bei
Hugo hemorrhois*) genannt, weil der von ihr Ge-
bissene Blut schwitze, so dass aus den zerstôrten
Adern aile Lebenskraft durch das Blut ausstrome, wo-
mit er auf die griechische Etymologie (ai /Lia, çéco)
hinweist. Der Dichter spricht nur von einer andern
gefâhrlichen Art, deren Farbe wie Blut sei, und die
so heftig steche und driïcke, dass jede Ader platze
und der Gestochene am Blutverlust sterben mtisse.
Weiter erwâhnt Hugo die praesier, die immer mit
offenstehendem und zischendem Munde krieche, wobei
er eine Stelle aus Lucan's »Pharsalia« citirt; der von
ihr Gestochene schwelle an und sterbe an ungeheuerer
Dickleibigkeit, denn der Anschwellung folge Fâulniss.
Der Dichter spricht nur von einer Giftschlange ; der
Kôrper des voii ihr Gestochenen faule unheilbar und
werde zu Staub und Asche. Die Aspisart seps, deren
Name nach G. Cuvier, »Le règne animal« V p. 88
aus dem Griechischen (von oiqTico) stammt und Fâul-
niss bewirkend bedeutet, hat Guillaume ganz iïber-
gangen **). Philipp von Thaon nennt keine Schlangen-
namen, sondern spricht unbestimmt nur von mehreren
guiveres mit verschiedenen Naturen und verschiedenem
Stich, indem er dem Inhalt zu Folge die praester und
*) Im Alterthum wird dièse Schlange zuerst von Celsus de
med. 5, 27 nebst der Hornviper und Dipsas erwâhnt.
**) Die Seps chalcidica (Erzschleiche) der Naturgeschichte wird
von den Leuten fur giftig gehalten, ist aber in Wirklichkeit un-
schâdlich. Die Behauptung Kressner's in Herrig's Archiv Bd. 55
p. 285, dass Guillaume die vier Arten Diphas, Hypnalis, Haemorrhois
uncl Praester anfùhre, ist, wie aus dem Text hervorgeht, ganz falsch.
— 131 -
Durstschlangc andeutet, wâhrend er von Cleopatra zu
berichten weiss, dass dièse dieselben an ihre Briiste
(traianz) legte und sich das Blut aussaugen liess, bis
sie todt war. In Wirklichkeit hat sich Cleopatra nicht
mit der Aspis, wie Vellejus Paterc. 2, 87 und Sueton.
de Octaviano 17 melden, sondern mit der egyptischen
Schlange Coluber haje getôdtet, derselben, mit der
Moses die Zauberer des Pharao zu Schanden machte.
Iliren Tod hat Plutarch im Leben des Antonius aus-
fûhrlich beschrieben. — Bei Brunetto Latini heissen
obige Schlangen aspide, priàlis, emorois , preste. (In
dem phantastischen Ritterroman von Alexander d. Gr.,
— eine Hs. des 14. Jahrh. besitzt das konigl. Muséum
zu Berlin in der Hamilton - Sammlung — der die
Schlangen besiegte, werden keine Namen genannt.)
Eine allegorische Auslegung ist in diesem Capitel ohne
Bibelspruche vom Dichter nicht versucht worden*).
Ueber die hierher gehôrigen Sagen vgl. den Aufsatz:
Die Schlange im Gewande der Mythe und Sage in
der „Europa" 1880 No. 50; dazu E. Rolland, »Les
charmeurs de serpents« in »Mélusine« III 23.
30) Strauss = 2589—2648 = Hngo I Cap. 37.
Hugo 's hier wenig ubereinstimmender Text ist
viel ausfiihrlicher, indem mehrere Vogel mit zahl-
reichen Bibelcitaten beschrieben werden. Mehr Ueber-
einstimmung zeigen Cahier's Hss. AB und die Gott-
weiher Hs. in Abschnitt XXIV »De Assida« , welche
unter Berufung auf den Physiologus angiebt, dass der
*) Im Cod. Reg. 2 C. XII fiïhrt der Excurs ûber die Schlangen
die Ueberschrift : »De aspide, et quare sic vocatur«. Trotzdem
hat F. Mann diesen Abschnitt nicht von dem zusammeng-ehôrigen
Capitel iiber Wiesel und Natter getrennt.
- 132 —
Strauss ein Vogel sei, der nicht fliege und Fiisse habe
wie ein Kameel, und verkehrt hinzufiigt: > ideoque
Greci strucionem vocant Latini camelum«. Der Dichter
erzahlt nach dem Lateinischen, dass dieser wunderbare
Vogel, den die Hebrâer Assida, die Griechen camélon
nennen, vergesslich ist, dass er Fusse hat wie ein
Kameel und, trotzdem er Feclern und grosse Fliigel
habe, doch nie fliegt; wenn er Eier legt, verbirgt er
sie ira Sande und vergisst sie; er legt nur zur
Sommerszeit etwa im Juni, wenn er ara Hinimel das
Vigiliengestirn aufgehen sieht. Aber durch Gottes
Htilfe gedeihen die Eier im Sande und bringen Junge
hervor, was, so wird hinzugefiïgt, eins der Weltwunder
ist. Bei Hugo wird das Gestirn nicht genannt, in
Cahier' s Hs. A heisst es Virgiliaca, in B und Cod.
Reg. 2 C. XII Virgilia, in D: Virgiliae; bei Pierre:
Virgile, bei Philipp: Vigilia. Dieser Vogel bedeutet
nach der ubereinstimmenden Auslegung den Menschen7
der die irdischen Dinge verlâsst und sich an die himm-
lischen hait. Aus dem Lateinischen entnimmt der
Dichter die Stellen Jeremias 8, 7 = V. 2628—2633
und Matth. 10, 37 = V. 2645 — 2647. In Cahier 's
Hss. AB, im Cod. Reg. 2 C. XII und in der Gott-
weiher Hs. wird auch die im normannischen Text
nicht iibersetzte Stelle Hiob 9; 9 genannt, wo die
Vulgata abweicht und wo Luther „Pfau" iibersetzt.
Im Cod. Reg. 2 C. XII bietet Isidor's Text noch mehr
unbenutzte Bibelstellen. — Anlass zu der Sage, dass der
Strauss nicht selbst briite, sondern dies Geschâft der
Sonne liberlasse, hat der Umstand gegeben. dass er
in den heissen Gegenden oft lange sein Nest verlâsst
und seine Eier so lange im Sande verscharrt. Vgl.
Wood, »The Bible Animais. London 1869, p. 450.
- 133 —
31) Turteltaube = 2649—2736 = Hugo I Cap. 25.
Mehr als Hugo 's Text stimmt hier der Cahier's
liberein. Aus der Stelle der lat. Hss. AB, in der es
heisst, der Physiologus sage, dass die Turteltaube das
Mannchen sehr lieb hat und keusch mit ihm lebt und
ihm allein Treue bewahrt, geht hervor, dass der agn.
Schreiber des A-Textes in V. 2654 eine Reminiscenz
an das Rebhuhn im Widerspruch mit den andern Hss.
einsetzte ; auch ist von der Essbarkeit der Turteltaube
in keiner lateinischen Quelle die Rede. Nach dem
Ménagier de Paris II p. 261 allerdings und zur Zeit
Rabelais's wie im 17. Jahrh. waren Turteltauben in
Frankreich eine beliebte Speise. Dem Lateinischen
gemâss berichtet der Dichter von der Turteltaube,
dass sie sich meist im Gehôlz aufhâlt, immer mit dem
Mannchen gepaart ist und, wenn sie ihren Gefàhrten
verliert, sich aus Grain nie auf Grtin setzen, sondern
immer aus Treue ihren Genossen erwarten wird.
Anders die Mânner und Frauen, die das Geliibde der
Keuschheit brechen. Hat ein Gatte die Gattin eben
erst beerdigt, so will er, ehe er zw.ei Mahlzeiten ge-
halten hat, eine andere in seinen Armen haben. Die
Turteltaube bezeichnet die Kirche, die sich nur an
ihren rechtmâssigen Gatten, Jesum Christum, hait. Nur
die poetische Ausschmiickung, nicht der Gedanken-
inhalt gehôrt dem Dichter an. Auch der Schluss des
Abschnittes V. 2707 — 2736, in welchem der traurige
Zustand der Kirche in England in Folge des Inter-
dictes geschildert wird, diïrfte nur der Ausfuhrung
nach Eigenthum Guillaume's sein; denn aus dem
»Memoriale Fratris Walteri de Coventria« wird von
Seeger p. 4 eine âhnliche Klage zum Jahre 1210 an-
— 134 —
gefiïhrt : »Dura erat hiis diebus ecclesiae sanctae
conditio.« Im Gegensatz zu Cahier's Hss. , zuin Cod.
Reg. 2 C. XII und zu Hugo 's Text findet sich im
Bestiaire kein Bibelcitat. — Ein lateinisches Gedicht
liber die Turteltaube findet sich in den Werken des
Hildebert von Tours éd. Beaugendre, Paris 1708.
Die Turteltaube, in den Bestiarien das Sinnbild der
Keuschheit, im Alterthum das der Wollust am Wagen
der Venus, erscheint als Singvogel im Godefroi de
Bouillon 363 éd. Hippeau, Paris 1877. Erwâhnt sei
noch die Stelle aus Maurice de Sully nach ms. fr. 13 314
(Ms. lat. 17509 Fol. 138/139): »L'on trueve que la
turturelle, quant il avient que ele pert son premier
per, que ele ne s'ajostera jamais a autre, et la bone
femme, quant ses sires est aies en pèlerinage, ele se
tient et garde d'autre homme, quar ele n'a cure d'autre
que de son segnor«. Im Provenzalischen ist mehrfach
von der Turteltaube die Rede, so im Gedicht von den
sieben Freuden der Jungfrau Maria.
32) Hirsch = 2737-2821 = Hugo II Cap. 14.
Die Gôttweiher Hs. spricht von zwei Arten von
Hirschen und hat nur eine Bibelstelle: Psalm 41, 2.
Cahier' s Hss. BC enthalten nicht die Bemerkungen
Hugo's, namlich dass die Hirsche sich liber den Klang
der Rohrpfeifen (sibilum fistularum) wundern, dass sie
mit gespitzten Ohren scharf hôren, mit gesenkten
nichts, und dass sie beim Durchschwimmen grosser
Fllisse oder Meere die Kopfe auf die Hinterkeulen
der vorderen legen und dadurch ihre Schwere nicht
fiïhlen*). Cahier's Hs. B jedoch stimmt darin liberein,
*) Tobler in Grober's Zeitschrift 1888, XII p. 84 weist die
Art, wie die Hirsche ûber das Wasser setzen, nur bei Plinius,
— 135 —
dass in derselben die bei Hugo und in der Gôttweiher
Hs. fehlende lângere Stelle Matth. 8, 29 = Lucas 8,
27—39 steht *) ; sie liât funf und Cod. Reg. 2 C. XII
vier Bibelcitate, Hugo nur eins, Psalm 120, 1, das der
Dichter zuletzt verwerthet hat. Im nonnannischen
Text bildet dieser Abschnitt zwei Theile: der erste
handelt nach dem Lateinischen vom Hirsch, der, wenn
er ait ist, die Natter frisst, indem er die Hôhle auf-
sucht, in der sie schlâft ; am Eingange derselben spritzt
er das Wasser, mit dem sein Mund gefullt ist, aus,
und die Natter kommt in Folge des Athems aus seinen
Nlistern und dem Munde mit aufgesperrtem Rachen
heraus, und der Hirsch todtet sie. Ebenso Jésus
Christus, der die Pforten der Hôlle zerbrach und den
Teufel vernichtete. Hieran schliesst sich V. 2765 —
2790 die Austreibung der Teufel nach Lucas 8, 27 — 39
= Marcus 5, 1—20 und V. 2795—2800 = Hebrâer 2, H.
Im zweiten Theile V. 2801—2822 heisst es, dass
der Hirsch sich iiber den Klang der Flôte wundert,
dass er mit gespitzten Ohren deutlich hort, dass aber
das Gehôr aufhôrt, wenn er sie senkt, und dass er im
Nothfall einen grossen Fluss oder Meeresarm passiren
kann. Hier hat der Dichter das Lateinische etwas
geândert oder nicht ganz richtig verstanden. Zuletzt
fïigt er hinzu, dass der Hirsch gern in Grebirgen weilt.
Dieser Zusatz fehlt im Cod. Reg. 2 C. XII ganz.
Aelian und Brunetto Latini nach; doch ist auch ausser in den
Metra Thebaldi im Cod. Reg-. 2 C. XII nach Isidor davon die Rede.
*) Die Antwort des Teufels: «Legio, quia intraverunt dae-
monia multa in eum« weicht beim Dichter von der Vulgata ab.
F. Mann s Angabe in seiner Abhandlung, »Der Bestiaire Divin des
Guillaume*. Heilbronn 1888, p. 82, dass zwischen dem afz. und
lat. Texte durchaus Uebereinstimmung herrsche und besonders die
in allen ùbrigen Texten fehlende Benutzung von Matth. 8, 29 fg.
beiden g-emein sei, ist also uncorrect.
- 136 —
"Die Berge sind die Propheten und Apostel ; der Hirsch
bedeutet die, welche sich Gott ergeben wollen. Der
Abschnitt endet, ebenfalls der Quelle folgend, mit
Psalm 120, 1 = V. 2820 — 2822. — In Bezug auf
obige Sage ist zu bemerken, dass der Hirsch in
Wirklichkeit Musik ungemein liebt und dem Klange
einer Schalmei, einer Flôte oder eines Waldhorns auf-
merksam horchend nachfolgt. Von den Hirschthrânen
als wundersamem Balsam weiss der Bestiaire nichts.
Dass der Hirsch Schlangen vertilge, sie in ihrer Hôhle
aufsuche und durch Einathmen der Luft herausziehe,
glaubte schon das Alterthum. Lenz jedoch (Zoologie
der Griechen und Romer p. 222) erklârt dies fur Fabel.
Trotzdem behaupteten Naturforscher des 18. Jahrh.
noch, der Hirsch suche in bestimmten Krankheiten
Krôten und Schlangen auf. Nicht 100 Jahr, wie das
Alterthum annahm, sondern nach neueren Beobach-
tungen wîrd er hôchstens 40 Jahre ait.
33) Salamander = 2822 — 2882 = Hugo II Cap. 16.
Dieser Abschnitt fehlt in der Gôttweiher Hs. ;
denn No. XII »De lacerta i. e. saura« stimmt nicht
iiberein. Cahier's Hss. ABC sind nicht vollstandig,
da in denselben nicht davon die Rede ist, dass der
Salamander durch sein Gift Menschen und die Aepfel
auf einem Baume, sowie das Wasser in einem Brunnen
vergiften konne. Guillaume, der auch in seinem Fabliau
»Treis moz« 8 — 9 vom Salamander als einem Feuer
und Wârme liebenden Geschopfe spricht, ûbersetzt aus
Hugo wieder nur Einiges. Philipp von Thaon hat fiir
„Molch" noch eine andere, jedoch in der Hs. Nero A.V
des British Muséum fehlerhaft iïberlieferte Form (grylio)
als die gewohnliche, die er anwendet; ohne Zweifel
— 137 —
liât er das lateinische steïlio ubersetzt, das Hugo neben
salamandra fur dies Reptil citirt. Wâhrend Guillaume
sagt, dass der Salamander am Schweif, Kopf und Leib
der Eidechse âhnlich sehe, sehr verschiedenfarbig sei
und Feuer nicht fiirchte, meint Hugo nur, der wie
Cod. Reg. 2 C. XII einen Spruch aus den Prov.
Salomonis 30 erwâhnt, er sei einer sehr kleinen Eidechse
(lacertuïae pusilïae) von verschiedener Farbe âhnlich.
Im Lateinischen heisst es dann nach dem Physiologus,
dass durch den Salamander, wenn er zufâllig in einen
brennenden Ofen oder in ein Feuer falle, dièses so-
gleich gelôscht werde; ferner dass er, wenn er auf
einen Baum kriecht, aile Aepfel vergiftet und die da-
von essen, dadurch todtet; endlich wenn er in einen
Brunnen fâllt, so todtet die Kraft des Giftes die,
welche aus demselben trinken. Ebenso der Dichter,
bei welchem auch die Auslegung — die Gerechten,
wie Ananias, Misael, Azarias, lôschen um sich die
Gluth der Laster aus — mit dem Lateinischen ùber-
einstimmt. Nicht ganz vollstândig hat Hugo den V.
2866 — 2868 entsprechenden Spruch aus dem Briefe
Pauli an die Hebrâer 11, 33—34; bemerkenswerth ist
hier der Fehler Guillaume's, der sich in diesem V. 2866
auf Jesaias statt auf Paulus beruft, ein Versehen, das
von Cahier und Hippeau nicht beachtet ist. Der Cod.
Reg. 2 C. XII citirt erst Paulus (Hebrâer 11, 33) und
dann Jesaias (Jes. 43, 2). Weder in Cahier's Hss.
noch bei Hugo noch im Cod. Reg. 2 C. XII ist die
V. 2869—2872 entsprechende Stelle aus Matth. 17, 20
genannt. Richtig citirt ist Paulus in V. 2879—2882,
wo der Dichter die in den lat. Bestiarien fehlende
Stelle 1 Korinther 13, 2 ubersetzt und damit den Ab-
schnitt schliesst. — Nach der mittelalterlichen Auf-
— 138 —
fassung galt der Salamander auch als Vogel, wâhrend
Philipp von Thaon und Guillaume denselben auf den
Baum „steigen" lassen. Im »Partonopeus de Blois«
jedoch bei Crapelet V. 10699 — 10 702 heisst es bei
Beschreibung der Frauentoilette , dass die Feder vom
Salamander herriïhre, der das Feuer und die Flamme
mit dem Athem aus den Ntistern zu loschen pflegt;
fangen konne man ihn mit grosser Miihe. In dem
provenzalischen Briefe des Priesters Johannes : Suchier,
„Denkmaler provenzalischer Literatur und Sprache".
Halle 1883, p. 352 ist der Salamander ein Wurm, der
„vom" Feuer lebt. Der Ursprung der Sage vom
Feuersalamander , der das Feuer auslôscht, geht auf
Aristot. 5, 17, 13 zuriick. Die erst aus Bovilli's Prov.
bekannte sprichwôrtliche Redensart: »Plus froid que
la salamandre « findet ihre Erklârung im Physiologus.
Zu dem Capitel ist zu vergleichen die Abhandlung von
Lichterfeld, „Der Salamander" : Westermann's „Monats-
hefte" No. 220.
34) Tauben, Taradixion = 2883—3174 = Pseudo-
Hugo III Cap. 39, 1 Cap. 1-11.
Dieser Theil fehlt in der Gottweiher Hs. Cahiers
Hs. A allein bietet fur dies Capitel einen brauchbaren,
wenn auch uncorrecten und im Einzelnen abweichenden
Text. Schon besser ist Cod. Reg. 2 C. XII. In Hugo' s
Ausgabe ist der Abschnitt iïber die Tauben zu breit
gehalten und trâgt zu sehr den Charakter der Compi-
lation, wâhrend das Capitel iiber den indischen Baum,
dort Pendens genannt, ziemliche Uebereinstimmung zeigt.
Von Naturgeschichtlichem zunâchst erzâhlt der
Dichter Folgendes. Die Tauben, die ohne Galle und
Bitterkeit sind haben die Gewohnheit, dass sie sich
— 139 —
gegenseitig kûssend begleiten und unter Kûssen in
Liebe entbrennen. Sind sie im Taubenschlag , so be-
wegeri sie sich, wenn sich die eine kluge bewegt, aile ;
dièse fûhrt dieselben tiberallhin ins Gebirge und nach
den Gereuten. Findet sie die wilde Taube, so zieht
sie sie in ihren Taubenschlag und lâsst sie die Wild-
heit vergessen. Ebenso Jésus Christus, der oft aus
Sarazenen und Heiden gute Christen gemacht hat.
Gott ist die geistliche Taube mit so grossen Flûgeln,
dass sie die ganze Welt bedecken. In Indien ist ein
Baum mit grossem Schatten, auf griechisch Paradixion
genannt, was „zur Rechten" bedeutet; unter demselben
wohnen Tauben, die von der Frucht gesâttigt und vom
Schatten erquickt werden. Ihr Feind ist ein Drache,
der sie verschlingt, wenn sie nicht unter dem Baume
bleiben. Wirft der Baum seinen Schatten nach rechts7
so ist der Drache links und umgekehrt. Der Baum
ist Gott, die Frucht Jésus, der Schatten der heilige
Geist und der Drache der Teufel. Zuletzt wird
unter den Tauben die verschiedenfarbige auf die 12
Propheten *), die aschfarbene auf Jonas, die luftfarbene
(bei Philipp: brâunliche) auf Elias, — im Cod. Reg. 2
C. XII ist von aerius coïor die Rede — die weisse
auf Johannes, die rothe auf die Passion und die griin-
liche (stephanin), im Cod. Reg. 2 C. XII stephanitus
genannte auf den heiligen Stephan gedeutet. Auch
dièse Auslegung fand der Dichter, wie Cahier's Hs. A
bezeugt, in seiner Vorlage. Zu beachten ist jedoch,
dass Guillaume sich V. 3114 auf seine „Schrift und
*) Im Cod. Keg. "2 C. XII heisst es : «Deinde struninus (vor-
her stui'minus) color significat diversitatem prophetarum duodecim« ;
ebenda wird aurosus color auf die drei Mânner im Feuerofen Dan. 3,
18 gedeutet und meleneus color auf Heliseus. Der Text zeigt hier
grosse Ausfûhrlichkeit.
— 140 —
seinen Vers", also zwei Vorlagen, bei Beschreibung
der verschiedenfarbigen Tauben beruft. Indem der
Dichter sich V. 2969 auf „die Schrift" bezieht, bezeichnet
er den Schatten des indischen Baumes als „gross", ein
Epitheton, das in den bekannten lat. Queïlen fehlt;
ebenso findet sich dort nicht V. 3092 — 3104, erinnert
jedoch stark an Moritz von Sully. Bibelspruche sind
folgende libersetzt: Matth. 10, 16 = V. 3090-3991.
Lucas 1, 35 = V. 3045 — 3048. Jesaias 1 , 16 =
V. 3151 — 3154. Die Angabe tiber das neue Feuer,
V. 2895 — 2900, das eine weisse Taube jedes Jahr am
Abend vor Ostern nach Jérusalem zu bringen pflegte,
wovon viele alte Schriftsteller berichten, fehlt in Cahier'»
Hs. A und im Cod. Reg. 2 C. XII, wo wieder viel
Bibelspruche stehen. Der Dichter, der dies einen
Abschnitt bildende und von F. Mann im Cod. Reg. 2
C. XII in zwei Theile getheilte Capitel von den Tauben
V. 3168 lang nennt, verfâllt hier aus dem Princip der
Deutlichkeit in beredte Breite. — Ueber den jetzigen
Unfug mit dem heiligen Feuer in der Grabeskirche zu
Jérusalem vgl. Voss. Zeitung, Sonntag d. 28. Mai 1882.
Die Taube ohne Galle und Bitterkeit V. 2901 war
nach Le Roux de Lincy, » Proverbes « I p. 110 noch
im 15. Jahrh sprichwôrtlich.
35) Eléphant == 3175—3296 = Hugo II Cap. 25-26.
In der Gottweiher Hs. stimmt Cap. VIII ziemlich
wortlich mit Hugo uberein. Cahier's Hss. AC weichen
im Einzelnen ab und enthalten wie die Gottweiher Hs.
die Notiz nicht, dass die Indier und Perser die Ele-
phanten im Kampfe verwenden, und dass das Weibchen
zwei Jahre trâchtig ist; ebenso fehlt dort die Angabe
der Heimath und des Aufenthalts der Elephanten-
— 141 -
Aus Hugo's Cap. 26 hat der Dichter nur wenig ent-
nomnien und ini Ganzen treu iibersetzt miter ge-
ringen poetisehen Beigaben. Xacli Hugo bezeichnet
der Physiologus den Elephanten als ein sebr ver-
stândiges Thier, das jedocli angeblieh keineswegs
wolliistig sei. Der Diebter nennt ihn das grosste
Thier. das die sehwersten Lasten triigt und sebr ver-
stândig wie in der Sehlaeht niïtzlieh ist. Letzteres
erwâhnt Hugo ebenfalls. aber erat zidetzt. und fiigt
hinzu. dass die Indier und Perser von holzernen auf
ihni erriehteten Thtirmen gleichwie von einer Mauer
herab mit Wurfspiessen kainpfen. Der Diebter nennt
die Thiïrme gross. aus abgebobeltem Holz bestehend
und mit Scbiesssebarten wobl versehen : auf dièse,
fàhrt er aus eî gêner Kenntniss des Kriegswesens er-
weiternd fort steigen in der Sehlaeht die Bogenschiitzen,
die Knappen und die Ritter, uni auf die Feinde zu
sehiessen. Dass das Weibehen zwei Jahre trachtig
ist und nur einmal ein Junges wirft, stimmt in beiden
Werken iiberein ; ebenso . dass es aus Furent vor
einem Draehen, uni das Junge vor diesem zu seliiitzen,
im TTasser gebiert, wahrend das Mannehen ausserhalb
zu ihrem Schutz wartet; nur sagt Hugo7 dass das
Weibchen bis ans Enter in einen grossen See geht
und liber dem Wasser ein Kalb wirft. Das Alter der
Elephanten giebt Hugo wie Cod. Reg. 2 C. XH und
Tobler's lat. Beispielsammlung auf 300 Jahre an,
Guillaume auf gut 200*). Dass sie fruher in Afrika
und Indien allein geboren wurden , jetzt nur in
*) Die Angabe. dass Elephanten 200—300 Jahr ait werden,
ist naeh Brehm dureli Beispiele anf Ceylon erwiesen: in der Ge-
fangensehaft sollen einzelne ein Alter von mehr als 140 Jahren
erreieht und so die normale Lebensdauer um die Halt'te der Jahre
ûberschritten haben.
- 142 -
Indien, zeigt Uebereinstimmung. Will der Eléphant
Junge zeugen, so geht er mit seinem Weibchen nach
Osten bis zu einem dem Paradiese am nâchsten
liegenden Punkte, wo die Alraunwurzel (herba man-
dr agora) wâchst, — im Cod. Keg. 2 C. XII wird die
Mandragora Baum genannt — von deren Frucht erst
das Weibchen kostet und dann das Mânnchen iïber-
redet, davon zu fressen. Nachdem beide gefressen,
begatten sie sich, und das Weibchen empfângt sogleich.
Ebenso berichtet der Dichter, nur dass er von einem
Berge nahe dem Paradiese spricht, wo die Mandragora
wâchst, und dass nach seiner Angabe das Mânnchen
vom Weibchen getâuscht wird*). Auch die allegorische
Deutung auf Adam und Eva, die vom verbotenen
Baume kostete, ist im Bestiaire treu wiedergegeben ;
dazu die Bibelspriiche Psalm 69, 2 = V. 3249—3252 ;
Psalm 40, 2 — 3 = V. 3255 — 3258 nebst den An-
spielungen Matth. 6, 9 = V. 3275—3278 und 1 Kor.
10, 4 = V. 3270. Den auch im Cod. Reg. 2 C. XII
genannten Spruch 1 Thessal. 5, 23 hat der Dichter
nicht verwerthet, sondern zuletzt nach Hugo ausfiïhr-
licher die Bemerkungen angekniïpft, dass die Haut
des Elephanten gut ist, uncl dass der Geruch seiner
im Feuer verbrannten Knochen giftige Schlangen ver-
treibt; ferner dass man aus den Knochen Elfenbein
*) Cuvier, »Le règne animal» 1 p. 281 bemerkt, dass man
seit undenklichen Zeiten die Elephanten zur Dressur und als Zug-
und Lastthiere brauche; aber, fûgt er hinzu, man habe sie noch
nicht in der Gefangenschaft zûchten kônnen, obgleich es unbegriindet
sei, was man von ihrer vermeintlichen Schamhaftigkeit und ihrer
Abneigung, sich vor Augenzeugen zu paaren, gesagt habe. Brehm
bestâtigt die Beobachtung, dass gefangene Elephanten sich vor
einer Menge Zuschauer begatteten. Derselbe bemerkt, dass das
Weibchen drei Monate nach der Paarung trachtig wird und nach
einer Tragzeit von mehr als 20 Monaten ein Kalb wirffc.
— 143 —
herstellt, und dass der Eléphant mittelst des Riissels,
um nicht niederknieen zu mlissen, auf grasreicher
Wiese weidet. Dièse zwei letzteren Angaben fehlen
ira Cod. Reg. 2 C. XII, sind jedoch angedeutet. Nach
Hugo ist der Riïssel der Klaue àhnlich. Im Cod.
Reg. 2 C. XII wird die Eigenschaft der Haut und
der Knochen des Elephanten besonders ausgelegt. —
Nach Richard de Barbezieux kann der Eléphant, wenn
er hinfallt, nicht wieder aufstehen, wâhrend er nach
dem Elucidari, wo die Krankheit Elephantiasis erwahnt
wird, sich vor dem Grunzen des Schweines furchtet.
Philipp von Thaon, der den Elephanten ein ver-
standiges nicht oft trachtiges Thier nennt, das, wenn
es gefallen, nicht wieder aufstehen kann, und um zu
schlafen, sich gegen einen Bauru lehnt, beruft sich
auf die Beschreibung Isidor's, der zu Folge die Ele-
phanten unermesslich gross sind, die Gestalt von Bocken
(lies : Ochsen , bei Isidor : bores) haben und Zahne
ganz aus Elfenbein. Erst 1255 kam der erste Eléphant
nach En gland als Geschenk Ludwig d. H. an Hein-
rich III. Mit dem Abschnitt vom Elephanten schliesst
der eigentliche Bestiaire, indem der Abwechslung wegen
das Fragment eines Herbarius und eines Lapidarius folgt.
36) Àlraunwurzel = 3297—3332 = Hu^o II Cap. 26.
Die Beschreibung der schon beim Elephanten kurz
erwahnten Alraunwurzel, der Airopa mandr agora der
Botanik, findet sich nicht in Cahier's Hss. und in der
Gottweiher Hs. Hugo, der sich auf Isidor beruft, hat
einen nur theilweise tibereinstimmenden Text; nach
ihm hat die Mandragora lieblich duftende Friichte in
der Grosse von Haselnussen, weshalb sie im Lateinischen
auch Erdapfel (malum terrae) heisse, und die Dichter
— 144 —
bezeichneten sie als menschenâhnlich (anthropomorphon),
weil sie eine mensclilicher Gestalt nachgebildete Wurzel
habe, deren Schale in Wein gemischt bei Sectionen
als Schlaftrunk diene, damit man den Schmerz nicht
fuhle; es gebe zwei Arten, eine weibliche mit lattich-
âhnlichen Blâttern und pflaumengrossen Aepfeln, und
eine mannliche mit mangoldâhnlichen Blâttern. Nach
Guillaume bereitet man aus der Wurzel dièses Krautes
mancherlei Arzneien; betrachtet man die Wurzel , so
findet man eine nienschenâhnliche Gestalt. Die Schale,
in Wasser gekocht, bilft gegen manche Krankheit. Ist
das Kraut 30 Jahr ait, so pfliïcken es die Aerzte, wobei
es, wie man sagt, klagt und schreit. Wer den Schrei
hort , stirbt davon ; deshalb verfahreri die , welche es
pflticken, um nicht Schaden zu nehmen, vorsichtig.
Aus der Erde herausgenommen, ist es gut gegen
korperliche Schmerzen. Bei Uebelbefinden nimmt man
dies Kraut, zerreibt es und trinkt es, dann wird man
ohne Schmerz gut schlafen. Es giebt eine doppelte
Art, eine mannliche und weibliche; das Blatt beider
ist schon, das weibliche Kraut hat Blatter wie wilder
Lattich. So hat der Dichter die Sage von der Alraun-
wurzel in etwas freierer, jedoch ungenauer Weise nach
der Tradition dargestellt, und zwar in einem besonderen
Abschnitt ohne allegorische Deutung. Bei Philipp von
Thaon — F. Mann hat keine Quelle zu der Art der
Erlangung der Mandragorawurzel entdecken konnen
in der Untersuchung ûber Philipp — gehort die
Mandragora wie im Cod. Eeg. 2 C. XII zum Artikel
vom Elephanten. Bei Guillaume bildet die Mandragora,
trotzdem ihre Eigenschaften wie im Lateinischen nicht
typisch ausgelegt werden, einen selbststàndigen Artikel ;
denn der Dichter sagt beim Elephanten V. 3212, dasa
— 145 —
er nachher derselben Erwâhnung thun werde ; er fasst
dieselbe also als etwas Selbststândiges auf wie die
Hss. des Bestiaire. F. Mann foïgt seinem Cod. Reg. 2
C. XII, wo die Schilderung der Mandragora aus
Isidor entlehnt ist und den Schluss des Abschnittes
vom Elephanten bildet*). — Die Sage lâsst sich vom
Mittelalter zuriïck bis in das graueste Alterthum ver-
folgen; denn schon bei Homer reisst Hermès dem
Odysseus ein zauberkràftiges Kraut aus der Erde, das
in der Gottersprache pûlv heisst. Vgl. Plinius éd.
Lemaire VII p. 663 fg. ; J. Grimm, „Deutsche Mytho-
logie", IL Ausgabe. Gottingen 1844, II p. 1153—1154;
„Deutsche Sagen". Berlin 1865, I p. 117—118, wo
auch auf G. Roth, »Dissertatio de imagunculis Ger-
manonun magicis quas Alraunas vocant«. Helmst. 1797
verwiesen ist; C. Meyer, „Der Aberglaube des Mittel-
alters". Basel 1884, p. 62 liber Galgenmânnlein. Grimm
muthmasste, dass, da das frz. vnandagloire fur mandra-
gore stehe, die fée Maglore aus mandagloire entsprungen
sei. Ob die Dudaim (Liebesâpfel) der Bibel, 1 Moses
30, 14, die Ruben semer Mutter Lea vom Felde
brachte, identisch sind mit der Alraunwurzel, ist frag-
lich. Letztere dient heute noch im Orient als Liebestrank.
37) Diamant = 3333—3426 = Hugo II Cap. 34.
Im Cod. Reg. 2 C. XII geht dem sehr ausfùhr-
lichen und sehr viel Bibelspruche enthaltenden Passus
liber den Diamanten ein durch ein Bibelcitat des
*) In G. Raynaud's «Poème moralisé* (Romania 1885) ist die
Mandegloire zweimal sub VII und XXXII verschieden behandelt:
erst heisst es hier, dass sie den Tâubchen Schutz vor dem Drachen
bietet, dann folgt die Beschreibung des Krautes. Raynaud hat
nicht erkannt, dass hier die Mandragora mit dem indischen Baume
(Paradexion) verwechselt ist.
Reins eh, Le Bestiaire. 10
— 146 «
Physiologus veranlasster Abschnitt liber den Propheten
Amos voraus, dem der Schluss iiber die Perle Mar-
garita folgt. In der Gottweiher Hs. und in Cahier's
Hss. BCDE fehlt die Beschreibung des hier mit dem
Magneten in eine Sage zusammenfliessenden Diamanten,
wâhrend desselben Hss. AM liïckenhaft sind und nicht
iïbereinstimmen , insofern die. Bemerkung fehlt, dass
der Diamant mit einem in frisches warmes Bocksblut
getauchten Hammer zertriimmert werden kann, dass
die Stticke zum Steinschneiden benutzt werden, und
dass er gegen eitle Furcht und Gift gebraucht wird.
Der aus Isidor, »Etymolog.« lib. XVI Cap. 13 éd.
Migne, »Patrolog.« Bd. 82 p. 557 ausgeschriebene Text
Hugo's stimmt grosstentheils tiberein. Nach dem Phy-
siologus wird hier berichtet, dass der Diamant auf
einem Berge des Orients gefunden und, weil er leuchtet,
. nur des Nachts gesucht wird ; am Tage leuchte er
nicht, weil die Sonne ihm seine Leuchtkraft entziehe.
Eisen, Feuer, Steine vermôgen nichts gegen die Hàrte
dièses eisenrostfarbenen kiystallhellen Steines. Auch
dass er mit frischem und warmen Bocksblut miirbe
gemacht und so durch viele Schlâge mit einem eisernen
Instrument zerbrochen wird, dass die Stticke von
Steinschneidern zur Bearbeitung von Edelsteinen (pro
gemmis insigniendis perforandisque) gebraucht werden,
und dass er gleich Bernstein, wie man sage, Gift und
eitle Furcht vertreibt, sowie bôsen Ktinsten widersteht,
wird hier im Bestiaire ktirzer nacherzàhlt. Nach der
Auslegung bezeichnet der Diamant Christum, der Berg,
wo er gefunden wird, Gott, und dass man den Stem
des Nachts findet, bedeutet, dass der Herr, als er Mensch
wurde, sich der himmlischen Gemeinschaft verbarg. Von
Bibelspriichen , die in den Bestiarius eingestreut sind^
ubersetzt der Dichter in V. 3367— 3370, sich auf den
— 147 —
Propheten berufend, Amos 7, 7, wo die Vulgata ab-
weicht. Auch Philipp von Thaon hat dièse Stelle dem
Physiologus entnommen, nur sagt er deutlich, dass der
barun, der auf dem Magnetberg — im Cod. Reg. 2
C. XII steht super murum adamantinum — sass, den
Diamanten in seiner Hand hielt und inmitten eines
Volkes stand, Jésus Christus war. Ausserdem sind
noch zwei Spriïche in den Text yerwebt, die im Cod.
Reg. 2 C. XII ganz fehlen: Johannes 10, 30 === V.
3382 — 3383 und zuletzt Psalm 23, 8 und 10 = V.
3417 — 3426. Mit dieser letzten Stelle, die sieh bei
Philipp von Thaon wie in F. Mann's Cod. Reg.- 2
C. XII im Capitel vom Lowen, also dem Anfange
des Werkes findet, endigt der Abschnitt des Stein-
buchfragmentes iiber den Diamanten und damit dàs
eigentliche Thiérbuch. F.Mann, »Der Bestiaire Divin
des Guillaume le Clerc «. Heilbronn 1888, p. 84 hait
die Vorlage des Dichters gegen das Ende hin, da im
Cod. Reg. 2 C. XII der im Bestiaire fehlende Artikel
von der Perle Margarita hinzugefugt sei, fur ver-
sttimmelt, also fur nicht ganz vollstândig. Im Glegen-
theil ist eher anzunehmen, dass Guillaume eine inter-
polirte Erweiterung der Stelle »simile est regnum
coelorum« im Artikel des Cod. Reg. von der Perle
nach Moritz von Sully vorgelegen hat.
XIV. Der Schluss des Bestiaire, sein Verhâlt-
îiiss zu Maurice de Sully, und die Allégorie
von den drei Feindeii des Mènschen.
In dem auf das Capitel " vom Diamanten folgen-deu
Schlusse V. 3427 — 4120 kommt ', kurz nachstehender
Inhalt zur Darstellung.
10*
— 148 —
V. 3427—3602. Der Dichter bittet seine Zuhorer
(seignors, dames, gent nobire), nachdem er bis hierher
die Beispiele des Thierbuches miihsam nach der Schrift
erzàhlt hat, wegen etwaiger Aeusserungen , in denen
er sich selbst vergessen, um Verzeihung; wolle ein
Gelehrterer und Besserer das in der Abhandlung Be-
richtete besser erzahlen, so hege der Dichter keinen
Neid gegen ihn. Er habe am Anfange des Bûches
einen guten Schluss versprochen ; diesen môge, fâhrt
er fort, Gott gewâhren. Gott gebietet uns, dass wir
die uns anvertrauten Pfunde vermehren. Wie im
Evangelium [Matthâus 25, 14—30] geschrieben steht,
sprach der Herr ein Gleichniss von einem Menschen,
der eine Pilgerreise unternahm. Die Auslegung ist
dièse: der Mensch ist der Herr, die beiden Knechte
sind die, die seinen Namen erhôhen; diejenigen jedoch,
die den Schatz in der Erde vergraben, werden nicht
in den Himmel gelangen. Noch vertraut der Herr
jedem seine Pfunde an: dem einen giebt er Tapfer-
keit, dem andern Macht, dem einen Talent, dem andern
Wissen, Vernunft oder Beredsamkeit. Dem Dichter
ist die Gabe schôner Rede und Beredsamkeit verliehen,
darum darf er nicht zogern, das anvertraute Pfund zu
mehren. Wissen, das nicht mitgetheilt wird, ist ver-
loren. Gesunder Menschenverstand ist ein reicher
Besitz, wie ein Predigtbuch sagt.
V. 3603—3802. Erinnert euch der schonen Bei-
spiele des Thierbuches! fâhrt der Dichter fort; seht
die Schlechtigkeit der Welt ! Niemand unterlasse, Gott
zu dienen ! In seinem Weinberge lâsst sich gut arbeiten.
Der Herr sagte einst seinen Jiïngern ein Gleichniss
vom Hausvater, der Arbeiter miethete fur seinen Wein-
berg [Matthâus 20, 1 — 16]. Dieser Hausvater ist der
— 149 —
Herr, der zuerst Abraham miethete, dann um die
dritte Stunde zuriickkehrte , um Moses zu miethen,
und um Mittag David, um die neunte Stunde Daniel,
Jeremias, Joël und die andern Propheten. Gegen
Abend stieg der Herr hinab auf den Markt der Stadt,
nahm Wohnung in der reinen Kônigin und predigte
den Weg zum ewigen Leben. Da fand der Herr Un-
glâubige und lehrte sie das Gesetz; jetzt berief er
Petrus, Paulus, Johannes, Andréas als seine Arbeiter
und gab ihnen den goldenen Denar.
V. 3803— 3864. Das Ende der Welt bedeutet das
Ende des Tages. Wie der Tag bis zur Abendstunde
langer gedauert gegeniïber der Zukunft, so hatte die
Welt, als Gott herabkam, langer bestanden im Ver-
gleich zu der spâteren Zeit. So lernte es der Dichter
vom Bischof Moritz von Paris und ausserdem in
anderer Rede. Gott miethet Arbeiter am Morgen, d. h.
Menschen in der Kindheit; um die dritte Stunde miethet
er die meisten , d. h. Leute im Alter von etwa 30
Jahren; der Mittag bedeutet die, welche die Gnade
des heiligen Geistes um das 40. Jahr heimsucht; um
die neunte Stunde miethet Gott solche in reifem Alter
und gegen Abend solche im Greisenalter.
V. 3865—4080. Gottes Hulfe ist sehr nahe; nie-
mand zogere in seinem Weinberge zu arbeiten und
warte nicht bis naeh der Jugendzeit, denn keiner
kennt sein Ende. Wappnen wir uns rechtzeitig gegen
den Teufel wie die Ritter in der Herberge, die einen
nachtlichen Ueberfall fiïrchten. Riisten wir uns, ehe
es Abend wird; denn bald kommt der Tod. Wie
thoricht sind wir, so lange zu warten. Wehe dem
Baume, der keine Frucht trâgt! Wie lange sollen wir
im Dienste des Stadtburgers hungern und diïrsten?
— 150 —
<îrott dagegen wird uns, wenn wir umkehren, ein
grosses Gastmahl bereiten; aber wir gehen gerade den
verkehrten Weg. Betet und wachet, ehe der himm-
liscjiè; Brâutigam kommt! Riisten wir uns zur Hoch-
zeit!' Haltet euch an die Beispiele des Thierbuches
als ein Samenkorn auf fruchtbarem Lande, daniit
ihrJ die ewige Freude erlanget! Wir leben in der
schlechtesten Zeit seit der Geburt Jesu; die christlichen
Tugenden herrschen auf tausend Menschen nur in einem.
V. 4081—4120. Wer durch dièse treulose Welt
wandert, hat einen harten Kampf zu bestehen gegen
drei Feinde: den Teufel, die Welt und das Fleisch;
wer jedoch mit Glaube, Liebe und Hoffnung gewappnet
ist, besiegt sie.
V. 4121—4136 bilden das Schlussgebet.
Die» Predigten des Moritz von Sully (f 1196), die
auch fur die von der Early English Text Society
herausgegebenen »Kentish Sermons « die Quelle bildenr
liegen leider noch nicht in einer kritischen Ausgabe vor.
Die zahlreichen Hss. sind zusammengestellt von Paul
Meyer in der Revue des missions scientifiques, 2. sérier
V p. 247 und Romania V p. 466 — 487. Die poite-
vinische Umschrift bei Boucherie, »Le dialecte poitevin
au XIIIe siècle «, Paris, Montpellier 1873 und die
franzosischen Ausgaben der Predigten, deren Daunou
in der »Histoire littéraire « XV p. 158 zwei nenntr
ohne sie eingesehen zu haben, kommen hier als Vor-
lage nicht in Betracht. Nach dem Druck aus dem
15. Jahrh. zu urtheilen, den G. Brunet, »La France
littéraire au XVe siècle «. Paris 1865, p. 74 beschreibtr
und von dem Exemplare in Paris und London vor-
handen sind, ist hier der Dichter vom Bischof von
Paris, den er V. 3816 nennt, und dessen Predigtbuch
— 151 —
er nach V. 3817 nebst einem andern Werke benutzté,
'sehr abhângig. Der l Inhalt des' letzteren weist auf die
•Gemma animae des Honorius Augustôdunensis in Migne's
»Patrologia« Bd. 172 p. 616 fg. Die pessimistische
Weltanschauung in V. 3605—3642 erinnert an Guischart
de Beauliu Und an Innocenz III. Schrift »De miseria
cônditionis humanae«, hrsgb. von Achterfeld, Bonn 1855
und Migne, »Patrologia« Bd. 217 p. 701—746. — Die be-
liebte Allégorie von den drei Feinden findet sich in Hugo's
»Liber de bestiis« I Cap, 23. Bekannt ist Marbod's
»De tribus inimicis hominis^ liber elegiacus«, beginnend :
»Plurima cum soleant sacros avertere mores « und hrsgb,
von Jac. Hommey, »Suppl. Patr.« p. 547. Ein anderes
Werk ist das Gedicht : »Mundus, caro, daemonia Diversa
movent proelia« etc. In der Arsenal -Hs. 5201 ist ein
jetzt von P. Meyer in Romania XVI, 1, bekannt ge-
machter »Roman des trois ennemis « in franzôsischen
Versen von Simon. Auch in Suchier's Reimpredigt
p. 106 und in Pierre's von Peckham »Lumiere as
Lais« werden die drei Feinde erwâhnt. Im Besant
de Dieu V. 405 fg. ist die Reihenfolge abweichend:
Welt, Fleisch, Teufel, im Bestiaire Teufel, Welt, Fleisch,
in den Treis Moz heissen sie Rauch, Regen und boses
Weib. Also hat der Dichter denselben Stoff gleichwie
die Sage vom Einhorn spâter in einer andern Quelle
kennen gelernt und bearbeitet. Vgl. Tobler in Grôber's
Zeitschrift 1887 p. 430.
XV. Der Bestiaire und Gruillaume's Besant
de Dieu.
Das Verhâltniss des Bestiaire zu dem von Martin
herausgegebenen Besant de Dieu ist von J. Brakel-
mann in Zacher's Zeitschrift III p. 220 beruhrt
— 152 —
worden. Dorselbc sagt vorsichtig, dass die Ueberein-
stimmung beider Werke durch Interpolation ihre richtige
Erklàrung zu finden scheine und fiigt hinzu, dass die
betreffenden Stiicke des Besant sich in den Hss. des
Bestiaire nicht allein an ganz verschiedenen Stellen
fânden, sondern auch so âusserlich in den Zusammen-
hang eingeflickt seien, dass eine Interpolation unschwer
ersichtlich. Zn dieser Ansicht hat ihn die Hs. D mit
ihrer verworrenen Anordnung verleitet. Auch Seeger,
„Sprache des Guillaume" p. 5 hait den Besant fur
interpolirt in den Bestiaire - Hss. Eine nahere Ver-
gleichung ergiebt Folgendes:
Bestiaire 3475—3560 = Besant 2683—2768.
3561—3564 = „ 2779—2782.
3647—3666 = „ 2913—2932.
3669—3707 == „ 2933—2970.
3707-3744 = „ 2973—3010.
3747—3758 = „ 3011—3022.
3759—3762 = „ 3025—3028.
3765—3766 == „ 3029—3030.
3775—3778 = „ 3035—3038.
3783—3828 = m 3041—3086.
3831—3904 == „ 3087—3158.
3909—3922 = „ 3161—3174.
Dagegen fehlen 3667—3608, 3745—3746, 3763—
3764, 3773—3774, 3829—3850, 3897—3898 des Bestiaire
im Besant. Umgekehrt fehlen 2971 — 2972 des Besant
im Bestiaire; ebenso 3023—3024 des Besant. 3767—
3770 des Bestiaire sind im Besant in zwei Verse 3031 —
3032 und 3779—3782 des Bestiaire in 3039—3040 des
Besant zusammengezogen. 3771 des Bestiaire ist =
Besant 3033, doch weicht 3772 ab gegen 3034 des
Besant. Mit 3905—3908, die den V. 3159—3160 des
— 153 —
Besant cntsprechen, aber abweichen, ist der Bestiaire
wieder ausfiihrlicher. Nach 3922 des Bestiaire =
3174 des Besant gehen dièse beiden Werke ganz aus-
einander. Aus diesen Uebereinstiramungen und Ab-
weiehurigen ergiebt sich, dass die Keime der Besant-
diclitung schon im Bestiaire zu erkennen sind. Der
ini Jahre 1210 noch in der Entwicklung begriffene
Dichter, dessen Productivitât noch gering war, denn
zum Bestiaire hat er, von Einleitung und Schluss ab-
gesehen, recht wenig hinzugethan, wiederholte sicb in
seinen andern Werken nicht nur in einzelnen Gedanken,
sondern fiihrte auch frûhere Lieblingsideen nach neuen
ihm bekannt gewordenen Quellen weiter aus; so in
dem spâteren Besant und den Treis Moz, wobei ihm
sein Compositionstalent zu Statten kam. Die Einheit
des aus einzelnen Abschnitten, nicht einer vollstandigen
Naturgeschichte zusammengesetzten Bestiaire ist durch
den Schlusstheil nicht gestort; denn den Mittelpunkt
des Ganzen bildet die Predigt und die Besserung der
Leute durch Beispiele, indeni der Dichter mitten im
Thierbuch V. 2207 von cest sermon spricht. Auch er-
klart der Dichter V. 3441 , dass er sich sehr bemiiht
habe, die Beispiele des Thierbuches zu erzàhlen; da-
gegen bezieht sich der Ausdruck traité V. 3455 auf
den naturgeschichtlichen Theil vor der allegorischen
Auslegung. Wollte man nach V. 3426 den Schluss
des aus einem Bestiaire, Volucraire und Lapidaire
zusammengefiigten Ganzen annehmen, so wurde Ein-
leitung, Ausfiihrung und Schluss in keinem Verhâltniss
stehen, und das lange Werk wiirde zu schroff ohne
ein ubliches Gebet oder Nennung des Namens des
Verfassers abbrechen. Ein ebenso bunter Inhalt mit
verschiedenen Theilen ist in den Joies N. D. des
— 154 —
Dichters zusammengeschweisst , fur den seine Kunst
die milchende Kuh war, die ihm und den Seinigen
den Unterhalt gewâhrte. Lâge dem Werke eine eigene
originale Conception des Dichters und nicht der Ge-
dankenkreis des Physiologus zu Grande, so wûrde der
Bestiaire, âsthetisch betrachtet, eine moderner Ge-
schmacksriehtung mehr entsprechende Form erhalten
haben. Endlich betont der Dichter die Einheit seines
Gedichtes selbst V. 347. Kurz, an eine Interpolation
aus dem nur in einer Hs. vorhandenen Besant in die
zahlreiehen âlteren Hss. des Bestiaire, dem der Ver-
fasser von vornherein einen guten Schluss hat geben
wollen, kann mit E. Martin nicht gedacht werden, zu-
mal die Anrede an die Zuhorer zuletzt - — erst seignors,
dann seignors e dames gent nobire — nichts beweist.
F. Mann, »Der Bestiaire Divin des Guillaume le Clerc. «
Heilbronn 1888, p. 13 stimmt E. Martin's Griïnden
bei und hâlt es fur hôchst wahrscheinlich , dass ein
Abschreiber die ihn besonders ansprechenden Stellen
des Besant dem Bestiaire anhangte.
XVI. Der Dichter im Verhâltniss zu Marie
de France, Benoît und die Schlusswidmung
an Raoul.
Guillaume's Bestiaire beginnt mit dem Verse, mit
welchem der »Lai de rEspine« der Marie de France
endigt : »Qui bien commenche et biel define«, wie Roque-
fort, » Poésies de Marie de France «. Paris 1820 druckt.
Derselbe sucht p. 40 de la Rue's Bemerkung in dessen
» Ouvrages des Bardes armoricains « p. 16 zu wider-
legen, dass der Lai de FEspine dem Guillaume le
Normand angehore; schon der Stoff, nicht die Reime
— 155 —
sprechen dagegen. Jedoch hat Guillaume die Lais
seiner Landsmânnin gekannt; denn der Prolog der
Marie de France 1 — 4 (éd. Warnke, »Bibl. Norman-
nica« III) stinimt zum Bestiaire 3562 — 3571 und 3589 —
3592. Auch der Anfang des Lais Guigemar erinnert,
von Wendungen im Bisclavret abgesehen, an Bestiaire
5 — 6. An Benoît von Ste-More, »Roman de Troies«
éd. A. Joly. Paris 1870 , V. 19 fg. erinnern die V.
3591 — 3592 , ohne dass eine direkte Herubernahme
dièses bei Dichtern beliebten Gedankens — auch der
arbalestrier Gautier von Belleperche fiïhrt ihn aus —
sich nachweisen làsst. Noch Gothe sagt: Sich mitzu-
theilen ist Gewinn ; Mitgetheiltes aufzunehmen Bildung.
Wie Philipp von Thaon seinen Bestiaire der Konigin
Alice von England gewidmet hat, so Guillaume den
seinigen einem sire Raul, der den Dichter fiir seine
Arbeit reich belohnte. Eine bestimmte Persônlichkeit
lâsst sich unter den zahlreichen Mânnern dièses Namens
nicht leicht ermitteln- vielleicht ist, da der Dichter
den Namen in der Schlusswidmung mit ratio in Ver-
bindung bringt, an Radulphus de Ratos (Ms. lat. 14859
Fol. 173 in Paris) zu denken, der bei Wadding II
624 Radulphus Radiatorius heisst. Die etymologische
Spielerei des Dichters mit diesem Namen, den er nach
einer unbekannten Vorlage in lateinischen Versen auf
ratio, dulcedo, fultus zuriickfuhrt, wahrscheinlich durch
Isidor's Etymologien verfiihrt, ist aus der dankbaren
Gesinnung gegen seinen Gônner, dessen Dienstes er
sich riïhmt, hervorgegangen. De Laborde, der an
Raoul de Couey gedacht und Guillaume le Clerc mit
andern Trâgern dièses Namens verwechselt hat, theilt
in seinen » Essais sur la musique ancienne et moderne «.
Paris 1780, II p. 198 die sechs ersten Zeilen der
— 156 —
Schlusswidmung mit, ohne die benutzte Hs. zu nennen ;
zu vermuthen ist R. Die Widmung ist nach den vor-
handenen Hss. leicht herzustellen.
Moge die vorliegende Einleitung liber die von Afrika
bis nach Island urid Russland gedrungenen Bestiarien
im Abend- und Morgenlande einen Beitrag zur Ge-
scbichte der Naturwissenschaften im Mittelalter und zu
einem abschliessenden Verstândniss des Normannen
Guillaume le Clerc bilden, sowie Anregung zu einer
weiteren Untersuchung des Thierschatzes in den ein-
zelnen romanischen Literaturen geben; moge ferner
die vorliegende zum ersten Maie als Ganzes erscheinende
Ausgabe des besten romanischen Bestiaire, nachdem die
Textschwierigkeiten aile gliicklich gehoben sind, als
Vorstufe zu einer Gesammtausgabe den iibrigen nun-
mehr vollstandig im Druck vorliegenden Werken des
Dichters sich anschliessen.
Nachtrâge.
A. Die rumâuische Bearoeitung des Physiologus, ihre
slavische Quelle, ihre Heimath und Entstehungszeit.
Der rumânische Physiologus, dessen Existenz kaum
zu bezweifeln war, liegt erst seit kurzem in einer treff-
lichen Ausgabe vor. Dieselbe ist i. J. 1887 u. d. T.
»I1 Physiologus Rumeno, edito e illustrato« in Ascoli's
Archivio Glottologico Italiano. Vol. X p. 273 — 304
von M. Gaster nach der einzigen spâten Hs. vom Jahre
1777 veranstaltet und von dem jiïngst verungluckten
— 157 —
Pietro Merlo *) mit italienischer Uebersetzung versehen
worden. Der rumânische Prosatext ist leider nicht
ganz vollstândig und weist vielfach verderbte Stellen
auf, wo der Copist die alterthlimlichen Wortformen
seiner Vorlage oder Vorlagen nicht richtig gelesen hat.
Mit Sicherheit lassen sich zwei Vorlagen, obschon das
erste Capitel im dritten geândert wiederkehrt, nicht
annehmen, da im poetischen czechischen und im
prosaischen serbischen Physiologus ebenfalls Thiere
doppelt erscheinen. Ausser dem Phonix ist der Elé-
phant (PU) in den zwei zusammengehorigen Capiteln
4 und 5 behandelt. Weiterhin erscheint der Geier
(Vip) zwei Mal. Der Herausgeber, welcher die Hs.
treu wiedergiebt und nur die auffailendsten Versehen
berichtigt, hat bei einigen Capiteln altère rumânische
Quellen entdeckt und in den Varianten aufgefûhrt.
Dièse Zeugnisse altérer Zeit sind von Wichtigkeit, da
sie auf die engere Heimath des rumânischen Physiologus
hinzufûhren scheinen. Das eine dieser Werke wird
dem walachischen Salomo, dem Woiwoden Neagoe, zu-
geschrieben, der 1517 zur Ehre Gottes und der heiligen
Jungfrau die Kirche von Arges , eines der schonsten
Baudenkmâler Rumâniens, wiederaufbauen liess. Da
jedoch seine Autorschaft nicht weiter bezeugt ist, so
wird der Verfasser des durch seine Anregung ent-
standenen Werkes in einem Geistlichen des anstossenden
Klosters, das heute im Verfall begriffen ist, gesucht
werden mtissen. Der rumânische Physiologus, der
*) Merlo, der als Professor der vergleichenden Sprachkunde
in Pavia thàtig war und zuletzt in den Rendiconti del R. Instituto
Lombardo Bd. 21 tiber die Wurzeln und grammatischen Bildungen
des Arischen schrieb, hat im Oktober 1888 in einer Felsschlucht
der lombardischen Alpen einen frûhen Tod gefunden.
— 158 —
gleichsam die Briïcke zwischen den abendlândischen
und morgenlândischen Bearbeitungen bildet, ist von
grôsster Wichtigkeit, da er auf einer unbekannten,
verschollenen slavischen Quelle beruht, die auf ein
griechisch - byzantinisches Original zuruckfûhrt. Die
slavischen Namen einzelner Thiere und der vom Hauche
des Orients durchwehte Inhalt verleihen dem ganzen
Werke eine eigenartige Stellung in der Physiologus-
literatur.
Der Herausgeber des rumânischen Physiologus
hat, da ein Einfluss des Abendlandes auf das Morgen-
land hier ausgeschlossen ist, zur Vergleichung nur die
orientalischen Redactionen, nâmlich Epiphanius hrsgb.
von Migne, F. HommeFs „Aethiopische Uebersetzung",
N. Land's »Anecdota Syriaca«, Pitra's »Spicilegium So-
lesmense« und eine von St. Novakovic 1877 mitgetheilte
Probe des serbischen Physiologus zu Rathe gezogen.
Nicht benutzt ist u. a. die seit 1879 vollstândig im
Druck vorliegende serbische Bearbeitung, die oben in der
Einleitung zu G-uillaume's Bestiaire nicht mit aufgefuhrt
ist und weiter unten besprochen werden wird. Im Ver-
gleich zu den meisten abendlândischen Bearbeitungen
ist der rumânische Physiologus, weil un vollstândig,
kiirzer, indem er nur 25 Capitel enthàlt, in denen
drei Thiere doppelt vorkommen; hierzu treten noch
die Capitel 26 — 29, welche der Herausgeber aus andern
Quellen hinzugefiigt hat. Zur Vergleichung des Ru-
mânischen mit den abendlândischen Bearbeitungen des
Physiologus moge hier eine kurze Inhaltstibersicht
nebst Quellenangabe folgen.
1. Phônix und Adler. Der Phônix ist grosser
als der Pfau; er hat, wie man sagt, kein Weibchen
und lebt 500 Jahre ; dann fliegt er gen Osten und, da
— 159 —
er weiss, dass er nach 500 Jahren sterben wird, bringt
er Zimmt und Gewiirznelken vom Berge Libanon (Hs.
Savanului) mit, fliegt nach Osten auf einen hohen Punkt
und breitet seine Fliigel aus. Dann entziïnden ihn die
Strahlen der Sonne und verbrennen ihn zu Asche ; aus
dieser entsteht ein Wurm, der sich wieder zum Vogel
Phonix gestaltet und nach Arabien fliegt.; — Die Aus-
legung fehlt hier, so dass der Text liickenhaft erscheint.
Das Rumânische weicht hier von allen ubrigen Versionen
wesentlich ab. — Der Adler lebt 100 Jahr; dann wird
er blind, und das Fliegen wird ihm schwer. Jetzt
badet er sich in einer Quelle und fliegt in die Hôhe,
bis er von den Strahlen der Sonne entziindet ist. So-
bald er die reine Quelle erblickt, wendet er sich um,
taucht von neuem drei Mal unter und wird wieder
jung. — Vor der Auslegung steht als Bibelspruch
Psalm 102, 5. Wie der Phonix im 3. Capitel wieder-
kehrt, so der Adler im 7. Am meisten entspricht dem
Rumânischen Pitra's griechische und Land's syrisehe
Rédaction, wie Gaster a. a. O. p. 290 — 291 nachweist.
2. Pajar. Der Vogel Pajar liebt seine Jungen
sehr und fiïttert sie gut; dièse aber schlagen ihn mit
den Fliïgeln ins Gesicht. Aus ■ Zorn dariiber todtet
er sie, nachher aber schmerzt es ihn, und er klagt
drei Tage. Dann ôffnet er seine Seite und belebt mit
seinem Blute die Jungen wieder. In der Auslegung
auf die Juden und Christus iindet sich der Spruch
1 Joh. 6, 55. — Die vorliegende Sage vom Pajar
(ital. pigargo?) entspricht der vom Pelikan und kehrt
im 14. Capitel etwas geandert beim Specht wieder.
Dieselbe erinnert an Uran, Uranbad bei d'Herbelot,
» Bibliothèque Orientale « p. 915b.
3. Phonix. Der Phonix ist der schonste aller
— 160 —
Vogel, schoner als der Pfau, der wie Gold und Silber
aussieht, aber der Phonix glânzt wie ein Kaiser von
kostbaren Steinen mit einer Krone auf dem Haupt
und mit einer Fussbekleidung. Er nistet nahe der
Stadt Eleopul (Heliopolis). Neun Jahre sitzt er ohne
Nahrung auf den Cedern des Libanon uDd wird vom
heiligen Geist ernâhrt. Nachdem er seine Fltigel mit
Wohlgeriichen erfullt, kommt er mit dem Priester von
Eleopul in die Kirche und verbrennt sich auf dem
Altar zu Asche. Am andern Tage findet der Priester
einen jungen Phonix, der am dritten Tage wieder wie
friiher ist. Dann klisst ihn der Priester, und er kehrt
an seinen Aufenthaltsort zuriïck. Die Auslegung wendet
sich wie der Anfang des rumânischen Physiologus
wieder an die, welche nicht an die Auferstehung Christi
glauben. — Der ausfuhrlichere Inhalt dièses Capitels
weicht vom ersten ab; die meiste Uebereinstimmung
zeigt die griechische Rédaction. Die Zahl 9 beruht,
wie Gaster p. 292 bemerkt, auf Verwechslung von
cp und #' durch den Schreiber.
4. Eléphant (PU). Wenn der im Gebirge ge-
borene Eléphant die Mandr agora (manguruane *)) findet,
so frisst er davon, wird briïnstig und begattet sich. Das
Kalb wirft er im Wasser, wo es bleibt, bis es auf den
Fussen stehen kann. Da der Eléphant ohne Gelenke
in den Knieen ist, so geht er in das Gebirge, um sich
an krumme Baume zu lehnen und auszuruhen. Aber
der Jâger, der seinen Ruheplatz kennt, sàgt, um den
Elephanten lebendig zu fangen, den Baum so an, dass
*) Nicht Meiran (lat. majorana, ital. maggiorana) ist zu ûber-
setzen, womit der Physiologus fortgesetzt wûrde, da sonst nirgends
davon die Kede ist, sondern manguruane ist aus mandragora verderbt.
— 161 —
er mit dem sich daranlehnenden Thiere umsttirzt. Die
Auslegung fehlt hier, indem das folgende Capitel mit
dem vierten unmittelbar zusammengehort.
5. PU. Wenn der grosse Eléphant hinfâllt, so
schreit er laut, bis ein andrer kommt, um ihn aufzu-
heben; dieser kann aber nicht, ebensowenig die andern
zwolf. Der grosse Eléphant bezeichnet Adam, der
kleinere Moses, die zwolf iibrigen die Apostel, die
nicht wie Christus den Adam aus dér Holle befreien
konnten. — Dass ein kleiner Eléphant den grossen
auf hebt, ist in der Erzàhlung nicht gesagt, geht jedoch
aus dem Zusammenhang und aus Tobler's lat. Beispiel-
sammlung hervor. Die Angaben des Physiologus, dass
der Eléphant Beine ohne Gelenke hat, sich an Baume
lehnt, um auszuruhen und vom Jâger dadurch gefangen
wird, dass dieser die Baume ansâgt, zeigen grosse
Uebereinstimmung mit Caesar's von Brehm ungenau
ubersetzten Berichten iiber die Elche im hercynischen
Walde: Bellum Gallicum VI 27. Am meisten stimmt
mit dem Inhalt des rumânischen Textes der serbische
(Cap. 3) uberein, wo beim Elephanten (slon) die Pflanze
mandogar (Gaster schreibt falsch mandorar) erwàhnt
wird. Die Form PU ist nach d'Herbelot's »Bibliothèque
Orientale « altpersisch, entsprechend arabisch Fil.
6. Hirsch. Der Hirsch lebt 50 Jahre; dann
sucht er Schlangen auf, beschniifFelt sie drei Mal und
verschluckt sie; nachdem er Wasser getrunken, lebt
er wieder 50 Jahre. — Eigenthûmlich ist hier in dem
nicht ganz klaren Text die Deutung der Erneuerung
auf die Taufe, Beichte und Busse; die Lebensquelle
ist die Lehre der heil. Schrift ; das Wasser ist das
Wasser des Lebens, das Abendmahl. Als Bibelspruch
iindet sich Psalm 41, 2. Ziemlich nahe steht Epiphanius
Reinsch, Le Bestiaire. H
- 162 —
Cap. V. Mehr Uebereinstimmung zeigt der serbische
Physiologus Cap. 13.
7. Ad 1er. Der Adler lebt 100 Jahre; daim
wâchst ihm der Schnabel so, dass er nicht niehr jagen
und fressen kann, und er erblindet. Nachdem er in
die Hôhe geflogen, stiirzt er sich von einem Felsen,
an dem sein Schnabel zerbricht. Jetzt badet er sich
in einem reinen See und fliegt zur Sonne, von deren
Gluth ihm die Federn ausfallen; so wird er wieder
jung. Die Deutung auf den Siinder enthâlt den
Spruch Hiob 9, 30. Die Darstellung weicht hier im
Einzelnen vom Cap. 1 ab. Auch das Griechische und
Serbische Cap. 4 zeigt nur theilweise Uebereinstimmung.
8. Aspida. Das Mânnchen der Natter lebt im
Osten, das Weibchen im Westen. Zur Paarungszeit
kommen beide zusammen, uni sich zu begatten. Das
Weibchen frisst den Kopf des Mânnchens, wird trâchtig
und wirft zwei Junge, die, kaum geboren, ihre Mutter
auffressen. Sobald sie gross geworden sind, leben sie
ebenfalls getrennt im Osten und Westen. Dièse Er-
zâhlung ist ziemlich ubereinstimmend nur im serbischen
Physiologus Cap. 14 nachweisbar. In einer griechischen
Rédaction des Physiologus muss, wie aus dem folgenden
Abschnitt erhellt, von Aspidogorgon, der starksten der
sich auffressenden Aspides, einer Sage egyptischen
Ursprungs die Rede gewesen sein.
9. Gorgonia. Die Gorgonia ist ein entsetzlicher
morderischer Vogel, der aussieht wie eine tippige Frau;
sein Schopf ist wie beim Drachen, sein Blick ist todt-
lich. In den Meeresstrudeln im Westen lebend singt
sie und spricht mit Menschen und Thieren, deren
Sprache sie versteht, und die sie wie eine Fee ver-
zaubert. Wer sie sieht und hort, stirbt. Auch die
— 163 —
Sternkunde vérsteht sie. Ihre Brunstzeit dauert einen
Tag. Der Jâger jagt sie, indem er ein Loch gràbt,
in welchem er sich verbirgt, um nicht durch ihren
Blick getodtet zu werden. Mit ihr sprechend schlâgt
«r ihr, ohne sie anzublicken, den Kopf ab. Menschen
oder Thiere werden durch dessen Anblick versteinert.
Die antike Légende von der Médusa (Gorgo) und
dem Medusenhaupt ist hier verschmolzen mit der Sage
von den Sirenen. Die Verzauberung der Thiere ist
eine Reininiscenz an die Circe, die die Gefahrten des
Odysseus verwandelte. In dem Aufsatz von O. Mailand
liber mythische Wesen im rumânischen Volksglauben :
„Ausland" 1887 No. 52 p. 1021—1023 fehlt die Gorgo.
Berger de Xivrey, » Traditions tératologiques« p. 135
fiïhrt im Liber de monstris et belluis eine Stelle aus
Athenaeus an, wonach die Nomaden in Libyen ein
Thier gorgone nannten, das einem wilden Schafe oder
Kalbe gleiche, durch seinen giftigen Athem tôdte und
eine von der Stirn liber die Augen herabhângende
Art Màhne habe, die es schwer schiitteln und bewegen
konne; wer es ansehe, den tôdte es sofort. Nach G.
Paris in der » Histoire littéraire de la France « Bd. 30
p. 140 erscheint die Medusensage in Stricker's Gedicht
Daniel und in einer Prosafortsetzung des Roman, von
Merlin. Vgl. »Gesta Romanorum«, hrsgb. von Oesterley.
Berlin 1872, p. 626. Gaster, der in den Varianten
die Légende vom Basilisken beigefiigt hat, weist als
dem Rumânischen allein entsprechend von den orienta-
lischen Yersionen Pitra p. 369 Cap. LUI nach : neoi zrtç
rooyôvrtç.
10. Bison (Zambru). Der Bison ist das mâchtigste
aller Thiere ; seine Stirn ist stàrker als die der ubrigen
Thiere, von denen keines ihn ubervvâltigen kann. Bleibt
11*
— 164 —
er an einem Baum hângen, so schiïttelt er mit den
Hôrnern. Wenn er auch am Wasser steht, so ertràgt
er den Durst, und er schTiiiffelt immer an der Erde.
Trinkt er dann vom Wasser, so beranscht er sich und
wird lustig und biickt sich zur Erde wie ein Ochs.
Stosst er auf âstige Baumstamme , wenn er lustig isty
so verwickelt er sich mit Kopf und Hôrnern in den
Zweigen. Dann kommt der Jâger und tôdtet ihn.
Dies Thier, mit dem die Sage den Ur (Auerochs)
meint, wird auf den Menschen gedeutet; die Horner
sind das Kreuz und Gesetz, der Jâger ist der Teufel.
Aus der Bibel findet sich hier der Spruch Psalm 43, 6.
Der naturhistorische Theil stimmt hier zum Serbischen,
wo in Cap. 2 das Thier Zoiibar heisst. Vincentius
Bellov. »Specul. hist.« XIX Cap. 125 (Le Zabrone) be-
ruft sich auf den Liber de nat. rerum. Dem Ur (oigoç)
bei Epiphanius entspricht bei Pitra vâçcoip, der im
Rumânischen im folgenden Abschnitt behandelt ist.
Auch die Sage vom Antholops (Aptaïos) stimmt theil-
weise mit der vorstehenden iiberein.
11. Edrop. Der Edrop im Meere gleicht halb
einem Pferd, halb einem Fisch ; wie ein Halbgott durch-
schwimmt er das Meer. Jedes Jahr zieht er mit allen
ubrigen Fischen zu einem Goldfisch, der immer an
einer Stelle weilt, um ihm wie einem Kaiser zu huldigem
Von dort kehren aile Fische einzeln zuruck. Den
Mânnchen folgen die Weibchen, die nach deren Rogen
schnappen, um ihn zu verschlingen ; so vermehren sie
sich. Der Endrop bedeutet die Kirchenlehrer , die
Fische sind die Menschen, der Goldfisch ist das christ-
liche Gesetz. Aus der Bibel ist der Spruch Lukas 12, 4
eingefugt. Im Griechischen fehlt dieser Abschnitt ganz ;
nur im serbischen Physiologus Cap. 9 findet sich dièse
— 165 —
Sage vom Edrop wieder, der dort Endrop heisst, eine
Form, die Miklosich im Lexicon palaeoslovenico-graeco-
latinum p. 259 auf vôgcoip zuriickfiihrt. Im armenischen
Physiologus hat Cap. II die Ueberschrift : De hydrippo.
12. Vip. Der Vip (Geier) ist sehr listig, und
wenn er nichts zu fressen findet, so fastet er 40 Tage ;
findet er jedoch Nahrung, so frisst er so viel als er in
40 Tagen gefastet. Die Deutung auf den gefrâssigen
Menschen enthâlt keinen Spruch. Dem Griechischen
yvxp bei Epiphanius und Pitra Cap. 20 qivoiç II ent-
sprechend kann mit dem rumânischen vip nur der
Geier gemeint sein. Nach Gaster fehlt dièse Er-
zâhlung in allen iibrigen Versionen; dieselbe findet
sich jedoch wieder im serbischen Physiologus Cap. 11
(soup und vip).
13. Vip. Der Vip steht auf einem Felsen un-
beweglich und blickt gegen Mittag. Bemerkt er irgend-
wo Aas und werden die Krallen vom Blute warm
(Pitra Cap. 20 : fiàni&zm nvvt; 6 tov tzoôoç deÇiov), so
schnellt er in die Hôhe, weshalb er Vip heisst. Am
Kopf hat er eine Feder, die ihn zum Aas leitet. Die
Deutung auf den Menschen enthâlt keinen Spruch.
Dièse Erzâhlung, der nach Gaster bei Pitra Cap. XLIII
(ôoçy.cov) nur theilweise nahesteht, der jedoch Cap. XX
<ptGiç III besser entspricht, ist nur im serbischen Phy-
siologus Cap. 11 in ziemlich gleicher Fassung nach-
weisbar.
14. Specht (Ghionoiea). DasWeibchen desSpechts
lîebt die Jungen so sehr, dass es dieselben aus grosser
Liebe tôdtet; aber der Specht belebt sie wieder durch
sein Blut. (Der Text enthâlt hier eine Lucke.) Der
Specht fliegt von einem Baum zum andern, hôhlt das
Holz aus und horcht. Findet er das Holz hart und
— 166 —
gesund, fliegt er fort; findet er es morsch und hohIr
hohlt er es ganz aus, baut sein Nest hinein und briitet.
In gleicher Weise nimmt der Teufel in den Schwachen
Wohnung. Die keine Auslegung enthaltende Erzahlung^
von der zu grossen Liebe des Spechts zu den Jungen
bezieht sich auf die Sage vom Pelikan (Pajar in Cap. H).
Nach dem Griechischen bei Epiphanius wird das Nest
von beiden Spechten abwechselnd bewacht. Im Ail-
gemeinen stimmt dieser Abschnitt zu Epiphanius Cap. 24
(devôçoxofavip), zu Pitra Cap. 48 (Jsvôçoy.6laq>oç) und
zum serbisehen Physiologus Cap. 6. Die Darstellung
des Pierre, der sich auf den Physiologus beruft:
Cahier, » Mélanges « II 160, weicht hier ab.
15. Taube. Die Taube, der sanfteste aller Vogel,
— eine Angabe, die nochmals wîederholt wird — fliegt
immer in Schwarmen, uni dem Falken zu entgehen.
Dieselbe kann nicht an einem unreinen Orte leben.
Das Kôrnchen, das sie fressen will, verschlingt sie
nicht gleich, sondern sieht erst, ob der Habicht sich
nicht auf sie stiirzen will. Letztere Bemerkung fehlt
in den Quellen, wahrend der Anfang mit dem Griechi-
schen bei Pitra Cap. 41 und mit dem Serbisehen Cap. 8-
Uebereinstimmung zeigt. Die Deutung auf den Men-
schen, der sich vor dem Teufel hutet und auf den,
der Reinheit liebt, enthâlt keine Bibelsprtiche.
16. Pfau. Der Pfau glànzt wie Gold und Silber
und ist stolz auf seine Schônheit. Will er ein Rad
schlagen, so buckt er sich und blickt zu Boden. Der
Deutung auf den Menschen, der nicht auf seinen Reich-
thum stolz sein, sondern sich erinnern soll, dass er
von Erde ist und zur Erde zuriickkehren wird, folgt
eine Liïcke. Die andere Angabe, dass der Pfau sich
seiner Schônheit freut, wenn er aber auf seine Fitsse
- 167 —
blickt, sich wundert, dass sie nicht wie sein libriger
Kôrper sind, bietet in der Deutung auf den Menschen
den nicht ganz tibereinstimmenden Spruch Psalm J35,
23 oder Colosser 3, 12. Beiden Theilen entsprîcht bei
Pitra Cap. 51 und im Serbischen Cap. 24. Bei Cahier,
»Mélanges« II 161 ist die Darstellung abweichend;
Pierre beruft sich u. a. auf den Physiologus, indem
er sagt, dass der Pfau, wenn er Nachts schlâft, plôtz-
lich aufwacht und schreit, weil er glaubt, dass er seine
Schonheit verloren. Letztere Bemerkung stimmt zu
Vincentius Bellovacensis , »Specul.« lib. 16 Cap. 122,
wo als Quelle der Liber de nat. rerum citirt wird.
Bartholomaeus Anglicus in seinem Liber de proprie-
tatibus rerum sagt treffend nach dem Ausspruch eines
quidam, der Pfau habe »vocem daemonis, caput serpentis,
passum latronis«.
17. Storch. Der Storch liebt seine Brut und
seine Eltern sehr; seine Jungen lâsst er nie im Nest
allein, sondera, wenn er fortfliegt, bleibt die Storchin
zuriick und wârmt dieselben. Die Deutung auf Christus
enthàlt keinen Spruch. Dièse Erzahlung ist nach
Gaster nicht nachweisbar, indem bei N. Land nur die
zweite Halfte des Abschnittes iïber cornix Aehnlichkeit
zeigt. Der bei Basilius genannte Vogel ossifraga (Fisch-
adler), der die vom Adler verlassenen Jungen annimmtj
heisst bei Ambrosius »Hexaëm.« lib. V Cap. 18 éd.
Migne, »Patrolog.« XIV col. 232 (prjvrj = fulica. Obige
Angaben iiber die Liebe zu den Jungen und die Ab-
wechslung zwischen Mânnchen und Weibchen im Nest
iinden sich bei Pitra p. 368 Cap. 50 (7tehaçy6ç). Im
Serbischen bietet auch das nâchste Capitel nichts Ent-
sprechendes.
18. Storch. Wenn die Storche ait werden, fallen
— 168 —
ihnen die Federn aus, so dass sie nicht mehr fliegen
und Nahrung suchen kônnen. Ihre Jungen jedoch
schiïtzen sie mit ihren Fliigeln, wârmen und fiittern
sie , bis die Federn wieder wachsen. Ebenso soll der
Mensch seine Eltern ehren. Dièse Erzâhlung wird in
andern Versionen vom Wiedehopf , nicht vom Storeh
berichtet, so bei Pitra Cap. 10 (IVroi//), bei Guillaume
V. 821—870 und im Serbischen Cap. 7.
19. Kranich. Die Kraniche haben eine laute
Stimme. Abends, wenn sie sich versammeln , stellt
sich einer als Wachtposten auf; derselbe nimmt einen
Stein und hâlt ihn mit einem Fuss, wâhrend er auf
einem Bein steht, um nicht einzuschlafen. Schlummert
er nun ein, so fâllt der Stein aus der Kralle, und sein
Geschrei weckt die andern Kraniche auf, damit sie
sich vor dem Jâger huten. Ebenso soll der Mensch
den Ruf der Kirche, die Glocke hôren und vom Schlafe
des Todes erwachen. Ausser bei N. Land finden sich
ziemlich gleiche Angaben bei Cahier, »Mélanges<< II
142; Bochart, »Hierozoïcon« II, 1, 2 und II 620— 626;
Bartholomaeus Anglicus, »De propriet. rer.« lib. XII
Cap. 15; Vincentius Bellovacensis, »Specul.« lib. XVI
Cap. 9i — 92, und im serbischen Physiologus Cap. 21.
20. Seeigel. Der Seeigel ist ein grosser Fisch,
der nur Stacheln hat wie ein Stachelschwein ; stets ruht
er an einem und demselben Ort. Bei Wellenbewegung
im Meere bedeckt er sich mit Steinen, um nicht vom
Wasser auf das Trockene geworfen zu werden. Ebenso
sollen dem Menschen im Ungliick seine Freunde mit
Gottes Hulfe beistehen. Dem Abschnitt bei N. Land
Cap. 79 (echinus) entspricht Ambrosius, >Hexaëm.« V
Cap. 9 p. 216, auf den sich die Gesta Romanorum éd.
Oesterley p. 6QQ berufen. Vgl. Cahier, » Mélanges. IV
— 169 —
74 (essinus). Im serbischen Physiologus ist mit hinen
in Cap. 19 echinus gemeint, doch weicht der Inhalt ab.
21. S ch lange. Die Schlange ist das grausamste
giftige Thier und Feindin des Menschen. Die Aus-
legung hierzu fehlt. Will die Schlange Wasser trinken,
so speit sie ihr Gift gegen einen Felsen, um nicht
Jemand zu vergiften. Sobald sie Wasser getrunken,
saugt sie ihr Gift wieder ein. Ebenso soll der Mensch
gegen Mitmenschen Neid und Groll ablegen, bevor er
in die Kirche geht, um nicht den heiligen Geist zu
erzurnen. Die Schlange flieht vor dem Menschen, der
sie vertilgt; sie schutzt alsdann ihren Kopf, so dass
nur ihr Leib vernichtet wird, weil, wenn der Kopf
allein unversehrt bleibt, der Korper wieder heilt.
Ebenso verliert der Mensch die reine Seele nicht,
wenn der ganze Korper wund ist. Zu den von Gaster
nachgewiesenen Quellen, von denen bei Pitra p. 348
Oap. 13 (Oq)iç) am meisten stimmt, tritt Cap. 22 des
serbischen Physiologus. Vgl. die Physiologusfragmente
aus Ansileubus bei Pitra, »Spicileg.« III p. 419.
22. Ochs. Der Ochs ist ein dem Menschen
niïtzliehes Thier. Sieht derselbe auf der Erde das
Blut eines andern Ochsen, so beschnuppert er es, seufzt
tief und lobt Gott, dass er ihn wird wieder zur Erde
zuruckkehren lassen. Ebenso soll der Mensch den
todten Freund, wenn nicht laut, so still im Herzen
beklagen. Der schon im vorhergehenden Abschnitt
erôrterte Gedanke in der Auslegung, nicht neidisch zu
sein gegen Freunde, um nicht die Seele zu verlieren,
kehrt auch im serbischen Physiologus Cap. 23 wieder,
der mehr Uebereinstimmung bietet als die von Gaster
genannte syrische Version.
23. Nashorn. Das Nashorn (Inorod) ist ein
— 170 —
mâchtiges grosses Thier, das ein Horn liber der Scbnauze
hat und mit der Zunge das Gras abweidet. Andere
Thiere durchbohrt es mit dem Horne, kleinere schleudert
es mit diesem empor und todtet sie. Sein Fett bildet
seine Nahrung. Wie dies Thier sich nicht um Futter
kummert und doch lebt, indem es taglich drei Mal
nach Osten blickt und Gott dankt fur die Nahrung,
so soll der Mensch Gott fur ailes Gute danken und
sich demuthigen. Dièse Erzâhlung vom Rhinocéros
weist auf eine unbekannte orientalische Quelle.
24. G r e i f. Der Greif ist der grosste der Vôgel ;
er lebt im Lande Avial im Flusse Achean (Océan).
Geht die Sonne aus dem Meere auf und verbreitet
sie ihre Strahlen, so breitet der Greif seine Flligel aus,
um dieselben damit aufzunehmen. Dann kommt ein
anderer Greif, und beide rufen den Spender des Lichtes
an , und der Erzengel Michael wie die Mutter Gottes
bitten Gott um Frieden fitr die Christen. So soll der
Mensch erkennen, von wem ihm das Leben gegeben
und Gott allezeit danken. Die vorstehende Erzâhlung
schliesst sich sehr eng an das Griechische bei Pitra
Cap. 42 an, nur ist dort als Aufenthaltsort des Greifen
angegeben: iv ecua yfj sic xbv Xi^éra vov w/.emov
Ttoraf-tov. Einen Beleg aus dem 18. Jahrh. weist Gaster
aus einem Bukarester Mischcodex in einem Dialog nach,
den er mit dem rumânischen Lucidarius behandeln
wilL Nach Pierre's Beschreibung bei Cahier, »Mélanges«
II 226 sind die Greifen Vogel in den Wiisten Indiens,
welche mit einem lebendigen Ochsen bis zu ihren
Jungen fliegen kôrmen. Bei Bartholomaeus Anglicus
erscheinen die Greifen ein Mal als Vôgel, dann als
Vierfussler, die die Berge bewachen, wo sich die kost-
baren Steiné Smaragd und Jaspis befinden. Vgl. Vin-
— 171 —
centius Bellovacensis, »Specul. hist. « IV 37, Berger de
Xivrey, » Traditions tératologiques« p. 485 — 490 und
Hugo von 8t. Victor éd. Migne Bd. 177 p. 84.
25. Frôsche. Der Wasserfrosch sucht, wenn
das Wasser vertrocknet, einen grosseren Weiher auf;
der Landfrosch dagegen bleibt, wenn Trockenheit
herrscht, an seinem Aufenthaltsorte und bittet Gott
um Regen. So soll der Gottesmann, wenn im Kloster
Speisen und Getrânke fehlen, nicht nach einem andern
Kloster fliehen, um seinen Baueh, die Speise der
Wiïrmer, zu fiïllen, sondern Kummer und Noth er-
tragen und Gott um das Nôthige bitten. Dièse Er-
zâhlung, die Pitra Cap. 38 (Bâvçaxoç) entspricht, ist
in engster Uebereinstimmung im Serbisehen Cap. 27
nachweisbar. Vgl. den Artikel Rana bei Bartholomaeus
Anglicus, »De proprietatibus rerum« lib. XVIII Cap. 89.
Die hier noch folgenden Capitel hat Gaster aus
einem slavisch-rumânischen Worterbuch in einer Buka-
rester Hs. von 1673 und âlteren rumânischen Be-
arbeitungen des Physiologus entnommen.
26. Krokodil. Das Krokodil, das dem Kameel
gleicht, lebt im Wasser, und wenn es einen Menschen
tiberwàltigt, frisst es ihn ganz und betrauert ihn drei
Tage. Gregorius vergleicht dièse Thiere mit den jâh-
zornigen Menschen, die uber ihre That Reue empfinden.
Gaster hat keine Belegstelle fiir dièse Erzàhlung ge-
funden, welche in die Volkssage gedrungen ist. Vgl.
Guillaume's Bestiaire V. 1643 — 1728. Dem liber ex-
perimentatoris zu Folge, einem naturhistorischen Werke
aus dem Anfange des 13. Jahrh., von dem noch keine
Hs. bekannt ist, trauert das Krokodil um den Menschen,
den es frisst. Die Sage ist zum Gegenstand einer
besondern Abhandlung von Nicol. Brand, »Croco-
- 172 —
dilus lacrymans« geworden, welche erschienen ist in
Jena 1733.
27. Luchs. Der Luchs (Lâvan) hat ein so
scharfes Gesicht, dass er durch die Wânde sehen kann.
Vincentius Bellov. XV Cap. 91 und XIX Cap. 78
(lynx) beruft sich bei der Angabe, dass der Luchs mit
seinem Blick feste Korper durchschaue, auf einen
Alexander und fugt die besondere Bemerkung bei,
dass der Luchs mit seinem scharfen Blick angeblich
durch neun Wânde sehen konne. Nach dem Elucidari
kann das Glasauge, ein kleiner Vogel, durch die Wand
sëhen.
28. Salamander. Der Salamander ist der
Eidechse sehr àhnlich und so kalt, dass er Feuer frisst
und die Flammen auslôscht.
Ueber die von einander abweichenden Ansichten
orientalischer Schriftsteller vom Salamander als Vogel,
als marderàhnliches Thier oder als Reptil vgl. d'Her-
belot, » Bibliothèque orientale «. Paris 1697, p. 750.
29. S t r a u s s (Gripsor). Der Strauss (Stratocamil)
ist ein grosser Vogel, der kluger ist als aile andern
Vogel. Wenn er seine Eier ausbruten will7 setzt er sich
nicht wie die andern Vogel darauf, sondern legt sie in
das Wasser, bewacht sie scharf und sieht immer danach
Tag und Nacht, bis sie offen sind. Wendet er sein
Auge weg, so sieht er die aspida, die wie eine Schlange
aussieht; merkt dièse, dass der Strauss seine Eier be-
wacht, so wartet sie, bis er den Blick wegwendet, dann
haucht sie ttber die Eier und vernichtet sie ganz. Die
Form gripsor ist entstellt aus dem hebrâischen tsippor,
und gemeint ist der sagenhafte Vogel, der Eisen,
Nagel und gliihende Kohlen verschlingt und ailes in
seinem Magen verdaut ; derselbe heisst OTQOt^oy.cc/nr'/.og
- 173 —
bei Pitra Cap. 49. Nach Bochart, »Hierozoïcon« II
723 fiihrt Festus als Volksnamen des passer marinus
an struthwcameïus. Vincentius Bellov. XVI 138 be-
richtet, dass der Strauss Eisen frisst und seine Eier
im Sande durch den Blick ausbrlitet; den struthio-
cameïus bezeichnet er als eine Straussenart. Nach
Pierre bei Cahier, » Mélanges « IV 85/86 ist es ein
namenloser indischer Vogel von grosser Schonheit, der
seine Eier im Meere (mer darenoise) legt. Dem Ru-
mânischen entspricht am genauesten das Cap. 12 des
serbischen Physiologus, wo der Vogel Strkokamil heisst.
Auch in einem altrussischen Physiologusfragment zu
St. Petersburg begegnet derselbe. Vgl. im armenischen
Physiologus Cap. 33 (De ave Zerahav).
30. Turteltaube. Stirbt das Mânnchen der
Turteltaube, so weint sie bitterlich, setzt sich nicht
mehr auf einen griinen Baum, und wenn sie Wasser
trinken will, trtibt sie es erst mit den Fiïssen; denn
ihr Herz ist nicht mehr froh.
Dièse Sage von der Turteltaube, die Gaster auch
in der rumânischen Volkspoesie nachweist, entspricht
in vorstehender Fassung weniger dem griechischen
Physiologus bei Pitra Cap. 30 (TQvytôv), wo die Zu-
rtickgezogenheit der Turteltaube vom Schwarme der
Mânnchen und ihre treue bis ans Lebensende dauernde
Liebe (/novoy a/nia) gepriesen wird, als vielmehr dem
Cap. 5 des serbischen.
Obschon der rumânische Physiologus mehr nach
ëinem slavischen als nach einem griechischen Vorbild
in Prosa gearbeitet zu sein scheint, so ist doch die
Môglichkeit nicht ausgeschlossen, dass eine dem czechi-
schen Physiologus ahnliche Dichtung, in der ebenfalls
einzelne Thiere doppelt behandelt waren, vorgelegen
— 174 —
bat Jedenfalls bleibt den Orientalisten die angenehme
Aufgabe iibrig, dièse und zahlreiche andere Fragen
liber die Schicksale des Physiologus im Orient zu er-
ôrtern und weitere Nachforschungen nach âlteren
Handschriften anzustellen.
B. Der serbische Physiologus.
Jiinger als die czechische oben genannte Physio-
logusdichtung, die 71 Thiere in alphabetischer Reihen-
folge behandelt, ist die serbische Prosabearbeitung des
das Geprâge eines biblischen Bûches tragenden Physio-
logus. Nachdem zuerst V. Jagic Mittheilungen liber
dieselbe gemacht hatte, welche von St. Novakovic in
seinen »Primeri knjizevnosti i jezika staroga i srpsko-
slovenskoga«. Belgrad 1877 wiederholt wurden, liegt
seit 1879 in Bd. XI der »Starine« p. 181—203 eine
Ausgabe des ganzen Werkes nach der Agranier Hs.
vor ; zu derselben hat der Herausgeber, St. Novakovic,
eine Einleitung uber die gesaminte Physiologusliteratur
und zum Text Annierkungen hinzugefiigt. Besonders
benutzt ist die von déni Russen Kotlarevski kritisirte
Abhandlung von Kressner in Herrig's Archiv Bd. 55;
nur genannt ist ein von Matthaei in Moskau 1811 er-
schienenes griechisches Werk liber 53 Thiere, das
schon Pitra, » Spicilegium Solesmense«. Paris 1855,
III p. LU erwàhnt, wahrend N. Land's »Otia Syriaca«
u. a. fehlen.
Die andere serbisch-bulgarische Hs. weist Miklosich,
welchem H. Barb daraus Mittheilungen machte, im
» Lexicon palaeo - slo venico - graeco - latinum « . Wien
1865/68, p. XV dem 16. Jahrh. zu. Dieselbe gehôrt
jetzt der Universitâtsbibliothek in Wien (Ms. I, 120);
— 175 —
der Physiologus steht Fol. 13 — 28 ; die 20 rothen Ueber-
schriften sind theilweise verwischt; der Zoubar folgt
hier nach dem Elephanten. Bei Slon sind zwei Ueber-
schriften, dann folgt nach dem nâchsten Capitel das
Einhorn, weiter Endrop, Adler, Soup und Vip, StrJco-
kamil, Hirsch, Wolf, Fuchs, Aspida, Kranich, Specht,
Pfau, Frosch, Schwalbe, Biene. In der Ueberschrift zu
der „Rede iiber die gehenden und fliegenden Thiere"
wird den „Briïdern" gemeldet7 dass der Erzengel Uril*)
dem Theologen Johannes das Folgende geweissagt
habe. Das Ganze enthâlt 28 Thiere mit Ueberschriften
ohne Capiteleintheilung. Eine gedrângte Inhaltsuber-
sicht môge hier zur Vergleichung folgen.
1. Lowe. Der Lôwe, der Kônig der Thiere,
gebiert sein Junges todt, das er durch seinen Hauch
wieder belebt. Wenn er schlâft, bliekt er nach sieben
Seiten , um nicht vom Jâger gefangen zu werden.
Wenn der Lôwe einen Menschen sieht, frisst er den
Kopf nicht, sondern begràbt ihn. Die Ausleguug der
drei Naturen des Lowen bietet nichts von andern Be-
arbeitungen des Physiologus wesentlich Abweichendes.
2. Zoubar. Der Auerochs verwickelt sich, wenn
er Wasser getrunken und sich berauscht hat, mit seinen
Hôrnern in den Zweigen und wird vom Jâger gefangen.
Vgl. den ubereinstimmenden Abschnitt des rumânischen
Physiologus.
3. Eléphant. Der Eléphant (slon) lehnt sich,
um auszuruhen, an krumme Baume ; da er nicht wieder
aufstehen kann, so fângt ihn der Jâger, wenn er mit
dem angesâgten Baume umfâllt. Frisst der Eléphant
und die Elephantin von der Alraunwurzel (mandogar).
Hiermit ist gemeint Urihel (OtptfjA) = Ariel.
— 176 —
so werden sie briinstig und paaren sich ; ebenso Adam
und Eva. Ist ein Eléphant unigefallen, und kann ihm
ein anderer nicht auf helfen, so konmit einer nach dem
andern herbei, bis vier, dann zwôlf komnien. Dièse be-
deuten Adam, Moses, die vier Evangelisten, die zwôlf
Apostel und Christus. Wenn die Elephantin ein Junges
werfen will, so geht sie in das Wasser; dièses misst
sie ab und hebt das Junge mit dem Riïssel empor.
4. Ad 1er. Der Adler, der Kônig der Vogel, lebt
100 Jahre; wenn er dann ait und blind ist, fliegt er
in die Hbhe, badet sich im Schlamm (?), stilrzt sich gegen
einen Stein, wo er acht Tage sitzen bleibt; dann ver-
liert er die Blindheit, badet sich drei Mal und wird,
gegen die Sonne fliegend, wieder gesund. Das Alter
sind die Siïnden des Menschen, der Stein ist die Kircher
die Sonne das Kirchengebet , die Hohe das Fasten,
und der Schlamm bedeutet die Gebote des geistlichen
Vaters.
5. Turteltaube. Die Turteltaube liebt das
Mânnchen und dessen Gemeinschaft sehr; stirbt das
Mânnchen, so trinkt das Weibchen nur unreines
Wasser, singt nicht und setzt sich auf keinen grtinen
Baum, und umgekehrt. So soll ein Mann, wenn ihm
die Gattin stirbt, zu Gott beten.
6. Specht. Wenn der Specht einen hohlen
Baum findet, so baut er in diesen sein Nest; findet er
einen Baum mit hartem Holz, so fliegt er davon.
Ebenso' flieht der Teufel den Glâubigen.
7. Wiedehopf. Wenn die Wiedehopfe ait
werden, bringen ihnen ihre Jungen Futter in das
Nest. So soll der Mensch seinen Eltern Gutes er-
weisen.
8. Taube. Die Taube ist ein sehr empfindsames
— 177 —
Thier; im Schwarm sucht sie sich vor dem Geier zu
schiitzen, indein sie an ihn denkt. So soll der Mensch
bei seinen Handlungen an den Tenfel denken.
9. En drop. Der Endrop ist der Fiïhrer aller
Fische und schwiinmt im Wasser am Boden; oben
wie ein Fiseh gestaltet, hat er eine Mahne wie ein
Pferd. An einer Stelle im Meere ist ein kleiner Fisch,
der Kaiser der Fische; diesem huldigt der Endrop
zwei Mal im Jahre, wobei ihm aile grossen nnd kleinen
Fische in aller Ehrfureht folgen. So soll der Mensch
an Gott denken.
10. Einhorn. Das Einhorn ist ein starkes Thier
und hat ein Horn an der Stirn; frisst es, so streckt
es die Zunge seitwârts; greift es ein Thier an, so
spiesst es dièses mit dem Horn auf; drei Mal tâglich
huldigt es Gott. Der Mensch soll sehen, wie dies Thier
ist, an Gott denken und die Armen nicht vergessen. —
Der Text ist hier ziemlieh dunkel. Im syrischen
Physiologus bei Land p. 147 heisst es vom Einhorn,
dass dasselbe von den Jâgern gefangen wird, indem
sie eine keusche und reine Jungfrau holen; sowie
das Thier dièse erblickt, geht es zu ihr und stiirzt
sich auf sie; dann reicht das Màdchen ihm die Brust,
und das Thier beginnt daran zu saugen und sich ver-
traulich zu zeigen. Darauf streckt das Mâdchen die
Hand ans, uni das Horn inmitten des Kopfes zu er-
greifen.
11. Soup (Geier) und Vip. Der soup und
ïip — der Herausgeber theilt nicht richtig ab drougo-
vip — haben dasselbe Gesetz. Wenn das Weibchen
Eier legen will, kann es nicht eher legen, als bis das
Mànnchen einen Stein herbeibringt. Hat er nichts
zu fressen, so fastet er 40 Tage; dann frisst er aber
Reinsch, Le Bestiaire. 12
— 178 —
so viel, als er in 40 Tagen hâtte fressen kônnen. Der-
selbe hat eine Feder auf dem Kopfe, welche in der
Nacht leuchtet; zeigt sich Blut an den Krallen, so
leitet dièses zum Aas. Vgl. das Rumânische Cap. 12
und 13; Epiphanius Cap. VII éd. Migne p. 524. Bei
Pitra, » Spicilegium Solesmense« III p. 352 wird aus-
fuhrlicher iïber den yvxp eyxvoç und den M&oç evvoxioç
berichtet.
12. StrkoJcamil. Wenn der StrhoTcamil ein Ei im
Wasser legt7 sitzt er dabei, indem er fortwâhrend auf
dasselbe blickt; wendet er aber das Auge ab, so ver-
dirbt das Junge im Ei. Im Schlaf hat er immer ein
Auge offen. Ein 50 Ellen langes Thier lauert, bis
der Strlcokamil das Auge abwendet; dann haucht es
das Ei an. Ebenso macht der Teufel die guten Thaten
des Menschen zu nichte.
13. Hirsch. Der Hirsch wird 50 Jalire ait;
dann sucht er eine Schlange auf und frisst sie; nun
geht er zum Wasser, sonnt sich und wird wieder jung.
Ebenso wird der Mensch jung durch die G-nade Cottes.
14. Aspida. Das Weibchen (Aspis) liegt im
Westen, das Mânnchen im Osten. Wollen sich beide
paaren, so geht das Mânnchen vom Osten zum Weib-
chen und umgekehrt, und das eine lâsst Schaum auf
das Nest des andern fliessen; in dem Schaum werden
die Jungen geboren. Dièse lieben das alte Mânnchen
und zerkratzen ihm den Kopf, der anschwillt ; so stirbt
es. Der Jâger, der die Aspis fangen will, verbirgt sich
im grtinen Grase, das er mit Essig begïesst, nimmt
seinen langen Stab und ruft laut. Die Aspis aber
sprxiht Feuer aus dem Munde und verstopft die Ohren7
um nichts zu horen. Aber der Jâger ôânet mit dem
Stabe ihr Ohr und schreit: Aspis, stirb vom Schrei!
- 179 —
und fangt sie zu seinem Gebrauch. Wie die Aspis
von ihren Jungen getodtet wîrd, nicht so soll der
Mensch seine Eltern behandeln.
15. S tore h. Der Storch baut sein Nest und
klappert, dass ihn aile Leute ringsum sehen. So soll
der Mensch Liebe zu seinem Nâchsten haben.
16. Nachtigall. Das Mânnchen schlâft bis
Mitternacht, wâhrend das Weibchen wacht und Gott
lobt; von Mitternacht an wacht das Mânnchen. Vgl.
Hugo von St. Victor éd. Migne Bd. 177 p. 96.
17. Schwalbe. Die Schwalbe fliegt, uni Futter
zu holen, nach Jérusalem, kehrt jedoch ihrer Jungen
wegen zuruck und baut ihr Nest bei den Menschen.
Einst hatte sie einen Streit mit der Schlange. Als
sie in der Arche Noah's war, schickte die Schlange
die Hornisse aus, uni zu sehen, welches Blut am
sussesten ist. Die Schwalbe, die dies ailes horte, er-
wartete die Hornisse, und als sie von ihr erfuhr, dass
es sich um das Menschenblut handle, so riss sie der
Hornisse den Kopf ab. Die Schlange beklagte sich
liber die Schwalbe, dass sie sie kein Nest bauen lasse.
Die Schwalbe erklàrte schliesslich , dass sie bei den
Menschen ihr Nest bauen wolle, bei denen zu sein
fur die Schlange nicht gut sei. Deshalb lieben die
Menschen die Schwalbe. Dièse Fabel von der Schwalbe
und Schlange ist dem serbischen Physiologus eigen-
thlimlich.
18. Rebhuhn. Das Rebhuhn stiehlt fremde
Eier, briitet sie aus und freut sich der fremden Brut.
Sobald die Jungen gross sind und die Stimme ihrer
rechten Mutter hôren, laufen sie ihr nach, woruber
das Rebhuhn grossen Kummer empfindet. So freuen
sich die Menschen uber das Fremde.
12*
— 180 —
19. H in en. Der hinen ist bewegungslos im Meere ;
ausser einem Russel hat er nichts zu seiner Wehr.
Hort er den Siidwind, so rollt er sich zusammen, dass
der Wind ihn nicht auf das Trockene wirft. So soll
der Mensch stark werden durch Fasten und Gebet,
damit ihn der Teufel nicht betriigt. — Vgl. den syrischen
Physiologus Cap. 79 (echinus).
20. Wolf. Wenn der Wolf hungrig ist, geht er
auf ein freies Feld, blickt gen Himmel und sagt : Gott,
Du hast mich erschaffen und mir nicht geboten, Gras
zu fressen oder Holz zu nagen, sondern von Lebendigem
zu leben. Als andre Thiere dies horten, riefen sie
gleichfalls Gott an, und Gott schickte ihnen Nahrung.
Ebenso soll der Mensch Gott anrufen.
21. Kranich. Wenn die Kraniche schlafen,
steht einer von ihnen Wache auf einem Bein , indem
er ani andern mit den Krallen einen Stein hait.
Schlâft er nun ein, so Mit der Stein zur Erde; dann
schreit er, und ein anderer ubernimmt die Wache.
So soll der Mensch, wenn er die Stimme der Kirche
hôrt, Wache wegen des Teufels halten.
22. Schlange. Die Schlange speit, bevor sie in
das Wasser geht, ihre Galle am Ufer aus. So soll der
Mensch, wenn er in die Kirche gehen will, vorher die
Bitterkeit ablegen. Wenn die Schlange den Menschen
sieht, flieht sie; erreicht er sie, so wickelt sie sich
zusammen und verbirgt mit dem Korper den Kopf ;
denn wenn sie ihren Kopf rettet, rettet sie den ganzen
Korper. So soll der Mensch seine Seele schûtzen.
23. Ochs. Der Ochs ist gut gesinnt; wenn er
Ochsenblut sieht, so betet er zu Gott, dass er ihn
wieder moge zu Erde werden lassen. Andere Ochsen
kommen herbei und thun ein Gleiches. So wird der
— 181 —
Mensch, der neidisch ist gegen den Nâchsten, wieder
zur Erde zuriickkehren.
24. Pfau. Wenn der Pfau seine hasslichen
Fiisse betrachtet, sagt er zu Gott: Warum hast Du
mir nicht auch schone Fiisse gegeben? So will der
Mensch, der seinen Verstand nicht zu schatzen weiss
und Gold und Silber an sich sieht, sich des Armen
nicht erinnern.
25. Fuchs. Wenn der Fuchs nichts zu fressen
findet, stellt er sich todt. Die Vogel, die îhn liegen
sehen, fliegen herab; der Fuchs aber springt auf und
fângt sie. Ebenso macht es der Teufel mit den
Menschen. Vgl. Epiphanius éd. Migne, »Patrologia
graeca« Bd. 43 p. 530 Cap. 19 ; Hugo von St. Victor
éd. Migne Bd. 177 p. 59.
26. Schwalbe. Die Schwalbe bleibt ein halbes
Jahr bei ihren Jungen in der Wuste und schiitzt sie
dort, indem sie, wenn sie blind werden, eine Pflanzé
aus der Wiiste holt, durch die sie ihr Augenlicht
wieder erlangen. Ebenso soll der Mensch, wenn seine
Simden gross sind, zum Lehrer gehen. Vgl. den griech.
Physiologus bei Pitra III p. 358 Cap. 31 cpvoiç II.
27. Frosch. Der Landfrosch ertrâgt viel Durst
und Kalte; der Wasserfrosch dagegen sucht die Tiefe
auf und kommt nur an die Oberflache, um sich an der
Sonne zu erwarmen. Die hermeneia bezieht sich auf
die Mônche.
28. Biene. Die Biene, welche ihre Miihe vor
Augen hat(!), ist eine Leuchte der christlichen Seele.
Ihre Frucht ist wunderbar. Der Mensch soll sich des
Todes erinnern und aufhoren, Bôses zu thun. — Der
Text, in den der Spruch Pred. KSalomonis 11 verwebt
scheint, ist hier ohne die andere Hs. nicht ganz klar;
— 182 —
vgl. das Armenische bei Pitra, »Spicilegium 8olesmense«
III p. 390 Cap. 34; Epiphanius Cap. 21 und Hugo
von St. Victor éd. Migne Bd. 177 p. 97—99*).
C. Die russische Bearbeitung des Physiologus.
Spuren des Physiologus, die bei dem Wechsel-
verkehr zwischen Byzanz und Russland byzantinischen
Ursprungs sind, lassen sich in der âlteren russischen
hagiographischen Literatur und in der Volkspoesie
nachweisen. Schon Novakovic hat in der Einleitung
zum serbischen Physiologus Starine XI p. 189 einzelne
dieser Legenden beruhrt. V. Jagic im „Archiv fur
slavische Philologie", IV. Bd. Berlin 1880, p. 648
sub XVIII hat zuerst in einem Berichte iiber die
literarische Thâtigkeit der Gesellschaft der Freunde
des alten Sehriftthums in St. Petersburg wahrend der
Jahre 1878 — 79 einen mittelalterlichen russischen Phy-
siologus nachgewiesen mit dem Titel : „Die natiïrlichen
Eigenschaften -der Thiere". Dies Werk aus dem 16./17.
Jahrh. ist in dieser Publication facsimilirt herausgegeben
vom Fiirsten Vjazemski p. 101 — 118. Derselbe hat in
dem zum Text gehorigen Bande p. 47 — 83 eine aus-
fuhrliche literarhistorische Abhandlung iiber den Phy-
siologus, dessen Ursprung und Verbreitung mit Be-
riicksichtigung der Hexaëmeronliteratur gegeben ; nicht
mit aufgefiihrt unter den Textproben sind die russischen
Physiologusfragmente der kaiserlichen Bibliothek zu
*) Herr Professor V. Jagic hatte die grosse Gefalligkeit, ûber
den sehwierigen Text Auskunft zu geben und mehrere dunkle
Stellen aufzuhellen, wahrend Herrn N. Jaksevac aus Serbien,
welcher die slavischen Bearbeitungen des Physiologus zum Gegen-
stand einer eingehenden Untersuclmng niachen wird. fur Mitwirkung
bei der Uebertragung des Originals ebenfalls der verbindliehste
Dank noch an dieser Stelle ausgesprochen sein môge.
— 183 —
St. Petersburg. Der russische Text behandelt fblgende
21 Thiere: Lowe, Eléphant, Einhorn, Panther, Bar,
Pferd, Ochs, Kameel, Maulesel, Wildesel, Hirsch,
Elennthier, Biber, Vielfrass, Wolf, Fuehs, Zobelthier,
Hernielin, Hase, Ziegenbock, Widder. Wie, wann und
wo dies Werk, das wohl auf einer polnischen Quelle
beruht, entstanden, ist bisher noch nicht untersucht
worden. Einzelne Thiersagen durften bis zu den Be-
wohnern der sarmatischen Steppen gedrungen sein.
Schliesslich sei hier noch auf die falsche Angabe eines
andern russischen Physiologus in No. XVII des obigen
Werkes hingewiesen.
D. Bartholomaeus Anglicus, »De proprietatibus rerum« ;
Thomas Cantimpratanus , »De naturis rerum« und
Joannes a S. éeminiano , »Summa de exemplis et
rerum similitudiiiibus«.
Einen Beitrag zur Geschichte der Naturwissen-
schaften und des Physiologus im 13./14. Jahrh. hat im
30. Bande der Histoire littéraire de la France p. 334 —
388 L. Delisle u. d. T. »Traités divers sur les propriétés
des choses* gegeben; dièse Abhandlung beruhrt einen
Theil der Literaturgeschichte , der von den fruheren
Herausgebern der Histoire littéraire sehr stiefmutterlich
behandelt worden war. Aber gerade dièse apokryphe
Naturgeschichte hat im Mittelalter zahlreiche theil-
weise noch unbekannte Bearbeiter gefunden. Von
den grôsseren Compilationen mit naturhistorischem
Inhalt bespricht Delisle die Proprietates rerum morali-
zatae aus dem Ende des 13. Jahrh., die in sieben
Bûchera vorhanden sind und von einem unbekannten
Verfasser herruhren; darin sind die Vôgel und die
— 184 —
andern Thiere in alphabetischer Reihenfolge aufgefiïhrt.
Wie von Vincentius Bellovacensis, so wird hier u. a.
ôfter Jorath, »de aninialibus« als Quelle genannt. Die
mitgetheilte Probe vom Adler und dessen 26 Eigen-
thiimlichkeiten nebst symbolischen Bezeichnungen zeigt
die sehwiïlstige Darstellungsweise m diesem Werke
der spateren Zeit. Wichtiger noch wegen seiner ausser-
ordentlichen Beliebtheit im 13. — 16. Jahrh. ist das aus
der Mitte des 13. Jahrh. stammende encyklopadische
19 (20) Bûcher enthaltende Werk des Frater Bartholo-
maeus Anglicus (fâlschlich de Grlanvilla genannt), »De
proprietatibus rerum«, das in zahlreichen Handschriften
— nach Delisle besitzt die Nationalbibliothek in Paris
allein 18 — und Drucken vorhanden und 1372 von
Jean Corbichon (oder Corbechon) fur den Konig Karl V.
in das Franzôsische tibersetzt worden ist; als benutzte
Autoren werden hier u. a. die „Philosophen" Cicero,
spâter Tullius , ferner Fisologus , dann Jorat Caldeus
u. a. genannt. Buch XII enthàlt in dem Druck von
1505 folgende „Vogel" : 1. aquila. 2. accipiier. 3. àlie-
tus. 4. apes. 5. bubo. 6. columba. 7. cohimices.
8. ciconia (mit dem Ibis identificirt). 9. cornix. 10. cor-
vus. 11. cygnus. 12. culex. 13. cicada. 14. fenix.
15. grus. 16. gallus. 17. gaïlus gaïïinachfè (ein kastrirter
Hahn, der die Geschâfte der Henné verrichtet). 18. gal-
lina. 19. griphes. 20. herodius. 21. irundo. 22. kala-
drius. 23. larus. 24. locusta. 25. mergulus. 26. nrilvus.
27. nycticorax. 28. onocrocalus (onocracalus). 29. peli-
canus. 30. perdix. 31. pavo. 32. passeres. 33. strutio.
34. turtur. 35. vultur. 36. ulula (= bubo, noctua,
onocrocalus). 37. upupa. 38. vespertilio. — Buch XIII
handelt von den Fischen, Buch XVI von den Steinen,
Buch XVIII von folgenden „Thieren", zu denen bu-
— 185 —
bulcus u. a. gerechnet wird, in 115 Capiteln, deren
ers tes iiberschrieben ist: de animalibits in speciali.
2. aries. 3. agnus. 4. agnns agniculus. 5. agna. 6. aper.
7. asinus. 8. anguis. 9. asp?s. 10. aranea. 11. «p?s.
12. &0S. 13. (bubulcus). 14. bubalus. 15. basiltscu?.
16. botrax = bvfo. 17. bombix. 18. cameïi. 19. ca-
mehpardus. 20. caméléon. 21. caprea. 22. capreolus.
23. capra. 24. cams. 25. caniculus (canicula). 26. cawes
(Se catulis). 27. (cfe catulis). 28. castor. 29. cervus.
30. cérastes. 31. (cornu). 32. cocodrillus. 33. coluber.
34. damula. 35. dromedarius. 36. dipsas. 37. dr<7<?o.
38. egwws. 39. egwa. 40. poledrus. 41. élephas. 42. (tfe
tîaso eïephantis). 43. dépliantes. 44. etfws. 45. eruca.
46. /awm, satyri. 47. (feminae). 48. (tfe fêtante). 49. (<fe
fe/w). 50. ficaritis (Feigensammler, Waldmensch). 51.
formica. 52. formicaleo. 53. /wcws. 54. griphes. 55.
#Z«s. 56. grillus. 57. hinnuïus. 58. hircus. 59. Mena.
60. hericius. 61. herinacius (cirogrillus) . 62. iuvenca.
63. Zeo. 64. Zmitf. 65. leopardus. 66. ?<?j9W5. 67. fyw#.
68. Umax. 69. Zwpws. 70. mulus. 71. >wws. 72. mustela.
73. migale. 74. muriîegus = musio, cattus. 75. wocfr-
Zmco. 76. onager. 11. onocentaurus. 78. ora:. 79. ows.
80. panther a. S\. par dus. 82. pilosi (menschenâhnliche
Ungeheuer, Waldmenschen). 83. pigargus = trage-
laphus. 84. pigmei. 85. porciis. 86. pediadus. 87. pidex.
88. rhinocéros (= unicornus). 89. rawcr. 90. salamandra.
91. sanguisuga, 92. stellio. 93. serpens. 94. simia.
95. syrena. 96. scorpio. 97. sws. 98. taurus. 99. Zra^fe-
laphus = hircocerims. 100. toZpa. 101. tows. 102.
%m. 103. ft'wea. 104. teredo. 105. testudo. 106. for-
gea. 107. vacca. 108. vacca agrestis. 109. vitulus.
110. wrsws. 111. wrsa. 112. vulpes. 113. vermis.
114. vermiculus. 115. vipera. Dièse Thiere liât Bar-
— 186 —
tholoniaeus mit Hingebung aus den verschiedensten
Quellen zusammengetragen, wobei er seinen Vorlagen
gegeniïber zuweilen in Verlegenheit gerathen ist; so
wenn er den Greif (griphes) als Vogel, spâter aber als
quadrupes beschreibt, der den Kopf und die Fliïgel wie
ein Adler habe, sonst aber wie ein Lowe aussehe und
in den hyperboreischen Bergen oder Gegenden wohne;
derselbe sei den Pferden und Menschen feindlich, selbst
ein Pferd mit gewappnetem Reiter konne er davon-
tragen, wie Huguitio sage, und lege in sein Nest den
Stein Smaragd gegen giftige Thiere des Gebirges. Vom
bubalus heisst es hier, dass er den Koth mit dem Horne
emporschleudere , und dass der Jàger, hinter einem
Baum versteckt, ihn, wenn er sich mit den Hornern
verwickelt, todte; der Physiologus nenne dièses Thier
aptaleonem; eine andre Art nenne Aristoteles borikur.
Den pigargus beschreibt Bartholomaeus erst als ein
dem Hirschbock âhnliches Thier mit Hornern und
Bart, dann ftigt er Huguitio's Bemerkung bei, dass
derselbe ein . kleiner Vogel sei ; zuletzt setzt er eine
orthographische Notiz hinzu : »Nec aspiratur ibi prima
syllaba, unde cum h non débet scribi : quidam scribunt
philargum, sed maie, ut patet in libris correctis.« Das
Rhinocéros beschreibt er nach Plinius, Gregor und
Isidor; dann sagt er, es gebe vieleArten: rhinoceron,
monoceron, egloceron; wahrend monoceron einen pferde-
àhnlichen Bauch, einen dem Hirsch âhnlichen Kopf,
Fusse wie ein Eléphant und einen Schweif wie ein
Eber, ein zwei Ellen langes Horn an der Stirn habe,
laut brulle und lebendig nicht gefangen werden konne,
wàre egloceron angeblich eine Art Einhorn, das lateinisch
capricornus von egla d. i. capra und ceros d. i. cornu
heisse; dasselbe sei ein dem Ziegenbock âhnliches
— 187 —
kleines Thier etc. Das Ganze enthàlt eine Fiille eigen-
thiimlicher, nui* hier vorkommender Einzelnheiten.
Das nàchste grôssere von Delisle besprochene Werk
ist der zwischen 1228 — 1244 verfasste » Liber de natura
reruin secundum diversos philosophos« des Thomas
von Cantimpré, welcher ebenfalls den Physiologus u. a.
als Autor nennt; Techel ist derselbe, den Pitra, »Spici-
legium Solesmense« III p. 335 — 337 als Cethel auf-
fiihrt; ebenso kennt schon Pitra II p. 507, 510, 511
den von Delisle aus Thomas erwahnten Experimentator,
dessen naturhistorisches von Maerlant benutztes Werk
aus dem Anfange des 13. Jahrh. noch nicht aufgefunden
ist. Zu beachten bleibt auch der von Thomas citirte
Liber rerum.
Von den 19 Buchern des Liber de natura rerum
behandelt Thomas im IV. die Thiere (quadrupèdes),
im V. die Vôgel, im VI. die Meerungeheuer, im VII.
die Fische, im VIII. die Schlangen, im IX. die Wiïrmer.
In seinem anderen vom Staate der Bienen handelnden
Werke, »Bonum universale« éd. G. Colvenerius, Douai
1597 berichtet Thomas bei den Marienwundern *) auch
vom Einhorn in der Wuste, indem er sich auf liber
de natura rerum, sein eigenes Werk beruft und fiigt
zu der gelâufigen Sage ein Wunder der Jungfrau, das
sie an einem sieben Fuss langen Horn in der Kirche zu
Brtigge in Flandern gethan. Die von Delisle a. a. O.
p. 373 ausgehobene Erzahlung von der ehelichen Treue
der Storchin iindet sich in den Gesta Romanorum
wieder. Auch die kleineren handschriftlich vorhandenen
und nach Thomas und Bartholomaeus gearbeiteten Werke,
*) Vgl. A. Mussafia, „Studien zu den mittelalterlichen Marien-
legendenu II. Wien 1888, p. 60.
- 188 —
die Delisle genannt liât, verdienen Beachtung, so Ms.
fr. 455 des fonds lat. der Bibl. Nationale in Paris
(alphabetisch) , No. 188 des fonds Libri in Florenz,
ebenda 1068 und 1323. Schon dem Kreise der fran-
zôsischen Mystiker angehorig ist die »Summa de exem-
plis et rerum simili tudinibus« des Joannes a S. Gemi-
niano, die von Aeg. Grauatius in Venedig 1576 im
Druck erschienen und in zehn Bûchera in der ersten
Halfte des 14. Jahrh. abgefasst ist. Buch IV De na-
tatilibus et volatilibus und V De animalibus terrestribus
(Fol. 182 — 218) gehôrt speciell hierher. Das Ganze
enthâlt mehr als 110 Thiere mit einer Ftille eigen-
tliumlicher Bemerkungen; so wird das Einhorn mit
Hulfe einer nackten an einen Baum gebundenen Jung-
frau, deren Briïste es beleckt, von den Jâgern gefangen.
Vom Hirsch heisst es hier fast ebenso wie bei Bartho-
lomaeus Anglicus, dass er mehr als 100 Jahr lebt;
dies habe sich an den Hirsch en bestâtigt, die 100 Jahr
nach Alexanders Tode noch mit den an ihren Nasen-
lôchern angebrachten goldenen Ringen gefangen worden
waren. Das vom naturhistorischen wie vom theologischen
und literarhistorischen Standpunkt intéressante Werk
verdient zum Gegenstand einer Specialuntersuchung
gemacht zu werden.
E. Der spanische Physiologus.
Obschon sich zahlreiche Spuren des Physiologus
in der altspanischen Literatur nachweisen lassen, so
ist doch die spanische Bearbeitung eines lateinischen
Bestiarius den bisherigen Nachforschungen entgangen.
Ob die bei J. Gallardo, »Ensayo de una biblioteca
espanola«. Madrid 1863/66, II p. 75 verzeichnete Hs.
— 189 -
L, 192 der Biblioteca Nacional in dem »Tratado de
aves, peces y cuadrûpedos, dibuyados, con sus expli-
caciones« den Physiologus oder ein rein naturhistorisches
Werk enthâlt, kann nur durch einen Einblick in den
1826 von Antonio Gonzalez begonnenen Katalog dieser
Bibliothek entschieden werden. Schliesslich sei hier
beinerkt, dass die mit dem Schluss von Guillaume's
Bestiaire sich beruhrende Schrift Innocenz III. y »De
contemptu mundi« *), die Grundlage des Besant de
Dieu, in der Madrider Hs. (M, 69) des 15. Jahrh. in
castilianischen Versen bearbeitet worden ist.
F. Brunetto Latini's Trésor und der Physiologus des
Leonardo da Vinci.
Der Trésor des Brunetto Latini, der aus den
verschiedensten Quellen zusammengearbeitet ist und
als ein Werk der zweiten Hâlfte des 13. Jahrh. der
Anordnung der Thiere im Physiologus nicht mehr
folgt, enthâlt im V. Theile nach den Fischen (Cap.
CXXXII— CCII) mehr als 72 Thiere; von diesen ist
das erste das Krokodil, das letzte der Bâr. Einzelne
bemerkenswerthe Zuge in der Darstellung sind Brunetto
eigenthumlich. So berichtet er vom Krokodil, dass
diesem kleine sehr kiihne Menschen Widerstand leisten,
wâhrend es die , welche vor ihm fliehen, verjagt und
die, welche sich vertheidigen , furchtet; wird es ge-
fangen, so vergisst es aile Wildheit und wird so zahm,
dass sein Herr auf ihm reitet und es nach seinem
Willen lenkt; im Fluss sieht es nicht gut, aber am
*) Eine deutsche Uebersetzung dièses Werkes erschien von
F. Rudolf 1887 in Arnsberg u. d. T.: „Ueber das Elend des
menschlichen Lebens".
— 190 —
Lande sieht es wunderbar, und im ganzen Winter
frisst es nicht7 sondern hungert wâhrend der ganzen
vier Wintermonate. Vom Basilisken*) heisst es in
Cap. 141, dass er, der Konig der Schlangen, mit seinem
Geruch die Vogel und mit seinem Blick die Menschen
tôdtet, dass er sechs Fuss gross ist und vom Wiesel
getodtet wird; Alexander befreite sein Heer dadurch
von den Basilisken, dass er grosse Glasflasehen (ampoles)
anfertigen liess, in welche Menschen hineingïngen ;
wâhrend dièse hindurch sehen konnten, waren sie fur
die Basilisken unsichtbar, welche getodtet wurden.
Im Cap. 176 wird berichtet, dass der Skorpionstich
dem Lôwen schâdlich ist; doch heilt ihn der Schier-
ling (signe) von seiner Krankheit. Die Lowin wirft
erst fiinf Junge, dann vier, drei, zwei, eins. Das
Chamâleon, das nach Cap. 187 nur von der Luft lebt,
wird vom Vogel Coras getodtet; dieser stirbt, wenn
ihn nicht Lorbeerblatt vom Tode rettet. Der Luchs
(loup cervier) **) ist eine Wolfsart, die nach Cap. 193
cerviers oder ïubernes (ïupernes) genannt wird; er ist
schwarzgefleckt wie der Panther, aber sonst dem TVolf
*) Der Basilisk in Wien, der zwischen 1212 — 1250 von einem
Hahn „entsprungen" sein soll, ist von P. Lambecius in seinen
Comraentarii ûber die Hofbibliothek Bd. YI p. 454 zum Gegen-
stand einer Abhandlung gemacht und abgebildet worden. Die Ab-
bildung in Xessel's Katalog (Wien 1689) zeigt Verschiedenheit von
dem eulenartigen Ungethùm an der alten Berliner Gerichtslaube,
das „Kaak" hiess.
**) Richard de Fournival rechnet im Bestiaire d'Amour den
Luchs {lynx) zu den fïïnf Thieren, die die vollkommensten Sinne
haben und bezeichnet ihn als einen kleinen weissen Wurm, der
durch die Wânde sieht; der Maulwurf dagegen zeichne sich durch
scharfes Gehôr, der Geier durch den Geruch, der Ane durch den
Geschmack und die Spinne durch das Gefùhl aus. Ausserdem ist
der Maulwurf, wie hinzugefiigt wird. eines der Thiere, das von
Erde lebt wie der Salamander, ein weisser Vogel, vom Feuer, der
Hâring vom Wasser und der Regenpfeifer (pluvier) von der Luft.
— 191 —
und hat ein so scharfes Gesicht, dass seine
Augen Mauern und Berge durchdringen ; er hat nur
ein Junges und ist das vergesslichste Thier der Welt,
aus dessen Urin der Stein liguires entsteht. Der Bar,
der nach Cap. 202 den Honig liebt, frisst, wenn er
krank ist, das Kraut flonius (Zwiebellauch) ; von den
Aepfeln der Alraunwurzel jedoch muss er sterben,
wenn er nicht als Gegenmittel Ameisen (formies) frisst.
Von phantastischen Geschopfen nennt Brunetto die
Crocote (Cocote), Lucrole, Manticore und Parande, ein
Thier, das, wie angeblich die Aethiopier sagen, gleich
den Polypen im Meer und den Chamâleons auf der
Erde seine Farbe nach den ihm zunâchst befindlichen
Dingen wechselt. Dass Brunetto 's Werk, dessen Thier-
schatz hier nicht vollstândig aufgefiïhrt zu werden
braucht, von Leonardo da Vinci, dem bedeutendsten
Bearbeiter des Physiologus, nicht benutzt worden ist,
wie man vermuthet hat, sondern dass sich die Ueber-
einstimmungen beider Autoren aus der Benutzung ge-
meinsamer Quellen ergeben, geht aus der Verschieden-
heit der Angaben liber das Einhorn und die Schlangen
wie aus der Nichtbenutzung einzelner als Symbole
verwendbarer Thiere hervor. Der der Renaissance
angehôrige Physiologus des Leonardo da Vinci — trotz
mangelhafter Ueberarbeitung eines der besten Werke
dieser Literaturgattung — ist mit fehlerhafter Inter-
punktion und theilweise ganz falscher englischer Ueber-
setzung von Jean Paul Richter unter den Humorous
Writings herausgegeben worden in den »Scritti Letterari
di Leonardo da Vinci cavati dagli Autografi e pubbli-
cati«. Londra 1883, auch u. d. T.: »The Literary
Works « etc. In seiner Abhandlung liber Leonardo' s
Physiologus, die in den Berichten der Sachs. Gesell-
— 192 —
schaft der Wissenschaften 1884 p. 244 — 271 in Leipzig
erschienen ist, gelangt A. Springer zu dem Résultat,
dass Leonardo's Schrift als die Bearbeitung eines alten
unbekannten Physiologus aufgefasst werden muss, imd
dass wôrtliche Uebereinstimmung mit einem Bestiarius
nicht stattfindet; wohl aus Brunetto oder einem ganz
verwandten Schriftsteller sei ein grosser Theil der
Thierbeschreibungen, wenig aus Plinius entlehnt. Dass
letzterer und Albertus Magnus benutzt ist 7 geht aus
einem von Richter sub 1469 mitgetheilten Biïcher-
verzeichnisse des Leonardo hervor. Da dieser die
Thiere (ca. 100) der verlorenen Vorlage selbststàndig
angeordnet und deren Eigenschaften symbolisch als
Tugenden und Laster auszulegen versucht hat, so
muss hier, nachdem von Springer einzelne Erzàhlungen
besprochen sind und eine einheitliche Quelle nicht
nachgewiesen ist, nebst den Symbolen die vollstandige
Reihenfolge des naturhistorischen Theiles kurz mit-
getheilt werden, wie sie in der Ausgabe sub 1220 — 1264
abgedruckt ist. Am ausfiïhrlichsten und eigenartigsten
ist der Eléphant besehrieben.
1. Callendrino — Liebe zur Tugend. Richter
andert dies Wort in cardeïïino und iibersetzt falsch:
gold-finch; aber aus dem Inhalt dièses Abschnittes geht
hervor, dass, wie schon Springer nachgewiesen hat
Leonardo mit diesem Vogel nicht den Stieglitz, sondern
den Caladrius meint, der einen Kranken, wenn dieser
sterben soll, nicht ansieht, ihn jedoch, wenn er wieder
gesund werden soll, nicht aus den Augen lâsst. Wie
sich aus dem hier und weiterhin in der ersten Hâlfte
des Physiologus begegnenden si dice und aus si legge
ergiebt, hat Leonardo mtindliche Quellen neben schrift-
licher Vorlage benutzt.
— 193 —
2. Nibbio — Neid. Die Weihe hackt ihre
Jungen, sobald dièse im Nest zu gross werden, aus
Neid in die Seite und lâsst sie ohne Nahrung.
3. G allô — Freude. Der Hahn freut sich tiber
jede Kleinigkeit und krâlit unter verschiedenen leb-
haften Bewegungen. Vgl. 99.
4. Corbo — Traurigkeit. Der Rabe verlâsst
seine Jungen mit Klagen, wenn er sie weiss zur Welt
gekommen sieht; erst wenn er einige schwarze Federn
an ihnen erblickt, fiïttert er sie. Vgl. 97.
5. Castor o — Friede. Wenn der Biber seiner
heilkrâftigen Hoden wegen verfolgt wird und nicht
entkommen kann, macht er Hait und beisst sicli die-
selben ab, uni mit seinen Feinden Frieden zu haben.
6. Orso — Zorn. Wenn der Bar Honig rauben
will, so stechen ihn die Bienen; da er sich an diesen
nicht râchen kann, verkehrt sich sein Zorn in Wuth,
und er wirft sich zu Boden, indem er sich mit Tatzen
und Flissen vergeblich gegen seine Feinde wehrt.
7. Upupa — Dankbarkeit. Wenn die Wiede-
hopfe, die die von den Eltern empfangenen Wohl-
thaten kennen, sehen, dass dieselben ait werden, bauen
sie ihnen ein Nest und futtern sie; mit dem Schnabel
ziehen sie ihnen die alten Federn aus und mit ge-
wissen Krautern stellen sie deren Sehkraft wieder lier *).
8. Rospo — Habsucht. Die Krôte lebt von
Erde und bleibt immer mager, weil sie sich nicht satt
frisst aus Furcht, dass ihr Erde fehle.
9. Colonbi — Undankbarkeit. Wenn die Tauben
ait genug sind, dass sie nicht mehr gefiittert zu werden
*) Zienilich dasselbe wird in Kazwîni's arabischer Kosmo-
graphie vom Vogel Funûn erzâhlt.
Reins ch, Le Bestiaire. 13
— 194 —
brauchen, fangen sie an mit ihreni Vater zu kâinpfen,
vertreiben ihn uncl nehmen ihm das Weibchen.
10. Basilisco — Grrausamkeit. Der Basilisk
ist so grausam, dass, wenn er die Thiere mit seinem
giftigen Blick nicht tôclten kann, er die Kràuter imd
Pflanzen mit seinem Blick ausdorrt. Vgl. 50 und 78.
11. Aquila — Freigebigkeit. Der Adler ist
nie so hungrig, dass er nicht einen Theil seiner Beute
den Vogeln ringsum îiberlâsst, die sich eigene Nahrung
nicht verschaffen konnen und so von ihm nothwendig
abhangig werden. Vgl. 36.
12. Lupo — Strafe. Wenn der Wolf behutsam
einen Viehstall umkreist und seinen Fuss zufâllig in
eine Falle setzt, so dass er Gerâusch verursacht, beisst
er sich in cl en Fuss, um sich fur seine Thorheit zu
strafen.
13. Sir en a — Lockung. Die Sirène singt so
lieblich, dass sie die Seeleute einschlàfert ; clann klettert
sie auf die Schiffe und todtet die Seeleute.
14. Formica — Klugheit. Die Ameise sorgt
aus natlirlichem Verstand im Sommer fur den Winter,
indem sie die gesammelten Samenkorner beschneidet,
damit sie nicht keimen; von diesen lebt sie dann.
15. JBo salvatico — Narrheit. Da der wildé
Ochs die rothe Farbe hasst, so bekleiden die Jager
einen Baumstamm roth; gegen diesen richtet er mit
grosser Wutli seine Horner und wird von den Jâgern
getodtet.
16. Bè délie api — Gerechtigkeit. Der Kônig
cler Bienen ordnet ailes mit Vernunft an : einige Bienen
mtissen sich zu den Blumen, andere zur Arbeit, andere
zum Kampf mit den Wespen begeben, andere den
Unratb entfernen oder den Konig begleiten; wenn
— 195 —
dieser ait ist un cl keine Fliigel mehr hat, wird er
getragen. Wenn eine Biene ihre Pflicht verabsaumt,
wird sie unnachsiclitig bestraft.
17. Pernici — Wahrheit. Obgleich die Reb-
hiihner sich gegenseitig die Eier stehlen, kehren doch
die ausgebriïteten Jungen immer zu ihrer rechten
Mutter zurlick. Vgl. 47.
18. G ru — Treue (Rechtschaffenheit). Die
Kraniche sind ihrem Kônige so treu und ergeben,
dass einige Nachts, wenn er schlâft, in der Ferne uni
die Wiese herum Wache halten; andere bleiben in
der Nâhe, indem sie einen Stein in der Kralle halten,
der, wenn sie Schlaf tiberfâllt, zu Boden fâllt, wobei
das Gerâusch sie aufweckt. Andere schlafen zusammen
um den Konig herum, in jeder Nacht abwechselnd,
damit sie ihni nicht fehlen. (Springer a. a. O. p. 252
bemerkt unrichtig, dass der Konig der Kraniche nur
hier erwâhnt werde ; aber sehon Bartholomaeus Anglicus,
der sich auf Ambrosius beruft, hat dièse Angabe.)
19. Volpe — Falschheit. Wenn der Fuchs
einen Schwarm Haher (sgarze) oder Elstern oder ahn-
liche Vôgel sieht, wirft er sich sogleich wie todt mit
aufgesperrtem Rachen zu Boden7 um ihnen, wenn sie
seine Zunge hacken wollen, den Kopf abzubeissen.
20. Talpa — Liige. Der Maulwurf, der sehr
kleine Augen hat und immer unter der Erde ist, lebt
nur, Solange er im Finstern ist; am Tageslicht stirbt
er, gleichwie die Liige an den Tag kommt.
21. Lione — Starke. Der Lowe furchtet sich
nie, sondera, kampft kûhn gegen eine Menge Jager,
indem er immer den angreift, der ihm zuerst etwas
zu Leide gethan. Vgl. 59, 68, 72, 73.
22. Lèpre — Furent (Feigheit). Der Hase
13*
— 196 —
filrclitet sich immer, und er flieht meist vor den
Blâttern, die im Herbst von den Bâuinen fallen.
23. F aie o ne ■ — Grossniutli. Der Falke inacht
dut auf grosse Vogel Jagd, und lieber will er zu
Grande gelien als von kleinen leben oder stinkendes
Fleisch fressen. Vgl. 30, 101.
24. Pavone — Eitelkeit. Der Pfau ist eitler
als andere Thiere, weil er immer die Schonheit seines
Schweifes betrachtet, den er wie ein Rad ausbreitet
und durch sein Geschrei die Blicke der uinstehenden
Thiere auf sich lenkt.
25. Feniee — Bestândigkeit. Dièse ist das
Symbol des Phonix, der von Natur seine Erneuerung
kennt und bestândig die brennenden Flammen aus-
hâlt, die ihn verzehren, bis er von neueni entstelit.
26. Mon clone — Unbestandigkeit. Die Schwalbe,
die immer in Bewegung ist, kann nicht das geringste
Ungemach ertragen. Vgl. 48, 91.
27. Camello — Mâssigkeit. Das Kameel ist
das wolliistigste Tliier, das es giebt; es wtirde dem
Weibchen 1000 Meilen nachlaufen. Aber wollte man
es bestândig mit der Mutter oder Schwester zusammen-
halten, so wiirde es sie, da es sich zu mâssigen weiss,
nicht beriïhren. Vgl. 75.
28. Liocomo (unicomo) — Unmassigkeit. Das
Einhorn legt in Folge seiner Unmassigkeit und seiner
ziigellosen Liebe zu schonen Mâdchen seine Wildheit
und Sprodigkeit ab; ohne Furcht geht es zu einer
sitzenden Jungfrau, in deren Schoss es einschlâft; so
fangen es die Jâger.
29. Agnello — Demuth. Das Lamm, das
schlagendste Beispiel der Demuth, unterwirft sich
jedem Thiere, selbst dem eingesperrten Lowen, wenn
— 197 —
es cliesem zur Nahrung gegeben wird, gleichwie der
eigenen Mutter, so dass man oft gesehen hat, wie
dieser es nicht tôdten wollte.
30. F al cône — Hochmuth. Durch seinen Stolz
und Hochmuth will der Falke liber aile Raubvogel
herrschen und immer allein sein-, sehr oft greift er
den Adler, den Konig der Vogel an.
31. Salvatico asino — Enthaltsamkeit. Wenn
der Wildesel das Wasser in der Quelle getriïbt findet,
enthâlt er sich des Trinkens und wartet, bis dasselbe
sich wieder klârt.
32. Vuïture — Gefrâssigkeit. Der Geier ist
so gefrâssig, dass er 1000 Meilen zuriïcklegt, um Aas
zu fressen; deshalb folgt er den Heeren.
33. Tort or a — Kenschheit. Die Turteltaube
ist nie dem Mannchen untreu; stirbt dièses, so be-
wahrt sie bestandige Keuschheit, setzt sich nicht mehr
auf einen grtinen Zweig und trinkt kein kl ares
Wasser mehr.
34. Pipistrelïo — Unkeuschheit. Die Fleder-
maus befolgt wegen ihrer ziigellosen Unkeuschheit bei
der Paarung keine allgemeine Regel, sondern Mannchen
paart sich mit Mannchen, Weibchen mit Weibchen,
wie sie sich gerade zusammenfinden. Vgl. 46.
35. Ermellino — Massigkeit. Das Hermelin
frisst aus Massigkeit nur ein Mal des Tages; dasselbe
lasst sich lieber von den Jagern fangen als dass es
sich in das kothige Loch fliichtet, um seine Reinheit
nicht zu beflecken. Vgl. 98.
36. Aquila. Wenn der Adler ait ist, so fliegt
er so hoch, dass er sich. die Federn verbrennt, und
die Natur gestattet ihm, dass er wieder Jung wird,
indem er sich in das reine Wasser herablasst. (Der
— 198 -
Herausgeber bemerkt zu cleni sinnlosen »nella poca
acqua«, dass der Sinn dunkel ist; nach Springer hat
Leonardo einen Satz ausgelassen, und die Stelle werde
erst durch Vergleichung mit déni Physiologus ver-
stândlich. Zu lesen ist natiirlich pura fur poca, das
in der Hs. verblichen scheint.) YTenn die Jungen den
Blick in die Sonne niclit aushalten konnen, fiïttert sie
kein Vogel, der ihren Tod nicht wttnschte. (Statt di
ist zu lesen: »non li pascie nessuno uccello« etc. Der
Herausgeber ubersetzt falsch: »it does not feed theni
with any bird, that does not wish to die«.) Seineni
Neste nâhern sich die Thiere nicht, die ihn sehr
fiïrchten, obschon er ihnen nichts zu Leide thut;
immer lâsst er etwas von seiner Beute tibrig.
37. Lumer'pa — Ruf. Dièse (lumerpa?) stanmit
aus Asia Maggiore und giânzt so hell, dass sie ihren
eigenen Schatten absorbirt; wenn sie stirbt, verliert
sie diesen Glanz nicht, und die Federn fallen ihr nicht
aus; die Feder, die man ausreisst, leuchtet nicht
mehr. — (Der Herausgeber setzt ein Fragezeichen
unter den Text. Grenieint scheint Leonardo den Vogel
Lâicidius zu haben, den Jacob van Maerlant in »Naturen
Bloeme« unter Berufung auf Solinus und Plinius er-
wâhnt.)
38. Peïicano. Der Pelikan hat grosse Liebe
zu seinen Jungen; findet er dièse im Nest von der
Schlange getôdtet, so hackt er sich in die Brust und
belebt sie wieder mit seinem Blute. (Der Zusammen-
hang ergiebt als Symbol die Liebe.)
39. Salamandra. Der Salamander hat keine
Verdauungsorgane ; er lebt nur vom Feuer, in welchem
er seine Haut erneuert. (Mit »per la virtù« ist das
Symbol angedeutet.)
— 199 —
40. Cameleo. Das Chaniâleon lebt von der
Luft; hier ist es allen Vogeln preisgegeben , und um
gesicherter zu sein, fliegt es liber die Wolken, wo es
eine so diïnne Luft findet, dass ein Vogel ihm nicht
folgen kann. In die Hôhe, wo das Chamâleon hin-
fliegt, gelangt nur der, déni dies vom Himmel zu Theil
wird. Vgl. 96.
41. Alepo. Der Hâring lebt nicht ausserhalb
des Wassers.
42. Struzzo. Der Strauss verdaut Eisen; seine
Lier brtitet er mit dem Blick. (Der Herausgeber setzt
hier »per l'arme de' capitani«, was in der Hs. an den
Kand geschrieben ist, sinnlos in den Text.)
43. Ci g no. Der Schwan ist weiss ohne Fleck;
er singt lieblich, wenn er stirbt; dieser Gesang be-
schliesst sein Leben.
44. Cicognia. Der Storch heilt sich dadurch,
•dass er Salzwasser trinkt-, findet er das Weibchen
untreu, verlàsst er es, und wenn er ait ist, futtern ihn
seine Jungen, bis er stirbt.
45. Ci cal a. Die Baumgrille bringt mit ihrem
Oesange den Kuckuck zum Schweigen; im Oel stirbt
sie, im Essig lebt sie wieder auf \ sie zirpt bei gliihender
Hitze. (Dasselbe berichtet Bartholomaeus , »Liber de
propriet. rer.« XII Cap. 13 unter Berufung auf Am-
brosius.)
46. Pipistrello. Die Fledermaus wird um so
mehr geblendet, je mehr Licht da ist; je mehr sie
nach der Sonne blickt, desto mehr erblindet sie. Sie
ist Symbol des Lasters, das vor der Tugend nicht
bestehen kann.
47. Pernice. Das Rebhuhn verwandelt sich ans
einem Weibchen in ein Mannchen, indem es sein
— 200 —
frtiheres Geschlecht vergisst; aus Neid raubt es andern
die Eier und brtitet sie aus, aber die Jungen folgen
der rechten Mutter.
48. Rondine. Die Schwalbe maeht ihre blind-
geborenen Jungen mit Schwalbenwurz wieder sehend.
49. Ostriga ( — Verratb). Die Auster offnet
sich bei Vollmond ganz; wenn der Krebs sie sieht,
wirft er ein Felsstiick oder einen Splitter binein, so
dass sie sicb nicbt wieder scbliessen kann; dadurch
wird sie eine Speise des Krebses. So gescbiebt dem,
der den Mund offnet, um sein Gebeimniss zu erzâhlen :
er wird eine Beute des plauderbaften Zubôrers.
50. Basiïisco ( — Grausamkeit). Den Basilisken
fliehen aile Schlangen; das Wiesel bekâmpft ibn mit
Raute und todtet ibn.
51. Aspido. Die Natter todtet mit den Zahnen
augenblicklich , und um die Zauberspriïche nicbt zu
bôren, verstopft sie sicb die Obren mit dem Scbweif.
(Unter incanto ist nicht Zauberer zu versteben, wie
Ricbter meint, sondern afz. enchant.)
52. Drago. Der Dracbe umstrickt die Beine
des Elepbanten; dieser fâllt auf ibn? und so sterben
beide-, indem er stirbt7 racbt er sich. Vgl. 63.
53. Viper a. Die Viper offnet bei der Paarung
den Mund-, zuletzt driickt sie die Zâbne zusammen
und todtet das Mânncben. Die Jungen durcbbrecben
dann den Bauch, in dem sie herangewachsen sind und
todten ibre Mutter.
54. Scorpione. Der nucbtern ausgespieene
Speicbel todtet den Skorpion. Dies symbolisirt die
Entbaltung von Gefrâssigkeit , aus der Krankheiten
entsteben; dièse entfernt und beilt sie und babnt der
Tugend den Weg.
— 201 —
55. Coccodrillo ( — Heuchelei). Das Krokodil
todtet den Menschen sogleich, den es fangt; daim,
wenn es ihn gebissen, beweint es ihn mit jammernder
Stimme und vielen Thranen ; ist es mit Winseln fertig,
so verschlingt es ihn grausarn. Ebenso der Heuchler,
der wegen jeder Kleinigkeit sein Gesicht mit Thranen
netzt, indem er ein Tigerherz zur Schau trâgt und
sich im Herzen mit klagevollem Angesicht liber das
Weh anderer freut. Vgl. 85.
56. Botta. Die Krote nieht das Licht der
Sonne*, wird sie hierbei mit Gewalt festgehalten , so
blâht sie sich auf, damit sie den Kopf unten verbirgt
und sich vor den Strahlen schtitzt. Ebenso der Feind
hellstrahlender Tugend, der nur gezwungener Weise
mit aufgeblasener Gesinnung vor ihr bestehen kann.
57. Bruco ( — Tugend im Allgemeinen). Die
Raupe webt sich mit wunderbarer Kunstfertigkeit und
feiner Arbeit einen neuen Aufenthaltsort , von wo sie
dann mit bunten und schonen Fittigen (àli) sich gen
Himmel erhebt.
58. Ragnio. Die Spinne bringt ein kunstvolles
und meisterhaftes Gewebe hervor, das ihr als Entgelt
Beute liefert.
59. Lione. Der Lowe weckt mit seinem Donner-
gebrull seine Jungen am dritten Tage nach ihrer Ge-
burt auf, indem er ihre schlummernden Sinne offnet,
und aile Thiere im Walde fliehen. Dies symbolisirt
die Kinder der Tugend, die durch den Klang der
Lobreden aufwachen und in ehrenvollen Bestrebungen
aufwachsen; aile Schlechten fliehen vor diesem Ruf,
indem sie sich vor den Tugendhaften zuriickziehen.
Ausserdem verdeckt der Lowe seine Fussspuren vor
seinen Feinden. So ist es fur den Feldherrn gut? die
— 202 —
Geheinmisse seines Innern zu bewahren, damit seine
Absicliten vom Feinde nicht erkannt werden. (Der
Herausgeber iïbersetzt »aprendo a quelli tutti li ador-
mentati sensi« falsch durch »teaching them the use
of« etc. Zu lesen ist apriendo.)
60. Tarant a. Der Biss der Tarantel hâlt den
Mensehen bei seinem Vorsatz, dem nâmlich, an den
er beim Biss denkt.
61. Dugo und civetta. Die Ohreule und das
Kâuzchen strafen ihre Verâchter dadurch, dass sie sie
des Augenlicbts berauben; denn die Natur hat es so
eingerichtet, dass sie so sich nâhren.
62. Léo faute. Der grosse Eléphant hat die
bei Mensehen sich selten findenden Eigenschaften :
Rechtschaffenheit, Klugheit, Gerechtigkeit und Religion.
Wenn Neumond ist, gehen die Elephanten an die
Fliisse, uni sich dort feierlich zu reinigen und zu
baden; nachdem sie den Planeten begrtisst haben,
kehren sie in die Wâlder zuriïck. Wenn sie krank
sind, werfen sie, auf dem Riicken liegend, das Kraut
gen Himmel, gleichsam als ob sie opfern wollten. Die
Zâhne, die ihnen durch Alter ausfallen, vergraben sie.
Von beiden Zahnen brauchen sie den einen, um
Wurzeln zur Nahrung auszugraben; vom andern be-
wahren sie die Spitze, uni damit zu kàmpfen. Wenn
sie von Jagern tiberwâltigt und mit den Stosszahnen
erschopft sind, graben sie die alten wieder aus, mit
denen sie sich retten. Sie sind sanftmuthig und
wittern Gefahr. Findet ein Eléphant einen Mensehen
allein und verirrt, so geleitet er inn gefâllig auf den
Weg. Findet er menschliche Fussspuren, so fiirchtet
er Verra th, bleibt stehen und pustet; auf dies Zeichen
hin bilclen die ubrigen Elephanten einen Trupp und
— 203 —
gehen vorsichtig. Immer in Trupps wandernd schreitet
der alteste Eléphant voran, der zweitâlteste bildet den
Schluss. Aus Schamgefiihl paaren sie sich nur Nachts
im Verborgenen; erst nach der Paarung, wenn sie
sich im Fluss gebadet haben, gehen sie wieder zur
Heerde. Die Weibchen kampfen nicht wie die tibrigen
Thiere. Der Eléphant ist so giïtig, dass er wider
jseinen Willen minder Starken nicht schadet, und wenn
er auf seinem Wege eine Heerde Schafe trifft, stellt
er sie mit dem Riïssel znr Seite, um sie nicht zu zer-
treten; nie schadet er, ausser wenn er gereizt wird.
Wenn einer in eine Grube gefallen ist, so wird dièse
von den andern mit Zweigen, Erde und Steinen aus-
gefiïllt, um den Grund zu erhôhen, so dass jener
ieicht herausgelangt. Die Elephanten fiïrchten sich
sehr vor dem Gequiek der Schweine, vor welchem
sie fliehen; sie richten dann mit ihren Fiïssen nicht
weniger Schaden an den Ihrigen an als an den
Feinden. An den Fliïssen ergôtzen sie sich und
wandern immer in deren Nâhe herum; wegen ihrer
grossen Schwere kônnen sie nicht schwimmen. Sie
verschlingen Steine und Baumstâmme (tronchi delli
alberi); dièse bilden ihre liebste Nahrung; die Ratten
hassen sie. Die Fliegen laben sich am Geruch des
Elephanten, auf dessen Rucken sie sich setzen, und
wenn dieser sich kratzt und die Falten in der Haut
glattet, todtet er dieselben. Wenn die Elephanten
Fliisse passiren, schicken sie ihre Jungen stromauf-
wàrts, und abwârts brechen sie den reissenden Lauf
des Wassers, so dass die Stromung sie nicht fortreisst.
Der Drache wirft sich dem Elephanten unter den
Bauch, umschlingt mit dem Schweif dessen Ftisse,
klammert sich mit den Fltigeln und Armen an seine
— 204 —
Rippen uncl durchschneidet ihm mit den Zâhnen die
Kehle : der Eléphant Mit auf ihn, so dass der Drache
platzt. So râcht er sich durch seinen Tod an seinem
Feinde *).
63. Dragone. Die Drachen begleiten sich
gegenseitig: sie umschlingen sich wie Wurzeln und
passiren mit erhobenem Kopf die Siïnrpfe, indem sie
dahin schwimmen, wo sie bessere Nahrung finden.
Wiirden sie sich nicht so vereinigen, so wtirden sie
ertrinken. So wirkt die Vereinigung.
64. Serpente. Wenn die Schlange, ein sehr
grosses Thier, Vogel in der Luft sieht, zieht sie den
Athem so stark an sich, dass sie dièse in den Rachen
zieht. M. Regulus, Consul des rom. Heeres, wurde
von einem ahnlichen Thiere angegriffen und fast auf-
gerieben; dièses wurde durch einen Mauerbrecher ge-
todtet und mass 123 Fuss, d. i. 64 1/ 2 Elle, indem es
mit dem Kopfe aile Baume eines Waldes uberragte.
Vgl. 94. (Im Liber monstrorum éd. M. Haupt ist
nur von einer Schlangenhaut von 120 Fuss Lange
die Rede; es ist also nicht, wie Springer meint, das-
selbe wie hier berichtet.)
65. Boie. Die Riesenschlange ist eine grosse
Schlange, die sich um die Beine der Kuh knotet, so
dass dièse sich nicht bewegen kann; dann saugt sie
dieselbe aus und trocknet sie gleichsam aus. Von
*) Bartholomaeus Anglicus XVTII Cap. 43 berichtet zuletzt
noch aus dem Physiologus, dass man die Eleplianten bei den
Aethiopiern folgendermassen jagt. Zwei ganz nackte Jung-frauen
mit aufgelostem Haar, die in Einôden wohnen und eine AVanne
und ein Schwert tragen, beginnen laut zu singen; dies hôrt der
Eléphant, der zu ihnen geht und ihre Briiste beleckt: durch den
lieblichen Gesang schlàft er ein, und die eine Jungfrau durchbohrt
ihm mit dem Schwerte die Kehle oder die Seite, die andere fangt
das Blut auf, mit dem der Purpurstoff getarbt wkd.
— 205 —
dieser Art wurde eine zur Zeit des Kaisers Claudius
auf dem vaticanischen Berge getôdtet, die im Leibe
ein unversehrtes Kind hatte, das von ihr verschlungen
worden war*).
66. Ma cit. Der Elch stanmit von der Insel
Skandinavien ; er hat die Gestalt eines grossen Pferdes,
ansser dass die grosse Lange des Halses und der
Ohren Verschiedenheit zeigen; er frisst riiekwârts
gehend Gras, weil er eine so lange Oberlippe liât,
dass er im Vorwârtsgehen weidend das Gras ver-
decken wiirde. Er hat Beine aus einem Sttick*, des-
halb lehnt er sich beim Schlafen an einen Baumstamm,
den die Jâger, nachdem sie dièse Schlafstelle ausfindig
gemacht haben, fast ganz durchsâgen, so dass er im
Schlaf hinfâllt und von den Jâgern gefangen wird.
Jede andere Fangart ist vergeblich, weil er unglaublich
schnell im Laufen ist.
67. Bonaso. Der Auerochs, der (wie die Ueber-
schrift besagt) auf der Flucbt schadet, stammt aus
Paonien ; er hat , âhnlich wie das Pferd , einen Hais
mit einer Màhne; sonst ist er dem Stier âhnlich, nur
dass seine Horner nach innen gekrtimmt sind ; deshalb
hat er keinen andern Ausweg als die Flucht, auf der
er seinen wie Feuer brennenden Koth 400 Ellen
weit schleudert.
68 — 71. Leonij Pardi, Pantere, Tigri.
Lowen, Parder, Panther und Tiger halten ihre Klauen
in der Haut und bringen sie nicht zum Vorschein,
*) Dièse Angabe erinnert an die „Klage", den Anhang zum
Nibelnngenlied und an die Vilkinasage, nach der Sintram von
Krîchenland in seiner Jugend von einem Drachen rerschluckt,
aber von Dietrich befreit wurde.
— 206 —
ausser wenn sie auf ihrer Beute oder auf clem Riïcken
ihres Feindes sitzen.
72. Leonessa. Wenn die Lowin ihre Jungen
vertheidigt, so richtet sie, um nicht vor den Speeren
des Jâgers zu erschreeken, ihre Augen zu Boden;
durch ihre Flucht will sie die Jungen nicht gefangen
werden lassen.
73. Leone. Dies so schreckliche Thier flirchtet
nichts mehr als das Gerassel leerer Wagen und das
Kràhen der Hâhne. Beim Anblick des Hahnes fûrchtet
der Lowe sich sehr, und mit furchtsamen Gesicht be-
trachtet er dessen Kamni; wenn er finsteres (coperto)
Gesicht hat, wird er sehr verzagt.
74. Tant ère in Afrika. Der Panther ist wie
eine Lôwin gestaltet, aber hôher, schmâchtiger und
langer; er ist ganz weiss und schwarz gefleckt wie
Rosetten, und an seinem Anblick ergôtzen sich aile
Thiere. Dièse wiirden immer um ihn herumstehen,
wenn nicht sein schreckliches Gesicht wâre; da er
dies weiss, verbirgt er sein Gesicht, die Thiere werden
dreist und kommen in die Nâhe, um solche Schonheit
besser zu geniessen, bis er plôtzlich das nâchste packt
und verschlingt. Vgl. 68, 95.
75. Camelli. Die baktrianischen Kameele haben
zwei Hocker, die arabischen nur einen; sie sind schnell
in der Schlacht und sehr ntitzlich zum Tragen von
Lasten. Dies Thier achtet im hôchsten Grad auf
Ordnung und Mass, weil es sich nicht riihrt, wenn es
mehr Ladung hat als gewohnlich, ebenso wenn es
einen weiteren Weg zuriicklegt; dann macht es plotz-
lich Hait, so dass die Kaufleute einkehren mtissen.
76. Tigro. Der Tiger stammt aus Hyrcanien
und ist dem Panther wegen der Flecke auf seinem
— 207 —
Fell etwas âhnlich; er ist ein Thier von fiirchterlieher
Schnelligkeît. Wenn der Jager die Jungen hndet,
nimmt er sie weg, indem er Spiegel*) an diesem Orte
aufstellt uncl sogleich auf schnellem Pferd entaient.
Der Panther findet bei der Riickkehr die Spiegel fest
in der Erde und glaubt in diesen seine Jungen zu
erblicken; wâhrend er mit clen Tatzen die Erde auf-
scharrt, entdeckt er den Betrug und folgt der Witterung
der Jungen. Sobald der Jager die Tigerin erblickt,
làsst er ein Junges los; sie nimmt es und trâgt es in
ihr Lager. Dann kehrt sie zum Jager zurilck und
thut dasselbe, bis dieser in seine Barke steigt. (Das-
selbe berichtet Bartholomaeus Anglicus nach Plinius.)
77. Catoplea**). Dies Thier stammt aus der
Nâhe cler Quelle Nigricapo in Aethiopien. Es ist
nicht zu gross und trâge und hat einem Kopf von
solcher Grosse, dass es ihn miïhsam immer zur Erde
geneigt trâgt; sonst wurde es hochst verderblich
werden, weil der Mensch, den dessen Augen erblicken,
sogleicb stirbt.
78. Basilisco. Der Basilisk stammt aus der
Provinz Cirenaica und ist nicht grôsser als zwôlf Zoll.
Am Kopf hat er einen weissen Fleck wie ein Diadem ;
durch Zischen verjagt er aile Schlangen. Derselbe
âhnelt der Schlange, bewegt sich aber nicht in
Krtimmungen? sondern von der Mitte nach redits vor-
wârts. Man sagt, dass, als ein solcher von einem
*) Nach Jacobus de Vitriaco in der «Historia Hierosoly-
raitana« werfen die Jager Schilde aus Glas hin, in denen sich die
Tiger wie irn Spiegel sehen.
**) Das Wortkommt von xiaoj /SAf/rov = hinabblickend. Xach
Tolhausen bezeichnet span. catoblcpas den athiopischen Hirsch.
Nigricapo ist entstellt aus Nùjri caput.
— 208 —
Reiter mit einem Speer getodtet wurde, Ross und
Reiter durch das auf den Speer trâufelnde Gift umkam ;
er verwiistet die Gewàchse, die er berûhrt und die,
wo er athniet; das Gras macht er durr, Steine zer-
malint er.
79. Donnoïa (== hellula). Wenn das Wiesel
die Hôhle des Basilisken findet, todtet es ihn durch
den Geruch des Urins, der oft das Wiesel selbst todtet.
Vgl. 92.
80. Céraste. Die Hornvipern, die vier kleine
bewegliche Hôrner haben, verbergen, wenn sie fressen
wollen , den ganzen Kôrper unter den Blâttern f und
nur die Hôrnchen bewegen sie, die den Vogeln wie
spielende Wiïrmchen erscheinen. Um dièse zu hacken,
lassen sich die Vôgel herab, bis plotzlich die Horn-
viper sie umringelt und verschlingt.
81. Ampliesib ene. Dièse hat noch einen andern
Kopf am Schweif, als ob eine Stelle allein nicht ge-
niige, uni das Gift beizubringen.
82. Jaculo. Die Pfeilnatter befindet sich auf
Gewâchsen und schleudert sich wie ein Wurfpfeil; die
wilden Thiere durchbohrt und todtet sie.
83. Aspido. Der Biss der Aspis ist unheilbar,
wenn nicht die gebissenen Stellen sogleich ausgeschnitten
werden. Dièse so verderblichen Thiere iieben ihres
Gleichen so sehr, dass sie immer in Gemeinschaft sind ;
ist eine durch Missgeschick getodtet, so folgt die
andere mit unglaublicher Schnelligkeit dem Môrder,
und sie ist so rachgierig, dass sie jede Schwierigkeit
iiberwindet. Jedes Heer tibergehend sucht sie nur
ihren Feind anzugreifen , jede Entfernung muss sie
zurucklegen ausser an einem Gewâsser und bei
schleunigster Flucht; da sie nach innen gerichtete
— 209 —
Augen und grosse Ohren hat, so hort sie besser als
sie sieht.
84. Icneumone. Das Ichneumon ist ein Tod-
feind cler Aspis und stammt aus Egypten. Erblickt
es nahe bei seinem Lager eine Aspis, so làuft es so-
gleicli nach Kiessand oder Nilschlamm , mit dem es
sich wiederholt bésudelt und abwechselnd an der
Sonne trocknet, bis es wie mit einem drei- oder vier-
faohen Panzer bekleidet ist. Dann greift es die Aspis
an und kâmpft mit ihr, so dass es im rechten Augen-
blick ihr in den Rachen schliipft und sie vernichtet.
(Der Herausgeber, der diesen Abschnitt, eine Variante
der Sage vom Hydrus, nicht verstanden hat, ubersetzt
»litta« mit »bed« und »se li caccia in gola« mit »catches
liim in the throat« !)
85. Crocodillo. Das Krokodil wird im Nil
geboren, hat vier Fiisse und lebt zu Lande und zu
Wasser; es giebt kein anderes Landthier wie dièses
olme Zunge. Nur wenn es die obère Kinnlade be-
wegt, beisst es; dasselbe wird bis 40 Fuss lang und
ist mit Krallen und hiebfestem Lederpanzer versehen.
Am Tage ist es am Lande, Nachts im Wasser-, es
lebt von Fischen, schlâft am Ufer des Nil mit auf-
gesperrtem Rachen, in dem der sehr kleine Fliegen-
vogel (trochilo) die Speisereste von den Zâhnen weg-
pickt, so dass es behaglich den ganzen Rachen zu
offnen ermuntert wird. Wenn das Ichneumon dasselbe
so'schlafen sieht, schliipft es ihm in den Rachen, durch-
bohrt ihm Magen und Eingeweide und todtet es.
86. Bel fini. Die Natur hat den Thieren solche
Kenntniss verliehen, dass sie ausser ihrem eigenen
Vortheil den Nachtheil des Feindes kennen. Daher
weiss der Delphin, wie werthvoll die Flossfedern auf
Reinsch, Le Bestiaire. 14
— 210 —
seinem Rucken sind. Beim Kampfe mit dem Krokodil
zerschneidet er diesem von unten den Bauch imd
todtet es. Das Krokodil ist schrecklich fur den, der
nient und sehr feig gegen den, der es jagt*).
87. Ippopotamo. Wenn das Nilpferd Be-
schwerden fiililt, sucht es Dornen oder Ueberbleibsel
von abgeschnittenem Schilfrolir auf; hier reibt es sich
eine Ader auf, und nachdem Blut herausgenossen, be-
schmutzt es sich im Sand und springt wieder an das
Ufer. Das Nilpferd hat die Gestalt eines Pferdes,
gespaltene Krallen, gewundenen Schweif, Hauer wie
ein Eber und einen Hais mitMàhne; seine Haut kann
nian nicht durchbohren, ausser wenn es sich badet;
von Pflanzen lebend betritt es die Felder von rtick-
wàrts, so dass es scheint, als ob es sie verlassen habe.
(Der Herausgeber, der an »j3iaga« dachte, iibersetzt
»s'infanga colla litta e risalta alla piaggia« ganz falsch
durch: »he plasters himself with mud and heals the
wound« !)
88. Ibis. Der Ibis àhnelt dem Storch; fiihlt er
sich krank, so fiillt er den Kropf mit Wasser und
klystirt sich mit dem Schnabel.
89. Ciervi. Wenn der Hirsch sich von der
Spinne, die Weberkneeht (falangio) genannt wird, ge-
bissen fiihlt, frisst er Krebse und befreit sich so
vom Gif t.
90. Lucerte. Wenn die Eidechse mit Schlangen
kâmpft, frisst sie Saudistel.
91. Rondin e. Die Schwalbe giebt den blinden
*) In der arabischeu Kosmographie des Kazwîni (iibersetzt
von H. Ethé, Leipzig- 1868) berûbrt sich die Sage vom Delphin
mit der von der Serra, wahrend die vom Krokodil genanere Ueber-
einstimmung mit dem Physiologus zeigt.
— 211 —
Jungen das Augenlicht wieder mit dem Saft der
Schwalbenwurz.
92. Bellula. Wenn das Wiesel Ratten jagt;
frisst es erst Raute*).
93. Cinghiale. Der Eber heilt seine Krank-
lieiten dadurch, dass er Epheu frisst.
94. Serpe. Wenn die Schlange sich erneuern
will, legt sie ihre alte Haut ab, indem sie mit dem
Kopf beginnt-, sie verândert sich in einem Tage und
einer Nacht.
95. Par ter a. Wenn schon die Eingeweide
herausgefallen sind, kâmpft der Panther (pantera) noch
mit Hunden und Jâgern.
96. Cameïeonte. Das Chainâleon nimmt immer
die Farbe des Dinges an, auf dem es sitzt. Daher
wird es oft mit den Blâttern, auf die es sich setzt7
von den Elephanten verschluckt.
97. Corbo. Wenn der Rabe das Chamâleon
getodtet hat, reinigt er sich mit Lorbeer.
98. Ermelino. Das Hermelin will lieber sterben
als sich beschmutzen.
99. G allô — Voraussehung. Der Hahn krâht
nicht eber als bis er drei Mal die Fltigel zusammen-
geschlagen.
100. Pap agalo. Der Papagei setzt beim Herum-
flattern in den Aesten die Fusse erst dann an die
Stelle, wenn er sie mit dem Schnabel berùhrt hat.
101. F al cône — Grossmuth. Der Falke fângt
nur grosse Vôgel und will lieber umkommen als
schlecht riechendes Fleisch fressen. —
:) Vgl. die Sage bei Marie de France im Lai d'Eliduc.
14*
— 212 —
G. Die islandisclien Physiologusfraginente.
Nachdem von V. Carus, „ Geschichte der Zoologie".
Miinchen 1872, p. 115 eine Veroffentlichung des is-
landisclien Physiologus als àusserst wiïnschenswerth
bezeiclinet worden war, hat Th. Môbius, »Analecta
norroena. Auswahl aus der islandisclien und nor-
wegischen Literatur des Mittelalters. II. Ausgabe.«
Leipzig 1877, p. 246 — 251 die beiden Fragmente nach
der einzigen Hs. aus déni Anfange des 13. Jahrh.
zum Abdruck gebracht. Das erste Stiick der der
arnamagnâanischen Sammlung angehôrenden Hs. 673
A Seite 1 — 2 — vgl. Kâlund's »Katalog over den Arna-
magnaeanske Hândskriftsamling«. Kopenhagen 1888 —
ist nach Môbius ca. 1200, das zweite Stiick S. 45 — 56
ca. 1220 — 1230 geschrieben; O. Brenner, „Altnordisches
Handbuch". Leipzig 1882, p. 13 giebt als Zeit der
Kiederschrift kurz nach 1200 an. Beide Fragmente,
die ihr Herausgeber in HommeFs „Aethiopischem
Physiologus". Leipzig 1877, p. 99—104 in's Deutsche
tïbersetzt hat, sind nicht nur fiir die Geschichte des
Physiologus und als Sprachdenkmâler von grossem
Werth, sondern auch wegen ihres Verhàltnisses zu
den lateinischen Quellen; aber trotz ihrer Wichtigkeit
sind beide von Ph. Schweitzer, „ Geschichte der alt-
skandinavischen Litteratur". Leipzig (1885), p. 199
ganz iibersehen worden. Dass hier zwei islândische
Physiologi vorliegen, geht aus der Hs. selbst, aus
der doppelten Erwâhnung des Eonocentaurus und aus
der Vergleichung mit den Bearbeitungen in andern
Sprachen hervor. Das erste Fragment, das trotz
lateinischer Thiernamen auf eine orientalische, dieser
— 213 —
Anordnung nach unbekannte Quelle hinweist, enthâlt
folgende Thiere in kurzer mit hermeneia versehener
Darstellung:
1. Fenix. 2. Vogel (ihr Name wird nicht ge-
nannt; in der Auslegung bezeichnen sie Menschen,
die durch Arbeit niïtzen wollen) rupfen den Ihrigen
die Federn aus, die sie verbrennen, uni mit der Asche
ihr Gesicht zu schârfen. Gemeint ist hier der Wiede-
hopf, der im athiopischen Physiologus auf den Phônix
folgt un cl vor dem Capitel vom wilden Esel steht.
3. Sir en a. 4. Kossfliegen (cleggi). G. Vig-
fusson, »An Ieelandic Dictionary«. Oxford 1874 liber-
setzt dies Wort durch engl. und schott. cleg = a
horse-fly. Dièse in andern Quellen nicht vorkommen-
den Bremsen im Acker zu Babylon, welche das Samen-
korn fressen, werden auf die Irrglaubigen gedeutet.
5. Ho nocentaurus = island. finngalJcan. Nach
Vigfusson ist hiermit centaur ùbersetzt7 ein Wort, das
an dieser Stelle nicht steht. Der ubrige Text fehlt.
Das zweite Fragment, das nur theilweise von den
gewôhnlichen Sagen abweicht, behandelt die folgenden
Thiere:
1. Aspedo. Gemeint ist hier mit dem Wal,
den die Schiiïer auf der See fur eine Insel halten,
und dessen Maule ein siisser Geruch entstromt, der
die kleinen Fische anlockt, der cetus; das Wort ist
eine Abkurzung von aspidocheïone.
2. Perdix.
3. Hono centaurus. In diesem Abschnitt, der
auch in der Schreibung des Thiernamens vom ersten
Fragment abweicht, wird aus der Bibel Timoth. 3, 5
und Psalm 48, 13 (21) citirt.
— 214 —
4. Wilde Katze (hrysecauttr). Die Sage meint
hier das Wiesel.
5. Aspide s. Eigenthûmlich ist hier der Gebrauch
dièses Wortes als Singular und Plural, und dass Marsus
die Schlange aus der Hohle herausruft, was schon im
Physiologus gestanden hat.
6. Turturi. Der Islând er beruft sich hier wie
noch ofter statt auf den Physiologus auf Salanion,
welcher sage, dass die Turteltaube das Mânnchen sehr
treu liebt und nach dessen Tode kein anderes haben will.
7. Ceruus. Der Hirsch, der die Schlange mit
getrunken, speit sie aus und zertritt sie mit den Lâufen.
Citirt wird der Spruch Psalm 41, 2.
8. Salamandra (stellio). Ausser Annanias,
Azarias, Misael nach Daniel wird Salamon genannt ==
Prov. 30, 28 und der Spruch II Kor. 4, 8—9 tibersetzt.
9. Falke (glepa). Die Heimath des Falken
(der Weihe) ist das Hebrâerland; seine Beute ergreift
er heftig und zerreisst sie. Angedeutet ist Matth. 11, 12.
10. Eber (goltr). Hier heisst es, manche wollen
unter Eber den Vespasianus oder Titus verstehen,
doch die meisten nehmen den Teufel an. Auch dièse
Bemerkung ist auf Bechnung des islând. Verfassers
zu setzen. Aus der Bibel findet sich ein Spruch
Psalm 79, 17.
11. Nicticorax. Bei diesem Vogel, der am
Tage schwarz, in der Nacht noch schwârzer ist, wird
Psalm 101, 7 citirt.
12. El e fan s , islând. fill. In diesem Abschnitt,
in dem auf 1 Macc, 6, 30 — 37 Bezug genommen wird,
ist eine Lucke, in der vom Elephanten gesagt sein
muss, dass sein Rucken beladen ist mit allen Waffen
etc. Das Wort fill, altschwedisch und dânisch fil, das
noch in Island gebraucht wird, ist nach Vigfusson,
der es in der Poésie des 10. Jahrh. nachweist, ans
dem Persischen (fil) entlehnt, indem es frilhzeitig nach
Skandinavien auf dem Handelswege iiber Russland
und Constantinopel gekommen sei. Carus jedoch,
rGeschichte der Zoologie". Mûnchen 1872, p. 123
meint, dass dièse Bezeichnnng des Elephanten mit
dem persischen Namen (PMI) wohl sicher mit der
Verbreitimg der Alexandersage nach Norden gelangt
ist. Da jedoch fil arabisch ist, so wird der Name mit
den Mârchen aus 1001 Nacht iiber Finnland bis zur
Ultima Thule gedrnngen sein.
13. Hidris. Von diesem Vogel am Nil sagt
Salamon, dass er das Krokodil todtet, indem er mit
Lehm besndelt in dessen Rachen schliipft, wenn es
schlâft, und durch den Bauch wieder herauskommt.
Gemeint ist hier der hy ciras und gedacht ist an den
Vogel Irochilos.
14. Dore as (griech.), lat. capra. Der Steinbock
wird nach der gelâufigen Sage beschrieben.
15. 0 nager. Salamon sagt, dass der Wildesel
am 25. Mârz zwolf Mal des Nachts und ebenso am
Tage jahnt; dann ist Tag- und Nachtgleiche. Mit
der Bemerkung, dass der Wildesel nur jahnt, wenn
er Hunger hat, ist angedeutet Hiob 6, 5. Auch hier
findet sich der Spruch 1 Pétri 5, 8. Die Zahl 25
stimmt zu Guillaume' s Vorlage.
16. Simia. Der Teufel hat wie der Affe einen
Kopf, aber keinen Schwanz. Das Islândische zeigt
hier deutlich den Wortlaut und die Satzconstructionen
des Lateinischen. Die Schlusszeilen sind nicht zu
iibersetzen: „und so wird es ohne Ende bleiben",
— 216 —
sondern es sind hier die lat. Worte erkennbar: quia
totus sine fine peribit« (scil. diabolus).
17. Erodius. Dér Reiher ist ein sehr grosser
Vogel, der den Adler bewâltigt und verzehrt; sein
Nest baut er nicht wie andere Vôgel, sondern wo ihn
die Finsterniss iïberfâllt, schlâft er. Dieser Vogel be-
zeichnet einen Monch mit seiner Zelle, in der er
bleibt. Wie der Reiher den Adler , so besiegt jener
den Teufel.
18. Fulica. Das Wasserhuhn ist von alleu
Vogeln am kliïgsten; es nâhrt sich nicht von Aasr
sondern bleibt fortwâhrend an einer und derselben
Stelle. So gleicht es dem rechtglàubigen Menschen,
der immer in einfaltigeni Glauben lebt.
19. F an ter a. Salamon sagt, dass der Drache
ein Feind des Panthers ist. Ist er gesâttigt, so
schlâft er drei Tage; wacht dann auf und làsst beini
Gebrull seinem Munde stissen Geruch entstromen.
Diesem folgen die andern Thiere; der Drache jedoch
schleicht in Erdhohlen, wo er wie todt liegen bleibt.
Der wahre Panther ist Christus.
Hier bricht das Werk ab. Carus, „Geschichte
der Zoologie". Mtinchen 1872, p. 115 und 138 be-
merkt, der islândische Physiologus sei fast vollstàndig-
erhalten, er schliesse sich zwar in vielen allgemeinen
Beziehungen dem lat. und ahd. an, stehe aber in
Einzelnheiten ziemlich selbststândig da und enthalte
in der Auswahl der Thiere einige, die sonst nirgends
vorkommen, wie den Eber, die Bremsen u. a.7 anderer-
seits entferne sich die Erzâhlung zmveilen vollig von
allen tibrigen, so sei die Schilderung des Elephanten
bis jetzt nirgendwo anders zu finden. Letztere be-
— 217
gegnet jedoch in den meisten lateinischen Quellen, nur
hat der islàndische Verfasser aus eigener Bibelkenntniss
sich einen Zusatz erlaubt. Dass der zweite islàndische
Physiologus ganz unvollstândig erhalfccn, und die An-
ordnung nicht die ursprungliche ist 7 zeigt eine Ver-
gleichung mit den lateinischen Quellen und mit dem
Normannischen des Guillaume, wo Abschnitt 26 und
27 dem ersten und zweîten des Islândischen (Aspeâo
und Perdtx) der Keihenfolge nach entsprechen. Den
Uonocentaurus, Abschnitt 3 des Islândischen, hat Guil-
laume ausgelassen, indem er gleich den Abschnitt 28
(Wiesel und Aspis) folgen lasst, dem im Islândischen
die Abschnitte 4 und 5 entsprechen. Cap. 29 (Strauss)
des Normannischen fehlt im Islândischen, wo ent-
sprechend den Cap. 30, 31, 32 die Cap. 6, 7, 8 folgen.
Die Abschnitte 9 und 10 des Islândischen fehlen bei
Guillaume, wo Cap. 7 dem Cap. 11 des Islândischen
entspricht; Cap. 34 des Normannischen und Cap. 12
des Islândischen handeln vom Elephanten, wâhrend
Cap. 13, 14, 15, 16, 18, 19 die Reihenfolge der Cap.
bei Guillaume 19, 20, 21, 22, 23, 24 innehâlt, nur hat
der Dichter den Reiher im 17. Abschnitt des islând.
Physiologus tibergangen. Aile iïbrigen Quellen, soweit
sie bisher bekannt sind, weichen von der obigen Reihen-
folge der Thiere viel mehr ab, so dass also der Islânder
eine der lateinischen Vorlage des Guillaume nahe ver-
wandte Rédaction des Physiologus, die ohne Zweifel
durch Normannen nach dem Norden gebracht wurde,
benutzt haben muss. Schliesslich sei bemerkt, dass in
dem kosmographischen Werke Rymbegla Anklânge
an den Physiologus enthalten sind, die jedoch bei be-
schrânktem Raum hier nicht berlicksichtigt werden
— 218 —
konnen. Noch i.st zu den hierher gehôrigen Volks-
wagen zu vergleichen Mohr, »Forsog til en Islandsk
Naturhistorie«. Kopenhagen 1786 und K. Maurer,
,.lslàndische Volkssagén der Gegenwart". Leipzig
1860, p. 168—177.
N a c li w o r t.
Beim Abschluss des in den Jahren 1888 — 1889
wiederholt unterbrochenen Druckes sei noch hiermît
Herrn Professor E. Monaei und Herrn Dr. Cesare de
Lollis in Rom, durch cleren Gefâlligkeit die unvoll-
standige vatikanische Hs. (Q) des Bestiaire benutzt
werden konnte, sowie Herrn Hofrath Mussafîa in Wien,
welcher die Giite hatte, den Text einer Durehsicht
zu unterziehen und schwierige Stellen zu bessern,
ferner den Beamten an den Bibliotheken in London,
Paris, Gottingen, Wolfenbiittel, Berlin, Leipzig, Dresden,
Belgrad, Wien der aufrichtigste Dank abgestattet.
(<jui ben comence e ben define,
Ceo est vérité seine e fine,
En totes ovraignes en deit
Estre loëz qui que il seit.
5 Livre de bone eomençaille, 5
Qui avra bone definaille,
E bon dit e bone matire
Voelt Gu illame en romanz escrire * —
De bon latin, ou il le troeve.
10 Ceste ovraigne fu fête noeve 10
Lesarten und Bemerkungen. Die Lesarten von À
werden aile vollstândig und zwar an erster Stelle mitgetheilt werden;
Ton den ûbrigen Handschriften kônnen nur die Sinnvarianten und
die orthographisehen Abweichungen der âltesten Hss. , soweit der
Raum reicht, vollstândig aufgenommen werden. Bei der Wieder-
gabe werden u, v, i und j unterschieden. Auch Cahier's und
Hippeau's Text ist vollstândig verglichen worden, und die Lesarten
von V = 7268 3 A3 d. i. K der vorliegenden Ausgabe, X = fonds
N. D. 273 bis, d. i. J, ferner Y = St. Germ. 1985, d. i. L, und
Z = 7534, d. i. F sollen hier môglichste Beriïcksichtigung finden.
Die zu ausserordentlichem Umfange angeschwollenen Varianten
der Hss. des 14. Jahrh. werden eventuell spâter ergânzt werden,
soweit sie nicht unten sehon aufgefûhrt sind. 1 A : Ki bien. Fast
aile Hss. schreiben Qui und bien, docli wird ben, wie A ziemlich
conséquent schreibt, durch die Reime gestûtzt; ausgesprochen wurde
es wie in der heutigen Pariser Volkssprache. 2 co. Die Lesart
seue (fur saine) in BKLPN zeigt die Zusaramengehôrigkeit dieser
Hss. 3 oueraignes. 4 ki ke. 5 Hier beginnt Q: Liures. 6 ke
auera. 7/8 velt Gillame en romanz escrire, translater e le veir dire.
BCEFGIKLMNPS : & bon dit (C : & bons dis. FGS : boin. I : boen)
4& bone matire (E : bonne. G : boinne. I : boene. K : bon. S :
boine mathire. MP: matyre). B: velt Guillame en romanz escrire.
I: un clerc. Q: veult Guillem. S: uns clers (statt des Namens).
Cah. dire = FKLMN. 10 cest oueraigne.
s
— 220 —
El tens que Phelipe tint France,
El tens de la grant mesestance,
Qu'Engleterre fu entredite,
Si qu'il n'i aveit messe dite
15 Ne cors mis en terre sacrée. 5
De l'entredit ne lui agrée,
Que a ceste feiz plus en die,
Por ceo que dreiture mendie
E lealte est povre e basse.
20 Tote ceste chose trespasse 10
Guillame qui forment s'en doelt,
Que n'ose dire ceo qu'il voelt
De la tricherie qui cort
E en l'une e en Paître cort.
25 Mais a plus hait dire se prent: 15
Car en cest livre nos aprent
Natures de bestes e mors
Non de totes, mes de plusors,
Ou mult avra moralité
30 E bon pas de divinité, 20
Ou l'em porra essample prendre
De ben faire e de ben aprendre.
Rimez ert par consonancie.
11 ke. 12 grant fehlt. 13 ke. 17 e statt ke. feiz feklt. 18
purquei. CE: por ce que droiture. 21 ke. B: doit. CH: se
dieut. E: se dielt. F: se deut. G: se diolt. K: se doelt. L:
s'enduet. M: s'endelt. N: s'endeut etc. 22 ki. coe k'il. 23 ke
curt. BFKN: cort. 24 l'autre curt. In den agn. Hss. ÂMKN
fehlt das erste „und", in den continentalen ist der Vers achtsilbig.
N: el lune. el. (Aus dieser Hs. stammt de la Bue's Probe, vgl.
Seeger p. 14—15.) Q: Et. et. 25 dit. BCE: haut dire. FKX:
a plus dire. Q: au. 26 kar. nus. I àndert 25/26: En icest livre
nos aprent | Qui parfondement i entent. 28 ne mie. BM: non.
C: nient d'une mais. EG: si vous en dirons de pluiseurs (G:
plusieurs). H: penre i porrons mult très granz preus. 29 mut
auera de. 32 feire. a ben ; fehlt Cahier. Q : Bone.
- 221 -
Li clers fu nez de Normandie,
35 Qui auctor est de cest romanz.
Or oëz que dit li Normanz.
Quant Deu primes le monde fist
E homes e bestes i mist, 5
A trestotes ses créatures
40 Emposa diverses natures,
E de totes, c'en est la some,
Dona la seignorie a home.
A home dona tel franchise, 10
Qu'il sout conoistre la divise,
45 Qui esteit entre ben e mal,
Entre tricheor e leal,
Entre parais e enfer.
Mes par le pecche Lucifer, 15
Qui fu angele e puis malfez,
50 Fu home honiz e gabez
E chacez en fu el désert,
Dont nul qui damne Deu ne sert,
N'istra jamais por tôt le monde, 20
Ainz chet en abisme parfonde,
55 Dont nul ne retornera ja.
De dire com Adam peccha
E cornent il fu eissillez
35 ki auctur. I : fu. Man beachte : „Der clerc war gebiïrtig
aus der Normandie". 37 In A fehlt der Initial, mund. 40 enposa
diverse. 41 Cahier: ceo est. 42 seignurie. 44 k'il. 45 ki. bien.
CE: qu'est entre (C: le) bien & le. 46 CE: & paradis & infernal.
47 CE : camque (E : & tout ce qui) estoit en terre & en mer (E :
estoit en mer). 48 pèche. 49 ki. B: angles. C: angeles. M:
angle. N: angele. 51 e dechacez en d. BM: e schaciez (M : chaceiz)
,en fu. CE: & cachies (E : chacies) en. C: feu en desers. 52 dunt.
ki, 53 jameis pur. 54 ACE: chiet. B: chet. A: abime. BE :
abysme. CM: abisme. 55 dunt. 56 cornent. Die Période reicht
.bis V. 133, der eine Satz umfasst also 77 Verse.
- 222 —
E del seint parais chacez
E cornent sa lignée crut
0 ) E qui nasqui e qui morut
E cornent de ses eirs avint
E cornent le déluge vint, J>
Conient l'arche fu compassée
E quel gent out dedenz salvee,
G5 Comben Noë après vesqui
E cornent Abraham nasqui
E Ysaac e Ysmaël, 10
Com d'Ysaac vint Israël
E son jumel frère Esau
70 E cornent Joseph fu vendu
E com il servi Pharaon,
Quant il fu hors de la prison, li>
Com Israël fu en servage
En Egypte mult lonc eage,
75 Cornent Moy'ses l'enjeta,
Qui tant sovent a Deu parla,
Qui fist l'arche e le tabernacle 20
E por qui Deu fist tant miracle
E a qui il don a la lei,
80 Quant li Jueu de maie fei?
Qui son mult mescreant uncor,
!
58 parays. B: chaciez. C: cachies. E: chaeies. 59 la.
60 ki. ki. 61 BM: heirs. CE: oirs. 62 deluvie. B: deluives.
C: delouves. E: delugues. M: delunies. Die richtige Form er-
giebt sich ans dem Eeim 3752. 63 e cornent. 64 quels genz.
CEI: quel gent. B fehlt. Vgl. die fehlenden Verse in der Ein-
leitung. 66 I: Isaac, 67 F: Samuel. M: Isinael. 68 e corne de.
C: d'Isac. 69 girael. BF: jumel. CG: jumiaus. E: jumiax. H:
jumeax. M: jovenel. 70 puis v. 71 corne. 72 C: fors. E: issi
hors de p. 73 corne. 74 e en. lung. I: Longuement en terre
sauvage. 76 Cahier: od. 76 ke = 77. 78 pur ki. CE: cui. 79
ki. I: cui. 80 Gyu. B: Giu, C: Juif. E: Juis. M: Jueu. F: iiii.
81 ki sunt. A fehlt mult. CE: molt. BCEM: encor. I: si.
— 223 -
Aorerent un veel d'or
Cornent après Moyses vint
Josnë, qui lor lei meintint,
85 E cornent Gedeon le fist,
Qui la gent Madian oceist, 5
Com H juge vindrent après.
Qui jugèrent le poeple engres
Jusqu'à Saul, le premer rei7
90 Cornent il fu de grant desrei
Vers Davi, qui prodhome fu. 10
Cornent Golie fu vencu,
Com Salomon le temple fist7
Qui près de quarante anz i mist,
95 Com après lui vint Roboam
E corne danz Jéroboam 15
Fu donc des dis lignées reis,
Cornent donc changèrent les leis,
Cornent fu le temple Baal,
100 Cornent donc comença le mal,
Qui al tens de tanz reis dura, 20
Cornent li poeples meserra,
82 de. BCEIM: le v. 83 I: et comment donques après vint.
84 lur gent. I: les genz. CE: loi M: lei. C: Yosne. E: Josaiel.
86 ki. ocist. BCEI: quant. C: Medean. E: Madyan. 87 cornent.
Gyu. BM: Gieu. C: Juif E: Juis. H: Gin. 1: juge. Cahier:
le greu, wozu er sonderbar bemerkt: 8orait-ce le graft* des Allemands
(grau)? Der nacliste Vers hâtte ihn auf das Riclitige leiten mûssen.
88 ki. pople. 89 jusk'a. B: juske. C : jusque. E: dusqu'a. M:
jusqu'à. 90 CE: qui fu de si très grant desroi. 91 David ki
prodome. CM : Davi. C : si fu prodom. E : si preudom fu. M :
prosdome. 92 Golye. BM: Golie. E: Goalyas. FG: Goulias.
HI: Golias. C andert: a cui il ot noise & tenchon | comment
Goulias fu vencus | quant de la fonde fu férus. 94 ke. 95 corne.
AM: Roboan. BE : Roboam. C: Robouans. 96 Jeroboan. BM:
Jéroboam. E: Geroboam. C: & mecheans Gerodouaus. 97 de.
A felilt donc. B: linguages. EFH : lignies. I: donc des. 99 — 100
tehlen CE, vgl. Einleitung. 100 doue fehlt. 101 ke as. tant. B:
taunz. CE: tant roi. M: tanz. I: cent. L: trois. 102 poples.
224
Com il fu en chaitiveison
En Babil oine, la prison,
105 Cornent Jérusalem fu fraite,
Com ele fu après refaite,
Cornent li bon Macabe vindrent, 5
Qui la gardèrent e rneintindrent,
Cornent ele fu puis malmise,
110 Com el fu a Rome sozmise,
E cornent Deu li dolz, li pis
Out puis pite de ses amis, 10
Cornent il vint donques en terre,
Por sa centisme oeille querre,
115 Cornent il nasqui de Marie,
Cornent e par quel tricherie
Furent occis li innocent 15
Plus de quarante mile e cent,
Cornent Jesu Crist preecha,
120 Qui la no vêle lei dona,
Com il fu puis en croiz penez
E des espines coronez, 20
Com il fu el sépulcre mis,
103 corne, cheitiveison. C: chaitivoison. 104 Babiloigne en
la p. (= I). Wie 666 fonteigne falsch ist, so Babiloigne. B: Ba-
billoine la. C: Babiloine. E: Babyloine. M: Babiloyne en. 105
comen. BFK: faite. 106 corne, puis. 107 B: Machabeu. CF:
Macable. 10b ki. 109 Cahier sinnlos: après mainmise. 110 come
ele. puis. 111 doz. M: pius. C: puis. E: diex. piex. 112 CE:
de ces (E: ses) amis piteus fa puis (E: fu piex pitiex). 118 donkes.
KL: dunt. Cahier: de ciel en t. = I. 114 pur. seintisme oaille.
CEFG : saintisme ouelle. (E : oeille. F : oele. G : oelle). N : seinte
oiaille. Auch M hat dièse Anspielung auf das Gleichniss vom
guten Hirten, das auch Joies. N. D. 210 erwâhnt ist, nicht ver-
standen. Cahier vermuthete das Kichtige, setzte aber seintisme in
den Text. Hippeau druckt sinnlos: Por s'ancienne ouelle q. und
erklârt: son ancienne. Lat. ovicula kann nur oeille ergeben.
117 ocis. B: occis. C: ochis. 118 Hier beginntD: quarente mille.
119 e cornent, prêcha. BCDE: preecha. 120 ki. C: quant. 121
come = 123 CDE: sepucre.
— 225 —
Com il pramist a ses amis,
125 Qu'ai terz jor levereit de mort,
Cornent la nef vint donc a port,
Qui tant out este en torment,
De dire vos trestot, cornent 5
Seinte église crut e flori,
130 Cornent seint Pol se converti,
Cornent li apostle le firent
E li martir, qui tant s offrirent, —
Ceo me serreit fort a retraire. 10
Mes vos orreiz del bestiaire,
135 Si com vos ai en co venant,
Si comencerai mein tenant.
JJreiz est que primes vos diom
De la nature del lion. 15
Lions est une beste fere
140 E hardie de grant manere.
Treis natures a principals
124 corne. DM: cornent. 125 ke. BM: relevereit. CF:
leveroit. D : relevra. In D einzelne Buchstaben verwischt, E :
resordroit. Hippeau: soffereit mort. 126 dune. Natûrlich ist das
Schiff der Kirche gemeint mit Petrus als Steuermann. 127 ke. C
ândert: je vous dirai trestout comment. 128 Cah. Ce. C fehlt,
vgl. Einleitung; also muss C aus E abgeschrieben haben. E == C
127. 131 umgestellt in A. 132 ki. KL fehlen. B umgestellt.
CEH: qui tant dolerex fais soustinrent (E : dolereus). F: qui
por dieu pener se laissirent. 133 coe. serroit. 134 vus orrez.
B: orez. CE: orres. G: ores. H: orreiz. 135 cume vus. D
fehlen 135 — 136, vgl. Einleitung. Hip. je vos ai covenant.
135 — 136 sind in CEGH erweitert: essample (G: exemple. H:
essamples) por le preu (G : preut) a l'arme (EH : l'ame) | or prions
(EG : proies. H : poez) dieu & nostre dame | qu'ele nous puisse si
m o voir (EGH: puist ci si. G: nos. mouvoir) | li maufes n'ait sor
vos pooir (EGH: que. E: maufez. G: maufes. H: marfeiz n'aist.
EH: sor nous. G: nos). I fehlt. 137 Ueber die Capitelûber-
schriften vgl. die Einleitung. ke. vus. Hip. Oez q. S: Oes. BM:
dium. CDE: dion. 138 al leon. B: al liun. CDEM: del (D: au.
E: dou) lion. S: dou lyon. 139 leuns. 141 ad.
Reinsch, Le Bestiaire. 15
— 22(3 —
Li lions, qui si est vassals.
Chescune vos serra ben dite.
La premere est que il habite
145 En granz montaignes par nature.
Quant ceo avent par aventure, 5
Que chacez est de veneor,
De son espei a grant poor.
Se tant est que a lui ataigne,
150 De mult loing sent en la montaigne
L'odor del veneor, quil chace. 10
Donc coevre od sa eue sa trace,
Qu'il ne sache esnier ne ateindre
Le convers, ou il voelt remeindre.
155 De Paître nature est merveille:
Car quant il se dort, sis oil veille. 15
En dormant a les elz overz
E clers e luisanz e aperz.
La terce nature ensement
160 Est merveillose estrangement
E merveillose essample done: 20
Car quant la femele foone,
142 leons ke. 143 chescone (= K). B: chescune. D: cha-
cune. C : cascune. EH : chascune. C : vous saurai a dire. EH :
en saurai dire. 144 k'il. 145 es (= I). CDE : en. 146 co.
147 ke. del. 148 espe ad. pour. BM: espeie. CH: espiel.
D: apie. EK: espie. S: espir. 149 ke. 150 mut. 151 M:
qui le. C: qui cache. 152 dune covre. C: keue. trache. 153 k'il.
aceindre. CE: qu'il nel puist sivre (E : sievir) ne baillier. I: trover
n'ataindre. 154 les overz. BDM: le convers. CE: el (E: ou) lieu
ou il se doit logier. I: deit. 156 kar. il dort si oil. B: & si oil.
C: & li iex. DMS: & li oil. E: & li iels. I: li oil li. K: e si
oil. Uebersetze: .,denn wenn er einschlaft, so wacht sein Auge:
heim Schlafen hat er die Augen offen" etc. 157 ad. oilz (= M).
C: ex. D: yauz. E: iels. F: ix. S: iols. 158 lusanz. 159 est
ensement. 160 merveiluse = 161. 162 kar. feone. B: foune.
CES: faonne. D: foone.
— 227 —
Li foons chet soi* terre mort.
De vie n'avra ja confort,
165 Jusque li pères al terz jor
Le soefle e lecehe par amor.
En tel manere le respire 5
Ne porreit aveir altre mire.
En tel guise revent a vie.
170 Or entendez que signefie.
feignefiance i a mult clere:
Quant Deu nostre soverain père, 10
Qui est esperital lion,
Vint por nostre salvation
175 Ici en terre par sa grâce,
Si sagement covri sa trace,
Que onc ne sout le veneor, 15
Que ceo fust nostre salveor,
E nature s'esmerveilla,
180 Cornent il vint entre nos ça.
Del veneor devez entendre
Celui qui fet home mesprendre 20
E qui renchalce, por occire:
C'est li malfez, qui mal désire.
185 Quant cist lions fu en croiz mis
163 founs. C: foons. ES: faons. M: feons. I: a t. 164
jamais. I: vivre. 165 jeske le. B: juske. C: desqne. D: jus-
ques. E: dusque. 166 D: les crie & lèche. 168 porroit aver.
169 tele. vent. I: itel. vient. E: revient. 170 ore. ke. CDES:
senefie. 171 Initial, ad mut, 173 ki. leon. C: esperiteus. E:
esperitels. M: espirital. I andert: esperiteus el mont | Vint por
nos sauver en cest mont. 174 pur. salvacion. 175 ci. tere. C:
issi. I: cajus. S: chajus. 177 ke une nel. 178 ke coe. Cah: fu.
Cr qu'il fust nostre soverains pères. E: li nostres saveres. 179
se. 180 nus. 183 ki renchace pur ocire. E: renchauce. Cah.
Tenchace. Hip. le cliace. C: ochirre. E: ocirre. 184 ki. 185
leons.
15*
— 228 —
Par les Jueus, ses enemis,
Qui le jugèrent a grant tort,
L'unianite i soffri mort.
Quant l'esperit del cors rendi,
190 En la seinte croiz s'endormi, 5
Si que la la deïte veilla.
Altrement ne l'entendez ja,
Si vos volez resordre a vie:
Car la deïte ne pout,mie
195 Estre baillée ne sentue 10
Ne escopie ne batue.
L'unianite pout honi blescer,
Sanz la deïte empeirer,
Sil vos niustrerai par seniblance,
200 Que n'en devez aveir dotance. 15
Trenchez un arbre hait e grant,
Quant le soleil serra raiant,
En l'osche del premer cospel
Verreiz le rai del soleil bel,
205 E com plus creissez l'osche avant 20
E le soleil partot s'espant,
Vos ne porreiz le rai ferir,
Blescer ne prendre ne tenir.
Trestot l'arbre poëz trencher,
186 Gyueus. 187 ki. 188 CE: l'umanites si. 191 ke. 193
vus. resurdre. 194 kar. poeit. DEI: puet. 195 I stellt die Reim-
worte uni. 197 B: hum. C: il. ES: on. M: l'em. I: en. CE:
baillier. M: blesceir. 199 vus. Cah. Sil (cil?). B: niustra. C:
mosterai. D: mostera. El: inosterrai. S: niousterrai. 200 ke.
aver dutance. 202 li. rayant. CEG : luisans. CEG : solaus. 203
e (st. en). B: l'esche. CEG: el trence (EG: ou trenchis, G: trancis)
del (EG: dou) premier colpel (E: coipel, G: copel). Cah. l'oschée.
I: oche. 204 verrez. C: lo solel cler & b. D: raier le solail.
205 cume. croisez. B: cressiez le. CE: ferres de hace (E: hache)
grant. G: croisteres. 206 li. partut. E: tant plus li solaus si
espant. 207 poez. 209 trestut.
— 229 —
210 Sanz le soleil point empeirer.
Altresi fu de Jesu Cri st.
L'umanite, qu'il por nos prist,
Que por l'amor de nos vesti,
Peine e travail e mort senti; 5
215 La deïte ne senti ren.
Issi créez, si fereiz ben.
Quant Deu fu mis el monument,
Treis jors i fu tant sulement,
E al terz jor le respira 10
220 Li pères, quil resuscita,
Altrési come le lion
Respire son petit foom
Or vos avom del lion dit
La vérité selonc l'escrit. 15
225 Li lions fet mult grant noblesce:
Car nul chaitif home ne blesce,
Si il Tencontre enmi sa veie,
Ne ja, si grant feim ne l'aspreie,
A nul home mal ne fera, 20
230 Si devant coroce ne l'a.
Li lions, qui si est hardiz,
Porte tote sa force el piz.
Quant ateint est de veneor,
212 k'il pur nus. 213 ke pur. nus. 214 I: travail por nos.
216 ferez. 218 jorz. solement. B: sulement. CES: seulement. D:
soulement. 220 ki le. Cah. qu'il. E : li espirs. I : qui le suscita.
221 li. leon. E: lions: faons. 222 foun. 223 [OJre. de leon.
224 solunc. I: nature. BM: solum. CE: selonc. D: selon. 225
leons. 226 kar. cheitif. 227 se. BCDEM: voie. I: le trove.
228 BM: Vesproie. CE: l'asproie. Cah. Tespreie (echt anglonorm.
Form). D: famine enoye. 230 corece. B: coruce. C: correehie.
D: corrouce. E: courecie. M: coroce. 231 leons ke si est. Cah.
est si. 233 del.
— 230 —
De son espei a grant poor.
235 Escroissement de roës creint,
Si m'esnierveil dont ceo li vent,
Que de blanc coc grant poor a,
Ja qu'il puist, ne l'ateindra. 5
Or vos dirrai d'une altre beste,"
240 Qui a deus cornes en la teste
Si trenchantes corn aleniele.
Iceste beste est si ignele,
Que nul veneor ne l'ateint, • 10
Si celé d'aler ne se feint,
245 E si vos puis ben aficher,
Que od ses cornes poet trencher
Un arbre gros e parcrëu;
C'est esprove e ben sëu. 15
Aptalos ceste beste a non,
250 Si habite en la région,
Ou cort le fluive d'Eufrates.
234 ad. CDEK: espie. BM: espeie. 235 BEF: crient. D
ândert : et s'enfuit quant ce li avint. M: escrosseraent. roies. K:
escrousemenz. 236 coe. B: ce vient. M: co aveint. 237 ke
del. cok. pour. C: paour. DE: paor. M: peor. 238 k'il peusse.
l'atendra. C: puisse nel verra. E: puist ne Tenconterra. M:
i'atendera. Cah. poisse, l'attendra. 239 [0]re. d'un. I: diron.
240 ki ad dous. 241 cum. CES: trenckans. D: trenckanz. F:
trencandes. I: trenckanz corne une. M = A. Da Participien des
Prâsens mit Féminin — e sckon in viel frùkerer Zeit auftreten und
bei alemele der unbestimmte Artikel zu feklen pflegt, so ist tren-
ckantes beizubekalten. Ygl. Seeger p. 17. 242 B : ingnele. CEI :
isnele = Cakier. D: igiielle. M: ingnelle. 243 ke. 244 de. Cak.
sagt, dass er diesen Vers nient verstekt. Uebersetze: „Dies Tbier
ist so scknell, dass kein Jâger es erreickt, wenn dies nickt lâssig
ist im Laufen'"' (Hip. rmûde -\vird"). 245 si i pus. B: vus pus.
CE: vous os. I: os. M: vos pois. 246 ke. pot. CE: de. 247
CEI: grant. 248 coe. Cak. Ceo. e seu = BM. 249 aptalops.
ad nun. CE: astalon. MQ: aptalos. X: antalops. BD = A.
250 abite. 251 curt. fluvie de. BM: fluvie. CE: flueves. D:
flum. F : fluns.
— 231 -
Quant sei la prent, si cort ades
A cel fluive e de l'ewe beit.
Quant bêu a; si vet tôt dreit
255 Iloec près a un boissonei
Si espes com un roncerei. 5
La sont les ramez si menuz,
Si espes, si bels e si druz,
Ou la beste se vet frotant.
260 lloec s'enveise e jue tant
Des cornes aval e amont, 10
Que tôt envolupees i sont.
Quant ses cornes sont atachees
Es verge ttes, qui sont delgees,
265 E ele est prise el roncerei
Com un peisson en une rei, 15
Donc tire e sache a grant poeir.
Quant ses cornes ne poet aveir,
Mult s'esforce, mes ren ne valt.
270 Donc se coroce e crie hait
Que l'em la poet de loing oïr. 20
Donc vent li vénères d'aïr,
Qui la troeve iloec enserrée,
252 seif. curt. C: soit. DES: soif. M: seif. I: sei li.
E: keurt. 253 fluvie. D: flum. M: flume. 254 ad. 255 B: bois-
sonet. C: bois dales. E: bos deles. Cah. boissenei. 256 come.
roncei. B: runcenet. M: rouconei. CE: molt espes & esronchines
(E: enroincines). S: roncherai. 257 sunt. B: rames. C: li rain.
El: li rainsel. 258 beals. CE: si bel si espes. dru. 260 BCDEM:
s'envoise. I: s'enveise. 261 od ses. amunt. Cah. corns. D: o
ses qui sunt igal. 262 ke totes. sunt. CE : que envolepees. 263
sunt. 264 ke sunt deug-ees. M: vergelettes. 265ronconei. A fehlt e.
BK : runcerei. C : ronsoi. D : ronceroiz. E : roincenoi. M : roncerei.
S : roncherai. 266 come. B : oysel. CE : roi. D : roiz. G : roit.
BKM: rei. L: ou maroi. 267 B: sake. FM: sace. Cali. sache
et t. 268 e q. 269 ne li vaut. 270 BCDEIM: en h. 271 ke.
pot. loinz. B: hom. CES: on. D: l'on. M: l'em. Cah. u. Hip.
loinz gegen den Reim. 272 CE: muet. M: veint. 273 ki. trove.
— 232 —
Si la fert de lance ou d'espee
275 Ou d'altre glaive, si l'occit:
Car el ne poet grant ne petit
D'iloec fuir ne sei défendre;
La li covent la vie rendre. 5
feeignors, ceste beste par fei
280 Done grant essample de sei.
Iceste beste signefie
Plusors homes, qui sont en vie,
Qui ont deus cornes finement, 10
C'est l'un e l'altre testament,
285 Qu'il ont apris e recorde
E l'un a l'altre concorde,
Si qu'il en sevent toz les pas;
Mes por ceo ne lessent il pas, 15
Qu'il n'algent el boisson juer
290 E les cornes envoluper.
E quel boisson porreit ceo estre
Fors cest malvais monde terrestre,
Qui si est fais e décevant, 20
Ou tant se juent li alquant,
295 Qu'il i sont pris e acrochez?
274 CE: de hace (E: hache). M: fent da lance. 275 arme,
l'ocit. CE: glaive. 276 kar ele. pot. 277 soi. 278 M: coveint
la mort atendre. 279 [SJeignors. 282 plosor gent. sunt. JBKL:
genz. D: plusors de ciauz. 283 ki. dous. C: vraiement. M:
sulement. 284 co. l'autre. 285 k'il unt. Cah. qui l'ont. 286
l'autre. B: de. CE: &. E: encorde. 287 k'il. C: ensegne. E:
ensaingne. M: servent. 288 pur coe. Dieser Vers fehlt ganz bei
Cahier, der dies ùbersehen hat. 289 k'il. CE: n'aille (E: n'aillent)
au buisson hurter (E: joer). 290 CEI: lor. 291 coe. C: es quex.
E: & quels. 292 malveis mund. 293 ke. faus. B: decevanz.
DE : decevans. 294 B : esquanz. CE : auquant. D : aquanz. M :
se veint les asquanz. S : la gant. Hip. se deduient la gent.
295 ke il sunt. C : atouchies. E : atachie. Cah. Que i.
— 233 —
Li vénères, ben le sachez,
Est cil qui le fol home chace,
Tant qu'il l'ateint en celé place
Soz le boisson e la l'occit
300 Sanz défense e sanz contredit: 5
Car Deus l'en soeffre la baillie.
Por ceo fet cil mult grant folie,
Qui tant se délite e solace
El monde, que trop s'i enlace,
305 Qu'il ne poet ses cornes retraire, 10
Si me vent a mult grant contraire
Des clers, qui les deus cornes ont,
Que tôt a costume le font.
Al boisson juent tote jor
310 E ben veient le veneor, 15
Qui les enchalce por occire.
Mes tôt ades a sei les tire
La veine gloire e le délit
De cest monde, qui les occit
315 E qui les plus sages encombre. 20
Tant fet bel estre desoz l'ombre
Del boisson, ou tant se délitent,
Que trop volenters i habitent.
La les tenent les bels mangers,
296 Hip. sinnlos: Par les vices de loi- péchiez | Et cil etc.
B: sachiez. CDE: sachies. 297 ki. 298 k'il. D: le tient. 299
l'ocit. 300 Cah. defen. 301 kar. soefre. B: soffre. M: soeffre.
I : done. 302 pur co. 303 ki. 304 mond ke. Cah. et qui tant.
305 k'il. El: n'en. B: retreire. 306 A fehlt mult. E: molt a.
307 ki. dous. unt. I: deus. 308 ke tut. funt. D: par costume.
309 tôt en jor. B: tutenjur. CE: toute jor. D: s'en vont nuit & j.
M: tôt eu jur. Cah. venent. 310 veneur. B: vient. M: veint.
311 ki. enchace pur ocire. C: encauche. M: enchante. 312 tut.
soi. C: de vaine glore & de d. M: seif. 314 mund ki. ocist.
315 ki. encumbre. 316 l'umbre. 318 ke. 319 beals.
— 234 —
320 Les bons beivres, sues e chers,
Les bêles femmes, les bels dras,
Les palefreiz amblanz e gras,
L'or e l'argent e la pecune,
Qui tant fet mal a qui l'aune. 5
325 Tant demorent soz cel boisson,
Que li vénères a larron
Vent sor els e la les acore,
Od son glaive plus ne demore.
Ha, por Deu, home, garde tei, 10
330 Qui en Deu as créance e fei,
Fui homicide, fui luxure,
Renie orgoil, guerpis usure,
Laisse avortire, fui ivresce
E envie, qui l'aime blesce! 15
335 Si tes cors ne poez desaerdre,
La vie t'en covendra perdre
Non pas del cors tant sulement,
Mes celé de l'aime ensement.
Ne semble pas la beste mue, 20
320 suefs. B: clers. D: clerz. EH: soef couchier. Mail
konnte also sues cochers vermuthen, aber die andern Substantiva
erscheinen mit dem fcestimmten Artikel. sues ist zweisilbig, wie
V. 2125 zeigt. 321 beals. 322 CE: cras. C: souef. Hip. soes
et cras. 323 la grant pecuine. BCDES: pecune. IKM: pecunie.
324 ke. ki. 325 suz. CE: demeurent sous le. 326 ke. CL: au.
D: corn. I: li. K: al. 327 sur eus. CE: & si les. 328 gleive.
DF: son (F: sa) glave. M: sa. CE: demaintenant que (C: ke) n'i
demore (dagegen sclireiben CE im V. 325 demeurent). 329 a. a.
pur (so Hs.). BDEM: Ha. C: abi. L: pourpense toi. 330 ki.
332 reni. CE: renoie. M: reine (i oft verstellt). I: reneie. 333
leisse. yvresce. CE : ivrement. Cah. Leissez avoistre. Hip. druckt :
jurece ! ! 334 ki. CE : sousprent. 335 cornes. C : pues glacier.
D: aerdre. M: desardre (vielleicht Form des Dicbters). Cah.
corns. pos. Hip. Tes cornes t'estuet desaerdre | Ou la vie te
covient p. 336 en. B: l'ame. C: laissier. 337 mm tant del cors
solement. B: nun pas. I: le. 338 I: Mes le cors et l'ame. 339
semblez.
— 235 —
340 Qui del boisson ne se remue,
Devant qu'ele i est entreprise!
Si ceste essample as ben aprise,
E selonc ceo volez ovrer,
Grant ben en porras recovrer. 5
345 JN ostre matire est mult estrange :
Car sovent se diverse e change
E neporquant si est tote une:
Car les essamples, qu'ele aune.
Sont totes por l'amendement 10
350 D'orne qui eire folement.
Jun Orient la sus amont
A deus perres sor un hait mont,
Qui mult sont d' estrange nature:
Car el portent feu e ardure, 15
355 Si sont corne madle e femele.
En oïstes onques novele
Plus merveillose ne plus veire?
Car li livres nos fet acreire:
Quant ces perres sont loing a loing, 20
360 Feu n'en istreit por nul besoing.
340 ke. 341 k'ele soit. BCDEMS: est. 343 solunc coe.
D: voiliez. CF: voles. E: se. voloies. Hip. Et tu la veuz bien
retenir | Moult t'en porra bien avenir. 344 i en. C: porres. E:
porroies. CEM: trover. 345 [Njostre. 346 kar. B: déverse.
CE : devise. 347 nepurquant. CE : Neporquant s'est ele t. 348
kar. k'ele. 349 pur. 350 de home ki. C: d'orne. E: d'omme.
CE: oirre. G: oire. P: eire. Mann: erre (= S). 351 amunt.
Cah. druckt die II perres erst nach der Serre. 352 ad dous pères,
munt. 353 ke. sunt. E: de fiere. 354 kar il. fu. C: eles. ES:
queles. M: en. 355 sunt cume. CE: masle. F: marie. M:
maille. 356 iniques. CE: & n'o. Hip. Et n'oistes imes. Q: One
n'oistes mes. Mann: E n'oistes. 358 ke. nus. CE: car. Cah.
Que. 359 pères sunt. B: loin e loin. P: sont loign. 360 bosoing.
CE: besoing.
— 236 -
Mes quant par aventure avent,
Que Tune près de Paître vent,
Si espernent e feus en ist,
Qui andeus les perres bruist,
365 E tant crest li feus e engraigne, 5
Qu'il esprent tote la montaigne,
E quanqu'a de chescune part
De la montaigne esprent e art.
Ici deivent essample prendre
370 Cil qui a Deu se voelent rendre 10
E qui maignent en bone vie:
Fuir deivent la conipaignie
Des femmes ententivement
E lor charnel apresmement,
375 Que celé flambe e celé ardor, 15
Qui vent de la charnel amor,
N'arde les bens, qui en els sont,
Que Deu, qui est sires del mont,
A en els par sa grâce mis:
380 Car en poi d'ore sont malmis 20
Les bens, ou celé flambe cort,
Qui de chalde femele sort.
361 CEI: Et. 362 ke. l'autre. 363 espnent. feu. CS: es-
prenent. El: esprenneut. 364 ki ambedous. pères. B: ambedeus.
CE: andeus. 365 feu. CE: croist. I: creist. Mann: en graigne.
366 k'il espent. montaingne. 367 quantke ad. 369 [Ijci. 370 k'a.
volent. 371 ki meinent. BC: mainent. EVI: maignent. Cah.
mangeient! 373 de. Hip. enteriguement ; das Bichtige setzt er in
die Anmerkung. 374 lui*. BM: aprisement. C: aproicement E:
approchement. Cah. aprestement. P : aprismement. 375 ke. ne
cel ardur. CE: flame. M: fabbe. I: Quer. flambe. 376 ke.
amur. A fehlt la. 377 ne. k'en. sunt. I: Ardent. 378 ke. ki.
mund. 379 ad. 380 kar. sunt. B: d'ure. CE: d'eure. 381 curt.
M: fable. 382 ke de choses femeles surt. M: des. CEGH: chaude
(CG: caude). sourt. I: chose. Cah. choses = MP.
— 237 —
Por vérité saveir devom
Que toz jors a l'angle félon
385 Son agait por faire peccher
Le chaste Loin, le dreiturer
E la chaste femme ensement. 5
Eve des le comencement
Peccha par inobedience.
390 De cel pecche remest semence,
Qui toz jors crest e multiplie:
Car diables pas ne s'oblie. 10
Par la flambe de cest pecche
A meint hom este engigne.
395 Joseph fu temptez e Samson:
L'un fu vencu e Paître non,
L'un fu vencu, Paître venqui, 15
One la flambe nel corrompi.
Une beste est, qui a non serre
400 E qui n'abite mie en terre,
Mes en celé grant mer abite;
Ceste beste n'est pas petite, 20
Ainz est durement corporue:
Granz eles a la beste mue.
405 Quant ele veit en celé mer
383 pur. saver devon. M: savorer dewm. 384 ke. jorz ad.
C : li angele. 385 aguait pur fere. CE : faire. 386 chast home.
BE: chaste. 388 del. BCE: des le.' 390 remist. CEF: remest.
I: remaint. 391 ke. jorz. BM: multeplie. CEFS: monteplie.
392 kar. se ublie. CE: Diables ne s'oublie mie. 393 Cah. d'itel.
BCK: cel. 394 ad. engingne. 396 vencu Vautre. Also A fehlt e.
CEFGH: &. I: vaincu. 397 l'autre. C: venki. N: vesqui. I:
veinqui. 398 unkes. ne corrumpi. CFG: aine. EH: ains. I:
Que. EGH: nés. 399 [U]ne. k'ad. Es fehlt est. 400 C: & qui.
Cah. Si nabite. I: nient. Q: noyent. 401 habite. 402 celé.
Cah. nest. S: ceste. 404 ad.
— 238 —
Les nés e les dromonz sigler,
En ses eles recoilt le vent,
Vers la nef sigle durement.
Le vent la porte sus les ondes,
410 Qui sont salées e parfondes. 5
Issi vet longuement siglant,
Tant qu'ele ne poet en avant.
Donc chet aval e se recreit
E la mer l'assorbist e beit
415 E la trait aval el parfont. 10
Li notiner, qui par mer vont,
Ne la querent ja encontrer:
Car c'est un grant péril de mer,
Si fet sovent la nef périr,
420 A qui ele poet parvenir. 15
lceste beste sanz dotance
Porte mult grant signefiance.
La mer, qui est grant e parfonde,
Signefie cest présent monde,
425 Qui mult est malvais e amer 20
E perillos si com la mer.
Cil qui par la mer siglant vont,
Signefient les bons qui sont,
406 nefs, dromimz. C: aler. 408 Cah. clorement (agn.). 409
undes. B: suz. CEI: sor. M: sus. I: ces. 410 ke sunt. 411
lungement. C: longuement. EMS: longement. 412 ke ele. pot
avant. Also en fehlt. Cah. Quele ni poet sigler avant. CES:
en à. 413 dune. & ele. B: se retreit. CE: si rechoit (E: recroit).
I: se r. 414 Tasorbist. Cah. Hip. la s. 415 treit. al parfund.
B umgestellt. 416 ki. Cah. par vond (sic). C: notonnier. 420 ki.
pot. CEM: avenir. 421 [Ijceste. dutance. 422 signifiance. CE:
senefiance. Hip. Done. 423 ki. parfunde. B: graunde. 424 munde.
CEG: pesant. 425 ki. C: avers. E: amers. 426 corne. 427 ki.
la fehlt. CE : la. 428 ke i sunt. CE : ki (E : qui) sont. M : que i.
I : boens.
— 239 -
Qui vont par ccst monde nagant
430 E lor nef adreit conduiant
Par les ondes, par les tormenz
Contre les periz e les venz.
Ceo est a dire e a entendre: 5
Ceo sont li bon, que entreprendre
435 Ne poet cil ne faire neier
Q,ui nés fine de guerreier.
Parmi cest monde vont siglant
Li prodhome lor nef menant 10
Si dreit, que li fel adverser
440 Ne les poet faire periller.
La beste, dont jeo vos ai dit,
Que par la mer sigle petit,
Puis reereit e chet el parfont, 15
Signefie plusors, qui sont,
445 Qui comencent a ben ovrer,
A servir Deu e a amer,
E quant il venent es periz
Des granz aises e des deliz, 20
Des coveitises, qui granz sont,
450 E des boisdies de cest mont,
429 ki. mond. CEI: noant. BM: nàjaunt. 430 lur. Hip.
nés. CE : conduisant. Cali. à dreit. 431 undes. turmenz. 482
perilz. C: péris. E: périls. I: periz. 433 c'est = CEI. B: ce
aprendre. 434 coe sunt. ki. C: qui. E: cui. 435 pot. fere
neer. F: neyer. CES: noier. BM: naier. 436 ki. Hip. ne. 437
mond. B : par unt ce munde vunt. 438 prodome lur. Hip. Li
boen prodome et naiant. 439 ke. CLS: avresier. El: aversier.
M: adversaire. 440 pot fere. B: feire periler. CES: faire perillier.
M: periller faire. I: fere perillier. M hat gegen die andern H>s.
uncorrecten Reim. 441 jo vus. 442 ke. E : nage. 443 pois. B :
retreit. C: recroit. E : recort. M:recriet. Cah. retrait. 444 i fehlt.
ki — 445. Hip. bien a. 447 perilz. CE: péris. 448 eises. CEM :
aises. 449 as. ke. sunt. BCE: des. 450 as. mund. e fehlt.
B: ki les plusurs renier funt. CEIS: renoier font (I: reneier).
— 240 —
Donc recreient de dreit nager.
Idonc les estoet periller
E chaïr es adversitez,
Es pecchez, es iniquitez,
455 Qui les traient el fonz aval 5
Dreit en la maison enfernal.
Oaladrius est uns oisels
Sor toz altres corteis e bels,
Altresi blans corne la neis.
460 Mult par est cist oisels corteis. 10
Alcune feiz le troeve l'em
El païs de Jérusalem.
Quant home est en grant maladie,
Que l'em despeire de sa vie,
465 Donc est cist oisels aportez. 15
Si cil deit estre confortez
E repasser de cel malage,
L'oisel li tome le visage
E tret a sei l'enfermete,
470 E s'il ne deit aveir santé, 20
L'oisel se torne d'altre part,
Ja ne fera vers lui regart.
451 dreit fehlt. B: del dreit. Cah. retraient. EG: recroient
soi. 452 estot. B: idunc. CE: adont. I: adonc. 453 adversetez.
CE: en aversites. 454 as. as. Hip. et. 455 ki. 456 meison.
dreit fehlt. Hip. Dedenz la. CE : droit a. 457 [Kjaladrius. oiseals.
BM : Kaladrins. C : Caladricus. E : Caladrius. 458 autres curteis.
beals. 459 autresi blanc, neifs. CE: blans. nois. 460 mut.
oiseals curteis. Cah. parest. 461 aucone. trove. IP : l'en. CEGH :
a la fois prent herbergement. (G: hierbegement. H: herbrege-
ment.): Iherusalent. CE: Iherusalem. Also die continentalen Hss.
andern den Reim l'em. 462 pays. 463 CGH: aucuns a. 464 ke.
desespeire. M: desesspoire sa. Cah. despeire = Hip. CE: &
on despoire. 465 oiseals. 466 se. 467 CE : repasses de son.
468 C: mostre son. 469 C: soi. E: li. 470 aver. 471 l'oiseals.
autre. CE: d'autre. Cah. s'entorne. 472 fra. CE: fera.
— 241 —
Or est raison que jeo vos die,
Que cest blanc oisel signefie.
475 II signefie sanz error
Jesu Crist, nostre salveor,
Qui onques neire plume n'out, 5
Ainz fu tôt blanc si com li plout:
En lui nen out onques neirte.
480 II meïsmes, qui est vérité,
Dist en l'évangile de sei:
Li princes, dist il, vint a mei 10
De cest mont, mes ren n'i trova
De tôt iceo que il quida:
485 C'est a dire ren qui sen fust,
Ou pecche chalenger pëust,
Si s'en tint mult a engigne: 15
Car Deu ne fist onques pecche
N'en lui ne fu onques trovee
490 Nule tricherie provee.
Icist verais caladrius
Est nostre salveor Jésus, 20
Qui vint de sa grant majesté,
Por esgarder l'enfermete
473 [0]re. reison. ke jo vus. CES : raisons. Cah. reson.
474 ke cist Cah. cest. 475 errur. CE : errour. 476 E : creator.
477 ki unkes. I: pennes. 478 blancs. Der Schluss der Zeile,
der einen Reim liefere, fâllt Cahier als nichtssagend auf, wohl
weil er ihn nicht verstanden. 479 li. unkes. C: noirte. E:
noirete. LMP: nerte. S: fausete. Cah. nerete. 480 ki. CMP:
verte. E: c'est. Also qui est einsilbig. Cah. mêmes qui. Hip.
Cil certes qui. 481 dit === 482. C: Je sui el père il est en moi.
484 coe ke. Es fehlt tôt. CE: tout ice. M: icco. CEI: cuida.
485 co. ke soen feust. C: siens. EL: sien. MP: son. I: soen.
P: fist. 486 CE: calengier. 487 Hip. se t. a moult enginnie.
B: se entent. 488 kar. unkes. 489 li. unkes. 490 Cah. nul.
B: pruvee. CE: prouvée. 491 verrai kalidrius. C: ichis oisaus.
E: icil oisials. 492 Hip. cest. 493 ki. 494 pur.
Reins ch, Le Bestiaire. 16
— 242 —
495 Des Jueus, qu'il out tant amez
E garniz e amonestez,
Tantes feiz pëuz e gariz,
Tant honorez e cncheriz,
E quant il vit que il morreient 5
500 En la nonfei, ou il esteient,
Vit lor malice e lor duresce
E lor mal quoer e lor peresce,
De lor esgart torna sa face;
Par sa bénigne e seinte grâce 10
505 Se torna donc envers nos genz,
Qui esteiom las e dolenz
Sanz fei e sanz enseignement
En grant misère, en grant tonnent.
Noz enfermetez visita, 15
510 Noz pecchez en son cors porta
El seint fust de la croiz veraie,
Dont li diables mult s'esmaie.
Ensi faire le coveneit.
Alsi com Moyses aveit 20
515 Halce la serpent el désert,
495 Gieus k'il. Hip. genz que. 496 B: tant guamis. C:
& semons. P: guariz. 497 tante. E: garnis. P: gai-riz. 498
honurez. Cah. Hip .et tant cheriz (chieriz). E: tant chieris. 499
ke. murreient. Cah. Hip. falseh moreient. C: i m orront. 500
CE : en celé foi. Hip. non fei. 501 lur. lur. C : durte. Cah.
ordesce. Cah. theilt oft falseh ab, so 502 malquer. CE : maus cuers.
503 lur esgard turna. Hip. Adonques lor torna, was ganz dem
Sinne und Zusammenhange widerspricht. 504 e fehlt. I: seintime
douce, Cah. fehlt „und" = P. 505 turna dune. nus. Cah. Hip.
donques vers. CE: si torna adonc. 506 ke. CE: qui estoient en
grans tormens (E: grant tonnent). B: esteums. M: estiom. I:
estion. P : esteon. 508 miserie. CE : misère & en t. (= Cah.)-
509 = 510 nos. Hip. col. 511 CE: i. saut fist en la crois veraie
(E: dusqu'en. vraie). 513 e issi. C: car. E: ensi. Hip. Issi fere.
514 ausi corne.- 515 hauce. BKMN: la. CEFGHI: le. C: cachie
EH : chacie,
— 243 —
Alsi coveneit en apert
Le fiz de home estre eshalce
E en la seinte croiz dresce,
(Por atraire toz les boens,
520 Qui sanz fin remaindront soens.) 5
JL/el pellican vos devom dire,
Ou inult a raison e matire,
N'orreiz plus bêle mes oan.
Damne Deu dist del pellican
525 Par la boche del bon Davi, 10
Qui de sa grâce ert repleni,
Qu'il esteit fet a lui semblable.
Pellican est oisel mirable,
Si habite en la région
530 D'un fluive, qui Nilus a non. 15
El rivage del Nil habite,
E ceo me dit l'estoire escrite,
Qu'il en i a de deus maneres:
Cil qui habitent es ri ver es
535 Ne manguënt se peisson non; 20
516 ausi. 517 eshauce. BEKMP: femme. CGHIL: famé*
F: le feme. In A entspricht das richtige home dem lateinischen
filium hominis. 518 B: pose. C: hauchies. EGHP: haucie. F:
drecie. M: pêne. 519 pur atreire tuz. P: acreire. 520 ki. remain-
dront. 519 — 520 felileii Cah. u. Hip. Die beiden siebensilbigen Verse
kônnen, ohne den Zusammenhang zu stôren, wegbleiben ; schon der
Reim erweist sie, von den andern Hss. abgesehen, als verdàchtig.
521 [I)]el. 522 reison. Q: Mult y a. 523 n'orrez. B: cest an.
CF: mais plus bêle aventure (F: biele auuan). EM: mais avuan
(M : ovant). H : owan. GS : awan. IL : oan. Cah. à un an. 524 C
fûgt eine Zeile hinzu : parole bêle & avenant. 525 bûche. Cah. le
voche. 526 ki. fu. Hip. fu empli. C: raempli. E: raemplis.
527 k'il. Cah. Que il s'ert. C: a moi. 530 fluvie ke. ad nun.
Hip. Del fleuve. C: flueve. Niilis. 531 BM: de. C: de la abite.
E: dou. 532 coe. dist. Hip. Issi me. B: l'estorie. C: Testore.
533 k'il i ad. CE: qu'il en i a. 534 ki. Cah. en = BCE. 535
C: menguient.
16*
— 244 —
Cil qui ne manguënt peisson,
Habitent en la desertine
E ne manguënt fors vermine.
Del pellican est grant merveille:
540 Car onques nule mère oeille 5
N'ama tant son petit aignel
Com il fet son petit oisel.
Quant ses pulcinez a esclos,
En els norrir e char e os
545 Met tote sa peine e sa cure. 10
Mes mult fet maie norreture:
Car quant il sont crëuz e granz
E alques sages e puissanz.
Si becchent lor pères el vis
550 E tant lor sont fels e eschis, 15
Que lor pères de fin coroz
Les occient e tuent toz.
Al terz jor vent li père a els7
Si le commoet pitez e dels.
555 Tant les aime d'amor parfite, 20
536 ke. pas p. 538 E: si ne. 540 kar unkes. owaille. B:
oaile. C: jovene oeille E: jone oueille. M: ovielle. 542 ciun.
543 pueins ad. C: pouchines. E: poucines. M: pucieus. I: pou-
einez. Cah. pusinès. 544 eus. C: norir met. 545 Das zweite sa
fehlt. CEM: & sa. 546 mut. nureture. Cahier setzt noriture =
élève und vergleicht l'élève des bestiaux. Aber das Wort bedeutet
Gedeihen, Wachsthum, hier Brut. Der Pelikan, der auf die Er-
nàhrung seiner Jungen Mùhe und Sorge verwendet, schafft (sich)
eine sehr schlechte Brut; demi wenn sie gross sind, hacken sie
ihren Eltern ins Gesicht. 547 kar. sunt. Hip. norriz et. 548 aukes.
poisanz. B: pesaunt. C: puissant. 549 bekkent. B: becchent.
CEI : bêchent. KM : bekent. E : père ens ou pis. Cah. S'il. es.
550 lur sunt. eschifs. BE: eschis. C: cuitis. 551 ke lur. Hip.
père, corroz. B : fine coruz. CE : courous. 552 ocient. Hip. ocit
et les tue. C: ochist. E: ocist. 553 Cah. lor. B: lur. 554 doels.
Cah. pitels et duels. Hip. Si les quenoist pitié a d'eus. B: pite de
eus. C: pitiés & dieus. E: diels. 555 d'amur. Hip. parfeite.
— 245 —
Que donc revent, si les visite.
Od son bec perce son coste,
Tant qu'il en a del sanc oste.
De cel sanc, qui de lui ist fors,
560 Lors remeine la vie es cors 5
De ses pulcins, n'en dotez mie,
E en tel sens les vivifie.
beignors, or oëz que ceo monte.
Ja entendriez vos un conte
565 D'Arthur ou de Charle ou d'Oger. 10
Ci a a beivre e a manger
A l'aime de chescun feeil,
Qui voelt aveir de Deu conseil.
Deus est le verai pellican,
570 Qui por nos traist peine e ahan. 15
Oëz qu'il dist en prophecie
Par le bon prophète Ysaïe:
J'engendrai, fet damne Deu, fiz;
Quant les oi crëuz e norriz,
575 H me despistrent e haïrent 20
E mes comandemenz desfirent.
Certes, seignors, c'est vérité,
556 ke. Cah. dont vent et si. 557 bek. 558 k'il. C : c'adont.
E: qu'adonc. 559 del. ke. C: de cel. E: ce. Cah. de iloc.
Hip. d'ilec. 560 lors fehlt. il ist als uberflûssig gestrichen. C:
lors ramaine la. 561 pucins. dutez. Hip. A ses. 562 sen. e fehlt.
C: lor rent la vie. Cah. Ramaine il. as. FI: el. L: es. 563
[S]eignors ore. ke coe. CE: oies. 565 de. de. C: d'Artu. EL:
d'Artus. IKM: d'Artur. CEI: d'Ogier. I: Challe. 566 ad. Cah.
Cil. 567 chescon. B: faeil. CEKM: feel. 568 ki vot aver. 569
verrai. CE: pellicans. 570 ke pur. treit. CEK: traist. BM: han.
K: hain. CE: ahans. 571 k'il. el (= BM). C: en. EIK: la p.
573 jo. damne fehlt. Hip. Je engendre. B : dampnedeu. C : dame-
diex fix. 574 nurriz. 575 CE: despirent. 576 défirent. C: des-
dirent. E : desfirent.
— 246 —
C'est la veraie auctorite:
Nos sonies ses fiz e pigons,
580 Qui conie malvais e félons
Nostre seignor el vis ferimes,
Quant nos pardevant lui servîmes 5
A sa créature meint jor
E nent a lui com creator :
585 Plenerement le reniâmes,
Quant perres e fustz aorames. ^
Por ceo a nos se coroça, 10
Si nos guerpi e nos chaça
En la main al cruel félon.
590 Por noz pecchez mort esteiom.
Quant al père pite en prist,
Nostre salveor Jesu Crist, 15
Son cher fiz enveia en terre,
Por faire pes de nostre guerre.
595 Deu devint honi por noz pecchez,
Circumcis fu e baptizez
E por nostre salvation 20
SofFri tonnent e passion:
578 verai. CE: vraie. 579 sûmes. B: pijuus. M: piguns.
C: si faon. E: si poon. Cah. pignons. Hip. giebt als Var. ses
poons. 580 ke. malveis. 581 E: ferismes. 582 nus. li. C: venimes.
E: servismes. 583 Hip. la criature. 584 pussant. C: Nient en
lui no creatour. E : & vient ou lieu no c. M : uent a lui c.
Cah. neient a lui creator. Hip. Qui toz nos trest a desennor.
585 reneame's. C: renoiasmes. I: reneiames. 586 pères. B: perres.
C: fus. I: fuz. Cah. fut, in Anmerk. fust? Derselbe ist im Zweifel,
ob Anbetung von Holz oder Feuer gemeint ist. 587 pur coe. nus.
B: coruscat. C: couroucha. I: o. 589 B: culvert. C: crueus.
590 pur. péchez mortz. Cah. bemerkt zu estéora, dass die Bauern
der Umgegend von Paris noch j'étiomes sagen. 592 Ihesu. Hip.
Nostre verai Deu. 593 filz. 594 pur fere. C: pour faire pais.
ceste. 595 hoem. nos péchez. B: home. CD: hom. 596 C: cir-
conchis. D : circumsiz. 597 pur. salvacion. 598 suffri mort. Cah.
Soffrit il mort. B: turment. I: tonnent.
— 247 —
Prendre se lessa e tenir,
600 Lier, bender e escopir
E en la seinte croiz pener
E od espines coroner
E cloficher en pèz e meîns. 5
Li salveres de pite pleins
605 Se lessa ferir el coste,
Si savom ben par vérité,
Que sanc e ewe s'en issi.
Par cel sanc somes nos gari: 10
Cel seint sanc nos rechata vie
610 E nos osta de la baillie
Al félon, qui a non Sathan.
Deu, qui est verai pellican,
Nos raienst en ceste manere 15
Conie la gent7 qu'il out mult chère.
615 Or dirrom del niticorace,
Un oisel de nialvaise estrace,
Freseie a non en dreit romanz.
Cist oisels est orz e puanz; 20
De jor ne de soleil n'a cure.
620 Toz jors est tele sa nature.
599 C: pendre. 603 clouficher e. B: clousfieher. C: claus-
fichier en. DM: clofichier. Hip. et piez. 604 F: de la lance
n'est pas del mains. 606 pur. BI: de. CD: par. 607 ke. en.
Hip. li sanc. l'eve en. C: s'en. D: ansemble. 608 sûmes. D:
tuit guari. I: cest. 609 nos fehlt. I: Cest. C: retraist a v. D:
tu nostre rechataille. I: rachata. 611 ki. nun. 612 ki. verrai.
613 remist. Cah. rameint. C: raienst. D: raient. K: raent. I:
itel. Cahier druckt nach dem Pelikan (VI) das Wiesel (XXVII).
614 k'il. 615 [0]re. Cah. dirrai. BK: nicticorace. C: l'uni-
corache. D: nuticorace. I: nicorace. L: nitichorace. 616 malveis.
Hip. D'un. D: malvaise trace. 617 ad. CMI: fresaie. C: a a non
en roumans. D: fresoie. Q: Fresaye. 618 oiseals. ordz. 619 n' ad.
Hip. et. 620 jorz. tele = Cah. Hip.
— 248 —
Nuit e ténèbres aime ades,
Ben est semblant qu'il est malves.
Jim cest oisel sont figure
Li fais Jueu malëure,
625 Qui ne voldrent Deu esgarder, 5
Quant il vint ça, por nos salver.
De Deu, qui est verai soleil,
Ne voldrent ereire le conseil,
Ainz le refusèrent partot
630 E contre lui furent de bot 10
E tôt plenerement diseient,
Que nul rei fors César n'aveient.
Donc se mustra Deus a nos genz,
Qui esteiom las e dolenz,
635 En tenebrose région, 15
En l'ombre de mort seeiom,
Quant la lumere nos nasqui,
Qui de la seinte virgne eissi.
Idonc fumes enluminez,
640 Donc fu li termes afinez 20
De la peine, de la dolor,
Qui nos aveit tenu meint jor.
622 k'il. malveis. Hip. sert mauves. C: bien samble que
il soit malvais. D : c'en. 623 [E]n. sunt. 624 faus Gyeu. Cah.
fols Gieu. Hip. félon Jeve. 625 ki. voudrent. B: voleient. C:
voelent. D: vodront. Cah. [à] Deu entendre. I: aourer: sauver.
626 pur nus. Es fehlt ca. B: quant cajus. C: cha. D: ca. I:
il vint ca. Cah. raendre. KL fehlt ca. 627 ki. verrai. C: li
vrais solaus. 628 vodreient. le fehlt. Cah. voleient. C: voelent.
les consaus. 629 partut. 630 encuntre li. de but. DM: de bot.
CE: de bout. Cah. Hip. Encontre. 631 tut. Hip. planiement.
E: trestout plainnement. 632 ke. C: dieu. 633 deu. nus. Hip.
monstra. 634 ki. CE : qui estoient. 636 do. Cah. Hip. seion.
CE: estion. 637 nus. 638 ke. BCDEM: issi. Hip. essi. 641 e
de. 642 ke. out. B: aveit. C: avons. E: auiens steht unter auoit.
— 249 —
Devant ceo esteiom nos tristiv,
De nos dist Deu par le psalmistre
645 Davi, qui tant fu ben de lui:
Li poeples, que jo ne conui,
Fet nostre sires, me servi 5
E en oiance m'obeï,
E fiz estranges me mentirent
650 E clochèrent e enveillirent.
Por ceo veillirent e clochèrent,
Que mes comandemenz lesserent. 10
Li Jueu sont en obscurte
Ne veient pas la vérité:
655 Les ténèbres amerent plus
Que le verai soleil la sus.
.Li aigles est reis des oisels. 15
Quant velz est, si devent novels
Par mult merveillose nature.
660 Une fontaine clere e pure,
643 coe. 644 nus dit. salmistre. B: psaumistre. C: sau-
mistre. D: psalmistre. E: psalfniste. 645 David ki. BCDM:
Davi. 646 ke jo. Hip. Le pueple dist me quenui. 648 me. CE:
orison. D: honorance. 649 CE: & cil estrange. D: & mes filz
me tormenterent. Hip. Et cil qui pas ne me servirent. 650 clou-
ficherent & envilirent. Hip. Clochierent et si enviellirent. B:
clochierent. enveillierent. D: avilerent. CE : & mes commandemens
desdirent (E : despirent). Die Stelle ist von den meisten Schreibern
nicht verstanden worden. 651 pur coe me lièrent e clouficherent.
B: veillierent. clochierent. D: avilerent. endossèrent. CE: & ce
(C: cou) que je (C: jou) dis abaissierent. M: por co envilirent e
clioficherent. K: enveillirent. S: enviellirent. clocirent. Cah. en-
veillirent. Hip. enviellirent. clochierent. 652 ke. CE: &. 653
Gyeu sunt. Cah. oscurité. BCD: oscurte. 654 B: point de la
clarté. CE: car il laissierent la clarté. Zu obscurte bildet clarté
einen besseren Gegensatz. 655 aiment. CE: amerent. 656 vera.
"B: veir. CES: vrai. D: voir. M: verrai. 657 [L]i. oiseals.
658 noveals. B: veilz. C: viex. D: viaus. E: viels. Q: veil.
Cah. Quant volt si devenir novels. 659 mut merveilluse. 660
fontaigne.
250
Ou l'ewe sort vive e boillant,
Quant li soleiz est cler raiant,
Cerche li aigles, quant est velz
E niult a obscurciz ses elz
665 E chescune ele grève e veine. 5
En l'air desus celé fontaine
Conience mult hait a monter
Contre le soleil raiant cler.
Quant la sus vent en la chalor,
670 Ses elz afiche en la luor 10
Del soleil e tant i esgarde,
Qu'avis li est que trestot arde.
Iloec en celé ardor esprent
Ses elz, ses eles ensement,
675 Puis descent jus en la fontaine, 15
La ou l'ewe est plus vive e saine,
Si se plonge e baigne treis feiz,
Tant que il est, ben le sachez,
Tôt freis e tôt renovelez
680 E de sa veillesce sanez. 20
661 Cak. seit = Hip. C: Tiave. DE: l'aiguë. 662 soleilz.
plus cler (= Cah.). Hip. plus clerc (vorher solel ohne Artikel).
C: plus raians. 663 mut est veilz. Cah. veuz. Hip. vielz. 664
enoscuri. B: oilz. C: iex. E: iels (= Cah.). S: ieus. C: os-
curchis. Hip. Quant li sont oscuri les euz. 665 chescone hele.
BS: grieve. CE: grief. Hip. li grieve. Hippeaus Uebersetzung
der vier letzten Worte (= lui pèse inutile) ist sehr ungenau. 666
l'eir. fonteigne. Hip. lair. 667 haut. 668 ke raie (Cah. qui r).
Hip. solel haut et c. CE: raiant &. D: qui luist. 671 Hip. De.
672 k'avis. ke. Hip. Que vis. C : que li sanle. D : qu'aviz que.
673 cel ardur s'esprent. BD: esprent. Hip. Ilec. cel. 674 heles.
675 décent, fontaigue. 676 CE: & clere &. B: le ewe. C: l'iave.
DE: l'aiguë. S: ele. Cah. U lewe est plus v. et plus s. Hip.
ele. clere. 677 plunge. si fehlt. CE: si se plonge. 678 k'il.
CES: sachois. D: sachoiz. Hip. quil. bien ice sachiez. 679 Ciih.
freiz. Hip. frez. B: fraiz. CE: fres. 680 B: veilesee. CS: viel-
leclie. DE: viellesce. Hip. viellece.
— 251 —
Tant a l'aigle clere vëue:
S'il ert si hait com une nue
La desus en cel air roant,
Si veit il le peisson noant
685 Soz lui el nuive ou en la mer. 5
Donc descent por lui encombrer:
A lui se joint e tant estrive,
Que par force le trait a rive.
Une altre manere a estrange:
690 Car qui de ses oes fereit change 10
E en son ni altres meïst,
Si qu'il nel sëust ne veïst,
Quant li pigon serreient grant,
Ainceis qu'il fussent ben volant,
695 Les portereit la sus en l'air 15
Contre le rai, contre Pesclair
Del soleil, quant melz raiereit.
Celui qui ben esgardereit
Le rai del soleil, sanz ciller,
700 Amereit il e tendreit cher, 20
E celui qui n'avreit vigor
681 ad li aigles. Hip. 1'egle. 682 cum. Hip. en haut comme
la. CDES: est. Cah. iert. 683 lasus. eir. B: roaunt. CE: raiant.
Cah. La sus. 685 en fluvie. la fehlt (= Cah.). 686 pur li. 688
ke. treit. Hip. de r. 689 [U]ne. ad. 690 kar ki. oefs freit
eschange. C : encange. T> : feist change. E : escange. S : cange.
691 D: nif. E: nit. C: mesist. 692 k'il. nel v. Cah. ne ne
(= Hip., der s'eust schreibt). 693 Cah. pucin (= BM). Hip. poucin.
C: pouchin. E: poucin. 694 k'il. B: ainz ke. C: anchois qu'il.
695 portèrent, l'eir (= Cah.). D: l'art. Eine ebenso blôdsinnige
Lesart hat D in der Zeile vorher desinant! CE: l'air: l'esclair.
696 ciel, l'escleir. B: soleil. CDE: rai. 697 B: e quant le soleil
meuz raereit. C: mix. 698 ki. B: meuz. E: miex. 699 C
andert: ameroit il & tenroit chier | & garderoit molt volentiers.
B: cillier. D: cliner. E: clugnier. M: cilier. Hip. clinier. 701
ki. Cah. A c. B: de.
— 252 —
D'esgarder contre la luor,
Com avoltre le guerpireit,
Ja puis ne s'en entremettreit.
705 .L'aigle, qui si se renovele,
Nos done essample bone e bêle: 5
Car altresi devreit ovrer
Home, qui voelt renoveler
Son vel vestement, seit Paen
710 Ou seit Jueu ou Crestien.
Quant li oil de son quoer serreient 10
Si aombre, qu'il ne porreient
Veeir la salvete certeine,
Donc devreit querre la fonteine,
715 Qui est esperitable e vive:
C'est le baptesme, qui avive 15
Trestoz cels que il seintifie.
De ceo trai jeo a garantie
L'évangile, ou jeo truis escrit,
720 Que cil qui d'ewe e d'esperit
Ne serreit si seintifiez, 20
702 C: de garder. 703 corne. 704 pus. Cah. plus. C: li
resgarderoit. CE : puis. Hip. Et d'entor lui le jetereit. 705
[Ljaigle ke. C: ensi r. 706 E: molt très bêle. 707 kar autres.
708 hoem ki. BD: home. C: li noms. E: nom. 709 veil (= B),
D: viel (= Cah.). DE: ancien (= Cah.). C: anchien. Hip. Son
mauves estât ancien. 710 Gyu ou seit. C àndert: soit jovenes
ou soit anchien. Hip. Seit jeve ou seit c. 712 k'il. CE: em-
(E : en)combre. D : oscurci. Hip. verreient. CE : verroient. D :
porroient. 713 veer. la fehlt. Hip. Voie ne vérité certeine. BCE:
voie (B: veie) ne sauvete. D: veir. 714 C: doivent. 715 ki. es-
peritale. CE: esperitable vie. D: espirital. 716 coe. le fehlt.
CE: c'est li bautesmes (E: baptesmes) qui a vie. 717 ke. C:
traist tous chiax. D: qui sont en vie. E: trestous cials. 718 coe.;
trei jo. guarantie. 719 l'euvangile. troef. jeo fehlt. B: troes.
CE: trovons. L: trais. 720 ke. ke de. 721 seintefiez. Cah. Hip.
einz seintefiez. C: saintefies.
— 253 —
Qu'il ne fust renez e purgez,
Ne porreit en nule guise estre,
Qu'il entrast el règne celestre.
725 Qui en ceste fontaine clere
Est baptize el non del père, 5
Del fiz e del seint esperit,
Séurement sanz contredit
Porra veeir e esgarder
730 Le veir soleil, qui raie cler:
C'est Jesu Crist, li dolz, li pis. 10
Qui en lui a son esgart mis,
En l' esgarder se renovele
Altresi come fet l'oisele
735 En l'altre soleil que cil fist,
Qui toz les elemenz assist 15
E qui créa trestot cest mont
E totes les choses qui sont.
Un oisel, qui a non fenis,
740 Habite en Ynde, ou est toz dis,
Aillors nel soelt l'em pas trover. 20
Cist oisels est toz dis sanz per:
Car ja nen ert fors un ensemble
722 k'il en. C: qu'il fuissent digne & purgies. E: qu'il
soient sane & purgie. Hip. n'en. D: espurgez. 723 C: porront.
724 k'il. C: qu'entraissent. E: qu'il entrent. 725 ki. fontaigne.
727 esperiz. CDE: fil. 728 contrediz. Hip. Icelui tôt sanz. 729
veer (= Cah. Hip.). 730 solail ki. CE: vrai (Cah. verai). 731
Ihesu. doz. Cah. piz. C: pix. E: pieus Ihesu Cris. 732 ki. ad.
esgard. 734 autresi com. Cah. li o. D : li aigle. 735 ke. 736
ke. asist. D: elimens fit assist. L: alemanz. 737 ki cria. mund.
738 ke i sunt. 737—738 fehlen Cah. u. Hip. 739 [Ujn. ki ad.
Hip. fenix. C: D'un. 740 & est tut dis. C: qui maint. Hip.
Inde e maint. 741 B: set. C: sieut. D: sont. Hip. seut l'en.
Cah. sot. 742 oiseals. tut dis. 743 kar. Hip. Que ne nest fors
un seul. Nach Hip. wiïrde nur ein Phônix jedes Mal geboren.
B: asemble.
— 254 -
Ne nul altre ne li resemble
745 De tel estât, de tel maneré,
De tel semblant e de tel chère.
Quant cinc cenz anz sont acompli,
Donc li semble qu'il est veilli, 5
Si se charge d'espices chères,
750 Bones e de plusors maneres;
De la desertine s'en vole
En la cite de Leopole.
A un prestre de la cite 10
Est acointe par vérité
755 Par alcun signe ou altrement
De cest oisel l'avènement,
E quant il set qu'il deit venir,
Si fet reims de sarment cuillir 15
E lier en un fesselet
760 E sor un bel alter les met,
Qui a cel oes est adenti.
744 Ne fehlt. B: treis cent aunz dure ce me semble. C:
.V. C. ans dure si com moi samble. D : .V. C. anz vit bien ce.
Cab. Cinc cens ans vit ce me s. Hip. Cinc cenz anz dure. 745 de
un. de une. Cab. Hip. D'un, d'une. 746 tele. e fehlt. BCD:
a bon. Cab. A bon s. a bonne (Hip. boen. boene). 747 sunt.
Hip. acoupliz. B: treis cent. CD: .V. C. ans (D: ainz). 748
k'il. B: enveiliz. Cah. qu'est envielliz. Hip. se semble trop en-
vielliz. 749 d'espèces (= Cah.). C: garge des pecos cbiere. Dr
pierrez. S: d'espices. Hip. charche. 751 envole. BC: s'en vole.
752 BD: Neopole. C: Loepole. GH: Leopole. I: Leupole. 75a
un p. a en la. B: a un prestre est acointe | ke meint iloc en la
cite. 754 pur. I: Acostume por v. 755 Hip. set veirement. 757
k'il. 758 saremenz. BC: sarment. D: serment (am Rande fanol).
Cah. coillir. Hip. fanol quellir. 759 CDK: faisselet. 760 sur un
mult beal vesselet. BCD: autel (= Hip.) le met. KN: auter (=
Cah.). 761 ke. C: por l'oisel est ilueques mis. D: qui a cest
oysel est establi. Hip. L'oisel si com je vos di | Charchie d'espices
vient a lui | Quant il veut avenir au ieu.
— 255 —
E li oisels, si com jeo di,
Chargez d' espices vent al leu.
Od son bec alume le feu:
765 Car tant fert sor la perre dure,
Que feus en sait par aventure, 5
Qui mult tost avive e esprent
Es espices e el sarment.
Quant li feus est cler e ardent,
770 Si se met enz demeintenant
E s'art tôt en puldre e en cendre. 10
Donc vent li près très por aprendre,
Cornent la bosoigne est alee:
La cendre troeve amoncelée.
775 Donc la départ tôt suavet,
Tant que dedenz troeve un vermet, 15
Qui done assez meillor odor
Que rose ne nule altre nor.
Li prestres l'endemain revent,
780 Por veeir, cornent se content.
L' oisel, qui est ja figure, 20
Al terz jor est oisel forme,
Si a quanqu'il i' deit aveir.
762 oiseils. cum jo. 763 charges d'espèces. B: de espèces.
C : carchies. D : pierez. L : espices. I : quant il veut avenir au
leu. 764 son (fiir le). 765 kar. sur. père. C: & t. 766 ke =
767. Hip. alume = BG. 768 e es espèces (== Cah.). sarement.
C: & espices & en. D: a sez pies le mest el serment. G: des
pises & dou sairement. 771 si se. pudre. toi fehlt. Hip. iSi s'art.
C : si s'art lues en pore. 773 Cah. bosoinne. Hip. besoigne.
775 départe. BCS: départ. B: suavee. C: souavet. 776 ke.
777 ke. asez. 778 ke. nul (= Cah.)- Hip. ne que nule f. C:
nule. D: nulle. 779 revient. Cah. le 1. vent. 780 pur veer.
-781 li. ke. BC: la. C: figures. D: défigure. Hip. ja est. 782
ja oisel furme. Hip. clame. C: oisiax formes. D: l'oysel. E
setzt erst mit V. 783 wieder ein. 783 si k'il ad quanke. Cah. si
qu'il ad.
— 256 —
Al prestre s' encline por veir,
785 Puis s'en torne lez e joianz
Ne revent devant cinc cenz anz.
Jim cest oisel devez entendre
Nostre seignor, qui volt descendre 5
Çajus por nostre salvement.
790 De bones odors finement
Fu chargez, quant en terre vint
Por les prisons, que enfer tint.
En l'alter de la croiz sacrée, 10
Qui tant est dolce e savoree,
795 Fu sacrefiez cist oisels,
Qui al terz jor resorst novels.
Mes plusors ne voelent pas creire,
Que la chose seit issi veire, 15
Si ont grant tort, ceo m'est avis.
800 Quant F oisel, qui a non fenis,
Se démet e se mortefie
E al terz jor reprent sa vie,
Mult est a creire plus léger 20
De Deu, qui tôt a a juger,
784 chapelein encline pur. E: crie. Cah. Hip. chapelein
(chapelain) cline. 785 Hip. liez. 786 B: treis cent. CDE: .V. C.
N: .D. anz. Hip. revien. 787 [E]n. Cah. Por cel. 788 ki. de-
cendre. 789 pur. Cah. Hip. Ca jus. 790 E : vraiement. 792 pur.
ke. 793 l'auter. 794 ke. doce. honuree. B: aoree (= Hip.).
CS: aouree. DE: honorée. Cah. onoree. Aber savoree ist ge-
sichert durch V. 2007, wo dieselbe Verbindung. 795 oiseals. Hip.
Fu sacrifice est oiseaus, was keinen Sinn giebt. 796 ke. resurst
noveals. Cah. resurt. Hip. resort. 797 nel volent, pas fehlt.
Cah. ne le volent c. Hip. crerre. 798 ke. est. Cah. fût. Hip.
fust. 799 unt. coe. 800 ke ad nun. 801 D: se devient & de
mort & vie (charakteristisch fur D). 802 CE : revient a. 803 Hip.
creirre. 804 ke. ad.
- 257 —
805 Ceo que il dist en son sermon,
Ou ren n'a si vérité non.
Ceo dist cil qui est vérité:
Jeo ai, dist il, la poëste
De poser m'aime e de reprendre. 5
810 Veir dist il, veir nos fist entendre,
Sil devom oïr e retraire:
Jeo ne vinc pas, dist il, desfaire
La lei, ainz la vinc acomplir
E assommer e aemplir. 10
815 Issi ert le sage escrivein
El règne del cel soverein,
Qui de son trésor met avant
Corne proz e corne savant
lies velz choses e les no vêles, 15
820 Qui ensemble sont bones e bêles.
.La hupe est un oisel vilein:
Son ni n'est pas corteis ne sein,
Ainz est fet de tai e d'ordure.
Mes mult sont de bone nature 20
825 Li oiselet, qui de li issent:
Car quant lor pères enveillissent,
Qu'il ont perdu tôt lor poeir
805 coe k'il. Cah. Et ceo qu'il dit. 806 n'ad. 807 coe. ki.
Cah. dit. 808 jo. 809 ma. Hip. m'ame. 810 Cah. dist et. 811
si le. retreire. Hip. Cil devon. 812 jo. desfeire. Cah. vinf. dit.
813 le. C: voel. E: ving. Cah. vint. 814 assummer. C: chi
doit Tessample fenir. 815 del. Cahier fûhrt ôfter nfz. Formen ein,
so écrivain. 816 Hip. Del reigne de ciel. 817 ki. 818 corne
preuz. D: prouz. sachant F: preus. Hip. vallant. Bei Cah.
fehlt 818 ganz, was er ûbersehen. 819 B: veilles. D: vilz.
F: vies. I: viez. K: viels. Cah. novels. 820 k1 ensemble sunt.
Cah. bons. bels. 821 [L]a. 822 curteis. 824 mut sunt. 825 ke.
lui. C: oiselon. D: ovsellet. E: oiseillon. Hip. Les oiselez.
d'ele. 826 D: parenz. * 827 k'il unt. Hip. Qui.
Reinseli, Le Bestiaire. 17
— 258 —
E de voler e de veeir,
Donques les socorent lor fîz.
830 Quant les veient si enveilliz,
Si lor esracent od lor bes
Les veilles plumes tôt ades. 5
Puis les eschalfent dolcement
E les coevrent tôt ensement
835 Corne cil firent els ainceis,
Tant que il sont gariz e freis
E resclarcies lor vëues 10
E lor pênes ben revenues.
Quant il les ont issi gariz,
840 Ben lor poënt dire lor fiz:
Bel père, bêle mère chère,
Altresi e en tel manere 15
Corne vos meïstes grant cure
En nos e nostre norreture,
845 Por gueredon de tel servise
La r'avom nos or en vos mise
E rendu bonté por bonté, 20
Si qu'il n'i a ren mesconte.
oeignors, quant ceste créature,
850 Qui sanz raison est par nature,
828 Cah. vuer. 829 donc, sucorent lur filz. Hip. norrissent.
C: donques vont entour aus. E: conjoissent. 831 e si racent.
lur becs. CDE : esrachent (= Cah. Hip.). H : enragent. 833 pus.
eschaufent doceraent. 834 covent (== Cah. Hip.). C: keuvent. D:
couvent. E: cuevrent. 835 eus. enceis. B: ainz ces. C: anchois.
D: ansoiz. E: ancoiz. Cah. tôt (od?) els. 836 k'il sunt. Cah.
freiz, Hip. freis, beide: qu'il sunt tôt. 837 resclarzies. Cah.
reclarziez. 838 lur. CE: plumes. 840 lur. lur filz. Cah. poeient.
Hip. puent. 841 beal. 842 Hip. autresi en celé. 843 Cah. cum.
mult grant. Hip. meites. 844 e en. noreture. Cah. Hip. en nostre.
845 pur. CE: en guerredon. 846 le. ore. Cah. li. 847 pur. 848
k'il. ad. mescunte. 849 [Sjeignors. Bei Hip. fehlt quant, hat icest
criature. 850 ke. reison. Hip. Est sanz reson mes p.
— 259 -
Oevre en tel sens com dit vos ai,
Mult poet hom estre en grant esmai,
Qui tote la raison entent
E de sei garde ne se prent.
855 Allas, tant fu ne a maie ore 5
Qui père e mère déshonore,
Quant il les veit devant ses elz
Malades e fredles e velz
E si n'en prent garde ne cure!
860 Mult est de malvaise nature 10
Home, qui descretion set
E son père e sa mère het
E les maldit mult a grant tort.
Morir l'estoet de maie mort:
865 Car Deu comanda en la lei, 15
Que nos devom tenir en fei,
Qu'om père e mère honorast
E qu'om les servist e gardast
E pramist que de mort morreit
870 Qui père ou mère maldireit. 20
fealomon dist al perescos,
Que se il voelt estre rescos
De malvaiste e de peresce,
851 ovre. sen. D: grant cure met. 852 mut. Hip. deit
estre home. CE: devons: entendons. 853 ki. reison. 854 de coe.
Hip. de sei. 855 mal hore. C: halas. E: lia. las. D: helaz.
CE: est. Cah. mal ore. Hip. en maie hore. 856 ki. CE: &.
858 vielz. B: freiles. C: frailes. D: flebez. E: foibles. Cah.
freslez. Hip. fiebles. 860 malveise. 861 ke descrescion. CE:
.discrétion. E: seit: heit. 863 mut. Hip. a moult. 864 l'estoit.
865 kar. ley. 866 ke nus devum. Cah. garder. 867 ke l'em.
honurast. B: l'om. C: & qui. Cah. Hip. Que l'em (l'en). Hip.
ennorast. — Oder: Que l'em. onorast? 868 ke l'em. B: ke hom.
CD : on. Cah. k'em. Hip. Que l'en, amast. 869 ke. 870 ki. Hip.
et. 871 [Sjalomon. E: as pecheours. 872 ke. 873 malveiste.
17*
— 260 —
Qu'il prenge garde a la proësce
875 Del formi, qui est si petiz.
Sages e proz est li formiz,
Qui se porveit el tens d'esté,
Si qu'en ivér en a plente, 5
E nule altre beste nel fet.
880 Quant il issent de lor recet,
Si vont mult ordeneenient
L'un avant l'altre bêlement,
Tant qu'il venent al ble màur, 10
La ou il est forme e dur,
885 E quant il sont venuz al grein,
De ceo seiez trestot certein,
Par l'odor del chalme desoz
Sevent conoistre, tant sont proz, 15
Se c'est orge, segle ou furment.
890 Se orge ou segle est finement,
Le guerpissent e avant vont,
Tant que al furment venu sont.
Donc montent amont a l'espi. 20
Quant s'en sont charge e garni,
895 A lor recet tornent arrere
874 k'il. prouesce. E : prengne. Hip. Si p. 875 ki. Cah.
si est. Hip. tant est. C: pensis. 876 preuz. Cah. pruz. Hip. prouz.
877 ki. C: qu'il. Cah. Hip. Si se. 878 k' en y ver ad tote. si fehlt.
Cah. Qu'en ivern ad tote p. Hip. a a p. 879 Cah. Hip. nul. 880
lur. B: reseit. CS: rechet. E: rechest. 881 mut. 883 k'il. B:
maior. CDEIS: meur. Cah. major. 884 formez. E: drus. Cah.
dor, ist in Zweifel, ob er d'or oder dor schreiben soll. 885 sunt.
886 coe. mut. Cah. très ben. Hip. trestuit. 887 chaume. Cah.
desuz: pruz. C: des chaisnes. E dou festu. H: chaine. 888 sunt.
889 si. CE: se. C: soile. E: soiles. I: seigle o aveine. CD:
forment. E: froument. Cah. froment. 890 Cah. ensement. I: tôt
par lor nature demaine, was Hip. mit domesticus = leur nature
propre erklârt. 892 k'al. 893 muntent. l'espy. Cah. en. 894
charge se s. Cah. Hip. se. 895 arere. CS: ariere. DE: arrière.
Hip. par une meisme chariere.
— 261 -
Bêlement tote la charrere.
Trestote jor venent e vont.
E savez que li venant font,
Quant il encontrent les chargez?
900 Ne dient pas, ben le sachez: 5
Donez nos de vostre furment,
Ainceis tenent mult sagement
La trace, que cil sont venu,
Tant qu'a cel leu sont avenu,
905 Ou li altre se sont trosse, 10
Puis se retrossent de cel ble.
Donc s'en revenent tôt charge.
Plus sont cointe e vezie
Que les foies virgnes ne furent:
910 Car quant as noeces entrer durent, 15
Si furent lor vessel tôt vui
E ren n'orent en lor estui.
Les cinc sages garnies erent,
Les cinc foies lor demandèrent
915 De lor oille, mes point nen orent. 20
Onques tant prier nés en porent.
Ultreement lor en faillirent
E pleinement lor respondirent,
897 trestot en. B: trestut le. CE: trestoute jor. Cah. Hip.
trestote. 898 ke. veant. Hip. les oisous. 903 ke. sunt. Hip.
Le chemin, il. 904 k'al. seient. C: acoru. Cah. parvenu. Hip.
venu. 905 trusse. C : tourse. D : trosse. E : trousse. Hip. trose.
906 C: carchent. E: charchent. Hip. reeharchent. 907 trestroz.
s'en fehlt. Cah. revenent trestot. Hip. se retornent toz. C : dont
seurement tout earcie. 908 B: veszie. C: mix afaitie. D: esviellez.
E : miex aisie. Hip. sages, veziez. 909 ke. 910 kar. BCS :
noces. D: nocez. E: nueces. Hip. aus noces venir. 911 voi
(= Cah.). B: void. C: wit. D: voy. E: vuit. Hip. veisel tuit.
Cah. estoi. 912 n'urent. Hip. Et n'orent rien. E: estruit. 914
lur. 915 Hip. eule. ne. 91(5 une. preer ne les p. Cah. proier
ne les porrent. Hip. ne les sorent. 917 lur. Cah. oltreement.
918 C: plenierement. Hip. Planierement.
— 262 —
Que ja point ne lor en dorreient;
920 Alassent la ou el Faveient
Achate, si en rechatassent
Ou altrement en porchaçassent.
Tantdis com celés i alerent, 5
Les sages as noeces entrèrent,
925 Qui esteient ben atornees.
Quant celés furent retornees,
Si fu la porte ben fermée:
Onques puis nen i out entrée. 10
teeignors, pernom garde al formi,
930 Qui se travaille e porveit si,
Qu'en este a tant travaille,
Qu'en iver a tôt a plente.
Uncor fet il altre cointise, 15
Qui ne deit estre en obli mise.
935 Quant son furment a ajuste,
Qui durement lui a custe,
Chescun son grein par mileu fent
E ensi le garde e defent, . 20
919 ke. durreient. ja fehlt. CDES: donroient. 920 u il
(= Cah.). Hip. ou il. E: el. BCDS: il. 921 Cah. rachetassent.
922 purchacassent. 923 eome. i fehlt. B: tandis. CE: entrues
que. Hip. Endementieres qu'il. 925 ke. 927 C : furent les portes
fermées. Hip. si lor f. 928 onkes. n'i. C: c'onques. n'i orent
entrées. E: peurent entrer. Cah. Hip. n'i orent. 929 [S]eignors.
B: pernon. D: prenons. E: prenes. 930 ke. purveit. C: se
paine. 931—932 fehlen bei Hip. ganz. 931 k'en. ad. E: s'est
tant traveillies. 932 k'en yver est tôt asazie. B : ad a plente.
CE: aaisiefs). D: qu'asez en yver a sanz faille. Cah. aasie. Der
Dichter meint offenbar nicht, dass die Ameise im Winter gesâttigt
ist, sondera dass sie im Winter ailes in Fûlle hat. 933 uncore.
934 ke. CE: ne li vient mie de riceche (undeutlich geschrieben)
(E: peresce). 935 forment ad. CE: amasse. I: aune. L: ahoste.
F: aouste. 936 ke. li ad. Cah. coste. Hip. grève. 937 chescon.
par miliu. son fehlt. Cah. le miliu. Hip. le meleu. E: des grains.
938 si. B: eissi. CE: ensi.
— 263 —
Qu'il n'empire ne ne porrist
940 Ne que nul germe n'i norrist.
JLu crestiens, qui en Deu creiz
E l'escripture entenz e veiz;
Fent e devise sagement 5
La lettre del vel testament!
945 Ceo est a dire e a entendre,
Que tu ne deiz mie trop prendre
Tôt quanque l'escripture dit
Selonc la lettre, qui occit, 10
Mes l'esperit, qui vivifie,
950 Ceo ne deiz tu oblier mie.
Li Jueu, qui ne voelent mettre
Ne sens ne figure en la lettre,
Sont decëu mult laidement 15
Ne veient pas parfondement :
955 Le grein gardent trestot enter,
Tant qu'il porrist en lor gerner.
Mult a li formiz greignor sens,
Qui se porveit issi par tens, 20
939 k'il. Cah. ni ne porist. Hip. n'en père, was er mit
qu'il ne s'en perde ûbersetzt. 940 ke. ne nurrist. 941 [T]u home
ki. Cah. Hip. Et tu home. D: O tu h. 942 Hip. Qui PEscriture.
943 viel. 945 co. 946 ke. trop fehlt. CE: mie tout (E: tôt).
Cah. mie [le] p. 947 quantke. dist. tôt fehlt. Cah. Solunc la
lètre qui occit. 948 solonc. ke ocist. B: mes solum l'espiritel
dist. C: mais selonc le bon esperit. DEFGHIS = B mit ortho-
graphischen Abweiehungen. BCDEFGHS haben hier einen Zusatz,
der in B lautet: fend e devise par grant cure | hors de la lettre
la figure | ben sez tu ke le apostle dit | ke la lettre tue & occist.
Cah. Mes solunc Tespirital dit. 949 ki. B : e li esperiz vivefie.
Cah. Car li espirit v. 950 coe. deis. Hip. Li Jeve ne le veulent
mie. 951 Gyu ke. volent. Hip. Creirre ne lor entente mètre.
952 sen. Ne fehlt. 953 leidement. B: vileinement. CI: vilainement.
D: laidement. S: mauvaisement. 954 parfundement. 956 k'il.
lur. Hip. sans depecier. 957 ad. 958 ke. D: que bien le garde
jusqu'au.
— 264 —
Que de son grein a tôt le preu,
960 Quant vent en saison e en leu.
Je ormiz d'altre manere sont
En Ethiope la amont:
De chens ont tote la faiture 5
E sont ben de lor estature.
965 Icist sont d'estrange manere:
Car de la terre e de puldrere
Esgratent e traient or fin,
Tant que n'en sai dire la fin, 10
E qui cel or tolir lor voelt,
970 Tost s'en repent e si s'en doelt:
Car demaneis après lui corent,
S'il l'ateignent, tost le dévorent.
Les genz, qui d'iloec meinent près, 15
Sevent qu'il sont fels e engres
975 E qu'il ont or a grant plente,
Si ont un engin apreste:
Jumenz pernent, qui puleins ont,
Quant joefnes e alaitanz sont, 20
Treis jors les ont fet jëuner;
980 Al quart jor les font enseler.
959 ke. ad. 960 seison. 961 [Fjormiz de. 962 loinz. CE:
la. 963 chen. CE: chiens. Hip. chien. 965 CE: icil. D: issi.
Hip. Mes moult sunt. 966 kar. la fehlt. pudrere. Hip. poudrière.
Cah. puldrière. (= B). C: pouriere. D: poudrière. 967 CE: es-
rachent. D: esgardent. 968 k'oem ne set. CE: n'en sai. Cah.
qu'hom ne set. 969 ki. C: jour. 970 Cah. Sempres se coroce et
s'endolt. Hip. et moult s'en deut. 971 kar. Cah. de malveiz.
Hip. maintenant. 972 Hip. tôt. 973 ki. 974 k'il = 975. 977
pnent ke. B: poleins. CE: poulains. 978 aleitanz. B: jofhes.
C: juent. E: jone. Hip. genvres. Cah. jofvnes. alaitans. V. 979
beginnt Fol. 38 und folgt nebst 980 in A nach den umgestellten
beiden Versen 981 und 982 auf Fol. 37 am Ende. Die falsche
Anordnung auch in FKL stimmt zu A. 979 jorz. 980 Cah. et
au q. les.
— 265 —
Es seles afferment escrins
Alsi luisanz com est or fins.
Entre els e la terre as formiz
Cort un fluive mult arabiz;
985 Od les jumenz al fluive venent, 5
Les puleins devers els retenent.
Puis chacent ultre les jumenz,
Qui ont feim as quoers e as denz.
De l'altre part est Ferbe drue
990 E ben espesse e parcrëue. 10
Iloec vont les jumenz pessant,
E les formiz demeintenant,
Qu'il veient les escrins pareir,
I quident bon recet aveir
995 A lor or muscer e repondre. 15
Donc nés estoet mie somondre
Des escrins emplir e charger
Del bon or precios e cher.
Issi vont tote jor portant,
1000 Desiqu'il vent vers Fanuitant, 20
Que les jumenz sont saolees
E ont les pances granz e lees.
Quant lor puleins oënt henir,
Donc se hastent de revenir.
1005 Le fluive meintenant repassent. 25
981 D : en celez. 983 eus. 984 curt. fluvie. Cah. est. CD :
arabis. E: arrabis. Hip. arrabiz. 985 fluvie. Cah. mènent (statt
vienent). 986 poleins vers. Hip. poleins les homes retienent. 987
pois. C: passent. 988 ki on. CE: au cuer & as dens. 989 Hip.
en. 990 Hip. Qui est. bien creue. 991 CE : paissant. Cah. peissant.
993 k'iL Cah. Qui. C: qui chi voient les crins. 994 i feblt.
Cah. Et q. 996 Hip. nés estuet. semondre. CE: semonre. 998
de. precius. 999 tôt en. BD : tut (D: tôt) le. C: toute j. Cah.
Hip. tote jor. 1000 e quant vent, il fehlt. Cah. Quant ceo avent.
le mitant. Hip. Desique vient a. 1001 ke. 1002 unt. Hip. Et
sunt lur. 1003 lur. Cah. Hip. oient, 1004 Si se. 1005 fluvie.
CI: trespassent.
- 266 —
Cil pernent lor or e amassent
Qui riches en sont e mananz,
E les formîz en sont dolanz.
Uncor i a altre formi
1010 Que nul de cels que jeo vos di, 5
Qui formicaleon a non.
Des formiz est cil le lion,
Si est li plus petiz de toz,
Li plus hardiz e li plus proz.
1015 Altres formiz het durement. 10
En la puldrere bêlement
Se musce, tant est veziez :
Quant les altres venent chargez,
Sor els de la puldrere sait,
1020 Si les occit, se les assalt. 15
Oeignors, por Deu, qui ne menti,
Pernez garde al petit formi,
Qui si est porveanz e sage
De conoistre son avantage!
1025 Porveez vos e aprestez, 20
Tant com si bels est li estez,
C'est tant com vos avez leisir,
Que assëur puissez venir
1006 pnent lur. Cali. Hip. Et cil. l'or. 1007 ki. 1009—1052
fehlen bei Hip. 1009 [Ujncore. ad. ,1010 ke. ke jo vus. C:
autres que ces que vos devis. 1011 ke. ad nun. BCH : formicoleon.
MD: formiceleon. N: formieleone. S: fourmicaleon. 1012 leon.
Cah. cist. 1014 hardi. 1015 Cah. dorement. 1016 pudrere. 1017
C: sont voisie. D: se boute tant qu'est bien mucez. F: voisies.
1019 pudrere. 1020 ocist. Cah. et les asalt. B: par sun asaut.
1021 [S]eignors pur. ke. 1022 pnez. 1023 ke. 1025 Cah. porveiez.
C: atraies del forment assës. 1026 corne, beals. C: bel este aves.
1027 corne. Cah. Ceo. 1028 ke. Cah. à séur poez.
— 267 —
Al fort iver, ceo est a dire
1030 A cel jor de dolor e d'ire,
Quant li bon s'en irront a destre
E li malvais devers senestre!
Seiez pensis e corios 5
D'entrer as noeces od l'espos,
1035 Si que voz lampes seient pleines
De bones oevres e certeines!
Car ja as noeces n'enteront
Qui lor lampes pleines n'avront 10
De bone oille por vérité,
1040 C'est de l'oille de charité.
Cil enteront, jeol vos afi,
Od l'espos al riche convi,
Qui avront lor lampes emplies 15
De bones oevres en lor vies.
1045 Mes qui sa lampe vuide avfa,
Sachez que ja n'i entera,
Einz remeindra por vérité
En doel e en chai ti vête, 20
El feu ardant, el grant tonnent,
1050 Qui durra pardurablement,
Dont damne Deu nos toz enjette
E en sa ioie od sei nos mette!
1029 yver coe. 1030 dolur. de. C: jour del dolereus ire.
1031 s'en fehlt. D: lez benoiz s'en vont. 1032 malveis. 1033
pensifs (= Cah.). corius. 1034 Tespus. 1035 ke vos. soient.
1037 kar. 1038 ki. n averont (Hs. naueront). Cah. pleins. 1039
ton (= Cah.). pur. 1040 coe. Cah. Ceo est d'oille. 1041 jol. I:
i enterront je. di. B: entrerunt. 1043 ki averont. 1043 — 1044
bei Cah. umgestellt. 1045 ki la. voide avéra. 1046 ke. D:
entera. H: enterra. Cah. qu'il ja. 1047 pur. 1048 cheitivete.
1050 ke. C: dura. 1051 toz fehït. 1052 soi. In A am Schluss
des Abschnittes Amen. 1051 — 1052 fehlen bei Cah.
— 268 —
.De la sereine vos dirrom,
Qui mult a estrange façon:
1055 Car de la ceinture en amont
Est la plus bêle ren del mont
A guise de femme formée. 5
L/altre partie est figurée
Corne peisson ou oom oisel.
1060 Tant chante dolcement e bel,
Que cil qui vont par mer nagant,
Si tost com il oënt cel chant, 10
Ne se poënt mie tenir,
Que la nés covenge venir.
1065 Tant lor semble le chant suef,
Que il s'endorment en lor nef,
E quant trestuit sont endormiz, 15
Donc sont decëuz e traïz:
Car les sereines les occient,
1070 Que il ne braient ne ne crient.
.La sereine, qui si ben chante,
Que par son chant les genz enchante, 20
Done essample a cel s chastier
Qui par cest mont deivent nager.
1053 [D]e. vus dirron. 1054 ke. ad. 1055 kar. amunt.
Cah. centure. Hip. cainture. 1056 raimd. Hip. riens. 1057 Cah.
Hip. en g. Cah. est f. 1059 corne. 1060 ducement (= Cah.).
Hip. douchement. 1061 ke. ki. Cah. negant. Hip. naiant. 1062
cum. 1063 Hip. pueent. 1064 ke. C: que la ne l'estuece. E:
= Hip. que la nef n'i facent venir. Cah. covenge. 1065 Hip.
cis chans soef. 1066 ke. Hip. enmi la. 1067 Hip. très bien.
1068 C: honi. Cah. trahis. Hip. trahi. 1069 kar. ocient (= Hip.).
1070 CE: si coiement (E: soutilment) que mot ne dient. D: sanz
brait ne noise qu'il ne crient. Hip. si solidement que mot ne dient
(I fehlt hier nach Hip.). Cah. Sanz brai sanz noise qu'il ne crient.
Nach Cah. jedoch hat I: si solidement qu'il nés deffient. 1071 [Lja.
ke. Hip. haut. 1072 ke. 1073 C: as gens castoier. 1074 ke.
mond. C : vient. E : vont nagier.
— 269 —
1075 Nos qui par cest monde passom,
Somes decëuz par tel son,
Par la gloire, par le délit
De cest monde, qui nos occit,
Quant le délit avom amors : 5
1080 La luxure, Taise del cors,
E la glotonie e l'ivresce,
L'aise del lit e la richesce,
Les palefreiz, les chevals gras,
La noblesce de riches dras. 10
1085 Toz jors nos treom celé part,
De l'avenir nos est mult tart.
Iloeques tant nos delitom,
Que a force nos endormom.
Idonc nos occit la sereine: 15
1090 C'est li malfez, qui nos mal meine,
Qui tant nos fet plonger es vices,
Qu'il nos enclôt dedenz ses lices.
Donc nos assalt, donc nos cort sore,
Donc nos occit. donc nos acore 20
1095 Alsi com les sereines font
Les mariners, qui par mer vont.
1075 ki. moud. 1076 sumes decels. som. 1077 veine g-lorie
= Cah. I: la g. 1078 ke. ocist. Cah. ceo. 1080 l'eise. Cah.
l'aise. Hip. l'ese del mont. C: l'aisse délite la riqueche. E: le
déduit. 1081 la yvresce. Das erste „und" fehlt (= Cah.). 1082
Cah. Laissez délit et. Fragt: Les sept deliz? 1083 Cah. palefreis.
Hip. les dames et les chevaus cras. 1084 BC : des (= Cah. Hip.).
1085 jorz. Cah. de cel p. 1086 Cah. Hip. de la venir. I: trop.
1087 ilokes. Cah. Hoc. endelitom. I: demoron. Hip. demorons.
1088 ke tôt a. Hip. y endormons. 1089 e donc, ocist. Hip. A-
donc. 1090 ke. Cah. mal nus. Hip. la nos maine. 1091 ke.
Hip. plungier. 1092 k'il. enclost. CE: endort. 1094 ocist. Cah.
Si nus. et nus dévore. 1095 ausi corne, serenes. 1096 ke. C:
maronier. C fïïg-t hinzu: ne la quierent ja enconter | car c'est .i.
grans péris de mer, -vvas eine Eeminiscenz des Schreibers an die
Serre V. 417 — 418 bildet, Auch Cahier' s Hs. hat dièse Interpolation.
-- — —
— 270 -
JVJLes il i a meint mariner,
Qui s'en set garder e gaiter.
Quant il vet siglant par la mer,
1100 Ses oreilles soelt estoper,
Qu'il n'oie le chant, quil deceit. 5
Tôt ensement faire le deit
Li hom, qui passe par cest monde :
Chaste se deit tenir e monde
1105 E ses oreilles estoper,
Qu'il n'oie dire ne parler 10
Chose, qui en pecche le meint,
E issi se défendent meint:
Lor oreilles e lor elz gardent,
1110 Que il n'oient ne qu'il n'esgardent
Les deliz ne les vanitez, 15
Par quei plusors sont enchantez.
JfcLil bestiaire a mult a dire,
Bêle essample e bone matire,
1115 Bone sentence e grant raison.
Or vos dirrom del heriçon, 20
Qui est fet corn un porcelet,
Quant il alaite petitet.
Mult par est richement arme:
1097 [M]eis. ad. 1098 ke se. guaiter. Cah. gueiter. Hip.
guetier. 1099 la fehlt. Cah. va. E: naiant par la. 1100 prent
a (= Cah.). B: seut. C: sot. DE: fait. I: fet. 1101 k'il. ke
li. Cah. qui les. Hip. qui. D: n'oye la sereine chanter. 1102 fer e
(=Hip.). 1103 hoem ki. Hip. sage = BC. 1106 k'fl. E: conter.
1107 ki. meinst. 1108 defent. 1109 lur. oilz. Cah. les. 1110 k'il.
k'il. CE: ne voient. 1111 Hip. et les mauvestiez. 1112plosors. Hip.
engignez. 1113 [E]l. ad. Am Rande klein e heigeschrieben. Cah.
Del. ai. C: Au. BD: Al. S : Ou. 1114 grant. & bêle (= Hip.).
Cah. Sunt ess. 1115 e sentence bone reison. D: & science.
Cah. Et s. bone raison. Hip. et semence et bêle reson. 1116 ore.
Cah. dirai. B: herecun. C: l'irechon. D: herison. M: hyricon.
L: iricon. 1117 ki. purcelet. 1118 aleite. Cah. alleite. Hip.
alete. 1119 Cah. parest.
— 271 -
1120 Car de nature est espine,
E quant il oit ou veit ou sent
Près de lui ou bestes ou gent,
En ses armes s'enclôt e serre,
Puis ne dote gaires lor guerre. 5
1125 De home ne se poet il défendre,
Mes si beste le voleit prendre,
Ne sai, cornent le devorast,
Que malement ne s'espinast.
Mult est comtes li heriçons, 10
1130 Qui meint es bois e es boissons.
Une mult grant cointise fait,
Quant sa viande querre vait.
Tote sa petite alëure
S'en vait a la vigne maure. 15
1135 Tant fet qu'en la vigne est monte,
Ou plus a de raisins plente,
Si la crolle si durement,
Que il cheent espessement.
Quant a terre sont espandu 20
1140 E il est aval descendu,
Pardesus s'envoltre e enverse
E al lonc e a la traverse,
Tant que les raisins sont fichez
1120 kar. C: esprouves. Im Kenart heisst der Igel Espinart
wegen seiner Stacheln. 1121 ot (= Hip. Cah.). B: out. C: voit
ou oit. 1122 Das erste ou fehlt 1123 s'enclost. Cah. se clost.
Hip. se clôt. 1124 dute gueres lur. Cah. Hip. gueres la. 1125
Cah. D'omme. Hip. D'ome. 1126 volent (= Cah.). B: voleit.
1128 ke. s'enpeirast (= Cah.). B: laidement. Hip. Tenpeirast.
C: s'espinast. 1 130 ki. & as. Cah. en. Hip. buisons. 1134 visgne.;
Cah. majore. BC: vingne. 1135 k'en. visgne. Cah. Hip. qu'a la.
1136 ad. reisins plante (= Cah.). Cah. Hip. resins. 1137 croulle.
C: crolle. Cah. Hip. croule. 1138 ke. CI: chient. 1140 decendu.
C: Cil est jus aval. 1141 C: se couce &. D: s'envote & verse.'
Cah. se croulle. Hip. se voutre. L: voûte. 1142 long. Hip. lonc.
1143 ke. reisins. afichez. Cah. Hip. fichées.
— 272 —
Es bronçonez, qui sont delgez.
1145 Quant se sent charge durement,
Si s'en retorne bêlement
A son recet, a ses foons,
E tant com dure la saisons, 5
De pomes fet il altresi
1150 Com des raisins, dont jeo vos di.
-Don crestien, qui raison as,
Ceste essample n'oblie pas,
Mes gai te tei del heriçon, 10
Del traïtor culvert larron!
1155 Garde ta vigne e ton pomer
Del suduiant larron fraiter,
Del malfe, qui toz jors engigne,
Com il ait le fruit de ta vigne! 15
Se nule bone ovraigne as faite,
1160 Li diables toz jors agaite,
Qu'il t'ait trahi e engigne
E bote en alcun pecche,
1144 ke simt. Cah. brocimes. dougees. Hip. brochettes,
deugees. B: broscones. C: broce=. I: prochetes. 1145 Hip. et
quant s'est charchie. 1146 si s'en rêvent tôt erraument. B: reveit
tut bêlement. C: revient molt b. Cah. revent tôt dreitement.
L: s'en retorne droitement. Hip. s'entorne tôt. 1148 corne, seisons.
Cah. saisons. Hip. sesons. 1149 BC: des (= Cah. Hip.) 1150
corne, reisins. jo. Hip. que je di. 1151 [B]on. ke reison. D:
Hon. Hip. Boen. Cah. cristiens. 1152 nobliez. 1153 guaite.
Hip. garde. 1154 traitre culverd. Cah. Hip. colvert (cuvert)
félon. 1155— 1156 fehlen Hip. 1155 visgne. 1156 sudduiant. C:
fuitier. D:flatier. F: frotier. G: fosier. L: franter. Cah. séduianz
laron f., vermuthet fruitier? 1157 ke. jors fehlt. 1158 eit. Hier
folgen in BCDS noch zwei Zeilen, die in B lauten: mult est pensif
e curius | come ert (CS : ait) tun portier escus. Cah. Que. Hip. fet.
1160 jorz aguaite. 1161 k'il t'eit. Cah. te ait tien, vras er mit
tenu, saisi, pris ùbersetzt. Hip. Quant t*a trai (= IL). 1162 alcon.
— 273 —
Tant qu'il puisse le fruit escorre,
Qui te deit aider e secorre,
1165 Desque li diables aprent,
Que la cure del mont te prent.
De ben boter tei enz se haste, 5
Tes fruiz espiritels degaste,
Ta vigne e ton pomer escot:
1170 Issi te guerreie il partot.
Un oisel est, onc ne fu tex,
Qui en latin a non ybex; 10
Son non en romanz ne sai mie.
Mes mult est de malvaise vie:
1175 Nul n'est plus ord ne plus malves.
Icest oisel habite ades
En rive d'estanc ou de mer, 15
Saveir, se il porreit trover
Ou caroigne ou peisson porri:
1180 Car de tel viande est norri.
La caroigne, que la mer gette,
Home ou beste, peisson ou glette, 20
Celé atent e celé mangue,
Quant est a la rive venue.
1163 k'il peusse. Cah. frait. 1164 ke. Hip. edier. 1165
deske. Cah. Hip. deables. 1166 ke. mond. 1167 Cah. Hip. enz
(en) tei. Cah. verrauthet falsch: De se bouter enz toi etc. C:
Toi fors de bien bouter. D: de tôt embler ton fruit. 1168 Hip
Ton fruit. CDI : te gaste. 1169 escut. 1170 partut I: guerreie
debot. Hip. partout. 1171 [U]n. une. DES: teus. Hip. tex. F
teus : ybeus. L: tes: ybes. 1172 ki. ad. B: ybex. DE: ybeus
Q: ibex. S: illeus. 1173 Cah. Hip. ne sai en roman (romanz)
D: ne sai en fransoiz. 1174 malveise. 1175 malveis. Cah. ni p
I: ort. L: ors. 1176 cest. Cah. Cest. si h. Hip. est tôt ades
E: son habit fait. 1179 purri. DE: charoigne. S: carongne
Cah. Charoinne. Hip. charonne , nachher charogne. 1180 kar
mirri. 1181 ke. Cah. gecte. Hip. giette. 1182 beste fehlt. DES
glete. Cah. U home u peisson u glecte. 1183 Hip. ceste. E: s'ele
l'ataint si. 1184 a la rive est (= Cah.).
Eeinsch, Le Bestiaire. 18
- 274 -
1185 En l'ewe n'ose pas entrer:
Car il ne set mie noër
Ne il ne s'en voelt entremettre
Ne a l'aprendre peine mettre.
A la rive atent fameillos: 5
4190 Tant est malves e perescos,
Qu'en la clere ewe n'entera
Ne bon peisson n'i ruangera,
Mes toz jors se prent a ordure;
De netteté n'a jamais cure. 10
1195 JDon erestien, qui voelt aprendre,
Deit a ceste parole entendre,
E si orra que signefie
Cest oisel de malvese vie.
Il signefie veirement 15
1200 Le chaitif peccheor dolent,
Qui en pecche se gist e meint
E a nule feiz ne ateint
As viandes espiritels,
Mes toz jors entent as charnels. 20
1205 E quels sont les charnels viandes?
Par fei, quant tu les me demandes,
1185 Cah. il p. 1186 kar. set pas. D: nient. Cah. Ne il.
sait naient noier. Hip. saureit pas. 1188 Hip. de. 1189 famillos
(= Cah.). B: fameillus. E umgestellt (= I): est tous familleus.
IL: famellous. 1190 malveis. perecos (== Cah.). 1191 ja en(= Cah.).
Hip. Ja dedenz la mer n'enterra. E : ja vers la clere iave n'ira.
1194 n'ad. 1193 — 1194 fehlen bei Cah. und Hip. 1195 [B]on.
ki voel. 1197 ke. 1198 raalveise. 1199 verraiement. B: veraie-
ment. DE: voirement (= Cah.). Hip. finement. 1200 cheitif
pecheor. Cah. chaitif. 1201 ki. se fehlt. Cah. en son p. Hip.
sejorne et maint. B: git. E: demeure. 1202 a fehlt. B: fiée.
D : foiz. ES : fie. Cah. atent. 1203 Hip. espiritex. 1204 jorz vit
des. Cah. se vit. Hip. Totes voies vit des. D: viandez charnelz.
E: mais ades entent as. 1205 Cah. queles. Hip. queus. 1206
me fehlt. Cah. le (= A).
— 275 —
Jeo te dirrai, que seint Pol dit,
E que jeo truis en son escrit;
Nul nel deit tenir a eschar:
1210 Les oevres, dit il, de la char
Sont apertes e mult malvaises, 5
A l'aime engendrent granz mesaises.
Cornent ont ces oevres a non?
Orgoil e fornicacion,
1215 Coveitise, ivresce, avarice,
Envie, qui mult est mal vice. 10
Tels viandes use li las,
Qui n'ose ne qui ne voelt pas
En la bêle clere ewe entrer
1220 Ne iloec aprendre a noër
As bons peissons, qu'il trovereit, 15
Si en la clere ewe veneit.
.Don crestien fet altrement,
Qui est baptizez seintement
1225 E renez d'ewe e d'espérit:
Cil entre sanz nul contredit 20
Es cleres ewes delitables,
C'est es mesters esperi tables,
Ou les bones viandes sont,
1207 jo. dirra ke. D: dira. Hip. Paul. 1208 ke jo. Et
fehlt. Hip. Si com je. son escrit. Cah. Et q. B: tenc. E: on
traeve. 1198 — 1204 sind in X spâter geschrieben. 1209 Cah. ne
doit. 1210 ovres. 1211 malveises. D: au pecheor. 1212 meseises.
E : & molt ordes & molt pugnaises. 1213 unt. nun. Hip. ovraignes
non. 1215 yvresce. 1216 ke. maie (== D). 1217 teles. Cah.
Hip. tele viande. 1218 k'il. k'il. Hip. Qu'il. 1219 bêle ewe clere.
Cah. Hip. eve c. B: bêle clere e. 1220 n'aprendre iloec (= Hip.
ilec). 1221 k'il. E: vis. 1222 Cah. en clère ewe entrerait. E:
venoit. L: entroit. 1223 [B]on. 1224 ki. Hip. baptiziez est
sainement. 1225 E: Arrousez d'aiguë. 1226 nul fehlt. I: cestui.
1228 coe. El: mostiers. Hip. monstiers. 1229 sunt.
18*
— 276 —
1230 Qui raençon a l'aime font.
La vit Pem de viandes pures,
Bones e seines e sëures.
Que Fapostre por vérité
Apele joie e charité, 5
1235 Humilité e pacience,
Fei, chasteté e continence.
Icestes viandes por veir
Font prodhome vivre e valeir.
Por cestes se deit l'em pener 10
1240 De ben nager, de hait noër.
Nos somes alsi en cest monde
Com en la halte mer parfonde,
Qui nos tormente e nos encombre:
Tant i a mais, qu'il n'i a nombre. 15
1245 Sagement estovreit noër
Qui toz les voldreit sormonter.
Porter li coveut une enseigne.
Qui el non Jesu Crist se seigne
E le prie dévotement, 20
1250 Cil noë ben e salvement.
Dévotement devom orer
E noz meins vers le cel lever
E dire a Deu od simple chère:
Sire, ton volt e ta lumere 25
1255 Est signée pardesus nos
1230 ke raoncon. funt. D : le plaisir. Hip. de. sunt. 1231
l'en. Cah. Hip. des. 1233 ke. pur. 1236 concience. Hip. es-
pérance et. E: force & chaste. 1237 pur. 1238 fon prodome.
1239 pur. Cah. Hip. ceste. 1240 manger. Cah. Hip. et h. 1241
sûmes. Hip. Et toz maus vices eschiver Mes qui bien les veut sor-
monter | Porter li etc. 1243 ki. 1244 ad. ke ni est. Cah. mal
que il n'est. E : tant que jamai? n en sera. 1245 E : unigestellt.
1246 ke. E: contremonter. Cah. totes. 1248 ki. Ihesu. 1250
Cah. à s. Hip Celui est bien a sauvement. D: sagement. 1252
Cah. Hip. ciel. 1255 le signe (= Cah.). EGH : & tes sains signes
glorios.
— 277 -
En ton seint signe glorios.
Quant nos levom en hait noz meins,
Signe de croiz i a al meins,
E si nos de bon quoer orom,
1260 Tôt dreit vers damne Deu noom 5
Parmi cest monde perillos,
Ou li plusors sont fameillos
Des viandes espiritels
N'il ne se voelent faire tels
1265 Ne mettre peine ne entente, 10
Que il sachent par la tormente
De cest malves monde noër.
Por ceo les covent enfondrer.
Por Deu, seignors, car apernom,
1270 En quel guise noër devom! 15
A Deu, qui est dolz e humeins,
Devom lever e quoers e meins.
C'est l'enseigne, que nos portom,
Par quei vers damne Deu noom.
1275 Si la nef ne dresçout sa veile, 20
Quant el sîgle al curs de l'esteile,
El ne porreit mie sigler.
L'oisel ne porreit pas voler,
Se il ses eles n'estendeit.
1280 Si la lune ne descovreit 25
1256 & ton. E : est bien saignies par deseur nous. 1257
nos m. 1258 ad. 1259 orum. 1260 tut. noura. 1262 plosor. B:
peissun. 1264 fere. Hip. tex. 1266 ke. 1267 malveis mond. 1268
pur coe. enfundrer. E: afondrer (== Hip.). 1269 pur. kar. 1271
ki. doz. 1272 B: e pez e. E: devons en haut lever nos m. Cah.
cors. Hip. cuer. 1273 le sigle ke. portum. Cah. Hip. li (le)
signe. E: li signes. 1274 noum. 1275 B: drescot. D: drecot la.
E: drecoit son voile. Cah. dresceit. Hip. dreiceit son. 1276 el
fehlt. E : el nage. BDE : cors. Hip. Quant el cort au sigle de
teile, was er ûbersetzt à la voile de toile! 1277 ele. Hip. Elle,
pas. 1278 mie (= Cah.). 1280 EG: & sa plume.
— 278 -
Ses cors, orbe serreit toz dis.
Quant li fiz d'Israël jadis
Contre Anialech se combateient,
A totes les hores venqueient,
1285 Que Moyses ses meins levout, 5
E si tost coin il les bessout,
Li Jueu erent le peor.
Por ceo fet mult riche labor
Qui cest monde poet trespasser,
1290 Si que ne Testoce enfondrer 10
Es adversitez, qui granz sont,
Qui traient home el val parfont.
Mult est malves qui ci n'aprent
A noër espiritelment
1295 E des charnels viandes vit: 15
Od les morz nioert sanz contredit,
Si corne dit en Tevangire
Jesu Crist, nostre verai sire:
Lessez les morz les morz covrir,
1300 Enterrer e ensevelir. 20
E Deu, qui toz les bons governe,
Seit nostre veile e nostre verne,
Que nos par cest monde présent
Puissom passer sëurement
1281 cornes, serroit totdis. Hip. son cors. E : tout ensement
sachies ensi. 1282 de. Hip. Israël. 1283 BD : Amalec (= Hip.).
1284 Hip. Trestotes les ores. 1285 ke. DE: levoit. Hip. Quant.
les. 1286 DE: baissoit. 1287 Gyu. BD: peior. E: piour. Hip.
au peor. 1288 pur coe. 1289 ki. mond. Hip. veut. 1290 ke.
enfundrer. Cah. lui n'estuece. Hip. nel covienge afondrer. 1291
adversetez ke grant. 1292 ke treient. D : mal. 1293 malveis ke.
B: fous. E: vilains. 1295 charneles. 1296 mortz. E: ou li mort
muèrent sans respit. 1298 doz. B: vera. Cah. verrai. 1300
Hip. en terre. 1301 ki. boens. Cah. bens. Hip. biens. E: tout
le mont. 1303 ke. mond. BD : présent. E : pesant. 1304 pussom.
— 279 —
1305 A no, que nos ne perissom,
Mes a dreit port venir puissom !
Assez avez oï fabler,
Cornent Renart soleit embler
Des gelines Costeins de Noës. 5
1310 Volenters fist trosser ses joës
Li gopiz en totes saisons
De gelines e de chapons.
Tôt ades vit de roberie,
De larrecin, de tricherie ; 10
1315 Tant est malves e deputaire.
Oëz qu'en dit le bestiaire:
Li gopiz est mult artillos;
Quant il est alques fameillos
E il ne set, ou querre preie, 15
1320 Por la feim7 qui forment l'aspreie,
S'en vet a une ruge terre.
La s'envoltre e toeille e merre,
Tant qu'il resemble tôt sanglent.
1305 a nou ke. périssons. BL: a nou. M: a no. Cah. a noi.
Hip. Que nos del tôt ne perisson. 1306 veignons. Am Ende dièses
Abschnittes lasst A wieder Amen folgen. 1307 [A]sez. 1308 renard.
Hip. comme. C: ala. 1309 Nowes. B: costome de noiz. CEGHS :
Coustant (S : Coustans) des Noes. F : cointes des noes. M : Costeins
de Noes. D: chapons & oies. N: e des owes. Hip. Les. 1310
trotes ses jowes. Hip. fait croisir, was er mit bruire = englisch
to crash ùbersetzt. BD: trosser. CEFGH: troter. C: les oies.
EGH: les oes. BF: joes. D: joues. N: fet gras ses jowes. I:
dou vent en fist. 1311 gupilz. seisons. B: gopilz. CE: gourpils.
D: gopiz. 1313 tut. 1314 larecins. E: larrecin. 1315 traitre &
(= Cah. Hip.). Hip. deputehaire. 1316 k'en. 1317 gopilz. Cah.
alque arteillos. 1318 alkes. Cah. mult ben f. 1319 Hip. trouver
proie. 1320 pur. ki. Cah. l'espreie. L: esproie. 1322 se voltre.
toille. B : s'envoltre. C : touelle & vieutre. D : la son cors toolle
& enterre. E: se touaille vieutre & mère. F: se viltre & toelle.
G: touelle veutre & maire. H: toaille & veautre. L: vostre. toille.
I: voutre & roolle (Cah. toole). S: voitre. toueille. Cah. se voltre.
toille. 1323 kril semble. CES : resamble. D : resemble.
— 280 —
Puis s'en vet cocher bêlement
1325 En une place desco verte,
Qui est a ces oisels aperte.
Dedenz son cors retent s'aleine,
Si a la pance dure e pleine. 5
Li culverz, qui tant set de bule,
1330 Met la langue hors de sa gule,
Les elz clôt, des denz reschigne
E si feiterement engigne
Les oisels, qui gésir le veient: 10
Car certeinement mort le creient.
1335 Donc descendent, por lui beccher.
Mes quant il les sent aprocher
Près de ses denz e il veit aise,
Si felonessement les baise, 15
Quant en sa gule sont enclos,
1340 Que tôt dévore e char e os.
Oest gopil, qui tant set de fart.
Que nos apelom ci Renart,
Signefie le mal gopil, 20
Qui le poeple met en eissil.
1326 k'est. oiseals. 1328 ad. Hip. Puis a. 1329 ke. Cah.
Hip. bole. 1329—1330 bei Hip. umgestellt. 1330 lange, la Cah.
Trait. CDE : trait. CE: langue. D: lengue. 1331 oilz. B:
clost les. C : & ses dens requigne. D : & des. rechine (= IL).
E: rechigne. G: eskigne. BK: reschine. S: rechingne. 1332
BCDES : & en ceste manière (B: manere). Hip. en itele manière.
1333 oisals ke. 1334 kar. Cah. Que. 1335 se d. pur. bêcher.
B: becchier. C: lechier. D: berchier. E: bechier. K beker.
N: becker. 1336 E: l'ont bien approchie. 1337 eise. CE: sent.
Hip. et de sa bouche. Cah. voit. 1338 beise. Hip. toche. 1339
sole. C : sent, Hip. sunt lors. 1340 ke. Hip. Toz les d. 1341
[C]est. ke. CE: de l'art* D: de fait. S: barat. Hip. malart.
1342 ke nus. CE: vous apeles. 1344 ke. pople. essil (= IL).
— 281 —
1345 C'est H malfez, qui nos guerreie,
Chescun jor vent sor nos en preie.
A cels qui vivent charnelment,
Se feint tôt mort certeinement.
Por ceo que plus près les atraie. 5
1350 Mes il n'i a point de manaie:
Puisqu'il les tent en son goitron,
Tost les dévore cel larron
Corne li gopiz fet l'oisel,
Quant le sent près de son musel. 10
1355 Mes il i a oisels plusors.
Qui les guisches e les trestors
Del gopil aparceivent ben,
Si n'i descendreient por ren.
Li jais i descent e la pie 15
1360 E meint, qui ne se sevent mie
De la grant traïson gai ter,
Léger sont mult a engigner.
De foie gent est altresi:
Tant sont apris e adenti 20
1365 A leccherie, a malvaiste,
Que ja n'en serront chastie,
Jusqu'il cheent es denz Renart.
Idonc vent le chastier tart.
1345 nialfe ke nus guerroie. 1346 nus. proie. 1347 cel ke.
eharnelement. Hip. a chascun qui vit. 1348 CEFS: fait. I: fet.
1349 pur coe ke. 1350 ad. 1351 puisk'il. C: giron. 1352 L: li
gloton. 1353 gopilz. 1354 Hip. muisel. 1355 ad. plosors. 1356
ki. B: trichurs. C: cuiches. E: guises. Hip. baraz. estors. 1358
descenderoient pur. 1359 décent. B: vais. CEG: gais. D: jas.
H: jais. N: jays. 1360 ke. se fehlt. Hip. s'en gardent m. 1361
guaiter. Hip. Qui legiers sunt a engignier. 1362 engingnex*. Hip.
Quer ne s'en sevent porguaitier. 1363 Hip. des foies genz vet.
1364 Hip. adeti. E: adempti. 1365 e a malveiste. Cah. a leicheires.
Hip. es lecheries es mauvesties. 1366 ke. 1367 jesk'il. C: kieent.
E : ehieent. Cah. cheient. Hip. chient. 1368 e donc (= Cah.).
CE: a tart.
- 282 —
Li sages, qui ben aparceit
1370 Le larron, qui les fols deceit,
Se tret ensus des leccheries,
Des ivresces, des beveries,
Dont les granz ordures norrissent, 5
Que le cors e l'aime i périssent.
1375 Or vos dirrai de l'unicorne,
Beste, qui n'a que une corne
Enz el mileu del front posée.
Iceste beste est si osée, 10
Si combatanz e si hardie,
1380 Qu'as olifanz prent aatie.
La plus egre beste est del mont
De totes celés qui i sont.
Ben se combat od l'olifant. 15
Tant a le pe dur e trenchant
1385 E l'ongle del pe si agu,
Que ren n'en poet estre féru,
Qu'ele ne perce e qu'ei ne fende,
N'a pas poeir que s'en défende 20
Li olifanz, quant le requert:
1390 Car desoz le centre le fert
1369 ki. Cah. Mes li. qui aperceit. 1370 ke. fous. 1371
de lecheries. Hip. des beveries. 1372 d'yvresces & de. Hip.
leckeries, 1373 Cah. Que. 1374 ke les cors e les aimes p. DEK :
porrissent. 1: enordissent. Cah. Dunt. Wohl périr hier == zu
Grunde richten. 1375 [OJre vus. Hip. diron. 1376 ke. ke. Hip.
beste est qui n'a fors. 1377 Hip. meleu de. 1378 Cah. tant. 1379
Cah. combatante. tant. 1380 k' as. C: fait envaie. Hip. a l'olifant
porte envaie. 1381 rnond. C: n'a plus hardie beste el m. Bei
Hip. und Cah. fehlt est. 1382 ke. 1384 ad. C: pesant. 1383—84
bei Hip. umgestellt. 1386 ke. 1387 k'ele. & k'ele. C: que ne le.
ou ne le. Hip. nel. ou qu'ele nel. Cah. u ne le. 1388 n'ad. poer
ke se. B : poer (= Cah.). C : pooir de soi desfendre. D : poaîr.
Hip. poor. 1389 Cah. Hip. ele requiert. 1390 kar.
— 283 —
Del pe trenchant coin alemele
Si forment, que tôt Pesboële.
Ceste beste est de tel vigor,
Qu'ele ne creint nul veneor.
1395 Cil qui la voelent enlacer, 5
La vont primes por espier,
Quant ele est en déduit alee
Ou en montaigne ou en valee.
Quant il ont trove son convers
1400 E tresben avise ses mers, 10
Si vont por une dameisele,
Qu'il sevent ben que est pucele.
Puis la font seeir e atendre
Al recet, por la beste prendre.
1405 Quant Tunicorne est revenue 15
E a la pucele vëue,
Dreit a li vent demeintenant,
Si s'umilie en son devant,
E la dameisele la prent
1410 Corne cil qui a li se rent. 20
Od la pucele jue tant,
Qu'endormie est en son devant.
Atant saillent cil qui Tespient:
Iloec la pernent, si la lient.
1415 Puis la meinent devant le rei 25
Tôt a force e a grant desrei. .
1392 ke. 1394 k'ele. crent. BCI: crient. 1395 ki. Hip.
essaier. 1396 vent. Hip. prendre par engin et lier. 1400 mercs.
1401 damoisele. 1402 k'il. ke. Hip. qui seit. C: soit. 1403 seer
(= Cah.). Hip. seier. 1404 pur. 1405 Hip. venue. 1406 ad.
1407 lui. 1408 se humilie. Hip. se chouche. Cah. sornilie (s'o-
milie?). C: se soumeille. 1409 damoisele. 1409 — 1412 fehlen
Hip. 1410 ki. lui. C: celé c'a li. FL: li. 1411 Cah. eDvoise.
I: jeue. 1412 k'endormi. 1413 ki. Hip. Adonc sallent. 1414 e
la. Hip. Ileques. prennent et lient. 1416 grant fehlt. D: Tôt
par force a grant desroy. Hip. ou a d.
— 284 —
Iceste merveillose beste,
Qui une corne a en la teste,
Signefie nostre seignor,
1420 Jesu Crist, nostre salveor:
C'est l'unicorne espiritel, 5
Qui en la virgne prist ostel,
Qui tant est de grant dignité.
En ceste prist humanité,
1425 Par unt al monde s'aparut.
Son poeple mie ne le crut 10
Des Jueus, ainceis l'espierent,
Tant qu'il le pristrent e lièrent.
Devant Pilate le menèrent
1430 E iloec a mort le dampnerent.
Celé corne veraiement, 15
Que la beste a tant sulement
Signefie l'umanite,
Si com Deu dist par vérité
1435 En l'évangile aperte e clere:
Nos somes un, jeo e mon père. 20
E li bons prestres Zacharie,
Ainz que Deu nasquist de Marie,
Dist que en la meson Davi,
1440 Son bon enfant, son bon ami,
1417 [Ijceste. 1418 ke. 1422 ki. 1423 ki. dignete. Hip.
est tant. 1425 mond se apparut. CG: parcoi. E: parquoi. D:
paronc. S: parou. Hip. parquei. Cah. par ù. I: ne] quenut.
1427 de Gyus einz le. Cah. anceis. 1428 k'il. 1429 l'amenèrent
(= Cah.). 1430 e fehlt. C : traitierent. 1431 verraiement (= Cah.).
Hip. Icele beste veirement. CE: tout vraiement. 1432 ke. ad.
solement. Hip. N'a qu'une corne seiilement. B: sulement. 1433
Hip. sollenpnite. I: solempnite. 1434 pur. Cah. dit. 1436
sûmes, mun. C: .i. & .iii. Hip. un deu et un p. Cah. jo è le
Père. 1437 B: Zakarie. C: Zacaries. 1438 ke. nasqui (= Cah.).
CE : nasquist. 1439 k'en. 1440 Hip. boen norrî.
285
Drescereit damne Deu son cor.
E Deu meïsmes dist uncor
Par Davi, qui ceo crie e corne:
Si com li cors de Tunicorne
1445 Serra li mens cors eslialce. 5
Si com Deu Fout covenance,
Fu ceste parole acomplie
E le dit en la prophecie,
Quant Jesu Crist fu corone
1450 E en la vraie croiz pêne. 10
La grant egresce signefie,
Dont ceste beste est raemplie,
Ceo que onc ne porent saveir
Les Po estez del cel por veir,
1455 Throne ne Dominacion 15
L'oevre de Pincarnacion.
Onques n'en sout veie ne sente
Li diables-, qui grant entente
Mist al saveir e sotilla,
1460 Ainz ne sout, cornent ceo ala. 20
Mult fist Deu grant humilité,
Quant por nos prist humanité,
Si com il meïsmes le dit
1441 Hip. cors. CE : la metra Hiesu Cris son cors. 1442
CE: encors. Cah. encor. Hip. uncors. 1443 ki coe. Hip. si
crie. 1444 corns (= Cah.). Hip. corn. C: com corne. D: le
cor. E: cors. 1445 corns (= Cah.), CE: cors (= Hip.). 1447
Cah. Hip. aemplie. C: anonchie (mit Accent auf i). 1448 CE: &
si dist en. Hip. Si comme dist la. 1450 verraie. Cah. verrei crois.
Hip. neire. B: seinte. C: crois verais. E: vraie crois poses.
1451 C: angoisse. E: anguisse. Cah. agresce. Hip. egrece. 1452
Hip. aemplie. 1453 coe k'onc. Hip. qu'onques. 1454 Hip. pootes
de ciel. 1455 E: throsne. I: trône. 1456 BD: Tovre. CE : l'uevre.
Hip. Tore. 1457 onc ne. 1458 ki. 1459 e fehlt. Hip. moult
soutilla. 1460 une. coe Cah. Hip. onc. 1462 pur nus. 1463
dist. Hip. issi. dit (ohne le).
— 286 —
En l'évangile, ou est escrit:
1465 De mei, ceo dist Deus, aperciez,
Que entre vos ici veez.
Corne jeo sui suef e dolz,
Hoemble de quoer ne mie estolz. 5
Sul par la volente del père
1470 Passa Deus par la virgne mère
E la parole fu char faite.
Que virginité n'i out fraite,
E habita en nos meïsmes, 10
Si que sa grant gloire veïsmes
1475 Corne del verai engendre
Plein de grâce e de vérité. {
Une beste est, qui a non bevre,
Un poi, ceo quit, greignor de lèvre, 15
Mult sueve e durement sage
1480 N'est pas privée, einz est salvage,
Si fet l'eni de ses genitaires
Mescines a plusors afaires.
Quant de veneor est chace 20
E de si très près enchalce,
1485 Qu'il veit qu'il ne poet eschaper,
Donc se haste de tost colper
Ices membres tôt a un mors.
1464 ou fehlt = Hip. Et en. 1465 moi coe. 1466 ke. Cah.
cime. 1467 jo. I: simplex. L: soez. 1468 Cali. homble. nenr;
estuls. I: humble, non pas estouz. 1469 sol, 1470 Bei Cah.
mehrfach por fur par. 1471 feite. 1472 ke. freite. 1473 Hip. o
nos. 1474 ke. Cah. la. Hip. veimes 1475 verrai. Hip. verai
Deu. 1476 E: & de honte. 1477 [U]ne. k'ad. Hip. fehlt est.
1478 co qui. Cah. quid. Hip. d'un lièvre. 1479 mult est. Cah.
cointes. Hip. senee. 1480 Cah. privé mes. 1481 l'en. 1482 &
plosors. F: médecine. I: mecines. 1483 chasce. Hip. del. chacie.
1484 enchausce. B: enlascie. Cah. si près pur veir chalcie. 1485
k'il. k'il. Hip. qui ne puet. 1486 tôt couper. 1487 I: iceus.
— 287 —
En tel guise raient son cors.
Tant li a Deu done de grâce,
1490 Que ben set, porquei l'ein le chace.
Issi se raient chèrement
Par ses membres demeinement. 5
Devant le veneor les laisse,
E li vénères ne s'eslaisse
1495 Ne vent avant, ainz le guerpist:
Car il a donc ceo que il quist.
En tel guise raient sa vie 10
E son cors par l'une partie.
E si altre feiz aveneit,
1500 Que il refust en tel destreit
E que veneor le chaçast,
Que ses membres i esperast, 15
Quant vendreit a l'estreit bosoing,
Qu'il ne porreit fuir plus loing,
1505 Trestot envers se tornereit
E al veneor mustereit,
Que ren n'i a de son espeir. 20
Issi le fereit remaneir.
Altresi oevrent finement
1510 Les sages homes sagement,
Quant les enchalce li vénères,
1488 tele. reint. 1489 Cah. i. la g. 1490 k'il. purquei.
Cah. Que il seit. 1491 reinst. 1492 pas. Cah. demaintenant.
Hip. meesmeraent. 1493 leisse. Cah. lesse. I: sache. 1494 s'es-
leisse. Hip. Et le veneor ne le chace. 1495 nent. Ne fehlt.
Cah. naient. Hip. neient. C : noient. D : nient 1496 quant,
coe ke. donc fehlt. Cah. en ad ceo qu'il en q. C: qu'il i q. D:
a pris ce. 1497 reinst. Cah. la. 1498 Cah. A son. une (= Hip.).
1500 ke. fust. Hip. refust. 1501 ke. la. Hip. Que le v. 1502 ke.
menbres. Cah. Hip. Que. 1504 k'il. porret. 1506 B: mustrereit.
C: mousterroit. I: mosterreit. 1507 ke. C: ensi le laisse remanoir.
1509 [Ajltresi. 1511 enchace. Hip. enchauce. venieres.
— 288 —
Li suduianz, li culverz leres,
Qui tôt ades lor mal porchace.
Mes il li gettent en la face
1515 Ceo qui soen est, ceo est a dire:
Fornieacion e avoltire, 5
Tote manere de pecche.
Quant home a ceo de sei trenche
E gete al diable el vis,
1520 Cil le guerpist, jeol vos plevis.
Quant veit, qu'il n'i a ren del soen, 10
Si ne li semble mie boen.
Quant prodhom se veit enchalcer
Al diable, donc deit trencher
1525 De sei toz vices e toz mais.
Issi poet ben eschaper sais. 15
A Tessample de ceste beste
Li apostre nos amoneste,
Que servage e trëu rendom
1530 A celui a qui le devom
E la ou nos devom honor, 20
Rendom od crème e od amor.
Por vérité devom entendre,
1512 sudduianz. culvert. Cah. Hip. lerres. 1513 ki tut.
lur. purchaee. 1515 coe ke. c'est. B: son (= Cah.). CDL: sien.
I: soen. 1516 Cah. Hip. ohne et. 1518 ad coe. se. D: trichie.
Hip. chacie. 1519 enmi le (= Cah.)- 1520 jol vus. I: je. 1521
k'il. ad. CLS: sien. Cah. de soen. I: suen. 1522 coe. B: ben.
CLS: bien. I: boen. Cah. Ceo. ren de boen. Wie in K, kominen
in A die Formen boen: soen hier nach 519 wieder vor. 1523
prodome. enchacer. 1524 Cah. de[a]ble si d. Hip. De deable si d.
chastier. 1525 soi tuz. 1526 salfs. 1527 [A]. Cah. cette. 1529
ke. 1530 ki. Cah. cette. 1529 ke. 1530 ki. Cah. Hip. cil nus
(nos) le. 1531 Hip. ennor. 1532 BD: crieme (= Cah.). C: devons
creanche aourer. Hip. o oriente. 1533 pur. C: deves.
— 289 -
Que al diable devom rendre
1535 Primes ceo que nos li devom.
E quei? Que nos le reniom
E totes ses oevres a plein.
Issi serrom hors de sa mein. 5
Peccheor, qui sages serreit,
1540 En tel guise se gardereit
E se raiembreit vers celui
Qui toz jors brace son ennui.
Les oevres, qui la char délitent, 10
Ou toz mais creissent e habitent,
1545 Trenche de sei cil qui est sage.
Quant il lui a icel trevage
Rendu corne ceo qui soen est,
Corne sa preie e son conquest, 15
E lui gete enmi sa face,
1550 Cil remaint e en pert sa trace,
Que il ne sent ne ne veit mie,
Puisque il entre en seinte vie.
Idonc troeve il les fruiz itels 20
Com jeo dis einz, espiritels,
1555 Fei, pacience, humilité,
1534 ke. 1535 coe ke primes d. nos li fehlt. 1536 ke.
reneiom (= Cah.). Hip. reneon. Cah. A ce que. C: comment ke.
1537 overaignes. Cah. overainnes. Hip. de plain. 1539 ke. serroit.
1540 ceste. garderoit. 1541 remembroit. B: reumbroit. C: ren-
deroit envers. Cah. Hip. raendreit. 1542 ke. jorz. C: qui tous
brace sans anui. 1543 ki. C: désirent: avivent. Cah. oevreins.
1545 ki. Hip. oste. 1546 ad itel. C:- ices servages. Cah. i ad
itel triwage. Hip. cel treusage. 1547 eoe ke son. C: raison
comme cou qui sien est. Cah. soen. Hip. suen. 1549 la. Cah.
gete lui. 1550 en fehlt. Cah. Hip. la. C: grasse. 1551 kar.
set. Der Gedanke ist so nicht klar. Hip. zeigt durcli falsche Inter-
punktion, dass èr dièse Stelle nicht verstanden. 1552 k'il. C: est
entres en sainte glise. D: en la. 1553 donc. BCD: iteus. 1554
corne jo. Der Dichter bezieht sich hier auf den Abschnitt vom Ibis
und zwar V. 1234 fg.
Reins ch, Le Bestiaire. 19
— 290 —
Continence e benignete,
E charité e joie e pais,
Joie, qui ne faldra jamais.
[Iceo troeve il enmi sa face,
1560 Par unt il a perdu sa trace. 5-
De lui ne set ne vent ne voie*
Ne dreiz n'est qu'il sache de joie*.]
E Deu, qui de joie est seignor,
Nos meint a la joie greignor,
1565 Qui ne fine ne n'est muable, 10
Ainz dure toz jors pardurable.
JViult a a dire e a retraire
Es essamples del bestiaire,
Qui sont de bestes e d'oisels.
1570 Profitables e bons e bels 15
Est li livres: car il enseigne.
En quel guise le mal remaigne,
E la veie, que deit tenir
Cil qui a Deu voelt revenir.
1575 Le bestiaire nos recorde 20
D'une beste malvaise e orde,
Qui a non hyaine en gregeis.
1556 Cah. bénignité. 1557 peis. Das erste e fehlt. Cah. et
bone pez. 1558 ke. 1559 coe. 1560 ad. 1559 — 1562 fehlen
bei Cah. nnd Hip. = BCD etc. Der nicht neue Gedanke, das
Fehlen der Verse in den andern Hss., sowie der Reim voie:
joie weisen auf eine Interpolation, aber vielleicht sehrieb der
Dichter: De lui ne set veie ne sente | N'est pas dreiz qu'il de
joie sente. 1562 k'il. 1563 ki. C: qui est de tôt segnor. 1564
meinst. 1565 ke. C: finable. Hip. nen. 1567 [M]ult. I: est.
1569 ke. d'oiseals. 1570 beals. Hip. Moult p. boens. beaus.
1571 kar. 1573 voie ke. 1574 ki. voldra venir. Hip. revertir.
C: vient revenir. 1576 malveise. 1577 ki ad. grezeis (= I).
B: gregeis. CE: grijois. D: grezoiz. F: grigois. Q: grezois.
Cah. yeine. C: yeue. D: hyan. F: yeule. I: yenne.
— 291 -
Son non ne sai pas en franceis.
Mes la lei devee e defent,
1580 Que Fem ne la manguce nent
Ne chose qui li seit semblable.
Car el n'est raie covenable, 5
Ainz est tote malvaise e orz:
Car ele mangue les morz
1585 E en lor sépulcres habite.
Trestoz cels dévore e sobite
A qui ele poet avenir. 10
Por ceo s'en deit Fem atenir.
De ces te beste issi haïe
1590 Dist li prophètes Jeremie:
La fosse al hyaine salvage
Ceo est, dist il, mon héritage. 15
Une perre porte en son oil
Ceste beste, dont dire voil:
1595 Qui soz sa langue la tendreit,
L'em dit, que il devinereit
Les choses, qui a venir sont 20
Des aventures de cest mont.
1578 sa (= D). C: franchois. D: fransoiz. E: francois.
Cah. ne lasai nomer. 1579 Hip. nos d. 1580 ke. mangut. B :
mangust. CE : menjust (= Hip.). I : menjue. Cah. mainjust
liaient. 1581 ke de li. C: nus nom ne soit a li. 1582 kar ele.
Cah. car el. 1583 kar ele est. malveise. CE: puans malvais &
ors. 1584 kar. CE: cors. K: car. L: qu'ele. 1585 sépultures,
e fehlt. C: seputure. E: sepouture. S: sepucres. 1586 cels fehlt..
B: asorbite. C: labite. D: sorbite (= Hip.). E: soubite. Cah.
subite. 1587 ki. 1588 pur coe s'en fet mult ben tenir. BS :
atenir (= Hip.). CDE : se fait. S: s'en fait boin. Cah. s'en fait
mult bon tenir. 1589 Cah. si aie. 1591 hyane. BD : hyaine.
C: foie a l'aine. E: hyène. Cah. à l'yaine. Hip. la foie yenne
la sauvage. 1592 coe. Cah. dit 1593 Cah. père. IL: pierre.
C: une beste porte sor l'uel. D: en son col. E: suer l'uel. 1595
ki. la lange, tendroit (= Cah.). CEL: sor. Hip. a sa. 1596 ke.
Cah. devineroit. CE: adavineroit. 1597 ke. 1598 mond. Cah.
qu'el mond sunt. KL: Les.
19*
— 292 —
Iceste beste a deus natures,
1600 Qui si habite es sépultures.
Ja de teles parler n'orreiz.
L'em dit, que vos la trovereiz
Une feiz madle, altre femele 5
E od traianz e od maînele.
1605 Grant merveille est estrangernent,
Que si change son vestement.
Oeste beste, ne dotez mie,
Les fiz Israël signefie, 10
Qui ben crurent premerement
1610 El verai père omnipotent
E lealment a lui se tindrent,
Mes après femeles devindrent.
Quant il furent suef norri 15
E as délices adenti,
1615 A la char e a la luxure,
Plus n'orent de damne Deu cure,
Ainz le guerpirent, si folerent,
Si que les idles aorerent. 20
JViult i a gent, si com mei semble,
1620 Qui a ceste beste resemble,
Si vos dirrai, quels genz ceo sont.
1599 ad dous. I: deus. 1600 ke. 1601 n'orrez (= Cah.).
1602 ke. troverez. 1603 BCE : masle. Hip. malle. C: eure. 1604
Hip. o trehanz. 1606 ke. CFL: qu'ensi. CE: erremeut. Hip.
testament: dieser druckt solchen Unsinn ohne Bemerkun^. 1607
[C]este. Cah. Hip. n'en. 1608 filz. Cah. d'I. 1609 ke. Verraie-
ment. Cah. veraiment. C: creirent. I: premièrement. 1610 verrai.
1612 Hip. deviendrent. 1613 soef. 1614 Hip. adeti. L: adeuti.
C: ententis. D: atendri. E: tout assenti. 1616 puis (= Hip.).
Cah. pois. 1617 foloierent. C und F ândert: Ains le guerpirent
folement | Et firent fol aourement. C: pour des idres aourement.
1618 ke. Cah. idres (= C). I: et les ydoles. BE: vdles. 1619
mult. me. B: mei. CE: moi. Hip. me. 1620 ke. 1621 co.
— 293 —
Trop grant plente en a el mont,
Qui ne sont madles ne femeles:
En dit, en oevre sont jumelés,
1625 Dobles e feinz e non creables
Ne en nul leu ne sont estables. 5
De cels parole Salomons,
Qui fist le livre des sermons :
Home doble, fais e feignant,
1630 Qui nule ore n'est parmainant
En ren qu'il face ne qu'il die, 10
Mult par est de malvaise vie;
Servir voelt a vos e a mei,
A nul de nos ne porte fei.
1635 Jesu Crist, nostre verai sire,
Dist tel parole en Tevangire: 15
Nuls hom a deus seignors servir
Ne poet suffire ne furnir; .
L'un amera, Paître harra.
1640 Ceo que Deu dist, ja ne faldra.
L'un voldra despire e haïr 20
E l'altre amer e sustenir.
U ne manere est de serpent,
Qui en ewe a habitement:
1622 i ad. mond. 1623 ke. 1624 fet. giemeles. Cah. no-
veles. Hip. oevres. BC: jumelés. E: diverses. 1625 CE: faus
& nient. Cah. doblez feinz et naient c. I: lerres et faus. 1626
liu. 1627 Salomon. CE: Salemons. 1628 ki. livre & le sermon.
Cah. del sermon. 1629 faus. Hip. l'home double, vagant. 1630
ki nul hore. B: en nul liu. E: nule eure. Hip. permaignant.
1631 k'il. kil. 1632 malveise. 1633 siwre. e vos e. BCDE:
servir. 1635 verrai. 1636 l'euvangire. Cah. le vangire. Hip.
le vangile. 1637 hoem. dous. CE: nus hom. 1638 Hip. soufere.
B : obéir. 1639 e l'altre. Cah. u l'un h. 1640 coe ke. faudra. Hip.
dist Dex. n'i faudra. 1641 CE : vaura. Hip. voudra amer et chierir.
1642 Hip. L'autre despire et vil tenir | N'en puet à nul boen chief
venir. F: cier tenir. S fugt hinzu: n'en puet a nul boin chief
venir | ce vos di jou bien sans mentir. 1643 [U]ne. de la. (Hip.
fehlt est.) 1644 k'en. ad. BCE: abitement.
— 294 —
1645 Idrus a non, si est mult sage:
Car mult set ben faire damage
Al cocadrille, qu'ele het;
Sagement engigner le set.
Ben vos dirrai avant, cornent 5
1650 Ceste Tengigne cointement.
Le cocadrille est beste fere
E meint ades en la rivere
De cel fluive, qui Nil a non.
Boef resemble alques de façon; 10
1655 Vint cutees a ben de lonc,
Si est si gros com fust d'un tronc.
Quatre pez a e ongles granz
E denz aguës e trenchanz.
De ceo est il mult ben arme. 15
1660 Tant a le quir dur e serre,
Que grant cols de perre cornue
Ne prise un ramet de ceguë. ►
Onques hom tel beste ne vit:
Car en terre e en ewe vit: 20
1665 La nuit se tent en ewe enclos
' 1645 ad. BCDEI: ydrus. Cah. est salvage. 1646 e. fere.
I: demage. L: domage. 1647 k'ele. CE: cocatris. D: corcordrille.
I : coquatrix. S : eocatrix. Die Pariser Strasse Rue Coeatrix zeigt
picardische Schreibweise. 1648 engingner. 1650 E : molt sous-
tilment. Hip. moult coiement. 1651 Cah. La c. = AB. 1652 e nest.
Cah. vait. Hip. vet. CE: maint. 1653 fluvie ke. ad. C : Uil. E:
de celé ille. 1654 alkes. Hip. Buef. 1655 ad. long. Hip. coûtes
a il. lonc. Cah. cotées. 1656 un (= Cah.). Hip. est un. 1657
ad. les ungles. 1658 C: dens agus. D: aguz. E: agues. 1659
coe. 1660 ad. Hip. cuer. 1661 coups. Que fehlt. B: kernue.
DI: cornue. C: coux. E: caus. CE: de pierre ou (C: &) de
baston. Hip. Nule beste tant seit cornue. 1662 D : ramer de sigue.
F : ne doute fuelle de eeue. I : un grain de cegue. Cah. segue.
Hip. grain d'une ciguë. CE: ne doute plus cun haneton (E:
henneton). 1663 unkes. tele. Cah. vist. 1664 kar. L: en aiguë
et en t. 1665 noit. clos. Hip. l'eve. Cah. l'iave c.
— 295 —
E a terre a le jor repos.
S'il home encontre e il le vekit,
Mangue le, ren n'en remeint;
Mes toz jors puis après le plore,
1670 Tantdis coin en vie demore. 5
De ceste suie beste avent,
Que les gencives desoz tent
Tôt en pes, quant ele mangue
E iceles desus remue.
1675 Ceste nature n'est donee 10
A altre créature née.
De sa coane veirement
Sqleit l'em faire un oignement.
Les velles femmes s'en oigneient:
1680 Par cel oignement s'estendeient 15
Les fronces del vis e del front,
E plusors uncore le font.
Mes puisque la suor sorvent,
Sachez, que nul preu ne lor tent.
1685 L'altre beste, que vos ai dite, 20
Qui toz jors en ewe habite,
Het le cocadrille de mort
E il li, si n'a mie tort.
1666 ad. Cah. en t. 1667 encontre home (= Cah. Hip.).
1668 il le m. Hip. lei riens ni. 1669 jorz après puis. B : deplure.
CE: pleure. Cah. après pois. 1670 Hip. Tant com il. 1671 sole
(= Cah. Hip.). 1674 Cah. icele de sor. 1677 cowe seurement.
B: couwe. CE: keue. D: coue. F: keue veraiement. K: coue
veirement. I: coane solement = Hip. S: couane seulement. Cah.
coue[ne?]. 1678 soelt. fere. CE:soloiton. 1679 veilles. E: dont.
CE: vielles (IK fehlt). 1681 B: frunces. D: ronflez. E: tronches.
Cah. ronces. 1682 plosors. 1683 puiske. survent. Hip. lor vient.
1684 ke. 1685 dont (= Cah.). 1686 ke. jorz. Hip. en eve toz
jorz. 1687 Hip. Si het; coquatriz. C: cocatrisse. E: cocatrice.
H: la cocastris. 1688 n'ad. Hip. et cil celé n'a.
— 296 —
Mùlt s'entreheent de haïne,
1690 Mes celé set plus de trahine.
Quant a terre le -veit dormir
E en dormant la gule ovrir,
En tai e en limon se moille 5
E iloec se devoltre e soille,
1695 Por estre plus escolurable.
Puis vet tôt dreit a cel diable:
Tresparmi sa gule se lance
E cil la transglote en sa pance. 10
El n'i a mie este grant pece,
1700 Qu'ele li derompt e depece
Del ventre totes les entrailles
E les boëls e les corailles.
Issue quert delivrenient, 15
Si s'en ist hors tôt salvenient
1705 E cil moert: car morir Pestoet,
Que des plaies garir ne poet.
Ici poet l'em essample prendre
E grant signefiance aprendre. 20
1689 Cah. s'entreheinnent de grant heine. Hip. se heent de
grant haine. 1690 BCEI: traine. 1691 Hip. Quant le eoquatriz
veit d. F: q. ele voit l'autre. 1692 gole. F: bouce. 1693 tav.
lime. BCES: limon. D: boue. Hip. el. 1694 C: se vieutre &
rouoille. D : se devoutre (= Hip.). E : se trait & tooulle. H :
se veautre. S: se devoitre & soulle. 1695 pur. esculurable. B:
escoluriable. C: escousonoable. D: escoloriable (= Hip.). EH:
escoulorable. L: escolurable. S: esconlourable. Cah. escororiable.
1696 Hip. vient. 1697 gole. 1698 tranglote (= D). B: transglute.
C: l'engtrenglout (Hs.). D: tôt ouren meintenant la lance.
E : le transglut. S : tranglout. Cah. transglute. Hip. trans-
glot. 1699 ele. ad. Cah. Si ni. 1699 — 1700 fehlen Hip. 1700
k'ele ne d. Cah. desront. despiece. L: deront. 1701 Hip. cerche
les entralles. 1702 boeals. C: boiaus. E: buiaus. Hip. corralles.
1703 e. 1704 Hip. fort isnelement. Cah. fors, suavement. 1705
kar. 1706 kar. Cah. car. Hip. quer. 1707 [I]ci. 1708 L: an
tandre. Hip. cil qui a Deu se veulent rendre.
- 297 —
Li cocadrilles signefie
1710 Mort e enfer, n'en dotez mie.
Altresi corne la serpent,
Dont jeo vos dis premerement,
Occit le cocadrille e tue 5
E salvement porchace issue,
1715 Fist nostre seignor Jesu Crist:
Car en la char, qu'il por nos prist,
Si sagement s'envolupa,
Que mort e enfer estrangla. 10
D'iloec osta ses bons amis,
1720 Qui renies i erent chaitis,
Si corne li prophètes dist,
Quant il prophetiza de Crist:
0 tu mort, jeo serrai ta mort. 15
Deu, qui est nostre bon confort,
1725 Destruist nostre mort en morant,
Dont toz jors ert enfer plorant.
En resordant rapareilla
Nostre vie, qui ne faldra. 20
lJestes sont mult foies e sages :
1730 Des privées e des salvages
Vos tenez por coart le lèvre
1709 Hip. Le eoquatriz si senefie. 1710 enfern ne dutez.
1711 Hip. le. 1712 don jo vus. 1713 ocit. 1714 purchace. Hip.
en sauvement. Cah. sagement. 1715 si f. ilr^u. 1716 k'il pur.
car fehlt. 1717 Hip. s'envelopa. 1718 ke. enfern. 1719 e d'i.
C: Dïluec. ses bons a. 1720 ke remis, cheitifs. Hip. remes
esteient. D: & cez ii. remistrent. 1722 de ilfu Crist. il fehlt.
C: la prophesie descrist. Hip. bien devant la mort Ihesu Crist.
1723 jo. tu fehlt. 1724 ki. leon fort (= Cah.). Hip. lion f.
CE: lions fors. Der Verg-leich mit dem Lôwen hier ist anstossig;
vielleicht verlesen aus bon 9 fort. 1725 destruit. murant. 1726
jorz. enfern. 1727 e en resnrdant apareilla. Cah. reparilla. L:
raparilla. 1728 ke. faudra. 1729 [Bjestes. 1730 de. de (= Hip.).
Cah. des.
— 298 —
E por foie tenez la chèvre.
Mes de la chèvre neporquant
Avom essample conoissant.
1735 Bue a non le madle en romanz.
Barbes ont longues e pendanz 5
E cornes longues e aguës
E les pels durement velues.
En granz nionz meinent volenters,
1740 Es plus halz e es plus pleners;
Es valees d'entor se paissent 10
E se norrissent e engraissent.
Mult de clere vëue sont:
Quant sont la sus en som le mont,
1745 Mult veient loing e hait e cler.
Quant il veient gent trespasser, 15
Demeintenant por veir savront,
Se veneor ou errant sont.
Ceste beste, qui si cler veit
1750 E qui de si loing aparceit
Son enemi, qui mal li quert, 20
A l'essample de Deu afert:
Car Deu, qui est sires del mont,
Qui meint la sus el plus hait mont,
1755 De loing esgarde e veit e sent
1732 pur. 1733 nepurquant. 1734 C: a bon. Cah. Hip.
bel et grant, 1735 ad. BCDE : bouc. Hip. boc. malle. 1736 ou
lunges. 1737 lunges. E: dures à. 1738 peals (= Cah.). CD:
piaus. E: pials. 1739 Hip. es. maignent. C: grans montaignes.
1740 Das zweite es fehlt. Hip. plânieïs. 1741 peisseut. Cah.
poissent. Hip. paissent. 1742 engreissent. Cah. enereissent. Hip.
engressent. CE : encraissent. 1743 Cah. Hip. mes de. 1744 Cah.
snz el som del. Hip. de sor le. 1745 loinz (== Hip.). 1746 home
(= Cah. Se veient). 1747 pur. Cah. de vérité errant sauront.
CE: saroient. 1748 Cah. si. I: erranz. F: ou autre. 1749 ke.
1750 ke. loinz (= Hip.). 1751 ke. lui. Hip. Se son anemi mal.
1753 kar. ki. mond. Cah. Hip. sire. 1754 qui fehlt. Cah. Maint
la desuz = Hip. (desus).
— 299 —
Quantque font ça e la la gent.
Tôt veit e sent corne veir sire,
Quantque Fem poet penser e dire:
Ainz que el quoer seit concëu,
1760 Le penser a il conëu. 5
Es églises, qui suef sont
Establies parmi cest mont,
Est Deu pëuz e abevrez
Des alruosnes, des charitez,
1765 Que font li crestien feeil, 10
Qui ont sa grâce e son conseil.
Quant nos por l'amor Deu paissom
Un povre ou quant le revestom,
Quant en chartre le visitom,
1770 En maladie ou en prison, 15
Quant le pèlerin herbergom,
Qui n'a ne bordel ne maison,
A Deu le fesom purement,
Qui le receit benignement:
1775 Car si com il meïsmes dit 20
En T évangile, ou est escrit:
Quant tôt le mont juger vendra,
1756 quantke funt la e ca. Hip. Quanque fet a tote la gent.
1757 BC: set, C: haut. E: vrai. Cah. Si veit et sent. 1758 quantke.
1759 ke al. Cah. qu'en le quer. Hip. cuer. 1760 ad. El: la
pensée. Hip. la il a veue. Cah. ad le il connu. 1761 ke sowes.
B: sues (= Cah.). D: souez. CE: ore. L: soies. I: ici. S: ichi.
Nur das adv. suef giebt einen vortrefflichen Sinn. 1762 inond.
1763 Hip. abevre. 1764 Hip. de charité. 1765 ke. feel. B: feeil.
DIKS: feel. E: foiel. Cah. cristien. 1766 ki. Hip. consel.
1767 pur anv\ peissom. Hip. par amor repesson. 1768 vestom
'{= Cah.)- Hip. Le p. ou nos le. 1770 C: ou quant de no pain
li doutions. Hip. Ou quant de dras le recovron. 1771 Cah, un p.
1772 ki. nen a. meison. CEIL: borde. Cah. Hip. meson. 1773
B: Eûmes (== Cah.). Hip. feson. 1774 ki. 1775 kar. 1776 Teu-
vangile. Hip. Et en. 1777 moud. Hip. quant le monde. C:
monde jugera.
— 300 —
A cels de destre part dirra:
Venez, les benurez mon père,
1780 En sa meson e halte e clere,
Qui apareillee vos fu,
Ainz que home fust concëu. 5
Quant nu e povre me veïstes,
Donc me pëustes e vestistes.
1785 Quant jeo oi sei, vos m'enbevrastes
E en chartre me visitastes.
Por ceo en avez deservie 10
Joie de pardurable vie.
Ceste bone parole orront
1790 Cil qui de destre part serront.
Cil de la senestre partie
Itel pramesse n'orront mie, 15
Ainceis orront tôt le contraire:
Deu lor dirra: Gent demalaire,
1795 Alez el feu, qui ne faldra,
Mes pardurablement durra!
One n'ëustes pite de mei, 20
Quant jeo aveie feim e sei,
Ne me volsistes herberger
1800 Ne doner beivre ne manger.
1779 beneurez. C: benoit. E: beneoit. Cah. bonurez. Hip.
venez en la meson mon p. 1780 Cah. la meson h. Hip. Qui tant
par est et bêle et c. B: joie. CE: maison qui est bêle. 1781
ke aparaille vus. Cah. aparillee. Hip. aparrelliee. 1782 ke.
CE: anchois (E: ancois) que fussies. Hip. enceis que hom. 1785
jo. seif. Hip. En cherite me visitastes. E: m'abuvrastes. 1786
Hip. Hostes fui, vos me herbergastes | Enferm fui, vos me visi-
tastes. Ebenso mit geringen Alrweichungen BCDES. 1787 pur eoe.
1788 e (statt de) = Hip. 1789 orrunt. 1790 ki. B: esteront.
Hip. a d. 1791 icil. Hs. E wieder umgestellt. 1792 C: parole.
1793 aneeis (= Cah.). CE andern: il n'aront pas itel promesse |
ancois (C: anchois) orront plus felenesse. 1794 CE: gens demalaire
diex dira. 1795 ke. 1797 kar une. CE: aine. 1798 jo avoie.
Cah. avaie et. 1800 a b. a m.
— 301 —
Visiter ne ensevelir
Ne mei chalcer ne revestir.
Donc dirront cil: Sire, merci,
Quant vos veïsmes nos issi?
1805 Deu respondra a la parsome: 5
Quant vos veïstes le povre home
Ou povre femme ou orphanin
Ou le mesaise pèlerin,
Qui por m'ainor quereit del ben,
1810 E vos ne lui feïstes ren, 10
Donc me veïstes pain querant
E povre pèlerin errant.
Por ceo irreiz el val parfont,
Ou Sathan e ses angles sont.
1815 Cel leu vos est apareille, 15
Desque le mont fu comence.
Por Deu, seignors, entendez ci,
Que tantes feiz avez oï,
Que l'almosne esteint le pecche.
1820 Fêtes donc ben al mesaise, 20
Quant il por Deu vos requerra.
Oëz, comben ceo vos valdra.
Deu vos en metra a sa destre
Amont en la gloire celestre,
1802 vestir. Hip. cliaucier ne mei v. 1803 dirroii. Hip.
diront il. 1804 BCI: veimes. D: meis. 1805 BC: parsone. Cah.
persomme. Hip. parsumine. 1806 O (statt ou). 1807 C: orfenim.
D: orfalin. E: orphenin. IS: orfelin. 1808 meseise. CE: ou
mesaaisie. 1809 ke. B: requist. 1810 en f. Cah. Hip. ne l'en.
1813 pur coe irrez. 1814 Cah. é si angle. I: ses angres. 1815
liu vus, aparaille. 1816 deske. mond. 1817 pur. 1818 ke. D:
com l'aiguë esteint le feu ausi. 1819 ke almosne. le fehlt. Hip.
le pechie. 1820 meseise. Cah. Faites [la?] dunt al. Hip. Aidiez,
bien au mesaisie. 1821 pur. 1822 co vus. Cah. il vus. CE : oies
quel bien vos (E: ques biens vous) en venra. 1823 vus amerra.
B: enmerra (= Cah. Hip.). CDE : en metra. FL: enmenra.
1824 Cah. a sa glorie. Hip. en la joie.
— 302 —
1825 A la joie, qui ne faldra,
Mes tôt ad es sanz fin durra.
E Deu nos dont issi ovrer,
Que la puissom sanz fin régner.
Hors de la peine e del pecche 5
1830 Nos mette Deus a salvete.
i/e l'asne salvage dirrom
Le veir, que ja ne mentirom,
Si com li livres nos aprent,
Qui pas ne fait ne ne niesprent 10
1835 De mustrer essamples resnables
E veraies e delitables.
Li livres n'est mie d'oisoses,
Essamples i a delitoses,
Ou il a mult riche mistere, 15
1840 Dont nos fesom la lettre clere,
Que l'em porra en descovert
Veeir le mistere en apert.
Es deserz d'Alfrique la grant
Troeve l'em qui les vait querant 20
1845 Ices asnes, dont jeo vos cont,
Si n'a si granz en tôt le mont
1825 ke. faudra. 1826 toz jorz. Hip. mes ades sans, duerra.
Cah. sanz f. toz jorz. C: duera/ D: dura. 1827 ACEF: doinst.
BD : doint (= Cah.). 1828 ke. 1829 de peine & de. Cah. U il
vit et il régnera | Per seculormn secula. Amen. 1830 In A ara
Ende des Abschnittes wieder ein Amen. 1829 — 30 fehlen Hip.
1831 [D]el. I: arne. 1832 ke. meintirom. B: ke est i meterum.
1833 nus. 1834 ke. I: ne faut p. 1835 B: resonables. E: non
fables. 1836 verraies. 1837 de oisuses. B: de trifleures. E: d'ui-
seuzes. 1838 ad. Cah. ad mult dilituses. 1839 iad. B: misteire.
E: matere. 1841 ke. 1842 veer. misteire. en fehlt. L: voir
la matière espert. Hip. veier. B: la m. 1843 Alfrike. B:
d'Aufrike. E: d'Aufrique. 1844 le ki. 1845 jo vus. 1846 nad.
mond. Hip. D n'a.
- 303 —
E si ne sont mie dantez.
Es deserz e es bois ramez,
Es valees e es montaignes
1850 Sont les haraz a granz compaignes.
En chescun haraz finement 5
N'a fors un madle sulement,
E cil les femeles mestreie
E en la plaine e en l'erbeie.
1855 El haraz n'a qu'un estalon.
Quant la femele a un foon, 10
Si femele est, femele seit,
Mes si li pères aparceit,
Qu'il seit madles, ne targe gaires,
1860 Qu'il ne colpe ses genitaires
Od ses denz : car il ne voelt mie, — 15
Jeo quit, que ceo seit gelosie, —
Que od ses membres tant crëust,
Que le haraz saillir pëust.
1865 louant le meis de marz est entre
E vint e cinc jors sont passe, 20
1847 E: itels. H: iteus. 1848 EH: rameus. Cah. vermuthet
remes = retiré, solitaire! 1847 — 1848 fehlen Hip. 1850 com-
paingnes. Cah. harraz. 1851 chascon. Cah. chescon. Hip. chas-
cun. 1852 n'ad. solement. 1853 Cah. Et si les. Hip. Icel. 1854
plaigne. BK: l'erbreie. D: l'arboie. EH: l'arbroie. F: herboie.
L: arberie. S: l'erboie. 1855 n'ad ke. 1856 ad. Cah. Et q.
ad feon. Hip. a foon. 1857 DEL: soit: aparcoit. (D: aparsoit,
E: aperçoit.) Cah. s'aparceit. 1859 k'il. EL: n'atarge. D: que
maie soit ainz qu'il past gairez. F ândert: qu'il les tue, tant
par est maires. 1860 ne li coupe. Cah. ne li [ni?] coipe les. Hip.
Que li coupe les. E: caupe les genitailles. 1861 k'il. Cah. dens
que. Hip. quer. 1862 e quid ke coe. Hip. je cuit. 1863 ke.
E: qu'il ait ses membres si creus. 1864 ke. assaillir. BE: saillir.
DIL: sallir. S: salir. 1865 [Q]uant. FK: mai. L: may. 1866
jorz. Hip. vint et cinc. I: quint et cinq. ABDELS : XXV. K:
quinze jorz = F. Trotz des lat. Textes D, wo richtig der 21. Marz
steht, wird 25 mit den Kss. beibehalten.
304
Donc rechane l'asne salvage
Ou en la plaine ou el boscage.
Le jor rechane doze feiz
1870 E la nuit doze, ceo sachez.
Donc sevent ben li païsant, 5
Qui près d'iloeques sont manant,
Que donc sont la nuit e le jor
D'un estât e d'une longor.
1875 Por ceo que doze feiz s'escrie
Des l'enj ornant desqu'a complie, 10
Doze feiz la nuit ensement,
Conoissent il veraienient,
Que donc est Tequinocte dreit
1880 En tel ternie e en tel endreit.
Iceste beste par dreiture 15
Porte del malfe la figure.
Job reconte, qui ne ment mie,
Que Fasne salvage ne crie
1885 Nule feiz, si feim ne l'aspreie.
Altresi cil qui nos guerreie, 20
Kostre enemi, nostre adversaire,
Qui ne fine de nos mal faire.
1867 E: rechasne. F: recane. 1868 en plein, en. 1869
Cah. dozze. 1870 noit. coe. Cah. sacheiz. Hip. sachiez. 1872
ke. cTiloec. I: d*ileques. L: d'illuques. Cah. de iloe. 1873 ke.
noit. E : les nuis & li jor. Hip. les nuis, les jorz. 1874 Hip.
longuorz. 1875 pur coe ke 1876 desk'a. E: l'aj ornant. Cah.
le joruant dusqu'à. Hip. de F aj ornant siqu'a. F: de jor mouvant
dusqiva. 1877 noit. 1878 verraiement. 1879 ke. B: le equinoxe.
D: Fequinoistre. Cah. la quiuoce. Hip. equinoce. 1880 Cah.
termine, dreit. 1881 [ÏJceste. Hip. nature. 1882 Hip. malle.
1883 ke. E: que n'avient. L: recite. 1884 ke. E: braie & crie.
1885 B: Fespreie (= Cah.). Hip. Faproie. FI: asproie. 1886 ki
noz. Hip. guerroie. 1888 ki. Cah. II.
— 305 —
Por qui seint Perre nos chastie,
1890 Que nos ne nos endormom niie7
Mes que nos en veillant orom :
Car toz jors nos vet environ
Corne lion por dévorer, 5
Si sanz garde nos poet trover.
1895 Quant il vit le poeple venir
En la lei Deu e convertir,
Qui seeit en l'ombre de mort
E en ténèbres sanz confort, 10
Donc out doel e si rechana,
1900 E uncor plus rechanera,
Quant il verra tote la gent
Venir a Deu comunement.
Quant il verra les Sarrazins 15
E les Jueus, qui sont frarins,
1905 En la lei Deu realier,
Donc porra de feim baailler:
Car sa viande avra perdue,
Qu'il a si longuement eue. 20
Quant il les verra en la fei,
1910 Donc avra il e feim e sei.
1889 pur ki. Père. B: Perre. E: Pierres. S: Pieres. Cah.
Pur quei. F: cui. 1890 ke = 1891. 1891 kar. jorz. I: nos
vellon et oron. 1892 F: waite. 1893 leon pur. 1894 sanz coe nus
E: sans garde. S: garant (= Hip.). Cah. Se il sanz eeo. 1895
pople. Cah. vist. 1896 I: a la. 1897 ki. DE: estoit. 1900
uncore. 1902 communément. Hip. au D. comandement. 1903 —
1904 sind in FKL umgekehrt gestellt. 1903 Cah. Sarazins. E
Arrabis. 1904 Gieus ki. Hip. genz. Cah. Hip. qui or sunt. E
& les païens & les Juis. 1905 B: e agalier. D: toz retorner. E
trestous torner. F : egillier. I : esbaleier. S : & banloier. Cah.
Dieu à égailler, wobei er als Bedeutung vermuthet: devenir égaux,
s'unir, se confondre (se fondre). 1906 Hip. baallier. E: braire
& r. 1907 kar. Hip. quant. 1908 ke. longement ad. 1909 rer-
rad. Cah. quant les. en bone f. 1910 Cah. avérât et.
Reins ch. Le Bestiaire. 20
— 306 -
Aisi com li asnes reehane
A mienuit e meriane,
A vint e quatre ores, qui sont.
Qui une nuit e un jor font,
1915 Avra le Sathan doel e ire, S
Quant verra del mont tôt l'empire
Venir en créance e en fei
A Jesu Crist, le verai rei.
Qui tôt deit salver e juger.
1920 Donc avra grant doel l'adverser, 10
E cil doel ne faldra james.
Donc porra rechaner ades
Com cil qui toz jors remeindra
En la dolor, qui ne faldra.
1925 De tel dolor Deu nos défende 15
E de noz trespas nos amende.
Une altre beste est mult vileine
De laidure e d'ordure pleine.
C'est le singe, que vos veez,
1930 Dont li halz homes font chertez. 20
Le singe est laid e malostru,
Soventes feiz l'avez vëu.
Ja seit ceo qu'il seit laid devant,
Derere est trop mesavenant.
1911 ausi corne. 1912 rnienoit & a meriene. B: meriane.
E: par nuit & a meridiane. Cah. et à. 1913 hores ke i. e fehlt.
I; vint et. Cah. vinte [vint é?]. 1914 Cah. un jor et une noït,
1916 verrad. mond. 1918 ih>u. verrai. Cah. nostre vrai r. 1919
ke. 1920 BE: Taversier. D: due Tavesier. 1922—1926 fehlen
bei Cah. und Hip. 1923 corne, ki. 1924 ki. faudra. 1925 celé.
1926 Am Ende des Abschnittes hat A wieder ein Amen. 1927
[U]ne. best. Bei Hip. fehlt altre. 192S leidure. de. Hip. ledure.
C: laidour. 1929 co. ke vus. 1930 ces h. Cah. Hip. les. 1931
laidz. CE: lais. Hip. lai. 1932 sovente. E: souventes fois.
1933 coe k*il. leid. 1934 Hip. derrier. I: desriere.
— 307 —
1935 Chef a, mes de eue n'a mie.
Tôt ades pense félonie.
Quant la mère ses foons a,
Cel que plus aime, portera
Entre ses braz par devant sei. 5
1940 L'altre, dont el ne prent conrei,
Par derere s'aert a li
E ambedeus les porte issi.
Oeste beste, si com mei semble,
Al diable afert e resemble. 10
1945 Li diables premerement
Out chef: car al comencement
Fu angle el cel, mes par envie,
Par orgoil e par presumpeie
Perdi le chef, ceo est le veir, 15
1950 Si chaï en enfer le neir,
Dont il jamais ne resordra,
Mes sanz fin en dolor meindra.
Al singe de ren ne m'acort:
Car il est tôt malvais e ort. 20
1955 Plus de treis maneres en sont:
Tels i a qui granz eues ont
1935 ad. cowe n ad. Cah. coue. Hip. coe. 1936 tut. 1937
ad. 1938 celui ke. I: cel. 1940 ele. 1941 se hert. B: se ert.
CDEF: s'aert. Cah. s'ahert. I: se prent. 1942 ambedous. e fehlt.
CE: & ambes deus. Cah. Ambedeis. I: amedeus. L: ambedex.
1943[C]este. corne me. 1944 deable. 1945 deables. 1946 kar. 1947
L: angele. 1948 B: presomeie. 1949 co. Cah. Pardi, ben voir.
Hip. chief que il aveit. 1950 enfern pur veir. B: le neir. DE:
le noir (= Cah.). Hip. enfer tôt dreit. 1951 resurdra. il fehlt:
Cah. dont jamès. retornera. 1952 dolur. 1953 derere. m'acord.
BCDE: de rien (B: ren). Cah. Hip. m'aeort. 1954 kar la est il
malveis e ord. Cah. Hip. ort. CE fûgen hinzu: d'autres singes
parler orrons (E : voirons) | dont .i. petit raconterons (E : vous
conterons). 1956 ad ke. cowes.
20*
— 308 -
E plusors teste coine chen.
Des altres singes savom ben,
Qui habitent ci entre nos,
1960 Qu'il sont mult melancolios.
Tant corne dure le creissant, 5
Sont il mult heite e joiant;
Mes puisque al decurs atorne,
Si sont dolenz, tristes e morne.
1965 (Jr vos conterom d'une oisele,
Qui mult par est corteise e bêle 10
E mult sage e ben entend able;
Toz jors est en ewe manable.
En ces estans ades sojorne,
1970 Enmi l'ewe son ni atorne
Ou entre perres en la nier, 15
Ou nul hom ne poet habiter.
Toz jors meint assiduelment
En une place sulement;
1975 Nule feiz ne s'en quert moveir:
Car tôt i a son estoveir, 20
E neporquant quant ele sent,
Que estre deit alcun tonnent,
Donc s'en vet a un gue baigner
1957 plosors testes (= Cah.). CE: ont testes. 1959 ki.
1960 k'il. 1962 Cah. haitez. F: haitie. I: ketie. 1963 ke. dé-
cors (= Cah.). Hip. retorne. Cah. vermuthet : pois que kaudecors
= quand ils entrent en chaleur! 1964 Hip. sont il dolent et
triste. 1965 [0]re vus. d'un oisel (= Cah. Hip.). F: oisiele. L:
oisele. 1966 ke. cortois. bel. Cah. parest mult eorteis et bel.
1967 Hip. umgestellt: et moult e. 1968 jorz. 1969 estancs. su-
jorne. B: sujurne. D: sejorne. 1971 pères. Hip. entres pierres.
1972 nuls hoem. 1973 jorz. 1974 solement. 1976 kar. ad. 1977
nepurquant. il. 1978 ke deit estre alcon. Cah. Hip. Que il deit
estre. 1979 Hip. en l'eve baignier.
— 309 —
1980 E déduire e esbaneier.
Puis s'en revent a sa maison.
Toz jors mangue bon peisson:
De nule car oigne ne vit,
E sachez, que la lettre dit,
1985 Que sa char est de tel manere
Corne d'un lèvre de bruere.
lcest oisel, c'en est la some,
Signefie le bon prodhome,
Qui en seinte église demore 10
1990 E iloec veille e prie e ore
E vit del pain cotidien
A guise de bon crestien:
Ceo est de la parole Deu,
Que il retent e met en leu. 15
1995 Son cors mangue e son sanc beit,
Dignement le garde e receit.
En ben maint desiqu'en la lin
Corne bon crestien e fin
Ne vet pas sus e jus folant 20
2000 Ne as viandes aerdant,
Qui font l'aime a dolor périr,
Por le cors a aise servir.
En seinte église maint ades
1981 s'en fehlt. meisoii. Cah. Et pois. en. Hip. se remet.
1982 jorz. 1983 Cah. charoine. Hip. charungne. 1984 ke. Cah.
savez (-= Hip.). li livres. 1985 ke. Cah. chair. 1986 Hip. de
lièvre, bruiere. 1987 [C]est. co en. Cah. ceo. FL: ceste oisele
(oisiele). 1988 prodome. bon fehlt. Hip. boen p. 1989 ki. 1990
B: e plore (= Cah.). Hip. prie et velle. 1991 de (== Cah. Hip.).
1992 Hip. en g. 1993 coe. 1994 ke. Hip. a preu. 1997 jesk'en.
Cah. Hip. desiqu'a. F: dusques en. 1998 F: et en vient a tres-
boene fin. 1999 foleiant. BD: folant. S: volant. Cah. ne jus.
2001 ke. dolur. Hip. morir. 2002 pur. eise. Hip. ese. 2003 seint.
— 310 —
En joie, en anior e en pes :
2005 C'est la bone viande e pure,
Qui l'aime garde e assëure
E plus est dolce e savoree
Que n'est nul mel ne nule ree. 5
Oëz que le psalmistre dit,
2010 Davi, qui le psalter escrit:
Plus me sont dolz tes parlement
A mes joës e a mes denz,
Bels sire Deus, qui mainz el cel, 10
Que n'est la ree ne le mel.
2015 Seignors, por Deu, le rei de gloire,
Mettez en oes e en mémoire
Ces essamples, que vos oëz!
Eu seinte église demorez 15
En bone fei e en créance,
2020 En charité, en espérance!
Si vos persévérez en ben,
L'évangile vos pramet ben,
Que vos serreiz a la fin sais 20
Corne bon crestien leaK
2025 N'avez mère fors seinte église,
Qui par anior e par franchise
Vos amoneste e vos chasrie,
Que vos maignez en bone vie. 25
2005 coe. bone fehlt. 2006 ke. aseure. Hip. asseeure. 2007
ke. Cah. Que est. Hip. Plus très douce et meius salée. 2008 ke
nul mel ke seit eu ree. Cah. Plus que n'est miel. Hip. Que n'est
le miel ne que la r. L: assavouree. 2009 ke. 2010 David ke.
B: psautier. D: la sautere. Cah. Davit. 2011 doz. 2012 jowes.
I: orelles. Hip. sens. 2013 beals. ki mains. Hip. mainz. 2014
ke. 2015 pur. Cah. glorie: memorie. 2016 metez (= Cah.). I:
a ovre. F: oevre. 2017 ke vus. Cah. Hip. Les. 2020 B: e en
bone persévérance (== Cah. Hip.). 2021 si vus apareevrez ben.
Cah. Car si vus persevereiz ben. Hip. Se. 2022 ke Teuvangile.
2023 ke. serrez, salfs. 2024 Cah. cristien et. 2026 ke = 2028.
- 311 -
J-ja beste, qui a non panthère,
2030 En dreit romanz love cervere,
Deit ben ci estre amentëue:
Onques sa per ne fu vëue
Ne plus dolce ne plus sueve : 5
Car ele est blanche e ynde e bleve
'2035 E jalne e verte e russe e bise
E colorée en meinte guise.
Totes bestes comunement
Fors le dragon tant sulement 10
Aiment toz dis sa compaignie,
2040 Mes cil la het tote sa vie.
Quant ceste beste est saolee
Ou en montaigne ou en valee
De bones viandes plusors, 15
Nule beste ne quert meillors,
2045 En sa fosse s'en entre e se pose:
Desqu'al terz jor dort e repose.
Al terz jor, quant ele est levée
E de sa fosse fors alee, 20
Donc jette un grant mugissement,
2050 Qu'oem la poet oïr clerement
2029 [L]a. ke ad. pantere. 2030 loucervere. B: franceis
loue cerviere. D: non serniere. CE: lœe & chiere (C: ciere).
S: louve cervere. 2031 amentue. Cah. ameinteue. Hip. Veit.
2032 une. 2033 doce. soeue. B : sueve. D : n'est pluz douce odor
•de la seue. E: seue. Cah. sueue. Hip. blanche, soeve. 2034
e si est (= Cah.). CE : inde. Hip. Quer. rouse. E fùgt hinzu :
& en trestoutes couleurs fleue. 2035 jaundne. BD : jaune. C:
gausne. E: g-anne. D hat hier ohne Zusammenhang : et en bone
peseverance | & si vos di bien sanz doutance. Cah. rose. Hip.
neire et b. 2036 colore de. Hip. Colorée est de. 2037 communé-
ment. 2038 solement. 2039 tôt dis. 2042 Das erste ou fehlt.
2043 plosors. 2045 s'en fehlt. Cah. Hip. et pose. 2046 desk'al.
2047 ele fehlt. Cah. quant est relevée. 2048 Hip. et de dormir
bien saoulée. 2049 don jette. C: nullement. EIS : muiement. D:
.aspirement. L : jemissement. 2050 k'oem. Cah. Corn. Hip. Qu'on.
— 312 —
Par trestot le païs entor.
Donc ist une si bone odor
De sa boche por vérité,
Qu'en tote la veisinete
2055 N'a nule beste, qui se tenge, 5
Que demaneis a li ne venge.
A li venent totes ensemble
Por l'odor, qui bone lor semble,
E totes sivent la panthère.
2060 Mes li dragons se tret arere: 10
Si tost com il la voiz entent
E la dolçor de l'odor sent,
Ne la poet longuement soffrir,
Ainz l'estoet a terre flatir
2065 E enfuir sei el parfont, 15
Qu'il ne s'en poet por tôt le mont
En nule guise plus moveir.
Iloec le covent remaneir.
Jim ceste beste sanz dotance
2070 A mult bêle signefiance. 20
Panthère dit, qui dreit l'entent,
Tant corne > beste qui tôt prent«
E signelie sanz error
2051 Cah. Hip. De t. 2052 Hip. tant boene. 2053 pur.
2054 k'environ la sanz fausete. B : k'en l'aviron senz f. (= Cah.
Qu'en, sanz.) C: que de toute sa uistute. ES: qu'en toute la
voisinete (S: vesinete). Hip. veisinite. 2055 n'ad. ke. B: tienge
(= Hip.). C: taingne. DE: tiegne. Cah. s'en rage. 2056 ke. lui.
Cah. auge. Hip. maintenant, vienge. 2057 lui. Hip. wieder le.
2058 pur. ke. 2059 siwent. pantere. Hip. sevent. L: seguent.
2060 Cah. s'en trait à rère. Hip. s'entret arrière. 2061 Hip. comme
sa. 2063 longement. 2065 Hip. enfoir si en p. 2066 k'il. se. pur.
mond. Cah. s'en. 2067 pus (agn. oft fur plus). Cah. pois. 2096
[E]n. dutance. 2070 ad. 2071 ki. entent. C: dort &. Hip.
bien e. 2072 chose ke. CFL : cose. IKS: chose. EGH : beste.
— 313 —
Jesu Crist, nostre salveor,
2075 Qui par sa grant humilité
Vesti nostre charnalite
E traist tôt le secle a soi.
Por nos soffri e feim e sei 5
E mort en croiz fu al derein
2080 Com verais Deus e soverein.
Al terz jor de mort releva
E tôt le monde gaaigna.
Il meïsmes out dit avant, 10
Quant el mont alout preechant:
2085 Quant de terre eshalce serrai,
Totes choses a mei trarrai.
Àillors redit la lettre tant.
Que Jesu Crist en hait montant 15
Mena nostre chaitivete
2090 E as homes a dons done.
E uns altres prophètes dist
De nostre seignor Jesu Crist:
Jeo sui en la Judas maison 20
La seignorie e le lion,
2095 En la maison Efrem panthère.
Issi est en meinte manere
Nostre salveor figure:
2074 il^u. Cah. Senneor. 2075 ke. 2076 Cali. charnelite.
2077 e treit. BCE: traist (= Cah.). Hip. et trest toz les siècles.
F: trait trestot le siècle. 2078 pur. 2079 Hip. en la croiz au
desrain. Besser ist mort al s Hauptwort und Object zu soffri auf-
zufassen und la croiz zu schreiben. 2080 come verrai deu. Hip.
roi soverain. B: veirs. 2082 Cah. degainna. 2083 Hip. première-
ment: en dist quant il alout prêchant. 2084 mond ala prêchant.
2085 halce. Cah. eshalcie. 2086 moi. Hip. trairai a moi. Cah.
trerrai. 2088 ke. 2089 menad. cheitivete. Cah. chaitivete. 2090
ad. 2093 joe. meison. C: ies tu. EG: je sui. CEG: es Juis
fais maison. Cah. Jo sus. 2094 leon. 2095 meison enfem. B: Efferri.
D: Effren. CEG: en sa maison a fait p. 2096 Hip. de.
— 314 -
Car il a a sei apele
Gent paene e gent judaïsme,
2100 Qui creient une lei meïsme.
Salomon dit en sa sentence,
Que Crist est de Deu sapience, 5
Un esperit multipliable,
Sotil, movant e enteudable,
2105 Certeins, verais sor tote ren,
Suef e net e amant ben,
Plein de pite e amiable, 10
Assëur e ferm e estable,
Qui nul ben ne destorbe a faire,
2110 Dolz e leals e debonaire,
Qui tôt esgarde e qui tôt veit,
E par qui toz li monz esteit. 15
Seint Pol nos redit en un leu:
Crist est la sapience Deu.
2115 Por la panthère, qui est bêle,
Redist Davi altre novele,
Quant de la belte Crist parla 20
El vers »speciosus forma .
De la beste, qui suef est,
2120 Ravom nos Fessample tôt prest.
2098 pur coe. Hier haben BCDEFGIKLS einen Zusatz, der
in B und D lautet : de rneinte guise colorée | car il ad a sei apelee.
D : seignor por dieu or escotez | por ce fu pautere apelee | de meiute
guise colorée | car issi est apelee. 2099 BCE: paiene. Hip. genz
Ymaisme, was er mît Ismaélite erklàrt. 2100 ki. 2102 ke. 2103
CE: montepliable (= Hip.). I: moutepliable. Die Y. 2104—2107
fehlen bei Hip., der sie nur als Variante giebt. 2104 Cah. moveaiit.
2105 verrais. 2106 suefs & netz. Cah. nés. CE: loial. 2108 Cah.
Hip. Et seur. 2109 ke. feire. Hip. destorne. 2110 doz. deboneire.
2111 ke. ke. fait (= BD). Cah. vait. FL: voit: estoit. 2111—
2153 t'ehlen Hip. 2112 quei tôt. mondz." BD: estait. 2113 sein,
nus dist. Cah. dit en altre liu. 2114 F: est sapience de Diu.
2115 pur. ke. Cah. Sur. 2116 redit David. 2117 bealte. 2119
ke. Cah. ert. 2120 nos felilt. Cah. apert.
— 315 —
Sor Deu fert la suavité.
Ysaïas por vérité
Dist la prophecie: Porquei,
Fille Syon, esjoïs tei?
2125 Ton rei vendra suef e dolz, 5
Qui n'est mie fels ne es toi z.
La beste, qui est replenie
E puis repose, signefie
Jesu Crist, nostre salve or,
2130 Qui a Judas le beiseor 10
Se laissa e livrer e vendre
E as Jueus lier e prendre,
Batre, bender e escopir
E tormenter e escharnir.
2135 Quant il fu saols des laidures, 15
Des tormenz e des batëures,
En la seinte croiz s'endormi.
Puis demora tresqu'al terz di
El cher sépulcre glorios.
2140 Donc ala briser a estros 20
Enfer e lia le dragon,
Qui teneit sa gent en prison.
E quant il fu de mort resors,
Tant issirent bones odors
2145 De sa parole e de son non, 25
E tant en ala loing le son,
2121 B: fiert. D: de dieu vient. 2123 purquei. 2124 B:
esjoise. D: esjoye. Cah. Sion. 2125 soef. 2126 ke. 2127 ki.
Cah. quant. 2130 Cah. baiseor. B : traitur. D : boidissor. L :
boiseor. 2131 leissa. Das erste e fehlt. 2132 Gyeus. Das erste
e fehlt. 2133 Cah. bander. 2135 sauls. leidures. Cah. saul.
2138 domora tresk'al. Cah. desquai. 2139 sepulchre. BD: sé-
pulcre. L: gioriox: estrox. Cah. estrois. 2141 enfern. 2142 ki.
2143 resurs. 2144 de bons odurs. D: de bonz odorz. 2145 nun.
2146 loign. sun.
— 316 —
Tant s'espandi sa bone odor,
Que toz li monz en fu meillor.
L'odor del resuscitement
2150 Odora si très dolcement,
Que toz li monz esteit gariz, 5
Qui devant ceo esteit periz.
L'odor de l'incarnacion,
De sa mort, de sa passion,
2155 Si le resordement ne fust,
Ja nul mester ne nos ëust. 10
Tôt fu el resuscitement
Acompli nostre salvement.
Donc dist nostre seignor Jesu,
2160 Qu'il aveit le monde veincu,
E que grant joie en feïssom, 15
E dist, si corne nos lisom:
Bel père, jeo ai ben garde
Ceo que tu m'aveies livre,
2165 Si qu'onques nul sul n'en perdi
Fors celui qui par dreit péri. 20
Ces moz dist il, ne dotez pas,
Por le malëure Judas.
A ses desciples s'aparut,
2170 E a Thomas, qui le mescrut,
Mustra les leus, ceo dit la lettre, 25
Es li flot uncr son dei mettre,
2148 ke. mondz. Cah. Quen tôt le mond n'en fa. 2150
ducement. 2151 ke tôt. mondz. Cah. en fu gari: péri. 2152 ke.
coe. 2156 Cah. estut. 2160 k'il. vencu. Hip. veincu. 2161 ke.
2162 dit. Hip. dist si que nos l'oisson. 2163—2190 fehlen Hip.
2168 beal. jo. 2164 coe ke. 2165 ke une un n'en. Cah. que
unques un n'en. 2166 celi ki. D: par soi mori (peist durchstrichen).
2167 coe. dutez. moz fehlt. Cah. Et ceo d. n'en. 2169 apparut.
Cah. disciples. 2170 ki coe. Cah. ceo. 2171 coe. Cah. lius. dist.
2172 uncore.
- 317 —
Ou les clous aveient este.
Puis dist, quant furent ajuste
2175 ïrestuit ensemble li apostre:
Jeo vois a mon père e al vostre,
E quant a lui venu serrai, 5
L'esperite vos enverrai,
Qui vos enseignera trestot,
2180 Que vos devez faire de bot.
Icestes paroles lor dist;
Ben averra ceo qu'il pramist. 10
feeignors, por Deu, le verai rei,
Car pensom e pernom conrei,
2185 Cornent nos e en quel manere
Sivrom la veraie panthère.
Por Deu e por la vraie croiz, 15
Oiom sa parole e sa voiz:
Car de sa boche ist une odor,
2190 Onques hom ne senti meillor.
Plus sont dolz ses comandemenz
Qu'aromates ne oignemenz. 20
Si ses comandemenz fesom,
Riche en serra le gueredon.
2195 Deu nos merra en son paies,
2173 D: cloz. F: claus. S: cleu. 2174 dit. D: dit quant
cil out taste. F: ostele. Cah. oste. 2176 jo. D: voiz. 2178
l'esperit. B: enverai. D: envoieray. FS: envoierai. Nothvvendig
ist enveierai nicht, obschon Seeger p. 20 envoirrai schon durch
die Silbenzâhlung als viersilbig gesichert ansieht. 2179 ke =
2180 fere. 2181 Cali. parole. 2182 averrad coe k'il. Cah. avenra.
promist. 2183 [Sjeignors pur. verrai. 2184 kar. 2185 quele.
nos fehlt. 2186 siwerom. verraie. B: siverruni. C: seromes. E:
sievrons. Cah. sieverom le verrai. 2187 pur. verraie. 2188 oioms.
2189 kar. un = BD. S: une odour. 2190 onkes hoem. 2191 doz.
2192 ke. E: qu'aromata. Hip. que n'est miel ne nul oignement.
2193 Cah. fesoms: guerdons. 2193—2194 fehlen Hip. 2195 paleis.
Hip. palais. C: raenra. DE: metra.
— 318 —
En la bêle cite de pes,
En Jérusalem la celestre,
El hait m ont, ou tant fet bel estre,
Ou james nul ne serra triste.
2200 Donc porrom dire od le psalmiste : 5
Cite de Deu, glorios diz
Sont de tei contez e escriz.
Issi com nos oï l'avom,
En tel manere le veom.
2205 En tel guise Pavom vèu 10
En la cit al rei de vertu.
feeignors, entendez cest sermon
Ne semblez mie le dragon,
Qui ne poet la dolçor soffrir
2210 Ne la parole Deu oïr. 15
C'est le malves home por veir,
Qui ne poet mie remaneir
En place, ou l'en espant l'odor
De la parole al salveor,
2215 En muster ou en cimetire, 20
Ou il oie bon sermon dire,
N'i poet arester ne atendre,
2197 iherusalem. la fehlt. C: terrestre. 2198 Cah. feit. 2199
Cah. nul ne sera james. 2200 psalmistre. Hip. porra. 2201 CE:
chites (E : citez). Cah. glorieus. Hip. gloriosiz. 2202 es. Hip. De
tei sunt trestoz nos escriz. E : soit de toi chantez & escris. 2203
Hip. avon. 2204 E: la. Cah. verrom. Hip. veon. 2206 cite le
(== Cah.). CE: cit au. Cah. Hip. rei Ihu (Ihesu). F: chite le
roi Artu. 2207 [SJeignors. Cah. son. Hip. cest raison. 2209 ki.
dolor. Hip. doucor. 2211 coe. malveis hoem. 2212 ki. 2213
Cah. Hip. l'en. 2215 F: mostier. cimentire. Hip. monstier. Cah.
cimitere. Nicht nur in der Kirche, sondern auch ausserhalb auf
dem Friedhofe wurde im Mittelalter wie noch heute theilweise in
England gepredigt. 2216 Hip. ou l'en deit le boen sarmon d. S:
ou on doie le sermon d. 2217 Cah. Hip. Ne.
- 319 —
Einz dit, qu'il va aillors entendre.
La bone odor est fes e some
2220 Al dragon e al malves home.
JM.es dreiz est, que nos vos diom
De la faiture del dragon. 5
De totes les bestes rampanz
Est li dragons tôt li plus granz.
22J5 Le dreit dragon si est trove
En Ethiope le règne.
Boche a petite e grant le cors, 10
En l'air reluist corne fins ors.
Longue a la eue e creste grant,
2230 Grant ennui fet a l'olifant:
Car od sa eue le débat
Par les jambes, si qu'il l'abat, 15
Ne porte pas venim de mort,
Mes durement est grant e fort
2235 E od sa eue discipline
Tôt ceo qu'il a en sa saisine
Ne fet mie grant nuisement 20
Fors od sa eue sulement.
2218 k'il ad aillurs. Hip. que allors va. 2219 bon = BD.
Cah. fais. Hip. ce est la summe. 2220 malveis. Hier fiïgt I
hinzu: Del sarmon ce vos dis je bien | Si loi* semble estront de
chien. 2221 [M]es. ke. 2222 al. 2223 les fehlt. CEG: rapinans.
2224 le dragon le. tôt fehlt. 2225 dret. CE: en grant calom\(E:
chalour) est engenres (E: engendres). Hip. Et en grant chalor en-
gendrez. 2226 C: Echiope. E: Ethyope la cite. Hip. sunt il
nez. 2227 bûche ad. 2228 l'eir relust. E: li ors. Hip. Et si
reluist comme fin ors. 2229 longe ad. cowe. F: teste. I: ungles
granz. CE: & le crin. S: & ongles. 2230 CE: anui. 2231 kar.
cowe. 2232 k'il. 2235 cowe. e fehlt, F: dessepline. I: et ove
sa coue asouplie. 2236 coe ke. ad. seisine (= Cah.). I: toz cens
qui sunt en sa baillie (Hip. ballie). 2238 cowe solement.
— 320 —
XI ui mes vos volom reconter
2240 D'une grant merveille de mer.
En mer sont li peisson divers
Com en la terre sont les vers
E li oisel amont en l'air. 5
Li un sont blanc, li altre vair,
2245 Li un neir e li altre bis.
Alsi en mer, jeol vos pie vis,
Sont li peisson diversement,
Mes Fern ne poet mie ensement e 10
De cels les natures saveir
2250 Com l'em poet des bestes por veir.
En la mer, qui est grant e pleine,
Est l'esturgon e la baleine
E le turbot e le porpeis 15
E un grant, qui a non graspeis.
2255 Mes un mustre i a merveillos,
Trop culvert e trop perillos:
Cetus a non selonc latin.
As mariners est mal veisin. 20
Altretel est corne sablon
2239 [H]ui. volum. Cah. conter. Hip. Iuies. vodron raconter.
2240 de. Hip. mervelle. 2241 sunt. 2242 vernis. Cah. corne en t.
2243 Teir (= Cah. Hip.). BCDE: l'air. 2244 neir (= Cah. Hip.).
CES: vair. D: noir. 2245 vert, e fehlt. CES: noir. D: sont
var li antre biz. Cah. veir. Hip. vair = FI. L : verz. 2246
ausi. jol vus. E: ensi entrials je. 2247 pesson. 2243 Hip.
esement. l'en == Cah. 2249 celés la nature. ES: les natures.
2250 altres. E: on fait. Hip. des bestes 2251 k'est grand. Hip.
saine. 2252 B: l'estorgon. CG: l'esturgons. D: l'osterin. E:
l'esturions. Cah. l'estorgun. I: l'esturjon. 5253 B: pux-peis.
EG : pourpois. F : porpois. I : torbot. graspeis. 2254 altre ki
ad. D: graspeiz. CEFG: li craspois. H: graspois. I: porpeis.
S : poupois. Cah. gras peis. Hip. porpeis. 2255 ad merveillus.
B: munstre. CE: moustre. D: maistre. S: monstre (= Hip.).
2257 ad. solonc. C: Senis. D: cestui. Cah. latins. 2258 Cah.
malveisins.
— 321 —
2260 La creste de son dos en som.
Quant il se levé en celé mer,
Cil qui par la soelent sigler,
Quident ben, que une isle seit,
Mes espérance les deceit. 5
2265 Por la grandor, qui est en lui,
Iloeques venent a refui:
Por la tormente, qui les chace,
Estre quident en bone place,
Lor ancres gettent e lor pont, 10
2270 Lor manger quisent, lor feu font,
E por lor nef ben atacher,
Font granz pels el sablon ficher,
Qui semble terre a lor avis.
Puis font lor feu, jeol vos plevis. 15
2275 Quant le inustre la chalor sent
Del feu, qui desus lui s'esprent,
Donc se plonge par grant rador
Aval en la grant parfondor
E fet od sei la nef plonger 20
2280 E tote la gent periller.
2260 Feskerde. BF: l'eskede. CEG: li (EG: la) creste. CE:
amont. D: le teide. K: l'eskerdes. L: Fescharde. S: Tescarde.
Hip. Les ckerde. Cah. kennt das Wort nicht und meint, der Zu-
sammeiihang zeige, dass es den Riicken eines Fisches bezeichne.
2262 ki. Cah. suelent. CE: suelent (vuelent) aler. Hip. deivent.
2263 ke un. Cah. ydles. F: ydres. I: ille. Hip. Cuident. 2265
par. ke. Cah. le. en li. 2266 ilokes. D: se mettent sor lui.
2267 pur. ke. D: les tormenz qui la lez. 2268 Hip. entrer cui-
dent. 2269 CE : lor avoir getent en. S : lor angres getent sour
le mont. I: gietent lor feu font | lor mangier cui sent sor cel
mont. 2271 pur. 2273 ke. C: c'a terre sont. 2274 jol. I: grant
feu ce vos. 2275 B: munstre. CD: mostre. E: moustres. Hip.
cel monstre. 2276 ke. esprent (= Hip.). Cah. desor li. 2277
plunge. raddor. Cah. reddor. I: rador. L: roidor. F: roidour.
CEG: radour. 2278 la aval el parfunt grandor. C: grant par-
fondour. D: lavai el parfont sanz sejor. E: mer p. I: parfondor.
FL : parfont grandor.
Keinseh, Le Bestiaire. 21
— 322 —
_Lot altresi sont decëuz
Les chaitis dolenz mescrëuz,
Qui el diable ont lor fiance
E font délai e demorance
2285 Es ovraignes, que pecche voelt, 5
Dont la chaitive aime se doelt.
La ou il meins se donent garde,
Vent li leres, que mais feus arde.
Quant ben les sent a sei aers,
2290 Od els se plonge tôt envers 10
Dreit en enfer el plus parfont:
Cil sont periz, qui la enz vont.
lcest peisson, quant feim le prent,
Bee la gule durement.
2295 Donc ist de sa boche une odor, 15
Qui mult est de bone savor.
Celé part venent de randon
Meintenant li petit peisson,
Si se lancent a mult grant fuie
2300 Trestuit ensemble enmi sa gule 20
Por Fodor, qui bone lor semble,
IE cil clôt ses joës ensemble.
Quant il sent ben sa gule pleine,
2281 [T]ut. 2282 cheitifs. 2283 ki. 2285 overaignes ke.
CE : en (&) ouvraigne. 2286 cheitive. 2287 il fehit. Hip. el m?ins.
C: done. 2288 lerres ke. BCE: leres. 2289 Hip. le. D: se bien
a li sont athachiez: trestoz lies. 2290 plunge. Hip. O sei le
plunge. evers. 2291 enfern. puz. Hip. En mi enfer el plus par-
font. 2292 ki. Steht am Eande. CES : la en. D : laienz. L :
laiens. 2293 [C]est. Cah. Tesprent. 2294 gole. C: bouce. 2295
un (= Cah. Hip.). 2296 ke. 2298 Hip. li autre p. 2299 B: foie.
CDEI: foule. S: forche. 2300 trestut. Hip. ens en. 2301 ke.
2302 clost. jowes. Hip. Et cil les transglout toz ensemble (I: si
les transglotit). 2303 Cah. sent si sa. 2303—2304 fehlen Hip.
- 323 —
Toz les transglote a une aleine
2305 En sa pance, qui est si lee
Corne serreit une valee.
Là diables fet ensement:
8a gule bee durement 5
Vers la gent de petite fei,
2310 Tant qu'il les a atret a sei:
Car ci) qui petite fei ont
E de feble créance sont,
Sont mult léger a acrocher 10
De celui qui les set ascher.
2315 II lor fet un aaschement,
Qui primes oelt mult dolcement,
Com est d'alcun charnel délit
De bêle femme aveir en lit, 15
De ben beivre, de ben manger
2320 Ou de richesce coveiter,
Qui primes oelt mult dolcement,
Mes puis define amèrement.
Quant de ceo les a aaschez, 20
Tant qu'il les sent ben acrochez,
2304 tranglute. B : transglute. C : estrangle. D : tranglote..
E : transglout. S : si les tranglout. Sis ? 2305 e sa. ke si est.
Cah. mult est. 2306 serroit. Hip. ce fust = C. 2307 [L]i de-
ables. 2308 la gole (= Cah. Hip.). 2309 C: paisible. 2310 k'il.
ad. Cah. les atrait. 2311 kar. ki. 2312 Hip. fieble. 2313 crocher.
ÇDES: acrochier. 2314 eeli ki. B: aschier. C: enbuschier. D:
ataehier. E: embuschier, vorher eslongier verschrieben. S: aachier
(= Hip.). 2315 B : aaschiement. CE : aaisement. D : aspirement.
Hip. aachement. 2316 ke: mut. B: oit. CE: lor est molt. D:
plait. S : eut, Hip. est moult. Hier fûgt I hinzu : Apres desfine
en raarrement. 2317 d'alcon. Cah. corne d'à. 2319 ou ben. Das
zweite de fehlt. 2320 Cah. richesces. 2321 ke. docement. B: oeL
CE: est. D: plait. F: flairent. 2322 CE: laidement. 2323 coe.
ad. C: alaities. D: atachies. E: aaisies. S: aachies. Cah.
acliiez. Hip. aachiez. 2324 k'il. Cah. que les. Hip. les a moult
enlaciez.
21*
— 324 -
2325 Bee la gule, sis transglot,
Ja n'ert saol, tant par est glot.
Li grant peisson se gardent ben,
Que il ne lor mesfet de ren.
E savez vos, qui li granz sont? 5
2330 Les bons, qui bone créance ont,
Qui ades sont ferm e estable
En Deu le père esperitable.
En cels qui lui ont en mémoire,
N'avra ja diable victoire. 10
2335 Mes li dolent, li mescreant,
Qui vont en la fei Deu dotant
E sont en créance petiz,
Cist corent après les deliz,
E li diables, quis deceit, 15
2340 Bee la gule, sis receit.
Mes damne Deu l'omnipotent
Nos mette en le soen salvement
E en sa grant joie nos meine
Grariz de pecche e de peine. 20
2345 Jl laist mei, que des hui mes vos die
D'un oisel, ou mult a boisdie.
2325 gole. tranglot. B: si transglot. C: ses englont, D:
& lez tranglote. E: englout. S: ses tranglout. Cah. Hip. s1 es
transglot (transglout). 2326 CE: glous. D: glote. Cah. nest sauls.
Hip. n'iert saoul. 2327 Hip. s'en garde. 2328 ke. CE: forfait.
Hip. forfet. 2329 ki. B: queus. 2330 boens ki bo. 2331 ki
en deu sont, CDE: ades (E : adez). Hip. boen et. 2332 ki est
père. Hip. A Deu. 2333 a. ke. Cah. qui en lui ont meinorie.
liip. de lui ont m. 2334 deable. 2336 ki. la lei. dutant. C:
noant. 2337 Hip. Qui s. 2338 ovrent. B: curent. CE: & keurent.
D: corront. I: courent. 2339 deables kes. Hip. Et deable qui
les. 2340 gole. Cah. Hip. s'es. 2342 B: sun. DK: son. Cah.
en son. 2341 — 2344 fehlen Hip. 2343 Cah. Qui vit et règne et
régnera J In seculorum secula. Amen. 2344 Auch A hat am
Ende des Abschnittes Amen. 2345 [Pjlaist. ke. B: des homes.
Cah. des lionnes. Hip. de ymes. 2346 ad. Cah. voisdie.
- 325 —
C'est la pçrdriz, que nos veom,
Que nos si volenters mangom,
Si n'est pas nette neporquant,
2350 Ainz est e orde e mesfesant
E si a un mult malvais point: 5
Car madles od madle se joint.
Itant est ardant lor luxure,
Qu'il oblient dreite nature.
2355 La perdriz est mult traîtresse:
Car a guise de larron esse 10
Emble e cove les altrui oes,
Mes li pulcin ne li ont oes
Por le larrecin, qu'ele en fait.
2360 Or entendez, cornent ceo vait.
Quant les altrui oes a covez 15
E les pulcinez alevez,
Tantost eom il veient e vont
E que aparcëuz se sont,
2365 Quant il oënt crier lor mère
Od sa voiz, qui n'est mie clere, 20
De celé part aler s'angoissent:
2347 coe. ke. C: piertris. E: pertris. S: pétris. 2348 ke.
2349 nepurquant. 2350 Das erste e fehlt. Cah. Anceis. Hip.
Eiuceiz. 2351 ad. molt malveis. Hip. Si i a. 2352 kar madle
od le. Hip. Quer le malle au malle. 2353 tant est ardente lur.
CE : itant. ardans. D : ardant. S : tant sont ardant de grant 1.
(= Hip.). Cah. ardante. 2354 k'il. 2355 traiteresse. Hip. traîtresse.
2356 kar. laronesse. Hip. en g. 2357 altri oefs. F: autres oeus.
L : autruiz oez. 2358 poucin. Hip. mes cest preu ne li vient a
oes. 2359 pur. larecin k'ele feit. en fehlt. B: larcin. CS: larre-
çhin. D: traison. 2360 ore. co veit. 2361 altri oefs ad. les
fehlt. 2362 poucins en ad levez. BE: alevez. C: pouehines.
Cah. })ocines ad 1. Hip. perdriaux. 2363 en tant corn, volent
(== Cah.). CE: tantost. volent (E : pueent) s'en vont. S: oient &
voient & vont. 2364 ke. 2365 lur. Hip. oient, père. 2366 lu.
pas. C: mie. E: & lor serours & puis lor père. 2367 s'anguois-
sent. B: s'enjoisent.
— 326 —
Car par nature la conoissent
E ben l'entendent par le cri.
2370 Celé lessent qui les norri:
A lor dreite mère s'en venent
E tôt ades a li se tenent. 5
La false mère remeint suie,
Par son tripot e par sa bule
2375 Pert la meite de son eage,
Si ne se tent mie por sage
De sa peine, que ele a mise 10
Longuement en altrui servise:
Car donc veit, que tôt son travail
2380 Ne li a pas valu un ail.
oeignors, ci a essample bêle,
Qui tôt le quoer me renovele. 15
Altresi corne la perdriz,
Qui altrui enfanz a norriz,
2385 E puis al daerrein les pert,
Avent il trestot en apert
Al diable, ben est raison: 20
Quant il la generacion
De Deu, nostre soverein père,
2390 Einble e norrist corne fél 1ère
En malvestez, en leccheries,
2368 kar. Hip. le quenoissent. 2370 ki. 2371 lur. CE: s'en
vont. 2372 od. I: a le. FL: a li. 2372 fehlt ganz wie in C
bei Hip., was er ûbersehen. E: & trestout adez od lui sont.
2373 sole. 2374 boule. BEK: tripot. CD: triboul. I: barat.
2375 I: aage. 2376 pur. se fehlt. Hip. la tient. 2377 k'ele ad.
Cah. la. 2378 longement. altri. 2379 kar. ke. 2380 lui ad. Hip.
a valu un sol ail. 2381 [Sjeignors ceste. est. 2382 e tôt. m'en.
2334 ke altri. ad. E: poucins. Hip. qui a autrui effanz. 2385
derein. Cah. daerein. Hip. desrein. 2386 Hip. Autresi trestot.
2387 e ben. reison. E: raisons: les générations. 2388 Hip. a g.
2390 com. Cah. norit. Hip. emblez. norriz. 2391 lecheries. Hip. es.
— 327 —
En luxures, en beveries,
Si en quide faire ses fiz.
Quant longuement les a norriz
2395 E il oënt la voiz lor père
En l'église, lor dreite mère, 5
Donc sevent, que traï les a:
Car a lor père les embla.
Mes puisque sa parole entendent,
2400 A lui venent, a lui se rendent,
E il les receit e norrist, 10
Soz ses eles les garantist.
Seignors, par fei, ceo n'est pas dote,
Ja n'ert en si malvaise rote
2405 Nul peccheor dolent chaitif,
Se tant com il est sein e vif, 15
Se voelt retraire e repentir,
Qu'il ne puist a Deu venir.
Seinte église le recevra,
2410 Soz ses eles le défendra,
Quant a li vendra a garant. 20
E li angle sont plus joiant
D'un peccheor, qui merci crie
E se repent de sa folie,
2415 Si com testmonie l'escriz
Que de nonante noef esliz, 25
2392 C: usure, roberie. E: rauberie. D: glotonie. 2393
fere. filz. 2394 longement. ad. 2395 lur. 2397 ke. ad. Cah.
trahiz. Hip. traiz. 2398 ki. 2399 ke. 2400 C: sans nule atente.
D : & descendent. E : sans plus d'atendre. 2402 E : si les ioist.
2403 coe. 2404 malveise. Hip. de. 2405 cheitif. 2406 cum.
se fehlt. Cah. = BC si tost cum. 2407 s'il se. retreire. Hip.
retrere. B: repenter. 2408 k'il. peusse. BCE: revenir. Cah.
poisse. Hip. puisse. 2409 Hip. deffendra. 2410 defendera. Hip.
norrira. 2411 lui (= Hip.). 2413 ki. Hip. qui s'umilie. 2414 C:
& humelie. E: & s'umelie. Hip. & merci crie. 2415 corne test-
moine li. Cah. Hip. tesmoigne. 2416 ke. D: IX et sis. I: juste.
— 328 —
Qui n'ont mester de penitance.
Ceo dit la lettre sanz dotance.
Ue la belette est grant merveille:
2420 Car ele enfante par l'oreille
E parmi la boche receit 5
La semence, dont el conceit.
Del madle, quant il li aproche,
Prent la semence par la boche,
2425 Qui dedenz son ventre norrist
E parmi l'oreille s'en ist. 10
Ceste petite beste mue
Porte ses chaels e remue
S o ventes feiz de leu en leu
2430 Ne tent mie une place en feu.
Les serpenz e les sorriz het, 15
De la les chace, ou el les set.
Sont cil fols, qui vont affermant,
Que ele receit e espant
2435 La semence parmi l'oïe?
Sëurement ceo n'i a mie. 20
A. ceste sont aparagez
Plusors, qui sont acoragez
2417 ki. 2418 coe. dutance. 2419 [D]e. 2420 kar. 2422
ele. Cah. par quoi. 2423 ele l'aproche (== Hip.). B: ele i. C:
il i. 2425 ke. 2427 beste petite. 2428 B: caieus. C: faons. D:
chayaus. Hip. Por se ses founceaus r. Cah. faons 2429 sovente.
lin. lin. D: leu. C: liu. lieu. 2430 fin. BDS: fieu. C: fief.
Cah. bemerkt falsch: On dirait que c'est l'expression: n'avoir ni
feu ni lieu. 2431 C: le serpent, la souris. Hip. moult durement
het. 2432 ele. 2433 ki. B: sunt fols cil (= Cah. sont). CHr
fol sont, au formant (H: froment). D: mult sont fous, disant.
F: si sont, afremant. M: fols sont. 2433 — 2436 fehlen Hip.
2434 k'ele. 2436 coe. ad. D : ce ne fait m. K : ceo ne li a il m.
Cah. ne lui ail m. 2437 [A] ceste beste sunt. CG: aparillie. D:
comparagez. Cah. Ceste beste sunt parafiez. Hip. aconparagie.
2438 ki. Cah. encoragiez. Hip. encoragie.
— 329 —
De ben ovrer, de Deu servir,
2440 De la parole Deu oïr.
Corios sont, mult i entendent,
En lor corage a Deu se rendent
E comencent a ben ovrer, 5
A Deu servir e a amer;
2445 Mes en petit d'ore recreient
E ceo qu'il ont oï, inescreient,
Si ne sont mie obedienz
A faire ses comandemenz, 10
Com il aveient einz pramis.
2450 Al serpent, qui a non aspis,
Resont a comparer tels i a,
Si vos dirrai, quel costume a
Celé serpent, dont jeo vos di, 15
Neporquant onques ne la vi.
2455 Mes ceo est vérité provee:
Quant el creint estre enchantée
Par l'enchanteor, qu'ele creint,
2439 Hip. bien oir. C: bien joir. 2440 coe lor vent mult a
pleisir. BCD: de la parole deu ourir (C : dieu oir. D: oyr). 2441
C: sunt curious molt longuement: rent. Hip. Sunt curious a le
entendent. 2445 mes quant lor prent a ennuier. BCD: mes en
petit ure recreient (C: mais, d'eure recroient. D: d'oure mescroient).
Cah. Et. 2446 sil mettent trop a nonchaler. BC: & ce (C: cou)
k'il unt (C : qu'il ont) oi mescreient (C: mescroient). D: iceus qui
en dieu bien ne croient. S : & chou que il aimment mescroient.
Hip. et ce que il aiment m. 2447 e ne (= Hip.). 2448 fere
(= Hip.). 2449 si com a. B: premis. C: estoient apris. Hip.
si com il li orent p. 2450 a la. k'ad. Hip. Du. 2451 ne sont
compare tels i a. B : resont. C : se font compare il. D : bien
orrez ja. G: si sont. S: sont acomparagie tel gent. Der Sinn
der von den Schreibern nicht recht verstandenen Stelle ist, dass
nicht nur mit dem Wiesel, sondern aucli mit der Aspis manche zu
vergleichen sind. Cah. ke sont compares. Hip. sunt a comparagier
tel gent. 2452 vus. costome ad. Hip. Dirai vos s'acostumement.
2453 jo vus. C : icil serpens. Hip. Icest. 2454 nepurquant une.
Hip. le. 2455 mest co. 2456 ele crent. BDIS : crient. C : croit.
Cah. craint. 2457 pur. k'ele crent. BCD: crient.
— 330 -
L'une de ses oreilles preint
A la terre mult durement
2460 E od sa eue finement
Estope l'altre oreille si,
Que de li ne poet estre oï 5
L'enchanteor en nule guise.
De tel manere est sa cointise.
2465 JJ'altretele manere sont
Les riches homes de cest mont.
Tôt sont encombrez e chargez 10
De richesces e de pecchez.
Quant il oient de Deu parler,
2470 L'oreille n'i poënt torner.
Par richesces sont assordez
E par coveitise assorbez, 15
Qu'il n'oient ne ne veient gote,
Toz jors tenent malvaise rote.
2475 L'évangile meïsme afiche:
Plus gref chose est a home riche
En la gloire del cel entrer 20
Que de faire un cameil passer
Par le chaas d'une aguillette,
2458 prent. BDIS: prient. 2460 cowe. 2461 Hip. issi.
2462 ke. lui. Hip. d'ele. B : pot. C : puist. 2465 [D]e altretel.
C umgestellt. Cah. D'altre tèle. Hip. D'autretele. 2466 mond.
2467 tant. ODE umgestellt. 2468 Hip. coveitise. pechie. 2469
Hip. parler de De. 2470 atorner. B: turner. C: douner. Hip.
por richeces sunt asorde. 2471 asordez. CES: asourde. 2471 —
2472 fehlen Hip. 2472 asorbez. C: essorbe. E: asote. 2473
k'il n'oent. 2474 malveise. 2475 l'euvangile. 2476 grève. Hip.
d'un h. B: gref. CDE : grief est. Cah. est un. 2477 glorie.
Hip. gloire Deu fere entrer. 2478 ke feire. chamail trespasser.
de fehlt. CE: que de. passer. C: camel. DEI: charnel. 2479
chas d'un. B: chaas (= KM) de un agoillette. C: casse d'une
aguille. E: treu d'une agullette. D: les chasse. F: casse. Hip.
la chasse.
— 331 —
2480 Qui seit estreite e petitette.
Maldite seit celé richesce,
Qui l'aime meine en tel destresce,
En la peine, qui toz jors dure
En la furnaise e en l'ardure 5
2485 De la puor, qui toz jors art.
Richesces sont de inale part:
Car a grant travail sont conquises
E a grant poor sont porsises
E a grant dolor sont guerpies 10
2490 E perdues e départies.
Por ceo fist ben jadis un sage,
Qui rnult aveit tôt son eage
A ses richesces entendu,
Tant que la mémoire out perdu 15
2495 De Deu servir e honorer.
Un jor se prist a porpenser;
Esgarrez fu, que il fereit,
Se il a ses vignes irreit
Ou a ses falceors as prez. 20
2500 Durement esteit esgarrez
De ses bestes, qui se moreient,
2480 ke. Hip. deugee. 2481 icele. 2482 ke. E: destroit:
ou tout adez tonnens li croit. Hip. la d. Cah. à. 2483 de. ke.
jorz. C: qui l'orne maine en tel ordure: en la paine qui tous jors
dure. Cah. Hip. De. 2484 furneise. BDE : fornaise. Hip. fornese.
2485 puur ke. 2487 kar. Hip. Qui. 2488 pour, pursises. Hip.
et puis. 2489 dolur. E: & perdues & départies: quant faire en
couvient départies. Cah. donées. Hip. deguerpies. 2491 pur coe.
B: fist deu. C: dist bien. 2492 ke. Hip. aage. 2493 a la
richesce. 2494 ke. 2495 honurer. Hip. De Deu qui tôt a a sauver.
2496 purpenser. 2497 ke. CE: & garde en soi que il feroit.
2498 B: faucheurs. Hip. faucheors. 2499 falcors. B: vines ou
a ces blez. C: blés. Hip. a ses vignes ou a ses p. 2500 fu.
B : en tud. 2501 avers ke. se fehlt. B : pecunes. C : bestes. E :
bestailles. K: pecunies. Hip. qui li m.
- 332 -
De ses nés, qui par mer eoreient.
De ses molins ert en porpens,
Qu'il eussent ewe toz tens.
2505 Donc lui veneient messager,
Que la porreit tant gaaigner. 5
Altres messagers reveneient,
Qui altres no vêles diseient
De ceo que tant perdu aveit,
2510 Que nuls le nombre n'en saveit.
La ou il ert en tel destresce, 10
Regarde amont e les elz dresce
Vers Deu, qui tôt le mont forma,
E de sa richesce pensa,
2515 Qui lui aveit fet oblier
Ceo que il dëust plus amer, 15
E tant i aveit mis son quoer.
Qu'il ne s'en poeit a nul foer
Desvoluper ne départir
2520 Ne honoreement eissir.
Donc se porpensa mult estreit. 20
Que tôt ensemble guerpireit.
Ses pecunes e son trésor
Vendi tôt, si achata or.
2525 Q.uanqu'il out, en or ajusta:
2502 nefs ke. E: aloient. 2503 purpens. 2504 k'iL par
toz. Cah. Qui n'avoient. Hip. eve en. 2505 Hip. li veneit un
mesagier. 2506 ke. Cah. agaainner. 2507 Hip. autre mesage
reveneit: diseit. 2508 ke. li. 2509 ke ja tant, de eeo l'ehlt.
Hip. Que del suen. 2510 ke. ne. D: reeoveroit. Hip. Que pas
le numbre. 2511 Hip. destreit: amont el ciel tôt dreit. E: tristresce.
2512 oilz. Cah. Garda. 2513 ki. inonde. 2514 Cah. mult p.
2515 ke. Hip. li. 251t. k*il. Cah. qu'il, le plus. 2518 k'il.
s'en fehlt. 2519 despartir. BCDE: départir. Cah. devoluper sei.
2520 honureement. E : ni ounerablement. CDE : issir (= Cah.).
2521 purpensa. Hip. porpense. 2522 ke. 2523 pecimies. Hip.
richece*. ses trésors. 2524 Hip. ors. 2525 quanke. justa (= B).
C: ot tout aune. D: ajosta. I: ehanja. S: tourna.
- 333 —
En une masse l'assembla
Com une moele de molin.
Quant il out tôt vendu enfin,
Que ren n'i out renies a vendre,
2530 Dont Fem pëust un dener prendre, 5
Toz ses dras vendi a devise
Fors ses braies e sa chemise,
Que plus a vendre n'i laissa.
►Son or devant sei roulla.
2535 Quant il out trestot assemble 10
E il Tout issi atorne,
Qu'od une chaene le tint,
One ne fina, desiqu'il vint
Sor une roche lez la mer.
2540 Lors comença floz a monter. 15
Quant il fu tôt rasez e pleins,
Cil empeinst od pez e od meins
Son or es greignors parfondesces,
Puis si a dit: Alez, richesces,
2545 A mil e cinquante diables! 20
2526 l'assembla. B: massa. C: maie a asanle. 2527 C: la
maie fu molt grande enfin. D : mole. E : muele (= Hip.). 2528
Tout. 2529 ke. remis (= Cah.). C: si vendi ni remest a v.
DE: reniez. 2530 Hip. l'en. 2531 Hip. a divers. 2532 for sul
ses. Hip. sa chemise et le braiers. 2533 ke. ne leissa. Hip. ni
lessa. 2534 BS: roela. C: asambla. D: rooula. E: amassa.
Hip. roola. 2535 asemble. Hip. Tout. 2536 kar. Hip. Quer.
2537 ke d'une, teneit. B: clieine. C: caaine. E: chaîne. Cah.
Que un. Hip. En une. 2538 une. jeske. veneit. E : tant le charoie
que. Hip. Puis ne. 2539 sur. grant roche. E: lez une. de mer.
Hip. soz. grant r, de mer. 2540 le flot (= D). C: commanda sus.
E: commença sus. IS: flo. K: le floz. 2541 la mer tu (= Cah.).
C: li flues fu rassis. E: li flos. CE: plains. D: q. en la mer.
granz & pleinz. IS : tôt haucie (S: hauchie) &. 2542 l'empeint.
Hip. si enpeint. E: si empainst des. 2543 parfundesces. Hip.
es plus granz p. CE : en grandes p. 2544 ad. Cah. si ad dit pois.
Hip. Puis lor a. 2545 deables. B : cinequante. CES : & LX diables.
D: a cent a cinquante dyahle. Cah. et cinc cens. I: sexante.
— 334
Ne serreiz mes od mei manables:
Car vos me quidastes neier,
Mes jeo vos neierai premer.
Maldit seit tôt le vostre acost!
2550 Qui en vos a son quoer repost, 5
Ne poet bone veie tenir
N'a la halte joie venir.
feeignors, por Deu l'omnipotent,
Ne semblez mie la serpent,
2555 Qui ses oreilles clôt e serre 10
Od sa eue encontre la terre,
Qu'ele n'oie Penchanteor.
Quant la parole al salveor
Orreiz, ne vos estopez mie
2560 Ne la vëue ne l'oie. 15
Aspis creint mult l'enchantement.
De son lignage i a grantment.
Dipsas en est la felonesse,
Qui mult est maie traîtresse:
2565 Si tost com a un home mors, 20
D'angoisse de sei moert le cors.
Une altre en i a prialis,
Qui est de la lignée aspis,
2546 serrez od moi mes. CE: plus. Cah. od mei mes. Ilip.
estables. 2547 kar vus. neer. 2548 jo vus neerai. 2549 tôt fehlt. G:
cors. E : acors. S : acort. Cah. escost. 2550 ki. vus. a fehlt. 2551
Cah. vie. L: voie. 2552 ne. parvenir. 2553 [Sjeignors. Hip.
omnipotent. 2554 Cah. Hip. le. 2555 ki. Cah. les. 2556 cowe
contre. Hip. De. coue et de la. 2557 k'ele. Hip. Que il. 2559
orrez, estupez. 2560 Hip. De. ne de. 2561 crent. 2562 ad. D:
grant gent. E : granment. Hip. gramment. 2563 BCIS : dispas
(= Cah. Hip.). D: dispaz. E: dypsas. Hip. a non. 2564 ke.
traiteresse. 2565 corne une home aura. E: mort. 2566 d'anguoisse.
2567 un. ad. en fehlt. Hip. Un. 2568 ke. del lignage. E: de
la lignie.
- 335 —
Qui en dormant la gent occit,
2570 Si com le bestiaire dit.
La reïne Cleopatras,
Qui tant cremeit de mort le pas,
En mist od sei une poignant, 5
Si morut si com en dormant.
2575 Altre en i a, qui mult est fere
E de perillose manere:
Corne dreit sanc est sa color,
Si point de si fere vigor 10
Home ou femme e tant li grève,
2580 Que chescune veine li crevé,
Si seigne tant com seigner poet:
Apres le sanc morir l'estoet.
Uncor i a une plus maie, . 15
Qui mult a venim en sa maie;
2585 Ceo qu'ele point, ja ne garist:
Car le cors meintenant porrist
E chet tôt en puldre e en cendre.
L'aime li covent tantost rendre. 20
De Fostrice ne larrai mie,
2590 Que sa nature ne vos die.
C'est une oisele merveillose,
2569 ki. ocist 2571 CE: roine. D: raine. 2572 ke. Hip.
doutot 2573 e (statt en). D: ot mise. 2574 alsi. Hip. tôt cum.
2575 ad ke. 2576 Cah. pelirose. 2577 Hip. la suor. 2578 poinst.
2579 itant le. Cah. Hip. L'orne, la feme (famé), le g. 2580 ke
chescone. 2581 k'il. BD : sis. C: saine. E: sainne. Hip. saine,
saignier. 2583 uncore. ad. 2583-2589 fehlen Hip. 2584 ke. ad.
B : en sei m. C : qui molt par a venim nuisable. D : qui a la
pointure si sale. 2585 coe k'ele poinst. guarist. 2586 kar. 2589
[D]el. C: l'ostrisse. D: D'ostruce F: octrisse. IL: Tostruce.
Cah. lerrai. Hip. lairrai. 2590 la vérité ne vos en die. B : ke
sa nature. 2591 un oisel merveillos. C: une oisse. Hip. Ce est
un oisel mervellose.
— 336 —
Qui par nature est obliose.
Assida l'apelent Ebreu
E camelon a non en greu.
2595 Itels pez a corne cameil.
De sa nature m'esmerveil: 5
Car plumes a e eles granz
E si n'est nule feiz volanz.
En la saison, que ele pont,
2600 Enz el sablon ses oes repont,
E la les guerpist e oblie, 10
E sachez, qu'ele ne pont mie
Fors entor join el tens d'esté.
Quant el son terme a esgarde
2605 E ele veit el cel lever
Une esteile, qui raie cler, 15
Quel esteile Vigille a iiod,
Donques pont en celé saison
E el sablon ses oes enfue,
2610 Que plus nés cove ne remue.
A ses oes ne retorne mes, 20
Dreit a l'esteile muse ades
E ses oes oblie e guerpist.
2592 ke. oblios. Hip. Mes p. 2593 asida (= Cah.). C:
assicria. Grien. D: asi. Hébreu. G: assycrea. Griu. 2594 ad.
CG: camelou. Ebrieu (G: Ebriu). F: thalamon. 2595 ad. B:
chamail. Ç: camous. D: chameil. I: charnel. 2596 nie. Hip.
nie mervel. C: est mervillous. 2597 kar. ad. heles. Cah. plomes.
Hip. plumes et eles a. 2599 seison ke. punt. 2600 oefs repunt.
2601 Hip. muce et les o. 2602 k'ele. punt. Hip. Mes sachiez.
2603 B: loing. (': jugne. Hip. juig. I: juing. 2604 ad. el fehlt.
C: ele a lonc tans. 2605 quant (statt e). B: kant. C: à ele
voit. Hip. en mi cel eir. 2606 ke. Hip reluit cleir. 2607 kel.
Virgille ad. BDH: Virgile. C: Vigile. PL: Vergile. Hip. Qui
Testeile. CH: celé. Im Lateinischen Virgilia (A: Virgiliaca). 2608
donc punt. 2609 oefs. e fehlt. BCDI: enfuet. S: enfeut. 2610
ke. B: remuet. CDI: ne ne muet. S: meut. 2612 Hip. A eele.
2613 oefs.
— 337 -
Mes Deus, qui tôt le monde fist,
2615 Li aide par tel devise.
Que el sablon e en la lise
Par l'air, qui est dolz e serein
E le tens al seir e al niein 5
Suef e de bone manere,
2620 Dedenz la moiste sablonere
Germent li oef e pulcins font:
C'est un des miracles del mont.
iceste oisele signefie 10
Le prodhome de seinte vie,
2625 Qui lest les choses terrienes
E se prent as celestienes.
De ceste qui ses oes oblie,
Dist le prophète Jeremie, 15
Que ele esteit de si grant sens,
2630 Que conoisseit el cel son tens.
Quant li oisel guerpist arere
S'engendrëure en la puldrere,
Por ceo que al cel apartent, 20
Sire Deus, porquei ne sovent
2635 A home, que Deu fist resnable
E conoissant e entendable,
2614 ke. Hip. Et Dex. 2615 lui. Cah. Hip. tele. L: itele
guise 2616 ke. CI: glise. D: en falise. 2617 l'eir ki. C: ades
est serain. D: Tar. 2618 li. 2620 el sablon en la pudrere (dies
ist schon durch 2616 ausgedrûckt). BDP : dedens la moiste. BCD :
sabloniere. CF: la (F: le) maistre sablouniere. S: la morte.
Cah. mote. Mucre? 2621 oefs. 2622 C: ouracles. Hip. une
mervelle de. 2623 [I]cest oiseal. Cah. Hip. Icest oisel nos. 2624
prodome. Hip. de bone. 2625 ki. terriens (= Cah.). Hip. let.
terriennes. 2626 celestiens. Hip. a celestiennes. 2627 ki. oefs.
C: de cou qu'ele. 2629 k'ele. Hip. haut. 2630 k'ele conut. Cah.
conuit. Hip. quenoist. C: connissoit. P: conoist. 2632 sa en-
gendrure. poldrere. C: s'engenreure. 2633 pur ki. ceo fehlt.
Hip. qui. 2634 purquei. Cah. purque. 2635 ke.
Reinsch, Le Bestiaire. 22
— 338 —
D'oblier les choses terrestres
Por aveir les joies celestres?
Ne poet mie a Deu parvenir
2640 Qui ne voelt lesser e guerpir
Les falses joies de cest mont; 5
Ja n'ateindra al cel amont.
Nostre sire meïsmes dit
E en Pevangile est escrit:
2645 Qui plus de mei aime son père,
Son nz ou sa soer ou sa mère, 10
N'est pas digne de mei aveir.
Issi dist Deus, issi est veir.
Or vos dirrom d'un altre oisel,
2650 Qui mult par est corteis e bel
E mult aime e mult est ame, 15
Le plus sojorne en bois rame.
C'est la turtre, dont nos parlom.
Qui tant aime son compaignon.
2655 La femele al madle s'assemble,
Toz jors sont dui e dui ensemble 20
Ou en montaigne ou en désert,
E si par aventure pert
2G37 C: guerpissies les goies. Hip. De guerpir la joie
terrestre. 2638 pur. gloires (= Cah.). C: la goie. E: gloire.
Hip. la joie. 2639 venir (= Cah. Hip. nient). C: parvenir.
2640 ki. 2641 fauses. mond. B: choses. 2642 n'atendra. lamont.
Cah. n'ataindra. 2644 l'euvangile. 2645 ki. Hip. aime de mei.
Cah. frère. 2646 filz. Hip. sa famé. 2647 moi. G fugt hinzu:
et ki ensi ne le fera | ja en paradis n'enterra. 2648 C: ensi.
& si dist voir. Hip. Issi le poez bien saveir. 2649 [0]re vus.
In A steht im Bilde turtre. Cah. dirrai. 2650 ke. curtois.
2652 Hip. es. 2653 C: tourtre. D: tortre. Hip. tuertre. 2654
ke nos si volenters mangom. Dièse Eeminiseenz des Sehreibers
an das Rebhuhn (V. 2348) ist auch in D. BCES: qui (B: ke) tant
aime son (B : sun) compaignon. Cah. compainnon. 2655 femmele.
s'asemble. 2655—2658 fehlen Hip. 2656 CE: doi & doi.
— 339 —
La femele son conipaignon,
2660 James puis en nule saison
N'ert ore, qu'ele ne s'en doille,
James sor verdor ne sor foille,
Qu'el puisse, ne s'asserra. 5
Toz jors son pareil atendra,
2665 Saveir, se il retornereit.
A altre ne s'ajustereit
Por ren qui pèust avenir:
Tant lui voelt lealte tenir. 10
Quant ceste meintent chasteté
2670 E se garde tôt son ae
En lealte vers son pareil,
D'orne e de femme m'esmerveil,
Qui chasteté a Deu pramet 15
E puis après son vou malmet.
2675 Mult i a de la gejit vileine,
Qui n'aiment pas d'amor certeine,
Si corne fet la turturele,
Qui ses amors ne renovele 20
Aillors qu'a son premer ami,
2680 James nel mettra en obli,
E se cil moert, d'altre n'a cure.
2660 seison. Cahier hat wieder ganz tibersehen, dass dieser
Vers in seinem Druck fehlt. 2661 liore k'ele. se. CEF: duelle.
D: deule. L: duille. Hip. N'iert que il ne se duelle. 2662 sur.
sur. CEF: ruelle. D: feulle. L: fuille. Hip. Ja puis. 2663 k'ele
s'aserra. Hip. Que ele poisse. 2664 Hip. conpaig. 2665 se a
lui tornereit. B: returnereit. Cah. Saver s'a lui retorneroit.
Wohl : s'a li. 2666 Hip. A nul autre, se joindreit. 2667 pur. ke.
2668 li volt. CE : loiaument. 2669 Hip. Avant ceste maintient
chatee. Cah. chastéé. 2670 B: aee. CDE: ae. 2672 Hip. me
mervel. 2673 ke. 2674 B: sun quer. CE: si la maumet. DS:
lor veu (= Cah. Hip.). 2676 ki. 2677 issi. Hip. tuertrele. 2678
ki. 2679 k'a. Hip. Quant el a son premier. 2680 ubbli. Hip.
Ja puis. 2681 Cah. Hip. muert. CE: nature.
22*
— 340 —
No sont mie de tel nature
Plusors genz, qui el secle sont:
Car ja a un ne se tendront
2685 Espos ne espose a son per.
Quant l'un vent de l'altre enterrer, 5
Ainz que mange ait deus repaz,
Voelt altre aveir entre ses braz.
La turtre ne fet mie issi:
2690 Toz jors esgarde a son ami,
Toz jors atent, que il revenge 10
E que compaignie li tenge.
Jja turtre, qui ben i esgarde,
Que chaste e nette ades se garde,
2695 Nos signefie seinte église,
Si vos dirrai par quel devise. 15
Quant seinte église vit lier,
Batre e pendre e crucifier
Jesu Crist, son leal espos,
2700 Mult en out le quoer angoissos.
Toz jors s'est puis a lui tenue 20
Ne se volt faire a altre drue
2683 plosors ki. genz fehlt. 2684 ke ja a ami. Cah. Hip.
Que ja a un. CE: qui ja a .i. 2686 C: veut a l'autre aler. E:
voit l'autre enterer. D àndei't: ne veulent mie droit ester j quant
l'un vat en terre lonteine | donc se porpense cil ou celé. 2687 ke.
dons. Hip. qu'il menjuce deuz. 2688 C: vauroit une. 2690
jorz. 13: se garde. C: atent a. mari. S: se tient. 2691 esgai'de
(— Cah.) k'il reveigne. BI: revienge. CE umgestellt. 2692 ke.
teigne. B: tienge. CS: tiengne. E: tiegne. Cah. revigne: tinne.
Hip. tienge. 2693 [L]a. ki. ben s'esgarde. D: qui bien y prent
garde. Cah. que se ben se garde. Hip. Qui si bien sa chastee
garde. 2694 ke. 2695 nos fehlt. Cah. Hip. Si s. 2696 e vus.
2698 Hip. Batre pener crucefier. 2700 en fehlt. Hip. angoisous.
2701 jorz. li. 2702 a altre fere. CEIS: Tout (I: tôt) ades atent
sa venue. Hier fûgen CEIS hinzu: Tous jours (I: toz jorz) le
croit (I: creit) tous jors l'espoire (I: toz jorz l'espeire) | ne se vieut
(IS: veut) a (I: o) autre connoistre (I: contraire. S: parcroire).
(E: vielt. autrui).
— 341 —
Ne joindre ne acoinpaigner.
A lui est tôt son désirer.
2705 Toz jors se tent a son pareil,
Jesu Crist, son leal feeil.
Quant Fauctor, qui rima cest livre, 5
Deveit ici entor escrivre,
Huit esteit tristes e dolanz:
2710 Car ja aveit este deus anz
Seinte église si dolerose
E si mate e si poorose, 10
Que meint quidouent par folie,
Que son espos l'éust guerpie:
2715 Car el n'osout le chef lever;
Poi i entrout gent por orer
En tote Pisle d'Engleterre. 15
Mult ert la dame en dure guerre
Par tôt le reaime a cel jor
2720 E en péril e en dolor:
Car si enfant demeinement
Li moveient torneiement. 20
Li plus de la chevalerie
Plus qu'en une mahomerie
2725 N'i entrassent a cel termine.
Mult esteit en grant discipline
2703 Hip. D'autre ne veut acompaignier. 2704 Hip. umgestellt.
C : a lui atent. E : a dieu a tout son desirrier. 2705 tient.
2706 ihesu. 2707 l'autor ki rime a. CK: l'auctor. B: l'autre.
EG: l'actor. 2708 CEGH: endroit. CEGFI: escrire. 2710 kar.
dous (== BKM). DF: II. LN: deus. CEGHI: III. I: aveit passe.
2712 pourose. C: angoissouse. EG: maie. Cah. paurose. I:
perilose. 2713 ke. CE: cuidoient. Cah. quidoient. 2714 ke.
2715 kar ele. Cah. n'osoit. 2716 pur. CEH: anchois li estovoit
(EH : ancois li couvenoit) cliner. 2717 trestot. de. Cah. trestote.
2718 C: d'une. K: dore guère. 2719 Cah. en tel jor. 2721
kar. Cah. demêmement. 2722 Cah. movoient. Hip. meneient. 2724
k'a. 2725 Cah. Hip. en.
— 342 -
E tornee en chaitiveison
N'aveit mes gent si petit non
En tote Bretaigne la grant,
2730 Qui ne fust fais e mescreant.
Por l'aveir, que il gaaignouent 5
De l'église, que il gardouent,
Erent li plus hait a devise
Contre la pais de seinte église
2735 Par roistie e par rnanace
Guerreiant e Deu e sa grâce. 10
JN e devom mettre en obliance
Le dit ne la signefiance
Del cerf, qui estrangement oevre,
2740 Quant il mangue la coloevre,
Ceo est, quant il est enveilliz. 15
Puis est tôt seins e refreschiz.
Quant vel e endeble se sent,
Si vet querre tôt bêlement
2745 La fosse, ou la coloevre dort,
Qui mult le creint e het de mort. 20
La lettre nos testemonie,
Qu'il a d'ewe la boche emplie.
A Tentree del croes l'espant,
2727 tornee e cheitiveison. Cah. Torneie. Hip. Et tornee en
cheitifeison. 2728 Cah. Hip. se. 2729 BN: Bretaine. G: Bertagne.
H: Bretengne. K: Britainne. L: Bretoigne. 2730 ke. false. Cah.
fut false. Hip. fussent faus m. 2731. pur. ke. CE: gaaignoient.
I: gaagneient. K: gaainnoent. 2732 k'il gardoient. C: tenoient.
E : gastoient. I : robeient. Cah. gardoent. 2734 peis. seint.
2735—2736 fehlen Cah. u. Hip. 2736 gerreiant. Das erste e fehlt.
2737 [N]e. 2738 Cah. dist. 2739 kar. 2740 manjue. culovre.
BDI: colovre. C: culuevre. Cah. colevre. 2741 coe. Hip. Ce dit
l'en, vielliz. 2743 veil. C: q. il est viex frailes & lens. L: endiablé.
2744 u. colovre. Hip. guerre moult b. 2746 ke. erent. Cah.
Hip. crient. 2747 nus. Cah. testimonie. Hip. tesmonie. C:
senefie. 2748 k'il ad. Cah. d'ewe. 2749 D: don pertuiz.
— 343 —
2750 E la coloevre meintenant
S'en ist, que remaindre n'i poet:
Car des narilles al cerf moet
E de sa boche ist une aleine,
Que par force hors l'en ameine. 5
2755 Tôt hors s'en ist béant la gule,
E li cers l'occit e defule.
Altresi fist nostre seignor
Jesu Crist, nostre salveor,
Quant les portes d'enfer brisa 10
2760 E le diable defula.
En lui sorst la clere fonteine,
Qui est de sapience pleine,
Dont diables ne poet soffrir
La parole ne sustenir. 15
2765 Quant par terre alout preechant
E coine verais Deus ovrant,
Un diable en un home entrout,
Qui durement le tormentout,
E quant nostre sire vint la, 20
2770 Li diables li demanda:
Fiz Deu, porquei venis si tost,
2750 colovre. Cah. coleovre. 2751 ke. Hip. quer. 2752
kar. B: nariles. C: narines. 2753 un. 2754 ke. le meine. B: l'en
ameigne. C: la maine. Cah. amené. 2755 baant (= Cah.). B:
vaant. C: béant. 2756 cerf Toscit. Hip. dévore. Cah. defole. 2757
In A hier kein Absatz. tôt altresi, das Verb fehlt. B : fist. C : fust.
2759 d'enfern. 2761 li. 2762 ki. C: si. Hip. de sapience est.
2763 suffrir. 2764 Cah. sostenir. Hip. soustenir. 2765 prêchant.
2766 verrai, overant. Hip. verai Deu. D: sarmonant. 2767 deable
dedenz (= KLN). esteit. 2768 ki. tormenteit (= K). B: turmenteit.
CD: tormentoit. S: tourmentoit. Schon Seeger p. 20 weist darauf
hin, dass die Eeime esteit : tormenteit hôchst unwahrscheinlich dem
Dichter angehôren, trotz der Uebereinstimmung der Ueberlieferung.
Deshalb muss hier gegen die Hss. geândert Averden: entrout. Im
Lateinischen ist intrare (ingredi) gebraucht. 2770 deables. 2771
filz. Hip, Porquei il ert venu.
— 344 —
Por tormenter nos e nostre ost?
Ceste parole en oiant dist,
E nostre sire li enquist,
2775 Non pas por ceo qu'il ne sëust,
Quel non cil diables ëust, 5
E cil respondi : Légion,
Mil somes, qui de ceo servom.
Donc prièrent Jesu meïsme,
2780 Qu'il nés enveiast en abisme,
Mes s'il d'iloeques les getast, 10
Que en un foie les enveiast
De pors7 qui près d'iloec esteient
En un plesseiz, ou il pesseient.
2785 Nostre sire lor dist: Alez!
Atant sont cil es pors entrez. 15
Deus millers en i aveit ben,
Qui puis n'orent mester a ren,
Mes dreit a la mer s'avancèrent
2790 E en milieu se trébuchèrent.
Seignors, de ceo n'estoet doter: 20
Diables ne poet escoter
La parole nostre seignor,
Qu'il nen ait torment e dolor.
2775 pur coe k'il. Cah. Hip. nel. 2776 icel deables. Hip.
le deable. 2778 mil & plus ke de co servom. B: mil sûmes ke
de ce servum. C: m. somes qui de cou servons. 2779 preerent
ib/'u. Cah. meismes. Hip. meimes. 2780 k'il. Cah. Hip. n'es,
abismes. 2781 d'ilokes. Cah. se d'illuques. Hip. Une grâce lor
otriast. 2782 k'en une foie. BD: fosse. C: iiii. fous. KL: foie.
I : dedenz les cors. S : un cors. Cah. vermuthet foc. 2783 ke.
2784 B : pleisez. C : une place. D : pleissiz. S : paistis. Cah.
plesseis. Hip. pestiz. 2787 dous. avoit. E : Il mile. Hip. i en.
2788 ke pus. 2789 me se. 2790 milliu. Cah. el mi leu. tré-
buchèrent. Hip. meleu. 2791 coe n'estot duter. 2792 deables.
escuter. Cah. esculter. 2794 ke ne li torne en. B: k'il n'ait tur-
ment e dolur. C: n'i. Cah. Hip. ne.
— 345 -
2795 L'apostre dit veraiement,
Que nostre sire al finement
Le félon diable occira
Par la parole, qui istra
De sa boche benëuree. 5
2800 Ceo est ben chose assëuree.
Lii cers, si com jeo vos ai dit,
Se reforme e longuement vit.
Del son del frestel s'esmerveille.
Quant il a susleve l'oreille, 10
2805 Si oit cler, e quant il l'abesse,
Si vos di, que l'oie cesse.
Al bosoing poet ben trespasser
Un grant fluive ou braz de mer.
Es montaignes meint volenters: 15
2810 Ceo sont les leus, qu'il a plus chers.
Par les monz entendre devom
Les prophètes de grant renom,
Qui l'avènement Deu conurent,
E les apostles, qui od lui furent; 20
2815 E par le cerf devom entendre
Cels qui a Deu se voelent rendre:
Car il troevent en la montaigne
Qui salvacion lor enseigne,
2795 verraiement. 2796 ke. 2797 deable oscira. 2798 ke
hors istra. Cah. que fors istrat. I: l'esperit. 2800 coe. ben fehlt.
Cah. est la ch. 2801 [L]i cerf, corne jo vus. 2802 longement.
2803 sun. E: fertel. Hip. de fretel. 2804 C: drechie s'o. Cah.
dresce. I: drecie. 2805 oit. l'afceisse (la beisse). CE: oit E:
l'abaisse. Cah. baisse. Hip. besse. 2806 vus ke. di fehlt. E:
quasse. 2807 ben fehlt (= KL). Hip. a besoig. 2808 fluvie.
Hip. ou grant bras. 2809 Cah. Hip. est v. 2810 coe sunt. lîus
k'il ad. C: ens el liu ou il. 2813 ki. 2814 k'od. Cah. od Deu.
2815 Cah. les cerfs. Hip. les elers. 2816 ki. Hip. a lui. 2817
kar. 2818 ki.
— 346 —
Si corne le psalmistre dit
2820 En un psalme, qui est petit:
Es monz, fet il, levai mes elz,
Aïe en oi, si m'en fu melz.
Lia salamandre est une beste, 5
Qui de la eue e de la teste
2825 E del cors resemble lesarde,
Si n'a poor, que nul feu Farde:
Del feu ne dote la chalor.
Mult est de diverse color. 10
Si en feu vent par aventure,
2830 Li feus esteindra a dreiture;
Ja ne serra si alumez,
Qu'il ne seit tost tôt aquassez.
Venim porte de tel vertu, 15
Que mult tost a home abatu
2835 E si fereit grant destorber,
S'ele montout en un pomer.
Les pomes em^eiiirue issi,
Qui en mangue, il est fini. 20
E si en un grant puiz chaeit,
2840 Tote l'ewe envenimereit,
2819 psalmistre. 2820 en une (= DEH) psalme petit, qui
est fehlt. DE: qui est p. C: petite. 2821 oelz. Cah. oils: miels.
Hip euz. 2822 Hip. Donc l'aide me vint de Dex. 2823 [Sjala-
mandre. La fehlt. C: Salimandre. E: Dalemandre. 2824 ke.
cowe. 2825 CE: laisarde. 2826 n'ad pour ke 2827 de. nule.
Cah. Hip. crient nule. 2829 Hip. S'en. 2830 CE: par (sa) nature.
Hip. Il l'esteindra quer c'est d. L: fex. 2831 Cah. tant. 2832
k'il. aqssez. BI : achassez. D : acoisez. E : quassez. Cah. Que
tant tost se seit esclassez. wobei er an ital. schiacciato, pic. écaché
denkt. 2833 de gr*.ut (= Cah.). 2834 ke. ad tost. Hip. a tost h.
2835 fet. desturber. 2836 Cah. Que s'ele monte (= Hip.). 2837
fehlt ganz bei Cah., was er ûbersehen. 2838 ki. Hip. honni.
2839 puz. C: puis oloit. Cah. puis. Hip. se ele. puiz.
— 347 —
Que nul liom n'en bevreit sanz mort.
Taut est le venim de li fort.
lceste beste signefie
Le prodhonie de seinte vie,
2845 Qui tant est de parfite fei, 5
Que il esteint environ sei
Le feu e l'ardor de luxure
E des vices la grant ardure.
Ne quidez pas, que jeo vos mente.
2850 Le feu, qui les aimes tormente, 10
Ne poet aveir vers cels vigor,
Qui ben servent nostre seignor
De bone fei parfitement
Ne crement nul embrasement,
2855 Que diable lor puisse faire, 15
Qui tant est fel e deputaire.
En feu furent Ananias,
Misael e Azarias:
Onques de ren malmis n'i furent,
2860 Por eeo qu'en bone fei esturent. 20
Seignors, ceo n'est nule dotance:
Par fei e par bone créance
Poet l'em veintre sêurement
Tote manere de tonnent.
2841 ke. hoem. Cah. nul n'en bevereit. Hip. Quer uns lioms
nen beivreit. 2842 Cah. lui. Hip. d'ele. 2843 [I]ceste. 2844
prodome. Hip. bone. 2845 ke. Cah. parfeite. Hip. de très leal f.
2846 k'il. I: qu'il esteint tôt. 2847 l'ardur. 2848 de. 2849 kejo.
Cah. quidez vus. 2850 ke. 2852 ki. 2855 ke deable. peusse.
Bei Cah. jedes Wort ein Fehler: Que li debles leur poisse fere.
Hip. puisse. 2856 ki. fels. F: fans. Hip. el fel. de pute ère.
8257 el. 2858 C: Missael. E: Mysael. B: Zacharias. 2859 nu-
ques. Cah. ne. 2860 pur coe k'en. C: furent. E: crurent.
Hip. se. 2861 coe. Cah. Hip. mie. 2863 Cah. Hip. veincre.
— 348 —
2865 La lettre nos testemonie,
Si est escrit en Ysaïe,
Que par fei ont trestuit li seint
Pecche vencu e feu esteint.
Qui si bone créance avreit 5
2870 E ferme fei com il devreit,
Les monz fereit par comander
De leus en altres remuer.
Certes, qui est leel en fei,
Mult a riche vertu en sei. 10
2875 Totes veies al desus vent
Qui fei e charité meintent.
Mes si il charité n'aveit,
Nule vertu ne li valdreit.
Seint Pol nos dit, que ne valt ren 15
2880 Almosne ne nul altre ben
Ne créance ne lealte,
Si ovoeques n'est charité.
P-iiitre toz les altres oisels
Est li coloms corteis e bels 20
2885 E en bone signefiance.
Seinz espiriz en sa semblance
Descendi al baptizement
De Jesu Crist veraiement,
E meinte feiz est avenu, 25
2865 la lei. CE : tesmoigne & crie. D : loiaute. Cah. testi-
monie. Hip. tesmonie. 2866 Ysaye. 2867 ke. out trestut. 2869
ki. Cah. Qui bone. averoit. 2871 freit. 2873 ki. feel (= Cah.
Hip.). CE: fermes. D: laial. 2874 ad. 2876 ki. 2877 navoit.
Cah. Hip. se. 2878 vaudroit. 2879 dit fehlt. 2880 Ne a (= Cah.
Hip.). nul fehlt. 2882 ovokes. Cah. Hip. oveqoes. 2883 [E]ntre.
oiseals. C: D'entre. 2884 curteis. beals. Hip. la columps tôt li
plus beaus. 2886 decendi. 2888 ih>u. verraiement. 2889 Cah.
meintes.
— 349 -
2890 Que en sa seuiblance est venu
Seint espirit, por conforter
Cels que oem soleit tornienter,
Por faire lor cel Deu guerpir,
Qui tôt poet salver e garir. 5
2895 Jadis chescun an soleit l'em
En la cit de Jérusalem
La veille de pasche veeir
Un colom blanc venir por veir,
Qui aportout le feu novel. 10
2900 En colom a mult dolz oisel
E sanz fel e sanz amertume,
Si a une bêle costume:
Car en baisant s'entraconipaignent,
Que en baisant d'anior espraignent. 15
2905 Quant il sont enz el colomber
Deus cenz ou treis ou un miller,
Un en i a, qui mult est proz:
Quant il se moet, si moevent toz.
Cil les meine de totes parz 20
2910 Es montaignes e es essarz
2890 ke. sa fehlt, B: descendu. 2891 pur. 2892 ces k'oern.
turmenter. Cah. om. Hip. Ceus quenemi seut t. CE: on voloit.
2893 pur fere lur. Cah. lor faire icel. Hip. Por fere lor se dé-
guerpir. 2894 ke. deit (= Cah.). Hip. Ihesu qui toz nos puet
garir. 2895 soelt. Hip. Ven. 2896 cite (= Cah.). C: chit. 2897
veer. CEI: pasque. G: paskes. Cah. de la Paske veir. 2898
colum. Cah. ver. 2899 ke. Cah. aportot. 2900 el. ad. doz. Hip.
bel. 2902 unt. Cah. S'unt une mult b. Hip. Se ont. 2903 k'en
beisant. s'entreacompaignent. Cah. s'entrecompainnent. Hip. be-
sant. EH: quant il sont en une champaigne (H: champengne:
s'entraeompengne). 2904 beisant d'amur. que fehlt. Cah. esprain-
nent. Hip. esprennent. C: quant il vient dales sa compaigne. D:
empreignent. E : que eni baisant s'entracompaignent. S : d'amours
empraignent. 2905 simt. columber. Cah. enz un. Hip. en un colum-
bier. 2907 ad ke. plus, pruz (= Cah. Un i en ait). 2908 Cah.
s'en moet. Hip. s'esmuet (= CES). 2909 totez. 2910 & as assarz
(= Cah.). BD: e es essarz. CE: par essars. Hip. agraz (dies
Wort liât Godefroy aufgenommen).
— 350 —
E es pleins chams e es arez,
Es gaignages e es semez.
E quant il troeve les salvages,
Il est tant vezîez e sages,
2915 Qu'il les trait a son colomber. 5
Issi lor fet le bois lesser
E la salvagesce oblier
E od lui les fet converser.
lcest oisel nos signefie
2920 Jesu, qui tôt a en baillie, 10
Qui tôt governe e qui tôt fait
E qui de totes parz atrait
Les coloms a son colomber
E le champestre e le ramer.
2925 Son colomber est seinte église, 15
Ou il atrait a son servise
Par bone prédication
Nos qui salvages esteiom.
De Sarrazins e de Paens
2930 A fet sovent bons crestiens 20
E fera vers le finement
Tote la gent comunement
Assembler en la fei comune.
2911 chans. Das erste e fehlt. B = Cah. arrez. Hip. ares.
2912 gaaignages & as. D: as aiguez coyez ou corablez (Unsinn!).
E: es gaaignies. Cah. gaainnes. I: gaaigniez. 2914 B: vesziez.
CErvoiseus. F: viseus. L: avisez. Hip. si veiziez. 2915 k'il. treit.
columber. 2916 si le fet tôt le. C: lor boiax laissier. Hip. Si. toz
les. 2917 la fehlt. 2917—2918 fehlen Cah. u. Hip. 2919 [I]cest.
nos fehlt. (oisele?) 2920 ih^u ki. ad. 2921 Das zweite qui dièses
an das Epos erinnernden Verses fehlt. Cah. et tôt atrait. 2922 ki.
tantes (= Cah.). 2924 C: les ramiers. Cah. Et le salvage. 2925
columber. seint. 2928 salvage. 2929 Cah. sarazins. paiens. 2930
Cah. ad sovent fait. 2932 communément. Hip. Totes les genz.
2933 commune. C: asaillir. E: saillir ens.
— 351 —
Donc vendront les deus leis a une:
2935 Car la lei, qui esteit salvage,
Serra remise en dreit veiage.
Deus est esperitals coloms:
Bons est e bels e lez e Ions, 5
E ses eles si larges sont,
2940 Que acoevrent trestot le mont.
La veie, que il nos enseigne,
Devom aler, nuls ne s'en feigne!
Si ceo fesom sëurement, 10
Toz nos merra a salvement.
2945 Vos ne devez espérer mie,
Que Moyses ne Ysaïe
Ne prophète ne messager,
Que onques Deus ëust tant cher, 15
Nos meïst a salvacion.
2950 Mes cil par s'incarnacion,
Qui del hait père descendi,
Salu e vie nos rendi.
Deu, qui voleit humein lignage 20
Raeindre e oster de servage
2955 E assembler en seinte église,
Enveia ainz en meinte guise
2934 dons, les fehlt. Hip. totes leis. 2935 — 2936 fehleii
Cali. u. Hip. 2935 ki. kar fehlt. 2936 mise. 2937 Cah. esperitel
colombs. Hip. esperitex. 2938 beals. longs. Hip. Long, dreiz et
beaus et bons. 2939 heles. Hip. tant. C: longues. 2940 k'il
coevrent. mond. CES : qu'eles aeuevrent tout. Cah. Quele coe-
vrent. Hip. Qu'il acouetent tôt. 2941 k'il nus. 2942 k'uns ne se.
C: nus ne s'en faingne. Cah. se fainne. 2943 coe félons. 2944
nos toz. C: menra. DEI: nietra. 2945 vos ne désespérez mie.
2946 ke ne fist Moyses. 2948 ke unkes. 2949 Cah. meinst.
CEF: mesist. 2949—2950 fehlen Hip. 2950 sa. 2951 ki = 2953.
2951 Hip. Salu et vie nos rendist | Fors le Sauveor Ihesu Crist.
2953 Hip. rumain. 2954 reindre. hoster. Cah. Hip. raendre.
CDE : raiembre. I : jeter. 2955 Hip. En colump et en meinte
guise | Est venu dedenz sainte iglise. 2956 envea.
— 352 —
Çajus en terre preecher
Meint prophète, meint messager,
Ou li seinz esperiz parlout
2960 E en meinte guise prechout,
Cornent nostre sire vendreit 5
Salver le mont, qui perisseit.
Uncor avom assez a dire
Des coloms e de lor matire.
2965 Un arbre a en Ynde la grant
Bel e foillu e ombreiant. 10
Fruit porte bon e dolz e cher,
E si vos os ben aficher,
Si com la lettre le m'aprent,
2970 Que grant est l'ombre, que il rent.
Bels est dedenz e environ, 15
E si dient, que il a non
Paradixion en gregeis:
Ceo sone altretant en franceis
2975 Corne dire » environ la destre«.
Soz cel arbre fet mult bel estre. 20
La dedenz maignent e habitent
2957 seintz en. B : cajus. C : les sains. D : ciauz. E : sains.
5 : chajus. Cah. Ça jus. por prêcher. 2958 Hip. et meint mesagier.
2959 parleit. CES: parloit: disoit. 2960 diseit. CES: disoit.
Gegen die Hss. muss der Reim parleit: diseit beseitigt werden;
vgl. 2768. 2961 CES : venroit. 2962 mond ke. 2963 uncore avoms
asez. C umgestellt. 2964 Cah. inartire. Hip. Del colump. la.
2965 [U]n. ad. CDI: Inde. 2966 foilli. B: ombrant. CE: foillu
6 verdoiant. Hip. follu et verdeiant. Cah. umbrajant. F: um-
broiant. 2967 Hip. monte. 2968 Cah. pois b. 2969 le fehlt.
Cah. li livres. Hip. nos aprent. 2970 ke. ke. 2971 beals. 2972
ke. ad. 2973 paradixon (= D). C: paradysion. E: paradyxion.
H: paradixion. IS: paradision. Cah. Paradixcion. Hip. grezeis.
Cah. griseis. 2974 coe. E: si vaut. Hip. Et s. 2975 com.
Hip. Cum verdure. Environ la destre(!). C: abit. 2977 BC:
mainent. E: mainnent.
— 353 -
Coloms, qui forment se délitent:
Car il sont del fruit saolez
2980 E desoz l'ombre reposez.
Ja d'iloee nés estoet moveir,
Por aveir tôt lor estoveir. 5
Un dragon a en cel païs,
Qui as coloms est enemis :
2985 Car il les mangue e dévore.
Mes cil qui soz l'arbre demore
E desoz l'ombre ades se tent, 10
De ren nel dote ne nel creint.
Li colom, qui conoissent ben,
2990 Que cil les het sor tote ren,
Se tenent soz l'arbre toz dis,
Si n'est alcims fols e jolis. 15
Qui d'iloeques ist folement,
Quant il s'en ist. tost s'en repent.
2995 Le dragon crement les coloms,
E altr étant creint li dragons
D'aprismer a l'arbre e a l'ombre. 20
Nule feiz les coloms n'encombre,
S'il nés troeve de l'ombre eissuz-
3000 Se il les troeve, si sont perduz:
2978 ke. si. Cah. Li colombs qui rault. 2979 kar. Hip.
Quant. 2980 Hip. l'arbre repose. 2981-2982 in ABD umgekehrt.
29-2 pur. 2983 uns dragons ad. Cah. est. 2984 ki. 2985 kar.
2986 ki. Hip. Tantost sanz nul point de demore. 2987 tient.
Hip. Mes cil qui soz l'arbre se tient. 2988 crent. ne. ne. de fehlt.
Cah. Ren ne le cl. ne nel le crient. Hip. ne le crient. 2989 coloms.
qui fehlt. Cah. conneissent. 2990 ke. 2991 e se. tôt dis. Cah.
sor. 2992 alcun très fols jolis. Cah. S'il. Hip. S'en est, 2993—
2994 waren umzustellen: ki d'iloke. Cah. Hip. d'iloc (d'ilec) isse.
2994 en. 2995 li. Hip. criement les columps. 2996 cren. 2997
dap'mer (so Hs.). B: d'aprismer. D: d'apremer. CE: d'aprochier.
S : d'aproismier. D umg'estellt. Cah. de prismer. Hip. D'aprouchier.
2999 C: se il ne sont de l'abre issus. D: tant soulement qu'il
soit veu. E: se d'iluec ne les trueve issus. Cah. Hip. issuz. 3000
son p. Cah. Si les. Hip. Sil en issent il = CE.
Reinsch, L 23
— 354 —
Car il est toz dis en agait.
Quant cel arbre son ombre fait
En la partie devers destre,
Donc est li dragons a senestre.
3005 Quant l'ombre vers senestre torne, 5
Li dragons a destre retorne:
Il ne porreit l'ombre soffrir,
Qu'errant ne l'estëust morir.
Les coloms, qui sont proz e sage,
3010 Se tenent ades soz l'ombrage 10
De l'arbre, que lor adversaire
Ne lor puist nul ennui faire;
Mes s'alcuns folement s'esmoet,
Icil le prent, qui faire le poet.
3015 Ignelement l'a dévore: 15
Car mult li semble savore.
JN os crestiens, qui ben savom.
Qui est cel arbre e corn a non.
Nos devriom toz jors tenir
3020 Desoz l'ombre e a lui venir: 20
Car d'iloec moet tôt nostre ben.
De maie chose n'i a ren.
C'est nostre père omnipotent,
3001 kar. tutdis agueit. Cah. aguait. Hip. aouet. 3002
leit. 3005 ver. 3006 arere (= Cah.). C: vers d. se torne. 3007
suffrir. 3008 ke. Cah. Que lui n'estent errant. Hip. Que il ne
Testent m. D: tôt meintenant ereroit m. 3009 ki. 3010 Hip. en.
3011 ke. 3012 encombrer ne lor peusse taire (= Cah. poisse. Hip.
enconhrier. puisse). B : nul mal. C : puist. T> : eneombrier puisse.
E: anui. 3013 si aleun. moet. CI: s'esmuet. 3014 cil. ke. CE:
cui. Also qui ist hier = oui. 3015 l'ad. CE: & isnelement le
deveure. 3016 kar. Cah. Et. Hip. Mes n'en est pas del tôt saole.
C: set hone saveure. E: ni quiert porlonge ni au autre eure.
3017 [X]us. ke. 3018 ki. ke ad. 3019 devrioms. jorz. Hip.
Bien nos devrion coi tenir. 3020 Hip. Et d. 3021 kar d'iloke.
CI: muet et vient. DE: vient & muet. Hip. tôt bien. 3022 ad.
Hi|». Quer le deable n'i a rien.
— 355 —
Qui son ombre e ses reims estent
3025 Sor toz cels qui venent a lui,
Por aveir garant e refui.
Le fruit de l'arbre signefie
Jesu, le fiz seinte Marie. 5
Ceo est le fruit, qui nos gari,
3030 Quant esteiom mort e péri.
Par le fruit, que Adam gusta,
De joie nos deserita;
Le fiz Deu, qui gusta le fel, 10
Nos rendi la joie del cel.
3035 Li fruiz de l'arbre nos trahi,
Li fiz Deu nos reinst e gari.
Qui el fust pendre se lessa,
L'aisil but e le fel manga. 15
Or devom ben entendre tuit,
3040 Quel est l'arbre, quel est le fruit.
L'arbre est père, le fruit est fiz,
E l'ombre est li seinz esperiz,
Si com l'angle dist a Marie, 20
La seinte reine norie:
3045 Li seinz esperiz survendra
En tei, en qui s'aombera
La vertu del treshalt seignor;
3024 ke. CE : & son rai esprent. D : son ventre & cez reis.
Cah. Hip. rains. 3025 ke. Hip. Soz. 3026 pur. 3027 In E Initial
gross. 3028 ihesu. BE: Ihesum. 3029 coe. ki. 3030 estoiom.
Cah. trahi. 3031 ke. 3032 déshérita. C: deshireta. D: enchasa.
E : desireta. Cah. Hip. deserita. 3033 ki. BCDE : fiel. 303b' le
filz. Cah. raenst. Hip. raient. B : raint. C : raienst. E : raient.
In I fehlt Deu. 3037 ki. 3038 l'eisil. C: l'aisil. E: l'aizil. D:
& mirre & fiel por nos gosta. Cah. Hip. gosta. 3039 ore. C:
aprendre. E: apenre. 3040 Hip. Qui. et qui. 3041 filz. Hip.
le Père, le fiz. 3042 E: espirs. 3043 corne l'angele. Hip. l'angre.
3044 flurie. 3045 C: en toi venra. 3046 ki. B: s'aumbera. CE:
s'aomberra. Cah. s'aumbrera. Hip. en qui. 3047 Hip. Par la.
de haut,
23*
— 356 —
De tei nestra le salveor.
En l'arbre devom sanz mesprendre
3050 La persone ciel père entendre,
El fruit la persone del liz,
La terce est li seinz esperiz, 5
Qui de l'un e de l'altre veut.
Issi creire le nos covent.
3055 Si nos aimes volom salver.
Si hors de ceo nos poet trover
Li niais dragons, qui nos délie. 10
Maintenant nos toldra la vie.
Oeignors, de ceo nos porpensom.
3060 Desoz cest arbre nos tenom:
Car nos somes del fruit peuz
E de l'ombre ben defeuduz, 15
Que ja n'aprismera a nos
Le félon dragon envios.
3065 Tenom nos dedenz seinte église
En bone fei, en Deu servise.
Si hors de la créance issom, 20
Xos serrom livrez al dragon,
Qui n'atent fors, que hors s'en isse
3070 Le fol dolent, qu'il le saisisse. •
De ceo seiom sëurs e liz:
3050 Hip. de Père. 3051 Hip. de Fiz. 3052 Hip. Et l'ombre.
D : <fc tos trois sont en .i. corz mis. 3053 ke. 3054 le t'ehlt. Hi]).
crerre. 3055 Hip. Se nos ame volun. 3056 eoe. Hip. Se. de l)en.
3057 ki. 3058 BDI: tondra. C: tanra. E : tolra. b059 [S]eignors.
eoe. 3060 devom. Cah. Desas. 3061 tenir kar del frnit ben peuz.
nus somes fehlt. Hip. snmmes de. 3062 snmes &. ben fehlt
Hip. par. 3063 ke. CEI: n'aprochera o (a) (I : de). D: napres-
mera. S : n'aproismera de. Cah. n"aprismerat. 3064 Hip. Li ouvert.
CE: cuivers. D: feus. 3066 BCDEIKS: qui (B: ke) ceste créance
(C: creanche) devise (D: divise). 3067 Hip. Se. sa. issum. 3069
ke. ke. CE: & qui sont cil qui fors s'en (E: hors en) issent : que
il saisissent. 3070 k'il. seisisse. 3071 eoe soioms.
— 357 -
Si el non del père e del fiz
E ciel seint espir nos tenoin
En la seinte religion,
3075 Que seinte église nos enseigne,
E al dolz cri e a l'enseigne 5
De la seinte croiz aoree,
Nostre vie ert benëuree.
E sachez ben, qui ceo ne creit,
3080 Qu'uns Deus en treis persones seit,
Qui tôt .créa e qui tôt fist 10
Il est de la gent antecrist.
Nos somes li colom feeil,
Qui de la grâce e del conseil
3085 Nostre seignor vivre porrom,
Tant com soz l'arbre nos tendrom. 15
Jésus meïsmes, nostre sire,
Nos amoneste en Fevangire,
Dont nos ben creire le devom:
3090 Seiom simples corne colom
E si sages corne serpent! 20
E quels est or F entendement
De ceste parole coverte?
Jeo la vos mosterai aperte.
3095 C'est a dire, que nos seiom
3072 filz. Hip. C'est el. de Fiz. 3073 esperit. CE: espir.
D: esperil. Hip. Et de Saint Esperit tenon. 3074 Hip. Sainte
vie et r. 3075 ke. 3076 Cah. duz Criz. F: Dieu Crist. 3078
honorée. Cah. iert benuree. Hip. est = CE. 3079 ki coe. 3080
ke. en fehlt. C fûg-t nach soit hinzu: & il cria trestout le mont.
3081 ki. criad. ki. C: cria. E: créa (= Cah. Hip.). 3082 E:
andeerist. 3083 sûmes, feel. Hip. de la gent feel. D: féal. E:
foiel. 3084 ki. Hip. de consel. 3086 Cah. serrom. 3087 ihesu.
Hip. meimes. 3088 l'euvangire. Hip. l'Evangile. 3089 devoms.
le fehlt. 3090 seoms. coloms. 3091 serpenz. 3092 li entendemenz.
or fehlt. C: ore. Cah. entendemens. Hip. Quel est or Fe. 3094
joe._ B: mustrai. C: dirai toute. D: mosterai. E: mousterrai.
3095 coe. ke. soiom.
— 358 —
Si simples, que nos n'engignom
Vers nostre proisme félonie,
E si sages, que la boisdie
Ne l'agait de nostre adversaire
3100 Ne nos puist en nul leu mal faire. 5
Seignors, por le haltisme rei,
A seinte église e a la fei
Demorom e .parseverom :
Car en la fin salf en serrom.
3105 Uncor m'estoet que vos devis 10
Des coloms, qui sont blans e bis.
Li un ont color aerine
E li altre l'ont stephanine.
Li un sont vair, li altre ros,
3110 Li un vermail, li un cendros, 15
E des coloms i a plusors,
Qui ont trestotes ces colors.
Cil qui est en color divers,
Ceo me dit ma lettre e mon vers,
3096 ke. n'engingnom. Hip. ne cheun. C : Simple & ke nous
ne pensons. D : porchacon. 3097 proeme felenie. B : prosme.
D : presme (= Cah.). CE : proisme. S : prime (= Hip.). Hip. En.
3098 ke. Hip. Et sachiez bien, boidie. Cah. voisdie. 3099 l'a-
gueit. C : l'esgart. 3100 peusse nul mal f. en und leu fehlt.
Cah. poisse nulli m. Hip. puet puis nul grant m. BCDE : puisse.
3101 deu le haltime. C : dieu le souvrain père. E : le sovrain roi.
D: hautisme roi. S: l'autisme roi. Hip. Deu l'autisme. 3102 C:
glise nostre mère. 3103 Hip. perseveron. 3104 kar. sauf. Hip. a.
saus. C: en saverons. 3105 [Ujncore. ke. 3106 ki. blancs. 3107
ahermine. BEG : aermine (= Cah.). D : ermine. Q : aorine. S :
aigrine. Hip. aierine. Gegen die Hss. muss aerine = luftfarben
in den Text gesetzt Averden, Avie aus dem Zusammenhange 3137
hervorgeht. 3108 B: stefanine. C: defavine. D: stefenine. E:
Stéphanie. F: d'estamine. G: sebeline. 3109 veir (also Hs. ueir)
(== B). CDEG: noir. C: vor bis ist gris verschrieben. D umgestellt.
Cah. vermeil. Hip. neir. 3110 li altre c. B: li un e. C: & li
autre sont comme gris. Cah. Li un sont veir, l'altre. Hip. vermel
l'autre. F: vair. 3111 de. ad. 3112 ki = 3113. I: les. 3114
coe. CE : la. li.
— 359 —
3115 Demostre la diversete
Des prophètes por vérité,
Des doze, qui diversement
Anoncerent Y avènement
Nostre seignor, mes neporquant 5
3120 Trestuit sont a un acordant,
Qui de chescun savreit entendre
Les paroles e raison rendre.
Mes il covendreit en la lettre
Dreite interpretacion mettre. 10
3125 El colom, qui resemble cendre,
Devom certeinement entendre
Le corteis prophète Jonas,
Ceo ne devez mescreire pas,
Qui en haire e en cendre ala 15
3130 As Ninivens e preecha
Nostre seignor corne leals
Al poeple mescreant e fais.
E Deu l'en rendi gueredon,
Quant il el ventre del peisson 20
3135 Le salva e gari de mort
E puis le mena a bon port.
Li coloms, qui a l'air resemble,
Signefie, si com mei semble,
Le prophète, qui fu ravi: 25
3116 pur. 3117 clozze ke. CE: de tous chiaus (E: cials).
3118 anonciereut. 3120 trestut. B: a un ben. C: acordemant.
Cah. Hip. trestoz. 3121 ki. chescon. 3122 la parole, reison.
B: la vérité. C: as p. E: les paroles. Hip. La p. et la. 3123
Hip. Mes qu'il quémandent en la Letre. 3125 ki. 3126 si devon
veirement. CE: tout vraiement. 3128 coe. 3129 ki. heire (= Hip.).
BCE: haire. 3130 ou il prêcha. C: a mescreans. Hip. Au Nini-
veis. 3133 li. geredon. Cah. Deus l'en. Hip. Dex lor. guerredon.
L: li en. 3134 Hip. de. 3136 D: l'emuena. E: l'amena. Cah.
dreit. 3137 ki. l'eir (= Cah.). BCDE1L : l'air. 3138 me (= Hip.).
CE: moi. 3139 ke. Cah. fust. Hip. fut.
— 360 —
3140 C'est Elias, dont jeo vos di,
Que nos quidom uncor en vie.
E li blans coloms sîgnefie
Seint Johan, qui premerement
Comença le baptizement 5
3145 El non de celui qui veneit,
Qui uncor a venir esteit.
El baptesme, ben le sachez.
Est home lavez de pecchez.
Le prophète Ysaïes dist, 10
3150 Lonc tens einz que Johan venist:
Lavez vos e seiez mondez !
Mais pensers de vos quoers ostez î
Car si devant esteiez neir,
Trestuit serreiz donc blanc por veir. 15
3155 Li roges coloms par raison
Signefie la passion,
Ou Jesu son sanc espandi,
Qui vie e veie nos rendi.
Altrement fussom mort sanz fin. 20
3160 Li coloms, qui est stephanin,
Nos deit seint Estefne noter,
Qui por Deu se laissa pener
3140 Helies (= Hip.). joe. B : Elyes. CD: Elyas. E: Helyas.
Cah. Helias. 3141 ke. quidons nncore. 3142 blancs. 3143 ki.
CE: Jehan. Cah. Job. ans. 3144 comencad. baptisement (= Cah.).
Hip. baptesmement. 3145 celi' ke. 3146 ki nncore. 3147 Cah.
baptisme. sacez. Hip. En. sachiez. 3148 lave, péchez. Cah. li
hom. Hip. sauve. 3140 Ysayes. Cah. Li. Isaie. Hip. Ysaie.
3150 long. 3151 mundez. E: soies monde & vous lavez. 3152
penseez. Hip. Mauves pensez des cuers. 3153 kar. 3154 trestot
serrez. Hip. Donques sereiz tant b. 3155 reison. 3158 ki. Hip.
& joie. C: & goie. EG: joie & vie. 3159 Hip. fussons. B: tus-
sum. CDE: fuissiens. 3160 ki. C: detbuin. D: stefenin. F:
estamin. H : stephanim. Ueber die Farben bat Diez ein Werk
von Rossler benutzt. 3161 Estephene. B: Estefiie. CS: Estevene.
D: Estiene. E: Estevenes. H: Estene. Hip. Estievre noncier.
3162 ki. leissa.
— 361 —
E premerement deservi
Par le martire, qu'il soffri,
3165 Veeir le fil Deu a sa destre
Estant en la joie celestre.
Or avez oï des coloms 5
Le chapitre, qui ben est Ions,
E si ben l'avez retenu,
3170 Mult vos en est melz avenu:
Car bone essample i poëz prendre,
Si la raison volez entendre, 10
E en après voiliez ovrer:
Grant ben i porreiz recovrer.
3175 JJe l'olifant ne devom pas
La parole tenir a gas.
C'est la greignor beste qui seit 15
E qui greignor fes portereit,
Si est ben sage e entendable.
3180 En bataille est mult covenable:
Iloeques a mester mult grant.
Li Yndien e li Persant, 20
Quant il venent en granz estors,
Soelent desus charger granz tors
3185 De fustz dolez ben quernelees.
Quant il venent en granz niellées,
3164 k'il. 3165 veer. filz. 3168 ke. longs. Cah. qui en.
Hip. Un. qui est moult. C: capitre. E: chapistre. 3170 Hip.
bien. 3171 kar bon. 3172 reison. 3173 en fehlt. 3173—3174
fehlen Hip. 3174 porrez. 3175 [D]e. 3176 en (= Cah.). CDEQ :
a g-. 3177 ke = 3178. 3180 est fehlt. Cah. Et. Hip. bien c.
3181 ilokes ad. Cah. Hoc est a m. 3182 E: Pysant. Hip. Et li
Indeu. 3183 Hip. Quant aloient es. 3184 Cah. Soient. Hip. Seu-
lent. 3185 kernelez. C: desus. quarelees. E: fust dolei. quarre-
lees. B: fuz. kerneleez. D: fuist. creneleez. Cah. fust. kernelees.
Hip. quernellees. 3186 niellez. CE : meslees. D : mellees.
— 362 —
Iloeques montent li archer,
Li sergant e li chevaler,
Por lancer a lor enemis.
3190 La femele, ceo m'est avis,
Porte deus anz, quant ele est preinz. 5
Idonques foone e nent einz,
Ne jamais nule, ceo sachez,
N'enfantera que une feiz
3195 Ne donc n'avra que un foon.
Si grant poor a d'un dragon, 10
Qu'en une ewe vet fooner,
Por son foon de mort garder,
E li madles dehors atent,
3200 Qui andeus les garde e defent.
La lettre dit des olifanz, 15
Qu'il vivent ben deus cenz anz.
En Ynde, en Alfrique est lor estre,
En ces terres soleient nestre;
3205 En Alfrique ne naissent mes,
Mes en Ynde maignent ades. 20
Quant li madles voelt engendrer
En sa compaigne e en sa per,
3187 ilokes. Cah. Hoc si m. Hip. liée montouent les. 3188
E: escuier. 3189 pur. 3190 coe. 3191 prenz. B: preinz. CE: prains.
Cah. preins. S: III ans. 3192 idonc. E: vient mains. Hip. Adone
founne et vient a mainz. Cah. & liaient. 3193 coe. Cah. sacez.
Hip. sachiez. I: sacheiz. L: sachoiz. 3194 ke = 3195. Hip. ne
foenera. 3195 Cah. Et. feon. 3196 Cah. Hip. del. 3197 k'en un.
Cah. feoner. Hip. va founner. 3198 pur. 3199 Hip. le malle,
latent. 3200 ke andous. B: ambedous. CE: andeus. D: qu'a
son poair g. 3201 Cah. elefanz. Hip. de l'olifant. 3202 ke. Cah.
dous cent. Hip. Que il vit bien par. 3203 & en Aufrike soelent
estre. B: soleient. CDE: en Ynde en Aufrique (D : Affrique) est
lor estre (D : aistre). Cah. Aufrique vont pestre. 3204 en ces dous
terres pur veir nestre. C : suelent. Cah. soient. C : estre (= Cah.
Hip.). 3205 Aufrike. neissent. Hip. maignent. 3206 C: sont tout.
3207 Cah. vait. I: veut.
— 363 —
Vers orient andui s'en vont
3210 Juste parais a un mont,
Iloec ou creist la mandragoire,
Dont nos ferom après mémoire.
La femele de l'olifant 5
Aprisme a l'erbe meintenant,
3215 Si mangue de l'erbe einceis,
E li madles sanz nul gabeis
En mangue, quant il ceo veit:
Car la femele le deceit. 10
Quant ambedui en ont mange
3220 E ont déduit e enveise
E assemble a lor afaire,
Si corne bestes deivent faire,
La femele tantost conceit, 15
E le foon, qu'ele receit,
3225 Porte deus anz, com dit vos ai.
Vers son terme est en grant esmai
Por le dragon, qui les espie.
En une ewe grant replenie 20
Vet fooner por le dragon,
3230 Qu'il ne li toille son foon:
3209 B: amedous. CE: andoi. Cah. andous. 3210 parays
ad. CE: en (= Cah. Hip.). E: vers orient, haut m. IL: joste.
3211 iloekes. crest. ou fehlt. C: mandeglore. D: mandraglore.
E: mandegloire. S: le mandagloire. F: croist. Cah. creit. Hip.
creist. 3212 from. memorie. 3214 herbe. CE: aproche (C: a)
l'erbe. D: apresme. S: aproisme. 3215 herbe. 3216 Hip. Que
le malle bien le sacheiz. 3217 Hip. Lors en. 3218 kar. Cah. Et.
Hip. Que. 3219 B: ambediu. E: ambedoi. I: emmedui. 3220
envoise. I: enveisie. 3221 asemble. E: si s'assamblant. 3222
E: com tels. 3224 k'ele. 3225 corne. 3226 est fehlt. C: vers
le terme ke jou ne sai. Cah. est mult en esmai. Hip. effrai.
3227 un. ki. 3228 un. C: une iave molt aquoie. E: aiguë est
raemplie. Hip. replanie. Cah. schreibt bald ewe bald ewe. 3230
k'il. CDI: toile.
— 364 —
Car si dehors l'ewe l'aveit,
Le dragon le devoërreit.
Jim ces bestes par vérité
Sont Eve e Adam figure.
3235 Quant il furent en parais 5
En plente e en joie assis.
Ne saveient que mal esteit
Ne dont charnel délit veneit.
Mes quant Eve le fruit gusta
3240 E son seignor amonesta, 10
Qu'il en mangast sor le defens,
Si furent eissillez par tens
E getez en l'estanc parfont
E es granz ewes de cest mont?
3245 Es granz periz e es tormenz, 15
Qui neier i font meintes genz.
Dont li prophète Davi dist
En un psalme, que il escrist:
Salve mei, Deu, par ta merci,
3250 Des granz periz, ou jeo sui ci: 20
Car desqu'a m'aime sont entrées
Mult granz ewes e dérivées.
E en un vers redist aillors,
Que damne Deu li fist socors:
3231 kar. CDE: le voit. Cah. la veit. Hip. le veit. 3232
devorreit. B : devoreit. C: devoueroit. D: devoreroit. E: de-
voerroit. Cah. Hip. devorereit. 3233 [E]n ces dous. pur (=Cah.
veirte). 3236 asis. Cah. En joie et en p. Hip. mis. 3237 sa-
voient ke. 3239 Hip. del f. g-osta. 3241 k*il. 3242 eissille. 3243
Cah. gettez. C: Testât. 3^44 mond. 3245 perilz. E: peviels.
3246 ke neer (= Cah.). Hip. perillier f. 3247 David (= Cah.
Hip.). 3248 une. ke. Hip. seaume. 3249 Cah. Deus. Hip. Dex.
3250 de. perilz. joe. E: periels. mis. 3251 kar deske. C: que
ja en. I: dedenz. L: jusque. 3252 awes. CE: desrivees (= Cah.
Hip.). 3253 redit (= Cah. Hip). e fehlt. 3254 ke. Cah. le fit.
— 365 —
3255 J'atendi, fet il, mon seignor,
E il m'oï par sa dolçor
E m'osta del lac de misère,
Del tai e del fens, ou jeo ère.
Quant Adam fu deserite 5
3260 E hors de parais gete,
En peine e en perdicion
Fist donc sa generacion.
Mes nostre sire en out pite:
Por raancon de cel pecche 10
3265 Espira le novel Adam,
Qui por nos traist peine e ahan
E toz nos mist a raancon.
C'est totes veies ma chançon,
Que ades vos chant e recort: 15
3270 Par lui somes gari de mort.
Cil qui del sein al père vint,
Prist char humeine, hom devint.
Sor ferme perre mist noz pez.
En nostre boche, ceo sachez, 20
3275 Mist novels chanz e nos aprist
La seinte oraison, que il fist,
Que »pater noster« apelom.
Tôt ades dire la devom.
3255 joe. Hip. J'entendi. 3256 Cali. m'oi. Hip a mei.
3257 me. D: de la grant m. Hip. de laz. 3258 tay de. joe.
e fehlt. BCF: liens. Cah. des f. Hip. De. de. 3259 "déshérite.
Hip. deserite. 3260 parays. 3263 Hip. père. 3264 pur. Cah.
raencon. I: son pechie. 3265 Cah. Hip. un. 3266 ki. treit." B:
han. Cah. Qui tint pur nus. Hip. trest hahan. 3267 Cah. Qui.
3268 coe. tote veie. Cah. Hip. totes veies. 3269 ke. Cah. Qui.
nus. Hip. Quer. chante. 3270 li fumes (= Cah.). Hip. summes.
C: turent. 3271 ki. CE: saint père. Hip. de. 3272 home. 3273
père. nos. Hip. fine pierre. 3274 coe. 3275 noveals. Hip. mit
novel chant. 32 < 6 oreison k'il dist. Hip. fist. E: & sa sainte
orison nous dist. 3277 ke. D: apele l'en.
— 366 —
De l'olifant dire vos os:
3280 Bone est la pel, bons sont li os,
E qui en feu les bruillereit,
Sachez, que l'odor chacereit
Toz les serpenz, qui près serreient 5
E qui venim en els avreient.
3285 Nul venim ne soelt habiter
La ou l'eni fet les os bruiller.
Des os fet hom yvoire chère,
Dont l'em oevre en meinte manere. 10
L'olifant est mult corporu.
3290 Quant il vent en un pre herbu,
Hors de sa boche ist un boël,
Od quei il se pest el prael.
Altrement n'avendreit il pas, 15
Sanz sei agenoiller si bas,
3295 E si a genoillons esteit,
Ja par sei ne relevereit.
Jiiandragoire est une erbe fere,
Nule altre n'est de sa manere, 20
E vos di, que de sa racine
3300 Poet l'em faire meinte mescine.
3280 bon ad. 3281 ki. e fehlt. B: broileroit. C: brusleroit.
D : brueroit. E : brulleroit. Cah. le broille roit. Hip. el f.
brullereit. 3282 ke. Hip. 'd'ilec (statt l'odor). 3283 ke. 3284
Hip. en eus v. 3285 Cah. seit. Hip. seut. 3286 feit. C: sieust.
E: sielt. Cah. broiller. I: bruller. L: brûler. 3287 Cah. fait
l'em. Hip. l'en yvere. 3288 l'en fet oevre. Hip. l'en ovre. 3289
tant (= Cah.). 3290 el pre (= Cah. Que q.). Hip. vient el pestiz
erbu. D: s'en vait el. 3291 Cah. boiel. 3292 Cah. peist enz el p.
Hip. il pest par le p. 3293 n'atendreit (== Cah!). D: nateindroit.
CE: ni avenroit pas. S: nataindroit. Hip. n ateindreit. 3294 Hip.
agenollier. 3295 CE: agenoillies. F: agenoullons. G: agenollies.
Cah. agenillons. Hip. agenollons. 3296 soi. C: foi. 3297 [Mjandra-
goire. herbe chère. BCDEIS: fiere. N: clere. Hip. Mandagloire.
3298 Hip. Nul. 3299 ke. Hip. la. 3300 hoeni fere. Cah. Hip. meeine.
— 367 —
Si la racine esgardiez,
Une forme i troveriez
A la forme d'orne semblable
L'escorce en est mult profitable.
3305 Quant est ben en ewe boillie, 5
Mult valt a meinte maladie.
Ceste erbe, quant ele est d'ee,
Cuillent cil mire vezie,
Si dit l'en, quant ele est cuillie,
3310 Qu'ele se pleint e brait e crie, 10
E si alcuns oeit le cri,
Mort en serreit e malbailli.
Mes cil qui la cuillent, le font
Si sagement, que mal nen ont.
3315 Quant de la terre est mise hors, 15
A meinte chose valt le cors.
Si hom èust mal en son chef
Ou en son cors, qui li fust gref,
Ou en son pe ou en sa mein,
3320 Par celé erbe serreit tôt sein. 20
La ou home mal sentireit,
3301 ben esgardez. C: regardes. D: est bien gardez. Cah.
Hip. Et si (se), esgardez. 3302 troverez (== Cah. Hip.). B: furme.
E : figure i. F : faiture. 3303 E : samblance. 3304 mut. en felilt,
CE: l'estoire en. D: l'escorce. E: porfitanee. Hip. L'escorche
est moult prophetizable. 3305 quant ele est (= Hip.). Cah. ben
est. B umgestellt. 3306 D : sachiez ce n'est pas flaterie. 3307
herbe, de é (so Hs.). C: erbe. quant est de XXX ans. Ebenso
lassen BDEHIKN dièses Wunderkraut 30 Jahr ait sein Avie das
Lateinische. Hip. a trente anz. 3308 vezzie. B: coillent cil ky
sunt mescinanz; denselben Eeim bieten obige Hss. 3310 k'ele.
breit. se fehlt. Hip. bret. 3311 Hip. oiet. 3312 serroit. 3313 ki.
B: coilent. P: on apriz. 3314 ke. Cah. Hip. n'en. 3315 la.
Cah. de terre l'ont. 3316 DE: vaut au. 3317 home, a son. Cah.
Hip. aveit. C: avoit. 3318 ke. Cah. lui. 3320 herbe. Im Lat.
stelit: cujus cortex vino immistus ad bibendum datur iis quorum
corpus propter curationem secandum est, ut soporati dolorem non
senti ant. 3321 li h. Cah. li hom.
— 36S —
Si prendreit l'en iloec enclreit
De l'erbe, qui serreit batue,
E quant Tome l'avreit bëue,
3325 Mult dolcement s'endormireit,
Ja puis nul mal ne sentirait. 5
De ceste erbe, qui si est fere,
I a toz jors doble manere:
L'une madle, Paître femele;
3330 La foille d'ambedeus est bêle.
La femele a la foille drue 10
Tel corne salvage laitue.
-La sus amont en Orient
A un hait mont, qui loing s'estent,
3335 Ou l'em troeve une perre dure,
Quant l'en la quert par nuit obscure. 15
Mes el ne luist mie de jor:
Car idonc pert sa resplendor.
Li soleiz clers por vérité
3340 Li reboche sa grant clarté.
3322 Cah. mette. Hip. d'ilec. 3323 herbe si. Cah. L'herbe
qui ben. Hip. si sereit. 3324 B: le home. C: li hons. E: li
hom. Cah. l'home. 3325 se dormireit. 3326 nul fehlt. Cah.
pois le m. n'en. Hip. dolor. 3327 herbe ke. Hip. est si fiere.
3328 ad. Hip. Si a. 3329 Hip. est malle. 3330 E: d'ambes. II.
C: d'ambe. II. Cah. d'ambedous. Hip. feulle des deus est moult.
Das Lat. ist ungenau Aviedergegeben : Hujus species sunt duae,
femina foliis lactucae similibus, mala generans ad similitudinem
prunorum. Masculus vero foliis betae similibus. 3331 ad. 3332
tele. leitue. BD : letue (= Hip.). CE : laitue (= Cah.). I : comme
est. 3333 [L]a. 3334 ad. ki loinz estent. Hip. grant m. qui haut.
3335 père. 3336 par aventure (= Hip.). Q: Et la quiert l'en
par nuit oscure. Cah. por noit oscure. Lat. . . . ita tamen ut
nocte quaeratur. Schon ans dem Zusammenhange ergiebt sich ein
Gegensatz zwiseben nuit und jor, vgl. 3374. 3337 ele. lust. Cah.
Hip. par j. 3338 kar. CE : adont. D : splendissoi\ Hip. Adone
giete. 3339 solels cler. Cah. soleils clers. Hip. Quer le solel
c'est v. o340 C: rebouce. D: estoupe. E: reboute. K: reboke.
S : rebouque. FI : rebouche. L : rebourse. Hip. Si li.
— 369 —
C'est diaruanz, dont jeo vos cont,
Si dure perre n'a el mont.
Nule altre perre ne la freint
Ne fer ne feu ne la destreint.
3345 Mes cil qui dépecer la voelent, 5
Od mail de fer briser la soelent.
Quant en sanc de bue est tempree,
En tele guise est engroignee.
Mes il covent, que le sanc seit
3350 Tôt freis e ne seit mie freit. 10
Des peces poet l'em entailler
E gemmes e fer e ascer.
Tant vos apreng de Tannant,
Que la perre n'est mie grant.
3355 A fer resemble sa color 15
E a cristal sa resplendor.
Alcuns dient de l' aimant,
Qu'il est contre venim puissant
E qu'il chace veines poors
3360 Ne que l'art des enchanteors 20
3341 co. jo. Hip. Ce est l'aimant. 3342 père nad. 3343
nul altre kar ren ne. Cah. Ne nule altre ne. CE: autre cose
(chose), fraint. 3344 Hip. fust. 3345 ki. depescer. Hip. depecier.
3346 C: a max. E: a mal. pecier. Cah. mailz. Hip. O maus.
3347 bouc, tempre. Cah. buck. Hip. boc. 3348 engroigne.
CE: esgrumelee. D: brisée. H: engrumelee. IS : esgrunee. Cah.
esgrumee. Hip. erklârt esgrunee = Ebréchée, écrasée, engl. to
grind, deutsch „grûnden". Im Lat. steht: hircino tamen sanguine
recenti et calido maceratur. 3349 ke li. CE: sans. 3350 seit
fehlt. Cah. freiz. Hip. chaut. 3351 hoem. Cah. pères. Hip. l'en
entallier. I) : on tailier. 3352 e gemmes fere en. Cah. Et g. asseer
et ascier, wobei er an ital. assettare denkt. FIL : acier. 3353 DE :
dyamant. Cah. nus aprent del diamanz. Hip. apren. 3354 ke.
père. 3355 Lat. ferrugineum habens colorem. 3357 [A]lcuns. C:
auquant. Cah. diamant. Hip. La Letre dit. 3358 k'il. 3359 k'il
enchace. (Cah. Hip. vaines.) 3360 ke. Hip. enchantoors. C:
peours : de l'encanteour. E : ne nule ars.
K ein s ch, Le Bestiaire. 24
— 370 —
Ne devreit celui enchanter.
Qui ceste perre soelt porter.
±j' aimant, qui a tel vertu,
Signefie le rei Jesu,
3365 Si com li prophète record e, 5»
Qui a ceste lettre s'acorde:
Jeo vi sor un mont d'aïmant,
Fet le prophète, un home estant
Enmi le poeple d'Israël.
3370 Cel home fu corteis e bel. 10
Li monz, ou la perre est trovee,
Qui tant est dure e esprovee,
Signefie Deu, nostre père.
La perre, qui par nuit est clere,
3375 Deit signefier JesU Crist, 15
Qui por nos humanité prist.
En ténèbres nos visita,
De clarté nos enlumina.
En la seinte lettre trovom,
3380 Celé qu'évangile apelom, 20
Que li salveres dist de sei :
Jeo sui el père e il en mei,
E qui me veit, il veit mon père.
Cil qui nasqui de virgne mère,
3361 E: porroit. 3362 ke. père soleit. C: sieut. DI: seut.
E : vielt. Cah. soit. 3363 [Lji aimanz ki ad. C : l'aimant. E :
Dyamans. Cah. Le Diamanz. 3364 ihesu. 3365 corne. CE : prophètes.
3366 ki. 3367 joe. mon d'aimant. C: d'aimant. EGK: diamant.
H: d'aymant. Hip. Je sui sor un mur. 3368 H: la profete.
3369 de. Hip. pueple. 3370 Hip. cest. esteit. 3371 père. CE:
mons en. 337*2 ke. D: aprovee. 3373 Cah. Hip. Si s. le père.
3374 ke. noit. 3375 doit. ih'u. Hip. Si senefie. 3376 ki. 3377
Hip. teniebres. 3380 ke l'euvangile. Cah. Cel qu'evangelie. Hip.
que E. 3381 ke. Cah. dit. 3382 jo. 3383 ki. CE : vient (vielt).
3384 ki. de la. Cah. Virgine. C: il est. moi. C: virgene.
DEFI: virge. L: verge.
— 371 —
3385 Jesu Crist, nostre salveor,
Nos visita en tenebror.
Mult par dust hom estre joiant,
Quant il trova tel aimant,
Qui de ténèbres Ta hors trait. 5
3390 Ceo est li salveres, qui vait
Sor les perres fermes e dures,
Qui por cols ne por hurtèures
Ne lui faillent ne ne faldront,
Mes toz dis fermes se tendront. 10
3395 En cestes perres entendez
Les apostres benëurez,
Les prophètes e les bons seinz,
Qui onc ne furent fais ne feinz.
Onques por torment ne fléchirent, 15
3400 Mes por Deu martire soffrirent
E tel travail e si grant peine,
Que or en ont joie certeine.
Ceo que home la perre troeve,
Signefie par bêle proeve, 20
3405 Que nostre sires se cela,
Quant çajus en terre avala.
3385 ih^u. 3387 hoem. Cah. parduit home. C : dut estre home
goiant. E: molt dust biem hom. Hip. duit estre home. 3388 Cah.
diamant. 3389 ki. l'ad. Cah. traist = Hip. hors le. E : & de. 3390
co. ki s'estait. B: esteit. C: cest tait. D: ce fait. E: s'estait. S:
se trait. Gegen den falschen Reim der Hss. muss vait in den Text
gesetzt werden, indem der Erlôser gedacht ist, wie er auf den festen
und harten Steinen (d. i. den Aposteln, Propheten und Heiligen)
wandelt; dièse bilden die Grundsteine und Trâger seiner Lehre.
3391 pères. 3292 ke. coups. B : cops (= Cah.). C : cox. DFI :
cous. E: cals. S: cos. Cah. horteures. 3393 li (= Cah. Hip.). 3394
totdis. Hip. esterunt. CE : tenront. 3395 pères. Hip. iceste pierre.
In E Initial. 3396 CE: bons eures (E: eurez). 3398 ki une. Cah.
Une. feins. Hip. Qui ne f. ne faus. CE : c' onques. 3399 onc pur.
C: fleuquirent. Cah. Une. se f. Hip. Unques. 3400 pur. 3401
C: en. 3402 ke ore. 3403 coe ke hoem. père. E: uns hom. 3404.
Hip. boene prove. 3405 ke. C: chela. 3406 ke. B: ala. C:
chajus a. D: sa. Hip. (cajus fehlt) se revala.
24*
— 372 -
Les compaignes del hait repaire
Ne sorent, que çajus vint faire,
Ne cornent il prist char humeine.
3410 Mes quant il out soffert la peine
E fu de mort resuscite 5
E la sus el cel remonte
Verai hom enter e parfait,
Donc en démenèrent grant plait
3415 La celestial compaignie
E demandèrent sanz envie: 10
Dont vent, qui est cest rei de gloire,
Qui tant a honor e victoire?
Qui ceo est? C'est léger a dire:
3420 C'est li sires de tôt l'empire,
C'est cil qui tôt tent a sa destre, 15
C'est le glorios rei celestre,
Ceo est li sires de vertuz,
Cil qui por nos s'est eombatuz;
3425 En bataille est puissant e fort:
Car il a occise la mort. 20
feeignors e dames, gent nobire,
Boche d'orne ne porreit dire
3407 repeire. C : li compaignon. D: compaignie de. 3408 ke.
volt. Cah. vint. Hip. que ca deveit f. 3411 Cah. de mort fu
resucite. 3412 Cah. Et fu la sus el cel monte. Hip. amont r.
E: ou ciel portez. 3413 verrai home, parfit. CE: vrais, parfais.
Cah. Hip. parfet: plet. 3415 Cah. celestien. Hip. celestiel. C:
selestieus. FL : celestiau. Die Schlusszeilen erinnern an Philipp
von Thaon, der dièse Stelle im Abschnitt vom Lôwen hat. 3417
vient ki. 3418 ki. ad. Hip. ennor. 3419 ki coe. 3421 sa fehlt.
Hip. tient tôt. 3423 c'est. Hip. le sire de vertu: combatu. 3424
ki. Cah. Qui. nus toz. 3425 pussant. Cah. poissant. Hip. batalle.
3426 kar. ad ocise. IS fûgt noch hinzu: ne cuidies (I: cuidez)
pas que Crist morist | mais (I: mes) Crist en soi (I: sei) la mort
ochist(I: conquist). Der eigentliche Bestiaire hat hier ein Ende,
uncl es folgt dem Programm der Einleitung gemâss der gute Schluss.
3427 [Sjeignors. gent fehlt. CDE: nobile. BHPS: nobire.
— 373 —
La some de Tumilite
3430 Ne la dolçor ne la pite,
Que nostre sire fist por nos,
Quant de son cher sanc precios
Nos raienst e nos rachata 5
En la bataille, que faite a,
3435 Ou il a enfer despoille
E confondu e eissille.
Done gent, que Deu ben vos face
E vos dont s'amor e sa grâce, 10
Or oëz e si m'entendez
3440 E voz corages amendez.
Pêne me sui mult de retraire
Les essamples del bestiaire
Selonc la lettre desque ci. 15
Or vos criom por Deu merci,
3445 Si nos i avom chose dite,
Qui deive estre a bonté escrite,
Q,ue vos i prengez essamplaire
E de ben dire e de ben faire, 20
E si dite i avom faillance
3429 humilité. 3430 pieté. Das erste ne fehlt. KP: pite.
IL: pitié. Cah. De la. de. 3431 ke. Hip. fust. 3432. C: saint.
P : cler. 3433 reinst. rechata. Cah. raainst. Hip. raient. 3434
e (statt en), ke fet. Hip. fête. 3435 ad enfern. 3436 C: avillie.
P: eissillie, Hier bricht P ab; ebenso Cahier, Mélanges IV p. 67.
3437 [B]one. ke. Hip. Dex bien. 3438 doinst (= FS). BDI:
-doint. 3439 Hip. fehlt me. 3440 vos. 3441 Hip. Penez nos summes.
3443 solonc. deska. Hip. selon, jusque. B: jeske. E: dusque.
3444 ore vus cri. EH: pri je. F: proi. S: crions. Hip. criun.
Der Uebergang aus dem Singular in den Plural ist auffâllig, ist
jedoch gesichert durch den Reim 3451. 3445 ke si joe ai. i fehlt.
3446 ke. Hip. deie a b. estre. E : eslite. 3447 ke. Hip. prengiez.
D : preignez. E : prengnies. F : prenes. 3448 Hip. fere. 3449
DI : fallance. E : marance. H : marrance.
— 374 —
3450 Par nonsens ou par obliance,
Por amor Deu vos demandom
De la nonsavance pardon
E de l' obliance altresi.
De tôt ceo vos cri jeo merci. 5
3455 Si mesdit ai ren el traite
E par alcun seit afaite,
Qui plus seit sage e qui melz vaille,
Nule envie ne m'en travaille.
Jeo vos dis al comencement 10
3460 E pramis, que bon finement
Avreit cest livre, e Deu l'otreit!
Deu nos comande e si a dreit,
Que ses besanz multipliom
E nostre travail empleiom, 15
3465 Por acreistre sa grant richesce,
E si ceo lessom par peresce,
Mult en serrom achaisonez
E de nostre seignor blasmez.
\Jr oëz, que il nos en dit 20
3470 En Y évangile, ou est escrit,
Qu'il parla d'un prodhome sage,
Qui ala en pèlerinage.
3450 nonsen. 3452 B: nunsavance. EH: négligence. F:
nonsachance. Hip. mesparlance. 3453 alsi. 3454 coe. joe. Hip.
criun. Mit diesem Verse endet H. 3455 rens. EF: rien. Hip.
Se. avon el traitie. 3456 alcon. Hip. Par aucun si seit effacie.
3457 ke plus sache e ke. B: plus v. Hip. valle: travalle. 3458
nul. me. B: me traille. EF: m'en. 3459 jo. 3460 ke. 3461
livres. Hip. Dex. 3462 ad. 3463 ke. B: multiplium. E: monte-
plions. Hip. nos bezans montepleion. 3464 Hip. traval enpleaon.
3465 pur acrestre. EF: acroistre. Hip. A a. 3466 coe. Hip. se
ce lesson. 3467 Hip. seron achesonez. 3468 blâmez. D: blasmez.
EF: blasme. Hiermit endigt F. 3469 ore. k'il. A hat keinen
Absatz. 3470 l'euvangile u. Hip. Et en. ou fehlt. 3471 k'il.
prodome. Hip. Qui. et s. 3472 ki.
— 375 —
L'evangire nos fet acreire,
Que einz qu'il se meïst en l'eire,
3475 Apela treis de ses serganz,
Si bailla a l'un cinc besanz,
A l'altre deus e al terz un. 5
Selonc ceo bailla a chescun,
Que sa vertu sout e conut.
3480 Puis s'en ala la ou il dut.
Maintenant que il fu mëuz,
Li serganz, qui out recëuz 10
Les cinc besanz, espleita tant,
Qu'il en gaaigna altretant,
3485 E li seconz fîst ensement.
Mes li terz ovra folement:
Car une fosse en terre fist, 15
Le besant son seignor i mist.
E quant li sires retorna,
3490 Ses treis serganz araisona,
Qu'il orent fet de son aveir.
Li premereins li conta veir. 20
Sire, fet il, tu me baillas
Cinc besanz, quant tu t'en alas,
3495 E jeo en ai puis tant ovre,
Qu'altres cinc en ai recovre.
Tu as ben fait, fet il, amis, 25
De mon gaaing t'es entremis.
3473 le euvangire. Hip. L'Evangile, acrerre. 3474 ke einz-
k'il. al repeire. B: en l'eire. E: en oirre. S: l'oire. Hip.
Qu'anceis qu'il Terre. 3475 apelad. Hip. serjanz. 3476 Hip.
Et balla. 3477 dous; Hip. tiers. 3478 coe. 3479 ke. Hip.
quenut. 3481 e m. k'il. B : muez. E : meus. Hip. meu : receu.
3482 sergant ki. 3484 ke. 3485 secondes. Hip. segont. 3486
Hip. tierz. D: fit tôt autrement. 3487 kar. 3490 areisona. Hip.
aresonna. 3491 k'il. Hip. Quil. 3492 Hip. primerain. 3495 ioe.
3496 k'altres. D: gaaigne. 3497 Hip. fet dit. 3498 Hip. fies.
E : gaaig.
- 376 —
Or serras por ta fealte
3500 Seignor de mult bêle plente,
Si te baldrai aveir greignor;
Entre en la joie ton seignor!
Li seconz li redist: Bel sire, 5
De meie part vos puis ben dire:
3505 De vos deus besanz ai fet quatre.
Donc ne te dei jeo mie batre,
Fet li sires, por ton servise.
Le men avras a ta devise, 10
Issi le te pramet e veu.
3510 Li terz, qui n'aveit fet nul preu,
Vint al seignor, si li dist tant:
Sire, veez ci ton besant,
Trestot enter ben l'ai garde. 15
E li sires respont: Par De,
3515 Tu n'es bon sergant ne feeil
Ne tu ne serras mon conseil
Ne ma joie ne partiras*,
Hors de ma meson t'en irras 20
E de tote ma compaignie:
3520 Car laisse as par félonie
A multiplier mes chatels.
Seignors, li escriz est itels.
3499 ore. par. B: fiance. E: loiaute. Hip. seras de moût
grant plente. 3500 Hip. por ta grant leaute. 3501 baudre. gregnor.
B: bauderai. E: donrai. 3503 secondz. dist beal. Hip. segont.
E : a dit. 3504 moie par. 3505 dous. Hip. deux. 3506 jo. 3507
pur. Hip. sire de mon s. 3508 Hip. mien auras tu. 3509 le
fehlt. B: veou. D: issi promet & a fait vou. S: veu. 3510 ki.
3511 Hip. a son s. et dist. 3512 Hip. vez ici. 3513 Hip. entier
l'ai tôt g. 3514 Hip. sire. 3515 feel. B: feil. E: loials. S:
loial. Hip. nies, leel: consel. 3516 sauras = Hip. E: seras
mes consals. 3517 Hip. N'a m. 3518 Hip. maison, iras. 3520 kar
leisse. Hip. Quer lessie. felonnie. E : ta folie. 3521 Hip. monte-
pleier. chatex : itex.
377 —
M,
es grant signefiance i a:
Nostre sire, qui tôt créa,
3525 Deit estre entendu el prodhome.
Li deus serganz, ceo est la some,
Sont tuit cil qui son non eshalcent 5
E sa lei meintenent e halcent,
E cil en sa joie enterront,
3530 Quant totes choses fineront,
Mes cil n'i mettra ja le pe,
Qui son trésor avra musce 10
Alsi corne tels i a font.
Mult par est fols qui le repont
3535 E le laisse en terre porrir,
Mes qui del creistre e del norrir
E del multiplier se peine, 15
Cil avra la joie certeine.
Uncore baille chescun jor
3540 A ses serganz nostre seignor
Ses besanz a multiplier,
Quant il fet un bon chevaler 20
Ou un bon clerc ou un sage orne,
Qui a tôt l'empire de Rome
3545 Porreit par son sens conseiller,
3523 [M] es mult g. ad. Hip. senefiance. 3524 ki. criad.
BDEI : cria. 3525 prodonie. Hip. tenu por. 3526 coe. dous.
Hip. dui serjant. summe. B: don. E: qui. ii. 3527 ki. Hip.
essaucent. E : enhaucent. 3528 Hip. maintienent : haucent. E :
tienent. essaucent. 3529 enteront, sa fehlt. B: enterunt. E:
enterront. 3530 ke. B: finerunt. D: finiront. E: feniront. Hip.
joies. 3531 Hip. metra. pie. 3532 ki. Hip. mucie. 3533 iad.
Hip. Issi comme itex ja f. B: je di tels. 3534 ki. par fehlt.
Hip. fous. E: fais. 3535 leisse. le fehlt. Hip. lesse. 3536 ki.
Hip. de. de. 3537 Hip. de montepleier. 3539 il chescon. Hip.
balle chascun. E : encore baille il. 3540 Hip. son serjant. 3541
Hip. Sez. 3542 Hip. chevalier. 3543 bonc. ou un (= Hip.).
home. B : bonhome. 3544 ki. Hip. trestot, wobei a fehlt. 3545
sen. Hip. conseiller. B: conseiler. E: consillier.
- 378 —
E cil ne s'en voelt travailler.
Mes trestote sa vie niuse,
Que ren de sa bonté nen use
El servise nostre seignor.
3550 Quant vendra al daerein jor, 5
Quidez, que Deu ne li déniant,
Qu'il avra fet de son besant?
Oïl, jeol sai veraiement..
Damne Deu done largement
3555 A l'un proësce, a l'un poeir, 10
A l'un* vertu, a l'un saveir,
A l'un raison ou éloquence,
E qui de ceo ne fet semence
Tant dementers corne il poet,
3560 Le besant son seignor enfoet. 15
Donc pruis jeo par ceste evangire:
Quant Deu m'a done de bel dire
La grâce, ne m'en dei targer,
Mes son besant creistre e charger.
3565 De faconde m'a fet Deu riche, 20
Ne fust fortune, que m'en triche.
Grant mester me pëust aveir,
Mes ne science ne saveir
Ne corteisie ne valor
3546 cil. B : e il. E : vielt travillier. Hip. Cil qui ne. veut
travailler. 3547 trestute. Hip. Et t. 3548 ke. Hip. rien, n'enuse.
E: n'i. 3550 derein. Hip. desrein. B: drein. E: deesrain. 3551
ke. Hip. Cuides. Zwischen 3551—3552 steht bei Hip. S. 469 oline
Zusammenhang und Eeim: Vos sovienge qui bêles sunt d. i. 3605.
3552 k'il. 3553 joel. verraiement. Hip. je le. 3554 Hip. Dam-
ledeu. 3555 Hip. proece. D: l'autre avoir. 3556 D: poair a autre.
3557 reison. 3558 ki. coe. 3559 corn. Hip. En deinentieres.
que. puet: enfuet. 3561 proef joe. cest ewangire. Hip. Don le.
cest Evangile. BD : prues. El: pruis. 3562 m' ad. 3563 Hip.
me. targier. 3564 crestre. Hip. De son. creistre. charchier.
D : se de savoir estoie riche. E : croistre. cangier. 3565 m'ad.
3565—3580 fehlen Hip. 3566 ke. 3569 cortesie.
— 379 —
3570 Ne afeitement ne honor
Ne poënt vers li estriver.
One ne me laissa ariver
Uncor a port, einz me demeine
Totes hores par mer halteine 5
3575 Pleine de tonnent e d'orage,
Tant a vers mei félon corage.
Mes al seignor, qui trestot veit
E qui set, comben jeo coveit,
Pri jeo, que il de li m'acort, 10
3580 Si qu'une feiz me mette a port:
Car ben en fust saison e hore.
Ci ne ferai altre demore.
Le besant Deu mettrai a gable, -
Por desconfire le diable. 15
3585 Divisions de grâces sont,
Si les deivent cil qui les ont
Mettre a gaaing e a usure.
Por ceo vos di, que jeo n'ai cure,
Quant Deu m'a son besant livre, 20
3590 Qu'il seit musce ne enterre.
Icele science est perdue,
Qui n'est départie e sëue.
Sens est riche possessions,
3572 une. leissa. D : laisse. 3573 uncore. 3575 de horage.
B: d'utrage. 3576 ad. 3577 ke = 3578 joe. 3579 joe ke. il
fehlt. 3580 k'une. B : meine. DE : mete. 3581 kar. seison. Hip.
Quer bien, est et tens. ore. 3582 frai. Hip. Si n'i ferai plus
de d. 3583 Hip. métrai. E : garbe. 3584 deable (= Hip. desconfere).
3585 In E grosser Initial. 3586 ki. Hip. ceus. 3587 Hip. mètre,
gaaig. 3588 coe. ke joe. 3589 m'ad. 3590 k'il. Hip. Qu'il,
mucie. 3591 Hip. escience. Der Spruch erinnert an das Lat. :
Scire tuum nihil est, nisi te scire hoc sciât alter. Gothe : „Sich
mitzutheilen ist Gewinn, Mitgetheiltes aufzunehmen Bildung." 3592
ki. Hip. partie ne = B. 3593 possession (= Hip.).
— 380 -
Ceo dit un livre de serinons.
3595 Mes qui n'a cure de seignor,
Ja od lui ne fera sojor.
Od celui maint qui la départ
E l'abandone e tost e tart, 5
Si li vent de mult grant noblesce :
3600 Car ele tant aime largesce
E aver home tant desdeigne,
Que od lui remaneir ne deigne.
-Done gent, dolce e debonaire, 10
Des essamples del bestiaire
3605 Vos sovenge que bêles sont.
Veez la malice del mont,
Corne toz jors creist e avive,
Veez, corne tence e estrive 15
Tricherie contre dreiture,
3610 Veez, com a chère veiture
L'em trespasse parmi cest monde,
Veez, com grant mal i abonde,
Veez, com home est decëuz, 20
Veez, com il est concëuz,
3615 Veez, com est envolupez,
Veez, a quel doel il est nez,
3594 coe dist. sermon. Hip. sarmon. 3595 nad. qui fehlt
= Hip. d'aveir s. B: de aver seignur. E: d'avoir signor. 3596
li. fra sujor. Hip. o. sejor. E : en. 3597 ki. Hip. O. le. 3598
Hip. fehlt das zweite e. 3599 vient, mult fehlt. Hip. noblece. 3600
quant. Hip. Que. Largece. 3601 Hip. aviel. B: aveir. D: avers,
soeigne. 3602 mult est franche e non vileigne. B: ke od lui
remaner ne deigne. E : que avec li manoir ne daigne. 3603 [B]one.
Hip. douz. debonere. 3604 Hip. de b. 3605 ke. D: soveigne.
E : sovaigne. Hip. sovienge qui. 3607 jorz crest. Hip. Comment,
creist. 3608 Hip. comme creist et. 3610 corne. Hip. o cum chiere.
3611 par. Hip. L'en, munde. 3612 le grant mal ke i. Hip. le grant
mal qui habunde. 3613 cornent. Hip. cum. conceu. 3614 Hip. cvm.
deceu. 3615 ou il est. Hip. ou est envelopez. 3616 Hip. delor est.
— 381
Veez, cornent il est enfant,
Com il est fol e nonsavant,
Veez, quant il vent en eage,
3620 Com il s'orgoille de corage,
Quant il devreit celui loèr, 5
Qui l'a fet aler e parler,
Sentir e veeir e oïr.
Donques ne li voelt obeïr.
3625 Quant il est bel e riche e fort
E il n'est tels, qu'il se recort 10
De son seignor, qui tel l'a fet
E hors de chaitiveison tret,
Tôt le monde ne prise maille
3630 Ne quide, que james li faille
Son grant poeir ne sa richesce. 15
Mes quant la mort vers lui s'adresce,
Qui le gaite gule baee,
Donc est remese sa podnee:
3635 Le cors est en terre enhulez,
De vers mangez e defolez. 20
Donc l'aime s'en part esgaree,
Qui ne poet mie aveir denrée
3617 corne. Hip. Et veez quant il est effant. 3618 Hip. non
sachant == DE. 3619 Hip. vient, aage. 3620 Hip. Cum. s'orguelist.
3622 ki l'ad. Hip. le fet. 3623 veer. Hip. veir. 3624 donkes.
Hip. Adonc. veut. 3626 cil. k'il. Hip. tex. 3627 ki. Fad.
3628 cheitiveison. 3629 Hip. li mont, maalle. D: maaille. 3630
james ke Hip. cuide. falle. 3631 poer. Hip. richece: s'adrece.
3633 gette (= B). D: geite. E: gete. Hip. giete goule. 3634
remise. E : remese. Der Anglonormannismus remis, mis (statt mes
von maneir) begegnet auch bei Adgar mehrfach. Hip. ponee. D :
pousuee. E: posnee. 3635 B: enholez. I): enterrez. E: boutez.
S : envolepes. Hip. fehlt est. envelopez. 3636 verms mange, defulez.
D: derongez. Hip. mengiez. 3637 s'empart. B: départ. Hip.
l'ame se p. 3638 ke. aver durée. B: une deree. D: derree. E:
denrée. Hip. puet. d'erree, was er == la possession, heredium, mit
dem Sinne des deutschen „Herrschaft" setzt!!
— 382 —
De quanqu'il onques gaaigna.
3640 Un novel eir son aveir a.
Qui ja por lui ne fera ren
Ne lui n'en chalt plus que d'un chen.
Por ceo, par De, fet que dolent. 5
Qui en ceste vie est trop lent
3645 De Deu servir e aorer.
A ceo ne deit nul demorer.
Quanque hom fet en ceste vie,
Tenc a'oidivesce e folie 10
Fors que de cel seignor servir,
3650 Qui done vie après morir.
En sa vigne fet bon ovrer:
Car puisqu'il vent a l'avesprer,
I poet l'em gaaigner son pain, 15
Ja nul n'i o verra envein.
3655 Or oëz, que dit l'evangire:
El me conte, que nostre sire
Dist a ses desciples un jor
Une essample de grant dolçor: 20
Car il lor dist, que un prodhoni
3660 Eissi un jor de sa meson
Matin, por ovrers aloër,
3639 quank'il unkes gaaingna. E : de quanques li cors g. Hip.
quanqu ele unques aima. 3640 ad. Hip. Et n. B : heir. D : usurer.
E: oirs. 3641 ke. li. Hip. n'en dorra rien: chien. 3642 li. ke
de. nen fehlt. Hip. Ne ne l'en chaut. E: nés que. 3643 coe.
deu. ke. Hip. Por Deu por ce. 3644 ki. 3645 B: aloer. 3646 coe.
3647 quanke home. 3647—3650 fehlen Hip. 3648 B: vanité. D:
muser. E: tieng je a oiseuse. 3649 ke. de fehlt. E: fors seul
que cest signor. 3650 ke. 3651 In E grosser Initial. Hip. boen.
3652 kar. k'il. a avesprer. Hip. puisque vient. 3653 hoem. Hip.
peut l*en gaaignier del. E : si puet, 3654 overrad. Hip. nus.
3655 [0]re. ke. Teuvangire. Hip. L'Evangile. 3656 il. ke. Hip.
Et le. 3657 Hip. deciples. 3658 un (= Hip. doucor). E : valour.
3659 kar. ke. prodom (= Hip.). 3661 olower. E : matinet. louer.
Hip. ovriers.
— 383 —
Qu'en sa vigne pëussent ovrer.
Cels que il trova meintenant,
Loa par itel covenant,
3665 Qu'a chescun dorreit un dener.
Cil n'en firent mie danger. 5
Tost furent en la vigne entre,
Si ont foï e labore.
Quant vint avers terce après prime,
3670 Estes vos le sire meïsme,
Qui encontra al très ovrers, 10
Sis enveia od les premers
E lor pramist, qu'il lor dorreit
Del soen tant eom raison serreit.
3675 Endreit midi en retrova
Genz oidis, si les aloa. 15
Vers none en retrova d'ocios,
Si lor a dit: Que fêtes vos?
Alez, si ovrez en ma vigne!
3680 Cil ne firent altre barguigne,
Ainz i alerent demaneis. 20
Mes li jor torna en descreis
E la relevée aprisma,
E li prodhom s'en dévala
3662 ki. Hip. alassent. 3663 k'il. Hip. Ceus qu'il, primiere-
ment. 3664 lowa il. tel. BD : aloua par. Hip. Aloa il. tel covent.
3665 ke. chescon durreit. a fehlt. Hip. K'a chascun. denier.
3666 ne. Hip. unques dangier. 3668 D : si orent mult fort 1. 3669
vers. la. Hip. vers tierce. 3670 Hip. Est ce. li. 3671 ki. Hip.
Si. ouvriers. 3672 si les venead. E : ses. Hip. Si's. o. premiers.
3673 k'il. Hip. que lor. 3674 soent tan corne reison. Hip. soen.
reson sereit. 3675 miedi. rotrova. Hip. medi. B: si returna.
3676 oidifs. lowa. BD: musanz. E: oiseus. loua. Hip. Des
oisos. 3677 B: oscius. D: oysos. E: d'uisous. Hip. d'oisous.
3678 ad. ke. 3680 bargaigne. Hip. n'en, unques barquigne.
B: bargaine. D: bargigne. 3681 Hip. erranment: Le jor tome
au definement. 3682 decreis. 3683 B: aprisma. D: aprima. E:
approcha. S: aprocha. Hip. apresma. 3684 prodome. Hip.^le
prodom se d. D : râla. E : avala.
— 384 —
3685 Dreit el marche de la cite.
Soi* les estais a regarde,
Si vit ovrers oidis assez,
Qui la esteient amassez.
Qu'avez, fet il, tote jor fait? 5
3690 Sire, font il, mal nos or vait;
Nos ne pëumes hui trover
Home, qui nos volsist loër.
Donc vos est, dist il, malement.
Alez la sus delivrement 10
3695 En ma vigne as altres ovrers!
E jeo vos dorrai volenters
Del men tant com serra raison
Selonc le jor e la saison.
Cil saillent sus e vont ovrer, 15
3700 Mes onc nés i covint suer:
Car tost fu tens d'oevre lesser.
Lors apela son despenser
Li prodhom e dist: Bels amis,
Or va, si com jeo ai pramis, 20
3705 Si paiez trestoz mes ovrers
E comencez as dereners,
Si t'en va jesqu'al premerein
3685 dreit fehlt. BK: marcheil. Hip. Enz. marchie. 3686
ad. BDI: estaus. 3687 asez = Hip. ouvriers oisous. 3688 ke
ja. 3689 k'avez. toten jor feit. B: tut le jur. E: vous ci tute.
E: fet. Hip. tote j. fet. 3690 estait. B: esteit. D: estât. E:
trop mal nous est. Eeim? Vgl. 3390. 3692 ki. lower. Hip.
Hom. vousist aloer. 3694 E : lassus isnelement. 3695 Hip. la.
ove mes ovriers. 3696 jo. endorra. Hip. je. dorre volentiers. 3697
corne, reison. Hip. mien, sera se son. 3698 solonc. seison. Hip.
Selon le tens. seson. 3699 faillent. Hip. sallent. 3700 unkes.
E : mais ains. Hip. einz les i covient. 3701 kar. de ovre. Hip.
de ovre lessier. 3702 Hip. despensier. 3703 prodom. beals. 3704
ore. jo. Hip. comme j'ai. 3705 paez. Hip. paie = E. 3706 Hip.
Et si commence au desreniers. B : si corne as draigners. 3707 jesk'al.
Hip. Et. vers le primerain.
385
E met a chescun eu sa mein
Un dener, sis lessez aler.
3710 Donc les comence a apeler
Li serganz, sis fist arenger
E baille a chescun un dener. 5
Cil qui matin venuz esteient,
Quiderent ben, quant il veeient
3715 A chescun son dener aveir,
Qu'il dëussent plus receveir,
Si grondirent e murmurèrent 10
E od le seignor en parlèrent.
Sire, font il, ceo cornent vait? .
3720 Des hui matin avom nos trait
La peine e le travail pesant.
Or n'a chescun que un besant, 15
E cil qui orendreit i vindrent,
Qui del travail ren ne sustindrent,
3725 Ont altretant com nos avom.
Seignors, ceo respont li prodhom,
Ne vos faz nul tort, ceo savez, 20
Quant vostre covenant avez.
Peise vos, que jeo faz ma grâce?
3730 Ne me list il, que del men face
Ma largesce, ou il me plest?
A icest mot chescun se test. 25
3708 chescon. la. Hip. chascun. 3709 BE: si les laisse. Hip.
denier puis le lesse. 3711 serjanz. Hip. Le serjent s'es. arengier.
3712 chescon = 3715. 3713 ke. Hip. venu. 3714 Hip. Cuiderent
bien, veient. 3716 k'il. E: lors cuidierent plus recevoir. 3717
grandirent. E: grouchierent. 3718 Hip. o lor. 3719 coe. Hip. vet.
3720 Hip. Des gee. avon tret. 3721 Hip. traval moult grant. D:
le chaut. 3722 ore. ke chescon un. 3723 ki. i fehlt. Hip. oren-
dreites v. D : nagairez. 3724 ki. Hip. de rien, soutindrent. 3725
corne. 3726 coe. prodom. 3727 coe. BD : fas. E: fais. 3729 kejoe.
Hip. Por ce se je lor faz. 3730 B: laist. D: plait. E: loist. Hip.
lest. mien. 3731 la (statt ou). Hip. largece la ou mei. 3732 cest.
Reinsch, Le Bestiaire. 25
— 386 -
Quant Deus out ceste essample dite,
Si lor a overte e descrite
3735 Une sentence assez légère.
Issi, fet il, serront arere
Cil qui sont venu premerein 5
E devant els li daerein.
Des apelez i a grantment,
3740 Mes li eslit sont elerement.
\Jr avez l'évangile oïe,
Mes ne savez, que signeiie, 10
Plusors de vos, si clers ne sont
Ou si de clers apris ne l'ont.
3745 Mes jeo vos dirrai endreit mei
Iceo que jeo entent e vei.
Li prodhom, qui primes le jor 15
Mist ses ovrers en son labor,
Signefie le rei de gloire,
3750 Qui done a ses ovrers victoire.
Puisque Deus out el grant déluge
Salve Noë dedenz sa huge 20
E sa mesnee e ses enfanz,
Sempres en fu li mondes granz
3755 E restorez e recrëuz.
Donc est nostre sires eissuz
3733 Hip. Dex a. 3734 ad. escrite. Hip. descrite. 3735
asez legecere. 3736 Hip. seront arrière. E: ensi. 3737 ki. Hip.
primerain. 3738 derein. Hip. eus. desrein. B : le drein. D : darrein.
E : deesrein. 3739 ad. Hip. gramnient. B : apostles. D : ygaument.
3741 [0]re. Teuvangile. 3742 ke. Hip. senefie. 3743 plosors. Hip.
se. 3744Hip.se. clerc. 3745 jo. Hip. dirai. 3746 icoe kejoe entenc.
Hip. Ici. 3747 prodome ki. Hip. el point de jor. B: a prime. D: au
matin. 3748 son fehlt. 3750 ki. B: a soens. 3751 puiske deus
oit dedenz sa huge. D : une bûche. E : sa huche. Hip. Dex el
déluge out. 3752 el grant déluge. Hip. si com li plout. 3753 B:
meine (so auch Adgar). D : manees. E : maisnie. Hip. effanz. 3754
li fu. Hip. Puis refu le munde si g. D: pluz g. 3755 E: revenus.
D : acreus. 3756 sire. Hip. Seignor venus.
— 387 —
De sa ineson e si vint querre
Ovrers, por laborer sa terre.
Donc aloa Deu ses ovrers.
3760 Abraham fu tôt li premers,
Qui fu prince des prodeshonies, 5
De la qui semence nos somes.
Endreit la terce s'en revint,
Si corne venir le covint,
3765 Aloër le proz Moyses,
Qui out de la vigne grant fes. 10
Puis revint, si com jeo vos di,
Nostre seignor endreit midi,
Si aloa le bon Davi,
3770 Qui de sa grâce ert repleni.
Endreit none prist Daniel 15
E Jeremies e Johel
E les altres, qui devinèrent
Les choses, qui a venir erent.
3775 Vers le vespre est Deu dévale
Dreit el marche de la cite: 20
Car il vint en la fin del monde
E prist en la reïne monde
Son ostel e son habitacle
3780 Par deïte e par miracle
3758 alower. B: aloier. D: laborer. E: cultiver. 3759
alowa. 3760 Hip. primiers. 3761 ki. prodehonies. D: prodez-
homes. E: de preudes homes. 3762 de ki. sûmes, la fehlt. B:
de la ki. D : de la quel. E : de la quele. Hip. De la cui. summes.
3763 s'en fehlt. Hip. Endreit tierce Dez si r. 3764 Hip. cum. li
reconvint. 3765 alower. Moises. B: pruz. D: prophète. 3766 ki
de la vigne out. Hip. out moult g. 3767 jo. 3768 Hip. medi. 3769
alowa. D : seint Abraaham. 3770 ke. fu. Hip. fu empli. E : raemplis.
3772 Hip. Jeremie. Joël. B: danz. E: dant. 3773 ke = 3774.
3775 Hip. Au vespre s'est Dex dévalez. E: avalez. 3776 dreit
fehlt. Hip. Enz el marchie. citez. B: marchiel., 3777 kar. Hip.
de munde. 3778 Hip. Et puis en. munde.
25*
— 388 —
E covri, c'est chose certeine,
Sa deïte en char humeine
E vint el monde preecher
E veie de vie enseigner.
3785 Donc trova gent, qui ne creeient, 5
Si lor demanda, qu'il feseient,
E cil li respondirent donques,
Que il n'aveient trove onques
Qui lor ëust dit ne mostre
3790 La veie de lor salvete. 10
Donc lor enseigna Deu la lei,
Donques apela il a sei
Perre, Pol, Johan e Andreu:
Cil furent en la vigne Deu
3795 Ovrer si leal e si fort. 15
Onques por do tance de mort
Ne faillirent a lor seignor,
E il lor fist si grant honor,
Qu'il lor dona le dener d'or
3800 E qu'il lor bailla son trésor 20
A départir e a despendre,
E cil si firent sanz mesprendre.
U ncor est dreit, que vos esponde,
Porquei li termine del monde
3781 BE: ceste. 3782 Hip. en forme humaine. 3783 Hip. au
munde prechier. 3784 Hip. enseignier. 3785 ki. Hip. Si. creient.
3786 k'il. 3787 donkes. 3788 k'il. unkes. Hip. unques. 3789 ki.
demustre. 3790 voie. 3792 donkes. Hip. o. 3793 Pères, e feldt.
Hip. Pierres e. 3795 Das zweite si fehlt. B: leel. I): loyal. E:
loial. 3796 onkes. Hip. Conques. 3797 Hip. fallirent. 379* Hip.
ennor. 3799 k'il. Hip. un denier. 3800 k'il. Hip. Et si. 3802
e il. Hip. Et issi. 3803 [U]ncore. ke. Hip. responde. B: respunde.
E: desponde. 3804 li hore. B: le terme. D: lez termes. E : li
termine. Hip. les termines.
— 389 -
3805 Sont assigne a cels del jor,
Si vos avrai gete d'error.
Tant com li jors a plus dure
A Tore, qu'il est avespre,
Envers ceo qui est a venir, 5
3810 Altresi poëz vos tenir,
Que li monz aveit dure plus,
Quant Deu vint en terre çajus,
Avers ceo que plus en i a.
Issi le me signefia 10
3815 Li bons evesques de Paris,
Morice, de qui jeo Tapris,
E uncor en altre latin.
Deus aloë ovrers al matin,
Quant il prent homes en enfance 15
3820 En bone fei e en créance.
A terce aloë les asquanz,
Quant il les prent endreit trente anz
En sa lei e en son servise.
E li midis nos redevise 20
3825 Cels qu'endreit quarante anz visite
La grâce del seint esperite.
Endreit none reloë Deus
Ovrers, quant il en prent de tels
3805 B : par un sul jur. E : assené a cials dou. Hip. assinez.
ceus, 3806 Hip. jeté. 3807 corne, jorz ad. D: cors. Hip. le
jor. 3808 k'il. 3809 coe k'est. Hip. Ovec ce. E: avers, avesprir.
3810 Hip. Autresi povez. 3811 ke. mondz. Hip. monde. 3812
jus = B. E: cajus. 3813 coe ke. Hip. Ovec ce. 3815 eveskes.
Hip. Le bon Evesque. 3816 ki joe. BE: Morices. 3817 uncore.
D : encore trovons en 1. 3818 alowe ovres. 3819 home. B : aprent.
Hip. un home, effance. 3821 alowe. asquanz. B: esquanz. DE:
auquans. Hip. autre genz. 3823 e fehlt. Hip. la. 3824 Hip. le
medi. 3825 k' endreit. 3827 releue. B: raloe. DE: reloue. S:
relewe. Hip. r'aloe Dex: tex. 3828 kar. en fehlt. B: teus. D:
tieus. E: tiex.
— 390 —
A faire son comandement
3830 Qui eage ont passe grantment.
Vers le vespre redescent il
Corne dolz e come gentil:
Car il les prent en lor feblesce 5
E en la fin de lor veillesce,
3835 E quant vent al point de la mort,
L'em troeve alcun qui se remort
E se repent e merci crie
E regeïst sa tricherie 10
E par mult grant devocion
3840 Requert a Deu confession
E une horette el champ labore.
Avent que donc la mort Facore
Ben repentant e ben confes, 15
Il n'a pas sustenu tel fes
3845 Veirement come li premer,
Mes il avra tôt le dener.
Tant par est Deus larges e dolz.
Or seit pose, qu'alcuns estolz 20
Parolt a Deu e si li die:
3850 Deus, ja ai jeo tote ma vie
Ci en ta vigne labore
E soffert la pluie e Tore,
3829 fere (= Hip.). D umgestellt. 3830 ki âge. grantement.
D: grantment. E: granment. Hip. aage. gramment. 3831 D:
revint. 3833 kar. Hip Quant, la feblece. B: veillesce. E:
foiblesce. 3834 Hip. Et el tens. grant viellece. 3835 Hip. Ou
quant. 3836 en trove alcon ke. Hip. En trove. 3839 Hip. par
boene d. 3840 requert deu par. Hip. Requiert a. 3841 un hore.
B: en un hure el chaump labure. E: & en une eure en camp laboure.
Hip. Et en poi dore Deu labore. 3842 e vent la mort ki. Hip.
Et vient la m. qui tost l'acore. 3844 nad. Hip. eu si grant f.
3845 corn. Hip. Veraiement cum. primier. E: ne tel paine com.
3846 tost. 3847 Hip. Dex. douz. 3848 ore. k'aucuns. Hip. qu'aucun
estouz. 3849 parout (= Hip.). B: parlout. EG: parant 3850 jo.
Hip. Dex. ge. 3851 Hip. En ta. tant 1. 3852 Hip. sofert. ore.
— 391 —
E tu faiz celui per a mei
Qui n'a labore endreit sei
3855 Ne mais une horette petite.
E Deu respont: Jeo sui tôt quite
Vers tei par raison, bels amis, 5
Tu as quanque jeo te pramis:
Tu as le règne pardurable.
3860 Ne me list il estre merciable
Vers cestui qui vint orendreit?
Ma seignorie que valdreit, 10
Si del men doner ne poeie
Tôt por nent, si jeo le voleie?
3865 Or poëz entendre, seignors,
Que mult est près li Deu socors
A qui l'apele de bon quoer. 15
Mes nul ne se deit a nul foer
Por ceste espérance targer
3870 D' estre en la vigne Deu ovrer.
Meint fol pense en sa conscience:
Deu, jeo puis ben aveir licence, 20
Fet il, de faire cest pecche,
Tant que veillesce m'ait merche
3875 E gete hors de ma jovente.
Ceste pensée est mult dolente
3853 e fehlt. Hip. fez. D: et celui est fait. 3854 ki n'ad.
3855 meis. urette. D : orete. E : une seule eure p. Hip. mes.
ore moult p. 3856 joe. 3857 reison beals. Hip. reson beaus.
3858 quanke joe. Hip. je t'ai p. 3859 parmenable. Hip. reigne.
3860 B: laist. D: laiz. E: loist. Hip. lest estre. 3861 ke. ore
endreit. 3862 ke. 3863 porreie. B: purreie E: pooie. Hip.
mien, poeie. 3864 jo. le fehlt. Hip. nient se je v. 3865 [0]re.
3866 ke. Hip. del Deu secors. 3867 ke. a fehlt. Hip. Cil qui.
boen cuer : fuer. D : tendre. 3868 ne se deit nul. 3869 Hip. targier.
3871 Hip. fehlt fol. D : science. 3872 joe. ben fehlt. Hip. Dex.
3873 fere (= Hip.). 3874 ke. m'eit. Hip. viellece. charchie. 3875
juvente. Hip. Et iere h. 3876 Hip. trop d.
— 392 —
E mult pesnie e mult decevable
E vent par engin del diable :
Car nul n'a terme de sa fin.
3880 Tels est morz puis jehui matin,
Que Pem pëust trover er seir 5
Plein de santé e de poeir.
feeignors, por Deu, pernez i garde,
Que li leres, que mal feu arde,
3885 N'atent fors qu'endormi vos truisse,
Si fort que desrober vos puisse. 10
Fêtes com li chevaler font
Es herberges, quant poor ont,
Que la nuit assailli ne seient:
3890 Lor enemis sevent e veient,
Que vendront entor els la nuit. 15
Donc verreiz, qu'il s'armeront tirit,
Que des armez sorpris ne seient.
Alsi font cil qui en Deu creient:
3895 Car d'almosne e de charité
E d'amer Deu en vérité 20
E son proisme alsi corne sei
En lealte, en bone fei
Font entor els un si bon mur
3877 Das zweite mult fehlt. D: trop. 3878 deable = Hip.
de. 3879 kar. n'ad. Hip. nus. 3880 pus hui. E : puis gehui. I :
puis gee. S: gewi. 3881 ke. B: her. D: hier. Hip. l'en poeit.
3882 Hip. Pleins. 3883 [Sjeignors. i fehlt oder car. Hip. i g.
3884 ke. ke. Hip. Quer. lerres. D : maufeu. E : maufeus. 3885
k' endormi nos troisse. 3886 ke destorber nos poisse. Hip. fet.
BP : dérober. E : desrober. 3887 corne. Hip. Se mes cura.
chevaliers. 3888 Hip. As. quant il i sont = D. 3889 ke. noit.
ne fehlt. Hip. assali. 3890 E: oient. 3891 entor els ki vendront.
Hip. Qu'il ne viengent sor eus la n. E: qu'il venront entor als.
3891 — 3892 bei Hip. umgestellt. 3892 verrez k'il se. 3893 ke.
Hip. soupris. 3894 ki. 3895 kar. Hip. d'aumône. 3896 de. 3897
proeme. DI: presme. ES: proisme. 3899 entur. B: bel.
— 393 —
3900 E si espes e si sëur,
Que il n'i a pertuis ne fraite
Ne li leres, qui toz agaite,
Qui mult volenters i entrast,
Ne poet trover, par unt il past. 5
3905 Or nos armom en tel manere,
Que ja a la nostre banere
Li traîtres medler ne s'ost
Ne qu'onques par trestot son ost
Ne seiom demi pe ruse. 10
3910 Nos qui tant ainz avom muse,
Qu'atendom nos a laborer,
S'il comence a avesprer
Que la nuit nos truisse en oisose,
Qui tant est neire e tenebrose? 15
3915 Ceo est la mort, qui ren n'esparne.
Jamais jor del règne superne
Ne verrom clarté ne lumere,
Jamais de la basse fumere
N'istrom por nule destinée, 20
3920 Si nos en ceste matinée
Ou einz la nuit ne nos armom.
3900 Hip. tant. 3901 ke. ad pertus. 3902 ke. aguaite.
Hip. Que. lerres. toz jorz gaite. 3903 ke. Hip. si entrast. 3904
DEI: par ou. 3905 ore. 3906 ke. Hip. baniere. 3907 medler.
se. Hip. Le traitor merler ne sost. 3908 ke onkes. Hip. Ne que
nos ja por tôt. 3909 un demi, reuse. D: demi pie ruse. E:
plain pie refuse. IS : ruse. Hip. seiun james puis. 3910 ki
tanz anz. D : puiz que tant ainz. E : tant jor. Hip. grant tens
avons. 3911 k'atendom. Hip. Or entendon a 1. 3912 Hip. Se il.
D: evesprer. 3913 e. noit. troisse. en fehlt. Hip. A la. troisse
oisouse. D: truisse. E: trueve. 3914 ke. Hip. si est. 3915 coe.
ki. DE: n'espargne. Hip. C'est, qui n'espargne riens. 3916jameis.
de fehlt. E: de supargne. D: soveraigne. Hip. Par le fenissent
toz les biens, worauf noch folgt: James jor del reigne celestre | Se
nos summes en si lai estre. 3917 Hip. lumière: fumiere. 3918
jameis. 3919 n'isterom. S920 Hip. Se. 3921 noit.
— 394 —
Fols sonies, que i atendom.
Grant péril est e grant dotance
De trop atendre en espérance.
3925 Meint home en atendant merci
Est engigne, jeol vos an : 5
Car endementers qu'il atent,
L'estoet chaïr en jugement,
En jugement e en justise,
3930 Si l'estoet venir a juïse.
X or Deu, seignors, e por ses seinz, 10
Ne seiom perescos ne feinz.
Trop atendom de jor en jor
De venir a nostre salveor.
3935 Qui aise atent, aise le fuit.
Mal ait l'arbre, qui ne fet fruit! 15
Trenche deit estre e el feu mis.
Trop somes longuement jolis,
Trop somes as vices amors.
3940 Comben garderom nos les pors
Al citezein, que nos servom? 20
Grant feim en son servise avom
E grant sei e mult grant mesaise,
E ben savom, que a grant aise
3922 sûmes ke. Hip. Fous summes qui tant atendon. 3923
dutance. 3925 Hip. Moult homes, ateudent. 3926 jol. Hip. Qui
en atendant sont honni. 3927 kar. k'il. E: De se muet: chair en
jugement Testuet. Hip. en dementres atendent. 3928 Hip. N'en
sevent mot, les âmes rendent. 3929 Hip. Au. et au juise. 3930
Hip. Testuet. en justise. 3931 [P]ur. 3932 pereeos. Hip. seions
perecos. fainz. 3933/34 bei Hip. umgestellt. 3934 Hip. Seignor.
D : d'aler. 3935 ki. Hip. aten ese, ese. 3936 ke. 3937m. Hip.
Trenchie. 3938 sûmes longement jolifs. 3939 sûmes, a vices
a smors. Hip. au. 3940 Hip. Combien. 3941 ke. E: citoien.
Hip. Du crestion. 3943 meseise. mult fehlt. Hip. fain et tote
mesese. 3944 k'a. eise. Hip. ese.
— 395 —
3945 Est tôt li daerein garçon
Ches nostre père en sa maison.
E si nos torniom arere
Merci criant od simple chère,
Nos savom ben, que il vendreit 5
3950 Encontre nos, si nos fereit
De noef revestir e chalcer
E fereit por nos grant manger
E gra.nz noeces e grant convi.
Onques si foie ren ne vi 10
3955 Com nos somes, si Deu me veie,
Qui conoissom la dreite veie
E tôt de gre alom la torte.
En noz cols laçom la rohorte,
Qui nos destruit e qui nos pent. 15
3960 Mult est fols, qui ne se repent,
Tant com il a tens e espace.
Seignors, que Deu merci vos face,
Alez merci querre e rover,
Tant com vos la poëz trover; 20
3965 Altrement ne l'avreiz james.
Apelez, tant com il est près,
Nostre seignor, si vos orra.
Ja sanz merci ne vos lerra,
Si vos la requérez a hore. 25
3970 Mes si vos i fêtes demore,
3945 derein. Hip. lederrein. 3946 meison. Hip. sire, la
meson. 3947 Hip. se nos nos tenon arrière. D: or tost car retournon.
E: retornons. 3948 Hip. ou. chiere. 3949 ke. 3951 Hip. nuef.
chaucier. 3952 freit. un g-. Hip. mengier. 3953 noces = Hip.
grant. 3954 unkes. Hip. Unques. rien. 3955 come. sûmes. Hip.
sutnmes se Dex. DE : voie. 3956 ki ben veiom. 3958 nos. E :
cals laçons. DE : la corde. S : la roote. Hip. noz cous portons,
roorte. 3959 ke. Das zweite qui fehlt. 3960 ke. 3961 ad. 3962
ke. 3964 come. 3965 l'aurez (= Hip.). 3969 Hip. le. ore. B:
requere. D: querez. 3970 Hip. se.
— 396 —
Tant que vos ne puissez parler
Ne li prier ne apeler,
Donc vos ert il si esloigne,
Qu'a peine i trovereiz pite.
3975 Aprismez vos par repentance, 5
Par confesse e par penitance.
Ben avez oï recorder,
Qu'em se poet a lui acorder
Par fei e par confession,
3980 Par almosne e par oraison. 10
Quant ceste mescine savez,
Tant corne leisir en avez,
Entremettez vos de garir
Ne laissez voz plaies porrir:
3985 Car si eles sont sorsanees, 15
A peine serront puis curées.
Entendez le sens de l'escrit
De l'évangile, qui nos dit:
Frères, orez e si veillez,
3990 Seiez prestz e aparaillez: 20
Car vos ne savez, quant vendra
Li baners, qui vos somondra
E criera: Levez sus, levez,
3971 ke. Hip. puissiez. 3972 preer. Hip. lui preier. Br
requere. D: rapeler. 3973 esloignez. Hip. iert issi esloignie.
3974 par vos mesfeiz par voz pecchez. B : ke a peine i troverez
pite. D : qu'a peine i meterez vos le pie. E : mesfaiz. In BDI
folgt noch : B : mais si de deu estes esloignes | par vos mesfaiz
par vos péchez. Hip. pitié. 3975 aprimez. Hip. Aprochiez.
3976 Hip. confesser par. 3977 D: oy le pardon: qui est par la
confession. 3978 k'oem. li. Hip. Qu'en, puet. 3980 oreison. Hip.
aumône. 3981 Hip. mecine. 3982 Hip. lesir. 3983 entremetez
de vos. 3984 leissez. Hip. lessiez. 3985 kar. Hip. se. 3986
Hip. seront mes sanees. 3987 sen. 3988 l'euvangile ke. nos fehlt.
3989 horez si esveillez. Hip. oiez. velliez. B: plorez orez. I):
oiez. vees. 3990 BD : prest. E: près. Hip. prez. apparelliez.
3991 kar. 3992 baneurs ke. BI: baniers. E: sires. Hip. se-
mundra. 3993 E: sus alez. Hip. Venez! Venez!
— 397 —
Od l'espos as noeces entrez!
3995 Si donc avez vostre oille a querre,
Li porters, qui la porte serre,
Vos forsclorra, n'en dotez mie,
Hors de la bêle compaignie, 5
De la joie, qui toz dis dure.
4000 James de la valee obscure
N'istreiz, mes toz dis sanz fin
Meindreiz el pullent sozterrin,
En la jaole pardurable 10
Dedenz la maison al diable.
4005 De la aler Deu nos défende!
Car puis n'i a mester amende,
Merci crier ne altre chose.
Mes einz que la porte seit close, 15
Seiom prestz, si ferom que sages:
4010 Car ja est mëuz li messages
E mult grant alëure vent,
Qui uncor a nuit, si devent,
Nos somondra ou le matin. 20
Toz jors s'aprisme nostre fin.
4015 Nos savom ben, que nos morrom,
Nule ren plus certe n'avom.
De ren ne somes meins certein,
3994 Hip. O lampes au noces. 3995 Hip. eule. 3996 porter
ki. Hip. portier. 3997 forclorra. ne dutez. E: clorra fors. 3998
Hip. conpaignie. 3999 ke totdis. Hip. tozjorz. 4000 oscure (=
Hip.). 4001 n'isterez. totdis. Hip. toz tens et. 4002 meindrez.
4003 B: jahole. E: gaiole. Hip. dolor qui est durable. 4004 de
la meison. deable (= Hip.). D: c'est en. 4005 Hip. Dex. deffende.
4006 kar. ad. 4008 ke. Hip. Einceis q. 4009 front ke. Hip.
Seiun prez. sage : venu le mesage. B : près. D : prest. E : preu.
4010 kar. 4012 ki uncore. Hip. Qui au vespre tost se devient.
D: devint. E: puet estre bien. 4013 Hip. semondra. au matin.
4014 jorz s'aprime. Hip. aproche. D: ne savons quant sera la fin.
4015 ke. B: sovum. 4017 sûmes. Hip. riens, sommes. D: plus.
E : mains.
— 398 —
Quant ceo serra, hui ou demein,
E quant cert somes de morir
4020 E ne savom, quant deit venir,
Ben nos dëussom porveeir
E jor e nuit, matin e seir, 5
Que si aparaille fussom,
Qu'as noeces entrer pëussom,
4025 Desque nos serriom somons.
Seignors, por Deu e por ses nons,
Gardez, que jeo n'aie semé 10
Ne ma semence ne mon ble
Entre espines n'en terre veine
4030 Ne sor perres ne en l'areine,
Mes en terre, qui face fruit.
Seiez si garni e estruit 15
Des essamples del bestiaire,
Que vos en lessez mal a faire
4035 E al ben ovrer mettez peine,
Por aveir la joie certeine:
Car ceste joie ci terrestre 20
Ne poet mie longuement estre
Ne poet tenir ne poet durer.
4040 Nuls ne se deit assëurer:
Car avis m'est selonc mon sens,
4018 coe. 4019 sûmes. D: sanz faille il nos covient m.
4021 E: deussiens porveoir. 4022 noit. Das erste e fehlt Hip.
nuit et j. et main. 4023 ke. feussom. Hip. aparelliez. 4024 ke.
Hip. Que au noces. 4025 deske. i fehlt. Hip. serions semons.
4027 ke joe n'eie. 4028 Ne fehlt. Hip. De ma. 4029— 4030ifehlen
Hip. 4029 E: vainne. 4030 pères. B: l'araingne. D: mon-
taigne. E: arainne. 4031 ke. Hip. En t. qui ne f. 4032 Hip.
instruit. E: vos trestuit. 4033 Hip. de. 4034 ke. Hip. lessiez.
fere. B: laissez de malfaire. 4035/36 bei Hip. umgestellt. 4035
metez. Hip. a bien. 4036 aver. 4037 kar. Hip. iceste joie t. 4038
longement. 4039 aseurer. Hip. A ce ne deit nul demorer. 40394040
umgestellt. Hip. Nul ne se deit aseurer. 4041 kar. solonc. Hip.
Que. selon.
— 399 —
Que nos somes el peior tens,
Qui fust puis l'incarnation
En nule génération,
4045 Qui tenist crestiene lei.
Ou est hiuVJealte e fei? 5
Ou est almosne e charité?
Ou est dreiture e vérité,
Chasteté e religion?
4050 Ou est merci, ou est pardon?
Ou est honor, ou est largesce? 10
Ou est amor, ou est simplesce?
Ou est dolçor e corteisie?
Ou est pite, ou est aïe?
4055 Ou est veirdit ne jugement,
Qui vers le loier ne se prent? 15
Ou est concorde e bone pes?
Cestes vertuz ne régnent mes,
E si els régnent en alcun,
4060 Entre mil n'en trovereiz un.
Li monz est hui si desleals 20
E si traîtres e si fais,
Si culvert, si de maie part,
Si torcenos e si gaignart
4065 Si envios, si mesdisant,
Si menteor, si enquisant, 25
4042 ke. sûmes. E : soions. piour. Hip. peor. 4043 ke fist.
BE: fust. 4045 ke. Hip. crestienne. B: teneit. 4046 Hip.
Ou est 1. ou est. 4048 D: chaaste et virginete. 4049 Hip. chastee.
4051 Hip. ennor. largece: simplece. 4053 curteisie. 4054 pieté.
B: pite. D: pietie. E: pitiés. 4055 Hip. et j. 4056 ke. lower.
E: qui devers loier. peut. Hip. Qui divers loier. 4058 Hip.
reignent. 4059 eles. E : s'ele. Hip. se il. 4060 ne troverez.
Hip. cent. 4061 mondz. Hip. Cest mundes est si deloiaus. 4063
Hip. ouvert et de. 4064 E: torconneus. Hip. torconnos. g^gnard.
4066 E : encusans. D : poi en y a de voir disant. Hip. mentoor.
acusant.
— 400 —
Si vilein e si garçon er,
Si malvais e si paltoner,
Si gaiteant, si plaideor,
4070 Si aver, si fais jugeor,
Si orgoillos e si tyrant, 5
Si eschif e si guerreiant,
Si coveitos en tote guise,
Si oblios de bon servise,
4075 Si traître, si engignant
Si usurer e si marchant 10
Si blandissant, si losenger,
Si glot de beivre e de manger.
Si plein de vices e d'ordure,
4080 Que c'est merveille, que tant dure.
Quant li monz est si desleals, 15
Donc di jeo, que mult est vassals
Qui parmi trespasser s'en poet.
Si que chair ne li estoet
4085 Xe n'est recréant ne veincu
E del baston e de l'escu. 20
Lui estoet saveir a plente
Qui Deu done del poëste.
Ceste bataille est a meschef
4090 E dure e perillose e gref:
4068 malveis. pautener. E: pautouniers. Hip. pautonnier.
4069 B: guaitant. E: si plaidieres & si gaitieres. Hip. guetant.
pledeor. 4070 E: jugieres. Hip. et si fans. 4071 orguillos. E:
tirans. Hip. orguellos. tirant. 4072 E : haities. guerroians. 4073
Hip. totes guises: genz servises. 4075 E: traitres. mareheans.
Hip. engignanz: marcheanz. 4076 E: useriers. engignans. 4080
ke. ke. Hip. mervelle. 4081 monde. Hip. mont, desloiaus.
4082 joe ke. Hip. dis. vasaus. 4083 ke. Hip. s'esmuet. 4084
ke. Hip. chaer. estuet. 4085 vécu. Hip. veincu. BD: vencu. E:
vaincus. 4086 Hip. de. 4088 ki. Hip. poote. E: cui. 4089 Hip.
batalle. meschief. 4090 perillnse.
— 401 —
Car desque home est el champ mis,
Si l'estoet a treis en émis
Combatre sei e nuit e jor,
Qui mult li rendent dur estor.
4095 Trop par est li estors pesanz: 5
Car si il viveit cinc vinz anz,
Si l'estoet il ades combatre
Contre cels quil voelent abatre.
De ces treis li covent défendre
4100 Ou la recreantise rendre. 10
JJiable est l'enemi premer,
Qui l'agaite a faire peccher.
Cest mont est Penemi secont,
Qui li gette meint colp parfont.
4105 Li terz7 ceo est sa char demeine, 15
Qui plus Tassait e le demeine
Que nul des altres deus ne fait.
C'est li pire enemi, qu'il ait.
Mult deit estre tenu a ber,
4110 Qui de ces treis se poet garder. 20
Li prodhome s'en defent ben,
Qu'il ne conquerent sor lui ren:
Car armes a por sei covrir
4091 kar deske. D: mont. Hip. Que. en. 4092 Hip. treiz
anemis. 4093 noit. 4094 ke. Hip. grant. 4095 estor. 4096 kar
se. Hip. s'il, quatre vinz. B: sine vinz. DE: .V. .G. 4098 ke le.
Hip. qui le. batre. 4099 Hip. le covient deffendre. 4100 B: la
creantise. D: recreance. E: a la recreandise. 4101 [L]i deables.
B: Diables. D: Diable. E: Maufez. Hip. Deable. l'ennemi. 4102
ki l'aguaite. fere. D: & fait pechier. 4103 mond. segond. Hip.
l'anemi. 4104 ke. coup parfond. Hip. giete. cop. 4105 coe. Hip.
la. humaine. E: la chars humainne. 4106 ke. Hip. l'asaut. de-
maine. 4107 ke. dous. feit. 4107—4108 fehlen Hip. 4108 k'il
eit. 4110 ki. 4111 prodome se. Hip. s'en moult bien. 4112 k'il.
li. Hip. Que il ne le conquièrent de rien. 4113 [K]ar. ad.
Rein se h, Le Bestiaire. 26
— 402 -
E por défendre e por garir.
4115 Ces armes sont por vérité
Fei, espérance e charité.
Qui de cestes est ben covert,
En la bataille ren ne pert, 5
Ainz veint les treis ultreement,
4120 Qui ci l'assaillent durement.
\Jr priom Deu, qui nos créa,
Qui nos fist nestre e qui nos a
Mis el champ e en la bataille, 10
Qu'il nos conseit e qu'il nos vaille
4125 E qu'il nos dont par sa merci
Si ben combatre e passer ci
Par entre les bens temporals,
Que nos les bens espiritals 15
Ne perdom en nule manere.
4130 Tels deit estre nostre prière.
E Deus par sa seintisme grâce
Si nos conseit e tels nos face
E nos dont tel repentement, 20
Que nos al jor del jugement
4135 Seiom a sa destre partie.
Amen, amen chescun en die. —
4115 ses. 4117 ki. 4118 la fehlt. Hip. En la batalle rien.
4119 Hip. treiz communément. 4120 ki si. Hip. Qui o lui ba-
tallent forment. 4121 [Ojre prions, ki. eriad. Hip. priun. S: tout.
4122 ki. estre (= Hip.). ki. ad. 4123 cha [durchlôchert] mp.
e fehlt. S: eus ou. 4124 k'il conseud. k'il. B: consele. CEG:
consaut. Hip. consente, valle. 4125 k'il. doinst (= CGS). DLI:
doint. Q: pardoint. 4126 si. 4127 CG: temporeus. E: temporels.
BS: temporaus. Hip. temporaux. 4128 ke. 4129 Hip. en itel m.
4130 Hip. Deit estre fet n. preiere. Q: ne sa joie ne sa lumière.
4131 seintime (= Hip.). CEGS : saintisme. 4132 conseit. B:
conseilt. CEGS : consaut. 4133 doinst. BDI : doint. M : duinst.
Hip. Qu'il nos. 4134 ke. 4135 seioms. Hip. Seion. 4136 chescon.
M : chescons. Hier endet A, ebenso CDIQS. —
— 403 —
vJuillame, qui cest livre fist,
En la deiinaille tant dist
De sire Raiil, son seignor,
4140 Por qui il fu en cest labor,
Qu'il li a ben guerdone, 5
Pramis li a e ben done.
Ben li a covenant tenu.
A Raiil est ben avenu:
4145 Car il a son non aempli
Ne l'a mie mis en obli. 10
Tels est corne son non devise,
E jeo m'en lo de son servise.
Cest non Raiil sone grant chose.
4150 Ore vos aprendrom la glose:
Treis sillabes i a ajustées, 15
Qui de treis nons sont recolpees.
Treis sillabes i a sanz plus :
Le ra e le dul e le fus.
4155 Le ra est pris de ratio
E le dul vent de dulcedo, 20
E la terce sillabe fus
Dit altretant corne fultus.
Si le non est adreit glose,
4137 B: Vvillame ky. EG: Guillaumes. K: Villams. L:
Guiir. MN: Guillame. KN: romanz. 4138 B: diffinaille. G: de-
finalle. N: en le fin a il tant en dist. 4139 BM: Raol. EG:
Raoul. K: Raul. L: Raou. jST: Rauf. E: labour. K umgestellt
4141 BN: guerdone. E: guerredonne. K: guerdonee. 4142 B:
prenais. GN: pramis. 4143 EG: bien li. K: ben lui. 4145
EG: car. KX: acompli. M: aempli. 4146 EG: oubli. K: obli.
N: ubli. 4147 K: tels. N: teus. 4148EGM:.lo. K: lou. 4149
E: cist. K: cest. 4150 EG: pardirai. K: enprenderai. M: enpren-
drai. N: dirrai. 4151 BK: justeez. E: ajoustees. G: joustees.
4152 B: recoupez. E: recaupees. K: recoupées. 4153 EG: sans.
K: sanz. 4157 EG: tierce. Hier bricht B ab. K: terce sillebe.
N: silable. 4159 EG: adroit.
26*
— 404 —
4160 Fultus ert en mileu pose.
,Tunc erit fultus undique
Ratione dulcedine.'
Cest non Raul est apuie
E de raison e de pite: 5
4165 Pite e dolçor e raison
Ont en son quoer fait maison.
E Deus li otreit par sa grâce,
Que il si bon ostel lui face
E tant le serve e itant ahnt, 10
4170 Qu'en la halte joie, ou Deu maint,
Puist monter a icel jor,
Ou li juste e li peccheor
Devant le juge trembleront
E lor jugement atendront. 15
Amen.
4160 KX: est. E: fulcus. plantez. G: plantes. EG: fust.
K: iert. N: ert. KN: pose. GE: fust. plantez (plantes). 4163
E: cis. G: cil. KX: cest. 4165 E: pitiés, doucor. K: pite.
dolcor. N: pieté docor. 4166 EGK: faite. 4167 E: otroit. K:
Totroit, N: l'ottreit. 4168 GKLM: lor. X: lur. 4169 EG: aint.
G: & si les. KX: eimt. 4171 K: poisse. X: peust. 4172 E : pecheor.
G: peceour. O: pecheour. K: pechor. 4173 EGLO: trambleront.
O: juste. X: tremblerunt. 4174 EG: & lor. Hier bricht E mit
oben genannter Unterschrift ab. In KLMX folgt am Ende noch
Amen. In L ist explicit roth durchstrichen. O hat nacli: ainsi
Voçroit li rois du mont ebenfalls Amen.
Wôrterbuch*)
A.
Aaschement 2315 tôijber, Socffpeife,
IRetg. 23ei Burguy fefjlt bteë
2Bori. %1. Godefroy, Diction-
naire de l'ancienne langue
française : Aeschement
aascher, ascher 2314, 2323 ïobern,
ftrren, in bie %-a\le ïorfen. 9îfg-
aicher = écher ben $ober an
bie 2lnge( ftecfen.
aatie 1380 J^eftige ftembfdjaft,
©treit, $ampf.
abandoner 3598 ûberlaffen, mit»
tfjeilen.
abatre 2232 nieberrcerfen.
abesser 2805 fenfen, fjerabfjangen
laffen. Sftfg. abaisser.
abevrer 1763 trdnfen. 3îfj. ab-
reuver.
abisme 54 Jthift, 2fbgrunb, ôoï!en=
fajhinb. 9tf3- abîme.
abiter 400 rooïjnen = habiter.
abonder 3612 in Ueberflufs oor=
Çanben fein.
achaisoner 3467 anflagen.
achater 921 faufen.
acointer 754 oerfimbigen, funb=
tf>un.
acomplir 813 erfûUen.
acoragez 2438 mutfjtg, fùfjn, ge*
neigt, uon acorager ermutfjtgen.
acorder 1953 (refl.) fia) oergïeidjen,
3ufammenftimmen.
acorer 327, 1094 burdjboÇren, er-
ftetfjen, tobten.
acost 2549 9?aa)6arfa)aft, ©emein*
Woft.
acostume 308 geioofjnt.
acovrir 2940 bebetfen.
acreire 3473 glauben. D^fj. ac-
croire.
acreistre 3465 oermeljren.
acrocher 295 anÇacfen, enter n,
fongen. ïïîfj. accrocher.
adrescer 3632 refl. fidt) roenben.
adentir 761, 1364, 1614 beftbnmen
fur etroaè, refl. fia; ergeben,
fief» ûberlaffen. $gl. Godefroy:
Adetir.
ades 1176 unaufljorïio), ununter*
brodjen, immer.
adreit 430 gerabe.
adversaire 1887 ©egner = ad-
verser 1920.
adversetez 453 ÏBibenudrttgfeit,
Srùbfal, Stotfj.
ae 2670 2l(ter = éé.
aemplir 818 uollfiïfyren , erfiïllen.
aerdre 1941, 2000, 2289 antyeften,
oerbinben, naÇern; neutral:
Çangen an erra., fid^ an etma$
Çalten.
aerin 3107 luftfarben. £ie Suft
mujj eine %avbe fyaben, ba bie=
felbe a)emiftt)e SBirfungen au&
iibt. É>tr nennen biefe unfern
*) 2)aê 2Bi>rteroerjei<$niJ3, baê ooUftànbig ift, Çat ben 3icecf, einen ©inblict
in ben 2£ortt>orratf) beè S)idjterâ ju geroafjren unb joli roeniger ^adjfennern, bie
immerÇin einige feltene SBorter finben roerben, aie oielmefjr iceiteren tëreifen atè
§ulfêmitte( bienen.
406 —
2(ugen rtid)t fid^tbare garBe
ber £uft ba$ gerftreute £ageê=
lidjt.
afaire 1482 3)ing.
afaiter 3456 uerBeffern, Beffer
tnctajen.
afaitement 3570 (Sdjmud:, <Sd>on=
fyeit, 23tïbung.
aferir 1752 fid) gepren, geBiifjren,
paffen, uergïetdj&ar fein.
affermer 980, 2433 uerftcïjern, auë*
fagen = nfj. affirmer; Befeftt=
gen = nfj. affermir. $gl.
Brachet , Dictionnaire des
doublets, Suppl. p. 6.
aficher 245 Be^aupten, uerftcbern;
670 Çeften, ritf)ten.
afier 1041 uerfiajern.
afiner 640 enbigert.
agait 385 §inter^a(t; aveir son
a. cmf ber Sauer liegen , auf= j
fouern. 9tfj. aguet; von afyb. ]
wahta.
agaiter 3902 Befauern, nacfjftetten.
agenoiller 3294 (se) nieberïmeen,
nfj. agenouiller,
agréer 16 ùBereinfthnmen, jnfrieben
fein.
agu 1385 fdjarf.
aguillette 2479 9tobel; boppelteë
SDiminutio, pro». aiguilleta,
nf§. aiguille, non lat. acus
9îabel, mlat Qiminut. acucula,
prou, agulha, gulha.
ahan 570 SDrcmgfal, Slnftrengung,
Unrnfje.
aider 1164, 2615 Çelfen (Praes.
aïde).
aïe 3822 êiUfe.
ajuster 935, 2666, 4151 uereinigen,
orbnen, bel «Seite ftellen, refl.
fid) jugefetten.
aigles 657 Stbfer.
aignel 541 Sdmmlein, ^ungeë
(nom ^e(tfan).
ail 2380 eig. tënoMaucf) (lat. alirnn):
Ijier 33erftdrfung ber légation.
%(. St. Palaye, Dict. s. v.
aimant 3388 diamant. 9?eBen=
form uon diamant, proo. adi-
man = aziman, fdjon Bei
^fjilipp «on £f)aon.
ainceis que 694 Beuor.
ainz 3192 vorfjer, frù^er, je.
air 683, 695, 2617 Suft.
aïr 272 Ungeftum, (Site. SBgr.
Godefroy, Air.
aire 1794 êerïunft, 2trt, Gfjorafter.
(Siefje debonaire, demalaire,
deputaire. 35g(. Godefroy,
Aire 1.
aise 1080, 1337 SBoÇIbe&agen,
SBergniïgen, gùnftige ©e(egen=
Çeit.
alaiter 978 fdugen.
alcim 3357 irgenb einer (fuBft.
u. abject.),
aleine 1327, 2304 2(tl)em: ©d&fotf,
nfv haleine,
alemele 241 H linge, Sdjnetbe.
aler 920 gefjen. " $rdf. 1. Perf.
jeo vois 2176 (mit bem ©erun=
bium 1844).
alever 2362 cmfatefjen, grofoiefjen.
alëure 1133 Sctirtrt, ©nng.
allas 855 ad).
aime 334 ©eele.
almosue 1764 SUmoîen, gute»
2Ber£
aloër 3759 mietfjen.
alquant 294, 3821 einige.
alques 1318 ein îoenig, etilHrë.
alsi 979 ebenfo = altresi.
alter 793 Stttar.
altre 24 ein anberer, bacon ber
casus obi. altrui 2378.
alumer 764 anjiinben.
amasser 1006 aufÇaufen, fammeïn.
ambedui. ambedeus, andui. an-
deus 364, 3209, 3219 Beibe.
amblanz 322 ben ^afegang gebenb,
langfam geïjenb.
amender 1926 beffern.
amende 4006 53efierung = amen-
dement 347.
amener 2754 fûfyren, Çjeruorlotfen.
amenteivre 2031 errcdlmen.
407
amer 2651 tteben.
amer 425 bitter.
amertume 2901 Sitterfeit.
ami 2690 ftreunb, ©enoffe.
amiable 2107 lieben3roùrbig,
freunbïio).
amonceler 774 auffa)io)ten, an=
tydufen.
amonester 496 ermaïjnen.
amont 261 Çinauf, oben.
amor 376, 2904 £iebe (fém.).
amordre 3939 beifjen, fig. foften.
an 2895 3aÇr.
ancre 226£ Slnïer.
angele, angle 49 ©ngel (Tobias
1313 angélus),
angoisse 2566 2(ngft.
angoisser 2367 (se) fia; angftigen,
r)ier: fia) beeiïen.
anoncer 3118 t)erfitnbigen.
antecrist 3082 antid)nft(id).
anuitant 1000 Sâmmerung.
aombrer 712, 3046 umfd)atten
(»om fyetligen ©eift); oerbtmïetn
(»on ben 2lugen).
aorer 82 anèeten.
aparager 2437 = comparer,
apareiller 3990 rùften.
apareir 2169 erfd)etnen.
aparceveir 1357 bemerfen.
apeler 3380, 3475 nennen, berufen.
apert 158, 1211 offen, offenbar.
aporter 465 fjerbeibringen.
apostle, apostre 132, 2175 2lpofte(.
aprendre 26, 4150 (ernen, lefyren.
après 65 nacrer, 83 naa).
aprester 976, 1025 bereiten, rûften.
apris 1364 ber gelevnt, ftd) an
etroaê geroofynt i)at: Tobler in
Grôber's 3eitfd)rift V p. 186.
aprismement 374 2(nndï)erung.
aprismer (se) 2997 fia) ncu)ern
(Brandan : apresmer).
aprocher 2423 fia) naljem.
aptalos 249 2lpta(o§ (fagenljafteS
Xfyiex), eig. „ungefïûgett" *),
rocu)rfd)einltd) ein 9JîiJ3rjerftanb=
ntfi beè gried). Originale.
apuier 4163 ftiitjen, tragen.
aquasser 2832 bcimpfen, (oftt)en.
S3g(. Godefroy, Acoisier.
arabiz 984 reifcenb, fdjneU ftiefjenb.
dlad) Godefroy Çiefje eè ara=
biftt): nad) G. Paris = en-
ragé. $g(. Fontarabie.
araisoner 3490 anreben.
arbre 2965 (mascul.) 23cmm.
arche 63, 77 tëaften, 2trd)e.
archer 3187 33ogenfd)û|e , lat.
arcarius, ital. arciere, £atfd)ier.
ardant 2353 feurig.
ardor 673 &lutf), 23rcmb.
ardure 2484 ©Uttï), 23ranb.
ardre = ardeir 368 oerbrennen
672 brennen.
areine 4030 <Sanb.
arenger 3711 orbnen, in Orbnung
auffteUen.
arer 2911 pfliïgen, bebauen.
arere 3736 §urùtf.
arester 2217 ôaït mad)en, fia)
auffjaiten.
ariver 3572 fanben.
armes (pi.) 1123 ^an^er.
armer 1119 roappnen, panjern.
aromates 2192 2£oï)lgeriïd)e, ©e=
raùrje.
art 3360 £unft.
artillos 1317 Itftig. »gt. Diez,
(Stnmol. SQBorterbuo) : Artilha.
ascer 3352 <Staï)l
asne 1831 @fel.
aspis**) 2561 $iper, Natter.
aspreier 228, 1320 qudlen, ital.
aspreggiare.
assaillir 4106 ùberfatten, angreifen.
asazier 932 fcittigen, oerforgen.
*) 9Hdjt antilope. Dîatf) Cuvier, Le règne animal 1 p. 311 ift ber nidjt dite
îictme Stntilope entftellt auê antholops, baâ fic^ bei Eustathius finbe uni fitf) auf
bie fajimen Slugen bes Sljiereë ju bejieljen fdjeine. 33gl. oben ©inleitung.
**) SDie 2Ifpté ober afriïamfrfje ©djilboiper (Naja Haje) galt ben alten ©gnptern
aie ©innbilb ber 2Jïad»t, roe3Ijalb fie ouf SJîonuntenten aie geïrbntei 2Hlb erfà)etnt.
— 408 —
asseeir 736, 2663, 3236 erricïiten,
feftfe|en; refl. fic^ fe^en.
assembler 3221 oerfammeïn, ftdj
paaren.
assëur 1028, 2108 ficher,
assëurer 2006 fid^ern, fdjiï^en.
assez 1307 genug.
assida: ftelje ©tgennamen.
assiduelment 1973 beftdnbig, nfj.
assidûment,
assigner 3805 befttmmen, gu=
raeifen.
assommer 814 ïronen, bie ^rone
cmffe|en.
assorber 2472 in âtnfprutf) nefjmen,
fig. Menben; im Besant 301
essorbe.
assorbir 414 oerfd^Itngen, »er=
ftf)Iucfen. 33gï. A. Scheler,
Trouvères belges p. 285.
assorder 2471 betduben, nf§. as-
sourdir,
atacher 263, 2271 befeftigen, an=
ietten.
atant 1413 barauf, alôbalb.
ateindre 149, 1202 erreidjen,
ftreben.
atendre 238 erraarten.
atenir 1588 fid) entÇalten.
atorner 925, 1963, 1970 juncfjten,
bereiten (»on ator êdjmutf);
fidj neigen: en decurs = ab*
neïmten.
atraire 519 an fidj giefjen-
auctor 35, 2507 «erfûffer.
auctorite 578 geugnifi, Stusfprudj.
âiiner 324, 348 oeretntgen,
fctmmeln.
aval 261 fjinab.
avaler 3406 Çerabïommen.
avantage 1024 33orif)ei(.
aveir 2318 fyabtn (Umfdjreibung
mit ^articip 1734).
avènement 2813 2fnfunft.
avenir 61, 146, 420 fttf) eretgnen,
gefdjetyen, Çercmïommen.
aventure 146 3ufatt.
aver 4070 Ijabfûcfytig.
averrer 2182 »errairïlitf)en, mafyv
mctdjen.
avers 3813 gegen.
avesprer 3652, 3808 bdmmern,
âlbenb raerben.
avis 2278 2tnftdjt, 2J?einung.
aviser 1400 geraaljr raerben, er=
fennen, bemerïen.
aviver 716, 767 beleben; flatfern,
3607 junefjmen.
avoltire 1516 ©Çebrudj.
avoltre 703 23aftarb.
baailler 1906 ba$ Waui auf*
fperren, raarten, nf$. bâiller.
baer, béer 2755, 2325 auffperren,
nfj. bayer.
bailler 195 lenfen, berûtyren;
3712, 3501 geben, (eiÇen.
baillie 2920 SdmÇ, 2ftad)t.
baigner 677, 1979 baben.
baiser 1338, 2904 fùffen, ftfjndbeln.
baiseor 2130 $iïffenber, $errdtljer.
baleine 2252 SBatfifcÇ. Cuvier,
Le règne animal 1 p. 344
fyalt bie 53emerïung fur raefent*
lirf), bafi bie Sateiner im 2tft-
gemeinen ben -Iftamen SBalfiïdj
in unbeftimmter SBeife fur
atte grofjen Getaceen gebraudjt
fyaben raie bie norbifdjen $olfer
whale ober wall nebft 2lb=
leitungen.
banere 3906 Canner, panier.
baners 3992 gctÇnentrdger.
baptesme 716 2aufe = 2887
baptizement.
baptizer 726 taufen.
barbe 1736 $art.
barguigne 3680 53ebenïlict)feit.
$gl. Godefroy, Bargaigne.
baron 4109, c. obi. oon ber ©bel*
mcmn, £err.
bas 19 niebrig, irbifcr).
baston 4086 <Stctb, nfj. bâton.
— 409 —
bataille 4123 ©0)(arf)t.
batëure 2136 ©cf)(ag.
batre 3323, 3506 falagen; jer*
ftofjen.
bec 557 ©ajnabel, pi. bes.
beccber 1335 mit bem ©dmabel
ïjacfen. Q« biefem ©inné noa)
neunormanmfcf). 5Rfj. becquer.
beivre 320 ©etrànï. beivre 2319
trinfen.
bel 2318 fdjon.
belte 2117 ©djonfjett.
belette 2419 2Ciefer, fpan. beleta,
eig. ©ct)ontI)tercf)en.
ben 1 gut, roof}!, fetyr: bas ©ut.
bender 600, 2133 feftfdjnûren.
bénin, bénigne 504, 1774 gùtig.
bénignité 1556 ©ùte.
benurez 1779 glùcffelig.
besant 3463 Ranimer ((Mb*
mûnje). 3>g(. L. Holland,
Crestien p. 66.
besser 1286 fenfen, nfj. baisser,
beste 139 Xi)kx.
bestiaire 134, 1113, 1316, 1568,
1575 ïljterbucf), Iat. bestiarius.
Godefroy betegt nur bestiaire
= bête sauvage,
beverie 2392 Xrtnfgetage.
bevre 1477 mbev (lat. fiber).
bis 3106 fd)iDdr3[ia).
blâmer 3468 tabeln = blasmer.
blanc, blanche 478, 2034 raetfc
(9îom. blans).
blandissant 4077 ftf)meid)(enfcf>
ble 883, 4028 ©etreibe, tëorn.
bief, bleve 2034 Ua)tfarben, bmu,
nfj. bleu,
blescer 197 befcfjdbtgen, gerf cfjmgen,
uer(e|en.
boche 2421, 2753 2Kunb, ©ajnauje.
yiît. bouche,
boef 1654 Da)fe, 9ttnb, nf§. bœuf,
boël 1702, 3291 Sarm, pi. @in*
geroeibe; fftûffel (oon botellus
Sffiurftdjen).
boillant 661 fiebenb, fjetft (oon
boillir, 3805 foc^en, nf§.
bouillir).
bois 2916 ©eÇoIj (picarb. bos)f
mlat boscus.
boisdie 450 23etrùgerei, $re»e(,
3lrgïift, SBoâÇett.
boisson 291, 1130 «uftt), ©e6ùfd),
nfj. buisson,
boissonei 255 Q3ùftf)d)en. ^n C.
Hofmann's ©loffar fteljt Iat.
frustetum=byssoney; Philipp
von Thaon fyat bte <yorm buis-
sunet = nf§. buissonnet.
boen 519 ber (Bute. Ueber biefe
©oppelform ngl. F. Neumann,
Stiteraturbl. III 470.
bon 1992 gut.
bonté 847, 3446, 3548 gute (Stgen*
fdjaft, £iicf)ttgïeit; Sefferung;
©utes.
bordel 1772 Dbbad&, SBoÇnung.
boscage 1868 fyain, ©etjo(§.
bosoigne 773 ©efdjaft, ©aa^e.
bosoing 2807 «Rot^fatt.
bot 2180 de bot fog(etd). S3g[.
Vollmôller, 9JZùnd)ener Brut
p. 110.
boter 1162 ftojjen, treiben.
bracer 1542 fjtnarbeiten auf etroas.
braies 2532 .èofen (%[. Chassant,
Vocabulaire latin-français. P.
1877 p. 54), naa) Mahn, ^ro=
nenjal. ©r. p. 5 oom fat. braca,
mtat. braga, einem gaïïtfdjen
SBBort.
braire 1070, 3310 fd&reien (non
ïftenfdjen unb non ber 2Uraun*
rourgel).
braz 1939 2lrm.
briser 2759 jerbreajen , fprengen.
bronçonez 1144 ©tacf)e{. 3)aê
9Bort feï>lt bei Godefroy. $g{.
Diez, @t. 20. bronco.
bruere 1986 £etbe(anb, nfj.
bruyère,
brailler 3281 oerbrennen, nf§.
brûler,
bruir 364 in 33ranb fet^en.
bue 1735 33ocf, Siegenbotf (ba$
SOort ift cetttfajen Urfprungeê).
bule 1329, 2374 Sift, £rug.
— 410 —
ça 1756 Çter.
çajus 789 fyevah.
caladrius 457, 491 ©aïabrius
(fagenï). $oge(). %(. Godefroy,
Caradril. Ueber bte $ctlanber=
£ertf)e »gl. Du Cange, Calan-
drus unb K. Sittl im 2trdÉ)it»
fur latetn. £e£ifograpï)ie II, 3.
cameil 2478, 2595 lameeL
camelon 2594. Oriect)ifc^er -ftame
fur ©trctufj.
car 26, 1269 benn; boaj.
caroigne 1179, 1983 Sïaê, nfo.
charogne.
ceguë 1663 ©djterltng , §unbs*
peterfttte, nfj. ciguë, fat. ci-
cuta, t)ier SBerftârfung ber
légation. 3toa) èet Eutebeuf
II 197 ift bteferbe Slebenëart
gebrauajt: Ne pris pas un
rain de segue. $gï. Scheler,
Adenes li Rois 1279, 2027.
fyer)lt bet Godefroy.
ceinture 1055 ©urt, Dîabel, Senben.
cil 735 (9tom.) berjemge: cel 608:
celui 701 (Slccuf.).
cel = ciel 2605 ôimmeï.
celestre 2197 fjtmmlifdj = celes-
tial 3415 = celestien 2626.
celer 3405 uerbergen.
ceo 2 btefes (etnftlb.).
cendre 771 âlfc^e.
cendros 31 10 af dj flecïtg, af d)f arben :
ber %otm nad) nfj. cendreux,
bem ©inné natf) = cendré.
centisme 114 Çunbertfte.
cenz 2906 ïjunbert.
cercher 662 auffudjen, nfj. cher-
cher.
cerf 2739 $)irfcrj.
cert 4019 ftdjer.
certein 2676 ficher, beftanbtg.
certes 577 fta)erltd).
cesser 2806 auffyoren.
cetus 2257 (griecï). xrjrog, it. ceto)
2BaI, tôrafe, ëeeungefyeuer ;
Breymann ùberfe^t cete bet
Jehan de Journi mit ,,^-ifay',
Godefroy cetun mit éatfifd),
2Gaffifcf>r
chaas, chas 2479 Oe^r. 35ieâ
2Bort fefjlt bet Burguy, Du
Cange, Godefroy.
chael 2428 Sunges (oom 9Biefeï),
ïat catulus.
chaene, chêne 2537 tôette, «f$.
chaîne,
chair 163, 1138, 3928 fatlen.
chaitif: fier)e cheitif.
chalcer 1802 (2tf)ul)e an$tef)en, nf}.
chausser,
chald 382 ïjetfjbiùttg, brunftig,
gett. E. Zola nennt biefe <Stnn=
Itd^feit odeur de femme, ©e*
Ictufig roar fur etne fotaje
Jrau bte Q3e3etcf)nung chienne
chaude,
chalenger 486 anfdjulbtgen, tabeïn,
„3ei^en" : engf. challenge,
chalme 887 (masc.) Stoppe!,
©toppelfetb, £a(m, iat ca-
lamus.
chalor 669 £>t£e, SBdrme.
chalt 3642 (impers.) eè gtlt, oon
chaleir.
champ 4123 g-e(b : pi. chams 2911.
champestre 2924 scil. colom =
g-elbtaube, #etbf(iïtf;ter.
chançon 3268 Steb.
change 690 Skrioedjsuutg , $er=
taufajuttg.
changer 98 roectjfefn.
chant 1065, 3275 ©efang.
chanter 1071 fingen.
chapitre 3168 tfàpitel.
chapon 1312 tôapaun.
char 1471 #(etfd).
charité 1039 Siebe.
charnalite 2076 #letfd)eôgeûalt.
charnel 374 fletfajïtcf).
charrere 896 2Ceg.
chartre 1769, 1786 flerfer, 6e*
fcingmfj.
411 -
chascun = chescun 143 jeber;
autf) abjectiotfd^ 2895.
chaste 1104 jiïdjttg, rein,
chasteté 1236 tëeufcÇIjeit, ©ittfam*
fett
chastier 1073 tabeln, unterraetfen.
chatel3521 ©ut, (Simwfjme, ©eftfc.
chef 1935, 3317 tëopf.
cheitif 226 e(enb, lat. captivus.
cheitiveison 103, 2727 ©efcmgen*
fd&aft, dlotï). %(. Godefroy,
Chaitivaison.
cheitivete 1048, 2089 ©lenb.
chemise 2532 §emb, Unterïïeib.
chen 1957, 3642 £unb; bUblic^
juï SScrftatïung ber légation
aïs SKimmalroertï). %l. nfj.
mener une vie de chien; un
chien de temps,
cher 841 lieb.
chère 1253 2(ntïifc, 9ïïiene.
chertez 1930 £iebï)aberei.
ches 3946 fret,
cheval 1083 «pferb.
chevaler 3887 «Riiter.
chevalerie 2723 Dtitterftanb, Witter*
fd&aft.
chèvre 1732 3iegc.
ci 566 ïjier.
ciller 700 blinjeln, bltnïen (oon
cil, lat. [super] cilium). ©a*
bon leitet Diez aua) siller,
ciller ab = eincm ^alïen bie
2lugenlieber jufammennafjen.
cimetire 2215 âirajïjof, nfg. cime-
tière.
cinc 1866 fiinf.
cinquante 2545 fimfjig.
circumcis 596 befrfjnitten, oon
circumcire befajnetben.
cist, f. ceste, c. obi. cest 618,
623 2)emonftratiopron.
cit 2206 = cite 2201 ©tabt.
citezein 3941 ©tabter, ©tabt*
bûrger; nf3- citoyen,
clamer 3856: fteïje quite.
clarté 3378 tëforÇeit, <5cf)etn, £elle.
cler 660 Ijell, glanjenb.
clerement 3740 raenig.
clerc 34, 3543 ©etftïid&er, lat.
clericus.
clocher 650 Ijinïen, lat. claudicare.
SBgl. Scheler, Li Bastars de
Buillon: Notes 3052 u. nfj.
cloche-pied,
cloficher 603 feftnageln, ïreujigen.
(3m Tobias 302 clofiz: fiz.)
clore 1665 oerbergen.
clous 2173 «Ragel.
coane 1677 9Jftft, @d)raarte, rtfj.
couenne.
coart 1731 feig (@pitï)eton beê
Ôafen).
coc 237 çafyx.
cocadrille 1647 Hroïobtl. $gl.
Godefroy, Cocatris.
cocher 1324 fia; nieberlegen, nfj.
coucher,
coë 152, 1935 ©djroeif, ©damans,
cointe 908 artig, fajïau.
cointise 933, 1131 Strttgfett,
©d&fouÇeit, Sift.
col 3958 Sais,
coloevre 2740, 2745 «Natter, nfj.
couleuvre,
colom 3106 Saube: in ben Joies
N. D. 794 columbele, 983
columbe.
colomber 2904 Xaubenfdjlag,
£aubenl)aus.
color 2577 %avbe.
colorer 2036 fdrben.
colp 1661 ©ajlag pi. cols,
colper 1486, 1860 fd&fogen, ah*
fajneiben, genitaires: faftrtren.
com, corne 205 raie = cornent?
comander 865 befef)ïen.
comandement 2448 &ebot
combatanz 1370 fampfluftig.
combatre 1383 refl. ïdmpfen,
$ampf aufne^men.
comben 65, 3940 raie utel, raie
lange,
començaille 5 Slnfang; bei Jean
de Journi comenchalle. %(.
Godefroy.
comencer 1 begtnnen.
commoveir 554 beraegen.
412 —
comparer 2451 oergteid^en.
compaignon, c. obi. oon compainz
2654 ©efafirte.
compaignie 372 ©efeïïfdjaft, ©e=
meinfcbaft.
compasser 63 auêmeffen, errtdjten.
complie 1876 Slbenb^eit btê 97Htter*
nad)t, prot). compléta. $g(.
Godefroy.
comun 2933 gemetnfam.
comunement 2932 gemetnfam.
conceivre, conceveir 1719, 3223
empfangen , tracfottg roerben ;
erfinnen.
concorde 28, 4057 (Stntradjt.
concorder 286 in ©tnftang bringen.
conduire 430 tenïen.
confes 3843 bufcferrtg. Sgl.
Tobler, Vrai Aniel 329.
confesse 3976 93ufce, Setcbte.
confession 3840 SBetcbte, 23e=
ïenntntfs.
confondre 3436 oernrirren, oer=
berben, oernttf)ten.
confort 1898 Sroft. %(. 1724.
conforter 466 trôften, ftârfen.
conoistre 44, 646 fennen.
conquerre 2487, 4112 erobern,
abgerotnnen, erroerben.
conquest 1548 ©erotnn, ïïeute.
conrei 1940 SUtêrùftung ; prendre
c. fitf) ïiïmmern.
conscience 3872 ©emtffen.
conseil 3516 ïftafy, SiatÇgeber.
conseiller 4132 ratben (Gonj. 3.
^Serf. conseit: seit: Tobias
688).
consonancie 33 ©(etd&Iaut, ©teia>
fïang, gletcbïltngenbe 9îetme,
(at. consonantia.
conte 564 ©rsablung.
conter 1965 erjablen.
contenir 780 reft. fid^ befinben.
continence 1556 ©ntfjaïtfamfett.
contraire 1793 ©egentfoeil.
convers 154, 1399 âlufentbaït,
©cblupfrotnïel, ^'6i)le.
converser 2918 roobnen. $gï.
Godefroy.
convertir 130, 1896 (reft.) fia) be*
feÇren.
convi 1042 ©aftmabl.
corage 3576, 3440 ©efinnung,
£erj.
corailles 1702 ©ebarme, Singe*
roetbe.
corios 1033, 2441 bebacïjt, be*
forgt, eifrig.
cor, corn 1441 §orn = corne
1431.
corner 1443 pofaunen, mit bem
£orne blafen, buten.
cornu 1662 etfig, jactig, lat. cor-
nutus, proo. cornut. $g(.
Tobler in ©otttnger Stnjetgen
1877 p. 1612. Cah. bcnft III
214 an £>ornftetn ober silex?
corocer 230 erjùrnen.
coroz 551 3orn, de fin c. im
bbcbften Jorn.
coroner 122 fronen.
corporu 403 ftarï, rooblbeïetbt.
corre 23, 2502 laufen, fabren,
nfj. courir; 1093 c. sore ùber=
fafren.
cors 1195, 3316 borner, Seib;
©tenget.
cort 24 §of.
corteis 460 Ijbftfa), boflta), artig,
fittfam, biïbfa).
corteisie 3569 Sittfamfett, 2ln*
^tant).
cospel 203 <5pan, ftobelfpan,
©cbeit; mlat. coispellus. Fr.
Michel, Chronique des ducs
de Normandie, Glossaire fyat
coispel. 23gl. rtfjj. copeau.
Godefroy bat nur copeis. $gl.
Du Cange, Coipellus.
coste 557 évite.
costume 2902 ©eroobnbeit.
cotidien 1991 tagïttf).
coveiter 2320, 3580 gierig ftrebeu
nad) etro.
coveitise 2472 ©ter, 33egterbe.
coveitos 4073 begierig.
covenable 3180 paffenb, brauajbar.
413 —
covenant 3728 Uebereinfommen,
$erfpredjen.
covenir 1064 (impers.) paffen, ftd)
gepren, mùffen.
cover 2357 brùten, ausbrùten, nf§.
couver.
covrir 152, 834, 1299 bebecïen;
fyibbem.
creable 1625: fteïje noncreable.
créance 1917 ©laube.
creator 584 ©djopfer, von créer
fdjaffen 737.
créature 583 @efdjopf.
cremre, creindre 2457 fùrdjten.
creire 129, 941 gïauben.
crème 1532 Jyurd)t.
creste 2229, 2260 £amm, £aube,
©djopf; ^ûcfgratftûcf, £rone,
lat. crista.
crestien 710 djriftttd); ©Ijrtft.
creistre 205, 3211, 3564 meÇren,
oergrofient: 59 nmdjfen.
creissant 1961 9ftonbftd)eI , ju=
neljmenber 9ftonb.
crever 2580 pla^en, berften.
cri 2369, 3311 sJîuf , ©djrei,
fôrficfaen.
crier 1875, 2365, 3310 fdjreten,
rufen, brùUen.
crier 737 fdjaffen = créer.
cristal 3356 ftrnftaU.
croes 2749 ioofyte, £od), nfj. creux.
croiz 121 Sreug.
croller 1137 fd)ûtte(n, roadetn,
proo. crollar, it crollare. 93g(.
Godefroy, Croler.
crucifier 2698 freujigen.
cruel 589 graufam.
cuillir 758 pflùcïen, fammctn.
culvert 1154, 1329 fptpiibtfd),
gottfos, lat. culum vertens =
fetg. Cahier II 200: Si ce
mot vient du latin coluber
(fraus serpentina), Colbert au-
rait fort bien traduit son nom
en choisissant pour armes par-
lantes un serpent (couleuvre).
■cure 545 ©orge.
curer 3986 Çeifen.
curs 1276 Sauf.
custer 936 ïoften, §u ftef)en ïommen.
cutee 1655 (Stfe, nfg. cdéeou.
daerein, derein 3550 ïe^te.
daigner 3602 geru^en.
damage 1646 ©djaben.
dame 2718 £errin, $rau.
danger 3666 Sebenïen, $er«
gogerung, nfj. ©efaljr.
damne 52 £>err.
dameisele 1401, 1409 9ftabd)en,
^rdulein.
danter 1847 jciljmen.
danz 96 £err.
debonaire 2110 gut geartet = de
bon aire,
debot 630 fteïje bot.
deceveir 953 taufdjen.
decevable 3877 trùgerifdj.
decurs 1963 2lbneï)men.
decreis 3682 2ïbnaï)me: li jor
torna en d. ber %aa. begcmn
ftd) ju netgert.
dedenz 1327 innerÇalb.
déduit 1397 $ur*n>etf, Bettoertreib,
déduire 1980, 3220 ftd) behifttgen.
Suft, ^agboergnûgen.
défense 300 SBetyr, $ert§etbigung.
défendre 1125 »ertïjeibigen,f d)û£en,
oertoe^ren.
defens 3241 SBerbot.
definaille 4138 ©d&lufe, @nbe.
definer 1 enbigen.
| defoler 2756 tobten, oermdjten.
degaster 1168 oernmften.
deïte 191 ©ottÇett.
dei 2172 Singer,
deigner 3602 bte ©eroogenï)ett
fyctben.
délai 2284 2tuffdmb.
delge 264 ^art, fd)tcmï.
délice 1614 £uft = deliz: Joies
N. I). 184.
delitable 1227 ttebltd), ïofttid^ .
délit 313 £uft.
déliter 317 refl. ftdj erfreuen.
— 414 —
delitos 1838 Çerrlid), treffiidj.
(delicios in Joies N. D. 177.)
delivrement 3694 fdjneïi, fogleicf).
deliz 1111, 2317 ©rgo^en, ©enu£.
dels 554 = doels.
déluge 62, 3752 ©ûnbflutf).
demalaire 1794 fdjtecïjt geartet.
demander 3786 fragen.
démener 3414, 4106 fiïïjren.
dementers 3559 injroifd^en.
demaneis 3681 fogleicf).
demorance 2284 Skrjug.
demore 3582 âTufentïjalt.
demorer 3646 jogerrt.
demostrer 3115 jetgen, èejeugen.
dener 3799 Senar, Silberlmg.
denrée 3638 2Bertf). SSgr. Du
Cange, Denariata.
denz 1337 3af)n.
départir 775, 2597, 2519, 3592
tïjeiïen, mittfjeiren, trennen.
dépecer 3345 gerftiïcfeln, jerrei^en.
deputaire 1315 fd)lecf)t geartet.
%(. Godefroy, Aire,
derener 3706 fe£te.
derere 1941, 1934 fjinien.
dérivée 3252 tâanal, Strom.
derompre 1700 5er6redjen, ytx-
reifjen.
descendre 1335 f)erabfteigen.
desciple 2169 ^ùnger.
desconfire 3584 oerblûffen, au§>
ber ^aff ung bringen, uemid^ten. j
descovert 1841, 1325 en d. offen.
descretion 861 Urtjjeil, 9JZenfc^en=
cerftanb, 9îecf)tltcf)ïeit.
desdaigner 3601 rerarfjten. !Rf&.
dédaigner,
deserdre 335 foômacfjen.
désert 51 28ûftenet, @infamïeit,
einbbe.
desertine 537 ©inobe.
desfaire 576, 812 jerftoren , cmf=
Ibfert, 3unid^te madjen.
déshériter 3032 ente ré en = de-
seriter.
deshonorer 856 befcfjitnpfen, oer= j
unefyren.
désirer 184 roùnfc^en.
désirer 2704 <Sel)nfucf)t.
desleals 4061 unrebltdj, treulo^
desoz 887, Ï672 unter, unten.
despendre 3801 oert^eiten.
despenser 3702 ^auêoernmtter
Ôauêoater.
desperer464 oersroeifetn, aufgeben.
despire 575, 1641 ceracfjten.
desque 1165 bis = desique.
desrei 90, 1416 Unorbentficfjfett,
$ampf, ÎSiberftanb.
desrober 3886 berauben.
destinée 3919 ©efcfntf, ÏRiÈgefcÇut
destorber 2109, 2835 oerljinbern ;
fubft. Sterling, Un§eil.
destre 1031 Redite,
destreindre 3344 nerfefcen, jer=
brùcfen, lat. destringere.
destresce 2482 ïïofy, Unglùcf.
destreit 1500 ©tige, 9totf>.
destruire 1725 jerftoren, uernicfjten.
desus 666 ùber.
desvoluper 2519 fier) ïoêmacfjen.
Deus, Deu 37 ©ott.
deus 533 jroei.
dévaler 3775 fjinabgefjn.
devant 1408, 1412 nacf) Wolter,
^ubenïnabe p. 128 = ©djurje;
beffer: ScfjoÈ: biefe 23ebeutung
fcfjon bei Philipp von Thaon
unb in ben Joies X. D. 47.
Godefroy fjat ungenau : «partie
antérieure du corps, poitrine*,
deveer 1579 nerbieten.
deveir 1535, 3222, 3586 biirfen,
folfen, fcfjufben, (ôfter aie Um-
fcfjreibung beô nfj. rut. ober
conçiit.)
devenir 595 merben: 4012 f)erab=
fommen.
devers 986 gegen.
deviner 1596, 3773 erratfjen,
nropfjejeien.
devise 44, 3508 Unterfcf)teb; îfjeil;
SBunfà.
deviser 943 tÇetfen.
devoltrer 1694 (se) fief) roahen,
nn. se vautrer. %(. unten
415
voltrer unb Godefroy, De-
volter.
dévotement 1251 fromm, ergeben.
dis 2138 £ag (ferbftftctnbigeè SBort).
diable 1696, 4101 £eufe(; Unpolb
(bas SBort ift fyiev breifilbig).
diamant 3341 diamant,
dignete 1423 SBùrbe.
digne 2647 roûrbig, roertÉ).
dipsas 2563 2)urftf change, lat.
coluber dipsas, nfj. dipsade,
dipsas, dipse. 2tud) nad) Aelian
6, 51 ift bte dipsas tieinev ais
bie $iper, aber gefafjrliajer;
bte oon tfjr ©ebtffenen be=
ïommen entfetjlicfjen Surft unb
trinfen, bis fie p(a£en. 9îacb
Godefroy ift dipse, dise eine
2(rt ïletne Solange,
dire 1053 fagen.
discipline 2726 £ef)re, ©trafe.
discipliner 2235 in Su^ ^alten,
jùtfjttgen.
dit 1448, 2101 SBort, ftebe, Sfuâ*
fprud), Sprud).
divers 2241 oerfcÇieben; 2247 2(oo.
diverser (se) 346 abtoedjfein.
diversete 3115 $erfcf)iebenï)eit.
divinité 30 ®otteêgefaÇrtf)eit,
îfjeologie.
divise 44 ^^eifung, &ven^et Unter=
fcf)ieb == devise,
division 3585 2(btbeilung, 3(6=
ftufung.
doble 1629 boppelt, fcfjroanfenb.
doels554 Sdjmerj, £eib, &ummer.
dolçor 3430 SRUbe.
doleir 21 (se) f^merjen, fief) tirgern.
dolent 506, 2282 betrùbt.
doler 3185 atyobeln, beftfjnetben,
fig. im Rendus de Moliens.
doleros 2711 traurig.
dolz, dolce 2617 mtlb, gelinb.
domination 1455 ôerrfdjaft, oierte
Crbnung ber ©ngeï.
donc 3414 beêÇatt), bann, ba =
donques 113.
dormir 1691 fcfjlafen.
don 2090 ©efcfjenï.
doner 919 geben.
dos 2260 Lucien, ftutfgrat.
dotance 2418 $urtf)t, ftvoetfel
doter 1124 jroeifeln.
doze 1869 jrootf.
dragon 2141 ®rad)e.
dras 321 ©toff, £(etb. (©tmtnuttn
drapelez: Magdal. 587).
dreit 137 recfjt.
dreiture 18 Ûed)t, ©eredjttgïeit.
drescer 1275, 2512, 1441, 518
(bas @ege() auffe|en; en la
croiz an berè $reuj pngen;
(fein 2(uge) ridjten.
dromonz 406 f($nel(faf)renbeê
ecfjiff. $gt. 2t. Bfyulià, 2)a§
fjbftfdje Seben 3ur 3eit ber
9)?tnnefanger, II 275.
(druz) drue 989, 2702 ©efàÇrtm,
©eliebte.
druz 258 bicï)t, gebrangt, nfj. dru.
dui 2656 srcei.
dur 3391 Çart.
durement 1479 fer)r.
durer 101, 1566 bauern.
duresce 501 $erftotftï)ett.
e 1 unb.
eage 74, 3830 3ett, Sebenêjett,
2Uter.
ebreu 2593 fyebratfd).
éé 3307 2((ter. Siefeïbe $orm
bei Fantosme, Marie de France,
Benoît unb im Brandan.
église 129 tôircïje.
egre 1381 fjeftig, ïraftig.
egresce 1451 23itterïeit, @rott.
eir 61 @rbe.
eire 3474 2Beg, SRetfe.
eise 1337: fieÇe aise,
eisil 3038 ©ffig. 33gl. Godefroy,
Aisil.
eissil 1344 $erberben, Untergang,
lat. exilium.
eissiller 57, 3242 oerbannen, oer*
treiben.
416
eissir 3756 ausgeÇn: toie im
Brandan jeigt fid^ in ben
ftammbetonien ^ormen i, in
ben auf ber ©nbung betonten ei.
el, ele 106 fie.
els 553 betonteë ^ron. ber III.
$erf. <piurali§.
ele 404 ^(ûgef.
éloquence 3557 Serebfamïeit.
em 461 1', man. (Joies N. D.
142 l'un: façun; alfo l'oni
9?ebenjornt.)
embevrer 1785 trdnfen.
embler 1308 ftefjlen, escamotiren.
embrasement 2854 Sronb, ^-euers*
glutb.
empeindre 2542 frofeen, tjeftig
fdjlagen, lat. impingere, prou.
empenher. £aô ©u&ft. iautet
nad) Tobler in Grôber's 3eit=
fdjrift V p. 207 empeinte.
©ct)on Cotgrave fenut Em-
paindre.
empeirer 198 fcpbiqen.
empire 1916 9îeidj/
empleier 3464 gebraudjen, an=
roenben.
emplir 2748 anfûllen. (Joies X.
D. 729 emplom).
emposer 40 uerleiben, uiertljeilen.
en 1007 SlboerG unb fJrôpofttion.
en 2213 1', mon = Pem.
encbalcer 311, 1484 uerfolgen,
natf)fe£en, non lat. ealx.
enchantement 2561 gauberet, 33e=
jauberuna,.
enchanteor 2457 non enchanterres
gauberer , SBefdjroôrer. 3m
SUtertÇum galten bie ÏJÎarfer
aïs Sdjlangenbeftfjroorer, beren
©ottin Anguitia r)ieB-
enchanter 1072 einfmgen, be=
wibern.
enchérir 498 Iteben.
encliner (se) 784 fidt> nieberbeugen,
oetneigen.
enclore 1665, 1092 ettifdjltèfjen,
oerbergen.
encombrer 315 in SBerlegenÇeit
bringen.
encontre 2556 gegen.
endeble 2743 gefc^tr>dct)t.
endormir 1088 einidjlâfern, refl.
einfdjlafen.
i endreit 1880 Dri.
enemi 4101 g-einb.
enfance 3819 ^tnbfjeit.
enfant, von enfes 2384, 3617 £inb,
gungeë. (2)iminutio enfantet
unb enfançon in Magdal. 562,
591.)
enfanter 2420, 3194 gebâren,
^unge roerfen.
enfermete 469 £ronfi)eit.
enfer 2759 ôolïe.
enferaal 456 ftoUifct).
enfin 2528 îojltetsiïcf).
enfoïr 2609, 3560 (Tobias 1000)
nergraben.
enfuer 2609 uerfdjarren , = uer=
graben nn. enfouir,
enfondrer 1268, 1290 oerftnïen,
ui @runbe gelin.
engendrer 573, 3207 geugen, 3nnge
geugen.
engendrëure 2632 93 ru t.
engeter 75 berauôfùfjren, f)eraus=
bringen.
engigner 394 toufdjen, ùberliften.
La Fontaine, Fable XI, fjalt
bieo ÏÏSort roie cuider fur trop
vieux,
engin 976, 3878 ©rfinbung, Stft,
ïrug.
engraigner 365 roadjfen, groBer
roerben.
engreisser 1742 (se) fret» mdften.
engres 88, 974 biçtg, tjeftig,
leibcnfdjaftlttr). Cahier û&er*
fefct en grès = à 1" amiable?
Hippeau mit triste, engl.
angry. (!)
: engroigner 3348 gerbrôcfeln , nfj.
^engrainer. Littré fùt)rt gu
Engrener ein Setfjriel be» 13.
Sftb. an. Godefroy fennt bieie
Sebeurunq unb ftovm nient.
417
enhuler 3635 einÇù'Hen, nerfenïen.
9?aa) Godefroy roâre enolier,
enhuilier footel als> bie Ie|te
Dhmg geben. %(. Du Cange,
Inoleare.
enjornant 1876 2lnbrutt) be§ £ageë.
enlacer 304, 1395 umfd)(ingen,
feffetn.
enlesser 4034 unterlaffen.
enluminer 639 erieud)ten.
enmi 1559 tnmitten.
ennui 1543 3a)aben, $erbru|.
enquerre 2774 bitten, fragen.
enquisant 4066 anïlagen. $gl.
Godefroy, Acuisant.
enseignement 507 Unterroeifung,
Sefyre.
enseigner 1247 leÇren, bejeidjnen.
enseler 982 îattein.
ensement 159 ebenfalfê.
enserrer 272 umfd)lmgen, ein=
fc^Iie^en, fangen.
ensi 513 ebenfo, atfo.
ensus 1371 de fjinroeg.
entailler 3351 emïerben, fo)neiben.
entendable 1967 oerftdnbig.
entendement 3092 @rï(drung, 2Iu3=
legung.
entendre 564, 3746 oerftefyn, fjbrert.
entente 1458 2ïufmerïfamfett.
ententivement 273 (2Ibo.) auf-
merïfam.
enterrer 3590, 2886 oergraben,
begraben.
entor 1741 ïjerum, umfyer.
entracompaigner 2903 (se) fia)
gegenfeittg begletten.
entrailles 1701 ©mgeroetbe.
entre 180 srrjtfo)en, unter.
entredire 13 mit bem ^nterbict
beïegen.
entredit 16 $nterbict.
entrée 928, 2749 ©intritt, @in=
gang,
entrehaïr 1689 (se) fia) gegenfeitig
Çaffen.
entremettre 704, 1187 (se) fia;
ïùmmem, fia) bemiïljen, ner=
fua)en.
Reins cli. Le Bestiaire.
entreprendre 341 fangen.
entrer 1041 etntreten, gelangen.
enveillir 650 ait roerben.
enveier 2178 ftt)tcfen; bie brttte
^Serfonfut.enveierarTobias 815.
enveiser 260, 3220 (se) fptelen,
fia; nergnûgen.
envenimer 2837 nergiften.
envers 505 gegen.
envers 1505, 2290 ftradfê.
enverser 1141 featè ûber $ocf
Çtnftur§en,23ur5elbaumfd)iefien,
burjeln. 2lutf) bei Gervaise.
$ g I. Godefroy.
envie 3416 ïïîetb.
envios 3064 neibifti).
environ 2846 ringêum.
envoltrer 1141 (se) fia) roaljen.
$eï)It bet Godefroy.
envoluper 262, 3615 nerroicïeln.
enz 1167 Çtnetn, laenz = léans.
equinocte 1879 £ag= unb 9Raa)t<
gletdje, Aequinoctium , nfj.
équinoxe.
er 3881 geftern = nf&. hier,
erbe 989 = herbe,
erbeie 1854 SBiefe.
errant 1748 SÊanberer.
errant 3008 fogretd).
errer 350 raanbern.
error 2073 ^rrtïjum.
esbaneier 1980 fia) ergb^en, be=
(ufttgen.
esboëler 1392 ben SBautt) auf=
fa)li|en, entroetben.
eschalfer 833 nrnrmen.
eschange 690 $ertaufd)ung.
eschaper 1485 entroifdjen.
eschar 1209 ©pott, Qofyn.
escharair 2134 nerfpotten, fybÇnen.
escherde 2260: (lie§ creste.)
<Stt)u»»e (bei Philipp von
Thaon 1486 echede.) $g(.
Godefroy, Escharde.
eschif 550 fd)eu, nerjagt. -Kfj.
esquif,
esclair 696 ©kng, nf§. éclair,
esclore 543 auëbriiten. ïïîfj. éclore.
27
418 —
escopir 196, 600 getfjeln.
escorce 3304 ffiinbe, 33aft, Sorfe,
nfj. écorce.
escorre 1163, 1169 abfcptteln.
escoter 2792 ïjiken, agn. ascoter:
Joies N. D. 80.
escrin 980 Serein, (Serran!. Sftfj.
écrin.
escripture 942 ©dgrift, 23tbel.
escrire, escrivre 7, 2708 frijreiben.
escrit 1208, c. obi. »on escriz.
escrivein 815 (ScÇriftgeïeÇrter.
escriz 2415 ©djrift.
escroissement 235 ©eïlapper, ©e-
raffeï. SBet Crapelet, Proverbes
p. 21 finbet \id) escrois de ton-
nerre; prot). croissir tmrfdjen.
escu 4086 @tf)tlb, Ictt. scutum,
nfj. écu.
esculorable 1695 fdjtùpfrig. 2)aê
2Bort ûberfe|t: quo possit
facilius illabiinfauces erocodili.
Waà) C. Hoffmann, 2)aê stt>eit=
attefte tëHoffar sub lubricare
ift lubricus = escoulouriable.
%(. W. Fors ter $u Adgar's
Segenben 191, 190 u. Godefroy,
Escolorgeable. Gervaise ge=
bramât baê SSerb escalorgier.
SBet Chassant, Vocabulaire p.
22 fter)t discolor = descoulo-
rable.
esforcer (se) 269 fia) anftrengen.
esgarder 733, 2690, 2693 anfeïjen,
auêfàjauen nad^, barauf ac§ten.
esgarrez 2497 unentfrfjieben; 3637
trregeteitei.
esgart 732 33Iid.
esgrater 967 auêfd&arren. $lfo.
gratter, égratigner.
eshalcer 1445 evî)'ôi)en.
esleisser 1494 (se) rennen, eilig
ïctufen. Cahier faïfdj = se
précipiter, s'élancer.
esliz 2416 2lu§erroaf)(ter.
esloigner 3973 entfernen.
esjoïr 2124 (se) fief) freuen. $gl.
nfe. réjouir,
esmer 153 ctuèfpiïren.
esmoveir (se) 3013 ïjerausgeljn.
espace 3961 geitrewm, gett.
espandre 1139, 2749 ctusbreiten,
t)ergiefjen, auëfprtfcen.
esparner 3915 t)erftt)onen.
espee 274 <Sa)tt)ert, nfj. épée.
espei 148, 234 <Sptef$, gcmgeifenr
Godefroy: Espiet.
espeir 1507 ôoffnung = espérance
espérer 1502 ctuf etroas Çoffen,
feine £offnung fe^en.
esperit, esperite 3826 ©etft.
esperitable 1228 fyimmliftt).
espes 258, 990 bief, nfj.
épais,
espi 839 Sltyre, nfj. épi, von
spicum ober spicus.
espices 749 ©eroùrj, @pe§erei.
espier 1396, 1413 ctuffouern, er*
fpcujen, fangen.
espine 122 2)om.
espiner (se) 1128 ftcf) ftaa)eln.
espine 1120 ftad)eftg.
espirer 3265 beleben, erroecïen;
bagegen espirer in Magdal.
289 bct§ Seben auêfjaudjen =
(ût. expirare.
espirital 4128 geiftig = espiritel
1554, 1203.
espleiter 3483 ausridjten.
espondre 3803 auseinanberfefcen.
espos 2685 &atte, nfj. époux,
espose 2685 ®attin.
esprendre 366, 368 ent^ùnben,
reft. 2904 entbrennen.
esprover 3372 erproben.
esracer 831 ctusrupfen, ï)erau§=
reifjen, eig. entrourjeln, bei
Marie : esrachier. Plautus :
exradicare.
essamplaire 3447 2>orbtïb, 2)iufter.
essample 1568 Seifptel, £eÇre.
*■) Godefroy tieft mit Hippeau: escrousemenz.
419
essart 2910 auêgerobeter SBalb*
boben, ïat. exsaritum. Diez,
@t. 2B. essart === ©ereute. 33ei
Chassant, Vocabulaire p. 37
unb E. Stengel, 2)ie jroei
ciïteften proo. ©rammatiïen p.
43 ift baê 2Bort mit lat. novale
ùberfe^t.
estable 1626 beftdnbtg.
estai 3686 ©tufe, 3tuf entrait,
©tellung : nacï) bem ©loffar §u
Gilles de Chin = place, de-
meure, ma) Godefroy = plate-
forme. Hip. ûberfefct estaus =
près des boutiques, engl. stall.
estalon 18553ud)tï)engft, SBefcpler,
nfj. étalon. Siefe 33ebeutung
fefylt bei Godefroy. Littré fyat
ein SBeifptel auê bem Traité
d'agriculture.
estanc 1969 STeicf), ©umnf.
estât 1874 3uftanb.
estature 964 ©tatur.
esteile 1276 ©efttrn.
estendre 1279 auêbreiten (se) 1680,
3334 fia) glatten ; fia) erftrecfen.
ester 3368 ftefjen.
estez 1026 Sommer, nfj. été.
estolz 1468 ftolj, iïbermiïtfyig.
estoper 2461 oerftopfen, nfg.
étouper.
estors 3183 £ampf, ©treit, Hrtegë*
getùmmel. %(.Scheler,Bastars
248.
estoveir 864, 1976 (impers.) ge=
jiemen, miiffen; bas sJïotf)ige.
estrace 616 £erhmft. $gt. St.
Palaye unb Godefroy.
estrange 649 fremb.
estrangler 1718 erbroffeln, tobten.
estre 517 fein, estre ben de in
gutem èinoerne^men bfeîben.
estre 3203 SïufentÇatt.
estreit 1503 eng, (nfj. étroit)
genau (2521).
estriver 687, 3571 ïâmpfen, e3
aufnefymen mit.
estros 2140: a e. (Cahier ûber*
fe|t avec fracas) oÇne llmftdnbe,
auf ber ©teïte.
estruit 4032 auëgerûftet, oerfeïm,
ïat. exstructus.
estui 912 33etyaltnif$,mlat.estugium,
nfj. étui,
esturgon 2252 ©tor.
esveiller 3989 roatym.
évangile, evangire 3561 ©octnge*
tium.
evesques 3815 SBtfapf.
ewe 253, 607 SBaffer, ©eraaffer.
P.
fabler, 1307 fabuliren, ersafiïen.
face 503, 1549 ©eftcÇt.
façon 1054 $orm, ©eftalt.
faconde 3565 23erebfamfeit.
faillance 3449 «erfefjn.
faillir 3393 feÇlen, unterlaffen.
faim, feim 1885 ôunger.
faire 93, 3002 tÇun, madjen, laffen,
(©ajatten) roerfen.
faiture 963 ©eftalt.
falceor 2499 ©àjnitter, uon lat. faix,
fais 4062 falfo).
fameillos 1189, 1262 fjungrtg.
fart 1341 «erftellung, £rug. $gl.
nfj. fard ©tfmxinïe.
fealte 3499 £reue.
feble 2312 fcfm)act).
feblesce 3833 ©a)ît>aa)l)eit.
feeil 567, 1765 treu, aufridjttg.
fei 4116 ©(aube, Xreue.
feindre (se) 244, 1348 oernact)*
laffigen, fief) ftellen, taffig fein.
Hippeau ûberfefct se faint =
se fatigue (!).
feinz 1625, 3398 nadpfftg, trâge.
feiterement 1332: si f. alfo, in
foltfjer 2Beife.
feiz 677 9Jîal (bei Marie de Fr.
feiee, fiée),
fel 2901 ©aile = fiel,
félon 384 c. obi. von fels boêÇaft.
felonesse 2563 $erràtï)erin. $gl.
Phil. de Mousket 19159.
27*
420 —
felonessement 1338 graufam,
nmtfyenb, fraftig.
félonie 1936 SBoë^eitr @a)urïeret,
«errata
fels 974 fa)urïtfà), freoterifdj, nfo.
félon,
femme 1057 $rau.
femele 162,3190 roeibUa), SSetbdjen.
fendre 937, 1387 fpalten, tyziten.
fenis 739 «pijôms. 3lad) bem
SBriefe be§ ^riefterê So&anneS
tft baë $Ieifd& beê ^Eioniç baê
èefte ber 28eït jum ©ffen.
fens 3258 (s ftammï)aft) ©àjtatnm,
£)rea% 9ftift, proo. fems. Ms.
Harl. 219 fiens = iat fimus.
$gl. Diez, Foin; Godefroy,
Fien.
fer 3352 @ifcn.
fer, fere 139 roilb, ftotg, ityn.
ferir 273, 581 fd&ïagen. «gl.
nf§. sans coup férir; impers
2121 = aferir; §utreffen,
paffen.
ferm 1626 feft.
fermer 927 oerfajliefeen.
fes 2219 Saft, Sûrbe, nfe. faix.
fesselet75923ûnbel. «gl. Godefroy,
Faisselet.
feu 2857, 3937 $euer (lat focus.)
feu 2430 (lat. feudum) Sefin, nfj.
fief. Hippeau rtdjtig = fief,
ficher 2272, 1143 befeftigen, ein*
rammen.
figure 952, 1882 ©eftalt, «StnnbUb.
figuré 781 geftattet, auègebtlbet,
fertig.
figurer 623, 1058 oerfmnbitbltajen,
geftatten.
fille 2124 £oa)ter.
fin 4014 @nbe.
fin 2, 1998 fein, lauter, tem, coU*
fommen, ooUftanbtg.
finement 790 zukÇL
finement 283, 2796 2931, @nbe,
ÎBeïtenbe.
finer 3530 enbtgen (Magdal. 405
fterben).
finir 2838 (^aff.) enbigen, fterben.
(Tobias 557 fenir ses jorz.)
fiz 840, 2393 SoÇn, Sungeê.
fiz 3071 ficher, ûberjeugt.
flambe 375 %lamme. »gl. Faulde
in Grober's 3fo)r. IV p. 550.
flatir 2064 $u Soben fatten. $gl.
Scheler, Bastars 3019.
fléchir 3399 ftdfj beugen, fia) unter*
roerfen.
flor (toetbt.) 778 «(urne,
florir 129 blùf)en.
floz, flot 2541 ftlutÇ, 2tfeere§frutfi.
fluive 251 ftluft.
foer 2518, 3868 a nul f. fetne§-
tnegs.
foille 2662 Sfatt, nfj. feuille,
foillu (Hs. foilli ift unmbgaa)) 2966
belaubt.
foïr 3668 graben.
fol 3871 Zfyov, Dîarr.
foie 2782 (= ahd. ags.) £eerbe.
©O)on tm Seobegar unb ben
9ieia)enauer ©[offert. $gl.
Scheler, Olla Patella p. 34.
foler 1999 ti)oviâ)t Çanbeln. S8al.
Joies N. D. 198.
folie 2414 £fjor$ett.
fontaine 660 Quelle (ber 9îetm:
pleine fa) on tm Brandan).
fonz 455 2lbgrunb.
foon 163 Sunges, £alb. 33ei
Philipp feun, bei Marie foun.
3ttf5- faon,
fooner 162 ^unge roerfen, taibtn.
force 232, 1088 ©eroalt, £raft.
forme 3303 ©eftalt.
formez 782, 884 ausge&Ubet, auê=
geroaa)fen.
forment 21 (2lbo.) fjefttg, feïjr.
formicaleon 1011 2(meifen(oroe.
Godefroy fùÇrt nur baê 23ei=
fptet Philipp's von Thaon an.
formiz 961 (masc.) Sïmeifc, nfj.
la founni.
fornication 1214 foureret.
fors 292 aufcer, ^2048 Çtnauo,
559 ^erauê.
forsclore 3997 auêfa)ïtefeen.
— 421
fort 133, 1029 ftarï, ftreng, forcer.
fortune 3566 ©lutf.
fosse 1591, 2745 ©rube, §b$Ie.
fraindrel05, 1472, 3343 jerbredjen,
cerle^en.
franc 3602 freimutljtg.
franceis 1568, 2974 franaôftfd&.
2Bie Wace, Philipp von Thaon
unb ber Ueberfe^er beê 23ud)e§
ber â'onige nennt ber 2)icr)ter
feine ©pradje franceis.
franchise 2026 greimutÇ.
fraite 3901 9ttfce, 23refd)e.
fraiter 1156 @inbrea)er, 2)teb.
Godefroy, Fraiteur.
frarin 1904 arot, eïenb.
fredles 858 gebrecblid), nfj. frêle.
freis 679, 836 frifd), nfs- frais.
freit 3350 fait.
frère 69 Sruber.
freseie 617 (= niticorace 615)
tâaujajen, 9ïa$teule, £obten=
oogel, iat nycticorax 9?acï)t=
rabe. Dîacï) Ménage, bem Littré
bie3 SJetfpiet be§ Best. ent=
nimmt, fommt bas 2Bort oon
praesaga, roetl ber SSoget
SobesfaUe oerfùnbtgt. %n C.
Hofmann's ©(offctr ift Iat.
lucifuga = fresoie. 9ifj.
fresaie ift ©^(eier*©ule(enraie)
unb giegenmelïer. Godefroy,
frestel 2803 giote, $f eif e. Guillaume
ûberfe^t ba3 (oon galoubet
toof)l t>erfcr)iebene) (at. fistula.
Ms. Harl. 219 t;at: fretele,
tiphieset == fistula, flogot,
fluhute = parva fistula.
fronce 1681 ^unjet, $alte.
front 1377, 1681 ©tirn.
froter 259 reiben.
fruit 3936 $rud)t.
fuir 372 flie&en.
fuie 2299, 2782 9Jîenge.
fumere 3918 9ïaud).
furment 889 SBeijen, nf§. froment,
furneise 2484 ©djmeïjofen, Dfen,
$euerfd)lunb, von Iat. fornax.
furnir 1638 erfùUen, au3fiïï)ren.
fristz 586, 511 §0(5, ôoïjftamm,
fat. fustis.
G.
gaaigner3639 getmnnen, erroerben.
gaaing 3587 ©eroinn, gins,
gabeis 3216 @pafc, <Bà)ex^.
gaber 50 oerfpotten.
gable 3583: mettre a g. auf
3infen legen.
gaignage 2942 befdteè £anb, 2lcïer=
felb, uon gaaigner bebauen.
gaignart4064 geroinnfûcfytig. $gt.
Scheler, Bueves de Comm.
3529.
gaires 1124, 1859, nfj. naguères.
gaiteant 4069 fyinterltftig , ï)evm*
tutfifd>.
gaiter 1098 Dbad)t fyaben, be=
roa^ren. 9îf3. guetter
garant 2411, 3026 (Ba)uÇ.
garantie 718 23ûrgfd)aft.
garantir 2402 fd)iï£en.
garçon 3945 $urfa)e, 33ube, £auge=
nitf)t3, ©d)alï.
garçoner4067 fd)atf§aft, fd)e(mifd),
letdjtfmnig.
garde 1894, 859 2td&t, Dbaa)t,
<5d)u|.
garder 4110 fjiïten, beraaajen.
garir 839, 4114 tyeilen, retten.
garnir 496 cerforgen, oerfe^en.
gas 3176 <Spafc, ©djerj.
geline 1309 $enne. ©djon nad)
ben Dial. St. Greg. éd. Fôrster
p. 40 ftieïjlt ber $ud)3 bie
§ùï)ner.
gelosie 1862 ©iferfudjt, nfg.
jalousie,
gemme 3352 ©beïftein.
*) 3}gl. A. t. Edlinger, Grïlârung ber ÏÇiernamen au$ aUen Spradjge&ieten.
Sanbèimt 1886.
422 —
gencives 1672 3aï»nfletfd), tëtnn*
ïabe, lat. gingiva, nfj. gencive.
generacion 2388 ©eftf)(ed)t.
genitaires 1481, 1860 §oben, ©e*
fajledjtôtïjetle, ©enttalten, nfj.
genitaires.
genoillon 3295 a g. cwf ben
iînieen.
gent 505 Seute, Sotï, £etben, fot.
gentes, biblifo) = les Gentils.
gentil 3832 v>oxmf)m, ebeï.
germe 940 $rucï)ttnoten, $etnt.
germer 2621 ïeimen, ausfdjlagen,
ÎBurjeï fdjïagen.
gerner 956 ©peiner, $orratï)ôs
ïatnmer, nfj. grenier.
gésir 1201, 1333 refl. Itegen, oer=
tyarren.
geter 2269 roerfen, auëroerfen.
gimel, giemel 69, 1624, lat. ge-
mellus, pro». unb bet Marie
de Fr. gemel: fte^e jumel.
glaive 328 ©cÇroert.
glette 1182 27tofd&el, (2luënmrf
bes 2fteereë). 9îad£) Diez, (St.
2B. = „©ttberglatte"; berfelbe
ftellt bem nfg. galet bas prot).
galeta gegeniïber == ein oom
SKeere ausgeroorfener platter
unb gtatter. ©tetn. 3Sgf. Gode-
froy, Glettus. Hip. ûberfe^t
pourriture; pat. glot = ver
blanc qui se trouve dans la
viande gâtée.
gloire 3417 ShtÇnt, ©lorte.
glorios 3422 rufjmretcïj, gïorreidj.
glose 4150 ©rïtârung.
gloser 4159 auslegen, erfïdren.
glot 2326, 4078 gefrafetg, gierig,
©ajlemmer.
glotonie 1081 ©efrdjjigïett.
goitron 1351 $ropf, ©ajlunb,
Sîatt^en, nfj. goitre.
gopiz 1311, 1341, 1343 gudjs,
lat. vulpecula. 2)tes alte SBort
n>urbe aHmftEjtfd) burd) ben 6t=
gennamenRenartoerbrdngt, unb
Renart tourbe âlppellatto. 6r=
ïjalten f>at fitf) ber -iftatne Goupil.
gote 2473 £ropfen (légation).
governer 1301 regteren.
grâce 1489 ©nabe.
grandor 2265 ©rofie.
grant 401 grofc.
grantment 3739 retajltcl), otel, in
Stage,
gras 322, 1083 fett, bief,
graspeis 2254 ^ottftftf). %m
Ménagier de Paris II p. 200
rotrb craspois mit baleine salée
erïtdrt. 3)er ©petf biente in
ber ^aftenjett ber armen Se*
oolferung oon $arts aïs ©petfe.
$gï. Godefroy, Craspois.
gre 3957 3Btlle, 2l6ftdjt.
gref, grève 665, 4090 Çeftig,
ftt^roer.
gregeis 1577 grted)tfd£). %l. nfj.
feu grégeois,
grein 937 £orn.
greu 2594 grted&tfcï).
grever 2579 brùcfen.
gros 1656 bief.
grundre, grundir 3711 brummen,.
murren, ftcf) beflagen, nfj»
gronder,
gue 1979 gfurtfj, feinte ©telle,
nfj. gué, lat. vadum.
guerre 594 gnrift, tôrteg, $antpf.
guerreier 1170 oefdmpfen.
gueredon 845 23elof)nung, £of)n,
mlat. widerdonum, nad) Mann
ein Çtbribes ober 3^^tern)ort,
Pr. Gramm. p. 106.
guerdoner 4141 belofynen.
guerpir 2714 oerlaffen.
guische 1356 Sift, £ntff, ©djlau*
r)eit. $gl. Guiscard.
guise 169 2lrt unb 2Betfe.
gule 1330, 2294 £eÇle, 2Kaul,
nfe. gueule,
guster 3031 foiten, nf§. goûter.
Gyu 80: fiet)e Jueu.
ha 329 ï)a, et!
habitacle 3779 SBoljming.
— 423
habitement 1644 2Cufent$aIt.
habiter 529 rooïjnen, niften.
haine 1689 £afj.
haïr 575, 1589 Çaffen.
haire3129ï)àreneê@ercanb. (<5tfmn
im fragment oon $alencienneê.)
halcer 2085 erf)ol)en.
hait 1740, 1938 Çocï), ÇeH, oorneÇm.
haltein8574{)oa),tt)ogenb,6raufenb.
haltisme 3101 pdjfte.
haraz 1850, 1855 ©eftut, ©tuterei,
nom lat. haracium, arab. faras
^Pferb, fpan. alfaraz.
hardi 140 fù^n.
haster 1167 refl. fia) beeilen.
heite 1962 frotta), Çeiter.
henir 1003 roietyern, nom fot.
hinnire, nfj. hennir,
herbe 3297 £raut = erbe.
herberge 3888 #erberge.
herberger 1771 befyerbergen.
herbu 3290 ïrauterreta).
heriçon 1116, 1129, 1153 3gel,
étaajeligel, lat. hericius. SDori)
fjat ba3 ^ranjofifaje eine ab=
çjeleitete $orm a(ê ©runblage.
héritage 1592 @rbtf>eil.
home, hom 3692 2Renfc$, 9D?ann.
$gl. E. Schwan, ©rommatiï
§ 339, 2lnm. 3.
honir 50 fd)ànben, befajtmpfen.
honor 4051 Sfyre.
honoreement 2520 mit ©Ijre, in
efjrenooller 233eife.
honorer 2495 efyren.
hore 3581 ©tunbe = ore.
horette 3855 Stiinbdjen.
hors 72 tyerauê.
hui 2239 fjeute. $g{. jehui.
huimais 2239 non Çeute an, je£t,
no a),
huge 3751 tëaften, SXrdje, lat.
hutica.
humanité 197, 1424 9ftenfa)enge=
ftatt, 2flenfd)ïta)ieit.
humein 3272 menfd)(id).
humilier J408 bemiitï)igen, ernte-
brigen.
humilité 1235 $emut() = umilite.
hupe 821 28iebeï)opf. 2>ie3 ono=
matopootifaje 2Èort Fiat im
^ranjofifdjen bie 23e3eia)nung
fiir ben ©ajopf ober bie |>aube
(25olte) ber $ogeï abgegeben.
hurtëure 3392 ©tofc (cett.)
hyaine 1577 §nâne.
I. J.
i 1619 bort (2lbo.).
icel, cel 683: fielje cil.
icist, cist 1527 abject. 2)emonftr.
ici 1466 Çter.
idle 1618 ©ofcenfciïb, nfj. idole.
idonques 3192 = donc bann =
idonc 452.
idrus 1645 £nbra, 28afferfd)lange,
lat. hydrus, nfj. hydre,
ignel 242 fdmell, gemanbt.
il 71 er, fie.
iloec, iloeques 3211 bort.
incarnacion 1456 SJÎenfdjroerbung.
iniquitez 454 Ungereti)tigïeit.
innocent 117 unfd)ulbtg, pi. bie
tôinbtein non 33etï)teem.
interpretacion 3124 2tu§legung,
©eutung.
ire 1030 £orn.
isle 2717 3nfe(, nfj. île.
issi 1108 fof ebenfo.
issir 2751 IjerauëgeÇen , Ijeroor=
ïrieajen. $n Tobias 124 retmt
isse: languisse,
issue 1703 Slusgang, Stusmeg.
itel, tel 2595 fola) ein.
ivoire: fier)e yvoire.
ivresce 1081 £runfenï)eit(yvresce).
Hippeau lieft 382 jurece.
jadis 1282 einft.
jamais, james 3193 niemalâ.
jambe 2232 SBein.
jais 1359 ^cujer, §otsfd)reier, mlat.
gaius, bei Rabelais gays, nfj.
geai(norbif a) gassi <Sa)natterer).
9îatf) Diez leitet Le Duchat
baê nfg. jaser nom itat. gazza
(SIfter ab. 2)aï)er ber 9lamt
424 —
Agace in ber £ï)ierfabe(. 2)er
§etb ber Chanson de geste
Gaydon, ber erft Thierris Ijiefj,
rourbe, aie fid^ ein jay (gay)
auf femen £etm fe£te, Gaydon
genannt. 3Sgf- Gaydon éd.
Guessard 35.423-426. Gode-
froy, Gai. 33 ei Shakespeare
beseicr)net ber Jay im ©egen-
fa| §ur £urteltaube a loose
woman.
jaole 4003 fôcifig, ©efangnijî, nfj.
geôle, eng(. gaol, jail.
jalne, jaundne 2035, nfj. jaune,
ge(b, nttot. galbinus.
jehui 3880 Çeute. $gl. W. Fôrster,
Chevalier as II espees p. XL VI.
jeo 2176 itt).
jesque 165 bis.
jeter = geter.
jëuner 981 faften.
joë 1310 SBacfe, nfo. joue.
joefhes 978 jung, nfj. jeune.
joiant 785, 2412 erfreut, freubig.
joie 2343 $reube.
join 2603 !3unt, ©rntemonat.
joindre 687, 2352 (se) fia) »er-
binben, begatten.
jolif 2992 ausfajroeifenb, rooUûftig,
frbÇttd). £>er aftnorbifa)e Ur=
fprung biefe§ SBorteê jeigt fia)
nott) in „3ulfeft".
jor 3698 £ag.
jovente 3875 ^ugenb.
judaïsme 2099 jùbifa).
Jueu 710 Sube.
juer 260 fpieten, ftijerjen.
juge 87 éditer.
jugeor 4070 9îtct)ter , 33eurtï)eUer.
jugement 4055 ©eridfjt, UrtÇeiï.
juger 804 ridjten.
juise 3930 @erttf)t.
jument 977 ©tute.
jus 675, 1999 Çinab, sus e j. auf
unb ah, Çin unb Çer.
juste 4172 gereajt.
juste 3210 naïje bei.
L.
la 1756 bort.
labor 4140 2Trbeit.
laborer 3758 bearbeiten.
lac 3257 ©ee, Çfuljr.
lacer 3958 fdjniïren.
laidement 953 arg.
laidure 2135, 1928 fcftfcficÇfeit,
SBerunftaïtung.
laier 2589 laffen.
laiz 1931 fyàhlid), garftig.
lampe 1035 Sampe.
lance 273 Sanje, ©peer.
lancer 3189 fcÇiefcen, 1697 rcfC.
fia; fiûrjen, fajleubern.
langue 1595 gunge.
largement 3554 retcÇttd), freigebig.
largesce 3600 ^retgcèigïeit.
larrecin 1314, 2359 $iebftaf)l (brei=
ftfbig. Sgl. Tobler, 33er§bau
p. 29.)
larron 1352, 2390 oon 1ère dauber;
a 1. Çetmltrf), oerftofiïen.
larronesse 2356 9îduberin, 2)iebtn.
laisser, lesser 1299 laffen.
laitue 3332 Sattta), lat. lactuca.
las 1217 ungïûcf(id), elenb.
latin 3817 lateintfa).
laver 3148 raaftt)en.
lesarde 2825 ©ibeajfe, nf$. lézard,
lettre 1984 ©d&rift.
le, lee 1002, 2305 breit, rat. latus.
leu 1994, 2429 Drt ; aua) gef cÇrteben
liu, eine %oxm, bie md)t blofc
picarbifa) ift.
lez 785 frofjltd), tat. laetus.
lez 2539 naÇe bei.
leal 46 treu.
lealte 19 Xreue, SRebK^feit.
leccher 166 lecfen, nfj. lécher,
leccherie 1365 £etfer§aftigfeit,
Siifternrjeit.
léger 1362 ïeidjt.
leisir 1028 HRufee.
lent 3644 ïangfam, fâfftg.
lever 1285 emporÇeben, 125 aufer=
ftetyen.
— 425 -
lèvre 1478 §ofe.*)
li 1941 betonteê ^xon. ber III.
SPerfon ©g. fem., unb 2ïrtifel.
lice 1092 ©change, ©djnur, lat.
licium, nfj. lisse,
licence 3872 ©rlaubmB, ^reiÇeit.
lignée 59, 97 ©tarnm, ©efd^ted^t-
limon 1693 SeÇm, ©rbenfrofe.
lion 138 Sbtoe.
lise 2610 fdjleimiger £reibfanb.
list 3730 von leire (lat. licere)
erlaubt fetn.
lit 1082, 2317 33ett.
livre 26, 2707 33ud).
livrer 2164 ùberïiefern, ûbergeben.
loier 4056 ©olb.
loing 150 fem : 1. a loing = fem
von etnanber. %I. près a
près im Cliget.
loër 4148 loben, refl. fid^ rûïnnen.
lonc 1142, 1736 rang, Songé,
longor 1874 S ange.
lors, ilors 2540 bann.
losenger 4077 fajmetajterifdj.
love cervere 2030 ^antfjer, ber
mit bem 2uo)ô »erroea)feït ift,
nfj. loup-cervier, lat lupus
cervarius.**)
lui 687 betonteê ^Sron. ber ni.
^perfon <Sg.
luire 3337 leurijten.
lumere 637 Sia)t.
lune 1280 9Jlonb.
luor 670 ©tons,
luxure 1080, 2353 ©dnoelgerei,
Srunft.
ma 3679 fem.ju mes c.obl. mon mein.
madle 2352 Sftannajen, nfj. mâle,
mahomerie 2724 9ftofa;ee, ©o|en=
tempet.
maint 3871 mander (fubft. unb abj.)
mail 3346 £ammer, lat. malleus.
(Brandan 1135).
maille 3629 £eiter.
main 2618 9Korgen, frûÇ.
maindre 4002 bletben.
maison 1780, 1981 §ouê, Sftcft.
majesté 493 9Jîajeftat, £err(ia)ïeit.
mal 1343 fd&led&t, bbfe. ©u&ft.
Uebeï, 23ofe3 (229).
maladie 463 ^ranï^eit.
malage 467 $ranïf)eit, Setben. •
maldire 870 ûbel reben, oerfhtdjen.
maie 2583 tëimtfobe, lat mala
3Sange; Diez erïïart bieè bei
Burguy fef)lenbe SBort fur ge=
ftfjnmnben. Raynouard jeboa)
im Lexique roman ïennt proo.
mala = nf§. mâchoire, joue.
malëure 624 unfelig.
malfez 49, 184 Seufel. $gK G.
Paris, Maufé in Romania V
p. 367.
malice 3606 «oëÇafttgïeit.
malmettre 2674 befajabigen, ûbel=
prid^ten.
malostru 1931 fd^Iec^t gebaut. Sgl.
Littré in Hist. litt. XXU p. 35.
malvais 616 fri)lea)t = malves.
malvaiste 1365 (5a)rea)tigfeit.
mamele 1604 Sruft, £t£e.
manable 1968 bteibenb, raeitenb.
manace 2735 2)rof)ung.
manaie 1350 <§a)ufc, ©djjonung.
(Cah. = Merci, quartier?)
mandragoire 3297 âtrraunnmrjet,
im Flos & Blanschefl. 244
li mandegloire, nf ^.mandragore.
manger 2270 @ffen.
manguër 535 effen. E. Schwan,
©rammatif beê SHtfrj. Seipgig
1888. § 441 nimmt nur bie
©runbform mangier an, oljne
ben <Subj. manguce oben 23.
1580 ju erïldren.
marchant 4076 ïaufmânnifdO,
rrâmerÇaft.
marche 3776 ïïtatït
*) S) aS fpatere ©ebiajt Le lièvre ï)at Simon de Bullandre jum SSerfaffer unb ift
non E. Jullien, Paris, Jouaust 1885 Çerairêgegeben (Cabinet de Vénerie).
**) Aelian ï>at 2tnlafj ju biefer SSerroeàjêtung gegeben, rote Buffon, Quadrupèdes
III p. 304 nacÇroeift.
— 426
mariner 1096 (Schiffer.
martir 131 -Uft&rtnrer.
martire 3400 2Jîdrtnrertljum.
marz 1865 aftdrj.
masse 2526 9Kaffe, $lumpen.
mat 2712 trqurig, mebergefd) ïagen
(oom perftftfjen schach mat),
matin 3661 9Jïorgenê.
matinée 3920 3Korgen.
matire 522 ©egenftanb, ©toff.
maur 883 reif, nfj. mûr.
mein 2618 2ftorgen.
meindre 1739 = maindre.
meins 1258 roeniger, al m.
roenigftenê.
medler = meller 3907 eig.
mtfdjen, beïdntpfen.
meis 1865 9ftonat.
meïsmes 480 felbft.
meite 2375 §alf te. „ , h
meï 2008 ôonig. . W°
melancolios 1060 melcmdjoïifd),
fajroermiitfyig.
mellee 3186 êtreit, tëampf.
mémoire 2494 Stnbenfen, érinne=
rung.
men 3697 meintg.
mendier 18 betteln.
mener 3136 fûÇren. 1107 ©ubj.
meinst.
menteor 4066 liigenfjaft.
mentir 649 ïûgen, uerteugnen.
menuz 257 ïïein, nùngtg.
mer 2240 2Reer (nur tnei&f.)
merc 1400 3ettf>en, ^u^tapfe,
rroo. marc. Cah. benït an
frj. la souille,
merci 3454 ©nabe, 3)anï.
merciable 3860 barmfyerjig, gnd=
big.
mercher 3874 bejeidjnen, ben
©tempel aufbrùâen.
mère oeille 540 3Jîutterfcr)af.
meriane 1912 aJlittagëjeit.
merrer 1322 (se) ftdj befubeht,
befa)mutsen, von lat merda,
nfg. merde. 33ei Shakespeare :
to mire. SBgl. Burgny, Mare,
Marer.
merveille 2240 Sffiunber.
merveillos 160 rounberbar.
mesaise 1808, 1212 bebûrfttg, nfj-
malaisé,
mesavenant 1934 unanftdnbig.
meschef 4089 ungtùcfftcÇer 2tuê^
gang, ^Berïjdngmfj, XtntyeU.
mescine 1482, 3981 Strjnei.
mesconter 848 fatfd) redmen.
mescreire 81, 2170 nitf)t gtauben.
mescrëuz 2282 ungldubig. $gl.
Tobler in Grobêr's Seitfdjrift
V p. 190.
mesdisant 4065 nerleumberifd),.
fajmdïjfûtfitig.
meserrer 102 ùbet betyanbetn, fia)
fa)led)t fiïljren. Hippeau er=
ïïdrt misera mit fut misérable ! î
mesestance 12 Ungïiïtf, 9?otï).
mesfaire 2328 23ofe§ jufûgen,
ftt)dbigen.
mesfesant 2350 boê&aft.
mesnee 3752 !oauèï)alt. (Tobias
1095 im 9ïeim mit enseignée.)
mesoan 523 fûrber, in 3uïunft,
jefct (auê magis hoc anno).
%I. W. Zeitlin in Grôber's
3ettfdjrift VII p. 9.
mesprendre 118, 3049 beletbigenr
fia) irren.
messager 2505 33ote. (message
2507 93otfd&aft.)
messe 14 SJÎeffe.
mester, 1228, 2156 Dïufcen, SDienft^
©otteêbienft.
mestreier 1853 beljerrfdjen , nfj.
maîtriser,
mettre 15 legen, 38 fe^en, 94
rerraenben, braua)en, 732 xxa)ten
(Slicf).
midi 3768 «TOittag.
mie 946 £rume, etroas (Serft. b-
Stegat.)
mil 118 taufenb, pi. mile Çnperbo*
(ifd) oerroenbet 2545.
millers 2787 taufenb. 2>gl. Knôsel.,
£>as afs. 3«^uiort. " ©rtangen
1884.
mileu 937 SKitte.
— 427 —
mirable 528 nmnbertid). $gl.
admirable: Joies N. D. 68.
miracle 2622 2Bunber.
mire 168, 3308 Slrjt.
mistere 1839 ©eÇetmnifj, ©tnn,
3nÇaIt.
moele 2527 mùï)tftem, ©djleif*
ftein, lat. mola.
moillerl693 erroeitfjen, ncrjsmacïjen.
moiste 2620 fdnnufctg, ogl. nfj.
moisi ©djimmet. &ielletd)t ift
oom Sicfcter mucre gefdjrieben.
SBgl. Evangile de Nicodème:
B 360.*)
molin 2503 TOÇte.
monde = monz, mont 483, 1425
SBelt.
monde 3778 rein,
monder 3151 reinigert.
mont 3210 «erg.
montaigne 2910 23erg, ©ebirge.
monter 563, 667 fteigen, beseidjnen,
befagen.
monument 217 Srabmaï.
moralité 29 9ïu£anroenbung,
mpralifc^e 2(us(egung.
mordre 2565 beijjen.
morir 4015 fterben, refï. 2501
frepiren.
morne 1964 niebergef d)(agen, bùfter.
mors 27 ©itten, nfj. mœurs,
mors 1487 23tfc.
mort 1687 £ob.
mort 1296, 2079 ber ïobte, ge=
tobtet.
mortefier801 (se) ertobten, ïafteien,
lat. mortificare.
mostrer 1835 âetgen.
mot 3732 2Bort.
moveir 1975, 2722, 2752 (se) fief)
aufmacÇen, auêgefjen, erregen.
mu 2427 ftumm.
muable 1565 oerdnberfitt).
mugissement 2049 ©ebrùU.
mult 3304 oiel.
multipliable 2103 tneïfcUtig.
multiplier 3463 oenne^ren.
mur 3899 2Rauer.
murmurer 3711 murren.
muscer 995 (se) ftd} nerbergen,
nf$. musser.
musel 1353 ©ctynauje, 9Jîauï, nfj.
museau,
muser 2612, 3547 cergebftdj raar*
ten, mufjig geljen, gaffen.
muster 2215 SJÎunfter.
mustre 2255 UngeÇeuer, ©djeufaï.
N.
nager 451, 1061 f tfjroimmen, faÇren.
naistre 60 = nestre.
narilles 2752 «Rùftern, 9?afenlodj,
nfg. narine.
nature27, 40, 145 9îatur, natiirfic^e
©igenfd^aft, @igentÉ)umïid)feit.
nef 126 Srfjiff (ber £tra)e).
neier 435, 2547 ertrànïen, erfàufen.
neir 2244 fajiDarj.
neirete 479 ©djroarse.
neis 459 <Sa)nee (roie in Brandan.)
nent 1580 ni^tâ, 584 nidgt.
neporquant 347 bennod).
nestre 3204 geboren roerben.
nés 2780 = ne les.
netteté 1194 ftetnltcÇfett.
netz 2106, 2349 rein, f. nette.
ni 822, 1970 «Reft.
niticorace 615 9îctd)teu(e = freseie ;
aus wxTixôçaÇ entftanben. %n
bem oon U. Robert ïjgb. Vo-
cabulaire latin-fr. ftet)t niti-
corax = vesperan. 2at ardea
nyeticorax ift 9ïacf)tretf)er,
it. nitticorace.
nobire 3427 oornefym.
noblesce225@betmut().(2lnf»telung
auf ben Dîamen beë Soroen in ber
£{) ierf abel); 1084 23orneï)mï)eit.
noeces 910 £>od)3ett, nfj. noces.
noef 10, 3951 neu.
noef 2416 neun.
noër 684, 1220 [cïjroimmen.
*) 3>n Adgars DJiarienlegenben éd. Neuhaus.
fid) muiste.
§eilbromt 1886, 18,72 ftnbet
— 428
nombre 2510 3dj(.
non 249 sJlame.
nonante 2416 neunjtg.
noncreable 1625 nidjt g(aub=
nmrbtg.
none 3827 neunte Xagesftunbe.
nonfei 500 lînglaube.
nonsavance 3452 Unroiffen^eit.
nonsavant 3618 unraiffenb.
nonsens 3450 llnfitm.
norrir 544, 940, 2425 erndïjren,
aufsteljn, roatfifen, gebetljen.
norreture 546, 844 ©mâ^rung,
«rut.
nos 582 rcir.
nostre 581 unfer, pi. noz.
notiner 416 (Sd&iffer.
nou 1305 a nou burd) ©d&nnmmen,
nf$. à la nage,
novel 658 neu, jung.
novele 2508 Sîeuigïeit, 9îad)ridf)t.
nue 682 2BoKe.
nuisement 2237 Sdjaben, Unïjetl.
nuls, nul 52, 1637 irgenb einer,
fetner.
O.
oaille, Ueâ: oeille 114, 540 <3d(jaf,
lat. ovicula, 6tt>ttfcf) unb tnt
eigenttio)en (Stnne gebrcwd)i.
oan 523: fier)e mesoan.
obedienz 2446 ge^orfam.
obéir 3624 ge^orc^en.
obli 934, 4146 SergefîenÇeit.
obliance 3450 «ergefcltdjïett.
oblier 2613 oergeffen.
oblios 2592 oergefcttdE).
obscur 4000 bunfeï.
obscurte 653 Sunfelfjeit.
occire 183 tobten.
ocios 3677 mûfctg.
od 3346 mit, bei.
odor 2144, 2301 ©erud), fém.
odorer 2150 buften.
oef, pi. oes 2361 (Si.
oes 2016 Stenft, 9ht|en, «ebiirf*
ntfj.
oevre 1210, 3701 SBerf, Slrbeit,
Stctgeroerf.
oiance 648 2Biafcu)rigfett , ©e*
Çorfam.
oidif 3676 mù$ig.
oidivesce 3648 Sâfftgfeit, fyaufl&ett.
oie 2435 ©e§or.
oignement 1678 <Sa(be.
oil 157, 1593, pi. elz 2luge.
oïl 3553 ja.
oille 915, 3995 Del (fem.).
oindre 1679 falben.
oïr 134, 3254 pren, erpren.
oisel, oisele 734, 1176 Stogel,
SSogelroeibc^en.
oiselet 825 $ogeïct)en.
oisose 1837, 3913 9ttufeiggang,
Unnù|(ia)ïeit.
oleir 2316, 2321 oelt, lat. olet
buften. Set Diez, ©rammattf
II 249 fefjft biefes SSerb. St.
Palaye, Dictionnaire fiiïjrt 3U
Oloir pet 23etfpiele an. (2)aë
^Sarttcip olanz in Magdal. 587,
oleient 590.)
olifant 1380 ©levant,
om 2050 man.
ombrage 3010 Sd^atten = ombre
2997.
ombreiant 2966 befdjattenb, <5a)aU
ten toerfenb. 23gl. Scheler,
Bastars. Notes 1959.
omnipotent 3023 aUmâcÇttg.
onc, onques 3399 j entais,
onde 409 SSette.
ongle 1385 §uf, Stalle,
or 967 @olb.
or, ore 1375 je£t.
orage 3575 llnroetter.
oraison 3980 ©ebet.
orbe 1281 bunfeï, o§ne Std>t,
bltnb. Cahier falfct) : = Ronde
(orbis) ou borgne (orbus?)
ord, orz, fem. orde. 618, 1576,
1583 f cï)mu£tg, unrein, ftmfenb.
£)aè $em. lautet orz unb
orde. SSgï. Seeger p. 22.
ordeneement 881 (3lbo.) georbnet,
in Drbnung.
429
ordure 828 ©djmufc, UnretnÇeit.
ore 855 = hore ©tunbe.
oré 3852 2Binb, proo. aurat.
oreille 1109 DÇr.
orendreit 3723 eben erft.
orer 3989 beten.
orge 889 ©erfte, lat. hordeum.
orgoil 1948 llebertjebung.
orgoiller refl. 3620 fia} ûberljeben.
orgoillos 4071 ftolj.
orient 351 Dften.
orphanin 1807 2Saife, nf§. or-
phelin.
os 3280 £notf)en.
osche 203, 205 £erbe, @tnfd&nitt,
catalan, osca, afj. ocher
brecben. Dîf}. coche.
osé 1378 fecf, oertoegen, fùïjn.
9îatf) Tobler, Settfcgrift Vp. 189
norf) ùblia).
oser 22, 3907 toagen.
ost 2772 ôeer, ©cÇaar.
ostel 1422 2Bo!jnung.
oster 558, 3152 fjerauêjteljen, ent*
fernen, fern Çalten.
ostrice 2589 ©traufc.
ostru: ftelje malostru.
otreier 4167 gerociïjren.
ou 2346 loo, in roeldjem.
ovoeques 2882 mit = avec.
ovraigne 3 2BerE.
ovrer 2338, 3662 aroetten, Çanbeïn.
ovrer 3759 2(rbetter.
ovrir 157 ôffnen.
paen 709 £eibe.
paier 3705~be3afjlen.
pain 3653 «rot.
paistre 1736, 1767 naÇren, pflegen,
unterfjalten, betoirtï)en.
pais 462 Sanb.
païsant 1871 £anbleute.
palefreiz 322 Setter, ^Sferb, lat.
paraveredus, nfj. palefroi,
pales 2195 ©aal, £immefsfaal.
paltoner 4068 SBagabunb, ©lenber.
pance 1002 23aud), Setb, lat.
pantex.
panthère 2029 $antï)er. 9îaa)
Guillaume mare ber romamfaje
•ïïame love centre. (3>aë Sua)
oonH.Todd, Panthère d'amours
par Nicolas de Margival ift oben
nitfjt benu^t.)
par 1119, 2368 burd), feÇr.
paradixion 2973 ^Sarabtjton (tn=
btfdjer 33aum), tooïjl entftanbett
auô 7T«çà déÇiov be§ gried).
^Bfmftotoguê.
parais 47 ^parabteê.
pardevant 582 oor.
pardon 3452, 4050 58er5ei^ung.
pardurable, parmenable 1050, 3859
eroig.
pareil 2705 gtetd).
pareil* 993 erfc^einen, [comment,
parfit 555 oollfommen, parfait
3413.
parfondesce 2543 = parfondor
2278 £iefe.
parfont 4104 tief.
parlement 2011 2Bort, Unter=
fjaltung.
parler 3718, 3849 |prett)en. ($gl.
Romania 1884 p. 113—114.)
parmainant 1630 beljarrenb.
parmi 1697 unter, in.
parole 2773 SBort, 2luê)prud).
parsome 1805 a la p. julefct, am
©nbe.
part 1778 ©cite,
partie 1058 Xtyeil.
partir 3517 tljetlen.
s'en partir 3637 baf)infal)ren.
parvenir 420 gelangen.
pas 30, 287 ©telle, SÇetl.
pasche 2897 Dftern.
passer 3830, 3904 geÇen, ûber*
fdjreiten, oergeljn. 3 ^jSerf.
©ubj. 3904 past.
passion 2154 ^affton.
pater noster 3277 SSaterunfer.
pe 1385 %u$ = pie.
peals 1738 §ell, oom lat. pellis.
430 —
pece 1699 nft. pièce: grant pece
lange,
pecune 323 ©elb, 33aarfd)aft.
peior 1287, 4042 fdjtedjter, fat.
pejor.
peine 3401 2JUt£)e; a p. 3974
mùfjfam = 3986.
peisson 536 gtfd).
pèlerin 1771 prger.
pèlerinage 3472 plgerfafjrt.
pellican 521 ^eliïan.
pels 2272 ^faïjï. %r. Brachet,
Doublets p. 32.
pendre 2698 rjcmgen.
pêne 838 geber.
pener (se) 121, 1450 fief; bemûfien,
marient.
penitance 2417 Dîeue.
penser 3871 benfen.
pensis 1033 c. obi. pensif nad>
benflta), bebaajt.
per 742 gteta).
percer 557, 1387 jerreifien, ftedjen.
perdicion 3261 33erberben.
perdre 4118 oerlieren.
perdriz 2347 ^ebfntÇn.
père 165, 553 «ater; Sttter (Soroe
unb ^eltf an); 549, 826 pi.
(Srtern (-^elifan unb 3Btebeï)opf).
périr 419, 1374 umfommen, fac=
tttto: oerberben.
peresce 402 ^auttiett.
perescos 871 faul.
periz 447 ©efafjr.
perillos 2576 gefaÇrooK.
periller 440 @a)iffbrutt) leiben.
perre 1971 Stetn (rote tm Dçforber
^falter).
persévérer 2021 austyarren.
persone 3050 ^erfon.
pertuis 3901 §of)lung, Oeffnung,
nom lat. pertusus burd)ïod)ert.
pes 594 tfriebe.
peser 3721, 3729 argern, mttJfalTen,
befa)roerlia) fetn.
pesme 3877 fetjr fajteajt.
pestre 991, 3292 roetben = paistre.
petit 2311 frein, jdjroatf). 2)aè
neutraïe petit ift 276, 442 ju
betegen. Xavon bas 2)tminutio :
petitet 1118, 2480 fient,
^ungeê fôerfef); f. petitette.
pie 1359 ©ffter, rat. pica.
pigon 579, 693 Xiïubdjen, 3unge§,
it. piccioni, non pipire ptpen.
pire fc$rtmmfte 4108 = peior.
pis 111 fromnt, rat. pius.
pite 112 attttretb.
piz 232 Sruft.
place 2430 ^w£, Stufent^alt.
plaideor 4069 gânfer.
plaie 1706 SBunbe.
plaine 1854 ©bene.
plaire 2345 gefaUen.
plait 3414 $ortrag, 9?ebe, Strett.
pleins (lat. planus) 2541 eben,
ruÇtg.
pleins (lat plenus) 604 coll.
pleinement 918 (2lbo.) offen.
1537 a plein?
plener 1740 fteU, abfa)ùfftg.
plente 975, 1620 plie,
plesseiz 2784 Umjàimung, 3au=
parf, oom lat. plectere. $gl.
Du Cange, Pleisseicium.
plevir 2246 oerftdjent.
plonger 1091 taudjen.
plorer 1669, 1726 beroetnen,
roeinen.
pluie 3852 îftegen.
plume 477 $eber.
plus 3723 meÇr: li p. bte 9Jîef)r*
iaï)L
plusors 28 meÇrere.
podnee 3634 âlnmaflung.
poeir 267, 1388, 3555 fomten;
SBermogen, ^raft.
poëste 4088 9)îaa)t; 1454 Potestas
(êngelèorbnung = Joies N.
D. 781.)
poi 2716 roentg.
poignant 2573 Natter
poindre 2578 ftea)en.
point 210, 2351 $unft, ©igenljett.
pome 1149 2Ipfet.
pomer 1155 2lpferbaum.
pondre 2599 (©ter) legen.
pont 2269 Sa)tffbrùcfe.
431
poor 148 Jurent,
pooros 2712 furdjtfam.
porc 2783 ©djroein, ©au.
porcelet 1117 gerïel, lat. porcellus,
nfà. pourceau,
porchacer 922, 1714 nerfoïgen,
futt^en.
porpeis 2253 afteerfdjroein.
porpens 2503 @ebanfe, Ueber*
legung.
porpenser 2496 ûbertegen.
porrir 956, 3535 uerfaulen.
porseeir 2488 umgeben, aufbe=
roaïrren.
port 3580 .ôafen.
porters 3996 ^fortner.
porter 354, 3178, 3191 fùÇren,
enttyalten, tragen, tràajtig fein.
poser 809, 2045, 3048 legen; ben
%ali fe$en; ref[. fia) legen.
possession 3593 23efi£.
povre 19 arm.
prael 3292 fleine SBiefe, ftafen,
lat. pratellum.
pramesse 1792 $erfpred>en.
pramettre 124 »erfpred)en.
precios 998 ïoftbar.
prêcher, preecher 119 prebigen.
prédication 2927 sJ>rebtgt.
preie 1319 23eute.
preinz 3191 fajnmnger, traajtig,
con preindre 2458 = lat.
premere preffen, brûcfen.
prendre 591, 977*) neïvmen, er=
gretfen. 2)ie 2ftetatï)efe beè r ift
rote im 33ranban. $gl Hammer,
3)te ©pratfje ber agn. 33ranban=
regenbe: 3f$r. IX p. 75—115.
prestre 784 Çrtefter.
présent 1303 gegenroàrtig, je£ig =
424.
presumpeie 1948 Sùnïel, 2tn=
mafjung.
près 94 nai)e, faft.
prest 2120 breit, nfj. prêt,
preu 1684, 3510 9hi£en.
prez 2499 2Btefe, lat. pratum,
nfe. pré.
prialis 2567 Italie (©a) lange,
2tfprêart).
prier 916 hitten (Gonj. 3. ^Serf.
prit: Magdal. 127).
prime 3669 erfte ©tunbe.
primes 37, 137, 3747 guerft,
erftens.
prince 482 fÇiirfi
principals 141 ^auptfcitt)lia).
priser 1662 aa)ten.
prison 104, 792 ©efangene, ©e=
fangenfajaft.
privez 1480 jaÇm.
prodhome 91 @f)renmann, roatfrer
2Jïann.
proësce 874 £apf erf eit, £udjtigfeit.
proeve 3404 Seroeis.
profitable 1570 nù^Iid).
proisme 3097, 3897 9ïacf,bar (in
A : proeme, bei Adgar prome).
prophète 572 $ropï)et.
prophetizer 1722 prop^eten.
prover 3561 beroeifen.
proz 818, 876, 888 tapfer, tuapttg,
roatfer, ftug.
psalter 2010 $fa£ter.
psalme 3248 ^falm.
psalmistre 614 SPfalmtft.
puanz 618 ftinïenb.
pucele 1402 9Jîâba)en, ^ungfrau.
puisque 1963 fobalb.
puis 4043 fett, bann.
puissant 3358 toirtfam; 548, 3425
tnarfitig, ftarï.
pulcinet 543 ^ungeê, non pulcin
561, 2358 £ûa)Ietn, §û^na;en,
Sungeè, lat. pullicenus, in
ben Œaffeler ©loffen pulcini.
9lfo. poussin,
puldre 771 (Staub = puldrere
2633, nf§. poussière,
pulein 977 Julien, nfs poulain.
I pullent 4002 eïeïÇaft, ftinïenb.
puor (fem.) 2485 ©eftanï, £oilen=
feuer.
f) refl. anfangen 25.
432 —
pur 1231 rein.
purement 1773 lebiglia), grabeju.
purger 722 reinigen.
put abfdjeutidj: fie^e deputaire.
puz 2839 Srunnen, ^bïlenfeuer,
eig. puz se. feu === proo.
putnais fuec d'infern ftinfenbeê
£blïenfeuer.
quant 37, 447 aie, bet, roenn.
quantque 3888 fomet aie.
quarante 94, 118, 3825 trier§ig.
quart 982 tnerte.
quatre 1657 oter.
quel 3092 roeïdjer, rote befdjaffen.
quei 1536 roas? (^ttterrogat.)
quernelez 3185 auêgejatft, mit
©djiefefdjarten oerfeïjen, frêne*
lirt, nfo. crénelé,
querre 3995 fua)en.
qui 1 roeïdjer (S^efat.) *)
qui 3417 roer.
quider 2263 benïen.
quil 4098 = quile.
quir 1660 &aut, $ett, lat. corium.
quire 2270 ïodjen (fo im Brandan
neben cuire.)
quis 2339 = qui les.
quite 3856 quitt, q. clamer Io3=
geben.
quoer 502 £erj.
R.
racine 3301 SBurgcI.
rador 22773a£, ©prung, ©a)nellig=
fett. $m Renart, 23ranri)e, XIII
1573 ftnbet ftd) redor. £a§
2(bj. lautet rade (iat rabidus),
2Xbo. radement = fd^nell: Brun
de la Montaigne éd. Meyer
3203.
raeindre = reiembre 1488 Io§-
ïaufen, erlofen.
raençon 1230 Sbfegeïb, ©ûïme.
rai 204 etraÇI, lat. radius.
raier 202 [irakien.
raisin 1136 £raube.
raison 473 $emunft.
ramer 2223 scil. colom 9îingel*
toube. -ftadj Tobler bebeutet
ramier im Rendus de Moliens
nrilb.
ramet 1662 groeigtein, 3tefto)en.
33ei -ftegat. jur Slngabe be£
afttmmalroertÈjes bienenb.
ramez 257, 1848 geâftet, aftreid^r
bois r. 2652 Saubroalb.
rampanz 2223 ïriedjenb.
randon 2297 ©eroalt ; de r. fogleidj.
rapareiller 1727 roieberljerfteu'en.
rasez 2541 , Qlatt, fpiegelglatt.
Cahier iïberfe|t: Quant il cou-
vrit ses bords; franc, rasade.
r'aveir 846, 2120 roieber Çaben.
ravir 3139 rauben, fjimrjegneïjmen.
realier 1905 roieberjulammen^
fommen.
reaime 2719 $ônigretd).
reaindre: fiebe raeindre.
rebocher 3340 entjie^en.
recet 880, 994, 1147, 1404 «au,
Soa), ëibfyk, Shneifenïjaufen.
receivre, receveir 2421 erljalten.
rechaner 1867 bïbfen, ftfjreien,
jaljnen. 31%. ricaner.
reenater 609 (oèfaufen, erïofen.
recoillir 407 fammeln, auffangen.
recolper 4152 abftf)neiben, toeg*
nefjmen.
reconter 2239 er^d^fen.
recorder 285, 1575, 3626 erinnern,
berfagen, memortren, refï. fia)
erinnern.
recréant 4085 feige.
recreantise 4100 ©ingeftanbnifj
beë 23ejïegtfeinë: la r. rendre
ben Sïùtfaug antreten, fia; fur
beftegt erftâren.
•) 2?gl. A. Darmestetter, Le démonstratif ille et le relatif qui en roman in
ben Mélanges Renier. Bibl. de Técole des hautes études, 73me fascic. Paris 1887.
433
recreire 413, 443, 4085 abfoffen,
bie SBaffen ftrecfen, bie ©egel
ftretcr)en.
recreistre 3755 raieber oergrofjern.
recuillir 407 raieber fammeln.
redescendre 3831 raieber r)inab=
fteigen.
redeviser 3824 raieber bejeidjnen.
redire 2087 rateberfagen.
ree 2008 2Sa6e (= Joies N. D.
953); fo fcr)on in ber $arapr)rafe
beè rjorjen £iebe§.
refaire 106 raieberrjerftelïen.
reformer 2802 (se) fier) oerjûngen.
refreschir 2742 erfrtfc^en.
refni 2266 2tfol, 3ufiud^tsort.
refuser 629 t)erfa)mdi)en.
regarder 2512 blitfen.
regart 472 23(icf.
regeïr 3838 eingefter)n, befennen.
région 529 ©egenb.
règne 724 ^onigreid^.
régné 2226 ftonigreicr).
régner 1828, 4058 Ijerrfd&en.
rei 266 (fem.) 9îeÇ, SReufc. 33ei
Marie: reit. SBgf. Diez, @t.
303. ré.
reims 758 3roeig, 2ïft, fat. ramus.
reine 2571 tëomgin, §immel§*
ïbntgin.
reis 657 £onig.
relevée 3683 9Jîorgenroir)e.
relever 125, 3296 raieber aufer=
fterjn, fter) errjeben.
reloër 3827 raieber mietr)en.
remaneir 1508, 2373 auriïcfbïeiben
= remeindre.
remener 560 ^urùctfûrjren.
remettre 2936 guriïcïbringen.
remordre 3836 (se) fier) ïafteien.
renart 1308 3îeineïe, 9îein^arb.
remuer 2872 fortberoegen
fefcen, refl. 340.
ren 1056, 4112 nid&tê; 2Befen.
renom 2812 Htuf, SerttÇmtÇeit.
oer=
rendre 189 oerfaffen, 278 faffen,
1410 fid^ r)ingeben.
renez 722, oon renestre, raieber=
geboren.
renier 585 oerleugnen.
reno vêler 679 erneuem, uerjiïngen.
repaire 3407 SfofentÇaltôort,
2Bof}nung, Sefjaufung, $ini'
melêjeït.
repasser 467, 1005 rjeiten, ftd)
raieber erïralen, gefunben, raieber
ï)inûberger)n.
repaz 2687 ©eridjt, Wla^dt.
repentement 4133 9îeue.
repentir 3842 bereuen.
repondre 995, 2550 oerbergen,
fe£en.
repos 1666 Dïurje.
reposer 2128 rur)en.
rescorre 872 ratebergerainnen , be=
freien.
reschigner 1331 f£etfcr)ert (oom
$ucf)è); pnra.rechignar fnurren,
fnuttern. $gl. nfjj. rechigner
fctuertopftfd) auêferjn.*) 23ei
Adgar 24, 153 finbet fier)
reschine de dens. Cahier erïl.
= Montrer les dents, mais le
sens précis de ce mot
m'échappe,
resclarzir 837 ffaren, err)etten.
resnable 1835 tjerniïnftig.
resordement 2155 2tuferfter)ung.
resordre 193, 796 raieber ctufer*
ftelm.
respirer 167 raieber beteben. %n
Magdal. 623 se resperir raieber
aufleben.
resplendor 3338 ©fans, Stbgfang.
respondre 918 antraorten.
resuscitement 2149, 2157 enfers
fierjung.
retenir 3169 berjalten.
retorner 2611 juriïcrrerjren.
*) Le Roux de Lincy, Wace's Brut 1147 brueït Dens treskigner, rco bie anbern
4}jj. ridjtiger rechignier unb recinier Çaben. 3)ie 2lbleiturtg won breton, rech unb
bie Serbtrtbung mit de fruits rèches ift unftdjer.
Rein se h, Le Bestiaire.
28
434 —
retraire 305, 1567 , 2407 juriî&
3teï)n, ref{. umïeïjren; ev%àï)kn.
retrosser 906 (se) fic§ roteber be=
ïûben.
revenir 1004 jurûcffommen.
revestir 1768 roieber beïleiben.
riche 1007 reicr)
richesce 2544 Éeid^t^um.
rimer 33, 2707 reimen, bicÇten.
rivage 531 = rive 688 Ufer.
roant 683 ïreifenb. Burguy, Koe:
„Du Cange s. v. rotulare,
rapelle un verbe roer, aller
autour, rôder, tournoyer, de
rotare". Cahier II p. 167:
Serait ce un analogue de
l'italien rovente, par allusion
à la sphère du feu?
roberie 1313 SMebftaljr, 9îaub,
engl. robbery.
roche 2539 gelé.
roë 235 mat).
roistie 2735 ©eroaltt^at (oom lat.
rusticus).
rohorte 3958 2Beiben=33anb ; son
Littré faïfd), oon Tobler rtdj=
itg erffart, it. ritorta, nfj.
rouette.
romanz 7, 1735 romcmifd); 35
Stontan.
ronçonei 256, 265 SornenÇecfe,
fat. rumex, nfj. ronceraie
Srombeerbecfe. %n C. Hof-
mann's ©ïoffar ift lat vepre-
tum = ronsonnei. $gl. it.
ronca ôippe.
rus 2035, 3109 rotÇgelb, fudjsrotï),
lat russus, nfe. roux.
rose 778 Dîofe.
rote 2404 ©efcUfc^aft. 33gl. Bra-
chet, Doublets p. 44.
rote 2474 SQBeg, nf§. route.
rover 3963 bitten, forbern.
roùller 2534 ÇinroUen, fortroaljen.
ruge 1321 rotï), lat rubeus.
ruser, rëuser 3909 jurùcfraetfen,
oom mïat. refutare, prou, rëusar,
rehusar. %I. Ebert's S^5
bud) XII, 113.
sablon 2259 ©anb.
sablonere 2620 ©anbïjaufen, ©anb*
grube.
sacher 267 jerren. %[. engL
shake.
sacre 15, 793 geroetÇt, Çetftg.
sage 924 raetfe, flug.
saillir 766, 1864 fpringen; be*
fpringen, becfen, befcptcn.
saigner 2581 bluten.
sain 2, 822 rein,
saison 2608 ^aïjreëâeit.
saint 2018 Çetlig = seint
saisine 2236 Sefifc, SBeretcÇ.
saisir 3070 pacfen.
salamandre 2823 (Safomcmber,
îiïtold), (yeuermoldj.
sale 411 falgig.
sais 1526 ïjetl, gerettet.
salu 2952 oeil: in Joies X. D.
241 ©ru£.
salvacion 2818 ©rrettung.
salvage 1831 roiïb (Magd. 178
ungefïûm).
salvagesce 2907 SGBUb&eit.
salvement 789, 2158 £eU, ©r*
fofung.
salvement 1250 2tbo. salf xoo\)U
beïjalten.
salveres, salveor 3390 ©rlofer.
salvete 713, 3790 ©dju£, ©tcÇer*
r)ett.
sànc2582 23(ut, $erblutung(roegen
ber ^ràpofition sanz in biefer
saner 680 Çetlen.
sanglent 1323 blutig.
santé 470 ©efunbÇeit.
sanz 210 o^ne.
saoler 1001, 2979 fatttgen.
saols 2135 ùberfcttt, nfv soûl,
sapience 2762 ÎBetéïjett.
sarment 758 9îeiftg.
Sarrazin 2929 ©arajene.
saveir 3556 rotffen, 1460 sout (=
sapuit).
435 —
savor 2296 ©efdjmcrô, 2tnnetjm*
Rd&ïeit.
savorer 2007, 3016 fcïjmetfen.
science 3568 SBiffen.
secle 2077 3Mt.
secont 4103 ber sroeite.
secoiTe 1164 ïjelfen.
seeir 636, 1403 ftfcen, fidj feÇen.
segle 889 Sftoggen, (at. secale,
nfe. seigle,
sei 312 ^eflejtopron.
sei 252, 1785 (im Sersinnern seif
rote im Brandan) ©urft.
seigner 1248 ba§ ,3eicï)en ï>e3
tëreugeê mod^ett.
seignor 1021 c. obi. oon sire £err.
seignorie 42 §errfc§aft.
sein 3271 33ufen, ©cÇofc.
seir 4022 2T6enb.
sele 980 Mattel, iat sella, nfe.
selle,
selonc 224 gema£, naà).
semblance 199 GHetd&nifj, 93itb.
semblable 527 aïjnlidj.
semblant 746 2tuêfef)n.
sembler 748 fdjeinen.
semence 2435 ©amc
semer 4027 fâen.
semez 2912 ©aaifett).
sempres 3754 afêBalb.
sens 3545 Binn; aWenfd^cn»cr=
ftanb.
sen 1521 fein.
«ente 1457 ©teg, Iat. semita, nfj.
sentier,
sentence 1115, 2101, 3735 ©leitfj*
nifj, ©pnttfj.
sentir 195, 1121 fûtylen, merfen,
fûfylen madjen.
sépulcre 123 ©rab = sépulture
1585.
serein 2617 ïjeiter.
sereine 1053 ©irene, 3Baffer=
jungfrau.
sergant 3188 2)iener, $nappe.
sermon 1628, 2207, 2216 ^rebigt.
*) Boileau, Satires III 176 nertnt u.
SBJerïe î>ei bem tëâfefrâmer enben.
serpent 1643 ©djlange.
serre 399 ©erra (fagenÇafteê ©e=
fcppf. 9lad) Forcellini be=
beutet serra auà) einen $ifd).
Serra marina = ©âgefifa).*)
serrer 1123, 1660 feft madjen;
reff. ftd) sufammenrugeln (3gcï).
s. la porte = bie £f)ûr %\x-
fyalten, gefc^loffen ïjalten.
serré 1660 feft, fteif.
servage 1529 ©eïjorfam, 2>ienft,
^nect)tfc^aft.
servir 52, 2002, 2439 btenen (Ace.)
servise 4074, 4148 Stenft, Çter
mascul., boeï) oben 845 femin.
sëur 3071 fidjer.
si 142, 236, 228 unb; roenn; fo.
sigler 1273 fdjiffen, fegeln.
signe 1258 )&\è)t\\.
signer 1255 bejeic^nen, auêpragen,
Iat. signare.
signefiance 1708 Sluslegung.
signefier 474 bebeuten.
sillabe 4151 ©tlbe.
simple 3090 etnfeittig.
simplesce 4052 ©infalt.
singe 1958 2lffe.
sire 4139 ôerr.
sis 156 fein (^ron.), c. obi. son,
fem. sa.
sis 2340 = si les.
sivre 1633 folgen.
sobiter 1586 uerfdjlvngen.
socorre = secorre 829 tyelfen,
nf§. secourir,
socors 3866 £ùlfe.
soen 520, 1515 fein.
soer 2646 ©djroefter.
sofirir 131 bulben, leiben.
sofler 166 anÇautfjen, Iat. sufflare.
sojor 3596 SiufentÇalt.
s oj orner 1969 ftd^ aitflj a (ten.
soiller 1694 (se) befc^mu|en, fitf)
im ftotfe roaljen, nfj. souiller,
solacer 303 (se) fttf) ergo|en.
a. einen 2tutor La Serre aU einen, beffett
28 :
- 436 —
soleil 662 c. obi. von soleiz ©onne
(retmt nrie im Brandan).
soleir 3285 pftegen , soelt = Ictt.
solet.
som 2260: en s. oben, auf ber
©pi£e.
some 2219 Saft, Sabung; SnÇalt.
somondre 976 einlaben, maljnen.
son 1076, 2803 £on, £Iang, ©djall.
soner 4149 tonen, bebeuien.
sordre 2761 quetten, entfpringen.
sorsaner 3985 »erf)arfdjen.
sorriz 2431 9)ïau3, lat. sorex, nfj.
souris.
sotil 2104 $att, fetn, fdjïau.
sotiller 1459 finnen, auëbenfen,
fuçfyen.
sovenir 3605 (impers.) fia) erinnern.
sovent 1932, 2429, 2930 oft.
soz 1595 unter.
sozmettre 110 unterroerfen.
sozterrin 4002 §olle. Sîfj. souter-
rain.
stephanin 3108 grùnlia) (?>
£)iefe ntajt belegbare $arbe
ber £auben roirb auf ben Çeil.
©tepïjan gebeutet; bie @tnmo*
togie beê 2Bortes ïann nur
OT6(pocvoç ^ranj fein. 2(ud)
Pierre brauajt bie§ 2Bort in
feiner UeberfeÇung beè ^3^t)fio=
loguê. fiât, stephanites.
suavité 2121 2lnneï)mltdj!eit.
suavet 775 fanft, beïjutfam.
suer 3700 idjimfcen.
suef 320, 2125 fanft, mtlb, Mag-
dal. 368 2tboerb. raie Best.
1761 = aUmafylid), langfam.
suffire 1638 gemigen.
Bill 2373 aiïetn, eingig, nfj. suel.
suor 1683 ScÇroeifi.
supeme 3916 ûberirbifa), fjtmm=
m-
sus 1999, 3993 (lever sus) obert,
s. e jus auf unb ah, i)in unb
f)er.
suslever 2804 aufÇeben, fpiÇen.
sustenir 1642, 3724 aufredjter=
ïjalten, tragen, auêïjalten.
T.
ta 3851 fem. ju ton bein.
tabernacle 77 SBoÇnung, lat.
tabernaculum.
tai 823, 1693 £ot$, ©cÇIamm,
ficil. taja Seïjm jum Sauen;
nieberlânb. taai, nïjb. gâÇe.
tant 3847 fooiel, fo feÇr.
targer 1859 jogern, fdumen.
tantost 3223 balb.
taisir 3732 fajroeigen.
tart 3598 fpat. 1086: „mit ber
3uïunft ïjat eè bei une ïeine
©ile."
tels, itel 3828 foId&, fo befd&affeiu
tels i a 3433 manche,
temple 99 £empel.
temporals 4127 jettlidj, irbifa).
temprer 3347 einroeidjen, lat
temperare, nfj. tremper,
tempter 395 oerfudjen.
tencer 3608 ftreiten.
ténèbres 3389 = tenebror 3386
ginftemifi.
tenebros 635 finfter.
tenir 864, 2987 Çatten.
tens 11, 2618 3eit; 2Better; iti
oen ptcarb ôff. tans,
terme 640 geit, geitraum.
termine 2725 &itpunït, laU
terminus,
terre 966 Sanb, ©rbe.
terrestre 2637 irbtfd).
terrien 2625 trbtfa), lat terrenus.
terz 165 britter.
testament 944 £eftament.
teste 2824 £opf.
testmonier 2865 bejeugen.
throne 1455, lat. thronus, Dîang=
orbnung ber ©ngeï.
tirer 267 jiefjn.
toiller, toeiller 1322 (se) fta>
roafdjen, baben. 9îf3- touiller,
tolir 969, 3230 roegneÇmen.
torcenos 4064 ungerea)t.
torment, tormente 127, 2267
Cual; Sturm.
tormenter 2134 qudïen.
— 437
torneiement2722£ournier,iîam»f,
©efec&i
torner 468, 2470 roenben, pïeljren.
tors 3184 $f)urot, lat. tmTis.
tort 1688 Unredjt.
tort 3957 von tordre, oerïeÇrt.
tôt, trestot 2223, 3278 gang (aud)
aboerbtal).
trahir, traïr 1068 oerratïjen.
trahine 1690 SerrctÇ.
traire 469 $ief)n; 570 bulben,
718 aufûfjren, 967 au§roùf)(en.
traître 4075 $errâtl)er.
traîtresse 2355 $errtitf)erm.
traianz 1604 3i£e, Strid) am
@uter, von traire 455 ^teïm,
lat. trahere. $gl. nfj. trayon
unb trayant,
translater 8 iïberfeften.
transgloter 2302,*) 1698, 2325
Derfdjlucfen. Du Cange, Trans-
gulare belegt nur Transgloutir.
travail 3401 2ïrbett.
travailler 931 arbetten.
traverse 1142 Duere, SBrette.
trébucher 2790 ftûrjen, faljren.
treis 141 bret.
trembler 4173 si tient,
trenchant 241, 1384 fdjneibig,
fdjarf.
trencher246 abfdjnetben, fd)neiben.
trente 3822 bret|ig.
trésor 2523 Sd&afc.
trespas 1926 6ûnbe, SBergeÇung.
trespasser 20, 2807, 1746 ùber=
geÇn; roanbeln, naffiren, t>or*
iibergeïjn.
trestor 1356 SEenbung, ©efd&i(ï=
lidtfeit, tëniff, edjlid).
treu 1529 tribut, 3inê.
trevage 1546 Stbgabe, 3mô.
tricher 3566 betriigen, engl. to
trick.
tricherie 23, 116, 1314 Strug,
ftarfdjïjeit.
tricheor 46 Setrùger, $erratï)er.
tripot 2374 fal|a)eê @piel, $aïfa>
Çeit. $a§ 2Bort ift geftd)ert
unb dlter, inbem e§ fia) fd)on
tm 12. %ï)b. bei Etienne de
Fougières 1117 aie tripout
finbet. %t. Jos. Kehr, Ueber
bie <Sprao)e bes livre des
manières. £oln 1884 p. 62.
triste 2199 traurig.
tronc 1656 SBaumftamm, lat. trun-
cus.
trop 318 aïïju, $u fefjr.
trosser 905, 1310 bemben. ($gl.
Romania IX 334.) 9îf j. trousser.
tu 941 bu.
trover 483 finben.
tuer 1713 iôbten.
turbot 2253 ©tein=33utte, (Rhom-
bus maximus) bei Rabelais
turbotz. 33g(. Diez, (St. 2B.
^ m Besant de Dieu éd.
Martin 2255, 2427, 2429 be*
gegnet la torbote = 303affer=
roirbel. $laà) bem Ménagier
de Paris II p. 203 r)iefe ber
turbot in Béziers Ront.
turtre 2653 ïurteltaube, lat. tur-
tur ; etn onomatopoetif ajeâ
2Cort von bem SKucffen ber
©timmcturr-turr. LaFontaine,
Fables XXVIII fruit auf bie
$eftanbigfeit berfetben an:
Tourterelle à l'amour est
rarement rebelle.
turturele 2677 £urtettaubct)en.
tyrant 4071 ttjranntfd).
U.
ultre 987 jenfeitê, fjinùber.
ultreement 4119 oollftànbig, unbe=
*) 23ei Ste. Palaye, Dict. reimt s. v. Transglotir dont (1. ^erf.) mit transglout
(3. ajerf.) Burguy i)at nur gloz non gluttire = engloutir. 2Bte 6et Chardry plurt
= lat. plorat oorfommt, fo ift Çier ein morpfjologifajer SSorgcmg anjuneÇmen, in»
bem e auë lat. a nerloren ging. £ie %oxm transgluter ï>at aud) Adgar 22, 92.
438 —
bingt. $gt. St. Palaje, Dict.
sub Outréenient.
unicorne 1375 ©inÇorrt, lat. uni-
cornis.*) -Kart) St. Palaye s.
v. ïonnte man ba$ ©inÇorn
tobten, raaÇrenb es ben nacften
SBufen eineê jungen 9ftabtf)en§
fcetraajtete.
uncor, uncore 4012 nodj.
unt 1425, 1560, 3904 roo, rat.
unde, im Slnglonormanmfdjen
unb ^ormanmfàjen meift mit
par = rooburrf), roorauf. $gt.
Vollmôller, SMnrfjener Brut,
2lnm. «. 1438.
user 1217 èrauajen, oerbrauajen.
usure 3587 2Bud)er.
usurer 4076 2Bua;erer.
V.
vain 4029 ettet, unfrudjt&ar, niajtig,
fd^taff ; nad) Tobler, oerbor&en,
fauïtg.
vair 3109 uerfdjiebenfaroig, ftf)il=
ternb, lat. varias.
val 1292 %i)al = valee 1741.
valeir 269, 1238 gelten; fjetfen.
valor 3569 2Bertf), Sapferïeit.
vanitez 1111 ©iteïïeit, ïïUdjtigïett.
vassal 142, 4082 tapfer, furdjtïoê.
veiage 2936 ftaÇrt, 9ïeife, 2Beg.
9?f§. voyage,
veeir 828 feïjn.
veel 82 Ralb, nfj. veau,
veie 1457, 1561 2£eg (Magdal.
468 voie: quoie).
veile (féminin) 1275 ©egeï, = Joies
N. D. 964, nfj. voile (Magdal.
veil; le veil: Joies N. D. 543
SBorfjang).
veiller 3989 macfjen.
veillesce 680 2Hter.
veillir 651, 748 ait roerben.
veine 2580 2tber.
veintre 92, 2863 beftegen.
veir 730 roaljr.
veirdit 4055 SBaÇrfprud) , QnU
fajetbung, nfa. verdict,
veisin 2258 9îad)bar.
veisinete 2054 9?aa}barfa)aft.
veiture 3610 SBagen.
vel 2742 ait = nfj. vieux, vieil,
velu -1738 beljaart. Littré Çat
erft ein 23etfp. beè 14. $Çb.
vendre 70 oerfaufen.
veneor 147 ^âger.
venim 2333 0tft.
venir 2266 ïommen.
vent 1561 2Cmb, SBitterung, @e=
rua;,
ventre 3134 23aud).
verais 1298 mafjrljaft, oom (at.
veracus.
verdor 2662 ©rùn, nf5- verdure,
vergette 264 ©ertajen, aua) bei
Brunetto Latini.
vérité 480 2BaE)n)eit.
venu 2242 28urm, lat. venais,
vermail 3110 rotlj, nfj. venneil.
vermet 776 2Bùrma)en.
vermine 538 SBurm, ^n^dt.
verne 1302 2Raft, ©egelftange,
9ïae.
vers 91 gegen.
vers 3114 $er§.
vert 2035 grùn.
vertu 3423 £raft, %)ïaa)t, pi. 3421
sires de v. „^onig ber (rfjren".
vespre 3831 2(benb.
vessel 911 @efà^.
vestement 709, 1606 JUeibung,
$Ueib, 3teu£ere§.
vestir 213, 1768 berTetben, an$iel)n.
vëue 681 ©eÇïraft, ©eftdjt.
veziez 1017, 2914 gefdjicft, fdjlau.
viande 1132 9cal)rung.
vice 1091 Safter.
vie 1044 Seben.
vif 676 lebenbig, frifa).
vigne 1135, 3794 SBeinberg, 2Sein*
ftocf.
*) Voltaire Princ. de Babyl. bejcfiretbt btei ïbjer aïs le plus bel animal,
le plus fier, le plus terrible et le plus doux qui orne la terre.
— 439
vigor 2851 tëraft.
vilein 821 abfcfjeultd), pjiltd).
vint 1655 groanstg = vinz 4096.
virginité 1472 ^ungfrauïic^ïeit,
^unaferfdjaft.
virgne 1470 ^ungfrau.
vivre 65, 1231 leben.
vis 549, 581 ©eficÇt, SïniliÇ.
voër 3509 gefoben
voler 1278 fliegen.
voleir 370 roolien.
volt 1254 2(ngeficf)t, Iat. vultus.
voltrer 1322 (se) fid& malien.
Diez, 6t. 2S. Der§eidjnet vautrer
(refl.) fief) umfjerrodtaen = veau-
trer, voutrer, voitrer ctu§ ben
2Borterb. beê 16. 3ïjb. unb
auè bem Renart II 124 vol-
trer = it. voltolare, mon iat
volvere. W. Fôrster, De Venus
la déesse d'amor. $8onn 1880.
p. 58 giebt mit 23ejug auf
Grôber's 3eitfd&r. I 83 unb
Romania IX 167 devalter
devoltrer, geio. voltrer.
vautrer = nfj. vautrer.
vos 1025 ifyc.
vostre 901 euer, pi. voz.
frj.
pic.
vou 2674 ©eliibbe (Magd. 198 la
voee).
vui 911 leer, iat viduus; f. vuide
1045.
ybex 1172 Sert, 9tae beê 3bi§.
Du Cange, Ibex beïegt bief en
33oge( niâ)t, fonbern nur ben
©teinboef. 3n Hugo's Bestia-
rius Ms. Iat. 14297 fol. 148
ift ber SBogeï ibex genannt.
3n Forcellini's Sejiïon Çetfit
er ibis. SMe $orm ift rooÇt
bura) ben xqH = 2Sadjte(=
ïontg(Herodot 2, 75)entftanben,
ber ïfeiner aï§ ber %btè ift.
yvoire 3287 ©Ifenbein, nfj. ivoire,
ynde 2034 bunïetbmu, blau. $gï.
Constant, Le légende d'Oedipe
5415. —
Sctteiniftfje SOBorte: dulcedo,
dulcedine 4156, 4162. erit
4161. forma 2118. fultus
4158, 4160, 4161. pater
noster 3277. ratio, ratione
4155, 4162. speciosus 2118.
tune 4161. undique 4161.
Stâdte-, Volker- und Eigennamen.
Abraham QQ, 3760.
ba$ ïjebrâtfcfje hasidâh ge
Adam 56, 3031, 3259, 3265, 3234.
rao^nïid^ buref) „9îeif)er" ge=
Alfrique 1843, 3203, 3205 Stfrtïct.
beutet.
Amalech 1283 2Imaïeï.
Azarias 2858.
Ananias 2857.
Baal 99.
Andreu 3793 âlnbreaè.
Babiloigne 104 23abnfon.
Arthur 565 2(rtuê.
Bretaigne 2729 Sritcmmen.
Assida 2593 (@traufc). 3)te
Camelon 2594 (©traufj).
Sefttarten betiefyn bteê ÎGort
César 632 Gctfar.
auf ben ©traufs; bod) roirb
Charle 565 tel b. @.
*) SSiele ©rflarer bejeidjnen mit biefem 2(u§brucf ben StorcÇ, ber hasidâh =
liebreid) fjei^e megen fetner giirforge fur bie i^ungen. Luther iiberfefcte oué raham
3 3Kof. 11, 18 unb 5 2Jîof. 14, 17 mit (Storcf), ber §tob 39, 14 fur ©traufj ftet>t.
— 440
Cleopatras 2571 Gteopatra.
Costeint 1309.
Crist 2114, 2117 dÇnftuê.
Davi = Daviz (Joies N. D. 233.)
91, 525, 1443, 1439, 2010,2116,
3247, 3769 Scunb.
Daniel 3771.
Ebreu 2593 §e5ratfd&.
Efrem 2095 ©pfjraïm.
Egypte 74 2Iegnpten.
Elies 3140 (sliaë.
Engleterre 13, 2717 ©ngfonb.
Esaù 69 @fau.
Estefoe 3161 ©tepljanus.
Ethiope 96^f 2226 2(tï)topten.
Eufrates 251 (Supfjrat.
Eve 388, 3234, 3239 ©pa.
France 11 $-ranïrettf).
Franceis 2974 fJrartjofifcÇ.
Gedeon 85 ©tbeon.
Gieus, Gyueus, Gyeu, Gyu, Gyus,
Gyeus (fo in A.) 80, 186, 495,
626, 653, 1904, 710, 951, 1287,
1427, 2132 3ube = jueus.
Golie 92 ©oliatf).
Greu 2594 ©riect)ifc^ = Gregeis
2973.
Guillame 7, 21, 4137.
Jeremias 1590, 2628, 3772.
Jérusalem 105, 462, 2197, 2896.
Jéroboam 96.
Jésus 492.
Jesu Crist 119, 211, 476, 592,
731, 1248, 1298, 1420, 1449;
1635, 1722, 1918, 2o74, 2088
etc.
Israël 68, 73, 1282, 1608, 3369.
Job 1883 £to6.
Johan3143, 3150, 3793 Cannée.
Johel 3772 3oel.
Jonas 3127.
Joseph 70, 395.
Josue 84 3*>ïua.
Judas 2093, 2130, 2168.
Judas 2093 = Suba.
Légion 2777.
Leopole 752 £eopoIi<§.
Lucifer*) 48 (@ngel, £eufel).
Madian 86 93îibiamter.
Macabe 107 ?)îaccabaer.
Marie 115, 1438, 3028, 3043.
Misael 2858.
Morice 3816 Wlovi*.
Moïses 75, 83, 514, 1285, 2946,
3765 SRofeê.
Noë 65, 3752 DîoaÇ.
Nilas 530, 1653 3lxl
Xinivens 3130 Dîmiotten.
Xoes 1309.
Normandie 34.
Xormanz 36 Dîormanne.
Oger 565 Cgier.
Paris 38LS.
Paradixion 2973.
Pen-e 1889, 3793 $etru§.
Persant 3182 $erfer.
Pharaon 71 ^^arao.
Phelipe 11 Wltpp
Pilate 1429 ^itatu*.
Pol 130, 1207, 2113, 2879, 3793
^autus.
*) $n einem flor>enifd)en Sd)ulbud)e „Zvon", §al)rg. 1881, r>on einem f. ï.
^rof. unb Se5tr!ê=2d^ulinfpector ftnbet fid) nad) einer îDHttbeilung bes Dr. Weitlof
im bfterreid). SIbgeorbnetenbaufe nom 10. *iïlai 1887 folgenbe 3telle: JUS ëactfer
ben £eilanb brei iiîal in ber SBiifte oerîudjteunb nicbts au§gerid)tet Çatte, nmrbe er
ber <ooUe oerroiefen unb îoUte, ber>or er ir-ieber bort ju (Bnaben fam, bie fc&Iediteiten
©trefd)e auf ber Grbe aushifiren. Gr fdmi bie ïeutïdjen. Qt bat namlicti um
©efellfcÇaft ou§ ber S>'oUe unb erÇielt non bort jugeroonen ?roei SSeiber: bie @e=
liebte eineê Solbaten unb bie etnes ginanjers. îlïit biefenoerreorfenen Seibern
erjeugte ber §oUenfiirft bie 33orfatiren ber îeutid)en. îaÇer fommt es, ba% bie
£eutjd)en fo feinblid) gegen (Sort unb bie gottesfùrdjtigen Slooenen unb. 2£ie
ibnnten aud) bie 9ïad)fommen bes £Snig§ ber £>olIe fid) um bie Gtyxe ©ottes fûmtnern
unb bie 9ïad)ïommen oon ïïiïilitàr unb ^inan^ers bie ïlooeniîdie dation lieben?"
441 —
Raiil 4139, 4144, 4149, 4163.
Renart 1308, 1342, 1267 Stem*
Ijarb.
Roboam 95.
Salomon 93, 871, 1627, 2101
<Balomo.
Samson 395 ©imfon.
Sathan 611, 1814, 1915 ©atan.
Saùl 89 <Banl
Syon 2124 3ion.
Thomas 2170.
Ynde 740, 2965, 3203, 3206
^nbien.
Yndien 3182 Snbier.
Ysaac 67, 68 %jaal
Ysmael 67 ^êmaet.
Ysaias, Ysaies 572, 2122,
2946, 3149 Sefatcrè.
Vigille 2607 Sigitta (©efttrn).
Zacharie 1437 gatffaricrê.
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Pierer'sehe Hofbuchdruckerei. Stepban Geibel & Co. in Altenburg.
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